rHEJ.PAUl Gl [TY MUSEUM LIBRARY
MITTEILUNGEN
DES KAISEULICH DEUTSCHEN
AttCHAEOLOGISCHEN INSTITUTS
ROEMISCHE ABTP]ILUNG
Band XXII.
BÜLLBTTINO
DELL' IMPERIALE
ISTITÜTO AliCHEOLOGICO GEMANICO
SEZIONE ROMANA
Vol. XXII.
ROM
LOESCHER & C
(W. KEGENBERG)
1907
THE J PAUL GETTY CENTER
LIBRARY
INHALT
W. Amelung, Zur Ära des Kleomenes S. 344.
Th. Ashby, Ancient remains near the Via Clodia. I. The Ruins
of Santo Stefano. — IL The Caves near the Fontanile delle
Perlucce (PI. VIII. IX) S. 311-332.
A. v. Domaszewski, Epigraphische Beiträge zur Kaisergeschichte.
1. Inschrift des Bellum Mithridaticum. — 2. Die Kala-
tores pontißcum et flaminum. — 3. Inschrift der Tibicines
S. 333-343.
P. Ducati, Testa di ragazzo del Museo civlco di Bologna (con
tav. V. VI) S. 207-215.
L. Düchesne, Aura S. 429-433.
F. Gamurrini, Bella dimora di alcuni Re asiatici nel terri-
torio Falisco S. 217-224.
Ch. Huelsen, Der Hain der Furrina am Janiculum (mit Taf. VII)
S. 225-254.
— Ein neues Militärdiplom S. 434-438.
H. Koch, Hellenistische Architekturstücke in Capua (mit Tf. X-
XIV) S. 361-428.
G. Koerte, Das Alexandermosaik aus Pompeji S. 1-24.
A. Mau, Die Inschrift der Trajanssäule S. 187-197.
G. Pansa, Illustrazione di un bassorilievo romano rappresen-
tante un'oßcina monetaria dell'impero (con tav. IV) S. 198-
206.
INHALT
Pkrnice. . . a zum Alexandermosaik S. 25-34.
. La tomba Regolini- Galassi e le altre rinvenute al
. S rbo ■ in territorio di Cervelri (con tav. I-III) S. 35-186.
.1. Sihvekino, Die Medaillons am Constantinsbogen S. 345-360.
I Turu.v. Faliskische Inschriften S. 255-310.
. gen S. 489-441.
DAS ALEXANDER-MOSAIK AUS POMPEJI (»).
Nicht neugefunden wie das eben besprochene (2), dafür aber
von um so grösserer Bedeutung für unsere Kenntnis der antiken
Malerei grossen Stils ist das Monument, dessen allseitige Wür-
digung ich im Folgenden versuchen will : das am 24. Oktober 1831
in der Casa del Fauno zu Pompeji gefundene grosse Mosaikge-
mälde der Alexander-Schlacht, gegenwärtig eine der schönsten
Zierden des Museo Nazionale zu Neapel. Das Haus des Faun gehört
der Tuffperiode an, seine Erbauung darf deren Anfang, also dem
Beginne des zweiten Jahrhunderts v. Chr. nahegerückt werden,
denn es ist nicht nur das prächtigste, sondern auch eines der äl-
testen Häuser dieser Periode. Nach einem einheitlichen Plane in
einem Zuge erbaut, ist es im Wesentlichen in seinem ursprüng-
lichen Zustande erhalten geblieben, nur in einigen Räumen des
östlichen Teiles nach dem Erdbeben des Jahres 63 eine einfachere
Wiederherstellung erfolgt. Auch die Wanddekoration ist einheit-
lich im ersten, dem sog. Inkrustationsstile, gehalten, nur in zwei
Räumen später durch eine solche zweiten Stiles ersetzt worden.
Allerdings hat A. Mau scharfsinnig nachgewiesen, dass die erhal-
tene Wanddekoration nicht die ursprüngliche ist, sondern dass ihr
eine andere, ebenfalls ersten Stils, vorangegangen war. Die sehr
sorgfältig hergestellten Fussböden und die in sie eingelassenen Mo-
saiken, acht an der Zahl, sind offenbar gleichzeitig gemacht (nur
(') Der folgende Aufsatz gibt einen in der Festsitzung des Instituts
zu Ehren Winckelmanns am 14. Dezember 1906 in abgekürzter Form gehal-
tenen Vortrag wieder.
(») Vgl. G. E. Rizzo, II sarcofago di Torre Nova (Mitt. 1906 S. 269 ff).
1
- lik in der linken Ala mag späterer Ersatz
:• der ersten Erbauung, oder bei Gelegenheit
irsprünglichen Wanddekoration ist nicht mit
• leiden, immerhin da.- letztere überwiegend wahr-
te genaue Zeitbestimmung für das Alter der Mosai-
ten wir auf diese Weise freilich nicht, da nicht festzustel-
ange Zeil zwischen der Bestellung der ersten De-
ition und deren Erneuerung liegt. Nur das darf als völlig sicher
rächtet werdeu. dass die Mosaiken noch in die Zeit des ersten
tionsstiles fallen: stehen doch nachgeahmte Marmorinkrusta-
tion i Wände und Verzierung des Fussbodens mit Mosaikbildern
in innerem Zusammenhange. Als terminus ante quem ergibt sich so
für das Mosaik der Alexanderschlacht die Wende des II 1 Jhdts.
v. i Auch fön die Anfertigung, denn die Annahme, die Mo-
. .on unseres Hauses Beien nicht in Pompeji selbst gefertigt, son-
n auswärts (von Alexandria) bezogen worden, wird durch kei-
nerlei stichhaltige Gründe gestützt. Was insbesondere das Alexander-
saik betrifft, so spricht schon seine alle anderen pompejanischen
Mosaiken weit übertreffende Grösse (es misstnach F. Adler, Deutsche
Rundschau 1906, S. 199, 5,50X2,42 m.) entschieden dagegen.
ständlich ist die Alexanderschlacht nicht von dem oder
den Mosaicisten erfunden, sondern nach einem Gemälde in die
schwierige musirische Technik übertragen worden. Die Kunst, mit
lies geschehen ist, verdient die höchste Bewunderung. Aber
mu88 hervorgehoben werden, dass in der Feinheit der musivischen
I chnik das Alexander-Mosaik und die übrigen im Hause des Fauns
indenen keineswegs über alle anderen bekannten hervorragen;
?on den pompejanischen übertreffen sie in dieser Beziehung u. a.
beiden viel kleineren mit der Künstlersignatur des Dioskurides
von Samos und ausserhalb Pompejis in noch höherem Grade das
in der Grotte des Fortuna-Tempels in Praeneste gefundene und
Mi '. ii dekorativen Wandmalerei in Pompeji S. 33 ff, bes.
. Man, Pompeji, 8. 346 ff.; Mau, Pompeji in Leben u. Kunst,
tT.
! G icklet bei Daremberg u Saglio dict. des ant. Artikel « mu-
II ' ' lie Mo nk-.'ii unseres Hauses ohne nähere Be-
ni'lit höhi 1 ••■ ■]. - [. Jhdts. v. dir.
DAS ALEXANDER-MOSAIK Al'S POMPEJI
leider noch immer unter für seine Erhaltung recht ungünstigen
Umständen an Ort und Stelle belassene, unser Mosaik hat schon
im Altertum starke Beschädigungen, namentlich in seiner Linken
Hälfte, erlitten. Sie rühren wahrscheinlich von dem Erdbeben des
J. 03 n. Chr. her, welches auch das Maus des Fauns nicht ver-
schont hatte. Als die Katastrophe des J. 79 erfolgte, war man
nach dem freilich allzu summarischen Ansgrabungsbericht noch
mit der Ausbesserung dieser Schäden beschäftigt^). An dem grossen
Mosaik hatte man nur an der rechten Seite einige Stellen in grö-
berer Technik ausgeflickt, die grossen Lücken der linken Seite da-
gegen einfach mit Kalkstuck gefüllt, sei es dass der damalige Be-
sitzer die grossen Kosten einer gründlichen Herstellung in musi-
vischer Technik scheute, sei es dass es an befähigten Mosaicisten
fehlte, oder endlich, dass ihn eine ehrfurchtsvolle Scheu zurück-
hielt, an das künstlerische Heiligtum seines Hauses die bessernde
Hand legen zu lassen, die gleiche Pietät, welche auch die beiden
oskischen Inschriften dieses Hauses bis zur Zeit der Verschattung
an ihrem Orte belassen hat. Dass die Lücken des Mosaiks schon
zur Zeit seiner ersten Anbringung vorhanden gewesen seien, es also
in beschädigtem Zustande von dem Pompeianischen Besitzer aus-
wärts erworben sei, wie jüngst vermutet worden ist (2), dafür fehlt
jeder Anhalt; insbesondere vermag ich einen solchen nicht zu er-
kennen für die Behauptung, die Einfassung sei nachträglich in
Pompeji hinzugefügt worden.
Wir gehen nun zur Betrachtung der Darstellung selbst über.
Unsere erste Aufgabe ist die, klar zu erfassen, was der Künstler,
der des Originalgemäldes natürlich, uns vor Augen gestellt hat,
ohne unsern Blick durch die litterarische Ueberlieferung des Al-
tertums trüben zu lassen, wie es gerade bei diesem Kunstwerk
den meisten unserer Vorgänger unbewusst ergangen ist, zum Schaden
der richtigen Deutung. Ein polemisches Eingehen auf alle die
i1) Fiorelli, Pompejan. ant. hist.ll, 250 f,; vgl. auch Mus. Borb. 'JVxt
zu Taf. 36-45 S. 9.
(2) Von F. Adler, Deutsche Rundschau 1906, S. 199 f. Eine Anzahl
wichtiger neuer Beobachtungen von K. Pernicc (s. unten) fuhren darauf hin.
dass das Originalgemälde, in einzelnen Teilen beschädigt war und infolge-
dessen von dem Mosaicisten missverstanden worden ist.
G KÖR 1 I"
Teil geradezu phantastischen Deutungsver-
ich auf diese Weise you selbst.
Da ine Schlaeht zwischen Griechen und Persern •
dem unterliegende Partei bo zu benennen ist, beweist
i ihre Tracht, namentlich die charakteristische Kopf-
die nicht steife sondern weiche Tiara, deren Zipfel auch
Jen Balfi umhüllen, schon den griechischen Künstlern des V. Jhdts.
I bekannt. Aber nicht ein beliebiger Sieg von Griechen über
ier die linke Seite des Gemäldes beherrschende
er in glänzender Rüstung trägt unzweifelhaft die Züge des
inder, ihm entspricht, aus der Seh aar der fliehenden
3er in gleich bedeutsamer Weise hervortretend, indem er sie
auf seinem hochrädrigen festen Kriegswagen überragt, der per-
. inig selbst, kenntlich an der nur ihm zukommenden
aufn . nicht zusammengedrückten Tiara und dem Chiton mit
breitein weissem Mittelstreif (*). Also das persönliche Zusammen-
trefl [ander und üarius auf dem Schlachtfelde sehen wir
ms. Von den drei grossen Schlachten von Alexanders Feldzug
•_r<-'-:en das Perserreich kommen demnach nur die bei Issos und
Gaugamela (oder Arbela) in Betracht, denn in der ersten, am Flusse
Granikos, war der Grosskönig nicht anwesend. Ehe wir eine Eut-
tidung treffen, welche von den beiden folgenden gemeint sei,
haben wir den dargestellten Vorgang schärfer ins Auge zu fassen
und uns von allen Einzelheiten Rechenschaft zu geben. Die Ent-
scheidung der Schlacht ist gefallen; die den Wagen des Gross-
königs umgebende auserlesene Reiterschaar hat dem stürmischen
Anprall der von Alexander selbst geführten makedonischen Ritter,
der :-t(duni oder Kameraden des Königs, nicht stand zu halten
vermocht. Von Panik erfasst, haben sie kehrt gemacht und sind
in voller Flucht begriffen. Mit ihnen der Grosskönig selbst, dessen
Wagenlenker Bein mutiges Viergespann mit geschwungener Peit-
- li( Zu ammenstellung bei Beydemann, Achtes Hall. Winckel-
tnai 3. 12, A. 44.
\ Dophon Cyrop. \ III. 3, 13. Das <hi>th,uu nepi ttj uü(itc i.<t nicht
um des persischen xdvdvs ein Mantel griechischen Schnittes.
Ah- t nahm nach Diodoi XVII, 77 in .Loire 329 von den persi-
ignien 'lu.- dtiirjfia und den didkevxos /ttu>y an.
DAS ALEXANDEB-MOSAIK KVB PCMPEJ1
sehe antreibt. Die makedonischen Ritter sind ihnen auf den Fersen,
unter ihnen Alexander auf sein,.,, SchlachtroSS BukephalOB. Schon
sieht, er nah,' por sieh den Perserkönig, dessen Tod oder Gefangen-
nahme das bewusste Ziel seines stürmischen Angriffs ist. Er wäre
ihm so seheint es dem Beschauer, unrettbar verfallen, wenn aichl
ein anderes Opfer den Siegeslauf des makedonischen Beiden für
einen Augenblick aufhielte: Das Pferd eines jugendlichen Persers
von hohem Range, wie die überaus reiche und prächtige Kleidung
beweist ist von einem makedonischen Wurfspeer getroffen und
bricht sterbend zusammen. Im Begriff abzuspringen und den Säbel
zu ziehen - denn den Speer hat er bereits verloren -, wird er
von Alexanders langer Lanze durchbohrt, Mit einer unwillkür-
lichen Bewegung umfasst seine Rechte deren Schaft, die Linke,
welche den Zügel hat fahren lassen, ist über den Kopf erhoben,
das Gesicht schmerzlich verzogen, der Mund geöffnet : wir glauben
den Todes-Seufzer des Sterbenden zu vernehmen. Sein Pferd hat die
tötliche Wunde durch ein makedonisches (») Wurfgeschoss erhalten
und zwar während es die Bahn der Verfolger kreuzte. Der Reiter hat
also statt an die eigene Rettung zu denken, sich dem vorstür-
menden Alexander in den Weg geworfen, ohne Zweifel um ihn
aufzuhalten und dem Grosskönig so Gelegenheit zu eiliger Flucht
zu o-eben, dies alles mit der bewnssten Aufopferung des eigenen
Lebens. Dieser heldenmütige Akt ist selbst in der wilden Flucht
der Perser nicht unbemerkt geblieben : zwei von den Reitern wagen
ihr Leben, um den Gestürzten womöglich noch zu retten. Der eine,
gleich rechts von ihm, im Hintergrunde des Bildes, hat sein Pferd
ebenfalls herumgerissen, ist an den Gestürzten herangesprengl
und späht, das blosse Schwert in der Faust, angstvoll nach Alex-
ander hin. Der flüchtige Blick muss ihm sagen, dass er es nicht
mehr zur Rettung des Kameraden gebrauchen kann, denn dessen
(i) Vgl. J. Jflthner Ant. Tamgeräthe (Abb. d. Wiener arch.-epigr. Sem.
Heft XII 1896) S. 43, A. 45. Die eiserne Spitze steckt noch im Pferdekörper,
der abgebrochene Schaft aus Kornelkirschenholz mit der Wurfschhnge, den,
ueaäyxvXov, liegt im Vordergrund am Boden. Y„n der Lanzenspitze aus rinn
ein dünner Blutstrahl aus der Wunde am Boden hin, am Maul des Pferdes
erweitert er sich zu einer Blutlache, die offenbar aus den, Maul des „res
kommt: die jeden, Jäger bekannte Folge des Lungenschusses^In den Abbil-
dnngen ist dies nicht deutlich, wohl aber im Original und ,n Photographien.
G. KÖRTE
>lt:schon die dmvh Alexanders Lanze empfan-
y durcb den Unterleib ist unbedingt tätlich, im
\ o k musa ihn ausserdem die zweite Lanze in
lör Brnsl treffen, welche ein makedonischer Passkämpfer
Profi] mit finster entschlossenem Ausdruck unmit-
iar hinter Alexanders rechtem Ann noch zu erkennen ist. Noch
• ein anderer vornehmer Perser in seiner Aufopferung fin-
den gestürzten Kameraden gegangen. Er ist vom Pferde gesprungen
und will es jenem anbieten('). Die Gruppe dieses ritterlichen
M innes und seines »'dien Pferdes, das er. mit beiden Händen die
send, auf den Beschauer zu zurücktreten lüsst um es mö-
ist nahe an den Kameraden heranzubringen, während sein Ge-
t mit dem Ausdruck des Entsetzens starr auf diesen gerichtet
ist, muss als eine künstlerische Höchstleistung bezeichnet werden.
- che Taten der Aufopferung werden nicht leicht für einen belie-
_ ii Mitkämpfer rollbracht, sondern nur für einen besonders ge-
liebten Anführer. Als den Führer der auserlesenen Schaar der
königlichen Leibgarde werden wir den von Alexanders Lanze Durch-
bohrten ansprechen dürfen. Das beweist auch der tiefe Eindruck,
den sein Fall auf die fliehenden Perser macht : Einen Augenblick
kt die wilde Flucht der durch den Königswagen von den Ver-
folgern getrennten Reiter, ihre Mienen und Geberdeu verraten in
der lebendigsten Weise Schmerz und Bestürzung, der Standarten-
»er im Hintergrund schreit laut auf, aller Blicke sind auf die
Unglücksstätte gerichtet. Noch lebhafter äussert der Grosskönig
selbst seine Teilnahme. Der eigenen Gefahr vergessend, unfähig vor
. "ii. den Bogen zu gebrauchen, wendet er sich ganz dem
zeiiden zu und streckt die Hechte aus, als könnte er dadurch
(') Diese für 'las Verständnis des ganzen Bildes entscheidende, einzig
richtige Erklärung war schon von dem von Wrlcker Kl. Sehr. III. -172 zi-
tierten Verfasser eines Aufsatzes in Schweizers Jahrbuch, d. Gegenw. 18-ir>,
gefunden worden. Neuerdings hat sie Jüthner a. a. 0. unabhängig
v.ii jenem gegen diu herrschend gewordene Welckersche, dass nämlich das
Pferd für den König bestimmt sei, wieder zu Ehren gebracht, welcher er-
wähnt, dass auch E. Petersen sie bereits längere Zeil in seinen Vorträgen
HTentlich au- chen hat er sie K. Mit! 1000 S. 337. A.
ie Bich, ohne von diesen Vorgängern zu wissen, angesichts
'it.
DAS ALEXANDER-MOSAIK US POMPEJI «
die Todesgefahr von ihm abwenden. Ist durch diese Episode das
menschliehe Interesse des Beschauers aufs höchste erregt, derge-
stalt, dass gesagt worden ist, der gestürzte Perser sei die eigent-
liche Hauptfigur des Gemäldes, so dienen andere Einzelzüge dazu,
das Getümmel und Durcheinander des Kampfes dem Beschauer
vor Augen zu fuhren. Da sehen wir im Vordergrunde, dicht am
Wagen des Darius, einen Perser rücklings am Boden liegen, den
Bein Pferd abgeworfen hat. In rasender Angst sprengt es mitten
in das dichteste Gewühl der Flüchtenden hinein, eben erfassen
wir noch die Hinterbacken und den hochgehobenen Schwanz. Der
abgefallene Reiter aber hat einen am Boden liegenden Schild (l)
ergriffen und stützt ihn mit der Rechten auf, anscheinend um
Schutz zu gewinnen vor den Rädern des Wagens, die ihn zu er-
fassen drohen. Die blanke Aussennäche des vergoldeten Schildes
zeigt die Gesichtszüge des vom Beschauer Abgewandten wie in
einem Spiegel. Durch ihn fast ganz verdeckt, sucht ein Manu ge-
ringeren Standes, ein Trossknecht etwa, sich den zermalmenden
Rädern kriechend zu entziehen. Nicht so glücklich ist ein persi-
scher Bogenschütze, der, im Begriff seinen Pfeil abzusehiessen,
unter die Hufe des königlichen Viergespannes geraten ist.
Wenden wir jetzt unsere Betrachtung der Seite der Sieger zu,
so ist zu beklagen, dass gerade hier grosse Lücken klaffen. Doch
nicht in dem Masse, dass uns das Verständnis des Dargestellten
unmöglich gemacht wäre, denn keine Figur ist ganz verloren ge-
gangen.
Was beim ersten Blick auffällt, ist die im Verhältnis zu den
Persern viel geringere Figurenzahl. Die glänzende Gestalt Alesan-
ders auf dem Bukcphalos nimmt vorn fast den ganzen Raum ein.
Hinter ihm zählen wir, nur zum kleineren Teil sichtbar oder
(i) Nach Adler a, a. 0. S. 191 wäre es der vom Wa?en herabgefal-
lene Schild des Dareios. Dass der Perserkünig einen Schild führte ist aller-
dings bezeugt; sowohl nach der Schlacht hei Issos wie nach der bei Gauga-
mela wurde er erbeutet (Arrian 11,11.0; III, 15,5) Der Künstler wäre als,
von dem historischen Vorgang abgewichen. Dies könnte an sich mch befrem-
den (s unten über die historische Treue des Gemäldes); aber wahrschein-
lich ist ein solches Herabfallen des an. Arme getragenen Schildes nicht. Mir
wenigstens erscheint es wahrscheinlicher, dass der Schild nur des für dm
Künstler reizvollen Motives des Spiegelbildes wegen da ist.
G. K"'HTE
erhalten, drei Reiter; ihnen gesellt sieh der schon erwähnte Fuss-
kämpfer hinzu, dessen Profil unmittelbar links neben Alexanders
Ann sichtbar wird- Drei weitere makedonische Ritter aber hat die
Wut de sogar aber den König hinaus fortgerissen: Helm
und wehenden Bosch des -'inen bemerken wir gleich rechts von
randers Pferd; sein Gesicht, das leider zerstört ist. war fast
in Vorderansicht dargestellt: er warf einen schnellen Blick im
v wärtsjagen anf die Gruppe im Vordergrund des Bildes, ebenso
wie sein schwergerüsteter Genosse rechts neben dem Perser mit
zückten Schwert : von dem dritten, noch etwas weiter rechts,
wird nur der Helm sichtbar. Dagegen kann der nach links ge-
elmte Kopf diesseits von dem erstbeschriebenen Rei-
ter nur einem griechischen Söldner gehören, der auf persischer
Seil u Fusa ficht: bei genauerem Zuschauen erkenuen wir, dass
er einen grossen Schild am linken Arme führt und in der Rechten
das gezückte Schwert. Der jugendliche Ritter dicht hinter Alex-
ander stösst mit der Lanze nach ihm. Während dieser Grieche noch
mit trotzigem Mut für die verlorene Sache seines Kriegsherrn
ficht, ist ein anderer links von Alexander verwundet hingesunken
und im Begritf durch das Schwert eines vorüberjagenden make-
donischen Reiters sein Leben zu lassen. Leider ist diese Gruppe
auf geringe Reste zerstört, wir sehen nur den rückwärts ge-
wandten Kopf des Reiters, der, sich herunterbeugend, einen Hieb
mit seinem Hauschwert (dessen Spitze erhalten ist) gegen den am
Boden liegenden führt, von dem letzteren ist nur der linke Arm
mit dem Schilde erhalten und der den Pferdekopf kreuzende nach
oben gerichtete Lanzenschaft ('). Eine ähnliche Gruppe kehrt auf
dem gleich zu betrachtenden Alexander-Sarkophage von Sidon
der.
Der am Boden liegende Grieche ist rücklings gefallen, der Arm
r.i poch in dem grossen Mittelbügel, aber die Hand liegt lese am Sehild-
rand, fassl nicht den dorl befindlichen Criflf; den Oberkörper müssen wir
uns noch halb anfgerichtel denken, die Rechte hielt die nach oben gerich-
k um keine andere sein als die, welche man quer über den
behelmten Kopf links von Alexander und den ihn zum Teil verdeckenden
Pferdekopf hinweggehen Bieht. Was auf den Abbildungen wie eine an dem
trachte Schleife aussieht ist nichts als der Busch jenes
Zo dem eben erwähnten Pferdekopf ir<-Ji- >ri ier makedonische Reiter
DAS AI.KXAM»ER-MOSAIK AUS POMPEJI
Im Vordergrund sehen wir zerstreute Waffen am Hoden lie-
gen, einen persischen Pfeil und liegen (l), einen griechischen Helm
neben dem Hinterfuss von Alexanders Ross — gewiss nicht den des
Königs seihst, der müsste weit hinter ihm liegen — einen Schild
und einen zweiten, so scheint es, anter den Vorderfüssen il>* l'.u-
kephalos, weiterhin auf der Perserseite eine Schwertscheide und
ein kurzes zweischneidiges Schwert. Auch der goldene Schild, in
welchem der abgeworfene Perser sich spiegelt, gehört daliin. Das
Landschaftliche des Schauplatzes ist kaum angedeutet: ein weites
ebenes Feld, einige zerstreute Felsblöcke im Vordergrund (-). im
Hintergrund ein kahler Baum — das ist Alles.
Kehren wir nach ausführlicher Betrachtung der Einzelheiten
zur Würdigung des Ganzen zurück, so können wir nur mit Goethe
« der einfachen reinen Bewunderung » Ausdruck geben für ein
Kunstwerk, das nicht nur innerhalb der antiken Kunst ein Höchstes
darstellt. Mit im Ganzen nur 23 menschlichen Figuren (8 Grie-
chen und 15 oder, nach Anm. 2, vielmehr 16 Persern, einschliess-
lich der beiden auf ihrer Seite fechtenden griechischen Söldner)
hat er es verstanden, den Eindruck einer Katastrophe, durch
welche dass Geschick eines Weltreiches entschieden wurde, in der
klarsten und überzeugendsten Weise wiederzugeben: Den unwi-
derstehlichen Choc der schwerbewaffneten Lanzenreiter Alexanders,
auf das Zentrum der feindlichen Aufstellung gerichtet, wo der
Grosskönig nach persischer Sitte von hohem Wagen aus die Schlacht
(ohne Helm), von welchem nur der Kopf erhalten ist. Hartwig (R. Mitt. XHI
1898 S. 403) hat für die Gruppe mit Recht die ähnliche des Alexandersar-
kophages herangezogen, doch stösst der Reiter auf dem Mosaik nicht mit
der Lanze nach unten (deren Schaft links von seinem Kopfe sichtbar sein
müsste) sondern haut mit dem Säbel {^ü/caQ«, xonig), dessen oberes Ende
man links oben neben dem folgenden Pferdekopf erkennt.
(') Ausserdem siebt man, dicht neben dem Schild des am Boden lie-
genden Griechen, einen Gegenstand, den icli nicht sicher zu deuten weiss: es
ist ein viereckiger Holzbalken an den sich vom (unten) jederseita eine aus-
geschweifte Fortsetzung schliesst. Man möchte an Deichsel und Joch eines
zertrümmerten persischen Kriegs-(Sichel ?) Wagens denken.
(a) Der ganz rechts am Ende des Bildes oben auf den Abbildungen ge-
zeichnete ist. wie E. Pernice erkannt, hat, der Kopf eines Perserreiters
(s. unten).
C. K'"'RTK
leitete, and die Wirkung dieses stürmischen Angriffes iu der kopf-
; Darios and der Seinen. Die angeheure nume-
tie Ueberlegenheil des Perserheeres isl überzeugend zum Aus-
. i ( u ,t. der Beschauer sieht einen Wald von Lanzen,
mehr zur Abwehr gegen die Angreifer gesenkt, sondern
den Siebenden Reitern auf der Schulter getragen; nur 11 (12)
ron diesen Bind dargestellt, dagegen 17 Lanzen, deren Träger
weitei im Hintergrund, also dem Beschauer nicht sichtbar, gedacht
sind. I'.: Ganze ist ein Reiterkampf wie es der Wirklichkeit ent-
spricht; denn in allen drei grossen Schlachten hat d'.ese Waffe
den Ausschlag für Alexander gegeben; in ihrer richtigen Verwen-
dung -' Meli \or Allem sein Feldherrngenie; auch auf Seite
der Perser war die Reiterei die Hauptwaffe. Aber auch der ma-
kedonischen Phalanx, deren Ruhm und Untergang infolge ein-
seitiger Verwendung erst in die Epoche der Diadocheu fällt, hat
der Maler wenigstens andeutungsweise gedacht, ebenso der grie-
chischen Söldner zu Fuss, welche ihrem alten Huf als tapfere
Krieger Ehre gemacht, den Erfolg freilich nicht zu ändern ver-
mocht hatten. Durch eine prächtige Episode hat er Gelegenheit
Lrefunden seine Meisterschaft in der Darstellung des physischen
und seelischen Schmerzes, des Mitleides und Entsetzens zu zeigen-
Man hat das Gesicht Alexanders ausdruckslos genannt — gewiss
durch die gerade hier unzureichenden Abbildungen getäuscht. Den
Ausdruck ruhiger, auf das Ziel gerichteter Festigkeit und Energie
hat der Maler wohl getroffen und auch der Mosaicist wiederge-
geben. Nicht weniger meisterhaft ist die Darstellung der Pferde.
Namentlich das zusammenbrechende Ross des persischen Reiter-
führers im Vordergründe und das von seinem Reiter herangeführte,
in kühner Verkürzung gezeichnete, werden schwerlich von irgend
einer gleichartigen Schöpfung im Gesamtgebiete der Malerei über-
troffen.
Und nun zu der Frage, deren Beantwortung von der Wissen-
schaft schliesslich erwartet werden darf; welche von den beiden
entscheidenden Schlachten Alexanders ist gemeint? Denn dass der
Schöpfer dieses meisterhaften Gemäldes an keine bestimmte Schlacht
lacht, nur den Zusammenstoss von Griechenland und Persien,
den Untergang des Perserreiches habe darstellen wollen, wie u. A.
rermutet worden ist, erscheint ganz unglaublich. Es entsteht die
DAS ALEXANDER-MOSAIK AUS POMPBJI H
weitere Präge, ob einem gleichzeitigen oder wenig später lebenden
griechischen Künstler überhaupt Material zu Gebote stand, um
eine historisch getreue Wiedergabe einer der Schlachten Alexan-
ders zu \ ersuchen. Sie ist unbedingt zu bejahen. Eben für die
Feldzüge und Taten Alexanders, und zwar für diese zuerst, war
authentisches Material in der Tat vorhanden und schon den Zeit-
genossen zugänglich durch das täglich geführte Hol'-und Amtsjour-
nal, die ßattiXtim itfTjfisqideq oder v/ro/.ivijfiara, welches veröffent-
licht und weit verbreitet wurde, und die ausgebreitete Korrespon-
denz des Königs ('). Die fast allgemein angenommene oder we-
nigstens als wahrscheinlich bezeichnete Deutung unseres Gemäl-
des auf die Schlacht bei Issos beruht nun auf einem doppelten
Irrtum. Einmal auf der augenfällig unrichtigen Annahme, das
Pferd im Vordergrunde werde für Darius bereit gehalten, zweitens
auf dem ebenso ersichtlich unzuverlässigen auch sonst rhetorisch
aufgeputzten Bericht des Curtius, wonach der Grosskönig auf dem
Schlachtfelde selbst den Wagen verlassen und ein bereit ge-
haltenes Pferd zu eiliger Flucht bestiegen hätte, während nach
dem übereinstimmenden Zeugnis unserer Hauptquelle, des Arrian,
sowie des Diodor und Plutarch dies erst weit ab vom Schlacht-
felde geschah, als das koupierte Terrain die weitere Flucht zu
Wagen unmöglich machte. Damit fällt der positive Anhalt für
die Beziehung auf die Schlacht bei Issos. Sie würde ohne weiteres
ausgeschlossen, könnten wir dem Bericht des Diodor (XVII, 34)
trauen, dass Darius durch die Verwundung seiner Pferde gezwun-
gen, auf dem Schlachtfeld den Wagen gewechselt hätte. Aber
dieses Detail scheint zu den Ausschmückungen und Fabeln aus
minder lauteren Quelleu zu gehören, denen wir bei Diodor mehr-
fach in der Alexandergeschichte begegnen. Glaubwürdiger ist ein
anderer ebenfalls nur von Diodor bezeugter Zug, nämlich dass
Oxathres, des Darius Bruder, mit auserlesenen Reitern sich Alex-
ander entcegeugeworfen habe — freilich vergebens. Aber wenn
man diesen in dem stürzenden Reiterführer hat erkennen wollen,
so hat man übersehen, dass sein Name unter den bei Issos ge-
(') Vgl. 0. Wachsmuth, Einleit. in »1. Stud. d. alten Gesch. S. 555 f.
Heber den Charakter und den historischen Wert der erhaltenen Quellen zur
AlexandergeBchichte vgl. desselben kurze treffende Ausführungen S. 570-5TT.
G. KÖRTI
bei Diodor nicht erscheint, vielmehr derselbe
ter berichtet, (XVII. 77) Alexander habe ihn nebst
Persern an -einen Hof und in seine unmittel-
fmgebung en. Der lieiterführer auf dem Gemälde aber
rt in der Tat -ein Leben für den König. Er muss uns namen-
i. wie er ier für den Künstler war, der diese Epi-
nicht der Ueberlieferung sondern einem älteren Kunsttypus
entnommen hat. wie wir sehen werden. Eine andere glaubwürdig
rlieferte Einzelheit würde für Issos entscheiden, nämlich die
Wunde am Schenkel, welche Alexander in dieser Schlacht erhal-
ten hatte — zwar nicht durch das Schwert des Darius, wie Chares
von Mitylene, Alexanders Zeremonienmeister, nach Plutarch (Alex.
berichtete, denn der Grosskünig bat seinen Wagen nicht ver-
idern nach einem Briefe Alexauders an Antipatros, auf
welchen Plutarch an derselben Stelle sich bezieht, durch einen
Dolch, wie ihn die zu Fuss kämpfenden Perser rechts am Gürtel
trugen. Leider können wir nicht mehr entscheiden, ob diese Wunde
in unserem Gemälde angegeben war, da die Stelle von der gros-
-•■II Lücke links verschlungen ist, aber die späteren Nachbildun-
gen auf etruskiscuen Aschenkisten machen es unwahrscheinlich.
Im Grossen und Ganzen ist die Entscheidung bei Issos und bei
Gaugamela in genau gleicher Weise gefallen, nämlich durch den
Choc der Reiterei gegen das persische Zentrum. Das die beiden
Könige persönlich in eine Art Zweikampf mit Wurfspeeren ge-
raten seien und Alexander den Wagenlenker des Darius tötlich
getroffen habe, berichtet wieder nur Diodor (XVII, 60) — wenn
man die ganze Situation erwägt wenig glaubwürdig. Was beide
Schlachten von einander unterscheidet war die verschiedene Beschaf-
fenheit des Schauplatzes: Bei Issos eine schmale Strandebene,
lieh vom Meer, östlich von hohen Bergen begrenzt, der An-
griff Alexanders erschwert dadurch, dass die Perser jenseits des
Flusses Pinaros auf dem an jener Seite hohen Ufer standen, des-
sen Gewinnung den Reitern Alexanders nicht ohne schweren Ver-
Insi möglich, bei Gaugamela eine weite Ebene, welche der Ent-
wickelung der an Zahl so sehr überlegenen persischen Armee aus-
atiieh günstig war.
Wenn auch die Künstler des Altertums nicht wie die mo-
dernen für eine .Schlachtdarstellung eigene Studien an Ort und
DAS ALEXANDER-MOSAIK AUS POMPEJI
Stelle gemacht haben, das Charakteristische der landschaftlichen
Umgebung konnton sie auch aus Berichten erfassen und in An-
deutungen wenigstens zur Anschauung bringen- In dieser Hinsicht
bringt unser Gemälde nichts was für Issos spräche, alles sprich
für die Schlacht bei Gaugamela; wir dürfen es mit Zuversicht
aussprechen, dass diese dargestellt ist, die Schlacht, we che den
Zusammenbruch des Perserreiches endgiltig besiegelt hat.
Historische Treue in allen Einzelheiten, in der Wiedergabe
der Ausrüstung und Bewaffnung, ist von einem griechischen Kunst-
werk von vornherein nicht zu erwarten. Sie ist stets, auch in der
Alexander-und Diadochenzeit, dem künstlerischen Hauptzweck un-
tergeordnet worden. Nicht zum Schaden der Kunst! Als Dokument
für Tracht und Bewaffnung der Alexanderzeit kann auch unser
Gemälde nicht in Anspruch genommen werden!1). Der Künstler
hat die wesentlichen Verschiedenheiten in der Tracht der beiden
Parteien wiedergegeben, den reichen Goldschmuck der vornehmen
Perser, die Insignien der königlichen Würde beim Darms; auch
dessen Kriegswagen mit den hohen Rädern, deren Reifen mit
perlenförmigen Knöpfen (Nagelköpfen?) besetzt sind (um das
Gleiten auf schlüpfrigem Terrain zu verhindern ?), dem bis nahezu
an die Brust der darin Stehenden reichenden Kasten und der anschei-
nend wie ein Schild gewölbten Verschlusstür auf der Rückseite, ent-
spricht «renau den litterarischen Nachrichten und persischen Denk-
mälern (■); auch eine Standarte ist als für das persische Heer
charakteristisch nicht vergessen : Aber peinliche Genauigkeit im
Detail wie sie heute in historischen Gemälden verlangt wird, hat
er nicht angestrebt. Weder der König noch einer der Reiter
(.) Furtwängler in der im üebrigen vortreffichen Würdigung des Ale-
xandersarkophags Denkm. griech. und röm. Skulp. Handansgabe S. 101
spricht von «der bis in das geringste Detail gehenden historischen reue
des in dem Mosaik kopierten Gemäldes». Mit welchem Recht, ergibt das
oben im Texte Beigebrachte; vgl. auch Heibig, Unters, über die campan.
Wandm. S. 44. Von ganz modernen Vorstellungen geht F. Adler Deutsche
Rundschau 1906 S. 202 aus.
(t) Vgl was Heydeinann 8. hall. Winckelmannspr. S. 13. meist nach
Rawlinson Five gr. mon* III beigebracht hat; zu dem Wagen R. HI,
p 180 f., Xenophon Cyrop. VI, I, 29 u. 4, 9, 10, wo der Panzer des Wa-
genlenkers, der auch auf dem Mosaik sich findet, erwähnt wird.
]4 G. K"KIF
■hen persischen öeberwurf mit Aermeln,
; ter einen Panzer (dem Stürzenden im Vorder-
Qd die schwere Rüstung der persischen Beiterei
>klich hervorgehoben wird (Arrian II. LI, 3). Auch was die
Lei Perser betrifft, hat der Künstler nicht nach
,.; Treu _ strebt, sondern naiv die griechischen auf die
übertragen. Der persische Reiter rechts neben dem ge-
Btünten föhrt da* griechische, gerade, zweischneidige Schwert (')
les krummen persischen Säbels, welchen der unglückliche
Anführer an der Seite trägt. Erheblicher ist es. dass er auch den
• in die lange makedonische Lanze gegeben hat, ohne Zwei-
fel gegen die historische Wahrheit, denn soweit wir zu erkennen
vermögen, führten sie in Wirklickeit einen oder zwei stärkere.
aber kürzere Spiesse, die zum Pern-wie zum Nahekampf gebraucht
winden (*). Einen solchen hat nur der absesessene Reiter im Vor-
runde, wohl nur deshalb weil die lange Lanze an dieser
Stelle ebenso Btörend gewirkt hätte, wie bei den fliehenden gut
und eindrucksvoll.
Wie unseren Maler in diesen Dingen wohl hauptsächlich rein
künstlerische Gesichtspunkte geleitet haben, so sicherlich auch
darin dass er Alexander ohne Helm dargestellt hat: der königliche
Sieger sollte eben auch iu seinen Gesichtszügen vor allem kenntlich
Bein; es ist mit Recht darauf hingewiesen worden, dass auf rö-
mischen historischen Reliefs der Kaiser auch im Felde stets baar-
häuptig dargestellt wird (:<).
{') Kin gleiches liegt nebst der zugehörigen Schwertscheide auf der
rechten Seite, der persischen, am Boden.
(•) Vgl. Rawlinson a. a. 0. S. 177. Xenophon Anab. I, 8,3. Offenbar
chem Muster empfiehlt derselbe n. Inn. 12, 12 für die Bewaffnung
mehr tä xqaveXva rfro n«Arrt als die schwer zu regierende lange
Lai. d Sähe! (//«/f"(,f(l mehr als das (grade) Schwert (i'/r/oci ebenda
| 11. Man dar! vermuten, dass auch seine Vorschläge in demselben Kapitel
für einen möglichst weitgehenden Schulz von Mann und Ross durch Pan-
• i il dem, was ei in Persien gesehen hatte, beruhen. Arrian 1. 15,
t.i die Ueberlegenheil der langen makedonischen Lanze aus hartem Holzi
3piesB< als einen wichtigen Faktor von Alexanders Sieg
am Graniki - hen
' K ;.| \r< li. Anz. 1800 S. 65,2. der mit Recht annimmt, dass
die Dai \ ■ mdei hier vorbildlich gewesen sind. Aber schon I.y-
DAS ALKXA.NDBR-M08A1K AIS POMPBJI IS
Deu Namen des Künstlers kennen wir leider nicht, unter den
ans Alexander's Zeit bekannten könnte man an Philoxenos von
Eretria, einen Schüler dos Nikomachos von Theben, denken, von
welchem Plinius (XXXV, 110) eine für den König Kassander
gemalte ■ Schlacht des Alexander gegen Üarius » erwähnt, aber
über diese Möglichkeit kommen wir nicht hinaus (').
In mehr als einer Hinsicht lehrreich ist die Vergleichung
eines andern Kunstwerkes ersten Ranges, des Reliefs der Vorder-
seite des s. g. Alexander-Sarkophages von Sidou im Museum zu
Konstantinopel. Es stellt ebenfalls eine Perser-Schlacht Alexanders
dar, aber, gemäss den Gesetzen des Reliefstils, aufgelöst in eine
Reihe von einzelnen Gruppen, die mit höchster Kunst zu einem
Ganzen verbunden sind. Gleich in der ersten von links finden wir
die Hauptgruppe des pompejanischen Mosaiks, nur etwas verän-
dert, wieder. Dass auch hier in dem Reiter Alexander gemeint
sei, beweist der Helm in Gestalt eines Löwenhauptes. Zwar zeigt
der Kopf nicht die Züge Alexanders, überhaupt keine Porträtzüge,
aber eine starke Aehnlichkeit mit dem Herakleskopfe der Münzen
des Königs, die man später allgemein und wohl auch schon zu
seinen Lebzeiten als sein eigenes Bildnis mit dem Attribut des
Herakles ansah, welchem er sich zu vergleichen liebte. Vergleichen
sippos wird den König (in der Keitergruppe der Beiden aus der Schlacht
am Granikos) aus künstlerischen Gründen ohne Helm dargestellt haben,
nicht weil er ihm durch einen Schwerthieb vom Kopfe geschlagen worden
war, was nicht bezeugt ist (s. Koepp, 52. Berliner Winckelmannsprogramm
1892 S- 14 und 32 A. 46). Uebrigens führte nach Plutarch (Alex. 32) Alexander
gewöhnlich in der Schlacht den Säbel, so auch bei Gaugamcla; auf dem Mo-
saik trägt er ein gerades Schwert an der Seite. Eine künstlerische Freiheit,
welche gegen das tatsächlich Mögliche verstösst, liegt vor in der Art wie
Alexander seine Lanze hält, nämlich ziemlich nahe an ihrem unteren Ende:
auch die stärkste Faust würde dazu nicht imstande sein.
(l) Otfried Müllers, von Welcker höchst ansprechend genannte Vermu-
tung, dass unser Bild mit dem einer Malerin Helena. Tochter des Timon aus
Aegypten, welches die Schlacht bei Issos darstellte, zu identilizieren sei, wird
hinfällig wenn das Mosaik eben nicht diese Schlacht darstellt. Auch darf
die nur von dem Schwindler Ptolemaeus Hephaest. (Phot. Bibl. p. 482) ge-
brachte Nachricht nicht als wohlbezeugt gelten. Ob das proelium cum
Persis von Aristeides, Nikomachos Sohn (Plin. N. h. XXXV, 99) eine Schlacht
des Alexander darstellte ist nicht sicher.
G KÖRTE
wir da? Ganze des Reliefe mit dem uns durch das Mosaik erhaltenen
springt ein fundamentaler Unterschied zwischen beiden
Kunstwerken in die Augen, der sich nicht nur durch die Anfor-
n der Technik erklärt. Dort die Wiedergabe eines bestimm-
ten .- der entscheidende Moment der Schlacht, hier ein
Kampf allgemeinen Charakters, der aktuellen Beziehungen ent-
kleidet, ohne Darius. So gewiss dort eine bestimmte Schlacht, wie
wir gesehen haben die entscheidende von Gaugamela, gemeint ist.
ist liier in dem Relief das Thema allgemeiner gefasst:
\. tanders Sieg über die Perser. Nur der siegreiche König ist
individuell hervorgehoben, vielleicht noch sein treuer Feldherr
Parmenion, dem die Anfuhrung des linken Flügels zuzufallen
nämlich in dem Reiter am rechten Ende, welcher, dem
Alexander am linken entsprechend, einen Perser mit der Lanze
v..>m Pferde sticht und dessen Gesichtszüge ein vorgerücktes Alter
verraten. Mit grösster Wahrscheinlichkeit ist vermutet worden.
- der Sarkophag die Gebeine jenes Abdalonymos barg, welchen
Alexander im J. 333 zum König von Sidon eingesetzt hatte, als
den letzten verarmten Nachkommen der Königsfamilie. Für ihn lag
iahe, auf seinem Sarkophage, den er, vermutlich noch bei Leb-
zeiten, von einem attischen Künstler in peutelischem Marmor
aber gewiss an Ort und Stelle, in Sidon, hat ausführen lassen,
den Helden zu verherrlichen, welchem er sein Glück verdankte.
Auch die genaue Wiedergabe des persischen Kostüms einschliess-
lich des Ueberwurfs mit Aermeln, die nur bei der Parade vor
dem König angezogen wurden, des Kandys, begreift sich in einem
in Asien ausgeführten, für einen asiatischen Dynasten, der selbst
dieses Kostüm getragen haben wird, bestimmten Kunstwerk ohne
weiteres. Sicher ist es noch im vierten Jh. v. Chr. entstanden,
vielleicht sogar noch zu Lebzeiten des grossen Alexander. (').
Nun ist die Aehnlichkeit der diesen selbst darstellenden Gruppe
mit der entsprechenden des Mosaikbildes so gross, dass eine Abhän-
gigkeit beider von einem und demselben Kunstwerk, nämlich dem
Die obenstehende Darlegung stimmt in allem Wesentlichen mit
jlera Ansichten (s. 8. 13 Anm. 1; überein. Die m. E. entscheidenden
Grunde für Ibdalonymoa :il> Grabherrn hat Studniczka Arch. Jahrb. IX
f. und S. 243 entwickelt
hAS ALEXANDER-MOSAIK Ais POMPEJI 17
im Mosaik reproduzierten Gemälde, notwendig angenommen werden
niuss. Dadurch gewinnen wir für das letztere eine ziemlich feste
Zeitbestimmung, nämlich die Jahre kurz vor oder nicht lange nach
dem Tode Alexanders des Grossen. Die Tatsache, <lass eine Gruppe
uns diesem Gemälde von einem bedeutenden Kunst ler, wenn auch
in freier Umwandlung, in das eigene Werk hinübergenommen ist —
dies gilt übrigens höchst wahrscheinlich auch von der im Mittel-
punkt des Sarkophags stehenden Gruppe des Griechen der vom
Pferde herab einen schon verwundeten Perser niederhaut, obwohl
das Motiv des letzteren erheblicher von dem Gemälde abweicht
— beweist uns ferner schlagend, welchen Eindruck es auf die
Zeitgenossen gemacht haben muss.
Das so charakteristische und packende Motiv des von seinem
zusammengebrochenen Pferde herabgleitenden Persers ist übrigens
aucli von dem Künstler des Gemäldes nicht erfunden worden. Es
gehört bereits zum Typenschatze der attischen Kunst des V. Jhdts.
Auf einer stark beschädigten Platte des Frieses vom Tempel
der Athena Nike auf der Akropolis von Athen (') sehen wir es in
umgekehrter Richtung verwendet. Ein griechischer Hoplit ist im
Begriff dem waffenlosen und um Schonung bittenden Reiter den
Todesstoss zu geben. Ganz ähnlich ist eine Gruppe aus dem
grösseren Friese des s. g. Nereiden-Monumentes von Xanthos in
Lykien (2). Der anscheinend ebenfalls verwundete und wehrlose
Reiter wird von einem Krieger in der Chlamys am Arme gepackt.
welcher mit der Rechten zum tötlichen Schlage mit dem Schwerte
ausholt. Die Gestalt rechts hat mit dieser Gruppe nichts zu tun,
es ist ein schwerbewaffneter Krieger, der sich auf einen rechts be-
findlichen Feind stürzt. Auf einem andern lykischen Grabmonu-
ment, dem Heroon von Gjölbaschi, ist dasselbe Motiv auf Amazonen
übertragen (3). Verwandt ist auch eine Gruppe aus dem Amazonen-
kampf des Frieses vom Apollo-Tempel in Bassae bei Phigalia (4) :
(1) L. Boss. T. d. Nike Apt. Taf. XII e; Overbeck G. d. gr. PI. I«
Fig. L24 o.
(2) Mon. d. Inst., X, 13 = Benndorf. Heroon v. Gjölbaschi-Trysa S. 138
Fig. 129 vgl. S. 140.
(3) Benndorf. a. a. 0. Taf. XXIII A 2. XXIX, 9; dasselbe Motiv etwas
abweichend Taf. XIV B 15, IG S. 140.
(4) Stackeiberg Taf. XIV = Benndorf a. a. 0. Fig. 131.
A.mazone wird von einem Griechen von ihrem
d Pferde her mmen.
Gelehrte, dem die Bergung und
. Skulpturen von Gjölbaschi verdankt
m uns eben betrachteten Reliefs ganz anders
,, ,u _ ,glaubt. Er meint, die verwundeten Reiter
ihr Pferd an einer Bodenerhöhung des Schlachtfeldes nie-
das Absteigen zu erleichtern. Der Augen-
Lcht deutlich gegen ihn. Und zu welchem Zwecke sollte
verwundeter Reiter auf dem Schlachtfelde überhaupt absteigen
mit letzten Kräften den Sitz auf dem Pferde zu
behaupten, um so zu entkommen? (*).
ion vor 23 Jahren sind ebenfalls zur Feier von Winckel-
manns Geburtstag Erzeugnisse des griechischen Kunsthandwerkes
publiziert und in Beziehung zu unserem Mosaik gesetzt worden.
nämlich ein Bild einer apulischen Vase des Neapler Museums
und Fragmente einer ähnlichen, die, jetzt verschollen, uns nur
durch Tischbeins Vasenwerk bekannt sind (-). Wir sehen einen
(') Die wunderliche Vorstellung Benndorfs, dass die Alten gewobn-
ihre Pferde zum Niederknieen abgerichtet hätten, um sich das
Auf- und Absitzen zu erleichtern, ist ganz ungegründet. Offenbar nur aus-
nahmsweise (für Kranke und Weichlinge nach Plutarch coniug. praec. 8
: als DressuTkunststück, wie es noch heute im Zirkus gezeigt wird, wurde
jftübt und von Reitervölkern eben als solches gezeigt (s. die Stellen
S. 111 unten i. Ganz etwas andres ist das « sich strecken» finoßißd&o9tti)
des Pferdes; nur dies wird vom Bukephalos bezeugt, üebrigens wird auch
heut.- noch vom Kavalleristen verlangt, dass er ohne die Steigbügel zu be-
rühren auf sein Pferd zu springen vermöge. So verlangt es auch Xenophon
• vom Heiter, allerdings in einer Weise, welche zeigt, dass nicht
alle attischen Kitter dazu imstande waren. Aber von deren Leistungen ge-
winnen wir eben aus Kenophon überaupt kein glänzendes Bild. Die Reliefs
-ses von Alexandropol in der Ermitage (Benndorf
i Elbrigena sicher nicht die Dressur der Pferde zum Nie-
i dar, Bondern das Einfangen und Niederwerfen ganz wilder Pferde
mitt< 308, am sie satteln und zäumen zu können, das Vasenbild der
Ermitage Nr. 98 (Bennd. Fig. 130) eine Amazone, welche ihr Pferd sich
rade wie Nestor das seine in der Iliupersis des Polygnol
i. ». J tff. 5,8 olx. 11,18, Pollux On. 1,183).
Vgl. Beydemann, 8. hall. Winckelmannsprogr. S. 3 f. und Tafel.
hen Fragmente auch Arch. Anz. 1892 S. 12G. (Koepp). Die
DAS ALESANDER-MOSMK AUS POMPEJI 19
Mann in dem traditionellen Bühnen-Kostüm des orientalischen
Berrsehers mit Tiara und Scepter, auf einem Viergespann, in
eiliger Fluchl vor einem ihn mit der Lanze schon beinahe be-
rührenden schwergerüsteten bärtigen griechischen Reiter, Dach
welchem er, um Schonung bittend, die Rechte erhebt; rechts vom
Wagen einen Perser zu Fuss im Kampf mit einem Griechen. Die
Ähnlichkeit der Hauptfiguren mit dem Alexander und Darins
unseres Mosaiks isi frappant. In der Tat hat Heydemann geglaubt,
dass trotz der Bärtigkeit des Reiters das Vasenbild diese darstelle
und von dem Mosaik, oder vielmehr dem Originalgemälde, abhän-
gig sei. Heute würde er selbst an dieser Meinung nicht festhalten:
das Vasenbild ist nicht, wie man damals glaubte im III. sondern
sicher vor Alexanders Zeit, im Anfang des IV. wenn nicht gar
noch im V. Jhdt., entstanden. Das Verhältnis der Abhängigkeit
ist also umzukehren: schon im V. Jhdt. ist das Motiv des zu
Wagen fliehenden von einem griechischen Reiter verfolgten Per-
serkönigs von der attischen Kunst als eine frei erfundene Episode
der Schlacht von Marathon (') geprägt worden. Der Künstler
unseres Gemäldes hat es gekannt (natürlich aus dem Originalge-
mälde, nicht aus den auf uns gekommenen Nachbildungen des
unteritalischen Kunsthandwerks) und ohne Bedenken für seinen
Zweck benützt, selbstverständlich in freier Umbildung und mit
Anwendung auf ein historisches Ereignis: der Verfolger ist Alex-
ander, Dareios erscheint auf seinem hohen gepanzerten Wagen,
statt auf dem niedrigen griechischen Streitwagen. Eine eminent
künstlerische Wirkung ist dadurch erzielt, dass zwischen beide,
ebenfalls mit Anlehnung an einen Kunsttypus des 5. Jahrhun-
derts, die Gruppe des stürzenden persischen Reiterführers ein-
geschoben und so für die Komposition des Gemäldes ein äusserst
wirksamer Mittelpunkt gewonnen ist. Der hohe künstlerische Wert
Vase des Museo nazionale Xr. 3220 (Heydemann) habe ich im Nov. v. J.
untersucht und mir folgendes notiert: Es ist eine schlanke Amphora, der
untere Teil kanneliert, also der Form 79. nicht 79 a bei Heydemann. Der
Kopf des am weitesten links (vom Beschauer) befindlichen Pferdes, des äus-
sersten rechten des Viergespanns, scheint ergänzt ; der Wagenlenker hat
lange, gelblich gemalte Aermel. Die Zeichnung ist feiner als bei Heydemann.
(») S. Robert, 18. Hall. Winckelmannsprogr. S. 35 f.
., K.ÖRTE
un- imäldes wird in keiner Weise beeinträchtigt durch den
\ . las i der bedeutungsvollsten Motive, diejenigen,
um «reiche, wie es seheint, in der Phantasie des Künstlers die
gan: sition sich kristallisiert hat. nicht eigens für diese
erfunden, Bondern aus dem älteren Typenschatz der griechischen
Kunst herübergenommen >iud. In diesem langen Fortleben gewisser
Kunstmotive, die nicht einfach kopiert, sondern immer wieder um-
und weitergebildet werden, wie neue Variationen auf eine alte
Melodie, liegt geradezu ein Lebenselement der antiken Kunst und
eine- der Geheimnisse ihrer Grösse.
Unsere dem Schallen des Künstlers nachgehende Betrachtung
hat uns rund um ein Jahrhundert aufwärts geführt. Es erübrigt,
auf einige recht bescheidene, zum Teil geradezu dürftige Monu-
mente des italischen Kunsthandwerkes einzugehen, welche eben
als Zeugnisse für die Nachwirkung eines grossen Kunstwerkes
unser Interesse in Anspruch nehmen.
Das erste ist eine kleine (7 cm. hohe) Schale aus rotem Ton
mit Kinghenkeln und Glockenfuss aus der Fabrik des C. Popilius,
in Mittelitalien gefunden, jetzt im Besitze eines englischen Samm-
lers ('). Links von der Stelle wo der Henkel ansetzte erkennen
wir den Alexander unseres Gemäldes, auch der grosse Schild unter
den Vorderfüssen seines Pferdes ist angegeben, dann den gestürzten
Perserreiter und den mit dem gezückten Schwert, welcher ihm zu
Hülfe zu kommen sucht, endlich Darius auf seinem Viergespann
mit dem Lenker, der Wagen allerdings nicht nach dem Gemälde
kopiert, sondern in der dem Pompilius ohne Zweifel geläufigen
und besser in den zu dekorierenden Raum passenden Form des
griechischen Streitwagens. Auch der Krieger auf bäumendem Pferd,
welcher, sicli herabbeugend, nach einem Verwundeten mit der
Lanze st<"»sst. scheint, wenn auch in ziemlich freier Umbildung,
dem Gemälde entnommen. Zwischen diese uns bekannten Figuren
hat der brave Töpfermeister aber zwei andere gesetzt, welche nicht
derselben Quelle entstammen: den in entgegengesetzter Richtung
lügenden Reiter mit Schild (diesen führte weder die griechische
noch die persische Reitereil links von Alexander, und den Fuss-
kämpfer rechts von dem gestürzten Pferde, welcher den oben er-
Vgl. I'. Bartwig, Et. Mitt. XIII 1893 S 399 BF Tat. 11.
DAS ALEXANDKR-M08AIK AI B POMPEJI 21
wähnten Reiter mit Schwert verdeckt. Ebensowenig gehören die
übrigen Figuren in das Gemälde der Alexander-Schlacht. Popilius
hat eben verschiedene Vorlagen kontaminiert ('): eine derselben
stellte eine Gallierschlacht dar; die Gruppe links kehrl mehr oder
weniger ähnlich auf etruskischen Aschenkisten (*) mit Gallier-
kämpfen wieder, auch der charakteristische Schild am linken Ende
der Abbildung stammt daher. Dass der Gegner Alexanders nicht
von dessen Lanze getroffen wird, sondern anscheinend von einer
zweiten schon getroffen ist, beruht nicht auf einem Abweichen
von der Vorlage, sondern darauf, dass der Töpfer zuerst den Reiter
am rechten Ende der Abbildung an diese Stelle gesetzt und den
Abdruck des betreffenden Stempels dann nicht vollständig getilgt
hat : Der Gegenstand über dem linken Arm des stürzenden Pferdes
ist nicht, wie Hartwig meint (S. 405), ein Ast des Baumstammes,
den wir im Hintergrund des Mosaiks sehen, sondern deutlich ein
Pferdebein.
Die Zeit des C. Popilius wird um die Wende des 3. und 2.
Jhdts. v. Chr. gesetzt; er besass eine Fabrik in Mevania, eine
andere in Ocriculum, dem heutigen Otricoli, beide in Umbrien.
Dorthin ist also, ohne Zweifel von Campanien aus, die Vorlage
mit der Darstellung der Alexanderschlacht gelangt. Durch den
Nachweis, dass er sie mit andern Vorlagen kontaminiert hat, ist
dem Schluss der Boden entzogen, das Originalgemälde habe mehr
Figuren enthalten als die auf uns gekommene Nachbildung im
Mosaik (3).
(') Hartwig, welchem die etruskischen Urnen nicht bekannt waren,
hält die Komposition (S. 401) für einheitlich und ist (S. 406) geneigt, aus
dem Vorhandensein von Figuren bei Popilius, welche auf dem Mosaik und
den andern aus derselben Quelle stammenden Monumenten fehlen, zu schliessen,
dass das Originalgemälde mehr Figuren aufwies wie das Mosaik. Dass eine
solch« einheitliche Komposition im Gegensatz zu den bisher bekannten Po-
piliusvasen stehen würde ist Hartwig selbst nicht entgangen, ebenso wenig
wie dass die arretinischen Töpfer häufig Nebenfiguren aus Stempeln, die
nicht zur Komposition gehören, hinzufügen (S. 406).
(*) Am nächsten stehen Rilievi d. urne etr. III (in Vorbereitung)
Taf. 115, 1 und 2, beide im Museum zu Volterra.
(») Weder ist diese Annahme aus unserem Material erweislich, noch
kann sie irgend wahrscheinlich genannt werdeu. Das Bild wie es uns im
Mosaik vorliegt ist so meisterhaft komponiert, dass jede Erweiterung nach
-
um dieselbe Zeit musa die Kenntnis diese- Gemäl-
lach dem an der Grenze ümbriens gelegenen Perugia
•in weniger wie sechs peruginer A.schenkistenre-
äs Travertin geben die Hauptfiguren des Vordergrundes
wieder, die Mehrzahl stammt aus der das Familiengrab der Vo-
lumnier umgebenden N poli del Palazzone. Sämtlich stark
ihädigt, zum Teil durch Lang dauernde Aufstellung im Freien
fast unkenntlich geworden, sind diese Reliefs vom künstlerischen
idpunkt recht unerfreulich und auch innerhalb dieser Monu-
mentengattung geringwertig (')•
Auf \r. 1 erkennen wir Alexander, den gestürzten Perser,
den das Pferd heranführenden, Darius und seinen AVagenlenker
auf dem nur hier gegebenen Wagen, dessen Pferde aber keinen
Platz fanden, ferner einen Perser mit Geberden des Entsetzens
und endlich drei etruskische Dutzend riguren, zwei Krieger oben,
einen Gefallenen unter Alexanders Pferd. AVeniger deutlich er-
kennbar durch die Weglassuug von Darius' Wagen und die Fülle
bedeutungsloser Nebenfiguren aus dem Typenschatz des etruski-
recht- oder links nur dem Ganzen Eintrag tun konnte. Insbesondere scheint
mir A Hera (i. a. 0. S. IM'-' t i Bemerkung, der sterbende Perserfürst sei auch
als realer Mittelpunkt zu betrachten und deshalb sowie wegen des auffallen-
den Uebergewichta der Personenzahl bei den Persern ein Ausfall auf der
link- - • anzunehmen, auf einer Verkeunung der wohlerwogenen Absich-
ten des Künstlers zu beruhen.
(') Es Bind die folgenden:
1. Urne in Villa Umberto I" (früher Colle del Cardinale) bei Perugia,
• lange im Freien aufgestellt, dalier Mark zerstört. Conestabile, Mmi. d\
!V. uv. X.W LI. 1. RH. d. urne etr. III, T. 111. 1.
•_' \u> der Necropoli del Palazzone, jetzt im Volumniergrab. Cone-
stabile a. a. 0. \'WI = LII. 1., RH. tl. urne etr. III, 111, 2.
::. Wie •_'. Con. XXVI = 1.11, '_': = Wiener Vorlegebl. Ser. IV. 8
n. 8 Äi III. 111, 3.
1. Wie 2; j-t/.t im Garten des Palazzone. Sehr beschädigt. Con.
XXV LI, -' — Wiener Vorlegebl. Ser. IV n. I -. RH. III. 112, 1.
5. Wie 2; jetzt in Volumniergrab. Alle Köpfe bis auf drei abgeschla-
■ ibüi III L'at IV = X\\ 1 (khini RH. III, 112, 5.
5a. Replik der vorigen; in Villa Umberto 1" (früher Colle del Car-
dinal ' rt. Publiziert bei Dempster Etr. reg. 69, 1; < Jori, Mus.
I
DAS Al.KX.VNDER-.MOSAIK AIS POMPEJI
sehen Steimmetzen, ist die Original-KompositioD in den übrigen
Reliefs. Auf keinem fehlt Alexander and der gestürzte Perser. In
Nr. Li ist die Gestalt des Darius nur mit Mühe aufzufinden
(rechts oben), ebenso in 3, wo er neben einer Reihe sinnloser
Kriegergestalten, die je ein Pferd am Zügel führen, Bteht; eine
gleiche nimmt den Platz des das Pferd für den Gestürzten her-
beibringenden Persers ein. Merkwürdig ist, dass wir hier den grie-
chischen Sölduer mit gezogenem Schwert wiederfinden. Nr. 4, in
der Ausführung ein wenig besser, lässt den Perserkünig ganz fort,
ebenso Nr. 5 und eine Replik dieses Reliefs; an seine Stelle ist
hier ein ganz sinnloser Turm mit Zinnen getreten, welcher die
früheren Erklärer, auch den tretHichen Grafen Conestabile, die
Scene auf den Tod des Troilos vor den Mauern von Troja deuten
liess. Alles in Allem darf man Zweifel hegen, ob den etruskischen
Handwerkern und ihrem Publikum die Bedeutung der von ihnen
so unvollkommen und mit so willkürlichen Auslassungen und Zu-
sätzen wiedergegebenen Darstellung ganz klar war.
Sie stellen nicht die letzte Wiedergabe dieses einzigen Kunst-
werkes innerhalb der antiken Kunst dar; noch ein römischer
Sarkophagarbeiter hat es für seinen Zweck benutzt und sein Werk,
in dem abgelegenen samnitischen Städtchen Isernia erhalten, in
den Schriften unseres Instituts eine freilich ungenügende Publika-
tion und gelehrte Bearbeitung durch den Padre Garrucci gefun-
den (J).
Auch das pompejanische Mosaik kann bisher nur von dem
Besucher des Neapler Museums gehörig gewürdigt werden. Die
vorhandenen Abbildungen lassen sämtlich zu wünschen übrig (2).
(l) Ann. delVIst. 1857, p. 347 ff. tav. X. = Wiener Vorlegebl. Ser.
IV, 8, 2.
(a) 1) Real Museo Borbonico vol. VIII. 1832, tav. 36-42. Das Ge-
samtbild (36) eine für seine Zeit sehr achtbare Leistung, gibt den Kopf des
Alexander ganz falsch wieder, besser das Teilbild T. 37. Von den übrigen
Tuilbildern ist namentlich das farbige Facsimile des Kopfes des Persers mit
dem gezückten Schwert T. 41 vortrefflich. Von 1 hängt ab: 2) Niccolini,
Le case ed i mon. di Pompei vol. I (1854), Casa detta del Fauna tav. VI
(es sind die Basen der beiden Säulen der Exedra und das zwischen ihnen
befindliche Nilbild hinzugefügt). 2a) das Teilbild tav. MI (Kopf des l'arius
und Oberteil der Gruppe des gestürzten Persers mit Pferd) ist nach e
neuen Zeichnung von G. Abate von <i. Frauenfelder lithographiert, im
;.1K. DAS ALEXANDER-MOSAIK AUS POMPEJI
\\\ ; : ein Kunstwerk des Altertums verdient aber das
aälde grossen Stiles, welches auf uns ge-
lurch eine würdige farbige Wiedergabe allen zugäng-
lich gemacht zu werden. Es ist Pflicht, bei der Geburtstagsfeier
Begründers der Geschichte der alten Kunst auf diese unein-
crel Schuld hinzuweisen.
G. Körte.
Usdruek Hau. Nach 2): Baumeister Denkmäler II. Taf. XXI (zum Artikel
.. M ■ benda S. 929, Fig. 100 (Artikel «Mosaik»). Unabhängig
(Zahn, die schönsten Ornamente (1842)1,93: Die Kopfform Ale-
richtiger wie in 1, auch sonst Einzelheiten, aber nicht der Ausdruck
der Gesichter. Die Köpfe in natürlicher Grösse T. 91 (Alexander), 92 (Da-
rius. Wagenlenker und 3 Perser) sind im Ausdruck matt. Einen entschie-
denen Rückschritt gegen die genannten bedeutet : 1 1 die farbige Abbildung
in Overbeck'- Pompeji, ein wahres Zerrbild. Als gute Abb. des Alexander-
kopfes, die einzige ganz treue, ist die bei Koepp, 52. Berl. Winckelmanns-
progr. S. 14 zu nennen (nach Photogr.) Die Abbildungen in neueren Wer-
ken über Pompeji nach Photographien sind zu klein, um den Eindruck des
Kunstwerke- wiederzugeben. Eine vorzügliche grosse Photographie ist bei
G. Brogi in Florenz käuflich.
BEMERKUNGEN ZUM ALEX ANDERMOSAIK.
Im Anschluss au die Erörterungen G. Körte's möchte ich
einige Beobachtungen zum Alexandermosaik mitteilen, die für die
Geschichte und die Entstehung des grossen Kunstwerkes vielleicht
nicht ohne Wert sind.
Den Abschluss zur Rechten des Mosaiks bildet nach dem Ur-
teil aller Interpreten, die sich mit den Einzelheiten abgegeben
haben, eine Felsklippe. Diese Erklärung hat allgemeine Billigung
erfahren. Denn in allen Abbildungen, die nicht auf mechanischem
Wege genommen sind, steht der Fels so deutlich da, dass man
meint, an seiner Existenz gar nicht zweifeln zu können. Anders
geht es dem, der das Original betrachtet oder auch nur die
von Körte (oben S. 24) mit vollem Recht als beste Reproduction
gelobte Photographie G. Brogi's. Hier muss man sich Mühe geben,
den Fels zu erkennen und schliesslich stellt er sich als etwas ganz
anderes heraus. Im Gegensatz zu dem mit beabsichtigter Wirkung
hervorgehobenen kahlen Baum, der den Blick des Beschauers auf
den grossen König leiten soll und im allgemeinen die Parteien
trennt, wundert man sich über den kümmerlichen in die Ecke ge-
quetschten Fels, der hier die Scene abschliessen soll. Dieser Fels
unterscheidet sich in seinem gelben Gesamtton — die Einzelheiten
werden gleich noch erörtert werden — sehr wesentlich von der Art,
wie sonst in Mosaiken Steinwerk wiedergegeben zu werden pflegt.
Die Steinklötze am Boden z. B. zeigen in bunter Tönung weiss,
braun, schwarz, rot, aber nicht das Gelb des Felsens. In ihrer
steinigen Structur bieten sie eine wesentlich verschiedene Erschei-
nungsform, ähnlich dem Felsen am Berliner Kentaurenmosaik und
an anderen Mosaiken. Der Fels hier erinnert am meisten, auch
in der Farbe, an die Felsen der Odysseelandschaften im Lästrygo-
!•-. IKK' :
nenabei A.ber wie mächtig und unübersteiglich stehen sie
I da ud deutlich schliefen sie die Scene ab, wie schwäch-
lich • hier und wie wenig ist er hervorgehoben. Man
ich gar nicht wie und wo der Fels auf dem Boden aulsitzt.
gt vielmehr ganz unvermittelt aus dem indifferenten Weiss
.<;i. Die oberste Kuppe des Felsens erreicht — und
wichtig — genau die Kopfhöhe der links anschliessenden
Pen »von man sich leicht überzeugen kann, wenn man über
die sämtlichen Köpfe ein gerade Linie legt
Die Kuppe zeigt nun aber dem Pferdekopfe folgende Farben.
Die ganze rechte Seite ist dunkelgelb mit eingesetzten dreieckigen
noch dunkler gelben Flammen, die linke ist oben schmaler, unten
iter hellgelb. Ganz links zieht sich am Rande ein noch anders
rbter Streifen herab, oben ein kurzes Stückchen schwarz, dann
rotbraun. Es sind genau dieselben Farben, die man in ganz der-
selben Abschattirung an den Persermützen und -köpfen erblickt.
Der Künstler hätte also seine Absicht, einen Felsen hier zu bilden,
so undeutlich wie möglich gemacht. Es ist schwer, wenn man
einmal darauf aufmerksam geworden ist, in dieser Kuppe etwas
anderes zu sehen, als den Kopf eines Persers mit der Mütze. Man
erkennt rechts den Umriss des Hinterkopfes, dann die flachgedrückte
Tiara auf dem Oberkopf, die dunkleren Flammen bezeichnen die
Falten, wie bei dem Perser der sich im Schilde spiegelt, das schwarze
Stückchen am Rande ist das Haar über der Stirn, genau entsprechend
dem Haar der übrigen Perser, der rotbraune Rand selbst das Gesicht.
Ja. an diesem Gesicht erkennt man noch die Einbiegung zwischen
Stirn und Backenknochen. Es war also ein Perser, der den Kopf nach
links herum drehte und sich in ganz verlorenem Profil darstellte,
war ein Perser, aber er ist keiner mehr, wenigstens nicht
mehr ganz oder höchstens ein missverstandener und entstellter,
denn die weiteren Teile dieses Persers lassen sich nur schwer oder
gar oichl mehr verstehen. Der ganze untere Teil ist wieder gelb
•iieii dunkleren Flammen, man würde, an dem Perser-
kopf festhaltend, denken, dase der Perser ein gelbes Gewand ge-
tragen hätte, ähnlich wie der sog. Oxathres. Zwischen diesem
randteil und dem Kopf sind noch zwei quer zum Mo-
saikrande laufende Streuen eingeschoben, der obere 8 cm breit
BEMERKUNGEN ZUM ALEXANDERMOBAIK 27
mit schwarzer 2 .' cm. breiter (Jmränderung. Bier könnte man an
einen von hinten gesehenen aufrechl stehenden Panzerkragen denken,
wie einen ebenso hoben umsäumten der Reiter trägt, der seine
Hand angstvoll auf die Mutze legt. Darunter folgt ein zweiter
etwa ebenso breiter schmutziggelber Streifen, den ich nicht er-
klären kann.
Wenn man nun nur hier auf Erklärungsschwierigkeiten stiesse,
würde mau das sicherlich mit dem Mangel eigener [nterpretations-
kunst begründen. Aber es liegen an diesem Teil des Hildes noch
weitere Unklarheiten zu Tage, die auf einen tiefer liegenden Grund
führen, nämlich den, dass das Vorbild, nach dem das Mosaik
kupiert ist, namentlich in seiner rechten Hälfte stark beschädigt
war.
Nämlich man muss sich doch wundern, dass der Perser rechts,
der die Hand erhebt und seinen Blick zurückwendet, ohne Pferd
ist. Da er ganz im Vordergrund erscheint, unmittelbar hinter «lein
linken Pferde des Viergespannes, müsste sein Pferd irgend wo
sichtbar sein, etwa da, wo jetzt der k Fels ' ist, oder noch besser
da, wo jetzt das linke Wagenpferd ist. Und so war es auch im
Original. Da war das Pferd, das jetzt das linke Wagenpferd ist,
das Reittier dieses Persers. Erst durch den Kopisten, der das
beschädigte Original nicht verstand, ist das Tier, das übrigens
auch mit seinem Hinterteil viel zu weit vom Wagen ab ist und
schräg verkürzt auf den Beschauer zusprengt — ähnlich wie der
persische Reiter oberhalb des sog. Oxathres — zum Wagenpferd
geworden. Das lässt sich durch genaue Einzelbetrachtung des
Viergespannes noch beweisen.
Das erste Pferd zur Rechten, der schöne Rappe im Vorder-
grunde, ist in allen seinen Teilen deutlich zu erkennen. Von dem
zweiten, das sich aufbäumt, erkennt man den Kopf, die beiden
Vorderbeine und den Vorderleib, an dem der Bauchgurt sichtbar
wird. Ausserdem ein Hinterbein, es ist das erste Hinterbein, wenn
man von rechts aus zählt, dunkel mit weissen Flecken, das an
den gestürzten sich duckenden Perser anstösst. Von dem vierten
Pferde sieht man den Vorderleib mit beiden Beinen, das Hinter-
teil erwartet mau nicht zu seilen, da es durch die anderen Pferde
verdeckt ist und ausserdem in der Verkürzung in die Tii
rückt ist. Alles übrige muss zu dem dritten Pferde gehören,
E. PKRKICF
Lbrauo gegeben ist. Zu ihm müssten also die bei-
Schimmelvorderbeine gehören, deren eines, zur
•Hebung mit dunklem Rande umgeben, jedem
•hauer auffällt. Audi ein Stückchen des Bauchgurts von
einem Schimmelleib entdeckt mau unter dem Bauchgurt des zwei-
wird zwischen den Hinterbeinen des ersten
a ein grosser Schimmelschwanz sichtbar und endlich bleiben
noch zwei schwarz uud weiss längsgestreifte Hinterbeine übrig.
Hinterbeine zu dem hellbraunen Pferdekopf gerechnet
werden können, ist zuzugeben; auch der Bukephalos zeigt eine
ähnliche fleckige Behandlung der Vorderbeine. Aber dass an die-
sem Pferdekopf ein tadellos weisser Schimmelleib gesessen habe,
ist äusserst unwahrscheinlich. Ich vermute daher, dass ursprüng-
lich zu dem Viergespann noch ein Schimmel gehört hat, der durch
den Kopisten mit dem dritten Pferdekopf zu einem einzigen Tier
zusammengeworfen ist uud zwar deshalb, weil er die hier stark
zerstörte Vorlage nicht mehr verstand. Zum vierten Wagenpferde,
das ihm nun fehlte, machte er das Pferd des Reiters. Für diese
Vermutung sprechen noch zwei Umstände. Erstens nimmt der
Bauchriemen an dem Schimmelleib eine Richtung, die für das
dritte Pferd unmöglich ist und zweitens sieht man rechts von dem
Kopf des ersten Pferdes eine grössere weisse Stelle, die nicht mehr
erklärbar ist, bis auf die kleine Ecke rechts unter dem schwarzen
Pferdeohr. Diese kleine Ecke hat nicht nur eine überraschende
Aehnlichkeit mit einem Pferdeohr, sie ist vielmehr ein solches,
und daher ist die ganze weisse Stelle als der nicht mehr ganz
tandene Kopf des hier ehemals angeschirrt gewesenen Schim-
mels zu erklären. Der Schimmel war also das zweite Pferd im
'. »pann, seine Beine sind durch die Schuld des Kopisten an die
dritte Stelle gerückt. Die Zerstörung des Originals betraf haupt-
sächlich den Schimmelkörper; vermutlich lief die Zerstörungslinie
oben von dem weissen Fleck schräg herüber bis zu dem vermeint-
lichen Felsen aufwärts, etwa bis in die Höhe der Schnauze des
Pferdes ganz rechts und unten von dem Fleck abwärts bis zu
dem Pferdevorderbein, das halb durch die Umrahmung abge-
schnitten wird.
Dass diese Unordnung im Mosaik durch Zerstörung des Mo-
Baikfl selbst und seine nachherige Ergänzung hervorgerufen sein
BEMERK! NGEN ZI M ALEXANDERMOSAIK 29
sollte, ist ausgeschlossen, weil man sonst die Ergänzungen irgendwo
erkennen müsste, sowie man im Uebrigen die antiken Ergänzun-
gen und Reparaturen überall deutlich beobachten kann. Wenn aber
das Originalgemälde defect war, ist die Frage, ob es nicht ur-
sprünglich grösser war, voll berechtigt. Für das Bild im Allge-
meinen hat Körte (oben S. 21) überzeugend dargetan, dass aus
der Schale des Popilius nicht auf ein umfangreicheres Original
geschlossen werden könne. Ebendort wendet er sich gegen Adlers
Annahme (Deutsche Rundschau Bd. 126 S. 199), dass der Baum
ehemals die Mitte des Gemäldes gebildet habe. Einen Beweis für
Körte's Auffassung möchte ich darin erblicken, dass die jetzige
linke Kante des Bildes an keiner Stelle irgend einen wichtigen
Punkt des Bildes durchschneidet. Der Schildrand des Gefallenen
schliesst grade mit dem Bildrand ab, ebenso das Pferd des Rei-
ters links mit seinem Hinterbein. Links von diesem Reiter ist
soviel freier Raum, wie sonst an keiner Stelle des Bildes, also
war anscheiuend nichts weiter dargestellt. Höchstens könnte man
aus der auffallenden Kopfdrehung des Reiter nach links folgern
— die starke Drehung geht aus dem Rest des Helmes mit Sicher-
heit hervor, — dass der Reiter die Verbindung mit einem zweiten
links anschliessenden Gemälde habe herstellen sollen. Auf der rech-
ten Seite des Bildes ist die Darstellung ebenso abgeschlossen wie
links; das ist besonders gut an den Speeren zu erkennen, die grade
auf das Bild gehen, ohne vom Rande durchschnitten zu werden.
Man könnte das Original hier vielleicht um ein Stück von etwa
20 cm. grösser annehmen, das das fehlende Vorderbein und den
vollständigen Felsen-Perser enthalten haben würde.
Das Ergebnis der Betrachtung ist also, dass der Kopist ohne
besonders tiefgehendes Verständnis sein Vorbild ergänzt hat. Auch
sonst sind ihm allerlei Versehen und Flüchtigkeiten passiert, die
ich hervorheben möchte, da sie nirgends recht dargelegt sind.
Nicht als ob damit ein Tadel gegen das Mosaik ausgesprochen
werden sollte. Im Gegenteil, um so höher ist das Kunstwerk ein-
zuschätzen, das trotz grober Verstümmelungen und Missverständ-
nisse nicht nur als Komposition unter allen grossen Kompositionen
des Altertums uuerreicht dasteht, sondern auch noch in Einzel-
züseu die sieghafte Wirkung des Originals ahnen lässt.
K. PERMCE
irke Verzeichnungen haben den Wagendes Gro
_; man das grosse mit den kleinen Scheiben
und such! sen Oberteil mit dem Unterteil zu
las links vou den jelschilde eine ganze Strecke
so wird man auf die allergrössten Schwierigkeiten
Luch wird man bemerken, dass die Speichen des unteren
Teiles halbrund nach dem Radrand verlaufen, während sie oben,
au d 3 i Bichtbar, hart und gerade au den Hand ansetzen.
• man fast versucht, zu denken, dass dieser obere Teil gar
nicht zu dem Rade gehörte, wenn nicht auch das andere Rad,
durch die abgerundet verlaufenden Speichen deutlich als Rad
eharakterisirt ist (über dem Hinterteil des ersten Pferdes), die-
selben eigentümlichen Scheibchen hätte. Von der unteren Hälfte
des zweiten Rades ist auch noch ein Stückchen (mit den Schei-
erhalten, alter wieder, wo man es, die Kurve verfolgend,
kaum suchen würde, nämlich hinter der unteren Speiche des ersten
Rad -ut links neben dem Silberschild; hier ist aber die Ver-
zeichnung noch viel erheblicher. Ebenso verzeichnet ist der Wa-
genkasten, als Ganzes und im Einzelnen. Die Mitte der Längs-
seite nämlich ist. wie man ans der diademförmigen Anschwellung
des mit einen Tiermuster versehenen Zierstreifens erkennt, die die
Mitte anzeigen soll, viel zu weit nach links geraten.
Eine zweite grobe Verzeichnung, die vermutlich dem Kopisten
zur Last zu legen ist, betrifft das in das Bild hineinstürmende
Pferd links vom Pferdehalter, wie Körte S. 7 wohl mit Recht
annimmt (vgl. auch Adler a. a. 0. S. 190 ff.) das des gestürzten
Persers, der sich im Schilde spiegelt. Von dem Pferde sind er-
kennbar ausser den Hinterbacken und dem Schwanz noch die beiden
Oberschenkel, jedoch weniger vom linken als vom rechten. Das
Pferd dräugt sich in unverständlicher Weise zwischen das rechte
Wagenrad und den Schutzschild des Wagens (Kürte S. 13). Im
jinal wird das vermieden und überhaupt das Pferd deutlicher
erkennbar gewesen sein, als jetzt, wo man es sich erst mit vieler
Mähe heraussuchen muss; den es muss sehr erheblich dazu bei-
ragen haben, den Eindruck der Verwirrung zu steigern, der
durch die Unterbrechung des allgemeinen Zuges von links nach
rechts hervorgerufen wird. Ea ist hier in der Mitte das vierte
BEMERKUNGEN ZUM ALEXANDERMOSAIK 81
stark verkürzte Pferd, von denen zwei oaeh innen, zwei nach
aussen gerichtet sind (').
Nichl verständlich, aber vielleicht nur nicht deutbar, ist ein
kleines Stück Mosaik unter dem nach rechts abzweigenden Baum-
ast und zugleich halb rechts oberhalb des griechischen Helmes,
der hier sichtbar wird. In seinem oberen Teile liaf es genau die
gelbe Farbe der Persermützen, in sei nein unteren, der von dem
geraden Schwert des gegen Alexander vordringenden griechischen
Söldners zu Fuss (Körte S. 8) gekreuzt wird, ist es hellrosa ge-
halten. Ebenso unerklärlich ist ein dunkler Fleck hinter der Hand
des Fahnenträgers; am ersten möglich erschien mir bei längerer
Beobachtung, dass es ein griechischer Helm sei, wie der des
Griechen, der von vorn gesehen links vor des Darius rechter Hand
erscheint. Dann würde also noch weiter rechts, als Körte annimmt,
ein Grieche vorgedrungen sein und damit die ganze Auffassung
der Komposition vielleicht eine andere werden.
Die Frage, ob das Mosaikbild in Pompei angefertigt ist, wie
Körte S. 3 annimmt, oder auswärts, etwa in Alexandria, in be-
schädigtem Zustande angekauft und dann nach Pompei überge-
führt ist, wie Adler für wahrscheinlich hält, lässt sich, wie ich
glaube, durch die im Anfang gemachten Beobachtungen entschei-
den und zwar zu Gunsten der Adler'schen Hypothese. Denn die
Missverständnisse beweisen, dass der Kopist das Original selbst
vor Augen gehabt hat und nicht etwa eine ausführliche Farben-
skizze, die man für die Annahme der Herstellung in Pompei fordern
müsste. Auch glaube ich, dass die zahlreichen, zu verschiedenen
Zeiten im Altertum vorgenommenen ßestaurirungen und Ergän-
zungen, die wir noch betrachten wollen, nicht allein durch die
Zerstörungen in Pompei haben hervorgerufen sein können, sondern
dass der Zustand des Mosaiks eine wechselvollere Geschichte vor-
aussetzt.
Nach den Ausgrabungsberichten sind beim Untergang Pompeis
grosse Lücken im Mosaik gewesen, von denen nur an der rechten
Seite einzelne mit gröberem Mosaik ausgeflickt warea, während
(») Dazu kommen noch in starker Verkürzung das Pferd des Makedonen
ganz links und das des Persers neben der linken Hand des Wagenlenkers;
wie man sieht, auffallend viele derartig dargestellte Pferde and also das
Hauptmittel des Künstlers zur malerischen Vertiefung des Raumes.
F.. PERNICK
man sich für osse Lücke der linken Seite mit einer Kalk-
ktülliu ._ I (gnügt hatte; offenbar sei man. wird angenommen,
im J. 7:' mit der Ausbesserung beschäftigt gewesen. Ich halte es
für möglich, dass dies der wirkliche Tatbestand ist. den man bei
\ .-_ .ilumg noch deutlich wahrnehmen konnte. Die jetzige
Füllung - i Lücken scheint mir allerdings von moderner
Hand herzurühren. Den Anlass der letzten Zerstörung wird das
Brdbeben rom J. 63 p. Chr. gegeben haben, wie allgemein ange-
meu wird. Bin älterer Anlass zu grösserer Zerstörung ist aus
der Geschichte Pompeis nicht bekannt, wenn man nicht etwa die
Einnahme Pompeis durch Sulla dafür anführen will. Der Zustand
ks zeigt nun aber nicht nur eine ältere gründliche Re-
irirung des Bildes in Mosaiksteinen selbst, sondern sogar deren
i.
Wenn mau nämlich den weissen Mosaikgrund über den Kämp-
fenden von unten nach dem oberen Rand verfolgt, so bemerkt man,
- die Steine nach oben an Grösse zunehmen. Dieser Uebergang
zum oberen Mo.-aik vollzieht sich an einzelnen Stellen ziemlich
allmählich, an anderen Stellen, z. B. über der Mitte des Bildes
so plötzlich und unvermittelt, dass man an eine gleichzeitige Ent-
stehung des gröberen und des feineren Mosaiks nicht denken kann.
Da von moderner Restaurirung in Mosaiksteinen nichts bekannt
musa also diese gröbere, aber doch noch sorgfältig gearbeitete
Partie am oberen Rande jünger sein als das Mosaik im Ganzen.
Das gröbere Mosaik schliesst nun an das feinere nicht überall in
sher Höhe an, sondern bald höher, bald tiefer. Man gewinnt
daher die Ueberzeugung, dass das Mosaik einmal am oberen Rande
sehr beschädigt gewesen sein rauss und eine gründliche Herstel-
lung: zu irgend einer Zeit erforderlich machte. In dieses gröbere
aik. das am oberen Rande später hinzugefügt ist. sind noch
aber vor der Stuckausfüllung, wieder ganz grobe Stücke
eingeflickt. Man erkennt sie z. B. an der linken oberen Ecke und
eines gerade über der Baumspitze, wo es 65 cm lang und 22 cm
hoch zwischen das originale Mosaik und die erwähnte Restauri-
iiiug eingeschoben ist und in der Stuckergänzung verschwindet.
Nac Befunde muss es zwar jünger sein als die erste Er-
gänzung, aber älter als die Stuckausfüllung. Am besten erkennt man
die ■: Perioden an der linken oberen Ecke an dem schmalen
BBMEBK.UNG8N EUM 4U.EXBNDBRM03AIB :;::
Stück zwischen den beiden hoch hinauf gehenden Stuckergänzungen.
Unten haben wir hier originales Mosaik, dann folgt plötzlich von
der Mitte an die erste Restaurirung, die bis an die Einfassung geht,
links davon folgt die ganz grobe Ergänzung der Ecke, die am
linken Bildrande noch einmal etwas tiefer erscheint. Als letzte
Ergänzung folgt die Stuckfüllung.
Da nun an der Umfassung, soviel ich sehe, verschiedene Peri-
oden nicht zu erkennen sind, und der gauze oder fast der ganze
obere Rand des Bildfeldes ausgebessert ist, möchte ich schliessen,
dass das Mosaik in sehr beschädigtem Zustand ausserhalb gekauft,
wahrscheinlich beim Ausheben aus seinem ursprünglichen Platz
beschädigt wurde, dann nach Pompei geschafft, ergänzt und mit
der Umfassung versehen wurde. Das ganz grobe Mosaik könnte
dann infolge späterer Beschädigungen etwa bei der Eroberung
Pompeis erforderlich geworden sein.
Uebrigens sind auch im Bildfelde sehr starke Ergänzungen
zu vermerken, die sich jedoch leider nicht auf die verschiedenen
Perioden verteilen lassen. Am auffälligsten ist die Ergänzung rechts
von dem am Boden liegenden Helm. Dieses Stück (ca. 42:20 cm.)
ist aus weit gröberem Mosaik als das übrige Bild, sodass es so-
fort aus dem Rahmen herausfällt, auch ist es besonders ungeschickt
in der Arbeit, insofern als es die graubraune Linie, die sich von
dem Felsbrocken ganz links über das ganze Bild hinzieht und das
eigentliche Schlachtfeld abschliesst, rücksichtslos unterbricht. Zu
derselben Restaurirung gehört ein grösseres Stück links vom rechten
Fuss des Oxathres, während wieder ein kleines Stück über der
ersten Ergänzung, durch eine schmale Stuckergänzung von ihr ge-
trennt, zu dem ursprünglichen Bestände gehört. Was an dieser sehr
zerstörten Stelle überhaupt dargestellt war, ist mir ebenso wenig
gelungen mit Sicherheit festzustellen, als Körte (S. 0). Wenn seine
Vermutung richtig ist, dass hier ein Schild dargestellt war, so
ist es vielleicht möglich, zu diesem Schilde einen Gefallenen hin-
zuzudenken, über dem der Bukephalos sich bäumen würde. Dann
würde die Scene noch näher mit dem Alexandersarkophagrelief zu-
sammengehen; aber zu erkennen ist der Gefallene nicht. — Eine
dritte sehr deutliche und sofort auffallende Ergänzung aus sehr
groben Steinen, wohl aus der gleichen Periode wie die beiden an-
deren, ist links vom Gesicht des zu Fuss kämpfenden Söldners
3
KKUNGEN ZUM ALEX1 Nl KBM< SA1K.
zu erkennen (zwischen dem Bukephaloskopf und
- alle ist ca. 20 cm hoch und 10 cm breit. Er-
ich endlich noch einen ergänzten Fleck au dem
Oiathres' Säbel, an dem gestreiften Hinterbein
Wagenpferdes und am rechten Bande, wo das Weiss
dem • Felsen ' bis zu dem Pferdevorderfnss
durch seine Färbung herausfällt.
kurze Bemerkung möchte ich als Anhang zu Körte's
Deutung der Schlacht mehr frageweise hinzufügen. Ein Hauptpunkt
in seiner I ühriing für die Schlacht von Gaugamela ist die
lung des Lokals, die sich mit allem, was wir von Gaugamela
atens in Einklang bringen lasse, während für Issos Schwie-
ten übrig bleiben. Ich kann in dem dürftig angedeuteten
Lokal nicht soviel Charakteristisches finden, um damit die Frage
zu entscheiden. Dagegen scheint mir ein anderer Punkt wichtiger,
eine Einzelheit, die erst Körte deutlich hervorgehoben hat, aber
ohne ihr grössere Bedeutung beizumessen, ich meine den griechi-
schen Söldner, der mit Schild und Schwert bewaffnet ist und auf
den König losschlägt. Aus der Art, wie der helmbekränzte Ma-
kedone schon von Weitem mit seinem langen Speer nach eben
diesem Söldner zielt, geht hervor, dass die Situation für den König
als äusserst ernst aufgefasst ist und ich zweifle daher nicht, dass
wir hier an die Ueberlieferung zu denken haben, nach der Ale-
xander — allerdings nicht durch ein Griechenschwert — in der
Schlacht bei Issos am Schenkel verwundet ist; wenn das richtig
würde die Frage nach dem Namen der Schlacht im Sinne der
früheren Auffassung zu entscheiden sein.
Erich Pernice.
Sreifswald.
LA TOMBA REGOLINI GALASS1
E LE ALTRE RINVENÜTB AL ■ SORBO >
IN TEBRITORIO Dl CERVEG IM.
(Tiiv. I-III).
II 6 febbraio 1836 Alessandro Regolini arciprete di Cervetri
cd il generale Vincenzo Galassi inoltrarono istanza per ottenere il
permesso di scavare in due appezzamenti di terreno della cappel-
la nia Vitalini, rispettivamente in vocabolo « II Sorbo » e * La
Vignaccia », in territorio di Cervetri.
Gli scavi in quest' ultima localitä furono compiuti tra il 1°
dicembre 1836 ed il 21 genuaio 1837, al Sorbo invece erano in-
cominciati il 23 marzo ed erano stati chiusi il 25 giugno 1836.
Questi ultimi ebbero principio intorno ad un grande tumulo,
quello A nella pianta del Canina (Descrhione di Cere, tav. II)
e posero successivamente allo scoperto cinque sepolture periferiche
a piücamere giä espilate. II 21 aprile, mentre alcuni operai at-
tendevauo a sterrare 1' ultima di quelle toinbe, altri rovistando nel
centro scoprirono 1' ingresso alla tomba intatta e ricchissima che
porta il nome dei due soci Regolini e Galassi.
Giunse subito in Roma la notizia di si importante ritrova-
mento. e poclii giorni dopo si recö a Cervetri il Braun, che pub-
blicö alcune importanti notizie in proposito nel Bull, dell' Insti-
tute (').
Altrettanto incompleto e per giunta pieno di inesattezze e lo
scritto del Grifi, edito poco dopo in un Supplemento al diario di
Borna del 18 maggio 1836, riprodotto nell' Appendice C. Non tardö
a recarsi snl luogo anche il Canina, il quäle, riguardo alla costru-
zione del sepolcro, confermö le notizie giä pubblicate dal Braun
(«) Bull. Inst., 1836, pag. 56 e seg.
G. l'I.N/.V
gül|a ;,.: Regolini. Riconobbe infatti che era costituito da
un tumulo centrale contenente la tomba intatta, avvolto e coperto
da im tumulo piü grande che sovrastava alle tombe periferiche,
le prime; ne illustre poi la struttura con dei grafici
: nella citata sua opera. Si fece narrare dal Regolim e dai suoi
ai qnanto ricordavano circa la disposizione degli oggetti piü
appariscenti. Stampate in bozze le notizie raccolte furono inviate al
issi, il quäle le rinviö con un elenco (Appendice G) degli og-
i che il Canina, nella sua troppo intensa fantasia, aveva erro-
oeamente attribuito alla tomba del 22 aprile; cosicche la pubbli-
cazione apparve emendata di quegli errori. Per chiarire le notizie
;se compo8e il gratico edito nella tav. III, in cui perö si riscontra
il raio organico di dare una posizione precisa a degli oggetti in-
torno alla cui disposizione non si avevano che notizie relative,
quelle cioe riportate nel testo ; e inoltre eseguito con traseuratezza
da non corrispondere interamente al testo, intine la sagonia
degli oggetti non corrisponde talora agli originali, difetto quest' ul-
timo cosi mauifesto che gli editori del Museo etrusco gregoriano
ritennero necessario di coreggere, mutarono perö il difetto in errore
avendo scambiati alcuni degli oggetti nuovamente disegnati dagli
originali. Ad esempio al posto di uno dei due caldai col relativ«»
tripode (LXXXV-LXXXVI) disegnarono uno dei lebeti a cinque
protomi; i vasi riprodotti dal Canina sulla testata del muro divisorio
tra l'anticamera e la cella furono pure trasfigurati, ne questi sono
gli unici errori aggiunti in quella nuova pubblicazione.
I dati architettonici raccolti dal Canina lasciavano dei dubbi.
•ndo noto il suo malavvezzo di integrare arbitrariamente gli ele-
menti mancanti.
Piü specialmente una notizia riportata dal Braun e dalla si-
ra Gray dimostrava che il basamento del tumulo esterno piü
grande era costituito da un rozzo muro. per cui si poteva dubi-
tare che il Canina avesse seguito un po' troppo la sua fantasia
oel delinearne la Bagoma relativamente elegante. Ancora tgli aveva
egnato in piano <_rli ingressi della tomba centrale e di quelle
periferiche; ma essendo tutte interamente incavate nel sottosuolo
• -•■iii]'licemente rivestite e coperte a struttura tufacea, era pro-
babile che gli ingressi fossero in discesa rispetto al piano antico
di campagna.
I \ TOMBA KEGOLIM (JA I.ASSI
Ai dubbi relativ] all'architettura accedevano quelli intorno
alla effettiva coruposizioue dei corredi.
II Braun ed il Griti nel Bull. dell'Inst. e Del Supplemento
cd Diario di Roma avevauo descritto soltanto gli ogj^etti pia ap-
pariscenti raccolti nella tomba intatta del -1 aprile. La ulteriore
pubblicazione del Griti, Monumenli di Cere, conteneva molte ri-
produzioni degli oggetti ivi ritiovati, ma queste erano cattive in-
cisioni in rarne di disegni doq troppu fedeli fatti eseguire al Ruspi
dal Galassi a semplice scopo di reclame, per facilitare la vendita
della sua collezioue, ceduti poi al Vaticano insieme con quest'ul-
tima; cornprendevano quindi soltanto gli oggetti piü appariscenti
e meglio conservati tra quelli raccolti uella famosa tomba; ne a
tale deficienza provvide il Griti nel testo, inteso unicamente ad
illustrare il culto di Mitra.
Nella prima edizione del Maseo etrusco gregoria.no, e cou
nuovi errori uella seconda, numerosissimi oggetti di etä alquauto
diversa tra loro si attribuirono al « sepolcro grande di Cere »,
quello A del Canina, ma gli oggetti attribuiti alle tombe perife-
riche del tumulo sovrastante non furono distinti da quelli raccolti
uella tomba centrale; inoltre se una parte dei numerosissimi og-
getti, per la prima volta attribuiti a quel sepolcro, poteva credcrsi
dovuta ai restauri allora compiuti del materiale, moltissimi gli
sembravano attribuiti per errore.
Pazienti ricerche nell' Archivio del Camerlengato, oggi nel-
l'Arcbivio di Stato di Koma, mi permisero di risolvere la maggior
parte di queste questioni, avendo avuto la fortuna di porre le mani
su di un voluminoso incartamento contenente gli atti relativi al
permesso di scavo, all'esercizio del medesimo ed alla vendita al
Museo vaticano di tutti gli oggetti raccolti al Sorbo ed alla Vi-
gnaccia negli scavi ivi compiuti dal ßegolini e dal Galassi nel
1836-37. Ho trascritto i piü importanti nelle Appendici A-B D-G
e tra questi la nota F e notevolissima dimostrando all'evidenza
che gli oggetti ivi elencati costituivano la intera collezioue Galassi
acquistata dal Museo vaticano e composta coll'intero prodotto degli
scavi Regoliui-Galassi al Sorbo ed alla Vignaccia nel 1836-37,
i cui migliori oggetti furono poi erroneamente pubblicati nella Ia
edizioue del Maseo etrusco, e con nuovi errori nella IIa, come pro-
venienti tutti dal « sepolcro graude di Cere -.
G. riN/A
dell'elenco V si possono facilmente identificare gli
y]\ scavi alla VigDaccia, cioe gli anelli P, 72
IX. 1, . Mus. I. tav. XXVII. tigg. 6e7; l'anello
73 = Mus, etr. I, tav. XXVII, fig. 9; la borchietta
. 1. tav. XXV. fig. aon numerata nel mezzo della
iltima fila. Dei cocci ritrovati insieme non si tenne conto, per
cui il restante materiale ivi elencato, ed in parte edito nel Museo
. proviene tutto dagli scavi al Sorbo.
Questi ultimi. lo .>appiamo dal Canina, avevano posto alla
luce parcL-chie tombe, ma neH'elenco F sono descritti separata-
niente soltanto i cocci rinvenuti in im sepolcro al confine del terreno
Calabresi, coi quali sono stati restaurati parecchi vasi die ho potuto
identificare con ogni sicurezza (cfr. tomba B. pag. 154 e seg.).
Coll'aiuto dei documenti A, B. I). E. G. e delle pubblica-
zioni del Braun, del Grifi e del Canina si possono identiticare con
ogni certezza gli oggetti provenienti sicnrameute dalla tomba
intatta del 21 aprile. Sappiamo d*altra parte che questa fu sca-
vata dopo aver aperto quelle alla periferia del grande tumulo che
gli era stato sovrapposto ; perciö il materiale descritto nei Kap-
porti A, B antecedentemente a quella data deve pro venire appunto
dallo sterro di quelle tombe periferiche e siccome si dovette pro-
cedere allo spurgo di ciascuna, dopo che quella precedentemente
ritrovata era stata interamente esplorata, cosi i frapposti inter-
valli di tempo, in cui non si registra nei rapporti medesimi il
rinvenimento di alcun oggetto, debbono corrispondere al tempo tras-
corso tra il completamento dello scavo in una tomba ed il rinve-
nimento di quella successiva. Questa osservazione da la chiave per
distiDguore nei Rapporti le note degli oggetti rinvenuti in tre
delle cinque tombe periferiche, riguardo alle prime due non essendo
trascorso del tempo tra lo scavo della prima e quello dellaltra. onde
uianca 1' indice per riconoscere i rispettivi corredi. La Ya tomba
era stata scoperta il 21 aprile, ma lo spurgo fu sospeso il giorno
lente, in cui tutta la squadra fu addetta al trasporto degli og-
getti giacenti uella tomba centrale intatta. ritrovata lasera innanzi ;
ogni modo poi lo sterro della V* tomba periferica fu comple-
tato prima del 25 aprile. Gli oggetti piü cospicui trovati in queste
cim ture giä spogliate ed in quella centrale intatta furono
pubblicati uella Ia edizione del Museo etrusco (l'unica di cui
LA TOMBA REGOLINI lilLASSl 39
mi servo in questo lävoro, L'altra contenendo im numero ancbe
maggiore di errori) Delle tavole consacrate al « sepolcro grande di
Cere » e parte audio nel secoudo volume in eui sono riprodotti i
vasi dipinti.
Gli oggctü descritti nei ßapporti consecutivi pr<»vengono dalle
altre tombe scavate in seguito al Sorbo, i cni coiTedi nun furono
distinti, aia per lo scarso valore degli oggetti rinvenuti (in parte
editi nel Museo etrusco sotto la predetta erronea indicazione) sia
ancora perche si ritrovarono giä espilate. Mancando notizie precise
in proposito e impossibile ricostituire altri corredi, se si eccettua
il gnippo di bronzi ritrovato tra il 23 ed il 28 maggio 1836, che
per la esiguitä del tempo in cni fu raccolto e la uniformitä del
materiale mi sembra che si possa attribuire ad nn nnico sepolcro.
Da altre fonti si potevano infine trarre dati snlla composi-
zione dei corredi raccolti nella tomba intatta del 21 aprile. Qnesti
infatti erano stati teimti distinti dal Galassi per la somma impor-
tanza attribuitagli e per il fatto che soltanto su qnesti verterono
le prime trattative di acqnisto, esteso soltanto all'ultimo mo-
mento all' intero prodotto degli scavi negli anni 1836-37. Qnesta
importanza speciale data al corredo di cni ragiono influi snlla di-
sposizione dei relativi oggetti e siccome qnesti nltirni nel Museo
conservauo tuttora la disposizione datagli allorche furono esposti
per la prima volta subito dopo il restauro, anche da tale disposi-
zione si poteva trarre molta luce, ed infatti avendo potuto esami-
nare a tutto mio agio il materiale, per gentile concessione della
Direzione generale dei Musei vaticani e del Direttore speciale del
Museo etrusco, prof. Nogara, che con infinita cortesia, di cni gli
sono vivamente grato, ha facilitato e mi ha aiutato in ogni modo in
queste ricerche, ho identificato molti altri oggetti raccolti nella
tomba intatta del 21 aprile.
Ad esempio alle oreficerie della collezione Regolini-Galassi
era stata assegnata una vetrina speciale nella parte centrale del
mobile assegnato alle oreficerie etrusche. Identificate quelle sca-
vate alla Vignaccia, si puö essere certi che tutte le altre proven-
gono dalla tomba del 21 aprile, essendo questa l'unica, tra quelle
scavate al Sorbo, come mostrano i Rapporti settimanali A B, la
quäle abbia restituito degli ori; e l'esame dei numerosi frantumi,
ricordati in blocco nell'elenco F, mi ha permesso di rintraceiare
PIKZA
tii. che per lo stau» in cui si trovano erano stati
lenti pubblicazioni.
zzini giaceva im gruppo di ferramenta cou sopra im
-lliuo I pe meta in cui era scritto: ■ oggetti provenienti
dalla tomba -. il resto mancante. La maggior parte provengono dallo
del carro LVIII, come ho potuto convincermi dal confronto
frammenti del medesimo esposti e con quelli raccolti nei recenti
sterri del 8epolcro(1); il singolare adottato nella dicitura dell'an-
üoo cartellino prova che turto il gruppo proviene da una sola tomba,
che la osserrazione precedente dimostra essere atata appunto quella
del 21 aprile. Una confermä evidente e fornita da im frammento
dell'oggetto trovato in quel gruppo e descritto in seguito sotto il
n. 119; la ossidazione, antica. vi ha infatti ceruentato sopra un
umento delle brattee di oro II, la cui provenienza dalla tomba
intatta lutamente certa.
Questo gruppo conteneva i soli scarti, avendo prima subito
una scelta degli oggetti meglio conservati che si volevano esporre
oel Museo. Alcuni di questi ultimi sono esposti nella vetrina sotto
la finestra di sinistra della sala dei bronzi, insieme alle figurine di
bucchero CHI, al pugnale di ferro e a due frecce di ferro la cui
provenienza dalla tomba Regolini-Galassi e sicura; gli altri, man-
cando lo spazio, furonu ammucchiati in un angolo della vetrina con-
tenente le antichitä di Ostia (8). La loro originaria provenienza si
II gruppo di ferramenta cui alludo conteneva tra i frantumi identi-
ficabili parecchi frammenti dei cerchioni 82), alcuni della Capsula 84) (esposta
nel museo mancante dei medesimi), il nasfro intero 85), il disco di ferro 119),
la maggior parte del cerchio 135), numerosi frammenti dei gruppi di calami
I.XIX. i quali forniscono nel loro complesso una assoluta evidenza rispetto
alla provenienza dell'intero gruppo, che abbandonato in un angolo del nia-
Ji scarti non subl certo ne rimaneggiamenti ne aggiunte, il vec-
chio cartellino giacendo ancora alla superficie del gruppo stesso, composto
d-d resto per 1" piii Lrr;ui parte dai frammenti dei cerchioni 82) e da liume-
r jissimi frantumi di ferramenta che per la ossidazione si ricollegano a quelli
cui ho dinnanzi accennato.
(*) piccolo grnppo di oggetti conteneva i frammenti mesrlio con-
rati delle frecce di ferro e di bronzo LXIX-LXX, parecchi pezzi dei cer-
chioni 82) e 186), i quali ultimi si raffrontano a due grossi frammenti ben
cui soiM cementati dall'ossido dei vasi, esposti perciö nella ve-
trina di sinistra della sala dei bronzi insieme alle figurine CHI), il disco 120),
ri dell'oggetto 121), i cui frantumi minori si rinvennero tra i
LA TOMBA REGOLIN1 (1ALASSI 41
tleduce perö con ogni evidenza dai raffronti cogli oggetti esposti e
coi frammenti lasciati nel cnmulo di scarto, i quali provano la
pertinenza ai medesimi oggetti.
Inline le antiche adesioni di frammenti delle brattee II a dei
grumi di terriccio Bovraccarico di avanzi organii-i, raecolto eviden-
temente in im lnogo in cui si era dissoluto im cadavere, esposti
nella stessa retrina colle figurine di bucchero ed altri cimelii della
collezione Regolini-Galassi, e alla superficie degli avorii editi nel
Museo etrusco mi dimostrarono all'evidenza la originaria parteci-
pazione di questi oggetti ai corredi raccolti nella tomba del 21
aprile.
Una fräse del Canina {Descrisione, pag. 78) dimostra essere
stati ivi rinvennti nunierosi vasi, dei quali solo l'ossuario CXXIX,
privo di un ansa, fu conservato nel Museo; si poteva quindi pre-
vedere, dato il poco valore attribuito a questi oggetti, che molti
cocci fossero stati abbandonati entro lo stesso sepolcro, ed era quindi
necessario sterrarlo nnovamente, sopratntto per decidere le que-
stioni relative alla sua architettura. Le mie proposte in proposito
furono accettate dal proprietario del terreno, sig. dott. Giulimondi,
al quäle 1' Istituto archeologico germanico offri di coprire le spese;
ottenuto il regolare permesso, egli fece scavare il sepolcro alla
presenza del pro f. Körte e mia. I risultati di queste nuove inda-
gini furono notevolissimi. Si vide che la cella la quäle conteneva
le oreficerie era stata completamente spurgata nel 1836, per cui
nou vi si rinvenue assolutamente nulla. Seppi dalla signora Giuli-
mondi che le terre tolte di li erano state allora accumulate non
lungi dal sepolcro e che nel rimuoverle vi si rinvennero brattee
primi scarti lasciati in magazzino, di cui ragiono nella nota precedente. Del
resto la provenienza di tuiti questi frammenti e di quelli ricordati nella nota
precedente, oltre che dalla pertinenza ai medesimi oggetti, i cui frantumi
secondo che erano piü o meuo appariscenti furono esposti nel Museo, accan-
tonati nella vetrina di Ostia, o raccolti in gruppo nel magazzino degli scarti
e confermata dalla patina dei bronzi e dal grado di ossidazione delle ferra-
meota che dimostra identitä di condizioni di giacitura; fanno eccezione i brac-
cialetti e le fibule di ferro rinvennti nel gruppo entro la veirina delle anti-
chitä ostiensi, ma i diversi caratteri 'li ossidazione di questi oggetti di orna-
mento sono esaurientemente giustificati dalle osservazioni ehe a loro rigu
faccio in scguito nel tcsto.
G. PINZA
delle H-IV ed ana delle anatrelle che omavano la grande
circa dieci anni or sono era ancora in pos-
ntiquario «li Cervetri. Quel cumulo tu disfatto nel
tar la vigna.
imera, tra il fcerriccio di infiltrazione rivoltato ma
U0D nel 1836, giacevano frammenti di bronzo e di ferro
irtenuti a parecchi oggetti giä noti per le precedenti pubbli-
Soltanto in prossimitä dello stipite destro della nicchia
ra si rinvenne in posto uuo straterello alto cinque centimetri
di terra di iafiltrazione untuosa, nera, straricca di avanzi organici
renienti dalla decomposizione di im cadavere e dei tessuti o
dei 2 ü coi quali era avvolto o su cui era disteso. Avverte il
Canina che longo la parete destra, im po' verso il fondo, era stato
ritrovato il letto LX; evidentemente quel terriccio si era deposi-
al disotto dei medesimo ed aveva assorbito i prodotti dello
;elo dei cadavere ed i resti delle Stoffe o dei fornimenti stesi
al disopra. Su quel piccolo tratto di terriccio giaceva l'ambbia-
glio XVI. originariamente indossato dal defunto e poi caduto attra-
50 la grata dei letto nel piano sottostante, allorche il cadavere
fu interainente consunto. Ovunque altrove il terriccio di infiltra-
zione apparye fuori di posto, essendo stato rivoltato negli scavi dei
L836. Aveva notato il Canina che le patere e le tazze di bronzo
e 'li argento, gli scudi, le frecce ecc. dovevano essere stati origi-
nariamente inchiodati alle pareti e nel grafico recentemente rile-
vato (tav. I-III) ho fatto segnare gli avanzi dei chiodi di ferro
restati nei tufi, o i buchi in cui anticamente erano stati conficcati
;• servire allo scopo cui ho accennato.
Alla superficie dei terriccio dell'anticamera, sopratutto in pros-
simitä dell' ingresso alla nicchia destra, ma in parte anche tra
quest* ultimo e V ingresso principale, si rinvennero disseminati dei
cocci. evidentemente caduti ai terrazzieri che asportavano i cor-
redi raccolti nella nicchia stessa. Fatta questa eccezione era evi-
dente cbe gli Btrati bassi dei terriccio ritrovato nell'anticamera
erano stati rimescolati in posto e non contenevano quindi materiale
pro^eniente dalla nicchia, che essendo stata sterrata per ultima
nemmeno alla superficie era stata inquinata con materiale estraneo.
äervazione ha grande importanza, dimostra infatti che i
ygetti di cui si rinvennero avanzi nei recenti sterri, salvo
LA TOMBA REGOLIN1 GALASSI ':;
la eccezione giä fatta, dovevano originariamente essere stati de-
posti nell'ambiente medesimo in cui furono raccolti i uesti.
Entro la nicchia destra, la cui Lastra di chiusura si rinvenne
rovesciata nell'interno, tra il terriccio rivoltato negli scavi de! L836
restavano gli avanzi di im ricchissimo corredn va>colare, di cui fa-
cevano parte anche i cocci rinvenuti, come ho detto, alla superficie
dell'anticamera; nella nicchia tu ricuperato anche il manico dell'olla
• XXIX, ivi lasciato nel 1836.
Nella nicchia sinistra non si ritroyö nnlla.
Le qucstioni relative alla composizione dei corredi sono cosi
esaurite. Nell'elenco segueute ho riassunto i dati raccolti relativa-
mente agli oggetti rinvenuti nella tomba intatta del 21 aprilo (').
11 numero romano e quello stesso sotto il quäle l'oggetto e descritto
iu seguito, tra parentesi ho citato i dati da cui emerge la prove-
nienza da quel sepolcro. Ho trascurato la citazione delle pubbli-
cazioni piü recenti sia perche quasi tutte haDno per base il Museo
■'sco, sia ancora perche e facile rintracciarle nella bibliografia
annessa alla descrizione dei principali oggetti coutenuta nel Führer
dell'Helbis:.
Oreficerie. - I. Pettiera (A, II. 1; B, II, I; C, ■'•; I». 1 : F, 1: Grifi,
Mon. di Cere, tav. I; Museo etrusco, Ia ed.. I. tav. XXVIII-XXIX: Monte-
lius. La civil, primit. en Italie, II, pl. CCCLXI, fig. 15). — 1I-V. Brattee
da cucirsi sopra tessuti (C, 11; D, 12; F, 16; Griti. tav. IX; Museo
etrusco, I, tav. XXV. fig. non num. e XXIV, figg. 1-3 e 5-6; Montelins,
pl. CCCXLI, figg. 9-14 e fig. 5. Spettano alle altre classi lebrattee menzio-
iiatenelleAppendicicoll,appellativo«velod,oro").~VI. Brattea con scena
stampata (Museo etrusco, 1, tav. XXV). — VII. Fibula a disco (A, II. 3;
C, 2; 1>. 2; F, 2; Grifi, tav. II; Museo etrusco. I, tav. XXX1I-XXXIII •, Mon-
telius, II, pl. CCCLX, flg. 5). - VIII-XI. Fibule a Banguisuga (A,II, 10;
B, II. 6; C, 7; D, 8; F, 6; Grifi, tav. VI. fig. 1 ; V, fig. 1; Museo etrusco. I,
tav. XXVI, fig. 1,2,6; Montelius, op. cit., pl. CCCXL, figg. 1 e 2). — XI-XIV. F i-
(') Per mancanza di spazio, in questa publicazione compendiosa ho
omesso Fesame particolareggiato delle varie circostanze e dati da cui emerge
La provenienza da questa tomba di ciascuno degli oggetti che in seguito des
criverö come rinvenuti nella medesima. .Ali riservo di addurre gli argomenti
ai quali accenuo, nella publicazione definitiva del materiale preistc-rico del
Museo Vaticano che il prof. Nogara, direttore speciale del Museo etrusco gre-
goriano, ed io speriamo <li dare alle stampe nel prossimo am.... La publica-
zione sarä fatta per cura della amininistrazione dei Musei e Gallerie vaticani
G. PINZA
p 1 a c c ato d' o ro. (Ritrovate tr.i i fran-
\v. Gancio d'argento placcato d'oro. (Ritro-
rie). - XVI. Frammento .1 i un affibbia-
nto a pettine. (Rinvenuto negli sterri rccenti dell'anti-
WI1 Medaglioni di ambn i 3; D, 11; F, 8; Grifi,
.;; \fuseo etruseo, I, tav, XXVI, figg. 3, 1. 5; Montelius,
Will. Collana a maglia (A. II. 4: B, II, 1;
. Grifi, tav. III, fig. 2 ; Museo etruseo, I, tav. XXXI. figg. 1 e 2;
XLI. fig. 2). XIX. Vezzi in lamina d'oro (A. 11,7;
; Hl; Grifi, tav. III, fig. 5 ; Museo etruseo, I. tav. XXXI, fig. 3-5 ;
XLI,fig.3). - XX-XXI. Vezzi fusiformi ed a fioeco.
A II 6; D. ';; F, 12; Grifi, tav. III, Hir. 1; Museo etruseo, I, tav. XXVII;
10 ed 11 ; Montelius, pl. CCCXL, fig. 6a-*). - XXII. Vezzi in lamina
\. ii. 7; F, i; Grifi, tav. III. fig. 6; Museo etruseo,!,
tav.XXVII.fig 1,2; Montelius, pl. CCCXLI, fig. 1). — XXIII-XXV. V e z z i a
bacca ed agoccia in argento placcato d'oro (Ritrovati tra i frantumi,
in parte malamente restaurati ed editi in Museo etruseo, tav. XXIV, figg. 9-12;
Montelius, CCCXXXIX, fig. 6). - XXVI. Vezzi a bottino in argento do-
rato. (Ritrovato tra i frantumi delle oreficerie) — XXVII. Vezzo a testa
umana. Odem) cfr. Museo etruseo, tav. XXIV, fig. 12). — XXVIII. Fram-
mento di argento placcato d'oro. (Trovato tra i frantumi). — XXIX.
Braccialetti in lamina d'oro. (A,U,2;B, 11,3: C, 4; D, 3; F,3; Grifi,
III. fig. 4; Museo etruseo, tav. XXX; Montelius, pl. CCCXLI, fig. 4). — XXX.
tenelle di ricambio dei braccialetti. (Trovate tra i frantumi delle
ficerie). — XXXI-XXXII. Anelli. (Trascurati in parte tra i frantumi nei
documenti piü antiebi; cfr. A, II, 11 ; B, II, 8; D, 9; F. 13-14 e nota in calce;
eo etr«scO,tav.XXVII,fig.4e5).— XXXIII. Spirali da capelli. (F. 7,
negli elenchi precedenti sono trascurate tra i frantumi; Museo etruseo, I, tav.
XXVII, fig. 8). XXVIX. Doppia protome con appiccagnolo . (Rac-
colta tra i frantumi, Museo etruseo, tav. XXVII, fig. 3). — XXXV. Cerchielli
di lamina d'oro. (A, II. 5 ove non si computano parecchi esemplari rotti
abbandonati tra i frantumi; Museo etruseo, tav. XXIV. figg. 13-15). — XXXVI.
Vezzi in argento. (Trascurati tra i frantumi. Museo etruseo, tav. XXI, figg. 8
XXXVII. Braccialetti di argento massicci (F, 92; Museo
etruseo, I, tav. XIX, fig. 3; Montelius, pl. CCCXXXVU, fig. 9). - XXXVIII.
Braccialetti in lamina di argento. (Frammenti editi in Grifi, tav. IV,
1 e Mu I. tav XIX, fig. 5). - XXXFX. Anelli di argento.
(Ritrovati Ha i frantumi cfr. nota in calce all'elenco F). — XL. Spillone in
bronzo placcato d'orb e d'argento. (Rotto, trascurato tra i frantumi,
Museo etru.s'-o, tav. XXI. fig. 4). — XLI. Vn*« di argento. (In origine
abbandonato tra i frantumi, edito in Grifi, tav. IV, fig. •_' ; Museo etruseo,
tav. XXI. fig. 5; Montelius, pl. CCCXXXIX. fig. 8). - XLII-XLVI. Coppe
di argento dorate. (A, II 12; B, 11,9; C, 12; I». 14; F, 19; Grifi, tav. V,
l, VIII-IX e X. figg 1-2; Museo etruseo. tav. XXIII, fig. 1; XXII, tig-, 1
XIX, fig. 6; XX XXI, figg. 1-:;; Montelius, pl. CCCXXXVIII, figg. 2a-b,
LA TOMBA KEGOLIN1 GALAS81 45
3, 1,4). — XLVII. Sitnla « i i legno rivestita di argento. (La maggior
parte dci frammenti li li<> raccolti tra i frantumi delle oreflcerie. alcuni erano
editi in Grifi, tav. IV, fiirur- 7 e VII, flg. 6; Muser; etrusco, tav. XIX, figg. 2, 4, e
11 e XXI, fig. 10; Montelius, pl. CCCXXXIX, figg. 11, 16, 17. — XI. VIII
Brocclir d i argento. (Frammenti, originariamente abbandonati tra i fran-
tumi, l'esemplare restaurato e edito; Museo etrusco, tav. XIX, fig. 9; Mon-
teliua, II, pl. CCCXXXIX, fig. 7;. - XLIX. Anforetta di argento coi
manichi dorati (P, 21); Grifi, tav. VII, fig. 3; Museo etrusco, tav. XIX.
flg. 8 ; Montelius, pl. CCCXXXIX, fig. 9). — L. Tazze di argento munite
di du e manichi (A, II, 14 ove non si tien conto dei frantumi; B, II, 10; C, 15 .
D, 17; P, 20; Grifi, tav. VII. fig. i; Museo etrusco, tav. XIX. fig. 7; Mon-
telius pl. CCCXXXIX, fig. 3. — LI. Patera bacccllata di argento.
(Scavi, 1836 e 1906). — LH. Coppe semi o voi dali di argento. A. II.
15; D, 17; F, 20; Grifi, tav. VII, tig. 1 ; Museo etrusco, tav. XIX. fig. 10». -
LHI. Coppa fusa in argento coi manichi dorati. (Proviene dalla
coli. Regolini e non essendo stata rinvenuta alla Vignaccia, cfr. testo, deve
essere stata scavata nella tomba del 21 aprile; Museo etrusco, tav. XIX, fig. 1).
— LIY-I.VII. Frammenti di argento. (Ritrovati tra i frantumi delle
oreficerie).
Oggelti i" bronzo, ferro e legno. — LVIII. Carro a quattro
ruote. (Frammenti raccolti negli scavi 1836 e 1906). — LIX. Carro a
due ruote. (La provenienza dei frantumi guasti dal fu-.co e assicurata dal
cartellino posto sui frantumi delle ferramenta che ne conteneva grau parte
degli avanzi e dalla testata del timoiie, unica parte appariseente di questo
carro, edita percio giä in Grifi, tav. XI, fig. 4). — LX. I.etto di bronz<>.
(A. II, 18; B. II. 11; C, 1; D, 45; F, 24; Grifi, tav. IV, fig. t j ; Museo
etrusco, tav. XV, fig. 8, 9 ; Montelius, pl. CCCXXXXVI, fig. 10). — LXI-I.XVII1.
Oggetti d'or n am ent o ed armi in ferro. (Ritrovate tra i frantumi
delle ferramenta raccolti in questa tomba ed accumulati in magazzino. Sol i
il pugnale e csposto in vetrina, la sua provenienza e accertata da D, 36; F, 46;
Grifi, tav. V, fig. 3; Museo etrusco, XII, fig. 9). — LXV11I. Fornimenti in
ferro di due archi. (Scavi 1906 nell'anticamera). LXIX-LXX. — Frecco di
ferro e di bronzo. Hinvenute nel 1836 e nel 1906 liell'anticamera cfr. D, 31 :
Grifi, tav. V, fig. S; Museo etrusco, XII. fig. 6, 7). — LXXI-LXXV. Oggetti
diversi in ferro. (Ritrorati in magazzino tra il mucchio delle ferramenta»
— LXXVI. Scudi in laraina di bronzo. (Nel 1836 se ne rin Yennero sei
in discreto stato e due in frantumi, di cui si incomincia a far cenno soltanto
dopo il restauro, G, 40; F, 26; Griri. tav. XI, figg. 1-3; Museo etrusco, IX-
XI e XII. fig. 8; Montelius, pl. CCCXXXVII, figg. 15 e 16. Negli sterri del
1906, nell'anticamera sono stati ritrovati dei frantumi pertinenti ai due scudi
figurati nel Museo etrusco, tav. XII, fig. 3 dopo il restauro). — LXXVII.
Scudi di legno, vimini o c u o i o, con disco centrale di bronzo-
I', 36; Grifi, tav. VI, fi <jt- 5; Museo etrusco, tav. XIV. fig. 3,4; Montelius,
pl. CCCXXXV, fig. 5). - I. XXVIII. Flabelli. (D, 11. gli altri tre furouo
G. PINZA
frantumi; F 14; Grifi, tav. VII, fi^r. 5; Museo
1 \\1\. Porta\ ivande. (A, 11,20; B, II. 15;
. Grifi, tav. VI. figg. 2 e 3; i/ttStfO etrusco, tav. XIV,
• i .vi rinvennero nei recenti sterri dell'anticamera). — LXXX-
\I Mari di bronzo e di ferro. iA. II, 21; B, II, B; I. 38; Grifi,
uco tav. XII. figg. 12 e 13; Montelius, pl. CCCXXXV,
immenti di un esemplare in ferro assai guasto si rinvennero nei
• sterri, gli altri giacevano in magazzino tra i frantumi delle ferramenta
oti da questa tomba). — LXXXII. Spiedi di bronzo. (A, II, 24 ;
, !'. 11 : Grifi, tav. V, fig. 3; Museo etrusco, tav. XIII. fig. 8j. - LXXXI1I-
I XXXVI. Caldaie di bronzo e relativ i tripodi di ferro. (A, II, 22;
B,II, 12; D, 33-34; 1.20; Museo etrusco, tav. XIII, fig. 5). — I. XXXVII-
I XXXIII. Lebeti di bronzo ornati con protomi fuse e relativi
tripodi in ferro. (A, II, 19; B, II. 13; C, 19; D, 24, 25; F. 30; Grifi,
t;iV. v. fic [uattro tripodi diferro, due grandi (LXXXVIII) c due piccoli
\\\I\ e LXXXVI)»; Museo etrusco, tav. XIV, fig. 1 ('); Montelius, pl.
XXXV, fig. 8. II tripode in bronzo edito dal Grifi non appartiene a questö
Cfr nota 5 a pag. 114). - LXXXIX. Lebete in bronzo or-
n;iT sei protomi an im al es che. (A. II, 19; B, II, 14; C, 20; D,
26; I'. 31; Grifi, tav. V, fig. 4; Museo etrusco. tav. XV. figg. 1-3; Montelius.
pl. CC< XXXV, fig. 2). — XC. Sostegno in bronzo del lebete precc-
dente. (B, II. 10; C, 18; F. 33; Grifi, tav. XI, fig. 2: Museo etrusco,
tav. XVII. fig. 1-2). XCI. Patere baccellate di bronzo. (A, II.
23; B, II. IT-, C, 22; I», 2:'-; F, 34; Grifi, tav. VII, fig. 2; Museo etrusco,
Tav. XIV, fig. 2). — XCII. Bacinelle di bronzo. (Frammenti rinvenuti
nei recenti sterri deiranticamera). — XCIII. Bacinella fusa in bronzo.
(Frammenti rinvenuti nei recenti sterri deiranticamera). — XCIV. Vaso
fuso in bronzo. (Frammenti rinvenuti nei recenti sterri deiranticamera). —
XCV. Ansa di vaso in lamina (trovata nei recenti sterri dell'anticamera). —
XCVI-XCVII. Oggetti diversi. (Ritrovati tra i frantumi delle oreficerie)
Oggetti di avorio, ambra e smalto. — XCVIII. Sit nie ci lin-
driebe di avorio ornate a bässorilievi. — XCIX. Scatola di
avorio con riquadri ornati abassorilievo. — C. Dadi ed anelli
di avorio. (La provenienza di questi oggetti e dimostrata a pag. 123). —
CI. Perle e lastrine d' ambra forate. (Ritrovate tra i frantumi delle
(') Savignoni e dopo di lui il Montelius ritennero cbe le incisioni del
Grifi e de! Museo etrusco riproducessero due esemplari diversi. dei quali quello
publicato dal ' iriti sarebbe scomparso. Effcttivramente non e mai esistito; i
diiegni riproducevano lo stesso originale, soltanto la riproduzione edita dal
• Jriti era iucompleta, quando fu acquistata dal Camerlengato insieme alla col-
li t »lini-GalaBsi, uon essendovi ancora disegnati gli ornati zoomorfi, ed
in quella forma fu pubblicato con qualche acconciamento delFincisore in ramc.
I»i ,j,ii • • tra i due disegni, l'ultimo dei quali completo e piü esatto.
I.A TOMBA REGOLIN1 GALASSI 1 i
oreficerie). — CIL Perle ili smalto. (Ritrovate tra i frantumi dellc
ficerie).
Fittili. - CHI. Fi gurine di bucchero. (D, 53; I 19 ; Grifi, tav. IV,
figg. 3 e 4; Museo etrusco, III. figg. 3, 8, 9), - CIV-CXXVIII. Vasel-
Lame di di versa Bpecie. (Ritrovato in framraenti aei recenti sterri
della nicchia destra). — CXXIX. Ossuario in impasto. (F, 64; Bull.
Inst., 1836, pag. 59; Grifi, pp. 161 e 180; Canina, Descrizione, pag. 78;
Uant. Etruria, tav. II, e relativa spiegazione della tav. Una delle due anso
die maucava nell'originale conservato nel Muse, ,• stata ritrovata entre la
nicchia nei recenti sterri). — CXXX-CXXXV. Vasellame diverso. Ri
trovato in frammenti nei recenti sterri della nicchia destra).
Architettura della tomba A.
Come mostra il grafico edito nelle tav. I-III, eseguito con ogni
esattezza dall'arch. Malglierini, una gradinata a blocchi di tufo
disposti su apposite riseghe del cappellaccio, serviva per discen-
dero dall'antico piano di campagna a quello di nna graude fossa
rettaugolare, col fondo in discesa, aperta nel sottosuolo, la quäle
couduceva al piano di uu'altra parirnente rettaugolare, piü stretta
di quella precedente ed aperta in continuazione della medesima.
I fianchi del taglio, midi sino ad una certa altezza, eioe nel tratto
in cui il cappellaccio era piii resistente, furono nel resto rivestiti
con dei filari di blocchi di tufo, poggiati sopra riseghe intagliate
nei fianchi della fossa, ed aggettati in alto sino a lasciar nel
mezzo uno stretto canale chiuso orizzontalmente con un filare di
blocchi di medie dimensioni. Si ottennero cosi due ambienti, in
discesa il primo, in piano l'altro, divisi da un muro trasversale
compiuto in relazione coi fianchi e la volta della cella di fondo.
Gli stipiti e rarchitrave della porta aperta nel medesimo sono co-
stituiti dalle fiancate ad aggetto dei blocchi che lo corapongono;
la soglia, rilevata, fu rilasciata ad intaglio nella roccia.
Ai lati del corridoio in discesa sono intagliate nel cappel-
laccio due nicchie, i cui ingressi, parimenti tagliati nel tufo,
hanno gli stipiti pressoche verticali e la volta ellittica, nascosta
verso il corridoio da una piattabanda con mensole aggettate, la
quäle fa parte del rinvestimento del corridoio medesimo.
G. l'l.N/A
II della nicchia sinistra e piü basso; il suo iugresso,
prr, . . i. >i rinvenne apevto. L'altra nicchia chinsa con un
riginariamente drizzato verticalmente addo^so agli stipiti,
e munita di soglia a gradino intagliato nel cappellaccio. Furono
rate evidentemente in Qretta e con poca cura, il taglio delle
ti •■ della volta, Gettto con strumenti la cui penna era larga
in. 0,03, qod essendo stato ne regolarizzato, ne ritiuito.
Le celle incavate Della roccia, e quelle coperte con tufi ag-
gettati aon furono mai rivestite di stucco; ovunque parimenti
mancano tracce di ornati dipinti.
K possibile che il parziale rivostimento dei fiauchi e la co-
pertura del corridoio, arrotondata nel tratto prossimo alla porta
d' ingresso, tagliando colla piccozza gli angoli sporgenti dei bloccbi
aggettati in modo da dargli l'apparenza di un falso aico, siano stati
eseguiti quando la cella era giä compiuta; infatti i rianchi della
nizione in tufo nel corridoio sono seniplicemente addossati al
miiro divisorio della cella, ed un blocco che ne sporgeva fu alla
Jio incassato tra i lilari del corridoio e quindi intagliato in
modo da seguire i piani del nuovo spigolo. La spiegazione fornita
dal Cauina intorno alla larghezza maggiore del corridoio in rap-
porto colla cella mi pare poco probabile, mi sembra invece che
si debba attribuire alla trasformazione del corridoio in anticamera,
lo spostamento della sua parete sinistra, originariamente tbrse in
continuazione con quello della camera, potendo attribuirsi al de-
Biderio di trovare strati di cappellaccio meno logori per fon-
darvi la volfa. o di procurarsi uno spazio maggiore. Certo qucsti
lavori di adattamento del corridoio in discesa furono eseguiti in-
sieme al taglio delle nicchie laterali, poiche l'architrave costruito
in tufo sulla fronte dei loro iugressi fa parte integrante del rive-
stimento del corridoio, che fu costruito di getto. La volta del cor-
ridoio poi era certamente compiuta quando nella cella furono de-
posti il cadavere ed i corredi ivi rinvenuti nel 183G, giacche 1' in-
vso di quest' ultima era chiuso soltanto per due terzi e sul ri-
piano della chiusura si rinvennero disposti degli oggetti di cor-
i; ein prova infatti che a deposizione avvenuta il corridoio fu
chiuso e rimase vuoto di terre, il che pote avveniro soltanto quando
era giä ricoperto a rolta come tuttora si osserva. Tertanto qualora
l'imperfetto raecordo deH'auticamera colla cella effettivamonte ri-
LH TOMBA RKGOLINI GALASSI '''
veli una modifieazioae del piano architettonico primitive, deter-
niinata da una imprefista oecessitä di Bpazio maggiore, e certo
che la conseguente trasformazione del corridoio aperto in ambiente
ehiuso a guisa di anticamera era giä compiuta quando avvenne la
prima deposizione nella eella.
Ogni traccia della forma esterna del sepolcro fu distrntta nel
piantar La rigna oggi sovrapposta. Nod ho potuto perciö esaminare
L'impiantito in opera muraria del sostegno per il pinnacolo del
tumulo, veduto dal Canina; cosi pure dell' opera a aaeco ehe egli
dice notata sotto al cadavere non esiste ora traccia aleuna; forse
tale notizia, strana, puö derivare dall'aver scambiato i suoi infor-
matori per opera cementizia L'amalgama costituito dalle ossa del
cadavere ivi deposto, ridotto allo stato di calcare, e dai frantumi
di tufo cadutivi sopra.
II tumulo che copriva questo sepolcro era stato ricoperto da
un alt 10 piü grande troncato dai lavori per ridurre il sodo a vigua.
durante i quali, ricordano ancora proprietari e lavoratori. essere
staLr sterrate interameute, senza aleun risultato e distrutte cinque
tombe, eiaseuna a pareccliie camere aperte su di un medesimo
asse, irradiauti rispetto al ceutro della tomba intatta diunanzi de-
scritta ed originariamente coperte dal tumulo grande alla cui pe-
riferia sboccavauo gli ingressi. Erano ineavate nel sottosuolo, e
rivestite ai rianchi ed in alto con filari aggettati di blocchi di
tufo. Adunque in proposito il grafico edito dal Canina nelle linee
generali merita ogni fede. I dubbi giä espressi sui particolari ri-
guardo alla disposizione degli ingressi ed alla sagoma del basa-
mento del tumulo restano iusoluti, i tagli compiuti nel ri-
durre quel terreuo a vigna avendo tolto ogni possibilitä di con-
trollo.
L'esame del materiale raecolto nel Museo mi aveva inoltre
dimostrato la necessitä di descriverlo nuovamente: a ciö provvedo
uelle pagine consecutive incominciando dai corredi della tomba
intatta A seavata il 22 aprile; seguono quelli ritrovati aelle
tombe periferiche addossate alla medesima A I-V, quindi quelli
rinvenuti nel sepolcro al coniiue colla proprietä Calabresi B; ed
il gruppo di oggetti rinvenuti tra il 23 ed il 28 maggi«:» 1^:;<» che
io ritengo abbia fatto parte di un altro eorredo C.
Nel ricercare le tombe periferiche A 1-Y tu scopei-ta e ster-
4
1'INZA
rata una komba intatta ma povera 1». la cui architettura ed i oor-
scritti dopo le nitre precedentemente mentovate.
arie sepolture La piü importanto e quella A. A IIa
i divisi per c rie distinte dal materiale
di cui si c ho fatto seguire le d rie considerazioni
viiiiiu di aposizione dei corredi deposti nei rari
ambienl [uindi alcu äervazioni sulla loro cronologia rela-
tiva e sulla posizione rispetto agli altri analoghi sino ad ora rin-
venuti nel bacino del Tirreno.
Le oreßcen
Tutti gli oggetti d'oro giacevano nella cella di fondo la cui
volta in parte e llata. Quelli ritrovati sotto ia frana natu-
raln furono raccolti in frantumi; gli altri si ritrovarono in-
»che intatti. Avverto che in mancanza di analisi do il
titolo di oro a del materiale che probabilmente per buona parte
e di elettro, cioe di una lega naturale od artificiale di oro e di
argento.
I, 1). La u pettiera » Consta di una sottile lamina d'oro, in-
tagliata ad ellissi, tronea in alto ed incavata nel mezzo del lato
ilineo, ornata a stampo dal rovescio, ribattuta ai margini la-
sciati lisci, niunita di fori marginali per cucirla sn di im tessuto.
La ornamentazione si ottenne battendo ripetutamente hi pun-
zoni rilevati di diverso tipo. Lo Schema ornamentale Consta di uno
scudo centrale diviso in cinque bände, intorno al quäle ai lati e
• • il basso girano dodici zone parallele, ed in alto altre nove,
divi- cuna dall'altra da uu ornato a rerticilli ottenuto ripe-
tendo uno stampo lineare di m. 0,015 circa di lunghezza.
La perfetta simmetria nella disposizione degli ornati presup-
pone una artificiale delimitazione delle zone sul rovescio della la-
mina; una notizia raccolta dal Grifi ed il confronto cogli analoghi
lotti che descriverö ap] dimostrano che doveva essere fo-
derata di rame e che su questa fodera, trattenuta a posto dalla
ribattitura marginale della lamina d'oro, dovettero essere sbalzati
gli ornati.
La tecuica a stampo ed i singoli tipi ornamentali sbalzati sn
questo ornato, in questo stesso periodo erano uoti agli artisti del-
I Oriente, nei cui prodotti pero, giä diversi per forma, la imita-
l.A rOMBA REGOLINI GALA ■"> 1
zione della natura e i piü vivace, [nvece le ögure Bono de]
tutto siniili a quölle eseguite colla stessa tecnica su di una lastra
d'oro rinvenuta oella tomba di Iside a Vulei ('). altre analoghe
si osservano in parecchie lauiine metalliche di forma ed affieio
diversi, o sono stampate sulle vettine ceriti in impa opra i
buccheri grevi rinvenuti oelle bombe etruschi i latine che si rife-
riscono alla fase di civil tu ed alla classe ricca de! periodo cui ri-
monta la fcomba Regolini-Galassi ; una Lamina di argi lecorata
con ßgure di questo atile si rinvenne infine ad Olympia ed a
nio sembra del tutto probabile che questo esemplare sia stato ivi
importato dall' [talia ("-). In quauto alle singole ögure oon sono
certo di invenzione etrn mbrano invece imitazioni piü o meno
riuscite di modelli ciprioti, eretesi, o forse anche greci, a loro
volta ispirati dall' arte fiorita Dell'Asia minore (3).
Riguardo alla destinazione di quest'oggetto, unico tino ad ora,
il Grifi suppose che avesse adornato la parte dorsale di un vesti-
mento n e soltanto in seguito accettö il portato delle ulteriori
culazioni ed in ispecie il confronto colle note collane egizie
dette usek (g) . definendolo un ■ pettorale ». L'abito sul quäle doveva
cucito non poteva avere aperture od abbottonature sul da-
vanti; io sviluppo della incollatura lascia inoltre supporre che non
vi fossero aperture nemmeno intorno al collo; e lecito quindi sup-
porre che fosse applicato ad una mantellina di un sol pezzo di
stoffa, o di pelle, con un foro nel mezzo per infilarvi il capo ed
appoggiarla sugli omeri; la quäle considerazione ci ricondurrebbe
ad uno dei tipi piü antichi dell'Egida, la cui decorazione perö,
adattata alle esigenze della mitologia, e del tutto diversa. Si puö
ritenere che la mantellina di pelle o di stoffa, tramutata dagli
artisti greci in Egida a difesa di Athena, fosse di uso comune
antecedentemente al secolo VI, cui risalgono le rappresentazioni
piü antiche che io conosca di quella difesa ieratica della dea;
(') Micali, Monumenti , tav. VIII, fig. II.
(») Olympia, IV, taf. XXXVII, fig. 693.
(-) Per il tipo delle ßgtrre cfr. Ohnefalsch-ßichter,
und Homer, taf. XW. Egg. 1 e 2; cfr. inoltre taf. I.IX. 6gg. 1 e 2; P
e Chipiez, ffiit. de VArt, III, pag. 133, fig. 81 (Adlun) e pag. 835,fig. 603
I ivurion).
(*) Appendice C, 3.
MNZA
anche dal punto di vista cronologico la corrispondenza sembra
adanqo nza dtringente; se la ipotesi coglie ael rero, l'abito
i lamina di oro dinnanzi descritta era di una forma
la ma imitata in Etruria i ' ).
Dalla atrettezza della Bcollatura, giä il Cauina ne aveva de-
utinenza di questo ornamento ai corredi di una donna (*).
[[-IV. Le sfoglie di oro, aumerosissime, possono dividersi in
quattro gruppi, distinti dalla qualitä d»'U'oro e da caratteri ben
definiti di lavorazione. Gli Bsemplari meglio conservati furono di-
lti ael Mi i cartoni ricoperti di velluto, gli altri furono
i i frantumi raccolti iu apposite scatolette. Dei quattro
gruppi, (lue soltanto (Il-IIIi spettano cerfcamente a resfci della or-
namentazione applicata su tessuti, il terzo (IV) e di incerta de-
Btinazione, il quarto (XIV) io credo che fosse destinato ad ornare
l'arco di alcune libule ed e perciö descritto in calce al paragrafo
consacrato a queste ultime.
II. II primo gruppo Consta di brattee di oro giallo. sufficien-
t erneute elastico e resistente, intagliate in diversa forma, origina-
riamente foderate di rame ed ornate a sbalzo con punzoni rilevati
battnti sopra la fodera. Gli orli della lamina d'oro furono poi ar-
«ciati su quella di rame ed i singoli pezzi forati agli angoli
per poterli cucire sui tessuti. La fodera e stata quasi ovunque di-
stnitta dall'ossido. ma la sua parziale conservazione in alcune,
prova sullioientemente la sua generale adozione; i vari tipi, ripro-
dotti nella fcav. XXV del Museo ctrusco, possono classificarsi in un-
dici serie distinte dalla forma della brattea e dalla oraamentazione
Btampata. Quelle quadrate sono ornate 2) con im leone gradiente
il quäle stringe tra le fauci un tiore di loto; 3) con una swa-
stika; t) con un viso umano emergente da un ornato che sembra
deriyato dallo stilizzamento della barca nilotica; 5) con rosetta
- potrebbe vedere una conferma di ciö nel fatto che tutti i,rli altri
omamenti o difese del petto Bino ad ora rinvenuti nell'Etruria e ael Lazio
■li an tipo diverso icfr. ad esempio : Mon. Lincei, XV, pag. 520 e
Beibig, Sur des Salien . pag. 15 e Beg.). Peraltro bisogna
rvif che qaesti altimi oraameati rettaagolari si rinvennero tutti in
tombe di gaerrieri e che l'esemplare cerite ci rivela un analogo ornamento
minile, per ••ui la diversitä notata puo attribuirsi piü che alla origine del
alla 'li ne.
(*) I ''ma. pag. 1 7:'
I.A rOMBA RKGOLIN1 GALASSI
nel mezzo e dischetti ai lati. Vi sono degli esemplari a ^Th
6) con mm linea mediana di dischetti a cerohi concentrici; 7) un
esemplare invece e oruato con una linea di semplici punti; 8) nu-
merosissime sono quelle rettangolari con ana linea mediana di
dischi; 9) parecchi esemplari triangolari collo stesso stampo adot-
tato nella ornamentazione delle brattee 2); 10) altri esemplari trian-
golari con tre dischi a cerchi concentrici ed altri di diametro de-
crescente verso il vertice della brattea; 11) uno pure triangolare in
cui e stampato un leone aecosciato con fiore di loto nelle l'auci;
L2) inline im esemplare trapezoidale con nna donna alata sbalzata
nel mezzo. II novero degli esemplari attualmente esistenti non
corrispondo all'antico, moltissimi e.ssendo in frantumi e parecchi
(endo stati smarriti tra le terre.
üna brattea quadrata con svastica rilevata nel mezzo l'ho
rinvenuta tra i campioni delle terre raecolte ove era deposto il
cadavere, couservati oggi nel coperchio di uno dei buccheri rin-
veiiuti nella tomba B; altri frammenti sono incrostati ai grumi
medesimi, im altro aderisce ad im disco di ferro ritrovato nel cu-
mulo delle ferramenta abbandonate in magazzino, il quäle disco
faceva parte di un carro descritto in seguito.
Dalle brattee dinnanzi descritte alcune si discostano per le
dimensioni, la forma e la ornamentazione. 14) Due sono di una
forma che ricorda quella della croce ansata egizia. Un ornato in-
tagliato in modo analogo. parte di una piü grande lamina di
bronzo, ugualmente placcata d'oro e destinata allo stesso scopo,
rinvenuta in localitä incerta deH'Etniria, si conserva nellAnti-
quario di Berlino ('). La forma delle due brattee ceriti e deter-
minata dall'asola triangolare, la quäle deve corrispondere ad un
ufticio pratico; a me sembra che abbiano servito a rafforzare ed
ornare insieme due asole aperte in un vestimento non attillato
alla persona, forse un manto, per passarvi la catenella od il nastro
destinato a cliiuderlo sullo sterno. 13) Frammenti di lamina d'oro
malamente editi dal Grifi, i quali sembrano aver fatto parte di
brattee intagliate a swastika, che per i tipi sbalzati a punzone si
ricollegano strettamente a quelle 2-13) precedentemente descritte.
t1) Archäologische Zeitung, 188), pag. 112 e seg., tai'. X; cfr. Mon-
telius, op. cit., II. pl. 378, fig. 4, ove e riprodotta.
... IM.N/A
Lamine >i ricollegano all'ornamento del petto I. 1) dod
ir la tecnica identica impiegata nella loro manifattura
. • ia anal istinazione, ma anche per la ornamentazione,
.1 in quelle eon un tnedesimo punzone. Eseni-
plari identici arica ad analoghi per fonna in specie a quelli
intagliati a zeta, a swastika ed a quadrato. beuche cod ornamen-
oe meno variata. si rinvennero in alt ri sepolcri eontemporanei
deU'Etruria l
111. il >(.'Condo gruppo di brattee comprende tma grande quan-
iita «li sfofflie sottilissime di oro pallido, completament«« sfonnate
dallo Bchiacciamento e dai sfregamenti subiti, e per lo piü sfran-
giati da non potersi in genere neppure supporre quäle ne fosse
originariamente la forma, e se ed in quäl guisa fossero decorat.'.
L5) L'esame dei frammenti meno danneggiati mi ha permesso
di ricostruire qd certo numero di nastri rettangolari di m. 0,65
0,017 in media, originariamente foderati di rame, sul quäle fu
punzonata la decorazione, che risultö sbalzata anche nella sotto-
a placcatura d'oro. I margini di quest' ultima, come nelle
brattee precedentemente descritte, furono poi arrovesciati sulla fo-
dera, ed agli angoli furono aperti dei fori per cucirle su di un
in.). Nella maggior parte dei casi la fodera e sparita, distrutta
dalla ossidazione: e l'oro, rimasto privo del sostegno, ha quasi in-
imente perduto ogni forma. L'attento esame delle brattee e dei
pochi resti delle rispettive fodere, mostra che erano incorniciati
un riquadro a puntini o forse foglioline sbalzate a stampo e
nel riquadro si sviluppavano dei temi ornamentali di cui restano
itanto gli esempi incompleti riprodotti nella Hg. 1.
L6) Brani di lamina sottilissima sfrangiata e sformata. che
debbono attribuirsi a diversi oggetti di oniamento. Lo spezzameato
dell re favori la o.^sidazione e la distruzione quasi completa
di q altime. Suli'oro non restano piü tracce della decorazione,
la sfrangiatura dei margini ci iinpedisce di giudicare se fossero
forate agli orli. Dovevano perö essere applicate su dei tessuti,
mpio: .'■ i, 1882, pagg. 1 16, 161, 190 - seg.; A
Martha, Varl Hrusque, pag. Tu. Riguardo
auni Bima della placcatura in uro sul bronzo vedi:
I--.'. pagg. 176 e 214; Not. scavi, 1882,
LA TOMBA REOOLINI GALAS81 55
• lue tianiiihiiii della fodera di rame portandone ancora tracce evi-
denti ed altre osservandosi su di im frammenfco di fodesa aderente
alla relativa sfoglia d'oro.
17) Tra 1 tVantimii ho raccolto alcuni chiodetti di bronzo, o
rame, a grossa capocchia sferoidale, ossidati, uno dei quali mostra
che quei chiodetti originariamente servirono a far aderige una la-
mina di rame placcata d'oro ad im oggetto indeterminabile ; resta
infatti al disotto della capoccliia im framinento di sfoglia d'oro,
> 9^9 n o'OO a 7~t»
Fig. 1.
con resti della fodera di rame sull'asticella del chiodetto che aveva
servito a fissaiia. Si puö supporre che questa lamina ornasse im
piccolo mobile, ma nou mancano esempi coevi i quali dimostrano
che la medesima lastra poteva anche essere inchiodata o su di im
tessuto grossolano, o su qualche oggetto di cuoio.
II terzo gruppo comprende due serie di brattee che in mau-
canza di piii precise coguizioni sul loro uso sono qui appresso de-
scritte.
IV. 18) La prima e costituita da sfoglie sottilissime di im
colore tendente al rosso, prive di fodere metalliche; i resti dell'orlo
ribattuto, privi di fori, accennano a forme lanceolate. La ornamen-
tazione potrebbe essere stata eseguita a mano libera comprimeudo
uno stecco a punta ottusa sul rovescio della sfoglia applicata su
di im piano di materia cedevole, ma nou si puö escludere l'uso
G. PINZA
di . tampi. Nei lucidi riprodotti dalla ßg. 2 sono disegnati
i frammei x>ra conservano la loro decorazione ; la brattea
;i nel Museo 'o, I, tav. XXIV. 2, e i vi malamente di-
iata, i contorni essendo sformati; esaminandola atteutameute
ho trovato tracce delle baude verticali ivi discgnatr. ma dell'opera
>ina non vi e assohitamonte indizio.
Fig. 2.
V. 19) All'altra serie ascrivo undici fiori di loto in larniiia
abbastanza resistente, stampati, intagliati ai margini lasciandovi in
basso im breve peduucolo liscio; i contorni sono avvivati da linee
a granaglia. Alla stessa serie appartengono : 20) nove sottili na-
stri della stessa lamina con una estremitä liscia ed il resto de-
corato su di una sola faccia con una doppia linea a zig-zag ed
una serie di tre punti entro gli angoli fonnati dalla linea spez-
zata, il tutto eseguito a granaglia. 21) Altri quattro uastri sono
del tutto siuiili a questi, il tratto decorato perö porta un meandro
eseguito parimenti a granaglia.
VI. 22) Laminetta trapezoidale d'oro contornata a cornice li-
neare rilevata, ed ornata nel campo a sbalzo con nna donna ca-
düta in ginocchio, in procinto di essere sbranata da due leoni, che
I.a Tii.MHA REGOI IM GALASSI ■' '
l'hanno aggredita uno da ciascun Lato. La composizione non e ori-
ginale, ma imitata da niodelli orientali (').
VII. 23) La fibula edita dal Grifi e meglio nel Mus. etruseo
Gregoriano «'■ costituita, come moatra la sezione schematioa ripro-
dot?ta nella ög. 3, da un'arco a) di solida asticella d'argento a
sezione rettangolare, placcata con lamina d'or IIa ffwcia infe-
riore od ai lati; una estremitä, quella verso lo spillo, e tronca e
piegata a gomito, l'altra espansa e spaccata verticalmente a for-
clietta. Nel mezzo vi e im foro pel passaggio de! gancio b) di
robusta asticella di argento placcata d'oro. addoppiata e girata ad
uncino nella estremitä libera, saldata l'altra a T ad una traversa
pure di argento c). Tra l'arco a) e l'asticella c) e innlata al
Fig. 3.
gancio nna estremitä della fodera d) che sostiene la laversa
d'oro e) ed il relativo foro e rinforzato da un anello di tilo d'oro
saldato al disopra; l'altra estremitä della fodera medesima e in-
castrata nel gomito dell'arco insieme alla sovrapposta traversa e).
Presso al gancio b) , sotto la fodera d), viene a terminare
quella della traversa /), la quäle dopo aver girato ad arco sotto
la traversa medesima, si prolunga alqnanto sotto la linguetta di
P) Cfr. rornamentazione della lamina di bronzo edila Delle Not. scavi,
1905, pag, '234, n>. 25; cfr. anche pag. 235 e fig. 32 e quelle notissime
di Bomarzo (cfr. Museo etrusco, I. tav. XXXIX). Queste e le altre numerose
analoghe sono invero di bronzo e la brattea di cui ragiono e d'oro. ma la
tecnica e la medesima ed in parte forse anche il materiale, se la brattea di
cui ragiono fu, come io credo, fuderata di rame e sbalzata dal rovescio della
fodera. Cin ad ot,nii modo prova unitä di indirizzi od imitazioni reciproche
nella i>roduzione dei bronzi, degli ori e del vasellame dinnanzi posti a con-
fronto e quindi una vicinanza cronologica tra i vari prodotti. Soprattutto si
confronti poi questo oggetto con quello pubblicato dal Furtwängler {Acgina,
Heiligtum der Aphaia, taf. CXIII, figg. 11 e 12 e CXIV, ßg. 3J rinvennto
nel santuario di Aphaia.
'.. l'I.N/A
attacco del d.- igliata ad angolo colla sua biseitrice per
• i forchetta dell'arco e termina in una luuga
saldata per uuo dei lati lunghi al disco g)
tale per ricevere la estremita aguzza dello spillo /).
ultimo fu lito a parte e saldato alla fodera k) che
gira ■ ;io /) della fibula; data la sua sottigliezza si ri-
ibbe la aecessitä di sostenerlo nel mezzo quando aveva ap-
puntato i lembi della Feste, ed a questo scopo sem appunto il
b).
11 rirestimento della fibula fu riprodotto prima dal Grifi, poi
nel '.' Le due traverse souo costituite ciascuna da una
lainina doro resa convessa batteadola dal rovescio; tre fori in cia-
scuna delle estremita brevi servono ad infilarvi ali anelli, da cui
lono Le palmette a doppia lamina sbalzata, saldata per i mar-
gini. chiuse alla base da una brattea alla quäle e saldata una
maglietta d*oro. Ove le due traverse piü si avvicinano ne sporgono
alcune linguette, le quali girano sotto l'asticella d'argento c), fissan-
dole a quest' ultima e trattenendo in pari tempo il mezzo tubetto
in lainina d'oro con calotte laterali die ricopre quell'asticella verso
l'alto ed i tianchi. Tanto questo tubetto quanto le traverse furono
ornate. prime di riunirle, con un lavoro a granaglia riproducente im
i spinato; di piü nelle traverse si nota un contorno a doppia
linea di filo d'oro liscio saldato lungo i margini. II disco, nel
tratto in cui la curva del contorno e meno accentuata, si prolunga
in una iinguetta rettangolare inserita e saldata alla estremita della
traversa f) tra quest' ultima e la sua fodera. La ornamentazione
-ia di imo scudo centrale contornato da due zone parallele fra
loro e rispetto ai margini del disco, rialzate battendole dal ro-
lella interna e contorjnata a ciascuno dei suoi margini
con una coppia di tili d'oro ritorti in senso opposto e saldati tra
loro e sulla piastra. Nel mezzo sono sbalzati dei doppi festoni
•; da rosette ottenute a punzone, il tutto e contornato a
gran Una identica decorazione gira sulla fascia esterna, sol-
tanto ivi l'estremo margine e ornato con due coppie di tili ritorti
• da una di filo liscio saldate sulla piastra.
L'ornamentazione del campo centrale Consta di cinque leoni
punzonati su doppia lamina. essendo Btati sbalzati dal rovescio del
■ dopo aver disposto al disotto un'altra lamina d'oro che ne
LA P'Mi; \ KM. 'I ■ M GAL *
rimuse ogualmente rileTata; Le ntigole figure di quest' ultima fu-
rono poi intagliate ai maigiai, quindi sovrappostc ;il disco sopra
le rispettive punzonatura tä i\i saldate collo stesso lavoro a gra-
naglia cou cui t'urono delineati i contorni.
Una tibula ritnile si rinvenne in una tomba vulcente pre
Ponte Sodo, altre di analogo tipo. ma di diversa materia, proven-
gono dall' Etruria, nimm se ne e rinvenuta sino ad ora fuori d'Italia.
I singoli elementi adoperati nella decorazione sembrano tolti da
modelli introdotti dal commercio coli' Oriente (').
VIII. 24) La tibula edita ncl Musco etrusco, tav. XXVI. fig. t>,
ha L'arco costituito da due lamine romboidali d'oro rese conve
a martello, saldate ai margini. e colla superticie limitata alle estre-
niita e divisa in quattro eampi da altrettante zone a trina saldate
al disopra. Prima del lavoro a filigrana fu eseguita sui quattro
campi in cui e divisa la superticie la ornanientazione a granaglia
a linee spezzate nei campi superiori e eroci gammate in quelli
inferiori. Lo spillo e la stall'a, ricavata da una asticella d'oro spia-
aata a. martello per espanderla e ripiegarla quindi a cauale, furono
eseguiti a parte e poi saldati alle rispettive estremitä del l'arco e
la saldatura mascherata daH'avvolgimento di una laminetta tra-
pezoidale ornata a trina con cinque tili ondulati, obliquamenle in
seuso opposto 1' uno all'altro, divisi ciascuno da cinque fasci di tili
lisci. La staffa e iuoltre decorata con una linea ondulata sul dorso
eseguita a tilo d'oro, e sul canale a granaglia con una linea spez-
zata e degli augoli paralleli a quelli formati da quest' ultima.
IX. 25) L'esemplare edito nel Museo etrusco, tav. XXVI,
tig. 2, e identico per struttura a quello precedente, qualora se
(l) Bull. Inst., 1830, pag. 5; i\Iicali, Mon. per servire alla storia degli
antichi popoli italiani tav. XLV, fig. 3; Monlelius, op. cit., II. pl., 2C1,
fig l, delle doppie palmette come quelle pendenti dalle traverse si rinvennero
a Cipro: Perrot e Chipiex, Bist. Je VArl.. III, pag. 835. fig. 660; dei leoni
pressoche identici a quelli che adornano il disco, sono sbalzati su bronzi greci
(FurtwängleT, in Ann.. Inst., 1880, pag. 131, tav. H, figura di mezzo). Anche il
motivo dei festem doppi disposti a zone, che si riscontra del resto nella lastra
d'oro della tomba d'Iside e neU'arna della tomba del Duce (Not. seavi, 1887,
tav. XVIII; Montelius, op. cit., tav. 188, fig. I1). non h di invenzione locale,
ritrovandosi a Cipro, in vasi di Kamares (Greta) (Journal of the hellen, stu-
dies, 1903. pl. VII, fig. 2) ed in bassorilieyi assiri (Layard, Monuments, I
ser.. pl. VII .
i'INZA.
a tiina. che in questo manca completa-
liciotto fibnle identiche a quest' ultima per
ruttura, se ne discostano per la ornamentazione dell'arco
•ui brattee furono ornate a Btampo con im bottoncino nel mezzo
lelle striatare longitadinali all'intorno (').
bule identiche a qaeste per la forma, aualoghe per la de-
»razione bi rinvennero a Vetulonia ed altrove in Etruria ("): in
tutta la regione che si estende dall' Etruria alla Campania sono
pure conranissime le imitazioni in bronzo. II tipo e rarissimo in
•ia. ore per giunta si ritrovö unicamente in santuari. ai quali
•rono i pochi esemplari essere stati offerti in dono da persone
in relazioni cummerciali coli' Italia, ove la esclnsiva produzione di
rto tipo. almeno in oro. mi sembra probabile.
XI. 27) Inline un esemplare minuscolo si distacca da questa
seri< rido d'oro massiccio fuso e battuto. L*arco schiacciato si
rode lateralmente, la stafta e a canale lungo.
XII. 28) Tra i frantumi d'oro ho ritrovato una staft'a sottile
ma robusta a contorno triangolare, evidenternente distaccatasi dal-
L'arco di una ribula del tutto simile a quella precedentemente
ritta (XI).
XIII. 29) Tra gli stessi frantumi ho rinvenuto parecchi pezzi
di stall'-- di libule in bronzo placcate d'oro, con entro frammenti
dello spillo che vi aderisce per l'ossido. Anche di queste manca
ogni traccia dell'arco. integrato idealmente nella fig. 4 che ripro-
duce la meglio conservata (3).
XIV. 30) La estremitä di una staffa di bronzo placcata d'oro
le sue dimensioni accenna ad una ribula piü grande della pre-
cedente. della quäle manca ugualmente ogni traccia dell'arco. Mi
pare probabile die quest' ultimo, a somiglianza di altri prodotti
di >emplice asticella di bronzo rivestita con un nu-
(') Una ßbnla analoga, ma ornata ;t ^ranaglia, si rinveime a Narce. Studi
• Materiali A h. ■ Xuuuxmatica, III, pag. 145. fig. -I.
(*j ■' Arch. e Numism., I, pag. *2ö 1 e seg. ; cfr. pag. 260.
Anche altre tombe di 'juesto stesso periodo, in specie alcune di Ve-
aia, hanno restitnito delle fibule di bronzo jdaccate o rivestite di oro;
cfr. Not. teavi, 1894, pagg. 247, 352; Studt e Mat. di, Arch.e Numism., I,
'■
LA TOMBA IIEGOLIN1 GALA Ol
cleo di tnateria organica distrutta dal tempo. La placcatura «l'oro
sulla staffa fa snpporre una nguale ornamentazione nell'arco ed io
credo die a tale funzione fossero destinate delle bratteole irape-
aoidali a contorni curvilinei, di diverse grandezze, tutte ugual-
mente ornatt a diagonali coi triangoli tratteggiati.
XV. 31) A 8tringere delle vesti alla persona era pure de-
stinato im ganoio di solida asticella d'argento placcata d'oro, ri-
piegata ad occhiale, saldata noi punti di contatto e quindi girata
ad uncino in alto. L'ornamentaziono. iimitata al lato visibile, Consta
di due dischetti leggermente convessi di oro pallido, o elettro ad
alfca lega, originariamente sbalzati a disegno oggi irriconoscibile
e saldati ai due cerchi dell'occhiale con tre giri periferici di filo
7#y
■
Fig. I.
d'oro ritorto. La parte media del gancio e ornata con uno scudetto
sbalzato in lamina d'oro, saldato ai contorni col solito giro di filo
d'oro ritorto ; infino la parte ripiegata ad uncino e masclierata al-
l'esterno da una testa leonina sbalzata in una brattea d'oro sal-
data alla sottoposta asticella d'argento. Nella faccia inferiore della
medesima si osservano. nella parte girata ad occhiale, tracce di
quattro saldature in argento destinate a fissare gli organi per mezzo
dei quali il gancio doveva essere congiuuto al cuoio o al tes-
suto sottostante, sia direttamente, sia indirettamente nel caso che
questi Ultimi aderissero ad una fodera metallica saldata poi al
gancio.
Quest' ultimo, benche incompleto. manca infatti almeno la cor-
rispondente maglietta, si avvicina molto per la forma ad un esem-
plare vetuloniese, il quäle giova a darci una idea del eompli
al quäle appartenne il frammento ora desciitto; un altro identico
I'INZA
azione alqnanto diversa, si conserva nel-
XVI, 32) üb frammento di
burone, fig. 5, rinvenuto nei re-
ii sterri, spetta ad im lipo noto
per parecchi altri esemplari rinve-
Quti nellc necropoli etrusche, fali-
sche e Latine ed a Cuma in Cam-
pania (*). II tubo ciliudrieo era
oposto di tre tioochi saldati in
itinuazione su di una astioella
d'avgento, al disopra della quäle, fra
questa cioe ed il tubo, erano stati
posti trasversalmente i ie do-
vevano eostituire le maglie in cui ßi
serirono i gaoci a pettine di 11 lo di
argento, dei quali restano ben pochi
(•) L' esemplare vetuloniese della
tomb i della straniera e edito in .V< .
7. tav. XIX. flg. 1; Falchi, Vetulonia
opoli, tav. V. li LT- 16 : K
S udl e Mat. di Arch., I. pag. 269, flg. 38;
l'i semplare di Monaco e riprodotto
dem fig. 39. Anche qnest'ultimo proviene
e dall'Etruria meridionale.
(-) Doveva essere analogo all'esem-
plare cumano, cfr. Mon, ant. Lincei, XIII.
pag 237, per gli analoghi esemplari la-
ziali vedi : Mon. Inst., Xll. tav. XXXI«
4 (ne i mo nella fcomba Bernardini
almeno 3 esemplari),; Fernique, Präne-
or. L75, n. 17; Catalogo di vendita
della collezione Augusl llani, n. 758
iv. XX. im. 759-761 ; per il territorio
falisco vedi X . avi, 1887, tav. VI.
7 e Studi e Mat., III, pag. 147,
fig. 7; per quelli etruschi vedi: Stu U
'•''- Mat., I, pag. 270, figg. II e 12; Mon.
i, IV. tav. XI. fig. 24 e XIII
-. nota 5. II Pellogrini, che ha citato l'inlera bibliografia, osserva giu-
-I i ha tr Icuna faori del Tirxeno.
LA TOMBA KEOOL1N1 GALASSI
aviin/.i. Resta de! tabo, originariamente rinforzato da an' aniina di
legno, soltanto nna delle estremitä od im piccolo frammento de!
tronco centrale. Quest' ultimo e" attualmente privo di decorazione, ma
si ootano le fcracce delle 8aldatui'e della filigrana in oro, norraali alle
■ del frammento restato. Due coppie di lili d'oro ritorti a föne
orlano le estremitä de! fcronco meglio conservato e fra queste sono ese-
guite a granaglia, pure di oro, due zone estreme, costituite cia
sciiiia da due fasce meandriformi semplici, fra cni nn altro meandro
a eroce gammata. Tra queste zone me ve ue e una terza a
triplice linea spezzata eon angoli in quelli estremi. Le linee sono
tntte a doppio tilo di granaglia, le riempiture degli angoli sono
costituite ciascuna da sei grani disposti a triangölo. Mancano le
due calotto che dovevano chiudere le estremitä del tubo colle ri-
manenti parti di quest' ultimo. 1 due resti dell'asticella mediana
misurano complessivamente m. 0,125, ma non combaciano fra loro
e I nna estremitä manca. cosicche la lunghezza totale del tubo do-
\ <«v;l essere certamente maggiore.
XVII. Tre medaglioni con ambre lenticolari, composti eiaseuno
di piü pezzi congiunti insieme. Essendosi disgiunte le varie parti,
furono rieomposte malamente nelle precedenti publicazioni, cosi da
addoppiare il numero effettivo di questi vezzi. I frammenti (die gli
si debbono riferire possono distinguersi in parecchie serie. 33) La
prima comprende dei castoni in lamina rettangolare d'oro abbastanza
larga. saldata a cerehio schiacciato ad ellisse, ornata all'esterno con
meandro eseguito a granaglia, forato agli estremi dell'asse mag-
giore in corrispondeu'ia di un foro longitudinale aperto nello spessore
delle ambre a medaglione piano da un lato convesso dall'altro, in-
corniciate da quei cerclii, come mostra 1' unico esemplare a noi per-
venuto. I fori nella lamina mostrano tutt' intorno alla periferia
tracce di saldatura ed in un esemplare meglio conservato degli
altri resta ivi aueora aderente un anello nnuiito di dente, costi-
tuito da una brattea triangolare girata a semicerchio, colla base
saldata alTanello dinnanzi mentovato, il quäle deute discende lungo
la faccia piana della sottoposta ambra. Di questi den ti 33a) se ne
rinvennero sei e le tracce di saldatura sopra mentovate, come pure
la decorazione meandriforme eseguita a granaglia al disopra, la
quäle trova riscontro unicamente nei tre castoni di cui ragiono,
provauo che originariamente erano saldati ai singoli fori aperti nelle
G. l'l.N/A
[amj laglioni. 34) Tre cerchi di lamina pit sottili,
prii Longitudinale, con un margiue incuiTato a martello
solo nella ristretta zona cosi ripiegata, l'altra
parte, quella rimasta cilindrica, essendo stata lasciata liscia. Ciö giä
;i che quest'ultimo tratto dod doveva essere visibile, dei punti
Bbalzati lungo la periferia, destinati a fissarla ad an cerchio di ana-
□ i forma entro il quäle questa parte liscia doveva incastrarsi, e le
dimensioni de! cerchio medesimo dimostrano che questi cerchielli
erano originariamente incastrati aei castoni cilindrici 33) e dove-
vano colla parte ornata, sporgente dai medesimi, incorniciare il nie-
daerlione d'ambra omato ai tianchi nel modo predetto. La decora-
zione del tratto risibile e eseguita a granaglia cd e costituita da
linee a zig-zasr: manca nel cerchio ogni traccia di fori e di Baldature.
11 foro longitudinale che dobbiamo supporre in tutti e tre
i medaglioni (!) serviva certamente ad appenderli, dovettero quindi
far parte di uoa collana.
I gioielli piü simili. souo im pendaglio rinvenuto a Vulci
edito giä dal Micali e di nuovo dal Karo; e alcimi esemplari in
oro ed ambra con denti laterali provenienti da localitä incerte
deir Etrnria ineridiouale. conservati nel Museo archeologico di Fi-
fenze, neH'Antiquario di Monaco e uno nel Louvre, il quäle
ultimo proviene forse da Cervetri (2).
XVIII. 35) Di perfetta conservazione e una collana (3) com-
(') II uecessario passaggio della cordicella di sospensione non si ottenne
in tutti ollo stesso sistema. Nell'esemplare meglio conservato il grosso me-
daglione d'ambra h forato longitudinalraente in corrispondenza dei fori aperti
nel castone d'oro giä descritti nel testo; ma le altre ambre conservate nel
5 trän o cli<- negli altri esemplari il problema tecnico fu risoluto in
. I'ambra infatti e assai sottile, piana in un lato, convessa nel-
I'altro e non porta traccia di foro; cvidentemente a questa piastra, cbe fu
ine;*- idola alla cornice, ne era associata una ultra
cgualmente sottile fissata al margine "]']iosto del castone stesso ; l'apparenza
■ rna del medaglione rim inalterata rispetto agli altri esemplari, ma
il passaggio della cordicella di avvenne nel vuoto lasciato inter-
■ r l le due lastre ili ambra.
e Jl/at., 1! 137 i seg., fig. 130; tav. II,
I
1 ■:;-: izionc data alla ed al medaglione nella fotografia
edita dal Karo, ■ quella adottata dallo direzione dei Musei per esporla, ma
[a alla originaria dispi sizio
LA TOMBA RHGOUM GALASSI DO
posta da due cafcenelle a maglie snodate di filo d'oro, tenute equi-
distanti alle estremitä da due altri frammenti di identica strut-
tura. I due estremi sono ineeriti in ud tubo schiacciato di lamina
d"oro girata a cerchio, sul quäle tubo fu Baldato im lavoro a trina
composto di tili ondulati, separati da fasci di dli Lisci. La ci
uella e fissata al tubo con due chiodetti d'oro ribaditi.
Le estremitä libere dei tubi sono cliiuse ciascuna con nna
ooppia di brattee d'oro stampate a protomi bine di leoni con anello
tra loro, intagliate ai margini, saldate agli orli e quindi alla bocca
del tubo.
Catenelle a maglia analoghe si rinvenuero comunemente in
Btruria, erano pure di moda in Sicilia e nel Mediterraneo Orien-
tale Uno a Cipro ('). Io non conosco peraltro degli esemplari iden-
tiei a questo, che per la decorazione a filigrana e la forma dei due
capi terminanti ambedue ad anello si distacca dagli analoghi pro-
dotti dinnanzi citati e mostra con ciö una certa originalitä, per
cui sembra una libera imitazione locale di modelli stranieri.
XIX. Collana costituita da vezzi a doppio tronco di cono 36),
ed a sfera scbiacciata 37), costituito ciascuno da due laminette
tirate a martello, nel primo caso a cono nel secondo a calotta
sferica, ornate a stampo, o ad impressione con stecco ottuso, in-
serite e rtssate colle consuete punzonature ai margini, apposita-
mente lasciati privi di ornamentazione; quelli estremi sono invece
rinforzati con un cercbiello di filo d'oro saldato intorno. II disegno
ornamentale ricorda quello alla superficie delle fibule placcate in
oro giä descritte (cfr. XIV).
XX. 38) Tre vezzi biconici; i singoli coni, in lamina liscia,
furo no incastrati per le basi in un anello d'oro massiccio, adorno di
sgusci nel mezzo e punti incavati alla periferia battuti a cesello,
(») Not. scavi, 1887, pag. 520, tav. XIX: Falchi, Vetulonia, tav. V.
fig. 13; Studi e Mat., II, pag. 129. figg. 116 e 117: Micali.l/ora. per \er
alla stör in. lav. XLVI, fig. 7; Not. scavi, IS'.»:!, pag. 458 (Fusco) ; Mon. Lincei,
I, pag. SoG e seg., sep. 76 e Not. scavi, 1893. pag. 158, nota 1 (esemplari
inediti del Maseo di Palermo, ed altri di Megara llyblroa. (L'Orsi cita anche
un esemplare del Fayum in Egitto ed uno di Tharros in Sardegna (Arch.
Anzeiger, 1890, pag. 94; Pais. Studi storici, 1892 pag. 393, nota 1). Ces-
uola, .1 descrij Atlas of the collection of cypriote antiquities, III,
pl. V. figg. 1 e5; Perrot e Chipiez, //ist. de l'Art, III, 26, fig. 5S7 ;
Murray, Kccavations in Cyprus, pl. XIII. fig. 26 e pag. 65 (Curium).
PINZA
il Clli riii,. ando nell'incavo della sottoposta lamina servi
jsi all'anello fuso. I vertici dei singoli coni sono
iti ad altri anelli identici ma di diametro minore.
XXI. 39) Piocchi d'oro, costituiti da una lamina trapezoidale
girata a cono, piegata con quattro scanalature e saldata ai mar-
gini; lungo i canali si osservano dei tili d'oro ritorti e saldati alla
lamina, ono dei quali ne maschera la saldatnra; altri tili girano
■I10 an •niita superiore ed inferiore e questi celano la sal-
datnra dei coperchio e dei fondo. II primo e costituito da una la-
minetta che porta un anello nel mezzo destinato alla sospensione.
e fissato alle pareti dei tioceo mediante ud chiodetto ribadito d'oro;
il fondo invece e ornato con quattro protonn leonine corrispondenti
ai quattro tubi divisi dai canali nei fianchi dei liocco, le quali pro-
tomi sono eseguite in lamina sbalzata a stampo intagliata e sal-
data ai margini; fra queste protomi vengono a terminare le estre-
mitä arricciate di altrettanti petali, i quali partono dal centro dei
rioeco al disotto di uu bocciolo o sfera ivi saldata.
La identitä di teenica rispetto alla collana XIX. incompleta,
dimostra che questi vezzi dovevano pendere daH'ambiaglio col quäle
quella doveva essere chiusa.
Gli ornamenti fusiformi in oro in tutta la regione tra l'Ap-
pennino ed il Tirreno si rinvengono comunemente nelle tombe di
quest'epoea : degli analoghi esemplari sono spesso eseguiti in bronzo
talora a fusione, talora a filo metallico avvolto a spira e battnto.
mplari coevi e piü antichi, in oro, si rinvennero nelle regioni
ba^nate dal Mediterraneo Orientale (')•
XXII. 49) Probabilmente sono dei vezzi da collana anche
altri due oggetti di oro, i quali constano di una lamina rettan-
emplari in oro (due) dei tutto analoghi anche per la decorazione
a qu-lli .Will) descritti nel testo, si rinvennero in una tomba a fossa di
1882, pag. 196,3; uno e riprodotto negli Studl e Mal.,
II. pag. 125, fig. 106. Per tri i esemplari in bronzo vedi le Nolizie citate
MI. ßgg. 9 e 10; 1885, pag. 120; 1886, pagg. 187.297; 1888, pag. 63, e
. \I\. ßg. 15; Bull.paletn. ital., 1882, pag. 128; C4sell. Fouilles. pa- 2!>2-,
1884, pag. 121; .Uitt. d. h. deut. arch. Inst. Rom. Abth.. 1887.
_-. -. Bull. Inst., 1 -TS, pag. 227; Not. seavi, 1886, pag. 188-
Per la Sicilia bi reda: Bull, palet«... 1894, pag. -17. tav. IV. Bg. 1. Per En-
komi (Cipro) si vrda: Murray, ExcavatiotlS in Cyprus, pag. 41. pl. XI.
68, 371
LA IHM HA REG0L1N1 (JAI.ASSI ''< i
polare spizzata agli augoli superiori e ripiegata ai lati corti ed
in alto dopo averla ornata a abalzo ed a granaglia; in alto vi fu
poi saldato un tubetto di lamina, lungo quanto la parte rettilinea
dell'oggetto che descrivo, eolle estremitä afforzate ciascuna da un
anello di lilo d'oro saldato ai margini. Agli estremi degli orli ri-
piegati della lamina principale e saldata una foglia d'org liscia,
La quäle serve a guisa di fodera, ma resta discosta dalla Lamina
principale tanto quanto sono lunghi i margini ripiegati di quest'ul-
tima. L'ornamentazione della lamina stessa Consta di una zona
principale in cui fu sbalzato sette volte un punzone a Ggura lem-
minile ritta di fronte, con trecce scendenti sugli omeri, braccia
nude, ripiegate in basso e lateralmente, con nella destra il con-
sueto tiore di loto. vestite con una tuuica aderente alla persona,
stretta alla vita da una cintura, il tutto coi contorni e dei det-
tagli eseguiti a granaglia.
Un doppio rilo d'oro ritorto, saldato in alto ed in basso alla
zona la limita nettamente; ed appresso verso i margini succede
un lavoro a granaglia riproducente una linea spezzata, la quäle
nella zona alta e completata con degli angoli paralleli ai lati ri-
dotti alla piü semplice espressione, cioe a tre punti. Anclie il tubo
di sospensione e ornato con un meandro a granaglia, giä compiuto
quando fu saldato alla lamina sottostante, essendone rimasta dan-
neggiata la decorazione.
XXIII. 42) Sfera schiacciata di lamina d'argento placcata
d'oro, aperta lungo Tasse minore e coi margini dei fori ribattuti
all' interno a guisa di orlo. L' argen to e ossidato profondamente.
I molti frammenti, che ho ritrovati tra i frantumi di oreficerie,
spettano tutti al tipo edito nella fig. 6, cioe a bacca baccellata,
comunissimo nelle tombe etrusche di quest'epoca e noto a Cipro
giä nel periodo miceneo (l). In un esemplare 43) la decorazione
rilevata e alquanto diversa, la baccellatura essendo divisa da una
specie di zona lungo il piano normale all'asse flg. 6.
I1) Xot. scavi, 1S93, \>agg. 148, 500, 505 (tombe ad nmazione intorno al
tumulo della Pietrera) ; 18f'8, pa<^. 15G e Studi e Mat., II, ])a,fr. 125 e -
figg. 108 e 109; Montelius, op. cit., II, pl. CXCIV, fig. 3; CC, fig. 3; CCI,
fig. 2. Per gli esemplari micenei di Cipro vedi: Marray, Excavatiorii in
Cyprus, pl. VIII, fig. non numerata, nel raezzo; cfr. anclie pl. XI, fiLrtr.
166-169.
... 1M.N/A
XXIV. 44 zi in lamina di argento placcata d'oro, coin-
di quattro pezzi lavorati a parte, congiunti a sal-
La pigna fcermina alla bocca oon im collarino inserito e
Lla campanella conica; l'altra estremitä di quest* ultima
hiusa da an dischetto il quäle a sna volta porta saMato al
disopra an fcabetto ornato con striature anulari. Delle gocce restano
i avau/.i. ma si conservano quattro campanolle, indizio sicuro
<!i almeno altrettanti vezzi.
f\
^
XXV. 45) Siuiili, ma piü piccoli, souo dei peudaglietti di la-
mina d' argento placcata d'oro, lavorati come quelli precedente-
mente descritti. salvo l'aggitinta di im tilo d'oro intorno alla sal-
datura della campanella colla pigna, e la sostituzione di Mo d'oro
girato a spira e saldato iutorno al tubetto invece delle striature
ootate negli altri esemplari.
II tipo, diffuso iu Etruria, era noto in quest' epoca a Thera
ed in quella micenea a Cipro ('), i prodotti tirreni si distinguono
per gli ornati a filigrana poco famigliare agli orafi dell'Oriente.
XXVI. 46) Resti di alcune perle a bottino di argento dorato
»ate alle estremitä (cfr. fig. 6). Questo tipo era assai diffuso in
Etruria nel periodo cui spetta la tomba Regolini-Galassi, durante
('j Cfr. per l'Etraria: Studi e Mal., II. pag. CXXX, fig, 118 c fig.119
(territorio iulisco). Per gli esemplari di Thera vedi: Mitt. d. k. deut. arch.
'>. Abth . ]•■ 91 e seg., tomba 116. Vezzi idehtici pendono dalla
trale della collana riprodotta in ana fignrina fitt il<- di Enkorai. Mur-
ray, Cyprus, p ig, 26, fig, 55.
LA TOMBA REGULIN] GM. ASSI
il quäle fu di moda anche oel Mediterranco Orientale ovo era noto
giä nel periodo miceneo (').
XXVII. 47) Testina a sembianze umane, a due brattee -t.
pate, intagliate ai contorni e saldate per i margini, nascosti poi
dal Lavoro a granaglia simulante la capigliatura ; L'apertura infe-
riore e irinforzata con un anellino di filo d'oro, Bull'alto del capo
aldata una maglietta della stesaa materia. E identica a quelle
saldate aerli anp-oli dei braccialetti XXIX.
XXVIII. 48) Frammento di im cerchio in lamina d'argento
placcata d'oro, aceartocciata (fig. 6) ; fece parte di un oggetto di
maggiori dimensioni ma di incerta forma.
XXIX. 49) Due braccialetti identici fra loro sono costituiti
ciascuno da uua lamina rettaugolare, le cui estremitä brevi sono
t'ivestite da ambo i lati con due altre laminette, disposte una sul
dritto e l'altra sul rovescio della lamina principale. Queste due ultime
Hanno il lato lungo uguale alla larghezza del braccialetto, le altre
hanno le stesse dimensioni, ma i due margini corti e quello esterno
si prolungano in tre nastrini, che ripiegati sulle laminette del ro-
vescio trattengono queste ultime aderenti alla piastra principale e
ne orlauo in pari tempo le estremitä. Sülle laminette del dritto
furono aperte a distanze regolari, in uua quattro, nell'altra due
coppie di buchi, iu cui penetrano le estremitä di altrettanti tili
d'oro girati esternamente a maglietta, saldate all' interno della la-
mina. Nel lato corrispondente alle quattro magliette e fissato alla
lamina mediana la estremitä schiacciata di una specie di tubetto
arcuato, ornato a sgusci longitudinali (8), al quäle nella estremitä
(') Questi vezzi essend') in condizioni di conservazione anche peggiori
dei precedenti erano stati lasciati tra i frantumi ove li ho ritrovati. Per i
relativi confronti vedi: Mon. Lincei, XV, tav. XI\', fig. 9 (Roma, esemplari
di argento). Not. scavi, 1887, pag. 520, tav. XIX, fig. 7; Falchi, Vetulonia,
tav. V. fig. 8; Sludl e Mat., II, pag. 125, fig. 105; Falchi, op. cit., tav. VII,
fig. 1; VIII. fig. 11; XVII, fig. 13. Not. scavi, 1885, pag. 310; 1882, pag.
225, a Falerii, Mon. Lincei, IV, tav. IX, fig. -4 (tomba XLVI, Musoo Villa
Giulia in Koma). Sugli esemplari cipriotti di Kurion vedi: Ohnefalsch-Richter,
Kypros die Bibel und Homer, tat. XXV, fig. 7; quelli micenei ili Enkomi
sono editi dal Murray, Excavalions in Cyprus. pl. X, fig. 410; XIII, fig. 27.
(-) l'n analogo sistema di cliiusura a cerniera si osserva in braccialetti
di oro della tomba del Littore a Vetulonia; cfr. Montelius, II. pl. CXCIV,
ti_r. 11, meglio riprodotto in Studi e Mat., II, pag. 100 e seg.. rig. 53
( Karo).
... PINZA
ül,,., . , saldate due magliette di filo d'oro, eui corrispondono
liell; • pposta del braccialetto «lue uncinelli di filo d'oro
lle estremitä infilate in appositi fori praticati nella
laminetta interna b saldate sul rovescio della medesima, o sulla
lamina sottostante. Con questi ganci e con quelle magliette l'asti-
o.41a tubuläre chiudeva effettivamente il braccialetto assicnrandolo
al polso, dappoiche le catenelle, le cui estreraitä munite di ganci
v.'iiivuno assicurate alle rispettive magliette esistenti sul dritto dei
braccialetti, ebbero uno scopo esclusivamente ornamentale.
Le figure sbalzate Bulla lamina hanno i contorni delineati a
ffranaglia, sistema che si osserva tanto nelle testine rilevate sal-
date agli angoli della piastra, ottenute colle consuete doppie brattee
sbalzate saldate ai margini, qnanto nelle estremitä a pigna delle
aelle ornamentali alle quali ho giä accennato. Queste ultime
sono a maelietta di filo d'oro e terminano nel peduncolo di una
speck* di mezzo novo, costituito da una brattea ellittica convessa,
sal. lata ai margini di un'altra piana; un anelletto consolida La
estremitä cilindrica in cui penetra e si assicura la catenella. Un
filo addoppiato piegato a gancio e saldato cogli estremi alla faccia
piana, quella convessa e ornata a granaglia con linee anulari nel
p.-diincolo, doppie diagonali nella parte ellittica e punti nei campi
vuoti.
XXX. 50) Quattro gruppi di catenelle coi relativi ganci iden-
tiche a quelle tuttora unite ai braccialetti (XXIX).
I ganci con cui terminano queste catenelle sono simili ad
esemplari rinvenuti a Vetulonia, a Megara Hyblea, a Siracusa in
i-'inbe coeve a questa (').
(ili elementi adottati nella ornamentazione dei braccialetti e
la teenica si osservano anche in oreticerie dell'Oriente, a Creta per
esempio e piü largamente a Rodi ed a Cipro, donde probabilmente
C) Monl.liu,, II, pl. CXCVII, flg. 1. Not. seavi, 1893, pag. 458, tomba
X\'\ Ol i, Megara, pag. 152. Per ciö che riguarda la creazione locale del
ere bisogna naturalmente astrarre dai dettagli giä notati in altn
lotti. II Karo cita dei braccialetti simili conservati nel British Museum
che io non conosco; non potrei quindi giudicare sino a quäl puirto si spiuga
omiglianza; ad ogni modo sicci per lo meno probahile la loro pro-
venienza daU'Etruria, non mutano i termini della questione che dovrb trattare
intorao al luogo di fabbrieazione .li queste oreficerie.
LA. TOMBA REGOLIN1 GALASSI 71
provennero i primi tnodelli imitati, ma la forma e speciale e pro-
pria del territorio di Cervetri.
XXXI. Sette anelli da dito in argento placcato d'oro inter-
aamente cavi e ripieni di mastice ('), dei quali: 51) Tre lisci.
52) Uno e ornato nel solo lato esterno con nu meandro continuo
eseguito a granaglia. 53) Tre portano tutt'aH'intorno una decora-
zione a liligrana che avvolge completamente L'anello nel senso della
periferia. K eostituita da an t'ascio di iili lisci alternati da coppie
di tili ritorti e divisi da trine di tilo ondulato.
XXXII. 54) Anello di oro massiccio, alqnanto piü piccolo dei
precedenti, ritrovato dal Galassi tra i frantumi delle ferramenta.
XXXIII. 55) Dne spirali da capelli di filo d'oro accoppiato (2),
identiche a quelle cosi comnni nelle tombe deirEtruria.
XXXIV. 56) Doppia protome di leone o pantera costituta dalle
consuete brattee sbalzate, intagliate e saldate ai margini, ornate
a eontorno deliueato a granaglia. Tra le teste e fissato un anel-
letto di tilo d'oro, in basso le brattee terminano in nna specie di
peduncolo, rinforzato al margine da im tilo d'oro saldato all'in-
torno in cui e intilata nna asticella quadrangolare di argento.
XXXV. 57) Sei cercliielli di lamina rettangolare d'oro girata
a cerchio, e saldata per i margini corti, con una delle estremitä
ripiegata verso 1' interno. Qnest'orlo arrovesciato e liscio, la super-
ricie cilindriea e decorata esternamente a liligrana e trina d'oro
secondo im disegno del tutto analogo a quello che si osserva sngli
anelli 53).
(') Anelli del tutto simili ai primi descritti nel testo, cioe ornati a fili-
grana, si rinvennero a Vetulonia ed a Narce cioe in Etruria e nel Territorio
falisco. Falchi, Vetulonia, pag. 190; Studi e Mut., II, pag. 123, fig. 95;
cfr. Studi citati, III, pag. 150, fig. 11. Dei braccialetti, diversi dagli anelli
citati nel testo S"ltanto per le maggiori dimensioni e per la minore esten-
sione della ornamentazione, si rinvennero nella Ila tomba ad umazione sca-
vata intorno al tumulo della Pietrera. Not. scavi, 1893, pag. 501; Stu
MaL, II, pag. 98, fig. 50.
(") Esemplari identici si rinvennero comunemente in Etruria; cfr. Not.
scavi, 18si>. pag. 196, n. 1; Gsell. Fouilles dans la ntcropole de Vulci
4. 413 e 29i>; Heibig, Gom\ >>nes in honorem Mommseni, pag. 619 e
seg.; e Das Homerische Epos, IIa ed.. pag. 243 e seg. ove e citata tutta
la letleratara antecedente.
PINZA
re identico ai precedenti salvo nella decorazione
, . un meandro - _ lito a granaglia.
emplari simili ai precedenti privi di ogni de-
XXXVI. izzi di argento a pigna ?uota, saldata ad una
campanella chiusa in alto da una brattea discoidale, cui e saldato
L'appiccagnolo a nastro. Restano gli avanzi di tre campanelle e
a pigna, le quali dimostrano ehe almeno altiettanti
erano i \ ozzi di questo tipo.
XXXVII. 61) Due braceialetti di argento massiccio di so-
lida IIa, colle estremitä sovrapposte foggiate a testa di ser-
pente.
XXXVIII. Quattro braceialetti costituiti ciascuno da una la-
mina rettangolare di argento foderata di rame, coi margini della
prima ribattnti sui contorni di quest' ultima. Qnesta zona ornata
b -balzo mediante punzoni e cesello battuti dal rovescio della fo-
dera, tu poi girata a cerchio e le estremitä brevi sovrapposte ed
inehiodate con tre chiodetti ribattnti, dei quali restano i fori.
Dovevano essere di diametro alquanto diverso essendo stati
accoppiati e deposti l'uno dentro l'altro come e dimostrato dai
i dell'ossido di rame e dalla effettiva sovrapposizione del ro-
io dei piü grandi sul dritte dei piü piecoli. Anche la decora-
zione e diverea, il cerchio maggiore 62) in ambo gli esemplari
ndo ornato con una zona media a dischi costituiti da cerchi
concentrici ad un bottoncino per lo piü ineavato e da altre due
margiuali ad SS limitate da linee eesellate, le quali si arrestano
bruscamente ad una estremitä e girano invece lungo il margine
di quella che fu inchiodata sull'altra; tra i dischi si notano due
file di bottoncini. Nei cerchi minori invece 6oj i dischi a cerchi
concentrici hanno il bottoncino centrale rilevato e le fasce laterali
ornate a treccia con bottoncini rilevati fra gli incroci.
Una coppia, benche schiaeeiata, e abbastanza bene conservata,
l'altra si trova in condizioni assai peggiori, poiehe il cerchio mi-
nore e pressoche completo ma in frantumi e di quello maggiore
stano pochi f rammen ti.
K chiaro che queste coppie di bracciali furono deposte nel
ioIcto quasi per ricambio; ne il diverso diametro si oppone alla
jta sulla loro destinazione, poiehe i singoli bracciali
LA TOMBA REGOLIN1 GA I.ASSI
di nna coppia poterono essere destinati ad ornare parti diverse dal
polso all'omero di hd medesimo braccio.
XXXIX. 64) Aii.llö «li argento (fig. 7) di asticella cilin-
drica battuta in nn fcratto in modo da schiaceiarla a piastra rom-
boidale, sulla cui superfieie esterna si osserva un incavo eviden-
temente destinato a ri^evere un castone che attualmente rnanca.
Fiff. 7.
65) Altro anello di argento (fig. 8) a sezione costante ad arco
• li cerchio; sulla superfieie esterna e impresso un incavo ellittico
con entro aleuni segni ineavati irriconoseibili.
Fig. 8.
XL. »36) Spillone di bronzo eseguito a fusione, con una estre-
mitä ingrossata, cilindrica, ornata a sgusci anulari, munita di ma-
glietta, alla quäle e infilato un anello di asticella di bronzo;
l'altra estremitä era aguzza, ma ora e spezzata e priva della punta.
E placcata di argento, salvo nella estremitä ingrossata che e ri-
coperta da una sfoglia d"oro: uguale placcatura io suppongo ori-
ginariamente anche neH'anello, ove perö per il continuo sfrega-
mento, non ne e rimasta traccia.
XLI. 67) Fuso d'argento (') costituito da quattro pezzi la-
(') II Brizio pc-ns'i che questi oggetti fossero delle conocchie. Perö uue
strumento sirnile, tenuto tra il ]»ollice e l'indice dalla filatrice della nota stela
aitica della collezione Sabouroff (Furtwäiürler, La collection Sabouro/f, I,
74 "■ PINZA
;i a parte e quindi Baldati insieme. II corpo, afifusolato, e vuoto,
: ambo I imita un collarino alla cui base gira im ri-
. Nella estremita superiore il collarino si incastra
nella sita cavitä del cappello, L'altro si alloga nella corrispon-
dente apertura della testa a pigna, cava pur essa e munita di
breve apice, il quäle si incastra nell'altro cappello in cui si ri-
Bolve anche questa estremita. Fusi analoghi, per lo piü in bronzo,
sono comuni nell Ktruria e nel Lazio ('), ove si rinvengono esclu-
sivamente nelle tombe femminili di questo periodo.
gi'uppo ben distinto tra il mellame di argento e costi-
tuito »lalle coppe dorate. Sono ricavate da un disco di argento dello
jsore di circa 2 nun. formate a calotta battendolo a martello,
;cate d'oro nella superficie concava. eccetto la zona marginale,
e quindi ornate a cesello e bulino. Pare che quest' ultimo lavoro
»aito sulla superficie dorata, destinato a tracciare i contorni.
sia >tato il primo e che in seguito dal rovescio siano state sbal-
zate le masse; in fine alcune figure giä contomate e sbalzate iu-
rono tratteggiate a punti incavati a bulino. Completata la deco-
razione le coppe furono foderate con uua calotta di argento saldata
alFaltra lungo i margini e destinata a nascondere il rovescio del
lavoro a cesello.
XLII. 68) L'esemplare meglio conservato e privo attualmente
della Bua fodera. Le sbavature antiche di ossido di ferro sulla su-
perficie convessa, dimostrano che il distacco e antico, forse avvenne
nell' inchiodare la tazza alle pareti del sepolcro, con un chiodo di
ferro, del quäle restauo gli avauzi nella coppa stessa.
XL11I. 69) La seconda coppa e in condizioui assai peggiori;
inancaüo parecchi frammenti, in specie verso il fondo, ove si no-
tano i resti del chiodo di ferro col quäle tu infissa alle pareti del
Icro; t' tuttora provvista della relativa fodera saldata ai mar-
gini, sulla quäle si osservano abbondanti sbavature di ruggine
colate dal chiodo.
!>1. XIX). )'i v;i du lo strumento <li cui ragiono e effetlivamente un utquxtos,
. la cui forma, con pochissime altcrazioni, persistette in Grecia
o almeno nell'Attica sino ;il V° secolo a. C, ejioca alla quäle deve riferirsi
■ ■ tele <li Mynn
(') Cfr. Mon. I W. tav. XV, fig. 1" -
LA TOMBA P.EGOLIN1 GALASSI « :'
XLIV. 70) La terza coppa e manchevolissima. Nol fondo,
pressoche interamente mancante, hod si osseiTa piü traccia del
consueto chiodo d'attacco alla parete; Della fodera invece, discre-
tamente conservata, in due punti restano avanzi abbondantissimi
di ossido di ferro.
XLV. 69) La fodera della quarta coppa conserva i resti del
chiodo di ferro col quäle f'u affissa alla parete, e sulla superficie
concava ne resta ancora la capocchia, la quäle prova che la tazza
disgiuntasi anticamente fu forse iucliiodata a parte.
XLVI. 70) Coppa ovoidale costituita da due lamine di simile
forma, tirate a marlello da im disco di argento, delle quali una
di diametro alquanto piü grande fu tirata anche un po' piü alta
dell'altra, placcata d'oro nella superficie convessa, ornata a figure
contornate a buliuo su quest' ultima e sbalzate dal rovescio; l'altra,
di poco piü piccola, placcata d*oro nella superficie concava, buli-
oata in quest' ultima e sbalzata dalla superficie convessa, quindi
posta entio la piii gründe e fissata alla medesima con del mastice
colato fra le due lamine; 1' intervallo fra i due margini fu poi
coperto dal labbro di quella piü grande arrovesciato sullaltra a
guisa di orlo. Nel fondo restano gli avanzi del chiodo di ferro col
quäle fu trafitta per assicurarla alle pareti della tomba.
Queste tazze per la tecnica e lo stile debbono riferirsi allo
stesso gruppo di prodotti cui spettano quelle della tomba Bernar-
dini di Palestrina; per lo stile invece e per i soggetti rappresen-
tati dilferiscono invece alquanto dalle altre rinvenute nel bacino
sud-orientale del Mediterraneo ('). Lo stile misto di elementi assiri
{') Ann. Inst., 1872, pag. 231 e seg.; Mon. Inst.. IX. tav. XLIV; cfr.
Bull. Inst., 1872, pa<r. 130 e seg. (Salerno) ; Mon. Inst., X. tavv. XXXI e
XXXIII; Perroi e Chipiez, //ist. de VArt.,111, pag. 673, fig. 482 e pag. 755
• • ->'Lr. (Palestrina): Longperier, Muse'e Napoleon, X,pl. XI (Larnacn); Furt-
wängler, Olympia, IV, pagg. 99. 111 <■ tat'. 1,11. ti^. ; J/useo italiano di
anlichitä classica, III. pag. 870; cfr. inoltre: Heibig, Cenni sopra Varte fe-
nicia, Ann. Inst., 1876, pagg. 199 e seg., 268 e seg.: Belbig-Iteisch, Füh-
rer, II, pag. 385; Brnnn, Kunst bei Homer, pag. 16 e se?. ; Curtius, Ar-
chaische Bronzereliefs, pag 12; Heibig, Homerische Epos, II" ed.. pag. L6 e
seg.; Perrot e Chipiez, Hist. de i'Art.. III. pag. 750 e seg.; Röscher, Le-
xikon d. Mythol., I, pag. L755; Dumont e Chaplain, Ge'ramiques de la Grece
propre, I, pag. 118 e seg.; Brunn, Griechische Kunstgeschichte, I, i
Heibig, La question mycenihnne nelle Mäm. de Vacad. des inscript., XXXV,
2, pag. 332: Ynii Bissing, nello Jahrbuch, 1898, pag. 28 c
G. P1NZA
i oon prevalenza di qnesti Ultimi, la iscrizione incisa in un
mplare di Palestrina, quell i rinvenuti nell'Asia minore, sembrano
tare La opinione dell' Beibig che qnesti prodotti siano stati
infatti o almeno diffnsi dai Fenici, ma certo non lorniscono una
sufficiente prova di una unica origine cartaginese, Tiria o Sidonia,
ifici fenici potendole aveiie prodotte, altri riprodotte in luoghi
diversi ('). Io nun debbo in questo lavoro riprendere in esame la
difficile questione posta in Duova Luce dal Von Bissing e dall'Helbig
iici recenti loro lavori citati nella precedente aota; mi limito qui
ad osservare che La bus soluzione non puö trovarsi indipendente-
mente dall'esame degli avotii acolpiti a bassorilievo, cosi comuni
in Etraria nelle tombe di questo periodo, ed il cui stile e spesso
audio i - g jetti rappresentati sono in stretta relazione coll'arte
figurata delle coppe dorate dinnanzi menzionate. Le coppe ovoidali
furono spesso imitate in argilla figulina gialla con ornati geome-
trici dipinti a guazzo con colore rosso-brnno ('-')•
XLV1I. 71) Situla cilindrica di legno; alla bocca erano State
rilasciate due coppie di dentelli sporgenti verticalmente, intorno
ai quali furono stretti a martello i peduucoli di solida lama di
argento sporgenti al disotto di ciascuna delle coppie di protomi
leoniue ehe sorreggono uno per lato gli anelli a cui era intilato il
('i i •' la opinione che a me sembra la pin probabile, poiche qneste
tazze, non sempre >li argento, spesso anzi « 1 i bronzo, si possono distinguere
in van ^ruppi caratterizzati da speciali elementi stilistici, i qviali grnppi poi
alla loro volta comprendono esemplari rinvenuti in determinate /.nur geogra-
fiche. e cio conforta appuuto l'opinione espressa nel testo. Cosi ad esempio
il gruppo delle tazze di Cere <• Palestrina e sostanzialmente diverso per te-
a e stile da quella di origine fenicia rinvenuta nell'Alfeio (C. I. Semit.,
ü, I. pag. 106, n. 112, tuv. VIII; cfr. Olympia, IV, taf. LH, fig. non mi-
merata a sin.) e da questa e da quelle differisce il gruppo greco sul quäle
\--.li il Fnrtwängler, Olympia, I\'. pag. 111 e seg. Ne contro l'opinione che
■ws<> possono addursi le eeeezioni, cioe le tazze *li an determinato grujipo
rinvenute in zone geografiche diverse, come ad esempio quelle di tipo greco
rinvenute in Siria o <li fabbrien ionica seavate nel Tirreno (sulle quali vedi
Fnrtwängler, loc. cit.), poiche si spiegano assai naturalmente quali imitazioni
lontane, o come effetto dei comraerci marittimi.
Coppe semi ovoidali in bronz 1 in argilla giallastra si rinvennero
a ' '"meto, Ann. Inst.. 1884, pag. 121 ; a Bisenzio, Not. seavi, 1886, pagg. 178
»8; a Chiusi, Milani, Mu&eo ital, I, pag. 205, tav. IXa, fig. 3, cfr.
14.
I. \ rOMBA RKGi I.1M GALASSI
77
manico. Ribattuti i peduncoli, La Loro corapleta aderenza ai den-
telli Bporgenti dell'ossatura di Legno si ottenne con tre chiodi di
argento a capocchia sferica, battuti dall'esterno e ribattuti inter-
oamente, in modo da fissare all'ossatura anche il collarino di la-
niina di argento che rivestiva internamente la bocca ed arrove-
sciato all' iufuori ne costituiva l'orlo. A quest' ultimo si sovrap
ncva la estremitä superiore delle zone di lamina di argento che
Fig. 9.
rivestivano esternamente il legno. La [ig. 9 da una idea chiara
dello Schema costruttivo all'attaccatura delle magliette. Le tre zone
di argento che composero la decorazione furono sbalzate e cesel-
late. quella piü alta a riquadri contornati a treccia ed ornati cia-
scuno con una figura animalo intagliata ai margini per farla ri-
saltare snl sottoposto legno, l'altra pure intagliata a doppia serie
di festoni e palmette opposte, la terza traforata a dischi coll'orlo
inferiore ripiegato per abbracciare il fondo della situla. La seconda
e la terza zona sono semplicemente sbalzate; nella prima le figure
sono pure contornate a bulino. Intorno alla bocca. tra le «lue la-
mme che costituivauo l'orlo, doveva almeno in parte mancare il
legno, intagliato per rilasciare i quattro denti di presa per le ma-
G. PINZA
gliei i v i l'n colato dal mastice. Le due magliette sono costi-
tuit. da due lamine di argento stampate ognnna a due
iie di prötorai leonine divise da un anello quasi ellittico, in-
saldate ai margini e a due peduncoli di lamina piü ro-
busta a tubo schiacciato entro <'ui furono conficcati ed inchiodäti
otelli - - iti dalla estreuiitä Buperiore della situla di legno-
Nei due anelli furono inseriti gli spuntoni coi quali termina il
manico di argento massiccio, fuso a parte, ornati eon due protomi
line desinenti a cartoccio per ricevere gli spuntoni medesinii.
ai quali furono assicurate ciascuna con un chiodetto ribadito.
animali fantastici sbalzati ed intagliati in argento sono
imitati da quelli dipinti oei vasi cot-inzi, o delle isole. oppure dagli
analoghi prodotti raetalliei greci ed orientali. L'unico eseraplare
simile, proviene da una tomba di Palestrina (')•
XLV1II. 72) Brocca di argento a bocca trilobata, originaria-
mente cos ti tili ta da quattro pezzi eougiunti insieme, malamente
taurata. II corpo ed il collo furono tirati a martello da due
raasselletti di metallo, in quest' ultimo sbalzando a becco le labbra,
nell'altra ricavaudo con ceselli ottusi im piede auulare intorno al
fondo piano; quindi la estreuiitä del corpo e la base del collo fu-
rono congiunti a marronella, otteneudosi quel risalto auulare che
i vi gira all' intorno. II manico, a doppia canna, colla estreuiitä
superiore desineute ad arco per abbracciare la parte circolare della
bocca alla quäle fu saldata, e fuso a parte ad anima vuota, colla
estreuiitä inferiore ornata a sgusci anulari; per uascondere poi la
saldatura del manico alla pancia del vaso gli fu sovrapposta una
palmetta in lamina di argento sbalzata, intagliata ai margini co-
io del mastice nei vuoti risultanti tra la palmetta stessa ed il
va-Li, al quäle aderiva soltanto coi margini saldati al medesimo.
Tanto la palmetta quanto il tratto del manico ornato a sgusci fu-
rono placcati in oro.
I>i qnesta -itula sono stati raccolti soltanto il manico, le magliette
; >na parte del rivestiraento in argento. Questi framraenti giacevano tra i
frantumi e non Bono perciö ricordati nelle Appendici. E ricordata perö dal
ione dl Cere and ■■>. pag. 75. Per Le eiste simili si veda : Ann.
I,i<t., 1866. pag. 186, ... 70; Moa. Inst.. VIII. tav. XXVI, figg. 1-3; Schu-
her, Eine praenestinische Ciste in Museum zu Karlsruhe, pag. 38 e seg.;
\I.I, 1. pl. X ed XI; pag. 203, n. 8; Mon. Lincei,XV, pag. 563
. fig. 165.
LA TOMBA RKGOLIM GALASSI
La brocca precedentemente descritta ö stata ricomposta coi
resti di «lue esemplari identici. Tra i franttrari d'oro ho ritrovato
la palmetta d' argen to dorato che dovera ornare il raanico de)
condo esemplare di cui ragiono.
Queste brocche di argento sono caratteristicbe delle rieche
tniiibe tirrene de] periodo cui spettano le oreficerie che descrivo ('»;
se ne conoscono imitazioni in bronzo ed in argilla a decorazione
dipinta, tutte sembrano riproduzioni locali di ud tipo straniero.
\1.1X. 73). Ä.nforetta a corpo sferico con fondo piano a ri-
salto cilindrico, tirata a martello da un masselletto di argento;
il collo e svasato, il labbro arrovesciato all'infuori ad orlo ed il
bordo tagliato in dne punti opposti per inserirvi dei robust i ma-
oichi di argento battuto, placcati d'oro e saldati al vaso per le loro
estremitä. Le consuete spirali tra fasci di linee angolari (2) furono
jjuite a bulino dall'esterno. Pure a bulino fu scallita verso il
fondo la iscrizione Milarthia. Questo e l'uuico esemplare di tale
tipo eseguito in metallo prezioso. A dire il vero la forma non e
originaria dell'Etruria ne del Lazio; peculiare dei prodotti rac-
colti in queste regiooi e invece la caratteristica decorazione.
L. 74) Tazze tirate a martello da un disco di argento e mu-
uite eiaseuna di due anse tubulari ad arco eseguite a parte, espanse
alle estremitä, riempite di mastice e saldate orizzontalmente alle
spalle del vaso. Ne esistono due esemplari pressoche intatti, uno
dei quali con tracce di ossido di rame intorno all'attaccatura dei
manichi. In ambedue e scaltita a bulino da destra a sinistra presso
al fondo la iscrizione Larthia colla parte alta dei caratteri verso
quest' ultimo. Un terzo esemplare manca di una porzione del fondo
e quindi anche dell' iscrizione ; di un quarto esemplare ho ritro-
(M Xot. Scavi, 1887, pag. 100, tav. XVI, fig. 3-, l'esemplare dellatomba
Bernardini e citato in Mon. Lincei, XIII, pag. 241 e seg. insieme aH'esera-
plere cumano ibidem, fi^. 17. Questo lipo fu riprodotto in bronzo, in argilla
figulina giallastra ed in bucchero; cfr. gli esemplari di bronzo e di bucchero
citati in Beguito nel testo, e resemplare in argilla figulina della toniba del
Guerriero di Corneto in Mon. Inst., X, tav. Xa, fig. 5. Esemplari del tutto
simili colla caratteristica divisione longiludinale dell'ansa si rinvennero anche
a Vulci. Gsell, Fouilles, pag. 382.
(*) Su queste anforette vedi in genere Mon. Lincei, IV. pag. 230 e seg.
La forma non pare proprio della regione tra l'Appennino ed il Tirreno, poiehe
si ritrova giä a Thera, come ho mostrato nei Mon. Lincei, XV, pag. 627 i
... ri.N/A
nmenti d in uno dei quali, verso il tondo, e
. Inline tra i frantumi che uon si
piü ricoDgin ha ritrovato pure sei manichetti, iden-
tici agli altri, due dei quali spettano alla tazza descritta per se-
i.i i rimaiiL'nti dimostrano La originaria esistenza di una quinta
,. di u i tazza andate in frantumi, o i cui re^ti nou furono
•lti con quella cura che sarebbe stata desiderabile.
azze di argento, unicamente rinvenute sino ad ora in
>no identiche per tipo ad una classe di scifoi protoco-
rinzi e corinzi <l). rappresentati anche nei corredi di questa stessa
tomba, oomuni in tutto l'Egeo sino a Kodi; la loro forma derivö
• dalla trasformazione di modelli micenei (2).
L ossido di rame che si osserva nelle saldature di quattro ma-
nici, mi fa supporre che distaccatisi questi Ultimi, fossero con tal
mezzo nuovamente applicati alle rispettive tazze.
LI. 75) Patera di argento tirata a martello da un disco di
allo, ornata a sbalzo con baceellature irradianti dal foudo ai
fianchi. Resta uu frammento ritrovato nel 1836. Allo stesso esem-
plare o ad altri identici spettano un frammento d"orlo ritrovato
tra il cnmulo delle ferramenta, ed un altro rinvenuto nei recenti
sterri.
II tipo, piü comunemente eseguito in bronzo. e notissimo in
(') La forma si riscontra comunemente anche nel vasellanie antico co-
rinzi" : cfr. Fartwängler, La collect ion Somzec, pag. 76 e seg. cd all'epoca
in cui questo vasellanie incominciö a diffondersi ci riconduce pure la deco-
razione della analoga tazza d'argento della tomba dei duce di Vetulonia. l'n
esemplare in lamina di bronzo si rinvenne a Siracusa, Not. scavi, 1895,
!, in una tomba coeva alla prima difinsione dei vasi corinzi antichi,
quai aei protocorinzi geometrici erano in uso e quindi, come ve-
dremo, contemporanea a questa Etegolini. Oltre alla diversita dei metallo si di-
ma particolaritä tecnica, i manichetti essendo inchiodati, e pieni.
(') Gli esemplari di importazione si rinvennero comunemente nelle tombe
di quesl i rnel . a Vulci; Gsell, Fouilles dans la ntcropole de
■ : Micali, .)/'■/'. inediti, tav. V, fi'.r. 2; si ritrova in Sieilia nel
III peri 0 . di paleoetnologia, L894, tav. IV, fig. 10, in Grecia
['Oriente sino a R di. Salzmann, La m'-cropolede Camiros, pl. XXXIII.
i rinvenne a Palestrina, Ann. Inst., 1866, tav.
■ li . ti'_r 1. : rizioni delle tazze ceriti si veda: Pauli, Etrus-
.1 IV, pag. 71.
LA TOM DA REGOLINI GALASSI 81
questo periodo dall'Etniria alla Campania Ci: esemplari molto si-
inili si rinvennero ad Olympia. DelVHeraeum di Argo e nell'Oriente.
LH. 76) Coppa di avgento tirata a inartello da un disco me-
ballico, ornata intorno alla bocca con im giro di cerchielli inca-
vati a punzone, sotto al quäle gira ima zona a squame. Piü vi
il fondo e graffita la iserizione Milarthia.
Tra i frantumi di argento ae ho ritrovatä uno appartenente
al fondo ed altri al labbro di un secondo esemplare identico al
primo, aon solo per forma ed ornamentazione, ma anche per dimen-
sioni, come lo prova la curvatura del frammento d'orlo.
Queste coppe, identiche ovunque, erano assai diffuse nel-
'lEtraria e nel Lazio (-'); mancano invece fuori del Tirreno.
Fig. 10.
LUI. 77) Coppa di argento assai greve cui fu saldato al
fondo un piede anulare di argento massiccio ed aggiunti ai lati a
saldatura due mauici placcati d'oro (3). Nel fondo restano gli
avanzi del chiodo di ferro col quäle fu confitta alla parete del
sepolcro.
UV. 78) Campanella tirata a martello e cesello da un di-
schetto metallico; termina in basso ad orlo piano, in alto con un
foro discoidale (fig. 10).
(') Tazze del tutto simili si rinvennero a Vetulonia ed a Cuma. Falchi,
Vetulonia, tav. IX. fig. 25; X. fig. 9; Mon. I XIII, pag. 211 e fig. 20.
(2) Coppe simili provenienti da Palestrina e da Vetulonia sono pubbli-
in Mon. Lincei, XV, pag. 567, fig. 168; Falchi, V . tav. XVI.
3; Montelius, II, pl. CCXC ; fig. 12, CXCV; fig. ^::
(3) Si conoscono alcune riproduzioni in terracotta di cotesto tipo pro-
venienti da Vulci; Gsell, Fouil ' 'r'- P»g- 353 e
. a Corneto, Mon. Inst., X, tav. X'. fig. 2, a Chiusi e ad Orvieto; G
op. cit.. pag. 370, nota 9.
G. HIN
IIa di finissime maglie di filo di argento, in-
nente in due appiccagnoli a
l . maglie di lamina ripiegata; la pali
da brai ampata, saldata ai margini, l'anello e mas-
LVI. 30) Diversi frammenti di ento, coi margini
la u ti o b :ii sbalzati ed il ri-
quad tttrale r ;erie di leoni in marcia di
• IIa testa rivolta indii orizzontalmente tra
•; im fiore di loto, sbalzati eon im punzone pressoche iden-
a quello ado nella - pettiera -. Ornalo in tal modo im
fo dei pezzi per adoperarli nella orna-
• di qualcl iando talora a mezzo il corpo
di un li . Questi nastri erano foderati di rame, eome le brai
d'or yruppi II e III; do poi, come queste ultimo, mu-
ri ai margini e probabile che siauo stati cuciti su di un
äuto o del cuoio per ornarlo.
LVII. 81) Tra i frantumi di argento sono raccolti alcuni mi-
nuti resti di una lamina in cui sono sbalzati degli ornati ad SS
rrenti; in un altro si osservano invece delle scanalature pa-
rallele.
Tanto su alcuni frammenti dei nastri precedentemente descritti
(LVII), quanto in alcuni di questi ultimi si notano aderenti anti-
eamente, per etfetto dell'ossido, dei frammenti di bra I oro del
gruppo III (2).
Le tecniche rilevate nell'esaminare i singoli oggetti sin qui
descritti sodo quelle stesse che impiegavano gli orati del Mediter-
raneo Orientale, ove certo si svilupparono prima di diffondersi nel
bacino del Tirreno, colä rinvenendosene le piü antiche traece ( ). Ma
bbia serrito a trattenere il coperchio della situla colle
oine, mentre l'anello era infilato al suo manico. Cfr. per
snpposta disposizione la situla yetuloniese edita dal Falchi, Not. Scavi,
1900, pag. 183, fig. 18.
Giacevano tra i frantumi; la spoglia d'oro che aderisce ad uno dei
medesinii ne conferma la provenienza.
( ■/ La treccia a maglia di filo d'oro, la ornamentazione a filigran a ed
pulviscolo, la confezione di oggetti in lamina a tutto rilievo stampata, inta-
gliata lungo i margini dello ßtampo «• saldata quindi lungo i medesimi
eram nella Susiana almeno mü dal X seculo a. C. ed in Egitto sin
LA TOMBA KEGOLINI GA.LA
la esperienza dimostra che i procedimenti essenziali delle industrie
altamente rimunerative si diffondono rapidamente, cosicchö L'ado-
zione degli stessi procedimenti costruttivi puö osservarsi in centri
,li produzione raficamente lontani ed etnicamente disparatis-
simi. Per rintracciare ove siano fiorite Le manifatture alle quali
si debbono le oreficerie di cui ragiono, serve poco adunque l;i
tecnologia comparata, piu utile e invece 1'esame delle forme, poichä
queste riflettono lo mode locali, le cui varietä debbono pure es
locali; oei tempi antichissimi la durata e le difficoltä dei riaggi
e delle comunicazioni rendendo impossibili le ordinazioni da lon-
tano secondo i proprii gusti.
Ora alcune forme, come ho osservato, souo comuni al Tirreno
ed all'Oriente del Mediterraneo e la loro ripetizione nelle inter-
poste tappe dei commerci marittimi avviati fra quegli estremi,
prova che a queste relazioni se ne deve appunto la dilfusione.
dal raedio Lmpero cfr. 1».' Morgan, Delegation en Perse, VII, p. 132 e s
Mission scientifique en Perse, IV, 1, p. 82 e seg.; Fo low, I.
p. 61, n. IT e pl. XVII: p. 66, ... 12; p. 67, flg. 142; 68, n. 33, flg. 144;
70, n. 55 e pl. XXIV. n. 55; II, p. 66 e seg.. e pl. XII. Secondo il Kar... la
tecnica della filigrana sarebbe caratteristica della oreficeri
Mat., II. pag. 143), raa tale affermazione e sicuramente errata. Egli st<
ha riconosciuto che la tecnica a palviscolo era nota agli orafi egizi sino dalla
VI'1 dinastia, aggiungo che era assai diffusa nella XII'' come lo provano i te-
sori di Dahsciur (cfr. De Morgan, Fouilles ä Dahchour, II, p. 66 e sog.) e
persisteva largamente nella XVIIIa. Se poi si considera ein,' nun soltanto nel-
L'Etruria le teeniche e le forme inventate e adoperate frequentemente dagli
orafi furono imitate in rame o bronzo, per ottenere oggetti di analoga appa-
renza e di costo senza confronto minore, e che ad Abadiyeh in tombe preci-
samente della Vla dinastia si e rinvenato un oggetto di ornamento in filo
di rame saldato a trina (Flinders l'etrie, Diospolis Parva; Abadiyeh, d, 7,
pl. XXV) si vede giä la probabilitä che la affermazi del Karo sia ben di-
versa dalla realtä, ed infatti le oreficerie a filigrana delle prineipesse Knumit
e Meril vissute sotto la Xir dinastia dimostrano che tanto la tecnica della
trina come quella del pulviscolo erano note nell'Egitto in queH'etä remo-
tissima. Piü tardi la filigrana ed il lavoro a granaglia erano aneura in uso
3u8a, come lo prova il gruppo di oggetti rinvenuto in quel Teil in uno
strato certamente dell'epoca elamitica, forsedel X sec. a. C. (De Morgan, D6-
Ugation en Perse, VII, p. 132 e seg.. pl. XXIV. fig. 3), per cui resta in di-
scussione la ipotesi, poco probabile del resto, se in epoca piii tarda gli etru-
schi ne siano restati gli unici depositarii.
G. PINEA
Ma giä tra queste forme se ne notano alcune, acceniio agli
. alle coppe di argento a fianchi svasati e fondo con-
1. . che nell'Arcipelago, oelVEllade ed in tutto il bacino
Orientale del Mediterraneo tono esclusivamente eseguite in argilla
üaa, ed i pochi esemplari di bronzo, diversi del resto anche
forma da quelli tirreni, si rinyennero soltanto nelle stipi Bacre
dei grandi centri religiosi, cui ricorsero spesso anche gli abitatori
dei paesi sul Tirreno, ai quali se ne puö pertanto riferire la pro-
duzione. Ciö prova che la imitazione dei tittili di importazionc ai
quali ho accennato e uno dei caratteri proprii delle oreficerie tir-
rene ('). giä sufSciente a mostrare la esistenza di cejitri indigeni
di produzione, confermata da ana serie di prodotti, quali il cen-
tarone a pettine in argento placcato d'oro (XVI). il gancio (XV).
la fibula a disco (VII), i medaglioni a castoni d'ambra (XVII).
la pettiera (I), i braccialetti (XXIX), la situla (XLVII), il fuso
iXl.l ed altri di cui. come mostrano le note precedenti, non si
ha traccia raori dei due versanti dell'Appennino. Ne a scemare la
importanza di questa constatazione si puö piü addnrre la scarsa
conoscenza dell'analogo e coevo materiale greco. poiche le necro-
poli siceliote, quelle cretesi, le altre scavate a Thera, al Dipy-
lon, a Salamis, ad Hissarlik, quelle della Beozia, e le oreficerie
di Bodi, dimostrano che i gusti e la produzione erano diversi, pur
sndovi degli elementi comuni dovuti alle reciproche relazioni
commerciali. Oltre poi ai tipi proprii anche il complesso della pro-
duzione etrusco-latino-campana ha un carattere speciale che la di-
stingue da quella greca ed Orientale; ed invero nessuno studioso
potrebbe confondere. anche ignorandone la provenienza, le oreficerie
della tomba Regolini, o di un'altra coeva ed analoga, con quelle
scavate in Grecia o nelle isole, anche in quelle ove si notano le
(M Cfr. .Von. Lincei, XV. pag. 691 e seg. Una opinione opposla e 6
dal Barnabei, Mon. Lincei, IV. pag. 269; io non posso seguirla
he i va>i di iraportazione, intorno allacui origine si discute, provengono
<la regioni che non hanno restituito alcun esemplare di identica forma esc-
gnito in argen! 1 oro, rinvenuti ormai invece in bnon numero in Italia; e
me questi Ultimi ]>er an complesso di argomenti debbono ritenersi di
fabbricazione locale, cos} mi Bembra del tutto probabile l'opinione contraria
ta del i alcune. sia ]mr leggere, va-
sioni >Y\ forma che si osBervano talvolta nella traduzione loro in metalli
I. \ l O.MBA UEGOLINI GA1
maggiori somiglianze ('). A.ccedono, non la invenzione, ma lo
sviluppo originale preso in Btrnria, nel Lazi I in Campania
dalla tecnica a filigrana c). ed in öne le iscrizioni etni ual-
ftte sul rasellame di argento. Certo non si pud esclndere a priori
che la scalfitura medesima sia stata eseguita da mani diverse da
quelle de! yasaio, perö la identitä della tecnica colla ornamenta-
zione pure a scalpello eseguita sull'anforetta a corpo sferico iXI.IX i
;i complemento della sua fabbricazione, sta giä in opposizione col
dubbio sopra esposto, contro il quäle militano pure gli altri carat-
teri di lavorazione locale dinnanzi enumeiati. Mi pare quindi che
l'esame delle oreficerie di questa tumbu conduca a conclusioni de)
tutto concordi con quelle convincentissime del Karo rispetto agli
ori veiuloniesi e cumani ( ). Discorda da tale parere il Pellegrini
il quäle ritenne che il complesso del materiale raccolto nelle tombe
coeve ed analoghe a quelle di Cuma da lui pubblicate, fo.sse in-
terauaente fabbricato in paesi greci (4) ; ma delle sue argomenta-
zioni, fondate sull'esame di tutto il materiale metallico, dovrö oc~
cnparmi dopo aver descritto quello raccolto nella tomba Regolini-
1 ralassi.
Gli oggetti in legao, bronzo e ferro.
Gli oggetti di bronzo e di ferro sono spesso dell' istessa forma,
QU l
talora ambedue i metalli concorrevano al consolidamento ed alla
ornamentazione di un solo mobile in legno; mi sembra perciö utile
descriverli seguendo l'ordiue imposto dall' ufticio che dovevano com-
piere gli oggetti cui appartennero.
Nel 1836 e nei recenti scavi si ritrovarono parecchi fram-
menti di due carri di diversa forma, i quali ebbero anche diversa
sorte. Uno a quattro ruote. munito di un sedile, fu deposto intatto
nell'anticameia; l'altro, a due ruote, fu invece arso prima di ac-
(') La contraria affcrmazione esposta dal Dumoni e Chäplai», Les
ramiques de la Grlce propre, I, pag. 141 riguardo ad un frammento di cen-
turone d'oro ritrovato in Lidia, non 3 stata certo confermata tlall<' posteriori
Rcoperte; deve quindi c<insiderarsi piü che altro corae il frutto della
forma convinzione che dalla Lidia gli etruschi fossero pervenuti sul Tirreno.
(■) Ct'r. nota :'• a pag. v--
(3) Karo, Studi e Hat., I, pag. 279 e seg.; II. pag. 143 ; Bull
di PaleoetnoL, 1904, pae. 27 e s<
(4) Mon. L M II. pag 290.
PINZA
• Llici, alcuni dei quali avev:
äubito un principio di fusic superficiale. Descrko
carro a qüattvo m
I.Vlil. B2) Ä-lcuni framraenti di ferro raccolti nel 1-
i ait--i i | aei recenti sterri dell'antica-
mera, spettan arre a sezione semiellittica, incurvate a cerchio,
Fiff. 11.
colla parte rettilinea destinata ad aderire alla periferia di mote
in leono de] diametro di m. 0,95 circa [l). Dei fori erano destinati
al passaggio dei ehiodi con cui furono assicurate alle raote, chiodi
dei quali restano numerosi avanzi, Bpesso aiicora ricoperti dai l'ram-
Cj Cerchi di identica strattura e Bezione si rinvennero nella tomba dei
Duce a Vetulonia {Not. scavi, 1887 177); questi Ultimi avevano un
diam I quanto minore appartenuti al corredo di un defunto
cremato, portavano ancora !•■ ti lell'azione dei rogo su s ätata arsa
a biga cui apj ro.
I.\ TOMB \ REGULIN] G M l 87
menti di Legno di quercia rimasti aderenti alla supo joncava
del ferro.
83) Quattro boccolari (l) costituiti ciascuno da nu disco di
bronzo fuso. munito nel eentro di im rilievo cubico, cavo interna-
mente, destinato a ricevere la estremitä delle qulndi anche
dei pernii intorno ai quali giravano le ruote de) earro; due fori
lasciati aperti nel eubo sporgente servivano al • Lo <li una
asticella destinata a fissare questi boccolari alle estremitä delle
assi.
84) Capsula fusa in bronzo destinata a rivestire la estremitä
del timone ('-'). ß costituita da im fusto tronco-conico terminante
a ealotta sferica. Internamente e cava, la testa e munita nel mezzo
di im foro discoidale orlato con im cerchio di ferro incassato in
im apposito incastio ; im altro cerchio di ferro e incastrato alla
base della ealotta. Dal cerchio di ferro descritto per il primo par-
tono sullä Capsula delle tessellature triaDgolari ottenute a fusione,
oolla base verso il furo discoidale. in cui furono incastrate a niello
delle laminette triangolari <li ferro, alcime delle quali restano tut-
tora al loro posto. Nella cavitä interna della Capsula restano avanzi
dell'asse di quercia e numerosissimi cbiodi prismatici di bronzo
destinati a fissarlo al rivestimento metallico.
85) Iutorno alla base era stato inchiodato sull'asse im nastro
di bronzo a sezione iü§ , in cui restano le asticelle di bronzo si-
mili a quelle con cui era iuehiodata la Capsula 84). Uno di questi
oerclii, integro, fu ritrovato nel 1836, il frammento di im altro
si rinvenne nei recenti sterri deH'anticamera.
80) Due manicotti di ferro i cui frammenti furono raecolti
parte nel 1836, parte nei recenti seavi dell'anticamera (cfr. flg. 12).
II tubo ha im diametro di in. 0.06, e nell' interno si osservano
avanzi di legno di quercia. Probabilmente rivestirono le estremitä
del giogo, che lis>ato in croce al timone, mediante il cosiddetto
ohiodo e la relativa legatura, serviva a tiasmettere al timone lo
sforzo di trazione degli animali aggiogati.
La cassa era di legno di quercia rinforzata ed ornata con
placcature metalliche, delle quali restano i seguenti avanzi :
(') Grifi, tav. XI. fig. 5; Museo etrusco, I. luv KVIII, fig. a). Questi
frammenti di nessun valore commerciale non soiki ricordati nelle Appendici.
Museo etrmco, I, tav. XII, fig. L9.
INZA
Lamina di brouzo rettangolare cod ali falcate ai In ti
. una c ad ^ « pati parallelamente ai margini,
ali iuferiori della parte rettangolare,
continuare in altri due
■ . e 1 1 1 1 1 : i i\i originariai giunti.
86
,\XZ
LXXXI, 165
■ i,l65c
Fig. 12.
Q • : lamina fa decorata in vista della sua originale sagoma.
Grli ornati ad £ stampati lungo i margini. farono eseguiti bat-
tendo dal roveseio un punzone cosi conforniato, la ornameatazione
a tigure fn invece contornata a bulino dal dritte e quindi sbal-
zata dal roveseio.
Lungo il margine, ove e intatto, si osservano a poco piü di
un centimetro di distanza dal bordo, dei fori rettangolari aperti
a distanze disuguali, per il jgio delle solite asticelle di
bron; inate a fissarla al - >sto legno.
. I, tav. XVI, ßg. in mezzo ; Montelius, op. cit.,
pl. CC< XXXXIX, fig.
LA TOMBA KEGOLIN1 GALASSI
l) Lastra rettangolare di bronzo (') coi margini verticali
intatti e quelli orizzontali sfrangiati e consunti. I lati langhi e
quello in alto portano una riquadratura costituita dai consueti SS
stampati; in alto le linee ornamental] che seguono i lati lunghi
accennano a continuare per breve tratto, in basso iavece L'orlatura
manca completamente. N*el campo cosi incorniciato fu contornata
dal dritto a scalpello ottuso e quindi sbalzata dal rovescio una
afinge alata. 1 soliti fori rettangolari souo aperti presso ai mar-
gini per inchiodare In lastra sul legno (2).
89) Lastra simile alla precedente, col margine superiore obliquo
mancante dell'orlatura a ~ , all'intorno si notano i consueti fori
rettangolari per i cliiodetti da legno.
90) Lamina rettangolare col lato corto in alto obliquo. Nei
lati brevi manca l'orlatura, ma quei lunghi sono oruati con una
serie di dischi stampati dal rovescio, costituiti da uu bottoncino
centrale contornato da uu cercliiello concentrico.
91) Prammento d'orlo di una lastra ornata lungo il margine
con dei dischi analoghi a quelli della lamina 90), resto probabil-
mente di un'altra analoga.
92) Due lastre, originariamente inchiodate 1' una sotto l'altra,
coi margini destro ed in alto intatti, consunti gli altri ; nei primi
si osservano i fori e due dello asticelle aguzze colle quali la la-
mina f u inchiodata sul legno.
93-104). Nei Museo sono esposti numerosi frammenti di
lamina identici a quelli giä descritti per teenica e stile ed ap-
partenuti la maggior parte a zone rettangolari i cui lati lunghi
dovevano essere disposti orizzontalmente.
105) Numerosi frammenti di lamine ornate a doppi festoni
con attaccature a palmetta (3) ; souo contornati a grosso scalpello.
sbalzati dal rovescio ed intagliati a giorno i fori lungo i margini
IM Appendice, 1 > . 1 2 : Grifi, tav. VI, fig. 7; Museo etru&co. I, tav. XVI,
agli angoli in basso ed a sinistra in alto; Montelius, op. cit., pl. CCCXXXIX,
figg. 11 e 12
(2) La figura edita dal Grifi, tav. VI. fig. 7,d:mostrache effettivamentc
questa lamina si ritrovö unita, ad nn pezzo di frangia che nc ornava il lato
sinistro, incliiudata poi fuori di posto dal re^tauratorc dopo averne distrulto
i riacuntri nella ripulitura.
(3) Grifi, tav. VI, fig. 8; Museo etrusco, I, tav. XVI a sinistra in basso
ovo il disegnatorc lia espress«) la frangia aggiunta dal r< rc
dim » stati inchiodati su legno. Alcuni si rinvennero
leir anticamera cfr. lig. 13. 11 restaaratore le ha
itte ai contorni delle Lamine maggiori precedentemente
. 11, a la maggior parte non stä piü nella sua posizione
rinaria, alcune per adattarle essendo Btate perfino ritagliate
•, 165
LVIH. \S>
Fig. 13.
brani conservati oel Museo accennano a zone rettilinee, altri dove-
\;mo decoraie sagome ricnrve che non si possono piü rieostituire
aella loro integritä.
106) Nei recenti sterri dell'anticami ra ho ritrovato im fram-
mento di palmetta (fig. 13) simile a quelle stampate nelle lamine
•.•.|i'iit>Miieiite desmtt;'. ma ]>iü grande.
107) | \fus. etrusco, 1. tav. XVI. fig. in mezzo null" ultima
Linea). Quattro lamine di bwnzo discoidali orlate a treccia scalfita
a bulino tagliente e sottile con bottoncini central] sbahati a pun-
: ael mezzo eon dei petali fusiformi e diseguata una rosa, le
LA rOMBA KEGOLIM GAIAS '.'1
estremitä dei eui petali sono riunite da altri identici eseguiti alla
periferia. Questi petali sono sbalzati ed orlati, V orlo e contornato
collo stesso scalpelletto sottile e tagliente con cui si esegui la trec-
cia. Lungo il margine si osservano dei piccoli fori rettangolari per
il passaggio di chiodi da legno ed in tre dei quattro esemplari in
qualche tratto della periferia, L* orlo fu leggennente ribattuto, quasi
ad eliminare la sporgenza dai margini degli oggetti discoidali di
legno sn eui erano stati inchiodati.
108) Duo frammenti di lamina di bronzo tagliata a fcrapezio,
ornata con una zona mediana a treccia, dei tutto identica a quella
che orla i rosoni precedentemente descritti.
109) Frammento di lamina trapezoidale ornata con tre file
di bottoncini punzonati; intorno a quelle estreme e scolpita a
bulino tagliente una treccia identica a quella dei rosoni.
11t)) (Museo elrusco, I, tav. XVI, fig. in mezzo nella prima
linea). Lunga zona di bronzo ornata a doppi festoni pendenti da
palmette, disegnati ed eseguiti con molta accuratezza e precisione;
in alto ed ai rianclii non vi e ornamentazione alcuna, lungo i mar-
gini in basso invece si osserva una orlatura a treccia identica a
quella dei rosoni.
111) Ciuque frammenti di lamina rettangolare, coi lati lunghi
ornati a stampo con i consueti ^ accoppiati; nel campo si osser-
vano dei fiori di loto congiunti per il calamo dne a due, in modo
da formare un unico elemento ornamentale ripetuto a distanze
regolari; sono congiunti con tenie ugualmente sbalzate. In parecchi
esemplari i margini orlati sono piegati a squadro, quasi fossero
stati ribattuti ai tianchi dell'asse di legno, la cui superficie dove-
vano originariamente decorare. Un frammento d' orlo di queste zone,
appunto ripiegato a squadro, e stato ritrovato nei recenti scavi
deir anticamera (Cfr. fig. 13).
Concorsero alla ornamentazione della cassa anche dei bronzi
eseguiti a fusione.
116) Nel 1836 si rinvenne una protome (') cava interna-
mente; un' altra identica, ma collo caperture invertite e destinata
percio evidentemente a stare in posizione opposta e simmetrica ri-
(') Museo etrusco, I. tav. Will. fig. a sinistra non numerata, quinta
fila dall'alto.
l'l.NZA
alla prima, V ho ritrovata nell' anticamera uei recenti soavi
_-. 11). Oltre l'apertura di fondo se oe notano altre tre desti-
oate al p i di assi diyersamente sagomate. Sul petto vi -
dell llature triangolari, In cui erano incastonate delle laminette
di ferro, che distratte dall oasido, in uu esemplare tneglio conservato,
quello rinvenuto nei reeenti scavi, furono Bostituite dal leguo sotto-
ifiato dalla umiditä; e ossido di ferro nella parte supe-
riore del collo, fa forse prodotto da una analoga tessellatura di
cui purtroppo dod resta piü traccia. Ciascuna protome doveva ornare
iino i in cui tre assi erano insieme congiunte a Bquadro, due
>i innestavano orizzontalmente entro il bronzo, mentre una terza
a sezione rettangolare era ivi anita yerticalmente alle altre due.
I >elle due assi precedentemente descritte quella che doveva con-
giungere fra loro le due protorui nsciva assai assottigliata dal lato
opposto, cioe esterno, della protomi stesse ed ivi la estremiiÄ era
rita nelle due capsule di bronzo 117), il cui mar-gine ha lasciato
tracce nell' ossido iutorno all'orlo della apertura laterale delle due
protomi.
1 1 7 1 Duo capsule fuse in bronzo, vuote internamente, costi-
tuite da un tubo a sezione piana in un lato, ricurva ellitticamente
nel tratto restante, chiuso ad una estremitä da una parte, piana e
forata nel mezzo, evidentemente per conrtccarvi il chiodo col quäle
la Capsula medesima doveva essere fissata all'asse incastrato nel-
T intern". Esternamente sulla superficie piana e rilevata una bacca
di papavero (').
118) Si ricollegano alle protomi 116) due gambe fuse in
bronzo, costitnite da una semplice lastra leggermente ricurva ai
lati. appiicata su di una parte sporgente in legno, sagomata in
modo da seguire 1' andamento del bronzo che doveva dargli 1' ap-
parenza di due gambe bovine; il bronzo spesso e largo in alto,
si a8sottiglia verso lo zoccolo, e ciö dimostra che anche la mem-
bratura su cui fu applicato doveva essere piü robusta in alto, piü
sottile in basso. Due chiodi, uno piuttosto grande couticcato nella
rotula, l'altro piü sottile sopra lo zoccolo, dei quali resta il foro
aperto nel bronzo, seivirono ad inchiodare queste zampe sul legno
-taufe i i.
Mtr^eo etrusco, I, tav. XVIII. fig. nella terza lila a destra.
Mu . I. tav. XVIII. ßg. nella seconda fila a sinistra.
LA TOMBA REGOLIM GAUASSI
Per Lo stato in cui ci sono giunti e per la mancanza di preeise
Qotizie sulla loro giacitnra Qon posso escludere che una parte degli
ogo-otti in ferro in seguito descritti spetti invece alla biga cremata
LIX), o anche a qualclie altro mobile deposto nell' anticamera
insieme al carro a quattro ruote.
119) Un disco di ferro (fig. 11), parzialmente ricomposto coi
frammenti ritrovati nei recenti sterri, manito nel mezzodi una aper-
tura rettangolare ; chiude la estremitä di un cilindro in laraina di
ferro, che nell'altra estremitä libera si allarga con im risalto anu-
lare. Rivestiva la testata di un asse di quercia, del quäle restano
tracce abbondanti.
Coi frammenti di ferro rinvenuti nel 1886 lio ricomposto parte
di un altro disco. unico resto di un secondo rivestimento identico a
quello dinanzi descritto; uno di questi ultimi frammenti porta
ancora aderente per 1' antico ossido un frammento di brattea d'oro
della categoria IL
120) Disco di ferro del diametro di m. 0,10 circa e dell'ap-
parente spessore di circa due millimetri. Nel centro 1' ossido ha
cementato il corpo di un grosso chiodo di ferro a capocchia emi.
sferica, coi quäle il disco fu assicurato alla estremitä di un'asse
cilindrico di legno di quercia, di cui restano tracce. Superiormente,
fra due zone rilevate marginale 1' una, discoidale e centrale l'altra,
se ne nota una terza di cui restano delle tessellature triangolari
incavate a raggio, coi vertice presso il centro del disco e la base
verso la periferia, destinate a dei castoni di diverso metallo, forse
di bronzo o rame, ogni scomparsi. Per la tecnica si ricollega alle
borchie di ferro rinvenute nelle coeve tombe romane dell'Esqui-
lino (l).
121) Resti del rivestimento superiore della estremitä di una
membratura di legno (2); constava d; una lamina di ferro battuta
in modo da assomigliare ad un mezzo guscio d' novo sezionato
per il lungo. La parte restante, e larga circa na. 0,06, porta
nella superficie concava abbondanti residui del legno al quäle era
inchiodata. Lateralmente restano gli avanzi di una aletta elittica,
ricurva secondo un raggio normale all' asse della lamina dinanzi
\-.-'
(») Mon Lincei, XV, fig. 58, pag. 136.
iM Museo <• I. tav. XVIII, tcrza fila a sinistra.
G. PINZA
ritta; uno dei margini dell'alefcta e a coatatto colla lamina,
l'altro e ripi s l orlo rerso L' interno della curva, ove restano
mdanti avanzi del legno di quercia ehe rivestiva e sul quäle
ita inchiodata. Simmetricamente era stata inchiodata sul
legno, oella estremil >sta della piastra semiovoidale, un'altra
aletta ricomposta da due frammenti, dai quali apparisce essere
stata destioata a rivestire La sola parte superiore della estremitä di
una membratura in legno ogivale del d ametro alla base di
in. 0,16 circa.
l_!'Ji Frammenti di robusta lamina di ferro, sottile e lunga,
col margine superiore intatto o gli altri sfrangiati e mancanti, ad
ano dei quali (cfr. ti lt. L2) aderisce trasversalmente una asticella
zione rettangolare in ferro (l); ad im quinto frammento, largo
m. 0,02, aderiscono in im lato delle tracce di legno e nell' altro
im frammento di osso.
123) Frammenti di lamina curvilinei, con tracce di legno
nella parte concava e resti dei ehiodi che servirono ad inchiodarla
sopra
124 1 Parecchi frammenti di asticella in ferro appiattita, girata
ad arco di cerchio, la quäle ornö forse ud margine curvilineo del
carro ( i.
125) Cinque frammenti di asticella appiattita di ferro che si
ricongiungono componendo una sbarra piegata a trapezio (cfr. fig. 12)
aperto alla base, ove gli estremi distano m. 0,30. Altri sette fram-
menti di ßbärre aualoghe (4).
126) Tre sbarre di feiro piegate a squadro (cfr. fig. 11), una
delle quali manchevole, destinate a rinforzare gli angoli della
ossatura del carro, a somiglianza degli analoghi rivestimenti in
bronzo rinvenuti nell' Etruria tra gli altri resti dei carri. Si rin-
vennero nei recenti sterri.
1_!7) Robusto anello di ferro appartenuto ai frammenti del
carro rinvenuto negli scavi recenti (tig. 11), in quelli del 1836
(') E questo an frammento delle frecce descritte sotto il n°. LXIX. ;
l'oggetto ili cui ragiono • • stakt ritrovato nei recenti scavi.
i'-'j Parte si rinvennero nei recenti sterri, parte giaceya nei cumulo delle
ferramenta di scarto.
(3) hUm.
(*) Idem.
I..V TOM HA REGOLIM .'. VI
se ne rinvennero tre piü, piccoli, fusi in bronzo; uno di questo nie-
tallo proviene dai recenti stet ri cfr. fig. 1 3
L28-129) Due leoni e due bnoi fusi in bronzo ad anima \ uol i.
montati ciascuno su di nna traversa in lamina a t- , munita di asti-
celle aguzze per inchiodarla su legno (2).
130) Tre lamine di bronzo (ig. 13 intagliate e fosrsriate in
modo da ricoprire e rinforzare L'incrocio di assi in legno di m. 0,03
<li diametro; restano tuttora le asticeUe aguzze per inchiodarli | |.
131 i Due framnienti di lamina in bronzo (fig. 13) intagliata e
foggiata in modo da rivestire e consolidare l'incrocio di un'i
in legno a superficie elittica o circolare con nn'altra fcrasversale
assai piü sottile di m. 0,03 di diametro. Quattro dei soliti ehio-
dotti servirono ad assicurare la lamina al legno (4).
132) Sei zone di robusto aastro di bronzo. per lo piü di forma
triangolare, munite dei consueti chiodi per fissarle al legno. Cinque
iemplari Sg. 13 si rinvennero nel 1836, uno e stato rinvenuto m i
recenti sterri.
133) Prammenti di lamine liscie originariamente inchiodatc
su legno; una rivestiva un' asse rettangolare sui cui lati erano
stati ribattuti a squadro i margini della lamina, altre sono di
incerta forma per ii frastagliamento dei margini; in tutte restano
i consueti chiodetti o le tracce dei medesimi (5).
134) Duo frammenti di un nastrino di bronzo ornato con due
linee spezzate, le quali sono costituite da punti sbalzati dal rove-
scio e che si intersecano a quinconcio; uu frammento d'orlo arro-
vesciato come nei vasi o negli scudi, ornato con una linea di bot-
tonciui sbalzati dal disotto, con resti di una ornamentazione che
(') Due esemplari di bronzo ritrovatä nel 1836 sono disegnati nel .1/useo
etrusco, I, tav. XVIII. ai lati in basso.
A, II. 24 in cui uno dei due buoi non e raenzionato. B, II. 19; !•',
•13; Museo etrusco, I, tav. XVII, figg. 3-4; Montelius, op. cit.. pl. CCCXXXVI,
figg- 2, 1.
(') Sono state ritrovate nei recenti sterri delFanti Camera.
(*) Qnesti rivestimenti trovati neH'anticamera negli scavi recenti servi-
vano a mascherare le giunture a squadro deUe assi, e trovano riscontro in
altri esemplari eseguiti a fusione, rinvenuti nelle coeve tombe vetuloniesi;
questi perö si distinguono da quelli in lamina anche per esser destinati a
Bervire di giuntura di assi conficcate nelle loro estremitä.
(5J Si rinvennero nell'anticamera nei recenti sterri.
<; riN/A
piü ricostituire, conserrati nel Museo insierae alle la-
mine I ivi poste dal caj de] restau-
rato . data la diver.- a tecuica, aver fatto parte di oggetti non
pr ati dalla tomba ßegolini.
Mas . 1. ii\. XVIII. sono riprodotti numerosi
altri oggetti appartenuti alle forniture di im carro ritrovati a Cere
nel L836; in mancanza di piü uotizie sulla loio prove-
nienza non posso accertare che provengano da questa tomba.
136 Nel 1836 si raccolsero la maggior parte e nei recenti
sterri dell* anticamera (cfr. fig. L3) il resto di an grande eercbio
di legno interamente rivestito da im tubo metallico, composto di
quattro zone di robusta lamina di bronzo alternate con altre quattro
di ferro; le lamine di bronzo sono trattenute da robuste asticelle
di bronzo che le attraversano e furono ribadite all'esterno, lo stesso
nfficio compiono per i nastri di ferro delle asticelle di quest' ultimo
inetallo. II cerchio di cui ragiono si puö rieomporre ormai per intero
ed io aon vi bo scorto traccia alcuna di aderenze De alla periferia,
ne all* interno. La tecnica, per 1' uso misto del ferro e del bronzo.
>rda quella cui si deve la Capsula che rivestiva la testata del
t imune 84). le protomi 116) ed il disco di ferro 120), ma questo
particolare e 1' unico cbe lo avvicini agli altri resti del carro, al
quäle io non so se abbia appartenuto.
Date le eccellenti condizioni di conservazione dellanticamera,
non vi ba dubbio che questo spleudido carro si sarebbe potuto
ricostituire nei piü minuti particolari, se prima di raccoglierne gli
avanzi oe fosse stata studiata la giacitura. Si sarebbero potuti desu-
raere dei dati preziosi ancbe dalle tracce della sovrapposizione o delle
giunture restate nell'ossido. ma la ripulitura dei bronzi ha distrutto
ogni impronta, cosiccbe il restauro completo del carro e assoluta-
mente impossibile e solo e aperto il campo allo studio di qualche
particolare.
I quattro boccolari, oltre alla quantitä grande dei frammenti
di cerchioni, molti dei quali furono distrutti dall' ossido, o sper-
duti nel I ^;,;. provano all' evidenza che il carro era a quattro ruote;
La cassa era a sagoma rettangolare, richiesta dalla maggior faci-
liu'i di eostruzione, e conservava ancora la sua forma al momento
dello s ;avo i !). Un carro a quattro ruote coevo a questo si rinvenne
(') Canina, /' tav. III. I».
LA TOMBA REGOLIM OALA33I 97
a Vetulonia nella tomba del Littore ('). ma Bulla sua forma non
se ne >a linlla. L' esame del carro di Perugia (8), e delle riprodu-
zioni piü recenti di analoghi mobili (3), dimostrano che i carri ave-
vaim almeno un aedile di onore. 11 sedile manca Lnvero oel mo-
dello rinvenuto nella tomba di Iside (*)3 coeva ed analoga per
riochezza di corredi a questa cerite, ma tale difFerenza si ptrö attri-
buire all'uso speciale cui il modello era destinato e non ne implica
1' assenza nel piototipo.
II sistema decorativo adottato nella lastra 87), prova che
questa doveva ricoprire nna tavola di legno intagliata secondo
1' istesso contorno, e situata orizzontalmente o verticalmente in una
numibratura speciale che non puö identificarsi ne col fondo ne coi
fianchi della cassa, ai quali la originale sagoma non avrebbe potuto
adattarsi. Si puö adunque snpporre unicamente che disposta oriz-
zontalmente rivestisse il piano della sedia d' onore, o che ne costi-
tuisse 1' alta spalliera. La prima ipotesi non regge se si considera
che le ali ai fianchi sarebbero state del tutto inutili ed inoltre
siccome in tal caso sarebbero state viste di scorcio, non avrebbero
servito nemmeno allo scopo ornamentale per cui sembrano uni-
camente imaginate; infine l'oggetto che rivestiva si prolungava in
corrispondenza dei due tratti in cui 1' orlatura a » manca ed
ovo si debbono snpporre delle membrature di legno colla super-
ricie ricoperta dalle lamine 88, 89, 90. 92. Ciö esclude la prima
ipotesi, la lastra 87) adunque rivesti la spalliera del trono e quelle
88-92 ne rivestirono i sostegni verticali. A ricoprire i quattro lati
di ciascuno di questi ultimi occorsero complessivamente almeno
otto lamine; ora delle quattro raccolte due sono adattatissime ad
utia disposizione simmetrica in lati opposti; e delle altre tre, almeno
una (90) si riconfronta col frammento di uua quinta (91); ciö
lascia snpporre che le lamine a noi pervennte siano i resti di un
numero maggiore, probabilmente doppio, di lamine ornate due a
due in modo analogo e tale da poteisi disporre simmetricamente,
secondo il buon gusto arcaico, una in ciascuno di opposti lati dei
due sostegni della spalliera. Quest' ultimo nome e improprio poiche
i'i Not. scavi, 180S, pag. 144 e scg.
(-) Röm.Mitth. 1894, pag. 256 e seg. Bruckmann, denkraälcr taf. 588 e 56 l
Micali, Ant. Jl/on., tav. LVII, fig. 1.
(4) Micali, Mon. inediti, tav. VIII. fig. 1.
7
l'INZA
»gior parte dei sedili arcaici la traversa giungeva all'al-
i del capo di chi era Beduto e Berviva quindi di appoggio alla
sua testa; la funziono attribuita alla lastra 87), e cosi confermata
dalla grande analogia di forma cod quell a che serve a gaisa di
origliere nel letto di bronzo LX (l) che dovrö in seguito descri-
yere, aualogia questa tanto piü suggestiva in quanto la Bagoma
e tutt' altro che comune.
Le due protomi eqnine imprescindibilmente legate alle due
zampe, colle quali, dal punto di rista decorativo, dovevano formare
un tutto organico, mascheravano la ginntura a squadro di due vo-
luminöse assi. che data la loro robustezza dovevano ayere una parte
importante nella Btruttura della cassa. Essendo gli unici ritrovati,
per ornarla simmetricamente dovettero mascherare le ghmture agli
angoli di uno dei lati corti, secondo ogni probabilitä quello in cui
era il seggio di onore; d'altra parte le protomi sottintendono ne-
cessariamente al disotto verticalmente le zampe, non poterono
quindi mascherare le giunture del telaio corrispondente al piano
del carro, ma dovettero figurare piü in älto, forse all' altezza cui
<'iun<'evano i fianchi della cassa; ed invero se alla orlatura supe-
riore di questi Ultimi puö convenire la sagoina degli assi riuniti
a squadro entro le protomi di bronzo, quella sagoma non e atfatto
conveniente alle assi del telaio. Inoltre il terzo asse clie montava
verticalmente dagli angoli adorni con quei due bronzi, non poteva
servire a costituire 1' ossatura dello spigolo della cassa, essendo
perciö che ho detto al disopra di questi ultimi, quei due assi
verticali debbono adunque identificarsi coi montanti medesimi ai
quali era assicurata la spalliera del trono. Poste le siugole zampe
al disotto delle protomi nella posizione richiesta dalla relazione
orgauica di queste due membrature, a parte il trono che nei mo-
delli non fu sempre espresso, la ricostruzioue proposta della parte
posteriore della cassa, trova una notevole couferma nel modello del
coevo carro a quattro ruote rinvenuto nella tomba di Iside a Vulci.
I troni o sedili di quest' epoca sono tutti muniti del relativo pre-
dellino; le quattro figurine di bronzo 128-129), se non adornarono
i bracciuoli o la sommita della spalliera, come e probabile, pote-
rono essere disposti agli angoli del suppedaneo. In quanto alle
(') Nel .Uuwo etrusco, I, tav. XV, dg. 0, questa lamina e riprodotta
dall'alto in modo da rendere evidente il confronto proposto nel testo.
LA TOMBA REGOLIM GALA8SI 99
lamine 93-115) debbono tutte attribuirsi ai rivestimenti delle varie
membrature.
Non ho ritrovato tracce di sterzo anteriore, ma giä il modello
i'invenuto nella tomba <1' Iside o le altre rappresentazioni nelle arne
etrasche ('), risolvono in seuso negativa la questione, e questa sua
soluzione e confermata dal diametro uguale cui accennano tutti i
frammenti di cerchioni delle ruote, e dalla probabile collocazione
diretta del telaio della cassa sulle assi delle ruote medesime, come
inostra il giä citato modello vulcente. Data la pesantezza di questi
carri e la assenza dello sterzo anteriore, non meraviglia piü la
straordinaria grossezza del timone, quäle ci e rivelata dalla sua
Capsula terminale, poiche unicamente alla resistenza di quell'asse
alle spinte trasversali degli animali aggiogati, era affidata la pos-
sibilitä di guidare il carro assai pesaute e piü lungo che largo.
Kiguardo allo stile due gruppi di bronzi decorati a sbalzo
rinvenuti nel Mediterraneo Orientale possono porsi a raffronto con
quelli 87-105); il primo comprende gli esemplari laminati rinve-
nuti ad Egina, a Dodoua, ad Olympia ed altrove (2), l'altro i bronzi
istoriati cretesi, cipriotti ed assiri (3).
A parte la tecnica comune, le lamine 87-105) non trovano
altri raffronti con quelle del primo gruppo oltre il costume di
dividere i campi in piü riquadri ornamentali mediante fasce a
decorazione lineare, in cui si notano comuni la treccia ed il tema
decorativo osservato nella lastra 97) (4). Elementi piü numerosi
trovano raffronto nell' altro gruppo cui spettano i bronzi cretesi e
cipriotti (5), ciö nonostante mi pare pressoche impossibile che questo
carro cosi volumiuoso e pesante sia stato importato dall' Oriente
e l'unica questione discutibile parmi sia se l'arterice che lo esegni
nel Tirreno imitando nella ornamentazione uno stile non locale,
(•) Micali, Ant. Mon., tav., LIII, fig. 3 e LVII, fig. 1.
(2) Carapanos, Dodone, pl. XIX; Bull de corr. hell., 1S92, pl, X; Arch.
Anzeiger, 1890, pag. 117, fig. 10; Athen. Mut., 1895, taf. XIV, 1, 3-5;
Furtwäogler, Olympia, IV, n. 694 e seg. ; De Ridder, De ectypis quibusdam
aeneis Furtwängler, Aegina, Heiligtum der Aphaia,pag. 394 e se^., taf.
CXIII e CXIV.
(s) Mus. ital. di ant. classica, II, pag. 695, e seg. 770 e se«:.
(4) Olympia, IV, tab. XII, 738, 739. Per la derivazione micenea di questo
tipo si veda il testo a pag. 110.
(s) Cfr. p. e., Mus. ital. di ant. class., II, tav. IX, fig. 1.
G. PINZA
_ co, ma h questione di poca iniportanza ehe si
• iltanto arbitrariamente.
L1X. Biga crem ata. 136) Parecchi frammenti di cerchioni da
■1 liam. m. 0,70 circa (') costituiti da nna robosta sbarra ret-
»i ita b cerchio, sovrapposta e fissata agli estremi me-
diante asticelle ribattute alle due estremitä. 1 chiodi coi quali
erano assicnrati alle ruote di legno sono di ferro e penetrano in
fori praticati a scalpello nei cerchioni, la loro testata, spaccata
per il longo, tu ripiegata a T ed allogata nell' incavo appositamente
praticato alla periferia del cerchio. I pochi avanzi del legno ti-
li aderenti al ferro sono seraicarbonizzati.
Aleuni frammenti dei cerehi hanno speciale iniportanza per
gli oggetti che vi aderirono in seguito, non tanto per la parziale
fusione della soperficie sul rogo, quanto per la successiva profonda
ossidazione entro al sepolcro.
b) Frammento lungo circa m. 0,10, alla cui superficie esterna
aderiscono i resti di un'ansa e dei frantumi fittili in bucchero, che
hauno conservato il loro colore nero; l'adesione al ferro avvenne
adunque dopo che il cerchione era stato tolto dal rogo in cui arsero
le parti di legno, d'altra parte e certamente antica, non vi ha dubbio
quindi che sia avvenuta uella tomba. c) Frammento lungo circa
m. 0.50, alla cui superficie convessa aderisce un pezzo di lamina
di rame. d) Idem; in uno dei lati aderisce un pezzo di lamina
di rame o bronzo, sotto la quäle si nota un piano di sostanza
giallastra, la cui natura non si puö agevolmente identificare. e)
Idem; lungo circa m. 0,10. Dalla faccia coneava sporge un chiodo,
col quäle era assicurata al legno; vicino al chiodo si osservano
sul ferro le tracce lasciate dal fondo di un vaso del diametro di
m. 0,03; ai fianchi aderiscono aleuni frammenti di bucchero nero,
di tufo e di legno parzialmente carbonizzato. Sulla superficie con-
vessa -aderisce il frammento di un'ansa di bucchero identica a
(') Mu&eo etrusco, I, tav. XVIII, seconda linea ;i destra. La presenza di
due carri uno a duc ruote Taltro a quattro in una medesima tomba e stata
cia osservata a Perugia, in cni, come ci avverte il Vermiglioli (Saggio di
hronzi etruschi, VI, 3) « in un snl ritrovato n si rinvenne il matcriale col
quäle il Petersen ha ricostruito parzialmente due diversi carri nna biga cioe
od uno a quattro ruote. Cfr. Mitt. d. k. eh. Inst. Rom. Abt 1894,
25
LA TOMBE REG OLIM GALASSI 101
quella notata oel grumo b. f) Grumo costituito da due \
frammenti di eerchioni, lunghi ciascuno m. 0,20 circa. La loro po-
sizione relativa mostra ehe furono spezzati violentemente, forse
nell* inteuto di aggrnppare in poco spazio entro la tomba i ;
metallici del carro consunto dal rogo. Tra i due frammenti, nella
parte concava di quelle piü piecolo ed ai fianchi del piü grande
aderiscono direttamente al ferro parecchi minuti cocci di bucchero
fino, due dei quali oruati con striature parallele all'orlo, ed im
coccio di bucchero greve. g) Grumo di ferramenta composto di
parecchi frammenti sformati dall'ossido, uuo dei quali almeno fece
parte di un cerchione. Vi aderiscono una kylix di bucchero, intatta
(CV, 196) ed uu coccio di argilla giallo-bruna, beu cotta ed ap-
parentemente del genere di quella dei vasi di Samo e di Uodi.
La combustione dei pochi avanzi di legno, le tracce di fu-
sione superficiale in aleuni frammenti maggiormente esposti alle
liainme, dimostrano che le ruote cui appartennero i resti giä de-
scritti, e quindi il relativo carro, fu arso prima di aecumularne gli
avanzi metallici nella tomba.
Naturalmente nell' ultima cernita, insieme alle ferramenta sfor-
mate dall'azione del fuoco, ripiegate poi o spezzate per raccoglierle
in poco spazio, dovettero aggrovigliarsi piecole schegge di legno
semicarbonizzato, frantumi di bronzo o di tufo mescolati alle ce-
neri origiuariamente giacenti nel piano su cui era avvenuta la cre-
mazioue ed in cui avevauo finito col posare direttamente i resti del
rogo ; questi varii materiali, deposti nella tomba insieme alle fer-
ramenta, col tempo finirono per aderirvi solidamente, per effetto
dell'ossido di ferro dei silicati sciolti nelle acque di iufiltrazione
che dovevano di frequente stagnare sul fondo del sepolcro, e che
servirono a cementarle anche ai vasi o ai loro frammenti, a con-
tatto dei quali erano state ammucchiate.
II costume di ardere le suppellettili sul rogo era diffuso in
Etruria, nel Lazio ed in Campania ; a Vetulonia ed altrove e stato
constatato l'uso di ardere sul rogo anche il carro ('), i cui resti
si tumularono poi colle ceneri dol defunto.
(') Not. seavi 1887, pag. 477. Cerchioni di una Lij.ra rinvonuta nella
tomba del Ducc; fu arsa sul rogo prima di depornei resti metallici lii ove
poi si rinvennero ed ai quali aderiscono « nezzi di lepno carbonizzati •> e
G. PIXZA
137 \ | 1836 >i rinvenne una protome di leone fusa in
bronzo a cera perdnta, cava internamente per ricevere la estre-
mitä di un'aase di leguo di cui il Grifi osservö notevoli avanzi.
siadicando ch isse adornato la estremitä del timone di im
carro (l). L'asta che pote conficcarsi in questo bronzo non puö n-
ferirsi al carro a quattro ruote. per esclusione deve quindi attri-
buirsi alla biga della quäle descrivo i resti.
138) Tubo di ferro chiuso ad una estremitä (lig. 12). Neil' in-
terno restano abbondanti avanzi dell'asticella di legno che doveva ri-
restire. E un resto di quelle asticelle rivestite con tubi, usualmente
di bronzo. che a Veio si ritrovarono normalmente associate coi resti
di carri a due ruote (2) ; la pertinenza di questo alla biga cremata
mi sembra perciö probabile, le schegge di legno rimaste nell'in-
terno dovendo essere state protette dalle flamme dal rivestimento
metallico.
V6V) Due « stalle » di ferro, a) Una e priva di una estre-
mitä, coH'altra munita della consueta maglietta rettangolare spor-
geute dalla lamiera che costituisce il corpo della staffa adorna
esternamente con delle sgusciature longitudinali. All' interno ed
all'esterno aderiscono frammenti di legno semicarbonizzato. fran-
tumi di tufo ed un frammento di lamina di bronzo cementati al
ferro dall'ossido e dai silicati formatisi nella tomba. b) Orlo e
traversa di ferro, da cui sporge la consueta maglietta rettangolare
di un'altra stafta piü piccola di quella precedente; forse gli ap-
partenue anche un altro frammento attualmente conservato nel
Museo.
Queste « staffe » sono identiche a quelle di bronzo rinvenute
a Yeio ed a Vetulonia (3), normalmente associate coi resti di carri
a due ruote; giä per ciö dovrebbero riferirsi alla stessa deposi-
zione cui spetta la biga cremata; i resti del rogo aderenti alle
pareti di una di esse confermano all'evidenza la conclusione esposta.
u framm..nti di Limine di bronzo» proprio come in quelli descritti neltesto ed
evidentemente per lc stesse cause.
(') Grifi, patr. 178 e tav. XI, fi.-,'. -1.
{>) Not. scavi 1889, pag. 156, figg. 15, IG, 18; Bull, paleoetn., 1896
pag. 240 e seg.
(3j Cfr. Not. scavi l->'». pag. 156, fig. 20; Falchi, Vetulonia, tav. XXV,
fie. 16.
LA TOM HA REGOLINI GALASSI 103
1 lo) Grrumo di terra, con schegge di legno seinicarbonizzato
e frammenti di bronzo che potrebbero rifeiirsi alla snodatnra di
im morso da cavallo, certo fcce parte dei finimenti deposti coi
resti della biga, come lo provauo quelli del rogo ai quali e asso-
ciato.
141) AI grumo 136 cj) aderisce una asticella cilindrica di ferro
ad estrernitä ribattute; altre due. ad una delle quali aderisce una
Bferetta di ferro saldatavi dall'ossido, si conservauo nel Museo.
K probabile inoltre che i dischi di ferro LVII, 124-125 spet-
tino al rivestimento di questa biga.
LIX«. 142) Framniento di robusta ansa di ferro a nastro, il
cui uflicio non s ben chiaro.
LX. 143) Letto di bronzo coH'ossatura costituita da quattro
robuste sbarre inetalliche, disposte due a due in continuazione nei
lati lunghi, e da tre traverse piü corte, due delle quali alle estre-
rnitä del letto, l'altra nel mezzo. Le sbarre lunghe sono fissate sul
medesimo piano da piuoli che penetrano in fori praticati nella
parte alta dei piedi, quelli alla estrernitä, lunghi tanto da tra-
versare interaruente il piede per esservi ribattuti, gli altri sem-
plicemente incastrati nei piedi mediani.
1 piuoli lunghi in cui terminano le tre traverse sono confic-
cati nei piedi al disopra delle sbarre laterali e sono ribattuti alla
estrernitä. Questa ossatura aße ricollegata da una rete di nastri
di bronzo intrecciati a quinconcio, le cui estrernitä sono fissate
ciascuna alle sbarre della ossatura, con due chiodetti ribaditi.
Quelle lamine che sporgevano alquanto sulle sbarre marginali fu-
rono ripiegate iutoruo alle medesime.
I piedi, a zoccolo cilindrico con sgusci e modinature e la parte
alta espansa e piatta al disopra, sono fusi in bronzo ad anima vuota;
da ciascuno dei due negli angoli verso l'origliere si eleva una co-
lonnetta raunita in alto di un pinolo, in cui furono inrilati una ro-
setta a petali canalifonni ('), la lamina che serve da origliere e
quindi il cappelletto incastrato al disopra per fissare i varii pezzi. Nel
mezzo l'origliere e sorretto da altre due asticelle munite di piuoli
ad ambo le estrernitä, uuo dei quali e infilato e ribattuto sotto
(') Un csemplare aualogo si rinvcnne ad Olympia, IV, pag. 129,
fig. 814°.
G. PIM
jbarra traversa, oelTaltro e imperniato il fiore di loto sul quäle
jiu l'o: _ . il tutto tissato dal consueto cappelletto. L'ori-
gliere e liscio e curvato a mezzo catino, ovo doreva posare il capo;
al di lä di im listello rilevato che contorna il tratto liseio. la la-
mina e decorata a sbalzo con due rosoni ai lati; il tratto mediano
• . •■■ nsueti punzoni che riprodncono Btilizzata la barca
nilotica con una palma nello Bfondo. Xelle sbarre lunghe. ver^o i
piedi del letto, >i osaervano, una per lato, due piastrine di bronzo
iiiehiodate al disotto. Nou serrirono di rinforzo alla sbarra, iotatta
busta, e vi furouo aggiunte prima di porre in opera il reti-
colato, i cui chiodetti di ritegno hanno i vi passato la .-hurra e la
Bottostante piastrina,
Od letto simile e .statu trovato dal Campaua in un'altra tomba
cerite (')• La loro ^oiniglianza coi letti dipinti nei vasi del Di-
pylon mi sembra soltanto superficiale ed al piü si limita al piauo
a graticcio, se il disegno riproduce in ciö fedelinente il vero, il
che e dubbio.
LXI. 144) a) Arco di tibula di media grandezza a sangui-
suga, pieno, in ferro, con molla a due giri ; la stafta a canale e
in grau parte mancante. b) Arco simile al precedente, privo della
staffa e dello spillo. c) Arco di una terza fibula alquanto piü
grande dei precedeuti, manca lo spillo e la staffa. d) Staffa di
una fibula a sanguisuga grande in ferro, il cui arco manca.
(') Cfr. <J;ital<>urhi Campana, < 'la-se II, Bronzi elruschi e romani, pag. 4.
to eseraplare ~i conserva oggi al Louvre, insieme ag-li altri oggetti della
collezione Campana; e infine del tutto probabile che un letto di tal natura
bia Btato riprodotto in un urna etrusca edita dal Micali, Ant. Mon., tav. LVI,
fig. 1. Sono pure dipinti a reticolato i piani dei letti rapprescntati nei vasi
del Dipylon, cfr. Mon. Inst. IX, tav. XL; ed in una scena egiziana ri]T"-
dotta dal Wilkinson, Mannen and customs of ancient Eijyptians. I, pag. 237,
fig. G9. In qnest'nltima rappresentazione pcro le ruote che sostituiscono i
li del letto ne dimostiano giä a sufficienza la diversa struttura; piü simili
agli esemplari ceretani sembrano quelli rappresentati sui vasi del Dipylon;
ma in quest'ultimo caso la Bomiglianza con quelli ceriti e costituita soprat-
tutto dalla struttura a reticolato del piano, la quäle nei vasi giä citati, piü
che ad una esatta e ininuta riproduzione del vero, puö attribuirsi ad un
liente tecnico per riprodarre un piano continuo di secondaria importanza,
essen^o riprodotte con tinta a corpo le fignre che si volevano far spiccaic bu
questi piani, onde la differenziazione nei niodi di riprodurle.
LA TOMBA REGOl IM GALASSI 105
LXII. l-l". i Itiio braccialetti di asticella cjlindrica <li ferro;
il diametro dell'asticella e di circa m. 0,01, quello de] cerchio di
circa m. 0,08. Ad uno dei due esemplari aderisce il frammento
di uu fcerzo, ed in hd piccolo tratto, tntt'all* intorno dell'asticella,
un grurao di minuti frammenti di ossa umane completaraente di-
porganizzate e cementate dall'ossido di ferro.
b) Braccialetto simile ai precedenti, ma piü grande; vi ade-
L'iscono minuti frammenti di ossa cementate dall'ossido di ferro
che ha conseivato in due tratti tracce evidenti di un tessuto.
L'anticamera e le nicchie, ove unicamente poterono essere de-
posti questi braccialetti, la cella contenendo monili di materiale
prezioso deposti con una donua al cui corredo nou possono certo
appartenere questi rozzi bracciali di ferro, erano intatti; e quindi
del tutto improbabile che i frammenti di ossa aderenti si deb-
bano alla disgregazione naturale di uno scheletro umano al cui
braccio sarebbero stati infilati, poiche in tal caso i frantumi avreb-
bero aderito unicamente ad un solo lato della periferia. La posi-
zione delle ossa, tutt' all' intorno di un segmento dei bracciali. si
spiega soltanto ammettendo che fossero disposti con quel tratto
della periferia tangente ad un cumulo di ossa; e quindi prubabile
che siano stati deposti in uu ossnario, obliquamente rispetto alla su-
perficie del cumulo di ossa combuste. Ciö anzi si potrebbe con ogni
certezza asseverare se fosse possibile accertare l'azione del fuoco
sulle ossa adereuti al ferro, ma l'ossido di cui sono imbevute le
ha talmente guastate, che delle persone competenti da me interro-
gate in proposito, pur riconoscendo da una ispezione sommaria
delle ossa medesime la probabilitä grande che fossero cremate, nou
poterono affermarlo con sicurezza. Ad ogni modo la ipotesi espopta
non e contraddetta dalle tracce di tessuto notate in un braccia-
letto; sappiamo infatti che usualmente le os^a erano involte in un
pannilino prima di racchiuderle nell'ossuario.
LXIII. 146) Puguale di ferro foggiato d'un sol pezzo colla
crociera ed il codolo. La lama e triangolare con sgusci longitu-
dinali, la crociera e a sbarra ornata agli estremi con degli ingros-
samenti sferoidali, il codolo e ad asticella; il manico di legno vi
fu conticcato ed assicurato da un pomello di ferro incastrato alla
estremitä del codolo in modo da stringere il manico contro la cro-
ciera. Nella parte inferiore di quest' ultima restano tracce delle
G. PINZA
fibre leg - lel manico. Iutorno al tallone aderisce la bocchetta
del fodero, in legno. rivestita di ferro con tracce di o^sido di
rame.
LXIV. 147) a) Due graudi punte di lancia in ferro profoir
damente ossidate. prive del codolo, rotto e perduto, una delle quali
olata nel mezzo, munita del consueto cartellino. c) Codolo
a cartoccio di una terza puuta, e relativo pnntale di analogbe di-
mensioni.
l.XY. 148 Sette punte di giavellotti in ferro, cinque delle
quali muuite ancora del loro codolo a cartoccio, e sette codoli a
cartoccio di analogbe dimensioni, uno dei quali pote appartenere
alla puuta cbe ne e priva, rua gli aitri attestano certamente la
tenza di altre sei punte (').
LXV1. 149) Due quadrelli di ferro mimiti di codolo a car-
toccio, uno dei quali piccolo, tozzo e pesante l'altro; sembrano ri-
produzioni locali di un tipo comunemente eseguito in bronzo nella
Grecia (2).
LXVII. 150) Prisma di ferro a doppia piramide, sottile ed
aguzzo ad ambo le estremitä (3).
LXVIII. 151) Due robuste assi di ferro con una estremitä
arrotondata piegata ad angolo e l'altra cava a cartoccio (fig. 11),
in cui restano le estremitä di un'asta di legno del diametro di
m. 0,03. II legno ha le fibre longitudinali collegate tra loro con
cellule poco compatte, doveva adunque essere molto elastico. II
cartoccio di un terzo esemplare prova che di questi oggetti, ferrati
ad ambo le estremitä, ve ne erano almeno due. La qualitä del
legno, il diametro delle aste, la forma del rivestimento provano
che gli arnesi dei quali ho descritto gli avanzi erano di grandi
archi di legno con fornimenti in ferro alle estremitä.
LXIX. 152) Numerosi frammenti di asticelle quadrangolari
di ferro, avanzi di frecce, una delle quali pressoche intatta, se se
ne eccettua la estremitä inferiore consunta e mancante. La estre-
(') L'associazione di alcune punte di lancia e di parecchie punte di gia-
rellotto in una stessa deposizione ö stata osservata anche a Cunia. Jl/on.
Lince,, XIII, pag. 253, figg. 32-35.
(*) Cfr. ad esempio Olympia, IV, pag. 175 e seg., n. 1848 e seg., figg.
1048 u 104!'.
(3) Giaceva nel cnmalo delle ferramenla depositate in inairazzinn.
LA TOMBA RKGOLINI GALASSI 107
mitä a foglia fu tirata a martello battendo a caldo quella del-
l'asta. Parecchi fasci <li tali frecce guaste e mancanti, ad uno dei
quali aderisce tuttora im esemplare di bronzo. Una freccia di ferro
assai guasta dall'ossido porta aderente una catenella ili bronzo.
LXX. 153) Nove altre fivcce, idonticlie a quelle LXIX. fu-
rono eseguito iu bronzo; gli esemplari meglio conservati sono
lunghi m. 0,90 ('). 11 Grifi e gli altri scrittori ritemiero che ave.s-
sero servito ad incidere le vittime per trarne auspicii dalle viscere,
ma, anche prescindendo da quest' ultimo partieolare, e indubitato
che a tali funzioni uon si prestano affatto gli strumenti di cui
ragiono, lunghi, privi di manico e inadatti tanto al taglio quanto
ad un facile maueggio. L' unico scopo al quäle poterono essere
adatti e quello di ferire di punta; mi par certo per cid che siano
state delle frecce. la cui penna, di materia diversa, e distrutta.
Conferma questa conclusione l'essere state ritrovate unite a fasci.
LXXI. 154) a) Tallone di una lama da coltello ad un solo
taglio ; il dorso si prolungava in un codolo ad asticella di cui resta
soltanto un breve tratto.
b) Coltello analogo, meglio conservato, e col codolo conficcato
in un manico di osso corroso e guasto alla superficie.
155) Grumo di ferramenta contenente calarui di frecce (con-
fronta LXIX).
LXXII. 156) Coltellino a lama triangolare in ferro ad un sol
taglio, colla costa che si prolunga nel codolo, lungo circa m. 0,07.
LXXIII. 157) Coltellino in ferro ricoperto dagli avanzi del
fodero in legno, rivestito all'esterno di filo di rame avvolto a spira.
LXXIV. 158) Quattro frammenti di una sega di ferro colla
costa arrotondata (-).
LXXV. 159) Kobusta sbarra di ferro a sezione rettangolare,
consunta in una estremitä, ingrossata e terminante a spuntone
l'altra, posta per errore tra i frantumi dei due grandi tripodi in
ferro, dei quali certamente non fece parte.
(') Jl/useo etrutco, I, tav. XII, flg. 7.
(*) La provenienza dei numeri 151 e 156-158 dalla toniba A non h asso-
lntamcnte certa. Giacciono nella vetrina sotto la fineslra, presso alle figurine
di bucchero ed a frammenti di cerchioni certamente provenienti dalla sepol-
tora predetta ; per^ questa associazione non e snfficiente a dimostrare tale per-
tinenza, che io propongo quindi cn ogni riserva.
G. l'I.N/A
16i . - ;t di ferro consunta dall'ossido in cni «il disotto di
un risalto ö ancora incastrato un anello di bronzo (').
LXXVI. 161) Avanzi di otto scudi rotondi in lamina di
bano ciaacuno di una lamina discoidale con un largo
i nel mezzo sbalzato a martello, nel cui centro e rilevato nn
umbone. Quattro frammenti di cerchio rinvenuti nei recenti sterri (2)
dimostrauo die i bordi furono seinplicemente arricciati so di un
vimine destinato a facilitare questa operazione. L" inteia lamina fu
ita a zone concentriche ottenute in parte a eesello, le piü ri-
endo alcuni punzoui quanlo era u irio per adornare con cia-
äcuno una intera zona. II sistema adottato nel restaurarli non per-
mette piü alcuna osservazione diretta sul rovescio della lamina e
quindi ei lascia al bnio sulla loro struttura interna. Dne ^erie di
fori l'una, opposte longo un diametro ad uguale distanza dal-
1' umbone, servirono evidentemente al passaggio dei chiodetti ribattuti
cni fn rissata allo scudo la sua impugnatura. In alcuni esem-
plari un foro piü graude coi bordi coperti d'ossido di ferro, si
deve al chiodo che servi a conficcare gli scudi alle pareti del
sepolcro.
Scudi analoghi sono stati ritrovati a Cipro e nell'Asia minore,
ma la famiglia dei prodotti etrusco-latino-campani, alla quäle
spettano gli esemplari ceriti, si diseosta da quegli esemplari in
specie per i caratteri ornamentali (3). Dei frammenti provenienti
da esemplari di questa famiglia si rinvennero ad Olympia (*), ma
(') Un'asta analosra, ripiegata pero a squadro e munita non giä di un
cerchio ma di una zona di bronzo, si rinvenne ad Olympia, IV, 128, 813b.
[i) Qaesti frammenti ed altri. ritrovati negli stessi sterri, riferibili alla
parte discoidale (cfr. fig. 13) appartennero agli scudi restaurati riprodotti nel
Museo etrusco, I, tav. XII. fig. 3
(3) Alla ricca seric giä citata dall'Orsi, nel Museo ital. di ant. class.,
II. pag. 101 e seg. si deve aggiungere l'esemplare esquilino da me pubblicato
nei Mon. Linrei, XV, pag. 145, qaello camaao, Mon. Lincei, XIII, pag. 246,
fig. 24, e gli altri di Narce, Montelios, La civilisation primit., II, pl. 327,
fig. 13 (tomba LXII), c di Vetalonia, cfr. p. e. Not. seavi, 1887, pag. 480,
tav. XIV, fig. 2 (Tomba del Duce).
(') Fartwängler, Olympia, IV, taf. XX, n. 385 e pag. 162 e sc?., di
quest'ultimi giä qaello eh'' porta il oumero 1007 si diseosta grandemente
dagli analoghi prodotti italiani, portando nna i doppi arebetti e Boprat-
tutto nn'altra a palmettc <li cui uon ne resta che un frammento, sufliciente
a distaccare questo scudo dal grappo italiano. II distaeco poi sarebbe
! A TOMHA Kl (.'UM GALA
questi ultimi appunto per la loro anormalitä in mezzo ad altri
prodotti diversi, si debbono attribuire alle importazioni dei reduci
dalle spiagge delTirreuo; e l'Orsi ha sufficientemeate diraostrato
la origine locale degli Bcudi Tirreni dalla libera imitazione di ana
loghi modelli pervenuti dall' Oriente (l).
LXXVII. 161) Quatfcro disclii di bronzo de] diametro di m. 0,40
ornarono la parte centrale di altrettanti scudi. 11 raargine e piano,
la parte centrale, convessa, e ornata nel mezzo con un rosone ed in-
torno al medesimo con figure di leoni rampanti ai lati verso l'alto
ove e un tiore di loto ; uua terza belva e in basso. Sono coutor-
nate a bulino dal dritto e sbalzate dal rovescio; gli ornati mar-
ginali ad £ furono invece impressi con un puuzone. Gli scudi
furono intissi alle pareti del sepolcro con chiodi di ferro dei quali
restano i fori o gli avanzi. In un esemplaro il chiodo, cooservato
per buona parte, si ineurva poco al disotto della lamina, e ciö
indica che non era i\i sostenuto da materia spessa e resistente.
Ritengo quindi che lo scudo rivestito dal disco non fosse di legno,
ma bensi di virnini intrecciati o di cuoio; e siccorae, fatta eccezione
di un paio di fori antichi presso al m argine di uno dei disclii. in
tutti gli altri manca ogni perforazione prodotta da una inchioda-
tura al sottoposto scudo, debbo ritenere che per quanto riguarda
il modo di flssarli, questi bronzi ceriti si siano discostati da quello
vetuloniese (2) per avvicinarsi a quelli sardi riprodotti in una figu-
rina di bronzo, in cui evidentemente il disco metallico era trat-
tenuto sullo scudo dalla sporgenza delle capocchie dei chiodi con-
riccati aU'intorno (3). Apparentemente questi scudi ceriti, iu specio
se intrecciati in vimini, dovettero assomigliare ad alcuni esemplari
rinvenuti neH'Oriente, ed in special modo a quelli di Creta (■■), in-
anche maggiore ed addirittura fondamentale se corrisijomlesse al vero la con-
gettura del FurtwäDgler (op. cit.. pag. 163), che tutti quegli scudi di Olympia
ro originariaraeute foderati di cuoio o di legno. poichfc h assolutamenta
ccrto clie tale rivestimento dove?a mancare negli scudi italici che io ho po-
tuto osserrare.
(') Orsi, op. cit., pag. 119.
(*) Not. scavi 1900, pag. 477 e seg. Bull, paleoetn. ital, 1901, pag. 182
tav. XIII.
(3) Mon. Lincei, XI, tav. XI.
(4) Cfr. Ann. of ih- British School at Ath n, L904-5, pag. 306, tav. XVI.
La decorazione ccntr.de, in specie in alto, si raffronta a quella delle tai
1 1" G. l'IN/.V
teramente eseguiti in metallo, ma ornati nel mezzo con im meda-
giioue ad elemeiiti decorativi die se non altro per la di>posizione
relativa ricordano ^emplilioata la ornamentazione di que>ti dischi
ceriti, mentre le zone periferiche Bono decorate con ornati a *pina
o a treccia, che evidentemente riproducono stilizzato 1' intreccio di
vimini sporireute dalla periferia dei dischi metallici uegli esemplari
piü coninni.
LXXVI1I. 102). Sei rlabelli dei qnali resta soltanto il rive-
Btimento in bronzo imposto alla estremitä delle relative aste, co-
stitnito da im imbuto conico con appendice cilindrica, tirato a
martello da im disco tnetallico e poi sehiacciato ad ellisse sul-
l'espandiuiento terminale di un'asta di quere ia, della quäle restano
le tracce nella supertieie interna dei bronzo, inchiodata colle con-
suete asticelle aguzze e ribattute, delle quali restano parimenti
gli avanzi lungo il margine della parte espansa. In alcuni esem-
plari una delle supertici e ricoperta esteruameute di ossido di ferro
dovuto probabilmente ai chiodi coi quali furono rissati alle pareti
dei sepolcro.
LXXIX. 163) Mobile su quattro ruote, a torto creduto « pro-
fumiere ■ ('), poiehe evidentemente, come lo provano le riprodu-
zioni in bucchero, servi nei conviti al trasporto dei vasellame conte-
nente le vivande. Consta di varii pezzi di bronzo riuniti insieme. II
piano e costituito da una lamina rettangolare con uu foro circolare
ceriti. In qnestfl ultimc, interamente di bronzo, le zone peritVriclie, l'intreccio
ed i bottoni sbalzati possono benissimo derivare dalla imitazione di un lavoro
in intreccio cosparso di chiodi a grossa capocchia conficcati in <ri r- < a scupo
ornamentale, «duesti seudi cretesi di parata ci riportano pertanto ai modelli
di vimini e placca centrale di bronzo dai quali dovevano dipendere i quattro
esemplari ceriti di cui ragiono nel testn. La liduzione delle figure decorative
specie in basso, si deve evidentemente alla inettitndine dei calderaio indigeno
a riprodarre le complicate fiirure che ornano la metä inferiore dei disco cen-
trale cusi nell'escmplare cretese giä citato, come pnre negli altri due analoghi
nii raeno simili a questi ceriti trovati Qell'autro di Giove Ideo, editi nel Mus.
ital. di ant. class., II, Atlante, tav. II e III.
(') Perrot e Chipiez, ffist. de VArt, IV, pag. 335, fig. 175; Abcken,
Mittelitalien, pag. 384; Fnrtwängler, Bronzefunde aus Olympia, pag. 40;
Heibig, das homerische Epos, IT ed., pag. 108; Zeitschrift für Ethnologie,
1890, pag. ~-: Helbig-Reisch, Führer, II, pag. 351, n. 1313; Montelius, op.
cit., pl. CCCXXXVI, fig. 1".
I.A TOMBA RE601 IM GALA! 111
nel ruezzo di dimensioni tali da poter accogliere la parte con-
ressa di uua bacinella, ricavata da una lamina discoidale, la cui
periferia fn lasciata orizzoutale e la parte centrale incavata a ca-
lotta sferica battendola a oiartello, ornata poi ed inchiodataal piano
lungo i suoi margini; la decorazione della lamina principale, a
due scomparti limitati da una fascia, e ottenuta contornando le
rigure a scalpello dal dritto e sbalzandole quindi dal rovescio. Un
nastro di bronzo, allargato nel mezzo a disco incurvato a calotta,
colle estreuiitä cnrvilinee, fu piegato ad arco ed inchiodato per le
estremitä stesse nel mezzo della piastra principale parallelamente
ai suoi lati lunghi, mediante tre chiodetti ribattuti in ciascun lato.
Sotto la lamina principale si osservano quattro ligurine di bronzo
fuse, disposte verticalmente e tissate alla lamina mediante un piuolo
che sporge dal loro capo, penetra in un foro praticato nella la-
mina stessa, fermata da un bottoue incastrato alla sommitä del
piuolo. Dai piedi di ciascuna rignrina sporge un anello trasversale
destinato a ricevere una estremitä delle due assi a sezione poli-
gonale nel mezzo, discoidale e piü sottile agli estremi, ove si im-
peruia e gira il mozzo della ruota. Queste ultime furono fuse a
parte e trattenute al loro posto da un chiodetto ficcato in un foro
trasversale aperto alla estremitä dell'asse. La decorazione della
lamina principale e inquadrata da un rilievo marginale che se-
guendo nel mezzo i contorni del bacinetto, divide la zona in due
campi, in ciascuno dei quali fu eseguita uua coppia di leoni af-
frontati. Intorno al margine gira una treccia, in cui sono pure
rissati a regolari distanze dei fiori di loto, fusi a parte, muniti di
pednncoletti intilati in appositi fori della lamina e ribattuti al disotto.
Negli sterri recenti se ne rinvennero tre (cfr. fig. 13) la cui posizione
origiuaria non si puö sicuramente determinare. II margine piano
della catinella e ornato con tre linee concentriche di bottoncini e
la calotta della maniglia con un rosone ; i margini sono contornati
a treccia ed i campi ornati con elementi tioreali. Notevoli sono
alcune rappezzature della lamina che costituisce il piano del mo-
bile; vi fu sbalzata la parte della tigura che erano destinate
a rieoprire, furono quindi adattate sulla lamina e tissate alla
medesima con chiodetti ribaditi. AI disotto della giuntura della
maniglia. sul rovescio, si osserva un'antica piastrina di rinforzo.
L' Undset ed il Perrot citarono a raffronto i reeipienti su
G. PIXZA
raote rinvenuti nell'Oriente dei Mediterraneo e nel Nord-Eoropa;
ma a parte la corrispondenza limitata al comnne aecoppiamento
di un reeipiente ad ud telaio rmmito di quattro ruote. <_rl i esem-
plari posti a confronto sono diversissimi tra loro per dimensioni,
tonne. aflScio ed ornameotazione. Un esemplare simile a questo
cerite si ritroYÖ invece a Veio (').
LXXX. 164) Due alari di bronzo costituiti eiasenno da due
pezzi di lastra rettangolare, congiunti per uno dei lati corti, in-
chiodati in croce a dei cavalletti in lamina piegata ad | .
I tianehi dei lati lunghi sono mascherati da due asticelle qua-
drangolari di bronzo. ritorte, schiacciate a martello ove dovevano
re inchiodate e quindi piegate ad aiigolo retto in alto, colla
estremitä lihera battnta a martello in modo da dargli l'aspetto
di mm protome d'oea. Una terza appendice simile alle altre fu
■ - ignita a parte ed inchiodata in eiasenn lato tra le due diunanzi
descritte. Nella superficie inferiore della zona si notano dei com-
posti di rame e solfo dovuti a contatti con sostanze rieche di
quest' ultima mateiia. Esemplari analoghi si rinvenuero sino ad
ora esclusivamente in Etruria (~).
LXXXI. 1G5) Due alari in ferro. La zona che ne costituisce
il piano fu tirata a martello da una asticella lasciata intatta alle
estremitä. laminata nella parte media e foggiata ai capi a guisa
di testa d'oea; la zona fu quindi inchiodata in croce ai due ca-
yalletti in lamina piegata a | , le estremitä piegate verso l'alto
ed altre quattro appendici in ferro dei tutto simili a queste fu-
rono inchiodate per la estremitä inferiore agli aügoli dei cavalletto.
Parecchi frammenti provengono dai recenti seavi (cfr. fig. 13),
V esemplare intero e gli altri frammenti si raecolsero nel 1836.
LXXXII. 166) Xove spiedi ad asticella quadraugolare di
bronzo, agnzza ad un estremo ritorta nell'altro girato ad occhio
per trattenere un anello di filo di bronzo. Tre asticelle conservate
nel Maseo sono eosi consunte da non potersi deeidere se siano ap-
partenute a spiedi o alle frecce dinnanzi descritte. Esemplari si-
mili si rinvenuero a Vetulonia (3).
i'i Garrucci, in .! ■' "eologia, vol. XLI, 1, pag. 201. pl. IV, fig. 2.
t) Cfr. p. e. Not. scaoi, 1900, pag. 481, fig. 12.
Falchi, Vetulonia, tav. X. fig. 7; tav. XIV. fig. 9; XV, 29; XVI,
XVII _»7; XVIII, 19; Not. seavi, 1000, pag. -180, fig. 12.
LA TOMBA REGOLIM «i.U.ASSI H;;
LX XXIII. 1G7) Caldaia tirata a martello da un massello
discoidale di bronzo; il fondo e conveeso, Le pareti cilindriche. La
robusta lamina fu spizzata alla periferia per poterla piegare ad
angolo retto verso l'interno; dei fori ivi esistenti dimostrano uhe
i margini delle spizzature erano stati riuniti con pezze inchiod
al disopra iu modo da costituire ud labbro eontinuo. L'orlo ö ester-
naiuente cercliiato in ferro, ma questa cerchiatnra fa parte di re-
stauri antichi, ai quali spettano pure le mimerose pezze inchiodate
sul corpo. Non vi ha traccia di maniglie. Internamente aderiscono
alle pareti dei grumi di terra mista a sostanze organiche, resti
dei cibi ivi posti a cuocere 1' ultimo giorno dei funerali.
LXXXIV. 168) Tripode che sorreggeva la caldaia 167, co-
stituito da un robusto cerchio di ferro a sezione qnadrangolare.
con tre fori equidistanti verticali in cui sono incastrati i piuoli
sporgenti dai piedi al disopra della loro estremitä piegata a go-
mito e destinata a poggiare alla superficie inferiore dei cerchio.
LXXXV. 1G9) Caldaia di bronzo simile a quella 167, priva
dei cerchio di ferro. Due esemplari simili sono stati ritrovati nella
tomba dei duce a Vetulonia (').
LXXXVI. 170) Tripode in ferro della caldaia 169 simile a
quello 168. Ad uno dei piedi vi aderisce per l'ossido uua sferetta
<ii ferro.
LXXXVII. 171) Due lebeti tirati a martello da un disco di
bronzo, coll'orlo rovesciato all'esterno. Ciascuno e ornato intorno
alla bocca con cinque protomi di leöni, fnse a parte ad auima
vuota, con alcuni contorni avvivati a bulino e le estremitä battute
a martello e ripiegate in fuori a squadro per poterle applicare ai
rianchi dei lebete ed inchiodarvele con asticelle ribattute ad ambo
le estremitä.
Due protomi leonine dei tutto simili si riuvennero in una
ricca tomba prenestina (2), in cui possiamo supporre un lebete
analogo. 11 Lazio, il territorio falisco e 1' Etruria hanno restituito
inoltre i resti di numerose imitazioni in terracotta (3). Fuori dei
Tirreno solo nel santuario di Olympia sono state ritrovate due pro-
(>) Not. scavi, 1887, pag. 480. tav. XV, ßg. 7.
(*) Archa." XLI. I, pag. 200, notal.
(3) Mon. Lincei, IV, pag. 266, fig. 126; XV, pagg. 125 e 455, tav. XI,
figg. 26 e 30.
8
114 <;. i'i.n/a
tomi simili a queste, le quali presuppongono analoghi bacini (')
■ relazioni religiöse degli italioti coli Olympia ed il fatto che
il tripode greco e di tutt'altro tipo (') e che anche i bacini piü
simili a questi tirreni diffusa nell'Oriente sono invece ornati colla
caratteristica protome di grifo | '), ci indueono a ritenere che L'esem-
plai zionale di Olympia vi sia stato importato. Riguardo alle
protomi e evidente che furono modellate ad imitazione di prodotti
assiri r'i o cipriotti pervenuti per la corrente commerciale del Sud.
LXXXVI11. 172) A sostenere i due lebeti 171 erano desti-
nati due tripodi in ferro assai consunti li due eseraplari che si
rvauo uel Museo sono le imitazioni degli avanzi antichi aecu-
mulati ai loro piedi). I piedi erano costituiti da asticelle quadran-
golari, le traverse da sbarrette, i cerchi in lamina, il tutto riunito
da iuehiodature o mediante piuoli incastrati e ribaditi in app<»-iti
fori (:). lndubbiamente imitano quei tripodi che il Furtwängler
(!) Olympia, IV. 799 ed 800.
('-] II tripode di Apollo nelle riproduzioni artistiche greche e sempre
del tipo notissimo di Olympia (Olympia, IV, pag. 75 e seg. ; Waldstein, The
Argive Heraeum, II, pag. 29-1 e seg. e tav. CXXI1I-CXXIV ; efr. Koscher,
Lexikon, I. pag. 455; Carapanos, Dodone et ses ruinex, pl. XVI, fig. 1»
Friedländer-Sallet, Münzkabine t, taf. VIII, 750 e seg. e la ricca serie dei vasi
arcaici in cui e rappresentato il ratto del tripode (efr. ad esemp. Pottier,
Vases du Louure, II, pl. LXVII. fig. 55). Ne poö supporsi clie questo tipo
sia prevalso in Grecia soltanto nel VI0 sec. a. C. poiehe e Tunico rappre-
sentato giä neipiü antichi vasi del Dipylon ; efr. Pottier, op. cit.. I, pl, XX,
fig. 57.
(3) Questo tipo si diffuse anche in Etruria come lo provano le protomi
e i sostegni avifonni ivi rinvenuti, cf'r. Olympia, IV, pag. 123 e seg. e
pag. 117 e seg. ove e raecolta anche la relativa letteratura. Alcuni esemplari
inediti si conservano nel Museo etrusco gregoriano.
(4) Perrot e Chipiez, Hist. de VArt., pl. VIII e IX e Tesemplare ripro-
dotto nel frontespizh» del volume.
(5) Questi tripodi insieme agli altri due. parimenti in ferro, dinnanzi
descritti (168 e 170) sono i « quattro tripodi, due grandi e due piecoli, rin-
venuti in questa tomba». 11 Savignoni e quindi il Montelius gli attribuirono
a torto due tripodi un<> di bronzo e l'altro di ferro (Mon. Lincei, VII,
pag. 320 a-b; .Montelius, La civi/isation primitive, II, pl. CCCXXXV, figg. 9
e 10) dei quali Tultinio non e che uikj sdoppiamento del primo. Infatti negli
seavi del 183'i al Sorbo si rinvennero in tutto cinque tripodi, dei quali quattro
in fern provengono dalla tomba di cui ragiono e sono descritti nel testo, il
quinto, in bronzo, per esclusione deve ideiitificarsi con quello edito nel Museo
LA TOMBA ! i ■ I GAL 1881 1 1 5
chiama a bacclieti < . dalla quäle famiglia di prodotti importati, gli
esemplari eeriti si discostano assai piü dell'esemplare rinvenuto
nella tomba Bernardini a Palestrina.
LXXXIX. L73) In un terzo Lebete, ugualmente tirato a mar-
tello, l'orlo, dopo im breve risvolto verso 1' interno, tu piegato oriz-
zontalmente in faori. Dall'esterno furono contornati a scalpello e
quindi sbalzati dall' interno gli ornati, distribuiti in due zone con-
centriche al fondo, occupato da im rosone orlato con una treci
ripetuta altre due volte, una intorno alla motu del corpo, L'altra
presso all'oiio, in modo da dividere la superficie del caldaio in
due fasce concentriche, in ciascuna delle quali sono espressi due
gruppi di figure composti ciascuno di im leone att'rontato ad un
toro alato. Alla periferia furono inchiodate sei protomi zoomorfe
fantastiohe, identiche per struttura a quelle leonine dei due lebeti
piecedentemente descriti i.
XC. 174) Sostegno in bronzo del lebete precedente (')• Consta di
sei pezzi lavorati a parte a martello, ornati a sbalzo e bulino e quindi
congiunti. Ad eccezione delle calotte che compongono le due sfere,
ricongiunte a marronella, tutte le altre giunture si ottennero mediante
etrusco, I, tav. XII, fig. 5 e quindi in Mon. Lincel, VII, pag. 321, fig. K>.
Indubbiamente a questo'unico esemplare si riferisce la nota, 6, 1 de] Galassi,
che oe esclude la provenienza dalla tomba di cui ragiono, nota confermata
dal settimanale A. VI, 3. dal quäle si deduce clie l'unico tripode <li bronzo
e quindi proprio questo fu ritrovato tra il 2'-) ed il 28 maggio, ossia un niese
dopo la scoperta della tomba Regolini, alla quäle pertanto non puö apparte-
nere. La genesi del supposto sesto tripode e pure assai cliiara. 11 Ruspi in-
caricato dal Galassi di disegnare gli oggetti rinvenuti allo scopo di dif-
fondeme la conoscenza e facilitarne cosi la vendita, per errore aveva inco-
minciato il disegno del tripode di bronzo, nia o per ordine del lüilassi, cbe
sapeva non appartenere quell'oggetto al corredo in questione, o per I'avve-
nuto acquisto della collezione e dei disegni da parte del Caraerlengato, quello
relativo al trijiode, restö incompiuto, non essendovi ancora state disegnate le
protomi zoomorfe, clie ricliiedendo maggior cura erano State evidentemente ri-
serbate per ultimo. Certamente il disegnatore doveva aver lasciato incompiuto
il disegno ove si innestavano le protomi, in quel punto poi male interpretato
dall'incisore in rame, che con tratti decisi fini per dar forma a ciö che
era 'stato lasciato informe, permettendo cosi l'equivoco per cui di un
tripode se ne sono noverati due.
(') II Furtwängler (Olympia, IV, pag. 125) ha riconosciuto per il primo
la pertinenza di questo sostegno al lebete precedentemente descritto.
116
<;. n.N/.v
inchiodature ribattute. La ornamentazione dei varii pezzi fu ese-
guita prima del loro congiungimento, incidendo i contorni a scalpello
dal dritto e sbalzando quindi le figure dal rovescio. Nelle fascie
ornamentali sono ripetute in ciascuna due figure diverse, di solito
affrontate, riprodotte uella lii,r. 14. quelli delle sfere, e 15 in cui
sono riprodotte quelle del piede. Avvciiue che nel contornare
le figure l'artista uon conservö uguali gl' intervalli. o non tenne
conto del loro sviluppo, cosicehe mancö talora lo spazio necessario
Fig. 14.
per 1' ultima; ricorse allora a dei ripieghi inserendo delle figure
sedute o col capo rivolto indietro, per occupare uno spazio minore.
Sostegni simili si ritrovarono in tutto il bacino peninsulare
del Tirreno ('), uno analogo si rinvenne ad Olympia, ma giä il
Furtwängler ha notato le divergenze che corrono tra questo e gli
esemplari dinnanzi menzionati (2).
(') .Uon. Inst., XI. tav. II, fig. 7; .'Jon. Lincei, XIII, pag. 251, fig. '-'7.
L'Etruria ha restitoito numerose imitazioni fittili. Cfr. Micali. Mon. inediti,
tav. XXVII. fig. 7; Not. scavi 1887, pag. 171; 1885. pag. 242, tav. X, fig. 1 ;
Bull. Inst., 1877, pag. 58; Ann. Inst., 1875, pag. -!-•"> •. Mon. Inst.. X,
tav. XXIV, fig. 2; Museo ital. di mit. class , I, pag. 272, n. \b; Gsell,
lies, pag. 375 e tav. I, fig. G; Furtwängler, Berliner Vasenkatalo<j,
n. 1633 e seg.
(*) Olympia, IV, pag. 125.
LA TOM HA REGULIN! GA1 ASSI
117
II tipo in genere sembra imitato da prodotti dell'Oriente (l) :
perö la varietä a due globi interposti tra gli estremi, riprodotta
spesso in terracotta, sino ad ora >■ propria di iina ristretta regione
de! Tirreno.
Fig. 15.
XCI. 175) Dodici patere di bronzo baccellate a fondo piatto.
coi fiancbi svasati, fcirate a martello (2). Negli esemplari meglio
conservati resta ai margini una coppia di fori per sospenderle, ed
un buco nel fondo aperto dal chiodo in ferro col quäle t'urono
conficcate alle pareti del sepolcio, del quäle chiodo restano avanzi
(») Dümmler. Klein. Schriften, IIla. pag. 190 e seg.; (Boehlau), Jahr-
buch, 1900, pag. 159.
(*) Cfr. nota 159.
<;. PINZA
. je dell'ossido. II tipo, riprodotto in argento, e diffuso in E-
traria e nel Lazio (').
XCII. 1.76) Cinque frammenti dell'orlo di una o piü baci-
nelle di bronzo a pareti pressoche cilindriche, col fondo concavo
(cfr. fig. 13), vi restano ancora negli orli gli avanzi del vimine sul
quäle la lamina tu accartocciata. Di questo tipo >ono sei esem-
plari di diverse dimensioni rinvenuti tutti oegli scavi al Sorbo del
lsyiii-i: ,. peieiö possibile che anche questi ultimi siano stati
rinvenuti nella tomba della quäle descrivo i corredi.
X < III. 177) Cinque frammenti di bronzo (cfr. fig. 13), tro-
v ; i t i negli scavi recenti nell'anticamera apparteuuti alla bocca di
una catinella ottenuta ;i fusione: l'orlo e leggermente arrovesciato
in fuori, il diametro alla bocca doveva essere all' incirca di in. 0.14.
XCIV. 178) Tre frammenti apparteuuti alla bocca di un vaso
lux» in bronzo, la cui forma e incerta: spettano forse al suo corpo
alcuni altri frammeuti, in uno dei quali e rilevato un bottoncino
ed un cerchio concentrico.
XCV. 179). Maglietta costituita da uu nastriuo di bronzo
girato ad occbiello, chiuso alla giuntura da un chiodetto a capocchia
troncoconica ribadito (fig. 13); doveva far parte del manico di un
vaso in lamina imbullettata con chiodi di tal latta ( ).
La identitä delle condizioni esterne coi bronzi laminati cer-
tameute provenienti dalla tomba A 1. mi fa supporre che sia stata
restaurata dallo Spagna coi frantumi metallici rinvenuti in que-
st'ultima anche una grande conca a fiancbi troncoconici e fondo a
calotta sferica conservata oggi nel Museo Etrusco (4). Di questa e
di altre identirtcazioni piü o meno incerte e per»'» meglio non tener
conto alcuno.
(') Garrucci nell' Archaeologia, XU. 1. pl. III. fig. 1 (Veio) pag. 206;
Rom. Mitt., 1886, pag. 28, n. 3; Not. scavi 1885, pag. 504 (Orvieto); 1884,
pag. 383 (Chiusi); 1887, pag. 482,499, tav. J.\. fig. 1 e XV. fig. 22; l'alchi,
ilonia, tav. IX. fig. 25; XI, fig. 1; XIV, fig. 1 (Vetulonia) ; Ann. inst..
1866, pag. 138, tav. <;. II. fig. 5; M<>„. Lincei, XV. pag. 563, aota ll-n;
Ann. Ins'.. 1-7'.». i-air. 15. tav. <'. tii:. 5 (Palestrina).
I2j Un esemplare ■■ riprodotto nel Masco etrusco, I. tav. XIII. fig. 20,
i frammenti <li cui ragiono si rinvennero nei recenti scavi.
(3) Museo etrusco. I, tav. XIII. fig. 10.
(*) F. - i iiresemplare figurato nei Mon. Lincei, XIII. pag. 250,
fig. 25.
I.a rOMBA REGOLIti] '.AI, ASSI 11^
XOVI. 180) Tra i frantumi d'oro ho rinvenuto i fram-
menti di una sferetta, fig. l<i, costituita da due calotte di bronzo,
coi margini appiattiti, sovrapposte agli orli di un disco d'osso e
trattenute al loro posto da una asticella di bronzo la quäle fange
a guisa di asse dell'intero sistema. Alle estremitä delle due ca-
lotte si osservano due incassi discoidali. in cui si incastrarono due
dischetti di osso piü piccoli e sottili di quello mediano. Quest'ul-
Fi<
t i 1110 e ornato alla periferia con due linee di dischi a cerchielli
concentrici incisi. i dischi piü piccoli portano invece un solo giro
di tali ornamenti.
Fig. 17.
XCVII. 181) Pure di osso pare un oggetto originariamente
foggiato a calice di fiore, flg. 17, a quattro petali leggermente
arrovesciati in fuori, munito alla base di una maglietta di argento
destinata a permetteine la sospensione e con tracce di una asti •
cella di bronzo sporgente dalla superficie inferiore, evidentemente
destinata a trattenere qualche parte aggiunta, costituente l'orna-
niento centrale del calice stesso.
Hestano da farsi alcuue considerazioni di indole generale su
questi prodotti, intorno ai quali ogni questione parve risoluta colla
120 G. PINZA
>erta degli esemplari raccolti recentemente in una toinba di
Cuma.
II Pellegrini ritenne clio Gr- o ^rl i individui i vi se-
polti e di grica provenienza il materiale raccolto nelle medesime
e quindi anche quelle analogo rinvenuto nelle rieche tombe del
io e dell' Etraria, preeipoa fcra queste la tomba Regolini ; ed
in cid, fatta eeeezione per le oreficerie, consenti il Karo(').
A dimosti'are il primo assunto furono enumerati diversi ele-
menti comuni nelle tombe cumane e greche, quali i riti fimebri
dell'umazione e della cremazione ugualmente in uso, il costuine
di avvolgere le ceneri dei creraati in un drappo, quelle di rin-
ehiudere le ossa cosi avvolte, o il cadavere, in una cassa, talora di
legno colorito di minio, in cubi o cilindri cavi di tulb, di invol-
gere gli oggetti in pezzi di sughero (2); ma questi elementi si
riscontrano parimenti nel Lazio, nel territorio falisco e nell' E-
truria, fatta solo eeeezione per la coloritura delle casse in legno
o trascurata, o rinvenuta in tali condizioni da non potersi osser-
vare quella particolaritä. Apparvero, e vero, piü intensamente com-
penetrati a Cuma, ma ciö puö attribuirsi tanto alla diversa ac-
curatezza di osservazione dei dati di seavo, quanto alle diverse
condizioni nelle quali si svolgeva la civiltä cumana, in cui la su-
premazia politica greca dovette imporre agli indigeui gli elementi
della propria eultura in proporzione maggiore di quelli che i Greci
poterono introdurre nel Lazio e neH'Etruria, politicamente indipen-
denti. Resta adunque in favore della origine greca dei sepolti nelle
tre tombe cumane la sola loro posizioue topografica. Ma la vita
delle colonie greche risiedeva nel commercio e quindi nelle dirette
relazioni cogli indigeui, i quali abitualmente dovettero ivi dimo-
rare e quindi esservi anche sepolti. I raffronti coi quali si sostenne
la ipotesi che discuto, valgono adunque ugualmente a farci ritenere
che in quelle tombe sia stato sepolto un rieco indigeno e la di-
versitä delle conclusioni dimostra l*effimero valore etnico di quei
dati.
Dall'esame del materiale si puö invece desumere ove siano
fioriti i ceutri industriali dai quali deriva.
(') Moa. Lincei, XIII, pag. 287 c seg. ; Bull, paleoetn.. 1904, \>ag. 24
e seg.
(*) Man. Lincei. XIII, pag. 282, 287 e seg.
LA TO.MH.V HKGOI.l.M 6ALA8S1 121
£] stata proposta la questione di riconoscere in Cnma stessa
l'emporio produttore di alcnne manifatture, ma conosciamo broppo
poco il materiale cumano, ancora non integralmente pubblicato,
per discutere tale congettura. II problema eni ho accennato din-
nanzi puö esaminarsi invece da im punto di vista piü generico,
cioe se quelle Industrie fossero in Bore nella regione bra l'Appen-
ninu ed il mare o ad Oriente dell' Italia.
A tale rignardo non ha yalore aleuuo la corrispondenza delle
t'-cuiche comuni, poiehe queste facilmente si difibudono nelle olli-
eine piu lontane; ma appunto per ciö sono importanti invece Le
discrepanze teeniche e cosi pure l'esame dei tipi, poiehe questi sono
un'indizio di gusti locali, che sogliono ruutarsi entro liiniti brevi
di tempo e di spazio.
Aleuni oggetti, io mi riferiseo qui specialrnente a quelli ri-
trovati nella tornba Kegolini, trovano raffronti nel materiale del
Mediterraneo Orientale, ma come nelle oreticerie (cfr. pag. 82 e seg.),
cosi anehe tra i bronzi giä aleuni mostrano dei earatteri differen-
ziali che li distinguono dai modelli esotici. I lebeti LXXXVII)
e LXXXIX) ed il sostegno XC) riprodueono e vero in «ostanza
forme note ai figuli ed ai calderai greco-orientali; ma aleuni par-
ticolari li distinguono nettamente dai modelli imitati, tanto che
lo stesso Fürtwangler riconobbe la produzione locale degli esem-
plari LXXXIX e XC. I tripodi a bacchetta (LXXXVIII) si disco-
stano dagli aualoghi esemplari greco-orientali assai piü deH'esein-
plare prenestino della tomba Beruardini, eppure giä in questo il
Fürtwangler notö nella decorazione antropomorfa indubbii segni di
lavorazione locale (Olympia, IV, pag. 121. u. 800).
Altri offoretti ritrovati in gran numero nel Tirreno si rinven-
nero, ad Oriente del medesimo, eccezionalmeute e solo in qualche
santuario. ove perö sappiamo che affluirono in grande numero non
soltanto i Greci ma anche gli Italioti. II fatto in se stesso non pre-
senta una evidenza in merito alla questione di cui mi oecupo. ma
niuno puö disconoscere la probabilitä che gli esemplari ritrovati
nei santuari greci provengano dal Tirreno. Uu esempio ei e foruito
dal gruppo di seudi rappresentato dagli esemplari LXXV1. comu-
nissimo in Italia, ignoto al di fuori (io qui non mi oecupo dei mo-
delli imitati liberamente. cito soltanto gli esemplari identiei) qua-
lora si eccettuino i due frammenti del santuario di Olympia, che
122 G. PINEA
io non dubito di attribuire coll'Orei alla medesima produzione cui
debbono riferirsi anche le fibnle di lipo prettamente italiano ivi
ugualmente ritrovate. Oltre a cio nelle tombe tirrene si rinven-
gono numerosi mobili od oggetti che sembrano assolutamente
proprii di questa regione.
L'esame stilistico dei resti del carro LVI1I mi induce a ri-
tenere che sia stato fabbricato in Italia: piü servile imitatore
dello stile e del gasto greco fu l'artefice cui si deve l'analogo
mobile di Perugia, ma ne lo stile ne il soggetto decorativo sono
suflicienti a dimostrarne la provenienza dall' Ellade, ritrovandosi le
scene mitologiche erreche anche nelle urno etrusche di ma-
teria e di lavoro certamente locale e lo stile potendo essere stato
assimilato da artefici indigeni, o perpetuato da famiglie di indu-
striali greci emigrate in Etruria. Analoghe rappresentazioni si
rinvennero anche nella biga di Monteleone. raa questa si ricol-
lega per la forma a quell a LIX del nostro sepolcro ed alle altre
cosi comuni nel suolo etrusco-latino e di cui non si ha traccia
nelle coeve tombe greche, mentre le riproduzioni sui vasi greci ci
ricondueono a tipi sostanzialmente analoghi ma diversi nei parti-
colari. Si deve notare inoltre che i morsi di bronzo e di ferro
e gli altri finimenti che si ricollegano normalmente a questi pro-
dotti si rinvennero sino ad ora esclusivamente in Italia. Inline il
volume ed il peso dei carri, in specie di quelli a quattro ruote,
dovevauo rendere poco pratico il loro trasporto nelle anguste stive
dei piecoli battelli allora adoperati nel cabotaggio; mi pare quindi
che in genere la ipotesi della loro fabbrieazione nell' Ellade debba
re abbandonata. resta solo da discutersi se in Italia fossero
costruiti da artefici indigeni o greci, ma e questo un problema
il quäle pel momento non si puö risolvere. lo stile greco, dopo
lunghi tirocinii, potendo essere stato imitato bene e servilmente
anche da artefici etruschi o latini.
Oltre i carri poi numerosi altri oggetti. il letto ad eseinpio
(LX), le frecce (LXIX e LXX). i flabelli (LXXVII1). i porta vi-
vande (LXXIXi. gli alari (LXXX-LXXX1), gli spiedi (LXXXII)
le stafte (LIX, 139) ecc, comuni nel bacino del Tirreno, man-
cano completamente nel Mediterraneo Orientale, per cui la esi-
st'Miza di uoa fiorente industria metallurgica tirrena e inconte-
stabile. Ciö stabilito, couviene tener conto anche delle inuegabili
LA TOMBA REGOLIM GALA! 1 '_'•">
estese somiglianze di forn stile esistenti tra la produzione
italiana e quella greco Orientale, le quali perö >e si poogono
a raffronto coi numerosi altri elementi contemporaneamente in-
trodotti dalla cultura greca, provano soltanto che le industrie
locali, come del resto la contemporanea cultura indigena, qod
erano originali, ma fortemente impregnate di elementi e di gnsti
greco-orientali introdotti dalle colonie greche e piü ancora a inio
parere dalle famiglie di artefici greci diffuse dall'Etruria alla
Campania. La tradizione di Demarato di Corinto e dei suoi seguaci,
infatti ci fa supporre numerosi altri tentativi analoghi <la parte dei
varii popoli della Grecia e dell'Asia, che si contendevano allora
il primato nei mercati dell'Italia occidentale.
Oggetti di avorio, di ambro, e di smalto.
Nei documenti originali di scavo non e fatta menzione alcuna
degli avori rinvenuti al Sorbo nei 1836 ('), senza dnbbio per lo
scarso valore che gli si attribuiva. La identica patina assunta da
parecchi framuienti dei varii oggetti dimostra che provengono tutti
da una stessa tomba ; ad uno dei framuienti aderiscono ancora per
antiche incrostazioni due brattee della categoria III, non vi ha
dubbio quindi che provengano tutti dalla touiba Regolini Galassi,
in cui unicamente poterono avvenire contatti antichi con quelle ore-
ficerie.
XCVIII. 182). Cilindro cavo ottenuto vuotando im tronco di
dente di elefante; una risega anulare interna in uno dei margini
doveva servire di incastro ad uu disco di chiusura; l'oggetto in
questione era adunque una piccola situla cilindrica, del cui co-
perchio non si ha piü. traccia. La ornamentazione dei tianchi, in-
tagliata a bassorilievo, comporta fra due fasci marginali di linee
rilevate una decorazione a. bassorilievo incompleta per la sfalda-
tura dell'avorio.
188). Frammento di un altro tronco cilindrico siniile al primo,
ma con diversa decorazione (:!), resto probabilmente di un altro
esemplare.
Per la tecnica e la forma queste piccole teche si riavvioinano
(x) Jfuseo etrusco, I, tav. VIII.
(*) Museo etrusco, I, tav. VIII, fig. 11.
... PINZA
alla celebre situla della Pania piü grande e piü riccamente or-
nata i ').
XCIX. LS4). Frammenti di iina scatoletta rettangolare (-')
appartenenti : a) ad uno degli specchi che ne ornavano i fianchi
; i alla ossatura della scatoletta ed alla parte tissa del suo co-
perchio, c-f) a figurine che dovevano ornarne la parte superiore.
Lo specchio a) Consta di una sottile lamina con cornice a
i inquadra il eampo, ornato a bassorilievo riproducente
an uomo in lotta con im leone. b) Frammento di uno spigolo con
uu tratto della ossatura e de] coperchio fisso a mezza botte; im
foro 8ervi alla introduzione di uno dei piuoli coi quali gli specchi
erano ßssati ai fianchi di questa ossatura; al disopra dell'orlo
resta traeeia di un leone aecovaeciato, scolpito soltanto nel lato
esterno, qnello rivolto verso il coperchio a mezza botte, poco vi-
sibile, essendo stato appena abbozzato. c-d) Due leoneini acco-
vacciati, scolpiti ciascuno da una sola parte, erano tissati sugli orli
della seatola con peinii che si incastravauo nei fori aperti sotto
la loro pancia. e) Un'altro leone assicurato nell'istesso modo, lavorato
soltanto nel lato destro, avendo le stesse dimensioni di quello d)
ritinito invece nel lato sinistro. mi pare probabile che sia stato di-
sposto simmetricamente a quest'ultimo sullo spigolo opposto della
medesima teca. /') Due mezze sfingi alate, che congiuute per i loro
lati piani si completano a tutto rilievo; un foro cilindrico aperto
veiticalmente sotto la pancia, un'altro incavato sul collo servivano
questo a congiungere la testa, lavorata a parte, e quello a tis-
sare il rilievo allo scrigno. I fori aperti cosi al disopra come al
disotto dello stesso pezzo ed in opposte direzioni, provano che i
piuoli di attacco non si rilasciavano in un pezzo per corrispondere
al foro aperto in un'altro, ma erano invece lavorati a parte e poi
inrissi nei fori delle parti da congiungersi. I resti di un chiodetto
(') Afuseo etrusco, I, tav. VIII, fi^. 9-11; Kanzler, Gli avorii nel Jl/useo
sacro e profano. App. relativa al Museo gregoriano, figp. 3 e 4. Sülle ana-
loghe situle vedi : Ann. Inst., 1877, pag. 398 e seg. ; Mon. Inst., X, tav.
XXXIX, a fig, '_' ; Boehlau, Aus jonisch, und it.al. Nekropolen, jvig. 119.
(2j Museo etrusco, I, tav. VIII. figg. 1, 6; Kanzler, op. cit., tav. cit.,
'28 e 36 ove e«,'li ha disgiunto i due frammenti, che, come mostra il
Museo etrusco, si completano a vicenda. Cfr. inoltre, figg. 11, IS, 17, 26
(leoni rilevati) e 23, 24 (le due metä della sfinge acefala).
La TOMBA RKGOLINI GALAS81 125
di bronzo e abbondanti tracce di ossido provano che le cerniere
del coperchio erano metalliche (1).
Teche analoghe si rinvennero in sepolcri etruschi coeviaque
cerite(2); a Cipro si ritrovarono in tombe de! periodo miceneo (3).
C. 185). Frammento di im dado d'avorio trovato intatto.
186). Duo anelli ricavati da altrettanti pezzi di avorio rin-
venuti al Sorbo nel 1836, forso in questa tomba (').
CI. 187). Frammenti di due perle a bottino, forate, eseguit«-
in ambra (5).
188). Due lastrine parimente d'ambra. rettangolare nna, trian-
golare l'altra cou una faccia piana e l'altra convessa, munite di
fori agli angoli per cucirle su di un tessuto (,;).
CIL 189). Due perle di smalto coll'asse forato. Una e di co-
lore Celeste, bruna l'altra. Purono raccolte casualmente cor fran-
tumi delle oreficerie tra cui le ho ritrovate. Probabilmente ve ne
dovevano essere molte perdute per la estrerna piccolezza e per ia
poca cura posta nelle ricerche.
Buccheri fiai (fig. 18).
CHI. 190). Ventiquattro esemplari di una tigurina apoda, ritta,
colla mano s. sotto al mento, l'altra sul ventre, eseguiti a stampo,
(M L'uso promiscuo del bronzo e dell'avorio nella manifattura di alcune
teche di lusso. era giä stato rivelato dalla situla della tomba Bernardini di
Palestrina. Cfr. Mon. Inst, X, tav. XXXI, fig. 3.
(2) Cfr. Ann. Inst., 1877, pag. 405; Bull. Inst., 1874, pag. 207 e 1876,
pag. 195. (Tomba della Paniaj. Forse appartennero ad una cassettina anche
gli avorii smaltati della tomba Bernardini, parzialmente editi nei Mon. Inst.,
X, tav. XXXI, fig. 3.
(3) Murray, Excavatlons in Cyprus, pag. 12, pl. 1.
(<) Museo etrusco, I, tav. VIII, fig. 2. La patina e alquanto diversa in
confronto con quella della teca, roa ciö puo attribnirsi alle diverse condizioni
di giacitura essendo quelli assai meglio conservati probabilmente per essere
stati riparati per lungo tempo dalla teca medesima, entro la quäle dovettero
essere rincbiusi, come si osservu nella tomba della Pania. Ann. Inst., 1877,
pag. 405; Bull. Inst., 1874, pag. 207 e 1876. pag. 195.
(5) Li ho ritrovati tra i t'rantumi d'oro eoi quali erano stati raccolti ;
e quindi certa la loro provenienza da questo sepolcro.
(6) Grifi, pag. 177, « vi si rinvennero mischiati non pochi pezzi di ambra
della stessa forma e grandezza delle laminette e forate medesimamente agli
angoli ».
G. PINZA
. ornati a yirgolette incise snlla pasta fresca. Uno
ed in parte mancaote.
191). Esemplare simile colla d. äotto al mento e la s. snl
ventre.
192 i esemplari simili con ambo Le mani sotto ;il mento.
Tutte queste figurine, ritrovate nel L836, furono plasmate in un
CtU, 19^
s
2.02.
Fig. 18.
doppio .-tampo, avvivate ed ornate a stecco. Trovano riscontro in
altre linvenute nel territorio talisco ed altrove
CIV. 193). Sei frarnmenti di una tazza a paieti tronco co-
niche, ornate con hlettature oiizzontali graffite al tornio. II corpo
e haccellato, il piede, esile, era a ciambella, il diara. alla bocca
e di m. 0,18 (-').
(') Si conservano nella prima sala de! töuseo >li Papa Giulio in Roma.
(2j Per la forma v.di : (Jsell, Fouilles dam la necropole de Vulci,
]>]. C, n. 118; il piede era perö piü Wsso.
I.a TO.MBA KEGOLIM GALASSI 1 2 <
L94). Frammento di un'altro esemplare della stessa grandezza
con baccellatura piü rilevata e sui fianohi dalla f>ase verso la
bocca una zona a fasci di linee anulari impresso - a funicella -.
un'altra a linee ottenute uoll'istessa tecnica disposte a quinconcio
su zone anulari incavate al tornio, ed intorno alla bocca una kerza
zona a ventagli punteggiati impressi a stampo.
L95). Frammento <li una tazza analoga a quella 191) con im
diam. alla bocca m. 0,14, ne differiva per i fianchi li.sci. Tazze simili
si rinvennero in buon numero neue coeve tombe etiusche e la-
tine (').
CV. 196). Kylix a pareti sottili, intatta, ornata intorno al
corpo con linee graffite al tornio sull'argilla fresca. Aderisce ad un
grumo di ferramenta giä descritto (L1X, 136 ^r) (*).
197). Metä circa di una kylix simile ma priva di decora-
zione; il diam. alla bocca e di m. 0,12.
Kylichts di questo geuere si rinvennero comunemente nelle
coeve tombe etrusche, in cui se ne ritrovarono pure delle imita-
zioni locali (3).
CVI. 198). a) Cinque frammenti di uno scifo fine ed elegante
del diam. alla bocca di 0,095. II corpo e ornato a graffito con
raggi irradianti dal fondo, e fasci di linee orizzontali nella parte
media; verso l'orlo gira una zona di ornati a ventaglio aperto,
punteggiati, impressi a stampo (4).
b) Coccio di un'altro esemplare piü piccolo.
199). Fondo di un terzo esemplare alquanto piü grande di
quello 198.
Scifi del tutto simili si rinvennero in altre tombe coeve del-
1' Etruria e del Lazio; notevoli sono gli esemplari rinvenuti nella
tomba del Duce (5).
CVII. 200). Due frammenti di una tazzetta a pareti tronco-
(') Cito ad esempio l'esemplare della tomba del Duce nelle Not. scavi
1887, pag. 485.
(2) Cfr. pag. 100.
(3) Micali, Mon. inediti, tav. V, fig. 2.
(4) Per forma ed omamentazione e identico all'esemplare edito ncl
Museo elruaco, I, tav. III. fig. 1.
(5) Not. scavi 1887, pag. 495 e tav. XVI, fig. 6; Falchi, Vetulonia,
tav. X, fig. 2.
... l'I.N/A
coniche, col corpo lenfcicolara baccellato e munito di im ri-
. anulare a guisa di piede. Fiammenti dell'ansa yerticale a
nastro, ornata alla base con tre linee orizzontali impresse a funi-
cella.
201 • a). Ausa appartenuta ad una tazzetta analoga a quella
precedente; la parte prossima ai punti di attacco e a nastro, in
alto sjoraata e piismatica colle superfici laterali ornate a fasci
di linee a funicella. La parte a nastro presso l'attaccatura e con-
tornata ad impressione di funicella. Questa orlatura, per la forma
dell'ansa riproduce un triangolo isoscele colla base costituita da
quattro ed i lati ciascuno da tre linee parallele. II campo. in tal
modo incorniciato. e riempito con impressioni di una stampiglia
rettangolare munita di piccoli rilievi trasversali (')•
b) Frammento d'ansa di un'altro esemplare.
202). Frammento d'ansa di una tazzetta simile piü piccola.
203). Ansa bifora a nastro. alta m. 0,13, appartenuta ad una
grande tazza simile alle precedenti; in alto e incurvata a canale
e nella faccia anteriore si osserva ai fianchi una brusca rientranza
prima del congiungimento col labbro. E ornata colle cosiddette
impressioni «a funicella», le quali sul dorso del manico ripro-
ducono un trapezio entro cui due linee spezzate si segano a vi-
cenda disegnando dei rombi; nella faccia anteriore e disegnato un
triangolo i cui lati sono costituiti da fasci di linee (2).
204). Tre frammenti di un'ansa identica alla precedente. con-
tornata sul dorso a fasci di linee punteggiate; il campo e riem-
pito imprimendovi le solite stampiglie a ventagli punteggiati; nel
tratto inferiore si osserva un fascio di linee punteggiate impresse
orizzontalmente.
205). Tazzetta a corpo baccellato e pareti troncoconiche del
diam. alla bocca di m. 0,65, rotta in due pezzi e munita di ansa
del tutto simile per forma a quelle precedentemente descritte ;
l'intero vaso e di fattura piuttosto trascurata (3).
Tazzetto identichc, ma eseguite in impasto piü fino, si ritrovai
comunemente nel Lazio, a Veio, e piü a Nord sino a Chiusi in tonibe di
questa stessa etil.
Per la forma del corpo cfr. Gsell. op. cit., pl. C, n. 1<»7; L'ansa >■
simile a quella del vaso edito nella tav. III, tig. 11 dell'opera citata.
(3) Per la forma cfr. Gsell, op. cit , pl. C, n. 107.
I.A TO.MHA KEGol.IM UAI.A- [29
CVIII. 206). Ansa canalicnlata con Dervatiua mediana rilevata
a eordone ritorto.
CIX. 207). Cinque frammenti di ana anforetta a corpo piri-
foniie baccellato e collo ciliodrico alquanto rientrante nel mezzo.
Era ornata ai fianchi con fasci di linee -a funicella », Bopra i
quali gira una zona in cui furono impresse Le sollte Stampiglie a
ventaglio punteggiato (').
CX. 208). Frammento del collo di un vaso, forse de! tipo
piü consueto degli infundiboli; l'orlo ha il diam. di in. 0,09, il
corpo era baccellato, i fianchi cilindrici leggermente rientranti
sono oruati con dae fasci orizzontali di linee «a funicella-. tra i
quali resta una zona in cui al disopra sono stanipate in giro
delle rosette ed al disotto le consuete stampiglie a ventagli pun-
teggiati semiehiusi (2). Negli incavi ornamentali restano avanzi di
ocra rossa.
CXI. 209). Ansa di un infuudibolo piü piccolo del precedente,
ornato con una linea spezzata incavata intorno all'attaccatura del
corpo.
<'X1I. 210). Piede a tromba risvoltato orizzontalmente nella
estremitä alta. ornato ai margini del risvolto e del piede con fasci
di linee graffite al tornio, ed intorno al piede coi consueti ventagli
punteggiati a stampo. Deve aver servito a guisa di eandeliere.
Bucchero greve (fig. 19).
211). Frammento di un esemplare analogo al precedente.
212). Altro frammento di eandeliere intatto all'orlo, col col-
larino rozzamente inciso a quinconcio ed il risvolto alla attacca-
tura del piede baccellato, rotto ed in parte mancante. L'argilla non
e molto fina, la lavorazione e trascurata, le forme sono massiccie
e pesanti.
213). Frammento di un quarto eandeliere analogo al prece-
dente, liscio e privo del risvolto o collarino (3).
(') E simile per la forma a quella delineata in Gsell, op. cit., pl. A-B,
n. 52.
I,2) Per la forma vedi: Gsell, op. cit., pl. cit., n. 78.
(3) Per quanto a rae Consta questi tittili sono tipici delle coeve tombe
cciiti.
!■'. > <.. PINEA
CXVI. 214). i di un yaso di medie dimensioni a corpo
CXVII. 215). Frammento di im vaso a grosse pareti, colla
lucente ornata a triaDgoli graffiti irradianti dal fondo.
. AtO
.ZU
; xvin,,? 17«
CXVI, 2-14
Fk'. 10.
CXVIII. 216). Frammento del labbro e due anse a nastro
appartenuti ad un vaso di incerta forma, ornato nella superficie
esterna delle anse ed intorno alla bocca cou una stampiglia in
cni era incavato im cavallo alato 0 una chimera impressa tre volte
verticalmente su ciascuna delle an.se, ed orizzontalmente intorno
alla bocca.
217). Due frammenti di bucchero grossolano. appartenuti ad
un vaso di incerta forma, ornato cou delle leggere steccature ver-
ticali sul corpo e con un cordone 0 rilievo orizzontale traversato
da numerosi fori verticali.
• XIX. 218). Coccio di impasto rosso a superficie nera.
l.A TOMBA REGOLIN1 GALAS81
131
Van prolocorinsi trici (fig. 20).
CXXX. 219). Scifo de! diam. alla bocca di m. 0,13, intera-
tnente colorito di rosso all' interno, ed esternamente dal fondo Bino
circa a metä altezza; il resto e decorato con im fascio di lii
axi, g. x x
C XX.XIS
CaXI.U 0
I
C x \ . '. ". -
f x X 1 1 1 . ?. 2. 0
C XX '■-
C X a i . x- 2 . 1
Fig. 20.
orizzontali, il quäle verso l'orlo lascia una stretta fascia riempita
di linee vertieali con due eampi, equidisfcanti dalle anse, ornati
ciascuno con un fascio di linee spezzate vertieali.
CXXI. 220). Cocci di un altro esemplare alquanto piü pic-
colo. Dal fondo si irradiano dei triangoli a vernice rossa.
221). Fondo di un terzo esemplare simile al precedente.
222). Prammenti di un quarto e (223) di un quinto esemplare
analoghi al n. 220, l'ultimo dei quali iuterameute colorito di bnino
all' interno.
223a). Ansa che allo stato attuale dei frammenti non ancora
|32 riN/.A
i sembra doversi riferire ad un sesto eseinplare analogo
ai pi nti.
(XXII. 224). Fondo di uno scifo, ornato intorno al piede con
una iiu szzata dipinta in
II rinvenimento di questi scifi nella nicchia destra dellatomba
intatta, ricolleg senipre piü quest'ultima a quelle analoghe e
sopratutto alla tomba del Duce di Vetulonia, a quella
Bernardini di Palestrina ed alle tombe cumane del fondo Ma-
glione ('). Le riproduzioni in oro ed in argento, decorate sempro
diversauiente, si rinvennero esclusivamente nel bacino del Tirreno
ad oceidente dell'Appennino (-) e ciö conferma la produzione lo-
cale di queste ultime (3), mentre invece la produzione greca dei
tittili dinnanzi descritti e assolutamente eerta.
CXXIII. 225). Tazza identica per tecnica a quelle descritte
dinnanzi, dalle quali si discostaperunaleggerastrozzatma del labbro.
i; del tutto simile per forma agli esemplari di argento L. 74.
Originariamente era ornata a veruice rossa, quasi couipletamente
scotuparsa. Diarn. alla bocca m. 0,08 circa.
CXXIV. 22<J). Due frammenti di una Jcylix in argilla figu-
lina o-ialla. verniciata di nero internamente, ed esteruamente or-
nata con due zone nere dipiute una intorno alla attaccatura del
collo, l'altra alla sommitä del corpo; al disotto di quest'ultima
era dipinta una fascia rossa (4).
CXXV. 227). Frammento di una tazza dell'istessa tecnica
di quelle precedenti ; internamente e verniciata di nero, ed ester-
namente si osserva intorno all'orlo una zona orizzontale limitata
in alto ed in basso da due linee sottili ed ornata a triglin* alter-
(') Not. scavi 1887, pag. 145 (tomba del Duce); nel sepolcro Bernar-
dini di Palestrina {Museo preist, romano cfr. Gsell, op. cit., pag. 393) ed
in una delle tombe di Cuma \ Mon. Lincei, XIII, pag. 274, fig. 58).
(?) Not. tcavi 1887, pp. 489 e 490, tav. XVI, fig. 1; Mon. Inst., X,
tav. XXXI. fig. 6; esemplari simili per forma ma di diversa materia si rin-
vennero ad Olympia e ad Argo {Olympia. IV, pag. 96, taf. XXXV, n. 671,
Wal. Istein, The Argive Heraeum, pag. 287, pl. CXVIII. fig. 2034).
(3) Sulla riproduzione locale in metalli preziosi delle forme vascolari
protocorinzie si veda cio che ne ho scritto nei Mon. Lincei. XV, pag. 637.
e seg.
(*) Per la forma si veda: Pottier, Vases ant. du Louvre, I. pl. XI,
fiir. 298.
l.\ l'O.MBA KEGOLIM GA1
133
iiafi con raetope, nel cui campo sono disegnati dei rombi a reti-
(jolato, il tutto dipinto con im colore rosso bruno (').
t'X.W'I. 228). Dne framruenti di un'altro raso di qin
stessa famiglia.
CXXVH, 229
CXXVUI.XSCH
Fig. 21.
Vau coriiui e delle hole (fig. 21).
CXXVII. 229). Fondo di im vaso di bnona argilla figulina
conipatta e dura, adoruo all'esterno con triangoli irradianti dal
(») Per la forma vedi : Pottier, op. cit., I. pl., XI, fig. 290 (Rodi);
un'altro, pure di Rodi si conserva nel Museo britannico, uno di Egina e figu-
rato dal Pallat nelle Athen. Mitt., 1807. pag. 272. fig. 7, un'altro dal
Waldstein, The Argive Ileraeum., II, pag. 135, fig. C6, il quäle cita allri
esemplari di Dafne e di Naukratis conservati nel Museo di Pelle arti a Bo-
ston. Esemplari identici si r in venner o nelle coeve tombe vetuloniesi {Not.
seavi 1887, pag. 497; tomba del Duce); aChiusi {Ann. Inst., 1877, tav. C-D,
fig. 7); a Vulci fGsell, Fouilles. pag. 121) e nel Lazio {Mon. Lincei, XV,
pag. 195, tav. IX, fig. 13).
134 G. PINZA
piede, dipinti coo colore rosso tendente al bruno. Pece parte forse
di im aofora di fabbrica corinzia.
CXXV1II. 230). Qaattro frammenti della pancia di un grando
■ ed il foudo del medesimo munito di piede troncoconico. Sono
mati in argilla figuliaa u i a 1 1 o rosea, ben cotta. la quäl.' si
sfalda nella Buperfieie interna non protetta dalla vernice. Ester-
namente il Faso fu colorito con una tinta bruna data al tornio
eon una penoellessa, la quäle lasciö delle sottili zone annlari in
oui il colore, forse meno denso, volge al rosso. Dai pochi fram-
menti raccolti non si puö reintegrare la forma del vaso; la qua-
l:tä della tinta ed il modo di applicarla trova riscontro nelle
brocche a roteile, colle spalle usualmente dorate a squame ro
briine o Ulla e la pancia colorita come i frammenti di cui ragiono,
riuvenute in copia nelle coeve tombe deH'Etruria e del Lazio (':.
231). Colle mie mani ho raccolto tra le terre estratte dalla
tomba, non ancora passate al crivello, im coccio corinzio in cui
era dipinta a colore nero con ritocchi rossi e lilla parte di una
tigura umana. Lo misi in disparte insieme con altri insigniticanti
allora raccolti, incaricando un operaio di portarli in paese e di
porli insieme agli altri dinnauzi descritti. Le disposizioni date
non furono perö eseguite ed il coccio corinzio e stato perduto in-
sieme cosrli altri di incerta fabbrica.
-
Vau in impasto fino iugubbiato di rosso (fig. 22).
CXXIX. 232). Recipiente ovoidale scbiacciato al fondo e mu-
nito di piede a ciambella. tronco in alto, con labbra munite di
un orlo in cui e incavato un solco anulare destinato a ricevere il
corrispondente risalto del copercbio. il quäle verso 1'alto compie
la curva del vaso ed e munito sulla sommitä di una tigura equina
a tutto rilievo. la quäle serve a guisa di mauico. Fu plasmato
con argilla mista a tritume minuto di rocce. destinato ad aumen-
tarne la resistenza, cotto. munito quindi di due manichi a sagoma
trapezoidale ed inline ingubbiato e ricotto nuovamente al forno,
nella quäle operazione la ingubbiatura assunse quel colore ro
bruno che tuttora si osserva. Secondo ogni probabilitä anche il
manico del coperchio a forma equina fu plasmato a parte e cou-
i'i Mon. L K.V, tav. X, fig. 3
i.\ rOMBA RKGOLIM <;ai
135
giuuto prima della ingubbiatura, La quali servl appunto a masche-
rare le giunture. 11 corpo era liscio, e la baccellatura si ottenne
a slecco Bulla ingubbiatura ancor Fresca.
Sappiamo dagli editori dei Museo etru&co (che copiarono la
ootizia da qualche cartellino lasciato entro al raso stampandola in
■ ■
■
m
;xxh
Fig. 22
corsivo) che all'atto della scoperta, nel 183G, conteneva « le uniche
ossa brugiate » rinvenute in questa tomba. Uno dei due manichi
trapezoidali anticamente distaccatosi era rimasto nella nicchia destra
ove e stato ritrovato nei recenti sterri (cfr. Hg. 22).
La forma e piuttosto comune tanto alle coeve fabbriche in
argilla impastata con tritumi di roccia, qnanto a quella dei buc-
eheri grevi; la particolaritä dell'ansa distaccata potrebbe richia-
mare alla mente un dato di fatto spesso osservato nelle tombe a
pozzo con ossuarii di tipo villanoviano. In queste perö il manico,
distaccato per facilitare il collocamento dell'urna nel pozzo, manca
... PINZA
sempre in quest' ultimo ; per cui il rinvenimento dell'altra ansa
dell'ossuari« 232 distingue nettamente il caso ora osservato dagli
altri, parmi quindi assolutamente certo che l'ansa stessa si sia
distaccata accidentalmente eutro al sepolcro, forse duraate le ope-
di sterro nel 1836, eondotte con poehissima cura.
• XXX. 233). Parecchi frammenti di Qna grande vettina a
eorpo baccellato verticalmente ed ingubbiato di rosso, cioe ricotta
dopo la ingubbiatura (*).
CXXXL 234). a) Due calici a pareti troncoconiche, col fondo
u ealotta ed il piede a tromba alti m, 0,14 circa: l'iinpasti
brunastro, la ornamentazione .si limita a striature auulari eseguite
al tornio intorno ai fiancbi(8); b) Frammento di an terzo usem-
plare.
CXXXII. 235). Frammenti di parecchi piatti leggermente con-
äi, muniti di piede a ciambella e di im orlo sporgente orizzon-
talmente provristo di uno o due fori per la sospensione. Nel centro
e rilevato un bottoncino conico, caratteristico di questi prodotti
ceriti.
L'impasto. piuttosto fino, e mal cotto; l'ingubbiatura, esposta
nuovamente al fnoco. ne fu arrossata. Le cnrvature maggiori ac-
cennano a piatti di m. 0,30 circa di diametro. Trovano riscontro in
quelli accumnlati nella tomba del Duce.
CXXXII 1. 236). Frammento dell'orlo, ed uno dei manichi di
una grande olla, del tutto simile per forma a quella edita nei
Monumenti Lincei. XV, pag. 201, tav. VII, Hg. 12. L'argilla e gial-
lastra e priva di ingubbiatura; intorno alla bocca si notano le con-
suete scaualature orizzontali eseguite al tornio.
Vasi dl imüaziom in argüla giallastra,
ornati con color rosso a guaszo (fig. 21).
i'XXXIV. 237). Due frammenti di un piatto in argilla gial-
lastra a grosse pareti, inunito di piede a ciambella e di orlo a
risvolto orizzontale. Nella Buperficie superiore si notano delle sem-
plici fascie auulari. in quella inferiore si osservano una zona di
(') Quosti sono forse i resti dei « due vasi ordinarii di argilla, piu
grandi e vuoti» ricordati dal Grill, pag. 180, S, insieme all'olla precedente-
mente descritta nel testo.
(si Ter la forma si veda: Gsell, op. cit., pl. C, fig. 122.
LA TOMBA REGOL1NI GALA881 137
fcriangoli irradianti dal fondo col irertice verso L'orlo ; poi sempre
verso quest'ultimo un fascio di quattro cerchi concentrici e quindi
una zona.
CXXXV. 238). Piede u tromba di im vaso di incerta forma.
L'ornamentazione Consta di linee orizzontali, di zono ;i virerolette
e di zone piene a colore, il tutto eseguito a mano libera, Anche
1* interno del piede e decorato con una zonä anulare ugualmente di-
pinta in rosso.
Questo corredo vascolare e composto con materiale di diversa
provenienza. I vasi protocorinzi geometrici e quell i corinzi indnb-
biameute provengono dai commerci di importazione coli' Kl lade e
coli' Arcipelago ; i buccheri tini ornati a punteggiatura eseguita a
stampo, o con linee graffite al tornio, quelli grevi ornati con stampi
figurati ad incavo ed i vasi di argilla giallastra a grosse pareti
colla decorazione geometrica dipinta a guazzo con colore rosso-bruno,
non saprei dire se siano stati fabbricati a Cere stessa o se ci at-
testino la esistenza di commerci coi centri manifatturieri tiorenti
piü a Nord nella stessa Efcruria, nei quali si imitavano larga-
mente i prodotti di importazione provenienti dal Mediterraneo.
A fabbriche ceretaue invece. o dei dintorni, io non dubito di at-
tribuire i piatti 235) in impasto ingubbiato di rosso e la vettina
in frammenti 233), la quäle spetta ad una famiglia vascolare ca-
ratteristica quasi del territorio cerite. La identitä dell'argilla im-
piegata nella fabbricazione di questa vettina e dell'olla cineraria
232) dimostra essere stata fabbricata in paese anche quest'ultima.
Disposiiione origiiiaria degli oggelli e composmone del corredi.
La deposizione piü importante era avvenuta nella cella, ove
nel 183(3 si ritrovarono tutte le oreficerie (I-XIV e XVI-LVII) (').
Xel Museo vaticano si conservano parecchi frammenti di un
terriccio leggero e poroso, costituito per la maggior parte dalla de-
composizione di una specie di materasso o erte stotfe, il quäle ha
assorbito in abbondanza anche dei liquidi cadaveiici. Contengono
frammisti delle brattee della categoria II e III, le quali indubbia-
mente facevano parte della ornamentazione degli abiti indossati dal
defunto ; quel terriccio perciö fu raccolto al di^otto del posto in
(') Ball, last, 1836, pag. 59 e seg. ; Canina, op. 'it.. pag. 7:'. e >cg.
138 G. PINZA
cui era stato disteso il cadavere e contiene i resti del materiale
soffice siil quäle fa adagiato.
N itarono gli scavatori che i gioielli giacevano nel posto che
avrebbero occnpato ornando una persona distesa orizzontalmente (1),
e ciö prova che il defnnto era stato umato; siccome poi la fibula
si ritrovö verao il fondo della cella e la ■ pettiera » piü verso
l'ingress . cosä e certo che il defnnto coperto dei suoi indu-
menti. avvolto in nn manto cosparso di bratiee d'oro, fu disteso
coi piedi verso 1' ingresso della cella ed il capo verso il fondo.
Dalla sti i della incollatura incavata nella pettiera il
Canina ne aveva dedotto ehe il proprietario doveva essere nna
donna i |, deduzione pienamente confermata dallo spillone XL) e
dal fuso XLI) raccolti tra i snoi corredi.
Gliavorii (XCVITI-XCIX) portano aderenti delle brattee 11.
III, originariamente cncite snlle vesti stesse del cadavere; ciö
prova che erano stati deposti viciuo a quest'ultimo. Li presso gia-
cevano pure le brocche XLVIII), la situla XLYII) (') e le tazze
XLII-XLVI) cadute dalla parete di fondo. alla quäle erano State
originariamente inchiodate; ora restano i fori dei chiodi in ferro
adoperati a questo scopo. Fori e resti di chiodi si osseivano pure
nelle pareti del canaloue lungo la volta. ove sappiamo che si
ritrovarono inchiodate le tazze (5) XCI).
Ai piedi del cadavere giaceva, in un gruppo. il vasellame mag-
giore in bronzo, cioe il caldaio LXXXVII col snotripode LXXXVIIL
il lebete LXXXIX. Le tazze di argento L erano affisse agli sti-
piti della porta ; sulla testata dei pietroni che chiudevauo parzial-
mente 1' ingresso erano stati disposti i lebeti LXXXIX).
Giacevano, in luoghi non determinati della cella. i gioielli di
minor valore deposti quasi per ricambio (XXXVI l-XXXIX). le ar-
genterie, le ambre, gli smalti e gli oggetti di ornamento XCVI-
XCVI1, ritrovati tra i frantumi delle oreficerie raccolte unicamente
in qnesto ambiente.
(') Canina, op. cit., pag. 75.
I lina, op. cit., pag. 73.
(:M Ibidem e VEtruria Marittima,, I, pag. 186 e seg.
{>i Bull. Inst.y 1837, pag. Ol: Canina, op. cit, pag. Tl.
1 inina, op. cit., pag. 90 e seg. 1'. Nei recenti stcrri ho ritrovato
1 1 ._• i tufi gli avanzi dei cliio'li coi quali quei bronzi furono fissati al muro.
I.A TOMBA REGOLINI GALASSI 189
II corridoio, o anticamera, conteneva iina seconda deposizione.
GH scavi del 1836 f'urono ivi condotti con minore cura, dod con-
tenendo oggetti di cosi cospicuo yalore come quelli giacenti nella
cella di fondo. Perciö il poco terreno di infiltrazione accumulatosi
Sil] piano delT anticamera, intatta, non fu tolto e trasportato all'e-
sterno. come quello dolla cella, ma, fatta la sola eccezione cui
accennero in scguito. semplicemente rivoltato sul posto per racco-
gliere gli oggetti rimasti sepolti, dopo aver tolto quelli che all'atto
della scoperta erano ancora visibili alla superficie de] terreno in-
tiltrato.
Dato il procedimento seguito negli scavi del 18:1'!. non era
possibile determinare dal posto in cui giacevano i frammenti rac-
colti nel 1906, quello occupato originariamente dagli oggetti di cui
facevauo parte; e invece certo che tutti gli oggetti ai qnali appar-
tenevauo dovevano essere stati deposti in questo ambiente, poiche,
salvo in un ristretto spazio presso la porta della nicchia di destra,
ove al disopra delle terre quivi esistenti si accumularono altre
provenienti dai lavori di cevnita del materiale raccolto nella nicchia
stessa, ovunque si puö escludere la esistenza di materiale origina-
riamente deposto in altri ambienti.
II cadavere era stato adagiato sul letto di bronzo (LX) in cui
si osservarono nell'atto della scoperta avanzi dello scheletro non tocco
dal fuoco. Le notizie raccolte dal Canina dimostravano che il letto
era stato ritrovato verso il fondo dell'anticamera lungo la parete
destra (').
II luogo in cui giaceva e stato ora definito con precisione,
essendosi scoperto presso allo stipite destro della nicchia destra
un piccolo tratto dell'antico piano coperto ancora dal terriccio so-
vraccarico di avanzi organici, provenienti dall'assorbimento dei li-
quidi cadaverici colati dal sovrapposto letto metallico, il quäle
perciö doveva essere situato immediatamente al disopra, e quindi
alquanto piü verso l'ingresso dell'anticamera di quanto appare dal
grarico del Canina, e precisamente innanzi alla porta della nic-
chia (2). L'origliere era verso il fondo, anche questo cadavere gia-
(') Bull. last., pag. 56 «sopra (al letto) si trovarono distese le ossa
del distinto personaggio » ; Canina. pag. 74.
(2J Ciö e in piena armonia colla ootizia de] Braun 'Bull. Inst., pag.
« immediatamente accanto almorto, dentro una nicchietta poco alta. s\ h
G. PINZA
a adunque coi piedi verso l'ingresso. Giacevano aucora ove
saduti dopo lo ■ del corpo i resti dell'affibbiaglio (XVI){
jolti nei recenti sterri immediatamente al disopra del fcerric
iu | giä menzionato.
Evidentemente doveira far parte degli indumenti indossati dal
defunto.
II Pellegrini ha osservato che questo tipo di affibbiaglio, co-
rnune al di qua dell'Appennino nelle tombe rieche di quest' epoca,
si rinvi 9clasivamente nelle tombe di uomini; eiö concorda
cod una aotizia raecolta dal Grifi, Becondo il quäle addossoa questo
eadavere sarebbe stato ritrovato il pugnale di ferro LXIII) (1).
Invero il Braun, nella sua nota, avverte che quest'arma era siata
illa via ehe menava al sepolcro. La prima interpreta-
zione di questa fräse ci indurrebbe a credere ehe il pugnale gia-
3e fuori della tomba. in una via di accesso alla medesima ; ma
di una tale strada non si ha memoria ne traccia. nulla riferendone
il Canina. il quäle sulla scorta non solo delle sue osservazioni
äonali, ma anche di quelle del Regolini e degli operai, si oc-
cupö della struttura architettonica del sepolcro assai piü diligen-
temente del Braun; per giunta i dati osservati nei recenti seavi
non giustificano affatto quella ipotesi, la gradinata di cui ho ri-
trovato gli avanzi conducendo appunto dal sepolcro all'antico piano
di campagna, e rendendo perciö inutile ogni ulteriore via di ae-
eesso. Un esame piü approfondito della questione dimostra perö
che la notizia raecolta dal Braun conferma quella del Grifi. poiehe
dal contesto dell' intero articolo risulta che il Braun considerava
come sepolcro vero e proprio soltauto la cella in cui erano State
ritrovate le preziose oreficerie, quindi e del tutto probabile che
colla fräse dinnanzi citata egli abbia voluto accennare appunto al
corridoio in discesa, od anticamera, per il quäle vi si accedeva.
Tra il letto di bronzo e la parete destra era stato deposto il
porta vivande LXXIX (2), a sinistra iuvece, presso la porta della
ana grande urna Ji terracotta sormontata da un piecolo cavallo ». E questa
l'olla CXXIX trovata entro la nicchia destra, dinnanzi al cui ingresso si
depose il letto di bronzo.
(V Grifi, pag. 139.
(s) Canina, pag. 75.
LA TOMD \ RKGOLIM GA LA SSI 1 1 1
oicchia manoina, 3i ritrovarono gli alari di bronzo (') e piti verso
l'ingresso principale i resti de] carro a quattro ruote LVIII) (').
Secondo le notizic raccolte dal Canina ai lati del cadavi
erano infissi alle pareti i,rli scudi, i fasci di frecce o gli spiedi <li
lern) e di bronzo, od ivi infatti ho ritrovato oelle pareti i fori o
i resti dei chiodi di ferro che semrono a tale scopo.
Ai piedi, verso L'ingi'esso, era stato aggruppato il vasellame
maggiore. Vi si ritrovarono il caldaio grande, col relativo tripode
di ferro LXXXIII-LXXXIV, ed il sostegno dellebete XC; invece
i due tripodi di ferro l>.\ XXVIII | i erano stati deposti uuo da eapo
l'altro da piedi del letto di bronzo.
Neil' anticamera, lungo i fianchi del canalone col quäle ba
termine la volta, Begna il Canina nel suo grafico delle patere
baccellate di bronzo (4); effettivamente vi ho riscontrato gli avanzi
di chiodi in ferro e tra il terriccio di infiltrazioue ho ritrovati i
tränt iiini abbandonati degli archi, delle frecce e dei vasi metallici
i cui resti sono descritti sotto i numeri XCIV-XCV e LXIX-LXXI.
La porta d' ingresso aH'auticamera si rinveune ermeticainente
chiusa da lastroni di tufo disposti verticalmente sul secondo gra-
dino, tra quest* ultimo, gli stipiti e la volta.
Nella nicchia destra, gli scavi del 1830 furono condotti anche
piü malamente, i prirai saggi avendo mostrato che non eonteneva
osrsretti allora di arrande valore commerciale. Durante il lavoro di
cernita una parte delle terre di intiltrazione. tra le quali giace-
vano i vasi, fu trasportata fuori della nicchia, nel posto oecupato
dal letto di bronzo (LX); ma la piü gran parte del terriccio fu
rivoltata in posto ed ivi abbandonata.
Nella fretta di terminare im lavoro che appariva poco rimu-
nerativo, i cocci di minori dimensioni rimasti aderenti alle terre
di intiltrazione furono abbandonati, si trasportarono invece all'e-
sterno i frammenti maggiori di quei vasi, in specie di bucchero,
che o per essere interrati, o per la loro forma lasciavano supporre
che potessero essere decorati afigure; svanita poi questa speranza.
quando i'oggetto fu esamiuato al di fuori in pieua luce, fu gettato
(') Canina, Etruria marittima, I. tav. L.
(2) Canina, Descrizione di Cere, pag. 75.
(3) Ibidem.
(4) Canina, op. cit , pag. '.'0 e sag.
142 " PINZA
via come cosa di messuno valore. A.vvenne cosi che dello svariato,
iiiio corredo ?ascolare giacente uella nicchia. si conserrarono
mto Le figurine di bucchero (CHI) e l'olla cineraria (CXXIX),
■ per la figura eqnina che ne ornava il coperchio, e restarono
nel sepolcro soltanto i eocci recentemente ritrovati (CIV-CXXVIII
e CXXX-CXXXV). SCeglio conservati erano in genere i ?asi in ar-
gilla gialla a decorazione geometrica rossa, alla quäle non si at-
tribuiva alcun pregio, per cui furono senz'altro abbandonati ap-
pena scoperti; iuvece 1 buccheri. in cui la importanza degli or-
Dati a rilievo non si poteva giudicare facilmente sul posto, furono
piü comnnemente asportati.
L'olla CXXIX contenente * le uniche ossa umane bruciate
racüolte nel sepolcro* si rinvenne entro la nicchia presso all'in-
gresso (*); ivi adunque era stata sepolta una deposizioue cre-
mata, alla quäle, per esclusione, debbono riferirsi i braccialett-i
in ferro LXI1) {•) deposti, secondo il costume, entro l'ossuario alla
superficie delle ossa ehe vi aderirono insieme ad alcuni brani del
mto in cui erano state precedentemente raccolte.
Seppe il Canina che alcuue delle figurine CHI) erano state
ritrovate nella nicchia presso l'urna CXXIX), e le altre nell'anti-
camera intorno al letto LX, cioe presso all' ingresso della nicchia
medesima e riguardo a queste ultime aggiunge che erano state ri-
trovate « tra la terra che copriva un tale letto » (:!)- Siccome e
certo che quest'ultirno era stato deposto >ul pavimento e che. data
l'altezza del graticcio, questo doveva emergere alla superficie
del poco terriccio infiltratosi nella tomba intatta, cosi e chiaro che
- la terra che copriva » quel letto ed in mezzo alla quäle si ri-
trovarono le figurine non poteva trovarsi ivi al suo posto originale,
oessuna forza rtsica aveudo potuto naturalniente innalzarla al di-
(') Bull. Inst.. 1836. pair. 59; Grifi, pag. 161; Canina. pag. 78.
(") La indicazione in caratteri corsivi « racchiudeva brngiate le sole
ossa umane rinvenuto ael sepolcro » che si legge nel ifuseo etrusco, I, pag. 3,
tav. II, evidcntcmente e la copia di un cartellino rimasto attaccato all'olla
ili cui ragiono sino alla pubblicazione dell'opera citata. Si capisce bene che
la fräse «sepolcro» si riferisce alla tomba intatta del 22 aprile nella quäle
pertanto sappiaino essere stata osservata negli scavi del 1836, una sola de-
posizione cremata.
Bull. Inst., 1836, pag. 58 e seg. ; Canina, pag. 78.
LA TOMBA REGOLINI GALASSI 1 13
sopnt del piauo dul letto e del terriccio di iufiltiazione ciicostante ;
quindi anche le figurine che vi erano mescolate solo per unarti-
ficio si ritrovarono in quo! posto. ß chiaro intanto chequella terra
si pote ivi accumulare soltanto quando giä alto era il terriccio di
infiltrazione ed il graticcio, ceduti i piedi, si era alquanto abbas-
sato e ciö pote avvenire entro la fcomba dopo qualche secolo dalla
sua chiusura; fu poi ritrovata intatta, per cui la sovrapposiziono
di terre contenenti materiale archeologico si deve oecessariamente
attribuire alle operazioni fcumultuarie di scavo, in cui una parte
delle terro tolte dalla nicehia, nel trasportare all'esterno i cocci,
caddero ricino al suo ingresso nella zoua occupata dal letto LX
ed all' intorno e colle terre caddero pure le frammiste figurine, le
quali per cid in seguito, in un' ultima ricerca compiuta prima di
abbaudonare definitivamenle lo sterro di quel sepolcro, si rinven-
nero in quel posto, mentre e chiaro che originariamente giacevano
pur esse colle altre nella nicehia presso l'ossuario CXXIX.
Essendo ivi sepolta « l'unica deposizione cremata » raecolta
in questa tomba, non vi ha dubbio che ivi giacessero anche gli
avanzi metallici della biga LIX), i-ssendo noto il costume di
bruciarle sul rogo iusieme al cadavere; i buccheri aderenti ai
frammenti dei cerehi, identici ad aleuni cocci ora nuovamente
raecolti nella nicehia, provano che il mucchio dei resti metallici
provenienti dalla biga LIX) fu aecumulato presso a quel vasel-
lame col quäle aderi ove vi erano parziali contatti.
Gli alari di ferro LXIV), identici tra loro, appartennero ad
un solo corredo; uuo porta evidenti tracce dell'azione capricciosa
di un rogo: spettauo adunque entrambi al corredo cremato.
Le tibule di ferro LXII1 per ossidazione e struttura sono iden-
tiche ai braccialetti LXIV), coi quali pertanto sembra che abbiano
avute comuni le condizioni di giacitura; riteugo quindi che siano
state pur esse deposte, secondo il costume, nell'olla cineraria.
Le punte di lancia LXIV-LXVI) sono troppe numerose per
poter appartenere ad una sola deposi/.ioue ; e probabile quindi che
debbano dividersi tra i corredi dei due cacciatori o guerrieri, umato
neH'aiiticamera il primo, cremato e sepolto nella nicehia l'altro.
Nel gratico del Canina sono disegoati entro la nicehia destra
tre riquadri, di cui non si parla nel testo e dei quali non ho os-
servato traccia aleuua sul fondo; io riteugo che il gratico, fatto
1 14 G. P1NZA
. qualche discepolo del CaDina su abbozzi compiati da que-
st'nltimo in base alle notizie avute o riprodotte nel testo, non cor-
mda al vero, anche perche tia gli oggetti rinvenuti al Sorbo
nel 1836 oonve ne ha alcuno che possa corrispondere a quei con-
torni.
La nicchia destra si ritrovö intatta e chiusa eoa dei lastroni
di tufo, tuttora esistenti Dell' interno del vano, ove fiirono gettati
nel L8i
La varietä del materiale rascolare ivi deposto non si oppone
affatto al riferimento ad im solo corredo. poiche, pur provenendo
da fabbriche diverse, spetta interamente ad an periodo i cui limiti
estremi sono costituiti rispetto alla produzione vascolare greca dal
vasellame protocorinzio geometrico e da quello eorinzio con figure
di stile Orientale, elementi che spesso si rinvengono in varia guisa
ciati. Cosi gli sein" e gli altri prodotti in bucebero tino. ornato
a stampo con punteggiature. identici a quelli 196, 198, 199 ecc.
rinvenuti nella tomba cerite, si ritrovarono nella sepoltura vetulo-
niese del Duce, la quäle conteneva una sola deposizione che corn-
prendeva, come la nostra, anche dei vasi protocorinzi (') e dei buc-
cheri ornati a stampo. In quella stessa tomba si rinvenuero nnme-
rosi piatti in impasto del tutto simili a quelli CXXXII della
tomba cerite. Una coppa identica a quella CXXV si rinvenne non
soltanto nella tomba Duce, esemplare questo che viene a confer-
mare i confronti dinnanzi citati, ma anche in quella della Pania,
ove nuovamente era associata a dei buccheri grevi ornati a
stampo (*). Invero questi Ultimi prodotti si rinvennero in Etrnria
associati usualmente coi vasi corinzi a figure animali, alla cui im-
portazione sembra corrispondere il tiorire di quelle manifatture ( i
ed auche nella tomba cerite ho ritrovato buccheri grevi e cocci
corinzi a figure; e ben difficile poi negare il sincronismo di questo
sepolcro con quello vuleente detto d' Iside, a sua volta sincrono a
dei corredi in cui si rinvennero delle brocche corinzie a rotelle.
(>) Not. seavi 1887, pag. -197 e tav, XVI, fig. G.
(2j Bull. Inst., 1871. pag. 203 e seg. (tomba della Pania); Ann. Inst..
1877. pag. :598 e seg.; tav. L'-V. 1878, pag. 299 e seg.; Alan. Inst. X.
pl. XX XIX a.
(•') Ciö e stato giä dimostrato dall'Helbig e dallo Gsell, Foui
pag. 122 e sog.
I.A TOMBA REGOL1 M 6ALA£ 1 15
contemporanee certamente alla diffusione dei buccheri grevi ornati
a stanipo ('). Questi Ultimi d'altra parte — mi riferisco naturalmente
;ii prodotti piü antichi del genere, a quelli cioö che si rinvengono
nelle tombe di cai ragiouo — sono cerfcamente coevi alle vettine ed
agli analoghi fittili ceriti ornati nell'istessa guisa, cioe a stampo,
e spesso cogli stessi tipi, ed alla produzione di quelle vettine si
ricollega l'olla cineraria CXXIX e l'altra CXXX1II. 1 calici ed
i cocci descritti neH'ultimo paragrafo, si ricollegano cronologica-
mente alla produzione vascolare dinnanzi presa in esarae, imi-
tando i primi forme comuni tra i buccheri fini e grevi e gli altri
apparteneudo ad una famiglia vascolare che, incominciata in Etra-
ria alquanto prima di questo periodo, ebbe lunga vita.
Importante e pure il confronto col ricco corredo raccolto nel
sepolcro D, certamente coevo a quello della deposizione avve-
nuta nella nicchia destra ed Ldentico per composizione, qualora se
ne eccettuino i vasi corinzi, che in quello mancano (2). Casuale o
no questa assenza, certo non ci lascia in dubbio sulla persistenza
dell'uso dei vasi protocorinzi sino all'epoca in cui si diffusen)
quelli corinzi a figure auimali, poiche il loro uso promiscuo in
un dato momento nei paesi sul Tirreno bagnati dal mare ci e
attestato da parecchi ritrovamenti dalle colonie greche della Si-
cilia sino a Vulci ( ;)-
La data cui deve riferirsi il corredo della unica deposizione
cremata avvenuta nella nicchia destra deve desumersi dai prodotti
piü recenti, che lo compongono; coincide pertanto con quella in
cui i vasi corinzi a figure animali ed umane incominciarono a
diffondersi nel suolo cerite. Seguendo la cronologia attualmente
accettata, possiamo ritenere che quella deposizione spetti al sec.
VII0 a. C; i buccheri grevi poi ed i vasi corinzi fanno supporre
che sia avvenuta piuttosto alla tine che al principio della seconda
metä di quel secolo.
Pare che giä, nel 1836 la nicchia sinistra si ritrovi
aperta.
(') Gsell, op. cit., pag. 123.
E descritta a pag. 157 e -
(3) La associazione dei vasi corinzi a figure animali con quelli ] i
corinzi geometrici e stata osservata a Siracusa ed a Vulci. .'■
(Fusco) tomba CVIII e Gsell, op. cit.. pag. I
10
146 G- ''IN
lo intatto il sepolcro, ciö lascerebbe supporre che uou
vi ; ato deposto alcun seppellimento ; nel grafico del Canina
qo ivi disegnati in pianta dei vasi, alcuni dei quali nella
relativa spiegazione sono qualificati: - tazze diverse e nou pochi
altri _ itti di bronzo -. trasformati in fittili dagli editori del
Museo etrusco rlauo ('). Nei recenti scavi nun vi ho ritrovato
null;[. 3 si eonsidera che La notizia riferita dal Canina nella spie-
gazione di quel grafico poco comendevole e abbastanza vaga ed
incerta e che e impossibile identificare quegli oggetti tra il ma-
teriale antecedente ote descritto, proveniente da questa tomba,
si sarä propensi a ritenere che le relative notizie, vaghe del res
siano errate e che questa nicchia sia stata effettivamente riuve-
nuta aperta e vuota.
Secondo il Canina dei tre seppellimenti avvenuti nella tomba
di cui ragiono, quello corapiuto nella cella di fondo sarebbe stato
il piü antico, avrebbe fatto seguito la deposizione del guerriero
umato aell'anticamera e per ultimo sarebbe stato deposto nella
nicchia il cadavere cremato col suo abbondante corredo vascolare,
ora rinvenuto. Di cio egli nou da prove, ma dall'assieme della
esposizione si comprende dedurlo egli da una supposta successione
nella utilizzazione degli ambienti ; il piü adatto, la cella cioe, do-
vendo essere stata occupata per la prima, le nicchie, rozzamente
incavate ai fianchi del corridoio, per l' ultimo. Co>i argomentando
il Canina se riusci a rendere improbabile la ipotesi opposta. cioe
che nelle nicchie fosse stato racchiusoil seppellimento piü antico,
nella cella di fondo il piü recente, non dimoströ l'assunto, poichö
la logica utilizzazione dello spazio non si opponeva a che i varii
ambienti fossero stati occupati tutti insieme da tre seppellimenti
contemporanei; la questione quindi deve essere discussa con altri
criterii.
L"esame architettonico dimostra che la trasformazione del cor-
ridoio in anticamera, se si deve ad una moditicazione del piano
primitivo, il che e giä incerto, certamente era compiuta prima
ancora che avvenisse la deposizione rinvenuta nella cella di fondo;
in tal caso poi la trasformazione cui accenno, dovendo essere stata
richiesta dalla necessitä di spazio per collocarvi il guerriero ed i
(') Museo etrusco, I, pag. 3, tav. I, Z; «olle e doHi ».
LA TOMBA REGOLIN1 GALASS1 1 IT
suoi corredi ivi effettivamente deposti, De seguirebbe che quest'ul-
fcima deposizione dovrebbe essere stata compiuta contemporanea-
mente allaltra. L' incompleto muro divisorio eretto aH'ingn
della cella, in modo da Lasciar Libere in alto le comunicazioDi
fra quella e l'anticamera, esclude La ipotesi che ii seppellimento
nella cella sia piü antico 'Ii quello neH'aDticamera, poiche in tal
caso 1' ingresso alla cella sarebbo stato chiuso completamei
come interamente era chiuso l'adito all'anticamera; accedono nu-
merose corrispondenze ootevoli fra i «lue seppellimenti, i cui sin-
goli corredi comprendono del materiale coatemporaoeo, come ri-
sulta da] rinvenimento di altri esemplari identici od analoghi iu
im solo corredo funebre. Alludo cou ciö ad esempio alle patere,
; i _T 1 i scifoi, alla brocca di argento rinvenute nella cella, che ia
altre tombe dell' Etruria e del Lazio, eseguiti in bronzo od in
argilla, si ritrovarono associati agli scudi. alle tibule, agli affib-
i>i;i'-,rli ritrovati invece nel seppellimento deposto neH'anticainera.
Ciö invero dimostra all'evidenza soltanto che il guerriero e la donna
l'urono deposti rispettivamente nell'anticamera e nella cella in una
stessa fase di civiltä, nel tempo cioe in cui quei diversi oggetti
erano contemporaneamente di moda, ma non e sufficiente ad esclu-
dere il dubbio che tra l'uno e l'altro seppellimento possa essere
trascorso un intervallo di tempo di cui sarebbe impossibile misu-
rare il valore; invece il fatto che alcuni oggetti in parte erano
deposti neH'anticamera, in parte nella cella, cito i lebeti LXXXV1I)
rinvenuti sul ripiano del muro divisorio, quasi dovessero essere
adibiti ad uso comune, mentre i relativi tripodi LXXXVIII)
giacevano nella anticamera, e piü aucora del lebete LXXXIX)
giacente nella cella, mentre il suo sostegno XC) era stato lasciato
nell'auticamera, provauo che i due seppellimenti avvennero con-
temporaneamente. Cosi soltanto si spiega la unitä di indirizzo os-
servata nel disporre i corredi nei due ambienti, l'uso comune del
canalone per inchiodarvi delle patere, quello di disporre il cada-
vere verso il fondo del rispettivo ambiente sepolcrale ed il va-
sellame maggiore verso 1' ingresso, l'aver lasciato in ciascun am-
biente im caldaio col suo tripode pressoche identici (LXXXIII-
LXXXVI) e sopratutto l'aver potuto deporre nell'uno e nell'altro
ambiente parti diverse di uno stesso oggetto, e l'aver infiue la-
sciato aperta in alto la porta tra le due camere.
G. PtNZA
\\ a i qd momento diyerso puö riferirsi la deposizione rinve-
nuta oella nicchietta destra. Ho giä notato che le due nicchie preesi-
stevano alla costruzione della volta sull' anticamera, e perciö anche
ai seppellimenti ivi rinvenuti : ma dovendo considerarsi come im
complemento architettonico del sepolcro, e del tutto improbabile
che siano State occupate prima delle parti principali di que-
st' ultimo; d'altra parte e evidente che il contenuto della nicchia
destra non puö essere posteriore alle deposizioni umate nella cella
e neH'anticamera, poiche i corredi racchiusi in quest' ultima in
specie il carro, il letto, ed il porta vivande, ostruivano completa-
mente l'accesso alla nicchia stessa. adunque la deposizione fu
racchiusa nella medesima contemporaneamente alle altre. Proba-
bilraente per un caso fortuito, vi erano stati ad im tempo tre de-
cessi in una famiglia, e le spoglie mortali o insieme. o in con-
vogli successivi, furono trasportate al sepolcro gentilizio. La donna
fu umata nella cella, uno dei due uomini fu cremato e quindi
sepolto nella nicchia destra. ultimo fu deposto l'uomo nell'anti-
camera il cui letto ed i cui corredi ostruirono completamente il
passaggio alle altre sepolture.
L' individuo sepolto nella nicchia ci appare distinto dagli
altri non tanto dalla ricchezza alquanto minore dei corredi, quanto
dalla diversitä delle idee religiöse di cui e indice il rito funebre
e dal fatto che la sua tomba fu chiusa ermeticamente, mentre tra
le altre due fu lasciata libera comunicazione in alto, quasi a per-
mettere ulteriori relazioni tra gli spiriti dei due defunti ; cid forse
indica essere stati i vincoli di parentela piü intimi tra questi due
che non tra i medesimi ed il sepolto nella nicchia.
La contemporaneitä assoluta dei tre corredi prova l'uso con-
temporaneo dei fittili e del materiale metallico dinnanzi descritto
e ciö e in avmonia coi dati raccolti nelle altre tombe analoghe e
coeve sin qui scavate dall' Etruria alla Campania, riguardo alle
quali e stato fatto il tentativo di classificarle secondo una grada-
zione cronologica tutt'altro che sicura. K certo che tutte queste
tombe, tra cui quella di Iside a Vulci, la Bernardini di Preneste,
quelle del fondo Maglione a Cuma, debbono riferirsi a momenti
diversi della vita aristocratica Etrusco-Campana, ma e pur chiaro
che lo sviluppo delle industrie, dei commerci e dei gusti, pote,
anzi dovette compiersi con intensita ed indirizzi diversi nelle di-
l a TOMBA RKGOLIN1 SA1 \ • 19
verse localitä, per cui La presenza o l'assenza di certi oggetti, in-
vocata come misura cronologica non eostituisce an elemento
curo su cui si possa fondare una gradazione per ordine di tempo
di eorredi rinvenuti in localitä diverse e spettanti ad individui
famiglie diversi per idee, abitudini, gusti; oltre a ciö parecchi dei
dati negativi presi per base alla graduazione cui accenno possoDO
essere errati risultando da seavi malamente compiuti.
Quindi ad eliminare l'arbitrio varranno Boltanto larghi con-
fronti istituiti fra parecclii eorredi dell'istesso gruppo rinvenuti in
una medesima localitä, esaine questo al quäle non si presta affatto
il preseute lavoro.
Le tombe periferjehe A, IV.
La tomba A si rinvenne intatta perche celata ai depreda-
tori da im enorme tumulo che gli era stato in seguito so-
vrapposto, e del quäle costituiva quasi l'ossatura. II tumulo piii
recente, come era piü alto.. cosi pure era assai piü largo di quello
A e la sua periferia, beuche concentrica a quella del tumulo piü
antico, abbracciava all'intorno uno spazio anulare di terreno libero
nel quäle erano state costruite cinque tombe a camera (I-V) ir-
radianti, rispetto al centro comune dei due tumuli, ed aperte sul
basameuto circolare costruito alle crepidini del tumulo piü recente.
La struttura e sufiieientemente illustrata dai grafici editi dal Ca-
nina (Descru. di Gere, tav. V), i quali del resto costituiscono l'unico
docuiuento rimasto su quei sepolcri, completamente distrutti nel fare
gli scassati per la vigna sovrapposta. Senza insistere sulla loro
architettura debbo qui descrivere i eorredi rimasti nelle singole
tombe, rinvenute nel 1836 giä aperte ed espilate.
I e II tomba. Furono seavate tra il 23 marzo ed il 13 aprile.
Complessivamente restituirono (]):
1) Due vettine a corpo baccellato che si debbono identilicare
tra quelle edite nella Ia tav. del Museo etrusco.
2) Cocci di vasi neri, cioe in bucchero od in impasto nerastro,
che forse non furono conservati, e ad ogni modo non possono piü
identificarsi tra il materiale raecolto nel Museo.
(') A, I, 1 cfr. B, I.
G. PINZA
[II* Tomba. - ata il 15 aprile(x).
1 1 Pochi unguentari tra i quali si pnö identißcare con cer-
tezza uno dalla forma di Lepre in corsa (*), plasmato in argilla tigu-
lina giallastra, ben cotta, munito di bocchetta discoidale sporgente
dal dell'animale ; la pancia e giallastra, il corpo e dipinto
con colore marrone chiaro punteggiato a vernice nera, le orecchie
sono tinte di rosso col margine nero punteggiato di bianco; la
bocchetta ha l'orlo dipinto in nero e la superticie ornata a fasce
alternativamente rosse e uere disposte a croce, le fasce nere sono
punteggiate di bianco.
La coda, rotta. manca. E im prodotto corinzio della fine del
VII o del principio del VI0 secolo a. C, che trova riscontri in
esemplari rinvenuti in Etruria. nelle colonie greche della Sicilia e
nel Mediterraneo Orientale (3).
2) Per esclusione si potrebbe ritenere che colla fräse « pochi la-
grimarii - siano stati compresi nei rapporti settimanali anche tre
unguentari in mezza porcellana egizia, rotti, descritti in F (*).
3) Quattro delle sollte grandi vettine in impasto, rotte, non
identiticabili singolarmente.
4) Due vasi interi ornati a figure dipinte di poco pregio. Non
si possono piü identificare (5).
■ Cocci di tre vasi dipinti di pregio * coi quali il Ruspi ri-
compose almeno tre dei cinque descritti nell'elenco F, 57-61. E
(') A, I, 4. 1, 6. 7; B. I, 1-5. B, I, 1 comprende certamente, per esclu-
sione. l'unguentario F, 51, descritto nel testo ( III, 1), gli altri non si pos-
sono piü identificare.
(*) 3/useo etrusco, II, tav. III, seconda fila in mezzo.
Not. scavi 1894. pag. 346, figg. 10 ed 11. Questo esemplare doveva
essere in tutto simile a quello cerite; invero oggi e privo completamente
di pittora, ma il Palchi ci avverte che egli lo raccolse ridotto allo stato pa-
stoso dalla umiditä del terreno, la quäle dilatando la pasta dovette distac-
carne la vernice impermeabile che la ricopriva. Altri esemplari simili si
coneervano nel Museo di Berlino. Cfr. Furtwängler, Beschreibung der Vasen-
sammlung. 1334 cfr. anche 1324-28.
F. 55, 56. Questa i.lentificazione a dire il vero non e assolutamente
certa.
(5) Sono compresi certamente nel comma V. 53, e non descritti special-
mente appunto per il poco loro pregio. cui si accenna giä nei rapporti setti-
manali.
I.A TOMBA REG OMNI GALASSI 1 •"» I
del tutto probabile che quest' ultimo vaso (61 1 sia stato ricomposto
con frammenti raccolti nellu bomba I'«. della quäle ragionerö in se-
guito, per cui coi coeci rinvenuti nella Bepoltura <li cui mi occupo
poterono ricomporsi tutti gli altri, o almeno tre dei medesimi de-
scritti sotto i Dimieri r>-7).
Acceuuo qui appresso a quelli che ho potuto identitican; «■
che saranno definitamente pubblicati nella piü ampia memoria
che ho promesso.
5) Cratere alto m. <>.44, colle labbra ornate alinee verticali
tremolanti e l'attaccatura delle spalle da un giro ad ovuli; il
corpo e diviso in due zone orizzontali da tilettature dipinte; altre
sono pure dipinte sotto quella inferiore sino al piede ornato con
triangoli irradianti dal foudo. Le zone sono ornate a figure, quella
principale sulle spalle del vaso e divisa in due riquadri dai ma-
nici, il fondo di questi riquadri e color arancio, sul quäle spic-
cano le figure in nero e bruno con ritocchi rossi e bianchi. E
di fabbrica corinzia (l); fii pubblicato nel Museo gregoriano,
II, tav. XXVIII, fig. 1.
6) Anfora interamente verniciata di nero, con due quadri a
fondo giallo e figure nere, in uno dei quali e rappresentata la lotta
di Teseo col Minotauro ; sotto gira un fascione giallo con meandro
dipinto in nero. L'argilla rossa, la qualitä della vernice, lo stile
delle figure ne dimostrano la fabbricazione attica nella rnetä del
V° secolo a. C. (2). E pubblicato nel Museo gregoriano, II,
tav. LXVI, fig. 1.
7) Cratere interamente verniciato di nero salvo in due zone
una sul collo, in cui e riservata in giallo una ghirlanda frondosa,
e verso il piede, in cui, su di un fondo parimente giallo, e dipinto
im meandro in nero. Sul corpo due riquadri a fondo giallo con
figure in nero ; in quello principale e rappresentata la lotta di Teseo
con un centauro. (Museo etrusco II, tav. XXX, fig. 1).
(M Cfr. gli identici prodotti editi dal Pottier, Vases du Louvr>\ I. K,
629-640. Nel testo e cil;ita la relativa letteratura.
{-) Nel Jfuseo etrusco si afferma essere stato ritrovato questo vaso a
Cere nel 183'/, essendo perö l'unico di questa provenienza che possa corri-
spondere all'elenco F, 58 non vi ha dubbio che la data sia errata; la sua
identificazione e pertanto certa.
152 G. P1NZA
me il vslso precedente, e di fabbrica attica della rnetä del
V secolo a. C.
- II vaso P, 60 non si pud ideatificare tra i molti raccolti
nel Museo Gregoriano ornati con bighe in corsa.
La tazza - restaurata da frammenti - adorna - soltanto
all'esterno » con una zona in cui e dipinto im convito ('). e indub-
bianiente quella edita nel Museo gregoriano, II, tav. LXIX,
fig. 2, l'unica della raecolta che risponda esattamente alle parti-
colaritä descritte nel citato docmnento.
IVa Tomba. Scoperta il L9 aprile (*). Vi si rinvennero:
1) Quattro vasi dipinti, ritrovati in frantumi (3), e cinque
piccoli vasi iuteii, ugualmente dipinti, che non si possono identi-
ficare (').
2) Tazza di bncchero tino ornata con striature orizzontali ese-
guite al tornio intorno al corpo, e con ventagli punteggiati a
stampo intorno al labbro. Intorno ai manichi ed in una piccola
porzione del labbro si osservano i resti di un rivestimento in la-
mina metallica, forse stagno o anche argento, la cui aderenza al-
l'argilla si ottenne mediante uno strato interposto di mastice (5).
K pubblicata nel Museo etrusco gregoriano, I, tav. III, fig. 1.
(') Le altre tre tazze, descritte in F, 63, non si possono piü ideatifi-
care. Quella della tomba di cui ragiono e ricordata giä nel settimanale A, 1, 7.
(s) A, II. 28, 29, 31. La tazza A, II, 30 pote appartenere tanto alla
tomba IVa come alla Va, su ciö lasciandoci incerti i settimanali in cui i re-
lativi cocci furono trascurati. Nell'elenco F corrisponde a questo corredo una
parte dei vasi descritti sotto i numeri 00, 53, 62. Per un errore materiale,
non so se del Keirolini o del Galassi i frammenti A, II, 28 riferiti dal Ee-
golini a cinque diversi vasi, furono dal Galassi attribuiti a quattro (B. I, 6).
Veramente la corrispondenza fra questi due documenti potrebbe essere posta in
dubbio per le date relative, se non fosse evidente che la relazione B, I non
dipende direttamente da quella A, II, ma da informazioni jirivate inviate pre»
cedentemente al Galassi dal Regolini, come e diinostrato dalTultimo comma
della relazione B, I, in cui si accenna alla scoperta della tomba del 22 aprile
di cui non si ha affatto menzione nel settimanale inviato contemporaneamente ;
la data dei rapporti B dipende adunque da quella delle citate lettere, per
cui nun corrisponde a quella dei rapporti A.
(3) Nell'elenco F sono ricordati cumnlativamente cogli altri frantumi
dei vasi dipinti di poco pregio descritti ml comma 62.
• C i dne va>i interi rinvenuti nella tomba III d) comjiletano il novero
di quelli descritti in F, 53.
(SJ A, II, 31; B, I, 8; F, 50.
LA TOMBA REGULIN! GALASSI 153
II rivestimento metallico trova riscontri nel coevo vasellame
vetuloniese parimente in bucchero ('), nei vasi ornati con brattee
di rame o di atagno, eomuni nulle coeve sepolture de! territorio
falisco o dell' Etruria, ed inline nei fittili ;i superficie inargentata,
generalmente di etä piü recente.
V* Tomba. Trovata il 21 aprile(2), 1" sterro, sospeso il 22 (
sendo stati allora concentrati tutti gli operai nei lavori di ricu-
pero degli oggetti raccolti nella tomba A), fu tenninato il 25 dello
30 tnese. Vi si rinvennero:
1) Due vettine in impasto col corpo baccellato e la bocca
ornata con im meandro rilevato all' intorno ( t.
2) Due vettine liscie (')•
3) Una vettina munita ancora del suo coperchio (r').
II materiale piü antico raccolto in queste tombe periferiche,
i vasi corinzi cioe, le vettine e la tazza di bucchero fino con ri-
vestimento metallico (Tomba IV, 2) ricordano ancora la fase di
civiltä cui deve riferirsi la tomba A ; ma evidentemente spettano
ad un momento immediatameute posteriore, quello cioe in cui
erano di moda i vasi corinzi del VI0 sec. a. C. ; mentre i cocci
rinvenuti nella tomba A, spettano alla piü antica produzione co-
rinzia che dovette incominciare a diffondersi contemporaneamente
agli ultimi prodotti protocorinzi. Del resto la serioritä del ma-
teriale deposto nelle tombe I-V rispetto a quello rinvenuto nel
sepolcro A e dimostrata all'evidenza dalla rispettiva posizione ar-
chitettonica, il grande tumulo che le ricopre avendo a sua volta
sepolto il preesistente tumulo A.
I vasi attici raccolti nelle tombe periferiche spettano ad
un'epoca non anteriore alla seconda metä del V° secolo a C, non
possono quindi riferirsi alle deposizioni rivelate dal materiale piü
antico, e ci rivelano perciö dei seppellimenti consecutivi. del tutto
normali in quei vasti sepolcri a piü stanze, destinate a ricevere
defunti per parecchie generazioni.
La brevitä relativa del tempo trascorso tra le deposizioni
(') Cfr. ad es. Net. seavi, 1803, pag. 501.
(2) 11 rinvenimento al 21 aprile •• dimostrato dal Rapporto B, I 21.
(•) B, I, 9; A, II, 25.
(*) A, II, 26.
(6) A, II, 27.
154 G. PINZA
contemporanee nel tumulo A e quelle piü antiche aelle tombe A
1-V. e le relazioni architettoniche tra i tumuli, il primo dei quali
itui il nuoleo <lel piü recente, che puö ritenersi perciö come
un ingrandimento del primo, mi fanno Bupporre che tanto la tomba
centrale quanto quelle periferiche Biano appartenute ad una sola
ute faraiglia.
Tomba B.
II coofine tra la proprieta Vitalini e quella Calabresi attra-
versava un tumulo B, alquanto piü piecolo di quello precedenteinente
esaminato.
II Regolini intraprese lo seavo dell'unica sepoltura il cui in-
gresso si apriva iiel terreno Vitalini, e siocome le caraere piü
interne si addentravano nel predio Calabresi, cosi fu costretto a
pagare un compenso al proprietario di quest' ultimo per ritenere
tutti gli oggetti (').
Quella sepoltura, distrutta poi nel piantar la vigna, fu rile-
vata dal Canina [Descrizione di Cere, pag. 92, tav. VI e meglio
in Etruria marittima, tav, LIII) (2).
Era giä stata aiiticameute espilata ed il poco materiale va-
scolare rimasto puö in parte identiticarsi, essendo descritto in F.
G7-71 quando ancora non era stato restaurato, mentie la nota
C 2-4, e forse auche 1, ci da l'elenco dei vasi restaurati, dal Ruspi.
Le - tazze in frantumi ornate a rilievi « del Rapporto F sono
quelle stesse ricordate in A. V, 3; la tomba B fu adunque sca-
vata tra il 14 ed il 21 maggio 1836.
Gli oggetti ideutiricabili sono tutti in bucehero nero ornato
ad ineavi impressi a stampo, e graffiti a punta sulla pasta fresca;
solo un gruppo speciale di questi buccheri e ornato a bassorilievi
eseguiti a parte ed applicati poi sul corpo del vaso, ricoperto in
ultimo con una incamiciatura nietallica, forse di stagno, di piom-
baggine, o anche di argento, della quäle sono rimaste poche tracce.
(') Cfr. L'elenco F dopo il paragrafo 66.
(*) Che questa sia la tomba cui spettano i corredi F. 07-71, l- dimostrato
da ciö che ne dice il Canina riguardo alla Bua ubieazione al confine con
un'altro terreno (quello cioe Calabresi).
i.a TOMBA REGOMN1 GALA8SI L55
In aota riporto l'elenco di quegli oggetti che furono disegnati nel
Museo etrusco gregoriano ( ' ).
La tecnica delle incamiciature metalliche qod e propria di
Cere, poichü «leih' fcazze analoghe a quelle della tomba B, benche
munite di piede, ed ugualmente rivestite originariamente di una
specie di incamiciatura metallica, si rinvennero nella coeva tomba
vetuloniese del Duce (').
Tomba C,
Tra il i23 ed il 28 maggio 1836 si rinvenne an gruppo di
oggetti in bronzo, descritti in A, VI, 1-G, heu distinto dalla nota
aggiunta in calce alla descrizione stessa «in tutto sette ocforetti » ,
(') P, 69; Museo etrusco, I, tav. VI, fig. non numerata.; Montelius, II.
p]. 333, fig. ::.
F. <i7 «diciannove teste». Museo etrusco, I, tav. VI. fig. a destra
in mezzo.
F, 67; Museo etrusco, I, IV, fig. 3.
Museo etrusco, I, V, fig. 1.
F, 67 ; Museo etrusco, I, tav. V, fig. 4.
F. 68. Uno degli «idoletti» e evidentemente sfuggito al novero,
Museo etrusco, I, tav. III, fig. 4, 7, 10.
F. 67 e Museo etrusco, I, tav. V, fig. 2.
Museo etrusco, I, tav. IV, fig. 5.
Idem, tav. VI, fig. in inezzo a sinistra.
Con questa protome si completano le « diciannove teste di terra
nera» ricordate nell'elenco F, 67, colle quali si ricostitu'i rornamentazione
della maggior parte dei vasi precedentemente descritti nel testo. Quest' ul-
tima protome e pur essa pubblicata nel Museo etrusco, I, tav. V, fig. 5.
F, 67. Museo etrusco, I, tav. IV, fig. 4.
F, 67; Museo etrusco, I, tav. VI, in alto ai lati.
Con questo turaccio si completa la serie di sei esemplari ricordata
nell'elenco F, 67.
F, 70; Museo etrusco, IV edizione, II, tav. XCIX, fig. 7. La iscri-
zione e stata studiata dalFAscoli, nell'Archivio glottologico italiano, 1896,
pag. 55.
Museo etrusco, I, tav. VIT. figg; 10 ed 11.
A, V, 3. F, 71 «porzioni di tazze scannellate, graflSte, istoriate».
Museo etruseo, I, tav. IV, fig. 2, tav. V, fig. 6, tav. VII. pag. 1-11.
(2) Not. scavi, 1887. pag. 194, tav. XVI, fig. 115. La lucentezza «quasi
fosse stata ricoperta da una sfoglia di <>ro o di argento » si osserva anclie
in parecchi frammenti di queste coppe ceriti, come avverto nel testo.
(;. PINZA
evidentemente destinata ad eliminare ogni pericolo di confusione
s i altri ricordati nello Kapporto. Negli scavi al Sorbo
del 1836 si rinvennero soltanto dei sepolcri, e certo pertanto che
uppo di cui ragiono rappresenta i resti di uno o piü corredi
deposti in una medesima tomba, sulla cui struttura architettonica
non ei e giunta notizia alcuna.
Le due conche di rame (*) qod si possono piü identificare ; il
- piccolo scudo umbonato - e senza alcim dubbio il coperchio ro-
io con umbone descritto in D, 44 ed edito nel Müseo etrusco,
I, tav. XIII, fig. 12, la relativa marmitta, raccolta completamente
schiacciata e guasta, tu perciö trascurata nei doeumenti, ma e
riprodotta insieme col suo copercbio uel Museo gregoriano, edito
dopo i restauri. II - tripode di metallo, cioe di bronzo (-'), e in-
dubbiaraente quello del quäle il Griti dette un disegno incompleto (3)
negli scavi del 1836-37 al Sorbo essendo stato ritrovato questo
unico tripode di bronzo, che fu poi meglio pubblicato nel Museo
etrusco (4). L'erroneo riferiniento alla tornba A (5), dovuto al Griti,
e dimostrato all'evidenza dall'elenco G, in cui si corregge questo 6r-
rore, e dal Rapporto A, VI, 3, il quäle dimostra che il tripode di
cui discorro fu trovato tra il 23 ed il 28 maggio, ossia molto
tempo dopo la scoperta e lo sterro completo della tomba A e
di quelle A I-V.
II Furtwängler, citati i varii esemplaii analoghi, ritenne che
il tipo fosse di origine ionica, derivato da modelli assiri o cipriotti;
ricordando perö l'analogo esemplare prenestino (6) giudicö che fosse
« una riproduzione italica del tipo ionico ornata con figure di stile
antico-italico » (").
Queste ultirae che servirono alla determinazione stilistica, man-
cano invero neH'esernplare cerite, ciononostante ritengo almeno
come probabile che anche quest'ultimo, come l'altro, sia stato fab-
bricato nel bacino del Tirreno verso il VI0 secolo a, C, al quäle
(') A. VI. 1; D, 32.
(2) A, VI, 3; D, 37; F, 27; G, 1.
(■•') Grifi, op. cit.3 tav. VI. fig. 4.
{*) Museo etrusco, I, tav. XII, ti?. 5.
(s) Cfr. pag. 46, nota 1.
Olympia, IV, pag. 114 e seg.
(-•) Mon. Inst., XI, tav. II, fig. 10.
LA TOMBA RKGOLIM GALASSI 157
accenna lo stile delle teste taurine che adornano le äommitä degli
archetti.
II vaso A, VI, 4, Quovamente descritto in I). 28, per le sue
forme ricorda quelle proprie dei prodotti vascolari greci de] VI"
secolo. E disegnato nel Museo etrusoo gregoriano, I. tav. XIII,
Bg. 1.
II bocale cui si accenna nel Rapporto Regolini deve identili-
carsi con uno dei due disegnati nel Museo elrusco (l) ed il bo-
caletto tra i due riprodotti nella citata opera tav. XIII, fig. 687.
Tomba I).
Facendo dei saggi per studiare la topografia dei sepolcreto al
Sorbo lungo la via di Bracciano, a non grande distanza (m. 50
circa) dalla tomba A si rinvenne 1' ingresso, ermeticamente chiuso
con un lastrone in pietra, di un sepolcro a camera incavato nella
roccia, col suolo coperto da poco terriccio di intiltrazione, alla su-
perricie dei quäle sporgevano i vasi piü alti dei corredo.
L"angolo a sinistra dell' ingresso era uascosto da una frana
prodotta dalle radici di un albero, sgombrata la quäle si vide che
la cella era rettaugolare, colla volta a doppia pendenza e canale
longitudinale nel mezzo. Eseguitane immediatamente una pianta
di grandi dimensioni si incominciö con ogni cnra la asportazione
graduale dei terreno di intiltrazione, segnando in pianta i singoli
oggetti man mano che progredendo lo sterro venivanoalla luce. Si
giunse cosi al piano antico della cella e si vide che lungo le pa-
reti laterali erano stati rilasciati due letti divi.si da uno strettis-
simo andito. Sul letto di destra presso alla parete di fondo si ri-
trovarono alcuni frammenti di un teschio a) ed un vaso (52);
altri due rittili (81, 36) furono raccolti ai piedi dei letto presso
all'audito. Quesf ultimo era ripieno di materiale ivi gettato alla
rinfusa, insieme ad avanzi di ossa umane scomposte e consunte,
tra le quali si pote riconoscere un frammento di mascellare infe-
riore coi suoi denti //), ed un pezzo di osso tubuläre c).
Sul letto di sinistra giaceva uno scheletro pressoche disfatto.
I resti riconoscibili giacevano tiitti nel loro posto anatomico, tranne
(!) A. VI, •", : Museo etrusco, I. tav. XIII. fig. 203.
'.. P1NZA
la mascella d) razzolata a qualche centimetro di distanza, in se-
guito alla dissoluzione dei legamenti che la trattenevano nei suoi
alveoli. I femori e) giacevano nel tratto fra il centro del letto e
emita verso l'ing fci de! eranio f) invece pn
alla parete di fondo; cid prova che il cadavere fu dis ul letto
coi piedi verso L'ingresso della tomba. Tra le ossa ed il letto non
ho osservato alcuna sostanza intermedia, ritengo perciö che il cada-
vere sia Btato di direttamente sul tufo.
II framuiento d'osso craniale raccolto oel letto di destra, non
apparteneva certamente al cadavere deposto in quello di sinistra
che era intatto; spettava j id un altro scheletro, originaria-
uiente ivi deposto, i cui resti si ritrovarono tra il materiale get-
tato nello stretto andito interposto tra i due letti. L'osso craniale
cui accenno, casualmente rimasto al sao posto, dimostra che anche
questo cadavere, coine l'altro, era stato coricato sul letto di pietra
coi piedi verso 1' ingresso.
Non ho potuto riprodurre i due grafici in cni e indicata la
posizione dei singoli oggetti, controsegnati collo stesso numero pro-
gressive con cui sono distinti nel testo ; riproducevano una piauta
tolta il priruo all'altezza del piano dei due letti. l'altro al piano
dell'andito.
Oggetti di ornamento personale.
1-18). Fuseruole di terracotta iina, nerastra, plasmate a sfera
schiacciata ed a tronco di cono, ornate ad impressioni e graffiti.
19-23). Fibulette di bronzo a sanguisuga piene, colla staffa
corta e la molla a due giri ; sono cosi guaste dall'ossido che non
si puö deeidere se ed in quäl guisa fossero decorate.
24-25) (flg. 23). Grandi ribule di ferro coll'arco a sanguisuga mas-
siccio, lavorato dun sol pezzo insierae alla statfa lunga, coi canale ter-
minante a sfera, desiuente all'altra estremitä in una asticella gi-
rata a spira presso l'arco ed aguzzata all'estremo per costituire lo
spillo. La profonda ossidazioue non perrnette di deeidere se ed in
quäl guisa fossero decorate. Uno degli esemplari, intero ed anche
un po' meno ossidato dell'altro, porta sull'ossido tracce del tessuto
al quäle la ribula era intilata, vi aderisce inoltre un framuiento di
osso coi quäle venne a coutatto dopo lo sfacelo del cadavere.
L'altro esemplare ha la staffa fraiumentata ; e interessante poiehe
LA TOMBA R LIN1 GA1
vi aderisce ud pezzetto di ferro che io riti äto di una
fcerza fibula.
25). Frammento informe di ferro.
26). A.ffibbiaglio costituito da due rettangoli ad asticella ci-
lindrica fusi iu bronzo (fig. 23); in ihm dei lati lunghi sporgono in
2f
V
Ü
m
w
«
/*^ \
Fi?. 2:1.
im esemplare due anelli, nell'altro i rispettivi ganci : raanca ogui
decorazione.
27). Affibbiaglio di ferro (fig. 23) costituito da due pezzi di lamiua
rettangolare. traforata a riquadro nel mezzo, orlata, coll'orlo fissato
alla lamina mediante chiodi ribattuti inuniti di grossa capocchia aea-
lotta destinata a compiere ancho un ufficio ornamentale. Ogui lato
porta una fila di tre chiodi, salvo quello esterno nel quäle la fila e
doppia. Dal lato interno sporgono in uno dei due rettangoli tre
ganci ad asticella termiuante a bottone, piegataad angolo, e dall'altro
altrettanti occhielli in cui i ganci medesimi dovevano assicurarsi.
La profonda ossidazione della superficie non mi perniutte di de-
cidere se ed in quäl modo fosse decorata; cosi pure non ha lasciato
G. PINZA
traccia alcana la cinghia di cuoio o di tessuto i cui estremi do-
vevano - i alla superficie inferiore dell'affibbiaglio.
Vasi di bucchero indigeno piultosto ordinario.
28-35). A.nforette a corpo sferoidale, eollo svasato, nmnite di
aose a nastro, plasmate in argilla non molto bene depurata. an-
nerita, oruate sul corpo colla caratteristica doppia spirale tra i
fasci di linee a W, il tutto graffito a mano libera sulla pasta
aucor fresca. Variano tra loro di poco soltanto nelle dimensioni.
Frammenti di un nono esemplare.
36). Anforetta identica per tecnica e forma a quelle antece-
dens: e ornata con una specie di baccellatura ottenuta mediante
graffiture verticali sul corpo; degli arcbetti sono graffiti intorno
alla attaccatura del collo.
37). Piccolo stamno con due ause oblique piantato sulle spalle,
il corpo e piriforme, il collo a tromba rovescia; intorno alle spalle
e graftita rozzamente una zona a doppi festoni.
Bucchero fino.
38-39). Attingitoi del solito tipo ad alta ansa verticale, di cui
si conoscono riproduzioni anche in metallo. Del secondo esem-
plare non si pote conoscere l'ubicazione.
40). Esemplare analogo ai precedenti ma piü piccolo, ornato
sulle spalle con un giro dei consueti ornati a ventaglio, punteg-
giati. impressi con una apposita stampiglia sull'argilla ancor fresca.
41). Tazza a fondo convesso, pareti troncoconiche, munita di
alta ansa verticale a nastro, ornata a graffito intorno alla giuntura
col corpo e sull*ansa.
42-43). Esemplari identici al precedente. ma piü piccoli e
lisci.
44). Frammeuto di una tazza simile alle precedenti ornata
all'attaccatura del corpo con un Lfiro di punte di diamante.
1."»). Fondo di tazza simile alle precedenti.
46). Coppa a calotta sferica con due anse orizzontali. ornata
colle consuete impressioni a ventagli punteggiati.
47). Tazza o kylix a corpo piriforme, labbra svasate. munita
di due nianichi orizzontali, liscia.
48). Cocci informi di bucchero.
LA TOMBA (UEOOLINI OALi 161
Vasellame in impasto ßao per lo piü cotto
e poi ingubbiato.
49). Tazza a fondo convesso munito di im rilievo fircolare ad uso
di piede, fianchi cilindrici, anse bine rinnite iu basso, quasi ritorte
insieme in alto verso l'attaccatura eol labbro; e eseguita in im-
pasto cotto ed gubbiato di nero. Sulla ingubbiatura fu graffito in-
torno ai fianchi un ornato meandri forme.
50-50a). Calice su piede a tromba, il fondo e convesso, i
fianchi pressoche cilindrici oruati con sgusciature anulari eseguite
al tornio. Impasto ben cotto ed ingubbiato.
51). Frammenti di un vaso dell' istessa forma, forse privo di
piede, i fianchi sono ornati a festoni pendenti da palmette, il tutto
graffito; impasto cotto ingubbiato di nero.
Vasi in impasto cotto ingubbiato e quindi ricotto (ad ingub-
biatura rossa).
52). Calice su piede, simile per forma a quello 50, privo di
qualsiasi ornato.
53). Grande cratere a corpo sferoidale montato su breve piede
conico, bocca larga a labbra svasate, anse oblique. L'arrossamento
della superficie esterna fu avvivato con dell'ocra rossa.
54). Cratere analogo al precedente colla bocca proporzionata-
mente piü larga priva di labbra; era privo di anse ed e montato
su di un piede alto a tromba, ornato con un rilievo anulare in-
torno al fusto. La superficie e arrossata artificialmente con ocra.
55). Barattolo a corpo ovoidale schiacciato in basso, tronco
in alto alla bocca, con leggero orlo o risvolto a guisa di labbro; e
ornato sulle spalle con quattro linguette rilevate obliquamente ;
1' impasto e alquanto grossolano, l'ingubbiatura e stata arrossata
artificialmente con ocra.
56-62). Piatti leggermente convessi muniti nel fondo di un
risalto anulare a guisa di piede, desinenti con un orlo piano, or-
nati interuamente al centro con un bottoncino rilevato.
L1 impasto e fine, furono, come tutti gli altri vasi descritti
sino ora, lavorati al tornio, ma questi per la scarsa curvatura, si de-
formarono durante il disseccamento. La superficie fu arrossata artifi-
cialmente con ocra. Cocci di altri piatti non ancora ricomposti »i'Ja).
63). Vasetto grossolano analogo per forma al n. 54, arrossato
alla superficie con ocra.
n
|62 G. PINZA.
. Bavattolo analogo per forma a quello 55, raa privo di
linguette, rozzissimo e nerastro.
65-66). Erano in minuti frammenti, e uon se ne pote tener
conto nella pianta.
Vasi (italo-geometrici) ad argilla giallastra a grosse pareti
con ornati dipiuti in rosso. 05-72).
Piatti leggermente convessi, con orlo piano e rilievo annlare
nel fondo a guisa di piede ; la ornamentazione si limita a dei fa-
scioni rossi a zone alternate sul fondo giallastro dell'argilla.
73-74). Scodelle in tutto simili ai piatti precedentemente de-
scritti. ma colla convessitä maggiore. La ornamentazione e del tutto
siraile salvo negli orli in cui si osservano delle zone a metope
liscie alternate con triglifi a fasci irradianti di linee a zig-zag.
Vasi protocorinsi geometrici e loro imitazioni.
75-79). Unguentarii in argilla giallastra del tipo cuoriforme,
col collo cilindrico, la bocca discoidale e l'ansa verticale a nastro.
Restano tracce della ornamentazione a zone rosso-brune. In al-
cuni esemplari l'argilla grossolana lascia supporre che siano di
fabbricazione locale.
80-81). Bombilioi analoghi per forma ai precedenti ma assai
piü grandi. ambedue plasmati con argilla depurata, colle pareti
sottilissime ed ornate a zone anulari di colore rosso in uno, bruno
nell'altro.
82). Grande kylix internamente verniciata di bruno. esterna-
mente decorata a filettature orizzontali dell' istesso colore.
83). Tazza a due manichi orizzontali, colle pareti basse ci-
lindriche, con leggera strozzatura nel mezzo, col fondo leggermente
convesso, munito di risalto anulare a guisa di piede. Sul fondo bianco
giallastro dell'argilla e stata dipinta in bruno la deoorazione con-
sistente in una Stella a triangoli irradianti dal piede lungo la su-
perficie esterna del fondo, e nel resto in zone concentriche al centro
della tazza.
84). Piccolo stamno o cratero attualmente privo di decora-
zione.
La posizione relativa dei resti delle ossa, dimostra che in
questa tomba furono tumulati due cadaveri, uno su ciascuno dei
letti ivi rilasciati nella roccia.
Quello deposto sul letto di sinistra non era stato affatto di-
LA TOMBA KEGOLINI SALASSI 163
sturbato ed anche i relativi corredi giacevano ove erano stati ori-
ginariamente deposti, o ove erano caduti in Beguito alle sfacelo
del cadavere sul quäle in parte poggiavano. [nfatti malgrado questi
parziali movimenti si nota ancora un certo ordine Della distribu-
zione degli oggetti raecolti. La grande fibnla di lein» 24) e ßtata
ritrovata a sinistra del cranio rispetto al cadavere ed al disopra
dell'omero sinistro; supponeudo che ivi appuntasse uu manto od un
abito qualsiasi, del tutto naturalmente, in seguito allo sfacelo della
cassa toracica, pote scivolare nel posto che oecupava. Ugualmente
spiegabile e la posizione delle tibule 19, 20, 25a, 21, lungo un
probabile bordo verticale di un manto; il grande affibbiaglio 27)
giaceva ove originariamente stringeva una cintura di stotfa o di
cuoio; le fuseruole 1-7 erano ivi ruzzolate quando si era con-
sunto il laccio che le tratteneva intorno al collo del defunto ;
si potrebbe supporre che anche le altre rinvenute nell'andito
tra i letti appartenessero alla stessa collana, ma vi si oppon-
gono i livelli ai quali si ritrovarono, giacendo piü alte del suolo,
fra le fcerre ed i vasi. Evidentemente i piatti 56) e 57) da un
lato, 58), 59), 67) dall'altro erano stati deposti con un mar-
gine sul letto coll'altro sul bacino del cadavere, e nello spazio
libero sotto i due primi erano stati aecumulati gli unguentarii
75)-79), il primo dei quali ruzzolö al di fuori quando, in seguito
allo sfacelo del bacino, il piatto 56) prese la posizione segnata nel
grafico. Meno evidente e l'ordine in cui sono disposti gli altri vasi,
ma e chiaro che furono collocati la ove si rinvenne uno spazio
utilizzabile, coiravvertenza di deporne il numero maggiore in cor-
rispondenza del tronco e degli arti superiori del corpo, quasi per
facilitarne l'uso al defunto. Ad ogni modo di artificiali movimenti
nei corredi raecolti sul letto di sinistra non vi ha aleuna traccia,
poiehe gli unici oggetti dissociati sono i due pezzi dell'affibbiaglio
26) che appartennero ad un oggetto aualogo a quello stretto dal
gaucio 27), e siecome quest'ultimo era indossato dal defunto non
meraviglia che l'altro a guisa di ricambio, sia stato posto non ag-
ganciato, longitudinalmente sul torace, donde l'attuale posizione delle
due parti dell'aftibbiaglio.
Tutto l'opposto si osserva nell'altra deposizione, della quäle
soltanto un frammento del cranio restava probabilmente nel posto
originario insieme ai vasi 36), 38) ed 81. Giä questi ultimi. disposti
161 <;. hinza.
gli uui verso i piedi l'altro verso il capo del letto. facevano supporre
che tutto il uiateriale raccolto nella parte media del letto fosse
stato portato via per liberare quel posto, e che questa operazione
! rimasta incompiuta agli estremi. II fatto che le ossa raccolte
nell'andito debbono evidentemente attribuirsi allo stesso scheletro
cui appartiene il frammento a) e che almeno l'unguentario 81) pro-
babilmeute era stato deposto insieme a quello 82) col quäle fa il
paio, dimostra giä che il materiale gettato nell'andito proveniva
almeno in parte dalla deposizione collocata sul letto di destra. Ma
quella rinvenuta sul letto di sinistra era intatta e nella caraera
erano state collocate due sole deposizioni, non vi ha dubbio quindi
che tutto il materiale gettato alla rinfusa nell andito spetti al-
l'altra. eioe al det'unto deposto sul letto di destra.
II lastrone che chiudeva 1' ingresso della tomba era intatto al
suo posto ; coloro che gettarono nell'andito il materiale raccolto sul
letto non erano adunque dei volgari predoni di sepolcri. Si puö sup-
porre che per far posto ad nna nuova deposizione, aperta la tomba
quando il cadavere di destra era giä ridotto a scheletro, si sia in-
cominciato a liberare il posto gettando alla rinfusa nell'andito ossa
e corredi, e cbe, mutata idea quando non era restato in posto che
ua frammento del cranio e tre vasi proprio agli estremi del letto,
la tomba stessa sia stata rinchiusa e quindi in questo stato sia a
noi pervenuta.
I corredi di ciascuna deposizione sono adunque distinti dal
posto che occupavano all'atto dello scavo. Quelli raccolti sul letto
di sinistra spettano al defimto ivi collocato, gli altri ammue-
chiati nell'andito, salvo i piatti evidentemente scivolati dal letto
di sinistra in cui originariamente giacevano, spettano al corredo
del defunto di destra.
Piü che analoghi i due corredi potrebbero dirsi quasi identici.
Alle tibule 3), 22), dell'uno, corrisponde quella 25) dell'altro ; am-
bedue comprendevano delle fuseruole e delle fibule di bronzo iden-
tiche. buceheri, vasi italo-geometrici, vasi protocorinzi ; e certo
quindi che questi due corredi spettano ad uno stesso periodo di
civiltä; se poi siano stati elTettivamente deposti contemporanea-
mente o soltanto entro i limiti estremi di tempo tra i quali fiori
la fase civile della quäle sono il prodotto, e questione che la os-
servazione dei dati archeologici non puö risolvere.
LA TQMBA RK00LIN1 GALASSI
I corredi ricomponibili col materiale scavato al Sorbo nel
ls;;r, dall'arciprete Regolini e dal generale Galassi spettano tutti
a tombe geutilizie in cui le prime deposizioni avvennero nella
fase di civiltä alla quäle deve riferirsi anche la piü ricca ed im -
portaute, quella A, salvo poi a ricevere deposizioni anche piü
recenti, ad esempio dell'epoca in cui erano di moda i vasi attici. La
conteuiporaneitä, mi servo di questa parola nel senso lato che solo
puö corrispondere al vero, cioe nel senso di pertineuza ad una me-
medesima fase di civiltä, della tomba A, cou quella pariinente in-
tatta D, risulta all'evideuza dal confronto tra la deposizione avve-
nuta in quest'ultima e quella della tornba a cremazione rinvenuta
nella nicchia destra della sepoltura dinnanzi ricordata, l'unica che,
per la composizione prevaleatemente vascolare del corredo, si presti
al confronto. Ed invero nell'una e nell'altra ritroviamo associate le
stesse categorie di fittili, colle stesse forme, fatta eccezione sol-
tanto per i vasi corinzi, di maggior costo per il lavoro e l'arte
inaggiori che richiedeva la loro lavorazione, per cui mentre ne
erano stati deposti in A col corredo del cremato, mancano invece
nella tomba piü povera D, ove ritroviamo invece le stesse fibule di
ferro di quella A e degli affibbiagli, uno dei quali, quello di bronzo
e di tipo notissimo diffuso appunto nella fase in cui era di moda
il vasellame piü caratteristico raccolto nella tomba Regolini.
Non insisto sui confronti poiche mi sembrano evidenti, e tor-
nando a considerare il dato giä enunciato, mi sembra doversene
conchiudere che al Sorbo, cioe ad occidente ed immediatamente
al disotto della antica cittä, fosse di moda il seppellire giä verso la fine
del VII0 secolo a. C. Puö darsi che altre necropoli di pari e forse
anche maggiore antichitä fossero in tiore in altre localitä intorno
all'abitato di Cere, la esperienza del passato mi farebbe perö escludere
che esistano tombe di pari antichitä, almeno in buon numero, nella
cosiddetta « Banditaccia » a Nord e all' « Abetone ■ a Sud del-
l'antica cittä, gli scavi Ruspoli, Maucini, Boccanera e sopratutto
quelli del Campana, da cui quest'ultimo trasse la splendida rac-
colta vascolare oggi nel Louvre, dimostrando che le innumerevoli
tombe colä aperte e spogliate dei loro corredi generalmente spetta-
vano all'epoca trascorsa dal periodo di maggiore diffusioue dei va>i
corinzi del VI0 secolo sino ai prodotti attici del IV secolo a. C.
166 G. PINZA
Mancando i mezzi adatti non si poterono erivellare subito le
terre estratte dalTanticamera e dalla nicchia destra della tomba A;
furono perciö accumulate in im ristretto spazio, privo assohitamente
di ayanzi archeologici, in attesa del momento opportuno per far
loro subire ta necessaria crivellatura. Quest'ultima operazione e
stata compiuta alla presenza del cav. Guido Galli quando la pre-
sente monografia era stata giä composta, ed ba dato dei risultati
sotto ogni punto di vista soddisfacenti.
Prescindendo dai frantunii di poco interesse. che rientrauo
tutti nei gruppi di oggetti dinnanzi descntti. ricordo qui quei rin-
venimenti di cui nello stato attuale framinentario del uiateriale
si puö ricouoscere la natura e la importanza.
Frammenti del carro LV1II. Avanzo dei cerchioni 82) — Tre
nastrini triangolari di bronzo identici a quelli 132) — Franimenti
del rivestiinento di ferro e di bronzo del cerchio 135) — Nume-
rosi franimenti di lamine in ferro piane, originariamente inchio-
date su legno di quercia, identici ad altri numerosi ritrovati nel
gruppo di ferramenta raccolte nel magazzino — Franimenti di tre
osrsretti in ferro identici ai tre in bronzo descritti sotto il n. 130).
Biga LIX. Un frammento di cerchio 136) con aderente un
piccolo grumo di sostanze diverse — Un chiodo intiero a 1| di
quelli coi quali i cerchioni stessi furono inchiodati alla periferia
delle ruote — Parecchie asticelle identiche a quelle 141).
Arco di fibula a sanguisuga, pieno, fuso in brouzo; origina-
riamente pote essere dorato ed appartenere quindi al gruppo XIII.
Parecchi franimenti delle frecce 152).
Tre franimenti di vasi corinzi dell'istessa famiglia di quelli
229); due anzi sembrano appartenere all'istesso vaso.
Altri franimenti della tazza 227).
Numerosi frammenti del vaso 230).
Franimenti di una vettina del tipo di quella 233).
Frammenti di piatti 235.
Frammenti di buccheri lini.
Giovanni Pinza.
LA. TOMISA REGOI.INI G.U.ASSI 167
APPENDICE A.
Rapporti settimanali di scavo. Arch. di Stato. Camerlengaio.
II, IV, 2434, fogli citati in seguito.
Nota I degli oggetti . . . rinvenuti nella prima settimana di sterro, cioe sino
al giorno 16 del corr. Aprile, negli scavi intrapresi dal sig. cav. Vincenzo
Galassi in questo territorio di Cervetri (foglio 337).
1. N°. sei vettine di terracotta due liscie e quattro scannellate.
2. Diverse anfore parimente liscie pure in terracotta.
3. Alcune tazze e boccali di terra nera di niuna entitä.
4. Aleuni lagrimari di diverse materie.
5. Frantumi di diversi vasi dipinti mancanti in gran parte.
6. Due vasi mezzani dipinti, uno intero e l'altro rotto nel boccolare.
7. Una tazza piana in molti pezzi un poco mancante e dipinta con figure al
di fuori soltanto.
Firmato: Alessandro Eegomm.
Nota II dal 16 al 24 Aprile 1836 ecc. (foglio 345 e 346 doppio esemplare).
1. Diversi oggetti d'oro ccnsistenti in una pettorina. 2. Due braccialetti.
3. Altra pettorina con suo spillone, in porzione della quäle sono picco-
lissime papere di rilievo. 4. Un cordoncino siniile ai presenti per appen-
derci l'orologio. 5. Ventidue cannelletti di sfoglia. 6. Tre piccoli pen-
doli a fiocchi. 7. Due ciappette o forse lastrine di ornainento. 8. Altri
piccoli pezzetti di sfoglia finissima. 9. Altri pezzetti di velo d'oro. 10.
Sedici spillette d'ornamento. 11. Un anello da dito liscio.
12-13. Un piattino d'argento, o altra materia somigliante, con una tazza, am-
bedue con incisioni. 14 Due altre tazzette con manichini di finissima
sfoglia. 15. Altra senza manicbi, bucata dal tempo. 16. Frammenti di
altro piatto inciso.
17. Altri ornamenti parimente frantumati, tutti della suddetta materia.
G. l'INZA
Molti pezzi di rame e metalli per la maggioi parte consumati nel fondo
e bucati; fra questi vi e:
18. Una specie di bara a graticcio. 19. 'Ire conche; all'intorno nella somniitä
vi Bono di gettito delle teste di draghi orecchiuti, in due sono anite le
dette teste, nella terza distaccate: tutte e tre rose nel fondo. 20. Una
tavola di lastra di metallo lunga tre palmi circa, con quattro piccole ruote
dell'istessa materia.
21. Due bacchetti. 22. Due caldaie sfondate con suoi trepiedi di ferro, in
parte consunti dalla rnggine. 23. Diversi baciletti di rame, la maggior
part.- sfondati. 24. Diverse baccliette di ottone, puntate, con anelletto
alla Bommitä. 25. Due piccoli cagnoli ed un siniile bovetto di me-
tallo.
26. Due vettine scannellate di terracotta con meandrino a fascia nella estremita
de! corpo. 27. Due altre liscie. 28. Una con coperchio a guisa di pilone.
29. Cinque vasi pitturati, frantumati sotto li tufi. 30. Cinque piccoli in.
tieri. 31. Una tazza parimenti in pezzi. 32. Altra intiera fonnata a bic-
chiere.
Firmato : Alessandro Eegolim.
Cervetri, 26 Aprile 1836.
Nota III degli oggetti rinvenuti ... dal giörno 25 inclusive) a tutto il 30
Aprile (foglio 333).
1. Un vaso a bocca larga intera ed il corpo in piü pezzi raancante di qualcbe
parte; nel medesimo sono due ordini di figure, nel primo di uomini, nel
secondo di bestie.
2. Pocbe tazzette e boccaletti neri della solita terra nera senza aleun rilievo.
Firmato: Alessandro Regolim.
Cervetri, 1 Maggio 1836.
Nota IV degli oggetti rinvenuti ... dal giorno 2 a tutto il giorno 7 Maggio
(foglio 323).
1. Sette vettine scannellate di medioere grandezza senza ornato aleuno.
2. Una conca di nuova forma di terracotta senza ornati.
3. Due altre vettine liscie, r<>zze, aleune anfore simili e pochi cocci neri della
solita argilla e forma.
Firmato: Alessandro Regolim.
Cervetri, 9 Maggio 1836.
LA TOMBA REGOLINI QALA88I 169
Nota V degli oggetti rinvenuti dal 7 Maggio a tutto il -1 de! corr. m
(foglio 315).
Dal giorno 7 al II. Nulla.
l>al » 14 al 21: 1. Una piccola vettina Bcannellata con meandro in-
torno, rotta al boccolare.
2. Pochi boccaletti aeri, lisci.
3. Frammenti di tazzo della stessa argilla con qual-
che irapronta di animali rilevati.
Firmato: Alessandro Regolim.
Cervetri, 23 Maggio 1836.
Nota VI degli oggetti rinvenuti . . . dal 23 Maggio fino al 27 dello stesso
niese . . . (foglio 307).
1. Due conche di rame di mediocre grandczza ossidate nel fondo.
2. Un piecolo scudo della stessa materia e nel medesimo stato.
3. Un tripode di metallo.
4. Un vaso liscio.
5. Un bocale.
6. Altro bocaletto della stessa materia, in tutto sette oggetti.
7. Frammenti di un vaso grande di rame, con manichi di metallo in buono
stato e ben conservato.
8. Due vettine di mediocre grandezza scanneilate con meandro all' intorno.
Firmato: Alessandro Regolim.
Cervetri, 31 Maggio 183G.
Nota VII degli oggetti rinvenuti ... dal 31 Maggio fino al 18 Giugno
(foglio 303).
Dal 30 Maggio al 4 di Giugno : Nulla.
Dal 4 Giugno al 11: 1. Un lagrimare, con iscrizione, di argilla nera.
2. Otto pezzi della stessa materia e colore tra
tazze e bocaletti.
DaH'11 al 18 Giugno: Nulla.
Firmato: Alessandro Regolini.
Cervetri, 18 Giugno 1836.
Nota VIII dal 18 Giugno fino al 23 dello stesso mese ... dal quäl giorno
dichiara di aver sospesi detti scavi per intraprenderli nuovamente nel-
l'autunno del corrente anno 1836.
1. Tre vasi di terracotta dipinti con figure, e questi in pezzi e frammentati.
Firmato: Alessandro Regolim.
Cervetri, 25 Giugno 1836.
17" G. PIN7A
. IX degli oggetti rinvenuti . . . negli seavi nuovamente intrapresi nei
primi del passato dicembre, nei terreni tenuti in enfiteusi dal pupillo
-i (foglio '263).
1. Dal principio delli detti scavi sino alli 20 corr. si sono ritrovati due anelli
d'oro da Jita e pochi frammenti irregolari di vasi e tazze di terracotta
dipinta.
Firmato: Alessandro Regolim.
Cervetri, 21 Grennaio l^T.
APPENDICE B.
ne risulta dal carteggio inedito e dalla Bpiegazione che precede la
nota II, queste furono redatte dal Galassi per essere presentate al Catner-
lengato, il quäle non si contentava di quelle A del Regolini, perche effet-
tivamente erano troppo sommarie e malfatte. II Galassi le compilö iraendo
le notizie dai rapportJ particolareggiati che il suo socio gli inviava frequen-
temente, come apparisce da un inciso nella prefazione alla nota II. Di queste
note che, pur essendo incomplete, in specie riguardo agli oggetti raccolti in
frantunii. arricchiscono notevolmente le nostre cognizioni purtroppo ve ne sono
due soltanto, essendo riuscito il Galassi ad esimersi da quel lavoro ed a far
accettare le note del Regolini.
Nota I degli oggetti rinvenuti a Cervetri negli scavi intrapresi dal generale
Vincenzo Galassi (foglio 350).
Dal giorno 23 Marzo in cui ebbero principe Lrli scavi a tutto il giorno
13 aprile, non si riuvennero che due vettine scannellate, rotte e vari fran-
tunii di vasi, la maggior parte neri, di niun pregio e valore.
Dal giorno 13 a tutto il giorno 21 si rinvennero li seguenti articoli.
II giorno 14: 1. Pochi lagrimatorii.
2. Quattro vettine rotte.
3. Due vasi interi con figure di poco pregio.
4. Rottami di tre vasi che sembrano di merito.
5. Altri rottami di una tazza.
II giorno 19: 6. Frantunii di quattro vasi figurati.
7. f'inque vasi piccoli ed intieri ugualmente figurati.
8. Un bicchiere siniile ad una tazza.
I] giorno 21 : 9. Due grosse vettine scannellate, una delle quali non si
conosce ancora se sia sana o rotta.
Inoltr«- si ha notizia che il giorno 22 si scoprisse un ricco sepolcro (') nei
(1) Si accenna allo seoprimento della tomba intatta A il cui materiale e stato descritto pre-
cedentemente nei teste Effettivamente la porta fu trovata la sera del 21 aprile: il generale Ga-
lassi si esprime in tal modo poiehe, nei giorno 2: la tomba stessa fu effettivamente vuotata.
LA TOMBA KEOOLINI GALASSI 171
quäle siansi rinrenuti degli oggetti di rame, metallo ed oro, di cui se ne
dara Dota esatta appena dall'intraprendente si conosceranno i dettagli.
Finnato: Galassi.
Roma, 2ö Aprile 183G.
Nota II. A seconda della Nota I esibita si dettagliano gli effetti rinvennti
il giorno 22 suddetto (Aprile), a forma della lettera del sig. arciprete
(Regolini) in data del 20 e sono come appresso (foglio 313).
In oro:
1. Una pettorina di lastra con ornati.
2. Altra pettorina con suo spillone che al disopra forma una lingua, con pic-
colissime anatrelle in rilievo.
3. Due braccialetti figurati.
4. Un cordoncino simile a quelli che usano odiernamente per appendersi al
collo.
5. Sedici o diciassette cannelletti di semplice sfoglia, ed alcune pallette
simili.
6. Varie spillette.
7. Molti ]>ezzetti di velo d'oro.
8. Due anelli da dito lisci.
In argento:
9. Un piatto con tazza istoriata.
10. Due tazze liscie.
In metallo:
11. Una specie di bara a graticcio.
12. Due caldaie sfondate e rose dal tempo
13. Due conche con teste di drago orecchiute.
14. Altra conca simile in pessimo stato.
15. Una lastra con quattro rotelle a guisa di carrozzetta.
16. Un mezzo tamburlano con animali impressi.
17. Molti baciletti di rame e piatti.
18. Due banchetti.
19. Due piccoli cagnolini ed un piccölo bue di metallo.
Tutto e perö molto corroso dal tempo.
Firmato: Galassi.
Roma, 30 Aprile 1836.
G. Pl.N/A.
A PP endice c.
Supplemente cd n. J" del «< Dio.rio di Roma »
del 18 Maggio 1836 (')•
Circa la finc dello scorso mese <li Aprile, scavandosi dai signori Arcipr te
don Alessandro Regolini e gefile Vinccnzo »ialassi in an picciol terreno poco
lontano da Cervetri, intervenne che gli operai di<coprisseru an sepolcro, che
seinbrando loro giä guasto e presso che scavezzato nel disopra volevano ab-
bandonare e procedere oltre col lavoro. Se non che ritenuti dal sig. Arciprete
ed esortati ad arrischiaivi di penetrarvi, tolto il masso che ne serrava l'uscio,
manifestossi loro essere invece una tomba non tocca e scelta a rinchiudere
le ossa di personaggio cospicuo. Era disteso lo scheletro sopra una bara di
metallo (1) posata nel mezzo della camera e ampia tanto da capire comoda-
jnente un uomo. La forma di questa e quadrilunga, con due assi pel lungo e
tre per traverso, sui quali erano chiodali tanti altri assicelli piü sottili, di
metallo anch'essi, che incrocicchiandosi fra loro diagonalmente, compongono
una specie di graticcia fra le aste principali, che sono sostenute da sei piedi
non piü alti di un palmo, rotondi flno alla metä in guisa di pera, nel resto
simili ad un piolo. Non eravi incisione od altro ornamento di sorta ne in
tutta la bara, ne in una lastra alquanto piü elevata e larga un mezzo palmo
posta ad una delle estremitä ove era il capo del defunto, talche pu'*> stimarsi
essere stato tutto il feretro velato da una coltre che il tempo non ha lasciato
giungere sino a noi. Del vestimento poi e degli ornamenti del morto, seb-
bene sia consumato tutto fuorche quanto era d'oro, basta questo a mostrarne
avere egli conseguito in vita qualche altissima dignitä. Stavagli adunque sul
petto uno stemma di oro (2) grande piü di un palmo e mezzo in lungo, e
largo un palmo, composti nell'alto con un pendaglio ovale, effigiato con tanti
ordini di leoni, infra ognuno dei quali evvi infissa un'oca di oro massiccio
per modo che vengono a formarsi altrettante linee di tali animaletti. A questo
sono appiccate, una sotto l'altra, due spranghe ornate di meandri, disegnati
da piccolissime pallottine di oro, che hanno alla estremitä un anello in cia-
scuno dei canti, da cui pende una conchiglia, e all1 inferiore di queste spran-
ghe sta attaccato uno scudo, che puo rassomigliarsi ad una pelta, guarnito
il) Questa nota, scritta in occasione Ji una rapida visita a Cervetri, subito dopo l'annuncio
della scoperta della tomba del 21 aprile. per cid die riguarda la descrmone del materiale i- piena
di errori ed i- del tutto incoiDfleta, essendovi deecritti soltanto quegli oggetti che o per la forma
e la materia, o per lo stato di conservazione attraevano maggiormente l'attenzione, difetto questo
che si riscontra del resto in tutti i do.nmenti riportati nelle appendici.
LA Tom HA REGOLIM GALASSI 173
airintorno di dae fasce, ana lavorata a pizzi, l'altra formata da un meandro
nlla greca e nel centro vi sono Baldati cinqae leoni ritti disposti in due or-
dini, tre al disopra e due al di Botto. Dietro dalla Bommitä al flne dello
Btemma passa uno spillo che sernva a tenerlo appeso innanzi al petto. Dagli
omeri poi Bcendevagli ana specie *1 i mantellina di lamina d'oro ßnissim
lunga palmi due e mezzo circa e larga due, ovale ed incavata presse il collo.
K questa divisa in tredici ordini o faace, che girando all1 intorno o dimi-
nuendo di estensione come si avvicinano al centro, la riempiono tntta; ed
ogni faccia racchinde ora Sfingi, ora Chimere; in nna veggonsi furie, in altra
animali siccome elefanti, leoni, cavalli, incisi tutti in rilievo gli uni appo <:\\
altri con grande artifizio e conservati senza il minimo scapito. Le braccia
ancora avevano per guarnimento due armille di piastra d'oro (•(,) di larghezza
notabile, effigiate in rilievo con parecchi ordini, e vi sono tre figure ritte per
ciascuno, eccetto il primo, ove stanno niostri e furie che pugnano insieme.
Questi ordini sono cinti dai due lati da due fasce alla greca. terrainano alla
sommitä del braccialetto con due testine umane, in mezzo alle quali e p
il fermaglio, con un gruppo di catene d'oro, che annodar lo dovevano, ed
ogni catena finisce con una testa di serpe. Stavano medesiinainente sullo
scheletro una catena intessuta (5) con un intrecciamento di fila di oro quadra
e doppia, lunga tre palmi, che dall'un capo e dall'altro aveva fiocchi di pia-
stra d'oro in forma di fiori. Un numero considerevole di cannelli grandi
d'oro (6) cisellati e gonfi nel mezzo a guisa di fusaruole, con bacche simil-
mente di oro vuote al di dentro e traforate per passarvi un cordone e farne
per avventura un monile, pari a quello che cinge con tre avvolgimenti il collo
ed il petto del busto colossale vaticano appellato dal Gori una sacerdotessa
di Cibele. Diciotto fibulo d'oro (7) alcune liscie ed altre intagliate: (8) tre
amuleti di ambra, (9) varii anelli fermagli cisellati, ed una quantitä di qua-
drettini di lamina d'oro (10) bucati in sugli angoli ed impressi tutti di qual-
che animale o figura imaginaria e fantastica, de' quali stata era cospersa la
ve»te del defunto. Doveva poi essere coperto da capo a pie di un velo d'oro
(il), imperocche, sebbene dilacerato dal tempo, pure sono tanti i brani che
ne avanzano, che se ne e colmato un paniere. Vicino alla bara stavano due
piattelli (12) del diametro di un palmo, (13) un boccale, (14) una coppa e (15)
due vasellini di argento. II boccale e consumato per metä e uno dei piattelli
e guasto nel mezzo. Ma la coppa e l'altro piattello, che ne rimangono intatti,
hanno un ordinamento di storie lavorate a niello, che puö dirsi opera eccel-
lente si per la finezza del bulino, come per la vaga disposizione delle fignre,
che nell'una e nell'altra sone compartite in tre circoli, ed in quello verso il
labbro si vede la pompa trionfale di un principe salito sopra un carro tirato
da cavalli e seguito da una ordinanza di fanti e di cavalieri; nel secondo
ammirasi una caccia di leoni, orsi ed uccelli assaliti da cani e da genti a
cavallo; nel terzo. che e nel centro, un gruppo di volatili. leoni e pantere.
I due rimanenti vasellini a due manichi sono lisci, e nel primo eravi
in carattere etrusco Larthial. nel secondo Milarthial. Oltre gli ornaraenti ed
il vasellame di metallo prezioso, aveva questo cadavere intorno a se trentasei
idoletti di terracotta (16) e alcuni flabelli (17), dei quali non rcsta che il
174 G. PIN/A
manico di bronz N -' dira »strazioni di onore si era ristretta la ri-
verenza od il rito che conveniva alla dignitä del sepolto, imperocche erano
chiasi con lui molti atensili di metall", f'r.i i qnali an vaso grande a foggia
di calice (lv sal - pra due Bfere, che vanno a congiungersi all'apice di
un cono, che gli serve di piede; e tanto il vaso qnanto le il cono
effigiati airintemo di tori che cozzano, di ßfingi e chimere. Eranvi pure due
grandi conche (19) ornate all'infuori di colli e teste di pantera, ed una pia
piecola (20) dal cui labbro sporgono sei colli C"ii teste di cerastc che guar-
dano all1 indentro, (21) aa'ara da bruciare profami, (22) patere baccellatc, (23)
Bpiedi onde arrostire le carni delle vittime immolate, ed ißtromenti (24) per
ineiderne ed ispecularne le viscere, le quali cose tutte Barebbe troppo lungo
a descrivere ed eccederebbero i limiti di un articolo. Qual fosse l'ufficio del-
l'estinto rimarrä dilueidato per le disquisizioni di tanti eruditi delle antiche
costumanze, i quali onorano la cittä di Roma coi loro scritti e perche ab-
biano agio di osservare questi ritrovaraenti l'Emo e Kino Big. Cardinale Ca-
merlengo ha giä spedito in Cervetri una sezione della sua Commissione di
antichitä e belle arti, per far si che sian posti sotto la tutela del Governo
p mtificio e condotti in Roma
I'irmato : Luigi Grifi.
APPEXDICE D.
Descrisione delle rohe seavate in Cervetri dai sigg. geüle Vin-
censo Galassi e Don Alessandro areiprete Regolini fatta
dalla sezione della Commae consultiva. (Ne ho tolto tutto
ciö che si riferisce alla illustrazione in rapporto alle anti-
chitä persiane, e che fü publicato poi dal Grifi nei suoi Mon.
di Cere). Archivio di Stato. Camerlengato, II, IV, 2434,
foglio 275 e segg.
Incornincia coWaffermare che tutti gli oggetti presi in esame provengono
« da una antica tomba prossima a Cervetri » e continua : « si osservö (1) una
lamina finissima lunga palmi due e mezzo circa, larga due, ovale ed ireavata
nell'alto . . . e questa divisa in tredici ordini o fasce che girando all'intorno
e diminuendo di estensione come si avvicinano al centro la riempiono tntta
lasciando sol" un piecolo vaeno nel mezzo in forma di seudo. Le zone poi
che vanno all'intorno sono distribuite in quest'ordine. La prima e impressa
di un meandro a pizzi e le altre di un procedimento di animali e genii gli
uni appo gli altri cosi che stanno nella seconda caproni, nella terza i leoni
ul.iti, nella quarta le chimere, nella quinta i pegasi, nella sesta le pantere
con faci ardenti nella bocca, nella settima i cervi, nella ottava i genii a due
LA TOMBA REGOLIM GALASSI 175
ale, nclla nona i Leoni alati, nella decima i genii con quattro ali, nella nn-
decima le pantere con faci ardenti in bocca, nella duodecima i genii con
quattro ali, nella tredicesima i leoni alati. Lo scudo poi che si forma nel
centro delle tredici zone e diviso in cinque Darre, nella prima delle quali vi
sono espresse in quattro gruppi 'lue fiere traute ferme da an L,r,'"i". nella
seconda alquante pantere con ana face ardente in bocca. poi nn prosegnimento
ili genii, Botto a questi nn'altro di pegasi ed in ultimo nn meandro (sie). II
lavoro con cui sono effigiati questi einblemi e una impressione formataamar-
tello Bulla lamina d'oro, lo stile
(2) L'altro ornamento d'oro, grande piü di un palino e mezzo in lungo
e largo un palmo, pari a quello rinvenuto negli seavi del sig. principe di
Oanino e formato uell'alto da una piastra d'oro in forma <li pelta, con un
intrecciamento «li pizzi, nel cui mezzo stanno in due ordini cinque leoni ritti.
A questa Bono appiccate, una sotto l'altra, due spranghe ornate di meandri,
che hanno alla estremitä un'anello in eiaseuno dei canti da cui pende una
conchiglia e all' inferiore di queste spranghe sta attaccato nno stemma pres-
soche ellittico effigiato con tanti ordini di leoni fra ognuno dei quali evvi
infissa un'oca. Passa nel di dietro di questo ornamento uno spillo posto per
modo che la Sezione, argomentaiulo non potere ornare il petto, opino che star
dovesse sulla testa e pregevole il contorno dei leoni e del meandro
disegnato con piecolissime pallottoline d'oro
Si osservarono: (3) dne armille di piastra d'oro della larghezza di quattro
dita circa, contornate da un lavoro a pizzi e da una greca che terminano
alla sommitä dell'armilla stessa con due testine umane, in mezzo alle quali
e posto il fermaglio con un gruppo di catene d'oro che annodar lo dovevano
ed ogni catena finisce col capo di una serpe.
Queste armille sono di piastra d'oro battuto, compresse con parecchi or-
dini di figure e nel primo si scorge la debole creatura umana assalita dal
genio malo in forma di due bestie feroci e liberata da due genii buoni che
afferrano i mali. Negli altri ordini appariscono in eiaseuno tre figure muliebri
ritte, con in mano una specie di scettro, e potrebbero interpretarsi per ima-
gini della regina dell'Amenti
L'oro e battuto e le figure impresse contornate dalle menzionate pieco-
lissime palline di squisita eseeuzione.
Sonovi poi. (4) due piecolissimi fermagli di oro effigiati medesimamente
con le regine degli elementi e col conflitto dei genii buoni e cattivi.
(5) Una catena intessuta con intrecciamento di fila d'oro quadra e doppia
lunga tre palmi.
(6) Tre fioccbi di piastra d'oro in forma di fiori.
(7) Un numero considerevole di cannelli grandi di oro cesellati e gonfi
nel mezzo a guisa di fusaruole con bacchc similmente d'oro vuote nel di
dentro e forate per passarvi un cordone e farne un monile.
(8) Ventuna fibule d'oro. fra le quali una assai grande ed un'altra che
presenta degli ornati.
(9j Sette anelli lisci di oro e parecchi altri di argento ricoperti da la-
mina di oro.
G. l'INZA
• • cerchietti di oro fra lisci e lavorati.
Tre ambro, o altra resina in uro con lavoro alla irreca e tre
di q gature Beiisa le ambre.
Ewi ancora nna quantitä di quadrettini di lamina d'oru bucati negli
Li ed impressi tutti di qualche aniuiale o figura imaginaria o i'antastica.
simile a quelle del pettorale, dei quali a foggia di ricco ornato stata era Co-
rsa la veste del penonaggio.
(13) Inline si vede raccolta baona quantitä di brani di un velo d'oro, die
doveva aver fatto parte della ricca veste del sepolcro.
Argento :
(14) Coppa effigiata . . . del diametro all'incircadi sei dita. Si osservo che e
form ata da dne lamine di argento battuto con figure rilevate a martello. tal
che essendo queste due lamine unite insieme viene a farsi un effigiamento di
storie si nell'interno che nell'esterno.
N ii e ben cbiaro se sia stata dorata per intero, ovvero nelle sole figure
nelle quali al presente rimane la doratura, ed in ciascana di queste osservasi
all' intomo come una catena di piccolissirae punteggiature clie servono forse
ad indicare la foggia del vestire. L1 interno vedesi diviso in due fasee, nella
prima delle quali si scorgono tre figure ritte con collane al cdlo ed un vaso
in capo, e queste sono seguite da un carro tirato da un sol cavallo. Sul carro
ewi un guerriero ed un aariga, con appresso una ordinanza di quattro fanti
armati di lancia e di scudo rotondo. Quindi si ripete il cocchio e l'ordinanza
di cui non si discerne che una parte, essendo il resto guasto dalla ruggine,
ad onta della quäle appariscono oltre ai fanti due figure, una delle quali, che
e seduta, liba con un'altra che le stä ritta innanai.
Nl-1 secondo ordine poi si vede un guerriero armato di scudo e lancia, che
cui suo auriga e montato su di un carro tratto medesimamente da un cavallo.
Vien poi un guerriero ed un carpento di rara foggia in cui stassi seduta
una figura, ed il carpento e tirato da un animale che non si scorge bene se
sia un asino ovvero un mulo. Seguono poi due guerrk-ri ed il rimanente della
fascia e del fondo e guasto dalla ruggine per modo che piii nulla vi si di>
stingua. I guerrieri hanno le tonachette incise a tratti. come se indicar si
volesse esser queste state formate di foglie di palma; incisi sono i loro con-
torni e gli scudi punteggiati.
Nella parte esterna poi della tazza apparisce un carro medesimamente
tratto da un cavallo, che a somiglianza di quelli interni ha una impressione
BuH'anca «1 i una specie di tau, e sul carro staune un gnerriero ed il suo coc-
chiere cui seguono tre fanti armati di scudo. lancia e si ada, quindi e inciso
un Leone che sembra ammansato, uno sparviere che vola colle ali librate, non
parallele, imperocche una e calata affatto. A questo vi< n dappresso nn'al-
tro carro segaito da un cavaliere cullo stocco imbrandito, da due ordinanze
• ii guerrieri armati <li scudo e lancia per le quali ewi un leone simile al
primo ed in ultimo la fascia e chiusa da un cavaliere disarmato. Queste figure
intramezzate da altri sparvieri in alto; ed in sul piano sjiiccano da al-
di cipn • .i fiori di !
I..V TOM HA. REGOLIM fl.U.A 177
II secondo online e presso a poco conie il priroo ornato di rarri, <li ca-
valieri e di ordinanze di fanti, ma la ruggine ne ha guastato gran parte.
Nel fondo, che conserva molta doratura, si rede tarorato ano sparviere ed
anche qui la ruggine ha distrutto le ÜLruie, delle quali non restano che ap-
pena le tracce di due gamhe. Ogni fascia e poi separata da un '_rir<> di doppie
pnnteggiature e le figure sono anche qui battute a martello e quindi Ln<
col bulino nei contomi.
(15) Ora passando a descrivere il piattello intero vedesi nell'interno di
questo uu turn che combatte cou due leoni, che lo assalgono ono da fronte
ed ano da tergo; il gruppo di questi animali e posto fra quattro piante di
loto, ed in alto evvi uno sparviere con all spiegate come i giä riferiti.
Nella fascia di mezzo evvi una caccia ove mirasi an leonc che ha atter-
rato an cacciatore e stä per lacerarlo c<»gli artigli, mentre sopravvengono
altri cacciatori e tentano uccidere la belva con gli strali e con le lancie. Poi
fra parecchi alberi di cipresso e di palme coi datteri pendenti. si vedono due
cavalieri portare un cavallo sciolto per ciascuno, e alquanto discosto evvi un
leone, che sentendosi ferito dal cacciatore si leva in piedi e sembra arruffare
le gambe pel dolore e per la Vendetta; ma il cacciatore afferratagli la lingua,
gli immerge nel ventre il pugnale. Intanto altri uccelli volano in aria, in-
vestiti dai dardi che scagliano lor contro i cacciatori ed una mpicapra salta
da una rupe per timore di un cane e di un cavaliere che la inseguono.
La terza fascia che e quella prossima al labbro, contiene un carro tirato
da cavalli su cui e il cocchiere, ed un guerriero armato di due dardi, seguito
da una ordinanza di fanti o di cavalieri che camminano in un piano ove
sorgnno alberi di cipresso, e nell'altro veggonsi librati sulle ali parecchi
uccelli.
Ancho questo argento e battuto onde rilevarne le figure, le quali sono
poi lavorate a bulino nei contorni. Accuratissimo e il lavoro che esprime le
penne degli uccelli, le quali sono bene imitate coll'opera del bulino
I cacciatori sono vestiti di una tunichetta formata di liste a bulino ed hanno
in testa un acconciamento a guisa di cuffia, fatto similmente a bulino, la
quäle esser potrebbe di palme o di piume. Pure potrebbe reputarsi che fos-
sero capelli cadenti a quel modo sin quasi sulle spalle. I cavalieri non por-
tano vestimento, ma hanno imbracciato uno scudo rotondo nella sinistra e
tengono due lancie nella destra.
(16) L'altro piattello, che e rotto nel mezzo, ha medesimamente piü or-
dini di figure vestite di tunica alquanto piü lunga, che andando in ordinanza
seguono un carro tratto da cavalli ove sono due figure armate di arco e di
tre frecce, e le ordinanze che vanno in un piano sparso di cipressi e di fiori
di loto, sono interrotti da uomini a cavallo siccome nell'altro piattello. Perö
essendo questo rotto nel mezzo non si p.uö stabilire il nuinero delle zone con
cui era distinto, ma semhrano tre al pari deH'altro.
Lo stile e il medesimo e conserva maggiormente la doratura nelle sole
figur.'.
Oltre questo vasellame ... vi sono; (17) quattro piccole tazze etrusche.
delle forme giä note per altre simili dissotterrate in terracotta, due delle
12
G. Pl.NZA
quali a due manichi che hanno l'iscrizione graflita in carattere etrusco con
la parola Larthia. Una senza manico la cui iscrizione e Milarthia ed una
liscia.
Bronzo :
- Kvvi una piccola patera, (19) un manico di simpulo, (,20) ed un
avanzo di prefericolo liscio e senza ornainento di sorta, che deve aver servito
per Le aspersioni solite a farei nei sacrifici.
(21) N°. qnattro piattelli de! diam. di un palmo e mezzo circa, impressi
di una baccellatura rotonda di un gigiio, due lioni, ed una pantera.
22) N '. dodici patere baccellate del diam. di un palmo circa.
(23) N°. due scodelle liscie con manico mobile.
(24) Un lebete con cinque colli e teste di pantere, che spiccando dal
labbro guardano infuori, del diam. di palmi due circa.
(25) Altro idetn, ma dei cinque colli non ne resta attaccato che un solo.
(26) Un lebete del diam. di un palmo e mezzo con sei colli e teste di
ceraste che guardano all'indentro.
(27j Vaso grande a foggia di calice posato sopra due sfere, che vanno ad
aggiungersi coll'apice di un cono che gli serve di piede, e tanto il vaso quanto
le sfere e il cono effigiati in questo modo. Nel cono appariscono lavorate a
martello tre fascie, nella prima delle quali sono tori di sveltissime forme che
comhattono con pantere. Nella seconda sfinsri alatc, alcune con volto umano
ed altre con teste ferine, o di uccelli. Nella terza vanno all'intorno pantere,
tori e cavalli alati. Le due sfere sono impresso di leoni ed il calice, che ha
sul labbro un ornato di perle, e poi effigiato con due ordini di animali ove
ne sono ordinate alquante pantere, e nel secondo un numero simile di belve
alate.
(28) Un vaso a due manichi liscio, alto un palmo e mezzo circa, senza
piede.
(29) Un vaso a due manichi, rotto nel piede, alto un palmo e mezzo
circa, con ornamento all'intorno del ventre formato da parecchi giri di perle
e di punte.
(30) N°. nove spiedi onde rostire le carni dei sacrifici.
(31) N°. dieci lancie da speculare le viscere. Un mazzo delle medesime
attaccate insieme dalla ruggine.
(32) N°. tre conche del diam. di due palmi circa l'una, liscie e rotte.
(33) N°. due conche del diam. di palmi tre circa, liscie e rotte.
(34) N°. tre tripodi di ferro alquanto guasti.
(35) Un tripode di ferro intiero.
(36) In pugnale di ferro ben conservato.
(37) Un tripode di bronzo, assai guasto, ornato nelTalto di teste di tori,
i piedi terminano in zampe di leoni.
{'■>) I'n'ara da bruciare profumi formata da una lamina di metallo qua-
drilunt,ra di palmi cinque per uno, con un rotondo concavo nel centro, da un
canto all'altro del quäle e tratta al disopra una fascia, nel cui mezzo evvi
altro piccolo concavo posto per modo che ardendo il fuoco nella cavitä di
sotto bruciassero gli aromi raccolti in quella di sopra. l^uesta ara e posta su
I.A. TOM IIA REGULIN! ÖALAS8I 179
dl quattro piccole ruote, ha un ornato di gigli che girano all' intorno, e s'i dall'un
lato che dall'altro del coneavo stanno (lue pantere ritte, come in atto <li com-
battere.
(39) Vi sono poi duc sostegni di metallo che sembrano avei servito a
sorreggere gli orli laterali dell'ara.
(40J Due targhe di seudi di metallo con ivi rilevati a martello parecchi
circoli com entro perle e mcandri. ma guasti alquanto e parecchi avanzi di
simili targhe.
(41) Tre manichi di flabelli.
(42) Due lamine con una sfinge per eiaseuna levata sulle zampe di dietro
e con fiore sul capo.
(43) Una specie di catena sostenuta da un anello cui e congiunto un fiore
aperto a spicclii.
(44) Un coperchio di lebete rotondo, con manico in mezzo piegato e rotto
in un lato.
(45) Una bara ampia tanto da capire comodamente un uomo ; la forma
di questa e quadrilunga con due assi pel lungo e tre per traverso, fra i quali
sono chiodati tanti altri assicelli piü sottili e di metallo anch'essi, che incro-
cicchiandosi fra loro diagonalmente compongono una specie di graticcio fra
le assi principali che sono sostenuti da sei piedi, non piü alti di un palmo,
rotondi fino alla metä in guisa di pera, nel resto simili ad un piuolo. Non
evvi incisione di sorta o altro ornamento in tutta la bara ed in una lastra
alquanto piü elevata e larga un mezzo palmo posta ad una delle estremitä
ove giaceva il capo del defunto si scorgono impressi aleuni fiori che girano
intorno a due borchiette. Si stima per<> che tutti gli ornamenti formati di
intrecciamenti di fiori, che veggonsi staccati, abbiano appartenuto alla bara
e per ciö se ne deve tener poi conto.
(46) Due grandi vettine con centauri dendrofori in una fascia aH'intorno,
striati nel resto.
(47) Due alquanto piü piccole striate, con belve nella fascia.
(48) Due grandi striate e nella fascia un seguito di belve alate.
(49) Otto vettine baccellate solamente.
(50) Vaso di terra greggia con animali intorno.
(51) Vaso a dne manichi, grande, baccellato, con coperchio rotto.
(52) Altro in forma di Corona a due manichi, liscio.
(53) Trentasei piecoli idoletti di terra nera.
(54) Varii manichi staccati di bronzo e altri frammenti.
G- l'IN/A
APPENDICE E.
Archivio di Stato. Camerle agato. II, IV.
fasc. '24:14. fogli 139 e 157.
^
Nota dei restaun degli oggetti di bronzo e di ferro della collezione Ke-
golini Galassi redatta dallo Spagna il 3 Agosto 1839.
Oggetti •.
(1) Bara; (2) sei scudi; (3) due frammenti di sciuli ; (4) ara da bruciare
profumi ; (ö) due lebeti grandi con cinque teste; (6) sedici patere di varia
forma e grandezza; (7) quattro targhe con patere (sie); (8) lebete grande con
sei teste; (9) vaso arcaico con punte ; (10) altro vaso a due maniebi; (ll)una
olpe; (12) due specie di capofuochi; (13) an tripode grande; (14) una gran
conca; (15) altra grande conca; (16) due conche di varia forma e grandezza;
(17) vaso a sfere e piede ornato di animali; (18) venti utensili di diverse
specie; (19) otto fignrine fatteci le basi nuove; (20) due catene ; (21) quattro
animali fatteci le basi ; (22) una testa di cavallo; (23) quattro flabelli; (24) tre
vasetti; (25) molti pezzi di frammenti cioe maniebi di vasi, maniglia, ed
altro; (26) molti pezzi del carro; (27) dodici tavole di legno sopra le quali
sono stati fissati molti pezzi di ornati; (28) due grandi tripodi nuovi di ferro
fatti sul modello degli antiebi ; (29) quattn. detti piu piecoli.
Archivio di Stato. Camerlengalo. II, IV,
2434, foglio 175.
Nota dei vasi restaurati dal Ruspi, redatta il 28 Agosto 1838.
1. Un vaso a 13 (sie forse per tre) maniebi di moltissimi pezzi, col B( ig-
getto di Ercole che vince il leone assistito da Minerva.
Oggetti di terra nera :
2. Vaso adorno di una raggiera e quattro teste di arieti e due di giovenche
col rispettivo coperebio e sopra di esso un cane.
3. Un gutto singolare coperto di due teste di cavalli ed un uomo che li
frena.
I I'n vaso con quattro teste di giovenco poste sopra quattro maniclii.
5. Una gran tazza guarnita di una Corona raggiata.
6 Una tazza, ossia bicchiere, con piedestallo.
I.A TOMBA KKGÖI.IM GALASSI l'l
APPENDICE F.
Archivio di Stato. Camerlengato. II, IV, fasc. 2434,
foglio 193 e seg.
Nota degli oggetti dissotterrati in Cervetri negli anni 1836-37 dai soci
sig. genle Galassi, sig. arciprete Regolini ecc. . .
Prodotto delli scavi operati neH'aiino 1836 nel terreno in vocabolo « II
Sorbo ».
Oro:
1. Piastra per decorazione di spalle o di petto, tutta istoriata, con molti giri
concentrici di animali di diverse specie, del peso circa denari sessan-
tatre.
2. Ornamente- da petto, o da testa, con un numero di anatrelle in rilievo, il
tutto di oro con fondo di lavoro in granine piecolissime, indicanti leoni
alati, ed altri cinque piü grandi, del peso di denari centoquarantacinque.
3. Due bracciali tutti istoriati con figure, ed ornati in simile lavoro ed alcuni
pezzi di catenelle pendenti, del peso di denari circa centoquattordici.
4. Due fermezze ad uso di viere in simil lavoro, del peso circa denari dieci.
5. Una catena, ossia collana di filo d'oro tessuto, siniili a quelle cbe si usano
in giornata. con sue viere appie, rappresentanti teste di leone, del peso
circa denari settantuno.
6. Numero ventuno fibule formate a navicella, del peso, circa, di denari tren-
tacinqne.
7. Numero trentutto viere di piastra, ossiano cannelli, alcuni dei quali di la-
voro liscio e del peso circa di denari venti, compresi due di filo tondo
di forma spirale.
8. Numero sei filetti, ossiano incassature, che hanno contenuto alcuni pezzi
di gomma, una delle quali rimasta, ed altri ornati di simile lavoro in
granine, il tutto del peso denari dieciotto circa.
9. Numero sedici cannelli a guisa di fuseruole, che hanno servito per uso di
collana, del peso di denari quarantasette circa.
10. Numero sei viere a guisa di puntali del peso denari venticinque circa.
11. Numero dodici globi, che hanno servito probabilmente per uso di collana,
del peso denari venti circa.
12. Numero tre fiocchi di piastra d'oro, che hanno ai lati teste di animali,
del peso denari trenta.
13. Numero sei anelli in vuoto chiuso, con anime d'altro metallo, ossia sal-
datura alcuni dei quali aperti, del peso circa denari diciassette e mezzo.
14. Altro anello intiero non contemplato nell' istromento di consegna.
188 G. 1MN/A
15. Alcuni pezzi «1 i catenina, simile all'altra che trcvasi nei bracciali su de-
scritti, del peso denari dieciotto circa.
16. Molti pezzi di lama parimenti d'oro, in alcuni dei quali esiste l'ornato,
che dovevano servire a formare la veste, ossia abito del cadavere, ed altri
ornamenti, alcuni de' quali conservano ancora un'anima di metallo, ossia
bronzo, del peso lordo di circa denari centoquarantaquattro.
17. Molti frammenti di usi diversi, misti in parte di metallo, come sopra,
del peso denari trentadue circa.
18. Altri frammenti misti del suddetto metallo, compresovi un frammento di
catena in argento, del peso di circa denari quattordici e mezzo.
Argento:
19. Tazza, ossia sottocoppa, istoriata coli figure ed animali ; i suddetti pezzi
presentano della doratura, del peso di once tredici e denari diciotto circa.
20. Due tazze liscie. ed altra senza manichi, in parte corrose; trovasi anche
una delle suddette liscia, slabbrata e l'altra bucata, del peso di once
sei circa.
21. Frantumi interrati, fra i quali trovasi una piccola patera liscia, un va-
setto rott" a due manichi, la metä di un vaso e di una tazza, un ma-
nico di tazza ed altri rottami del peso lordo di libbre cinque ed once
dieci circa.
22. Due armille rotte e consunte.
23. N. B. Fra i frantumi degli argenti del peso di libre 5 ed once 10 vi ö
compreso un piatto istoriato, rotto, mancante del centro.
Bronzo:
24. Una bara funebre.
25. Un'ara portatile per suffumigi.
26. Cinque frammenti di scudi.
27. Un tripode rotto.
28. Due pezzi di bragiere.
29. Due caldaie grandi rotte.
30. Due lebeti grandi, aventi ognuno cinque teste di pantera, parimenti rotti.
31. Uno detto piü piccolo, un poco frammentato, avente sei teste di pantera
intorno al labbro.
32. Un vaso grande, rotto, con due anse.
33. Frammento creduto piede del suddetto vaso, formato ad alambicco, con
alcuni animali in bassorilievo.
34. Sedici caldaie di diverse forme e grandezze in parte frammentate.
35. Due sottocoppe liscie con manichi frammentati.
36. Quattro coppe con leoni a bassorilievo, in parte frammentate.
37. Cinque vasi di varie grandezze, tre dei quali rotti.
38. Quattro supposti focolari di metallo.
39. Due frammenti di catene con anelli grandi nella parte superiore, uno dei
quali tiene attaccato un grau fiore.
1". .Sei stromenti incisori con altri frammenti simili.
LA TOMBA UEGOLIM UALASSi 183
41. Sette spiedi con sno anellino per attaccare.
42. Alcuiii frammenti di lamina con ornati a bassorilievo, rappresentanti ani-
mali ipotetici.
43. Due piccoli leoni, due piccoli bnoi, una testa di cavalln.
43a un piccolo spiedo in parte dorato.
44. Frammenti diversi consistenti in armille, fibule, anelli, chiodi, manichi
di flabelli, pezzi di lamina ornati e lisci.
Ferro :
45. Due tripodi frantumati e consunti:
46. Un pugnale parimenti consunto, ed altri ininuti frammenti.
Avorio :
47. Frammento di un braccialetto istoriato, e varii altri minutissimi frantumi
di ornati, stingi, leoni, e dadi per giuoco.
48. Un vaso di alabastro, chiamato lagrimale, consunto, rappresentante la dea
Iside.
Terre cotte:
49. Trentadue idoletti neri ed altro rappresentante una mummia.
50. Due tazzette o bicchieri, uno istoriato, e l'altro di terra nera a cui ri-
mangono le vestigia di una laminetta d'argento nell'interno.
51. Un vasetto lagrimale rotto rappresentante una lepre.
52. Altro vasetto lagrimale nero, con iscrizione aH'intorno.
53. Sette vasi interi tra mezzani e piccoli con figure.
54. Cinque vasetti ordinarii parimenti interi, compagni, ma senza figure.
55. Due piccoli vasi egizi compagni.
56. Uno come sopra piü grande rotto.
57. Vaso rappresentante, come si crede, un rito nuziale di stile arcaico, man-
cante di minutissimi pezzetti.
58. Vaso con Teseo che uccide il Minotauro.
59. Vaso con il combattimento di un Centauro.
60. Vaso con una biga in corsa.
61. Vaso con combattimento di Evcole col Leone.
62. Dieci vasi rotti di varia grandezza.
63. Tre tazze rotte una delle quali grande, rappresentante nel bordo ester-
namente un convito, ed altra piü piccola mancante.
N. B. I suddetti quindici vasi e tre tazze, sono stati ricavati dai rottami
e dai diciotto involtini, contenenti frammenti di vasi e tazze, descritti nel-
l'istromento di consegna fatto per gli atti Apolloni.
Terre ordinarie:
64. Dieciotto olle grandi, compresovi il vaso indicato con cavallo nel coper-
cliio e framraentato, alcune delle quali sono rotte, ed altri sei pezzi di
G. l'IN/A
entita, consistenti in sottopiedi e coperchi delle Jette olle in parte
frammentati.
65. Dieci dette piccole, qualcnna rotta e due altre olle inezzane una ornata,
una rotta e l'altra mancante di an piede fätta a cäldaia.
66. Una specie di sedile rotto da una parte.
0 retta rinvennti nello scavo di un Bepolcro esistente al confine dei detto
terreno « II sorbo » e la vigna del sig. Paolo Calabresi, a cui fu dat.. un com-
penso per la parte che gli competeva dei medesimi.
67. Dieciannove teste di terra nera rappresentanti tigri, cavalli, bovi ; sei
turacci a guisa di fiore.
68. Tre idoletti piccoli.
6t». Frammento di un vasetto senza piede, con due teste di cavallo e suoi
turacci.
70. Un piede di vaso con intorno una iscrizione pelasgica.
71. Varii altri frammenti di tazze con figure in bassorilievo, di forma non
comune, frantumi della medesima terra consistenti in piedi, manichi e
porzioni di tazze, parte dei quali scannellati, graffiti, istoriati ecc. . . .
Prodotto degli scavi operati neH'anno 1837 nel terreno denominato « la
Yignaccia ».
72. Due anelli d'oro in cui e legata una piccola incisione per cadauno.
73. Un'altro anellino, composto di due cerchi legati insieme.
74. Una iscrizione latina trovata sopra la toniba in cui furono scavati i sud-
detti anelli.
75. Una tazza rotta rappresentante Enea che trasporta sulle spalle Anchise.
76. Un vaso a colonna ugualraente rotto con figure gialle rappresentanti Bacco
e Fauni pestando uve.
77. Due lagriraatorii di nessuna entita.
78. Due canestri di frantumi di tazze, vasi, bicchieri di niun valore.
79. E piü una borchietta piccolissima d'oro, scavata nel 1836, la quäle non
venne descritta nell' istrumento di consegna.
Firmato : Vittoria Chiaramonti.
Io sottoscritto attesto che gli articoli contenuti nella presente nota, fatta
in due fogli da ine vidimati, contiene tutti gli oggetti di anticliitä rinvenuti
negli scavi degli anni 1836-37 nei terreni della cappellania Vitalini e da me
inviati da Cervetri in Roma al mio socio sig. generale Galassi e consegnati
con rogito Apolloni.
Firmato: Alessandro Regolini.
30 Agosto 1838.
I<> sottoscritto attesto che nella presente nota non solo sono interamente
registrati tutti gli oggetti rinvenuti negli scavi 1836-37 nei terreni della cap-
l.A TOMBA REGOLIM GALAJ 185
pellania Vitalini, quali farono a me mandati da Cervotri dal mio socio Big. ar-
ciprete Regolini e consegnatimi col rogito Apolloni, ma affermo esservi in
piü (80) un anello d'oro e due anelli di argento che esistevano tra i frantumi
dei ferramenti.
Firmato: V. gen. GaLASSI.
30 Ägosto 1838.
Nota all'appendice. — In sostanza questo el< aco, abbastanza trascu-
rato del resto rigaardo agli oggetti di minore iraportanza, ripete quello ag-
giunto all' istromento Apolloni in data 8 Giugno 1836 conservato oggi nel-
l'Archivio notarile di Roma, sul quäle si fondava la responsabilitä de] conse-
gnatario Galassi. Quell' istromento era stato redatto coll'aiuto di an gioiel-
liere, il Rota, il quäle aveva descritto del suo meglio le oreficerie intatte o
in baono stato ed i bronzi piü appariscenti, trascurando gli oggetti di minoi
valore aleuni dei quali poterono sfuggire al rapido inventario, in specie qua-
lora si consideri clie gli erano sfuggiti anche deerli oggetti d'oro e d'argento
(efr. P, 80). Le discrepanze fra il trascritto elenco e quello Apolloni sono qui
appresso notate.
P, 1; neU' istromento Apolloni e detto che la piastra ornava le spalle del
defunt".
P, 32, 33; n eil' istromento Apoll, erano considerati come un solo oggetto.
F, 43, 44; nell1 istromento Apoll, sono omessi, senza dnbbio perche sfuggirono
al Rota.
F, 50, 51; nell' istromento Apoll, gli oggetti in ferro sono indicati colle pa-
role: u Molti frantumi di utensili in ferro». Evidentemente nell'atto di
consegna F si tenne conto soltanto degli utensili allora restaurati (tripodi)
e del pugnale in discreto stato di conservazione.
Oltre a queste, altre discrepanze sono giä notate e spiegate dagli esten-
sori e firmatarii dell'Atto di consegna F nei N. B. aggiunti e nelle dichiara-
zioni che precedono la firma del Galassi.
APPENDICE G.
Archivio di Stato. Camerlengato. II,' IV,
2434, foglio 71.
Klenoo emendativo a quello contenuto negli stamponi inviati dal Canina
al genle Galassi. Gli oggetti ivi elencati, dati dal Canina come provenienti
dalla tomba centrale A, avverte dal Galassi che non gli appartengono, ma
provengono da altre tombe seavate dal Regolini al Sorbo. La lettera ehe ac-
compagna la nota e ne spiega lo scopo, porta la data 9 Giugno 1V-'.T.
G. PINZA, LA TO.MBA KEGOLIM GALASSI
Bronzi :
1. Un Tripode,
2. Un coperchio con umbone.
3. Due catene ad una delle quali e attaccato un fiore.
4. In vaso centinato airintorno.
5. Due altri vasi (colTannotazione un vaso descritto nella nota). Vasi etru-
scbi e terreootte, due vasi grandi uguali, mancanti di pochi pezzi.
6. Un vaso grande con rito bacehico e nuziale.
7. I Itto vasi piccoli ad un manico egizi, uno dei quali poco raancante.
8. Tre vasetti rotti ma non mancanti.
9. 2s""ve vasetti sani.
10. Cinque vasi di varie grandezze con figure poco mancanti.
11. I'n vaso a campana con figure.
12 Due tazze, una delle quali grande con convito.
13. Un frammento importante di un vaso nero istoriato.
14. (.»uattordici olle grandi baccellate ed ornate.
15. Tre basi per le medesime ornate al bordo.
16. Coperchi per le suddette.
17. Varie olle piccole di terra nera di diversa forma.
18. Tre olle, una delle quali ornata poco mancante.
DIE INSCHRIFT DER TRAJANSSAEULE
SENATVS • POPVLVSQVE • ROMANVS
IMP CAESARI • DIVI ■ NERVAE ■ F • NERVAE
TRAIANO AVG • GERM • DACICO ■ PONTIF
MAXIMO • TRIB • POT ■ XVII • IMP • VI • COS • VI • PP
AD • DECLARANDVM ■ QVANTAE ■ ALTITVDINIS
MONS • ET • LOCVS • TANtis Oj^rlBVS • SIT • EGESTVS
Bis vor kurzem hat man allgemein aus dieser Inschrift ge-
schlossen, dass bis auf Trajan's Zeit an der Stelle seines Forums
ein Berg war, so hoch wie die Säule. Ja man hat gesagt, der ca-
pitolinische Hügel sei bis dahin ein Ausläufer des Quirinal ge-
wesen, die Porta Ratumena (oder wie sie sonst hiess) ein künstlicher
Durchstich (Richter, Topogr.2 41). Diese Auffassung ist nicht mehr
haltbar. Von geologischer Seite war schon längst widersprochen
worden: nur eine viel niedrigere Bodenerhebung wurde als mög-
lich zugegeben ('). Und nun steht durch die Ausgrabungen Boni's
fest, dass hier lange vor Trajan Gebäude, ein Strasse, eine Kloake
vorhanden waren, namentlich in der Nähe der Säule und in der
östlichen Exedra des Forums (-). Also auf dieser ganzen Strecke
fand Trajan keinen solchen Berg vor.
Wie ist denn nun die Inschrift zu verstehen? Es kann nicht
Wunder nehmen, dass man versucht hat, den Berg aus ihr hinaus
zu interpretieren. Boni erklärt, die Säule sei errichtet um zu zei-
gen (d. h. damit man, auf sie steigend, sehen könne), um welchen
(») S. namentlich Portis, Contrihuzioni alla sloria fisica del bacino di
Roma, Torino (Roux) 1893, S. 17. Ich entnehme dies Citat dem weiterhin
zu erwähnenden Aufsatz von Comparetti.
(*) Boni, Xuova Antoloyia, 1. nov. 1906, S. 19 des SA.
A. MAL'
Höhenbetrag der Berg (Quirinal) und die Ebene (locus) durch die
Bauten Trajana (tantis operibus) erhöbt worden sei (sit egestus).
AUer das geht doch nicht. Ganz abgesehen von sachlichen Be-
denken kann sit egestus doch nur besagen, der Berg sei abgetra-
gen worden : die Bedeutung eines so gebräuchlichen Wortes kann
nur aus dem Sprachgebrauch, nicht, wie Boni möchte, aus Ana-
logien ermittelt werden. Und gesetzt auch egerere hätte die von
Boni angenommene Bedeutung, so gehört doch notwendig quantae
altitudinis adjeetivisch zu mons, nicht als nähere Bestimmung
zum Verbum: die Inschrift würde die Errichtung eines neuen, so
hohen Berges, nicht die Erhöhung eines schon vorhandenen be-
zeugen. Und locus für « Ebene •> wird wohl kaum ein Philologe
zugeben. Es wäre aber auch nicht tunlich zu sagen, die Erbauung
des Forums sei hier mit der Aufführung eines Berges gewisser-
massen verglichen : - einen wie hohen Berg die hier errichteten
Bauten bilden »; denn abgesehen von der sonstigen Wunderlich-
keit des Ausdruckes wäre dann et locus ein ganz sinnloser und
unerträglicher Zusatz.
Auf anderem Wege hat D. Comparetti (Acc. d. Lincei,
ße/idic, XV, 190(3 S. 575 ff.), den Berg zu beseitigen gesucht. Nach
ihm besagt die Inschrift, die Säule sei errichtet worden, um zu
zeigen, eine wie grosse Menge kostbarer Steine für diese Bauten
(tantis operibus) gebrochen worden sei (sit egestus); genauer: die
Höhe der Säule bezeichne die Seite eines die Gesammtmasse des
verwendeten Steinmaterials darstellenden Würfels. Nach Compa-
retti's Berechnung hätte diese Gesammtmasse 54,872 Kubikmeter
betragen.
Auch diese Erklärung stösst sachlich wie sprachlich auf die
grössten Schwierigkeiten. Im höchsten Grade unwahrscheinlich der
ganze Gedanke. Und um den ganz einfachen Begriff quanli lateris
cubus auszudrücken soll man gesagt haben quantae altitudinis
9710 ns et locus? Wer sollte das verstehen? Wollte man die ma-
thematischen Ausdrücke vermeiden, so konnte man ja etwa sagen
quantae altitudinis et laliludinis moles oder dergleichen: eine den
verfügbaren Kaum nicht überschreitende Fassung wäre doch wohl
zu finden gewesen. Und 54,872 Kubikmeter! Forum, Basilika und
Bibliothek mochten annähernd 300 Säulen und Pilaster enthalten.
Kechnen wir auf jede 10 Kubikmeter, so kommen wir auf 3000.
DIB INSCHRIFT DER TRAJANSSAKULE 189
Etwa 1200 in. Gebälk, den m. zu .*; Kub. m. gerechnet giebt
;;iiuo. Hö.'hsteiis lonn m. Mauern geben, auch wenn wir sie
durchschnittlich 1 m. stark und 20 m. hoch rechnen. 20,000.
Ais,» 3000 + 3600 + 20,000 giebt 26,600, bei obigen sehr über-
triebenen Ansätzen und unter der ganz unmöglichen Voraussetzung.
dass das alles massiver Quaderbau aus kostbarem Material Un-
wesen sei: die Ostexedra des Forums ist doch noch vorhanden
und ist Ziegelbau. Die Säule selbst aber, ohne die Basis, als
Seite eines solchen Würfels zu fassen, ist deshalb untunlich, weil
ihre Höhe durch die runde Zahl Hundert, also nicht durch sonst
irgend etwas bestimmt ist.
Ich begnüge mich mit diesen kurzen Bemerkungen, weil ich
als allgemein zugegeben annehme, dass solche gewaltsame Erklä-
rungen nur dann versucht werden dürfen, wenn durchaus keine
einfachere Erklärung zu finden ist. Zweck dieser Zeilen ist, eine
solche einfachere dem Wortlaut keine Gewalt antuende Erklä-
rung vorzuschlagen. So gehe ich denn einstweilen von der nächst-
liegenden Annahme aus, dass mons einen Berg, egerere fort-
schaften, abtragen bedeutet, und dass dies Abtragen eines Berges
hier, an der Stelle der trajanischen Bauten, stattgefunden hat.
Und diese Annahme wird bestätigt durch die grammatische In-
terpretation der Inschrift.
Nämlich diese ist nicht immer grammatisch richtig verstan-
den worden. Jordan (Top. I, 2, 454) übersetzt: « um zu zeigen,
ein wie hoher Berg und Ort durch so bedeutende Anlagen besei-
tigt worden sei». Bei dieser Construction ist et locus ein nicht
nur müssiger, sondern auch unsinniger Zusatz: wie kann man
einen « Ort», so schlechthin gesagt, abtragen? Und dieser Zusatz
ist um so unglaublicher, weil der Platz knapp war und grade
in dieser letzten Zeile die Buchstaben viel enger zusammen se-
drängt sind als in den übrigen: 35 gegen 31 in der vorletzten.
Ohne das ganz überflüssige et locus war nicht nur kein Zusam-
mendrängen nötig, sondern man konnte sogar die letzte Zeile
etwas kürzer halten, wie es ja vielfach in Inschriften üblich ist.
So müssen docli wohl diese Worte etwas anderes sein als ein
massiger Zusatz.
Ferner tantis operlbus « durch so bedeutende Anlagen ». Das
ist schon logisch nicht richtig; denn nicht durch dio Baut.-n.
190 A. MAI
BOndern zum Zweck derselben ist der Berg beseitigt worden. Nun
könnte man es ja als Dativ in eben dieser Bedeutung fassen.
Aber so oder so verstanden bleibt es zweideutig; denn es kann
auch heissen: ■ durch so grosse Arbeit »; es ist sprachlich durch-
aus zulässig, unter opera die zur Abtragung nötigen Erdarbeiten
zu verstellen. Zweideutigkeit aber ist einer der schlimmsten Fehler
einer Inschrift. Um unzweideutig zu sein, hätte etwa gesagt werden
müssen : ut locus ßeret tantis operibus. Wir vermissen die Erwähnung
des Ortes; und da wir eben diese in mons et locus als störenden
Zusatz fanden, so ist damit doch wohl die Lösung gegeben : locus
tantis operibus ist eng zu verbinden : der Platz für so grosse
Bauten. Dies muss der feste Punkt sein für das Verständnis der
Inschrift. Und damit ist ihr Sinn klar: der Berg ist abgetragen
und (dadurch) der Platz für so grosse Bauten bereitet worden.
Die grammatische Construction freilich ist nicht ganz einfach und
correct; wir können nicht den Satz mit zwei Subjecten glatt in
zwei Sätze mit je einem Subject auflösen : quantae altitudinis
mons sit egestus ist richtig, nicht aber quantae altitudinis locus
tantis operibus sit egestus und doch ist in locus sit egestus der
Conjunctiv nur gerechtfertigt durch die Zugehörigkeit zu der mit
quantae altitudinis beginnenden indirekten Frage. In diese passt
das zweite Subject nicht hinein; correct wäre: ad declaran-
dum, quantae altitudinis mons sit egestus et locum tantis ope-
ribus egestum esse. Und auch hier wäre noch zu bemerken, dass
egerere in Bezug auf mons in eigentlicher, in Bezug auf locus
in uneigentlicher Bedeutung gebraucht ist: der Berg wird abge-
tragen, der Ort durch das Abtragen geschaffen. Also um ganz genau
zu sein, müssten wir auflösen ...et locum tantis operibus egerendo
factum esse. Kurz: der Satz ist gebildet auf Grundlage des einen
Subjects: quantae altitudinis mons sit egestus; das zweite Sub-
ject et locus tantis operibus, ist dann in ihn eingeschoben wor-
den, ohne ihm Einfluss auf die Satzbildung zu gestatten: eine
etwas freie Construction, die man wohl als Zeugma bezeichnen
kann (').
i ' i Ks ist mir sehr lieb, hinzufügen zu können, dass Chr. Hülsen diese
Auflassung der Inschrift teilt und schon längst in seinen Vorträgen zu ver-
treten pflegt.
DIE [NSCHRIFT DER rRAJANSSAEULE 191
Wir können die Sache auch noch etwas anders formulieren.
Der Satz hat ein doppeltes Snbject : mons und locus tanlis ope-
ribus. Beide aber sind ein und dasselbe; der Berg war ja eben
der für die Bauten in Aussicht genommene, für sie bestimmte
Platz, oder doch ein Teil desselben. So steht also mit Recht zu
diesem Doppelsubject das Verbum, egestus sit, im Singular. Zu
eben diesem Doppelsubject tritt ferner adjectivisch hinzu quantae
altitudinis, zunächst zu mons; da aber locus tanlis operibus zu
mons als eine Art Apposition hinzugesetzt ist, so gilt es auch
für dieses. Deutsch ist es leicht wiederzugeben: « in welcher
Höhe der Berg und der Platz für die Bauten abgetragen wurde »■.
Grammatisch genauer : u ein wie hoher Berg — der für die Bauten
bestimmte Platz — abgetragen wurde ».
Nun lässt sich wohl nicht leugnen, dass, so oder so verstan-
den, die Ausdrucksweise etwas wunderlich ist. Und zwar besteht
die Wunderlichkeit in übertriebener Kürze, in einem unschönen
Zusammendrängen dessen was etwas ausführlicher hätte gesagt
werden müssen. Warum hat man nicht einfach und deutlich ge-
sagt: quantae altitudinis mons sit egestus, ut locus fieret tanlis
operibus ? Ich denke, einfach aus Platzmangel. Als der Senat
beschloss, die Säule zu errichten, hat er doch schwerlich gleich
auch den Text der Inschrift festgestellt. Oder — was uns genügt
— es ist sehr wohl möglich, dass er es nicht getan hat. Dann
hat also der Architekt, als er die Basis entwarf, au ihr einen
Platz, eine Tafel für die Inschrift angebracht, die aber einstweilen
leer blieb. Nun war auf der Tafel Platz für fünf Zeiten. Eine
erforderte S. P. Q. R., drei die Titel des Kaisers ; denn es ist ja
durchaus üblich, dass diese eine Anzahl Zeilen für sich bilden.
So blieben zwei Zeilen übrig. Und da kam mau nun bei etwas
breiterer und deutlicherer Ausdrucksweise mit dem Platz zu kurz
und verfiel deshalb auf diese etwas ungeschickte Fassung: wie die
Buchstabenstellung, so ist auch die Satzbildung eine möglichst
gedrängte.
Wie immer aber wir uns den Satz grammatisch zurechtlegen
mögen, soviel ist, glaube ich, klar geworden, dass eine annehm-
bare Interpretation sich nur ergibt auf Grundlage der engen
Verbindung von locus tantis operibus, dass also die Inschrift je-
denfalls sagt, ein Berg sei entfernt worden um den Bauten Platz
192 \- MAU
zu machon. Wo war denn nun dieser Berg, und wie war er be-
schaffen? Die Inschrift Bagt nicht, dass er grade da stand, wo
jetzt die Säule steht, sondern nur. dass er au der Stelle der
trajanischen Bauten stand. Und es ist auch nicht nötig, dass er
die ganze Fläche dieser Bauten einnahm; es genügt, dass ein
Teil dieser Fläche früher Berg war.
Hier müssen wir nun vor allen Dingen fragen: wie verhielt
sich der Berg zu der das Tal zwischen Quirinal und Capitol durch-
querenden Serviusmauer? und die Antwort ist leicht: er konnte
nicht ausserhalb der Mauer liegen; denn selbstverständlich hätte
man ihn in die Befestigung einbezogen. Von dem Verlauf der Mauer
aber haben wir hinlängliche Kenntnis ; die Reste sind auf Lan-
ciaui's grossem Plan (Blatt 23) verzeichnet. Sie verlässt den Abhang
des capitolinischen Hügels nicht, wie man vermuten möchte, an
seiner Nordostecke, sondern folgt von dieser aus noch ein Stück
seinem Ostabhang. Erst 125 m. südlich von dem am Fusse der
NO-Ecke liegenden Grabe des Bibulus, da wo die Via di Marforio
am höchsten ist('), biegt sie in rechtem Winkel um und richtet
sich quer durch die Ebene gegen den Quirinal ; von dieser das Tal
sperrenden Mauer sind nach Lanciani's Plan etwa 40 m. gesehen
worden, von der am Capitol entlang laufenden 22. Weiter östlich
ist erstere nicht gesehen worden ; setzen wir die grade Linie fort
(unter dem Häuserviertel zwischen Piazza del Foro Trajano, Via
Alessandrina, Via dei Carbonari und Piazza delle Chiavi d'Oro)
so trifft die den Quirinal an seiner Südecke, da wo sein Westab-
hang nach Osten umbiegt. Es ist nicht der mindeste Grund, zu
zweifeln, dass in der Tat so die Mauer verlief; bei ihrer Tracie-
rung war man dem ganzen Westabhang des Quirinals bis an die
Ecke, wo er dem Capitol am nächsten kam, gefolgt und von dieser
an den nächsten Punkt des Capitols hinüber gegangen.
Es ist nach Boni's Forschungen kaum noch nötig, dem Ein-
wand zu begegnen, die Mauer habe zwar — was zweifellos ist —
(') Angelo ivll.-rini (Ball. d. last. 1870. S. 113) und nach ihm Lan-
ciani (Ann. d. last. 1871, S. 52; Ruins und exe. S. 67) bezeichnen die Stelle
nach den Hausnummern 81 C un<l >1 K. IMe Numerierung ist längsl geändert -
ich habe aber, als sie noch bestand, festgestellt, dass es genau der Höhe-
punkt dei Strasse ist.
ÜIK INSCHRIFT DER TEAJANSSAKULE 193
in grader Linie von der Höhe der via Marforio den Westabhang
des Quirinal erreicht, dieser Westabhang habe aber damals weiter
westlich gelegen als jetzt, und eben dieser westliche Vorsprang
des Quirinal sei der mons der [nschrifl gewesen. Erstens ergiebt
sich so ein ganz unglaublicher Mauerzug: die Mauer wäre, statt
die enge Schlucht an ihrem Eingang zu sperren, auf beiden Seiten
tief -kaum unter 100 m.- in sie hineingegangen, und ersl so weit
innen wäre der Verschluss gewesen. Zweitens hat Boni grade in
dem Winkel zwischen der sich uns ergebenden Mauerlinie und dem
jetzigen Westabhang des Quirinal. in der Ostexedra des Trajans-
torums, Reste älterer Bauten gefunden, die beweisen, dass hier
schon vor Trajan Ebene, nicht Berg war.
Also ausserhalb der Mauer, d. h. nördlich einer Linie von der
Höhe der Via Marforio zur Salita del Grillo, ist der Berg undenk-
bar und auch durch die Ausgrabungen ausgeschlossen. Also süd-
lich dieser Linie? Aber da stossen wir gleich auf die Fora Cae-
sars und des Augustus: auch hier war doch schon lange vor Trajan
Ebene. So bleibt also für den durch die Inschrift bezeugten Berg
absolut kein anderer Platz, als der schmale Bodenstreif zwischen
der eben bezeichneten Linie der Serviusmauer und jenen beiden
älteren Fora. Das Forum Caesars nähert sich der Mauerlinie bis
auf knapp 50, das Augustusforum bis auf knapp 40 m.
Durch diesen Sachverhalt ist, wie mir scheint, die Antwort
auf die Frage nach dem Berg der Inschrift gegeben. Denn was
war hier, zwischen der Mauerlinie und den Fora? Jene Linie be-
deutet doch die Steinwand, also die Front der Mauer. Hinter dieser
war die Erdanscliüttuug der agger, der den eben bezeichneten Bo-
denstreifen annähernd ausfüllen konnte. An dem grossen Mauerrest
in der Nähe des Bahnhofes war die ganze Befestigung, wie ich
s. Z. beobachten konnte, 25-30 m. stark: lauge Zeit vernachläs-
sigt, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Agger eine noch grössere
Grundfläche eingenommen hatte. Und wenn die beiden älteren Fora
sich dieser Mauerlinie bis auf ziemlich gleiche Entfernung nähern,
so ist doch wohl anzunehmen, dass zur Zeit ihrer Entstehung die
Reste der alten Befestigung noch bedeutend genug waren, um der
Bautätigkeit eine Grenze zu setzen. Trajan hat dies Hindernis
beseitigt: der südliche Teil seines Forums steht auf dem Boden
des ehemaligen Agger. Der Berg, dessen Abtragung die Inschrift
13
194 A. MAU
bezeugt, war entstanden aus den Resten der alten Befestigung. Es
war ein Berg wie der Monte della Giustizia, der Galgenberg, in
dem ehemals das grosse Mauerstück beim Bahnhof verborgen war.
Dies Resultat ergiebt sich, wie mir scheint, mit so mathe-
matischer Notwendigkeit, dass dem gegenüber irgendwelche Be-
denken weichen und wir uns irgendwie mit ihnen abfinden müssen:
hier heisst es, an den Hauptargumenten festhalten.
So viel ich sehe, ist das einzige ernste Bedenken die Höhen-
angabe der Säule: es ist schwer zu glauben, dass der Agger oder
der aus ihm entstandene Berg so hoch gewesen sein sollte. Es wird
aber gut sein, gleich zu bemerken, dass, wer trotz allem au der
Annahme eines natürlichen Berges, eines westlichen Vorsprunges
des Quirinals festhalten wollte, auf dieselbe Schwierigkeit stossen
wurde: auch einem solchen Berge könnte diese Höhe nicht zu-
geschrieben werden. Wie ist nun aber diese Höhenangabe zu
erklären?
Es ist nicht zu bezweifeln dass hier, zwischen Quirinal und
Capitol, der natürliche, kaum 200 m. breite Zugaug zum Mittel-
punkt der Stadt besonders stark befestigt war. Die Säule aber
erhebt sich bis zur Oberfläche des Abacus und einschliesslich der
zu ihr hinauf führenden Stufen um nicht viel weniger als 08 m.
über den Boden der trajanischen Zeit, um noch etwas mehr über
die ursprüngliche Bodeniläche. Dagegen ist das freilich nicht
in ganzer Höhe erhaltene grosse Mauerstück beim Bahnhof nur
etwa 10 m. hoch. Wollten wir nun auch annehmen, mau habe
die Mauer so hoch gemacht, dass sie dieselbe Höhe erreichte, wie
die höher am Abhang des Quirinal und Capitol laufenden Mauern,
auch so wäre es schwer, auf eine solche Höhe zu kommen. Es ist
nicht zu leugnen, wenn die Inschrift sagen will, der Berg sei so
hoch gewesen wie die Säule, so war das eine starke Uebertrei-
bune. Aber eine ziemlich starke Uebertreibung ist doch auch
keineswegs undenkbar. Die Höhe der eigentlichen Säule, vom Puss
des Plinthus bis zur Oberfläche des Abacus (29,723 Piranesi,
29,91 Au res bei Fröhner Cot. Traj. S. 56). kommt 100 röm. Puss
so nahe, dass dies Mass als beabsichtigt gelten darf: selbstver-
ständlich ist es als rundes Mass, nicht als genaue Höheuangabe
des Berges gewählt worden. Nun könnte ja freilich die Differenz
zwischen L00 Puss und der Höhe des Berges durch die Basis
DIK INSCHRIFT UER TRAJAN88AKULE 195
dargestellt sein: es scheint, dass diese weder für sich noch mit
den einst zu ihr hinauf führenden Stufen ein rundes Mass in rö-
mischen Füssen bietet; nach Piranesi ist sie ohne die Stufen
5.273 = 17,8 röm. Puss, mit ihnen 6,949 — 23,5 r. F. hoch. Ge-
wiss ist dies möglich. Aber es wäre docli auch möglich, dass die
hundertfussige Säule eine nur ungefähre, abgerundete, und dann
Btark übertreibende Höhenangabe enthielte. Und zur Stütze diese]
Annahme könnte man anführen, dass der Gedanke, die Höhe des
Berges durch eine Säule zu bezeichnen, nicht etwa schon vor Abtra-
gung des Berges feststand, sondern erst später gefasst wurde: Boni hat
festgestellt, dass für die Säule der Fussboden der trajanischen Bauten
durchbrochen wurde (N. Aatol. 1. Nov. 1906 S. 19 des SA.). Es
war also, als die Säule errichtet wurde, die Höhe des Berges
schwerlieh genau bekannt. Und wenn wir andererseits annehmen,
dass in der Tat die alte Befestigung und der aus ihr entstandene
Berg sehr hoch waren, so ist doch vielleicht die sich auf diesem
Wege ergebende Erklärung nicht so unbedingt abzuweisen, wenn
ich auch gern anerkenne, dass sie nicht ohne Bedenken ist.
Mau kann aber auch noch eine andere Erklärung versuchen.
Bimsen hat vermutet — und ich möchte diese Vermutung doch
nicht so ganz verwerfen, wie es jetzt meist geschieht — dass die
Höhe der Berges nicht durch die Höhe der Säule sondern durch
die des Basis bezeichnet werden sollte. Es ist ja wahr: das Mo-
nument ist die Säule, nicht die Basis. Aber verständlich ist der
Gedanke doch. Natürlich bezeichnet die Säule die Höhe des Berges;
aber sie braucht sie nicht durch ihre eigene Höhe, sie kann sie
auch durch ihren Staudort bezeichnen, indem sie auf dem alten
Niveau steht, so hoch, wie auch die Säulen des Forums — einige
derselben wenigstens — hätten stehen müssen, wenn man nicht
abgetragen hätte.
Dagegen lässt sich sagen, dass die sich so ergebende Höhe
des abgetrageneu Berges doch etwas gering ist ; nach den Worten
der Inschrift — quantae altitudinis — sind wir geneigt, ihn we-
sentlich höher zu denken. Aber dieser Schwierigkeit können wir
auf keinem Wege entgehen: die Inschrift bezeugt einen Berg; ein
hoher Berg ist hier nun einmal nicht gewesen (und die Inschrift
sagt es auch nicht) also muss es schon ein niedriger gewesen sein.
Und schliesslich erhebt sich doch die Basis auf ihren neun Stufen
A. MAI
(Piranesi Tf. [V) mit dem Plinthus der Säule um
8 in. (7,814 Piranesi) über den Boden der trajanischen, sicher
allermindestens 8 m. über den der früheren Zeit. d. h. also etwa
zu den Fenstern des zweiten Stockes eines massig hohen mo-
dernen Hauses. Wir Bind nämlich durchaus berechtigt, in dieser
Beziehung den Plinthus zur Basis zu rechnen, zu der er dem An-
blick nach entschieden gehört. Da> (Jesims der Basis bildet nicht
ihren oberen Abschlüsse sondern es folgt noch ein Uebergang-glied,
von des>en nur weni<' vor ihn vortretenden Seitenflächen der Plin-
'-
thus nicht rechtwinklig sondern mit einer Rundung absetzt. Die
Seiten des Uebergangsgliedes sind mit Guirlanden verziert, auf
deren Aufhängepunkten, an den Ecken, je ein Adler sitzt, der die
Ecke des Plinthus bildet: Uebergangsglied und Plinthus sind durch
diese Oruamentierung untrennbar verbunden. Es bilden also Basis
und Plinthus für das Auge ein Ganzes, von dem der Toms scharf
absetzt. S'i ergiebt sich nun freilich die Inconsequenz, dass der
Plinthus für die hundert Fuss der Säule zu dieser, für die Hö-
henbezeichnung des Hügels zur Basis gerechnet wäre. Aber dieser
Inconsequenz entgehen wir so wie so nicht; sie liegt darin, dass
der zur hundertfüssigen Säule gerechnete Plinthus seiner Form nach
der Basis augegliedert ist. Indess vielleicht hat man garnicht so
genau gerechnet. Dass man nun die Beseitigung eines solchen im-
merhin beträchtlichen und ziemlich ausgedehnten Hügels durch
Säule und Inschrift feierte, oder vielmehr, dass man die Errich-
tung einer Ehrensäule für den Kaiser benutzte, um dieses Erei-
gnis zu verewigen, das mag uns sonderbar erscheinen, aber für
unmöglich möchte ich es nicht erklären. Dieser wie so mancher
andere Vorgang würde uns begreiflicher sein, wenn uns seine Vor-
hichte bekannt wäre. Selbst wenn der Berg höher war, so war
loch ein seltsamer Gedanke, in der Inschrift in erster Linie seine
Abtragung, nicht die grossartigen Bauten zu feiern, und es müs
wohl besondere, uns unbekannte Umstände dazu geführt haben.
Wie immer wir uns mit dem Bedenken wegen der Höhe ab-
finden mögen, die Entscheidung liegt nicht hier. Wenn feststeht.
dass die Inschrift die Abtragung eines Berges bezeugt, dass dieser
Berg weder vor noch hinter dem einst von der Stadtmauer einge-
nommenen Bodenstreifen. also nur auf ihm stehen konnte, dass
aber eben hier nichts anderes sein konnte als der Agger. so folgt
DIE INSCHRIFT DER TRAJAI - EULE 197
mit Notwendigkeit, dass eben aus ihm der Berg der [nschrift
entstanden war (').
A. Mau.
(l) Dieser Artikel war schon gesetzt, als mir durch die Güte des \ erfass« r-
ein denselben Gegenstand behandelnder Aufsatz von \. Sogliano zuging: //
u Afons » e Trum, in, s\ aus den Atti d. Accad. di Napoli in
Bd. XXIV. Sogliano und ich stimmen in den meisten Dingen aberein: in
der Ablehnung der Erklärungen Boni's und Comparetti's und in d< r Annahme,
dass es sich nicht um einen natürlichen, sondern um einen künstlich entstan-
denen Berg handelt. Sogliano vermutet, dass dies ein Schutthaufen gew<
sei, entstanden durch Ablagerung von allerlei Materialien. Ich unterlasse es.
weiter hierauf einzugehen — die beiderseitigen Argumente Liegen ja vor und
der Leser mag urteilen — und möchte nur den Zweifel äussern, ob so massen-
hafte Ablagerungen grade in der für den Verkehr wichtigen engen Oeffnung
zwischen Capitol und Quirinal, die dadurch so ziemlich gesperrt werden
musste, geduldet werden konnten.
ILLUSTRAZIONE DI ÜN BASSORILIEVO ROMANO
RAPPRESENTANTE UN'OFFICIXA MONETARIA
DELL'IMPERO
(Tav. IV).
Sono molto rare, fra i monumenti dell'arte figurata, le rap-
presentazioni dell'officina monetaria, ossia del processo della nio-
netazione presso gli antichi.
Una riproduzione emblematica del corredo utile alla fabbri-
cazione delle monete ci offrono alcuni denarii di T. Carisio, triuni-
viro monetario nell'anno 706 (a. C. 48); ma si tratta dei semplici
istrumenti di lavoro, indispensabili ai monetieri, o<sia il conio-
matrice, 1" incudine ('), la tenaglia ed il martello (2). II primo, di
forma conica, puö rassomigliarsi ad un berretto di Vulcano, come si
osserva sulle monete italiote d'Isernia, Rimini e Populonia; e questo
fu il primo e piü antico conio usato sotto la Repubblica e l'Im-
pero fino al III o IV secolo circa. Alcuni esemplari di esso, ap-
partenenti ad Augusto. Tiberio e Nerone, sono oggi conservati nel
Gabinetto delle medaglie di Parigi(3); hanno la forma di due
(i) Com'..' noto, l'incudine, emblema del monetaggio, si vede in tutti i
piccoli bronzi tviumvirali della gente Aelia, Asinia, Apronia, Betüiena,
Claudia, Cornelia, ecc, e vi assume forme diverse, da quella rotonda a
quella om gli Bpigoli triangolari.
(*) Babelon E., Descript. des monn. de la R&publique Rom., I.
et suiv.
(3) Babelon E.-Blanchet A., Catalogue des bronzes antiques de la Bi-
bliothr. V tion. ''e Paris. Ivi, 1895, p. 7:'." ei suiv., n. 230»'. a 2401.
[conii dell'Alto Erapero sono tutti di bronzo. Alcuni conii in ferro dolce,
ovvero con matrice d'acciaio temperato, sono segnalati dallo Chabouillet,
• les camtes etc., du Cabinei Mtdailles, pag. 451 et suiv. Id.
• ■ \6ol. [Nouv. S.-r.] VIII. 276) e dal Lenormant [EncyclopHi
XIX '- Art. « Numismatique »). Id., La monnaie dans VAntiquitt,
r ris, 1878, I, 255 et suiv. — Id., Monnaics et medailles (Paris, Quantin,
G. PANS.V, ILI.USTRAZIO.NK DI IN IUSS0IU I.l EVO ROMANO ECC. 199
coni tronchi, riuniti alla base a foggia di bariletto, o misurano
mm. 35 X 45 per ciascun lato. A questo primo modello di conio
monetaiio molto semplice, fu sostituito piü tanii an altro di
Btruttura piü couiplessa, consistente pure in due coni tronchi le
cui faccie, corrispondenti al diritto e rovescio della moueta, iren-
gono a combaciare per mezzo di due lunghi manici di ferro
congiunti all'estreniita da un grosso chiodo intorno a cui scorrono,
per aprirsi e chiudersi, a modo di tenaglie. Uno di questi conii,
conservato pure nel Gabinetto delle medaglie di Parigi, appartiene
a Costante 1 ed aH'officina monetaria d'Antiocbia; ma non e
certo che sia un conio ufficiale adottato dalla zecca dell' Impero.
L'unico esemplare che se ne conosce e stato trovato in Francia,
a Beaumont-sur-Oise ; e questa provenienza, assai strana per un
conio deH'officina d'Antiocbia, secondo il Blanchet, apre l'adito a
supporre che trattisi d'un ordigno di falsi monetär! (').
Ho voluto indugiarmi alquanto sulla forma e la materia dei
conii monetali, perche la conoscenza di essi e strettamente legata
allo studio delle poche rappresentazioni superstiti dell'ofticina mo-
netaria romana.
In queste ultime, difatfci, il conio monetale e raffigurato nella
forma di fusto cilindrico sopra descritta, meno che nell'affresco
parietale degli « Amorini monetieri » della casa dei Vettii di
Pompei. ove si osserva, invece dei conio a fusto cilindrico e ver-
ticale, una piccola verghetta orizzontale posata su l'incudine. Ma
ciö dipende, sopratutto, dal fatto che la pittura pompeiaua rap-
]>a.g. 39 et suiv.). Un altro conio in ferro di Faustina, servito allo stampo
dcll'aureo col Matr'% magnae e conservato ogtji nel Museo di Lione, fu
pubblicato dal Friedlaender (in Zeitschr. f. Numism., V, 121 et seg. Cfr.
Coraarmond, Descript. des antin. conservees au Palais des Arts, etc., \>ag. 285
et suiv. ap, Lenorraant, La Monnaie, etc., pag. 256). II bronzo, come me-
tallo piü compatto, si prestara assai nieglio dei ferro alla formazione dei
conii II Babelon (Traite des monnaies grecques et vom. (Th6or. et doctr.),
Paris, l.eroux, 1901, I, col. 910) ha sostenuto piü tardi che i conii in t rr
servissero soltanto per le foderate; con quanto fondamento, non saprei per ora
giudicare.
(') Lenormant, Monnaies et mMailles, cit., pag. 41,fig. 10. — Babelon,
Traite des monnaies, cit. I. col. 911, fig. 29. — Blanchet Adr. in Revue Nu-
""'.., IV Ser., Tom. III, Paris, 1899, p. LH, « proces-verbaux »» .
G. PANSA
■ redremo, la casa o il laboratorio d'un gioielliere
aon uria l'officina monetaria.
Questa, al contrario, trovasi effigiata in un bassorilievo d'arte
romana del III o IV secolo dell'impero, il quäle certamente era
destinato a servire come stele funeraria al sepolcro di qualche
personaggio addetto alla « familia monetalis ». II bassorilievo
(ved. tav. annessa, n. IV) fu trovato a Roma, e dopo essere stato
conservato per parecchi anni in una privata raccolta, e passato oggi
in mio possesso. K di manne e delle dimensioni di cm. 34X27;
vi Bi scorge a sinistra im operaio (il malleator) yestito di tunica
tino al ginocchio, con un martello tra le mani che tiene alzato
nell'atto di battere sull' incudine sottostante, ma in atteggiamento
quasi di aspettare che sopra di essa venga deposto un oggetto di
forma cilindrica, certamente un conio, il quäle e tenuto sollevato
in aria da un altro personaggio che si vede a destra, rivestito di
toga ed avente nella mano sinistra una tenaglia.
Che qui trattisi dell'officina d'un faber monetarius, non pare
dubbio. Lo attesta il carattere nobile del personaggio di destra,
il supposlor, il quäle appunto perche indossa la toga, come uffi-
ciale addetto all'officina monetaria, doveva esercitare una fnnzione
piü nobile e dignitosa di quella del malleator, ossia dello schiavo
delegato a battere semplicemento sull' incudine. Se si fosse trat-
tato della taberaa d'un faber ferrarius od aerarius, non ci sa-
rebbe stata tutta quella specie di solennitä nell'atteggiamento im-
perioso da parte di uno dei personaggi, il quäle sta per dare un
segnale o comando, ovvero per compiere la funzione importante di
situare il conio siiH'incudine monetaria (1). £ noto che gli addetti
alla zecca non rivestivano tutti 1' istesso grado e dividevansi in
tante categorie diverse, secondo il loro ufficio e l'importanza del
lavoro al quäle era rigorosamente applicato il principio economico
moderno della divisione (2).
(') Da altri bassirilievi applicati ad isnrizioni funerarie e manifesto
che, trattandosi di arti mcccaniche e manuali meno nobili, venivano di solito
effigiati separatamcnte gli strumenti del lavoro a cui il dcfunto era addetto,
come il martello, la squadra, il compasso, la tenaglia ecc.
Cfr. Pansa <i., / bronzi unilaterali e il principio economico della
divisione del lavoro applicato alle monete (in Rivisla Ital. di Numismat.,
An. XX, 1907, 70I. XX. p. 20 e seg.).
ILLUSTRA.ZIONE Dl in BA8S0KILIEV0 ROMANO I '-'"I
Trattavasi d'una grande famiglia (familia monetalis) com-
posta di liberti e di schiavi, i quali lavoravano sotto gli ordini
dei Triumviri e dividevansi in due cla.ssi distinte, degli O/ßcina-
tores monetae e dei Nummularii ofßcinatores monetae, e in taute
categorie separate a prineipiare H&IY Optio, ossia dal capo degli
operai, chiamato piü tardi Praepositus monetae (') o Primicei
monetariorum, secondo aleune iscrizioni (*). Ad una delle cate-
gorie piü elette di questi personaggi serabra che appartenessero i
suppostores, conie puö congetturarsi dal nostro bassorilievo. Essi
avevano im ufficio molto grave e delicato da cui dipendeva la
buona riuscita dei pezzi che si coniavano. Infatti non era possi-
bile ottenere tutto il rilievo di una inoneta con un solo colpo
di inartello; bisogiiava, tra un colpo e l'altro, girare piü volte il
lian o toudello per ottenere che il metallo penetrasse egnalmente
in tntti gl'incavi dei conio ed il rilievo fosse regolare in tutte
le sue parti (3). Questa operazione, che richiedeva molta abilitä,
si faceva con la mano, mentre le tenaglie servivano per togliere
e rimpiazzare i flan i qnali venivano coniati a freddo. Di ciö si trae
conferma da una rappresentazione analoga di monetaggio. che si
vede impressa sopra una tessera di bronzo dei museo di Vienna,
pubblicata da M. A. de Beifort (4). Vi si osserva a sinistra il
malleator in tunica, nell'atto di battere sull' ineudine intorno alla
(>) Aramian. Marcell., XXI, 18.
(2) Cfr. le iscriz. apposte alle basi delle statue d'Apollo, di Ercole, della
Fortuna, ecc, nel C. I. L. vol. VI, n. 42, 43, 44, ecc, 239, 298. Sulla « fa-
milia monetalis » e sul processo dei monetaggio presso i romani, cfr. Mommsen,
Hist. de la normale rom., III, p. 13; Babelon. Tratte des monnaies etc ,
I. 1« part., col. 930.
(3) Lenormant, La monnaie dam VAntiquiU, etc., I, 254-, Id. Monnaies
et miiailles, p. 38. L1 operazione dei suppostor, scrive il Lenormant, era
« fort delicate et reelamait une grande pratique, avec beaueoup de precision ».
(Fvi). II grande pezzo in oro, da 20 stateri, d'Eucratide di Battriana, posse-
duto dal Gabinetto delle medaglie di Parigi, manifesta molte rinrese di la-
voro fra un colpo e l'altro di martello e Cnanchc delle modifieazioni dei conio
avvenute durante quegl'intervalli.
(*) Annuaire de la Societe de Numismat., 1892, tom. XVI, p. 175,
pl. VII, 2. Dal eh. dott. Kubitschek, conserratore dei Gabinetto delle medaglie
di Vienna, per mediazione cortese dei eh. collega <_'"inandaute Mnwat, ho
potuto avere il calco in gesso della preziosa tessera che riprodueo nella ta-
vola annessa IV (fig. 2).
.' 2 G. PANSA.
quäle stanno due personaggi togati ed in posizione coricata. Uno
di essi con la mano situa il tlan fcra i due conii; l'altro tiene il
conio superiore al di sopra del tlan. Per terra si vedono accumu-
late delle monete. II tutto. dentro circolo perlato. Nel rovescio si
rva im edificio diviso iu tre scompartimenti, sormontato da un
globo situato in mezzo a due cuspidi triaugolari. Ognuno degli
scompartimenti coutiene im personaggio diritto, ossia le tre Mo-
nete con le bilance nella sinistra o il corno dell'abbondanza nella
destra. Ai loro piedi stanno i soliti cumuli di metallo (').
E chiaro dalle figure di questa tessera che il lavoro dei
suppostoi*es, quello di applicare il conio superiore sull' inferiore, era
fatto con le mani; e cosi pure quello di girare iu tutti i versi il
Man monetale per ottenere, come ho detto, 1' innesto del metallo
in tutti gl'incavi i piü capillari del conio. La tenaglia. che nella
supposta scena degli « Amorini monetieri » di Pompei si vuol
far credere destiuata a mantenere fermi i due conii sull' incudine
monetaria, a ciö non serviva affatto. II suo ufficio, come giä ri-
conobbe il Lenormant, era quello di « placer la lentille de metal
appelee flan entre les deux coins » (-). Insisto su questo concetto
dell'ufficio della tenaglia, perche da esso, come vedremo, deriva
l'argomento principale per dichiarare erroneo il convincimento di
coloro che vedono una scena di monetaggio nella pittura murale
di Pompei. La tessera di Vienna ha carattere piü evidente e spic-
cato del nostro bassorilievo ; e la scena del monetaggio ivi si com-
pleta con la presonza delle monete accumulate per terra. Ma a
quest' ultima, particolare caratteristica dell'importante cimelio puö
sostituirsi quella del sacco, che parmi ravvisare accanto all' incu-
dine nel nostro bassorilievo. Nel sacco gli antichi usavano conser-
vare le monete (3); ma trattandosi dell'officina monetaria, io penso
(') Ved. tav. annessa IV, n". 2.
(*) Lenormant, La monnaie, etc.. I, 252 e 254; Id., J/onnaies et m6-
dailles, p. 37. II eh. collega sig. Seltman, sempre in sostegno della sua tesi
errata, come vedremo, intorno al soggetto della pittura murale di Pompei, sup-
pone che il conio superiore potesse essere mantenuto da un ]»aio di enormi
tenaglie (The picture of a vornan mint in the house ofthe Vetli, in «Numis-
matic Chronicle» Third Ser., vol. XVIII, p. 000.
(») Horat.. Satyr., II, 3, 149; I, 1,70; Petron, Satyr., 140 : « Sonantea
aere sace>'lli>. mittere ».
ILLUSTRAZIONK DI TN BASSORILIKVO ROMANO I 2i>3
che nel sacco doveva a preferenza contenersi il metallo da pesare,
destinato alla coniazione.
Ce na accerta un'altra scetia analoga di monetaggio, che si
scorge sopra due piccoli bronzi coloniali di Pesto, di cui ecco la
figura e la descrizione:
Fi-. 2.
1°). D/: Statera inessa in bilico sulla punta di im palo
teauto fermo da due stanghe opposte; in una delle due lance v'e
il sacco del metallo da pesare e nell'altra il peso. Di sopra si
legge: Q.. LAVR (AVR in inonogr.) PR; nell'esergo PAE.
R : Personaggio (il malleator) vestito di tunica, col mar-
tello alzato in atto di battere sull' incudine situata nel mezzo; di
fronte, im altro personaggio col braccio destro sollevato in atti-
tudine di comando. Di sopra DSS; a sinistra MIL; nell'esergo S.
2°). L'altra moneta (fig. 2) ha pure una scenasimile; v'e
la sola differenza della formola SPDD (Signatum Paesti Decreto
Decurionum), invece di (SP) DSS, che potrebbe dire : Signatum
Paesti De Senaius Senteatia (l).
Chi non ravvisa nel secondo personaggio di destra quell o
togato del uostro bassorilievo? L'atteggiamento del braccio solle-
vato, che nelle monete e litenuto come segnale di comando (8),
probabilmeute e quello stesso del personaggio del bassorilievo e
corrisponde all'atto di chi sta per situare suH'incudine il conio
monetale. Quest'ultimo, tuttavia, non si scorge nelle monete. tanto
sull' incudine che in mano al personaggio di destra ; dovette forse
(') Mommsen, Hist. de la monnaie rom. (Traduz. Blacas in frontesp.). —
Lenormant, La monnaie, etc., p. 252; Id., Monn.et mtd., cit.. i>. 35, fig. 7;
Garrucci, Monete deWItalia anti>-<i, I'ar. II, p. 181 e tav. CXXIII, 3-6.
(' i II Garrucci (op. e 1. c.) L'interpn no di comando. Secondo il
Lenormant, il personaggio di fronte al malleator darebbe il pei bat-
tere suH'incudine.
2 1 G. PAKSA
ai dotti editori per il eattivo Btato di conservazione o per
la picciolezza delle monete stesse, che non permettevano di rav-
visarvelo. Ad ogni modo, e evidente l'analogia tra le due rappre-
sentazioni delle monete e del bassorilievo per la posa convenzio-
nale del braccio sollevato, comune forse a simili scene di mone-
taggio.
Nel dipinto murale di Pompei, situato alla casa dei Vettii
e battezzato col nome di - Amorini monetieri « (')• il Talfourd
Ely. il Seltman e piü tardi lo Svoronos (8) hanno creduto scorgere
uu'officiua monetaria di carattere piü complesso della nostra per
numero di personaggi e funzioni svariate. Vi hanno ravvisato nn
amorino che soffia al i'ornello, un altro che vi riscalda i flan mo-
netali. un terzo che li appiana, un quarto che li pesa alla bi-
lancia ed in rine altri due a sinistra, uno dei quali mantiene
fermo, con la tenaglia, il conio sull' incudine e l'altro, col mar-
tello alzato. sta per assestarvi il colpo.
Ma e veramente questa una scena di monetaggio o piuttosto
la riproduzione d'un'officina di gioielliere? II Mau ed il So-
gliano (3) avevano giä espresso i loro dubbi. Secondo il Blanchet (4),
non puö trattarsi d'officina monetaria per diverse ragioni; e la
principale di queste dipende dalla circostanza che l'oggetto man-
tenuto con la tenaglia sull' incudine dal penultimo genietto di
sinistra, e rappresentato, come sopra ho giä avvertito, da una
verghetta orizzontale, che non puö essere un conio monetale, il
(») Fiorelli G., — Sogliano A„ Guida di Pompei, 1897, p. 43.
i2) Talfourd Ely, (in Numismatic Chronicle, 1896, pp. 56-58, pl. VI
(riproclotto ne\Y American Journal of Xumismatics, 1896, t.XXXI, p. 1) — Selt-
iiKtn K. J., The picture etc., sop. cit. ; Id , 7'he Vettian picture; Mint or
jeweller's Workshop? (in Journal internal. d'Archeolog. Numismat., tom. II,
1899, pp. 225-238). — Svoronos J. N., Ein altes griechisches Ar</yrokopeion,
offener Brief an Herrn E. J. Seltman (Ivi , pp. 239-270) — Seltman E. J., Er-
wiederung auf obigen Brief. (Ivi, pp. 271-282).
(3) Mau A. (in Rom. Mittheil., 1896, p. 78)— Sogliano A., La Casa dei
Vettii (in Monumenti antichi, tom. VIII, 1898. pa.sr. 356).
(4) Reoue Numismatique, Ser. IV, e tom. III. 1899 u proces-verbaux »,
p. XVI; Revue cit.. 1896, p. 360. Ivi, p. XLVIII-LIII — Blanchet A., Etudes
de Numismatique, Paris, 1901, Tom. II. Sülle ragioni tecniche che e&clu-
dono la pretesa scena * 1 i monetaggio neiraffresco pompeiano, ha scritto molto
saviamente il prof. M. Piccione uel suo studio intitolato Osservazioni sulla
te-nica e sagji rnoneiali antichi (Roma, 1902).
II.USIUA/IONK DI IN BASSORILIKVO ROMANO I
quäle per La sua forma e grandezza, nun poteva essere mantenuto
fra]le punte di una tenaglia. Come giä 3i e risto nella tessera di
Vienna e iil'1 bassorilievo, l'adattamento del conio superiore sul-
1' inferiore facevasi con la mano, e la tenaglia serriva soltanto a
togliere o ad introdurre il Hau fcra i conii stessi.
Deve escludersi in modo assoluto che le tenaglie potessero
adoperarsi per mantenere fermo il conio sull' incudine. N e prova
anche il fatto, che per afferrare im conio sarebbero occorse delle
tenaglie addirittnra gigantesche, a giudicare dai conii ristenti.
Ed a questa supposizione, in veritä strana, di im paio di tenaglie
gigantesche (a pair of staut tongs) non ha esitato a ricorrere il
Seltman per ispiegare la fuuzione del penultimo genietto di si-
nistra ('). L'ufticio delle tenaglie sarebbe stato indispensabile
si fosse trattato di situare il flan arroventato fra i dne conii mo-
netali, come hanno affermato coloro che a tutti i costi voeiiono
ravvisare una scena di monetaggio aeH'affresco pompeiano. Ma e
imai riconosciuto che i flan si battevano a freddo e non a
caldo, e la runzione del fiaturarius non era giä quella, come da
molti si e creduto (2), di scaldare a rosso i tondelli monetali ogni
quäl volta occorreva rigirarli per farli iunestare negl'incavi del
conio, ma semplicemente quella di preparare, col mezzo della fu-
sione (fiando), i tondelli stessi, i quali poi rifreddati venivano
sottoposti al martello (feriundo). Ed a questo proposito, giova ri-
flettere che l'espressione flare accanto a quella di ferire nei titoli
uffiziali dei Tresviri monetales, si riferisce non tanto al processo
di fusione dei tondelli metallici destinati ad essere sottoposti al
martello, orvero al getto dei conii vuoti, quanto alla fusione delle
verghe di metallo che lo Stato metteva in circolazione, perö non
sotto forma di moneta, e di cui garentiva il titolo perche potessero
aH'occorrenza cambiarsi con argento monetato. Sotto quest'ultimo
aspetto e giustificabile il titolo di CVRXFL {Curator denn,
flandis) che si legge sulle monete del Qaestore ürbano Gn. Cor-
nelio Lentulo Marcellino (3). Per siffatti motivi a rae pare anche
Ci The , , etc., p. 300.
Lenormant, La monn, etc , I, 253, 255; Id., Mo
p. 36.
Babelon, Descript. dei ■': \
G. PANS1, ILLDSTRA.ZIONE DI IN BASSORILIEVO ROMANU BCC.
Btrano che dalle insegne dei monetieri si sia voluto escludere il
conio per sostituiivi il crogiuolo, come ha fatto il Seltman (!),
ravvisando q uesf ultimo ordiguo sui denari della Carisia, la dove
sino ad oggi e da tutti concordemente e ritenuto trattarsi d'uu
conio monetalo corouato d'alloro.
Per concludere. tutto quell'apparato cos\ complesso di per-
sonaggi e di funzioni diverse che si e creduto scorgere nell'affresco
parietale di Pompei, e in aperta opposizione a quanto siuora e
dünostrato circa il processo della monetazione presso gli antichi.
Questo processo di natura sua era semplicissimo (2). Si couiava iü
cittä allo stesso modo che si coniava sul campo, sotto la tenda (3).
Quattro soli strumenti erano necessari, e sono quegli stessi
che si vedono effigiati, come simbolo o emblema dei monetieri,
>ui denari della Carisia. Se la composizione dei modelli e dei di-
_ui tigurativi delle monete richiedeva personale numeroso e com-
plicato lavoro, altrettanto non puö dirsi della funzione semplicis-
sima dei coniare, come ad evidenza dimostrano il bassorilievo di
cui ci siamo occupati e le altre due rappresentazioni analoghe
della tessera di Vienna e dei bronzi pestani, che sono le uniclie
e genuine riproduzioni tinora conosciute dell'officina monetaria
romaua.
Giovanni Pansa.
n. 55. — Lenormant, La monnaie, etc.. III. p. 147 c segg. — Moinmsen,
Hist. de la monn. rom., etc., II, 475. Secondo alcune iscrizioni, i flaturani
erano diretti d:ti conductores fluturae monetae {CLL., vol. VI, n. 791).
i ' The picture, etc., p. 295.
(') Del prucesso quasi rudiraentale della monetazione romana si trae
conferma anclie dal seguente passo di S. Girolamo a Paolo Eremita: « Erant
u praeterea per extensum montem haud pauca habitacula in quibus seabrae
u jam incudes, et mallei quibus pecuniae olim signatae visebantur. Hunc
u locuni Aegyptiorum literae ferunt fortivae monetae officinam fuisse ea tem-
u pestate qua Cleopatrae junctus est Antonius ». Cfr. Lenormant, La monnaie,
cit., I, 252, nota 2. Piuttosto che di officina di falsi monetarii, credo doversi
qui trattare d'un'omcina da campo.
(3) II monetaggio militare, ossia prodotto sul campo dai generali del-
l'esercito, valeva come quello normale; le monete erano messe egualmente
in circolazione appunto perche, come nota il Lenormant (op. cit. II, 257)
« les ])rocüdi_:s siinjdes >'t rudiinentaires employes par les anciens ]>our la
u fabricatiou de leurs monnaies, le rendaient facile».
TESTA DI RAGAZZO DEL MUSEO CIVICO
DI BOLOGNA.
(Tav. V-VI)
La testa qui pubblicata ('), die aibitrariamente un moderno
cappuccio con ali ha trasformato in im Ermete, ci öftre i tratti di
HD tenero fanciullo dalle copiose ed inanellate ciocche di capelli
finienti in ricci. Palese e la derivazione di questa copia romana
dal bronzo e ben facile cosa e trovare il posto che essa occupa
nella plastica greca, nella serie cioe di quelle opere di transizione
dall'arcaismo delle guerre persiane al culmine dell'arte tidiaca o
policletea, di quelle statue con tratti del maturo arcaismo che i
Romani con assai piü grande farore che le opere antecedenti ama-
vano far riprodurre.
(*) Questa testa di mavmo bianco con leggiere venature brniiastre, ha
subito non piccoli restauri; nell'arco sopraciliare dtstro, nella parte inferiore
del naso, nel labbro superiore, nel mento. II lavoro poi dalla linea del collo
in giü e moderno. Ecco le misure della testa:
Altezza della faccia m. 0,14
n della fronte » 0,03
» del naso » 0,05
Distanza dalla base del naso al taglio
della boeca » 0,015
Distanza dal taglio della bocca a sotto
il mento » 0." I
Distanza tra gli occhi (lacrimatoi) . » 0,026
Lungbezza dell'occbio » 0,035
Altezza dell'occbio " 0,015
Lunghezza della bocca » 0,043
Distanza doll'arco sopraciliare al mento. » 0,104
Distanza approssiraativa tra gli zigomi. » 0,10
1'. DUCATI
ssimo parente mi pare lo spinario del palazzo dei Con-
>ri ('): la calotta cranica pure oel marmo doveva essere
ricoperta «lalle lunghe, sottili ed ondu die di capelli che
finiscono negli attorti ricci, la fronte ivi pure e assai bassa ed il
torno ed i tratti del volto nelle teste di questi ragazzi piena-
mente CHinspondono. Bianca nel marmo quel caratteristico nodo
di capelli sulla fronte del bronzo capitolino, nodo che lo stesso
bronzo ha comune con un'altra opera della stessa etä. con l'Eros
Soranzo ora a Pietrobui<_f" (2).
Ma il marmo di Bologna palesa im originale piü arcaico
ancora dello spinario; gli occhi sono piii a fior di pelle, le guancie
souo meno rotonde. piü magre e piii liscie. il mento doveva
sere piü pronunciato. K una breve anterioritä che .si deve presup-
porre per 1' originale della testa bolognese. anterioritä per cui si
dovrebbe fissare la esecuzione di esso originale nel decenuio dal
al 460, essendo generalmeiite ammesso. come data di esecu-
zione per lo spinario, il decennio successivo, 460-450.
Affini alla nostra testa si palesano quelle di altre opere: della
>tatua muliebre ricostruita dall' Amelung ( l. della Penelope triste (4),
della corridrice della Galleria dei Candelabri (5), dell'auriga del
palazzo dei Conservatori (ü) e specialmente della Hestia Giusti-
uiani del museo Torlonia(:). Ne si potrebbe negare che una afli-
(') H-'lbi^r, Führer, v. I2, n. 637; Brunn-Bruckmann. Ant. I
n. 321 : menziono anche la bella riproduzione in Rayet, Monuments de Part
. V. I, t. 35.
(*) Arch. Zeit., 187*. t. XVI: Conze, Beitr<; eh. d. gr. Plas-
t. IX. 1.
(3j Rom. Mut., 1900, tt. III-IV (JVeibl. Geicandstatuc d. V. Jahrk.,
- -197). L'Araelung sarebbe incline ad attribuire questa statua alla
. 11 Patroni invece nella sua monografia Sosnndra (M
li Napoli, 1905) vi vede la famosa Sosandra >li Calamide.
(<) Ant. Denkm., v. I. t1 .".1 •:'■'_': pel Graef (Ath. Mitt, 1890, p. 17) e
nn'opera di proi con influsso peloponneaiaco. E attribuibilc a
Sti gj-S Hers (Strena II i, p. 297 .
li big, ■ r, v. I8, il. 384; Brunn-Brackmann, Ant. Denl
ii 521 (testo >li Arn.lt).
(c) Beibig, Führer, v. V n. 615; Bull. 1888, I XV. XVI.
(7) Brann-Brackraann, Ant. Denkm., n. 491. Stile di Calamide pel Conzc
■ •ii . p. 18) pel Wolters (Friederichs-Wolters, Gipsabgüsse, n. 312), pel
Fnrtwängler [Meisterwerke, p. 115), per la Strong Seilers (op. cit.j, per S. Rei-
rKSTA Dl RA.GAZZO DEL Ml/SEO CIVICO Dl BOLOGNA 209
nitä d'intendimeoti artistici collega il marmo bolognese al aoto
auriga di Delfi (').
Di eta piü recente Barebbero altre opere di questo indirizzo
artistico. Oltre allo spinario, si dovrebbero menzionare l'Apollo
del Tevere (2), quello Choiseul-Gouffier (3), l'efebo di Madrid (4),
la testa di ragazzo della gliptoteca di Monaco (5), la statua inu-
liebre capitolina edita dal Mariani (6) e piü tardi l'Athena Albani
dal cappuccio (7).
nach (Tat's antiques, p. 22), pel .Mariani (Bull. arch. com., 1904, p. 311),
pel Klein (Griech. Kunstgeschichte, v. I, p. 390), pel Mahler (Revue arch.
1905, II, p. 1<>4 e seg.). II Collignon (llist. sculpt. grecque, v, I, 424) avvi-
cina questa statua alle Statuette femminili di appoggio a specchi forse del-
l'industria corinzia.
(') Fouilles de Delphes, IV, t. XLIX-L), 1' Homolle per questa statua
ha pensato a Calamide (Mon. et me'm. Piot, 1897, p. 207); il Mahler (Gesten:
/ahresh., 1900, p. 145) od il Klein (op. cit., v. I, pp. 406-409) invece a l'i-
ia, il che e statu negato dal Lechat (Pythagoras de Rhtgion, p. 101) che
sarebbe incline ad attribure l'auriga alla scuola di Egina.
(■) Heibig, Führer, v. II». n. 1069; Brann-Bruckmann, Ant. Den/m.,
n. 162. Dovrebbesi attribuire alla gioventü di Fidia secondo il Petersen (spe-
cialmente si v. Rom Mitt., 1900, p. 142 e seg.) ed il Furtwängler, (op. cit.,
p 78), sarebbe invece per lo Studniczka (Neue Jahrb. f. d. klass. Alt., 1902,
p. 681) l'Apollo alexikakos di Calamide. Si veda pol per l'Alexikakos la re-
cente opinione del Reisch (Oesterr. Jahresh., 1906, p. 232 e seg.) che lo attri-
buisce ad un piü recente Calamide.
(3) Conze, op. cit., t. VI. E chiamato anche l'Apollo dall'omphalos per
la copia ateniese (Brunn-Bruckmann, Ant. Denkm., n. 42). E messo general-
mente nelle opere calamidee (cosi dal Furtwängler, dalla Strong-Sellers, dal
Mariani), nientre da questa attribuzione si stacca il Waldstein ( Class. Re-
view, 1904. p. 137), che della statua crede autore Pitagora, opinione da esclu-
dersi pel Lechat (Pythagoras de Rhe'gion, p. 94).
(4> Einz. Verk., nn. 1593-1598. Calamide ne sarebbe l'autore secondo il
.Mahler (Revue arch., 1905, II, pp. 103-106).
(s) Furtwängler, Beschr. der Glypt., n. 56; una copia di Londra e stata
edita in Strena Helbigiana, 1900, p. 293 (Strong-Sellers). Scuola di Calamide,
pel Furtwängler e per la Strong-Sellers.
(;) Bull. arch. com., (1904, tt. VIII. IX, pp. 299-316). Fu attribuita. ma
ipoteticamente, a Calamide.
(:) Brunn-Bruckmann, Ant. Denkm., n. 226. E noto che il Furtwängler
dapprima (op. cit,, p. 115) aveva attribuito questa Athena a Praxias, poi
ad Agoracrito (Abk. d. bayr. Akad . v. XX, p. 578 e Beg.); la quäle seconda
13
'2 Jn P. DUCATI
A questi insigni uionumenti plastici altri se oe potrebbero
aggiungere, palesanti gli stessi intenti artistici e ben dimo-
Btranti di dovere la loro origine al periodo di transizione nei
decenni anteriori alla metä del secolo V. pur cosi oscuro con tanta
ricchezta di testiinonianze monumentali. E, che solo per via di
mere ipotesi si tenti di deterniiuare le varie correnti artistiche di
questo periodo ('), ben chiaramente appare dalle diverse e coa-
traddicentisi attribuzioni di questa o di quest'altra delle opere
suddette o delle non nienzionate a questo o a quest'altro degli
scultori, che si sa essere stati attivi negli anni di preparazioue
allo sboccio dell"opera personale dei grandi artisti della seconda
rnetä del secolo.
Parecchie delle suddette opere furono riunite insieme si da
formare un solo elenco da attribuire ad un artista, a Calarnide,
ed alla sua scuola; e tale riunione, proposta e caldeggiata dal
Furtwängler (2), in prevalenza ha riscosso approvazione (3), e non
scetticismo (*). Ma da questo elenco e escluso appunto lo spinario
che, a mio avviso, paleserebbe stringente analogia con la testa bo-
lognese e con le suddette. Ma lo spinario e una di quelle opere
che raeglio ci puö servire di esempio delle incertezze assai giandi
che si hanno nel classificare, secondo determinate personalitä arti-
stiche. questi lavori di transizione.
K noto che, sulla base del confronto delle sculture di Olimpia,
attribuzione e stata da nie combattuta {Revue arch., 1905, I, p. 244 e seg.).
Praxias poi, secondo il recente avviso del Reisch (Oesterr. Jahresh., 1906,
p. 199 e segg.), sarebbe un artista del IV secolo, autore dei frontoni deltenipio
di Apollo a Delfi e scolaro di un Calamide, fiorito nei primi decenni dello
stesso secolo e pel quäle rimando alla monografia dello stesso Reisch (Kaiamis,
in op. cit., pp. 199-268).
(') Per quanto riguarda la scultura attica del periodo 480-450, si veda
Leebat {La sc.lpture attique avant Phidias, p. $72 e s-;g). Un complesso
di opere assai spiccato ed individuale ci offre invece Mirone, vera eeeezione.
Ciö e notato dal Lechat fivi, p. 477, n, 1).
(*) Meisterwerke, p. 115 e seg. Sarebbe il Calamide u premironiano »
del Reiscb (si v. le pagine 217-226 dell'art. cit.).
(3) Menziono per esempio i giä citati articoli della Strong-Sellers. e del
Miiriani.
• .Si v. Graef (Bursian's Jahresbericht, 1901, p. 18) e Lechat (La
srulpt. attique, p. 487, n. 2).
TKSTA DI KAGAZZO DEL MUSEO CIVICO DI BOLOGNA 211
il Kekulo attribui il bronzo capitolino alla scuola siciliana (');
mentre alcuni anni prima, forse esprimendo la ipotesi per me piü
seducente, il Brizio aveva pensato a Calamide (J). Questo avvici-
namento alle sculture di Olimpia e pur espresso dal Colligno» (3)
dall'Amelung ('), dall'Helbig (5), che ne lianno tratto un'altra con-
seguenza, l'attribuzione di questo lavoro, insieme con le sculture
di Olimpia, all'arte peloponnesiaca. Ad. una ipotetica scuola beo-
tica attribui lo spinario il Graef(c), a ragione combattuto dal
Furtwänglor (7). Questi, che in un suo giovanile lavoro aveva pen-
sato a Mirone, a proposito della testa di bronzo berlinese [Mei-
sterwerke, t. XXXII), fa onore. riprendendo una idea del Eoesch-
cke (8), all'arte avanzata di Pitagora di Reggio della esecuzione
dello spinario (9). Tale attribuzione, espressa poi dallo stesso
Furtwängler con maggior cautela (,0), e del tutto negata dal
Lechat(n) che, pur non esprimendo altra nuova ipotesi, ottima-
mente mette in risalto la delicatezza dell'invenzione e dell'esecu-
zione di questa statua, delicatezza che lo spinario ha comune con
la testa qui edita.
Tali incerti giudizi (non sono essi un riscontro alle opposte
ipotesi sulla scuola cui debbono riferirsi i frontoni di Olimpia?)
dovrebbero pure estendersi ad altre opere. Per esempio, perche lo
spinario deve essere di scuola peloponnesiaca, mentre la Hestia
Giustiniani si deve attribuire all'arte di Calamide? Quali diffe-
renze profonde esistono fra queste due opere, si da poterle attri-
buire ad artisti di scuola e d'indirizzo diversi? E nello stesso
modo si potrebbe chiedere: quäle profondo abisso di stile separa
('i Si v. il fanciullo seduto nell'ala destra del frontone Orientale del
tenipio di Zeus, Arch Ztg., 1883, p. 243.
(2) Ann. d. Inst., 1874, p. 53 e seg.
(3) Op. cit., v. I, p. 419.
(*) Führer in Florenz, n. 81.
(5) Op. cit., n. 637.
(6) Alh. J/iti., 1890, p. 38.
(7) Arch. Zeitung, 1883, p. 230 e seg.; si v. anche Murray, Greek
sculpture, v. Ia, p. 268.
(8) Deutsehe Literatur zeitung, 1881, p. 446.
(9j Meisterwerke, p. 685.
(10) Intermezzi, p. 12.
(") Pythagoras de Rhegion, p. 102.
212 !'• DUCATl
sculture di Olimpia da altre Bculture attribuibili ad artisti
ateniesi e, dato il grado piü sviluppato di etile, dalle sculture
del Partenone. quelle sculture di Olimpia che, prescindendo dalla
frettolosa esecuzione, tradiscono cosi palesemente i rapporti di
motivi e di composizioue i piü stretti con le produzioni attiche,
coi prodotti ceramici per eseuipio?
Quell'esperto conoscitore della plastica greca che e 1" Arndt,
bene, a proposito della corridrice Yaticana ('). espresse la incer-
tezza in cui noi siauio di poter porre questo insigne lavoro in
questa od in quella scuola artistica, potendo essere avvicinato con
eguale fondamento sl alle opere supposte calamidee che alle statue
riprodotte da Passitele e da Stefano.
Una uniformitä non leggiera unisce tra di loro dette opere,
una inedesima intonazione e, per diradare le tenebre in cui sono
avvolte le origini di cosi insigni lavori di questa prima metä del
secolo V, occorre procedere con grande precauzione per scorgere i
piccoli contrassegni, i caratteri principali di questo o di quello
scultore, noto a noi dalle lacunose notizie degli antichi, onde po-
tere, anche solo in via dipotesi, attribuire ad un determinato ar-
tista uno di questi lavori (2).
II processo di classificazione di questi decenni, che portano
la plastica greca dall'arcaismo legato agli stili personali dei grandi
artisti, e assai piü difficile ed assai piü soggetto a facile critica
di quello che siano le classificazioni delle opere precedenti e po-
steriori.
E innegabile il forte intiusso della scultura peloponnesiaca
alla fine del secolo VI ed al principio del successivo sulla scul-
tura che si svolgeva attorno e sopra l'acropoli di Atene (3), ed e
(') Testo alla tav. 521 degli Ant. Denkm., di Brumi-Bruckmann.
lBJ Un esempio di analisi prudente dei testi e dei monumenti per ri-
costruire l'opera di un artista di questa etä, ci e dato, a mio avviso, dalla
bella manograna d;l Lechat: Pythagoras de Rheqion, 1905.
(») Per questo infiusso si v. l'articolo di Graef(^i^. MitL, 1890, pp. 1-39;
Die Gruppe der Tyrannenmörder und stilistisch verwandte Werke in Athen).
Si v. pure qua c lä i Meisterwerke del Furtwängler e recentemente i seguenti
capitoli dell'opera di Lechat [La sculpture attique avant Phnlias) per le scul-
ture anteriori al 480: Sculptures de la ser>e atiico-dorienne. pp. 353-386, e
per le opere posteriori: Les lyrannoctonei et autres ceuvres entre 480 et 450,
pp. 438-476.
TESTA DI RA.GAZZO DEL MUSBO CIVICO DI BOLOGNA 213
uoto conie gli stessi somnii Fidia e Mirone Barebbero stati educati
alla scuola argiva; ma nou devesi neppure disconoscere che, dalla
felice fusione dello stile peloponneBiaco cou quello dell'arte del
secolo di Pisistrato, dove tanti erano gli eleraenti iouici, dovette
uscire uno stile che, alla sua volta, non pote non esercitare il buo
iüllusso sull'arte prettamente peloponnesiaca, stile pieno di slancio,
iimovatore, desideroso dei piü difficili niotivi, ripioduttore della
rigura umana nelle sue varie etä e nei suoi vari aspetti, stile che
mette capo a Fidia (')• A ciö si dovrobbe ascrivere quel carat-
tere di uniformita che credo si debba riconoscere nelle opere sopra
da me citate.
AH'acropoli pre-persiana appartenevano Ire opere testiricanti
piü chiaramente di tante altre (2) 1' influsso peloponnesiaco : la
x6gt] di Euthydikos (3), l'efebo biondo (4), la testa di bronzo efe-
bica (5). II Collignon ha accentuato appunto la somiglianza tra la
testa dello spitiario e queste due ultime dell'acropoli, ma la con-
seguenza che se ne puö detrarre potrebbe essere diversa da quella
del Collignon, che nulla ci vieterebbe dall'ammettere lo spinano
come di origine attica e, per la sua delicatezza di concepimento
e di esecuzione, dall'attribuirlo per esempio all'elegante riprodut-
tore di ragazzi che fu Calamide.
E questo stile, quäle ci e appalesato dalla testa bolognese,
credo che si debba aminettere che fosse in opere attiche, atteso
il fatto che in realtä si hanno alcune opere dell'Attica ove appare
esso stile, per davvero un po' piü sviluppato: per esempio la giä
citata Penelope, il rilievo dell'acropoli della cosiddetta Athena
melanconica (,;), il rilievo delle tre Cariti dell'acropoli di cui una
(') Si veda nella citata opera del Lechat l'ultimo capitolo: ßpanouis-
sement de Vart attique, pp. 477-506.
(*) Rimando al capitolo giä citato dell'opera del Lechat (pp. 353-386) ;
sui confronti con opere peloponnesiache e siciliane, si v. ivi, p. 374 e segg.
(s) Si veda la bibliografia in Lechat (op. cit., p. 353, n. 1); per esempio
essa xöqt] e riprodotta in Perrot, Histoire de Vart, v. VIII, fig. 299.
(*) Lechat, op. cit., p. 362 e segg. ßellissima riproduzione e nella
tav. XIV, del v. VIII dell'opera di Perrot.
(5) Bibliografia in Lechat (op. cit, p. 377, n. 1); Brunn-Brackmann.
Ant. Denkm., n. 462, c. Opera, secondo i piü. prettamente peloponnesiaca.
secondo il Furtwängler (Meisterwerke, p. 80) di Egia.
(fi) Mon. et mein Piot., 1896, t. I. Si v. Lechat (op. cit.. p. 167). Si
P. DUCATf
copia e al Vaticano ('). il rilievo di Eleusi con le tre divinitä (*),
tutti lavori che formano im anello di catena anteriore allo stile
grandioso delle opere plastiche del Partenone.
Nulla mi vieta pertanto, posta la nostra testa accauto a quella
dell'Hestia Giustiniani specialmente, e poco prima di quella dello
tju'/iario, dall'attribuire l'originale di essa testa aH'arte attica. E
che questi tratti del volto, la fronte bassa ricoperta dai capelli,
la bocca sdeguosa, le guauce scarnate ed il mento piuttosto svi-
luppato siano riruasti nn po' stereotipati attraverso parte del se-
colo V accanto alle rioriture fidiaca e policletea, come resto di
questa etä di transizione pur cosi pieno di attrattive e di promesse,
a mio avviso sarebhe provato da alcune opere che strettamente
collegherei tra di loro: il tipo di Atheua noto a noi specialmente
dall'erma napoletana di Ercolano (3), la testa bolognese supposta
copia della Lemnia (4), la testa efebica di bronzo della gliptoteca
di Monaco (5).
Credo che si debba escludere che il marmo bolognese rap-
presentasse im Ermete (6). Solo si puö essere incerti tra un Eros
deve avvicinare, come ha fatto il Lechat. alla Atliena di questo rilievo la
statuetta acefala di Athena del museo dell'acropoli (Ey^u. dq/-, 1887, t. VIII,
1-2). Lechat ne ha accentuato, segnendo l'avviso di altri (si v. Studniczka,
' E(f>;u. do/., 1887, p. 148 e seg.), 1« analogie con le sculture di Olimpia de-
ducendone col Furtwängler (Meisterte erke, p. 41) la sua attivitä. Non sa-
rebbe pure questa una prova del carattere misto, non solo della rscultura
attica di transizione, ma pure di queste sculture olimpiche?
(') Amelung, Sculpt. d. vat. Mus., Museo Chiaramonti, n. 360, t. 58;
i fraimiicnti dell'acropoli sono editi in Lechat (op. cit., fig. 40).
(2) Brunn-Bruckmann, Ant. Denkm., n. 7. Non e da ascrivere all'arte
beotica come voleva il Graef (art. cit., p. 36), ma alla pura arte attica come
hanno espresso il Furtwängler (Meisterte erke, p. 681) ed il Lechat (op. cit.,
p. 501).
(*) Jdhrh. d. Inst., 1893, t. III; rimando a ciö che ne ho detto in
Revue arch., 1906. v. I, p. 126 e seg.
l*i Meisterwerke, t. III.
(s) Furtwängler, Besehr. d. Glypt-, n. 457; Brunn-Bruckmann, Ant.
I> "km., n. 8. II CoIHgnon (op. cit., v. I, p. 421) avvicina con ragione questa
testa a quella dello spinario.
(6) Xella testa della collezione Broadlands (Meisterwerke, fig. 6), deri-
vata dallo stesso originale deH'Ermete Ludovisi ed attrihuihile pel Furtwän-
TESTA DI RAGAZZO DEL Ml'SEO CIVICO DI BOLOGNA 215
ed un ragazzo mortale : o Eros, di cui ci e nota una rappresen-
tanza plastica di poco posteriore (') oppure an ragazzo vittorioso,
nel quäle ultimo caso la statua cui apparteneva essa testa doveva
avere quel delicato sapore che hanno lo spinario e l'efebo di
Madrid (*).
Pericle Ducati.
gier (ivi, p. 8C) forse a Telefane il Focese, si avrebbe un tipo di Ermete
giovanile, quasi ragazzo; ma ivi i capelli sono corti e ricciuti e streit i da
nastro in modo conforme alla natura del nunzio deg-li dei sempre in movi-
mento.
(') Cioö l'Eros Soranzo di Pietroburgo. Si v. ancora l'erma doppia, po-
steriore, di Afrodite e di Eros a Madrid attribuita dal Furtwiintrler a Fidia
(Meisterwerke, figg. 11 e 12).
(*) II Mabler. a proposito di questo efebo, pensa al coro di ragazzi di
Girgenti, opera di Calamide (Pausania, V, 25, 5).
Abgeschlossen am 31. August 1907.
DELLA DIMOBA DI ALCUNI RE ASIATIC1
NEL TERKITORIO FALISCO.
Discorso del Socio Onorario Gian Francesco Gamurrim
Letto nell'Adunanza solenne del 19 aprile 1907.
Innanzi aH'onoraüdo consesso di uomini insigni, in questa ve-
neranda sede dell' imp. Istituto archeologico gernianico, mi si per-
donerä, contido, se ben poche e confuse parole vengono ora ad
emettersi dal commosso animo mio. L'onore, che oggi qui mi si
concede nella ricorrenza del mio anno giubilare di esservi ascritto,
grandemente mi conforta ed esalta, come che ecceda qualunque
temie mio merito. Che se tale luce inopinata rilulge nella sera
della mia vita, solo l'ascrivo alla cortesia e benemerenza dei miei
illustri amici Kürte ed Hülsen, che felicemente sono all' Istituto
preposti. Le parole e gli auguri, che ho udito, cosi affettuosi e
lusinghieri, mi si offrono come altrettauti tiori a vie piü festeg-
giarmi, e profondamente echeggiano nel mio cuore, che mai dimen-
ticherä questo giorno a nie assegnato, e piii memorabile per la ri-
correnza solenne del natale di Roma; onde verso di quei, che ha
paiiato in nome proprio e dell' Istituto, esprimo la mia perpetua
riconoscenza.
Quäle ricordo pietoso per me, quando nei primi di novembre
del IböT mi pervenne la nomiua con lettera dell'Henzen, la quäl
cosa fu di grande consolazione alla mia cara madre, che nello stesso
mese mi fu rapita da morte ! D'allora si strinse l'amicizia col-
l'Henzeu, al quäle tanto io debbo, e di cui la nobile tigura qui
mi commove altamente. Altri non nomino, se non il comm. Heibig,
della cui autica amicizia mi ouoro. E veggo in alto le immagini
di uomini sommi (alcuni a me ben noti), lumiuaii di virtü e di
•dottrina, a noi di costante iucitamento ed esempio, addivenuti cosi
.i geni tutelari di questo sacro luogo. AI quäle con riverenza e
15
K. GAMURRIPI
gratitudine sempre movo il piede, pensando all'incremento e al-
l'anstero nietodo imposto alle discipline archeologiche e alla lnce
grande promossa snll'Italia e snll'orbe romano. All' Istituto si deve,
: e degl' italiani ingegni, dissociate uella penisola e senza
guida e comune indirizzo, pur valorose come di Borghesi, di Ca-
vedoni, di Avellino e quindi del De Rossi, s' intesero fra loro. e
si raccolsero ed unificarono con i dotti della Germania e dell'Eu-
ropa con mntni nffici di cooperazione a conseguire gli ardui archeo-
lo&rici intenti ; so infiniti monnmenti si salvarono e s' illnstrarouo,
altrimenti condannati alla dispersione e all'oblio ; e se la storia e
la topogratia d' Italia e di Koma acqnistarono mia cognizione piü
estesa b sicura: e se il suo portentoso tesoro epigralico dissemiuato
e molto perduto, si ricercd pazientemente. e cribrato comparve
alla lnce. Come al tempo dell' impero e della maestä di Roma, da
ogni parte del noto mondo in qnesto colle. ovo sorgeva il tempio
di Giove Capitolino, si offrivaoo le trionfali insegne e i tribnti
delle cittä e dei regni, cosi da alcnn tempo gli studiosi e i dotti
delle piü cnlte nazioni qni ascendono e depongono ed esplicano i
frutti delle loro indagini e del loro sapere rispetto alla cultura,
alla religione ed all'arte del mondo antico. Emerga adunque dal-
1' intimo del petto verso qnesto Istituto, come per riconoscenza a
tante benemereuze, l'augurio di lunga prosperitä e di vigore; e
che sempre piü si stringano i vincoli intellettuali fra la Germania
e 1' Italia ad esplicare quella scienza, che resuscita le cose morte,
e nel concmincrere la cognizione della civiltä antica aH'odierua
O CT O
faccia si, che l'umano avanzamento ognora piü si nobiliti ed av-
valori.
]\Ia perche ancor io, giacehe il cielo mi ha oggi quest'onore
concesso, arrechi il presente di qualche mia osservazione, e co-
gliendo im tiore nel vasto campo archeologico. umile e grato qni
lo deponga, non sia discaro che lo tragga dalla regione a me piü
nota. l'Etruria.
Xel 1882 il sen. Fiorelli, direttore delle antichitii del regno,
nell'accogliere la mia proposta, mi diede l'incarico d'iniziare la
carta archeologica dell' Etruria, per proseguirla, se fosse stato pos-
sibile, a tntta 1' Italia. Quäle fase o sorte subisse quellopportuna
ed utile intrapresa, non e il caso di esporre: il vero si e che la
contrada falisca f'u sopra le altre contigue perlustrata ed esplorata
DELLA. DIMOEA Dl ALCUNI KE A8IATICI ECC. 219
con grandissimo frutto, ed il museo falisco nella villa di Papa
Giulio con i numerosi e preziosi oggetti, che aduna e presenta, ne
fa ampia testirnouiauza. Erano miei collaboratori i giovani Cozza
e Pasqui, abili e volenterosi, ai quali, mentre audavano a veriii-
care le tenui traccie delle vie dei monti Ciniini. commisi di ri-
cercare un'epigrafe votiva, rinvenuta nel 1859 in luogo detto il
Borghetto presso Vigaanello, riferita dal P. Garrucci (') e qnindi
inclusa dal Bormann nel vol. XI del Corpus I. L. (n. 3080). Era
un'epigrafe dedicata a Cibele da una Giulia Amniia tiglia del re
Tigrane, e li presso erano apparse le rovine di un'edicola, che
aveva fatto costruire. Diceva cosi:
EX VOTO
MATRI DEVM MAG
DIACRITAMENAE
IVLlk ■ TIGRANIS
REGISF -AMM1A
a SOLO-FECIT.IDEMQVE {eademque)
DEDICAVIT
Come era facile supporre le loro indagini andarono a vnoto,
perö, dopo il giro di molti anni, nel 1904, alcvtni operai nel cavare
il peperino in un terreuo denominato Cava dei mcöhi, il quäle ri-
mane fia Vignanello e la distrutta cittä di Falisci, rinvennero un
sepolcro sfasciato, nel quäle era la deforrnata scultura di un leone
ed una grande lastra con un'epigrafe, che in versi latini era de-
dicata a Tiche domestica d'una regina(2):
dIsmanibvs- tYc h e s
SACRVM
HICSITA- REGINAE • FAMVLA • COGNOMINE • TYCHE
SABINAEST-ILLIGENITRIXALTRIX-TIBVRTIATELLVS
VITAE-FINEDATOTEGITVR-TELLVREFALISCA
(') Dissertazioni, vol. I, p. 36. P. Germano da S. Stanislao, Memorie
di S. J-Jutizw, ]>. 27.
(2) Notizie degli scavi, a. 1894, p. 151.
K. GAMIKKIM
A parte ora l'indagine chi possa essere quella regina, La quäle
t'u cosi fedelmente ed egregiamente Bervita da Tiche, da parere
questa degua di speciale e ragguardevole inonumento: quel che
d' importante ci e dato di rilevare consiste che in quella contrada
sono apparsi e pervenuti a nostra cognizione due monumenti epi-
gratici, i quali fanno fede della dirnora di un re asiatico colla fami-
glia e le persone addette. Questo soggiorno, sia ammesso pure
temporaneo, secondo le occasioni, non si poträ negare cosi a nie
sembra, che non ci sia stato.
Invero intiuo ad ora non avevamo indizio veruno che il se-
nato di Roma o 1' imperatore avesse assegnato ai re stranieri o ai
loro addetti o congiunti l'ospizio fuori della cittä di Koma. Quando
avveniya l'arrivo loro o degli ambasciatori era ufficio del pretore
urbano andargli incontro ed accoglierli nel modo piü liberale e
cortese; lo stato pensava all'alloggio, al mantenimento e agli as-
segni per le spese diverse oltre ai doni ospitali ('). Avevano dessi
il diritto d'iutervenire alle feste e agli spettacoli, e nel consesso
senatorio i re occupavano un posto privilegiato accanto ai con-
soli (-'). Si dava pure il caso che accolti fossero nella casa di colui,
che avesse ricevuto nelle loro regioni la ospitalitä od un aiuto
nelle guerre, che cosi addiveniva non soltanto amico, ma in Roma
loro patrono. Nell'etä della repubblica si teneva molto ad onorare
gli stranieri di alto grado e i legati delle cittä amiche, con cui
avevasi reciprocanza di hospitium o di foedus aequum : ue resul-
tava poi naturalmente ancora la protezione potitica.
Quando Prusia re di Bitinia venne a Roma, il senato gli
mandö incontro il questore Lucio Cornelio Scipione, decretando
che gli fosse disposta una casa col bisognevole a lui e suoi (').
Lo stesso trattamento per Tolomeo re di Egitto, quando espulso
dal suo regno cliiese (57 av. Cr.) aiuto al popolo romano. Dob-
biamo cosi supporre per gli altri, come ad Ariobanzane re di Cap-
padocia e a Nicomede di Bitinia verso quel tempo: i quali, otte-
nuto quanto bramavano, si facevano un debito di otfrire un dono
Ci Marqaardt, Vie privte des Romains (trad. franf.), I, p. 232.
(2) Diu. Fragm., 96.
(3) Liv. XLV, 44: aedes, quae ipsutn comitesque eius benigne reci-
perent conductae.
DELLA DIMORA DI AI.CI M Kl. A.8IATIC1 KCC. 221
regale al ternpio di Giove Capitolino, come rilevasi dal frammento
trovato ai piedi del Campidoglio iscritto: Rex Ariobausanes et
Regina (').
Non si puö dubitare della dimora di Cleopatra in Borna con
Tolomeo fratello minore e marito. Le fu destinata la casa di Ce-
sare, o per meglio intendere lo volle lui, e quella piacevole con-
vivenza gli produsse qualche nota d'infamia, della quäle non bi
curö, come troppo preso da amore, anzi consent! che il figlio che
ne nacque prendesse il nome di Cesarione, e Cleopatra alla sua
dipartenza fu colmata di doni e di onori (2). Alquanto dopo venne
Ariarate figlio di Ariobarzane, che fu allogato per Sestio in paroechis
publicis ; ma Cicerone che aveva avuto familiaritä con i suoi fra-
telli lo invita per lettera che venga a stare con lui, ut apud me
derersetur (3). In ogni modo era il senato che assegnava Yho-
spitium publicum, ma l'affidava ancora ai privati, personaggi il-
lustri di Roma, onde i forestieri ricevessero impressione eccellente
della cortesia cittadina: « idque etiam reipublicae est ornamento,
scrive Cicerone, homines hesternos hoc liberalitatis genere in urbe
nostra non egere » (').
Ora le iscrizioni di Vignanello ci richiamano a due personaggi
regali, onde a bene considerare sembra piuttosto che quello sia
stato un lnogo di segregazione o di relegazione. anzi che una re-
sidenza a loro propria e eondegna. Vero e d'altronde, che ci sono
ignoti il sito preciso, l'ampiezza e la sontuositä della villa. E do-
vendo dire di Tigrane re di Armenia, la cui riglia eresse colä
un'edicola a Cibele, siamo a primo aspetto indecisi a quäle dei
tre, che ebbero la dimora in Roma, quella epigrafe alluda.
Allorche Pompeo, occupato nella guerra mitridatica avanzava
nelle immense regioni dell'Asia le vittoriose insegne di Roma, il
giovane Tigrane, figlio di Tigrane secondo re d'Armenia, ribelle
al padre suo, andö vinto a rifngiarsi e chiedere soccorso al campo
romano. Ma il padre, temendo di Pompeo, si affretto a presentarsi, e
venne trattato con molta umanitä e confermato nel regno: ed il Helio,
(') Bull. Ist. arch. 1887, p. öi) e Uti.
i2) Cic. ad Attic. XIV, 8. Sueton., Cat < 35. 52. Dio XL1II, 27.
(8) Cic. ad Attic. III. 2.
(*) Cic. de o/f. II, 18, 04.
l'\ GAMURRINI
che doo si perito di fare in loro presenza atti di disprezzo e di
odio, fu da Pompeo rnesso ai ferri, condotto a Roma in ostaggio
e consegnato prigione a Lucio Flavio ('). In quei torbidi cittadini
lio, corrotto dal deuaro. riusci a trarlo fuori, se non che sernbra
che venisse ben tosto ripreso ed ucciso(*). A costui pertanto non
si puö pensare, giacche neppure si fregiö del titolo di re. Incon-
triamo im altro Tigrane rifugiato in Roma nel primo tempo di
Augusto, come in esilio dal suo paese, dove regnara Artaxia, suo
fratello maggiore. Gli Arnieni insofferenti del mal governo di costui,
fecero istanza ad Augusto, che in sua vece ponesse sul trono Ti-
grane, il quäle paiti da Roma e giunse in Armenia coll'esercito
di Tiberio, dalla cui mano fu insignito del diadema regale nel-
l'anno 731 di Roma. Ma assai breve fu il suo dominio, come Ta-
cito ci informa (3). Di un terzo Tigrane si ha ricordo che impa-
dronitosi dell'Armenia, fu condotto a Roma e giudicato reo, e quindi
fatto uccidere da Tiberio insieme a vari cittadini romani:;^ 77-
granes quidem Armenia quondam positus, nomine regio, sup-
plicia avium eff'iigil (4). Per tali fatti e dalla disgraziata fine
si puö ben concludere, che a questi non si riferisca quell' iscri-
zione, molto piü che Giuseppe Flavio ci fa sapere che egli mori
senza figli (5).
Resta cosi, mi sembra chiarito abbastanza, che vi dobbiamo
riconoscere soltanto quel Tigrane, che dimorava da qualche tempo
(') Dio. Fragm. 107, 3, 10, 90. 108, 26, 15. XXXVI, 56. X.
(2) Appian. Jlithr. 101. 105, 117.
(3) Sueton, Tib. 9. Dio LIV, 9. Tacit. Ann. II. 3.
(4) ann. 36 d. Cr. Tacit. Ann. III, 40.
(sj Antiq. Iudaic. XVIII, cap. 5. Non e pertanto esatta la nota che il
Bormann appone all'epigrafe n. 3080: videtur intelligendus esse is Tigranes,
qui cum rex Armeniae fuisset (a. 36 p. Chr.) Romae interfectus est. Neque
enim obstat, puto, quod Iosephus de eo dicit . . änais rt).evTi~ ». Prima di tutto
questa testimonianza viene ad escludere che si tratti del ricordato dall' iscri-
zione; e in secondo luogo quegli che fu condotto a Roma ed ucciso non ebbe
una stabilita di dimora in Roma o nei dintorni, come invece indicherebbero
le due addotte epigrafi. Quindi conviene risalire alTaltro Tigrane del tempo
di Augusto, e che fu effettivamente come re riconosciuto; il quäle ebbe figli,
che perü alungo non ritennero il trono, come si riferisce da Tacito (Ann. II, 3):
datus a Caesare Armeniis Tigranes, deductus in regnum Tiberio Nerone.
Nee Tigrani diuturnum Imperium fuit, neque liberis eius.
DELLA LilMOHA DI AL(Jl M KE ASIATICI BCC. 223
in Koma (anzi ora possiamo dire non lungi da Koma), e che per
essere nelle grazio di Augusto fu da lui investito del regno di
Armenia. Tale imperiale benevolenza si scorge ancora nell'avere
apposto il nome di Julia alla di lui figlia Ammia, che compieudo
un voto fece costruire im tempietto a Cibele Diacritamene, inusi-
tato appellativo dato alla graude madre della terra per la produ-
zione dell'orzo (xquoc), primitivo cibo degli uomini.
L'altro titolo, che poeticamente ci ricorda Tiche, nativa della
Sabina ed allevata a Tivoli, ce la designa nel suo speciale officio,
quäle domestica di una regina, laseiandoei all'oscuro del nome di
questa. Ma se associeremo le due epigrafi scoperte nel medesimo
luogo risulterä assai probabile, che la regina inuominata sia la
moixlie di Ticn-ane, e cosi ancora la madre di Ammia. Perocche
ad altre non ci e permesso di pensare, ne alla regina moglie di
Ariobarzane, come di tempo troppo antico. e neppure a Cleopatra,
senza che qualche inopinato documento ce lo riveli.
Vignanello e la prossima localitä del Boschetto sono situate
verso l'alto del monte Cimino; sono hioghi aperti vicino a Fabrica
al di sopra del piano, dove risiede la deserta cittä di Falerii, che
ancora serba il giro delle sue mura. Vi si perveniva da Sutri, ma
piü comodo e diretto era lo staccarsi dalla Clodia (s' intende par-
tendosi da Roma) prendere l'Annia passando per Nepi e giungere
a Falerii Da qui si diramavano piü strade ; la prosecuzione del-
TAnnia assumeva il nome di Amerina, quella a sinistra, uscendo
dalla porta detta di Giove, era credo la via Ciminia, che andava
a Vignanello e traversava il Cimino presso Soriano. Via ricono-
sciuta dal padre Germano nel suo lodato libro sopra il cimitero di
S. Eutizio, e che oggi si potrebbe ancor meglio determinare. I/altra
alla quäle si e dato il nome di via Ciminia, che partendo da Sutri,
costeggia il piccolo lago di Vico e fa recapito alle A'/uae Passeris,
riannodandosi alla Cassia, ben puö essere invece una delle tre
Traiane. giacche non sappiamo ancora a quäle dei diversi rami,
che nella regione s'incontrano, applicarle. 11 luogo pertanto pre-
scelto nei monti Cimini, oltre ad essere salubre ed ameno offriva.
per le spesse ed estese selve, varietä di modi e materia abbonde-
vole per la caccia, oecupazione prediletta dei prineipi deH'oriente.
Non voglio tralasciare intine qualche cosa, che serve al nostro
proposito. Come un'eco lontana della dimora reale resta un punto
F. GAMUKRIKI, DELLA DIMORA DI AI.. I M RE ASIATICI E*
del colle, che ancora si chiama il Passo della regina, dove e ap-
parsa un* iscrizione dedicata al dio Sorano ('). Un'altra epigrafe
pure sacra ritrovata a Vignanello fu ascritta alla Fortuna Imperii
I C.L.L. XI,3075) cos] alludendo alle lontane conquiste e alla stabi-
litä delT impero romano, se pure uon vogliamo pensare che vi abbia
data occasione la restituzione a Tigrane del suo regno di Arraenia.
In quel territorio sono veuuti ancora fuori dei piccoli oggetti con
iscrizioni greche. Un vasetto di piorabo, segnato del peso di an
seniis, con il noniedi Ityoouvonov. corrispondente zWaedüis (*), che
naturalmente non poteva servire agli abitanti di Falerii, ma sib-
bene a qnegli orientali. Due laminette di oro. che secondo il Pollak,
che 1ha edite ( ). appartenevano a due corone d'oro coli' iscrizione
greca indicante l'opera fatta. a cui manca perö il nome dell'ar-
tefice. Egli suppone che potessero servire per le feste, che si fa-
cevano a Falerii a favore di Giunone ('mite, il cui etrusco ed
antichissimo tempio e stato discoperto, e sono quelle descritte da
Ovidio (Amor. III, 13, 25); ma dacche abbiamo in quella con-
trada riconosciuta la dimora dei re e delle corti dell'oriente, pos-
siamo con probabilitä maggiore aggiudicare quelle corone a qualche
prezioso loro adornamento.
Termino colla speranza, che la solerte direzione delle anti-
chitä e belle arti del regno voglia rendere note le fruttuose inda-
gini compiute nel territorio falisco, che tanto ha dato e tanto pro-
mette: onde convenevole sarebbe il riprendere quelle interrotte fila.
All' illustre direzione dell' imp. Istituto germanico e ai suoi degni
e benemeriti segretari resident! in Roma rinnovo le espressioni
del grato mio animo di quanto oggi. in specie colla mia nuova
nomina, si sono compiaciuti onorarmi.
G. F. Gamürrini.
(') Not. d. scavi 1890, p. 48.
f2) Bull. Ist. arch. 1849, p. 36 col clis. e p. 42.
t3j Arch. epigr. Mittheil, aus Oe&terr.- Ungar. XVII. 1. p. 65.
DER HAIX DER I-TKKI.VA AM JANICULUM (l).
(mit Taf.VII)
Zu den uralten Kultstätten am rechten Tibernfer gegenüber
der Stadt Rom gehört der Hain der Furrina, jener dunkelen, früh
verscliollenen Göttin, die im ursprünglichen Götterkreise Roms
eine nicht unbedeutende Stelle eingenommen haben mnss. Hatte
sie doch, wie die grossen Götter Juppiter Mars Quirinus, ihren
eigenen Priester, und ihr Fest, die Furrinalia, ist im numani-
schen Kalender unter dem 25. Juli verzeichnet (2). Ein historisches
Interesse gewinnt der Hain der Furrina noch dadurch, dass in ihm
Gaius Gracchus seinen Tod fand. Die Erzählung von der Kata-
strophe des Tribunen, welche sich durch Klarheit und Reich-
haltigkeit der topographischen Angaben auszeichnet, lehrt so-
viel, dass der lucus Ftirrinae nicht fern vom Pons Sublicius
gelegen haben kann (:i). Aber zur genaueren Ansetzung fehlten
(') Die folgenden Ausführungen sind im Wesentlichen vorgetragen in
der Paliliensiizung des Instituts am 19. April 1907 (s. Mitt. 1906 S. 103).
Für der Druck hat der inzwischen erschienene Aufsatz von P. Gauckler
(Comptes Rendus de VAcadtmie des Inscriptions, 1907, p. 135-158) noch be-
rücksichtigt werden können [für die Correctur auch noch der ausführlichere
desselben Verfassers im Bullettino comunale 1907 p. 45-81. Um Missver-
ständnisse zu vermeiden, bemerke ich, dass nicht nur die beiden Textillu-
strationen Gaucklers S. 52. 53, bei denen die Quelle genannt Ist, sondern
auch die S. -17 und 50 gegebenen von den Blättern entlehnt sind, welche
ich zur Erläuterung meines Vortrages im Institut verteilt hatte].
(a) üeber Furrina vgl. Wissowa Religion der Römer 19:!-, von Dmiia-
szewski Archiv für Religionsgeschichte X (1907) S. 333.
(3) Die topographische Wichtigkeit der Erzählung hat zuerst Preller
(Gesammelte Aufsätze S. 513) hervorgehoben. Vgl. auch meine Bemerkungen
Dissertazioni däVAccad. Pontif. Ser. VI, vol. 6 (1895) p. 239 BF. und To-
CH. HUELSEN
bisher die Mittel: wenn Canina {Indicaziom 571 f.) und ihm fol-
gend Andere (z. B. Agretti auf seiner Planta dell'antica Roma
i suoi boschi sacri, 1840) den Hain im südlichen Teile von
Trastevere, unweit der kleinen Kirche S. Pasquale Baylon (im Mit-
telalter SS. Quadraginta Martyrum) legalisierten, so beruht dies
nur darauf, dass iu jener Kirche im IG. Jhdt. eine Weihinschrift
aufbewahrt war, deren Beziehung auf die altitalische Furrina kei-
neswegs unbestritten geblieben ist. und die zudem gar nicht mit
Notwendigkeit an der Stelle der Kirche selbst gefunden zu sein
braucht (').
]>ogr. I. 3 S. 160 u. G25. Haaptstellen : Auct. de vir ill. 65: C Gracchus . . .
P. Laetorio in Ponte sublicio persequentibus resistente in lucum Fwrinae
enit. Plutarch C. Gracchus 17 (nach Erwähnung des Kampfes am Pons suldi-
cins) : b (ft (f&üvei uixobv dg legöv ic'/.aog'Eoiyvioy xaraifi yi'oy. xuxu diacf&si-
otrut. orosius 5, 12 sagt nur aegre ad pontern sublicium pervenit ibique ne
vivus coperetur cervicem servo suo praebuit : ähnlich Appian b. civ. I, 26:
y.m Foiix/og uey Slü ii,g SvUvrjg ytcfioag ig rb nioc.p tov rxoTuuor /.((Taifiywv
. SXaog ti utP tvbg tieounovrog vneaj(S r§> d-eQdnorxt tijv Ofpayijv xaxa't.< u-
ßavöfisvog.
(l) Es ist die unten zu besprechende C. I. L. VI, 422: I(ovi) o(ptimo)
m{aximo) Il(eliopolitano) Aufj(usto) sacr(urn), genio Forinarum et eultoribus
l'uius loci cet. Schon Nardini (Roma antica 1. VII c. 12 vol. 3. 344 ed. Nibby)
sagt nach Anführung des Textes : che col tempo questa Dea crescesse in numero.
mentre Varrone e Festo la pongono quasi svanita dalVurnane menti, ha al-
guanto del duretto: forse non di Dea o Dee parla Viscrizione, ma di aleun
luogo detto Forine per 0. Aehnliche Bedenken hatte Mommsen, wenn er in
den Cornmentarii diurni zu den Hemerologien (C. I. L. 1- p. 323) schrieb:
ad. eam (Furrinam) referendi genius et ara forinarum (C. I. L. VJ, 422.
10200); auch Wissowa (Rel. der Römer 193) sagt: «bei den in zwei stadt-
römischen Inschriften erwähnten Forinae beweist sowohl der Käme wie die
Mehrzahl, dass sie mit Furrina nichts zu thun haben ». Ich habe mich (To-
pogr. I. 3 S. 625 A. 8) diesen Bedenken angeschlossen : mit Unrecht, wie die
neuen Funde zeigen. — Dass CLL. VI, 10200 eine ligorianische Steinfäl-
schung ist, habeich in diesen Mitteilungen lv'»"> S. 203 f. gezeigt. Ligoria-
nische Fälschungen auf Papier sind C. VI, 396* (lovi Forinarum A. Larcius
A. libert. etc. ; schon im Neapolitanus 1. 34, ohne Ortsangabe) ; n. 252* (Eryn-
nysios locus sacer ; Furinae sacrum Flavius Julianus etc. ; aus Taur. vol. 7
blich gefunden nella Via Portuense, nella quartadeeima regione di Roma
rhiamata Trastevere ; n. 253* {Furinae deae placab. sacr. ; aus Taur. 8 s. v.
Furinae luco, mit der Ortsangabe: in la regione transtiberina . . . hoggidl vi
2 fatta la chiesa de' SS. XL Coronatorum). Mit ihnen branchen wir uns
DER HAIN DER KURRINA AM JANICULUM 227
So hatte ich noch im vorigen Jahre, bei Bearbeitung des
Schlusskapitels meiner Topographie, den Lucua Furrinae unter die
transtiherinischen Heiligtümer unbekannter Lage eingereiht. l'nd
doch hatte gerade damals der Spaten sein Werk begonnen, um
jene Frage endgültig zu lösen. Auf der südlichen Spitze des Ja-
niculums, in der ehemaligen Villa Sciarra, hatte im Sommer L906
der zeitige Besitzer, Mr. George Wurts, den Bau eines Gärtner-
hauses beginnen lassen. Der Punkt liegt ganz nahe dem neuen
Viale Glorioso, in er. 50 m. Meereshöhe, am Anfange eines schmalen
Tälchens, welches im Südwesten von dem hohen und schroffen
Abhänge des Hügels begrenzt wird. In der nur er. 10 zu 12 m.
messenden Fundamentgrube fanden sich, etwa 5 m. unter dem
modernen Terrain, zahlreiche beschriebene und skulpierte Marmor-
blöcke, meist stark mit Kalksinter bedeckt, ferner Reste von bleier-
nen Wasserleitungsröhren und ein Kanal aus Ziegelwerk (s. u.
S. 252 f.). Da die Arbeiten in Abwesenheit des Besitzers ausgeführt
wurden, so fehlte leider im Augenblicke der Funde jede wissen-
schaftliche Ueberwachung, und die Untersuchung wurde auf das
benachbarte Terrain nicht ausgedehnt. Die Fundstücke sind in der
Nähe des Casinos der Villa aufgestellt. Einen kurzen Hinweis
auf die Funde brachten die Noüzie degli seavi (1906 p. 248 und
433; 1907 p. 88 f.).
Im März 1907 durch eine freundliche Mitteilung von Hrn.
St. Clair Baddeley (der selbst in den « Times » vom 15. März 1907
und im Athenaeum vom G. April p. 417. 418 eine kurze Notiz
gegeben hat) auf die Funde aufmerksam gemacht, erbat ich
vom Besitzer die Erlaubnis zur näheren Prüfung der Stücke.
Mr. Wurts gewährte in liebenswürdigster Weise diese Bitte, und
ebensowenig aufzuhalten wie mit der Aedes Furinarum cum luco, welche
Nardini und Andere aus dem falschen Victor anführen; bemerkt mag nur
werden, dass Ligorio den Artikel Furinae luco mit den Worten schliesst :
era vicino a questo luogo una piasza consacrata a Junone cognominata Cor-
niscas, del che havemo veduta memoria anchora in un termine dove era
scritto divaS CORNiSCAS. Es ist der bekannte Stein der Sammlung Carpi
C. 1. L. VI, 96, welchen Ligorio an einer anderen Stelle (Taur. 6) bezeichnet
als trovato infra il declivio di S. Pietro in Montorio et la chiesa di
S. Francesco.
I 11. Hl KI.SEN
gestattete gleichfalls die photographischen Aufnahmen, nach denen
die folgenden Illustrationen hergestellt Bind. Pur alle Förderung
meiner Arbeit Mr. und Mrs. Wurta auch au dieser Stelle meinen
Dank auszusprechen, ist mir eine angenehme Pflicht.
Ich beginne mit kurzer Beschreibung der einzelnen Fundstücke.
1. Reich skulpierter Altar aus weissem Marmor, h. 0,92,
br. 0,30 tief 0,2t>. Oberteil mit Pulvini verziert, zwischen denen
im Giebel ein Lorbeerkranz mit Schleife. Neben der Inschrifttafel
zwei Ammonsköpfe, von denen Guirlanden herabhängen ; zwischen
Inschrifttafel und Guirlande Medusenhaupt, unter der Guirlande
Vögel nach 1. ; in den unteren Ecken unter den Ammonsköpfen je
ein Adler. An der linken Nebenseite hinten halbes Bukranion, an
dessen Hörn dio Guirlande angehängt ist; neben dem Bukranion
Opferkanne, über und unter der Guirlande pickende Vögel. Die
rechte Nebenseite entsprechend, nur statt der Kanne Opferschale.
DER IIAI.N DER PURRINA AM JAN1CULUM 229
Auf der umränderteo Tafel (0,20X0,14) die Inschrift (Vaglieri,
Notizie 1907, p. ss ; Baddeley Athenaeum 1907 p. 117: Gauckler,
Comptes liendus p. 149. Bull, comun. 1907 p. 69 f.):
K^FAYN!
A-FTCMiC '"
KAiCIAVJJN!-..
KVHPIA
^rertnÄrnc
XNeeHKGN
PR(N€C
~
/<< | htoccrvio) '\ ['tortuig | / *«/ Stdwv(a
hinoia | e£ ijrvtayffi avs'xhqxevl
■ ii KhAi fi
Nvvg>eg (Poogheg in Z. 8. 9 ist selbstverständlich als Plural auf-
zufassen = rvfufccig QoQQtvaig, mit der in der Kaiserzeit häutigen
vulgären Orthographie.
Die dekorativen Elemente des Altars gehören zum eisernen
Bestände der sepulcralen Kunst der römischen Kaiserzeit, in welcher
Gorgoneion und Ammonskopf wegen ihres apotropäischen Charakters
mit Vorliebe verwendet werden (Altmann die römischen Grabal-
täre S. 282 f.). Ammonsköpfe, Gorgoneion und Adler rinden sich
vereinigt nicht weniger als sechs Mal unter den von Altmanu
(Kap. VIII, nn. 53-82) aufgezählten Monumenten (*); noch viel
zahlreicher sind natürlich die Beispiele, wo sich nur zwei dieser
Elemente zusammen rinden. Wir werden deshalb in unserem Falle
nicht in jedem einzelnen Detail der Dekoration einen tiefen sym-
bolischen Siun zu suchen haben (8) (doch vgl. unten S. 250).
IM Altmann n. 55 = G. I. L. VI, •_>-_V,r,s (L. Munatius Plancinae 1. Po-
lyclitus) ; n. 65= C I. L. VI, 310 (L. Camurtius Punicus) ; d. 66 I /. L
VI. 21540 (M. Lnccuius Martialis); n. 67 ^ G. I. L. VI, 8434 (Ehodon 1' -
mitiae Aug. ser.) ; n. 76 = G. I. L. VI. 11065 iL. Aemilius Epaphroditus)
n. 77 (ohne Inschrift j.
(2i Wie es Gauckler Comptes Rtndus S. 150 will, diu Bogai die an
den Guirlanden pickenden Vögel ein Symbol sind für les h
bosquets sacr<?s enlourant les nymphe'es.
( M. Hl KI.SKN
2. Altar aus weissem Marmor, h. 0..v>. br. 0,38, tief 0,2(3
(Vaglieri Notizie 1907, 88. 89; Gauckler Comptes Rendus p. 144.
Bull, comun. 1907 p. <51).
Die Inschrift der Vorderseite ist unvollständig: vielleicht war
der Schlnss des Verbums avä&rj[xev und der Name des Dedicanten
mit Farbe nachgetragen (über eine ähnliche Ergänzung s. u. zu n.5).
(Vorderseite):
Ott) \idü ön) äve-Ot]....
(1. Xebenseite) :
(r. Nebenseite):
Der syrische Sonnengott Hadad war bis jetzt hauptsächlich
bekannt aus Macrobius (sat. I, 23, 17) und Plinius (N. h. XXXVII,
18G, vgl. Preller-Jordan Römische Mythologie 23 S. 402 ff. ; Wis-
sowa Religion der Römer 301). Weihinschriften für ihn, die häutig
auch seine Gattin, die Himmelsgöttin Atargatis, nennen, haben wir
sowohl aus Syrien, als auch, in besonders beträchtlicher Zahl, aus
Delos ('): es ist bemerkenswert, dass an letzterem Orte unter den
(l) Heber den etwa i. .T. 7 v. Chr. geweihten Tempel des Hadad und der
Atargatia auf Delos s. Hanvette-Besnault Bull, de Corrt-spondance hell. 1882
]'. 179; unter den ebda. p. 195-508, nn. 12-25 veröffentlichten Weihinschriften
KR HAIN DER FURRINA AM JAM.M.im 231
Hadad- Verehrern sich mehrere Römer finden, weshalb Wissowa
a. a. 0. vermutet, dass der Gottesdienst des syrischen Paares seinen
Weg von Syrien nach Italien über Delos-Pnteoli genommen habe.
Hanptstätten seiner Verelining waren Heliopolis und ETierapolis.
-**">
Dass Hadad als « der Gott vom Libanon » bezeichnet wird, er-
klärt sich von selbst; in axqcoQsurj einen zweiten Lokalnamen zu
suchen (une autre region montagneuse designee sons le nom
d'Acrdrite, et qui reue a identifier, Gauckler Comptes Rendus
nennt n. 15 'inen llonhog .iluihog Aevxtov 'Pwftaios, n. 17 einen Müviog
OirjQäriog Taiov, n. 23 -.•inen Irtotlnog inoglov Pomaiog. Ein später gefun-
denes Fragment aus demselben Heiligtum s. Bull, de Correspondance hell.
1892 p. 161 n. 21 (Doublet). Ä.us Syrien selbst i,t in Khabab Südlich
Damaskus) ein Altar gefunden mit der Inschrift '/.i-t\6og 'o\t«ooi in \6qoev
to> ;>t<o :tdu~dj„. s. Nouvelles .1 ives des mi^ ientifiques X(1902
p. 642 n. 5 | Dussaud).
CU. Hl El B N
p. 145 Bcheint mir nicht nötig: es bedeutet einfach den - Gott 7011
der Bergeshöhe - .
3. Altar aus weissem Marmor, oben bestossen, h. »».(30, bi\
0,43 tief 0,33; die obere Fläche gebrochen, doch ohne Textver-
lust. Die Inschrift (Vaglieri, Notüie 1907 p. 89; Gauckler p. 145 f.)
sehr verwaschen und mit Kalksinter bedeckt.
Sae Aug. j Iovi Maleeiabrudi \ M. Oppius Agroeeus | et T.
ctiua Agalhangelus.
#_*4:-r
Die richtige Lesung und Erklärung des Beinamens in Z. 2
wird Hrn. Gauckler verdankt: Juppiter wird hier als Schutzgott
der Stadt Jabruda (Jabrud am Antilibanon: Ptolemaeus 5, 15,
ItKR HAIN DER FURKINA AM JANICI LUM 233
29; vgl. CLL. [IIS. p. L219) verebrl i ' i. Die erste Zeile
läss.t sich kaum anders auflösen als sae(rum) Aug(usto), so
dass Auguslus zweiter Beiname des Maleciabrudes ist i): vgl.
den 1. 0. M. Beliopolitanus Aug(ustus) in der Inschrift (.'. VI,
\--2 (s. u. S. 2 17). Der dritte Buchstabe des Gentiliciums in Z. I isl
sehr verscheuert, doch scheint nur Sextius wahrscheinlicher als
Sentius, die Lesung Sestius ausgeschlossen.
4. Zwei Fragmente eines grossen Postaments aus weissem
Marmor mit schönen Buchstaben (Gauckler Bull, comirn. \\. "><w.
yj HLO 0,065
0,045
L.
Eine Ergänzung wie M\_alackb~\elo wie sie Gauckler a. a. 0. nach
Analogie von C. VI, 30217 vorschlägt, liegt nahe, ist aber um so
unsicherer, als nicht einmal die Reihenfolge der beiden Fragmente
feststeht. Nach den Spuren auf der oberen Fläche des ersten
Fragments scheint ein metallener Gegenstand, vielleicht eine
Statue, darauf befestigt gewesen zu sein.
5. Grosser Marmorblock, 1,16 m. (= 4 röra. Fuss) im Qua-
drat, 0,29 (= 1 Fuss) hoch. Die Seiten haben ein einfaches Profil,
in der Mitte der oberen Fläche ist eine runde Oeffnung von 22
cm. Dm. Ueber und unter dieser Oeffnung in vier Zeilen die mit
guten Buchstaben geschriebene Inschrift (Gatti, Notizic 190*5
(') [Clermont-Ganneau (bei Gauckler Bull, comun. S 65 A. 1) möchte
vorziehen zu trennen lovi Malec Iabrudi{tano). Ohne einer Autorität auf
orientalistischen Gebiet widersprechen zu wollen, kann ich doch nicht umhin
zu bemerken, dass die Abkürzung [abrudi{tano) mit dem Grundgesetze der
lateinischen Wortkürzung, dass immer nur in der Mitte einer Silbe abgebro-
chen werden darf, nicht im Einklang steht, und kaum durch die Nationalität
des Concipienten entschuldigt werden kann].
(2) Aehnlich ist vielleicht die erste Zeile der Inschrift aus Eeliopolis
C. I. L. III S. I l .;<,-/ zu erklären: Sacr a // o \ Dco \ Balmarc«
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CH. HIKI.SEN
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DER HAIN DER FURRINA AM JANICULUM
p. 248 und 433; Gauckler Comptes Rendus p. L39, Bull, comuu.
p. 50):
Jircstmc onoog xgctregog Ovfia D-soTg naQ^tfhot,
Or 6it rccmvccg SsmvoxQfcrjg Hxttto.
In Z. 2 steht deutlich IIAPCXOl; der mittlere Strich des G war
wohl nur mit Farbe angegeben.
Die ganze Oberfläche des Steines ist mit einer dicken und
merkwürdig gleichmassigen Lage Kalksinter überdeckt, in der sich
die Buchstaben der Inschrift mit völliger Genauigkeit wiederholt
haben. Dass also der Stein lange Zeit unter Wasser gewesen ist,
kann nicht bezweifelt werden: dass aber dies seine ursprüngli-
che Bestimmung gewesen sei, nehmen Gatti und Gauckler mit
Unrecht au. Gatti erklärt die runde Mittelöffnung für ein foro per
il getto dell'acqua und scheint sich die Inschrift horizontal ge-
legt zu denken: dagegen meint Gauckler, dass die Inschriftfläche
vertikal gestanden habe. Er beschreibt das Ganze Bull, comuu.
p. öl folgendermassen : « le bloc de marbre est traverse en son
milieu per un trou rond, profond de m. 0J2, et qui mesure
m. 0,18 de diametre ä l'oriftce superieur, et m. 0,00 seulement
ä la base. Cet entonnoir semble avoir ete menage pour recevoir
la queue troneonique d'une bouche de fontaine en bronze ou e,i
marbre, mascaron deeoratif ou muffle de Hon, sculpte ä pari.
Cette piece rapportee s'est detachCe du bloc et na pas ete re-
trouvee; mais eile a laisse sur la pierre une trace drculaire,
me'surant m. 0,30 de diametre ». Eine gründlichere Reinigung
des Steines hat diese Beschreibung als irrig erkennen lassen: die
Oertnung ist nicht kegelförmig, sondern nahezu cylindrisch (s. den
Durchschnitt S. 234). Nur an der Basis verengert sie sich etwas.
wodurch eine kleine Stufe entsteht. Das Loch im Boden ist kreis-
rund und hat einen Durchmesser von 0.08 m. Die Innenfläche
des Cylinders ist gerauht; im Ganzen ähnelt die Oeffnung den
Vertiefungen in den steinernen Tischen für Normalmasse (s. C.
Mancini Giornale degii seavi di Pompei N. S. vol. II tav. VI
und S. 144 ff.). Ringförmige Spuren von Oxydation (br. 3-1 cm.)
um den oberen Rand der Oell'nung zeigen, das hier ein Metallbelag
vorhanden war. Dafür aber dass dieser Belag zu einer Brunnen-
mündung gehört habe, spricht nichts. Eine Maske oder ein Löwen-
CH. HÜBLSEN
köpf aus Marmor "der Bronze hätte durch Klammern oder Zapfen
ätigt werden müssen, von denen keine Spuren vorhanden sind :
zur Zuleitung des Wassers aber hätte eine einfache Durchbohrung
genügt.
Um über den Zweck des seltsamen Steines grössere Klarheit
zu erlangen, wird man ßich also an die Inschrift halten müssen,
deren Verständnis leider dadurch erschwert wird, dass die Pe-
riode offenbar unvollständig ist: der zweite Satz ist ein Relativ-
satz, der erste ein tinaler Nebensatz, der Hauptsatz fehlt (l). Man
wird etwa übersetzen dürfen: -... damit ein starkes Hand (oder:
eine starke Fessel) das Opfer für die Götter bewahre, welches
(welche) »iaionas der demvoxQitrjg gemacht (oder: geweiht) hat(B)».
Jedenfalls ist klar, dass der Stein bestimmt war, Opfergaben für
die G<"»tter aufzunehmen und zu bewahren; das aber kann man von
einem Springbrunnen (und um einen solchen, nicht um die Fas-
sung einer heiligen Quelle, in die man etwa die stipes geworfen
hätte, künnte es sich nach Gattis und Gaucklers Annahme handeln)
nimmermehr sagen. Das passt nur auf einen Opferstock, einen
OtaavQog: und für einen solchen ist der Marmor auch seiner
Form nach wohl geeignet.
Thesauren aus Heiligtümern haben wir in neuerer Zeit in
ziemlicher Anzahl, sowohl aus Italien wie aus Griechenland und
dem Orient kennen gelernt (3). Die italischen haben meist die
Form eines steinernen Cylinders mit schwerem aufgesetzten Deckel,
(!) Sehr viel klarer wäre das Epigramn, wenn man im Anfang der zweiten
Pentameters lesen könnt«: TO.\JlI; u damit eine starke Fessel das Opfer
für die Götter bewahre, liat diese Gaionas . . . geweiht». Aber obwohl der
Stein v>r dem 0 von einer sehr starken Schicht Sinter bedeckt ist, deutet
doch nichts darauf, dass hier noch ein Bachstabe verborgen s< i ; und die
Annahme, dass dieser Bachstabe nur mit Farbe nachgetragen gewesen sei,
ist gar zu unwahrscheinlich.
(s) Gaucklers Uebersetztmg [Bull, comun. p. 55) par ces puissants
aux de captation Gaionas le deipnoerites a enchain.6 la source pow
faire seruir aux sacri/ices divins legt in den Text Dinge hinein, die nicht
darin stehen.
(3i (Jeher Thesauri im ASlge inen vgl. Hiller vnii Gärtringen Thera
1. 260-264; Graeven Jahrbuch des Instituts 1901 S. 161-189; Tsuntas JA -
langes Nicole 531-535; Herzog Archiv für Religionswissenschaft X. 1907,
S. 207 f. (s. auch Archaol. Anzeiger L903, 190. 1905, 3).
DER HAIN DER PURRINA AM JANICULUM 28'J
und sind frei in oder vor dem Tempel aufgestellt zu denken; dane-
ben kommen in der Kaiserzeit auch Thesauren vor, welch,' aus
einem Metallbehälter auf steinerner Basis bestehen f1). Die erie-
(') Zu den italischen Thesauren, welche Gracven a. a. < >. S. 164 mit
gewohnter SorgfaH und Sachkunde verzeichnet hat, mögen hier einige Nach-
träge Platz finden. Der Thesaurus von s. Pietro in Ferentillo ist jetzl pu-
bliziert C. I. L. XI, 4988; der von Ameria C. I. L. XI, 4398. Den Letzteren
beschreibt Bormann wie folgt: cubus quadratus ex marmorn candido e
vatus, latus in antica m. 0,68, altm extrinsecus vi. 0,335 et intrinseeus 0,18,
btteris altis v. 1 cm. ■">, v. 2 sq. cent. 3 \-4 ; a dextra intuentibus est cavum
emissarium, in postica parte fere tertia sunt ornamenta quae videntur postea
esse sculpta. Danach scheint es, als ob der Block in späterer Zeit noch ein-
mal, und zwar für ein Wasserbecken, verwendet gewesen sei, und als ob das
cavum weder, wie Mommsen und Hiller annahmen, zum Einwurf von Münzen,
noch auch, wie Graaven a. a. 0. vermutet, zum Festnieten des bronzenen Op-
ferkastens gedient habe. — Die von Graeven S. 162 Anm. 16 citierte Inschrift
einer runden Marmorscheibe, die im 1<;. Jhdt. in England in der Sammlung
Arundel war. aber längst verschollen ist, stammt aus Kom, s. C. I. L. VI,
294. Der Graeven unbekannt gebliebene Holzschnitt in Seldens Marmora
Arundeliana (1629) p. 51 n. III (wiederholt von Reinesius synt. Inscr. cl. I
n. 108) zeigt deutlich in der Mitte eine schalenförmige Vertiefung (wie sie
auch unser Stein hat): was zu g'.msten von Graevens Erklärung spricht.
— Aehnlich scheint der kleine (Dm. 0,10) von Graeven nicht angeführte Mar-
mordiskus aus Civita Lavinia CIL. XIV, 4177 mit der Inschrift Q. Laöerius
Q. /". Iovi Beono (?), zu dem Dessau bemerkt: fortasse titulus thesauri. — Da-
gegen bleibt es zweifelhaft, ob die kleine Marmorbasis aus Palestrina, welche
Marini (Arv. p. 589) für den Untersatz eines metallenen Thesaurus erklärt
hatte, wirklich zu einem solchen gehört haben kann: s. Dessau zu C. I. L.
XIV. 2854. Schliesslich sei hier noch ein merkwürdiger, Graeven unbekannt
gebliebener Fund aus Arpinum erwähnt, über den Sogliano in den Notizie
degü seavi 1896 p. 370 wie folgt berichtet: Nel fondo del sig. Notar-
yiacomo, denominato Morrone Pelato, in contrada SanCAmasw, seavan-
dosi un fosso per plantare un olmo, si rinvennero nel novembre scorso, a
fior di terra, due grossi blocchi di pietra locale (calcarea) combacianti fra
loro e tenuti fermi insieme da quattro grappe di ferro. Essi a un dipresso
hanno forma steroidale; e tenuti insieme readevano Vaspetto di un enorme
uovo, rinvenuto ritto fra le terre e puntellato da pietre. Ciascun blocco ha
una faccia piana, con uneavo circolare, di forma ovale (diametro maggior,'
m. 0.3.~>), verso la estremitä inferiore; e solo nelVuno e praticato un cana-
letto profondo m. 0,04, che partendo dal sommo del blocco corre in linea
retta per circa m. 0,13 e poi in linea leggermente curva sino alla immis-
sione nelcavo:la intera lunghezza di tal canaletlo & di m. 0,G3. Neue altre
facce i due blocchi sono rozzamente arrotondati. Le loro dimenv.oni sono:
I 11 III 1 .1 SES
chischen Thesauren Bind in vielen Fällen in Jeu Boden der Hei-
selbst eingelassen: grosse Steinkisten unterhalb der Tem-
pelpavimente haben sich in Kos und Alexandria gefunden, in
Thera sind Fälle constatiert, wo die untere Hälfte des Behälters
einfach aus dem Felsboden ausgehöhlt war.
Was den Thesaurus des Gaionas betrifft, so könnte man ver-
muten, dass der erhaltene Stein den Deckel gebildet hätte zu einer
im Boden des Heiligtumes ausgesparten und mit Steinplatten wohl
verwahrten Grube. Dazu würde er sich seiner Form nach eignen:
und wenn die Dimensionen gross erscheinen, so mag auf Fälle
hingewiesen werden, wie auf den von Herzog beschriebenen The-
saurus im Asklepiostempel von Kos, dessen Deckel er. 1X1 !, 2 m..
also noch mehr Oberfläche als der unsrige hat. Dass das Heben
der Deckplatten eine schwere Arbeit war. die gewöhnlich nur
einmal im Jahre vorgenommen wurde und zu ihrer Ausführung
mehrere Arbeiter verlangte, ist mehrfach bezeugt (' ) ; und die Stärke
seines defffiog rühmt ja der Dedicant Gaionas ausdrücklich. — An-
derseits ist aber auch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen dass der
grosse niedrige Steintisch nur die Basis gebildet habe für den
il llocco cot canaletto, alto m. 1,30, largh. maggiore m. 0 70, grossezza
m. 0,45; r nitro alto m. 1,30, larghezza maggiore m.0,65, grossezza m.0,40.
Nel cavo d, tre si rinvennero circa un centinaio di monete di hronzo.
(unter den 20 welche Sogliano zu Gesicht bekommen hat, waren 19 von der
schweren und reduzierten Unzialserie, ein geprägter Sextans von Libralfuss).
Der Stein befindet sich jetzt in den Magazinen des Mnseo Nazionale in Nea-
pel: er i.-t beistehend nacb einer von Photographie welche ich der freundli-
chen Vermittelung des Hrn. E. Gabrici verdanke, zum ersten Male abgebildet.
(') [Jeher den Thesaurus von Kos sagt R. Herzog (Archäol. Anzeiger
1903 p. 190): u Um die Gelder (für das jährliche Asklepiosfest) zu belieben,
musste wohl die viele Zentner schwere Deckplatte . . . abgehoben werden,
was wir uns kaum ohne Krabnen ausgeführt denken können ". Zu den The-
sauren von Eleusis bemerkt Tsuntas {Melange* Nicole p. 632): rä xoiua
ei/of tpaiverai ki&ip« ßagia nwuetra dV<rxd>.w? uzraxivoiutv« . . . wart t/otiti-
%ovxo igydttti <)iO. v1 dvoil-weiP «{<tu. In der eleusinischen Inschrift Ditten-
berger 5*7 wird Z. 302 für den Arbeiter der die Thesauren geöffnet, eine Be-
zahlung von vier Drachmen verzeichnet. Auf den Tempelrechnungen von Delos
finden sich Posten wie ioig rovq (hjoavqolis ävoi^aai III und ihv (h^uiQbi
dvoil-atru Vixia IUI (Homolle Bull, de Com. HelUnique VI p. 70). Die
Einwände Gaucklers (Bull. com. S. 51-54) erledigen sich wohl damit.
DER HAIN DER FURRINA AM JANICULUM
239
eigentlichen Thesaurus, einen metallenen Behälter, welcher in die
Mitte dt's Marmors eingelassen war.
6. Drei lange rechteckige Marmorblöcke ('), nur an der vor-
deren und der oberen Fläche sorgfältig geglättet. Buchstabenhöhe
0,06.
(') Die Photographien geben, der grösseren Deutlichkeit lulber, nur
die beschriebenen Teile der Blocke. Wo meine Massangaben von denen Gauck-
lcrs abweichen, sind sie vor dem Original revidiert.
CH. Hl 1
lang 1,78, hoch 0,30, dick 0,23 (Gatti Notisie 1906,
-; Gauckler ( Rendus p. 138, Bull, comun. p. 49):
. . . novXvßattlqr).
Die Schrift ist 0.65 lang, danu folgt leerer Raum von 1,13 m.
b) lang 2,15, hoch 0.24, dick 0,80-39. (Vaglieri Notizie
1907 p. 89; Gauckler a. a. 0.).
Kai rorc uiv
Länge der Schrift 0.70, vorher 0.30, nachher 1,20 freier Raum.
DER HAIN DER IT KR! NA. AM JANICULUM 241
c) Fragment, oben und unten abgearbeitet ('), lang 0,58,
hoch 0,16, dick 0,34 (Gatti NotUie 1906 p. 248; Gauckler
a. a. <>.):
OYHKC/
Dass diese Blöcke zusammengehören, beweist schon ihr äusse-
res Aussehen. Dagegen ist ihr Schriftcharakter von dem üaionas-
Steiu so verschieden, dass man sie schwerlich damit zusammen-
bringen kann. In den Notiüe werden die Blöcke als epistUl be-
zeichnet, was keiner besonderen Widerlegung bedarf; Gauckler
vermutet, sie hätten zur Bekrönung einer Terrassenmauer oder der
Einfriedigung eines Bassins gedient. Er scheint sich dabei mit
von der irrigen Vorstellung bestimmen zu lassen, dass die (schein-
bare) obere Rundung des kleinen Fragmentes c ursprünglich sei.
Aöcr auch die beiden anderen Blöcke sind ihrer Bearbeitung nach
durchaus für einen solchen Zweck ungeeignet. Bei beiden sind
die untere und die hintere Fläche nur ganz flüchtig oder gar
nicht bearbeitet, also niemals sichtbar gewesen ; aber auch von
der oberen Fläche ist nur der vordere Teil völlig geglättet, am
hinteren Ende ein breiter gerauhter Streifen stehen gelassen : die
einzige wirkliche Ansichtsfläche war die beschriebene Vorderseite.
Die naheliegende Vermutung, dass die Blöcke einem Stufenbau
angehört haben, erhält eine Bestätigung durch die Verteilung der
Schrift auf die einzelnen Quadern. Das Wort novkvßoxsiQi] auf
(') Das Stück gehörte zu einer den beiden ganz anderen ähnlichen
Quader: oben ist die vordere Kante schräg abgemeisselt, so dass folgende Form
herauskommt
Von der ursprünglichen Horizontalfläche ist das Stück ab, dessen Bearbei-
tung den beiden anderen Blöcken vollkommen entspricht, intact geblieben,
auf der Fläche cd steht die Inschrift, sie fast ganz ausfüllend (über den
Buchstaben 0,5 cm., unter denselben 1, 5 cm. freier Raum). Die Beschreibung
Gaucklers : la partie superieure est bombee comme un couvercle de malle ist
unrichtig.
I II. Hl t LSI n
Fragment a steht beinahe am unteren Bande der Quader, die
Worte xal rovg ",-r auf i beinahe am oberen, das .'t/^o... auf
iemlich in der Mitte. Eine solche Verteilung wäre unerklär-
lich, wenn es sich um die Bekrönung einer Mauer handelte, wo
doch oaturgemäss die Schrift des ersten Blockes sich auf den
folgenden in gleicher Höhe fortsetzen müsste. Weiter folgt da-
raus, dass die Reste von (mindestens) drei verschiedenen Zeilen
Btamme
Dass die Inschrift metrisch war, wird man nicht bezweifeln:
novXvßoreig^ ist offenbar Schluss eines Hexameters, und da das
Wort bei Homer und Hesi<»d ausschliesslich als Epitheton der
Erde vorkommt, so liegt auch in unserem Falle die Ergänzung
X&ovi] nov/LvßortiQi nahe. Dagegen ist xal roh nir offenbar Vers-
anfang. Mau könnte sich also die drei Stücke etwa so verteilt
denken :
nOYAVBOT6IPH
0YHKO
• KAI TOYC MEN
Wir erhielten dann drei Zeilen, deren Abstand ziemlich gleich-
massig 12 cm. betrüge. Da ferner jeder Vers, soweit die Reste
einen Schluss gestatten, auf mindestens vier Blöcke verteilt war.
so muss die ganze Construction, der sie augehört haben, minde-
stens 8-10 m. lang gewesen sein. Bestimmteres zu vermuten ge-
statten die spärlichen Bruchstücke nicht: man könnte an eine
Treppe vor dem Heiligtum, oder eine abgestufte Stützmauer, die
bei der Steilheit des Bergabhanges leicht erklärlich wäre, denken.
Entscheidung kann hierüber nur die Fortsetzung der Ausgrabungen
bringen.
Ausser diesen Inschriften ist noch ein Bruchstück einer Mar-
morplatte mit Rand, auf der nur der eine Buchstabe 0 (o cm. hoch,
flacher später Ductus) erhalten ist; ferner eine vollständige Basis
(h. 1 m., br. 0,45) ohne Inschrift. Fragmente von anderen Basen
oder Postamenten. Säulenstücke und unbedeutende Architektur-
fragmente.
DEIt HAIN I < K K KIKKI.NA AM .IA.Mi II.I.M 243
Was die zeitliche Absetzung der Inschriften betrifft, so lehrt
schon das Aeussere der Steine und der Charakter der Schrift, dass
sie der Kaiserzeit, und zwar nicht der frühen, angehören. Zu ge-
nauerer Datierung bietet die grosse Inschrift des Gaionas die Hand-
habe, da wir durch einen glücklichen Zufall noch mehrere Inschrif-
ten dieses .Mannes besitzen. Zunächst seine Grabschrift, zwar nicht
mehr im Original — der Stein, um 1550 im Hause eines römischen
Edelmannes, Messer Giordano Boccabella, unweit der Cancelleria,
ist längst verschollen, — aber doch in mehreren guten Abschriften
aus dem l<i. Jhdt. Ihr Fundort ist unbekannt; sie lautet:
d(is) m(a)iibus) s(acrum)
iv&ads raioovtig, ög xiGvißfQ itv nort lPwfnig
xcd dtirtvoig xotirag rro/./.u im evg>QO<fvvng,
xalfiai (sie) Tip -Oarccvo) /.irdti' ö<fuÄö/.i£vog.
Gaionas animula.
(C. I. L. VI, 32316; Kaibel epigr. 589, IGr. It. = I. Cr. XIV
n. 1512; Inscr. Graec. ad res Rom. perlin. I n. 335). Dass beide
Epigramme sich auf denselben Mann beziehen, würde man schon an
und für sich vermuten : zur Gewissheit wird die Vermutung durch
die merkwürdige hier zum ersten Male vorkommende Charge des
SunvoxQiT^g, für die in dem Grabepigramm die Umschreibung dsin-
voig xosivag noD.a u^t' sv(fQo(Tvrrjg eintritt. Dies xosivag mit Bue-
cheler auf eine wirkliche richterliche Function zu beziehen (!)
(') Notizie 1906, 434: le parole del carme sepolcrale : Ssinvoig xoeivag
noXXä uet' s vtyQoavvris spiegano come a lui fosse stata facetamente applicata
la parlicolare appellazione del SEinvoxglxrtg per la consuetudine ch'egli aveva
avuta di definire le questioni banchettando allegramente. Die Phrase wäre
also nur eine Umschreibung des Titels Cistiber: aber dies Amt. welches auch
in seinen Anfängen mehr zur Polizei als zum Richterstande gehört hat, hatte
in zweiten Jhdt. seine praktische Bedeutung gänzlich verloren. Der Schluss
der Grabschrift eine Reminiszenz an das simonideische xo> daräxo» tiüvts?
öcpeiXö/uE&a, findet sich auch in einer athenischen Grabschrift aus römischer
Zeit (Kaibel epigr. 132; CIA. III, = IGr. III, 1381); in beiden Fällen scheint
der Verstorbene sagen zu wollen, er sei « dem Tode durchaus nicht geschuldet
gewesen », ein so vortrefflicher Mann hätte nicht so früh zu sterben brau-
chen.
CH. Hl BLSBN
-iut mir l: «. w ; i Lr t . Lieher möchte ich an die Bezeichnung eines
priesterlichen Amtes denken. Opferschmänse in der Form von Pick-
nick-. SsV/rva «r'> avyxuiat-oiz sind in römischen wie in orienta-
then Kulten keine Seltenheit. Pur den Vorsitzenden bei Bolohen
Picknicks ist der Titel <hi:i mxuii i^ — dem vornehmen der staatli-
chen Opferbesorger, der . nachgebildet — ganz passend, und
wer weiss oh nicht der Thesaurus des Gaionas auch als Spar - und
Sammelbüchse für solche Opferschmänse gedient hat.
Die Grrabschrift des Gaionas lehrt uns ferner, dass er auch
xfaxißsQ war. d. h. zum Colleginm der Quinque viri eis Vir
gehört hat, welches etwa um 200 v. Chr. eingesetzt war.
um die höheren Magistrate, namentlich zur Nachtzeit, in ihren
polizeilichen Functionen zu vertreten oder zu unterstützen (*). Das
Amt. obwohl es de jure mit den hohen Magistraturen. — Aedilität,
Quaestur, Praetur — rangierte, hat doch immer etwas suhaltemes
genaht, und niemals die Staffel zu den höheren Staatsä intern ge-
bildet. Durch die augustische Verwaltungsreform, namentlich die
Einrichtung des Corps der Vigiles, verlor es seine praktische Be-
deutung, man liess es aber fortbestehen, wie es scheint um reich-
gewordene Plebejer zu befriedigen, deren Ehrgeiz dahin ging,
einen Titel zu haben. Und wenn auch, wie uns die Satiriker
lehren (Horat. sat. II, 5, 55; Martial. V, 17), diese Herren « Nacht-
räte ■ des kaiserlichen Roms sich einer besonders hohen gesell-
schaftlichen Schätzung nicht erfreuten, so wird doch mancher seinen
Titel mit Stolz getragen haben: auch unser Mann, der seine Grab-
schrift pompös beginnt: « hier liege ich. Gaionas, der einst Cis-
tiber von Koni war » , als wollte er sagen ■ der einst Consul oder
Praefekt von Rom war ».
(') Ueber die Quinque viri eis Tiberim vgl. Ifommsen St. R. II S. 612
u.S. XIII; Hirschfeld Hermes XXIV (1889) S. 106; CLL. VI. p. 3233;
v. Premerstein Festschrift für 0. Hirschfeld S. 234-242. Pompooins Dig. 1,
2, _'. 83: et quia magittratibus vespertinis temporibus in publicum esse in-
conveniens erat, quinque viri constituti sunt eis Tiberim [et ultis Tibe-
rim], qui possint pro magittratibus fungi. [Was Ganckler Bull, comun. S.
57 f. über Cistiber Torbringt, zeugt von völliger Verkennung des Amts und
der Zeugnisse darüber. Er kommt schliesslich auf die (schon von Henzen zu
C. I. L. VI. 2233 geäusserte) Vermutung, xioufiQ sei = cistif>-r: als ob in
einer griechischen Inschrift eine solche Umbildung ?on xtaxocföaog denkbar
oder irar naheliegend wäre!].
DER HA.IM DEB PURRINA AM JANICULUM 245
Die höchst seltene Charge des Ciatiber iu Verbindung mit
dem nicht minder seltenen Eigennamen Bichert nun weiter die
Lesung und Beziehung einer zweiten [nschrift, die wegen ihrer
genauen Datierung wichtig ist. Ich meine den runden mit Emiliano
Sait is Sammlung in das Capitolinische Museum gekommenen Mar-
moraltar, dessen sehr zerstörte [nschrift(C. /. L. VI, 42ü = 3076 1 1
lautel :
I • O • M
HELIOPOLITANO
KOMMOAUJ
ANAPI BA<nAlKwT«rwt
.". ACniCTH rr,g
OlKOYMf»'»/?
IMP • CAES M AVR COMMODO
antonino pio felici aug
SARM GERMANICO
1" TRIB • POT X* imp uiii cos. u. p. p.
M • ANTONiVS • M • F • GAJ0WAS
CLAVC Q_V I P I I I I I I I I I I
CISTIBER • DEDIC VC« (IcCCCXXWX.
IMP COMMODO AMTONINO PIO
L5 FELICE AVG V M/ ACILIO GLABRIONE
II COS
III K DEC
In Z. 11 hatte ich (add. 30764) zu lesen geglaubt M. ANTONIVS.
MEGAL . . . : ich zweifle jetzt nicht, dass Bormanns obige Lesung
vorzuziehen ist (*). Die Spuren in der zwölften Zeile zu entziffern
ist mir trotz wiederholter Bemühungen nicht gelungen. Was man
am Ende erwarten würde, QVINQVE VIR, steht nicht da. Eben
so dunkel bleibt der Anfang der Zeile, unmöglich ist natürlich das
von Gauckler vorgeschlagene Gl{audialis) Aug{iistalis) ; mit diesem
') Allerdings stehen die Buchstaben nicht, wie Hr. Gauckler Comptes
Rendus S. 142 versichert, tr&s nettement sur le marbre, sondern der Stein
ist gerade an dieser Stelle so tief beschädigt, das- es ohne die andere Inschrift
wohl bei einem non liquet sein Bewenden haben müsste.
' H Hl Kl SKN
aristokratischen Priestercollegium kann der Cistiber nichts zu tun
abt haben. Das Datum am Schlus* ist der •_!!». November 186
Ihr., zwei Tage nach dem dies imperii des Commodus.
Der Fundort des Steines ist leider unbekannt: der älteste
Zeuge, dessen Abschrift im Corpus nicht citiert ist, Girolamo
Amati ('), hat den Stein bei dein Antiquar Vescovali geseheu,
durch dessen Sammlungen bekanntlich unzählige in Rom und in
der Umgebung der Stadt gefundene Denkmäler durchgegangen
sind. Das» der Stein aus den; Heiligtum am Jauiculum stammt.
ist möglich, aber ein positives Zeugnis dafür haben wir nicht (-').
An dritter Stelle ist zu nennen ein kleiner bei den Torlo-
niaschen Ausgrabungen in Porto gefundener Altar aus Granitello
mit der Inschrift (C. I. L. XIV, 24; vgl. Henzen Annali del~
l'htit. 1866 p. 135):
/. 0. M. Angela \ Heliop{olitano) \ pro salute \ Impera-
toruni) | Antoaini ef \ Coramodi. \ Aug(iistorum)
Gaionas d{ono) d(edii).
Die Weihung fällt in die Jahre 177-180, wo Marc Aurel und
Commodus gemeinsam regierten.
Der Name Gaionas ist äusserst selten: aus Rom und Umge-
hend haben wir ausser den bisher aufgezählten Beispielen nur noch
ein sicheres (Kaibel IGr. It. = 16, XIV 1638: 'HlioötoQa rcacorü)
und ein zweifelhaftes (Kaibel 1752). Dazu kommen die lateinischen
0. VI n. 21235 (L. Cocceius Gaionas und Gaionas alumnus)
13423 ( .1/. Aurunculeio Caionati) und 2914". (M. Ulpius Gaionas).
Nicht häufiger sind Belege aus der östlichen Eeichshälfte : in
grösserer Anzahl zusammen rinden sich solche eigentlich nur auf den
merkwürdigen Felsinschriften aus den Steinbrüchen von Khardas-v
in Nubien CIG. 5004. 5011. 5025. 5035. Aber das ist kein Grund,
Ol Cod. Vat. !'7:;.-> f. 38. |Auch liier muss ich bemerken, dass ich Was
Citat nichl <lurch Uni. Gauckler [Bull, comun. p. "'7 A. 1) kennen gelernl
habe, sondern dass umgekehrt ei es den oben erwähnten Erläuterungsblättern
zu meinem Vortrage entnommen hat].
Die Ärmlichkeit in dimension mattere et facture mit den Altären
aus Villa Bcianra (Gauckler Comptes Rendus .S. 112, Bull, comun. p. 56) kann
ich nicht besonders gr">s finden.
DER HAIN DER PURRINA \ M JANICULUM 247
ihn für aegyptischen Ursprungs zuhalten: altägyptische Parallel-
oamen sind, wie mich A. Erman belehrt, nicht vorhanden ('). Der
Verehrer des syrischen Gottes wird auch seiner Abstammung nach
Syrer gewesen sein. Gaionas mag als kleiner Handelsmann in der
grossen Hafenstadt von Rom seine Laufbahn begonnen halten; nach
der Hauptstadt übergesiedelt, hat er es dann im Quartier der Indu-
strie und der Orientalen in Trastevere zu Geld und Ansehen in
seinen Kreisen gebracht, hat seine Loyalität und (si dicere fas est)
Kirchlich keit durch Stiftungen und Weihinschriften — von denen
doch wohl nur ein kleiner Teil auf uns gekommen ist — be-
wiesen, und ist schliesslich sogar dahin gelangt, sich mit einem
altrömischen Titel schmücken und seiner Ergebenheit an das aller-
höchste Kaiserhaus öffentlichen Ausdruck gelten zu dürfen : eine
Laufbahn, wie sie für die Welthauptstadt im zweiten nachchristli-
chen Jahrhundert typisch gewesen sein mag.
Die Datirung welche wir aus der Inschriften des Gaionas
gewinnen, gilt ohne Zweifel annähernd auch für die übrigen Vo-
tive aus dem Furrina-Heiligtum. Man mag den Altar der Ky-
prierin Artemis wegen des eleganten Skulpturenschmuckes einer
etwas besseren Periode als der severischen zuzuweisen geneigt
sein, aber über die Mitte des zweiten Jhdts. braucht man auch
ihn nicht hinaufzudatieren. In die antoninische oder severische
Zeit gehört auch die bereits erwähnte Inschrift C. I. L. VI. 422:
I(ovi) o(ptimo) m(aximo) H(eliopolitano) Augiusto) sacr(um),
Genio Forinarum et eultoribus huius loci Terentia Nice cum
Terealio Damarionefilio sacerdoleet Tereatio Damarioue i>.ia{iore)
et Fonteio Onesimo fdio, saororum (2), Signum et basim voto
suseepto de suo posuitj lustro eiusdem Damarioais. Der jetzt im
Giardino della Pigna des Vatikans befindliche Stein war im Mit-
o
(') Ebenso darf die Hesychgb>sse, nach der redwv ein Name des Nils
sein soll, nicht herangezogen werden: sie stammt aus Genes. 2, 13. Der Name
Taiiov findet sich in der Inschrift von l'liilae CIGr. l!»:!l/32 und in .Im Steuer-
listen im Britischen -Museum n. CCLVIII Z. 131. 132. 190. [Papyrus in tha
Br. .Uu.s. vol. II P. 32. 31) und n. CCLX (v. I. 72-73) 7.. 12 (ebda. vol. II
p. 18.
t2) Sacrorim '/.. 10 ist, wie 3chon Henzen a.a.O. bemerkt, so viel wie
a sacris: der Terminns ist auch aus anderen orientalischen Culten, nament-
lich dem der Isis, bekannt.
CH. 11 1
Liter in der kleinen Kirche der Vierzig Märtyrer (j, S. Pasquale
Bayloo in Via Luciano Manara), und hatte seinen ursprünglichen
Platz ohne Zweifel in unserem Heiligtume, das von jener Kirche
kaum 400 m. entfernt ist. Das gleiche gilt von der i. J. 1803 am
Abhänge des Janiculum ausgegrabenen, jetzt in der Galleria lapi-
daria des Vatikans betindlicheu Marmorbasis C. 1. L. VI. 423 ('):
I{ovi) o(plimo) w| >) Heliopolitano conservatori imj>erii
d[pmini) n(ostri) Gordiani pii felicis mvicti Aug(usli) L. Tre-
i»j,üus Fab(ia) Sossianus colonia Ileüupoli {centurio) frum\
tarius) legiionü IUI Fl(aviae) Gordianae p(rimus) p{Uus) (2). Die
Inschrift stammt aus den Jahren 238-243; das Relief über ihr
(beschrieben bei Amelung Katal. des Vatik. Museums I S. 280
n. 152) stellt die von zwei Löwen begleitete Göttin Atargatis
(mit den Attributen der Fortuna) dar: nach den erhaltenen Spu-
ren scheint ein bronzenes Bildwerk, doch wohl eine Statuette des
Juppiter-Hadad selbst, die Basis gekrönt zu haben.
Wenn wir diese Monumente mit Sicherheit dem syrischen
Heiligtum in Villa Sciarra zuweisen können, so ist die Herkunft
weniger sicher bei drei anderen im 15. Jhdt. zu Tage gekomme-
nen, aber längst verschollenen. Zunächst den beiden der Dea Suria
und dem Juppiter Optimus Maximus geweihten Altären C. I. L. VI.
HC. 117. Ihre Sculpturen werden im Corpus nach den alten Au-
toren (vgl. auch den Stich in Boissards Antiquitäten 1. IV f. 94,
95) so beschrieben: Juppiter sedens inter duos tauros; deesl pars
superior corporis, superest manus sinistra, quae videiur palmam
temässe ; und : dea sedens inter duos leones, desuai caput et
brachia. Beide befanden sich um 1500 im Garten Mattei, zu-
sammen mit einem dritten Altar, der mit Urceus und Patera
geschmückt, oben das Bild der sitzenden Göttin zwischen zwei
Löwen, darunter die Inschrift P. Acilv's Felix d. <l. Diamriae
i1) Gefunden allo sbocco delle acque Alsietine in Trastevere presso
la chieaa di S. Cosimato nach Fea (bei Melchiorri J/ism. Romane III p. 117);
präziser ist die Angabe Zoegas nella villa Crescenzi (vgl. C. I. L. VI add.
p. 3005).
(2) Derselbe Trebonius Sossianus bat unter der Regierung der beiden
Philipp! in Philippopolis Arabiae die Inschrift C. I. L. Uls Ml l1.' (vgl. v.
Domaszew8ki Rhein. Museum ISO:'» p. 159) geweiht Ich verdanke diesen Hin-
weis JI. Dessau.
DER HAIN DEB l'l KKINA AM JAMCULUM 249
cum suis, zeigt (C. I. L. VI, 11.", und 30696; jetzt im capitoli-
uischen Museum; abgebildet bei Foggini Bassirilievi p. 231
ef. 409). In jenem Garten, an der Lungaretta, nabe «lein Ponte
S. Bartolomeo hatte Battista Giacomo Mattei (f L502, s. L;m-
ciani Storia degli seavi I, 112) eine ziemlich reiche Samm-
lung von Inschriften zusammengebracht, unter denen auch meh-
rere Weihinschriften für orientalische Gottheiten sind. Aber da er
Steine verschiedenen Fundortes, zum Teil vielleicht von eigenen
Besitzungen an der Via Portueusis, zum Teil unbekannter Her-
kunft, zusammengebracht hat, ist bei diesen beiden die Zuweisung
an unser Heiligtum nicht so sicher ('). Wäre sie es, und wäre
Heuzens Datierung, der den radierten Namen für den des Julius
Maximinus hält, zweifellos, so hätten wir ein Zeugnis für das
Fortbestehen des Cultus um die Wende des dritten und vierten
Jahrhunderts.
Dass jedoch das Heiligtum noch in constantinischer Zeit
existierte, lässt sich wahrscheinlich machen aus der Stadtbeschrei-
bung. Die Kegionarier führen in der vierzehnten Region nach Er-
wähnung des Janiculum und der molinae (bei Porta S. Pancrazio)
folgende Namen auf (Jordan II, 665):
Notitia Curiosum
statuam Valerianam cohortem VII vigilum
cohortem VII vigilum statuam Valerianam
caput Gorgonis caput Gorgoais
Herculem cubantem
Fortis Fortunae Fortis Fortvnae
coraria Seplimiana corariam Septimianam
Herculem cubantem
(') lieber die Sammlung Mattei vgl. Lanciani, Storia degli seavi I,
111 f. Ausser den genannten Steinen besass Battista Mattei noch die Votive
an Sol (Elagabalus) C I. L. VI, 708. 710; an Juppiter Sabazius C. IL. VI.
429. 430; an Silvan C. VI, 940; die griechischen an Juppiter Malachbelus
und die palmyrenischen Götter (Kaibel IGr. It. 991) und an Sol (ebda
997). Dass die Mattei an der Via Portuensis ausgegraben haben, wie Lanciani
a. a. 0. vermutet, wird bestätigt durch die Angabe des Mazochius und M. -
tellus zu dem schönen Cippus der Fabia Pyrallis C. I. L. VI, 17622: reper-
tus in via Portuensi. [Irrig nennt Gauckler Bull, comun. p. 60 den Stein
17
CH. HIKLSEN
Vod diesen Oertlichkeiten sind die letzten drei ihrer Lage nach
bekannt: der ETercules cubans nnd die Fora Fortuna au der Via
tnensis, innerhalb des ersten Meilensteines (Hülsen-Jordan I,
:'.. 544); die coriaria Septimiana am Anfange der Via Portnen-
zwischen Ponte Rotto und S. Cecilia (a. a. 0. S. 638); ausser-
dem kennen wir die Station der cokors VII vigilum in der Nähe
von S. »lisogono (a. a. 0. S. 647). In dem Namen Caput Gorgonis
werden wir demnach den Namen eines Heiligtümer oder einer
Strasse im mittleren Teile der 14. Region, zwischen Pons Sublicius
und Janiculum. vermuten dürfen. Und wenn wir uns erinnern,
dass schon zu Ciceros Zeiten (') an Stelle der verschollenen Furrina
im Volk-Glauben die Furien getreten waren, wenn wirjerner beachten,
dass auf dem Altar der Eyprierin das Gorgonenhaupt einen her-
vorragenden Platz einnimmt, so erscheint die weitere Vermutung
naheliegend, dass vicus Caput Gorgonis der Name eben derjenigen
Strasse war, welche vom Tiber, vielleicht von einer der Brücken,
zu unserem Heiligtum hinauf führte. Das Andenken an den Hain,
und wahrscheinlich auch der Cult in demselben, hätten demnach
noch in der ersten Hälfte des vierten Jhdts. n. Chr. bestanden.
Von der Bedeutung der altrömischen Furrina mögen frei-
lich die Gläubigen, die in der Spätzeit hier Opfer und "Weihgaben
darbrachten, nur sehr unklare Vorstellungen gehabt haben. Hatte
*»"" O'
doch schon in verhältnismässig früher Zeit etvmologische Klü-
gelei den Namen der Furrina mit dem der Furiae in Verbin-
dung' gebracht, so dass allmählich an Stelle der einen Göttin
eine Mehrzahl von Forrinae traten. Ich weiss daher nicht, ob
man aus dem Umstände, dass die Kyprierin Artemis diesen For-
rinae das Praedicat ri/ufat giebt, sichere Schlüsse auf das We-
sen der altrömischen Göttin ziehen darf (v. Domaszewski Archiv
für Religionswissenschaft X, 1907 S. 333). Auch muss der Syn-
kretismus mit orientalischen Culten, mit der Verehrung des Hadad
und anderer syrischer Gottheiten, dazu beitragen haben, die ur-
C. VI, .1" trouve1 au Trat . dans le jardin Mattei, c'est ä Irre Jans
• nage xmme'diat de la villa Sciarrä],
f'i Cicero, De nat. leor. III. 18, 16; Plutarch. C. Gracchus 17 (s. o.
•2<; Aiim.i. Vgl. Preller-Jordan, Rom. ifyi II. 69 f.
L>EK HAIN DER FURRINA AM JANICULUM 25J
Bprünglichen Vorstellungen zu verdunkeln ('). Die Atargatis, wel-
che mit Hadad zusammen verehrt wird, ist eine Göttin der Frucht-
barkeit; es läge nahe, das Epitheton novXvßoretQtj, welches sich
in der grossen metrischen Inschrift n. 7 rindet, auf eine ähnliche
Gottheit zu beziehen. Doch sind unsere Materialien bisher zu
dürftig, um weitgehende Hypothesen darauf zu bauen.
Vielleicht könnten wir einen Schritt weiter gehen, wenn wir
über die bauliche Gestaltung des Heiligtumes im Klaren wären,
und nach Hrn. Gaucklers Schilderungen (Comptes Jiendus S. 156
und ausführlicher Bull, comun. p. 46) könnte es allerdings scheinen,
als ob wir uns von der Anlage ein ziemlich klares Bild zu machen
im stände wären. Er beschreibt den Fundort als « vn cirque d'ero-
sion, dont les pentes abruptes convergent vers un centre d'affouil-
lement, qui trahit la presence d'une source cachee. Celle-ci a
disparUi depuis de longs siecles, sous les eboulements argileux
qui out avengle le point d'e'mergence de la uappe souterraine,
et rempli le fond de l' hemicycle d' un enorme amas d' allu-
vious; mais elles etait captee ä l'epoque romaine, et ses eaux,
amenees par un caniveau souterrain en briques, veuaient se
deverscr par une bouche de fontaine en marbre blanc dans
le reservoir d'un nymphee. De cet edißce, dont je crois Hre
en mesure d'aßrmer Vexistence, ü ne subsiste aucune trace ä
la surface du sol moderne: mais son ossature se devine sous
le molles ondulatlons des terres rapportees. Elle dessine un fer
ä cheval, exactement Oriente, que Von degagerait tout entier
en abaissant de cinq a six melres le niveau actuel de V hemi-
cycle ».
(*) Dass der Hain, wie Gauckler Comptes Re?idus S. 154, Bull, comun.
p. 70 behauptet, nach der Ermordung des Gracchus als locus funestus ver-
lassen worden sei {les Romains . . . devaient conside'rer le lucus de Furrina
comme un de ces Ueux ne'fastes, d'ou Von s^cartait avec soin, un endroit
■ lit voue aux puissances infernales) ist eine ganz willkürliche Annahme,
die in direktem Widerspruch .steht mit der unverdächtigen Angabe des l'lu-
tarch C. Gracch. c. 18: (die römischen Plebejer) öklyw vorenov (iH&pijvap),
öaov 61/ou luiüov xal nöftov t&v Tqü/'/oh' ' elxövag te yi<n ai<TO>i' dvaäei%av-
reg iv ifavEnO) rujorcilh i t<> xttl rot>? rönovs iv olg ifpovstidrjoav dyieQiooavrsg
än-fjQxovto uiv Stv fitqai cpegovac ndvttov, edvov dt *«#' fjfiigav noXXoi y.ai
ngooemmov warten 9e&v teooTg intqoixO>vrsg.
. II. Hl ELSEN
Bei genauerem Zuseheo zeigt sich leider, dass die meisten
dieser Angaben und Beobachtungen unrichtig "der zweifelhaft sind.
Um mit der letzten zu beginnen, so erkennt mau allerdings, ein
wenig oberhalb der Fundstelle der Inschriften, eine wellige Er-
höhung: diese verdeckt jedoch, wie mir von ortskundigen Personen
mitgeteilt wurde (l). eine nicht halbkreisförmige sondern kreisrunde
Mauer, welche zur Einfassung einer tiefen Grube diente, und
welche der zeitige Besitzer der Villa erst vor einigen Jahren hat
zuschütten lassen, nachdem durch Sachverständige constatiert war,
dass an dem Mauerwerk nichts antikes sei.
Was die hydraulischen Verhältnisse betrifft, so habe ich es
mir. bei der bekannten Competenz des Hrn. Gauckler in diesen
Fragen, besonders angelegen sein lassen, seine Angaben nachzu-
prüfen. Das Nichtvorhandensein einer Quelle in der jetzigen Villa
Sciarra giebt Hr. Gauckler selbst zu (2) : es giebt in der Umge-
bung nur eine kleine Wasserader, welche am Fusse des Hügels,
fast 200 m. von der Fundstelle der Inschriften und 30 m. unter
dem Niveau derselben, zu Tage tritt. Möglicherweise ist es die-
selbe, welche im vorigen Jhdt. das moderne Nympheum in Villa
Crescenzi (Nolli pianta f. 11) speiste. Dass dies die gesunkene
Quelle aus dem Haine der Furrina sei, ist doch nur eine entfernte
Möglichkeit. Aber gegen die Existenz reichlicher Wasseradern in
Haine der Furrina auch in antiker Zeit ( "■'•) spricht m. Er. eine Tat-
('< Ich bin besonders Hrn. Garteninspektor Cav. A. Trucchi, welcher
die Villa Sciarra seit Jahren gründlich kennt, für einschlägige Angaben ver-
pflichtet.
(2) Die reichen Fontänenanlagen und Teiche der Villa Sciarra werden
jetzt alle von der Acqua Paola und Acqua Marcia gespeist. In das Tälchen
in dem die Inschriften gefunden sind fliesst jetzt ein Teil des Ueberschusses
aus dem grossen oberen Teiches beim Casiii" der Villa ab: was bei flüch-
tiger Besichtigung den Eindruck hervorrufen kann, als seien hier unterir-
dische Wasseradern vorhanden.
(3) [Jeher die Quellen am Janiculum vgl. Lanciani, Acque p. 27: fast
alle finden sich im vaticanischen Gebiete, "der der nördlichen Hälfte des
lliiirels bis zur Porta Aurelia (dass in der regio Transtiberina Quellwasser
n war. bezeugt die v ranckler selbst citierte Stelle bist. Aug. vita Au-
reliani 45). Die Frage, si Vacqueduc de VAqua Alsiatina qui de'bouchnit
juste au detious </e la Villa Sciarra [falsch, s. Hülsen-Jordan I, 3 S. 610]
rC6ta.it pas alimenlt par la source de Furrina, die Gauckler Compte Rendu
S. 157 A. 1 aufwirft, wird man unbedenklich mit Nein beantworten dürfen.
DER MAIN DBB PURRINA AM JANICULUM 253
sache, die Hrn. Gauckler unbekannt geblieben zu sein scheint. Es
fanden sich nämlich in der Fundamentgrube zusammen mit dm
Marmorblöcken nicht unbeträchtliche Beste von bleiernen rVasser-
leitungsröhren, die leider nicht erhalten .sind. Eine Bolche A.nlage
wäre überflüssig gewesen, wenn in unmittelbarer Nähe eine reich-
liche Quelle vorhanden gewesen wäre. Und auch der Zustand der
Steine selbst widersprecht der Hypothese Gaucklers. Die starken
Lagen von Kalksinter, welche sich auf allen linden, können kei-
nesfalls von dem "Wasser einer Quelle herrühren, die aus den obe-
ren (lehmigen) oder unteren (vulkanischen) Schichten des Janicu-
lums entspringt, sondern müssen ihren Ursprung dem kalkhaltig
Wasser aus einer der grossen Leitungen verdanken. Der caniveait
Souterrain eu briqaes endlich, in den nach Hrn. Gaucklers An-
sicht in römischer Zeit die Quelle gefasst wurde, war nach Aus-
sage des Mauerpoliers (desselben chef du chantier de construclion,
den Gauckler Bull, comun. S. 46 A. 2 citiert) ein rechteckiger Kanal
von ungefähr 40/50 cm. Querschnitt, uaa specie di fogaa. Und
für eine Kloake passen die Abmessungen auch recht gut, wäh-
rend sie für eine Leitung aus einer Quelle gross scheinen.
Wir werden nach dem Vorstehenden gut tun, das poetische
Bild, welches Gauckler von dem Tempel mit dem heiligen Quell
im Haine entwirft, in das Reich der Phantasie zu verweisen.
Auch das wenige, was wir über frühere Funde (') in und bei
(') Am bemerkenswertesten sind die Funde von 1720, über welche vgl.
Hülsen-Jordan I, 3 S. 641 A. 48. Den einzigen Bericht über dieselben .«riebt
A. Cassio, Corso dellc acque I, 147 (1756), nach der Erzählung eines Hand-
werkers, der dreissig Jahre vorher bei den Arbeiten zugegen gewesen war.
Man hat damals am Ostabhang der Villa Ottoboni-Sciarra eine grosse Höhle
im Tuff des Hügels (also ziemlich tief, denn die oberen Schichten des Hügels
bestehen aus Lehm und Thon) gefunden : « vi si trovarono molte monete
antiche di metallo, molte figure di rane e serpi, e della stessa materia una
statua alta palmi ■>', rappresentante Ercole combattente con VIdra [?]; ausser-
dem pietre di varie grossezze che dissero erano Agate. Das Ganze macht
den Eindruck, als hätte es sich um ein kostbar ausgestattetes Nymphenm
gehandelt. Diese Ausgrabungen scheinen gemacht nella valle fra la Villa
Ottoboni e Valtra Spada, also ein gutes Stück nördlich von den neuen Aus-
grabungen, in der Nähe der Aureliansmauer (s. Cassio a. a. 0. S. 148).
Irrtümlich sagt Gauckler S. 79 A. 3 : Lanciani FÜR. pl. 33 Jonne le plan
approximatif de ce nymphe'e; er scheint es zu verwechseln mit dem oben
erwähnten modernen Bau in Villa Crescenzi. Was die Fund.' vi n « colonne
CH. HUEL8BN, DKK HAIN DER FORRIKA AM JANICULUM
der Villa Sciarra wissen, hilft nicht weiter. Hier kann nur
Fortsetzung der Ausgrabungen Klarheit schaffen: und nachdem
ein zufälliger Fund auf kleinstem Räume uns eine Reihe so wert-
voller Denkmäler beschert hat, wird es der lebhafte Wunsch aller
für die Geschichte und Religion des alten Roms interessierten Kreise
-
sein, dass die methodische Untersuchung dieses wichtigen Platzes
bald fortgesetzt werde. Hoffen wir dass der altertumsfreundliche
und liberale Besitzer zu einer solchen Unternehmung die Hand
bieten wird !
urne sepolcrali, lastre d'argento » und einer « of/icina di metalli, crogiuoli,
j 'ificati » betrifft, welche Lanciani FÜR. a.a.O. im Gebiete der
ehemaligen Villa Crescenzi verzeichnet, so sind, nach einer freundlichen Mit-
teilung Lancianis, die letzteren gemacht bei Anlage des \ iale Glorioso Ende
der achtziger Jahre des vorigen Jhdts.jdie ersteren werden in handschriftli-
chen Nachrichten aus Feas Zeit erwähnt.
Ch. Hüelsen.
FALISKISCHE INSCHRIFTEN.
Kein etruskisches Gebiet ist durch Ausgrabungen systemati-
scher erforscht norden als das faliskische dank den Arbeiten zur
Herstellung der Carta archeologica (s. Monumenti antichi IV);
und doch sind die faliskischen Inschriften bisher sehr unvollstän-
dig publiziert. Der folgende kleine Beitrag zur Bereicherung des
faliskischen Inschriftenmaterials entstammt einer Untersuchung der
Inschriften des Museo Falisco (in Villa Giulia), welche ich im
vorigen Sommer auf Anregung des zeitweiligen Direktors des
Museums Prof. E. Rizzo vorgenommen habe. Zu besonderem
Dank hat mich dabei der Inspektor des Museums Ing. R. Men-
garelli verpflichtet, der mir nicht nur alle Schätze des Mu-
seums ohne Vorbehalt zur Verfügung stellte, sondern auch eigene
Beiträge, die er während seiner vieljährigen Arbeit für die geplante
Carta archeologica gesammelt hat, zur vorläufigen (') Veröffent-
lichung übergab. Bei einem Besuch in Civita Castellana {Falerii
veteres) habe ich mich überzeugt, dass reiches Material dort noch
zu sammeln ist. Die Inschriften Nr. 1-10 und 61-63 befinden sich
noch in Civita Castellana.
Es war mir aber entgangen, dass Dr. G. Her big bei seinem
römischen Aufenthalte im Frühjahr 1903 (2) die Inschriften des
Museo Falisco für das Corpus Inscriptionum Etruscarum unter
Benutzung des offiziellen handschriftlichen Inventars (:!) von
G. Gatti und eines kleinen Zettelkatalogs mit Kotstiftzeichnungen
von B. Nogara bereits durchgearbeitet hatte. Ich liess ihn deswegen
(') Eine Publikation, die das gesamte bis jetzt nnedierte faliskische
Inschriftenmaterial umfassen wird, haben wir gemeinsam geplant.
(*) Sitzungsberichte d. Kgl. Bayer. Akademie der Wissenschaften, philos.-
philol. n. histor. Klasse München 1904 S. 286-2^7
(a) Unten vun mir mit luv. bezeichnet.
• . IUI UN
von meinem Material dasjenige aussondern, was er der Erstpubli-
kation im Corpus vorzubehalten wünschte, und veröffentliche im
Einverständnis mit ihm das Folgend«'. Dr. Herbig verdanke ich
auch — wie aus meinem Texte hervorgehen wird — viele wertvolle
Beiträge zu der [nterpretierung schwieriger Inschriften.
Folgende Arbeiten werde ich oft erwähnen und mit Abkür-
zungen bezeichnen :
D. oder Deecke = W. De ecke. Die Falisker. Strassburg 1888.
Die Zahlen (z. B. D. 13) bezeichnen die Nummern der Inschrif-
ten bei Deecke.
Gram. = Gamurrini, Notisie d. scavi 1883 S. 165 ff.
Gamurrini = Gamurrini, Monumenti antichi dei Lincei IV
1894 Sp. 321-346 (die Inschriften von Narce).
L. = Lignana, Rom. Mitt. II (1887) S. 202.
Schulze = W. Schulze, Zur Geschichte lateinischer Eigennamen-
Abb. d. kgl. Gesellsch. d. Wissensch. zu Göttingen. Piniol. -
histor. Kl. 1904, Neue Folge Band V Nro. 5.
Herbig = Torp-Herb ig, Einige neugefundene etruskische In-
schriften (Nr. 60-61 sind faliskisch). Sitzungsber. d. kgl.
Bayer. Akademie d. Wissensch., philos.-philol. u. histor. Kl.
München 1904 S. 489 ff.
Weege = Fr. Weege, VascuLorum campanorum iiiscriptiones
italicae, Diss. Bonnae 1906.
Die Ziegel- und Felseninschriften (S. 256 ff.) sind mit Ausnahme
von Nr. 31. 34 und 35 in etwa ' ,,; nat. Grösse, die sämtlichen
Vaseninschriften (S. 296-308 Beilage 1. 2) in natürlicher Grösse
wiedergegeben.
- -
I. Civita Gastellana.
A. Aufgemalte Inschriften.
1-3. Nach eiuem vom Custode delle antichita in Civita Ca-
stellana Giuseppe Magliulo d. 81. Dec. 1900 abgestatte-
tem Bericht, den mir Hr. Mengarelli freundlichst zur Verfügung
stellte, war in Vahiarosa (Civita Castellana), proprietä Midossi
e Gazzoli, eine tomba a camera (5,70 m. Breite, 3,65 Länge) mit
FALISKISCHE IKSCHRIK1
achtzehn Loculi gefunden und zu drei 7on diesen auch die mit
Inschriften versehenen Ziegel, mit denen sie verschlossen waren.
Diese Ziegel gelang es mir bei einem Besuch in Civita «'astel-
lana durch Vermittlung Magliulo's in privatem Besitz wieder-
zufinden, und der Besitzer erlaubte mir liebenswürdigst sie nach
Belieben zu studieren. Sie sind zwar jetzt zum Teil zerbrochen,
zum Teil stark beschädigt, Hr. Magliulo hatte aber seine Abschrift
gemacht, als sie noch in situ und fast unversehrt waren; und da
das jetzt Erhaltene noch genügt, um sowohl die wesentliche Rich-
tigkeit seiner Abschrift festzustellen, wie auch Lücken derselben
auszufüllen, haben wir drei fast vollständige Inschriften, die eine
auf vier, die beiden anderen auf je zwei Ziegel verteilt.
Diese Inschriften sind schon deswegen interessant, weil sie zu
den seltenen gehören, für deren Chronologie die in demselben
Grabe gefundenen Gegenstände Anhalt geben. Diese sind mit den
Ziegeln zusammen noch erhalten ('): es sind kleine Gefässe hei-
mischer Kunst, die man dem Ende des vierten oder dem Anfang
des dritten vorchristlichen Jahrhunderts zuteilen darf. Das alter-
tümliche Aussehen der Schrift spricht eher für das vierte als für
das dritte Jhdt. Aus dem Bericht Magliulos erwähne ich folgende
Gegenstände :
-^
1. Olla cineraria vemiciata nera di forma ovoidale a doppia ansa.
E decorata da ambo le parti con due figure virili ammantat e, dipinte con
ocre rossa. IIa per coperchio un piattello verniciato nero su piede.
3. Oxybaphon locale decorato da ambo le parti con profilo muliebre.
5. Rozzo kantharos, interamente verniciato di nero plumbeo.
6. Olla cineraria di forma cilindrica . . . a doppia ansa a nastro de-
corata con fiori e palmette dipinte in bianco.
S. Grande unguentario di alabastrone di forma cilindrica.
IL Askos a ciambella verniciato nero.
12. Lucerna vemiciata di nero.
1. Auf vier Ziegeln von der Grösse 60:49 cm. ist die In-
schrift mit sehr hohen (etwa 15 cm.) und breiten (etwa 3 cm.).
Buchstaben in Lila auf 6-7 mm. starken Kalk aufgemalt. Während
sonst die Inschrift, wenn der Baum der Ziegel nicht ausreicht,
(M Es ist sehr zu wünschen, dass dieser ganze Fand den Schätzen des
Museo Falisco einverleibt wird.
C. THl'I.lN
auf der Felswand fortgesetzt wird (l) oder bustrophedon zurück-
kehrt (-!. biegea uier (3) die beiden Zeilen der Inschrift auf dem
letzten Ziegel fast rechtwinklig nach unten um. Magliulo las:
fasies : c siA lo . . .
louci : teti : xor : oif\ai (').
Setzen wir nun die Buchstaben, welche durch die Abschrift
Machtlos gesichert sind, in das Erhaltene (s. Facsimile) ein, so
lautet die Inschrift :
(f)as{i)es : (c) ' stA \ louria
louc(i) : teil : u(x)or // oifia.
In der ersten Zeile ist der mittlere Name nicht mit Sicher-
keit zu ergänzen, da der zweite Buchstabe auch bei Magliulo fehlt.
der letzte aber von ihm als A wiedergegeben und jetzt bis auf
einen kleinen Kest verschwunden ist. Ich vermute Cesia oder etwa
Cesi f. (vgl. Deecke 13 Cesi fi).
Fasies ist ein neuer Name, worüber s. unten.
S. unten Nr. 1.
(8) S. unten Nr. 27: vgl. auch 32.
- Vgl. Deecke Nr. 51.
(«) Von der vertikal geschriebenen Fortsetzung der beiden Zeilen hat
M. nur ein a und ein i (- der Resl des a in Louria) gelesen.
FALISKISCHE IN8CHRIFTEN 259
Louria (Luria) ist aber schon früher durch eine Inschrift von
Fabbrica di Roma belegt: C. I. L. XI, 3181 Praecilia Sex. /'.
Setoriana fec. \ Titiae Praeciliae /'. | et Titiae Luriae \ nepti
et | L. Lurio Luriano (genero ergänzt Cichorius). Die obere Hälfte
der Buchstaben war schon beim Auffinden des Grabes abgefallen
und Magliulo setzt hier nur Striche. Die Lesung ist jedoch nach
den erhaltenen Resten vollkommen sicher.
In der zweiten Zeile ist die Lesung bis auf einen Buchstaben
klar : Louci : Teti : uxor : / oifia. Magliulo setzt zwar zwischen
uxor und oifia nur zwei Punkte, aber der grosse freie Raum
beweist, dass ausserdem ein Buchstabe da gewesen ist. Die Er-
gänzung ergiebt sich durch zwei Graffiti im Inneren zweier kleinen
schwarz getirnissten Schalen aus der Nekropole von Celle (tomba
CXXIII und CXX s. unten Nr. 55-56): loifia tato d. h. Loifia
widmet dies dem Tatus. Die ganze Inschrift ist demnach zu lesen :
■^
Fasies : C(e)sia \ Louria
Louci : Teti : uxor : (L)oifia.
Die Deutung der Inschrift macht aber grosse Schwierig-
keiten.
Fasies nimmt den Platz eines Vornamens in der Inschrift ein.
gehört aber der Form nach zu den etrusko-faliskischen männlichen
Gentilnamen auf -es (Schulze Eigennamen S. 285 ff.). Der in
Etrurien vorkommende Gentilname Fassidius (C. I. L. XI, 2679
Suana, 2765 Volsinii) ist wohl damit verwandt. Aber als männ-
licher Name in Nominativ würde sich in dieser Inschrift Fasies
nur dann erklären lassen, wenn es erlaubt wäre die Fortsetzung
Louria, Louci Teti (sc. Louri filia), uxor zu deuten. Das streitet
jedoch gegen den sonstigen Sprachgebrauch der falisk. Grabschriften
z. B. Deecke 40«
cavi(a) vecin(e)a votilia
maci acaceliai : uxo
d. h. Cavia Vecinea Vo{l)lilia, Ma(r)ci Äca(r)celini uxo(r).
Dass man auch in dem Grab von Valsiarosa diesem Sprach-
gebrauch gefolgt ist, beweist die zweite Inschrift dieses Grabes
C. THÜLIN
unten S. 261) Gavia : Saide \ Gavi : Felcoinate \ uxor\. Es
bleibt also nur die Erklärung Louria, Louci Teti uxor übrig,
and dazu stimmt die Verbindung Titia Louria in der oben er-
wähnten lateinisch-faliskischen Inschrift.
Der Form nach kann Fasies auch männlicher Genetiv sein.
Wenn wir dann Cesi /'. lesen und Louria und Loifia als Praeno-
mina auffassen dürfen, so wäre die Inschrift zu übersetzen:
Fasies Cesi f{üiae): Louria, Louci Teti uxor, (et) Loifia.
Bedenklieh ist aber vor allem der Platz des Genetivs an der
Spitze der Inschrift, und es genügt kaum auf die Inschrift unten
Nr. 15: Cavipi Leveli filea zu verweisen, in der die Tochter keinen
eigenen Namen trägt.
Die einfachste Lösung gewinnen wir durch die Annahme,
dass Fasies ein weiblicher Name und also die Frau wie oben bei
Deecke 40 a mit drei Namen bezeichnet ist: Fasies Cesia (oder
Cesi f.) Louria. Zu der sprachlichen Erklärung dieser Form
werde ich unten kommen. Das nach Louci Teti uxor gestellte
Wort Loifia ist dann als Vornamen einer Tochter aufzufas-
sen i1).
Zu vergleichen sind die Inschriften Deecke 42-44 (2), wo
ähnlicherweise isoliert Namen nachgestellt werden. In 42 ist es
der Name der Frau, in 43 a wohl eher einer Tochter (meania),
deren Name bei der zweiten Bemalung der Ziegel vor dem der
Frau (ca. mania) hat weichen müssen, in 44 wahrscheinlich der
eines Sohnes (larcio).
(') Diese Deutung verdanke ich der Anregung Herings. Ich war selbst
lange geneigt, in loifia ein Appellativum zu sehen, etwa liberta (eine Ab-
leitung mit dem i-Suffix von demselben Stamm wie altlat. loebesum loeber-
tatem Festus 121, osk. lüvfrefs, pael. loufir). Aber in der faliskischen In-
schrift Deecke 39 ist wahrscheinlich loferta gleich liberta. und in der oben
erwähnten Inschrift loifia tato ist, wie Herbig mit Recht hervorgeholten hat,
ein Name mehr an seinem Platz als ein Appellativnm.
(*) D. 42 uoltio uecineo \maxomo \ iuneo'ke: cupaf \ carronia
43 a) ca ' uecineo uohi ' | hei ■ cupat meania
b) ca . uecineo \ ca . mania
1 1 cesula : tiperilia :te'f\ l arcio.
FALISKISl III I.VS< IIIUKTEN
261
2. Eine zweite Inschrift ist in der Längsrichtung zweier Ziegel
von der Grösse 60: 14 cm. mit nur etwa LO cm. hohen tiefroten
Buchstahen auf Kalkbewurf aufgemalt. Jetzt fehlen einige Buch-
staben, die aber durch die Abschrift Magliulos gesichert sind.
Ich setze diese in Klammern. Der einzige Buchstabe, den er nicht
gezeichnet hat, nämlich das x in uxor, ist in Fragmenten noch
sichtbar. Die Inschrift lautet:
cau(i)a (:) sat.li(e)
cau(i '.) f(e)lcoinate
uxo{r)
d. h. Cavia Satelie, Qavi Felcoinate uxor.
Satelie. Die Belege des etruskischen Gentilnamens Satelius
s. Schulze 225. An die bequeme Konjektur Satelia (vgl. C. I. E.
4775 Sattelia) ist nicht zu denken, vielmehr ist wohl Satelie
grammatisch eine dem Namen Fasies der vorhergehenden Inschrift
analoge Form. Ueber das fakultative -s der etruskisch-faliskischen
Flektion auf -es s. Schulze 28(3. unten Nr. 36-40. Nach allem
was wir von diesem Namentypus kennen, müssten Fasies und
Satelie männliche Nominative oder Genetive sein. Dem Zusam-
menhange nach kann aber Satelie noch weniger als Fasies (s.
oben) als männlicher Nominativ aufgefasst werden. Ein männli-
cher Genetiv ist zwar in der Verbindung Cavi Saatelie (sc. ßlia)
denkbar, aber wie oben bemerkt mit dem Platz des Fasies
C. Till I. IN
schwer zu vereinigen. Lehneige deshalb zu der Annahme, dass die
beiden fraglichen Formen Fasies and Satelie weibliche Nomi-
native Bind, wenngleich bei dem vorhandenen Material keine si-
chere Erklärung dieser Feminina zu geben ist.
Zwei Wege stehen meiner Meinung nach offen. Entweder ist
der etruskiscb-faliskiscbe Namentypus auf -es oder -e im Faustischen
als generis communis behandelt worden, oder sind Fasies und Sa-
telie mit der 5. lateinischen Deklination auf -ies, -ie (s. Sommer
Handbuch § 248) zusammenzustellen (').
Eine plausible grammatische Erklärung wird nur durch die
letztere Alternative gegeben. Freilich ist kein Nomen der 5. Dekli-
nation überliefert, aber ein Analogon zu Fasies ist der Name der
marrucinischen Göttin Ceries, wenn wir diesen Nominativ zu dem
Dativ Gerte (v. Planta Nr. 128, II §. 90 A. 4) voraussetzen
dürfen (*).
Es gibt jedoch im Lateinischen einen dem Etruskischeu ent-
lehnten weiblichen Namen auf -e, der sich in kein bekanntes
System der Namenbildung einfügen lässt ( ;), nämlich Vegoe, der
Name der etruskischeu Wahrsagerin. Die latinisierten Formen
*ev
(') Herbig äussert dazu in privater Mitteilung Folgendes:
u Aus dein Etruskischen können Satelie und Fasies als weibliche
Nominative oder Genetive nicht erklärt werden.
Etr. -ie = lat. io-, -ios, -ius
Etr. -ies = - i e A- s.
Dieses -s kann im Etruskischen Genetiv - und Nominativfunction haben.
Ob es im letzteren Fall mit Schäfer, Altital. Studien Hoff., als entlehntes
'launisches' Nominativ - s oder mit Danielsson. B. ph. W. 1906 Sp. 56 ! Anm. 4,
als echt etruskisches Genetiv -s zu betrachten ist, bleibt für unsere Zwecke
gleichgültig. Ein etr. weihlicher Nominativ oder Genetiv auf -ie (s) aber
wäre so merkwürdig wie ein idg. weihlicher Namenstypus auf -ios oder ein
altlateinischer in patronymisch-gentilizischer Verwendung als geschlechtsloser
Nominativ fungierender Genetiv auf -i . Wenn Sie Fasies und Satelie
durchaus als ganz analoge, weibl. Formen im Nominativ betrachten willen,
dann halten Sie sich lieber an die Nominative der 5. latein. Deklination auf
-ies, -ie neben -ia der 1 {luxuries, luxurie, luxuria), aber nennen Sie
solche Formen nicht etruskisch -faliskisch ».
f2) Ganz unsicher ist die Deutung der Worte Heriem lunonis bei Gell.
XIII 23, 2.
i i Schuhe hat wohl eben deshalb den Namen nicht berücksichtigt.
FALISKISCHR [N8CHRIFTKN 263
lauten Vegoia (') und Vegonia (8) entsprechend den etruskischen
vecui und vecuaia (s. Schulze 316 tl*.). Servius ( "■) überliefert aber
den Genetiv Begoes; den Dativ Vegoe enthalt die rnschrift C. I. L.
XIV, 1788 D. M. Ve . go . e infanti dulcissimae Vitalis maier. Der
Nominativ (ob Vegoe oder Vegoes?) ist nicht bezeugt. Ich habe
die Form Vegoe früher (4) als lateinische Schreibung des etruski-
schen vecui aufgefasst. Die Namen Fasies und Satelie geben aber
Anhalt für die Vermutung, dass die Form Vegoe ( Vegoie) durch
faliskische Vermittlung zu den Römern gekommen ist.
Felcoinate. Ohne Zweifel haben wir hier vor uns den etruski-
schen Namen felciaatial (C. I. E. 3939. 4483 Perusia), den Schulze
Eigenn. 529 mit dem lateinischen Felginas (C. I. L. VI, 17(347.
4953. Caesar b. c. III 71, 1) und den von Plin. n. h. 3,114 ge-
nannten umbrischen Feliginates zusammengestellt hat und aus dem
(ientilnamen felce (Fabr. 2322. Garn. 784 sq. Tarquinii); Schulze
169, 570 A. 4) herleitet. Wie neben Maenas und Maenalius die
halbetruskische Form Menates bezeugt ist (C. I. L. XI, 6616
Schulze 529), so ist hier ein Nominativus Felcoi/iales zu denken.
Durch diesen Genetiv auf -e (ohne s) wird der von Servius (•"')
überlieferte Genetivus Tage von Tages, dem Urheber der etruski-
i1) Grom. lat. p. 348 Vegoiae.
(2) Aus dem Adjektivum Aram. Marc. XVII, 10, 2 Vegonicis erschlossen.
(:i) Serv. Aen. VI, 72 Begoes nymphae [bygois V, bigois C, beogoes II |.
(4) Thulin, Scriptorum diseiplinae etruscae fragmenta I Berlin 1906
p. 13. So meint auch Herbig, der mir schrieb: «Darf der etr. Göttername
Begoe bei Servius überhaupt mit dem etr. Gentilnamen vecui in Zusam-
menhang gebracht werden, so möchte ich in ihm am liebsten ein sehr schlecht
latinisiertes vecui erblicken, sozusagen un niot savant (V un non-savant •> .
Dass der Gentilname vecui und der Name der ' Nymphe ' Begoe zusammen
gehören, ist nicht zu bezweifeln, da die ' Nymphe ' Egeria sicher nicht von
der gens Egeria zu trennen ist (Schulze 123, 162). Deshalb dürfen wir auch
ruhig den Namen der Inschrift Vegoe mit dem des Servius Begoes zusam-
menstellen. Da also jene Form sowohl in der Fachliteratur wie auch im Pri-
vatleben existierte, klingt die Erklärung Herbigs wenig überzeugend.
(5) Aen. I 2 scriptum voeibus Tage; so Cod. C; die von den Heraus-
gebern aufgenommene Form Tagae ist eine Konjektur des Cod. P. Sta-
tins Silv. V 2, 1 hat den latinisierten Gen. Tagetis. Ovid. Met. XV 558
Tagen bezeichnet das Wort durch die griechische Endung als Fremdwort. Der
Ablativua heisst Tage Serv. Aen. II 781. Vol. Varro r.r. II. 1, 1. 8, 1. 11, 12
Menales Menatem Menate. Varro ist die Hauptquelle des Servius.
Till IMM
scheu Religion, gerechtfertigt (M. Wenn nun die Namen der bei-
den angeblichen Religionsstifter der Etrusker, Tages und Vegoe,
von Servius (•) in solchen Formen überliefert sind, die iu faliski-
BcheD Inschriften ihre Erklärung finden, so haben wir damit ein
neues Zeugnis für die grosse Bedeutung der Stadt Falerii als Ver-
mittlerin zwischen etruskischer und römischer Religion und Kultur
gewonnen (vgl. Wissowa Relig. 2<»3).
:'». Eine dritte, gleichfalls rot auf Kalk gemalte Inschrift
(Höhe der Buchstaben etwa 10 cm.) desselben Grabes ist auf zwei
der Länge nach zusammengefügte Ziegel (Länge 66 u. 51 cm.) ver-
teilt, von denen der grössere stark konkav ist. Diese Ziegel waren
schon bei der Entdeckung des Grabes aus ihrem Loculus herausge-
fallen und sind deswegen von Magliulo jeder für sich abgeschrieben.
Zu lesen ist aber Venena ux. also Venena uo:or.
4. In einer Tomba a camera (Höhe 2,10 m. Grösse 6 : 6,60 m.)
mit drei Reihen von Loculi in Colonnette (Civita Castellana) fand
lt. Mengarelli bei seinen topographischen Studien vor vielen
Jahren folgende Inschriftfragmeute, die ich nach seinen Zeich-
nungen gebe. Die Inschriften waren teils mit roter Farbe auf der
mit argilla überzogenen Felsenwand, teils mit argilla auf der blossen
Felsenwand aufgemalt.
(M Ob die handschriftlichen Fennen des nominalen Genetivus auf -e
Btatt -is, die Leo Plaut. Forsch. 27-") IT. bei Plautus und Lucrez nachgewiesen
bat, hier zu vergleichen sind, lasse ich dahingestellt.
Die Kommentare des Servius gehören zu unseren wichtigsten Quellen
für die Kenntnis der etruskischeii Disciplin.
l'ALISKISGUli INS' H1UKTKN
265
a) Links vom Loculus B der Skizze rot auf Bewurf ge-
maltes Inschriftfragment, offenbar die Fortsetzung der Inschrift,
f
welche auf den jetzt verlorenen Ziegeln des Loculus stand. In der
ersten Zeile steht nur ■ III' /, welches nach der lateinisch-faliski-
schen Inschrift von Capena C. I. L. XI 3160 Deecke 81 leclu ' I'
datus ... zu erklären ist. Die Form des l deutet auf lateinischen
;•
Einfluss und späte Zeit. Die zweite Zeile geht auf einen weiblichen
Namen im Dativ oder Genetiv aus: ... nai. In der dritten ist
... o uxo deutlich.
18
1IULIN
unter dem Loculus D ist von einer rot auf Bewurf ge-
malten Inschrift noch erhalten
!ß | )4 1 ©
\
poplia .
nirmia
Der Name Nirmia ist wohl mit Niraemius C. I. L. X 819
(Pompei) verwandt. Schulze 301 verbessert NiqsXXioc, (Parma) bei
Phlegon F. H. G. 3, 608 in « Niotuio;, correct Ntgaiuiog ». Der
Zusatz ist überflüssig, wenn uns nun der Name Nirmios aus Fa-
lerii bezeugt ist, Vgl. z. B. den "Wechsel zwischen Vesenius und
Vesnius C. I. L. VI 2385 und 28620, Numesius und Numsius X
3787 und 4605.
c) Unter dem Loculus C steht folgende mit argilla auf die
blosse Tuffwand gemalte, undeutliche Inschrift:
VI03 VM > k«
. . ia II ueüiu.
Unsicher ist das 9 ohne Punkt (vgl. Deecke 30, unten 6b);
aber vetie — Vetlius s. Schulze 101; über die Endung -u s. unten
KAI.ISK.1 S. IIKII 1 KN -'IT
Nr. 14. Wir erwarten aber nach der Zahl das Wort lectu,, wel-
ches graphisch dem vetiu ziemlich nahe stellt.
d) «. Neben dem oberen Loculus rechts vom Eingang (A
auf der Skizze) ist eine mit argilla auf der Tull'waiid gemalte
Inschrift vollständig erhalten :
/^^^^
i
nolta | neroni \ ca ß
d. h. Volta Neronio Ca . ß (')•
(«) Zu dem Punkt in Xe . roni vgl. z. B. impera . toribus in der Inschrift
der faliskischen Köche.
C. THll-lN
ß. Neben dem unteren Loculua derselben Wand ist der An-
fang einer rot auf Bewurf gemalten Inschrift zu erkennen:
ne
Der Vorname Volta ist aus der Inschrift der faliskischen Köche
Deecke &2b bekannt: Yollai /*• Die Form XeronL ebenfalls tfo-
minativus und also gleich Neronio, kommt in einer lateinischen
mit roten Buchstaben auf Bewurf gemalten Ziegelinschrift von
Fabbrica di Koma (Inv. 8248 + 8247) vor:
s24>
M • NERONI
. /////CVBA
A-F-ETI-LAV
• N T E /
ELEA • M • F ■
8247
.)/. Neroni A. f. et I. Lavelea (l) M. f. ... cubante . . .
Merkwürdigerweise ist die Inschrift zuerst auf dem einen
Ziegel in drei Zeilen geschrieben, dann auf dem anderen zu Ende
geführt. Hier ist die Inschrift sehr zerstört.
5. Von einem Grab in Terrano (2) (Civita Castellana) stammt
folgende Inschrift, die ich gleichfalls nach der freundlichst mir mit-
geteilten Zeichnung Mengarellis wiedergebe. Sie war um einen
Loculus herum auf dem Felsen rot gemalt, von einem farbigen
Streifen eingefasst.
a) Die Zeile links lautet . . Uio (:) ueiscno : leset : leo. Im
Anfang ist Voltio zu ergänzen. Das eigentümliche Zeichen nach
(•) Vgl. Lavelia CLL. I, 1320 = XI, 3663 (Caere).
(*) u Proprietä di Feiice Colonnelli ma sotto la proprietä del conte
Feroldi « Mengarelli.
KALISKIS« 'HE I.VS« IIIUKTKN'
269
/ / I / , ,
3
:)
• »
T-
*/Tcrr»-J
^ / /
I
/A«r*\
run.iN
ist wohl eher ein c als ein o ('). Veiscno verhält sich zu etr.
tisce = lat. Viscus J'iscius. wie Vesenia C. I. E. 1409 Vcscinius
X. 43! - O.I. L. IV. 418 (= etr. vescnei C. I. E. 1910
i zu /• C. I. E. 348 u. ö. Vescius C. I. L. VI, 28616 (s.
Schulze 128).
Zu leset erinnere ich au le&ti C. I. E. 2137, Listenius C. I. L.
V. 3179 Vicetia. Lissidius XI, 4806 (s. Schulze 181). Vgl. unten
c) und die Inschrift, die auf einer kleinen Schale von Vallone (Inv.
6395) eingeritzt ist casit : fere. Das Cognoraen Leo, etr. leu kommt
mehrmals in Etrurien vor (s. Schulze 312).
b) Von der Zeile rechts ist nur erhalten . . q ha ... a :
Die Ueberreste der übrigen Buchstaben erlauben uns in An-
lehnung an die Inschrift unten Nr. 33 das Wort Hadenia her-
zustellen.
c) In der unteren Zeile lesen wir . a . . t : mammo.
Die Reste des ersten Wortes sind nicht zu deuten.
Mammo ist gleich lat. Mämus (Schulze 516). Vgl. Mammius
Mamius Maamius Schulze 424. Das zweite in ist jedoch unsicher.
Vielleicht ist maximo zu lesen (vgl. Deecke 42 und unten Xr. 11
maxomo).
6. In Peiina (Civ. Cast. jetzt Proprietä della Signora Petti),
besah ich unter der Führung Magliulos das Grab, dessen In-
schriften zuerst Lignana in diesen Mitteilungen II p. 202 (1887),
dann Deecke Falisk. 29-33 publiziert hat. Der Eingang ist jetzt wie-
der so zugeschüttet, dass man nur mit Mühe zu der tief liegenden
Grabtür hinunterkommen kann. Die Anordnung der Grabnische und
Inschriften wird durch die beigefügte Skizze, die aber nicht auf
photographische Treue Anspruch macht, veranschaulicht. Die In-
schriften sind mit schlechter roter Farbe und etwa 7 cm. hohen
regelmässigen Buchstaben direkt auf dem 10-20 cm. breiten Rand
der Tuffwand zwischen den Nischen aufgemalt.
(') Veisono wäre mit lat. Visonius C. I. L. VI, 29049, VeisinniusXl, 2481
C. I. E. 2089 (Clusiam), Visius C. I. L. VI, 2452, Yeisius IX, 3903 (= etr.
viani veizi) zusammenzustellen, neben denen auch Vesonius Vesius (etr. ves
bezeugt sind.
KALISKISi-IIK 1NS< HIUFTKN
271
An der Frontwand, wo vier (nicht wie Deecke Bagt drei)
Nischenpaare sind, steht unter der obersten Reihe
a) rechts iuna . oufilio . poplia D. 29, L. b.
b) links caiäo . aufllio . d-anacuil D. 30, L. d\
unter der nächsten Reihe rechts
c)
cauij . aufdio . poplia D. 31, L. c.
An der linken Seitenwand, wo nur drei Keihen von Nischen
sind und in der Nähe der Frontwand ein niedriger gewölbter Ein-
gang zu einer Seitenkammer führt, steht unter der mittleren Keine
in der Nähe der Frontwand
d)
puponio . fi;
D. 33, L. e.
Die Fortsetzung ist jetzt abgebrochen. Lignana und Deecke
haben noch fiq . . . mio, vielleicht Firemio (vgl. C. I. L. XI 2776
Volsinii A. Olsati A. f. Vom- Firmo und Firmius Schulze 167).
272 C. THUL1N
Auf einem losgerissenen Fragment derselben Reihe ist zu
lesen :
e) \ ■ aufi . . .
Au der rechten Seitenwand sind nur vier einzelne Nischen
von verschiedener Grösse und neben der zweiten von unten gegen
die Frontwand zu ausserdem eine Nische für eine Kinderurne ein-
erehauen. Ueber dieser Reihe ist in der Nähe der Frontwand zu
erkennen
/) i ... lio D. 32 . . . ü
L. '/ «/'■)'// . . . ilio • . .
Deecke und Lignana haben in b) zwischen cauio und au mit
Unrecht einen Strich anstatt eines Punkts gesetzt. Der Punkt hat
nur so viel Farbe bekommen, dass etwas heruntergeronnen ist.
In c) hat Deecke falsch ' caucilio anstatt ■ aufilio gelesen. Lignana
las au . ilio, das f ist aber sicher, wenn auch undeutlich. Dasselbe
aufi ... ist jetzt auch auf dem Fragment e) zu erkennen. Damit
fällt die von Deecke konstruierte Sigle cau ' (statt ca. • oder c •).
Deecke hat S. 154 viele Bedenken gegen die Echtheit dieser
Inschriften vorgetragen. Das wichtigste, das Fehlen eines männli-
chen Gentilnameus, hat Herbig aus dem Wege geräumt, indem
er aufilio und ovßlio lat. Aufdius und Oßlius gleichsetzt, während
Deecke au filio und ou /ilio (= Auli f., Ovi f.) las und so das
bedenkliche ausgeschriebene filio schuf. Wenn aber Deecke auch
für die Frauen den Familiennamen vermisst. so ist dagegen zu
bemerken, dass in faliskischen Inschriften die Frauen sehr häutig
nur mit einem Namen bezeichnet werden, und dass Poplia hier
ebensogut wie Veneria oben Nr. 'S. Familiennamen ist. Das etrus-
kische u in Puponio steht nicht mehr isoliert da (s. Schulze
2 IM und unten Nr. 26 pupelio). Das etruskische 0 ohue Punkt
wiegt nicht schwer (vgl. oben Nr. 4c veO-iu?). Die inneren Be-
denken Deeckes fallen also weg.
Dagegen will ich es nicht verhehlen, dass die Grleichmässigkeit
der gesammten Inschriften des Grabes mir auffallend vorkommt.
Alles macht den Hindruck, gleichzeitig von einer Hand gemalt zu
sein. Viel schwerer fällt es mir jedoch zu verstehen, wie jemand
auf den Gedanken hätte kommen sollen, die Wände eines leeren
FALISKISCHK INS! HRIFTEN -':'.
Grabes zu bemalen. Vielleicht rühren die Inschriften von einer
Restaurierung in antiker Zeit her.
B. In Felsen gehauene Inschriften.
7-9. Ueber dem jetzt wieder zugeschütteten Eingang zweier
vor ungefähr 20 Jahren ausgegrabenen Gräber in Colonette (Civita
Castellana), Proprietä Feroldi, stehen in der Felsenwand eingehauen
einige meines Wissens nicht publizierte Inschriften, die jedoch, wenn
nicht alle Zeichen trügen, jahrhundertelang der freien Luft aus-
gesetzt waren und jetzt zum Teil unlesbar geworden sind. Autfal-
lendes wird uns bei allen, und zwar besonders bei der dritten,
begegnen. Aber an eine Fälschung zu denken ist auch nicht leicht,
denn man versteht nicht, in wessen Interesse es gewesen wäre,
Inschriften über leere Gräber einzuhauen. Im Inneren wurde nach
der Angabe Magliulos nichts gefunden.
7. Links auf dem eingehauenen ebenen Feld über dem Grab-
eingang und auf dem in stumpfem Winkel vorspringenden Felsen
las ich noch
•
a
^
K^V, '.'■■) 1
f . 1
caulo \pau\iceo
II II II *es '• ce^a-
Für Caulo erwarten wir Cavio ('). Wenn nicht ein Schreib-
fehler oder eine zufällige Verletzung des Felsens vorliegt, so müssen
(') Doch vgl. Schulze 296 Selus, das sich als richtig herausgestellt hat
(nicht Seius).
. THLLIN
wir etr. cavili C. I. B. 4252 sq. (Perusia), lat. Gavilius C. I. L.
XI. sq. (Caere), Cav<U»< X. lii:^ (Nola) rergleichen.
Der Name Paviceo kommt zwar hier zum ersten Male vor,
über zweifelsohne mit den Namen Pavillim C. I. L. X. 2829
(Cumae), Paucius IX. 1653 (Beneventum) und Pauca C. I. E.
1155 zusammenzustellen. Die aspirierte Form des Stammes kommt
in etr. tpau%ania C. I. E. 2999 und im Xamen der römischen
cun (Liv. 9, 38) und gena F. (Cic. Farn. 13. 11,1 Ar-
pinum) v<t. S. Schulze 151.
Vor ie& sind nur noch schwache Spuren von drei oder vier
Buchstaben sichtbar, von denen der erste ein / zu sein scheint
etwa Landes oder Luveies). Wenn Deecke S. 133 cela richtig
als eella gedeutet hat, so erwarten wir vor diesem Wort einen
Genetivus; und ein Name auf -ies kann sowohl Nominativ als
etivus sein. Aber unerklärt bleibt dann das Verhältnis der
Namen auf .-ö der ersten Zeile zu der zweiten. Ein Name auf-o,
lartio steht zwar bei Deecke 56, wo wir einen Genetiv erwar-
ten: popia : calitenes \ aronto : ceises \ lartio: uxor. Aber die
Erklärung dieser Inschrift ist unsicher.
Da die folgende Inschrift Nr. 9 einen Dativ auf -oi enthält,
so darf man vielleicht auch Caulo Paviceo für Dativ halten und
zu ( Laue)ies filio ergänzen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen,
dass die beiden Zeilen unserer Inschrift verschiedenen Zeiten an-
gehören. Die zweite ist jedenfalls mehr zerstört, vielleicht absicht-
lich ausradiert, als das Grab den Besitzer gewechselt hat.
8. Rechts davon auf derselben Felsenwand steht in kleinerer
Schrift uolii I Teti.
Die Worte sind ungewöhnlicberweise durch einen langen Strich
getrennt. Der Punkt am Ende hat dieselbe eckige Form wie in
der Felseninschrift von Ponte Terrano Deecke 3.
9. Eine dritte Inschrift, die ungefähr 10 m. weiter nach rechts
auf derselben Felsenwand, also über ein neues Grab, eingehauen
ist, unterscheidet sich schon durch die Form der tiefen, schlanken
FALlSKlsrm. [\>'|]KIFTEN
Buchstaben von den beiden anderea und bietet riele Eigentümlich-
keiten. Die Buchstaben nt und ei (?) sind zusammengeschrieben
(s. Deecke 62 und 43), wobei das (altfaliskische und lateinische)
T Hebendem sonst benutzten Y auffallend ist. Ausserdem Bteht in
der ersten Zeile ~ft , in der zweiten FT , obgleich kaum tn
gemeint sein kann. Neu ist das drittletzte Zeichen fr der zweiten
Zeite, das/V' sein muss (vgl. das vereinzelte Zeichen für an Deecke 8).
Forner stellt der erste Buchstabe t gerade wo das ein wenig vertiefte
Inschriftenfeld einsetzt (der Querstrich steht sogar auf dem hervor-
springenden Rand des Felsens) und scheint also der später hinzuge-
fügte Vorname zu sein. Der zweite Buchstabe ist ein unten spitziges
o, vielleicht ein Koppa 9 . Zu der Schreibung Qeintoi mit ei wäre
zu vergleichen QuTntTlla C. I. L. XIV 2202 (mit i longa geschrieben).
Aber ich bin mehr geneigt anzunehmen, dass B für I ^ verschrieben
ist, und also Qvintoi (cuinte C. I. E. 1048 cvinti 437 sq. 1695.
4050 = Quinctius CLL. XI, 3129 Quintins 3182 Falerii) zu
lesen mit etruskischen v wie Herbig Nr. 60. Dann haben wir eine
altertümliche Inschrift vor uns. Der Dativ auf -oi (Qvintoi) ist in
einer Grabinschrift nicht allzu befremdend (Deecke 48 Zextoi ist
Dativ, nicht Genetiv).
Ich lese also t qvintoi \ tetia t : front und übersetze T. Quin?
toi Tetia T. Front(o), so dass die zweite Zeile die Namen de-
Weihenden enthält.
10. Die von Deecke 4 mitgeteilte Inschrift über dem Ein-
gang eines Grabes am Abhang des hohen Ufers links von Ponte
Terrano las ich so : ... pi : ues&i : eela.
;
c. rmi.iN
Das t am Anfang (t.pi Deecke) ist nicht mehr zu erkennen.
Dagegen ist weder mit Deecke vezM noch mit den älteren Pub-
*&y-\oj3v:n
likationen vet-9-i zu lesen. Das s ist nämlich ganz deutlich (')■ Zu
der Namensgruppe Vestius etc. s. Schulze 254.
IL Museo Falisco di Villa Giulia.
A. Auf Ziegel ii gemalte Lischriftea.
In einem Magazine des Museo di Villa Giulia sind jetzt so-
wohl die früher im Museo Falisco zu Civita Castellana gewesenen,
wie auch andere, später erworbene Grabziegel mit Inschriften auf-
bewahrt. Die meisten sind noch un publiziert. Gut erhalten sind
nur die eingeschnittenen faliskischen Inschriften und die mit weisser,
seltener roter, Farbe gemalten lateinisch-faliskischen. Keine von
diesen Gruppen werde ich unten behandeln. Sonst sind dagegen
die gemalten Inschriften meistens stark verblasst oder durch die
schlechte Erhaltung des Bewurfs zerstört worden. Ausserdem be-
steht diese Sammlung fast nur aus Fragmenten oder einzelnen
Ziegeln, während in der Regel die gemalten Inschriften sich über
mehrere Ziegel erstreckt haben. Deshalb war meine Hauptaufgabe,
die zerstreuten Ziegelfragmente ('-') und die einzelnen Ziegel so
weit als möglich wieder zusammenzufügen. Ich möchte hervorheben,
C) Man hat nur deswegen den unteren Strich nicht gesehen, weil die
Fläche dos Pilsens hier schon beim Einhauen der Inschrift beschädigt war.
(*) Ein Haufen im Inventar des Museums nicht verzeichneter Bruchstücke
Leistete oft gute Beiträge.
FAM8KISCHE [NSCHRIFTEN 277
dass ich diese Arbeit, bei der nur die gleichzeitige Beachtung der
Fugen, des Stolfes der Ziegel, der Farbe und Form der Schrift
sichere Resultate geben kann, immer im Museum selbst und nicht
nach Pausen ausführte. Der Museumsaufseher Natale Male-
volta leistete mir dabei stets gute praktische Hülfe.
Wenn nichts Anderes ausdrücklich erwähnt wird, ist in den
sämmtlichen unten zu behandelnden Inschriften die Schrift links-
läufig faliskisch und der Fundort Civita Castellana.
11-14. Von den schon publizierten Inschriften des Grabs der
Celii (Gamurrini Not. d. scav. 1883 S. 165 ff. De ecke Fa-
Lisker Nr. 10-28. C. I. L. XI 3162 c) 1-6. Conway The Italic
Üialects I S. 373 Nr. 316-320 und Ann. XL 1-13) bespreche ich
nur einige.
11. D. 14, Garn. 5 (Inv. 8154 und 8172). Zwei auf der
Vorderseite doppelt bemalte Ziegel, von denen der zweite zerbro-
chen ist. Jetzt ist die jüngere Schicht stark zerstört; die untere
tritt aber dadurch besser hervor. Die Inschriften bestanden beide
aus vier Zeilen, die quer über die Ziegel geschrieben waren.
a) Die ältere mit tiefroteu 8-9 cm. hohen Buchstaben auf
Kalkbewurf geschriebene Inschrift lese ich so:
(\y.o\n
elio : ca \ üio / 1 /
omo : re \x /// riso
i\
Das a in Cailio ist ganz deutlich (Deecke jun. las mit Un-
recht e). Die Ergänzung Deeckes (Max)omo ist jetzt um so glaub-
licher, als nicht om ... rex sondern omo : rex zu erkennen ist.
-
C. l'HTU.N
Zu .'/« .'. Ist zu vergleichen C. I. L. VI, 1636 Reginia
Maxim i, welchen Namen Schulze 220 mit etr. reeu zusammen-
teilt hat. Ist etwa rex (rec-cs, recs) eine etruskische Bildung
wie pata-cs, Farra-x, Veno-x (Schulze 410)? Die Verwendung
des lateinischen Wortes als Eigennamen käme mir merkwürdig vor.
Die Fortsetzung der Inschrift kaun ich nicht deuten (ispriso?).
Die halben Namen -elio (vgl. Leioelio unten) und -omo beweisen,
39 ein Ziegel verloren gegangen ist.
b) Von der jüngeren Inschrift ist auf dem zerbrochenen
Ziegel nichts Lesbares erhalten. Auf dem anderen las ich nur
Vgl.
Garn.
. . . eieo . uoc .
uap 1
. . . uatu . . eco
• rex:
• • • ( 1 (stA/ i/ • • •
>.a
. . . pal . . imr
• II
1 ^ ." ;'
L
\ n V
•■ UV'
Mit vap . . . vergleiche ich Vapusius C. I. L. VI, 5491. 25478.
In rex ist zwar nur die linke Hälfte des r erhalten, aber ein u
war es nicht und kein Buchstabe passt zu dem Rest so gut wie r.
Es ist auch höchst wahrscheinlich, dass die jüngere Inschrift
sich auf ein Mitglied derselben Familie wie die ältere bezieht.
Ob nach rex ein i oder zwei Punkte zu lesen sind, lasse ich dahin-
gestellt.
Die letzte Zeile scheint uns das Femininum zu dem « fast
verschollenen Vornamen» Aimos zu geben (s. Schulze 295).
Woher Gamurrini sein pal. bekommen hat, ist mir unbegreiflich.
FALISKISl IM IN-' NIUI-TKN
12. Aus drei Prag aten (lov. 8162, 8174 und einem kleinen
ohne Nummer) ergali sich folgende Inschrift:
/
,41V
celio
r : hec : c upa //
Dass diese Bruchstücke zusammen gehören, wird sowohl
durch die (tiefrote) Farbe und Form der zierlich gewundenen,
schlanken (10-12 cm. hohen) Buchstaben als auch durch die Fu-
gen sicher bewiesen. Der Rest des c in cupa ist sogar auf die
beiden grösseren Ziegel verteilt. Auch auf diesen Ziegeln sind Spu-
ren einer späteren Bemalung. Der Bewurf ist übel zugerichtet.
Das Fragment mit upa ist identisch mit D. 17, Garn. 8. Die
Ergänzung Deeckes (p)upa ist also unrichtig und zu ergänzen ist
Celio
{uxo)r : hec : cupa(t).
Das grösste Fragment finde ich nicht bei D. und Garn, wieder.
Dagegen erscheint bei ihnen eine Inschrift, die weder Herbig noch
ich im Museum identifizieren konnten (D. 15, Garn. 6):
celio i
utpos
Es ist kühn zu vermuten, dass die beiden identisch sind. Aber
jedenfalls streitet die Ergänzung Deeckes Caelius I(u/üus), V(oltii
ßlius t{itulum) pos(uit) gegen Alles, was wir sonst von faliskischen
Grabinschriften kennen, und utpos klingt sehr verdächtig.
13. D. 25. Inv. 8198. Fragment einer der vorhergehenden
ähnlichen Inschrift.
celio.
280
C. THl'LIN
14. D. 21 Gam. 12 (luv. 8152) mattrote etwa 10 cm. hohe
Schrift auf dem gelblichen Bewurf eines 69 : 47 cm. grossen Zie-
gels, in der Laufrichtung aufgemalt.
1 _ ^~^^-~^r/"^ .
panacu
anelia . .
uxor . ia '
D. und Gam. geben die dritte Zeile nicht wieder und lesen
in der ersten tanacu, von Deecke tanacu(il) (= etr. Danyvil
s. oben Nr. 6 b) ergänzt. Das p ist aber, wenn auch nicht voll-
ständig erhalten, so doch sicher. Ein anderes Ziegelfragment von
dem Grab der Celii gibt auch den Anfang desselben Namens
wohlerhalten und zwar mit dem Gentilnamen Cailius verbunden :
(D. 18 Gam. 9; Inv. 8167) pan . . cail . .
"Wenn Panacu eine vollständige Form ist, so müssen wir die
« faliskisch-umbrische » Inschrift der Erzplatte von S. Maria di Fal-
len D. 63 C. I. L. XI, 3157 cavi : tertinei : postienu vergleichen.
Sollte nämlich Deecke S. 198 richtig in Postienu das umbrische
Femininum auf -u (') erkannt haben, so ist damit für die Ver-
mutung, dass auch der mit Anelia verbundene Name Panacu
weiblich ist, ein guter Anhaltspunkt gegeben. Die beiden "Worte
postienu und panacu sind jedenfalls insofern mit einander zu ver-
gleichen, als sie beide auf etruskische Namen zurückgehen. Denn
Postienu hängt mit etrusk. pusta C. I. E. 2655 sqq. (Clusium) zu-
sammen, und die Namen Paaatia C. 1. E. 4291 = C. I. L. M
2010, paniaO-i C. I. E. 4134 (Perusia) setzen einen etr. Namen pana
(wie iuna numa etc.) voraus. Dass nun etruskische Namenstämme
in umbrisiereuder Form in faliskischen Inschriften erscheinen, ist
nicht ganz ungereimt. Falerii war schon durch die Lage zu einem
('_) v. Planta I 78 II 84. Auch im gallischen Sprachgebiet erscheint
tili Fern, auf -u (Schulze 38, 1) neben einem auf -o .
PAMSKISCHE INSCHRIFTEN '_'>!
Knotenpunkt für die Verbindungen zwischen diesen Völkern be-
stimmt.
Eis ist aber doch ein Umweg über Umbrien zu gehen, wenn
wir vom Etraskischen aus die Namen erklären können. I). 63
scheint mir in der Form ganz etruskisch zu sein (Vgl. C. I. E.
2891 &ania titi apicnei, masc. 2888 vel Ute apice), und Panacu
muss keineswegs weiblich sein, wenn auch die Inschrift vollstän-
dig ist, erst recht nicht, wenn sie sich über noch einen Ziegel
erstreckt hat. Ueber ein männliches Panacu = Panaco s. unten
Nr. 81.
15-20. Le{i)velio . Cr(a)eco.
15. Ein im J. 1890 in Colonnette (Civita Castellana) gefunde-
ner Grabziegel (Grösse 60: 40 cm. Inv. 3733 tomba CXXXVI),
der ein Kindergrab bedeckt hat. Die vollständig erhaltene Inschrift
ist in der Längsrichtung auf der blossen Aussenseite des graugelben
Ziegels mit grell roter Farbe gemalt und lautet
cauipi : leueli
filea
Der Name Leivelio war schon längst durch die Felseninschrift
eines Grabes von Ponte Terrano Deecke 1. leiuelio pvrtis (x) \ uolti
bekannt. Neu ist dagegen der Name Cavipi, während Cavilius (etr.
cavili C. I. E. 4252 sq.) und Caviaius (etr. cavinei C. I. E. 44,
432) bezeugt sind. In einer Felseninschrift aus derselben Gegend
fanden wir oben Nr. 7 den Namen Caulo, der sich zu cavili- Ca-
vilius so zu verhalten scheint wie caupis (C. I. E. 2034 Clusium)
zu Cavipius (Vgl. Caupius Holder 1, 869).
Das Wort filea kommt nur in dieser falisk. Inschrift ausge-
schrieben vor. Sonst werden fileo und filea durch f. oder //. be-
zeichnet. S. jedoch Nr. 21 hileo.
Für die Chronologie der faliskischen Inschriften ist diese deshalb
wichtig, weil die in demselben Grab gefundenen Gegenstände im
(') Zu Portis s. Schulze '-'IG A. 1. Der untere Teil des r isi abgebrochen.
Deecke glaubte ein e stall des nichl faliskischen Digarama ergänzen zu müs-
sen. Klier isl wegen der stark gebogenen Querstriche an ein a zu denken.
Vgl. aber Herbig Nr. 60.
19
C. THILIN
Museum vorhanden sind (Tomba CXXXVI). Es sind Produkte lo-
kaler Kunst, die dem Anfang des 3. Jalnii. augehören.
16. 12-15 cm. hohe rote Schrift auf der blossen Aussenseite
eines 17 cm. grossen, schweren graugelben Ziegels (Inv. 8153).
kreco : . . .
iatq (:) leue
Hier erscheint der Buchstabe k, der sonst in faliskischen Grab-
hriften nur als Sigle (Deecke 62 b und 64= ' Kaeso ') be-
kannt ist. Der Name kreco entspricht wohl dem etr. creice C. I. E.
1756 sq. 2014 sq. 4270 und gibt uns das Praenomen, das man
zu den Bildungen Graeciaa Craecius Graecimis Graecinius vor-
aussetzen darf (Schulze 81). Die zweite Zeile ist wohl iata{:)
leve(li) oder leve(lia) zu ergänzen. Ueber lata s. unten. Der Name
Creco Craeco scheint auch in den folgenden drei Inschrift Frag-
menten enthalten zu sein.
17. Inv. 8193 -f 8213
. . . io
Rote 10 cm. hohe Buchstaben auf Kalk. Ich ergänze Cra(eco)
(vgl. Craecius C. I. L. XV 132), das sich zu Creco verhält wie
Cailio zu Celio.
18. Inv. 8219 -f- 8197
. elioi .
. io . er
. . icp .
Oj^
Schlechte rote Schrift auf rauhem selbgrauem Ziegel. Das r
ist merkwürdigerweise rechtsläufig geschrieben. In der dritten Zeile
'). in der ersten wohl (Lev)elio zu ergänzen.
PALISKISI HE [NSCHR1] I l N
283
19. Inv. 8178
. . . io : cre .
20. Inv. 8218
. . . oltio :
Die Farbe der Schrift und des Ziegels ist in Nr. 19 und 20
dieselbe wie in Nr. 18. In Nr. 20 ist (V)oltio zu ergänzen, viel-
leicht also in 18 und 19 (Volt)io. f
21. Schone 10 cm. hohe Schrift auf drei mit gutem Stuck
überzogenen Ziegeln (Inv. 8156, 8146, 8158), von denen die beiden
ersten sich aneinander fügen. Von dem dritten ist nur ein jetzt
in Kalk eingefasstes Fragment des Bewurfs erhalten. Dass es
aber zu derselben Inschrift wie die beiden Ziegel gehört, erhellt
nicht nur aus der ganz ähnlichen Schrift sondern auch daraus, dass
dieselben Spuren einer früheren Bemalung auf allen zu erkennen
sind.
c . | . io : le . . \ . . o : cau . .
hü | eo : ian | . . . Ini . .
hec | : cupat | . . . ta
VA
Zwei Zeichen, die auf faliskischen Grabziegeln sonst nicht
vorkommen, begegnen uns hier: es sind in Zeile 1 das fünfte, in Z.
C. Uli Uli
uud vierte, in Z. 3 das erste und zweite. Die letzte Zeile
beweist, d h und e bedeuten, denn vor cupat kann nur lue
stehen. Die Erklärung dieses e wird uns durch eine auf einem Teller
Ardea eingeritzte Inschrift (s. unten Nr. 64) aeven deivo ge-
geben. Nach einem gewöhnlichen e folgen nämlich zwei, die mit
dem hier benutzten völlig übereinstimmen: der gewundene Strich
ist aber offenbar dadurch entstanden, dass die beiden unteren Quer-
striche des e in einem Zuge geschrieben wurden. Ist nun das zweite
Zeichen der dritte Zeile — e , so muss das erste = h sein ('). Mit
diesem Buchstaben fängt auch die zweite Zeile an. Deutlich ist
in der Fortsetzung ileo : wir erwarten also fileo . Nach dem
Zeugnis des Ter. Scaur. 13, 9 K. dass faba faliskisch haha heisst ('-')
ist es aber nicht zu kühn, hier hileo (gleich fileo) zu lesen. Gegen
diese Deutung sprechen zwar die häutigen Siglen f. und /<'., wäh-
rend kein ausgeschriebenes fileo im Faliskischen bezeugt ist (3).
Aber die volle Form filea sahen wir soeben in Nr. 15. Als Name
aufgefasst würde Hileo ganz vereinzelt stehen.
Die Deutung der Inschriften wird dadurch erschwert, dass
wir nicht wissen, wie viel zwischen den beiden zusammenhängen-
den Ziegeln und dem kleinen Fragment fehlt. Da wir aber nach
hec cupat höchstens noch ein (nachgetragenes) Wort erwarten, ge-
hört das Fragment sicher dem dritten und letzten Ziegel der In-
schrift an. Der Anfang lässt sich demnach ziemlich sicher er-
gänzen :
c\_au~]io : le\_uelf\o : cau\_f\ \ hileo:
d. h. Cavio Levelio, Cavi fileo.
Die Fortsetzung ist unsicherer. Wenn cupat wie in der Inschrift
D. 4u b für eupant steht, so könnte man etwa den Namen der
Frau so ergänzen : iaa[a : cf]lni[a] oder \_vo~\iiii[a~\. Nach hec
cupat erwarten wir den hinzugefügten Namen einer Tochter oder
(') Vgl. Nr. 12 und 20 hec.
(') Vgl. Folcozeo-Holconius Deecke S. 170, Ilalesus-Fan iä ebd. S. 14,
Ilerulus-Ferulus Schulze 10">. Dass f und h einander im Faliskischen nahe
den, betont auch Pauli Altit. Forsch. III 11!», der foied (= hodie) in
Inschrift I». :!l verteidigt. Zweifellos ist hier etruskiseher Einfluss zu
erkennen, da im Etruskischen dieser Wechsel sehr häufig vorkommt (s. Pauli
a. a. 0. 8. 118 ff.).
(3) Ueber die richtige Deutung von D. 29-30 s. oben Nr. 6.
FALISKISi HB IN8CHRI1 i i I 285
Freigelassenen. Dem Sinne nach würde [»dQ/a passen, aber es gibt
im Faliskischen keinen Beleg dafür, lieber ein etwaiges \ria\ta
s. nuten.
2*2. Auf der blossen Innenseite zweier nur in Fragmenten
erhaltenen Ziegel steht eine mit rnattroten, - cm. hohen. BChlanken
Buchstaben in der Längsrichtung gemalte Inschrift (luv. 8230,
B195, 8233):
HVm^T)
a : pupelio
o . . . o
In dem . . . a steckt ein männlicher Name auf -a wie iuna,
numa o. ä. Papelius kommt C. I. L. VI, 28735 vor. Pupilius XIV,
4197, Piqnllius VI, 25225 sq.
Ein kleines Fragment (ohne Nummer des Inv.), das zu der-
selben oder einer nahe verwandten Inschrift gehört, hat nur
ol
d. h. ( V)ol(lio).
23. Fragment mit gut gemalten Buchstaben auf starkem Stuck
(Inv. 8160).
. . pe . .
. .a he
vielleicht wieder (pu)pe(lio) . Dann . . . a he{c cupat).
C. TIU'LIN
24. Aus vielen Fragmenten (Inv. 8186-8189, 8191 und 8182,
B201) eines auf der blossen Innenseite mit zinnoberroten nur
7 cm. hohen Buchstaben bemalten Ziegels stellte sich Folgendes
heraus :
a) villi
puiellio
ptyw
b) marc
Da neben Pupelius auch Pupillius bezeugt ist und in un-
r Inschrift das erste i. das an einer Bruchstelle steht, ge-
schädigt ist, wäre es verlockend, Pupeliio anstatt des unbekannten
Puiellio zu lesen. Aber Puiellio ist jedenfalls die wahrscheinlichere
Lesung, da von dem Querstrich eines p keine Spur vorhanden ist.
Ganz ähnlich lautet der etruskische Name Muiellius (C. I. L.
V, 5020 Trient, vgl. etr. Garn. 568 . . . muielnas), und der Stamm
pui- kommt in vielen abgeleiteten Namensformen vor(l). Ausser-
dem gibt die folgende Inschrift das Wort Lepuia, das auch un-
bekannt, aber mit Puiellio vielleicht verwandt ist.
Sehr eigentümlich ist die Form des a in Marc: der Pinsel
hat einen freien Sprung nach unten gemacht. Ebenso ist in dem
c in Puiellio der oberste Querstrich stark nach unten gebogen.
Auch das r in Marc weicht von der gewöhnlichen Form ab. Vgl.
Marcio D. 7. Ob Marc eine unvollständig erhaltene oder abgekürzte
Form ist, kann nicht entschieden werden. Vgl. unten Nr. 39
Merc.
25. a) Auf der Innenseite eines jetzt zerbrochenen Ziegels
('Inv. 8179 und ein kleines Fragm. ohne Nummer) steht in grell-
(') Ausser dem etrusk. puina puinei, lat. Poena Poenius sind zu er-
wähnen Puilia saxa (an der via Ostiensis) Fest. 250, Fuionius C. I. L. IX 5556.
Schulze 90 zieht auch den Namen des umbr. Gottes Hoier hierher. Ob
man auch »las etruskische Wort puia = uxor vergleichen darf, lasse ich
dahingestellt
FALISKISCHE INSCHRIFTEN 287
roter 7-8 cm. hoher Schrift auf »lern blossen Ziegel in der Quer-
richtung geschrieben.
. . atai
lepuia
uoltilia.
Das i in . . atai ist sehr unsicher. Der Dativ ist in Grab-
schriften selten, aber nicht unerhört (D. 48 Zextoi). Nach dem
in Lepuia ist der Ziegel abgebrochen. Ob auch hier etwa ein Da-
tivus auf -ai gestanden hat, kann nicht mehr entschieden werden.
b) Auf der anderen mit Mörtel überzogenen, sehr beschädigten
Seite des Ziegels sind noch zu erkennen einige blassrote, etwa
11 cm. hohe Buchstalten:
. . olt . .
26. Auf zwei zusammengehörenden, aber leider nur fragmen-
tarisch erhalteneu Ziegeln (Inv. 8173, 8212, 8229) steht folgende
Inschrift, die auf genau demselben Bewurf und mit derselben
Farbe. Form und Grösse der Buchstaben wie 25 b . . olt . . in der
Querrichtung der Ziegel gemalt ist :
^;~i§
\
VO . . . .
iata(c)
hec : cu
ue : l
Die Annahme, dass diese Fragmente (25 b und 26) alle zu
einer über wenigstens drei Ziegel sich erstreckenden Inschrift gehö-
IHIUN
ren, wird durch die Uebereinstimmung zwischen (26) und
sich ja beide zu voll . . ergänzen lassen, noch
itzt. Da aber das Wort voltüia auf der Innenseite des einen
in. ergibt sich ferner, dass die Inschriften beiderseits
auf Mitglieder derselben Familie sich beziehen. Es ist also nicht
zu kühn, das Wort ata auf der Innenseitenach «lern iata auf der
anderen und das folgende / auf dieser Seite nach dem Namen Le-
der Innenseite zu ergänzen. Der dazu gehörende Name Vol-
tilia ergibt sich aus dem Fragment 25 b . . . olt . .
Nur dieser letzte Ziegel ist auch auf der blossen Innenseite
bemalt und zwar sagt der Inhalt selbst, dass diese kurze (') In-
schrift (25a) die ältere ist. Sie ist nämlich der lata Lepuia allein
\ eiht, während das iatacue der grossen Inschrift (26) angibt,
dass der Loculus nachher ein neues Mitglied der Familie anfsre-
nommen hat, dessen Name «lern der iata vorangestellt wurde (2).
Was ist aber iata? Als nomen proprium klingt es sonderbar
und als Appellativum ist es rätselhaft. Vollständig kommt das
Wort nur noch in der Inschrift Nr. 16, vor:
kreco : . . .
iata (:) leite . . .
Der Anfang des Wortes scheint in Nr. 14 erhalten zu sein
panacu
anelia . .
uxor . ia . .
Der Ausgang steckt vielleicht in Nr. 21.
c(au)io : le{ueli)o : cau(i)
hileo : ian . . . Ini . .
hec : cupat . . . ta
C) Schon wegen der hohen Falze der Innenseite könnt.' die Inschrift
nicht auf mehrere Ziegel verteilt werden.
Es isl wichtig in einem Fall festgestellt zu haben, dass die auf dem
bl n Ziegel und zwar auf der ebenen Innenseite gemalte Inschrift älter
ist als die auf der rauhen, aber mit Mörtel oder Kalk aberzogenen Aussen-
seite aufgemalte. Diese chronologische Reihenfolge ist auch die natürliche
Denn die ältesten Inschriften sind ohne Zweifel die in den Ziegel selbst ein-
gravierten, die fast immer auf der Innenseite stehen und zwar von solchen
Ziegeln, die dem ältesten bekannten Typus angehören, den schweren roten
_eln von reinem Thon.
ri
IAI.ISK is. I1K IN8CHRIF1 289
und in Deecke 8
c a : u . . . a
ca : j| . | . ata : d-annia.
In den beiden letzten Inschriften könnte man auch nata er-
gänzen (vgl. die etr. lat. Inschrift Fabr. Primum Spl. n. 251 (er. ee.
t, VIII . . . thania . senia \ nata), obgleich dies Wort in faliskischer
Schrift nicht belegt ist. Dem Sinne nach Hesse 9ich dieses \\rort
auch in den übrigen Inschriften verteidigen. Da die betreffenden
Inschriften alle schlecht erhalten sind, ist es nicht ganz ausge-
schlossen, dass überall dasjenige, was ich für ein i gehalten habe,
der Rest eines a gewesen ist. Doch halte ich das nicht für
wahrscheinlich, sondern stelle das Wort iala mit dem gleichfalls
dunklen umbrischen ehiato (Ig. Taf. VII b 2) zusammen, das wohl
sicher ein Compositum aus eh- (= ex) und- iato ist (l). Bücheier
übersetzt es ' emissas ' : in unseren Inschriften würde überall ein
Wort für ' manumissa' dem Zusammenhange am besten entsprechen.
Das echt faliskische Wort für liberta ist zwar loferta D. 39, wenn
Deecke dieses Wort richtig gedeutet hat. Aber die angeführten
Inschriften haben alle etwas Fremdartiges. Eine umbrische oder etru-
skische Namensform fanden wir in Nr. 14 Panacu, den Buchstaben
k in Nr. 16 Kreco, hileofax fileo in Nr. 21. Zu der Inschrift D. 8
bemerkt Deecke, dass, « wie der etruskische Name O-annia zeigt,
die Grabschrift einer Freigelassenen vorliegt». Dasselbe trifftauf
den Namen Lepuia Nr. 25 a zu. Wenn also iata gleich liberta
ist, so erklären sich die doppelten Inschriften 25a und 26 leicht:
die erste widmete die Herrin ihrer Freigelassenen, nach der zweiten
ruhen sie beide zusammen und zwar die Freigelassene mit dem
Namen der Herrin zu dem eigenen hinzugefügt. Ich deute sie
demnach so:
1) {i)atai 2) Voiltilia)
Lepuia(i) iataeue L(epuia V)oU(ilia)
Voltilia hec cup(ant).
(') So Bücheier Umbrica 198 f. und von Planta II 237 A. 1 und
Anhang, der mit Recht die Versuche das Wort mit hiare zu verknüpfen
ablehnt.
C. THII.IN
27. Viele kleine Fragmente eines auf der Innenseite mit sehr
kleinen (5-7 cm. hoben), zinnoberroten Buchstaben in der Quer-
richtimg bemalten Ziegels (Inv. 8180-81,8184, 8192) geben fol-
gende Inschrift :
imfiw
m
pmoü uolti
oil
Dies ist dies, erste sichere Beispiel einer bustrophedou gemalten
faliskischen Inschrift. Ein anderes Beispiel vgl. unten zu Nr. 32;
s. auch I). 60. Eine auf einem Grabziegel bustropheden eingeschnit-
tene Inschrift fuhrt Her big Nr. 61 an. Dagegen kommt dies bei
den auf Bewurf gemalten Inschriften nie vor (vgl. oben Nr. 1). Ich
sehe hierin ein neues Zeugnis für die chronologische Keiheufolge.
die ich oben S. 288 Anm. 2 aufgestellt habe: die ältesten sind die
eingeschnittenen Inschriften, dann folgen die auf dem blossen Ziegel
gemalten, schliesslich die auf Bewurf gemalten.
Rätselhaft ist aber das vor Volt Mo stehende Wort, wenn nicht
etwa p. moe anstatt pmoii (') zu lesen ist, d. h. P. Moe(uio).
Ueber Moenius s. Schulze 194. Eine faliskisch-lateinische Inschrift
des Museums Inv. 8168 pce . f H-B)«») (2) d. h. P. Ce{ü) fileo
wäre dann zu vergleichen.
2*. Zwei Fragmente eines auf der Innenseite ähnlich wie 27
bemalten Ziegels (Inv. 8183 und 8222) enthalten :
V
lliailo
Vax derselben Inschrift gehört ein kleines nicht ummittelbar
sich anschliessendes Fragment (Inv. 8190). wo man nur ..i:u..
(') Ueber das zweistrichige e s. Deecke 13 und unten Nr. 31.
(*) Sehr grosse lateinische aber linksläufige Bachstaben.
FALISKIS I1K INSCHRIFTEN 291
liest. Wahrscheinlich sind diese beiden Teile der einzeiligen In-
schrift so zu verbinden :
. . i : u[o~\ltiail<>.
Jedenfalls ist . . Itiailo kaum anders zu ergänzen. Das a steht
au einer Bruchstelle und ist undeutlich. Voltiailo ist wohl die
ältere Schreibung für Voltielo, wie Cailio für celio. Ol» wir die
illyrisch-vcnetischen Voltieli Schulze 41 hier vergleichen dürfen,
weiss ich nicht.
29. a) Drei Fragmente (Inv. 8200, 8202 und eins ohne Num-
mer) eines Ziegels, auf dessen nackter sehr rauher Ausseuseite
nachlässig mit 8-10 cm. hohen roten Buchstaben geschrieben ist:
luloti
iuneo
9JjA±
Bekannt sind Tullonius C. I. L. IX, 1826 (Beneventum), Tul-
lenus VI, 6658 (bis) zu etr. title C. I. E. 376, 433 (Arretium), neu
dagegen die Bildung Tulotios. Ueber Parallelbildungen auf -onias
und -utius s. Schulze 67. Vielleicht ist das o statt u der Differen-
zierung zuzuschreiben. — Zu Iuneo s. Schulze 470. Deecke 423
und oben 6 a.
b) Von einem zweiten Ziegel derselben Inschrift sind nur
kleine Bruchstücke erhalten.
VfftÄ)
30. Drei Fragmente eines roten, schweren Ziegels (Grösse 65 :
36 cm. Inv. 8215 und zwei Stücke ohne Nummer) enthalten fol-
C. THTUN
gende leider unTollstäiidige Inschrift, welche mit blassroten 10-
1 1 cm. hohen, jetzt sehr undeutlichen Buchstaheu auf die nackte
_ la gemalt ist:
i . . . a . la
masio
Zwischen i und a fehlt ein Bruchstück mit etwa zwei Buch-
staben. Die erste Zeile lautete vielleicht i\_u,i]a . la{rtis /Wo).
Ueber etr. masu masui, Mäsonius, Masius s. Schulze 189.
31. Auf zwei grauen schweren Ziegeln, die es mir gelang
aneinander zu reihen (luv. 8147 und 8157. Grösse 70: 47 cm.)
ist eine rechtsläufige lateinisch-faliskisclie Inschrift (') mit 12-
15 cm. hohen roten Buchstaben unmittelbar auf der rauhen Aus-
senseite aufgemalt. Die Schrift ist jetzt sehr verblasst und teil-
weise verschwunden.
m i n o . s a
c . muru . (?)
decoii
a . f .
Das e in Decod ist mit zwei Hastae geschrieben, c und m
sind verbunden. Die erste Zeile soll lauten
Mino ■ Sa\_. f .] Decon.
A\|N0-/
/>
fcMVRUSOcF
DliCÖN
Cj Ich publiziere hier diese lateinisch-faliskische Inschrift trotz des oben
S. 280 Gesagten, weil ich den Inhalt derselben in meiner Darstellung nicht
entbehren kann.
FALISKISCHK [NSCHRM i'EN '-"•'■'
Der neue Vorname Mino dieser Inschrift füllt vielleicht eine
Lücke in der von Schulze 403 ff. gegebenen Tabelle der Namen
auf -o (etr. -u). Es fehlt nämlich die Grandform der Ableitungen Ml-
nucius, Minusius, Minutiu8(l). Da aber das -s der zweiten Declina-
ti.m im Faliskischen nicht geschrieben wird, kann Mino auch für Mi-
nos stehen. Das Gentilicium Minim ist in Etrurien geläufig (Schulze
361). Die Sigle Sa. kommt zwar sonst nur in einigen paeligni-
schen Inschriften vor (2). Aber da vor Decon nur noch für einen
Buchstaben Platz ist, kann die Zeile kaum anders als S«[. f.~] ergänzt
werden. Decon müsste völlig latinisiert Decortins heissen (vgl. Dexo-
nius neben Dexius Schulze 272 A. 2 (3), Marronius neben Maro
ibid. 189 und überhaupt die Erläuterungen über etr. -u, -nni,
-une lat. -o, -onius ibid. 265 ff; die Tabelle 403 ff.). Dan Namen
selbst stelle ich mit vielen Namen, welche mit Decn- etr. tecu-
anfangen, zusammen (Decurius Schulze 102 f. tecumnal Decumenus
ebd. 159 Decula 355). Aber ob Decon trotz des freien Raums auf
dem Ziegel abgekürzte Form für Deconio oder eigentümliche fa-
liskische Bildung ist. bleibt unsicher. In Nr. hol fanden wir Ne-
roni für Neronio, in Nr. 32 werden wir die volle Form Zaconio
sehen.
Die zweite Zeile gibt uns einen neuen Beleg desselben Namen-
typus : Muru ist nämlich die -u (-o) Form zu der Sippe Murro-
nius Murr(h)ius Murricius Murena Murrenius etc. Schulze 195 f.
Aber anstatt des zu erwartenden Maro (das sich zu Murronim
verhält wie Maro zu Marronius) begegnet uns hier die etruskisie-
rende Form Muru. Das zweite u ist zwar anderer Form als das
erste, aber für den Rest eines o wage ich es nicht zu halten. Es
ist auch leicht erklärlich, wenn man im Faliskischen geneigt war,
das etruskische -u (= lat. -o, -onis) beizubehalten, um solche
Namen von den heimischen auf -o (= lat. -us) zu unterscheiden.
Unter dieser Voraussetzung kann auch Panacu oben Nr. 14 als
mäunl. Name = Panaco aufgefasst werden.
(') Ueber die -a Formen Mtna&ius minate etc. s. Schulze 361. Vgl.
Milo Mil(i)onius neben Milasius ebd. 306, 361.
(") S. v. Planta 246 b. 248. 251 a.
(3) Ueber das Vuhältnis zwischen Deconius und Dexonius s. Schulze
395 Fraganius: Fraxsanius etc.
C. THI I.I.N
A.ber die Schwierigkeiten dieser Inschrift sind durch diese
Erklärung nicht erledigt. Wenn wir in den beiden Zeilen Sa. f.
in, müssen ja Mino Decoa und C. Muru Brüder sein. Das
klingt sehr unwahrscheinlich. In der zweiten Zeile ist auch das
sehr unsicher und vielleicht nur A. /'. zu lesen. Aber dann ver-
stehen wir nicht, weshalb sie in demselben Grab ruhen. Um dies
zu erklären würde es sich empfehlen. Muru als weibliche Form
wie Panacu Postienu oben S. 280 aufzufassen und also Mann und
Frau in den beiden Namen zu erkennen. Auf jene Formen diese
Annahme zu bauen muss jedoch nach dem dort Angeführten sehr
bedenklich erscheinen.
32. Auf dem blossen Ziegel rot aufgemalte Inschrift mit
10 cm. hohen faliskisclien Buchstaben (luv. 8175. drei Bruchstücke).
Die richtige Lesung verdanke ich der freundlichst mir übersandten
Pause Herbigs. Auf meiner hier wiedergegebenen fehlen die
letzten Buchstaben . . . io .
(MV
. gaconio
Da der Raum des Ziegels zu eng war, schwenkt die zweite
Zeile wie oben in Nr. 1 nach unten und sogar bustrophedonartig
rückwärts um.
Die erste Zeile enthielt vielleicht den Namen \_Sa\xar\_io~]
C. I. L. VI, 25966 Scuvarius; XIV p. 203 Q. Voconius Saxa).
Zaconio ist = lat. Sacconius zu Sacco etr. sayu sacu. Schulze
223.
33. Auf der rauhen Aussenseite eines 60: 47 cm. grossen
Ziegels, den ich aus zwei Fragmenten (Inv. 8249 und 9564) zu-
PALISKI8CHB INS« HRIFTEN 295
sammensetzte, ist folgende 7-8 cm. hohe linksläutige Schrift mit
grellroter Farbe iu der Querrichtiing aufgemalt:
cauia
hadenia
Nach dem Inventar stammt das Bruchstück 8249 aus Fab-
brica di Roma, 9564 aus Gallese. Wenn diese Angabe richtig ist,
hat wohl eins von beiden im Packsattel eines Esels als Ballast
die Reise von einen Ort zu dem anderen gemacht. Dass sie zu-
sammengehören kann jedenfalls nicht bezweifelt werden, da die
Fuge in ihrer ganzen Ausdehnung genau stimmt und der Ziegel
sowie die Schrift identisch sind.
Hadenia, ein Name der uns hier zu erstem Male begegnet,
ist wohl das etr. fatinial C. I. E. 3825 (Perusia) mit dem S. 284
berührten h für /. Vgl. Fadenus C. I. L. IX, 4408. 4594 u. a.
34. Auf der blossen Aussenseite eines 59 : 47 cm. grossen Zie-
gels (Inv. 8165) ist eine jetzt sehr verblasste zweizeilige Inschrift
von 9-11 cm. hohen roten Buchstaben noch zu erkennen. Die zweite
Zeile lautet in linksläufiger Schrift mosox. In der ersten glaubte
ich zu lesen in lateinischer rechtsläufiger Schrift cf'mo"'.
Wenn dies richtig ist, haben wir mit einer Bilingue zu tun:
>oi
C . f . Mo
MOSOX
Mosox verhält sich zu etr. mus'u räum (Schulze 196) wie Venox
zu etr. venu (Schulze 410). Sonst sind zwar nur Ableitungen mit
C. THI LIN
erhaltenen langem u {Mm n. a. Schulze 196) bezeugt. Wie
iber neben den Popinii auch Pupinii gibt (beide zu etr. jwp«
Schulze 213), so darf «las o hier nicht auffallen.
,. Ein Bruchstück (G - 41: 41. luv. S1G6) eines Ziegels
enthält folgende 10 ein. hohe, linksläufige Buchstaben mattroter
Farbe auf Kalkbewurf:
. oce.a
Die Buchstaben ■ cu.a werden wir unten Nr. 53 auf einem
Tellerfragment von Civita Castellana eingeritzt finden und zwar in
rechts läufiger Schrift und mit einem vorhergehenden Punkt. Wir
haben demnach auch hier . . . o . cua ... zu teilen und an einen
mit Qua- anlautenden Xamen zu denken wie Quaelius (= Coelius)
oder Quartus.
B. Vaseninschriften (').
36-54. Funde vom « tempio di Mercurio ai Sassi Caduti ■
in der Nähe von Falerii. Hr. Mengarelli hat mir gütigst über
diese Funde folgende Mitteilungen zugestellt:
« Gli seavi di quel sacrario furono esegniti fra il 19 agosto
1901 e il 30 febbraio 1902. Si rinvennero porsioni delle mura
del tempio. malte terrecotte decorative e fregi pure fittili, aleuni
dei quali di rara bellessa, oltre a un gran numero di antefisse, ece.
I materiali piü arcaici raecolti possono riferirsi al V sec av. C:
i piü recenti sono del periodo romano. Le ciotole iscritle apparien-
(') I1!' ,,,'1 im Texl and auf dem Beilagen A. 1!. in
natürlicl en.
FALISKISCEE INSCHBI7TEN 29'
gono alla siipe voliva, insieme con parecchi alfri ex-voto\ che
io reputo del III secolo a. C. circa. Che il tempio sia di Mer-
eurio non c'e dubbio, perehi si trovd la stalua filtile di tale
divinitä. Di questa stalua manca la parle superiore; ma si con-
serva luttavia benissimo la parte inferiore; sieche si vedono i
calsari alati che caratteriszano il messaggero degli Dei. II tem-
pio di Mercurio si trovava in fondo alla valle incassata fra
dirtepi in mezso alla quäle scorre il Rio Maggiore, ed in un
punto sottostante alla eiltä di Falerii e poco discoslo dall'ac -
poli della cittä medesima. II tempio era perö svlla sinistra del
fosso, mentre la cittä e Vaeropoli sorgevano sulla destra. Mi-
maugono tracce di strade e di un ponte che conducevano al
tempio " .
36-48. Auf vielen Bruchstücken von kleinen schwarz gefir-
nissten Schalen und Tellern ist eine mit heller Farbe gemalte
Inschrift zu erkennen, die in drei Abfassungsformen erscheint:
a) titoi mercui eßles
h) tito mercui efile
c) titoi mercui.
<1) Ausserdem ist das "Wort mercui allein (aber eingeritzt)
auf zwei Scherben fragmentarisch erhalten.
a) Titoi Mercui Eßles
36. Im Innern einer niedrigen Schale (Inv. 12544), deren
Fuss im Durchmesser 6 cm. misst, steht in der Mitte
titoi
mercui
eßles
Zweimal kehrt dieselbe Inschrift fragmentarisch auf ähnlichen
Scherben wieder.
37. (Inv. 12518)
. . ito . .
{m)ercu . .
eßles
20
C, THULIN
lov. 12546)
titoi
merc(u) . •
ef{i) . . .
Zu beachten ist in den beiden ersten die altertümliche Form
des fünfstrichigen s in eßles. Das spätere dreistrichige 5 begegnet
uns dagegen auf einer Scherbe, die mit zwei anderen zusammen-
gesetzt einen Teil der Inschrift gibt:
39. (luv. 12558, 12555, 12557)
. . . m erc
• • • • t/ö
Merc scheint abgekürzte Form zu sein, sonst müssten Spu-
ren eines u auf der Scherbe sichtbar sein. Vgl. oben Nr. 24 Marc.
b) Tito Mercui Efile.
40. Auf einem kleineren Vasenfragment (Inv. 12545) in ähn-
licher Weise wie Nr. 36 angebracht, erscheint die Inschrift in der
Form
tito
mercui
efile
c) Titoi Mercui.
Auf den übrigen Bruchstücken ist die Inschrift einzeilig und
lautet nur:
41. Inv. 12547
titoi : mercu . .
42. Inv. 12549
. . (i)toi : mercu . .
43. Inv. 12550
. . . (l)oi : mercu . .
44. Inv. 12551. 12553
. . .toi\ m(e)\rcui
FALISKI8CHE [N8CHRIFTEN 299
15. Inv. 12552, 12554
titoi : . . . | rcui
46. Inv. L2556
. . (e)rcui
Die fünf letzten Fragmente lassen freien Raum nach Mercuf.,
die drei ersten unter der Inschriftzeile: wahrscheinlich hat also
in diesen Inschriften das Wort efiles nicht gestanden.
d) Mercui.
Schliesslich kommt das Wort mercui allein zweimal ein^e-
ritzt vor:
47. (Inv. 12561) in dem schwarzen Firnis einer Scherbe mit
sorgfältiger Schrift
(m)ercui
48. (Inv. 12560) auf dem Griff einer Kanne, nachlässiger
geschrieben
me{r) . .
In 48 stand nichts vor mer, in 47 nichts nach {m)ereui.
Wahrscheinlich enthielten die beiden Graffiti nur dieses eine Wort.
Diese Inschriften geben uns viel Neues.
In der Abfassung a) Titoi Mercui Eßles ist Efiles sicher
ein Nominativus des oben SS. 262 berührten etrusko-faliski-
schen Namentypus auf -es : es ist der Name des Weihenden, ob-
300 C. THIL1.N
aleich es freilich auffällt, dass derselbe Name so oft wiederkehrt.
Her big hat scharfsinnig diesen Namen gedeutet, indem er ihn
mit etr. eple lat. Epü{l)ius (Zwischenformen nach der einen Seite
etr. * efle, nach der andren * epile) zusammenstellte.
Die beiden ersten Worte Titoi Mercui (l) sind aber unbe-
dingt Dative und zwar nötigen die oben angeführten Fuudum-
stände zu der Annahme, dass sie den Namen des Gottes enthalten,
dem der Tempel geweiht war. Und dieser Gott war, wie die ge-
fundene Statue beweist, Mercurius. Ich weiss nicht was mehr
überrascht: der Doppelname des Gottes Titos Mercw, die theophore
Natur des menschlichen Vornamens Titus oder die Gleichstellung
von Mercus und Mercurius.
Der Doppelname hat an und für sich nichts Auffallendes,
denn die Götterdoppelnamen sind in den altitalischen Religionen
sehr geläufig (2). Die Namensformen aber sind neu und mit Mer-
curius ist sonst nie ein zweiter Name verbunden.
Der Dativus auf -oi ist im Faliskischen schon durch die
Inschrift Deecke 48 voltio folcozeo zextoi fi bezeugt (D. hat zextoi
fälschlich für Genetivus gehalten, die richtige Erklärung gab Job.
Schmidt); er darf in einer Inschrift, deren hohes Alter durch die
Form des s bewiesen wird, nicht auftauen.
Die Form Mercui ist in die lieihe der Götternamen Sancus
Janus Consus einzufügen, von welchen -u- neben -o- Stämmen
sicher bezeugt sind (:i). Dass dasselbe Schwanken zwischen -o und
-u- Stamm in den iguvinischen Tafeln vorkommt (Fisuvi : Fisovie,
Trebo Jovie : Trebe Jovie, Fiso Saude : Fise Susi), hat Schulze
473 hervorgehoben. In den Doppelnamen Trebo Jovie, Fiso Sancie
stehen die beiden Stämme nebeneinander genau wie in Titoi Mer-
cui. Menschliche Namen der u- Deklination gibt es aber meines
AVissens nicht. Da also Mercui nur in der Keihe von Götternamen
(') In einer lateinischen Inschrift aus dem dritten Jlidt. hätte man
freilich mercuei (senaluei C. f. L. I, 201) erwartet. Vgl. .Marx zu l.ucilius
IX, 367.
(2) Wissowa Relig. 159. 196; Schulze 169. 173.
(3) Sancus s. Schulze 467 A. 5. Gen. Sancus Fest. 308, 2 Th. Plin.
m h. 8, 194 aus Varro, Liv. 8, 20, 8. 32, 1, 10. Sanqualis (porta, avis) — Janus
Schulze 174 I>at. Jnnui Fest. 212, 17 Th. ab Jnnu C I. L. X. 1660. Janua-
riusJanual — Consus aus Consualia — Schulze 171 führt auch Mantua die
■ ir. Todesgottes Mantus und Manuos Fest. 130, 20 Th. an.
FALISKISCHE INSCHRIFTKH 3 1
Parallelen findet, .so stimmt die grammatische Form dieses Wortes
gut zu dem Fundbericht: Mercus ist der Name eines Gottes.
Schwieriger zu glauben ist es, dass auch Titos ein Götter-
name sei. Aber in der Tat gibt erst diese Inschrift eine plausible
Erklärung des Namens der altrömischen Priesterschaft Soda-
les 'Titii (s. Wissowa Relig. 488): es sind die Priester oder
Kultgenossen des Gottes Titus. Dass Bücheier (') die Erklärung
Varros L. L. V 85 sodales Titii (a titih avibus erg. Pomponins
Laetus, a titis avibus Bücheier), quas in auguriis certis observare
solcnt verteidigt, verstehe ich nicht. Wenn ein Zusammenhang
zwischen dem Namen der Taube (s. Bücheier a. a. 0.) und dem
des Gottes besteht, so ist der Gottesname Picus Martins (2), zu
vergleichen, und da die Taube seit alters her der Bote gewesen ist,
so lässt sich die Verbindung dieses Vogels mit dem geflügelten
Gott gut erklären (3). Ich neige aber mehr zu der Annahme, dass
aves Titiae genau wie picus Martins zu verstehen sind und dass
also Pomponins Laetus richtig a titih avibus ergänzt hat.
Auf einer Münze der gens Titia ist ein Kopf mit Spitzbart
und Flügeln an den Schläfen abgebildet. Die Annahme, dass dieser
Kopf den Mutinus-Titinus, den die gens Titia der Namensähn-
lichkeit wegen abgebildet habe, darstellt (4), ist mit Recht von
Peter (5) als willkürlich bezeichnet worden, da die Flügel mit
jenem « römischen Priapus » (°) nichts zu tun haben. Diese er-
klären sich aber von selbst, wenn Titos einstmals der Name des
0) Archiv f. lat, Lexic. II, 119: «In Wahrheit lässt sich manches für
und nichts gegen diese Herleitung der uralten Sodalität von dem Namen
eines Auguralvogels anführen ».
(a) Schulze Eigenn. 473: « das dem Picus Martius — gewiss dem Gotte
selbst, nicht seinem heiligen Vogel — geweihte Land trägt den Namen agre
Piquier Martier. Die sacrale Function des Wortes verändert auch seine
Form, aus dem o- Stamme wird, wie das Adjectivum Piquio- lehrt, ein u-
Stamm ».
(3) Die altröm. Gottheiten Picumnus und Titinus (Tutinus Tutunus,
von Mutunus beeinllusste Bildungen, Sonny Arch. f. lat. Lezic. X :'.) sind
zwar wesensverwandte Götter der Ehe und Befruchtung (Wissowa Relig. 196).
Aber ob picus und Picumnus zusammengehören, ist unsicher.
(4) Walz. Paulys Real-Encycl. V S. 285 s. v. Mutinus; Babelon, Mon-
naies de la rSp. rom. 2, 489 f. mit ausführlicher Motivierung.
(5) Iioschers Fex. II 207.
(6) Ibid. 201 f.
I . THULIN
geflügelten Gottes gewesen ist (*). Flügel an dem Kopf soll auch
Hermes nach K. 0. Müller Handb. d. Aren. S. 379, 3 getragen
haben. Beispiele fuhrt er allerdings nicht an (*).
Das schwierigste aber ist die Brücke von tfercus zu Mcrcu-
us zu schlagen. Einer Vermutung Herbigs gebe ich gern
Kaum. Er schreibt: « Der Göttername Mercurius seinerseits geriete
in den Strudel paralleler Gentilnamen-Bildimgen des lat.-etr. Typus:
Titurius Titirius Turins, Titurius Titurnius Tituronius (Schulze
244-246) oder könnte zu dem seltsamen Doppelnamen des halb-
göttlichen Mamurius Veturius (Röscher. Lex. d. Myth. II 2 Sp.
2400-2401; Wissowa, Rel. u. Kult. d. Rom. S. 134 n. 483) in
Beziehung gesetzt werden. Ist r in diesen Endungen Ablei-
tungssilbe, so scheint mir trotz Schulze 245 n. 360 der Weg von
Titurius Mamurius zu Titius, Mamius nicht so einfach zu sein,
dass wir auf ihm ohne Schwierigkeiten auch von Mercurius zu
*Mercius gelangen könnten. *Mercius (auf keltischem Boden sogar
belegt: C. I. L. V, 449, 9 und VII, 1336, 700) wäre an und für
sich nicht allzu bedenklich, da wir sein Stammwort, den o-Stamm
*Mercos (vielleicht C. L L. VII. 1336, 702 od. XIII, 10015, 31) ne-
ben dem u-Stamm Mercus schon aus andern Gründen (;i) erschliessen
mussten. Ob von diesem u-o-Stamm ein kürzerer Weg direkt oder
ein kleiner Umweg über * Mercusius (* Vetusius? Schulze 380) zu
Mercurius führt, vermag ich im Augenblick nicht zu übersehen » .
Unserem Mercui scheint die Inschrift einer kampanischen
Hvdria mirikui am nächsten zu kommen (Weege Nr. 33; nach
eiuer Mitteilung Herbigs ist die Inschrift sicher weder rein oskisch
noch rein etruskisch: die Beziehungen zwischen Falerii und Cam-
panien Avareu, wie die Inschriften beweisen, sehr eng). Die Form
Mircurio ist durch C. I. L. I 181 (Picenum) III 3076 (Dalmatien),
III S. 7218 (Delos), XIV 4106 (Praeneste), Mirqurios durch die
praenestinische Spiegelinschrift XIV 4099 bezeugt. Die osk. Form
(') Auf einer Münze der gens Titinia (Babelon a. a. 0. 494) ist der
Kopf des Mercur mit geflügeltem Petasos abgebildet.
(2) Die von Babelon a. a. »». erwähnte Doppelherme stein meines
Erachtens sieber den Bacchus und den Hermes (mit Kopftlügeln) dar. lieber
Windgötter mit Kopfflügeln s. Koscher Hermes der Windgott. Leipzig 1878
S. 32 A. 125.
Wie oben Janos neben Janus. Sancos neben Sancus etc.
I'AUSKISCHF. INSCHRIFTEN 808
amiricatud (Tab. Bant. v. Planta 17, 22) zeigt denselben Laut-
wandel. Dagegen ist Mämercus eti\ mamerce kaum zu vergleichen,
da es sich zu Mamers verhält wie Marcus zu Mars.
Die zweite Abfassungsform der Inschrift Tito Mercui Eßlc
enthält nur graphische Varianten der ersten. Denn das Dativ-
-zeicheu war gewiss im Faliskischen ebenso wie im Lateinischen
früh im Aussterben und das Schwanken bei Titoi TUn fällt kaum
mehr auf als das schwankende e beim deutschen Dativ. Dass
im Faliskischen sowie im Etruskischen das Nominativzeichen -s
besonders beweglich ist, habe ich schon S. IG hervorgehoben.
49-54. Aus demselben Ausgrabungsgebiet stammen folgende
kleine Inschriften, die also auch zu der stipe votiva gehörten :
49. (Inv. 12562) Nahe der Mitte des Innern eines schwarz
gerimissten Skyphos ist sorgfältig eingeritzt
sacra
Das Wort sacra erscheint in vielen sehr alten Weihinschrif-
ten ('), freilich alleinstehend nur hier.
(l) C. I. L. IX 1543 Dessau 3681 (Benevent) Fortunai \ poblicai | sacra
» » 1547 » 3096 » Junonei Quiritei sacra etc.
» I 1200X3807 D. 309:' (Capua) Junone Loucina Tuscolana
sacra
». I 1201 X 3808 D.30993 » .. ole [Tusc]olana sacra
» I 181 IX 5350 D. 3188 (Firmnra Picenum) sacra Jovi Stigio
Auf einem Stein von Capua (v. Planta 110) steht eka . tris '/ med kapua \
sacra : etc. "
1HU.IN
50. -luv. L2559) Der Anfang desselben Wortes ist mit grossen
Buchstaben in der Mitte des Inneren eines Skyphos in rechteläu-
figer Schritt cremalt
sa
51. (Inv. 12560) An ähnlicher Stelle eines anderen Skyphos
steht ein gemaltes
"
52. (Inv. 12565) Im Inneren einer sehr kleinen schwarz ge-
firnißten Schale ist mit grossen Buchstaben eingeritzt
sta
Auf zwei ähnlichen Gefässen aus der Nekropole von Celle
(unten Nr. 58 und 59) stellt resp. statuo und sta. W. Schulze
verdanke ich den Hinweis darauf, dass in drei oskischen Inschrif-
ten sta in dem Sinne vom 'ist aufgestellt' zu stehen scheint (1).
Vgl. die umbr. Inschr. v. Planta 296 Conway 355 - - sacre stahu
4 sacrum sto'. Ob statuo das Aktivum dazu ist?
im Weege 35 limurce sta pruxum ('Kanne?'), 42 maiflna sta mi, 80
ipe = xtnij). Auf einem sehr alten Cippus aus Pisanrum C. LL.
I. 169 Bteht feronia\ sta tetio \derfr.
l'AI.ISIUSCHE INSCHRIFTEN 805
53. (Inv. 12564) Von einer im Inneren einer kleinen Schale
eingeritzten rechtsläufigen Inschrift ist nur erhalten
. cua s. oben Nr. 35.
54. Auf verschiedenen Fragmenten kleiner Gefässe sind, mei-
stens unter dem Fuss, einzelne Buchstaben oder Zeichen eingeritzt.
A
t
N*.
X
\J
\J
55-60. Aus der Nekropole von Celle (Civita Castellana) rühren
folgende Inschriften her:
55. (Inv. 2153. Tomba CXXIII ' tassina a calotta sferica
colorita di nero'). Ein nachlässiges Graftito im Inneren lautet
f\
loifia tato
d. h. ' Loifia weiht dies dem Tatus ', s. oben S. 14.
806
C. THIUN
56. (In?. 2422. Tomba CXX i Aehnliches Gefäss mit noch nachläs-
sigerem Graffito, das durch viele unabsichtliche Kitzen entstellt ist
loifia tato
In diesen beiden Inschriften sieht das a von Loifia ganz
anders aus als das in Tato ; doch ist wohl bei der Nachlässigkeit
dieser Graffiti nichts Absichtliches darin zu finden. Oben sahen
wir den Namen Teti in derselben Inschrift (Nr. 1) wie Loifia.
Der Name Tatm war bisher nicht belegt, wohl aber die Ableitun-
gen Tatius Tattim Tattena Tatinius (Schulze 97, 425).
57. (luv. 2012. Tomba CXXXIV) Auf einem flachen, schwarz
gefirnissten Teller (Durchm. 17 cm.) mit Fuss steht gemalt
Ü42>'®^
lo : er
Dass lo abgekürzte Form von Loifia ist, liegt nahe zu vermuten.
Einen Namen, der mit Cr anfängt, fanden wir in Nr. 16-1 9 Cr(a)eco.
I W.ISKISCHE INSCHRIFTEN 307
58. Inv. 1898. Tomba CXIX. v Tazzina a calotta sferica
sostenuta su piede e verniciata di rosso '. Höhe 4 cm. Durchm.
12 cm. Im Inneren eingeritzt
rr=*
staluo Vgl. oben Nr. 52.
59. Inv. 1897. Tomba CXIX. Auf einem ähnlichen Gefäss
mit grösseren Buchstaben eingeritzt
sta Vgl. oben Nr. 52.
60. Inv. 1993-1998. Tomba CXIX. Auf der Unterseite von
sechs roten, tiefen Tellern (13 cm. Durchm.) steht nahe am Fuss-
rand das Graffito
turia
Der Name Turms kommt in Etrurien vor C. I. E. 2974.
C. L L. XI 2309, 3038 u. ö. Das r ist in einigen nachlässig ge-
schrieben, so dass es einem etruskischen r ähnlich ist.
61-63. Valsiarosa (') (Civ. Cast.). Unter den Gefässen, die
mit den Ziegeln Nr. 1-3 zusammen gefunden worden sind, sali
ich zwei mit kleinen Graffiti:
(') Des Zusammenhanges w- ^en führe ich diese kleinen Graffiti liier an
und nicht unter Abt. I Civita Castellana.
C THULIN
61. Auf der Unterseite eines kleinen schwarz gefirnissten
Napfes (10 cm. Durchm.) ist schlecht eingeritzt
tur
62. Im Inneren eines ähnlichen Napfes (12 cm. Durchm.)
steht gegen den Rand hin die nachlassige Eiuritzung
am
Dieselbe Inschrift faud Fiorelli auf einer Oinochoe in einer
Xekropole von Suessula Not. d. Scaü. 1878, 101 ; Weege 25.
Am ist die etruskische Namensform des Gottes Janus. Da aber
die Schrift faliskisch ist und die Inschriften aus Nekropolen stam-
men, so ist weder bei ani an Janus noch bei tur an etr. turan-
Venus zu denken, sondern tur ist mit T»ria Nr. 60 zusammenzu-
stellen, ani gleichfalls als abgekürzter Name zu erklären {Annius
etr. anie ane, abgek. Ann. C I. L. X, 5970, An. XI, 682, 6087,
6165. s. Schulze 122, 423, 519 A. 1).
63. Unter dem Fuss eines flachen Tellers (14 cm. Durchm.)
steht eingeritzt
y\
hap
64. Ardea (luv. 9569). In der Mitte eines in eleganter Kup-
ferfarbe gehaltenen, auf einem Fuss stehenden Tellers (Durchm.
15 cm., Höhe 5 cm.) ist mit feinem Stift eingeritzt
^v \j\Q •' V\;i v'j\A
nt >'eii : de/>">
Die schöne Inschrift ist deswegen besonders interessant, weil
sie uns ein mit nur zwei Querstrichen geschriebenes e zeigt, das
PALISKISCHE ins HRI1 IHN 309
dadurch entstanden ist, dass die z\v**i unteren ^ih.t .-triebe zu einer
s förmigen Linie zusammengezogen worden sind. Dieses e fanden
wir auch in Nr. 21 oben.
Der Name Neuen ist die faliskische Wiedergabe des etruski-
sehen Namens caevna cneuna C. /. E. 67 sqq. 2480, der von dem
lat. Praenomen Gnaivos Gnaeus etr. caeve (z. B. C. /. E. 4376)
durch das etruskische -na Suffix gebildet ist. In lateinischen In-
schriften kommt diese etruskische Erweiterung des Namens (JVß< -
venna) nicht vor, sondern nur Gentilicia mit dem geläufigen ~io-
Suftixe {Naevius). Unsere Inschrift beweist, dass im Faliskischeii
das anlautende c ebenso wie im Gentilnamen Naevius (s. Schulze
263 A. 1) verloren gegangen ist. Fraglich bleibt nur hier wie bei
Decon oben Nr. 31, ob Neven abgekürzte Form oder faliskische
Umgestaltung ist. Auf Kleingefässen sind jedoch Abkürzungen,
wie wir schon oft gesehen haben, geläufig auch wo der Raum für
die vollen Namen ausreichen würde.
Lilien.
C. Thulix.
WORTINDEX.
Die Zahlen verweisen auf die Nummern der Inschriften.
aima ?
IIb
cre'co)
18-19
anelia
14
er.
57
ani
02
cua
35. 53
aufili"
6 b,c, e
c üb ante
Ad
ca (= Cavi)
Ad
-cue
26
cailio
11 a
cup
(18). 26
casit
Aa
cupa
12
caui
2. 6 c (21)
decon
31
cauia
2. 33
deino
64
cauio
Gb (21)
etile
1"
cauipi
1-".
etiles
36. 37 (38. 39)
caulo
7
f (= filio)
Ad. 31
cela
7. 10
l'asies
1
celio
12. L3
felcoinate
2
c(e)si(a) ?
1
fere
4«
(ci)lni(a)?
21
fi
4</
cra(ico) ?
17
filea
15
. THULIN,
FAMSKIS
>CHE INSCHRtKTHN
io) ?
Qd
poplia
4 b. 6 a. c
fr nl
9
puiellio
24
badenia
33.
(5/,)
pupeli ■
22 (23)
63
paponio
6rf
1:
i. 26.
(23)
qeintoi oder qvintoi
9
hileo (= 1
ileo)
21
rex
1 1 ff, b
ian(a -
21
sa ' = Sabrina)
31
iata
-
(14, 25
a) S
289
sa (= sacra)
50
iuna
6 a.
sacra
49
iun>.-"
•_".'
satelie
2
kreco
16
(sa)xar . . .
32
1 (= lectus)
An
sta
52. 59
lairtis)?
30
statuo
58
lauelea
Ad
tfanacuil
6b
leo
5 a
tato
55. 56
lepuia
25 a
teti
1. 8
leset
5«
tetia
9
leueli
15
tito
40
leue(lia) ?
16
titoi 36. 38. 41. 45
(37. 1244)
le(ueli)o
21
tuloti
loifia
(1). 5
5. 56
tur
61
louci
1
turia
60
louria
1
aap
11//
mamni"
5 c
ueiseno
5 a
marc
24
uenena
3
masio
30
ues#i
10
(max)omo
11 a
ue#iu
4c
merc
39
uo
2b
mercui
36.
40. (37.
38.
41-48)
(uo)lni(a) ?
21
nrino
31
uolta
Ad
moe(nius)
?
27
uolti
8
mosox
::i
u(o)ltiailo
28
muru
31
uoltilia
25 ö
neroni
4 b (bis)
uoltilio
27
neuen
64
uolti" (5 a.
20. 22. 24)
nirmia
Ab
uxo
2. Aa
oufilio
6 a
uxor 1.
14. (3. 12)
panacu
11
zaconio
32
pauiceo
n
Zahlen II, III
\ r. 4 a
ANCIENT REMAINS NEAR THE VIA CLODIA
(PI. VIII. IX).
I. — The Ruins of Santo Stefano.
At the point on the Via Clodia now known as Le Crocicchie,
the high road is crossed almost at right angles by a track wliich
runs S. W. and N. E. In the former direction, which does not
now concern us, it is probably of ancient origin : it eventually
joina another road which leaves the Via Clodia nearly 3 rniles
nearer Rome; this road, after running westwards for some distance,
turns due S. at the Tre Conlini (') (Anguillara, Cerveteri, Romc),
as far as which it certainly follows the line of an ancient road,
and thence runs to Palidoro on the Via Aurelia. Whether it ran
on westward in ancient fcimes to Caere or not is doubtful: it is
marked as doing so by Nibby in his map of the Campagna. and
(doubtfully) by Kiepert in his Carla deW Italia Centrale.
N. E. of Le Crocicchie, on the other hand, the track which
we mentioned presents undoubted traces of antiquity (2) : some
scanty remains of its pavement may be seen very soon after it has
crossed the railway, and a little further on, after passing the re-
mains of a tomb on the W., its pavement is preserved perfectly
for a length of 161 paces, running in an N. N. E. direction (Fig. 1).
At the end of this stretch it disappears under the soil on the W.
of the modern track.
Shortly afterwards another track rnns oft* to the E. N. E. :
this also follows the line of an ancient road, of which the traces
are at first clear: afterwards they become more scanty, but it
(*) See sheet 143 of the map of the Istituto Geo^rafico Militare, III.
S. E. Castel Ginliano (1 : 25,000).
(■) See the map cited, sheet 143, II. S. 0. (S. Maria di Galera).
312
TU. ASHUY
dq8 probable that it feil into tbe Via Cassia at Pisciarello. The
track we have beeo following here turns due N., and in about 2 7*
miles reaches Auguillara: tiaces of antiquity are alniost entiiely
abseilt, thougb there are one or two cuttings along it which rnay
IM
v.
Fig. 1.
be of ancient origin; bat it seetns to be a necessary line of com-
munication.
Anguillara was certainly occupied by buildings of some sort
in Roman times: the osteria in tbe rnain street on tbe W. side
is bnilt npoD tbe remains of a building 30 feet by 33, in con-
creto faced with opus reliculafum; and there are several capitals
and other fragments in tbe village, thougb not as many as in
ANCIENT REMAINS NE AR TIIK VIA CLODIA 313
Nibby's time ('). Ho is however wrong in attributing the rectan-
gular blocks of stone in the church tower to the Roman period.
Close to tho track we have lnentioned. on tlie F., about 1 ' t
miles S. of Anguillara, and 1 , X. X. E. of Le Crocicchie, are
the ruins of S. Stefano (marked Muraceiolo di S. Stefano, at 232
metres above sea level, on the map cited) which form the Bubject
of tliis paper. Tliey take their name from a church built into the
ruins in the Middle Ages, as to which nothing seems to he known.
As will be seen from the plan, which is the work of Sig.
Odoardo Ferretti, the most important building is a structure mea-
suring 15 metres Square outside (exclusive of the staircase on the
South which adds another 4 metres) and which still Stands to a
height of about 14. 20 metres (Fig. 2).
It is divided into three stories, and is constructed of concrete
faced with brickwork. That on the exterior is of great fineness,
and was obviously not intended to be concealed by plaster or mar-
ble (2). It is embellished by Hat pilasters in red brick, the rest
being in yellow brick: those of the lowest story belong to the
Corinthian, and of the middle story to the Doric Order, one capi-
tal of each being preserved on the E. side, while the style of
those of the upper story is not now recognisable, though Ligorio
in bis description, in the draft of part of his work on Koman an-
tiquities now preserved in the Bodleian Library at Oxford (Cod.
Canonici Ital. 138) (see below) states that it was Corinthian. The
capitals, cornices and other architectural details are entirely cut
out in brick. Above the cornice of the first order is a line of mar-
ble corbels. (Fig. 3, a view from the S. W.).
f1) Analisi, I. 144 seq.
(2) An average of 10 measurements taken on the E. pier of the door
on the S. gave the thickness of eacli brick as 0,0345 m., and of each
mortai laver as 0,0170 m. wliile an average of 20 measurements in the
inferior of the main bl<>ck gave fliese figures as 0,03125 and 0,0225 respe-
ctively. — No brickstamps were to be found: and I was not able to detect
anv certain fragments of flanged tiles in the facing, but the bricks used were
certainly not triangulär: and in the concrete core fragments of flanged tiles
wero frequent. See Papers of the British School at Rome, IV, 99 sqq. —
One might tberefore be inclined to attribute the building to a period not
later than the first half of the 2nd. Century A. D.
21
114
TH. ASHBY
!§>.%.
IL
-
H-/
Fig. 2.
ANCIENT REMAINS M-'.AK IHK \IA CLODIA 315
The arrangements for the roof drainage are interestiDg: cir-
cular down pipes of terracotta about 0,25 m. in diameter are built
into tlie walls at various points.
Those at the N. E., S. E. ('), and S. W. angles (the discharge
of tliis last was afterwarda blocked with concrete at the bottom,
Fig. 3.
but a discoloured line may be seen right up the wall) descended
from the top story to the bottom of the buildiag, and discharged
into the open by means of horizontal rectangular apertures 0,32
(') The apertnre here referred to is in ihc S. E. anirle of tlio staircase :
iliat marked in the S. E. pier of the raain building is a horizontal hole 1,13 m.
long by 0,19 high by 0,17 broad, not communicating with any ap or down
pipe, and perhaps an old scaffolding hole.
TH. ASHBY
metre Square and 0,80 metre deep: while that at the N. W. angle
only came down as far as the bottom of the middle story (for
which reasoD it is not shown in the plan), where it discharged
into a square aperture Leading qo doubt to an open Channel, which
it into the down pipe in the centre of the W. Bide. This
last, like that in the centre of the E. side, only came iVoin the
bottom of the middle story : it is. indeed. in the line of the Windows
of the two upper stories. which do not come quite over those of
the lower Soor.
The lower story has doors both od the north and the south,
the latter being at present blocked up, while the upper stories
were reached by the staircase on the south side. This staircase,
as is clear from the arrangement of the vaulting above (the lower
portion has perished) was in two flights to each story, each of
half the width of the whole space, and each lighted by one win
dow _ two were built for the top flight, but the northern one
was blocked up again. The inferior of the lower story has (coun-
ting the two doors) three niches on each side, each measuring 2.
97 metres in width and 0.90 metre in depth: all those in which
there are no doors — except the two on the S. side — have Win-
dows in them, which narrow slightly towards the outside. The
niches are arched over with a line of tiles following the extrados
of the arch: and the whole space was roofed by quadripartite vaul-
ting. The four pillars in the centre which supported this are now
not visible, as there is debris to a depth of several feet above the
floor level, but are correctly shown by Ligorio.
The central story has similar niches round the sides, and in
all of them. except in the E. niche on the S. side (which comes
against the staircase) are Windows — those in the central niche
on the E. and W. sides are not concentric with the arch of the
niche, but somewhat to oue side, and the internal pillars of the
central story are not exactly over those of the lowest story; this
is clearly shown in flg. 4 (a view of the inferior).
Ligorio represents it as roofed in a similar way to the lower
storv, but as having cross walls dividing it into 9 compartments.
of which the central one was open as a kind of light shaft, and
in this he is correct, to judge from the traces still extant. Of
the upper story Ligorio knew nothing, apparently, and there is
ANCIENT REMAINS Mai; THE WA CLi
317
not ßufficient of it preserved for us to be able to recover its in-
ternal arraogement. It had, again, three windowa on eacli Bide
i. e. one in each of the niehes, that however in the E. bay of tbe
S. Bide being only a small one on to the Btaircase.
i 'iar. i
The other remains visible on the site are of comparatively small
mportance: to the N. E. of the building just described is the apse
of the church, a work of the Middle Ages, constructed in inferior
concrete, faced with opus mixtum, (whieh Nibby, — see below —
attributes to the Sth. Century) except for the S. side wall, which
is of even worse concrete, faced with bricks and stones uiixed,
TU. ASBBY
which Nibby attributea to the 15th. Century; aud to the N. again
are the scanty remains of a group of buildings ofthe late Romau
period at the extremity of the slight elevation on which the ruins
stand, the grouud sloping away l'rom them on all directions except
the S. A water reservoir of inferior opus mixtum, recognisable as
Buch by the cement lining of its walls and tlie quarter-round in
its angles, is the most conspicuous of these: the apse to the S. W.
of it is less well preserved.
The Windows on the ground floor of the Square building have
all been blocked up in mediaeval or modern times, and the only
entrauce is bv the door tu the N. Some of the material used in
the Alling consists of paving stones froin some road (probably tliat
which rnns W. ofthe villa). Built into the N. wall is a fragment
of a white marble relief with part of a face — a frowuing brow
and the eyes are alonc preserved.
Having described the present state of the ruins, we may now
turn to the description and drawings of Ligorio (*). He attributes
the remains to the villa of oue C. Caecilius, on the faith of three
inscriptions which he says that he copied there in the church of
8. Stefano: they bear internal evidence of being forgeries and are
so treated by Bormann (2), who considers, however, that the first
of the three may be founded on a genuine inscription: it speaks
of the expense incurred in the enlargement of the villa.
He shows on his plan of the main building (:;) the whole of
the S. wall of the staircase, and the two lower liights of stairs,
which are not now recognisable, but which appear to have been
standing in his time. He attributes the position of the staircase
on the S. to a desire to keep off the S. wind and with it the
b malaria »: it is more likely to have been done to keep off the
(') Cod. cit. f. 119v; 122\ 122r, 112r, 1 1 2V : this is the correct order
of the leaves, which have been wrongly bound.
(2) C. I. /..XI. 446* -448*.
C Some of the drawings —the plan of the whole villa, the plan of the
raiddle Btory ofthe square building, and its internal elevation, on 122r, 122* —
are reproduccd by Middleton, Archaeologia LT. 2 (1838) p. 50G, flg. 16. 17.
and from his illustratiuns in figs. 5, 6 (by kind permision of Die Society of
AntiqnariesJ. On 112r is an external elevation of the main building, and
a sketch of a capital of white marble.
ANCIENT REMAIN8 NSAR Tili; VIA CLODIA 319
Bummer sun. In the inferior he has shown, as I have already re-
marked, the four pilasters which supported the vaulting of the
lowest story.
The internal arrangementa of the middle story, entered t'rom
the landing of the stairs, with 8 rooms each 1 1 feet Square, and
a central space left open, are shown in a separate plan: and he
says that the uppermost story was arranged in the same way,
thougli now it is too much ruined to render certainty possible.
He notices the existence of many raarble columns lying loose
on the ground, and of a capital, the abacus of which was 1 foot
11 '/-> inches Square, and the diameter of the shaft 1 foot 4 \'2 in-
ches: the part of the villa to which they belonged he did not
know; we may suppose that they were used in the chnrch.
His general plan of the villa shows somewhat more than is
at present visible — notably, at 28 feet N. of the Square building,
another building, of the same length from E. to W. as its N. side,
and 18 feet in width (inside) ; at each end was a Chamber 18 feet
square, approached by a kind of lobby : a passage way led through
it into a courtyard, on the E. side of which lay the church, of which
he shows more than one would expect in dotted lines. (As will
be seen, from our plan, the church lies at a slightly different
orientation from the square building, and iu the same as that of
the northern portiou of the villa, which seems to be later in
date than the square building).
To the N. he marks a little, but not very much, more than
is now visible; but of the walls which he marks on the E., S.,
and W. and which, as the ground falls away in all directions,
must have been terrace or substruction walls, there is now no
trace at all.
Ligorio's plans and drawings are on the whole accurate and
careful, and measurements are frequently given. He notes the
existence of several other villas, water reservoirs etc. in the neigh-
bourhood (he gives a plan of one close by — probably that at
pt. 236 on the statt* map, about ' 2 mile to the N. E. — with two
Chambers one above the other. each 24 by 28 feet, and with two
Chambers 5 feet wide at the S. end), and the district seems to
have been comparatively well populated — a great contrast to the
desolation of the present day.
TU. ASHBY
Nibby (l) also describes the niins. but at less length.
He believes — wrongly, I think — that the Square building
oded still initiier S. at one time. not having apparently uu-
derstood the staircase.
niAMiTXTArtA
Fi*
Subsequeiit writers have paid little or no attention to these
remains, which are, however, of considerable interest: the large
(•) Analisi della Carta dei Dintomi di Roma, I, 146. In liis Ms. ootes
in my possession {Schede, II, 65) there are no further details: a sketch plan.
of no gv-ut importance, is givon.
ANCIENT REMAIKS M: AK THE VIA CLODIA 321
niain building, indeed, is, so far as I know, quite unique in the
Roman Campagna and finde its only parallel at Hadrian's Villa.
Here, in the central portion of the niain palace, is a building of
somewhat similar plau, called in the earlier descriptions by va-
Fig. 6.
rious names: Ligorio and Piranesi consider it to have formed part
of the aecommodation for the emperors' guests; Nibby does not
seem to mention it at all.
According to Sebastiani the populär name for it was cuciiia
del palasso ( Viaggio a Tivoli, p. 274). The name caserma dei
vigili was given to it bv Penna, Viaggio., I. 30, 31. who also
TU. ASHBY
givea riewa of the exterior and interior. Wionefeld Bhows it accu-
rately in hia plan, Villa des Hadrian, taf. VII. S. but does not
deal with it in the text ('), and Gusman, La Villa Imperiale de
Tibur. 91, who repeats the view of the interior given by Penna
(but without giving the number of the plate!) with two niore
views of bis own, has no opiuion on the subject. Lanciani ( Villa
Adriana, 35) remarks - avrä servito probabilmente per allog-
giare il basso personale di carte. Se ne alt ende ancora lo
scavo - .
It is a lofty rectangular building in two stories, built of opus
reliculatum with banda of brick, aituated on the west side of the
central portion of the main palace (to adopt VTinnefeld's division
of the buildings) but not orientated svmmetricallv with it.
It measures some 24 by 21 metres over all, not including a
small room at the north end of the \V. side. entered by a separate
door from the north, lighted by two Windows, and having no com-
munication Avith the interior of the main building.
This consists of a large court (wliich if roofed at all, was
covered with a flat wooden roof — the holes for the joists, poin-
ted out by Penna, may have served for other purposes — possibly
to support pnlleys) 14 by 7, 5 metres entered by a wide doorway
on the north, into which open, on each of the two long sides, tliree
Chambers 5 by 3,5 metres, roofed with quadripartite vaulting.
At the south end, and having no communication with the rest
of the building, is a Chamber 18,5 metres long by 5 wide, entered
from the east. and roofed by three quadripartite vaults.
All these Chambers are lighted by pairs of small slit Windows.
The court extends to the height of the upper story, the plan of
wliich corresponds with that of the ground rloor: the rooms had a
uarrow gallerv in front of them, reached bv stairs at the north end.
Gusman meutions the existence of a latrine in it, but without
specifiying its position.
It will readily be seen that the plan of this building is (as
Professor Hülsen pointed out to me) very similar to that at S. Ste-
(') II ly iii'.-ntions it on p. 21 a.s « ein einfaches aber v:ohlerhal-
tenes Haus, um dessen hohen vcn Gallerten umzogenen Mittelraum sich zwei
Stockwerke von Zimmern legen ». Cfr. y. 36.
ANCIEN1 REMAIXS NEAK THE VIA CLODIA 323
fano: and Dr. H. Egger is im-lined to conaider them both horrea
— a vicw which I am prepared to accept. The small Chamber or
lod^e attached to the outside of that at Hadrian's Villa would
he intended for the custodian.
II. — The Caves near the Fontauile delle Per tue ce.
The Fontanile delle Pertucce (') is situated ahout 4 milee
S. S. W. of Le Crocicchie, about 1 rnile S. S. W. of the Casale
della Tragliatella.
The tracks that leads to the latter from Le Crocicchie may
be of ancient origin : there are some loose paving stones at point
21!» (') and fragments of paving stones in the tield wall further S.
on the E. edge of the track. These may however have been brought
here from the track going S. W. (see p. 324) ; for traces of auti-
quity along our path soon begiu to fail, and the track itself winds
about somewhat. The Casale Spanora, which it soon passes, is
built upon an ancient reservoir. built of concrete faced outside with
opus reiieulatum and brick.
It has two Chambers, each 13,29 metres long and 2, 9S metres
wide; there are two apertures, each 3,90 metres wide, in the wall
between them, which is 0, 62 metre thick : the outer walls are
about 0,68 metre thick.
To the W., just S. of point 210, are the remains of a very
large villa, not properly indicated in the Staff Map. and, so far
as I know, not described by any previous writer: the sito is lo-
cally known as I Muracciuoli (Plate VIII).
Of this I have had a plan drawn by Mr. F. G. Newton,
student ot the School. The site of the villa consists of a platform
some 110 metres long and 95 metres deep (measuring back as far as
the road), facing south, supported in the eastern portion by a wall
with low arches in front of it, which projeet 1, 85 metre from it.
The construetion is of good opus reiieulatum of selce, with quoins
of the same material. Elsewhere the construetion is of concrete
IM Tlic name Pertucce must be a corruption of Pertugi ('holes') and
sufliciently indicates the nature of tlie site.
(2) Cfr. the maps already cited.
TH. ASHBY
feced with Bmall rough pieces of selce. On the east side the arches
do oot exist for more thao 35 metres fron» the front, but the edge
of the platform can easily be traced: while od the west there are
other vaulted substrnctioDS, and to the west of them again a plat-
form at a luv er level which was very likely a garden.
QpoD the main terrace rises another terrace abont six to eight
feet high (marked - villa terrace - od the plan), snpported by
vaulted substructioos (the ceotral part of which served also as a
cryptoporticu8) npon the south and west. This uo donbt supported
the actnal dwelling house, of which do traces are left.
To the north-west of it are traces of a road approachiog
the villa froni the west, about three metres in width — a brauch
road no donbt from that meiitioned on p. 311 as rnnning S. W. from
Le Crocicchie.
To the N. of this road is the large reservoir which supplied
the villa consisting of nine Chambers side by side, each measuriog
18 by 5 metres inside; and a good way to the E. of it is another
wall. At right angles to this the edge of the plateau mns in a
straight line, as thongh this part too had been occnpied by bnil-
dings or gardens connected with the villa.
In rather more than another mile the track crosses the road
mentioned above (p. 311) which leaves the Via Clodia at the Grotta
Cenciauo. and rnns in a westerly directiou, apparently towards Cer-
veteri : up to this point, at any rate, there is no donbt of its
antiquity.
Abont a qnarter of a mile to the S. of it onr track reaches the
Casale della Tragliatella. where nnmerons paving stones — from
the road going west, no doubt — have been used in the farmyard.
From the casale a path descends S. by W. to the Foutanile
delle Pertncce, keeping above the W. bank of tlie easternmost of
the two small streams which bonnd a narrow tongne of land rnn-
ning southwards. At the end of this tongne the two streams nnite,
and the path descends into the Valley by a shallow cuttiug in
the tufa about 3 metres wide. The Valley which we now reach
runs southwards, and is some 50 metres in width : its sides have
been scarped perpendicularly — probably by quanying for stone
— and on each side rock-cut roads descend into it, varyiog from
■ '• to 2, 50 metres in width (See the plan, Plate IX).
ANCIENT REMAINS NEAR THK VIA CLOOIA :;'-'-'
Its lioor has been artificially flattened, and the Btream fcaken
tlirough by a fcunnel, which is -tili in use for a length of 77 mö-
tres in a Btraight line, fchough as a fact it has one or two turns;
the roof of the S. end has fallen in, leaving only the E. wall
standing for a further distance of 13 metres.
The tunuel is about 2, 50 metres in heighl and 1, 80 nietre
in width; the sides are lined with opus reticulatum, and the roof
i- pointed.
On the W. side of the Valley is a cave (1) with two ope-
nings, divided by a rectaugular pillar, with a qnarter round of
cement in the angles. so that it was perhaps a water reservoir:
while on the E. there is nothing of note, except a rectaugular
depression cut in the perpendicular side of the cliff, as though to
hold a tablet.
After about 150 metres from its commencement, and at the
end of the tunnel, the valley debouches into another, which at
this point runs E. but soon turns S. E. (fig. 7). On the right at
the end of the first valley is the large drinking fountain knowu
as Fontanile delle Pertucce, and in the cliifs to the N. of it is
a group of large caves. now used as shelter for cattle, which
seem to have beeu first quarries, and then (perhaps) habitations.
The easternmost of these has a porch facing S. and two large,
roughly rectangular, Chambers, (2, 3) with a short passage con-
necting tliem, extending towards the N. and originally lighted by
two Windows on the E. side (i. e. in the cliff on the W. side of
the first valley). In the roof of the western Chamber is a vertical
shaft communicating with the outer air.
Next to the W. comes a rectangular Chamber (4) 12,40 me-
tres deep, 7,40 metres wide, with a barrel vaulted roof; it faces S.,
and has a small niche in the centre of its N. wall. There is a
small low blind passage in the N. E. angle, and on the W. side
a passage communicating with a group of smaller Chambers.
(5) which have openings (probably in origin a door and a win-
dow) to the S. The entting is good and careful, and the roof is
hewn into a barrel vault. There are small holes cut in the rock
whicli very likely served to hold the door frames. There is nothing
to assist one in determining the date of these caves, except that the
tombs, presently to be described, all belong to the Roman period.
TH. ASHB1
A little further to the W. beyond a thick mass of brambles a
flight of steps (6) 1,25 metre in width, ascends to the hill above.
Opposite to it, on the S. W. Bide of tbe stream, which here
curves considerably, are two cuttings in the rock (7, 8) about 6 me-
tres deep, V-shaped, and oarrowing at the bottom to about 0, 80 me-
tre in width. After a eertain distauce they unite in one: they now
Fig. 7.
have foot holes for ascent, but seem to have served for drainage.
N. of them, on the actual S. edge of the stream, begins an em-
banking wall of two courses of opus quadratum of tufa, (9) which
must either have kept the stream within hounds, or supported a
path, or both. It can be traced for a total leogth of 36 metres; on
the X. edge of the stream are traces of a similar wall (10). On
this side of the stream a small water Channel (11) cut in the rock,
0,30 metre wide, raus aloiig the side of the Valley, followiug the
curves of the cliff: it is perhaps not of Roman origiu, and in any
case probably supplied a fountain on or near the site of the pre-
it one.
A little further on a path cut in the rock, 1, 90 metre wide,
which the modern track follows, ascends in steep zigzags: at the
ANCIBNT Kl- MAINS NEAR IHK VIA Cl.ODIA 321
turns it lias outlets for rain water, possibly connecting with tlie
V-shaped Channels just described. On emerging on to the higher
ground the track seems to fork, and both branches at ßrst show
traces of cutting: but neither can be followed far.
We may now return to the Fontanile, and examine the re-
mains to the E. of it. These all belong, as far as one can judge,
to the Roman period: and the existence of columbaria would lead
one to assign the group to the lst Century A. D. These are entirely
on the N. bank of the main stream, the S. bank being higher, less
accessible, and now thickly wooded. Close to the tunnel mouth,
to the E. of it, is a cutting in the rock for a road : against the
rock here is the upper part of a Roman tomb — a tiny shrine
(or edicoletta) (12) cut in the rock, and plastered over, with fcwo
little columns supporting a pediment: the plaster is brightly pain-
ted. Very possibly it is part of a columbarium.
To the S. are some fouudations cut in the rock (13): the
building erected on them has disappeared.
In the cliffs on the N. of the main Valley, going from W. to
E. we may first notice a water cistern (14), now, owing to the
collapse of some of the rock, accessible from the S. It is a tunnel,
lined witli cement, 1,40 metre in total height, with a vaulted
roof : at the bottom it is 0, 80 metre broad, and 0, 85 metre from
the floor has a shelf 0, 25 metre broad on its E. side.
Its general direction is from S. to N. After 8 metres from
the present entrance a circular vertical shaft, 0, 96 metre in dia-
meter, with foot holes, communicates with the top of the hill:
bevond this shaft the tunnel continues for 25,50 metres more,
and then ends: here is another shaft 1, 05 metre in diameter.
Beyond this the series of tombs begins. The first is a Cham-
ber (15) 3, 25 metres Square, with a barrel vaulted roof: the
walls and sides are decorated with stucco, in square panels, tliat
of the roof being still preserved, while that of the sides has al-
most entirely gone. The designs are conventional but well executed,
but the whole is now entirely blackened by the smoke of she-
pherds' fires. A sarcophagus niche may be seen on the W. side, which
probably formed no part of the original arrangement of the tomb.
Next comes a similar Chamber (16), witli a cornice roughly
cut in the rock, once, probably, decorated similarly.
TU ASHBY
Beyond thia a road cut in the rock ascenda to the higher
ground: ou tbe W. of it some way up is a small tomb (17) with
a couch (letto funebre) all round it, in the Etruseau style. There
were, bowever, no tracea of pottery etc. to aid one in fixiug its
dal
In the lowest cliffs again La a niche (18), decorated with
irregulär bits of stone set in plaster (like the eonfetti di Tivoli).
belonging apparently to a columbariuin cut in the rock, and close
to it four niches with pointed top.-, räch containing one um (19).
In front of it are the remains of the foundations, cut in the
rock, of a rectangular building.
To the E. of thia agaiu vre find the cliffs scarped perpendi-
cularly to a height of about 10 feet. Here we reaeh the so-
called Grotta della Regina (20); it was by hearing of this at
Tragi iatella that I was led to visit this spot, my intention having
been, when I set out from Crocicchie Station, to make for Cer-
veteri along the road going W. In the Campagua. however, one
must always be prepared to vary ones plans according to circum-
atances.
The Grotta della Regina (flg. 8) is the finest of this group
of tornbs. It takes its name from a relief over its arched entrance,
a small pedestal which seems to have aüpported a bust (now gone),
behind which is a curved mass, like a scallop shell, forming a
background to the head.
The arch has on each side a Doric pilaster cut out of the
rock: it leads into a rectangular porch 4, 25 metres wide byl.
80 metre deep, with a barrel vault. (See plan, Fig. 9). This. by
a door 1, 75 metre wide. with pillara on each side of it, open8
into a curved Chamber, which is not perfectly semieircular, being 3,
42 metres across and 2, 7 metres deep. The roof is a barrel vault
following the curve, one side of the vault being supported by the
inner walle of the Chamber, the other by au architrave in a smaller
concentric curve. starting from the door, which was supported by
two columna hewn in the rock, the capitals of which are alone pre-
aerved.
Prom the curved Chamber the tomb proper is reached — a
m with a barrel vault 2, 92 metrea wide by 3, 1 metres deep,
at the end of which three steps lead up to a curved niche, in which
ANCIEN1 REMiUNS M\l; im-: via CLODIA 329
is the sarcophagus cut in tlie rock, 1,80 metre long \>\ 0, 40 metre
wide. Od each side of thia tomb is a low Chamber cut in the
rock. lOmetres long, 2 wide, 1,60 high; the door in each casc
was rabbetted.
This is the last of the group of tombs: a little wav beyond
it a tliglit of steps (21) ascends to the Hill above: on the oppo-
Fig. 8.
site (S.) bank of the streara is a hole, now lmich filled in, which
raay originally have been a tomb.
The main stream, which, from this point, bears the name
Fosso delle Pertucce, soon turns due S. After two miles it reaches
the S. E. angle of the Tenuta della Tragliatella (') where, according
(') From lliis point onwarda it is called the Fosso delle Cadute. It ia
joined by the Fosso di Castel Campanile, passes the Casale of Palidoro —
being called Fosso di Palidoro from this point onwarda — and enters the
«ea just S. of. the Torre di Palidoro.
22
TU. ASHHY
to the description in Nuiizie degli Scavi 1878, 160 seq. (cf. 1877,
: 1878, 33,64, 90) discoveriea of tombs, partly Etruscan,
partly Roman, and of buildings of the latter epoch took place in
■ in »iir»m<in«'T
da*<»w iiiHf>>nm
*I|ÜIII"|IMIMH||
0 10 I
? wetr/'
Fig. 0.
those vears. I have not yet visited the site: but there is no
doubt whatever that it is distinct from that which I have been
describing, for the two descriptions do not agi-ee in the least.
ANCIRNT REMAINS NEAR THE VIA CLODIA 331
And the remains with which I have 1 d dealing, are, so far
as I can teil, quite unrecorded and unknown, except to that in-
defatigable explorer, the ßev. Fathei P. P. Mackoy, 0. P., who
has visite«! and photographed these caves, buf whose other avo-
cations have unfortunately not permitted him to ^rive to the
world more than a cornparatively small part of hia gtore of koow-
ledge of the Campagna.
This fact only goes to show that, despite all the time that
has been spent on it, and its neighbourhood to a great city, the
Roman Campagna has very many objects of interest for explorers
still. Of the chann of the Campagna itself I will not attempt to
speak, for I hold it to be quite indetinable: but anyone who has
been at all into the out of the way parts of it will know what
I niean when T say that there is nothing like it. and in some
ways nothing to he compared to it, in the world.
Tu. Ashby.
Postscript.
A visit to Hadriau's Villa, which 1 had not been able to
undertake earlier. gives nie the opportimity of making a few ad-
ditions and corrections to my account (pp. 321-3) of the horrea
there.
The division into two stories of the Chambers of each side
of the court was effected by wooden floors, supported by corbels
of travertine (*), at the level of ten feet above the opus spicatum
pavement of the ground floor. It is noticeable that the probable
level of these wooden floors, as given by the upper surface of the
travertine corbels, is three feet below that of the floor at the gal-
lery in front of the rooms. The arrangement was similar in the
large Chamber at the south end also: in it, as in the side Cham-
bers, there are two pairs of slit wiudows in each bay, so as to
(') The corbels are alone preserved: and, there is no trace of vaulting
springing from them. The concreto vaulting of the gallery, on 11 ther hand,
is supported on corbels.
TH. A.SHBY, ANCIKNT REMAINS NEAR THE VIA CLODIA
light • ich of the two trertical divisions ; and there ia
a window-like opening between it and the adjacent Chamber ou
b side. This large end Chamber was originally accessible from
court; but the entrance — at any rate the east half ot it. if
all — was blocked ap daring the construction (') with opus
culalutn, and the stairs to the gallerj on the east side placed
there. The upper story of the Chamber at the soutli end was acces-
sible from the gallery on the west side: l»ut how this gallery was
itself reached is not altogether clear.
The holes for joists. pointed out by Pelina, probably served
for a wooden floor, or possibly a flat ceiling, but probably the
former: for the walls go on two or three feet above the level of
these holes, and above that of the qnadripartite vaultiag of the
Chambers, as though there had been another story. At this level
there appears to have been an opeüing from the court to the cham-
ber at the south end. The court is completely excavated. but not
the Chambers.
The small detached room at the north end of the west side
has a door on the north, another on the south. and a window on
the west; it is paved with black mosaic.
I was unable to detect the latrine mentioned by Gusman.
I sliould add that Prof. Hülsen has called my attention to
the existeuce of a plan by Palladio of the ruins of S. Stefano in
the collection of diawings by him, belonging to the Duke of De-
vonshire. now deposited in the library of the Royal Institute of
British Architects. vol. IX no. 4.
This is indicated by the fact that the galleries are not later a>ldi-
tioiis, but part of the original construction.
EPIGKAPHISCHE BElTRAEiiE ZUR KAISERGESCHICHTE.
1. — Inschrift des Helium Mithridaticum.
Langford Wilson veröffentlicht in dieser Zeitschrift 21, 395,
das Fragment einer Inschrift aus Terraciua. die durch die Er-
wähnung eines bellum Mithridaticum merkwürdig ist. Wie auch
der Herausgeher auf meinen Vorschlag angenommen hat, ist dies
der Krieg, der unter Kaiser Claudius gegeu Mithridates König
von Bosporus (l) geführt wurde. Die erkennbaren Reste der In-
schrift lauten :
ET • LEG • VI • VICI
B E L L O MIT/
Caligula hatte aus Bosheit die von Tiberius getroffene Einziehung
der Schutzstaaten wieder aufgehoben und die Königreiche und
Länder von neuem vergabt. Als Claudius dazu schritt, nach dem
Tode des Königs Rhoemetalces III Thrakien wieder der römischen
Verwaltung zu unterwerfen, brach ein Aufstand aus, der erst nach
Aufgebot bedeutender Truppenmassen von A. Didius Gallus (2) im
Jahre 46 niedergeworfen wurde. Ausier der aus Fannonien her-
(') Prosopogr. imp. Rom. 2 p. 382 u. 455.
(2) Meine Ergänzung der Inschrift C. III 7217. in dieser Zeitschrilt 6,
162 ff. ist in der ersten Zeile irrig. Ich hatte mit Unrecht geleugnet, dass
in Zeile 3 triumphalibut ornamentis absolut stehen könne, vgl. C. I. L V
33-1'"». Vielmehr stand in Zeile 1, wie Mommsen vorschTug, [leg]atus [_Ti{be-
rii)~\. Dagegen kann icli die anderen Einwendungen Mommsens C. I. L. III
12278 nicht als richtig anerkennen.
A. v. DOMASZEV •
berufenen Legio VIII Augusta i1') fochten auch Vexillationen
nischer Truppen gegen die Thraker (*). Eben diese Truppen
fühlten den Krieg gegen Mithridates von Bosporus und vertrieben
ihn aus Beiner angemassten Herrschaft i |.
Das Conimando über die Vexillationen der spanischen Legio-
nen fuhrt nach der Ordnung jener Zeit ein tribunus laticlavius
einer dieser Legionen ('). Dieses Amt ist demnach vor Zeile 1 zu
ergänzen: es ist der Anfang in der Laufbahn eines Senators.
In Zeile 3 ist deutlich der Namen desjenigen erhalten, der
die Grabschrift geschrieben hat. Vielleicht ist zu lesen P. Rae-
c(ius) ("i As[iaticus~\. Ein Raecius Taurus war Praetorier im
Jahre 49 n. Chr. i |. Er kann der Vater des Offizier» sein, der im
bellum Mithridaticum gefochten hat. Der P. Raecius Asiaticus (:)
wird der Sohn desjenigen sein, dem die Grabschrift gesetzt ist.
Die letzte Auflehnung des Mithridates endet mit seiner Ge-
fangennahme. Sein Besieger C. Julius Aquila (8) erhielt die orna-
menta praetoria und ist unter Xero Procurator von Bithynien.
An dieser Beförderung erkennt man ("). dass er das Conimando
im Bosporus erhalten hat. nachdem er früher Tribun einer Cohors
praetoria gewesen war. Nur so konnten ihm auch in dieser Stel-
lung die ornamenta praetoria verliehen werden, an sich bereits
eine zu hohe Auszeichnung. Aber Claudius in seiner Freude einen
Mithridates aus dem Geschlechte des grossen Mithridates gefangen
zu haben, verlieh damals auch dem Procurator von Bithvnien, der
(') Darauf bezieht sich Dessau '.'*'>'.
(2) Mommsen Ephem. epigr. 2. 259, vgl. Rhein. Museum 17. 211.
(3) Tacit. Ann. XII, 15: At Mithridates Bosporanus omissis opibus
is postquam Didium, ducern Roma! tue exercitus abisse co
'(. relictos iii novo regno Co: | cokortium
cum fulio Aquila, equite Ro . spretis utrisque concire nationes,
fugas.
(< Vgl. CLL. XIV 3602; Rhein. Mus. 48, 343.
('-) Der Name Raecius findet sich ofl in den Terracina benachbarten
Municipien : C L L. X. XIV Index.
in,,,. Rom. 3, 124, n. 9.
(7) Die Namen Taurus und Asiaticus ebenso in der Familie der Valerii
Asiatin. , 3, :;7S n. 139.
imp. Rom. 2, 168, n. 108, Vgl. Anm. 3.
\ bj1. Philologus 1907, 161 ff.
KPIGRAPHISCHE BEITRA.EGE ZUR KAISKRGK8CHICHTE 335
auch sein Theil an dein Siege beanspruchte, die gleichfalls anor-
male Auszeichnung der ornamenia consularia '(). Bei dieser über-
triebenen Schätzung des Sieges erklärt sich die bombastische Be-
zeichnung des Krieges in der Inschrift.
2. — Die Kalatores pontißcum et ßaminum.
Von der Körperschaft der Amtsdiener der Pontifices und Fla-
mines besitzen wir zwei aus der Regierungszeit des Traiau stam-
mende Listen; die eine (C. I.L. VI 32445) war auf dem Forum
Romanum, an der Schola der Kalatores bei der Regia, augebracht, die
zweite (C. I. L. VI 31034) ist in eine Privatlirkunde (Bauerlaubnis
für ein Kultgebäude des Sol an der Via Portuensis) eingelegt.
Auf Grund der Erläuterung, welche beide Listen durch Hülsen
in C. I. L. VI p. 3305 erhalten haben (*), scheint es mir möglich,
die Zusammensetzung des Collegiums der Pontifices aufzuklären.
Ich gebe zur bequemeren Uebersicht die beiden Inschriften.
VI, 32445.
a
Kalatores pontißcum et ßami- C. Asi/üus Hierax.
num. M. Annius Fidus.
P. Cornelius Ialyssus. L. Iavolenus Phoebus.
D. Valerius Alexander. App. Annius Falernus.
Ti. Claudius Heronas. Ti. Claudius Di[otim~\us.
T. Tettienus Felix. [_Sex. Altius Iustus~\.
L. Cornelius Melius. \_L. Daebius Polybius~\.
P. Calüisius Trophimus.
M. Atilius \_Eutychus~]. L. Cornelius Dlastus.
A. Lappius \_Tha~]llus. Cn. Cornelius Philargyrus.
M. Aimilius Placidus. L. C[f\artius Doryphorus.
(') Prosopogr. imp. Rom. 2, 236 u. -185 : Junius Cilo war eben ein
Günstling des Narcissus in diesem Regiment der Saturnalien. Nur die orna-
menia praetor ia gebühren einem Procurator von ducenarem Rang.
(2) Vgl. diese Zeitschr. 14, 262; 16, 10.
A. V.
5 Xull
M. Iu\_n\ius Epaphroditus.
L Licinius Elainus.
A. Coraeli»* He\
M. Asiii'n* Silvester.
L. Scribonius Parlhenopaeus.
M. Clodias Tir .
f.. Minicius Epaphroditus.
P. Ducedias Euprepes.
c. I - . I
L. Ceionius Eesper.
/'. Marcius Parthenius.
M. Rutilius Admetus.
Erasinus Aug. Hb.
L. Calv\Y\'i[t]ius Euno>
M. Licinius Comicus.
Gn. Lucceius Plulianus.
ffönoratus:
C. Luc eins Mai\_Oir\.
VI. 31C34.
\_P. C~\oriieli lalissi.
[.'/. A~]tili Eutychi.
\_D.~] Valeri Alexandri.
[-1. L~]appi Thalli.
\_P. D~\uceiü Eu\jß]r[ep~\es.
\_L. Tetyieni \_Felicf\s.
\_P. Calvisii] Trophimi.
\_L. Ceioai H~\esperi.
\_L. CornelQ Heli.
[Z. Cornelf} Dlasti.
\_L. Asini H~\ieracis.
\_L. Ciarli Do~\ryphori.
[J/. Rutili A~\dmeti.
M. Anni Fidi.
<>. Pomponi Xu\f\hi.
[Z.] Iavoleni Phoebi.
Ser. lull Paederoti*.
L. Calventi Eunomi.
Ap. Anni Falerni.
M. Iuni Epaphroditi.
.V. Licini Comici.
Ti. Claudi Diotimi.
A. Corneli Herae.
Sex. Atti Iusti.
M. Asini Silvesfri.
L. Baebi Polybi.
Gemeinsam sind beiden Listen folgende NameD
31034
-
-
i
n
-
it
-
-
1. P. Cornelius Talyssus
'1. M. Atilius Eutycbus
3. D. Vaierius Alexander
4. A. Lappius Thallus
."). V. Dncenius Euprepes
6. T. Tettieuus Felix
7. P. Calvisius Tropliinius
3. L. Ceionius He.-perus
0. L. Cornelius Helius
= o2445
a
1
i
b
1
=
a
2
=zs n
b
2
= n
b
17
= i
a
4
=
b
4
»
b
19
^^ ^
a
5
WIGRAFHISCHE Bl I rRAEGI ZI K KAISERÖ1 S< Hl< HTE 337
•>
31034 10. L. Cornelius Blastus = 32445 h
1 1. C. A -i 11 i 11- Hierax - a ,;
12. L. Ciartiua Doryphorua - 7
13. Bf. Rntilius Admetua - b 2>\
14. M. Aimius Fiilus = - ,, 7
15. Q. Pomponina Xuthus = - b
16. L. lavolenus Phoebua = . a .
» 17. Ser. Iulius Paederoa = - £9
18. L. Calventius Emiomus = * /, 23
19. Ap. Anniua Falernua - a g
20. M. Iunius Epaphroditus = - b 10
" 21. M. Licinius Comicus = - b 24
22. Ti. Claudius Diotimus == - a 10
23. A. Cornelius Heraa = - b 12
24. Sex. Attius Iustus = * [Ä in
■ 25. M. Asiniua Silvester = * £ 13
26. L. Baebiua Polybius » [# 12]
Nur in der Inschrift 32445 sind zwölf Namen gennant:
T. Claudius Heronas
M. Aimilius Placidus
Cn. Cornelius Philargyrus
L. Licinius Elainus
L. Scribonins Parthenopaeus
M. Clodius Tiro
L. Minicius Epaphroditus
C. Cassius Apelles
P. Marcius Parthenius
Erasinus Aug. libertus
Cn. Lucceius Plutianus
Honoratus:
C. Lucceius Maio.... b 27
Die Angaben inj Corpus über die Anordnung der Namen in
Liste 32445 sind zu berichtigen. Auf grund der erst später ent-
deckten Zeichnung des Steines hat Hülsen (in diesen Mitteilun-
gen 1901 S. 10 f.) gezeigt, dass die im Corpus mit a und b be-
a
3
b
3
b
6
b
11
b
14
b
15
b
1(3
b
IS
b
20
b
99
_ _
b
25
A. v. DOMASZEWSKI
zeichneten Columuen auf einer und derselben Nebenseite des Blockes
eingetragen waren. Nur eine kleine Lücke trennte die beiden
Reihen, die übereinander standen. Ich halte aber im Folgenden
B Zeichnung des Corpus beibehalten, um leichter verständlich
zu sein.
Die Liste I (=32445) ist die ältere, aus dem Jahre 101.
D d von den Namen, die hier genannt sind, fehlen in der jün-
D Liste 11 (=31034), die sicher im Jahre 102 geschrieben
ist, 4 Namen.
In Liste 1 sind die Namen auf 2 Columnen verteilt, a und b.
In Liste 11 sind dagegen die Namen dieser beiden Columnen
in eine Reihe zusammengezogen in der Weise, dass auf den Namen
a. 1 der Liste I der Name //. 1 der Liste I folgt, ll. s. w. mit
gewissen noch zu erörternden Abweichungen. Auf grund dieser
Regel der Anordnung hat Hülsen mit Sicherheit in I a nach
den erhaltenen Namen noch zwei aus Liste II ergänzt.
Von den 25 Namen, welche in Liste I die Columne a und
den Anfang der Columne b bilden, kehren 21 in Liste II wieder.
Die vier fehlenden sind durch Namen ersetzt, welche in I auf b,
13 folgen und zwar stehen diese eingeschobenen Namen in II in
derselben Folge, die sie in I. b hatten. Da aber in II noch ein fünfter
Name aus I, b eingeschoben ist, so muss noch ein fünfter Name in
der Liste I ersetzt worden sein. Dieser Name ist vor dem verstum-
melten Anfang von I, b zu ergänzen; denn der letzte ergänzte Name
von I, a bildet auch den Schluss von Liste II. so dass in I, a kein
weiterer Name ausgefallen sein kann. Demnach entsprechen den 26
Namen der Liste II 26 Namen der Liste I. Von dem Schlüsse der
Liste I. b kehrt ausser den eingeschobenen Namen keiner in Liste
II wieder. Daher bezeichnet der 26. Name der Liste 1 einen be-
deutsamen Einschnitt. Der Schreiber der Liste II hat nicht alle
kalatores aufgenommen, sondern nur iene, welche den ersten 26
der Liste I entsprechen.
Das Collegium der Pontitices im weiteren Sinne bestand aus
dem Rex sacrorum, drei fiamines maiores, pontifices, 12 fiamines,
lores, pontifices minores. Der Kalator des rex sacrorum, wenn
er überhaupt einen hatte, ist in der Liste nicht aufgenommen, da
der rex sacrorum unter der Bezeichnung pontifices und fiamines
nicht mit einbegriffen ist. Einen weiteren Abschnitt in der Liste
EPIGRAHHISCHE BEITKAEGE ZUR KAISERGESCHICHTI 339
I, h bezeichnet das Wort honoralus. Zwischen den ersten li ' » Xamen
und diesem Worte stehen 12 Namen; dieses sind daher die //"-
mines minores. Jede andere Deutung der zwölf Namen, etwa als
Eipectantenliste (l) stösst auf unüberwindliche Schwierigkeiten.
Denn wie sollten die Expectanten Kalatores haben und nun gar
einer von ihnen ein kaiserlicher Freigelassener sein ? Auch wider-
spricht dies der öeberschrift, wonach in der Liste auf die Kala-
tores der Pontifices Kalatores vun Flamines folgen. Die drei flami-
nes minores gehen an Rang den 'pontifices voran (8). Dann bilden
sie den Anfang von Liste I, a und die darautfolgenden 23 Namen
sind die Pontitices. Die Reihenfolge der Namen der Pontifices be-
stimmt sich nach der Zeit ihres Eintrittes in das Colleginm (Festus,
p. L61: minorum /»ontiföcum maximus dicitur qui primus in id
collegium venu, Hera minimus qui novissimus). Auch die Vestalis
maxima ist die älteste ihres Collegiums und so wird der Pontifex
maximus ursprünglich der älteste der Pontitices gewesen sein.
Wenn aber in der Liste I, a die 9 auf die 3 Flamines ma-
jores folgenden Namen den 14 der Liste I, b vorangehen, so muss
sich auch dies aus dem Rang der Priester erklären. Angesehener,
weil die ursprünglichen Mitglieder des Collegiums, sind die Patricii.
In diesen 9 Namen hat man die Pontitices patricischer Herkunft
zu erkennen; die 14 auf sie folgenden der Liste I, b sind Ple-
bejer.
Diese Auffassung findet eine sichere Bestätigung in der An-
gabe des Tacitus über die Einsetzung der sodales Augustales. Ann.
I, 54: sorte dueti e primoribus civitatis unus et viginti, Tibe-
rius et Drusus et Claudius et Germanicus adiciuntur. Die Mit-
gliedzahl ist später auf 28 gestiegen. Das Vorbild für das Col-
legium der Sodales Augustales ist die augusteische Ordnung für
die Pontitices, die unter ihm auch 21 Stellen gezählt haben wer-
den, 9 patricische und 12 plebeische. Die Richtigkeit dieser Con-
struetion zeigt sich in den Zahlen selbst, die wie immer bei den
Pontifices Vielfache der den drei Stammtribus entsprechenden
Dreizahl sind. Unter Traian war die Zahl der Pontifices durch
Vermehrung der plebeischen Stellen auf 23 gewachsen.
C) Mommsen Staatsr. II, 30.
(2) Vgl. Oesterr. Jahresh. 6, 58.
A. v. DOMASZEWSKI
Der Schreiber der Liste II hat die Patricier der Liste I, a
und die Plebeier 1. b in der Weise ineinandergeschoben, dass auf
den ältesten Patricier des Gesamtcollegiums der Pontifices, dem
auch die drei Fhunines maiorea angehören, der dem Amtsalter
zunächststehende Plebeier folgt u. s. w.. so dass zuweilen eben
eu des Amtsalters, hinter einem Patricier auch zwei ihm an
Alter zunächst stehende Plebejer eingeschoben wurden.
Bei der Anordnung uach dem Amtsalter sind die beiden über-
lebenden Flamines maiores, der Flamen Dialis I. a, 1 und der Fla-
men Martialis I a, 2, auch die ältesten Mitglieder patricischer
Herkunft. Dies ist durchaus sachgemäss, da diese Flaminate nicht,
wie die Poutiticate, eine Auszeichnung bewährter Senatoren bilden.
Die Lücken in der Reihe der Pontitices wurden durch Ergänzungs-
wahlen aus der Zahl der Flamiues minores gefüllt, die wieder
nach ihrem Amtsalter in der Reihe der Pontitices hinter den Ple-
bejern eingeschoben erscheinen. Soweit wir wissen, sind die Fla-
mines equites Romani', demnach hat Traian sie als Praetorier in
den Senat adlegirt und ihnen zugleich den Pontificat verliehen.
Dass unter den Kalatores der Flamines minores ein kaiserlicher
Freigelassener erscheint, beweist dass auch sein Flamen ein kaiser-
licher Freigelassener war ('). Um so weniger wird man annehmen
dürfen, dass die flamiues minores auch senatorischer Herkunft sein
konnten.
Sowohl in den starken Abgängen als in der Art der Ergän-
zung tritt die Wirkung des dacischen Krieges hervor. Die furcht-
baren Verluste der Schlachten von Tapae und Nicopolis könnten
nicht besser beleuchtet werden. Verdiente Offiziere des Ritter-
standes sind auf diese Weise Senatoren und Pontitices geworden.
Auch der kaiserliche Freigelassene wird jener sein, der die cura
copiarum des Krieges gehabt hatte.
Der Name des Kalators A. Lappius Thallus ist von histori-
schem Interesse. Sein Herr, der Pontifex A. Lappius ist wegen seines
hohen Amtsalters sicher der Norbanus Lappius Maximus (2) der
den Antonius Saturninus niederwarf. Auch sieht man, dass sein
Praenomen bei Dio 07, 11 Aovxiog verschrieben ist.
c) Vgl. CLL. VI 15 98.
C1) Die richtige Form des Namens erwiesen von Pichlmayr Hermes.
664.
EI'lGKAi'HlSCHK BEITRAKCE ZUR K/USERGES HICHTE 34J
Der in der Liste I l>. 27. 28 als honoratus bezeichnete scheint
ein ausserordentliches Mitglied zu sein. Am Ende der Liste II,
24 ist amvrcan wahrscheinlich .... amur can(didalus), also
ein Expectant.
3. — Inschrift der Tibüiiies.
Bei der Bearbeitung der niederrheinischen Inschriften erkann-
te ich, dass die angeblich in Nymwegen gefundene Inschrift eines
Collegiums C. I. L. XI 11 1320* vielmehr aus der Stadt Rom
stammt, Dieses Fragment ist. wie Hülsen vermutet, mit einem in
Rom seihst copierten Fragment C. I. L. VI 2229 (vgl. A.ddenda
u. :>2453) zu verbinden.
Beides sind Fragmente von Bronzetafeln, die zu gleicher Zeit.
um 1630 oiler wenig später, auftauchen: das angeblich Nyinwe-
gener Stück kann leicht durch den schon damals schwunghaft be-
triebenen Antikenhandel von Rom an den Niederrhein gelangt sein.
a) CIL. XIII 1320"
b) C.LL.YI2229
(\ ■ E T DE/
ORTVNA • PERM
LVICTORINVS
EGIS SVPRA-
C^VERI EX HI
(tl • VRBIS • Sy
ns- a(>
REG- XI1II IN yj
li NOVARI ID.1'
TIBIC • I • N
DEI • PRIMO • SALVTE
CAESETIO • PROBO ■ C
ETIAM • AD1TVM ■ PAVLI
MVTEM • SIC • ACCIPIAN'
Das Verständnis der Inschrift beruht auf der Erwähnung der Ti-
bicines in b, 3. Die Mbicines, qui sacris publicis praesto sunt,
sind die ältesten der römischen Gilden ('). Von ihrem Jahresfeste
sagt Varro de 1.1.6, 17: Quinquatrus miniisculae dietae Iuniae
Idm ab similitudine maiorum, quod tibiciaes tum feriati vagan-
tur per urbem et convenlunt ad aedem Minervae. Es ist deutlich,
dass eben die Iden des Junius am Schlüsse von //. 2 genannt sind.
(') Marquardt Staatsverw. 3, 138 Anm. 5
A. v. D0MASZEWSK1
i Festmahl hielten sie jedoch au diesem Tage auf dem Capitol
im Tempel des Jupiter al» r).
Die <> 38 '1er Lücke am Anfang von Fragment a ist in
Zeile 2 mit Sicherheit zu bestimmen durch die notwendige Er-
gänzung [/ F~]prtuna, das griechische aya&fi ii-/jr am Ein-
gang des Aktenstückes. Da die beiden Schutzgötter der Tibi-
eines luppiter optimus maximus und Minerva sind, so erkennt
man an Anfange von Fragment a3 1: [_I{ovi) o{ptimo)~\ m{i
■<c. Das erhaltene in am Schlüsse von //. 1 zeigt,
da— nach den Schutzgittern der Ort stand, wo das Aktenstück
sich befand. Die aedes Minervae der Tibicines war aber der Tem-
pel der Minerva auf dem Aventiu ('-'). Deshalb ist zu ergänzen:
[, in aede deac Minervae] reg(ionis) XI fl (3) in A[ventino. Diese
siclieren Ergänzungen bestimmen die Grösse der Lücke zwischen
Fragment a und b, sowie die Länge der Zeile in Fragment b.
Das Aktenstück beginnt mit dem wesentlichen Inhalt. Dieser
war die Erneuerung des Opfers der Tibicines an den Iden des
Iunius. Aber eine Kulthandlung kann nur mit Erlaubnis des
Kaisers als pontifex maximus verfügt werden. Demnach ist
Zeile 2 zu ergänzen : Perm[issu imperatoris sacrißeium tibicinarn
r~\eaovari id(ibus) I[unii$.
Darauf folgt ein Schreiben der Behörde, welche die Tätigkeit
des Colleginms zu überwachen hat. Da in Zeile "> f. deutlich der
c\_"r(ator) i re~]g{ionis) I urbis s\_acrae genannt wird, so ist der
Schreiber des Briefes die den curatores regionum vorgesetzte
Behörde. Seit Severus Alexander sind die curatores regionum
Consulare. die dem praefectus urbi beigeordnet waren (l). Deshalb
>• der Schreiber der praefectus urbi. Die Zeit der Inschrift ist
ferner insoweit bestimmt als sie früher fallen muss als das Jahr 2.">4.
da seit diesem Jahr die Reihe der praefecti urbis vollständig vor-
liegt (r'). in welcher der Victorinus unserer Inschrift fehlt. In der
ersten Hälfte des dritten Jahrhunderts ist aber ein Mann bekannt,
(») CLL. P p 320. Vgl. CLL. VI 30932 und dazu Wissowa,
Religion, 1
Hülsen, Topographie I. 3, 159.
(3) XIIII ißt überliefert.
(4i Mommsen, Staatsrecht 2, 1061.
• Mommsen, Chronica minora I. 65.
RPIGRAPHISCH1 BE1TRAEÜK ZUR KAISERGFSCHICHT1 S43
ili'ssi'ii Name zu den erhaltenen Resten vortrefflich stimmt und der
sehr wohl unter Severus Alexander praefeclus urbi gewesen sein
kann. Es ist T. Flavius Victorinus Philippianns, am Anfang der
Regierung des Septimius Severus tribunus legionis ('). Zeile 3, l
ist zu ergänzen '/'. /■' \l(avius) Victorinus \_Phihppianus praef{ectus)
urb(i) magistris] collegi tibicin[um et] [coli] egissupra [scripti
collegi anno d{om.ini) n{ostri) Severi Alexan]d[r\i (2) primo Sa-
lute^"], d. h. 222 n. Chr.
Es folgt die aus dem Anlass der Erneuerung des Jahresfestes
verfügte Prüfung der Akten des Collegiums. ">-7 [Con~]queri >•.
[beri instrumenta1? collegi supra scripti..} Caesetio Probo c[u-
r{atori) \ re~]g{ionis) I urbis sa[crae et praebere ad tabularium
collegi] etiam aditum Pauli[no] \ [sal]vis ac[tis~]. Der Stadtprae-
fekl unterwirft die Urkunden des Collegiums einer Revision, in
Bezug auf Statuten, Mitgliederlisten u. s. w., und der Paulinus ist
ein Beamter seiner Kanzlei, der die Akten abholt. Aenderungen.
die der Praefekt vornimmt, wird er den magist 'ri der tibicines no-
tifioieren. 7. 8 Si autem leges ? comtynutem, sie accipian[t, ut
testes] siiit magist[ri collegii.
Wie es gekommen ist, dass das altrümisehe Fest der Tibici-
nes vor Severus Alexander nicht mehr begangen wurde, erklärt
die neue Staatsreligion Elagabals (3). Mamaeas senatorischer Bei-
rat hat die alten Kulte wiederhergestellt.
Heidelberg.
-■
A. V. DOMASZEWSKI.
(') Prosopograph. imp. Rom. 2,80 n. 266. Sein Vater, 2,75 n. 23S ist
ein Vertrauensmann des Septimius Severus.
(2) b, Zeile 4 ist ganz bestimmt die Datierung, dei ist überliefert.
(3) Religion des rüm. Heeres S. 6".
\v. AMELl'XG, ZUR ÄRA ÜES KI.E01I1
ZUR ai;a des kleomenes
- im XX. Bande unserer Mittheilungen habe ich die Wieder-
holun r Ära des Kleomenes in Florenz besprochen und sie auf eins der
Gemälde des Timanthes, die Opferung der Iphigenia, zurückgeführt. Dieser
Rückführung konnte man entgegenhalten, dass von einem Teil der Original-
komposition, den Plinius überliefert, von dem Altar zu Füssen der Iphigenia,
mir auf dem Bilde aus Herculanum
■•in zweifelhafter Resl erhalten sei
Die Frage entscheidet sich jetzt zu
gunsten meiner Annahme durch das
Fragment einer vierten Wiederhol
lung auf einem späten aretinischen
Gefäss. I » I - * Scherbe i>t mit der
Sammlung Dressel in das Alberti-
nnm in Dresden !_relanirt. Unsere Ab-
bildung ist nach einem Abguss her-
gestellt, den ich ebenso wie die
Erlaubnis zur Publikation dem Ent-
ireirenk omni en Prof. Treu's verdanke.
Di Figuren sind aus einzelnen For-
men gewonnen und auf die Wandung
des Gefässes aufgesetzt. Dabei ist
die Composition auseinandergezerrt
worden, um die weite Rundung zu
füllen. Die links erhaltenen Anne des
Kalchas mit dem Schwert müssten
den Kopf der vollständig erhalte-
nen Iphigenia berühren ; man sieht.
wie die Linke des Kalchas die Locke
der Jungfrau hebt. Zwischen den
Figuren schwebt nun zu hoch im
Raum ein kleiner Altar, der mit
drei Bukranien. Guirlanden und Bändern verzier! und reichlich belegt ist;
man wird die oben gehäuften Dinge am ehesten für Früchte halten, wie
in dein Korb des Jünglings auf der Florentiner Ära; ja, es scheint, als sei
solch ein Korb auf den Altar gestellt. Der unregelmässige Ausschnitt in dem
Körper des Altars isl vor der Befestigung auf der Wandung des Gefässes
geraachl worden, kann aber nicht ursprünglich beabsichtigt gewesen sein.
Wir dürfen uns den Altar auf dem Gemälde des Timanthes kaum im Ein-
zelnen dem aretinischen entsprechend vorstellen, aber die Scherbe zeugt für
das Vorhandensein dieses Gliedes in der Composition und damit für deren
iminenhang mit dem Gemälde des Kythniers. Auf der Ära des Kleomenes
und dem Elfenbeinkästchen Hess man es fort, um den Raum nicht über-
mässig zu füllen.
W. A.MEUNG.
Abgeschlossen am 21. Dezember 1001
DIE MEDAILLONS AM KONÖTANTINSBOGEN.
Die sein- dankenswerten grossen Abbildungen der acht Jagd-
medaillons des Konstantinsbogens in den Bruckmannschen Denk-
mälern (Tafel 555. 559. 560. 565) machen endlich eine erschöpfende
Stilkritik dieser schönen Stücke auch ohne Benutzung der Abgüsse
im Museum von St. Germain möglich ('). Bei eingehender Beschäf-
tigung mit den Tafeln tiel mir auf, dass sich scharf zwei Gruppen
unter den Medaillons scheiden, die sowohl in der künstlerischen
Anlage wie in der Ausführung der Reliefs so bedeutend von einan-
der abweichen, dass sie unmöglich als einheitliche Schöpfung auf-
gefasst werden können (2). Dieser Eindruck verstärkt sich noch bei
Betrachtung der wundervollen Aufnahmen von Anderson (Nr. 2526-
2533), auf deren genauem Studium die folgenden Ergebnisse be-
ruhen.
Die Bären-und Eberjagd, zwei Bilder, in denen ein gleiches
Thema auf den ersten Blick überraschend ähnlich behandelt zu
sein scheint, eignen sich eben aus diesem Grunde am besten dazu,
die tiefgehenden Gegensätze klar zu machen, durch die jedes der
beiden Medaillons sich als Vertreter je einer der beiden erwähn-
ten Gruppen kennzeichnet. Drei Reiter verfolgen das Jagdwild,
unter ihnen der Kaiser, im Begriff, hier den Bären, dort den Eber
mit der Lanze zu erlegen, in Anbetracht der gefährlichen Gegner
ein spannender Augenblick, dessen lebendige Wiedergabe keine
(') Früher behandelt von E. Petersen in diesen Mitt. IV S. 314 ff., wo
die ältere Litteratur. Derselbe, Ant. Denkm. I S. 31. Arndt, Denkm. griech. u.
röra. Skulptur, Text zu Tafel 555. 559. 560. 5C5. Stuart Jones, Papers of che
British Sckool cd Borne III S. 220 ff. E. Strong, Boman Sculpture S. 131 ff.
E. Petersen, Neue Jahrb. für das klass. Alt. 1906 S. 522 ff.
(3) Kurz mitgeteilt habe ich meine Beobachtung in der Beilage zur
Allgemeinen Zeitung 1906, Nr. 71 - 588
23
I. SIEVEK.ING
leichte Aufgabe war. Der Künstler der Bärenjagd bat sie glänzend
In weiten Sprüngen flieht der Bär, aber das Ross des Kai-
sers ist ihm dicht auf den Fersen, und dieser, der als Hauptper-
son allein mit dem Bären den Vordergrund des Reliefs einnimmt,
holt schon zum entscheidenden Wurfe aus. Sein ihm zur Seite
reitender Gefährte verfolgt gespannt die Bewegung, gerüstet, im
Falle des Misslingens seinem Herren hilfreich beizuspringen. Ein
dritter Begleiter, mehr als Nebenperson behandelt, folgt den beideu,
den Blick auf den Bären gerichtet, auch er mit eingelegter Lanze.
Die Raumfüllung ist vortrefflich gelungen, der Bär scheint un-
gehindert in seiner Bewegung und bei den drei eng zu einer Gruppe
verbundenen Reitern entfaltet sich jedes Motiv frei, dank der ge-
schickten Verkürzung des nur halb aus dem Hintergrund hervor-
ragenden einen Pferdekörpers und der Halbierung des andern durch
den Medaillonrand. Die einzelnen Figuren, Menschen wie Pferde,
sind alle voll Leben und Bewegung und doch fein differenziert je
nach der ihnen zugeteilten Rolle, so dass sie zu einem Ganzen
von packender Anschaulichkeit zusammenstimmen.
Erweckt daher die Darstellung der Bärenjagd bei dem Be-
schauer die Vorstellung einer rasch vorwärts schreitenden Hand-
lung, von der das Auge einen flüchtigen Moment erhascht, der
sofort von einem andern abgelöst sein wird, so erscheint demge-
genüber die Eberjagd trotz der gleichfalls in starkem Ausgreifen
wiedergegebenen Pferde und des ähnlichen Motives der Reiterfi-
guren wie ein plötzlich in der Bewegung erstarrtes Augenblicks-
bild. Der Grund hierfür ist in erster Linie in der ungleich man-
gelhafteren Komposition dieses Meiaillonreliefs zu suchen. Der
gewaltige Eber, der aus seinem Sumpfdickicht aufgetrieben ist,
füllt allein den Vordergrund, so dass die drei Jäger neben ihm
her zu reiten scheinen und keine Ueberleitung von ihnen zu jenem
vorhanden ist. Der Kaiser reitet, um als Hauptperson aufzufallen,
allein voraus. Dadurch wird die Gruppe gelöst und es entstehen
langweilige Parallelen zwischen dem Kaiser und dem Eber einer-
seits und den zwei Begleitern andrerseits, ohne dass der Kaiser
wie in der Bärenjagd den Mittelpunkt der Handlung bildet. In-
folge der ziemlich gleichmässigen, geringen Reliefhöhe scheinen
die drei Reiter am Hintergrunde festzukleben und ihre Bewegui
freiheit künstlich gehemmt zu werden.
DIE MEDAILLONS AM KONSTANTlrsSUOGEN 34'3
Dazu kommen die posenhaften Bewegungen der Einzelfiguren,
die den Eindruck des Unfreien verstärken. Der Kaiser holt über
dem recht lahm und zahm wiedergegebenen Eber zun Wurf oder
Stoss aus ohne Feuer und auch ohne, wie es, da er das Wild ein-
geholt hat, gegeben wäre, sein Boss zu zügeln. Sein älterer Be-
gleiter galoppiert in sehr korrekter Haltung mit eingelegter Lanze
hinter ihm her, scheint aber völlig überflüssig bei der Scene, ebenso
wie der Jüngling, der seine Statistenrolle auch einsieht, daher
hinter sich schaut und den rechten Arm in nichtssagender Geberde
erhebt. Die Wiedergabe des Terrains ist sehr ungeschickt ausge-
fallen und wirkt gegenüber dem einfach gerauhten Boden in der
Bärenjagd recht kleinlich.
Ebenso wie diese beiden Jagdscenen gleichen sich der äusse-
ren Anordnung nach auch von den vier Opfern je zwei untereinan-
der in hohem Maasse, nämlich die vor dem Bilde des Apollo und
der Diana einerseits sowie die an Silvan und Hercules andrerseits.
In den ersten beiden nimmt das Götterbild auf hoher Basis zwi-
schen zwei Bäumen die Mitte der Scene ein, je zwei Figuren füllen
zu beiden Seiton eines kleinen Opferaltares den übrigen Raum.
Ein genauerer Vergleich lässt wieder bei dem Dianaopfer grosse
Vorzüge, bei der Apolloadoration entschiedene Mängel der Kom-
position erkennen. Dort eine geschlossene Gruppierung um den
gegebenen Mittelpunkt und eine einheitliche Handlung, hier durch
die Wendung des das Pferd führenden Mannes eine Auflösung des
Zusammenhanges und eine Unklarheit der Situation. Noch in die
Augen springender ist bei den zwei andern, in der seitlichen An-
bringung des Altars und der Stellung der Figuren zu diesem über-
einstimmenden Opferscenen die künstlerische Ueberlegenheit des
Silvanopfers gegenüber dem Herculesopfer. Bei ersterem ist die
Anordung der Figuren eine äusserst geschickte und reizvolle. Auf
der einen Seite des Altars der opfernde Kaiser in der Mitte zweier
Begleiter, eine ungezwungene Gruppe, hinter dem Altar in lebhafter
Bewegung der das Götterbild bekränzende Diener, oben den Raum
füllend die knorrigen Aeste des Baumes. Wie steif und leblos
wirkt daneben die Darstellung des Herculesopfers mit den drei
schablonenhaft hintereinandergereihten Personen auf der einen
Seite und der nichtssagenden Einzelfigur auf der andern Seite des
Altars. Und oben in der Luft schwebend ganz ausserhalb des Zu-
I. SIEVEKING
sammenhanges das kleine Götterbild zwischen der starren Guir-
lande und dein plumpen Löwenfell. Eine störende Lücke klafft
über dem Altar.
ä letztes korrespondierendes Me laillonpaar bleiben die Dar-
stellungen des Jagdauszuges und des Jagdschlusses nach Erlegung
des Löwen übrig. Entsprechend der gegenständlichen Verschieden-
heit ist natürlich auch die formale Uebereinstimmung nicht so
weitgehend wie bei den andern Paaren, immerhin linden sich auch
hier Vergleichungspunkte wie die Führung zweier Tiero in jedem
Bilde und die centrale Gruppe von drei Figuren in der gleichen
Anordnung.
Der Jagdauszug ist wohl das schönste Stück der ganzen Reihe.
Ungemein natürlich in der Perspektive entwickelt sich aus dem
einfachen architektonischen Hintergrund heraus der Jagdzug in
anmutigem Wechsel von Jägern und Tieren. Der Kaiser in un-
gezwungener Weise an dem Vorgang Teil nehmend, ist geschickt
in den Mittelpunkt der Scene gestellt. In der Gruppe über dem
erlegten Löwen ist er dagegen einfach in die eintönige Front der
fünf Figuren eingereiht, die abwechselnd etwas vor und etwas
zurücktretend die ganze Breite des Medaillons einnehmen. Die
Darstellung der beiden Pferde im Hintergrunde, besonders des rech-
ten, nimmt sich gequält aus und für den toten Löwen bleibt nur
der unglückliche Platz in dem durch die Standfläche abgeschnitte-
nen Segment übrig, wo er unperspektivisch wirkt und ganz den
Eindruck eines sorgfältig arrangierten Felles macht.
Aus der vorgenommenen Gegenüberstellung ergiebt sich, dass
die eine Hälfte der Medaillons, nämlich die sämtlichen auf der
Südseite des Konstantinsbogens angebrachten, den übrigen vier
in ihrer künstlerischen Anlage, das heisst in der Raumfüllung.
Gruppenbildung, den Bewegungsmotiven und der perspektivischen
Reliefbehandlung bedeutend überlegen ist, die acht Medaillons
von diesem Gesichtspunkte aus also nicht als ein Ganzes angesehen
werden können. Eine Scheidung in die gleichen zwei Gruppen er-
giebt nun auch ein Vergleich der Reliefausführung im Einzel-
nen. In ihr stimmen die Medaillons der Nordseite untereinander
ebenso genau überein, wie die der Südseite, aber eine tiefe Kluft
scheidet beide voneinander. Es ist merkwürdig, dass die starken
stilistischen Unterschiede in den Reliefs bei den mannigfachen
DIE MEDAILLONS AM KONSTAKTINSBOGEN 849
Datierungsversuchen bisher nicht erkannt worden sind. Sie treten
ganz besonders auffällig in der Behandlung der Gewandung hervor,
die an den .Medaillons der Südseite bei grosser Mannigfaltigkeit
und Natürlichkeit einen erstaunlichen Reichtum der Faltengebung
aufweist und ein lebhaftes Licht- und Schattenspiel erzielt, wäh-
rend an den Reliefs der Nordseite Nüchternheit und akademische
Glätte verbunden mit einer gewissen Kleinlichkeit im Gewandstil
vorherrschen. Es ist überflüssig dies im einzelnen nachweisen zu
wollen, da ein vergleichender Blick auf die vielen übereinstim-
menden Gewandmotive in beiden Gruppen hier überzeugender
wirken muss als es Worte können. Es sei nur hingewiesen auf die
reitenden Kaiser in der Bären- und Eberjagd als auf ein besonders
zum Vergleich geeignetes Beispiel. Bei ersterem ordnet sich die
Gewandung bei aller Sorgfalt, die auf die Einzelheiten verwendet
ist, vollständig dem Motiv der ganzen Figur unter. Der Mantel
flattert wild zurück, das Untergowand ist stark durch die Bewe-
gung des Armes in Mitleidenschaft gezogen und liegt auf dem
Oberschenkel in der durch den Sitz gegebenen natürlichen Unord-
nung. Bei der entsprechenden Figur der Eberjagd ist die Gewan-
dung in den Einzelheiten sehr korrekt (man beachte den Schlitz
der Tunika am Oberarm und Oberschenkel), in der Gesamtanordnung
elegant, aber ohne den Schwung, den die Bewegung der Figur er-
fordern würde. Um diesen wenigstens äusserlich zu markieren, ist
vor dem Kopf des Keiters der Mantel in ganz unnatürlicher Weise
in die Höhe gebläht. Von besonders charakteristischen sich wie-
derholenden Einzelheiten mache ich auf die Wiedergabe des Ue-
berfalles an dem gegürteten Untergewande aufmerksam ; wie le-
dern und zurechtgelegt wirkt er an den Figuren der Nordseite,
wie reich und natürlich an denen der Südseite. Bemerkenswert
sind ferner die Unterschiede in den Ansätzen der Falten, die hier
völlig organisch, dort ganz unvermittelt aus der Fläche heraus-
wachsen. Auch die Faltenbrechungen sind lehrreich in ihrer Ver-
schiedenheit : man vergleiche hierfür die Kaiserfiguren des Dia-
naopfers und der Löwenjagd.
Die Behandlung des Nackten ist in beiden Gruppen sehr ver-
schieden. Das zeigt ein Vergleich der drei männlichen Götterbil-
der. Beim Apollo ist der Körper süsslich weich und ohne Detail-
wiedergabe, beim Hercules sehr schematisch und nur in grössere
I. SIEYEKING
Partien abgeteilt, beim Silvan in allen Teilen scharf abgegrenzt
und in der Muskulatur ausserordentlich durchgebildet. Im übri-
gen vermeidet der Künstler der Nordseitenmedaillons wohl im
richtigen Gefühl seines Unvermögens nackte Figuren, während auf
der Südseite im Jagdauszugsbild eine prächtige fast nackte Jüng-
lingsfignr gegeben und im Silvanopferrelief die Figur hinter dem
bterbild mit teilweise entblösstem Oberkörper dargestellt ist.
Aber auch ein vergleichender Blick auf die nackten menschlichen
Arme und Beine genügt, um die Ueberlegenheit der Südseiten-
medaillons zu erkennen. Immer sind hier die Muskeln und Adern
deutlich angegeben, ein schönes Beispiel ist der r. Arm des Kai-
im Jagdauszug; auf der Nordseite fehlen sie meist oder sind
nur ganz schwach angedeutet. Charakteristisch ist auch die ver-
schieden starke Durchbildung des Knies. Leider sind ja die Köpfe
der Hauptpersonen auf der Südseite sehr zerstört, aber doch sucht
man eine- so feine Individualisierung des Porträts und so spre-
chende Züge, wie sie das Gesicht des vorderen kaiserlichen Be-
gleiters auf der Bärenjagd bietet, an den Köpfen der Nordseite
vergebens und der Kopf des Jünglings im Hintergrund des Silvan-
opfers sowie die beiden unversehrten des Jagdauszuges sind im
Ausdruck denen der pferdeführenden Jünglinge der Löwenjagd weit
überlegen.
Die Pferdekörper sind zwar auch in den Reliefs der Nord-
seite in den Einzelpartien sorgfältig durchgebildet, ihnen fehlt
aber die feurige Lebendigkeit, von der ihre Gegenstücke so voll-
ständig durchdrungen sind und die sie zu den menschlichen Figu-
ren gleichwertigen Trägern der Handlung macht. Wie rassig wirkt
der Kopf des hinteren Pferdes in der Bärenjagd gegenüber dem
der Eberjagd. Auf einen Vergleich des Bären und des Ebers, der
sehr zu Ungunsten des letzteren ausfallen inuss, einzugehen ist
beinahe überflüssig.
Auch auf das landschaftliche Beiwerk sei hingewiesen, dessen
Ausführung ausserordentlich bezeichnend für die verschiedenen Stil-
arten der beiden Reliefgruppen ist. In dem Opfer an die Diana
wie an den Apollo steht das Götterbild zwischen zwei Lorbeerbäu-
men. Diese sind im ersteren Fall ungemein natürlich wiederge-
geben mit ihren alten rissigen Stämmen und dem spärlichen Bl;it-
'•hmuck, der in den so charakteristischen Büscheln aus den
DIE MEDAILLONS A.M K.ONSTANTINSBOGEN :<:,1
Zweigen hervorkommt. In dem Apollobild kam es dem Künstler
mehr darauf an, den Hintergrund reichlich mit Blattwerk auszu-
füllen und die Form der einzelnen Blätter klar wiederzugeben.
Das Gesamtbild wird dadurch ein viel schematischeres. Den glei-
chen Eindruck hat man bei dem Platanenbaum der Löwenjagd,
nicht Eiche wie Arndt meint. Auch er erscheint in Stamm und
Blättern stilisiert. In der Eberjagd ist das Laub gegenüber dem
plumpen und ungeschickt in das Kund komponierten Stamm sehr
sparsam verwendet und bildet nur eine dekorative Zuthat. Wie
natürlich wirken dagegen die knorrige Steineiche des Silvanopfers
mit ihren eigenartigen Verästelungen und der schöne Baum im
Jagdauszug, übrigens sicher kein Feigenbaum, wie Arndt sagt. In
den Medaillons der Südseite ist aber nicht nur der Charakter der
einzelnen Bäume mit mehr Geschick zum Ausdruck gebracht, son-
dern diese geben auch ein wirkliches Landschaftsbild, während
sie in den Reliefs der Nordseite kulissenhaft wirken. Hier schei-
nen sie auf den Hintergrund aufgeklebt, dort bilden sie einen Teil
des Hintergrundes. Das liegt in der verschiedenen Relieibehand-
lunc begründet. Der Künstler der Nordseite giebt die ganzen
Stämme sowie alle Blätter ungefähr in der gleichen lleliefhöhe
und vermeidet Verkürzungen, so dass die Blätter immer mit der
ganzen Fläche auf dem Hintergrund aufliegen. Anders der Verfer-
tiger der Südseiteureliefs. Seine Stämme, Aeste und Blätter zeigen
die verschiedensten Keliefhühen und die Blätter stehen in den
mannigfachsten Stellungen zum Hintergrund, in dem viele von
ihnen zur Hälfte verschwinden und so die perspektivische Tiefen-
wirkung hervorrufen. Besonders wirksam ist diese geschickte Aus-
führung an den Lorbeerbäumen des Dianaopfers und grundverschie-
den von der des Apolloopfers.
Schliesslich erwähne ich noch einen scheinbar nebensächlichen
Tunkt, der aber nach meiner Meinung gradezu einen Maasstab
abgeben kann für die Bewertung der beiden Gruppen, nämlich
die verschiedene Stellung der Postamente und der Altäre in den
Opferscenen. Im Apollobilde ist das Postament des Götterbildes
in voller Vorderansicht gegeben und ebenso präsentiert sich der
davorstehende Altar. Eine Tiefenwirkung fehlt vollständig, die Pa-
rallelen in den Flächen stören empfindlich durch ihren starren
Schematismus.
I. SIEVEK.ING
Derselbe Fehlet- kehrt an dem Altar des Herculesopfeis wieder,
von dem ebenfalls nur die eine Seite sichtbar ist. Sowohl im Dia-
namedaillon wie im Silvanrelief trägt die geschickte Anordnung der
Postamente und Altäre und ihre fein abgewogene Stellung zu ein-
ander nicht unwesentlich zur Lebendigkeit des Bildes bei. Für
die Dianastatue ist eine runde Basis gewählt, die perspektivisch
zwischen den beiden Bäumen verschwindet. Der Altar vor ihr ist
über Eck gestellt ebenso wie in dem Silvanopfer, wo auch von
dem schlanken Postament zwei Seiten sichtbar werden. Von rein
technischem Standpunkt aus ist autfällig, dass bei der südlichen
Gruppe die Messpunkte bis auf einen sorgfältig beseitigt, bei der
nördlichen viele stehen geblieben sind (s. Petersen, A. D.S. 31).
Die tiefgehenden Unterschiede der beiden Medaillongruppen
in Anlage und Ausführung lassen sich durch die Annahme zweier
Künstler, eines mehr und eines weniger bedeutenden, nicht ausrei-
chend erklären. Die Reliefs tragen deu Stempel zweier Kunststiö-
mungen, die zeitlich auseinander liegen müssen. Natürlichkeit und
Leben charakterisiert die eine, Steifheit und elegante Glätte die
andere. Die gegenständliche und kompositioneile Uebereinstimmung
je eines Medaillons der einen mit je einem der anderen Gruppe
nötigen zu dem Schlüsse, dass vier Medaillons als Ergänzung zu vier
bereits vorhandenen hinzugearbeitet worden sind. Dass die formal
überlegenen den ursprünglichen Bestand bildeten, ist von vornhe-
rein wahrscheinlich, wird aber auch durch inhaltliche Gründe
bestätigt.
Die Medaillons der Südseite geben ein anschauliches Bild vou
den verschiedenen Phasen einer kaiserlichen Ja^d. Auszug: zur
Jagd, Opfer an Silvan, den Herrn des Waldes, Bärenjagd, Opfer an
Diana, die Schutzgöttin der Jäger. Die Gottheiten der Nordseiten-
medaillons, Apollo und Hercules, haben keine direkte Beziehung
zum Waidwerk, ihre Wahl ist aber erklärlich aus dem Vorhanden-
sein der Diana und des Silvan, mit denen sie im Kult Paare zu
bilden pflegten. Das Eberjagdbild ist vermutlich durch den Eber-
kopf des Dianaopfers veranlasst. Dass endlich nicht das dankbare
Thema der Lr.wenjagd selbst, sondern nur die nichtssagende Kon-
isation über dem toten Löwen im Bilde erscheint, erklärt sich
lediglich aus deren Beeinflussung durch den Jagdauszug, dem ein
Jagdende entsprechen sollte. Bezeichnend ist, dass diese Darstel-
du: MEDAILLONS am konstantinsbogk.n 353
hing die am stärksten missratone ist, eben weil sie sich formal
nicht an ein direktes Vorbild anlehnen konnte.
Bei der Annahme, dass zu dem ursprünglichen Bestand fon
vier Medaillons eine spatere Ergänzungsserie hinzugekommen ist,
muss ich natürlich die althergebrachte, von Petersen bis in ihre
letzten Konsequenzen verfolgte Paarung von immer zwei Reliefs
aufgeben ('), und ich muss gesteheu, ich tue es leichten Herzen.-.
da diese auf künstlerische Gesichtspunkte gar keine Rücksichten
nimmt, sondern sich nur auf die ganz äusserlichen Indizien der
sich entsprechenden Tiere und Tierteile Bär-Bärenkopf, Eber-
Eberkopf, Löwe-Löweufell stützt, wobei das übrig bleibende in
diesem Punkte nicht so entgegenkommende Paar, Auszug und
Apolloopfer, viel Verlegenheit bereitet. Solch schematische Leitmo-
tive darf man wohl bei einem lediglich nachschaifenden Künstler
annehmen (so vermute ich wie gesagt, dass der Eberkopf die Eber-
jagddarstellung veranlasst hat), aber eines selbständigen Meisteis
sind sie unwürdig, weil kleinlich. Wenn Petersen (Rom. Mitt.
IV S. 325) zwei Jagden von jeder Sorte vermutungsweise an-
nimmt, dann würde die Nebeneinanderstellung dieser gleichen
Jagden sogar ein Fehler sein. Ausserdem widerspricht aber von
vornherein die Form des Medaillonreliefs der Idee einer Paarung.
Das Medaillonrelief will als Einzelbild betrachtet sein. Man darf
daher nicht die in einem Medaillon dargestellten Vorgänge als
direkte Fortsetzung der eines andern auffassen, wie Petersen es
z. B. bei Apolloopfer und Auszug tut. Die Verherrlichung der
kaiserlichen Jagden ist die der ganzen Serie zu Grunde liegende
Idee, einzelne besonders typische Scenen aus denselben sind im
Bilde festgehalten, aber kein einziges Bild braucht direkt auf
ein anderes bezogen zu werden, jedes ist nicht nur der Form
nach sondern auch gegenständlich ein abgerundetes Ganzes, das
aliein aus sich selbst heraus auch ausserhalb des Zusammenhanges
mit den andern verständlich ist. Der Künstler der ursprünglichen
Serie hat die Selbständigkeit jedes Bildes dadurch augenfällig
gemacht, dass er immer andere Personen als Gefolge des KaiE
einführte, und der Schöpfer der Ergänzungsserie ist ihm darin
(') Mrs. A. Strong {Roman sculpture S. 137 Aimi.), die meine Ansieht
erwähnt, fragt ganz erschrocken: U'hnt. I uonder, is to become of Peter*
sea's groups ?
I. SIKVEKING
Igt. Wenn nun letzterer aus Mangel au Erfindungsgabe für
a seiner Bilder in der formalen Komposition ein schon vor-
handenes zum Muster nahm, so kann trotzdem von einer beab-
sichtigten Paarung auch dieser Reliefs nicht die Rede sein, nur
eine Erweiterung des Gesamtbildes auf möglichst gleicher Basis
sollte gegeben werden. Dass Petersens Gruppierungsversuche auf
Grond der Paarung und Doppelpaarung, trotzdem alle Kombina-
tionen aufs genauste erwogen -worden sind, nicht den von ihm auf-
gestellten Forderungen der inhaltlichen und formalen Symmetrie
völlig gerecht werden, hat seinen Grund darin, dass das Anordnungs-
prinzip ein falsches ist. Den Medaillons gegenüber versagen alle
fein ausstudierten Formeln, sei es abba oder baab. Sie lassen sich
inhaltlich nur als eine fortlaufende Reihe von Einzelbildern be-
greifen, in denen Jagdscenen und Opferhandlungen abwechseln, und
stilistisch wie gegenständlich lässt sich erschliessen, dass eine Hälfte
die spätere Fortsetzung der andern ist.
Eine zweite Jagd ist hinzugefügt und ein dem Auszug ent-
sprechendes Jagdende, ausserdem zwei weitere Opfer als Gegen-
stücke zu den schon vorhandenen. Die frühere Reihenfolge der
acht Reliefs: Auszug, Silvanopfer, Bärenjagd, Dianaopfer, Eber-
jagd, Apolloopfer, Ende der Löwenjagd, Herculesopfer hat der
Schöpfer des Konstantinsbogens beibehalten, nur musste er sie auf
zwei Seiten verteilen. Um dem Charakter der Medaillons gerecht
zu werden, hätte er die zwei nebeneinanderstehenden immer durch
ein senkrechtes Zwischenglied trennen sollen. So sind auch die
Medaillons an dem Tor des Trajansforums auf den Münzen an-
geordnet ('), auf die Petersen sich bezieht, wenn er annimmt, dass
die Medaillons des Konstantinsbogens ursprünglich von diesem stam-
men (2). Hier scheinen aber die Medaillons vorspringende Büsten
enthalten zu haben, mit denen sie öfter au Bogen vorkommen ( i
und ein solcher Schmuck des Trajansforums mit Büsten in Rund-
rahmen ist gesichert durch einen Fundbericht des Ant. da San-
gallo, um 1555, auf den mich Hülsen aufmerksam macht (Lan-
(') Donaldson, Architectura numismatica, Tf. LXYI.
{-) Rom. Mitt. IV S. 328. Neue Jahr!>. für d. klass. Altert. 1906, S. 522.
Dagegen Stuart Jones a. a. <'. S. 247.
(s) Z. B. Bogen in h'imini Baumeister III Fig. 1981. Sog. Marstor in
Reims Laborde, Monuments de la Franc,' I f>. 110 f.
DIK MEDAILLONS AM KONSTANTINS!; OG H N
ciani, Stör, d. sca.vi II S. 124). Ausserdem Bind die Medaillons
des Konstantinsbogens mit ihrer feinen Arbeit sicher nicht für ein
Anbringen in beträchtlicher Höhe berechnet. Das lässt sich auch
noch auf andre Weise feststellen.
Durch das die Standfläche der Figuren vorne abschliessende
Profil wird von dem Kund der Medaillons ein Segment abgeteilt,
das in sieben Fällen leer, in einem Fall recht ungeschickt mit
dem toten Löwen ausgefüllt ist. Abgesehen von diesem letzteren
zeigen alle Segmente eine recht gewaltsame Beschädigung, indem
mehr oder weniger gründlich die Profilierung des Rahmens sowie
der Standfläche roh abgemeisselt ist. Petersen (Ant. Denkm. I S. 31)
hat für dieses Verfahren eine ganz merkwürdige Erklärung gege-
ben. Er meint, man habe, um den Porphyrplattenbelag, der die
Medaillons rings herum umgab, auch unter ihnen herumführen zu
können, unten von der Rundung abgeschnitten und, damit diese
Schmälerung an den Rahmenkreisen nicht zu verletzend wirke,
die ganze Rahmenprofilierung unten verschwinden lassen. Aber
wie wenig auffällig eine solche Schmälerung tatsächlich ist, sieht
man an dem Löwenmedaillon, und wie verletzend das Petersensche
Hilfsmittel wirkt, an den übrigen. Die Zerstörung der Fussboden-
profile scheint ganz unerklärlich, denn sie ist keineswegs, wie Pe-
tersen behauptet, mit Rücksicht auf die Rahmenleisten-Abmeisse-
lung nur an den Ecken vorgenommen, sondern ganz systematisch
immer da, wo es ein stärkeres Zurücktreten der Figuren erlaubte,
man vergleiche hierfür z. B. den Jagdauszug.
Die Wegmeisselung der Rahmenleisten und Fussbodenprofile
hat einen viel triftigeren Grund, als es die belanglose Herum-
führung des Porphyrbelages ist. Schon die Abbildungen, besonders
die der unbeschädigten Löwenjagd, des Herculesopfers. des Aus-
zugs und des Dianaopfers, lassen deutlich erkennen, und die Ab-
güsse, von denen sich zwei, nämlich Dianaopfer und Eberjagd, in
Berlin befinden ('), bestätigen es, dass die das abgeteilte Segment
begrenzenden Fussbodenprofile und Rahmenleisten ganz bedeutend
aus der Fläche der übrigen Umrahmung herausspringen. In der
Höhe, in der die Medaillons gegenwärtig angebracht .sind, beein-
trächtigen diese hervorragenden Teile den Blick auf die unteren
(') Friederichs-Wolters 1937-i :
I. SIEVEKING
Partien vor allem der in flachem Relief ausgeführten Figuren na-
türlich ganz erheblich. Ausserdem störte im Gesamtbild des Bo-
- las Hervorspringen über die obere Leiste der unter den Me-
daillons angebrachten konstantinischen Friese. Die Rahmenleiste
des Segments winde daher radikal beseitigt, die Fussbodenprorile
soweit irgend angängig abgemeisselt.
Die ursprünglich vorspringenden Segmente scheinen mir daher
ganz sicher zu beweisen, dass die Medaillons ursprünglich nie-
driger angebracht waren als jetzt am Konstantinsbogen. Der
niedrige Puss von 1.50 Breite war an den Medaillons nicht wie
Petersen (Aut. Denkm. I S. 81) meint ■ daran gelassen behufs si-
cheren Standes während der Ausführung in der Werkstatt", sondern
diente bei der ersten Aufstellung der Reliefs zur Einlassung der-
selben in einen Sockel. Der Gedanke Hülsens ('), dass die Medail-
lons ursprünglich zum Schmuck eines Raumes in den dem Kon-
stantinsbogen nahen Kaiserpalästen gedient baben, bat viel Wahr-
scheinlichkeit für sicli (2), sie werden dort zuerst zu viert, später zu
acht durch Pfeiler getrennt auf etwra 2 m. hoben Sockeln der
Wandverkleidung angebracht gewesen sein (3).
Während Petersen an der alten trajanischen Datierung der
Medaillons festhält, glaubt Arndt die Reliefs nach Technik und
Stil, vor allem aber weil er das Porträt des Antinous in ihnen
erkennt, in hadrianische Zeit setzen zu müssen. Demgegenüber hat
neuerdings Stuart Jones (Papers of ihe British School at Rome
III S. 229 ff.) der die Origiuale vermittelst einer Leiter untersu-
chen konnte, ausgeführt, dass die technischen Eigenarten der Aus-
führung, die Arndt als Kriterien der hadrianischen Zeit ansieht,
nämlich die plastische Angabe der Augensterne, die unruhige
Behandlung des Haares und die starke Anwendung des Boln
vor allem an den Blättern, schon an Werken der flavischen Pe-
riode sich linden, und dass die Köpfe — den Antinous leugnet er —
'') Jordan-Hülsen, Topographie der Stadt Ii<>in I. 3 S. 26, Anm.
Dafür spricht die Darstellung des Apollo, der Schutzgottheil
l'alatins.
(3) Hülsen bemerkt mir. dass er sich die späteren Reliefs vielmehr in
einer Reihe oberhalb der älteren angebracht denkt: desshalb habe man in
der späteren Reihe die Messpunkte zu beseitigen nicht für nötig gefunden
S 52)
DIB MEDAILLONS AM K0N8TANTIN8B0GEM 35"i
in der Auffassung eine grosse Uebereinstimung mit flavischen Por-
träts zeigen. Ausserdem konstatiert er in Stil und Geist der Me-
daillons einen starken Gegensatz zu den Werken der trajanischeo
Epoche. Dass Augensterne und Mohrerarbeit nicht für die liadria-
nische Zeit entscheidend sind, ist zuzugeben, ebenso dass der
harte Stil der trajanischen Kunst den Medaillons fremd ist. dass
aber die Köpfe tlavischeu Porträts nahe stehen, ist nur richtig für
die Reliefs der Südseite. Hier zeigen die erhaltenen Köpfe sowohl
der Hauptpersonen (Bärenjagd. Dianaopfer) wie der Nebenperso-
nen (Auszug. Silvanopfer) allerdings in der weichen Behandlung
der Gesichtspartien und der lockereu Haarausfühmng echt llavische
Typen, die mit den von Crowfoot {Journal of Hell. Sind. L900
S. 31 ff.) zusammengestellten Beispielen eng zusammengehören.
Die Unbärtigkeit des einzigen etwas besser erhaltenen Kaiser-
kopfes im Diauaopfer stimmt zu diesem Zeitansatz. Ganz anders
die Köpfe der Nordseitenmedaillons.
Die Gesichtszüge sind bei ihnen viel härter, die Haare viel
schärfer und detaillierter gearbeitet, der trajanische Stil wirkt noch
nach, ist aber schon in die Glätte und Eleganz der hadrianischen
Epoche übergegangen. Mit dem Kopfe des in der Löwenjagd rechts
neben dem Kaiser im Vordergrund stehenden Mannes vergleicht
Stuart Jones (a. a. 0. S. 250) mit Recht einen Reliefkopf im La-
teran (abgeb. Papers of Ihe British School at Rome III Taf. 30. 1).
Wenn er auch wohl nicht die gleiche Person wiedergiebt, so steht
er ihm stilistisch doch ausserordentlich nahe. A. Wace (ebenda
S. 285 ff.) hat den unglücklichen Versuch gemacht, den laterani-
schen Reliefkopf und sein bärtiges Gegenstück (abgeb. ebenda
Taf. 30, 2) für flavisch zu erklären und mit einigen andern Re-
liefköpfen im Lateran (abgeb. ebenda Tafel 30, 3-5) als von dem-
selben Denkmal stammend zu verbinden. Während diese letzteren
wohl wirklich der flavischen Zeit angehören mögen, zeigen die bei-
den ersteren, die ausserdem in den Maassen abweichen, ausgespro-
chen hadrianischen Stilcharakter wie der verwandte Kopf des Lö*
wenjagdmedaillons. Der Kopf des Mannes hinter dem Kaiser im
Apolloopfer trägt direkt die hadrianische Frisur und die Haarbe-
handlung der Köpfe in der Löwenjagd weist deutlich auf den
Uebergang zur antoninischeu Formensprache hin. Endlich muss
ich, wenn sie auch von Stuart Jones und Petersen bekämpft wird.
I SIEVEK.ING
die Arndt'sche Behauptung aufrecht erhalten, dass der zu den
Hauptpersonen zählende Jüngling der Eiterjagd die Züge des An-
tdnous trägt, dessen charakteristische Frisur bei ihm auch unver-
kennbar ist (').
Die aus den Köpfen erschlossene Zuweisung der Südseiten-
medaillons in flavische, der Nordseitenmedaillons in hadrianische
Zeit wird bestätigt durch den oben durch Vergleich festgestellten
imtstilcharakter der beiden Gruppen. Das Geschick in der
Raumfüllung und der perspektivischen Reliefbehandlung, die Un-
gezwungenheit in der Gruppenbildung, die Frische und Natür-
lichkeit in der Ausführung teilen die Medaillons der Südseite mi
den Durchgangsreliefs des Titusbogens. die auch in Einzelheiten
wie z. B. in der Bildung der Pferdekörper ihnen sehr verwandt
sind, nur dass sie an Feinheit der Arbeit weit hinter ihnen zu-
rückstehen. Die Medaillons der Nordseite verraten, wie ich oben
ausgeführt habe, Steifheit in der Komposition, Glätte und Leblo-
sigkeit in der Ausführung, beides charakteristische Eigenarten der
hadrianischen Kunst, Für diese, die sehr wenig eigene Erfindungs-
gabe hatte und gerne auf frühere Vorbilder zurückgriff, ist auch
die Ergänzung schon vorhandener Medaillons durch andere, die
sich eng an jene anlehnen, verständlich. Auch das Götterbild des
Herculesopfer scheint mir für die Entstehung dieser Reliefs in ha-
drianischer Zeit zu sprechen. Petersen (Rom. Mitt. IV S. 33S)
vermutet in dem Vorbild desselben ein trajanisches Kultbild des
Hercules invictus, aber der Typus kommt auf Münzen des Trajan
nicht vor, sondern zuerst auf einem Medaillon des Hadrian. Durch
das Akrostolion, das Attribut der Linken, werden wir an den von
Hadrian besonders verehrten Hercules Gaditanus erinnert der auf
den Münzen des Kaisers zwischen einem Schiffsvorderteil und ei-
nem Flussgott stehend erscheint (vgl. Peter bei Röscher, Hercules
S. 2984) (2).
(1) Ein anderer von Arndt ebenfalls auf Antinous bezogener Kopf im
i hat allerdings mit diesem nichts zu thun.
(2) Das Götterbild soll seiner ganzen Erscheinung nach unverkennbar
eine BronzestatiKtk- wiedergeben. Genaue Wiederholungen desselben sind uns
nur in Statuettenform erhalten. Vielleicht war das Original ein tragl
Kultbild des kaiserlichen Hofhaltes.
DIE MEDAILLONS AM K.OS8TANTINSBOO] I
Bei der Verteilung der Medaillons auf beide Seiten des Kou-
stantinsbogens kamen dem Schöpfer dieses Denkmals die Stiluu-
terschiede der beiden Gruppen, welche ihre Trennung begünstigten,
zu statten (1).
Wie Stuart Jones bei seiner Untersuchung hat feststellen
können, sind die vier Kaiserköpfe der Südseite die ursprünglichen,
während auf der Nordseite in der Eberjagd und der Löwenjagd
der Kopf des Kaisers Konstantin neu aufgesetzt worden ist, im
Apolloopfer und im Herculesopfer an Stelle des ursprünglichen
Porträts durch Ueberarbeitung ein bärtiger Kopf vom Typus des 3.
Jahrhunderts getreten ist. Stuart Jones (2) erkennt in ihm den
Claudius Gothicus und schliesst, dass dieser sich an einem Denkmal
der iiavischen Dynastie, dem alle Medaillons nach seiner Meinung
dem Stil nach ursprünglich angehörten, verewigen Hess und dass
dann Konstantin, als er die Reliefs für seinen Bogen benutzte,
zweimal den Kopf des Claudius Gothicus, als dessen Enkel er sich
offiziell ausgegeben habe, mit seinem eigenen vertauschte.
Der schwache Punkt in dieser Schlussfolgerung ist die di-
rekte Verbindung des Claudius Gothicus mit den Flaviern und die
Annahme, dass dieser Kaiser sein Porträt auf flavischen Denkmä-
lern angebracht habe. Sie gründet sich auf die Stelle seiner Vita
(3, (3) ille velut fulurorum memor gentes Flavias . . . pro])agavit
Nun muss aber Stuart Jones selbst zugeben, dass kein Anzeichen
vorhanden ist, dass Claudius sich als Nachkommen der Flavier
ausgegeben habe und dass die Benennung Flavius Claudius in der
Vita nur eine Fälschung ist auf Grund der angeblichen Verwandt-
schaft des Konstantinischen Hauses mit Claudius, denn die In-
schriften geben ihm nie den Namen Flavius (vgl. Pauly-Wissowa,
Art. Aurelius S. 2458). Unter diesen Umständen verliert aher
auch die eben angeführte Stelle des Biographen erheblich an "Wert
und die Eingangsworte ille velut futurorum memor lassen auch
hier die Tendenz durchscheinen, Claudius Gothicus und die Flavier
(') Warum Petersen (Neue Jahrb. S. 523) es merkwürdig findet, dass
die besterhaltenen Medaillons sich auf der Nordseite finden, verstehe ich
nicht. Die ganze Nordseite des Bozens ist weniger verletzt als die Südseite,
das erkennt man auch an den Reliefs der Attica. Vermutlich war sie durch
irgendwelche Einbauten im Mittelalter geschützter als die Südseite.
(*) Ebenso Petersen, Neue Jahrb. S. 523 Anm. 3.
I. 8IEVEKING, DIE MSDA.ILLONS AM KOK8TAS.TINSBOGEN
nur mit Bäcksieht auf Konstantin in Verbindung zu bringen.
Denn die Familie des Konstantin führte den Namen Flavius. und
für die späteren Legitimationsversuche der konstantinischen De-
idenz durch Einschiebung des Claudius Gothicus konnte also
die Rückführung dieses Kaisers auf die Flavier nur förderlich sein.
(Jana abgesehen von diesen Erwägungen ist es aber erstens
unwahrscheinlich, dass während der kurzen Regierung des Kaisers
Claudius, die ganz von Kriegen gegen die Barbaren ausgefüllt war,
so dass es nicht einmal feststeht, ob er überhaupt nach Rom ge-
kommen ist, sein Kopf auf ein Denkmal mehr privaten Charakters
wie es die Jagdmedaillons sind, gesetzt worden ist ('). zweitens
dass Konstantin den Kopf seines Pseudogrossvaters habe beseitigen
und durch seinen eigenen ersetzen lassen. Endlich stellt auch die
Uebereinstimmung der beiden Medaillonköpfe mit den Münzpor-
träts des Claudius auf sehr schwachen Füssen. Die Claudius-Go-
thicus-Hypothese ist also abzuweisen, und somit bleibt der bärtige
Kaiserkopf des Apolloopfers und des Herculesopfers immer noch
zu deuten.
München. I. Sieveking.
(') Stuart Jones (a. a. 0. S. 240) will sein Porträt auch in dem über-
arbeiteten Kopf auf dem Magna M;>ter-Eelief der Villa Medici erkennen, das
er wie das Marstempelrelief ebenda für eine Arbeit flavischer Zeit erklärt
und mit einem Relief der Uffizien zusammenbringt (S. 241 Fig. 4 i. Er baut
hierauf eine neue Brücke zwischen den Planen) und Claudius Gothicus auf.
Ich finde keine Aehnlichkeit zwischen dem Kopf des Medicireliefs und den
beiden Köpfen der Medaillons, ausserdem habe ich bereits in den Oesterr.
Jahresh. 1907 S. 175 ff. ausgeführt, dass die beiden Tempelreliefs der Villa
Medici aus stilistischen Gründen in claudische Zeit gehören, das Uffizienre-
lief in hadrianische.
HELLENISTISCHE ARCHITEKTURSTÜCKE IX CAIM A.
(mit Tal'. X-XIV)
Li tt eratur .
Raoul-Rochette, Xotice sur les fouilles de Capoue, Paris 1853 (ans
Journal des Savants 1853) p. 28-30. 40-41.
Bull. Arch. Nap. X. S. II \\ 120. 159-60. 189 (Minervini).
Liccio: Not. d. scavamenti del suolo delVant. Capua... Xapoli 1855.
p. 11-12. tav. II-III.
Bull. Inst. 1860 p. 65 (Garrucci).
<■ uidobaldi , Damia o Bona Dea. Napoli 1865.
Fiorelli, Sülle scoverte archeologiche . . . dal 18-10 al I80'i ... Xapoli
1867. p. 15.
Atti della Commissione Conservatrice dei Monumenti e Belle Arti. Caserta.
seit 1870.
Bull. Inst. 1873 p. 146 f. ( Wilamowitz).
Bull. Inst. 1876 p. 171 f. (Duhn).
Rev. arche-ol. 1876 II p. 112 f. (Girard).
n » 1877 II p. 110 f. (Fernique).
Giorn. di Pompei X. S. III p. 217 f. > , ._ . .,
■kt a rrr ea * ( (Mancuu).
n » n N. b. I\ p. 56 f. ^
Mancini, Lapide terminale ed altri mon. latini, oschi ed etruschi. Na-
poli 1877.
Bull. Inst. 1878 p. 13 f. (Duhn).
Minervini, Gunia illustrativa della Mostra Archeologica Campana. Xa-
poli 1879.
Gaz. des Beaux-Arts 2e per. XXI p. 114 f. 218 f. (Lenormant).
Gaz. Arch. 1881-82 p. 148 f. (Lenormant).
Furtwängler, Sammig. Sabouroff I Text zu Tf. LXXI Anm. 16.
Beloch, Campanien2 p. 353 f.
Festschrift für Brunn 1893 p. 18 (Körte).
Archaeol.-epigr. Mitt. aus Oest. 1896 XIX p. 18 f. (Gurlitt).
Usener, Götternamen p. 128.
Xissen, Italische Landeskunde II 2 p. 707.
Winter, Typenkatalog I p. CXY f.
Altmann, Die röm. Grabaltäre... p. 138.
Die im folgenden Aufsatz besprochenen Stücke sind im
Museo Campano zu Capua und werden mit Genehmigung der
24
362 H- R°ch
B C »mmissione Conservatrice de! Monumenti, delle Antichitä e
Belle Arti veröffentlicht (*). Sie stammen mit dem Hauptbestande
er reichen Sammlung aus dem sog. Fondo Petrara oder Pat-
turelli östlich von Santa Maria, bei dem Dorfe Le Curti, zwischen
San Pasquale und den Carceri Vecchie; im Altertum lag die
Stelle unmittelbar vor der Stadt, etwa 150 m. von der östlichen
Mauer und wenig weiter von der Via Appia (2); da die Nekropole
die ganze antike Stadt umschliesst. waren ringsum die Gräber.
Von der Fnndgeschichte ist folgendes bekannt:
Die ersten Ausgrabungen unternahm 1845 der Besitzer des
Grundstückes Carlo Patturelli ohne wissenschaftliche Absichten (3).
Man fand als Hauptstück ein Podium aus Tuff mit Freitreppe
und Resten von Sphingen; der Bau war anscheinend sehr gut
erhalten, da die Platform sogar noch ihren kleinen Altar trug.
Nördlich davon stiess man auf einen antiken Brunnen ; er enthielt
Vasenfragmente mit griechischen Inschriften, die 1876 verschollen
waren. An Einzelfunden kamen zu Tage: Tuffstatuen einer thronenden
Frau mit Kindern, darunter Exemplare mit lateinischer Inschrift ;
architektonische und Votivterrakotten in grosser Zahl, unter den
ersteren die archaischen besonders bemerkenswert; Massen von
kleinen rohen Thongefässen ; das Fragment einer oskischeu Inschrift-
Stele; Münzen.
Die Ausgrabungen blieben nur wenige Tage sichtbar; dann
Hess der Entdecker aus Furcht vor dem Eingreifen der Regierung
das Podium zerstören, nachdem er flüchtige Skizzen davon auf-
genommen hatte. In dem künstlichen Trümmerhaufen verschwand
von neuem ein Teil der schwer verkäuflichen Stücke (Tuffsta-
tuen, einfache architektonische Terrakotten: mattoni, tegole); die
Kleinfunde zerstreuten sich im lokalen Kunsthandel (Sammlungen
Caruso, Riccio, Materazzo, Casanova-Gargiulo, Barone, Castellaui) ;
(') Die Erlaubnis wurde durch das Römische Sekretariat des Kaiserlieh
I »putschen Archaeologischen Instituts vermittelt. Alle Zeichnungen sind nach
den Skizzen des Verfassers von Herrn Walter Müller, Architekten in Leipziir.
ausgeführt.
(a) Beloch Cainpanien» p. 353-54. 356 A 13.417. auf seiner Tf. XII als
» templum » eingetragen. — Nissen Italische Landeskunde II 2 p. 707.
i Brief des Architekten Caruso an Minervini 1853: Bull. Arch. Nu]/.
N. S. II 160. — Bericht Patturellis 1875: Bull. Inst. 1876 p. 178-79.
HELLENISTISCH« ARCHITKK.TUR8TUCKE IM C1PUA
1847 fand der Regierungs-Kommissar nur noch einige Gräben"
offen ('). Während der folgenden Jahrzehnte sollen die Tuffqua-
dern des Podiums zum grossen Teil verschleppt und verbaut wor-
den sein (2). Eine systematische Grabung wurde 1873 unter Lei-
tung von Orazio Pasquale unternommen (3) ; eingehende Berichte
fehlen, und die Kritik ist erschwert, weil man bei den Beobach-
tungen die absichtliche Zerstörung durch den ersten Entdecker
nicht in Betracht gezogen hat ('). Das Hauptinteresse richtete sich
auf die erstaunliche Masse der Einzelfunde. Wichtig ist die Nach-
richt, dass ein Teil der Terrakotten, anscheinend besonders ar-
chitektonische, unter dem Niveau des Podiums vergraben war-
die Hauptschicht der V o t i v - Terrakotten lag höher und dehnte
sich rings um das Heiligtum aus. Eine Brandschicht, etwa 25 cm.
hoch, wurde über dem Podium bemerkt; leider ist nicht ganz
klar, an welcher Stelle (5) ; sie enthielt Münzen von Neapel und
Cales, nicht von Capua. Erst in einer Gesamttiefe von über 4 m.
traf man reine Erde ; dicht unter dem modernen Niveau lagen
Reste von Ziegelgräbern aus später Kaiserzeit (Münzen von Ale-
xander Severus und Philippus Arabs).
Kleinere Ausgrabungen haben seither die Zahl der Einzel-
funde noch vermehrt (6), besonders die oskischen Inschriften. Bei
einer Ausdehnung der Versuche in nördlicher Richtung stiess
man 1875 auf eine Mauer aus grossen Tuffquadern, die genau nord-
südlich lief (7), also der Rückwand des Podiums parallel ; in
ihrer Nähe scheint das altertümliche ionische Kapitell gefunden
(') Die offiziellen Rapporte von 1847 sind gesammelt bei Ruggiero:
Degli scavi di antichitä etc. dal 1713 al 1876. Nap. 1888. p. 287.
(2) Riccio: Not. degli Scavam. p. 13 übertreibend. In Curti und Sta.
Maria babe ich Zugehöriges nicht gesehen, aucb nicht in den Magazinen
des Museo Nazionale zu Neapel.
(-) Wilamowitz Bull. Inst. 1873 p. 146 f. Die Gräben waren zur Zeit
seiner Anwesenheit schon zugeschüttet.
(*) Dadurch werden Schlüsse hinfällig, die W. aus dein Zustande der
Lagerschichten gezogen hat; die Terrainskizze, auf die er sich beruft (p. 146-
47) ist wohl im Nachlass Orazio Pasqualcs vorbanden, aber nicht zugäng-
lich.
(5) Bull. Inst. 1873, p. 147.
(8) Not. d. scavi 1876 p. 58 f. 190, 1886 p. 127-28, 1887 p. 290 f. 378,
560 f.
0) Bull Inst. 1876 p. 179.
H. KOCH
zu sein (vgl u. i». 390 f.). 1893 wurden in dem benachbarten Foudo
Morelli Reste von Anlagen einer Terrakottafabrik aufgedeckt (').
Patturellische Grundstück ist gegenwärtig wieder Kulturland;
.in,.' der Tnffstatuen bezeichnet die Stelle.
Der Ertrag der Ausgrabungen seit 1873 ist zum grossen Teil
im Museo Campano zu Capua vereinigt: die Funde von 1845
und viele einzelne Stücke auch der späteren Campagneu sind in
Museen verstreut. Gruppen von Fundstücken aus Fondo Patturelli
besitzen das Museo Nazionale zu Neapel (2), die Skulpturensamm-
lung() und das Antiquarium (4) zu Berlin, das British Museum (5),
der Louvre (ü). die Glyptothek Xy Carlsberg ("). Eine Gesamt-
publikation ist weder vorhanden, noch geplant; die von Minervini
begonnene der Terrakotten (s) blieb unvollendet. Neuerdings er-
scheinen kurze Inventar-Kataloge des Museo Campano (9).
Aus den besprochenen kümmerlichen Nachrichten und aus
(>) Rom. Mitt. 1893, VIII 333 f.
ial Kellergeschoss, letztes Terrakottenziinmer (1906): architekton. Ter-
rakotten.
(3) Beschreibuni: nr. 161-167: Tuffstatuen.
(*) Vgl. Winter, Typenkatalog I p. CXVII. 1907 nicht aufgestellt : Ter-
rakotta-Votive.
(5) Cat. of the Terracottas. Introd. p. XVII. Nr. 13. 537-602: archit.
Terrakotten.
(6) In dem vergriffenen und mir nicht zugänglichen Buche von Pottier
Les statuettes de terre cuite dans V Antin uitt. Paris 1890 (Bibl. des Mer-
veilles) p. 215 A. 1. sagt Lenormant von den Campana-Terrakotten im
Louvre aus. dass der grösste Teil aus Fondo Patturelli stamme. Vgl. auch
Campana Opere in Plastica III tav. 105. dazu Bull. Inst. 1876 p. 188-89.
0) Helbig-Museet Katalog 1906; sicher hergehörig II. 4. 5. 11: Votiv-
statuen in Tuff und Terrakotta. Was von den architektonischen Terrakotten
aus Curti stammt, ist nicht festzustellen, solange genaue Provenienzangaben
fehlen, vgl. Arndt Tf. 174 nr. 3, 178 nr. 1-6. Text p. 26. 31 f. Helbig-Museet
nr. H. 20-37. 92.
(9) Terrecotte del Museo Campano, vol. I 1880: die von Minervini
versprochene Behandlung der Fandgeschichte (Introd. p. 2-3) ist nicht er-
schienen; er bestätigt nur wiederholt, dass fast der ganze Besitz des Museo
< 'ampano aus Fondo Patturelli stammt. Vgl. auch die Einleitung zu seiner
Ouida Mustrativa bes. p. VIII f.
(B) Catalofjhi-Inventarii del Museo Campano. In Betracht kommt Pun-
tata II Raccolta di terrecotte. Sez. I Terrecotte architett. 1898-99 (Patroni) ;
die nächsten Hefte sollen die Votivterrakotten bringen.
HELLENISTISCHE ARCHITEKTURSTÜCKE IN CAPUA 365
den Funden seihst lässt 9ich über die Bedeutung des Fondo Pat-
turelli soviel ermitteln :
Es lag in der liegend eine wichtige Kultstätte, zu der das
Altarpodium gehörte; auf ein zweites hellenistisches Bauwerk
Lässt das Antenfragment (vgl. u. p. 385 f.) schliessen. Sicher aber
war ausserdem ein grosser Tempel vorhanden, von dem der Vorrat
architektonischer Terrakotten herrührt (') (nach dem Inventar-Ka-
taloge 66H Stücke allein in Capua, dazu die verschollenen und in
Museen zerstreuten); er wird nördlich vom Podium gelegen haben, wo
der Brunnen und die Tuffmauer entdeckt wurden ; ob die letztere eine
Peribolos-Mauer war oder zu den Fundamenten des Tempels ge-
hörte, bleibt ungewiss. Das Heiligtum stand bereits in archaischer
Zeit; bei einer Erneuerung ist wohl sein alter Terrakottenschmuck
im umliegenden Terrain begraben worden; die Erneuerung und der
Hau des Altarpodiums könnten gleichzeitig erfolgt sein. Reste des
Tempels sind vielleicht aufzufinden (2). Der bisher allein näher
bekannte Fundkomplex aus dem Umkreise des Altarpodiums ist
in der Hauptsache hellenistisch : die Datierung der oskischen In-
schriften (3) und der Münzen (4) führt nicht über 800 herauf, so
wenig wie die Analyse der architektonischen und statuarischen Reste.
In sullanischer Zeit wurden Votivstatuen mit lateinischen Inschrif-
ten (5) aufgestellt ; nichts weist darauf hin, dass der Kult noch
wesentlich länger bestanden hätte; vielleicht ging er mit der
endgiltigen Latinisierung Capuas — nach dem Bundesgenossen-
(') Lenormant Gaz. arch. 1881-82 p. 82-8 5 : Antefixe : « ce qiCon a re-
cueilli sur ce point su/ftrait d la couverture de plusieurs 4dißces ».
(2) Das Terrain ist von Cav. Avv. Bernardo Califano in Santa Maria
erworben worden: Versuchsgrabungen sollen das Vorhandensein eines grossen
liundbaues aus Tuff ergeben haben.
(3) Bück, Elementarbuch (vgl. u. p. 366 a. 1.): die ältesten gehören an
den Anfang des dritten, frühestens das Ende des vierten Jahrhunderts.
(*) Die von Patturelli genannten Münztypen gehören dem capuanischen
Kupfergeld mit oskischer Aufschrift zu, das zwischen 268 und 213 v. Chr.
datiert ist; es sind die Typen bei Friedländer Die oskischen Münzen Tf. I f.
Capua nr. 6. 7. 11. 14. 21. 26, vgl. Mommsen Rom. Münzwesen p. 358-360
und zur Chronologie p. 315 f. Belocli Campanien* p. 313. Vgl. auch Kiccio
Repertorio delle mottete di cittä antiche. Nap. 1852, nota 18.
(5) Berlin Beschreibung nr. 161. 166. Jfuseo Campano Inv. Nr. 404.
C I. L. X. 3817-3819. Fundbericht und erste Publikation: Atti Terra di
Lavoro 1875, p. 32. Vgl. u. p. 111 und die Abbildungen Tf. XII, 6-8.
B. I.
krieee — ein: der Bezirk verödete und war im dritten nach-
christlicheD Jahrhundert in die Xekropole einbezogen.
Namen von Gottheiten überliefern die oskischen Jovilae-In-
schrifteD ('), deren enger Zusammenhang mit dem Heiligtum trotz
aller Schwierigkeit der Deutung im einzelnen und der Erklärung
im ganzen (Verhältnis zur Nekropole) (-) nicht ernstlich bezweifelt
werden kann; gerade bei den wichtigsten der hier in Frage kom-
menden Exemplare Bind die Fundumstände eindeutig (3).
Folgende Götternamen kommen vor oder lassen sich er-
schliefen :
lupiter FLagius'. Huck 25: luvet Flagiui\ dazu der Festname
Ioviae Bück 24, 29, und die formelhaft wiederkehrende Be-
zeichnung der Stelen oder der Votive, neben denen sie stan-
den, als iovilae. Das cognomen Flagius ist nur hier belegt :
man verbindet es mit lat. flagrare, gr. qltytiv und vergleicht
das Ganze mit lupiter Fulgur, Fulgurator, Fulminator (').
* Mars\ Feste: Bück 27, 28. Iden: Bück 29.
' Fisius: Feste: Bück 27, 28. Iden: Bück 21. Der auch bei den
Umbrern verehrte Gott gehört iu den Kreis des lupiter und
entspricht dem römischen Dius Fidius (5).
* Damia: Fest-oder Opferbezeichnungen Bück 24: damu . . . da-
>se . . . Bück 31b damsennias, die man mit lat. danrium,
damiatrix in sehr wahrscheinlichen Zusammenhang bringt ('•).
Der Name Damia (resp. seine oskische Form) käme der Göttin
zu, die im bisher aufgedeckten Teile des Bezirkes hauptsächlich
(') Gesammelt bei Conway It. Dialects I nr. 102-124. Planta Gr. d.
i sk. Dinbr. Dial. nr. 130-155. Bück Grammar of Ose. and Umbr. nr. 21-31
(Abb. auf lt. I). Derselbe: Elementarbuch der osk. -umbr. Dial. nr. 21-34.
Ich zitiere nach Bück, Grammar. der auf die früheren Publikationen ver-
wei
(2) Planta II 631. Vgl. aber Minervini Guida, p. vi.
(3) Buck 25: 1873 im Fondo Patturelli gefunden vgl. Jen. Litt. Ztg.
1874 p. 609. Back 31: 1887 bei den Resten des Heiligtumes ausgegraben
mit einer Terrakotta-Statue und dem unten p. 107 f. besprochenen Altar (nr. 10)
vgl. Not. d. seavi 1887 p. 560 f. Buck 24, deren genauer Fundplatz nicht fest-
steht (Sammig. Caruso, Capua vgl. Bull. arch. Nap. N. S. I. 182) ist davon
nicht zu trennen.
• Buecheler Lexicon ftalicum p. IX r. Eph. epigr. II 162 (Corssen).
Wissowa Bei. u. Kultus der Römer p. 120 f.
Buck ' r p. 251.
HELLENISTISCHE ARCHITKK.TCKSTÜCKF: IN CAPUA :;'"
verehrt wurde. l)i>' Weihgeschenke allein führen dazu, an eine
Geburtsgöttin zu «lenken: der Haupttypus der figürlichen Vo-
tive ist eine thronende Frau, die Kinder hält oder nährt; an
Attributen kommen Kalathos, Granatapfel, Eber, Hund vor;
Mädchenstatuen, Wickelkinder, Kinder in der Wiege, hockende
Knaben, wie sie zahlreich in Curti gefunden wurden, sind beliebte
Weilrangen in Eileithyia-Heiligtümern (1). Dass die Capuanische
Göttin auch als Heilgottheit verehrt wurde (2), bekräftigt ihren
Zusammenhang mit Bona Dea, die ihrerseits ja zweifellos mit
Damia verbunden ist (:1).
Wie der Kult nach Capua gelangte, und zu welcher Zeit,
-t sich heute kaum feststellen, da man archaische Teile des
Bezirkes noch nicht kennt; in Griechenland ist das Bereich
der Göttin der Peloponnes (Sparta, Troizen, Epidauros) nebst
Aegina und Thera; die Kultsage führt auf Kreta zurück (4). Das
Auftreten der Damia in Rom pflegt man an Tarent anzuknüpfen (5) ;
vielleicht ging der Weg über Campanien.
Mit Zeus Taletitas und Auxesia zusammen wurde Damia in
Sparta verehrt (6); Lenormants Vermutung, dass es sich auch in
Capua um eine Trias gehandelt habe, lässt sich vorläufig nicht
beweisen (7); wenn sie richtig wäre, ergäbe sich allerdings eine
Analogie zu Sparta einerseits, andrerseits zu italischen Dreivereinen
wie dem von Praeneste.
(») Baur Eileithyia Philologus Suppl. VIII. Kurotrophos : 480, 483. Ka-
lathos : 504. Schwein: 499. Hund: 467. Mädchenstatuen: 461, 485. Wickel-
kinder. Kinder in der Wiege: 486 f. Hockende Knaben: 485 f.
(2) Terrakotta-Votive im Berliner Antiquarium: Füsse, Hände, Beine,
nhren. Eingeweide, Geschlechtsteile.
(a) Apotheke beim Tempel der Bona Dea: Wissowa p. 178. Bona l1
und Damia: ebenda p. 177 f.
i4) üsener, Götternamen p. 129 f. Boscher und Pauly-Wissbwa s. w
1 >amia.
(') Wissowa p. 177.
(6) Usenet a. a. 0. p. 130 f.
C) Lenormant bei Daremberg-Saglio I 1062 f. s. v. Ceres ^ als dritte
Gottheit käme die aus Bück 2G und 34 zu erschliessende * Vesuna in Fra
aber gerade diese beiden Stelen sind nicht im Fondo Patturelli, und ?4 sicher
auf einem Grabe gefunden, vgl. Rhein. Mus. XLY 171. lAg. Fbrschgen IV
259; Bull. Inst. IS''.'.1 pag. 73; Conway zu nr. 110.
II. KOCH
Die Architektur- Fragmente.
I. Kt-ste grösserer Bauwerke.
Das Altarpodium.
Material :
i. Bericht..- von Yincenzo Caruso and Carlo Patturelli über die Auffindung;
niedergeschrieben 1853 resp. 1875, veröffentlicht: Bull. arch. Napol.
N. S. II 100. Bull. Inst. 1876 p. IT- f.
2. Zeichnungen Patturellis (l); die Original« nicht mehr vorhanden.
Aufriss der Xordseite Bull. Inst. 1878 p. 17: l'mzoichnung der
"riginalskizze, die (nach freundlicher Mitteilung v. Duhn's) « zur Publikation
durch die Art der Eerstellung völlig ungeeignet war-'. Auf dem Original
waren die Maasse nicht in oskischen Ellen, sondern in palmi eingetragen
1 palmo Nap. = 0,264). Die Vorlage des Bullettino-Zinkes (Maassstab 1:15,
im Besitze Duhn's) zeigt einige Abweichungen und muss ebenfalls benutzt
werden.
b). Querschnitt durch das Podium, wohl in Höhe des fünften Treppen-
blockes, umgezeichnet wie a) Maassstab 1 : 15. Im Besitze Duhn's. vgl. Fig 7
nach Photographie.
[Unbrauchbar sind die Giom. di Pompei N. S. IV 1878 p. 59-i">0 veröffent-
lichte Skizze und Maneinis Rekonstruktion ebenda III 1S77 p. 223-24],
3. Baureste im Museo Campano. Nach Beschreibungen und den I'at-
turelli'scheu Skizzen bestimmt zugehörig (von einigen unprofilierten
und z. T. stuckierten Tutfquadern, deren Herkunft nicht sicher fest-
steht, wird abgesehen). Es sind davon publiziert: Sockel, Gesims und
Stufe Giom. di Pompei 1877 p. 219-20, wiederholt ebenda 1878 und
in Maneinis Schritt L</j>ide terminale etc.
4. Reste der Dekoration im Museo Campano: Fragmente zweier
Sphingen aus Tuff. Terrakotten vom Oberbau, die gewiss unter den
Vorräten des Museums stecken, lassen sich nicht mehr ausscheiden.
Das Bauwerk war ein quergestrecktes Podium, doppelt so breit
als tief, mit profiliertem Sockel und Gesims, schmalen Pilastem
au den Ecken und einem Mittelpilaster auf der Rückseite. Eine
breite Treppe, 12 Stufen, führte von Osten hinauf; sie war in
ihrer untern Hälfte von abgestuften Wangen eingefasst. oben frei;
jeder Wangenabsatz entsprach in Höhe und Länge zwei Innenstu-
I1) Erw&hnt in einem Briefe Patturellis an v. Duhn vom Dezember 1875
(unpubliziert); der Verdacht Maneinis, sie seien erst auf seine Polemik hin
fertigt, ist also unhaltbar,
HELLENISTISCHE AKCIUTKKTt KSTÜCKK. IN CAPUA SG9
feil. Die dritte Wangenseliicht endete rampenartig auf jeder Seite
;ui einem kleinen Vorbau vor dem eigentlichen Podium; diese
Vorbauten waren um eine Schicht niedriger als die Platform und
hatten die Tiefe einer Wangenstufe; ihre Basis war das Sockel-
protil des Hauptbaues, das ein kurzes Stuck jenseit der Ecke an
die Treppenwangen anschnitt. Die Bekrönung bildeten je zwei
Krkgesimse, beide über den Treppenwangen als kurze Pilaster
Fig. 1. — Südostecke des Altarpodiums, rekonstruiert.
auch von vorn sichtbar; auf dem oberen Gesimsblock sass zu bei-
den Seiten der Treppe, vor der Gesimsecke der Platform, eine Sphinx.
Oben stand ein kleiner Altar, daneben vielleicht das Kultbild,
beide unter einem vermutlich sechssfuüigen Baldachin.
Material und Technik.
Die erhaltenen Bauteile sind aus Tuff, die Treppenblöcke aus sehr mür-
bem sandgelbem mit eingesprengten Aschenteilchen, die profilierten aus einer
spröderen porösen Art von aschgrauer Farbe (sog. Formicola). Die Bearbei-
tung geschah mit Spitzhaue und breiter Steinaxt (jetzt ascia), danach mit
breitem geradem Meissel oder getriebener Hammerschneide; zur Randglättung
nahm man zwei Arten Zahneisen, für Profile noch einen flachen Hohlmeissel.
Anschlussflächen zeigen durchweg 2-4 seitige Anathyrosis mit flachem Spie-
gel und breiten Saumstreifen. Die Qualität der Steinmetzarbeit ist auffallend
ungleich. — Von der Versetzung haben sich wenige Stemmlöcher, eine Strick-
kerbe, eingeritzte Versatzmarken für Quadern and für Siiulenbasen erhalten. —
Ceber die Schichtung steht nur fest, dass der Sockel aus Läufern bestand
und die Lagen an den Ecken sich kreuzten. — Ein Bindemittel ist nicht
H. KOCH
nachzuweisen ('). ebenso _,ehlen Spuren von Dübelung; statt dessen Hess man
_'ern die Anschlnssflachen zweier Blöcke zahnartig ineinandergreifen (Trep-
lOcke, Gesimsteile, Pilasterblock). Ob der kleine Bau wirklich, wie die
Entdecker angeben, massiv in Stein durchgeschichtet war, lässt sich nicht
entscheiden. — Maasseinheit ist die oskische Elle von 0,41 und ihre Teile
(nirgends -kische Fnssi. Normiert waren an den Bauteilen nur die Höhen
(ganze Schicht l Elle, Stufe '/* Elle) und annähernd die Tiefen, gar nicht
die Längen. Die Gesamtabmessungen dürften demselben System entsprochen
haben. — Alle sichtbaren Teile des Baues mit Ausnahme der Tritttlächen
tragen Stuck; zu seiner Sicherung sind in den Stein ab und zu tiefe Rinnen
mit der Meisselschneide gezogen; zur Dichtung dient eine Unterlage von
Mennige. Die Stuckschicht ist 2 '/s-3 mm. stark, besteht aus Kalk mit spär-
lichem l'uzzolanstaub, darunter sind gelbliche Kalksteinsplitter gemengt; sie
fehlen an dem geringeren Verputz der Treppenblöcke. Der dünne Ueberzug
hrt den Charakter der im Stein ausgearbeiteten Profile. — Die Farbe
war sehr dünn aufgetragen : z. T. ist das Rot wohl erhalten ; meistens sieht
man nur noch ein blasses Gelbbraun.
Treppe (Fig. 2).
Es sind 5 Blöcke erhalten, von denen jeder 2 Stufen umfasst; von den
Wangen ist nichts mehr vorhanden. Die Blöcke sind 0, 39 bis 0,41, die ein-
zelne Stufe 0, 19 bis 0,22 hoch; die Breite der Trittflächen schwankt von
« <v»o
0*2
0,t1
Fi,-. 2.
Altarpodium, Stufe.
".:;'.' bis 0.51: sie sind abgenutzt und verwittert. Drei haben Stuck auf der
rechten. Anschlussfläche auf der linken Seite: es waren also mindestens drei
freie Stufenpaare (oberhalb der Wangen) vorhanden.
Sockel (Fig. 3).
Der Sockel ist profiliert mit breit geschwungener Viertelkehle als An-
lauf, grossem umgekehrtem lesbischem Kymation, das bauchig beginnt, dann
tief und eng umbiegt, abgesetztem, oben etwas eingezogenem Rundstab und
kleiner Schräge; über einem hohen glatten Hals trat die Wand mit kleinem
Absatz zurück (Aufschnürung). Die erhaltenen 10 Blöcke waren Läufer: 7
Btanden in der Reihe, 2 sind Eckblöcke, bei einem (vgl. den Grundriss Fig-
(») Vgl. Bull. Inst. 1876 p. 17-7:-
HELLENISTISCHE ARCHITEK.TUR8TÜCRE IN CAPUA
.",71
8A)setzt sich das Profil noch 0,11 mit Ausladung 0,36) am die Eck- fort,
dann endet oben der Stuck an einer Ritzlinie, and ee folg! Anschlussflächi
hier stiess die unterste Wangenschichl an.
Fig: 3. — Altarpodium, Sockelprofil.
Eckblock vom südlichen Vorbau (Fig. 1).
Von den Vorbauten ist nur dieser eine Block vorhanden mil dem schma-
len Schaftstück eines platten schräg anschneidenden Pilasters und dicht da-
neben einem Eckgesims aus Hals mit Ablauf, spitz abgesetztem ionischem
o.to
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Fig. 4. — Altarpodium, Eckblock vom südlichen Vorbau, a. Seitenansicht.
b. Querschnitt in Höhe des Halses, c. Vorderansicht.
Kymation, steiler Hohlkehle und Deckplatte, das an der Schmalseite des
Blockes ein breites niedriges Pilasterstück bekrönt (Fig. 4 c). Die tiefe,
sorgfältig geglättete Einarbeitung auf dieser Seite wird einem Treppenblock
als Auflager gedient haben, von dessen Versetzung auch die den Vertikalrand
der Einarbeitung fortsetzende Aufschnthrung herrührt. Die Oberfläche di -
Blockes hat Anathyrosis und Spuren eines Stemmioc]
H. R
Hanptgesims (Fig.
Das G äteht fus glattem Sals, unterschrittenem kantigem
ischem Kyma, Zahnschnittplatte, tonischem Kyma; die Sängeplatte ist mit
s n anterhöhlt; es folgen ein abgesetzter Echinos und eine hübe
Viertelkehle mit Deckplatte.— Drei Blöcke sind erhalten ; bei einem (Fig. ■<. II
.) fehlt der Iltis and zeigen sich andre Abweichungen: '1er (ie.-im>-
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Fig. 5. — Altarpodium, Gesimsblücke.
I. Nordwest!. Eckblock, a. Schnitt, b. Aufsiebt.
II. Abweicbender Block, a. Schnitt, b. Aufsicht.
III. Südwestl. Eckblock (?) Aufsiebt.
rand ist so stark geneigt, dass die bekrönende Viertelkeble wegfällt; die
1 Oberfläche hat an zwei Seiten entlang geglätteten Saumstreifen und ein
Stemmloch (Estrichplatten :') ; für welchen Platz der Block bestimmt war,
ist unbekannt. -- Von den beiden andern Blöcken ist der eine (Fig. 5,
I a. b.) Eckblock, der andre stark fragmentierte (Fig. 5 III) darf mit
Wahrscheinlichkeit zum Eckblock ergänzt werden. Auf der Oberfläche dieser
beiden sind Kreissegmente und Richtlinien einpunktiert; die ergänzten Kreise
bekommen einen Radius von 0,21 und tangieren den Rand resp. die Ritzli-
HELLEN ISTI8CHE ARCHITEKT" HSTUCKE IN CAPUA 0(0
nie, mit der die Ausladung des Gesimses markiert ist. Diese Linien können
als Vormerkungen für Säulen gedeutel werden ('), sei es für die üasis selbst,
sei es für Ausschnitte im Estrich der Platform. — I > I «? hammerfOrmige Ein«
arbeitung an der Ecke <l<'s grossen lilockes ( I-'jlt- 5, I h) dürfte etwa ron der
Verdüberang eines Geländers herrühren.
D ie Sph i n ge n i Fig. 6).
Von den beiden Sphingen, die auf den Vorbauten zu Seiten der ober I
Treppenstufen und vor den Gesimsecken der IM tf form Bässen ('), Bind Frag-
Fig. 6.
— Altarpodium. Torso einer Sphinx.
mente vorhanden: von der einen unwesentliche (Stück vom Torso mit Arm-
stumpf und Flügelansatz), von der andern der ganze Torso; es fehlen der
Kopf, der grösste Teil der Arme, die Hintertatzen, Teile der Flügel; der
Rücken kann in der gegenwärtigen Aufstellung nicht beobachtet werden. —
Das Material ist Tuff, der wie bei den Votivstatuen stuckiert war. Der T< r-
misst jetzt 0,70, in der grössten Breite etwa 0,38. — Leib und Hinterbeine
sind von einer Hündin, am Qnterleibe sieht man 5 Paare Zitzen. Oberleib.
(') Beispiele ähnlicher Säulenvormerkungen Aegina I 25. 123. — Assos:
luv estig ations p. 33 fig. 5. — Pergamon: Altertümer, Text III 1, p. 35.
(*) Bull Inst. 1860 p. 65. 1873 p. 150. 1876 p. 17S-79. — Not. Sc.
1876 p. 58-59.
H. K
Arme und Kopf waren weiblich ; um den Hais ist ein Band geschlungen, das
zwischen den nackten Brüsten kreuzt, mit einer Agraffe befestigt ist und
r den Achselhöhleu verschwindet Die Flügel entspringen an der Seite,
dem äussern Kontur der Oberarme entlang; man sieht drei Reihen Deckfe-
dern und die grossen Schwünge, die bis über den Sehenkelansatz am Körper
anliegen: früher konnte man sie nicht aufbiegen der Gesimsecke wegen, vor
der die Sphingen sassen. Sie hockten mit angezognen Hinterbeinen und auf-
ritzten Vordertatzen; Brust und Kopf waren steiler aufgerichtet als der
Körper.
Gesammtmaasse und Grundriss (Fig. 7. 8).
Die nach Fatturellis Zeichnungen von Duhn gegebenen Gesammtmaasse
Platform 12x6 oskische Ellen) (') sind falsch; die (iesanimtlänge des Sok-
kelprofiles dürfte danach höchstens 13, 79 m. betragen; vorhanden sind <re-
irenwärtig 14,29 m., wobei noch mindestens der Block fehlt, an den die nörd-
lichen Treppenwangen anstiessen. Plan und Anfriss stimmen nicht genau
überein ; dagegen ist das Seitenverhältnis der Platform 2 : 1 gesichert durch
den Patturelli'schen Plan (Fig. 7) welcher der Kückseite (Westen) Gliederung
Fig. 7. — Altarpodium, Patturelli'scher Plan.
(Original im Besitze F. v. Duhn's Heidelberg).
(') Bull. Inst. 1878 p. 19.
HELLENISTISCH!-: AKCHITEKTl R8TÜCRE IN CAPUA
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H. KOCH
durch einen Mittelpilaster giebt (l). — In der Rekonstruktion ist ausgegan-
gen V' n dem L&ngenmaa8s der Treppe (12 Stufen =4, 92 m.); die Platform
■ e Ausladungen) ist in ihrer Tiefe dazu in das Verhältnis 2: 3 ge-
- Ellen = 3, 28). Es ergiebt sich in der Seitenansicht gleiche Länge
für die Wangen und für die Platform mit Vorbau (je 10 Ellen; die Länge
der Vorbauten i>t durch den erhaltenen Gesimsblock gesichert). Die Breite
der Platform beträgt dann 16 Ellen = 6, 56 in., die Breite der Treppe mit
den Wangen auf jeder Seite ".11 weniger. Lei diesen Voraussetzungen lassen
sich die erhaltenen Sockelblöcke auf die Süd- und Westseite genau aufteilen
(grösste Abweichung 0,04) ; der nordöstliche Eckblock fehlt, wie schon be-
merkt wurde.
Aufbau und Dekoration (Fig. 9 vgl. auch Fig. 1).
Die Höhe der Platform ist durch die Stufenzahl auf 2,46 m. bestimmt.
Falsch sind die früheren Angaben über die Wangenstufen ; Patturelli zeich-
net 4, die bis an den zweiten Gesimsblock der Vorbauten führen. Da aber
schon der erste Gesimsblock des südlichen Vorbaus — es ist der erste, weil
• r v.«n dem Pilaster nicht das Kapitell, sondern ein Schaftstück enthält —
auch von vorn sichtbar war, andrerseits die Breite der Treppe im Verhältnis
zu den Vorbauten festgelegt ist, müssen die Wangen schon eine Schicht tiefer
aufhören: damit stimmt, dass nach der Stuckierung der erhaltenen Treppenblöcke
(vgl. o. p. 370) drei freie Stufenpaare angesetzt werden müssen. Es bleiben also 3
Wangenstufen übrig, deren oberste als Rampe bis zu den Vorbauten reicht ;
dort können Weihgeschenke gestanden haben (J). — Falsch ist bei Patturelli
die Verkröpfung des Sockels unter den vorderen Pilastern der Platform (nur
im Aufriss, nicht im Querschnitt): Pilaster und Vorbau liegen in einer
Flucht. — Die Vorbauten selbst sind nicht von unten auf als Pilaster ge-
bildet; nur vorn über den Treppenwangen stehen die beiden kleinen Eckge-
simse auf breiten kurzen Pilastern. Das obere zeigte nach der Vorlage zum
Dullettino-Zink eine leicht abweichende Profilierung : glatten Hals, steiles
lesbisches Kyma, unskulpierte Zahnschnittplatte und kleine Viertelkehle (3).
Die Kapitelle der Pilaster hatten anscheinend das Profil der unteren Eckge-
simse. — Ueher dem zweiten Vorbau-Gesims steht bei Patturelli ein dritter
Block mit dem Profil des Hauptgesimses; er ist nach der Platform zu schräg
beendet, so dass Deckplatte an Deckplatte stösst; zwischen den unteren Tei-
len der beiden Blöcke nimmt die Vorlage eine Lücke an, in der die obersten
Stufen erscheinen. Patturelli und Duhn empfehlen (4) sich diesen merkwürdi-
(') Bestätigt durch eine (unpublizierte) Mitteilung Patturellis an v. Duhn
(1878) u che dalla parte occidentale ve n'erano tre (pilastrini) ».
(s) Wie am Tempel auf der Theaterterrasse zu Pergamon, wo auf dem
Plattenbelag beider Wangenabsätze die Standspuren von Bronzestatuen erhal-
ten sind: Altert. IV p. 43.
(*) Patturelli an v. Duhn 1878: « su cui vi erano due altri pilastrini con
sagome piü gentili n.
4 Bull. Inst. 1878 p. 18.
HELLENISTISCHE ARCHITEKTURSTÜCKE IN CAPDA
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een Bk.ck nach I n fortzudenken; in der Elekonstruktion ist d - -
Bchehen mit der Annahme, dass Patturelli an die weiter zurückliegende Ecke
,|,.r i iaeht hat, wo vorn das Ha ms ähnlich geschnitten war
(vgl. u.).
1 > r h a n .
D beiden Gesimsblöcke mit Vormerkungen für Säulen lassen sich
nur an der Rückseite der Platform unterbringen: die vorderen Eckblöcke
sen an den obersten Stufen schräg beendig! gewesen sein, nicht, wie der
:el, angeschnitten haben, weil die drei erhaltenen nördlichen Stufenpaare
n g inz stuckiert sind (vgl. o. p. 370. 370). Der Oberbau war mithin ein Bal-
dachin, dem Grundriss der Platform gemäss wohl seehssäulig. Die Säulen stan-
den axial zu den Treppenwangen, wie die Einsetzung der erhaltenen Blöcke
zeigt; ihre Distanz ergiebl deshalb kein einfaches Maass. — Material und Formen
d( ä Baldachins sind unbekannt; zugehörige Dachterrakotten sind gewiss unter
den Vorräten des Museums, aber nicht zu identifizieren. — Auf dem Podium
stand zur Zeit der Entdeckung ein kleiner Tuffaltar t1), daneben vielleicht
die Kultstatue: zu dieser Annahme führt ausser der gestreckten Form des
Podiums besonders die Analogie der Aedicula (vgl. u. Fig. 11), wo in der
Cella ebenfalls Altar und Statue nebeneinander stehen. Nur versuchst
sind in Rekonstruktion und Plan der ionische Altar mit den Eckjdlastern
(ygl. u. Fig. 21) und der Thron der grossen Tuffstatue eingezeichnet, die
sicher die Göttin des Heiligtumes darstellt (vgl. u. p. 415 f.).
Historisches.
Eine vollständige Analogie zu dem Bauwerk scheint zu fehlen.
Von dem durch die Forschungen von Puchstein und Koldewey (2)
bekannten Typus der Brandopferaltäre unterscheidet es sich durch
das Fehlen der Prothysis. durch Grundriss und Bestimmung. Es
gehört vielmehr in die Reihe der Altarterrassen.
Altarpodien lassen sich in Aegypten zur Zeit des Neuen Rei-
ches nachweisen. Eines ist im Ammontempel von Deir el Bahari
erhalten (3): ein quergestrecktes, etwa 1 l/i m- llohes Podium
von 5 : 4 m. Seitenlänge, zu dem eine ganz schmale, sehr lange
Treppe zwischen schrägen Rampen an der Westseite hinauffuhrt.
Das Podium hat als Gesims die ägyptische Hohlkehle über schwe-
rem Rundstab, der an den Ecken umbiegt und bis zum Boden
(') Bull. Inst. 1878 p. 19.
(») Puchstein Jahrb. 1890 p. 5:i f. — Koldewey-Puchstein Die griechi-
schen Tempel, besonders der zusammenfassende Abschnitt p. 189 f.
(3) Naviile The temple of Deir el Bahari {Egypt Expl. Fund) I p. i f.
Ii. VIII. Plan des Altarbofes: Tf. I. - Eine photogr. Abb. bei Steindorfl
Blütezeil fig. 94.
HELLENISTISCHE IRCHITEKTUKSTÜCKE IN CAPI 1 379
herabgeht; um die Platform lief eine rne Brustwehr. Die
Oberfläche ist sehr zerstört, und also unentschieden, ob ein Altar
daraufstand. Nach den [nschriften ist der Bau Re-Harachte, dem
Gotte von Heliopolis geweiht, und der ganze Altartypus steht wohl
mit dem Sonnenkulte in Zusammenhang. — Abbildungen gleicher
Anlagengeben mehrfach die Tempeldarstellungen von El Amanta (O;
Form und Dekoration stimmen völlig mit Deir el Bahari (iberein;
auch die lange, schmale- Treppe kehrt wieder (8). Die Opfergabeu
liegen meist auf der Platform selbst; nur einmal | | stehl ein
besonderer Altar oben, vielleicht unter einer Art Baldachin. Wenn
einmal die Treppe, bevor sie die Platform erreicht, einen Absatz
zeigt (') braucht nicht au eine Prothysis gedacht zu werden:
ist nur die Basis für das opfernde Königspaar. — Endlich haben
l'Höte (•"•) und Prisse d'Avennes (,;) Reste von Altarpodien in Kar-
nak gesehen: die viereckige Terrasse vor dem ersten Pylon des
Amontempels soll einen Altar getragen haben; wo die Treppe
mündet, waren zwei Obelisken Sethos' II, und davor, am Ende der
Rampen, zwei liegende Löwen.
In die gleiche Reihe gehören aus altorientalischem Kultur-»
kreise der Holokausteu-Altar des Salomonischen Tempels (\), die
altpersischen > Feueraltäre ■* von Nakch -i- Roustcm und Pasar-
gadä (8) und mit abweichender Treppenanlage der « Feuertempel -
von Firouz-Abad (9); endlich die phrygischen Podien, die auf einer
durch Treppen zugänglichen Platform nicht Altäre, sondern Bai-
tyloi trugen (10).
In Griechenland hat in vorhellenistischer Zeit der Typus keine
(') Davies The Rock tombs of El Amarna (Arch. Survey) I tf. 25. II
Tf. 18 p. 23. III Tf. 10 p. 21. Tf. II p. 12.
(■)■ I Tf. 12: Treppe in Vorderansicht.
P) III Tf. 14.
(4) II Tf. 18 = N. L'Höte Lettre* 4er. de VEg. p. 63. ruchstein Jb. I
p. 75 a. 39. vgl. die Replik des Altares III 10, wo der Absatz fehlt.
(5) a. a. 0. p. 03.
(6) I/ist. de VArt. Eg. Texte p. 109 f. Atlas II Tf. 33.
I7) Ezechiel 43 v. 13-17. Perrot-Chipiez IV 334 f. fig. 17 1.
Perrot-Chipiez V 012 f. fig. 396-403.
(9) Ebenda V fig. 105 f.
('") Ramsay .T. II. st. III 42. X 167 f. - Ath. Mitt. XIV 170 f. Tf. 6. —
Perrot-Chipiez V 146 f. fig. 102-106.
H. I.
spielt; Anlagen wie der Altar ror der Idäiscben Zeus-
ind die ursprüngliche Form des Altares auf der Pnyx (*)
sind nur in weiteren Sinne hergehflrig. Altgriechisch — vielleicht
vom Vorbilde des grossen Zensaltares in Olympia ausgebend — ist
,1er monumentale Prothysisaltar: .ursprünglich die einfache Ver-
irr.»sserung der üblichen Gestalt kleiner monolither Altäre mit vor-
gelegter Staudplatte für den Priester ■ (*).
Das eigentliche Altarpodium rindet sich in Etrurien wieder.
Der - Tempel ■ B in Marzabotto (4) ist ein niedriges quadrati-
sches Podium mit schmaler fünfstutiger Treppe ; vom Estrich der
Plattform fuhrt eine kreisrunde Oeffnung in eine tiefe Opfergrube.
Die ganze Anlage wird mit Brizio als ein Altar für chthouischen
Kult zu deuten sein (5). — Abgekürzte Darstellungen ähnlicher
Podien geben vielleicht phönikische Stelen (6) und etruskische
Urnenreliefs (•) : altarförmige Untersätze, auf denen der eigentliche
Altar oder ein anderer Kultgegenstand steht, öfters unter einem
Baldachin.
In hellenistischer Zeit ist, wohl unter dem erneuten Eindruck
orientalischer Vorbilder, die Altarterrasse zu mächtigen Formen
ausgebildet worden, mit reicher Verwendung plastischen Schmuk-
kes. Hauptbeispiel ist Pergamon. In unserem Zusammenhang sind
zwei Beispiele dieses Typus besonders wichtig: der Altar im Hei-
ligtume der ägyptischen Götter zu Priene (8) ist ein — wohl im
Anschluss an die Form des griechischen Tempels — längsge-
strecktes, profiliertes Podium mit breiter, zwischen Rampen laufeu-
C) Mus. Ital ant. d. II 092 tav. XII.
(2) Reisch bei Pauly-W. I p. 1670. — Judeich Topogr. p. 350 f.
(3) Koldewey-Puchstein p. 189.
(*) Brizio -I/o«. Line. I 258 tav. I. — Gozzadini I tav. V 1 p. 12.
(3i Trotzdem die Analogie der «Opfergrube» im grossen Hofe zu Ti-
ryns jetzt fortfällt, vgl. Ath. Mitt. 1905 p. 152. Zu Altären für chthoniseben
Kult vgl. Pnchstein-Koldewey p. 190.
i Nora: Mon. Line. XIV bes. tav. 25, nr. 1, 2 mit Baldachin über
Kultbild oder Baitylos.
O Brunn-Körte II tav. 1 a (mit kl. Altar) I 47. II 75. 94 (mit Ompha-
los unter Baldachin) 1198-99 (mit grossen Vasen unter Baldachin). I 96, 4
(mit Statue unter Baldachin). Wo kein Bildachin, sondern geschlossen.- .V -
dicula gemeint ist. werden die Türen dargestellt vgl. I 38.
Priene p. 166 f.
HELL.KMS TISCHE ARCHITKKTURSTÜCKE [N CAI'UA 381
der Treppe; ein massiver Oberbau war nicht vorhanden; ob ein
Altar oben stand, oder auf der Platform selbst geopfert wurde ist
unentschieden; Schrader denkt nach den ägyptischen Analogien (vgl.
o. p. 379) an einfaches Niederlegen der <>[if..'rgaben. — X"di (.mi^.m-
knüpft der Altar des grossen Opferplatzes auf dem Obeliskenberge
bei Petra (') an die altorientalischen Vorbilder an. Ea ist ein aus
dem Fels herausgearbeitetes, quergestrecktes Podium, vom Seiten-
verhältnis 2 : 1 wie das Capuanische, niedrig und mit schmaler
Treppe, wie das von Marzabotto; die Platform war durch eine
steinerne Balustrade geschlossen, die etwa der des Altares von
Deir el Bahari geglichen haben mag. Die breite Einarbeitung in
der Mitte hat wohl zu wenig Tiefe (10-15 cm.) um als Opfergrube
betrachtet zu werden; wahrscheinlicher ist die Annahme, dass in
der Vertiefung der eigentliche Altar oder ein Opfertisch stand ;
das passt auch zu der Analogie des Salomonischen Holokausten-
Altares, die Savignac selbst heranzieht. — Die Kunstformen dieses
Bauwerkes sind leider unbekannt.
Als schlichte Abart sind die Altäre auf Stufenpyramiden
aus einer ptolemäischen Nekropole bei Alexandria (2) zu erwähnen ;
das Weiterleben der Grundform bezeugen Beispiele wie das Nep-
tunsheiligtum auf dem Sullanischen Mosaik des Grottenbezirkes
zu Präneste (:i) und in später Kaiserzeit vielleicht das Ustrinum
Antoninorum (4).
Den Baldachin, dessen Vorhandensein aus geringen Anzeichen
nur eben erschlossen werden konnte, kunstgeschichtlich einzureihen,
ist in diesem Zusammenhange unmöglich (5). Es ist nur daran zu
erinnern, dass bei einem Podium von El Amarna der kleine Altar
von einem Baldachin überdeckt war, und dass der « Feuertempel »
von Firouz-Abad einen fast ganz offenen Oberbau trug ("), unter
(') Brünnow-Domaszewski I 239 f. fig. 270-275 nach Savignac.
(2J Arcli. Anz. 1905 p. 66. 1906 p. 132 f. fig. 2-3. (nach Bull, le la
Soc. archtol. cTAlexandrie 1905 Heft 8).
(3) Bull. comm. 1904 tav. VI-VII vgl. Delbrück Hellenistische Hauten in
Latium I p. 59 f.
(*) Reisch bei Pauly-W. I p. 1633 vgl. Hülsen R. M. IV !1 t. 263 f.
(5) Vgl. zur ganzen Frage: Jb. 1891 p. 231 f. (Studniczka). Thiersch
Zwei antike Grahanlagen bei Alexandria bes. p. 14 f. .Tb. 1905 p, 140 f.
(Pfuhl.). Müller Leichenwagen Alezanders p. 6 f. 41 f.
(«) Vgl. o. p. 379.
H K
dem der Altar stand, üeberdaehte, cellalose Kultstätten sind dann
inAegypten auch aus hellenistischer Zeit bekannt: vordem spätpto-
lemäischen Tempel von Kasr Karoun im Fayüm liegt ein kleines
Beiligtuna, quadratisch, mit 4 Säulen auf jeder Seite ('):
es isl anzunehmen, dass dort der Tempelaltar gestanden hat. Plan
und Aufbau erinnern an den Kiosk von Philae, dessen Bestimmung
unbekannt ist. — Cellalos war ferner das sog. Heiligtum der
Aphrodite Zephyritis bei Alexandria, ein steinerner, tempeiförmi-
ger Baldachin über einem Altar, der Stylobat über den Estrich
etwa- erhöht (f). — Hier ist wichtiger, dass Baldachine über
Kultstätten sich in Italien nachweisen lassen: bei dem Tempel
auf Monte Sanf Angelo bei Terracina steht über einer Opfergrube
ein Schirmdach auf Ziegelsäulchen ionischer- Ordnung (3). Der Ge-
danke liegt nahe, dass auch das Podium B in Marzabotto (vgl. o.
p. 380) einen solchen offnen Oberbau getragen hat. Ein Baldachin
auf vier kleinen Pfeilern, wahrscheinlich einst mit Holzdach, ist
in Conca zu Tage gekommen ('). aber noch nicht veröffentlicht.
Die Darstellungen auf phönikischen Stelen und auf etruskischen
Urnenreliefs wurden bereits erwähnt.
Der besprochene Typus von Opfertätten mit offnem Oberbau
• also in Aegypten und im Orient am frühesten vorhanden; der
hellenistische Osten nahm die alte Form auf und bildete sie
weiter. — Für Italien lässt sich das Altarpodium in der etrus-
kischen Baukunst nachweisen, -eine Verbindung mit dem Bal-
dachin durch die Analogie cellaloser, überdeckter Heiligtümer
wahrscheinlich machen: nicht ausgeschlossen ist, dass in üapna
auch das Vorbild unteritalischer Heroa (■"') einwirkte.
Die architektonische Gestaltung des Podiums entspricht den
Altären und altarförmigen Grabmälern hellenistischer Zeit in Ita-
lien und Sizilien; der oblonge Grundriss klingt an die griechi-
C' Descr. de Vßg. Tafeln IV 7m fig. 14. Text IV p. 159.
\ivh. Ztg. 1865, p. 145. 1866 p. 179-80 tf. 210. Springer •Michaelis''
i>. 297 f. Zur Benennung: Golonna-Ceccaldi, Monuments de Chypre p. 259 i
(mir unzugänglich). N6routsos-Bey, L'anc, Mexandrie 1888, p. 2 f. 88 f. 126 1.
Soc. arch. d'Alexandrie, 1905, p. 36 f. (Blomfield) p. 108 a. 1
(Breccia) 110 1
(3) Not. d. seavi 1894 p. 103. Plan auf p. 99, bei C.
Not. d. scavi 1898 p. 168.
\ gl. Watzinger Studien zur unterit, Vasenmalerei p. 2 f.
HELLENI8TI8CHE A.ECHITEKTUR8TÜCKE IN CAPUA 383
sehen Brandopferaltäre des Westens an; doch ist zu bedenken,
dass die Form der Altarpodien Dicht gebunden ist, wie diu Tem-
pelpläne. Von den Tenipelpodien unterscheide! Bich der Bau durch
die relativ grössere Eöhe und die ebenfalls zum Altartypus gehör
rige Dekoration mit schlanken Pilastem ('). Aus der grösseren
Eöhe ergab sich ein anderes Verhältnis der Treppe zur Platform:
nie ist bei Tempelpodien dir Ausdehnung der Treppe des Gesammt-
länge der Plattform gleich (vgl. dagegen die aegyptischen Altäre
oben p. 378 f.). — Die Einfassung der Stufen in das Podium, die
in der römischen Entwicklung erstrebt wird, ist durch die kleinen
Vorbauten nur mangelhaft erreicht ; ihre Front ist noch dazu durch
die Wangen höchst ungeschickt verbaut.
Für die Abstufung der Treppenwaügen liegt zusammenhän-
gendes Vergleichsmaterial nicht vor; das Motiv kommt bereits im
Palaste von Knossos vor (2), dann in sehr reicher Ausgestaltung
in der persischen Architektur (:i); zeitlich nahestehende Parallelen
bietet der ionische Tempel auf der Theaterterrasse von Pergamon (4),
ferner vielleicht die Nekropole von Kyrene (5) und in Pompeji
die Treppe, die vom Forum Trianguläre zu den Portiken hinter der
Skene des grossen Theaters führte (G).
Die Dekoration im Ganzen stellt sich nahe zum Stil der sog.
Tuffperiode ; dahin weisen die feinen schlanken Pilaster, deren zartes
Vortreten sich durch die Verwendung farbig abgehobenen Stuckes
erklärt (') ; die frei, nicht als Pilasterkrönung, an die Wand ge-
setzten kleinen Gesimse, ein häufiges Motiv des ersten Stiles in
Pompeji; auch dort kommen sie bisweilen auf dergleichen Wand
zweimal übereinander vor (8). Auffallend ist, dass die in Sizi-
(') Bei Tempelpodien ist Pfeilergliederung selten; vgl. Delbrück Drei
Tempel p. 50.
f) Annual VII p. 102-105. VIII fig. 17. IX p. 131. fig. 86. Tf. I.
(3) Persepolis: Perrot-Chipiez V fig. 296-299. 125. Susa: Dieulafoy Tf.
\ 111. fig. 103. 173.
(*) Altertümer IV p. 13. Tf. 26. 30. 41 f.
(*) Pacho Voyage Tf, XXX.
(«) Mazois III Tf. VI 1; bei Weichardt Tf. II isl das Motiv auf die
Treppe an der SW-Ecke des Purum Trianguläre übertragen, vgl. Mau. Pom-
peji p. 145.
(7) Mau, Gescb. d. dekor. Wandm". Tf. III.
(8) Mau. Pompeji p. 433 vgl. Fig. 12:1; auch der Pfeilerhals wird
H. KOCH
lien(1) and in Pompeji (-) beliebte Quaderimitatiou im Stuck der
Wandtlächen feblt. Besonders bezeichnend aber ist die Profilierung :
kein Glied mit Ausnahme des Zahnschnittes am Hauptgesims ist
skalpiert, und gerade diese HäufuDg glatter Protilstreifen ist dem
Stile der Tutfperiode eigentümlich^). Die Hauptformen sind schwerer
und mächtiger als in Pompeji, vielleicht altertümlicher und mit
stärkeren Anklängen an Etruskisches ; dazu passt die sparsame
Verwendung des lesbisclien Kymations (4); Echinos und Hohlkehle
überwiegen ; diese beiden Profile zeigt z. B. das erhaltene Eck-
gesims über glattem Hals mit Ablauf, während das normale Pi-
lasterkapitell der Zeit fast immer ein lesbisches Kyma und oft
reichlichere Zierglieder aufweist (5); das verlorene obere Eckgesims
hatte wohl diese Form (vgl. o. p. 376). Simaprofile fehlen vollstän-
dig; der Zahnschnitt zeigt die dünne, schlanke ■ campanische » Form
noch nicht ausgeprägt (°), und es fehlt die sonst übliche kleine
Abschlussleiste. Im übrigen sind alle Glieder der Dekoration in-
nerhalb der Tutfperiode möglich und nachweisbar: die mächtige
Hohlkehle als Anlauf des Sockels ("), das umgekehrte lesbische
Kymation mit Rundstab darüber (8), der vorspringende Hals über
manchmal gesimsartig profiliert: Mau Wandmalerei Tf. II. Etruskische Vor-
stufen: Pfeiler der Tomba dei Rilievi, Martha Tf. 1I-III. Das charakteristische
Fehlen des Pilasters auch an der Seite des Altares Mazois I Tf. V. 5.
(') Altar des Hieron : Koldewey-Puchstein p. 73.
(*) Wanddekorationen ersten Stiles; Altar vor dem Tempel des Zeus
Meilichios.
(3) Fiechter R. Mitt. 1906 p. 259. 261.
(4) Delbrück, Drei Tempel, p. 55.
i5) Tompeji: Mazois III Tf. 19 fig. 5. Buscemi: Not. Sc. 1899 p. 466
fig. 11. Selinus B: Koldewey-Puchstein p. 9-1 fig. 67. Oratorium des Pha-
laris: ebenda p. 182 fig. 27«. (Serradifalco III Tf. 42 giebt dem Antenkapi-
tell die Form des hier besprochenen Gesimses).
i i Vgl. Delbrück Drei Tempel p. 59.
(7) Pompeji: Altar des Zeus Meilichios: Mau p. 432 fig. 255. Mazois
IV Tf. VI 3; kleiner Puindaltar ebenda fig. 5; aus der ersten Zeit der Kolo-
nie: Grab des M. Porcius und Guirlandengrab: Mazois I Tf. V 4. VII 2;
Gabii, Tempelpodium : Papers of the ßrit. School at Rome I p. 1S5 fLr (-'.
Bull. comm. 1903, XXXI. p. 365 f. Tf. IX-X (Pinea). Cori: Canina VI HO
ti_r 1; Assisi: d' Espouy-Joseph Tf. 49 (Basis); Syracus : Altar des Hier n.
Koldewey-Puchstein p. 73 fig. 56.
(8) Fast identisch: Pompeji, Piedestal in der Palästra Mazois III Tf.
XI 5 : zum Kyma Mazois III tf. XIX 1.
HKI.I.KMSTISCHK A.ROHITEK.TURSTÜCKB IN CAPUA
dem Sockel und anter dem Gesims (l), der Zahnschnitt zwischen
zwei Kymatieu (8), die Bohlkehle aber Echinos als Bekrönnng (').
Von der Technik des kleinen Baues weiss man zu wenig, um
Schlüsse zu ziehen. Die ökonomische Verwendung zweier Tuffsorten
erinnert an den Gebrauch der Tulfperiode ; die Anathyrosis der
späteren Art mit abgesetztem Rande und flachem Spiegel (') findet
sich zu eben der Zeit in Pompeji: dort treten aber gleichzeitig
Klammem und Dübel auf; hier fehlen sie, wie auch anscheinend
die Fugen nicht gedichtet waren. Die eigentümliche Verzahnung
der Blöcke scheint am Zeustempel von Akragas eine Parallele zu
haben ("■). Vielleicht sind das alles Züge einer gewissen Altertüm-
lichkeit (u), die in der Regellosigkeit der Steinformate sicher vor-
liegt (7). Ganz innerhalb der Technik der Tuffperiode steht die durch-
gehende Stuckierung, die sich sogar auf die Treppenstufen erstreckt^).
Aus der Anwendung des oskischen Masses ist ein sicherer
zeitlicher Anhalt nicht zu gewinnen (9) ; denn auch nach Aufhe-
bung der campanischen Gemeinde ist die alte Rechnung noch
lange Sitte geblieben (10). Immerhin wird auch das Maass ein Grund
sein, mit der Datierung nicht ins zweite Jhdt. herabzugehen : dazu
passen Technik und Formen des Baues, die denen der pompeja-
nischen Tuffperiode nahe stehen, aber altmodischer sind.
Fragment eines Stirnpfeilers (Fig. 10). Inv. nr. 453.
Material harter, aschgrauer Piperno. Stuck dünn (1 '/a min.) mit Mar
morsplittern ; die Profile sind ganz im Stein vorgearbeitet : Zahneisen. Meissel,
(') Tivoli : Tempel der Sibylle Canina VI 134 ; Orat. des Phalaris vgl. o.
(2) Meistens sind beide lesbisch ; Echinos unter der Hängeplatte : Ti-
voli, Vestatempel ; Podium: Canina VI 135 fig. 4; treuer d'Espouy Tf. 44.
Türgesims: Canina a. a. 0. fig. 5; d'Espouy Tf. 46.
(3) Tivoli, Vestatempel, Hauptgesims und Türsturz vgl. o. ; Scipionen-
sarkophag: d'Espouy Tf. 32; Acrae : Altar Serradifalco IV 83 fig. 1.
(*) Olympia II Baudenkm. p. 35. 218 r. ; Koldewey-Puchstein p. -_"24 ;
Delbrück Signia p. 18, Apollontempel p. 14.
(••) Durm 13auk. d. Gr.2 p. 72 f. fig. 55.
(6) Delbrück Signia p. 18 ; Drei Tempel p. 63 (zur Kugendichtung).
(r) Vgl. zuletzt Fiechter R. M 1906 p. 245 f.
(*) Stuckierte Treppenstufen am Hieron-Altar: Koldewey-Puchstein p. 22.
(») Vgl. Nissen, Pomp. Studien Kap. III. -Mau. Pomp. l!-iir i_r" p. 20 f.
(">) Beloch, Campanien2 p. 313 f.
-
H. K.OI H
Bfeisselschneide. Die Rückseite hat Anathyrosis mit breitem Rand (innen
Spitzhaue und Steinaxt .
I'i. Ante war schlank und ziemlich stark verjüngt; ilire Höhe ist un-
bekannt, da der untere Block mit Basis und Schaftende fehlt. Anden Seiten
1,06
0,27
0.Z9
Fig. 10. — Fragment eines Stirnpfeilers, a. Ansicht einer Seite, b. Aufsicht.
Schnitt durch den Pilaster.
schneidet der Pilaster stumpfwinkelig an; das Gesims ist in der Flucht der
Rückwand beendet/' Das Kapitell besteht aus glattem Hals zwischen einem
vorspringenden unteren und einem kleineren oberen Steg, darüber straf-
fem Echinos mit Astragal, unterschrittener Viertelkehle und Deckplatte. Die
verwitterte Oberfläche zeigt hinten eine 0.10 tiefe rechteckige Einarbeitung
mit " n Wänden.
HELLENISTISCHE A.RCHITEKTURSTÜCKE IN CAPUA 387
Das Stück kann die A.nte eines kleinen Tempels oder etwa
der Stirnpfeiler einer Treppenwange sein; für das letzten- spricht
die Einarbeitung, die eher für einen Aufsatz oder eine Statue, als
für auflagerndes Gebälk bestimml scheint.
Von italischen Anten weicht das Fragment wesentlich ab;
sie pflegen keinen Hals und als Kapitell unterschnittenes lesbi-
sches Kyma und Hohlkehle zu haben ('). Die Profile mit ihren
knappen, scharfen, etwas mageren Formen stehen hellenistischen
Kleinasiens sehr nahe (8). Der ungewöhnlich weit vorspringende
Steg unter dem Hals erinnert an Archaisches (;).
II. Einzelne A rchi t ekt u r s t ü c k e .
Aedicula (Fig. 11) (') Inv. nr. 388.
Material: mürber, aschgrauer Tuff. Aus einem Blocke war die ganze
Aedicula mit Basis und Säulen gearbeitet; als das Innere fertig stuckiert
war. wurde der Block mit Altärchen und Statuette eingeschoben ; er passt
sehr ungenau ; die Lücken waren mit Kalkmörtel gefällt. Der Stuck ist dick,
ca V- cm> Kalk mit Körnchen von Ziegel undPuzzolan; er bedeckt Innen-
wie Aussenseite. auch die Rückwand ; Beste roter Farbe sind erhalten. Die
Kapelle steht auf hoher Basis, mit einem tiefen, rechteckigen, dem Säulen-
abstand entsprechenden Ausschnitt vorn. Die offene Cella ist breit und we-
nig tief, das innere Niveau durch den eingeschobenen Block bis über die
Säulenbasen erhoben. Die Decke ist flach gewölbt und vorn bis auf die
Deckplatten der Säulen gesenkt. Zwischen den Kapitellen ist hier der unterste
Streifen der Vorderfläche zurückgearbeitet. Die Säulen haben hohe, kubische
Basis, die mit Schräge, zwei Tori und Platte profiliert ist; der glatte Schaft
hat Ablauf; das Kapitell scheint dorisch gewesen zu sein (?). Das mit einge-
ritzten Linien angegebene Gebälk ist durch Verwitterung unkenntlich gewor
den. Aussen ist der Aufbau des Daches sehr hoch, oben flach gewölbt mit
hohen Wasserrinnen an den Seiten; vorn sind mit Linnen und Ritzlinien ein
steiler und ein flacher Dreiecksgiebel vorgemerkt. Der eingeschobene Block
zeigt zwei rechteckige Einarbeitungen; darin stellen lose ein Altärchen and
eine Statuette. Der Altar ist würfelförmig mit einfachem Platten-oder Rund
(') Vgl. Delbrück Drei Tempel p; 5 l
(a) Zb. den beiden oberen Gliedern eines Türgesimses: Magnesia p. 126
fig. 132.
(3) Ante vom alten Dionysos-Tempel in Athen: Dörpfeld-Reisch Das
griechische Theater fig. 2, p. 18.
(4) Beschrieben bei Altmann Die römischen Grabaltäre p. 138; seine
Angabe, dass es mehrere solche oskische Tuffaediculen in Capna gäbe, ist
unrichtig.
•-
H. K". H
HELLKNISTISCHE tRCHITEKTURSTÜCKE IN CAPUA
389
stab-Gesims und einem Aufsatz mit dreiseitigem Windschutz; die Statuette,
sehr verwittert, stellt ein.' thronende Frau mit einem Kind im Arme dar. —
Rechts in dem Winkel zwischen Block und Säulenbasis bemerkt man dicke
Mörtelreste, die etwa bis zum Schaftansatz der Säule reichen; vielleicht war
also der Aedicula eine klrinc Treppe, wohl von drei Stufen, vorgelegt; die
0,4 H
< 0,5& >
Fig. 1 1 c. — Aedicula, Plan in Höhe des eingeschobenen Blockes.
beiden unteren Stufen hätte man sicli in den Ausschnitt der Basis einge-
schoben zu denken.
Altmann hat dieses Denkmal als unmittelbaren Vorläufer der
späteren capuanischen Grabnischen-Architektur aufgefasst; das ist
kaum möglich, weil es sich um eine wirkliche kleine, offne Ka-
polle mit freistehenden Säulen vor den Seitenwänden handelt, nicht
um eine « Nische mit Zwergpilastern «. Solche Aedicula-Bildun-
gen aber hat es von jeher gegeben (/), und der Typus ist an sich
zeitlos: er folgt jeweils den grösseren Heiligtümern, deren allge-
meine Erscheinung er nachahmt. Ein zeitlicher Anhalt wäre nur
aus den Kunstformen zu gewinnen, die in diesem Falle zu stark
zerstört sind, um ein Urteil zuzulassen. Nach der Technik — Kalk-
(') Vgl. Daremberg-Saglio I s. v. Aedicula; l'auly-Wissowa s. v. Aedi-
cula. _ Von den Kalksteinkapellchen aus Marseille, die Altmann anführt,
(jetzt sämtlich abgebildet bei Espe'randieu, Basreliefs de la Gaule romaine
I p. 48 ff.) lässt sich höchstens das Arch. Anz. 1866 Tf. B nr. 4 abgebildete
Exemplar vergleichen: es gehört aber in die Bpätere Kaiserzeit.
H ROCH
mörtel und Stuck mit Ziegelstaub — darf man keinesfalls hoch
hinaufgehen. Wichtig sind zwei Züge: zunächst, das3 die Kapelle
auf einem Podium steht, zu dem eine Treppe hinaufführte : das
bringt sie auch formal zu dem grösseren Heiligtum in Beziehung.
in dessen Bezirk sie gefunden und dessen Göttin sie geweiht ist.
Zweiten- die Form des Daches: es ist kein einfacher Giebel, son-
dern eine Wölbung, die mit der charakteristischen Senkung nach
vom merkwürdig den Dächern aegyptischer und orientalischer
Lauben gleicht ('). Bei der Fülle von Ueberlebnissen älterer
Epochen, die sich an den Votiven des Fondo Patturelli feststellen
lassen, wird mau auch diesen Anklang nicht für zufällig halten.
Die Aufstellung eines Altares neben dem Kultbilde ist in
Griechenland selten, in Italien häufiger belegt (2); vielleicht darf
man sie auch für das grosse Altarpodium iu Anspruch nehmen,
(vgl. o. p. 378).
Ionisches Kapitell (Fig. 12). Inv. nr. 45(3.
Das Kapitell besteht aus festem, aschgrauem Tuff; Stuckreste — Kalk
mit Puzzolan — liegen etwa a/t cm. stark über dem Volutenteil, sonst dünner.
Die Lagerfläche hat Anathyrosis mit flachem, 8 cm. breitem Randstreifen ;
die Oberfläche ist verdeckt. Hinten ist der Block antik abgeschnitten, so
dass auch der Schalt unvollständig ist, leidlich geebnet und unstuckiert. Die
Säule stand wohl an einer Wand (vgl. die Fundumstände, oben p. 303 f.). Der
Stein ist sehr ungleich bearbeitet und stark verwittert. Der Block umfasst
das ganze Kapitell nebst einem Stück des unkanellierten Schaftes.
Das ionische Kymation, über glattem Leistchen hat vorn fast torusähn-
liches Profil; die Eier sind breit und oben u-anz offen, mit wulstigem
kantigem Bande; lanzettförmige Zwischenblätter trennen sie von unten bis
üben. Die Voluten liegen fast völlig ausserhalb des Schaftes und schneiden
nur iranz wenig in die obere Grenze des Kymations ein. Sie sind um einen
Kreisbuckel einmal aufgerollt und von einer kantigen Kippe eingefasst. Das
Band ist konvex, die Wölbung nimmt ab nach der Mitte des Canalis zu, dessen
unterer Saum sich bis zum Kymation herabsenkt. In den /.wickeln sitzt eine
Art Blut . dreiteilig, mit lanzettförmigem Mittelblatt, vom Eierstabe durch
eine dem Blütenkontur folgende Rippe abgesetzt. Die obere Verbindungslinie
(>) Vgl. Puchstein Die ionische Säule 1907 p. 22 f. 30 f. flg. 22, 23, 33;
bekanntlich spielt in Aegypten diese Dachform auch sonst eine wichtige
Holle; über Totenbarken zb. Naville Das aeg. Totenbuch I tf. 3; Book of the
Dead [Papyrus of Ani, Brit. Mus.) Tf. 5 ; Erman Aegypten Tf. bei p. 432;
über Truhen : Erman p. 263.
Reisch bei Pauly-Wissowa s. v. Altar, p. 1654 f.
HELLENISTISCHE AKMlIlKKUl. IN CAPDA
der Voluten verlauf! nahezu horizontal. Die Polster Bind seitlich glatt, leichl
einwärts geschwungen, ohne Gurt. Der Ahacus hat ein kantiges Echinosprofil,
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0,53
0*3
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V////////A *
Fig. 12. — Ionisches Kapitell.
A. Nach Photographie, a. Schematische Zeichnung, b. Plan. c. Läi
schnitt durch den Canalis. d. Schnitt durch eine Volute, e. Schnitt
ilurch ein Polster.
ist innen ausgehöhlt, mit breitem Rande hinten und an den Seiten, vorn
offen. Auf <ler Säule wird ein Weihgeschenh gestanden haben.
H. KOCH
Das Kapitell kragt Züge von Altertümlichkeit, trotzdem man
lach den Fnndnmständen und nach der äusserst laxen Ausfüh-
rung kaum für archaisch halten kaun.
Es linden sich an altionischen Kapitellen gelegentlich hoch-
stehende Voluten ('), aber nie so, dass die Augenlinie etwa in der
Mitte des Canalis liegt, und die Veduten das Kymation vorn nicht
überschneiden. Am ehesten wäre eine Votivsäule aus Aegina (•*)
zu vergleichen, falls die Rekonstruktion der Voluten sicher stünde;
auch für die Kapitelle von Samos (!) und Naukratis (4) ist eine
ähnliche Lösung denkbar. Dass die unverkümmerte. selbständige
Ausbildung beider Glieder, der Volute und des Kvmations, auf
ältere Tradition zurückgeht (5), darf man aus dem öfteren Vor-
kommen des Typus in der Kunst abgelegner Gebiete folgern. Es
gehören hierher aus Nordafrika das Kapitell von Djezza (ö), aus
Spanien das von Cerro de los Santos("); sollte, wie es scheint,
auch zu dem Büstenkapitell von Nora (s) ein analoger Echinos
gehören, so käme man dem campanischeu Kreise noch näher. Da-
tierbar sind diese Kapitelle so wenig, wie das von Capua. Die
Lage der Voluten im Verhältnis zum Schaft muss mit Griechisch-
Archaischem (°) verglichen werden, und ebenso lässt sich die Sen-
kung des unteren Canalsaumes auf einen älteren Typus zurück-
fuhren (I0). der vielleicht einen Uebergang vom äolischen zum io-
nischen Kapitell darstellt ; auch dieser Zug hat sich, auf griechi-
(M Akropolis: Ant. Denkm. I 18 fig. 1 u. 2.
C-) Aegina J 156 f. II Tf. 64.
(?) ruchstein Das Ionische Kapitell fig. 20 nach Choiseul-Goufiier. Perrot-
Chipicz VII fig. 270-71 nach Tournefort. Zur Datierung: Uquxtixu 1902
p. 12 f.
(«) NaukTatis I Tf. III p. 12 f. danach Perrot-Chipiez VII, Tf. 52, fig. 4.
(5) Puchstein, Kapitell p. 10 fig. 6. In Griechenland greift das Propy-
läen-Kapitell des Mnesikles und das vom Erechtheion, dessen Fuge üher dem
Kymation liegt, auf die alte Form zurück: Puchstein a. a. 0. p. 18 f. 23 f.
(6) Perrot-Chipiez III fig. 235.
Pierre Paris Vart de VEsp. p. 43 f. fig. 32, 33.
(8j Not. Sc. 1902 p. 75 f. Mon. Line. XIV p. 142 f. tav. XII.
(°) Votivsäule aus Argina (in dieser Beziehung sicher) vgl. o. ; Delphi
Naxiersänle Fouilles II 11, Akropolis: Puchstein Kapitell fig. 6. Mysien
Atli. Mitt. 1904 p. 257 fig. 1; Gela: Mon. dei Line. 1907 XVII tav. 46.
(l( I Akropolis: Ant. Denkm. I Tf. 20 nr. 2 ; Jb. 1888 p. 280 Fig. 25.
HELLENISTISCHE Altem TKKI VHS 1 u> KB IN CAPUA
.schein Boden in bewnsstei Weiterbildung (')• in provinzieller
Kunst (2) unverändert, Lange erhalten. Die konvexe Bildung des
Canalis geht auf den der Kitztechnik folgenden altertümlichen Re-
liefstil zurück, der wesentlich nur mit Vertiefung und Modellie-
rung der Umrisslinien arbeitet, nicht mit freiem Relief; an altio-
nischen Kapitellen ist er häufig zu belegen ('■), in der italischen
Tuffperiode an Volutenkonsolen erhalten (4). Durchaus altmodisch
ist endlich die Bildung der Polster ohne Gurt und ohne Schmuck
Aus der fehlenden Kanellierung des Schaftes sind kaum Schlüsse
zu ziehen (,;). Auf Vergleichung der Einzelformen (•) und besonders
der Proportionen wird man bei der geringen Qualität des Stückes
verzichten.
III. Altäre.
1. Zwei einfache Altäre (Fig. 13).
Material : weicher, bei a gelblicher, bei b grauer Tuff. Stuck : bei a
Schicht kleiner Travertinscheibchen über Kalk (vgl. u. nr. 1). bei b (auch
die Oberfläche stuckiert) Kalk mit Travertdnsplittern.
a). Würfelförmig, hohe Basis mit kleiner Schräge, einfaches Platten-
(') Erechtheion.— Ephesos: Durm I2 fig. 165.
(2) Cerro de los Santos vgl. o. ; Cypern, Kition: Perrot-Chipiez III
fig. 198 ; beidemale ist der obere Saum ebenfalls gesenkt. Vgl. auch die
Kapitelle auf apulischen Vasen Watzinger Studien p. 8, bes. Inghirami
tav. 153.
(3) Lesbos : Koldewey Tf. XVI 1. Neandria: Koldewey p. 34 f.; Samos :
Ant. of Ionia eh. V Tf. VI 4, 5; Ephesos, älteres Artemision: Journ.ofthe
R. Inst, of Brit. Architects 1895 vol III nr. 2 fig. 9 u. Tf. ; Forschgen in
Ephesos I 232 f. fig. 199 f. ; Milet und Myus : Voluten-Akrotere Berlin luv.
1586 resp. 1633; Cyzicus : Annual VIII 195 f. Tf. VI: Peloponnes: Atli.
Mitt. 1904 Tf. 2; Locri : R. Mitt. V 196 f. Fig. 13 ; Koldewey-Puchstein p. 7.
Fig. 5; Gela: Mon. clei Line. XVII vgl. o.; meistens mit stumpfwinkeliger Bre-
chung des oberen Canalsaumes.
(*) Präneste: Delbrück Hell. Bauten Fig. 47, 68, 69. p. 57. 7::.
(5) Puchstein. Kapitell p. 12 f. fig 9, vgl. Ant. Denkm. I 29 nr. 2b.
(6) Vgl. im allgemeinen Delbrück Drei Tempel p. 46.
(") Nur zwei Analogien für die Zwickelfüllung: Akropolis: Jb. 188S
p. 280 fig. 25 ; Kition vgl. o.. Der Eierstab mit den flachen, weit offenen,
wulstig umrahmten Eiern ist ganz archaisch.
26
II. K
i Seiten ; die offene Vorderseite durch zwei kleine,
irflcktretende Kuben verengt
rniig, Windsehnti dreiseitig, hinten mit schrägem Ansatz.
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einfache Altäre.
/Jim Windschutz ist Ath. Mitt. 19Q3, XXVIII, p. 333 zu
gleichen; für eine Bntwioklungsreihe, wie sie Pfuhl an den
HELLENISTISCHE A K> 1MTKK 1 i k IM CAPUA
einfachen tanagräischen Altartypen aufweisen konnte, fehlt in Capua
das Material.
2. Altävchen mit Bckpilastern. (Pig. 14).
Material weicber, aschgrauer Tuff; keine Stuckre6te ; die Rückwand roh,
die Nebenseiten vernachlässigt.
Das Altärchen, von quadratischem Grundriss, stehi auf zwei nach innen
sclirii^- geschnittenen Stegen; an den Ecken der Vorderseite Pilaster mit je
drei unsicher gezogenen Furchen. Das Kapitell ist korbförmig, das ^r l :».i t * ■
Inner'' von einem leicht vortretenden Randchen umrahmt. Unten zwischen
den Schäften eine Art Balustrade, durch keilförmige Kerben zahnschnittartig
geteilt. Das hohe Gesims ladet nicht aus; es ist durch eine winkelige Kinne
und eine Kehle gegliedert. Oben in der Mitte eine 10 cm. tiefe quadratische
Einarbeitung.
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a b
FiG. 1 1. — Altärchen. a. Front. //. Seite, c Aufsicht.
Kleine Pilaster mit ähnlichen Proportionen und ähnlich wei-
ten, die Fläche nur belebenden Furchen sind in der etruskischen
Architektur sehr beliebt ('); hier erscheinen sie etwas schlanker,
weil die Basis fehlt. Die Korbkapitelle kann man auf eineu ar-
chaisch-griechischen (2), auch aus Cypern (3) bekannten Typus zu-
rückfuhren. Das Gesims, ungewöhnlich schwere Platte ohne Aus-
(l) Zb. Martha Fi?. 15'», 151. Urnen ebenda Fig. 155; Perugia: Porta
Marzia, vgl. a. Studniczka Tropaeum p. 31 f.
(*) Akropolis: Jb. 1888 III 274 fig. 13.
(3) Kapitell von Atheniau Perrot III fig. 55; der Abacus des andern
kyprischen Kapitells fig. 56 ist we^en der Einfassung zu vergleichen.
11 K
ladung. und nur durch Scbattenrinnen gegliedert, rindet sieh ähn-
lich wieder in Etrnrien ('), und hat sich, wie ein römischer Cip-
aus Virecoürt {-) zeigt, in provinzieller Kunst lange erhalte:!.
Die tiefe Einarbeitung in der Oberfläche ist nicht sicher zu
deuten : man kann an flüssige Spenden denken (3); besser vielleicht
annehmen, dass ein schwerer Aufsatz, etwa ein Kultpfeiler (4), auf
dem Altärchen stand.
Do rischer Altar. (Fig, 15).
Material: feiner goldbrauner, Bebt harter and poröser Tuff (Piperno)
Bearbeitung: Meissel horizontal, /almeisen vertikal, feine Profile mit ganz
schmalem Meissel. stuck auf den grossen anskulpierten Flächen ca. V- cni-
^tark. über den Profilen dünner ; Unterlage von Kalk mit l'uzzolan, darüber
Schicht \. n feinem Kalk mit Marmorsplittern.
Die Zierformen sind kantig und straff, auch im Stuck, die Trennungsli-
nien tief eingeritzt. Alle Profile sind auf der Rückseite vereinfacht.
I'.r Sockel ist gegliedert in Standplatte, umgekehrten Echinos und
kleine, doppelt abgesetzte Schräge (Rundstab ?]. Architrav fehlt. Tänie und
Regula sind normal, die Tropfenzahl fünf; sie sind stark angewachsen und
stehen eng, haben gestreckte Form und konischen Schnitt. Die Triglyphen
sind länglich, die Furchen stumpfwinklig und ohne Ueberschneidung halbkreis-
förmig beendet: die Kopfleiste ist nur durch eine Linie über den Glyphiden-
endungen abgesondert; die Ecktriglyphen stossen zusammen, ebenso die Re-
gulae ohne einspringenden Winkel: ein Tropfen steht übereck. Die Metopen
sind breit, fast quadratisch; ihr Kapitell ladet als glatte Schräge bis zur
Fläche ihr Kopfleisten über den Triglyphen vor. Auf den Fries folgen Rund-
(') Norchia: Martha fig. 133, 139; Castel d'Asso : Canina Etr. mar.
tav. '.'7 ; Vulci : ebenda tav. 110 fig. 5, 6 ; Viterbo : Not. d. seavi 1900 p. 402
■ g _'; zu vergleichen ist auch ein Grab vom Pylon-Typus in Petra: Brün-
now-Domaszewski I. 114 fig. 142.
(*) Rev. arch. III 1883 I p. 1 f. Tf. MV.
i I ipfersäulen aus Palästina mit viereckigen Löchern für Trankspenden :
Peil. ■/.. Allg. Ztg. 1907 nr. 19.
C) Amphora aus Rqvo Brit. Mus. F. 331. Arch. Ztg. 1853 Tf. 54. Poscher
III 77" s. v. Oinomaos und Apulischer Krater Brit. Mus. F. 278. beide mit
tellung des Opfers vor der Wettfahrt des Pelops und Oinomaos ; auf dem
Altar einmal ein Pfeiler mit Inschrift JIOI, das andremal ein Pfeiler mit
Zeusstatue. vgl. Milani Rendic. Line. 1901 p. 130. Studi e Materiali II 83
fig. 27). der auch die Säule des mykenischen Löwenthores heranzieht, und
A. P. Cook Zeus Iupiter and the Ook in Closs. Review 1903 XVII 271 f.;
Ktruskiaclu-s : Gozzadini ülteriori Sroperte a Marzahotto tav. II 5; Brunn-
Körl delle urne etr. II tav. 54 nr, 4.
IIKI.IKMSHS.IIK ARCHITEKTURSTÜCKE IN CAPUA
stäbche id leiste, dann ein Mark geschwungenes dorisches Kymation und
hohe Deckplatte. Sie trägt das Dach, das durch die nach innen empoi
schwungenen Enden zweier Voluten giebelartige Gestalt erhält. Die Volu
sind abgebrochen, das scharf tzte Band h zur Deckpl itte
w?
0,7°
< 0,065 >
b
Fig. 15. — Dorischer Altar, a. Ansicht, b. Plan (Sockelhöhe), c. Details
vom Triglyphon.
herab, stieg wieder auf, und die Spiralen waren nach unten eingerollt. Im
Giebelfeld ein kleines Gorgoneion. Hinten schliesst auf' der linken Seite,
etwa in der Hübe des Firstes, eine kleine Leiste das Dach ab ; rechts be-
ginnt nahe dem Dachfirst eine tiefe Einarbeitung, die bis zu den beiden
Altarwänden reicht (0,13 tief, 0285 lau?, 0,09 breit) vielleicht diente sie dazu,
einen Untersatz für das Feuer aufzustellen i1).
Triglyphenfriese an Altären and Sarkophagen siud in Italien
i:n ganzen Gebiete der Tiüfperiode vom dritten Jahrhundert an
(') Hierfür und für die Abschlussleiste links ist ein Vasenbild in
tersburg, Compie-Rendu 1868, p, 130, Tf. VI 1 zu vergleichen.
i\
H. K
•li sich «las Auftreten des Typus durch peloponnesi-
• oder unteritalische ( ) Einflüsse erklärt, ist noch nicht
ad festgestellt. Jedenfalls ist die Yerhindung des - dori-
- Altares mit dem ■ ionischen - Volntenaufsatz nicht erst
Stellung ( ;). sondern in Griechenland bereits im 5. Jahr-
hundert nachweisbar (5). Die besondere Form des von den Volu-
gebildeten Giebeldaches läset sich mehrlach belegen (,;). Die
Formgebimg im einzelnen steht dem kleinasiatischen Hellenismus
sehr nahe; die knappen, eckigen Profile rinden die besten Analo-
g i in Pergamon ('), PrieneO und Magnesia ( "); dabei giebt
es für Formen wie den umgekehrten Echinos der Basis wieder
gute etruskische Parallelen (l0). Der runde Triglyphenabschluss (")
kommt — als Archaismus — in hellenistischer Zeit sowohl in Klei-
nasien ( 12) wie in Italien ( ' ) vor. Das kleine Gorgoneion, mit seiner
flachen und runden Maskenform, den dicken, wohl einfach ge-
scheitelten Locken, den wulstigen Lippen und Augen, wird man zu
') Acrae: Serradifalco IV Tf. 33. Pompeji: Altar des Zeus Meilichios.
Rom : Scipionensarkophag.
(») Olympia: Baudenkm. II 10 i n. 9, Tf. 95 fig. 8; Megalopolis: JHSt.
Suppl. Paper s I.
(3) Watzinger Stadien p. 4 f. denkt an Tarent. vgl. auch Altmann Ar-
chit. u. Ornament, der ant. Sarkophage p. 43 f.
■i So Reiseli bei Pauly-W. I 1675 vgl. Altmann a. a. 0. p. 11. a. 2.
Rotfig. Vase des schönen Stils Mon. Inst. X Tf. 54.
Hieron-Vase Berlin 2290 Wiener Vorl.-Bl. A tf. 4; Fragment Jb.
VI '1 f. 1 ; Gerhard Auserl. V. B. I Tf. 2 ; Gela : Mon. Line. 1907 XVII Tf. 13 ;
Münzen von Selinnnt : Hill Coins of anc. Sic. tf. VI 4. 6, einmal vielleicht
Ober Triglyphon ; Etruskisches : Brunn-Körte RH. Urne etr. tav. 39, a. 40, 1"
(7) Halbrunde Bank Attalos' II in Berlin vgl. Pergamon V 2 n. 25 f.
i") Antenbasis Priene ti-j. 64.
i") Basis aus dem Theater, Magnesia fig. 11.
("•) Not. d. seavi 1900 p. 402 fig. 2.
!"j KoMrwey-Puchsteinp. 100(Selinus C.) und zusammenfassend p. 200 r. ;
Durin I» p. 117 f. Weitere Beispiele: Bötticher Tektonik Tf. 24. Aegina I
1'. 136 f. (Triglyphen vom älteren Tempel) ; Athen, Alter Dionysostempel,
Dörpfeld-Beisch, <;r. Theater, p. 18. ficr. 3.
C-j Pergamon: Dionysostempel: Bohn, Aldi. iJ.rl. Akad. 1881 II p. (3 =
in Ephesos I, p. 158 flg. 102; Tempel der Athena Polias: Al-
tertümer II Tf. 9.
Pai Mm. korinthisch-dorischer Tempel, Koldewey-Puchstein fig. 31
1 ::'
HELL» IE MICHITEK.TUR8TÜCK.E IN CAPI 399
Furtwänglera - ruhigschönem -. wenn nicht noch zum - mittleren
Typus* stellen ('), ohne das* es sich natürlich stilistisch datie-
ren lässt.
1. Aufsatz eines Volutenaltares (Fig. 16).
Fester lehmfarbener Tuff; dicke Stu( I rtinscheibchen ttber
Kalk — auch auf der Oberseite (hier Kalk mit Puzzolan und Travertinkörn-
chen). Die Rückseite isl roh gelassen; Bearbeitung: Steinaxt, Meissel, Zahn-
en.
^\\\V\\\\V\WUM "■ "fU//ff/W/M
0^3
1
Fig. 16. — Aufsatz eines Volutenall, u
Der Altaraufsatz, von rechteckigem Grundriss, tiefer (0.47) als breit, hat
über der glatten Wand einen steilen, oben eingezognen Echinos, mächtige weit
ausladende Hohlkehle und Deckplatte. Die Polster sind vorn skulpiert als
dreimal aufwärts grollte Voluten mit ganz flachen, unsicher gezogenen Rin-
nen, ohne Relief der Bänder; alle drei Windungen sind von Seite zu Seite
verbunden, die beiden unteren durch leise gewellte Linien. Oben ist auch
die Rückseite durch ein Polster geschlossen.
Die Formen sind derb und altertümlich, die schwere Hohl-
kehle noch ganz archaisch (-) ; das Profil des Echinos mit der
spitzen Kerbe darüber kommt an den pompejanischen Pilasterkapi-
tellen aus der Zeit der Kalksteinatrien (3) sehr ähnlich vor. Zu
(') Furtwängler s. v. Gorgo bei Röscher I.
(2) Griechisches: Akropolis: Jb. 1888 p. 271 fig. 3; A.ntenkapitelle von
Tegea Ath. Mitt. 188:; VIII 284 Tf. 14, Paestum : Koldewey-Puchstein p. 15
fig. 11. Phönikisches : Nora Mon. Line. XIV tav. XXV 1 ; Etruskisches z B.
Canina Etr. Mar. tav. 110 fig. 3.
(3) Rom. Mitt. 1901 XIX 128 fig. 3, 4.
B. K "• 11
den noch nicht reliefierten, nur eingeritzten Voluten sind die
Kapitelle von Nora (') und Djezza ('-) zu vergleichen.
.".. Fragment eines Opfertisches (Fig. 17).
Iblicher, mürber Tuff; Stack dünn an der Volute, dicker an der Platte,
■ ii stuckiert ist.
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_ 17 — Opfertisch (Ergänztes punktiert), a. Front, b. Seite, c. Schnitt
durch die Volute, d. Schnitt durch das Polster.
Folgendes ist erhalten: ein Stück Schaftende eines unkanellierten
Säulchens, das steile Echinoskapitell mit quadratischer Deckplatte; mitten
(') Man. Line. XIV tav. 12.
(«) Perrot-Chipiez III fig. 235.
HEI.LKMSTI8CH1 IRCHITEKTURSTÜCKE IN CAPUA 1 • » 1
darüber liegt, weit aasladend, das Seitenpolster eines ionischen Kapitells,
.in den Fronten mit einer dreimal um einen Etreisbuckel anfgerollten Volute
Bkulpiert, seitlich glatl and ohne Schnürung. 1 »i.- Volutenrippe isl hoch und
kastenförmig, der Canalis konkav, die äussere Windung > j • i t z . die innere
rnndj an den horizontalen oberen Saum stössl die Volute in Btumpfem Winkel.
Auf dem Polster liegt eine hohe Bchräg ausladende Platte. Der Abacus des
dorischen Kapitells zeigt rechts in der Bütte einen kleinen bossenartigen
Vorsprnng über glatter Fläche; esisi wahrscheinlich, dass hier eine Mittel-
stütze anstiess, deren Form unbekannt bleibt.
Da das Polster ein Gegenstück erfordert, ist das Fragment als Opfer-
tisch zu ei ganzen; die Platte ruhte auf einer ionischen Säule, deren Polster
durch zwei kleinere dorische Säulcben gestützt wurden.
Ein zweites Fragment eines solchen Tisches liegt im Magazin; die
Proportionen sind kleiner, die Ausführung identisch; nur ein Stück der Vo-
lute mit der Ansatzspur des dorischen Kapitells ist erhalten.
Die seltsame Form und Ausführung des Stückes — das Ganze
war aus einem Stein geschnitzt — scheint ohne Analogien. Der Opfer-
tisch auf Säulen ist aus dem Bereiche der kretischen Kultur be-
kannt, und Evans' « Baetylic Tables » (') kommen, wenn wir die
Mittelstütze mit Recht ergänzen, den Capuanischeu Exemplaren
als Typus sogar sehr nahe. In Griechenland (2), auch in Unteri-
talien (3), sind aus späterer Zeit auf Säulen ruhende Opfertische
einige Male nachweisbar, aber meines Wissens nie mit Mittel-
stütze. Canalis und Polster zeigen im Gegensatz zu der übrigen
Ausführung der Volute archaische Formen (').
6. Fragment eines Volutenaltares (Fig. 18).
Material grauer Tuff. Stuckreste. Es ist die linke Seite des Polsterauf-
satzes, rechts und unten gebrochen, vorn beschädigt; die Eückseite war ver
nachlässigt. Das Gesims über der glatten Wand besteht au doppelt abge-
(') J/ISc. 1901 XXI 112 f. § 6. Für die verwandten Erscheinungen
in den vorgeschichtlichen Heiligtümern von Malta vgl. Mayr Abb. der Payr.
Ak. XXI p. 683, 722 f. Balearen: zuletzt Zs. f. Ethnologie 1907 p. 576 f.
(Bezzenberger).
(2) Poston, Perkins Coli. 1896. Phot. Baldwin Coolidge 8-130 (Votivr-
lief an Herakles Alexikakos); vielleicht auch Svoronos, Athener Nationalmn
seum nr. 1404, Tf. 60 ; Text (Antikythera) p. 58 Abb. 16 (als Tor gedeutet).
(3) Tarent: Dioskuren-ßeliefs, Rom. Mitt. XV (1900) p. B Fig. 3, p. 23,
Fig. 1.
(*) Vgl. o. p 393 a. 3. a. -V
li. K
Viertelkehle, Zabnschnittplatte mit last quadratischen Zahnen and
schmalen Zwischenräumen, flachem Echinoa and abgesetzter Viertelkehle mit
dünnem Plattchen. 1>U einschliesslich des Zahnschnittes enden die Gc-
glieder an der Rückwand; die folgenden, anch die Polster, sind etwas
. her mit vertikalem Streifen abgearbeitet. Die Innenfläche liegt hoher als
das letzte Glied der BekrOnnng; *i<- ist Beitlicb von einem dicken hohen
•er. hinten von einer breiten Leiste umrahmt; die Fordere Dekoration
ters — wohl flache Voluten — ist zerstört.
■ -/ V
Fig. lv. — Fragment eines Vulutenaltares. a. erhaltene Seite b,c. Schnitte.
Aehnlich proportionierter Zahnschuitt begegnet an Baugliedern
der Basilica zu Pompeji (') neben dem typisch «campanischen »;
dort rindet sich auch gelegentlich die archaisierende doppelt ab-
gesetzte Hohlkehle über glattem Schaft ('-).
7. Zwei kleine Altaraufsätze (Fig. 19).
Sehr ähnlich in Diaassen (Tiefen: 0,10 resp. 0,44) und Dekoration;
weicher grauer Tuff. Stuck (die Farbe über reinem Kalk) auch auf der Ober-
(>) Mazoifi III Tf. 19 ßg. 4.
(*) Vgl. Rom. Mitt. XVIII 1903 p. 159 f.
HKLLENI8TI8CHE A.RCHITEKTURSTÜCK.E IN CAPUA
äeite. Beide Stücke haben ein wenig ausladendes Gesims mit glattem Halt
lind Behr flachen, steilen Profilen : das eine Stäbchen und Sima, dae andere
Echinos und Sohlkehle. Die Polster Btehen ei m Rande al> urni haben
einmal doppell gewellten, das andre Mal einfach konischen l mriss. \
waren steile Voluten unsicher eingeritzt.
Fig. 10. — Oberteile von Allären.
Ganz ähnlich Hache, steile Profile finden sicli an Baseo der
Kaiserzeit in Magnesia ('); von Etruskischem lässt sich die Ber-
liner Aschenkiste ans Chinsi (-), von Hellenistischem die BrüstuDg
der Stoa in Pergamon (3) vergleichen; ans der, italischen Tuff-
periode ist mir ähnliches nicht bekannt.
8. Aufsatz eines Volutenaltar es (Fig. 20).
Material aschgrauer fester Piperno. Stuck dünn, Kalk mit Marmorstaub;
die Rückseite ist roh gelassen. Tiefe 0,50.
Die glatte Wand trägt ein aus vielen kleinen Profilen zusammenge-
setztes Gesims: flach geschwungenes, unterschnittenes lesbisches Kynia, un-
skulpierte Zahnschnittplatte, doppelt abgesetzte Hohlkehle, flachen Echinos,
steile Hohlkehle mit Deckplatte; ein Polsteraufsatz liest darauf; Vorder- und
Rückseite sind offen. Die Voluten der Front — rechte verstümmelt — waren
durch den äussern Steg verbunden. Sie sind nach unten dreimal eingerollt,
um ein kreisrundes Plättchen; die Stege sind aussen horizontal, innen breit
und flach geschnitten; aus der zweiten Windung entspringt, schräg nach
unten und innen gerichtet, eine Lilienblüte : Stiel. Fruchtknoten,. zwei Kelch-
blätter und ein langes, gewelltes Mittelblatt; es endet in dem spitzen Win-
kel, mit dem der äusserste Volutensteg in die Horizontale der Lagerplattc
übergeht. Zwischen den Polstern, etwas zurücktretend, ein beckenförmi
Einsatz.
(') Magnesia p. 158 fi<_f. 170.
(2) Beschr. d. Skulpturen nr. 1222.
C) Altertümer II Tl. 1!. 45.
H. KOI H
Das gut gearbeitete Stück zeigt die charakteristischen Formen
der Tuffperiode, besondere in der Häufimg feiner, glatter Profil-
streifen. Hierin und in der Abfolge der Glieder sind das Nächst-
stehende der Scipionensarkophag | ' ). der Thürsturz des Theron-
tirabmales ('-') und in Tivoli Podiuni (:<) und Fenstergesims (4) vorn
Vestatempel. Von vergleichbaren Voluten sind die des Sarkopha-
gs im Einzelnen reicher, aber in der Führung und Profilierung
* W\\N^\^\w\\N\\\\\\\\\,\\N\\\\\\\\\\\\\\\\N\\\\\\,\N'*\'»\\\u%\\nui» i ' <///////// ////// ///•'////''*'//"'/ /// .,■••■/> ^
0£ H
0,83
Fig. 20. - Altaraufsatz.
von Steg uod Canal und in der Bildung des Auges ähnlich. Die
Voluten am Altar des Zeus Meilichios (5) bleiben an Lebendigkeit
der Schattenwirkung zurück; ihre Stege sind dünn und rundlich,
der Kanal flach, das Auge fehlt; sie nähern sich den — viel fei-
neren — Konsolen vom Fortunentempel in Praeneste (';), und sind
mit diesen vielleicht ein jüngerer Typus. Für die Zwickelblüte weiss
ich keine ganz treffende Analogie; die herangezogenen Beispiele
zeigen, dass in dieser Hinsicht kein Kanon herrscht.
Einen besonderen Einsatz über dem Volutenpolster hat auch
der pompejanische Altar; beckenförmig wie hier findet er sich an
einem einfachen Stück aus Selinus (7).
(') Darm II2 fig. 64; D'Espouy-Joseph, Tf. 32
Serradifalco III Tf. 29 fig. 3.
(3) D'Espoay Tf. 11.
i'i Canina Edif. VI Tf. 135 fig. 6.
(5) M izois IV Tf. VI 3; Mau Pompeji p. 132.
('-) Delbrück Hellenist. Bauten in Latium I p. 56 fig. 17.
a\ } 1884 p. 323.
HEI.LEMSTISCHI VKCHITEKTUKSTÜCKE IN ' ATI A
105
9. Grosser ionischer Altar. (Fig. 21).
Material aschgrauer mittelharter Tuff (Piperno). Stuck an den grossen
glatten Flächen etwa ' i cm. stark, aber den Profilen dünner: K;ilk mit
dichten Marmorsplittern. Einzelne Teile Pilasterbasen, Zahnschnitl — Bind
frei im Stuck modelliert. Roste roter Farbe. Von Werkzeugspuren sieht man
Meissel, Meisselschneide, Zahneisen; die Rückseite isl roh gelassen.
Der Altar i>t aus einem Block gearbeitet, im Grandrids <'in quergestreck-
tes Rechteck; die weit vortretende Basis ist anprofiliert, auf ihr Btehl eine
zweite platte Platt«-. I ».t Altar ist mit Eckpilastern dekoriert, die wenigvor-
springen und stumpfwinklig anschneiden ; die Basis beginnt mit ansteigender
Schräge, auf die ein grosseres und ein kleineres Plättchen und eine zweite
Schräge (Ablaut?) folgen. Der Schaft ist glatt, das Kapitell « korinthisio-
reiul n : über dickem Steg steigen die Voluten einzeln und unverbundeu auf;
sie sind von Bändern umrahmt, deren inneres sich einmal aufrollt: zwischen
ihnen steht auf dünnem Stengel eine kleine Blüte, deren Stempel die Deck-
platte berührt. Die Seitenpolster sind schmal und hoch heraufgerückt, durch
einen vortretenden Gurt in zwei konische Abschnitte geteilt; die gr
Fläche darunter ist glatt und leicht konkav. Der Abacus besteht au-
Plättchen und Schräge, mit kleiner Kehle oben. Das weit ausladende Gesims
ist normal ionisch : einteiliger, glatter Architrav — nur im Stein scheinbar
in zwei Fascien gegliedert, wohl zur Befestigung der Stuckschicht — Stäb-
chen, weit ausladende Schräge und Zahnschnittplatte. Der Zahnschnitt war
ursprünglich zum Teil im Stein angelegt (links), ist dann aber, mit leichter
Aenderung der Proportionen, frei im Stuck modelliert worden; die Zahn'
sind schlank, die Lücken schmal und flach; an den Ecken stossen zwei Zähne
zusammen ; oben ein abschliessendes Leistchen. Eine abgesetzte Schräge leitet
zu der flach unterschnittenen Hängeplatte über, die aussen wie der Architrav
in zwei Streifen gegliedert ist. Der letzte Abschluss über dem Geison ist un-
kenntlich ; es war aber keine Sima, eher eine nach innen schwingende Welle.
In der Mitte eine grosse, 8 cm. tiefe, rechteckige Einarbeitung mit einer
zweiten kleineren Vertiefung innen; vielleicht war sie für die Trankspende be-
stimmt, die man in das Feuer goss (]).
Zum Pilasteraltar im allgemeinen sind die Ausführungen
von Reisch (2) zu vergleichen ; die sehr knappen jede Rundung
vermeidenden Profile stehen kleinasiatischen näher als pompejani-
schen (vgl. o. p. 387, 398), während der Zahnschnitt mit Abschluss-
plättchen charakteristisch campanische Form zeigt. Die Basis der
Eckpilaster entspricht im kleinen genau den Säulenbasen aus der
(') Vgl. Cornetaner Vase Rom. Mitt. 1890 V H24 fig. 4.
(8) Bei Pauly-Wissowa p. 1676; über Altar und Trapeza s. a. Brückner
Von den griechischen Grabreliefs S. Ber. Wiener Akad. 1888 Bd. 116,
]. 511-538.
ii K
A
Fig. 21. - Ionischer Altar, «. Ansicht; links o. Profil in Stein, rechts o.
les Pilasterkapitells. b. Querschnitt, c Aufsicht.
HELLENISTISCHE A.RCHITEKTTRSTÜCK.E IN CAPUA 107
Oella des Artemisions von Magnesia ('); das Kapitell Bcheint auf
den ersten Blick die verkümmerte \\rie<l"r<_cabo der Pfeilerkapitelle,
deren bekannteste Beispiele in Milet, Prienc, Samothrake gefunden
sind. Schröder (-') hat in Anknüpfung an ein frühes peloponni'-
sisches Beispiel festgestellt, dass es sich bei diesem Typus nichi
am eine freie Neubildung handelt, sondern um die Weiter-
entwicklung einer archaischen Kapitellform mit konkaven, über-
fallenden Seitenflächen (3), zu der Volutenschmuck als Verzierung
hinzutritt; es wird nämlich die ganze Vorderfläche von einem
Kundstab oder einer Kehle zwischen Stegen umrahmt, die an den
Seiten aufsteigen und sich oben zu kleinen Voluten einrollen, an
den Nebenrlächen Polster bilden. Die glatten Flächen vorn und
seitlich werden mit figürlichem oder ornamentalem Schmuck iiber-
sponnen; die Verbindung der Volutenkanäle über den Pfeiler hin
darf nie fehlen. Dagegen knüpfen die « korinthisierenden » Pila-
ster der italischen Architektur (4) an das äolische Kapitell an; die
Voluten steigen über einem kräftigen Halsgliede gemeinsam auf;
wo sie sich trennen, füllt ein Palmettenfächer oder eine einfache
Blüte den Zwickel. Das Kapitell der Altarpilaster vermischt beide
Schemata (5) ; es folgt in der Trennung der Voluten und in der
Bildung der Nebenseiten ganz dem griechischen Typus; aber die
Voluten steigen unverbunden über einem Halsgliede auf wie bei
den etruskischen Pilastern, und im Mittelfelde steht als Nachklang
der alten Zwickelfiillung (,;) eine einzelne kleine Blume.
10. Altar mit oberer Kolonnade (Fig. 22).
Material weicher, sandgelber Tuff mit Aschenteilchen; spärliche Stuck-
reste ; die Rückseite ist roh gelassen.
(') Magnesia p. 83 flg. 79.
(*) Ath. Mitt. XXIX (1904) p. 32 f ; Watzinger, Studien p. 8 f.
(3) Als wichtiges Zwischenglied ist den Schrüderschen Beispielen (a. a.
0. p. 37) das kyprische Kapitell Perrot-Chipiez III fig. 56 anzufügen.
(') Vgl. Schröder und Watzinger a. a. 0. dazu die Zusammenstellung
bei Durm II2 p. 72 f.
( "•) Uebergänge zeigen die Pilaster der Urne Martha tLr- IS, vielleicht
auch die Hausurne Micali Jfonumenti tav. 72.
(6) Vgl. besonders den Pilaster im Museo Etrusoo zu Florenz Durm II-
p. 72 fig. 75 r.
•
IL Km, H
Der Altar, nach den Hauptproportionen pfeilerförraig, steht auf einer
• g i rjüngten Basis: Standplatte, Torus zwischen zwei Kehlen
und obere Platte; die Profile sind in der Steinform winkelig und scharfkan-
1,14
0,2 s
c
Fig. 22. — Altar, a. Ansicht, b. Längsschnitt durch die Mitte der Front.
Querschnitt.
tig, nicht gerundet. Auf der Basis, stark zurücktretend, läuft um alle drei
Seiten eine Art niedriges Podium, durch ohen verbreiterte Stege in eine Reihe
tiefliegender Rechtecke zerlegt; darauf stehen vorn zwei Halbsäulen : hohe
kubische Basen, unten mit einem bossenartigen Streifen, schlanker glatter
Schaft mit unsicherem Kontur, steiles Echinoskapitell und hohe, von einer
Viertelkehle unterschnittene Deckplatte. 3 >ie Säulen tragen ein äusserst rohes
Triglyphon ohne Tropfenregula. In umrahmtem Felde steht darauf eine Gal-
HEI II USTIS HE AUrUlTF-KI l I. UA 409
lerio von drei kleinen Balbaäulen, ohne Basis, stark verjüngt mil geschwun-
Di Umriss, mit grossem, etwa korbförmigem Kapitell, auf dem noch ein
Plättchen liegt Den ganzen Oberteil vom Triglyphon an l - > lt 1 « itel eine weit
ausladende Bekrönung; der unterste Wulsl steig! in zwei Absfitzen an,
<ler oberste, grösste bildet den Polsteraufsatz und fällt nach inn< n in zwei
Stufen. Die Opferfläche ist sehr beschädigt; sie ist hinten wie an den Seiten
:hlossen. Vorn bemerkt man an den Wülsten Reste roh eingeritzter Vo-
luten.
Als Ganzes ist auch dieser Altar anscheinend ohne Analogien.
Die Gesammterscheinuug und besonders die Gliederung des Mit-
telfeldes erinnert an phönikische Stelen ('). aber Sinn und Durch-
bildung der Architektur ist völlig verschieden. Zu der Profilieruug
von Basis und Bekrönung giebt es keine ganz treffenden Paral-
lelen ; im allgemeinen wird man sie aber an den Typus italischer
Altäre anschliesseu dürfen, den Studniczka bei Gelegenheit des
Romulusgrabes behandelt hat (2). Bezeichnend ist für diese Reihe
k die Vorliebe zugleich für mächtig ausladende Formen, und das
Zurückdrängen des Tektonischeu » (3). Beides trifft hier zu ; aber
die Profile haben nicht die volle, bauchige Echinosform, und die
Gliederung ist dreiteilig, nicht zweiteilig. Relativ nahe verwandt
ist der Altar auf einem faliskischen Krater des 4-3 Jahrhunderts (4)
mit rechteckigen Platten unten und oben. Dass man auch sonst
das Schema durch Vermehrung der Wülste variiert hat, zeigt die
Darstellung auf einem etruskischen Spiegel (5) ; auf dieselbe
Willkür wird die Protiliernng des Gesimses zurückgehen, die den
Typus des Volutenaufsatzes den Formen der Basis anpasst. Zu
der oberen Säulengallerie ist am nächsten die etruskische Haus-
urne von Cecina (6) zu vergleichen: sie hat an den Ecken sehr
schlanke, hohe Dreiviertelsäulen; oben ist eine Gallerie herumge-
i'i Sardinien: Stelen aus Nora : i/o». Line. XIV tav. 21 f.; Perrot-Ch.
III h\r. 233; Stelen aus Sulei, Cagliari, Museum (unpubl.) vgl. auch die
Altäre aus Malta Perrot III fig. 228; Mayr, Malta p. 666 flg. 8.
(*) Oesterr. Jahresh. VI 1903 13S f.' VII 1904 239 f.
(3) Studniczka a. a. 0. p. 144.
(4) Gerhard A. V. B. Tf. 320, Stüdniczkas Liste nr. 4 ; der Altar Btehl
dem Säulen-Unterbau vom mykenischen Löwentore besonders nahe
(sj Gerhard Etr. Spiegel Tf. 341 n. 2.
(«) Martha fig. 129; Kann II* fig. 45 c. ; Photogr. bei Delbrück Drei
Tempel Tf. IV 5.
27
H. KOCH
führt, deren Dach an den Langseiten je drei kleine, kurze Säulen
Solche Hanstypen werden dem Bildhauer vorgeschwebt
haben; dass auch sonst Obergeschosse mit kleineu Pilastern oder
Säulen über glatten Wänden oder Peristvlen ein wichtiges Motiv
tde der italischen Baukunst sind, ist hinreichend bekannt (').
Von Einzelheiten lässt sich die Teilung des Podiums aber
der Basis mit den entstellten Zahnschnittplatten etruskischer Grab-
fassaden vergleichen (-). der geschwungne Kontur der oberen Säu-
len mit dem Postament der Aphrodite-Statuette aus Orvieto ( ;);
für ihre Kapitelle gelten die oben p. 395. augeführten Parallelen.
Am deutlichsten zeigen aber die grösseren dorischen Säulen, wie
archaisch der Formenbestand des Altares ist : zwar der glatte
Schaft und der Echinos ohne anuli ist auch in der pompejanischen
Tuftperiode nachzuweisen (A) ; keine gleichzeitigen Analogien hat
aber dort die hohe kubische oder cylindrische Basis und die
zwischen Echinos und Abacus eingeschobene Hohlkehle. Die erster«
hat sich, wohl an die Standplatten der mykenischen Holzsäulen
anknüpfend, in abgelegenen Ländern gelegentlich auch sonst erhal-
ten (5) : die Hohlkehle führt über die italischen Parallelen der
Säule vom Albanerberg (6) und der alten Säule in Pompeji (")
wieder auf Mvkenisches zurück.
(]) Vgl. besonders Studniczka, Tropäum p. 29 f. Hellenistisches: Pfnhl
Jahrbuch 1905 XX 134 f.; hier ist noch an einen Typus der Hegr-Gräber in
Petra zu erinnern, bei dem die Attica durch kurze Pilaster gegliedert ist:
vgl. Brünnow-Domaszewski I p. 154 f.
i2) Norchia: Durin II* flg. 162, 163.
(3) Martha fig. 132; vgl. a. das Säulchen bei Gozzadini, Ulteriori Sco-
tav. II 5.
i4) Vgl. Delbrück Drei Tempel p. 16 f.
(s) Kreta: Thron von Phalasarna Mon. Line. 1901-2 XI 370 fig. 61 :
Phrygien: Jf/St. 1882 Atlas Tf. 2* n. 3; Cypern : Perrot III Fig. 258;
Etrurien : Aufidena, Studt e Materiali III p. 227 fig. 3. Eine merkwürdige
hellenistische Parallele ist die Säulenbasis aus dem « Heiligen Hause n Prii ne
p. 177 fig. 171.
(«) Zb. I )elhrück Drei Tempel Tf. IV 2 p. 15.
i"j Vgl. Mau Rom. Mitt. XVII 1902, 305 f. XIX 1904 121 f. XX 1905
f. Patroni Rendiconti Lincei 1903 p. 367 f. Stüdt e Materiali III 216 f. ;
auf die immer noch umstrittene Frage der Basis braucht hier nicht einge-
ben zu werden.
HELLENISTISCHE ARCHITEKTUKSTÜCKE in . \ita |]]
Z ii sinn m en fassung.
Die besprochenen Architekturstücke gehören nach Fundort
Material, Technik und Stil eng zusammen; sie sind aus äusseren
Indizien und aus stilistischen Gründen in die Zeit vom 3. bis I
Jahrhundert v. Chr. zu datieren. Innerhalb dieser Grenzen isl eine
Entwicklung nicht festzustellen. Die Gruppe ist wichtig durch die
Altertümlichkeiten, die sie innerhalb der hellenistischen Formen-
sprache bewahrt. Es ist in letzter Linie immer ein üeberleben
griechisch-archaischer Formen; wenn manchmal die Verwandt-
schaft mit Etruskischem näher zu liegen scheint, ist zu bedenken,
dass die Quelle die gleiche und eine Ausscheidung unmöglich ist;
es ist ein Formenbestand, der sich auch sonst in der Kunst abge-
legner Gebiete erhalten hat (Cypern, Nordafrika, Spanien, Sardi-
nien). Dass Capna bis 421 eine etruskische Stadt war, darf man
gewiss nicht ausser Acht lassen; andrerseits ist sicher, dass — von
Kvme aus — archaisch-griechische Formen in Campanien einmal
mächtiger eindrungen sind und fester Boden gefasst haben, als
irgendwo sonst in Italien.
Trotzdem kann bei der hervorragenden wirtschaftlichen und
politischen Bedeutung der Stadt die behandelte Architektur nicht
als typisch für die Capuanische Kunst in hellenistischer Zeit gelten;
man muss noch eine Erklärung aus den besonderen Bedingungen
des Heiligtums versuchen.
Der Bezirk des Altarpodiums (') wurde etwa vom dritten bis
ersten Jahrhundert von der oskischen Bevölkerung stark frequen-
tiert; mit der endgiltigen Latinisierung Capuas ging der Kultus
ein : man darf annehmen, dass es sich um ein nationales Heiligtum
handelte. Sein Publikum war in hellenistischer Zeit kein reiches
und vornehmes : unter den Votiven, die man doch in grosser Menge
kennt, fehlt jedes kostbare Material. Für diese Besucher werden
einheimische Werkstätten Generationen lang gearbeitet haben : da
sie nur billige Waare zu liefern hatten und auswärtige Konkurrenz
für die Weihgeschenke aus Tuff nicht in Frage kam, genügten bil-
lige Handwerker ohne zeitgemässe Schulung. Die Käufei- selbst
haben sicher keinen Wert auf die künstlerische Qualität ihrer Vo-
(') Nur von diesem istdie Rede; in früheren Perioden war der Zustand
des Heiligtums ein anderer (archaische Dachterrakotten)
H. !.
tiv. _- _:. fielleicht g au altmodischen Formen gehangen.
- ii<l sich mit «lern Heiligtum eine Tradition gebildet und erhal-
ten haben, die stärker war als die lebendige Entwicklung ringsum.
Anhang.
Skulpturen aus Tuff.
Eine Auswahl der im Umkreise des Altarpodiums gefundenen
Tnffskulptnren wird im folgenden publiziert (') und summarisch
besehrieben. Auf eine historische Behandlung ist verzichtet; sie würde
nur im grösseren Rahmen der vorkaiserlichen Skulptur in Italien
•lohnen; als Parallelmaterial wäre vor allem die Terrakottaplastik in
•Capua selbst unentbehrlich, die einem eingehenden Studium bisher
nicht zugänglich gemacht ist.
Die Leitung des Museo Campano gestattete einige wenige
Terrakotta- Votive zum Vergleich zu publizieren (Tf. X, 1-6. 9.) (2) ;
dazu sei folgendes bemerkt. Unter den figürlichen Terrakotten ist
vieles, wenn nicht das meiste, einheimische Produktion (') und vieles
altmodisch ; aber im ganzen stehen sie dem hellenistischen Durch-
schnitt viel näher als die Skulpturen in Tuff (4). Das erklärt sich
aus der grösseren Beweglichkeit der Technik: die Einfuhr ?on
Formen war bequem, die Konkurrenz reichlich ; eine Stagnation von
etwa zwei Jahrhunderten, wie sie die Steinplastik zeigt, war da-
durch ausgeschlossen. Ausserdem arbeitete eine einheimische Ter-
(') I»ie auf den Tafeln X-XIV abgebildeten Exemplare sind im Mn
Campano, mit folgenden Aasnahmen: Tf. X, 4, 9 und Tf. XIV, 3: Kopenha-
gen, Ny Carlsberg (H. 3. 4.5.). Die Photographien (Archäolog. Institut der
Universität Leipzig) werden der Liebenswürdigkeit des Besitzers verdankt;
Tf. XII, 6, 7: Berlin, Skulpturensammlung, Katalog nr. 161. 166. Die Aufnah-
men vermittelte freundlich Herr Dr. Hugo Prinz. Bisher waren ganz wenige
Proben veröffentlicht: Kiccio, Not. d. Scavamenti delVant. Capua tav. II-III ,
Reo. arch. 1876 II pl. XV; Gaz. des Beaux-ArU 1880 XXI p. 117. Julius
Lange, Die menschliche Gestalt, Tf XI, 13. Skizzen im Berliner Skulpturen-
Katalog zu nr. 161, 164-166. und bei Reinach, Repertoire de la Stat. III
p. 80. Photographien bei Moscioni, nr. 6087/88 als « Sculiure preistoriche ».
i*j Eine Pieihe weiterer Proben bei Winter. Typenkatalog, vgl. Einleitg.
p. CZVII.
iJj Vgl. o. p. 364.
(*) Vgl. Langes Bemerkungen, a. a. 0. p. 26-27.
HELLENISTISCHE ARCH1TKRTUR8TÜCKE IN CAPUA H3
L-akottafabrik natürlich nicht nur für den ''inen Tempel sondern
zugleich für den Hausbedarf; der Typenvorrat kreuzte sieh fort-
während mit dem der profanen Skulptur: durch diese Berührung
blieben auch die alten .Motive lebendig.
Die Stein -Skulpturen Bind aus ein. 'm entweder gelblichen, sehr mürben
Tuff mit eingesprengten Aschenteilchen, oder aus einem spröderen granen
(Piperno); sie wurden stets aus einem Block gearbeitet, niemals gestückt. Man
sieht die Spuren von Zahneisen and Meissel an den feineren Teilen; bei den
Sitzstatuen sind die Rückseiten der Throne mit Spitzhaue, Steinaxt und
Haramerschneide oberflächlich geebnet and nicht stuckiert; sie standen wohl
:ui der l'eribolosmauer und an den Wänden des Altarpodiums. Alle Teile, die
man sehen sollte, waren mit dünnem Stuck überzogen, von dem Reste mit
roter Farbe erhalten sind.
Weitaus die meisten Steinskulptureu stellen sitzende Frauen
mit Kindern dar: die wenigen abweichenden Typen sind im fol-
genden aufgezählt.
1. Stehendes Mädchen. luv. nr. 403 CT f. X. -
Glatte quadratische Plinthe (0,26 X 0,26 X 0,07). Link
Standbein, rechtes vorgesetzt und entlastet. Langer geschlossner
Chiton mit Brustausschnitt und kleineu Aermeln, unter den Knieen
gerafft. Schwere Schuhe. Im Haar (der Kopf ist modern ver-
schmiert) eine dicke Binde oder ein Kranz. Das Mädchen drückt
mit beiden Händen eine Taube an die linke Brust. Zum Vergleich
sind zwei andre stehende Figuren mit abgebildet:
Die einzige Skulptur aus anderem Stein die in Curti ge-
funden ist: harter, feiner, weisser Kalkstein ohne Kristalle. Kopf
«rebrochen und bestossen. L. Standbein, r. zurückgesetzt und ent-
lastet. Langer Chiton mit genestelten Aermeln; grosser Mantel
über den Kopf gezogen uud mehrfach um den Körper geschlungen.
Das Kind ist nackt (Tf. X. 7).
Terrakottastatue eines Mädchens mit Granatapfel und Taube
in Kopenhagen, Ny Carlsberg, Helbig-Museet nr. 3 (Tf. X, 9).
2. Aedicula mit hockendem Knaben. Inv. nr. 4-7
(Tf. XI, 1).
Die Aedicula (Breite 0,49, Tiefe 0,30) steht auf einer nied-
rigen Platte mit abgesetzten Rändern vorn. Die Antenbasen sind
in zwei Toren mit Kehle dazwischen gegliedert und laufen um
die Ecke. Der ganze Oberteil der Kapelle ist zerstört. Innen in
hohem Relief ein Knabe, zusammengekauert, das linke Bein hinter
414 H. ROCB
•las gebeugte rechte geschlagen. Der rechte Arm ist vor die linke
Brost gelegt, der linke scheint gebeugt und nach vorn gestreckt
i zu sein (Bruch i. Er trägt ein kurzes, bis zum Nabel eng
anliegendes Wams, darüber ein auf der rechten Schulter befestigtes
Mantelchen. Hohe Schnürschuhe, die Zehen frei. Der Kopf ist un-
bedeckt, die langen Haare gescheitelt, an den Seiten zu lockeren
Rollen aufgenommen; von der Mitte der Stirn ist ein kleiner Zopf
nach hinten über den Scheitel gelegt: eine charakteristische Kin-
derfrisur (l).
Von einem zweiten grösseren Exemplar ist nur der untere
Teil erhalten; die Aedicula hat keine Zierformen (Tf. XI. 2).
Eine Deutung dieser Votive weiss Verf. nicht zu geben; bei
anderen Fundumstäuden würde man sie einfach als Grabsteine
von Knaben auffassen; hier darf man an die nackten hockenden
Knaben in Eileithyia-Heiligtümern erinnern ('-). vielleicht aber
auch an eine Beziehung zu den oskischen iovilae denken.
3. Einzelne Wickelkinder. Meistens rundplastisch ; ein
Fragment in Hochrelief auf glatter Platte (Tf. XI, 3).
4. Kinde rhermen. Durchweg ganz roh; cylindrisch oder
kubisch, z. T. mit Armansätzen, manchmal in der Tracht der
Wickelkinder (Tf. XI, 4).
Von den Statuen sitzender Frauen sind etwa 1 00 voll-
ständige Exemplare im Museo Campano; andere Beispiele findet
man in Berlin und Kopenhagen. Die stattlichsten sind lebeusgross,
von da finden sich alle Abstufungen bis zu kleinen Statuetten.
Diese ganze Gruppe ist annähernd datiert durch die Exemplare
mit Inschriften etwa sullanischer Zeit; einen allgemeinen ter-
miwx post quem liefert die Geschichte der Altarbezirkes (3).
Ueberreste früherer Epochen dieses Kultplatzes sind vielleicht
in zwei Votiven erhalten, die sich deutlich von der übrigen Masse
abheben.
1. Inv. nr. 394. Die Figur ist ganz geometrisch stilisiert, der
Körper brettartig, ohne Formen ausser den stark betonten Brüsten,
/. : dem xgtaßiXos bei Kindern = >_rr. axoonlog vgl. Hauser, Tetfix,
0 • Jabresh. 1906, IX. 12-'--26.
(;i Vgl. -. ].. 367 a. 1.
Vgl o. p. 365 f.
HELLENISTISCHE aRCHITERTURSTÜCKE IN CAPUA H5
der Kopf oben abgeplattet. Die A.rme bangen Benkrecht herab; das
Kind liegt horizontal über dem Schooss; Gewand ist nur von den
Knien ab bis zum unteren Saume deutlich angegeben (Tf. XI, 5)
2. Kopftypus und Wiedergabe von Körperformen und Gewand
sind ganz archaisch; die Unterarme, die das Kind halten, sind
stark verzeichnet; die Brüste wirken wie über dem Kleid.- auf'ge-
;. Gewandfalten sind schematisch angegeben: senkrechte zwi-
schen den Beinen mal eine schräge von der r. Schulter zur 1. Brust.
Die Füsse kommen aus rechteckigen Ausschnitten im Rocksaume
hervor; sie stecken in Schnabelschuhen. Der Chiton ist über den
Schultern genäht (') (Rhombenmuster). Auf griechischem Boden
würde man das Stück etwa in die Zeit der ältesten Metopon von
Selinus datieren (Tf. XI, 6).
Schliesslich unterscheidet sich von den übrigen stilistisch,
wie durch Maasse, Tracht und Attribute die Statue luv. nr. ->~-
(Tf. XII, 1). Sie ist weit über lebensgross. Die Arme ruhen auf den
schrägen Lehnen des Thrones; die rechte Hand hält einen Granat-
apfel, die linke einen sehr verwitterten Gegenstand (2); es ist ein
Tierkopf, am ehesten der einer grossen Hunderasse (')• Die Füsse,
in dicken Sandalen, stehen parallel; der Kopf ist nach rechts ge-
neigt, sonst alles symmetrisch angelegt. Die Tracht ist ionischer
Chiton mit langen Aermeln, etwa in Nabelhöhe gegürtet; die
Schleife sitzt vorn. Das Haar ist melonenartig frisiert ; vom Nacken
her sind zwei dünne Doppelzöpfe darüber gelegt und über der Stirn
verknüpft. Am übrigen Schädel ist die Frisur schematisch durch
Linien an^e^eben, die vom Wirbel ausstrahlen; über dem Wirbel
sitzt ein runder geflochtener Zopf. Schmuckstücke sind eine dicke
einfach gegliederte Halskette, Armspiralen und vielleicht runde
Ohrgehänge. Die Stilisierung des Gewandes ist besonders am Ober-
körper sehr auffallend, wo der Stoff eng anklebt und alle Formen
durchscheinen; symmetrische Systeme von Rieselfalten gehen von
(>) Vgl. u. p. 42G.
(»j von Wilamowitz als Schweinskopf, von Mancini al» Kukuk, von Duhn
als Taube, von anderen als Brot, yon Lenormanl als Tierfötus in der Pia-
centa gedeutet.
(=>) Hierauf macht mit Herr Professor Sudhoff, Leipzig, aufmerksam
Hunde wurden zu Artros der Eileithyia wegen der leichten Geburten geopferl :
l'r Bist. Gr. IV p. 498 fr. 6 des Socrates = Plutarch 'Pwfutlxd cap. 52. vgl.
Baur a. a. 0. p. 467.
11. R
den Brüsten und von der Aermelnaht au?. Es scheint dass der
Bildhauer den Stil eines Werkes etwa aus der ersten Hälfte des
fünften Jahrhunderts wiedergeben wollte. Die Statue stellt die
ttin des Heiligtums dar und ist vielleicht eine schlechte helle-
nistische Kopie ihres Kultbild-
Das Motiv der Sitzfiguren ist fast unveränderlich: die Frau
-■ bekleidet, sitzt auf einem schweren Lehnstuhl und hält
Wickelkinder im Schooss
Ausnahn
1. Der unter den Terrakotten sehr häutige Typus der näh-
renden Mutter rindet sich nur bei wenigen Beispielen in Tuff
(Tf. XII, 2, XIV. ''>). einmal mit dem ebenfalls bei den Terra-
kotten sehr beliebten Motiv des nackten und bewerten Kindes
( Tf. XII. 3). Der ganze Typus ist wahrscheinlich ein jüngerer (l).
_'. Die Frau hält kein Kind; sie ist in einen grossen Mantel
gehüllt nur der rechte Arm ist frei; die rechte Hand liegt an der
Brust; der linke Arm ist ganz unter dem Mantel versteckt. Nach
Körperformen und Geste könnte eine Schwangere gemeint sein (2)
(Tf. XII, 4).
'•>. Die Frau hockt auf einer ganz niedrigen Stufe, die ihrer-
seits auf einer Basis mit sehr hoher Rückwand steht; r. Bein unter
das 1. geschlagen: 1. Arm aufgestützt, r.. vielleicht ein Kind hal-
tend, auf das r. Knie gelegt. Chiton, vorn geknotet (Tf. XII. •", ).
Eine Erklärung des Motives weiss ich nicht zu <reben : die Haltuug
erinnert au die oben p. 413 f. beschriebenen hockenden Knaben.
4. Bei drei Exemplaren stehen neben den Füssen der Frau
grössere Kinder: einmal ein Knabe in langem Mantel, einmal
rechts ein Knabe im Himation, links ein Mädchen mit langem
Chiton und Umschlagetuch ; lebhafter bewegt sind die stehenden
Kinder eines Esemplares in Berlin (3) sie haben kurze Röcke, das
Vgl. Furtwängler, Sammlang Sabouroff, I, Text zu Tf. LXX1
(2) Eilcithyia schwanger dargestellt: Baur p. 154 f. vgl. Atb. Mitt.
XVI 52 fig. ]-•_' (Amorgos). Schmidt Katal. der Schliemannsammlung nr.
(Troja). Schwangere Frau auf einem Votivrelief an Alhena Kuroti
Baur p. 484. 'JSq>. <«,/. 1886 IV Tf. 9.
Beschr. d. Skulpt. nr. 164.
HELLENISTISCHE ARCHITKKTUR8TÜCKE IN CAPUA 417
eine hebt den linken Ann zu der Frau, das andre lehnt an ihrem
Knie und legt eine Hand auf die Brust (Tf. XII, 8, XIII, 1).
Von diesen Ausnahmen abgesehen, ist der Typus der Votive
absolut einheitlich; andrerseits sind Dicht zwei Exemplare iden-
tisch. Die Unterschiede liegen in den Formen der Throne, in der
Tracht der Frauen, in der Zahl der Kinder, in der Haltung und
in den G-esichtstypen.
Hauptformen der Throne (').
1 . Steinsitze.
1. Niedriger Block, vorn mit einem Ausschnitt für die Beine.
(Fig. 23, 1. vgl. Tf. XI, 5).
0 26
0,e>5
1,00
Fig. 23.
2. Stufensitz mit hoher Rücklehne; die Seitenwände rolleu sich
nach innen zu schweren Volntenpolstern ein, zwischen denen
ein flacher Giebel steht. (Fig. 23, r. vgl. Tf. XII, 6).
(') Vollständigkeit ist nicht erstrebt; der Zweck ist, auf das für <lie
Geschichte des Möbels wichtige .Material aufmerksam zu machen. Bei den
Terrakotta-Votiven ist der Reichtum an Formen noch grösser.
H. KOCH
3. Stufensitz mit Rücklehne; die Seitenwände haben erhöhte Rand-
streifen, es ist ein Ansatz zu Ajrmstfitzen da. (Fig. 24, o.).
4. Einfache Stnfensitze mit horizontalen Arrustützen, die flach
"der hoch erscheinen, je nachdem die Figur sitzt. Die Rück-
0.35
C9i
d
-LJ
0,85
Fig. 24.
lehnen reichen bis in Kopfhöhe oder sind niedrig; sie ent-
sprechen in der Breite den Seitenwänden, können aber auch
schmaler sein (dann erscheinen sie in die Armlehnen einge-
falzt) oder breiter (gleich der Fussbank, auf der dann der
schmale Sitz wie auf einer Basis steht). Die Seitenwände
fcOnnen vorn mit schrägem Absatz in die Fussbank übergehen.
Zur Belebung der Flächen kommt vertiefter Spiegel an den
HELLENISTISCHE ARCHITEKTUR8TÜCKE IN CAPUA
Lehnen oder an der Pussbank vor; einmal ist der Typus mit
den Zierformen ron Bolzmöbeln kombiniert. (Fig. 24 u., vgl.
Tf. XII, 7. 8. XIII. 1. 2. ;,. XIV. 3).
5. Sitze mit ansteigenden Armstützen.
a. die Seitenlehnen fallen schräg ?on der Bückenlehne ab ;
'ig. •_'■!.
in der kastenartigen Umrahmung steht der niedrige Sitz.
Schmale Fussbank ; um die Seitenwände erhöhte Streifen.
(Fig. 25 o. vgl. Tf. XI, 6).
b. die Seitenlehnen fallen von der Riicklehne in konkavem
Bogen; der Sitz ist wie bei a; die Seitenwände sind einmal
in der Mitte leicht ausgehöhlt, so dass vorn ein geschwunge-
ner Kontur entsteht. (Fig. 25. u. vgl. Tf. XIII. «3).
H. KOI H
11. Nachahmungen von HoUmöbeln.
A. Stühle.
Stuhl mit gebogenen Vorder-und Hinterbeinen; er steht auf
einer Basis, die vorn als Fussbank dient. (Fig. 26. o. 1.).
Stuhl mit hoher Rücklehne; die Vorderbeine sind geschwungen
und -teheu auf der glatten Fussbank; die Hinterbeine sind gerade
106
3,b<+
0,51
0,09
tig. 26.
und reichen bis zum Boden. Am Kopf einfache Kapitellchen, die
den Stuhlrahmen etwas überragen (Fig. 26, o. r. vgl.Tf. XIV. 7).
3. Stuhl mit gekreuzten Beinen; der »Sitz ist an den Seiten schräg
unterschritten; die etwas schmalere Fussbank hat oben eine
kleine Leiste. Natürlich kann auch ein Klappstuhl gemeint
sein. (Fig. 26, u.).
HELLENISTISCHI ARCHITEKTIN W CAPUA '-'
B. Einfache Lehnst uhle.
1. Der Thron der Göttin. Er ist sehr steif und schmal; die Seiten-
wände sind geschlossen, mit vertieftem rechteckigem Spie
(Einlage aus anderem Material?). Die Seitenlehnen Btehen vorn
über und steigen schräg nach hinten (vgl. o. I 5 a.). Die hohe
^&0
0,60
O.M-0
Fig. 27.
Rücklehne war vielleicht giebelförraig geschnitten (Bruch);
die Fussbank hat oben und um die Seiten erhöhte Streifen.
(Fig. 27, 1. und Tf. XIII, 8).
Lehnstühle mit bogenförmigen, hohen Seitenlehnen. Die Rück-
lehne ist überhöht; die Vorderbeine sind einmal gerundet, und
die Seitenlehne setzt an ihnen an; bei einem anderen Exem-
plar sind die Wände geschlossen und die Bogenlehne wohl
mehr als Schulterstütze gedacht. (Fig. 27, r. und Tf. XIII, 8).
II. K
Lehnst äsel mit reichereu Zierformen.
Stühle mit runden. gedrechselten Beinen fehlen vollständig;
vorherrschend sind die schweren Throne mit rechteckigen, dünnen,
angeschnittenen Trägern: ein Typus, der in Griechenland im »'».
Jahrhundert fertig ausgebildet war und sich dort und in Italien
bis in späthellenistisch.- Zeii zäh behauptet hat ( ' ».
\T fc"~ ::^
0,60 >
Fig. 23
• 1 •
Das Gerüst ist fast immer verdeckt oder abgekürzt; wo
man den Sitz sehen kann, erscheint er als dünnes Brett. Darstellung
von Kissen ist selten. Zwischenstreben sind nie wiedergegeben, nur
einmal ein Bodenrahmen. Die Beine stehen mit wenigen Ausnahmen
(Hinterbeine schräg nach innen gestellt oder geschwungen) vertikal.
Dekoriert sind i. a. nur die Vorderbeine. Ihre Bemalung ist ver-
schwunden; da sie häutig das plastische Relief ergänzte, erscheinen
die noch vorhaudenen Formen zum Teil sinnlos. Die Trägerkopfe
sind oft etwas höher als die Armlehnen, resp. der Sitz.
Die Verzierung der Träger (Fig. 28, 1. vgl. Tf. XIV, 4.
5. 8.) zerfällt in drei etwa gleich lange Abschnitte: zwei breite an
(') Bibliographie bei G. L. llansom, Couches an<l Beds of tke Greeks
h'trusrans and Romans. <Jhica<_r" 1905 p. 11:1 f., und seitdem bei Kopp u.
Breuer, Geschichte des Möbels I.
HELLENISTISCHE A.ROHITEK.TURSTÜCM IN CAPUA
(•_-.;
den Enden und einen ganz dünnen dazwischen. Die breiten Stücke
haben etwa den Umriss von Lotoskelchen, deren einer nach unten,
der andre nach oben geöffnet wäre; der BCümale Steg hat in der
Mitte zwei symmetrische halbkreisförmige Ausbuchtungen. Heber
dem oberen ■ Kelch ■ folgt meistens uocli ein eigentümlich aus-
gezackter vollbreiter Absatz (symmetrisch: eine Spitze zwischen
zwei Halbkreisen); der Umriss ist identisch mit dem des Träger-
kopfes von Thron B in dem Kammergrahe bei Eretria(') und oach
dessen erhaltener Bemalung auszufüllen (indische Voluten, zwi-
schen denen Ranken aufsteigen, ev. mit Mittelpalmette); ebenso
sind durch zahlreiche Analogien aufrechte Doppelv«»lutrn an der
Einschnürung, Augen oder Sterne in den Ausbuchtungen des Steg
und die Belebung der breiten Abschnitte durch Palmetten. Ranken
und Rosetten gesichert (vgl. Fig. 28, r. : Thronbein, nach den er-
wähnten Analogien rekonstruiert.).
Von diesem Schema weichen die folgenden Exemplare ab.
1. (Fig. 29). Der untere Teil der Vorderbeine verjüngt sich
nach oben mit flach geschwungenem Umriss und den üblichen
halbkreisförmigen Erweiterungen ; es folgt ein breiter Teil mit
0.61
Fisr. 29.
(') Atli. Mitt. 1901 Tf. XIV.
H KOCH
eigenförmigem Kontor; schliesslich über dem Sesselrahmen
Lern ontereo im Gegensinne entsprechender Abschnitt, nur ohne
Pachtungen; einen Anhalt für die Bemalung geben die Beine
einer Kline aas dem Grabe bei Sidi-Gaber (l).
: ig. 30, 1. vgl. Tf. XIII, 3). Das Bein ist bis zu 2 s Höhe
:ial mit einer Reihe 700 Ausbuchtungen in zunehmenden Abstän-
den, erweitert sich dann kelchförmig, und ist nach einer Ein-
ziehung mit (lach gedrücktem Bogen geschlossen ('-).
0,3 5
067
0.60
Fig. 30.
3. (Fig. 30, r. vgl. Tf. XIV, 1). Am Trägerkopfe sind ionische
Kapitelle mit gesenktem Canalsaum plastisch angegeben. Die Beine
sind nicht ausgeschnitten; in der Mitte der Seiten sind auswärts
indte äolische Doppelvoluten angesetzt, unten einfache nach
beiden Seiten ; sie können nur durch Bemalung verständlich ge-
worden sein.
(*) Thiersch Zwei antike Grabanlagen bei Alexandria Tf. II-III. p. I.
vl'1. a. Ransom j>. 91 Fig. 77* wegen der langen S-Spiralen.
(■) Den unteren Abschnitt kann man sich mit einer langen Staude ge-
füllt denken, wie sie an dem r. Klinenbeine Heuzey Miss, de Maccd. pl. XX
Bansom p. 2!' flg. 12 vorkommt; den oberen Abschluss bildeten gewiss Spi-
ralranken wie an derselben makedonischen Kline und an den Thronen von
Eretria.
IIKU.KNIsnSilIK ARCHITBKTURSTUCKE IN CAPUA
125
4. (Fig. 81, vgl. Tf. XIII 7). Die Beine sind stärker, von fast
quadratischem Querschnitt. Das untere Drittel hat den geigen för-
niigen Kontur, der an 1 verkommt, der obere Teil verbreitert
sich und trägt ein plastisehes äolisohes Kapitell mit Lair/eüblatt
zwischen den Voluten, schmalen Seitenpolstern und kleinem mit
Hohlkehle profiliertem Abacns.
Die Rückenlehne reicht bei diesen Thronen bis in Kopf-
höhe; sie ist oft glatt oder hat erhöhte Randstreifen, ffie die
Steinsitze (z. B. Tf. XIV 2. 6. 8); oder es sind gekreuzte Kahmen-
0.8<?
0,52
Fig. 9.
hölzer dargestellt, deren Enden abgerundet sein können (Fig. 30 r.);
das Horizontalholz ist manchmal dünner und erscheint durch die
Vertikalhölzer gesteckt (Fig. 28 1.); ein Exemplar hat schräg nach
oben und innen konvergierende Seitenrahmen. Einmal sind die Ver-
tikalhölzer nach innen geschwungen, und oben an den Ecken Vo-
luten in nicht mehr recht verständlicher Weise angefi igt (Fig. 301.).
Bei einem besonders reichen Throne sind die Träger der Rücklehne
verjüngte ionische Pfeiler, die ihrerseits über kleinen äolischen
Kapitellen stehen; das Horizontalholz trägt an den Enden vor-
springende Widderköpfe (Fig. 31). Bei Holzmöbeln wird man sich
den Rahmen mit Leder oder Stoff bespannt oder mit einer dünneu
Platte gefüllt denken.
Die Armstützen sind niedrig oder fehlen. Wirklich aus-
gebildete Armlehne hat nur ein Exemplar (Fig. 29): eine Schiene,
28
H. KOCH
die hinten Doch eine besondere geschweifte Stützt' für den Oberarm
:, verbindet das überhöhte Vorderbein mit der Rückenlehne.
ES
Oft sind auch die Fnssbänke reicher gestaltet. Man sieht
ihnen nur die vordere Hälfte. Die schmalen Träger sind mei-
- bis in - , Höhe ausgeschnitten (konsolenartiges Profil); oben
ein dünn.'- Brett, weniir darunter eine Zwischenstütze. Das
erste wird bei Holzritschen senkrecht angenagelt gewesen sein,
die zweite horizontal. Selten Bteht die ganze Fussbank noch auf
einer besonderen Unterlage. Neben dieser typischen Form kommen
einfachere — wie bei den Steinsitzen — häufig vor.
-
Tracht.
Die Frauen tragen langen, bis über die Hüfte geschlossenen,
ärmellosen Chiton ohne Ueberschlag; die nviqvyeg sind an zwei
Punkten durch Agraffen mit runden oder quadratischen Platten
verbunden (deutlich auf Tf. XIV 8; oft verdeckt); nur einmal
sind sie über den Schultern nach archaischer AVeise genäht, vgl.
oben S. 415, 2 (') (einfaches Rhombenmuster). Der dreieckige Bru-
stausschnitt hat öfters verdickten oder ausgebogten Rand. Die
Gürtung ist nahe unter der Brust, der Knoten meistens unsichtbar.
Das zweite Hauptstück der Kleidung ist ein um Unterleib uud
Beine geschlungenes Tuch, auf dem die Frauen sitzen; daneben (2)
kommt ein langer Mantel vor, der über den Kopf gezogen oder
an den Schultern befestigt ist. Es giebt schliesslich kürzere
Schleier oder Kopftücher, im Haare festgesteckt, manchmal mit
einer Art Pompon.
Fussbekleidung sind dicke Sandalen, seltner volle plumpe
Stiefel, einmal zierliche Schnabelschuhe (Tf. XI 6); oft sind die
Füsse nackt.
Die Haare sind meistens in der Mitte gescheitelt und —
oft über die Ohren weg — nach hinten gestrichen ; über der Stirn
Bind sie aufgelockert und gewellt. Zwei Beispiele haben runde Stirn-
locken von ganz archaischer Stilisierung (Tf. XIII 6 und Berlin,
(') Vgl. Boehlau Quaest. de re vest. Gr. p. 27 f.
(') Einige Male BCheinen « Mantel » und « Plaid » ein und dasselbe
grosse Stück Tucli zu Bein.
HKLI.ENI8TI8CHB AJBCHITERTUR in CAPUA 127
Skulpturen-Katalog nr. 165). CTeber die Schultern fallen sehr häufig
zwei lange Locken nach vorn herab. Einige .Male bej
Melonen-Frisur (z. B. Tf. XII 1. XIV, 9), Rimde Zöpfe (Nester)
kommen am Wirbel and im Nacken vor. Bin Haarband isl nur
in einem Falle zu erkennen (Tf. XIII. 8).
Die wenigen Schmucks! ucke sind: schmale Reifen an
den Handgelenken,, breite um den Oberarm; spiralförmige Arm-
bänder (z. B. Tf. XII i); einfach gegliederte Halsketten (Tf. XII L);
zapfen- and tropfenförmige Ohrgehänge (/.. 15. Tf. XIII 3. XIV 1.2)!
Als Kopfputz tragen zwei Votive ein niedriges Diadem (Tf. XII 7);
der hoho Kalathos der Terrakotten (vgl. Tf. X 2) kommt nicht vor!
Die Kinder sind in eine hinge, schmale Binde gepackt, die
zuerst über Hinterkopf und Ohren gelogt ('), dam, bis an dm Fuß-
knöchel abgewickelt ist. Di.' Püsse sind nackt.
Haltung.
Die Haltung der Figuren ist ausserordentlich gleichförmig,
von der freien Bewegtheit der Terrakotten desselben Motive! ganz
verschieden. In weitaus den meisten Fällen ist die Aula-'- streng
frontal und symmetrisch; eine leichte Beugung de.s Körpers odm-
Neigung des Kopfes sind die einzige Abwechslung. Die Figur lullt
den ganzen Thron; der Rücken liegt an der Lehne, die Füss
stehen parallel, die Kniee sind weit auseinander gespreizt. Die
Arme sind gebunden, weil sie die Kinder zu halten haben. Be-
wegungen sind ganz selten versucht: bei einigen Exemplaren ist
die Fussbank durch einer dreieckige Plinthe ersetzt und ein Bein
vorgeschoben (Tf. XIV 4. 6); ein freieres Gewandmotiv kommt nur
einmal vor: der Chiton ist von der Schulter herunter geglitten und
lässt die eine Brust frei (Tf. XIV 7); in allen anderen Fällen ist
die eine Brust nur zum Zwecke des Säugens entblösst. Ganz sche-
matisch ist die Anordnung der Wickelkinder: ist nur eines da. so
stützt die Mutter mit einer Hand den Kopf und legt die andre auf
seine Füsse (z. B. Tf. XIII 6. 7); sind es mehrere, so sind sie sym-
metrisch auf den Schoss gelegt und bei grösseren Mengen fächer-
förmig übereinander angeordnet, ohne jede Rücksicht auf äussere
(') Sehr selten bleibt der Kopf bloss.
11. K' CA. HELLENISTISCHE ARCH1TEK.TUB8TÜCK.H IN CAPUA
mbwürdigkeit (z. B. Tf. XIII 2). < »anz ausnahmsweise Btehen
einmal die Kinder auf den Knieen der Mutter (T£ X11I 3). Bei
Exemplare raaclite der Bildhauer den Seherz, die füuf Kin-
der auf dem linken Arm mit dem Gesicht nach unten zu drehen :
ein andres Mal hat er sie wie grossere Kinder angezogen.
Deutung.
Einen sicheren Auhalt geben weder die Votive seihst. Doch
die wenigen Inschriften, die nur die Namen der Stifter nennen.
Für die Meinung, dass alle die Göttin selbst darstellen, kann
man eigentlich nur die merkwürdig grosse Zahl kleiner Kinder
bei einigen anfuhren ('); dagegen spricht der Mangel an Typik
bei aller Eintönigkeit des Motives; mir scheint die schon von
Wilamowitz uud von Beloch ausgesprochne Ansicht natürlicher,
dass mit diesen Tuffstatuen Menschen gemeint sind. Man braucht
nicht an eigentliche Portraits zu denken: die Sitte war. das Bild
kinderreicher Mütter der Gottheit als Dank- oder Bittgeschenk
darzubringen. Wie man die Göttin selbst darstellte, zeigtdie grosse
Tuffstatue, und unter den Terrakotten viele Exemplare mit hohem
Kalathos und charakteristischen Attributen.
Rom. H. Koch.
(') Bis 12 bei den mir bekannten Exemplaren, die hohen Zahlen selten.
Die Angabe des Berliner Skulpturenkataloges zu nr. 1C2 ein jedem Arm 1-1
nur ganz flüchtig skizzierte "Wickelkinder « habe ich nachzuprüfen versäumt ;
es wäre ein ganz vereinzelter Fall.
A U K A
L'ancien quartier des Carinae, 'laus la IV' rägion de Rome,
est un de ceux dout la topograpbie antique presente encore, poui
le detail, le plus d'enigmes. Je voudrais aujourd'hui, dana cette
fcres courto communication, signaler quelques faits ei quelques
textes qui pourraient aider, siuon ä resoudro certains petita pro-
biertes, du moius ä les mieux poser. Transportons uous par la
peusee dans cet espace qui s'etend au pied de lEsquilin, der-
riere la basilique de Constantin, depuis la torre de" Couti jusque
vers le Colisee. Les regionnaires du lVe siecle nous donnent, pour
ce quartier, les denominations suivautes:
Porticum absidatam, aura bucinum, Apollinem sanda-
larium.
Teile est la le9on du Curiosum ; la Notitia presente quelque
difference :
Porticum absidatam, aream Vulcani, aureum bucinum, Apol-
linem sandalarium.
L'area Vulcani, qui figure seulement dans la Notitia, est
cornpleternent incounue (')•
On peut en dire autant de l'ediriee appele ici porticus ab-
sidata. Sans doute YOrdo du chanoine Benoit le mentionne encore
au XIIe siecle; mais c'est lä un de ses nonibreux emprunts au
Curiosum. Le fait que V expression porticus absidata se ren-
contre dans la description de Benoit prouve seulement que Benoit
appliquait la designation du Curiosum ä une construction apparente
(•) Hülsen (Jordan), Topographie der Stadt Rom im Altertum, j>. 328.
L. DUCHES:
mps, nullement que cette constructiou se ffit appelee ainsi
dans l'antiquite et que son noiii y füt reste attache jusqu'au XII0
-t une des norabreuses adaptations operees arbitrairement
par l'anteur des Mirabilia.
Apollo sandaliarius est plus connu. Nous savons qu'il s'agit
s sandaliartus, habite par des fabricants de sandales,
dans lequel Auguste rit elever une statue ä Apollou. Le dieu de-
venait ainsi le patron du quartier et de son corps de metier;
c'esi ainsi qu'au moyen-äge il y avait un S. Andre de marmorariis,
une Sainte Catherine de funariis, et ainsi de suite. Dans l'espece,
Apollon, dieu elegant et intellectuel, parait avoir mis en fuite les
savetiers confies ä sa protection, car on vit bientöt leurs boutiques
remplacees par des officines de copistes et de libraires ('). Mais
venons, sans plus nous arrreter, au point sur lequel je desire attirer
l'attention.
Du texte que nous examinons il reste ä considerer les rnots
Aura Bucinicm, suivant le Curiosum, Aureum Bueinum, suivant
la Notitia.
Tout d'abord je dois ecarter la difFerence entre aura et au-
reum. Aura est la lecon concordante des manuscrits du Curio-
. Dans la Notitia, sur trois des manuscrits qui ont servi ä
l'edition de Jordan, un seulement porte aureum, deux ont la lecon
am. Celle-ci, au point de vue paleographique, se rapproche
beaucoup de celle du Curiosum. On peut rneme negliger la dif-
ference entre aura et auram, et considerer aureum corume une
correction. Le mot qui precede bueinum est un substantif, non un
adjeetif. Entre lui et bueinum il n'y a auenn rapport grammatical.
Des deux le^ns aura et auram, la seconde doit etre preferee, car
tous les termes de l'enumeration ambiante sont ä l'accusatif.
Ainsi il faudra lire Auram, Bueinum, et considerer ces deux
mots comme correspondant ä deux choses differentes.
Cette correction du texte, fondee sur les seules donnees de la
paleographie, trouve une confirmation convaincante dans une deno-
mination medievale qui n'a pas ete relevee jusqu a present. Pn'-
cisement ä l'endroit oii nous sommes, il y avait, au XIfi siecle,
longtemps avant Benoit, son Ordo et ses Mirabilia, un lieu ap-
(•) Hülsen, 1. c, p. 329.
AURA 481
pule Aura. Deux ohartes de S. Maria No?a, publikes par
M. P. Fedele ('), parlent d'un terrain Bitne" regione quarto i.
in Aura, infra locum qui dicitur Unmut Nova. Ces chartea sont,
l'une de lo42, L'autre de L052. La pcemi&re nomine an Oregorius
qm vocaiur ab Aura et im Denedictm de A tra. Une troisieme, do
L055 (*), mentionne im jardin in Aura regione, iuxta temp
Romuli. Cette indication nous conduit darriere la basüique de Con-
stautin, vers l'emplacement des jardina Carpi.
ün peu plus tard, les Annales Romaines, dans an re"cit re-
latif ä l'antipape Maginulf, nous montrent les partisans du pape
Pascal IT poursuivis par Stefano Nonnanno, depnis l'eglise des
ss. Marcelliu et Pierre, pres du Latrau, usque ad arcum Aure{*)\
ce recit est de main contemporäine et l'evenement est de 1105.
II y avait donc im arc, qui s'elevait sur une voie publique.
Cet arc se retrouve, envirou vingt-cinq ans apres Maginulf, dans
YOrdo de Benoit. Le hmdi de Päques, la procession pontificale,
venant du Latran, passe sous un arc d'Aurea (transiens per
arcum Auree), entre le Colisee et le forum d' Auguste ; ici le nom,
Auree au lieu d'Aure, est im peu modifie. La meme orthographe
se rencontre dans une autre description de procession, celle de la
Puritication (2 fevrier), oü l'arc Auree est marque sur le parcours
entre le forum et S. Pietro in Vincoli. 11 etait donc situe au
croisement des deux itineraires, vers la piazza delle Carrette.
A la fin du XIIe siecle (1192) Cencius Camerarius catalogue
parmi les eglises de Rome, S. Maria arcus Auri et S. Andreas
arcus Auri (*). La premiere n'existe plus; eile a du disparaitre
vers la fin du XVIe siecle; lautre, actuellement S. Maria ad
Nives, a porte longtemps le nom de s. Andrea del Portogallo,
designation d'origine inconnue, qui s'etait aussi appliquee ä Sainte-
Marie arcus Auri. Les deux eglises devaient donc etre tres voi-
sines entre elles, voisines aussi de l'arc d'Aura (5). Cependaut on
(») Archivio Rom. di st. patria, t. XXIII. pp. 208, 212.
(■) Ibid., p. 213.
(3) L. F., t. II, p. 346.
(«) NN. 84 et 253, pp. 301 et 303 de Petition Fabre-Duchesne. Dans
les catalogues postörieurs les deux eglises sonf dites de arcu aureo.
(*) Andrea Fulvio mentionne [Antichitä di Roma, p. 166) » la torre e'l
tempio di SantaMaria et santo Andrea in Portoqaüo ». L'annotatenr Giro-
L DUCBESK8
peut admettre que le vocable des eglises venait seulenient de ce
qu'elles s'ouvraient rar une nie appelee nie de l'arc d'Aura. La
Situation exacte et preise de cette coostruction reste encore ä de-
tenniner. Je ue crois pas Qu'il faule y voir im arc moninneiital.
cuiume les arcs de triomphe ou le Janas quadrifrons du Yelabre.
C'etait sans doute im debris de quelque grande construction. qui
enjanibait par dessus la nie medievale.
Quoi qu'il en soit, il est sür que, pendant le moyeii-age, la
designation Aura s'est conservee isolee, indepeudante de celle de
ßucinum, et ce fait concorde avec le temoignage des mauuscrits
pour nous aniener ä conclure que les regionnaires du lVe siecle
ont eu ici en vue deux choses bien distinctes, l'une du geure fe-
minin, l'autre du neutre.
Cette derniere etait sans doute une conque marine, figuree
d'une maniere ou d'une autre, qui doimait son nom ä une nie.
place, ou carrefour, comuie nous avons, dans la Korne moderne,
les denominations d*Orso, de Scrofa, de Pie' di Marmo.
II en etait ainsi, je pense, de l'autre designation, celle ü'Aura.
Toutefois ce nom, qui est celui d'une personnirication mythique
appelle plutöt un rapprocbement avec Y Apollo sandaliarius.
Aura a son röle dans la mvthologie ancienne. Les brises le-
geres et caressantes ne pouvaient ecbapper aux transformatious
poetiques oü l'imagination grecque engagea tous les pbenomenes de
la nature. Dans la plus connue de ses legendes, Aura est une
semi-deesse pbrygienne, qui, courant les forets ä la suite d'Artemis,
attire l'attention de Dionysos, lui ecbappe d'abord, lui resiste,
enrin le rend pere de deux jumeaux ; ä la suite de quoi eile perd
lamo Ferrncci, ä la fin du XVT siecle, dit que l'eglise S. Maria in Porto-
gallo u non l piü in essere da gran tempo in qua ». De fait eile manque au
catalogue de l'ie V, et, si eile figure dans celui de Pie IV, c'est seulement
c imme « chiericato », c'est-ä-dire corame chapellenie, les rentes ayant sur-
\vcu ä l'^difice. Armellini (Le chiese di Borna, p. 351) a confondu S. Maria
arcus Auri avec S. Maria de arca Noe, nommee pourtant avec eile dans le
catalogue de Cencius (v. mon. article, S. Maria 'in Foro, dans les Milan-
ges de l'Ecole de Home, t. XXV, 1905, p. 153) et dans le catalogue de la
Bibliotheqae de l'Arsenal public" par Fabre (Melanges de l'Ecole francaise
VII, L887, p. 439, n. 71; p. 440, n. 83); il l'a, tout aussi maladroitement,
i'ltiitifi.u avec l'eglise actnelle de l'Annunziata (ß. Basilio).
AI HA | ; |
la raison, d&hire ses enfants et \a se jeter dans le flenve San-
garios. A ce moment d&astreux le boD Jupiter intervienl ei change
en source sacr^e La de*esse des brises printanieres, devenue, he" las!
la de*esse des folles brises.
Les reprfoentations d"Aura paraissent avoir m fori rares. La
legere d^esse na pas laissä beauconp plus de traces dana l'ari plasti-
que que ses pas rapides n'en devaienl Imprimer sur les gazons phry-
giens('). Celle que je signale ici est hin, fugitiye; je la rondrais
plus assuree, mais je crois que, teile qu'elle est, eile mentait
d'etre relevee.
Conclusion: 1°. II a existe* au temps de l'erapire romain,
dans le quartier des Carines, un lieu appelö Aura;
2°. Cet endroit tirait misemblablementson nom de quelque
representation figure'e (peinture, statue ou bas-relief) d'Aura, la
deesse phrygienne des brises legeres.
L. DCCHE8NE.
(') M.E.Petersen retrouve les Jovis aurae d'Horace (Carm. saec v 3<>)
danS un des bas-reliefs de VAra Pacis (Petersen Ära ]<„■ in l-, ustae, tri
III, p. 52).
BIN NEUES MILITARDIPLOM
(mit Taf. XV)
Das auf Tf. XV abgebildete Fragment eines beiderseitig be-
schriebenen Bronzetäfelcheus ist im römischen Antikeiihandel von
Hrn. Dr. L. Pollak erworben, der mir die Publikation desselben
freundlichst gestattet hat. Die Patinierung und die an mehreren
Stellen dick anhaftenden Lagen von Flusskies zeigen, dass es —
wie auch das von Barnabei, Monumenti dei Lineeil, p. 431 ver-
öffentlichte Diplom — im Tiber gefunden ist.
Das Fragment gehört zur ersten Tafel eines Diptychons: der
Text der Innenseite ist, wie das seit Ende des 2. Jhdts. n. Chr.
üblich wird, sehr viel flüchtiger geschrieben als der der Aussen-
seite (Mommsen CIL. IIIS p. 2005). Ich gebe zunächst den Text
?in Umschrift mit den sicheren Ergänzungen.
A. Aeussere Seite.
Imp. Caesar divi Anto\nini Magni Pii fil(ius)
divi Severi P~\ii nepos
M. Aurelius Antonf\nus Pius Felix Aug(ustus), sacerdos
amplissimus dei invi~\cti Solis Flagabali, pon-
ifex max(imus) trib{unicia) poy(estate) V co{n)s(ul) IUI
j)(ater) p(atriae)
et Imp. Caesar M. Aur. An~]loniiii Pii Felieis Aug(usti) föl(ius),
divi Antonini Mag~]ni uep(os), divi Severi Pii pron(epos)
M. Aurelius Alexand~]er nobilissimus Caes(ar)
Irdotis co(n)s(ul)
Nomina militum~\ qui militaverunt in cohorlib{us)
]>/■'! etoriis Anton]iniani8 d\_e\cem I. IL III. IUI. V
VI. VII. VIII. Villi. X pQis vindieibus qui pie et for-
titer militia fu~]ncti sunt ius tribuimus
O
conubi dumta]xat cum singulis et primis uxoribus,
ut etiam si pe~]regrin\_i iuris feminas etc.
CH. in BLSKN, BIN NBI I Uli I RDIPLOM ':;:'
B. I n ii e re Seite.
divi SeverQ. P[ii pronepos
M. Aurelius Alexander] no[büissimus Caesar
~\H sacerd\_
nomina müit(um) qui milit{averunt) in [coh(orlibus) praei(oriis)
(Antoninianis) '/'rem
I. ii. in. HU. v. vi. VII. VIII. v\ im. x. pii8 vindicibus
qui p{ie) et fort(iter) müit(ia) fu\_ncti sunt, ius tribuimus
conubi, dumtax(at) cum [süigulis et primis
uxorib('ts) ut etiam s[f\ pe[regrini iuris
feraid(as) in matrimon[io suo iunxerint
proinde liberos to[_llant ac si ex dv<>-
bus civibus Romaa[_is natos.
Das Diplom gehört in die kurze Zeit der gemeinsamen Regie-
rung des Elagabal und Severus Alexander (10. Juli 221 — 4. März
222), aus der bisher nur das kleine Bruchstück Dipl. LXXW
(CIL. IIIS p. 1998) bekannt war. Da der erste die fünfte tribuni-
cia potestas, der zweite das Consulat bekleidet, fällt es in den An-
faug des Jahres 222. Ohne Zweifel ist als Tag der Anstellung der
7. Januar, der Tag des Regierungsantrittes des Augustus, an dem im
dritten Jahrhundert regelmässig die Entlassung der stadtrömischen
Truppen statt fand (Mommsen CIL. IIIS p. 2029) anzunehmen.
Ausser dem genannten Fragment steht ihm zeitlich am nächsten
das Diplom aus Philippopolis Thraciae (jetzt im Wiener Hofmu-
seum; s. CIL. a. a. 0. LXXXIV p. 1997), welches, gleichfalls für
einen Praetorianer. am 7. Januar 221 ausgestellt ist.
Das neue Diplom gleicht hinsichtlich seiner Erhaltung dem
Wiener in merkwürdiger Weise: beiden fehlt in der linken oberen
Ecke ein rechteckiges Stück (4, 5 cm. hoch, 5 cm. breit), welches
den Anfang der kaiserlichen Namen und Titel enthielt. Die Ueber-
einstimmung in den Maassen geht so weit, dass. wenn man das
neue Fragment auf das Facsimile der Wiener Tafel (Sacken Wie-
ner Sitzungsberichte LXXVI, 1874, p. 36) legt, die erhaltenen
Teile in der Breite sicli genau decken. Dadurch wird die Folge-
rung, welche Sacken aus dem äusseren Zustande der Wiener Bronze
CH. HIEI.SEN
g , hatte ('). dass nämlich diese Verstümmelung absichtlich
■n im Altertum bewerkstelligt sei, nachdem Elagabal ermordet
und sein Andenken verdammt war, vollauf bestätigt.
Ein merkwürdiges, gleichfalls schon von Sacken (a. a. 0. S. 42)
hervorgehobenes Zusammentreffen ist es ferner, dass das bereits
genannte Fragment n. LXXXV (unbekannten Fundortes, vielleicht
nicht einmal aus Italien, jetzt in der Sammlung der Barnabiten zu
M nza) der abgeschnittenen Ecke des Wiener in den Maassen
fast genau entspricht (2): es ist (nach dem Facsimile bei Baudi a
Vesme, Alti delt Accademia di Ton'ao, IV, 1869, zu S, 62<»)
4 ' g cm. hoch, 4 cm. breit, und enthält die Anfange von acht
Zeilen mit den Namen und Titeln der beiden Kaisei.
Dass diese in drei Fällen genaue Uebereinstimmung zufällig
Bei, dass « der Besitzer des Militärdiploms den Namen des ver-
hassten Kaisers mit scharfem Werkzeuge weggeschlagen habe »
(Sacken a. a. 0. S. 42) ist wenig wahrscheinlich . Die Verstüm-
melung muss vielmehr offiziell, vor oder kurz nach der Aus-
händigung der Diplome an die Entlassenen, ausgeführt sein. Hin-
sichtlich des neuen Diploms bereitet diese Erklärung keine Schwie-
rigkeit: denn, wie Mommsen (CIL. IIIS. p. 2029) bemerkt hat
wurde die hoaesta missio zwar erteilt am 7. Januar, trat aber
erst in Kraft nach Beendigung des militärischen Dienstjalires d. h.
nach dem 1, März. Schwerer verständlich ist, dass auch das am
(') Sacken a. A. 0. S. 36: «die linke Ecke, welche den Namen des
Kaisers enthielt, wurde sichtlich schon in alter Zeit mit einem scharfen
Instrumente weggeschlagen. Man erkennt deutlich die wahrscheinlich mit
einer Axt wiederholt und nicht sicher geführten Hiebe. Die Bruchflächen
sind mit Patina überzogen ». Auch bei der neuen Bronze schien mir der
Zustand der Bruchfläche links von Z. 1-8 verschieden von den übrigen zufäl-
ligen Brüchen. -- Uebrigens giebt der Druck im CIL. IIIS p. 1997 von dem
Zustande des Wiener Diploms kein zutreffendes Bild: die Tafel ist nicht
allseitig gebrochen, sondern hat rechts, links und zum grössten Teil auch
unten Rand, auf der Vorderseite noch mit den Einfassungslinien.
i2) Dass das Monzeser und das neue zusammen gehört haben könnten,
ist freilich unmöglich, da die Zeilenteilung verschieden ist. Bei beiden sind
die Anfänge von acht Zeilen weggeschnitten, welche den Anfang der Namen
des Elagabal und des Severus enthielten : auf dein Wiener Diplom, wo die
Hohe d< b Schnittes genan die gleiche ist, war der Name des P-lagahal und
vom Anfange des Textes die Worte nomina militum getilgt.
hin Mi ES U1LITÄBD1PL0M 437
7. Januar 221 erteilte Diplom LXWIY derselben Verstümme-
lung unterzogen isl : aber bei der absoluten Qebereinstimmung
scheint mir die Annahme unumgänglich, da>s auch dieses, viel-
leicht vom Empfänger zurückgefordert, in gleicher Weise offiziell
behandelt ist.
Die Titulatur des Elagabal bietet zu Bemerkungen keinen
Anlass: Schwierigkeiten macht hingegen die des Alexander in ihrem
letzten Teile. Auf der Vorderseite folgt, nach nobilissimus Caes(ar).
im Anfang der neunten Zeile eine Lücke von 15-16 Buchstaben,
dann das Wort rdotis; au der entsprechenden Stelle der
Rückseite ist der Anfang des Wortes sacerd und davor die
unteren Reste zweier Buchstaben erhalten, die mir hei wiederholter
Prüfung mit Sicherheit von einem J&C herzurühren scheinen.
Bei der Seltenheit von Denkmälern aus der kurzen Zeit der
gemeinsamen Regierung des Elagabal und Severus besitzen wir
keine Inschrift, die eine sichere Ausfüllung dieser Lücke ergäbe.
Für die Ergänzung in Betracht kommen die stadtrömische Prie-
sterliste CIL. VI, 2001 (') und die britannische Inschrift (von Wal-
wick Chesters) CIL. VII, 585. In der ersten heisst es:
grato et seleuco c ps • a • p • r ■ c-dcccclxxmi -vi- id-ivl- in a
et divae faustinae
m. aur. alexandru
ex • sc
NV • NOBILISSIMVM • CAES • iMPERlI ■ / / / /
ede divi
Die zweite am 30. Oktober 221 dedizierte enthält den Namen
M. Äurel. Alexander nob.~] CAESAR IMPER[/' Hier haben
wir wahrscheinlich den Anfang desselben aussergewöhnlichen Titels,
dessen Schluss auf dem neuen Diplom erhalten ist : und zwar wird
durch das Wort imperial) die Lücke zu Anfang der neunten Zeile
bis auf etwa 6 oder 7 Buchstaben ausgefüllt. Dies reicht gerade
(l) Ich habe auf dem Stein im capitolinißchen Museum die Rasur am
Ende der dritten Zeile nachgeprüft: die Tilgung ist hier so tief, dass ich
sichere Spuren der radierten Schrift zu erkennen nicht im Stand.' bin. Im-
merhin wäre es auffällig, wenn die Rasur ein an sich unschuldiges Worl
wie consortem oder partieipem betroffen hätte: erklärlicher, wenn hier ur-
sprünglich gleichfalls sacerdotiq_. gestanden hat, das natürlich an den
verhassten Sonnenpriester erinnerte, der zum ersten und einzigen Male sich
m Kaisertitel als sacerdos bezeichnet hatte.
I B. Hl ELSEN, EIN NEORS MM.ITARDII'I.OM
für ein Wort von dem der Genetiv imperii abhängig gewesen ist,
also etwa, wie Mommsen (CIL. VI. a. a. 0.; Staatsrecht II!
p. 1148 A. 3) vorsehlägt, consors. Allerdings scheint die Fassung
des Titels für die Mitregentschaft, die hier zum ersten und ein-
d Male vorkommt: eonsors imperii sacerdotis — Mitregent
des Priesters — selbst für die Zeit des Elagabal so auffallend, dass
die Frage aufgeworfen werden darf, ob sich nicht der Schreiber
des Diploms eines Fehlers schuldig gemacht hat. Vielleicht stand
in seiner Vorlage CONSORS IMPERI SACERDOTIQ(^) und er
ah sich, auch durch das vorhergehende sacerdos irre geführt,
in der "Wiedergabe des letzten Buchstabens. Fehlerfrei ist auch
die äussere sorgfältiger ausgefertigte Seite des neuen Diploms
nicht: so steht Z. 11 deutlich D1CEM statt DECEM.
Ein für die Herstellung der Diplome charakteristisches Detail
ist an der neuen Bronze deutlich erkennbar: die innere Seite ist
geschrieben bevor die Tafel durchlocht war, daher in Z. 8 das Wort
SI durch die Lochung fast völlig getilgt; die Schrift der Aus-
senseite hingegen nimmt auf die bereits eingeschlagenen Löcher
Rücksicht. Genau das gleiche Verhältnis ist an dem Wiener Di-
plom (wie Sackens Facsimile zeigt) und einigen anderen aus dem
ersten Viertel des dritten Jhdts. zu beobachten ('): vorher und
später ist auch die Schrift auf der Iunenseite erst nach der Lo-
chung eingegraben.
Ch. Huelsen.
1 1 1 Die Angaben CIL. III S. p. 2008 sind nicht ganz genau. Auch
bei dem Diplom LXXXI vom J. 208 gehen, wie das Facsimile bei Renier Tf. 25
Z'.-igt, die Löcher durch die schon fertige Schrift der Innenseite. Dagegen
scheint das Diplom XXXIX v. J. 114 irrtümlich in diese Reihe gezogen zu
sein: in Z. 3 der Innenseite nimmt die Schrift offenbar Rücksicht auf die
schon existierenden Lücher, das Fehlen des Buchstabens I in ovi Z. 10
scheint ein Versehen des Schreibers zu sein. Bei den Diplomen LXXX\II
v. J. 23<:> (Renier Tf. 27) LX XXVIII v. J. 213 (Renier Tf. 15) XCIV v. J. 250
(Renier Tf. 8) ist auch der Text der Innenseite erst nach Einschlagung der
Lücher geschrieben.
SITZUNG l ■; N
13. Dezember 1907 (Pestsitzung zu Ehren Winckelmanns ) :
D. Vaglieri, Le nuove sco])erte sul Palatino. — Ch. Hüel-
sen, Balbustheatcr und Porticus Minucia.
10. Januar 1908: H. Dragendorfp, Neue Ausgrabungen bei
Haltern. — H. Stuart Jones, Zur griechischen Ikonographie.
24. Januar: G. F. Gamurrini, Iscrüioni di Ghiusi (s. u.). —
R. Engelmann, Ein pompejanisches Wandgemälde. —
Ch. Huelsen, Ein neues Militärdiplom (s. o. S. 431-438).
GAMURRINI: Fuori della cittä di Chiusi, e precisamente in una facciata
di una casa posta nel quadrivio, da dove si va al cimitero urbano e alle
tacombe di S. Mustiola, nel togliere l'intonaco e apparso un firammento di
lapide in trarertino con la soguente iscrizione con lettere di etä preangu
Q_- C O N SI D
I I I I VI R.
VI AM ' CREP
La quäle epigrafe si pui) reintegrare nel seguente modo, staute che appa-
risce essere stata dimezzata, e nella parte inferiore forse mancante di un
solo verso.
Q_- consii') ius c. f.
miviit-ef aed
viam • c r i ip i d i n e s
port icvs f aciundas
I
coeravit
Abbiamo un'altra iscrizione di un Considio senza cognome pure
quattuorviro Cominia natus (C. I. L. XI, 2117). Dato il tempo molto .simile,
questi ben pu6 essere il fratello maggiore di Quinto, e in tale supposto ho
SITZINGEN
do come n< ine del padre. II modo ancora vigente di designare
all'etrusca la proveniensa materna fa risalire talo iscrizione al tempo della
colonia militare dedotta in Chiusi da Silin dopo la triu-rra mariana.
II magistrato dei quattuorviri appare come il primo qnando la colonia
fu d< . bi Dominarono i duumviri insieme all'orrfö decurionum.
Che il quattuorvirato sia anteriore lo lia ancora accennato il Bormann nella
prefazione alle iscrizioni di CIoaiQm.
■i coloni inviati a Chiusi fhrono distinti col nome di Clusini Novi,
dai vecchi abitanti che ebbero quell" di Veterei. Cio ci rivela Plinio nella
rizione dell'Etroria, ma io credo che giä a suo tempo non fosse piii questa
divisione, ma invece stabilito il mnnicipio con i duumviri e Yordo decurio-
num. Siccome i Veterei certamente abiravano l'antica Clusium, penso che
si fossero ritirat i nell'alto del colle, dove era l'arce, c la principale loro
relig le. Certo e che noi vediamo i coloni sillani stabilirsi nell'altra
parte alqnanto pio bassa della cittä, ed i vi costituirsi il furo, la cui ubica-
zione ho p"tuto designare negli orti del vescovado e dell'arcipretura (Rend-
delTAccad. dei Lincei, ser. V vol. 6, Mino 1896, p. 79).
Questo foro doveva avere i suoi portici, i quali furono neppnre un se-
colo dopo rifatti o abbelliti di coloune da Kutilio Capitone quattuorviro a
proprie spese permettendolo il_senato della cittä :
RVTILIVS A • F • CAPITO IUI Vir
porticvs . ex • s • s • sva pecvnia rei (refecit)
II che significa, che il magistrato dei quattuorviri era per queste opere pub-
bliche sottoposto al senato.
Ma se la strada colle sue crepidini o marciapiedi conduceva ai portici
(avendo relazione queste opere fra loro) si tratta della via principale, che
andava al foro. Ora questa via, come ho spiegato nella citata Memoria, non
era che il decumanus maxirnus della colonia romana. La quäle via si dipar-
tiva appunto dalla porta, che immette nel riferito quadrivio, dove la epigrafe
oggi e murata, e che probabilmente fu rinvenata 11 presso. Ora neH'inoltrarsi
la strada entro cittä, alla sinistra era situato il foro, che dopo la sua di-
struzione fu concesso alla chiesa per placito imperiale o regio, come comu-
nemente avveniva.
Rispetto alle crepidines si pu'> intendere non solo il marciapiedi della
via ma anche quel rialzo o scalinata, che era intorno al foro, come si ha
per qualche passo di scrittori, o per qualche iscrizione. II che in ogni modo
confermerebbe, che si tratta del foro principale della colonia.
In quel tempo abbiamo appunto un architetto, che avrä designato
e fatto esegnire le dette opere col nome di C. Acilio per la iscrizione
(XI !. 2134): C. Acilius L. f(ilius) Treb{onia) nat(us) archit(ectus).
il quäle avendo conservato nel suo sopolcro il nome materno, indica abba-
stanza la sua origine etrusca, molto piü che la famiglia Trebonia apparisce
assai frequente nelle iscrizioni etrusche di Chiusi.
KEGISTKK I | 1
7. Februar 1908: A. Mao, Bauopf'er aus Pompeji. — P. Jaoobs-
thal, Zwei ionische Inschriften.
21. Februar: L. Duciiesne, Aura (s. o. S. 429-433). — Ch. HüEL-
sen, Die Mosaikeu von S. Andrea cata Barbara.
6. März: H. Dragendorff, Grabdenkmäler aas Neumagen. —
F. Weege, Römische Genrescene (s. Mitteilungen 1908 Hft. 1).
REGISTER
Aedicula, oskische 387 f.
Aegis, Ursprung 51.
Agger der Serviusmauer 193.
Alexandermosaik aus Pompeji 1.
" antike Restaurationen 32 f.
n Reproductionen 23.
Alexandersarkophag von Sidon 15.
Alexanderschlacht, auf italischer Ton-
vase 20.
» auf Aschenkisten aus Pe-
rugia 22.
» Originalgemälde 25 f.
Alexander Severus, Titulatur 437.
Altäre der Tutfperiode in Capua 393 f.
Altarpodium im Fondo Patturelli bei
Capua 368 f.; ägyptisches 378 f.; alt-
orientalisches 379; etruskisches 380.
hellenistisches 380 f.
S. Andreas arcus Auri 431.
Ante, hellenistische, in Capua 385 f.
Ardea, faliskische Inschrift von 308.
Arpinum, Thesaurus von 237 f.
Aura 429 f.
Baldachin über Altären und Altarpo-
dien 381 f.
Basis, kubische, bei dorischen Säulen
410.
Bellum Mithridaticum 333.
Bernstein aus Grab Regolini-Galassi
46. 125.
Bestattungsgebräuche 120.
Bogen des Konstantin 345.
Bologna, Knabenkopf im Museum 207 ff.
Bronzefunde aus Grab ftegolioi-Ual
45. 85 f.
Buccherovasen aus Grab Regolini-G
lassi 125 f.
Bucinum (aureum) 429 f.
Canalis, konvexer, an ionischen Ka-
pitellen 393.
Capua, hellenistische Architekturstücke
361 f. ; hellenistische Skulpturen
412 f.
Caput Gorgonis 249 f.
Celle , faliskische Inschriften von
304 f.
Cervetri, Grab Regolini-Galassi 35 ff.
" Gräber in der Nähe des Gra-
bes Regolini-Galassi 149 f.
Chiusi, Inschriften von 439 f.
Civita Castellana, faliskische Inschrif-
ten von 256 ff.
Claudius Gothicus 359 f.
Colonnette, faliskische Inschriften von
264 f. 281. 273 f.
Q. Considius, Quattuorvir von Clusium
439.
Consors imperii 437.
Cumae, Grab in 120.
Damia, oskischer Kult in Capua 366 f.
SeinvoxQitrjq 243 f.
Dornauszieher im Konservatorenpalast
208. 2Ki f.
Eisenfunde aus Grab Regolini-Galassi
45. 85 f.
Elagabal. damnatio memoriae 435 f.
29
REGISTKK
Elfenbein aus Grab Regolini-Galassi
123 f.
Etrasker in < larapanien 411.
,-räber bei Via Clodia 327 ff.
Kunst 357.
T. Flavins Victorinas Pbilippianus,
Itpraefect 343.
tanile delle Pertncce 32
Frauenstatuen, sitzende, mit Wickel-
kinde™ 414 f.; Kinder näbrend 416.
Ftirrina 225.
aas 234 f. 243 f. 2;
Gallierschlacht 21.
Gaugamela, Schlacht bei 12.
Gens Flavia 359.
Ifunde aus Grab Regolini-Galassi
43. 50 f.
Griechischer Import nach Italien 84 f.
120 f.
USüS AiSavEibTrjs und 'AxQwoeirrjg
230.
Hadrianische Kunst 357.
Hellenistische Kunst, altmodische, in
Campanien 411 f.
Hercules invictus und Gaditanus 358.
Hestia Giustiniani S. 208. 211.
Hockende Knaben als Votivfiguren
367. 413 f.
Hohlkehle zwischen Echinus und Aba-
cus 410.
Holzfunde aus Grab Regolini-Galassi
45. 85 f.
Horreum 323.
tnoßißdCead-at 18.
Iabrnda, Stadt 232.
Jagdbilder auf Reliefmedaillons vom
Konstantinsbogen 345 f.
Industriecentren für das Mittelmeer-
gebiet 120.
J'jnisches Kapitell, altmodisches, in
Capua 390 f.
Jovilae, oskische Stelen aus Capua
366 f. 414.
Iphigenia, Opferung der 344.
, Schlacht bei 12.
Italische Metallindustrie 122 f.
Jupiter Flagins, oskischer Kult in Ca-
pua 366.
» Eeliopolitanns 247 f.
» Maleciahrndes 232.
KaiserkOpfe am Konstantinsbogen, er-
gänzte 359.
Kalatores pontificum et flaminum 335.
Kaiamis S. 210 ff.
Kinderhermen 414.
KlanSen 211.
Kleomenes, Ära des 344.
Kultbild, Aufstellung neben dem Al-
tar 369. 378. 387 f.
A. Lappius, Pontifex 340.
Laubendach , ägyptisch-orientalisches
390.
Legio VI victrix 333.
Ligorio, Zeichnungen im Codex Bod-
leianus 319 ff.
Luc us Furrinae 225 f. 251.
Magna-Mater-Tempel, Relief in Villa
Medici 360.
Malachbelus ? 233.
S. Maria arcus auri 431.
Mattei, Sammlung in Trastevere 249.
Mercurtempel bei Falerii 296 f.
Militärdiplome, Herstellung 430.
Mons in der Inschrift der Trajanssäule
187 ff.
Münzstempel 198 f.
Museo Campano, hellenistische Archi-
tekturstucke 361 f.; Tuffplastik 412 f.;
architektonische Terrakotten 364 f.;
411; figürliche Terrakotten 412 f.
Nvuyat $oqqlpcu 229. 250.
Nymwegen, Inschrift aus 341.
Opferscenenen auf Reliefmedaillons
vom Konstantinsbogen 347 f.
Opfertisch, auf Säulen 400 f.
Oskische Inschriften aus Fondo Pattu-
relli bei Capua 366 f.
Oskisches Maass 385.
Paestum, Münzen mit Darstellung der
Prägung 203.
Patricische und plebeische Pontifices
REGISTER
443
Patturelli, Beiligtnm in Fondo 862f.
Peloponnesische Einflüsse in attischer
Kunst 212 ff.
Penna, faliskische Inschriften von
270 f.
Perserschlacht, 7ase in Neapel 19.
Personal der kaiserlichen Münze 200 ff.
Pferdedressur l 3.
Philoxenos von Eretria, Maler 15.
Phönizischer Import nach Italien 7.". f.
UovkvßöTHQa 210. 251.
Pompeji, Alerandermosaik 1.
Terrano, faliskische Inschriften von
268 f.
auri 286 f.
Throne, hellenistische, von Votivsta-
t ii.- n in i lapna 117 f.
&vtjxöos 241.
'I ihicÜK . Colleginm 'Irr 841.
Tigranes, König von Armenien 221.
301 f.
Tonwaareaus Grab Regolini-Galassi 47.
Trajanische Kunst 350.
T rajanssäule, Inschrift der 187 ff.
Wandgemälde mit angeblicher Tuffplastik, hellenistische, in Capna
Münzprägang 199. 202. 204 f.
Pontifices, Zusammensetzung des Col-
leginm8 339.
C. Popilius, Vasenfabrikant 20.
Portiken am Forum von Clusium
HO.
Praetoriancrcohorten, honesta missio
435.
Pythagoras von Ehegium 211.
Quinque viri eis Tiberim 244.
Ruinen, römische, bei S. Stefano
314 f.
Säulengallerie, obere, als Altardeko-
ration 408 f.
1 1 2 f.
Valsiarosa, faliskische Inschriften von
307 f.
Vasen griechischer Fabrik aus <irab
Regolini-Galassi 133 f.
" italischer Fabrik aus Grab Re-
golini-Galassi 134.
Vasenchronologie 144. 145.
Verbrennung und Bestattung 148. 165.
Verbrennung des Geräts auf dem
Scheiterhaufen 101.
Via Clodia 312.
VignaneUo, Inschriften von 219.
Villa Hadriana 322. 331.
Serviusmauer zwischen Quirinal und Villa Sciarra, Ausgrabungen in 227 f.
Capitol 192 f.
Sidon, Alexandersarkophag 15.
Silberfunde aus Grab Regolini-Galassi
43. 72 ff.
Smalt aus Grab Regolini-Galassi 46.
125.
253.
Waffen, persische 14.
Wickelkinder 414. 427.
Wien, Bronzetesseramit Münzprägung
201 ff.
Zet;? Keoaiviog 229.
TAFELN.
I. Tomba Regolini, Plan.
III. II. Tomba Regolini, Durchschnitte.
IV. Römisches Relief mit Darstellung der Münzprägung. — Bronzetessera
in Wien.
V. VI. Marmorkopf im Museum zu Bologna.
VII. Locus Furrinae, Lageplan.
VIII. Römische Villa bei Casale Spannora an der Via Clodia.
IX. Höhlen beim Fontanile delle Pertucce.
X-XIV. Votivstatuen aus Capua.
XV. Militärdiplom des Elagabal und Alexander.
Abgeschlossen am 14. März 1908.
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IV.
1) BASSORILIEVO ROMANO RAPPRESENTANTE UN OFFICINA DELL' 1MFERO
2) TESSERA DI BRONZO DEL WUSEO DI VIENNA
Fotui. hinesi - Rom»
TESTA DEL MUSEO CIVICO DI BOLOGNA
(da fot. Poppi - Bologna, u. 2636).
VI
Futut Dfcnesi - Ro
TESTA DEL MUSEO CIVICO DI BOLOGNA
(da fot. Poppi - Bologna, n. 2637).
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48.
FALISKISCHK VASEN]
Beilage II zu S. 298.
44.
SCHRIFTEN
X.
1. Höhe 1,05.
7. Hol ,50.
2. Höhe 0,22.
I. Höhe 0,75.
•
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-. Höhe 0,81.
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i-6. 9. Terr.i tein. 8. Tuff.
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5. Höhe 0,18.
6. Höhe 0,19.
9. Höhe 1,15
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Höhe
0,22-0,30.
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2. Höhe 1,00.
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6. Höhe 1,10. 7. Höhe 0,85. 8. Höhe 0,60.
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1. Höhe i
■1. Höhe 0,95.
3. Höhe 1,17.
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5. Höhe 0,85.
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7. Hölie l !
8. Höhe 1,40.
9. Höhe 1,45.
CAPUA, VOTIVSTATUEN AUS TUFF.
XV.
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MILITÄRDIPLOM DES ELAGABAL UND ALEXANDER.
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