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MITTEILUNGEN
der
BOTANISCHEN STAATSSAMMLUNG
MÜNCHEN
Band 12
Herausgegeben von
H. Merxmüller
München 4975 — 1976
Titelblatt, Inhaltsverzeichnis
Band 12, Seite 1 - 296
Band 12, Seite 297 - 697
Redaktion: D. Podlech
ISSN 0006-8179
2 110-
erschienen
erschienen
erschienen
16.10.1976
15.12.1975
116.21.0.1:97/6
- UI-
INHALT
AGERER-KIRCHHOFF, CH. & D. PODLECH: Astragalus
victoriae, nomen novum . ae BP
BENL, G.: Ein neuer Ptilotus aus Oneensland
BOTHMER, von, R.: The Allium ampeloprasum en
in Crete . RE EEE
BUISTERR, RP. Beta reiner ; -
GRAU, J. A eel.e und Vittadinia - Zwei et
bikontinentale Gattungen . .
GRAU, J.: Eine neue Art der Gattung ee Dc.
GRAU, J.: Chromosomenzahlen von südamerikanischen
Eaplopappus; Arten
GRAU, J.: Haplopappus taeda esne - R
GRAU, J.: Die Cytologie südwestmediterraner Serophu-
laria- Arten : LE WE
HAESLER, 1. : Kurze Notiz ; zur r Gattung Yıola m £
HERTEL, H.: Über einige gesteinsbewohnende Be
Br aus der Umgebung von Finse (Norwegen,
Hordaland) . .
HERTEL, H. & H. ULLRICH: "Flechten von De ee
(Svalbard) : 5
MERXMÜLLER, H. Was ne Huraex ee Mean 6
MERXMÜLLER, H. & K.P. BUTTLER: Nicotiana in der
afrikanischen Namib - Ein pflanzengeographisches
und phylogenetisches Rätsel . . .
MERXMÜLLER, H. & D. PODLECH: Erbe
FSrrugınga in Kreta . .
PODLECH, D.: Revision der eion Stipitella G. Ges
ex Podiech der Gattung Astragalus L.
PODLECH, D.: Zur Kenntnis der Chenopodiaceen- or
Atphanistans (Beiträge zur Flora von
Afghanil len VI).
PODLECH, D.: Revision der Sektion Caraganelia Beer en
Gattung Astragalus L. :
PODLECH, D.: Zur ee ee chen Stellüng von
Astragalus acaulis Baker >
PODLECH, D.: Eine neue Anthochlamys- N aus
en (Beiträge zur Flora von Afghanistan IX)
375
335
683
153
341
357
AN
PODLECH, D.: Revision der Gattung Microcephala
Pobed. (Asterace
PODLECH, D. & O. ANDERS: Nachträge und Be
zur Gräserflora von Afghanistan (Beiträge zur
Flora von Afghanistan VII).
POELT, J.: Mitteleuropäische Flechten X
POLHILL, R. M. & A. SCHREIBER: Crotalaria Yirgultalis
and allies in Southern Africa . . . Br
ROESSLER, H. & H. MERXMÜLLER: Nachträge zum
Prodromus einer Flora von Südwestafrika . . . .
SAUER, W. & H. CHMELITSCHEK: Beiträge zur
Kenntnis ausdauernder Wildhafer: Die Gattung
Avenula (Dumort.) Dumort. in den Ostalpen .. .
SCHREIBER, A.: Nachtrag zur Gattung Monsonia L. in
Südwestafrika. . . ne
SCHREIBER, A. &H. MERXMÜLLER: ee en
mossamedense und S. marlothii .. 50:
van BRUGGEN, H.W.E.: A new species of ea.
from Ovamboland . . BE
van der WALT, J.J.A.: The South West Alrican Pe
of Commiphora,. - . . Le Sl
Der Bericht über den Personalstand und die Aktivitäten der
Botanischen Staatssammlung, des Botanischen Gartens und
des Instituts für systematische Botanik folgt im nächsten
Band dieser Mitteilungen.
655
ISSN 0006-8179
-296
MITTEILUNGEN
der
BOTANISCHEN STAATSSAMMLUNG
MÜNCHEN
Band 12 Seite 1-296
Herausgegeben von
H. Merxmüller
München — Dezember 1975
Inhaltsverzeichnis
R. von BOTHMER: The Allium ampeloprasum complex in
Crete
K.P. BUTTLER: Beta corolliflora
"J. GRAU: Podocoma und Vittadinia - Zwei vermeintlich
bikontinentale Gattungen
HAESLER: Kurze Notiz zur Gattung Viola L.
m
s
H. HERTEL: Über einige gesteinsbewohnende Krusten-
flechten aus der Umgebung von Finse (Norwegen,
Hordaland) i
H. MERXMÜLLER &K.P. BUTTLER: Nicotiana in der
afrikanischen Namib - Ein pflanzengeographisches
und phylogenetisches Rätsel
D. PODLECH: Revision der Sektion Stipitella G. Grig. ex
Podlech der Gattung Astragalus L.
- : Zur Kenntnis der Chenopodiaceen-Flora Afghanistans
(Beiträge zur Flora von Afghanistan VII)
- : Revision der Sektion Caraganella Bge. der Gattung
Astragalus L.
POELT: Mitteleuropäische Flechten X
R.M. POLHILL & A. SCHREIBER: Crotalaria virgultalis
and allies in Southern Africa
Si
H.W.E. van BRUGGEN: A new species of Aponogeton from
Ovamboland
J.J.A. van der WALT: The South West African species of
Commiphora
Anschrift: Botanische Staatssammlung
D - 8000 München 19, Menzinger Straße 67
267
289
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113
91
33
Sl
105
195
ISSN 0006-8179
MITTEILUNGEN
der
BOTANISCHEN STAATSSAMMLUNG
MÜNCHEN
Band 12 Seite 1-296
Herausgegeben von
H. Merxmüller
München —- Dezember 1975
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Mitt. Bot. München 12
P- 1- 32 | 15.12.1975 | ISSN 0006-8179
MITTELEUROPÄISCHE FLECHTEN X
von J. POELT
A. Neue Arten
1. Caloplaca xerica Poelt et V&zda spec. nov.
var. xerica
syn. Caloplaca areolata (Zahlbr.) Clauzade ex
Ve&ezda sensu VEZDA 1970: 32- non Caloplaca cerina
aa se 0 lualtıas, Zahlbr 4, 19033289; E5a,1 0 pl axc a
areolata (Zahlbr.) Clauzade (1963: 42 illeg.) ex VEZDA
Schedae ad Lich. sel exs. no. 711 (1968).
Bas. VEZDA+Lieh:, sel710.subinom:!’, €... are 0o.l.asa
Thallus crustaceus, dense adnatus, furfuraceus,+ areolatus,
plumbeogriseus. Apothecia dispera discis planis, aurantiacis ad
brunnescentibus et marginibus vel simplicibus modice crassis
aurantiacis vel valde incrassatis albidis ad griseis. Sporae octonae
septis suberassis. - Saxicola, valde xerophila.
Typus: Vintschgau, Südtirol: Südseitige trockene Gneishänge am
Eingang in das Schlandrauntal bei Schlanders, 6.1966 leg. J. POELT
(12073 in GZU). - Als Typus wurde eine Probe gewählt, in der die
verschiedenen Apothecienformen deutlich entwickelt sind.
Lager ausgedehnt, unbegrenzt, krustig-areooliert, dicht ange-
heftet, doch ältere Areolen randlich von der Unterlage + deutlich
abgehoben. Areolen um 1-2 mm breit, die Oberfläche warzig-
schorfig bis fast isidienartig verunebnet. Apothecien gewöhnlich
reichlich entwickelt, zerstreut bis gruppenweise gedrängt, sehr
vielförmig, Scheiben meist flach, braunorange bis schmutzig braun,
matt. Rand entweder einfach, vergleichsweise dünn, und kaum
vorstehend und hell gelborange gefärbt, oder doppelt mit oft
fragmentarischem gelblichem Eigenrand und dick vorstehendem,
schmutzig weißlichem bis lagerfarbenem, wulstigem Lagerrand.
Beide Apothecienformen sind durch alle Übergänge verbunden, die
sich sogar an einer Frucht finden können. Apothecien mit dickem
Rand sind oft unregelmäßig eckig.
Ältere Lager mehrstufig aufgebaut, weil ältere Abschnitte
immer wieder durch jüngere überwachsen werden. Überwachsene
Teile in tieferen Schichten enthalten keine grünen Algen mehr, doch
ist die zweite Schicht häufig noch mit grünen Algen versehen. Die
einzelnen Teile um 100-150 a hoch. Oberrinde um 1-4 Zellen dick,
die Zellen deutlich, rundlich, dickwandig, um 3-6 u im Durchmesser.
Wände der äußersten Zellen grau gefärbt. Von der Rinde laufen ge-
legentlich antiklinale Stränge aus verlängerten Hyphenzellen nach
unten. Mark angedeutet paraplektenchymatisch aufgebaut, doch
meist völlig von Algen erfüllt. Algen dichtlagernd, häufig antiklinal
etwas gestreckt, Längsdurchmesser um 8-15 a. Algenleeres Mark
kaum entwickelt; seine Funktion wird offenbar durch die älteren
Lagerteile übernommen. Vor allem in den unteren Partien größere
Kristalle eingeschlossen. Die Lagerteile sind nach unten durch eine
dünne, nicht sehr deutlich definierte paraplektenchymatische Rinde
abgeschlossen.
Apothecienrand paraplektenchymatisch berindet mit gerundeten,
um 3-6 a messenden Zellen. Rinde neben dem Parathecium fast
fehlend. Teilweise - auch an derselben Frucht - ist die Rinde durch
Wandfärbung der äußeren Zellen grau pigmentiert, teilweise durch
Mengen gelben Epipsammas gelb gefärbt. Mark größtenteils para-
plektenchymatisch, gegen die Basis mit verlängerten Zellen, dicht
von Algen erfüllt, die um 5-13 ua messen. Amphitecium kräftig ent-
wickelt, an den Flanken um 10-15 pn breit, nach oben zu fächerig
erweitert. Hypothecium kegelig vertieft, mit sehr unregelmäßigen
Zellen. Hymenium um 100 u hoch, mit dickem, gelbem Epipsamma.
Paraphysen um 2 ı dick, die Enden + keulig verdickt, oft die vor-
letzte Zelle stärker als die letzte. Sporen zu 8, reif ellipsoid bis
breit ellipsoid, reif mit mäßig dicker Scheidewand, um 11- 18/5, b)
-7 a, Septum 2,5-6 ıı dick.
var. venostana var. nov.
differtavar. xerica discis subatris.
Typus: Südexponierte, steile Felshänge östlich vom Eingang in
das Schlandraunertal bei Schlanders, 750-800 m, 9.1970, leg. J.
POELT (GZU, Vezda).
Vonvar. xerica durch die braunschwärzlichen bis schwar-
zen Scheiben unterschieden. Die Farbe wird verursacht durch etwas
kristallines Epipsamma, sowie diffuse bräunliche Färbung der
obersten Hymenialgallerte und der Paraphysenwände.
Die Varietät ist sicher nicht eine modifikative Abwandlung des
Typs, sonders eine genetisch etwas abweichende Einheit. Sie wächst
in getrennten Lagern mit dem Typ zusammen; wirkliche Übergänge
zwischen den beiden Farbformen wurden nicht beobachtet.
een onpilacea sierilea jstsicherliüch CaTlopTaeca
areolata nächstverwandt. Sie unterscheidet sich von ihr in
erster Linie durch den schorfigen, nicht glatten Thallus, weiter
durch die abweichende Substratwahl und die Verbreitung. C.
areolata ist eine Kalkflechte mit glatten, meist helleren
Areolen und allen bisherigen Beobachtungen gemäß auf das eu-
mediterrane Gebiet beschränkt (Istrien, Dalmatien, Kerkyra, Süd-
Frankreich). C. xerica wächst dagegen auf kalkfreien oder
höchstens schwach kalkhaltigen, doch oft bestaubten Silikaten in
trockenheißer Lage im südlichen Mitteleuropa. Die Verbreitungen
beider Arten sind allerdings sehr ungenügend bekannt.
Weitere Fundorte: Die Art mit beiden Varietäten ist im mittleren
und unteren Vintschgau in Südtirol weit verbreitet; sie kommt auch
in den anderen inneralpinen Trockentälern vor. Eine Übersicht über
alle Fundpunkte wird eine in Vorbereitung befindliche Arbeit von
A. BUSCHARDT geben. Folgende Funde außerhalb des Vintschgaus
seien als Beispiele zitiert: Wallis, Schweiz, südseitige exponierte
Felsflächen kurz westlich St. German NW Visp, 9.1970 (Poelt
8885). - Moravia austro-occ. Moravsky Krumlov, in valle fluvii
Rokytna, loco Tabor dicto, alt. 300 m, 4.1962, legA. VEZDA in
Lich. sel. exs. 770; am selben Platz gesammelt von A. VEZDA u.
J. POELT 4.1973 (Poelt 12190). - Jugoslawien, Makedonien:
Wardartal an der Straße zwischen Titov Veles und Gradsko, niedrige
Blöcke, 5.1971 (Poelt 10846).
3. Rinodina (?) purpurifera spec. nov.
Thallus crustaceus, rimosoareolatus, areolis marginalibus
maioribus. Areolae planae ad concavae, murinae, areolae cen-
trales in soralia marginalia demum superficialia fatiscentes.
Soredia subisidialia atrogrisea. Medulla purpurata. Textura thalli
dense irregularter paraplektenchymatica cortice indistincto. -
Apothecia pycnidiaque desunt.
Typus. Bayerisch-Böhmiıscher Wald, Niederbayern Gneis-
brocken auf einem Lesesteinhaufen nördlich Grainet, Kreis Wolf-
stein, 700-750 m, 23.8.1971, leg. J. POELT (10935) Holotypus in
M, Isotypen GZU, Poelt).
Lager ausgedehnt, zumindest mehrere cm breit, areoliert
krustig, immer wieder von Lücken durchsetzt, in denen sich teil-
weise ein schwärzlicher Prothallus ausbreitet. Lager durchgehend
areoliert, die Randareolen etwas größer, + isodiametrisch, um
0,3-0,7 mm messend, flach bis etwas konkav, maus- bis bleigrau.
Die Areolen des Lagerinneren sind wegen stärkerer Zerteilung
meist kleiner, sie brechen bald vom Rand her in körnige bis fast
isidiöse Soredien auf, die schließlich die ganze Oberfläche über-
ziehen. Soredien schmutzig dunkelgrau, recht unregelmäßig. An
erodierten Stellen oder abgetragenen Soralen wird das Mark frei,
das wegen der Einlagerung von Pigmentkörnern + stark hell purpurn
gefärbt ist. Rinde K-, C-, P-, Mark bzw. Aufbrüche P+ gelb, das
rote Pigment K + stärker rot.
Thallus um 200-350 an dick, sehr dicht konstruiert, nach außen
durch eine undeutliche paraplektenchymatische, um 10-25 a dicke
Rinde abgegrenzt. Unterhalb der Rinde eine sehr locker gruppierte
Algenschicht mit ebenfalls überwiegend paraplektenchymatischen
Hyphen, Mark vor allem nahe der Untergrenze wieder stark para-
plektenchymatisch, sonst mit teilweise antiklinal verlängerten
Zellen. An den Algen und unter den Algengruppen liegen etwas
diffuse rotbräunliche Pigmentkörner, die die Markfärbung verur-
sachen. Algen kugelig bis durch Druck eckig, um 5-12 an im Durch-
messer.
Die neue Art wird wegen des rot gefärbten Markes bei
Rinodina geführt, wo ähnliche Markfärbungen, etwa bei der
moosbewohnenden R. cinnamomea, vorkommen. Eine
sichere Zuordnung ist allerdings nicht möglich. Im Vergleich mit
anderen gesteinsbewohnenden sorediösen Krusten der mitteleuro-
päischen Flora ist sie durch das rote Mark in Kombination mit den
anderen Merkmalen eindeutig gekennzeichnet.
Andere Fundort sind uns nicht bekannt geworden. - Standort der
Art war ein Lesesteinhaufen in montaner Lage, der z.B. durch
reichliches Vorkommen von Stereocaulon nanodes
und pileatum ausgezeichnet war (vgl. POELT 1972: 139).
B. Neue Kombinationen
1. Caloplaca coccinea (Müll. Arg.) Poelt comb. nov.; Basion.:
Birazstenia,.cocceine a, ,Müll,sArs.;Elora.50; 366 (1867). -
Syn. Placodium flammeum Anziätti. Soc. Ital. Sc.
Nare 11716311868). Bilarsıtenia, arnoldıana :Serv.
et Cernohorsky Vestn, kral. Ceske Spol. Naük. 2: 21 (1934);
Caloplaca arnoldiana (Serv. et Cernohorsky) Serv.
et Poelt in POELT Mitt. bot. München (1) Heft 6: 234 (1953).
Die Art ist auf reinen bis etwas kieseligen Kalken in den Alpen
weit verbreitet, vor allem in der unteren alpinen Stufe. Sie wurde
auch in den Karpaten und den Gebirgen der Balkanhalbinsel mehr-
fach gefunden.
2. Protoblastenia cyclospora (Hepp ex Koerb.) Poelt comb.
nov. Basion.: Biatora cyclospora Hepp ex Koerb.;
KOERBER 1860: 152. -Syn. Lecidea globulificans
Nyl. Flora 67: 212 (1884); Protoblastenia globuli-
ficans (Nyl.) Zahlbr. Cat. Lich. un. 7: 3 (1930). -
Lercidea, rubidulka Nyl. Flora 67: 214 (1884; Bia-
torella rubidula (Nyl.) Zahlbr. Cat. Lich. un 5: 45
(1927).
Typus von Biatora cyclospora: Schweiz: Mäuse-
fluh auf dem Pilatus, leg. Dr. HEPP, 21. Juli 1855 (G, vidi).
Protoblastenia cyclospora ist eine "vergessene" Art, die offen-
bar seit ihrer Erstbeschreibung niemand mehr berücksichtigt hat.
Sie wurde von POELT V: 30 unter dem Namen Pr. globu-
lificans alsneu für Mitteleuropa angegeben, was sich nun-
mehr als unrichtig erweist. Die Flechte scheint nirgends häufig,
aber doch weit verbreitet zu sein, Sie ist bekannt von der
asiatischen Köste der Behringstraße (Typus von L. globuli-
ficans), von Gotland, N-England (Typus von L. rubidula)
und von mehreren Stellen in den Alpen.
C. Wichtige Funde
Funde ohne Angabe des Sammlers stammen vom Verfasser.
1. Agonimia tristicula (Arnold) Zahlbr.; syn. Polyblastia-
tristicula Arnold. Die Art ist bei ZSCHACKE 1934: 644
aus den Alpen nur für das Brenner-Gebiet in Tirol (locus classicus)
sowie den Ötscher in den Österreichischen Kalkalpen angegeben.
Weitere publizierte Funde aus den Alpen sind uns nicht bekannt ge-
worden. Die Flechte dürfte aber häufiger sein. Unseren Beob-
achtungen zufolge wächst diese Art anders als moosbewohnende
Arten der verwandten Gattung Polyblastia in südseitigen
Expositionen, in Felsspalten, sowohl über Kalk wie kalkfreiem
Gestein. Folgende Funde aus den Alpen sind zu berichten:
Schlierseer Alpen, Oberbayern: Au Lecidea lurida
in Spalten von Kalkblöcken westlich unterhalb der Schönfeldalmen
über dem Spitzingsee, 1300-1400 m, 6.1966 (Poelt 2961) - Grazer
Bergland, Steiermark: Kalkrippe westlich über der Bärenschütz-
klamm bei Mixnitz, S-exponiert, 1050-1100 m, 5.1972 (Poelt
11084) (steril, unsicher). - Überetsch, Südtirol: Auf der Gleif über
Eppan- St. Michael, auf Moosen über Porphyr, an zeitweise sehr
trockenen Stellen. 4.1966 (Poelt 1411). - St. Galler Oberland,
Schweiz: Tannenbodenalpe, südlich über Unterterterzen am Walen-
see, um 1500 m, Block einer Weidemauer, 9.1968 (Poelt 6368).
Vermutlich tritt die Art häufig in sterilen Beständen auf; jeden-
falls wurden öfter Lager beobachtet, die in der Thallusform über-
einstimmen, aber keine Perithecien trugen.
Die Frage, ob die Gattung Agonimia zu Recht unter-
schieden werden kann, sei hier nicht diskutiert. Wahrscheinlich
handelt es sich um eine thallodisch hochentwickelte Ableitung von
Formenkreisen der Gattung Polyblastia. Eine Ent-
scheidung über die eventuelle Selbständigkeit läßt sich erst nach
genauer Kenntnis der mediterranen Formen geben. - Die Sporen-
größen variieren sehr, wie öfter bei wenigsporigen Arten der
Verrucariaceae.
2. Biatorella microhaema Norm.
MAGNUSSON 1936: 43; JAMES 1971: 120
Die sehr charakteristische aber äußerst kleinfrüchtige Art ist
unseres Wissen aus Mitteleuropa bisher nur von den bei MAG-
NUSSON loc. cit. angegebenen 2 Fundorten (Thüringen, Ohratal,
und Südtirol, Jenesien) bekannt. Dazu ein erster Fund aus Bayern:
Bayerische Voralpen, Erstergebirge, Hänge vom östlichen Rücken
des Heimgarten gegen den Bärenfleck über Ohlstadt, an freistehender
Sorbus aria ander Baumgrenze, 9.1971 (Poelt 10640).
3. Caloplaca anularis Clauzade et Poelt
CLAUZADE u. POELT 1972
Diese aus den Westalpen von zwei Funden beschriebene Art
scheint in Kalkhochgebirgen weit verbreitet zu sein. Wir konnten
sie in mit den Typen übereinstimmenden Proben an folgenden
weiteren Örtlichkeiten finden:
Gailtaler Alpen, Kärnten: Dobratsch bei Villach, südseitige Ab-
brüche am Jägersteig W der Roßtratte, 1700-1800 m, 8.1974
(GZU). - Julische Alpen, Slowenien: Hänge zwischen Mangart-
sattel und Einstieg zum Mangart, südseitige Steilflächen, 2200-
2300 m, 9.1974 (Poelt 13209). - Komovi Gebirge, Crna Gora,
Jugoslawien: Nordhänge des Vasojevicki kom bei etwa 2000 m,
7.1974 (GZU, M).
Die Art wächst stets auf Kalk und zwar an trockenen, + süd-
exponierten Steilflächen. Sie tritt dabei in zwei durch Übergänge
verbundenen Erscheinungsformen auf. Auf direkt senkrechten
Flächen bildet sie die in der Namensgebung zum Ausdruck
kommenden typischen zentrifugalen Ringe, die oft zu mehreren in-
einandergeschachtelt sind, an kleinen Absätzen dagegen entwickeln
sich bleibend rosulate, zusammenhängende Thalli.
4. Caloplaca furfuracea H. Magn.
MAGNUSSON 1944: 33.
Die von MAGNUSSON loc. cit. von mehreren schwedischen Fund-
orten beschriebene Art gehört in die Gruppe der C. ferru-
ginea undist ausgezeichnet durch: meist dunkel- bis bleigraue,
körnig-schorfige bis fast isidiöse Lager, das seltene Auftreten von
Apothecien sowie das Wachstum auf Holz. An schattigen Stellen
bleibt der Thallus mehr weißlich. Formell könnte man annehmen,
daß die Art eine standortsbedingt abweichende Form von Calo-
placa herbidella (MAGNUSSON 1944: 30) sei. Verf.
hat aber den Eindruck, daß doch zwei verschiedene Sippen vor-
liegen. C. herbidella hat zerstreute, mehr verzweigte,
hellgrau-grüne Isidien, die auch an besonnten Standorten nie die
bleigraue Farbe des dickeren, mehr schorfig-warzig-kurzisidiösen
Lagers von C. furfuracea anrehmen. In der Regelist
auch die Ökologie deutlich verschieden. C. herbidella
ist eine Flechte luftfeuchter, lichter Wälder; sie siedelt an Stämmen
oder feinen Zweigen und geht nur selten an besonnte Stellen. C.
furfuracea wächst auf Holz an meist stark belichteten
Stellen, besonders gerne an verbautem Holz, Planken von Weide-
zäunen, Dachbalken und -schindeln. Die Art scheint bisher aus
Mitteleuropa nicht publiziert zu sein. Vor kurzem wurde sie von
K. KALBinA. VEZDA Lich sel. ex. unter Nr. 1273 von Zermatt,
Wallis, ausgegeben. Aus den Ostalpen liegen dem Verf. folgende
Funde vor:
Gailtaler Alpen, Kärnten: Dobratsch über Villach, auf Wurzel-
holz einer Lärche westlich der Roßtratte, 2.1975 (Plantae Graec.
Lich. 4)- Niedere Tauern, Steiermark: Zaun eines alten Bauernhauses
kurz westlich Hohentauern über Trieben, um 1250 m, 8.1973 (Poelt
12403). - Grazer Bergland, Steiermark: Hänge der Breitalmhalt
auf der Teichalpe, 1150-1200 m, 8.1975 (Poelt 12397 bzw. GZU). -
Eine in Dalmatien, Insel Korcula, auf Olea in Ölgärten etwa 2 km
südöstlich des Ortes Korcula gefundene Pflanze ist offenbar
identisch.
Auf der Teichalpe ist die Art steril sehr verbreitet, fertil da-
gegen selten. Mit G. DEGELIUS zusammen beobachtete gut fruch-
tende Stücke konnten nicht gesammelt werden.
4. Candelariella lutella (Vain.) Räs.
RÄSÄNEN 1939: 57; HAKULINEN 1954: 97.
Die Art gehört in die Verwandtschaft vn Candelariella
vitellina und hat wie diese vielsporige Asci. Sie wächst auf
Rinden und unterscheidet sich von C. vitellina durch
ihr sehr wenig entwickeltes Lager. Es finden sich nur winzige
Schüppchen, aus denen rasch Apothecien entstehen. Bei Lupenbe-
trachtung erkennt man im wesentlichen nur die bis 0,5 mm breiten,
gelben Apothecien mit flachen, bis schwach gewölbten, dunkler
gelben bis braunen Scheiben. Der glatte Rand steht nur anfangs
gelegentlich etwas vor, später wird er meist zurückgedrängt.
Rindenbewohnende C. vitellina hat dagegen reich ent-
wickeltes schuppig-rosulates Lager und oft - nicht immer - nur
spärlich Apothecien. C. xanthostigma hatin großen
Mengen dicht gedrängte, kleine rundliche Thallusschüppchen. Apo-
thecien sind selten; vielen Populationen fehlen sie völlig.
Nach eigenen Beobachtungen möchte Verf. die Flechte für eine
gute Sippe und nicht für eine Modifikante einer der beiden genannten
Arten halten.
Die Art ist nach HAKULINEN in Fennoskandien selten, aber an
weit zerstreuten Orten gesammelt worden. Sie dürfte nach seiner
Meinung übersehen worden sein. Als Hauptwirt gibt HAKULINEN
Alnus incana an. Gerade an diesem Baum ist die Art
auch in den Alpen wahrscheinlich nicht selten. Verf. glaubt sie
öfter gesehen, aber zunächst nicht weiter beachtet zu haben. In der
mitteleuropäischen Literatur ist sie bisher nicht aufgetaucht. Von
folgenden Orten liegen Aufsammlungen vor:
Rhätische Alpen, Samnaun-Gruppe: AU Alnus incana
NO unterhalb des Kölner Hauses über Serfaus, um 1800 m, 9.1972
(Poelt 11906), desgl. westlich oberhalb Fiss, 1500-1600 m, 9.1972
(Poelt 11707). - Südtirol, Überetsch, auf Ostrya ander
Kirchenruine von Altenburg bei Kaltern, + 600 m, 4.1966 (Poelt
1577).
Die Proben wurden mit mehreren Aufsammlungen aus Nord-
Finnland (Umgebung von Kevo) und Nordschweden (Torne Lappmark,
Jieprenjokka) verglichen. Ein faßbarer Unterschied zwischen den
Kollektionen ließ sich nicht bemerken.
5. Fulgensia desertorum (Tomin) Poelt
POELT 1965: 600,
Die im Mittelmeergebiet wahrscheinlich weit verbreitete Art,
die Caloplaca bzw. Fulgensia "bracteata' der süd-
europäischen Autoren, wird hiermit zum ersten Mal für Mittel-
europa nachgewiesen; wegen der Definition vgl. POELT loc. cit.
Rhätische Alpen, Samnaun-Gruppe, Tirol: Südexponierte trockene
Felsabbrüche (Kalkschiefer) SO Serfaus, 1200-1400 m, 9.1972
(Poelt 11533).
Über weitere bemerkenswerte Flechten vom gleichen Fundort
wird A. BUSCHARDT berichten.
6. Gyalecta sudetica V&zda
VEZDA 1965: 3.
Niedere Tauern, Wölzer Tauern, Steiermark: Schreinl über
Donnersbachwald, felsige Nordhänge, 2130-2150 m, 7.1972 (Poelt
11389), Bestimmung vom Autor der Art bestätigt.
Die bisher nur aus den Sudeten bekannte, hiermit für die Alpen
erstmalig nachgewiesene Art, deren Merkmale bei VEZDA loc.
cit. nachzusehen wären, wächst am angegebenen Fundort auf
nordseitigen feuchten Abbrüchen eines sauren Gesteins, in das
feine kalkreiche Zwischenlagen eingeschaltet sind.
7. Gyalidea fritzei (Stein) V&zda var. fritzei
VEZDA 1966: 324,
Niedere Tauern, Wölzer Tauern, Steiermark: Überflutete Steine
in einem Bächlein mit schwachem Gefälle am Weg von der Planner-
alpe zur Goldbachscharte, 1750-1800 m, 7.1972 (Poelt 11410).
Die in Mitteleuropa bislang aus den Sudeten, dem Böhmerwald
(Poelt 1972: 130) und dem Schwarzwald (WIRTH) bekannte Art, über
deren ee bei VEZDA nachzulesen wäre, ist ebenfalls neu
für die Alpen.
8. Lecanora boligera (Norm.) Hedlund
HEDLUND 1892: 42, MAGNUSSON 1952: 200.
Die kleinfrüchtige, unscheinbare Flechte, die u.a. durch ihre
kugeligen Sporen ausgezeichnet ist, ist bis dato aus Mitteleuropa
nicht gemeldet worden. Sie scheint in den Alpen weit verbreitet zu
sein, wird aber nur bei eingehender Nachsuche gefunden. Standört-
lich ist sie offenbar innerhalb ihres Klimabereiches wenig speziali-
siert. Sie wurde einerseits an dünnen Lärchenzweigen hoch über dem
Boden gefunden, andrerseitsanRhododendron nahe am Grund
und winters schneebedeckt.:
Berner Alpen, Wallis: Aletschwald über Brig, 1900-2000 m, an Larix,
9.1968 bzw. 9.1970 (Poelt 4720 bzw. 8766). - Rhätische Alpen, Sam-
naun-Gruppe, Tirol: AnRhododendron am Fuße eines Blockes
kurz südlich der Ascher Hütte über See: Paznaun, um 2250 m, 9.1972
(Poelt 11750). - Über Funde aus den Niederen Tauern wird gelegentlich
von anderer Seite berichtet werden.
9. Lecanora occidentalis (Lynge) Lynge
LYNGE 1940: 73; Lecanora frustulosa var. occidentalis Lynge 1937:126.
Typus: West Grönland: Disko ''Mellemfjorden at Laksebugten", leg. Th.
M. FRIES (Typus in UPS, non vidi, vidi Isotypum in O).
Neu für Europa: Rhätische Alpen, Samnaun-Gruppe, Tirol: Stark ge-
neigte, etwas geschützte Flächen eines besonderen Schiefers am Joch
zwischen Pezid und Riefenkopf, 2650-2700 m, 9.1972 (Poelt 11911). -
Hohe Tauern, Glockner-Gruppe, Salzburg: Rücken des Kleinen Schmie-
dinger nördlich der Schmiedinger Scharte über Kaprun, stark geneigte
Flächen eines grünen Schiefers, um 2700 m, 9.1973 (Poelt 12884).
Da die Art in der europäischen Literatur nirgends näher behandelt
wird, sei sie im folgenden nach den genannten Proben beschrieben und
besprochen.
Lager sehr unregelmäßig in Form und Umriß, bis um 1 cm breit,
doch schon Thalli von 1 mm Durchmesser fruchtend. Lager krustig,
eingeschnitten-areoliert bis andeutungsweise lappig, gewölbt verflacht,
glatt, gelblich, im Herbar sich bald zu ockerlich verfärbend, häufig
wenig entwickelt, weil durch die zahlreichen, dichtstehenden Apo-
thecien größtenteils bedeckt. Apothecien sich häufig lappig zerteilend,
+)Ein Fund aus den vorderen Ötztaler Alpen wurde von KALB in
Dissert. bot. 9: 100 (1970) lsGyalecta lecideopsis
var. fritzei publiziert.
==
bis um 1-1,5(-2) mm im Durchmesser, die Ränder schwach vor-
stehend, dünn, meist bleibend, lagerfarben bis auf der Scheiben-
seite schwärzlich getuscht. Scheiben flach bis schwach gewölbt,
rauhlich, bräunlich- bis tiefschwarz im Schatten braun, stets
reiflos.
Rinde K + gelb, C + gelb, P-, Mark K-, C-, P-J-.
Hymenium um 70 u hoch, entweder mit ziemlich grobkörnigem,
bräunlichem Epipsamma oder Epiphymenium grün, oder beides
zusammen. Paraphysen um 1,5-2 a dick, nicht selten gegabelt,
an der Spitze schwach keulig, wenn farblos,oder bis zu 6 u kopfig
angeschwollen, wenn grün, die Scheitel dann mit tiefgrüner Kappe.
Sporen zu 8, meist kurz und breit ellipsoid, vereinzelt schmal
ellipsoid oder subglobos, um 9,5-11/5,5-7,5 ».
LYNGE loc. cit. hat die Art indie Nähe von Lecanora
frustulosa gestellt, mit der sie offenbar nicht näher ver-
wandt ist. Sie scheint auch keine näheren Beziehungen zu
Lecanora polytropa zuhaben. Vielleicht ergibt eine
eingehendere chemische Analyse Anhaltspunkte; dazu ist aber
reichlicheres Material vonnöten.
Die Art scheint ökologisch sehr spezialisiert und deswegen
sehr selten zu sein. Im langen Zug des Pezid fand sie sich nur an
dem schmalen, den Zug querenden Band eines "seidigen'', violetten
Schiefers, an keiner anderen Stelle.
Unsere Proben stimmen habituell und in den kennzeichnenden
Merkmalen, dem gelblichen Lager, den dichtstehenden Apothecien
mit den schwärzlichen Scheiben, dem häufig schwärzlich getuschten
Lagerrand und den meist kurzen Sporen gut mit dem Typ und anderen
Proben aus Grönland (O) überein.
10. Lecanora pertusarioides Degel.
DEGELIUS 1939: 157.
Die von WIRTH 1972: 270 bzw. Karte Abb. 11: 73 und 1974:
382 erstmalig für Mitteleuropa aus dem Schwarzwald und den Vo-
gesen nachgewiesene Art fehlt auch den Alpen nicht:
Oberengadin, Graubünden: God Surlej SO Champfer, Steilfläche
eines Gneisfelsens in locker bewaldetem Gelände, 1800-1900 m,
9.1970 (Poelt 8752).
Die Flechte ist eine sorediöse Parallelsippe zu Lecanora
atra.
O-
11. Lecanora silvae-nigrae V, Wirth
WIRTH 1969: 181.
Die aus dem Schwarzwald beschriebene Flechte unterscheidet
sich bereits habituell deutlich von der verwandten Lecanora
polytropa, vor allem durch die größeren Apothecien, die
braunen Scheiben, damit den deutlichen Farbunterschied von Rand
und Scheibe, dies auch im Gegensatz zur ähnlich großfrüchtigen
L. polytropa var. alpigena. Die Differenz in den
Inhaltsstoffen und damit der P-Reaktion scheidet die Art von der
Hauptmasse typischer Lecanora polytropa (über
die anderwärts gearbeitet wird). Es scheint daneben aber eine
P + rot reagierende Sippe zu geben, die morphologisch mit dem
kleinfrüchtigen Normaltypvon Lecanora polytropa
übereinstimmt.
Lecanora silvae-nigrae wächst stets an Steil-
flächen großer Blöcke und zwar an rissig verwitternden Stellen.
Aus den Östalpen liegen uns derzeit folgende Funde vor:
Rhätische Alpen, Samnaun-Gruppe, Tirol: Steilflächen eines
großen Blockes nahe der Böderhütte SW Serfaus, 2100-2150 m,
9,1972 (Poelt 11746); Gneisblöcke unweit der Ascher Hütte über
See im Paznaun, 2250-2300 m, 9.1972 (Poelt 11455). - Koralpe,
Steiermark: Freistehende Felsen (sog. Öfen) auf der Handalpe,
nördlich über der Weineben, 1800-1850 m, 6.1972 (Poelt 11223). -
Stubalpe, Steiermark: Gipfelhänge des Rappoldkogel, um 1900 m,
6.1972 (Poelt 11211).
.
12. Lecanora umbrosa Degelius
DEGELIUS 1943: 105
Die in VI: 582 für die Ostalpen zum ersten Mal nachgewiesene
Art wurde in der Zwischenzeit noch mehrfach gefunden:
Berner Alpen, Wallis: Riederalp über Mörel, südexponierte Wand
eines niedrigen Blockes, 1900-2000 m, 9.1970 (Poelt 9233). -
St. Galler Oberland: Tannenbodenalp über Unterterzen, 1450 m,
Verrucano-Block, 9.1968 (Poelt 6369). - Samnaun-Gruppe, Grau-
bünden: Niedrige Sandsteinblöcke im Rasen nahe dem Fimberbach
südlich der Heidelberger Hütte, um 2300 m, 8.1967 leg. K.
AMMANN et J. POELT, in VEZDA Lich. sel. exs. 641. - Kitz-
bühler Schieferalpen, Salzburg: Schrofen am Osthang des Maurer-
kogel westlich der Schmittenhöhe, 2000-2070 m, kalkige Schiefer,
9.1973 (GZU). - Hohe Tauern, Glockner-Gruppe, Hänge westlich
der Krefelder Hütte, 2250-2350 m, 9.1973 (GZU). - Niedere
3:
Tauern, Wölzer Tauern, Steiermark: Planneralpe, Felsüberhang
östlich oberhalb des Plannersees, 1800-1850 m, 7.1972 (GZU). -
Koralpe, Steiermark: Freistehende Felsen auf der Handalpe, 1750-
1800 m, 6.1972 (Poelt 11187).
Die Flechte wird sicherlich oft übersehen, weil sie nur selten
Apothecien bildet. Hinsichtlich der Substratwahl gleicht sie ihrer
wahrscheinlichen Primärsippe Lecanora campestris; wie diese
zieht sie Intermediärgesteine oder verwitterte Schiefer usw. vor;
sie wächst im Gegensatz zu L. campestris aber vorwiegend an
Steil- bis Überhangflächen.
13. Rhizocarpon carpaticum Runem,
RUNEMARK 1956: 133; CERNOHORSKY 1968: 353
Die bisher nur aus der Tatra bekannte Art wurde an folgenden
beiden Punkten der Ostalpen nachgewiesen:
Koralpe, Steiermark: Freistehende Felsen (''Öfen") auf der Hand-
alpe nördlich über Weineben, 1750-1850 m, Überhangflächen,
6.1972 (Poelt 11219). - Niedere Tauern, Wälzer Tauern, Steier-
mark: Südseitiger Abbruch am Rücken von Plannerknot zum Hoch-
rettelstein, 1800-1900 m, 7.1972 (Poelt 11340). - Material vom
ersten Fundort wurde von Z. CERNOHORSKY bestätigt.
Die bisher als Endemit der Tatra (Hohe, Niedere und Liptauer
Tatra) betrachtete Art ist gekennzeichnet durch die wenig-, häufig
nur vierzelligen Sporen, die alt hochgewölbten Apothecien, die
häufig verunebnet bis umbonat zu sein scheinen und schließlich die
Ökologie. Wie CERNOHORSKY loc. cit. berichtet, handelt es sich
um einen Bewohner trockener Überhangflächen an winters meist
schneefreien Lokalitäten. In extremer Weise ist dies der Fall bei
dem Vorkommen auf der Handalpe; sie wächst hier auf den Über-
hangflächen der völlig freistehenden harten Einzelfelsen ("'Öfen''),
zwischen denen sich ausgedehnte Loiseleurieten erstrecken.
Verf. ist wie CERNOHORSKY loc. cit. der Meinung, daß die
Artweniger Rh. intermediellum als Rh.
geographicum s.str. (syn. Rh. tinei) nahesteht.
14. Rinodina violascens H. MAGNUSSON 1940: 154
R. ANDERSON 1962: 257
Südtirol, Vintschgau, südexponierte steile Felshänge östlich
am Eingang in das Schlandraunertal bei Schlanders, 750-800 m. -
9.1970 leg. J. POELT) (Poelt 8953) - neu für Europa.
Verfasser war nahe daran, die vorliegende Flechte als neue
Art zu publizieren, da ihre Merkmale in keiner Beschreibung
irgend einer anderen Art der Gattung Rinodina zu finden waren,
Er wurde von R. ANDERSON dankenswerterweise darauf aufmerk-
sam gemacht, daß die Probe mit R. violascens iden-
tisch sein könnte, was sich als richtig erwies. Die Beschreibung
von MAGNUSSON loc. cit. berichtet nichts von den charakte-
ristischen, bei Rinodina äußerst seltenen Soralen, sie ist
im Hinblick auf Sporengröße, Hymeniumshöhe usw. weitgehend
unrichtig (vgl. ANDERSON loc. eit.).
Das Material aus dem Vintschgau hat folgende Merkmale:
Lager unregelmäßig begrenzt, schuppig. Sterile Schuppen an die
von Lecidea scalaris erinnernd, rundlich bis manch-
mal lappig geteilt, stark muschelig gewölbt, einseitig nabelig fest-
geheftet, die Ränder der anderen Seite meist aufgebogen und körnig
sorediös. Oberseite grau bis olivlich grau bis graubräunlich. Unter-
seite dunkelgrau, + sorediös. Apothecien an größeren, flacheren,
oft tief geteilten, nicht bis spärlich sorediösen Schuppen entstehend,
breit hervorbrechend, schließlich dicht und breit aufsitzend, einzeln
oder zu 2-3 auf den Schuppen, bis um 1-1,2 mm breit, mit dünnem,
ganzem, bleibendem bis + zurückgedrängtem, lagerfarbenem Rand
und flacher bis gewölbter rauhlicher, reifloser, schwarzbrauner
Scheibe. - Lager C-, KC-, P-, RindeK + violett.
Schuppen von einer um 15-30 u dicken, durchlaufenden, gut ab-
gegrenzten Epinekralschicht bedeckt, darunter nur teilweise eine
paraplektenchymatische Rinde mit um 5-8 u messenden Zellen,
Teilweise sind die Wände der obersten Zellen + gebräunt, Rinde
K+ violett. Nicht selten dringen Algen bis nahe an die Epinekral-
schicht vor. Algen kugelig, von um 10 bis 20 a Durchmesser.
Eigentliche Algenschicht aus mäßig dichten Hyphengeflechten von
isodiametischen bis antiklinal etwas verlängerten Zellen und meist
locker stehenden Algen aufgebaut. Mark locker, aus reich ver-
zweigt-anastomosierenden Hyphen mit verlängerten Zellen bestehend,
häufig noch von Algen durchsetzt. Vor allem im unteren Teil des
Markes finden sich Mengen körniger, schwach gelblich gefärbter
Exkrete. Unterrinde nicht differenziert.
Lagerrand mit kräftiger Epinekralschicht versehen, Rinde nicht
oder nur wenig differenziert, paraplektenchymatisch, der Rand
sonst dicht mit Algen erfüllt, die sich offenbar stark teilen und
kleiner als im Thallus bleiben,
Parathecium seitlich schmal, sich oben etwa verbreiternd, nach
SE >
unten zu mit dem stark konisch vorspringenden, um 150 a
tiefen Hypothecium verschmelzend, das im unteren Teil annähernd
paraplektenchymatisch aufgebaut ist, im oberen Teil aus antiklinal
gestreckten Hyphen. Hymenium unscharf abgesetzt, um 110-130 a
hoch. Paraphysen um 1,5 a dick, an den Enden 1-2 (-3) Zellen
angeschwollen, die Endzelle kopfig, um 5 ı dick, mit brauner
Scheitelkappe. Sporen zu 8, vom Rinodina bischoffii - Typ, nur
kurze Zeit graulich mit eckigen Lumina, bald die Wände einheitlich
dünn, die Außenwand im Bereich des Septums etwas’ abstehend -
verstärkt bei Einwirkung von K. Sporen um 15-19/9 - 10,52. -
Pykniden nicht beobachtet.
Die Art scheint uns in die Nähe von R. bischoffii
zu gehören, obgleich man sie nach den Lagermerkmalen zur
Sec. Beltraminia zu stellen hätte, mit deren übrigen
Arten sie nichts zu tun hat. Sie war bisher bekannt aus Kansu
(W-China) (Typus) und Colorado (USA) (ANDERSON 1962: 257).
Ergänzungen und Verbesserungen
In der langen Zeit seit Beginn der Reihe haben sich nicht wenige
für Mitteleuropa oder Teilgebiete neu gemeldete Arten als häufiger
oder weiter verbreitet herausgestellt. Im folgenden wird auf
wichtigere Ergänzungen mit Angabe der entsprechenden Literatur
verwiesen, Desgleichen wird über Namensänderungen, veränderte
Auffassungen und Zuordnungen berichtet. Weiter müssen einige
Fehler berichtigt werden, (wie sie sich gerade bei der Bestimmung
sterilen Materials in ungenügend bekannten Krustenflechtengruppen
immer wieder ergeben werden).
Im folgenden beziehen sich die römischen Zahlen auf die ein-
zelnen Teile der "Mitteleuropäischen Flechten", die arabischen
auf die entsprechenden Seiten. Funde ohne Namensangabe stammen
vom Verf.
Zu Teill
p. 231: Cyphelium lucidum: Zur Verbreitung in Bayern vgl.
A. SCHMIDT 1962: 115; dort eine Reihe weiterer Funde,
Gyalecta gloeocapsa: Bei der hier zitierten Art
handelt es sich nicht um die genannte, jetzt als
Gloeolecta bryophaga (Koerb. ex Arnold)
Vezda zu bezeichnende Flechte, sondern um die in
VEZDA 1965: 242 neu beschriebene Absconditella
A
sphagnorum VEZDA et POELT; die Art dürfte in
südbayerischen Mooren in günstigen Jahren nicht selten
zu finden sein.
Acarospora anomala: Vgl. hierzu POELT u. HUNECK
1968: das Artrecht der Pflanze ist nicht sicher.
Stereocaulon tyroliense: Richtiger Name St. nanodes
Tuck.; die Art wurde in den letzten beiden Jahrzehnten
einerseits in den höheren Lagen der Gebirge, andrerseits
auf schwermetallhaltigen Substraten in Tieflagen oft ge-
funden.
. 232 Lecanora torquata: Bei der beschriebenen Flechte handelt
es sich nicht um die genannte Art, sondern um eine unge-
klärte Sippe aus der Verwandtschaft von Lecanora
bDyardaigar.
. 233 Parmelia austerodes: Jetzt allgemeinals Hypo-
gymnia austerodes bezeichnet. Der be-
handelte Unterschied in der Verbreitung der Art und
der verwandten Parmelia obscurata -
Hypogymnia bitteri scheint mehr klimatische
Ursachen zu haben. H. bitte ri wächst überwiegend
in den feuchten Randketten der Alpen, wo H. auster-
odes seltenist.
. 234 Pertusaria subdubia: das Taxon bedarf eines erneuten
Studiums
Caloplaca arnoldiana: siehe X: 5
„ 234 Caloplaca schistidii: Die Art wurde von POELT 1965:
585 zu Fulgensia überführt; sie ist in den Kalk-
alpen weitverbreitet, besonders häufig aber über Kiesel-
kalken.
Caloplaca subolivacea: Richtiger Name C. tiro-
Iren isiiist, eV SIE ITI2EI
. 238 Caloplaca sorediata: von POELT 1954: 29 zu Xan-
thoria gestellt.
Zu Teil’lI
. 324: Bacidia gomphillacea: Die Art wurde von VEZDA 1970:
321zu Micarea kombiniert. Sie wurde inzwischen
an mehreren Orten in Mitteleuropa gefunden.
pP. 325
p. 327
p. 328
p. 329
Pp> 331
p. 50
p. 55
BT =
Pertusaria flavicans var. schistosa: Die Art ist auf
Kalkschiefer und Kieselkalen in alpin-hochalpinen Lagen
der Alpen weit verbreitet; es ist fraglich, ob var.
schistosa eine Sippeist.
Lecanora (Asp. ) nunatakkorum: Die Sippe gehört in den
noch ungeklärten Komplex von Aspicilia
mastrucata, zu dessen Klärung zahlreiche Proben
fruchtenden Materials unbedingt nötig sind.
Lecanora discrepans: Der systematische Wert der Sippe
ist weiterhin ungeklärt,
Parmelia cetrarioides f. bisoralifera: Zur Synonymik
vgl. III: 55. Nach der derzeitigen Meinung des Verf.
handelt es sich bei dieser Form nicht um eine Sippe.
Der Schlüssel ist wegen der neueren starken Aufspaltung
der Gattung (mit teilweise recht konträrer Auffassung
verschiedener Autoren) stark überholt.
Caloplaca proteus: Die Art ist in den Kalkalpen weit
verbreitet. Wegen eines Vorkommens in Nordeuropa
vgl. NORDIN 1972: 143. Die p. 331 noch unterschiedene
Ce BIRLO.crher. oa eu vramsKoemb:' ist
identisch.
Caloplaca obliterans: Verbreitung in Süddeutschland und
Umgebung bei WIRTH 1974: 372 (untere Karte)
Zu Teil III
Caloplaca subsoluta: Das Taxon ist kaum vonC. irru-
bescens zutrennen, deren stärker und besser ent-
wickelte Form es darstellen dürfte.
Lecanora leptacina: Der schriftliche Erstnachweis der
Art aus den Alpen stammt von FREY 1928: 121 (Ein Fund
von ZSCHACKE aus Davos ist unglaubwürdig). Die im
Hohen Norden häufige Art ist in den Alpen auf jeden Fall
sehr selten. Verf. hat sie bislang nur an zwei benach-
barten Punkten der Silvretta-Gruppe an der Grenze von
Tirol und Graubünden gesehen: Gipfel der Heidelberger-
Spitze, über 2900 m, sowie Heidelberger Scharte südlich
davon, um 2800 m, auf Andreaea (Gipfel) bzw.
Grimmisa (Scharte), 8.1967 (Poelt 4832 bzw. 4775)
ie -
Zu Teil IV
. 273/274 Neue Daten zu den angeführten Lecidea- Arten
p. 274
p-. 280
. 281
. 281
. 386
387
p. 390
p. 392
. 395
. 960
bei HERTEL 1967 und in späteren Arbeiten,
Physcia grisea coll.: Vgl. hierzu POELT 1966.
Anaptychia sorediifera: Zu Systematik und Verbreitung
der Art vgl. KUROKAWA 1962: 49, POELT 1965: 31
(Heterodermia obse wra395,SCHALFR
1963: 58 bzw. 1965: 27.
Lecidea ramulicola: Die Art wurde inzwischen von
mehreren Autoren berichtet oder gesammelt; sie scheint
in den östlichen Alpen weit verbreitet zu sein,
Acarospora intricata ('intricta'): Inzwischen von
einer ganzen Reihe von Fundorten aus den Zentralalpen
bekannt, meistens an Steilflächen und dort oft kaum zu
sammeln.
Zu Teil V
Lecanactis stenhammari gehört zu Dirina: POELT
u. FOLLMANN 1968.
Toninia kolax: Über ein Vorkommen der Art in den Kar-
paten sowie die ebenfalls auf Blaualgenflechten parasi-
tierende T. steineri vgl. VEZDA 1970: 323.
Protoblastenia globulificans: Vgl. X: 5
Protoblastenia coniasis: Der Name gehört nicht zu der
hier vorgestellten Pflanze, die bei POELT 1969: 540 als
Pr. aurata POELT & VEZDA neu benannt wurde.
Die Ursache der ockerlichen Lagerfarbe und damit der
systematische Wertvon Pr. coniasis istnoch
nicht geklärt.
Physcia hirsuta: Zur Kenntnis der Art und ihrer Ver-
wandten vgl. POELT 1974.
Zu Teil VI
Der Aschenkopfsattel als Fundort einer Reihe bedeut-
samer Arten wurde beim Bau einer Bergbahn weitgehend
zerstört (nach Auskunft von R. LOTTO, Garmisch).
ao
Ne)
. 979
. 580
p. 582
. 983
et
ee:
10
Lecidea azurea: Wird von HERTEL 1967: 45 mit über-
zeugender Begründung unter dem Namen L.
tessellata var. caesia als Varietät einge-
stuft.
Lecidea leprosolimbata: Wird von HERTEL 1967: 115
als var, von..L. . at.robrunnea.;geführt. Verf.
möchte für eine höhere Einstufung plädieren.
Bacidia wettersteinensis: Ist nach HERTEL 1969
illegitim; es handelt sichum Lecidea endo-
iıthea - jetzt, Le es d emmPraernra’m.oeina-,
von dem intrahymenialen Flechtenparasiten Arthonia
intexta befallen, der möglicherweise auf seinen
verschiedenen Wirten formae speciales entwickelt hat.
Rhizocarpon ridescens: Über weitere Fundorte in den
Alpen und anderen Gebirgen vgl. HERTEL 1968: 57.
Dazu ein Fund aus den Ötztaler Alpen; Tirol: Hänge süd-
lich des Gepatschhauses, am Wege zur Rauhe-Kopf-
Hütte, im obersten Kaunertal, 2300-2400 m, 9.1972
(Poelt 11863)
Rhizocarpon renneri: Weitere Funde bei HERTEL 1968:
und 19733 5017
Sarcogyne dubia: Die zitierte Pflanze gehört kaum zu
dieser Art, über die M. STEINER eine Publikation vor-
bereitet; es handelt sich möglicherweise um eine unbe-
schriebene Sippe.
Lecanora umbrosa: Vgl. X. 12
Protoblastenia globulificans: Vgl. X. 5
Caloplaca diphyodes: Die inzwischen von mehreren Fund-
orten aus den Alpen bekannte Art wurde von WUNDER 1974:
83 monographisch behandelt.
Zu Teil VI
Bacidia citrinella: Die Art mit ihren Verwandten wird
mit gutem Recht als eigene Gattung Arthrorhaphis
abgetrennt; vgl. POELT 1969: 126 und HERTEL 1971:
231.
Bacidia anziana: Gültiger Name ist Arthrorhaphis
vacillans Th. Fr., nachR. SANTESSON in
HERTEL 1971: 232.
307
Big
2192
194
. 247
. 248
. 253
. 256
De
Lecanora glomerulans: Vgl. IX: 202.
Lecidea verruca: Die Art ist inzwischen von mehreren
Fundorten im Alpengebiet, in Skandinavien und in Island
bekanntgeworden: HERTEL 1970: 433 und 1973: 500.
Parmelia taylorensis: Verbreitungskarte bei SCHAUER
1965: 84. Die Art wurde von HALE 1974: 342 zusammen
mit hauptsächlich tropischen Verwandten in der neuen
Gattung Hypotrachyna (Vainio) Hale generisch
verselbständigt; sie heißt nüunH. taylorensis
(Mitchell) Hale.
Parmelia scortea var. pastillifera: Die Sippe wird
neuerdings mit gutem Recht als eigene Art P. pastil-
lifera (Harm.) Klement geführt, Verbreitungskarten
bei SCHAUER 1965: 80 und WIRTH 1974: 394.
Zu Teil VIII
Lecidea ramulosa: Die Zuordnung der sterilen Lager
von den angegebenen Fundorten war unrichtig. Es handelt
sich um eine Form des immer noch ungenügend bekann-
ten Kreises von Varicellaria rhodocarpa
(det. A. VEZDA). Lecidea ramulosa ist aus
Mitteleuropa nicht nachgewiesen.
Lecidea xanthococca ssp. .sorophora: Die in der Ein-
stufung noch unsichere Sippe ist sicher in den östlichen
Alpen weit verbreitet; im Grazer Bergland in der Steier-
mark scheint sie häufig zu sein. Sie ist mit einiger Übung
auch in sterilem Zustand an ihren großen, schwarzen
etwas zerfurchten Pykniden mit der Lupe gut zu erkennen.
Candelariella flavovirella: Die Sippe muß außerordentlich
selten sein. Verf. fand sie - wiederum sehr spärlich -
in der Steiermark, Niedere Tauern, auf dem Zaun eines
alten Bauernhauses kurz westlich Hohentauern, über
Trieben, um 1250 m (Poelt 12409).
Lecanora praeradiosa: Die Art ist nach HERMANN,
LEUCKERT u. POELT 1973: 23zu Aspicilia
zu stellen,
le
Zu Teil RX
p. 194 Rhizocarpon furax: Ein Erstfund aus den Alpen (Ötztaler
Alpen, Schnalstal) wird von HERTEL 1970: 58 berichtet.
Dazu ein Nachweis aus der Steiermark: Schladminger
Tauern, Gipfel des Hohen Schareck, um 2570 m, 7.1973,
sehr spärliches, aber typisches Material (Poelt 12293).
p- 203 Belonia incarnata: Ein weiterer Fund aus den Ostalpen:
Stubalpe, Steiermark: Südseitige Schrofen am Ostrücken
des Speikkogel, um 1780 m, feuchter Überhang, Lager
überwiegend auftottem Diplophyllum taxi-
folium, 6.1974 (Poelt 12794)
p. 205 Lecanora reagens: Zu dem Erstfund aus den Alpen (Süd-
tirol) zwei weitere: Niedere Tauern, Schladminger
Tauern, Steiermark: Südseitige Abbrüche der Karlkirche
westlich über der Breitlahn in der Kleinsölk, + 2000 m,
7. 1973 (GZU). - Hohe Tauern, Glockner-Gruppe, Salz-
burg: Ostseitiger Abbruch eines Felsens westlich der
Krefelder Hütte über Kaprun, um 2400 m, 9.1973.
Literatur
ANDERSON, R. 1962: The Lichen Flora of the Dakota Sandstone in
North Central Colorado. The Bryologist 65: 242-261.
CERNOHORSKY, Z. 1968: Zur Ökologie vn Rhizocarpon
carpaticum Run. Preslia 40: 353-356.
GEBAUZADER,. Gslund!J.IPOEETA972: AC7a 10 pil.a ce a Namu-
laris, eine neue Flechte aus den Westalpen. Herzogia
2.305-311.
DEGELIUS, G. 1939: Die Flechten von Norra Skaftön. Uppsala
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= ar
INDEX
zu J. POELT: Mitteleuropäische Flechten I- X
(1953 - 1975)
Es wurden in den Index alle ausdrücklich behandelten Taxa auf-
genommen, Synonyme aber nur insoweit, als es z.B. für das Ver-
ständnis der Zusammenhänge notwendig schien. Weggelassen
wurden z.B. als Begleiter zitierte Taxa.
Die erste nach dem jeweiligen Binom angegebene Zahl bezieht
sich auf die Nummer der Beiträge; sie ist einfachheitshalber nicht,
wie im Original, in römischen, sondern in arabischen Ziffern an-
gegeben. Die durch ein Komma von ihre getrennte ein- bis drei-
stellige Zahl gibt die entsprechenden Seitenzahlen der ''Mitteilungen
der Botanischen Staatssammlung München' an. Um eine rasche
Benützung der Reihe zu ermöglichen, wurde schließlich eine dritte
Zahl eingefügt, die durch eine zusammenhängende Paginierung
aller 10 Teile gewonnen wurde; dabei wurden die Sonderdrucke
ohne die Umschläge, aber mit Einschluß von Leer- oder ander-
weitig bedruckten Seiten durchpaginiert.
Es entsprechen sich (in Klammern die Leer- oder anderweitig
bedruckten Seiten):
Originalpaginierungen Durchgehende Paginierung
Teil I(229 -) 230 - 238 (.W) NN)
Teil II 323 - 332 17-20
Teil II (45 -) 46- 56 (23°) 29720032
Teil IV 273 - 283 ( - 284) 3rE AST AA)
Teil vV (385 -) 386 - 399 ( - 400) (45-) 46- 59(- 60)
Teil V1(567 -) 568 - 584 oe
Teil VI 171-1970 - 198) 79 - 105 ( - 106)
Teil VII 247 - 265 ( - 266) 107 - 125 ( - 126)
TeiteiXt 191 - 210 12BEL146
Teil x 1 - 24 146 - 170
Absconditella sphagnorum 10, 16 (162)
Acarospora anomala tar 231 ( 3); 10, 16 (162)
- freyi 4, 232: ( 4)
- hospitans 43 232 ( 4)
256:
Acarospora insolata 4, 282 ( 42)
- intricata 4, 282 v1 A2y: 10, 818362)
- lapponica 6, 579 EHER
- peliocypha 20232 ( 4)
= scabrida 4, 2gammeA)
- schleicheri Een)
- silesiaca 3. 50 ( 26)
- tuberculata 4, 282 ( 42)
Agonimia tristicula 10) 5 (151)
Alectoria smithii "2, 328° le
Anaptychia sorediifera 4, 280 ( 40); 10, 18 (164)
Anema nummulariellum 5% 386 (46)
Arthrorhaphis 10, 19 (165)
- vacillans 10, 19 (165)
Aspicilia glomerulans u 202 (138)
- praeradiosa 10, 20 (166)
Bacidia anziana IR 174 ( 82); 10, 19 (165)
- citrinella Ta RT
- " vw. alpina Er 174 ( 82)
= gomphillacea Busr 324,4, 125,20, 1e (162)
- umbrina ‚6.875, also)
- wettersteinensis 6, 579 ( 73); 10, 19 (165)
Belonia russula 6, Bier (rl)
- incarnata 9, 203 (139)57103629% (1:67)
Biatora cyclospora 10, 5 (5)
Biatorella flavella 8, 250 (110)
- germanica 5, 388 ( 48)
- microhaema 10, 6 (152)
Buellia geophila 2, 331 ( 19)
- jugorum 6, 575 ( 69)
- papillata B, 971 ( 65)
= triphragmoides 2, 332 ( 20)
- vilis 5. 57a, (8)
Caloplaca anularis 10, 6 (152)
- arnoldiana il, 234 ( #26): 10, 5a)
: arnoldii f. fulva 2, 3318 -(419); 70, Iales)
- atroflava var. sub- > un
| mersa Tl- 189 ( 97)
- bryochrysion Er 48 ( 24)
- cacuminum 1 235 (77)
- celata a 48 ( 24)
Caloplaca cerinella
cinnamomea
coccinea
congrediens
diphyodes
epithallina
exsecuta
friesii
furfuracea
herbidella
insularis
keissleri
leucoraea
livida
microphyllina
obliterans
percrocata
proteus
saxifragarum
schistidii
schoeferi
sorediata
sorocarpa
subathallina
subolivacea
subpallida
subsoluta
tetraspora
tetrasporella
tiroliensis
tornoensis
vaccillans
xantholyta
xerica
'! var. venostana
Candelariella coralliza
flavovirella
lutella
subdeflexa
reflexa
Catinaria leucoplaca
Cetraria cucullata
Cladonia calycantha
Non
IE 24 (eu
B, 49 (25)
15 236 v(xu8)
» 8 (236)
6 393. (Mae
1.,.236 6208)
20 (ET
B; 49 (25)
m, 7 sa
5... 39 (6x3B)
Brit asa AM
Bi 261 (121)
= 49 (25)
e, 49. 3(-25)
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2.012231. /((318);
BG, 594: 16698)
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3, ae
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B> 49 (25)
A
3. 55 (31)
B.7..392. 6 553
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3, 50 \('20)
3; 49 1(°25j
3 49 (35)
3, 49 (25)
3 50 (26)
3; 50 (26)
zB
10, 1 (147)
10, 2 (148)
= 51 ( 27)
Br 7353 PLN
10, 8 (154)
ur 2353 Aal
Be 354 (11a)
et “231 ( 3)
In 233 Re)
3, 53 (29)
10,
19 (165)
393 ( 53)
134. (163)
17 (163)
16 (162)
16 (162)
49 ( 25) subsyn.
177° (163)
20 (166)
Di:
Cladonia leucophaea 3, 53 ( 29)
- macrophyllodes 9 204 (140)
- rappii ss 53 ( 29)
Collema ceraniscum 6, 578 (772)
Cyphelium lucidum 1. 2310 (( Reis)
Dirina stenhammari 10, 18 (164)
Evernia prunastri
var. herinii + 55 (3
Fulgensia desertorum u 9 (155)
- schistidii ’ 5) (161)
Gloeolecta bryophaga 5 15 (161)
Glypholecia scabra 2 282 ( 42)
Gyalecta gloeocapsa h 231 (735.092 (161)
- sudetica 2 9 (155)
Gyalidea fritzei
var. fritzei 2 9 (155)
Hypogymnia austerodes h 16 (162)
- bitteri > 16 (162)
Hypotrachyna taylorensis 5 20 (166)
Involucrothele schmidiana (27
Lecanactis stenhammari
Lecanora alpina var.
386 ( 46); 10, 18 (164)
“
sulphurata 5 581 (ei)
- bavarica x 53 ( 29)
- boligera E 10 (156)
- bricconensis x 282 ( 42)
- candida r 327 ( 15); 6, 571 ( 65)
- capituligera 3 179 ( 87)
- corallophora 2 178 ( 86)
- curvescens P 327 ( 35)
- demissa ’ 51 (a)
- dispersa 5 576 ( 70)
- dispersoareolata ) 572 ( 66)
- epibryon var.
bryopsora $ 254 (114)
- fragilis > 274 ( 34)
- freyi h 572 ( 66)
- furva e 54 ( 30)
I-loloalelo lolalwliwlsisivlelolwon Ion Io lololo Io ol-lelo lolo Iw
oa
—
- glomerulans 177 ( 85); 9, 202 (138)
-
Lecanora griseopallida
- intrudens
- laurensii
- lecidella
- leptacina
- lojkaeana
- morioides
- nemoralis
- nunatakkorum
- occidentalis
= praeradiosa
- pertusarioides
- reagens
- reuteri
- sarcopisoides var.
hypnophaga
- silvae-nigrae
- subdiscrepans
- subplanata
- subradiosa
- tolypodes
- torquata
- umbrosa
Lecidea aggregantula
- atronivea
- auriculata
- azurea
- consentiens
- fissuriseda
- flavocaerulescens
- incongruella
- leprosolimbata
- leucothatlina
- melinodes
- panaeola
- ramulicola
- ramulosa
- rubiformis
- sublutescens
- subtumidula
- transitoria
- umbonata
- 29 -
283
581
273
274
6%)
259
325
255
325
10
256
11
205
382
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388
12
327
259
259
199
232
982
5976
972
976
972
569
181
186
976
978
576
186
579
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247
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66)
70)
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63)
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94)
70)
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70), 7
94)
73)
41); 10,
107); 10,
19,
33)
34)
33)
66)
189 ( 97)
17 (163)
17 (163)
20 (166)
21 (167)
17 (163)
16 (162)
12 (158)
19 (165)
19 (165)
18 (164)
10 (166)
2230 -
Lecidea verruca Bu 187 ( 95); 10, 20 (166)
- viriduloatra 3, 52 ( 28) or
- vorticosa 6, 576 ( 70)
- xanthococca ER 52 ( 28)
- " ssp. sorophora 8, 248 (108); 10, 20 (166)
- ypocrita 8,5 293 09
Micarea gomphillacea 10, 16 (162)
Parmelia austerodes 15 233 ( SS)5010, 36162)
- cetrarioides f. Fi T
bisoralifera 2, 327 (.19):085:53.432); 10,-17
(163)
- elegantula 5, 389 ( 49)
- dissecta 9, 206 (142)
- panniformis ie 233 ( 4)
- pastillifera 10, 20 (166)
- saxatilis var. 5:
divaricata 8 260 (120)
- scortea var.
pastillifera a; 194 (102)
- stictica D> 389 ( 49)
- taylorensis 7,.1.192. (100); Iasspm like)
- ulophyllodes KR 190 ( 98)
Peltigera membranacea 9, 207 (143)
Pertusaria flavicans var. =
schistosa 2, 325 ( 13); 10, 17 (163)
- subdubia 1% 234 ( .6)2305 16162)
Physcia caesia var. ä zn
ventosa 3, 394 ( 54)
- cernohorskyi 5, 395 ( 55)
- constipata 2, 332 ( 20)
- detersa 4, 276 ( 36)
- dimidiata 3, 51 ( 27)
- endophoenicea 3. 56 ( 32): 54 396.(,.56)
- farrea 4, 277 ( 37) =
= grisea var. grisea 4 427 Ka
= " var. lilacina 4.2.2789
- hirsuta 5,395 (.55),20. 212 1168)
- labrata var. E
endophoenicea DR 396 ( 56)
- luganensis 4, 278 (38); 8, 262 (122)
- melops 4, 279 ( 39)
931 »-
Physcia muscigena var.
bayeri 4, 279 ( 39)
- subalbinea 5, 394 ( 54); 8, 263 (123)
- vitii 8, 263 (123)
Protoblastenia aurata 10, 18 (164)
- calva var. laeta 25, 390 ( 50)
- coniasis 5.4392 +4,52); 16PTaBı 152)
- globulificans 5, 390 (50); 6, 583 (77); 10,5
(151)
- cyclospora 10, 6) (151)
- siebenhaariana 5, 391 kr)
Ramalina landroensis E* 234 ( 6)
- obtusata er 234 ( 6)
Rhizocarpon carpaticum 10, 13 (159)
- furax 9, 194 (130); 10, 21 (167)
- intermediellum 6, 576 (+72.0)
- kakurgon 6, Ss; ( 67)
- renneri 6, 580 ( 74)
- ridescens 6, 580 { 74); 10, 19 (165)
- subpostumum 6, 570 (62), EPSERT 72)
- superficiale 6: 577 (rrab),
- viridiatrum E* 51 W427)
Rinodina castanomela 6, 573 ( 67): .6RIPRR 71)
- fatiscens 9, 51 (v27)
- mnucronatula 4, 283 ( 43)
- orculata 9, 191 (127)
- purpurifera 10, 3 (149)
- violascens 10, 13 (159)
Sagiolechia protuberans 4, 274 ( 34)
Sarcogyne cretacea 8, 251 (111)
- cyclocarpa 4, 274 ( 34)
- distinguenda », 580 ( 74)
- dubia 6, 580 ( 74); 10, 19 (165)
- simplex f. ferru-
ginea 6, 574 ( 68)
Solorina bispora var. Fr
monospora 2, 323 („ 14)
- crocea 6, 569 ( 63)
Squamarina nivalis 6, 582 ( 76)
Stereocaulon botryosum f.
spathuliferum
- evolutum
—
oo
»
—
41)
41)
bel
uw
[e)
et
nn
Stereocaulon nanodes
- rivulorum
- tyroliense
Sticta wrightii
Thyrea girardi
Toninia cervina
- conglomerata
- imbricata
- kolax
- rosulata
- steineri
Umbilicaria virginis
Usnea alpina
- cavernosa
- ceratina
- comosa
- compacta
- dasypoga
- flagellata
- florida
- glauca
- hirta
- longissima
- prostrata
- rugulosa
- scabrata
- smaragdina
- sorediifera
- substerilis
Verrucaria cinereoatrata
Xanthoria sorediata
A999.
|
l+lr-lo
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398
399
399
399
185
16
( 3); 2, 325 (13); 10,
16, (162)
(
(
( 46); 6, 575 ( 69)
( 13)
( 47); 10, 18 (164)
( 12)
(
(
(
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MIR;
Mitt. Bot. München 12 | p. 33- 50| 15.12.1975
ISSN 0006-8179
REVISION DER SEKTION STIPITELLA G. GRIG. EX PODLECH
DER GATTUNG ASTRAGALUSL.
von D. PODLECH
Im Rahmen der von dem Autor und seinem Team in Angriff ge-
nommenen oder geplanten Revisionen von einzelnen Gruppen der
Riesengattung Astragalus L. wird hier die Bearbeitung einer
kleinen, für gewisse Teile ihres Areals aber vegetationsbe-
stimmenden Gruppe vorgelegt.
Für die Untersuchungen stand das Material folgender Samm-
lungen ganz oder teilweise zur Verfügung:
Bergen, Universitets Botaniske Museum (BG)
Edinburgh, Royal Botanic Garden (E)
Geneve, Conservatoire et Jardin botaniques (G)
Göteborg, Institute of Systematic Botany, University (GB)
Kew, Royal Botanic Gardens (K)
Leningrad, Komarov Botanical Institute of the Academy of
Sciences of the U.S.S.R (LE)
München, Botanische Staatssammlung (M)
Wien, Naturhistorisches Museum (W)
Herbarium S.W. Breckle, Bonn
Herbarium H. Freitag, Göttingen
Herbarium D. Podlech, München
Den verantwortlichen Leitern der oben genannten Sammlungen
bin ich für die Arbeitsmöglichkeiten in ihren Instituten oder für
die Bereitwilligkeit, mir ihr Material auszuleihen, zu großem
Dank verpflichtet. Frl. Bohm habe ich für die Anfertigung der
Habituszeichnung von Astragalus cuneifolius sehr zu danken.
aa >
Allgemeiner Teil
Historischer Überblick
BUNGE, der in seiner großangelegten Revision der altweltlichen
Astragalus-Arten (1868/69) die beiden hierhergehörigen Arten
auf Grund des von GRIFFITH in Afghanistan gesammelten Materials
beschrieb, stellte beide Arten wegen der basifixen Haare und der
paripinnaten Blätter mit verdornender Rachis in seine Sektion
Aegacantha. Erst GRIGORJEW (in Fl. Tadzhik. 5, 1937) er-
kannte die Eigenständigkeit des erst ein Jahr zuvor beschriebenen
A. massagetovii sowie vonA. cuneifolius und stellte für sie
eine neue Sektion Stipitella auf, die er jedoch nur russisch und
damit nicht gültig beschrieb. Wie groß jedoch die Ähnlichkeiten im
vegetativen und Blütenbereich mit der Sektion Aegacantha sind,
erhellt die Tatsache, daß in den von KÖIE und K.H. RECHINGER
(1957) herausgegebenen Symbolae Afghanicae noch einmal zwei Arten,
die unserer Sektion zugerechnet werden müssen, unter Aegacantha
beschrieben wurden, nämlich A. babensis Sirj. & Rech. f. und
A.eustrophacanthus Rech. f. & Edelb. Auch KITAMURA (1960)
führt die hierher gehörigen Arten unter der Sektion Aegacantha
auf.
Im Jahre 1953 taufte KITAMURA den A. stipitatus Benth. ex
Bge. inA.neostipitatus Kitamura um auf Grund eines angeb-
lichen älteren Homonyms A.stipitatus Sims (1823). Tatsächlich
hat SIMS jedoch nie einen A. stipitatus beschrieben, sondern bei
der Beschreibung von A. stipulatus Don ex Sims in Curtis, Bot.
Mag. ist in der Überschrift zur tab. 2380 ein Druckfehler unterlaufen,
indem hier A. stipitatus, Broad-stipuled Astragalus steht und
nicht wie zu Beginn der Diagnose A. stipulatus. Demnach ist A.
stipitatus Sims kein gültig veröffentlichter Name und somit auch
kein älteres Homonym, das den späteren A. stipitatus Benth. ex
Bge. illegitim machen könnte.
Verwandtschaftliche Stellung der Sektion
Wie schon N. GONTSCHAROV (in Fl. URSS 12, 1946) erkannt hat,
handelt es sich bei unserer Sektion um eine alte, xerophytische
Gruppe, die offensichtlich keine näheren Verwandten innerhalb der
Gattung Astragalus besitzt. Sie vereinigt in sich in merkwürdiger
Weise ursprüngliche und abgeleitete Merkmale. Ursprünglich er-
scheinen die langgestielten, relativ dünnwandigen, stark seitlich zu-
sammengedrückten Hülsen, die sich leicht an Bauchnaht und Rücken
öffnen. Hierin, sowie in der eigenartigen, senkrecht zur Frucht-
achse verlaufenden Aderung der Fruchtklappen finden wir Anklänge
Eee
an Sektionen wie Lithophilus, Scheremeteviana und auch
noch Cenantrum. Das Merkmal der voll bilokulären Früchte ist
zwar sicher abgeleitet gegenüber unilokulären Früchten ohne Septum,
jedoch tritt es bereits recht häufig in Sektionen auf, die wir auf
Grund der gesamten Merkmalskombinationen als ursprünglich an-
sehen müssen, wie z.B. Diplotheca, Macropodium,
Theiochrus, Lithophilus u.a. Sicher stärker abgeleitet sind
dagegen die deutlich dem Blattstiel angewachsenen Nebenblätter so-
wie die paripinnaten Blätter mit verdornenden Rachiden. Hierin
zeigt sich eine auffallende Ähnlichkeit mit der Sektion Aegacantha,
die jedoch nicht als nähere Verwandtschaft gedeutet werden kann.
Die Entstehung von Dornsträuchern aus krautigen Vorfahren ist
innerhalb der Gattung Astragalus (wie auch in der nahe ver-
wandten Gattung (Oxytropis) mehrfach unabhängig voneinander vor
sich gegangen. Während aber für die dornige Sektion Aegacantha
die engen genetischen Beziehungen zu der nicht verdornten Sektion
Caprini (Syn. Myobroma) klar sind, wissen wir nicht mit Sicher-
heit, aus welchen krautigen Vorfahren die Sektion Stipitella
entstanden sein kann. Daß es sich um eine relativ alte Gruppe
handelt, geht auch aus der auffallenden Disjunktion einer ihrer
Arten hervor.
Vorkommen und Ve rbreitung:
Beide Arten besiedeln gewisse Gebiete des zentralen Hochlandes
von Afghanistan in Höhenlagen von 2600-3600 (4200) m. Während
aber A. cuneifolius bisher fast ausschließlich auf den Hoch-
flächen nördlich des Koh-i-Baba (westlicher Hindukush) und auf den
Hochflächen der Dasht-i-Nawar westlich Ghazni gefunden wurde, be-
siedelt A. stipitatus ein weit größeres Areals bis in die hochge-
legenen Gebiete Westafghanistans und ein stark disjunktes Gebiet
in den westlichen Ausläufern der Zeravshan-Ketten im nördlichen
Tadzhikistan.
Beide Arten sind in allen Gebieten Bestandteil der Artemisia-
Acantholimon Dornpolster- Vegetation und somit vegetationsbe-
stimmend. Nach DIETERLE (1973) kommen sie um Band-i-Amir
vorwiegend im Artemisietum codringtonii, im Krascheninnikovietum
pungentis, im Fibigietum membranaceae sowie gelegentlich in
der stark windexponierten Gesellschaft des Astragaletum mikro-
phyti vor. Ihre wichtigsten Begleiter sind Artemisia cod-
ringtonii und weitere Artemisia-Arten, Cousinia multi-
loba und parviceps, Astragalus lasiosemius sowie
diverse Acantholimon - Arten. Im westlichen Arealteil tritt
AIG
A.stipitatus vorwiegend in der Gesellschaft von ebenfalls
dornpolsterbildenden Acanthophyllum-Arten auf. Nach GONT-
SCHAROV (1946) bildet sie in Nord-Tadzhiskistan zusammen mit
Acantholimon-Arten die typische xerophytische Dornpolster-
vegetation subalpiner Lagen.
Spezieller Teil
Sect. Stipitella G. Grig. ex Podlech, sect. nova
= Sect. Stipitella G. Grig. in Fl. Tadzhik. 5: 307 (1937)
descr. rossice, nomen invalidum.
Fruticuli elongati vel pulviformes spinosi, pilis basifixis albis
interdum nigris immixtis obtecti. Folia paripinnata rachide rigide
spinosa. Stipulae cr. 1/2 longitudinis petiolo adnatae. Inflores-
centiae racemosae, breviter vel longe pedunculatae. Bracteae
deciduae, bracteolae minimae vel deficientes. Calyx tubulosus.
Corolla glabra, flava. Ovarium longe stipitatum. Legumen longe
stipitatum, e calyce distincte exsertum, a latere compressum,
tenuiter coriaceum, biloculare
Typus: Astragalus massagetovii B. Fedtsch.
Schlüssel der Arten:
1 Aufrechter, reich verzweigter Dornstrauch; Blätter mit 2-7
Blättchenpaaren und schmalen, lanzettlichen Blättchen. Blüten-
stände sehr kurz (1-5 mm) gestielt,
1-5 blütig A. cuneifolius
1’ Polsterförmige, niedrige Dornsträucher; Blätter mit 5-12
Blättchenpaaren und breiteren Blättchen; Blütenstände lang
(3-10 cm) gestielt, 5-22 blütig A. stipitatus
Astragalus cuneifolius Bge. in Mem. L’Acad. Imper. Sci. St.
Petersb. VII. ser., 11(16): 44 (1868) in clave etll.c.
15(1): 68 (1869) = Tragacantha cuneifolia (Bge.) ©. Kuntze,
Revis. Gen., 944 (1891).
Holo-Typus: Afghanistan, Griffith Journ. Nr. 179 (G)
Aufrechter, bis 1 m hoher, reichverzweigter Dornstrauch.
Stamm an der Basis bis 2 cm dick, wie die älteren Äste mit stark
längsfasernder grauer Rinde; die jüngeren Zweige schräg aufrecht
oder fast waagerecht abstehend, weißhaarig, dicht mit den blei-
benden Blattbasen bedeckt. Nebenblätter eiförmig zugespitzt,
„Bön-_
13-15 mm lang, bis 2/3 ihrer Länge unter sich und mit dem Blatt-
stiel verwachsen, im unteren Teil verhärtend, die Spitze und die
Ränder weiß-häutig, am Rand und auf der Außenseite, besonders
am Grunde und nahe der Spitze anliegend weißhaarig. Blätter
paarig gefiedert mit stark verdornenden, 1-5 cm langen, schräg
aufrecht stehenden, zunächst dicht bis spärlich anliegend weiß-
haarigen, später verkahlenden Rachiden. Blättchen in 2-7 Paaren,
graugrün, lanzettlich, derb, meist zusammengefaltet, 6-13 mm
lang und 2-3 mm breit, beidendig zugespitzt mit kurzem, aber
deutlichem Stachelspitzchen, mit undeutlichen Blattnerven,
beidseitig + dicht anliegend weiß behaart. Blütenstände in den
Achseln der diesjährigen Blätter, kurz, 1-5 blütig. Pedunkel 1-5
mm lang, dicht weißhaarig. Brakteen lanzettlich, 2-3 mm lang,
weißhäutig, weißbehaart, hinfällig. Blüten fast sitzend mit ca.
l mm langem, weißhaarigem Stiel. Brakteolen zuweilen ent-
wickelt, winzig, an der Basis der Kelche sitzend. Kelch 7-10 mm
lang, röhrig, grünlich oder rot überlaufen, dicht schräg abstehend
weißhaarig mit zahlreichen sehr kurzen, gekrümmten schwarzen
Haaren untermischt, seltener letztere fehlend, die oberen Kelch-
zähne sehr kurz schmaldreieckig, die unteren 1,5-3,5 mm lang, ,,
pfriemlich, Blütenkrone kahl, gelb. Fahne 15-17 mm lang, Platte
verkehrteiförmig, 8-9 mm breit, an der Spitze ausgerandet, am
Grunde abgesetzt keilig in den relativ breiten Nagel verschmälert.
Flügel 15-16 mm lang, Platte schmal elliptisch, 7-8 mm lang
und 2,5-3 mm breit, an der Spitze gerundet, am Grunde klein
aber deutlich geöhrt, über dem Grunde deutlich gehöckert, Nagel
dünn, 9-10 mm lang. Schiffchen 14-15 mm lang, Platte 5-6 mm
lang und ca. 3 mm breit, gekrümmt oval-dreieckig, an der Spitze
gerundet, am Grunde klein aber deutliche geöhrt, über dem Öhr-
chen deutlich gehöckert, Nagel ca. 10 mm lang. Fruchtknoten
anliegend weißhaarig, lang gestielt, Stiel 7-10 mm lang, Griffel
rechtwinklig abgebogen, kahl mit kahler Narbe. Frucht lang ge-
stielt (Stiel 7-10 mm lang) etwas gekrümmt lanzettlich, zugespitzt,
von den Seiten stark zusammengedrückt, 17-20 mm lang und 5-6
mm breit, Klappen flach, derbhäutig, spärlich anliegend weiß-
haarig, strohfarben-gelblich bis graubraun überlaufen, mit zahl-
reichen deutlichen senkrecht zur Fruchtachse verlaufenden Nerven,
Bauchnaht stark gebogen, scharf gekielt, Rückenlinie gerade bis
schwach einwärts gebogen, scharf gekielt. Hülsen voll bilokulär.
Samen braun, glatt, + rhombisch eckig, flach, ca. 3 mm lang und
2 mm breit. r
BB .-
Verbreitung: Endemisch im östlichen Zentral-Afghanistan in Höhen-
lagen zwischen 2700 und 3450 m. (siehe Karte 1).
Gesehene Belege:
Afghanistan, Prov. Bamian: Band-e-Amir, dry slopes, 2900 m,
30.6.1962, leg. I. Hedge & P. Wendelbo W 4808 (BG, E). -
Zentraler Gebirgsstock, Band-e-Amir, an den Seen, 24.-30.8.
1951, leg. H.F. Neubauer Nr. 470 (W). - Band-e-Amir, Igel-
steppe, 28.6.1952, leg. ©.H. Volk Nr. 2729 (W). - Hochfläche
ober den Seen von Band-e-Amir, 2950 m, 29.8.1951, leg. A.
GilliNr. 1536 (W). - Band-i-Amir, Jedacel-Tal, Hochflächen,
3200 m, 25.7.1971, leg. A. Dieterle Nr. 1370 (M, Hb. Podlech). -
Hochfläche östlich der Seen von Band-i-Amir, 3100 m, 31.7.1965,
leg. D. Podlech Nr. 12154 (M, Hb. Podlech). - Band-i-Amir,
Hänge der Gajurak-Bucht am Band-e-Zulfikar, ca. 3000 m, 28.7.
1971, leg. A. Dieterle Nr. 1413 (Hb. Podlech). - Hochflächen SO
von Band-i-Amir, 3200 m, 9.7.1969, leg. S.W. Breckle Nr. 2422
(Hb. Podlech). - Band-i-Amir, 9-10.000 ft., 9.7.1966, leg. P.
Furse Nr. 8464 (K). - Nil-Kotal, 3200 m, 21.8.1948, leg. M.
Köie Nr. 3222 (W). - Inter Bamian et Band-i-Amir, ca. 34052’N,
67032’ E, ca. 2800-3000 m, 13.7.1962, leg. K.H. Rechinger
Nr. 18163 (W). - Panjao, in the vicinity of Panjao, limestone
rocks, 2700 m, 1.8.1962, leg. I. Hedge & P. Wendelbo Nr. W 4887
(BG, E, W). - Griffith Journ. Nr. 163 (K). - Griffith Journ. Nr.
179 (Typus: G-HOLO, K-ISO).
Prov. Ghazni: Osthang des Kotal-e-Ghujurak, an der Straße von
Ghazni nach Nawar, 3450 m, 12.8.1970, leg. D. Podlech Nr.
22318 (M, Hb. Podlech). - Dasht-e Nawur, 3300 m, 27.7.1969,
l.E. Carter Nr. 643 (K). - Dasht-e Nawar, Südufer des Sumpfes,
3100 m, 13.6.1970, leg. ©. Anders Nr. 3959 (Hb. Podlech). -
Berge östlich der Dasht-i-Nawar, 3100 m, 25.6.1970, leg. H.
Freitag Nr. 5871 (Hb. Kabul). - Sariab, 33044’ N, 68008’ E,
52 km W Ghazni, calc., 2700 m, 17.7.1967, leg. K.H. Rechinger
Nr. 37208 (W). - Okak, NE altoplanitiei Dasht-e-Nawar, ca.
33°50’ N, 67055’ E, ca. 3000 m, 4.7.1962, leg. K.H. Rechinger
Nr. 17779 (W). - Inter Okak ad altoplanitiem Dasht-i-Nawar et
Ghazni, 3400 m, 21.7.1967, leg. K.H. Rechinger Nr. 37406 (W).
Prov. Maidan: Top of Unai pass, dry slopes, 3200 m, 25.6.1962,
leg. I. Hedge & P. Wendelbo Nr. W 4564 (BG, E), - Kotale Onay
(Unai-Pass), 3150 m, 8.7.1969, leg. S.W. Breckle Nr. 2294
(M, Hb. Podlech). - Farakulum, 3100 m, 21.7.1948, leg. M.
Köie Nr. 2596 (W).
Siehe Abb. 1.
gr
Astragalus stipitatus Benth. ex Bge. in Mem. L’Acad. Imper.
Sci. St. Petersb. VII. ser., 11(16): 43 (1868) in clave et l.c.
15(1): 66 (1869) = Tragacantha stipitata (Benth. ex Bge.) O.
Kuntze, Revis. Gen., 948 (1891 = Astragalus neostipitatus
Kitamura in Acta Phytotax. Geobot. 17: 137 (1958).
Lectotypus: Afghanistan, "Errak ravine', Griffith journ. nr.
1056 (K)
= Astragalus massagetovii B. Fedtsch. in Trudy Tadzhik.
bazy Akad. Nauk 2: 144 (1936). Typus: Kuh Ata (Tadzhikistan),
leg. Massagetov (non vidi)
= Astragalus babensis Sirj. & Rech. f. in Biol. Skr. Dan. Vid.
Selsk. 9(3): 84 (1957). Holotypus: Afghanistan, Koh-i-Baba,
3600 m, leg. Köie 2635 (W).
Abbildungen: Fl. Tadzhik. 5: 309, tab. 33 (1937) sub nomine A.
massagetovii. - Fl. URSS 12: 225, tab. 17, fig. 3 (1946)
sub nomine A. massagetovü. - Biol. Skr. Dan. Vid. Selsk.
9(3): 84, fig. 91, 92 (1957) sub nomine A. babensis. - Fl.
USSR, engl. transl. 12: 171, tab. 17, fig. 3 (1965) sub nomine
A. massagetovii.
Aufrechter, 10-30 cm hoher, reich verzweigter, polsterförmiger
Dornstrauch. Stamm an der Basis bis 5 mm dick, in zahlreiche
aufrechte, 3-10 cm lange, dicht mit Blättern oder den Resten
alter Blätter bedeckte Äste geteilt. Nebenblätter lanzettlich zuge-
spitzt, 6-9 mm lang, bis zur Hälfte ihrer Länge dem Blattstiel-
rücken angewachsen, derb weißhäutig, auf der Außenseite dicht
anliegend weißbehaart. Blätter paarig gefiedert mit stark ver-
dornenden, 3-10 cm langen, schräg aufrecht stehenden und oft
etwas aufwärtsgebogenen, zunächst dicht anliegenden weißbehaarten,
später verkahlenden Rachiden. Blättchen in 5-12 Paaren, graugrün,
elliptisch bis verkehrt eiförmig, in der Mitte oder häufiger im
oberen Drittel am breitesten, derb, flach oder oft ganz oder teil-
weise nach oben zusammengefaltet, 5-10 mm lang (bei Hochgebirgs-
formen zuweilen kleiner) und 3-7 mm breit, am Grunde keilförmig
verschmälert, vorne zugespitzt oder gerundet mit deutlichem, bis
l mm langem aufgesetztem Stachelspitzchen, unterseits mit her-
vortretendem Mittelnerv und undeutlichen Seitennerven, beidseitig
dicht anliegend weiß behaart. Blütenstände in den Achseln dies-
jähriger Blätter meist zu 1-2 pro Ast, 5-22 cm lang mit 3-10 cm
langem Stiel. Blütentrauben 5-22 blütig, dicht bis locker, zur
Fruchtzeit häufig stark verlängert. Brakteen 4-6 mm lang, lanzett-
lich spitz, weißhäutig, dicht mit anliegenden weißen und zuweilen
Eye
einigen schwarzen Haaren bedeckt. Brakteolen fehlend. Blüten-
stiele 1-2 mm lang, weiß und schwarz behaart. Blüten aufrecht
bis abstehend, beim Verblühen herabgebogen. Kelch 9-11 mm
lang, röhrig, grünlich, dicht mit schräg abstehenden längeren
weißen und kürzeren schwarzen Haaren bedeckt, die oberen Kelch-
zähne kurz schmaldreieckig, nur halb so lang wie die unteren,
diese 2,5-3,5 mm lang, pfriemlich. Blütenkrone kahl, gelb.
Fahne 17-20 mm lang, Platte breit verkehrteiförmig, 10-11 mm
breit, im unteren Teil mit schwach geigenförmig eingezogenen
Rändern, vorne breit gerundet und deutlich ausgerandet, am Grunde
abgesetzt keilig in den relativ breiten Nagel verschmälert. Flügel
17-19 mm lang, Platte schmal elliptisch, nach oben zu etwas ver-
schmälert mit gerundeter Spitze, am Grunde klein aber deutlich
geöhrt, über dem Öhrchen gehöckert, Nagel dünn, er. 10 mm lang.
Schiffchen 14-15 mm lang, Platte 6-7 mm lang und 3-4 mm breit,
gekrümmt oval-dreieckig mit rechtwinklich gestutzter Vorderseite
und gerundeter Spitze, am Grunde undeutlich geöhrt, über dem
Grunde gehöckert, Nagel cr. 10 mm lang. Fruchtknoten linealisch,
kahl, langgestielt, Stiel 8-10 mm lang, Griffel rechtwinklig abge-
bogen, kahl mit kahler Narbe. Frucht kahl langgestielt, Stiel 12-
16 mm lang, nach oben zurückgebogen, so daß die Frucht aus dem
nickenden Fruchtkelch waagerecht absteht. Hülse schief breit
lanzettlich bis halbmonförmig, mit gerader oder schwach konkaver
Bauchseite und deutlich konvexer Rückenseite, 18-22 mm lang und
7-9 mm hoch, beidendig zugespitzt, von den Seiten stark zu-
sammengedrückt. Klappen nur schwach gewölbt, strohgelb bis
bräunlich überlaufen, mit zahlreichen senkrecht zur Fruchtachse
verlaufenden Nerven, Bauchnaht scharf gekielt, Rücken schmal
gerundet, Hülsen voll bilokulär. Samen rhombisch bis rundlich,
flach, ca. 4 mm lang und 3,5 mm breit, bräunlichgrün, glatt.
Die Art läßt sich in drei im vegetativen Bereich fast überein-
stimmende, im Fruchtbereich jedoch deutlich differenzierte Unter-
arten gliedern,
Schlüssel der Unterarten:
1 Fruchtknoten und Frucht behaart ssp. shatuensis
1° Fruchtknoten und Frucht kahl 2
2 Frucht kurz und hoch, 18-22 mm lang und 7-9 mm hoch,
12-16 mm lang gestielt;
ssp. stipitatus
2’ Frucht linealisch, gekrümmt, 35-40 mm lang und cr.
5 mm hoch, 8-10 mm lang gestielt;
ssp. angustifructus
“WE --
ssp. stipitatus
Ihr entspricht die oben genannte Beschreibung.
Verbreitung: Zentral- und Ostafghanistan, westliche Ausläufer der
Seravshan-Ketten in Nord-Tadzhikistan in Höhenlagen zwischen
2400 und 3600 (4100) m. (siehe Karte 2)
Gesehene Belege:
Afghanistan, Prov. Bamian: Band-i-Amir, 3000-3200 m, 2.7.1967,
leg. Renz Nr. 125 (W). - Band-i-Amir, Igelsteppe, 28.6.1952,
leg. Volk Nr. 2738 (W). - Band-i-Amir, Hochflächen SO der Seen,
3200 m, 9.7.1969, leg. Breckle Nr. A-2417 (Hb. Podlech). - Band-
i-Amir, Hochflächen, cr. 3000 m, Sommer 1970, leg. Dieterle
Nr. 942 (Hb. Podlech), 879 (Hb. Podlech). - Band-i-Amir, Hoch-
flächen SO der Seen, "Dasht-i-Menaband', 3000 m, 23.5.1971,
leg. A. Dieterle Nr. 1124 (Hb. Podlech). - Band-i-Amir, Tälchen
3 km nördlich der Moschee, 3000 m, 29.5.1970, leg. Dieterle
Nr. 352 (Hb. Podlech). - Band-i-Amir, Hochflächen des Koh-e
Jak-Ruya, 3500 m, 24.6.1970, leg. Dieterle 589 (M, Hb. Podlech).
- Band-i-Amir, oberstes Jedacel Tal, 3200 m, 25.7.1971, leg.
Dieterle 1359 (Hb. Podlech). - Koh-i-Baba, 3200 m, 26.7.1948,
leg. Köie Nr. 2666 (E, W). - Koh-i-Baba, 3600 m, 24.7.1943,
leg. Köie Nr. 2728, Typus des Astragalus babensis Sirj. & Rech.
f. (W). - Koh-i-Baba, Kammregion, 3780 m, 16.7.1949, leg.
GilliNr. 1537 (W). - Koh-i-Baba, Darrah Bod Chur, SW von
Bamian, hinteres Kar unterhalb des Sees "Kaptalsang'', 4100 m,
12.7.1969, leg. Breckle Nr. 2527 (M, Hb. Breckle, Hb. Podlech).
- 30 km nördlich Panjao, 3300 m, 31.7.1948, leg. Köie Nr. 2728
(E, W). - Nil Kotal westlich Bamian an der Straße nach Band-i-
Amir, 3350 m, 29.6.1967, leg. Freitag Nr. 1298 (Hb. Freitag). -
Inter Bamian et Band-i-Amir, ca. 34052’, 67032’ ca. 2800-3000 m,
13.7.1962, leg. Rechinger Nr. 18153 (W). - Inter Bulola et jugum
Shibar, 2600-2800 m, 14.6.1962, leg. Rechinger Nr. 16860 (M,
W). - 2 km westlich des Kotal-e Shebar, 2650 m, 17.5.1971, leg.
Anders Nr. 6491 (Hb. Podlech). - Shekari Tal bei Ghojorak,
2600 m, 17.5.1971, leg. Anders Nr. 6481 (Hb. Podlech). - Hill
on west side of Shibar pass, 2800 m, 14.6.1962, leg. Hedge &
Wendelbo Nr. W 4232 (BG, E).
Prov. Ghazni: Ad marginem orientalem altoplanitiei Dasht-i-
Nawar, 3000 m, 18.7.1967, leg. Rechinger Nr. 37284 (W). -
In faucibus Say Khoshkak (Nawar Kotal) inter Okak et Behzud
(Diwal Kol), ca. 33053’, 679050’, ca. 3150 m, 6.7.1962, leg.
Rechinger Nr. 17832 (M, W).
BADE-
Prov. Ghorat: 16 km WSW von Sharak an der Straße nach Tulak,
2400 m, 7.6.1971, leg. Podlech Nr. 21955 (M, Hb. Podlech). -
Kohe Hawdz, 24 km NO Pasaband an der Straße nach Sharak,
2670 m, 5.6.1971, leg. Podlech Nr. 21843 (M, Hb. Podlech). -
Höhen nördlich Dahane Chehelgazi an der Straße von Pasaband
nach Sharak, 2650 m, 6.6.197%, leg. Podlech Nr. 21870 (M,
Hb. Podlech). - Godarpam, 30 km östlich Sharak an der Straße
nach Chakhcharan, 2610 m, 6.6.1971, leg. Podlech Nr. 21875
(M, Hb. Podlech). - In jugo Shutur Khan Kotal inter Qala Ahan-
garan et Qala Sharak, ca. 34020, 64955’ >» Cam 2125 m 2 1962,
leg. Rechinger Nr. 18871 (W). - Darrah-i-La’], 3km SW von
La’l, 2800 m, 31.7.1970, leg. Podlech Nr. 19090 (Hb. Podlech). -
Lal-i-Zarjangel, 2500 m (?), 3.8.1948, leg. Köie Nr. 3217 (W).
Prov. Logar: N of Chane, ca. 50 km W of Shutur Augardan, 3700 m,
25.6.1969, Ekberg Nr. W 9218 (E, GB).
Prov. Maidan: Erak ravine, 10-12000 ft., Griffith 1056, Lecto-
typus (K), 1062 (K). - Hajigak Pass, Koh-i-Baba, 8-11000 ft.,
11.7.1966, P. Furse Nr. 8496 (K). - Sarai Sarkharit between the
Unai and Hajigak Passes, 2950 m, 25.6.1962, leg. Hedge & Wendel-
bo Nr. W 4578 (BG, E). - In latere orientali jugi Unai, 3100 m,
22.7.1962, leg. Rechinger Nr. 18568 (W). - In jugo Unai, 3100 m,
20.6.1967, leg. Rechinger Nr. 36041 (W). - Kuh-i-Qhalandaran,
Unai, 3500 m, 24.6.1962, leg. Hedge & Wendelbo Nr. W 4494 (E). -
E side of Unai pass, 2600 m, 6.6.1969, leg. Hedge & Wendelbo
Nr. W 8642 (E, GB). - Mountains south of top Unai pass, 12-
13000 ft., 14.7.1966, P. Furse Nr. 8596 (K). - Qala-e Wazir
inter Sar-i Chashma (Tscheschme) et jugum Unai, ca. 34025’ =
68 22’, ca. 2900 m, 12.7.1962, leg. Rechinger Nr. 18059 (W). -
Oberes Maidan Tal bei @ole Nati, 2800 m, 24.6.1970, leg. Anders
Nr. 4186 (Hb. Podlech).
Prov. Parwan: oberes Ghorband-Tal bei Sulbinak, 2560 m, 11.5.
1970, leg. Podlech Nr. 17887 (M, Hb. Podlech).
Tadzhikistan: Nord-Tadzhikistan, Seravshan-Kette, 4,5 km SO
von Zebon, 2400 m, Astragalus-Artemisia-Steppe, 27.6.1961,
leg. Grebenikova Nr. 301 (LE). - Seravshan-Kette, Sangidjuman,
9.6.1913, leg. Michelson Nr. 2022 (LE).
ssp. angustifructus Podlech, ssp. nov.
differt a ssp. stipitato inflorescentiis in statu fructificationis
elongatis ad 30 cm longis, foliolis acuminatis in mucrone valido
cr. 1-2 mm longo excurrentibus, leguminibus linearibus, leviter
arcuatis, 35-40 mm longis et 5 mm altis, 8-10 mm longe stipi-
tatis.
BASE,
Holotypus: Afghanistan, Prov. Ghazni; Khawaja Abdal, westlich
Ghazni, 2900 m, 11.6.1970, leg. ©. Anders Nr. 3908 (M).
Syn. : ? Astragalus eustrophacanthus Rech. f. & Edelberg in
Biol. Skr. Dan. Vid. Selsk. 9(3): 87 (1957). Typus: Deh Kundi,
Khidir Kotal, 2900 m, 11.6.1969, leg. Edelberg Nr. 1924
(W) non vidi.
Die ssp. angustifructus ist im fruchtenden Zustand leicht
an den linealischen schwach gekrümmten Hülsen zu erkennen. Im
blühenden Zustand ist sie dagegen schwer bis überhaupt nicht von
der ssp. stipitatus zu unterscheiden. Allerdings sind die Blätt-
chen häufig etwas größer und schmäler als bei letzterer Unterart
und die Stachelspitzen kräftiger und nicht so deutlich abgesetzt.
Astragalus eustrophacanthus Rech. f. & Edelberg wird
nur mit Vorbehalt als Synonym angeführt, da der Typus in W zur
Zeit nicht auffindbar ist und die Abbildung desselben in Biol. Skr.
Dan. Vid. Selsk. 9(3):88, fig. 97 (1957) eine blühende Pflanze dar-
stellt. Auch geht aus der Beschreibung und der Abbildung der Blüten-
teile (fig. 98, p. 89) nicht hervor, ob der Fruchtknoten gestielt ist.
Verbreitung: Zentral-Afghanistan, jedoch etwas südlicher als die
vorige Unterart (Karte 3).in Höhenlagen zwischen 2400 und 3300 m.
Gesehene Belege:
Afghanistan, Prov. Ghazni: Inter Ghazni et Sariab ad viam versus
Dasht-i Nawar, 2500 m, 17.7.1967, leg. Rechinger Nr. 37140 (W). -
32 km westlich Ghazni versus Sariab, ad viam versus Dasht-i
Nawar, 2700-2800 m, 17.7.1967, leg. Rechinger Nr. 37153 (W). -
Bozghalak, in collibus graniticis prope Shashgao, 24 km NE Ghazni,
2400 m, 29.6.1962, leg. Rechinger Nr. 17281 (W). -Goladi
Alamaji (östlich der Dasht-i-Nawar), 2900 m, 11.6.1970, leg.
Anders Nr. 3982 (Hb. Podlech). - Khawaja Abdal, westlich Ghazni,
2900 m, 11.6.1970, leg. Anders Nr. 3908, Typus (M-Holo, Hb,.
Podlech-Iso). - 1 km östlich des Kotal-e Binidarzak, östlich der
Dasht-i-Nawar, 2900 m, 13.6.1970, leg. Anders Nr. 3963 (Hb.
Podlech). - Dehe Nazor, westlich Ghazni an der Straße zur Dasht-
i-Nawar, 2900 m, 13.6.1970, leg. Anders Nr. 4040 (Hb. Podlech). -
29 km NW Ghazni an der Straße nach Nawar, 2670 m, 15.7.1967,
leg. Freitag Nr. 1386 (Hb. Freitag). - Loman inter Qarabagh et
Sang-i-Masha, 2400 m, 30.6.1962, leg. Rechinger Nr, 17430 (W).
- Distr. Malestan: Inter Miradina et jugum Ghoutch Kol, nördlich
Sang-i-Masha, 3300 m, 2.7.1962, leg. Rechinger Nr. 17624 (W). -
Inter jugum Kotal-e-Ketschru et pagum Mirandina, NW Sang-i-
Masha, 2700-3200 m, 2.7.1962, leg. K.H. Rechinger Nr. 17574 (W).
AA
Prov. Orozgan: Deh Kundi, in summo jugi Khonak, 3300 m, 33058’ .
66 38°, 1.7.1967, leg. Rechinger Nr. 36653 (W).
ssp. shatuensis Podlech, ssp. nov.
differt a ssp. stipitatus ovario et legumine albihirsuto, foliolis
angustioribus, anguste ellipticis vel anguste obovatis.
Holotypus: Afghanistan, Prov. Bamian: Band-i-Amir, Umgebung
von Jarkushan, 2900 m, 4.6.1971, leg. A. Dieterle Nr. 1169 (M).
Im Gegensatz zursspp. angustifructus ist die ssp.
shatuensis auch schon im blühenden Zustand deutlich von
der viel weiter verbreiteten ssp. stipitatus zu unter-
scheiden, da wie die Frucht auch der Fruchtknoten weiß behaart
ist. Leider liegen keine vollreifen Früchte vor, so daß nicht fest-
gestellt werden kann, ob sich die Fruchtform von derjenigen der
ssp. stipitatus unterscheidet. Die jungen Früchte ent-
sprechen in der Form auf jedenfall denjenigen vergleichbaren Ent-
wicklungsstadiums der ssp. stipitatus. Im vegetativen Be-
reich finden wir auch hier nur einen schwachen Unterschied zur
Typusunterart in den meist etwas schmäleren Blättchen.
Die Unterart ist benannt nach ihrem Vorkommen am Kotal-i-
Shatu (Shatu Paß) im Koh-i-Baba, von wo sie zuerst als neu er-
kannt wurde.
Verbreitung: Endemisch in Zentralafghanistan, vornehmlich im
Koh-i-Baba und seinen Vorbergen in Höhen von 2500-4200 m.
(Karte 3)
Gesehene Belege:
Afghanistan, Prov. Bamian: Band-i-Amir, Umgebung von
Jarkushan, 2900 m, 4.6.1971, leg. Dieterle Nr. 1169, Typus
(M-Holo, Hb. Podlech-Iso). - Koh-i-Baba, Kotal-e-Shatu zwischen
Yakawland und Panjao, Südhänge, 3050 m, leg. Breckle Nr. A;
2477 (Hb. Podlech). - In declivibus borealibus jugi Ahahtu, 34 30°,
66058: , 2800-3000 m, 23.-28.6.1967, leg. Rechinger Nr. 36321
(W). - Panjao, 2700 m, 1.8.1948, leg. Köie Nr. 2750 (W). -
In the vicinity of Panjao, limestone rocks, 2700 m, 1.7.1962, leg.
Hedge & Wendelbo Nr. 4891 (E, W). - Inter jugum Deraz Kol et
Panjao prope pagum Mandigak, ca. 34020,, 67°10’, ca. 2800-
3280 m, 23.7.1962, leg. Rechinger Nr. 18676 (W). - 38-45 km
westlich Behzud versus Panjao, 2700 m, 21.6.1967, leg. Rechinger
Nr. 36145 (W).
Prov. Ghazni: In monte Saperlebuli ad marginem austroorientalem
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altoplanitiei Dasht-e-Nawar, 3200-4200 m, 19.7.1967, leg. W.
Rechinger Nr. 37358 (W). - Dasht-e- Nawar, Ostseite, nördlich
des Passes, 3300 m, 5.6.1969, leg. Breckle Nr. A-1989 (Hb.
Breckle, Hb. Podlech). - Dasht-e-Nawar, Westseite, trockener
Hang, 3200 m, 3.6.1969, leg. Breckle Nr. A-1914 b (Hb. Breckle,
Hb. Podlech).
Prov. Maidan: Khash Kul bridge at Helmand river ( an der Straße
von Behzud nach Panjao), 2560 m, 8.6.1969, leg. Hedge & Wendel-
bo Nr. W 8680 (E, GB).
Literatur
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Pars prior, claves diagnosticae. Mem. Acad. Imp. Sci.
St. Petersb., ser VII, 11(16): 1-140, Pars altera, specierum
enumeratie. l.c. 15(1): 1-245.
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(Hedge & Wendelbo 4564)
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Mitt. Bot. München 12 | p. 51- 90| 15.12.1975 | ISSN 0006-8179
ZUR KENNTNIS DER CHENOPODIACEEN- FLORA AFGHANISTANS
(BEITRÄGE ZUR FLORA VON AFGHANISTAN VII)
von D. PODLECH
Chenopodiaceen-Arten sind in den weiträumigen Halbwüsten-
und Wüstengebieten, vor allem im Süden, Westen und Norden
Afghanistans aber auch in etlichen zentral gelegenen Beckenland-
schaften weitgehend vegetationsbestimmend. Es mag daher ver-
wundern, daß die Chenopodiaceen in der bisherigen floristischen
Erforschung des Landes so wenig Berücksichtigung fanden. Aus
dem vorigen Jahrhundert gibt es nur einige wenige Angaben von
Chenopodiaceen aus Afghanistan von MOQUIN (1849) und
BOISSIER (1879), die auf den Sammlungen von GRIFFITH beruhen
sowie von AITCHISON (1888), die seine eigenen Aufsammlungen aus
dem Nordwesten des Landes betreffen. Aus neuerer Zeit liegen
neben einigen Angaben von ULBRICH (1934) nur drei kleinere
Arbeiten von GILLI (1959, 1963) und AELLEN (1964) vor sowie
die Zusammenstellungen von KITAMURA (1960, 1966), die jedoch
nur eine unkritische Kompilation darstellt und weder Anspruch
auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit erheben kann.
Die Schwierigkeit in der Erforschung der Chenopodiaceenflora
eigentlich fast aller Gebiete liegt in der späten Blüte- und vor
allem Fruchtzeit der allermeisten Arten. Da aber Früchte in
vielen Fällen zur sicheren Bestimmung notwendig sind, fehlt
adaequates, das heißt bestimmbares Material in den Sammlungen
der meisten botanischen Reisenden, die gewöhnlich während der
Hauptvegetationszeit sammeln. i
Der Verfasser hatte nun während zweier Aufenthalte in
Afghanistan in den Jahren 1965 und 1969-71 auch vielfach Gelegen-
heit im Spätsommer und Herbst botanische Exkursionen im Lande
durchzuführen und dabei auch reichlich Chenopodiaceen zu
Be
sammeln. So mag es sinnvoll erscheinen, die Chenopodiaceen-
Funde mitzuteilen, da sich nicht nur Arten neu für Afghanistan
darunter befinden, sondern auch für die Verbreitung vieler
Arten neue Daten geliefert werden können.
Mit ausgewertet wurden Teile der Sammlungen von O.
ANDERS (Hannoversch-Münden), S. W. BRECKLE (Bonn), A.
DIETERLE (Miltenberg), W. FREY (Tübingen) und ©. H. VOLK
(Würzburg), die dem Verfasser in liebenswürdiger Weise zur
Bearbeitung überlassen wurden. Die Belege befinden sich im
Herbar des Verfassers, darüber hinaus in den meisten Fällen
im Herbar der Botanischen Staatssammlungen München (M).
Der größte Teil der Chenopodiaceen-Ausbeute aus dem Jahre
1965 ist von P. AELLEN (Basel) seinerzeit revidiert worden.
Die von ihm als neu erkannten Arten sind aber weder publiziert
noch mit einer Diagnose versehen worden, so daß letztere von
mir selbst verfaßt werden mußten.
Aellenia auricula (Moq.) Ulbr. in Engl. & Prantl,
Natürl. Pfl. Fam. 2. Aufl. 16 c: 567 (1934)
Prov. Baghlan: Dasht-e-Layega, 15 km NO des Surkh-Kotal an
der Straße nach Narin, 1100 m, Lößboden, 25.5.1971, Podlech
21663 - Unteres Andarab-Tal bei Gazan, 6 km W Khenjan, 1050 m,
4.6.1970, Podlech 22218. Prov. Bamian: Bamian, 2400 m, 29.7.
1965, Podlech 12192. Prov. Nangahar: 8 km SW Ghaziabad an
der Straße von Jalalabad nach Torkham, 550 m, Sand, 24.10.
1970, Podlech 19985. Prov. Takhar: Lößhänge bei Sulani, 18 km
NO Khanabad an der Straße nach Talugan, 620 m, 21.5.1971,
Podlech 21372.
Aellenia glauca (M. Bieb.) Aellen in Verh. Naturf.
Ges.’ Basel 61: 182 (1950)
Prov. Paktia: Umgebung von Gomal, 8.6.1971, ©. H. VOLK
11/231.
Aellenia hispidula (Bge.) Botsch. in Fl. Uzbek. 2:
295 (1953)
Prov. Bamian: Bamian, 2400 m, 29.7.1965, Podlech 12194 -
Lil-Tal, Seitental des Darya-i-Bande Amir nach Süden, 1 km
östlich Yakawlang, 2600 m, 10.9.1970, A. Dieterle 807.
Re
Aellenia iliensis (Lipsky) Aellen in Verh. Naturf.
Ges. Basel 61: 176 (1950)
Prov. Faryab: 38 km SW von Andkhoi an der Straße nach
Maymana, 360 m, 7.10.1969, Podlech 16969 - 20 km SW Andkhoi
an der Straße nach Maymana, 340 m, 7.10.1969, Podlech 16971 -
Dasht-i-Laili, 40 km ONO von Dawlatabad an der Straße nach
Sheberghan, 450 m, salzige Depression, 7.10.1970, Podlech
22426.
Aellenia subaphylla (CE. A. Mey.) Aellen in Verh.
Naturf. Ges. Basel 61: 176 (1950)
Prov. Balkh: 27 km O Mazar-i-Sharif an der Straße nach
Tashqurghan, 400 m, 8.10.1969, Podlech 22428. Prov. Farah:
10 km SO von Farah Rud an der Straße nach Dilaram, 27.8.1971,
O. H. Volk 71/641. - Prov. Helmand: 40 km WNW von Girishk
an der Straße nach Dilaram, 905 m, 4.8.1970, Podlech 22425 -
30 km OSO von Girishk an der Straße nach Kandahar, 870 m,
4.8.1970, Podlech 19204. Prov. Nimroz: 10 km WSW von Sheshaba
(42 km SW von Lokhi) an der Straße nach Zaranj, 555 m, 3.10.
1969, Podlech 16883 - 11 km SO von Lase Jowayn an der Straße
nach Chakhansur, 540 m, 4.10.1969, Podlech 16925.
Agriophyllum latifolium Fisch. & Mey. in Bull.
Soc. Nat. Mosc. 12: 170 (1839)
Prov. Kandahar: 40 km SO von Kandahar an der Straße nach Spin
Boldak, Sandwüste, IX. 1970, Wagner s.n.
Anabasis bamianica Aellenin Arbok Univ. Bergen,
Mat. Nat. 1963, no. 18: 48 (1964)
Prov. Bamian: Sahre Zohak (''Rote Stadt'') 16 km O von Bamian,
2400 m, 27.8.1970, Podlech 19591 - Yakawlang, 1 km oberhalb
des Ortes, 2600 m, steile Hänge, 18.7.1970, A. Dieterle 768.
Anabasis eriopoda (Schrenk) Benth. ex Volkens in
Engl. & Prantl, Natürl. Pflanzenfam. III, 1 a: 87 (1893)
Prov. Herat: Islam Kala, 27.8.1971, O. H. Volk 71/629,
An ab381 5 ma.c.ronte,ra Mar in DC... Progr.el3.2;
213 (1849)
Prov. Bamian: Koh-i-Baba, Kotal-i-Dewali zwischen Yakawlang
Ar
und Panjaw, 3000 m, 18.7.1970, A. Dieterle 776.
Anabasis setifera Moqg., Chenop. monogr. enumr.
164 (1840)
Prov. Nangahar: 8 km SW Ghaziabad an der Straße von Jalalabad
nach Torkham. 550 m, Sandflächen, 24.10.1970, Podlech 19982 a.
Prov. Nimroz: 10 km WSW von Sheshaba (42 km SW von Lokhi) an
der Straße nach Zaranj, 555 m, Sandflächen, 3.10,1969, Podlech
16882 - 15 km O von Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m,
Sand, 3.10.1969, Podlech 16896 - 37 km S von Zaranj an der
Straße nach Chahar Burjak, 505 m, Sanddünen, 5.11.1969,
Podlech 17135 - 11 km SO von Lase Jowayn an der Straße nach
Chakhansur, 540 m, Sand, 4.10.1969, Podlech 16924,
Anabasis turkestanica Eug. Kor. & Djinin Fl.
URSS 6: 878 (1936)
Prov. Samangan: 8 km O des Kotale Mirza Atbili, an der Straße
von Aybak nach Pul-i-khumri, 1100 m, 8.10.1969, Podlech 17014 -
Osthänge des Kotale Mirza Atbili, 5 km O der Passhöhe, 1200 m,
5.6.1970, Podlech 18281 - dto., 6.10.1970, Podlech 19773,
Arthrophytum gracile Aellenin Arbok Univ.
Bergen, ser. Math. -Nat. 1963, No. 18: 47 (1964)
Prov. Badghis: Murghab-Tal. bei Sakhra-i-Arbab Majnun, 24 km
S Bala Murghab, 530 m, 6.10.1969, Podlech 22122.
Arthrophytum griffithii (Moq.) Ulbr. in Engl.
& Prantl, Natürl. Pfl. Fam. 2. Aufl., 16 c: 570 (1934)
Prov. Baghlan: Surkhab-Tal 10 km NNO von Doshi, 800 m, 31.8.
1971, ©. H. Volk 71/659. Prov. Bamian: Darrah-i-Ajer (Königs-
tal), 40 km W der Einmündung in das Surkhab-Tal, 3.9.1965,
Podlech 12608, 12610 - Bamian, sterile Flächen um die Buddha-
Statuen, 2400 m, 29.7.1965, Podlech 12193 - dto., 16.10.1969,
Podlech 17029 - Darrah-i-Sokhtdar bei Sokhdar, 10 km W
Bamian, 2700 m, 25.8.1970, Podlech 19521 - Sahre Zohak
("'Rote Stadt'') 16 km O von Bamian, 2400 m, 28.7.1969, Podlech
15965 - dto., 30.7.1969, Podlech 16031 - dto., 16.10.1969,
Podlech 17034 - dto., 27.8.1970, Podlech 19560 - 2 km W von
Bulola, 2400 m, 17.10.1969, Podlech 17036 - Drachental 5 km
W von Bamian, 2500 m, 25.8.1970, Podlech 19516, A. Dieterle
s.n. Prov. Ghazni: 24 km SO von Mogur an der Straße zum Abe
= Se
Istada-i-Mogur, 1990 m, 15.8.1970, Podlech 19419. Prov. Jawz
Jan: 15 km SW von Agcha an der Straße nach Sheberghan, 300 m,
7.10.1970, Podlech 19805. Prov. Kabul: 20 km O von Kabul nahe
Pul-e Charki an der Straße nach Sarobi, 1750 m, 24.10.1970,
Podlech 20019 a. Prov. Paktia: NO von Khost gegen Yaqubi,
1170 m, 20.9.1971, O. H. Volk 71/806 a - Urgun, 13.9.1971,
O. H. Volk 71/755 a - Umgebung von Gomal, 8.6.1971, O. H.
Volk 71/290. Prov. Parwan: oberes Ghorband-Tal bei Dahane
Botyan, 2500 m, 17.10.1969, Podlech 17050.
Auffallend ist der Beleg aus der Prov. Jawz Jan, der völlig
aus dem Rahmen des sonst recht geschlossenen Areals von
A. griffithii fällt. Mit Ausnahme der blaugrünen
Färbung der Stengel stimmt er aber sonst recht gut mit den
übrigen A. griffithii Belegen überein.
Arthrophytum leptocladum M. Pop. ex Djinin
Flora URSS 6: 879 (1936)
Prov. Baghlan: Surkhab-Tal bei Pul-i-khumri, 720 m, 7.9.1965,
Podlech 12621 - Surkh-Kotal, 10 km S von Pul-i- khumri an der
Straße nach Doshi, 800 m, 6.10.1970, Podlech 19750. Prov.
Faryab: 10 km SO von Andkhoi an der Straße nach Sheberghan,
290.m, 7.10.1969, Podlech 16975, 16976 - 26 km SO von Andkhoi
an der Straße nach Sheberghan, 310 m, 7.10.1969, Podlech 16979.
Prov. Jawz Jan: 20 km NW von Sheberghan an der Straße nach
Andkhoi, 7.10.1969, Podlech 16984. Prov. Samangan: 3 km O von
Rabatak an der Straße von Pul-i-khumri nach Aybak, 800 m, 6.10.
1970, Podlech 19767 - Osthänge des Kotale Mirza Atbili, 5 km
O der Paßhöhe (an der Straße Pul-i-khumri - Aybak), 1140 m, 6.10.
1970, Podlech 19771 - Kokjar, 15 km NNW Aybak an der Straße
nach Tashqurghan, 990 m, 6.10.1970, Podlech 19776.
Arthrophytum lindbergii Aellenin Arbok. Univ.
Bergen, ser. math. -nat. 1963, no. 18: 47 (1964)
Prov. Ghazni: 15 km SO von Zarghun Shar an der Straße nach
Gomal, 7.6.1971, O. H. Volk 71/275. Prov. Kabul: Lataband-
Paß, 30 km O von Kabul, 2000 m, 22.10.1969, Podlech 17065.
Prov. Logar: 10 km O von Mangokhel an der Straße nach Dobanday,
5.7.1971, ©. H. Volk 71/480. Prov. Paktia: Urgun, 30.5.1971,
O. H. Volk 71/220. Prov. Zabul: 40 km NO von Kalat-i-Ghilzai
an der Straße nach Moqur, 16.10.1971, O. H. Volk 71/870 a.
enge
Arthrophytum pallidiflorum Aellen ex Podlech,
spec. nov. (Sect. Arthrophytum, ser. Leptoclada Iljin)
differtab A. wakhanicum (Pauls.) Eug. Kor. alis
perianthii pallide flavidis, foliis anguste triangulari-rigidis 1-2 mm
longis, b A. leptocladum M. Pop. & Ijin alis
perianthii pallide flavidis planta 15-20 cm alta nec 25-60 cm alta,
ramis secundariis crassioribus simplicibus, panicula minus
ampla, ab A. griffithii (Moq.) Ulbr. alis perianthii
pallide flavidis, ramis secundariis crassioribus, bracteis
bracteolisque distincte carinatis.
Suffrutex 15-20 cm altus, ramosissimus, ramis hornotinis
rigidis, teretibus, glabris, laevibus vel in sicco leviter rugosis,
articulatis, articulis 6-15 mm longis, dilute flavido-brunneis.
Folia triangulari-cylindrica rigida, 1-2 mm longa, in axillis
arachnoidei-hirsuta, ad caulem subappressa vel vix patentia.
Inflorescentia paniculata ramis secundariis irramosis. Floresin
ramis secundariis laxiuscule spicatim congesti in axillis bracte-
arum solitarii, bracteis bracteolisque late ovatis acutiusculis,
floribus aequilongis vel paulo brevioribus, margine anguste
hyalinis, dorso distincte obtusiuscule carinatis. Phylla perianthii
membranacea obtusa, tempore fructificationis alata, alis pallide
flavidis vel stramineis, membranaceis, rotundatis vel flabellati-
reniformibus. Filamente basi alte concreta lobis disci truncatis
minute papillosi-fimbriatis. Fructus horizontalis, 1,5-2 mm
diametro.
Typus: Afghanistan, Prov. Bamian: Bamian, 2400 m, Umgebung
der Buddha-Statuen, 2.9.1965, leg. D. Podlech 12599 (M-HOLO,
G, LE, W, Herb. Aellen, Herb. Podlech-ISO).
Weitere Belege:
Prov. Bamian: 6 km W Bamian, 2500 m, 16.10.1969, Podlech
17029 a - Zahre Zohak (''Rote Stadt'') 16 km O von Bamian,
2400-2450 m, 16.10.1969, Podlech 17031 - 2 km W von Bulola,
2400 m, 17.10.1969, Podlech 17041.
Arthrophytum wakhanicum (Pauls.) Eug. Kor.
ex Iljin in Journ. Bot. URSS 19: 171 (1934)
Prov. Badakhshan: Kokcha-Tal 33 km O von Fayzabad, 24.9, 1965,
Podlech 12720 - Kokcha-Tal 8 km S von Jurm, 25.9.1965, Pod-
lech 12726 - Kokcha-Tal bei Hazarat-i-Sayet, 1800 m, 4.7.1965,
Frey 89 - Munjan-Tal bei Shahran, 2700 m, 18.8.1965, Frey 449 -
SEE
Wakhan, zwischen Ab Gaj und Qala-i-Ust, 2800-2840 m, 4.7.
1971, ©. Anders 7055 - Wakhan, mittleres Darya-e Wazit Tal,
3500-3800 m, 10.8.1971, O. Anders 8198 - Wakhan, zwischen
Sargaz und Qala-e Panja, 2790-2930 m, 12.8.1971, O. Anders
8219 - Wakhan, 2 km O von Khandud, 2700 m, 14.8.1971, O.
Anders 8246. Prov. Parwan: unteres Ghorband-Tal bei Burje
Guljan, 1700 m, 17.10.1969, Podlech 17054 a. Prov. Takhar:
Khost-o-Fereng, Schluchttal des Chal-Flusses zwischen den Ein-
mündungen des Fereng - und des Fargan Bul Tales, 1500 m,
21.7.1965, Podlech 11961 - oberes Farkhar-Tal, Piu-Tal, 2700-
3100 m, 18.9.1965, Podlech 12675, 12676.
mierdrei Arten Aysercrıfttıthii, AN Iıindbergri
und A, wakhanicum stehen sich außerordentlich nahe.
Bei genauerer Kenntnis und bei Vorliegen eines reicheren Frucht-
materials besonders von A. lindbergii wirdes sich
vielleicht als zweckmäßig erweisen, die drei Sippen als Unter-
arten einer einzigen Art aufzufassen, da ihre Areale weitgehend
getrennt erscheinen; lediglich A. griffithii und A.
lindbergii sindin Ostafghanistan zur Teil sympatrisch.
Atriplex dimorphostegia Kar. &Kir. in Bull.
Soc. nat. Mosc. 15: 438 (1842)
Prov. Balkh: 10 km W von Balkh an der Straße nach Agqcha, 340 m,
7.10.1970, Podlech 19804. Prov. Jawz Jan: 20 km NW Sheberghan
an der Straße nach Andkhoi, 310 m, 7.10.1969, Podlech 16983.
Atriplex flabellum Bge. ex Boiss., Fl. Or. 4: 912
(1879)
Prov. Baghlan: Baghlan, Karak-Versuchsfarm, 620 m, 1.9.1971,
O. H. Volk 71/670. Prov. Qunduz: 14 km S von Khanabad an der
Straße nach Eshkamesh, 700 m, Lößboden, 23.5.1971, Podlech
21538. Prov. Takhar: Lößhänge bei Mughul, 20 km NW Talugan,
740 m, 15.6.1965, Podlech 11383 - Namakab-Tal bei Tagcha
Khana, 1300 m, Lößhänge, 24.6.1965, Podlech 11522.
Arlersup.lerxsoerftrart nei Mog. m DE, Prodr. 11352:
102 (1849)
Prov. Bamian: Drachental 5 km W von Bamian, 2500 m, 25.8.
1970, Podlech 19512 - 10 km O von Bamian an der Straße nach
Bulola, 2400 m, 13.5.1970, Podlech 17974 - unteres Darrah-i-
Kalu, bei der ''Heißen Quelle'' 1 km oberhalb Paymuri, 2500 m,
Be
30.7.1969, Podlech 16041. Prov. Ghorat: Darrah-i-Ghuk bei
Dahane Garmab (an der Straße von Sharak nach Kamenj), 2350 m,
6.6.1971, Podlech 21886.
Atriplex hastata L., Spec. plant. 1053 (1753)
Prov. Ghazni: 1 km N von Dila (38 km SO von Moqur), 1980 m,
15.8.1970, Podlech 19422. Prov. Kabul: Kabul-Aliabad, 1810 m,
10.10.1970, Podlech 19849. Prov. Laghman: Darunta, 600 m,
25.10.1969, M. Rasoul 553.
Da die vorliegenden Belege nur blühend oder ohne gut ausge-
bildete Früchte sind, ist die Bestimmung nicht ganz sicher.
Atriplex kalafganica AÄellen ex Podlech, spec.nov.
differtab A. multicolora Aellen foliis oblongis integris
nec subrotundo-deltoideis lobatis, bracteolis florum femineorum
dimorphis nec trimorphis multo minoribus.
Planta verosimiliter annua, ad 60 cm alta, multiramosa,
ramis flavescentibus calvescentibus in parte superiore densius-
cule albi-squamosis. Folia oblonga, integra, superiora ad 12 mm
longa et 4 mm lata, subsessilia vel breviter petiolata, apice
rotundata vel breviter acuminata, dense squamosa. Flores in
ramis elongatis rutaeformibus simplicibus vel pauciramosis
glomerulati. Glomeruli inferiores remoti, bracteati, mere
feminei, superiores congesti ebracteolati, floribus masculinis
immixtis. Bracteolae florum femineorum dimorphae: superiores
deltoideae, dense squamosae glauci-griseae, in parte inferiore
concretae induratae fortiter trinerviatae, in parte superiore
liberae herbaceae, margine integro vel leviter sinuati-dentato,
in centro supra nerviis appendicibus verrucosis vel squamiformi-
bus dense congestis obtectae, 4-5 mm longae et 4-5 mm latae;
> ©
Abb. 1: Atriplex kalafganica Podlech. Brakteolen der weiblichen
Blüten (2-fach vergr.).
ah 1
inferiores deltoideae minus dense squamosae, in parte inferiore
concretae induratae, in parte superiore liberae herbaceae, obscure
griseae vel nigricantes, tota longitudine nervosae, sine appendici-
bus, margine integro, 3-8 mm longae et 3-8 mm latae. Semina
brunnescentia applanata, cr. 1,5-2 mm diametro.
Typus:
Prov. Takhar: bei der Verwaltung der Salzmine von Kalafgan,
28.9.1965, Podlech 12766 (M-HOLO, LE, W, Hb. Aellen,
Hb. Podlech-ISO).
Atriplex moneta Bge. exBoiss., Fl. Or. 4: 912
(1879)
Prov. Baghlan: Baghlan, Karak-Versuchsfarm, 620 m, 1.9.1971,
O. H. Volk 71/669. - Prov, Laghman: Woresmin Tangai (Schlucht
des Kabul-Flusses zwischen Sarobi und Jalalabad) 820 m, 8.10.
1969, M. Rasoul 441. Prov. Nangahar: 8 km SW Ghaziabad an
der Straße von Jalalabad nach Torkham, 550 m, Sand, 24.10.1970,
Podlech 19975. Prov. Samangan: 2 km S von Tashqurghan, 410 m,
8.10.1969, Podlech 16994 - 20 km W von Tashqurghan an der
Straße nach Mazar-i-Sharif, 350 m, 22.4.1971, Podlech 20521.
Prov. Takhar: Namakab-Tal, Salzmine 4 km S von Tagqcha Khana,
1450 m, salzhaltiger Boden, 20.6.1965, Podlech 11443 - dto. 16,
8.1969, Podlech 22079.
Atriplex multicolora Aellenin Bot. Jahrb. 70: 41
(1939)
Prov. Faryab: 38 km SW von Andkhoi an der Straße nach Maymana,
360 m, 7.10.1969, Podlech 16968- Dasht-i-Laili, 40 km ONO von
Dawlatabad an der Straße nach Sheberghan, 450 m, salzige
Depression, 7.10.1970, Podlech 19813. Prov. Samangan: W-Hang
des Kotal-i-Mirza Atbili an der Straße von Pul-i-khumri nach
Aybak, 1420 m, 8.10.1969, Podlech 17011.
Atriplex.‘pamirica ]Ijinin Acta Inst. Bot. Acad. Sc.
URSS, ser. I, 2: 124 (1936)
Prov. Badakhshan: Wakhan, unteres Waghjir- Tal bei Zemestan-e
Tikili, 4000 m, 21.7.1971, O. Anders 7620 a.
Atriplex schugnanica lIljinin Acta Inst. Bot. Acad.
Sc. URSS, ser. I, 2: 123 (1936)
«0 -
Prov. Badakhshan: Wakhan, Langar, 3650 m, 25.7.1971, O.
Anders 7747. Prov. Kapisa: oberes Panjir-Tal zwischen Dasht-i-
Rewat und Parian, 2600 m, 10.8.1965, Podlech 12276. Prov.
Kunar (Nuristan): Bashgal-Tal, Seitental östlich Barge Matal,
2300 m, 24.8.1969, S. W. Breckle 2906.
Atriplex tatarica L., Spec. plant. 1053 (1753)
Prov. Balkh: 10 km W von Balkh an der Straße nach Agqcha, 340 m,
7.10.1970, Podlech 19800. Prov. Bamian: Drachtal 5 km W von
Bamian, 2500 m, 25.8.1970, Podlech 19513 - Sahre Zohak (''Rote
Stadt'') 16 km O von Bamian, 2400 m, 30.7.1969, Podlech 16033 -
Syadarrah, 3 km O von Kalandeh (an der Straße von Behsud nach
Panjaw), 2900 m, 27.7.1970, Podlech 18837. Prov. Ghazni:
Ghazni, Straßenrand, 2180 m, 2.10.1969, Podlech 16859 - Dasht-
i-Nawar, SO-Ufer, 3170 m, 13.8.1970, Podlech 19249. Prov.
Ghorat: Darrah-i-Tarbolag bei Sare Bum (an der Straße nach
Daykundi), 2880 m, 29.7.1970, Podlech 18970 - Darrah-i-La’l
bei Dahane Chaka (an der Straße von La’l nach Dawlatyar), 2710 m,
31.7.1970, Podlech 19101. Prov. Kunar (Nuristan): Bashgal-Tal
(Darrah-i-Katigal) bei Badmuk, 5 km unterhalb Barge Matal,
2000 m, 9.9.1969, Podlech 16711. Prov. Nangahar: Jalalabad,
570 m, 27.10.1969, Podlech 17082, 17091 - 10 km OSO von
Jalalabad an der Straße nach Torkham, Flußufer, 550 m, 24.10.
1970, Podlech 19995.
Atriplex thunbergiaefolia (Boiss. & Noe)
Boiss., Fl. Or. 4 : 911 (1879)
Prov. Helmand: Helmand-Tal bei Myanpushta, 28 kmS von
Darweshan, 710 m, 18.9.1970, Podlech 19 665.
Atriplex turcomanica Fisch. & Mey. ex Boiss.,
74. Or, 4 : 911 (1879)
Prov. Bamian: 2 km W von Bulola, 2400 m, 17.10.1969, Podlech
17043. Prov. Farah: 10 km SO von Farah Rud an der Straße nach
Dilaram, 27.8.1971, O. H. Volk 71/636. Prov. Helmand: 12 km O
von Dilaram an der Straße nach Girishk, 930 m, 6.11.1969, Pod-
lech 17175 - 5 km S von Yarmohammad Kalay (an der Straße von
Lashkargah nach Darweshan), 740 m, 17.9.1970, Podlech 19640 -
36 km NO Lashkargah an der Straße nach Kandahar, 840 m, 17.9.
1970, Podlech 22354. Prov. Herat: 25 km W Herat an der Straße
nach Meshed, 16.10.1971, ©. H. Volk 71/872. Prov. Nangahar:
8 km SW von Ghaziabad, an der Straße von Jalalabad nach Torkham
6
550 m, Sand, 24.10.1970, Podlech 19987 - Ghaziabad, 500 m,
24.10.1970, Podlech 19938. Prov. Nimroz: 5 km O von Zaranj,
475 m, 3.10.1969, Podlech 16904. Prov. Laghman: Woresmin
Tangai (Schlucht des Kabul-Flusses zwischen Sarobi und Jalalabad),
820 m, 8.10.1969, M. Rasoul 445. Prov. Zabul: Ufer des Tarnak
Rod bei Shelagay (50 km ONO von Kandahar an der Straße nach
Kalat-i-Ghilzai), 1210 m, 19.9.1970, Podlech 19703 - Khalegdakhan,
13 km NO Kalat-i-Ghilzai, 1610 m, 16.9.1970, Podlech 19606.
Bassia hyssopifolia (Pall.) Volkens in Engl, &
Prantl, Natürl. Pflanzenfam. IIL, 1a: 70 (1893)
Prov. Badakhshan: Wakhan, zwischen Sargaz und Qala-e-Panja,
2930-2790 m, 12.8.1971, ©. Anders 8220. Prov. Balkh: 10 km
W von Balkh an der Straße nach Agcha, 340 m, 7.10.1970, Pod-
lech 19793. Prov. Bamian: Sahre Zohak (''Rote Stadt'') 16 km W
Bamian bei der Einmündung des Darrah-i-Kalu, 2400 m, 30.7.
1969, Podlech 22069 - dto. 8.7.1969, S. W. Breckle 2328. Prov.
Helmand: 2 km SW von Lashkargah, 780 m, 17.9.1970, Podlech
19627 - Helmand-Tal bei Myanpushta, 25 km S von Darweshan,
720 m, 17.9.1970, Podlech 19645. Prov. Paktia: Khost, 1170 m,
13.6.1971, ©. H. Volk 71/320. Prov. Takhar: Ismay Sanglakh,
6 km SO von Talugan an der Straße nach Taqcha Khana, 820 m,
16.8.1969, Podlech 16088. Prov. Zabul: Jaldak, 25 km SW von
Kalat-i-Ghilazi an der Straße nach Kandahar, 1450 m, 2.10.1969,
Podlech 16863.
Bireinieirtisteiyc Lopit.e'ria> .„Bge..ex.Boiss.,.-Fl.. Orient,
4 : 945 (1879)
Prov. Helmand: 55 km WNW von Girishk an der Straße nach
Dilaram, sandige Halbwüste, 1000 m, 3.11.1969, Podlech 17102,
Camphorosma lessingii Litw. in Trav. Mus. Bot.
Acad. St. Petersb. 2: 96 (1905)
Prov. Bamian: Drachental 5 km W von Bamian, 2500 m, 25.8.1970,
Podlech 19519 - dto. 8.7.1969, S. W. Breckle 2351 - 10 km W von
Bamian am Weg nach Band-i-Amir, 2750 m, 30.7.1965, Podlech
12081 - dto. 29.7.1969, Podlech 22062 - Tal des Dara-i-Bum 4 km
nördlich Top’ ali (20 km O von Band-i-Amir am Weg nach Bamian),
3175 m, 29.7.1969, Podlech 16023 - Umgebung von Band-i-Amir,
Sommer 1971, A. Dieterle 1016 - Band-i-Amir, Sabzel-Tal, 2900 m,
5.6.1971, A. Dieterle 1207 - Koh-i-Baba, Nordhänge des Kotal-i-
Dewali zwischen Yakawlang und Panjao, 2900 m, 18.7.1970, A.
en
Dieterle 726 a. Prov. Ghazni: 5 km NW von Dila (33 km SO Mogqur),
1980 m, 15.8.1970, Podlech 19420 - Khushamand, an der Straße
von Mogur nach Zarghun Shar, 2000 m, 15.8.1970, Podlech
19426 - 15 km SO von Zarghun Shar an der Straße nach Gomal,
7.6.1971, V 71/275 a. Prov. Paktia: 2 km SW Hokumati Motakhan,
an der Straße von Gardez nach Zarghun Shar, 2120 m, 15.8.1970,
Podlech 22332 - Paßhöhe 2 km S von Sherbuz an der Straße von
Ghazni nach Gardez, 2470 m, 16.8.1970, Podlech 19454,
Ceratocarpus utrie.ulo-sus” Blukrex Frylos
Fl. Sibir. occ. 4: 905 (1930)
Prov. Badakhshan: Kokcha-Tal 33 km O von Faizabad, 24.9.1965,
Podlech 12718 - Kokcha-Tal 8 km S von Jurm, 25.9.1965, Pod-
lech 12728. Prov. Farah: Nawa-i-Erk bei Dyaragha (an der Straße
von Tulak nach Farsi), 1980 m, 2.8.1970, Podlech 19189. Prov.
Ghazni: Ghazni, Straßenrand, 2180 m, 2.10.1969, Podlech 22100 -
Sangi, 50 km SW Ghazni an der Straße nach Moqur, 2050 m, 16.9.
1970, Podlech 22351 - 4 km von Luman an der Straße nach Sange
Masha, 2550 m, 14.8.1970, Podlech 19405. Prov. Ghorat: 8 km
SO von Badga an der Straße von Dawlatyar nach Chaghcharan,
2460 m, 1.8.1970, Podlech 19122 - Harirod-Tal bei Usturkhan
(an der Straße von Chaghcharan nach Sharak), 2210 m, 1.8.1970,
Podlech 19134. Prov. Kabul: Westhang des Koh-i-Sher Darwasa
bei Kabul, 1900-2100 m, 10.7.1969, Podlech 15819. Prov. Logar:
Logar-Tal bei Kotubkhel, 1880 m, 2.7.1970, Podlech 22265. Prov.
Maidan: Serdakhel, 63 km NNO von Ghazni an der Straße nach
Kabul, 2100 m, 16.9.1970, Podlech 19601. Prov. Paktia: Tera-
Farm bei Gardez, 2300 m, 25.6.1971, ©. H. Volk 71/431 a -
Urgun, 30.5.1971, ©. H. Volk 71/219 a. Prov. Samangan: 15 km
W des Kotal-i-Mirza Atbili nahe der Straße nach Aybak, 1170 m,
5.6.1970, Podlech 13285 - Kokjar, 15 km NNW von Aybak an der
Straße nach Tashqurghan, 990 m, 6.10.1970, Podlech 19778,
Chenopodium album L,, Spec. plant. 219 (1753)
Prov. Badakhshan: Fayzabad, 26.9.1965, Podlech 12737, 12739 -
Kokcha-Tal bei Baharak, 1550 m, 1.7.1971, ©. Anders 6931,
6934 - Wakhan, zwischen Neshtkhawr und Sarhad, 3120-3180 m,
6.7.1971, ©. Anders 7140 - Wakhan, zwischen Langar und
Zemestan-e Baharak, 3600-3800 m, 26.7.1971, O. Anders 7754.
Prov. Baghlan: Baghlan, Karak-Versuchsfarm, 620 m, 1.9.1971,
O. H. Volk 71/672. Prov. Bamian: Darrah-i-Ajer (Königstal)
163.
40 km westlich der Einmündung in das Surkhab-Tal, 3.9.1965,
Podlech 12606 - Darrah-i-Foladi (SW von Bamian) bei Syah Khak,
2620 m, 25.8.1970, Podlech 19506. Prov. Kabul: Kabul, in einem
Garten in der Shar-e-Nau, 1800 m, 21.10.1969, Podlech 17062 -
Paghman westlich Kabul, im unteren Park, 2100 m, 23.9.1969,
Podlech 16841. Prov. Kunar (Nuristan): Bashgal-Tal (Darrah-i-
Katigal) 3 km unterhalb Barge Matal, 2050 m, 9.9.1965, Podlech
16701 - Bashgal-Quelltäler, Darrah-i-Pengar bei Samanaknesha,
3100 m, 4.9.1969, Podlech 16561. Prov. Logar: Dobandi, 5.7.1971,
O. H. Volk 71/485. Prov. Maidan: oberes Helmand-Tal bei Dahane
Tanor (Farakhulum), 2900 m, 26.7.1970, Podlech 18743, Prov.
Nangahar: Jalalabad, 570 m, 27.10.1969, Podlech 17083, 17090,
Prov. Qunduz: Qunduz, 450 m, 1.10.1965, Podlech 12777.
Eine sehr vielgestaltige Art. Besonders die Belege aus Nuristan
(Podlech 16701 und 16561) fallen durch sehr grazilen Wuchs auf
und repräsentieren unter Umständen eine eigene Sippe.
Chenopodium ambrosioides L., Spec. plant.
219 (1753)
Prov. Nangahar: 8 km SW von Ghaziabad an der Straße von Jalala-
bad nach Torkham, 550 m, 24.10.1970, Podlech 19989, 19991.
Chenopodium botrys L., Spec. plant. 219 (1753)
Prov. Badakhshan: Kokcha-Tal bei Baharak, 1550 m, 1.7.1970,
O. Anders 6927 - Wakhan, Deh Gulaman, 3100 m, 1.8.1971, O.
Anders 7941. Prov. Baghlan: Ufer des Andarab-Flusses bei
Doshi, 900 m, 6.10.1970, Podlech 19736 - mittleres Andarab-Tal
bei Dahane Badjga, 11.6.1965, Podlech 11300. Prov. Bamian:
N-Seite des Kotal-i-Aqrabat (NW Bamian) bei Qatarsum, 3000 m,
26.6.1970, A. Dieterle 498 - Nawa-i-Surkhjoy bei der Einmündung
des Nawa-i-Waras (an der Straße von Panjaw nach Sharestan),
2700 m, 28.7.1970, Podlech 18898. Prov. Ghazni: Dehe Nehal,
NW. von Ghazni an der Straße nach Nawar, .2300 m, 12.8.1970,
Podlech 19217. Prov. Kabul: Kodaman-Ebene bei Siau, 27 km N
von Kabul, 1750 m, 29.5.1970, Podlech 18123. Prov. Kunar:
Nuristan, Bashgal-Quelltäler, oberes Darrah-i-Pengar, 4 km
unterhalb Samanaknesha, 3000 m, 4.9.1969, Podlech 16587.
Prov. Laghman: Ufer des Laghman-Flusses bei Aghrabat, 650 m,
23.10.1970, Podlech 19900. Prov. Paktia: Umgebung von Khost,
1170, 26.5.1971, ©. H. Volk 71/152, Prov. Takhar: Namakab-Tal,
Umgebung des Ortes Taqcha Khana, 1300 m, 24.6.1965, Podlech
Suse
11518 - Khost-o-Fereng, Schluchttal des Chal-Flusses zwischen
den Einmündungen des Fereng- und des Fargan Bul-Tales, 1500 m,
21.7.1965, Podlech 11960.
Chenopodium foliosum (Moench) Aschers., Prodr.
Fl. Brandenb. 1: 572 (1864)
Prov. Badakhshan: Wakhan, Darya-e Birgula-e Jelga Chelab Tal,
NE des Kol-e Chaqmaaqdtin, 4200-4400 m, 20.7.1971, ©. Anders
7571 - Wakhan, Darya-e Waghjir Tal zwischen Chartash und
Zemestan-e Duldul, 4050 m, 22.7.1971, O. Anders 7645. Prov.
Bamian: Koh-i-Baba, Nordhänge des Kotal-i-Dewali zwischen
Panjaw und Yakawlang, 2900 m, 18.7.1970, A. Dieterle 724,
Prov. Ghazni: Westseite der Dasht-i-Nawar, 3150 m, 5.6.1969,
S. W. Breckle 1957 - 15 km O von Sabzak an der Straße von
Dasht-i-Nawar nach Malestan, 3500 m, 13.8.1970, Podlech 19275.
Prov. Kunar (Nuristan): Bashgal-Quelltäler, Darrah-i- Pushal,
3300-4000 m, 29.8.1969, Podlech 16410 - Bashgal-Quelltäler,
Darrah-i-Pengar bei Samanaknesha, 3100 m, 4.9.1969, Podlech
16566. Prov. Maidan: Hänge südlich des Unai-Passes, 3300 m,
15.8.1969, S. W. Breckle 2706. Prov. Paktia: Maydan Shahidan,
östlich Alikhel nahe dem Peiwar Kotal, 2400 m, 6.7.1971, ©. H.
Volk 71/502 - dto. Kotkai, 2400 m, 28.9.1971, O. H. Volk 71/850
a. Prov. Parwan: oberstes Salang-Tal, Umgebung des Eingangs
des Straßentunnels, 3150 m, 5.8.1965, Podlech 12230 - dto.
25.7.1969, Podlech 15946. Prov. Takhar: Khost-o-Fereng, NO-
Hänge des Kotal-i-Yawnu gegen das obere Kala-Tal (Daanah-Tal),
2900 m, 10.7.1965, Podlech 11711.
Chenopodium glaucum L., Spec. plant. 220 (1753)
Prov. Bamian: Ufer des Band-i-Amir Flusses 4 km W Yakawlang,
2550 m, 26.8.1970, Podlech 19572. Prov. Kabul: Kabul-Aliabad,
1810 m, 7.9.1970, Podlech 19592 - Kabul, Shar-e-Nau, 1800 m,
21.10.1969, Podlech 17059. Prov. Takhar: Kalafgan, an der
Straße von Talugan nach Keshem, 28.9.1965, Podlech 12762.
Chenopodium murale L., Spec. plant. 219 (1753)
Prov. Badkhshan: Fayzabad, 26.9.1965, Podlech 12740. Prov.
Nangahar: Jalalabad, 570 m, 6.3.1970, Podlech 22140. Prov.
Takhar: Ak Masjed (SW von Talugan an der Straße von Khanabad
nach Taqcha Khana), 750 m, 18.6.1965, Podlech 11395.
-165
Chenopodium pamiricum ZJDjininFl. URSS. 6:
873 (1936)
Prov. Kunar (Nuristan): Bashgal-Tal 7 km oberhalb Kamdesh,
1650 m, 9.9.1969, Podlech 16739,
Chenopodium urbicum L., Spec. plant. 218 (1753)
Prov. Balkh: 10 km W Balkh an der Straße nach Agcha, 340 m,
7.10.1970, Podlech 19799. Prov. Faryab: 10 km SO Andkhoi an
der Straße nach Sheberghan, 290 m, 7.10.1969, Podlech 16974.
Prov. Takhar: Kalafgan, an der Straße von Talugan nach Keshem,
28.9.1965, Podlech 12763,
Chenopodium vulvaria L., Spec. plant. 220 (1753)
Prov. Baghlan: Surkhab-Tal 2 km S von Sangsolakh (an der Straße
von Doshi nach Pul-i-khumri), 750 m, 4.6.1970, Podlech 18243 a,
Prov. Kabul: Kabul, Shar-e Nau, 1800 m, 21.10.1969, Podlech
17059. Prov. Maidan: Unteres Maidan-Tal bei Kota-e-Ashro,
2240 m, 26.7.1970, Podlech 18679. Prov. Takhar: Talugan, 720
m, 7.5.1965, Podlech 10442 - Kalafgan, an der Straße von Talugan
nach Keshem, 28.9.1965, Podlech 12765.
Corispermum aftshanicum Podlech, spec. nov.
differta Corispermum sibiricum Jjin cui forma
fructus simillimum foliis latioribus, tota planta fructibus exceptis
dense stellato-pilosa, fructibus minoribus,.
Planta annua, 5-10 cm alta, glauco-viridis, dense stellato-
pilosa, a basi ramosissima, ramis sulcato-striatis. Folia ob-
lanceolata vel elliptica, apice rotundata vel acutiuscula et
brevissime mucronulata, sessilia vel in petiolum brevem angustata,
5-10 (-15) mm longa et 2-4 (-6) mm lata, margine anguste carti-
laginea, nervo mediano supra invisibile subtus prominente provisa.
Inflorescentia spiciformis, densiuscula, bracteis inferioribus
foliis similibus, superioribus oblongi-ovatis vel ovatis, triangulari-
acuminatis, late albide marginatis, fructibus longioribus et vix
angustioribus, supremis subaequilongis. Perianthium monophyllum,
phyllo ovali vel rotundato apice inciso-dentata, cr. 1 mm longo,
hyalino. Stamina 1-3, perianthio 1,5-2 plo longiora, antheris
ovalis, minutis, cr. 0,3 mm longis, pallide sulphureis. Fructus
ovalis vel obovoideus, 3-3, 2 mm longus et 2-2,2 mm latus in
fronte vix concavus, a tergo subplanus vel leviter convexus,
66:
3
72
. Abb. 2: Corispermum afghanicum
Podlech. Frucht.
mm
glaber, leviter nitidus, apice rotundatus rostro bifido minimo
provisus, alatus, ala tenui, laete viridi, subpellucida, 0,5 mm
lata, nucleo olivaceo, stigmatibus duobus divergentibus papillosis,
0,5-1 mm longis.
Typus: Afghanistan, Prov. Paktia: Zurmat (SW von Gardez), 24.6.
1971, leg. ©. H. Volk 71/406 (M).
Cornulaca monacantha Del., Fl. d’Egypte 206,
6022 (1813) .
Prov, Farah: 60 km SO von Shindand an der Straße von Herat
nach Dilaram, 1220 m, 5.10.1969, Podlech 16927. Prov. Nimroz:
4 km SW von Zaranj, 480 m, 5.11.1969, Podlech 17128,
Gamanthus commixtus Bge. inMem. Acad. Sc.
St. Petersb. 7. ser., 4, 11: 77.(1862)
Prov. Baghlan: Baghlan, Karak-Versuchsfarm, 620 m, 1.9.1971,
O. H. Volk 71/6686. Prov. Bamian: Bamian, 2400 m, 29.7.1965,
Podlech 12190 - dto. 16.10.1969, Podlech 17025. Prov. Nimroz:
15 km O von Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m, 3.10.1969,
Podlech 16892 - 3km S von Chakhansur, 475 m, 4.10.1969,
Podlech 16914 a. Prov. Samangan: 3 km O von Rabatak an der
Straße von Pul-i-khumri nach Aybak, 800 m, 6.10.1970, Podlech
1977.0-2.
Gamanthus gamocarpus (Moq.) Bge. inMem. Acad.
Sc. St. P&tersb. 7. ser., 4, 11: 77 (1862)
Prov. Baghlan: mittleres Andarab-Tal bei Dahane Badjga, 11.6.
1965, Podlech 11284. Prov. Faryab: 10 km SO von Andkhoi an der
Straße nach Sheberghan, 290 m, 7.10.1969, Podlech 16977 - 26 km
SO von Andkhoi an der Straße nach Sheberghan, 310 m, 7.10.1969,
: Be
Podlech 16980.
Girgensohnia minima Eug. Kor. inNot. syst. herb,
hort. bot. Petrop. 5, 11-12: 2 (1924)
Prov. Baghlan: mittleres Andarab-Tal bei Dahane Badjga, 11.6.
1965, Podlech 11281. Prov. Samangan: Osthänge des Kotal-e Mirza
Atbili, 5 km O der Paßhöhe, an der Straße von Pul-i-khumri nach
Aybak, 1200 m, 5.6.1970, Podlech 18276. Prov. Takhar: Lößhänge
bei Sulani, 13 km NO Khanabad an der Straße nach Talugan, 620 m,
21.5.1971, Podlech 21373,
Girgensohnia oppositiflora (Pall.) Fenzlin
Ledeb., Fl. Ross. 3,2: 835 (1851)
Prov. Baghlan: Surkhab-Tal 10 km NNO von Doshi, 800 m, 31.8.
1971, O:..H. Volk 71/660. Prov. Balkh: 8 km O von Balkh an der
Straße nach Mazar-i-Sharif, 360 m, 7.10.1970, Podlech 19786.
Prov. Bamian: Bamian: Bamian, sterile Flächen um die Buddha-
Statuen, 2400 m, 2.9.1965, Podlech 12597 - Bamian, in den
Ruinen der '"'Gelben Stadt'', 2400 m, 27.9.1969, Podlech 16851.
Prov. Ghazni: 24 km SO von Moqur an der Straße zum Abe Istada-
i-Moqur, 1990 m, 15.8.1970, Podlech 19417. Prov. Kabul: Gipfel
des Koh-i-Sher Darwasa bei Kabul, 2200 m, 20.9.1969, Podlech
16839. Prov. Paktia: Umgebung von Urgun, 13.9.1971, O. H.
Volk 71/768.
Halarchon vesiculosum (Moq.) Bge. inMem. Sc.
Petersb. 7. ser., 4, 11: 75 (1862)
Prov. Helmand: 64 km O von Dilaram an der Straße nach Girishk,
28.8.1971, O. H. Volk 71/653 - 30 km OSO von Girishk an der
Straße nach Kandahar, 870 m, 4.8.1970, Podlech 19206. Prov.
Kandahar: 6 km W von Keshkenakhud an der Straße von Kandahar
nach Girishk, 920 m, 17.9.1970, Podlech 19621.
Halimocnemis mollissima Bge. inM&m. Acad.
Sc. Petersb. 7. ser., 4, 11: 71 (1862)
Prov. Balkh: 27 km O Mazar-i-Sharif an der Straße nach Tashqurg-
han, 400 m, 8.10.1969, Podlech 16986. Prov. Samangan: 5 km W
von Tashqurghan, 390 m, 8.10.1969, Podlech 16989,
Halocharis afghanica LDjininNot. Syst. Herb.
Inst. Bot. Acad. Sc. URSS 11: 80 (1949)
ne
Prov. Farah: Farah Rud, an der Hauptstraße von Herat nach
Dilaram, 920 m, Halbwüste, 8.6.1971, Podlech 22427. Prov.
Faryab: 25 km ONO von Dawlatabad an der Straße nach Sheberg-
han, 450 m, Sandflächen, 8.10.1969, Podlech 19819. Prov.
Samangan: 2 km N von Ghaznigak an der Straße von Aybak nach
Tashqurghan, 680 m, 6.10.1970, Podlech 22431. Prov. Takhar:
Namakab-Tal. Salzmine 4 km S von Tagcha Khana, 1450 m, salz-
haltiger Boden, 20.6.1965, Podlech 11436 - dto. 16.8.1969,
Podlech 16090 - 8 km SW von Kalafgan an der Straße von Talugan
nach Keshem, 1550 m, 28.9.1965, Podlech 12767.
Halocharis clavata Bge. inMem. Acad. Sc. Petersb.
u. sera. 4591412:64701862)
Prov. Paktia: Zurmat (SW von Gardez), 24.6.1971, ©. H. Volk
71/385 - Umgebung von Urgun, 13.9.1971, O. H,. Volk 71/779 a.
Halocharis hispida (C. A. Mey.) Bge. in Mem.
Acad. Sc. Petersb. 7. ser., 4, 11: 62 (1862)
Prov. Baghlan: Baghlan, Karak-Versuchsfarm, 620 m, 1.9.1971,
O. H. Volk 71/664 - Hänge 1 km W von Pul-i-khumri, 720 m,
11,6.1965, Podlech 11323 - Surkhab-Tal 20 km NNO von Doshi,
770 m, 6.10.1970, Podlech 22365. Prov. Balkh: 27 km O von
Mazar-i-Sharif an der Straße nach Tashqurghan, 400 m, 8.10.1969,
Podlech 16983. Prov. Faryab: 45 km SW Andkhoi an der Straße
nach Maymana, 370 m, 7.10.1969, Podlech 16967 - 20 km SW von
Andkhoi an der Straße nach Maymana, 340 m, 7.10.1969, Podlech
16970 - Dasht-i-Laili, 40 km ONO von Dawlatabad an der Straße
nach Sheberghan, 450 m, salzige Depression, 7.10.1970, Podlech
19814, 22372. Prov. Qunduz: Isa Khan, 9 km NW von Qunduz an
der Straße nach Ag Tapa, 400 m, 8.5.1971, Podlech 21252. Prov.
Samangan: 5 km W Tashqurghan, 390 m, 8.10.1969, Podlech
16991 - 2km S Tashqurghan, 410 m, 8.10.1969, Podlech 16993 -
4 km SO von Ghaznigak (238 km SSO von Tashqurghan) an der Straße
nach Aybak, 720 m, 8.10.1969, Podlech 17002 - 3km N von
Aybak, 840 m, 8.10.1969, Podlech 17009 - Kotal-e Mirza Atbili,
an der Straße von Aybak nach Pul-i-khumri, 1450 m, 2.9.1971,
©. H. Volk 71/673 - 8 km O des Kotal-e Mirza Atbili, 1100 m,
8.10.1969, Podlech 17015.
Halocharis lachnantha Eug. Kor.'inFl.,URSSı6:
880 (1936)
Prov. Badghis: Murghab-Tal bei Sakhra-i-Arbab Majnun, 24 km
= 89,
S von Bala Murghab, 530 m, 6.10.1969, Podlech 16958 - Schlucht
des Darya-i-Darrah-i-Bum südlich Samira, 55 km S von Bala
Murghab, 720 m, 6.10.1969, Podlech 22120.
Halocharis sulphurea Mogq., Chenop. monogr.
enum. 152 (1840)
Prov. Farah: 26 km W von Sabzwar (Shindand), 27.8.1971, ©. H.
Volk 71/632. Prov. Ghorat: Jam, 2150 m, 6.6.1971, Podlech
21916. Prov. Helmand: 64 km O von Dilaram an der Straße nach
Girishk, 28.8.1971, ©. H. Volk 71/652. Prov. Laghman: Woresmin
Tangai (Schlucht des Kabul-Flusses zwischen Sarobi und Jalalabad)
820 m, 8.10.1969, M. Rasoul 438. Prov. Nangahar: 8 km SW von
Ghaziabad an der Straße von Jalalabad nach Torkham, 550 m, Sand,
24,10.1970, Podlech 19986. Prov. Nimroz: 10 km WSW von
Sheshaba (42 km SW Lokhi) an der Straße nach Zaranj, 555 m,
3.10.1969, Podlech 22430.
Halocharis violacea Bge. inMem. Acad. Sc.
Petersb. 7. ser., 4, 11: 63 (1862)
Prov. Helmand: 30 km OSO von Girishk an der Straße nach
Kandahr, 870 m, 4.8.1970, Podlech 19205. Prov. Kandahar:
Daman, 15 km O von Kandahar, 1045 m, 2.10.1969, Podlech 16866 -
15 km O von Keshkenakhud, an der Straße von Kandahar nach
Girishk, 990 m, 17.9.1970, Podlech 19618. Prov. Paktia: Paßhöhe
2 km S von Sherbuz an der Straße von Ghazni nach Gardez, 2470 m,
16.8.1970, Podlech 19455.
Halogeton glomeratus (M. Bieb.)C. A. Mey. in
Ledeb., Fl. Alt. 1: 378 (1829)
#Prov. Bamian: Bamian, 2400 m, 29.7.1965, Podlech 12189 - dto.
2.9.1965, Podlech 12600 - dto. 16.10.1969, Podlech 17027 -
Sahre Zohak (''Rote Stadt"), 16 km O von Bamian, 2400 m, 16.10.
1969, Podlech 17033 - Koh-i-Baba, Südhang des Kotal-i-Dewali
(an der Straße von Yakawlang nach Panjaw), 2820 m, 26.8.1970,
Podlech 19560.
Haloxylon multiflorum (Moq.) Bge. ex Boiss.,
Fl. Or. 4: 949 (1879)
Prov, Nangahar: 45 km SO von Jalalabad an der Straße nach
Torkham, 16.10.1969, M. Rasoul 490.
Be
Haloxylon persicum Bge. ex Boiss, et Buhsein
Nov. Mem. Soc. Nat. Mosc. 12: 189 (1860)
Prov. Helmand: 20 km S Saffar Kalay (75 km S Darweshan) 750 m,
Sandwüste, 17.9.1970, Podlech 19651. Prov. Nimroz: 11 km S von
Qala-i-Fat-h zwischen Zaranj und Chahar Burjak, 530 m, Sand-
dünen, 5.11.1969, Podlech 17150 - 10 km WSW von Sheshaba
(42 km SW von Lokhi) an der Straße nach Zaranj, 555 m, Sand-
flächen, 3.10.1969, Podlech 16886, 16886 a.
Haloxylon recurvum (Wall.) Bge. ex Boiss., Fl.
Or. 4 : 949 (1879)
Prov. Nimroz: 11 km NO von Lohki an der Straße nach Dilaram,
630 m, Sandflächen, Podlech 17166 (Die Bestimmung ist nicht
ganz sicher, da es sich um steriles Material handelt.).
Haloxylon salicornicum (Moq.)Bge. ex Boiss.,
Bor 2794971879)
Prov. Helmand: 3 km O von Laki (42 km S Darweshan), 690 m,
Sandhalbwüste, 17.9.1970, Podlech 19648 - 3 km O von Saffar
Kalay (55 km S Darweshan), 690 m, Sandhalbwüste, 17.9.1970,
Podlech 19649 - 20 km S von Saffar Kalay (75 km S Darweshan),
750 m, Sandwüste, 17.9.1970, Podlech 19650. Prov. Herat:
35 km W Herat an der Straße nach Meshed, 16.10.1971, ©. H.
Volk 71/871. Prov. Kunar: unteres Kunar-Tal 3 km O von
Eslampur, 625 m, 11.9.1969, Podlech 16828. Prov. Nangahar:
8 km SW von Ghaziabad an der Straße von Jalalabad nach Torkham,
550 m, Sand, 24.10.1970, Podlech 19982 - Ghaziabad, 500 m,
24.10.1970, Podlech 22376. Prov. Nimroz: 20 km SO Lase
Jowayn am Ostufer des Sees ''Jehile Puzak", 475 m, 4.10.1969,
Podlech 16919 - 11 km NO von Lokhi an der Straße nach Dilaram,
630 m, Sandflächen, 6.11.1969, Podlech 17167 - 45 km SW von
Lokhi, Südufer des Kash Rod nahe der Straße nach Zaranj, 545 m,
4.11.1969, Podlech 17116 - 5 km S von Khwajasarjoy (71 km SW
von Lokhi) an der Straße nach Zaranj, 500 m, 4.11.1969, Podlech
17121 - 13 km SSW von Khwajasarjoy (79 km S von Lokhi) an der
Straße nach Zaranj, 495 m, 4.11.1969, Podlech 17123 - 16 km
SSW von Khwajasarjoy, 490 m, 4.11.1969, Podlech 17125 - 24
km NO von Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m, Podlech
17157 - 15 km O von Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m,
3.10.1969, Podlech 16893 - 8 km O von Zaranj, 480 m, 6.11.1969,
Podlech 17153, 17155 - 16 km ONO von Chakhansur bei Sakhi
a
Abdurrahman, 480 m, 6.11.1969, Podlech 17158 - 14 km SSW
von Zaranj an der Straße nach Chahar Burjak, 490 m, 5.11.1969,
Podlech 17129 - 26 km S von Zaranj an der Straße nach Chahar
Burjak, 500 m, 5.11.1969, Podlech 17130 - 37 km S von Zaranj,
505 m, Sanddünen, Podlech 17132 - 39 km S von Zaranj, 510 m,
Sandflächen, 5.11.1969, Podlech 17137 - 44 km S von Zaranj,
520 m, Sandflächen, 5.11.1969, Podlech 17139 - 2 km S von Qala-
i-Fath an der Straße von Zaranj nach Chahar Burjak, 530 m,
Sandflächen, 5.11.1969, Podlech 17151 - 12 km S von Qala-i-Fath,
550 m, 5.11.1969, Podlech 17142 - 23 km NW von Chahar Burjak
an der Straße nach Zaranj, 5.11.1969, Podlech 17148 - 15 km NW
von Chahar Burjak, 540 m, 5.11.1969, Podlech 17146 - Chahar
Burjak, Ufer des Helmand-Flusses, 535 m, Lößboden, 5.11.1969,
Podlech 17144,
Kırılovıa eriantha Bee,., Del. Sem. Hort. Dorp. st
(1843)
sspp. afghanica Podlech, ssp. nov.
differt a subspeciei typica perianthio apicem versus tantum sparse
vel dense et longiuscule piloso nec tubo perianthii tota longitudine
aequaliter piloso.
Typus: Afghanistan, Prov. Bamian: westlich des Nil-Kotal an der
Straße von Bamian nach Band-i-Amir, 3200 m, 30.7.1965, leg.
D. Podlech 12074 (M).
Weitere Belege: Prov. Ghorat: Westhang der Paßhöhe zwischen
Asgharat und Khargol (an der Straße von Panjaw nach La’l), 3120 m,
29.7.1970, Podlech 18952. Prov. Maidan: Hänge südlich des
Unai-Passes, 3800 m, steiniger Grat, 15.8.1969, S. W. Breckle
2746.
Diese neue Unterart, die sich durch die nur an der Spitze be-
haarte Blütenhülle von der Typus-Unterart unterscheidet, ist bis-
her nur aus dem zentralen Hochland Afghanistans bekannt.
SSD. u, ee, a nat insg
Prov. Bamian: Band-i-Amir, Sabzel-Tal, Tälchen W von Sabzel,
3000 m, 5.6.1971, A. Dieterle 1210 - Band-i-Amir, Ufer des
Band-i-Zulfikar, 2980 m, Sommer 1970, A. Dieterle 1006 -
Darah-i-Sabzak (NW von Bamian), Umgebung des Dorfes Aqrabat,
3050 m, 26.6.1970, A. Dieterle 447. Prov. Logar: 10 km W des
Tera-Passes bei Awdakay, 2900 m, 28.6.1971, O. H. Volk 71/454.
ee
Kirilovia villosa (Moq.) Benth. & Hook. ex Ulbr,
in Engl. & Prantl, Natürl. Pflanzenfam., 2. Aufl., 16 c: 528
(1934)
Syn. Axyris villosa Moq. in DC., Prodr. 13, 2: 117 (1849)
Prov. Maidan: oberes Helmand-Tal bei Zarkharid (W von
Gardandewal), 2950 m, 30.7.1969, Podlech 16057.
Kochia iranica (Hausskn. & Bornm.) Litw. ex Bornm.,
in Bull. Herb. Boiss. 2. ser. 8: 546 (1908)
Prov. Bamian: Sahre Zohak (''Rote Stadt''), 16 km O von Bamian,
2400 m, 30,7.1969, Podlech 16032. Prov. Helmand: 12 km O von
Dilaram an der Straße nach Girishk, 930 m, 6.11.1969, Podlech
abygalarllog
Kochia prostrata (L.) Schrad., Neues Journ. 3: 85
(1809)
Prov. Badakhshan: Kokcha-Tal 8 km S von Jurm, 1650 m, 25.9.
1965, Podlech 12727 - Kokcha-Tal 25 km W von Baharak an der
Straße nach Fayzabad, 1250 m, 25.9.1965, Podlech 12735 -
Wakhan, Darya-e Ptukh Tal, 3400 m, 8.7.1971, ©. Anders 7231 -
Wakhan, zwischen Langar und Zemestan-e Baharak, 3600-3800 m,
26.7.1971, ©. Anders 7751 - Wakhan, unteres Darya-e Baroghil
Tal. 3200-3300 m, 29.7.1971, ©. Anders 7872. Prov. Ghazni:
Dasht-i-Nawar, Westseite, 3130 m, 5.6.1969, S. W. Breckle
1935 - 4km O von Sar Tasan, 25 km O von Ghazni an der Straße
nach Gardez, 2150 m, 16.8.1970, Podlech 19457. Prov. Ghorat:
Darrah-i-La’1 bei Dahane Chaka, an der Straße von La’l nach
Dawlatyar, 2710 m, 31.7.1970, Podlech 19100 - 3 km SW von
Dahane Astarawa an der Straße von Sharak nach Tulak, 2370 m,
2.8.1970, Podlech 19175. Prov. Kunar: Nuristan, Bashgal-Tal
bei Barge Matal, 2100 m, 23.8.1969, S. W. Breckle 2822 - oberes
Bashgal-Tal zwischen Barge Matal und Afsay, 2100-2350 m,
8.9.1969, Podlech 16686. Prov. Paktia: Khost, 1170 m, 6.7.1970,
Podlech 18653 - dto., 26.5.1971, ©. H. Volk 71/125 a- NO von
Khost gegen Yaqubi, 1170 m, 20.9.1971, ©. H. Volk 71/807 -
Umgebung von Gomal, 8.6.1971, O. H. Volk 71/298. Prov. Takhar:
Farkhar-Tal oberhalb Ochukhsh, 2050 m, 12.9.1965, Podlech
12639. |
Kochia prostrata isteine sehr variable Art sowohl
bezüglich der Wuchsform als auch besonders in der Ausbildung des
Indumentes. Bei genauer Kenntnis all ihrer Formen im Gesamt-
MTBr-
verbreitungsgebiet wird man sie eventuell in mehrere Sippen
gliedern können.
Kochia stellaris Moq., Chenop. monogr. enum. 93
(1840)
Prov. Bamian: Nil-Kotal O von Band-i-Amir an der Straße nach
Bamian, 3200-3400 m, 30.7.1965, Podlech 12076 - 2 km W von
Bulola, 2400 m, 17.10.1969, Podlech 17042. Prov. Logar: Logar-
Tal bei Kotubkhel, 1880 m, 2.7.1970, Podlech 18476,
Die Nr. Podlech 17042 stellt eine extrem zarte und kahle Form
dar, die aus dem üblichen Rahmen der Variabilität herausfällt.
Eventuell handelt es sich um eine neue Sippe.
Krascheninnikowia we r.atioides; (E.)
Gueldenst. in Novi Comm. Ac. Sci. Petrop. 16: 555 (1772)
Prov. Badkhshan: Wakhan, zwischen Kotal-e Qara Qabchal und
Zemestan-e Baharak, 3300-4050 m, 10.7.1971, ©. Anders 7318 -
Wakhan, zwischen Langar und Qabrestan-e Baza’i Gumbaz,
3650-3850 m, 12.7.1971, ©. Anders 7390 - Wakhan, Darya-e
Waghjir Tal bei Goritik, 4050 m, 22.7.1971, O. Anders 7626 -
Wakhan, unteres Darya-e Istmoch Tal, 3400-3800 m, 8.8.1971,
©. Anders 8159. Prov. Bamian: Yakawlang, Schlucht N des
Basars, 2800 m, 11.6.1971, A. Dieterle 1297. Prov. Farah:
20 km SW von Sherzad an der Straße von Shindand nach Farsi,
1600 m, 8.6.1971, Podlech 22003. Prov. Ghazni: La’lchak, 9 km
ONO von Malestan, 2850 m, 13.8.1970, Podlech 19304, Prov.
Kapisa: mittleres Panjir-Tal, kleines Seitental N von Dasht-i-
Rewat, 2500 m, 9.8.1965, Podlech 12257. Prov. Paktia: Ghelgay,
20 km SO Gardez an der Straße nach Khost, 2650 m, 2.7.1970,
Podlech 18536 - Umgebung von Gomal, 8.6.1971, ©. H. Volk
71/296 a- 2kmS von Urgun, 9.6.1971, ©. H. Volk 71/300 a-
18 km NO Zirok an der Straße von Urgun nach Khost, 10.6.1971,
O. H. Volk 71/310 a.
Krascheninnikowia ewersmanniana
(Stschegl.) Grubov in Plantae Asiae centralis Fasc. 2: 38 (1966)
Prov. Badakhshan: Wakhan, Qala-e Panja, 2790 m, 2.7.1971,
O. Anders 6999 - Wakhan, Darya-e Birgula-e Jelga Chelab Tal,
NW des Kol-e Chaqmagtin, 4000-4100 m, 19.7.1971, O. Anders
1334, AERO Baghlan: unteres Andarab-Tal 10 km O von Doshi,
980 m, 6.10.1970, Podlech 19726. Prov. Bamian: Schlucht des
nA
Band-i-Amir Flusses bei Parjak, 15 km unterhalb Band-i-Amir,
2650 m, 18.7.1970, A. Dieterle 746 - Band-i-Amir, Hänge des
Band-i-Amir-Tales zwischen Qala-i-Jaffar und Kotak, 2800 m,
17.6.1971, A. Dieterle 1333 - 12 km W von Bamian an der Straße
nach Band-i-Amir, 2750 m, 29.7.1969, Podlech 15973 - Darrah-
i-Kalu (Tal nördlich des Hajigak-Passes) bei Gumbad, 2850 m,
16.10.1969, Podlech 17020 - Asgharat bei Bariki Sufla an der
Straße von Panjaw nach La’l, 2820 m, 29.7.1970, Podlech 18945,
Prov. Ghazni: Dasht-i-Nawar, SW-Ufer bei Qashe Amro, 3150 m,
13.8.1970, Podlech 19258. Prov. Ghorat: Darrah-i-La’1 bei
Dahane Chaka (an der Straße von La’l nach Dawlatyar), 2710 m,
31.7.1970, Podlech 19099 - Darrah-i-Tarbolagh 2 km S von Qala
Asay (an der Straße von Chaghcharan nach Sharak), 2750 m, 1.8.
1970, Podlech 19148 - 3 km SW von Dahane Astarawa, an der
Straße von Sharak nach Tulak, 2370 m, 2.8.1970, Podlech 19174.
Prov. Maidan: Regak, 3 km oberhalb Gardandewal an der Straße
zum Hajigak-Paß, 3000 m, 15.7.1970, A. Dieterle 693 - Syahsang-
Tal 6 km N von Syahsang gegen den Hajigak-Paß, 3100 m, 8.7.
1969, S.W. Breckle 2304 - unteres Maidan-Tal, 2400 m, 15.8.
1969, S.W. Breckle 2761. Prov. Paktia: Paßhöhe ca. 30 km W von
Gomal an der Straße nach Zarghun Shar, 7.6.1971, O.H,. Volk
71/285. Prov. Parwan: oberstes Ghorband-Tal, Osthänge des
Kotal-i-Shebar, 2900 m, 1.8.1965, Podlech 12200. Prov. Takhar:
Farkhar-Tal kurz unterhalb der Einmündung des Piu-Tales,
2350 m, 12.9.1965, Podlech 12641.
Krascheninnikovia pungens _ (Pazij) Podlech,
comb. nov. Basionym: Eurotia pungens Pazij in Fl. Uzbek. 2:
231 (1953)
Prov. Bamian: Band-i-Amir, Höhen oberhalb der Seen, 3100 m,
30.7.1965, Podlech 12148 - dto., 29.7.1969, Podlech 15989 -
Band-i-Amir, westlicher Rand des Plateaus über der Moschee,
2970 m, 20.6.1970, A. Dieterle 428 - Umgebung von Band-i-
Amir, Sommer 1970, A. Dieterle 1011 - Koh-i-Baba, Kotal-i-
Dewali an der Straße von Yakawland nach Panjaw, 3000 m, 18.7.
1970, A. Dieterle 774 - Koh-i-Baba, Kotal-i-Shatu, 3330 m,
26.8.1970, Podlech 19552. Prov. Maidan: SO-Hang des Hajigak-
Passes, 3350 m, 2.9.1965, Podlech 12587 a. Prov. Parwan:
oberstes Ghorband-Tal, Osthänge des Kotal-i-Shebar, 2900-2950
m, 28.7.1965, Podlech 12065.
Ani -
Noaea major Bge. inMem. Acad. Sc. Petersb. 7. ser.,
4, 11: 27 (1862)
Prov. Bamian: Band-i-Amir, Tal zur Gajurak-Bucht am Band-i-
Zulfikar, 28.7.1971, A. Dieterle 1412. Prov. Laghman: Darunta,
Hänge gegen den Kabul-Stausee, 600 m, 25.10.1969, M. Rasoul
538. Prov. Paktia: Gardez, Tera-Farm, 2300 m, 22.6.1971,
O.H. Volk 71/378 c - Umgebung von Urgun, 13.9.1971, O.H.
Volk 71/746 - Ralaq, 10 km NO Saydkaram an der Straße von
Gardez nach Alikhel, 2400 m, 4.9.1971, O.H. Volk 71/693 a.
Panderia pilosa Fisch. & Mey., Ind. sem. Hort.
Petrop. 2: 46 (1835)
Prov. Nangahar: 8 km SW von Ghaziabad an der Straße von
Jalalabad nach Torkham, 550 m, Sand, 24.10.1970, Podlech 19990,
Die Bestimmung ist nicht ganz sicher, da kein fruchtendes
Material vorliegt. :
Panderia turkestanica lIjinin Bull. Jard. Bot.
Acad. Sc. URSS 30, 3-4: 364 (1932)
Prov. Bamian: 2400 m, Umgebung der Buddha-Statuen, 2.9.1965,
Podlech 12598.
Petrosimonia sibirica (Pall.) Bge. in Mem. Acad.
Sc. Petersb. 7. ser., 4, 11: 60 (1862)
Prov. Helmand: 30 km OSO von Girishk an der Straße nach
Kandahar, 870 m, 4.8.1970, Podlech 19205 a.
Salsola arbuscula Pall., It. I app. 488 (1771)
Prov. Balkh: 27 km O von Mazar-i-Sharif nahe der Straße nach
Tashqurghan, 400 m, 8.10.1969, Podlech 16987 a.
Salsola aucheri (Moq.) Bge. ex Djin in Bot. Zhurn.
18: 275 intextu (1933) et in Fl. URSS VI: 261 (1936)
Prov. Samangan: 8 km O des Kotale Mirza Atbili an der Straße
von Aybak nach Pul-i-khumri, 1100 m, 8.10.1969, Podlech 22432.
Sallsolea baranovıı, Hının Fi. URSS 6: 876 (1936)
Prov. Bamian: Koh-i-Baba, Kotal-i-Shatu, 3380 m, 26.8.1970,
Podlech 22340. Prov. Ghazni: Dasht-i-Nawar, SW-Ufer bei Qashe
PU ER
Amro, 3150 m, 13.8.'1970, Podlech 19257. Prov. Paktia: Urgun,
30.5.1971, ©O.H. Volk 71/220 a - Umgebung von Gomal, 8.6.1971,
O0: HV01&:71/295;
Mangels Vergleichsmaterial ist die Bestimmung nicht ganz
gesichert.
salsola braechliata Pal. THustr2 3074803)
Syn. : Climacoptera bracchiata (Pall.) Botsch. in Akad. Sukachevu,
Sborn. Rabot, 114 (1956)
Prov. Bamian: Bamian, in den Ruinen der "Gelben Stadt", 2400 m,
27.9.1969, Podlech 16852.
Salsola carinata C.A. Mey. in Eichw., Pl. casp.
cauc., 36 (1831-33)
Syn. : Salsola leptoclada Gandog. in Bull. Soc. Bot. France 40:
421 (1913) TrT
Prov. Herat: 35 km W von Herat an der Straße nach Meshed, 16.
10.1971, O.H. Volk 71/871 a.
Salsola collina Pall., Dlustr. 34:(1803)
Prov. Badakhshan: Wakhan, Qala-e-Panja, 2790 m, 2.7.1971,
©. Anders 6985, 6998 - Wakhan, zwischen Qala-e Panja und Ab
Gaj, 2800 m, 4.7.1971, ©. Anders 7027 - Wakhan, zwischen
Kotal-e Qara Qabchal und Zemestan-e Baharak, 3300-4050 m,
10.7.1971, ©. Anders 7332 - Wakhan, zwischen Zemestan-e
Barak und Langar, 3300-3800 m, 11.7.1971, ©. Anders 7357 -
dto., 26.7.1971, ©. Anders 7755 - Wakhan, zwischen Kharach
und Sargaz, 3090-2930 m, 2.8.1971, O. Anders 7977 - oberes
Anjuman-Tal, Umgebung des Ortes Anjuman, 3100 m, 14.8.1965,
Podlech 12353 - Munjan-Tal bei Shahran, 2800 m, 17.8.1965,
W. Frey 447,
Salsola dendroides. Pal., INustr.222741803)
Prov. Baghlan: Ufer des Surkhab-Flusses 5 km N von Pul-i-khumri,
660 m, 6.10.1970, Podlech 19766 a. Prov. Bamian: Surkhab-Tal
bei Doabe Mekhe Zarin, 1480 m, 8.6.1970, Podlech 18364. Prov.
Ghorat: Harirod- Tal 4 km N von Jam beim Minaret von Ghor,
1970 m, 6.6.1971, Podlech 21910. Prov. Nimroz: 10 km WSW von
Sheshaba (42 km SW von Lokhi) an der Straße nach Zaranj, 555 m,
3.10.1969, Podlech 16889 a - 23 km ONO von Zaranj an der Straße
RS
nach Chakhansur, 475 m, 4.10.1969, Podlech 16910. Prov.
Samangan: 10 km S von Tashqurghan an der Straße nach Aybak,
600 m, 8.10.1969, Podlech 16995.
Salsola ferganica Drob. in Trav. Mus. Bot. Acad.
Sc. Petersb. 16: 141 (1916)
Syn. : Climacoptera ferganica (Drob.) Botsch. in Akad. Sukachevu,
Sborn. Rabot, 114 (1956)
Prov. Samangan: 4 km SO von Ghaznigak (28 km SSO von
Tashqurghan an der Straße nach Aybak), 720 m, 8.10.1969, Pod-
lech 17003 - Asya Bad, 20 km N von Aybak an der Straße nach
Tashqurghan, 840 m, 8.10.1969, Podlech 17008.
Salsola forcipitata .I]jin in Journ. Bot. de I’ URSS
18, 4: 276 (1933)
Prov. Farah: 10 km SO von Farah Rod an der Straße nach Dilaram,
27.8.1971, O.H. Volk 71/635 a. Prov. Helmand: 30 km OSO von
Girishk nahe der Straße nach Kandahar, 870 m, 4.8.1970, Podlech
19204 a - Shorab, 60 km OSO von Dilaram an der Straße nach
Girishk, 1050 m, 6.11.1969, Podlech 22139. Prov. Nimroz: 15 km
O von Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m, 3.10.1969, Pod-
lech 22112 - 37 km S von Zaranj an der Straße nach Chahar Burjak,
505 m, Sanddünen, 5.11.1969, Podlech 17136 - 5 km S von Qala-
i-Fath an der Straße von Zaranj nach Chahar Burjak, 535 m, 5.11.
1969, Podlech 17141,
Salsola gemmascens Pall., Olustr. 24 (1803)
Prov. Helmand: 64 km O von Dilaram an der Straße nach Girishk,
28.8.1971, O.H. Volk 71/651. Prov. Kandahar: 6 km W von
Keshkenakhud an der Straße von Kandahar nach Girishk, 920 m,
17.9.1970, Podlech 19622,
Salsola gossypina Bge. ex Boiss., Fl. Or. 4: 956
(1879)
Prov. Helmand: Shorab, 60 km OSO von Dilaram nördlich der
Straße nach Girishk, 1050 m, 6.11.1969, Podlech 17178,
Salsola iberica Sennen und Pau in Bull. Acad. Geogr.
Bot. 18: 476 (1908)
Syn. : Salsola pestifer Nelson in Coulter, New Manual Bot. Centr.
Rocky Mts. ed. 2: 169 (1909)
-
Prov. Badakhshan: Baharak,1600 m, 25.9.1965, Podlech 12722,
Prov. Balkh: 18 km W von Balkh an der Straße nach Agcha, 340 m,
7.10.1970, Podlech 19794. Prov. Bamian: Darrah-i-Shekari
(Schlucht des Surkhab-Flusses) 15 km S von Doabe Mekhe Zarin,
2.9.1965, Podlech 12596. Prov. Ghazni: Ghazni, Straßenrand,
2180 m, 2.10.1969, Podlech 16855. Prov. Takhar: Farkhar-Tal,
Khänagah-i-Warsaj, Umgebung der Alakadari, 1800 m, 20.9.1965,
Podlech 126387.
Salsola hanataPal,,lt. 2, apps136.(/1773)
Syn. : Climacoptera lanata (Pall.) Botsch. in Akad. Sukachevu,
Sborn, Rabot, 112 (1956)
Prov. Helmand: 55 km WNW von Girishk an der Straße nach
Dilaram, 1000 m, 3.11.1969, Podlech 17101 - Shorab, 60 km OSO
von Dilaram an der Straße nach Girishk, 1050 m, 6.11.1969,
Podlech 17177. Prov. Nimroz: 16 km SSW von Khwajasarjoy (82
km SW Lokhi) an der Straße nach Zaranj, 490 m, 4.11.1969,
Podlech 17124,
Salsola longistylosa Jjinin Bull. Jard. Bot. Acad.
Sc. URSS 30, 5-6: 747 (1932)
Syn. : Climacoptera longistylosa (Iljin) Botsch. in Akad. Sukachevu,
Sborn. Rabot, 112 (1956)
Prov. Balkh: 27 km O von Mazar-i-Sharif an der Straße nach
Tashqurghan, 400 m, 8.10.1969, Podlech 16987. Prov. Samangan:
5 km W von Tashqurghan, 390 m, 8.10.1969, Podlech 16990 -
2 km S von Tashqurghan, 410 m, 8.10.1969, Podlech 16992,
Salsola montana Litw., New Mountain Salsola Russ.
Turkest., Petrograd, 3 (1917)
Syn.: Salsola bamianica Gilli in Feddes Repert. 62: 24 (1958)
Prov. Bamian: Sahre Zohak (''Rote Stadt'') 16 km O von Bamian,
2400 m, 16.10.1969, Podlech 17035 - 2 km W von Bulola, 2400 m,
17.10.1969, Podlech 17040 - Darrah-i-Sokhdar bei Sokhdar, 10
km W von Bamian, 2700 m, 25.8.1970, Podlech 19521 a - Koh-i-
Baba, Kotal-i-Dewali zwischen Yakawlang und Panjaw, 3000 m,
18.7.1970, A. Dieterle 722. Prov. Parwan: unteres Ghorband-Tal
bei Burje Guljan, 1700 m, 17.10.1969, Podlech 17054 b. Prov.
Takhar: oberes Farkhar-Tal, Piu-Tal, 2700-3100 m, 18.9.1965,
Podlech 12668.
- 179 =
Salsola nitraria Pall., Ulustr. 23 (1803)
Prov. Helmand: Ufer des Helmand bei Girishk, 840 m, 18.9.1970,
Podlech 19693. Prov. Laghman: Woresmin Tangai (Schlucht des
Kabul-Flusses zwischen Sarobi und Jalalabad), 820 m, 8.10.1969,
M. Rasoul 444, 460, Prov. Nangahar: Jalalabad, 570m, 27.10.
1969, Podlech 17089 - 8 km SW von Ghaziabad, an der Straße von
Jalalabad nach Torkham, 550 m, Sand, 24.10.1970, Podlech
19979 a - Ghaziabad, 500 m, 24.10.1970, Podlech 19930. Prov.
Nimroz: 33 km NW von Chakhansur an der Straße nach Lase
Jowayn, 475 m, 4.10.1969, Podlech 16916 a - 4 km SSO von
Chakhansur, 475 m, 4.11.1969, Podlech 17126 - 15 km O von
Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m, 3.10.1969, Podlech
16902.
arten tratarTentaris 3,6. Gmelmn, It. -4, 47 (1784)
Syn. :: Salsola rigida Pall., Ilustr. 20 (1803).
Prov. Bamian: Drachental 5 km W von Bamian, 2500 m, 25.8.
1970, Podlech 19515 a - 2 km W von Bulola, 2400 m, 17.10.1969,
Podlech 17037.
Salsola paulsenii Litw. in Bull. Turkestan. Sect.
Russ. Geogr. Soc. 4(5): 28 (1905)
Prov. Badakhshan: Wakhan, zwischen Kharach und Sargaz, 3090-
2930 m, 2.8.1971, O. Anders 7949 - Wakhan, 2 km O von Khandud,
2700 m, 14.8.1971, O. Anders 8255. Prov. Ghazni: Pay Mast’ ali,
NW von Ghazni an der Straße nach Nawar, 2340 m, 12.8.1970,
Podlech 19226 - 4 km W von Luman an der Straße nach Sange
Masha, 2550 m, 14.8.1970, Podlech 19403, Prov. Helmand: 20km
S von Lashkargah an der Straße nach Darweshan, 740 m, 17.9.1970,
Podlech 19636 - Ufer des Helmand bei Darweshan, 720 m, 18.9,
1970, Podlech 19675. Prov. Jawz Jan: 32 km SO von Andkhoi an
der Straße nach Sheberghan, 290 m, 7.10.1969, Podlech 16981 -
Dasht-i-Laili 7 km W von Sheberghan an der Straße nach Dawlata-
bad, 420 m, Sandflächen, 7.10.1970, Podlech 19807. Prov. Logar:
Logar-Tal bei Kotubkhel, 1880 m, 2.7.1970, Podlech 18473 -
Darwesh, 3 km S von Pul-Alam an der Straße von Kabul nach
Gardez, 1955 m, 2.7.1970, Podlech 18490. Prov. Nimroz:
Chakhansur, 475 m, 4.11.1969, Podlech 17127. Prov. Paktia:
Umgebung von Urgun, 13.9.1971, ©. H. Volk 71/766 - NO von
Khost gegen Yaqubi, 1170 m, 20.9.1971, O.H. Volk 71/807 b -
3 km W von Khost, 1190 m, 5.7.1970, Podlech 18628. Prov.
Parwan: mittleres Salang-Tal bei Qalatak, 1950 m, 6.10.1970,
: 808
Podlech 19714.
Salsola pungens _ (Gilli) Podlech, comb. nov.
Basionym: Eremochion pungens Gilli in Feddes Repert. 62: 23
(1959)
Prov. Helmand: Ufer des Helmand bei Girishk, 840 m, 18.9.1970,
Podlech 19692.
Salsola pungens ist zweifelsohne der Sect. Salsola
(Syn. Sect. Kali) zuzurechnen. Von den übrigen Arten der Section
unterscheidet sie sich durch Perigonblätter, die schon frühzeitig
am Rücken einen verhärtenden Höcker ausbilden; die für Salsola
so charakteristischen Flügel dagegen werden erst sehr spät ausge-
bildet.
Die Angaben von GILLI, daß die Zweige wenn auch nur schwach
gegliedert seien und daß ein Fruchtdimorphismus vorläge (die
oberen Früchte mit geflügeltem Perigon) sind damit zu erklären,
daß das Typusmaterial aus überständigen, im Februar gesammelten
Pflanzen besteht. Bei dem von mir gesammelten Material, das im
übrigen völlig mit dem Typus von Eremochion pungens überein-
stimmt, fehlt eine Artikulation der Stengel vollständig. Frücht mit
ausgebildeten Perigonflügel sind unregelmäßig über die Pflanzen
verteilt, während die meisten Blüten und Früchte noch keine
Flügel oder nur Ansätze derselben zeigen. Offensichtlich kann
beim Vertrocknen der Pflanzen die Ausbildung der Flügel ganz
oder teilweise unterdrückt werden.
Salsola scelerantha C.A. Mey. inEichw., Pl casp. -
cauc., 35 (1831-33)
Prov. Baghlan: Surkhab-Tal 10 km NNO von Doshi, 800 m, 31.8.
1971, O.H. Volk 71/656. Prov. Qunduz: 10 km NO von Aliabad an
der Straße nach Khanabad, 550 m, 15.8.1969, Podlech 16078 a.
Prov. Samangan: 2 km NW von Ghaznigak (22 km S von Tashqurghan
an der Straße nach Aybak), 700 m, 8.10.1969, Podlech 16996 -
Westhang des Kotal-e Mirza Atbili an der Straße von Aybak nach
Pul-i-khumri, 1420 m, 8.10.1969, Podlech 22133 - Osthänge des
Kotal-e- Mirza Atbili, 5 km O der Paßhöhe, 1140 m, 6.10.1970,
Podlech 19772 - 8 km O des Kotal-e Mirza Atbili, 1100 m, 8.10.
1969, Podlech 17012.
Salsola titovii Botsch. in Bot. Mater. Herb. Bot. Inst.
Uzbek. Akad. Sci. 3: 3 (1941)
FED
Prov. Bamian: Lil-Tal, südliches Seitental des Band-i-Amir Tales
1 km O von Yakawlang, 2600 m, 10.9.1970, A. Dieterle 806 a.
Prov-nBaktja: Ur gaun,s 135921971, (05H. Volk 71/749.
Der letztgenannte Beleg besitzt kahle Griffel und gehört sicher
zur Sect. Belanthera. Er kommt Salsola titovii nahe und unter-
Scheidet sich durch stärkere Behaarung der Blätter. Eventuell
handelt es sich um S. titovii ssp. canescens Botsch. in Bot. Zhurn.
53: 1443 (1968). Mangels Vergleichsmaterial ist die Zugehörig-
keit nicht eindeutig klärbar.
Salsola tomentosa (Moq.) Spach in Kotschy, Exsicc.
pl. alepp. kurd. moss. No. 346 (1843)
ssp. afghanica Botsch. in Bot. Zhurn. 53: 1447 (1968)
Prov. Bamian: Bamian, Umgebung der Buddha-Statuen, 2400 m,
16.10.1969, Podlech 17028 - Hänge oberhalb Yakawlang, 2600 m,
18.7.1970, A. Dieterle 769 - Lil-Tal, südliches Seitental des
Band-i-Amir Tales 1 km O von Yakawlang, 2600 m, 10.9.1970,
A. Dieterle 806. Prov. Parwan: unteres Ghorband-Tal bei Burje
Guljan, 1700 m, 17.10.1969, Podlech 17054 c.
ssp. bungeana Botsch. in Bot. Zhurn. 53: 1448 (1968)
Prov. Farah: Farah Rud, an der Straße von Herat nach Dilaram,
16.10.1971, O.H. Volk 71/875.
ssp. lachnantha Botsch. in Bot. Zhurn. 53: 1448 (1968)
Prov. Nimroz: 10 km WSW von Sheshaba (42 km SW von Lokhi)
an der Straße nach Zaranj, 555 m, 3.10.1969, Podlech 16833 -
25 km SO von Lase Jowayn, Ostufer des Sees '"'Jehile Puzak'', 475 m,
4.10.1969, Podlech 16920.
Salsola vvedenskyi IDjin&M. Pop. inFl. URSS 6:
876 (1936)
Prov. Nimroz: 15 km O von Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m,
3.10.1969, Podlech 16897 a. Prov. Samangan: 2 km NW von
Ghaznigak (22 km SSO von Tashqurghan an der Straße nach Aybak),
700 m, 8.10.1969, Podlech 17001.
Seidlitzia rosmarinus (Ehrenb.) Bge. ex Boiss.,
F. Or. 4: 951 (1879)
Prov. Balkh: 27 km O von Mazar-i-Sharif an der Straße nach
Tashqurghan, 400 m, 8.10.1969, Podlech 16988 a. Prov. Nimroz:
rap
10 km WSW von Sheshaba (42 km SW von Lokhi) an der Straße nach
Zaranj, 555 m, 3.10.1969, Podlech 16881 - 13 km SSW von
Khwajasarjoy (79 km SW von Lokhi) an der Straße nach Zaranj,
495 m, 4.11.1969, Podlech 17122 - 37 km S von Zaranj ander
Straße nach Chahar Burjak, 505 m, Sanddünen, 5.11.1969,
Podlech:17134.,
Spinacia oleracea L., Spec. plant. 1027 (1753)
Prov. Baghlan: mittleres Andarab-Tal bei Banu, 1500 m, 28.5.
1965, Podlech 10943.
Spinacia turkestanica LNJjininSorn. rast. SSSR 2:
113 (1934)
Prov. Balkh: Mazar-i-Sharif, 360 m, 22.4.1971, Podlech 20539.
Prov. Faryab: 7 km O von Dawlatabad, 420 m, Lößboden, 23.4,
1971, Podlech 20619 - Kohna Qala, 27 km N von Maymana an der
Straße nach Dawlatabad, 660 m, Lößboden, 25.4.1971, Podlech
20806. Prov. Qunduz: Buyrak, 12 km NW von Eshkamesh an der
Straße nach Khanabad, Lößboden, 1200 m, 23.5.1971, Podlech
21546. Prov. Samangan: Kotal-e Mirza Atbili zwischen Pul-i-
khumri und Aybak, 1420 m, Lößboden, 6.6.1970; Podlech 22429 -
Asya Bad, 20 km NNW von Aybak an der Straße nach Tashqurghan,
850 m, 22.4.1971, Podlech 20455. Prov. Takhar: Lößhänge W von
Chashma (15 km O von Talugan), 1200-1500 m, 2.5.1965, Pod-
lech 10366.
Suaeda altissima (L.)Pall, Hustr;: 4971303)
Prov. Bamian: Drachental 5 km W von Bamian, 2500 m, 25.8.1970,
Podlech 19514. Prov. Faryab: 45 km SW von Andkhoi an der Straße
nach Maymana, 370 m, 7.10.1969, Podlech 16966. Prov. Helmand:
5 km S von Yarmohammad Kalay, an der Straße von Lashkargah
nach Darweshan, 740 m, 17.9.1970, Podlech 19638. Prov. Nanga-
har: Ghaziabad, 500 m, 24.10.1970, Podlech 19939 - 10 km OSO
von Jalalabad an der Straße nach Torkham, Flußufer, 550 m,
24.10.1970, Podlech 19994.
Suaeda arcuata Bge. inMem. Sav. etrang. 7: 461 (1851)
Prov. Baghlan: Baghlan, Karak-Versuchsfarm, 620 m, 1.9.1971,
O.H. Volk 71/671. Prov. Bamian: Sahre Zohak (''Rote Stadt"),
16 km O von Bamian, 2400 m, 30.7.1969, Podlech 16030 - dto.,
z.B
16.10.1969, Podlech 17030, 17032. Prov, Faryab: Dasht-i-Laili,
40 km ONO von Dawlatabad an der Straße nach Sheberghan, 450 m,
salzige Depression, 7.10.1970, Podlech 19812. Prov. Ghazni:
1 km NO von Dila (38 km SO von Moqur), 1980 m, 15.8.1970,
Podlech 19432. Prov. Helmand: 55 km WNW von Girishk an der
Straße nach Dilaram, 1000 m, 3.11.1969, Podlech 17103 - 5 km
S von Yarmohammad an der Straße von Lashkargah nach Darweshan,
740 m, 17.9.1970, Podlech 19639 - Ufer des Helmand bei
Darweshan, 720 m, 18.9.1970, Podlech 19677. Prov. Jawz Jan:
20 km NW von Sheberghan an der Straße nach Andkhoi, 310 m,
7.10.1969, Podlech 16982. Prov. Kandahar: Daman, 15 km O von
Kandahar, 1045 m, 2.10.1969, Podlech 16865. Prov. Nimroz:
3 km S von Chakhansur, 475 m, 4.10.1969, Podlech 16914. Prov.
Samangan: 2 km S von Tashqurghan, 410 m, 8.10.1969, Podlech
16994 a- 2km N von Ghaznigak, 680 m, 6.10.1970, Podiech
22369 - 4 km SO von Ghaznigak (28 km SSO von Tashqurghan) an
der Straße nach Aybak, 720 m, 8.10.1969, Podlech 17004 - 3 km
N von Aybak, 840 m, 8.10.1969, Podlech 17010 - 8 km O des
Kotale Mirza Atbili an der Straße von Aybak nach Pul-i-khumri,
1100 m, 8.10.1969, Podlech 17013,
Suaeda fruticosa Forssk. ex J.F. Gmelin, Syst. ed.
13, 2: 503 (1791)
Prov. Helmand: Ufer des Helmand bei Darweshan, 720 m, 18.9.
1970, Podlech 19676 - Helmand-Tal bei Myanpushta, 25 km S von
Darweshan, 720 m, 17.9.1970, Podlech 19646. Prov. Nimroz:
10 km WSW von Sheshaba (42 km SW von Lokhi) an der Straße nach
Zaranj, 555 m, 3.10.1969, Podlech 16889 - 45 km SW von Lokhi,
Ufer des Kash Rod nahe der Straße nach Zaranj, 545 m, 4.11,
1969, Podlech 17118 - 5 km S von Khwajasarjoy (71 km SW von
Lokhi) an der Straße nach Zaranj, 500 m, 4.11.1969, Podlech
17119 - 15 km O von Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m,
3.10.1969, Podlech 16901 - 33 km NW von Chakhansur an der
Straße nach Lase Jowayn, 475 m, 4.10.1969, Podlech 16915 -
Qala-i-Fath an der Straße von Zaranj nach Chahar Burjak, 535 m,
5.11.1969, Podlech 17152 - 5 km S von Qala-i-Fath, 535 m, 5.11.
1969, Podlech 17140 - Malochan, 28 km NW von Chahar Burjak
an der Straße nach Zaranj, 530 m, 5.11.1969, Podlech 17149,
Salsola heterophylla (Kar. &Kir.) Bge. in Acta
Horti Petrop. 6(2): 429 (1880)
Prov. Bamian: Drachental 5 km W von Bamian, 2500 m, 25.8.1970,
27.7 8
Podlech 19515 - Tal des Band-i-Amir Flusses bei Dahane Chahardeh
(16 km W von Yakawlang), 2510 m, 26.8.1970, Podlech 22341.
Suaeda microphylla Pall., Dlustr. 52 (1803)
Prov. Bamian: Sahre Zohak (''Rote Stadt"), 16 km O von Bamian,
2400 m, 30.7.1969, Podlech 16033. Prov. Herat: Islam Kala,
2:18. 19745 03H Volk 71/630.
Suaeda mollis (Desf.) Del., Fl. Egypt. 57, tab. 63 (1824)
Prov. Nimroz: 31 km WSW von Sheshaba (63 km SW von Lokhi) an
der Straße nach Zaranj, 525 m, 3.10.1969, Podlech 16891.
Suaeda olufsenii Paulsen in Kjoeb. Videns. Meddel.
1903: 194 (1903)
Prov. Badakhshan: Wakhan, Langar, 3650 m, 25.7.1971, O.
Anders 7748.
Suaeda transoxana (Bge.) Boiss., Fl. Or. 4: 943
(1879)
Prov. Helmand: Chahanir, 15 km N von Lashkargah an der Straße
nach Girishk, 825 m, 18.9.1970, Podlech 22357.
Suaeda turkestanica Litw. inSched. ad Herb. Fl,
Ross. 6: 110 (1908)
Prov. Nimroz: 1 km N von Zaranj, 475 m, 3.10.1969, Podlech
19907,
Liste der bisher aus Afghanistan angegebenen oder
nachgewiesenen Chenopodiaceen-Arten
Aellenia auricula (Moq.) Ulbr,
Aellenia glauca (M. Bieb.) Aellen
Aellenia hispidula (Bge.) Botsch.
Aellenia iliensis (Lipsky) Aellen
Aellenia subaphylla (C.A. Mey.) Aellen
Agriophyllum latifolium Fisch. & Mey.
Agriophyllum minus Fisch. & Mey.
Anabasis bamianica Aellen
Anabasis eriopoda (Schrenk) Benth. ex Volkens
Anabasis macroptera Moog.
<BH*
Anabasis setifera Moog.
Anabasis turkestanica Eug. Kor. & Djin
Arthrophytum gracile Aellen
Arthrophytum griffithii (Moq.) Ulbr.
Arthrophytum lindbergii Aellen
Arthrophytum leptocladum M. Pop. ex Iljin
Arthrophytum pallidiflorum Aellen ex Podlech
Arthrophytum wakhanicum (Pauls) Eug. Kor.
Atriplex dimorphostegium Kar. & Kir.
Atriplex flabellum Bge. ex Boiss.
Atriplex griffithii Mog.
Atriplex hastata L.
Atriplex kalafganica Aellen ex Podlech
Atriplex moneta Bge. ex Boiss.
Atriplex multicolora Aellen
Atriplex pamirica Djin
Atriplex schugnanica Iljin
Atriplex tatarica L.
Atriplex thunbergiaefolia (Boiss. & Noe) Boiss.
Atriplex turcomanica Fisch & Mey. ex Boiss,
Atriplex wendelboi Aellen
Bassia eriophora (Schrad.) Aschers,
Bassia hyssopifolia (Pall.) Volkens
Bienertia cycloptera Bge. ex Boiss.
Camphorosma lessingii Litw.
Ceratocarpus utriculosus Bluk. ex Krylov
Chenopodium album L.
Chenopodium ambrosioides L.
Chenopodium botrys L.
Chenopodium ficifolium Sm.
Chenopodium foliosum (Moench) Aschers.
Chenopodium glaucum L.
Chenopodium murale L,
Chenopodium pamiricum Djin
Chenopodium rubrum L.
Chenopodium urbicum L.
Chenopodium vulvaria L.
Corispermum afghanicum Podlech
Corispermum lehmannianum Bge.
BR -
Cornulaca monacantha Del.
Gamanthus commixtus Bge.
Gamanthus gamocarpus (Moq.) Bge.
Gamanthus kelifii Eug. Kor.
Girgensohnia diptera Bge.
Girgensohnia minima Eug. Kor.
Girgensohnia oppositiflora (Pall.) Fenzl
Halarchon vesiculosum (Moq.) Bge.
Halimocnemis glaberrima Djin
Halimocnemis mollissima Bge.
Halocharis afghanica Djin
Halocharis clavata Bge.
Halocharis hispida (C.A. Mey.) Bge.
Halocharis lachnantha Eug. Kor.
Halocharis sulphurea Mog.
Halocharis violacea Bge.
Halocnemum strobilaceum(Pall.) M. Bieb.
Halogeton glomeratu (M. Bieb.) C.A. Mey.
Halostachys caspica (M. Bieb.) C.A. Mey.
Halotis pilosa (Moq.) Djin
Haloxylon aphyllum (Minkw.) Litw.
Haloxylon multiflorum (Moq.) Bge. ex Boiss.
Haloxylon persicum Bge. ex Boiss. & Buhse
Haloxylon recurvum (Wall.) Bge. ex Boiss.
Haloxylon salicornicum (Moq.) Bge. ex Boiss.
Hornaninovia anomala (C.A. Mey.) Mog.
Hornaninovia ulicina (Fisch. & Mey.
Kalidium caspicum (L.) Ung. -Sternb.
Kirilovia eriantha Bge.
ssp. afghanica Podlech
ssp. eriantha
Kirilovia villosa (Moq.) Benth, & Hook. ex Ulbr.
Kochia indica Wight
(Syn. Kochia griffithii Bge. ex Boiss.)
Kochia iranica (Hausskn. & Bornm.) Litw. ex Bornm.
Kochia prostrata (L. )Schrad.
u la
Kochia scoparia (L.) Schrad.
Kochia stellaris Mog.
Krascheninnikowia ceratioides (L.) Gueldenst.
Krascheninnikowia ewersmanniana (Stschegl.) Grubov
Krascheninnikowia pungens (Pazij) Podlech
Londesia eriantha Fisch. &Mey.
Noaea griffithii Bge. (eine dubiose Art)
Noaea major Bge.
Noaea mucronata (Forssk.) Aschers. & Schweinf.,
Panderia pilosa Fisch. & Mey.
Panderia turkestanica Djin
Petrosimonia sibirica (Pall.) Bge.
Salsola arbuscula Pall.
Salsola aucheri (Moq.) Bge.
Salsola baranovii Djin
Salsola bracchiata Pall.
(Syn. Climacoptera bracchiata (Pall.) Botsch. )
Salsola carinata C.A. Mey.
Salsola collina Pall.
Salsola dendroides Pall.
Salsola ferganica Drob,
Syn. Climacoptera ferganica (Drob.) Botsch.)
Salsola forcipitata Iljin
Salsola gemmascens Pal.
Salsola gossypina Bge.
Salsola iberica Senne & Pau
(Syn. Salsola ruthenica Ijin)
Salsola lanata Pall.
(Syn. Climacoptera lanata (Pall.) Botsch. )
Salsola longistylosa Djin
(Syn. Climacoptera longistylosa (Djin) Botsch.)
Salsola montana Litw.
(Syn. Salsola bamianica Gilli)
Salsola nitraria Pall.
Salsola orientalis S.G. Gmelin
Salsola paulsenii Litw.
Salsola pungens (Gilli) Podlech
(Syn. Eremochion pungens Gilli)
Salsola richteri (Moq.) Karel. ex Litw.
Salsola sclerantha C.A. Mey.
a
Salsola titovii Botsch.
Salsola tomentosa (Moq.) Spach
ssp. afghanica Botsch,
ssp. bungeana Botsch.
ssp. lachnantha Botsch.
Salsola transoxana l1jin
(Syn. Climacoptera transoxana (Iljin) Botsch.)
Salsola turkestanica Litw.
Salsola vvedenskyi Djin & M. Pop.
Seidlitzia rosmarinus (Ehrenb.) Bge. ex Boiss.
Spinacia oleracea L.
Spinacia turkestanica Djin
Suaeda altissima (L.) Pall.
Suaeda arcuata Bge.
Suaeda fruticosa Forssk. ex J.F. Gmelin
Suaeda heterophylla (Kar. & Kir.) Bge.
Suaeda microphylla Pall.
Suaeda mollis (Desf.) Del.
Suaeda olufsenii Paulsen
Suaeda salsa (L.) Pall.
Suaeda transoxana (Bge.) Boiss.
Suaeda turkestanica Litw.
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Mitt. Bot. München 12| p. 91-104 | 15.12.1975 | ISSN 0006-8179
NICOTIANA IN DER AFRIKANISCHEN NAMIB-—
EIN PFLANZENGEOGRAPHISCHES UND PHYLOGENETISCHES RÄTSEL
von
H. MERXMÜLLER und K. P. BUTTLER
Summary
On several isolated mountains in the middle Namib (South West
Africa), astrange Nicotiana has been found growing only in
the full shade of granite rocks. It proved to be an unknown species
which is described here as Nicotiana africana, referring to
the fact that it is the first African member of the genus otherwise
known so far only from America, the South Pacific and Australia.
Its taxonomic position is rather obscure: although it might be placed
best in subg. Petunioides, several characters recall also sub-
genera Rustica and Tabacum, respectively. That it might be
a hybrid product of the few species naturalized or cultivated in
Africa can be excluded; and that it might be a recent long range
dispersal of a still unknown species or hybrid frem other continents
looks highly improbable. It probably, therefore, can be considered
as an endemic relict of considerable age. It may form a parallel
to the sect. Suaveolentes, endemic to Australia and the S.
Pacific, with which it agrees in being dysploid (2n = 46). A more
detailed discussion of these problems, as well as our cytological
investigations will be published later.
Als der Botanischen Staatssammlung München vor nunmehr zehn
Jahren (1965) mit einer Dublettensendung von W. GIESS-Windhoek
ein Fragment einer fruchtenden Nicotiana zuging (leg. Ute
MEYER Nr. 63, auf der Farm Omundamba-West, 2.6.1965), er-
schien keinerlei Grund zu irgendwelchen Untersuchungen gegeben:
op
Es konnte sich ja nur um eine kultivierte, verwilderte oder ver-
schleppte Sippe handeln. Es ist das Verdienst von H. Chr. FRIED-
RICH, trotzdem einige von den reichlich vorhandenen reifen Samen
im Münchner Botanischen Garten in Kultur genommen und uns ein
Jahr später mit einigen prächtig blühenden - und absolut unbe-
stimmbaren - Tabakpflanzen konfrontiert zu haben.
Wir haben nun diese Pflanzen und ihre Nachkommen seit zehn
Jahren in Kultur und nutzten diese Zeit zu eingehenden morpho-
logischen und karyologischen Analysen. Durch die intensiven Be-
mühungen von W. GIESS (Windhoek) und P.G. MEYER (jetzt Murnau)
gelang es mittlerweile, noch einige weitere Fundorte, vor allem
im Gebiet der Pontokberge und des Erongo-Massivs, festzustellen
und uns reicheres Herbarmaterial von den natürlichen Standorten
zu verschaffen; es sei beiden dafür bestens gedankt. Ebenso ver-
suchten wir in der Zwischenzeit, unser Herbarmaterial von ehe-
maligen Mitarbeitern GOODSPEEDs (durch freundliche Vermittlung
von L. CONSTANCE, Berkeley) wie auch Fotos lebender Pflanzen
durch N. BURBIDGE (Canberra) verifizieren zu lassen; auch den
Genannten gilt unser bester Dank.
Ein Resultat dieser langjährigen Bemühungen erscheint uns
gesichert: Es handelt sich um eine bisher unbekannte, noch nicht
beschriebene Sippe.
Unser langes Zögern, diese Sippe auch nur als neu zu beschrei-
ben, geschweige denn eingehend zu diskutieren, dürfte leicht zu
verstehen sein. Das Auftreten einer anscheinend endemischen
Nicotiana -Art in einigen isolierten Granitstöcken der Mittleren
Namib erscheint pflanzengeographisch geradezu absurd, wenn man
eben diese Gattung als eines der Musterbeispiele vorwiegend süd-
hemisphärischer und dabei Afrika ausschließender Verbreitungs-
typen kennt. Ebensosehr mußte die Tatsache verunsichern, daß sich
für diese Sippe keine eindeutige taxonomische Position ermitteln
ließ; ohne wesentlich Neues zu bringen, vereinigt sie teils ur-
sprüngliche, teils recht spezielle Merkmale ganz verschiedener
Gruppen. Dies ließ natürlich auch an das Vorliegen eines fixierten
Bastardproduktes denken, zumalinnerhalb Nicotiana eine
Unzahl künstlicher und natürlicher Hybridisierungen bekannt ge-
worden ist; jedoch ließ sich auch hierfür keinerlei Evidenz ge-
winnen.
Nachdem mittlerweile einiges Material auch bereits an andere
Herbarien verteilt wurde, erscheint es uns gleichwohl erforderlich,
nunmehr wenigstens eine ausführliche Beschreibung und Abbildung
erg,
dieser merkwürdigen Pflanze zu geben:
Nicotiana africana Merxm., spec. nov.
Planta perennis, 1-2,5 m alta, omnino glandulosa pilis
eglandulosis destituta. Folia radicalia cito marcescentia; folia
caulina ovata vel elliptica, superiora plerumque obovata, in pe-
tiolum late alatum contracta, basi auriculata semiamplexicaulia.
Inflorescentia anguste cylindrici-thyrsoidea, floribus ad apicem
ramorum plusminus congestis, bracteis parvis. Calyx cylindricus,
10-15 mm longus, dentibus aliquantum inaequalibus. Corollae
tubus deorsum curvatus, cylindricus, e basi 3-5 mm lata sensim
et regulariter usque ad limbi insertionem 6-7 mm latam ampliatus,
virescens. Limbus albus, oblique insertus, radiatus, emarginati-
-lobatus, irregulariter valde reflexus, per diem apertus. Stamina
longe exserta, quattuor didynama quintum brevius, filamentis
infra medium tubi insertis. Stylus basi flexuosus. Capsula late
ovoidea, calycem aequans. Semina atribrunnea, irregulariter re-
ticulata. Chromosomatum numerus 2n = 46.
Südwestafrika, Damaraland: 2115 CC (Karibib): Westseite der
Pontokberge, auf unterem Drittel des Berghanges bei Gr. Spitz-
koppe, Felshöhle, 25.8.1973, leg. W. GIESS 12782 (M, holotypus;
K, MO, PRE, UC, WIND, isotypi).
Weitere Aufsammlungen:
2115 CC (Karibib): Farm Groß-Spitzkoppe, auf der Spitzkoppe etwa
auf halber Höhe um 1400 m, immer in Spalten im Schatten, 21.8.
1966, leg. R.I. GEBHARDT in herb. W. GIESS 9434 (WIND). -
2115 CC (Karibib): Südlich der Straße Usakos - Hentiesbaai bei der
Kleinen Spitzkoppe, Granithügel, Südostfuß, 23.12.1967, leg. P.G.
MEYER 1036 (M). - 2115 DA (Karibib): Farm Omandumba-West,
OM 137, unter überhängenden Granitfelsen, 2.6.1965, leg. U.
MEYER 63 (M, WIND). - 2115 DD (Karibib): Farm Onguati, KAR
53, Cymot-Höhle (Erongo), im Schatten wachsend, 31.5.1965, leg.
U. MEYER 58a (M, WIND). - Gleicher Fundort,immer im Schatten,
4.9.1963, leg. E.R. SCHERZ in herb. W. GIESS 5014 (WIND).
Während sich die Fundorte nach der im '"'Prodromus' benutzten
Distrikteinteilung auf die Distrikte Swakopmund (SW), Karibib (KAR)
und Omaruru (OM) verteilen, erscheinen sie im neuen Grid-System
auf das Quadrat 2115 (Karibib) beschränkt. Im übrigen vergleiche
man die beigegebene Verbreitungskarte.
942
Tg
Pe
A
sy
Alle
eu
A,
Nicotiana africana. Habitus und Teilansicht eines Blütenstandes
rg:
Pflanze ausdauernd, dicht drüsig behaart; ältere Exemplare
reich verzweigt, buschig, bis 2,5 m hoch, am Grund etwas ver-
holzt. Stengel bis 2 cm im Durchmesser, dicht mit wenig- und
mehrzelligen Drüsenhaaren mit stets einzelligem Kopf besetzt;
Blätter am Ende der Triebe einander genähert. Grundblätter früh
verwelkend; Stengelblätter eiförmig bis elliptisch, 20-38 : 8-18
cm lang und breit, vorn abgerundet, am Grund in einen kurzen,
breit geflügelten Stiel zusammengezogen, am Stengel kurz (ca. 5
mm) herablaufend und diesen mit zweiÖhrchen halb umfassend;
Blattrand ganzrandig, gegen den Grund zu oft leicht wellig; obere
Stengelblätter kleiner, meist verkehrt-eiförmig, an der Basis
stielartig verschmälert und weniger auffallend geöhrt; Blattflächen
dicht mit Drüsen (wieder mit einzelligem Kopf) und spärlicher
mit Hydathoden besetzt.
Blütenstand ein sehr schmal zylindrischer Thyrsus, manchmal
mehrere zu einem sparrigen Gesamtblütenstand vereint; Seiten-
zweige mit meist armblütigen, aus (1-) 5-10 Blüten gebildeten
Doppelwickeln oder Wickeln, Blüten distal gehäuft und meist mehr
oder minder geknäuelt; kultivierte Exemplare oft mit reicher-
blütigen (bis 25-blütigen) Teilblütenständen und stärker ausgeprägter
Tendenz zur Kongestion.
Blüten stieltellerförmig, im Aspekt weißlich-hellgrün, außen
dicht drüsig, 3-4 cm lang, bei Besonnung sich nicht schließend;
trotz weitgehender Aktinomorphie durch den nach vorwärts ge-
krümmten Krontubus, den schief aufgesetzten Limbus und die be-
kannte Drehung (linkes oberes Kronblatt in der Medianen, Griffel
und Stamina direkt unter diesem Kronblatt herausragend) zygomorph
wirkend. Blütenstiele 7-15 (-21) mm lang, wie der Kelch dicht
klebrig-drüsig, Drüsen mit mehrzelligen Köpfchen. Kelch zylin-
drisch, 10-13 (-15) mm lang; Kelchzähne dreieckig, stumpf, etwas
ungleich, etwa 1/3 so lang wie der Kelch. Basaler Teil der Kron-
röhre 9-11:: 3-4 mm lang und breit, hellgrün, unter den Kelch-
blättern mit fünf schwach vertieften weißlichen Längsrinnen, drüsig;
vorderer Teil der Kronröhre 23-29 mm lang, sich nach vorne
sehr allmählich und gleichmäßig von 4-5 mm Durchmesser auf
6-7 mm erweiternd, distal zur Ventralseite gebogen, hellgrün,
außen dicht drüsig (Drüsenhaare mit mehrzelligen Drüsenköpfchen),
innen weißlich-grün und kahl. Kronsaum weiß, 6-7 mm breit, schief
aufsitzend, mit vereinzelten Drüsen oder kahl, radiär,
schwach fünflappig, bis etwa 1/3 der Breite eingeschnitten,
Lappen ausgerandet; der Saum der geöffneten Blüten stark,
aber unregelmäßig zurückgeschlagen. Staubblätter die Kron-
IE
röhre um (9-) 10-12 (-16) mm überragend, verschieden lang
(2 lang, 2 mittellang, 1 kürzer), die längsten 29-37 mm lang, am
Grund des vorderen Teils der Kronröhre in drei etwas verschiedenen
Höhen inseriert, zur Dorsalseite der Kronröhre gebogen, unten
flaumig. Griffel etwa so lang wie die Staubblätter, im unteren
Drittel S-förmig gebogen. Kapsel breit eiförmig, 11-14 mm lang,
so lang wie oder etwas länger als der Kelch, sich mit vier Klappen
öffnend. Samen dunkelbraun, 0, 7-0,9 mm lang, schief kegel- bis
pyramidenförmig, dem Funikulus gegenüber abgeflacht, Ober-
fläche durch unregelmäßig gebogene Rippen netzig.
Chromosomenzahl 2n = 46, demnach hypotetraploid.
Eine der auffälligsten Eigenschaften des afrikanischen Tabaks
ist die Einförmigkeit seines Haarkleides, eines Merkmalskomplexes,
dem seit GOODSPEED besondere Bedeutung beigemessen wird. Der
Autor unterscheidet fünf Trichomtypen: einfache Haare (A), ver-
zweigte Haare (B), Drüsenhaare (C), Haare mit spezialisierten
Stielzellen (D) und Hydathoden (E); diese Typen werden nach Haar-
größe und Zahl der Zellen noch weiter untergegliedert. Bei unserer
Art fehlen einfache und verzweigte Haare sowie solche mit
spezialisierten Stielzellen, also die Typen A, Bund D, völlig. Die
ganze Pflanze ist mit Drüsenhaaren besetzt, an Stengel, Blattstiel
und Blattflächen mit solchen mit einzelligem Drüsenkopf (C 1p)» an
Blütenstiel und Kelch mit solchen mit mehrzelligem Drüsenkopf
(C 3); auf den Blattflächen gibt es daneben in geringerer Zahl auch
noch Hydathoden mit meist zwei übereinander liegenden Zellplatten
auf kurzen Stielen (E,). Ein solches Haarkleid ist nur von einigen
wenigen, sonst weit verschiedenen Arten der sect. Suaveolentes
bekannt. Da sich die hier fehlenden Haartypen bei Kreuzungsexperi-
menten meist als dominant erwiesen haben, ist zudem hiermit ein
gewichtiges Argument gegen eine rezente Hybridisierung mit den
meisten anderen Arten gegeben.
Als weitere wesentliche Merkmale seien die perennierende
Wuchsform, die panduraten Blätter, die (besonders bei kultivier-
ten Exemplaren) gedrängtblütigen Infloreszenzen, die etwas un-
gleichen Kelchzähne, die regelmäßig zylindrischen, dabei aber
nach unten gekrümmten Kronröhren (ohne jede Ausbauchung oder
Einschnürung), die weißen, jedoch tagblütigen und auffällig zu-
rückgeschlagenen Kronsäume, die lang herausragenden, weitgehend
297.
freien Filamente und der im unteren Drittel S-förmig gekrümmte
Griffel genannt. Von diesen Merkmalen scheinen die Form der
Kronröhre und die des Griffels innerhalb der Gattung einmalig zu
sein. Von wesentlicher Bedeutung ist natürlich auch die Chromo-
somenzahl: Hypotetraploide sind bisher ausschließlich in der schon
einmal genannten sect. Suaveolentes bekannt.
Die fast halbstrauchige Wuchsform, die reicheren Inflores-
zenzen und die Tagblütigkeit gelteh als "cestroide'' Merkmale, wie
sie vor allem in den subgenera Rustica und Tabacum ver-
treten sind; Exsertion der Stamina und pandurate Blätter sind ge-
rade bei subg. Tabacum besonders häufig. Trotzdem sehen wir
keine Möglichkeit, vor allem in Hinblick auf die Blütenform, unsere
Sippe in eine dieser Untergattungen einzureihen, zumal keine der
hierher gerechneten Arten auch nur die geringste Ähnlichkeit mit
unserer Pflanze zeigt. Bleibt das subg. Petunioides, das schon
wegen seiner weit stärkeren Heterogenität auch den afrikanischen
Tabak noch einzuschließen vermag und in dem auch weit eher
wenigstens einigermaßen ähnliche Arten zu finden sind, so etwa
N. pauciflora Remy (sect. Acuminatae) aus Chile. Freilich
dürfte es kaum gelingen, N. africana ineine der amerikanischen
Sektionen dieser Untergattung einzureihen; jedoch enthält diese
darüber hinaus auch die schon mehrfach genannte sect. Sua-
veolentes, die alle nicht-amerikanischen Nicotianen umfaßt.
Tatsächlich bietet diese sect. Suaveolentes, die GOOD-
SPEED als abgewanderte Bastardprodukte amerikanischer Sektio-
nen betrachtet, zumindest manche Parallelen mit unserer Art,
zumal wenn man die beiden einzigen eu-tetraploiden Sippen be-
trachtet, nämlich N. debneyi Domin und N. fragrans
Hooker (letzteres die einzige perenne Art der Sektion); beide
gelten wohl zu Recht als sehr ursprüngliche Typen der morpho-
logisch recht uneinheitlichen Gruppe. Während in karyologischer
Hinsicht eine Einreihung von N. africana neben diesen beiden
genannten Arten in die Suaveolentes vielleicht vertretbar wäre,
sehen wir uns jedoch aus morphologischen und taxonomischen Über-
legungen heraus zu einer solchen Zuteilung nicht in der Lage. Wir
vermögen in dem afrikanischen Tabak - immer vorausgesetzt, daß
sich nicht doch noch eine ganz andere Entstehungsweise nachweisen
läßt - bestenfalls eine Parallelentwicklung zu den Suaveolentes zu
sehen, vielleicht ähnlicher Entstehung, aber mit durchaus eigen-
ständiger Geschichte.
Jedenfalls sehen wir keine Möglichkeit, N. africana als
ein Bastardprodukt zwischen den wenigen in Afrika kultivierten
gg -
oder eingeschleppten Arten zu betrachten; ebenso unwahrscheinlich
wäre die rezente Fernverbreitung einer noch unbeschriebenen Art
oder Hybriden von anderen Kontinenten her. Es bleibt dann wirklich
kaum ein anderer Ausweg, als die Art als einen Reliktendemiten,
wahrscheinlich hohen Alters, zu werten. Trotz der neuen Erkennt-
nisse über "sea floor spreading'' (RAVEN & AXELROD) müßte dann
eine uralte (miozäne?) Fernverbreitung aus Südamerika, Antarktika
oder Australien postuliert werden. Wir wollen auf diese Probleme
eingehender im Zusammenhang mit einer späteren Darstellung
unserer karyologischen Untersuchungen zurückkommen.
bitezatur
BURBIDGE, N.T.: The Australian species of Nicotiana L. (Solana-
ceae). Austral. Journ. Bot. 8: 342-380 (1960).
GOODSPEED, T.H.: The genus Nicotiana. Chron. Bot. 16: 1-536
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RAVEN, P.H. & D.I. AXELROD: Angiosperm biogeography and
past continental movements. Ann. Missouri Bot. Garden
61: 539-675 (1974).
995%
Nicotiana africana. Abb. 1: Kotyledonen und die drei ersten
Folgeblätter (Rosettenblätter). - Abb, 2: Mittleres und oberes
Stengelblatt. - Abb. 3: Haartypen.
- 100 -
- 101 -
O.lmm
Nicotiana afriecana. Abb. 11: Kronröhre, Innenansicht. - Abb. 12:
geöffnete Kapsel. - Abb. 13: Kronsaum, Knospenlage. - Abb. 14:
Narbe. - Abb. 15: Same (Maßstab bei den Abb. 12-14 jeweils
l mm).
Nicotiana africana. Abb. 4: Blüte, schräg von vorne. - Abb. 5:
Blüte, von der Seite. - Abb. 6: Kronröhre ohne Kronsaum. -
Abb. 7: Stempel. - Abb. 8: Behaarung der Kronröhre außen (a),
des Blütenstieles (b) und des mit der Kronröhre verwachsenen
Filamentabschnittes (c). - Abb. 9: Blütendiagramm. - Abb. 10:
Kronsaum, ausgebreitet. (Maßstab jeweils 1 mm)
Nicotiana africana. Abb. 16: Metaphaseplatte aus dem Wurzel-
spitzenmeristem; Meiose, Metaphase I und II.
- 103 -
SUDWEST
AFRIKA
Verbreitung von Nicotiana africana
- 105 -
Mitt. Bot. München 12| p. 105-110| 15.12.1975 | ISSN 0006-8179
A NEW SPECIES OF APONOGETON FROM OVAMBOLAND
by
H. W. E. VAN BRUGGEN
During a triptto Ovamboland in 1974 Professor MERX-
MÜLLER and Mr. W. GIESS collected a species of Aponoge-
t on which could not be identified.
The herbarium specimens were sent to me for identifica-
tion. They appeared to belong to an unknown species which will be
described below.
I am very grateful to Professor MERXMÜLLER who en-
abled me to examine and describe the material. Miss VAN CRE-
VEL was kind enough to make the drawing of the new species, Dr.
R. C. BAKHUIZEN VAN DEN BRINK prepared the Latin diagnosis
and Mr. J. MULLER the pollen analysis.
Aponogeton azureus van Bruggen, sp.nov.
Type: 16 km W of the fork to Ohopoho of the Ruacana-path on the
border of a vley, 29.3.1974, MERXMÜLLER & GIESS 30642
(M, holo; K, L, PRE, WIND, iso).
Tuber parvulum, usque ad 1,5 cm diam. Folia primaria
probabiliter submersa, linearia ad spathulata, usque ad 7 xl cm.
- 106 -
Folia secundaria natantia, (anguste) elliptica vel ovalia, usque
ad 9x 2,75 cm, basi attenuata vel rotundata, apice attenuata
mucrone obtuso; nervi primarii paralleli 5; petiolus usque ad 45 cm
longus (probabiliter ex aquae altitudine aptus). Pedunculus usque
ad 25 cm longus, tantum inflorescentiam versus paulum incrassa-
tus. Spatha usque ad 12 mm longa, caduca. Inflorescentia e spicis
duabus usque ad 3,5 cm longis (sat) dense floriferis composita.
Flores dorsaliter dispositi; tepala 2, laete azurea, usque ad
2,25 x 1,5 mm, 1-nervia; stamina 6, usque ad 3 mm longa, fila-
mentis basin versus dilatatis; ovaria 3 (-5), usque ad 3 x 1,25 mm;
ovula 6 - 8. Infructescentia usque ad 4,5 cm longa; fructus usque
ad6x 3 mm, rostro terminali longo incluso; semina usque ad
3x 0,75 mm, testa dupla munita, exterior laxa atque reticulata,
interior fusca atque embryonem arcte complectens.
Tuber rather small, upto 1,5 cm diam. Primary leaves
probably submerged, linear to spathulate, upto 7 by 1 cm. Secon-
dary leaves floating, (narrowly) elliptic or oval, up to 9 by 2,75 cm,
with an attenuate or rounded base and an attenuate apex with a blunt
tip; parallel main nerves 5; petiole up to 45 cm (probably depending
on the water depth). Peduncle up to 25 cm, only slightly thickening
towards the inflorescence. Spathe up to 12 mm, caducous. In-
florescence with 2 spikes of up to 3,5 cm, (rather) densely flowered.
Flowers dorsally arranged; tepals 2, luminous clear blue (Professor
MERXMÜLLER stated "leuchtend hellblau"), up to 2,25 by 1,5 mm,
l-nerved; stamens 6, upto 3 mm, filament widened towards the
base; ovaries 3 (-5), upto 3 by 1,25 mm, ovules 6 - 8. Infructescen-
ce up to 4,5 cm; fruits up to 6 by 3 mm, inclusive a long, terminal
beak; seeds up to 3 by 0,75 mm, with a double testa, outer one
loose and reticulately veined; inner one brown and closely fitting
the embryo.
Remarks
A. azureus resembless A.desertorum inhabit
andA. junceus ssp. junceus with regard to the inflorescen-
ce. Viewed superficially one could take it for an intermediate form
between these two species. However, it can easily be distinguished
from both species with the help of the following table:
- 107 -
A.junceus
A.azureus A.desertorum
ssp. junceus
leaves floating floating sub- or emerged
leaf shape oval oval awl-shaped
a ee u dorsally on all sides dorsally
of flowers
color of tepals bright blue yellow white
apomicts never never very often
testa double double simple
plumule absent absent present
A. azureus can be inserted in the key to the African
species of Aponogeton (see Bull. Jard. Bot. Nat. Belg. 43
(1973), p. 196) as follows:
13. Tepals shorter than 5 mm:
15. Seed with a double testa:
16. Flowers dorsally arranged; tepals bright blue
OR, een Meat a RB 1 A MEER AT A. azureus
16. Flowers turned towards all directions:
17. Tepals mauve or violet; seeds up to 2 mm, with a tight-
fitting outer testa; specimens often apomictic
BE ln SEE NSNPFR: 1.22.15. 000 0 12. A. abyssinicus
17. Tepals white, seeds longer than 3 mm, with a loose
outertesia, Er... SUSE... 38, 9. A. desertorum
15. Seed with a simple testa; specimens often apomictic:
18. Flowers dorsally arranged; leaves awl-shaped, seldom
gradually expanded into a very narrowly lanceolate
blader ordern 13. A. junceus ssp. junceus
18. Flowers turned towards all directions; leaves with a
distinct blade:
19. Inflorescence + 5 cm long; leaves mostly submerged
or emerged; ovules mostly 2; embryo with plumule
ERLEBEN 13. A. junceus ssp. natalense
19. Inflorescence + 1,5 cm long; leaves almost always
floating; ovules mostly 4; embryo without plumule
13. A. junceus ssp. rehmannii
- 108 -
Pollen morphology
The pollen grains are monosulcate, tectate-foveolate and
microechinate. They do not deviate markedly from the type ge-
nerally found in the genus.
- 109 -
Aponogeton azureus van Bruggen. - MERXMÜLLER & GIESS
30 642.
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Mitt. Bot. München 12 | p. 111-112| 15.12.1975 | ISSN 0006-8179
KURZE NOTIZ ZUR GATTUNG VIOLA L.
von I. HAESLER
Ausgedehntere Studien an der Gattung Viola L. Subsektion
Viola lassen es notwendig erscheinen, die folgende Neukombination
gültig zu veröffentlichen:
Viola suavis ssp. adriatica (Freyn) Haesler, stat. nov.
Syn. V. adriatica Freyn in Flora, 67: 679 (1884).
Die Unterart wurde in Istrien, dem Küstenbereich Kroatiens
einschließlich des Velebit und auf den vorgelagerten Inseln ge-
sammelt. Sie unterscheidet sich von der Typusunterart durch voll-
ständige Kahlheit der ganzen Pflanze, weit offene Blattbuchten
und durch fast dreieckige Blätter an den Ausläufern.
Die ausführliche Begründung dieser Neukombination muß einer
späteren Veröffentlichung vorbehalten bleiben.
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- 113 -
itt. Bot. München 12| p. 113-152 | 15.12.1975| ISSN 0006-8179
ÜBER EINIGE GESTEINSBEWOHNENDE KRUSTENFLECHTEN
AUS DER UMGEBUNG VON FINSE (NORWEGEN, HORDALAND)
von H. HERTEL
Dank des großzügigen Entgegenkommens von Herrn Dr. E.
BOSTBYE, dem Leiter der ''Hoyfjellsakologisk Forskningsstasjon
Finse'"', war es Herrn Prof. Dr. CH. LEUCKERT (Berlin) und
mir möglich, drei Wochen in dieser für unsere Zwecke ideal ge-
legenen und eingerichteten Forschungsstation zu verbringen, um
in der dortigen, lichenologisch fast unbekannten Gebirgsgegend
gesteinsbewohnende Arten der Gattung Lecidea zu studieren,
Obwohl vom Wetter nicht sonderlich begünstigt, gelang es doch,
eine Fülle von Daten und Proben zu sammeln, die bisher freilich
erst zu einem Teil ausgewertet sind.
Während unseres Aufenthaltes in Finse erhielten wir Kenntnis
von der bislang nicht veröffentlichten Doktorarbeit von Frau
Marijke ARNOLDS-CREVELD (Utrecht 1973) mit dem Titel: "Een
studie van epilithische licheengezelschappen in de omgeving van
Finse''. Da zu hoffen ist, daß diese ausführliche und sehr infor-
mative Studie bald veröffentlicht wird, wollen wir uns im nach-
folgenden auf die Mitteilungen einiger Funde beschränken, die in
Frau ARNOLDS-CREVELDs Manuskript nicht behandelt werden
(einzigbeii Lecidea umbonata sind wir von diesem
Grundsatz abgewichen).
Das Exkursionsgebiet liegt im Südteil der Skanden. Der aus
wenigen Gebäuden bestehende Ort Finse (60°36’ N, 132° E) liegt
nahe dem höchsten Punkt der Bahnlinie Oslo-Bergen. Das Gelände,
dessen tiefstgelegener Punkt der Seespiegel des Sees Finsevatn,
mit 1214 m ist und dessen höchste Erhebung die Eiskappe des
Hardangerjökul (mit 1832 m) darstellt, gehört ausnahmslos der
alpinen Stufe an. So trifft manetwa Saussurea alpina
(L.) DC. bereits unmittelbar am Bahnhof, während man Betula
- 114 -
3990 ST FINSEI
A u
(
Abb. 1: Karte der Umgebung von Finse
Die Punkte markieren die wichtigsten Sammellokalitäten des Ver-
fassers. Dünn gestrichelte Linien sind markierte Pfade; Zahlen
bedeuten Höhenangaben einzelner Gipfel in Meter; die angegebene
Grenze ist die der Gemeinde Ulvik, zu der das Exkursionsgebiet
gehört; diagonal durchlaufend: die Bahnlinie Oslo-Bergen.
- 115 -
nana L. hier überall vergebens sucht. Andere niedrige Gehölze,
wie J wod pe ZuB re - uunJ 8.0, ai arte
L. Sc Hem aba). 78. Hla,pip E.n u m, .,1L:,4S. gm.yer -
sinites L. sind relativ seltene Erscheinungen in talnahen
geschützten Lagen. Das Klima zeigt abBeschwächt ozeanischen
Charakter (mittlere Jahrestemperatur - 1. 6° C, mittlerer Jahres-
niederschlag 887 mm) mit erheblichen Schneefällen im langen Winter.
Das Gebiet von Finse (siehe hierzu auch Karte Abb, 1) liegt
zwischen dem riesigen Plateaugletscher des Hardangerjökul (ein
Denkmal am Bahnhof erinnert an SCOTT und seine Mannschaft, der
dort für seine Südpolexpedition trainiert hatte) und dem schroffen
Gebirgszug des Hallingskarvet. Die Bahnlinie Oslo-Bergen trennt
das Gebiet in zwei floristisch deutlich verschiedenartige Bereiche,
Im Süden herrschen überwiegend saure Silikatgesteine (meist
Granite) aus dem Präkambrium vor, mit.einer einheitlichen und
relativ artenarmen Vegetation. Im Norden spielen basische Sili-
kate und Kalkschiefer eine teilweise bedeutendere Rolle; die Vege-
tation ist hier auffallend üppiger und artenreicher. Wie sehr das
gesamte Gebiet einst vergletschert gewesen ist, erkennt man an
unzählbaren erratischen Blöcken und Gletscherschliffspuren, die
selbst an den hohen Gipfeln nicht fehlen.
Was die floristische Erforschung der Umgebung von Finse anbe-
trifft, so wurden mir an lichenologischen Arbeiten nur die von
Frau ARNOLDS-CREVELD sowie eine kurze Artenliste von
SAMUELSSON (1918, det. B. LYNGE) bekannt. Allerdings hat
HAVAAS im angrenzenden Küstenbereich sehr intensiv geforscht
(HAVAAS 1909, 1954).
Alle meine Aufsammlungen sind in der Botanischen Staats-
sammlung München hinterlegt; in mehreren Fällen liegen Duplikate
auch in Oslo (O) und Stockholm (S). Die eingeklammerten Zahlen
sind meine Sammelnummern,
Für die Zusendung einer Kopie ihrer Doktorarbeit möchten wir
Frau Dr. Marijke ARNOLDS-CREVELD (Utrecht), für vielfältige
Information und Empfehlung Frau Dr. Hildur KROG (Oslo) und
für die Erlaubnis, die Ökologische Hochgebirgsforschungsstation
Finse als Standquartier zu benutzen, Herrn Dr. E. ®STBYE (Oslo)
unseren herzlichen Dank aussprechen!
- 116 -
1.2 Aroner Emitea ta HAlman:
ALMQU. Svensk, Vetensk. Akad. Handl. 17: 60 (1880); HERTEL,
Ber. Deutsch. Bot. Ges. 82: 209-220 (1969); HERTEL, Willdenowia,
6: 230-231 (1971).
Typus: siehe HERTEL 1969: 216.
Diese von uns bereits früher (HERTEL 1969, 1971) bezüglich
ihrer Biologie, Nomenklatur und Verbreitung ausführlicher dar-
gestellte Art lebt als Endoparasit in den Apothecien gewisser
Lecidella - Arten. Vom Erscheinungsbild des Wirtes her
ist ein Befallwon" A rthronM awı lese nicht sicher aus-
zumachen. Zweckmäßig sucht man nach dem Parasiten an mit
J-KJ-Lösung angefärbten Schnitten sehr großer und unregelmäßig
geformter Wirtsapothecien. Befallene Bezirke der Wirtsapothecien
färben sich, im Gegensatz zum gesunden Hymenialgeflecht rötlich
an. Die charakteristischen Asci und Sporen sind bei HERTEL 1969:
212 abgebildet, wo sich (p. 216) auch eine Punktverbreitungskarte
findet, die aber inzwischen durch weitere Angaben (HERTEL 1971:
230) zu ergänzen ist.
FINSE: Gipfelbereich des Finsesäta, 1470 m, in Apothecien von
Leresde 1 Parzınmyamto,en ala
2... Be BonmatnusfsuN a9 KRoerbrterNyB
NYL. Acta Soc. Linn. Bordeaux, 21: 346 (1856) non vidi; NYL.
Lich. Scand. 185 (1861); NORMAN, Kgl. Norske Vid. -Selskb. Skr.
3: 367 (1861) non vidi; KOERB. Parerga Lich. 322-323 (1863);
VAINIO, Acta Soc. Fl. Fauna Fenn. 49 (2): 170, 257 (1921);
ZAHEBR?! Eätal: "Eich. Univ: 1: 4171247274922) et’8r 109 (1931);
KEISSLER, Rabenh. Krypt. Fl. 9, 1. Abt., 2. Teil, 284-285 (1938);
VEZDA, Prirod. Casop. Slezsky, 20: 241-252 (1959); VEZDA,
Preslia, 33: 365 (1961); POELT, Mitt. Bot. München 3: 577-578
(1960); SWINSCOW, Lichenologist,2: 280-231 (1964); VEZDA in
POELT, Bestimmungsschlüssel Europ, Flecht. 131 (1969). -
Belonia 5 ussula Koerb. Lich. Sel. Germ. 79 (1856)
nomen nudum
*) Das Etikett dieser Exsiccaten-Nummer trägt die folgende
lateinische Phrase: ''Genus inter lichenes angiocarpeos certe novum
et distinctissimum in vicinia Segestrellae collocandum''. Diese ist
wohl als Gattungsdiagnose, doch schwerlich als eine descriptio
generico-specifica anzuerkennen.
- 117 -
Typus: ''Ad rupes basalticas faucis ''Kleine Schneegrube, Sudetorum",
G.W. KOERBER. - KOERB. Lich. Sel. Germ. 79 (M, Iso-
typus!').
Diese unscheinbare und seltene Art, über deren Biologie VEZDA
1959 ausführlich berichtet, fand sich zusammen mit Lecidella
bullata inkleineren Lagern an Überhangflächen eines großen
Kalkschieferblockes am steilen Osthang des St. Finsenuts, über dem
Tal des Finseäi in ca. 1350 m Höhe (15. 231).
3.2 Euer BED on uanivalse"
Leciographa nivalis BAGL. & CAR. Comment. Soc.
Crift. tal,” 2: 84 (1864) - Dactylospora’ nivalis
(BAGL. & CAR.) ARNOLD, Flora, 57: 109 (1874) - Trybli-
daria nivalis (BAGL. & CAR.) REHM ex SACC. Syl.
Fung. 18: 186 (1906); VOUAUX, Bull. Soc. Mycol. France 30: 137
(1914) - Polyschistes nivalis (BAGL. & CAR.)
KEISSL. Ann. Naturhist. Mus. Wien, 39: 193 (1925); KEISSL.
Rabenh. Krypt.-Fl. Deutschl., 2. Aufl., 8: 250-251 (1930);
HERTEL, Willdenowia, 6: 253-255 (1971).
Typus: siehe HERTEL 1971: 254.
In der Arktis Id in Nordeuropa, in den Alpen und in den nörd-
lichen Anden findet sich eine Flechte aus der Verwandtschaft von
Buel!lna &pWp ol 139, dieauspXanthor vawe legianıs
(seltener auf Caloplaca- Arten) parasitiert. Diese bei
HERTEL 1971 abgebildete (Habitus: p. 255, Sporen: p. 254,
Apothecium quer: p. 256) Art, die bei POELT 1969: 151 unter dem
Namen "Buellia margaritacea (SOMMERF.)
LYNGE'' geschlüsselt wird, ist ein Jugendparasit, der von seinem
Wirt völlig unabhängig zu werden vermag. Infolgedessen kann man
sich auf der Suche nach einem endgültigen Namen für diese Flechte
nicht allein auf jene Pflanzendes Diplotomma albo-
atrum - Komplexes beschränken, die parasitisches Wachstum
zeigen. Wahrscheinlich läßt sich eine befriedigende Benennung dieser
Sippe nur im Rahmen einer Monographie dieser Gruppe finden. Der
Name Buellia margaritacea (SOMMERF.) LYNGE
nisch im arktischen Amerika, wie der folgende Fund beweist:
U.S.A., Alaska, along the Pitmegea River, 15 miles upstream
from Cape Sabine, 68048’N, 164°20’W, 12. VI1.1958, J.W.
THOMSON 10.571 (WISS, M)über Xanthoria sorediata.
118 -
Abb.
Poelt (unsere Aufsammlung 15.2387).
11
Paraphysen und reife Sporen von Caloplaca
magni-fil
Asci,
- 119 -
ist illegitim, weil Lecidea margaritacea Sommerf.
1826 ein jüngeres Homonym von Lecidea margaritacea
Ach. 1810 (nach ZAHLBRUCKNER ein Synonym von Lecidea
speirea (Ach.) Ach.)ist. DaSOMMERFELT 1826: 148 bei
der Besprechungvon Lecidea margaritacea
ACHARIUS (1814) zitiert: "L.’miargaritacea a etb.
calcaria ACH. Syn. p. 32', erscheint die Interpretation
dieser Textstelle als 'Lecidea margaritacea
Sommerf. sp. nov.' zudem fragwürdig.
Polyschistes nivalis wird von KEISSLER 1923:
21-22 für Norwegen angegeben ("'DOVRE, Kongsvold, auf dem
Thallus vn Ochrolechia, 1863, TH. M. FRIES - UPS")
allerdings auf einem sehr ungewöhnlichen Substrat. Nach R.
SANTESSON (in litt. 1970) ist die Art in den skandinavischen Ge-
birgen verbreitet.
FINSE: Überhangfläche eines großen Schieferblockes am Südhang
des Lille Nordnut, über Xanthoria elegans, 1370m
(15.333). - Steilflächen niedriger Kalkschieferblöcke am Gipfel des
Kvannjolnut, über Xanthoria elegans, 1460 m (15.547).
4, Caloplaca magni -filii Poelt
POELT, Planta, 51: 301-302 (1958); POELT, Österr. Bot. Zeitschr.
109: 522-524 (1962); POELT, Denkschr. Regensb. Bot. Ges. 26:
81 (1966); POELT, Bestimmungsschlüssel Europ. Flecht. 180 (1969);
V. WIRTH, Dissert. Bot. 17: 186 (Abb. 42) et 264 (1972).
Typus: Schweden, Torne Lappmark, Nissontjärro (SSE von Abisko)
VII. 1951, J. POELT (M, Holotypus, !).
Diessean Lecidea nigroleprosa (Vain.)H. Magn.
gebundene, parasitische Art fand sich an den beiden folgenden
Lokalitäten:
Gipfelbereich der Nordre Kongsnut, an Schrägflächen niedriger
Gneisblöcke, 1570 m (15.788). - Steilfläche einer 2,5 m hohen
Gneis-Felswand, südlich des Südostufers des Finsevatn, unweit
des Pfades von Finse zum Bläisen-Gletscher, 1250 m (15.287).
Die Wirtsflechtte, Lecidea nigroleprosa, er-
wies sich im Untersuchungsgebiet als ziemlich verbreitet (vgl.
auchARNOLDS-CREVELD 1973:95). Die Gesamtverbreitungdes Para-
sitenist aus Abb. 2 zuersehen; Abb, 3 zeigt Paraphysen, AsciundSporen.
- 120 -
|
Caloplaca magni-filii POELT
Abb. 3:
Gesamtverbreitungvon Caloplaca magni-filii
Poelt (Stand V.1975) nach Herbarbelegen in M und der im Text
zitierten Literatur.
-121 -
5. Catinaria athallina (Hepp) Lynge
LYNGE, Rep. Sci. Results Norweg. Exped. Novaya Zemlya, 43:
41-42 (1928)- Biatora athallina Hepp, Flecht. Europ.
no. 499 (1860) - Catillaria athallina (Hepp) Hellb.
Oefvers. Kgl. Vetensk. Akad. Förh. 24: 273 (1867) non vidi;
ZAHLBR. Catal. Lich. Univ. 4: 11-12 (1926) ubi syn.
Typus: Deutschland, Bayern: auf umherliegenden dünnen Dach-
schieferplatten bei Obereichstätt, leg. F. ARNOLD - HEPP,
Flecht. Eur. 499 (M, Isotypen, !).
Diese gut kenntliche kleine Art fand sich in typischer Ent-
wicklung auf einem niedrigen, flachen, dünnblättrig spaltenden
Kalkschieferblock am Gipfel des Finsesäta, 1470 m (14.496).
6. Gyalecta ervihrezonda Lettau
LETTAU, Feddes Repert., Beih. 69: 141 (1937) non vidi; LETTAU,
Feddes Repert. Beih., 104: 250 (1941); VEZDA, Acta Univ. Agri-
Sylvicult. Brno, Ser. C, 40 (1958); VEZDA, Biologia (Bratislava)
14 (2): 92-94 (1959); VEZDA in POELT, Bestimmungsschlüssel
Europ. Flecht. 304 (1969).
Typus: Österreich, Osttirol: Gschlößltal bei Matrei (""Windisch-
matrei'), über Chloritschiefer, VIII.1876, F. ARNOLD (M, !).
In guter Entwicklung fanden wir diese seltene Art im Tal des
Finseäi, nahe dem Fuße der Steilabbrüche des Store Finsenut, an
Überhangflächen eines riesigen Schieferblockes, zusammen mit
The Bi d»um-spsu Lbeeidea- Eiata, Xaıntheria
elegans, 1350 m (15.260, 15.261). Das Gestein enthält Kalk
in winzigen Spuren (Grenze der Nachweisbarkeit mittels HC]).
us ul ia nd Broer Be nba (Anzi) Hertel
HERTEL, Herzogia, 3: 374 (1975)- Lecidea nigro-
eruenta Anzi, Comment. Soc. Crittog. Ital. 2 (1): 18 (1864);
HERTEL, Herzogia, 2: 47-48 et 2: 242 (197) ap koelasujpjo n
nigrocruentum (Anzi) Hertel, Decheniana, 127: 61-62
(1975).
Typus: siehe HERTEL 1971: 47.
Die bezüglich der K-Reaktion des Excipulums an Lecidea
- 122 -
Abb. 4:
Huilia nigrocruenta. Verbreitungin Europa. Die bei
A.L. SMITH (1911: 80) genannten schottischen Fundorte sind nicht
aufgenommen, weil eine Verwechslung mit Lecidea pilati
(Hepp) Koerb. nicht auszuschließen ist. Ebenso blieben unberück-
sichtigt die beiden Fundorte, die CHOISY 1950: 159 für Frankreich
nennt (Möglichkeit einer Verwechslung mit Lecidea hypo-
cerita MASSAL.) und ARNOLDs (1869: 615) Angabe für Südtirol
(hieriegt. Huilia maerocarps s. ampl. vor).
- 123 -
pilati (Hepp) Koerb. erinnernde Art ausder Huilia
macrocarpa -Gruppeist sicher weit häufiger, als es sich
augenblicklich darstellt (siehe auch Abb. 4). Wir fanden sie in
hochalpiner Situation: Gipfel des Sankt Päl, an kleinen, lose am
Boden liegenden Steinen, 1697 m (15.791).
8. Huilia. supembrar(Koerk.) Hertel comb. nova
Basionym: Lecidea superba Koerb. Syst. Lich, Germ.
248 (1855); OZENDA & CLAUZADE, Les Lichens, 388,
no= 9337 (1970), - Be ande esmaarocarpa R
superba (Koerb.) Th. Fr. Lich. Scand. 505-506
(STE Tree derarsmra cr o eiaır pa “var.
superba (Koerb.) Th. Fr., ZAHLBR. Catal. Lich.
Univ. 3: 633 (1925) et 8: 349 (1932); H. MAGN. Bot. Not.
313, 314 (1945); H. MAGN. Ark. Bot. 33: 56 (1946);
HERTEL, Beih. Nova Hedwigia, 24: 67-69 (1967) -
Lecidea sterizaf. superba (Koerb.)
Vain. Acta Soc. Fauna Fl. Fenn. 57 (2): 159-160 (1934).
Typus: siehe HERTEL 1967
In einer früheren Arbeit über calciphile Lecideen haben wir
diese Sippe im Rang einer Varietät geführt. Zum damaligen Zeit-
punkt hatten wir sie nur wenige Male am Standort selbst studieren
können, waren von der Konstanz der vorgefundenen Merkmale nicht
restlos überzeugt und hatten des öfteren Schwierigkeiten, schlecht
entwickelte bzw. stark geschädigte Proben von der ähnlichen
Huıilmas majearoe ar pa yarı tum statıa zu'trennen.
Inzwischen sind wir von der Konstanz der diagnostisch wichtigen
Merkmale (häufig in Einzelareolen oder Areolengruppen aufgelöster,
auffällig bullat bis warzig areolierter, kräftiger, weißlicher Thallus,
Apothecien mit zumindest im feuchten Zustand (rötlich) braunen
Scheiben, fast kohlig-schwarzes Excipulum) überzeugt und hatten
zudem Gelegenheit, die Sippe in mehreren gut entwickelten Popu-
lationen im Gelände zu studieren. An ihrem Artrecht hegen wir
inzwischen keine Zweifel mehr.
Die Vorkommen in der Umgebung von Finse passen, was die
Ökologie betrifft, gut in das allgemeine Bild. Huilia
superba fand sich nie auf saueren Silikaten, sondern vielmehr
auf ausgesprochenen basischen Gesteinen, zumeist sogar auf solchen,
bei denen Kalk (wenn auch nur in Spuren) durch Auftropfen von HCl
nachzuweisen war. Was bei den Vorkommen bei Finse stark aulfiel
- 124 -
Lecidea otrofulva SOMMERF.
(H MAGNUSSON 10.V11.1916)
Abb. 5:
Schnitt durch ein jüngeres Apothecium von Lecidea atro-
fulva Sommerf. mit seitlich ansitzender, soraltragender
Thallusareole. Beschreibung im Text. (Nach dem Holotypus-Exem-
plarvon Lecidea atriuscula H. Magn. in UPS).
- 125 -
war die Tatsache, daßdort Huilia superba auf Standorte
beschränkt schien, die einer ungewöhnlich langen winterlichen
Schneebedeckung ausgesetzt sind. An einer in dieser Hinsicht be-
sonders extremen Lokalität fand sich die Art in riesiger Menge
und fast ohne andere Begleitflechten. Alle Fundstellen liegen im
Bereich der alpinen-hochalpinen Stufe.
Die folgenden Belege wurden gesammelt:
Am Fuße der hohen Nordostwand des Nordre Kongsnut oberhalb,
der kleinen Gletscherseen des Bläisen-Gletschers, an einer 50 ON
exponierten, glatten, häufig wasserüberrieselten Schieferfläche
in Bodennähe, von kalkhaltigem Rieselwasser beeinflußt, 1410 m
(alpine Stufe), 30. VIII. (15. 426).-Gipfelbereich des Lengjedals-
brotet, an Steilflächen niedriger Kalkschieferblöcke, 1500 m,
2. 1%. (4152568).
Gipfelbereich des Finsesäta, an sickerfeuchten Steilflächen eines
schwach kalkhaltigen Schieferfelsens, 1460 m, 4.DX. (15. 694). —
Große Schieferblöcke im Blockschutthang am Fuße der steilen
Südost-Abstürze des Store Finsenuts (zum Tal des Finseäi), in
Menge in verschiedener Exposition an nahezu vegetationsfreien,
extrem lange schneebedeckten Blöcken, 1390 m, 4. DX. (15.661).
9, Leiden alt ro £wEv ar Sommerf.
SOMMERF. Suppl. Fl. Lappon. 143 (1826).
Typus: Norwegen, Nordland: Saltdalen, CH. SOMMERFELT
(non vidi).
Syn.: Lecidea atriuscula RH. Magn. Bot. Not. 108
(2): 292-293 (1955). - Typus: Schweden, Bohuslän, par.
Öckerö, Hönö, S. part, on oxydated rock with Rhizo-
carpon oederi, 10.V1.1916, H. MAGNUSSON
(UPS, Holotypus, !).
Anläßlich eines Besuches in Uppsala machte uns Prof. Dr. R.
SANTESSON auf eine kleine, chalkophile, sorediöse Krustenflechte
aufmerksam, die ihm von zahlreichen Lokalitäten in Nordeuropa
bekannt ist und die er als die vollständig in Vergessenheit geratene,
bislang als Synonym von Rhizocarpon oederi er-
achtette Lecidea atrofulva Sommerf. identifizieren
konnte, n Lecidea atriuscula erkannte erein
weiteres Synonym dieser sorediösen Art. Einige Monate später,
während der I. Exkursion der International Association for Licheno-
logy, konnte Prof. SANTESSON auch in den Hohen Tauern
Lecidea atrofulva auffinden (neu für die Alpen!) und
sie einer Reihe von Kollegen vorstellen.
Lecidea atrofulva wächst zumeist in kleinen, ja
oft winzigen Lagern (oft nur wenige Areolen zwischen den Areolen
anderer Flechten) über eisenhaltigem Gestein, zusammen mit
Acarospora sinopica (Wahlenb.) Koerb., Aspi-
cilia einereorufescens (Ach.) Massal. var.
diamarta (Ach.)Arnld, Lecanora epanora
(Ach.) Ach., Lecidea atrata (Ach.) Wahlenb.,
Leeide«atısT Ya ce ea (AchH9)-Ach}, "Rh ze arpien
oederi (Web.)Koerb., Rhizocarpon rides-
cens (Nyl.) Zahlbr. und weiteren Arten solcher Chalkophyten-
Gesellschaften.
Äußerlich kann sie bestimmten Wuchsformen von Rhizo-
carpon oederi recht ähneln, dem sie in Größe und
Färbung der Areolen nahekommt. Die schwarzen Sorale der
Lecidea können bei flüchtiger Betrachtung für kümmerlich
entwickelte Apothecien des Rhizocarpon gehalten werden.
Mit einer guten Lupe betrachtet erweist sich jedoch Lecidea
atrofulva als gut gekennzeichnete, schwer verwechselbare
Art.
Die Lager sind von ockerfarbener bis gelbbrauner Färbung,
regelmäßig areoliert und zumeist ohne auffälligen Hypothallus;
nicht selten sind sie in isoliert stehende Areolen aufgelöst. Die
Areolen messen 0, 1-0,7 mm im Durchmesser, werden selten über
0,25 mm hoch, zeigen schildförmig flache, unregelmäßig knollige
oder starke (bullate) Wölbung, rauhe (seltener glatte) Oberfläche
und eckigen bis gerundeten Umriß. Die überwiegende Mehrzahl
aller Areolen zeigt auffällige, runde, kraterförmige bis fast
kopfige, schwärzliche, zentral bis marginal auf der Areole sitzende
Sorale, meist in Einzahl (gelegentlich aber auch 2-4 pro Areole)
und von 0, 1-0, 35 mm D. Die dunkelen, kugeligen Soredien sind
17-23 u breit und enthalten unter einer dichten, pseudoparenchy-
matischen Hyphenhülle 2-6 Algenzellen vom Trebouxia -Typ.
An Soralen, Mark und Rinde konnte mit den üblichen Reagentien
(K, P, C, J) keine Farbreaktion erzielt werden (außer gelegentlicher
undeutlicher P(+)-gelb Färbungen im Bereich des Cortex). Pykniden
wurden nicht beobachtet.
Apothecien wurden bisher nur an einer einzigen Aufsammlung
beobachtet. Die Konstanz der nachfolgend aufgeführten Ascocarp-
W
x
R
3
o
=
<
&
5
o
3
ö
&
=!
P3
=
=
ES
i
3
T
Abb. 6:
Reife Sporen, Soredium, Asci unterschiedlichen Alters (bei dem
rechten Apikalstruktur nach Anfärben mit J-KJ-Lösung einge-
zeichnet) und Paraphysen von Lecidea atrofulva
Sommerf. (nach dem Holotypus-Exemplar von Lecidea
aytr »us cula,H. Magn. in UPS).
- 128 -
Merkmale ist somit ungenügend gesichert.
Die Apothecien (bis 0, 6 mm $ und 0,25 mm Höhe) stehen über-
wiegend einzeln und lokal durchaus auch in großer Zahl. Ihre
Basis ist deutlich verengt. Im trockenen Zustand erscheinen sie
von einheitlich braunstichig schwarzer Färbung. Angefeuchtet je-
doch, setzt sich ein schmaler, niedriger, schwarzer Rand (häufig
nur auf Grund dieses Unterschiedes in der Färbung als '"'Rand'' zu
erkennen) scharf ab gegen eine flache bis schwach gewölbte, hell-
braune Scheibe. Das farblose Hymenium mißt 47-55 u und geht nach
oben ohne scharfe Grenze über ein blaß olivbraunes bis schmutzig
hellbraunes, um 15 u hohes Epihymenium. Das farblose Hypo-
thecium zeigt in der oberen, ca. 35 a Dicke erreichenden Zone eine
sehr dichte Hyphentextur, die nach unten dann lockerer wird,
wobei viele kugelige "Interzellularräume' erkennbar werden. Das
Excipulum wird von radial strahlenden, ziemlich dicken, mehr-
fach kurz gabelteiligen Hyphen gebildet und ähnelt in der Färbung
demvon Lecidea sulphurea (Hoffm.) Wahlenb. Die
Paraphysen sind einfach, selten verzweigt und sehr selten ana-
stomosierend, stark verklebt, um 2-2,5 1) und zeigen nur schwach
verdickte Apikalzellen (bis 3,5 u d). Die Asci sind keulig, 8-sporig,
messen um 55-65x14-18 u, zeigen eine amyloide Wand und anfangs
einen mächtigen Tholus, der sich mit J indessen nur sehr schwach
färbt und möglicherweise einen nicht-amyloiden Zentralkanal be-
sitzt. Die derbwandigen Sporen sind breitellipsoidisch und messen
um 8-12 x 5, 5-7,5 B. = Siehe im übrigen auch die Abb. 5 (Schnitt
durch ein Apothecium und Soral) und Abb. 6 (Paraphysen, Sporen,
Asci).
Lecidea atrofulva gehört, wegenihrer oft winzigen
Thalli inmitten anderer rostfarbener Flechten zu jenen Krusten, die
man im Gelände ohne Lupe mitunter nur schwer entdecken kann.
Sicher haben wir sie bei Finse oftmals übersehen, obwohl wir
stichprobenweise gezielt nach ihr Ausschau gehalten haben. So mag
sie im Gebiet vielleicht doch nicht allzu häufig sein. In schöner
Entwicklung fanden wir sie am:
Süd- und Südwesthang des Nordnut, an großen niedrigen, mürbe
verwitterten Schieferblöcken, bei ca. 1400 m, mit Acaro-
spora sinopica, Lecidea atrata und
Lie eideal su Tae ea rl, 340713321)
Für die obige Beschreibung benutzten wir außer den schon ge-
nannten Proben die folgenden weiteren, die zumeist bei der Durch-
sicht des Materials chalkophiler Flechten in M entdeckt wurden:
- 129 -
ISLAND: Borgarfjardarsysla, Esja, 27. VII.1937, B. LYNGE (O,
neben Lecidea silacea, in Spuren).
NORWEGEN: 'Finmarkia', 1802, G. WAHLENBERG (M, spär-
lichneben Acarospora sinopica). - Troms
(?): Kaafjord, Sakkabani, 12. VII. 1917, B. LYNGE (O,
inSpuren neben Lecidea atrata).
SCHWEDEN: Torne Lappmark, Torneträsk-Gebiet: Läktavagge,
WNW von Abisko, 1000 m, Überhangflächen, 16. VII. 1967,
H. HERTEL 7547 (M, neben Acarospora sino-
pica); Vuolep Njakajaure (S.W. of Abisko Ö.), ona
boulder in a solifluxion ground near a small lake, 400 m,
4. VIII.1971, leg. et. det. R. SANTESSON 23.827 (M). -
Bohuslän: par. Norum, St. Farholmen, 30. VI.1951, H.
MAGNUSSON 22.622 a (M, spärlichneben Acaro-
SIplorr as nopfirc.a,).
FINNLAND: Lapponia enontekiensis: Porojärvet, Urtasjoki, 850 m,
1. VIII.1955, A. HENSSEN 481 (M, neben Lecidea
atrata). - Regio aboensis: par. Nauvo, Nordende der
Schäreninsel Pensari im Schärenhof von Turku, 5 mN.N.,
4.IX.1970, H. HERTEL 12.022 (M, neben Acaro-
SEpPIOoRr ass in orpkigeza,).:
ÖSTERREICH: Salzburg: Hohe Tauern, Hänge an der Schwarzen
Wand bei Hüttschlag in der Großarl, 1600 m, VII. 1955,
J. POELT T 55/17 (M, neben Lecidea silacea,
det. R. SANTESSON); Hohe Tauern, Kitzsteinhorn-Gruppe,
SSW oberhalb Kaprun: Steilflächen schwermetallhaltiger
Felsen am Grat von der Schmiedinger Scharte zum Kleinen
Schmiedinger, 2720 m, 6.IX.1973, R. SANTESSON &
H. HERTEL (IAL-Exk.) (M, Her 12.961). - Tirol: Tuxer
Voralpen, Weg vom Patscherkofel zum Glungezer, Über-
hangflächen großer Felsblöcke unweit der Boscheben-Alm,
2050 m, 31. VII. 1973, H. HERTEL 13.003 (M, mit
Istele asn orrasiep ano na „abieiei,d.e,a, „aut n.a,ta
u.a.); ebendort, 2040 m, 25. V11.1974, H. HERTEL 15. 029
(NkEmiblsbretentd ea „alt, mart,as) Rchi,zlo,.ca r,peon
ridescens).
10, lese n.dieea Zatromıvera Arnold
ARNOLD, Flora, 33: 123 (1870); HERTEL, Herzogia, 3: 375-377
(1975).
Typus: siehe HERTEL 1970: 39,
- 130 -
Über das Auffinden von Lecidea atronivea inder
Umgebung von Finse wurde bereits berichtet (HERTEL 1975: 375).
Der Vollständigkeit halber sei hier der Fundort dieser außerhalb
der Alpen wohl seltenen, doch weitverbreiteten Art wiederholt:
Gipfelbereich des Finsesäta, an südexponierten Steilflächen
eines Vogelblockes (Kalkschiefer) zusammen mit Lecidea
ekaitiagıSchaer:,.. L.vn 1w2ald s Anzi und EI, um bromvasesa
(Hepp) Mudd, 1470 m (15.506).
11.2 Brereridie anhseur Juerdyarliea, "Hi, Masn
H. MAGN. Bot. Not. 403-404 (1948); HERTEL, Decheniana, 127:
66 (1975).
Typus: siehe HERTEL 1975 b: 66.
Beschreibung: Ein epilithischer Thallus fehlt entweder völlig oder
ist in Form vereinzelter, kleiner (bis 0,7 mm $), graugrün-beiger,
glatter Areolen ausgebildet, die oft leicht zu übersehen sind, weil
sie sich kaum von der Gesteinsunterlage abheben (letztgenannte
Form an'Her 15. 347’ beobachtet)!
Reaktionen: K-, P-, C-, Medulla J+ deutlich amyloid. Apothecien:
20-75 pro cm2, bis 1,2 mm $ erreichend, einzeln aber vielfach
auch in dichten Gruppen oder Ketten wachsend, wobei sich die
einzelnen Apothecien polygonartig wechselseitig abplatten. Die
Basis ist deutlich verengt, die Färbung auch in gequollenem Zustand
rein schwarz. Die Scheiben sind flach bis wenig gewölbt und von
einem ausgeprägt wulstigen, im Alter mitunter wellig verbogenen
Rand umgeben. Das ganz zart schmutzig rotviolette (fast farblose)
Hymenium mißt 45-55 u und ist nach oben durch ein mäßig dickes,
schwarzbraunes mitunter grünschwarzes Epihymenium begrenzt.
Das Subhymenium ist zart rauchgrau bis ganz zart violettstichig
bräunlich (bis nahezu farblos) und zeigt, wie auch das Hymenium,
eine deutliche Vertiefung des Violett-Tones bei Zugabe von KOH.
Durch das zentripetal einstrahlende, im Randbereich fast kohlige
Excipulum (siehe Abb. 7) ist unterhalb des Subhymeniums bis-
a Holotypus-Exemplar, das die Flechte in unglaublich kümmer-
licher Entwicklung enthält, waren in unmittelbarer Nähe der
wenigen Apothecien winzige rostfarbene Thallusfragmente zu sehen.
Vielleicht entspricht dies dem oben beschriebenen Typ, da auch
bei'Her 15. 347'rostfarbene Areolenränder zu beobachten sind.
- 131 -
HERTEL 15769
Abb. 7:
Schnitte durch Apothecien von Lecidea haerjedalica
H. Magn. Beachte die Variabilität der Pigmentation im Excipulum,
das einmal durch und durch kohlig (Lecidea jurana - Typ),
einmal nur im Randbereich kohlig pigmentiert (Lecidea um-
bonata - Typ) sein oder erscheinen kann.
- 132 -
weilen eine zartbraune Zone auszumachen, Die stark ver-
klebten Paraphysen sind einfach, selten verzweigt oder anastomo-
sierend, um 2 p $ mit etwas verdickten Apikalzellen (bis 4 yı ß).
Asci keulig, 8-sporig, mit nicht auffällig amyloidem Tholus. Die
stumpf bis fast oblong-ellipsoidischen Sporen messen bei einem
Längen-Breiten- Verhältnis um 2:1 um 7,5-13, 5x4, 0-6,5 u (sehr
gut entwickelte Sporen zeigte nur'Her 15.769! dort ermittelten
wir bei insgesamt 50 Einzelmessungen die Werte 11, 2x5, 6. n).
Pykniden bisher nicht beobachtet.
Durch das oft stark kohlige Excipulum erinnert Lecidea
haerjedalica aufdenersten BlickanArtender Leci-
dea jurana -Gruppe, in der ja häufig auch eine deutliche
Amyloid-Reaktion der Medulla vorkommt. Das vergleichsweise
niedrige Hymenium, die einfachen Paraphysen, die relativ kleinen
Sporen und das im Innenbereich im typischen Fall (dünne Mikro-
tomschnitte!) nicht pigmentierte Excipulum weisen jedoch Leci-
dea haerjedalica klarals Vertretervon Lecidea
s.str. aus. Die nähere Zugehörigkeit ist noch unklar.
Kennzeichnend für Lecidea haerjedalica ist
neben dem breiten, dunklen Excipulum-Saum, dem fast farblosen
Subhymenium und dem niedrigen Hymenium, vor allem Farbver-
schiebung des Apothecien-Inneren hin nach Karminviolett (zart!)
bei Zugabe von Kalilauge. Kennzeichnend scheint auch die Ökologie.
Lecidea haerjedalica, nach den wenigen bisherigen
Funden beurteilt, scheint ein typischer Vertreter jener zuletzt
von POELT (1960: 68-70) skizzierten Gesellschaft zu sein, die vor
allem kleine Steine windverblasener, im Winter weitgehend schnee-
freier Gipfel, Grate und Joche in der alpinen Stufe der Silikatge-
birge besiedelt.
Lecidea haerjedalica war bislang außer der Typus-
aufsammlung (Schweden, Härjedalen) einzig vom Himalaya (Nepal,
5150-5200 m, POELT L 1245) bekannt, wo sie vielleicht in einer
etwas abweichenden Varietät vorkommt. In Norwegen sammelten
wir die Art an zwei Stellen:
Äußere Moränen des Bläisen-Gletschers, an der Überhang-
fläche eines riesigen Phyllitblockes, 1350 m (15.347 mit Rhizo-
cecarpon norvegicum). - Gipfeldes St. Päl, an losen
Steinchen am windverfegten Boden, 1695 m (15.769 neben U m -
bilicaria cylindrica -Kümmerexemplaren).
- 133 -
122 Eiree idee he uecotha Lern’a Arnold
ARNOLD, Verhandl. Zool.-Bot. Ges. Wien, 29: 382 (1879), '36:
79 (1886), 37: 114 (1887) et 39: 258 (1889); HUE, Rev. Bot. 6735
(1888); DALLA TORRE & SARNTH. Fl. Tirol, 4: 414 (1902);
HAVAAS, Bergens Mus. Aarbog 1: 29-30 (1909); ZAHLBR. Catal.
Lich. Univ. 3: 617 no. 6533 (1925); MIGULA, Fl. Deutschl., Abt.
II, 12 (2): 139-140 (1928); H. MAGN. Ark. Bot. 33A: 54-55 (1946)
et 2): 120 (1952); LETTAU, Feddes Repert. 56: 241 (1954);
POELT, Mitt. Bot. München, 3: 576 (1960); R.A. ANDERSSON,
Bryologist, 68: 56-57 (1965).
Typus: Österreich, Tirol, Ötztaler Alpen: "An Glimmerblöcken
der begrasten Höhe bei Kühkampleseck östlich oberhalb
Gurgl'', 2350 m, 13. VIII. 1878, F. ARNOLD (M - ARNOLD,
Lich. Exs. 760 - Holotypus !).
Eine sehr häufige Art in den tiefer gelegenen Bereichen der Um-
gebung von Finse. Sie besiedelt die bodennahen Bereiche von Steil-
flächen der in diesem Gebiet so überaus häufigen erratischen Gneis-
und Granitblöcke, wobei sie auf Standorte mit sehr langer Schnee-
bedeckung beschränkt scheint. Oberhalb 1350 m haben wir die
Art nicht mehr beobachtet.
SE-, E- und SW-Hang des Lille Finsenut, 1280-1320 m (15. 224,
15.233, 15. 242); nahe dem Bach Torbjgernstglsbekken, kurz vor
dessen Mündung in den Finsevatn, 1220 m (15.264, 15.293); nahe
dem SE-Ufer des Finsevatn, etwa südlich von Finse, 1250-1270 m
(15.22855..19. 729].
Die Gesamtverbreitungvon Lecidea leucothallina
ist aus Abb. 8 zu ersehen.
I e,eeidie a. nv. 15.8 »Anzy
ANZI, Catal. Lich. Sondr. 82 (1860); HERTEL, Herzogia, 3: 380-
383 (1975). _
Typus: siehe HERTEL 1975 a: 380.
Syn.: Lecidea rhaetica Heppex Th. Fr. 1861 (siehe
HERTEL 1975: 380).
Diese calciphile Art war bislang aus Fennoskandien nur von vier
Lokalitäten in Norwegen bekannt. Wir fanden sie:
Gipfelbereich des Finsesäta, Steilfläche eines exponierten Kalk-
- 134 -
Abb. 8:
Bisher bekannte Gesamtverbreitungvon Lecidea leuco-
thallina Arnold. Nach Herbarbelegen in M und der im Text
zitierten Literatur (Stand V. 1975).
- 135 -
Lecideo nivalis ANZI
Abb. 9:
Derzeit bekannte Gesamtverbreitung von Lecidea nivalis
Anzi (syn.: Lecidea rhaetica Th. Fr.) nach vom Ver-
fasser überprüften Herbarbelegen. (Stand V. 1975)
- 136 -
schieferblockes, 1470 m (15.513) und (15. 702).
Die nebenstehende Karte (Abb. 9) zeigt die Gesamtverbreitung
der Art. Über die zentralasiatischen Vorkommen wird an anderer
Stelle ausführlicher berichtet; das Vorkommen in Utah wird neu
mitgeteilt:
U.S.A., Utah, Mt. Timpanogas near Emerald Lake, 3050-
3200 m, 14. VII.1960, R. REAM (WIS, neben Lecidea
usa bLomnyast as).
14,2 aleve Audi etaeu ler m as elhRer:
ES BER. lourn, Kinn: Soc Bob 17: 363 (1879); LYNGE, Skr.
Svalbard Ishavet, 81: 32 (1940); HERTEL, Beih. Nova Hedwigia,
24: 107- 110 (1967); I HERTEL, Herzogia, 1: 36 (1968), 2:51 (1970),
2; SEIZERIMO)F 2:249- 20.1971), 2: 496-497 (1973).
Typus: Canada, Ellesmere Island, Floeberg’s Beach, 82026’ 30'N,
1875/76, H.W. FEILDEN (non vidi).
Synonyme: , Lie ce i d\ela "br aycıhhıy Ep or ar vers Teheran
gen ae _ Malme, Ark. Bot. 25A, n0..,.2,-9-.42
(1932). Typus: USSR, RSFSR, Tajmyrskij Nac. Okrug:
O. Preobrafenija, 74050’ N 113 °E, 24. VII. 1878,
E. ALMQUIST (S, Holotypus, !). Die Flechte wächst
nicht wie MALME (l.c.) schreibt "in saxo non calcario',
sondern über schwach kalkhaltigem Sandstein.
Lecidea_meashiginii __Lynge 1928 (aus
Nowaja Semlja), vgl. HERTEL 1973: 496.
Lecidea subtumidula Nyl. 1885 (Öster-
reich, Tirol: Serles oberhalb Matrei, "oberhalb der
Trinser Markung, Waldrast'', 2470 m, VII. 1873,
F. ARNOLD (M, Lectotypus, !), vgl. HERTEL 1967:
108.
Lecidea ultima ist eine winzige,leicht übersehbare,
aber bezüglich ihrer ungewöhnlichen mikroskopischen Merkmale
unverwechselbare Art, die ausschließlich kalkhaltiges Gestein be-
siedelt. Charakteristisch für diese meist kryptothalline Art sind die
ungewöhnlich stark keuligen und meist nur schwach verklebten
Paraphysen und die schlanken Asci (vgl. Abb. 11). Das smaragd-
grüne Epiphymenium und das rotbraune Hypothecium (vgl. Abb. 10)
erinnernan Lecidea vorticosa , die jedoch ein durch
und durch kohliges Excipulum besitzt und auch in vielen anderen
er YJHL own 083P1997
wu 00 —
UNDIGZIDMYIS
- 137 -
zıDmyJs (-un4b)
DS0J yoıg
zuomyas JsoJ Sıq unJbpbosnws 791]
unıbpbosous 110z unybpboJ4o ws J4DzZ Jy9S
10:
Abb.
Lecidea
Dünner Mikrotomschnitt durch ein Apothecium von
Bei dickeren Handschnitten erkennt man zu-
Fr.
weilen den hellen Innenbereich des Excipulums nicht.
alr 0m a, Eh:
- 138 -
Lecidea ultima THFR.
(Her 15669)
50000000000
bb, 11:
Reife Sporen, Asci und Paraphysen unterschiedlicher Entwick-
Imp’von "L ewidea- vltıma ‘Th, Fr.
Re
U
T
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gl
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SO
©
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SI
Abb. 12:
Gesamtverbreitung von Lecidea ultima Th. Fr. nach
vom Verfasser überprüften Herbarbelegen. (Stand V. 1975)
- 140 -
Merkmalen abweicht.
Neu für Fennoskandien;, Zweitfund für die USSR. Gesamtver-
breitung siehe Abb. 12.
FINSE: Finsesäta, Gipfelbereich 1460 m, großer Kalkschieferblock
(15. 669).
15. Lecidea umbonata (Hepp) Mudd
MUDD, Manual Brit. Lich. 204 (1861); HERTEL, Beih. Nova
Hedwigia, 24: 37-40 (1967); HERTEL, Herzogia, 2: 51-52 (1970),
249, 251 (1971), 497-499 (1973).
Typus: siehe HERTEL 1970: 51.
Diese calciphile, für Fennoskandien bislang nicht nachgewiesene
Art, deren Gesamtverbreitung kürzlich kartiert wurde (HERTEL
1973: 498) wird von ARNOLDS-CREVELD 1973: 96 für den Südhang
des Lille Finsenut angegeben. Wir fanden sie nur am Finsesäta.
Gipfelbereich des Finsesäta, Schräg- und Steilflächen hoher,
exponierter Kalkschieferfelsen, 1460-1470 m (15.580 mit
L.ece.ıd eam.elat a’ Schaer und (137690 mi ee
atronivea Arnold). Im Gebiet fanden wir jedoch mehrfach
und wesentlich häufiger als Lecidea umbonata eine
ähnliche Art, deren Zugehörigkeit noch unklar ist.
162 bie,.c idea umbone 1%a,.Nyl.
NYL. Flora, 49: 372 (1866); ZAHLBR. Catal. Lich. Univ. 3: 714
no. 6831 (1925); H. MAGN. Ark. Bot. 2 (2): 128 (1I952),C,..TAV.,
Rev. Fac. Ci. Univ. Lisboa, Ser. 2, C, Ci. Nat. 3: 370-371 (1954);
LEUCKERT & HERTEL, Nova Hedwigia, 17: 41 (1969); HERTEL,
Herzogia, 1: 430-432 (1970) et 2: 499-500 (1973).
Typus: siehe HERTEL].c.
Diese kleine, überwiegend Artender Lecidea lapi-
ci da -Gruppe bewohnende, in den Skanden offenbar weitverbreitete
Art (siehe Abb. 13) erwies sich als recht verbreitet in der Um-
gebung von Finse:
Jomfrunut: SW-Hang, Horizontalfläche eines kleinen, flach am
Boden liegenden Schieferblockes, 1380 m (15.377); W-Hang, flache
am Boden liegende Schieferplatten, 1380 m (15.406); S-Hang,
- 141 -
Abb. 13:
Vorkommen von Lecidea umbonella Nyl. in Nord-
europa. Die Art ist weiterhin bekannt von den Britischen Inseln,
den Alpen und aus Portugal.
- 142 -
Horizontalfläche eines niedrigen Blockes, 1440 m (15.393); Gipfel-
bereich, 180 überhängende Fläche an der Basis eines großen
Schieferblockes, 1440 m (15.400).
Lengjedalsbrotet: Gipfelbereich, Horizontal- und Schrägflächen
niedriger Gneis- und Schieferblöcke, 1500 m (15.563, 15.570,
15.581).
St. Finsenut: Schrägfläche eines ca. 1,5 m hohen Schiefer-
blockes, 1490 m (15.481).
Kvannjolnut: Gipfelbereich, Schrägfläche eines niedrigen Gneis-
blockes, 1460 m (15.545); Horizontalfläche eines niedrigen Kalk-
schieferbänkchens, 1460 m (15.552).
Finseäi-Tal: an einem niedrigen, schwermetallhaltigen Schiefer-
block in bodennaher Lage an schwach geneigter Fläche, 1350 m,
nahe dem Fuß der Südost-Abstürze des Store Finsenut (15. 667).
Finse (im Bereich des Südostufers des Sees Finsevatn):
Horizontalfläche eines 1,5 m hohen Schieferblockes auf der von
erratischen Blöcken übersäten ''Talebene'', 1250 m (15. 286); Steil-
fläche eines 1,2 m hohen Granitblockes an einem kleinen Höhen-
rücken zwischen dem SE-Ende des Finsevatn und dem Mitdalsbreen-
Gletscher, 1300 m (15.727).
ilhlhe Dee Tdea verruea Poelt
POELT, Mitt. Bot. Staatssamml. München, 4: 187-189 (1961);
HERTEL, Herzogia, 1: 408 (no. 6), 433-434 (1970).
Typus: siehe POELT..c.
Diese, auf Arten der Gattung Aspicilia spezialisierte,
parasitische Flechte, kommt gewissen Formen von Lecidea
tessellata Fik., die als Jugendparasiten ebenfalls auf
Aspicilia - Arten siedeln,sehr nahe, ist aber durch die nur
wenige Millimeter großen, hochgewölbten, reich fruchtenden
schmutzigweißen Thalli recht gut zu unterscheiden. Aus Norwegen
war die Art bisher nur von einem einzigen Fundort (Ost-Finmarken)
bekannt.
SW-Hang des Jomfrunut über Finse, über Aspicilia
spec. an Schrägflächen eines 2 m hohen Gneisblockes, 1430 m
(15.383). - Wenig (südlich) unterhalb des Gipfels des Lengjedals-
brotet, Steilfläche eines 1,5 m hohen Schieferfelsen, über
Aspicilia spec., 1450 m (15.584 b). - Ostgipfel des Nordre
- 143 -
Kongsnut, über Aspicilia spec. aneiner senkrechten,
glatten Granitwand, 1620 m (ein Beleg war trotz vieler Mühe nicht
zu sammeln).
Bee ii era el at a Koerb,
KOERB. Parerga Lich. 200 (1861); STEIN in COHN, Krypt. Fl.
Schlesien, 2 (2): 234 (1879); HERTEL & LEUCKERT, Willdenowia,
5: 374 (1968); HERTEL, Herzogia, 2: 53-54 (1970) et 2: 252-253
(1971); R. ANDERSON, Bryologist, 77: 44-45 (1974).
Typus: siehe HERTEL 19701.c.
Die seltene, aber in Europa weitverbreitete (siehe Abb. 14)
wiederholt neu beschriebene Art ist unter dem Synonym
Lecidea formosa Bagl. & Car. bei POELT 1961: 90-91
und HERTEL 1968: 25, 27 näher dargestellt. Von HAVAAS (1909:
30) wird sie für Westnorwegen als "äußerst selten'' angegeben
(Alterhoa in Romsdalen). Wir fanden sie:
St. Finsenut: Osthang, zusammen mit Belonia
russula an Überhangflächen eines großen Kalkschieferblockes
am steilen Osthang des Berges über dem Tal des Finseäi in ca.
1300 m (15.231). - Im Bereich des Sees Finsevatn: großer Granit-
fels nahe dem Südufer, SW von Finse, an 150° überhängenden
Deckenflächen am Rande einer Kluft an der Basis des Felsens,
1240 m (15. 722).
19. Lecidella inamoena (Müll. Arg.) Hertel
HERTEL, Willdenowia, 6: 249-250 (1971); HERTEL, Dechaniana,
127: 75 (1975).
Typus: siehe HERTEL].c.
Die unter den Namen Lecidea acrocyanea und
Lecidea endolithea besser bekannte, meist krypto-
thallin wachsende, ornithokoprophile Art mit inspersem Hymenium
ist sicher in den skandinavischen Gebirgen weitverbreitet. Für
Hordaland fanden wir sie nicht angegeben und im Untersuchungsge-
biet fanden wir sie - wieandere Lecidella- Arten auch -
eigenartiger Weise durchaus nicht häufig. So erscheint uns der
Nachweis mitteilenswert:
- 144 -
BUT
or | 7 en
273 URL a a a GR 24, |
= nf | eu.)
Abb. 14
Vorkommen von Lecidella bullata Koerb. in Europa,
nach überprüften Herbarbelegen (Punkten) und Literaturangaben
(Kreise).
- 145 -
St. Finsenut: an der Steilfläche eines riesigen Blockes am
Fusse der steilen Südostabbrüche, zusammen mit Xantho-
ria elegans, 1320 m (15.246). - Kvannjolnut, Gipfelbe-
reich, an niedrigen Kalkschieferblöcken, 1460 m (15.548, 15.551). -
Finsesäta: Kalkschieferblock am südexponierten Steilhang, nahe
dem Gipfel, 1470 m (15.507).
20. Placopsis gelida, (L.)Nyl.
NYT., Ann. ‚Sci. Nat. Bot.,.ser..4, 15:,376 MEET ZAHEBR. Eatal;
Lich, Univ. 5: 665-667 (1928); M. LAMB, Lilloa, 13: 190-205
(1947); THOMSON, Canad. J. Bot. 50: 1148 (1972).
Typus: siehe M. LAMB. l.c.
Nach den veröffentlichten Verbreitungskarten und Fundortlisten
scheint Placopsis gelida in den norwegischen Ge-
birgen eine verbreitete Art zu sein. Umso erstaunter waren wir,
die Art nur an drei Lokalitäten vorzufinden:
Nordre-Kongsnut: große, glatte, häufig wasserüberrieselte,
mäßig geneigte Fläche an der Basis der hohen Steilwände oberhalb
der kleinen Gletscherseen des Bläisen-Gletschers, 1410 m (15.425). -
An faustgroßen Steinen einer flach geneigten Frostschutthalde
zwischen dem West- und Ostgipfel, 1570 m (15.802). - Nordnut,
Gipfelbereich: an der Kante eines flachen, am Boden liegenden
schwermetallhaltigen Schieferblockes, spärlich, 1420 m (15.329).
212 Röhrı 2 oe amp om Imst errämie.d te lHburmm Ras:
RÄS. Feddes Repert. 52 (2): 141 (1943); RUNEM. Opera Bot. 2 (1):
134-135 (1956) et 2 (2): 79, 147 (1956); POELT, Mitt. Bot. München,
3: 576 (1960); THOMSON, Bryologist, 63: 184 (1960); R. ANDER-
SON, Bryologist, 68: 54-63 (1965); THOMSON, Nova Hedwigia, 14:
450 (1967); HERTEL, Herzogia, 1: 36-37 (1968); TH. H. NASH,
Bryologist, 76: 548 (1973). E
Typus: siehe RUNEMARKl.c.
Im Gegensatz zu dem äußerlich sehr ähnlichen, in der Umge-
bung von Finse weit verbreiteten Rhizocarpon norve-
gicum Räs, fanden wir diese seltene Art nur ein einziges Mal:
Nordre-Kongsnut, Horizontal- und Schrägflächen eines 1,5 m
hohen Gneisblockes am Westhang des Ostgipfels, 1555 m, in hoch-
- 146 -
alpin/nivaler Situation (15. 776).
22.. Rhl,zoearpon pPası 1 I um Runen
RUNEM. Opera Bot. 2 (1): 63-64 (1956) et 2 (2): 41, 89 (1956);
R. ANDERSON, Bryologist, 68: 58-59 (1965) sub: "Rh. effi-
gsuurratu m"; HERTEL, Herzogia, 2: 59 (1970); CERNOHORSKY,
Preslia, 45: 104-106 (1973). Ti
Typus: siehe RUNEMARK.|.c.
Wir fanden die kleine, in den Thalli von Sp olrtassrteautseate
testudinea parasitierende Sippe an drei Lokalitäten:
Südhang des Store Finsenut, an senkrechter, stark besonnter,
SE exponierter, hoher Gneiswand, 1465 m, sehr spärlich (15.470). -
Nordre Kongsnut, Westgipfel, an niedrigen Schieferbänken, nicht
selten, 1570 m (15.801); Ostgipfel, an niedrigen Schieferbänken, in
Menge, 1620 m (15.798). Der erstgenannte Fundort liegt innerhalb
der mittleren alpinen Stufe, die beiden letzteren im hochalpin-
nivalen Bereich, stets den kalten Abwinden des unmittelbar an-
grenzenden riesigen Plateaugletschers Hardangerjökul ausgesetzt.
Die Artberechtigung von Rhizocarpon pusillum
wurde von R. ANDERSON (1965: 58-59) angezweifelt; zahlreiche
Übergangsformen sollen zur Nachbarart Rhizocarpon
effiguratum (Anzi) Th. Fr. hin vermitteln. CERNOHORSKY
(1973: 104-106) widerspricht dieser Ansicht. Auch uns will nicht
einleuchten, daß das im typischen Fall in Form kleiner Inseln im
Thallus von Sporastatia parasitierend Rhizocarpon
pusillum , dessen Lager bereits nach Erreichen einer sehr
geringen Größe vom Zentrum her auszufallen beginnen (so eine
hohe Abhängigkeit des Parasiten vom Wirt anzeigend), mit dem in
allen Teilen größeren Rhizoearpon ef weruer asınam
identisch sein soll, welches nur gelegentlich und nur mit Rand-
partienmitt Sporastatia-odergelben Acarospora
Arten in Kontakt tritt. Andererseits gibt es nicht wenige Herbar-
belege, deren klare Zuordnung schwer fällt. Liegt ein Formen-
schwarm schwer trennbarer Kleinarten vor, die sich hinsichtlich
ihrer physiologischen Ansprüche unterscheiden? In jedem Fall be-
darf RUNEMARKSs (1956) Studie auch in diesem Punkt erneuter
kritischer Überprüfung. Wir halten derzeit die winzige, zum auto-
trophen Wachstum kaum befähigte und so nach wenigen Millimeter
Entfernung vom Wirt absterbende Sippe für eine distinkte Einheit und
konnten diese auch mehrfach ohne Übergänge in unmittelbarem
- 147 -
Kontakt mit typisch entwickeltem Rhizocarpon effi-
guratum beobachten und sammeln.
Nachfolgend eine Liste weiterer Neufunde, die überwiegend
beim Durchmustern der Wirtsflechte, Sporastatia
testudinea , in verschiedenen Herbarien zum Vorschein
kamen: (siehe dazu auch Karte Abb. 15).
EHNEA BA
NORTH WEST TERRITORIES: Ward Hunt Island, 83°04-06’ N,
74°-00-25’W, on loose rocks of NW-facing slope, 150 m, 1.VI.
1969, G.R. BRASSARD 4316 (CANL, WIS). - Axel Heiberg Island
Alluvials of White Glacier, head of Expedition Fiord, north side
of Expedition River, 79025’N, 91°45: W, 21.3VHL71967, MSKUE
83 a (CANL)- Sound between Richardson’ s Island and Wollaston
Island (Victoria I.), 27.111.1916, leg. by Canadian Arctic Expe-
dition (CANL - ex herb. MERRILL). - Central Mackenzie
Mountains, Keele River Region, Tigonankweine Range, 63°40’N,
127052°W, 1675 m, alpine community, 8. VIL. 1971, G.W. SCOTTER
16.266, 16.284, 16.285 (WIS ),
YUKON: St. Elias Mts., Icefield Ranges, 60047’N, 139°40’W,
2590 m, Divide camp nunataks, 7.-9. VIII. 1966, D.F. MURRAY
2382 (WIS). - .Kaskawulsh nunatak, jet. N and central arms of
Kaskawulsh Glacier, W of Kluane Lake, 1830 m, VII /VIII. 1965,
D.F.’& B.M. MURRAY L41.346, L 41.386, L 41. 341 (COLO -
det. W.A. WEBER 1970!).
ALBERTA: Bow River Watershed, rock outcrop, 2320 m, summit
of Forget-me-not Mountain, W. of Millarville, NW 4-21-6-W5,
1. v11.4966,KC.D. BIRD &E.J. LAKUSEFA 6. 381.(CANL). -
Oldman River Watershed, talus slope, 2315 m, NE peak of
mountain, 2 mi. west of Kanasaskis-Coleman Road, 10 mi. north
of Coleman, 5-10-4-W5, 21. V1.1966, C.D. BIRD & E.J. LAKUSTA
16.087 (CANL).
U.S.,A.
ALASKA: Valley of the Okpilak River at Okpilak Lake near Mt.
Michelson, 69°34’N, 144 05’W, 3. VIII. 1958, J.W. THOMSON &
S. SHUSHAN 10. 377 (WIS).
CALIFORNIA: Tuolumne Co., Saddlebag Lake, 3200 m, 31. VII. 1957,
- 148 -
A vor asialicum POELT
Rhizocarpon_ pusillum RUNEM.
@ vor. pusillum
Abb. 15:
Gesamtverbreitungvon Rhizocarpon pusillum
Runem. nach vom Verfasser überprüften Herbarbelegen, sowie
einigen Literaturangaben (CERNOHORSKY 1973, RUNEMARK
1956).
- 149 -
S. SHUSHAN S 14.522 1) (COLO). -- Nevada Co. : Donner Pass,
south end of Andesite Ridge, 2350 m, 19. XII. 1965, R. CURRY
(EOLO’ 741,663).
COLORADO: Grand Co., alpine tundra, Continental Divide and
cirque basin, head of Current Creek, Berthoud Pass, 3475-
3810 m, S. SHUSHAN, W.A. WEBER, D.C. SMITH, 6. VII. 1960
(COLO S 24. 7791)). -- Larimer Co., Rocky Mountains Nation.
Park, Mummy Range, 3320-3365 m, 19. V1.1962, R.A. ANDER-
SON 2099 (COLO L 30.450 ))).
SCHWEDEN
Torne Lappmark, par. Jukkasjärvi, Nuolja, 800 m, 4. V1l. 1921,
H. MAGNUSSON 5575 (WIS - äußerst spärlich).
23. Zier Brp! sl a ini ouraslEhr nTaylseinkMack»).Hertel
HERTEL, Herzogia, 2: 508-513 973-7 ML ere ame Fahne
voluta Th. Tayl. in Mack. Flora Hibernica, 134-135 (1836).
Typus: siehe Hertelll.c.
Die Sippe ist in den tieferen Lagen der Umgebung von Finse
durchaus nicht allzu selten. Wir fanden sie:
An kleinen, halb in den Boden eingebetteten Grantigeröllen an
einem oft betretenen Pfad zwischen dem Bahnhof Finse und der
Hoyfjelskglogiska Forskningsstasjon, 1220 m (15.266). - Anin den
Boden eingelassenen Geröllen eines oft betretenen Pfades wenig
nordwestlich des Bahnhofes Finse, 1250 m (15.245). - An in den
Boden eingebetteten, stark angewitterten, kleinen Granitgeröllen
in einem Schneetälchen, im hügeligen Vorland des Mitdälbreen-
Gletschers, 1250 m (15.731).
Summary
1. Twenty-three saxicolous crustaceous lichen species are reported
for the first time from the high mountain area around Finse,
Norway. Some ofthem (Belonia russula, Calo-
esse Funde wurden neben vielen weiteren bereits von R.
ANDERSON 1965 gemeldet.
150
Prlsaserat em ass n dr, bi Lid. LDielesidiesa zrasomseve a,
IH Maerjedaliei L. u mb onnieslihaygaRahegzior-
carpon pusıllum)are new additions to the flora of
Norway.
2. The distributionof Caloplaca man #°- .141.1047,
Huilia nigrocruenta (Europeonly), Lecidea
reuecothallinar LI»IvVaTI Ser arena
L. umbonella (Northern Europe only, Lecidella
bullata (Europe onlyJand Rhizocarpon pusil-
lum is shown by maps.
3. In addition some records outside of Norway are given: Buel-
Ltarnavaliss (Alaska).7.E e,eli,.diela ‚artırrorinieve
(Northern Europe, Alps), L. nivalis (Utah), L.
ultima (Taimyr peninsula), Rhizocarpon pusil-
lum (Sweden, North America).
4. A detailed descriptionis givenfor Lecidea atro-
f.u)l vwas vand, L. !ih'aemr.j e; diatläneraz
5. Lecideas,macrocarpa’war. swpre’ribragsıs
reestablished in the rank of a species: Huilia superba
(Koerb.) comb. nova.
6. L ete/ird efa Ib.r'a,.c.h'y, s,pio.r,a, ‚var. cchyaft arnesfernesiigs
Malme is asynonyme of Lecidea ultima , and
Leeidea ‘atriuseulaH. 'Magn. /onejonTerenrde a
aitrortur | vaar.
BR rt etrartauer
ARNOLDS-CREVELD, Marijke, 1973: Een studie van epilithische
licheengezelschappen in de omgeving van Finse. - Doktor-
aalverslag, Instituut Systematische Plantkunde, Utrecht.
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- 151 -
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HERTEL, H. 1970: Beiträge zur Kenntnis der Flechtenfamilie
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venezuelanischen Anden. - Willdenowia, 6: 225-272.
HERTEL, H. 1973: Beiträge zur Kenntnis der Flechtenfamilie
Lecideaceae V. - Herzogia, 2: 479-515.
HERTEL, H. 1975a: Beiträge zur Kenntnis der Flechtenfamilie
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- 153 -
p. 153-166
15.12.1975
mine. Bot. München 12 ISSN 0006-8179
REVISION DER SEKTION CARAGANELLA BGE. DER
GATTUNG ASTRAGALUSL.
von D. PODLECH
Die hier behandelte Sektion Caraganella Bge. ist für
das Verständnis der Evolution der Gattung Astragalus
von großer Bedeutung. Über ihre Arten war bis heute kaum mehr
bekannt geworden als was BUNGE (1868/69) und BOISSIER (1872)
zu berichten wußten. Das Auffinden einer neuen Art in Afghanistan
führte schließlich zur Bearbeitung des gesamten erreichbaren
Materials und damit zu der vorliegenden Revision.
Für die Untersuchungen stand Material aus folgenden Samm-
lungen zur Verfügung:
Edinburgh, Royal Botanic Garden (E)
Gen&ve, Conservatoire et Jardin botaniques (G)
Kew, Royal Botanic Gardens (K)
München, Botanische Staatssammlung (M)
Paris, Museum National d’Histoire Naturelle (P)
Teheran, Plant pest and Disease Research Institute (IRAN)
Wien, Naturhistorisches Museum (W)
Wien, Botanisches Institut der Universität (WU)
Herb. D. Podlech, München
Der Vorständen der genannten Institute sei für die bereit-
willige Überlassung des wertvollen Pflanzenmaterials herzlich
gedankt.
- 154 -
Allgemeiner Teil
Historischer Überblick
Die erste Art, A. stocksii wurde von BUNGE (1868/
69) zugleich mit der Sektion Caraganella beschrieben,
deren einzige Art sie darstellte. Eine von ihm gleichzeitig unter-
schiedene Varietät wurde dann von BOISSIER (1872) als A.
koshukensis inden Artrang erhoben. Wie wenig Material
dieser Arten für lange Zeit den Botanikern zur Verfügung stand
und wie schlecht diese Arten bekannt waren, erhellt aus der Tat-
sache, daß beide Arten 1957 in dem von K.H. RECHINGER heraus-
gegebenen Leguminosen-Band der Symbolae Afghanicae neu be-
schrieben wurden und zwar A. koschukensis Boiss.
als A. mokurensis Sirj. & Rech. f. unter der Sektion
Caraganella und A.‘ st o«Ck®si PrBeiikbireZBe
als A. parvistipulus Rech. f. unter der Sektion
Stipitella, wobei die medifixe Behaarung übersehen wurde.
Erst in den letzten Jahren konnte in Südwest-Afghanistan A.
reshadianus Podlech als 3. Art der Sektion neu entdeckt
werden.
Das Haarkleid der Sektion Caraganella und seine
systematische Bedeutung
Seit BUNGEs grundlegender Revision der altweltlichen
Astragalus - Arten wissenwir, dßes Astragali
mit basifixen und solche mit medifixen Haaren gibt. Seither sind
wir auch der Ansicht, daß die Großgruppen mit basifixen und
medifixen Haaren eine voneinander unabhängige Entwicklung durch-
gemacht haben, wobei die letztere auf Grund all ihrer Merkmale
eine stärkere Ableitung erfahren hat als die Gruppe mit basifixen
Haaren. Erwähnt werden mag hierbei, daß alle kahlen Astragali
der Gruppe mit basifixen Haaren zugeordnet werden, eine bisher
unwidersprochene, aber keineswegs selbstverständliche Zuordnung.
Offen blieb immer, an welchem Punkt sich die beiden Entwicklungs-
linien getrennt haben, da Übergänge im Behaarungstyp nicht be-
kannt waren. Erst in jüngster Zeit konnten in zwei Gruppen Pflanzen
entdeckt werden, deren Indument aus beiden Haartypen besteht.
Es handelt sich hierbei um die hier dargestellte Sektion
Caraganella sowie um die Sekion Buceras, die
einige wenige einjährige Arten umfaßt. Betrachten wir uns das
Indument der Caraganella - Arten, so können wir ein
ganz bestimmtes Verteilungsmuster der verschiedenen Haartypen
feststellen. Bei A. reshadianus finden wir am Kelch
- 155 -
relativ lange, weitlumige, schwach mit Warzen besetzte basi-
fixe Haare neben sehr stark asymmetrischen medifixen Haaren.
An der Frucht finden wir nur asymmetrische medifixe Haare
während Blättchen und Rachiden meist etwas kürzere symmetrische
medifixe Haare tragen. Die gleiche Haarverteilung finden wir bei
einer Aufsammlung aus Nordostpersien, die sich gerade hierin
von dem sonst sehrähnlichen A. koschukensis unter-
scheidet und die deshalb nur mit Vorbehalt dieser Art zugeordnet
werden kann. Der Kelchvon A. koschukensis besitzt
schwach asymmetrische Haare, während die Blätter wiederum nur
symmetrische medifixe Haare trägt. Auchbei A. stocksii
finden wir am Kelch stark asymmetrische, an den Blättchen
symmetrische medifixe Haare.
Wenn wir annehmen, daß basifixe Haare in den basalen
Sektionen der Gattung ausschließlich vorkommen und somit ein
weniger stark abgeleitetes Merkmal darstellen, kann daraus ge-
folgert werden, daß sich die ursprünglicheren Haartypen vor allem
am Kelch erhalten konnten, während vor allem die Blättchen und
Rachiden abgeleitetere Haare tragen. Ähnliche Beobachtungen
konnten auch an anderen Gruppen der Gattung gemacht werden, so
z.B. beider Sektion Chronopus, wodie stark abgeleiteten
blasenförmigen Haare auf den Blättern, die lang gestreckten, ur-
sprünglichen Haare dagegen auf dem Kelch lokalisiert sind (KAMM
1975).
Systematische Stellung der Sektion
Ähnlich wie die Arten der Sektion Stipitella G. Grig.
ex Podlech vereinen auch die Arten der Sektion Caraganella
in sich sehr ursprüngliche mit stark abgeleiteten Merkmalen. Die
Annahme, daß Caraganella eine sehr alte, xerophytische
Gruppe darstellt, wird durch viele Merkmale gestuızt. Der Name
besagt schon, daß eine starke habituelle und blütenmorphologische
Ähnlichkeit mit Caragana besteht, einer Gattung, die mit
Brorlnult erau.s Geh ers nie,y 37, :0C,arllo prhuase, a, Ha Nordren =
dron „Spmaresrophysa,swauinsonia und
Lessertia zu den nächsten Verwandten der Gattung
Astragalus zählt. Insbesondere der kurzglockige Kelch und
die sehr kurz genagelten Kronblätter sowie der lang gestielte
Fruchtknoten stellen ursprüngliche Merkmale dar, wie sie auch
bei den erwähnten Gattungen vorkommen,
Lediglich die Verdornung der Blattrachiden (wenigstens an den
Langtriebblättern) und im Zusammenhang damit der Verlust des
- 156 -
Endfiederchens sowie die überwiegend medifixen Haare stellen
eine stärkere Ableitung dar, erstere sicher als eine sehr alte
Anpassung an die sehr trockenen bis halbwüstenhaften Standorte.
Wir gehen sicher nicht fehl in der Annahme, daß Caraga-
n-ella eine der ursprünglichsten Gruppen medifix behaarter
Astragali darstellt, die sehr isoliert steht und unter den
lebenden Astragali keine näheren Verwandten besitzt.
Sie mag ein Relikt sein aus jener Zeit, als sich die beiden großen
Entwicklungslinien mit medifixen und basifixen Haaren ausein-
ander zu differenzieren begannen.
Spezieller Teil
Ssect. . Caragsamella Bee. u Mem. Acad. Imp. Sci. St.
Petersb., ser. VII, 11(16): 6 (1868)
Typus: Astragalus stocksii Benth. ex Bge.
Reich verzweigte niedrige Dornsträucher mit medifixen,
seltener mit teils medifixen, teils basifixen Haaren besetzt. Neben-
blätter sehr klein, unter sich und vom Blattstiel frei, hinfällig.
Blätter heteromorph, die der Langtriebe paarig gefiedert mit ver-
dornender Rachis, die der Kurztriebe unpaarig gefiedert mit
dünner, nicht verdornender Rachis. Blütentrauben axillär. Brakteen
und Brakteolen winzig. Kelch glockig, schwach zweilippig, sich
zur Fruchtzeit nicht verändernd. Kronblätter kahl, gelb, mit
relativ großer Platte und sehr kurzem Nagel. Fruchtknoten lang
gestielt, Griffel rechtwinklig abgebogen mit deutlich pinselförmig
behaarter Narbe. Hülsen lang gestielt, derb dünnwandig, voll-
ständig bilokulär, wenigsamig.
Schlüssel der Arten
1 Blütentrauben meist 20-30 cm lang, 4-18 blütig mit 8-15 cm
langem Stiel; Blättchen in 3-6 Paaren, 6-12 mm lang
A. koschukensis
1’ Bilütentrauben 1-5 cm lang (selten bis 10 cm), meist nicht mehr
als 8 blütig, höchstens 2 cm lang gestielt; Blättchen in 2-4
Paaren, nur selten über 8 mm lang 2
2 Fruchtknoten und Hülsen behaart _ A. reshadianus
2:Fruchtknoten und Hülsen kahl - A. stocksii
Astragalus koschukensis Boiss., Fl. Or. 2:
492 (1872)
= Tragacantha koschukensis (Boiss.)O. Kuntze,
- 157 -
Revis. Gen. : 945 (1891).
Lectotypus: in parte inferiori jugi Koschuk Affghaniae, Griffith
no. 466 (Journal) (G).
= Astragalus stocksii Benth. ex Bge. var.
elongatus Benth. ex Bge. in Mem. Acad. Imp. Sci. St. Petersb.,
ser. VII, 15(1): 4 (1869). Lectotypus: Griffith Distrib. No.
1508 (P).
Zee Rare 'sHt oekis 1 ig Benth., ex’Bge...yar.
honigbergeri Sirj. in Feddes Repert. 52: 15 (1943). Holotypus:
Cabul, leg. Honigberger (W).
Zu ANslem ang 5 ımuork unnle nishs, Sirin erRechs ft.
in Biol. Skr. Dan. Vid. Selsk. 9(3): 175 (1957). Holotypus: S.
of Mokur, 1800 m, 11.5.1949, leg. Köie 3837 (W).
Abbildung: Biol. Skr. Dan. Vid. Selsk. 9(3): 174, 175, fig. 206,
207 (1957) sub nomine A. mokurensis
Dorniger, reich verzweigter Halbstrauch, 20-60 cm hoch.
Stämme und ältere Äste mit grauer, längsrissiger Rinde. Die
jungen Äste aufrecht bis schräg aufrecht stehend, dicht weiß an-
liegend behaart. Nebenblätter lanzettlich zugespitzt, 1-1,5 mm
lang, frei, weißbehaart, hinfällig. Blätter heteromorph, die der
Langtriebe paarig gefiedert mit verdornender Rachis. Rachiden
schräg nach oben abstehend, (15) 20-35 (40) mm lang, dicht an-
liegend weißhaarig, selten mit wenigen untermischten schwarzen
Haaren, bald verkahlend. Blättchen in 3-6 Paaren, kurz (bis 1
mm lang) gestielt, lanzettlich bis schmal elliptisch, im obersten
Drittel am breitesten, am Grunde lang keilig verschmälert, an der
Spitze schwach ausgerandet bis gerundet, 6-12 mm lang und 2-5
mm breit, beidseitig dicht bis locker anliegend weißhaarig; Mittel-
nerv auf der Unterseite schwach hervortretend. Blätter der Kurz-
triebe und Frühjahrsblätter imparipinnat mit dünner, nicht ver-
dornender Rachis. Blütenstände blattachselständig, incl. Stiel
(10) 20-30 cm lang, locker traubig, 4-18 blütig mit (4) 8-15 cm
langem, spärlich anliegend weiß-schwarz behaartem bis fast
kahlem Stiel, Brakteen linealisch, 1,5-3 mm lang, spärlich be-
haart, rasch abfallend. Blütenstiele 2-3 mm lang, zurückgebogen,
weiß-schwarz behaart. Brakteolen zuweilen vorhanden, am unteren
Teil des Kelches sitzend, pfriemlich, 1-1,5 mm lang. Kelch
glockenförmig, 5-5,5 mm lang, am Grunde etwas schief breit zu-
sammengezogen, dicht oder seltener locker schwarz-weiß, seltener
fast rein weiß behaart, die oberen Kelchzähne kurz breit dreieckig,
die unteren pfriemlich, 1,5-2,5 mm lang. Krone gelb, kahl. Fahne
- 158 -
14-15 mm lang, Platte breit verkehrteiförmig, 8-9 mm breit,
an der Spitze gerundet bis ganz schwach ausgerandet, am Grunde
breit keilförmig in einen undeutlichen Nagel verschmälert. Flügel
cr. 14 mm lang, Platte breit linealisch, gerade bis schwach ge-
krümmt, cr. 12 mm lang und 3,5-4 mm breit, an der Spitze ge-
rundet, am Grunde deutlich 1,5-2 mm lang geöhrt, über dem
Öhrchen deutlich gehöckert, Nagel cr. 4 mm lang. Schiffchen 13-
14 mm lang, Platte dreieckig, vorne fast rechtwinklig gestutzt,
scharf zugespitzt am Grunde mit deutlichem breitem, ca. 1,5 mm
langem Öhrchen und deutlichem Höcker, Nagel 4-5 mm lang.
Fruchtknoten kahl, cr. 5 mm lang gestielt. Griffel rechtwinklig
abgebogen, kahl mit deutlich pinselförmig behaarter Narbe. Hülse
kahl, 6-10 mm lang gestielt, im Querschnitt schmal dreieckig,
länglich-lanzettlich, beidendig zugespitzt, von den Seiten etwas
zusammengedrückt, an der Bauchseite scharf gekielt, am Rücken
schmal gerundet bis stumpf gekielt oder schwach rinnig, 10-28 mm
lang und 3-4 mm hoch vollständig bilokulär. Samen (unreif) cr.
3 mm lang.
Verbreitung: In den Trockengebieten Südost-Afghanistans und des
angrenzenden Pakistans in Höhenlagen von 1200-2300 m (siehe
Karte 1)
Gesehene Bele ge:
Afghanistan, Prov. Ghazni: Katawas, 9-10.5.1949, Neubauer Nr.
1949/433 (W).
Prov. Kandahar: 18 km WSW von Maruf an der Straße nach
Arghestan, 26.3.1971, leg. Podlech Nr. 20114 (M, Hb. Podlech).
Prov. Orozgan: Tirin, in collibus inter lacum artificiale "Arghandab
reservoire', 31050», 65045», et Tirin, 32040», 65050’, 1400-
1700 m, 23.5.1967, leg. Rechinger Nr. 35029 (M, W).
Prov. Paktia: Umgebung von Gomal, 8.6.1971, leg. Volk Nr.
71/296 (Hb. Podlech).
Prov. Zabul: 8 km südlich von Shar-e Safa, Hänge an der Straße
nach Kandahar, 1300 m, 15.4.1972, leg. Anders Nr. 8360 (Hb.
Podlech).
Pakistan: in parte inferiori jugi Koschuk, Griffith no. 466 (Journal)
Typus des A. koschukensis (G-Lecto, K-Iso). - Quetta, in jugo
Khojak, 2300 m, 8.5.1965, leg. Rechinger Nr. 29071 (M, W). -
Quetta to Chaman, Khojak pass above Shelabagh, 2000 m, 8.5.1965,
leg. Lamond Nr. 1065 (E, G). - ?, Griffith Distrib. No. 1508,
Typus von Astragalus stocksii var. elongatus (P-Lecto).
- 159 -
Hierher wird mit Vorbehalt ein blühender Beleg aus dem Iran,
Prov. Gorgan: 100 km E Gonbad, 1100 m, 14.5.1966, leg. Pabot,
Herb. Minist. Iran. Agric. (Evine) No. 12545 E (IRAN) gestellt,
der sich durch den Besitz basifixer Haare am Kelch und durch
kahlere Blätter von den übrigen Aufsammlungen unterscheidet.
Ob es sich hierbei um eine eigene Sippe handelt, wie der weit
abgelegene Fundort vermuten läßt, kann erst nach Einsicht
weiteren und besseren Materials entschieden werden.
Astragalus reshadianus Podlech, spec. nov.
Holotypus: Afghanistan, Prov. Farah: Südhänge des Kohe Pushte
Khola, 10 km SW von Purchaman, 2360 m, 4.6.1971, leg. D.
Podlech Nr. 21744 (M).
Differt ab A. stocksii Benth. ex Bge. pube in inflores-
centiis mere albida, foliolis angustioribus, ovariis fructibusque
pilosis.
Fruticulus ramosissimus, ad 60 cm altus. Truncus crassus cortice
griseo, ramis erectis vel oblique ascendentibus hornotinis dense
subappresse albi-pilosis. Stipulae lineari-lanceolatae, acutae, cr.
l mm longae, inter se et a rachide liberae, albi-pilosae, caducae.
Folia heteromorpha, ea macroblasti 10-15 mm longa, paripinnata,
rachide rigide spinosa, 0,75 mm crassa, dense subappresse albi-
pilosa, demum calvescente; foliola crassiuscula, 3-juga, plana
vel complicata, brevissime petiolulata, 4-6 mm longa et 1,5-
2,5 mm lata, angusti-obovata, basi cuneatum angustata, apice
emarginata vel rotundata, nervo mediano indistincto, supra subtusque
dense appresse albi-pilosa. Brachyblasti in axillis foliorum
inferiorum evoluti, foliis imparipinnatis rachide tenue non induras-
cente. Inflorescentiae in axillis foliorum racemosae, 1-5 florae,
1,5-2 cm longae, 2-6 mm longe pedunculatae. Bracteae minutissimae,
late lanceolatae vel ellipticae, cr. 0,5 mm longae, albi-hirsutae,
caducissimae. Pedicelli 1-1,5 mm longae, reflexae, albi-hirsuta.
Bracteolae basi calycis interdum evolutae, lineari-lanceolatae,
minutissimae. Calyx 4-5 mm longus, campanulatus, dense sub-
appresse albipilosus, basi oblique rotundati-attenuatus, laciniis
superioribus brevissime triangularibus, inferioribus breviter
lanceolati-acuminatis, 1,5-2 mm longis. Corolla flava, glabra.
Vexillum obovatum, 11-13 mm longum et 6-8 mm latum, apice
leviter emargiantum basi in unguem perbrevem indistincte attenua-
tum. Alae 10-12 mm longae, lamina anguste elliptica leviter
curvata, 8,5-10 mm longa et 3-4 mm lata, apice rotundata, basi
- 160 -
distincte auriculata, auricula 1-2 mm longa, supra basi gibbosa,
ungue 3-4 mm longa. Carina 10-12 mm longa, lamina perlata
triangulari antice recta apice acuminata, basi auriculata, auricula
l mm longa, ungue 3-4 mm longa. Ovarium longe stipitatum,
stipite 5-6 mm longo, dense appresse (stipite incluso) albi-pilosum,
Stylus reflexus, glaber, stigmate punctiforme dense barbellato.
Legumen longe stipitatum, stipite 5-6 mm longo, leviter curvati-
lanceolatum, a latere compressum, 9-11 mm longum, 3,5-4,5
mm altum et cr. 2 mm latum, linea ventrale recta carinata, linea
dorsale curvata carinata, apice rostro breve reflexo provisum,
complete biloculare, valvis stramineis vel purpurei-suffusis,
sparse vel densiuscule appresse albi-pilosis. Semina 1-4,
elliptica, a latere compressa, cr. 4x2 mm, olivascenti-brunnes-
centia, sparse et minute purpureipunctata, laevia.
Vorkommen: In den trockenen Vorbergen Südwest-Afghanistans
in Höhen von 1600-2800 m endemisch (siehe Karte 1).
Gesehene Belege:
Afghanistan. Prov. Farah: Kohe Malmand, Paßhöhe 23 km nörd-
lich von Gulestan an der Straße nach Purchaman, 1720 m, leg..
Podlech Nr. 21707 (M, Hb. Podlech). - 12 km SW von Sherzad,
an der Straße von Shindand nach Farsi, 1640 m, 8.6.1971, leg.
Podlech Nr. 21998 (E, K, M, W, Hb. Podlech). - Gulestan, 1800 m,
23.4.1969, leg. Hedge & Ekberg Nr. W 7325 (E). - Südhänge des
Kohe Pushte Khola, 10 km SW von Purchaman, 2360 m, 4.6.1971,
leg. Podlech Nr. 21744, Typus (M-Holo, K, W, Hb. Podlech-Iso). -
Höhen westlich des Harirut Tales, 25 km WSW von Farsi an der
Straße nach Shindand, 2200 m, 7.6.1971, leg. Podlech Nr. 21994
(E, G, M, Hb. Podlech). - In declivibis borealibus montis Kuh-
Tscheling-Safed-Daragq (Pirestan) a Parjuman (Partscheman)
meridiem versus, ca. Ja?) 63055> ‚substr. calc., ca. 2600-
2800 m, 31.7.-1.8.1962, leg. Rechinger Nr. 19073 (M, W).
Astragalus stocksii Benth. ex Bge. in Mem. Acad.
Imp. Sci. St. Petersb., ser. VII, 15(1):4 (1869)= Traga-
cantha stocksii (Benth. ex Bge.) ©. Kuntze, Revis.
Gen. : 948 (1891)
Lectotypus: Beludschistan, Stocks 723 (K). : .
= Astragalus parvistipıulus7 Rech,’ u Biol.
Skr. Dan. Vid. Selsk. 9(3): 56 (1957). Holotypus: Afghanistan,
Baba Wali bei Kandahar, Volk K-208 (W).
Abbildung: Biol. Skr. Dan. Vid. Selsk. 9(3): 57, fig. 56, 57 (1957)
subnomine A. parvistipulus.
- 161 -
Kleiner, reich verzweigter, bis 100, selten bis 200 cm hoher
Dornstrauch. Äste aufrecht oder schräg abstehend, schwach ge-
rieft, in der Jugend dicht anliegend weißlich behaart, später etwas
verkahlend, grau. Internodien 4-5 mm lang. Nebenblätter sehr
klein, 1-1,5 mm lang, unter sich und vom Blattstiel frei, ei-
förmig zugespitzt, auf der Außenseite dicht, auf der Innenseite
schwach anliegend weiß behaart, bald abfallend. Blätter hetero-
morph, die der Langtriebe paarig gefiedert mit bleibender und
verdornender, waagerecht bis etwas schräg abstehender, in der
Regel schwach, zuweilen jedoch stärker zurückgekrümmter
Rachis; diese zunächst weißlich anliegend behaart, später ver-
kahlend, 6-20 mm lang. Blättchen dicklich, in 2-4 gleichmäßig
entfernt stehenden Paaren, verkehrteiförmig bis schmal verkehrt-
eiförmig, zuweilen bis herzförmig und breiter als lang, an der
Basis keilförmig verschmälert mit winzigem Stielchen, im vorderen
Drittel am breitesten, an der Spitze meist deutlich ausgerandet,
seltener gerundet, (2,5) 4-7 (9) mm lang und 2-4 (5) mm breit,
beidseitig ziemlich dicht behaart, graugrün; Mittelnerv auf der
Unterseite deutlich. Blätter der Kurztriebe in den Achseln der
unteren Langtriebblätter unpaarig gefiedert mit zarten, nicht ver-
dornenden Rachiden. Blütenstände kurzgestielt, blattachselständig,
locker traubig, (1) 3-8 (15) blütig, 1-5 (12) cm lang. Pedunkel
(1) 5-10 (20) mm lang, wie die Blütenstandsachse weißlich anliegend
behaart. Brakteen lineal-lanzettlich, winzig, schwarz-weiß be-
haart, hinfällig. Blütenstiele cr. 2 mm lang, zurückgebogen, weiß-
oder schwarz-weiß behaart. Brakteolen zuweilen entwickelt, am
Grunde des Kelches sitzend, linealisch, 0,5-1 mm lang, hinfällig.
Kelch etwas schief glockenförmig, 4-5 mm lang, am Grunde schief
breit zusammengezogen, weißhaarig, häufig jedoch mit beige-
mischten schwarzen Haaren, die oberen Kelchzähne winzig drei-
eckig, die unteren lanzettlich-zugespitzt, 1-1,5 mm lang. Krone
gelb, kahl, Fahne 12-13 mm lang, Platte verkehrteiförmig, cr.
7 mm breit, an der Spitze deutlich ausgerandet, am Grunde breit
keilförmig in einen undeutlichen Nagel verschmälert. Flügel 11-
12 mm lang, Platte linealisch, schwach gekrümmt, 8-9 mm lang
und cr. 2 mm breit, an der Spitze gerundet, am Grunde mit cr.
1 mm langem, deutlichem Öhrchen, über dem Grunde gehöckert,
Nagel cr. 3 mm lang. Schiffchen cr. 10 mm lang, Platte drei-
eckig, vorne quer gestutzt mit scharfer Spitze, am Grunde mit
deutlichem, 1 mm langem Öhrchen, Nagel cr. 4 mm lang. Frucht-
knoten kahl, lang gestielt, Stiel 4-5 mm lang. Griffel dünn, kahl,
nur die kopfige Narbe lang und deutlich pinselförmig behaart.
Hülsen kahl, deutlich gestielt, Stiel 4-5 mm lang, lanzettlich,
- 162 -
beidendig zugespitzt, im Querschnitt schmal dreieckig, 11-15 mm
lang, 3-4 mm breit und 4-5 mm hoch, glatt, gelblich-bräunlich,
oft rötlich überlaufen, Bauchnaht scharf gekielt, der Rücken breit
gerundet bis schwach breit gefurcht, voll bilokulär. Samen in
jedem Fach 2-4, schief rhombisch-eckig, flach, 3-4 mm lang,
bräunlich-oliv, glatt.
Verbreitung: In den Trockengebieten von Südost-Persien, Süd-
Afghanistan und Südwest-Pakistan in Höhenlagen von 1000-2100 m
(siehe Karte 2).
Gesehene Bele ge:
Afghanistan, Prov. Kandahar: Südhänge des Sadergi Ghar bei
Kandahar, 1160-1600 m, 22.4.1972, leg. Anders 8792 (W). -
Baba Wali bei Kandahar, 1250 m, leg. Volk Nr. K 208, Typus des
A. parvistipulus (W). - ?, Griffith Nr. 1168 (K). - ?,
Griffith Distrib. No. 1509 (G, P).
Iran, Zahedan Province: 90 miles SE of Khash, road to Saravan,
4.000 ft., 17.3.1971, leg. Grey-Wilson & Hewer Nr. 192 (K). -
16, 7 miles W.of Saravan, road to Suran, 3900 ft., 18.3.1971, leg.
Grey-Wilson & Hewer Nr. 201 (K, W). - In vicinitate pagi Suran
ca. 40 km occid. ab oppido Saravan, 30.3.1973, leg. J. Sojak Nr.
692 (PR). - Dehak > Esfandak Murt, 13.3.1974, leg. Iranshahr &
Ershad Nr. 16351 (W). - Ziaratjak > Sarbaz, 10.3.1974, leg.
Iranshahr & Ershad Nr. 16345 (W). - Sarbaz, 76 km versus Gale-
Zaboli, 1200 m, 11.3.1974, leg. Iranshahr & Ershad Nr. 16354
(W). - Sarbaz (Gebirge), 6.4.1949, leg. Salawakai Nr. 732 (W).
Pakistan, Baluchistan: Stocks 723, Typus vonA. stocksii (K-
Lecto, G, P-Iso). - Stocks 140 (K). - Baluchistan 1891-1894, leg,
E.A. Elliot (K). - Makran: 60 km S Panjgur, 26°58’, 64°06”,
800-850 m, 19.4.1965, leg. K.H. Rechinger Nr. 28125 (W). -
Kalat: Basima prope Jangal inter Panjgur (26 58’, 64°06’ ) et
Surab (28°29- , 66° 19”), 1350°m, 21, 2.1969; leg, K.H. Rechinger
Nr. 28273 (W). - 10 kmS. Khuzdar, 27°49’, 66°39’, 2.4.1965,
leg. K.H. Rechinger Nr. 27406 (W). - Khuzdar to Wad, ca. 30 km
from Khuzdar, 1150 m, 2.4.1965, leg. J. Lamond Nr. 210 (E). -
Panjgur to Surab, near Nag, 1300 m, 21.4.1965, leg. J. Lamond
Nr. 648 (E). - Quetta: Hurnai Valley, Lardulu Bagh, 29.4.1886,
leg. Lace Nr. 12 a(K). - Fort Sandemann, 4600 ft., 15.5.1896,
leg. J.F. Duthie Nr. 18835 (K). - Quetta, leg. Lace Nr. 3682 (E).
Quetta, 7.4.1888, leg. J.F. Duthie Nr. 8639 (K, WU). - Quetta,
5500 ft., 9.5.1956, leg. W.A. Dick-Peddie Nr. 127 (K). - Near
Quetta, May 1953, leg. Schmid (K). - Environs de Quetta, 30.4.-
- 163 -
1.5.1954, leg. F. Schmid Nr. 1553 (G). - Urak, 7000 ft., 11.5.
1952, leg. H. Crookshank Nr. 64 (K). - Urak-Tal, 15 miles W.
Quetta, Mai 1958, leg. G. Repp (W). - Quetta to Sibi, Bolan Pass,
2000 m, 23.4. 1965, leg, J. Lamond Nr. 709 (E). - Quetta, in
jugo Bolan, 29 41’, 67 34’, 2000 m, 23,4. 1965, leg. K&.H:;
Rechinger Nr. 28418 (W). - Loralai, 30 20’, 68 41’, 1400 m,
14.5.1965, leg. K.H. Rechinger Nr. 29417 (W). - Roadside W of
Loralai, 1400 m, 14.5.1965, leg. J. Lamond Nr, 1226 (E). - Ad
radices occidentales montium Chiltan inter Dulai et Kanak, 29 58’,
66°45°, 1600 m, 9.5.1965, leg. K.H. Rechinger Nr. 29128 (W). -
50 km from Quetta, Chiltan, Between Dulai and Kanak, 1600 m,
9.5.1965, leg. J. Lamond Nr. 1096 (E). - Mekhar to Murgha
Kibzai, 1500 m, 18.5. 1965, leg. J. Lamond Nr, 1416 (E). - Inter
Mekhtar (30 28’, 60 26’) et Murgha Kibzai (30 48°, 69 25’),
1500 m, 19.5.1965, leg. K.H. Rechinger Nr. 29792 (M, W). -
Murda Kach, 6500 ft., 3.9.1887, leg. Lace Nr. 4050 (E, K). -
Near Sanjawi, road to Duki, 1400 m, 16.5.1965, leg. J. Lamond
Nr. 1327 (E). - Near Duki road from Sanjawi, 1150 m, 16.5. 1965,
leg, ap Lamond Nr. 1335 (E). - In saxosis calcareis E Sanjawi,
30:16272.687 257,14:00’m,* 16, 521965; des. K.H, Rechinger Nr.
29593 (M, W). - In jugo W Ziarat, 30 20°, 67 30°, 2200 m, in
juniperetis, 12.5.1965, leg. K.H. Rechinger Nr. 29298 (M, W). -
Inter Bostan (30°23’ , 67°00°) et Khanozai, 1600 m, 10.5.1965,
leg. K.H. Rechinger Nr. 29165 a (W). - In jugo Tak, 30 kmS
Quetta, 2100 m, 22.4.1965, leg. K.H. Rechinger Nr. 28404 (W). -
W Duki, 1150 m, 16.5.1965, leg. K.H. Rechinger Nr. 29615 (W). -
Waziristan: Barwand, 4000 ft., 26.4.1895, leg. Harsukh Nr.
15729 (K).
Literatur
BOISSSIER, E. (1872) - Flora Orientalis Vol. 2, Genevae et
Basileae.
BUNGE, A. (1868/69) - Generis Astragali species gerontogeae.
Parts priori, claves diagnosticae. Mem. Acad. Imp.
Sci. St. Petersb., ser. VI, 11(16): 1-40. Pars altera,
specierum enumeratio. l.c. 15(1): 1-245.
KAMM, G. (1975) - Haaruntersuchungen an zentralen Gruppen der
Gattung Astragalus. Zulassungsarbeit für das höhere
Lehrfach an Gymnasien. München.
RECHINGER, K.H. (1957) - Leguminosae. In KÖIE & RECHINGER,
Symbolae Afghanicae 3. Biol. Skr. Dan. Vid. Selsk. 9(3):
1-208.
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- 167 -
itt. Bot. München 12| p. 167-180 | 15.12.1975| ISSN 0006-8179
CROTALARIA VIRGULTALIS AND ALLIES IN SOUTHERN AFRICA
by
R. M. POLHILL (KEW) and A. SCHREIBER
Zusammenfassung
Griotbalanias'virgiu ltsal, sı Bureh. exıDE. bildet
mil fCHGr78i Pralnitsiroimidies 83 (DER 5m E: Trorr len ar irs? Burtt
Dayvy ex Verdoorn, .,C.. allen.iin Verdoorn’und .C. pseu-
dovirgultalis Torre eine eigene Gruppe innerhalb der
Sektion Geniculatae (POLHILL 1968). Diese Arten kommen nur in
den trockeneren Teilen des südlichen Afrikas (auf Kalahari-Sanden)
vor. Sie werden in vorliegender Arbeit auf ihre Eigenständigkeit,
Variationsbreite und Bildung von Übergangsformen untersucht. In
einem scatter diagram (fig. 1) wird gezeigt, daß Blättchenbreite
und Blattstiellänge keine guten Merkmale für die Unterscheidung
der Arten darstellen. Färbung und Zeichnung der Blüten eignen
sich hierfür wesentlich besser. Die am Material beobachteten
Kombinationen von Färbung und Zeichnung einzelner Blütenteile
wird dargestellt. Zur Erkennung von Übergangsformen zwischen
Ge vVerEUTBEKreiundgEehN spart iso Id Eis mıwurde, ein
score diagram (map 1) erstellt, das auführlich diskutiert wird. C.
orientalis und C. allenii werden aufihre, spezi-
fische Eigenständigkeit untersucht: C. orientalis wird
als Art aufrecht erhalten, C. allenii wirdals Unterart
zu GC ’örientali sigestellt. C. psıeudovirgul-
talis wirdin die Diskussion ebenfalls einbezogen, ihre Eigen-
ständigkeit wird bestätigt. Ein Bestimmungsschlüssel, Aufzählung
der Arten, Verbreitungskarte (map 2) und Liste der benützten
Literatur sind der Arbeit beigegeben.
- 168 -
Cm ost aba ra.) vr gult.a,li s-. Bureh. ex Dewzge
s p artalouldies. _DC., .C. _ orient.aTıjs 7 Baum Dayyses
Verdoorn, C. allenii Verdoornand CC. pseudo-
virgultalis Torre belong to section Geniculatae (POLHILL
1968), in which they form a discrete group defined as follows:
stems ribbed (neither terete nor winged), leaves unifoliolate
(occasional leaf sometimes trifoliolate) and petals yellow or white
(not blue). The group is virtually restricted to the area of Kalahari
sands in the drier parts of southern Africa.
Traditionally sE&pn yarın gu 1Li,3,Liss,, and. E.. siparitzor
ides have been differentiated by the leaflets, which are narrower
(sometimes involute) and often on shorter petiolesin C. spar-
tioides (DE CANDOLLE, 1825; BENTHAM, 1843; HARVEY
1862; E.G. BAKER 1914; VERDOORN, 1928). The additional
material now available shows the variation to be continuous. This
is illustrated in the form of a scatter diagram in fig. 1. The mean
length of petioles and the mean width of leaflets (unrolled where
necessary) on the middle part of the stem have been plotted for
each reasonably well collected herbarium specimen. No separation
is apparent.
Dr. Leistner, National Herbarium, Pretoria, has seen the
species growing in various places and drew our attention to
differences in flower colour. Typicallyin C. virgultalis
the standard is white with reddish lines outside (the red sometimes
more diffused, particularly with age), the wings are bright yellow,
and the keel paler with the beak speckled or suffused reddish brown
to purple. Typicallyin C. spartioides the petalsare
all yellow (the keel paler), without darker markings, and usually
the flowers are rather smaller. These differences are not constant,
however, over a rather large part of the distribution area. The
sort of variation that can occur may be indicated by examples of
collections from the Aroab area of the Keetmanshoop District of
South West Africa and from the Gordonia and Postmasburg Distriets
of South Africa.
Aroab area
Standard white, lined darker; tip of keel dark, the speckles partly
fused (BLEISSNER 291).
Similar but red diffused on standard (GIESS, VOLK & BLEISSNER
7201).
Standard white, the veins dark or just finely dotted; beak of keel
speckled to varying degrees (DE WINTER 3377).
- 169 -
Standard pale rose with faint reddish lines developed to varying
degrees; keel finely and variably speckled (LEISTNER 1789).
Standard probably pale, the veins dotted with minute spots; keel
rather thinly speckled (ACOCKS 15585).
Standard yellow, unlined; keel finely speckled (LEISTNER 1790).
Gordonia and Postmasburg Districts
Standard white with reddish lines; keel with purple tip (LEISTNER &
JOYNT 2798).
Standard white with maroon lines, keel rusty red at tip, but
specimens show markings developed to varying degrees; both
species noted to be growing together (LEISTNER 1600).
Standard noted by collector as white with purple lines, keel with
purple lines, but one duplicate (at Kew) with unmarked flowers
(LEISTNER 2091).
Petals yellow; beak of keel speckled (LEISTNER 2172).
Similar, but keel only sometimes speckled (LEISTNER 2194).
Petals yellow, unmarked (LEISTNER 2074),
The varied combination and differing degrees of expression of
these factors in intermediate plants could be the result of intro-
gression. A simple hybrid index can be made by scoring two points
for each character state typicalof C. virgultalis, zero
for each typicalof C. spartioides ,„ and one where the
state is intermediate of inconstantly expressed, Five characters
have been scored on the following basis:
Standard white = 2; yellow = 0.
Standard with reddish lines = 2; unlined = 0.
Keel marked darker = 2; unmarked = 0.
Keel 14-18 mm. long = 2; 13-14 mm. = 1; 11-13 mm. =.
Leaflets with mean width of more than 2,5 mm. = 2; 1,5-2,5 mm.
= 1; less than 1,5 mm. =0.
pwßmN -—
The scores are shown on map 1. Specimens in fruit or with insufficient
data to score flower colours have been omitted (compare map 2).
It will be seen that collections with 8-10 points, i.e. most features
of C. virgultalis , orwith 0-2 points, i.e. most feature
of C. spartioides, are most commonon the periphery
of the total distribution area. C. spartioides alone
occurs in Botswana and adjacent parts of the NE. Cape Province.
C. virgultalis alone occurs near the Vaal and upper
reaches of the Orange River. Both occur in the Gordonia and Post-
masburg Districts with intermediates of all sorts as noted above.
In South West Africa the characteristics of C. virgultalis
- 170 -
predominate in the south and of C. spartioides further
north, but specimens rarely look quite typical of either species
and towards the south-east, in the Keetmanshoop District, the
characteristics are very mixed. We have referred all material
seen from the Gobabis, Windhoek and Rehoboth Districts to C.
spartioides, butitis possible that plants approximating
closerto C. virgultalis do occur. DINTER (1920)
records two specimens of C. virgultalis which we
have not seen - Gobabis to Oas, DINTER 2717 and Kalkfontein,
DINTER 2717 a. Dr. Leistner reports that STEYN s.n. (Onder-
stepoort No. 8962) from Windhoek District, Otjimbondona, Farm
No. 225, seems to him more like C. virgultalis than
C. spartioides. Specimens from the border region along
the lower reaches of the Orange River are all very imperfect,
but seem to be of an intermediate type.
The intermediates seem to be of secondary origin. There is no
evidence of a relatively uniform stock from which extremes might
have diverged, nor of a simple cline across the range. On the
contrary the features of C. virgultalis and C.
spartioides are expressed in varying degrees where the
ranges overlap suggesting a prolonged period of introgression. The
ecological data on specimen labels is inadequate, but it seems
possible that C. virgultalis ina restricted sense tends
to occur on flats of loose sand, whereas true C. spartio-
ides tends to occur on consolidated and fossil dunes. The inter-
mediates are less restricted occupying a wide variety of sandy
places, and are now more widespread than the parent species. This
makes naming a little difficult. We have used the hybrid index scores,
determining material with 8-10 pointsas C. virgultalis,
0-2as C. spartioides, T7and3as atypical and 4-6 as
intermediates. We consider flower colour as the best indicator, but
none of the factors (standard colour, standard markings, keel
markings) seems more significant than the others; marked variation
of flower colour is a good indicator of intermediates.
E. orientalfFs"and E:W all einlilie !deseribfda
century later (VERDOORN, 1928), occur north and north-east of
CC. virgultalis,'and!.C), sp a ririondesnaser
They differ from C. virgultalis and C. spar-
tioides by the generally longer petioles (fig. 1), longer pedicels
and by the glabrescence of the branches. The variation overlaps
for each character, but a reasonable separation can be made on the
combination of characters. The available information on flower
le
colour is inconclusive. Where noted in detail the standard is des-
cribed as white inside, yellow lined reddish brown outside, and the
keel is usually but not always marked darker at the tip, buta
number of collectors just note the flowers as yellow or the standard
as white. VERDOORN (1928) paired C. orientalis and
E. "ss praz LTordiets"} with narrown.leafleis/and „EC. Jalleni.i
and C. virgultalis with broader leaflets, but the flower
colour, flower size and longer petioles suggest both C. orien-
Lan IS eanabHE Parlkkeinkdio Arettloserto E.’ wir guE-
talis. Certain specimens of C. orientalis (LAM-
BRECHT 33, LEACH & NOEL 207) have a few trifoliolate leaves
and the markings of the flower are comparable with C. flavi-
carinata Bak. f., a related but less specialised species of
the Okovango-Zambesi-Kafue basin, which is bushy with trifoliolate
stipulate leaves. Similarities between C. orientalis and
C. spartioides , particularly in the leaf shape, are pro-
bably due to convergence. _C_ orwventalis and C.
allenii could be reduced to subspecies of C. virgul-
t a3 Laye: » bub-as- 907. oz.1fre.rnit a VPrs Iistlrable-to eonfusıon with
C. spartioides andasintrogression makes the segre-
sratiamien "GG." vier gultalis and C. spartioides
difficult, it seems preferable not to broaden the concept of C.
vıresultalis ‚any further.
The leaves of C. allenii are usually larger than those
of C. orientalis but there is some overlap and the most
significant difference seems to be in the indumentum. C. orien-
talis is based principally on BURKE 338 from Rhenoster R. in
the Orange Free State (ZEYHER 370, probably collected simul-
taneously and cited by BURTT DAVY (1932) as a syntype, is a poorer
specimen). In the lectotype the ovaries are glabrescent, densely
pubescent when young but quite glabrous by the fruiting stage. In
collections from the Zeerust area of the Transvaal and adjoining
parts of Botswana, the ovary is either glabrous or with sparse hairs
shed at an early stage. No specimens from the more distant localities
of the Waterberg District of the Transvaal and, coincidentally, the
Waterberg area of South West Africa shows development of the fruit,
but in flower they have densely hairy ovaries and the one specimen
in fruit, CODD 8462, has glabrous pods. On somewhat limited
evidence we characterise C. orientalis by glabrescence
of the fruits, accepting cosiderable variation of the ovary indumen-
tum. By contrast the fruitsof C. allenii remain finely
pubescent. The indumentum of the standard shows some correlation,
being absent or sparsein C. orientalis, extensivein
- 172 -
C. allenii, but where ranges overlap in the Waterberg
District of the Transvaal it is difficult to name flowering speci-
mens with certainty. On available evidence we maintain C.
orirentarti s''distinet from 'C. vIirurerresand
include C. allenii asasubspecies, but further collections
might well suggest some alternative arrangemant. More information
from the NW. Transvaal would be particularly welcome.
The last species of the group to be describedis C. pseudo-
virgultalis Torre, known only from the Huila District of
Angola. It is easily distinguished by the presence of stipules. The
petioles show interesting variation, being notably longer (up to
5 mm.) where they subtend branches. The standard is yellow (some-
times suffused reddish purple) and the petals are marked ina
manner comparableto C. orientalis and C. virgul-
Maul 10se.
The material examined is cited below by provinces or districts
and then by degree squares (first two digits degree south, second
two digits degree east). We are grateful to the Directors of the
National Herbarium, Pretoria, and the Botanical Garden and
Museum of the University of Zürich for the loan of specimens. We
have not thought it necessary to borrow all the material from
Pretoria and we are grateful to Dr. Leistner for sending or
commenting on the more critical specimens.
Key to C. virgultalis and allies
Stipules present; petioles 0-5 mm. long, distinctly longer on leaves
subtending branches 1. C. pseudovirgultalis
Stipules absent:
Petioles mostly 6-18 mm. long; pedicels 6-9 mm. long in
flower; branches glabrous or nearly so except on youngest
parts; standard usually white inside and yellow lined reddish
brown outside. 2. E.. orientalis
Pods glabrous or soon glabrescent (ovary glabrous to densely
pubescent); standard glabrous to sparsely pubescent; leaflets
mostly 0,8-2,5 mm. wide a. subsp. orientalis
Pods persistently pubescent; standard extensively pubescent
outside; leaflets usually mostly 2-9 mm. wide
b. subsp. allenii
Petioles 1-6 (-8) mm. long; pedicels 3-6 (-7) mm. long in
flower; branches persistently finely pubescent:
173 -
Standard usually white, veined reddish brown or purple; keel
13-16 mm. long, usually reddish purple at tip; leaflets
usually mostly (1,5-) 2,5-4 mm. wide
I virgultalis
Standard usually bright yellow, unmarked; keel 11-14 mm.
long, usually unmarked; leaflets often 0, 8-2,5 mm. wide
4. C. spartioides
1. €. pseudovirgultalis Torre in Mem, Junta Invest. Ultram.,
ser. 2, 19: 25, t. 3 (1960) & Conspect. Fl. Angol. 3: 32 (1962).
Angola
Huila. 1413: 12 km. Jau-Humpata, TORRE 8637 (LISC, holotype
(not seen); BM, isotype); Jau, SANTOS 722 (K).
2. C. orientalis Burtt Davy ex Verdoorn in Bothalia 2: 417 (1928);
Burtt Davy, Man. Fl. Pl. & Ferns Transvaal: 401 (1932);
Schreiber in Mitt. Bot. München 2: 289 (1957) & in Prodr. F],
Südwestafrika 60: 25 (1970).
C. spartioides sensu auct. non DC.: Bentham in Hook., Lond.
Jour. Bot. 2: 561 (1843), pro parte; Harvey in Fl. Cap. 2: 41
(1862), pro parte; Baker fil. in Jour. Linn. Soc., Bot. 42: 270
(1914), pro parte.
a. ssp. orientalis
Botswana
SE. 2425: 19 km. Molepolole - Letlaking, WILD 4953 (K, M); 97 km.
Lobatsi - Ghanzi, LAMBRECHT 337 (K); 32 km. W of Kanye, LEACH
& NOEL 207 (K, LISC); Kanye, HILLARY & ROBERTSON 627 (PRE).
Sotıch West Arrıca
OTJ. 2017: Waterberg, VOLK 1063 (M).
> o,uith. Africa
Transvaal. 2327: 5 km. N. of Ons Hoop, CODD 8462 (K). 2526:
Zeerust, HUTCHINSON 2959 (BM, K) & THODEA. 1381 (K, PRE);
Matebe valley, HOLUB s.n. (K). 2527: Magaliesberg, BURKEs.n.
(BM). Orange Free State. 2727: Rhenoster R., BURKE 338 (K,
- 174 -
lectotype; BM isolectotype) & ZEYHER 370 (BM, K, OXF, P).
Cape Province. 2625: Madibi - Setlagoli, DUPARQUET 469 (P).
b. ssp. allenii (Verdoorn) Polhill & Schreiber, stat. nov.
C. allenii Verdoorn in Bothalia 2: 417 (1928).
Rhodesia
W. 1725: Victoria Falls, ALLEN 226 (K, lectotype). 1827: Wankie
Game Reserve, Gwaai Corridor, WILD 4723 (COI, K, L, LISC).
1828: Charama Plateau, BINGHAM 175 (K, LISC). 1928: Gwampa
Forest Reserve, GOLDSMITH 83/56 (K, LISC) & 119/55 (Ku BISC);
Nyamandhlova Pasture Research Station, PLOWES 1751 (K, LISC).
2028: Bulawayo, F.A. ROGERS 138312 (K).
Scomitch Weersit FA Fee
GRN. 1819: NE. of Karakuwise, Cigarette, MAGUIRE 2390 (PRE).
5 0 EA lee
Transvaal. 2327/2328: Ellisras - Vaalwater, WERDERMANN &
OBERDIEK 1804 (K). 2428: 8 km. Vaalwater - Hermansdoorns,
MEEUSE 10521 (M). 2527: Kroondal, LOUW 2594 (PRE).
3. C. virgultalis Burch. ex DC., Prodr. 2: 128 (1825); Bentham
in Hook., Lond. Jour. Bot. 2: 561 (1843); Harvey in Fl. Cap.
2: 40 (1862); Baker fil. in Jour. Linn. Soc.,Bot. 42: 269 (1914),
pro parte; Verdoorn in Bothalia 2: 416 (1928), pro parte majore;
Burtt Davy, Man. Fl. Pl. & Ferns Transvaal: 401 (1932), pro
parte; Schreiber in Prodr. Fl. Südwestafrika 60: 28 (1970), pro
parte.
Sio untahs „AWuensutsg- A F Biinera
LUS. 2816. Orange R., Oabigarub, SCHENCK 242 (Z). 2816/2817:
Orange R., Arisdrift, SCHENCK 265 (Z). KEE. 2619: 30 km WNW.
of Aroab, ACOCKS 15585 (K) - not typical; 11 km. W of Aroab, DE
WINTER 3377 (K, M) - not typical; Farm Kamelhaar, BLEISSNER
291 (M). 2719: Farm Orion, GIESS, VOLK & BLEISSNER 7201 (M).
WAR. 2718: Gründorn, DINTER 5040 (BOL, K, 2). 2818/2819:
Warmbad - Blydeverwacht, FLECK 445 (Z); Orange R., FLECK
446 (Z).
- 175 -
5.00 EhnkAsfni ea
Cape. 2820: Augrabies, MIDDLEMOST s.n. (BOL). 2822: Dunmurry
WILMAN in BOLUS 2279 (BOL); Witsand, ESTERHUYSEN in
BOLUS 2262 (BOL); 2822: 34 km. WSW. of Olifantshoek, LEISTNER
& JOYNT 2798 (K, M). 2823: Dinas Rus to Clifton Oos, LEISTNER
1364 (K, M); Zandbult, LEISTNER 1552 (K, M). 2824: between
Vaal and Riet Rivers, BURCHELL 1752 (G-DC, holotype; K, P,
isotypes). 2919: Augrabies (Ougrabies) to Aggeneis (Aggenys),
PEARSON 2928 (BM, BOL, K) - not typical. 2921: 24 km. NW. of
Kenhardt, THERON 1944 (BOL, K). 2922: Prieska, BRYANT 356
(K); Kranskop, ACOCKS 2006 (K, M). 2923: Vaal R. flats, BOWKER
19 (K). ?: Namaqualand, PEARSON 7753 (BM, K) & WYLEY s.n.
(K).
Intermediates between C. virgultalis and C. spartioides
Seotumemi#Wsehst PAFTII.eE
MAL. 2517: Farm Huams, GIESS, VOLK & BLEISSNER 5558 (M).
BET 2617:Sandverhaar, ENGLER 6695 (K), DINTER 4207 (BM, Z),
PEARSON 3712 (BM, BOL, K) & POLE EVANSH. 19357 (PRE).
2717: Inachab, DINTER 1146 (Z). KEE. 2619: Wildheim Ost,
LEISTNER 1790 (K, M); 8kmN. of Aroab (K, M).
Store Adam ea
Cape. 2620: Kalahari Gemsbok National Park, near Groot Skrijpan,
LEISTNER 1482 (K, M); 13 km. NW. of Tweendabbas Pan,
LEISTNER 1478 (K, M). 2722: 8 km. S. of Sonstraal, LEISTNER
2091 (K, M); 8 km. N. of Faansgrove, LEISTNER 1600 (K, M).
2816: near Orange R., Verleptpram, DREGE, s.n. (BM, BOL, K,
OXF, P). 2821: near Upington, "The Halt'', GLOVER in BOLUS
10423 (BOL).
4. C. spartioides DC., Prodr. 2: 128 (1825); Bentham in Hook.,
Lond. Jour. Bot. 2: 561 (1843), pro parte; Harvey in Fl. Cap.
2: 40 (1862), pro parte; Baker fil. in Jour. Linn. Soc., Bot.
42: 270 (1914), pro parte; Verdoorn in Bothalia 2: 417 (1928).
C. virgultalis sensu auct. non Burch. ex DC.: Baker fil. in
Jour. „Linn. Soc., Bot..42: 269 (1914), pro parte; Schreiber
in Prodr. Fl. Südwestafrika 60: 28 (1970), pro parte.
- 176 -
BrorHiswan a
SW. 2122: 48 km. Ghanzi - Lobatse road, R.C. & D.C. BROWN
8293 (K). 2322: 43 km. Kan-Ghanzi, DE WINTER 7362 (K, M).
2421:5 km NW. of Hukuntsi, BLAIR, RAINS & JALALA 2 (K).
SE. 2126: near Malichwae, LUGARD 232 (K).
Ss ui WISE NAHE Vea
GO. 2218: Gobabis, WERNDORFF s.n. (M) - sterile; Breiten-
berg, SEYDEL 2507 (BR, K, M). 2219: Babi-babi, WILMAN in
BOLUS 15339 (BOL). 2318: Farm Donnersberg, WALTER 2696 (M);
Sania, STORY 5922 (K, PRE); Farm Onreg, MERXMÜLLER 1119
(K, M). SW/wW. 22/14 - 17: Windhoek, Walfishbay, ESDAILE in
ROGERS 15353 (K). WIN. 2217: 5,6 km. W. of Omitara, CODD
5823 (K, L); Nosob, FLECK 259 (Z). REH. 2317: Rehoboth,
BASSON 21 (PRE) & FLECK 451 (Z); Gravenstein, VOLK 11542
(M). 2318: Farm Reußenland, WALTER 2638 (M). GIB. 2417:
Mariental, KEET 1511 (PRE). BET. 2617: Farm Sandverhaar, U.
MEYER 40 (M). LUS. 2616: N. of Aus, VOLK 12817 (M) - poor
specimen. KEE. 2619: Farm Brakpan, GIESS, VOLK & BLEISSNER
7232 (M) - not typical.
S ont NA Fir TViela
Cape. 2520: Kalahari Gemsbok National Park, Sewepanne, BARNARD
718 (PRE); Auob R., STORY 5603 (K); without exact locality,
BRYNARD 413 (PRE). 2524: 98 km. W. of Mafeking, ACOCKS
18763 (K, M). 2620: Kalahari Gemsbok National Park, 24 km.N,.
of Geisemap Pan, LEISTNER 995 (K, M). 2622: Royena Halt to
Sand Station, BURCHELL 2407 (K). 2623: Chooi Desert, BURCHELL
2336 (G-DC, holotype; K, L, M, P, isotypes). 2624: Farm Palmyra,
RODIN 3663 (K). 2721: 13 km. E. of Tellery Pan, LEISTNER 2172
(K, M); 8 km. SW. of Kgop Pan, LEISTNER 2194 (K, M) - atypical.
2722:8 km. S. of Lang Pan, LEISTNER 2074 (K, M); Klapin,
LEISTNER 2051 (K, M).
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- 178 -
Petals: 0 unmarked; ®e marked
Branches -/ glabrescent; ‚ persistently hairy
EM ie
E-
E, z
&
= cd y)
&
2 H allenii
®
E10 « us Ss
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«‘ «‘
orientalis «
2. pP
6 “es Ed
je)
d
SPP
2 2 5 PrFaBE
Se Ai 2
2 ap» PP virgultalis
1 2 3 4 5 6
mean leaflet width (mm.)
Fig. 1: Scatter diagram showing variation of mean petiole length
and leaf width and relationship to flower petal markings
and branch indumentum in Crotalaria virgultalis and allies.
= 79
Map 1: Hybrid index scores for Crotalaria virgultalis and
C. spartioides.
- 180 -
nuajje dss
sıejustlo 'dss syejusllo A
sajeipauuayu 9 09 ©
sapıoıeds O
syeyndua @
sıjeyndsaopnesd s
5
Map 2: Distribution of Crotalaria virgultalis and allies,
- 181 -
er. —— ——
ht. Bot. München 12] P- et 15.12. 1075| ISSN 0006-8179]
PODOCOMA UND VITTADINIA — ZWEI VERMEINTLICH
BIKONTINENTALE GATTUNGEN
von J. GRAU
Gattungen, deren Areale sich über mehr als einen Kontinent
erstrecken, werden gern als Zeugen paläogeographischer Be-
ziehungen genannt und sind daher beliebte Objekte bei pflanzen-
geographischen Erörterungen. Ihre Bedeutung scheint besonders
groß, wenn Fernverbreitung unwahrscheinlich ist und diese
Gattungen auf südhemisphärische Kontinente beschränkt sind.
In ihrer großangelegten Arbeit wird von RAVEN und AXELROD
(1974) die Compositen-Gattung Chrysocoma als "represented
by large numbers of species on both continents' (Afrika und Süd-
amerika) zitiert. Die Einbeziehung von Chrysocoma in die
Gattungen, die Afrika und Südamerika gemeinsam sind, erfolgte
wohl in Anlehnung an THORNE (1973), wo Chrysocoma unter
den 111 Gattungen mit gleicher Verbreitung aufgezählt wird. Es
ist bedauerlich, daß solche ungeeigneten Objekte wie Chryso-
ceoma auch heute noch zu sicherlich richtigen Argumentationen
herangezogen werden müssen. Schon in MARTIUS’ "Flora
Brasiliensis'' (VI, 3, 1882-1884) wird der Großteil der neu-
weltlichen '"'Chrysocomen' völlig zu Recht zu Baccharis ge-
stellt. Der Rest - meist nordamerikanische Arten - fällt ent-
weder verschiedenen weiteren Astereen-Gattungen zu wie etwa
Bigelowia oder gehört gar zu Gattungen anderer Triben wie
etwa Vernonia. Chrysocoma selbst ist daher, mit der
eher mäßigen Artenzahl von knapp 20, durch hinreichende
Eigenschaften gut umschrieben, auf Südafrika beschränkt.
Dies und zwei weitere, hier genauer dargestellte Beispiele
zeigen, daß im Interesse von kritikfesten Argumentationen
nur solche Gattungen als Indikatoren für echte Zusammenhänge
auf generischer Ebene herangezogen werden sollten, deren Ein-
- 182 -
heitlichkeit wirklich geprüft wurde. RAVEN und AXELROD
schließlich vertreten in der Tendenz die gleiche Meinung, wenn
sie (l.c.) sagen "statistical analyses of floras are intersting, but
can be judged adequately only in the context of the careful exa-
mination of individual groups".
Bei den beiden hier näher zu untersuchenden Beispielen
handelt es sich ebenfalls um Compositen der Tribus Astereae.
Vittadinia Rich. besitzt 15 Arten in Australien und Neu-
seeland und seit BENTHAM und HOOKER eine weitere Art in Süd-
amerika. Diese Art, ursprünglich von LESSING als Micro-
gyne trifurcata beschrieben, wurde in den Genera
Plantarum ohne weitere Begründungin Vittadinia einbe-
zogen. Es geht dies wohl auf eine Notiz BENTHAMs in seiner
Flora Australiensis zurück, der unter Vittadinia
australis schreibt "on the other hand Microgyne trifurcata
Less. from South America, differs but very slightly in the more
villous achenes and narrow lobed leaves''. Die offizielle Umkombi-
nation besorgte GRISEBACH in seinen Symbolae ad Floram
argentinam (1879), ohne jedoch Argumente für die Zusammen-
legung anzuführen. Seit dieser Zeitwird Vittadinia als
Gattung mit bikontinentaler Verbreitung geführt.
Podocoma Cass. ist eine Gattung mit südamerikanischem
Zentrum, die im Augenblick dort (unter Einschluß von Inu-
lopsis O. Hoffm.) etwa 10 Arten zählt. Hinzu kommen aus
Australien zwei Arten, von denen die erste von R. BROWN (1849)
als P.. cuneifolia auf Grund von unzureichendem
Material beschrieben wird. Eine Abtrennung dieser Art als eigene
Gattung Ixiochlamys durch SONDER und V. MÜLLER
erfolgte dann 1853, ohne daß diese in der Folgezeit anerkannt
wurde. Die Gründe für die Zusammenlegung dieser Arten unter
eine Gattung lassen sich in diesem Fall aus der - allerdings
unterschiedlich ausgeprägten - Tendenz die Achänen oben in einen
schnabelartigen Fortsatz zu verlängern, erschließen. Auch hier
also eine Gattung mit bikontinentaler Verbreitung, allerdings mit
Schwerpunkt in Südamerika.
Nach den einleitend formulierten Gedanken müssen diese
Gattungen jedoch ihre Einheitlichkeit beweisen, ehe sie wirklich
als Beispiele einer alt-antarktischen Verbreitung genannt werden
dürfen. Eine solche Forderung mag auf den ersten Blick bei der
augenblicklichen Unsicherheit der Gattungsgrenzen innerhalb der
Astereen nur zweifelhafte Erfolgsaussicht besitzen. Mir scheinen
jedoch die Argumente ausreichend genug, um in diesen beiden
- 183 -
Fällen eine Entscheidung zu treffen.
Vattadıanssa, A>sKRiıch:
BENTHAM (1873) stellte Vittadinia (übrigens auch
Podocoma)neben Aster und Erigeron. Blüten
und Griffelanhängsel sollen weitgehend Erigeron, der
Pappus dagegen Aster entsprechen. Die Zusammenfügung der
eher unauffälligen südamerikanischen Art mit den australischen
Sippen erscheint bei einer solchen Charakterisierung konsequent;
sie mag aber auch in ihren tief dreiteiligen Blättern begründet sein,
wie sie ähnlich auch bei Vittadinia auftreten können.
Eine genauere Analyse zeigt jedoch, daß außer allgemeinen
Astereen-Merkmalen, die Übereinstimmungen der Pflanzen von
den verschiedenen Kontinenten eher gering ist.
Die Zungenblüten besitzen bei V. trifurcata, der
südamerikanischen Art, eine sehr kurze Ligula (kürzer als der
röhrige Teil der Krone, daher wohl auch der Gattungsname
Microgyne von LESSING), die zudem nicht flach ausge-
breitet, sondern rinnig ausgestaltet ist und aufrecht steht (Abb.
1 d). Bei den australischen Vertreternvon Vittadinia
sind die Ligulae der randlichen Blüten ebenfalls nicht verlängert,
jedoch horizontal abgeknickt und flach (Abb. 1 d’). Die Konnektiv-
anhängsel der Antheren sind bei V. trifurcata sehr
lang ausgezogen und waren bei allen untersuchten Exemplaren
mindestens halb solang wie die Theken (Abb. 1 e). Auch bei den
australischen Vittadinia Arten sind die Konnektivanhängsel
deutlich ausgebildet (Abb. 1 e’), jedoch niemals so ausgedehnt
WIEHET NA IERTINRPTICHEH A
Die Achänen bieten die wesentlichsten Unterschiede. Im Quer-
schnitt zeigen die Früchte aller Arten zunächst den zumindest für die
meisten Ästereen charakteristischen Aufbau (Abb. 3 und 4) in eine
dünne ein bis zwei Zellen starke Fruchtwand die nur an den Rippen
dicke Sklerenchymreiche Leitbündelstränge unterlegt hat und eine
mehrschichtige Samenschale mit zwei charakteristischen Zell-
schichten. Es sind dies die Epidermis der Testa, längliche in
Richtung der Längsachse der Achäne orientierte Zellen, die durch
ihre dreiseitige lignifizierte Verdickung (Außen- und Seitenwände
sind oft stark verdickt) im Querschnitt u-förmig gestaltet sind,
sowie eine innerste Schicht auffallend heller, flacher, plasma-
reicher und mehr oder weniger gleichmäßig verdickter Zellen, dem
- 184 -
Endospermrest. Dazwischen liegen meist einige Schichten kolla-
bierter oft braun gefärbter Zellen. Die südamerikanische Art be-
sitzt nun flache, streng zweirippige Achänen (Abb. 3 a), wie sie
vielen anderen Astereen der gleichen Region ebenfalls charakter-
istisch sind. Die Achänen der australischen Arten sind dagegen
mehrrippig (Abb. 4, 3 c und d), d.h. auch auf der Breitseite
liegen unter der Epidermis bis zu acht unterschiedlich große
Sklerenchymstränge, von denen die an den Kanten liegenden im
Inneren noch funktionsfähige Leitbündel zeigen. Die Strukturierung
der Achänenflächen mit Sklerenchymsträngen kann reduziert sein,
sodaß die Kantenstränge nur noch von je zwei Rippen flankiert
werden, die Achäne somit 6-rippig wird und die Fläche frei bleibt
(Sec. Eurybiopsis DC., Abb. 4a). Es ist jedoch leicht
erkennbar, daß diese Verhältnisse nicht mit der Zweirippigkeit
bei V. trifurcata gleichgesetzt werden dürfen. Das Auf-
treten von mehr als zwei Rippen bei einer Achäne hat sich bisher
als Gattungsmerkmal in den verschiedensten Verwandtschafts-
kreisen bewährt. Wesentlicher scheint mir jedoch noch ein weiteres
Merkmal aus dem Achänenbereich. Alle australischen Vitta-
dinien besitzen eine unterschiedlich stark verschmälerte, in
der Sec. Eurybiopsis besonders deutliche, (Abb. 1a’’)
in jedem Fall jedoch von einem Embryo freie, basale Zone (Abb.
la’, a’’), die bis zu einem Drittel der Gesamtachäne ausmachen
kann. Die Achäne ist auf diese Weise mehr oder weniger deutlich
gestielt. V. trifurcata besitzt dagegen eine Achäne
(Abb. 1 a), die schmal obovat, mit bis zur Basis reichendem
Embryo von normalem Astereen-Typ ist. Schließlich ist auch noch
ihre gleichmäßige Behaarung bemerkenswert, während die austra-
lischen Arten zumindest sehr häufig recht heterogene Achänen-
haare besitzen. Alle aufgezählten Merkmale scheinen mir zu-
sammengenommen eine gesonderte Behandlung der südamerika-
nischen Art zu rechtfertigen. Die australischen Sippen sind in
allen wesentlichen Tatsachen einheitlich, und bilden somit eine
isoliertere Einheit als BENTHAM glaubte.
Für die südamerikanische Art bietet sich zunächst der von
LESSING in der Erstbeschreibung geschaffene Gattungsname
Microgyne an. Microgyne Less. besitzt jedoch
ein älteres Homonymin Microgyne Cass. (1827, =
Eriocephalus L.). Obwohl im Augenblick noch nicht
auszuschließenist, ob Microgyne trifurcata nicht
sogar einer schon bestehenden südamerikanischen Gattung zuzu-
teilen sei, soll für sie hiermit ein neuer Gattungsname geschaffen
werden.
- 185 -
Microgynella Grau, nom. nov.
Syn.: Microgyne Lessing, Syn. Comp. : 190 (1832).
Microgynella trifurcata (Less.) Grau,comb. nov.
Syn. : Microgyne trifurcata Less., Syn. Comp.: 190 (1832).
Microgynella ist, soweit im Augenblick zu beurteilen, neben
Sommerfeltia undHysterionica zu stellen.
P}014..0-C.0|m 21:,Gass,
Die Gattung Podocoma bildete bislang, nur zusammenge-
halten durch die geschnäbelten Achänen, eine augenscheinlich un-
einheitliche Gruppe. CUATRECASAS (1969) trennte aus dieser
Gruppe seine neue Gattung Blakiella heraus, die durch ihre
vierrippigen Achänen und ihre eigenartigen weiblichen Randblüten
weit von den sehr Asterähnlichen eigentlichen Podocomen ge-
trennt ist. Diese, im östlichen Südamerika heimischen perennen
Kräuter unterscheiden sich habituell stark sowohl von Blakiella
als auch von ihren beiden australischen Gattungsgenossen und
stimmen dagegen weitgehend mit der Gattung Inulopsis O. HOFFM.
überein. Auch hier lag also der Gedanke nahe, zu überprüfen, ob
im Falle der australischen Arten nicht ebenfalls nur eine äußerliche
Parallele in Gestalt der geschnäbelten Achänen vorliegt. Tatsächlich
lassen sich auch hier gewichtige Argumente für eine weitere Auf-
teilung der Gattung Podocoma finden.
Neben der auffallenden habituellen Verschiedenheit liegt der
Hauptunterschied zwischen beiden Gruppen in den Achänen. Die süd-
amerikanischen Podocomen besitzen relativ große, allmählich
in einen schmalen sterilen Fortsatz verlängerte zweirippige Achänen
(Abb. 2a’), die im Grundaufbau mit denen der südamerikanischen
Nachbargattungen völlig übereinstimmen. Die flache Achäne ist an
den Kanten durch zwei sklerenchym-verstärkte Leitbündelrippen
eingefaßt; die eigentliche Fruchtwand ist dünn und darunter folgt
die typische Astereen-Testa mit einer deutlich ausgebildeten
äußersten Zellschicht u-förmig verdickter Zellen. Der Querschnitt
stimmt somit völlig mit dem von Microgynella (Abb. 3a, 4d)
überein. Anders bei den beiden australischen Arten. Hier ist der
den Embryo tragende Teil der Frucht scharf vom Schnabel abge-
setzt und im Querschnitt fast völlig rund. Der Schnabel übertrifft
den basalen Teil ein Mehrfaches an Länge und trägt oben, fast
vergleichbar einem Cichorieen-Schirm, einen üppigen Pappus.
- 186 -
Im Querschnitt liegt prinzipiell wieder der Astereen-Typ zugrunde.
Allerdings sind die beiden Fruchtwandleitbündel völlig ohne skleren-
chymatische Verstärkung geblieben und treten somit bei der Frucht
als Rippen nicht in Erscheinung. Sie befinden sich also in einem
Zustand, der den beiden Funicularleitbündeln in der Testa der
übrigen hier studierten Arten entspricht. Die Funicularleitbündel
selbst konnten dagegen im Querschnitt hier nicht ausgemacht werden.
Weitere Unterschiede betreffen die Griffel der Scheibenblüten,
die bei Podocoma eine lange Narbenregion besitzen und nur ge-
ring ausgebildete Fegehaare an den Anhängseln zeigen (Abb. 2e’).
Die australischen Arten haben teils weiblich sterile Scheibenblüten
oder bei fertilen Blüten eine kurze Narbenregion (Abb. 2e, f). Die
Blütenfarbe der Zungenblüten ist in Südamerika gelblich (?) in
Australien dagegen weiß bis purpurrot, ein möglicherweise nur
sekundäres Merkmal.
Auch hier scheint mir die einzig mögliche Konsequenz zu sein,
die australischen Arten als eigene Gattung zu separieren. Es liegt
hier schon der Gattungsname F.v. MÜLLERS, Ixiochlamys vor,
der nun für beide Arten zu gelten hat.
Die zweite, von Anfang an als Podocoma beschriebene Art
muß noch in Ixiochlamys überführt werden:
Ixiochlamys nana (Ewart & J. White) Grau, comb. nov.
Syn.: Podocoma nana Ewart & J. White, Proc. R. Soc. N.S.
Wales 62: 192 (1909).
Diskussion
Die im vorangehenden begründete Aufteilung der hier behandelten
Gattungen in jeweils selbständige generische Vertreter in Südamerika
einerseits und Australien (Neuseeland) andererseits, sowie die wohl-
begründete Verselbständigung der südamerikanischen Gel
misien' als Orithrophium (CUATRECASAS 1969), läßt als
einzige Astereen-Gattung, die diesen beiden Gebieten gemeinsam ist,
Lagenophora bestehen. Doch auch von dieser schreibt CABRERA
(1966) "this genus is not a usefull example to establish floristic or
palaeogeographical relations. Actually, its fruits may be transported
by marin birds during their periodical migrations epizoically by
means of their apical glands''. Dies bedeutet, daß die Astereen seid
der Auflösung von Gondwanaland in den Südkontinenten eine eigene
(in Südamerika hauptsächlich von Nordamerika beeinflußte?) Ent-
- 187 -
wicklung genommen haben, jedenfalls keine ursprünglich gemein-
samen Gattungen mehr besitzen. Dies gilt auch, wenn wir die Be-
ziehungen Afrika-Australien betrachten. Da nachgewiesen wurde
(WILD 1974), daß die afrikanischen "Brachycomen" eine
eigene, von der australischen Gattung ziemlich entfernte
Gruppierung darstellen, wird auch die einzige aus Australien be-
schriebene Art der Gattung Pteronia (sonst eine mit ca. 80
Arten rein südafrikanische Gattung) bei einem genaueren Studium
ihre wahre Natur offenbaren. Bleibt aus diesem Bereich die tro-
pische Gattung Dichrocephala, die jedoch sicherlich über die
asiatischen Tropen in vergleichsweise junger Zeit den Weg nach
Australien gefunden hat. Aster und Erigeron schließlich,
mit Einschränkungen auch Conyza, verbinden die Südkontinente
lediglich über die entsprechenden nordhemisphärischen Gebiete
ohne hiermit eine ursprüngliche Gemeinsamkeit beweisen zu
können.
Summary
The two bicontinental (South America - Australia) genera
Podocoma Cass. and Vittadinia Rich. have been investigated
relative to their homogenity. Especially the fruit anatomy shows,
besides of other characters, very obvious that the species of
every genus of each continent are separated units. It is therefore
proposed to separate from Podocoma its two Australian members
as well as the genus kiochlamys F,. v. Müll. & Sond. The only
species of Vittadinia in South America becomes the monotypic
genus Microgynella Grau. This genus bases on the genus Micro-
gyne Less,, which is a later homonym of Microgyne Cass.
The only genus left with this typical bicontinental distribution
in the Astereae is Lagenophora. But its distribution is to be said
of secondary origin,
In the connection with these investigations it turned out that the
structure of the fruit within the Astereae is based on only one
characteristic type. The wall of the carpell is normally thin (only
one or few layers of + undifferentiated cells); only within the range
if ribs there is alarger sclerenchymatic cellular tissue (some-
times with a vascular bundle in the middle). The testa always is
many-Jayerd and its epidermis is constituted of cells with three-sided
thickenings (so called u-cells).
- 188 -
Brtlerrartır
BENTHAM, G.: Flora Australiensis, III (1866).
BENTHAM, G. &J. D. HOOKER: Compositae in Gen. Pl. 2: 163-
533,(1873).
BROWN, R.: Botanical Appendix to Captain Sturt’s Expedition into
Central Australia, in ''Narrative of an Expedition into
Central Australia, during the years 1844, 1845, and 1846'',
by Captain Charles Sturt, 2: Appendix 66-92 (1849)
CABRERA, A.L.: The genus Lagenophora (Compositae). Blumea
14: 285-307 (1966).
CUATRECASAS, J.: Prima Flora Colombiana, 3 Compositae-
Astereae. Webbia 24: 1-335 (1969).
LESSING, C. F.: Synopsis generum Compositarum (1832).
MARTIUS, C.F.PH. v. & A.W. EICHLER: Flora Brasiliensis VI,
3 (1882-84).
RAVEN, P.H. & D. I. AXELROD: Angiosperm Biogeography and
past continental Movements. Ann. Miss. Bot. Gard. 61:
539-673 (1974).
SONDER, O.W.: Plantae Muellerianae, Compositae, Linnaea 25:
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THORNE, R.F.: Floristic relationships between Tropical Africa
and Tropical America, inB.J. Meggers, E.S. Ayensu &
W. D. Duckworth, Tropical Forest Ecosystems in Africa
and South America: A Comparative Review. Smithsonian
Inst. Press, Washington D.C. 27-47 (1973).
WILD, H.: New and interesting Compositae from South Central
Africa, 2. Kirkia 9: 293-300 (1974).
- 189 -
Herkunft des untersuchten Materials
Microgynella trifurcata (Less.) Grau: Uruguay, Dep. Montevideo,
Atahualpa,
leg. Herter 498 (M)
Vittadinia triloba (Gaudich) DC.: S. Australia, North Eyre
Peninsula, betw. Whyalla and
Kimba,
leg. Higginson s.n. (M)
Ixiochlamys cuneifolia (R. Br.) Müll. & Sond.: S. Australia far
North West,
Musgrave Range,
leg. Whibley 1015
(M).
Podocoma hieracifolia Cass. : Brasil, Minas Geraes, Caldas
leg. Widgren 219 (M).
Vittadinia scabra DC.: S. Australia, North-east Lake Torrens
Lain, leg. Schodde 980 (M).
- 190 -
Abbildungen
Abb. 1
Microgynella trifurcata: a: Achäne, b: Griffel der Scheiben-
blüte, c: Scheibenblüte, d: Randblüte,
e: Anthere.
Vittadinia scabra: a’: Achäne, ce’: Scheibenblüte, d’:
Zungenblüte.
Vittadinia triloba: a’’: Achäne, b’: Griffel der Scheiben-
blüte, e’: Anthere.
Abb. 2
Ixiochlamys cuneifolia: a: Achäne, b: Scheibenblüte, c: Zungen-
blüte, d: Anthere, e: steriler Griffel
einer Scheibenblüte, f: fertiler Griffel
einer Scheibenblüte.
Podocoma hieracifolia: a’: Achäne, b’: Scheibenblüte, c’:
Zungenblüte, d’: Anthere, e’: Griffel
einer Scheibenblüte.
Abb. 3
Ausschnitte von Achänenquerschnitten: a: Achänen-Rippe von
Microgynella trifurcata, b: Teil der Fruchtwand und Testa im Be-
reich des Leitbündels von Ixiochlamys cuneifolia, c: Laterale
Sklerenchymrippe von Vittadinia triloba, d: Schnitt durch den
basalen, vom Embryo freien Teil der Achäne von Vittadinia scabra.
te = Epidermis der Testa {rl = Leitbündel der Fruchtwand
u-förmig verdickt. scl = Sklerenchympolster
fl = Funicular-Leitbündel fu = Funiculus
e = Endospermreste frw = Fruchtwand
Abb. 4
Schematische Schnitte durch die Achänen der untersuchten
Gattungen.
- 191 -
ABB1
=e19272
- 193
- 194 -
VITTADINIA TRILOBA
VITTADINIA SCABRA
=
IXIOCHLAMYS MICROGYNELLA
(PODOCOMA)
Fruchtwand
DEE Testa
y ERSHReT (zT.mit Leitbündel)
= Leitbündel
ABB.4
- 195 -
itt. Bot. München 12| p. 195-266| 15.12.1975| ISSN 0006-8179
THE SOUTH WEST AFRICAN SPECIES OF COMMIPHORA
by
J. J. A. VAN DER WALT
ABSTRACT
The 25 species of Commiphora recognized in South West
Africa are described and a key to the species is presented.
Possible new species are discussed. Maps and sketches serve for
illustration.
INTRODUCTION
There has been a marked accumulation of information on the
genus Commiphora of Southern Africa during the last two
decades.
WILD (1959) published a revised classification of the genus and
also produced the account of Commiphora in "Flora Zambesiaca'
(1963).
DE WINTER (1968) made a valuable contribution. He recognized
27 species growing in the Republic of South Africa and South West
Africa. A short description of each species was given and he also
compiled a field key to the South African species.
MERXMÜLLER (1968) recognized 18 species of Commiphora
in South West Africa and also compiled a comprehensive key to these
species. He indicated the origin of the type material, reviewed the
geographical distribution and cited the synonyms and a few repre-
sentative specimens of each species.
The research on Commiphora in the Republic of South
Africa and South West Africa was extended by the author of this paper.
- 196 -
A morphological and taxonomical study was made of the eighteen
South African species (VAN DER WALT, 1973). Twelve of these
species are also found in South West Africa.
In a preliminary report on the genus in South West Africa, 12
speciesof Commiphora , not represented in the Republic
of South Africa, were described (VAN DER WALT, 1974). The
habit, bark and leaves of each of the species were illustrated by
means of photographs.
This publication is complementary to the previous paper (VAN
DER WALT, 1974) and describes and delimits the South West
African species more fully. With the exception of C. edulis
(Klotzsch) Engl. nd C. mossambicensis (Oliv.)
Engl., which are confined to the Caprivi Strip, material of all the
species was collected in their natural habitats.
Althe Commiphora material of the following herbaria
was studied (the international abbreviations of the herbaria are
given in brackets):
Government Herbarium, Stellenbosch (STE)
National Herbarium Pretoria (PRE)
Bolus Herbarium, Cape Town (BOL)
Botanische Staatssammlung, München (M)
Royal Botanic Gardens, Kew (K)
Conservatoire et Jardin botaniques, Geneve (G)
British Museum (Natural History), London (BM)
In addition, specimens of the following herbaria were
studied or cited:
Herbarium Department of General Botany, Pretoria (PRU)
South African Museum Herbarium, Cape Town (SAM)
National Herbarium of Victoria, Melbourne (MEL,)
Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-
Dahlem, Berlin (B)
Forschungsinstitut und Naturmuseum Senckenberg, Frank-
furt (FR)
Botanischer Garten und Institut für Systematische Botanik
der Universität Zürich, Zürich (Z)
Naturhistorisches Museum, Wien (W)
Swedish Museum of Natural History, Stockholm (S)
Museum National d’ Histoire Naturelle, Paris (P)
Centro de Botänica da Junta de Investigacoes, Lisbon (LISC)
- 197 -
Botanical Institute of the University of Coimbra, Coimbra
(COI)
Acknowledgements
This research project stretching over three years, was made
possible by various grants from the C.S.I.R. (Pretoria), a
bursary from the Netherlands Ministry of Education and Sciences
and a grant from the National Botanic Gardens of South Africa.
I wish to express my sincere appreciation for this financial
assistance.
The project was concluded during 1974 at the Rijksherbarium
in Leyden, Holland. To the Director and personnel I wish to tender
my sincere thanks. Particularly I would like to thank Dr. P. W.
LEENHOUTS for his most valued suggestions and criticism.
Miss R. VAN CREWEL contributed the drawings of the flowers,
for which Iam very grateful.
I also wish to thank Prof. Dr. H. MERXMÜLLER and the
personnel of the ''Botanische Staatssammlung'', München, for their
kind co-operation.
Lastly a word of thanks to Dr. E. J. MENDES of the ''Centro
de Botänica'', Lisbon, for the valuable information on certain taxa.
KEY TO THE SPECIES
1 Leaves simple, occasionally with 2 additional much smaller
lateral leaflets on long shoots, leaves sessile or subsessile
(exception C. namaensis with stalked leaves).
2 Branchlets not spine-tipped, flowers perigynous, pseudo-aril
cupular without arms or with 2 commisural arms:
3 Margin of leaves serrate-dentate, leaves stalked, occasionally
with 2 additional much smaller lateral leaflets, lamina rotund
or orbicular and relatively small (up to 1,5 x 1,2 cm), pseudo-
aril with 2 long commissural arms, bark light grey, not
Beelina ara Ss BRATEN RE A (G, mameaensis
w
Margin of leaves entire, leaves sessile or subsessile, always
simple, lamina narrowly elliptic to broadly elliptic and
relatively large (usually much larger than 1,5 x 1,2 cm),
- 198 -
pseudo-aril cupular with 3 or 4 short lobes but without 2
long commissural arms, bark yellowish brown or reddish
brown and usually peeling in papery pieces:
4 Leaves exceptionally large (7-)13(-20)x(3-)8(-14) cm,
inflorescence thyrsoid up to 20 cm long without large leaf-
like bracts, leaves and inflorescence pilose, fruit ovoid
or’ Eebovoid, ca, 1,3x*1, 1x’ Tem. 7 Wire
a li RER RE NS. Eiravsäiasiin:sie
4 Leaves relatively smaller (1, 5-)4(-10)x(0, 8-)2,5(-6) cm,
inflorescence simple or compound dichasial cymes or
thyrsoid up to 8 cm long and often with large leaf-like
bracts, leaves and inflorescence glabrous or sparsely to
densely pilose, fruit ellipsoid and ca. 1,1x 0,6x 0,4 cm
nn 0 ae 2 TO HE
2 Branchlets spine-tipped, flowers hypogynous, pseudo-aril
usually with 4 distinct arms of equal lenght reaching almost
to apex of putamen:
5 Young branchlets smooth and purplish, leaves glaucous and
margins rather coarsely crenate-serrate or almost entire,
calyx glabrous, fruit ellipsoid and apiculate, bark grey. .
FE a a be SR RE ee so SE ERTERE
5 Young branchlets greyish or at least not purplish, leaves
green or dark green and margins finely crenate-serrate,
crenate-serrate, subentire or entire, calyx with glandular
hairs or glabrous, fruit subglobose or ellipsoid but not
apiculate, bark yellowish-white, greyish-green or yellowish-
green:
6 Lamina of simple leaves broadly elliptic to suborbicular,
dark green and shiny, margins often entire or subentire,
calyx glabrous, flowers unisexual, bark yellowish-white
and peeling around the stem in papary strips . ». »....
TE ET N U er er ee ESEIENFEE
6 Lamina of simple leaves elliptic, narrowly obovate or
obovate, green and not shiny, margins usually finely
crenate-serrate or serrate, calyx with glandular hairs
or glabrous, flowers bisexual or unisexual, bark greyish-
green or yellowish-green and flaking in small papery pieces:
- 199 -
7 Calyx glabrous, lamina of simple leaves or terminal
leaflet elliptic, narrowly obovate or obovate, (1, 6-)
2,5(-5,5)x(0, 8-)1, 6(-3,2) cm, margin finely crenate-
serrate or occasionally almost entire, many-stemmed
shrubs, occasionally small trees with single trunk .
.5. C. pyracanthoides
7 Calyx with glandular hairs, lamina of simple leaves or
terminal leaflet obovate or elliptic, (2-)3, 5(-6,5)x(], 2-)
2,5(-4,5) cm, margin crenate-serrate or occasionally
almost entire, trees with a single trunk, occasionally
Bueap ie, 0, 2 0 oe ame 2,2, C, Hlandulosa
1 Leaves trifoliolate or pinnate, leaves stalked:
8 Leaves and young branchlets sparsely to densely pilose, pubes-
cent or tomentose:
9 Young branchlets mostly spine-tipped, leaves trifoliolate,
flowers borne in clusters, putamen very rugose. Su
sy zigmmb 1 stand 1. Cralricana
9 Young branchlets not spine-tipped, leaves trifoliolate or
pinnate, flowers borne in dichasial cymes or thyrsoid in-
florescences, putamen smooth:
10 Acroscopic margin of lateral leaflets incised to rachis but
basiscopic margin decurrent along rachis ale
.17. C. wildii
10 Both margins of lateral leaflets as usually incised to
rachis or petiolule:
11 Leaves only pinnate, usually at least 6-jugate, leaflets
abruptly acuminate at both ends, petiolules relatively
long and slender, pseudo-aril cupular with 4 arms of
equal length reaching almost to apex of putamen
9. C. multijuga
11 Leaves trifoliolate or pinnate but then usually less than
6-jugate, leaflets not abruptly acuminate at both ends,
petiolules of variable length but not slender, pseudo-
aril cupular or with 2-4 arms or lobes of unequal length:
12 Leaflets scabrous above, petiole with medullary
vaseular bundlesx>y na ab «! man. me ldl8,ıC. edulis
12 Leaflets not scabrous above, petiole without medullary
vascular bundles:
- 200 -
13 Margin of leaflets entire, flowers with a fleshy
disc, pseudo-aril with 2 long commissural arms
and 2 shorter facial arms, bark not papery:
14 Leaflets elliptic, oblong-elliptic or obovate,
apex not abruptly acuminate, young branch-
lets, leaves and calyx without conspicuously
golden glandular hairs, disc of flower 4-lobed
. 8. C. mollis
14 Leaflets ovate, broadly ovate, suborbicular
or oblate, apex often abruptly acuminate, young
branchlets, leaves and calyx with conspicuously
golden glandular hairs, disc of flower 8-lobed
. 10. C. mossambicensis
13 Margin of leaflets usually at least partly crenate-
serrate, flowers without a fleshy disc, pseudo-
aril with 2 broad facial lobes, bark often papery:
15 Many-stemmed shrubs or bush, leaves always
sparsely pilose to densely pubescent, petiole
not slender, pseudo-aril covering lower 1/3-
1/2 of putamen. ... . .22. C. angolensis
15 Tree with a single trunk, leaves glabrous,
sparsely pilose to pubescent, petiole often
slender, pseudo-aril covering 1/3 - 3/4 of
putamen. . . „... „. 21. Creme
8 Leaves and young branchlets glabrous (irrespective of glandu-
lar hairs):
16 Leaves pinnate:
17 Leaflets subacicular (up to 1 mm broad), petals sparsely
villose or villose on outside, pseudo-aril absent, bark
Bapery N. a) 2 Rau. Zaun Dean
17 Leaflets lanceolate, elliptic, suborbicular or oblate
(at least 3 mm broad), petals glabrous or with glandular
hairs outside, pseudo-aril present, bark not papery:
18 Margin of leaflets entire, leaflets abruptly acuminate
at both ends, pseudo-aril cupular with 4 arms of equal
length reaching almost to apex of putamen, bark
reddish-grey to dark grey . . . . .9. C. multijuga
- 201 -
18 Margin of leaflets crenate-serrate, leaflets not abruptly
acuminate at both ends, pseudo-aril cupular without
long arms, bark light grey to pale brown:
19 Leaflets narrowly lanceolate or lanceolate, margin
crenate-serrate, petiole with medullary vascular
Disidtege Bo. rar 220. 70 erFnaro-Berrara
19 Leaflets suborbicular to oblate, margin coarsely
crenate-serrate, petiole without medullary vascu-
JE aurRgen. e ulte E- N Baxtcola
16 Leaves trifoliolate:
20 Leaflets linear, cultrate or narrowly oblanceolate and
usually irregularly lobed, leaflets sessile or subsessile:
21 Leaves up to 8 cm long, leaflets linear to cultrate,
margin coarsely dentate-serrate, branchlets slender,
stamens only 4, pseudo-aril present . . .
ru een > miarlenre aaa IntZie gracilifrondosa
22 Leaves up to 2 cm long, leaflets cultrate or
narrowly oblanceolate, margin entire (irrespective
of lobes), branchlets short and stout, stamens 8,
pseudo-aril absent. . . . . . .25. C. cervifolia
20 Leaflets of variable shape but never linear or cultrate
and never irregularly lobed, leaflets stalked or sub-
sessile:
23 Margin of leaflets entire, flowers hypogynous with
disc lobes not adnate to perianth, pseudo-aril with 4
arms of equal length reaching almost to apex of
putamen, putamen with a prominent hump on the less
convex face:
24 Shrub with many stems of ca. 2,5 cm in diameter
sprouting forth from ground level, bark reddish-
brown, usually not peeling . . . . 7. C. giessii
24 Shrub-like tree with a short trunk branching into
relatively thick stems, bark yellowish-white to
silvery, peeling around the stem in papery strips
ei er
- 202 -
23 Margin of leaflets not entire, flowers perigynous with
disc lobes adnate to hypanthium, pseudo-aril absent
or with arms or lobes of unequal length, putamen with-
out a prominent hump on the less convex face:
25 Leaflets narrowly oblanceolate to oblanceolate,
stamens’only4. 0.1.7, 19,. Crroplanceolata
25 Leaflets cordate, obovate, orbicular or elliptic,
stamens 8:
26 Petiole usually relatively long and slender,
pedicels longer than 4 mm, pseudo-aril with 2
facial lobes but without commissural arms,
bark peeling. . . . . „ 21. C. tenuipetiolata
26 Petiole relatively short and not slender, pedi-
cels up to 1 mm long, pseudo-aril absent or with
2 commissural and 1-2 facial arms, bark
usually not peeling:
27 Margin of leaflets undulate, crenate, or
almost entire, pseudo-aril absent, fruit
ellipsoid, shrub-like tree with a short trunk
branching near ground level into thick stems
11.4 ..24..,C..capensis
27 Margin of leaflets finely crenate-serrate,
pseudo-aril with 2 commissural and 1-2
facial arms, fruit ovoid, shrubs with many
relatively thin stems sprouting forth from
ground level «7 9. FINE 1 PIC Meinteri
1. Commiphora africana (A, Rich.) Engl. inA.
DC., Monogr. Phan. 4: 14 (1883); Merxm.,Prod. Fl. S.W. Afr.
23: 70: 4 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Bothalia 11, 1&2: 68, Fig. 27-
32 (1973). Type: Senegal, Kayar, LEPRIEUR s.n, (P, holo.,
only photo seen; isotypes!)
u
Heu.de1ot.i.ai saftr Tcama, AraRıehs
Balsamodendru.m,. afri.eannum, (A,Rich.)
Arn.
Balsamea pilosa Engl.
Commiphora pilosa (Engl.) Engl.
C. loandensis Engl.
er zZubrıs Tora Engl.
- 203 -
=, CH - Imik»olkorlianEngl:
= C. sambesiaca Engl.
ZnOAukcekar EetrT gro’ artEıngl.
Dioecious many-stemmed shrub usually less than 1 m tall or
small tree with a single trunk up to 4 m tall, bark grey or greyish-
green, occasionally flaking locally in small yellowish papery
pieces, young branchlets pilose to tomentose, mostly spine-tipped.
Leaves trifoliolate, pilose to tomentose, green, petiole 0, 2-3,5
cm long, leaflets broadly obovate or broadly elliptic, sessile or
subsessile, margin coarsely crenate or crenate-serrate, apex
obtuse to acute, base cuneate or truncate, terminal leaflet (0, 8-)
1,8 (-6,7) x (0,6-) 1,3 (-5) cm, lateral leaflets (0,4-) 0,8 (-3,5)
x (0,3-) 0,7 (-3) cm. Inflorescence: flowers borne in clusters,.
Flowers unisexual, hypogynous, glabrous, pedicel 1-2,5 mm long,
disc 4-lobed, not adnate to perianth, stamens 8. Fruit subglobose,
ca. 1,5x1,2x 1,2 cm, glabrous, putamen very rugose, pseudo-
aril red, with 4 arms of variable size and form, often also iso-
lated fragments, 2 commissural arms reaching almost to apex of
putamen, 2 facial arms of variable length.
1713 (Swartbooisdrif):15 km W. of Otjangasemo (-AD), VAN
DER WALT & GIESS 290 (PRE, WIND, STE); Etanga (-CC), DE
WINTER & LEISTNER 5452 (PRE, WIND, M); Ombazu (-DD), VAN
DER WALT & GIESS 296 (PRE, WIND, STE). 1714 (Ruacana Falls):
Halfway between the Border Road and Ruacana Falls (-AD), DE
WINTER & GIESS 7094 (WIND, G, M); 48 km SS. of Ruacana -
Oshakati Road (-CA), VAN DER WALT & GIESS 300 (PRE, WIND,
STE). 1715 (Ondangua): 1 km E. of Oshikango (-BD), RODIN 8944
(M). 1719 (Runtu): near Runtu (-DD), DE WINTER 3755 (PRE,
WIND); RODIN 9144 (M). 1813 (Ohopoho): 23 km W. of Kaoko-Otavi
(-AB), VAN DER WALT & GIESS 299 (PRE, WIND, STE); Okavare
(-BB), ABNER 43 (PRE, WIND, M). 1814 (Otjitundua): 24 km E.
of Ohopoho (-AA), MERXMÜLLER & GIESS 1506 (PRE, M); 32 km
N.E. of Ohopoho (-AA), VAN DER WALT 283 (PRE, WIND, STE);
110 km N.W. of Otjovasandu (-AD), VAN DER WALT & GIESS 278
(PRE, WIND, STE); 5 km S. of Otjitundua (-CD), GIESS &
LEIPPERT 7342 (WIND, M). 1815 (Okahakana): 78 km N. of Okau-
kuejo (-BD), DE WINTER 3615 (PRE, WIND, M). 1816 (Namutoni):
21km N. of Namutoni (-DB), DE WINTER & GIESS 6807 (PRE, G,
M); N. of Namutoni (-DD), GIESS & SMOOK 10567 (M). 1817
(Tsintsabis): Farm Leeudrink (-CC), LE ROUX 249 (PRE, WIND).
1824 (Kachikau): near Linyanti (-AA), KILLICK & LEISTNER 3171
- 204 -
(PRE, WIND, M). 1914 (Kamanjab): Farm Weissbrunn (-BC),
SCHWERDTFEGER 1/190 (WIND); Farm Hazeldene (-BC), DE
WINTER & LEISTNER 5122 (PRE, WIND, M); Kamanjab (-DB),
MERXMÜLLER & GIESS 1552 (WIND, M). 1915 (Okaukuejo): near
Okaukuejo (-BA), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6053 (WIND, M):;
S. of Okaukuejo (-BB), GIESS & SMOOK 10597 (M). 1916 (Gobaub):
Etosha, Halali (-BA), GIESS & SMOOK 10585 (M). 1917 (Tsumeb):
Tsumeb (-BA), VOLK 2594 (M); Farm Heidelberg (-BB), WALTER
335 (WIND); Farm Bobos (-BC), TÖLKEN & HARDY 952 (PRE,
WIND, M); Otavi (-CB), DINTER 5236 (PRE, G, Z). 1919 (Kanovlei):
Kanovlei (-AB), LE ROUX 84 (PRE, WIND); GIESS 10129 (M). 1920
(Tsumkwe): Cigarette (-BA), MAGUIRE 2223 (PRE, WIND, M); 29
km S. of Gore (-BD), GIESS 10074 (PRE, WIND, M); Tsumkwe
(-DA), GIESS, WATT & SNYMAN 11109 (WIND, M); STORY 6302
& 6109 (PRE, WIND). 2015 (Otjihorongo): 74 km W. of Outjo (-BA),
URSCHLER s.n. (M). 2016 (Otjiwarongo): Omatjenne (-AD), VOLK
12029 (M). 2017 (Waterberg): Otjosongombe (-AD), LIEBENBERG
4764 (PRE, WIND); Okosongomingo (-CA), VOLK 348 (M). 2019
(Eiseb): 56 km N.E. of Epata (-CC), GIESS 9743 (PRE, M). 2020
(Kaukauveld): 8 km S. of Nama Pan (-BA), STORY 6405 (PRE). 2118
(Steinhausen): Farm Brabant (-AB), GAERDESs.n. (WIND).
(see fig. 1)
WILD (1963) distinguishes between var. africana andvar.
rubriflora (Engl.) Wild. The calyx and pedicels of the var.
rubriflora are hairy, while those of the var. africana are
glabrous. The flowers of all South African and South West African
specimens examined, are glabrous and it is likely that only the var.
africana is represented in these two countries.
C. africana is extremely widely distributed and has been
recorded from more than 30 countries in Africa. It is also very
variable in size, form and hairiness of the leaflets. The pseudo-aril
of the South African and South West African representatives differs
from the description given by WILD (1963). It appears that very
little is known of the pseudo-arilofC. africana from other
countries and further investigation could prove that it is in fact more
than one species.
2. Commiphora discolor Mendesin Bol. Soc.
Brot... ser... 2,727: 15571. 1.& 2711967); Merxm:, Prod BIrESZwe
Afr. 23: 70: 6 (1968); Grandvaux Barbosa, Carta Fitogeografica
Angola: 250 (1970); J.J.A. v.d. Walt in Madoqua ser. 1,8: 10,
- 205 -
t. 11-13 (1974). Type: Angola, Huila, MENDES 1693 (LISC, holo.!;
BM!; COI!).
Dioecious tree 3-9 m tall with a single trunk, bark yellowish-
white, peeling around the stem in papery strips, young branchlets
glabrous, often spine-tipped. Leaves usually simple but on long
shoots often trifoliolate with smaller lateral leaflets, glabrous,
dark green and shiny, subsessile, margin entire, subentire or
crenate-serrate, lamina of simple leaves broadly elliptic to sub-
orbicular, 3-6 x 2,5-4 cm, apex truncate or acute, base truncate
or cuneate, leaflets of trifoliolate leaves elliptic to broadly
elliptic, sessile or subsessile, apex acute, base cuneate, terminal
leaflet 2,8-7 x 1,3-4,7 cm, lateral leaflets 1,4-3,2 x 0,7-1,5 cm.
Inflorescence: flowers borne in reduced cymes, glabrous. Flowers
unisexual, hypogynous, subsessile, glabrous, disc not seen, stamens
8. Fruit subglobose, ca. 9x 8x 8 mm, glabrous, putamen smooth,
pseudo-aril with 4 (3) arms of equal length reaching almost to apex
of putamen.
1712 (Posto Velho): Ombepera (-DB), DE WINTER & LEISTNER
5490 (PRE, M). 1713 (Swartbooisdrif): 15 km W. of Otjangasemo
(-AD), VAN DER WALT & GIESS 291 (PRE, WIND, STE).
(see fig. 2)
3. Commiphora merkeri Engl. in Bot. Jahrb.
44: 144 (1910); J.J.A. v.d. Walt in Bothalia 11, 1 & 2: 63, fig. 14-
19 (1973). Type: Tanzania, Nguruka, MERKER 565 (B, holo.r BR,
fragment!).
— VE d mem lspahNo 7a" Na mein ea Burtt"Davy,
Dioecious tree 2-3 m tall with a single trunk, bark grey with
dark patches, peeling around the stem in yellowish papery strips,
young branchlets glabrous, often spine-tipped. Leaves simple but
on long shoots presumable occasionally trifoliolate with smaller
lateral leaflets, with long glandular hairs at base but otherwise
glabrous, glaucous, subsessile, narrowly obovate or elliptic,
0,7-1,6x 0,5-0,9 cm, margin rather coarsely crenate-serrate
or almost entire, apex obtuse seldom acute, base cuneate. Inflores-
cence: flowers borne in clusters. Flowers unisexual, hypogynous,
glabrous, pedicel 2-10 mm long, disc 4-lobed, not adnate to
perianth, stamens 8 (fig. 26 a + aj). Fruit ellipsoid, 1x 0,6x 0,5
cm, glabrous, apiculate, putamen and pseudo-aril not seen.
- 206 -
1812 (Sanitatas): between Sanitatas and Otjikongo (-BB), MERX-
MÜLLER & GIESS 1457 (PRE, WIND, M). 1914 (Kamanjab): 49 km
E. of Sesfontein (-AC), VAN DER WALT 239 (PRE, WIND, STE).
(see fig. 3).
In comparison with the South African form of C. merkeri,
the few plants seen in South West Africa are smaller and their
bark lacks the large, dark-coloured lenticels. No ripe fruits of
the South West African form were seen, but the flowers resemble
those of the South African plants.
C. merkeri couldbe conspecific with C. ellen-
beckii Engl. and probably also with a few other Central
Africa species. The fragment of the type specimen of C.
merkeri atKewis very poor, and little is known of the pseudo-
arils of these allied species. A comparison of the ripe fruits is
needed to solve the problem.
4. Commiphora glandulosa Schinz in Bull.
Herb. Boiss! @2,'8:"633 (1908): I. IA. vd. Walt 1m°Bothahaulı,
1 & 2: 57, fig. 1-7 (1973). Lectotype: S.W.A., Ombanje, SCHINZ
ar (N):
Ero’m m Tlpihroir am ilkuigarrid a etZNFErBr
Cha Bstekiingeuir I KEngle
C bie nibie, rd Kofi Tengl:
C pyracanthoides subsp. glandulosa
(Schinz) Wild.
Polygamous or dioecious tree with a single trunk 2-10 m tall,
occasionally shrub-like, bark yellowish-green or greyish-green,
flaking in small yellowish papery pieces, young branchlets glabrous,
spine-tipped. Leaves usually simple but on long shoots often tri-
foliolate with smaller lateral leaflets, with long glandular hairs
at base but otherwise glabrous, green, subsessile, margin crenate-
serrate occasionally almost entire, apex acute or obtuse, base
cuneate, lamina of simple leaves or terminal leaflet obovate or
elliptic, (2-) 3,5 (-6,5) x (1,2-) 2,5 (-4,5) cm,lateral leaflets
elliptic, (0,8-) 1,5 (-3) x (0,4-) 0,7 (-1,5) cm. Inflorescence re-
duced cymes or flowers borne in clusters. Flowers bisexual,
occasionally unisexual, hypogynous, pedicel 0,5-1 mm long, pedi-
cel and calyx with large glandular hairs, disc 4-lobed, not folded,
- 207 -
inside of lobes not grooved, not adnate to perianth, stamens 8.
Fruit subglobose, ca. 1,4x 1,3x 1,2 cm, glabrous, putamen
rugose, with a hump on less convex face, pseudo-aril red, with
4 arms of equal length reaching almost to apex of putamen.
1713 (Swartbooisdrif): 15 km W. of Otjangasemo (-AD), VAN
DER WALT & GIESS 294 (PRE, WIND, STE). 1715 (Ondangua):
Oshikango (-BD), RODIN 9026 (M); 32 km W. of Ndola Store (-DA),
DE WINTER 3633 (PRE, WIND, M). 1719 (Runtu): near Runtu (-DD),
DE WINTER 4041 & 3756 (PRE, WIND); DE WINTER 4041 (PRE,
WIND, M); 24 km W. of Runtu (-DD), DE WINTER 3795 (PRE,
WIND, M). 1813 (Ohopoho): Onganga (-BC), MERXMÜLLER &
GIESS 1471 (PRE, WIND, M). 1814 (Otjitundua): 32 km N.E. of
Ohopoho (-AA), VAN DER WALT & GIESS 279 (PRE, WIND, STE);
56 km N. of Otjovasandu (-CD), VAN DER WALT & GIESS 274
(PRE, WIND, STE). 1816 (Nammtoni): 48 km S.E. of Ondangua
(-AA), DE WINTER & GIESS 6938 (WIND, M). 1914 (Kamanjab):
27 km N.W. of Otjovasandu (-AB), VAN DER WALT 253 (PRE,
WIND, STE). 1915 (Okaukuejo): Okaukuejo (-BB), VAN DER WALT
238 (PRE, WIND, STE); Leeubron (-BB), GIESS & SMOOK 10596
(WIND, M). 1917 (Tsumeb): Tsumeb (-BA), NÄGELSBACH 7 (PRE);
Ombanje (-BC), SCHINZ 767 (Z); Farm Toggenberg (-BD), DE
WINTER 2895 (PRE); Otavi (-CB), DINTER 5237 (PRE); Mpilila
Island (-CC), KILLICK & LEISTNER 3368 (PRE). 1920 (Tsumkwe):
near Gautscha Pan (-DC), STORY 6211 (PRE, M). 2016 (Otjiwarongo):
Omatjenne (-AD), LIEBENBERG 4845 (PRE, WIND); Farm Gras-
laagte (-DB), WALTER 304 (WIND). 2017 (Waterberg): Waterberg
Plateau (-AC), BOSS s.n. (PRE); Okosongomingo (-CA), VOLK
1500 (PRE). 2116 (Okahandja): 59 km N. of Okahandja (-DB), VAN
DER WALT 235 (PRE, WIND, STE). 2215 (Trekkopje): Farm
Okongava (-BB), SEYDEL 3014 (M). 2218 (Gobabis): Farm Kudu-
berg (-DD), CODD 5830 (WIND. 2318 (Leonardville): Donnersberg
(-BA), VOLK 11398 (M). 2416 (Maltahöhe): Naukluft Mountain
Zebra Park (-AB), VAN DER WESTHUIZEN 53 (WIND); 49 km W.
of Maltahöhe (-CD), VAN DER WALT 266 (PRE, WIND, STE);
Farm Bergland (-DC), MERXMÜLLER & GIESS 830 (PRE, WIND,
M); 34 km W. of Mariental (-DC), VAN DER WALT 265 (PRE, WIND,
STE). 2417 (Mariental): near Hardap Dam (-BD), COETZEE 31
(PRE). 2519 (Koes): N.E. of Koes (-CC), GIESS 8352 (PRE, WIND,
M).
(see fig. 4).
- 208 -
54, Ga mmip.ho.rra -py ra.ca nt.boi de/sschn
Bot. Jahrb. 26: 368 (1899); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:
70:8 (1968) pro parte; J.J.A. v.d. Walt in Bothalia 11, 1 & 2: 60,
fig. 8-13 (1973). Neotype: S.W.A., Little Karas Mountains,
Holoog, PEARSON 9747 (K!).
Dioecious or polygamous many-stemmed shrub, 0,5-1,5 m
tall, occasionally a small tree with single trunk up to 3 m tall,
bark greyish-green or yellowish-green, flaking in small yellowish
papery pieces, young branchlets glabrous, spine-tipped. Leaves
usually simple but on long shoots often trifoliolate with smaller
lateral leaflets, with long glandular hairs at base but otherwise
glabrous, green, subsessile, margin finely crenate-serrate
occasionally almost entire, apex acute or obtuse, base cuneate,
lamina of simple leaves or terminal leaflet elliptic, narrowly
obovate or obovate, (1,6-) 2,5 (-5,5) x(0,8-) 1,6 (-3,2) cm,
lateral leaflets narrowly elliptic or elliptic,(0,4-) 0,8 (-2) x (0, 2-)
0,3 (-1) cm. Inflorescence reduced cymes of flowers borne in
clusters. Flowers unisexual or bisexual, hypogynous, pedicel 0, 5-
l mm long, pedicel and calyx without glandular hairs (glabrous),
disc 4-lobed, folded to form 4 large lobes towards the outside,
inside of lobes deeply grooved, not adnate to perianth, stamens 3.
Fruit ellipsoid to subglobose, ca. 1,1x 0,8 x 0,7 cm, glabrous,
putamen rugose, with a hump on less convex face, pseudo-aril
red, with 4 arms of equal length reaching almost to apex of puta-
men (fig. 29, a&aı).
1813 (Ohopoho): 3 km W. of Omutati (-AC), DE WINTER &
LEISTNER 5407 (PRE, WIND, M); 6 km S.W. of Ohopoho (-BB),
VAN DER WALT & GIESS 288 (PRE, WIND, STE). 1816 (Namutoni):
near Otjovasandu (-DD), LE ROUX & VAN DEEMTER 383 (PRE).
1914 (Kamanjab): near Otjovasandu (-AD), VAN DER WALT 255
(PRE, WIND, STE); Farm Hazeldene (-BC), DE WINTER &
LEISTNER 5115 (PRE, WIND, M); Farm Franken (-DB), SCHWERDT-
FEGER 1/131 (WIND). 1915 (Okaukuejo): Farm Westfalen (-CA),
DE WINTER 3064 (PRE). 1920 (Tsumkwe): Tsumkwe (-DA), STORY
6108 (PRE, WIND, M); 32 km E. of Kuringkura (-DA), GIESS 9512
(PRE, WIND); Gautscha Pan (-DC), MAGUIRE 2199 (PRE). 2015
(Otjihorongo): 4 km S.E. of Ugab Bridge (-CC), VAN DER WALT
230 (PRE, WIND, STE). 2017 (Waterberg): Okosongomingo (-CA),
VOLK 300 (M). 2020 (Kaukauveld): Gam (-BB), STORY 5137 (PRE).
2114 (Uis):2 kmN. of Uis(-BB), VANDERWALT 225 (PRE, WIND,
STE);80 km W. ofBrandberg West (-BC), VANDER WALT 219 (PRE,
WIND, STE). 2115 (Karibib): Neineis (-AC), BOSS s.n. (PRE);
Klein Spitskoppie (-CC), VAN DER WALT 209 (PRE, WIND, STE);
- 209 -
Kranzberg (-DC), VAN DER WALT 205 (PRE, WIND, STE); 3 km
W. of Karibib (-DD), VAN DER WALT 204 (PRE, WIND, STE).
2116 (Okahandja): Farm Fahlwater (-CD), VAN DER WALT 200
(PRE, WIND, STE). 2117 (Otjosondu): near Satorius von Bach Dam
(-BB), VAN DER WALT 235 (PRE, WIND, STE). 2215 (Trekkopje):
Okongava (-BB), SEYDEL 3031 (M). 2216 (Otjimbingwe): Okomitundu
(-AB), SEYDEL 1399 (M); Farm Urusis (-CD), DE WINTER 2619
(PRE, WIND, M). 2217 (Windhoek): Farm Hohenau (-CB), WALTER
89 (WIND). 2218 (Gobabis): Witvlei (-AD), MASON 2617 (PRE);
22 km S. of Gobabis (-DB), CODD 5826 (PRE, WIND). 2318
(Leonardville): Farm Donnersberg (-BA), VOLK 11667 (M). 2617
(Bethanie): Between Tschaunaup and Seeheim (-DA), GERSTNER
6400 (PRE). 2717 (Chamaites): Holoog (-BD), PEARSON 9747 (K).
(see fig. 5)
In certain areas of South West Africa it is impossible to
distinguish on habit alone between C. glandulosa and
C. pyracanthoides because both species could be shrub-
like or small trees. When occuring together in the same area, how-
ever, they can usually easily be distinguishedas C. glandu-
losa isinthe form of a small tree with a single bole and C.
pyracanthoides a small, often many-stemmed shrub.
The most reliable means of distinguishing between flowering
material of the two species, are the glandular hairs which occur
on the calyx of only C. glandulosa. Flowers should be
examined carefully as the number of glandular hairs vary consider-
ably, and they are also usually present on the bracteoles of both
species.
6. Commiphora virgata Engl. in Bot. Jahrb. 19:
139 (1894); Bot. Jahrb. 48: 470 (1912); Pfanzenfam. ed. 2, 19a:
433 (1931); Exell & Mendonca in Consp. Fl. Angol. 1,2: 300 (1951);
Wild in Bol. Soc. Brat. ser. 2, 33: 82 (1959); De Wint. in Trees
Se Afrı 20,1: 18401968): Merxm., Prod. El. S:W. Afr.23.70:'9
(1968); J.J.A. v. d. Walt in Dinteria 9: 23, 24 (1973); in Madoqua
ser. 1,8: 20, t. 34-36 (1974). Type: S.W.A., Sorris-Sorris,
GÜRICH 68 (B, holo. +; BM, sketch!).
Dioecious shrub-like tree 0,5-3 m tall, trunk branches near
ground level into relatively thick stems, bark yellowish-white to
- 210 -
silvery, peeling around the stems in papery strips of the same
colour, young branchlets glabrous, slender and often drooping, not
spine-tipped. Leaves trifoliolate, glabrous, petiole 0,2-1,5 cm
long, leaflets narrowly obovate, elliptic or broadly elliptic, petio-
lules less than 1 mm long, margin entire, apex obtuse seldom
retuse or acute, base cuneate, terminal leaflet (0,4-) 1,2 (-2,5) x
(0,2-) 0,7 (-1) cm, lateral leaflets (0,4-) 1 (-1,5) x (0,2-) 0,5
(-0,7) cm. Inflorescence reduced cymes, glabrous, or flowers
borne solitary. Flowers unisexual, hypogynous, subsessile,
glabrous, disc 4-lobed, not adnate to perianth, stamens 8 (fig.
26b & b,). Fruit irregularly subglobose, ellipsoid or obovoid, ca.
8x7x 7 mm, glabrous, putamen rugose, with a prominent hump
on upper half of less conves face, pseudo-aril white to reddish,
with 4 arms of equal length reaching almost to apex of putamen, in
some cases also isolated fragments (fig. 23 b& b,).
1712 (Posto Velho): near Ombepera (-DB), GIBSON 222 (WIND).
1812 (Sanitatas): 3 km W. of Okonjombo (-BD), GIESS & LEIPPERT
7417 (PRE, WIND, M). 1813 (Ohopoho): 17 km W. of Otjihu (-AC),
DE WINTER & LEISTNER 5668 (PRE, WIND, M). 1913 (Sesfontein):
18km N.W. of Sesfontein (-AB), VAN DER WALT 240 (PRE, WIND,
STE). 1914 (Kamanjab): Farm Onguati (-DC), SCHWERDTFEGER
178 (WIND). 1915 (Okaukuejo): Farm Otjitambe (-CC), WALTER
1029 (WIND). 2015 (Otjihorongo): Sorris-Sorris (-CC), VAN DER
WALT 232 (PRE, WIND, STE). 2016 (Otjiwarongo): Farm Moselle
(-BC), WALTER 1077 (WIND, M). 2114 (UIS): 54 km W.of Uis (-AB),
VAN DER WALT 215 (PRE, WIND, STE); near Brandberg (-BA),
DE WINTER 3147 (PRE, WIND); Tsisab Ravine Brandberg (-BA),
VAN DER WALT 227A (PRE, WIND, STE); NORDENSTAM 2455
(M); near Uis (-BB), VAN DER WALT 220 (PRE, WIND, STE).
2115 (Karibib): Spitskoppie (-CC), DE WINTER & HARDY 8094
(WIND, M); Black Range (-CC), VAN DER WALT 206 (PRE, WIND,
STE); near Karibib (-DD), WERDERMANN & OBERDIECK 2415 (PRE);
SEYDEL 1216 (M). 2215 (Trekkopje): Farm Onanis (-DC), GIESS,
VOLK & BLEISSNER 5727 (M). 2315 (Rostock): Farm Schlesien
(-BD), MERXMÜLLER & GIESS 928 (PRE, WIND, M); 48 km N.W.
of Solitaire (-DB), VAN DER WALT 269 (PRE, WIND, STE, M).
(see fig. 6)
7..4C om, miphuo ra, ngäre/ste li J.J.A. v.d. Walt in
Dinteria 9: 23-28, fig. 1-5 (1973); in Madoqua ser. 1,8: 11, t. 14-
16 (1974), Type: S.W.A., near Sesfontein, VAN DER WALT 242
- 211 -
(PRE, holo, ; WIND, STE, M).
Dioecious shrub 1,5-3 m tall, many stems of ca. 2,5 cmin
diameter sprouting forth from ground level, bark reddish-brown
and usually not peeling, young branchlets glabrous, very slender, .
often drooping, not spine-tipped. Leaves trifoliolate, glabrous,
petiole 0,5-2,5 cm long, leaflets elliptic to narrowly obovate,
petiolules less than 1 mm long, margin entire, apex acute or
obtuse, base cuneate, terminal leaflet (1-) 2 (-4,5) x (0,5) 1 (-2,5)
cm, lateral leaflets (1-) 1,5 (-3,5) x (0,5-) 0.7 (-1,5) cm. In-
florescence reduced cymes, glabrous, or flowers borne solitary.
Flowers unisexual, hypogynous, subsessile, glabrous, disc 4-lobed,
not adnate to perianth, stamens 8. Fruit irregularly obovoid or sub-
globose, ca. 6x5 x5 mm, glabrous, putamen slightly rugose, with
a prominent hump on upper half of less convex face, pseudo-aril
reddish, with 4 thin arms of equal length reaching almost to apex
of putamen.
1812 (Sanitatas): between Otjikongo and Sanitatas (-BB), MERX-
MÜLLER & GIESS 1445 (M); Mountain Pass 3 km W. of waterhole
Okonjombo (-BD), GIESS & LEIPPERT 7418 (WIND, M). 1913
(Sesfontein): 23 km N.W. of Sesfontein on Purros road (-AB), VAN
DER WALT 242 (PRE, WIND, STE, M); 16 km N.W. of Sesfontein
on Purros road (-AB), DE WINTER & LEISTNER 5713 & 5869 (PRE,
M).
(see fig. 7).
8..,C 8 m mi ph o ra mold is; \.(Oliv:) Engl.. in A.. DC, ;
Monogr. Phan. 4: 23 (1883); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:
70: 7 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Bothalia 11, 1 & 2: 73, fig. 39-44
(1973). Type: Mozambique, Chiramba, between Tete and coast,
KIRK s.n. (K, holo.!).
= Balsamodendrum molle Oliv.
= Balsamea mollis (Oliv.) Engl.
= Commiphora welwitschii Engl.
eine'rrea. Engl.
stuhlmannii Engl.
dekindtiana Engl.
heterophylla Engl.
montana Engl.
krausei Engl.
u
DEPERD
- 212 -
Zn er Ernemasjernzshirs; ZHnglk
Gas brorerhims si Enel.
GE Eurdie mie Arme!
Dioecious tree 3-8 m tall with a single trunk, bark brown to
greyish-green, usually peeling in thick discs, young branchlets
sparsely pilose to densely pubescent, not spine-tipped. Leaves
pinnate, 2-6-jugate, occasionally trifoliolate, sparsely pilose to
tomentose, greyish-green but usually distinctly paler and more
hairy below, petiole 1-3 cm long, leaflets elliptic or oblong-
elliptic but terminal leaflet often obovate, (0,7-) 2,4 (-5,2) x
(0,4-) 1,1 (-3,6) cm, sessile or subsessile but petiolule of
terminal leaflet up to 1,5 cm long, margin entire, apex acute to
obtuse, base cuneate to broadly cuneate. Inflorescence simple or
compound dichasial cymes up to 4 cm long, pilose to pubescent.
Flowers unisexual, hypogynous, pedicel 3-8 mm long, pedicel,
calyx and corolla pilose to pubescent, disc 4-lobed, not adnate to
perianth, stamens 8. Fruit subglobose, 1,5 x1,3x 1,3 cm, pilose
to pubescent, putamen smooth, pseudo-aril with 4 winged arms,
2 commissural arms reaching almost to apex of putamen, 2 facial
arms shorter.
1713 (Swartbooisdrif): 15 km W. of Otjangasemo (-AD), VAN
DER WALT & GIESS 295 (PRE, WIND, STE). 1714 (Ruacana Falls):
64 km W. of Tsandi (-DA), DE WINTER 3645 (PRE, WIND, M).
1715 (Odangua): near Ndola Store (-DB), DE WINTER & GIESS 7069
(PRE, WIND, M); near Ondangua (-DD), DE WINTER & GIESS 6924
(PRE, WIND, M). 1725 (Livingstone): Mpilila Island (-CC),
KILLICK & LEISTNER 3406 (PRE, M). 1813 (Ohopoho): 24 km E.
of Ohopoho (-BB), MERXMÜLLER & GIESS 1505 (PRE, WIND, M);
Orumana (-BB), ABNER 27 (WIND, M, PRE); Okorosawe (-BB),
GIBSON 86 (WIND); 10 km W. of Ohopoho (-BB), DE WINTER &
LEISTNER 5240 (PRE, WIND, M); near Ohopoho (-BB), GIBSON
195 (WIND). 1814 (Otjitundua): 32 km N. E. of Ohopoho (-AA), VAN
DER WALT & GIESS 282 (PRE, WIND, STE); 56 km N. of Otjova-
sandu (-CD), VAN DER WALT & GIESS 276 (PRE, WIND, STE).
1914 (Kamanjab): Otjovasandu (-AB), JOUBERT 126 (WIND); Farm
Ondaura (-BC), SCHWERDTFEGER 1/184 (WIND). 1915 (Okaukuejo):
Otjitambe (-CC), WALTER 1027 (WIND). 1916 (Gobaub): Farm Zukov -
(-DA), DE WINTER 3020 (PRE, WIND, M). 2015 (Otjihorongo): bet-
ween Fransfontein and Outjo (-AB), TÖLKEN & HARDY 854 (PRE,
WIND); Farm Pamela (-AB), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6098
(WIND). 2016 (Otjiwarongo): 7” km N.W. of Outjo (-AA), VAN DER
- 213 -
WALT 237 (PRE, WIND, STE); 15 km N. of Outjo (-AA), GIESS &
MULLER 11801 (WIND, STE); 16 km from Outjo (-AA), LIEBEN-
BERG 4916 (PRE, WIND); near Outjo (-AA), MERXMÜLLER &
GIESS 1292 (PRE, WIND, M); Farm Arubus Ost (-AB); TÖLKEN &
HARDY 880 (PRE, WIND); Farm Omatjenne (-AD), WALTER 996
(WIND); 35 km E. of Otjiwarongo (-DB), DE WINTER 2760 (PRE,
WIND, M). 2017 (Waterberg): Farm Okawaka (-CA), GIESS, VOLK
& BLEISSNER 6626 (WIND, M); Okosongomingo (-CA), VOLK
2737 (M).
(see fig. 8).
9. Commiphora multijuga (Hiern) K. Schum.
in Just’ s bot. Jber. 27, 1: 480 (1901); Exell & Mendonca in Consp.
Fl. Angol. 1,2: 302 (1951): Wild in Bol. Soc. Brot. ser. 2,33: 83
(1959); Mendes in Bol. Soc. Brot. 2, 39: 129 (1965); Merxm., Prod.
Fl. S.W. Afr. 23: 70: 7 (1968); Grandvaux Barbosa, Carta Fito-
geografica Angola: 195, 250 (1970); J.J.A. v.d. Walt in Madoqua
ser. 1,8: 15, t. 24-26 (1974). Type: Angola, Mossamedes, between
Cazimba and Pomangala, WELWITSCH 4503 (BM, holo.!, LISU!).
Dioecious tree 3-8 m tall, usually with a single trunk, bark
reddish-grey to dark grey, smooth, not peeling but in some cases
cracked on old trunks, young branchlets sparsely pubescent or
pubescent. Leaves pinnate, 4-10-jugate, sparsely pubescent or al-
most glabrous, petiole 1,5-4 cm long, slender, leaflets asymmetri-
cally elliptic, broadly elliptic or rotund but abruptly acuminate at
both ends, (1,2-) 1,8 (-2,5) x (1-) 1,3 (-2) cm, petiolules 0, 5-1,5
cm long, slender, margin entire, apex acute, base cuneate. In-
florescence simple or compound dichasial cymes or thyrsoid up to
5 cm long, glabrous or sparsely pubescent. Flowers unisexual,
perigynous, pedicel 1-4 mm long, pedicel and calyx glabrous or
sparsely pubescent, petals conspicuously recurved, disc 4-lobed,
upper part of lobes free but lower part adnate to hypanthium,
stamens 8 (fig. 27 a & a7). Fruit subglobose, ca. 1,5x1,5x1,4
cm, glabrous, putamen smooth, pseudo-aril red, cupular with 4
arms of equal length reaching almost to apex of putamen (fig.
19c & ce).
1713 (Swartbooisdrif): 17 km S. of Epupa Falls (-AA), GIESS
9347 (WIND); 17,5 km from Kunene River near Swartbooisdrif
(-BD), MERXMÜLLER & GIESS 30499 (M). 1714 (Ruacana Falls):
near Ruacana Falls (-AC), DE WINTER & GIESS 7102 (PRE, WIND,
- 214 -
G, M, Z); RODIN 9196 (M). 1813 (Ohopoho): 27 km W. of Kaoko-
Otavi (-AB), VAN DER WALT & GIESS 297 (PRE, WIND, STE);
11 km W. of Ohopoho (-BB), DE WINTER & LEISTNER 5233
(PRE, WIND, M); Okarosawe (-BB), MERXMÜLLER & GIESS
1383 (PRE, WIND, M); 4 km N. of Ohopoho (-BB), VAN DER
WALT & GIESS 286 (PRE, WIND, STE). 1913 (Sesfontein): 23
km N.W. of Sesfontein (-AB), VAN DER WALT 245 (PRE, WIND,
STE). 1914 (Kamanjab): N.W. of Kamanjab (-DB), VAN NIEKERK
A187B (PRE); Farm Franken (-DB), WALTER 1/39 (M); 22 km S.
of Kamanjab (-DD), VAN DER WALT 257 (PRE, WIND, STE); 39
km S. of Kamanjab on Farm Blydskap (-DD), DE WINTER 3107
(PRE). 2014 (Welwitschia): 38 km W. of Welwitschia (-BC), DE
WINTER & HARDY 8133 (WIND, M); near Petrified Forest (-BC),
KRÄUSEL 626 (M). 2015 (Otjihorongo): 56 km S.E. of Kamanjab
(-AA), VAN DER WALT 259 (PRE, WIND, STE).
(see fig. 9).
10% 12 C,oymam.irprh,orr)a, »m5o,s!S;a,mgb, Kezernesaire \Olhyz))
Engl. inA.DC., Monogr. Phan. 4: 26 (1883); Sim, For. Fl. P.E.
Afr.: 29 (1909); Wild in Bol. Soc. Brot. ser. 2,33: 86 (1959); White,
For. El. N. Rhod. : 176, fig. 34B/(1962)? wid m’ElmZambr2, 1:
274, t. Sl fig. C (1963). Type: Malawi, Shire River, KIRK s.n.
(Ksholos m.
Pr’otium"?' mos sam'bicen ster OliystinrEiks Neon:
Te vn e ERALREN NG
Commiphorat iis’e he’r 17 Eneliain/Bolmnjahrbien 9:
97 (1893); Bot. Jahrb. 48: 471, fig. 1L-Lb (1912); Pflanzenfam, ed.
2, 19a: 435 (1931); Miller in J.S. Afr. Bot. 18: 38 (1952). Type:
Tanzania, sine loc, FISCHER 131 (B, holo. $; K, fragment!).
Commiphora’sto!l zii Enslk>m Bot7Jahrb3995432292
(1917); Pflanzenfam. ed. 2, 19a: 435, fig. 203 (1931); Miller in J.
S. Afr. Bot. 18: 39 (1952). Type: Tanzania, Kyimbila, STOLZ 1725
(Ei holo. +; Ze SEINE
Dioecious tree 3-10 m tall, bark grey, smooth, not peeling,
young branchlets sparsely pilose to densely pubescent with hairs
and golden glandular hairs, not spine-tipped. Leaves trifoliolate
or more rarely pinnate (2-jugate), sparsely pilose to densely pubes-
cent with hairs and golden glandular hairs, bright green, petiole
- 215 -
5-8 cm long, leaflets ovate, broadly ovate, suborbicular or oblate,
1,5-7x 1-8,5 cm, petiolules 0, 2-1 cm long, margin entire, apex
often abruptly acuminate, base truncate. Inflorescence thyrsoid
up to 7 cm long, sparsely pilose to densely pubescent with hairs
and golden glandular hairs. Flowers unisexual, perigynous, pedi-
cel 1-2 mm, pedicel, calyx and corolla sparsely pilose to densely
pubescent with hairs and golden glandular hairs, disc with 4 large
and 4 small lobes, upper part of lobes free and lower part adnate
to hypanthium, stamens 8. Fruit subglobose, ca. 1,2x1,1x0,8
cm sparsely pilose, putamen smooth, pseudo-aril with 2
commissural arms reaching almost to apex of putamen and 2
facial arms reaching 3/4 upwards.
1725 (Livingstone): Mpilila Island (-CC), KILLICK & LEISTNER
3365 (PRE, K).
(see fig. 10).
This species is also recorded from Botswana, Rhodesia,
Zambia, Malawi, Mozambique, Tanzania and Kenya.
Ir. eo por ar deine ri Engl in Bot#Nahrb,
44: 151 (1910); Bot. Jahrb. 48: 482 (1912); Pflanzenfam. ed. 2,
19a: 438 (1931); Wild in Bol. Soc. Brot. ser. 2,33: 92 (1959); De
Wint. in Trees S. Afr. 20,1: 10 (1968); Merxm.,Prod. Fl. S.W.
Afr. 23:70: 6 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Madoqua ser. 1,8: 9,
t. 7-10 (1974). Syntypes: S.W.A., Omalako, DINTER 1393 (B;$);
sine loc, DINTER 1477 ERn - Z!, K, fragment!).
Dioecious shrub 0,5-3 m tall, many relatively thin stems
sprouting forth from ground level, bark yellowish-green to greyish-
brown with dark spots, smooth, not peeling, young branchlets
glabrous, usually slender, not spine-tipped. Leaves trifoliolate,
glabrous, green, petiole 0, 2-1,38 cm long, leaflets obovate or
broadly elliptic; subsessile, margin usually finely crenate-serrate,
apex obtuse seldom truncate or retuse, base cuneate, terminal
leaflet (0,6-) 1,4 (-2,2) x (0,4-)1 (-1,5) cm, lateral leaflets
(0,4-) 0,9 (-1,2) x (0,2-) 0,6 (-0,9) cm. Inflorescence: flowers
borne solitary. Flowers unisexual, perigynous, subsessile, calyx
glandular otherwise glabrous, disc 4-lobed, adnate to hypanthium,
stamens 8 (fig. 28 c & cı). Fruit ovoid, ca. 1,1x0,8x 0,8 cm,
apiculate, glabrous, putamen smooth, pseudo-aril red, cupular
with 4 (3) arms, 2 commissural arms reaching almost to apex of
- 216 -
putamen, facial arms much shorter, arm on more convex face
of putamen often completely undeveloped (fig. 29 d & d,).
1812 (Sanitatas): 32 km W. of Orupemba (-AB), GIESS 9402
(WIND). 2115 (Karibib): Black Range (-CC), VAN DER WALT 207
(PRE, WIND, STE); 16 km W. of Usakos (-CD), DE WINTER 6035
(PRE, WIND, M); 3 km W. of Karibib (-DD), VAN DER WALT
201 (PRE, WIND, STE), Marmorberg near Karibib (-DD),
SEYDEL 1267 (M). 2215 (Trekkopje): Road to Okongava (-BB),
KINGES 3318 (M); Farm Nudis (-BC), WALTER 1182 (WIND);
SEYDEL 178 (M). 2316 (Nauchas): Farm Djab (-AC), WALTER
4482 (M); Gamsberg Plateau (-AD), MERXMÜLLER & GIESS 935
(PRE, WIND, M); Farm Weissenfels (-AD), WALTER 1980 (WIND,
M); Weener (-AD), VOLK 11493 (M). 2317 (Rehoboth): near Reho-
both (-AC), STREY 2612 (PRE). 2416 (Maltahöhe): Bullsport (-AB),
REHM s.n. (M); Farm Friedland (-CB), WALTER 1980 (WIND);
Zaris Mountains (-CD), BASSON 204 (PRE); VAN DER WALT 267
(PRE, WIND, STE). 2516 (Helmeringhausen): Farm Duwisib (-BC),
VOLK 12659 & 12694 (M).
(see’fig. 11).
The leaves of the specimen collected in the northern part of the
Kaokoveld (GIESS 9402), are relatively large. Exceptionally large
leaves of other speciesof Commiphora are also known
from this part of the Kaokoveld.
12. Comm iphonas gracid %f ron does Divker
ex. J.J.A. v.d. Walt inJ.S. Afr. Bot. 37, 32190. 971 nBerhalsa
11,1&2: 95, fig. 94-99 (1973). Type: S.W.A., Warmbad, near Auros,
DINTER 512%# (BOE, 'h010.; 51, KIZ’B,J).-
Dioecious shrub-like tree 1-3 m tall, trunk branches above ground
level into thick succose appearing stems, bark reddish-brown with
dark spots, not peeling, young branchlets glabrous, slender, not
spine-tipped. Leaves trifoliolate with the terminal leaflet often
irregularly lobed, glabrous, green, petiole 0, 4-2 cm long, leaflets
linear to cultrate but very variable in size and form, sessile or sub-
sessile, margin irregularly and rather coarsely dentate-serrate,
apex obtuse to acute, base cuneate, terminal leaflet (1,5-) 2,5 (-4,5)
x (0,1) 0,15 (-0,2) cm, lateral leaflets (0,7-) 2 (-3,5) x (0,1-) 0,1
(-0,2) cm. Inflorescence dichasial cymes up to 5 cm long, sparsely
glandular, or flowers borne solitary. Flowers unisexual, perigynous,
- 217 -
pedicel 1-4 mm long, pedicel, calyx and hypanthium sparsely
glandular, disc 4-lobed, adnate to hypanthium, stamens only 4.
Fruit subglobose to ellipsoid, ca. 1x 0,8x 0,7 cm, glabrous,
putamen smooth, pseudo-aril cupular with 2 long commissural
arms, covering the lower 1/4 of more convex face of putamen and
1/2 of the other face.
2818 (Warmbad): Auros (-DA), DINTER 5124 (BOL, S, K). 2819
(Ariamsvlei): Farm Velloorsdrift (-CB), GIESS, VOLK & BLEISSNER
7047 (PRE, WIND, M); Onseepkans (-CB), VAN DER WALT 303
(PRE, WIND, STE, M).
(see fig. 12).
13.. ı XE!6, mim I pih, oma Ho’bil.a n'e/e!o ll alfa VSchinz mn’ Bull!
Herb. Boiss. ser. 2,8: 633 (1908); Engl., Bot. Jahrb. 48: 459
(1912); Pflanzenfam. ed. 2,19a: 435 (1931); De Wint. in Trees S.
Afr. 20,1: 16 (1968); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:70: 7 (1968);
3. 3uA2 vs: Waltein I. SS: Afr. Bot."3773:196 (1971); in Madogua
ser. 1,8: 16, t. 27-29 (1974). Type: S.W.A. Kaokoveld, Kan-Tal,
DINTER 1497 (Z, holo. !, K!, W!).
Dioecious shrub-like tree, 1-3 m tall, trunk branches above
ground level into thick succose appearing stems, bark grey to dark
grey, smooth, not peeling, young branchlets glandular but other-
wise glabrous, not spine-tipped. Leaves trifoliolate, glandular,
green, petiole 0, 3-2,5 cm long, leaflets narrowly oblanceolate,
to oblanceolate, (0, 7-) 1,3 (-4,5) x (0,3-) 0,4 (-0,9) cm, sessile
or subsessile, margin finely serrate-dentate or almost entire, apex
obtuse, base cuneate, Inflorescence simple dichasial cymes up to
1 cm long, glandular, or flowers borne solitary. Flowers uni-
sexual, perigynous, pedicel 0,4-1 mm long, pedicel and calyx
sparsely glandular, disc 4-lobed, adnate to hypanthium, stamens
4 only. Fruit subglobose, ca. 9x 8x 8 mm, glabrous, putamen
and pseudo-aril not seen.
1713 (Swartbooisdrif): between Swartbooisdrif and Epupa (-BA),
RYCROFT 2490 (WIND, M); 5 km N.W. of Enyandi (-BA), MERX-
MÜLLER & GIESS 30537 (M); 16 km W. of Enyandi (-BA), GIESS
9342 (WIND, M). 2014 (Welwitschia): near Welwitschia (-BD),
GALPIN & PEARSON 1536 (BOL); PEARSON 4149 (BOL). 2214
(Swakopmund):Farm Palmenhorst (-DB), VAN DER WALT 272 (PRE,
WIND, STE, M); MERXMÜLLER & GIESS 1751 (PRE, WIND, M);
- 218 -
KERS 1122 (WIND). 2314 (Sandwich Harbour): E. of Welwitschia
Flats (- ), JENSEN 320 (PRE).
(see fig. 13).
14. „Commiphornar nam aenstTe Schmzemmtlle
Herb. Boiss. 2,8: 633 (1908); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:
70: 7 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Bothalia11,1&2: 92, fig. 88-93
(1973). Type: S.W.A., Inachab, DINTER 958 (Z, holo.!, M,
fragment!).
= Cemmiphora-, rot,unidi ToNlda Dinteri&
Engl.
Dioecious shrub-like tree 0,5-3 m tall, trunk branches above
ground level into many relatively thin stems, bark light grey, not
peeling, young branchlets glabrous, not spine-tipped. Leaves
simple but on long shoots occasionally trifoliolate with lateral
leaflets 1/4 - 1/3 size of terminal leaflet, glabrous, green, petiole
3-7 mm long, lamina rotund or orbicular, (0,5-) 0,9 (-1,5) x (0,4-)
0,7 (-1,2) cm, margin serrate-dentate, apex obtuse, base cuneate.
Inflorescence: flowers borne in clusters. Flowers unisexual, peri-
gynous, subsessile, glabrous, disc 4-lobed, adnate to hypanthium,
stamens 8. Fruit subglobose or ellipsoid, 1x 0,8x 0,7 cm,
glabrous, putamen slightly rugose, pseudo-aril red, cupular with
2 commissural arms, covering the lower 1/3 of the more convex
face of putamen and the lower 1/2 of the other face.
2114 (Uis):Oritsaub at Brandberg (-BA), MERXMÜLLER &
GIESS 1688 (PRE, WIND, M); Uis (-BC), VAN DER WALT 223
(PRE, WIND, STE), VOLK 2689 (M). 2616 (Aus): Chamis-Süd (-BB),
WALTER 2173 (M); 12 km W. of Sandverhaar (-CD), PEARSON 4637
(BOL). 2617 (Bethanie): Tschaunaup Mission (-DA), GERSTNER
6343 (PRE). 2717 (Chamaites): Farm Sunnyside (-BA), MERX-
MÜLLER & GIESS 2524- (WIND, M); Inachab (-BA), DINTER 953
(Z, M); Holoog (-BD), ORTENDAHL 204 (PRE); Ai-Ais (-CD), VAN
DER WALT 263 & 305 (PRE, WIND, STE); Fish River Canyon (-DA),
WALTER 2280 & 2258 (M); 32 km S. of Fish River Canyon (-DC),
WERGER 1507 (PRE). 2719 (Tränental): Stinkdorn (-CA), DINTER
5148 (PRE,-G, Z). 2817 (Vioolsdrif): Junction of Orange and Great
Fish Rivers (-AA), PILLANS 6455 (BOL); 32 km N. of Vioolsdrif
(-DB), VAN DER WALT 307 (PRE, WIND, STE, M). 2818 (Warm-
bad): Farm Norachas (-AA), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6908
- 219 -
(WIND); Farm Bruinheuwel (-AC), GIESS, VOLK & BLEISSNER
6931 (WIND). 2819 (Ariamsvlei): 26 km E. of Ham River (-BA),
ACOCKS 18168 (PRE); 48 km W. of Ariamsvlei (-BA), DE WINTER
3563 (WIND, M).
(see fig. 14).
This species usually has simple leaves but trifoliolate leaves
were seen on long shoots of plants growing near Uis. Trifoliolate
leaves and transitional forms of simple to trifoliolate leaves also
developed on plants cultivated in a glass house at Stellenbosch.
log: C3osmimsinpihrofraa lkawu che sie, en. seHEingsl. In'Bof.
Jahrb. 10: 283 (1888); Bot. Jahrb. 48: 471 (1912); Pflanzenfam. ed.
2,19a: 435 (1931); Exell & Mendonga in Consp. Fl. Angol. 1,2: 302
(1951); Wild in Bol. Soc. Brot. ser. 2,33: 92 (1959); De Wint. in
Trees S. Afr. 20,1: 12 (1968); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:
70: 6 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Madoqua ser. 1,8: 12, t. 17-20
(1974) Type: S.W.A., Usakos, MARLOTH 1306 (B, }).
Commiphora pruinosa Engl. in Bot. Jahrb. 26:
368 (1899); Bot. Jahrb. 48: 471 (1912), Pflanzenfam. ed. 2,19a:
435 (1931). Type: S.W.A., Otyimbingue, ILSE FISCHER 168 (B,
holo. +, K, fragment!, BM, sketch!).
Commiphora hereroensis Schinzin Bull. Herb.
Boiss. ser. 2,8: 632 (1908). Syntypes: S.W.A., Potmine, Ubib,
FLECK 447 & 742 (Z!).
Dioecious tree 2-8 m tall with a single trunk or shrub-like tree
1-2 m tall with a trunk branching near ground level, bark yellowish-
brown to reddish-brown, peeling in papery pieces or discoid flakes
of the same colour, young branchlets glabrous or sparsely pilose
to densely pilose, not spine-tipped. Leaves simple, glabrous or
sparsely pilose to densely pilose, glaucous or pale green, sub-
sessile, elliptic or broadly elliptic seldom obovate, (1,5-) 4 (-10) x
(0,8-) 2,5 (-6) cm, margin entire, apex usually truncate seldom
retuse or acute, base truncate or cuneate. Inflorescence simple or
compound dichasial cymes or thyrsoid up to 8 cm long, glabrous
or pilose to densely pilose, often with leaf-like bracts upto 1x
0,7 cm. Flowers unisexual, perigynous, pedicel 2-10 mm long,
pedicel, calyx and corolla glabrous or sparsely pilose to pilose,
disc 8-lobed, upper part of lobes free but lower part adnate to
- 220 -
hypanthium, stamens 8 (fig. 23a & a,). Fruit ellipsoid, ca. 1,1.x
0,6x 0,4 cm, glabrous or pilose, putamen smooth, pseudo-aril
red, cupular with 4 or 3 short lobes, covering lower 1/4-1/3 of
putamen, 2 commissural lobes slightly longer than 2 facial lobes,
lobe on more convex face of putamen in some cases undeveloped
(fig. 29e & e,)-
1713 (Swartbooisdrif): 15 km W. of Otjangasemo (-AD), VAN
DER WALT & GIESS 292 (PRE, WIND, STE). 1714 (Ruacana Falls):
near Ruacana Falls (-AD), DE WINTER & GIESS 7103 (PRE, WIND,
G, M); RODIN 9167 (M). 1813 (Ohopoho): near Ohopoho (-BB), DE
WINTER & LEISTNER 5913 (PRE, M); MERXMÜLLER & GIESS
1513 (PRE, WIND, M); SMUTS & POLE EVANS 2252 (PRE, WIND,
M); near Orumana (-BB), GIBSON 122 (WIND). 1814 (Otjitundua):
32 km N.E. of Ohopoho (-AA), VAN DER WALT & GIESS 280 (PRE,
WIND, STE); 64 km N. of Osondeka (-CA), GIESS 9270 (WIND);
56 km N. of Otjovasandu (-CD), VAN DER WALT & GIESS 275
(PRE, WIND, STE). 1914 (Kamanjab): 27 km N. of Otjovasandu
(-AB), VAN DER WALT 250 (PRE, WIND, STE); near Otjovasandu
(-AD), VAN DER WALT 254 (PRE, WIND, STE); Farm Franken
(-DB), SCHWERDTFEGER 1/120 (WIND). 1915 (Okaukuejo): Farm
Otjitambi (-CC), WALTER 1028 (WIND). 1917 (Tsumeb): W. of
Tsumeb (-BA), BOSS s.n. (M); 21 km S. of Tsumeb (BD), DE
WINTER 3638 (WIND, M); near Otavi (-CB), DINTER 5276 (PRE,
G); Elephantenberg (-CB), KINGES 2948 (PRE). 1918 (Grootfontein):
near Grootfontein (-CA), SCHOENFELDER 58 (PRE); LE ROUX
351 (WIND). 2014 (Welwitschia): Welwitschia (-BD), GIESS, VOLK
& BLEISSNER 6129 (WIND); Otjihorongo Reserve (-DD), MERX-
MÜLLER & GIESS 1612 (M). 2015 (Otjihorongo): 4 km $.E. of Ugab
Bridge (-CC), VAN DER WALT 231 (PRE, WIND, STE). 2016
(Otjiwarongo): 7 km N.W. of Outjo (-AA), VAN DER WALT 236 &
256 (PRE, WIND, STE); Farm Graslaagte (-DB), WALTER 306
(WIND, M). 2114 (Uis): Tsibab Ravine Brandberg (-BA), VAN DER
WALT 226 (PRE, WIND, STE); CARR B2 (PRE); GIESS 3687 (PRE,
WIND). 2115 (Karibib): Spitskoppie (-CC), KRÄUSEL 660 (M); Farm
Goabeb (-CD), GIESS, VOLK & BLEISSNER 5884 (PRE, WIND, M);
Ameib (-DC), HARDY 2052 (PRE); Usakos (-DC), VOLK 122, 146 &
147 (M); near Karibib (-DD), VAN DER WALT 202 (PRE, WIND,
STE); WERDERMANN & OBERDIECK 2417 (PRE); SEYDEL 1213 (M);
KINGES 3635 (M). 2215 (Trekkopje): Farm Nudis (-BC), SEYDEL
80 (M); Tinkas River, Namib Desert Park (-CD), JENSEN 208
(WIND). 2216 (Otjimbingwe): 35 km S. of Otjimbingwe (-CA), DE
WINTER 2638 (PRE, WIND, M). 2314 (Sandwich Harbour): E. of
- 221 -
Hotsas (-B), JENSEN 83 (PRE). 2316 (Nauchas): Farm Djab (-AB),
GIESS & HUBSCH 11608 (WIND); MERXMULLER & GIESS 909 (PRE,
WIND, M); SCHWERDTFEGER 4289 (WIND); WALTER 4289, 4481
& 4483 (M). 2415 (Sossusvlei): 18 km S. of Solitaire (-BB), VAN
DER WALT 268 (PRE, WIND, STE). 2416 (Maltahöhe): Mountain
Zebra Park (-AA), BENSELER s.n. (WIND); Swartpoort (-AB),
VAN DER WESTHUIZEN 48 (WIND); Farm Bullspoort (-AB), HARDY
1970 (WIND); Farm Friedland (-CB), WALTER 2098 (WIND, M).
(see fig. 15).
The holotype of C. glaucescens (MARLOTH 1306)
was destroyed in Berlin and apparently no isotypes exist because
none could be traced in any South African or European herbarium.
16. Ni@lo mim“ pihleir ag san are tamn.d.i vr orlhna, -Dinfer,&
Engl. in Bot. Jahrb. 48: 475, fig. 2B-Bb (1912); Engl. Pflanzenfam.,
ed+25371923:4351(1934); Waldin: Bol.! Soc. Brot. ser 25,33:492,(1959);
Mendes in Bol. Soc. Brot. ser. 2,39: 128 (1965); De Wint. in Trees
S. Afr. 20,1: 8 (1968); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:70:5 (1968);
Grandvaux Barbosa, Carta Fitogeografica Angola: 195, 256 (1970);
J.J.A. v.d. Walt in Madoqua ser. 1,8: 7, t. 1-3 (1974). Type: S.W.
A., Haobes, DINTER 1492 (B, holo. +: K, fragment and photo of
holo. !, BM, sketch of holo. !).
Dioecious tree 5-10 m tall with a single trunk, bark yellowish-
brown, peeling in large papery pieces of the same colour, young
branchlets pilose, obtuse. Leaves simple, pilose, dark green,
sessile or subsessile, exceptionally large (7-) 13 (-20) x (3-) 8
(-14) cm, narrowly elliptic to broadly elliptic, midrib prominent,
margin entire, apex obtuse, base cuneate. Inflorescence thyrsoid
up to 20 cm long, many flowered, pilose. Flowers unisexual, peri-
gynous, pedicel 2-4 mm long, pedicel, calyx and corolla sparsely
pilose or pilose, disc 8-lobed, upper part of lobes free but lower
part adnate to hypanthium, stamens 8. Fruit ovoid or obovoid, ca.
1,5x1,1x 1 cm, glabrous, putamen smooth, pseudo-aril yellow
to orange, cupular with 4 short lobes, covering lower 1/4-1/3 of
putamen (fig. 29 f & fJ).
1812 (Sanitatas): 9,5 km E. of Omutati (-DB), GIESS & LEIPPERT
7401 (WIND, M). 1813 (Ohopoho): 17 km W. of Otju (-AC), DE
WINTER & LEISTNER 5671 (PRE, WIND, M); MERXMÜLLER &
GIESS 1434 (WIND, M). 1913 (Sesfontein): 37 km E. of Sesfontein
- 222 -
on Otjovasandu road (-BD), VAN DER WALT 246 (PRE, WIND,
STE). 1914 (Kamanjab): near Kowares (-AB), ESTERHUYSE 402
(WIND). 2014 (Welwitschia): 138 km E. of Torra Bay (-AC), DE
WINTER & HARDY 8203 (PRE, WIND, M); Twyfelfontein (-CB),
MEYER 1150 (WIND, M).
(see fig. 16).
17. "'€E'o mm 1 ph o ras !wid d’iY "Merzm? NE 859%
München 3: 609 (1960); Prod. Fl. S.W. Afr. 23:70:39 (1968); De
Wint. in Trees S. Afr. 20,1: 18 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Madoqua
ser. 1,8: 21, t. 37-39 (1974). Type: S.W.A. Kaokoveld, W. of
Sanitatas, MERXMÜLLER & GIESS 1453 (M, holo.!, PRE!).
Dioecious shrub-like tree 1-2,5 m tall, trunk branches above
ground level into relatively thick stems, bark grey-brown, shiny,
smooth, occasionally peeling in papery strips, young branchlets
pubescent to densely pubescent, often very short and stout. Leaves
pinnately lobed or divided, (1-) -2-4-jugate, pubescent to densely
pubescent, glaucous, petiole 0,3-1,5 cm long, leaflets usually
asymmetrically obovate or elliptic, (0,7-) 2 (-2,5) x (0,4-) 1 (-2)
cm, sessile, acroscopic margin incised to rachis but basiscopic
margin decurrent along rachis, margin entire, apex obtuse or
emarginate seldom acute. Inflorescence simple or compound
dichasial cymes or thyrsoid up to 4 cm long, pilose to densely
pilose, or flowers borne solitary. Flowers unisexual, perigynous,
pedicel 2-6 mm long, pedicel, calyx and corolla sparsely pilose to
densely pilose, disc 8-lobed, adnate to hypanthium, stamens 8
(fig. 27 b& b,). Fruit ovoid to subglobose, ca. 1,1x1x0,9 cm,
puberulous, putamen smooth, pseudo-aril yellow to orange, cupular
with 2-4 short lobes, commissural lobes slightly longer than facial
lobes, covering lower 1/4 of putamen (fig. 29 g& g}).
1712 (Posto Velho): 20 km S.W. of Otjinungua (-AD), GIESS
8922 (PRE, WIND, M); 24 km S. of Ongutu (-CD), GIESS 9400 (WIND).
1812 (Sanitatas): 78 km W. of Otjihu (-BA), DE WINTER & LEISTNER
5712 (PRE, WIND, M); near Sanitatas (-BA), MERXMÜLLER &
GIESS 1453 (WIND, M); Sarusas (-CD), GIESS & LEIPPERT 7468
(PRE, WIND, M). 1913 (Sesfontein): 23 km N.W. of Sesfontein (-AB),
VAN DER WALT 244 (PRE, WIND, STE). 2013 (Unjab Mouth): 44 km
E. of Torra Bay (-AD), DE WINTER & HARDY 8170 (WIND, M); 8
km W. of Farm Wereldend (-BB), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6170
(WIND, M); Farm Wereldend (-BB), MERXMÜLLER & GIESS 30608
- 223 -
(M). 2014 (Welwitschia): 90 km W. of Welwitschia (-AC), DE
WINTER & HARDY 8148 (PRE, M); Farm Bethanis (-AD), GIESS,
VOLK & BLEISSNER 6148 (WIND, M). 2114 (Uis): 11kmE. of
Brandberg West (-AA), VAN DER WALT 213 (PRE, WIND, STE);
Numas Ravine Brandberg (-AB), GIESS 3589 (PRE, WIND); DE
WINTER & HARDY 8220 (M); Messum Mountains (-AC), GIESS 9159
(PRE, WIND, M); S. of Brandberg (-BA), GIESS 9714 (M); 33 km
W. of Uis (-BA), VAN DER WALT 217 (PRE, WIND, STE); near Uis
(-BB), VAN DER WALT 224 (PRE, WIND, STE); Farm Sorrento
(-DB), DE WINTER 6030 (WIND).
(see fig. 17).
18... Comm LpnDora eaulis., (Klotzsch).Enel. mA,
DC., Monogr. Phan. 4: 22 (1883); J.J.A. v.d. Walt in Bothalia
11, 1& 2: 81, fig. 57-62 (1973). Type: Mozambique, Sena, PETERS
5205 :(B,,holo, +, Kl).
= Hitzeria edulis Klotzsch.
Eid mmi dis 2,2. )e Iulıo: norcheir Pa: Engl
Dioecious many-stemmed shrub or small tree 2-6 m tall, bark
light grey, smooth or flaking in small yellowish papery pieces,
young branchlets densely pubescent, obtuse. Leaves pinnate, 2-6-
jugate, pubescent,but scabrous above, greyish green, petiole 3-8
cm long, with medullary vascular bundles, leaflets narrowly
elliptic to narrowly ovate, (3-) 5 (-6,5) x (2-) 2,2 (-3) cm,
petiolules 0,4-1 cm long, margin usually entire seldom finely
crenate-serrate, apex acute or rounded, base obtuse. Inflorescence
compound dichasial cymes or thyrsoid up to 15 cm long, pubescent.
Flowers unisexual, perigynous, pedicel 1-1,5 mm long, pedicel
calyx and hypanthium pubescent, disc much reduced without distinct
lobes, adnate to hypanthium, stamens 8. Fruit subglobose, ca.
2,4x 2,3x 2,3 cm, pilose, putamen smooth, pseudo-aril red,
cupular with 4 short lobes, covering lower 1/3 of putamen.
1725 (Livingstone):Mpilila Island (-CC), KILLICK & LEISTNER
3373 (PRE, M); KILLICK & LEISTNER 3337 (M).
(see fig. 18).
- 224 -
GILLETT (1973) pointed out that the type description of
Hitzeria edulis Klotzschis based on discordant ele-
ments. The description of the female flowers and fruit is not that
ofa Commiphora but presumably that of a member of the
Anacardiaceae. It will never be known whether the holotype which
was destroyed in Berlin, consisted of discordant elements. The
isotype at Kew, however, consists of only one taxon and this is
definitely the same as C. edulis occuringin Southern
Africa. It is suggested that the name C. edulis. should be
kept for the following reasons:
1. The existing isotype consists of only one taxon matching the
first part of the type description.
2. It is most unlikely that the specific epithet edulis will
ever be used for that taxon of the Anacardiaceae because the de-
scription is too undefined.
GILLETT (1973) also suggested that C. edulis is
conspecific with C. boiviniana Engl. Several Kew speci-
mens of the different subspecies of C. boiviniana were
studied and compared with specimens of C. edulis.
Differences in the size and shape of the leaflets exist between the
subspecies of C. boiviniana and C. edulis, but
the flowers and fruits have basically the same structure. Medullary
vascular bundles which occur in the petiole of C. edulis,
were also found in the petioles of allthe subspecies of C. boi-
viniana. It seems likely therefore that C. edulis and
C. boiviniana are conspecific, but the final decision should
be left to someone who has studied them both in their natural habitat.
19. Commiphora saxicola Engl. in Bot. Jahrb.
10: 283 (1888); Bot. Jahrb. 48: 481, fig. 3 A-Ab (1912); Pflanzen-
fam. ed 2, 19a: 437 (1931); Wild in Bol. Soc. Brot. 2,33: 92 (1959);
De Wint. in Trees S. Afr. 20,1: 16 (1968); Merxm., Prod. Fl, S.
W. Afr. 23:70:8 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Madoqua ser. 1,8: 18,
t. 30-33 (1974). Type: S.W.A., Walvis Bay, MARLOTH 1221 (B,
holo.+, PRE!).
Comm-iphora dulcis Engl. in Bot. Jahrb. 19: 141
(1894). Type: S.W.A., Tsoachoub near Husab, GÜRICH 6 (?).
Dioecious shrub-like tree or small tree 0, 2-4 m tall with trunk
0,1-1,5 m long, bark grey, finely pitted, smooth, not peeling, young
- 225 -
branchlets with glandular hairs but otherwise glabrous, not spine-
tipped. Leaves pinnate, 2-6-jugate, with glandular hairs but other-
wise glabrous, green, petiole 0,3-3,5 cm, leaflets suborbicular to
oblate, (0,3-) 1,2 (-1,7) x (0,3) 1,2 (-1,7) cm, petiolules less than
1 mm, margin rather coarsely crenate-serrate, apex emarginate
or truncate, base cuneate or truncate. Inflorescence raceme or
thyrsoid up to 6 cm long, with glandular hairs. Flowers unisexual,
perigynous, subsessile, pedicel, calyx, corolla and ovary with
glandular hairs, disc obscurely 8-lobed, adnate to hypanthium,
stamens 8 (fig. 28b & b,). Fruit oblong-ellipsoid, ca. 1x0, 6x0, 6
cm, glabrous, putamen smooth, pseudo-aril orange, cupular with-
out any lobes, covering lower 1/3 of putamen (fig. 29h & hı).
1913 (Sesfontein): 23 km N.W. of Sesfontein (-AB), VAN DER
WALT 243 (PRE, WIND, STE). 2013 (Unjab Mouth): 57 km E. of
Torra Bay (-BC), DE WINTER & HARDY 8167 (WIND, M); Farm
Driefontein (-BD), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6157 (WIND, M).
2014 (Welwitschia): 45 km N. of Uis (-DD), TÖLKEN & HARDY
835 (PRE, WIND, M). 2015 (Otjihorongo): Otjihorongo Reserve
(-CC), MERXMÜLLER & GIESS 1616 (WIND, M); VAN DER WALT
233 (PRE, WIND, STE); 13 km N.E. of Ossontati (-CD), GIESS,
VOLK & BLEISSNER 5975 (WIND, M). 2114 (Uis): 13 km S. of
Brandberg West (-AA), VAN DER WALT 212 (PRE, WIND, STE);
26 km E. of Brandberg West (-AB), VAN DER WALT 214 (PRE,
WIND, STE); Numas Ravine Brandberg (-AB), GIESS 3650 (PRE,
WIND, M); Messum Mountains (-AC), GIESS 9160 (WIND, M);
near Brandberg (-BA), LIEBENBERG 4987 (PRE, WIND); Tsisab
Ravine, Brandberg (-BA), VON WETTSTEIN 378 (M); NORDEN-
STAM 2456 (M); 8 km S. of Tsisab Ravine, Brandberg (-BA),
GIESS 3650A (WIND); VAN DER WALT 227 (PRE, WIND, STE);
CARRB3 (PRE); 13 km N. of Uis (-BB), GIESS 9170 (WIND, M);
near Uis (-BB), VAN DER WALT 221 (PRE, WIND, STE). 2115
(Karibib): Ameib (-DC), DINTER 6867 (PRE, M). 2214 (Swakop-
mund): 56 km E. of Henties Bay (-BB), MERXMÜLLER & GIESS
1722 (M); Farm Palmenhorst (-DB), VAN DER WALT 273 (PRE,
WIND, STE). 2215 (Trekkopje): Trekkopje (-AC), SEYDEL 1208
(PRE, M); Farm Ubib (-BA), WANNTORP 1008 (WIND). 2315
(Rostock): Farm Schlesien (-BB), MERXMÜLLER & GIESS 932 &
979. (PRE, WIND, M); 54 km N.W. of Solitaire (-DB), VAN DER
WALT 270 (PRE, WIND, STE). 2316 (Nauchas): Farm Djab (-AB),
MERXMÜLLER & GIESS 911 (PRE, WIND, M). 2516 (Helmering-
hausen): Farm Duwisib (-BC), VOLK 12758 (M). 2616 (Aus): Farm
Weissenborn (-AB), KINGES 4442 (M).
- 226
(see fig. 19).
No type specimen (GÜRICH 6) of C. dulcis Engl. could
be traced in any herbarium, From the original description of the
habit of C. dulcis by ENGLER, it is almost certain that it
is asynonym of C. saxicola, This is also the view of
MERXMÜLLER (1968).
20. Commiphora crenato-serrataä’ Engl.
in Bot. Jahrb. 19: 140 (1894); Bot. Jahrb. 48: 483 (1912); Pflanzen-
fam. ed. 2,19a: 438 (1931); Wild in Bol. Soc. Brot. ser. 2,33: 92
(1959); De Wint. in Trees S. Afr. 20,1: 10 (1968); Merxm., Prod.
#1. .S.W. ‚Afr. 23:7.0:5 (1968); 1. J. Av. d.„Waltame Madoqua ser.
1,8: 8, t. 4-6 (1974). Type: S.W.A., Fransfontein, GÜRICH 7
(B, holo.+, BM, sketch of holo!).
Dioecious tree 3-10 m tall with a single trunk, bark light grey
to pale brown, pitted, smooth, not peeling, young branchlets with
large glandular hairs but otherwise glabrous, conspicuously
scarred, obtuse. Leaves pinnate, 3-7-jugate, with large glandular
hairs on petiole, rachis and veins of leaflets but otherwise glabrous,
green, petiole 4-8 cm long, with medullary vascular bundles,
leaflets usually lanceolate seldom narrowly lanceolate, (3-) 6 (-10)
x (1-) 2 (-4) cm, petiolules 0,5-2 cm long, margin crenate-serrate,
apex acuminate, base truncate. Flowers not seen. Fruit ovoid, ca.
2x1x1 cm, conspicuously beaked, with a few glandular-hairs, puta-
men smooth, pseudo-aril red, cupular with 0-4 short lobes, covering
lower 1/3 -1/2 of putamen (fig. 29i &ij).
1713 (Swartbooisdrif): 15 km W. of Otjangosemo (-AD), VAN DER
WALT & GIESS 293 (PRE, WIND, STE). 1813 (Ohopoho): 4kmN. of
Ohopoho (-BB), VAN DER WALT & GIESS 285 (PRE, WIND, STE);
5 kmS. of Okorosawe (-BB), VAN DER WALT & GIESS 287 (PRE,
WIND, STE). 1914 (Kamanjab): 27 km N. of Otjovasandu (-AB), VAN
DER WALT 249 (PRE, WIND, STE); near Otjovasandu (-AB),
JOUBERT 130 (WIND); Farm Hazeldene (-BC), DE WINTER &
LEISTNER 5121 (WIND, M). 1915 (Okaukuejo): Farm Teschendorf
(-CC), WALTER 1011 (WIND, M). 2015 (Otjihorongo): Farm Hill-
down (-AA), HARDY 2082 (PRE); VOLK 2634 (M); 23 kmN. of
Fransfontein (-AA), VAN DER WALT 258 (PRE, WIND, STE); Farm
Pamela (-AB), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6093 (PRE, WIND, M).
(see fig. 20).
- 227 -
21 SıElolm mi pIkkarrlarg einiuiipreitVollatla TEnglNin
Bot. Jahrb. 48: 483, fig. 3L (1912); Merxm., Prod. Fl. S.W.
Afr. 23:70:9 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Bothalia 11,1&2: 87, fig.
75-81 (1968). Syntypes: S.W.A., Sesfontein, DINTER 1721 (B}t, K,
fragment!, BM, sketch!); S.W.A. Bullsport, DINTER 2109 (Bt,
K, fragment!).
Dioecious tree with a single trunk 2-12 m tall, occasionally
shrub-like tree with a short trunk, bark peeling in yellowish-white
papery pieces to expose a blue-green underlayer or peeling in thick
brownish discs, young branchlets glabrous, sparsely pilose but
rarely pubescent, not spine-tipped. Leaves trifoliolate (then mostly
glabrous) or pinnate, 2-4-jugate (then usually sparsely pilose to
pubescent, occassionally also with glandular hairs), glaucous, yello-
wish-green or green, petiole 0, 7-5 cm long, usually relatively thin
and slender especially in trifoliolate leaves, upper 3/4 of leaflets
margin crenate-serrate, lower 1/4 subentire or entire, occasio-
nally exclusively entire, terminal leaflet elliptic, broadly elliptic
or obovate, 1,2-6,5 x 0,7-3 cm, petiolule 1-4 (-12) mm long, apex
acute or obtuse, base cuneate rarely obtuse, lateral leaflets elliptic
to broadly elliptic rarely suborbicular, 0, 6-4, 5x0,4-2,5 cm, sub-
sessile or sessile, apex acute rarely obtuse, base cuneate or ob-
tuse. Inflorescence simple or compound dichasial cymes up to 5,5
cm long, glabrous, sparsely pilose or pubescent. Flowers uni-
sexual, perigynous, pedicel 4-10 mm long, pedicel, hypanthium and
calyx usually glabrous seldom pilose, oecasionally also with
glandular hairs, disc reduced without distinct lobes, adnate to
hypanthium, stamens 8. Fruit subglobose, ca. 1,5x1,3x1 cm,
glabrous, pseudo-aril cupular with 2 facial lobes of variable length
and form, covering lower 1/3-3/4 of putamen, lobe on less convex
face of putamen usually longer and larger than other lobe (fig. 29
J&jı)-.
1713 (Swartbooisdrif): 13 km E. of Epembe (-DA), VAN DER
WALT & GIESS 289 (PRE, WIND, STE). 1718 (Kuringkuru): 17 km
W. of Kuringkuru (-DA), DE WINTER 3943 (PRE, WIND, M). 1813
(Ohopoho): Okasorowe (-AD), MERXMÜLLER & GIESS 1433 (PRE,
WIND, M); 10 km W. of Ohopoho (-BB), DE WINTER & LEISTNER
5241 (PRE, WIND, M); 6 km N. of Ohopoho (-BB), DE WINTER &
LEISTNER 5253 (PRE, WIND, M); 4 km N. of Ohopoho (-BB), VAN
DER WALT & GIESS 284 (PRE, WIND, STE); 23 km W. of Kaoko-
Otavi at Omungunda (-BC), VAN DER WALT & GIESS 289 (PRE,
WIND, STE). 1820 (Tarikora): 6 km E. of Nyangana (-BB), DE
WINTER & WISS 4189 (PRE, WIND, M). 1821 (Andara): Andara (-AB),
- 228 -
MERXMÜLLER & GIESS 2036 (PRE, WIND, M). 1913 (Sesfontein):
23 km N.W. of Sesfontein (-AB), VAN DER WALT 241 (PRE, WIND,
STE). 1914 (Kamanjab): Kamanjab (-DB), MERXMÜLLER & GIESS
1553 (PRE, M). 1917 (Tsumeb): Tsumeb (-BA), LE ROUX 177
(PRE, WIND); Farm Nunab (-CA), DE WINTER 3004 (PRE). 1918
(Grootfontein): Okapukua (-CD), MERXMÜLLER & GIESS 1776 (M).
1920 (Tsumkwe): N. of Gautscha Pan (-DC), STORY 6438 (PRE).
2014 (Welwitschia): 46 km W. of Welwitschia (-BC), DE WINTER
& HARDY 8132 (PRE, WIND); Welwitschia (-BD), GIESS, VOLK
& BLEISSNER 6231 (PRE, WIND, M). 2015 (Otjihorongo): Otji-
horongo Reserve (-CC), MERXMÜLLER & GIESS 1613 (PRE, WIND,
M); 4kmS.E. of Ugab Bridge (-CC), VAN DER WALT 234 (PRE,
WIND, STE). 2016 (Otjiwarongo): 17 km N.E. of Otjiwarongo (-BC),
DE WINTER 2812 (PRE, WIND, M); 35 km S. of Otjiwarongo (-DA),
DE WINTER 2761 (M). 2114 (Uis): 58 km E. of Brandberg West
(-BA), VAN DER WALT 218 (PRE, WIND, STE); near Uis (-BB),
VAN DER WALT 222 (PRE, WIND, STE); KINGES 3357 (PRE);
GIESS 10711 (WIND); 13 km N. of Uis (-BB), GIESS 9171 (PRE,
WIND, M); CARR B9 (PRE); 14 km W. of Klein Spitskoppie (-DD),
VAN DER WALT 210 (PRE, WIND, STE). 2115 (Karibib): Spitskoppie
(-CC), BOSS s.n. (PRE); Klein Spitskoppie (-CC), DE WINTER &
HARDY 8065 (PRE, WIND, M); near Karibib (-DD), SEYDEL 1265
(PRE, M); VAN DER WALT 203 (PRE, WIND, STE); DINTER 6831 |
(M, Z). 2215 (Trekkopje): Farm Nudis (-BC), WALTER 1291 (PRE,
WIND, M). 2216 (Otjimbingwe): Farm Tsammams (-CA), DE
WINTER 2637A (PRE, WIND, M). 2314 (Sandwich Harbour): Hills
E. of Hotsas (- ), JENSEN 81 (PRE). 2315 (Rostock): Farm
Schlesien (-BB), MERXMÜLLER & GIESS 977 (PRE, WIND, M);
64 km N.W. of Solitaire (-BD), VAN DER WALT 271 (PRE, WIND,
STE). 2316 (Nauchas): Farm Djab (-AB), GIESS & HÜBSCH 11609
& 11611 (WIND); DE WINTER, LEISTNER & GIESS 9292 (PRE, WIND)
MERXMÜLLER & GIESS 910 (PRE, WIND, M).
(see fig. 21).
Inthe Transvaal, C. angolensis and C. teinui-
petiolata ‚are two clearly delimited species, easily
distinguishable by the indumentum of the branchlets and leaves.
The branchlets and leaves of C. angolensis are sparsely
pilose to densely pubescent but those of C. tenuipetiolata
are glabrous (Van der Walt, 1973). In this area the two species may
occur together, C. angolensis asa many-stemmed shrub
and C. tenuipetiolata asatree witha single trunk.
- 229 -
In the past the indumentum of the branchlets and leaves was
used to distinguish between these two species in South West Africa
(DE WINTER, 1968; MERXMÜLLER, 1968). Following this
criterium, single-boled trees up to 12 m tall, like those occuring
in the hills in the vicinity of Ohopoho (DE WINTER & LEISTNER
5253), were determinedas C. angolensis. These trees
have hairy leaves, whereas the habit, whitish papery bark, glaucous
stems and pseudo-aril resemble those of C. tenuipetio-
lata. Onthe plains near Ohopoho, grow small, many-stemmed
shrubs with all the typical charactersof C. angolensis
(VAN DER WALT & GIESS 281). In my opinion these shrubs are
Gr anpolensıs andthetreesahairyformof C. tenwi-
Prest.ımonlramere .
It is interesting to note that ENGLER (1912) in his original
description of C. tenuipetiolata, described the leaves
as '"utrinque costis sparse pilosis exceptis glabra'. On careful
examination, specimens from different localities of South West
Africa, show a variable degree of hairiness, some being pubescent,
others sparsely pilose or glabrous. Hairs as well as glandular hairs
are usually present and some specimens show an exceptionally
large number of glandular hairs (MERXMÜLLER & GIESS 1433).
There is a transition between the different forms and therefore it
is not advisable to recognize varieties or subspecies. On the whole
the hairy forms have a northern distribution in South West Africa
and the glabrous forms a more southern distribution.
Usually it is almost impossible to distinguish between C.
angolensis andhairyformsof C. tenuipetiolata,
using leaf characters alone. The glabrous forms of C. tenui-
petiolata usually have trifoliolate leaves with a thin and
slender petiole, whereas the hairy forms have trifoliolate or
pinnate leaves with a '"'normal' petiole.
22, W. Gloim ri Bihro/r a gang o,lıe na sic Engl.äin A.DG;,
Monogr. Phan. 4: 24 (1883); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:70:
5 (1968)pro parte; J.J.A. v.d. Walt in Bothalia 11,1&2: 90, fig.
82-87 (1973). Lectotype: Angola, Luanda, WELWITSCH 4495
(LISU!).
= Balsamea angolensis (Engl.) Hiern.
= Commiphora oliveri Engl.
=URCH., rieh meann?rı Engl.
GC. Tongenb rarcıterat’a' "Engl.
- 230 -
FFC tkweblensT®e! N.2.Br
SI Er rYgo Ss sweileri "Engl.
er migregsicte nentEnsl:
Dioecious many-stemmed shrub or bush 0,5-2,5 m tall, bark
grey to dark grey with brownish lenticels, often flaking locally
in yellowish papery pieces, young branchlets sparsely pilose. to
densely pubescent, not spine-tipped. Leaves trifoliolate or pinnate,
2-4-jugate, sparsely pilose to densely pubescent, green, petiole
0,5-2,2 cm, upper 3/4 of leaflets margin crenate-serrate, lower
1/4 subentire to entire, terminal leaflet elliptic to broadly elliptie
rarely obovate, (1-) 1,6 (-3,2) x (0,7-) 1 (-2) cm, petiolule 1-3
(-9) mm, apex acute rarely obtuse, base cuneate rarely obtuse,
lateral leaflets elliptic to broadly elliptic rarely suborbicular, (0,5-)
1,2 (-3) x (0,4-) 0,8 (-1,8) cm, subsessile or sessile, apex acute
rarely obtuse, base cuneate or obtuse. Inflorescence simple or
compound dichasial cymes up to 5 cm long, sparsely pilose to
densely pubescent. Flowers unisexual, perigynous, pedicel 2-5 mm
long, pedicel, hypanthium, calyx and corolla sparsely pilose to
densely pubescent, disc reduced without distinct lobes, adnate to
hypanthium, stamens 8. Fruit subglobose or ellipsoid, ca. 1,3 x
1,1x 0,9 cm, pilose, putamen smooth, pseudo-aril cupular with
2 facial lobes of variable length and form, covering lower 1/4-
1/2 of putamen, lobe on less convex face of putamen usually longer
than other lobe (fig. 293k & k}).
1713 (Swartbooisdrif): Okavare (-DA), ABNER 3 (PRE, WIND,
M). 1714 (Ruacana Falls): near beacon 4 on border (-AD), DE
WINTER 3668 (PRE, WIND, M); 27 km S. of Ruacana-Oshakati
road junction (-CA), VAN DER WALT & GIESS 301 (PRE, WIND,
STE). 1719 (Runtu): 3 km S. of Runtu (-DD), DE WINTER 3756
(PRE, M). 1720 (Sambio): Ndonga (-CD), DE WINTER & WISS
4144 (PRE, M). 1814 (Otjitundua): 32 km N.E. of Ohopoho (-AA),
VAN DER WALT & GIESS 281 (PRE, WIND, STE); 110 kmN. of
Otjovasandu (-AD), VAN DER WALT & GIESS 277 (PRE, WIND,
STE). 1816 (Namutoni): N. of Namutoni (-DD), GIESS & SMOOK
10568 (M). 1914 (Kamanjab): 27 km N. of Otjovasandu (-AB), VAN
DER WALT 251 (PRE, WIND, STE); Farm Otjovasandu (-AD),
MERXMÜLLER & GIESS 1306 (PRE, WIND, M). 1915 (Okaukuejo):
N.W. of Okaukuejo (-BA), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6059 (PRE,
WIND, M). 1916 (Gobaub): Farm Pierre (-DA), TÖLKEN & HARDY
893 (PRE, M). 1917 (Tsumeb): Farm Heidelberg (-BB), WALTER
352 (PRE, WIND); Otavi (-CB), DINTER 5264 (PRE, Z). 1920
(Tsumkwe): Cigarette E. of Karakuwise (-BA), MAQUIRE 2226
- 231 -
(PRE, WIND); 6 km E. of Tsumkwe (-DA), GIESS, WATT &
SNYMAN 11032 (M); 16 km S. of Nama Pan (-DC), STORY 6280
(PRE, WIND); Tsumkwe (-DC), STORY 6110 (PRE, WIND, Z);
Aha Mountains (-DD), STORY 6329 (PRE, WIND). 2019 (Eiseb):
27 km N. of Eiseb (-CA), GIESS 9800 (PRE, WIND, M); 56 km N.
E. of Epata (-CC), GIESS 9742 (PRE, WIND, M). 2218 (Gobabis):
Farm Breitenberg (-DC), MERXMÜLLER & GIESS 1074 (PRE,
WIND, M). 2319 (Aminuis): Farm Dennegeur (-CC), CODD 5857
(PRE, WIND).
(see fig. 22).
Zero m mıInho.rar krae use Fra 182° Hemermn
Senckenberg. Biol. 37: 493, fig. 1&2 (1956); Wild in Bol. Soc. Brot.
ser. 2,33: 90 (1959). De Wint. in Trees S. Afr. 20,1: 12 (1968);
Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr. 23:70:7 (1968); J.J.A. v.d. Walt
in Madoqua ser. 1,8: 14, t. 21-23 (1974). Type: S.W.A., Tafel-
berg near Petrified Forest, KRÄUSEL 634 (FR, holo.!, M!).
Dioecious shrub 1-2 m tall with many relatively thin and slender
stems sprouting forth from ground level, bark greyish-brown. or
yellowish, peeling at the base of the stems in brownish papery
pieces, young branchlets glabrous, scarred, relatively short and
stout. Leaves pinnate, 6-8-jugate, glabrous, green, petiole 0,5-
2,5 cm long, leaflets subacicular, (1-) 1,5 (-2,5) x 0,05-0,1 cm,
sessile, margins entire. Inflorescence thyrsoid up to 6 cm long,
villous, with large bracts up to 7x1 mm. Flowers unisexual, peri-
gynous, pedicel 4-8 mm long, pedicel, calyx and corolla villose or
sparsely villose, disc 8-lobed, adnate to hypanthium, stamens 8.
Fruit subglobose, ca. 2x2x1,8 cm, glabrous, putamen smooth,
pseudo-aril absent (fig. 29 1).
1812 (Sanitatas): Anabib near Orupembe (-BA), STORY 5729
(PRE, WIND); Orupembe (-BA), DE WINTER & LEISTNER 5733
(PRE, WIND, M); 17 km E. of Orupembe (-BD), DE WINTER &
LEISTNER 5719 (PRE, WIND, M). 2013 (Unjab Mouth): Farm
Driefontein (-BD), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6156 (WIND, M).
2014 (Welwitschia): Farm Bergsig (-AA), MERXMÜLLER &
GIESS 30615 (M); 8 km W. of Petrified Forest (-BC), IHLENFELDT,
DE WINTER & HARDY 3194 (PRE, M); DE WINTER & HARDY 8147
(M); VAN DER WALT 260 (PRE, WIND, STE); KRÄUSEL 634 (M).
Twyfelfontein (-CB), GIESS, VOLK & BLEISSNER 6213 (WIND, M).
2114 (Uis): Tsisab Ravine Brandberg (-BA), MERXMÜLLER
- 232 -
& GIESS 1611 (WIND, M); CARR B1 (PRE); NORDENSTAM 2458
(M); GIESS 3692 (PRE, WIND, M); MEYER 1141 & 1142 (WIND,
M); LIEBENBERG 5005 (PRE, WIND); VAN DER WALT 228 & 262
(PRE, WIND, STE). Numas Ravine Brandberg (-BA), GIESS 3649
(PRE, WIND, M).
(see fig. 23).
24. Commiphora capensis (Sond.) Engl. inA.
DC., Monogr. Phan. 4:18 (1883); Merxm., Prod. Fl. S.W. Afr.
23:70:5 (1968); J.J.A. v.d. Walt in Bothalia 11, 1&2: 96, fig. 100-
105 (1973). Type: North-western Cape, between Natvoet and Orange
River, DREGE 6809 (ex parte) (S, holo.!, G!, MEL, fragment!).
= Balsamodendrum capense Sond.
Balsamea capensis (Sond.) Engl.
= Commiphora rangeana Enel
C. ruquietiana Dinter & Engl. Type: S.W.A.,
Rotkop, DINTER 1023 (B+, SAM!).
Dioecious shrub-like tree 0,5-4 m tall, trunk branches near
ground level into thick succose appearing stems, bark yellowish-
brown with dark patches, usually not peeling but occasionally
flaking locally in small papery pieces, young branchlets glabrous,
not spine-tipped. Leaves trifoliolate, glabrous, green, petiole
0, 1-1 cm long, leaflets cordate, obovate or occasionally orbicular,
petiolules 0,5-2 mm long, margin undulate or crenate occasionally
almost entire, apex emarginate or obtuse, base cuneate seldom
truncate, terminal leaflet (4-) 9 (-18) x (3-) 8 (-14) mm, lateral
leaflets (3-) 6 (-13) x (2-) 5 (-10) mm. Inflorescence simple dicha-
sial cymes up to 1 cm long, glandular, or flowers borne solitary.
Flowers unisexual, perigynous, pedicel 0,5-1 mm long, calyx and
hypanthium fleshy, calyx, hypanthium and corolla glandular, disc
4-lobed, adnate to hypanthium, stamens 8. Fruit ellipsoid, ca. 1,2
x1x0,6cm, glabrous, putamen smooth, pseudo-aril absent.
2615 (Lüderitz): Halenberg (-CB), MERXMÜLLER & GIESS 3113
(WIND, M); DINTER 6644 (G); KINGES 4673 (M); 32 km E. of
Lüderitz (-CB), DE WINTER & HARDY 7918 (PRE, WIND, M);
Kovis Mountains (-CB); RANGE 172 (BOL); GIESS 2355 (PRE, WIND,
M); MERXMÜLLER & GIESS 28433 (M). 2816 (Oranjemund): Lore-
lei Copper Mine (-BB), DE WINTER & GIESS 6351 (PRE, WIND, M);
- 233 -
MERXMÜLLER & GIESS 2422 (M); 11,5 km S.E. of Rosh Pinah
(-BB), MERXMÜLLER & GIESS 28674 (M).
(see fig. 24).
25.) 8G oimimtm lo raneler viitrola a WidaArrv.d: Walt
in J.S. Afr. Bot. 37,3: 189 (1971); in Bothalia 11,1&2: 99, fig. 106-
111 (1973). Type: North-Western Cape, 8 km S. of Vioolsdrif,
VAN DER WALT 128 (PRE, holo., PRU).
Dioecious shrub-like tree 0,5-3 m tall, trunk branches near
ground level into thick succose appearing stems, bark greyish-
green to yellowish-brown with dark patches, not peeling, young
branchlets glabrous, short and stout. Leaves trifoliolate, glabrous,
green, petiole 2-5 mm long, leaflets cultrate or narrowly oblanceo-
late and usually irregularly lobed, (2-) 7 (-12) x (1-) 2 (-3) mm,
sessile, margin entire irrespective of lobes, apex acute to obtuse,
base cuneate. Inflorescence dichasial cymes up to 1 cm long,
glandular, or flowers borne solitary. Flowers unisexual, perigynous,
pedicel 1-1,5 mm long, calyx and hypanthium fleshy and glandular,
disc 4-lobed, adnate to hypanthium, stamens 8. Fruit ellipsoid ca.
1,1x1x0,6cm, glabrous, putamen smooth, pseudo-aril absent.
2717 (Chamaites): Ai-Ais (-CD), VAN DER WALT 306 (PRE,
WIND, STE, M); 30 km N.E. of Ai-Ais (-DC), VAN DER WALT
264 & 304 (PRE, WIND, STE).
(see fig. 25).
POSSIBLE NEW SPECIES OF COMMIPHORA FROM SOUTH WEST
AFRICA
MERXMÜLLER (1968) mentions four specimens (DE WINTER &
LEISTNER 5670, DE WINTER & LEISTNER 5876, GIESS 8921 and
MERXMÜLLER & GIESS 1430) which resemble C. saxicola,
but also exhibiting certain atypical characters of this species.
Duplicates of these specimens were examined, and the following
deductions made:
(1) Medullary vascular bundles occur in the petioles of the speci-
mens MERXMÜLLER & GIESS 1430 and GIESS 8921, but such
bundles are lacking in the petioles of the specimens DE WINTER &
- 234 -
LEISTNER 5670 & 5876. It has also been determined that the petiole
of C. saxicola is devoid of medullary vascular bundles.
It can thus be concluded that the specimens MERXMÜLLER &
GIESS 1430 and GIESS 8921 represent a taxon other than C.
sPa,x, Wesiorlra.
(2) The presence of medullary vascular bundles in the petioles of
the specimens MERXMÜLLER & GIESS 1430 and GIESS 8921 re-
sembles C. crenato -serrata whichhas such bundles
in the petiole. MERXMÜLLER (1968) also points out that there is
a similarity between the leavesof C. cerenato -serrata
and those of the specimen MERXMÜLLER & GIESS 1430. The pseudo-
aril of the latter specimen, however, has two short facial lobes and
no commissural lobes, and is thus not typicalof C. crenato-
serrata. More material is needed to solve this taxonomic
problem.
(3) The specimens DE WINTER & LEISTNER 5670 & 5876 may be
material from the same taxon. Both were collected from small
trees with a grey, non-flaking bark whose leaflets were more or
less of the same size, and with glandular hairs. The obvious
difference between the specimens lies in the shape of the leaflets.
MENDES (1974) expressed the opinion that the specimens DE
WINTER & LEISTNER 5876 and MENEZES 413 (from Angola, LISC)
represent the same taxon and possibly a new species (C. erassi-
foliolata Mendes nom. prov.).
Flowers and fruits of this supposedly new species are needed to
determine whether it really differs from C. saxicola.
MERXMÜLLER (1968) also mentions two specimens (DE WINTER
& LEISTNER 5121 and GIESS, VOLK & BLEISSNER 6093) with
typical and atypical characters of C. crenato -serrata.
MENDES (1974) proposed that the specimen DE WINTER &
LEISTNER 5121 and KEET 1622 (PRE) represent the same taxon
and possibly a new species (C. macrofoliolata Mendes
nom. prov.). Also in this case, it is impossible to make a final
decision on the validity of this proposed new species without
flowering and fruiting material.
- 235 -
BIBLIOGRAPHY
DE WINTER, B. 1968. Some observations on the genuss Commi-
phora win South and South West Africa. Trees S. Afr.
20, 1: 2-18.
ENGLER, H.G.A. 1912. Die Verbreitung der afrikanischen
Burseraceen im Verhältnis zu ihrer systematischen
Gliederung und die Einteilung der Gattung Commi-
phora. Bot. Jahrb. 48: 443-490,
GILLETT, J.B. 1973. Personal communication.
MENDES, E.J. 1974. Personal communication.
MERXMÜLLER, H. 1968. Prodromus einer Flora von Südwest-
afrika. Lieferung 23. Lehre: Verlag von J. Cramer.
VAN DER WALT, J.J.A. 1973. The South African species of
Commiphora. Bothalia 11, 1&2: 53-102.
VAN DER WALT, J.J.A. 1974. A preliminary report on the genus
Commiphora inSouth West Africa. Madoqua ser.
15,8: 3-23. x
WILD, H. 1959. A revised classification ofthe genus Commi-
phora Jacq. Bol. Soc. Brot. ser. 2,33: 69-95.
WILD, H. 1963. Burseraceae. Fl. Zamb. 2,1: 263-285.
- 236 -
Fig, 1.
Geographical distribution of Commiphora africana in South
West Africa.
- 237 -
Fig. 2.
Geographical distribution of Commiphora discolor in
South West Africa.
- 238 -
Fig. 3.
Geographical distribution of Commiphora merkeri in South
West Africa.
- 239 -
Fig. 4.
Geographical distribution of Commiphora glandulosa in
South West Africa.
- 240 -
Fig. 3.
Geographical distribution of Commiphora pyracanthoides
in South West Africa.
- 241 -
Fig. 6.
Geographical distribution of Commiphora virgata in South
West Africa.
- 242 -
male le
Geographical distribution of Commiphora giessii in South
West Africa.
- 243 -
Fig. 8.
Geographical distribution of Commip hora mollis in South
West Africa.
- 244 -
29
Big; 9.
Geographical distribution of Commiphora multijuga in
South West Africa.
- 245 -
E10,,.10,
Geographical distribution of Commiphora mossambicensis
in South West Africa.
- 246 -
a,
x
1
i
Fig. 11.
Geographical distribution of Comm iphora dinteri in South
West Africa.
- 247 -
Fig. 12.
Geographical distribution of Commiphora gracilifrondosa
in South West Africa and north-western Cape Province, Republic
of South Africa.
- 248 -
of Caprıoart
Tropıe ot SEP
Brig. 13.
Geographical distribution of Commiphora oblanceolata in
South West Africa.
- 249 -
Fig. 14.
Geographical distribution of Commiphora namaensis in
South West Africa and north-western Cape Province, Republic of
South Africa.
- 250 -
13 15 17 19 2i 23 25
p
Pig.u15r
Geographical distribution of Commiphora glaucescens in
South West Africa.
\ | = | | R
Tropic. St SIT -- N
25
27
25
- 251 -
Fig. 16.
Geographical distribution of Commiphora anacardiifolia
in South West Africa.
- 252 -
Big;417,
Geographical distribution of Commiphora wildii in South
West Africa.
- 253 -
Fig,.18:
Geographical distribution of Commiphora edulis in South
West Africa.
- 254 -
Fig. 19.
Geographical distribution of Commiphora saxicola in South
West Africa.
- 255 -
Fig. 20.
Geographical distribution of Commiphora crenato-serrata
in South West Africa.
- 256 -
‚c of Capcom
Trop
Big. 21.
Geographical distribution of Commiphora tenuipetiolata
in South West Africa.
- 257 -
Fig. 22.
Geographical distribution of Commiphora angolensis in
South West Africa.
- 258 -
Fig. 23.
Geographical distribution of Commiphora kraeuseliana
in South West Africa.
- 259 -
=
|
I
Hr
Es
Er ne en
ü | \
Fig. 24.
Geographical distribution of Commiphora capensis in
South West Africa and north-western Cape Province, Republic
of South Africa.
- 260 -
[97
Enz
»
17
[5]
a
13 15 17 19
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5
Fig. 25.
Geographical distribution of Commiphora cervi totyar ın
South West Africa and north-western Cape Province, Republic
of South Africa.
un | .-
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or. fe)
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- 264 -
DO 00
V Wo
Fig. 29. Schematic representation of the putamen with pseudo-aril
of twelve species of Commiphora (x3).
(Two views of the putamen of each species are shown: the
sketch on the left-hand side represent the view of the less
convex face of the putamen, and the sketch on the right-
hand side the view of the more convex face of the putamen).
a&ajı, C. pyracanthoides; b & bj, C. virgata;
c& ec; C. multijugag; d& dj, C. dinteri;
e &e,, C. glaucescens; f& fj, C. anacardiifolia;
g & gi, C. wildi; h& h,, C. saxicola;
i&ij, C. crenato-serrata; j & jj, C. tenuipetiolata;
k&kj, C. angolensis; 1, C. kraeuseliana.
"a I
re ee
ER ie$ w. BE;
6
Es
5 er
- 267 -
p. 267-288 | 15.12. 1975
Mitt. Bot. München 12
ISSN 0006-8179
THE ALLIUM AMPELOPRASUM COMPLEX ON CRETE
by
R. von BOTHMER
ABSTRACT
The variationinthe Allium ampeloprasum complex on
Crete is presented. A new, tetraploid (2n = 4 x = 32) subspecies,
endemic to Crete is described: Allium bourgeaui Rech, fil.
subsp. creticum Bothmer. Chromosome numbers and data of
reproductive pattern of the species present on Crete are given.
INTRODUCTION
The account, published in 1974 (BOTHMER 1974),at the morpho-
logical and cytological variation of the Allium ampeloprasum
complex on the East Mediterranean island of Crete was necessarily
in some respects preliminary; much more material has now become
available and provides the basis for a needed revision.
Two series of forms were described there from Crete, one
chasmophytic, i.e. growing on cliffs and steep rocky slopes, and
the other ruderal, i.e. growing on roadsides, the edges of fields
and in cultivated land, both, however, being referred to A.
ampeloprasum L. mainly because of their tepal papillation.
A. bourgeaui Rech, fil. and A. commutatum Guss.
were also recordes from Crete.
The present study aims to evaluate the taxonomic status and the
variation of the chasmophytic series and to indicate its relationship
to other members of the group. Morphological variation within the
field and ruderal populations has likewise been examined, since
deviating types frequently occur. For comparison with populations
outside Crete, the chromosome numbers of all living Cretan
material available determined. Different levels of ploidy are known
- 268 -
inA. ampeloprasum from other areas while diploids pre-
dominate in A. bourgeaui, thus the conditions on Crete have
had to be clarified. In order to visualize possible chromosome
morphological differences, the karyotypes from some populations
were investigated. It had already been found that reproductive
pattern can give information with taxonomic implications as also
about differentiation pattern (BOTHMER 1974); thus on investigation
of this in Cretan material was undertaken to evaluate similarities
with material elsewhere.
MATERIAL AND METHODS
Most of the material studied for the present paper was collec-
ted by the author in 1974 and cultivated in the Botanical Gardens
of Munich and Lund. For determination of chromosome numbers
92 plants from 40 populations were used. Localities of all studied
populations are given in an appendix.
For chromosome studies the usual Feulgen-squash technique
was used (see BOTHMER 1970) with pretreatment of a mixture of
0,5 % colchicine and 2 mM 8-hydroxyquinoline for 2,5 hours.
Staining with cotton blue was used for pollen fertility studies, and
400 pollen grains per plant were counted.
ALLIUM AMPELOPRASUM
A. ampeloprasum L. s. str. is fairly homogeneous in the
region from Italy to Turkey, but it shows a great morphological
variation with local forms occurring on Crete not met with out-
side the island. It relates to some extent to the occurrence of
different levels of ploidy (Fig. 4), but there is no distinct corre-
lation between morphology and chromosome numbers. Most penta-
ploid populations, which are also the most common ones (Fig. 4),
show in general a good morphological coincidence. Tetra-as well
as hexaploid populations are very diverse inter se, but the two
heptaploid populations on NW Crete are similar. Two of the three
hexaploid populations, one from W and one from E Crete have
very long tepals and pistils in common, but are otherwise rather
dissimilar (Fig. 2).
The populations on mid-Crete, which are mainly pentaploid,
show a rather small range of variation and coincide morphologi-
cally with the forms found in other areas in Greece (BOTHMER
1974). The inflorescences are 5.5 to 7.5 cm in diameter, spathes
c. 10 cm long, bulbils 6-10 mm long. flower colour white or pale
pink to red. Papillation of tepals is that typical for A. ampelo-
- 269 -
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- 270 -
prasum, i.e. large, longish papillae in rows, especially around
the mid-vein. The flat part of the filament has a rounded outline.
The shape of the tepals varies for example from mucronate to non-
mucronate (Fig. 1), but not more so than in other areas in Greece.
Four populations from mid-Crete are, however, deviating. In
the pentaploid population B 866 (NW of Ag. Galini) the plants are
very stout, with very long spathes (c. 20 cm) and narrow tepals
(Fig. 1). Populations B 848 (at Ag. Nikolaos) and B 865 (NW of
Spili), both pentaploid, have tepals more or less densely covered
with small papillae and have also very large bulbils (up to 20 mm
long). The tetraploid population B 869 (at Matala) is very small-
grown, with inflorescences 2,5-3.5 cm in diameter, bulbils 3-4
mm long, small tepals, the outer whorl of which having a quite
peculiar shape, similar to that of inner tepals (Fig. 1). The tepals
are smooth or have low ridges.
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2.0 y 3.0 mm 2.0 3.0mm
Fig. 2. Allium ampeloprasum. Intrapopulational variation in some
floral characters. Each symbol represents the mean for one popu-
lation.
On E Crete only three populations of A. ampeloprasum
have been found, one tetra- and two hexaploid ones, of which the
- 271 -
latter ones are somewhat outstanding. Population S, B & ST. 21045
(Kap Sidero) has very narrow tepals (Fig. 1) and short pistils
(Fig. 2). Population B 854 (at Sikia) agrees morphologically with
other representatives of A. ampeloprasum, buthas very
long pistils and tepals (Fig. 2).
The A. ampeloprasum material from NW Crete is rather
polymorphic, and includes different degrees of polyploidy, 4 x
upto 7x (Fig. 4). Common to all investigated material is the
stout habit (the plants are up to 2 m high) and large inflorescences
(5-10 cm in diameter). Most populations have large, longely mucro-
nate outer tepals (Fig. 1). There is also a considerable variation
in size of tepals and length of pistils (Fig. 2). Population B 42 (W
of Chania) deviates in papillation by having the tepal surface
covered with small or medium-sized, conical papillae. In some of
the plants in population B 859 (W of Chania) bulbils upgrown on the
scape was observed. This condition has previously not been found
in any other material ofthe A. ampeloprasum complex but
is commonin A. sphaerocephalum L. and A. ame-
thystinum Tausch.
ALLIUM BOURGEAUI
In the large gorge systems of Crete a representative of the
A. ampeloprasum complex is common, often in big popu-
lations with over 1000 individuals. Two ofthese cliff populations from
eastern Crete were referred to A. bourgeaui Rech. fil. subsp.
bourgeaui by BOTHMER (1974), who stated, however, that
they deviated morphologically from the Rodhos-Karpathos
material of this taxon. The rest of the cliff populations were classi-
fied as a chasmophytic form of A. ampeloprasum, due to the
presence of big papillae on the abaxial surface of the tepals. How-
ever, after investigations of more material it is clear that most
cliff populations on Crete must be referred to A. bourgeaui
due to the presence of the following characters: few,big bulbils,
long protruding stamens, the outer whorl of which is simple,
narrow inner tepals and outer tepals that are usually broadest at
base. The chasmophytic habitat is also connecting the Cretean
populations to the other two subspecies of A. bourgeaui.
There are, however, so great morphological differences from
subsp. bourgeaui andto subsp. cycladicum, which justify
the description of a new taxon.
- 272 -
Allium bourgeaui Rech, fil. subspecies creticum
Bothmer, subspecies nova
Orig. coll.: Greece, Nomos Lasithion, Epirus Sitia, 1 km SSW
of Tourloti; in NW-exposed limestone cliff, c. 200 m s.m. Leg.
R. von BOTHMER, no B 857, 22.5.1974 (LD holotype).
Diagnosis: Differt a subspecie bourgeaui floribus roseis ellip-
soideis vel ovoideis, tepalis interioribus plerumque spathulatis,
tepalis omnibus facie dorsali papillis magnis parvisque mixtis
obtectis.
Description:
Scape (49-) 60-115 cm long; leaf sheaths covering 1/3-1/2
(-2/3) ofthe scape. - Renewal bulb ovoid; protective layer
thick, sclerified, greyish-brown to brown, membranaceous;
inner tunics white, membranaceous. - Bulbils 0-4, situated
around the renewal bulb, ovoid, with an acute apex, semi-circular
in transection, 9.5-14 (-23) mm long, (7-) 8-12 (-15.5) mm broad;
protective layer double, both coats yellowish-brown to brown. -
Leaves 5-9 (-11) per scape, withered at the time of flowering;
the uppermost (= narrowest) leaf 0.9-1.4 cm broad; the broadest
leaf (1.3-) 1.6-2.0 (-2.5) cm broad; flat, carinate, margin and
keel scabrous; leaf sheaths at base not becoming fibrous. -
Ligule (1.2-) 1.6-3.0 mm long. - Spathe univalvate, early
deciduous, 5-12 (-16) cm long. - Inflorescence hemispheri-
calto globose, (4.0-) 4.8-6.2 (-7.0) cm in diameter. - Flowers
ellipsoid rarely ovoid pink.to red. - Outer tepals (3.8-)
4.0-5.2 (-6.0) mm long, (1.2-) 1.4-2.0 (-2.8) mm broad,
broadest below the middle, rarely at the middle, with mucronate
or obtuse apex; abaxial surface covered with small papillae and some
big papillae in rows around the mid-vein. - Inner tepals (3.8-)
4,0-5.0 (-5.6) mm long, (1.2-) 1.4-2.0 (-2.9) mm broad, usually
somewhat shorter than the outer tepals, spathulate to uniformly
broad; apex truncate, rarely slightly emarginate; abaxial surface
covered with small papillae and rarely some larger papillae and
rarely some larger papillae around the midvein. - Filaments
(3.7-) 4.3-5.3 (-6.1) mm long; the two whorls equal in size and
longer than the tepals. Outer filaments simple, rarely with minute
lateral cusps, 0,7-1,4 mm broad; flat part of the filament + uni-
formly broad. Inner filaments tricuspidate, 1.6-2.1(-2. 6) mm
broad; flat part of the filament uniformly broad or somewhat ellip-
tical; lateral appendages up toc. 5 mm long. - Anthers yellow
- 273 -
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- 274 -
to red, rarely purple. - Pistil (4,.1-) 4,7-5.7 (-6.0) mm long.
- Capsule valves + orbicular, (2,9-) 3,5-4.5 (-5.0) mm in dia-
meter. - Seeds (2.7-) 3.0-4.2 mm long, (1.5-) 1.7-2,2 (-2,7)
mm broad, triquetrous. - Chromosome number 2n= 32.
A. boeurgeaui subsp. creticum is best characterized
by the presence of both big and small papillae on the tepals, the
red flower colour, and the usually spathulate inner tepals.
Subsp. creticum differs conspicuously from both subsp.
bourgeaui and subsp. cycladicum by its stouter habit,
usually bigger inflorescences, longer and broader tepals and
stamens, more narrow capsule valves, and.a different flower shape.
The other two subspecies have campanulate to cylindrical flowers
whereas subsp. creticum has ellipsoid ones. There are also
differences in flower colour and tepal papillation (see below). A
comparison between the three subspecies within A. bourgeaui
is presented in table 1.
Distribution: see Fig. 4.
Habitat: The plants of A. bourgeaui subsp. creticum are
mostly inhabiting steep limestone cliffs, often in the big ravines
and gorges on Crete. They are usually growing in more inaccessible
sites than subsp. bourgeaui. Three inaccessible populations
certainly belonging to this taxon were seen by the author in 1974
(at Langada, at Kandanos, and at Zaros).
Flowering period: mid June - July.
Variation: The studied material of A. bourgeaui subsp.
creticum is rather homogeneous but with some populations which
are morphologically somewhat deviating. Population S, B&ST
20908 from Paximadia major, a small island S of Crete is especially
outstanding in most characters (Figs. 1, 3).
Vegetative characters: The plants are generally tall-grown,
with broad leaves, the number of which can vary considerably
(from 5 to 10 was found in one population). Characteristic is the
relatively short spathe, which rarely exceeds 12 cm, Sometimes
the pedicels bend upwards in fruiting stage, a trait which is normally
characteristic ffrr A. commutatum.
Bulbils: The bulbils display a rather large variation in both size
and shape. The single diploid population found on Crete, B 864
(at Paleochora), the bulbils are long, narrow and acuminate and
with a papillate surface. This bulbil shape does not agree with the
- 275 -
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breadth breadth of inner tepals
1.0 2.0 3.0 mm 2.0 3.0 mm
Fig. 3. Allium bourgeaui (dots) and A. commutatum (ring). Varia-
tion in some floral characters. Each symbol represents the mean
for one population. Arrow indicates population no. S, B & ST20908
(Paximadia major).
normal one in A. bourgeaui, and since no flowering plants
have been examined from it is uncertain if it belongs to subsp.
ereticum.
Flower colour: Common to all Cretean populations are the
pale red to red flowers.
Outer tepals: Theseare in subsp. creticum narrow, usually
broadest at base, which is a typical trait for A. bourgeaui.
In some populations, however, they are broadest at the middle,
Most plants have shortly mucronate outer tepals. Populations B
850 and B 851 (both at Kritsa) have shorter outer tepals and popu-
lation R & S 17906 (at Kato Zakros) has longer ones in comparison
with the other populations (Fig. 1, 3A).
Inner tepals: One of the main distinguishing characters for
A. bourgeaui isthe presence of short and narrow inner tepals.
Most populations on Crete have spathulate tepals but there is a
continuous variation to more or less uniformly broad ones in
different populations (Fig. 1).
- 276 -
Tepal papillation: Most populations on Crete have the
abaxial tepal surface more or less densely covered with low,
longish together with a varying number of large papillae in rows,
concentrated around the midvein. This type is otherwise present
inA. ampeloprasum., In populations B 852 and B 889 (both
at Kalamafka) is the large type of papillae predominating and in
B 46 and B 857 (both at Tourloti) there is a continuous variation
from small or intermediate papillae up to large ones.
Stamens: Both outer and inner stamens in subsp. creticum
are longexserted from the flowers, which is a typical character
for A. bourgeaui asa whole. The flattened part of the stamen
is uniformly broad and rather narrow. In some populations the
outer stamens, which are normally simple, are di- or tricuspidate
having small lateral appendages, but never the long ones oceurring
inZA. co mımut atum?.
Anthers vary from mucronate to non-mucronate in shape and
from yellow to red or purple in colour.
Pistils: There is a relatively restricted variation in length of
pistils (Fig. 3B).
ALLIUM COMMUTATUM
GANDOGER (1916) described A. bimetrale from Crete,
which was considered as an endemic species to the island. Itis,
however, a synomymouswith A. commutatum Guss., which has
a distribution mainly on small islands in the eastern Mediterranean
region. The type collection of A. bimetrale from NW Crete
(GANDOGER 4880, LY) contains both true representatives for the
species as well as intermediate typesto A. ampeloprasum.
In the material collected by the author one cliff-growing population
ofA. commutatum was found onS Crete (B 867). Some popu-
lations of the species on islets close to Crete have already been
considered (BOTHMER 1974).
Population B 867 has throughout the morphological traits ty-
pical for A. commutatum, i.e. tricuspidate outer stamens,
broadly spathulate inner tepals and broadly elliptic outer ones
(Figs. 1, 3), the tepals are rather hard. The tepal papillation con-
sists of a very dense cover of small, narrowly conical papillae.
- 277 -
ampeloprasum
2n=??
an=32
2n=40
2n= 48 Oi: sven sende km
o.oeoesoaooö>
2n= 56
A. bourgeaui
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oO 2n=?? e
© 2n=16 A. commutatum
© 2n=32 x 2n=?? 0 50 km
u}
[%*) 2n=32
Fig. 4. Distribution of different chromosome numbers in the
Allium ampeloprasum complex on Crete,
CHROMOSOME NUMBERS AND MORPHOLOGY
Chromosome Numbers (Fig. 4)
InA. ampeloprasum is the variation in chromosome
numbers considerable. Most common are the pentaploids, (2n =
5x = 40), which are found all over Crete (in all 14 populations).
Tetra- and hexaploid populations (2n =4x = 32 and 2n= 6x = 48)
have a scattered distribution, and on NW Crete, where the morpho-
logical variation is greatest two heptaploid populations (2n = 7 x =
56) have been found.
The cliff populations are throughout very homogeneous as to
- 278 -
chromosome numbers. The single population of A. commu-
tatum (B 867) is tetraploid, which is also the case for most
material of A. bourgeaui subsp. creticum (15 popu-
lations). One single cliff population is diploid (B 864, 2n=2x=
16).
Chromosome Morphology (Fig. 5)
The karyotypes of the Cretan material are of the same general
appearance as was described for the whole A. ampeloprasum
complex by BOTHMER (1970), with no special characteristics for
the different taxa. The chromosome complement is symmetrical
with mainly metacentric chromosomes and with continous transition
in size, which removes the possibility ofanindividual recongnition of
the chromosome pairs. The karyological variation is also very
small.
The marker chromosomes are easily detectable with secondary
constrictions and large linear satellites.
The single submetacentric pair, no. 8 (armindex 2, 0-3. 0) is
of the so called scorodoprasum type (VED BRAT 1965) with
short arm and satellite of similar length. In some cases is no
secondary constriction visible, but the chromosome can always
be identified due to the submetacentric condition, then called
8- (cf. BOTHMER 1975). The satellite has often a faint secondary
constriction in about median position (Fig. 5 E).
Chromosome pair no. 7is of neapolitanum type (VED BRAT
op. cit.), with a minute short arm and a long segment defined as
satellite. Sometimes the constriction is invisible (7-) and the
chromosome cannot then be identified due to its similarity to the
rest of the homomorphic complement,
In a few cases a secondary constriction is present in chromo-
some no. 6, of sativum type (VED BRAT op. cit.), with the
Fig. 5. Karyotype and marker chromosomes of some populations
inthe Allium ampeloprasum complex on Crete. - A-C:
Allium bourgeaui ssp. creticum. -D-G: A. ampelo-
prasum. -A, C: Pop. no. B 874, 4x. A showing the non-
marker chromosomes. - B: Pop. no. B 864, 2x. - D: Pop. no.
B 859, 4x. - E: Pop. no. 871, 5x. - F: Pop.’nor B7862, 63°=
G: Pop. no. B 861, 7x.
- 280 -
satellite somewhat longer than the short arm. This chromosomal
type is, however, never present in maximal numbers (e.g. four
in tetraploids).
In some populations secondary constrictions and satellites are
present, of types that have not been found previously in the A.
ampeloprasum complex (Fig. 5 D, G) designated with question
marks).
No B chromosomes have been observed in the material from
Crete.
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5 10 15 mm 1.5 2.0 2.5mm
Fig. 6. Intrapopulational variation in size of - A: Bulbils. -
B: Seed. Dots: Allium ampeloprasum; Rings: A. bour-
geaui. Each symbol represents the mean for one population.
REPRODUCTION
The data of reproductive pattern of the taxainthe Allium
ampeloprasum complex on Crete coincide well with those
results obtained from other areas in the Aegean (cf. BOTHMER
1974).
Pollen stainability (Table 2). nA. ampeloprasum
there is a wide variation between populations. Three of the four
tetraploids have rather good pollen, but the fourth (B 869, from
- 281 -
Scale: I 5 bulbils/ year
Fig. 7. Variation in bulbil production. White histograms:
Allium ampeloprasum; Black histograms: A. bourgeaui.
Each histogram represents the mean for one population,
mid-Crete) has low values. The rest of the populations with higher
degree of polyploidy have throughout bad pollen formation, with e.g.
9 populations with less than 15 % good pollen. A few of the penta-
ploids have,however, up to 70 % good pollen.
0,450415.60 «70; 80% 0.100 % populations
A. ampeloprasum 16 1 1 3 1 3 25
A. bourgeaui 6 8 14
A. commutatum il 1
Table 2. Variation in pollen stainability (% good pollen) in different
populations inthe Allium ampeloprasum complex
on Crete.
A. bourgeaui subsp. creticum hasthroughout high pollen
stainability values (>85 %). The single studied population of A.
commutatum (B 867) has extraordinarily bad pollen (<10 %).
- 282 -
Seeds and bulbils. The chasmophytic populations have in
general larger both seeds and bulbils than A. ampeloprasum.
However, some of the morphologically deviating populations of the
latter species form very large diaspores (Fig. 6).
The asexual reproduction is defined as production of bulbils/
year and was calculated as mean values for the populations by
determining the number of bulbils produced per year per plant.
It shows a very large variation (Fig. 7). Populations of A. ampe-
loprasum onE and W Crete have a comparatively low bulbil
production, but the bulbils formed are larger than in the common
types of the species. The populations from mid-Crete produce
between 20 and 30 bulbils/year, which is somewhat higher than in
other areas in the Aegean.
InA. bourgeaui subsp. creticum the bulbil production
is normally low (<1,5 bulbils/year). However, population B 856
(from E Crete) produces c. 5,0 bulbils/year and the single diploid
chasmophytic population B 864 forms 6, 0 bulbils/year.,
In some populations of subsp. creticum sister bulb formation
without flowering has been observed, a feature which is regular
inA. bourgeaui subsp. bourgeaui (cf. BOTHMER 1974).
DISCUSSION
Allium ampeloprasum
On the island of Crete the different populations of A. ampelo-
prasum s.str. are morphologically very diverse. Most of the
material of the species from mid-Crete agrees morphologically
and as to reproductive pattern to that in other areas in NE Medi-
terranean. There is also a coincidence in biotope, i.e. that these
weedy types are inhabiting disturbed areas, as for example open
fields, vineyards and roadsides. On Crete the weedy type on the
pentaploid level has been the most successful one.
The populations on W and some on E Crete deviate as to morpho-
logy and reproductive pattern and have also a larger variation in
chromosome numbers. These populations occur in somewhat more
natural habitats, as rocky phrygana, at cliffs, and in a denser ve-
getation than the normal type. The data of reproductive pattern
especially indicate that these populations are adapted to somewhat
different habitats. Normally the plants of A. ampeloprasum
produce numerous, very small bulbils but in these populations
there is a production of rather few, but big and heavy bulbils, which
- 283 -
content more nutriments. These bigger bulbils produce stouter
sprouts and are thus better fitted for competition in a more or less
closed vegetation.
As an interpretation of the relationship between the two types
the following hypothesis is put forward. The deviating populations
on W and E Crete constitute a more ancient form, which is indigenous
to the island. It was earlier common in former natural vegetation
and the present populations could be the rest of an earlier larger
distribution area. The pure weedy form could have been differen-
tiated on Crete from this more natural form by an alteration of
the reproductive pattern to be better adapted to the more open
biotopes, which were created through human activity. Ik could then
have been rapidly spread by man to other areas.
The polymorphic and deviating population B 865 is referred to
A. ampeloprasum due to habit, form of tepals and stamens
and shape of bulbils. Some characters are, however, typical for
A. bourgeaui. The population grew at the base of a cliff and
below the cliff, which is low and not comparable to the very big
and steep ones where subsp. creticum normallyis found. It
is possible that this population constitutes a hybrid derivative bet-
ween the two species adapted to an intermediate biotope.
Allium bourge aui
The endemic taxon on Crete, A. bourgeaui subsp.
creticum is morphologicallydistinct and is throughout tetra-
ploid. It is, however, connected to the other two subspecies of
A. bourgeaui by its distribution and chasmophytic habitat. In
comparison with subsp. cycladicum it inhabits more extreme
cliff areas, and in this respect resembles subsp. bourgeaui.
On Crete the tetraploid level has been evolved and there is no
regional differentiation. The populations are scattered over the
island in suitable cliff biotopes. Since cliff systems are common
on Crete, different populations and sub-populations have had the
possibility of genetic exchange. This has certainly acted against
an effect of isolation between different areas on Crete, which is
common in other plant groups (GREUTER 1970, 1971). The single
population of subsp. creticum growing outside the main island
of Crete (on the small island of Paximadia major) is also the only
one that is morphologically outstanding. It seems plausible to
assume that the genetical isolation to other populations has caused
a special evolutionary trend and could be a result of random fixation.
The single diploid population in the group found on Crete deviates
- 284 -
vegetatively, but since no flowers have been examined its syste-
matical position can not be clarified at present.
The data of reproductive pattern found in subsp. creticum,
i.e. a high pollen stainability and good- seed-setting combined
with normally low bulbil production and sister-bulb formation
without flowering, coincide with those foundinsubsp. bourgeaui.
The versatile reproductive system in the plant group indicates that
this similarity is due not to a close phylogenetic relationship bet-
ween the two forms but rather to the fact that they inhabit similar
biotopes. One can assume that the selective forces acting in the
chasmophytic habitat have worked to modify the reproductive sys-
tems of the two forms in similar directions. As an indication it can
also be mentioned that subsp. cycladium, which inhabits a
somewhat different type of biotopes, where probably other types of
selective forces are operating, shows a partly different repro-
ductive pattern (see BOTHMER 1974).
The three infraspecific taxa of A. bourgeaui are distri-
buted around the ancient, very deep Sea of Crete, subsp. creti-
cum inS, subsp. bourgeaui inSE and subsp. cycladicum
in N and W (5 populations have recently bee found on E Peloponnisos).
Due to the old geographical isolation of the area the isolation of the
three forms probably lies in Pliocene (see e.g. SNOGERUP 1967,
for a discussion of the paleogeography in the area).
Judging from variation pattern subsp. bourgeaui seems to
be the most ancient form, which is also throughout diploid. It is
plausible to assume that radiation has occured from somewhere
in the SE Aegean region. From this diploid ancestor a purely tetra-
ploid form was differentiated on Crete and a di- and triploid one on
the Cyclades.
As another explanation, which, however, at present seems more
unlikely is that subsp. creticum was differentiated from subsp.
eycladicum, and Crete was probably in this case populated
from W.
ACKNOWLEDGEMENT
The field work was supported by grants from The Royal Physio-
graphic Society at Lund, Sweden. I am very grateful to.Dr. W.
T. STEARN for valuable criticism of the manuscript.
- 285 -
LITERATURE CITED
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APPENDIX. LIST OF LOCALITIES
The following abbreviations of collectors names are used:B=R,
von BOTHMER, G=M. GUSTAFSSON, R=H. RUNEMARK, S=S.
SNOGERUP, ST=-A. STRID (all material collected by these persons
is kept in Lund, LD), RECH=-K.-H. RECHINGER FIL., Wien (W),
GREUT=W. GREUTER, Geneva (private herbarium), HMG=The
GOULANDRIS collections in the GOULIMI-GOULANDRIS Herbarium
atthe GOULANDRIS Natural Museum, Kifissia, Greece.
The geographical subdivision is according to P.T. COUVELIS
1965. Atlas of Greece. - Athens.
Asterisks indicate non-pressed material (the plants are in
cultivation).
A. AMPELOPRASUM
NOMOS CANEA. Epirus Kissamos.B 860: 0.5 km W of
- 286 -
Tavronitis (20 km W of Chania), c. 10 m; B 861: c. 1kmS of the
monastery of Gonia (20 km W of Kastelli); B 862: 1-2 kmN of
Topolia (10 km SE of Kastelli). - Epirus Selinos. RECH 13616:
Supra Kandanos, c. 500 m; RECH 13452: Prope Kandanos, c. 500
m. - Epirus Kidonia. B 42: 23 km W of Chania; B 859: c. 2kmE
of Gerani (c. 12 km W of Chania), c. 10 m; HMG 313: Parsiaro,
100 m.
NOMOS RETHYMNI. Epirus Rethymni. ST 23286: c. 3 km
NNE of Pigi, c. 30 m; B 858: c. 3,5 km NNE of Pigi, c. 10 m. -
Epirus Ag. Vasilis. B 865: c. 17 km NW of Spili, 360 m; B 866:
at the village of Melambes, c. 490 m; S, B& ST 37: 3-4 km NW
ofAg. Galini, c. 200 m; S, B& ST 36: 1 km NW of Ag. Galini,
e. 00m:
NOMOS IRAKLION. Epirus Pirgiotissi. B 868: c. I1kmN of
Festos, 20-30 m; B 869: 3 km NE of Matala (S of Timbaki), c. 20
m. - Epirus Kinorgyo. B 870: 0.5 km N of Amelouzos (E of Mires),
c. 110 m. - Epirus Monofatsio. B 871:c. 2kmN of Pirgos; B.
872: 2 km N of Ligortinos, 410 m. - Epirus Temenous. HMG 159:
Ag. Irini. - Epirus Pediados. B 873: in the village of Kounavi.
NOMOS LASITHION. Epirus Lasithion. B 52: 2 km SW of
Lagnion. - Epirus Mirabello. ST 23285: 1.5 km NW of Latsida, c.
310 m; B 846: 1,5 km NW of Latsida, c. 300 m; B 847: 3km SE of
Neapolis;B 848: Xirokampos, 2-3 km NW of Ag. Nikolaos, c. 40 m.
- Epirus Ierapetra. GREUT 7613: Prope Ag. loannis. - Epirus
Sitia. B 853: Between Perivolakia and Moni Kapsa, c. 100 m; B
854: 1kmW of Sikia (c. 20 km SSW of Sitia); S, B& ST 21045: Kap
Sidero, c. 60 m.
A. BOURGEAUI subsp. CRETICUM
NOMOS CANEA. Epirus Kissamos. GREUT 4679: sdl. Topolia,
250 m; ST 31011: c. 2kmS of Topolia; B 824 (coll. G): S of
Topolia; B 863: c. 2 km S of Topolia, 200-250 m. - Epirus Selinos.
B 864 : 2 km W of Paleochora, c. 100 m (systematical position of
this population uncertain). - Epirus Sphakia. RECH 13775: Levka
Ori, inter Samaria et Rumeli, c. 200-300 m; B 825 (coll. G):
The gorge of Samaria.
NOMOS RETHYMNI. Epirus Ag. Vasilis. S, B & ST 20908:
Paximadia islands, the western island; S, B & ST 20960: 1 km N
Kriavrisi.
- 287 -
NOMOS IRAKLION. Epirus Temenous. B 874: c. 3 km SW of
Archanes, 400-450 m.
NOMOS LASITHION. Epirus Mirabello. B 850: c. 3km W of
Kritsa, c. 400 m; B 851: c. 0.5 km W of Pergiolissia (c. 3.5 km
W of Kritsa), 450-500 m; B 888 (coll. S): at Kritsa. - Epirus
lerapetra. B 852: c, 3 km W of Kalamafka, 500 m; B 889 (coll. S):
at Kalamafka; B 849 : Between Pachia Amos and Monastirakion,
220-280 m; S, B & ST 21040: 1 km SSE of Kavousi, c. 100 m; B
826 (coll. G): at Kavousi. - Epirus Sitia. B 46: 1 km SSW of
Tourloti, c. 250 m; B 857: 1 km SSW of Tourloti, 200 m; B 856 :
Between Achladia and Paraspori, c. 300 m; R & S 18517: Between
Achladia and Paraspori, c. 200 m; GREUT 4732: S von Kato Peri-
vlakia bei Kloster Ag. Ioannis Kapsas, 20 m; GREUT 4485: zw.
Epano und Kato Zakros; R & S 17906: The village N of Kato Zakros;
B 855: 2.5-3 km SE of Zakros, 30-100 m.
A. COMMUTATUM
NOMOS CANEA. Epirus Kissamos. GANDOGER 4880: Gonia
(herb. LY). .
NOMOS RETHYMNI, Epirus Ag. Vasilis. B 867: 2-3 km NW
of Ag. Galini, c. 110 m.
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0-250 ur Ep:
- 289 -
| Mitt. Bot. München 12 | p. 289-296 |15.12.1975 | ISSN 0006-8179
BETA COROLLIFLORA
von K. P. BUTTLER
Im Jahre 1940 faßte ZOSIMOVIQC, Genetiker am Allunionsinstitut
der Zuckerindustrie (VNIS) in Kiew, das damalige Wissen von den
Beta - Wildarten zusammen. In der Veröffentlichung, die Teil
einer umfassenden genetisch-züchterischen Monographie der Kultur-
rübe war, beschrieb er Beta corolliflora als neue Art aus
Transkaukasien. ZOSIMOVIC versäumte es aber, den Nomenklatur-
regeln entsprechend eine lateinische Diagnose beizufügen. In-
zwischen wurde der Name B, corolliflora in mehrere
russische Floren aufgenommen, auch wurden die Kenntnisse von der
Art in letzter Zeit besonders durch die Erforschung der östlichen
Türkei stark erweitert. Aus diesen Gründen scheint die Legiti-
mierung des Namens nun angebracht,
Beta corolliflora ZOSIMOVIE ex BUTTLER, nova species
Typus: Armenija, okr. Daratlidag, .sev. sklony, 21.9.1931,
ZOSIMOVIC (WIR)
Synonyme
= B. trigyna ß glaberrima K. KOCH, Linnaea 17: 311 (1843)
B. trigyna f. glaberrima AELLEN, Ber. Schweiz. Bot.
Ges. 48: 481 (1938)
Typus: In tractu Daratschitschagk, 1837, K. KOCH 898 (sec.
TRANSEL?’1927: 219; cf. K. KOCH 1843: 434); non vidi
Für zwei Türkeiaufenthalte in den Jahren 1969 und 1971 erhielt ich
Beihilfen von der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen
landwirtschaftlichen Pflanzenzüchtung und von der Marloth-Stiftung
in der Deutschen Botanischen Gesellschaft,
- 290 -
= B. trigyna ß praealta K. KOCH, Linnaea 22: 180 (1849)
Typus: Auf Steppenmatten des pontischen Hochgebirges im
Gaue Hemschin auf Urgestein, c. 5700’, K. KOCH;
non vidi
= B. trigyna var. albiflora BORDZILOVSKUL in scheda,
non valide publ. ; IL’IN in KOMAROV, Fl. URSS 6: 40
(1936), descr. ross.
B. trigyna f. albiflora AELLEN loc. cit.: 481 (1938)
. corolliflora var. albiflora GROSSGEJM, Fl. Kavk. ed.
2, 32123 (1925)
Typus: Ahalkalakskij uezd, 1907, BORDZILOVSKIJ (sec.
TRANSEL’ 1927: 220); non vidi
all)
[00)
= B. trigyna subsp. tetraploidea ZOSIMOVIC in scheda,
nomen solum
= B. trigyna f. tetraploidea ZOSIMOVIC, Compt. Rend.
Acad. URSS 22: 711 (1938) pro syn.
=B. trigyna f. subpilosa AELLEN loc. cit.: 481 (1938)
Typus non designatus
=B. corolliflora ZOSIMOVIC, Compt. Rend. Acad. URSS
22: 711 (19338), nomen solum; Sveklovodstvo 1: 26
(1940), descr. ross. Bei ZOSIMOVIC (1939, 1940) ist
als Entdeckungsjahr der B. corolliflora das
Jahr 1937 genannt; gemeint ist das Jahr der Namen-
gebung. Dabei handelt es sich sehr wahrscheinlich
nicht um die Veröffentlichung des Namens, sondern um
seinen ersten internen Gebrauch im Kiewer Zucker-
rübeninstitut. Mir liegt keine Publikation von ZOSI-
MOVIE aus dem Jahr 1937 oder ein Hinweis darauf vor,
in der das Binom B. corolliflora benutzt wurde.
= B. trigyna auct. mult. pro parte, non WALDST. & KIT.:
BIEB., Fl. Taur.-Cauc. 1: 193 (1808); BOISS., Fl.
Or. 4: 899 (1379); IL’ IN in KOMAROV, Fl. URSS 6: 40
(1936); AELLEN in DAVIS, Fl. Turkey 2: 297 (1967)
Descriptio
Betae trigyna affinis, ab ea perianthii phyllis patentibus vel
semierectis non erectis, chromosomatum numero, reproductione
et distributione differt; aBeta lomatogona floribus coalitis
eta Beta macrorhiza bracteis parvis bene distincta.
Planta perennis. Radix paliformis valde lignosus, in plantis
- 291 -
veteribus apice nonnullos surculos emittens. Caulis 60-120 (-150)
cm altus, ad 2 cm crassus, cavus, acutangulus, sub inflorescentia
simplex, dense foliatus. Folia radicalia ovata vel anguste ovata,
ad 22:8 cm, basi cordata raro truncata, apice + rotundata, opaca,
petioli breviores vel paulo longiores quam laminae, folia juvenilia
pilosa. Folia caulina radicalibus similia sed inferiora interdum
maiora, sequentia decrescentia et brevius petiolata. Inflorescentia
pyramidalis, ramis patentibus vel fere divaricatis, puberula, densi-
flora. Flores complures coaliti, plerumque 3, rarius (1-) 2-5
flores per glomerulum, bracteis parvis lanceolatis vel subulatis.
Perianthii phylla 3-4 mm longa, patentia, elliptica, apicem versus
intus arcuata, aspectu lutescenti-alba, unicolorata vel in media
parte virescenti-alba late albide marginata, dorso minime tantum
carinata. Filamenta perianthio paulo longiora, antherae c. 1,8 mm
longae. Cupula brevis extus rotundata, patentibus vel semierectis
virescentibus perianthii phyllis coronata.
Fruchtknäuel von
Beta corolliflora (la,
1b) und Beta trigyna (2)
VMarsabılıtat
Eine auffällige Eigenschaft der B. corolliflora ist das
Auftreten zweier morphologischer Varianten, die sich bezüglich
- 292 -
der Orientierung der Tepalen an der reifen Frucht unterscheiden,
Die Tepalen sind entweder flach ausgebreitet bis zurückgeschlagen
(Abb. la) oder in einem Winkel von 30-45° schräg abstehend
(Abb. 1b); Zwischenformen sind selten. In größeren Populationen
kommen beide Varianten immer nebeneinander vor, während in
individuenarmen Populationen infolge genetischer Verarmung oft
nur eine von ihnen anzutreffen ist. Weiter variabel bei B.
corolliflora sind: die Blattform, die Länge und die Stellung
der Äste im Fruchtstand, die Größe der Tragblätter, der Poly-
karpiegrad (Verhältnis der ein-, zwei-, drei- und mehrfrüchtigen
Fruchtknäuel).
Die hexaploide B. trigyna (Abb. 2) steht B. corolli-
flora sehr nahe, vor allem der Variante mit schräg abstehenden
Tepalen. Da dieses Merkmal erst zur Fruchtzeit, nicht aber schon
zur Blüte ausgeprägt ist, lassen sich nur fruchtende Pflanzen
sicher zuordnen. Diese Schwierigkeiten machen verständlich, wes-
halb B. corolliflora relativ spät entdeckt und bis heute nur
von wenigen russischen Autoren unterschieden wurde.
Chromosomenzahl: 2n = (35) 36 (37) (54), tetraploid
38 türkische Populationen mit 276 Pflanzen wurden chromosomal
untersucht. 12 Pflanzen (4,3 %) waren aneuploid, eine Pflanze war
hexaploid.
Verbreitung: Nordanatolien, Armenien, Georgien, Ausstrah-
lungen nach Ostkappadozien und Westaserbaid-
schan; (1170-) 1300-2450 m
Die Art hat ihr Verbreitungszentrum in der Armenischen
Provinz der Orientalisch-Turanischen Florenregion. Außerdem be-
sitzt sie ein kleines, weit nach Westen vorgeschobenes Teilareal
im Dgaz-Gebirge südlich Kastamonu.
Ausgewählte Belege
1. Türkei
Entsprechend dem Verfahren in der Flora of Turkey (DAVIS
1967) wird für jede Rasterfläche und für jede Provinz je ein Beleg
genannt. Von den Fundorten, die in dieser Flora (S. 297) bei
"B. trigyna' aufgeführt sind, gehören diejenigen für die Raster-
flächen A 2, A3, B3undB5 nicht zuB. corolliflora.
A 4 Cankırı: Ilgaz dagı gecidi, 1540 m, 3.7.1969, BUTTLER 13776
- 293 -
(M). -- A 4 Kastamonu: Kastamonu - Tosya, c. 11 km südl. Asaßı
Yuva köyü, 1170 m, 4.7.1969, BUTTLER 13795 (M). --A5
Kastamonu: ad Goekdschervis (= Gökgeoz köyü), 9.7.1892, SINTENIS
37,1, 02.40623.(B,2E1,.G, GOET..K. LH. .PR). - —A16,Sivas., Zara -
Susehri arası, Kaymakam gesmesi, 15.7.1962, PAMUKCUOGLU
26 (EGE, PAE). -- A 7 Sivas: Suschehir - Refahiye, prope Kindik
köyü, 8.8.1933, SCHEIBE (O0. SCHWARZ exs, anat. 1389) (B). --
A 7 Giresun: 22 km nördl, $ebinkarahisar, 1700 m, 7.7.1969,
SORGER 69-29-27 (Herbar Sorger). -- A 7 Gümüshane: Istavros,
9.8.1899, SINTENIS 1666 (BP, K). -- A 8 Gümüshane: Kop dadı
gecidi, 2230-2410 m, 30.7.1969, BUTTLER 14278, 14279 (M). --
A 8 Erzurum: c. 1 km südl. karayolları Gölyurt bakımevi nach
Kırık, 2110 m, 21.7.1969, BUTTLER 14213-142115 (M). -- A8
Rize: pres du Djimil, 8.1866, BALANSA (G, P). -- A 8/9 Artvin:
Gebirge um Ortaköy und Ardanug, 4 Fundorte, GROSSGEJM (1945:
Karte 111). -- A 9 Erzurum: c. 4,5 km südl. Süngütası köyü nach
Horasan, 2050 m, 16.8.1969, BUTTLER 14496, 14497 (M). --
A 9 Kars: 8 km from Kars fo Susuz, 1800 m, 5.7.1957, DAVIS &
HEDGE 30621 (E, K, PAE). -- B6Sivas: Camlıbel gecidi, 1670 m,
10,7.1969, BUTTLER 13941, 13942 (M). -- B 7 Erzincan: karayol-
ları Ahmediye bakımevi, 2050 m, 16.7.1969, BUTTLER 14091-
14093 (M). -- B 7 Gümüshane: c. 6 km südl. Yukarı Özlüce köyü,
1600 m, 16.7.1969, BUTTLER 14095 (M). -- B8 Erzurum: 12 km
N of Hınıs, 1950 m, 5.7.1963, ZOHARY 571635 (HUJ). -- BS8
Bingöl: Karlıova - Bingöl, Kırastepe köyü, 1780 m, 5.9.1971,
BUTTLER W 541-542 (M). -- B8 Mus: Varto, Tasdibek köyü, 1580
m, 9.9.1971, BUTTLER W 546 (M). -- B 9 Erzurum: 500 m west.
Hedik köyü nach Horasan, 1990 m, 12.8.1969, BUTTLER 14391
(M). -- B9 Aßrı: env. of Tutak, 1630 m, 21.6.1964, ZOHARY &
PLITMAN 21601-4 (HUJ). -- B 9 Kars: südwestl. Tuzluca, GROSS-
GEJM (1945: Karte 111). -- B 10 Agrı: Dogubayazıt, SCHEIBE
(1934: 326). -- B10 Kars: c. 1,5 km südl. Cilli köyü nach Dogu-
bayazıt, 2010 m, 13.8.1969, BUTTLER 14418 (M).
2. Sowjetunion
a. Grusinien. Ich habe keinen Beleg gesehen, doch liegen mehrere
glaubhafte Literaturangaben vor: TRANSEL’ (1927), ZOSIMOVIC
(1934), AELLEN (1938), GROSSGEJM (1945).
b. Armenien. Für jeden Rajon ist ein Beleg genannt.
Aparanskij rajon: Tajlaruh, 24.6.1956, GABRIELJAN (ERE)., --
Aragacskij rajon: Alagez, ZOSIMOVIC (1934). -- Sevanskij rajon:
rip. Günei, prope Ardanyt, in mont. Sach-dag, 8000’, 24.7.1927,
- 294 -
SCHELKOVNIKOV & KARA-MURZA (ERE). -- Darelegisskij rajon:
nad. sel. Ba&kent, 26.7.1933, TAHTADZJAN (ERE).
3. Persien
Außer einem Beleg mit der allgemeinen Angabe "Persia"
(SZOVITS 1, LE) habe ich nur noch einen weiteren Beleg gesehen:
Azerb. occ.: in valle fluvii @otur westl. Khvoy versus fines turci-
cas, 1800-2000 m, 10.6.1971, RECHINGER 41729 (W).
Adventive Vorkommen
Mit Sicherheit, d.h. chromosomal überprüft, in Deutschland
bei Wetzlar (BUTTLER & SCHNEDLER 1973). Eventuell noch an
anderen Stellen in Europa eingeschleppt, doch läßt sich anhand
der blühend gesammelten Herbarbelege und der Literaturberichte
nicht entscheiden, ob B. corolliflora oder eine hexa- oder
pentaploide Hybride vorlag.
Standorte
An Bachufern, in Bergwiesen und Hochstaudenfluren, an feuchten
Abhängen; häufiger Kulturbegleiter, als Unkraut in Getreidefeldern
und Gärten, an Feldrainen und Böschungen, auf Brachen und Ödland.
C. 90 % der von mir untersuchten türkischen Populationen be-
siedelten + stark kulturbeeinflußte Standorte.
Verwandtschaft
Zusammen mit den diploiden B. macrorhiza und B. loma-
togona bildet die tetraploide B. corolliflora die basale
Artengruppe der sect. Corollinae. Die drei Arten sind selbststeril,
genetisch und morphologisch variabel, und sie besitzen ausgedehnte
Areale. Ihnen stehen die abgeleiteten hybridogenen Sippen der
Sektion gegenüber (B. trigyna, B. intermedia sowie noch
unbeschriebene Sippen). Diese sind wenig variable Apomikten (tetra-,
penta- und hexaploid) mit meist kleinen Arealen.
Innerhalb der basalen Artengruppe zeigt B. corolliflora
enge Beziehungen zuB. macrorhiza. Sie äußern sich in morpho-
logischen Ähnlichkeiten sowie besonders auch in der gleichartigen
morphologischen Variation. Zudem haben beide Arten ähnliche
ökologische Ansprüche und verwandte Areale. B. macrorhiza
ist auf humide Spezialstandorte, Grobschutthalden im Gebirge, be-
schränkt und macht den Eindruck einer alten Reliktart. B.corolli-
U
- 295 -
flora dagegen besitzt eine weite ökologische Amplitude, Sie ver-
mag frische bis nasse Standorte zu besiedeln und in die Kulturland-
schaft einzudringen. B. corolliflora ist demnach als relativ
jüngere Art anzusehen, was auch durch die tetraploide Chromo-
somenzahl dokumentiert wird.
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Be, . ISSN 0006-8179
2
MITTEILUNGEN
der
BOTANISCHEN STAATSSAMMLUNG
MÜNCHEN
Band 12 Seite 297 — 697
Herausgegeben von
H. Merxmüller
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A. SCHREIBER & H. MERXMÜLLER: “Über Ban
caulon mossamedense und S. marlothii
ANSCHRIFT: BOTANISCHE STAATSSAMMLUNG MÜNCHEN
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D - 8000 MÜNCHEN 19, MENZINGER STRASSE 67
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itt. Bot. München 12 | p. 297 - 697 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
Die in diesem Heft veröffentlichten Arbeiten
sind dem langjährigen Freund unseres Hauses
Herrn w. Hofrat Professor
Dr. Dr. h.c. K.H. RECHINGER
zu seinem 70. Geburtstag am 16. 10. 1976
in aufrichtiger Verbundenheit zugeeignet
- 299 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 299 - 334 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
NACHTRÄGE UND ERGÄNZUNGEN ZUR GRÄSERFLORA
VON AFGHANISTAN
(BEITRÄGE ZUR FLORA VON AFGHANISTAN VIII)
von
D. PODLECH und O. ANDERS
Beide Autoren hatten in den letzten Jahren Gelegenheit,
während ihrer Tätigkeit als Dozenten an der Math. -Naturwissen-
schaftlichen Fakultät der Universität Kabul umfangreiche
botanische Sammlungen aus fast allen Teilen Afghanistans anzu-
legen. Die Aufarbeitung dieser Sammlungen ergab eine solche
Fülle von wichtigen Ergänzungen zu der von N.L.BOR ver-
fassten und im Jahre 1970 erschienenen Bearbeitung der
Gramineae inder Flora Iranica (Herausgegeben von K.H.
RECHINGER) daß es sinnvoll erschien, diese Ergänzungen mit
etlichen Berichtigungen und nomenklatorischen Änderungen zu-
sammenfassend darzustellen. Darüber hinaus konnten von dem
einen Autor (PODLECH) noch etliche Kollektionen anderer
Sammler bearbeitet werden, so die Sammlungen von A. DIETERLE
(1970-71), ©.H. VOLK (1971), A. SHAW, W. FREY, H. HURKA &
W. PROBST (1974) sowie kleinere Teile der Sammlung S.W.
BRECKLE (1967-69). Ihnen allen sei für die freundliche Über-
lassung des wertvollen Pflanzenmaterials herzlich gedankt. Die
Ergebnisse dieser Bearbeitungen sind hier ebenfalls mit zusammen-
gefaßt.
Um den Umfang der Arbeit in Grenzen zu halten, wurden nur
solche Arten aufgenommen, die entweder neu für die Flora
Afghanistans sind oder solche, von denen bislang nur wenige Fund-
punkte in Afghanistan bekannt waren. Von den häufigeren Arten
wurden solche behandelt, für die sich taxonomische Veränderungen
ergeben haben oder die durch neuere Belege eine Ausweitung ihres
Areals erfahren haben.
- 300 -
Die Aufzählung der einzelnen Gattungen erfolgt in der Reihen-
folge der Flora Iranica, die der Arten alphabetisch. Mit einem
Kreuz vor dem Namen sind solche Arten versehen, die in der
Flora Iranica nicht für Afghanistan aufgeführt sind. Es handelt
sich hierbei um insgesamt 56 Arten oder Unterarten, eine sehr
beachtliche Anzahl, wenn man sie den etwa 370 Arten gegenüber-
stellt, die in der Flora Iranica (1970) für Afghanistan angegeben
werden, machen doch die Neunachweise nur 5 Jahre nach Er-
scheinen der Flora Iranica schon mehr als 15 % des damaligen
Artenbestandes aus. Auch der Nachweis von 8 neuen Gattungen
für Afghanistan (Brachypodium, Trisetum, Dacty-
loctenium, Dinebra, Paspalum, Hemiarthria,
Leptochloa und Neyraudia) zeigt deutlich, wie weit wir
noch von einer vollständigen Erfassung der Gramineenflora
Afghanistans entfernt sind.
Tribus Festuceae
Sphenopus divaricatus (Gouan) Reichenb. Fl. Germ. Excurs. 45
(1830)
Prov. Faryab: Dasht-i-Laili, 17 km östlich Dawlatabad an der
Straße nach Sheberghan, 440 m, salzhaltiger Sandboden, PODLECH
20597.
Cutandia memphitica (Spreng. ) Benth. Jour. Linn. Soc. London
(Botany) 19: 118 (1881)
Prov. Jawz Jan : Dasht-i-Laili, 22 km WSW von Sheberghan an
der Straße nach Dawlatabad, 450 m, Sandflächen, PODLECH
20581.
Dactylis glomerata L. Sp. Pl. 71 (1753)
+ ssp. glomerata
Prov. Badakhshan : Kokcha Tal, Hazarat-y-Sayet, 1800 m,
W. FREY F 124. Neu für Afghanistan!
ssp. woronowii (Ovcz.) Stebbins & Zohary, Univ. Calif. Publ. Bot.
31: 9 (1959)
Syn.: Dactylis woronowii Ovcz. Fl. URSS. 2: 752 (1934) -
D. glomerata L. ssp. hispanica auct. non (Roth) Nyman:
BOR in Fl. Iranica, Lief. 70: 13 (1970).
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Prov. Kunar: Nuristan, Bashgal Tal, Barge Matal, 2100 m,
PODLECH 16228. - dto., Seitental westlich von Barge Matal,
2100 m, BRECKLE 2333.
Die hier angeführten Belege besitzen relativ stark geknäuelte
Infloreszenzen mit 1-2 cm langen unteren Rispenästen, 4-4,5 mm
lange, am Rücken deutlich gewimperte Deckspelzen sowie kleine,
1,5-1,75 mm lange Antheren. Wie schon STEBBINS & ZOHARY
(1959) dargelegt haben, können sie nicht der mehr westlich ver-
breiteten ssp. hispanica (Roth) Nyman zugerechnet werden.
Lamarckia aurea (L.) Moench, Meth. 201 (1794)
Prov. Nangahar: Darrah-i Nur, 2 km oberhalb Halma, 820 m,
PODLECH 17362, - Darrah-i Nur, 1 km nördlich von Badyalay,
675 m, PODLECH 17405. - Darrah-i Nur, Ql. Shahi, 870 m,
PODLECH 22150. -- Prov. Kunar: Darrah-i Khor, Seitental
des Kunar Tales 8 km SW von Chigha Serai, 770-880 m, PODLECH
20280,
Diese mediterrane Art kommt bisher in Afghanistan nur im
Becken von Jalalabad und seinen Seitentälern vor, scheint aber
hier an geeigneten Standorten nicht selten zu sein.
Fingerhuthia africana Nees in Lehm. Cat. Sem. Horti Hamburg.
1834: 7 (1834)
Prov. Paktia: Umgebung von Khost, 1170 m, VOLK 71/99;
VOLK 71/556.
Die Art ist auf Ost-Afghanistan und hier auf das trockenheiße,
zuweilen jedoch schwach monsunbeeinflußte Khoster Becken be-
schränkt.
Poa afghanica Bor, Kew Bull. 9: 501 (1954)
Prov. Badakhshan: Jokham Tal, Seitental des Kokcha Tales
bei Hazarat-y-Sayet, 3400 m, A. SHAW, W. FREY, H. HURKA &
W. PROBST 326.
Poa aitchisonii Boiss. Fl. Or. 5: 602 (1884)
Prov. Paktia: Kotkai, Zedernwald nahe dem Ort, 2400 m,
VOLK 71/31. - Kotkai, Schutzwald Mandaher und Shahidan, 2450-
2600 m, ANDERS 3385, 3405,
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Poa alpina L. Sp. Pl. 67 (1753)
Prov. Badakhshan: Wakhan, Istmotsh Tal, 3900-4000 m,
ANDERS 8135. - dto., Waldbai Tal, am Weg zum Sargaz Pass,
4400 m, BRECKLE 1441. - dto., oberes Boroghil Tal, 3300-
3800 m, ANDERS 7872. - dto., zwischen Bahrak und dem Dalez
Paß, 3300-4250 m, ANDERS 7251. - dto., Elgha Eli Tal, SO
des Kol-e Chagmaatin, 4100-4300 m, ANDERS 7521. -- Prov.
Kunar: Bashgal Quelltäler, oberstes Pengar Tal bei der Ein-
mündung des Suyengal Tales, 3250 m, PODLECH 16320. -
Bashgal Quelltäler, Pushal Tal, 3300-4000 m, PODLECH 16418,
Die Art scheint in Afghanistan nur in der Normalform, nicht
dagegen in der viviparen Form vorzukommen.
Poa bactriana Roshev. Not. Syst. Leningrad 4: 93 (1923)
Prov. Kabul: obere Tang-i Gharu, kleines Seitental südlich des
Kabul-Stausees (ca. 35 km östlich Kabul), 1550 m, PODLECH
17805. -- Prov. Ghazni: Urgun, VOLK 71/241 a.
+ Poa calliopsis Litw. ex Ovcz. Isv. Tadzh. bazy Akad. nauk. SSSR.
1: 18 (1933)
Prov. Badakhshan: Wakhan distr., oberes Tshelab Tal,
4000-4100 m, ANDERS 7560. Neu für Afghanistan.
Poa dshilgensis Roshev,. Acta Inst. Bot. Acad. Sci. URSS. ser. 1,
2: 98 (1936)
Prov. Badakhshan: Jokham Tal, Seitental des Kokcha Tales
bei Hazarat-y Sayet, 3850 m, A. SHAW, W. FREY, H. HURKA &
W. PROBST 456.
Nach TZVELEV (1973/2) soll es sich bei obengenannter Pflanze
um Poa bactriana Roshev. ssp. drobovii Tzvel. Nov.
Syst. Pl. Vasc. 10: 96 (1973); Syn.: P. dshilgensis auct.
non Roshev. : BOR in Fl. Iranica 70: 26 (1970) handeln. Wir können
aus der sehr kurzen Beschreibung der ssp. drobovii: ''Planta
6-15 cm alta; paniculae 1-3 cm longae, densissimae, roseo-
violaceae; lemmata 2-2,6 mm 1g., glabra; antherae 0, 6-0,9 mm
lg." nicht den geringsten Unterschied zu der Originalbeschreibung
der Poa dshilgensis Roshev. herausfinden. Der Typus der
obengenannten Unterart stammt aus dem Pamir, der der Poa
dshilgensis von Dzilga bei Tashkent. Obwohl wir keinerlei
authentisches Material gesehen haben, erscheint uns doch die
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Identität der beiden Sippen gesichert. Die Zuordnung der soge-
nannten "echten Poa dshilgensis Roshev. als Varietät zu
der von Griechenland bis zum Kopet Dagh verbreiteten Poa
timoleontis Heldr. (TZVELEV 1973/2) scheint uns sowohl
vom Habitus der Pflanzen als auch aus pflanzengeographischen
Gründen nicht recht einleuchtend, sodaß wir uns an die Auffassung
von BOR (1970) halten.
Poa glabriflora Roshev. Acta Inst. Bot. Acad. Sci. URSS, ser. 1,
2: 99 (1936)
Syn.: Poa zaprjagajevii Ovcz. ssp. glabriflora (Roshev.)
Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 10: 96 (1973).
Prov. Bamian: Band-e Amir, Osthänge des Koh-e Jak Ruja,
3500 m, DIETERLE 593. - Band-e Amir, Umgebung der Seen,
2950 m, DIETERLE 1038.
Während OVCZINNIKOV in Fl. Tadzhik. 1: 185 (1957) die Art
mit Poa zaprjagajevii Ovcz. vereinigt, hält TZVELEV
(1973/2 und 1974) ander Verschiedenheit beider Arten fest,
subsumiert sie aber beide als Unterarten unter Poa bactriana
Roshev. Da jedoch die drei genannten Sippen weitgehend sympatrisch
sind, erscheint eine subspezifische Gliederung des Formenkreises
wenig sinnvoll, da dies den Unterartenbegriff, wie er derzeit von
den meisten Autoren verwendet wird, doch zu stark verwässern
würde. Es ist wohl am Besten, diese Sippen als Kleinarten des
Poa bactriana - Komplexes zu betrachten.
Gelegentlich auftretende vivipare Formen werden als var,
vivipara Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 10: 96 (1973) bezeichnet:
Prov. Bamian: Band-e Amir, Osthänge des '"Zulfekar'' Grates,
3250 m, DIETERLE 1136.
Poa jaunsarensis Bor, Kew Bull. 3: 143 (1948)
Prov. Laghman: Alishang Tal, Dawlatshah, 1600 m, ANDERS
3300.
Poa nemoraliformis Roshev. Not. Syst. Leningrad 11: 30 (1949)
Prov. Takhar: Namakab-Tal, Schluchttal südlich des Dorfes
Namakab, 1600 m, Flußufer, PODLECH 11463. Neu für
Afghanistan!
- 304 -
Diese aus Indien, Lahul beschriebene Art fehlt in BOR, Grasses
of Burma, Ceylon, India and Pakistan (1960). Der neue Fundpunkt
verengt die große Areallücke zwischen dem locus classicus und
den zahlreichen Fundorten in Tadzhikistan.
Poa nemoralis L. Sp. Pl. 79 (1753)
Prov. Takhar: Farkhar Tal, oberstes Piu Tal oberhalb der
Alm ''Masqga Shoy'', 4150 m, PODLECH 12860. Dies ist mit Sicher-
heit einer der höchst gelegenen Fundorte dieser weitverbreiteten
Art. Die Pflanzen wurden aus von oben genanntem Fundort
stammenden Samen gezogen und zytologisch untersucht. Sie be-
sitzen 2n = 70 Chromosomen...
Prov. Paktia: Maydan Shadidan nahe dem Peiwar Paß, ca.
2400 m, VOLK 71/506.
+ Poa pamirica Roshev. Fl. URSS. 2: 754 (1934)
Syn.: Poa pratensis auct. nonL.: BORinF]l. Iranica 70:
34 (1970) pro min. parte. - ? Poa alpigena auct. non (Blytt)
Lindman: BOR, 1.c. 32 (1970).
Prov. Logar: Awdakay, ca. 10 km westlich des Tera Passes
(Altimur Paß), 2900 m, VOLK 71/453 a. -- Prov. Badakh-
shan: Zentraler Hindukush, Parshui Tal, 3700 m,FREY 240,
278. - Wakhan Distrikt, Futur Tal, 3600 m, ROEMER 106 (BOR
l.c. p. 34 als Poa pratensis L.). - dto., Waldbai Tal,
3800-4050 m, ANDERS 8033. - dto., oberes Istmotsh Tal, 3900-
4000 m, ANDERS 8041, 8044, 8049, 8123. - dto., Wazit Paß,
4630 m, BRECKLE 1368. - dto., Ptukh, 3150 m, ANDERS 7210a.-
dto., unteres Boroghil Tal, 3200-3300 m, ANDERS 7836. - dto.,
oberes Boroghil Tal, 3300-3800 m, ANDERS 7890. - dto., zwischen
Barak und Dalez Paß, 3300-4250 m, ANDERS 7297. - dto.,
zwischen Langar und Bzshai Gumbaz, 3650-3850 m, ANDERS
7398. - dto., oberes Tshelab Tal, 4000-4100 m, ANDERS 7538,
7540. - dto., Waghjir Tal zwischen Kara Tash und Tikili, 4050 m,
ANDERS 7730. - dto., Dowansu Tal, 4100-4250 m, ANDERS
7656.
Hierher gehört wahrscheinlich auch der von BOR, 1l.c. p. 32
als Poa alpigena (Blytt) Lindman angeführte Beleg aus
Chitral.
Die Art ist neu für Afghanistan! Sie scheint in den höchsten
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Lagen des Wakhan und wahrscheinlich des Zentralen Hindukush
Poa pratensis L. vollständig zu ersetzen.
TZVELEV (1968) führt Poa pamirica Roshev. zusammen
mit P. sajanensis Roshev. als Synonym von P. pruinosa
Korotki auf. Später (1974) stellt er sie als Synonym zu Poa
tianschanica (Regel) Hackel. Letztere Art wurde bislang von
allen einschlägigen Autoren als Synonym der P. tibetica
Munro ex Stapf angesehen. Da uns die Identität der beiden ost-
sibirischen Arten P. sajanensis und P. pruinosa mit
der hier behandelten Sippe keineswegs sicher zu sein scheint
und auch die Zusammenziehung mit P.. tianschanica ohne
Typenstudien nicht erhärtet werden kann, führen wir die Art
weiterhin unter dem bekannten und eindeutigen Namen Poa
pamirica Roshev.
Poa roemeri Bor, Fl. Iran. 70: 39 (1970)
Diese Art, die bisher nur von der Typus-Aufsammlung be-
kannt war, scheint im Hohen Hindukush und im afghanischen
Pamir weiter verbreitet zu sein:
Prov. Badakhshan: Munjan, Sharan Tal, 4000 m, A. SHAW,
W. FREY, H. HURKA & W. PROBST 552; dto. 4400 m, A. SHAW,
W. FREY, H. HURKA & W. PROBST 549. - Wakhan Distrikt,
oberes Sargaz Tal bis zum Sargaz Paß, 4000-4550 m, ANDERS
8011. - dto., zwischen Barak und Dalez Paß, 3300-4250 m,
ANDERS 7277. - dto., oberes Tshelab Tal, 4000-4100 m, ANDERS
7566.
Poa silvicola Guss. Enum. Pl. Inar. 371, tab. 18 (1854)
Syn.: Poa trivialis L. ssp. silvicola (Guss.) Lindb. £.
Finska Vet.-Soc. Förhandl. 38 (13): 9 (1906).
Prov. Ghazni: 1 km östlich von Bazare Malestan, 2950 m,
Flußufer, PODLECH 19359.
Neu für Afghanistan!
Nardurus maritimus (L.) Murb. Contrib. Fl. Nord-Ouest Afr. 4:
25 (1900)
Prov. Takhar: Talugan, 720 m, PODLECH 10308. - Wege-
gabelung Talugan-Farkhar-Keshem, 32 km OSO von Talugan,
1200 m, PODLECH 21390. -- Prov. Parwan: unteres Ghorband
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Tal, 6 km westlich Totumdara-i Ulya, 1600 m, PODLECH 17867.
-- Prov. Kapisa: 30 km nördlich Sarobi an der Straße nach
Gulbahar, 1500 m, BRECKLE 248 a. -- Prov. Kabul: 8 km
SW von Sarobi, 1200m, BRECKLE 1748.
Nardurus subulatus (Banks & Sol.) Bor, Dan. Biol. Skr. 14 (4):
67 (1965)
Prov. Samangan: 12 km SO von Tashqurghan an der Straße
nach Aybak, 550 m, PODLECH 22420.
Colpodium villosum Bor, Fl. Iran. 70: 57 (1970)
Prov. Badakhshan: Jokham Tal bei Hazarat-y Sayet, 4400 m,
A. SHAW, W. FREY, H. HURKA & W. PROBST 368. -- Wakhan
Distrikt, Wazit Paß, 4650 m, BRECKLE 1303,
Die Art war bislang nur vom locus classicus am Salang Paß
bekannt.
Puccinellia akbaitalensis Ovcz. & Czuk. Fl. Tadzhik. SSR. 1:
505 (1957)
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Istmotsh Tal,
4000 m, ANDERS 8048,
Neu für Afghanistan!
Puccinellia bulbosa (Grossh. ) Grossh. Fl. Kawk. 1: 114 (1928)
Prov. Ghorat: Harirod Tal 2 km westlich Dawlatyar, 2450 m,
PODLECH 19119. -- Prov. Paktia: Urgun, VOLK 71/218,
71/240 a. - Zurmat (SW von Gardez), VOLK 71/388 a.
Puccinellia gigantea (Grossh.) Grossh. Fl. Kawk. 1: 114 (1928)
Syn.: Puccinellia anisoclada V. Krecz. Fl. URSS. 2:
487 (1934) in syn.
Prov. Ghorat: Nawa-i Erk bei Dyaragha, an der Straße Tulak-
Farsi, 1980 m, PODLECH 19187. - Harirod Tal 2 km westlich
Dawlatyar, 2450 m, PODLECH 22304. -- Prov. Kabul: Kabul-
Aliabad, 1810 m, PODLECH 19597.
Die beiden Arten P. gigantea und P. anisoclada, die
von BOR (1970) getrennt werden, sind in der Flora Tadzhik. (1957)
zusammengezogen. Offensichtlich ist dabei BOR nur ein re-
- 307 -
daktioneller Irrtum unterlaufen, da er unter seiner P. gigan-
tea als Synonym Atropis anisoclada V. Krecz. zitiert,
die natürlich nichts anderes darstellt als Puccinellia aniso-
clada V. Krecz., welche letztere in der Fl. URSS. 2 gleich-
zeitig mit Atropis anisoclada als deren Synonym ver-
öffentlicht worden ist.
+ Puccinellia humilis Litv. ex Krecz. Fl. URSS. 2: 759 (1934)
Prov. Kapisa: Panjir Tal, oberes Tschetok Tal (östliches
Seitental des Wariaj Tales südlich Deh Parian), 4700 m, BRECKLE
809,
Neu für Afghanistan!
Puccinellia nudiflora (Hack. ) Tzvel. Bot. Mat. Herb. Inst. Bot.
Akad. Nauk Uzbek. SSR. 17: 76 (1962)
Syn.: P. pauciramea (Hack.) Krecz. Fl. URSS. 2: 477 (1934)
in syn.; BOR in Fl. Iran. 70: 64 (1970).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Tshelab Tal
am Kol-e Chagmagtin, 4200-4400 m, ANDERS 7589, 7602.
+ Puccinellia tenuiflora (Griseb.) Scribner & Merr. Contr. U.S.
Nat. Herb. 13: 78 (1910)
Die afghanischen Pflanzen gehören der
ssp. tianschanica Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 8: 79 (1971)
an, die sich durch niedrigeren Wuchs, kleinere Rispe mit glatten
Rispenästen, immer kahle Deckspelzen sowie durch kahle und
glatte, selten ganz schwach rauhe Vorspelzen von der Typus-Unter-
art unterscheidet.
Prov. Maidan: 5 km westlich des Onay Passes bei Yord, 3000 m,
ANDERS 4210.
+ Puccinellia vachanica Ovcz. &Czuk. Fl. Tadzhik. SSR. 1: 505
(1957)
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Istmotsh Tal,
3900-4000 m, ANDERS 8107. - dto., Langar, 3650 m, ANDERS
7361.
Neu für Afghanistan!
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+ Leucopoa olgae (Regel) Krecz. & Bobr. Fl. URSS. 2: 495 (1934)
Syn.: Molinia olgae Regel, Acta Hort. Petrop. 7: 625 (1881).
- Festuca olgae (Regel) Krivot. Not. Syst. Leningrad 20:
56 (1960).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Istmotsh Tal,
3900-4000 m, ANDERS 8120.
In seiner Übersicht der Festuca -Arten der UDSSR führt
TZVELEV (1972) die Leucopoa -Artenals Untergattung
Xanthochloa (Krivot.) Tzvel. (Leucopoa karatavica)
beziehungsweise als Untergattung Leucopoa (Griseb.) Tzvel.
(alle übrigen Arten) der Gattung Festuca L.
Die Art wird von TZVELEV (l.c. p. 30) schon für Afghanistan
angegeben, jedoch ohne Nennung eines Fundortes oder Beleges.
+ Festuca coelestis (St.-Yves) Krecz. & Bobr. Fl. URSS. 2: 514
770 (1934)
Syn.: F. ovina L. ssp. coelestis St.-Yves, Candollea
3: 376 (1928).
Prov. Badakhshan: Wakhan, Wazit Paß, 4600 m, BRECKLE
1299.
Die Art wird von BOR (1970) der Festuca ovina L. zuge-
ordnet. Wir teilen nicht den Pessimismus dieses Autors, der es
als nahezu unmöglich und wenig sinnvoll erachtet, Festuca
ovina 'anders als im weitesten Sinn, das heißt unter Einbeziehung
nahezu aller in diesem Formenkreis beschriebener Sippen zu be-
handeln. Die oben genannte Art scheint uns gut definiert und von
F. ovina hinlänglich verschieden zu sein.
Tribus Bromeae
Bromus inermis Leyss. Fl. Hal. 16 (1761)
Syn.: Zerna inermis (Leyss.) Lindm. Swed. Fan. Fl. 101
(1918)
Prov. Paktia: Maydan Shahidan nahe dem Peiwar Paß, VOLK
71/517.
Bromus koeieanus Melderis, Dan. Biol. Skr. 14,4: 57 (1965)
- 309 -
Prov. Bamian: Koh-i Baba, Kohe Fuladi, Fuladi-Kar, 4250 m,
BRECKLE 1545. - Koh-i Baba, Bod Chur Tal, hinteres Kar unter-
halb des Sees ''Kaptalsang'', 4100 m, BRECKLE 2528. -- Prov.
Parwan: oberes Salang Tal, Seitental westlich des Tunneleingangs,
3300 m, BRECKLE 2691. -- Prov. Kapisa: Panjir Tal, oberes
Tschetok Tal (Seitental des Wariaj Tales gegen den Mir Samir),
4600 m, BRECKLE 800. -- Prov. Badkhshan: Jokham Tal,
Seitental des Kokcha Tales bei Hazarat-y-Sayet, 3100 m, A.
SHAW, W. FREY, H. HURKA & W. PROBST 270. -- Shahran
Tal, Munjan, 3800 m, A. SHAW, W. FREY, H. HURKA & W.
PROBST 544.
Bromus pamiricus Drob. Feddes Repert. 21: 38 (1925)
Syn.: Zerna pamirica (Drob.) Nevski, Bull. Univ. Asie
Centr. ser. VIlIb, 17: 18 (1934) - Zerna paulsenii (Hack.
ex Paulsen) Nevski ssp. pamirica (Drob.) Tzvel. Nov. Syst.
Pl2.Vasc. 7:52 .(1970).
Prov. Badakhshan: Parshui Tal (Munjan), Tal gegen den
Parshui Paß, 4500 m, FREY 344. - Jokham Tal (Seitental des
Kokcha Tales bei Hazarat-y-Sayet), 3300 m, A. SHAW, W. FREY,
H. HURKA & W. PROBST 302. - Wakhan Distrikt, Nordhänge des
Wazit Passes, 4620 m, BRECKLE 1321. - dto., Tolibai Tal,
4000-4200 m, ANDERS 8100.
+ Bromus paulsenii Hack. ex Paulsen, Kjoeb. Vidensk. Meddel. 1903:
174 (1903)
Syn.: Zerna paulsenii (Hack. ex Paulsen) Nevski, Bull. Univ.
Asie Centr. ser. VIIIb, 17: 18 (1934).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Istmotsh Tal,
3900-4000 m, ANDERS 8121.
Neu für Afghanistan!
+ Bromus turkestanicus Drob. Feddes Repert. 21: 37 (1925)
Syn.: Zerna turkestanica (Drob.) Nevski, Bull. Univ. Asie
Centr. ser. VIIIlb, 17:18 (1934)- Zerna paulsenii (Hack.
ex Paulsen) Nevski ssp. turkestanica (Drob.) Tzvel. Nov.
Syst. Pl. Vase. 1:57 .11970).
Prov. Bamian: Koh-i Baba, Bod Chur Tal, oberhalb der
Sommersiedlung Qata Nau, 4080 m, BRECKLE 2605. - Band-e Amir,
- 310 -
Umgebung der Seen, 2950-3000 m, DIETERLE 963, 1031.
Neu.für Afghanistan!
Tribus Brachypodieae
+ Brachypodium sylvaticum (Huds.) P. Beauv. Ess. Agrost. 101,
155 (1812)
Prov. Kabul: Istalif, 1900 m, in Obstgärten, PODLECH 15898.
Neu für Afghanistan!
Tribus Triticeae
Henrardia persica (Boiss.) C.E. Hubb. Blumea, suppl. 3: 17
(1946)
Prov. Bamian: Band-e Amir, Höhen oberhalb des Band-e
Paneer, 3100 m, PODLECH 12118. -- Prov. Kabul: Hügel 2 km
östlich des Flughafens Kabul, 1850 m, PODLECH 17712,
Die sowohl vom morphologischen wie auch vom zytologischen
Standpunkt aus heterogene Gattung Agropyron wird nach dem
Vorbild der meisten neueren Autoren auf die Gattungen
Agropyron s.str., Elytrigia Desv. und Elymus L. auf-
geteilt, wobei der größere Teil der afghanischen Arten der
Gattung Elymus zugeteilt wird. (TZVELEV 1968, 1973/1)
Agropyron pectinatum (Bieb.) P. Beauv. Ess. Agrost. 146 (1812)
Syn.: A. pectiniforme Roemer &Schultes, Syst. Veg. 2:
758 (1817) - A. cristatum (L.) P. Beauv. ssp. pectinatum
(Bieb.) Tzvel. Sched. Herb. Fl. URSS. 18: 25 (1970).
Prov. Kabul: Südhang des Kotal-e Khair Khana nördlich Kabul,
1970 m, PODLECH 11650 a. -- Prov. Ghazni: Urgun, VOLK
71/244.
+ Elytrigia batalinii (Krasn.) Nevski, Acta Univ. Asiae Med. ser.
VATMDE ITENCIENT934)
Syn.: Agropyron batalinii (Krasn.) Roshev. Bull. Jard.
Bot. Petersb., 14, suppl. 2: 96 (1915).
- 311 -
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Tshelab Tal,
4000-4100 m, ANDERS 7561.
Neu für Afghanistan!
Elytrigia cognata (Hack.) Anders & Podlech, comb. nov.
Bas.: Agropyron cognatum Hack. Allg. Bot. Zeitschr.
1904: 22 (1905). Syn.: A. ferganense Drob. Trav. Mus. Bot.
Acad. Petersb. 16: 138 (1916) - Elytrigia ferganensis
(Drob.) Nevski, Acta Univ. Asiae Med. ser. VIIIb, 17: 61 (1934) -
E. geniculata (Trin.) Nevski ssp. ferganensis (Drob.)
Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 10: 29 (1973).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, zwischen Qala-e Ust
und Baba Tangi, 2850-2950 m, ANDERS 7083. - dto., Ptukh Tal,
3400 m, ANDERS 7244. - dto., unteres Boroghil Tal, 3200-3300 m,
ANDERS 7829. - dto., zwischen Barak und Dalez Paß, 3300-4250 m,
ANDERS 7328. - dto., unteres Badjgaz Tal bei Barak, 3350 m,
ANDERS 7781.
Elytrigia elongatiformis (Drob.) Nevski, Acta Univ. Asiae Med.
ser. VIIIb, 17: 61 (1934).
Syn.: Agropyron elongatiforme Drob. in Vved. &al.
Key Fl. Tashkent 1: 42 (1923) - Elytrigia repens (L.)
Nevski ssp. elongatiformis (Drob.) Tzvel, Nov. Syst. Pl.
Vasc. 10: 31 (1970).
Prov. Maidan: unteres Maidan Tal bei Kota-i Ashro, 2240 m,
PODLECH 18684.
+ Elytrigia intermedia (Host) Nevski, Acta Univ. Asiae Med. ser.
VIIIb, 17:61 (1934)
Syn.: Agropyron intermedium (Host) P. Beauv. Ess.
Agrost. 102, 146 (1812).
Prov. Herat: Sabzak Paß, an der Straße von Herat nach Qala-
e Naw, TONCEV s.n.,
Neu für Afghanistan!
Aegilops crassa Boiss. Diagn. Pl. Or. 1,7: 129 (1846)
Prov. Badakhshan: Keshem Tal bei Kangurchi, 1150 m,
PODLECH 21487,
- 312 -
Aegilops cylindrica Host, Gram. Austr. 2: 6 (1802)
Prov. Baghlan: mittleres Kayan Tal (Seitental des Surkhab
Tales westlich Doshi) bei Shahhasan, 1970 m, PODLECH 18327.
Secale montanum Guss. Fl. Sic. Prodr. 1: 145 (1827)
Prov. Paktia: Umgebung des Ortes Kotkai, 2400-2500 m,
VOLK 71/849.
Neu für Afghanistan!
Secale segetale (Zhuk.) Roshev. Acta Inst. Bot. Acad. Sci. URSS.
ser. 1, 6: 14311947)
var. afghanicum (Vav.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 10: 46 (1973)
Syn.: Secale afghanicum (Vav.) Roshev. Act. Inst. Bot.
Acad. Sci. URSS. ser. 1,6: 139 (1947).
Prov. Baghlan: mittleres Kayan Tal (nördliches Seitental
des Surkhab Tales westlich Doshi) bei Shahhasan, 1970 m,
PODLECH 22239. -- Prov. Parwan: unteres Ghorband Tal
bei Qashgal, 1770 m, PODLECH 22248. -- Prov. Kabul:
Paghman Gebirge, Chap Darrah, 9 km oberhalb Paghman, 2550 m,
PODLECH 18165. - Kohdaman Ebene bei Siau, 27 km nördlich
Kabul, 1750 m, PODLECH 18135. -- Prov. Kunar: Bashgal
Quelltäler, Pengar Tal 4 km unterhalb Samanaknesha, 3000 m,
PODLECH 16588. -- Prov. Ghazni: 20 km SO von Zarghun
Shar an der Straße nach Gomal, VOLK 71/280 a. -- Prov.
Orozgan: Nawa-e Astarlay bei Pirgoli (an der Straße nach
Daykundi), 2480 m, PODLECH 19012.
Die Sippe ist vor allem im östlichen Teil Afghanistans als
Unkraut in Weizenfeldern weit verbreitet. Da die Länge des
brüchigen Teils der Ährenspindel stark variiert, ist die Zusammen-
ziehung beider Arten, wie sie TZVELEV vornimmt, durchaus
gerechtfertigt.
Elymus canaliculatus (Nevski) Tzvel. Pl. As. Centr. 4: 220 (1968)
Syn.: Agropyron canaliculatum Nevski, Bull, Jard. Bot.
Petersb. 30: 509 (1932) - Elymus longe - aristatus
(Boiss.) Tzvel. ssp. canaliculatus (Nevski) Tzvel. Nov.
Syst. Pl. Vasc. 9: 62. (1972)
Prov. Parwan: oberes Salang Tal, Seitental westlich des
- 313 -
Tunneleingangs, 3300 m, BRECKLE 2690. -- Prov. Kabul:
Paghman Gebirge, Chap Darrah oberhalb Paghman, 2750-3200 m,
ANDERS 4077. -- Prov. Kunar: Basghal Quelltäler, Pushal
Tal, 3300-4000 m, PODLECH 16427, 16438. - dto., Suyengal
Tal, 3350-4000 m, PODLECH 16491.
Elymus dahuricus Turcz. ex Griseb. in Ledeb. Fl. Ross. 4:
331 (1853)
Prov. Kunar: Bashgal Tal, Flußufer bei Barge Matal, 2100 m,
PODLECH 16233, -- Prov. Badakhshan: Hazarat-y-Sayet
im Kokcha Tal, 1700 m, A. SHAW, W. FREY, H. HURKA &
W. PROBST 26. - Wakhan Distrikt, 2 km südlich Qala-e Panja,
2800 m, ANDERS 8226. - dto., zwischen Qala-e Panja und Sargaz,
2790-2930 m, ANDERS 8223, - dto., Wazit Tal, 3500-3800 m,
ANDERS 8201. - dto., zwischen Sargaz und Kharitsh, 2930-3090 m,
ANDERS 7950. - dto., Baba Tangi, 2950 m, ANDERS 7099. -
dto., zwischen Barak und Langar, 3300-3800 m, ANDERS 7346.
Elymus edelbergii (Melderis) Anders & Podlech, comb. nov.
Bas.: Agropyron edelbergii Melderis, Dan. Biol. Skr.
14,4 : 87 (1965)
Prov. Kunar: Bashgal Tal, Seitental östlich Barge Matal,
2300-2450 m, ANDERS 5065.
+ Elymus fedtschenkoi Tzvel. Not.Syst. Pl. Vasc. 10: 21 (1973)
Syn.: Agropyron curvatum Nevski, Bull. Jard. Bot.
Petersb. 30: 629 (1932) non Elymus curvatus Piper (1903).
- Agropyron macrolepis auct. non Drob.: BOR, Fl. Iran.
10= 172. (1970).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Boroghil Tal,
3300-3800 m, ANDERS 7893,
Neu für Afghanistan!
+ Elymus himalayanus (Nevski) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 9: 61
(1972)
Syn.: Roegneria himalayana Nevski, Acta Univ. Asiae
Med. ser. VIIIb, 17: 68 (1934). - Agropyron himalayanum
(Nevski) Melderis in Bor, Grasses Burma, Ceylon, India, Pak.
662 (1960).
- 314 -
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, Tolibai Tal, 4000-4200
m, ANDERS 8061
Neu für Afghanistan!
+ Elymus longe-aristatus (Boiss.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 9:
62 (1972)
Syn.: Agropyron longe - aristatum (Boiss.) Boiss.
Fl. Or. 5: 660 (1884).
Prov. Ghorat: Paßhöhe Sare Gazak zwischen dem Harirod Tal
und dem Tarbolagh Tal, 3080 m, PODLECH 19144.
Neu für Afghanistan!
+ Elymus nevskii Tzvel. Sched. Herb. Fl. URSS. 18: 29 (1970)
Syn.: Agropyron ugamicum Drob. in Vved. & al. Key Fl.
Tashkent 1: 41 (1923) non Elymus ugamicus Drob. (1925).
- Elymus dentatus (Hook. f.) Tzvel. ssp. ugamicus
(Drob.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 10: 21 (1973).
Prov. Badakhshan: Jokham Tal, Seitental des Kokcha Tales
bei Hazarat-y-Sayet, 3600 m, A. SHAW, W. FREY, H. HURKA
& W. PROBST 404.
Neu für Afghanistan!
Elymus nutans Griseb. Nachr. Ges. Wiss. Univ. Goett. 3: 72
(1868)
Prov. Badakhshan: Shahram Tal (Munjan), 2900 m, A. SHAW,
W. FREY, H. HURKA & W. PROBST 510. - dto., 3800 m, A.
SHAW, W. FREY, H. HURKA & W. PROBST 534. - Wakhan
Distrikt, @ala-e Panja, 2790 m, ANDERS 7005 a. - dto., 2 km
südlich @ala-e Panja, 2800 m, ANDERS 8236. - dto., zwischen
Qala-e Ust und Baba Tangi, 2850-2950 m, ANDERS 7089. - dto.,
Baba Tangi, 2950 m, ANDERS 7100. - dto., Wazit Tal, 3500-
3800 m, ANDERS 8213. - dto., Sarhad, 3180 m, ANDERS 7805. -
dto., Shkinstat Tal, 3600 m, ANDERS 7805. - dto., zwischen
Barak und Dalez Paß, 3300-4250 m, ANDERS 7329. - dto.,
Waghjir Tal zwischen Tshahar Tash und Duldul, 4050 m, ANDERS
7644. - dto., Dowansu Tal, 4100-4250 m, ANDERS 7659.
- 315 -
+ Elymus schrenkianus (Fisch. & Mey.) Tzvel. Not. Syst. Lenin-
grad 20: 428 (1960)
ssp. pamiricus (Tzvel.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 9: 62 (1972)
Syn.: Elymus pamiricus Tzvel. Not. Syst. Leningrad 20:
423 (1960).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, zwischen Sargaz und
dem Sargaz Paß, 2930-4550 m, ANDERS 7995. - dto., Tolibai
Tal. 4000-4200 m, ANDERS 8069. - dto., oberes Tshelab Tal,
4200-4400 m, ANDERS 7604. - dto., unteres Waghjir Tal, 3950-
4000 m, ANDERS 7623,
Bisher nur aus dem mittleren und östlichen Wakhan Distrikt
in hohen Lagen bekannt.
Neu für Afghanistan!
+ Elymus schugnanicus (Nevski) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 9:
62 (1972)
Syn.: Agropyron schugnanicum Nevski, Bull. Jard. Bot.
Petersb. 30: 512 (1932).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, Sabazkatsh Tal, 4680 m,
BRECKLE 1382. - dto., Waldbai Tal, Hänge gegen den Wazit
Paß, 4500 m, BRECKLE 1352. - dto., zwischen Barak und Langar,
3300-3800 m, ANDERS 7345. - dto., zwischen Langar und
Bzshai Gumbaz, 3650-3850 m, ANDERS 7399.- dto., oberes
Tshelab Tal, 4000-4100 m, ANDERS 7546. - dto., Waghjir Tal
zwischen Tshahar Tash und Duldul, 4050 m, ANDERS 7643. -
dto., Dowansu Tal, 4100-4250 m, ANDERS 7705, 7709.
Bisher nur aus dem Wakhan bekannt, hier aber offensichtlich
recht häufig.
Neu für Afghanistan!
Elymus stenostachyus (Melderis) Anders & Podlech, comb. nov.
Bas.: Agropyron stenostachyum Melderis, Fl. Iran. 70:
175 (1970).
Prov. Paktia: Maydan Shahidan nahe dem Peiwar Paß, VOLK
71/498, 71/535. - Kotkai, VOLK 71/846.
- 316 -
+ Elymus tschimganicus (Drob.) Tzvel. Pl. As. Centr. 4: 221 (1968)
Syn.: Agropyron tschimganicum Drob. in Vved. &al.”
Key Fl. Tashkent 1: 40 (1923).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, Westufer des Kol-e
Chagmagtin, 4000 m, ANDERS 7441. - dto., oberes Tshelab Tal,
4000-4100 m, ANDERS 7564. - dto., oberes Tshelab Tal, 4200-
4400 m, ANDERS 7592, 7598. - dto., Dowansu Tal, 4100-4250 m,
ANDERS 7660,
Neu für Afghanistan!
Elymus uralensis (Nevski) Tzvel.
+ ssp. tianschanicus (Drob.) Tzvel. Nov, Syst. Pl. Vasc. 10: 22
(1973)
Syn.: Agropyron tianschanicum Drob. Feddes Repert.
21: 42 (1925) non Elymus tianschanicus Drob. (1925).
Prov. Kunar: Bashgal Quelltäler, Pengar Tal 4 km unterhalb
Samanaknesha, 3000 m, PODLECH 16589.
Neu für Afghanistan!
+ Elymus schrenkianus (Fisch. & Mey.) Tzvel. ssp. pamiricus
(Tzvel.) Tzvel. x Elytrigia repens (L.) Nevski, hybr. nov.
Hybrida nova sterilis differt ab Elytrigia repens spica
densa basi solum spiculis 1-4 remotis valde reductis, subuni-
laterale, rachide spicae sparse et minute denticulata; glumis
distincte 3-5 nervis, costa mediana tota longitudine scabra;
lemmatis interdum apicem versus nervisque scabris, arista 3, 5-
6 mm longa, recta vel interdum leviter recurva, scabra; ab
Elymus schrenkianus ssp. pamiricus stolonibus brevi-
bus, rachide spicae sparse et minute denticulata; glumis 3-5
nervis, arista breviore; lemmatis apice nervisque tantum scabris,
arista multo breviore; ab duabus speciebus antheris cr. 1 mm
longis, sterilibus sine granis pollinis.
Holotypus: Afghanistan, Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt,
Deh Ghulaman, 3100 m, 1.8.1971, leg. ©. ANDERS 7934 (M).
Leymus paboanus (Claus) Pilger, Bot. Jahrb. 74: 7 (1947)
Syn.: Elymus paboanus Claus, Beitr. Pflanzenk. Russ.
Reiches 8: 170 (1851).
- 317 -
Prov. Bamian: Bariki Tal bei Kadalak, 2850 m, ANDERS
4408. - Band-e Amir, Umgebung der Seen, 2950-3000 m, ANDERS
4425, 4479, DIETERLE 1042. - Qatarsum, Nordseite des Aqrabat
Passes NW von Bamian, 3000 m, DIETERLE 509.
Leymus lanatus (Korsh.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 6: (1970)
Syn.: Elymus lanatus Korsh. Mem. Acad. Sci. Petersb, ser.
8, 4: 102 (1896). - Malacurus lanatus (Korsh.) Nevski,
Acta Univ. Asiae Med. ser. 8b, 17: 38 (1934).
Prov. Badakhshan: Wakhan, Istmotsh Tal, 3400-3300 m,
ANDERS 8149, - dto., Ptukh Tal, 3400 m, ANDERS 7237.
Bisher in Afghanistan nur aus dem Wakhan bekannt.
Leymus secalinus (Georgi) Tzvel. Pl. As. Centr. 4: 209 (1968)
Syn.: Triticum secalinum Georgi, Bemerk. einer Reise
1: 198 (1775). - Elymus dasystachys Trin. in Ledeb. Fl.
Alt. 1: 120 (1829). - Leymus dasystachys (Trin.) Pilger,
Bot. Jahrb. 74: 6 (1947).
Prov. Badakhshan: oberes Anjuman Tal. Umgebung des
Ortes Anjuman, 3100 m, PODLECH 12370. - Wakhan Distrikt,
@ala-e Panja, 2790 m, ANDERS 6989, 6933. - dto., oberes
Jstmotsh Tal, 3900-4000 m, ANDERS 8111. - dto., zwischen
Sargaz und Sargaz Paß, 2930-4550 m, ANDERS 8010.- dto.,
zwischen Sargaz und Kharitsh, 2930-3090 m, ANDERS 7956. -
dto., Ab Gaj, 3000 m, BRECKLE 1477. - dto., zwischen Deh
Ghulaman und Neshtkhawr, 3050-3120 m, ANDERS 7123. - dto.,
zwischen Barak und Dalez Paß, 3300-4250 m, ANDERS 7316. -
dto., Westufer des Kol-e Chagqmagtin, 4000 m, ANDERS 7435. -
dto., Dowansu Tal, 4100-4250 m, ANDERS 7662,
Alle von uns untersuchten Belege von Leymus secalinus
gehören zur
ssp. pubescens (O. Fedtsch.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 9: 59
(1972)
Syn.: Elymus dasystachys Trin. var. pubescens O0.
Fedtsch. Fl. Pamira, 203 (1903).
Diese Unterart unterscheidet sich von ssp. secalinus
durch stark behaarte Blätter. Offensichtlich gehören alle pami-
rischen und auch afghanischen Belege zur ssp. pamiricus.
- 318 -
Psathyrostachys caduca (Boiss.) Melderis, Dan. Biol. Skr. 14, 4:
93 (1965)
Prov. Badakhshan: Zentraler Hindukush, Munjan, Parshui
Tal, 3900 m, FREY 364. - Prov. Paktia: Paßhöhe 20 km nörd-
lich Khodaydan Kalay an der Straße von Gomal nach Motakhan,
VOLK 71/297. -- Prov. Ghazni: 15 km östlich Sabzak an der
Straße von Dasht-e Nawar nach Malestan, 3500 m, PODLECH
19279. -- Prov. Ghorat: Kohe Hawdz, 30 km NO von Pasaband
an der Straße nach Sharak, 2600 m, PODLECH 21847.
Der letztgenannte Fundort stellt eine beträchtliche Arealer-
weiterung nach Westen für diese Art dar.
Psathyrostachys juncea (Fisch.) Nevski, Fl. URSS. 2: 714 (1934)
Prov. Badakhshan: Kokcha Tal zwischen Sarisang und Iskazer,
2500 m, FREY 140.
Hordeum brevisubulatum Link, Linnaea 17: 391 (1843)
Prov. Paktia: Zurmat (SW von Gardez), VOLK 71/401.
Hordeum geniculatum All. Fl. Pedem,. 2: 259 (1785)
Prov. Paktia: Zurmat (SW von Gardez), VOLK 71/395 b.
Tribus Agrostideae
+ Deyeuxia holciformis (Jaub. & Spach) Bor, Grass. Burma, Ceylon,
India, Pak. 398 (1960)
Syn.: Calamagrostis holciformis Jaub. & Spach, Il. PI.
Or. 4: 61, tab. 340 (1851).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, oberes Boroghil Tal,
3300-3800 m, ANDERS 7895. - dto., Langar, 3650 m, ANDERS
7745. - dto., oberes Tshelab Tal, 4000-4100 m, ANDERS 7541.
Die Gattung Deyeuxia wird von TZVELEV (1965) nicht aner-
kannt sonder als sect. Deyeuxia der Gattung Calamagrostis
untergeordnet. Die in der Flora URSS 2 (1934) und bei BOR (1970)
+ als Synonym unter Deyeuxia holciformis angeführte Cala-
magrostis tianschanica Rupr. in Osten-Sacken & Rupr.,
Sert. Tiansch. 34 (1869)ist nach TZVELEV (1965) eine eigene Art,
die von ihm ebenso wie auch Calamagrostis holciformis
- 319 -
ohne Nennung von Fundorten oder Belegen für Afghanistan ange-
geben wird.
Stilpnophleum anthoxanthoides (Munro) Nevski, Act. Inst. Bot.
Acad. Sci. URSS. ser. 1: 3: 144 (1937)
Syn.: Deyeuxia anthoxanthoides Munro in Henderson
& Hume, Lahore to Yarkand, 339 (1873). - Calamagrostis
anthoxanthoides (Munro) Regel, Acta Hort. Petrop. 7:
640 (1881).
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, zwischen Sargaz und
Sargaz Paß, 2930-4550 m, ANDERS 8017. - dto., Asanktitsh Tal,
4500 m, BRECKLE 1354. - dto., Qizil Qabtshal Tal, 4150-4350
m, ANDERS 7458, 7484,
In Afghanistan bisher nur aus dem Wakhan bekannt.
Alopecurus aequalis Sobol. Fl. Petropol. 16 (1799)
Prov. Badakhshan: Tilli, Munjan Tal, 2900 m, FREY 446. -
Prov. Kunar: Bashgal Quelltäler, oberes Pengar Tal, 3200 m,
PODLECH 16460,
Alopecurus nepalensis Trin. ex Steud. Syn. Pl. Glum. 1: 148
(1854).
Diese Art wird von TZVELEV (1971/1) in seiner Übersicht über
die Gattung Alopecurus in der UDSSR ohne Nennung von Fund-
orten oder Belegen für Afghanistan angegeben. Wir haben bisher
noch keine Belege dieser Art aus Afghanistan gesehen.
Alopecurus pratensis L. Sp. Pl. 60 (1753)
Syn.: A. seravshanicus Ovcz. Fl. URSS. 2: 745 (1934). -
A. himalaicus auct. non Hook. f.: BORinFl. Irancia 70:
280 (1970) pro parte, quoad spec. ROEMER 82.
Prov. Badakhshan : Zentraler Hindukush, Parshui Tal,
3700 m, FREY 212. - Wakhan Distrikt, oberes Boroghil Tal,
3300-3800 m, ANDERS 7886. - dto., zwischen Barak und Dalez
Paß, 3300-4250 m, ANDERS 7299,
Die Zusammenziehung der beiden Arten A. pratensis und
A. seravshanicus durch TZVELEV (1971/1) ist sicher ge-
rechtfertigt, da die unterscheidenden Merkmale sehr gering sind
- 320 -
und dazu noch ineinander übergehen.
Alopecurus himalaicus Hook. f., Fl. Brit. Ind. 7: 238 (1896)
Prov. Kunar: Bashgal Quelltäler, Suyengal Tal, 4350 m,
PODLECH 16495.
Alopecurus mucronatus Hack. ex Paulsen, Kjoeb. Vidensk.
Meddel. 1903: 162 (1903)
Prov. Badakhshan: Nordhang des Wazit Passes, 4600 m,
BRECKLE 1308. - Prov. Maidan: Siahsang Tal gegen den
Hajigak Paß, 2950 m, BRECKLE 2308. -- Prov. Ghazni:
Südufer der Dasht-e Nawar, 3100 m, ANDERS 3913. - Westseite
der Dasht-e Nawar, 3110 m, BRECKLE 1901. -- Prov.
Bamian: Band-e Amir, Sabzel Tal, 2950 m, DIETERLE 632,
Agrostis subaristata Aitch. & Hemsl. Journ. Linn. Soc. London
(Botany) 19: 192, tab. 29 (1882)
Prov. Bamian: Band-e Amir, Tümpelränder am Band-e Pudina,
2950 m, DIETERLE 323,
Muhlenbergia huegelii Trin. Mem. Acad. Sci. Petersb. ser. 6,
6: 293 (1841)
Prov. Kunar: Bashgal Tal (Katigal Tal) 5 km südlich Pol-e
Rustam, 1700 m, ANDERS 5162.
Tribus Aveneae
Deschampsia koelerioides Regel, Bull. Soc. Nat. Mosc. 41: 299
(1868)
Prov. Badakhshan: Jokham Tal, Seitental des Kockcha Tales
bei Hazarat-y-Sayet, 3600 m, A. SHAW, W. FREY, H. HURKA &
W. PROBST 391 pp. - Wakhan Distrikt, Waldbai Tal, 3800-4050 m,
ANDERS 8022. - dto., oberes Istmotsh Tal, 4000 m, ANDERS
8052. - dto., oberes Tshelab Tal, 4000-4100 m, ANDERS 7550.
+ Deschampsia pamirica Roshev. Fl. URSS. 2: 750 (1934)
Syn.: D. caespitosa auct. non (L.) P. Beauv. : BOR in Fl.
Iran. 70: 316 (1970) pro parte, quoad pl. ex Afghanistan et Pakistan.
- 321 -
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, 2 km südlich Qala-e
Panja, 2800 m, ANDERS 8237. - dto., zwischen Qala-e Panja
und Ab Gaj, 2800 m, ANDERS 8237. - dto., Kharitsh, 3000 m,
ROEMER 379. - dto., zwischen Neshtkhaur und Sarhad, 3120-
3180 m, ANDERS 7151. - dto., Ptukh, 3150 m, ANDERS 7201. -
dto., unteres Boroghil Tal, 3200-3300 m, ANDERS 7855. - dto.,
oberes Boroghil Tal, 3300-3800 m, ANDERS 7914. - dto.,
Langar, 3650 m, ANDERS 7746. - dto., Westufer des Kol-e
Chaqmagtin, 4000 m, ANDERS 7434,
Neu für Afghanistan!
Bisher nur für den Wakhan bekannt geworden, hier aber offen-
sichtlich weitverbreitet. Da der einzige für Afghanistan zitierte
Beleg von D. caespitosa (L.) P. Beauv. auch unserer Art
zuzurechnen ist, ist letztere Art für die Flora von Afghanistan
zu streichen.
Trisetum litvinowii (Domin) Nevski, Acta Univ. Asiae Med.
ser. 8b, 17: 1 (1934)
ssp. litvinowii
Syn.: Koeleria litvinowii Domin, Bibl. Bot. 65: 116 (1907)
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, Sarhad, 3180 m, ANDERS
7183. - dto., Dowansu Tal, 4100-4250 m, ANDERS 7672.
ssp. argentea (Griseb.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 7: 65 (1970)
Syn.: Koeleria argentea Griseb, Nachr, Ges. Wiss. Univ.
Goett. 3: 77 (1868) non Trisetum argenteum (Willd.) Roem.
& Schult.
Prov. Badakhshan: Wakhan Distrikt, Tolibai Tal, 4000-4200
m, ANDERS 8086. - dto., Qizil Qabtshal Tal, 4150-4350 m,
ANDERS 7462.
Die beiden Unterarten von T. litvinowii unterscheiden sich
folgendermaßen:
ssp. litvinowii: Stengel, Blattscheiden und Blätter zottig be-
haart; Lemmata behaart oder punktiert rauh mit 2-3 mm
langer Granne
ssp. argentea: Stengel nur unterhalb der Infloreszenz kurz be-
haart, Blattscheiden und Blätter kahl; Lemmata kahl mit
1-2 mm langer Granne.
- 322 -
Die Verbreitung wird von TZVELEV (1970) wie folgt angegeben:
ssp. litvinowii: Dshungarischer Alatau, nördlicher und
zentraler Tian Shan, Alai, östlicher Pamir, Gebirge des
westlichen China.
ssp. argentea: Himalaya.
Offensichtlich scheint der afghanische Pamir im Wakhan die
einzige Stelle zu sein, wo sich die beiden gut getrennten Unter-
arten überschneiden. Beide Unterarten sind neu für Afghanistan!
+ Trisetum spicatum (L.) Richter, Pl. Eur. 1: 59 (1890)
Prov. Badakhshan: Zentraler Hindukush, Jokham Tal, Seiten-
tal des Kokcha Tales bei Hazarat-y-Sayet, 3600 m, A. SHAW,
W. FREY, H. HURKA & W. PROBST 391 pp. - Wakhan Distrikt,
Elgha Eli Tal, 4100-4300 m, ANDERS 7511. - dto., oberes
Thselab Tal, 4200-4400 m, ANDERS 7586.
Diese Art, die schon von GREY-WILSON (1974) als neu für
Afghanistan angegeben wurde (Wakhan, Warm Paß, 4600 m), war
bisher für den Flora Iranica Bereich nur aus Chitral, Pakistan
bekannt.
Avena trichophylla C. Koch, Linnaea 21: 393 (1848)
Syn.: A. ludoviciana Dur. Act. Soc. Linn. Bordeaux 2: 41
(1855).
BOR in Fl. Iranica 70, p. 328, 329 führt diese Art unter dem
allgemein bekannten Namen A. ludoviciana, obwohl nach
ihm in A. persica Steudel ein sicherer undin A. tricho-
phylla C. Koch ein möglicher älterer Name für diese Art
vorliegt. TZVELEV (1968) nimmt nun letzteren Namen als den
ältesten und damit gültigen für die Art an. Nach ihm liegt ein Iso-
typus von A. trichophyllus C. Kochin Leningrad. Damit
dürfte die Identität von A. trichophyllus C. Koch mit A.
ludoviciana Dur. gesichert sein,
Tribus Arundineae
Phragmites australis (Cav.) Trin. ex Steud. Nomencl. Bot. ed. 2,
2: 324 (1841)
- 323 -
+ var. stenophylla (Boiss.) Bor, Fl. Iran. 70: 353 (1970)
Syn.: P. communis Trin. var. stenophyllus Boiss. Fl.
Or. 5: 563 (1884).
Prov. Balkh: 10 km westlich Balkh an der Straße nach Agcha,
340 m, zeitweilig durchfeuchtete Sandflächen, PODLECH 19795,
Diese niedrigwüchsige und sehr abweichend wirkende Varietät
von P. australis ist neu für Afghanistan!
Tribus Aristideae
Stipagrostis griffithii (Henrard) De Winter, Kirkia 3: 134 (1963)
Prov. Paktia: Urgun, VOLK 71/236.
Es handelt sich um eine seltene und kaum gesammelte Art, die
als endemisch für Ost-Afghanistan gilt, wahrscheinlich aber auch
in den pakistanischen Grenzgebieten zur Prov. Paktia vorkommt.
+ Stipagrostis karelinii (Trin. & Rupr.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc.
11: 71 (1974)
Syn.: Aristida pennata Trin. ß. karelinii Trin. & Rupr.
Mem. Acad. Sci. Petersb. ser. 6, 7(2): 177 (1843). - Aristida
karelinii (Trin. & Rupr.) Roshev. Fl. URSS. 2: 67, 740 (1934).
Prov. Jawz Jan: Dasht-i-LailiÄ, 7 km westlich Sheberghan an
der Straße nach Dawlatabad, 420 m, Sandflächen, PODLECH
19809.
Neu für Afghanistan!
Stipagrostis paradisea (Edgew.) De Winter, Kirkia 3: 135 (1963)
Prov. Nangahar: 5 km westlich Jalalabad, 580 m, VOLK
71/266, 71/270 a. - 8 km SW Ghaziabad an der Straße von Jalala-
bad nach Torkham, 550 m, PODLECH 19966.
Stipagrostis plumosa (L.) Munro ex T. Anders. Journ. Linn. Soc.
London (Botany)5, supp. 1: 40 (1860)
Prov. Nangahar: 5 km westlich Jalalabad, 580 m, VOLK
71/268. -- Prov. Helmand: 35 km WNW von Girishk an der
Hauptstraße nach Dilaram, 1000 m, Sandwüste, PODLECH 21679.
- 324 -
Prov. Farah: 10 km SO von Farah Rud an der Hauptstraße nach
Dilaram, VOLK 71/638.
Alle genannten Belege sind ausdauernde Pflanzen und ent-
sprechen damit der weitverbreiteten ssp. plumosa. Eine ein-
jährige Form wurde von TZVELEV aus den Sandgebieten der
Kyzyl-Kum Wüste beschrieben:
Stipagrostis plumosa (L.) Munro ex T. Anders.
+ ssp. kyzylkumica (Tzvel.) Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 11: 71
(1974)
Syn.: Aristida plumosa L. ssp. kyzylkumica Tzvel.
Sched. Herb. Fl. URSS. 17: 32 (1967). - Arthratherum
plumosum (L.) Neesssp. kyzylkumicum (Tzvel.) Tzvel.
Nov. Syst. Pl. Vasc. 8: 75 (1971).
Solche Pflanzen, die der Beschreibung der obengenannten
Unterart entsprechen, kommen mit Bestimmtheit auch in der
Registan-Wüste Südafghanistans vor. Wir sahen solche Belege im
Herbar der Universität Kabul. Offensichtlich wurde diese Unter-
art bisher noch sehr wenig gesammelt, da sie wegen ihres ein-
jährigen Wuchses früh blüht und noch sehr wenige Botaniker diese
Wüstengebiete im Frühjahr besucht haben.
Stipagrostis pogonoptila (Jaub. & Spach) De Winter, Kirkia 3: 135
(1963)
Prov. Kunar: Kunar Tal 5 km unterhalb Chauki, 670 m, POD-
LECH 20360.
Tribus Stipeae
Die hierher gehörenden Gattungen Stipa und Piptatherum
(Syn.: Oryzopsis p.p.) sind seit längerer Zeit Gegenstand
intensiver Untersuchungen durch H. FREITAG, Göttingen.
Während von Piptatherum bereits eine umfassende Revision
(FREITAG 1975) vorliegt, sind die Arbeiten an der Gattung
Stipa noch nicht abgeschlossen. Es wird daher darauf verzichtet,
Angaben über diese Gattung zu machen, um der Arbeit von FREITAG
nicht vorzugreifen. Für die Gattung Piptatherum werden nur
diejenigen Arten namentlich aufgeführt, die von BOR (1970) noch
- 325 -
nicht angegeben werden. Dies geschieht aus zwei Gründen: Einmal,
um eine möglichst vollständige Übersicht über die seit dem Er-
scheinen des Gräser-Bandes der Flora Iranica (BOR 1970) für
Afghanistan neu nachgewiesene Arten dieser Gruppe zu geben und
zum anderen um auch an Hand dieser Gattung zu demonstrieren,
wie weit wir noch von einer vollständigen Erfassung der Gräser-
flora Afghanistans entfernt sind. Für weitere Einzelheiten wie
allgemeine Verbreitung, Fundorte und nomenklatorische
Änderungen der übrigen Arten sei auf die Arbeit von FREITAG
verwiesen.
+ Piptatherum aequiglume (Hook. f.) Roshev. Not. Syst. Leningrad
14: 113 (1951)
Syn.: Oryzopsis aequiglumis Hook. f. Fl. Brit. India
7: 234 (1896).
+ Piptatherum baluchistanicum Freitag, Not. Roy. Bot. Gard.
Edinb. 33: 388 (1975)
Piptatherum laterale (Regel) Roshev. Not. Syst. Leningrad 14:
117 (1951)
+ ssp. alpestre (Grig.) Freitag, Not. Roy. Bot. Gard. Edinb. 33:
394 (1975)
+ ssp. verticillatum Freitag, Not. Roy. Bot. Gard. Edinb. 33: 394
(1975)
+ Piptatherum latifolium (Roshev.) Nevski, Acta.Inst. Bot. Acad.
Sci. URSS. ser. 1, 4: 336 (1937)
Syn.: Oryzopsis latifolia Roshev. Fl. URSS. 2: 743 (1934).
+ Piptatherum platyanthum Nevski, Acta Inst. Bot. Acad. Sci.
URSS. ser. 1, 4: 336 (1937)
Tribus Aeluropodeae
Aeluropus lagopoides (L.) Trin. ex Thwaites, Enum. Plant.
Zeylaniae 374 (1864)
Prov. Herat: Islam Kala (westlich Herat nahe der persischen
Grenze), VOLK 71/628.-- Prov. Farah: 10 km SO von Farah
- 326 -
Rud an der Hauptstraße nach Dilaram, ca. 920 m, VOLK 71/635. -
Qarya-i-Til Kamand, 25 km nördlich Dilaram an der Straße nach
Gulestan, 1030 m, PODLECH 21686. -- Prov. Nimroz: 15 km
östlich Zaranj an der Straße nach Lokhi, 475 m, PODLECH 16900.
- 23 km ONO von Zaranj an der Straße nach Chakhansur, 475 m,
PODLECH 16911. -- Prov. Helmand: Helmand Tal bei
Lashkargah, 780 m, PODLECH 19687. - Ufer des Helmand Flusses
bei Girishk, 840 m, PODLECH 22454.
Die Art scheint im ganzen westlichen und südlichen Wüsten-
und Halbwüstengebiet Afghanistans an geeigneten Stellen häufig
zu sein.
Aeluropus pungens (Bieb.) C. Koch, Linnaea 21: 408 (1848)
Syn.: A. littoralis (Gouan) Parl. ssp. pungens (Bieb.)
Tzvel. Nov. Syst. Pl. Vasc. 8: 73 (1971).
Prov. Samangan: 4km SO von Ghaznigak, 28 km SSO von
Tashqurghan an der Straße nach Aybak, 720 m, PODLECH 17006.
Tribus Eragrostideae
Eragrostis barrelieri Dav. in Morot, Journ. Bot. 8: 289 (1894)
Prov. Paktia: Umgebung von Khost, 1170 m, VOLK 71/90 a,
71/102 a, 71/351.
Eragrostis cilianensis (All.) Vign. -Lut. Malpighia 18: 386 (1904)
Prov. Takhar: Khosti, 8 km SO von Talugan an der Straße nach
Taqcha Khana, 850 m, PODLECH 16089. -- Prov. Paktia:
Chamkani, 1730 m, PODLECH 18599, VOLK 71/834. - Khost,
1170 m, VOLK 71/347. -- Prov. Nimroz: Lokhi, 610 m,
PODLECH 17110.
+ Eragrostis curvula (Schrad.) Nees, Fl. Afr. Austr. 397 (1841)
Prov. Paktia: Khost, 1170 m, VOLK 71/348,
Neu für Afghanistan!
+ Eragrostis lehmanniana Nees, Fl. Afr. Austr. 402 (1841)
Prov. Paktia: Umgebung von Urgun, VOLK 71/765.
Neu für Afghanistan!
- 327 -
Eragrostis minor Host, Gram. Austr. 4: 15 (1809)
Syn.: E. poaeoides P. Beauv. Ess. Agr. 162 (1812).
Diese in Afghanistan in den niederen Lagen weit verbreitete
Art muß den Namen Eragrostis minor Host führen.
(Siehe Report of the Standing Committee on Stabilization of
Specific Names, Taxon 24: 173. 1975).
Eragrostis pilosa (L.) P. Beauv. Ess. Agrost. 71, 162, 175 (1812).
Prov. Baghlan: Ufer des Andarab Flusses bei Doshi, 900 m,
PODLECH 19734, -- Prov. Kabul: Kabul-Aliabad, 1810 m,
PODLECH 19596. - Istalif, 1850 m, ANDERS 5332. -- Prov.
Nangahar: Ghaziabad, 500 m, PODLECH 19958. - Qasemabad
nördlich Jalalabad, 570 m, ANDERS 5397. -- Prov. Kunar:
Bashgal Tal bei Barge Matal, 2100 m, PODLECH 16232. --
Prov. Maidan: unteres Maidan Tal bei Khwajagan, 2230 m,
PODLECH 18666. -- Prov. Paktia: Gardez, 2300 m, PODLECH
19450. - Kotkai, 2400 m, ANDERS 5292. - Chamkani, 1730 m,
PODLECH 18603. - Khost, 1170 m, VOLK 71/349, 71/350, 71/580.
-- Prov. Ghazni: 3 km nördlich Ghazni, 2190 m, PODLECH
19212. -- Prov. Helmand: Ufer des Helmand Flusses bei
Girishk, 840 m, PODLECH 19701.
Eragrostis papposa (Dufour) Steudel, Syn. Pl. Glum. 1: 263
(1854)
Prov. Kunar: Kunar Tal 4 km südlich Jalalabad, 900 m, ANDERS
4861. -- Prov. Paktia: Khost, 1170 m, VOLK 71/102, 71/106. -
Yaqubi (NO von Khost), 1170 m, VOLK 71/563.
Eleusine compressa (Forssk.) Aschers. & Schweinf. ex
Christensen, Dansk. Bot. Ark. 4(3): 12 (1922)
Prov. Nangahar: Kunar Tal 7 km östlich Shewa, 630 m,
PODLECH 20211. -- Prov. Kunar: Kunar Tal 8 km oberhalb
von Nurgal, 670 m, PODLECH 20362. - Darrah-i-Khor, Seiten-
tal des Kunar Tales SW von Chigha Serai, 770-890 m, PODLECH
20226. -- Prov. Paktia: Khost, 1170 m, VOLK 71/101.
Acrachne racemosa (Heyne) Ohwi, Bull. Tokyo Sci. Mus. 18:1
(1947)
Prov. Nangahar: Ghaziabad, 500 m, PODLECH 19956,
- 328 -
RASOUL 567. - Qasemabad nördlich Jalalabad, 570 m, ANDERS
5405. -- Prov. Kunar: Kunar Tal bei Naisagam, 960 m,
ANDERS 5211. - Kunar Tal bei Jalalah, 1020 m, PODLECH 16126.
+ Dactyloctenium aegyptium (L.) P. Beauv. Ess. Agrost. Explic.
Pl. 15 (1812)
Prov. Nangahar: Ghaziabad, 500 m, RASOUL 566. - Qasema-
bad nördlich Jalalabad, 570 m, ANDERS 5406.
Neu für Afghanistan!
Tripogon hookerianus Bor, Grasses Burma, Ceylon, India, Pak.
522 (1960)
Prov. Baghlan: unteres Andarab Tal 3 km östlich Doshi, 950 m,
ANDERS 6195.
Tripogon purpurascens Duthie, Ann. Roy. Bot. Gard. Calc. 9:
74 (1901)
Prov. Kabul: nördlich Sarobi gegen den Naghlu Damm, 1000 m,
VOLK 71/254. -- Prov. Laghman: Woresmin Tangay (Schlucht
des Kabul Flusses) 3 km SO Sarobi, 940 m, PODLECH 22416. --
Prov. Paktia: Umgebung von Khost, 1170 m, VOLK 71/100,
71/552.
+ Dinebra retroflexa (Vahl) Panzer, Denkschr. Acad. Münch. 4: 270,
t. 12 (1814)
Prov. Nangahar: Jalalabad, 570 m, PODLECH 17087. -
Qasemabad nördlich Jalalabad, 570 m, ANDERS 5396.
Neu für Afghanistan!
Tribus Chlorideae
+ Chloris virgata Swartz, Fl. Ind. Occ. 1: 203 (1797)
Prov. Nimroz: Lokhi, 607 m, PODLECH 17109.
Neu für Afghanistan!
- 329 -
Tribus Sporoboleae
Sporobolus arabicus Boiss. Diagn. Pl. Or. 1, 13: 47 (1853)
Prov. Paktia: Umgebung von Khost, 1170 m, VOLK 71/102 b,
Frr/318,71/588.
Tribus Zoysieae
Tragus racemosus (L.) All. Fl. Pedem. 2: 24 (1785)
Prov. Paktia: Khost, 1170 m, VOLK 71/102. - zwischen
Khost und Yaqubi, 1170 m, VOLK 71/118, 71/812 a.
Tribus Paniceae
Panicum maximum Jacgq. Icon. Rar. 1: 2, tab. 13 (1781)
Prov. Kunar: Kunar Tal 4 km südlich Jalalabad, 900 m, ANDERS
4867. - Prov. Paktia: zwischen Khost und Yaqubi, 1170 m,
VOLK 71/828.
Neu für Afghanistan!
Brachiaria eruciformis (Sm.) Griseb. in Ledeb. Fl. Ross. 4:
469 (1853)
Prov. Nangahar: @asemabad nördlich Jalalabad, 570 m,
ANDERS 5402 a -- Prov. Paktia: Umgebung von Khost, 1170 m,
VOLK.71/355,.71/553 .b, 71/582.
Neu für Afghanistan!
Brachiaria reptans (L.) Gard. & C.E. Hubb. Hook. Icon. Pl. tab.
3363 (1938)
Prov. Nangahar: Jalalabad, 570 m, PODLECH 17086. -
Qasemabad nördlich Jalalabad, 570 m, ANDERS 5402 b.
Echinochloa frumentacea Link, Hort. Reg. Bot. Berol. 1: 204
(1827)
Prov. Nangahar: 8 km SW Ghaziabad an der Straße von Jalala-
bad nach Torkham, 550 m, PODLECH 19971. -- Prov. Paktia:
- 330 -
Mogarabkhel, 20 km SW Gardez an der Straße nach Zarghun
Shar, 2170 m, PODLECH 22335.
Echinochloa oryzoides (Ard.) Fritsch, Verh. Zool.-Bot. Ges.
Wien 41: 742 (1891)
Syn.: E. macrocarpa Vasing. Fl. URSS. 2: 739 (1934).
Prov. Paktia: Umgebung von Gardez, 2300 m, VOLK 71/787,
71/794 a. - NO von Khost gegen Yaqubi, 1170 m, VOLK 71/810a.
Digitaria cruciata (Nees) A. Camus in Lecomte, Fl. Gen. de
1’ Indo-Chine 7: 399 (1922)
Prov. Kunar: Bashgal Tal oberhalb Barge Matal, 2150 m,
ANDERS 5149,
Digitaria sanguinalis (L.) Scop. Fl. Carn. ed. 2, 1: 52 (1772)
ssp. sanguinalis
Prov. Laghman: 2 km südlich Aghrabat, 650 m, PODLECH
19873. -- Prov. Kunar: Bashgal Tal, Seitental westlich Barge
Matal, 2200 m, PODLECH 16224. -- Prov. Paktia: Urgun,
VOLK 71/764 a.
+ Paspalum paspaloides (Michx.) Scribner, Mem. Torrey Bot. Club
5: 29 (1894)
Prov. Laghman: 2 km westlich Charbagh (Laghman) an der
Straße nach Darunta, 640 m, PODLECH 19903. -- Prov. Nanga-
har: Jalalabad, 570 m, PODLECH 17079. - 5 km östlich Jalala-
bad, 550 m, PODLECH 19927. - unteres Kunar Tal bei Shewa,
620 m, PODLECH 16830. -- Prov. Paktia: Khost, 1170 m,
PODLECH 18623, VOLK 71/582 a. - Yaqubi, 1170, VOLK 71/570. -
Tani, SW von Khost, 1320 m, PODLECH 16870. -- Prov. Kanda-
har: Ufer des Arghandab Flusses 15 km westlich Kandahr, 990 m,
PODLECH 22352. - Kandahr, 1010 m, PODLECH 16870. -- Prov.
Helmand: 2km SW von Lashkargah, 780 m, PODLECH 19630. -
Helmand Tal 5 km nördlich Laki, 680 m, PODLECH 19657.
Neu für Afghanistan!
In den niederen Lagen des östlichen und südlichen Afghanistan
an Flußufern, Grabenrändern und anderen feuchten Stellen offen-
sichtlich weit verbreitet aber bisher wegen der späten Blütezeit
nicht gesammelt.
+
- 331 -
Tribus Andropogoneae
Saccharum filifolium Steudel, Syn. Pl. Glum. 1: 409 (1854)
Prov. Kunar: Bashgal Tal (Landesin Tal) westlich Mirdes, 6 km
unterhalb Kamdesh, 1420 m, PODLECH 16749,
Saccharum griffithii Munro ex Boiss. Fl. Or. 5: 453 (1884)
Prov. Kabul: Hügel 5 km westlich Sarobi, 1200 m, PODLECH
20017. -- Prov. Laghman: Woresmin Tangay (Schlucht des
Kabul Flusses) 20 km östlich Sarobi, 700 m, PODLECH 20014. -
Ufer des Kabul Flusses 10 km westlich Darunta, 630 m, POD-
LECH 19858. -- Prov. Nangahar: Ghaziabad, 500 m, POD-
LECH 19936. -- Prov. Paktia: Khost, 1170 m, VOLK 71/578. -
zwischen Khost und Yaqubi, 1170 m, VOLK 71/815.
Pogonatherum paniceum (Lam.) Hack. Allg. Bot. Zeitschr. 12:
178 (1906)
Prov. Kabul: nördlich Sarobi gegen den Naghlu Damm, 1100 m,
VOLK 71/261. -- Prov. Paktia: NO Khost gegen Yaqubi, 1170
m, VOLK 71/822 b. - Kochakaan zwischen Yaqubi und Moghulkhel,
1350 m, ANDERS 3618. - zwischen Alizar und Maidan Jaji, NO
Khost gegen die pakistanische Grenze, VOLK 71/342,
Eulaliopsis binata (Retz.) C.E. Hubb. Hook. Icon. Pl. tab. 3262
(1935)
Prov. Paktiaz= Khost:.1170m}’VOLK 71/144. - zwischen
Khost und Yaqubi, 1170 m, VOLK 71/830 a. - Yaqubi, 1170 m,
VOLK 71/565.
Apluda mutica L. Sp. Pl. 81 (1753)
Prov. Laghman: 2 km südlich von Aghrabat, 650 m, PODLECH
19874. -- Prov. Nangahar: @asemabad nördlich Jalalabad,
570 m, ANDERS 5403. -- Prov. Paktia: NO Khost gegen Yaqubi,
1170 m, VOLK 71/818 a.
Hemarthria compressa (L.f.) R. Br. Prodr. 207 (1810)
Prov. Paktia: Schlucht 4 km NW Zambar an der Straße nach
Chamkani, 1500 m, PODLECH 22419. - Yaqubi, 1170 m, VOLK
71/569.
Neu für Afghanistan!
- 332 -
Chrysopogon serrulatus Trin. Mem. Acad. Sci. Petersb. ser. 6,
2: 318 (1832)
Prov. Kunar: Kunar Tal 5 km unterhalb Chauki, 670 m, POD-
LECH 20359. -- Prov. Paktia: Khost, 1170 m, VOLK 71/96. -
NO Khost gegen Yaqubi, 1170 m, VOLK 71/824,
Arthraxon hispidus (Thunb.) Makino, Bot. Mag. Tokyo 26: 214 (1912)
Syn.: Arthraxon centrasiaticus (Griseb.) Gamajun. Opr.
zlakov Kazakhst. 10 (1948). - Pleuroplitis centrasiatica
Griseb. in Ledeb. Fl.Ross. 4: 477 (1853).
Prov. Kunar: Bashgal Tal bei Barge Matal, 2100 m, P®ÖDLECH
22412.
Dies ist der erste uns bekannte Beleg aus Afghanistan, jedoch
wird die Art unter dem Namen A. centrasiaticus schon von
TZVELEV (1963, p. 55) ohne Nennung eines Beleges oder Fund-
ortes für Afghanistan angegeben.
Arthraxon prionodes (Steud.) Dandy in Andrews, Fl. Pl. Sudan 3:
399 (1956)
Prov. Kunar: Bashgal Tal, Seitental westlich von Barge Matal,
2200 m, PODLECH 22413.
Dichanthium annulatum (Forssk.) Stapf, Fl. Trop. Afr. 9: 178
(1917)
Prov. Paktia: Umgebung von Khost, 1170 m, BOLK 71/553 a.
Cymbopogon jwarancusa (Jones) Schultes, Syst. Veg. 2 Mant.:
458 (1824)
Prov. Kabul: 5 km westlich Sarobi, 1200 m, VOLK 71/249. --
Prov. Kunar: Kunar Tal 8 km oberhalb Nurgal, 670 m, POD-
LECH 20361. - unteres Bashgal Tal 1 km oberhalb Barikot, 1130 m,
PODLECH 16773. -- Prov. Paktia: Yaqubi, 1170 m, VOLK
71/568. - Khost, 1170 m, VOLK 71/352.
Themeda anathera (Nees) Hack. in DC. Monogr. Phan. 6: 669
(1889)
+
- 333 -
Prov. Paktia: NOKhost gegen Yaqubi, 1170 m, VOLK 71/816a.
- Schlucht 4 km NW Zambar an der Straße nach Chamkani, 1500 m,
PODLECH 18582. - Tani, SW von Khost, 1320 m, VOLK 71/330 a.
Leptochloa panicea (Retz.) Ohwi, Bot. Mag., Tokyo 55: 311 (1941)
Prov. Nangahar: Jalalabad, 570 m, PODLECH 22415.
Neu für Afghanistan!
+ Neyraudia arundinacea (L.) Henr. Medel. Herb. Leid. No. 58:8 (1929)
Prov. Paktia: NO von Khost gegen Yaqubi, 1170 m, VOLK
71/819, 71/831 a.
Neu für Afghanistan!
Literatur
BOR, N.L. 1960: Grasses of Burma, Ceylon, India and Pakistan.
BOR, N.L. 1970: Gramineae. InK.H. RECHINGER, Flora Iranica,
Lief. 70, 573 Seiten, Graz
Flora URSS, Vol. 2, Gramineaea. 1970. Leningrad
Flora Tadzhikskoi SSR. Vol. 1. 1957. Edit. OVCZINNIKOV. Moskau,
Leningrad
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west Asia. Not. Roy. Bot. Gard. Edinb. 33: 341-408
GREY-WILSON, C. 1974: Some Notes on the Flora of Iran and
Afghanistan. Kew Bull. 29: 19-81
STEBBINS, G.L. & D. ZOHARY. 1959: Cytogenetic and evolutionary
studies in the genus Dactylis L. I. Morphology, Distribution,
and Interrelationships of the Diploid Subspecies. Univ. Calif.
Publ. Bot. 31:1-40
St.-YVES, A. 1928: Contribution & etude des Festuca (Subgen. Eu-
Festuca) de 1’Orient, Asie et region mediterraneenne voisine.
Candollea 3: 321-471
TZVELEV, N. 1960: De speciebus nonnulis novis vel minus
cognitise Pamir. Not. Syst. Leningrad 20: 413-439
TZVELEV, N. 1963: Notae de Gramineis florae URSS, III. Not.
Syst. Leningrad 22: 51-69
TZVELEV, N. 1965: De genere Calamagrostis Adans. in URSS
notulae systematicae. Nov. Syst. Pl. Vasc. 2: 5-50
TZVELEV, N. 1968: Gramineae. Plantae Asiae Centralis Fasc. 4,
246 Seiten
- 334 -
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Pers. in URSS notulae systematicae. Nov. Syst. Pl. Vasc. 7:
59-73
TZVELEV, N. 1971 (1): Genus Alopecurus L. in URSS. Nov. Syst.
Pl. Vasc. 8: 12-22
TZVELEV, N. 1971 (2): Notae de Gramineis florae URSS, 6.
Nov. Syst. Pl. Vasc. 8: 57-83
TZVELEV, N. 1972: Genus Festuca L. in URSS. Nov. Syst. Pl.
Vasc. 9: 15-46 5
TZVELEV, N. 1973 (1): Conspectus specierum Tribus Triticeae
Dum. Familiae Poaceae in flora URSS. Nov. Syst. Pl. Vasc.
10: 19-59
TZVELEV, N. 1973 (2): Notae de Gramineis Florae URSS, 7.
Nov. Syst. Pl. Vasc. 10: 79-98
TZVELEV, N. 1974: De genere Poa L. in URSS. Nov. Syst. Pl.
Vasc. 11: 24-41
- 335 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 335 - 340 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
EIN NEUER PTILOTUS AUS QUEENSLAND
von
G. BENL
Ptilotus remotiflorus Benl, spec. nova
Diagnosis: Differt ab omnibus speciebus adhuc descriptis pubes-
centia candida ramulorum et foliolorum ex compluribus formis
pilorum composita.
Descriptio: Fruticulus ad 3 cm altus multiramosus, in statu
iuvenili leviter tomentosus, inconspicue foliatus, spicis specta-
bilis. Rami ramulique subdensi divaricati vel curvati-adscendentes;
iuniores per totam longitudinem, vetustiores apicem versus pilis
albis rigidis 0,3 ad 2 mm et ultra longis vestiti, partim simpli-
cibus inarticulatis vel nodulosis, rectis sive reduncis, partim
denticulati-verticillatis vel irregulariter ramosis visu substellatis
(Fig. a), partim patentibus partim subadpressis.
Foliola (3-11 : 1-4 mm longa lataque) alterna 0,5-1 cm distantia,
oblongi- vel ovati-lanceolata, spinulosi-mucronata (mucrone ad 0,8
mm longo), brevissime petiolata vel subsessilia, iuvenilia in
pagina superiore pubescentia luxuriosa (pilis sicut in ramulis)
obsessa, dein glabrescentia, superne in bracteas quasi transeuntia.
Inflorescentiae ramulos terminantes primo capitatae demum
longe spicatae (Fig. b) ad 2 cm diametro, ad 7 cm longae; rhachide
pilis verticillati-nodosis villoso, tandem fere glabro. Flores ad
40 remoti, singuli pedicellati (pedicello 1,2 mm longo) 0,5-1 mm
distantes.
Bractea bracteolaeque in lateribus glabris scariosae nitentes
integrae apiculatae, nervo valde prominulo in cuspidem ad 1 mm
longam producto, extus in parte mediana pilis cr. 1,5 mm longis
- 336 -
spinulosi-articulatis apicem haud aequantibus dense obsessae,
post lapsum perianthii superstites, subaequiformes. Bractea ri-
gidior (Fig. c) ovati-orbicularis 4-5 mm longa et cr. 2,8 mm
lata; costa primo rubra dein fuscescens. Bracteolae subcordati-
concavae ventricosae (Fig. d), perianthio adpressae, haud longi-
ores sed latiores (cr. 3,8 mm); costa flava.
Perianthium coloratum campanulati-patens, ima basi indurata
in tubum (ad 1 mm) extus pilos strictos articulatos (3 mm) geren-
tem connivens. Tepala rigidula acuta, in dimidio paene inferiore
distincte trineryvia, apicem versus late limbata, marginibus latis
membranaceis laete violacei-roseis nudis, apicem inconspicuum
versus plus minusve involutis, areola sordide viridula incrassata
nervis lateralibus circumscripta, pubescentia dorsali abscondita,
inaequalia: 2 extima lineari-elliptica ad 11 : 2 mm longa lataque,
apice nudo interdum subdenticulato - pubescentia eundem numquam
attingente -, intus glabra. 3 interiora sublanceolata (Fig. e) paulo
minora, cr. 9: 1,5 mm longa et lata, pubescentia apicem attingente,
intus inferne pilis copiosis crispis nodulosis tortuosis pulvinatis
praecipue marginibus (raro unius lateris solum) instructis et
introflexis, androeceum et gynaeceum iuvenilia involventibus.
Stamina in floribus examinatis 2 tantum fertilia, 3 minora
abortiva. Cupula staminalis (Fig. f) inferne tubo perianthii tur-
binato adnata superne anulum liberum subobliquum (ad 0,5 mm),
in margine pilis cr. 1,5 mm longis diversiformibus fasciculatis
obductum formans; squamulis intrastamineis nullis. Filamenta
antherifera ligulata applanata superne vix subulata ad 6 mm longa
et 0,25 mm lata, basim versus distincte dilatata (0,5 mm), sterilia
(saepius rudimentis antherarum coronata) ad 1,5 mm longa.
Antherae flavae lati-ellipsoideae (0,6 : 0,4 mm).
Ovarium complanati-clavatum (Fig. g), modice stipitatum cr.
2,5 mm longum (stipite 0,5 mm incluso) et 1 mm latum, in parte
superiore pilis rectis vel spiraliter tortuosis articulatis nodosis -
partim ad nodos denticulatis - indutum. Stylus teres valde ex-
centricus glaberrimus interdum curvatus, cr. 6 mm longus et 0, 12
mm diametro. Stigma minimum papillosum.,
Ptilotus remotiflorus Benl: Verschiedene Haarformen aus dem
Sproßindument (a); ausgereifte Infloreszenz’nach dem Abfallen der
Blüten (b); Braktee (c); Brakteole (d); inneres Tepalum, Innenseite
(e); geöffnete Staminalcupula (f); Pistill (g).
- 337 -
-
m
- 338 -
Holotypus speciei: 62 miles west of Winton on the Boulia road,
Queensland, In cutting at roadside. Bare gravelly soil, yellow
brown. Coll. H. REEVEno. 81, 19.11. 1972. - CANB (no. 245501).
Charakteristik: Unter den zwergstrauchigen Formen der Gattung
kommt die neue Art habituell Ptilotus parvifolius
(F. Muell.) F. Muell. - insbesonders in seiner stark verzweigten
und schwächer beblätterten var. laetus Benl- und Pt.
polakii F. Muell. am nächsten. Auch bei diesen Pflanzen sind
die Infloreszenzen lockerblütig, jedoch nicht in dem Maße wie bei
remotiflorus. Sodann finden sich bei ihnen auch Blüten
mit nur zwei fertilen Stamina, und die Innentepalen tragen hier
ebenfalls Wollhaare. Andererseits weist parvifolius keine
Sproßbehaarung auf, und bei polakii ist das sehr hinfällige
Indument auf den Bereich unmittelbar unter den Ähren beschränkt;
die helleren, bei polakii deutlich gestielten Blätter sind
praktisch unbehaart. Hinzu kommt eine Reihe feinerer Unter-
schiede im Blütenbau.
Was nun aber die neue Species nicht nur von den genannten
Zwergsträuchern, sondern von allen bisher beschriebenen
Ptilotus - Arten abhebt, ist der Besitz eines aus den ver-
schiedenartigsten Elementen bestehenden, lockerfilzigen Haar-
kleides an den jüngeren Zweigen sowie auf der Oberseite junger
Blättchen. Die in Fig. a wiedergegebenen Haartypen stellen nur
eine Auswahl aus der Formenfülle dieser Gebilde dar, die z.T.
so bizarr sind, daß sich ihre Gestalt schwer definieren läßt.
Allein dieser Sachverhalt rechtfertigt den spezifischen Rang
unseres Taxons.
Die Heterogenität der Haare ist indes nicht auf Sprosse und
Blätter beschränkt: Auch die Behaarung der Cupula ist uneinheitlich.
Einschlüsselung: Zur Aufnahme der neuen Art in unseren Bestimmungs-
schlüssel (s. Mitt. Bot. München 9: 135-176; 1971) wird-folgende
Änderung vorgeschlagen. Seite 143:
15 Niedrige Sträucher (selten höher als 0,4 Meter) mit feinver-
ästelten Zweigen; basale Sproßteile später z.T. schwarz-
borkig 16
No aaa 17
16 a Sprosse glatt etc.
Pt. parvifolius (F. Muell.) F. Muell.
- 339 -
b Sprosse zunächst bereift etc.
var. parvifolius
b+ Sprosse nie bereift etc.
var. laetus Benl
a+ Sproßenden unterhalb der Infloreszenzen mit schwacher, ver-
gänglicher Behaarung etc.
Pt. polakii F. Muell.
16+ Sproßverzweigungen und Jungblätter tragen eines aus mehreren
Haartypen bestehenden Überzug. Ausgewachsene Infloreszenzen
von rd. 7” cm Länge mit etwa 40 voneinander deutlich getrennten
Blüten. Zwei Stamina fertil. - Auf kahlem Kiesboden. - @ld.
Pt. remotiflorus Benl
“340.
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- 341 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 341 - 350 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
ZUR SYSTEMATISCHEN STELLUNG
VON ASTRAGALUS ACAULIS BAKER
von
D. PODLECH
In der Flora of British India (1876) beschrieb BAKER einen
Astragalus acaulis, dener seiner Untergattung Myo-
broma zuordnete, Die gleiche Art wurde später noch zweimal
aus den Gebirgen SW-Chinas als neu beschrieben und zwar von
BUREAU & FRANCHET (1891) als A. litangensis und von
ULBRICH (in LIMPRICHT 1922) als A. pseudoxytropis,
beide Male ebenfalls mit der Zuordnung zur Sect. Myobroma
Bge. Auch PETER-STIBAL (1937) in ihrer zusammenfassenden
Bearbeitung der chinesischen Astragalus-Arten führt A.
acaulis Baker als einzige chinesische Art der Sektion Myo-
broma.
Im Verlauf meiner Arbeiten an einer Revision der Sektion
Caprini DC. (Syn.: Sect. Myobroma Bge.) der Gattung
Astragalus L. konnte ich auch ein reiches Material dieser
interessanten Art untersuchen. Läßt schon das Vorkommen im
Ost-Himalaya und in Südwest-China weitab vom Areal aller
anderen Arten der Sektion Caprini Zweifel an der von den
genannten Autoren vorgenommenen Sektionszuordnung aufkommen,
so zeigt die genaue Analyse aller Merkmale, daß der acaule
Habitus auch so ziemlich das einzige Merkmal ist, daß unsere
Art mit den Arten der Sektion Caprini gemeinsam hat. Im
Gegensatz zur Sektion Caprini, deren Arten mehr oder weniger
hoch mit dem Blattstiel verwachsene Nebenblätter besitzen, hat
A. acaulis Neoenblätter, die von Stengel und Blattstiel völlig
frei sind, jedoch aus einer fast stengelumfassenden Basis vor
der dem Stengel abgewandten Seite des Blattstieles weit hinauf
untereinander verwachsen sind. Am Grunde der meist sehr kurzen
bis fast völlig reduzierten Stengel finden sich fast immer Nieder-
- 342 -
blätter, die den verwachsenen Nebenblättern entsprechen und in
sie übergehen, ohne jedoch das dazugehörende Blatt auszubilden.
Völlig abweichend sind auch die Früchte gebaut. Es sind an der
Bauchnaht aufspringende Bälge mit sehr dünnen, zähen Wänden,
die sehr stark von der Seite zusammengedrückt sind. Durch die
zahlreichen, dünnen, senkrecht zur Längsachse verlaufenden
Sekundärnerven finden sich Anklänge an so ursprüngliche Sektionen
wie Stipitella, Lithophilus, Cenantrum und
Scheremeteviana (siehe PODLECH 1975). Die Form der
Früchte sowie die fast vollständige Scheidewand erinnern an die
Sektionen Stipitella und Diplotheca. Auffallend sind auch
die großen, hellschwefelgelben Blüten bei unserer Art. Es handelt
sich bei A. acaulis offensichtlich um eine sehr alte Hochge-
birgsart mit einer Reihe von ursprünglichen Merkmalen, die sich
in den als Refugien vieler altertümlicher Pflanzenformen be-
kannten Gebieten Südwest-Chinas sowie im östlichen Himalaya er-
halten konnte. Sie lebt hier in Höhen zwischen 3500 und 5500 m,
wobei sie jedoch selten unter 4000 m herabsteigt. Sie steht
systematisch sehr isoliert, so daß über einen möglichen Anschluß
an andere Sektionen der Gattung zur Zeit nichts ausgesagt werden
kann. Um dieser isolierten Stellung innerhalb der Gattung Rechnung
zu tragen, ist es nötig, eine eigene, neue Sektion für sie aufzu-
stellen. Diese neue Sektion benenne ich nach Sir J.D. HOOKER,
dem bekannten Erforscher der Flora Indiens und dem Herausgeber
der Flora of British India.
Für die Untersuchungen stand das Material folgender
Sammlungen zur Verfügung:
Edinburgh, Royal Botanic Garden (E)
Gene&ve, Conservatoire et Jardin Botaniques (G)
Kew, Royal Botanic Gardens (K)
London, British Museum (BM)
Paris, Museum National d’ Histoire Naturella (P)
Wien, Botanisches Institut der Universität (WU)
Den verantwortlichen Leitern der oben genannten Sammlungen
bin ich für die Arbeitsmöglichkeiten in ihren Instituten oder für
die Bereitwilligkeit, mir ihr wertvolles Material auszuleihen, zu
großem Dank verpflichtet. Frl. Bohm habe ich für die Anfertigung
der Habituszeichnung sehr zu danken.
- 343 -
Astragalus L. sect. Hookeriana Podlech, sect. nov.
Plantae fere acaules. Stipulae membranaceae, a caule
petioloque liberae, latere abaxiali petioli inter se alte connatae,
basi semiamplexicaules. Calyx tubulosus, basi gibbosus. Corolla
glabra, sulphurea. Legumen tenuiter coriacei-membranaceum, a
latere valde compressum, fere biloculare, valvis nervis tenuibus
secundariis inter nervum dorsalem ac nervum ventralem per-
pendiculariter percursis.
Sectio adhuc monotypica. Typus: Astragalus acaulis Baker.
Astragalus acaulis Baker in Hook., E1;./Brit.„Ind.T2: 132,.(1876)
= Tragacantha acaulis (Baker) O. Kuntze, Revis. Gen.:
942 (1891). Holotypus: Sikkim, Ralung, 16-17.000 feet, J.D.
Hooker (K)
= Astragalus litangensis Bureau & Franchet, Journ, de
Botanique (Morot) 5: 24 (1891). Holotypus: Se-tschuan, plaine
de Litang, 16. juin 1890. Voyage de M. Bonvalot et du Prince
Henri d’ Orleans & travers l’Asie. (P)
= Astragalus pseudoxytropis Ulbr. Feddes Repert.
Beih. 12: 420 (1922). Typus: Ta tsien lu - Dawo, Hochsteppe zw.
dem Gila (Tscheto san) und Tshomba tschou, 4000-4100 m,
Limpricht Nr. 1789 (B- Holo, zerstört, WU- Iso).
Ausdauernd. Wurzel lang und dick, am oberen Ende bis 15 mm
im Durchmesser, oft geteilt und dann mehrköpfig. Pflanzen stengel-
los oder Stengel sehr kurz, selten bis 3 cm lang, kahl, tief ge-
furcht-kantig. Nebenblätter häutig, weißgelblich, am Grunde den
Stengel fast oder ganz umfassend, jedoch von Stengel und Blatt-
stiel völlig frei, auf der dem Stengel abgewandten Seite des Blatt-
stieles unter sich hoch hinauf verwachsen, die oberen 10-12 (-15)
mm lang und 1/3 bis 2/3 ihrer Länge verwachsen, die freien
Zipfel dreieckig bis schmaldreieckig, die unteren meist kürzer,
8-10 mm lang und oft fast bis zur Spitze verwachsen, die freien
Zipfel kurz breitdreieckig, am Rande zerstreut weiß gewimpert,
auf der Fläche meist kahl, nur bei insgesamt stärker behaarten
Pflanzen auch auf der Fläche zerstreut behaart. Am Grunde der oft
sehr kurzen Stengel finden sich häufig häutige, stengelumfassende,
von untern (3 mm) nach oben (bis 8 mm) an Größe zunehmende
Niederblätter, die den bis zur Spitze untereinander verwachsenen
Nebenblättern, allerdings ohne zugehörige Blätter entsprechen
und in Form und Größe kontinuierlich in solche übergehen. Blätter
unpaarig gefiedert, (5-) 8-15 cm lang, deutlich gestielt. Stiel 1/3
- 344 -
bis 1/2 der Gesamtblattlänge erreichend, fast rund, kahl bis sehr
zerstreut, höchstens in der Jugend bis ziemlich dicht abstehend
weißhaarig. Rachis etwas abgeflacht, gestreift, meist zerstreut
bis fast dicht abstehend weißhaarig. Blättchen in (5-) 7-12 (-15)
Paaren, sehr kurz gestielt, lanzettlich bis schmallanzettlich,
zugespitzt, im unteren Drittel am breitesten, mit deutlicher
Mittelrippe, oberseits kahl, unterseits kahl oder an der Mittel-
rippe und am Rande weißgewimpert, seltener Blätter dichter
behaart und zwar auf der Oberseite gegen den Rand hin und auf
der gesamten Unterseite zerstreut bis dicht weißhaarig, zuweilen
die ganze Pflanze kahl oder fast kahl. Blütenstände fast sitzend,
traubig, 2-3 blütig, auf 3-10 mm langen Pedunkeln. Brakteen
10-15 mm lang und 2 mm breit, linealisch bis linealisch- verkehrt-
lanzettlich, häutig, am Rande weiß bewimpert bis fast kahl,
Blütenstiele 1-4 mm lang, kahl, Kelch 11-15 mm lang, am Grunde
schief angesetzt, röhrig, häutig, blaß grünlich-gelblich bis stroh-
farben, mit kahler Röhre (nur bei insgesamt sehr stark behaarten
Pflanzen auch die Röhre zerstreut behaart). Kelchzähne schmal-
lanzettlich-dreieckig, halb so lang bis etwas kürzer als die Röhre,
am Rande und gegen die Spitze lang weißgewimpert, seltener ganz
kahl. Blütenkrone kahl, hellschwefelgelb. Fahne 20-25 (-29) mm
lang, Platte breit verkehrteiförmig bis fast rundlich, 11-13 (-16)
mm breit, an der Spitze gerundet bis schwach ausgerandet, am
Grunde allmählich in einen 8-10 mm langen Nagel verschmälert.
Flügel 19-24 (-25) mm lang, Platte länglich mit parallelen Rändern,
14-16 (-18) mm land und 3-4 mm breit, an der Spitze gerundet,
am Grunde deutlich und groß geöhrt, über dem Öhrchen gehöckert;
Nagel 7-9 mm lang. Schiffchen 19-21 (-22) mm lang mit schief
breitelliptischer bis fast dreieckiger Platte, diese an der Spitze
breit gerundet bis undeutlich geschnäbelt, am Grunde undeutlich
geöhrt jedoch deutlich gehöckert; Plattenoberkante 11-14 (-15)
mm lang, Plattentiefe 5-6,5 mm; Nagel 8-9 mm lang. Die 9 Staub-
blätter der Staubfadenröhre alle fast gleich hoch miteinander ver-
wachsen, ihre freien Filamente 3-5 mm lang. Fruchtknoten linealisch,
kahl, ca. 1 mm lang gestielt mit 10-18 Samenanlagen. Griffel lang,
dünn, kahl, schwach gebogen mit winziger kopfförmiger Narbe,
Hülsen sehr dünn- aber festwandig, länglich, von den Seiten her
flach zusammengedrückt, 2,5-5 cm lang, 10-15 mm hoch und
3-4 mm dick, kahl, ca. 1 mm lang gestielt, mit ziemlich gerader
Rückenlinie und gebogener Bauchnaht, sich nur an der Bauchnaht
öffnend. Klappen hellstrohfarben bis rötlichviolett überlaufen,
flach, mit zahlreichen senkrecht zur Längsachse verlaufenden,
- 345 -
a)
Abb. 1. Astragalus acaulis Baker. a) Blütenteile (FORREST 10235).
b) unterer Stengelteil (ROCK 5599). B = Blattstiel;
S = Stengel
zum Teil anastomosierenden dünnen Nerven. Frucht fast voll-
ständig bilokulär. Samen ellipsoidisch bis schwach nierenförmig,
flach, 4 mm lang und 3 mm breit, dunkelbraun, glänzend.
(Siehe Abb. 1 und 2)
Verbreitung: Sikkim, Bhutan, Südwestchina (Siehe Karte)
Gesehene Bele ge:
Sikkim: Ralung, 16-17.000 feet, J.D. Hooker (K- Holotypus des
A. acaulis Baker)
Bhutan: Tripte-La, 14.000 feet, 11.6.1938, B.J. Gould 443 (K). -
Penge ha Bumtang, 13.400 ft., 26.6.1969, Bowes-Lyon 15094
(BM). - Pangotang, Bumtang Chu, 13.000 ft., 25.5.1949, F.
Ludlow, G. Sherrif & I.H. Hicks 18963 (BM, E). - Lingshi,
- 346 -
Irinpu, 13.000 ft., 24.7.1914, R.E. Cooper 1813 (BM). - Bet-
ween Lingshi Dzong and Cheypechey, 12.000 ft., 2.6.1949,
Ludlow, Sherrif & Hicks 16414 (BM, E). Chumolari, 16.000 ft.,
12.6.1912, Rohmoo Lepcha 530 (E, G, K).
China, Yunnan: Plants of NW. Yünnan and E. Tibet, Doker la,
15.000 ft., 9.7.1913, F. Kingdon Ward 716 (E). - A-tun-tsi, 14-
15.000 ft., Juli 1911, F. Kingdon. Ward s.n. (E). - Pei-ma shan,
Mekong-Yangtze divide, southeast of Atuntze, 15.000 ft., May-
June 1932, J.F. Rock 22827 (BM, E, K). - Mount Peimashan,
Mekong-Yangtze divide between Atuntze and Pungtzera, 1923,
J.F. Rock 9299 (E). - Pei-ma shan, 15.000 ft., Sept. 1932,
J.F. Rock 23329 (BM, E). - Bei-ma Shan (28/18-99/10), 12-
13.000 ft., Juli 1921, G. Forrest 19610 (E, K, P). - dto., 14-
15.000 ft., Sept. 1921, G. Forrest 20731 (E, K). - Stony meadows
on the Bei-ma Shan (28/18-99/10), 14-15.000 ft., Sept. 1921,
G. Forrest 20276 (E, K, P). - Mekong-Salween divide, lat. 28/12,
13-14.000 ft., G. Forrest 14420 (BM, E, K). - Prope urbem
Lidj’ iang (Likiang) imprimis in monte Yülung-schan, Handel-
Mazzetti 4042 (WU). - Lichiang Range, lat. 27/25, Juli 1913, G.
Forrest 10325 (E, K). - Western flank of Mt. Lichiang Range, lat.
27/20, 11-12.000 ft., VI.1910, G. Forrest 5763 (BM, E,K, P). -
Mountains NE of the Yangtze band, lat. 27/45, 12-13.000 ft.,
Juli 1913, G. Forrest 10366 (BM, E). - W. Yunnan, G. Forrest
28835 (E). - Drainage Bassin of Erkhai (Lake of Talifu), Tsangshan
Range, 13.-25.4.1922, J.F. Rock 4200 (K).
Szechwan: Ta tsien lu - Dawo, Hochsteppe zw. dem Gila (Tscheto
san) und Tshomba tschou, 4000-4100 m, Limpricht 1789 (WU,
Isotypus des A. pseudoxytropis Ulbr.). - Thibet Oriental,
Tongolo (Principaute de Kiala), 1893, J.A. Soulie 711 (G, K, P). -
Thibet Oriental, Principaute de Kia-la (Ta-tsien-lou), 1893, R.P.
Soulie 624 (P). - Thibet Oriental, Principaute de Bathang, 1903,
J.A. Soulie 3987 (P). - Mount Komka, Risonquemba, Konkaling,
3960-5335 m, Juni 1928, J.F. Rock 16374 (E). - Se-tschuan,
plaine de Litang, 16. juin 1890. Voyage de M. Bonvalot et du
Prince Henri d’ Orleans ä travers l’Asie (P, Typus des A.
litangensis Bureau & Franchet). - Muli (or Mili) Kingdom,
Mount Mitzuga, west of Muli Gomba, 3050-4875 m, Juni 1928,
J.F. Rock 16182 (E). - Muli (or Mili) Kingdom, Mountains of
Kulu, 4460 m, Juli 1929, J.F. Rock 18108 (E, K, P). - dto.,
14.500 ft., 1932, J.F. Rock 23950 (BM, E, K). - Muli or Mili
Kingdom, Juni 1922, J.F. Rock 5599 (E, K). - dto., J.F.- Rock
5598 (K, P). - Mountains of Kulu, Muli Territory, 14.500 ft.,
- 347 -
Okt. 1932, J.F. Rock 24453 (BM, E). - Mountains of Kulu, east
of Muli Gomba, 3650-4425 m, June 1928, J.F. Rock 16500 (E, G,
P). - Muli (or Mili) Kingdom, Mountains of Kulu, 4460 m, Juli
1929, J.F. Rock 18110 (E). - Muli (or Mili) Kingdom, Mount Siga,
NE of Kulu, 4460 m, Sept. 1929, J.F. Rock 18126 (E). - dto.,
4300 m, Sept. 1929, J.F. Rock 18199 (E). - Litang River divide
SW of Muli, 14-15.000 ft., 14.6.1921, J. Kingdon-Ward 4063 (E).
Tibet: Flora of the Chumbi Valley, Dotha, Tibet, 13.000 ft.,
20.6.1945 Bor & Kirat Ram 20522 (K).
Literatur
BAKER, J.G. 1876-1878: Leguminosae in J.D. HOOKER, Flora
of British India, Vol. II. London
LIMPRICHT, W. 1922: Botanische Reisen in den Hochgebirgen
Chinas und Ost-Tibets. Feddes Repert. Beih. 12
PETER-STIBAL, E. 1937: Revision der chinesischen Astragalus-
und Oxytropis-Arten. Acta Hort. Gotoburg. 12: 21-85
PODLECH, D. 1975: Revision der Sektion Stipitella G. Grig. ex
Podlech der Gattung Astragalus L. Mitt. Bot. München
12: 33-50
- 348 -
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Abb. 2. Astragalus acaulis Baker (FORREST 20731)
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- 349 -
Karte. Verbreitung von Astragalus acaulis Baker
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- 351 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 351 - 356 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
WAS IST RUMEX GARIPENSIS MEISNER ?
von
H. MERXMÜLLER
Abstract
Rumex garipensis, collected by DREGE near the Orange
River in South Africa has been re-found some 140 years later in
South West Africa. The examination of the rich material revealed
its identity with the Russian R. marschallianus. It may be
as early an introduction as Potentilla supina (= P. garie-
pina), found in the same places by DREGE and still existing
there.
DREGE sammelte auf seinen Reisen in Südafrika (1826-1834)
am Unterlauf des Orange (Namaqualand) mehrfach einen Rumex
aus der subsect. Maritimi, der von MEISNER (1840) als
R. garipensis beschrieben wurde. Das zuletzt von
RECHINGER £. (1954) bearbeitete Material DREGES (aus den Her-
barien K, NY und S) stammt von Kuigunjels, zwischen Verleptpram
und der Flußmündung (in umbra Salicum, "var. elatus Meisner'')
und aus dem Mündungsgebiet selbst ('"'var. humilis Meisner").
RECHINGER (l.c.) bezeichnet die in NY liegenden Bogen der
beiden Varietäten als Type Specimens; da mir nicht bekannt ist,
welche Bogen MEISNER wirklich zur Bearbeitung vorlagen - die
Sammlungen DREGES wurden vielfach schon vor der Bearbeitung
auseinandergerissen und verteilt -, soll hier von der Festlegung
eines Holotypus abgesehen werden. Seit DREGES Zeit scheint kein
weiteres Material der Art mehr gesammelt worden zu sein.
Die von E. MEYER, der die ersten Bestimmungen für die
- 352 -
Dregeschen Sammlungen machte, als''R. maritimus'" be-
zeichneten Pflanzen wurden von MEISNER in seiner Erstbe-
schreibung mit R. palustris und besonders mit R. seta-
ceus (heute: R. trisetifer), also einer eurasischen und
einer südostasiatischen Art verglichen; beide sind jedoch u.a.
bereits durch ihre drei schwielentragenden Valven klar von der
südafrikanischen Sippe (mit nur einer schwielentragenden Valve)
zu trennen. In seiner späteren Bearbeitung der Polygonaceen für
DE CANDOLLES Prodromus (1856) stellt diese MEISNER daher
zwischen R. setaceus (hier jetzt R. chinensis genannt)
und den vom europäischen Rußland bis Sibirien verbreiteten R.
marschallianus, mit der Bemerkung "A proximo R. Mar-
schalliano distinguendus caule ramoso, foliis, valvarum dentibus
tenuioribus, etc.''. RECHINGER schließlich, der in seiner Be-
arbeitung der afrikanischen Rumices (1954) R. garipensis
nur mit einiger Mühe gegen R. aegyptiacus schlüsselt, be-
tont, daß ''This species is very similar to R. aegyptiacus from
Egypt and particularly to R. Marschallianus Rchb. from European
Russia and Siberia''. Mehr noch, er fährt fort ''This Cape plant is
so similar to the Russian one that if both occurred in the same
region they would scarcely be specifically separable'', sucht aber
dann doch einige kleinere Unterschiede herauszustellen. Mehr war
damals anhand des vorliegenden Materials sicherlich nicht zu ver-
antworten.
W. GIESS und ich hatten bereits bei unserer ersten Orange-
Fahrt 1958 zwischen Orange- Mündung und Stolzenfels sowie bei
Loreley, also auf der den Dregeschen Fundorten gegenüber-
liegenden Flußseite, versucht, die verschollene Sippe wieder auf-
zufinden. Obwohl wir auf der ersteren Strecke die gleichzeitig
von DREGE entdeckte Potentilla gariepina E. Meyer ex
Harvey (die längst als identisch mit der weitverbreiteten P. su-
pina erkannt war) wiederfanden, blieb unsere Suche ebenso
nutzlos wie unsere erneuten Anstrengungen 1963 und 1972. Umso
größer war unsere Überraschung, als wir auf der Rückkehr von
dieser letzten Fahrt in der riesigen Überschwemmungsfläche
unterm Hardap-Damm (GIB 110), die einige Monate nach der
großen Flutkatastrophe bereits wieder reich bewachsen war, eine
große Population unseres Rumex entdeckten. Damit war, nach
einigen 140 Jahren und über 400 km von den Originalfundorten
entfernt, die Dregesche Sippe wiedergefunden.
Der Vergleich des vorliegenden reichen Materials mit den
Dregeschen Pflanzen in S und G-DC (in diesem letzteren Herbar
- 353 -
findet sich nur die var. humilis) ergab zunächst die völlige
Identität unserer Aufsammlung mit R. garipensis und be-
stätigte des weiteren voll und ganz Rechingers Auffassung, daß
"MEISNERSs varieties elatus and humilis ... do not deserve
taxonomic status’. Überdies wurde natürlich die Möglichkeit
genutzt, dieses neue Material eingehend mit den in den genannten
Herbarien sowie in M und W vorhandenen Aufsammlungen von R.
marschallianus (und aegyptiacus) zu vergleichen.
Anstelle längerer Ausführungen darf abkürzend festgestellt
werden, daß es nicht gelang, anhand dieses größeren Materials
auch nur einen einzigen der von den bisherigen Autoren diskutierten
Unterschiede zwischen R. garipensis und R. marschal-
lianus zu verifizieren. Man möge hierzu etwa die schönen, von
STEVEN bei Astrachan gesammelten Exemplare vergleichen, von
denen eines auch in G-DC zu finden ist. Was bestehen bleibt, ist
eine bei R. garipensis oft deutlichere Kräuselung des Blatt-
rands (die jedoch auch manchen Stücken von R. marschal-
lianus nicht fehlt und bei R. aegyptiacus meist ebenso
deutlich ist) - und im statistischen Durchschnitt eine um weniger
als 1 mm geringere Länge der seitlichen Zähne der schwielen-
tragenden Valve; sie messen bei dem jetzt vorliegenden Material
von R. garipensis 2,5-4 mm, bei dem von uns gesehenen
von R. marschallianus (3-) 4-5 mm. Wer die Variabilität
der Zahnlängen bei anderen Rumices kennt, wird dies kaum für
ein taxonomisch verwertbares Merkmal halten; uns scheint dieser
statistische Unterschied eher dafür zu sprechen, daß die südafri-
kanischen Populationen nur von einem einzigen, in der Zahnlänge
an der Untergrenze des marschallianus- Bereichs liegenden
Genotyp ausgegangen sind. Im übrigen ist hier noch anzufügen,
daß sich R. aegyptiacus L. (=R. comosus Forsk.,
aus Ägypten) von R. garipensis und marschallianus
auch nur, allerdings weit besser, durch die Zahnlänge unter-
scheiden läßt (5-9 mm); zumindest wenn man kultivierte Exem-
plare von R. aegyptiacus hinzunimmt, brechen auch hier
alle übrigen für die Unterscheidung herangezogenen Merkmale
zusammen. Es mag deshalb vielleicht eines Tages auch noch die
Frage zu diskutieren sein, ob R. marschallianus undR.
aegyptiacus wirklich im Artrang getrennt bleiben sollen;
jedoch geht dies über den Rahmen der vorliegenden Untersuchungen
hinaus. Festzuhalten bleibt, daß die geographisch intermediäre
Sippe die mit Abstand längsten Valvenzähne ausbildet, während
die sibirische signifikant kürzere, die südafrikanische ganz ge-
- 354 -
ringfügig noch kürzere Zähne besitzt.
Unter diesen Umständen erscheint es unumgänglich, R.
garipensis in R. marschallianus einzubeziehen; die
notwendigen Daten lauten:
Rumex marschallianus Reichenb., Pl. Crit. 4: 58 (1826)
= R. garipensis Meisner in Linnaea 14: 491 (1840), syn. nov.
Afrikanische Aufsammlungen:
Südafrika, Namaqualand: Siehe RECHINGER 1954: 106;
hinzuzufügen: Drege, Cap 1844 (?, Merxm.), G-DC (ß humilis
Meisner).
Südwestafrika, 2417 (Mariental) - DB: Hardap (GIB 110),
Überschwemmungsfläche unterhalb Damm, 29.9.1972, leg.
H. Merxmüller & W. Giess Nr. 28912 (M, PRE, WIN, K, MO,
W). Neu für Südwestafrika.
Von den drei bisher aus Südwestafrika bekannten Rumex-
Arten gehören R.lativalvis und R. sagittatus zu dem
durch eingeschlechtige Blüten mit (hier) schwielenlosen Valven
und spieß- bis pfeilförmige Blätter ausgezeichneten subgen.
Acetosa,. Der bislang einzige Vertreter des subgen. Rumex
=subg. Lapathum), R. lanceolatus, kann durch drei
schwielentragende Valven, deren Ränder ganzrandig oder höchstens
etwas gezähnelt sind, von dem ebenfalls hierher gehörenden R.
marschallianus mit langgezähnten Valven, von denen nur
eine schwielentragend ist, leicht unterschieden werden. Eine er-
neuerte Aufschlüsselung der südwestafrikanischen Arten erscheint
daher nicht vonnöten.
Abschließend bleibt noch die Frage des Indigenats zu besprechen,
die sich freilich bei Annahme der Identität von R. garipensis
und marschallianus in dieser Form kaum mehr stellt. Es
darf aber doch darauf hingewiesen werden, daß von den (mit R.
garipensis) fünfzehn Rumices, die im tropischen und südlich-
extratropischen Afrika als indigen betrachtet werden, acht zum
subg. Acetosa gehören, vier zu subg. Rumex sect.
Axillares (mit vorwiegend amerikanischer Verwandtschaft).
Von den "typischen’' Lapathum-Gruppen (subg. Rumex
sect. Simplices) ist es nur einer einzigen Subsection, den
"Hamati', gelungen, ins tropische Afrika vorzudringen (R.
steudelii und R. bequaertii), wobei das Indigenat der
disjunkten südlich-extratropischen Vorkommen von R. steudelii
- 355 -
bereits wieder umstritten ist (RECHINGER 1954: 93). Das
autochthone Vorkommen eines Angehörigen der subsect. Mari-
timi im südwestlichen Afrika würde daher einigermaßen
exotisch wirken.
Zum anderen wurde schon einleitend bemerkt, daß sich bereits
zu DREGES Zeiten neben unserem Rumex am Orange Poten-
tilla supina ('"P. gariepina' E. Meyer ex Harvey ")ange-
siedelt hatte und auch 1958 noch dort zu finden war. Auch diese
eurasische Art, die ähnliche ökologische Ansprüche aufweist, hatte
also schon damals den Weg zur Orange- Mündung gefunden. Frei-
lich scheint sie erfolgreicher gewesen zu sein, da sie DYER
(1975) als "wide spread in S. Afr.'' bezeichnet und sogar hinzufügt
'"regarded as indigenous'' - was in Anbetracht der Gesamtverbrei-
tung der Gattung Potentilla (vgl. WOLF 1908) als ähnlich un-
glaubwürdig erscheinen muß wie im Falldes Rumex. Bei
beiden Arten dürfte es sich um eine gelungene Einbürgerung
handeln, wobei nur die Frage offen bleibt, wo sich Rumex
marschallianus 140 Jahre lang im südlichen Afrika ver-
borgen gehalten haben mag.
+)
Die Identität dieser in Fl. Cap. 2: 288, 1861/62, beschriebenen
Art mit P. supina scheint bereits während des Druckes des
Bandes erkannt worden zu sein, da sich im Register P. supinum
(sic!) als angenommener, P. gariepina als synonymer Name
findet - obwohl P. supina im Text überhaupt nicht erwähnt ist.
- 356 -
Literatur
DYER, R.A.: The Genera of Southern African Flowering Plants.
Vol. 1. Pretoria 1975.
MEISNER, C.F.: Synopsis Thymelaearum, Polygonearum et
Begoniarum Africae Australis, inprimis acl. J.J.
Drege lectarum. Linnaea 14: 385-502 (1840).
MEISNER, C.F.: Polygonaceae p.pte. inA. DE CANDOLLE,
Prodromus Systematis naturalis Regni Vegetabilis
Vol. 14: 28-186 (1856).
MERXMÜLLER, H.: Polygonaceae in Prodr. Fl. SW. Afr. 23:
1-10 (1969).
RECHINGER, K.H.: Rumices asiatici. Candollea 12: 9-152 (1949).
RECHINGER, K.H.: Monograph of the Genus Rumex in Africa.
Bot. Not. (Lund) Suppl. Vol. 3(3): 1-114 (1954).
WOLF, T.: Monographie der Gattung Potentilla, Biblioth. Bot.
(Stuttgart) 71: 1-715 (1908).
- 357 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 357 - 360 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
EINE NEUE ANTHOCHLAMYS - ART AUS AFGHANISTAN
(BEITRÄGE ZUR FLORA VON AFGHANISTAN IX)
von
D. PODLECH
Während meines Aufenthaltes in Afghanistan in den Jahren
1969-1971 wurde auf einer Reise in den Westen des Landes im
Herbst 1969 eine annuelle Chenopodiacee gesammelt, die sich
als eine neue Anthochlamys-Art herausstellte.
Anthochlamys afghanica Podlech, spec. nov.
differt ab A. multinervis Rech. f. caulibus ramisque
indistincte paucistriatis, alis fructuum apice truncatis nec
emarginatis, ab A. rechingeri Aellen habitu divaricati-
ramoso, inflorescentiis in axillis foliorum nec longe spiciformi-
bus, alis fructum undulatis apice truncatis nec emarginatis.
Planta annua 25-40 cm alta; caules complures vel multi e basi
orti, multiramosi, ramis oblique ascendentibus vel divaricatis,
rigidis. Caules ramique cinerei-virides, laeves vel leviter pauci-
striati basi glabri apicem versus sparse brevihirsuti. Folia
inferiora quasi in rosettam congesta, obovata, ad 3,5 cm longa
et 2 cm lata, basi in quasipetiolum contracta, apice rotundata
saepe minutissime mucronulata, nervis principalibus arcuatis
3-5 subtus distincte elevatis, tempore florendi pro parte decidua,
pilis paucis brevibus imprimis subtus in nervis provisa. Folia
caulina valde minora, sessilia, obovata vel apicem ramorum
versus lanceolata, acuminata, 4-6 mm longa, suprema in
bracteas transeuntia. Flores seu singulares in axillis bractearum
apice ramorum + remoti vel apicem versus congesti seu in in-
florescentiis lateralibus brevibus densis. Bracteae late lanceolatae
acuminatae, 2-3 mm longae, rigidae, virides, nervo medio diluto,
margine diluto angusto apicem versus distincte latiore, dorso
sparse vel dense albihirsutae. Bracteolae deficientes. Perigonium
- 358 -
cr. 2 mm longum, album vel dilute-roseum, basi fere 1/2 longi-
tudinis connatum, quinquelobatum; lobi elongati apice distincte
bifidi, margine erosi-denticulati. Antherae carneae, 1,2 mm
longae. Fructus late ellipticus, vel fere rotundatus, valde
applanatus 2,5-3 mm longus, 2,2-2,8 mm latus disco olivascenti-
brunneo, ala marginale hyalina undulata in parte superiore 0, 6-
0,7 mm lata, basin versus vix angustata, apice retusa vel vix
emarginata. Stylus alam distincte superans; stigmata duo elongata,
compressa, cr. 0,2 mm longa.
Typus: Afghanistan, Prov. Farah: 60 km SO von Shindand an der
Hauptstraße von Herat nach Dilaram, 1220 m; Halbwüstenvege-
tation, 5.10.1969, leg. D. Podlech Nr. 16929 (M: HOLO, E, W,
Hb. Podlech: ISO).
Die Art ist bisher nur vom locus classicus bekannt, sicherlich
aber in den Trockengebieten Westafghanistans weiter verbreitet
und nur bisher wegen der späten Blütezeit übersehen. Sie er-
weitert das Areal der Gattung um ca. 500 km weiter nach Osten
und Süden. Die Gattung ist neu für Afghanistan (siehe PODLECH
1975).
Literatur
AELLEN, P. 1950: Ergebnisse einer botanisch-zoologischen
Sammelreise durch den Iran 1948/49. Botanische Er-
gebnisse I. Chenopodiaceae: Cornulaca, Anthochlamys,
Aellenia, Horaninowia. Verh. Naturf. Ges. Basel 61:
157-198.
PODLECH, D. 1975: Zur Kenntnis der Chenopodiaceen-Flora
Afghanistans (Beiträge zur Flora Afghanistans VI).
Mitt. Bot. Staatssamml. München 12: 51-90.
- 359 -
‘
Abb. 1. Anthochlamys afghanica Podl., a) Habitus, b) Blütenhülle,
ce) Früchte
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- 361 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 361 - 374 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
NACHTRÄGE ZUM PRODROMUS EINER FLORA
VON SUDWESTAFRIKA
von
H. ROESSLER und H. MERXMÜLLER
Im folgenden werden in Südwestafrika neu nachgewiesene
Familien, Gattungen und Arten aufgeführt, welche in H. MERX-
MÜLLER, Prodromus einer Flora von Südwestafrika (1966 -
1972), noch nicht enthalten sind.
Die Numerierung der Familien entspricht derjenigen im
Prodromus, neu festgestellte Familien (Myricaceae und
Fumariaceae) sind an entsprechender Stelle eingefügt.
2. OPHIOGLOSSACEAE
Ophioglossum L.
O. lancifolium C. Presl, Suppl. Tent. Pterid. : 50 (1845).
Typus von Mauritius.
Syn.: ©. lusoafricanum Welw. ex Prantl in Ber. Deutsch. Bot.
Ges. 1: 351 (1883); Typus aus Angola.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. OVA: 1816 (Namutoni): 50,7 miles N. of Namutoni on
road to Ondangua, sandy flats, 4.2.1959, leg. B. DE WINTER
& W.GIESS 6840 (M). - Distr. GR: 1917 (Tsumeb): Farm Kum-
kauas, vereinzelt im Grasbestand bei Vley, 8.3.1973, leg.
W.GIESS 12501 (M). - Farm Kumkauas (Nr. 552), in dichtem
Grasbestand, zusammen mitO. reticulatum L., 9.3.1974,
leg. H. MERXMÜLLER & W.GIESS 30166 (M, PRE, WIND).
- 362 -
PICHI-SERMOLLLI betrachtet in Webbia 9 : 641 ff. (1954)
©. lusoafricanum Welw. ex Prantl als selbständige,
vonO. lancifolium C.Presl unterscheidbare Art. Wir
ziehen jedoch, der Auffassung SCHELPES in Fl. Zamb., Pteri-
doph. : 35 (1970) folgend, die Einbeziehung vonO. lusoafri-
ce arnum no. Taneifrolium vor
Die neu festgestellte Art ist von den beiden anderen im Ge-
biet vorkommenden Ophio glos su m-Arten leicht zu unter-
scheiden: Die Basis der Pflanze trägt keine ausdauernden Blatt-
reste (Unterschied gegenüber ©. polyphyllum A.Braun); _
der sterile Blattabschnitt ist lanzettlich bis schmal-elliptisch,
gegen den Grund hin keilförmig verschmälert (Unterschied gegen-
über ©. reticulatum L.). Das Rhizom ist ziemlich klein
und trägt meist nur ein einziges Blatt (seltener 2 Blätter); die
Größe des sterilen Blattabschnittes beträgt etwa 3-6 :0,6 -
1,0 em, die Gesamthöhe der Pflanze etwa 7 - 12 cm.
Das in Südwestafrika seltene und bisher erst ein einziges
Mal von DINTER gesammelte O. reticulatum L. liegt nun in
einer zweiten Aufsammlung vor:
Distr. GR: 1917 (Tsumeb): Farm Kumkauas (Nr. 552), in dichtem
Grasbestand, zusammen mit ©. lancifolium C.Presl,
9.3.1974, leg. H. MERXMÜLLER & W. GIESS 30 167 (M, PRE,
WIND).
14a. MYRICACEAE
Strauch oder seltener kleiner Baum mit grauer Rinde. Die
Enden der Zweige mit kurzem Haarfilz oder kahl. Blätter wechsel-
ständig, ungeteilt, schmallanzettlich bis lanzettlich, ca. 4-8:
0,5 - 1,8 cm, zugespitzt, in einen kurzen Stiel verschmälert, am
Rand gesägt oder seltener ganzrandig, beiderseits schwach
flaumhaarig bis kahl, unterseits mit sitzenden Drüsen. Blüten
eingeschlechtig, ein- oder zweihäusig verteilt, in blattachsel-
ständigen, männlichen und weiblichen Ähren angeordnet. Blüten
einzeln in der Achsel von breit-eiförmigen, gewimperten Trag-
blättern. Blütenhülle fehlend. Männliche Blüten mit 4 Staub-
blättern auf sehr kurzen Filamenten, weibliche mit 3 - 5 fleischigen,
gewimperten hypogynen Schuppen und einem einfächerigen -Frucht-
- 363 -
knoten mit kurzem, zweiästigem Griffel und einer einzigen
Samenanlage. Frucht eine kugelige, warzige, mit Wachs über-
zogene Steinfrucht von ca. 2 mm Durchmesser.
MyricaL.
M. serrata Lam., Encycl. 2 : 593 (1786).
Typus aus Afrika.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. GRN/CA: 1821 (Andara): Okavango, Popa Falls near
Andara,leg. MAGUIRE 1679.
Die Angabe gründet sich auf D. J. B. KILLICK in Bothalia
10 : 9 (1969). In den Familienschlüssel des Prodromus ist die
Familie bereits aufgenommen (Seite 21).
46a. FUMARIACEAE
Einjähriges, zartes, kahles Kraut mit langem, schlaffem,
rankendem, verzweigtem Stengel. Blätter wechselständig, zu-
sammengesetzt, aus 1 oder 2 Fiederpaaren bestehend, in eine
verzweigte Ranke endigend; die Blättchen gestielt, einfach bis
doppelt dreiteilig, die Abschnitte länglich-keilförmig, + gelappt.
Blütenstände 2 - 3-blütige, den Blättern opponiert stehende Trau-
ben. Tragblätter klein, schuppenförmig, häutig. Blüten zwitterig,
zygomorph, hellrosa bis fast weiß, im Schlund weinrot. Kelch-
blätter 2, häutig, ca. 1 - 1,5 mm lang, + eiförmi g-lanzettlich.
Kronblätter 4, in zwei Kreisen angeordnet; die des äußeren
Kreises im oberen Teil breit, gerundet oder etwas ausgerandet,
im unteren Teil verschmälert, das eine von beiden über der
Basis leicht ausgesackt und mit denen des inneren Kreises zu-
sammenhängend, das andere frei; die beiden des inneren Kreises
gleich gestaltet, kürzer und schmäler als die des äußeren Kreises.
Staubblätter 6, die Antheren in 2 Bündeln zu je 3 auf je einem
gemeinsamen, breiten, dreinervigen Filament sitzend; die Fila-
mente an der Basis den äußeren Kronblättern angewachsen. Frucht-
knoten oberständig, ungefächert, nach oben hin zugespitzt; Griffel -
kurz, gebogen, mit 2 kurzen, parallelen Narbenästen, Frucht eine
+ kugelige bis längliche, oft etwas zugespitzte, aufgeblasene, zwei-
klappige, vielsamige Kapsel; die oberen Früchte oft (?) schoten-
förmig, schmal, nicht aufgeblasen.
- 364 -
Cysticapnos Miller
C. vesicaria (L.) Fedde in Feddes Repert. 19 : 287 (1924),
"Vesicarius".
Typus aus Afrika.
Syn.: Fumaria vesicaria L., Sp. Pl. : 701 (1753). - Cysticapnos
africana Gaertner, Fruct. 2: 161, t. 115 (1791). .
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. LUS: 2716 (Witpütz): Farm Spitzkop (Nr. 111), auf kleiner
Fläche unterhalb Felshang in tiefer Schlucht mit Wasserfall und
offenem Wasser in Bänken, Berge im Südosten der Farm,
18.9.1973, leg. W. GIESS 13070 (M).
Diese Art war unter dem Namen Coryda lis vesi-
caria(L.) Pers. schon von SCHINZ [in Bull. Herb. Boiss. 5,
App. 3 : 88 (1897)] und von DINTER [in Feddes Repert. 16 : 242
(1919)] für Südwestafrika angegeben worden; jedoch haben sich
die dafür ausgegebenen Belege als Cardiospermum
pechuelii O.Kuntze erwiesen (siehe Prodromus 75 : 4). -
Über die Heterokarpie dieser Art vgl. FEDDE in Feddes Repert.
19 : 285-286 (1924).
81. TILIACEAE
Triumfetta L.
T. benguelensis Wawra & Peyr. in Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien,
Math. - Nat. Classe 38 : 559 (1860).
Typus aus Angola (WAWRA 284, Benguela).
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. OU: 1914 (Kamanjab): Farm Franken, Granitberg, 9.1.1953,
leg. WALTER 1/137 (M). - 1915 (Okaukuejo): Otjitambi (Nr. 25),
auf kleiner Granitkuppe zwischen Felsen, 17.3.1974, leg. H.
MERXMÜLLER & W.GIESS 30401 (M, PRE, WIND). - 2015
(Otjihorongo): Farm Orpheus (Nr. 419), kleine Granitkuppe,
13.3.1974, leg. H. MERXMÜLLER & W.GIESS 30303 (M, PRE,
WIND).
- 365 -
Von den 5 bisher aus dem Gebiet bekannten Arten ist T.
bengue len sis gut unterscheidbar, zumindest in fruchten-
dem Zustand. Die Früchte sind kugelig-eiförmig und einschließ-
lich der Stacheln 5-7 mm lang. Der Körper der Frucht ist dicht
sternhaarig-filzig, die daraus hervorragenden Stacheln sind kahl
und laufen in eine hakig gekrümmte Spitze aus. - Strauch; Blätter
rundlich-eiförmig, am Grunde herzförmig, unregelmäßig gezähnt,
beiderseits sternhaarig, samtig-rauh, ebenso die jungen Stengel-
teile. Blütenstände etwa 20 cm lang, die Teilblütenstände ziem-
lich dicht geknäuelt, in 1 - 3 cm Abstand an der Hauptachse
sitzend.
Diese bisher nur aus Angola (Div. Benguela) bekannte und
anscheinend seltene Art gleicht in den meisten Merkmalen der
von Arabien bis Ostafrika verbreiteten T. flavescens
Hochst. ex A.Rich. ; im nicht fruchtenden Zustand ist sie kaum
von dieser zu unterscheiden. Nach SPRAGUE & HUTCHINSON
[ in Journ. Linn. Soc. London (Bot.) 39 : 264 (1909)] sind die
beiden Arten jedoch durch die Beschaffenheit ihrer Früchte deut-
lich und konstant getrennt, was durch die neuen Funde aus Süd-
westafrika bestätigt wird.
Die oben genannte Aufsammlung WALTER 1/137, die uns ohne
Früchte vorliegt, aber ohne Zweifel zuT.benguelensis
gehört, ist im Prodromus (81 : 11) fälschlich unter T. tomen-
tosa Bojer zitiert. Letztere Art ist damit in Südwestafrika
auf den Waterberg (Distr. OTJ) beschränkt.
82. MALVACEAE
Malva L.
M. aegyptia L., Sp. Pl. : 690 (1753).
Typus aus Ägypten.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. LUS: 2716 (Witpütz): Farm Kolke (Nr. 84), in trockenem
kleinem Rivierbett, 26.9.1972, leg. H. MERXMÜLLER & W.
GIESS 28844 (M).
Blätter tief, meist bis nahe an den Grund der Blattspreite,
handförmig geteilt, die Abschnitte linealisch bis keilförmig und
wiederum + eingeschnitten bis geteilt; die untersten Blätter manch-
- 366 -
mal weniger stark geteilt. - Pflanze einjährig, mit niederliegen-
den bis aufrechten Ästen. Außenkelchblätter länglich bis schmal-
eiförmig. Kronblätter etwa so lang wie die Kelchblätter.
Im Gegensatz dazu sind die Blätter der drei bisher aus dem
Gebiet bekannten Arten (M. parviflora L.,M.pusilla
Sm., M. verticillata L.) gewöhnlich weniger als bis
zur Hälfte der Spreite geteilt, die Lappen sind halbkreisförmig
bis gerundet-dreieckig und gekerbt.
Ein weiterer Fund vonM. aegyptia liegt aus dem
Kenhardt-Distrikt (Südafrika) vor (leg. & det. 0. A. LEISTNER
2370). Damit scheint diese bisher aus dem südlichsten Europa,
Nordafrika und Vorderasien bekannte Art eine nord-süd-hemisphä-
rische Verbreitung zu besitzen, ähnlich wie die ebenfalls jüngst
aus Südwestafrika nachgewiesene Trigonella anguina
Delile (siehe A. SCHREIBER in Mitt. Bot. München 11 : 147-148,
1913).
94. CUCURBITACEAE
Momordica L.
M. charantia L., Sp. Pl. : 1009 (1753).
Typus aus Indien.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. KAO: 1713 (Swartbooisdrif): Omuhonga, im Ufergebüsch
des Omuhongariviers, 25.3.1974, leg. H. MERXMÜLLER &
W.GIESS 30569 (M, WIND).
Ähnlich wie die an der gleichen Stelle ebenfalls neu für Süd-
westafrika aufgefundene Ipomoea nil (L.) Roth ist
Momordica charantia in den gesamten Tropen
weit verbreitet und es ist in den meisten Fällen nicht mehr fest-
zustellen, welche Vorkommen ursprünglich sind und welche auf
menschliche Einwirkung zurückgehen. Vgl. hierzu A. MEEUSE
in Bothalia 8 : 51 (1962) und C. JEFFREY in Fl. Trop. E.Afr.,
Cucurbitaceae: 31 (1967).
M. charantia ähnelt am meisten der’ in Südwestafrika
weit verbreiteten M. balsamina L. Wie bei dieser sitzt
unmittelbar unterhalb der langgestielten männlichen Blüte ein
- 367 -
auffallendes Hochblatt, während die weibliche Blüte das Hochblatt
weiter unten oder fast am Grunde des meist kürzeren Blüten-
stieles trägt. Die beiden Arten lassen sich folgendermaßen unter -
scheiden:
M. charantia: Blätter meist größer (bei der vorliegen-
den Aufsammlung + 10 cm lang und breit), die 3-7 Lappen nur
leicht buchtig gezähnt oder geschweift-gezähnt. Hochblatt der
männlichen Blüte grün, nicht auffallend genervt. Fruchtstiel 4 cm
lang oder länger; Frucht bis 10 cm lang, breit ovoid bis zugespitzt-
ellipsoidisch, mit 8 längsverlaufenden, zum Teil flügelartigen
Höckerreihen.
M. balsamina: Blätter kleiner, die Lappen spitz ge-
zähnt. Hochblatt der männlichen Blüte weißlich mit deutlich
hervortretenden, grünen Nerven. Fruchtstiel meist nur 1-2 cm
lang; Frucht bis ca. 4 cm lang, eiförmig bis ellipsoidisch und
+ geschnäbelt, mit Längsreihen von meist weniger deutlichen,
kürzeren Höckern besetzt.
116. CONVOLVULACEAE
Ipomoea L.
I. involucrata Beauv., Fl.Owar. 2:52, t. 89 (1817).
Typus aus Nigeria.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. OTJ: 2017 (Waterberg): Waterberg, auf Plateau bei alter
Polizeistation; roter Sandstein, rote Sande, 28.4.1963, leg.
W.GIESS, O.H. VOLK & B. BLEISSNER 6584 (M).
Eine sehr variable, einjährige oder ausdauernde Art des
tropischen Afrika. Der aus Südwestafrika vorliegende Fund ist
nach der Untergliederung von B. VERDCOURT [in Kew. Bull.
13 : 206 (1958) und in Fl. Trop.E.Afr., Convolvulaceae : 104
(1963)] der var. involucrata zuzurechnen.
Tl. (L+)sRoth;, CatzBotzuilh3'36 (11797).
Typus aus Amerika
Syn. : Convolvulus nil L., Sp. Pl.ed. 2 : 219 (1762). -
Pharbitis nil (L.) Choisy in M&m. Soc. Phys. Geneve 6 : 441 (1833).
Vorkommen in Südwestafrika:
- 368 -
Distr. KAO: 1713 (Swartbooisdrif): Omuhonga, im Ufergebüsch
des Omuhongariviers, 25.3.1974, leg. H. MERXMÜLLER &
W.GIESS 30576 (M, PRE, WIND).
Die Art ist in den Tropen weit verbreitet und wird auch als
Zierpflanze kultiviert. Ihr Indigenat im Gebiet ist zweifelhaft.
Die beiden neu aufgefundenen Arten lassen sich folgender -
maßen in den Schlüssel der Ipo m oe a-Arten Südwestafrikas
(Prodromus 116 : 7 ff.) einordnen:
I. involucrata: Blätter ungeteilt, ganzrandig -
Pflanze krautig - Stengel windend - Blätter am Grund herz-
förmig bis gestutzt; von allen hier folgenden Arten unterscheid-
bar durch die auffallende, bootförmige, verwachsene, in zwei
Zipfel ausgezogene Hochblatthülle, innerhalb derer die Blüten
gedrängt sitzen. - Weitere Charakterisierung: Blätter eiförmig-
herzförmig, + zugespitzt, bis ca. 10 :7 cm, + kurzhaarig,
verschieden lang gestielt, Blütenstände gestielt; Kelchblätter
eiförmig, behaart und gewimpert; Krone trichterförmig,
2-5 cm lang, rotviolett (oder auch rosa oder weiß).
I. nil: Blätter gelappt - unterseits nicht weißfilzig -
Blattabschnitte ganzrandig - Blüten nicht in von Hüllblättern
umgebenen Köpfchen; von den hier folgenden Arten unterscheid-
bar durch auffallend (bis ca. 27 mm) lange und schmale ( +
1,5 mm breite), + linealische Kelchzipfel, welche am Grund
mit langen, dicht stehenden Borsten besetzt, im oberen Teil
dagegen schwächer und kürzer behaart sind, sowie die 5-7 cm
lange, hellblaue, rasch nach rosa verfärbende Krone. -
Weitere Charakterisierung: Blätter dreilappig, die Lappen +
spitz ausgezogen; Blattfläche am Grund deutlich breit-herzförmig,
bis über 10 cm lang und breit, dünn, zerstreut anliegend borstig
bis fast kahl, + lang gestielt. Stengel windend. Blüten einzeln
oder in wenigblütigen Trugdolden.
- 369 -
126. SCROPHULARIACEAE
Manulea T.
M. nervosa E. Meyer ex Bentham in Hook. Comp. Bot. Mag.
1; 381 (1835).
Typus aus Namaqualand.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. WAR: 2719 (Tränental): Farm Hudab Süd (Nr. 39), in
Futterbuschgesellschaft, 20.5.1963, leg. W. GIESS, O.H. VOLK
& B. BLEISSNER 7118 (M).
Die Unterscheidungsmerkmale von M. nervosa gegen-
über der nächst verwandten M. schaeferi Pilger sind im
Prodromus(126 : 33) unter der letztgenannten Art bereits ange-
geben.
Außerdem wurde eine Gattung neu für Südwestafrika festge-
stellt:
Bacopa Aublet
Einjähriges Kraut, ca. 5-10 cm (außerhalb des Gebietes
auch bis ca. 40 cm) hoch, mit einfachem oder wenig verzweig-
tem Stengel; der obere Teil des Stengels und besonders die
Blütenstiele, teilweise auch die Blätter, mit winzigen, kaum
0,1 mm langen Härchen bedeckt, außerdem besonders die Blätter
mit sitzenden Drüsen. Blätter gegenständig, lineallanzettlich,
sitzend, ganzrandig, bis ca. 20 : 2 mm (oder bei größeren Pflanzen
bis ca. 40 : 5 mm). Blüten einzeln blattachselständig, an 2-3 mm
langen Stielchen, mit 2 kleinen, pfriemlichen Vorblättern. Kelch
bis zum Grund geteilt, die 5 Kelchblätter verschieden breit, im
Fruchtzustand sich noch vergrößernd und auffällig blattartig.
Krone blaßblau, ca. 4 mm lang, etwa zur Hälfte verwachsen, der
Saum unauffällig zweilippig; Oberlippe seicht 2-lappig, Unter-
lippe 3-zipfelig. Staubblätter 4, in der Kronröhre inseriert, nicht
herausragend, paarweise in geringem Maße verschieden lang, Anthe-
ren unter sich gleich. Kapsel ellipsoidisch, + vollständig 4-klappig
anfreißend mit zahlreichen winzigen Samen. =
- 370 -
B. floribunda (R. Br.) Wettst. in Engler & Prantl, Natürl.
Pflanzenfam. 4 (3b) : 77 (1891).
Typus aus Australien.
Syn. : Herpestis floribunda R. Br., Prodr. Fl. Nov. Holl. : 442
(1810). - Moniera floribunda (R.Br.) T.Cooke, Fl. Presid.
Bombay 2 : 286 (1905).
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. GR: 1817 (Tsintsabis): Farm Ondera (Nr. 308), häufig
am Vleyrand, 4.5.1974, leg. ©.H. VOLK ''01083'' (M).
In den Gattungsschlüssel des Prodromus läßt sich
Bacopa am besten einfügen, indem man vor der Alter-
native ''Krone deutlich zweilippig - Krone + radiär bis schwach
zygomorph" (p. 126 : 3) die Gattung Bacopa durch ihre
untereinander auffallend ungleich breiten, im Fruchtzustand
blattartig vergrößerten Kelchblätter von den übrigen Gattungen
unterscheidet.
139. ASTERACEAE
Senecio L.
S. hieracioides DC., Prodr. 6 : 384 (1837).
Typus aus Südafrika.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. WIN: 2216 (Otjimbingwe) /2217 (Windhoek): Regenstein
(Nr. 32), Großherzog-Friedrichsberg, 2336 m, zwischen
Quarzitgeröll und Felsen auf dem Gipfel, 19.3.1972, leg.
W.GEESS 11644 (M, WIND).
Diese im östlichen Südafrika beheimatete Art scheint am
Großherzog-Friedrichsberg bei Windhoek einen isolierten Stand-
ort zu besitzen. Sie läßt sich unter den Senecionen Südwest-
afrikas folgendermaßen erkennen:
Pflanze kraytig, ca. 30 cm hoch, mit ausdauerndem Rhizom.
Stengel, Blätter und Hüllblätter dicht drüsig behaart. Grund-
ständige Blätter gedrängt, ca. 10-12 : 1-1,5 cm, in einen Stiel
verschmälert, + fiederlappig mit wechselnd gestalteten, meist
etwas gezähnten Lappen; die folgenden Stengelblätter sitzend,
oft + stengelumfassend, kürzer und schmäler, geschweift bis
- 371 -
unregelmäßig gezähnt. Blütenstand locker verzweigt. Außenhüll-
blätter ca. 3-4, viel kürzer als die Hülle. Hüllblätter 12-16,
6-7 mm lang zugespitzt. Köpfchen heterogam mit gelben Zungen-
blüten.
Die Art ist im Schlüssel des Prodromus (p. 139 : 165) unter
der Alternative 14 in die Gruppe der dicht drüsig-flaumigen
Arten zu stellen und innerhalb derselben durch ihr ausdauerndes
Rhizom zu unterscheiden.
150. AMARYLLIDACEAE
Eine weitere Gattung wurde für Südwestafrika erstmals
nachgewiesen:
Brunsvigia Heist.
Zwiebel dicht unter der Erdoberfläche, mit hellbraunen,
härteren Schalen. Blätter dem Boden aufliegend, zungenförmig,
am Ende gerundet, ca. 10 - 15 cm lang, 2,5 cm breit, auf der
Oberseite mit weißen Borsten locker bedeckt. Schaft zwei-
schneidig, ca. 5 cm hoch. Blüten zu 3 - 5in einer Dolde, leicht
zygomorph. Hüllblätter eiförmig, ca. 2,5 cm lang. Blütenstiele
innerhalb einer Dolde von verschiedener Länge, bis ca. 5 cm
lang. Blütenhüllblätter rosa mit tiefrosa Nervatur, schmal,
länglich, fast bis zum Grunde frei, 22 - 25 mm lang, 3 - 4 mm
breit. Staubblätter am Grunde der Blütenhülle inseriert, etwa
so lang wie die Abschnitte der Blütenhülle; Filamente aufwärts
gebogen. Griffel fadenförmig.
B. radula (Jacq.) Aiton, Hort.Kew. ed. 2,2 : 230 (1811).
Typus aus Kapland.
Syn.: Amaryllis radula Jacq., Hort. Schoenbr. 1: 35, t.68 (1797).
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. WAR: 2818 (Warmbad): Farm Sperlingspütz, am Wege
nach Witputs, sehr häufig in Granitfelsspalten, 23.5.1972
(blühend im Garten W. GIESS 10.6.1973), leg. W. GIESS &
M. MULLER 12258 (M photo, WIND).
Diese Art ist unter den Amaryllidaceen Südwestafrikas an
ihren auffallend borstigen Blättern leicht zu erkennen.
- 372 -
155. IRIDACEAE
Zwei Gattungen sind neu für Südwestafrika:
Homeria Vent.
Knolle etwa kugelig, ca. 15-20 mm im Durchmesser, von
einer derben Faserhülle umgeben. Stengel ca. 30 - 100 cm hoch.
Blätter eines oder wenige, den Stengel + überragend, schmal-
linealisch. Blüten jeweils zu mehreren in von Hochblattscheiden
umgebenen Büscheln, diese verschieden lang gestielt. Hochblät-
ter in dünne Spitzen ausleufend. Blüten radiär. Blütenhülle zart,
rasch verwelkend, trichterförmig, + bis zum Grund geteilt, die
Abschnitte nicht oder kaum genagelt, die äußeren und inneren
unter sich gleich, länglich, abgerundet, blaßgelb mit grünem
Mittelnerv, ca. 15 mm lang. Staubblätter den Griffelästen ge-
genüberstehend, die Filamente zu einer Röhre verwachsen. Grif-
fel fadenförmig, mit 3 kleinen, kronblattartigen, kurz zweilap-
pigen, am Scheitel papillösen Ästen. Kapsel schmal, länglich-
keulig, 12 - 15 mm lang, gegen die Spitze hin sich dreiklappig
öffnend.
H. pallida Baker, Handb. Irid. : 75 (1892).
Typus aus Südafrika.
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. GO: 2218 (Gobabis): Farm Omatewa Nord (Nr. 126),
3.9.1967, leg. M. HOMANN in herb. W. GIESS 10187 (M). -
Distr. WIN: 2217 (Windhoek): Farm Frauenstein (Nr. 62), im
Bestand im Omuramba, 25.9.1974, leg. W.GIESS 135838 (M). -
Distr. REH: 2316 (Nauchas): am Hakosgebirge, 11.1934, leg.
E. RUSCH in herb. DINTER 7959 (M).
Zwei der hier zitierten Belege sind im Prodromus (p. 155 : 11)
als AnhangzuMoraea polystachya (Thunb.) Ker-
Gawler genannt; sie wurden mittlerweile von P. GOLDBLATT
(Missouri Bot. Gard.Herb.) lsHomeria pallida be-
stätigt.
Unter den Iridaceen mit kronblattartig (petaloid) ausgebilde -
ten Griffelästen steht Homeria der GattungMoraea am
nächsten und unterscheidet sich von letzterer durch die unter sich
gleichgestalteten, kaum genagelten, gelben Blütenhüllblätter und
die viel kleineren Griffeläste mit sehr kurzen Lappen.
- 373 -
Melasphaerula Ker-Gawler
Zierliches, kahles Kraut, bis ca. 60 cm hoch. Knolle klein,
ca. lcm im Durchmesser, mit dünner, glatter Hülle. Blätter
am unteren Teil des Stengels zweizeilig angeordnet, linealisch -
lanzettlich, dünn und zart. Blütenstand eine sehr lockere Rispe,
aus wenigblütigen Ähren mit dünner, gebogener Achse zusammen-
gesetzt. Hochblattscheiden einblütig, ihre Blätter eiförmig,
3 - 4 mm lang, dünn, in ein kleines Spitzchen ausgezogen. Blüten
schwach zygomorph, hellgelb. Blütenhüllblätter bis zum Grunde
frei, + lanzettlich, in eine feine Spitze ausgezogen, ca. 9 - 11mm
lang, ‘untereinander in der Länge etwas ungleich, Staubblätter
kurz, am Grunde der Blütenhülle inseriert, Filamente frei. Frucht-
knoten 3-lappig, Griffel länger als die Staubblätter, mit 3 faden-
förmigen Ästen. Kapsel mit hervortretenden Kanten.
M. ramosa (L.) Klatt ex Dur. & Schinz, Consp. Fl.Afr. 5 : 203
(1893).
Typus aus Afrika.
Syn. : Gladiolus ramosus L., Sp. Pl. : 37 (1753). -
G. gramineus L.fil., Suppl. Pl. : 95 (1781). - Melasphaerula
graminea (L.fil.) Ker-Gawler in Bot. Mag. : t, 615 (1803).
Vorkommen in Südwestafrika:
Distr. LUS: 2716 (Witpütz): Farm Spitzkop (Nr. 111), in Fels-
spalten am Hang und am Rivierufer im feuchten Boden; in tiefer
Schlucht mit Wasserfall und offenem Wasser in Bänken,
18.9.1973, leg. W.GIESS 13075 (M, WIND).
Die Gattung Melasphaerula ist unter den Iridaceen
Südwestafrikas leicht zu erkennen an den nicht petaloiden Griffel-
ästen und den hellgelben, bis zum Grunde freien, in eine feine
Spitze ausgezogenen Blütenhüllblättern.
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- 375 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 375 - 376 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8173
ASTRAGALUS VICTORIAE, NOMEN NOVUM
von
CH. AGERER-KIRCHHOFF und D. PODLECH
In Band 11 dieser Zeitschrift, Seite 432 wurde Astra-
galus matthewsii Podlech & Kirchhoff als Vertreter
der neuen monotypischen Sektion Christianophysa
Podlech & Kirchhoff aus der Türkei beschrieben. Bedauerlicher-
weise haben wir dabei ein älteres Homonym übersehen, nämlich
Astragalus matthewsii Watson (Proc. Amer. Acad.
18: 192. 1883). Eine Umbenennung dieser interessanten türkisch-
endemischen Art ist daher notwendig.
Astragalus victoriae Podlech & Agerer-Kirchhoff, nom.nov.
Syn.:Astragalus matthewsii Podlech & Kirchhoff,
Mitt. Bot. München 11: 432 (1974) non Watson (1883). -
A, ehr stı an us. T.. -ssp. su b,o,cie,.i.die.n ta 1,.1,3 Bonert,
Feddes Repert. 83: 621 (1973).
Wir benennen die Art zu Ehren von VICTORIA A. MATTHEWS,
einer der Bearbeiter der Gattung A stragalusinder Flora
of Turkey.
Literatur
KIRCHHOFF, Ch. und D. PODLECH (1974): Eine neue und
interessante Astragalus-Art aus der Türkei. Mitt. Bot.
München 11: 431-436.
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- 377 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 377 - 390 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
NACHTRAG ZUR GATTUNG MONSONIA L. IN SUÜDWESTAFRIKA »
von
A. SCHREIBER
L. E.KERS veröffentlichte in Bot. Not. 121 : 44 - 50 (1968)
"Contributions towards a Revision of Monsonia (Geraniaceae)'".
In der genannten Veröffentlichung wurde eine neue Art aus Süd-
westafrika beschrieben: Monsonia trilobata Kers. Auf
S. 46 dieser Veröffentlichung vertrat KERS die Auffassung, daß,
im Gegensatz zu der früher von uns im Prodr. Fl. SWA 64 : 4
(1966) vertretenen Synonymsetzung von M. luederitziana
Focke & Schinz wie auch von M. rehmii Suesseng. & Karl
mit M. umbellata Harvey, sowohl M. luederitziana als
auch M. rehmii von M. umbellata zu unterscheiden seien,
z.B. durch die Blütengröße, Länge der Filamente, Antheren
und Narben.
Heute, nach Untersuchung weiterer Belegexemplare, kann
man KERS zustimmen, was M. luederitziana anbelangt, ich
möchte sogar M. namaensis Dinter hier noch anschließen;
aber im Gegensatz hierzu erwies sich, daßM. rehmii als eine
echte M. umbellata zu betrachten ist.
In einer zweiten Veröffentlichung ''Monsonia parvifolia Schinz
(Geraniaceae), a Species with Concealed Spurs'' (Bot. Not. 124 :
208 - 212, 1971) wies KERSnach, daß M. parvifolia durch
seitlich zusammengedrückte Kelchblattspitzchen ausgezeichnet ist,
+ =
H. MERXMULLER & A. SCHREIBER, 64. Geraniaceae in
Prodromus einer Flora von Südwestafrika, Lieferung 4, Fam.
61 - 65, August 1966. Verlag J. CRAMER, D-3301 LEHRE, BRD.
- 378 -
was bislang nicht beachtet worden war. Durch dieses Merkmal
kann M. parvifolia jetzt unschwer von M. umbellata und
anderen Arten unterschieden werden. An breiterem Material
konnte KERS auch feststellen, daß bei M. parvifolia durch-
aus nicht nur gelbblütige Exemplare vorkommen: es lagen ihm
auch rosablütige Pflanzen vor, deren Kronblätter in einzelnen
Fällen mit purpurnen Längsstrichen geziert waren; außerdem
wurden ihm noch weißblütige Pflanzen bekannt.
Unter Anwendung der genannten Kriterien: zusammenge-
drückte Kelchblattspitzchen und Vorkommen von gelben, rosafar-
benen wie auch weißen Blüten, konnte KERS sowohl M. rosea
Dinter ex Knuth (Pflanzenreich IV, 129 : 309, 1912) als auch
M. senegalensis Guill. & Perr.var. hirsutissima Harvey
(Fl.Cap. II (suppl.) 591, 1862) zuM.parvifolia Schinz ziehen.
Bei Berücksichtigung der oben genannten neuen Erkenntnisse
ist eine teilweise Neufassung des Monsonia-Schlüssels wie auch
der Artenaufzählung in Prodr. Fl. SWA geboten; beides wird hier
nachfolgend gegeben:
Korrektur zum Schlüssel für die GattungMonsonia
in Südwestafrika (Prodr. Fl. SWA 64 : 2 - 3, 1966).
I a a Se ae
1 Blätter herzeiförmig, rundlich bis nierenförmig, breiter als
lang bis wenig länger als breit (nur bei M. senegalensis
bis doppelt so lang wie breit)
4 Blätter mit 12 - 18 dicken, fächerförmig angeordneten Nerven,
breit eiförmig bis nierenförmig mit herzförmigem Grund,
12 - 30 : 14 - 20 mm groß, bis 8,5 cm lang gestielt, gekerbt-
gezähnt, dicht mit weißlichgrauen, sehr kurzen und mit länge-
ren, etwas peitschenförmig gekrümmten Haaren besetzt.
Blütenstände kopfig, bis 15-blütig. Kronblätter schmal, weiß,
bis ca. 12: 3 mm groß. Kelchblattspitzchen sehr kurz, nicht
von den Seiten her flach gedrückt. Narben 2 mm lang:
ignorata
4 Blätter mit 5 - 7 oft schon nahe dem Grund gegabelten Nerven
- 379 -
5 Blattspreite am Grund breit keilförmig bis abgerundet,
nicht über 25 : 20 mm groß, Blattstiel 3,5 cm lang. Blüten-
stände mehrblütig; Blüten kurzgestielt. Narben 1 mm lang
6 Kronblätter weißlich, schmal keilförmig, ca. 5:2 mm
groß. Dicht + abstehend weißlichgrau behaarte, ausdauern-
de Pflanze mit niederliegenden, bis 15 cm langen, be-
blätterten Stengeln und grundständigen Rosettenblättern,
Kelchblattspitzchen nur am Grund deutlich verbreitert und
abgeflacht, Spitze dicklich, rot überlaufen:
deserticola
6 Kronblätter rosarot, breit keilförmig bis verkehrt-eiför -
mig, 9:4 mm groß, am oberen Ende dreilappig. Ein-
jähriges, niederliegendes bis ausgebreitetes Kraut mit
kurz flaumhaarigen und sitzend drüsigen, bis 30 cm
langen Stengeln. Kelchblattspitzchen von den Seiten her
in ganzer Länge flachgedrückt, nur Kelchblätter neben den
kurzen, leicht gekrümmten Flaumhaaren noch längere,
steife, abstehende Haare tragend:
trilobata
5 Blattspreite am Grund herzförmig ausgerandet
7 Kelchblattspitzchen walzlich-pfriemlich, von den Seiten
her nicht flachgedrückt, am Grund nur ganz leicht ver-
breitert, am oberen Ende immer einige lange, weiße,
steife Haare tragend (auch dann, wenn der Kelch im übri-
gen frei davon ist). Einjährige Kräuter, aufrecht oder
niederliegend-aufsteigend, nur wenige cm hoch oder
Stengel bis 45 cm lang. Blütenstände 2 - 12-blütig
8 Kronblätter 13 - 13 mm lang, etwa doppelt so lang wie
der Kelch, rosa, weiß mit rosa oder weiß. Antheren
1,5 mm lang; Narben 2,5 - 4 mm lang. Stengel, Nerven
der Blattunterseite und Kelchblätter mit kurzen, gekrüm-
mten Flaumhaaren, langen, weißen, steif abstehenden
Haaren und mit kurzgestielten Drüsen besetzt:
luederitziana
- 380 -
8 Kronblätter 5 - 10(12) mm lang, nur wenig länger als der
Kelch, weiß. Antheren kürzer als 1 mm; Narben 1,5 mm
lang. Stengel, Nerven der Blattunterseite und Kelchblät-
ter entweder wie bei vorhergehender Art behaart oder
aber Kelch und/oder Nerven der Blattunterseite ohne
lange, weiße, steif abstehende Haare. Pflanze aroma-
tisch duftend '"'Rabas-Tee':
umbellata
7 Kelchblattspitzchen von den Seiten her flachgedrückt, am
Grund deutlich verbreitert. Blütenstände armblütig bis
einblütig.
9 Kronblätter gelblichweiß, 20 - 30 : 12 - 20 mm groß, ab-
gestutzt bis ausgerandet, unterseits gegen den Rand hin
mit auffallender, tief rotvioletter, verzweigter Aderung.
Mehrjährige Pflanze mit + gestauchten oder auch 10 - 15
cm langen Stengeln und rosettenartig angeordneten, bis
10 cm lang gestielten Blättern; Blattspreiten breit herz-
bis nierenförmig, bis 27 : 35 mm groß, Stiele mit sehr
kurzen, gekrümmten und 1 - 1,5 mm langen, abstehen-
den Haaren und mit sehr kurz gestielten Drüsen besetzt.
Narben 4 - 7 mm lang:
drudeana
9 Kronblätter weiß, cremefarben, gelblich oder rosa, nicht
über 20 : 11 mm groß, unterseits ohne auffallend dunkel
geaderte Randzone. Pflanzen mit bis zu 40 cm langen
Stengeln, niederliegend bis aufsteigend, Blätter höchstens
5 cm lang gestielt. Narben 1 - 3 mm lang.
10 Blattspreiten bis ca. 25 mm lang und breit, unterseits
mit stark hervortretenden Nerven, diese wie Blattstiel,
Stengel und Kelch mit langen, weißen, steif abstehen-
den Haaren und mit gestielten Drüsen, manchmal außer -
dem mit kürzeren, etwas gekrümmten Haaren besetzt;
Blattoberseite dicht bis locker kurzhaarig und drüsig
bis verkahlend. Brakteen rotbraun, spitzdreieckig, bis
5 mm lang. Kronblätter bis 20 : 10 mm groß, ausgeran-
det bis tief zweilappig, leuchtend weiß bis hellgelb oder
rosarot, im Mittelfeld manchmal mit ein paar kurzen,
- 381 -
dunkelroten Streifen. Narben 2 - 3 mm lang. Ausdauern-
de Pflanze mit 1 - 3(-4) blütigen Blütenständen, unange-
nehm "nach Bock" riechend:
parvifolia
10 Blattspreiten bis ca. 38 mm lang, bis 28 mm breit,
meist längs der Mittelrippe zusammengeklappt, Nerven
unterseits wenig hervortretend, diese wie auch die
Blattfläche, Blattstiel und Stengel mit abstehenden,
feinen Drüsenhaaren und kürzeren, abstehenden Haaren
besetzt. (Kelch außerdem auffallend lange, abstehende
Haare tragend); Blattoberseite dicht drüsenhaarig und
kurzhaarig bis verkahlend. Brakteen grün, gegen die
lange, pfriemliche Spitze hin rötlich überlaufen, 7 -
13 mm lang. Kronblätter bis 10 : 5 mm groß, leicht
ausgerandet, rosarot mit etwas kräftiger gefärbten
Adern. Narben 1 - 1,5 mm lang. Meist einjähriges
Kraut mit einzeln stehenden Blüten:
senegalensis
Korrektur zur Enumeratio der südwestafrikanischen
Monsonia-Arten (Prodr. Fl.SWA 64 :3 - 5, 1966):
5b. M. luederitziana FOCKE & SCHINZ in Verh. Bot. Ver.
T;
S:
Brandenb. 29 : 60 (1888).
STEINGRÖVER 105, Unterlauf des Oranjeflusses, Süd-
grenze von Lüderitzland.
M. namaensis DINTER in Feddes Repert. 16 : 344
(1920), T: SCHÄFER 55, an der Strecke Seeheim-Kalk-
fontein; DINTER 2040, Seskamelbaum, Satansplatz (Syn-
typen). - M. umbellata auct.non HARVEY: MERX-
MÜLLER & SCHREIBER in Prodr. Fl. SWA 64 : 5 (1966),
P-Pp:
REH! - GIB! - KEE! - WAR!
BLEISSNER 241; DE WINTER 3376; DINTER 2040; GIESS,
VOLK & BLEISSNER 6825; GOLDBLATT 1875; LEACH &
BAYLISS 13084, LEIPPERT in herb. VOLK 4704; MERX-
MÜLLER & GIESS 28839; U. MEYER 1, 10: NORDEN-
STAM 2192, 3888; STEINGRÖVER 105; VOLK 6263, 6264,
12272, 12274; H. &E. WALTER 2265.
8b.
u<
B<4 2
- 382 -
: Die Blattoberseite der vorliegenden Aufsammlungen aus
WAR ist mit Ausnahme der eingesenkten Nerven kurz
flaumhaarig, untermischt mit kurzgestielten Drüsen
(B: NORDENSTAM 3888). In den nach Norden anschlies-
senden Distrikten KEE, BET und GIB finden sich außer-
dem Exemplare, die entweder um die Nerven herum ver-
kahlen (B: NORDENSTAM 2192) oder, im Extremfall,
nahezu überhaupt keine Haare mehr, wohl aber noch
locker stehende Drüsen aufweisen (B: DE WINTER 3376).
Ähnliche Tendenzen sind auch bei M. umbellata zu
beobachten.
. parvifolia SCHINZ in Verh. Bot. Ver. Brandenb. 29:
61 (1888), emend. KERS in Bot. Not. 124: 208 (1971).
: STEINGRÖVER 106, Oranjefluß, Südgrenze von Lüderitz-
land.
: M. rosea DINTER ex KNUTH in Pflanzenreich IV, 129:
309 (1912), nom.nud. in syn. (DINTER 1191, Sandver-
haar). - M. umbellata auct.non HARVEY: MERXM. &
SCHREIBER, Prodr. Fl. SWA 64 : 5 (1966), quoad GIESS,
VOLK & BLEISSNER 5490.
: LUS (?) - BET! - KEE! - WAR!
: DINTER 1191, 5015, 8269; GIESS 10 312, 13 388; GIESS
& M. MÜLLER 12097; GIESS, VOLK & BLEISSNER 5490,
7046, 7101; MERXMÜLLER & GIESS 3631, 3681, 28 886;
NORDENSTAM 2193; ÖRTENDAHL s.n. ; PILLANS 6437,
6452; RANGE 710; STEINGRÖVER 106.
.trilobata KERSin Bot.Not. 121 : 48 (1968).
: G.C. THERON 1960, 7 miles N. of Narubis.
: KEE!
: DE WINTER 3548; G.C. THERON 1960.
.umbellata HARVEY in Fl.Cap. 1: 255 (1860).
: aus Kapland.
: M. rehmii SUESENG. & KARL in Mitt. Bot. München
1:47 (1950); T: STREY, s.n., Namib, am Kuiseb.
: KAO! - OU! - OU(Nb)! - OM! - OM(Nb)! - SW! - KAR! -
WIN! - REH! - MAL! - GIB! - LUS! - BET! - KERE.
: BELCK 54; DE WINTER & HARDY 7962; DE WINTER &
- 383 -
LEISTNER 5261; DINTER 128, 227, 8319; ESDAILE in
herb. ROGERS 15175; FLECK 221, 224a, 969; GIESS
3417, 3454, 3585, 3585b, 9151, 9409, 9617; GIESS &
LEIPPERT 7432; GIESS, VOLK & BLEISSNER 5093, 5699,
5933, 6812; IHLENFELDT, DE WINTER & HARDY 3403,
3244, KINGES 2164, 3194, 3199, 3336, 3455, 4545, 4692;
LEIPPERT in herb. VOLK 4656; MERXMÜLLER &
GIESS 1630; NELS s.n. ; NORDENSTAM 2197, 2269,
2290, 2396, 3686, 3741; SCHINZ 259, 260; SEYDEL 741,
2947, STREY s.n. ; VOLK 927, 2904, 6788, 11431,
12 177, 12411, 12556; H.&E. WALTER 1198, 1263, 1287,
1802, 4007, 4449.
: Die Art variiert im Gebiet, sowohl was die Behaarung
der Blattober- als auch der Blattunterseite anlangt:
Eine von OU südwärts bis nach BET und wahrscheinlich
sogar KEE verbreitete Form erinnert bezüglich der
Blattunterseite an M. luederitziana: die Nerven
tragen ähnlich den Stengeln, Blattstielen, Blütenständen
und Kelchblättern neben dichter, kurzer Flaumbehaarung
und gestielten Drüsen lange, steif abstehende weiße Haare
(B: DINTER 128). Mit nahezu gleicher Verbreitung wur-
den auch Pflanzen gefunden, deren Kelchblättern die
steifen, langen Haare + vollständig fehlen (teilweise ist
auch ein Rückgang dieses Haartyps auf den Nerven der
Blattunterseite zu beobachten, B: GIESS 9151). Vorerst
nur aus KAO liegen Aufsammlungen vor, deren Kelch-
blättern wie auch Blattunterseiten die steifen, langen
weißen Haare + vollständig fehlen (B: DE WINTER &
LEISTNER 5261). Ein einziger Beleg liegt bislang vor,
der nur auf den Kelchblättern, nicht aber auf den Nerven
der Blattunterseite steife, lange und abstehende Haare
trägt: NELS s.n., ''Hereroland'.
Die Blattoberseite kann bei allen unterschiedenen
Formen bis zu den Nerven hin flaumhaarig und drüsig
sein (OU bis BET, B: GIESS 9151), oder die Umgebung
der Nerven verkahlt (KAO bis BET, B: DE WINTER &
LEISTNER 5261). Nahezu ganz unbehaarte Blattoberseite,
die nur noch vereinzelte, gestielte Drüsen aufweist, fand
sich bisher nur an Pflanzen aus KAR und SW (B: GIESS
9617).
- 384 -
Untersuchte Aufsammlungen
Herr Prof. Dr.C.D.K.COOK, Botanischer Garten und Museum
der Universität Zürich, stellte dankenswerterweise die dort
verfügbaren Belege der hier zur Diskussion stehenden Monso-
nia-Arten zur Verfügung; Herr Prof. Dr. H. MERXMÜLLER nahm
regen Anteil am Fortgang dieser Studie und gab wertvolle Anre-
gungen; Herr L.E.KERS, Hortus Bergianus Stockholm, überließ
mir Arbeitsunterlagen und diskutierte brieflich die anstehenden
Probleme. Allen genannten Herren sei für die gewährte Unter-
stützung herzlich gedankt.
M. luederitziana Focke & Schinz
Südwestafrika
Distr. REH - 2317 (Rehoboth): Rehoboth, April 1889, FLECK
220a (K).
Distr. GIB - 2417 (Mariental): Farm Haribes (GIB 18), har-
ter Torro, 27.5.1963, LEIPPERT in herb. VOLK 4704 (M);
9.4.1956, VOLK 12272, 12274, (M); Haribes, Rote Kuppen,
28.3.1969, VOLK 6263, 6264 (M); Satansplatz (GIB 23), Sand-
steinfläche, 25.3.1911, DINTER 2040 (SAM). - 2417 (Mariental)/
2418 (Stampriet): Farm Orab (GIB 88), 12.5.1963, GIESS, VOLK
& BLEISSNER 6825 (M). - 2517 (Gibeon): 20 km nördlich Asab,
auf Kalk, 12.5.1963, S. BLEISSNER 241 (M).
Distr. BET - 2617 (Bethanie): Farm Kanas (BET 77), 12.5.
1965, U. MEYER 1 (M); 12 miles W. of Vis River on road to
Konkiep, stony veld, 14.4.1963, NORDENSTAM 2192 (M, S). -
2717 (Chamaites): Farm Huns (BET 106), in trockenem kleinem
Rivierbett, Zulauf zu großem Rivier, 26.9.1972, MERXMÜLLER
& GIESS 28839 (M, WIND).
Distr. KEE - 2618 (Keetmanshoop): 37 miles N of Keetmans-
hoop on road to Windhoek, 12.2.1968, KERS 2136 (S); Keetmans-
hoop, 28.5.1923, ALLMUTT s.n. (PRE 2719), (K). - 2619
(Aroab): 7 m West of Aroab, brown gravel flats, 3.5.1955, DE
WINTER 3376 (K, M). - 2718 (Grünau): Holoog, 6.2.1909,
- 385 -
H.H. W. PEARSON 4128 (K); Little Karas Mountains, western
foothills, Holoog, 19.1.1916, H.H. W. PEARSON 9755 (K).
Distr. WAR - 2717 (Chamaites): Naturschutzpark Fischfluß-
canyon, Lagerplatz, kleine Pfanne, 13.5.1965, U. MEYER 10
(M); Fischflußcanyon, Lager, Rivier, 30.3.1953, H. & E. WAL-
TER 2265 (K, M). - 2818 (Warmbad): 52 km South of Grunau,
grassland, 22.5.1974, GOLDBLATT 1875 (M). - 2819 (Ariams-
vlei): Road Ariamsvlei - Karasburg, 9 miles W. of Kums rail-
way station, 27.2.1968, KERS 2290 (S); Road Ariamsvlei - Karas-
burg, 8 miles from Ariamsvlei, 27.2.1968, KERS 2297 (S);
Stony plains between Kams and Nakop, 21.1.1916, H.H.W. PEAR-
SON 9708 (K); 2 miles W. of Nahob, 10.11.1956, THERON 1950
(K); Between Ariamsvley and Karasburg, 14.8.1961, sine col-
lector 2585 (K); 6 miles N. of Vellorsdrift Bridge, 24.4.1964,
NORDENSTAM 3888 (M, S); 26 miles E. of Karasburg, Kalahari
sand, 31.7.1965, LEACH & BAYLISS 13084 (Z).
Sidwestafrika, ohne genauen Fundort: Unterlauf des Oranje-
flusses, Südgrenze von Lüderitzland, 1886, STEINGRÖVER 105
(Z). - "Asop", 8.6.1965, LITTLEWOOD s.n. (NBG). - Bed of
Great Fish River, 8.12.1915, H.H. W. PEARSON 9275 (K).
Zwei weitere Aufsammlungen aus Südwestafrika passen nach
KERS nicht so recht ins Schema, er meint aber, sie sollten doch
unter M. luederitziana geführt werden:
Distr. GIB - 2517 (Gibeon): Gibeon, anno 1936, BOSS TM
36 161 '"'Peculiar type. Leaves rather small. Style c. 3 mm long''
(RK).
Distr. WAR - 2817 (Vioolsdrif): 19 miles N. of Viools Drift,
22. 7.1954, SCHELPE 215 ''Shrublet 40 cm high. Corolla pink,
Petals with purplish lines. Stigma c. 5 mm long. Leaves elongate
cordate. Very strange specimens.'' (BM).
Südafrika
Distr. Gordonia - 2821 (Upington): Areachap, 16 mls. NW
Upington, locally abundant on sandy soil between gravel, 14.4.
1961, LEISTNER 2265 (BM, K, M); between Upington and Keimos,
May 1915, GLOVER 10421 (K, Z); 16 1/2 miles from Upington
in dwyka conglomerate, 20.4.1928, J.B. POLE EVANS 2148 (Z).
Distr. Kenhardt - 2920 (Boomrivier): 21 miles SE of Kaka-
mas on road to Kenhardt, 26.2.1968, KERS 2299 (S); Kakamas -
- 386 -
Kenhardt road, 3 - 4 miles from settlement. Koppje summit,
11.7.1946, WASSERFALL 1044 (K). - 2921 (Kenhardt): 19 miles
ENE Kenhardt, red sand over limestone, 14.5.1961, LEISTNER
2319 (BM, K, M); 20 miles E. of Kenhardt, 15.5.1961, SCHLIE-
BEN 8806 (BM, K, M, Z); South of Kenhardt, 18.10.1928, HUT-
CHINSON 954 (K).
Südafrika, ohne genauen Fundort: Bushmanland, Putsiesroad,
26.9.1938, MIDDLEMOST s.n. (NBG).
M. umbellata Harvey
Südwestafrika
Distr. KAO - 1712 (Posto Velho): 64 km nordwestlich Oru-
pembe, auf weiten Flächen nahezu Reinbestände bildend, 24. 4.
1966, GIESS 9409 (M). - 1713 (Swartbooisdrif) / 1813 (Ohopoho):
3,5 m.N. of Ohopoho. Flats consisting of a coarse gravel formed
by small pieces of baked shale mixed with granite and limestone
fragments, 29.3.1957, DE WINTER & LEISTNER 5261 (M). -
1812 (Sanitatas): 20 Meilen südlich Orupembe, Rivier am Weg
nach Sarusas, 9.6.1963, GIESS & LEIPPERT 7432 (M).
Distr. OU(Nb) - 2013 (Unjab Mouth): 13 miles SE of Torra
Bai, Kopje, 15.4. 1964, NORDENSTAM 3741 (M); Pad Torra Bay -
Welwitschia, 33 mls. vor Farm Wereldsend (OU 715), Paßhöhe,
4.4.1963, IHLENFELDT, DE WINTER & HARDY 3244 (M).
Distr. OU - 2014 (Welwitschia): Kaokofeld zwischen Korikas
Flag und Ani=gab, 19.3.1885, W.BELCK 54 (Z). - 2015 (Otji-
horongo): Farm Pamela (OU 58), 6.3.1940, VOLK 2904 (M).
Distr. OM(Nb) - 2114 (Uis): Messumberge, Rivierbett im
Sand, 14.2.1966, GIESS 9151 (M); Brandberg, Numasschlucht,
17.6.1961, GIESS 3585 (M); Brandberg, Südostseite, ca. 5 Mei-
len südlich Tsisabschlucht, am Berg, 20.6.1961, GIESS 3535 b
(M).
Distr. OM - 2014 (Welwitschia)/ 2114 (Uis): Otjihorongo
Reserve, Westteil gegen Brandberg, 15.2.1958, MERXMÜLLER
& GIESS 1630 (M); 7 miles N of Uis on road to Sorris-Sorris,
in coarse sand, 10.4. 1964, NORDENSTAM 3686 (M).
Distr. OK - 2116 (Okahandja): Okahandja, lichte Buschsa-
vanne, Kiesboden, ohne Datum, DINTER 227 (Z).
- 387 -
Distr. SW - 2215 (Trekkopje): Tinkasfläche, Namib Desert
Park, Geröllfläche, 16.3.1967, GIESS 9617 (M). - 2315 (Rostock):
11 miles W of Kuiseb River Canyon on road to Walvisbay, Kopje
N. ofthe road, shale and quarzite, 27.4.1963, NORDENSTAM
2396 (M); Kuiseb Durchfahrt (SW 106), zwischen Glimmerschie-
fer auf kleinen kahlen Flächen, 25.3.1961, GIESS 3417 (M). -
Ohne genauen Fundort: ''Namib am Kuiseb', 29.12.1948, STREY
s.n., Holotypus von M. rehmii Suesseng. & Karl (M).
Distr. KAR - 2115 (Karibib): Farm Ameib (KAR 60), bei Mon
Repos, auf freier Fläche zwischen den Bergen, 20.3.1963, GIESS,
VOLK & BLEISSNER 5933 (M); Karibib, 5. 3.1953, KINGES 3194,
3199 (M); Hof der Schule, Karibib, Kalkboden, 15.3.1953,
KINGES 3336 (M); Karibib, Schulgrundstück, 2.5.1953, KINGES
3455 (M). - 2215 (Trekkopje): Salem (KAR 102), 27.7.1898,
DINTER 128 (Z);, Farm Habis (KAR 71), Granitgrusfläche, 13.2.
1963, GIESS, VOLK & BLEISSNER 5093 (M);, Farm Nudis (KAR
96), 13.12.1952, H. &E. WALTER 1198, 1263, 1287 (M); Pad
Windhoek - Swakopmund, Farm Donkerhuk (KAR 91), brauner
Sand, 15.3.1963, IHLENFELDT, DE WINTER & HARDY 3043
(M). - 2215 (Trekkopje)/ 2216 (Otjimbingwe): Okongava (KAR 72),
27.3.1956, SEYDEL 741 (Z). - 2216 (Otjimbingwe): Farm Otji-
sondu (KAR 36), Quarzgeröll, 7.6.1961, GIESS 3454 (M); Oko-
mitundu (KAR 24), 9.6.1961, SEYDEL 2947 (M); Farm Westfalen-
hof (KAR 23), 16.5.1953, H. &E. WALTER 4007 (M); Farm An-
schluß (KAR 112), Sandfläche, 15.3.1963, GIESS, VOLK &
BLEISSNER 5699 (M).
Distr. WIN - 2216 (Otjimbingwe): Otjisewa, Okamombonde
(WIN 45), April 1940, KINGES 4692 (M); Otjisewa, 7.1.1951,
KINGES 4545 (M); 113,5 km S. W. of Windhoek on road to Swakop-
mund, mika schist and lime, 13.3.1963, DE WINTER & HARDY
7962 (M).
Distr. REH - 2316 (Nauchas): Farm Djab (REH 26), anno
1953, E. RUSCH in herb. H. &E. WALTER 4449 (M); Farm Namib-
grens (REH 154), 13.3.1952, H. &E. WALTER 1802 (M). - 2317
(Rehoboth): Sendlingsgrab April 1889, Dr. FLECK 221 (Z);
Rehoboth, 17.2.1956, VOLK 11431 (M); Gravenstein (REH 65),
10.5.1963, LEIPPERT in herb. VOLK 4656 (M). - 2416 (Malta-
höhe): Blässkranz (REH 7), 24. 10. 1939, VOLK 927 (M); Büll-
sporter Fläche, 31.12.1934, DINTER 8319 (M, Z).
Distr. MAL - 2516 (Helmeringhausen): Amhub (MAL 78),
- 388 -
29.4.1885, SCHINZ 260 (Z); Duwisib (MAL 84), 1.5.1956, VOLK
12556 (M); Alt-Duwisib (MAL 84), Anfang April 1969, VOLK
6788 (M).
Distr. GIB - 2417 (Mariental): Haribes (GIB 18), Bergweide,
4.4.1956, VOLK 12177 (M); Haribes, Torro, 15.4.1956, VOLK
12411 (M); Farm Dabib (GIB 112), 3 Meilen nördlich Bahnstation
Salzbrunn, Kalkboden, 12.5.1963, GIESS, VOLK & BLEISSNER
5812 (M); Oberhof, 30 miles E of Maltahöhe, 13.2.1950, MAC-
DONALD 353 (BM).
Distr. LUS - 2616 (Aus): Aus, 1885, SCHINZ 259 (Z); 31
miles N. of Aus, 2 miles W of the main road on track to Excel-
sior, sandy flats, 18.4. 1963, NORDENSTAM 2269 (M).
Distr. BET - 2516 (Helmeringhausen): in dry river bed
near road to Maltahöhe, Helmeringhausen, 16.4.1949, KINGES
2104 (M); 8 miles N of Helmeringhausen on road to Maltahöhe,
stony ground near roadside, 19.4. 1963, NORDENSTAM 2290
(M). - 2617 (Bethanie): 14 miles W. of Konkiep (19 miles acc.
to signpost) at road junction to Bethanien, stony veld below
the hill, 14.4. 1963, NORDENSTAM 2197 (M).
Distr. KEE - 2718 (Grünau): sandy valley N. of Sabiesis,
5.2.1909, H.H. W. PEARSON 4111 (BM, K).
Südwestafrika, ohne genauen Fundort: Gross-Namaland,
1889, Dr. FLECK 969 (Z); Fischfluß, April 1890, Dr. FLECK
224 a (Z); Gt. Namaqualand, ROGERS 15175 (K, Z).
Siudratriaka
Distr. Van Rhynsdorp - 3118 (Vanrhynsdorp): Bitterfontein,
C.B.S. ZEYHER 184, Typus von M. umbellata Harvey (K).
Südafrika, ohne genauen Fundort: "Africa australis'
ZEYHER 1034 (K).
- 389 -
SUDWEST
AFRIKA
Abb. 1: Verbreitungskarte
Monsonia luederitziana N\
Monsonia umbellata ®
- 390 -
- 391 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 391 - 398 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
ÜBER SARCOCAULON MOSSAMEDENSE UND S. MARLOTHII
von
A. SCHREIBER und H. MERXMÜLLER
DE CANDOLLE gab in seinem Prodromus 1 : 638 (1824)
einer Sektion der Geraniaceengattung Monsonia L. mit suk-
kulenten Stämmchen den Namen Sarcocaulon,; er fügte
den Zusatz an: - An genus ? Zwei Jahre später stellte SWEET
(Hort. Brit. ed. I: 73 (1826) die Gattung Sarcocaulon auf. Nicht
allen späteren Autoren genügten die rein vegetativen Unterschie-
de gegenüber der Gattung Monsonia (stehenbleibende, verdor-
nende Blattstiele und sukkulente Stämmchen mit Harzmantel) zur
Abgliederung einer eigenen Gattung Sarcocaulon. So bezog
OLIVER (Fl. Trop. Afr. 1: 289, 1868) Sarcocaulon wieder
als Sektion in die Gattung Monsonia ein, und beschrieb gleich-
zeitig (l.c. :290) Monsonia mossamedensis, die WEL-
WITSCH im Küstengebiet Angolas bei Mossamedes gefunden
hatte.
HIERN (Cat. Welw. Afr. Pl. 1: 108, 1896) kombinierte dieses
Taxon um zu Sarcocaulon mossamedense. Er wies da-
rauf hin, daß Sarcocaulon marlothii Engler (in Bot. Jahrb.
10 : 31, 1888) aus Südwestafrika, Swakopgebiet, sich durch
stumpfe, nicht apikulate Kelchblätter von S. mossamedense
unterscheide. Tatsächlich sind auf der Abbildung Tafel IV, 1A
(Bot. Jahrb. 10, 1888) die Kelchblätter in Aufsicht dargestellt,
und man kann die rückenständigen, kurzen Spitzchen (0,5 - 2 mm)
nicht erkennen.
KNUTH (in ENGLER, Pflanzenreich IV, 129, 53. Heft: 313,
1912) setzte S. marlothii Engler synonym zu S. mossame-
dense (Welw. ex Oliver) Hiern ohne einen Kommentar zu geben.
ENGLER (Pflanzenwelt Afrikas III (1) : 707, 1915) legte dage-
gen ein energisches Veto ein: ''Eine ganz ausgezeichnete Art, wel-
che R. KNUTH fälschlich zu S. mossamedense (Welw.)Hiern
- 392 -
gezogen hat, ist S. marlothii Engler, eine bis 80 cm hohe
bäumchenähnliche Pflanze mit dunkelbraunem, dicken Wachs-
überzug, besonders in den Kieswüsten der Namib im Damara-
land, landeinwärts bis Okahandja, nördlich bis Karibib. Die in
den Kieswüsten bisweilen ziemlich häufig auftretenden hohen und
verzweigten Wachsskelette machen einen eigenartigen Eindruck.
S. mossamedense (Welw.) Hiern, bei Mossamedes, unter-
scheidet sich durch niederliegende graue, im Alter oft kalkweiße
Zweige''. DINTER (Index der aus Südwestafrika bis zum Jahre 1917
bekannt gewordenen Pflanzenarten XXI - Feddes Repert. 23: 228,
1926) folgte ENGLER und führte alle aus SWA vorliegenden ein-
schlägigen Belege unter S. marlothii Engler.
REHM veröffentlichte 1935 (Bot. Jahrb. 67: 264 - 274) eine
zusammenfassende Arbeit: ''Die Gattung Sarcocaulon (DC.) Sweet".
Er vereinigte Sarcocaulon marlothii wieder mit S. mossa-
medense (S. 264), doch schrieb er auf S. 265: 'S. mossame-
dense (Welw.) Hiern scheint in zwei Formen zu zerfallen; im
Norden seines Gebietes (Südwestafrika von Angola bis südlich
Maltahöhe) bildet es niedrige, 30 - 50 cm hohe Büsche, nach An-
gabe F. v. WETTSTEINs häufig als Begleitpflanze von Welwitschia.
Im Süden und weiter im Innern tritt es als etwa 1,5 m hoher
Strauch auf. In Blatt- und Blütenform sind zwischen beiden keine
merklichen Unterschiede vorhanden".
Auch noch im Prodromus einer Flora von Südwestafrika (64: 15,
1966) wurde der REHMschen Auffassung gefolgt, das vorliegende
Material schien sie zu bestätigen. REHMs Angaben bezüglich der
Höhe der Stämmchen (1 bis 1,5 m) konnten allerdings nicht über-
nommen werden, denn die Angaben der Sammler gingen nie über
1 m Höhe hinaus. Innerhalb dieser Sippe konnte auch keine Dif-
ferenzierung entsprechend der REHMschen Angabe bestätigt wer-
den. Tatsächlich lag aber den Bearbeitern (wie schon REHM) aus
Südwestafrika einheitlich nur S. marlothii vor.
Erst Neufunde aus dem nordwestlichen Küstengebiet Südwest-
afrikas erbrachten jetzt den Beweis, daß im Gebiet tatsächlich
zw ei Arten vorkommen, nämlich:
1) die schon lange bekannte, durch zahlreiche Aufsammlungen
belegte Form mit schlanken, aufrechten, bis meterhohen
Stämmchen entspricht S. marlothii. Gesicherte Vorkommen
in den Distrikten OU(Nb), SW, KAR, REH und MAL,
- 393 -
2) Pflanzen von ca. 30 cm Höhe und 40 cm Durchmesser mit
gedrungenen, oft + niederliegend-ausgebreiteten Stämmchen
entsprechen S. mossamedense. Gesicherte Vorkommen:
bislang nur im Küstengebiet von KAO/OU(Nb) und OM(Nb).
Die Unterschiede der beiden in SWA verbreiteten Arten seien
hier in Form einer Tabelle dargestellt:
S. mossamedense S. marlothii
Stämmchen dick, gedrungen, schlank, aufrecht,
oft niederliegend, bis meterhoch
bis 30 cm hoch
Blattstiele gedrängt stehend, nicht gedrängt ste-
(verdornend) Dornen bis ca. hend, Dornen bis
3 cm lang 5,5 cm lang
Blattspreite 2-4 :2-4,5 cm groß 1-2 :1-2,5 cm groß
Nerven der Blatt- sehr stark hervor- wenig hervortretend
unterseite tretend
Blattrand schwach lobulat, nicht lobulat,
gesägt-gezähnt gesägt-gezähnt
Vorblätter am Grund oder et- immer am Grund des
was über dem Grund Blütenstieles inse-
des Blütenstieles riert
oder kurz unterhalb
der Mitte desselben
inseriert
Kelchblätter 10-13 : 3-5 mm groß 5-10 : 2,5-5 mm
groß
rückenständiges 2,5-5,5 mm lang, 0,5-2 mm lang, die
Spitzchen des seitlich stark ganz kurzen seitlich
Kelchblattes zusammengedrückt kaum oder nicht
zusammengedrückt
Kronblätter 20-27 : 10-18 mm 12-23 :6-15 mm
groß groß
- 394 -
Sarcocaulon marlothii Engler in Bot. Jahrb. 10 : 31 (1888).
Synonym: Sarcocaulon mossamedense auct.non (Welw. ex Oliver)
Hiern: Merxmüller & Schreiber, Prodr. Fl. SWA 64:
15 (1966), pro parte maxima
Typus: Südwestafrika; Hereroland, in lapidosis aridis,
Hykamkab, alt. 300 m, florif. Majo 1886, MARLOTH
1217.
Verbreitung: Südwestafrika
Südwestafrika
Distr. OU(Nb) - 2013 (Unjab Mouth): Farm Wereldsend
(OU 715), 0,5 mile N. of the farm house, stony kopje, 18.4.1964,
NORDENSTAM 3799 (M).
Distr. SW - 2115 (Karibib): Graniet, 18.2. 1958, MERXMÜL-
LER & GIESS 1695 (M). - 2214 (Swakopmund): 10 miles E. of
Hentiesbay on road to Usakos, 16.3.1963, DE WINTER & HARDY
8048 (M). Rössingberge, März 1958, MERXMÜLLER & GIESS
2196 (M). - 2215 (Trekkopje): Berge bei den Welwitschflächen,
27.8.1939, REHMs.n. (M).
Distr. KAR - 2115 (Karibib): Stadt Karibib, auf Marmor am
Klippenberg, ca. 1150 m.ü.M., 7.5.1957, SEYDEL 1126 (M).
Karibib, Kalksteinberge, 18.1.1934, DINTER 6748 (M). Karibib,
Burgberg, am Hang, 15.2.1953, KINGES 3218 (M). - 2215 (Trek-
kopje): Nawachab, April 1958, DE WINTER, weiterkultiviert in
hort., GIESS 4432 (M). Farm Tsabichab, Teil von Nawachab, im
Fels am Ufer von Quellbach, 10.5.1973, GIESS 12742 (M). -
2216 (Otjimbingwe): Farm Otjozondu, 22.2.1953, H. & E. WALTER
1472 (M).
Distr. REH - 2316 (Nauchas): Farm Djab, auf Graten der
Namibrandberge, 26. 12. 1957, MERXMÜLLER & GIESS 891 (M).
43 miles SSW of road junction at Marienhof, mountains W of the
road, 21.4.1963, NORDENSTAM 2316 (M).
Distr. MAL - 2416 (Maltahöhe): Farm Friedland, 21.3.1953,
H. &E. WALTER 2099 (M). - 2516 (Helmeringhausen): Duwisib,
exponierter Felshang, 2.5.1956, VOLK 12601 (M). Pass zum
post Zentrum, 1.4.1969, VOLK 6300 (M).
Südwestafrika, ohne genauen Fundort: südliches Kaokoveld,
1955/1956, VON KOEHNEN 113 (M).
- 395 -
Aufsammlungen aus dem Gebiet, die uns bislang nur aus der
Literatur bekannt wurden:
Distr. SW - Pforte, DINTER 182; Welwitsch, DINTER s.n.;
Heigamkab (Haigamkab), WITPORT 12; Hussab, GÜRICH s.n.
Distr. KAR - Karibib, RAUTANEN 530; Usakos, GÜRICH s.n. ;
Johann Albrechtshöhe, DINTER s.n. ; Okakwejo, DINTER s.n.
Distr. REH - Gansberg, FLECK 463; Büllsporter Kalkberge,
DINTER 2123.
Distr. MAL - Duwisib, RANGE 1049.
Sarcocaulon mossamedense (Welw.ex Oliver) Hiern, Cat. Welw.
Afr.Pl. 1: 108 (1896).
Basionym: Monsonia mossamedensis Welw.ex Oliver, Fl.
Trop.Afr. 1: 290 (1868).
Typus: Angola, Serra de Montes Negros to the east
of Mossamedes, 100 - 200 ft. above the sea,
10. August 1859, WELWITSCH Nr. 1607.
Verbreitung: Angola, Südwestafrika.
Angola
Mossämedes - 1512 (Mossämedes): ABREU 50 (BM, COI);
km 70 do Caminho Ferro, alt. 300 - 450 m, 19.5.1937, EXELL
& MENDONGA 2175 (BM, COI, LISC.); interior de Mossämedes,
JESSEN 333 (B); Montes Negros, 10.8.1859, WELWITSCH 1607
(BM, COI, K, LISU).
Stdm est rıka
Distr. KAO/OU(Nb) - 1912 (Hoanib Mouth): Wasserstelle
Ausis im Hoanib Rivier, häufig im Felshang oberhalb des
Dünensees, 1.4. 1974, MERXMÜLLER & GIESS 30 667 (M, WIND).
Distr. OM(Nb) - 2113 (Cape Cross): Cap Cross, 100 km
nördlich Swakopmund, 14.3.1935, DINTER 8467 (M); Lagunen-
berg bei Kreuzkap, 15.6.1961, GIESS 3563 (M). - 2114 (Uis):
Messumberge, Geröllhalde bei Damm, 19.3.1967, GIESS 9654
(M).
- 396 -
Korrektur zum Schlüssel für die Gattung Sarcocau-
lon in Südwestafrika (Prodr. Fl. SWA 64 : 14, 1966):
4 Blattspreiten unregelmäßig gekerbt bis gezähnt, Dornen
bis 6 cm lang
6 Blattspreiten + nierenförmig mit gesägt-gezähntem Rand,
meist nur sitzende Drüsen tragend. Blatt- und Blüten-
stiele drüsig flaumhaarig. Kronblätter hellrosa bis leuch-
tend rosenrot
7 bis meterhoher Strauch mit schlanken, aufrechten '"ker-
zenartigen' Stämmchen. Abstand zwischen den Blättern
meist ca. 1 cm; Blattstieldornen bis 5,5 cm lang; Blatt-
spreite 1 - 2:1 - 2,5 cm groß, Rand gesägt-gezähnt.
Vorblätter am Grund des Blütenstieles ansitzend. Kelch-
blätter 5 - 10: 2,5 - 5 mm groß, das rückenständige
Spitzchen nur 0,5 - 2 mm lang. Kronblätter 12 - 23:
6 - 15 mm groß:
marlothii
7 niederliegend-ausgebreitete, nur ca. 30 cm hohe Sträu-
cher mit dickeren, gestauchten Stämmchen. Blätter ge-
drängt stehend; Blattstieldornen bis höchstens 3 cm lang;
Blattspreite 2-4 :2 - 4,5 cm groß, Rand schwach lobu-
lat, gesägt-gezähnt. Vorblätter nahe dem Grund des
Blütenstieles oder unterhalb der Mitte desselben ansit-
zend. Kelchblätter 10 - 13:3 - 5 mm groß, das rücken-
ständige Spitzchen 2,5 - 5,5 mm lang. Kronblätter 20 -
27 : 10 - 18 mm groß:
mossamedense
6 Blattspreiten + keilförmig mit unregelmäßig gekerbtem
Kandımmass.e
22.
- 397 -
Korrektur zur Enumeratio der südwestafrikanischen
Sarcocaulon-Arten (Prodr. Fl.SWA 64 : 15, 1966):
S. marlothii ENGLER in Bot. Jahrb. 10 : 31 (1888).
T: Marloth 1217, Hykamkab.
S: S. mossamedense auct.non (WELW. ex OLIVER) HIERN:
MERXMÜLLER & SCHREIBER, Prodr. Fl. SWA 64 : 15
(1966), pro parte maxima
V: KAO/OU! - OU(Nb)! - OK - SW! - KAR! - REH!- MAL!
B: DE WINTER & HARDY 8048; DINTER 6748; GIESS 4432,
12 742; KINGES 3218; MERXMÜLLER & GIESS 891, 1695,
2196; NORDENSTAM 2316, 3799; SEYDEL 1126; VOLK
6300, 12601;H. & E. WALTER 1472, 2099.
S. mossamedense (WELW. ex OLIVER) HIERN, Cat. Welw.
Afr.Pl. 1: 108 (1866).
T: aus Angola.
S: Monsonia mossamedensis WELW. ex OLIVER, Fl. Trop.
Afr. 1: 290 (1868).
: KAO/OU(Nb)! - OM(Nb)!
: DINTER 8467; GIESS 3563, 9654; MERXMÜLLER &
GIESS 30 667.
A: Die sterile Aufsammlung DINTERs wird auf der Schede
als "'promontorii'' bezeichnet.
u<
- 393 -
SODWEST
AFRIKA
100km
HI
Abb. 1: Verbreitungskarte
Sarcocaulon mossamedense &
Sarcocaulon marlothii ® (On.v.)
- 399 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 399 - 402 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
EINE NEUE ART DER GATTUNG MICROGLOSSA DC.
von
J. GRAU
Wie an anderer Stelle (GRAU 1973) schon kurz berichtet,
ist die Gattung Miceroglossa in der bisher angewendeten
Weise nur unzureichend charakterisiert. Merkmale, wie etwa
die Länge der Ligulae (PHILLIPS 1951 oder DYER 1975), müs-
sen zumindest im Bereich der Astereae alsnur bedingt
gattungstauglich angesehen werden. So können die zur Rispe ver-
einigten, relativ kleinen Köpfchen, die flachen und mehr als
zweirippigen Achänen, der deutlich einreihige Pappus und der
schuppige Köpfchenboden besser zur Gattungsumschreibung die-
nen. Die hier genannten Voraussetzungen erfüllt auch eine bisher
Felicia zugerechnete Art aus dem südöstlichen Afrika. Sie
soll hiermit als südlichster Vertreter der GattungMicro-
glo s sa zugeordnet werden.
Microglossa caffrorum (Less.) Grau, comb.nov.
Typus: Caffraria, KREBS 178 (S) !
Syn.: Aster caffrorum Less., Syn. Comp. : 179 (1832) - Felicia
caffrorum (Less. ) ee Gen. et Sp. Ast. : 214 (1833) -?
Felicia caffrorum (Less.) Nees ß validior DC., Prodr.
V: 221 (1836).
Untersuchte Aufsammlungen:
CAPE PROVINCE
Uniondale: Konga Peak near Braam river, 1949, ESTERHUYSEN
16 313 (BOL, PRE).
Humansdorp: Konga River Poort, on road from Zuur to Anys,
1100 ft, 1925, FOURCADE 3062 (BOL).
- 400 -
Albany: nr. Grahamstown, 2000 ft., 1893, SCHÖNLAND 766 (NH) -
Grahamstown, 1899, GLASS 1885 (SAM) - Albany, 1924, BARKER
5179 (PRE) - Grahamstown, MAC OWAN 258 (NH) - Bothasberg,
2200 ft., MAC OWAN 636 (E) - Bothasberg, 2000 ft., MAC OWAN
637 (NH, S) - in mountain woods near Grahamstown, MAC OWAN
1146 (BOL) - Bothasberg, MAC OWAN (SAM).
Genauer Fundort nicht zu ermitteln: Caffraria, KREBS 178 (S) -
SCOTT ELLIOT (E) - Brookh Poort, MAC OWAN 679/3180 (PRE).
Beschreibung: Aufrechter stark verzweigter Strauch. Blätter
wechselständig, relativ dicht, lanzettlich, ganzrandig, undeutlich
kurz gestielt, bis 30 x 5 mm, mit nach unten umgerolltem kurz
borstigem Rand, auf der Mittelrippe kurz drüsig, sonst kahl.
Köpfchen zahlreich (über 20) in corymbos gehäufter Rispe, an
bis zu 2 cm langen, locker schuppig beblätterten, kurz borstigen
Pedunkeln. Involucrum 3- bis 4-reihig, Köpfchenboden grubig-
schuppig. Hüllblätter 1,5 x 0,6 mm (die äußeren) bis 3x 1,3 mm
(die inneren) groß, kahl oder vereinzelt sehr kurzborstig, grün-
braun, am Rand kurz gefranst. Zungenblüten ca. 12, Ligula blau,
bis 7x 1,5 mm. Scheibenblüten zahlreich, Krone gelb, bis 3 mm
lang, Griffelanhängsel kurz, + gestutzt, mit wenigen Fegehaaren.
Pappusborsten gleichlang, abfallend, kurz gezähnt, gelblich weiß,
bis 3 mm lang. Achänen obovat, 2x 0,9 mm, gelbbraun, glatt,
kahl, flach. Die eine Flanke einrippig, die andere mit zwei dicht
nebeneinanderliegenden Rippen.
Mieroglossa caffrorum kommt nur in zwei
kleinen, getrennten Arealen in den Kouga Mts und um Grahams-
town vor. Wenn sie auch keiner der bekannten Arten der Gattung
näher zuzuordnen ist, sprengt sie auch habituell nicht den Rah-
men der Gattung. Die von DE CANDOLLE beschriebene var.
validior dürfte in die Variationsbreite vonM. caffro-
r um fallen; Originalmaterial davon war mir jedoch nicht zu-
gänglich.
Summary
Felicia caffrorum (Less.) Neesisincluded inMicro-
glossa. It differs from Felicia in its inflorescence type,
in having (indistinctly) three-ribbed achenes and alveoles of the
- 401 -
capitula with scaly margins. It is found in the Southeastern Cape
Province.
Bıteriatur
DYER, R.A.: The Genera of Southern African Flowering Plants.
I Dicotyledones. (1975).
GRAU, J.: Revision der Gattung Felicia (Asteraceae). Mitt. Bot.
München IX : 195 - 705 (1973).
PHILLIPS, E.P.: The Genera of South African Flowering Plants.
Bot. Surv. S. Afr. Mem. 25 (1951).
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- 403 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 403 - 410 | 16. 10. 1976 | ISSN 0006-8179
CHROMOSOMENZAHLEN VON
SÜDAMERIKANISCHEN HAPLOPAPPUS- ARTEN
von
J. GRAU
Die GattungHaplopappus besitzt in Nordamerika,
ihrem wahrscheinlichen Ursprungsgebiet, gegen 95 Arten, ver-
teilt auf 17 z. T. recht heterogene Sektionen. In Südamerika kom-
men ca. 65 meist nahe verwandte Arten vor. Während die nord-
amerikanischen Arten gut untersucht und zu ca. 80% in ihrer
Chromosomenzahl bekannt sind (ANDERSON et al., 1974), ist
die Information über die südamerikanischen Arten spärlich; pub-
lizierte cytologische Daten existieren,soweit mir bekannt ist,
überhaupt nicht. Die südamerikanischen Arten werden vom
Monographen, HALL (1928), auf 5 Sektionen verteilt, von denen
eine, die Sekt. Diplostephioides, mittlerweile von
CUATRECASAS (1969) mit ihren 8 Arten zu Recht als eigene Gat-
tung abgetrennt worden ist. Die Arten der restlichen 4 Sektionen
zeichnen sich mit wenigen Ausnahmen durch relativ große Ähn-
lichkeit aus und HALL selbst bezweifelt in manchen Fällen die
Notwendigkeit ihrer Zuteilung zu verschiedenen Sektionen.
Während eines Aufenthaltes in Chile im März-April 1975
war es mir möglich von Vertretern aller 4 Sektionen reife Achä-
nen zu sammeln und auf diese Weise 8 Arten zu kultivieren und
cytologisch zu untersuchen. Die untersuchten Arten sind nach
dem System HALLs geordnet; die bei HALL fehlende Art H. ta e-
d a Reiche findet ihren Platz nach den HALLschen Kriterien in
der Sektion Polyphylla (siehe hierzu auch GRAU 1976).
- 404 -
SektionHaplopappus
H.chrysanthemifolius (Less.) DC. 2n = 10
Chile, Prov. Valparaiso, Küste bei
Concön; Grau, Nr. 1605
H. macrocephalus (Less.) DC. 2n = 10
Chile, Prov. Curicö, Valle del Teno
ca. 2000 m; Grau, Nr. 75 - 217
SektionSteriphe
H. pedunculosus Remy in Gay 2n = 10
Chile, Prov. Concepcion, Küsten-
kordillere bei Petril;
Grau, Nr. 1414
SektionPolyphylla
HH... 0.119085 uss;De: 2n = 10
Chile, Prov. Aconcagua, Zapallar
Cerro de la Cruz, ca. 50 m; Grau, Nr. 1398
H. mucronatusHook. & Arn. 2n = 10
Chile, Prov. Coquimbo, Cuesta
Buenos Aires nördl. La Serena;
Grau, Nr. 1588
H. taeda Reiche 2n = 10
Chile, Prov. Curicö, Valle del Teno
Bei der Mündung des Rio Maloi.d.
Rio Vergara, 2000 m; Grau, Nr. 1588
Sektion Xylolepis
H. parvifolius(DC.) Gray 2n = 10
Chile, Prov. Coquimbo, bei
La Serena; Grau, Nr. 72 - 23
H. macraeanus (Remy) Reiche 2n = 10
Chile, Prov. Coquimbo, Panamericana ca.
15 km südl. der Abzweigung nach Tongoy;
Grau, Nr. 1627
Abb.1. somatische Metaphaseplatten von a) Haplopappus macraea-
nus, b) Haplopappus muricatus, c) Haplopappus peduncu-
losus, d) Haplopappus macrocephalus, e) Karyogramm
von Haplopappus foliosus.
- 406 -
DiskussionundSchlußfolgerungen
Auffallendstes Ergebnis ist die Übereinstimmung in Chromo-
somenzahl und Chromosomengestalt bei allen untersuchten Arten
(Abb. 1a - c). Es ist daher möglich, ein Karyogramm als stell-
vertretend für alle untersuchten Arten gelten zu lassen (Abb. 1e).
Diese Tatsache unterstreicht die engen Beziehungen der unter-
suchten Sippen, die sich auch in anderen Merkmalen, wie Habitus,
Fruchtform etc, zeigen. Die Übereinstimmung wesentlicher Merk-
male auch fast aller anderen südamerikanischen Haplopappi
mit den untersuchten Arten zeigt die enge Zusammengehörigkeit
des südamerikanischen Zweiges dieser Gattung überhaupt. So kann
man mit einiger Sicherheit vermuten, daß wenigstens bei einigen
weiteren Arten, wenn nicht gar allen, die Chromosomenzahl
n = 5 und der gleiche Karyotyp zu finden sein werden. Dies wird
durch die Tatsache unterstrichen, daß von R. JACKSON, Lubbock
Texas, zwei weitere chilenische Arten mit n = 5 gezählt werden
konnten (STEBBINS, brieflich).
Ausgeschlossen aus diesem engen Verwandtschaftskreis
müssen unter den südamerikanischen Haplopappi neben den
8 Arten der GattungLlerasia (der ehemaligen Sektion Di-
plostephioide s) lediglich drei Sippen werden: Es sind
dies der eigenartige Haplopappus pectinatus Phil.
und der nahe verwandte oder vielleicht sogar identische Haplo-
pappus araucanus Phil. mit deutlich andersartigen
Köpfchen, Achänen und Habitus. Möglicherweise ist mit diesen
Sippen auhHaplopappus prunelloides (Less.)DC.,
der ähnliche Abweichungen zeigt, näher verwandt. Diese drei
Arten stehen jedenfalls deutlich außerhalb der Hauptmasse der
südamerikanischen Haploppapi und repräsentieren einen
anderen Typ.
Die nächsten Verbindungen des Großteils der südamerikani-
schen Arten bestehen zur nordamerikanischen Sektion Hazar-
dia, die im Augenblick mit 10 Arten geführt wird. Von den
Vertretern dieser Sektion schreibt HALL (l. c. p. 40)"Hazar-
di aincludes some species which closely simulate certain ones
of South America, but there is no evidence of a direct connec-
tion". An anderer Stelle (l.c.p. 29) urteilt er über den nord-
amerikanischen H. berberidis und den südamerikanischen
H. mucronatus: '"Ifthese species grew in the same region
they certainiy would be included within a single section, but it
is believed that their similarities are due chiefly to external form
- 407 -
and do not indicate a close relationship". Die Ähnlichkeiten wer-
den noch deutlicher, wenn man zum Vergleich mitH. berberi-
dis etwaH. micerophyllus heranzieht; zudem bestehen
sie im Gegensatz zu HALL nicht nur auf Äußerlichkeiten. So zei-
gen fruchtanatomische Untersuchungen eine sehr gute Überein-
stimmung zwischen den Arten der SektionHazardia und den
südamerikanischen Sippen. Diese Tatsache gewinnt an Gewicht,
wenn die abweichenden Fruchtstrukturen der anderen nordameri-
kanischen Sektionen zum Vergleich herangezogen werden. Schließ-
lich spricht auch die Cytologie nicht gegen einen solchen Zusam-
menhang. Bei den untersuchten nordamerikanischen Arten der
Sektion Hazardia treten die Chromosomenzahlen n = 4,5
und 6 auf. Diese vom Grundtyp x = 9 abgeleiteten Zahlen passen
gut zu den Zahlen der südamerikanischen Arten. Interessant wäre
hier noch ein morphologischer Vergleich der Chromosomen. Lei-
der stand mir im Augenblick kein lebendes Material dieser Arten
zur Verfügung; bei den Erstveröffentlichungen der entsprechenden
Zählungen fehlen Abbildungen somatischer Metaphaseplatten, die
Aufschluß über die Chromosomenmorphologie geben können. Eine
Übereinstimmung könnte eine nahe Verwandtschaft wohl eindeutig
beweisen.
Aus den Untersuchungsergebnissen lassen sich Schlußfol-
gerungen in zwei Richtungen ziehen. Zunächst ergeben sich Kon-
sequenzen für die Sektionsumschreibung. Ich halte es für ange-
bracht, die südamerikanischen Haplopappi mit Ausnahme
der drei oben genannten Arten sowie der Arten der Gattung L1e-
rasia unter einer Sektion zusammenzufassen. Mit dieser Sek-
tion, diieHaplopappus heißen müßte, sollte auch die nord-
amerikanische Sektion Hazardia vereinigt werden.
Zur Geschichte der Gattung in Südamerika lassen sich Ver-
mutungen anstellen. Die in Nordamerika reichgegliederte Gattung,
mit ihrem Ursprungszentrum in Mexiko, scheint drei Gruppen
nach Südamerika entsandt zu haben, die dort unterschiedliche
Entwicklungen genommen haben. Eine vielleichtälteste strauchi-
ge Gruppe, jetzt schon als eigene Gattung Llerasia aus-
differenziert, ist von Ekuador bis Peru verbreitet. Eine zweite
Gruppe wohl jüngerer Herkunft hat im wesentlichen in Chile eine
vielfältige sekundäre Entwicklung genommen; die oft nur unzu-
reichende Ausdifferenzierung der Arten und die über einen weiten
Bereich gleichbleibende Chromosomenzahl sprechen für ein rela-
tiv geringes Alter dieses Formenkreises. Die stärker aneuploide
- 408 -
Struktur der Sektion Hazardia läßt dagegen, wie auch aus
anderen Gründen, ein höheres Alter dieses Zweigs des Verwandt-
schaftskreises vermuten. Eine dritte Gruppe bilden schließlich
die drei oben ausgegliederten Arten, die einen mehr reliktären,
bzw. nicht entfalteten Eindruck machen. Auch diese Arten zeigen
möglicherweise Beziehungen zu nordamerikanischen Arten, die
aber erst noch überprüft werden müssen,
Südamerika ist also vonHaplopappus, wie auch von
vielen anderen Gattungen, sekundär besiedelt worden und zeigt
dies in einer typisch verarmten Auswahl aus einem wesentlich
reicheren Grundstock mit einer sekundären Entwicklung eines
einzelnen Formenkreises.
Prof. Dr. L. STEBBINS danke ich für die Hinweise auf wei-
tere Zählungen südamerikanischer Sippen, Frl. C. VELEZ für
Informationen über die Fruchtanatomie.
Summary
8 species of all 4 Southamerican sections of the genus
Haplopappus have been investigated cytologically. For all
species the chromosome number of 2n = 10 has been counted. The
karyotype of all species is very similar consisting of only acro-
centric chromosomes including one pair of remarkable satellite
chromosomes.
This fact and morphological reasons too support an inclusion
of all SouthamericanHaplopappi (with the exception of few
more distinct species) into one section, the secionHaplopap-
pus. With this section the Northamerican sectionHazardia
is to be united.
The section Haplopappus in this circumscription has
in South America a rich, secondary and probably more younger
center of evolution. In North America it is represented by few
but cytologically,more differentiated and perhaps older species.
Resumen
Se hace el estudio citolögico de 8 especies de las 4 secciones
Sudamericanas del ggneroHaplopappus. Para todas las
- 409 -
especies se determina el nümero de cromosomas de 2n = 10.
El cariotipo de todas las especies es muy similar, formado sölo
por cromosomas acroce®ntricos incluyendo un par de cromosomas
con sat@lite notable.
Este hecho junto a razones morfolögicas, permite incluir
todos losHaplopappus Sudamericanos (con excepcion de
unas pocas especies diferentes) en una seccion, la secciön
Haplopappus. En esta secciön deberia incluirse tambien
la seccion NorteamericanaHazardia.
En este sentido la seccion Haplopappus tiene en
America del Sur un centro de evoluciön rico, secundario y proba-
blemente maäs reciente. Se encuentra representada en Norte-
america por pocas especies pero con mayor diferenciacion
citolögica y probablemente mäs antiguas.
Literatur
ANDERSON, L.C.,D.W. KYHOS, T. MOSQUIN, A.M. POWELL
& P. H. RAVEN: Chromosome numbers in Compositae
DX. Haplopappus and other Astereae. Amer.J.Bot. 61:
665 - 671 (1974). an,
CUATRECASAS, J.: Primera Flora Colombiana. 3. Compositae -
Astereae. Webbia 24: 1 - 335 (1969).
GRAU, J: Haplopappus taeda Reiche. Mitt. Bot. München 12:411-416
(1976).
HALL, H.M.: The genus Haplopappus. A phylogenetic study in
the Compositae. Carnegie Inst. of Washington Publ.
389: 1 - 391 (1928).
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- 411 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 411 - 416 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
HAPLOPAPPUS TAEDA REICHE
von
J. GRAU
HALL nennt in seiner Monographie der GattungHaplo-
pappus (1929) eine Reihe hauptsächlich von PHILIPPI be-
schriebener Arten "unsufficiently known'. Dies geht unter an-
derem darauf zurück, daß der Schwerpunkt der Monographie auf
den nordamerikanischen Arten liegt, während die südamerikani-
schen nicht so detailliert behandelt werden.
Unter diesen ungeklärten Arten befinden sich drei -
H. graveolens (Phil.) Reiche, H. latifolius (Phil.)
Reiche, H. taeda Reiche - die augenscheinlich eine relativ
eng zusammengehörige Gruppe recht auffälliger Pflanzen bilden,
die aus den nicht sonderlich vielgestaltigen chilenischen Haplo-
pappi etwas stärker hervorgehoben sind. Allen drei Arten
sind die ausgesprochen großen, starren, stark harzigen Blätter,
die bevorzugt in Rosetten angeordnet sind, die lang bis extrem
lang gestielten relativ großen discoiden Köpfchen, sowie die be-
haarten Achänen gemeinsam. Nach der bei HALL vorgenomme-
nen Einteilung sind sie der Sektion Polyphylla zuzuordnen.
Von den drei genannten Arten sindH. graveolensundH.
t ae da die am nächsten verwandten. Die letztgenannte der drei
Arten konnte am locus classicus gesammelt, kultiviert und unter-
sucht werden; ihre bisher unvollständige Beschreibung kann
hiermit vervollständigt werden.
- 412 -
Haplopappus taeda Reiche, Flora de Chile III : 295 (1902), nom.
nov.
Syn.: Haplodiscus peteroanus Phil. An. Univ. Santiago 87:
620 (1894)
non Haplodiscus peteroanus Phil. An. Univ. Santiago 87:
609 (1894).
Basal verholzte, kurz über dem Boden je nach Alter reich
verzweigte, bis ca. 1 m hohe, ausdauernde, kahle Pflanze. Jede
seitliche Verzweigung mit einer lockeren (Sproßbereich ca. 6 -
8 cm umfassend) Rosette beginnend. Blätter starr, bis 15x 4 cm,
oblanzeolat, undeutlich in einen bis 8 mm breiten Stiel verschmä-
lert, spitz, randlich kurz (bis 2 mm) stachelspitzig gezähnt
(10 bis 17 Zähne je Seite), unterseits mit deutlich hervortretender
Mittelrippe und schwach ausgebildeten schräg nach vorne gerichte-
ten Seitennerven, im übrigen fein netzig genervt, unterschiedlich
stark, bisweilen völlig lackartig mit harzigen Ausscheidungen
überzogen, mit unangenehm dumpfen Geruch. Ältere Blätter an
der Basis nach rückwärts umgebogen und + dicht dachartig dem
Sproß anliegend. Sproß nahezu blattlos (wenige wesentlich kleinere
Blätter an den Verzweigungen), hochaufgerichtet, bis ca. 80 cm,
unverzweigt bis wenig verzweigt (bis zu drei Seitenäste), rund,
harzig glänzend. Am Ende jeder Verzweigung ein einzelnes Köpf-
chen, darunter wenige schuppige Brakteen. Köpfchen ca. 2 cm
lang, discoid. Hüllschuppen dachig, zahlreich, stumpf, kahl,
gelbbraun glänzend, mit dunkelbrauner Zeichnung im oberen Teil
und meist drei dunkelbraunen Längsrippen; die äußeren 5 x 4 mm,
undeutlich dreizähnig, die mittleren 8x 3 mm, die inneren 14 x
l mm und ungezeichnet. Die Blüten 9 mm lang, gelblich, oben
dunkelrot gefärbt. Griffelanhängsel eiförmig - dreieckig. Pappus-
borsten zahlreich, gelbbraun, bis 7 mm lang, etwa gleich lang,
kurz gezähnt, persistent. Achänen 7 x 1,5 mm, schmal obovat,
fahlbraun, undeutlich ca. 20-rippig, gleichmäßig dicht mit langen
zarten zweispitzigen Haaren besetzt. Chromosomenzahl 2n = 10.
Abb. 1 a) Habitus einer blühenden Rosette, b) Hüllschuppen, die
äußersten links oben, die innersten rechts unten, c) reife
Achäne, d) somatische Metaphase aus einer Wurzelspitze.
DR
a 4
- 414 -
Untersuchte Aufsammlungen
Prov. O’ Higgins: Hacienda de Cauquenes, Cajön del Cypres,
Agua de la Vida, Herbar DESSAUER,1875 (M).
Prov. Curicd: Valle del Rio Teno. Bei der Mündung des Rio Malo
in den Rio Vergara, ca. 2000 m. J. &G. GRAU,Nr. 1588,
29.3.1975 (M).
Haplopappus taeda war bisher nur von den Vor-
bergen des Volcän Peteroa im Valle del Rfo Teno bekannt. Ein
unvollständiges, nur auf eine Rosette beschränktes Exemplar aus
dem Bereich des Cerro El Palomo dehnt das Areal ca. 50 km
nach Norden aus. Der Ostabfall der Anden wird nach CABRERA
(1933) nicht erreicht. Die äußerst charakteristischen Blätter der
Art ermöglichen es, sie auch in einem stark reduzierten Zustand
korrekt zu bestimmen. In den Cordilleras de Curicö wächst die
Art in Sand oder lockerem Geröll und bildet mit ihren zahlreichen
Rosetten oft ausladende Polster. Die nach REICHE auch im fri-
schen Zustand wegen des außerordentlichen Harzreichtums leicht
brennbaren Pflanzen, besitzen besonders ungetrocknet einen
stark unangenehmen Geruch. Die Begleitvegetation an ausdauern-
den Arten wird im wesentlichen durch Diostea juncea
(Gill. & Hook.) Miers, Escallonia myrtoidea Bert.
ex DC., Flowrenisia’eory mbos DE Karen
neckia angustifolia D.Don. undMaytenus
boaria Mol. gebildet.
Summary
Haplopappus taeda Reiche, a species hitherto unsuf-
ficiently known, is a plant of the mountainous regions of Middle
Chile. It is characterized by its tall and + naked inflorescence
and its large, resiniferous and stiff leaves.
Resumen
Haplopappus taeda Reiche, una especie insuficiente-
mente conocida hasta el momento, habita las regiones montafo-
sas de Chile Central. Se caracteriza por sus inflorescencias
largas y + desnudas y por sus hojas grandes, resinosas y
rigidas.
- 415 -
Baastserrya tus
CABRERA. L.A.: Las especies Argentinas del genero ''Haplo-
pappus''. Notas Preliminares del Museo de La Plata
2: 231 - 257 (1933).
GRAU, J.: Chromosomenzahlen von südamerikanischen Haplo-
pappusarten. Mitt. Bot. München 12: 403 - 410 (1976)
HALL, H.M.: The genus Haplopappus. A phylogenetic Study in
the Compositae. Carnegie Inst. of Washington Publ.
339271 233171923).
REICHE, C.: Flora de Chile. III: (1902).
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- 417 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 417 - 512 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
FLECHTEN VON AMSTERDAMÖYA (SVALBARD)
von
H. HERTEL und H. ULLRICH
Mit 25 Abbildungen im Text und 4 Tafeln im Anhang.
Im Juli 1975 hatten wir die Möglichkeit, auf der im äußer-
sten Nordwesten Spitzbergens gelegenen kleinen Granitinsel
Amsterdamöya Flechten zu sammeln. Das Schiff ''M/S Sigmal-
horn'', das im Auftrag des Norsk Polarinstitutt in den Murchi -
sonfjord unterwegs war, nahm uns von Ny-Aalesund am 14. VII.
mit nach Amsterdamöya und holte uns dort auf seiner Rückfahrt
am 19. VII. wieder ab.
Inzwischen sind die auf dieser Insel gesammelten Flechten
bis auf eine kleinere Anzahl, deren Identifizierung mit den
augenblicklichen Mitteln nicht gelingt, bestimmt und wir glauben,
daß die vielen Neufunde die Publikation einer Florenliste recht-
fertigen. Eine zeitlich nicht allzu verzögerte Veröffentlichung
erster Befunde liegt uns am Herzen, um jenen Institutionen,
deren Hilfe wir diese Reise verdanken, ein erstes Ergebnis die-
ses Unternehmens vor Augen führen zu können. Wir denken da-
bei vor allem an das Norsk Polarinstitutt und in Sonderheit an
dessen Direktor Herrn Dr. T. GJELSVIK und dessen Expeditions-
leiter Herrn Dr. Th. SIGGERUD, die uns in hilfsbereiter und un-
bürokratischer Weise die Mitfahrgelegenheit nach Amsterdamöya
ermöglichten, an die Norwegische Regierungsvertretung ("'Sys-
selmannen'') in Longyearbyen, die für uns die Sondererlaubnis
zum Sammeln auf dieser (zum Nationalpark Nordwestspitzbergen
gehörigen) Insel erwirkte und nicht zuletzt an die Deutsche For-
schungsgemeinschaft, ohne deren finanzielle Hilfe wir die Reise
nach Spitzbergen hätten gar nicht erst antreten können.
- 418 -
Wir haben auf Amsterdamöya teils gemeinsam, teils getrennt
gesammelt. Unabhängig vom Sammler wurden alle Stücke fort-
laufend numeriert und sind in der Botanischen Staatssammlung
München hinterlegt. Der jeweiligen Interessenlage gemäß hatte
der ältere der beiden Autoren (U.) ein besonderes Augenmerk
auf die pyrenokarpen Flechten, deren Bestimmung er auch über-
nahm, während der jüngere (H.) sich vor allem den Lecideaceen
und anderen discocarpen Krustenflechten zuwandte und für deren
Bestimmung verantwortlich zeichnet.
Die Lage unserer Sammelgebiete ist aus der Karte, Abb. 2,
unschwer zu ersehen.
Eine Vorbemerkung zum Namen "Spitzbergen" erscheint
nötig, um Verwirrung zu vermeiden. Spitzbergen wurde 1194 von
isländischen Wikingern entdeckt und "Svalbard" (= kalte Küste)
genannt; die Angaben, Spitzbergen (''Grumant'') sei bereits im
10. Jahrhundert von den russischen Pomors erreicht worden,
haben als rein spekulativ und äußerst unwahrscheinlich zu gelten -
vgl. HEINTZ 1966. Die Kenntnis dieser Inseln geriet später trotz
schriftlicher Zeugnisse in Vergessenheit. Im Jahre 1596 stieß der
Holländer Willem BARENTS erneut auf diese Inselgruppe und
nannte sie, wegen der besonders im Nordwesten von Gletschern
steil zergrateten Küste ''Spitzbergen''. Während im deutschen,
angelsächsischen und früher auch im norwegischen Sprachge-
brauch mit 'Spitzbergen'' der gesamte Archipel bezeichnet wird,
ist mit ''Spitsbergen'' nach heutiger, amtlicher norwegischer
Lesart (vgl. HELLE 1970) nur die Hauptinsel (das frühere Vest-
spitsbergen) gemeint, während die gesamte Inselgruppe unter
Einschluß der Bäreninsel (Björnöya) den alten Namen "Svalbard"
trägt. Svalbard umfaßt demnach, um wenigstens die größeren
Inseln zu nennen: Prins Karls Forland, Spitsbergen, Nordaust-
land, Kvitöya, Kong Karls Land, Barentsöya, Edgeöya, Hopen
und Björnöya. Die beigegebene Karte (Abb. 1) zeigt die Lage die-
ser Inseln und zusätzlich die in den Fundortlisten genannten
Lokalitäten. Im folgenden Text wird der Begriff "Spitzbergen"
in seiner ursprünglichen, umfassenderen Bedeutung gebraucht.
Amsterdamöya ist eine heute vom Menschen unbeeinflußte,
nur selten besuchte, ca. 18 km? große, aus Graniten und
(selten) Gneisen aufgebaute Insel (Abb. 2 u. Tafel 3). Im Osten
bildet flaches Vorland einen breiten Saum hin zum Smeerenburg-
fjord, im Süden fällt der Hollendarberget (430 m) in einer oft
- 419 -
klippenreichen Steilküste ab zum Danskegattet, das die Insel von
der benachbarten Dänen-Insel (Dansköya) trennt. Anstehender
Fels findet sich fast ausschließlich nur im Bereich der Steilkü-
sten, in denen Zehntausende von Alkvögeln (vor allem Plautus
ankes Un warel'om vvaundEGepphus gFry1le); brüten;
das gesamte Bergland ist von Blockschutt überzogen, soweit nicht
von Gletschern oder Firnfeldern bedeckt. Im Norden verzeichnet
die Karte mehrere kleine Gletscher, die wir auf unseren Exkur-
sionen aber nicht erreichten. Wie unterseeische Moränen am
Ausgang des Smeerenburgfjordes, des Danskegattes und des
Kobbefjordes (LIESTOL 1972) zeigen, war Amsterdamöya in der
letzten Eiszeit sehr stark, wenn nicht völlig eisbedeckt.
Das Klima dieser Region ist durch einen Ausläufer des an
die Westküste Spitzbergens heranreichenden Golfstromes ver-
gleichsweise mild. Meteorologische Daten sind für Amsterdamöya
nicht bekannt. Anhaltspunkte mögen die Diagramme(Abb. 3) geben,
die Arbeiten von WALTER &al. 1975 bzw. RONNING 1970 ent-
nommen sind. Zwischen dem 20. April und dem 20. August sinkt
die Sonne nicht unter den Horizont und Polarnacht herrscht vom
1. November bis 20. Februar. Die Sommer sind sehr kurz
(Frühling und Herbst sind als Jahreszeiten nicht ausgeprägt). Die
Schneeschmelze hatte auch im Vorland der Amsterdaminsel 1975
wohl kaum vor Anfang Juli eingesetzt, wie große Schneefelder
auf Meeresniveau und der Zustand der Vegetation zeigten (außer
wenigen Exemplaren vonSaxifraga oppositifolia,
S. rivularisundLuzula confusa noch keine blühen-
den Phanerogamen). Eine geschlossene Schneedecke lag oberhalb
350 m. Spätestens Mitte September dürften scharfe Fröste der
Vegetationsperiode wieder ein Ende setzen, wie uns von Mitglie-
dern der Station Ny-Aalesund (Kongsfjord) versichert wurde.
Trotz einer, wegen der starken Nebelhäufigkeit wohl nur sehr
geringen Sommer-Durchschnittstemperatur, kann die Luft-Tem-
peratur unter günstigen Bedingungen vorübergehend bis gegen
+ 25 C klettern, wie wir es an zwei Tagen erlebten und wie es
auch POLUNIN 1946: 85 vom Kongsfjord-Gebiet berichtet.
Die Geschichte lichenologischer Forschung auf Amsterdamöya
ist rasch dargestellt. Aus der Zeit des frühen 17. Jahrhunderts,
in der in den Polarsommern Tausende von Menschen den berühmt-
berüchtigten Walfängerort ''Smeerenburg'' bevölkerten, sind natur-
kundliche Untersuchungen nicht bekannt. Die ersten Flechten
brachte offenbar die britische PHIPPS-Expedition 1773 von der
- 420 -
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ee na —e
1
valbard (ohne Bjerneya)
vovo-JovuwumPrw6WV-
- 421 -
Lage der im Text erwähnten Fundorte (zu Abb. 1)
Orthographie nach den Karten 1: 500 000
des Norsk Polarinstitutt (1970)
Örlandet
Olsokflya
Recherchefjorden
Van Keulenfjorden
Sveagruva
Van Mijenfjorden
Akselöya
Kapp Linne
Grönfjorden
Colesbukta
Adventfjorden
Sassenomraadet
Tempelfjorden
Gipsdalen
Billefjorden (Klaas Billen
Bay)
Dicksonfjorden
Ekmanfjorden
Bohemanflya
St. Jonsfjorden
Engelsbukta
Richardlaguna
Fuglehuken
Kongsfjorden
Krossfjorden
Kapp Mitra
Magdalenafjorden
Dansköya
Kobbefjorden (Dansköya)
Virgohamna (Dansköya)
Amsterdamöya
Fuglöya
Fuglesangen
Risen
Klovningen
35.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
44.
Ytre + Indre Norsköya
Raudfjorden (Red Bay)
Reinsdyrflya
Liefdefjorden
Bockfjorden
Woodfjorden
Wijdefjorden (Aldert Dirksens
Bay)
Mosselbukta
Sorgfjorden (= Treurenberg Bay)
Murchisonfjorden mit Rypöa
und Depotöya
Shoal Point
Laagöya (Low Island)
Lady Franklinfjorden
Brennevinsfjerden (Brandewijne
Bay)
Waldenöya
Lommefjorden
Fosteröya
Wahlenbergfjorden
Lov&nberget
Vaigattöyane (= Wijgats öar)
Ginevrabotnen
Edlundfjellet (= Edlundsberg)
Agardhbukta
Stauferland
Kraussbukta (Krauss Hafen)
Kvalpynten (= Whales Point)
Bettybukta
Repöyane
Sallyhamna
Karl XII Öyane
Foynöya
Andr&eneset
Hermansenöya
Nordkapp
- 422 -
Amsterdaminsel mit. Elf Arten waren es, deren Bestimmung
SOLANDER besorgte (PHIPPS 1774, TH. FRIES 1867 : 3, LYNGE
1938 : 7). 1861 brachte dann J.A. MALMGREN, Teilnehmer der
schwedischen Polarexpedition unter ©. TORELL Aufsammlungen
von Amsterdamöya mit nach Hause. Diese Proben wurden von
TH. FRIES bearbeitet, der in seinen "Lichenes Spitsbergenses''
54 Arten von dieser Insel verzeichnet. Im Jahre 1868 nahm TH.
FRIES selbst an einer schwedischen Expedition teil, in deren
Verlauf auch die Amsterdaminsel besucht wurde. Von seinen Auf-
sammlungen wurden nur die Großflechten und die Rhizocar-
p o n-Arten von LYNGE (1936 bzw. 1938) bearbeitet (wobei aller-
dings kaum Funde von Amsterdamöya erwähnt werden). Später-
hin wurde Amsterdamöya (nach LYNGE 1938) besucht von O.A.
HOEG (1928), P. F. SCHOLANDER (23. VI. 1931 - nach SCHOLAN-
DER 1934: 13 sammelte er auf Amsterdamöya am "north west
point" und auf ""Ytterholmen"), N. POLUNIN (1933) und E. DAHL
(1936). Von ihren Aufsammlungen ist nur aus der Arbeit LYNGEs
(1938) etwas bekannt geworden, die insgesamt 29 Arten (Strauch-
und Laubflechten) von Amsterdamöya erwähnt. Im einzelnen wird
dabei SCHOLANDER als Sammler von 24, H®EG von 6 und PO-
LUNIN von 1 Art erwähnt. Zusammenfassend kann gesagt werden,
daß die uns bekannt gewordene Literatur für Amsterdamöya 67
Arten nennt, wobei sich unsere Kenntnis der Krustenflechten aus-
schließlich auf TH. FRIES’ Bearbeitung der MALMGRENschen
Aufsammlungen von 1861 stützt. Durch eigene Aufsammlungen
konnte diese Zahl inzwischen etwa verdoppelt werden.
Pflanzensoziologische Daten haben wir während unseres
kurzen Aufenthaltes auf Amsterdamöya nicht zusammengetragen.
Mit der hierzu nötigen Artenkenntnis ist es erst jetzt, nach Be-
arbeitung der Aufsammlungen, besser bestellt. Wir hoffen aber,
daß die wenigen nachfolgenden Mitteilungen doch helfen können,
sich wenigstens einen ungefähren Eindruck von den uns auf
Amsterdamöya besuchten Biotopen zu machen. Im einzelnen be-
sammelten wir folgende Standorte:
1. Küstenfelsen. Vermutlich wegen starker Erosion durch Eis,
fanden sich marine Flechten nur selten und kümmerlich entwickelt.
2. Treibholz. An einigen Stellen fand sich in großer Menge Treib-
holz angelagert, das teilweise eine reiche, nitrophile Züge zei-
gende Flechtenvegetation trug(Buellia punctata, Calo-
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contracetula, L. polytropa, Rhrz opt aeaiene-
lanophthalma, <Zanthoria eanderTaTrra)
3. Ziegel- und Mörtelreste im Bereich der alten Tranöfen
Smeerenburgs. Diese etwa seit 300 - 330 Jahren (Smeerenburg
wurde um 1620 gegründet und mit Aufhören des Walfanges ab
1640 wieder aufgegeben - vgl. KOSACK 1967 : 193) im feinen
Quarzsand der Nehrung halb eingebetteten Ziegel- und Mörtel-
reste, zeigen einen deutlichen, mit HCl leicht nachweisbaren
Kalkgehalt. Sie bilden das einzige kalkhaltige Substrat - von
einem alten Walknochen abgesehen - das wir auf Amsterdamöya
vorfanden. Während sich im Sand zwischen den Ziegelsplittern
die etwas kalkliebende Collema ceraniscum reich-
lich entwickelt fand, waren die Ziegelsplitter selbst von mehreren
calciphilen Krustenflechten bewachsen (Lecania sp., Leca-
n'o;r-a dı? speeir.sa,/P 01 yb.1a.s ti aA@hyp erblowie
Bo bLy.b;La s&i assp.); T.r.e mo Tec a) nssvzası sa yEer-
rucaria sp.) Diese winzigen, erst seit gut dreihundert Jahren
existenten und heute von diesen streng calciphilen Arten reich be-
siedelten Kalkvorkommen inmitten eines ausgedehnten Granitge-
bietes führen die Effektivität der Sporenverbreitung arktischer
Flechten eindrucksvoll vor Augen! Im Laufe von dreihundert
Jahren müssen Ascosporen offenbar jeden Quadratzentimeter
dieses Gebietes erreicht haben! Kalkhaltige Gesteine treten in der
weiteren Umgebung (z.B. auf Dansköya), nicht aber auf Amster-
damöya auf; die von den Sporen zu überbrückende Distanz mag
größenordnungsmäßig 20 km betragen, (dies unter der Annahme,
daß jene aus Spitzbergen bislang nicht oder kaum bekannten Arten
dort in Wirklichkeit weit verbreitet sind).
4. Das flache Vorland des Smeerenburgsletta. Wo nicht leichtes
Gefälle ein Abfließen des sich über dem Dauerfrostboden (som-
merliche Auftautiefe 0.12 — 1.5 m - vgl. STÄBLEIN 1971)
stauenden Schmelzwassers ermöglicht, kommt es in der Regel
zur Ausbildung großer, in den Zentren meist nicht betretbarer
Steinringwälle. Diese zeigen häufig eine charakteristische Vege-
tationszonierung. In ihren Zentren herrschen vegetationsfreie
Brodelböden vor. Nach außen folgen zoniert: Blaualgenkrusten,
von Lecidea ementiens besiedelte Moosrasen, C e-
traria delisei, während die häufig inundierten Granit-
steine von einzelnen verstreuten Thallivon Lecidea sym-
phycarpea,Rhizocarpon expaltesierens
- 425 -
KVADEHUKEN (10m) -6,7° 314 mm GRÖNFJORDEN (7m) -80° 310mm Be
| @®
nach WALTER & al 1975
Amster-
ya
jährliche
Niederschläge
a 3
ELONGYEARBYEN
nach RÖNNING 1970 .
Abb. 3 Hu’?
- 426 -
undAspicilia lacustris besiedelt sein können. Neben
solchen Polygonböden finden sich auch trockenere, feinschutt-
reiche, lückig von Moosen, Saxifraga oppositifo-
liaundSalix polaris bewachsene und mit kleinen und
großen Granitsteinen übersäte Bereiche, die gelegentlich eine
üppige Moos-Großflechten-Vergesellschaftung zeigen, an der
Drepanocladus/unceinatus Poly chum
alpimum, Cetrariamnivafis, Clardoms azmme-
tis, Sphaerophorus globosusundStereocau-
lon alpinum eine besondere Rolle spielen, während Phane-
rogamen sehr stark zurücktreten. Der Einfluß von Rentieren
(Rangifer tarandus platyrhynchus) aufdiese
Tundrenvegetation scheint gering. Mehrfach haben wir im Gebiet
des Smeerenburgsletta frische Renfährten gesehen, bekamen aber
nie Tiere vor Augen. Die von Rens beweideten Tundren des Vor-
landes schienen von jenen an schwer zugänglichen und deshalb
wohl unbeeinflußten Stellen am Söre Salatberget nicht verschieden.
Die kleinen, lose verstreuten Granitsteinchen und -steine zeigen
eine sehr typische Vergesellschaftung, die weitgehend der der
Blockschuttfelder ähnelt. Viele der Arten sind winzig und dürften -
auch wenn hier nur von wenigen Aufsammlungen angegeben - ver-
breitet sein. In Kenntnis dieser Gegebenheiten und unter dem
Zeitdruck haben wir meist eine größere Zahl solcher Steine ein-
gesammelt und auf ihnen dann so manche winzige Art erst zuhause
unter dem Stereomikroskop entdeckt. Kennzeichnend für diese,
oft halb in den Boden eingesenkten Steine sind: Alectoria
pubescens, Buelliacf. eetoleehordeszHne-
ljia melinodes, Lecanora polyıropsslarere
dea cirewmnigrata ver reagens, Wsepnnordı-
za, L. impavida, Parmelna alpieotrazpyire-
nopsis pulvinata, Rhizocarpon cinereo-
virens, Rh. ex pa I fdum; "BR haferta Tenor
le ci. atnatasUmbrliera r 1 aeomreaeerguyvs):
Größere Granitblöcke werden offenbar häufig von Seevögeln als
Sitzplätze benutzt und zeigen an ihren Kulmflächen die verbrei-
teten ornithokoprophilen Arten, zu denen im Küstenbereich
Acarospeoramolybdinda, € aloplarera ankera-
rumundCandelariella arctica (die beiden letz-
teren freilich selten) treten.
9. Blockschutthänge und -felder. Rhacomitrium 1a-
nuginosum, Sphaerophorus globosus und
Rhizocarpon inarense sind die auffälligsten und
am /
sns / !
031]340 oo ıqwn -ogo)6 snuoydosspyds
09390J3 DUI40J0S
4
- 427 -
/
opiapdwı 08p1387 sdo,uoa pı]Jang
oupg/jow oJodsosoay
- 428 -
häufigsten Vertreter dieses Biotopes. Weniger auffällig, aber
sehr regelmäßig auftretend sind Alectoria pubescens,
Lecidea lapicida) L.ic-leucopharennrr
L. nüigroleprosa,Lswartzioidea LKeraneira
polytropa,Parmelia alpicolaundRhizocar-
pon copelandii. Wo stärkere Bodenfeuchtigkeit gegeben
ist, finden sschHuilia melinodes, Lecidea atro-
fulvaundTremolecia atrata in Menge. In moos-
reichen Nischen zwischen den Blöcken gedeihen eine große Reihe
Strauchflechten, während Blütenpflanzen zu den großen Seltenhei-
ten zählen. In Klüften und an geschützten Überhängen sind Acaro-
spora chlorophanaundLecidella bullata
nicht selten.
6. Exponierte Felsen. Diese oft nur an den schwer zugänglichen
Küstenklippen auftretenden Standorte zeichnen sich durch eine
Reihe zusätzlicher Arten aus. Häufig sind: Haematomma
lapponieum, Lecidea aurie Mara Rhizp-
carpon geographicumssp frigidum, Spora-
st atiartest udine ag Umbi ie armani
ta u.a. Häufig sind solche Lokalitäten auch stickstoffbeeinflußt.
7. Vogelklippen und -blöcke. Sie fallen vor allem durch ihren
Reichtum an Umbilicarien auf, währendXanthoria-Arten
zurücktreten und Le ci de11a-Arten dort nicht aufgefunden
wurden. Häufige Arten sind: Buellia coniops, Can-
delariellaarctie a3 Cladoni a dliesiorrsmaTss
Cornieularıia divergens, Leeanorazcommr .aic-
tula, Bbecidea atrobrunmea, MyecoipHampeuss
tornoensis,Physcia eaesia, Passmekuna
saxatilis, Rinodina twriaeea, Umpan mean ea
aretiea U. cylindrieaw deiT sıeus Uzererenns-
sata, DU. wir ginis undXanthoru.a (eamıdiesaer 7a.
Bei jeder nachfolgend gelisteten Sippe haben wir versucht an-
zugeben, aus welchen Gebieten des Spitzbergen-Archipels sie bis-
her schon bekannt geworden ist. Die einzelnen Verbreitungsan-
gaben bzw. die beigefügten Verbreitungskarten vermitteln in den
allermeisten Fällen aber eher den Eindruck der lückenhaften
lichenologischen Erforschung Spitzbergens, als die Darstellung
tatsächlicher Areale. Cetraria nivalis (Abb. 11) und
Umbilicaria arctica (Abb. 9) zum Beispiel, zwei
überaus auffällige Großflechten, die wohl von keinem Forschungs-
/
DJDIN2IIND DapI>7
- 429 -
A. so ,upjd)
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0J04]D Dı92Jowa4sj
Mr
- 430 -
reisenden, der auch Pflanzen sammelte, übersehen wurden,
dürften in ihren beigefügten Verbreitungskarten den Stand liche-
nologischer Erforschung überhaupt markieren. Freilich ist bei
diesen häufigen Sippen einschränkend anzumerken, daß sie sicher
nicht bei jeder besuchten Lokalität aufs Neue eingesammelt wur-
den.
Unweit schlechter ist es aber um die Kenntnis der Verbreitung
von Krustenflechten bestellt. Eine der allerhäufigsten Arten, von
der wir überzeugt sind, daß sie in keinem eisfreien Gebiet Spitz-
bergens,in dem Silikatgesteine vorkommen,fehlt, ist Tre m o-
lecia atrata. Die beigefügte Verbreitungskarte (Abb. 10)
zeigt eine erstaunlich geringe Zahl von Punkten. Dies ist mög-
licherweise weniger ein Effekt ihrer Unauffälligkeit (da die
wesentlich auffälligere Lecidea atrobrunnea (Abb. 13)
im Vergleich auch kaum besser abschneidet) als vielmehr ein
Hinweis auf die Tatsache, daß die Krustenflechten zahlreicher
Sammlungen bislang wohl zu einem beträchtlichen Teil unbe-
stimmt geblieben sind (zumindest aber die Ergebnisse solcher
Bestimmungen nicht zur Veröffentlichung kamen). Andererseits
hat sich, um ein Beispiel zu nennen, LYNGE sicherlich bemüht,
alle von Spitzbergen verfügbaren Proben der GattungRhizo-
carpon in seine Revision einzubeziehen und dennoch ist etwa
das in Spitzbergen mit Sicherheit häufige und verbreitete Rhizo-
carpon expallescens (Abb. 15) nur von wenigen Stel-
len belegt. Unschwer erklärt sich dies aus der Tatsache, daß die
überwiegende Mehrzahl aller Flechten von Forschungsreisenden
verschiedenster Disziplinen (nicht aber von geschulten Licheno-
logen) gesammelt wurden und somit die auffälligeren, großen
und leicht zu sammelnden Arten verständlicherweise in Kollek-
tionen überrepräsentiert, wenn nicht allein vertreten sind.
Auf die Erscheinung, daß eine Vielzahl von Flechten (ins-
besondere Großflechten) auf die Nordküsten Spitzbergens be-
schränkt ist, hat LYNGE mehrfach hingewiesen und versucht,
dies mit während der Eiszeit unvergletschert gebliebenen Re-
fugien im Norden zu erklären - eine Theorie, die auf wenig Ge-
genliebe von Seiten der Geologen stößt. Was die holzbewohnenden
Arten betrifft (siehe die Karte vonBuellia punctata
(plantae lignicolae)), so sind diese nur scheinbar auf den Norden
beschränkt, denn durch Meeresströmungen bedingt, wird das aus
Sibirien stammende Treibholz nur dort in größerer Menge ange-
landet.
- 431 -
Ohne noch unsere Sammlungen aus dem Kongs- und Isfjord
voll aufgearbeitet zu haben, fällt es uns schwer, über die spezi-
fische Eigenart der Flechtenflora Amsterdamöyas Aussagen zu
machen. Was auffiel, war die dortige Artenarmut, die zum einen
durch das alleinige Vorherrschen von Granit (und seltener Gneis)
und auf das völlige Fehlen von kalkhaltigen Gesteinen (mit Aus-
nahme der besagten Ziegel- und Mörtelreste) zurückzuführen ist,
zum anderen sich auf die geomorphologische Eintönigkeit, die
Biotop-Armut, dieser Insel gründet, der Hochgebirgsformen mit
exponierten Grat- und Gipfelfelsen, windverfegten Jochen und
dergleichen fehlen. Mehrere auf der Amsterdaminsel häufige Ar-
ten haben wir in den anderen von uns besuchten Gebieten nicht
oder nur sehr vereinzelt gefunden, so z.B. Lecidea atro-
fulvaundÖOchrolechia grimmiae. Dies könnte
mit der höheren Ozeanität dieser Insel im Vergleich zu den kon-
tinentaleren Fjord-Innenbereichen zusammenhängen. Anderer-
seits suchten wir ozeanische Arten wie Placopsis geli-
da oder Neuropogon sulphureus auf Amsterdamöya
vergebens, Arten, die im Kongsfjord- und Isfjord-Gebiet in der
Nebelzone der Gebirge nicht selten sind. Überrascht hatte uns
unter anderem das weitgehende Fehlen saxicoler Lecidella-
Arten (gerade an den Vogelfelsen) und die Armut an Vertretern
der GattungAspicilia.
Außer dem Norsk Polarinstitutt, Sysselmannen paa Svalbard
und der Deutschen Forschungsgemeinschaft haben wir zu danken
Herrn Dipl. -Biol. P. DÖBBELER (München) für die Bestimmung
einiger Moose, Herrn Dr. K. KALB (Neumarkt) für die Bestim-
mung einiger moosbewohnender Lecideaceen und nicht zuletzt
Herrn Prof. Dr. J. POELT (Graz) für die Begutachtung und
Bestimmung verschiedener anderer Flechten.
Liste der Flechten von Amsterdamöya
Arten, die in unseren Aufsammlungen nicht enthalten sind,
die aber in der Literatur für Amsterdamöya erwähnt werden,
sind durch eingeklammerte laufende Nummern gekennzeichnet.
Das den Literaturangaben zugrundeliegende Material ist von uns
nicht eingesehen worden.
Eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Proben, insbesondere aus
den Gattungen Acarospora, Lecanora, Lecidea,
- 432 -
Teucäsd eilbl.a, Poly-b:lasit.i,a, @B-.huinziezeiatrpiomngund
Verrucaria, sowie sorediöse, sterile Krusten konnten
noch nicht identifiziert werden und sollen einem späteren Nach-
trag vorbehalten bleiben. Drei unbestimmte Sippen aus den Gat-
tungen Geisleria, LecaniaundMicarea wurden
jedoch aufgenommen, beschrieben und abgebildet, da es sich
möglicherweise um neue Arten handelt, deren Bearbeitung aber
dem Spezialisten vorbehalten bleiben sollte.
1. Acarospora chlorophana (Wahlenb. )Massal.
16 174, 16 175: Blockschuttfeld am Danskegattet, zwischen
Zeltplatz und "Gneis-Küstenfelsen', Überhangfläche eines
mannshohen Gneisblockes, 4 m,zusammen mit Lecidella
bullata, jungen Thalivon Umbilicaria decus-
sata und Anflügen unbestimmter Krustenflechten.
16 186 (B): Vogelklippen am Danskegattet östlich Nordre
Midtodden, 100 m, Überhangfläche einer breiten Kluft, Granit,
neben Lecidella bullata, Lecidea atrobrun-
n.esa; „Bihyiıziorera; riplo nwigirsainedke;
Acarospora chlorophana ist innerhalb Spitz-
bergens von zahlreichen Lokalitäten bekannt; siehe TH. FRIES
1867 : 19, MAGNUSSON 1929 : 106 et 1935 : 222,
Neu für Amsterdamöya.
2. Acarospora molybdina (Wahlenb. in Ach.)Trev.
Abb. 4
16492, 16494: Smeerenburgodden, im Quarzsand der
Nehrung liegende Granitkiesel. - 16 803: wenig nördlich obiger
Stelle, an einem ca. 1 m hohen, im Spülsaum der Küste stehen-
den Granitblock, Exposition 10°S, mitBuellia conio PS,
Candelariella arectica und Santo rarazenre-
gans.
16 180: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Mid-
todden, 100 m, mitXanthoria elegans, Rinodina
sp. und sterilen Krusten.
TH. FRIES 1867: 19 meldet Acarospora molyb-
dina bereits für Amsterdamöya ('"'Smeerenburg')). Diese nitro-
- 433 -
phile Art arktischer Meeresküsten scheint innerhalb Spitzbergens
sehr verbreitet zu sein; siehe: TH. FRIES1.c., LYNGE 1924 : 5,
1939 : 9, MAGNUSSON 1929 : 350, 1935 : 241, NOWAK 1965 : 181.
BamAnera Tio'E por ay sep ukarheisea Vain,
16483: Blockschutthang am Danskegattet, zwischen Zeltplatz
und "Gneis-Küstenfelsen', Schrägfläche eines mannshohen, offen-
bar leicht schwermetallhaltigen Gneisblockes, ca. 10 m, mit
DESSBHNecHul ra Wascezussi trennten io heran rrarta
und einer unbestimmten, sterilen Kruste.
Unser Fund stimmt gut mit dem von H. MAGNUSSON revi-
dierten Beleg dieser Art von Shropshire (Grinshill, 1872, W.A.
LEIGHTON) in M überein und entspricht gut der Beschreibung
in MAGNUSSONs Monographie. Folgende Merkmale seien fest-
gehalten: Thallus in Form kleiner (0.5 - 1.5 mm ß), rundlicher,
meist einzeln stehender, oberseits bleichbrauner bis rotbrauner
(meist dunkelbraun mit hellerem Saum), unterseits mattschwar-
zer Schuppen. Cortex 30 - 40 am hoch, C-. Medulla K+ rot
(wohl Norstictsäure). Apothecien mit auffälligen, schwarzen, er-
habenen Randwülsten. Epihymenium ocker. Hymenium 125 -
155 am hoch, Sporen klein, um 3-4 x 1.2 - 1.6 um.
Die K-Raktion der Medulla wird von MAGNUSSON 1929 :
158 - 160 nicht erwähnt; die Thallusunterseite sollte ihm zufolge
nach hell sein (ein bei diesen winzigen, breitflächig angehefteten
Formen allerdings schwer exakt feststellbares Merkmal).
Mearioespeorarseyphulifera,wurde von der
Tschuktschen Halbinsel beschrieben und ist ansonsten nur von
relativ wenigen Funden aus Grönland, Norwegen, Finnland und
von den Britischen Inseln bekannt.
Neu für Spitzbergen.
(»)AlReletori atchalybeiformis (EL.) S. Gray
SCHOLANDER sammelte diese in Spitzbergen "very wide-
spread, but hardly common'' (LYNGE 1938 : 96) bezeichnete
Art auf Amsterdamöya.
- 434 -
5.Alectoria minuscula (Nyl. ex Arnold) Degel.
(=Parmelia minuscula (Nyl. ex Arnold) Nyl.
16159 (unter Rhizocarpon geographicumssp.
frigidu m): Abstieg vom Söre Salatberget, etwa nördlich
Nordre Midtodden, Gneisblock im Blockschutthang bei ca. 180 m,
zusammen mittRhizocarpon geographicum ssp.
frigidum, Rh. spe. undSporastatia testudi-
nrerd:
Alectoria minuscula ist auf Amsterdamöya ver-
breitet. Da sie sehr häufig nur in winzigen Rasen wächst, haben
wir offenbar übersehen, die Art speziell aufzusammeln und haben
daher als Belege nur begleitende kleine Exemplare neben anderen
Arten.
LYNGE 1938 : 84 - 85 nennt sehr zahlreiche Fundorte dieser
Art für Spitzbergen und nennt sie "certainly one of the commonest
of all lichens there", Ergänzende Angaben finden sich bei LYNGE
1939 : 10 (Abelöya, Storöya, Kvitöya) und LYNGE 1940 a: 18
(Sassengebiet, Isfjorden). Für das benachbarte Franz-Josef-
Land nennt sie LYNGE 1931 : 20.
Neu für Amsterdamöya.
6. Alectoria nigri eants Ach. IN
16 059: Am Abstieg vom Söre Salatberget, oberhalb Nordre
Midtodden, Südhang mit üppiger Großflechten-Tundra (Clado-
nia mitisundCetraria nivalis vorherrschend).
Diese aus Spitzbergen vielfach belegte Art (z.B. LYNGE
1938 : 97) wurde bereits durch TH. FRIES 1867 : 10 für Amster-
damöya nachgewiesen.
7. Alectoria pubescens (L.)R.H. Howe (-Par-
meliapubescens(L.) Vain.)
16 113: Smeerenburgsletta, niedrige Granitblöcke im Vor-
land, 5m, mitUmbiliearia ceylindrıiea var der
listeT und PrarmeTia arlpieorTa.
16 140: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m, an
kleinen Quarzkieseln. £
Diese auf Amsterdamöya sehr häufige Art wird bereits von
TH. FRIES 1867 : 12 und LYNGE 1938 : 83 für diese Insel erwähnt.
- 435 -
Aus den übrigen Bereichen Svalbards ist sie von zahlreichen Lokali-
täten gemeldet worden, darunter auch von klimatisch extremen, wie
Foynöya, Kvitöya (LYNGE 1938 : 83), Stauferland (HOFMANN
1968 : 73), Kvalpynten (ELENKIN & SAVICZ 1912 : 95), Kongsöya
(MALME 1930 : 299) und Abelöya (LYNGE 1939 : 10).
BSP AnSIPEINE la arehuisier is With.) Vain.
ts hertumter Bahia oleHaitıpiome e z'ipialikhess Gens):
Smeerenburgsletta, nahe Smeerenburgodden, feuchte Polygon-
böden, freie Kuppe eines faustgroßen, nahezu völlig in den Boden
eingelassenen (und offenbar häufig inundierten) Granitsteines. Zu-
sammen mitRhizocarpon expallescens (und be-
nachbart Lecidea symphycarpea).
Aspicilia lacustris istnur wenige Male aus
Svalbard belegt. TH. FRIES 1867 : 24 meldet sie für Lovenber-
get und ('"'verisimiliter'') Brennevinsfjorden, sowie von der West-
küste ("in litore occident. ''), LYNGE 1926a : 31 und 1939 : 9 von
Hopen. Auch aus dem benachbarten Franz-Josef-Land ist sie be-
kann LYNGE! 19312217):
Neu für Amsterdamöya.
(9.)Aspicilia mastrucata (Wahlenb.) Th.Fr.
Diese Art wird von TH. FRIES 1867 : 24 für Hornsund,
Dansköya, Kobbefjorden und Smeerenburg, sowie (verisimiliter)
Brennevinsfjorden angegeben. Von HUE 1892 : 244 wird sie ohne
genauere Lokalität genannt.
ID sr eherorr pissen urerl rar äch-)rBoelt? S-T.
16 047: Hochplateau des Söre Salatberget, ca. 270 m, Block-
schuttfeld; über Feinerde in einer breiten Ritze eines großen
Granitblockes. Steril, deshalb eine exaktere Bestimmung im
Augenblick nicht möglich.
AueıtihrBiomichiaspıhäi se edib Een fe la, wirdivon: TH.
FRIES 1887 : 38 für Bellsund, Wijdefjorden, Sorgfjorden und
Lovenberget angegeben.
Neu für Amsterdamöya.
- 436 -
11. Buellia coniops (Wahlenb. in Ach.) Th. Fr.
Abb. 5
16491, 16804: Smeerenburgsletta nahe Smeerenburgodden,
Granitsteine im Sand der Flachküste, mitAcarospora
molybdinaundVerrucaria sp.
16 523: Smeerenbukta, an altem Treibholz, zusammen mit
Lecidella elaeochroma und einer sterilen sorediö-
sen Krustenflechte.
16 199, 16 755: Gneis-Küstenfelsen am Danskegattet, östlich
Nordre Midtodden; von Süßwassergerinnen überrieselte Felsen
im oberen Bereich der Brandungszone; mitVerrucaria sp.
16 195: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Mid-
todden, ca. 100 m, Schrägflächen mitt Rinodina balani-
na, Rinodina sp.,Candelarselka Jared and
einer sorediösen, sterilen Krustenflechte.
Die stark nitrophile Buellia coniops istin Spitz-
bergen weit verbreitet (siehe Verbreitungskarte Abb. 5 - ange-
fertigt nach den Angaben bei: TH. FRIES 1867: 45, LYNGE 1924:
6, 1928 : 243, 1939 : 12, 1940a : 20 und NOWAK 1965 : 188).
Von Amsterdamöya (''Smeerenburg'') gibt sie TH. FRIES 1867 :
45 an.
12. Buelliacef eetolechoi ders ı(Vam,) Erichs:
16073: Hochfläche des Söre Salatberget, 270 m, kleine,
lose Granitsteine im mäßig bewegten Frostschuttboden (Zentrum
von Polygon-Ringen), zusammen mitAcarospora sp.,
Lecidea circumnigrata var. reagens Rhi-
zocarpon expallescens, Rh. ferax und Um-
bilierarsartch torrerdeta (guy
Die Flechte liegt in wenigen winzigen Thalli vor, die fol-
gende Merkmale zeigen: Thalli meist unter 1 mm ß, aus wenigen,
unregelmäßig eckigen, sehr dünnen, weißgrauen Areolen von
etwa 0.5 mm f bestehend, in die je 1 - 4 schwarze, schmal
ziert, scheinbar lecanorin. Paraphysen zart, mit bis 4 um
- 437 -
breiten Apikalzellen mit asymetrischer Wandverdickung an der
Spitze, stark verklebt. Asci 8-sporig, keulig, um 60 x 17 um.
Sporen braun, zweizellig, stumpf ellipsoidisch bis im Umriß
oval, am Septum nicht oder nur wenig eingezogen, mit auffälli-
ger feiner Oberflächenstruktur (feine Warzen). Die Mehrzahl der
Sporen maß 11 - 15x 7 - 9um, daneben fanden sich aber immer
wieder auch größere Sporen von 16 - 20 x 8.5 - 11 pm.
Die Aufsammlung gehört zweifellos zuMelanaspici-
lia Vain., der Beschreibung nach paßt sie recht gut zu M.
ectolechoides, vonder, wie von den anderen
VAINIOschen und LYNGEschen Arten uns kein Vergleichsmate-
rial zur Verfügung stand.
Neu für Spitzbergen.
13. Buellia insignis (Naeg. in Hepp) Th. Fr.
16092: Smeerenburgsletta, über abgestorbenen Moosen.
Die Art wird von TH. FRIES 1867: 43, SUMMERHAYES & ELTON
1923: 274, 1928: 204 und von NOWAK 1965: 188 von zahlreichen
Lokalitäten angegeben, so auch von Smeerenburg (planta saxi-
cola).
14. Buellia punctata (Hoffm.) Massal.
Abb. 12
16486: Smeerenbukta, Östteil, an altem Treibholz an der
Küste, zusammen mit Caloplaca cerina,C.spits-
being ensis/BedianoralesontfriadtiiT 3,7. Aproily-
t Bioip’alund Zeainthorira eandelarıTa
Buellia punctata wird (TH. FRIES 1867 : 44,
LYNGE 1939 : 12) für über ein Dutzend verschiedene Lokali-
täten innerhalb Spitzbergens angegeben (siehe die beigefügte
Verbreitungskarte Abb. 12). Die Tatsache, daß diese alle (mit
Ausnahme von Bellsund und Hopen) im Bereich der Nordküsten
von Vestspitsbergen und Nordaustlandet liegen, erklärt sich
wohl mit dem Mangel an Treibholz in anderen Bereichen.
Neu für Amsterdamöya.
- 438 -
15. Caloplaca alcarum Poelt (1954 : 25 - 26)
Abb. 16
16 802: Hollendarneset, nördlich von Smeerenburgodden,
ca. 1.5 m hoher Granitblock, lückig mit nitrophilen Flechten,
wieBuellia coniops, bewachsen.
Die Apothecien sind etwas größer als beim Typus (Novaja
Semlja, Goosebay, 5. VII. 1921, B.LYNGE, M), innerer Aufbau
und Sporen (vgl. Abb. 16) stimmen jedoch gut überein.
Neu für Spitzbergen.
16. Caloplaca serina (Ehrh.textHedwa)Rchekr:
16 783: Smeerenbukta, Ostteil, an altem Treibholz an der
Küste, zusammen mitBuellia punctata, Calopla-
ca .spitsbergiensis, L.e'e-a.n,oria- peorsyitzieiprE
undXanthoria candelaria.
Caloplaca cerina ist von einer größeren Anzahl
von Lokalitäten bekannt (TH. FRIES 1867 : 25, WULFF 1902:
114, LYNGE 1924 : 6, SUMMERHAYES & ELTON 1928 : 215),
darunter auch von Amsterdamöya.
17. Calopl aa man -FrrrBoeli
16021: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, ca.
50m, über Lecidea nigroleprosa und zusammen
mit- A. l,e.c tor i.a, p u.bije.s.cien:s, Trelesiideeasgaseroe
fu'l,vsa, P.ar mıe.1li.3; a1 p.i.c.o la, sUm/binlmerasya
eylindrica U; hypierbore 3,.-Ü. stiosrär eiiagestzr
an einem kleinen Granitblock.
Über das bisher bekannte Vorkommen dieser parasitischen
Art (zentraleuropäische Gebirge und Skanden) gibt eine Punkt-
verbreitungskarte bei HERTEL 1975 : 120 Auskunft. An unserem
gut entwickelten Material, welches sehr gut mit dem Holotypus
übereinstimmt, fiel auf, daß hier der Parasit den Wirt stärker
entfärbt, als an den bisher bekannten Aufsammlungen erkennbar.
Neu für Spitzbergen.
- 440 -
18. Caloplarca spitsb eirgenisıisiHrmMagr
Tafel 6, oben.
16487: Hollendarneset, Küste am Smeerenburgfjorden,
wenig nördlich Smeerenburgodden, Treibholz, seewasserim-
prägnierte Borke eines Stammes, zusammen mitBuellia
punetataCaloplaec.a eserd na, Pe iesanroire
e o'n t.r-ale.t.ull a,. 1.-p ol.y'tr o pa,.EB hi, ziep Tas Fame
lanophbthalma, Rinodina turfaeea, X antho-
r Jar e.arn.dre.l ara:
16 784: Smeerenbukta, wenig westlich Smeerenburgodden,
Treibholz, an seewärts orientierten Flächen alter Treibholz-
Stämme in großen Beständen (wird von hier auch im Exsiccat
'"Plantae Graecenses' ausgegeben). - Die Bestimmung der Art
verdanken wir Herrn Prof. Dr. J. POELT (Graz). MAGNUSSON
1944 :40 gibt Caloplaca spitsbergensis anfür
Bellsund, Magdalenafjorden, Fosteröya, Moffen und Laagöya.
Vermutlich ist die Art überall dort, wo Treibholz abgelagert ist,
also vor allem an der Nordküste, verbreitet.
Neu für Amsterdamöya.
19. Candelariella aretiea (Koerb.) Resanr sn
V&zda, Lich. Sel. Exs. no. 494, 1966.(Syn.:Candela-
riella cerenulata (Wahlenb.) Zahlbr.)
16 196: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midt-
odden, ca. 100 m, S-exponierte Steilfläche (Granit), unmittel-
bar unterhalb von Vogelsitzplätzen, zusammen mitBuellia
ce OmF1op-sFundNPeh yis’erar (crafe Erna:
16 801: Smeerenburgsletta, N-Küste zum Smeerenburg-
fjorden, größerer Vogelblock im flachen Vorland, Schrägfläche
mitBuellia eoniops, Xantheriatelegans.
Obwohl wir auf diese Art achteten, fanden wir sie (von
gelegentlichen spärlichen Anflügen abgesehen) nur an diesen
beiden Lokalitäten und auch dort keinesfalls in Menge. TH. FRIES
1867 : 19 schreibt, daß sie in den von ihm studierten Samm-
lungen aus Spitzbergen fehle, so man nicht einige spärliche, ste-
rile Fragmente hierher stellen wolle. LYNGE 1938 : 116 zi-
tiertCandelariella cerenulata zwar als Beispiel
ornithokoprophiler Flechten, gibt aber keine Fundortangaben für
Spitzbergen. HAKULINEN 1954 : 34 - 35 schließlich nennt Spitz-
- 441 -
bergen neben Grönland, Bären-Insel, Novaja Semlja, arktischem
Nordamerika, N-Asien (Beringstraße) und dem nördlichen Fenno-
skandien als Areal dieser Art, nennt aber für Spitzbergen ebenfalls
keine Einzelangaben. Für Franz-Josef-Land meldet sie LYNGE
NE)SHlesnlg)
Neu für Amsterdamöya.
20 eyarnadleBamrrerareprNatetordirtzrarmneselNyia)RER= Magen:
(Syon ersten, tie ner ro nFanıeıs Hakula)
16 227: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midt-
odden, ca. 100 m, südexponierte, feucht-schattige Schrägfläche,
über verbackenem Granitgrus, an der Basis einer (sicherlich
stickstoffbeeinflußten) Steilwand unterhalb von Lummen-Brutplät-
zen, in großem Bestand (0. 3 m’); steril.
HAKULINEN 1954 : 78 nennt zwar "'Spitzbergen' als Areal
dieser nordischen Sippe, gibt jedoch keine Einzel-Standorte an,
Solche sind bisher nur aus dem Bereich des Hornsundes durch
NOWAK 1965 : 183 bekannt geworden.
Die Bestimmung dieser Probe verdanken wir Herrn Prof.
Dr IS POBERT. Graz:
Neu für Amsterdamöya
Ze andren tareere ae enatlEhrneNeATE!
16 168: Blockschutthang am Danskegattet, zwischen Zelt-
platz und Vogelklippen, ca. 15 m, an einem offenbar uralten,
zwischen Granitblöcken eingekeilten Walknochen. Als Begleit-
flechte neben einer derzeit unbestimmbaren Lecidella.
Crane Kar wen lat ve Klrnyanıstrürzanlreiche
Lokalitäten Spitzbergens angegeben (TH. FRIES 1867 : 19, HUE
1893 : 244, LYNGE 1924 : 7, 1926a2:30, 1940a : 16, SUMMER-
HAYES & ELTON 1923 : 202, 215, 220 und HOFMANN 1968 : 73),
darunter auch für Amsterdamöya. Auch vom benachbarten Franz-
Joset-Eandist eaändeTlarareır rar viterTlTinarbekannt
(LYNGE 1931 : 20).
22. CHeiti ana kartaeBeNA)PAch:
16 202: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midt-
odden, ca. 100 m, üppige Großflechtenvegetation unterhalb
- 442 -
eines Felssimses mit Brutplätzen von Krabbentauchern (Plau-
tuts? are)
16 050: Söre Salatberget, Hochfläche, Blockschuttfeld,
üppige Großflechtenvegetation in Niederungen zwischen Granit-
blöcken.
LYNGE 1938 : 92 nenntCetraria cucullatain
Svalbard "very widespread and in places common, but it is not
ubiquitous''. Auf Amsterdamöya, wo sie bereits früher von
MALMGREN (TH. FRIES 1867 : 11) und SCHOLANDER (LYNGE
1938 : 92) gesammelt worden war, gehört sie zu den selteneren,
aber zumindest in der stickstoffreicheren Umgebung von Vogel-
felsen regelmäßig vertretenen Arten. Weitere Angaben für
Spitzbergen: WULFF 1902 : 113, LYNGE 1924 : 7, 1940a: 17,
SUMMERHAYES & ELTON 1928 : 232, NOWAK 1965 : 184.
23. Cet rar atdeiinsteih(Bory) ihr
16 521: Smeerenburgsletta, nahe Smeerenburgodden, über
Moosen in flachen Depressionen.
LYNGE 1938 : 91 kennzeichnet die Ökologie dieser Sippe
treffend: "Cetraria delisei is found in low depres-
sions in the soil, which are occasionaily irrigated or immersed
by cold water. It is almost limited to such localities, which are
found all over Svalbard. Cetraria deliseiisthere-
fore one of the commonest and most plentiful lichens all over
the regions investigated. '' So fehlt sie auch nicht jenen im Osten
vorgelagerten, klimatisch weit extremeren Inseln Foynöya,
Storöya, Kvitöya, Karl-XII-öya, Svensköya, Kongsöya und
Abelöya (MALME 1930 : 299 - 300, LYNGE 1938 : 91 - 92,
1939 : 11, HOFMANN 1963 : 73). Auf Amsterdamöya wurde
Cetraria delisei bereits von MALMGREN 1861 (TH.
FRIES 1867 : 11) und von SCHOLANDER 1931 (LYNGE 1938 : 91)
gesammelt. Die Art bildet dort nicht die großen, geschlossenen
Teppiche, wie im Bereich des Kongsfjordes, sondern ist zu-
meist in kleineren Exemplaren zwischen Moosen und Großflech-
ten sitzend besonders im Tiefland sehr verbreitet.
24, Cetrarıa &ricetorum Opiz
16 060: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m, mit
€ 1.8;d.0,n .1,8; m: 111,18, € ‚e, turn, a, r.i au ls Harnadere et
Sphaerophorus globosusundRhacomitrium
- 443 -
lanuginosum, über Feinerde zwischen Granitblöcken.
Von zahlreichen Lokalitäten des gesamten Archipels be-
kannt (HUE 1893 : 242, LYNGE 1924 : 8, 1926a : 30, 1938 : 89,
1939 : 10, NOWAK 1965 : 184); auf Amsterdamöya bereits von
SCHOLANDER gesammelt (LYNGE 1938 : 89).
PS Grestiria Irsinashrempraltsi!z ornı(Achy)"Vain.
16 111: Smeerenburgsletta, nördlich Smeerenbukta, an
Granitblöcken im Vorland.
Cetraria hepatizon ist offensichtlich in Spitz-
bergen weit verbreitet. TH. FRIES 1867 : 11 und LYNGE 1938 :
93 nennen eine große Zahl von Fundorten, darunter auch Amster-
damöya, wo die Sippe von MALMGREN und SCHOLANDER ge-
sammelt worden ist.
2era era uskantarne a. tb.) Ach:
16041 (liegt unterSphaerophorus globosus):
Söre Salatberget, Vogelklippen, an einem geschützten Felsband,
zusammen mitRhacomitrium lanuginosum,
Geurar Waenmvarlgish CH ad on ra mrtis, Cl ran gı-
Hear usa sc oo en larıa drver pen s, Ochro-
lechia grimmiaeundSphaerophorus globo-
su Si):
Cetraria islandica, die von Amsterdamöya
durch TH. FRIES 1867 : 10 und LYNGE 1938 : 87° bekannt ist,
ist innerhalb des Spitzbergen-Archipels weit verbreitet. Sehr
viele Funde sind aus dem Bereich der Westküste, der Nordküsten
und der Hinlopenstredet bekannt (z.B. TH. FRIES l.c., LYNGE
1924 : 8, 1938 : 87, 1940 : 17). Von Kvitöya und Barentsöya
meldet sie HOFMANN 1968 : 73, 74, von Edgeöya TH. FRIES
1867 : 10 und ELENKIN 1907 : 62, von Svensköya MALME 1930 :
299 und HOFMANN 1968 : 73 und von Hopen LYNGE 1938 : 88.
2 Sr Barsirasund a2, ÄAchE
Abb. 11
16 042: Oberkante des Steilabbruches des Söre Salatberget,
Vogelklippen, in üppigster Entwicklung an einem kleinen Granit-
rücken, ca. 250 m.
- 444 -
16 049: Hochfläche des Söre Salatberget, 270 m, zwischen
Granitblöcken mitRhacomitrium lanuginosum,
Sphaerophorus globosus und anderen Großflech-
ten,
Cetraria nivalis ist eine der allerhäufigsten
Flechten Spitzbergens überhaupt ("it has previously been recor-
ded by nearly all the botanists, who have collected lichens there,
from a great number of localities'' - LYNGE 1938 : 92). Die bei-
gefügte Karte (Abb. 11), zusammengestellt nach der verfügbaren
Literatur, zeigt die Verbreitung der Art innerhalb Spitzbergens
und gibt zugleich einen Überblick über die überhaupt besammel-
ten Regionen.
Auf Amsterdamöya, wo die Art bereits von der PHIPPS-
Expedition 1773 (PHIPPS 1774 : 203) und später von MALMGREN
(TH. FRIES 1867 : 11) und SCHOLANDER (LYNGE 1938 : 91) ge-
sammelt wurde, ist sie insbesondere auf den Hochflächen sehr
häufig und dabei zumeist mitRhacomitrium lanugi-
no sum vergesellschaftet.
28. Cladonia amaurocraea (Flk.) Schaer.
16 058: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m, Block-
schuttfeld, zwischen Moosen.
TH. FRIES 1867 : 30 meldet diese Sippe als häufig von zahl-
reichen Punkten im nördlichen Spitzbergen. ELENKIN 1907 : 63
und NOWAK 1965 : 178 melden sie aus dem Hornsund-Gebiet,
ELENKIN & SAVICZ 1912 : 96 von Edgeöya (Kvalpynten), HOF-
MANN 1968 : 73 (det. J. POELT) von Svensköya. LYNGE 1933 :
57 hingegen nennt firrCladonia amaurocraeanur
eine einzige Lokalität (Bellsund) und glaubt, daß sich die FRIES-
schen Angaben auf Cladonia uncialis (L.) Wigg. emend.
Hoffm. beziehen.
Wir sind uns über eine sichere Zuordnung nicht völlig klar.
Unsere Pflanzen sind becherlos, mit zumeist geschlossenen aber
wiederholt auch mit offenen Achseln. Die Endzweige sind öfters,
aber nicht immer einwärts gekrümmt. Cortex und Medulla: K-,
C-, P-, KC+ zart gelb.
Neu für Amsterdamöya.
- 445 -
(29.) Cladonia bellidiflora (Ach.) Schaer.
Wird sowohl von TH. FRIES 1867 : 29, als auch von
LYNGE 1938 : 57 für Amsterdamöya angegeben. LYNGEI.c.
nennt sie ''... widespread all over Svalbard, but it is far from
equally common everywhere'.
(30: )LEANSHd Dina. catrin,e. 0). AEr I FEr.:
Wird von LYNGE 1938 : 66 für Amsterdamöya und für
wenige weitere Punkte der Nordküste angegeben.
(31.) Cladonia chlorophaea (Flk. ex Sommerf.)
Spreng.
SCHOLANDER sammelte nach LYNGE 1938 : 65 diese
Artinder '"f. lepidophora' auf Amsterdamöya.
32. Cladonia coccifera (L.) Willd.
16 102: Smeerenburgsletta, nahe Smeerenburgodden, am
feuchten Boden über Moosen, zusammen mit Cetraria
anellsssierizund Ore.hirio,l e cih)1 a7 ir Weri,d,a,
Cladonia coccifera ist eine in Spitzbergen
häufige und verbreitete Art und wurde aus allen Teilen Svalbards
(Spitsbergen, Nordaustland, Storöya, Foynöya, Kvitöya, Ba-
rentsöya, Edgeöya, Kong Karls Land, Hopen, Björnöya) ge-
meldet (TH. FRIES 1867 : 30, ELENKIN 1907 : 63, LYNGE 1924 :
8, 1938 : 56, 1939 :8, 1940a: 12, NOWAK 1965 : 178, HOF-
MANN 1968 : 73). Von Amsterdamöya melden sie TH. FRIES].c.
und LYNGE 1933 : 56.
33. mE Ward om ade orr’m'Ts*(E:) Hoffm:
16 221: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midt-
odden, ca. 100 m, zusammen mitRinodina turfacea,
Olchro Fere nıa Fri eı da mndMyeophlastus Tor-
noen sis über abgestorbenen Moospolstern.
16 046: Oberkante der Steilabbrüche des Söre Salatberget,
ca. 250 m, Vogelklippen, südwest-exponierter kleiner Grat, mit
Sphaerophorus globosus und Moosen.
Mit Ausnahme eines Fundes aus dem Isfjord-Gebiet (Con-
gressdalen - LYNGE 1924 : 9) sind nur Aufsammlungen von den
- 446 -
Nordküsten Vestspitsbergen und Nordaustlandets bekannt gewor-
den: TH. FRIES 1867 : 29, LYNGE 1938 : 57 (+ Plate V: Ver-
breitungskarte), 1940a : 13.
Neu für Amsterdamöya.
34. Cladonia elongata (Jacq.) Hoffm.
16 107: Smeerenburgsletta nahe Smeerenburgodden, in
dichten Polstern zwischen Moosen.
LYNGE 1938 :61 nennt Cladonia elongata
'"'certainly one of the commonest lichens all over Svalbard, and
equally plentiful everywhere''. Aus dem Bereich der Westküste
Spitsbergens einschließlich der großen Fjordsysteme, sowie aus
dem Norden liegen zahlreiche Angaben vor (LYNGE 1924 : 9,
1926 : 30, 1938 : 60 - 62, 1940 : 12, NOWAK 1965 : 179), während
aus dem gesamten Ostteil des Archipels (ausgenommen die Nord-
küste und Hinlopenstraße) uns nur die Angabe HOFMANNs 1963 :
73 (Barentsöya: Stauferland) bekannt wurde.
Für AmsterdamöyaistCladonia elongata be-
reits nachgewiesen (LYNGE 1938 : 61, leg. HOEG).
(35. CHE dio mia rare sa aWaldE
Diese Art, die auf Spitzbergen verbreitet scheint und von
zahlreichen Autoren angegeben wird, wird von TH. FRIES 1867:
29 auch für Amsterdamöya genannt.
(36H) EikardlomEar Tepe oe
Diese Art wird in verschiedenen Varietäten und Formen
für weite Teile Spitzbergens gemeldet (TH. FRIES 1867 : 28, SUM-
MERHAYES & ELTON 1923 : 246, 248, LYNGE 1924 : 9, 1938 :
63, 1940a : 13). TH. FRIES l.c. nennt sie auch für Amsterdamöya.
31. em adlon Mares’ Sandst:
16091, 16 105: Smeerenburgsletta unweit Smeerenburgod-
den, üppige Moos-Flechten-Tundra.
16 055, 16 057: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m,
mit Khaelomatrinum?” lan u gin 0,85jusm, ICzeztarsaer
nivalıs, Sphaerophorus s16ob o’suns, Aulzere-
toria nigricans u.a. zwischen kleineren Granitblöcken
Polster bildend.
- 447 -
16 203, 16 217: Vogelklippen am Danskegattet östlich Nordre
Midtodden, ca. 100 m, üppige Großflechtenvegetation auf einem
Felssims unmittelbar unterhalb von Krabbentaucher-Brutplätzen.
Cladonia mitis wird von LYNGE 1938 : 55 für eine
Vielzahl von Lokalitäten innerhalb Spitzbergens angegeben, so
auch für Amsterdamöya (leg. SCHOLANDER). Weitere Angaben
bei: LYNGE 1924 : 9, 1940a : 12, NOWAK 1965 : 179 und HOF-
MANN 1968 : 73. Auf Amsterdamöya gehört sie zu den ausge-
sprochen häufigen Arten.
38. Gihardeonmanrnan/’sıterin au.) Wisg.
16 044: Abbruchkante der Steilabfälle des Söre Salatberget,
Vogelklippen, ca. 250 m, Felsband, mit Ptilidium cilia-
eu .@ Ha ,.diomiarsmi tig, und Ereitir ara en valbiis:
16 201: Vogelklippen am Danskegattet östlich Nordre Mid-
todden, ca. 100 m, Felsband mit üppiger Vegetation (Rhac o-
mitrı um. lamım grmlorsum SP FFN dumm le ehr
Getria rar uslearnn.dLeA4a, E.n1V 351 8.,€ 1 a,d.o.nia
muuBis,. ra. ;);
Cladonia rangiferina istnach LYNGE 1938 :
55 "a rare species, restricted to the northwest corner of Spits-
bergen (Prins Karls Forland, Kongsfjorden, Virgohamna, Kobbe-
fjorden) in addition to a single find in the Nordostland (Brenne-
vinsfjorden)'. SUMMERHAYES & ELTON 1923 : 243, 244, 253,
2831 meldenCladonia rangiferina von Prins Karls
Forland, Hermansenöya und Kapp Boheman. Das von TH. FRIES
1867 : 30 angegebene Vorkommen für den tief im Süden liegen-
den Hornsund wird durch NOWAK 1965 : 179 bestätigt. Cla -
donia rangiferina war auf Amsterdamöya keineswegs
selten und insbesondere an stärker gedüngten Standorten im Be-
reich von Vogelfelsen regelmäßig anzutreffen.
Neu für Amsterdamöya.
SIE adden Ta sube e,ryıe ormis (Vam.) Kkernst
LYNGE 1938 : 63 - 64 gibt diese Sippe für Amsterdamöya
und 6 weitere Lokalitäten der Nordküste, sowie für den Bellsund
an.
- 448 -
(40.),E:Lardıonia.un.eiali sl; ).Wigg;
LYNGE 1938 : 58 gibt diese Sippe, die er als weitverbreitet
in Spitzbergen bezeichnet auch für Amsterdamöya (leg. SCHO-
LANDER) an.
41: 4C5soll;lie mia eserrian i,ssc um, Nyi
16038, 16114, 16421: Smeerenburgsletta, an vielen Stellen
zwischen Moosen über feuchtem Sand oder Granitgrus. Bei Nr.
16 114 mag das Substrat durch zahlreiche Fragmente kalkhalti-
ger Ziegel (Tranöfen aus dem 17. Jahrhundert) schwach kalkbe-
einflußt sein.
DEGELIUS 1954 : 260 revidierte Proben von "about 30 locs.
from W coast according to collections mainly made by TH.M.
FRIES 1868 and LYNGE 1926 and two from North East Island",
dabei wird auch "Smeerenburg'' als Fundort erwähnt.
42:5,C EI7.0 I.C wlan ia ndivaenn, Hemus Ach,
16 045, 16 062: Oberkante der Steilabfälle des Söre Salatber-
get, ca. 250 m, Vogelklippen. An offensichtlich stark gedüngten
Stellen (Felsbänder) innerhalb üppiger Flechten-Vegetation
(A-liescht,osr.a, nIgTi,e ans, (Gistrjarr Taerar,
eG. rer ieetorum.,-E- niLvali 8,50.chr.orrereherage-
gida, Sphaerophorus globosus, Rhacomi-
t ri um? am u elrn osum Zuar))
Cornicularia diver ge n’stistvonzanlreiehen
Lokalitäten des Spitzbergen-Archipels bekannt (TH. FRIES 1867 :
10, KOERBER 1875 : 521, WULFF 1902 : 113, LYNGE 1938:
95, 1940 : 18, NOWAK 1965 : 185, HOFMANN 1968 : 73). LYNGE
1938: 95, der wie TH. PRIES 1867 : 10°C o rn eu a@ssa
divergens für Amsterdamöya angibt, bezeichnet sie als
"not common" und an anderer Stelle als "more common north-
ward''. Auf Amsterdamöya fanden wirCornicularia di-
vergens verbreitet im Bereich von Vogelklippen.
43. (Esoreinekenu Barrıtar „mursde ara Neh:
16 865: Oberkante der Steilabfälle des Söre Salatberget,
Vogelklippen, ca. 260 m, auf schmalem Felsband zusammen mit
Cladonia spec.., Mycoblastus tornoensis,
Ochrole.chia, grim m.i,a,e und Sp’hsale rioipihlorrinss
- 449 -
globosusinRasenvonChandonanthus setifor-
mais undRhacomitrıum'lanu gindosum.
Die eindeutige Zuordnung dieser, durch das Wachstum im
Moosrasen in ihrer Wuchsform sicherlich veränderten Flechte,
fiel uns schwer. Die dunkelbraun glänzenden Lageräste sind +
stielrund und zeigen keine vertieften Pseudocyphellen, die lang-
gestreckte Hauptachse trägt oft zahlreiche schlanke Fibrillen
(wie beiC. aculeata f. crinita beschrieben); das Mark
ist von lockerem Geflecht erfüllt.
Cornicularia muricata wird aus Svalbard
scheinbar nur von NOWAK 1965 : 185 (Hornsund) angegeben. Je-
doch haben TH. FRIES 1867 : 10 und LYNGE z.B. 1938 : 95
ganz offensichtlich nicht zwischen C. aculeata undC. mu-
ricata unterschieden. Die Sammelart ist nach Angaben beider
Autoren innerhalb Spitzbergens sehr verbreitet; auch Amster-
damöya ist unter den Fundorten genannt.
44. Geisleria (?) spec.
Abb. 17
16 805: Smeerenburgodden, über verbackenem Feinsand und
Moosen (möglicherweise aber auch parasymbiontisch auf einer
weißgrauen, sterilen Kruste).
Die Bestimmung gelang trotz der gut entwickelten Frucht-
körper nicht. Der Gattungsschlüssel bei POELT 1969 führt zu
Geisleria, wobei aber die beiden dort geführten Arten
(G.sycehnogonioides NitschkeundG. jamesii
Swinscow) nicht in Frage kommen. Vom Erscheinungsbild her
betrachtet könnte auch ein Flechtenparasit vorliegen. Somit bleibt
auch die Gattungsbestimmung unsicher.
schwarz, mit feinem zentralem Porus. Asci schlank, fast zylin-
drisch, 8-sporig, ohne amyloide Strukturen am oder im Ascus
(Hymenium J-,bzw. gelbbraun). Sporen farblos, jung mit schma-
lem Halo, 13 - 21 - 29x 3.5 - 5.3 - 7.O um, mit (1-) 3 (-6) Quer-
septen, stets asymetrisch. Paraphysen bleibend, ca. 1.8 um im
ß, durch zahlreiche Anastomosen zu Raumnetzen verknüpft, mit
dünnen, oft schwer erkennbaren Septen; in K wenig verändert.
EEE N
- 450 -
Abb. 17
- 451 -
Algen stets in kompakten Kolonien, gelbgrün, einzellig,
kugelig, 7 - 12 um ß, mit napfförmigen Chromatophor. Im cor-
texnahen Bereich scheinen die Algenkolonien dunkel pigmentiert,
was jedoch durch dunkle Pilzhyphen vorgetäuscht wird.
Weitere Merkmale sind der beigefügten Zeichnung (Abb. 17)
zu entnehmen.
Die Gattung Geisleria ist aus Spitzbergen nicht bekannt.
45. Haematomma lapponicum Räs.
16 068: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m, Block-
schuttfeld; Schrägfläche eines Granitblockes, zusammen mit
Ineicssdiesassp.,, Plarr, mie la) al prinerordka, Rıhi Zoe ar-
Plamssiensasr einystesundUEmsbat nerarrıraridleremeszszartia,
16 063: Oberkante der Steilabfälle des Söre Salatberget,
Vogelklippen, ca. 250 m, exponierte Steilfläche eines Gratfelsens.
Haematomma lapponicum wurde bislang ein-
zig durch NOWAK 1965 : 183 (vom Hornsund) bekannt. Es bleibt
indes abzuwarten, ob sich nicht TH. FRIES? Angaben für Hae ma-
tomma ventosum s.l. (1867 :20 - Bellsund, Magdale-
nenfjorden, Dansköya, Amsterdamöya, Wijdefjorden, Sorgfjor-
den, Sjuöyane), alle auf diese nordische Kleinart beziehen, wofür
auch die angegebene Reaktion mit KOH "'thallum non tingit'' sprä-
ehe.
46. Huilia macrocarpa (DC.) Hertel, Herzogia 3,
374 (1975); Khumbu Himal 6 (3) (im Druck) -Lecidea
macrocarpa(DC.) Steud.
16 229: Vogelklippen am Danskegattet östlich Nordre Midt-
odden, ca. 100 m, von stark eutrophiertem Sickerwasser über-
rieselte Horizontalfläche eines Felsbandes (Gneis), im Schatten
eines großen Blockes, teilweise von Algenkolonien überzogen.
Die Pflanze zeigt folgende Merkmale: Eigenschaften des
len, dünnkrustig, weißlich, höckerig areoliert, K-, P-, C-, J-.
Apothecien bis 1.8 mm f, mit trocken schwarzbrauner (fast
schwarzer), feucht dunkelbrauner, ziemlich flacher Scheibe,
- 452 -
stark verquollenen, 7 - 8 um breiten Hyphen (Lumen nur um
1.5 pm ß) aufgebaut, zwischen denen dunkles, körniges Pigment
eingelagert ist. Von ihrem ökologischen Verhalten her haben
wir im Gelände auf Huilia hydrophila getippt.
Huilia macrocarpa wird für Spitzbergen nur
von LYNGE (1926a : 31, 1939 : 6, 1940a : 11) für einige wenige
Punkte (Hopen, Isfjord) angegeben. Mehrere seiner Funde ge-
hören ihrer Beschreibung nach nicht zuHuilia macro-
carpa im strengsten Sinn.
Neu für Amsterdamöya.
47. Huilia melinodes (Koerb.) Hertel, Herzogia 3, 374
(1975) -Lecidea melinodes (Koerb.) H. Magn. in
Lynge.
16 010 (cum apoth.), 16027: Blockschutthang am Fuß des
Lummenberges, ca. 30 m.
16 123, 16 138, 16155: Hochfläche des Söre Salatberget,
ca. 270 m, Blockschuttfeld, alle steril.
Alle Pflanzen wuchsen an Stellen hoher Bodenfeuchtigkeit,
an kleinen Steinen am Boden, oder an bodennahen Flächen locker
aufeinander liegender Blöcke u. dgl. Häufige Begleitarten waren:
Aleetoria pubescens,.Lecvanorma poelwyt2ramz3,
Lecideatmofulva, L 1a pi.cudra, Reh ı1wIose Fr
pon .fer.ax, Tır.eım o,le'e iawat.rat a, U mibnrisıe az
riatorrefactaundAndreaea sp.
Huilia melinodes wurde auf Proben aus Spitz-
bergen und Nowaja Semlja begründet; sie wird in der Literatur
(KOERBER 1875 : 522, LYNGE 1940a : 11, NOWAK 1965 : 176)
nur für das Isfjord- und Hornsund-Gebiet angegeben. Auf Amster-
damöya gehört sie zu den häufigsten Krustenflechten überhaupt,
fruchtet aber nur sehr selten.
Neu für Amsterdamöya.
48. Involucrothele antonelliana(Bagl. &
Car.) Serv.
16481: Smeerenbukta, auf einem niedrigen, von Schmelz -
wasser gelegentlich überfluteten Block aus sehr hartem Silikat
- 453 -
(?Hornfels, Grauwacke o.ä.), zusammen mit Catillaria sp.
undLecidea symphycarpea.
Mit den bei ZSCHACKE 1934, H. MAGNUSSON 1952 und
SERVIT 1954 gegebenen Schlüsseln gelangt man unproblema-
tisch zu I. antomelliana (syn._T h'eli d.i.u°m” anıtıo-
nellianum Bagl. &Car.), eine Art, die vom Gipfel des
Monte Rosa (4630 m) in den Zentralalpen beschrieben wurde und
die H. MAGNUSSON 1952 : 66 aus Schwedisch Lappland (Vassitjäk-
ko) unter sehr ähnlichen ökologischen Bedingungen wachsend
("'on low stones by melting snow'') angibt. Das bei unserem Exem-
plar ringsum dunkle Kerngehäuse und die mitunter kahnförmigen
("naviculaartigen'' - ZSCHACKE) Sporen passen der Beschrei-
bung nach aufvar. bachmannii (Zschacke 1934 : 371)
(ern er äd um an onel dl Fanum var: baehmiannini
Zschacke), die aus dem Elstergebirge in Mitteleuropa bekannt
ist.
Neu für Spitzbergen.
49. Lecania sp.
Abb. 18
16760 (liegt unter Polyblastia hyperborea),
16 914-G: Smeerenburgodden, bei dem westlichsten der Tran-
öfen; an Resten alter, kalkhaltiger Ziegel; zusammen mit L e-
e.ainlo ra di Sıp,eir-sva. /f.We-o.ni.btr op a.2 Pe ky.b Ta-
sıti Ayhiy.p einb o.rie; a,/ Wirsejmioilse ei a% nf iv.ali ss: und
Nierrir.uie.a:r iHaftsp:
Die Probe, deren Bestimmung nicht gelang, zeigt die fol-
zusammentretende, weißliche, kleine (0.1 - 0.35 mm f), niedrige
(bis 0.2 mm), gewölbte, rundliche Areolen; K-, P-, C-, J-,
Apothecien: sehr zahlreich, einzeln oder in lockeren kleinen
Gruppen, mit stark verengter Basis locker aufsitzend, 0.15 -
0.65 mm Ö, trocken schwarz (oder fast schwarz), feucht mit
schwach durchscheinender, (oliv-) brauner bis schwarzer
Scheibe und anfangs schmalem, später schwindendem, dunklerem
Rand. Jüngere Apothecien mit schwach bis mäßig stark gewölbter
- 454 -
uM.%
Lecania spec.
- 455 -
ligen, kugeligen Grünalgen erfülltem Innenbereich und schmaler,
bräunlicher, epihymeniumartiger Rindenzone. Paraphysen: ver-
klebt, einfach, unverzweigt, kaum je anastomosierend, mit sehr
stark verdickten Endzellen (bis 7.5 um f) - siehe Abb. 18. Asei:
keulig, 43 - 50x 11-15 pm, 8-sporig, mit kräftigem, stark
amyloidem Tholus (Lecidella-Typ). Sporen: spindelig,
meist leicht asymetrisch (das stärker verjüngte Ende im Ascus
unten), (2-) 4 (-5)-zellig, dünnwandig, farblos 16 - 27 x 3.0 -
4.5 um - siehe Abb. 18.
AnLecania-Arten aus Spitzbergen sind nur bekannt:
L. aipospila (Wahlenb. ex Ach.) Th. Fr. (TH. FRIES 1867 :
20, LYNGE 1924 : 11) mit zweizelligen Sporen, L.erysibe
(Ach.) Mudd (TH. FRIES 1867 : 21) mit ebenfalls zweizelligen
Sporen undL. nylanderiana Massal. (WULFF 1902: 114 -
Wijdefjorden) mit vierzelligen, jedoch kürzeren Sporen und ab-
weichenden, meist stark bereiften Apothecien.
50. L eieran or atb aid ı allHoffm.) Ach.
16182 (sub Lecidella bullata): Vogelklippen am
Danskegattet, östlich Nordre Midtodden, Überhangfläche einer
Kluft, 100 m, zusammen mit Lecidella bullata und
zwei sorediösen Krusten.
Die variable Art wird von TH. FRIES 1867 : 23 für einige
Lokalitäten im hohen Norden (Magdalenafjorden, Dansköya,
Amsterdamöya, Sorgfjorden, Lovenberget, Sjuöyane), von LYNGE
1924 : 11 für Sörkappöya im äußersten Süden angegeben.
ir Bee anor ar contriaiet una Nyl. (syın Leeanora
thulen'tsös’ Thor)
16 032: Smeerenburgsletta unweit des ehemaligen Smeeren-
burgs, ca. 2 m hoher Granitblock im flachen Vorland, Vogel-
sitzblock, mitBuellia coniopsundXanthoria
erarnıdie karr ma:
16 456: Smeerenbukta unweit Smeerenburgodden, an Rinde
eines alten Treibholzstammes, zusammen mit Caloplaca
8 priltssibielrsglemm'sass,nB ujeriliinassplü nıe ba a ee a-
nora polytropa, Rhizoplaca melanophthal-
maundRinodina turfacea.
- 456 -
16 205: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midt-
odden, ca. 100 m, Granit-Steilfläche unmittelbar unterhalb von
Lummen-Brutplätzen, zusammen mitBuellia coniops,
Cal o pl aka sal:c a r um und Dani homiigagzesamned ee
Ta ra)
Die stark nitrophille Lecanora clomswrsarcetuuNg
wurde aus Spitzbergen nur von wenigen Lokalitäten bekannt:
Hornsund und Fosteröya (TH. FRIES 1867 : 18, Bellsund (LYNGE
1924 : 13, 1940 : 16) und Hopen (LYNGE 1939 : 10).
Neu für Amsterdamöya.
52. Lecanora dispersa(Pers.) Sommerf.
16 629: Smeerenburgodden, an Ziegelsplittern am Boden,
nahe den Resten der Tranöfen. Zusammen mit Lecania sp.,
Polyblastiaohry:pierribior ieaksiliundgkir esmgogke-
cia nivalis. Die alten Ziegel enthalten Kalk, der durch
HC1 leicht nachweisbar ist. Die Pflanze könnte zuf. conio-
tropa gestellt werden und stimmt gut mit entsprechendem
Material aus den Alpen überein.
Lecanora dispersa istnur von wenigen Punkten
Spitzbergens bekannt: Hornsund (KOERBER 1875 : 525, NOWAK
1965 : 182), Bellsund (LYNGE 1924 : 12), Isfjorden (Belvedere
im Sassengebiet) (LYNGE 1940a : 15) und Reinsdyrflya (SUM-
MERHAYES & ELTON 1923 : 214). Soweit angegeben wuchsen
dort alle Proben über Kalk.
Neu für Amsterdamöya.
53. Lecanora polytropa (Ehrh.) Rabenh.
16 545: Smeerenbukta nahe Smeerenburgodden, an alter
Rinde eines Treibholzstammes, zusammen mitBuellia
p u.nic taıtia} :Gsal orp Tayena Sıpi tis’blerigieinssHeere
camera contractula, Rhiz op lat sarmre Famrorpih-
thalma (üppig entwickelt, zum größten Teil aus Apothecien
bestehend).
16 970: Küste am Danskegattet, östlich Nordre Midtodden,
ca. 6 m, sehr häufig auf kleinen, kaum aus dem Boden heraus-
ragenden Steinen, teilweise befallen vonLecideacf. vitel-
linaria. Eine Pflanze mit deutlich entwickeltem Thallus und
auffälligem, schwarzen Hypothallus.
- 457 -
16 147: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 280 m, Block-
schuttfeld; an einem kleinen Granitblock, zusammen mitAlec-
Vor Tarp üb esicdens Huf li ame rTmodes, Leci-
dreva; Biufruiteu Balta; Paanmeliar’ailpie ol’ay TTrremo-
je eanatrate und UmbWTTli e ar Da Wioririe faicta,
Eine kryptothalline Pflanze, stark von Torula befallen.
Lecanora polytropa scheint in ganz Svalbard
verbreitet zu sein. TH. FRIES 1867 : 22, wie auch SUMMER-
HAYES & ELTON 1928 : 202, 230 geben sie für zahlreiche Stel-
len im Norden an (darunter auch Amsterdamöya), LYNGE 1924 :
12 für Isfjord, Bellsund und Sörkapp, NOWAK 1965 : 182 für den
Hornsund, ELENKIN 1907 : 62 für die Ostküste von Sörkappland
und schließlich LYNGE 1939 : 9 für Kong Karls Land. Auch von
Franz-Josef-Land wird sie gemeldet (LYNGE 1931 : 18 - 19).
DaßLecanora polytropa nicht selten auch auf
organische Substrate geht, gibt schon TH. FRIES l.c. an, der sie
von Treibholz und von alter Schneehuhn-Losung meldet.
54.4 .L eietiid.e a),a9r m e nıika aa)(DEC, ).Fr;
16 004: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, ca.
30 m, exponierte Steilfläche eines Granitblockes, mit Rhizo-
ear,peon"geo’graphicum sep. fr rgrdum, Rh-ina-
renseundSporastatia testudinea. Eine extreme
Wuchsform mit schlecht entwickelten Apothecien, hell ockergelbem,
glatt glänzendem Thallus. Die unregelmäßig welligen, mitunter
aber leicht konvexen Areolen sind randlich dick mit schwarzem
"Hypothallus '' umgürtet.
Lecidea armeniacaistnur wenige Male von
Spitzbergen gemeldet. TH. FRIES 1867 :40 (sub: f£ melaleu-
c a (Sommerf.) Fr. - zu der man auch unsere Probe rechnen
könnte) nennt sie für: Bellsund, Magdalenafjorden, Wijdefjorden,
Sorgfjorden, LYNGE 1924 : 13 für Trollosen (Sörkapp-Hornsund).
Neu für Amsterdamöya.
- 458 -
55. Lecidea atrobrunnea (Ram. ex Lam. & DC.)
Schaer.
Abb. 13; Tafel 6, unten
16 177, 16183, 16184, 16187, 16193: Vogelklippen am
Danskegattet östlich Nordre Midtodden, 100 m, stark gedüngte
Schräg- und Steilflächen, zusammen mitBuellia coniops,
Candelarrella aretica Lee amoraporyıo-
pa u.a.
16 186: von der selben Lokalität, aber an einer Steilfläche
in einer Kluft, zusammen mitAcarospora chloro-
phana,L eıoe udella,b ulliat;,g,uR halziorejar po
grande (liegt unter: Lecidella bullata).
Lecidea atrobrunnea wird von zahlreichen
Lokalitäten in Spitzbergen gemeldet, TH. FRIES 1867 :41 er-
wähnt sie von: Bellsund, Magdalenafjorden, Kobbefjorden,
Smeerenburg, Moffen, Sorgfjorden, Fosteröya, Depotöya, Lo-
venberget, Laagöya und Brennevinfjorden. LYNGE 1939 : 5
meldet sie von Storöya, LYNGE 1924 : 13 von Olsokflyan, LYNGE
1940a : 9 von Isfjorden: Sassenomraadet und NOWAK 1965 : 175
schließlich aus dem Hornsund (vgl. Abb. 13). Auch aus dem be-
nachbarten Franz-Josef-Land hat LYNGE 1931 : 7 die Art gemel-
det.
Es hat uns überrascht, die uns aus den Alpen und mediter-
ranen Hochgebirgen vertraute Art in Spitzbergen als hochnitro-
philen Bewohner von Vogelfelsen wiederzufinden. Sehr wahr-
scheinlich handelt es sich um eine etwas abweichende Sippe, die
auch durch (meist) blasseren Thallus und abweichende Reaktionen
(P+ gelb, K+ orange) auffällt. Das Problem soll weiter verfolgt
werden.
56. Lecidea atrofulva Sommerf., HERTEL, Mitt.
Bot. München, 12: 125 - 129 (1975).
16 020: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, an
geschützten, sehr boden- und luftfeuchten Stellen des hohlraum -
reichen Blockschutts, Granit, ca. 30 m, zusammen mit Anflügen
von; Leeidea leucophaeoides, Leceänora
polytropa, Rhizocarpon fTeraz,.,.Tremmorre-
cia atrata, Umbilicearia eylindrieasumga
tor retacta,
- 459 -
16 064: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre
Midtodden, ca. 100 m, in Feinerde halb eingebetteter Granit-
stein; zusammen mit Huilia melinodes, Tremo-
lecia atrataundAnflügeenvonAlectoria pubes-
eensmdümpbıTrsıcarıa torrweracrta.
16 164: Am Abstieg vom Söre Salatberget zur Küste am
Danskegattet, Blockschutthang bei ca. 200 m, kleine Granitge-
rölle in Klüften zwischen den großen Blöcken; mitHuilia
miele mode rs wmdTremolecıar atratna.
16 145: Hochfläche des Söre Salatberget, Blockschuttfeld,
270 m, in Feinerde eingebetteter Granitkiesel. Der Kiesel ist
großenteils vonHuilia melinodesundTremole-
cia atrata bewachsen; Lecidea atrofulva
findet sich nur in einer schmalen, ringförmigen Zone im unmit-
telbaren Bereich des Boden-Kontaktes,
Lecidea atrofulva, die sich allerdings oft nur
in kleinen Areolengruppen verstreut zwischen anderen Flechten
findet, gehört zu den häufigsten Arten im Bereich der Block-
schutthänge von Amsterdamöya. Wir fanden sie stets nur steril.
Die nach den bisherigen Funden (vgl. HERTEL 1975 : 125 - 129)
chalkophil erscheinende Art war in Spitzbergen keineswegs an
erzreiches Gestein gebunden. Ihr Massenvorkommen auf der
vergleichsweise ozeanischen Insel Amsterdamöya und ihr Zurück-
treten in den kontinentaleren Innenbereichen des Kongs- und Is-
fjordes, sowie ihr ökologisches Verhalten weisen sie als eine
zumindest subozeanisch getönte Art mit sehr hohen Ansprüchen
an Luft- und Bodenfeuchtigkeit aus. Prof. Dr. R. SANTESSON,
der Wiederentdecker dieser Sippe, kennt Lecidea atro-
fulva von zahlreichen Lokalitäten Nordeuropas (mündl. Mit-
teilung), wahrscheinlich auch von Spitzbergen.
57. Ic Peatanu rVeU at ade RT.
Abb. 14
16485, 16 781: Smeerenburgsletta, Horizontalflächen
und Kanten größerer, im Boden eingebetteter Granitsteine, zu-
sammen mit:Huilia melinodes, Lecanora po-
l’ytr op 3a1,Rh isz 60 esarploin,. nero) gr a pihfircaim ;ssp:
Fries dum, Dremoleerıa atrata.
- 460 -
16 003, 16007: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges,
Steilflächen und vor allem Kanten größerer Granitblöcke, ca.
30 m, zusammen mit Rhizocarpon inarense,
16 167: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre
Midtodden, ca. 100 m, in Feinerde halb eingebetteter Stein
(an dessen Spitze), mit Lecidea atrofulva.
16075, 16115, 16144, 16 153: Hochfläche des Söre Salat-
berget, ca. 270 m, Blockschuttfelder, an kleineren Granit-
blöcken. Begleiter: Alectoria pubescens, Huilia
melinodes, Parmelia alpicola, Rhizocar-
pon ferax, Rh. inarense, Sporastatia te-
studinea, Tremolecia atrata, Umbilicaria
eykıindiraica,
16 157, 16166: Steilküste am Danskegattet, Blockschutt-
hänge, ca. 150 bzw. 200 m, Granitblöcke, vorwiegend an Hori-
zontalflächen und Kanten. Begleiter:Alectoria pubes-
cens, Parmelia alpicola.
Alle unsere Funde gehören zuLecidea auricu-
lata im strengsten Sinn; sie zeigen sämtlich den typischen
Apothecienbau, die schmalen kleinen Sporen, eine deutlich amy-
loide Medulla und es fehlt ihnen sämtlich eine C-Raktion des
Excipulums. Ein epilithischer Thallus ist nur gelegentlich ent-
wickelt und dann oft rostig überlaufen.
Es überrascht, daß diese in der Arktis auf Silikat sicher
verbreitete Art nur von wenigen Lokalitäten in Spitzbergen an-
gegeben wird: Dansköya, Sorgfjorden, Laagöya, Lovenberget,
Brennevinsfjorden (TH. FRIES 1867 : 39), Prins Karls Forland,
Björnbeinflyan (LYNGE 1924 : 13), Laksejöen beim Wijdefjorden
(SUMMERHAYES & ELTON 1928 : 246), Hornsund (NOWAK
1965 : 175); vgl. Abb. 14.
Neu für Amsterdamöya.
58. Lecidea circumnigrata H. Mann. in Degel.
var. reagens H. Man.
16 907: Smeerenburgsletta, loser, halb in Feinerde einge-
betteter Granitstein, mitAlectoria pubescens,
Tremolecia atrata undUmbilicaria sp.
- 461 -
16 073, 16 596: Söre Salatberget, Hochplateau, Blockschutt-
halde, 270 m, niedriger Granitblock, bzw. kleine Granitsteine,
zusammen mitHuilia melinodes, Lecidea atro-
tfulvea, Rhizocezsrpon feraziuandT remolecıa
atrata. (Eine weniger typische Pflanze).
16 067: Söre Salatberget, Vogelklippen, 250 m, exponier-
ter Gratfelsen, zusammen mitAlectoria pubescens,
leceänoraubaddiayEbs»pohytropea; L’eaeirdieianch.
8 € Molke unlsartar Psa,rımie lie adlpü eo TasrR biz o-
ea F'P,0n’.gp., Sipioir.ars.tiagt iva teisiıtun.din,e a, Bir e;m.o-
leeiar’ratr,atra.
Die bislang aus Fennoskandien, dem arktischen N-Amerika
(unpubl.) und den Alpen bekannte Sippe steht dr Lecidea
lulensis recht nahe und nicht der Lecidea lactea
Schaer. , deren Extremformen (z.B. Lecidea dendro-
celinis Nyl.) mitunter habituell ähnlich sind und auch in der
K-Reaktion Übereinstimmung zeigen.
Neu für Spitzbergen.
59. Lecidea demissa (Rutstr.) Ach.
16033: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, 30 m,
über Feinerde in einer flachen Mulde eines, vonRhacomi-
trium lanuginosum überzogenen Granitblockes.
Lecidea demissa wirdnur von TH. FRIES 1867:
33, als"Psora atrorufa (Dicks.)' von Spitzbergen an-
gegeben: Bellsund, Magdalenafjorden, Kobbefjorden, Dansköya,
Laagöya, Sjuöyane.
Neu für Amsterdamöya.
60. Lecidea ementiens Nyl., H. MAGN. Bot. Not.
465 - 467 (1934); VAINIO, Acta. Soc. Fauna Fl. Fenn. 57 (2):
RO 37 Mt 1934F Leciderna mBammuro sa Th."Fr:
var. depressaTh. Fr. Lich. Scand. 521 (1874).
16 086, 16423: Smeerenburgsletta, nahe Smeerenburgodden,
Moosrasen überziehend. - Die Bestimmung der Probe 16 086
verdanken wir Herrn Dr. K. KALB.
- 462 -
Lecidea ementiens wurde bisher aus Svalbard
nur von der Bäreninsel bekannt (LYNGE 1926b : 28 - 29).
Neu für Spitzbergen.
6indsieiei die ale pi To din zialıNJl.
16 141: Hochfläche des Söre Salatberget, ca, 270 m, flacher,
lose über Feinerdeansammlungen zwischen Granitblöcken lie-
gender Granitstein. Begleiter:Alectoria pubescens,
Huiilıd armelinode s, Die chanio’ra Podlgerepe
Lee vde.a at rofulva, LE. Fapiendar Par nedr 23
alpieela,,Rhüz oecearpon,fer au sweet
atrat3.U mubsilie arsa) tor Tiefer
Diese Probe entspricht gut der bei HERTEL 1976 gegebe-
nen Beschreibung dieser Art, die bislang nur aus Fennoskandien,
aus den Karpaten, der Hohen Tatra, von Nowaja Semlja, der
Tschuktschen Halbinsel und aus dem Himalaya bekannt war,
Neu für Spitzbergen.
62. Lecidea hypnorum Libert, Plant. Crypt. Arduen-
na, fasc. I, no. 12 (1830); VEZDA, Lich. Sel. Exs. no. 1233
(1974). Spn.:Lecidea templetonii Th. Tayl.
Abb. 19
16 215: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre
Midtodden, ca. 100 m, über Moospolstern auf einem schmalen
Felssims. - Wir verdanken die Bestimmung dieser Probe, deren
mikroskopische Merkmale Abb. 19 zeigi, Herrn Dr. K. KALB.
Unter dem Namen "Lecidea atrofusca (Flot.)
Mudd'" gibt NOWAK 1965 : 177 einen einzigen Standort für Spitz-
bergen an (Hornsund).
Neu für Amsterdamöya.
63. Lecade 3 »irm:pla valide Th. Br
Abb. 6
16 070, 16 122, 16 129: Hochfläche des Söre Salatberget,
ca. 270 m, kleinere Granitblöcke und -steine in bodenfeuchter
Lage. Begleiter: Huilia melinodes, Leeanora
- 463 -
hypnorum LIB.
7 r 16 215
“uz
- 464 -
polytropa,Leecidealatr of una oa -
proneopeT’andı iR. Imarie nee Terermkorlere ia
autırrat a, U) m.bi11 j,esasruiraeiosrrie Tale ze
Unsere Funde dieser sehr kennzeichnenden, etwas an
Mosigia gibbosa erinnernden Flechte stimmen sehr
gut mit dem Lectotypus dieser Art (Amsterdamöya, Smeeren-
berg, A. J. MALMGREN 1861 - UPS) überein; sie stammen aus
dem unmittelbaren Bereich des locus classicus.
Lecidea impavida ist für folgende weitere
Lokalitäten in Spitzbergen angegeben: Hornsund, Kobbefjorden,
Dansköya, Sorgfjorden (TH. FRIES 1867 : 42) und Sörkappöya
sowie Sörkappland (LYNGE 1924 : 14); vgl. Abb. 6.
64. Lecidea lapicida (Ach.) Ach.
16011, 16019: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges,
30 m, Schrägflächen kleinerer Granitblöcke, mit: Lecidea
laetie.a,
16 079, 16 130: Hochfläche des Söre Salatberget,ca. 270 m,
Blockschuttfeld, an Granitblöcken. Begleiter: Huilia meli-
nodes, Leeidea impavida Rihrzroiearrpien
inarense, Rh-geographieum ssp. Frasemdum:;
Sporastatia poly'spor‘a, Tre molkerenamarr a-
der
Diese meist kryptothallinen Pflanzen erinnern habituell oft
anLecidea auriculata, besitzen aber in der Regel
flachere, dem Gestein enger angeschmiegte Apothecien mit
einem (besonders im jungen Zustand) sehr breiten und dabei
niedrigen, gegen die Scheibe abrupt abgesetzten Rand. Die Auf-
sammlungen stimmen recht gut mit dem Lectotypus überein
(Hymenium 45 - 60 um hoch, Hypothecium + farblos, Excipu-
lum K+ gelb, Sporen (nie sehr gut entwickelt) 10 - 13x5 - 6.5 um,
Medulla amyloid).
Lecidea lapicida wird von LYNGE 1940a: 9
vom Isfjord und von NOWAK 1965 : 176 vom Hornsund angegeben.
SUMMERHAYES & ELTON 1923 : 246 geben "Lecidea la-
picida var. declinan s' vom nördlichen Prins Karls
Forland an. -
Neu für Amsterdamöya.
- 465 -
ba. Muielrchden ci Ve mieopthareordes-Nyl:
Tafel 5, oben
16012, 16023, 16025: Blockschutthang am Fuß des Lum-
menberges, ca. 30 m, niedrige Granitblöcke, zusammen mit:
Eku 21938 mie mode, He anorg tiro pa,
Bere Hd are u va) Um rlIPea FI a spe rTire:
Haeta.
Mit den verfügbaren Bestimmungsschlüsseln gerät man bei
den obigen Proben zuLecidea lulensis. Allein mit
dem Holotypus dieser Art, der einen ölig glänzenden, gelb-
braunen Thallus zeigt, stimmen sie kaum überein. Vielmehr
ähneln sie habituell eher bestimmten Proben vonLecidea
leucophaea (Flk. ex Rabenh.) Nyl., die jedoch durch K-
negativen Thallus charakterisiert ist. Den Typus vonLecidea
leucophaeoides, dieals Synonym vonLecidea 1lu-
lensis geführt wird (z.B. VAINIO 1934 : 199) konnten wir bis-
lang leider nicht einsehen. Trotzdem wollen wir vorläufig für die
obigen Funde diesen Namen benutzen, da er der Beschreibung
nach zutreffen könnte und die habituelle Ähnlichkeit mit L. le u-
cophaea zum Ausdruck bringt.
Die Proben von Amsterdamöya lassen sich folgendermaßen
kennzeichnen: Thallus: gelbstichig mittelgrau, in Form rund-
licher, mäßig stark bis sehr stark gewölbter, glatter, matter
über scharzem Hypothallus isoliert stehender Areolen, von 0.15 -
0.9 mm @ und 0.15 - 0.35 mm Höhe. Zumindest die großen Are-
olen zeigen durch radiale Einschnitte eine winzige Effiguration.
K+ rot, P+ gelb, J-. Apothecien: einzeln, selten zu mehreren,
mit verengter Basis den Areolen aufsitzend, bis 0.8 mm @, mit
stark wulstigem, rein schwarzem Rand und flacher dunkelrot-
durchmesser von ca. 3 um und durch eine Gallerthülle, um die
herum Pigment angelagert ist, einen Außendurchmesser von
5 - 8 um zeigen; Färbung wie beim Epihymenium. Paraphysen;
meist einfach, 1.6 - 2 um Z, die kaum verdickten Apikalzellen
mit breiten Gallertköpfchen von 4 - 6 um 2, gelegentlich anasto-
mosierend und verzweigt; in KOH leicht frei. Asci: keulig, ohne
soidisch, 7.5 - 9.4 - 13.5 x 4.0 - 4.8 - 6.0 pm.
- 466 -
66. Lecidea lulensis Heli.
16 065: Oberkante des Steilabfalles des Söre Salatberget,
ausgesetzter Gratfelsen im Vogelkliff, ca. 260 m, leicht über-
hängende Fläche an der Kante eines Granitfelsens. Begleiter:
Leceidella"bullata, Rhiz'oear p’o nvıgTarugekeis-
cens, Rh. geographicum ssp. frigidum, Spo-
rastatsja.besstwwdine a undıTr e meuon er Tragen a.
Die Aufsammlung stimmt bis auf die Färbung des Thallus
gut mit dem Holotypus vonLecidea lulensis (Schweden,
Lule Lappmark, Tarren, Tjurvingjarka, 1864, P.J. HELLBOM -
UPS) überein; sie ist bei unserer Probe ein helles Weißgrau. Wie
bei anderen norstictsäure-haltigen Arten (z.B. Lecidea lac-
t e a) könnte es sich bei der hellbraunen Färbung des nun 112
Jahre alten Typusexemplares um einen Nachdunklungseffekt im
Herbar handeln. Lecidea lulensis ist aus Spitzbergen
mehrfach bekannt: Kobbefjorden, Smeerenburg, Sorgfjorden,
Wahlenbergfjorden, Laagöya (TH. FRIES 1867 : 37), Storöya
(LYNGE 1939 : 7) und Hornsund (NOWAK 1965 : 177). Auch aus
dem benachbarten Franz-Josef-Land wird sie von LYNGE 1931:
10 gemeldet.
67. Lecidea nigroleprosa (Vain.)H. Mann.
16 911: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, ca.
50 m, teilweise vnCaloplaca magni-filii befallen.
Zusammen mitAlectoria pubescens, Leeidea
atrofulva Par mieli.aralpıi cola Um BHrnGerzze
riaceylindri.e.a's.l,!Ulhyp emiborrsehazunditie err-
ref arcta,s Steril.
Die unauffällige, sorediösse Lecidea nigrolepro-
s a, deren Vorkommen in Zentraleuropa bei WIRTH 1972 : 186
kartiert ist, wird weiterhin angegeben für Schweden (Lycksele
und Torne Lappmark), Finnland (Ostrobottnia, Kuusamo) und für
den N-Ural (nach MAGNUSSON 1927 : 120 und 1946 : 69). AR-
NOLDS-CREVELD 1973 : 95 und HERTEL 1975 : 119 fanden
sie verbreitet in der Umgebung von Finse im südlichen Norwe-
gen.
Neu für Spitzbergen.
- 467 -
Kae eat era HEr:
16 078: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m, Schräg-
und Horizontalflächen sehr niedriger Granitblöcke, in über hand-
tellergroßen Lagern.
Bei dieser Probe handelt es sich um eine extreme Wuchs-
form. Nur an wenigen Stellen kann man unter der Lupe erkennen,
daß die Flechte einen glatten, dunkelbraun glänzenden Thallus
besitzt. Zumeist haben die bis zu 2 mm hohen Areolen und Areo-
lengruppen, die einem schwarzen, bisweilen rostig überlaufenem
Hypothallus aufsitzen, kreidig-matte, mittelgraue Färbung. In den
mikroskopischen Merkmalen sind keine Abweichungen vom Normal-
typ zu erkennen, allerdings bleiben die für Stictinsäure typischen
K- und P-Reaktionen der Medulla aus.
Lecidea paupercula wird für Spitzbergen nur
wenige Male angegeben. HUE 1893 : 246 erwähnt sie, ohne eine
Lokalität zu nennen; in der fraglichen Zeit hielt sich das For-
schungsschiff ''La Manche'' dieser Expedition im Bellsund- und
Isfjord-Gebiet auf. LYNGE meldet Lecidea paupercula
(1924 : 14) für Sörkapp und Öyrlandet (Sörkapp-Hornsund).
Neu für Amsterdamöya.
69), Ineserud esanchs. Ss.csr ob ce. usl,atuasulth„. Er.) hl Er.
16 015: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges,ca.
50 m, Steilfläche einer exponierten Kante eines größeren Granit-
blockes. Zusammen mit:Alectoria pubescens, Le-
e am olrla p orlyitr opa, Piair me rıa 3%p7'c’0:1%a,
Tremortecıa atrata,umbılıcargsa caylend-
Drealvar de lı ges, U üDyperhorea,.U.torre-
tfacta.
Die Aufsammlung, die nur aus wenigen Areolengruppen
und Apothecien besteht, zeigt die folgenden Merkmale:
schwarz. Epihymenium schmutzig olivgrün. Paraphysen ver-
klebt, 1.5 - 2 um ®, ohne auffällige Gallertscheiden, Apikalzel-
len 3-4 um @. Sporen stumpf ellipsoidisch, 8.5 - 12.5 x 5.0 -
6.5 um.
- 468 -
Die Pflanze, die zweifellos der engeren Lecidea mar-
ginata-Gruppe angehört, weichtvonLecidea elata
Schaer. durch den glänzend-glatten Thallus und durch das Vorkom-
men auf völlig kalkfreiem Substrat ab. Mit MAGNUSSONs Schlüssel
(1931) kommt man unschwer zuLecidea scerobicula-
t a, von der uns jedoch keinerlei Vergleichsmaterial zur Ver-
fügung stand. Die Sporen unserer Pflanze sind ein klein wenig
länger als angegeben (8.5 - 12 um, statt 5 - 9 am) und damit
auch schlanker. Der Thallus zeigt eine leichte K+ gelb Reaktion,
während TH. FRIES (1879 : 362) schreibt ''neque K neque CaCl
tincetus". Auch seine Bemerkung "It is much more allied to L.
brachyspora' können wir von unserer Aufsammlung her
betrachtet nicht verstehen.
Lecidea scrobiculata wurde aus Spitzbergen
(Lovenberget und Lommefjorden) beschrieben (TH. FRIES 1867 :
41); sie ist außerdem aus dem arktischen Canada bekannt (TH.
FRIES 1879 : 363, H. MAGNUSSON 1931 : 134 - 135).
Neu für Amsterdamöya.
70. Lecidea swartzioidea Nyl.
16081, 16083, 16116, 16127, 16134, 16146, 16 149:
Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m, Blockschuttfeld,
an meist kleineren, niedrig liegenden Granitsteinen. Begleiter:
Alecthoria pube sc en'szHwilTiagmieitimiprde ss;
Leceanorarpolytrop a'lerchd atastriotul va,®
L. leucophaeoides, Parmelia alpicola,
Rhizecarpon herax,;, Rh'inareneie Wriem 2»-
l.e.e’%2 Farturart a;
Unsere Proben ähneln im Apothecienbau habituell der
Lecidea lapicida, während sie im allgemeinen Er-
scheinungsbild variabel sind, mitunter aber verblüffend an
Lecidea confluens erinnern (Thalli meist kräftig
entwickelt, bis 15 cm @® und mehr erreichend, dunkel bleigrau).
Diese Thallusfärbung spricht zunächst gegen eine Identifizierung
mitLecidea swartzioidea, da jene Art meist einen
hellen, weißgrauen Thallus zeigt. Da auch unsere Proben an ge-
schützten Stellen (wie kleinen Gesteinsfugen) einen wesentlich
helleren Thallus zeigen, ist es nicht unwahrscheinlich, daß es
sich hier um Modifikationen unter Extrembedingungen handelt.
Aufsammlung 16 127 zeigt nur in Spuren einen epilithischen
- 469 -
Thallus. Da aber in anatomischen Merkmalen gute Übereinstim-
mung mit den übrigen Pflanzen besteht, glauben wir nicht an ein
Vorliegen der kryptothallinen Lecidea ecrustacea
(Anzi ex Arnold) Arnold, sondern an eine Kümmerform der
Lecidea swartzioidea. Gut vermittelnd zwischen
solchen Extremtypen ist Probe 16 116, die weiße Thallusbereiche
inselartig über einem schwarzen ''Hypothallus'' verstreut zeigt
und damit genauestens mit dem Holotypus vonLecidea
jemtlandensis H. Magn. übereinstimmt - ein Taxon,
welches bereits früher (HERTEL 1970 : 49) als Extremform von
Lecidea swartzioideaerkannt wurde. Lecidea
swartzioidea scheint eine im Norden weit verbreitete
Art zu sein.
Neu für Spitzbergen.
1 Ziele aderazssy mp hyzearnpie ar Eynge, Rep... Sci.
Result. Norweg. Exped. Novaya Zemlya 1921, no. 43, p.
68 - 69, plate XII, fig. 4 (1928).
Tafel 5, unten
Typus: U.S.S.R., Novaja Semlja, Eastern Kristovii Island,
B 15. VIII. 1921, B. LYNGE (0, Holotypus !).
16497, 16 541: Smeerenburgsletta, feuchte Polygonfelder,
deren Zentren nicht betretbar sind, Granitsteine am Rande der
Steinwälle, die nur wenig über den sehr feuchten Boden heraus-
ragen. Meist ohne Begleiter, gelegentlich mitRhizocar-
Plopps verp’arl.lnessiejein-s. ZA sip PcLi Kitas 1 arc,urs,t riss
wuchs benachbart unter ähnlichen ökologischen Bedingungen.
Beschreibung: Thallus: großflächig, je nach Grad der
Besonnung und Exposition kreideweiß bis hellgrau bis dunkel
blaugrau (meist all diese Färbungen an einem Thallus sichtbar),
mit meist breitem, knorpeligen, schwarzen Hypothallus. Thallus
0.15 - 0.3 (an geschützten Stellen im Zentrum bis 0.6) mm hoch,
zusammenhängend, Oberfläche jedoch mit einem Netzwerk feiner
Risse überzogen. Durch lokale .Absterbevorgänge erscheinen
oftmals schwach effigurierte '"'Areolen'' über dem schwarzen
"Hypothallus''. Medulla K-, C-, KC-, P-, J+ stark violett.
Cortex: K-, C-, KC-, P- (beim Typus jedoch P+ schwach gelb).
Apothecien; Lecidea lapicida-Typ; die jüngsten Sta-
- 470 -
dien beim Durchbrechen des Thallus mit breitem Rand und win-
ziger Scheibe. Sehr zahlreich, bisweilen dabei eng gedrängt und
sich wechselseitig abplattend, vielfach geschädigt und dann
scheinbar zeorin, mit Thallusmanschetten umgeben oder durch
Erosion halb gestielt auf kleinen Thallussockeln stehend, bis
2.5 mm @ erreichend, mit schwach verengter Basis aufsitzend
oder wie angepreßt, rein schwarz ohne Reif (auch feucht), mit
mäßig breitem, jedoch niedrigem, gegen die Scheibe abrupt ab-
gesetzten Wulstrand und flacher, aber meist schon bald + stark
gewölbter Scheibe. Epihymenium: grünschwarz bis schmutzig
grünbraun, 12 - 18 um hoch, mäßig scharf begrenzt, HCl-.
kräftig entwickelt, mit breitem, schwärzlichem Randsaum und
unpigmentiertem, jedoch meist durch Einlagerung trüb-grauem
Innenbereich. Aus strahligen, nicht selten anastomosierenden
Hyphen aufgebaut, die ca. 1.5 um Innen- und (im Rindenbereich)
3.5 - 6 um Außendurchmesser zeigen. Das Pigment ist im Rin-
denbereich zwischen den Hyphen eingelagert. Paraphysen: meist
einfach, stark verklebt, 2 - 2.5 um 2, im Apikalbereich 4 -
5 um 9. Asci: keulig, achtsporig. Sporen: ellipsoidisch, 9 -
Lecidea symphycarpea erinnert habituell etwas
anLecidea speirea(Ach.) Ach., sie steht verwandt-
schaftlich jedoch der Lecidea lapicida weit näher.
Wir hätten wohl vor dem Hintergrund der noch in so vielen Punk-
ten unklaren Lecidea lapicida-Gruppe nicht gewagt,
hier eine eigene Art zu führen, wenn nicht das ungewöhnliche
ökologische Verhalten diese Sippe so sehr kennzeichnen würde.
Der Typus-Beleg enthält leider keine Angaben zur Ökologie. Die
Identität dieser Art mit Lecidea rimosissima
Lynge ist sehr wahrscheinlich.
Lecidea symphycarpea ist bislang nur vom
Originalfundort bekannt gewesen. Wir haben sie mit hoher
Wahrscheinlichkeit (habituell und ökologisch übereinstimmende
Proben, deren mikroskopische Merkmale jedoch noch nicht
überprüft sind) auch im Bereich des Kongsfjordes und Isfjordes
gesammelt.
Neu für Spitzbergen.
- 471 -
Tr Need eatv den Ar AarNyl 32:
16 169: Küste des Danskegattet östlich Nordre Midtodden,
loses Granitsteinchen am Boden, ca. 4m, über Lecanora
Poly tr/o.n2.
16 963: Smeerenburgsletta, im Bereich des SE-Fußes des
Lummenberges, 6m, über Lecanora polytropa.
Den Areolen der Lecanora aufsitzende, winzige,
schwarze, an der Basis stark verengte Apothecien, mit deut-
lichem Wulstrand, bis zu 0.5 mm 8. Epihymenium intensiv
entwickelt) 8 - 11.5x4.5 - 6 um. Im Apothecienbau der Leci-
dea vorticosa sehr nahe kommend.
SANTESSON 1960 : 512 bemerkt, daß KEISSLER 1930 :
132 - 135, nach dessen Schlüssel wir die Proben bestimmten,
"took Nesolechia vitellinaria ina broad sense,
including also species which seem clearly distinct''. Im Augenblick
sind wir nicht in der Lage eine genauere Bestimmung zu geben.
Lecidea vitellinaria wird nur von TH. FRIES 1867:
42 für Spitzbergen erwähnt: Hornsund (auf Candelariella
Sagen Ierınyar) ''et forsan alium locum orae occidentalis a
NORDENSKJÖLD inventa'.
Neu für Amsterdamöya.
73. Lecidea vorticosa(Flk.) Koerb.
16 142: Hochfläche des Söre Salatberget, 270 m, Block-
schuttfeld, an einer im Boden senkrecht stehenden Granitplatte;
zusammen mit Lecanora polytropa, Lecidea
Io. ulivsa,KRöhtiz 0 c a’r po nlleipr art TVeisieten 8, Kih
fer a3 Er eimioil deli rat rar arfund UmbiıTiearTa
wo rır ein aserta:
Es liegt die hochalpin-arktische Form mit den winzigen
Apothecien vor, die TH. FRIES 1867 :40 als Lecidea pul-
lulans vom Sorgfjorden beschrieb. Lecidea vorti-
cosa ist sonst nur wenige Male für Spitzbergen nachgewiesen
worden: Kvitöya (LYNGE 1939 : 6), Isfjorden: Laedalen (LYNGE
1940 : 11) und Hornsund (NOWAK 1965 : 177). Aus dem benach-
barten Franz-Josef-Land wurde sie durch LYNGE 1931 : 12
bekannt.
Neu für Amsterdamöya.
- 472 -
74. Lecidella bullata Koerb.
Abb. 20
16 013, 16016: Blockschutthang am Fuße des Lummenber-
ges, 15 - 35 m, Überhang- und Deckenflächen (Granit).
16 170: Küste am Danskegattet nahe Nordre Midtodden,
15 m, Deckenflächen einer waagrechten Kluft im Granitfels.
16 178, 16182, 16186, 16191: Vogelklippen am Danske-
gattet, östlich Nordre Midtodden, ca. 100 m, Steilflächen,
Überhangflächen und Klüfte im Granit. Begleiter: neben unbe-
stimmten, sorediösen Krusten vor allem Acarospora
chlo’rophan', Lieic ano r'a” pol yRrioıpa, Zee
dea atrobrunnte’s, L. vIiteT TıinarHrates Bern >
zocarpoeon.grande, Umbili eairtiazdiv7ep.
Lecidella bullata ist eine typische und verbrei-
tete Art von Überhangflächen und waagrechten Klüften im Granit
auf Amsterdamöya. Es nimmt wunder, warum diese so auffälli-
ge und gut kenntliche Art für Spitzbergen (wir sahen sie auch im
Gebiet des Kongsfjordes) noch nicht nachgewiesen war. Gesamt-
verbreitung siehe Abb. 20.
Neu für Spitzbergen.
75. Lecidella elaeochromaä(Ach.) Choisy s.1
16 522: Smeerenbukta, an altem Treibholz, zusammen mit
Buellia coniops und einer sorediösen, sterilen Kruste.
Die Probe besitzt einen aus elfenbeinfarbenen, isolierten,
kleinen (0.15 - 0.3 mm @),bullaten, oberseits glatt-glänzenden
groß.
Lecidella elaeochroma ist bislang von Spitz-
bergen nicht bekannt geworden, doch könnte vielleicht Material,
das TH. FRIES 1867 :40 mit dem Namen "Lecidea ente-
roleucaAch. latypea (Ach.) Nyl. '! belegte und das
er für "lignicola e Moffen, Treurenbergbay (= Sorgfjorden -
Anm.), Fosters öar, Depotön, Low Island (= Laagöya - Anm.)"
angibt, sehr wohl hierher gehören.
Zumindest neu für Amsterdamöya.
- 473 -
- 474 -
76. Lecidella stigmatea (Ach.) Hertel & Leuckert
16498: Smeerenburgsletta, nahe Smeerenburgodden, Poly-
gon-Steinwall im Vorland, Granitgeröll.
1 mm hoch), der im UV schwach gelbgrau. fluoresziert. Die
Medulla zeigt schwach die beiden Reaktionen: K+ gelb, P+ gelb.
hoch. Epihymenium olivgrün. Sporen etwas breiter als im Durch-
schnitt, 11.5 - 14.2 - 19x 7.0 - 9.2 - 11 um.
Die Probe weicht durch die unterseits hellen Apothecien
und etwas breiteren Sporen von alpinem Material leicht ab. Sie
fand sich auch nicht mit typisch nitrophilen Arten vergesellschaf-
tet, wieesbeiLecidella stigmatea oft (jedoch nicht
immer) zu beobachten ist.
Lecidella stigmatea ist innerhalb Spitzbergens
nur aus dem Hornsund bekannt (NOWAK 1965 : 177), ein Umstand,
der bei dem so massierten Auftreten nitrophiler Arten an den
Vogelklippen Spitzbergens auffällt.
Neu für Amsterdamöya.
77. Lepraria neglecta auct. (non (Nyl.) Lett.)
16 048: Söre Salatberget, Vogelklippen, ca. 260 m, in brei-
ter Felsritze unter überhängender Platte. Die Flechte zeigt die
Reaktionen: K+ zart gelb, P+ zart gelb, KC-, C-.
Unter dem Namen "Crocynia neglecta(Nyl.)
Hue' wird diese Flechte mehrfach für Spitzbergen angegeben:
Hornsund, Bellsund, Van Keulenfjorden, Van Mijenfjorden, Grön-
fjorden, Sassenomrädet, Prins Karls Forlandet, Kobbefjorden,
Amsterdamöya (leg. TH. FRIES) und Liefdefjorden (nach LYNGE
1938 : 105, 1940 : 22, NOWAK 1965 : 173).
78. Lobaria linita(Ach.) Rabenh.
16426: Smeerenburgsletta, über Moosen, zusammen mit
Nesp h r’o ma Terz pravl-r 7 diusms
Lobaria linita ist innerhalb des Spitzbergen-Archi-
pels verbreitet, doch wohl nur selten häufig. Es ist angegeben
von TH. FRIES 1867 : 12 (für Smeerenburg, Vaigattöyane, Fo-
steröyane), LYNGE 1924 : 15 (Sörkapp-Hornsund), LYNGE 1938:
- 475 -
45 (Bellsund, Van Keulenfjorden, Van Mijenfjorden, Isfjorden,
Torellneset, Murchisonfjorden, Lady Franklinfjorden), LYNGE
1940 : 8 (Bellsund, Isfjorden) und HOFMANN 1968 : 73 (Svensk-
öya, Barentsöya - hierzu eine Probe in M: Talavera, Seelisberg,
Hang, 1960, W. HOFMANN).
79. Micarea spec. (exaffinit. Micarea leptaci-
nella)
Abb. 21
16 660: Smeerenburgodden, nahe den Resten des westlich-
sten der alten Tranöfen, an den Blättchen absterbender Poly-
triechum alpınnum, Polster.
Diese Aufsammlung weicht von den wenigen bisher von uns
studierten Proben von Polytrich u m-Blättchen bewohnen-
den Mic are a-Arten ab durch ein niedrigeres Hymenium
(25 - 30 um), kleinere Sporen (6 - 8x 2.5 - 3.5 um) und keulige
Paraphysen (siehe Abb. 21). Wir glauben, daß hier eine neue
Art vorliegt, doch ist uns über die Variabilität der Merkmale
dieser selten gefundenen Sippen zu wenig bekannt.
Folgende zuMicarea gehörige Taxa wären in diesem
Zusammenhang genauer zu studieren:
Lecanora leptacinellaNyl. in Norrl.Not.
Sällsk. Fauna Fl. Fenn. 13 : 330 - 331 (1873). - Typus:
Finnland, Lapponia enontekiensis: Leutsuvaara, "paa
en bergvägg (granit)'.
Leeasera polytriehina (Th..Fr:) Vain,
Meddel. Soc. Fauna Fl. Fenn. 10 : 206 (1883); ZAHLBR.
Catal. Lich. Univ. 5 : 511 no. 10527 (1928); RÄS. Ann.
Acad. Sci. Fenn., Ser. A, 34 (4) : 79 (1931). -Bia-
torina globulosa(Flk.)ß.polytrichi-
na Th. Fr. Kongl. Svenska Vetensk. Akad. Handl. 7 (2):
36 (1867). - Typus: Spitzbergen, Fosteröya (insula in
freto Hinlopen Strait, circ. 79° 30° N), '"supra folia
Polytrichi", 1861, A.J. MALMGREN (UPS).
Tere amor af Deptadimelta var. distinle-
tior Vain. Meddel. Soc. Fauna Fl. Fenn. 6 : 162 (1881). -
Typus: Finnland, Lapponia inarensis: "crescit supra
Polytricha vetusta in latere rupis graniticae in regione
pinifera montis Ruoptuinvaara'.
Micarea spec.
(16 660)
SS 0000000
DIN
000080
N Sporen
- 477 -
Lecidea polytrichina Hertel, Herzogia,
1:30 - 32 (1968). - Typus: Schweden, Torne Lapp-
mark, Torneträsk-Gebiet: Läktavagge am Läktatjäkko,
950 m, über abgestorbenem Polytrichum, 16. VII. 1967,
J. POBET & H. HERTEL (B, M et.al.).
Nicht in Betracht zu ziehen ist dagegen Micarea poly-
trichi Poelt & Döbbeler, Bot. Jahrb. Syst. 96 : 343 - 345
(1975), eine Sippe, die sich unter anderem schon durch die farb-
losen Fruchtkörper von den oben erwähnten Taxa unterscheidet.
Unsere Aufsammlung ließ sich weder mit dem bei POELT &
DÖBBELER 1975 noch mit dem bei VEZDA & V. WIRTH (im
Druck) befindlichen Schlüssel von Micarea bestimmen.
Aus Spitzbergen sind Polytrichum bewohnende Mi-
c are a-Arten nur durch das oben erwähnte Typusexemplar
vonLecanora polytrichina bekannt.
80. Microglaena sphinctrinoides (Nyl.) Lönnr.
16 085: Smeerenburgsletta nahe Smeerenburgodden, über
kümmerndem Rasen vnDrepanocladus uncinatus.
16 627: ebendort, über RasenvonGymnomitrion Sp.
Von TH. FRIES 1867 : 48 wurde diese Sippe vom Kobbe-
und Brennevinsfjorden und von SUMMERHAYES & ELTON 1923 :
241, 246 von Fuglehuken und der Richardlaguna auf Prins Karls
Forland bekannt.
Neu für Amsterdamöya.
81. Mycoblastus tornoensis(Nyl.) R. Anderson,
Bryologist, 77 : 220 (1974) -Lecidea t or nl oleinisäts
Nyl.
16622, 16 913: Vogelklippen am Danskegattet, östlich
Nordre Midtodden, Vogelkliffs, ca. 100 m, südexponierte Steil-
fläche im Bereich von Lummen-Brutplätzen. Zusammen mit
et dom ar dertormTrTs, Ochroreehra fFrıesıda
undRinodina turfacea über Moosen.
16865 (liegt unter Cornicularia muricata):
Oberkante der Steilabfälle des Söre Salatberget, Vogelklippen,
ca. 260 m, auf schmalem Felsband, zusammen mit Sphae-
r.0,p/hro: rLuIse 8.lF0lbfo suis; ACho rang eu Kar ia m TI
- 478 -
cataundCladoniasp. invonOchrolechia grim-
miae überwucherten RasenvonRhacomitrium lanu-
ginosum.
Mycoblastus tornoensis war bislang nur von
Kvitöya (LYNGE 1939 : 7 und MALME 1930 : 299) und vom Horn-
sund (NOWAK 1965 : 177) bekannt. In M fand sich zusätzlich ein
von J. POELT bestimmter Beleg: ''Magdalenafjorden, VI. /
VII. 1925, R. JUPITZ, Deutsche Spitzbergen Expedition 1925".
Neu für Amsterdamöya.
822. Nephroma expallidum (Nyl.) Nyl.
16425: Smeerenburgsletta, über Moosen, zusammen mit
Iro’parata rn t2,
Nephroma expallidum istnach LYNGE 1938 :
48 innerhalb Spitzbergens verbreitet, aber wird wohl gegen Nor-
den seltener. LYNGE 1.c. gibt die Art an für: Bellsund, Van
Keulenfjorden, Van Mijenfjorden, Isfjorden, Smeerenburgfjor -
den, Torellneset, Murchisonfjorden. und Lady Franklinfjorden).
MALME 1930 : 299 meldet Nephroma expallidum
von Kongsöya.
Neu für Amsterdamöya.
83. Ochrolechia frigida(Sw.) Lynge
16 095: Smeerenburgsletta, feuchtsandige Niederung bei
Smeerenburgodden. In üppiger Entwicklung und reich fruchtend
zwischenSaxifraga oppositifolia undPhipp-
sia algida, überDrepanocladu s-Rasen, zusam -
menmitLecidea ementiensundCetraria
derlise”T.
In sterilem Zustand ist die Flechte auf Amsterdamöya uns
unzählige Male begegnet.
In der Literatur wird Ochrolechia frigida für
Spitzbergen erwähnt von: SUMMERHAYES & ELTON 1928 : 203,
215, 230, 232, 234 von (Reinsdyrflya, Bockfjorden, Aldert
Dirksesfjorden, Fosteröya und Nordkapp), LYNGE 1939 : 10
(Hopen, Storöya, Kvitöya), LYNGE 1940 : 16 (Sassenomraadet)
und NOWAK 1965 : 183 (Hornsund). LYNGE 1940 : 16 nennt sie -
unseren Beobachtungen ganz zu Recht - ''pä Spitsbergen en av de
- 479 -
almindeligste arter og en av dem som när hgiest op pä fjellene''
(in Spitzbergen eine der verbreitetsten und höchststeigenden
Arten);auch von Franz-Josef-Land bekannt (z.B. LYNGE 1931:
19). TH. FRIES 1867 : 21 (und wohl auch andere Autoren, z.B.
SUMMERHAYES & ELTON 1923) schließt die Art in seine L e-
canora tartarea'ein, die er von sehr zahlreichen
Lokalitäten angibt (darunter auch Amsterdamöya, Smeerenburg)
und bemerkt "non desunt varr. frigida(Sw.)etgonato-
des Ach. '"; sicher handelt es sich größtenteils dabei um O.
rede.
84... Oicubrrsoxkerchhi a ng Finn muiarerLynge
16 088, 16 260: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges,
ca. 30 m. In Mengeüber Rhacomitrium lanugino-
sum, das dort in Teppichen die Granitblöcke überzieht.
16 043: Oberkante der Steilabbrüche des Söre Salatberget,
Vogelklippen, 260m, Rhacomitrium lanugino-
s um-Polster auf schmalem Felsband, mitSphaeropho-
rw us -gs1lobosus, Cl:a,do'ni arspee. „ Co,rn ic,ula-
ri a7 muıgı.rı eya.tra.
Ochrolechia grimmiae wurde bislang aus
Spitzbergen einzig von LYNGE 1940 : 16 aus dem Gebiet des
Isfjorden erwähnt. Die sehr typische, n Rhacomitrium
lanupgino sum gebundene Art ist auf Amsterdamöya lokal
sehr häufig.
Neu für Amsterdamöya.
89.00 Ep hinfiotsm oT a, ram riart allsım.)
(3Bule Eir ayvaitr ara (Ssm.) Anzi)
16 902: Smeerenburgsletta, niedriger Granitblock mit
BRihnzose/a,rp om ınar en se,
16 071: Hochfläche des Söre Salatberget, Blockschuttfelder,
270 m, Schrägfläche eines größeren Granitblockes, zusammen
mit Rhızocarpon inarens e und,Spor.aysıt a iya
te,studin.e,a,
Mit schwarzen Scheiben, grünem, allerdings partiell K+
rotstichigem Epihymenium und flachen Areolen wäre die Probe
nach POELTs Schlüssel (1969 : 433) zuvar. atrata zu stellen.
- 480 -
Orphniospora atrata wird aus Spitzbergen von
TH. FRIES 1867 : 44 (Hornsund, Magdalenafjorden, Kobbe-
fjorden, Wijdefjorden und Sorgfjorden) und NOWAK 1965 : 187
(Hornsund) gemeldet.
Neu für Amsterdamöya.
Sch Bratrime rar pero
16099: Smeerenburgsletta, an größerem Granitblock mit
Behzinzaor CkasTmIpromeintasre nesze.
16 009: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, 40 m,
mitSporastatia testudinea und Umbilicarien an
einem Granitblock.
Parmelia alpicola ist auf Amsterdamöya außer-
ordentlich häufig und auf zahlreichen unserer Aufsammlungen als
Begleiter enthalten.
Innerhalb Spitzbergens ist diese Art weit verbreitet und
häufig und fehlt wohl bei keiner der lichenologisch untersuchten
Lokalitäten. Angaben bei: TH. FRIES 1867: 12, HUE 1893 : 242,
LYNGE 1924 : 15, 1933 : 80, 1939 : 10, 1940 : 16, NOWAK
1965 : 184.
Für Amsterdamöya wird die Art bereits bei TH. FRIES]1.c. ge-
nannt.
(87.,) Blafrimrerlimar innere Nyie
Wird von LYNGE 1933 : 86 für Amsterdamöya angegeben und
gilt als ornithokoprophile, in Spitzbergen weit verbreitete und
auch auf Franz-Josef-Land vorkommende (LYNGE 1931 : 20)
Art.
8. Parmelia omphalodes (L.) Ach.
16 621: Hochfläche des Söre Salatberget, Blockschuttfeld,
210m, mitlOterh roll ere hia” Tr For dran rrenT rUsSeeaLee
oculataundSphaerophorus globosus über
Moosen an Granitblöcken.
Die VerbreitungvonParmelia omphalodes
innerhalb Spitzbergens wird bei LYNGE (1938 : 86 und Plate X),
durch Fundortliste und Punktverbreitungskarte dargestellt. Er-
gänzende Angaben geben SUMMERHAYES & ELTON 1923 : 230
- 481 -
(Aldert Dirksesfjorden), MALME 1930 : 299 (Kong Karls Land)
und NOWAK 1965 : 184 (Hornsund). LYNGE hältParmelia
omphalodes für eine der seltensten Flechten der Westkü-
ste, wohingegen sie im Gesamtbereich der Nordküste häufig sei
("Parmelia omphalodes is one of the many lichens
which are almost exclusively restricted to the north coast'.).
Von Franz-Josef-Land melden sie ELENKIN & SAVICZ 1912 : 86
und LYNGE 1931 : 21.
Neu für Amsterdamöya.
sg Bra rm ea ar at er irRch
16 235: Smeerenburgsletta bei ca. 11° E, an den Kuppen
größerer Granitblöcke (Vogelsitzblöcke) oft in Masse. Pflanzen
zumeist mit stark wucherndem, dicht isidiösem, sich vom Sub-
strat leicht abhebendemInnenbereich und schwach entwickelten
Randloben.
Für Spitzbergen zahlreiche Angaben (TH. FRIES 1867 : 12,
LYNGE 1924 : 16, 1938 : 86, 1940 : 17, NOWAK 1965 : 184),
darunter auch von Amsterdamöya. Wohl in ganz Spitzbergen ver-
breitet. In einer unsicheren Probe auch aus Franz-Josef-Land
bekannt (LYNGE 1931 : 21).
(902) Blalrzmie 1 Tasse araerrhz Tayl.
Von SCHOLANDER auf Amsterdamöya gesammelt (LYNGE 1938 :
87). Gilt als seltene, wenngleich wahrscheinlich innerhalb Spitz -
bergens weit verbreitete Art.
II Beeren can In IH WwaNg:
16 094, 16 112: Smeerenburgsletta, nahe Smeerenburgodden,
über Moosen.
16 210: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midt-
odden, ca. 100 m, über Moosen an einem Felsband.
Peltigera canina scheintin ganz Spitzbergen
verbreitet und wird von vielen Lokalitäten angegeben (TH. FRIES
1867: 15, EYNGE 1924716, 19387:750, 1935725, 1194078,
SUMMERHAYES & ELTON 1928 : 215, 232); auch im östlich
benachbarten Franz-Josef-Land ist sie nachgewiesen (LYNGE
19312:76).
Neu für Amsterdamöya.
- 482 -
92. PFreit.uüge,r.a sic ab,r 0,82 7Fh. Br
16 226: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre
Midtodden, ca. 100 m, über Moosen an einem Felsband.
Peltigera scabrosa istin Spitzbergen verbrei-
tet (siehe: TH. FRIES 1867 : 15, LYNGE 1924 : 17, 1938 : 52,
1940 : 9); von TH. FRIES l.c. wird sie für Smeerenburg ange-
geben.
93 Pernturfsarti a aa a TDBCKF TEE
16424: Smeerenburgsletta, überGymnomitrion-
Rasen zusammen mitCetraria delisei auf sandig
feuchtem Grund. Steril.
16 061: Oberkante der Steilabbrüche des Söre Salatberget,
260 m, kleiner S-exponierter Grat im Vogelkliff; mit Corni-
culariadivergens,Ochrolechila Trassarka
undSphaerophorus globosus über Moosen. Steril.
Wird für Spitzbergen von TH. FRIES 1867 : 23 (Bellsund,
Kobbefjorden, Smeerenburg, Vaigattöyane, Laagöya), LYNGE
1924 : 17 (Kistefjell im Sörkapp-Hornsund-Gebiet) und von
SUMMERHAYES & ELTON 1923 : 215 (Reinsdyrflya) angegeben.
9g4..Physcia caesia(Hoffm.) Hampe
16196 (lieg, unter Candelariella arctica):
Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midtodden, ca.
100 m, Vogelkliff, S-exponierte Steilfläche (Granit) unmittel-
bar unterhalb von Vogelsitzplätzen, zusammen mit Cande-
lariella arctiearundBWwelIyıa SomiepE:
Die hochornithokoprophile Physcia caesia gilt
nach LYNGE 1938 : 99 als eine der häufigsten Arten Spitzbergens.
Wir fanden sie auf der Granitinsel Amsterdamöya viel seltener,
als etwa an kalkhaltigen Gesteinen im Kongsfjord- und Isfjord-
gebiet. Angaben für Spitzbergen bei: TH. FRIES 1867 : 13, LYNGE
1924 : 17, 1938 : 99, 1939 : 12, 1940 : 21, NOWAK 1965':183.
Neu für Amsterdamöya.
- 483 -
(95.)Physcia endococcina (Koerb.) Th. Fr.
Unter dem Namen "Physcia lithotodes Nyl.' wird
die Art von LYNGE 1938 : 103 (leg. SCHOLANDER) für Amster-
damöya genannt. Aus dem Bereich der West- und Nordküste
Spitzbergens ist sie mehrfach belegt (SUMMERHAYES & ELTON
192322 274, BYNGEI1924 217, 19387: 103, 519407:321),.
(6.) 'Physcia obscura (Ehrh.) Th. Fr."
Unter diesem Namen gibt TH. FRIES 1867 : 13 eine Flechte an
für Hornsund, Kobbefjorden, Smeerenburg, Sorgfjorden, Lomm-
fjorden, Rypöya, Wahlenbergfjorden und Laagöya. Nach LYNGE
1938 : 104, der sich auf die Probe von Rypöya bezieht, könnten
diese Funde zuPhyscia nigricans (Flk.) Stiz. gehö-
ren.
(972) Bintyzsierom ira muuistei greinla (Ach) Poelt
Diese im Spitzbergen-Archipel als verbreitet und häufig
gemeldete Art sammelte SCHOLANDER, nach LYNGE 1938 :
102 auf Amsterdamöya.
98. Polyblastia ccf. epomphala (Nyl.) Zschacke
Abb. 22
16 630: Smeerenburgodden, nahe dem westlichsten der
alten Tranöfen. Im Sand liegende (kalkhaltige) Mörtelbrocken.
Bei der Bestimmung dieser Probe gelangten wir mit
ZSCHACKESs Schlüssel (1934) ohne viel Probleme zuPolybla-
stia epomphala, vonder wir auch authentisches Ma-
terial (LOJKA, Lich. Hung 99 - in M) untersuchen konnten. Die
0.3 mm &, statt bis 0.4 mm @, als das Original aus den Kar-
pathen) und vielleicht auch geringfügig kleinere Sporen (vgl.
Abb. 22). Unsere Aufsammlung ist spärlich und nicht sonderlich
gut entwickelt. Voll entwickelte Sporen waren bei beiden Proben
parallel vierzellig (seltener zweizellig); Längssepten waren nur
sehr selten zu beobachten.
Falls unsere Bestimmung zutreffen sollte, neu für Spitz-
bergen.
- 484 -
Polyblastia epomphala (NYL.)ZSCH.
Abb. 2
AMSTERDAM@YA 16630
LOJKA, Lich. Hung. Exs. 99 RUMÄNIEN, Reg. Hunedoara.: Ohaba Ponor. "Supra
lapides calcareos passim inundatos in rivulo.” IM).
- 485 -
99% Ploly ib lasst Fa Ihiypferrp err at TRr BE sHl.
16 760: Smeerenburgodden, Ziegelreste, (kalkhaltig!) im
Sand, nahe des westlichsten der alten Tranöfen. Zusammen mit
Teeamıa sp... Dec-an ormardı sipermmisa,/T'rieim 0-
lese 1 Mana varPe
Mangels Vergleichsmaterials war es uns nicht möglich, die
beiden als sehr nahestehend betrachteten Sippen P. interce-
dens(Nyl.) Lönnr. undP.integrascens(Nyl.) Vain.
mit Sicherheit auszuschließen und die Bestimmung aufP. hy -
perborea s.str. einzuengen. Die Flechte fand sich auf den
Ziegelresten in zwei leicht voneinander verschiedenen Indivi-
duen: die eine mit nahezu kryptothallinem Lager und geringfü-
gig größeren Sporen, die andere mit deutlichem Lager und ge-
ringfügig kleineren Sporen.
Polyblastia hyperborea ist für folgende
Lokalitäten in Spitzbergen angegeben: Sorgfjorden, Laagöya,
Brennevinsfjorden, Lommefjorden, "Westküste" (TH. FRIES
1867 : 49), Sörkapp-Hornsund (LYNGE 1924 : 18) und Hornsund
(NOWAK 1965 : 173).
Neu für Amsterdamöya.
100. Psoroma hypnorum (Vahl) S. Gray
16422: Smeerenburgsletta nahe Smeerenburgodden, über
feuchtem Gesteinsgrus in einer flachen Mulde auf Drepano-
celadu s-Polstern, zusammen mitCetraria delisei,
ER ardion. 1a ‚dies o rmns; Ochrokechhna Frirgida.
An zahlreichen anderen Stellen auf Amsterdamöya haben
wirPsoroma hypnorum inähnlicher Vergesellschaf-
tung angetroffen. Die Art gilt als eine der häufigsten Flechten
des gesamten Archipels und wird angegeben von: TH. FRIES
1867 : 17, LYNGE 1924 : 18, 1938 :45, 1940 :7, SUMMER-
HAYES & ELTON 1923 : 243, 1928 : 231, 232, 234, MALME
1930 : 299, NOWAK 1965 : 174, HOFMANN 1968 : 19.
Neu für Amsterdamöya.
10T, PeiyirIenopsHsepuivemartallschaerIN THzser.
16 904: Smeerenburgsletta, an kleinem, halb in der Erde
steckendem Granitstein, zusammen mitAndreaea spec.,
- 486 -
Rhizocarpon cinereovirens (MÜLL.ARG.)VAIN. .
(16 005) Abb. 23
- 487 -
Huilia.cf. macerocarpa (mit kleinen Apothecien,
steril), MH. m.e1.i,n.o,d.exs und L,ese idre-a,i vorriti C:08 4,
Einige sehr kleine, fertile Lager. Stimmt mit Vergleichsmaterial
aus N-Schweden und den Alpen überein.
Pyrenopsis pulvinata wird einzig von LYNGE
1938 : 42 für Spitzbergen genannt: Bellsund, Van Keulenfjorden,
Akselöya, Van Mijenfjorden, Grönfjorden, Kongsfjorden, Kobbe-
fjorden. LYNGE hält die Art nicht für selten; wegen ihrer ge-
ringen Größe und Unauffälligkeit ist sie jedoch leicht zu über-
sehen.
Neu für Amsterdamöya.
(1022.)JRhizocarpon badioatrum (Flk. ex Spreng.)
Iih7 DE:
LYNGE 1936 : 312 nennt diese Art "one of the rarest Rhizocar-
pons in the Svalbard islands'' und weist sie für den Van Keulen-
fjorden, Murchisonfjorden und von Dansköya nach. LYNGE 1924 :
18 erwähnt sie auch von Sörkappöy und dem Sörkapp-Hornsund-Ge-
biet. TH. FRIES 1867 : 44 gibt sie unter dm Namen Buellia
atroalba(Ach.) Flot. für Hornsund, Kobbefjorden, Dansköya,
Smeerenburg, Wijdefjorden, Treurenbergfjorden, Laagöya,
Brennevinsfjorden und Sjuöyane an.
(OS hetzioseta.r piomr entnferrero varrienntsı Mu EATrEL)
Vain.
Abb. 23
16 005: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, 10 -
50 m, Granitblock, zusammen mitHuilia melinodes,
IercHud ea Batr ot Wwluyan Um b;nläse rad so EBrae-
factaundAndreaea.
Diese habituell sehr starkan Tremolecia niva-
li s erinnernde Pflanze unterscheidet sich von extrem blassen
Formen desRh. copelandii durch ihren reinweissen bis
höchstens elfenbeinfarbenen Thallus, bei dem die einzelnen, oft
isoliert stehenden Areolen nicht auf einem dunklen Hypothallus
aufsitzen. Mikroskopisch ist sie u.a. durch die auch bei Voll-
und Überreife völlig hyalin bleibenden Sporen (vgl. Abb. 23) ge-
kennzeichnet.
- 488 -
Rhizocarpon cinereovirens war bislang
aus dem Bereich der Arktis nur von Fennoskandien (sowie -
wenn man wie THOMSON 1967 :462 - 463 Rhizocarpon
discoense Lynge mit einschließt - auch von W-Grönland)
bekannt.
Neu für Spitzbergen.
104. Rhizocarpon copelandii (Koerb.) Th. Fr. -
Catocarpon copelandii (Koerb.) Dombrovskaja,
Konspekt Flory Lisch. Murmansk. oblasti, 57 (1970).
16 001, 16002, 16006: Blockschutthang am Fuße des
Lummenberges, 10 - 50 m, an niedrigen Granitblöcken, zusam-
men mitA le eteor'ita pubiesicten's,L ereirdieiar me
pavida Rhizocarpon inaren sies Umibraleı-
earila,diee uses ata.
16 077, 16 154: Hochfläche des Söre Salatberget, 270 m,
Blockschuttfeld, an Granitblöcken, zusammen mitAlectoria
purbieisieen's, Te ea no riatp olyrr o par erertdre a
au rie ul ara ERIIp ay’rd asp rear pp Vero-
la, Rh iz’ocarpeonVimar’e ns e) Ss plorr’a s maktama
te s mudin’eä) Trie mo Tee 1 aaa Unmrpmalirerg-
ria Bonriet aecHha,
16 161: Abstieg vom Söre Salatberget zur Küste am Danske-
gattet, oberhalb Nordre Midtodden, ca. 150 m, im Boden stecken-
de Granitplatte, mit Umbilicaria decussata.
WasanRhizocarpon copelandii besonders
auffiel, war die große Variabilität in der Thallusfärbung. Über-
gänge waren sowohl zwischen Hellgrau und Dunkelgrau, als auch
zwischen matt Grau und glänzend Dunkelbraun (z. B. 16001) oft
zu beobachten.
Rhizocarpon copelandii giltnach LYNGE
1936 : 311 als eine in Spitzbergen weit verbreitete Sippe. Sie
wird angegeben von WULFF 1902 : 114 (Baslandet im Sorgfjor -
den), LYNGE 1924 : 18 (Sörkappöya), LYNGE 1936 : 311 (zahl-
reiche Lokalitäten aus den Bereichen: Bellsund, Isfjorden, Nord-
küste und Hinlopenstredet) und LYNGE 1939 : 7 (Abelöya).
Neu für Amsterdamöya.
- 489 -
105. Rhizocarpon eupetraeoide s(Nyl.) Blomb.
& Forss.
Abb. 24
THOMSON, Nova Hedwigia, 14 : 446 - 447 (1967). - Syn.:
Rhi z oe arr mon atroalbescens (Nyl.) Zahlbr.,
RUNEMARK, Opera Botanica, 2 (1) : 76 - 78 (1956) et 2 (2) : 48
(Karte : Gesamtverbreitung), 49 (Karte : Verbreitung in Fenno-
skandien), 98 - 99 (Fundortliste) - Rhizocarpon chio-
nophiloides Vain., LYNGE, Svensk Bot. Tidskr. 30:
309 - 310 (1936).
16 910: Smeerenburgsletta, loser, flach auf dem Boden
aufliegender Granitstein; mitAlectoria pubescens,
Husılıi azmireilin,.o die si Ine’e mudse.a,i aalarsotu Hayya,
Sıprosrsags tat Day p.ol’yis.pora, Tremoleecısa,satir a-
ta u.a.
Die Bestimmung dieser Art machte mit den verfügbaren
Schlüsseln (POELT 1969, RUNEMARK 1956a, THOMSON 1967)
zunächst erhebliche Schwierigkeiten. Die diagnostisch wichtigen
Merkmale unserer Aufsammlung seien deshalb kurz genannt:
Thallus klein, von über schwarzem Hypothallus stehenden hell-
gelben, rundlichen, 0.5 - 1 mm breiten Areolen gebildet; K-,
um 140 um hoch. Sporen 25 - 37 x 8 - 15 um, etwa ein Drittel
mit einem, zwei Drittel mit drei und einige wenige mit mehr als
drei Septen (siehe Abb. 24).
Unter Zugrundelegung von RUNEMARKs Monographie
scheiden die Artender Rhizocarpon geographicum-
Gruppe aus, auf die man, der Sporenform wegen, im Schlüssel
zwangsläufig stößt. Die Arten mit zumeist vierzelligen Sporen,
Rh cejaznıpsagteıLc usm ‚2 Bah.e ınıtlesrm eidu e lEurm und Bn.
atroflavescens haben alle viel kleinere Sporen, die
Sippen mit nur schwach mauerförmigen Sporen (Rh. geo-
graphicum s.l.) besitzen ein K+ rotes Epihymenium.
Unter der Annahme abnormer Sporenseptierung (von der freilich
in der Literatur nirgendwo die Rede ist), läßt sich unser Fund
unschwer zuRh. eupetraeoides stellen (das konstant
zweizellige Sporen besitzen sollte). Als Vergleichsmaterial stand
uns in M nur eine einzige, allerdings von RUNEMARK selbst ge-
- 491 -
sammelte und bestimmte Probe zur Verfügung (Scotland, Banff,
Ben Macdhui, 1300 m, 1950, H. RUNEMARK 1161 - M). Zu
unserer Überraschung zeigte auch diese Probe zahlreiche mehr-
fach septierte Sporen (vgl. Abb. 24).
Da wir drei- und mehrzellige Sporen, neben den normal
zweizelligen, auchbeiRhizocarpon inarense (siehe
dort) auffinden konnten, liegt der Verdacht nahe, daß diese Ten-
denz zur Mehrzelligkeit zumindest inder Rhizocarpon-
alpic ola-Gruppe wiederholt auftritt, von den bisherigen
Bearbeitern aber übersehen worden ist. Ein zentraler Porus im
Median-Septum, den RUNEMARK (1956a : 25) bereits für Rh.
norvegicumundRh. superficiale erwähnt, war
bei den genannten Arten der Rhizocarpon-alpicola-
Gruppe zumeist sehr deutlich zu erkennen. VEZDA 1974 : 174 -
176 hat solche perforierten Septen auchbei Bombyliospo-
r.a,0M e,g.a-llo,s,p,oir.a, Cat nme ri alund?Pi tom, Ehre) -
€ Mofpss Zsap remin eet!a festgestellt;
Unter dem Namen Rhizocarpon chionophi-
loides erwähnt LYNGE 1936 : 309 - 310 Rh. eupetrae-
oides für Spitzbergen (Nordaustland, Murchisonfjorden;
Wargentinfjellet, 1931, P.F. SCHOLANDER). Nach RUNEMARK
1956 hingegen isst Rhizocarpon eupetraeoides
aus Spitzbergen nicht bekannt; der genannte SCHOLANDERsche
Fund repräsentiert vielmehr eine neue Art:Rh. dispersum.
Neu für Spitzbergen.
106, Bihylz,0 era;ripso.nwmeik pa Ts keine user
Abb. 15
16 651: Smeerenburgsletta, Polygonböden einer flachen
Mulde im Zentrum der Halbinsel, an,den wassergesättigten
Boden nur wenig überragenden, Granitsteinen, mit Aspici-
11 au Ka.chL str 1 5 ,undJE exseyird) esasssıy. mmprh yieza’rip,e.a
16 071, 16 156: Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m,
Blockschuttfeld, an niedrigen, bodennahen Granitblöcken, mit
A hLee,tior 3 opıuib e;sienennes; Huiliafmelinsdes,
R’hsisz40/cya-r.p,o.n, fe,riax;, "IPrrsesmeorlie,.c.4a# \urard
und Um.b.i hiicar mas bosrır,e Hayeit,ar
- 492 -
Rhizocarpon expallescens, dasin seiner
Ökologie oft Lecidea symphycarpea ähnelt, istin
Spitzbergen wohl kaum selten. Es wird angegeben von LYNGE
1924 : 19 (3 Lokalitäten im Bereich Sörkapp-Hornsund), LYNGE
1926a : 31 (Hopen) und LYNGE 1936 : 311 (Isfjord: Adventbay,
Bellsund, Van Keulenfjord, Van Mijenfjord); vgl. Abb. 15.
Neu für Amsterdamöya.
107. Rhizocarpon ferax H. Mann.
16 074, 16076, 16080, 16118, 16124, 16125, 16128,
16 139: Hochfläche des Söre Salatberget, Blockschuttfeld, ca.
270 m, zumeist an Schrägflächen niederer Granitblöcke. Beglei-
ter:Aspicilia sp, Huilia metinodes, Invornu-
cerothielersp., L ec/an’o)ria (poly LrIio’piasmEe eitdtea
atrnofulva,. %bk.oimpavidasEntaparch daB or-
tic,o.8s a,/Plarrimi.erliar alpia eco Ha, BR hr zo ar po m
expallescens, Tre mo lee i azartira tag UmpN:
liearifa eylindrica var. delisei.ı Toverse-
tacta.
Rhizocarpon ferax war auf den Blockschutt-
halden des Hochplateaus eine außerordentlich häufige Art. Aus
dem flachen Vorland haben wir sie als Begleiter vnLecidea
leucophaeoides (16023) gesammelt.
Nur von einer einzigen Lokalität (Sveagruva im Van Mijen-
fjorden) war Rhizocarpon ferax bislang aus Spitz-
bergen bekannt (RUNEMARK 1956b : 115).
Neu für Amsterdamöya.
108. Rhizocarpon geographicum(L.) DC. ssp.
frigidu m (Runem.) Hertel comb. nova
ssp. frigid um Runem. Opera Botan. 2 (1) : 125, 1956.
16 069: Hochfläche des Söre Salatberget, 270 m, Block-
schuttfeld, an Granitblock, zusammen mitAlectoria
minuscula, Rhizocarpon-.sp., Sporastatia
testudin ea
16 159: Abstieg vom Söre Salatberget zur Küste am Danske-
gattet, etwa oberhalb Nordre Midtodden, ca. 180 m, Quarzstein,
- 493 -
zusammen mittSporastatia testudinea.,
Rhi z o/carp can PBerorgriaphn eum sepr-fri-
gidum ist an etwas exponierteren Granitblöcken auf Amster-
damöya durchaus nicht selten. Hingegen konnten wir dort ssp.
arcticum*) nicht auffinden.
Aus Spitzbergen meldet RUNEMARK 1956b : 144 ssp.
frigidum von folgenden Gebieten: Bellsund, Van Keulen-
fjorden, Van Mijenfjorden, Adventfjorden, Prins Karls Forland,
Murchisonfjorden ; NOWAK 1965 : 178 weist diese Sippe zusätz-
lich für das Hornsund-Gebiet nach.
Neu für Amsterdamöya.
1097 AR har z3olcrarr p on g larusese ste’ein Ssi(Eh7 Er. )rZahlbr:
16 065: Oberkante des Steilabbruches des Söre Salatberget,
exponierter Gratfelsen im Vogelkliff, ca. 260 m, zusammen mit
Leceidella bullata, Lecidea lurensis,. Rhi-
zocarpon geographicumss. frigidum,
Sporastatia testudineaundTremolecia
atrata.
Die Aufsammlung dieser eigenartigen Sippe stimmt recht
gut mit einem Isotypus ('Rhizocarpon expallescens
subsp. glaucescens Th. Fr., Suecia, Tjackeli Lapponiae
Lulensis, 1871, P.J. HELLBOM) in M überein.
Rhizocarpon glaucescens ist wahrscheinlich
nur aus Skandinavien bekannt. THOMSON 1967 erwähnt die Sippe
nicht in seiner Übersicht über die arktischen Rhizocarpen.
Neu für Spitzbergen.
110. Rhizocarpon grande (Flk.) Schaer.
16186 (unter Lecidella bullata): Vogelklippen
am Danskegattet, östlich Nordre Midtodden, ca. 100 m, über
u; Rhizocarpon geographicum(L.) DC. ssp.
arcticum (Runem.) Hertel comb. nova - Basionym:
Rhizocarpon tineji(Tornab.) Runem. ssp. arc-
tic um Runem. Opera Botan. 2 (1) : 125, 1956.
- 494 -
Granit mitAcarospora chlorophana, Lecidea
atrobrunnea, RecıdeTt1la’ Dal ar:
Rhizocarpon grande istin Spitzbergen nach
LYNGE 1936 : 315 "widespread but scarce'; es wird angegeben
von LYNGE 1924 : 19 (Sörkappöya), SUIMMERHAYES & ELTON
1923 : 220, 230 (Reinsdyrflya, Aldert Dirksesfjorden), LYNGE
1936 : 315 (Bellsund, Van Keulenfjorden, Van Mijenfjorden,
Magdalenafjorden, Klovningen, Risen, Indre Norsköya, Raud-
fjorden, Lady Franklinfjorden und Brennevinsfjorden) und von
LYNGE 1939 : 8 (Storöya). Auch aus Franz-Josef-Land meldet
LYNGE 1931 : 13 diese Art.
Unsere Aufsammlung erfüllt alle in POELTs Schlüssel
307- 50.82°13=7727 um), jedoch war eine beträchtliche Variabilität
der Sporenzahl festzustellen. In vielen Fällen waren 8 bzw. 2
Sporen pro Ascus zu zählen; daneben traten auch die Zahlen 3, 4
und 6 auf,
Neu für Amsterdamöya.
1ll. Rhizocarpon inarense (Vain.) Vain.
Abb. 25
16066, 16082, 16117, 16119, 16150: Hochfläche des
Söre Salatberget, Blockschuttfelder, an Granitblöcken, 270 m.
Begleiter: Alectoria minus ec wula, Aspu bp eisieiens,
Lecidea lulensis, Parmelia alpieola, Bn7-
zocarpon copelandii Rh. eeapaenm
ssp. f-r 1.£1d-.um,.S p.o.r a.8. tat 1 anreisen,
Tr e’m.otle emma=rartr a tar
16 903: Smeerenburgsletta, kleiner Granitblock, zusam-
men mit Lecidea vorticosa.
Rhizocarpon inarense ist auf den unüber-
sehbaren Blockschutthängen der Hochflächen die aspektbildende
Krustenflechte. An den Granitblöcken im Vorland war sie weit
seltener zu beobachten.
RUNEMARK 1956b :97 - 98 gbtRhizocarpon
inarense für folgende Lokalitäten in Spitzbergen an: Horn-
- 495 -
Rhizocarpon inarense (VAIN.)VAIN. (ungewöhnliche Sporen)
16903
- 496 -
sund, Isfjorden, Magdalenafjorden, Dansköya, Smeerenburg,
Wijdefjorden, Murchisonfjorden. NOWAK 1965 : 178 meldet sie
ebenfalls aus dem Hornsund. -
Aufsammlung 16 903 zeigt neben den typischen zweizelli-
gen Sporen auch zahlreiche mit drei Septen (siehe Abb. 25).
-- Rhizocarpon petraeum (Wulf.) Massal.)
TH. FRIES 1867 : 46 gibt diese Art von Smeerenburg und
anderen Lokalitäten im Norden an. Allein seine beigegebene
Beschreibung ('... sporae demum nigrofuscae'') schließt aus,
daßes sichum Rhizocarpon petraeuminder
heute üblichen Umgrenzung handelt. Seiner Beschreibung nach
könnte es sich vielleicht um Rhizocarpon grande
handeln.
112. Rhizoplaca melanophthalma (Ram.)
Leuckert & Poelt in LEUCKERT, POELT, HAHNEL
in Nova Hedwigia (im Druck). (*Lichen melanoph-
thalmus Ram. in LAM. &DC., Lecanora me-
lanophthalma(Ram.) Ram.)
16 782: Smeerenburgodden, Treibholzstämme an der Küste,
an alter Rinde, zusammen mitCaloplaca spitsber-
g'enisis,. Liec/anor a’ eon’t.r.a ci ua, yEranrorky.tero,p a,
Rinodina turfacea u.a. In wenigen, kleinen Lagern.
Rhizoplaca melanophthalma wurde aus
Spitzbergen von TH. FRIES 1867 : 18 (Bellsund, Magdalenafjor -
den, Kobbefjorden, Raudfjorden, Sorgfjorden, Vaigattöya, Foster-
öyane, Brennevinsfjorden), LYNGE 1924 : 12 (Bellsund, Sörkapp-
Hornsund, Magdalenafjorden), LYNGE 1940a : 15 (Sallyhamna)
und NOWAK 1965 : 183 (Hornsund, alsvar. subpeltata)
angegeben. LYNGE 1931 : 18 meldet die Art auch von Franz-
Josef-Land.
Neu für Amsterdamöya.
113, Rinodina balanina (Wahlenb.) Vain.
16195 (liegt unter Buellia coniops): Vogelklippen
am Danskegattet, östlich Nordre Midtodden, ca. 100 m, zusammen
mitBuelli,.a.e oni.o ps, Ciain,.dierlarıTeiiiagarzerzr ea.
Kleine Lager, steril.
- 497 -
Eigenartigerweise liegen für diese hoch ornithokoprophile
Art keine Fundortangaben für Spitzbergen vor. LYNGE 1938 :
116 erwähnt die Art zusammen mit Candelariella cere-
nulata als Beispiel nitrophiler Flechten in Spitzbergen. In einer
Arbeit über Flechten von Nordost-Grönland schließlich skizziert
LYNGE 1940b : 128 das Areal der Art und schreibt: "It has a
very wide distribution: Bering Strait region (VAINIO 1909 : 69),
Novaya Zemlya (LYNGE 1928 : 250), Spitsbergen, several loca-
lities (TH. FRIES , LYNGE, unpublished), and Iceland in south
east and in south west (LYNGE, unpublished) !'
Neu für Amsterdamöya.
114. Rinodina turfacea(Ach.) Koerb.
16 214, 16222, 16754: Vogelklippen am Danskegattet,
östlich Nordre Midtodden, ca. 100 m, häufig wasserüberriesel-
tes Felsband im unmittelbaren Bereich von Vogelbrutplätzen.
Zusammen mitCladonia deformis, Mycoblastus
GwornoensiswundOchrolecehia fri gi d'a’über fast
abgestorbenen Moospolstern.
Rinodina turfacea ist von zahllosen Stellen,
auch von den Inseln im hohen Norden und im Osten (Sjuöyane,
Storöya, Kvitöya u.a.) belegt - siehe: TH. FRIES 1867 : 24,
ELENKIN 1907 : 63, SUMMERHAYES & ELTON 1923 : 215, 220,
234, 242 und.1928 : 203, LYNGE 1924 : 20, 1939 : 12, MALME
1930 : 300, H. MAGNUSSON 1947 : 265, NOWAK 1965 : 188,
HOFMANN 1968 : 19. Für Amsterdamöya wird sie bereits bei
TH. FRIES genannt, der allerdings die Art in einer etwas wei-
teren Umgrenzung, als heute üblich, auffasste.
115: Solorinacroteal(kL.) Ach.
Abb. 7
16090: Smeerenburgsletta, mitGymnomitrion sp.,
Erett rare Darrdee TE ser ,undıO' eh rioflietechh Wat frei da
über feuchtem Gesteinsgrus.
Solorina crocea zählt zu den häufigsten Flechten
des Archipels; LYNGE 1938 : 46 meint "most probably it is not
lacking in any of the Svalbard fjords'' und TH. FRIES 1867 : 16
meint "ubique sat frequens, etiam in regionibus septentrional. '"
- 498 -
Die auffällige Flechte fehlt praktisch in keiner Flechten-Floren-
liste von Spitzbergen, weshalb hier auf die Aufzählung langer
Literaturzitate verzichtet sei; stattdessen wird auf die beigefüg-
te Verbreitungskarte verwiesen: Abb. 7. Für Amsterdamöya ist
sie bei LYNGE 1938 : 46 (leg. POLUNIN) genannt.
11:6. WSıpih: aa. mo-pshso.r u Ss: Era, Sul IsIlE EEE
16 053: Hochfläche des Söre Salatberget, Blockschuttfeld,
mit Ghetrariardebis.er und Rhacjoimit run
lanuginosum zwischen kleineren Granitblöcken. Viel
seltener, als der auch in diesem Gebiet sehr verbreitete Sph.
globosus.
Sphaerophorus fragilis wird von TH. FRIES
1867 : 47 (Amsterdamöya, Kobbefjorden, Sorgfjorden, Laagöya,
Brennevinsfjorden - vielleicht auch Waldenöya und Ross’s Islet
(PARRY)), KOERBER 1875 : 521 (Hornsund), LYNGE 1938 : 31
(Sorgfjorden, Murchisonfjorden, Lady Franklinfjorden, Rijpdalen)
und LYNGE 1940a : 7 (Bellsund) aus Spitzbergen gemeldet. Es
handelt sich um eine Art, die im Bereich der Nordküste offen-
bar nicht selten ist, in den übrigen Bereichen aber kaum je ge-
funden wurde.
117. Sphaerophorus globosus (Huds.) Vain.
Abb. 8
16 089: Smeerenburgodden, lokal in Menge, mit zahl-
reichen anderen Großflechten und mitRhacomitrium
lanuginosum, sowiePolytrichum alpinum.
16 041: Söre Salatberget, Vogelklippen, an einem ge-
schützten Felsband. MitRhacomitrium lanugino-
sum, Cetraria,cueceulatag CHh epatzrarnne.
vsskan.ddea, CE. nivalis, Cladond a mE rame:
rangiferina, Coörnie wLarıa disyzerrzsenes
undOchrolechia grimmiae. Material schön fruch-
tend!
Sphaerophorus globosus gehört mit zu den
häufigsten Flechtenarten von Amsterdamöya und wohl von ganz
Spitzbergen. Die Sippe wurde von TH. FRIES 1867 : 47 und von
LYNGE 1938 : 32 für Amsterdamöya genannt. Die Verbreitung
- 499 -
im Archipel ist der beigegebenen Karte (Abb. 8) zu entnehmen.
118. Sporastatia polyspora(Nyl.) Grumm.
16910 (liegt unter Rhizocarpon eupetrae-
oide s): Smeerenburgsletta, loser, flach am Boden liegender
Granitstein, mitAlectoria pubescens, Huilia
meimmoides,Leerdea atrofulvı Rhizocar-
PIOMMEenup et Pa etoıu dest Premio Terce Tat at rate a.
16079 (liegt unter Lecidea lapicida): Hochfläche
des Söre Salatberget, 270 m, Schrägfläche eines niedrigen Granit-
blockes, neben Recideza ii mpavıda, L. Tapiciıda,
RBRhrTz oearrpion Tnarense, "Tremolecra atr’a-
ta. - Es handelt sich dabei um die Normalform mit blaugrauem
Thallus, Areolen von 0.3 - 0.6 mm ® ohne verlängerte Randloben
und fast kugeligen Sporen, um 3 - 4 um .
Sporastatia polyspora wurde aus Spitzber-
gen nur von wenigen Lokalitäten bekannt. TH. FRIES 1867 : 43
nennt sie für Kobbefjorden, Sorgfjorden, Sjuöyane und merkt
an '"etiam aliquo loca ad litus occidentale (NORDENSKJÖLD) ",;
LYNGE erwähnt sie für Storöya und NOWAK 1965 : 181 für den
Hornsund.
Neu für Amsterdamöya.
119. Sporastatia testudinealkch.) Massal.
16071 (liegt unter Orphniospora atrata):
Hochfläche des Söre Salatberget, ca. 270 m, Granitblock mit
Orphniospora atrataundRhizocarpon
UnN-arven 5.6,
Sporastatia testudinea, die wir auf
Amsterdamöya sehr oft, aber allermeist nur in kleinen, wenig
gut entwickelten Thalli an exponierteren Granitfelsen sahen,
wird für Spitzbergen angegeben von TH. FRIES 1867 : 42 (Dansk-
öya, Wijdefjorden, Sorgfjorden, Vaigattöyane, Wahlenberg-
fjorden, Laagöya, Brennevinsfjorden), LYNGE 1924 : 5 (Sör-
kapp-Hornsund) und LYNGE 1940a : 14 (Sassenomraadet).
LYNGE 1931 : 16 - 17 meldet sie auch vom benachbarten Franz-
Josef-Land.
Neu für Amsterdamöya.
- 500 -
120. Stereocaulon alpinum Laur.
16 101, 16 103: Smeerenburgsletta, zwischen und über
Moosen auf feuchtem Granitgrus.
Stereocaulon alpinum wird von nahezu allen
Autoren, die über Flechten berichten von Spitzbergen genannt.
LYNGE 1938 : 68 schreibt: "Certainly distributed all over Sval-
bard as one of the commonest and most plentiful of all lichens. "
LYNGE 1931 : 14 meldet sie auch von Franz-Josef-Land. Durch
Aufsammlungen von SCHOLANDER (LYNGE 1938 : 68) ist sie
bereits für Amsterdamöya nachgewiesen.
-- (Ster’e 0 ce a3wlon pa,s.ch ale (iaHoiim,)
Die Art, die von TH. FRIES 1867 : 27, KOERBER 1875:
521, ELENKIN 1907 : 62 und SUMMERHAYES & ELTON 1928 :
230, 232, 234 von vielen Lokalitäten der West- und Nordküste,
sowie von Edgeöya angegeben wird, wird von TH. FRIES l.c.
auch für '"'Smeerenburg'' und '"Amsterdamön'' erwähnt. LYNGE
1938 : 68 meint dazu: '"'Th. Fries recorded Stereocaulon
paschale from many Svalbard localities. Ihave seen this
plants from Magdalenefjorden, Kobbebukta, Amsterdamöya....
and found that neither of them could be referredtoSter. pas-
chale. In my opinion the whole material belongstoSter. alpi-
num. It seems very improbable that Ster. paschale
should be found in Svalbard, it is a more southern species. "
121. Stereocaulon rivuTonwwiarr
16 109: Smeerenburgsletta nahe Smeerenburgodden, über
gelegentlich durch Schmelzwasser inundiertem Boden. Reichlich
fruchtend.
Nach LYNGE 1938 :68 ist Stereocaulon rivu-
lor um "common all over Svalbard". Die Art wird von ihm
für zahlreiche Lokalitäten im Bereich der West- und der Nord-
küste angegeben, sowie von Kvitöya. Weiterhin wird sie von
LYNGE 1939 : 8 von Abelöya und von NOWAK 1965 : 180 vom
Hornsund gemeldet.
Neu für Amsterdamöya.
- 501 -
122. u Bihlammı no I yavrsubiuli foirm. dB. (Ehrh;) Culk;
16 056: Hochfläche des Söre Salatberget, 280 m, über
Gymnomitrion-Polster, mitRhacomitrium
lanır3nosum, Ochrolechja Jrigsida,
Wirhaben Thamnolia vermicularis s.].
wiederholt, sowohl im Flachland (Smeerenburgsletta), als beson-
ders auch auf den Blockschuttfeldern des Hochlandes beobach-
tet, aber fast stets nur in sehr kleinen Rasen, aus einem oder
wenigen Lagerästen bestehend.
Thamnolia subuliformis wird für Spitz-
bergen nur von NOWAK 1965 : 186 (Hornsund) genannt, da die
älteren Autoren nicht zwischen den Chemosippen Th. subuli-
formisundTh. vermicularis s.str. unterschieden.
Nach SATO 1965 : 322 kommt in der Hocharktis (nahezu)
ausschließlich Th, subuliformis vor, weshalb sich
die zahlreichen Angaben in der Spitzbergenliteratur wohl auf
diese Sippe überwiegend beziehen dürften. LYNGE 1938 : 105
bezeichhet Thamnolia vermicularis als "common
and widespread all over Svalbard'' und gibt sie, wie auch TH.
FRIES 1867 : 31 für Amsterdamöya an.
123. Tremolecia atratac(Ach.) Hertel, Khumbu Himal
6(3)im Druck (*Gyalecta atrataAch., Leci-
dea atrata(Ach.) Wahlenb., Lecidea dickso-
niiauct.).
Abb. 10
16484: Smeerenbukta, schwermetallhaltiger Gneisblock an
der Küste, miitAcarospora chlorophana und küm-
merlich entwickelten, sterilen Krusten.
16496: Smeerenbukta, kleine in den Boden halbeingesenkte
Granitsteinchen, mtHuilia melinodes, Parm e-
Ira aTpı'ecota mdRhizoc,.arpen-,feraz.
16 200: Küste am Danskegattet, östlich Nordre Midtodden,
schmelzwasser-übersickerte Gneisfelsen an der Küste, ca. 3 m.
Eine wohl durch permanente Erosion großenteils völlig schwarz -
lagerige Form.
16 024: Blockschutthang am Fuß des Lummenberges, 35 m,
an niedrigen Granitblöcken.
- 502 -
16 131, 16 135, 16 152: Hochfläche des Söre Salatberget,
Blockschuttfelder, ca. 270 m, an Granitblöcken und -steinen.
Begleitter-ATectoria pubescens, Huılvasmıe,_
lineodes, bBecanora’peoelytreoepa, LecHrdier
atrofulv.a: L.. ,mp.av 1da,;1b: „I afpwesudi2seBrer
meki,.a salpice ola, Rh isziö.c,a.nipiom endpiaunkers-
Sie Nn'S;,„ Rıh; »Ferra,x,rUÜnmmb 1kicHalrt va Zdhesenuisistartagund
Us.tosruresfiauckhar
16 067 (liegt unter Lecidea circumnigrata
var. reagens): Söre Salatberget, Vogelklippen, 250 m,
kleiner, exponierter Gratfelsen; zusammen mit Lecanora
b.ard =a, Ise,c;i diesasscä Tr eu . mmn, gs Trial aiVar regae-
gleınis, »L.? ef.ns8.C HiolbiTic. ul astia, FPIafram en EzrzEernede
colaundSporastatia testudinea.
Wie LYNGE an vielen Stellen hervorgehoben hat, gehört
Tremolecia atrata zu den häufigsten Krustenflechten
über Silikat in der gesamten Arktis. Eine Punktverbreitungskar -
te bei HERTEL 1976 zeigt das heute bekannte Gesamtareal dieser
weltweit verbreiteten Sippe. Die beigefügte Karte (Abb. 10)zeigt,
von welchen Stellen Tremolecia atrata bislang von
Spitzbergen gemeldet wurde und gibt so einen Eindruck vom Grad
der Besammlung. Diese Karte wurde auf Grund der Angaben bei
TH. FRIES 1867 : 24 (hier auch für Amsterdamöya genannt),
ELENKIN 1907 : 63, ELENKIN & SAVICZ 1912 : 96, LYNGE
1924 : 13, 1939 :6, SUMMERHAYES & ELTON 1923 : 202 und
NOWAK 1965 : 175 erstellt.
124. Tremolecia nivalis (Anzi) Hertel, Khumbu
Himal, 6 (3) im Druck (*Lecidea nivalisAnzi, Le-
eiändretattrinfatfett 7 e a "ThPEFr: )
16 370, 16493: Smeerenburgodden, an alten, kalkhaltigen
Ziegeln in unmittelbarer Nähe der Reste der Tranöfen aus dem
17. Jahrhundert. Zusammen mit Lecaniasp, Lecanora
di sp ermrisa-f "eonrotr'opa und’Prorypmeasseree
h’yip esrib or e.ars.!
Das Auffinden dieser kalkliebenden Art auf der Granit-
insel Amsterdamöya hat uns überrascht. Die Art war aus Spitz -
bergen bislang nur von einer Stelle bekannt ("In rupibus circa
Hinlopen Strait. '' - TH. FRIES 1867 : 38). Die Gesamtverbreitung
- 503 -
von Tremolecia nivalis ist aus der Karte bei HERTEL
1975 : 135 zu ersehen.
Neu für Amsterdamöya.
125.2U mibil re artmanarie tree ac ) Nyl.
Abb. 9
16 087: Smeerenburgsletta, ca. 1.5 m hoher Granitblock
(Vogelblock).
16 208, 16231, 16234: Vogelklippen am Danskegattet,
östlich Nordre Midtodden, ca. 100 m, süd- und südwest-expo-
nierte Schräg- und Steilflächen unterhalb von Lummen-Brutplätzen.
Das Vorkommen der hoch ornithokoprophilen Umbili-
caria arctica in Spitzbergen zeigt die beigefügte Karte.
Die Art wird praktisch von allen Autoren, die über Flechten aus
Svalbard berichten, genannt, so daß hier auf Literaturangaben
verzichtet werden kann; vgl. Abb. 9. LYNGE 1938 : 75, der
wie TH. FRIES 1867 :32Umbilicaria arctica von
Amsterdamöya nennt, schreibt: ''All authors agree with me that
Gyrophora arcticais one ofthe most wide spread and
common lichens all over Svalbard. '' Auch vom benachbarten
Franz-Josef-Landist Umbilicaria arctica, wie
auch die anderen hier aufgezählten Arten dieser Gattung,bekannt
(siehe LYNGE 1931 : 15 ff.).
Be UmrDeNNerarmareyilındrrce.a (B.) Del, var:
delisei Nyl.
16 220, 16230: Vogelklippen am Danskegattet, östlich
Nordre Midtodden, südexponierte Steilflächen unmittelbar unter-
halb von Lummen-Brutplätzen. In z.T. sehr großen Thalli.
16 040: Vogelklippen an der Abbruchkante des Söre Salat-
berget, ca. 260 m, windgeschützte Steilflächen.
Diese Varietät wird aus Spitzbergen von ELENKIN 1907 :
61 (Bettybukta), LYNGE 1924 : 11 (Sörkapp-Hornsund), LYNGE
1940 : 14 (Sallyhamna), NOWAK 1965 : 180 (Hornsund) und
HOFMANN 1968 : 73 (Stauferland) erwähnt. Wahrscheinlich be-
zieht sich aber die Mehrzahl der Angaben von "Umbilicaria
eylindrica' ebenfalls auf var. delisei. Auf Amster-
damöya im Bereich von Vogelfelsen war diese, der Umbili-
- 504 -
caria virginis habituell ähnliche Sippe, sehr häufig. An
kleinen Granitblöcken und -steinen fanden sich zudem sehr oft
junge Thallivon Umbilicaria eylindricas.l.,
deren genauere Bestimmung nicht möglich war.
Neu für Amsterdamöya.
127. Umbilicaria decussata (Vill.) Frey
16 207: Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre
Midtodden, ca. 100 m, S-exponierte Steilfläche unmittelbar
unterhalb von Lummen-Brutplätzen. Fruchtende, große Thalli,
bis zu7cm®.
In kleineren Exemplaren sahen wir Umbilicaria
decussata auch an anderen Stellen von Amsterdamöya.
LYNGE 1938 : 72, der wie TH. FRIES 1867 : 31 Umbi-
licaria decussata von Amsterdamöya angibt, be-
zeichnet diese Art als "one of the commonest of all lichens all
over Svalbard''. Angaben finden sich, abgesehen von der eben
zitierten Literatur bei: LYNGE 1939 : 9, 1940a : 14, MALME
1930 : 300, LLANO 1950 : 82 und HOFMANN 1968 : 73,
128. Umbilicaria hyperborea (Ach.) Ach.
16015 (liegt unter Lecideacf. scerobiculata):
Blockschutthalde am Zeltplatz, an Granitblöcken, zusammen mit
Alecetoria.pubescens, Lec.an0r 2, prolytrso-
pa, ParmeJl,ia, alpieola,L eicii.diesar ek z8jerr op -
eulata, TremoTecTaTatrata, Umkparmzzerazrueg
ey Limdir'i ca, var.) :d-etirsie 1, 7U7 trorrarse rare
LYNGE 1933 :75 nennt Umbilicaria hyperbo-
r ea "distributed all over Svalbard, it is common but perhaps
not plentiful''. Entsprechende Fundortangaben finden sich bei
TH. FRIES 1867 : 33 (darunter Amsterdamöya ), LYNGE 1924:
11, 1938 : 75, 1939 :8, SUMMERHAYES & ELTON 1923 : 202,
220, 1928 : 203, 230, MALME 1930 : 299, 300, LLANO 1950 :
147.
129. Umbilicaria torrefacta (Lightf.) Schrad.
16 052: Hochfläche des Söre Salatberget, Blockschuttfeld,
ca. 270 m, an niedrigen Granitblöcken und bodennahen Steinen.
- 505 -
Umbiliearia torrefacta gilt nach LYNGE
1938 : 74 als "'widespread and common all over Svalbard". Fund-
ortangaben finden sich bei: TH. FRIES 1867 : 33, KOERBER
1875 : 521, LYNGE 1924 : 11, 1938 : 74, 1939 : 8, SUMMER-
HAYES & ELTON 1928 : 202, 203, 220, MALME 1930 : 300,
LLANO 1950 : 167 und NOWAK 1965 : 180.
Auf Amsterdamöya war diese Sippe sehr verbreitet, je-
doch selten in Form großer Thalli.
Neu für Amsterdamöya.
130. Umbilicaria vellea(L.) Ach. emend. FREY
16206, 16233: Vogelklippen am Danskegattet, östlich
Nordre Midtodden, ca. 100 m, gelegentlich von Schmelzwasser
überrieselte Steilfläche in einer geschützten Kluft zwischen
Granitfelsen.
LYNGE 1938 : 31nennt Umbilicaria vellea
"a very rare species in Svalbard''. Sie wird angegeben von TH.
FRIES 1867 : 31 (Amsterdamöya, Magdalenafjorden, Edgeöya),
LYNGE 1938 : 78 (Kobbefjorden, Murchisonfjorden, Lady
Franklinfjorden, Brennevinsfjorden, Kapp Hansteen), LYNGE
1940a : 14 (Sallyhamna), NOWAK 1965 : 180 (Hornsund).
131. U mb IL i.c.aria7 viur,ginı s Schaer.
16 204, 16 225: Vogelklippen am Danskegattet, östlich
Nordre Midtodden, ca. 100 m, S-exponierte Schräg- und Steil-
flächen, unterhalb von Lummen-Brutplätzen. Mit Umbili-
earTarar,ctiec a, U, eylindxi.ea,var. dıelwsiei
und U. decussata.
16 039: Oberkante der Steilküste am Söre Salatberget, ca.
250 m, Gratfelsen (Vogelklippen).
Bezüglich der Literaturangaben (LYNGE 1933 : 73, 1940 :
13, LLANO 1950 : 96, NOWAK 1965 : 180, HOFMANN 1968 : 73)
ist Umbilicaria virginis in ganz Spitzbergen ver-
breitet. Wir fanden diese Art an allen besuchten Vogelklippen
(auch im Kongsfjord- und Isfjord-Gebiet) und gewannen den Ein-
druck, daß Umbilicaria virginis, zumindest in
Spitzbergen, eine deutlich ornithokoprophile Flechte ist.
Neu für Amsterdamöya.
- 506 -
132. Xanthoparmelia centrifuga(L.) Hale, Phy-
tologia, 28 (5) : 486 (1974) -Parmelia centrifu-
ga (L.) Ach.
16 054: Vogelklippen am Söre Salatberget,. ca. 250 m, an
einem exponierten Granitrücken unmittelbar unterhalb einer Krab-
bentaucher-Brutkolonie, über Moosen, zusammen mitSphaero-
p'hro, r!ufs! "8'1N6 bfors uls Aund’Greittatraaenrerprasteez ron.
LYNGE 1938283 halt X anthoparmertrateentri-
fu ga für "one of the rarest lichens in the Svalbard region, only
known from the north coast''. Nachgewiesen ist sie durch TH.
FRIES 1867 : 13 (Magdalenafjorden, Smeerenburg), SUMMER-
HAYES & ELTON 1928 : 230 (Aldert Dirksesfjorden) und LYNGE
1938 : 83 (Magdalenafjorden, Kobbefjorden, Lady Franklinfjorden).
133. Xiaıntih oirT a Teramtdrer rare
16 916: Smeerenburgodden, Treibholzstämme am Strand,
spärlichneben Buellia punctata, Caloplaca
s.P.i,t,s bse.r ge ny,s i,s,,L,ese a.nıo, ran sc/omit rasestnnlgar
L.. -po,1lytrop.a.und,.Rhö,z o.p,l,arce.a zmresira ngo,phruha-
ma.
Die Art wird von SUMMERHAYES & ELTON 1928 : 202,
LYNGE 1938 : 98, 1939 : 11 und 1940a : 20 für eine Fülle von
Standorten auf Spitzbergen angegeben. HDÖEG sammelte sie nach
LYNGE 1938 : 98 bei Smeerenburg.
134. Xanthoria elegans (Link) Th. Fr.
16180 (liegt unter Acarospora molybdina):
Vogelklippen am Danskegattet, östlich Nordre Midtodden, ca.
100m, mitAcarospora molybdinaundRino-
dina sp. Eine winzige Probe.
°
Xanthoria elegans ist innerhalb des Spitzber-
gen-Archipels verbreitet. Aus dem Bereich der Westküste, der
Nordküsten und der Hinlopenstraße wird sie von vielen Autoren
angegeben (TH. FRIES 1867 : 14, WULFF 1902 : 114, KOERBER
1875 : 521, WULFF 1902 : 114, ELENKIN 1907 : 62, SUMMER-
HAYES & ELTON 1923 : 274, 1928 : 214, 244, LYNGE 1924 :6,
1940a : 19, NOWAK 1965 : 187). Von Storöya und Abelöya mel-
det sie LYNGE 1939 : 11, von Barentsöya HOFMANN 1968 : 73
und von Edgeöya TH. FRIES 1867 : 14.
- 507 -
Nach unseren Beobachtungen isstXanthoria ele-
gans auf kalkhaltigen Gesteinen in Spitzbergen weit häufiger,
als etwa auf Granit; große Lager sahen wir auf Amsterdamöya
nicht.
Neu für Amsterdamöya.
Summary
1. A list of 134 lichen species known from Amsterdamöya
(N.W. Spitsbergen) is given. Amongst 119 species, the
authors collected in July 1975,there are 52 new records for
Amsterdamöya and 21 new records for Spitsbergen. For
some of the species taxonomic remarks, descriptions or
distribution maps are given.
2. Two new combinations are made: Rhizocarpon
geographicum ssp. arctic um (Runem.) Hertel
nov. comb. (syn. Rh. tinei ssp. arcticum Runem.),
andRh. geographicum ssp. frigidum (Runem.)
Hertel nov. comb. (syn. Rh. tinei ssp. frigidum
Runem.).
3. Unusual spore septation was foundinRhizocarpon
eupetraeoidesandRh. inar.ense. Among the
typical two-celled spores a considerable number of 3, 4 and
more celled spores could be observed. Perforated septa
were seen only in two-celled ones,
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Anschriften der Verfasser:
Dipl. -Ing. H. ULLRICH, Zelterstr. 12, D-33380 Goslar
Prof. Dr. H. HERTEL, Botanische Staatssammlung,
Menzinger Str. 67, D-8000 München 19.
- 513 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 513 - 608 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
BEITRÄGE ZUR KENNTNIS AUSDAUERNDER WILDHAPFER:
DIE GATTUNG AVENULA (DUMORT.) DUMORT. IN DEN OSTALPEN
von
W. SAUER und H. CHMELITSCHEK
mit 2 Tafeln im Anhang
1. Einleitung. . . edle Malle ee ee a oe TED LA
2. Merkmals- he
ze kMaterial und, Methoden sa: KnLinsr akt ei Bro
2.2. Merkmale .
u AlmVesetätiversBereich) 0er Burner era
2. 2.2, GenerativeriBereich ). Toacıe da 26.05 925
3. Die behandelten Formenkreise
Sl Avenulsaiplanieulmis aulılsalı zb HALNAERI33
3.2. Avenulasadsungeinsii,zl.n: when alle a, 2025948
3.2.1. Avenula adsurgens
subsp. adsurgens nr... 2 ee
3.2.2. Avenula adsurgens
subsp? ausserdorfieri T.7.,.Hn 65 Kind
3.38 Avenula pratensiere, srereon vorne „eläsn 2.1.00
BrAsr Avenue FalıpiLnar N. .04 ee Bleefer alt ka eier rd
3.4.1. Avenula alpina
subsp.narlprnann. m m re zen.
3.4.2. Avenula alpina
subsp. pseudoviolacea... . "98
4. Neukombinationen weiterer Taxa aus dem ee ven
wandtschaftskreis von A. planiculmis, pra-
tensrs, adsurgene und alpına ... TER OBD
9. Bestimmungsschlüssel der im Gebiet haafıkeren
ISVICHTUNBEI-IRUET RR ne ee ee 00
6. Diskussion . . N A le een
de Zusammenfassung BRETT ee ee ee DI
BELISHErAatHN a Years BE ee Se ee IE
- 514 -
1. Einleitung
Die Schwierigkeiten, welche insbesondere die ostalpinen Sippen
ausdauernder Hafer einer brauchbaren systematisch-taxonomischen
Gliederung entgegenstellen, haben bereits um die Jahrhundertwende
in einer stattlichen Anzahl von Veröffentlichungen ihren Nieder-
schlag gefunden (so bei BECK-MANNAGETTA 1890, BELLI 1890,
DALLA TORRE & SARNTHEIM 1906, HEGI 1907, KOCH 1907,
VIERHAPPER 1899, 1906 u.a.). In diesen Arbeiten wurde den
einzelnen Merkmalen allerdings recht unterschiedliche Bedeutung
beigemessen; nicht selten wurden sogar äußerst schwer faßbare
Kriterien, wie etwa die ungeheuer variable Rauhheit der vegeta-
tiven Organe, maßlos überbewertet.
Spätere Autoren erkannten diese Schwächen. Sie versuchten eine
brauchbare Lösung unter anderem im Anschluß an anatomische
Untersuchungen herbeizuführen. Auf die Arbeiten von POTZTAL
1951 a, 1951 b, 1953 gestützt hoffte HOLUB 1958 dadurch größere
Klarheit zu erlangen, indem er für die Gattung 'Helictotrichon
BESSER" ältere Gliederungsversuche wieder aufgriff und weiter
ausbaute. Er unterschied sieben Subgenera, z.T. sogar mit
mehreren Sektionen. HOLUB 1962 trennte schließlich die beiden
Untergattungen Pubavenastrum und Pratavenastrum von Helicto-
trichon ab und erhob sie zu einer eigenen Gattung, Avenochloa
(cf. HOLUB 1961, 1962).
Anläßlich der speziellen Behandlung kritischer Sippen um A.
pratensis aus der Tschechoslowakei legte HOLUB 1958 be-
sonderen Wert auf die Auswahl geeigneter Merkmale und - Kombi-
nationen.
Damals deutete er - vor allem HOLUB 1961 - die entsprechen-
den kritischen ostalpinen Pflanzen als Übergangssippen zwischen
A. pratensis und A. planiculmis ('Vergent planicul-
moides' etc.). In seiner diesbezüglichen letzten Studie (HOLUB
1972) vereinigte er nach dem Vorbild von GAYER 1932 die sieben-
bürgischen und ostalpinen Sippen unter dem Namen A. adsur-
gens. Damit war aber das alte Problem für die Ostalpen keines-
wegs gelöst. Unsere Aufgabe bestand zunächst darin, die ostalpinen
Pflanzen genauestens auf ihren Sippengehalt hin zu überprüfen.
Im Anschluß an die Behandlung der Taxonomie mußten wir aller-
dings entgegen unserer anfänglichen Absicht weit über das Gebiet
der Ostalpen hinausgehen, wenn wir einige Klarheit über A.
alpina, A. planiculmis und A. pratensis erhalten
wollten.
- 515 -
Es ist uns bewußt, daß wir mit den hier niedergelegten Befunden
und mit den neu aufgedeckten Zusammenhängen noch keinen Anspruch
auf Vollständigkeit erheben dürfen, sondern daß auf dieser Basis
eine zufriedenstellende Klärung der gesamten Komplexe erst ange-
strebt werden muß.
Aus diesen und auch aus anderen Gründen erscheint es uns noch
zu verfrüht, neuerlich die Gattungs-Umgrenzung innerhalb der
Hafer diskutieren zu wollen. Die Aufteilung in einjährige und aus-
dauernde Hafer ist wohl künstlich; die Problematik, welche mit
der Gattungsauffassung innerhalb der '""Ausdauernden' im be-
sonderen verknüpft ist, erhellen die von uns zitierten Schriften von
HOLUB. Um aus Mangel an entsprechenden Informationen die Un-
sicherheit nicht noch etwa zu steigern, folgen wir in der Gattungs-
umgrenzung der perennen Hafer vorderhand zwar noch HOLUB
1961/62, verwenden aber für die von HOLUB unter "Avenochloa"
zusammengefaßten Sippen den von SCHOLZ 1974 und von KERGUELEN
1976 vorgeschlagenen älteren Gattungs-Namen Avenula (DUMORT.)
DUMORT.
2. Merkmals-Analyse
2.1. Material und Methoden
Die Untersuchungen wurden nach Möglichkeit an Wildpflanzen
ausgeführt, die zunächst in den Botanischen Garten der Universi-
tät Graz und von dort in den Botanischen Garten München- Nymphen-
burg verpflanzt und weiterkultiviert worden sind.
Blätter, Halme und Wurzeln wurden an Handschnitten studiert,
die mit Phloroglucin/HCl angefärbt worden sind. Die Blattquer-
schnitte stammten einheitlich aus dem Bereich oberhalb der Mitte,
die Halme wurden etwa 3-5 cm oberhalb des Wurzelhalses ge-
schnitten,
Die für vergleichend-morphologische Untersuchungen ange-
fertigten Ährchenpräparate stammten sowohl von Lebend-, wie auch
von Herbarmaterial, wobei letzteres vor der Präparation aufge-
kocht werden mußte; die von den Ährchen abgelösten Organe wurden
in ihrer natürlichen Reihenfolge aufgelegt und zwischen Astralon-
Folien festgehalten.
Für die Chromosomen-Untersuchungen wurden Wurzelspitzen
und Blütenknospen in CARNOY’ schem(Alkohol, Chloroform, Eis-
essig 6 : 2: 1) bzw. in HEITZ’schem Gemisch (Alkohol, Eis-
- 516 -
essig 3 : 1) fixiert. Die Wurzelspitzen wurden überdies 3 - 4 Stunden
in einer gesättigten 8-Hydroxychinolin- bzw. in einer 0,1 % Col-
chicin- Lösung vorbehandelt und nach Maßgabe einer enzymatischen
Mazeration unterworfen (cf. GERVAIS 1973b). Somatisches Material
wurde mit OE, der Inhalt von Antheren mit KE gefärbt. Unmiittel-
bar nach der mikroskopischen Auswertung wurden die Präparate
mittels Euparal haltbar gemacht.
2.2. Merkmale
Die bereits angesprochene Unsicherheit in der taxonomisch-
systematischen Behandlung der perennen ostalpinen Wildhafer-
sippen beruht ohne Zweifel letztlich darauf, daß in neuerer Zeit
- abgesehen von Chromosomenzählungen (GERVAIS 1965, 1966,
1968 b, 1973 a, 1973 b; SAUER 1971) - noch kaum kritische Merk-
mals-Analysen von Formenkreisen oder gar größeren Gruppen
durchgeführt worden sind, die sich auf ein umfangreiches Material
stützen (vgl. HOLUB 1958, 1961). Daher war es auch unser be-
sonderes Bestreben, die in der Literatur in sehr unterschiedlicher
Wertung verwendeten Merkmale wenigstens für unsere Sippen zu
überprüfen und geeignete Kombinationsmöglichkeiten herauszu-
arbeiten, die eine praktikable Formenkreis-Gliederung erlauben.
2.2.1. Vegetativer Bereich
(1) Aufgrund der anatomischen Verhältnisse in der Wurzel gelang es
GERVAIS 1968a, ein weiteres Argument für die von HOLUB 1962
vorgenommene Abtrennung der Untergattungen Pubavenastrum
und Pratavenastrum von Helictotrichon zu erbringen.
GERVAIS fand, daß die Arten von Helictotrichon s.str.
einen '"'periendodermalen Sklerenchymring'' ausbilden, welcher
aber den Avenula-("Avenochloa'-) Sippen fehlen soll
(cf. SAUER 1971).
(2) Innerhalb der studierten Sippen werden zumeist extravaginale
Innovationssprosse ausgebildet (A. planiculmis, A. adsur-
gens s.l. und A. alpina - Abb. 1 und 2). Intravaginale Er-
neuerungstriebe kommen regelmäßig an jungen Halmbasen von
A. pratensis vor (s. HOLUB 1958 und Abb. 2). Um eine ein-
heitliche Handhabung dieser Kriterien zu gewährleisten, beziehen
wir uns auf die Achsenverhältnisse wie sie an den Basen junger,
vor der Blüte stehender oder bereits blühender Halme angetroffen
werden. - Im Gefolge einer Vergrößerung der Horste können bei
dieser Art allerdings auch basale Scheiden älterer Pflanzen von
- 517 -
der Art extravaginaler Innovationssproß-Bildungen durchstoßen
werden, ohne daß aber daraus Ausläufer entstünden; diese Er-
neuerungstriebe liegen dem Grund alter Halme dicht an und er-
zeugen ihrerseits zunächst wieder nur intravaginale Innovations-
sprosse. Möglicherweise bezieht sich SAINT-YVES 1931 darauf,
wenn er schreibt, daß "var. eupratensis ... interdum
breviter stolonifera' sei. Soweit wir es im Augenblick beurteilen
können, darf aber die erwähnte Eigenheit von A. pratensis
wohl kaum zu einer infraspezifischen Aufgliederung herangezogen
werden.
Eine Variante extravaginaler Innovationssproßbildung hat sich
bei bestimmten Sippen von A. alpina herausgebildet: Bei diesen
Pflanzen (vornehmlich subsp. alpina) liegen die Abgliederungs-
stellen der Erneuerungstriebe häufig in den Achseln schmälerer
Schuppen- (Nieder-) blätter, welche den Halm nicht umfassen;
die Erneuerungssprosse stehen daher nicht in Blattscheiden, sie
sind - bezogen auf die untersten Scheiden - extravaginal (vgl.
Abb. 2). Da sie nur selten deutlich erkennbare Stolonen erzeugen,
bleiben die Sproßbasen auch später noch + dicht beisammen. -
Gelegentlich wird eine sichere Beurteilung dieser Verhältnisse
dadurch erschwert, daß die älteren Blattscheiden zerfasern (subsp.
pseudoviolacea - Abb. 2).
(3) Die Scheiden der Innovations- und Halmblätter unserer Sippen
sind wohl in der Mehrzahl der Fälle unbehaart (JESSEN 1863,
CLAPHAM, TUTIN & WARBURG 1962, HESS, LANDOLT &
HIRZEL 1967). Wenn man von gewissen alpinen Sippen absieht,
besitzt von den näher verwandten Arten im Ostalpenraum einzig
A. pubescens + dichte, weich behaarte Scheiden,
Die Rauhheit speziell von Scheiden und Halmen haben sich an
alpinen Sippen als äußerst variabel erwiesen, zumal sie auch von
den jeweiligen Standortsbedingungen in hohem Maße abhängig zu
sein scheinen (Kulturversuche!). Entgegen den Vorstellungen von
ASCHERSON & GRAEBNER 1899, HEGI 1907, FRITSCH 13922 u.a.
lassen sich mit Hilfe dieses’Merkmals’'keineswegs A. alpina
und A. pratensis unterscheiden! Diese Meinung könnte ohne
weiteres von sudetisch-karpatischen Sippen auf alle in Frage
stehenden Pflanzen übertragen und verallgemeinert worden sein
(cf. Abschnitt 3.1,,3.2.). Von unseren Pflanzen besitzt einzig A.
planiculmis (vor allem an jüngeren Stadien) "deutlich rück-
wärts rauhe'' Blattscheiden (ASCHERSON & GRAEBNER 1899);
dies rührt daher, daß die zahlreichen Nerven einen + dichten Be-
(2) 1 ’2'z pruyasqy
"Ss SOIaUgN - "UNaFNeISnYy pun uSSsso1dssuorreAouuf usfeuldeAaelIxe lu usseqwredy
"ı 'gqay
SU9ÖUNSPD Y
113/40P43Ssnp dsqans
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- 518 -
-IQ 319113 M
*(z)'T'Z'z pruydsqy 's usdunıaynet
- "usssoudssdunasnauug usfeurseaeagur *
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SISUSJDJd w
/
DUId)D 'yw
buıd)p dsans
DaaDjomopnasd "'dsqns
- 519 -
- 520 -
satz von etwa 0,3-0,5 mm langen, schräg nach unten gerichteten
"stachelförmigen Haaren" tragen (Abb. 5: "Ostsudeten'', linke Seite);
diese dürfen aber nicht mit den ausgesprochen weichen Haaren von
A. pubescens verwechselt werden, die + Imm lang oder unter
Umständen noch länger werden und wenigstens im frischen Zustand
weiß sind. - Weniger deutlich und seltener können ähnliche, jedoch
wesentlich kürzere '"stachelförmige Haare' auch an kritischen
Pflanzen von A. adsurgens aus Siebenbürgen gefunden werden;
ihre Scheiden sind auch dort sonst meist verkahlend! Bei allen
untersuchten Arten bilden die abgestorbenen basalen Blattscheiden
eine nicht oder doch schwach zerfasernde (subsp. pseudoviola-
cea!), +lockere, strohfarbene, dunkelbraune bis (hell)graue
Tunika aus (HACKEL 1890, HOLUB 1958).
(4) Alle bekannten Arten zeichnen sich durch (sehr) lange, (schmale)
lineale Spreiten aus, die häufig (wohl infolge von Wassermangel)
konduplikativ gefaltet sind und insbesondere bei schmälerblättrigen
Arten noch zusätzlich + stark gedreht sein können. Die Faltung er-
möglichen zwei Längsreihen von 'Gelenkzellen' (cellulae bulli-
formes), die im Querschnitt an der Blattoberfläche zu beiden
Seiten des Mittelnervs gefunden werden (Abb. 3).
Die blaue Bereifung von Blättern ist nach unseren Beobachtungen
nicht unbedingt sippenkonstant, sondern in gewissen Grenzen auch
standortsabhängig (Kulturversuche!). Wir können daher nicht mit
HOLUB 1958 übereinstimmen, wenn er meint, daß die Blattfarbe
und -Bereifung "gute diagnostische Merkmale für formae und
varietates'' seien, zumal uns auch eine derartige Aufspaltung
unterhalb des Subspecies-Niveau im Hinblick auf die Variabilität
der Sippen als durchaus überflüssig erscheint (cf. JUHL 1952 -
Poa pratensis!). Die äußerst unterschiedlichen Längenangaben
für die Spreiten in der Literatur gehen wohl nicht nur darauf zu-
rück, daß ökologische Faktoren dieses Merkmal beeinflussen
können, sondern lassen sich z.T. auch damit erklären, daß die
betreffenden Autoren nicht ausdrücklich zwischen Halm- und
Innovationsblättern unterschieden haben dürften, denn erstere sind
immer beträchtlich kürzer (cf. METCALFE 1960); sie messen
häufig nur (1) 2-5 (8-10) cm, wohingegen die Blätter der Inno-
vationssprosse 10-15 und unter günstigen Bedingungen oder je nach
Art sogar 30-40 (50) cm Länge erreichen.
Ein diagnostischer Wert kommt der Rauhheit der Blattspreiten
nach unseren Erfahrungen kaum zu; ausgenommen davon ist aller-
dings A. planiculmis, da ihre Spreiten einen ähnlichen Besatz
- 521 -
A. compressa
0,5 mm
lem
subsp
pseudoviolacea alpına
ausserdorferı adsurgens
A. pratensıs A alpina A. adsurgens
Abb. 3. Querschnitte (halbschematisch) durch die Innovationsblätter
derbehandelten Avenula-Sippen (Abschnitt 2.2.1.(5). -
Die Buchstabenaundb beziehen sich auf zweiin den Ostalpen
häufige Ausbildungsformenvon A. adsurgens subsp.
adsurgens (Abschnitt3,.2.1); -- e= Epidermis; f= skle-
renchymatisches Festigungsgewebe; g = Gelenkzellen; m =
Mesophyll; pG = primäres und sG = sekundäres Leitbündel.
- 322 -
von '"'stachelförmigen Haaren'' tragen können, wie er bereits oben
für die Scheiden erwähnt worden ist! Derartige Angaben haben die
Systematik dieser Gräser bisher nur belastet! Die Rauhheit der
vegetativen Organe unserer Sippen beruht im allgemeinen auf der
Gegenwart von + zahlreichen Epidermispapillen bzw. kleiner
"stachelförmiger Haare" ("pricklets'' - METCALFE 1960) die nicht
selten sogar mit den Sklerenchymbalken in direkter Beziehung
stehen und etwa 1/15-1/20 mm messen; sie sind über dem Mittel-
nerv auffallend groß und häufig (s. vorher - und BURR & TURNER
1933).
Der + knorpelige Blattrand weist kleine, nach vorne gerichtete
Zähnchen auf (POTZTAL 1951). Die Ausbildung dieser epidermalen
Anhangsgebilde dürfte in einem engeren Zusammenhang mit den
herrschenden Umweltsfaktoren (insbesondere Trockenheit) stehen
und überdies nicht unbeträchtlich mit dem Alter der betreffenden
Organe variieren. Sie sind wiederum bei A. planiculmis
auffällig entwickelt und zwar an der Übergangsstelle von Scheide
und Spreite (''Öhrchen'') zu deutlich erkennbaren, etwa 0, 5-0, 75
mm langen, steifen Cilien ausgezogen (cf. HOLUB 1961); derartige
Anhänge wurden bisher bei keiner der übrigen Sippen - wenn man
von der Behaarung bei A. pubescens absieht - in dieser
extremen Ausbildung wiedergefunden (cf. Abb. 5: ""Ostsudeten":
linke Seite); sie sind allerdings bei A. adsurgens aus Sieben-
bürgen gelegentlich (in Andeutung) vorhanden.
(5) Als ein wichtiges und wohl auch verhältnismäßig konstantes
Merkmal für die Gattungs-Gliederung hat sich der Querschnitt
der Innovationsblätter erwiesen. - Alle hier behandelten Sippen
sind nach POTZTAL 1951 durch den "Avenastrum-Blattyp'
gekennzeichnet (vgl. SCHINDLER 1925, HOLUB 1958). - Gewisse
histologische Unterschiede, vor allem die Anzahl der Blattnerven
und teilweise auch die Ausgestaltung der Sklerenchymelemente
lassen sich neben anderen Merkmalen für eine Unterscheidung von
Formenkreisen bzw. von Arten heranziehen. Mit Hilfe von Blatt-
breite und der damit wohl koordinierten Nervenzahl können die
behandelten Arten in zwei Gruppen aufgeteilt werden (Abb. 3 und
Tabelle 1):
(a) Blätter 3-15 mm breit, im Querschnitt 17-25 (und sogar mehr)
Nerven; hierher zählen A. planiculmis s.l. und A. ad-
surgens, insbesondere subsp. adsurgens (= 'breitblätt-
rige'' Arten);
- 523 -
ee
=
A.alpina sl
A. planiculmis s.!.
A. adsurgens si. A. pratensis sl.
Abb. 4. Halbschematische Darstellung von Querschnitten basaler
Halmbereiche (gepunktet) der studierten Avenula-
Sippen; sowie je zweier dem Halm anliegender Blatt-
scheiden: innere mit den Umrissen der Leitbündel (ge-
punktet), äußere mit gestrichelter Kontur.
a re
n
-
- 524 -
(b) Blätter 1,5-3 mm breit, im Querschnitt mit 9-13 (15) Nerven;
hierher gehören die Arten A. alpina s.l. und A. praten-
sis s.l. (= "schmalblättrige" Arten); als '"Übergangs-Typ'
wäre subsp. ausserdorferi ebenfalls hier einzureihen.
Auf die anatomisch-histologischen Eigentümlichkeiten der
Blätter ist zuletzt HOLUB 1958 näher eingegangen; es sei ledig-
lich noch darauf hingewiesen, daß wir Seitennerven ohne begleitende
Sklerenchymelemente mit DALLA TORRE & SARNTHEIM 1906
als "sekundäre" und solche im Verein mit Festigungsgewebe als-
"primäre'' Bündel bezeichnen (cf. Abb. 3).
(6) Der Halmhöhe wird in der Literatur (s. HOLUB 1961 u.a.)
häufig systematische Wertigkeit eingeräumt. Kulturversuche und
entsprechende Geländebeobachtungen haben allerdings gezeigt,
daß diese Angaben nur sehr bedingt auswertbar sind, da trocken
gehaltene und stark sonnenexponierte Pflanzen mit einer auf-
fälligen Reduktion der Halmlänge antworten können.
Eine wesentliche Rolle kommt bei der Artumschreibung jedoch
dem Querschnitt des Halmes bzw. der basalen ihn umhüllenden
Blattscheiden zu (cf. Abschnitt 3.1. und Abb. 4). Der Querschnitt
istbei A. pratensis s.l. undbei A. alpina s.l. im Um-
riß + rund, bei A. adsurgens s.]. + oval, jedoch nicht zwei-
schneidig (!). Von unseren Arten besitzt einzig A. planiculmis
einen + stark zusammengedrückten Halm, dessen Blattscheiden
zweischneidig sind (s. Abb. 4). Dieser Befund ist zwar schon ge-
raume Zeit bekannt (SCHRADER 1806, SMITH & SOWERBY 1810,
HOOKER 1821, JANKA 1856, JESSEN 1863, BABINGTON 1867,
MALY 1868, HACKEL 1890, ASCHERSON & GRAEBNER 1899,
FRITSCH 1909, HOLUB 1958, GERVAIS 1973b), doch aus Mangel
an eingehenderen Vergleichen wurde nicht exakt zwischen zusammen-
gedrückt-zweischneidigen und ovalen, nicht zweischneidigen bzw.
+ runden Querschnitten von Blattscheiden/Halmen unterschieden.
Auf diese Weise verwundert es nicht sonderlich, daß z.B. Pflanzen
aus Bernstein/Burgenland von DALLA TORRE 1882, WAISBECKER
1891 und VIERHAPPER 1898 für A. planiculmis gehalten
worden sind. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß gerade dieses
Merkmal an Herbarmaterial nicht immer eindeutig beurteilt werden
kann; je nach Art der Präparation erscheinen manche Halme "zwei-
schneidig'', die es im Leben aber nicht waren. Unsere diesbezüg-
lichen Angaben wurden an Kulturpflanzen überprüft.
- 525 -
(7) Als weiteres, nicht unbedeutendes vegetatives Kriterium (zu-
mindest für die behandelten Sippen) muß die Ligula der beiden
obersten Halmblätter angesehen werden (Abb. 5). Dieses Merk-
mal wurde in Bestimmungstabellen bisher zumeist vernachlässigt.
Die Ligulae sind wie die Blätter conduplicat gefaltet; ausge-
breitet zeigen sie einen dreieckigen Umriß; ihre Spitze ist häufig
noch fein ausgezogen (vgl. Abb. 5). Die Blatthäutchen sind in der
Regel völlig kahl; an extrem rauhen Pflanzen von A. plani-
culmis können sie außen allerdings fein flaumig behaart sein,
nicht selten tragen sie dann an ihren Rändern sogar noch + an-
liegende Cilien!
An jungen Blättern sind die Blatthäutchen meist ganzrandig,
an älteren erscheinen sie wohl durch späteres Zerreißen + stark
geschlitzt. Dieses äußerst empfindliche Organ hat sich anläßlich
unserer Herbarstudien als sehr problematisch erwiesen,
Messungen an getrocknetem Material können daher unter Umständen
mit erheblichen Fehlern behaftet sein. Deshalb wurden unsere
Werte zusätzlich an einem umfangreichen Sortiment von Kultur-
pflanzen überprüft.
Populations-Untersuchungen (über welche noch in einer späteren
Studie berichtet wird) haben nach ihrer statistischen Auswertung
ergeben, daß A. planiculmis und A. adsurgens subsp.
adsurgens im Schnitt Ligulae über 4/4,5 mm Länge besitzen,
während A. pratensis s.l. und A. alpina s.]l. meist unter
4,5 mm lange Blatthäutchen haben.
Diese Werte stimmen im großen und ganzen gut mit den wenigen,
in der Literatur mitgeteilten Zahlen überein (ASCHERSON &
GRAEBNER 1899; HEGI 1907; BUTCHER 1961; CLAPHAM, TUTIN
& WARBURG 1962; HESS, LANDOLT & HIRZEL 1967; GERVASS
1973b). Zumal die Ligula- Längen an den Halm- und Innovations-
blättern ein und derselben Pflanzen differieren können (cf. HOLUB
1958, 1961; HUBBARD 1973), haben wir uns auf eine einheitliche
Wiedergabe jener Werte festgelegt, die wir an Ligulae der beiden
obersten Halmblätter gemessen haben.
2.2.2. Generativer Bereich
(1) Über die Ausgestaltung der Blütenstände unserer Arten finden
sich im Schrifttum z.T. widersprüchliche Angaben (BABINGTON
1867, DALLA TORRE 1882, ASCHERSON & GRAEBNER 1899,
HEGI 1907, FOURNIER 1961 u.a.). Dies geht wohl in erster Linie
- 526 -
A. planiculmis
subsp,
subsp. : subsp. subsp
pseudoviolacea alpina ausserdorferi adsurgens
A.pratensis A.alpina A. adsurgens
Abb. 5. Die Blatthäutchen jeweils des obersten Halmblattes der
näher behandelten Avenula-Sippen (Abschnitt 2.2.1.(7);
die Buchstaben a und b beziehen sich auf zwei in den Ost-
alpen häufig vorkommende Ausbildungs- Varianten der
Ligulae von A. adsurgens subsp. adsurgens
(vgl. Abschnitt 3.2.1).
- 527 -
zu Lasten zahlreicher Fehlbestimmungen. Obwohl die Rispe bei
allen Sippen in gewissen Grenzen variiert, besitzt sie dennoch ein
für die behandelten Arten charakteristisches Aussehen, das sich
mit Hilfe des Längen-Breiten-Index hinlänglich gut darstellen läßt
(SS7Abb». 85: 10,-11,012; Dafell1,; 2): A, planiculmis 'ent-
wickelt oval-elliptische Rispen mit einem LB-Index von 5-8; bei
dieser Art enthalten die Blütenstände in der Regel viele Ährchen
(bis 35). Die Rispen von A. adsurgens s.l,, sowie von A.
pratensis haben + zylindrische Form und einen LB-Index von
8-14; jene von A. alpina und von den höher steigenden Sippen
von A, adsurgens sind + länglich-elliptisch, sie enthalten im
allgemeinen weniger, dafür aber (A. alpina) relativ lang ge-
stielte Ährchen, ihr LB-Index beträgt 4-9 (bzw. 4-7). Im typischen
Fall bilden also die breitblättrigen Arten häufig breitere, + ovale
bis elliptische Rispen mit einer höheren Anzahl an Ährchen aus als
schmalblättrige Sippen mit meist auch schmäleren Rispen (s.
Descriptiones, Abschnitt 3.und Tabelle 1).
HOLUB 1958 ist mit mehreren älteren Autoren (HAUSMANN
1854, BABINGTON 1867, DALLA TORRE 1899, HEGI 1907, 1936,
KOCH 1907) der Ansicht, daß die Anzahl der grundständigen Zweige
des untersten ''Halmwirtels'' ein brauchbares Unterscheidungs-
merkmal darstelle; diese Meinung läßt sich-unseres Erachtens
nicht in dieser allgemeinen Form aufrecht erhalten, zumal bei den
untersuchten Sippen meist nur 1-2 Äste tatsächlich grundständig
sind und dieses Merkmal offenbar (modifikativ) beeinflußbar zu
sein scheint (Kulturversuche!). Die Überbewertung dieses
Kriteriums dürfte auf die nachhaltigen Wirkungen zurückzuführen
sein, die von den Ausführungen der angesehenen Florenübersichten
von ASCHERSON & GRAEBNER 1899, sowie von HEGI 1907 und
1936 ausgegangen sind. - Bei unseren Betrachtungen wurden
Kümmerformen allerdings nicht näher berücksichtigt.
(2) Da die Anzahl von Ährchen in den Rispen häufig beträchtlichen
Schwankungen unterliegt, darf dieses Merkmal nur in Gemein-
schaft mit anderen (Ligulalänge, Halmquerschnitt, Blattquerschnitt,
Form und Bau der Deckspelze) zur Artbeschreibung herangezogen
werden. - Die Ährchen von A. planiculmis enthalten etwa
5-10 (12) die von A. adsurgens (2) 3-4 (6), jene von A. pra-
tensis 2-4 (5) und die von A. alpina 4-6 Blüten je Ährchen.
Größe und Färbung (Scheckung) der Ährchen, wie auch die Länge
der Ährchenstiele können ebenfalls nur bedingt als Merkmale ver-
wendet werden (cf. GAYER 1932! - s,. auch Abschnitt 3).
- 528 -
A. compressa
En
pseudoviolacea
A. pratensis A. alpina
Abb. 6. Jeweils die unterste Deckspelze (dı) eines Ährchens der
behandelten Avenula-Sippen (Abschnitt 2. 2.2.(3); von
A. alpina subsp. alpina wurde je eine Deckspelze
einer südalpinen (a) und einer schottischen Pflanze (b)
gezeichnet - vgl. Abschnitt 3.4.1.
- 529 -
Soll ein Vergleich dieser Kriterien hieb- und stichfest sein,
so bedarf es eines einheitlichen Vorgehens im Zuge der Daten-
sammlung, Unsere Angaben stammen einmal von vollentfalteten
Rispen und da wiederum von jeweils mehreren, frisch erblühten
Ährchen. Größere Unstimmigkeiten in der Literatur gehen wahr-
scheinlich auf Angaben zurück, die von verschieden alten Organen
gewonnen worden sind. Davon sind in gleichem Maße frühere An-
gaben über die Anzahl der Blüten pro Ährchen (HAUSMANN 1854,
BABINGTON 1867, ASCHERSON & GRAEBNER 1899, DALLA
TORRE 1899, HEGI 1907, ST.-YVES 1931, ALSCHINGER 1932,
HAYEK 1956, LEEDER & REITER 1959 u.a.) betroffen. Innerhalb
unserer Formenkreise hebt sich lediglich A. planiculmis
deutlich an Hand der Blüten/Ährchen von den übrigen Sippen ab,
Die oberste Blüte eines Teilblütenstandes ist zumeist steril, die
unteren sind wohl in der Mehrzahl der Fälle zwittrig.
(3) Hinsichtlich unserer Fragestellung kommt im Bereich der
Blüte namentlich der Deckspelze (lemma) einiger systematischer
Wert zu. Dies betrifft sowohl ihre Form, als auch die relative
Länge der vier starken Seitennerven; die Deckspelzen - untersucht
wurde jeweils die unterste eines Ährchens (dı) - sind überdies
im oberen Drittel mit einem Hautrand versehen, der entlang der
Mittellinie + weit herab gegen die Ansatzstelle der Granne ge-
schlitzt ist (''bilobate Spelze mit dorsaler Granne'', BUTZIN 1969
- Abb. 6).
Bei A. planiculmis undbei A. adsurgens s.]l. sind
die Deckspelzen + länglich-oval (bei ersterer überdies breiter und
gedrungener!) gegen das freie Ende hin + spitz zulaufend und ober-
halb der Grannen-Ansatzstelle + tief längsgeteilt; knapp unterhalb
der Spitze weist der häutige Teil je Seite 1-2 + anliegende Zähne
auf, Die Seitennerven enden zumeist schon im ı chlorophyliführenden
Teil oder erstrecken sich nur mehr sehr undeutlich gegen die Spitze
des Hautrandes. - A. pratensis s.l. und A. alpina s.l.
besitzen meist + ovale Deckspelzen, deren (+ schmal ausgezogene)
Spitzen häufig längere Zähne tragen; sie werden bei A. praten-
sis von den Seitennerven erreicht, während sie bei A. alpina
oft nur mehr undeutlich + gegen die Spitzen hin ziehen, wenn sie
nicht schon np vorher im Hautrand enden (HESS, LANDOLT &
HIRZEL 1967)!
Une sei besonders darauf verwiesen, daß diese Befunde voneiner
großen Anzahl von Einzeluntersuchungen abgeleitet worden sind; dem-
entsprechend müssen auch bei einer Bestimmung immer mehrere Deck-
spelzen einer Pflanze untersucht werden!
- 530 -
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- 532 -
In den Deckspelzen von A. adsurgens subsp. adsurgens
sowie von A. planiculmis enden die Seitennerven zumeist
bereits deutlich unterhalb der Zähne des Hautrandes.
Die Scheckung der Ährchen geht darauf zurück, daß die oberen
Partien des chlorophyliführenden Teils der Deckspelze +
violett überlaufen sind (in Abb. 6 dichter gepunktet - s. auch
Abb.8,b,d). A. planiculmis und A. alpina subsp.
pseudoviolacea sind intensiver gefärbt, während dieses
Merkmal bei subsp. adsurgens (ebenso wie bei A. com-
pressa) ausgesprochen variiert; A. alpina subsp. alpina,
wie auch A. adsurgens subsp. ausserdorferi zeigen
häufig keine Scheckung. Entgegen dieser in der Literatur weit
verbreiteten Meinung (ASCHERSON & GRAEBNER 1899, DALLA
TORRE & SARNTHEIM 1906, HEGI 1907, 1936, FRITSCH 1922
u.a.m.) können die Deckspelzen von beiden sehr wohl + kräftig
violett überlaufen sein.
Bei den uns vorliegenden Pflanzen entspringt die Granne am
Rücken der dı + in oder (geringfügig) oberhalb der Mitte (cf.
HOLUB 1961; HACKEL 1905, in sched., IF); sie ist gekniet und
besteht aus einer + bandförmigen, gedrehten Columna und einer
längeren Subula (ST.-YVES 1931, POTZTAL 1951 a, 1951 b,
HOLUB 1958). - Früher wurde vielfach schon geringfügigen Lage-
Varianten der Insertionsstelle der Granne Bedeutung beige-
messen (HAUSMANN 1854; FRITSCH 1897, 1909, 1922; POS-
PICHAL 1897; DALLA TORRE 1899; ASCHERSON & GRAEBNER
1899, HEGI 1907; ST.-YVES 1931; GERVAIS 1973 b). Auffälligere
Abweichungen mögen für die Gattungs-Systematik bedeutend sein
(HOLUB 1958, 1962), für unsere Sippen darf aber dieses Kri-
terium aus den oben genannten Gründen vernachlässigt werden.
Verschiedentlich wurde auch die Callus-Behaarung für eine
weitere Unterteilung in Varietäten etc. herangezogen (cf. BORBAS
1878, 1887, GAYER 1932); unseres Erachtens ist es überflüssig
auf diese Fragen näher einzugehen, weil dieses Merkmal durch
eine enorme Veränderlichkeit ausgezeichnet ist (s. GAYER 1932,
HOLUB 19862).
Hüllspelzen, Lodiculae, Vorspelzen etc. ließen sich innerhalb
unserer Formenkreise noch nicht in wünschenswerter Weise
systematisch auswerten; sie wurden allerdings früher zum Zweck
der Artumschreibung herangezogen (PODPERA 1904; HEGI 1907;
ST.-YVES 1931, GAYER 1932; BUTCHER 1961; HOLUB 1961, 1962;
- 533 -
CLAPHAM, TUTIN & WARBURG 1962; HUBBARD 1973).
Die für eine Gliederung unserer Sippen wichtigen Merkmale sind
in der Tabelle 1 in Übersicht wiedergegeben.
(4) Chromosomenzahlen: Mit Ausnahme von A. adsurgens s.l.
und A. pratensis s.l. besitzen alle behandelten Arten ein-
heitlich eine hohe Zahl von 2n = + 126 ( = 18x) (vgl. REESE 1953;
LITARDIERE 1950; MAUDE 1939, 1940; GERVAIS 1966, 1968 b,
1973 b; HEDEBERG 1961). Innerhalb von A. adsurgens
wurden in Steiermark und Kärnten allerdings auch niedrigere
Zahlen gefunden: 2n = 98 (14x); 2n = 112 (16x) (s. auch GERVAIS
1973 b).
Die "aneuploiden' Zahlen von 2n = + 100, + 120, 124, 125
(GERVAIS 1973 b) existieren sicherlich, doch darf nicht übersehen
werden, daß es aufgrund gewisser methodischer Schwierigkeiten
nicht ausgeschlossen ist, daß derartige Zahlen gegebenenfalls
auf Artefakte (Verklumpung von Chromosomen, Platzen der
Kerne, geringer Kontraktion oder Zerreißen der Chromosomen
etc.) zurückgehen können.
In dieser Studie begnügen wir uns mit der bloßen Wiedergabe
der von uns ermittelten Zahlen (Abschnitt 3.); von einer Ver-
öffentlichung entsprechender Mitose- und Meiose-Bilder haben
wir aus zwei Gründen Abstand genommen: Einmal hat vor noch
nicht allzulanger Zeit GERVAB 1973 b seine karyologischen
Analysen durch ausgezeichnete Figuren und Mikrophotos belegt;
zum anderen soll unser Bildmaterial später, jedoch in einem
anderen Zusammenhang, publiziert werden.
3. Die behandelten Formenkreise
3.1. Avenula planiculmis (SCHRADER) SAUER &
CHMELITSCHEK, comb. nova (Tafel 1)
Basionym: Avena planiculmis SCHRADER, Fl. Germ.
I: 381 (1806).
Holotypus: In humidis montis Schneeberg in Comit. Glazensi
Silesiae (SELIGER) - ex SCHRADER ].c.: 382.
Der Typusbeleg ist uns nicht vorgelegen; vgl.
hierzu HOLUB 1961: 237.
- 534 -
Synonyme
Avena latifolia HOST, Icon. et Descr. Gramin. Austr., 4:
19, tab. 32 (1809).
Avenastrum planiculme (SCHRADER) OPIZ, Seznam rost.
Kvet (Ceske, 20 (1852); - JESSEN, Deutschl. Gräser, 216 (1863)2).
Heuffelia planiculmis (SCHRADER) SCHUR, Enum. Pl.
Transsilv., 762 (1866).
Avena pratensis subsp. II. planiculmis (SCHRADER)
SAINT-YVES, Candollea, 4: 451 (1931).
Helictotrichon planiculme (SCHRADER) PILGER, Fedde
Rep. Spec. nov. Regni Veget., 45: 6 (1938).
Avenochloa planiculmis (SCHRADER) HOLUB, Acta Mus.
Nation. Pragae, 17, B (5): 237 (1961).
Im Bereich der Sudeten und wohl auch noch z.T. der Kleinen
Karpaten ist A. planiculmis verhältnismäßig leicht kenntlich
und gegenüber den anderen Arten ohne sonderliche Schwierigkeiten
abzugrenzen. In den Wald-, Ost- und Südkarpaten bedürfen wir
dazu allerdings diffiziler Methoden.
Wohl unter dem Eindruck der überzeugenden Argumente von
GAYER 1932 (cf. WIDDER 1939, JANCHEN & NEUMAYER 1944 b,
JANCHEN 1959, 1963) hat jüngst HOLUB 1972 in völliger Überein-
stimmung mit GAYER das Vorkommen einer Großart, "Aveno-
chloa adsurgens', von Siebenbürgen über die Ostalpen bis
Piemont gefordert. Es ist uns in der Tat - ebenso wie HOLUB
1961 und GAYER 1932 - manchmal schwer gefallen, A. adsur-
gens und A. planiculmis im Karpatenbogen sauber vonein-
ander zu trennen. Diese Tatsache hat schon GAYER 1932 dazu ver-
anlaßt, wenigstens die "'schmalblättrigen' Sippen zusammenzu-
fassen und als einen ''Hybrid''-Komplex zwischen A. planicul-
mis und A. pratensis darzustellen und als solchen auch
gegen die beiden genannten Arten abzugrenzen: ''Vergeblich habe
ich mich bemüht zwischen A. microstachyum BORB,.,
subdecurrens BORB., adsurgens SCHUR, dann tauri-
2) ntpepen der älteren Auffassung, welche noch JANCHEN & NEU-
MAYER 1944 a vertreten haben, gibt indes KERGUELEN 1975 -
wohl HOLUB 1961, 1962 folgend - den von OPIZ veröffentlichten
Kombinationen gegenüber den bisher gebräuchlichen von JESSEN
1863 den Vorzug.
- 535 -
nensis BELLI, ferner dem Pernegger PREISSMANN-schen
A. planiculme und dessen var. glauca einen greifbaren
Unterschiede herauszufinden".
Ohne genaue vergleichende Untersuchungen gestaltet sich eine
Trennung zwischen A. planiculmis und A. adsurgens
nach wie vor äußerst schwierig. Hinsichtlich ihres Habitus
scheinen sich die beiden Arten in Siebenbürgen sehr nahe zu
kommen, so daß wir mit HOLUB 1961 übereinstimmen möchten,
der die beiden Formenkreise für nächst miteinander verwandt
ansieht.
Dieser Meinung können wir einige, unseres Erachtens nicht
unbedeutende Befunde an die Seite stellen: Wie Abb. 3 deutlich
erkennen läßt, besitzen die eigentlichen Gebirgssippen von A.
planiculmis sowohl aus den Sudeten, wie auch aus den Kar-
paten gute Übereinstimmung in den Querschnitten der Innovations-
blätter (MORARIU & BELDIE 1972); die transsilvanischen Sippen
bilden jedoch z.T. über den Nerven deutlichere Rippen aus als die
sudetischen Pflanzen, ihre Sklerenchym-Elemente an den Blati-
rändern und unter dem Mittelnerv sind mächtiger, worin sie A.
compressa ähneln (s. Abb. 3). - Die Deckspelzen sind +
breit-oval bzw. -elliptisch, an der Spitze vierzähnig, und die vier
Seitennerven enden meist bereits deutlich vor den Zähnen im Haut-
rand (Abb. 6).
Die Innovationsblätter von A. adsurgens erreichen - ganz
abgesehen von der jeweiligen Blattbreite - in der Regel die hohe
Nervenzahl; die Deckspelzen sind schmäler, ihre Seitennerven
enden grundsätzlich im Hautrand, laufen aber gelegentlich (wenn
auch nicht gerade sehr deutlich) näher an die Zähne des Hautrandes
heran.
Ein weiteres Merkmal, die Oberflächenbeschaffenheit der Halm-
blätter, wurde bisher allerdings noch weniger eingehend vergleichend
behandelt. Der Blattrand ist an der Übergangsstelle von Lamina
und Vagina bei A. planiculmis wenigstens fallweise von +
0,5-0, 75 mm langen Cilien deutlich rauh (Abb. 5 - linke Seite der
Figur von Pflanzen aus den Ostsudeten). - Die ostalpinen Sippen
haben in diesem Merkmal eine andere Ausgestaltung: Der Blattrand
ist im Bereich der Scheidenmündung durch Zähnchen (>0, 3 mm)
schwach rauh. Cilien fehlen meist oder sie sind (gelegentlich) nur
weniger auffällig und kürzer (>0,5 mm, sie liegen dann dem Blatt-
rand + dicht an).
- 536 -
Die bereits abgestorbenen basalen Scheiden der Halme werden
beiA. planiculmis oft pergamenten-häutig, weich und dünn,
nicht aber bei(ostalpinen Pflanzen von) A. adsurgens. Weiters
sind die Halme von A. planiculmis gegenüber denen von A.
adsurgens durch kräftigeren und höheren Wuchs gekennzeichnet;
erstere fallen durch deutlich zusammengepreßte Halme und deut-
lich zweischneidige Scheiden auf; die Halmblatt-Ligula mißt bei
A. planiculmis 6bis 8 (10) mm, beiA. adsurgens s.].
+4 (bis 7) mm. Überdies vermittelt uns die Ausgestaltung der
Blütenstände noch Hinweise auf die Sippenzugehörigkeit: Der voll
entwickelte Blütenstand ist bei typischer A. planiculmi Br
meist + unterbrochen, da die Seitenachsen weniger gestreckt und
die Ährchen abschnittsweise um die jeweiligen Knoten gehäuft
sind (Tafel 1); A. adsurgens besitzt eine zwar lockere, aber
nicht so betont unterbrochene Infloreszenz (cf. Abb. bei HOOKER
& SOWERBY 1831 und Abb. 8, c). Schließlich ist A. plani-
culmis auch in der Kultur niemals blaubereift!
Die am Südrand der Kleinen bzw. Nord-Karpaten, vor allem
aber im zentralen siebenbürgischen Bergland lebenden Sippen
stellen in ihrer morphologischen Ausgestaltung tatsächlich ge-
wisse Übergänge zwischen der eigentlichen sudetisch-karpatischen
A. planiculmis (fallweise Rauhheit der Halm-Blattscheiden)
und den ostalpinen Sippen von A. adsurgens (Innovations-
blätter, Ligula, Deckspelze, Infloreszenz) vor (cf. WAHLEN-
BERG 1814 und "A. scabra' KITAIBEL 1863). Sie dürften (A.
adsurgens) dort auch vornehmlich an trockenere bis + xerische
Standorte in geringerer Höhe angepaßt sein, während die um A.
planiculmis gescharten Sippen doch häufig feuchtere Standorte
und damit auch höhere Lagen der Gebirge bevorzugen.
Auf Grund dieser Befunde und aufgrund unserer vergleichend-
morphologischen Analysen müssen die im Schrifttum verschiedenst
interpretierten + breitblättrigen Gebirgssippen zu A. plani-
culmis s.]l. gestellt werden; da aber zwischen den klassischen
Vorkommen in den OÖstsudeten und jenen in den Süd-Karpaten ein
gewisser (vielleicht clinal bedingter) Abänderungsspielraum fest-
gestellt werden kann, fassen wir alle mit einer entsprechenden
Merkmalsgarnitur ausgestatteten Pflanzen in einen Formenkreis
zusammen, den wir vorderhand A. planiculmis s.]l. be-
zeichnen wollen (cf. GRECESCU 1898; MORARIU & BELDIE 1972).
Die schmäler-blättrigen Pflanzen Zentralsiebenbürgens schlagen
wir aus praktischen und historischen Gründen in Anlehnung an
- 537 -
GAYER 1932 und HOLUB 1972 vorderhand noch zum folgenden
Sippen-Komplex von A. adsurgens s.l.
Descriptio
Gramen perenne, + 50-100 (120) cm altum, validum. -- Culmi
(laxe) caespitosi vel + solitarii, e basi + arcuata strictissime erecti,
compressi, basi et innovationibus et stolonibus validis subterraneis,
+5-10 cm... longis. - Foliorum vaginae valide compressae,
distincte ancipites, asperrimae, vel glabrescentes, ore ligula ornatae;
inferiores dilute fuliginosae vel stramineae; superiores virides, inter-
dum dilute ampliatae vel paululum inflatae, internodio summo multo
breviores. Ligulae membranaceae, albae, late triangulari-lanceo-
latae, acutae vel/et acuminatae, integrae vel demum + laciniatae,
6-8 (10) mm longae. Laminae + oblongi-lanceolatae, + planae vel
conduplicatae, subtus carinatae, apice + cucullatae et apiculatae, +
saturate virides, margine et utrinque nervis asperae, basi margine
saepissime ciliis + 0,5-0, 75 mm longis munitae, laminae foliorum
summorum + (5) 10-15 cm longae et + 6-8 mm latae. -- Inflores-
centia + elongati- ovata, + interrupte paniculata, (10) 18-26 (30)
cm longa, indice (longitudo: latitudini) 5-8, spiculis 15-35 praedita;
axis primarius strictissimus, ramis secundariis plurimis, + sub-
erecti-patentibus; pedicelli asperi, apice dilute incrassati, circiter
(0,5) 1,0-1,5 cm longi. -- Folia innovationum vaginis
valide compressis et scabrose ancipitibus, basalibus pallide fuligi-
nosis vel indistincte viridibus ac tum + violacei-suffusis. Ligula
brevior, + 4-6 mm longa. Laminae lineariae, + planae vel +
cunduplicatae, apice + cucullatae et apiculatae, subtus carinatae,
saturate virides, usque ad 50 cm longae et F 10-15 mm latae,
utrinque asperae, marginibus cartilaginei-denticulatis, sectione
transversa supra 8-15 cellulae bulliformes in 2 sulcis, 25-31 nervis,
nonnullis exceptis trabeculis sclerenchymaticis praeditis. --
Spiculae sub anthesi anguste ovati-lanceolatae, 20-28 mm longae,
virides, + badii-variegatae, floribus 5-10 (12) munitae. Glumae
2, coriaceae, inaequales, ovati-lanceolatae, acutissimae, scariosi-
marginatae, trinerviae, spiculis tertiam vel dimidiam partem
breviores. Lemma infimum + lati-obovatum, acuminatum,
medio vel paululum supra medio dorsi aristatum, coriaceum, viride
vel badie variegatum, late scariosi-marginatum apice + profunde
incisum et + denticulatum, nervibus 5, mediano in aristam geni-
culatam transeunte, nervi laterales 4, saepissime infra margine
scarioso terminati. Antherae 3, flavescentes vel luteae, usque
ad 5-6 mm longae. -- Numerus chromosomatum:2n=+ 120-126 (+2B).
If
f m
- 538 -
Karyologisch:überprüfte Pflanzen
Frühere Zählungen hat GERVAIS 1973 b: 25, 98 zusammengestellt;
in allen Fällen wurden hohe somatische Zahlen (+ 18 x) gefunden.
""Etwa-126'"(REESE:1953);: "ec. 120" (SKALINSKA 1963) oder
>7F26: bawe/ er 2B: Be er 1966 IT):
Eigene Zählungen
2
Sig
Beer Velka, a Hort. Bot. Prag-
iv Pruhoniees(HBM>'H: 144) aind Bot. Garten
en ad H-145): 2n=+120, +126
Sy I $
Standort und: Verbreitung.
Als Standort bevorzugt A. planiculmis wohl feuchte, +
quellige. wiesen. über Kristallin oder über einem anderen, wohl
„+ sauer reagierenden Substrat, in einer Höhe um und über 1000 m.
Ich: SCHRADER, ‚1806, _SCHUR 1866, HEGI 1907 u.a.).
1ImiBüderedes Gebißtes((e. Karte, Abb. 7) scheinen die ent-
'sprechenden'Sippen'allerdings an zeitweise mäßige Trockenheit
angepaßt: zuisein;!dort wachsen sie auch in + lockeren Berg-
wäldern., Im großehnzund ganzen bevorzugt Ay planiculmis
ig Be ‚die bisi alle Stufe.
+ Das Anieal des ehrt ist noch keineswegs völlig bekannt;
‚unseres; Wissens. existiert davon auch keine das gesamte Gebiet
ei
er)
erfassenderVerbreitungskarte. Wie vorher aufgezeigt worden ist,
kommt Asi’planieulmis mit Sicherheit in den Ostsudeten
(Hochgesenke;= Altvater,:Glatzer/Spieglitzer Schneeberg) und nach
HOLUB:1959%asaußerdem:noch von der Fatra bis zum Branisko -
und'Ztratenä-Gebirge vor; (s. Abschnitt 3. 2.); habituell etwas ab-
'weichende:Sippen ‘duch'im Karpaten-Bogen (s. vorher und BLUFF,
NBES-ESENBECK &SCHAUER 1836; SCHUR 1866, ASCHERSON
&GRAEBNER:1899;>HEGI 1907; DOSTAL 1950; RACIBORSKIEGO
"&uSZAFPER: 19195 MORARIU & BELDIE 1972). A. planiculmis
ifehlt:indes den Alpen-vollständig (s. HAYEK 1903, VIERHAPPER
>’790b; a WIRBER 1939; JANCHEN & NEUMAYER 1942,
pe hier aufgetührten‘ "Pflanzen erhielten wir durch freundliche
„Vermittlung \ von He ern Dr. J. HOLUB, Prag- Prühonice;
“ dafür sei ihm an dieser Stelle herzlichst gedankt.
- 539 -
1944 b, JANCHEN 1959, HOLUB 1972, ...). Hierist A. ad-
surgens lange Zeit (in Steiermark etwa seit MALY 1868) völlig
verkannt und auch ständig noch mit anderen Arten verwechselt
worden. Dies trifft wohl gleicherweise für die bei Turin isoliert
vorkommenden Sippen zu. - Weitere Angaben aus Gebieten südlich
der Donau (ASCHERSON & GRAEBNER 1899, HEGI 1907, KOCH
1907, HAYEK 1932, RITER-STUDNICKA 1957, JORDANOV 1963
u.a.m.) sind nach wie vor höchst zweifelhaft; soweit wir Belege
einsehen konnten, die aus Balkanländern stammen, gehören sie
wohl zum Formenkreis von A. adsurgens s.latiss. (cf.
HOLUB 1961; s. Karte Abb. 7), wenn sich die in der Literatur
niedergelegten Angaben z.T. nicht gar auf noch andere, weniger
bekannte Sippen beziehen. Diesbezüglich werden zur Zeit ein-
gehendere Untersuchungen ausgeführt.
Hinter der öfter aus Sibirien zitierten A. planiculmis
dürfte sich in Wirklichkeit die ebenfalls noch recht ungenügend
bekannte A. dahurica verbergen.
Als Fehlinterpretationen dürfen wohl Meldungen aus der Um-
gebung von Heiligenblut in Kärnten gewertet werden (BLUFF,
NEES-ESENBECK & SCHAUER 1836, PACHER 1881), welche
offenbar auf ZUCCARINI (ex PACHER 1881) und REICHENBACH
1830 bzw. HOPPE 1827 (ex PACHER 1881) zurückzuführen sind
(cf. auch Abschnitt 3.2.2).
Andererseits beruhen Angaben von A. alpina (GRECESU
1898) oder von A. praeusta (FUSS 1866, SCHUR 1866) aus
Transsilvanien sicherlich auf Fehlbestimmungen (s. auch Ab-
schnitt 3.4.).
Völlig ungeklärt sind immer noch die Angaben von A. plani-
ceulmis aus dem nördlichen Kleinasien (ASCHERSON & GRAEBNER
1899, HEGI 1907, 1936).
Sehr aufschlußreich waren Herbar- und Literatur-Studien im
Zusammenhang mit A. alpina (Abschnitt 3.4). Demnach kenn-
zeichnen ähnlich unklare Vorstellungen, wie sie oben geschildert
worden sind, letztlich auch die Systematik der schottischen Wild-
hafer,
Nach DRUCE 1932, CLAPHAM, TUTIN & WARBURG 1962,
PERRING & WALTERS 1962, CADBERY, HAWKES & READETT
1971 sollen dort lediglich A. pubescens und A. pratensis
beheimatet sein. SMITH 1811 hat für das Gebiet eine A. alpina
Avenula
OT, planiculmis s.1.;, ef] pratensis s.l. a
adsurgens: > nn
NN subsp. adsurgens; IM] suos». ausserdorferi =
alpina:
subsp. alpina; subsp. pseudoviolacea
Abb. 7. Stand der gegenwärtigen Kenntnis der Verbreitung der näher
untersuchten Avenula -Sippen in Mittel- und Ost-Europa (A); -
B = schottisches Teilareal von A. alpina subsp. alpina
und von planiculmis-ähnlichen Pflanzen(s. Abschnitt 3.1); -
SL K
IN I
ec
C = Gesamtverbreitung von A. pratensis s.l. verändert nach PER-
RING & WALTERS 1962; MEUSEL, JÄGER & WEINERT 1965, sowie
ZIELONKOWSKI 1973, die in ihrer Zugehörigkeit zuA. pratensis
umstrittenen Pflanzen aus dem Kaukasus wurden nicht berücksichtigt.
- 542 -
beschrieben; etwas später führen HOOKER 1821 und HOOKER &
SOWERBY 1831 noch eine vierte Art, A. planiculmis, auf.
Wenn ihre gut und durchaus charakteristisch abgebildeten und be-
schriebenen Pflanzen tatsächlich von Schottland (Insel Arran)
gestammt haben, wie sie behaupten, ist wohl nicht daran zu
zweifeln, daß gewisse Sippen, die dem Formenkreis von A.
planiculmis s.1l. nahestehen oder wenigstens habituell gleichen,
auch auf den britischen Inseln leben (cf. NYMAN 1878-1882). Ein
von dort stammender Beleg - "Scotland, legit DUCROI' (W) -
scheint diese Ansicht zu erhärten! Er besitzt zwar kürzere Ligulae
(Abb. 5), an Querschnitten von Innovationsblättern, die morpho-
logisch jenen aus den Sudeten gleichen, wurde überdies die für
A. planiculmis höchste Nervenzahl von 29-31 festgestellt
(s. Abb. 3). Überdies ist HOOKER & SOWERBY bereits die
charakteristische Bekleidung der Scheiden aufgefallen, wie sie in
Abschnitt 2.beschrieben worden ist.
Die Ausführungen von HOOKER & SOWERBY, wie vor allem
auch von SMITH dürften in der Folgezeit wohl mehrfach falsch ge-
deutet worden sein, wenn z.B. BABINGTON 1867 "A. plani-
culmis ofE.B.S. 2684' [- HOOKER & SOWERBY 1831] für eine
A. pratensis ansieht: '"Differing in its greatly compressed
st. [em], strongly keeled sheaths and more branched panicle''
(Näheres darüber s. auch Abschnitt 3.4.).
Spätere Autoren dürften durch die Ausführungen von SAINT-
YVES 1931 in entsprechenden Ansichten bestärkt worden sein,
wenner A. planiculmis lediglich als Unterart (!) von A.
pratensis gelten läßt.
Sicherlich ist diese Interpretation der uns zugänglichen Daten
schottischer Hafer noch keineswergs in allem abgesichert; dennoch
sollten aber die wenigen verbürgten Angaben nicht einfach als
"überholt'' abgetan werden, sondern vielmehr (als sicher brauch-
bare) Arbeitshypothese zu einer Überprüfung offenbar in Vergessen-
heit geratener Meldungen anregen.
Aus diesem Grunde haben wir hier die breitblättrigen schotti-
schen Pflanzen einer Erwähnung durchaus für wert erachtet; wir
haben sie daher auch in der Karte (Ab. 7,B) - um sie optisch von
den mittel- und osteuropäischen Sippen abzuheben - aber mit einer
für sie verschiedenen Signatur eingetragen.
- 543 -
Gesehene Belege
Schottland: [allgemein] , DUIEROT(W)
Tschechoslowakei, Mähren: Hochgesenke, 1846, PROUOPP (GZU);
-, SPTZIER (M); -, ZUCCARINI (M); -, Velka Kotlina (Großer
Kessel); [18] 78, BACHMANN (GZU); 1931, COHRS (M); 1914,
HOFMANN (GZU); 1927, KRUBER (M); 1928 LADEMANN (M); 1911,
1932, LAUS (M); 1876, OBORNY (GZU); 1931, OTRUBA (M); 1895,
PROHASKY (M); -, PRITZEL (M); -, SENDTNER (M); [1] 847,
SPATZIER (GZU); - Kulturpflanzen, 1969, 1970, 1974, SAUER
(Sa)®); -, Goldensteiner Schneeberg; [1 ]847, SPATZIER (GZU,
M); -, Thessthal, [18] 76, - (GZU); -, Glatzer Schneeberg, 1937,
LAUS (M); -, LESSING (M); -, Peterstein, 1871, FRITZE (M);
1909, LAUS (GZU); 1919, - (M); 1892, - (GZU); -- Slowakei,
Zentralkarpaten: Nizke Tatry, montis Salatin supra Luzna, ca.
1580 m, 1930, SILLINGER (W).
Rußland, Ukrainische S.S.R.: Polonia Harmaniaske prope pagum
Tiszabogdäny, 1500 m, 1939, BOROS (W).
Rumänien, Karpaten: Szkola na Preluku miedzy B. i.G. Czeremos-
zarn, 1570 m, 1887, WOLOSZYAK (W); -- Comitat Csik: Vöröskö
supra Tölgyes, 1901, 1902, DEGEN (BP, W); -, Onem tetje supra
Balenbänya, 1911, DEGEN (BP); -, Csomäd supra, Tusnäd, 1902,
CILVELJI (BP); -- Comitat Brasso (Kronstadt): Pojana prope
Coronam, 1894, RÖMER (M); - Schuler, 1894, SAGORSKI (WU);
1908, DEGEN (BP); -, Sinaia, ''Poiana Stinei', 1963, MERX-
MÜLLER (M).
3.2. Avenula adsurgens (SCHUR ex SIMONKAI) SAUER &
CHMELITSCHEK, comb, nova (Basionym siehe Seite 546)
Avenula adsurgens verkörpert einen morphologisch recht
vielgestaltigen Formenkreis, der sich in Siebenbürgen überdies
habituelleng an den A. planiculmis- Komplex anlehnt; nach
Westen hin spaltet er offensichtlich + clinal (HOLUB 1961) in eine
Reihe schwer voneinander zu trennender Sippen auf. Es ist wahr-
scheinlich, daß in Siebenbürgen ähnliche Verhältnisse herrschen,
allerdings ermangelt es uns dort eines entsprechenden Überblicks,
weil diese Pflanzen immer noch weniger eingehend vergleichend
studiert worden sind, als die ostalpinen.
Von = Herbarium W. SAUER, München.
- 544 -
Im Bereich der Ostalpen existieren mehrere Sippen, die mit
Hilfe der Blattbreite (Nervenzahl), der Ligulalänge, Rispenform
und gewisser anderer Baueigentümlichkeiten charakterisiert
werden können (s. Tabelle 1, 2 und Abb. 13 - Polygon). Ebenso
schwierig wie die Systematik gestaltet sich freilich auch die Taxo-
nomie von A. adsurgens s.l., die vor allem durch zahl-
reiche Mißverständnisse, Fehlinterpretationen und teilweise auch
zu großzügig erfolgte Namengebung während früherer Jahrzehnte
arg belastet ist.
VIERHAPPER 1898 hat erstmals erkannt, daß zwischen den
Sippen aus den Sudeten und aus den Karpaten, sowie aus den Ost-
alpen und Siebenbürgen bestimmte graduelle Unterschiede bestehen.
GAYER 1932 hat dies erstmals klar formuliert; seine Ergebnisse
wurden wohl in der Folgezeit nicht recht verstanden, so daß sie
mit Ausnahme von WIDDER 1939, JANCHEN & NEUMAYER 1944 b,
JANCHEN 1959, 1963 lange Zeit unbeachtet geblieben sind.
GAYER ist zu der Erkenntnis gelangt, daß die siebenbürgischen
und ostalpinen Sippen, ja selbst jene isolierten Vorkommen in
Piemont (!) einem einzigen Formenkreis angehören, welchen er
"Avenastrum conjugens (HACKEL)" genannt hat. Nach
seiner Vorstellung soll dieser Komplex das Ergebnis wohl von
"Introgressionen" zwischen A. planiculmis und A. pra-
tensis sein, was er u.a. auch in einer Hybrid-Diagnose zum
Ausdruck gebracht hat.
Das Konzept von GAYER 1932 (cf. VIERHAPPER 1902!) wurde
von HOLUB 1972 aufgegriffen und in taxonomischer Hinsicht, wie
wenig später z.T. auch von GERVAIS 1973 b, modifiziert (s. Ab-
schnitt 3.4,). HOLUB 1972 führte seinen früheren Vorstellungen
entsprechend (HOLUB 1958, 1961, 1962) einen neuen Namen ein,
"Avenochloa adsurgens (SIMONK.) HOLUB'",
SCHUR 1866 hat dieses Epithton in seiner neuen Kombination
zwar als "'nomen nudum'' veröffentlich, welchesaber SIMONKAI
1886 wieder aufgegriffen und auf andere Sippen übertragen hat.
Die Original-Exemplare von SCHUR stammten vom Schul(l)er bei
Kronstadt (Brasso) - (s. Abschnitt 3.1.), SIMONKAI hat sich
allerdings auf Pflanzen von Klausenburg (Kolozsvär) bezogen (cf.
HOLUB 1972)! - Es war uns - wie offensichtlich auch HOLUB
1972 - bisher noch nicht möglich, die entsprechenden Original-
exemplare zu untersuchen. Mit Hilfe der einschlägigen Literatur-
stellen und einer Reihe anderer Belege aus dem Gebiet lassen sich
- 545 -
allerdings gewisse Anhaltspunkte gewinnen.
SCHUR 1866 hat unter den Sippen von Kronstadt (Brasso) breit-
blättrige (A. planiculmis) und schmäler-blättrige Hafer
(A. "praeusta' bzw. A. adsurgens) unterschieden;
erstere siedeln demnach an quelligen Orten "in Höhen von 3000-
5000’ '"' und blühen im Juli und August. A. adsurgens wächst
wohl tiefer auf + feuchten Waldwiesen über Kalk zwischen ''2500
und 4000°'', sie blühen im Juni und Juli. Herbarbelege aus der
Umgebung von Kronstadt sprechen nicht gegen eine solche, höhen-
stufen-bedingte Trennung.
SIMONKAI selbst hat keine Beschreibung oder Diagnose verfaßt;
er beruft sich vielmehr auf die Diagnosen anderer Autoren: Dem-
nach hälter Trisetaria pratensis BAUMGARTEN 1816 und
Trisetum compressum FUSS 1866 für wesensgleich mit
Avena adsurgens SCHUR 1866 (cf. HOLUB 1972). Obwohl
HOLUB 1972 dieser Vorgangsweise zustimmte, ergeben sich aus
der Auffassung von SIMONKAI immerhin einige nicht unbeträchtliche
Unstimmigkeiten: BAUMGARTEN 1816 charakterisierte u.a. seine
Trisetaria pratensis durch "fol. [iis] angustis, apice
purpureis, rad. [icalibus] longis, involutis, ... ". - Involute
Blätter treffen für unsere Sippen aber keineswegs zu, da sie ein-
heitlich conduplicate besitzen (cf. HOLUB 1958 - Untergattungs-
Diagnosen!); die Blätter von A. adsurgens können zwar ver-
einzelt durch Blätter "apice purpureis'' ausgezeichnet sein;
ziemlich allgemein dürfte dieses Merkmal jedoch bei wahrer A.
compressa gefunden werden! - A. compressa ist weiters
durch kürzere Ligulae (Abb. 5) und durch Deckspelzen ausge-
zeichnet, deren Grannen kürzere Subulae tragen (Abb. 6).
Die andere Diagnose, auf welche sich SIMONKAI noch beruft
(Trisetum compressum), dürfte A. adsurgens s.Jlatiss,
entsprechen. Da aber FUSS 1866 diesen Namen fehlinterpretiert
hat und dieser somit auf seine Pflanzen nicht anwendbar ist, war
‘das Vorgehen von SIMONKAI formal gerechtgertigt.
Eine zufriedenstellende Klärung dieser Fragen bedarf aller-
dings noch weiterer umfassender vergleichend-morphologischer
Untersuchungen. Wir folgen bei der Charakterisierung unseres
Formenkreises der Umgrenzung von GAYER 1932, wobei wir aber
die Sippen aus Piemont, wie auch jene der Balkanhalbinsel nur
unter Vorbehalten mit hereinstellen (cf. HOLUB 1972). Es ist
allerdings nicht ausgeschlossen, daß gewisse '""Übergangsformen'
tatsächlich zwischen siebenbürgischen und jenen in Abb. 7,A einge-
- 346 -
tragenen Sippen in Jugoslawien vermitteln.
In den Ostalpen konnten wir aufgrund morphologischer und öko-
logischer Eigentümlichkeiten zwei wohl recht nahe miteinander
verwandte Sippen unterscheiden, die wir vorerst als Unterarten
behandeln wollen: subsp. adsurgens s.str. und subsp.
ausserdorferi.
3.2.1. Avenula adsurgens (SCHÜR ex SIMONKAI) SAUER &
CHMELITSCHEK subsp. adsurgens (Abb. 8)
Basionym: Avena adsurgens (SCHUR ex) SIMONKAI, Enum.
Fl. Transsilv., 574 (1886).
Typus: Eine endgültige Typifizierung ist zum gegenwärtigen Zeit-
punkt aus mehreren Gründen noch nicht möglich (cf. HOLUB
1972). Die vielfältigen Schwierigkeiten, welche diese
Sippen jedoch bereiten, ließen es zwar dringend geboten
erscheinen, aus dem vorhandenen Material einen ''Typus'
auszuwählen; hinsichtlich der noch weiter bestehenden Un-
sicherheiten in der Abgrenzung - insbesondere aufgrund
eines Mangels an authentischem Material, so wie an
lebenden Vergleichspflanzen aus Siebenbürgen und aus den
angrenzenden Gebieten - kann ein solcher Schritt im Augen-
blick jedoch nur provisorischen Charakter haben.
Wir legen daher allen unseren Untersuchungen bis auf
weiteres einen Beleg zugrunde, dessen Herkunft und
Sammler SIMONKAI 1886 unter anderem ausdrücklich nennt:
Transsilvania. In pratis collinis prope urbem Nagy Emyed,
leg. CSATO (WU).
Synonyme
Heuffelia praeusta (REICHENBACH) SCHUR, Enum. plant.
Transsilv., 762 (1866), p.pte.
Avena adsurgens SCHUR, Enum. plant. Transsilv., 762
(1866), nomen nudum!
Abb. 8. A. adsurgens (SCHUR ex SIMONKAI) S. & CH. subsp.
adsurgens:a-= Pflanze von einem sehr trockenen Fund-
ort im Murtal bei Judenburg, Habitus; b = Ährchen; -
ce = Pflanze der hochmontanen/subalpinen Region der
Seetaler Alpen; Habitus, d = Ährchen.
- 547 -
- 548 -
Avena pratensis subsp. subdecurrens BORBAS,
Österr. Bot. Z., 28: 135 (1878).
Avena pratensis var. subdecurrens BORBAS, Mathem.
& termesz. Közlem., 15: 313 (1878).
Avena planiculmis f. glauca PREISSMANN, Österr.
Bot. Z. 235) (8):7262.(1383)E
Avena planiculmis var. microstachya BORBAS,
Vasvär. növenyföl. Fl., 157 (1887).
Avena pratensis var. megastachya BORBAS, Vasvär.
növenyföl. F1l., 158 (1887).
Avena planiculmis var. ß taurinensis BELLI, Malpighia,
4: 363 (1890).
Avenastrum alpinum (SMITH) FRITSCH, Exc.fl. Oesterr.,
53 (1897), p.pte.
Avena pratensis subsp.|pratensis &var. eu-praten-
sis SAINT-YVES, Candollea, 4: 437 (1931).
Avena pratensis subsp. I. pratensis yvar. belliana
(GOLA) SAINT-YVES, Candollea, 4: 442 (1931).
Avenastrum conjungens (HACKEL pro var. ex) GAYER,
Ann. Sabar. Fol. Mus. 1: 8 (1932).
Helictotrichon conjungens (HACKEL pro var. ex GAYER)
WIDDER, Ber. Deutsch. Bot. Ges. 57: (32) (1939).
Avena pratensis ß.alpina (SMITH) FIORI, Nuova Fl. analit.
Ital, ‚, 12210.(1969).-
Avenochloa adsurgens (SCHUR ex SIMONKAI) HOLUB, Ann,
Univ. Sci. Budapest, sect. Biol., 14: 93 (1972).
Helictotrichon alpinum subsp. adsurgens (SCHUR ex
SIMONKAI) bzw. Avenochloa alpina subsp. adsurgens
(SCHUR ex SIMONKAI) SOO, Magyar Fl. & Veget., 5: 385 (1973).
Descriptio
Gramen perenne, 40 usque ad 80 (100) cm altum, robustum. --
Culmi + solitarii, erecti, + glabri, sub panicula hinc inde +
asperi; + aeruginosi vel purpurei- vel badii-aeruginosi, basi et
innovationibus extravaginalibus et saepissime stolonibus tenuibus
subterraneis elongatis + 5-20 (30) cm longis. Foliorum
- 549 -
vaginae + compressae, sectione transversa ellipticae, non
ancipites, + asperae vel + glabrescentes, ore ligula preditae,
inferiores fuscae, internodiis longiores, tunicam stramineam
formantes, superiores culmi attingentes, non inflatae, saepissime
purpurei-aeruginosae, internodio supremo multo breviores.
Ligula alba, membranacea, conduplicata, apice acuminata,
integra vel + laciniata, (4) 4,5-6 (7) mm longa. Laminae
lineariae, planae vel + conduplicatae et demum + tortuosae, apice
+ cucullatae, apiculatae, + virides vel glaucescentes vel non
rarius caerulei- pruinosae, utrinque + asperae vel + glabrescentes,
laminae foliorum culmi supremorum, +1,5-6,5 cm longae et +
3-6 mm latae. -- Inflorescentia + anguste cylindrica vel+
elongati-elliptica, + 8-15 cm longa indice (longitudo: latitudini)
8-14 vel 5-9, spiculis 8-24 munita, paniculata; axis primarius
paniculae asper vel glabrescens, ramis secundariis axi primario
+ acumbentibus vel suberectis, pedicelli + asperi, apice dilute
incrassati, + 0,5-1,5 cm longi. -- Folia innovationum
vaginis dilute compressis (in herbariis interdum # ancipitibus!),
asperis vel glabrescentibus, + pallide fuscis. Ligula circiter
1-3 mm longa et saepissime integra. Laminae lineariae, +
planae vel conduplicatae et tum saepissime + tortulosae, apice
cucullatae et apiculatae, subtus carinatae, + glaucescentes, vel +
caerulei-pruinosae, 10-30 (40) cm longae et 3-6 vel 4-9 mm latae,
supra + glabrae vel interdum + asperae, subtus + glabrescentes,
marginibus cartillaginei-denticulatis; sectione transversa (5) 7-9
cellulis bulliformibus in 2 sulcis, perpauca (15) 17-21 (25) nervis,
nonnullis exceptis trabeculis sclerenchymaticis munitis. --
Spiculae sub anthesi + angusti-oblongae, 12-25 mm longae,
virides, interdum + fusci - vel purpurei - vel violacei-variegatae,
(2) 3-4 (6) floribus praeditae. Glumae 2, coriaceae, inaequales,
ovati-lanceolatae,apice acuminatae et acutissimae, scariosi-
marginatae, trinerviae, nervis (sub) margine scariosa terminatis,
spiculis + 1/3 vel 1/2 breviores. Lemma infimum + anguste
obovale, apice + apiculatum, ex medio dorsi aristatum, coriaceum,
+ viride, late scariosi- marginatum, apice + profunde incisum et +
denticulatum, nervis 5 praeditum, mediano in aristam geniculatam
transeunte, nervi laterali saepissime infra marginem scariosam
terminati. Antherae 3, flavescentes vel luteae, 3-5 mm longae.
-- Numerus chromosomatum:n = + 60, 63; 2n = + 100, + 112, + 116,
+ 120, + 124, 126 (+ 2-4B). ad 7 u re
- 550 -
Karyologisch überprüfte Pflanzen
GERVAIS 1973 b: 101 - Aufgrund seiner Herkunftsangaben lassen
sich im Augenblick nur die Pflanzen aus Steiermark eindeutig
auf diesen Formenkreis beziehen; GERVAIS hat in ihnen "2n =
c.
120'' gefunden.
Eigene Zählungen
Österreich, Burgenland: Zwischen Deutsch-
Kaltenbrunn und Rohr, NE-expon.
Hänge, 335 m, 26.5.1968, leg. W.
SAUER: 7994 (HBM: POA-579)
Hoch-Csaterberg, E-expon. Hänge,
am Waldrand, 26.5.1968, leg. W.
SAUER: 8025 (HBM: POA-570)
Wiesen, 26.5.1968, leg. W.
SAUER: (HBM: POA-573)
Steiermark: Kirchdorf/Mur, am Fuß
des Kirchkogels, 1.5.1968, leg.
W. SAUER (HBM: POA-539)
Kirchkogel bei Kirchdorf/Mur;
1.5.1968, leg. W. SAUER
(HBM: POA-603)
Kraubath, Gulsenberg, 4.5.1968,
leg. W. SAUER (HBM: POA-538)
"In der Gulsen'', 8.1966, leg. W.
SAUER: (HBM: H-177)
Hochpichel Feld N Pöls ob Juden-
burg, Lausberg, um 800 m, 14.7.
1968, leg. W. SAUER: 8453
(HBM: POA-617)
Lausberg bei Pöls nächst Juden-
burg, 14.7.1968, leg. W. SAUER
(HBM: POA-6238)
W-Ende des Falkenbergs ('"'Pöls-
hals'') gegenüber Enzersdorf,
830 m; 14.7.1968, leg. W. SAUER:
8451 (HBM: POA-626)
n=+60
2n= 126
2n=+ 126
2n = +126
2n= 126+2B
2n= 120-122
2n= 126
2n=+112
2n=+112
- 551 -
Österreich, Steiermark: ENE Strettweg/
Judenburg, Trockenrasen, 14.7.
1968, leg. W. SAUER: 8450
(HBM: POA-625) 2n=+124
-- Amphibolit-Felshang ca. 3,5 km
NE Frauenberg b. Unzmarkt,
730 m, 14.7.1968, leg. W. SAUER:
8412 (HBM: POA-618) 2n=+ 126
-- Murebene zw. Teufenbach und Fro-
jach, "Lacken', 750 m, 14.7.1968,
leg. W. SAUER: 8420 (HBM: POA-
620) 2n=+100
-- Murtal, Mähwiesen über Kristallin,
an Blöcken am Weg zur Cäcilien-
brücke östl. Stadl, 860 m, 10.8.
1974, leg. G. & W. SAUER: 17.568
(HBM: H-311) 2n= 126+4B
-- Pferdeweide a.d. Straße zw. Ma.
Hof. u. Neumarkt/Stmk., 870 m,
14.7.1968, leg. W. SAUER: 8424
(HBM: POA- 622) 2n=+100, +120
- Kärnten: Saualpe bei Lading, ca. 800 m,
1.7.1968, leg. H. MELZER
(HBM: POA-606) 2n=+116, +120
Standort und Verbreitung
Für A. adsurgens subsp. adsurgens sind im allge-
meinen trockene, wärmebegünstigte und daher häufig südexpo-
nierte Standorte in tieferen und mittleren Lagen (zumeist unter
1000 m) charakteristisch (s. Tabelle 1). Gewisse Sippen steigen
allerdings höher, in Rasengesellschaften bis knapp über die Wald-
grenze, welche namentlich in den steirisch- kärtnerischen Zentral-
alpen meist künstlich herabgedrückt worden ist, auf.
Die Pflanzen scheinen bodenvag zu sein (cf. auch EGGLER
1954, 1955), da sie über verschiedenartigen Substraten angetroffen
werden: In Siebenbürgen wachsen sie häufig in Weinbaugebieten;
in Burgenland und Steiermark finden sie sich auf Alluvionen, ebenso
wie auch über Kristallin, z.B. im Bereich der inneralpinen Trocken-
- 552 -
täler (BRAUN-BLANQUET 1961). Ein auffallend häufiges Vor-
kommen über Serpentin (wie auch das "Ausweichen'"' in subalpine
Rasengesellschaften) könnte dafür sprechen, daß diesen Gräsern
sonst nur wenige Möglichkeiten gegeben sind, einem Konkurrenz-
druck, wie er von geschlossenen Gesellschaften ausgeübt wird,
erfolgreich zu begegnen.
Die Verbreitung von A. adsurgens s.l. ist im Bereich
zwischen Ostalpen und Siebenbürgen erst in groben Umrissen
bekannt (Abb. 7, A), wobei die Große Ungarische Tiefebene eine
relativ breite Lücke bewirkt; eine Verbindung zwischen den west-
lichen und östlichen Sippen besteht allerdings über die Tschecho-
slowakei, vielleicht auch südlich der Pußta über Slowenien und
Kroatien (cf. dazu auch HAYEK 1932, JORDANOV 1963, HOLUB
1972). Von dort fehlen uns aber zur Zeit noch hinreichend ge-
sicherte Daten. Dasselbe gilt für das südliche Alpenvorland, aus
welchem uns mit einiger Sicherheit erst die turiner Pflanzen be-
kannt sind (cf. VIERHAPPER 1902). Subsp. adsurgens darf
aus unserer momentanen Sicht als eine zentraleuropäische-(ost)-
alpin bis transsylvanische Sippe bezeichnet werden, die offen-
sichtlich noch in die Hügel - und Bergländer im Nordosten, Osten
und Südosten ausstrahlt (cf. KOCZWARA 1926; HAYEK 1932;
HOBUB21972).
Nicht nur hinsichtlich ihrer ökologischen Ansprüche, sondern
auch aufgrund ihrer speziellen morphologischen Ausgestaltung
bestehen innerhalb der subsp. adsurgens gewisse Verschieden-
heiten, die vorderhand nur kursorisch dargestellt werden können:
(1) Die Halm-Blattscheiden junger Pflanzen sind häufig rauh; die
Blattränder tragen an der Übergangsstelle von der Scheide zur
Lamina öfters kurze (+ 0,3-0,5 mm lange) Cilien; diese Sippen
sind in Siebenbürgen und an der Südseite der Kleinen bzw.
Nord-Karpaten beheimatet.
(2
—
Die Halmblattscheiden auch junger Pflanzen sind meist glatt
oder nur mäßig rauh; ihre Blattränder sind an der Übergangs-
stelle von Scheide und Spreite kaum (abstehend) ciliat, höchstens
durch feine Zähnchen + rauh. Pflanzen der Ostalpen (und des
östlichen Alpenvorlandes) und West-Ungarns,
In unserem engeren Untersuchungsgebiet, den Ostalpen, ist
subsp. adsurgens auch.nicht einheitlich. Dieser Umstand hat
wohl die älteren Forscher dazu verleitet, diese Sippen entweder
- 553 -
A. pratensis (BORBAS 1878, FRITSCH 1897, 1909, 1922,
WAISBECKER 1891, ASCHERSON & GRAEBNER 1899, HEGI 1907,
1936, HAYEK 1932, 1956 u.a.) oder A. alpina anzuschließen
(FRITSCH 1897, 1909, 1922; KERNER 1902; HEGI 1907, 1936;
HAYEK 1932, 1956; VIERHAPPER 1935; JANCHEN & NEUMAYER
1942, 1944 b, JANCHEN 1959, 1963; FIORI 1969; SOO 1973 u.a. m.).
Die unter (2) zusammengefaßten Sippen lassen sich hinsichtlich
ihrer morphologischen Besonderheiten und aufgrund ihrer ökolo-
gischen Ansprüche ebenfalls nur summarisch aufteilen:
(2.1.) Halmblattligula länger als (4) 4,5 mm (Abb. 5, b); Rispen
stark zusammengezogen, lang-zylindrisch, Seitenachsen
der Hauptachse eng anliegend (cf. Abb. 8, a); Innovations-
blätter meist schmal - 2 bis 3 (4) mm breit (cf. GAYER
1932!), mit (15) 17-21 (25 Nerven (Abb. 3, a). Blätter und
Sprosse häufig blaubereift. Pflanzen ausgesprochen xero-
thermer Standorte tieferer Lagen. vornehmlich an Südhängen
größerer Täler.
(2.2.) Halmblattligula zumeist kürzer als 4,5 mm (Abb. 5, a);
Rispen locker, + lang-oval bzw. - elliptisch mit mäßig
spreizenden Sekundärachsen (cf. Abb. 8, c); Innovations-
blätter bei einer in etwa gleichen Anzahl von Nerven (15-
21 (25) meist breiter, 4-9 mm (Abb. 3, b). Pflanzen mäßig
xerischer bis sogar mäßig feuchter Standorte; sie steigen
von den Tälern bis in die subalpine Mattenregion auf (s.
vorher!).
Wie wir bereits mehrmals und ausdrücklich betont haben, sind
die in dieser Studie behandelten Formenkreise noch immer viel zu
wenig bekannt; sie bedürfen sowohl hinsichtlich ihrer morpholo-
gischen Eigentümlichkeiten, wie auch im Hinblick auf ihre Ver-
breitung noch eingehender Analysen. Es wäre geradezu vermessen,
aufgrund dieser (zwar durch umfangreiche Ermittlungen gewonnenen
""Unterschiede'') bereits taxonomische Maßnahmen zu treffen! Eine
weitere systematisch-taxonomische Aufteilung würde zur Zeit noch
an den wenig bekannten ''Übergangsformen' zwischen (1)/(2) bzw.
(2.1.)/(2.2.) unweigerlich scheitern und unser Bemühen um mehr
Klarheit empfindlich beeinträchtigen. Diese, eben gegebene Auf-
stellung soll lediglich unsere Bemerkungen über die enorme Ver-
änderlichkeit der Sippen dieses Komplexes bekräftigen und
illustrieren,
Abb. 9. Vorläufige Verbreitungskarte der studierten Sippen von Avenul
in den Ostalpen und im Karst, sowie im nördlichen und östlichen
- 595 -
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Avenula
adsurgens:
#% subsp adsurgens
% subsp ausserdorferi, (9 Literatur-Angaben
alpına:
B subsp alpina,; D Literatur-Angaben
W subsp pseudoviolacea
@ pratensis s..
Alpenvorland - weitere Details s. Abschnitt 3. und 6.
- 556 -
Gesehene Belege
Rußland, Ukrainische SSR: -, Belize pr. Borszezov, 1891,
BEOCKI (W); -- Prov. Czernovitziensis, pag. Shepot, 1968,
DUBOVIK (W).
Ungarn, Comit. Heves: Erlau, 'Kis Eged'', 1869, VRABELYI
(WU); -- Comit. Esztergom: Babäal-hegy, 1941, BOROS (W);
Nagyteke-hegy, 350 m, 1938, BOROS (W); -- Comit. Pest:
'"Harmaskatarhegy'', 400 m, 1904, DEGEN (W, WU); - Kis
Csikovar, 1910, DEGEN (W); - Johannisberg bei Ofen, 1873,
FREYN (GZU); - prope Budam, -, SIMONKAI (W).
Rumänien, Siebenbürgen, Comit. Unterweißenburg: bei Nagy
Emyed, -, CSATO (GZU, M); [1] 878, CSATO (W); 1883, CSATO
(WU); - inter Verespatak et Detunara, 1868, JANKA (BP); nächst
Miczsina, 1879, CSATO (W); - Hermannstadt, -, - (WU); -
Brassoviae, 1878, BORBAS (W); - Schulerau bei Kronstadt, 1918,
WALLENDER (W).
Österreich, Burgenland: Bernstein, Kienberg, 1950, 1952,
MELZER (GZU, Sa); Kanitzriegel, 1968, MELZER (W), SAUER
(Sa); Redlschlag, 1968, STEINHAUSER (Sa); Bienenhütte, 1968,
SAUER (Sa); - Kleine Plischa bei Schlaining, 1963, MELZER
(GZU); - Große Plischa bei Ober Podgoria, 1968, SAUER (Sa); -
bei Tatzmannsdorf, 1931, VETTER (W); - bei Oberschützen, 1932,
VETTER (W); - bei Unterschützen, 1952, MELZER (Sa); - zwischen
Oberwarth und Buchschachen, 1968, MELZER & SAUER (Sa); -
zwischen Kotezicken und Bodersdorf, 1968, SAUER (Sa); - Eisen-
berg SE Bodersdorf, 1968, SAUER (Sa); - Hoch Csaterberg, 1968,
SAUER (Sa), - zwischen Deutsch-Kaltenbrunn und Rohr, 1968,
SAUER (Sa). -- Steiermark: Gabraungraben bei Pernegg, 1969,
SAUER (Sa); - Gebiet von Kirchdorf: 1950, MELZER (Sa); 1968,
MERXMÜLLER (M); 1968, 1969, SAUER (Sa); - Haidenberg, 1950,
MELZER (Sa); Kirchkogel, 1950, 1951, 1952, MELZER (GZU,
Sa); 1884, PREISSMANN (GZU); 1968, SAUER (Sa); - Gebiet von
Kraubath: Gulsenberg, 1950, MELZER (GZU, Sa); ''In der Gulsen'',
1950, MELZER (Sa): 1969, POELT (Poe)?); 1957, 1966, 1969,
SAUER (Sa); - Augraben, 1950, MELZER (GZU, Sa); - Sekkau,
1905, VIERHAPPER (WU); - ober Oberzeiting, 1968, MELZER
(W); - Gebiet von Pöls ob Judenburg; -, MELZER (Sa); '"'Lausberg'',
1969, SAUER (Sa); Hochpichel Feld, 1968, SAUER (Sa); Thalheim,
lBne = Herbarium Prof. Dr. J. POELT, Graz,
- 557 -
19.., MELZER (Sa); ''Pölshals'', 1968, SAUER (Sa); Falkenberg,
1963, MELZER (GZU), 1968, SAUER (Sa); - Strettweg bei Juden-
burg, 1934, GENTA (WU); -, MELZER (Sa); 1969, SAUER (Sa); -,
NE Frauenburg b. Unzmarkt, 1968, SAUER (Sa); - SE-Abhänge
desPuxerberges, 1968, SAUER (Sa); - zwischen Teufenbach und
Frojach, 1968, SAUER (Sa); - St. Georgen ob Murau, 1932,
FEY (WU); - Cäcilienbrücke östl. Stadl/Mur, 1974, SAUER (Sa); -
zwischen Ma. Hof und Neumarkt, 1968, SAUER (Sa); - Seetaler
Alpen, oberhalb Jacobsberghütte, 1968, SAUER (Sa); - westlich
Ruine Althaus, 1969, SAUER (Sa). -- Kärnten: Kuhriegel bei
Friesach, 1969, SAUER (Sa); - unterhalb der oberen Kraiger
Schlösser, 1969, SAUER (Sa); - Saualpe bei Lading, 1968, MELZER
(Sa); 1972, SAUER (Sa).
Italien, Piemont: Soperga, 1911, FERRARI (W); FERRARI &
CRESETTI (W); FERRARI & GOLA (M, W).
Jugoslawien, Bosnien: Vitorog veliki, 1907, STADELMANN,
FALTIS & WIBIRAL (W); - Igrisnik bei Srebrenica, 1890, WETT-
STEIN (WU); -- Mazedonien: Veles, 1891, - (W).
3.2.2. Avenula adsurgens (SCHUR ex SIMONKAI) SAUER &
CHMELITSCHEK subsp. ausserdorferi (ASCHER-
SON & GRAEBNER) SAUER & CHMELITSCHEK, comb.
nova (Abb. 10)
Basionym: Avena ausserdorferi ASCHERSON & GRAEBNER,
Syn. mittel-europ. Fl., 2/1: 261 (1899).
Lectotypus: Der wohl ursprünglich in Berlin-Dahlem (B) aufbe-
wahrte Holotypus ist nicht mehr vorhanden (SCHOLZ
1976 in litt. ).
Im Hinblick auf den Etikettentext und andere Details
(s. später) ist es nicht unwahrscheinlich, daß die in
Wien (W und WU) aufbewahrten Exsikkaten möglicher-
weise sogar Isotypen darstellen (cf. ASCHERSON &
GRAEBNER 1899); von ihnen wurde der Lectotypus ge-
nommen:
Tirol. : in pratis vallis Mühlwald Pusteriae, 4000’,
solo schistaceo, 13.6.1870, leg. AUSSERDORFER
(WU - KERNER).
Synonyme
Avena alpina C. ausserdorferi (ASCHERSON & GRAEBNER)
ASCHERSON & GRAEBNER, Syn. mittel-europ. Fl., 2/1: 261 (1899).
- 598 -
Avena alpina c) ausserdorferi (ASCHERSON & GRAEBNER)
KOCH, Syn. deutsch. & schweizer Fl., 3: 2738 (1907).
Avenastrum ausserdorferi (ASCHERSON & GRAEBNER)
FRITSCH, Exk. fl. Österr., 688 (1922).
Avena alpina subsp. ausserdorferi (ASCHERSON &
GRAEBNER) HEGI, Ill. Fl. Mittel-Europa, 1: 260 (1907).
Die Abgrenzung und Zuordnung von subsp. ausserdorferi
hat ASCHERSON & GRAEBNER 1899, DALLA TORRE & SARNT-
HEIM 1906, ferner VIERHAPPER 1893, 1899, 1901 a, 1901 b,
wie auch anderen Forschern große Schwierigkeiten bereitet (cf.
Abschnitt 2.). - Häufig extravaginale Erneuerungssprosse,
breitere Blätter (+ 3 mm), größere Blatthäutchen (3-4 mm) etc.,
insbesondere aber die Existenz + kurzer Ausläufer weisen subsp.
ausserdorferi klarals Sippe des A. adsurgens- Kom-
plexes aus (s. Merkmals-Polygon, Abb. 13). Die von ASCHER-
SON & GRAEBNER 1899 und anderen herausgestellen (fast)
"grünen" Ährchen (z.B. FRITSCH 1922) treffen wohl nur auf
jüngere Exemplare zu; ältere Pflanzen, selbst jene von AUSSER-
DORFER gesammelten, zeigen ebenso wie die lungauer Pflanzen
+ auffällige Anlauffärbung.
Der häufig im Querschnitt schwach elliptische bis + runde Sproß
bzw. die oft nur unbedeutend zusammengedrückten basalen Blatt-
scheiden hat subsp. ausserdorferi allerdings mit Pflanzen
des alpina - bzw. des pratensis- Formenkreises gemeinsam.
Möglicherweise unterliegt dieses Merkmal des A. adsurgens-
Komplexes einer stärkeren clinalen Abänderung.
Diese gewissermaßen "intermediäre' Stellung zwischen A.
adsurgens s.l. und A. alpina s.]. hat wohl immer wieder
einer einigermaßen verläßlichen Zuordnung von subsp. ausser-
die ner vereiteli
Abb. 10. A. adsurgens (SCHUR ex SIMONK.)S. & CH. subsp.
ausserdorferi (ASCHERS. & GRAEB.)S. & CH.:
a = Habitus des Lectotypus (junge Pflanze, noch vor der
Blüte); b = Ährchen; - c = blühende Pflanze aus dem
Lungau (Speiereck), Habitus; d = Ährchen,
- 360 -
Descriptio
Praeter descriptionem speciei haec subspecies insuper est
designata culmis (25) 40-50 (60) cm altis, laxe caespitosis vel
solitariis; stolonibus subterraneis brevioribus, + 5- maxime parte
10 cm longis. -- Ligulis foliorum culmorum + (3) 4 mm longis.
-- Laminis foliorum innovationum + 15-30 cm longis et 2-3 mm
latis, nervis (13) 15-17 (21) praeditis. -- Inflorescentia +
9-17 cm longa, indice (longitudo: latitudini) 5-11, spiculis 5-17
munitis. -- Spiculis 1,5-2,0 cm longis, + viridibus vel saepius
+ violacei-variegatis, floribus (4) 5 (6) munitis. -- Lemmatibus
immis + apiculatis, nervibus lateralibus saepissime partem
glumellae scariosam + distincte vel + indistincte paene percurrenti-
bus. -- Antheris saepissime distincte purpureis, interdum
etiam + ochraceis. -- Numerus chromosomatum: 2n = + 120-126.
-- Nec non area geographica partem minorem occidentalem,
inprimis in Alpibus centralibus Salisburgensibus et Tiroliae
australis et Stiriae superioris sitam occupante.
Karyologisch überprüfte Pflanzen
Österreich, Salzburg, Lungau, lichte
Lärchenwälder oberhalb des
Dürrenecksees, 1710 m, 13.8.1974,
leg. G. &W. SAUER: 17.615
(HBM: H-312, H-313) 2n=+ 122
--- lichte, S-expon. Lärchenbestände bei
der Mörtenhütte (etwa 3 km ESE des
Prebersees), 1700 m, 13.8.1974,
leg. G. & W. SAUER: 17. 643
(HBM: H-315) 2n=+ 126
--- Kleines Plateau E der Überlingshütte,
+ 1660 m, alpine Weiden über
Kristallin, 13.8.1974, leg. G. & W.
SAUER: 17.646 (HBM: H-316) 2n=+ 120
--- WSW-ENE verlaufende Schneisen im
Lärchen-Fichtenwald der SW-Hänge
des Achnerkogels, 1495 m, 14.8.1974,
leg. G. & W. SAUER: 17.654
(HBM: H-318) 2n= + 126
Standort und Verbreitung
Subsp. ausserdorferi ist wohl ausschließlich in höheren
- 561 -
Lagen, zumeist in der zentralalpinen Lärchenstufe bzw. in ent-
sprechenden Fichten-Lärchen-Ersatz- und in benachbarten Rasen-
Gesellschaften anzutreffen, auf 'Triften, Borstenwiesen, Zwerg-
strauchheiden, trockenen Laubgebüschen, seltener Fels'' (VIER-
HAPPER 1935). Dort bevorzugt sie offenbar warme (+ südgekehrte)
Hänge über Kristallin, die sich aber häufig in Nachbarschaft von
moorig-sumpfigen Flächen oder in der Nähe von Bächen mit Hoch-
staudenvegetation bzw. mit Erlensäumen (''Laubgebüsche', VIER-
HAPPER 1935!) befinden; dies schließt selbstverständlich nicht aus,
daß subsp. ausserdorferi nicht auch stellenweise über Geröll
vorkommen kann (ASCHERSON & GRAEBNER 1899). Ihre Fund-
stellen liegen in etwa zwischen 1000 und 2000 m (vgl. VIERHAPPER
1935, LEEDER & REITER 1959).
Diese Unterart konnte bisher erst aus dem Lungau, einem
kleinen Teil der unmittelbar angrenzenden Obersteiermark und
aus Südtirol nachgewiesen werden (s. Karte - Abb. 9); möglicher-
weise kommt sie auch an ähnlichen Standorten im benachbarten
Oberkärnten vor. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sie in den
Radtstädter Tauern sogar noch weiter nach Westen reicht. VIER-
HAPPER 1901 a dürfte die Pflanze ferner bei Judendorf und am
Katschberg gesehen haben; er umschreibt ihr Vorkommen später
sogar mit "ziemlich verbreitet'' (VIERHAPPER 1935). Vielleicht
beziehen sich gewisse noch ungeklärte Fundangaben zwischen dem
Lungau und Südtirol (Bereich der Hohen Tauern! - PACHER 1881)
ebenfalls auf subsp. ausserdorferi ; es ist durchaus denkbar,
daß dazu außerdem bestimmte Sippen aus der Umgebung von
Heiligenblut zu stellen sind (cf. Abschnitt 3.1.), sie wurden in Abb.
9 provisorisch (Fragezeichen!) unserer Pflanze angeschlossen.
Aus diesem Grunde wurden in die Karte (Abb. 9) auch jene
Literatur- Angaben aufgenommen (VIERHAPPER 1935), für welche
eine hohen Wahrscheinlichkeit besteht, daß sie in nächster Zeit
belegt werden können.
Gesehene Beiege
Österreich, Salzburg, Lungau, Schladminger Tauern: Weißbriach,
ca. 1900 m, -, VIERHAPPER (WU); - Prebersee, 1899, VIER-
HAPPER (WU); - Waldschober bei Seetal, 1905, VIERHAPPER (WU);
- Woltinger Wald oberhalb des Dürrenecksees, 1961, METLESICS
(W); 1974, SAUER (Sa); - bei der Mörtenhütte, + 1700 m, SAUER
(Sa); - Überlinghütte, + 1660 m, 1974, SAUER (Sa); -- Radstätter
Tauern: Tweng, [18] 87, FRITSCH (GZU); - Murwinkel-Triften
- 562 -
der Sonnenseite, 1903, VIERHAPPER (WU); in Muhr, + 1150 m,
1974, SAUER (Sa); -- Speiereck supra St. Michael, 1400 m, [1] 880,
HACKEL (W), - bei Moosham, -, VIERHAPPER (WU); --
Literatur: Judendorf; Katschberg (VIERHAPPER 1901 a); --
Tamsweg-Seckauer Höhenzug: Achnerkogel bei Tamsweg, 1200 m,
1895, 1897, VIERHAPPER (GZU, W); 1495 m, 1974, SAUER (Sa); --
Aineck, -, VIERHAPPER (W). -- Gurktaler Alpen: Ramingstein-
Gstoß, 1922, VIERHAPPER (WU); zwischen Mislitzgraben u.
Gstößhöhe südl. Ramingstein, + 1300 m, 1974, SAUER (Sa). --
Steiermark, Tamsweg-Seckauer Höhenzug: zwischen Rahmhube und
Stolzalpe, 1100 m, 1933, RONNIGER (W); Aufstieg zur Stolzalpe,
1150 m, 1933, RONNIGER (W); - Murau, unterhalb des Sanatoriums,
1200 m, 1933, RONNIGER (W); -- Literatur: Hohe Tauern, bei
Heiligenblut (PACHER 1831).
Italien, Südtirol, Zillertaler Alpen: In pratis vallis Mühlwald
Pusteriae, 4000’, 1870, AUSSERDORFER (WU), Lectotypus!
3.3. Avenula pratensis (L.) DUMORTIER, Bull. Soc. Bot. Belg.,
7: 68 (1868) - (Tafel 2)
Basionym: Avena pratensis, LINNE, Spec. Plant., 80 (1753).
(Holo)typus: Die exakte Typifizierung der vier Belege von A.
pratensis LINN. steht noch immer aus (vgl. HOLUB 1961:
214). GERVAIS 1973 b versuchte aus diesem Dilemma heraus-
zukommen, indem er einen (5.) ''Neotypus'' aufstellte. Solange
aber potentielles Typusmaterial vorliegt, welches jedoch
nicht hinreichend analysiert worden ist, ist diese Vorgangs-
weise unstatthaft (s. Code 1972, Art. 7 und p. 217, litt. 5;
KERGUELEN 1976).
Synonyme
Trisetum pratense (L.) DUMORTIER, Agrost. Belg. Tent.,
122 (1823); DUMORTIER, Obs. Gramin. Fl. Belg., 122 (1824).
Avenastrum pratense (L.) OPIZ, Seznam rost. Kv£t. ceske,
20 (1852) [ex HOLUB 1961]. - JESSEN, Deutschl. Gräser, 53,
fig. 331 (1863).
Avena pratensiscatypica FIORI& PAOLETTI, Fl. analit.
Ital., 73 (1896).
61 Vgl. Fußn. 2.
- 563 -
Arrhenatherum pratensis (L.) SAMPAIO, Anais Fac.
Sci. Porto,,17:45.(1931, 1954).
Avena pratensis subsp. pratensis X&var.eu-pratensis
SAINT-YVES, Candollea, 4: 437 (1931).
Helictotrichon pratense (L.) PILGER, Fedde, Rep. Spec.
nov. Regni veget., 45: 6 (1938), p.pte.
Avenochloa pratensis (L.) HOLUB, Acta.Mus. Nation.
Prag, 17, B(5): 24 (1961); HOLUB, Acta Horti Bot. Prag, 1962:
84 (1962).
Der Formenkreis von A. pratensis ist nach wie vor äußerst
kritisch. Einer einigermaßen brauchbaren Umschreibung stehen
zu viele, oft nicht unerheblich divergierende Ansichten im Schrift-
tum entgegen (cf. z.B. SAINT-YVES 1931, HOLUB 1958, 1961,
1962). Dies hängt wohl damit zusammen, daß A. pratensis
über ihr Gebiet hinweg keinesfalls einheitlich ist. Eine großzügige
Analyse der morphologischen Variabilität dieser Sippen und ihrer
Verbreitung steht noch immer aus! Daher ist es weiter nicht ver-
wunderlich, daß A. pratensis z.B. im Ostalpen-Gebiet häufig
mit A. adsurgens (Abschnitt 3.2.) und A. alpina (Ab-
schnitt 3.4.), außerhalb der Alpen u.a. sogar mit A. plani-
culmis (Abschnitt 3.1.) vermengt worden ist.
Es ist nicht unsere Absicht, auch A. pratensis neben den
übrigen kritischen Gruppen näher zu behandeln. A. pratensis
s.1l. erlangt für uns allerdings einige Bedeutung im Zusammen-
hang mit der Taxonomie des folgenden Komplexes von A. alpina.
Die meisten britischen Autoren lassen für ihr Gebiet aus
diesem Verwandtschaftskreis im allgemeinen nur A. pratensis
als Art gelten, welcher sie auch die morphologisch differente
schottische A. alpina (SMITH) zurechnen, weil "diese Form...
mit den südlichen Typen durch eine Serie von Übergängen ver-
bunden zu sein'' scheint (HUBBARD 1973).
Die Benennung dieser Sippen, wie auch die Beurteilung von A.
alpina und die Interpretation aller nah und nächst verwandten
""Arten'' hängt aufs engste mit einer eindeutigen Typifizierung zu-
sammen. Da diese noch nicht erfolgt ist, müssen wir wenigstens
vorläufig mit jenen Sippen ins reine kommen, die uns unmittelbar
interessieren; d.h. wir müssen sie in einer untereinander ver-
gleichbaren Weise darstellen.
- 564 -
Die meisten Pflanzen aus dem nördlichen Alpenvorland dürften
hinsichtlich der Ausgestaltung ihrer Blütenstände gut mit einem
(der vier) im LINNE-Herbar unter diesem Namen aufbewahrten
Exsikkaten (SAVAGE 1945: 95-17) übereinstimmen. Ihnen ent-
sprechen durchaus bestimmte skandinavische Sippen. Immerhin
existieren dort, wie auch in Schottland noch andere Pflanzen, die
in mehreren Merkmalen (Ligula, Blattbreite, Blütenstand) von
den erstgenannten abweichen.
Wenn wir unseren weiteren Erörterungen die hier wiederge-
gebene, auf LINNE 1753 und sein Herbar (LINN-Microfiches)
bezogene Auffassung zugrunde legen, verstärkt sich der Eindruck,
daß A. pratensis der britischen Inseln eher als "'Großart'
oder Formenkreis aufzufassen ist (s. HUBBARD 1973), welchem
bisher wohl nur aus "praktischen" Gründen A. alpina ange-
schlossen worden ist.
Descriptio
Gramen perenne, 30-50 (70) cm altum, + validum. -- Culmi
erecti, saepissime + dense caespitosi, internodio supremo
longissimo, virides vel + glaucescentes, rarius caerulescenti-
pruinosi, saltem sub fructificatione purpurei-suffusi, glabri, sub
panicula + asperi vel glabrescentes, basi strictissima vel +
arcuata, innovationibus intravaginalibus (interdum extravaginali-
bus, sed stolones subterraneos elongatos non formantes). --
Foliorum vaginae teretes, +.asperae vel glabrescentes, ore
ligula praeditae; inferiores pallide stramineae, internodiis longiores,
tunicam stramineam glabram formantes; summae culmi + stricte
vel + laxe accumbentes, + asperae vel glabrescentes, virides, vel
glaucescentes vel + purpurei-suffusae. Ligula alba, membrana-
cea, acuta velapice rotundata, integra vel rarius + laciniata, 2-3
(4) mm longa.. Laminae + lineariae, + planae aut + conduplicatae,
apice contractae et apiculatae, virides vel glaucescentes, interdum
+ caerulei-pruinosae vel/et purpurei-suffusae; laminae foliorum
summorum + 1-3 cm longae et 1,5-2 (3) mm latae. -- Inflores-
centia saepissime angustatä, elongati-cylindrica, (5) 8-11 (18)
cm longa, indice (longitudo: latitudini) 8-14, paucispiculata, spiculis
4-23 (26) praedita; axis primarius strictissimus, asper vel glabres-
cens, ramis secundariis paucissimis, saepissime axi primario
dense appressis aut + suberectis; pedicelli asperi, apice + in-
crassati, usque ad 10 mm longi. -- Folia innovationum
vaginis + sub-teretibus, + glabris, basalibus + pallide stramineis
vel + cinereis. Ligula membranacea, integra, rarius laciniata,
- 565 -
1-2 (3) mm longa, Laminae lanceolatae, + planae, non rarius
conduplicatae, tum saepissime tortulosae, apice + contractae et
apiculatae, virides vel glaucescentes, hinc inde caerulei-pruinosae,
+ 6-30 cm longae, et +1,5-2 (3) mm latae, utrinque asperae vel
glabrescentes, marginibus cartillaginei-denticulatis; sectione
transversa supra unquam cellulae bulliformes 5-8 in sulcis 2 et
nervis 11-13, nonnullis exceptis trabeculis sclerenchymaticis
munitis. --Spiculae sub anthesi anguste oblongae, 10-20 cm longae,
virides, interdum purpurei-suffusae, floribus 2-5 praeditae.
Glumae 2, +inaequales, coriaceae, + late scariosi-marginatae,
trinerviae, spiculis 1/3 vel 1/2 breviores. Lemma infimum,
obovatum, + acuminatum, + ex medio dorsi aristatum, coriaceum,
parte inferiore viride vel + purpurei-suffusum, parte superiore
late scariosi-marginatum, apice acuminatum, + profunde insicum
et distincte 4-dentatum, nervis 5 praeditum, mediano in aristam
geniculatum transeunte, nervi laterales distincte dentes marginis
scariosae innervantes. Antherae 3, ca. 3-5 mm longae. --
Numerus chromosomatum:n = + 61-63; 2n = 98,.112, 120...
126 (+B)
Karyologisch überprüfte Pflanzen
Neuere Untersuchungen haben für A. pratensis zumeist
ähnlich hohe Zahlen erbracht, wie sie für die beiden vorausge-
gangenen Großarten: 2n = + 126 (cf. HEDBERG 1961, GERVAIS
1966, 1968 b, 1973 b). Eine eigene orientierende Zählung von
bayerischem Material führte zu dem selben Resultat.
LITARDIERE 1950 hat für diese Art eine diploide Zahl (2n =
14) und MAUDE 1939, 1940 weiters eine hexaploide Zahl (2n = 42)
gefunden. Das Material von LITARDIERE stammte aus den West-
alpen (Dpt. Isere), MAUDE hat Pflanzen aus England (jedoch ohne
nähere Herkunftsangabe) untersucht.
Ihre niedrigen Zahlen stehen in Kontrast zu den späteren Er-
gebnissen. Nachuntersuchungen ähnlicher Pflanzen sind wohl nicht
möglich, weil ihre Ausführungen mangels morphologischer Daten
keine weiteren Aussagen über die tatsächliche Artzugehörigkeit
ihres Material gestatten (cf. FOURNIER 1961). Es drängt sich
daher die Vermutung auf, daß diese Zahlen - 2x, (4x) und 6x -
auf Verwechslungen mit anderen Arten beruhen (cf. HEDBERG
1961, GERVAIS 1973 b); es ist nicht ungewöhnlich, daß selbst in
Herbarien z.B. A. pubescens und A. pratensis öfter
miteinander verwechselt werden. Ein Teil der Angaben von HED-
BERG 1961 - insbesondere jene von schottischen Pflanzen -
- 566 -
dürfte sich auf A. alpina beziehen (s. Abschnitt 3.4.).
GERVAIS 1968 b hat neben 2n = 126 (18 x) auch noch andere
Zahlen gefunden: 2n = 112 (16 x) und 2n = 98 (14 x), sowie noch
höhere polyploide bzw. aneuploide Zahlen mit 2n = 137 - 138 bzw.
2n = 124, 125; nicht selten hat er überdies 1 oder mehrere
B-Chromosomen angetroffen.
Eigene Zählungen:
Deutschland, Bayern-Schwaben: Lech-
terrassen-Einhang, ca. 1,5 km
S Friedberg, 500 m, 4.5.1972,
leg. G. & W. SAUER: 15. 015
(HBM: P-235 b) 2n= + 126
Standort und Verbreitung (Abb. 7 und 9)
Als Standort bevorzugt A. pratensiS trockene, sandige
oder sonst durchlässige Böden in tieferen Lagen, Mager- und
Trockenwiesen bis etwa in die (untere) montane Stufe; diese
Pflanzen wachsen häufig auf ausgesprochen basischen Böden, ohne
jedoch kalkarme Substrate völlig zu meiden.
Nach MEUSEL, JÄGER & WEINERT 1965 erstreckt sich das
Arealvon A. pratensis s.l. fast über ganz Europa (cf. Abb.
7, C); davon ausgenommen sind nur die arktischen und die ausge-
sprochen mediterran-sommerdürren Gebiete Südeuropas. Im Osten
soll sie in der Ukraine noch bis an den Dnjepr reichen. Isolierte
Vorkommen sollen weiters in Kaukasien liegen. Nicht unbedingt
gleiche, aber in den Grundzügen doch ähnliche Verbreitungsbilder
sind von den europäischen Sippen des Thelypteris oreopteris-
Komplexes, vom kalkmeidenden (!) Holcus mollis, ferner
von Carex elata und ebenfalls von den europäischen Vertretern
von Gagea lutea bekannt geworden (s. MEUSEL, JÄGER &
WEINERT 1965).
Eine solche Verbreitung ergibt sich, wenn alle näher mit A.
pratensis verwandten Sippen zusammengenommen werden
(MEUSEL, JÄGER & WEINERT 1965). Nach den Feststellungen
von HOLUB 1961 und nach eigenen Untersuchungen müssen aber
zumindest die Ostalpen und wohl auch der Nordwesten der Balkan-
halbinsel ausgenommen werden; diese Gebiete dürften die Domäne
von A. adsurgens bzw. vonA. alpina sein. A. adsur-
gens und A. pratensis fehlen auf alle Fälle der Pußta,
- 567 -
A. pratensis nach HOLUB 1972 sogar ganz Ungarn!
Kleinere, + zerstreute Vorkommen in den Nordalpen liegen
ausschließlich in größeren Flußtälern (z.B. Isar, Loisach, Rhein),
also in Gebieten, die überdies als pleistozäne (Lokal- Refugien
hinlänglich ausgewiesen sind (s. MERXMÜLLER 1952).
Die Vorkommen im Kaukasus beziehen sich wohl nicht mehr
auf die eigentliche A. pratensis (cf. MEUSEL, JÄGER &
WEINERT 1965, ROSCHEWITZ 1934, GROSSHEIM 1928; 1939,
Karte 193). Das für A. pratensis verbleibende Areal (Abb. 7,
C) umfaßt noch immer ökologisch, wie auch pflanzengeographisch
recht unterschiedliche Gebiete: Streng ozeanische bis ausge-
sprochen kontinentale Bereiche, von der atlantischen/subatlantischen
bis zur sarmatischen bzw. von der boreoatlantischen/skandinavischen
bis zur westlichen und zentralen submediterranen Florenregion
bzw. -Provinz. Unsere bereits früher geäußerte Ansicht, daß
A. pratensis - bezogen auf dieses Areal - noch mehr Sippen
umfaßt, dürfte gerade hinsichtlich dieser Gesichtspunkte nicht
mehr sonderlich überspitzt erscheinen!
Von den gesehenen Belegen (von welchen bei weitem nicht alle
in die folgende Liste aufgenommen worden sind), wurde nur eine
Auswahl in unsere Karten (Abb. 7 und 9) eingetragen; wir haben
uns dabei lediglich darauf beschränkt, die Arealgrenze von A.
pratensis s.l. gegenüber A. adsurgens s.l. und A.
alpina s.l. anzudeuten,
Gesehene Belege
Norwegen, Gudbrandsdal bei Listad, 1892, BAENITZ (GZU).
Luxemburg: Südlicher Schaidkopf bei Mertert, 1928, FREIBERG
(M).
Deutschland, Uckermark: Lychen, -, HEILAND (GZU); --
Sachsen: Harz bei Andreasberg, 1874, EVERS (GZU); - Windehäuser
Holz über Steigertal, 1878, EVERS (GZU); -- Nordrhein-West-
falen: Eschweiler b. Münstereifel, 1924, HÖPFNER (M); -- Rhein-
hessen: Großer Sand bei Mainz, 1928, FREIBERG (M); - zwischen
Mombach und Büdenheim bei Mainz, 1899, DÜRER (GZU); - Wetter-
au, -, - (IB); -- Bayern: Benedictenhöhe bei Würzburg, [18] Leis
PRANTL (M); - Schwanberg bei Kitzingen, 1880, EVERS (GZU); -
Regensburg, beim Hölzelhof, -, FÜRNECK (M); - Hirschgarten
bei Eistätt, [18] 67, ARNOLD (M); - Ruine Niederhaus/Kreis
Nördlingen, 1963, LIPPERT (M); - Neuburg a.d. Donau, am Galgen-
- 568 -
berg, 1904, GUGLER (M); - Pfaffenhofen/Ilm, 30.6.1974,
BUTTLER (Sa); - Rosenau zw. Gottfrieding und Schwaigen, 1955,
FREIBERG (M); - Friedberg b. Augsburg, 1972, SAUER (Sa); -
Dachauer Moos, 1974, BUTTLER (Sa); - München zwischen
Trudering und Haar, 1906, VOLLMANN (M); - Gilching, 1972,
OBERWINKLER (Sa); - Lechfeld zwischen Kaufering und Schwab-
stadel, 1906, VOLLMANN (M); - Entraching - Utting/Ammersee,
1974, SAUER (Sa); - Tölz, [19]o9, SCHMIDT (M); - Partenkirchen,
1903, RENNER (M); - Mittenwald gegen Krün, 1942, PAUL (M); -
Nesselwang, 1971, SAUER (Sa); -- Baden-Württemberg: Tal der
Großen Lauter bei Bichishausen, 1966, SAUER (Sa); - Biberach, -,
SEYERLEN (GZU).
Tschechoslowakei, Böhmen: Kaaden, Burberg, 1910, STELZ-
HAMER (M); -- Mähren: Brünn, Obravatal b. Schollschitz, 1938,
LAUS (M); - Rokytna-Tal inter Budkovice et Rokytna prope opp.
Moravsky Krumlov, 1962, DVORAK (M); - Trebic, ad opp. Mohelno,
1925, PODPERA (IB, M); -- Slowakei: Ung. Skalitz, Windberg,
1935, WEBER (M, WU); - Spi$ska Nova Ves, Primovec, 1931,
SUZA (IB, M).
Österreich, Niederösterreich: Gaisberg bei Neu-Ruppersdorf
nächst Laa/Thaya, 1913, KORB (W); - bei Eggenburg, 1907,
RONNIGER (W); - Bez. Mistelbach, Hausbrunn, 1908, TEYBER
(WU): - Dürnstein, [18] 93, FRITSCH (GZU); - Hohe Wand bei
Mautern, [18] 91, KERNER (GZU); - Gurhofgraben bei Aggsbach,
1912, KORB (W); - Bisamberg bei Wien, [18] 79, MÜLLNER
(GZU); - Gänserndorf, 1926, RONNIGER (W); - Weickendorfer
Remise im Marchfeld, 1911, VETTER (W); - unweit Obersieben-
brunn, 1897, FRITSCH (GZU); - bei Laasee, 1952, MELZER
(Sa); - Wien, -, ORTMANN (GZU); - Türkenschanze, [1] 847,
ETTINGSHAUSEN (GZU); Laaerberg, [1] 855, JURATZKA (GZU); -
Perchtoldsdorf, 1913, VETTER (WU); - Braunsberg bei Hainburg,
1907, VIERHAPPER (WU); - bei Hainburg, 1898, FRITSCH (GZU);
--, KOVATS (GZU); 1938, SCHMID (LI); - Hundsheimer Berg,
Spitzerberger Seite, 1966, MELZER (Sa); - Bruck a.d. Laitha,
1897, FRITSCH (GZU); - oberhalb Grünbach, 1967, EHRENDORFER
(Sa); - Höbesbrunn, [1] 860, MATZ (GZU); -- Burgenland: Weiden,
1951, MELZER (Sa); - südöstl. St. Margarethen, 1952, 1968,
MELZER (W, Sa); - nördl. Oggau, 1952, MELZER (Sa); - westl.
Rust, 1952, MELZER (Sa); - Lackendorf, 1968; MELZER (W);
SAUER (Sa); -- Salzburg: Rositten-Au bei Glanegg, [18] 90,
FRITSCH (GZU).
- 569 -
Schweiz; Kanton Graubünden: Chur, St. Hilarien, 1925, BRAUN-
BLANQUET (GZU).
3.4. Avenula alpina (SMITH) SAUER & CHMELITSCHEK,
comb. nova. (Basionym siehe Seite 571)
A. alpina gilt seit jeher als eine überaus kritische Art,
deren Name von den in den Alpenländern und in Siebenbürgen
wirkenden Botanikern auf Sippen übertragen worden ist, die hin-
sichtlich ihrer Blattbreite zwischen A. pratensis und A.
planiculmis vermitteln sollen (cf. HAYEK 1956, HOLUB 1958
bis 1962, GERVAIS 1973 b). Zu der lange währenden Unsicherheit
einer Interpretation dieser Pflanzen hat wohl auch der Umstand
beigetragen, daß diese Sippen bald nach ihrer Erstbeschreibung
wieder mit A. pratensis vereinigt worden sind (cf. BABING-
TON 1867; DRUCE 1932; CLAPHAM, TUTIN & WARBURG 1962;
PERRING & WALTERS 1962; CADBURY, HAWKES & READETT
1971; HUBBARD 1973),
Dies führte dazu, daß in der Folgezeit aus Unkenntnis der Sach-
lage zahlreiche Sippen verschiedenster Arten mit diesem Namen
belegt worden sind. Unseres Wissens ist in neuerer Zeit erst
wieder von GAYER 1932 ein ernsthafter Vergleich von (authen-
tischem) schottischem Material (1 Beleg!) mit Pflanzen aus den
Zentralalpen und aus Osteuropa durchgeführt worden, der auch
prompt die jahrzehntelangen Verwechslungen aufgedeckt hat (s.
Abschnitt 3.2.).
Aus nicht leicht einzusehenden Gründen hat insbesondere in
Siebenbürgen ein anderer Name Verwirrung gestiftet: A,
praeusta, den REICHENBACH 1830 auf Pflanzen vom Nanos
(''Nanas''!) in Slowenien begründet hat. Die betreffenden Forscher
haben offensichtlich jene Literaturstelle übersehen (oder falsch
ausgelegt), in welcher wenig später REICHENBACH 1834 seine
A. praeusta eindeutig mit den schottischen Pflanzen für
wesensgleich erklärt und daher sein Binom aus Prioritätsgründen
(!) für ein Synonym von A. alpina deklariert hat.
In neuester Zeit hat GERVAIS 1973 b dieses Epitheton wieder
aufgegriffen und ganz allgemein auf jene Sippen übertragen, die
im wesentlichen schon GAYER 1932 als Introgressions-Komplex
gedeutet hat - "Avenochloa x praeusta (RCHB.) GERVAS'
(s. dazu auch Abschnitt 6.).
- 570 -
Die entscheidenden Ursachen für die verhängnisvollen Miß-
verständnisse sind vielfältig; sie lassen sich am besten anhand
eines Rückblickes erhellen:
HUDSON 1798 führt aus unserer Gattung in seiner "Flora
Anglica'' zwei Arten (A. pratensis und A. pubescens -
cf. SMITH 1804) auf. SMITH & SOWERBY 1810 berichten über
eine breitblättrige Art aus Schottland, die sie A. planiculmis
nennen und auch abbilden (cf. Abschnitt 3.1.!). Im Begleittext
bezieht sich SMITH auf seine erst ein Jahr später erscheinende
Studie, in welcher er allem Anschein nach die nämlichen Pflanzen
(Fundortsangabe!) als A. alpina neu beschreibt! - Seine
Sinnesänderung - weshalb er die Ergebnisse seiner in Druck be-
findlichen Arbeit korrigiert hat - hängt wohl damit zusammen,
daß er zu diesem (späteren) Zeitpunkt erst die Flora Germanica
von SCHRADER 1806 zu Gesicht bekommen habe. SMITH ist nun
der Meinung, daß seine Pflanze - wenn auch nicht unbedingt in
allen Merkmalen (!) - mit A. planiculmis wesensgleich sei
(cf. ROEMER & SCHULTES 1817), was er aber später (SMITH
1824) widerruft und klarstellt.
Diese Unentschlossenheit (oder Unsicherheit?) von SMITH
mußte sich auf die späteren Autoren, die seine Ansichten über-
nehmen wollten, übertragen. So hat HOOKER 1821 konsequent
die betreffenden schottischen Pflanzen A. planiculmis ge-
nannt; BABINGTON 1867 war sicherlich bemüht, Klarheit in diese
Angelegenheit zu bringen, als er sowohl A. alpina, als auch
A. planiculmis um A. pratensis scharte, vorsichtiger-
weise aber erstere als Y. alpina aufführte und weiter schrieb:
"A. planiculmis ofE.B.S. 2684 [= HOOKER & SOWERBY
1831] appears to belong to this species, differing in its greatly
compressed st. em], strongly keeled sheaths and more branched
panicle''. Zu diesem Schritt haben ihn sicher auch die offenbar nicht
sonderlich geglückten Abbildungen der drei in Frage stehenden
Arten (pratensis, pubescens und planiculmis) bei
SMITH & SOWERBY 1803, 1806, 1810 veranlaßt. - Von den
zitierten Differentialmerkmalen, durch welche sich A. plani-
culmis hinlänglich charakterisieren läßt, hat SMITH 1811 indes
keine Erwähnung gemacht (!); sie mögen vielleicht unter dem Ein-
fluß der Diagnose von SCHRADER in seine Beschreibung (SMITH &
SOWERBY 1810) eingeflossen sein!
In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war sicherlich
die Verwirrung schon so groß, daß den u.E. fundierten Ausführungen
- 571 -
von HOOKER & SOWERBY 1831 keine Aufmerksamkeit geschenkt
worden ist. Sie hielten A. alpina (SMITH) nicht nur für eine "gute"
Art (cf. SMITH 1824!), die in den schottischen Highlands "not
uncommon' sei, sondern betonen auch ihre Eigenständigkeit gegen-
über A. planiculmis, wenn sie ganz entschieden feststellen:
"The true plant of SCHRADER has only hitherto been found, and
that lately, in one spot in Britain, namely, ... in the Isle of Arran,
Scotland",
Diese Ausführungen gehen mit unseren momentanen Vorstellungen
konform, die wir aus dem Studium von Bereich und aus
der Analyse einer lebenden Pflanze aus Schottland "gewonnen
haben.
Zumal auf diese Weise geklärt werden konnte, daß die bereits
eingeführten Namen durchaus allen an sie gestellten Anforderungen
genügen können, bedarf es auch keiner voreiligen taxonomischen
Maßnahmen, sondern eher einer eingehenden Überprüfung der
offensichtlich recht kritischen und wenig bekannten A. praten-
sis auf den Britischen Inseln.
Die Sippen von A. alpina sind z.T. sehr variabel. Wie bei
den vorausgegangenen Formenkreisen sind auch innerhalb dieses
Komplexes bereits mehrere Sippen beschrieben worden; andere
wurden völlig verkannt, sie trugen maßgeblich dazu bei, daß der
gesamte Komplex als äußerst kritisch und unübersichtlich gegolten
hat. Im Ostalpenbereich konnten wir an dem uns vorliegenden
Material mehrere Gruppen unterscheiden, die sich - abgesehen
von Kümmerformen - hinlänglich gut charakterisieren ließen; sie
können im Augenblick zwei Unteraten zugeteilt werden: subsp.
alpina und subsp. pseudoviolacea.
3.4,1. Avenula alpina (SMITH) SAUER & CHMELITSCHEK
subsp. alpina (Abb. 11; 12a, b)
Basionym: Avena alpina SMITH, Transact. Linn. Soc. London,
1055335:(1811).
u Lebendmaterial aus Schottland, Angusshire verdanken wir
Miss Ursula DUNCAN, wofür wir ihr an dieser Stelle herzlich
danken.
- 572 -
Holotypus: Mountains of Clova, Anguesbire, leg. W.G. DON, 1807
(LINN - 134, 10-135.18 no. 93)
Synonyme:
Trisetum alpinum (SMITH) ROEMER & SCHULTES, Syst.
Veget., 2: 663 (1817).
Avena praeusta REICHENBACH, Fl. Germ. excurs., Add.,
52 (1830).
Avena pratensis Y. alpina (SMITH) BABINGTON, Man.
Brit. Bot., 410 (1867).
Avena pratensis var. alpina (SMITH) HOOKER, Stud. Fl.
Brit. Isles, 438 (1870).
Avena alpina yalpina (SMITH) FIORI& PAOLETTI, Fl.
analst7vTItal;:5+120732(1896):
Avena alpina f. praeusta (REICHENBACH) BORNMÜLLER,
Mitt. Thür. Bot. Ver. N.F., 10: 43 (1897), p.pte.
Avenastrum alpinum (SMITH) FRITSCH, Exc. fl. Oesterr.,
53 (1897), p.pte.
Avena alpina subsp. ausserdorferi f. praeusta
(REICHENBACH) HEGI, Dl. Fl. Mittel-Europa, 1: 260 (1907),
p.pte.
Avena pratensis subsp. I. pratensis var. alpina
(FIORI & PAOLETTI) SAINT-YVES, Candollea, 4: 441 (1931),
pP. pte.
Helictotrichon alpinum (SMITH) HENRARD, Blumea, 3:
431 (1940), p.pte.
Avenochloa alpina (SMITH) HOLUB, Acta Mus. Nation.
Prag, 17, B (5):.229 (1961).
) Yon diesem Beleg ist uns eine Photographie vorgelegen, welche
wir der freundlichen Vermittlung von Herrn Dr. E. LAUNERT,
London verdanken; dafür wie auch für andere Hilfeleistungen
sei ihm an dieser Stelle herzlichst gedankt.
- 573 -
Descriptio
Gramen perenne, (30) 40-50 (70) cm altum. -- Culmi
erecti, saepissime basi breviter arcuata, (laxe) caespitosi,
saepissime + glabri, interdum autem supra panicula + asperi;
innovationes extravaginales vel (pseudo-)intravaginales, stolones
(elongatos) perspicue non formantes. -- Foliorum vaginae
(sub)teretes, numquam ancipites, + asperae, ore ligula praeditae;
inferiores juvenile doliote ochraceae vel adulte + fuscae, inter-
nodiis longiores, tunicam stramineam varie coloratam formantes;
superiores culmo attingentes, asperae vel glabrescentes, virides,
internodio multo breviores. Ligula alba, membranacea, lati-
lanceolata, apice acuta et acuminata, integra vel + laciniata, 2,5-
4,0 mm longa. Laminae lineariae, + planae vel + conduplicatae
et interdum + tortulosae, virides, utrinque # asperae; laminae
foliorum summorum circiter 2-5 cm longae et 2-3 (4) mm latae.
-- Inflorescentia elongati-elliptica, + 10-18 cm longa et +
2,5-4 cm lata, indice (longitudo: latitudini) 4-7; spiculis 10-20
munita; axis primarius asper, + strictus,apice versus leviter
arcuatus; ramis secundariis suberectis, oblique patentes vel sub-
accumbentibus, saepissime pauci- vel monospiculatis; pedicelli
+ asperi, apice + incrassati, 10-15 mm, sed etiam usque ad 20 mm
longi. -- Folia innovationum vaginis leviter compressis
vel subteretibus, ore ligula membranacea brevissima, +
integra et 1-2 mm longa praedita. Laminae lineariae, + planae
vel + conduplicatae, apice + indistincte cucullatae et apiculatae,
interdum + tortulosae, (saturate) virides, rarissime + caerulei-
pruinosae, 10-15 (30) cm longae et + 2-3 (4) mm latae, supra
asperae, subtus + asperae vel glabrescentes, marginibus cartil-
laginei-denticulatis; sectione transversa supra unquam cellulis
bulliformibus 8-9 in sulcis 2 ornatae, perpauca nervis 11-13 (15),
nonnullis exceptis trabeculis sclerenchymaticis munitae. --
Spiculae sub anthesi anguste oblongatae, 20-25 (30) mm longae,
virides, non rarius laete purpurei-violaceae, variegatae, floribus
4-6 preditae. Glumae 2 inaequales, coriaceae, ovati-lanceolatae,
trinerviae, late scariosi-marginatae. Lemma infimum
obovatum, ex medio dorsi aristatum, coriaceum, + viride et parte
superiore + late scariosi-marginatum, apice acuminatum et =
denticulatum, supra insertione aristae + longitudinaliter incisum,
nervis 5 munitum, mediano in aristam 'geniculatam transeunte,
nervis lateralibus marginem scariosam (sub)percurrentibus,
distincte infra dentibus terminatibus. -- Antherae 3, +
ochraceae vel + pallide purpureae, + 3-5 (7) mm longae. --
- 574 -
Numerus chromosomatum: 2n = + 120, + 126.
Karyologisch überprüfte Pflanzen
Dieser Formenkreise schließt sich hinsichtlich der Chromo-
somen-Zahlen eng an die anderen, bereits behandelten Sippen an:
2n = Bi20 2,
Höchstwahrscheinlich bezieht sich ein Gutteil der von HEDBERG
1961 publizierten Zahlen (2n = + 126) von Pflanzen aus Schottland
auf diese Sippen (cf. Abschnitt 3.3.).
Eigene Zählungen:
Großbritannien, Schottland: Glen Fee, Clova,
Angus, 2100.feet, '31.7.1972, leg.
Ms. U. DUNCAN (HBM: H-240) 2n=+ 120, +126
Italien, Südtirol: Seiseralpe, 8.1971, leg.
F. EHRENDORFER (HBM: H-333) 2n=+126
Standort und Verbreitung
Subsp. alpina bevorzugt als Standort relativ wärmebegünstigte
Rasengesellschaften (hoch)montaner bis (sub)alpina Lagen, unter
offensichtlicher Bevorzugung karbonatreicher Unterlagen.
Abgesehen von den bisher erst wenigen gesicherten Fundpunkten
in Schottland umfaßt das Areal unserer momentanen Kenntnis ent-
sprechend Teile der Zentralalpen von Nord- und Südtirol und noch
bestimmte Gebiete der Südalpen: Dolomiten und den Monte Baldo;
über die Karnischen und Gailtaler Alpen stehen jene Vorkommen
in den Julischen Alpen (und eventuell noch auf dem Nanos?) mit
dem größeren Arealteil in Verbindung. In den Karnischen Alpen
selbst wurde A. alpina von uns noch nicht nachgewiesen; die
sich darauf beziehenden Angaben von PACHER 1881 könnten u.U.
subsp. alpina betreffen; sie wurden daher in unseren Karten
(Abb. 7 und 9) berücksichtigt. Die Meldung vom Nanos
(Avena praeusta) geht auf REICHENBACH 1830 zurück;
Abb. 11. A. alpina (SM.)S. & CH. subsp. alpina:
a = Habitus einer jungen, vor der Blüte stehenden Pflanze;
b = Ährchen; c = kurz vor der Blüte stehende Pflanze aus
den Julischen Alpen, Habitus; d = Ährchen,
- 375 -
- 576 -
er hat sich auf Material von WELWITSCH bezogen. Ob ein in Wien
(W) aufgefundener Bogen von WELWITSCH zu diesen Pflanzen ge-
hört, läßt sich nicht mehr feststellen. Hinsichtlich des Etiketten-
textes - ''In subalpinis Carnioliae'' - könnte es sich wohl um
Pflanzen aus den Julischen Alpen, wie auch vom Nanos (große
Ähnlichkeit mit der Abbildung bei REICHENBACH 1834!) handeln.
Alle genannten Pflanzen zeichnen sich durch langgestielte und große
(2,3-3,0 cm lange) Ährchen aus (cf. POSPICHAL 1897).
Ein weiterer Beleg mit der Bezeichnung "A. praeusta'"
wurde von FREYER auf dem Nanos gesammelt; er wirdin
Ljubljana (LJM) aufbewahrt (WRABER 1973 in litt.). Dieses
Exsikkat ist uns nicht zugänglich, da es bereits seit längerem
anderweitig ausgeliehen ist (WRABER 1976 in litt.). Solange uns
also nicht eindeutig beschriftete Belege vorliegen, können über
die Sippenzugehörigkeit der Nanos-Pflanzen lediglich Vermutungen
geäußert werden, zumal intensive Nachsuchen des einen von uns
unter dem PlaS$e-Gipfel (cf. POSPICHAL 1897) eher gegen eine
Existenz dieser Pflanze zu sprechen scheinen, da dort lediglich
A. pubescens und Danthonia alpina gefunden wurden.
Zumal an dieser Stelle in den letzten Jahrzehnten umfänglichere
Baumaßnahmen getroffen worden sind, kann allerdings ein dadurch
verursachtes Verschwinden dieser Pflanzen nicht völlig ausge-
schlossen werden.
Wieweit das Areal von subsp. alpina noch über Südtirol
hinaus etwa nach Westen ausgreift, läßt sich zur Stunde nicht
eindeutig entscheiden. Wenn wir gelegentlichen Befunden, die
wir im Anschluß an Herbarstudien erhalten haben, vertrauen
dürfen, scheint es nicht ausgeschlossen zu sein, daß (zumindest
habituell) ähnliche Sippen insbesondere in den westlichen Süd-
alpen zu erwarten sind.
Gesehene Belege
Schottland, Highlands: 1884, WATSON (IB); - Angus, Clova, Glenn
Fee, 1972, DUNCAN (Sa); - Torfar, 1889, LINTON (GZU); - Ben
Lawers, 1879 (GZU); - Benin Lavigh [?] Perthshire, 2000’, 1889,
MARSHALL (W).
Österreich, Nordtirol, Tuxer Alpen: zwischen Igls und Patsch, -,
SARNTHEIN (IF); -- Samnaun-Gruppe: Ladis-Schönjöchl, 1967,
EHRENDORFER (Sa); Überwasser, 1967, EHRENDORFER (Sa);
unter Serfaus, 1350 m, 1926, HANDEL-MAZZETTI (W); --
- 577 -
Ötztaler Alpen: Ötztal inter Umhausen et Soelten, 1823, ZUCCA-
RINI (M); - zwischen Au u. Längenfeld, 1906, - (IF); - Gschnitz-
tal: Trins, 1881, SARNTHEN (IF); - von Steinach nach Trins,
ca. 1150 m, 1953, SCHAEFTLEIN (GZU), -- Osttirol, Lienzer
Dolomiten: zw. Kartisch u. St. Owald, 1937, NEUMAYER (W). --
Kärtnen, Gailtaler Alpen: Mussen bei Kötschach, 1926, VIER-
HAPPER (WU); --Literatur- Angaben: (PACHER 1881): Achernach
in Plöcken; - Wolaja; - Valentin.
Italien, Südtirol, Zillertaler Alpen: Riedberg prope Gossensass, -,
BÄR & HELLWEGER (W); [19]08, HELM (IF); 1898, MURR (IF); -
Riedberg bei Sterzing, 1960, HELLWEGER & STADELMANN (W); -
Elzbaum unter Schloß Reifenstein, 1975, KIEM (Sa); -- Südtiroler
Hochland, Pfannhorn Gruppe: St. Leonhard b. Brixen, 1975, KIEM
(Sa); - Peitler, 1906, HEIMERL (IF); - Furkel gegen St. Virgil
in Enneberg, 1500-1700 m, 1902, HANDEL-MAZZETTI (WU); --
Sarntaler Alpen: Kammerwiesen bei Vahrn, 1905, HEIMERL (IF); --
Schaliers-Steinwand, Vahrn, 1905, HEIMERL (IF); - Schloß
Gerstein/Tinneschlucht, 1973, KIEM (Sa); - Ritten, Bozen, -,
HAUSMANN (IB, M); [19] 09, SCHNEIDER (W); - Ritten nächst
Oberinn, 1913, VETTER (W); -- Bozen, -, HAUSMANN (W); --
Ampezzaner Dolomiten: Pustertal, -,- (IF); - bei Innichen, 1200
m, 1975, KIEM (Sa); - bei Bad (Alt) -prax ? ‚ -, HAUSMANN (W); -
Toblachersee, 1905, VIERHAPPER (WU); - Innerfeld-Tal bei
Sexten, 1904, VIERHAPPER (WU); - Drei Zinnen, 1909, SCHNEIDER
(W); - Schluderbach, [1] 870, HACKEL (W); - Höllensteintal unter-
halb der Geier Wände, ca. 1450 m, 1973, KIEM (Sa); 1700 m,
1973, KIEM (Sa); -- Südwestliche Dolomiten: Fuß der Geißler
Spitzen, 1907, VETTER (W); - am Wetterkreuz bei Lajen, 1971,
LIPPERT (M); - Grödnerbach geg. Colfusgo, 1907, JANCHEN (W); -
nächst dem Grödner Joch, 1907, VETTER (W); - Puflatsch nächst
Kastelruth, 1927, VETTER (W); - Ratzes, am Schlernweg, 1904,
RONNIGER (W); - Salten, 1972, KIEM (Sa); - Penia/Fassa, -, -
(IF); - Fedaja 1910, BEER (IB); - Karersee, -, - (IB); -- Monte
Baldo: -, PRECHT (BB); - Valfredda, 1880; GOIRAN (W).
Jugoslawien, Slowenien, Julische Alpen: Tolstec (Tosc), 2000 m,
-, PAULIN (GZU, WU); - belo polje in der Wochein, -, PITTONI
(W); - Wochein, -, KASTERN (W); -- genaue Herkunft unbekannt
[Nanos ? ?]: In subalpinis Carnioliae, - WELWITSCH (W).
9) Wohl eine veralterte (oder falsche) Schreibweise von Prags:
Freytag-Berndt, Touristen-Wanderkarte, Blatt 17.
- 578 -
3.4.2. Avenula alpina (SMITH) SAUER & CHMELITSCHEK
subsp. pseudoviolacea (KERNER ex DALLA TORRE)
SAUER & CHMELITSCHEK, comb. nova (Abb. 12, c-d)
Basionym: Avena pseudoviolacea KERNER ex DALLA
TORRE, Anl. wiss. Beob. Alpenreisen, 2: 288 (1882).
Lectotypus: Tirol, Alpenwiesen auf dem Blaser bei Trins im
Gschnitzthale, bei 6000’, 8. [18]71, leg. KERNER
(WU).
Synonyme
Avena alpina B. pseudoviolacea (KERNER ex DALLA
TORRE) ASCHERSON & GRAEBNER, Syn. Mitteleurop. Fl., 2/1:
261 (1899).
Avena alpina f. praeusta (REICHENBACH) BORNMÜLLER,
Mitt. Thür. Bot. Ver. N.F., 10: 43 (1897), p.pte.
Avenastrum pseudoviolaceum (KERNER ex DALLA TORRE)
PRITSCH, Exec, Il. Oesterr., vs Todr"
Avena alpina subsp. pseudoviolacea (KERNER ex DALLA
TORRE) HEGI, Il. Fl. Mittel-Europa, 1: 259 (1907).
Avena b) pseudoviolacea (KERNER ex DALLA TORRE)
KOCH, Syn. deutsch. & schweizer Fl., 7: 2738 (1907).
Avena alpina subsp. ausserdorferi f. praeusta
(REICHENBACH) HEGI, Nl. Fl. Mittel-Europa, 1: 260 (1907), p.pte.
Subsp. pseudoviolacea ist in der gegenwärtigen Umgrenzung
die zierlichste aller von uns untersuchten Sippen; sie ist in allen
Organen kleiner als die übrigen, sie steigt am höchsten auf - in
die alpine Stufe; ihre oberen Halm-Abschnitte und die wenigen
Ährchen der kurzen (+ "traubenförmigen'') Rispen sind meist
intensiv gefärbt. Überdies ist sie bereits durch kurze, an der
Abb. 12. A. alpina (SM.)S. & CH. subsp. alpina: a= Habitus
einer blühenden Pflanze aus Südtirol; b = Ährchen; --
subsp. pseudoviolacea (KERN. exDT.)S. & CH.:
c = Habitus einer blühenden Pflanze; d = Ährchen.
- 579 -
- 580 -
Basis nicht selten + verdickte Scheiden (Abb. 2) 10) und durch
häufig dichten Horstwuchs von den übrigen Arten deutlich geschieden.
Wie aus dem Merkmals-Polygon (Abb. 13) hervorgeht, steht
subsp. pseudoviolacea zwischen subsp. alpina und A.
pratensis. Subsp. pseudoviolacea hat mit beiden je
sieben Merkmale gemeinsam (s. Tabelle 2); da ihre Innovations-
sprosse nach unserer gegenwärtigen Kenntnis vorwiegend extra-
vaginal und nur in einem viel geringeren Ausmaß gelegentlich auch
intravaginal entstehen dürften, scheint es uns angebracht, diese
Pflanzen wenigstens vorläufig in den Formenkreis von A. alpina
aufzunehmen (cf. ASCHERSON & GRAEBNER 1899, DALLA TORRE
& SARNTHEIN 1906, HEGI 1907, 1936, u.a.). Dafür scheint weiters
zu sprechen, daß subsp. pseudoviolacea u.U. sogar zur
Bildung kurzer Stolonen neigt - Tabelle 2: (+) -, ihre Ährchen eine
relativ hohe Zahl an Blüten enthält und daß sie vom Areal her eine
nähere Bindung an subsp. alpina alsan die anderen Sippen zeigt.
Die zuletzt vorgebrachten Gründe haben uns auch dazu bewogen,
subsp. pseudoviolacea vorderhand in den Formenkreis von
A. alpina aufzunehmen; damit stehen wir keinesfalls im Gegen-
satz zu KERNER ex DALLA TORRE 1882 und FRITSCH 1897, 1909,
1922, die ihr Artrang zugebilligt haben. Damals war es bekanntlich
allgemein üblich, derartig abweichende Sippen als '"'Kleinarten'
zu behandeln,
Descriptio
Praeter descriptionem speciei haec subspecies insuper est
designata caulibus tenuioribus et brevioribus, (25) 30-40 (50)
em longis, apice saepissime arcuatis et sicut panicula + intense
violacei-coloratis, basi non rarius subbulbiforme, dense
caespitosis. -- Vaginis foliorum caulinorum basalium breviori-
bus, 2-3 cm longis, + cylindricis nec non rarius + secedentibus. --
Ligulis foliorum caulinorum summorum brevioribus, ca. (1,5) -
3 (4) mm longis. -- Laminis foliorum innovationum 5-18 (25) cm
en Standorte von subsp. alpina gemäht oder beweidet
werden, können dadurch auchdiese Pflanzen auffallend kurzschei-
dig werden. Beim Bestimmen ist diesem Umstand unbedingt
Rechnung zu tragen, indem festgestellt wird, ob die betreffenden
Pflanzen nicht etwa Kennzeichen der Mahd oder des Verbisses
zeigen: oben + gerade abgestutzte Tuniken ohne Spreiten-Reste.
Be en ©
- 581 -
longis et (1) 2 (3) mm latis, + asperis vel glabrescentibus, nervis
9-13 munitis. -- Inflorescentia graciliore, ca. 5-9 cm longa
et + 1,5-2,5 cm lata, indice (longitudo: latitudini) 3-4 (5), spiculis
5-8 (10) saepissime intense obscure violacei- vel fusci-purpurei-
coloratis praedita. -- Spiculis 1,3-1,6 (2,0) cm longis, flori-
bus 4-5 munitis. -- Necnon area geographica minorem partem
speciei in Alpibus centralibus Tiroliae septentrionalis et in
Alpibus australibus, "Dolomiti" dictis, sitam occupante,
Standort und Verbreitung
Subsp. pseudoviolacea besiedelt subalpine und alpine
Rasenformationen, von wo aus sie wohl auch auf Gesteinsfluren
gelangt; sie steigt dort über 2000 m auf.
Nach unserer gegenwärtigen Kenntnis der Verbreitung (Abb. 9)
ist subsp. pseudoviolacea nur von wenigen Stellen in Nord-
Tirol und zum größeren Teil aus Südtirol bekannt; es erscheint
uns verfrüht, sie deswegen schon als einen Endemiten zu
charakterisieren, zumal doch weite Gebiete der Südalpen noch
nicht planmäßig auf ihr Vorkommen hin überprüft worden sind.
Ihre Präsenz sowohl in der Karwendel- und in der Samnaun-
Gruppe, sowie in den Ötztaler Alpen, als auch in den Sarntaler
Alpen, den Lienzer Dolomiten und in den Dolomiten läßt durchaus
eine weitere Verbreitung erwarten. Wir nehmen daher an, daß
subsp. pseudoviolacea in Südtirol selbst noch an mehreren
Stellen existiert und möglicherweise nicht bloß das Areal von
subsp. alpina nach Süden hin säumt.
In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß subsp.
pseudoviolacea in mehreren der zehn näher untersuchten
Merkmale (Tabelle 2 und Abb. 13) durchaus zu tiefergreifenden
Veränderungen befähigt ist; es ist daher nicht ausgeschlossen,
daß subsp. pseudoviolacea möglicherweise nach dem Studium
eines noch umfangreicheren Materials als ein weiterer, eigener
Formenkreis gedeutet werden kann.
Gesehene Belege
Österreich, Nordtirol, Karwendel Gruppe: Solstein, '"Zierler
Mähder'', 1886, EVERS (GZU); -- Samnaun Gruppe: Landeck,
[ ı]sss, VICTOR (WU); -- Ötztaler Alpen: Zikenhof bei Mieders,
[1]869, KERNER (WU); - Blaser bei Trins im Gschnitztal,
[18] 71, KERNER (WU - Lectotypus); [1]873, KERNER (WU);
- 582 -
[18] 73, STEIN (WU); 1972, SAUER (Sa); - Wipptal von Steinach
nach Trins, 1953, SCHAEFTLEN (GZU); - Gschnitztal, -
SARNTHEN (IF).
Italien, Südtirol, Lienzer Dolomiten: Helm b. Sexten, 1912,
BEER (IB); -- Dolomiten: Höhlensteintal, Geierwämde gegenüber
Höhlenstein, 1973, KIEM (Sa); - Grödner Joch, 1907, VETTER
(W); - unter dem Plattkofel, 2050-2200 m. KIEM (Sa); - Sellajoch,
ca. 2200 m, 1904, HANDEL-MAZZETTI (WU); - Rodella, ad
2000 m, [1]884, HACKEL (GZU); - Durontal, [19]10, - (IF); -
in alpibus Rosengarten, 1903, BORNMÜLLER (W); - Fedaja
(gegen Bindelweg), -,- (IF); 1910, BEER (IB, IF).
4. Neukombinationen weiterer Taxa aus dem näheren Verwandt-
schaftskreis von A. planiculmis, pratensis,
adsurgens und alpina
Avenula blavii (ASCHERSON & JANKA) SAUER & CHMELI-
TSCHEK, comb. nova
Basionym: Avena blavii ASCHERSON & JANKA, Termesz.
Füzetek, 1: 99 (1877).
Avenula compressa (HEUFFEL) SAUER & CHMELITSCHEK,
comb, nova
Basionym: Avena compressa HEUFFEL, Flora (Regens-
burg), 18: 244 (1835).
Avenula dahurica (KOMAROV) SAUER & CHMELITSCHEK,
comb,. nova
Basionym: Avena planiculmis subsp. dahurica KOMAROV,
Fl. penins. Kamitschatka, 1: 159 (1927).
Avenula schelliana (HACKEL apud KORSHINSKY) SAUER &
CHMELITSCHEK, comb. nova
Basionym: Avena schelliana HACKEL apud KORSHINSKY,
Acta Horti Petropol., 12: 419 (1892).
- 583 -
5. Bestimmungsschlüssel der im Gebiet häufigeren Avenula-
Arten
l Scheiden und Spreiten der unteren Halmblätter zumeist +
dicht und weich behaart (die bis zur alpinen Stufe aufsteigenden
Pflanzen neigen jedoch mehr und mehr zum Verkahlen); Halm
meist stielrund; Rispe mit vielen, relativ kleinen 1, 0-1,5 cm
langen, + aufrechten bis hängenden Ährchen; Callushaare lang
2-3:mm). © 0... Aemubescens’(HUDS.) DUMORT.
l+ Scheiden und Spreiten der Halmblätter nicht weich behaart,
glatt oder + rauh; Halm Fr zusammengedrückt bis deutlich zwei-
schneidig oder + stielrund; Rispe anders gestaltet, Ährchen
immer + aufrecht; Callushaare kürzer (+ 1,5 mm lang).
2 Halme höchstens 20-30 cm, im oberen Teil + weich und
biegsam, meist nicht starr aufrecht, an der - Spitze nicht
selten + überhängend; Rispe kurz, häufig an der Spitze +
überhängend, 5-10 cm lang und 1,5-2 cm breit; Ährchen
häufig einheitlich dunkel gefärbt, 10-15 mm lang; Pflanzen
ausschließlich subalpiner und alpiner Rasenformationen.
3 Ährchen + 10 mm lang, + intensiv braun bis purpur-
(violett-) braun überlaufen; freies Ende der Granne
(Subula) + 6 mm lang; Halm- und Innovationsblätter meist
2.5-3 mmbreit +. A. versieol,or (VILL.) LAINZ
3+ Ährchen + 15-20 mm lang, + intensiv violett überlaufen;
freies Ende der Granne (Subula) meist mehr als 10 mm
lang; Halm- und Innovationsblätter schmal, meist nur
l-2mmbreit .....A..alpina: (SM.)S. & CH.
subsp. pseudoviolacea (KERN. exDT.)S. & CH.
2+ Halme länger als 20 cm (ausgenommen gewisse alpine Sippen
von A. alpina) meist steif aufrecht; Rispe (mit Ausnahme
gewisser alpiner Sippen von A, alpina) 10-15 cm lang
und 2-5 cm breit; Ährchen größer (15-30 mm lang), grün,
bisweilen + purpur oder violett gescheckt, jedenfalls nicht
einheitlich braun gefärbt; Pflanzen der collinen Stufe bzw.
in Tallagen, von da aber auch in montane und gelegentlich
bis in die subalpine Stufe aufsteigend,
- 584 -
4 Einzelpflanzen oder mehrere Pflanzen zu Trupps ver-
einigt, zumeist mit kurzen oder längeren unterirdischen
Ausläufern; Halmblattligulae meist über 4/4,5 mm lang;
Deckspelzen (d]) + gedrungen oval, mäßig zugespitzt,
Seitennerven zumeist deutlich im Hautrand endend (wenn
länger, siehe subsp. ausserdorferi).
b)
5+
Pflanzen sattgrün, niemals blaubereift; Innovations-
blätter sehr breit (8-15 mm), mit 25-32 Nerven; Aus-
läufer gedrungen, + 5-10 cm lang; Scheiden der jungen
Halmblätter oft durch ca. 0,5 mm lange, abwärts-
gerichtet "'stachelförmige Haare" überaus rauh; Halm-
blattligula 6-8 (10) mm lang . ER 2:
A. planiculmis _(SCHRAD. ) 3. &EH.
Pflanzen (meer)grün oder + stark blaubereift; Inno-
vationsblätter schmäler, 2-9 mm breit, mit 13-21
Nerven; Ausläufer dünn, bisweilen stark verlängert,
3-30 cm lang; Scheiden der Halmblätter + kahl bis +
(mäßig) rauh (hervorgerufen durch weniger als 0, 3 mm
messende Zähnchen); Halmblattligula (3) 4-6 (7) mm
lang.
6 Stets mit 10-30 cm langen Stolonen; meergrün und
häufig + intensiv blaubereift; Innovationsblätter
(abgesehen von Kümmerformen) (3) 4-9 mm breit,
meist mit 17-21 Nerven; Seitennerven der Deck-
spelze kurz, im Hautrand endend; Pflanzen xero-
thermer bis mäßig feuchter Standorte tieferer
Lagen, gelegentlich bis in die subalpine Stufe auf-
BERÄgEend .......,4e 5 nme re De Pe
A. adsurgens (SCHUR ex SIMONK.)S. & CH.
subsp. adsurgens
6+ Ausläufer vorhanden, meist kürzer (+ 5-10 cm lang);
grün bis meergrün, in der Natur nicht oder nur
äußerst schwach blaubereift; Innovationsblätter
schmäler, 2-3 mm breit, mit 13-17 Nerven; Seiten-
nerven der Deckspelze erreichen häufig (oft nur
angedeutet) + die Zähnchen des Hautrandes; Pflanzen
der zentralalpinen Lärchenstufe re:
A. adsurgens (SCHUR ex SIMONK.)S.& CH.
subsp. ausserdorferi (ASCHERS. & GRAEB.)
3. & CH,
- 585 -
4+ Dichte Horste oder zu mehreren in + dichten Trupps;
meist ohne deutliche Ausläufer; Halmblattligula meist
unter 4/4,5 mm lang; Deckspelzen (d,) + schmal-oval
und + scharf zugespitzt, Seitennerven erreichen die
Zähnchen des Hautrandes oder enden knapp darunter.
7 Innovationssprosse vorwiegend extravaginal.
8 Halme kräftig und + starr aufrecht, 40-70 cm hoch;
Rispen + länglich-eiförmig, zwischen 10 und 18 cm
lang und meist + 2,5-4 cm breit, mit 10-20 4-7-
blütigen Ährchen, diese häufig + grün oder nur
mäßig violett überlaufen; Innovationsblätter 2-3 (4)
mm breit, mit (11) 13-15 Nerven. h
A. alpina (SM.)S. & CH. subsp. ee
8+ Halme dünn und an der Spitze + überhängend, (20)
30-40 (50) cm hoch; Rispe 5-9 cm lang und 1,5-
2,5 cm breit, mit nur wenigen (5-8) 4-5-blütigen
Ährchen, diese sind zumeist intensiv violett ge-
färbt; Innovationsblätter + (1) 1,5-2 mm breit, mit
meist 9-13 Nerven . .. - -
A. alpina (SM.)S. & CH. a no...
violacea (KERN. exDT.)S. & CH.
7+ Innovationssprosse zumeist intravaginal. er
A.pratensis (L.) DUMORT.
6. Diskussion ’
Eine Grobgliederung der von uns näher berücksichtigten Formen-
kreise läßt sich bereits mit Hilfe vegetativer Merkmale durch-
führen: A. planiculmis s.l. und A. adsurgens s.l. be-
sitzen stets extravaginale Erneuerungssprosse, meist über 4 mm
breite Blätter und deutlich gestreckte Ausläufer. - Eine bevor-
zugte Bildung intravaginaler Innovationssprosse (mit schmäleren
Blättern) und eine damit einhergehende Unterdrückung von Stolonen
begünstigen die dichte, horstige Wuchsweise von A. pratensis
s.l. - Vorwiegend extravaginale Innovationssprosse, doch zumeist
ohne auffällige Läuferbildung kennzeichnen den in unterschiedlich
dichten Trupps (oder Horsten) wachsenden A. alpina -Komplex
(Abschnitt 2. und Abb. 1-2). Hinsichtlich der eben genannten Merk-
male könnte der Eindruck entstehen, daß A. alpina eine ge-
- 586 -
wisse "intermediäre' Stellung zwischen den beiden eingangs er-
wähnten Formenkreis-Gruppen einnimmt.
Über die weitere Verteilung der insgesamt zehn näher ana-
lysierten Merkmale auf die festgestellten Sippen gibt Tabelle 2
und das Merkmals-Polygon (Abb. 13) näheren Aufschluß: Die ge-
drungenere Deckspelze mit relativ kurzen Seitennerven (Abb, 6),
die Länge der Halmblattligula (Abb. 5) sprechen weiters für eine
engere Zusammengehörigkeit der beiden erstgenannten Sippen-
gruppen (planiculmis - adsurgens), aufgrund der satt-
grünen Farbe und der relativ kurzen und dicken Innovationssprosse/
Ausläufer mit strohfarbenen Scheiden (Tuniken) (Abb. 1), sowie
der umfänglicheren Blütenstände mit einer hohen Zahl vielblütiger
Ährchen (Tafel 1) hebt sich A. planiculmis von der meer-
grünen, nicht selten sogar blaubereiften A. adsurgens s.l.
ab, die auch im Durchschnitt kürzere Blatthäutchen und in
typischen Fällen weniger umfängliche Infloreszenzen aufweist
(Abb. 8).
A. pratensis s.l. und A. alpina s.l. besitzen dem-
gegenüber meist noch kürzere Ligulae als A. adsurgens,
spitze Deckspelzen mit langen Seitennerven und ebenfalls + meer-
grüne Färbung, welche ähnlich wie bei A. adsurgens je nach-
dem durch eine + erkennbare Blaubereifung verändert werden kann.
Der Formenkreis von A. pratensis s.]. (Abb. 2 und
Tafel 2) läßt sich weiter durch strengen Horstwuchs, die oft auf-
fallend kurzen Ligulae, die meist schmalen Blätter und durch die
verhältnismäßig kleinen Ährchen (Abschnitt 3.3.) von A. alpina
subsp. alpina (Abb. 2 und 11, 12 a-b; Abschnitt 3.4.1.) unter-
scheiden. Von letzterer ist subsp. pseudoviolacea (Abb. 12,
c-d; Abschnitt 3.4.2.) eindeutig aufgrund ihres kurzen, + über-
hängenden Halmes, der kleinen dunkel gefärbten Infloreszenz,
sowie durch die kurzen, oft an der Basis E: verdickten und nicht
selten auffasernden Scheiden (Abb. 2) hinreichend gut geschieden.
Sie ist generall in allen Teilen zierlicher als subsp. alpina.
Diese Kriterien, wie auch die sehr ähnlichen Standortsansprüche
könnten Verwechslungen mit A. versicolor nicht ausschließen;
über ihre Trennung s. Abschnitt 5., Punkt 2.
- 587 -
Der A. adsurgens-Komplex zerfällt in eine Anzahl nur
recht mangelhaft voneinander geschiedener Sippen, deren Er-
kennen überdies durch eine ausgesprochen starke Veränderlich-
keit erschwert wird (Abschnitt 3.2.1.; Abb. 8). Von ihnen ist subsp.
ausserdorferi noch am besten definiert (Abschnitt 3.2,.2.;
Abb. 10); sie treibt schlanke, extravaginale Erneuerungssprosse,
die zu kurzen Ausläufern auswachsen (Abb. 1). Bezüglich ihrer
Grundblätter, Ligulae und Deckspelzen (Abb. 3, 5, 6) nähert sie
sich allerdings mehr A. alpina; Ausläufer, starr aufrechte
Halme und der Habitus, vor allem die hohe Zahl gemeinsamer
Merkmale, nämlich acht (Abb. 13 und Tabelle 2) zeigen aber
deutlich ihre nähere Verwandtschaft zu subsp. adsurgens auf.
Weitere aufschlußreiche Details offenbaren die ökologischen
Ansprüche an den Standort, die Vertikal- Verteilung und die damit
wohl eng zusammenhängende Arealgestaltung, welch letztere aber
erst für einige Sippen in sehr grober Näherung bekannt ist.
Für die tieferen und untersten (?) Etagenist A. pratensis
s.1. kennzeichnend; sie bevorzugt offensichtlich basen-/Karbonat-
reiche Trockenrasen über + lockerer und wohl auch durchlässiger
Unterlage der planaren (?) bis collinen Stufe (cf. ZIELONKOWSKI
1973; Tabelle 1); aufgrund ihrer weiten Verbreitung (Abb. 7,C)
von West- bis Osteuropa wird sie sowohl speziell ozeanisch, als
auch kontinental adaptierte Sippen umfassen. A. pratensis
erreicht unser Gebiet entgegen älteren Ansichten nur am Nord-
und Ostrand der Alpen, ohne jedoch generell tiefer ins Gebirge
einzudringen (cf. Abb, 9).
Meldungen aus den inneralpinen Trockengebieten der Ostalpen
(BRAUN-BLANQUET 1961) beruhen sicherlich auf Verwechslung
mit A. adsurgens ,„ welche wohl ebenfalls bereits mit mehreren
Sippen von Siebenbürgen her über Nord- und Westungarn bzw. die
Tschechoslowakei bis in den Lungau vorkommt (cf. Abb. 7).
Gewisse Sippen unmittelbar nördlich und östlich der Karpaten
besitzen zwar recht ähnlichen Habitus (cf. SAGORSKI & SCHNEIDER
1891, GRECESCU 1898, ZAPALOWICZ 1906, ROSCHEWIZ 1934,
KOCZWARA 1926, MORARIU & BELDIE 1972 etc.). Über ihre
Zugehörigkeit zu diesem oder gar einem anderen Formenkreis
lassen sich aber im Augenblick noch keine konkreten Angaben
machen. Entsprechendes gilt für die weitab liegenden Pflanzen
aus dem Piemont, die HOLUB 1961, 1972 in näheren Zusammen-
hang mit + entsprechenden Pflanzen auf dem Balkan bringt (vgl.
SAINT-YVES 1931 und Abschnitt 3.2.1.). Bestimmte Unterschiede
- 588 -
Tabelle 2. Verteilung gemeinsamer Merkmale innerhalb der behandelten
Avenula-Sippen.
Der größere Sippen-Umfang gewisser Arten und Unterarten
(Abschnitt 3.) macht eine alternative Behandlung bestimmter
Merkmale notwendig; sie wurden - wenn am Kopf nichts ver-
merkt worden ist, durch Einklammern der entsprechenden
Kreuze - (+) - kenntlich gemacht.
Innovationssprosse: extra-/intravaginal
Breite d. Innovations-Blätter/Nerven
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Sippen-Paare E 8 ®
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R ER: IE SR Q.
N [er a Er Bu @
= ws aa Ba]
< kıugng« [e
0 planiculmis-pratensis
1 planiculmis-ssp. pseudoviolacea +
planiculmis-ssp. alpina +
ssp. adsurgens-ssp. pseudoviolacea + +
ssp. adsurgens-pratensis ur +
3 planiculmis-ssp. ausserdorferi a:
ssp. ausserdorferi-pratensis a
5 ssp. adsurgens-ssp. alpina + + ut
ssp. ausserdorferi-ssp. pseudoviolacea + + + +,.(#)
6 ssp. alpina-pratensis ur 2 3
7 planiculmis-ssp. adsurgens 1. nalen a nn =
ssp. ausserdorferi-ssp. alpina FIIFNF ME IE
ssp. alpina-ssp. pseudoviolacea aa + > na 9er > cast
8ssp. pseudoviolacea-pratensis Ya) +
8 ssp. adsurgens-ssp. ausserdorferi + NETT ee DE ee}:
Deckspelzen (dı)
Höhenstufen- Verteilung
{er}
&
Be
ad:
rs n
er
PA RB
u
Tabelle 2
rungen s.
rläute
E
chnitt 6.
Abb. 13. Merkmals-Polygon; weitere
und Abschni
- 590 -
in der Ausgestaltung der Blätter, Ligulae, Rispen, in der Wuchs-
form, Färbung etc. lassen allerdings auch auf einen eigenen Ent-
wicklungsgang schließen. Zumal diese Unterschiede wiederum nur
graduell und noch kaum untersucht worden sind, ist ein provi-
sorischer Anschluß dieser Sippen an A. adsurgens s.l. ver-
tretbar (Abb. 7, A). Möglicherweise zeigen die südalpinen und
südosteuropäischen Pflanzen von A. adsurgens s.lat. im
großen und ganzen eine ähnliche Verbreitungstendenz, wie sie
jüngst für Pulmonaria angustifolia s.l. entdeckt worden
ist (cf. SAUER 1975).
Subsp. adsurgens ist in unserer Umgrenzung eine ausge-
sprochen (sub)kontinentale Sippe mit zentraleuropäisch-ostalpiner,
pannonisch(-sarmatischer?) Verbreitung. Sie ist offensichtlich
bodenvag; im Gebiet siedelt sie häufig an extrem trockenen Hängen
in der (oberen) collinen bis unteren montanen Stufe, vorwiegend
in Südlage (Abschnitt 3.2.1.). In Siebenbürgen kommt sie wohl
nicht selten in Weinbaugebieten oder an ökologisch ähnlichen Stand-
orten vor; sie wächst weiters nicht nur über Alluvionen (Alpenost-
rand), sondern siedelt im Westen bevorzugt in den + offenen For-
mationen um/in lichten Kiefernwäldern der bekannten ostalpinen
Serpentinstöcke oder über Kristallin. Die Besonderheit dieser
Standorte haben wahrscheinlich auch das Überleben der sonst
relativ konkurrenzschwachen Pflanzen auf die Dauer ermöglicht.
Die Böden größerer Becken, wie etwa des Alfölds, dürfte subsp.
adsurgens "meiden". Sie wird in den Zentralalpen (Schladminger,
Radstädter und Hohe (?) Tauern, in den südlichen Zillertaler
Alpen) von der nahe verwandten und auf die zentralalpine Lärchen-
Fichtenzone beschränkte subsp. ausserdorferi abgelöst, die
bisher wohl aufgrund wenig bezeichnender Beschreibungen ver-
kannt worden ist (Abschnitt 3.2.2.).
Am höchsten steigt von unseren Sippen wahrscheinlich subsp.
pseudoviolacea, die ausschließlich auf (sub)alpinen Matten
angetroffen wird. Sie besitzt einen ihr eigenen Habitus (Abb. 12,
c-d) und steht sonst auch gewissermaßen zwischen subsp. alpina
und A. pratensis (Abb. 13); ihre (vorläufige) Zuordnung zu
A..alpina s.l. läßt sich hinsichtlich der oben erwähnten Merk-
male (Abschnitt 3.4.2.), vor allem aber aufgrund der engen Ver-
flechtung der Gebiete beider Sippen (Abb. 7, A; Abb. 9) ohne
weiteres vertreten. Über ihren endgültigen Status kann allerdings
erst entschieden werden, wenn wir auch die noch wenig behandelten
Hafersippen östlich und westlich der Dolomiten, insbesondere aber
A. pratensis besser kennen.
- 591 -
Subsp. alpina hat mit A. planiculmis s.l. nicht nur
die Vertikalverbreitung in entsprechenden hochmontanen/ sub-
alpinen Lagen gemeinsam, sondern auch eine noch schwer ver-
ständliche Disjunktion: Alpen bzw. Sudeten/Karpaten - Schottland
(Abb. 7, A und B). Ihren ökologischen Ansprüchen gemäß
existier(t)en in Schottland planiculmis -ähnliche Pflanzen auf
einer Insel an der Westküste; subsp. alpina bevorzugt die High-
lands bzw. die Gebiete im östlichen Teil Schottlands (Abb. 7, B).
Während die Disjunktion für A. planiculmis endgültig zu sein
scheint, bestehen vorderhand gewisse Vermutungen, daß A.
alpina möglicherweise da und dort noch zwischen Schottland und
den Alpen gefunden werden könnte. In der dargestellten Verbreitung
besitzt unsere Pflanze gewisse Analoga wohl in den europäischen
Sippen von Oxytropis campestris (MEUSEL, JÄGER &
WEINERT 1965) und in Myosotis alpestris (GRAU 1964).
Selbstverständlich verlangen die zuletzt vorgetragenen Befunde
und Beziehungen nach einer plausiblen Erklärung. Zum gegen-
wärtigen Zeitpunkt lassen sich bestenfalls Andeutungen geben,
denen allerdings unter Zugrundelegen der bisher erhaltenen Daten
als Arbeitshypothese einige Berechtigung zukommen dürfte.
GAYER 1932 erklärte alle von uns unter A. alpina s.l. und
A. adsurgens s.l. zusammengefaßten Sippen als Hybride
zwischen A. planiculmis und A. pratensis; dies forder-
ten zuletzt im wesentlichen auch HOLUB 1972 und GERVAIS 1973 b.
Alle in Frage stehenden Pflanzen enthalten hohe Chromosomen-
zahlen (2n = 18x = + 126), die gelegentlich nach unten, wie auch
nach oben hin abweichen können, und die auf manigfaltige infra-
spezifische Hybridisierung zwischen Populationen bzw. Einzel-
pflanzen mit anderem Ploidiegrad (12x, 14x, 16x) zurückgeführt
werden (GERVAIS 1973 b).
Wenn man die Ergebnisse der historischen Botanik, insbesondere
jene der Vegetationsentwicklung seit dem Tertiär in unsere Be-
trachtungen mit einbezieht (z.B. FRENZEL 1968), so steigen ge-
wisse Bedenken gegen die erwähnte, wohl sehr schematisch
wirkende Hybridisierungs-Hypothese, vor allem aber gegen ihre
sicherlich zu einfache Grundvorstellung auf. Diese Bedenken
drängen sich auch deshalb auf, weil unseres Wissens im Hinblick
auf die behandelten Formenkreise noch nie ein Versuch unter-
nommen worden ist, die Voraussetzungen für derartige Postulate
genauer zu analysieren. Höchstwahrscheinlich kommt dabei den
Eiszeiten als Selektions- und Gestaltungsfaktor eine nicht unbe-
- 592 -
deutende Rolle zu.
Neben allgemeineren morphologischen Kriterien (GAYER 1932)
führt HOLUB 1961/1962 als Hauptargument für eine hybridogene
Entstehung von'A. alpina' (= A. alpina und A. adsur-
gens!) die intermediäre Blattbreite, welche zwischen jener von
A. planiculmis und A. pratensis liegen soll, ins Treffen
(cf. ähnliche Vorstellungen bei VIERHAPPER 1902!). GERVAIS
1973 hat diesen Gedanken aufgegriffen und im Anschluß an
Kreuzungsexperimente für unsere montan-(sub)alpinen Sippen
ebenfalls nicht nur Hybridisation als erwiesen erachtet, sondern
daraus auch taxonomische Maßnahmen abgeleitet (Abschnitt 3.4.1.).
Anhand der verfügbaren Daten läßt sich natürlich noch nicht
eindeutig entscheiden, ob unsere Arten ihre Existenz aussschließ-
lich dem Pleistozän verdanken. - Ihr hoher Ploidiegrad spricht vor-
erst wohl nicht gegen eine Annahme, die den Beginn der recenten
Sippen noch in die Tertiärzeit verlegt. Die damals recht weit-
läufigen und verhältnismäßig einheitlichen Vegetationsräume (cf.
FRENZEL 1968) dürften eine Ausbreitung solcher Sippen überdies
begünstigt haben. In diesem Zusammenhang mögen uns die Vor-
stellungen von GERVAIS 1973 über eine mögliche Entstehung von
A. pratensis als Modell Hilfe leisten: Er nimmt an, daß wohl
wiederholte infraspezifische Hybridisierung zwischen Sippen mit
verschiedenem Polyploidiegrad die hohen Zahlen ergeben hätten,
wobei er die Basis offensichtlich im Umkreis gewisser diploider
Ahnen des A. bromoides- (bzw. sulcata-) Komplexes ver-
mutet. - Welche Entwicklung indes A. planiculmis durchge-
macht hat, liegt allerdings noch völlig im Dunklen!
Die immerhin ziemlich strenge Bevorzugung von bestimmten
Höhenstufen und ihre Anpassung an damit koordinierte ökologische
Bedingungen könnte ausschließlich als das Ergebnis einer Speziali-
sierung in glazialer und postglazialer Zeit gedeutet werden; berück-
sichtigt man aber ein durchaus mögliches tertiäres Alter und ver-
gleicht damit einmal die morphologischen Befunde und zum anderen
die heutige Vertikal- Verteilung, so erscheint es uns gar nicht mehr
so sehr bei den Haaren herbeigezogen, wenn wir vorderhand
wenigstens für A. planiculmis s.l. eine bereits auf das
Tertiär zurückgehende spezifische ökologische, wie auch morpho-
logische Differenzierung annehmen. MORTENSEN 1952 bzw.
MERXMÜLLER & POELT 1954 folgend könnte das heißen, daß z.B.
A. planiculmis gerade in ihren heutigen Wohnbereichen oder
- der pleistozänen Depression der Höhenstufen um + 100-200 m
- 593 -
entsprechend - geringfügig darunter überdauert hat. Dafür könnte
die "'punktförmige' Erhaltung von planiculmis-ähnlichen
Pflanzen in Südwest-Schottland sprechen; überdies könnte durch
die Annahme eines Auslöschens ehemals existierender Sippen
während des Pleistozäns die breite Areallücke zwischen den
Sudeten und Schottland (Abb. 7) eine durchaus plausible Erklärung
finden. Ebenso könnten damals bestimmte Vorläufer auch öst-
lich des Sudeten-Karpaten-Bogens verschwunden sein; damit ließe
sich wiederum zwanglos ein näherer Zusammenhang mit den
habituell und wohl auch morphologisch recht ähnlichen Sippen in
Sibirien und auf Kamtschatka, A. dahurica herstellen (cf.
HULTEN 1927, KOMAROV 1927, ROSCHEWIZ 1934, - GERVAIS
1973: vikariierende Arten!). Bereits HULTEN 1927 hatte Schwierig-
keiten in der Erklärung dieser Verbreitung: ''Type of distribution?'",
Am ehesten ließen sich A. planiculmis/A. dahurica
noch mit Ligularia sibirica (MEUSEL 1943) vergleichen,
welch letztere jedoch im Osten ein großes geschlossenes und
weiter im Süden gelegenes Areal aufweist. Sollten unsere Über-
legungen richtig sein, könnte uns unter Umständen Pinus cembra
(cf. MEUSEL, JÄGER & WEINERT 1965) einige Anhaltspunkte über
den ''Mechanismus' der Arealgestaltung von A. planiculmis
und A. dahurica vermitteln, die beide eher dem subozeanischen
Bereich Eurasiens angehören (s. Abb. 7, HULTEN 1927, MEUSEL,
JÄGER & WEINERT 1965), während P. cembra eine ausge-
sprochen kontinental geprägte Art vorstellt, die in Ostsibirien
die subozeanischen Gebiete meidet.
Bisher wurden die für einen Hybridkomplex gehaltenen Sippen
pauschal behandelt. Nach den Vorstellungen von GERVAIS 1973 b
würden sowohl A. adsurgens s.l., als auch der Formenkreis
von A. alpina ihre Existenz einer Vermischung von A. pra-
tensis mit A. planiculmis verdanken. Wie indes aus Ab-
schnitt 3. dieser Studie hervorgeht, umfaßt der vermeintliche Intro-
gressions-Komplex wenigstens zwei gesonderte Formenkreise, von
denen der A. adsurgens-Komplex als sicherlich kontinental
geprägte Sippe unbedingt gesondert behandelt werden muß.
Soweit es subsp. adsurgens selbst betrifft erscheint ein
Überdauern der Eiszeit an Ort und Stelle, d.h. in den Ostalpen
bzw. an deren Ostrand schon allein hinsichtlich ihrer ökologischen
Besonderheiten denkbar (cf. NIKLFELD 1972). HOLUB 1972
weist ausdrücklich darauf hin, daß A. adsurgens im Alföld
nicht vorkommt (vgl. Abb. 7); ein solches Verhalten fällt zunächst
kaum auf, da eine ganze Reihe allerdings stärker ozeanisch ge-
- 594 -
prägter Arten grundsätzlich den Kernbereich der Großen
Ungarischen Tiefebene meidet: z.B. Hordelymus europaeus,
Allium ursinum, Convallaria majalis, Galanthus
nivalis, Stellaria nemorum, Anemone nemorosa
(subsp. nemorosa), wie auch die eher subkontinentale Species
Trollius europaeus (s. MEUSEL, JÄGER & WEINERT
1965). Die genannten Arten besitzen relativ großräumige Areale,
die ihre heutige Umgrenzung sicherlich zu einem Gutteil einem
größeren nach- und späteiszeitlichen Gebietszuwachs verdanken.
Das Fehlen von A. adsurgens in der Pußta könnte unter Um-
ständen damit zusammenhängen, daß diese Art im Pleistozän,
als das Ungarische Becken nochmals überflutet worden ist
(SCHÖNENBERG 1971), bereits fertig ausdifferenziert und im
wesentlichen auf ihr heutiges Gebiet festgelegt war.
Der andere Komplex, die Sippen um A. alpina s.l. ten-
dieren in den allermeisten Merkmalen zu A. pratensis s.l.,
insbesondere auch in ihrer Blattbreite (!) - (cf. Tabelle 1). Eine
Wertung dieser Pflanzen kann daher nur in Gemeinschaft mit A.
pratensis sinnvoll sein.
GERVAIS 1973 b hat die in Frage stehenden südwest-europäischen
Sippen in Übersicht dargestellt; demnach existieren dort (noch)
eine Reihe nah miteinander verwandter Sippen. Unter ihnen sind
aufgrund der Kenntnis der Chromosomenzahlen sowohl niedrig-,
wie auch hochpolyploide Sippen vertreten. Ausschließlich diploid
dürften A. sulcata (West- und Südfrankreich, Nordwestspanien,
Portugal, ? Rif- und ? Mittlerer Atlas) - (cf. FERNANDES &
QUEIROS 1969) und A. levis (Endemit der Sierra Nevada) sein;
Tetraploide und Hexaploide fand GERVAISin "A. albinervis'"
(westmediterran, mit A. sulcata nächst verwandt), schließlich
umfaßt Diploide, Tetra- und Hexaploide die ebenfalls westmedi-
terrane A. bromoides.
Wenn man von der Annahme einer möglichen Beteiligung von
A. sulcata und A. levis absieht, vermutet GERVAJIS ins-
besondere im Umkreis der Ahnen von A. bromoides die Aus-
gangssippen der recenten A. pratensis, welche somit im
wesentlichen mediterranen Ursprungs wäre.
Für morphologisch geringfügig abweichende Sippen von A.
pratensis s.l. konnten in Südwest-Europa überdies unterschied-
liche Chromosomen-Zahlen beigebracht werden, demnach besitzt
"A. vasconica" 2n= 98 und "A. requienii' 2n= 140
oder + 147 Chromosomen, während die "nördlichen'', für uns
- 595 -
speziell interessanten Pflanzen zumeist 2n = 126 Chromosomen
aufweisen,
Werden die in Tabelle 1 vergleichend aufgeführten Merkmale
(sowie eine Aufstellung der aufgefundenen Kombinationsmöglich-
keiten zwischen den behandelten Sippen - Tabelle 2 und Abb. 13)
berücksichtigt, ergeben sich wohl kaum unmittelbare Hinweise
auf Hybridisierung zwischen A. planiculmis und A. pra-
tensis: Introgressionen zwischen ihnen müßten sich demnach -
wenn überhaupt ! - schon in vor-pleistozäner Zeit ereignet haben.
Von unseren Sippen nimmt lediglich subsp. ausserdorferi
eine gewisse intermediäre Stellung zwischen subsp. alpina
und subsp. adsurgens ein, die unter Umständen mit Hilfe
introgressiver Vorgänge gedeutet werden könnte (s. Abschnitt
3.2.2. und 3.4.1.); solange wir nicht alle Formenkreise des Ge-
bietes besser kennen, ist eine solche Interpretation allerdings
nur von ausgesprochen hypothetischem Interesse!
Subsp. pseudoviolacea nähert sich in vielen Merkmalen
zwar deutliche A. pratensis s.l., sie hat aber ohne Zweifel
einen völlig eigenen Weg der Weiterentwicklung beschritten
(Abschnitt 3.4.2.).
Wenn wir die Schlußfolgerungen unserer Überlegungen zu-
sammenfassen, so lassen sich die behandelten Sippen in zwei
große Blöcke aufteilen:
(1) der eine westeuropäisch, submediterran-ozeanische enthält
A. pratensis s.l., welche sich offensichtlich in eine weniger
morphologisch als karyologisch differente südwesteuropäische
Gruppe (A. bromoides, A. sulcata, A. levis) und
in eine "nördliche'', atlantische (?) bis subatlantische, mittel-
europäisch-boreale bis (?) sarmatische Gruppe gliedern läßt;
der letzteren sind Sippen mit 2n = 126 eigen, die sich sowohl auf
A. pratensis, als auch auf die damit wohl nächstverwandte
A. alpina s.l. verteilen.
(2) Dem östlichen, zentraleuropäischen bis ostasiatischen Block
gehören von hochpolyploiden Arten einmal die subatlantisch ge-
prägten Formenkreise von A. planiculmis und A. dahurica,
(Ploidiestufe?), sowie die subkontinentale A. adsurgens s.l.
an; A. compressa (balkanischer Endemit mit moesischer Ver-
breitung - HOLUB 1962) und A. schelliana (Podolien bis
Ostasien: Amur und Sachalin) sind diploid, erstere soll nach
- 596 -
GERVAIS 1973 b überdies zum Komplex der westeuropäischen A.
sulcata vermitteln.
Die spezifische Differenzierung der Sippen beider Blöcke hat
wahrscheinlich ziemlich früh (möglicherweise im Tertiär) einge-
setzt; während des Pleistozäns wurden dann bestimmte, wohl
schon frühzeitig mit besonderen ökologischen Ansprüchen +
korrellierte Sonderentwicklungen stärker betont und die Areale #
eingeschränkt, z.T. wohl sogar + zerstückelt. Interspezifische
Hybridisation ist offensichtlich während der spätglazialen und
nacheiszeitlichen Weiterentwicklung zwischen den Sippen des west-
lichen und des östlichen (auf der Artebene) viel weniger zum
Tragen gekommen, als bisher allgemein angenommen worden ist.
Für Diskussionsbeiträge, insbesondere aber für die Bereit-
stellung des für unsere Kulturversuche benutzten Geländes im
Botanischen Garten München-Nymphenburg danken wir Herrn
Prof. Dr. H. MERXMÜLLER herzlichst.
Herrn Prof. H. MELZER, Zeltweg - Österreich verdanken
wir zahlreiche Herbarbelege und umfangreiches Lebendmaterial;
dafür wie auch für seine Bereitschaft, daß er mit dem einen von
uns ausgedehnte Sammelreisen in Steiermark und im Burgenland
unternommen hat, möchten wir ihm an dieser Stelle unseren ver-
bindlichsten Dank aussprechen.
Dank gebührt ebenfalls den Direktoren folgender öffentlicher
Sammlungen: BP, GZU, IB, IF, LI, M, W, WU, sowie auch den
folgenden Damen und Herren, die unsere Arbeit in manigfacher
Weise unterstützt und gefördert haben: Miss Ursula DUNCAN,
Arbroath Angus Schottland; Prof. F. EHRENDORFER, Wien;
Dr. G. FEKETE, Budapest; Dr. C. GERVAIS, Ottawa/Kanada;
Dr>T»HOEUB3 Prag- Prühonice; Dr. J. KIEM, Bozen; Dr. D.
KOVATS, Budapest; Dr. E. LAUNERT, London; Dr. H. SCHOLZ,
Berlin; Ing. T. STER und Prof. Dr. H. TEPPNER, Graz; Dr. T.
WRABER, Ljubljana.
Die Sammlung karyologischer Daten ließ sich im Anschluß an
ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft großzügig ge-
fördertes Arbeitsprogramm des einen von uns in kurzer Zeit be-
werkstelligen, wofür an dieser Stelle bestens gedankt sei.
- 597 -
7. Zusammenfassung
(1) Aufgrund eingehender morphologischer und chorologischer
Studien (Abschnitt 2. und 3.) ließen sich in den Ostalpen bzw. in
den unmittelbar angrenzenden Gebieten eindeutig mehrere Formen-
kreise von ausdauernden Wildhafern nachweisen.
(2) Wenn die von HOLUB 1962 (1961) vorgeschlagene Gattungs-
Gliederung erhalten bleiben soll, kann auf die von ihm von
Helictotrichon s.]l. abgetrennten Untergattungen Pubavenastrum
und Pratavenastrum nur der Name Avenula (DUMORT.) DUMORT.
übertragen werden (1. Einleitung).
(3) Alle näher untersuchten Arten sind hochpolyploid, zumeist mit
2n = 18x = + 126 Chromosomen; daneben werden allerdings noch
gelegentlich andere Zahlen, wie 2n = 98 (14x), 112 (16x) und 2n =
+ 120, gefunden.
(4) Von den untersuchten Komplexen sind zwei in + großen Teilen
der Ostalpen beheimatet: A. adsurgens s.l. ist von Sieben-
bürgen über die Tschechoslowakei bis in die inneralpinen Trocken-
täler Ostösterreichs verbreitet; noch weniger bekannte Sippen in
der Poebene und auf der Balkanhalbinsel sind diesem Formenkreis
vorläufig angeschlossen worden. In den Ostalpen werden innerhalb
von A. adsurgens zwei Unterarten - subsp. adsurgens
und subsp. ausserdorferi unterschieden, welch letztere in
der zentralalpinen Lärchen-Fichten-Stufe von der westlichen Ober-
steiermark über den Lungau bis ins südöstliche Südtirol vorkommt.
Der andere ostalpine Komplex wird durch A. alpina s.]l.
verkörpert. - A. planiculmis fehlt den Alpen vollständig;
A. pratensis erreicht sie lediglich in den größeren Flußtälern.
(5) Weiters haben unsere Untersuchungen gezeigt, daß die üblicher-
weise angenommene (weitläufige) Hybridisierung zwischen A.
planiculmis und A. pratensis s.l. für eine Erklärung
der Herkunft der alpinen Sippen offensichtlich einige Widersprüche
enthält (Abschnitt 6.): A. planiculmis stellt wahrscheinlich
eine Relikt-Sippe vor, die aber wohl zur ostasiatischen A. da-
hurica nächst verwandt ist. Ein zur Stunde noch schwer zu
interpretierender '"'Vorposten'' von A. planiculmis s. latiss.
dürfte indes in Südwest-Schottland existieren.
An diesen wohl + (sub)ozeanisch geprägten Formenkreis läßt
sich unter Umständer der A. adsurgens- Komplex anschließen,
welcher (subsp. adsurgens!) aber im großen und ganzen +
- 398 -
subkontinentale Prägung bekundet.
Hinsichtlich ihrer morphologischen Ausgestaltung und aufgrund
des Vorkommens in der Lärchenstufe der Zentralalpen könnte
subsp. ausserdorferi zum folgenden Formenkreis hin ver-
mitteln; ob subsp. ausserdorferi als ein Introgressions-
Komplex gedeutet werden darf, läßt sich vorderhand allerdings
noch nicht entscheiden.
Die Sippen um A. alpina s.l. dürften aller Wahrscheinlich-
keit mittel- bis westeuropäischer Herkunft sein. Ihre Merkmals-
garnitur spricht für wesentlich nähere Beziehungen zu A. pra-
tensis s.l. als zuA. adsurgens s.l. A. alpina dürfte
schon frühzeitig eine von A. pratensis + unterschiedliche
Entwicklung begonnen haben, welche offenbar insbesondere durch
die wohl eiszeitlich (?) bedingte Disjunktion (Schottland - Ostalpen)
gefördert worden sein dürfte. In Nord-Tirol und vor allem in den
Dolomiten hat sich überdies eine zierliche und ausgesprochen
alpine Randsippe - subsp. pseudoviolacea -herausdifferenziert.
A. pratensis ist eine für die Trockengebiete der planaren
(?) und collinen Gebiete charakteristische Pflanze; sie dürfte nur
stellenweise und zwar entlang größerer Flußtäler etwas in die
Nordalpen vordringen.
(6) Schließlich wurden die Namen weiterer in dieser Studie
zitierter Arten auf den neuen Gattungsnamen - Avenula -
umkombiniert (Abschnitt 4.) und die am häufigsten im Gebiet
vorkommenden Arten geschlüsselt (Abschnitt 5.).
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DIE CYTOLOGIE SÖODWESTMEDITERRANER SCROPHULARIA-ARTEN
von
J. GRAU
Die systematische Kenntnis der GattungScrophularia
steht in einem deutlichen Mißverhältnis zu den in den letzten
Jahren bekannt gewordenen cytologischen Daten. Das systema-
tische Wissen beruht, mit Ausnahme einiger lokaler Bearbei-
tungen, im wesentlichen noch auf der unzureichenden Mono-
graphie STIEFELHAGENS (1910), die im Vergleich zu dem von
BOISSIER in seiner Flora Orientalis (1875) erreichten Stand
eher einen Rückschritt bedeutet. Im Gegensatz dazu erschienen
in den letzten zwanzig Jahren zunehmend Arbeiten, die sich mit
der Cytologie der Gattung beschäftigten. Den Anfang machte
RODRIGUES (1956) mit Untersuchungen an S. canina s.l.
1962 folgte eine Arbeit von SHAW über nordamerikanische Arten
mit einigen Vergleichszählungen altweltlicher Sippen. 1967 er-
schien von VAARAMA und HIIRSALMI eine zusammenfassende
Studie, die alle bisherigen cytologischen Ergebnisse in Verbin-
dung mit zahlreichen Neuzählungen zu einem Gesamtbild zu
vereinigen suchte. CARLBOM (1969) griff alle bisherigen Er-
gebnisse auf und versuchte zu generellen Schlüssen über die
Zusammenhänge in der Gattung zu kommen. 1970 publizierte
VAARAMA mit LEIKAS eine zweite Serie von Zählungen, jedoch
ohne sie zu kommentieren. Im gleichen Jahr wurden erstmals
(LALL 1970) auch mehrere Zählungen orientalischer Arten
bekannt. 1976 schließlich erschien ein cytologischer Vergleich
himalayischer Arten mit alpinen Arten von VASUDEVAN, der
z.T., auch der Gattung Scrophularia gewidmet ist.
- 610 -
Durch die genannten Arbeiten sowie durch einige Einzel-
zählungen liegen nun für etwa 60 - 70 Arten die Chromosomen-
zahlen vor (diese Ungenauigkeit erklärt sich durch die z.T. un-
sichere Artabgrenzung und durch ungeklärte Synonymieverhält-
nisse); es ist dies etwa ein Drittel des Gesamtartenbestands
der Gattung. Weniger bekannt sind die Chromosomenzahlen der
Arten aus dem asiatischen Zentrum der Gattung, eine weitere
Beschäftigung mit der Cytologie der europäischen Arten er-
scheint jedoch kaum noch interessant. Diesem Eindruck muß
folgendes entgegengestellt werden. Die oben erwähnte mangeln-
de Kenntnis der Gattung hat zur Konsequenz, daß nicht alle der
bisherigen Zählungen vorbehaltlos akzeptiert werden können.
Zahlreiche der bisher gezählten Arten wurden nur von Garten-
herkünften untersucht. Das Problem liegt dabei weniger in der
meist ungewissen Originalherkunft, die mir, soweit sich keine
cytogeographischen Überlegungen daran anschließen, weniger
wichtig zu sein scheint, als vielmehr in der mangelhaften Iden-
tifizierung der Arten und der vorbehaltlosen Übernahme von
Gartennamen. Beim Fehlen von Belegexemplaren kann dies zu
nicht korrigierbaren Fehlangaben führen. Bei der Besprechung
der einzelnen Arten werde ich auf solche Fälle hinweisen. Es
vermindert sich auf diese Weise die Anzahl mit endgültig fest-
liegender Chromosomenzahl beträchtlich. Es fehlen aber auch
immer noch die Zahlen für einige seltenere europäische Arten.
Auch eine Klärung der cytologischen Zusammenhänge ist gerade
wegen der Vielzahl der Zahlenangaben (oft verschieden für die
gleiche Art) noch nicht erfolgt. Unterschiedliche Zahlenangaben
haben wohl teilweise ihre Ursache in der Kleinheit und damit
schwierigen Erkennbarkeit der Chromosomen (Verklebungen,
störende Granulierungen des Plasmas) besonders bei den poly-
ploiden Arten. Gerade bei ungenügender Vertrautheit mit den
cytologischen Verhältnissen hat dies sicherlich zu Fehlzählungen
geführt.
Alle diese Gründe zeigen, daß cytologische Untersuchungen
anScrophularia auch über die orientalischen Arten hinaus
notwendig sind. Die hier dargestellten Ergebnisse beruhen auf
einer über zehn Jahre langen Beschäftigung mit der Gattung
besonders auch in systematischer und taxonomischer Weise.
Pflanzen von etwa dreihundert Herkünften konnten bisher kulti-
viert, morphologisch analysiert und gezählt werden. Die Prä-
paration somatischer Metaphaseplatten erfolgte in üblicher
- 611 -
Weise aus Wurzelspitzen in Orcein-Färbung nach unterschied-
lich langer Vorbehandlung in Hydroxichinolin. Belegexemplare
befinden sich in der Botanischen Staatssammlung München; in
zahlreichen Fällen wurden Exsiccate der kultivierten Arten aus-
gegeben. Behandelt werden hier zunächst europäische und nord-
afrikanische Arten aus dem Bereich der Sektion Anastomo-
santes Stiefelh., Subsektion Scorodoniae (Benth.) Stiefelh.,
ohne daß damit diese unzureichende Gliederung in dieser Form
endgültig akzeptiert werden soll. Eine Reihe der hier veröffent-
lichten Ergebnisse, im wesentlichen Chromosomenzahlen aber
auch einige systematische Details, sind in die Bearbeitung der
Gattung in Flora Europaea III eingegangen.
Einen ersten Überblick über die untersuchten Arten gibt
nachstehende Liste. Die eigenen Ergebnisse werden eventuellen
früheren Zählungen gegenübergestellt. Bei S.nodosa,S.sco-
polii undS. umbrosa, deren Chromosomenzahlen eindeutig
geklärt sind, wird auf eine vollständige Zitierung aller früheren
Zählungen, soweit sie eindeutig sind, verzichtet. Im übrigen be-
deuten die Indices (1) SHAW 1962, (2) VAARAMA und HIIRSALMI
(1967), (3) VAARAMA und LEIKAS (1970); weitere Angaben sind
mit Autor und Jahreszahl angegeben. Die Zahlenangaben wurden
einheitlich auf diploides Niveau gebracht.
In der Anordnung der Arten ist eine gewisse Gruppierung
vorgenommen worden, die meist näher verwandte Arten einan-
der zuordnet. Am Anfang stehen zwei jeweils isolierte Arten
(S. nodosa undS. aestivalis), es folgt eine kleine Gruppe
wohl näherstehender Arten (S. herminii bis S. scopolii);
die relativ feuchtigkeitsliebenden Arten (S. umbrosa bis S.
lyrata) bilden eine Gruppe die sich eng an die folgenden, meist
südwesteuropäischen Arten (S. scorodonia bisS. trifoliata )
anschließt. Es folgen einige kanarische Arten (S. glabrata bis
S. calliantha) die ebenso eng zu den südwesteuropäischen Ar-
ten gehören wie auch die taxonomisch am unzureichendsten be-
arbeiteten nordafrikanischen Sippen. Den Schluß machen die
beiden einjährigen, jeweils isoliert stehenden Arten S. pere-
grina und S. arguta.
Bei der Behandlung der einzelnen Arten sind Synonyme auf-
geführt, soweit sie neu sind. Für die beiden bisher weitgehend
unbekannten Arten S. lyrata undS. pseudoauriculata
wird auch das untersuchte Herbarmaterial zitiert.
(2) 89 ‘0L - 09
(2) 92
(2) 09 ‘(z) 08 - 09
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ı 08 ‘(996T STnydıeM » eIlopeH) 81
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"Ha ur 'yyuag x3 ken stusadte
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LOLET Mel TE Zen) 98
- 613 -
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(2) 09
(EL6T "Te 40 noruden) 09 ‘(PL61
usdıog ‘0961 uasıe] ‘g‘Z) 99
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I] etfoplonqures
"HA e1olftpueus
‘joıg eyeıkTgns
an mo nen
- 614 -
1. Scrophularia aestivalis Griseb.
Abb.: 11
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 69
Bulgarien, Bez. Sofia, Rila Geb., Marica-Tal, oberhalb
Raduil bei Borovec, 1250 m
leg. MERXMÜLLER & ZOLLITSCH 24 259 2n = 44
Sc - 226
Griechenland, Makedonien, Olymp
leg. ERBEN 2n = 44
Diese balkanische Art konnte an zwei Populationen aus
verschiedenen Teilen des Areals untersucht werden. Beide stim-
men sowohl morphologisch wie auch cytologisch völlig überein.
S. aestivalis schließt sich wohl an einige orientalische Arten
an (S. divaricata, S. oxysepala).
2. S. nodosa L.
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 52
Italien, Prov. Firenze
Vallombrosa, leg. GRAU 2n = 36
Für S. nodosa ergeben sich keine Zweifel über ihre
Chromosomenzahl. Es wird daher hier nur eine Zählung zur
weiteren Bestätigung angeführt.
3. S. herminii Hoffmanns. & Link
Abb. : 11
Sc - 244
Spanien, Sierra de Gredos, Puerto de la Pehia
Negra oberhalb Navacepeda, leg. MERXMÜLLER &
LIPPERT 29515 2n = 42
Für S. herminii existiert erst eine Zählung an Garten-
material mit ca. 2n = 52. Für Pflanzen aus dem spanischen Teil
des Areals ergab sich eindeutig 2n = 42. S. herminii stellt
sich somit nicht nur morphologisch sondern auch cytologisch
außerhalb der übrigen iberischen Arten, die hier behandelt wer-
- 615 -
den. Vielleicht bestehen etwas engere Beziehungen zu S. sco-
polii bzw. S. alpestris.
4. S. scopolii Hoppe
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 63
Polen, Kraköw, Zubrzyca Görna
pr. Nowy Targ, leg. ORZESZKOWSKA 2n = 26
S. scopoliiist eine weitere Art, deren Chromosomenzahl
eindeutig feststeht. Die früheren Angaben konnten bestätigt wer-
den,
5. S. alpestris Gay ex Benth. in DC.
Abb.: 11
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 12
Spanien, Prov. Oviedo
Puerto Ventana, leg. GRAU 2n = 68
Sc - 13
Spanien, Prov. Lerida
Esterri de Aneo, leg. GRAU 2n = 68
Sc - 14
Spanien, Prov. Lerida
Puerto de la Bonaigua, leg. GRAU 2n = 68
S. alpestris ist nahe mit S. scopolii verwandt. Die
Unterschiede zwischen beiden Arten sind gering aber konstant
(Blattgestalt, Berandung der Kelchzipfel). Bei GUINOCHET und
VILMORIN (1975) geht S. alpestris (ohne Erwähnung als
Synonym!) ganz inS. scopolii auf. Dies geschieht sicherlich
zu Unrecht. Neben den oben erwähnten Eigenschaften unterschei-
det sich S. alpestris auch noch beträchtlich durch die Chromo-
somenzahl von S. scopolii. Pflanzen aus beiden Flanken des
Areals, den Pyrenäen und den kantabrischen Gebirgen, besitzen
2n = 68 Chromosomen. Vielleicht lassen sich die Beziehungen
der beiden nahe verwandten aber cytologisch stark verschiede-
nen Arten in ähnlicher Weise deuten wie im Fall von S. pseu-
doauriculata undS. lyrata (siehe unten). S. alpestris
- 616 -
könnte demnach ein amphidiploider Bastard zwischen S. scopo-
lii (2n = 26) und einer weiteren Art mit 2n =42 sein (anS. her-
minii oder entsprechende Sippen könnte hier gedacht werden).
Die Zählung von 2n = 72 für S. alpestris liegt zwar in der
richtigen Größenordnung, scheint mir aber nicht ganz zutreffend.
6. Scrophularia umbrosa Dum.
Abb.: 1, Karte 1
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 87
Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Reg. Bez. Köln, Kreis
Bergheim, Altwasser der Erft zw. Bedburg und Kaster
leg. DIETRICH 2n = 52
Sc - 88
Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Reg. Bez. Köln, Kreis
Bergheim, östl. Stadtrand von Bedburg
leg. DIETRICH 2n = 52
Sc - 114
Deutschland, Baden-Württemberg
Heidelberg
leg. BUTTLER 2n = 52
Sc - 86
Deutschland, Hessen, Kreis Gelnhausen
Wirtheim, Ufer der Bieber
leg. BUTTLER 2n = 52
Sc - 116
Deutschland, Bayern, Dachau
feuchte Gräben
leg. GRAU 2n = 52
Sc - 62
Rumänien, Cluj, Raion Odorkei,
Vlahita
leg. - 2n = 26
Sc - 59
Polen, Breslau, Opole Jaryszow
p. Strzelce Opolskie
leg. CIACIURA 2n = 26
- 617 -
Sc - 23
Afghanistan, Prov. Kapisa, oberes Panjir-
Tal, Pasian, 2800 m.
leg. PODLECH 2n = 52
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Karte 1: Übersicht der ungefähren Verbreitung von
S. umbrosa EB eo S. lyrata
| | | | | | | | | | | S. auriculata ® S. pseudoauriculata
- 618 -
S. umbrosa gehört zu den wenigen Arten, deren Chromosomen-
zahl eindeutig geklärt ist. Lediglich die Angabe von 2n = 42 bei
PODLECH und DIETERLE (1969) für S. robusta Pennell -
einem Synonym zu S. umbrosa - weicht ab. Pflanzen von etwa
gleicher Herkunft (Sc - 23) wurden von mir mit 2n = 52 gezählt;
möglicherweise liegt der abweichenden Angabe ein Druckfehler
zugrunde.
Die beiden mehrfach belegten Chromosomenrassen (2n = 26
und 52) lassen bisher keine sinnvolle Verteilung über das Gesamt-
areal erkennen. Weitere Untersuchungen, basierend auf einem
möglichst dichten Fundortsnetz sind bei der in den Details (z.B.
Staminodium) vielgestaltigen Art notwendig. VAARAMA und
HIIRSALMI (1967) interpretieren die Pflanzen mit 2n = 52 als
Bastarde der diploiden Form mit S. auriculata (nach ihrer
Zählungn = 13x n = 39). Diese Erklärung ist aus mehreren Grün-
den unwahrscheinlich. Erstens spricht die Schwierigkeit einer
morphologischen Trennung der beiden Chromosomenrassen wohl
eher dafür, in den Pflanzen mit 2n = 52 eine autotetraploide Form
zu sehen. Zweitens lassen die beiden ungeraden haploiden Zahlen
der vermuteten Ausgangsarten kaum ein ausbalanciertes Hybrid-
produkt erwarten. Schließlich ist die korrekte Chromosomenzahl
von S. auriculata sicherlich nicht n = 39, sondern n = 42. Eine
Addition müßte demnach zu 2n = 55 führen. Ich möchte daher an-
nehmen, daß falls durch Hybridisierung wirklich Pflanzen mit
2n = 52 entstanden sind (angegeben wird 2n = ca. 52), hier eher
Selbstbestäubung und Verschmelzung unreduzierter Gameten vor-
gelegen hat. S. umbrosa ist weit über Europa verbreitet (Kar-
te 1), erreicht aber nicht (mehr ?) die iberische Halbinsel. In
Norditalien wird der Südrand der Alpen nicht überschritten; in
der Poebene sowie im Nordapennin fehlen daher S. umbrosa
genauso wie S. auriculata und die übrigen feuchtigkeitslie-
benden Arten. Sie werden dort durch S. nodosa ersetzt. Auf
dem Rest der Halbinsel ist das Vorkommen von S. umbrosa
fraglich, auf Sardinien und Korsika ist sie jedoch nachgewiesen.
Nach Osten ist das Areal sehr stark ausgeweitet (z.B. bis Af-
ghanistan), nach Süden jedoch aufgelockert, da geeignete feuchte
Standorte seltener sind.
- 619 -
7. Serophularia pseudoauriculata Sennen, Ann. Soc.
Lyon 69 : 108 (1923), Bol. Soc. Cienc. Nat. 29 : 78 (1930).
App.:3, #4, 5, 11, Kartei
Typus: Tarragone, Cambrils, ruisseau, Pl. d'Esp. No. 3742,
17.4.1919, F. SENNEN (BC, Lectotypus)
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 243
Spanien, Prov. Gerona, Lago Banolas
leg. GRAU 2n = 84
Sc - 38
Spanien, Prov. Valencia, an Wassergräben bei
Alcudia d.C. an der Straße Jätiva - Albacete
östl. Javita, leg. GRAU 2n = 84
Sc - 185
Spanien, Prov. Castellön, Morella - La Cenia
leg. MERXMÜLLER & GLEISNER 2n = 84
Untersuchtes Herbarmaterial:
Spanien:
Tarragone: Cambrils, ruisseau, 17.4.1919, F. Sennen, Pl.
d’Espagne No 3742 (BC) - Catalogne, Caselldefels, fosses,
6. 1916, F. Sennen (BC) - Tarragona, fosses d’irrigation, 11.6.
1909, F. Sennen (BC) - Barcelone, Castelldefels, fosses, 12.6.
1924, F. Sennen (BC) - Prov. Gerona, Lago Banolas, 23.5.1975,
K.P. Buttler Nr. 19654 (Herbar Buttler).
Balearen:
Menorca, baranco de S. Juan et d’Algendar, 30 - 50 m, 19.4. &
8.5.1885, Porta & Rigo (M) - Mallorca, 12. 9. 1954, Palau Fer-
rer Nr. 656 (COI).
Frankreich:
Montpellier, comm. Zwakh 1847 (M).
Von Sennen wird die Art außerdem noch von Tibidabo, dem Berg-
hang westl. von Barcelona angegeben.
S. pseudoauriculata steht morphologisch der haupt-
sächlich süd- und zentralspanischen S. Iyrata nahe. Von ihr
unterscheidet sie sich durch das völlige Fehlen nichtdrüsiger
- 620 -
Haare, den deutlich geflügelten Stengel, die größeren basalen
Zipfel der spitzeren Blätter, die schwächer braun-membranösen
Brakteen, die grünlicheren Blüten, das querelliptische Stamino-
dium und die Chromosomenzahl 2n = 84
(Abb. 1):
Von der nordiberischen, atlantisch-westeuropäischen S. auri-
culata istS. pseudoauriculata durch die wesentlich
stärker lyrat zerteilten spitzeren Blätter, den stärker geflügelten
Stengel, die stärker braun-membranösen Brakteen, die grünliche-
ren Blüten und das meist breitere Staminodium getrennt
(Abb. 1).
Im Vergleich mitS. umbrosa fallen die geteilten Blätter, der
etwas schwächer geflügelte Stengel, die braunhäutigen Brakteen
und die Chromosomenzahl auf. Gemeinsam sind beiden Arten die
Kahlheit, die stärkere Tendenz zur Flügelung des Stengels, die
spitzeren Blätter und die grünlicheren Blüten
(Abb. 1).
Überraschend ist die Chromosomenzahl von S. pseudoauri-
culata. Im Gegensatz zuS. lyrata (2n = 58) besitzt sie wie
S. auriculata 2n = 84 Chromosomen. Ein morphologischer
Vergleich zeigt jedoch, daß die Beziehungen zuS. lyrata stär-
ker sind als zuS. auriculata; dies wenigstens soweit man in
einem so engen Verwandtschaftsbereich überhaupt eine Entschei-
dung über engere oder weitere Zusammengehörigkeit treffen kann.
Es erhebt sich die Frage, wie die so stark heterogenen Chromo-
somenzahlen 2n = 84, 2n = 58 und 2n = 26 bzw. 52 in einen sinn-
vollen Zusammenhang gebracht werden können. Die morphologi-
sche Analyse (vergl. Abb. 1) macht eine amphidiploide Entstehung
vonS. pseudoauriculata aus Pflanzen, dieS. lyrata und
S. umbrosa sehr nahestehen oder vielleicht aus den vorliegen-
den Arten selbst, sehr wahrscheinlich. Es ist dabei unerheblich,
welche der beiden Chromosomenrassen vonS. umbrosa als
Ausgangspunkt gewählt wird. Im Falle der tetraploiden Form müßte
ein reduzierter Gamet, im Falle der diploiden ein unreduzierter
Gamet zur Kreuzung geführt haben. Der Kreuzungspartner mit
2n = 58 müßte allerdings unreduziert geblieben sein.
Abb. 1: Vergleichende Darstellung der wichtigsten Merkmale von
S. umbrosa, S. pseudoauriculata, S. lyrata und S. auri-
culata
- 621 -
Braktee Chrom-
Blatt Kelchblatt , Stengel Staminod zahl
auriculata
Iyrata
pseudoauriculata
umbrosa
- 622 -
Hybride zwischen verschiedenen Scrophularia-Arten sind
augenscheinlich möglich (GODDIJIN & GOETHART 1913). Im
Verwandtschaftsbereich von S. scorodonia gelang es (GRAU
unpubl.) den Bastard zwischen S. scorodonia (2n = 58, Gamet
unreduziert, Mutterpflanze) und S. auriculata (2n = 84, Gamet
reduziert, Vaterpflanze) mit 2n = 100 zu bilden. Es entstanden
mehrere fertile Pflanzen. Zukünftige Versuche müssen zeigen,
ob solche Kreuzungen auch zwischen S. lyrata und S. umbro-
sa möglich sind.
Im Kern ihres Areals (Karte 1), also in Katalonien und auf
den Balearen, ist S. pseudoauriculata äußerst einheitlich.
Die Pflanzen aus der Gegend von Jätiva weichen durch weniger
kräftigen Wuchs, kleiner Blätter und schwächere basale Blatt-
segmente ab. Die sehr alten Aufsammlungen von Montpellier
fallen durch stumpfere Blätter mit etwas kürzeren basalen Blatt-
segmenten auf, sind aber noch S. pseudoauriculata zuzu-
rechnen. Augenscheinlich hat in Südfrankreich eine Introgression
inS. auriculata stattgefunden; die stärker lyraten Blätter
mancher südfranzösischer. auriculata-Populationen deuten
darauf hin.
SENNEN bezeichnet in keiner seiner Publikationen eine der
genannten Aufsammlungen als Typ. Auch der Hinweis "Pl. d’Es-
pagne No. 3742'' legt den Typ nicht fest, da diese Numerierung
für verschiedene Fundorte und -daten verwendet wurde. Die Auf-
sammlung aus Tarragona erscheint mir nach Jahreszahl und
Etikettierung unter den in Barcelona liegenden Pflanzen als Lecto-
typ am besten geeimet.
8. Scerophularia auriculata L.
Abb.:1, 4, 6, 11, Karte 1
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 105
England, Cambridgeshire, Wicken Fen
leg. WALTERS 2n = 84
Sc - 95
England, Somerset, a.d. Straße zw. Chard
und Honton
leg. ZOLLITSCH 2n = 84
- 623 -
Sc - 54
Frankreich, Bretagne, Finistere, südl. Brignogan
leg. LEUZE & DOPPELBAUR 2n = 84
Sc - 55
Frankreich, Alpes Maritimes, Grasse,
bords du canal
leg. GAVELLE 2n = 84
Sc - 100
Frankreich, Haute Marne
Montigny le Roi
leg. - 2n = 84
Sc - 146
Frankreich, Basses Pyren&es, nordöstl.
Pau
Leg. GRAU 2n = 84
Ssc"-'2
Spanien, Prov. La Coruna, westl.
Santiago de Compostela
leg. GRAU 2n = 84
+ 0-5B
Sc - 17
Portugal, Beira Alta, Serra de Estr&@la, bei
Manteigas
leg. GRAU 2n = 84
Sc - 16
Portugal, Estremadura
Sumpf östl. Setubal
leg. GRAU 2n = 84
- 0-6 B
Für S. auriculata existiert, soweit die verworrenen
Nomenklaturverhältnisse eine Identifizierung möglich machen,
eine Reihe heterogener Chromosomenzahlen. 2n = 78 ist die
häufigste der exakt angegebenen Zahlen, 2n = 84 findet sich ein-
mal, ebenso 2n = 80 (siehe hierzu Tabelle 1). Alle neun von mir
gezählten Populationen aus nahezu dem gesamten Areal, besas-
sen einheitlich 2n = 84 Chromosomen. In einigen Fällen (so bei
Sc-16 mit 0 bis 6 und bei Sc-2 mit 0 bis 5) konnte eine unter-
schiedliche Anzahl von B-Chromosomen festgestellt werden. Die
Uneinheitlichkeit der Zahlenangaben ist wahrscheinlich auf die
- 624 -
technischen Schwierigkeiten beim Zählen der sehr kleinen Chro-
mosomen zurückzuführen. Ich bin überzeugt, daß 2n = 84 die
korrekte Zahl für S. auriculata ist. Es spricht dafür auch die
zahlenmäßige Übereinstimmung mit S. pseudoauriculata.
Diese Übereinstimmung kann gleichzeitig ein Hinweis auf die Ent-
stehung dieser Chromosomenzahl und damit von S. auriculata
sein. Bisher war es nicht möglich, etwas über die cytologischen
Beziehungen der morphologisch zu den übrigen westmediterranen
Arten (mit der Basis x = 29) gehörenden S. auriculata auszu-
sagen. Die besonders bei primitiven orientalischen Arten öfter zu
beobachtende Basis x = 7 (häufiger ausgeprägt in augenscheinlich
hexaploiden Arten mit 2n = 42), ließ S. auriculata als hoch-
polyploide Art der gleichen Basis erscheinen. Sie hätte demnach
als einzige Art den euploiden Zustand bewahrt, während alle an-
deren Arten in noch ungeklärter Weise cytologisch stärker abge-
leitet wären. Das Auftreten der gleichen Chromosomenzahl bei
S. pseudoauriculata und die große Wahrscheinlichkeit ihrer
Entstehung durch Allopolyploidie, legt es uns nahe, auch für S.
auriculata eine ähnliche Herkunft anzunehmen. Die Ausgangs-
arten müßten wenigstens in cytologischer Hinsicht wie S. lyrata
und S. umbrosa gebaut gewesen sein. Aus morphologischen
Gründen ist eine solche Deutung nicht unwahrscheinlich, wie die
relativ große Ähnlichkeit der hier in Zusammenhang gebrachten
vier Arten zeigt (Abb. 1).
Die Verbreitung von S. auriculata ergibt sich aus Karte 1.
Möglicherweise wird Zentralitalien als östliche Arealgrenze noch
erreicht. Das Vorkommen auf Sizilien ist gesichert. S. auricu-
lata ist nicht völlig einheitlich. Die englischen Pflanzen sind bis-
weilen schwach behaart, die südfranzösischen mit größeren ba-
salen Blattsegmenten versehen (vergl. S. pseudoauriculata).
9. Serophularia lyrata Willd.
Syn.:
S. subverticillata Moris
S. oblongifolia Loisel.
S. cretica Boiss. & Heldr.
S. auriculata L.
ssp. major Lange in Willk. & Lange
S. auriculata L.
ssp. minor Lange in Willk. & Lange
var. ß pubescens Lange in Willk. & Lange
ABB ZUR BANK arten
- 625 -
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 240
Sardinien, Prov. Sassari, zwischen Calangianus
und Tempio bei Nuchis, Bachbett des F. Lascia
leg. ERBEN 2n = 58
Sc - 31
Spanien, Prov. Malaga, Tal des Guadiaro westl.
Ronda, feuchter Graben
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 32
Spanien, Prov. Malaga, Straße c 339 westl. Ronda
kurz vor der Abzweigung nach Grazalema, feuch-
ter Graben
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 33
Spanien, Prov. Malaga, Cuevas del Becerro
nordöstl. Ronda, Bachufer
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 141
Spanien, Prov. Huelva, a.d. Straße Fregenal
de la Sierra zur port. Grenze, bei Encinasola
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 145
Spanien, Prov. Avila, Sierra de Gredos
bei Navaredondilla
leg. GRAU 2n = 58
Untersuchtes Herbarmaterial:
Algerien:
Alger, 3. 1849, Reuter (G) - Oued Sidi el Kabi, pres Blideh,
Prov. d’Alger, 13.7.1854, ? (G).
Spanien:
Matriti ad Manzanares, 1841, Reuter (G) - pr. Matritum, 1841,
Reuter (G) - Prov. Cäceres, Straße Valdehucal zum Embalse
de Valdecanas, 28.8. 1974, Merxmüller & Lippert, 29668 (M) -
Puerto Santa Maria, 2.4.1849, Bourgeau, Pl. d’Espagne (G) -
Algeciras, 25.4.1873, Winkler (M) - Algeciras, 1887, Rever-
chon (G) - Estepona, Boissier (G) - Prov. Malaga, Guadaleön
- 626 -
unterhalb Ronda, 11.5.1925, Zerny (W) - Ronda, 400 m, 1890,
Willkomm, Reverchon 524 (M) - Grazalema, 12.6.1890, Will-
komm 524 (G,W) - Prov. Malaga, Straße Ronda - Grazalema
östl. d. Rio Guadalcobacin, 28.5.1969, Merxmüller & Lippert
25340 (M) - pr. Casarabonela, 7.6.1879, Huter, Porta & Rigo
1035 (G) - Galera pres Huescar, prov. de Granada, 16.6.1894,
Saint-Lager (G) - Barranco de Rio Segura, Granada, 1500 m,
7. 1906, Reverchon 524 (G) - Jaen, 5.5.1852, Lange (G) - Velez-
Rubio, 500 m, 6. 1899, Reverchon 524 (G) - Hueneja, Sra Neva-
da, 900 m, 1933, Sennen, Pl. d'Espagne 9032 (G) - San Juan de
Alcaräz, 1.7.1850, Bourgeau, Pl. d'Espagne 810 (G) - Spanien,
7. 1896, Tavary (COI).
Portugal:
Alto Alentejo, Elvas Varche, Quinta de Santa Rita, 25.4.1954,
Guerra 195 (COI) - Vila Velha de Rodas, Alto Alentejo, 21.6.1959,
Fernandes, Matos & Garmento 6939 (COI) - Arred de Faro, Ata-
laia, 8. 1882, Guimaraes (COI) - Faro, Ribeiro do Marduil,
Guimaraes, Pl. exs. Algarb. 68 (COI) - Faro, Ribeiro do Laran-
jul, Guimaraes, Pl. exs. Algarb. 96 (COI) - Faro, 6. 1887, Mol-
ler (COI) - Algarve, Tavira, 6. 1887, Moller (COI) - Faro, Mar-
xil, 6. 1889, Brandeiro, El, Tus. 1661 (Eot):
Korsika:
Bastia, 1845, Bernard (G) - Bastia, 1867, Pittoni (W) - Ruisseau
de Taga pres de Bastia, 7. - 21.6.1867, Mabile (W).
Sardinien:
Tempio, 1. - 4.8.1882, Reverchon 303 (G) - Tempio, 10.7.1882,
Reverchon (W).
Sizilien:
prope Ficarozzi, 18.4.1855, Huet de Pavillon (G).
Kreta:
Nomos Chanion, Ep. Apokoronou, 2 km NE Armeni, 8.4.1971,
G. & W. Sauer 12546 (M).
Diese Art mit westmediterranem Zentrum ist schon lange
bekannt, mehrmals von den verschiedensten Autoren beschrie-
ben und doch immer wieder mit der nahe verwandten S. auri-
culata verwechselt worden. Die Abbildung von WILLDENOW -
nach einer Pflanze portugiesischer Herkunft - trifft die Art in
allen Einzelheiten und hätte zur Klarlegung völlig ausreichen
- 627 -
müssen. Dennoch wurde sie 1827 einmal von Sardinien als S.
subverticillata Moris und von Korsika als S. oblongifo-
lia Loisel. neubeschrieben. In beiden Fällen liegt mir kein
Originalmaterial vor; da aber S. lyrata auf beiden Inseln an-
zutreffen ist und die Beschreibung eindeutig auf sie zutreffen,
halte ich eine Übereinstimmung für sicher. Das gleiche gilt für
das östliche Vorkommen der Art von Kreta, von dort alsS. cre-
tica Boiss. & Heldr. beschrieben. Pflanzen von der iberischen
Halbinsel werden normalerweise S. auriculata L. genannt,
bzw. tragen eines der mehr oder weniger zutreffenden Synonyme
dieser Art. Bei WILLKOMM und LANGE iistS. auriculata in
verschiedene Untereinheiten aufgeteilt, wobei die ssp. major
Lange ex Willk. & Lange sowie die ssp. minor Lange ex Willk.
& Lange var. pubescens Lange ex Willk. & Lange eindeutig
S. lyrata entsprechen. Stiefelhagen faßt alle erwähnten Namen
unter S. auriculata zusammen, S. oblongifolia erscheint
bei GUINOCHET und VILMORIN (Flore de France II) für die Pflan-
zen korsischer Herkunft. In Flora Europaea III werden S. lyrata
und S. subverticillata in Anmerkungen erwähnt, S. cretica
und S. oblongifolia zuS. auriculata gezogen. Das Areal
von S. Iyrata (Karte 1) umfaßt Südportugal, Zentral- und Süd-
spanien, einzelne Funde auf Sardinien, Korsika, Sizilien (Vor-
kommen auf dem festländischen Italien sind bisher noch ungewiß),
Kreta und in Nordafrika (Algerien), dort meist S. laevigata
Vahl genannt.
Die Pflanzen der sechs untersuchten Herkünfte (5 aus Spanien,
eine aus Sardinien) besitzen einheitlich 2n = 58 Chromosomen,
weichen damit deutlich vonS. auriculata undS. pseudo-
auriculata ab und schließen sich an die meisten großblättrigen
spanischen Scrophularien eng an.
Neben den bei S. pseudoauriculata erwähnten Merkmalen,
fällt bei S. Iyrata noch die eigenartige braun-trockenhäutige
Berandung aller Brakteen des Inflorszenzbereichs auf. Im Verein
mit den ebenfalls breit braun-berandeten Kelchzipfeln geben sie
den durch die kurzen Blütenstiele auffallend dichten Inflores-
zenzen ein sehr charakteristisches Aussehen.
- 628 -
10,45 HsisonodonnasT.
Abb. : 12
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 5
Portugal, Serra de Monchique
Monchique - Foia,
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 43
Portugal, Serra de Estrela
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 7
Spanien, Prov. Malaga, Sierra Bermeja
Straße Ronda - San Pedro de Alcäntara,
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 10
Spanien, Prov. Leon
Pehlarrubia,
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 142
Spanien, Prov. Avila
Straße Barco de Avila - Bejar,
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 104
England, S. Devon
Kingsbridge,
leg. WALTERS 2n = 58
Alle untersuchten Populationen von S. scordonia besitzen
einheitlich 2n = 58 Chromosomen. Als bisherige Zählungen
existieren 2n = 60 - 80 und 2n = 60. Wie für alle folgenden Arten
mit 2n = 58 gilt, daß Abweichungen von dieser Zahl vereinzelt
vorkommen mögen, als charakteristische Zahl aber 2n = 58 zu
gelten hat, wie auch die Chromosomenzahl der englischen Popu-
lation beweist.
- 629 -
ll. Scrophularia laevigata Vahl
Syn: S. laxiflora Lange
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 220 und Sc - 221
Spanien, Prov. Cadiz, Sierra de Ojen nördl.
Tarifa, leg. MERXMÜLLER & GLEISNER 29 100 2n = 58
Diese erste Zählung der Art zeigt, daß auch sie zu Recht in
den Formenkreis um S. scorodonia einbezogen wird. S. lae-
vigata bildet niemals zerteilte Blätter; es sind daher alle nord-
afrikanischen Pflanzen, die dieses Merkmal zeigen und bisher
meist zuS. laevigata gezählt wurden, hier auszuschließen.
12. Scrophularia sciophila Willk.
Syn.:S. grenieri Reuter
S. pennelli Sennen
Abb.: 7, 12
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 113
Spanien, Prov. Valencia, Felshänge zwischen Barche-
taund Simat.leg. MERXMÜLLER & LIPPERT 23609 2n = 58
Sc - 140
Spanien, Prov. Valencia, Monte Mugron bei
Cuevas del Rey Moro nordwestl. Almansa,
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 147
Spanien, Prov. Murcia, Sierra del Oro
südl. Cieza, leg. MERXMÜLLER & GLEISNER
25802 2n = 58
Sc - 222
Spanien, Prov. Almeria, Sierra de Gador
bei Anton Lopez westl. Almeria
leg. MERXMÜLLER & GLEISNER 29 288 2n = 58
Die Angabe von 2n = 26 (VAARAMO und HIIRSALMI) beruht
sicherlich auf einer Verwechslung mit einer Art des S. canina-
Formenkreises, in dem diese Zahl sehr häufig auftritt. S.
sciophila wurde von STIEFELHAGEN mit S. tanacetifo-
- 630 -
lia Willd. gleichgesetzt, einer S. filicifolia zumindest
nahestehenden Art. Die stark zerteilten Blätter haben diese Ver-
wechslungen verursacht; lediglich die Grundblätter können etwas
stärker flächig ausgebildet sein (Abb. 7). Die großen Blüten und
die Chromosomenzahl 2n = 58 zeigen die Zugehörigkeit auch die-
ser Art in die Verwandtschaft von S. scorodonia. S. sciophi-
la ist ein Endemit Südostspaniens.
13. Scrophularia pyrenaica Benth.
Abb.: 12
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 15
Frankreich, Hautes Pyren&es, Thebe bei
Maul&eon, Balme,
leg. MERXMÜLLER & GRAU 21970 2n = 58
Auch für S. pyrenaica existieren schon Zählungen von
VAARAMA und HIIRSALMI. Neben der relativ unverbindlichen
Angabe 2n = 60 - 70 läßt die Zählung 2n = 68 vermuten, daßes
sich um eine Verwechslung mit der ebenfalls pyrenäischen S.
alpestris handelt, die 2n = 68 Chromosomen besitzt. S. py -
renaica ist ein ökologischer Spezialist, charakterisiert durch
stark drüsige Behaarung, die unregelmäßig durchblätterte In-
floreszenz, die ungeteilten, z.T. lang gestielten Blätter und die
ziemlich hellen Blüten.
14. Scrophularia reuteri Daveau
Syn.: S. herminii sensu Lange in Willk. & Lange, non Hoff-
manns. & Link
Abb. 2.7... 13
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 143
Spanien, Prov. Avila, Sierra de Gredos
Puerto de Serafiillos, 1500 m,
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 144
Spanien, Prov. Avila, Nordseite der Sierra
de Gredos, Naval Peral del Tormes,
leg. GRAU 2n = 58
- 631 -
Die Zuordnung vonS. reuteri zuS. grandiflora als
Unterart in Flora Europaea III ist unbefriedigend. S. reuteri
besitzt zuS. grandiflora vergleichsweise schwächere Be-
ziehungen, sie vermittelt vielmehr eher zwischen S. schous-
boei undS. pyrenaica, ist von beiden aber hinreichend ver-
schieden. Besonders charakteristisch sind die zugespitzten Kap-
seln, die auch S. oxyrhyncha Coincy kennzeichnen, die
möglicherweise mit S. reuteri identisch ist.
15. Scrophularia schousboei Lange in Willk. & Lange.
Abb.: 8, 13
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 9
Portugal, Beira Alta, Serra do Caramullo,
Cabeco da Neve,
leg. MERXMÜLLER & GRAU 21520 2n = 60
Die zwischen den Arten mit unzerteilten und zerteilten
Blättern vermittelnde S. schousboei besitzt als einzige Art
dieses Formenkreises die abweichende Chromosomenzahl
2n = 60. Ich glaube, daß es sich hier um eine aneuploide Ab-
weichung sekundärer Art handelt. Je nach Standort können die
Blätter von S. schousboei fast unzerteilt oder stark gefie-
dert sein.
16. Scrophularia sublyrata Brot.
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 223
Spanien, Prov. Malaga
El Torcal südl. Antequera,
leg. MERXMÜLLER & GLEISNER 29 144 2n = 58
S. sublyrata ist praktisch eine kleinblütige S. grandi-
flora mit stark drüsig behaarten, regelmäßig gefiederten
Blättern. Von der kahlen S. schousboei ist sie stärker ge-
trennt, als bisher angenommen.
- 632 -
17. Serophularia grandiflora DC.
Cytologisch geprüftes Material:
Se - 179
Portugal, Coimbra
leg. MERXMÜLLER 27 323 2n = 58
S. grandiflora steht in sehr enger Beziehung zu S. sam-
bucifolia, von der sie am deutlichsten durch die starke Be-
haarung getrennt ist. Die Angabe von SHAW stimmt mit meinen
Ergebnissen überein, während ich 2n = 60 (VAARAMA und HIIR-
SALMI) nicht bestätigen konnte.
1822 Sceriophullamıarsiambniehkoliane:
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 37
Spanien, Prov. Cadiz, Sierra del
Edrinal südl. Grazalema, ’
leg. GRAU 2n = 58
Sc - 75
Spanien, Prov. Cadiz
nördl. Algeciras,
leg. MERXMÜLLER & OBERWINKLER 22030 2n = 58
Die bisher ungenauen Zahlenangaben für S. sambucifolia
(2n = 56 - 58, 2n = 54 + 2) können mit 2n = 58 präzisiert werden.
19. Scerophularnaktrıfoliata L.
Abb. : 13
Cytologisch geprüftes Material:
Sardinien, Prov. Cagliari, zwischen
Macomer und Oristano, Nurage Losa,
leg. ERBEN 2n = 58
Die Angabe bei CONTANDRIOPOULOS mit 2n = ca. 80 be-
zieht sich möglicherweise auf S. auriculata; sie konnte
jedenfalls nicht bestätigt werden.
- 633 -
20. Scrophularia glabrata Ait.
Abb. : 13
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 108
Teneriffa, Los Cahadas
supra Mazo,
leg. - 2n = 58
Die zahlreichen für S. glabrata existierenden Angaben
(mehrmals 2n = 56, einmal 2n = 60) konnten nicht bestätigt wer-
den. S. glabrata schließt sich vielmehr auch durch ihre
Chromosomenzahl direkt an die festländischen Arten an.
21. Scrophularia smithii Wydl.
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 111
Teneriffa, Aguamansa
leg. - 2n = 58
Sc - 229
Teneriffa
leg. URSCHLER 2n = 58
Auch die Angabe für S. smithii (2n = 60) mußin
2n = 58 korrigiert werden.
22. Scrophularia calliantha Webb & Berth.
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 135b
Kanarische Inseln
leg. - 2n = 58
S. calliantha existiert in einer behaarten und einer
kahlen Form. Untersucht wurden kahle Pflanzen der extrem
großblütigen Art. Auch ihre Chromosomenzahl weicht entgegen
bisherigen Angaben nicht von der Basiszahl der Gruppe ab.
- 634 -
23. Scrophularia hispida Desf.
Syn.: S. laevigata Vahl ssp. hispida (Desf.) Maire
Abb.: 9
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 76
Marokko, Hoher Atlas, Tizi-n-Tichka
leg. MERXMÜLLER & OBERWINKLER 2n = 58
S. hispida ist am besten mit S. Iyrata zu vergleichen,
von der sie sich durch die stark behaarten, größeren, biswei-
len fast ungeteilten Blätter, die lockeren Cymen, sowie die nicht
trockenhäutig berandeten Brakteen unterscheidet. Wie fast alle
Arten aus diesem Bereich wurde auch S. hispida mitS. lae-
vigata in Beziehung gebracht, steht aber zu dieser Art in
keiner engeren Beziehung (siehe S. laevigata). S. hispida
reiht sich auch durch ihre Chromosomenzahl unter die Arten
mit zerteilten Blättern des S. scorodonia-Formenkreises
ein.
24. Scrophularia aquatica L. var. laxa Maire
Syn.:S. aquatica L. ssp. auriculata sensu Quezel & Santa
Abb. : 10
Cytologisch geprüftes Material
Sc - 27
Marokko, Atlas Vorland
Midelt,
leg. RAUH 831 2n = 58
Sc - 81
Marokko, Mittlerer Atlas zw. Azrou und
Ifrane, 1450 m,
leg. MERXMÜLLER & OBERWINKLER 22691 2n = 58
Diese Sippe hat nur wenig mit S. aquatica bzw. S. auri-
culata zu tun und verdient es als eigene Art behandelt zu wer-
den. Von einer Beschreibung habe ich aber abgesehen, da noch
einige ungeklärte Namen für den nordafrikanischen Bereich vor-
liegen (z.B. S. suberispa Pomel), die möglicherweise hier
anzuwenden sind. Die marokkanischen Pflanzen bilden auch
- 635 -
unter günstigsten Umständen auffallend kleine spitze Blätter aus,
deren untere Segmente meist unterschiedlich stark pfeilförmig
zurückgeschlagen sind, eine Eigenschaft, die bei keiner der
verwandten Arten auftritt (vergl. die Abbildung bei QUEZEL &
SANTA für S. aquatica ssp. auriculata ). Die Chromo-
somenzahl beweist ebenfalls die Zugehörigkeit zu den Arten
der iberischen Halbinsel mit 2n = 58 Chromosomen.
25. Scrophularia peregrina L.
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 40
Griechenland, Peloponnes, Halbinsel Malea
Hagios Nikolaos bei Neapolis,
leg. K.H. RECHINGER 20 070 2n = 36
Sc - 198
Korsika, bei Ajaccio
leg. BÜHLER 2n = 36
Die schon vorher bekannte Chromosomenzahl für S. pere-
grina wird hiermit bestätigt.
26. Scrophularia arguta Ait.
Abb. : 13
Cytologisch geprüftes Material:
Sc - 60
Kanarische Inseln, Nivaria
Las Cafladas,
leg. - 2n = 58
Sc - 130
Marokko, Moyen Atlas
leg. - 2n = 58
Die ungefähre frühere Angabe kann jetzt mit 2n = 58 präzi-
siert werden.
- 636 -
Diskussion
Von den sechsundzwanzig Arten der Gattung Scrophularia,
für die hier Chromosomenzahlen angeführt werden, waren neun
bisher noch nicht gezählt, bei zehn Arten stimmen die hier publi-
zierten Ergebnisse nicht mit den früheren Angaben überein und
für sieben Arten konnten die bisherigen Ergebnisse teilweise oder
völlig bestätigt werden. Aus dieser letzten Gruppe können ledig-
lich vier (S.nodosa mit 2n = 36, S. scopolii mit 2n = 26,
S.umbrosa mit 2n = 26 bzw. 52undS.peregrina mit
2n = 36) als Arten bezeichnet werden, deren Chromosomenzahl
schon vor dieser Veröffentlichung endgültig gesichert war. Es
sind dies nur etwa 15% der angeführten Arten ! Bei vier der Arten
mit bisher falscher Angabe der Chromosomenzahl dürfte es sich
um Fehlbestimmungen handeln (S.herminii, S.sciophila,
S.pyrenaica undS.trifoliata). Die übrigen Zählungen
liegen alle in der Größenordnung der korrekten Zahl. Bei diesen
Arten, deren Chromosomenzahl ausnahmslos zwischen 58 und 84
liegt, dürften die technischen Schwierigkeiten zu den meist nur
leicht abweichenden Ergebnissen geführt haben. Die Dominanz der
Zahl 2n = 58 macht es wenig wahrscheinlich, daß, von Ausnahmen
abgesehen, häufiger aneuploide Schwankungen der Chromosomen-
zahlen auftreten.
Die neuen und korrigierten Ergebnisse erlauben es erstmals,
die heterogenen Zahlenangaben in sinnvollen Zusammenhang zu
bringen. Der Schwerpunkt der Subsektion Scorodoniae liegt
in einer Gruppe von über zwanzig Arten mit südwestmediterraner
Verbreitung, charakterisiert durch die stark abgeleitete Basis-
zahl x = 29. Dieser Formenkreis besitzt sein Zentrum auf der
iberischen Halbinsel. Der Formenreichtum der Kanarischen In-
seln ist eher eine sekundäre Entfaltung. Nach Osten verarmt die
Gruppe rasch und hat inS. lyrata auf Kreta ihren östlichsten
Vertreter. Aus morphologischen Gründen müssen diese südwest-
mediterranen Arten in enge Beziehung zu Pflanzen der Basis
x = 13 gebracht werden (S. umbrosa). Diese Basis ist inner-
halb der Gattung weiter verbreitet. Die Basis x = 29 müßte dann,
ohne daß im Augenblick zu entscheiden ist auf welche Weise, aus
dieser alten Basis entstanden sein. Aus der Vereinigung dieser
beiden Basiszahlen, x = 13 und x = 29, ist auf dem Wege der
Allopolyploidie, nahezu zwingend erkennbar bei S. pseudo-
auriculata, eine neue tertiäre Basiszahl x = 42 entstanden, die
- 637 -
augenscheinlich nicht auf x = 7 zurückzuführen ist. Diese Ver-
knüpfung erklärt auch die enge Zusammengehörigkeit der Arten
mit diesen sehr heterogenen Basiszahlen. Die Übereinstimmung
der Chromosomenzahl von S. arguta mit der Basis dieser
Gruppe kann nur schwer endgültig beurteilt werden. Einmal kann
es sich um eine zufällige Übereinstimmung handeln, wie sie bei
dem großen Zahlenreichtum der Gattung immer wieder auftreten
kann (vergl. etwa S. nodosa undS. peregrina). Es wäre
aber auch möglich, daßes sich inS. arguta um einen stark ab-
geleiteten Spezialisten dieser südwestmediterranen Gruppe han-
delt, der mit seiner Einjährigkeit und seinen kleistogamen Blüten
eine stark an andere Lebensumstände angepaßte Entwicklung ge-
nommen hat. Jedenfalls sprechen keine generellen Bedenken gegen
eine Eingliederung dieser Art in die Gruppe um S. scorodonia.
Ebenfalls charakterisiert durch x = 13 ist S. scopolii. Die
nahe verwandte S. alpestris mitx = 34 ist möglicherweise aus
der Verbindung von x = 13 mit x = 21 als sekundäre Basis wiederum
durch Amphidiploidie entstanden. Arten mit 2n = 42 stehen z.B. in
S. herminii zur Verfügung, die auch durch ihre Morphologie
einer solchen Interpretation nicht entgegenstehen würde. Die Basis
x = 21 (vielleicht zurückgehend auf x = 7) ist weniger gut gesichert
als die Basis x = 13. Man kann sie wiederholt bei den verschieden-
sten, oft primitiveren orientalischen Arten antreffen, bisweilen nach
oben (2n = 44 von S. aestivalis würde hierher passen) oder unten
(2n =40 von S. vernalis) leicht verändert.
Zum Schluß bleiben noch die Arten mit 2n = 36 einzuordnen.
S.peregrina besitzt in der hauptsächlich kleinasiatischen S.
ilwensis eine sehr nah verwandte Art mit 2n = 24 Chromosomen
(Grau unpubl.). Die 2n = 36 Chromosomen von S.peregrina kön-
nen damit leicht auf die Basis x = 6 zurückgeführt werden, eine der
wenigen niedrigen Basiszahlen, die heute innerhalb der Gattung
Scerophularia noch nachweisbar wäre. S.nodosa mit 2n = 36
scheint dagegen nicht auf diese Weise erklärbar zu sein. Die auf
das türkisch-persische Grenzgebiet beschränkte,S.nodosa nahe-
stehende S. chlorantha besitzt 2n = 42 Chromosomen (Grau un-
publ.). Eine Ableitung durch absteigende Aneuploidie aus dem Be-
reich x = 21 wäre hier also denkbar. Wie nahe dagegen die Be-
ziehungen von S. nodosa zu den nordamerikanischen Arten mit
x = 24 wirklich sind, kann im Augenblick nicht eindeutig entschie-
den werden. Ich glaube, daß die Übereinstimmung wohl eher gene-
reller Natur ist und etwa gleiche Entwicklungshöhe andeutet. Eine
- 638 -
direkte Beziehung der Chromosomenzahlen zueinander ist jedoch
nicht zu vermuten.
Schließlich ist noch eine spekulative Überlegung zur Ent-
stehung der genannten Basiszahlen angebracht. Das unter ande-
rem aus der weiten Verbreitung zu vermutende relativ hohe
Alter der GattungS$Scrophularia macht es verständlich, wenn
primitive diploide Chromosomenzahlen heute weitgehend fehlen
und alte Basiszahlen wie x = 7 nur in Polyploiden, oft durch
Aneuploidie verändert, auftreten. Diese Basis x = 7 könnte in
Verbindung mit der ebenfalls möglichen x = 6 zur Bildung einer
ersten sekundären Basis x = 13 geführt haben, die heute die Gat-
tung weitgehend beherrscht. Aus dieser Basis eines zweiten
Niveaus könnte sich die Gattung dann, wie oben geschildert, wei-
terentwickelt haben. Einen Überblick über die vermuteten Ver-
bindungen gibt Abb. 2.
In künftigen Veröffentlichungen, die die Arten desS. cani-
na-Formenkreises und die orientalischen Scrophularien betref-
fen, werden diese Ergebnisse weiter gesichert werden. Den
vielen Sammlern von Scrophularien, die diese Arbeit ermöglich-
ten, sowie Dr. F.KUPICHA (London),die mir bei der Klärung von
S. pseudoauriculata half, sei herzlich gedankt.
Abb. 2: Schematische Übersicht über mögliche (----- ) und
sichere ( ) Zusammenhänge der Chromosomen-
zahlen innerhalb der Subsektion Scorodoniae. Eckig
eingerahmt: Aneuploide Zahlen; doppelt umrandet: allo-
polyploide Kombinationen. Die Namen kennzeichnen teil-
weise ganze Gruppen.
- 639 -
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- 640 -
Summary
26 species of the genus Scrophularia (section Anasto-
mosantes, subsection Scorodoniae) have been investi-
gated cytologically. For 9 species the chromosome number is
reported here for the first time, in 10 species earlier reports
necessitated correction and in 7 species the chromosome number
known up to the present time could be more or less confirmed.
The central group of the subsection Scorodoniae consists
of species with the derived chromosome number x = 29 and a
Southwestmediterranean distribution. Closely related to this
groupis S. umbrosa with the more primitive basic number
x = 13. Allopolyploidy gave rise to S. pseudoauriculata
with 2n = 84, uniting the two basic numbers mentioned above. S.
lyrata andS. umbrosa are the putative parents. A similar
origin can be assumed for S. auriculata which also has
2n = 84.
S. scopolii (n = 13) has a very near relative inS. alpe-
stris (n = 34) from the Pyrenees. Also in this case it seems
quite likely that S. alpestris has been originated by allopoly-
ploidy (x = 13 +x = 21).
The species with 2n = 36 chromosomes probably come from
two different origins. S. nodosa maybe referredtox =7, an
old basic number of the genus. This basic number is found mainly
in oriental species which then are hexaploids of this basis (often
slightly changed by aneuploidy). For S. peregrina the basic
number x = 6 (another very primitive basic number) is quite pro-
bable.
It is possible that these two old basic numbers (x = 7 and
x = 6) made up the now dominating secondary basic number
Ze—e]3%
Two hitherto neglected species, S. lyrata andS. pseu-
doauriculata, are separated from S. auriculata and
their characteristics and distribution are illustrated.
- 641 -
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Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
Abb.
10
11
12
13
- 643 -
Abbildungen
Blüten und Staminodium von Sc - 31: S. lyrata;
Sc - 243: S. pseudoauriculata.
Kelchblätter (a) und verschieden große Tragblätter
aus den Teilinfloreszenzen von Sc - 31: S. lyrata;
Sc - 2: S. auriculata; Sc - 243: S. pseudoauriculata.
Verschiedene Blätter von S. pseudoauriculata, d letz-
tes Blatt vor der Infloreszenz.
Verschiedene Blätter von S. auriculata (a-d) und S.
lyrata (e-h), h letztes Blatt vor der Infloreszenz.
Verschiedene Blätter von S. reuteri (a-b, b Grund-
blatt) und relativ wenig geteilte Blätter von S. scio-
phila (c-e, c erstes Grundblatt).
Verschiedene Blätter von S. schousboei, a-c Grund-
blätter, f-g letzte Blätter vor der Infloreszenz.
Verschiedene Blätter von S. hispida.
Verschiedene Blätter von S. aquatica var. laxa, e und
i letzte Blätter vor der Infloreszenz, k und 1 Schatten-
blätter.,
Somatische Pro- bis Metaphasen von Sc - 243: S. pseu-
doauriculata; Sc - 18: S. alpestris; Sc - 244: S. her-
minii; Sc - 69: S. aestivalis; Sc - 16: S. auriculata
(mit 5 B-Chromosomen),.
Somatische Pro- bis Metaphasen von Sc - 113: S. scio-
phila; Sc - 31: S. lyrata; Sc - 5: S. scorodonia;
Sc - 15: S. pyrenaica.
Somatische Pro- bis Metaphasen von Sc - 143: S, reu-
teri; Sc - 9: S. schousboei; Sc - 179: S. grandiflora;
Sc - 231: S. trifoliata; Sc - 60: S, arguta; Sc - 108:
S. glabrata.
- 644 -
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- 645 -
- 646 -
Spseudoauriculata
5cm
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Sc-243
- 647 -
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Sauriculata
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- 649 -
- 650 -
Sc-76 Abb9
S.hispida
- 651 -
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Sc-60
- 655 -
p. 655 - 682 | 16.10.1976 | ISSN 0006-8179
Mitt. Bot. München 12
REVISION DER GATTUNG MICROCEPHALA POBED.
(ASTERACEAE)
von
D. PODLECH
Die Gattung Microcephala, deren Verbreitung bislang
das südliche asiatische Rußland, den Iran und pakistanisch-
Belutschistan umfasste, kommt auch in allen tiefergelegenen
Teil Afghanistans häufig vor. In dem von uns gesammelten und
bearbeiteten Material aus Afghanistan finden sich auch Formen,
die mit keiner der bisher bekannten Arten identifiziert werden
konnten. Da auch die Abgrenzung der bisher zu der Gattung ge-
zählten Arten Schwierigkeiten bereitete, wurde die ganze Gattung
einer Revision unterzogen. Dabei wurde das Material folgender
Herbarien ganz oder teilweise verwendet:
Dehra, Dun, Forest Research Institute (DD)
Edinburgh, Royal Botanic Garden (E)
Gene&ve, Conservatoire et Jardin botaniques (G)
Halle, Institut für systematische Botanik der Universität (HAL;)
Helsinki, Botanical Museum (H)
Kabul, Botanisches Institut der Universität (Hb. Kabul)
Kew, Royal Botanic Gardens (K)
Leningrad, Komarov Botanical Institute of the Academy of
Science of the USSR (LE)
London, British Museum (BM)
München, Botanische Staatssammlung (M)
Praha, National Museum (PR)
Wien, Naturhistorisches Museum (W)
Herbar 0. ANDERS
Herbar S.W. BRECKLE
Herbar H. FREITAG
Herbar D. PODLECH
- 656 -
Den verantwortlichen Leitern der oben genannten Sammlungen
und den Herren O. ANDERS, S.W. BRECKLE und H. FREITAG,
bin ich für die Bereitwilligkeit, mir ihr Material auszuleihen, zu
großem Dank verpflichtet.
Allgemeiner Teil
Historischer Überblick
BUNGE (1851) beschrieb in seiner Bearbeitung der von A.
LEHMAN in den Steppen Zentralasiens 1839-1842 gesammelten
Pflanzen die erste hierher gehörige Art als Matricaria
lamellata. BOISSIER (1875) stellte diese Art in seiner Flora
Orientalis zur Gattung Chamaemelum, beschrieb aber gleich-
zeitig eine zweite Artals Matricaria lasiocarpa. Die Zu-
ordnung zweier heute als Synonyme betrachteter Arten zu zwei
verschiedenen Gattungen durch BOISSIER zeigt schon deutlich die
Unsicherheit in der generischen Zuordnung der in Frage stehenden
Pflanzen. Erst 1889 beschrieb C. WINKLER eine weitere Sippe
des Formenkreises nämlich Matricaria lamellata var.
turcomanica, die von POBEDIMOVA in der Flora Turkmenii
(1960) zur Art erhoben wurde. Auch diese Art erwies sich nach
eingehendem Studium als ein Synonym der von BUNGE beschrie-
benen Matricaria lamellata. Im Jahre 1936 beschrieb
dann H. KRASCHENINNIKOV aus dem südlichen Kazakhstan eine
weitere Art, die sich durch diskoide Köpfchen deutlich von den
bisher bekannten Arten unterschied. Erst 1961 erkannte dann
POBEDIMOVA die Eigenständigkeit der genannten Arten und schuf
für sie die neue Gattung Microcephala mit den4 Arten M.
lamellata, M. turcomanica, M. subglobosa und
M. lasiocarpa. In der vorliegenden Revision werden die ur-
sprünglichen Arten auf 2 reduziert, daneben aber aus Afghanistan
2 weitere Arten (M. afghanica und M. deserticola) sowie
eine neue Unterart der weitverbreiteten M. lamellata (ssp.
villosa) neu beschrieben. Insgesamt umfasst die Gattung dem-
nach zur Zeit 4 Arten und 1 Unterart.
Verwandtschaftliche Stellung der Gattung
Die Gattung Microcephala zeigt innerhalb der Tribus der
Anthemideae zweifelsohne die stärksten verwandtschaftlichen
Beziehungen zu der Gattung Matricaria L. Dies drückt sich
rein äußerlich in ganz ähnlichem Habitus, in ähnlichem Bau der
Köpfchen und auch in dem zumindest für Microcephala
- 657 -
lamellata und M. subglobosa angegebenen Kamillenduft.
Leider sind bisher noch keine Untersuchungen über die Inhalts-
stoffe der Gattung Microcephala angestellt worden.
Die wichtigsten unterscheidenden Merkmale liegen im Bau der
Antheren, des Pappus und in der Anatomie der Fruchtwand. Die
sowohl bei Matricaria alsauchbei Microcephala vor-
kommenden Konnektivanhängsel an der Spitze der Antheren sind
bei Microcephala eiförmig-zugespitzt und erreichen häufig
die halbe Antherenlänge, während sie bei den Arten von
Matricaria dreieckig und viel kürzer sind. Ein Pappus fehlt
bei den Arten von Matricaria inder Regel ganz oder ist
höchstens als undeutliche Randwulst am oberen Ende der Achäne
angedeutet. Lediglich bei M. aurea (L.) Boiss. treten selten
Formen mit einem ausgebildeten Pappus auf, der dann aus einer
einseitswendigen, langdreieckigen Schuppe besteht (Abb. in Fl.
URSS. 26: tab. VII fig. 3, p. 179, 1961). Der Pappus aller
Microcephala- Arten ist immer deutlich entwickelt. Er be-
steht aus einem häutigen Krönchen, das in der Länge zwischen
der halben und ganzen Achänenlänge variieren kann und das am
oberen Rand + tief unregelmäßig lappig gezähnt oder aber tief
in 5-8 Lappen zerteilt sein kann. Nur bei M. deserticola
reicht die Zerteilung des Pappus zumindest auf der Bauchseite
häufig bis nahe an oder bis an den Grund des Pappus (Abb. 1).
Auch hinsichtlich des anatomischen Baus der Fruchtwand finden
sich deutliche Unterschiede zwischen den Arten von Micro-
cephala und Matricaria. Bei den Arten der erstgenannten
Gattung ist die Frucht dicht mit Schuppen, Lamellen oder Haaren
bedeckt (hieran erinnern die Namen M. lasiocarpa und
M. lamellata), die vor allem bei M. lamellata, M.
subglobosa und M. deserticola große Mengen Schleim
enthalten und beim Einlegen in Wasser stark aufquellen und schließ-
lich platzen, während bei M. afghanica nur wenig Schleim
enthalten ist, die Warzen und Lamellen daher beim Einlegen in
Wasser ihre Form behalten. Wir haben also eine typische Schleim-
Epidermis, deren Zellen bei M. subglobosa lang wurstförmig
sind und durch querverlaufende Verstärkungsleisten ausgestattet
sind: daneben treten hier auch mehrzellige dicke Schleimhaare auf
(Abb. 2 b). Bei den übrigen Arten sind die Schleimzellen oft kurz
und in unterbrochenen Reihen angeordnet, die die in getrocknetem
Zustand deutlichen Lamellen und Schuppen bilden. (Abb. 2a, ec).
Die Ansicht von MELIKYAN und MURADYAN (1975), daß die ge-
samte Fruchtwand bei M. lamellata und M. subglobosa
- 658 -
Abb. 1. a) Achäne mit Blüte von Microcephala deserticola Podlech
(Bauchseite). b) dto. (Rückenseite). c) Achänen von
Matricaria aurea (L.) Boiss. d) Achänen von Micro-
cephala lamellata Bge. e, f) Achänen von Microcephala
afghanica Podlech. g) dto., Blüte. h) Achänen von Micro-
cephala subglobosa (Krasch.) Pobed.
- 659 -
Abb. 2.
- 660 -
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a) Achäne von Microcephala afghanica im optischen Längs-
schnitt (mit Schleimzellen). b) Achäne von M. subglobosa
in Aufsicht (mit Schleimzellen und Schleimhaaren). c)
Achäne von M. lamellata im optischen Längsschnitt
(mit Schleimzellen und Schleimhaaren).
- 661 -
nur aus Wasserzellen bestünde, kann nach unseren Untersuchungen
nicht beigepflichtet werden.
Unter den Matricaria-Arten besitztnur M. aurea eine
Epidermis, die reichlich Schleimzellen enthält, wobei diese
Zellen jedoch eine ganz glatte Epidermis bilden ohne jede Form
von Lamellen, Haaren oder ähnlichem. (Abb. 1 c). Die übrigen
Arten besitzen nur einzelne Schleimzellen in der Epidermis,
wie MELIKYAN und MURADYAN richtig dargestellt haben.
Vorkommen und Ve rbreitung:
Die Arten der Gattung besiedeln große Gebiete des südlichen
asiatischen Rußlands (Turkmenische, Uzbekische, Kazakhische,
Kirghisische und Tadzhikische Republik), Ostpersien, Afghanistan
und das südwestliche Pakistan (Karten 1 und 2). Die Areale der
einzelnen Arten sind dabei sehr verschieden groß. Während
M. lamellata fast das ganze Gattungsareal mit Ausnahme des
äußersten Nordostens einnimmt, besiedeln alle anderen Arten
sehr viel kleinere Gebiete. Soist M. subglobosa auf das
Gebiet um den Balchasch-See beschränkt. M. afghanica
ist bisher nur aus dem Zentralen Hochland Afghanistans bekannt,
während M. deserticola den Wüsten- und Halbwüstengürtel
Süd- und Südwestafghanistans besiedelt. Fast alle Arten sind Be-
wohner tiefgelegener Trockengebiete, nur M. afghanica lebt
in Höhenlagen zwischen 2350 und 3050 m.
Ökologie
Die einjährigen, in der Regel relativ kleinen Pflanzen sind sehr
raschwüchsig. Sie vermögen daher die in ihrem Verbreitungsgebiet
oft recht spärlichen Frühjahrsregen auszunutzen und gelangen zur
Fruchtreife, ehe die Trockenzeit eintritt. Nach Beobachtungen von
Aussaaten im Gewächshaus des Botanischen Gartens in München
ist zumindest M. lamellata autogam. Vermutlich trifft das
auch für die übrigen Arten zu. Die reich ansetzenden Früchte
keimen innerhalb von 3 Tagen zu einem hohen Prozentsatz. Sie
bleiben bei normaler Lagerung mindestens 6-8 Jahre keimfähig.
Leider gelang es trotz mehrfacher Versuche nicht, die Chromo-
somenzahl der behandelten Arten zu ermitteln.
- 662 -
Spezieller Teil
Microcephala Pobed. Not. Syst. Leningrad 21: 356 (1961)
Syn.: Matricaria p.p. non L.: BUNGE in Mem. Sav. &tr.
Petersb. 7: 335 (1851); BOISSIER, Fl. Or. 3: 324 (1875) p.p. -
Chamaemelum p.p. non MILLER: BOISSIER, Fl. Or. 3: 326
(1875) p.p. - Tripleurospermum p.p. non SCH. -BIP.:
RECHINGER, Österr. Bot. Zeitschr. 97: 233 (1950).
Typus der Gattung: Microcephala lamellata (Bge.) Pobed.
Köpfchen heterogam mit weiblichen, weißen Strahlblüten und
zwittrigen Röhrenblüten oder homogam, nur mit zwittrigen
Röhrenblüten. Röhrenblüten etwa in der Mitte der Röhre +
deutlich eingeschnürt, an der Spitze 5-zähnig. Antheren an der
Spitze mit eiförmigem, spitzem Anhängsel von halber Staub-
beutellänge. Achänen klein, im Querschnitt rundlich bis schwach
seitlich zusammengedrückt, gerade bis schwach zur Rückenseite
hin gekrümmt, an der Bauchseite schwach bis deutlich 3-5 rippig,
+ dicht mit weißlichen blasigen Schuppen bedeckt, darüber hinaus
oft noch mit kurzen dicklichen, mehrzelligen Haaren besetzt.
Pappus häutig, schief krönchenförmig, unregelmäßig gelappt bis
zerschlitzt, seltener fast oder ganz bis zum Grunde in eiförmige,
zugespitzte Lappen zerteilt, kurz, bis die halbe Achänenlänge
erreichend. Einjährige, kleine Pflanze mit einfach gefiederten
oder fiederteiligen Blättern.
Schlüssel
1 Köpfchen mit weißen Strahlblüten
2 Blätter am Stengel verteilt. Röhrenblüten zitronengelb.
Achänen 1-1,5mm lang mit unregelmäßigem 6-10 lappigem
Pappus M. lamellata
2 Blätter am Grunde des Stengels rosettig gehäuft. Röhren-
blüten weißlich-rosa. Achänen 4-5 mm lang mit bis zum
Grund in fünf Schuppen zerteiltem Pappus. NM. deserticola
1 Köpfchen ohne weiße Strahlblüten, nur mit Röhrenblüten
3 Blätter am Stengel verteilt. Röhrenblüten zitronengelb,
ca. 1-1,5 mm lang. Achänen (incl. Pappus) 1-1,5 mm lang.
Pappus 0, 25-0,5 mm lang .. M. subglobosa
3 Blätter am Grunde des Stengels gehäuft. Röhrenblüten
weißlich-rosa, ca. 2 mm lang. Achänen (incl. Pappus) 1, 5-
3,2 mm lang. Pappus 0, 6-1,5 mm lang M. afghanica
- 663 -
1. Microcephala lamellata (Bge.) Pobed. Not. Syst. Leningrad
21: 357 (1961) = Matricaria lamellata Bge. Mem.
Acad. Petersb. sav. etr. 7: 335 (1851) = Chamaemelum
lamellatum (Bge.) Boiss. Fl. Or. 3: 326 (1875) =
Tripleurospermum lamellatum (Bge.)K.H.
Rechinger, Österr. Bot. Zeitschr. 97: 233 (1950), in obs.
Typus: Hab. in Schluchten der Lehmhügel bei Agatme 13.
April; Lehmsteppe zwischen Agatme und Karataga (Kara-
agatsch?) 14. April; bei Tiumen-bai 19. April; an den Granit-
felsen bei Bakali 24. April 1842, leg. A. LEHMAN, Syntypen.
= Matricaria lasiocarpa Boiss. Fl. Or. 3: 324 (1875)
= Microcephala lasiocarpa (Boiss.) Pobed. Not. Syst.
Leningrad 21: 357 (1961). Holotypus: Beloutschistan, E.
STOCKS 1173 (G-Boiss. )
= Matricaria lamellata Bge. var. turcomanica
Winkl. Acta Hort. Petrop. 11: 121 (1889)= M. turcomani-
ca (Winkl.) Pobed. in Fl. Turkmen. 7: 379 (1960) = Micro-
cephala turcomanica (Winkl.) Pobed. Not. Syst. Lenin-
grad 21: 357 (1961). Typus: Aschabad, 1884, leg. RADDE.
Abb. : Paulsen, Stud. Veg. Pamir, 62 (1912) sub nomine Matri-
caria lamellata Bge. - Bot. Tidsskr. 32: 53 (1912) sub nomine
Matricaria lamellata Bge. - Fl. Turkm. 7: tab XIV, fig.
2, p. 97 (1960) sub nomine Matricaria turcomanica
(C. Winkl.) Pobed. - Fl. Uzbek. 6: tab. XI, fig. 2, p. 121 (1962) -
Fl. Kazakhst. 9: tab. II, fig. 4, p. 19 (1966)
Einjähriges, (4) 10-20 (30) cm hohes Kraut. Stengel am Grunde
wenig bis stark verzweigt, aufrecht oder aufsteigend, schwach bis
stärker weißhaarig, seltener fast ganz verkahlend. Blätter läng-
lich, (10) 15-25 (60) mm lang und (3) 5-15 (35) mm breit, gestielt,
einfach gefiedert oder zerteilt mit + entfernt stehenden 3-10 mm
langen, linealischen Abschnitten, diese ganzrandig, seltener mit
einzelnen Zähnchen besetzt, grün und schwach behaart bis grau-
lich und stärker behaart; die obersten Blätter nicht selten unge-
teilt, linealisch. Köpfchen einzelstehend auf langen schwach bis
stärker behaarten, gegen sie Spitze zu etwas erweiterten Stielen,
5-15 (22) mm im Durchmesser. Köpfchenboden kegelförmig, lang
spitz ausgezogen,warzig. Hülle napfförmig. Hüllschuppen länglich-
linealisch, 2,5-5 mm lang und 1,5-2 mm breit, die äußeren grün
mit breitem häutigem Rand, die inneren oft gegen die Spitze zu
etwas verbreitert, fast durchsichtig mit breitem weißem Hautrand,
die äußeren weißwollig behaart, die inneren weniger behaart bis
fast kahl. Blüten im Köpfchen heterogam, mit Kamillenduft.
- 664 -
Randblüten weiblich, zungenförmig; Zunge weiß, breit, 2-6 mm
lang und 2-4 mm breit, an der Spitze ungleich dreizähnig, fast
immer, besonders nach der Blütezeit nach unten zurückge-
schlagen. Röhrenblüten zwittrig, zitronengelb, 2-3,5 mm lang,
an der Spitze 5-lappig, Röhre in der Mitte scharf verengt, der
untere erweiterte Teil der Röhre gewöhnlich vom Pappus der
Früchte bedeckt. Antheren mit eiförmigen Anhängseln, diese
halb so lang wie die Staubbeutel. Achänen gerade oder häufig
etwas gekrümmt, von der Seite etwas zusammengedrückt, 1-
1,5 mm lang und 0, 25-0,5 mm breit, auf der Bauchseite mit
drei deutlichen Rippen auf der Oberfläche, besonders aber auf
der Bauchseite dicht bis locker mit weißlichen Schuppen, daneben
oft noch mit dicklichen Haaren bedeckt. Pappus ca. 0,5 mm lang,
unregelmäßig 6-10 lappig, oft ungleichseitig, Lappen langzuge-
spitzt, zerschlitzt.
Die Art läßt sich in zwei schwach geschiedene Unterarten
gliedern:
a. ssp. lamellata
Ihr entspricht die oben gegebene Beschreibung.
Verbreitung: Russisch-Turkestan, Persien, Afghanistan,
Pakistan (Siehe Karte 2. )
Gesehene Belege:
USSR, Turkmenskaja SSR. Krasnovodskaja oblasti: 10 km
gogu ot nos. Koschoba, 15.9.1944, L.E. RODIN 159 (LE). -
Krasnovodsk, RADDE 476 (LE). - Malye Balchan, 29.6.1928,
E. BOBROV 523 (LE). - Krasnovodsk, 4.5.1899, D. LITWINOW
(LE). - Krasnowodsk, in maritimis saxosis, 20.4.1901, P.
SINTENIS, Iter transcaspico-persicum 1900-1901, Nr. 1561 (LE,
W). - Kazandzik, anno 1888, SLUDKA (LE). - St. Kara-Tengir,
4.5.1911, A.I. MICHELSON 49 (LE). - Okr. St. Dzebel, B.
Balchany, 29.4.1928, G.A. BURENKO, Plantae Turcomanicae
Nr. 64 (LE). -- Taschauzskaja oblasti: ozera Sary-
kamysch, 21.4.1913, M. POPOV 333 (LE). -- Aschabadskaja
oblasti: Aschabad, 17.5. 1897, V.1. .LIPESKY (EB), -di0972672.
1895, S. KORSHINSKY (LE). - dto., 15.4.1908, A. KARAVARF
(LE). - Aschabad, 1884, comm, RADDE (LE), Typus der
Matricaria lamellata Bge. var. turcomanica C.
Winkl. - Aschabad, in steppis arenosis, 24.4.1900, P. SINTENS,
Iter transcaspico-persicum 1900-1901, Nr. 95 a(BM, LE, W). -
östl. Kopet-Dagh, Aschabadskii rayon, 1958, KOSOVA (LE). -
- 665 -
Aschabad, Vannovekoe - Firjuza, 25.4.1912, V.I. LIPSKY 1387
(LE). - dolina r. Tedzen, Tedzen, 16.4.1930, S. GORSCHKOVA
11 (LE). - ad fl. Tedkhen, 8.4.1898, LITWINOW (LE, W). -
St. Tedzen, 5.5.1911, MICHELSON 81 (LE). - Kisil-Arwat,
1883, BECKER 49 (LE). -- Maryjskaja oblasti: Mervskij
u., Tachta-Bazar, 8.4.1912, V.I. LIPSKY 619 (LE). - Mervskij
u., berep Murgaba, 7.4.1912, V.I. LIPSKY 750 (LE). - dolina
r. Murgaba, 20.4.1930, S. GORSCHKOWA 69 (LE). - r. Murgaba,
Sary-Jazy, 7.4.1912, V.I. LIPSKY 778 (LE). - r. Murgaba,
Sary-Jazy, 7.4.1912, V.I. LIPSKY 778 (LE). - Taschkepri,
4.4.1912, V.I. LIPSKY 193 (LE). -- Chardzouskaja
oblasti: Repetek, 16.4.1903, ANDROSSOF (LE). - dto.,
16.4.1907, SAMOKISCHT (LE). - dto., 29.3.1913, ANDROSSOF
23 (LE). - dto., 16.4.1926, N. BASILEVSKAJA 78 (LE). - dto.,
7.4.1912, W. SAWICZ-RYCZGORSKI (LE). - In arenosis pr.
Repetek, 10.4.1898, D. LITWINOW 1482 (LE, W). - Kara Kumy,
Repetekskaja stancija, 13.4.1925, L. TJULINA 27 (LE) --
Turkmenskaja SSR: Peski Kara-Kum, 1930, GELLER (LE). -
Kizil-Atrek, 14.5.1947, NARGINA (LE).
Uzbekskaja SSR. Namanganskaja oblasti: Okrestnosti
St. Kuju-Mazar, 28.4.1912, A. GOLBEK 99 (LE). --
Ferganskaja oblasti: distr. Kokand. In collibus siecissimis
gypsaceis prope petroleas "Santo. 17.4.1923, POPOV &
VVEDENSKY, Herb. Fl. Asiae Mediae, Fasc. VIII. Nr. 192 (LE,
W). - inter Andischan et Karasu, 25.5.1880, A. REGEL (LE). -
Margelanskii ujesd, Ak-Tjube, 19.4.1913, N. DESSIATOF 1628
(LE). - dto., 11.4.1913, N. DESSIATOF 12 (LE). --
Taschkentskaja oblasti: Tschinab, 19.3.1878, V. RUSSOV
(LE). - zwischen Taschkent und Kelles, 22.4.1871, O. FEDT-
SCHENKO (LE). - Plantae in Dalversin stepj aM. SPIRIDONOW
lectae, 4.5.1915, Nr. 177 (sub Matricaria turcomanica)
(LE). - dto., Nr. 178 (sub M. lamellata) (LE). --
Samarkandskaja oblasti: Kabadiansk. bekstvo, Per.
Dandonj-tschikanj 2140 F. gorach Ak-Tau, 18.3.1913, A.I
MICHELSON 151 (LE). - prope Katty-kurgan, FEDTSCHENKO (LE). -
Golodnaja stepj, N.A. DIMO, J.I. SPRYGIN & LA. SCHULGA
473 (LE). - Dzizaksii i Chodzentskii ujezd (Golodnaja stepj), 2.4.
1915, M.D. SPIRIDONOW 75, 78 (LE). -- Bucharskaja
oblasti: Buchara, 30.4.1897, S. KORSHINSKY 209 (LE). -
Schafrikan, 23.5.1948, L.E. RODIN & H.W. ARACHLEF 12 (LE).
-- Surchandarinskaja oblasti: Schirabadskoe bekstvo
Dol. rjeki Schirabad darja. 12.3.1913, B.A. FEDTSCHENKO:
- 666 -
Samarkandsko-Bucharskaja ekspedicija 1913, leg. A.I.
MICHELSON 68 (LE). - Dzar-Kurgan, 118.1906, R.J. ROSHE-
WITZ 253 (LE). -- Karakalpakskaja ASSR: Chiwa, 17.8.
1873, KOROLKOW & KRAUSE (LE). - Plantae deserti Kzyl-Kum,
Kzyl-Kum 12 km SO Taschdav, 16.5.1932, RUSANOV 64 (LE).
Tadzikskaja SSR. Leninabadskaja oblasti: Kanibadam,
2.5.1913, Z. von MINKWITZ 217 (LE). - rechtes Ufer des Syr-
Darja bei Chodjent, 14.4.1880, A. REGEL (LE). - Kuraminskogo
Chrebta (Südhänge), 29.4.1948, T. SIDORENKO 38 (LE). -
Flora Saravschanica, Ozero Tuz-Kane, 8.4.1892, GLAZUNOW (LE).
-- Stalinabadskaja oblasti: Kurgan-Tjube, 20.4.1906,
R.J. ROSHEWITZ 173 (LE). - dto., 6.5.1910, DIVNOGORSKAJA
55 (LE). - pr. Kurgantübe ad fl. Wachsch inf., ca. 2000°, II.
1884, A. REGEL (LE). - dolina r. Vachsch, Kurgan-Tjube, 17.5.
1933, O.A. PIDOTTI 206 (LE). - Dolina r. Kafirnigana, 24.4.
1848, N. NEPLI 200 (LE). - Traject. Kyzyl-Kotal montium
Karatau inter Dilankur et Sarai, 3000’, 9.-21.4.1883, A. REGEL
(LE).
Kazachskaja SSR. Karagandinskaja oblasti: Karsakpajskaja
rayon, 16.6.1929, LIPSCHITZ 104 (LE). - südl. Karsakpajskaja
rayon, 17.6.1929, V.I. SMIRNOW 59 (LE). -- Juzno-
Kazachstanskaja oblasti: Cimkentskii u., Aj-Murza, 1908,
Z. a. MINKWITZ 491 (LE). - Turgaskaja Obl. i U. Kizil-dzingils-
kaja Volost. R. Sary-su v svoich nizovjach. Okrestnosti uroc.
Kizildzingil luga dliz’ berega, 27.5.1914, H. KRASCHENINNIKOV:
Iter ad distr. Turgai No. 5168 (LE). - Peroskij u., Mezdu g.
Perovskot i oz. Tili-Kul, 13.5.1914, H. KRASCHENINNKOV (LE).
- Turkestan-Petro Alexandrovsk, Sintasg-Tochta, 1.5.1916, S.
FILATOF 138 (LE). - Turkestan- Petro-Alexandrovsk, Kaspyrgaj-
Tauten, 26.4.1916, S. FILATOF 87 (LE). - Turkestan- Petro-
Alexandrovsk, Amantau, 8.4.1916, S. FILATOF 244 (LE). -
Turkestan-Petro Alexandrovsk, Turgnugut-Kutuju, 23.4.1916,
S. FILATOF 26 (LE).
Nicht genau lokalisiert: Iter Turkestanicum. Kirminek, 5.4.1884,
A. REGEL (M, W). - ALEXANDRI LEHMAN reliquiae botanicae
No. 652 (LE, W), Typus der Matricaria lamellata Bge.
Iran. Ostan 2: entre Teheran et Dilijan, 500-1000 m, 23.4.
1956, F. SCHMID 5150 (W). -- Prov. Kashan: inter Dehlidjan
et Meimeh, ca. 1500 m, 19.4.1948, RECHINGER, AELLEN &
ESFANDIARI 2655 £f (W). -- Prov. Shahrud-Bustam: Turan
protected area, in jugo inter Asb Keshan (35/21 - 56/56) et Bargh,
1200 m, 2.5.1975, K.H. RECHINGER 51042 (W). - dto., in
- 667 -
arenosis 48 km ESE Delbar versus Ahmadabad (35/46 - 56/36),
1000 m, 28.4.1975, K.H. RECHINGER 50650 (W). - dto., in
alveo exsiccato 18 km ESE Delbar versus Ahmadabad (35/46 -
56/36), 820 m, 28.5.1975, K.H. RECHINGER 50528 (W). - dto.,
in faucibus inter Asb Keshan (35/21 - 56/56) et Bargh, 1150 m,
2.5.1975, K.H. RECHINGER 51056 (W). - dto., 5-10 kmS
Ahmadabad (35/46 - 56/36) versus Zamanabad (35/46 - 56/47),
900-950 m, 30.4.1975, K.H. RECHINGER 50753 (W). --
Prov. Khorasan: Ostrand der Großen Kawir, Ozbah-Kuh
(Ozbagu) (34/40 - 57/?), 21.4.1964, A. RUTTNER 276 (W). -
Tabas, Shirgasht (34/01 - 56/48), 26.4.1964, A. RUTTNER 599
(W). - ad desertis margines prope Gunabad inter Turbat-e
Haidari et Kain (Gaen), ca. 900 m, 26.5.1948, RECHINGER,
AELLEN & ESFANDIARI 7273 (W). - Tayyebat, 840 m, 4.5.1972,
P. UOTILA 16246 (H). - Ostpersien: Gebiet von Sabzewar,
Flußtal von Doroueh, 18.4.1964 622 (W). -- Beluchistan:
Khash, 26.3.1949, MIRZAYAN 5425 E (W). - ad marginem orient.
oppidi Khash (28/14 - 61/14), 28.3.1973, J. Sojak (PR).
Afghanistan. Prov. Badghis: Qala Nau, M. KÖIE 4032 (W). --
Prov. Faryab: Lößhänge 2 km N Sara-i-Qala, 33 km N Maymana
an der Straße nach Dawlatabad, 655 m, 25.4.1971, D. PODLECH
20821 (G, Hb. Kabul, M, Hb. Podlech). - 1 km S Dawlatabad,
420 m, 25.4.1971, D. PODLECH 20862 (G, Hb. Kabul, M, Hb,
Podlech). - 7 km östlich Dawlatabad, 420 m, Lößboden, 23.4.1971,
D. PODLECH 20610 (M, Hb, Kabul, Hb. Podlech). - Dasht-i-
Laili 17 km östlich Dawlatabad an der Straße nach Sheberghan,
440 m, 23.4.1971, D. PODLECH 20594 (G, M, Hb. Podlech). -
Dasht-i-Laili, midway from Daulatabad to Sheberghan, 450 m,
27.5.1969, I. HEDGE, P. WENDELBO & L. EKBERG W 8432 (M).
--Prov. Jawz Jan: Village & 10 km nord-ouest to Chibargan
(Sheberghan), 1.5.1958, H. PABOT A 784 (G). -- Prov. Balkh:
Alakajar village, ca. 35 km S of Balkh, 520 m, 17.5.1972, P.
UOTILA 16935 (H, W). - Siahgird village, ca. 25 km N of Mazar-
i-Sharif, 310 m, 16.5.1972, P. UOTILA 16850 (H, W). -- Prov.
Samangan: ca. 25 km W of Khulm (Tashgurghan) on the road
to Mazar-i-Sharif, 370 m, 15.5.1972, P. UOTILA 16809 (H, W). -
18 km E Tashqurghan, in argillosis, 10.5.1967, K.H. RECHINGER
34253 (W). - 5 km S Tashqurghan, 500 m, 27.4.1971, D. POD-
LECH 20962 (M, Hb. Podlech). - 12 km SSO Tashqurghan an der
Straße nach Aybak, 550 m, 27.4.1971, D. PODLECH 22470 (Hb.
Podlech). - Sayad, an der Straße von Aybak nach Tashqurghan,
660 m, 5.6.1970, D. PODLECH 22232 (M, Hb. Podlech). - 4 km
- 668 -
N Asya Bad (24 km NNW Aybak an der Straße nach Tashqurghan),
780 m, 22.4.1971, D. PODLECH 204382 (M, Hb. Kabul, Hb. Pod-
lech). - 25 km NW Samangan (Aybak), 820 m, 26.4.1969, H.
FREITAG 4971 (Hb. Freitag). - Takht-i-Rostam prope Haibak,
1200 m, 7.5.1967, K.H. RECHINGER 34318 (W). - Samangan
(Aybak), 950 m, 14.5.1972, P. UOTILA 16762 (H, W). -- Prov.
Qunduz: zwischen Kunduz und Khanabad, 550 m, 29.4.1971,
O. ANDERS 5877 (Hb. Anders). - in declivibus argillosis vallis
fluvii Surkhab 33 km S Kunduz, 500 m, 11.5.1967, K.H.
RECHINGER 34318 (W). -- Prov. Takhar: Talugan, 720 m,
7.5.1965, D. PODLECH 10444 (E, M, Hb. Podlech). - Mughul,
20 km NW Talugan, Lößhänge, 740 m, 29.4.1965, D. PODLECH
10339 (E, LE, M, Hb. Podlech). - 3km S Eshkamesh, 1100 m,
7.5.1971, D. PODLECH 21197 (G, M, Hb, Kabul, Hb. Podlech). -
15 km S Eshkamesh an der Straße nach Narin, 1200 m, Löß-
boden, 13.5. 1965, D. PODLECH 10576 (E, M, Hb. Podlech). --
Prov. Baghlan: Östhang des Kotal-e Shekh Jalal, 20 km W
Narin an der Straße nach Baghlan, 1000 m, Lößboden, 6.5.1971,
D. PODLECH 21138 (G, Hb. Kabul, M, Hb. Podlech). - Pul-i
Khumri, 750 m, 17.4.1971, ©. ANDERS 5599 (Hb. Anders). -
dto., 29.4.1971, ©. ANDERS 5845 (Hb. Anders). - Baghlan Tal
bei Jelaw Gir, 600 m, 29.4.1971, ©. ANDERS 5764 (Hb. Anders). -
Pul-i-Khumri in valle fluvii Qunduz, ca. 700 m, 11. 6. 1962,
K.H. RECHINGER 16505 (W). - Surkhab Tal 7 km S Pul-i-khumri,
680 m, 27.4.1971, D. PODLECH 21038 (M, Hb. Podlech). - 10
km S Pul-i-khumri, in saxosis metamorphis vallis fluvii Surkhab,
700 m, 4.5.1967, K.H. RECHINGER 33672 (W). - 10 kmS of
Pule-Khumri, 750 m, 13.5.1972, P. UOTILA 16671 (H, W). -
Surk-Kotal, 16.5.1959, LINDBERG 519 (W). - Dasht-e Layega,
16 km SSO von Pul-i- khumri an der Straße nach Doshi, 780 m,
27.4.1971, D. PODLECH 21040 (M, Hb. Podlech). - 20-25 km S
Pul-i-khumri, in argillosis vallis fluvii Surkhab, 700 m, 4.5.
1967, K.H. RECHINGER 33747 (W). - 13 km W of Khenjan, 920 m,
13.5.1972, I. KUKKONEN 6090 (H, W). - unteres Andarab-Tal
3 km W Khinjan, 1050 m, 6.5.1971, D. PODLECH 21072 (M, Hb.
Podlech). -- Prov. Parwan: unteres Ghorband-Tal 6 km W von
Totumdara-i-Ulya, 1600 m, 11.5.1970, D. PODLECH 22183
(M, Hb. Podlech). - Ghorband-Tal, 3.5.1964, NEUBAUER 4143
(W). -- Prov. Kabul: Kaboul, LINDBERG 22 (W). - Kabul,
Golfplatz, 9.6.1950, O.H. VOLK 452 (W). - Kabul, Sher Darwasa,
1900 m, 6.5.1970, D. PODLECH 17827 (M, Hb. Podlech). - dto.,
1800 m, 15.6.1949, A. GILLI 4024 (W). - dto., 9.5.1951, H.F.
NEUBAUER 75 (W). - Kabul, Guzar Gah, 1770 m, 3.5.1950,
- 669 -
A. GILLI 4023 (W). - dto., 14.5.1950, H.F. NEUBAUER 923 (W).
- Kabul Aliabad, 7.6.1950, H.F. NEUBAUER 922 (W). - Kabul,
Pandsche Schah, 2.5.1951, H.F. NEUBAUER 54 (W). - Hills
near Kairabad between Kabul and Logar valley, 15 km S of Kabul
1850 m, 12.5.1967, H. FREITAG 630 (Hb. Freitag). - Sarobi,
1000 m, 22.5.1964, H.F. NEUBAUER 4750 (W). -- Prov.
Logar: Mohamad Agha, 45 km S Kabul, 30.5.1962, K. LIND-
BERG 970/1962 (W). - Logar Tal 60 km S Kabul, 2200 m, 5.5.
1967, S. W. BRECKLE 316 (Hb. Breckle). - Pulalam, 7000’,
15.6.1937, W. KOELZ 11867 (W). -- Prov. Zabul: westlich
Kalat-i-Ghilzai, 28.4.1935, G. KERSTAN 200 (HAL). - 5 km SW
Kalat-i-Ghilzai, 1600 m, 25.4.1967, H. FREITAG 399 (Hb.
Freitag). -- Prov. Orozgan: in collibus inter lacum artificiale
'"Arghandab Reservoire' et Tirin, 1400-1700 m, 23.5.1967, K.H.
RECHINGER 35045 (W). -- Prov. Kandahar: 25 kmSeE of
Kandahar, at the road to Quetta, ca. 1400 m, 6.4.1968, TONCEV
in Hb. Freitag Nr. 2136 (Hb. Freitag). - An der Straße Kandahar-
Spin Boldak, 1160 m, 22.4.1972, ©. ANDERS 8734 (Hb. Anders).
- 34 km N Kandahar versus lacum artificiale '"Arghandab Reservoir",
1100-1200 m, 22.5.1967, K.H. RECHINGER 34884 (W). - 40 km
W Kandahar, 940 m, 26.6.1967, H. FREITAG 440 p.p. (Hb.
Freitag). - 20 km W Kheshkenakhud, Dasht an der Straße von
Kandahar, 1000 m, 16.4.1972, O. ANDERS 8381 (Hb. Anders).
-- Prov. Zabul: westlich Kalat-i-Ghilzai, 28.4.1935, G.
KERSTAN (HAL). - 5 km S Qala-i-Ghilzai, 1600 m H. FREITAG
399 (Hb. Freitag). - 8 km S Shar-e Safa, Berghang an der Straße
nach Kandahar, 1300 m, 15.4.1972, ©. ANDERS 8352 (Hb. Anders).
-- Prov. Helmand: Girishk, 840 m, 3.6.1971, D. PODLECH
22474 (M, Hb. Podlech). - Shor Ab, ca. 50 km O Dilaram an der
Straße nach Girishk, 950 m, 17.3.1969, H. FREITAG & S.W.
BRECKLE 4521 (Hb. Breckle, Hb. Freitag, Hb. Podlech). --
Prov. Farah: A few km S of the border of Herat province on
road to Kandahar, 1400 m, 6.5.1972, P. UOTILA 16367 (H, W). -
Shindand, 1150 m, 23.4.1967, K.H. RECHINGER 33365 (W). -
Shindand-Jija, 900-1000 m, anno 1949, M. KÖIE 3579, 4031 (W). -
Inter Shindand et Farah Rud, 1150 m, 23.4.1967, K.H. RECHINGER
33370 (W). - Farah Rud (32/48 - 62/40) ad viam inter Shindand et
Dilaram, 1150 m, 24.4.1967, K.H. RECHINGER 33430 p.p.
(W). - Farah desert, ar road to Shindand, ca. 550 m, 8.4. 1968,
TONCEV in Hb. Freitag Nr. 2175 (Hb. Freitag). - N. Farah
Rod, Ebene SW des Gerd Koh, 850 m (62/28 - 32/58), 13.4.1973,
O. ANDERS 9534 (Hb. Anders). - 4km NW von Farah Rud an der
Straße nach Shindand, 700 m, 7.5.1969, MOH.AMIN (Hb. Podlech).
- 670 -
Inter Farah Rud et Dilaram, 27 km SE Farah Rud, 900 m, 24.4,
1967, K.H. RECHINGER 33438 (W). - 21 km NW Dilaram, 850 m,
24.4.1967, K.H. RECHINGER 33438 (W). - 21 km NW Dilaram,
850 m, 24.4.1967, K.H. RECHINGER 33503 (W).- 35 km W Dilaram,
950 m, 17.3.1969, H. FREITAG &S.W. BRECKLE 4521 (Hb.
Breckle, Hb. Freitag).
Pakistan. Belutschistan: Quettah, GRIFFITH 401 (G-Boiss.). -
Kanezai (Quetta), 2.5.1890, HARSUKH 18872 (DD). - inter Nushki
(29/33 - 66/01) ez Quetta, 1200 m, 30.3.1965, K.H. RECHINGER
27325 (W). - Yaro prope Bostan, 40 km NNE Quetta versu Pishin,
1450 m, K.H. RECHINGER 28926 (W). - 30 km NNE Quetta versu
Pishin, 1500 m, K.H. RECHINGER 28871 (W). - Khanai, 5-6000
ft., 5.5.1893, A. v. MONRO (DD). - Killa Abdulla, 10.4.1888,
DUTHIE 8661 (DD). - Beloutschistan, E. STOCKS 1173 (G-Boiss)
Typus von Matricaria lasiocapra Boiss.
b. ssp. villosa Podlech, subspec. nova
differt assp. lamellata tota planta longe et dense albi-
arachnoidei-tomentosa, interdum partibus superioribus glabres-
centibus sed partibus basalibus semper manifeste tomentosis.
Holotypus: Afghanistan, Prov. Laghman: 6 km westlich Darunta,
Felder an der Straße nach Sarobi, 620 m, 6.4.1971, D. PODLECH
20179 (M).
Ganze Pflanze dicht lang zottig bis watteartig-wollig weiß-
haarig, zuweilen die oberen Stengelteile verkahlend, dann aber
Stengelgrund und untere Blätter immer dicht und deutlich wollig-
weißhaarig.
Verbreitung: In typischer Form nur in den heißen Beckenland-
schaften Ostafghanistans in den Provinzen Nangahar und Laghman,
von hier bis in die Provinzen Kabul, Logar und Maidan ausstrah-
lend. In angenäherten Formen auch noch weiter in den angrenzen-
den Gebieten Afghanistans anzutreffen, (siehe Karte 1.)
Gesehene Belege:
Afghanistan: Prov. Nangahar: Jalalabad, O.H. VOLK 2063 (W). -
Qasemabad, 2 km nördlich Jalalabad, 570 m, 3.4.1970, D. POD-
LECH 22475 (M, Hb. Podlech). - 5 km N Jalalabad, 650 m, 3.4.
1969, H. FREITAG 4717 (Hb. Freitag). - Paßhöhe '"'Payko Tangay''
zwischen Jalalabad und dem unteren Kunar-Tal, 675 m, 3.4.1970,
D. PODLECH 17348 (G, Hb. Kabul, M, Hb. Podlech). - dto.,
O. ANDERS 2939 (W). - Darrah-i-Nur bei Badyalay, 675 m,
- 671 -
3.4.1970, D. PODLECH 17419 (M, Hb. Podlech). -- Prov.
Laghman: 6 km westlich Darunta, Felder an der Straße nach
Sarobi, 620 m, 6.4.1971, D. PODLECH 17348, Typus der.
ssp. villosa Podlech (M: Holo, E, G, HUJ, K, LE, W, Hb.
Kabul, Hb. Podlech: Iso). - Alingar Tal, Kokur mango, 4 km
oberhalb Oluswali Alingar, 950 m, 4.4.1970, D. PODLECH
17476 (M, Hb. Podlech). - Tollgate, ca. 40 km westlich Jalala-
bad, 19.4.1967, S.W. BRECKLE 208 (Hb. Breckle). -- Prov.
Kabul: Sarobi, O.H. VOLK 2520 (W). - S.of Naghlu-dam above
Sarobi, 1100-1200 m, 15.4.1968, TONCEV in Hb. Freitag 4017
(Hb. Freitag). -- Prov. Logar: Nordhänge des Tera-Passes,
an der Straße von Kabul nach Gardez), 2900 m, 16.5.1970, A.
DIETERLE 299 (G, M, Hb. Podlech). -- Prov. Maidan: Tang-
e Wardak, bei Hasankhel, 2050 m, 13.4.1970, ©. ANDERS 3146
(W). - dto., A. DIETERLE 126 (M, Hb.. Podlech).
Übergangsformen zur ssp. lamellata:
Prov. Parwan: mittleres Ghorband-Tal 2 km östlicher der
Alakadari Sekh’ Ali, 2200 m, 13.5.1970, D. PODLECH 18007 (G,
M, Hb. Kabul, Hb. Podlech).-- Prov. Baghlan: unteres
Andarab-Tal bei Gazan, 6 km westlich Khenjan, 1030 m, 21.4,
1971, D. PODLECH 20435 (M, Hb. Podlech). -- Prov. Qunduz:
4 km südlich Aliabad, Lößhänge an der Straße, 500 m, 8.5.1971,
D. PODLECH 21274 (M, Hb. Podlech). -- Prov. Kandahar:
Kandahar, Aerodrom, 17.3.1958, PABOT A 10 (G).
Die ssp. villosa ist in ihrer typischen Form in den heißen
Becken des Kabul-Flusses östlich Kabul eine sehr auffallende Er-
scheinung, die wegen ihrer dichten weißen, fast watteartigen
Behaarung auf den ersten Blick an eine eigene Art denken läßt. Die
ssp. lamellata fehlt in diesen Gebieten vollständig. Erst um
Kabul kommen beide Unterarten sympatrisch vor und hier finden
wir auch Übergangsformen, die bis in die Provinzen Parwan,
Baghlan, Qunduz nach Norden und Kandahar nach Süden ausstrahlen.
Ähnlich stark behaarte Formen habe ich unter dem sehr reichen
Material außerhalb der genannten Gebiete Ost-Afghanistans nicht
gesehen. Die Bewertung dieser Sippe als Unterart dürfte damit
gerechtfertigt sein.
2. Microcephala subglobosa (Krasch,.) Pobed. Not. Syst. Lenin-
grad 21: 358 (1961)= Matricaria subglobosa Krasch.
Trud. Bot. Inst. Akad. Nauk SSSR, ser. 1, 3: 345 (1936)
Typus: Semirjetsch obl., Pischpekskij ujesd, 9. 5.1916, M.
SOVENTKINA & TSCHANSOVA 740 (LE).
- 672 -
Abb. Fl. URSS. 26: tab. V, fig. 4, p. 153 (1961). - Fl. Kazakhst.
I-rtabaaIT, ig. 3, pr 19 (1966):
Einjähriges, 3-15 cm hohes Kraut. Stengel einfach oder am
Grunde verzweigt mit aufrechten, dünnen Ästen, schwach weiß-
haarig. Blätter länglich, (8) 10-20 (30) mm lang und (3) 5-7 (10)
mm breit, einfach gefiedert, mit kurzen linealischen bis lanzett-
lichen spitzen Zipfeln, die obersten Blätter oft ungeteilt, grün,
schwach bis zuweilen etwas stärker behaart. Köpfchen einzel-
stehend, auf langen, schwach, selten dicht behaarten, gegen die
Spitze zu etwas erweiterten Stielen, 4-10 mm im Durchmesser.
Köpfchenboden halbkugelig, selten etwas verlängert und schwach
zugespitzt, kleinwarzig. Hülle napfförmig. Hüllschuppen länglich-
linealisch, auf dem Rücken etwas gekrümmt, gegen die Spitze zu
etwas verbreitert (vor allem die inneren), die äußeren grün mit
schmalem Hautrand, schwach behaart, die inneren breiter haut-
randig, fast kahl. Blüten im Köpfchen nur röhrig, zwittrig (sehr
selten mit wenigen weißen Strahlblüten: f. radiata Krasch.),
zitronengelb, mit Kamillenduft. Röhre an der Spitze 5-lappig,
in der Mitte kaum verengt, der untere Teil nicht erweitert und
nicht ganz vom Pappus der Früchte bedeckt. Antheren mit ei-
förmigen, zugespitzten Anhängseln, diese halb so lang wie die
Staubbeutel. Achänen etwas gekrümmt, auf dem Rücken bauchig,
mit 3-4 kaum bemerkbaren Rippen auf der Bauchseite, 1-1,5 mm
lang und 0, 25-0,5 mm breit, dicht mit kleinen weißlichen Schuppen
bedeckt. Pappus krönchenförmig, 0,2-0,5 mm lang, ungleich-
mäßig, in viele kurze, zugespitzte Lappen zerschlitzt.
Verbreitung: Russisch-Turkestan (Kazakhstan und Kirghisische
Republik), angrenzendes China (siehe Karte 2.)
Gesehene Belege:
Kazachskaja SSR, Taldy-Kurganskaja Obl. : Semirjetsch. obl., Trakt
Semipalatinsk - Bjernuj (Alma Ata), Mezdu Backanskoj i s. Aksu-
jekim, 6.5.1912, B. SCHISCHKN (LE). - Plantae Alatavicae
dshungar. Semirjetsch. obl., Dzarkentsk. ujzed (Panfilov), D.A.
DIVNOGORSKI (LE). - Plantae terr. Semiretschensk., ad austr.
orient. a lacu Balchasch, 5.5.1910, W.A. STEKOLNIKOW 197
(LE). - dto., 3.5.1910, W.A. STEKOLNIKOW 186 (LE). - zwischen
dem Fluß Karamal und dem See Uc-Kul, 20.6.1928, N. SCHIP-
CZINSKY 333 (LE). - Semirjetsch. obl., Kopal, anno 1909, leg. ?
(LE). - Kopaljskii ujesd, 8.3.1908, V. SOKOLOV (LE). - Semir-
jetsch. obl., Dsharkentsk. ujesd (am Fluß Useku, 7 Werst unter-
halb Dsharkent (Panfilov)), V. 1907, D.A. DIVNOGORSKAJA (LE).
- 673 -
Dzambulskaja obl.: Semirjetsch. obl., Pischpekskij ujesd (Frunze),
(Wiese am rechten Ufer des Flusses Tschu unweit Alexeevska),
9.5.1916, M, SOVETKINA & S. TSCHANSOVA 740 (LE); Isotypus
von Matricaria subglobosa Krasch. - Tschingildy (zwischen
Tschu und Dzambul), 18.4.1877, A. REGEL, Iter Turkestanicum
Nr. 272 (LE). - Syr-Darjinskaja obl., Aulieatinskij ujesd (Dzambul)
(linkes Ufer des Flusses Tschu bei Aleksjeevka), 3.5.1916, M.
SOVETKINA 445 (LE). - Aulietinsk, ujesd (linkes Ufer des Flusses
Tschu), 7.5.1916, M. SOVETKINA 668 (LE). - Tschu - Nijskij
(Wasserscheide) am Weg von Espe zum Balchasch-See, 6. 6.1949,
V. TOLOSKOKOV (LE). -- Alma-Atinskaja obl.: Diisk, 17.4.1877,
A. REGEL 215 (LE). - Flora Niensis, Balchasch, anno 1886,
KRASSNOW (LE). - Semirjetsch. obl., Kopaljsk. ujesd, Bakanas
(in der Gegend des Brunnens "Tumartsha"), 8.5.1913, B.
SCHISCHKIN & V. GENINA (LE).
Kirgiskaja SSR, Issyk-Kuljskaja obl. : Sary djas im Thian-shan,
3500’, leg. SEMENOW (LE).
China: Tian-Shan, in der Ili Ebene zwischen Karab. (Karabura)
und dem Flusse nahe dem letzteren, leg. MERZBACHER (M).
3. Microcephala afghanica Podlech, spec. nov.
differta M. subglobosa (Krasch.) Pobed. foliis in
rosettis congestis (nec in caulibus regulariter dispositis), floribus
rosei-albidis (nec viridi-luteis), achaeniis pappisque multo longi-
oribus.
Planta annua, 5-22 alta. Caulis erectus vel ascendens, simplex
vel a basi ramosus, dilute brunneus vel fuscus, sparse et breviter
albihirsutus vel fere glaber, leviter striatus, in parte basali solum
foliatus, in maxima parte scaposus. Folia pauca basi caulis, 5-25
mm longa, petiolata, lamina petiolo aequilonga, pinnata, segmentis
remotis, linealibus, acuminatis, ca. 0,5 mm latis, raro segmentis
apicem versus dento uno alteroque provisis, dense griseo-hirsutis
vel fere glabris. Rachis sicut petiolo anguste alata. Capitula singula
in apice caulium, caulis sub calathidia vix dilatatus, 6-10 mm dia-
metro, globosa vel conici-hemisphaerica. Receptaculum conicum
acutum, minuti-tuberculatum. Involucrum hemisphaericum,
Involucri bracteae oblongi ellipticae vel anguste obovatae, cr. 3-
seriatae, exteriores virides anguste hyaline marginatae, dorso
dense albhihirsutae, mediae et interiores paulo longiores cr. 3
mm longae margine late hyalinae, interiores apice solum hirsutae,
Capitula homogama. Flores tubulosae, rosei-albidae. Corolla
- 674 -
\172
\
Abb. 3.Microcephala afghanica Podlech (DIETERLE 464).
2/3 nat. Größe
- 675 -
er. 2 mm longa, in medio leviter constricata, apice quinquedentata,
dentibus latetriangularibus, recurvis, basi leviter inflata. Antherae
appendicibus ovatis acuminatis 1/2 longitudinis thecarum. Achaenia
leviter curvata, dorso convexo, latere ventralis costibus tribus
manifestis provisa, 1,5-2,5 (-3,2) mm longa, tota superficie,
imprimis costis ventralibus dense vesiculis albis squamiformibus
obtecta. Pappus 0, 6-1,5 mm longus coroniformis, irregulariter
incisus, interdum complete in segmentis ovatis longe acuminatis
vel aristatis divisus.
Holotypus: Afghanistan, Prov. Bamian: Darrah-i-Sabzak, NW
Bamian, Umgebung des Dorfes Aqrabot, 3050 m, 26.6.1970, leg.
A. DIETERLE 464 (M).
Einjähriges, 5-22 cm hohes Kraut. Stengel aufrecht bis nieder-
liegend-aufsteigend, einfach oder am Grunde verzweigt, bräunlich
bis rotbraun, spärlich kurz behaart bis kahl, schwach längsge-
rillt, nur im untersten Teil beblättert, der größte Teil schaft-
artig nackt. Blätter zu wenigen am Grunde der Stengel, 5-25 mm
lang, gestielt; die Blattspreite etwa so lang wie der Blattstiel,
einfach gefiedert mit entfernt stehenden, linealischen zugespitzten,
ca. 0,5 mm breiten Abschnitten, selten die Abschnitte nahe der
Spitze mit einem Zähnchen, dicht grauhaarig bis fast kahl. Blatt-
rachis wie der Blattstiel schmal geflügelt. Köpfchen einzeln an den
Enden der nicht oder kaum verdickten Stengel, 6-10 mm im Durch-
messer, Köpfchenboden fast kugelig bis halbkugelig-kegelförmig spitz,
kleinwarzig, Hülle napfförmig. Hüllschuppen länglich elliptisch bis
schmal verkehrt eiförmig, ca. 3-reihig, die äußeren mit schmalem
Hautrand, im grünen Mittelfeld dicht behaart, die etwas längeren
(ca. 3 mm langen) mittleren und inneren breithautrandig, die
inneren nur an der Spitze behaart. Blüten im Köpfchen nur röhrig,
zwittrig, rötlich-weiß. Krone ca. 2 mm lang, in der Mitte schwach
verengt, der untere Teil schwach bauchig, der obere mit 5 breit-
dreieckigen, kurzen, nach außen gekrümmten Zähnchen. Staub-
beutel mit eiförmigen, spitzen Anhängseln von der halben Staub-
beutellänge. Achänen etwas gekrümmt, auf dem Rücken bauchig,
mit drei deutlichen Rippen auf der Bauchseite, 1,5-2,5 mm (-3, 2)
mm lang, vor allem an den Rippen dicht mit kleinen, weißlichen
Blasenschuppen bedeckt. Pappus 0,6-1,5 mm lang, unregelmäßig
eingeschnitten bis zuweilen vollständig in spitze bis grannenartig
zugespitzte Lappen zerteilt.
Verbreitung: Endemisch in einem kleinen Gebiet des zentralen
Hochlandes von Afghanistan in Höhenlagen von 2400-3050 m
(siehe Karte 1.)
- 676 -
Gesehene Belege:
Afghanistan. Prov. Bamian: Darrah-i-Sabzak (Sabzak Tal)
NW von Bamian, Umgebung des Dorfes Aqrabot, 3050 m, 26.6.
1970, A. DIETERLE 464, TYPUS (M-Holo, Hb. Podlech-Iso). -
oberes Bamian-Tal 12 km W Bamian, 2750 m, 29.7.1969,
D. PODLECH 22064 (Hb. Podlech). - 6 km W Bamian, 2550 m,
28.6.1967, H. FREITAG 1227 (Hb. Freitag). - Gulgola near
Bamian, 2500 m, 26.6.1962, I. HEDGE & P. WENDELBO W
4639 (W). - Bamian Tal 18 km östlich von Bamian gegenüber der
"Roten Stadt", 2400 m, 8.7.1969, S.W. BRECKLE 2333 (M, Hb,
Breckle, Hb. Podlech). - Kalkberg bei Bulola, 2350 m, 4.7.1951,
A. GILLI 4025 (W).
4. Microcephala deserticola Podlech, spec. nov.
differta M. lamellata (Bge.) Pobed. foliis in parte basali
caulium congestis (nec in caulibus regulariter dispositis), flori-
bus disci albis (nec viridiluteis), capitulis majoribus, achaeniis
pappisque multo longioribus, pappo ad basin in squamis acuminatis
dissecto (nec irregulariter incisi-lobato).
Planta annua, a basi ramosa; caules complures vel multi,
procumbentes vel ascendentes, 4-12 cm longi, simplices vel raro
basi solum ramosi, viridi-brunnei vel rufescentes, basi dense
apicem versus sparse albi-hirsuti, raro apicem versus glabres-
centes vel fere glabri, basi solum foliati, in parte maximo scaposi.
Folia 10-25 mm longa, petiolata, petiolo lamina breviore vel
aequilongo, pinnata, segmentis remotis, linealibus, acuminatis,
0,4-1 mm latis, dense cinerei-hirsuta. Rachis sicut petiolum
anguste alatus. Capitula singula in apice ramorum, 15-20 mm
diametro, globosa vel hemisphaerica. Receptaculum hemisphaeri-
cum, vix acuminatum, minuti-tuberculatum. Involucrum napiforme.
Involucri bracteae oblongi-ellipticae, 2-3 seriatae, cr. 5 mm
longae, virides, basi anguste, apicem versus late hyalini-
marginatae, exteriores in parte medio dense hirsutae, interiores
sparse hirsutae. Capitula heterogama; flores marginales femineae,
albae, cr. 7-9 mm longae, ligulatae, ligulis fere rotundatis apice
integris vel vix tridentatis; flores disci tubuliformes, albae cr.
2,5 mm longae, tubo in medio distincte constricto, parte superiore
quinquedentata, dentibus late triangularibus, dorso rufescenti-
brunnei-suffusis, parte inferiore ventricosi-inflato. Antherae
appendicibus anguste ovatis acuminatis 1/3 longitudinis thecarum
aequantibus. Achaenia fere recta, 4-5 mm longa (pappo incluso),
- 677 -
Abb. 4. Microcephala deserticola Podlech (FREITAG 3284).
2/3 nat. Größe
- 678 -
latere ventrali costibus tribus distincte acutis provisa, tota super-
ficie imprimis costis ventralibus vesiculis albis dense obtecta.
Pappus corpu achaenii aequlilongus, 2-2,5 mm longus, fere ad
basin in squamis 5 hyalinis inaequilatis, late vel anguste lanceo-
latis longe acuminatis denticulati- laceratis dissectus.
Holotypus: Afghanistan, Prov. Kandahar: 45 km W Kandahar,
960 m, desertic hills, 26.4.1967, leg. H. FREITAG 485 (GOET)
Verbreitung: In den Wüsten- und Halbwüstengebieten Südafghanistans.
(Siehe Karte 1.)
Gesehene Belege:
Prov. Kandahar: 40 km W Kandahar, 940 m, desertic plains, 26.
6.1967, H. FREITAG 440 pp. (Hb. Freitag). - 45 km W Kandahar,
960 m, desertic hills, 26.4.1967, H. FREITAG 485 (GOET: Holo-
typus). - 10 km W Kushk-i-Nakhud, 850 m, 15.4.1968, H. FREITAG
2384 (Hb. Freitag). -- Prov. Farah: Farah Rud (32/48 - 62/40)
ad viam inter Shindand et Dilaram, 1150 m, 24.4.1967, K.H.
RECHINGER 33430 pp. (W)
Literatur
BOISSIER, E. 1875: Flora Orientalis Vol. 3. Genevae et
Basiliae
Flora Kazakhstana Vol. 9. 1966: Compositae. Alma Ata
Flora Turkmenii Vol. 7. 1960: Compositae. Aschabad
Flora URSS. Vol. 26. 1961: Compositae z.T. Moskau, Leningrad
Flora Usbekistan Vol. 6. 1962: Compositae. Taschkent
MELIKYAN, A.P. & L.G. MURADYAN, 1975: The main directions
of fruit wall and seed coat evolution in Subtribe Chrysanthe-
mideae (Asteraceae). Bot. Jhourn. 60: 1123-1133 (in
Russisch) b
POBEDIMOVA, E. 1961: Notulae systematicae de nonnullis
generibus familiae Compositarum (Tribus Anthemideae).
Not. Syst. Leningrad 21: 343-358
Anmerkung: Es sei darauf hingewiesen, daß in dieser Arbeit
die Gattung Matricaria im althergebrachten Sinn (Typus:
M. recutita L.) und nicht im Sinne neuerer Autoren (z.B.
RAUSCHERT) verwendet wird.
- 679 -
Karte 1. Verbreitung von Microcephala lamellata ssp. villosa @
(Übergangsformen zu ssp. lamellataO), M. afghanica 4
und M. deserticola ®
- 680 -
Karte 2. Verbreitung von Microcephala subglobosa
- 681 -
und Microcephala lamellata ssp. lamellata ®
EEREENE EER — —
J
gr
:
Bu aaa la DEE ET TE SE es
pe
- 683 -
Mitt. Bot. München 12 | p. 683 - 684 | 16, 10.1976 | ISSN 0006-8179
FIMBRISTYLIS FERRUGINEA IN KRETA
von
H. MERXMÜLLER & D. PODLECH
In einer Serie von K.H. RECHINGER gewidmeten Arbeiten
darf unserer Meinung nach ein Beitrag aus "seiner'' Ägäis nicht
fehlen; wenigstens diese kleine Notiz soll deshalb hier noch ange-
schlossen werden.
Wir nützten die Tage nach dem ersten O.P.T.I.M.A. Meeting
in Iraklion (22. -27.9.1975) zu einer herbstlichen Sammelfahrt
in Kreta, An der Südküste der Prov. Lasithi, westlich von lera-
petra, suchten wir von Mirtos aus auf dem heute nur mehr schwer
befahrbaren alten Sträßchen die Ortschaft Males zu erreichen.
Halbwegs, bei etwa 350 m s.m., zieht sich ein kleines Rinnsal
die Fahrstraße entlang, an dessen Rändern sich neben dominieren-
der Mentha microphylla eine reiche Cyperaceenflora an-
gesiedelt hatte. Neben Carex hispida fand sich vor allem
der aus der Ostmediterraneis merkwürdig wenig bekanntgewordene
Pycreus globosus (All.) Reichenb., der zumindest neu
für Kreta zu sein scheint; dazwischen wuchs eine kleine
Fimbristylis mit graubehaarten Deckschuppen (Merxmüller
& Podlech Nr. 30950), die uns beide an Funde in ganz anderen
Gebieten, nämlich in Südwestafrika bzw. Afghanistan, erinnerte.
Die Untersuchung des kretischen Material ergab, daß es sich
wirklich um einen Angehörigen des im wesentlichen pantropisch
verbreiteten Komplexes von Fimbristylis ferruginea (L.)
Vahl handelt, der von den einen Autoren als monotypisch betrachtet,
von anderen in zwei Arten, nämlich F. ferruginea und F.
sieberana Kunth, aufgespalten wird. Der härteste Verfechter
einer Unterscheidung von zwei Arten war KERN (1955, 1974);
auch wir hatten uns (1967) im Hinblick auf das allerdings sehr
spärliche Material aus Südwestafrika seiner Meinung angeschlossen.
- 684 -
Hingegen hatten schon CLARKE und BOECKELER in all ihren Be-
arbeitungen nur eine Art akzeptiert; in jüngster Zeit ist u.a.
GORDON-GRAY (1971) dieser Auffassung beigetreten.
Die Durchmusterung des in M vorhandenen Materialsaus dem
Gesamtareal ergab zwar eine brauchbare Trennung der ''Eck-
typen''; jedoch fanden sich immer wieder "Zwischenformen', die in
einzelnen der von KERN zur Unterscheidung herangezogenen
Merkmale abweichen. Leider gehört auch unser kretischer Fund
zu diesem intermediären Bereich. Im Habitus, den helleren und
gegen oben hin behaarten Scheiden sowie dem die Infloreszenz
meist deutlich überragenden unteren Hochblatt kommt er F,
sieberana nahe, während die kürzeren und schmäleren Blätter
(bis 100: 1-1,5 mm), die spitzeren Ährchen, die schmäleren und
weniger stark behaarten Deckschuppen sowie der nur 0,25 mm
breite Griffel für F. ferruginea sprechen. Die bis 1,1 mm
lange und breite, nur sehr kurz stipitate Nuß entspricht keiner
der beiden ''Ecktypen'' völlig, ähnelt aber ebenfalls F. ferru-
siinea mehr.
Wenn wir auch nicht auszuschließen vermögen, daß sich
möglicherweise eines Tage solche (vielleicht vorwiegend die extra-
tropischen?) Formen als eigenständigere Einheiten charakterisieren
lassen, sehen wir derzeit keine andere Möglichkeit, als die
kretischen Pflanzen mit dem Namen F. ferruginea (s.lat.)
zu belegen. Unter diesem Namen wurde die Sippe im übrigen schon
einmal aus der Ägäis genannt (RECHINGER 1943), nämlich aufgrund
von Funden FIORIs auf Rhodos; im Kontext der Flora Europaea
muß die Sippe gleichwohl als neu für Europa bezeichnet
werden. An ihrem Indigenat erscheint im übrigen kaum ein Zweifel
möglich.
Erterarturr
GORDON-GREY, K. 1971: Fimbristylis and Bulbostylis: generic
limits as seen by a student of Southern African species.
Mitt. Bot. München 10: 549-574
KERN, J.H. 1955: Florae Malesianae Precursores X. Notes on
Malaysian and some S.W. Asian Cyperaceae III. Blumea 8
(1): 110-169
-- 1974: Cyperaceae. Flora Malesiana Vol. 7, part 3
PODLECH, D. 1967: Cyperaceae. Prodromus einer Flora von
Südwestafrika 165
RECHINGER, K.H. 1943: Flora Aegaea. Denkschr. Akad. Wiss.
Wien 105 (1)
- 685 -
INDEX
zusammengestellt von I. HAESLER
Anmerkung: Der Index zu J. POELT: Mitteleuropäische Flechten I - X (1933-1975) be-
findet sich Seite 25-32, Die darin genannten Taxa werden hier nicht noch einmal ange-
führt.
Acarospora anomala 16
- chlorophana (Wahlenb.) Massal.432
- intricata ("intricta') 18
- molybdina (Wahlenb. in Ach.) Trev.
427, 432
- scyphulifera Vain. 433
Acrachne racemosa (Heyne) Ohwi 327
Aegilops crassa Boiss. 311
- cylindrica Host 312
Aellenia auricula (Moq.) Ulbr. 52, 84
- glauca (M. Bieb.) Aellen 52, 84
- hispidula (Bge.) Botsch. 52, 84
- iliensis (Lipsky) Aellen 53, 84
- subaphylla (C.A. Mey.) Aellen 53, 84
Aeluropus lagopoides (L.) Trin. ex
Thwaites 325
- littoralis (Gouan) Parl. ssp. pungens
(Bieb.) Tzvel. 326
- pungens (Bieb.) C. Koch 326
Agonimia tristicula (Arnold) Zahlbr,. 5
Agriophyllum latifolium Fisch. & Mey.
63, 84
- minus Fisch. & Mey. 84
Agropyron batalinii (Krasn.) Roshev.
310
- canaliculatum Nevski 312
- cognatum Hack. 311
- eristatum (L.) P. Beauv. ssp. pecti-
natum (Bieb.) Tzvel. 310
- curvatum Nevski 313
- edelbergii Melderis 313
- elongatiforme Drob. 311
- ferganense Drob, 311
- himalayanum (Nevski) Melderis 313
- intermedium (Host) P. Beauv. 311
- longe-aristatum (Boiss.) Boiss. 314
- macrolepis auct. 313
- pectinatum (Bieb.) P. Beauv. 310
- pectiniforme Roemer & Schultes 310
- schugnanicum Nevski 315
- stenostachyum Melderis 315
Agropyron tianschanicum Drob. 316
- tschimganicum Drob. 316
- ugamicum Drob. 314
Agrostis subaristata Aitch. & Hemsl. 320
Alectoria chalybeiformis (L.) S. Gray 433
- minuscula (Nyl. ex Arnold)Degel. 434
- nigricans (Ach.) Nyl. 434
- pubescens (L.) R.H. Howe 434
Allium ampeloprasum L. 268, 282
- bimetrale Gand. 276
- bourgeaui Rech. fil. ssp. bourgeaui
271, 283
+- - ssp. creticum Bothmer 272, 283
- commutatum Guss. 276
Alopecurus aequalis Sobol. 319
- himalaicus Hook. f. 320
- - auct. 319
- mucronatus Hack. ex Paulsen 320
- nepalensis Trin. ex Steud. 319
- pratensis L. 319
- seravshanicus Ovcz. 319
Amaryllidaceae 371
Amaryllis radula Jacg. 371
Anabasis bamianica Aellen 53, 84
- eriopoda (Schrenk) Benth. ex Volkens
53, 84
- macroptera Moq. 53, 84
- setifera Mogq. 54, 85
- turkestanica Eug. Kor. & Djin 54, 85
Anaptychia sorediifera 18
+Anthochlamys afghanica Podlech 357
Apluda mutica L. 331
+Aponogeton azureus van Bruggen 105, 109
Aristida karelinii (Trin. & Rupr.) Roshev.
323
- pennata Trin. ßkarelinii Trin. & Rupr.
323
- plumosa L. ssp. kyzylkumica Tzvel.
324
Arrhenatherum pratensis (L.) Samp. 563
Arthonia intexta Almqu. 116
Arthratherum plumosum (L.) Nees
ssp. kyzylkumicum (Tzvel.)
Tzvel. 324
Arthraxon centrasiaticus (Griseb. )
Gamajun. 332
- hispidus (Thunb.) Makino 332
- prionodes (Steud.) Dandy 332
Arthrophytum gracile Aellen 54, 85
- griffithii (Moq.) Ulbr. 54, 85
- leptocladum M. Pop. ex Iljin
55, 85
- lindbergii Aellen 55, 85
pallidiflorum Aellen ex Podlech
56, 85
- wakhanicum (Pauls.) Eug. Kor.
ex Iljin 56, 85
Arthrorhaphis citrinella (Ach.) Poelt
435
Aspicilia lacustris (With.) Vain. 435
- mastrucata (Wahlenb.) Th. Fr. 435
Aster caffrorum Less. 399
Asteraceae 370
Astragalus L. sect. Caraganella Bge.
153, 156
- sect. Christianophysa Podlech &
Kirchhoff 375
sect. Hookeriana Podlech 343
- sect. Stipitella G. Grig. 36
sect. Stipitella G. Grig. ex Pod-
lech 33, 36
- acaulis Baker 343, 349
- babensis Sirj. & Rech. f. 39
- christianus L. ssp. suboccidentalis
Ponert 375
- cuneifolius Bge. 36, 46, 47
- koschukensis Boiss. 156
- koshukensis (sphalm. : koschu-
kensis) Boiss. 164
- litangensis Bureau & Franchet 343
- massagetovii B. Fedtsch. 36, 39
- matthewsii Podlech & Kirchhoff 375
- matthewsii Watson 375
- mokurensis Sirj. & Rech. f. 157
- neostipitatus Kitamura 39
- parvistipulus Rech. f. 160
- pseudoxytropis Ulbr. 343
reshadianus Podlech 159, 164
- stipitatus Benth. ex Bge. 39
- ssp. angustifructus Podlech 42, 49
- ssp. shatuensis Podlech 44, 49
- 686 -
Astragalus stipitatus Benth. ex Bge.
ssp. stipitatus 41, 48
stocksii Benth. ex Bge. 156, 160, 165
- var. elongatus Benth. ex Bge. 157
- var. honigbergeri Sirj. 157
victoriae Podlech & Agerer-Kirchhoff
375
Atriplex dimorphostegia Kar. & Kir. 57
dimorphostegium (sphalm: dimorpho-
stegia) Kar. & Kir. 85
flabellum Bge. ex Boiss. 57, 85
griffithii Moq. 57, 85
hastata L. 58, 85
kalafganica Aellen ex Podlech 58, 85
moneta Bge. ex Boiss. 59, 85
multicolora Aellen 59, 85
pamirica ]jin 59, 85
schugnanica Djin 59, 85
tatarica L. 60, 85
thunbergiaefolia (Boiss. & Noe) Boiss.
60, 85
turcomanica Fisch. & Mey. ex Boiss,.
60, 85
wendelboi Aellen 85
Avena adsurgens Schur 546
adsurgens Schur ex Simk. 546
alpina Sm. 571
alpina C. ausserdorferi (Ascherson &
Graebner) Ascherson & Graebner 557
- ssp. ausserdorferi (Ascherson &
Graebner) Hegi 558
- ssp. ausserdorferi f. praeusta
(Reichenb, ) Hegi 572, 578
alpina B. pseudoviolacea (Kerner ex
Dalla Torre) Ascherson & Graebner
578
- ssp. pseudoviolacea (Kerner ex
Dalla Torre) Hegi 578
- r. alpina (Sm.) Fiori & Paol. 572
alpina c) ausserdorferi (Ascherson &
Graebner) Koch 558
- b) pseudoviolacea (Kerner ex Dalla
Torre) Koch 578
- f. praeusta (Reichenb.) Bornm. 572,
578
ausserdorferi Ascherson & Graebner 557
blavii Ascherson & Janka 582
compressa Heuffel 582
latifolia Host 534
ludoviciana Dur. 322
Avena planiculmis Schrader 553
-"ssp. dahurica Komarov 582
- var. microstachya Borbas 548
- var. taurinensis Belli 548
- f. glauca Preissmann 548
praeusta Reichenb. 572
pratensis L. 562
- ssp. planiculmis (Schrader)
St.-Yves 534
- Ssp. pratensis var. alpina
(Fiori & Paol.) St.-Yves
572
- - var. belliana (Gola) St.-Yves
548
- - var. eu-pratensis St.-Yves
548, 563
- ssp. subdecurrens Borbas 548
-Y.alpina (Sm.) Bab. 572
- Ralpina (Sm.) Fiori 548
- var. alpina (Sm,.) Hooker 572
- var, megastachya Borbas 548
- var. subdecurrens Borbas 548
- typica Fiori & Paol. 562
pseudoviolacea Kerner ex Dalla
Torre 578
schelliana Hackel ex Korsh, 582
trichophylla C. Koch 322
Avenastrum alpinum (Sm.) Fritsch
Avenochloa adsurgens (Schur ex Simk.)
548, 572
ausserdorferi (Ascherson &
Graebner) Fritsch 558
conjungens Gayer 548
planiculme (Schrader) Opiz 534
pratensis (L.) Opiz 562
pseudoviolaceum (Kerner ex Dalla
Torre) Fritsch 578
Holub 548
alpina (Sm. Holub 572
- 8s8p. adsurgens (Schur ex Simk,)
Soo 548
planiculmis (Schrader) Holub 534
pratensis (L.) Holub 563
Avenula (Dumort. ) Dumort. 513
+- adsurgens (Schur ex Simk.) Sauer &
+-
+-
Chmelitschek 543
- ssp. adsurgens 540, 546, 555
- ssp. ausserdorferi (Ascherson &
Graebner) Sauer &
Chmelitschek 540, 557, 555
- 687 -
+Avenula alpina (Sm.) Sauer & Chmelitschek
569
+- - ssp. alpina 540, 555, 571
+- - ssp. pseudoviolacea (Kerner ex Dalla
Torre) Sauer & Chmelitschek 540, 555,
578
+- blavii (Ascherson & Janka) Sauer &
Chmelitschek 582
+- compressa (Heuffel) Sauer & Chmelitschek
582
+- dahurica (Komarov) Sauer & Chmelitschek
582
+- planiculmis (Schrader) Sauer &
Chmelitschek 533, 540
- pratensis (L.) Dumort. 540, 555, 562
+- schelliana (Hackel ex Korsh.) Sauer &
Chmelitschek 582
Axyris villosa Mogq. 72
Bacidia anziana 19
- citrinella 19
- gomphillacea 16
- wettersteinensis 19
Bacopa Aublet 369
- floribunda (R. Br.) Wettst. 370
Balsamea angolensis (Engl.) Hiern 229
- capensis (Sond.) Engl. 232
- mollis (Oliv.) Engl. 211
- pilosa Engl. 202
Balsamodendrum africanum (A. Rich.) Arn.
202
- capense Sond. 232
- molle Oliv. 211
Bassia eriophora (Schrad.) Aschers. 85
- hyssopifolia (Pall.) Volkens 61, 85
Belonia incarnata 21
- russula Koerb. ex Nyl. 116
Beta corolliflora Zosimovif 290
+- corolliflora Zosimovid ex Buttler 289
- - ver. albiflora Grossgejm 290
trigyna auct. 290
- - ssp. tetraploidea Zosimovif 290
- - var, albiflora Bordziloskij 290
- - glaberrima K. Koch 189
- - praealte K. Koch 290
- - f. albiflora Aellen 290
- - f. glaberrima Aellen 289
f. subpilosa Aellen 290
f. tetraploidea Zosimovid 290
Biatora athallina Hepp 121
- cyclospora Hepp ex Koerb. 5
Biatorella microhaema Norm. 6
- rubidula (Nyl.) Zahlbr. 5
Biatorina globulosa (Flk.) ß. poly-
trichina Th. Fr. 475
Bienertia cycloptera Bge. ex Boiss.
61, 85
Blastenia arnoldiana Serv. et
Cernohorsky 5
- coceinea Müll. Arg. 5
Brachiaria eruciformis (Sm.) Griseb,
329
- reptans (L.) Gard. & C.E. Hubb. 329
Brachypodium sylvaticum (Huds.) P.
Beauv. 310
Bromus inermis Leyss. 308
- koeieanus Melderis 308
- pamiricus Drob. 309
- paulsenii Hack. ex Paulsen 309
- turkestanicus Drob. 309
Brunsvigia Heist. 371
- radula (Jacg.) Aiton 371
Buellia atrata (Sm.) Anzi 479
- coniops (Wahlenb, in Ach.) Th. Fr.
427, 436
ectolechoides (Vain.) Erichs, 436
- insignis (Naeg. in Hepp) Th. Fr. 437
""Buellia (Diplotomma) nivalis'" 117
Buellia punctata (Hoffm,.) Massal,
429, 437
Calamagrostis anthoxanthoides (Munro)
Regel 319
- holciformis Jaub. & Spach 318
Caloplaca alcarum Poelt 438
- anuaris Clauzade et Poelt 6
- areolata (Zahlbr. Clauzade ex
V&zda 1
- arnoldiana (Serv. et Cernohorsky)
Serv. et Poelt 5, 16
- cerina (Ehrh, ex Hedw.) Th. Fr. 438
- - var, areolata Zahlbr. 1
+- coccinea (Müll. Arg.) Poelt 5
- diphyodes 19
- furfuracea H. Magn. 7
- magni-filii Poelt 119, 438
- obliterans 17
- proteus 17
- schistidii 16
- sorediata 16
- spitsbergensis H. Magn. 440
- 688 -
Caloplaca subolivacea 16
- subsoluta 17
+- xerica Poelt et V&zda var. xerica 1
+- - var. venostana Poelt 2
- lessingii Litw. 61, 85
Candelariella arctica (Koerb.) R. Sant. 440
- crenulata (Wahlenb.) Zahlbr. 440
- flavovirella 20
- lutella (Vain.) Räs. 8
- placodizans (Nyl.) H. Magn. 441
- septentrionalis Hakul. 441
- vitellina (Ehrh.) Müll. -Arg. 441
Cardiospermum pechuelii ©. Kuntze 364
Catillaria athallina (Hepp) Hellb. 121
Catinaria athallina (Hepp) Lynge 121
Catocarpon copelandii (Koerb.) Dombrovs-
kaja 488
Ceratocarpus utriculosus Bluk, ex Krylov
62, 85
Cetraria cucullata (Bell.) Ach, 441
- delisei (Bory) Th. Fr. 442
- ericetorum Opiz 442
- hepatizon (Ach.) Vain. 443
- islandica (L.) Ach. 443
- nivalis (L.) Ach. 429, 443
Chamaemelum lamellatum (Bge.) Boiss. 663
Chandonanthus setiformis (Ehrh.) Lindb. 449
Chenopodium album L,. 62, 85
- ambrosioides L. 63, 85
- botrys_L. 63, 85
- ficifolium Sm. 85
- foliosum (Moench) Aschers. 64, 85
- glaucum L, 64, 85
- murale L. 64, 85
- pamiricum IDjin 65, 85
- rubrum L, 85
- urbicum L. 65, 85
vulvaria L. 65, 85
Chloris virgata Swartz 328
Chrysopogon serrulatus Trin. 332
Cladonia amaurocraea (Flk,.) Schaer. 444
- bellidiflora (Ach. ) Schaer, 445
- carneola (Fr.)Fr. 445
- chorophaea (Flk, ex Sommerf. ) Spreng.
445
- coccifera (L.) Willd. 445
- deformis (L.) Hoffm,. 445
- elongata (Jacq.) Hoffm. 446
- gracilis (L.) Willd. 446
- 689 -
Cladonia lepidota Nyl. 446
- mitis Sandst. 446
- rangiferina (L.) Wigg. 447
- subcervicornis (Vain.) Kernst. 447
- unicialis (L.) Wigg. 444, 448
Climacoptera bracchiata (Pall.) Botsch.
76, 87
- ferganica (Drob.) Botsch. 77, 87
lanata (Pall.) Botsch. 78, 87
longistylosa (Iljin) Botsch. 78, 87
- transoxana (IMjin) Botsch. 88
+Corispermum afghanicum Podlech 65, 85
- lehmannianum Bge. 85
- sibiricum Djin 65
Collema ceraniscum Nyl. 448
Colpodium villosum Bor 306
Commiphora africana (A. Rich.) Engl.
202, 236
- anacardiifolia Dinter & Engl. 221, 251
- angolensis Engl. 229, 257
- berberidifolia Engl. 206
- boehmii Engl. 212
- calciicola Engl. 203
- capensis (Sond.) Engl. 232, 259
- cervifolia J.J.A. v.d. Walt 233, 260
- chlorocarpa Engl. 223
- cinerea Engl. 211
- crenato-serrata Engl. 226, 255
- dekindtiana Engl. 211
- dinteri Engl. 215, 246
- discolor Mendes 204, 237
- dulcis Engl.
- edulis (Klotzsch) Engl. 223, 253
- fischeri Engl. 214
- giessii J.J.A. v.d. Walt 210, 242
- glandulosa Schinz 206, 239
- glaucescens Engl. 219, 250
- gossweileri Engl. 230
- gracilifrondosa Dinter 216, 247
- hereroensis Schinz 219
- heterophylla Engl. 211
- iringensis Engl. 212
- kraeuseliana Heine 231, 258
- krausei Engl. 211
- kwebensis N.E. Br. 230
- loandensis Engl. 202
- longebracteata Engl. 229
- lugardae N.E. Br. 206
- merkeri Engl. 205, 238
- mollis (Oliv.) Engl. 211, 243
Commiphora montana Engl. 211
- mossambicensis (Oliv.) Engl. 214, 245
- multijuga (Hiern) K. Schum. 213, 244
namaensis Schinz 218, 249
- ndemfi Engl. 212
- nigrescens Engl. 230
- nkolola Engl. 203
- oblanceolata Schinz 217, 248
- oliveri Engl. 229
- pilosa (Engl.) Engl. 202
- pruinosa Engl. 219
- pyracanthoides Engl. 208, 240
- - ssp. glandulosa (Schinz) Willd. 206
- rangeana Engl. 232
- rehmannii Engl. 229
- rotundifolia Dinter & Engl. 218
- rubriflora Engl. 202
- ruquietiana Dinter & Engl. 232
- sambesiaca Engl. 203
- saxicola Engl. 224, 254
- seineri Engl. 206
- stolzii Engl. 214
- stuhlmannii Engl. 211
- tenuipetiolata Engl. 227, 256
- viminea Burtt Davy 205
- virgata Engl. 209, 241
- welwitschii Engl. 211
- wildii Merxm. 222, 252
Convolvulaceae 367
Convolvulus nil L. 367
Cornicularia divergens Ach, 448
- muricata Ach. 448
Cornulaca monacantha Del. 66, 86
Corydalis vesicaria (L.) Pers. 364
Crocynia neglecta (Nyl.) Hue 474
Crotalaria allenii Verdoorn 174
- orientalis Burtt Davy ex Verdoorn 173
+- - ssp. allenii (Verdoorn) Polhill &
Schreiber 174, 180
- - ssp. orientalis 173, 180
- pseudovirgultalis Torre 173, 180
- spartioides DC. 175, 180
- - auct. 173
- virgultalis Burch ex DC. 174, 180
- - auct. 175
Cucurbitaceae 366
Cutandia memphitica (Spreng.) Benth. 300
Cymbopogon jwarancusa (Jones) Schultes
332
Cyphelium lucidum 15
- 690 -
Cysticapnos Miller 364
- africana Gaertner 364
- vesicaria (L.) Fedde 364
Dactylis glomerata L. ssp. glomerata
300
- - ssp. hispanica auct. 300
- - ssp. woronowii (Ovcz.) Stebbins &
Zohary 300
- woronowii Ovcz. 300
Dactyloctenium aegyptium (L.) P.
Beauv. 328
Dactylospora nivalis (Bagl. & Car.)
Arnold 117
Deschampsia caespitosa (L.) P. Beauv.
321
- - auct. 320
- koelerioides Regel 320
- pamirica Roshev. 320
Deyeuxia anthoxanthoides Munro 319
- holciformis (Jaub. & Spach) Bor.
318
Dichanthium annulatum (Forssk, )
Stapf 332
Digitaria cruciata (Nees) A. Camus 330
- sanguinalis (L.) Scop. ssp. sangui-
nalis 330
Dinebra retroflexa (Vahl) Panzer 328
Echinochloa frumentacea Link 329
- macrocarpa Vasing. 330
- oryzoides (Ard.) Fritsch 330
Eleusine compressa (Forssk., )
Aschers. & Schweinf, ex
Christensen 327
Elymus canaliculatus (Nevski) Tzvel. 312
- curvatus Piper 313
- dahuricus Turcz. ex Griseb. 313
- dasystachys Trin. 317
- - var. pubescens O. Fedtsch. 317
- dentatus (Hook. f.) Tzvel. ssp.
ugamicus (Drob.) Tzvel. 314
edelbergii (Melderis) Anders & Pod-
lech 313
- fedtschenkoi Tzvel. 313
- himalayanus (Nevski) Tzvel. 313
- lanatus Korsh. 317
- longe-aristatus (Boiss.) Tzvel. 314
- - ssp. canaliculatus (Nevski) Tzvel.
312
- nevskii Tzvel, 314
- nutans Griseb. 314
Elymus paboanus Claus 316
- pamiricus Tzvel. 315
- schrenkianus (Fisch. & Mey.) Tzvel.
ssp. pamiricus (Tzvel) Tzvel. 315
+- - - x Elytrigia repens (L.) Nevski 316
- schugnanicus (Nevski) Tzvel. 315
+- stenostachyus (Melderis) Anders & Pod-
lech 315
- tianschanicus Drob. 316
- tschimganicus (Drob.) Tzvel. 316
- ugamicus Drob. 314
- uralensis (Nevski) Tzvel. ssp. tian-
schanicus (Drob.) Tzvel. 316
Elytrigia batalinii (Krasn.) Nevski 310
+- cognata (Hack.) Anders & Podlech 311
- elongatiformis (Drob,.) Nevski 311
- ferganensis (Drob.) Nevski 311
- geniculata (Trin.) Nevski ssp. ferga-
nensis (Drob.) Tzvel. 311
- intermedia (Host) Nevski 311
- repens (L.) Nevski ssp. elongatiformis
(Drob.) Tzvel. 311
Eragrostis barrelieri Dav. 326
- cilianensis (Al.) Vign. -Lut. 326
- curvula (Schrad. ) Nees 326
- lehmanniana Nees 326
“- minor Host 327
- papposa (Dufour) Steudel 327
- pilosa (L.) P. Beauv. 327
- poaeoides P. Beauv. 327
Eremochion pungens Gilli 80, 87
"Eulaliopsis binata (Retz.) C.E. Hubb. 331
Eurotia pungens Pazij 74
Felicia caffrorum (Less. ) Nees 399
- caffrorum (Less.) Nees ß validior DC.
399
Festuca coelestis (St.-Yves) Krecz. &
Bobr. 308
- olgae (Regel) Krivot. 308
- ovina L. ssp. coelestis St.-Yves 308
Fimbristylis ferruginea (L.) Vahl 683
- sieberana Kunth 683
Fingerhuthia africana Nees 301
Fulgensia desertorum (Tomin) Poelt 9
Fumaria vesicaria L. 364
Fumariaceae 363
Gamanthus commixtus Bge. 66, 86
- gamocarpus (Moq.) Bge. 66, 86
- kelifii Eug. Kor. 86
Geisleria jamesii Swinscow 449
- 691 -
Geisleria sychnogonioides Nitschke 449
- spec. 449
Girgensohnia diptera Bge. 86
- minima Eug. Kor. 67, 86
- oppositiflora (Pall.) Fenzl 67, 86
Gladiolus gramineus L. fil.373
- ramosus L. 373
Gyalecta atrata Ach. 501
- erythrozona Lettau 121
- gloeocapsa 15
- sudetica V£&zda 9
Gyalidea fritzei (Stein) Vezda var.
fritzei 9
Haematomma lapponicum Räs. 451
- ventosum (L.) Massal. 451
Halarchon vesiculosum (Mogq.) Bge.
67, 85
Halimocnemis glaberrima Iljin 86
- mollissima Bge. (7, 86
Halocharis afghanica Ijin 67, 86
- clavata Bge. 68, 86
- hispida (C.A. Mey.) Bge. 68, 86
- lachnantha Eug. Kor. 68, 86
- sulphurea Moq. 69, 86
- violacea Bge. 69, 86
Halocnemum strobilaceum (Pall.)
M. Bieb. 86
Halogeton glomeratu (sphalm:
glomeratus (M. Bieb.) C.A.
Mey. 86
- glomeratus (M. Bieb.) C.A. Mey. 69
- caspica (M. Bieb.) C.A. Mey. 86
Halotis pilosa (Moq.) Djin 86
Haloxylon aphyllum (Mink.) Litw. 86
- multiflorum (Mog.) Bge. ‘®x Boiss.
69, 86
- persicum Bge. ex Boiss. & Buhse
70, 86
- recurvum (Wall.) Bge. ex Boiss.
70, 86
- salicornicum (Moq.) Bge. ex Boiss,
70, 86
Haplocarpon nigrocruentum (Anzi)
Hertel 121
Haplodiscus peteroanus Phil. 412
Haplopappus sect. Haplopappus 404
- sect. Polyphylla 404
- sect. Steriphe 404
- sect. Xylolepis 404
- araucanus Phil. 406
Haplopappus chrysanthemifolius (Less. )
DC. 404
- foliosus DC. 404
- graveolens (Phil.) Reiche 411
- latifolius (Phil.) Reiche 411
- macraeanus (Remy) Reiche 404
- macrocephalus (Less.) DC. 404
- mucronatus Hook. & Arn. 404
- parvifolius (DC.) Gray 404
- pectinatus Phil, 406
- pedunculosus Remy 404
- prunelloides (Less.) DC.
- taeda Reiche 404, 412
Helictotrichon alpinum (Sm.) Henrard 572
- - ssp. adsurgens (Schur ex Simk.) Soo
548
- conjunges (Gayer) Widder 548
- planiculme (Schrader) Pilger 534
- pratense (L.) Pilger 563
Hemarthria compressa (L. f.) R. Br. 331
Henrardia persica (Boiss.) C.E. Hubb, 310
Herpestis floribunda R, Br. 370
Heudelotia africana A. Rich. 202
Heuffelia planiculmis (Schrader) Schur 534
- praeusta (Reichenb, ) Schur 546
Hitzeria edulis Klotzsch 223
Hordeum brevisubulatum Link 318
- geniculatum All. 318
Homeria Vent. 372
- pallida Baker 372
Hornaninovia anomala (C.A. Mey.) Moq. 86
- ulicina Fisch. & Mey. 86
Huilia macrocarpa (DC.) Hertel 451
- melinodes (Koerb.) Hertel 452
- nigrocruenta (Anzi) Hertel 121
- superba (Koerb.) Hertel 123
Involucrothele antonelliana (Bagl. & Car.)
Serv. 452
- - var. bachmannii (Zschacke) 453
Ipomoea L. 367
- involucrata P. Beauv. 367
- nil (L.) Roth 367
Iridaceae 372
+Ixiochlamys nana (Ewart & J. White) Grau
186
Kalidium caspicum (L.) Ung. -Sternb. 86
+Kirilovia eriantha Bge. ssp. afghanica Pod-
lech 71, 86
- - ssp. eriantha 71, 86
- villosa (Moq.) Benth, & Hook. exUlbr. 72,86
Kochia griffithii Bge. ex Boiss. 86
- indica Wight 86
- iranica (Hausskn. & Bornm.)
Litw. ex Bornm. 72, 86
- prostrata (L.) Schrad. 72, 86
- scoparia (L.) Schrad. 87
- stellaris Moq. 73, 87
Koeleria argentea Griseb. 321
- litvinowii Domin 321
+Krascheninnikovia (sphalm.:
Krascheninnikowia) pungens
(Pazij) Podlech 74
Krascheninnikowia ceratioides (L.)
Gueldenst. 73, 87
- ewersmanniana (Stschegl.) Grubov
73, 87
- pungens (Pazij) Podlech 87
Lamarckia aurea (L.) Moench 301
Lecanactis stenhammari 18
Lecania aipospila (Wahlenb. ex Ach.)
Th. Fr. 455
- erysibe (Ach.) Mudd 455
- nylanderiana Massal. 455
- sp. 453
Lecanora badia (Hoffm.) Ach. 455
- boligera (Norm.) Hedlund 10
- contractula Nyl. 455
- discrepans 17
- dispersa (Pers.) Sommerf. 456
- - f, coniotropa (Fr.) Arnold 456
- frustulosa var. occidentalis
Lynge 10
- glomerulans 20
- involuta Th. Tayl. 149
- leptacina 17
- leptacinella Nyl. 475
- - var. distinctior Vain. 475
- melanophthalma (Ram.) Ram. 496
- (Asp.) nunatakkorum 17
- occidentalis (Lynge) Lynge 10
- pertusarioides Degel. 11
- polytrichina (Th. Fr.) Vain. 475
- polytropa (Ehrh.) Rabenh. 456
- praeradiosa 20
- reagens 21
- silvae-nigrae V. Wirth 12
- thulensis Th. Fr. 455
- torquata 16
- umbrosa Degelius 12, 19
Lecidea armeniaca (DC.) Fr. 457
- 692 -
Lecidea armeniaca (DC.) Fr. f. mela-
leuca (Sommerf.) Fr. 457
atrata (Ach.) Wahlenb. 501
atriuscula H. Magn. 125
atrobrunnea (Ram. ex Lam. & DC.)
Schaer. 429, 458
atrofulva Sommerf. 125, 458
atronivea Arnold 129
auriculata Th. Fr. 429, 459
azurea 19
brachyspora var. chatangensis Malme 136
circumnigrata H. Magn. var. reagens
H. Magn. 460
demissa (Rutstr.) Ach. 461
dendroclinis Nyl. 461
dicksonii auct. 501
elata Schaer. 468
ementiens Nyl. 461
enteroleuca Ach.
epiiodiza Nyl. 462
globulificans Nyl. 5
haerjedalica H. Magn. 130
hypnorum Libert 462
impavida Th. Fr. 427, 462
jemtlandensis H. Magn. 469
lactea Schaer. 461
lapicida (Ach.) Ach. 464
leprosolimbata 19
leucophaeoides Nyl. 465
leucothallina Arnold 133
lulensis Hellb. 466
macrocarpa (DC.) Steud. 451
- var. superba (Koerb.) Th. Fr. 123
- superba (Koerb.) Th. Fr. 123
mashiginii Lynge 136
melinodes (Koerb.) H. Magn. 452
nigrocruenta Anzi 121
nigroleprosa (Vain.) H. Magn. 119, 466
nivalis Anzi 133, 502
paupercula Th. Fr. 467
polytrichina Hertel 477
pullulans Th. Fr. 471
ramulosa 20
- var. depressa Th. Fr. 461
ramulicola 18
rhaetica Hepp ex Th. Fr. 133, 502
rimosissima Lynge 470
rubidula Nyl. 5
scrobiculata (Th. Fr.) Th. Fr, 467
speirea (Ach. ) Ach. 470
latypea (Ach.) Nyl. 47
- 693 -
Lecidea steriza f. superba (Koerb.)
Vain. 123
- subtumidula Nyl. 136
- superba Koerb. 123
- swartzioidea Nyl. 468
- symphycarpea Lynge 469
- templetonii Th. Tayl. 462
- tornoensis Nyl. 477
- ultima Th. Fr. 136
- umbonata (Hepp) Mudd 140
- umbonella Nyl. 140
- verruca Poelt 20, 142
- vitellinaria Nyl. 471
- vorticosa (Flk.) Koerb, 471
- xanthococca ssp. sorophora 20
Lecidella bullata Koerb. 143, 472
- elaeochroma (Ach.) Choisy 472
- inamoena (Müll. Arg.) Hertel 143
- stigmatea (Ach.) Hertel & Leuckert
474
Leciographa nivalis Bagl. & Car, 117
Lepraria neglecta auct. 474
Leptochloa panicea (Retz.) Ohwi 333
Leucopoa olgae (Regel) Krecz. & Bobr.
308
Leymus dasystachys (Trin.) Pilger 317
- lanatus (Korsh.) Tzvel. 317
- paboanus (Claus) Pilger 316
- secalinus (Georgi) Tzvel. 317
- - ssp. pubescens (O. Fedtsch., )
Tzvel. 317
Lichen melanophtalmus Ram. 496
Lobaria linita (Ach.) Rabenh. 474
Londesia eriantha Fisch. & Mey. 87
Malacurus lanatus (Korsh. ) Nevski 317
Malva L. 365
- aegyptia L. 365
Malvaceae 365
Manulea L. 369
- nervosa E. Meyer ex Bentham 369
Matricaria lamellata Bge. 663
- - var, turcomanica Winkl. 663
- lasiocarpa Boiss. 663
- subglobosa Krasch. 671
- turcomanica (Winkl.) Pobed. 663
Melasphaerula Ker-Gawler 373
- graminea (L. fil.) Ker-Gawler 373
- ramosa (L.) Klatt ex Dur. & Schinz
373
Micarea leptacinella (Nyl.) 475
Micarea polytrichi Poelt & Döbbeler 477
- spec. 475
Microcephala Pobed. 655, 662
+- afghanica Podlech 673, 679
+- deserticola Podlech 676, 679
- lamellata (Bge.) Pobed. 663
- - ssp. lamellata 664, 680
+- - ssp. villosa Podlech 670, 679
- lasiocarpa (Boiss.) Pobed. 663
- subglobosa (Krasch.) Pobed. 671, 680
- turcomanica (Winkl.) Pobed. 663
Microglaena sphinctrinoides (Nyl.) Lönnr.
477
+Microglossa caffrorum (Less.) Grau 399
Microgyne Less. 185
- trifurcata Less. 185
+Microgynella Grau 185
+- trifurcata (Less.) Grau 185
Molinia olgae Regel 308
Momordica L. 366
- charantia L. 366
Moniera floribunda (R. Br.) T. Cooke 370
Monsonia luederitziana Focke & Schinz
381, 384, 389
- mossamedensis Welw. ex Oliver 395, 397
- namaensis Dinter 381
- parvifolia Schinz emend. Kers. 382
- rehmii Suesseng. & Karl 382
- rosea Dinter ex Knuth 382
- trilobata Kers 382
- umbellata Harvey 382, 386, 389
- - auct. 381, 382
Muhlenbergia huegelii Trin. 320
Mycoblastus tornoensis (Nyl.) R. Anderson
477
Myrica L. 363
- serrata Lam. 363
Myricaceae 362
Nardurus maritimus (L.) Murb. 305
- subulatus (Banks & Sol.) Bar 306
Nephroma expallidum (Nyl.) Nyl. 478
Neyraudia arundinacea (L.) Henr. 333
+Nicotiana africana Merxm., 93, 103
Noaea griffithii Bge. 87
- major Bge. 75, 87
- mucronata (Forssk.) Aschers. &
Schweinf. 87
Ochrolechia frigida (Sw.) Lynge 478
- grimmiae Lynge 479
Ophioglossaceae 361
Ophioglossum L. 361
- lancifolium C. Presl 361
- lusoafricanum Welw. ex Prantl 361
- reticulatum L. 362
Orphniospora atrata (Sm.) 479
Oryzopsis aequiglumis Hook. f. 325
- latifolia Roshev. 325
Panderia pilosa Fisch. & Mey. 75, 87
- turkestanica Djin 75, 87
Panicum maximum Jacg. 329
Parmelia alpicola Th. Fr. 480
- austerodes 16
- centrifuga (L.) Ach. 506
- cetrarioides f. bisoralifera 17
- infumata Nyl. 480
- minuscula (Nyl. ex Arnold)Nyl. 434
- omphalodes (L.) Ach. 480
- pubescens (L.) Vain. 434
- saxatilis (L.) Ach.- 481
- scortea var, pastillifera 20
- sulcata Th. Tayl. 481
- taylorensis 20
Paspalum paspaloides (Michx.)
Scribner 330
Peltigera canina (L.) Willd. 481
- scabrosa Th, Fr. 482
Pertusaria flavicans var. schistosa 17
- oculata (Dicks.) Th. Fr. 482
- subdubia 16
Petrosimonia sibirica (Pall.) Bge.
75, 87
Pharbitis nil (L.) Choisy 367
Phragmites australis (Cav.) Trin. ex
Steud. var. stenophylla (Boiss. )
Bor 323
- communis Trin, var. stenophyllus
Boiss. 323
Physcia caesia (Hofim.) Hampe 432
- endococcina (Koerb.) Th. Fr. 483
- grisea 18
- hirsuta 18
- lithotodes Nyl. 483
- nigricans (Flk.) Stiz. 483
- obscura (Ehrh.) Th. Fr. 483
Physconia muscigena (Ach.) Poelt 483
Piptatherum aequiglume (Hook. £.)
Roshev, 325
- baluchistanicum Freitag 325
- laterale (Regel) Roshev. ssp.
alpestre (Grig.) Freitag 325
+- cyclospora (Hepp ex Koerb.) Poelt 5
+ Ptilotus remotiflorus Benl 335
- 694 - ’
Piptatherum laterale (Regel) Roshev.
ssp. verticillatum Freitag 325
- latifolium (Roshev. ) Nevski 325
- platyanthum Nevski 325
Placodium flammeum Anzi 5
Placopsis gelida (L.) Nyl. 145
Pleuroplitis centrasiatica Griseb. 332
Poa afghanica Bor 301
- aitchisonii Boiss. 301
- alpigena auct. 304
- alpina L. 302
- bactriana Roshev. 302
- calliopsis Litw. ex Ovcz. 302
- dshilgensis Roshev. 302
- glabriflora Roshev. 303
- - var. vivipara Tzvel. 303
- jaunsarensis Bor 303
- nemoraliformis Roshev. 303
- nemoralis L. 304
- pamirica Roshev. 304
- pratensis auct. 304
- roemeri Bor 305°
- silvicola Guss 305
- trivialis L. ssp. silvicola (Guss.) Lindb,
305
zaprjagajevii Ovcz. ssp. glabriflora
(Roshev.) Tzvel. 303
Podocoma Cass. 185 r
- nana Ewart & J. White 186 2
Pogonatherum paniceum (Lam.) Hack. 331
Polyblastia epomphala (Nyl.) Zschacke 483
- hyperborea Th. Fr. 485
- integrascens (Nyl.) Vain. 485
- intercedens (Nyl.) Lönnr. 485
- tristicula Arnold 5
- nivalis (Bagl. & Car.) Keissl. 117
Protium ? mossambicense Oliv. 214
Protoblastenia coniasis 18
- globulificans (Nyl.) Zahlbr. 5, 18, 19
Psathyrostachys caduca (Boiss.) Melderis
318
- juncea (Fisch.) Nevski 318
Psora atrorufa (Dicks. ) Hook. 461
Psoroma hypnorum (Vahl) S. Gray 485
SE
Puccinellia akbaitalensis Ovcz. & Czuk.
- anisoclada V. Krecz. 306
- bulbosa (Grossh.) Grossh. 306
- gigantea (Grossh.) Grossh. 306
- 695 -
Puccinellia humilis Litv. ex Krecz. 307
- nudiflora (Hack.) Tzvel. 307
- pauciramea (Hack.) Krecz. 307
- tenuiflora (Griseb.) Scribner & Merr.
ssp. tianschanica Tzvel. 307
- vachanica Ovcz. & Czuk. 307
Pycreus globosus (All.) Reichenb. 683
Pyrenopsis pulvinata (Schaer.) Th. Fr.
485
Rhizocarpon atroalbescens (Nyl.) Zahlbr.
489
- badioatrum (Flk. ex Spreng.) Th. Fr.
487
‚- carpaticum Runem. 13
- chionophiloides Vain. 489
- cinereovirens (Müll. Arg.) Vain. 487
- copelandii (Koerb.) Th. Fr. 488
- discoense Lynge 488
- eupetraeoides (Nyl.) Blomb. & Forss.
489
- expallescens Th. Fr. 429, 491
- - ssp. glaucescens Th. Fr. 493
- ferax H. Magn. 492
- furax 21
+- geographicum (L.) DC. ssp. arcticum
(Runem.) Hertel 493
+- - ssp. frigidum (Runem.) Hertel 492
- glaucescens (Th. Fr.) Zahlbr, 493
- grande (Flk.) Schaer. 493
- inarense (Vain.) Vain. 494
- intermediellum Räs. 145
- petraeum (Wulf.) Massal. 496
- pusillum Runem, 146
- renneri 19
- ridescens 19
- tinei (Tornab.) Runem, ssp. arcticum
- Runem. 493
- - ssp. frigidum Runem. 492
Rhizoplaca melanophtalma (Ram. )
Leuckert & Poelt 496
Rinodina balanina (Wahlenb.) Vain. 496
+- (?) purpurifera Poelt 3
- turfacea (Ach.) Koerb. 497
- violascens H. Magn. 13
Roegneria himalayana Nevski 313
Rumex garipensis Meisner 354
- marschallianus Reichenb. 354
Saccharum filifolium Steudel 331
- griffithii Munro ex Boiss. 331
Sarcocaulon marlothii Engler 394, 397,
398
Sarcocaulon mossamedense (Welw. ex
Oliver) Hiern 395, 397, 398
- - auct. 394, 397
Sacrogyne dubia 19
Salsola arbuscula Pall. 75, 87
- aucheri (Moq.) Bge. ex Djin 75, 87
- bamianica Gilli 78, 87
- baranovii Iljin 75, 87
- bracchiata Pall. 76, 87
- carinata C.A. Mey. 76, 87
- collina Pall. 76, 87
- dendroides Pall. 76, 87
- ferganica Drob. 77, 87
- forcipitata Djin 77, 87
- gemmascens Pall. 77, 87
- gossypina Bge. ex Boiss. 77, 87
- (sphalm, : Suaeda) heterophylla (Kar. &
Kir.) Bge. 83
- iberica Sennen & Pau 77, 87
- lanata Pall. 78, 87
- leptoclada Gandog. 76
- longistylosa Djin 78, 87
- montana Litw. 78, 87
- nitraria Pall. 79, 87
- orietalis S. G. Gmelin 79, 87
- paulsenii Litw. 79, 87
- pestifera Nelson 77
- pungens (Gilli) Podlech 80, 87
- richteri (Moq.) Karel. ex Litw. 87
- rigida Pall. 79
- ruthenica Iljin 87
- sclerantha C.A. Mey. 80, 87
- titovii Botsch. 80, 88
- tomentosa (Moq.) Spach ssp. afghanica
Botsch. 81, 88
- - ssp. bungeana Botsch. 81, 88
- - ssp. lachnantha Botsch. 81, 88
- transoxana Iljin 88
- turkestanica Litw. 88
vvedenskyi Djin & M. Pop. 81, 88
Scrophu aestivalis Griseb. 612, 614
- alpestris Gay ex Benth. 612, 615
- aquatica L. ssp. auriculata auct. 634
- - var. laxa Maire 613, 634
- arguta Ait. 613, 635
- auriculata L, 612, 617, 622
- - ssp. major Lange 624
- - ssp. minor var. pubescens Lange 624
- calliantha Webb & Berth. 613, 633
- cretica Boiss. & Heldr. 624
- glabrata Ait. 613, 633
- 696 -
Scrophularia grandiflora DC. 613, 632
- grenieri Reuter 629
- herminii Hoffmanns & Link 612, 614
- - auct. 630
- hispida Desf. 613, 634
- laevigata Vahl 612, 629
- - ssp. hispida (Desf.) Maire 634
- laxiflora Lange 629
- lyrata Willd. 612, 617, 624
- nodosa L. 612, 614
- oblongifolia Loisel. 624
- pennelli Sennen 629
- peregrina L. 613, 635
- ‚pseudoauriculata Sennen 612, 617, 619
- pyrenaica Benth. 612, 630
- reuteri Daveau 612, 630
- sambucifolia L. 613, 632
- schousboei Lange 612, 631
- sciophila Willk. 612, 629
- scopolii Hoppe 612, 615
- scorodonia L. 612, 628
- smithii Wydl. 613, 633
- sublyrata Brot. 613, 631
- subverticillata Moris 624
- trifoliata L, 613, 632
- umbrosa Dumort. 612, 616
Scrophulariaceae 369
Secale afghanicum (Vav.) Roshev. 312
- montanum Guss. 312
- segetale (Zhuk.) Roshev. var.
afghanicum (Vav.) Tzvel. 312
Seidlitzia rosmarinus (Ehrenb, ) Bge. ex
Boiss. 81, 88
Senecio L. 370
- hieracioides DC. 370
Solorina crocea (L.) Ach, 427, 497
Sphaerophorus fragilis (L.) Pers. 498
- globosus (Huds.) Vain. 427, 498
Sphenopus divaricatus (Gouan) Reichenb,
300
Spinacia oleracea L. 82, 88
- turkestanica Iljin 82, 88
Sporastatia polyspora (Nyl.) Grumm. 499
- testudinea (Ach.) Massal. 499
Sporobolus arabicus Boiss. 329
Stereocaulon alpinum Laur. 500
- paschale (L.) Hoffm. 500
- rivulorum H, Magn. 500
- tyroliense 16
Stilpnophleum anthoxanthoides (Munro)
Nevski 319
Stipagrostis griffithii (Henrard) De Winter
323
- karelinii (Trin. & Rupr.) Tzvel. 323
- paradisea (Edgew.) De Winter 323
- plumosa (L.) Munro ex T. Anders. 323
- - ssp. kyzylkumica (Tzvel.) Tzvel 324
pogonoptila (Jaub. & Spach) De Winter 324
Suneae altissima (L.) Pall. 82, 88
- arcuata Bge. 82, 88
- fruticosa Forssk. ex J.F. Gmelin 83, 88
- heterophylla (Kar. & Kir.) Bge. 88
- microphylla Pall. 84, 88
- mollis (Desf.) Del. 84, 88
- olufsenii Paulsen 84, 88
- salsa (L.) Pall. 88
- transoxana (Bge.) Boiss. 84, 88
turkestanica Litw. 84, 88
Tach subuliformis (Ehrh,.) Culb. 501
- vermicularis (Sw.) Schaer. 501
Thelidium antonellianum Bagl. & Car. 453
- - var, bachmannii Zschacke 453
Themeda anathera {Nees) Hack. 332
Tiliaceae 364
Toninia kolax 18
Tragacantha acaulis (Baker) O. Kuntze 343
- cuneifolia (Bge.) ©. Kuntze 36
- koschukensis (Boiss.) ©. Kuntze 156
stipitata (Benth. & Bge.) O. Kuntze 39
- stocksii (Benth. ex Bge.) ©. Kuntze 160
Tragus racemosus (L,.) All. 329
Trapelia involuta (Th. Tayl. in Mack.)
Hertel 149
Tremolecia atrata (Ach.) Hertel 429, 501
- nivalis (Anzi) Hertel 502
Tripleurospermum lamellatum (Bge.)
K.H. Rechinger 663
Tripogon hookerianus Bor 328
- purpurascens Duthie 328
Trisetum alpinum (Sm,) Roemer & Schultes
572
- argenteum (Willd.) Roem. & Schult. 321
- litvinowii (Domin) Nevski ssp. argentea
(Griseb.) Tzvel. 321
- - ssp. litvinowii 321
- pratense (L.) Dumort. 562
- spicatum (L.) Richter 322
Triticum secalinum Georgi 317
Triumfetta L. 364
- benguelensis Wawra & Peyr. 364
- tomentosa Bojer 365
Tryblidaria nivalis (Bagl. & Car.) Rehm ex
Sacc. 117
Umbilicaria arctica (Ach.) Nyl.
427, 503
- ceylindrica (L.) Del. var.
delisei Nyl. 503
- decussata (Vill.) Frey 504
- hyperborea (Ach.) Ach. 504
- torrefacta (Lightf.) Schrad. 504
- vellea (L.) Ach. emend. Frey 505
- virginis Schaer. 505
Viola adriatica Freyn 111
+- suavis ssp. adriatica (Freyn)
Haesler 111
Vittadinia A, Rich. 183
Xanthoparmelia centrifuga (L.)
Hale 506
Xanthoria candelaria (L.) Th. Fr.
506
- elegans (Link) Th. Fr. 506
Zerna inermis (Leyss.) Lindm. 308
- pamirica (Drob,) Nevski 309
- paulsenii (Hack. ex Paulsen)
Nevski 309
- - ssp. pamirica (Drob.) Tzvel.
309
- - ssp. turkestanica (Drob.) Tzvel.
309
turkestanica (Drob.) Nevski 309
- 697 -
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br) bA Et %
j = 53 b " a”
= BR ar As a
RT m W
TAFELANHANG
zu SAUER & CHMELITSCHEK: Avenula
Tafel l
Avenula planiculmis (SCHRADER)S. & CH.: }
Im mähr, [isch ]-schles. [ischem] Hochgesenke auf der Brünnel-
heide am Goldensteiner-Schneeberg; [1]849; fleg.] Joh. SPATZIER
(GZU) - Abschnitt 3.1.
Photo: K. LIEDL, München
Ex Iherl. Julia
“chrad,
Arena planleuimis.
Sun. pattern. ©”
zuSAUER & CHMELITSCHEK: Avenula
Tafel 2
Avenula pratensis (L.) DUMORT.:
Bayern, Lkr. Pfaffenhofen/Ilm; 30.6.1974, leg. K.P. BUTTLER -
Abschnitt 3.3.
Photo: K. LIEDL, München
zu: HERTEL & ULLRICH, Flechten von Amsterdamöya
Sarnen
Luftaufnahme von Amsterdamöya, Blickrichtung: NO
(1) Zeltplatz, darüber der Lummenberg - (2) Vogelklippen
östlich Nordre Midtodden - (3) Söre Salatberget, darunter Kapp
Zachau - (4) Klovningen - (5) Fuglesangen - (6) Ytre Norsköya -
(7) Indre Norsköya - (8) Fuglöya - (9) Kennedybreen - (A) Strind-
bergfjellet - (B) Blessingberget - (C) Raudfjorden (hinter den
Bergketten bis zum rechten Bildrand ziehend) - (D) Biskayer-
fonna - (E) Reinsdyrflya - (F) Woodfjorden (dahinter die gebir-
gige Halbinsel Andreeland — Wijdefjorden —Ny Friesland) -
S : Smeerenburgodden (der Großteil der Halbinsel Hollendarneset
liegt unter Wolkenfeldern verborgen).
Aufnahme Norsk Polarinstitutt Oslo S 36-2225. Genehmigung zur
Veröffentlichung: SH/EK 1556 vom 29.7.1976.
zu: HERTEL & ULLRICH, Flechten von Amsterdamöya
Tamerlg 4
oben:
Blockschuttfeld am Fuße des Lummenberges; im Hintergrund die
Däneninsel (Dansköya) - Blickrichtung: SW.
Die großenteils von Rhacomitrium lanuginosum überwach-
senen Granitblöcke beherbergen eine Krustenflechtenflora, die
reich an boden- und luftfeuchtigkeitsliebenden Arten ist (Huilia
melinodes, Leeidea atrofulva, L. ef. leweophaeoz
ides und andere).
umwen®
Blick von unserem Zeltplatz gegen Osten, auf das Vorland ''Smee-
renburgsletta'. Jenseits des Smeerenburgfjordes im Hintergrund
die Berge "'Strindbergfjellet'' (links), ''Blessingberget'' und der
Gletscher ''Frambreen' (rechts). Auf der schmalen Landzunge die
Reste der Tranöfen aus dem frühen 17. Jahrhundert.
Fotos: H. HERTEL
zu: HERTEL & ULLRICH, Flechten von Amsterdamöya
Tatelns
oben : Lecidea cf. leucophaeoides Nyl. (16 025).
unten : Lecidea symphycarpea Lynge (16541).
Fotos: K. LIEDL, München,
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Er zu : HERTEL & ULLRICH, Flechten von Amsterdam:
» 1 ; 1) Eu
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ERTIERETNE, I IE
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”% oben : Caloplaca spitsbergensis H.Man. (16 784).
unten : Lecidea atrobrunnea (Ram. ex Lam. & DC.)S
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Ka Fotos: K. LIEDL, München.
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