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Full text of "Mitteilungen des Deutschen Archaeologischen Instituts, Romische Abteilung. Bullettino dell'Istituto archeologico germanico, Sezione romana"

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rHEJ.PAUl  Gl  [TY  MUSEUM  LIBRARY 


MITTEILUNGEN 

DES     KAISEULICH     DEUTSCHEN 

AttCHAEOLOGISCHEN  INSTITUTS 

ROEMISCHE  ABTP]ILUNG 
Band  XXII. 


BÜLLBTTINO 

DELL' IMPERIALE 


ISTITÜTO  AliCHEOLOGICO  GEMANICO 


SEZIONE   ROMANA 
Vol.  XXII. 


ROM 

LOESCHER    &     C 

(W.  KEGENBERG) 
1907 


THE  J  PAUL  GETTY  CENTER 
LIBRARY 


INHALT 


W.  Amelung,  Zur  Ära  des  Kleomenes  S.  344. 

Th.  Ashby,  Ancient  remains  near  the    Via  Clodia.  I.  The  Ruins 

of  Santo  Stefano.  —  IL  The  Caves  near  the  Fontanile  delle 

Perlucce  (PI.  VIII.  IX)  S.  311-332. 
A.  v.  Domaszewski,  Epigraphische  Beiträge  zur  Kaisergeschichte. 

1.  Inschrift   des  Bellum  Mithridaticum.   —   2.  Die  Kala- 

tores  pontißcum  et  flaminum.  —  3.  Inschrift  der  Tibicines 

S.  333-343. 
P.  Ducati,   Testa  di  ragazzo  del  Museo  civlco  di  Bologna  (con 

tav.  V.  VI)  S.  207-215. 
L.  Düchesne,  Aura  S.  429-433. 

F.  Gamurrini,  Bella  dimora  di  alcuni  Re  asiatici  nel  terri- 

torio  Falisco  S.  217-224. 
Ch.  Huelsen,  Der  Hain  der  Furrina  am  Janiculum  (mit  Taf.  VII) 

S.  225-254. 
—  Ein  neues  Militärdiplom  S.  434-438. 
H.  Koch,  Hellenistische  Architekturstücke  in  Capua  (mit  Tf.  X- 

XIV)  S.  361-428. 

G.  Koerte,  Das  Alexandermosaik  aus  Pompeji  S.  1-24. 
A.  Mau,  Die  Inschrift  der  Trajanssäule  S.  187-197. 

G.  Pansa,  Illustrazione  di  un  bassorilievo  romano  rappresen- 
tante  un'oßcina  monetaria  dell'impero  (con  tav.  IV)  S.  198- 
206. 


INHALT 

Pkrnice.  .      .  a  zum  Alexandermosaik  S.  25-34. 

.   La  tomba  Regolini- Galassi   e   le   altre   rinvenute  al 
.  S  rbo  ■  in  territorio  di  Cervelri  (con  tav.  I-III)  S.  35-186. 
.1.  Sihvekino,  Die  Medaillons  am  Constantinsbogen  S.  345-360. 
I      Turu.v.  Faliskische  Inschriften  S.  255-310. 
.    gen  S.  489-441. 


DAS  ALEXANDER-MOSAIK  AUS  POMPEJI  (»). 


Nicht  neugefunden  wie  das  eben  besprochene  (2),  dafür  aber 
von  um  so  grösserer  Bedeutung  für  unsere  Kenntnis  der  antiken 
Malerei  grossen  Stils  ist  das  Monument,  dessen  allseitige  Wür- 
digung ich  im  Folgenden  versuchen  will :  das  am  24.  Oktober  1831 
in  der  Casa  del  Fauno  zu  Pompeji  gefundene  grosse  Mosaikge- 
mälde der  Alexander-Schlacht,  gegenwärtig  eine  der  schönsten 
Zierden  des  Museo  Nazionale  zu  Neapel.  Das  Haus  des  Faun  gehört 
der  Tuffperiode  an,  seine  Erbauung  darf  deren  Anfang,  also  dem 
Beginne  des  zweiten  Jahrhunderts  v.  Chr.  nahegerückt  werden, 
denn  es  ist  nicht  nur  das  prächtigste,  sondern  auch  eines  der  äl- 
testen Häuser  dieser  Periode.  Nach  einem  einheitlichen  Plane  in 
einem  Zuge  erbaut,  ist  es  im  Wesentlichen  in  seinem  ursprüng- 
lichen Zustande  erhalten  geblieben,  nur  in  einigen  Räumen  des 
östlichen  Teiles  nach  dem  Erdbeben  des  Jahres  63  eine  einfachere 
Wiederherstellung  erfolgt.  Auch  die  Wanddekoration  ist  einheit- 
lich im  ersten,  dem  sog.  Inkrustationsstile,  gehalten,  nur  in  zwei 
Räumen  später  durch  eine  solche  zweiten  Stiles  ersetzt  worden. 
Allerdings  hat  A.  Mau  scharfsinnig  nachgewiesen,  dass  die  erhal- 
tene Wanddekoration  nicht  die  ursprüngliche  ist,  sondern  dass  ihr 
eine  andere,  ebenfalls  ersten  Stils,  vorangegangen  war.  Die  sehr 
sorgfältig  hergestellten  Fussböden  und  die  in  sie  eingelassenen  Mo- 
saiken, acht  an  der  Zahl,  sind  offenbar  gleichzeitig  gemacht  (nur 

(')  Der  folgende  Aufsatz  gibt  einen  in  der  Festsitzung  des  Instituts 
zu  Ehren  Winckelmanns  am  14.  Dezember  1906  in  abgekürzter  Form  gehal- 
tenen Vortrag  wieder. 

(»)  Vgl.  G.  E.  Rizzo,  II  sarcofago  di  Torre  Nova  (Mitt.  1906  S.  269  ff). 

1 


-  lik  in  der  linken  Ala  mag  späterer  Ersatz 
:•  der  ersten  Erbauung,  oder  bei  Gelegenheit 
irsprünglichen  Wanddekoration  ist  nicht  mit 
•     leiden,  immerhin  da.-  letztere  überwiegend  wahr- 
te genaue  Zeitbestimmung  für  das  Alter  der  Mosai- 
ten  wir  auf  diese  Weise  freilich  nicht,  da  nicht  festzustel- 
ange  Zeil  zwischen  der  Bestellung  der  ersten  De- 
ition  und  deren  Erneuerung  liegt.  Nur  das  darf  als  völlig  sicher 
rächtet   werdeu.  dass  die  Mosaiken  noch  in  die  Zeit  des  ersten 
tionsstiles  fallen:  stehen  doch  nachgeahmte  Marmorinkrusta- 
tion   i     Wände  und  Verzierung  des  Fussbodens  mit  Mosaikbildern 
in  innerem  Zusammenhange.  Als  terminus  ante  quem  ergibt  sich  so 
für  das  Mosaik  der  Alexanderschlacht  die  Wende  des  II  1  Jhdts. 
v.  i  Auch  fön  die  Anfertigung,  denn  die  Annahme,  die  Mo- 

.  .on  unseres  Hauses  Beien  nicht  in  Pompeji  selbst  gefertigt,  son- 
n  auswärts  (von  Alexandria)  bezogen  worden,  wird  durch  kei- 
nerlei stichhaltige  Gründe  gestützt.  Was  insbesondere  das  Alexander- 
saik  betrifft,  so  spricht  schon  seine  alle  anderen  pompejanischen 
Mosaiken  weit  übertreffende  Grösse  (es  misstnach  F.  Adler,  Deutsche 
Rundschau    1906,  S.   199,  5,50X2,42  m.)  entschieden   dagegen. 
ständlich  ist  die  Alexanderschlacht    nicht  von   dem  oder 
den    Mosaicisten    erfunden,  sondern    nach   einem  Gemälde   in    die 
schwierige  musirische  Technik  übertragen  worden.  Die  Kunst,  mit 
lies  geschehen  ist,  verdient    die   höchste  Bewunderung.  Aber 
mu88  hervorgehoben  werden,  dass  in  der  Feinheit  der  musivischen 
I   chnik  das  Alexander-Mosaik  und  die  übrigen  im  Hause  des  Fauns 
indenen  keineswegs  über  alle  anderen  bekannten   hervorragen; 
?on  den  pompejanischen  übertreffen  sie  in  dieser  Beziehung  u.  a. 
beiden  viel  kleineren  mit  der  Künstlersignatur  des  Dioskurides 
von  Samos  und  ausserhalb   Pompejis  in  noch  höherem  Grade  das 
in  der  Grotte   des  Fortuna-Tempels   in  Praeneste  gefundene   und 


Mi      '.  ii  dekorativen  Wandmalerei  in  Pompeji  S.  33  ff,  bes. 

.  Man,  Pompeji,  8.  346  ff.;  Mau,  Pompeji  in  Leben  u.  Kunst, 

tT. 
!     G    icklet  bei  Daremberg   u    Saglio  dict.  des  ant.  Artikel  «  mu- 
II       '   '    lie   Mo  nk-.'ii  unseres  Hauses  ohne  nähere  Be- 
ni'lit  höhi  1  ••■    ■].  -  [.  Jhdts.  v.  dir. 


DAS    ALEXANDER-MOSAIK    Al'S    POMPEJI 

leider  noch  immer  unter  für   seine  Erhaltung   recht  ungünstigen 

Umständen  an  Ort  und  Stelle  belassene,  unser  Mosaik  hat  schon 
im  Altertum  starke  Beschädigungen,  namentlich  in  seiner    Linken 
Hälfte,  erlitten.  Sie  rühren  wahrscheinlich  von  dem  Erdbeben  des 
J.  03  n.  Chr.  her,  welches  auch  das   Maus  des   Fauns  nicht  ver- 
schont  hatte.  Als   die  Katastrophe    des  J.  79  erfolgte,  war    man 
nach  dem  freilich   allzu    summarischen   Ansgrabungsbericht   noch 
mit  der  Ausbesserung  dieser  Schäden  beschäftigt^).  An  dem  grossen 
Mosaik  hatte  man  nur  an  der  rechten  Seite  einige  Stellen  in  grö- 
berer Technik  ausgeflickt,  die  grossen  Lücken  der  linken  Seite  da- 
gegen einfach  mit  Kalkstuck  gefüllt,  sei  es  dass  der  damalige  Be- 
sitzer die  grossen  Kosten  einer  gründlichen  Herstellung  in  musi- 
vischer  Technik  scheute,  sei  es  dass  es  an  befähigten  Mosaicisten 
fehlte,  oder  endlich,  dass  ihn  eine  ehrfurchtsvolle   Scheu   zurück- 
hielt, an  das  künstlerische  Heiligtum  seines  Hauses  die  bessernde 
Hand  legen  zu  lassen,  die  gleiche  Pietät,  welche  auch  die  beiden 
oskischen  Inschriften  dieses  Hauses  bis  zur  Zeit  der  Verschattung 
an  ihrem  Orte  belassen  hat.  Dass  die  Lücken  des  Mosaiks  schon 
zur  Zeit  seiner  ersten  Anbringung  vorhanden  gewesen  seien,  es  also 
in  beschädigtem  Zustande  von  dem  Pompeianischen  Besitzer  aus- 
wärts erworben  sei,  wie  jüngst  vermutet  worden  ist  (2),  dafür  fehlt 
jeder  Anhalt;  insbesondere  vermag  ich  einen  solchen  nicht  zu  er- 
kennen   für   die  Behauptung,  die  Einfassung   sei   nachträglich    in 
Pompeji  hinzugefügt  worden. 

Wir  gehen  nun  zur  Betrachtung  der  Darstellung  selbst  über. 
Unsere  erste  Aufgabe  ist  die,  klar  zu  erfassen,  was  der  Künstler, 
der  des  Originalgemäldes  natürlich,  uns  vor  Augen  gestellt  hat, 
ohne  unsern  Blick  durch  die  litterarische  Ueberlieferung  des  Al- 
tertums trüben  zu  lassen,  wie  es  gerade  bei  diesem  Kunstwerk 
den  meisten  unserer  Vorgänger  unbewusst  ergangen  ist,  zum  Schaden 
der   richtigen  Deutung.   Ein    polemisches  Eingehen   auf  alle   die 


i1)  Fiorelli,  Pompejan.  ant.  hist.ll,  250  f,;  vgl.  auch  Mus.  Borb.  'JVxt 
zu  Taf.  36-45  S.  9. 

(2)  Von  F.  Adler,  Deutsche  Rundschau  1906,  S.  199  f.  Eine  Anzahl 
wichtiger  neuer  Beobachtungen  von  K.  Pernicc  (s.  unten)  fuhren  darauf  hin. 
dass  das  Originalgemälde,  in  einzelnen  Teilen  beschädigt  war  und  infolge- 
dessen von  dem  Mosaicisten  missverstanden  worden  ist. 


G      KÖR  1  I" 

Teil    geradezu    phantastischen    Deutungsver- 
ich  auf  diese  Weise  you  selbst. 
Da  ine  Schlaeht  zwischen  Griechen  und  Persern  • 

dem  unterliegende  Partei   bo   zu  benennen   ist,  beweist 

i  ihre  Tracht,  namentlich  die  charakteristische  Kopf- 
die  nicht  steife  sondern  weiche  Tiara,  deren  Zipfel  auch 
Jen  Balfi  umhüllen,  schon  den  griechischen  Künstlern  des  V.  Jhdts. 
I  bekannt.  Aber  nicht  ein  beliebiger  Sieg  von  Griechen    über 
ier  die  linke  Seite  des  Gemäldes  beherrschende 
er   in  glänzender  Rüstung   trägt   unzweifelhaft   die  Züge   des 
inder,  ihm  entspricht,  aus  der  Seh  aar  der  fliehenden 
3er  in  gleich  bedeutsamer  Weise   hervortretend,    indem  er  sie 
auf  seinem  hochrädrigen    festen    Kriegswagen    überragt,  der  per- 
.  inig  selbst,  kenntlich  an  der  nur  ihm  zukommenden 
aufn  .  nicht  zusammengedrückten  Tiara  und  dem  Chiton  mit 

breitein  weissem  Mittelstreif (*).  Also  das  persönliche  Zusammen- 
trefl  [ander  und   üarius  auf  dem  Schlachtfelde  sehen  wir 

ms.  Von  den  drei  grossen  Schlachten  von  Alexanders  Feldzug 
•_r<-'-:en  das  Perserreich  kommen  demnach  nur  die  bei  Issos  und 
Gaugamela  (oder  Arbela)  in  Betracht,  denn  in  der  ersten,  am  Flusse 
Granikos,  war  der  Grosskönig  nicht  anwesend.  Ehe  wir  eine  Eut- 
tidung  treffen,  welche  von  den  beiden  folgenden  gemeint  sei, 
haben  wir  den  dargestellten  Vorgang  schärfer  ins  Auge  zu  fassen 
und  uns  von  allen  Einzelheiten  Rechenschaft  zu  geben.  Die  Ent- 
scheidung der  Schlacht  ist  gefallen;  die  den  Wagen  des  Gross- 
königs umgebende  auserlesene  Reiterschaar  hat  dem  stürmischen 
Anprall  der  von  Alexander  selbst  geführten  makedonischen  Ritter, 
der  :-t(duni  oder  Kameraden  des  Königs,  nicht  stand  zu  halten 
vermocht.  Von  Panik  erfasst,  haben  sie  kehrt  gemacht  und  sind 
in  voller  Flucht  begriffen.  Mit  ihnen  der  Grosskönig  selbst,  dessen 
Wagenlenker  Bein  mutiges  Viergespann  mit  geschwungener  Peit- 


-     li(     Zu  ammenstellung    bei    Beydemann,  Achtes    Hall.  Winckel- 
tnai  3.  12,  A.  44. 

\  Dophon  Cyrop.   \  III.  3,  13.   Das  <hi>th,uu  nepi  ttj  uü(itc  i.<t  nicht 
um  des  persischen  xdvdvs  ein  Mantel  griechischen  Schnittes. 
Ah-  t  nahm  nach  Diodoi  XVII,  77  in  .Loire  329  von  den    persi- 

ignien  'lu.-  dtiirjfia  und  den  didkevxos  /ttu>y  an. 


DAS   ALEXANDEB-MOSAIK    KVB    PCMPEJ1 

sehe  antreibt.  Die  makedonischen  Ritter  sind  ihnen  auf  den  Fersen, 

unter  ihnen  Alexander  auf  sein,.,,  SchlachtroSS  BukephalOB.  Schon 
sieht,  er  nah,'  por  sieh  den  Perserkönig,  dessen  Tod  oder  Gefangen- 
nahme das  bewusste  Ziel  seines  stürmischen  Angriffs  ist.  Er  wäre 
ihm  so  seheint  es  dem  Beschauer,  unrettbar  verfallen,  wenn  aichl 
ein  anderes  Opfer  den  Siegeslauf  des  makedonischen    Beiden    für 
einen  Augenblick  aufhielte:  Das  Pferd  eines  jugendlichen  Persers 
von  hohem  Range,  wie  die  überaus  reiche  und  prächtige  Kleidung 
beweist     ist   von    einem    makedonischen   Wurfspeer   getroffen  und 
bricht  sterbend  zusammen.  Im  Begriff  abzuspringen  und  den  Säbel 
zu  ziehen  -  denn  den  Speer  hat  er  bereits  verloren  -,  wird  er 
von  Alexanders   langer    Lanze   durchbohrt,    Mit  einer   unwillkür- 
lichen Bewegung  umfasst  seine  Rechte   deren   Schaft,  die    Linke, 
welche  den  Zügel  hat  fahren  lassen,  ist  über  den  Kopf   erhoben, 
das  Gesicht  schmerzlich  verzogen,  der  Mund  geöffnet :  wir  glauben 
den  Todes-Seufzer  des  Sterbenden  zu  vernehmen.  Sein  Pferd  hat  die 
tötliche  Wunde  durch  ein  makedonisches  (»)  Wurfgeschoss  erhalten 
und  zwar  während  es  die  Bahn  der  Verfolger  kreuzte.  Der  Reiter  hat 
also    statt  an  die  eigene  Rettung  zu   denken,  sich   dem   vorstür- 
menden Alexander  in   den  Weg   geworfen,  ohne  Zweifel   um    ihn 
aufzuhalten  und  dem  Grosskönig  so  Gelegenheit  zu  eiliger  Flucht 
zu  o-eben,  dies  alles  mit  der  bewnssten  Aufopferung   des  eigenen 
Lebens.  Dieser  heldenmütige  Akt  ist  selbst  in  der  wilden  Flucht 
der  Perser  nicht  unbemerkt  geblieben :  zwei  von  den  Reitern  wagen 
ihr  Leben,  um  den  Gestürzten  womöglich  noch  zu  retten.  Der  eine, 
gleich  rechts  von  ihm,  im  Hintergrunde  des  Bildes,  hat  sein  Pferd 
ebenfalls   herumgerissen,   ist   an    den  Gestürzten    herangesprengl 
und  späht,  das  blosse  Schwert  in  der  Faust,  angstvoll  nach  Alex- 
ander hin.  Der  flüchtige  Blick  muss  ihm  sagen,  dass  er  es  nicht 
mehr  zur  Rettung  des  Kameraden  gebrauchen  kann,  denn  dessen 

(i)  Vgl.  J.  Jflthner  Ant.  Tamgeräthe  (Abb.  d.  Wiener  arch.-epigr.  Sem. 
Heft  XII  1896)  S.  43,  A.  45.  Die  eiserne  Spitze  steckt  noch  im  Pferdekörper, 
der  abgebrochene  Schaft  aus  Kornelkirschenholz  mit  der  Wurfschhnge,  den, 
ueaäyxvXov,  liegt  im  Vordergrund  am  Boden.  Y„n  der  Lanzenspitze  aus  rinn 
ein  dünner  Blutstrahl  aus  der  Wunde  am  Boden  hin,  am  Maul  des  Pferdes 
erweitert  er  sich  zu  einer  Blutlache,  die  offenbar  aus  den,  Maul  des  „res 
kommt:  die  jeden,  Jäger  bekannte  Folge  des  Lungenschusses^In  den  Abbil- 
dnngen  ist  dies  nicht  deutlich,  wohl  aber  im  Original  und  ,n  Photographien. 


G.   KÖRTE 

>lt:schon  die  dmvh  Alexanders  Lanze  empfan- 
y  durcb  den  Unterleib  ist  unbedingt    tätlich,  im 
\    o  k    musa   ihn    ausserdem    die   zweite    Lanze   in 

lör  Brnsl  treffen,  welche  ein  makedonischer  Passkämpfer 
Profi]  mit  finster    entschlossenem  Ausdruck   unmit- 
iar  hinter  Alexanders  rechtem  Ann  noch  zu  erkennen  ist.  Noch 
•   ein  anderer  vornehmer  Perser  in  seiner  Aufopferung  fin- 
den gestürzten  Kameraden  gegangen.  Er  ist  vom  Pferde  gesprungen 
und  will   es  jenem   anbieten(').    Die   Gruppe   dieses   ritterlichen 
M  innes  und  seines  »'dien   Pferdes,  das  er.  mit  beiden   Händen  die 
send,  auf  den  Beschauer  zu  zurücktreten  lüsst  um  es  mö- 
ist  nahe  an  den  Kameraden  heranzubringen,  während  sein  Ge- 
t  mit  dem  Ausdruck  des  Entsetzens  starr  auf  diesen  gerichtet 
ist,  muss  als  eine  künstlerische  Höchstleistung  bezeichnet  werden. 
-    che  Taten  der  Aufopferung  werden  nicht  leicht  für  einen  belie- 
_  ii  Mitkämpfer  rollbracht,  sondern  nur  für  einen  besonders  ge- 
liebten Anführer.  Als  den  Führer  der  auserlesenen  Schaar  der 
königlichen  Leibgarde  werden  wir  den  von  Alexanders  Lanze  Durch- 
bohrten ansprechen  dürfen.  Das  beweist  auch  der  tiefe  Eindruck, 
den  sein  Fall  auf  die  fliehenden  Perser  macht :  Einen  Augenblick 
kt  die  wilde  Flucht  der  durch  den  Königswagen  von  den  Ver- 
folgern getrennten  Reiter,  ihre  Mienen  und  Geberdeu  verraten  in 
der  lebendigsten  Weise  Schmerz  und  Bestürzung,  der  Standarten- 
»er  im   Hintergrund  schreit  laut  auf,  aller  Blicke  sind  auf  die 
Unglücksstätte   gerichtet.  Noch   lebhafter   äussert   der  Grosskönig 
selbst  seine  Teilnahme.  Der  eigenen  Gefahr  vergessend,  unfähig  vor 
.  "ii.  den  Bogen    zu  gebrauchen,  wendet   er  sich   ganz    dem 
zeiiden  zu  und  streckt  die  Hechte  aus,  als  könnte  er  dadurch 


(')  Diese  für  'las  Verständnis  des  ganzen  Bildes  entscheidende,  einzig 
richtige  Erklärung  war  schon  von  dem  von  Wrlcker  Kl.  Sehr.  III.  -172  zi- 
tierten  Verfasser  eines  Aufsatzes  in  Schweizers  Jahrbuch,  d.  Gegenw.  18-ir>, 
gefunden  worden.  Neuerdings  hat  sie  Jüthner  a.  a.  0.  unabhängig 
v.ii  jenem  gegen  diu  herrschend  gewordene  Welckersche,  dass  nämlich  das 
Pferd  für  den  König  bestimmt  sei,  wieder  zu  Ehren  gebracht,  welcher  er- 
wähnt, dass  auch  E.  Petersen  sie  bereits  längere  Zeil  in  seinen  Vorträgen 
HTentlich   au-  chen   hat   er   sie    K.  Mit!    1000  S.  337.  A. 

ie  Bich,  ohne  von  diesen  Vorgängern  zu  wissen,  angesichts 
'it. 


DAS    ALEXANDER-MOSAIK     US    POMPEJI  « 

die  Todesgefahr  von  ihm  abwenden.  Ist  durch  diese  Episode  das 
menschliehe  Interesse  des  Beschauers  aufs  höchste  erregt,   derge- 
stalt, dass  gesagt  worden  ist,  der  gestürzte  Perser  sei  die  eigent- 
liche Hauptfigur  des  Gemäldes,  so  dienen  andere  Einzelzüge  dazu, 
das  Getümmel   und  Durcheinander   des  Kampfes   dem    Beschauer 
vor  Augen  zu  fuhren.  Da  sehen  wir  im  Vordergrunde,  dicht   am 
Wagen  des  Darius,  einen  Perser  rücklings  am  Boden  liegen,  den 
Bein  Pferd  abgeworfen  hat.  In  rasender  Angst   sprengt  es   mitten 
in  das   dichteste  Gewühl    der  Flüchtenden    hinein,  eben   erfassen 
wir  noch  die  Hinterbacken  und  den  hochgehobenen  Schwanz.  Der 
abgefallene  Reiter  aber  hat  einen  am  Boden  liegenden  Schild  (l) 
ergriffen   und   stützt   ihn   mit   der  Rechten    auf,  anscheinend   um 
Schutz  zu  gewinnen  vor  den  Rädern  des  Wagens,  die  ihn  zu  er- 
fassen drohen.  Die  blanke  Aussennäche   des   vergoldeten  Schildes 
zeigt  die  Gesichtszüge  des    vom  Beschauer  Abgewandten   wie   in 
einem  Spiegel.  Durch  ihn  fast  ganz  verdeckt,  sucht  ein  Manu  ge- 
ringeren  Standes,  ein  Trossknecht  etwa,  sich    den   zermalmenden 
Rädern  kriechend  zu  entziehen.  Nicht  so  glücklich  ist  ein   persi- 
scher Bogenschütze,  der,  im  Begriff   seinen    Pfeil    abzusehiessen, 
unter  die  Hufe  des  königlichen  Viergespannes  geraten  ist. 

Wenden  wir  jetzt  unsere  Betrachtung  der  Seite  der  Sieger  zu, 
so  ist  zu  beklagen,  dass  gerade  hier  grosse  Lücken  klaffen.  Doch 
nicht  in  dem  Masse,  dass  uns  das  Verständnis  des  Dargestellten 
unmöglich  gemacht  wäre,  denn  keine  Figur  ist  ganz  verloren  ge- 
gangen. 

Was  beim  ersten  Blick  auffällt,  ist  die  im  Verhältnis  zu  den 
Persern  viel  geringere  Figurenzahl.  Die  glänzende  Gestalt  Alesan- 
ders auf  dem  Bukcphalos  nimmt  vorn  fast  den  ganzen  Raum  ein. 
Hinter  ihm  zählen   wir,    nur    zum    kleineren   Teil   sichtbar    oder 

(i)  Nach  Adler  a,  a.  0.  S.  191  wäre  es  der  vom  Wa?en  herabgefal- 
lene Schild  des  Dareios.  Dass  der  Perserkünig  einen  Schild  führte  ist  aller- 
dings bezeugt;  sowohl  nach  der  Schlacht  hei  Issos  wie  nach  der  bei  Gauga- 
mela  wurde  er  erbeutet  (Arrian  11,11.0;  III,  15,5)  Der  Künstler  wäre  als, 
von  dem  historischen  Vorgang  abgewichen.  Dies  könnte  an  sich  mch  befrem- 
den (s  unten  über  die  historische  Treue  des  Gemäldes);  aber  wahrschein- 
lich ist  ein  solches  Herabfallen  des  an.  Arme  getragenen  Schildes  nicht.  Mir 
wenigstens  erscheint  es  wahrscheinlicher,  dass  der  Schild  nur  des  für  dm 
Künstler  reizvollen  Motives  des  Spiegelbildes  wegen  da  ist. 


G.    K"'HTE 

erhalten,  drei  Reiter;  ihnen  gesellt  sieh  der  schon  erwähnte  Fuss- 
kämpfer  hinzu,  dessen  Profil  unmittelbar  links  neben  Alexanders 
Ann  sichtbar  wird-  Drei  weitere  makedonische  Ritter  aber  hat  die 
Wut  de  sogar  aber  den  König  hinaus  fortgerissen:  Helm 

und  wehenden  Bosch  des  -'inen  bemerken   wir  gleich   rechts   von 

randers  Pferd;  sein  Gesicht,  das  leider  zerstört  ist.  war  fast 
in  Vorderansicht  dargestellt:  er  warf  einen  schnellen  Blick  im 
v  wärtsjagen  anf  die  Gruppe  im  Vordergrund  des  Bildes,  ebenso 
wie  sein  schwergerüsteter  Genosse  rechts  neben  dem  Perser  mit 
zückten  Schwert :  von  dem  dritten,  noch  etwas  weiter  rechts, 
wird  nur  der  Helm  sichtbar.  Dagegen  kann  der  nach  links  ge- 
elmte  Kopf  diesseits  von  dem  erstbeschriebenen  Rei- 
ter nur  einem  griechischen  Söldner  gehören,  der  auf  persischer 
Seil  u  Fusa  ficht:  bei  genauerem  Zuschauen  erkenuen  wir,  dass 
er  einen  grossen  Schild  am  linken  Arme  führt  und  in  der  Rechten 
das  gezückte  Schwert.  Der  jugendliche  Ritter  dicht  hinter  Alex- 
ander stösst  mit  der  Lanze  nach  ihm.  Während  dieser  Grieche  noch 
mit  trotzigem  Mut  für  die  verlorene  Sache  seines  Kriegsherrn 
ficht,  ist  ein  anderer  links  von  Alexander  verwundet  hingesunken 
und  im  Begritf  durch  das  Schwert  eines  vorüberjagenden  make- 
donischen Reiters  sein  Leben  zu  lassen.  Leider  ist  diese   Gruppe 

auf  geringe  Reste  zerstört,  wir  sehen  nur  den  rückwärts  ge- 
wandten Kopf  des  Reiters,  der,  sich  herunterbeugend,  einen  Hieb 
mit  seinem  Hauschwert  (dessen  Spitze  erhalten  ist)  gegen  den  am 
Boden  liegenden  führt,  von  dem  letzteren  ist  nur  der  linke  Arm 
mit  dem  Schilde  erhalten  und  der  den  Pferdekopf  kreuzende  nach 
oben  gerichtete  Lanzenschaft  (').  Eine  ähnliche  Gruppe  kehrt  auf 
dem    gleich    zu    betrachtenden    Alexander-Sarkophage    von    Sidon 

der. 


Der  am   Boden    liegende   Grieche   ist  rücklings   gefallen,   der  Arm 

r.i   poch  in  dem  grossen  Mittelbügel,  aber  die  Hand  liegt  lese  am  Sehild- 

rand,  fassl  nicht   den    dorl    befindlichen   Criflf;   den   Oberkörper  müssen  wir 

uns  noch  halb  anfgerichtel  denken,  die  Rechte  hielt  die   nach   oben  gerich- 

k  um  keine  andere  sein  als  die,    welche    man  quer   über  den 

behelmten  Kopf  links  von   Alexander   und   den   ihn   zum   Teil   verdeckenden 

Pferdekopf  hinweggehen  Bieht.  Was  auf  den   Abbildungen  wie  eine    an   dem 

trachte  Schleife  aussieht    ist    nichts   als   der   Busch  jenes 

Zo  dem  eben  erwähnten  Pferdekopf  ir<-Ji-  >ri  ier  makedonische  Reiter 


DAS    AI.KXAM»ER-MOSAIK    AUS    POMPEJI 

Im  Vordergrund  sehen  wir  zerstreute  Waffen  am  Hoden  lie- 
gen, einen  persischen  Pfeil  und  liegen  (l),  einen  griechischen  Helm 
neben  dem  Hinterfuss  von  Alexanders  Ross  —  gewiss  nicht  den  des 
Königs  seihst,  der  müsste  weit  hinter  ihm  liegen  —  einen  Schild 
und  einen  zweiten,  so  scheint  es,  anter  den  Vorderfüssen  il>*  l'.u- 
kephalos,  weiterhin  auf  der  Perserseite  eine  Schwertscheide  und 
ein  kurzes  zweischneidiges  Schwert.  Auch  der  goldene  Schild,  in 
welchem  der  abgeworfene  Perser  sich  spiegelt,  gehört  daliin.  Das 
Landschaftliche  des  Schauplatzes  ist  kaum  angedeutet:  ein  weites 
ebenes  Feld,  einige  zerstreute  Felsblöcke  im  Vordergrund  (-).  im 
Hintergrund  ein  kahler  Baum  —  das  ist  Alles. 

Kehren  wir  nach  ausführlicher  Betrachtung  der  Einzelheiten 
zur  Würdigung  des  Ganzen  zurück,  so  können  wir  nur  mit  Goethe 
«  der  einfachen  reinen  Bewunderung  »  Ausdruck  geben  für  ein 
Kunstwerk,  das  nicht  nur  innerhalb  der  antiken  Kunst  ein  Höchstes 
darstellt.  Mit  im  Ganzen  nur  23  menschlichen  Figuren  (8  Grie- 
chen und  15  oder,  nach  Anm.  2,  vielmehr  16  Persern,  einschliess- 
lich der  beiden  auf  ihrer  Seite  fechtenden  griechischen  Söldner) 
hat  er  es  verstanden,  den  Eindruck  einer  Katastrophe,  durch 
welche  dass  Geschick  eines  Weltreiches  entschieden  wurde,  in  der 
klarsten  und  überzeugendsten  Weise  wiederzugeben:  Den  unwi- 
derstehlichen Choc  der  schwerbewaffneten  Lanzenreiter  Alexanders, 
auf  das  Zentrum  der  feindlichen  Aufstellung  gerichtet,  wo  der 
Grosskönig  nach  persischer  Sitte  von  hohem  Wagen  aus  die  Schlacht 


(ohne  Helm),  von  welchem  nur  der  Kopf  erhalten  ist.  Hartwig  (R.  Mitt.  XHI 
1898  S.  403)  hat  für  die  Gruppe  mit  Recht  die  ähnliche  des  Alexandersar- 
kophages  herangezogen,  doch  stösst  der  Reiter  auf  dem  Mosaik  nicht  mit 
der  Lanze  nach  unten  (deren  Schaft  links  von  seinem  Kopfe  sichtbar  sein 
müsste)  sondern  haut  mit  dem  Säbel  {^ü/caQ«,  xonig),  dessen  oberes  Ende 
man  links  oben  neben  dem  folgenden  Pferdekopf  erkennt. 

(')  Ausserdem  siebt  man,  dicht  neben  dem  Schild  des  am  Boden  lie- 
genden Griechen,  einen  Gegenstand,  den  icli  nicht  sicher  zu  deuten  weiss:  es 
ist  ein  viereckiger  Holzbalken  an  den  sich  vom  (unten)  jederseita  eine  aus- 
geschweifte Fortsetzung  schliesst.  Man  möchte  an  Deichsel  und  Joch  eines 
zertrümmerten  persischen  Kriegs-(Sichel  ?)  Wagens  denken. 

(a)  Der  ganz  rechts  am  Ende  des  Bildes  oben  auf  den  Abbildungen  ge- 
zeichnete ist.  wie  E.  Pernice  erkannt,  hat,  der  Kopf  eines  Perserreiters 
(s.  unten). 


C.    K'"'RTK 

leitete,  and  die  Wirkung  dieses  stürmischen  Angriffes  iu  der  kopf- 
;      Darios  and  der  Seinen.   Die  angeheure   nume- 
tie  Ueberlegenheil  des  Perserheeres  isl  überzeugend  zum  Aus- 
. i ( u  ,t.  der    Beschauer    sieht    einen    Wald    von    Lanzen, 

mehr  zur  Abwehr  gegen  die  Angreifer  gesenkt,  sondern 
den  Siebenden  Reitern  auf  der  Schulter  getragen;  nur  11  (12) 
ron  diesen  Bind  dargestellt,  dagegen  17  Lanzen,  deren  Träger 
weitei  im  Hintergrund,  also  dem  Beschauer  nicht  sichtbar,  gedacht 
sind.  I'.:  Ganze  ist  ein  Reiterkampf  wie  es  der  Wirklichkeit  ent- 
spricht;  denn  in  allen  drei  grossen  Schlachten  hat  d'.ese  Waffe 
den  Ausschlag  für  Alexander  gegeben;  in  ihrer  richtigen  Verwen- 
dung -'  Meli  \or  Allem  sein  Feldherrngenie;  auch  auf  Seite 
der  Perser  war  die  Reiterei  die  Hauptwaffe.  Aber  auch  der  ma- 
kedonischen Phalanx,  deren  Ruhm  und  Untergang  infolge  ein- 
seitiger Verwendung  erst  in  die  Epoche  der  Diadocheu  fällt,  hat 
der  Maler  wenigstens  andeutungsweise  gedacht,  ebenso  der  grie- 
chischen Söldner  zu  Fuss,  welche  ihrem  alten  Huf  als  tapfere 
Krieger  Ehre  gemacht,  den  Erfolg  freilich  nicht  zu  ändern  ver- 
mocht hatten.  Durch  eine  prächtige  Episode  hat  er  Gelegenheit 
Lrefunden  seine  Meisterschaft  in  der  Darstellung  des  physischen 
und  seelischen  Schmerzes,  des  Mitleides  und  Entsetzens  zu  zeigen- 
Man  hat  das  Gesicht  Alexanders  ausdruckslos  genannt  —  gewiss 
durch  die  gerade  hier  unzureichenden  Abbildungen  getäuscht.  Den 
Ausdruck  ruhiger,  auf  das  Ziel  gerichteter  Festigkeit  und  Energie 
hat  der  Maler  wohl  getroffen  und  auch  der  Mosaicist  wiederge- 
geben. Nicht  weniger  meisterhaft  ist  die  Darstellung  der  Pferde. 
Namentlich  das  zusammenbrechende  Ross  des  persischen  Reiter- 
führers  im  Vordergründe  und  das  von  seinem  Reiter  herangeführte, 
in  kühner  Verkürzung  gezeichnete,  werden  schwerlich  von  irgend 
einer  gleichartigen  Schöpfung  im  Gesamtgebiete  der  Malerei  über- 
troffen. 

Und  nun  zu  der  Frage,  deren  Beantwortung  von  der  Wissen- 
schaft schliesslich  erwartet  werden  darf;  welche  von  den  beiden 
entscheidenden  Schlachten  Alexanders  ist  gemeint?  Denn  dass  der 
Schöpfer  dieses  meisterhaften  Gemäldes  an  keine  bestimmte  Schlacht 
lacht,  nur  den  Zusammenstoss  von  Griechenland  und  Persien, 
den  Untergang  des  Perserreiches  habe  darstellen  wollen,  wie  u.  A. 
rermutet  worden  ist,  erscheint  ganz  unglaublich.  Es   entsteht  die 


DAS   ALEXANDER-MOSAIK    AUS   POMPBJI  H 

weitere  Präge,  ob  einem  gleichzeitigen  oder  wenig  später  lebenden 
griechischen   Künstler  überhaupt    Material    zu    Gebote  stand,  um 
eine  historisch  getreue  Wiedergabe  einer  der    Schlachten   Alexan- 
ders zu  \  ersuchen.    Sie  ist  unbedingt  zu  bejahen.    Eben    für    die 
Feldzüge  und  Taten  Alexanders,  und  zwar   für    diese  zuerst,  war 
authentisches  Material  in  der  Tat  vorhanden  und  schon  den  Zeit- 
genossen zugänglich  durch  das  täglich  geführte  Hol'-und  Amtsjour- 
nal,  die  ßattiXtim  itfTjfisqideq  oder  v/ro/.ivijfiara,  welches  veröffent- 
licht und  weit  verbreitet  wurde,  und  die  ausgebreitete  Korrespon- 
denz des   Königs  (').   Die  fast  allgemein    angenommene  oder    we- 
nigstens als  wahrscheinlich  bezeichnete   Deutung   unseres   Gemäl- 
des auf  die  Schlacht  bei  Issos  beruht  nun    auf   einem   doppelten 
Irrtum.  Einmal  auf   der    augenfällig    unrichtigen    Annahme,    das 
Pferd  im  Vordergrunde  werde  für  Darius  bereit  gehalten,  zweitens 
auf  dem  ebenso  ersichtlich  unzuverlässigen  auch  sonst   rhetorisch 
aufgeputzten  Bericht  des  Curtius,  wonach  der  Grosskönig  auf  dem 
Schlachtfelde    selbst    den   Wagen    verlassen    und    ein    bereit    ge- 
haltenes Pferd  zu  eiliger  Flucht  bestiegen    hätte,    während    nach 
dem  übereinstimmenden  Zeugnis  unserer  Hauptquelle,  des  Arrian, 
sowie  des  Diodor  und  Plutarch  dies  erst  weit  ab    vom    Schlacht- 
felde geschah,  als  das  koupierte  Terrain    die   weitere    Flucht    zu 
Wagen  unmöglich  machte.  Damit  fällt   der    positive    Anhalt    für 
die  Beziehung  auf  die  Schlacht  bei  Issos.  Sie  würde  ohne  weiteres 
ausgeschlossen,  könnten  wir  dem  Bericht  des  Diodor  (XVII,   34) 
trauen,  dass  Darius  durch  die  Verwundung  seiner  Pferde  gezwun- 
gen, auf  dem  Schlachtfeld    den    Wagen    gewechselt    hätte.    Aber 
dieses  Detail  scheint  zu  den  Ausschmückungen  und    Fabeln    aus 
minder  lauteren  Quelleu  zu  gehören,  denen  wir  bei  Diodor  mehr- 
fach in  der  Alexandergeschichte  begegnen.  Glaubwürdiger  ist  ein 
anderer  ebenfalls  nur  von    Diodor  bezeugter    Zug,    nämlich    dass 
Oxathres,  des  Darius  Bruder,  mit  auserlesenen  Reitern  sich  Alex- 
ander entcegeugeworfen   habe  —  freilich    vergebens.  Aber    wenn 
man  diesen  in  dem  stürzenden  Reiterführer  hat   erkennen  wollen, 
so  hat  man  übersehen,  dass  sein  Name  unter  den  bei    Issos    ge- 

(')  Vgl.  0.  Wachsmuth,  Einleit.  in  »1.  Stud.  d.  alten  Gesch.  S.  555  f. 
Heber  den  Charakter  und  den  historischen  Wert  der  erhaltenen  Quellen  zur 
AlexandergeBchichte  vgl.  desselben  kurze  treffende  Ausführungen  S.  570-5TT. 


G.    KÖRTI 

bei    Diodor    nicht    erscheint,    vielmehr    derselbe 
ter  berichtet,  (XVII.  77)  Alexander  habe  ihn  nebst 
Persern  an  -einen  Hof  und  in  seine  unmittel- 
fmgebung  en.   Der  lieiterführer  auf  dem  Gemälde  aber 

rt  in  der  Tat  -ein  Leben  für  den  König.  Er  muss  uns  namen- 
i.  wie  er  ier  für  den  Künstler  war,  der  diese  Epi- 

nicht  der  Ueberlieferung  sondern  einem    älteren    Kunsttypus 
entnommen  hat.  wie  wir  sehen  werden.  Eine  andere   glaubwürdig 
rlieferte  Einzelheit  würde  für  Issos   entscheiden,    nämlich    die 
Wunde  am  Schenkel,  welche  Alexander  in  dieser  Schlacht  erhal- 
ten hatte  —  zwar  nicht  durch  das  Schwert  des  Darius,  wie  Chares 
von  Mitylene,  Alexanders  Zeremonienmeister,  nach  Plutarch  (Alex. 
berichtete,  denn  der  Grosskünig  bat  seinen  Wagen  nicht  ver- 
idern  nach  einem  Briefe  Alexauders  an    Antipatros,   auf 
welchen  Plutarch  an  derselben  Stelle  sich    bezieht,    durch   einen 
Dolch,  wie  ihn  die  zu  Fuss  kämpfenden  Perser  rechts  am  Gürtel 
trugen.   Leider  können  wir  nicht  mehr  entscheiden,  ob  diese  Wunde 
in  unserem  Gemälde  angegeben  war,  da  die  Stelle  von  der   gros- 
-•■II  Lücke  links  verschlungen  ist,  aber  die    späteren  Nachbildun- 
gen auf  etruskiscuen  Aschenkisten    machen    es    unwahrscheinlich. 
Im  Grossen  und  Ganzen  ist  die  Entscheidung  bei  Issos   und   bei 
Gaugamela  in  genau  gleicher  Weise  gefallen,  nämlich  durch  den 
Choc  der  Reiterei  gegen  das  persische  Zentrum.   Das    die    beiden 
Könige  persönlich  in  eine  Art  Zweikampf   mit    Wurfspeeren   ge- 
raten  seien  und  Alexander  den  Wagenlenker    des    Darius    tötlich 
getroffen  habe,  berichtet    wieder  nur    Diodor  (XVII,  60)  —  wenn 
man  die  ganze  Situation  erwägt  wenig   glaubwürdig.    Was    beide 
Schlachten  von  einander  unterscheidet  war  die  verschiedene  Beschaf- 
fenheit des  Schauplatzes:  Bei  Issos  eine  schmale  Strandebene, 
lieh  vom  Meer,  östlich  von  hohen  Bergen  begrenzt,  der   An- 
griff  Alexanders  erschwert  dadurch,  dass  die    Perser  jenseits    des 
Flusses  Pinaros  auf  dem  an  jener  Seite  hohen  Ufer  standen,  des- 
sen Gewinnung  den  Reitern  Alexanders  nicht  ohne  schweren  Ver- 
Insi  möglich,  bei  Gaugamela  eine  weite  Ebene,  welche  der  Ent- 
wickelung  der  an  Zahl  so  sehr  überlegenen  persischen  Armee  aus- 
atiieh  günstig  war. 
Wenn  auch  die  Künstler  des  Altertums  nicht   wie    die   mo- 
dernen für  eine  .Schlachtdarstellung  eigene  Studien    an    Ort    und 


DAS    ALEXANDER-MOSAIK    AUS    POMPEJI 


Stelle  gemacht  haben,  das  Charakteristische  der  landschaftlichen 
Umgebung  konnton  sie  auch  aus  Berichten  erfassen  und  in  An- 
deutungen wenigstens  zur  Anschauung  bringen-  In  dieser  Hinsicht 
bringt  unser  Gemälde  nichts  was  für  Issos  spräche,  alles  sprich 
für  die  Schlacht  bei  Gaugamela;  wir  dürfen  es  mit  Zuversicht 
aussprechen,  dass  diese  dargestellt  ist,  die  Schlacht,  we  che  den 
Zusammenbruch  des  Perserreiches  endgiltig  besiegelt  hat. 

Historische  Treue  in  allen  Einzelheiten,  in    der  Wiedergabe 
der  Ausrüstung  und  Bewaffnung,  ist  von  einem  griechischen  Kunst- 
werk von  vornherein  nicht  zu  erwarten.  Sie  ist  stets,  auch  in  der 
Alexander-und  Diadochenzeit,  dem  künstlerischen  Hauptzweck  un- 
tergeordnet worden.  Nicht  zum  Schaden  der  Kunst!  Als  Dokument 
für  Tracht  und  Bewaffnung  der    Alexanderzeit   kann    auch    unser 
Gemälde  nicht  in  Anspruch  genommen  werden!1).    Der  Künstler 
hat  die  wesentlichen  Verschiedenheiten  in   der   Tracht  der  beiden 
Parteien  wiedergegeben,  den  reichen  Goldschmuck  der  vornehmen 
Perser,  die  Insignien  der  königlichen  Würde  beim   Darms;   auch 
dessen  Kriegswagen  mit  den    hohen    Rädern,    deren    Reifen    mit 
perlenförmigen    Knöpfen    (Nagelköpfen?)    besetzt    sind    (um    das 
Gleiten  auf  schlüpfrigem  Terrain  zu  verhindern  ?),  dem  bis  nahezu 
an  die  Brust  der  darin  Stehenden  reichenden  Kasten  und  der  anschei- 
nend wie  ein  Schild  gewölbten  Verschlusstür  auf  der  Rückseite,  ent- 
spricht «renau  den  litterarischen  Nachrichten  und  persischen  Denk- 
mälern (■);  auch  eine  Standarte  ist   als    für    das    persische    Heer 
charakteristisch  nicht   vergessen :   Aber  peinliche  Genauigkeit  im 
Detail    wie  sie  heute  in  historischen  Gemälden  verlangt  wird,  hat 
er   nicht   angestrebt.    Weder   der    König    noch    einer    der    Reiter 

(.)  Furtwängler  in  der  im  üebrigen  vortreffichen  Würdigung  des  Ale- 
xandersarkophags Denkm.  griech.  und  röm.  Skulp.  Handansgabe  S.  101 
spricht  von  «der  bis  in  das  geringste  Detail  gehenden  historischen  reue 
des  in  dem  Mosaik  kopierten  Gemäldes».  Mit  welchem  Recht,  ergibt  das 
oben  im  Texte  Beigebrachte;  vgl.  auch  Heibig,  Unters,  über  die  campan. 
Wandm.  S.  44.  Von  ganz  modernen  Vorstellungen  geht  F.  Adler  Deutsche 
Rundschau  1906  S.  202  aus. 

(t)  Vgl  was  Heydeinann  8.  hall.  Winckelmannspr.  S.  13.  meist  nach 
Rawlinson  Five  gr.  mon*  III  beigebracht  hat;  zu  dem  Wagen  R.  HI, 
p  180  f.,  Xenophon  Cyrop.  VI,  I,  29  u.  4,  9,  10,  wo  der  Panzer  des  Wa- 
genlenkers,  der  auch  auf  dem  Mosaik  sich  findet,  erwähnt  wird. 


]4  G.    K"KIF 

■hen  persischen    öeberwurf  mit   Aermeln, 
;    ter  einen  Panzer  (dem  Stürzenden  im  Vorder- 
Qd  die  schwere  Rüstung  der  persischen  Beiterei 
>klich  hervorgehoben  wird  (Arrian  II.  LI,  3).  Auch  was  die 
Lei    Perser  betrifft,  hat    der    Künstler    nicht   nach 
,.;  Treu    _  strebt,  sondern  naiv  die  griechischen  auf  die 
übertragen.  Der   persische  Reiter    rechts    neben    dem   ge- 
Btünten  föhrt  da*  griechische,  gerade,  zweischneidige  Schwert  (') 
les  krummen  persischen   Säbels,    welchen  der  unglückliche 
Anführer  an  der  Seite  trägt.  Erheblicher  ist  es.  dass  er  auch  den 
•  in  die  lange  makedonische  Lanze  gegeben  hat,    ohne    Zwei- 
fel gegen  die  historische   Wahrheit,  denn  soweit  wir  zu  erkennen 
vermögen,  führten  sie  in   Wirklickeit   einen    oder    zwei    stärkere. 
aber  kürzere  Spiesse,  die  zum  Pern-wie  zum  Nahekampf  gebraucht 
winden  (*).   Einen  solchen  hat  nur  der  absesessene  Reiter  im  Vor- 
runde,  wohl  nur   deshalb    weil    die    lange    Lanze    an    dieser 
Stelle  ebenso  Btörend  gewirkt  hätte,    wie  bei  den   fliehenden    gut 
und  eindrucksvoll. 

Wie  unseren  Maler  in  diesen  Dingen  wohl  hauptsächlich  rein 
künstlerische  Gesichtspunkte  geleitet  haben,  so  sicherlich  auch 
darin  dass  er  Alexander  ohne  Helm  dargestellt  hat:  der  königliche 
Sieger  sollte  eben  auch  iu  seinen  Gesichtszügen  vor  allem  kenntlich 
Bein;  es  ist  mit  Recht  darauf  hingewiesen  worden,  dass  auf  rö- 
mischen historischen  Reliefs  der  Kaiser  auch  im  Felde  stets  baar- 
häuptig  dargestellt  wird  (:<). 

{')  Kin  gleiches  liegt  nebst  der    zugehörigen    Schwertscheide    auf   der 
rechten  Seite,  der  persischen,  am  Boden. 

(•)  Vgl.  Rawlinson   a.  a.  0.  S.  177.    Xenophon  Anab.  I,  8,3.    Offenbar 

chem  Muster  empfiehlt  derselbe  n.  Inn.  12,  12  für  die  Bewaffnung 

mehr  tä  xqaveXva  rfro  n«Arrt  als  die  schwer  zu  regierende  lange 

Lai.  d  Sähe!  (//«/f"(,f(l  mehr  als  das  (grade)  Schwert  (i'/r/oci  ebenda 

|  11.  Man  dar!  vermuten,  dass  auch  seine  Vorschläge  in  demselben    Kapitel 

für  einen  möglichst  weitgehenden  Schulz  von  Mann    und    Ross   durch    Pan- 

•    i  il  dem,  was  ei  in  Persien  gesehen  hatte,  beruhen.    Arrian  1.  15, 

t.i  die  Ueberlegenheil  der  langen  makedonischen  Lanze  aus  hartem  Holzi 

3piesB<    als  einen  wichtigen  Faktor  von  Alexanders  Sieg 

am  Graniki  -  hen 

'     K     ;.|     \r<  li.  Anz.   1800  S.  65,2.  der  mit  Recht  annimmt,  dass 
die  Dai  \     ■  mdei     hier  vorbildlich  gewesen  sind.  Aber  schon  I.y- 


DAS   ALKXA.NDBR-M08A1K    AIS   POMPBJI  IS 

Deu  Namen  des  Künstlers  kennen  wir  leider  nicht,  unter  den 
ans  Alexander's  Zeit  bekannten  könnte  man  an  Philoxenos  von 
Eretria,  einen  Schüler  dos  Nikomachos  von  Theben,  denken,  von 
welchem  Plinius  (XXXV,  110)  eine  für  den  König  Kassander 
gemalte  ■  Schlacht  des  Alexander  gegen  Üarius  »  erwähnt,  aber 
über  diese  Möglichkeit  kommen  wir  nicht  hinaus  ('). 

In  mehr  als  einer  Hinsicht  lehrreich  ist  die  Vergleichung 
eines  andern  Kunstwerkes  ersten  Ranges,  des  Reliefs  der  Vorder- 
seite des  s.  g.  Alexander-Sarkophages  von  Sidou  im  Museum  zu 
Konstantinopel.  Es  stellt  ebenfalls  eine  Perser-Schlacht  Alexanders 
dar,  aber,  gemäss  den  Gesetzen  des  Reliefstils,  aufgelöst  in  eine 
Reihe  von  einzelnen  Gruppen,  die  mit  höchster  Kunst  zu  einem 
Ganzen  verbunden  sind.  Gleich  in  der  ersten  von  links  finden  wir 
die  Hauptgruppe  des  pompejanischen  Mosaiks,  nur  etwas  verän- 
dert, wieder.  Dass  auch  hier  in  dem  Reiter  Alexander  gemeint 
sei,  beweist  der  Helm  in  Gestalt  eines  Löwenhauptes.  Zwar  zeigt 
der  Kopf  nicht  die  Züge  Alexanders,  überhaupt  keine  Porträtzüge, 
aber  eine  starke  Aehnlichkeit  mit  dem  Herakleskopfe  der  Münzen 
des  Königs,  die  man  später  allgemein  und  wohl  auch  schon  zu 
seinen  Lebzeiten  als  sein  eigenes  Bildnis  mit  dem  Attribut  des 
Herakles  ansah,  welchem  er  sich  zu  vergleichen  liebte.  Vergleichen 


sippos  wird  den  König  (in  der  Keitergruppe  der  Beiden  aus  der  Schlacht 
am  Granikos)  aus  künstlerischen  Gründen  ohne  Helm  dargestellt  haben, 
nicht  weil  er  ihm  durch  einen  Schwerthieb  vom  Kopfe  geschlagen  worden 
war,  was  nicht  bezeugt  ist  (s.  Koepp,  52.  Berliner  Winckelmannsprogramm 
1892  S-  14  und  32  A.  46).  Uebrigens  führte  nach  Plutarch  (Alex.  32)  Alexander 
gewöhnlich  in  der  Schlacht  den  Säbel,  so  auch  bei  Gaugamcla;  auf  dem  Mo- 
saik trägt  er  ein  gerades  Schwert  an  der  Seite.  Eine  künstlerische  Freiheit, 
welche  gegen  das  tatsächlich  Mögliche  verstösst,  liegt  vor  in  der  Art  wie 
Alexander  seine  Lanze  hält,  nämlich  ziemlich  nahe  an  ihrem  unteren  Ende: 
auch  die  stärkste  Faust  würde  dazu  nicht  imstande  sein. 

(l)  Otfried  Müllers,  von  Welcker  höchst  ansprechend  genannte  Vermu- 
tung, dass  unser  Bild  mit  dem  einer  Malerin  Helena.  Tochter  des  Timon  aus 
Aegypten,  welches  die  Schlacht  bei  Issos  darstellte,  zu  identilizieren  sei,  wird 
hinfällig  wenn  das  Mosaik  eben  nicht  diese  Schlacht  darstellt.  Auch  darf 
die  nur  von  dem  Schwindler  Ptolemaeus  Hephaest.  (Phot.  Bibl.  p.  482)  ge- 
brachte Nachricht  nicht  als  wohlbezeugt  gelten.  Ob  das  proelium  cum 
Persis  von  Aristeides,  Nikomachos  Sohn  (Plin.  N.  h.  XXXV,  99)  eine  Schlacht 
des  Alexander  darstellte  ist  nicht  sicher. 


G     KÖRTE 

wir  da?  Ganze  des  Reliefe  mit  dem  uns  durch  das  Mosaik  erhaltenen 
springt  ein  fundamentaler  Unterschied  zwischen  beiden 
Kunstwerken  in  die  Augen,  der    sich  nicht  nur  durch  die  Anfor- 
n  der  Technik  erklärt.  Dort  die  Wiedergabe  eines  bestimm- 
ten .-         der  entscheidende   Moment  der  Schlacht,  hier  ein 
Kampf  allgemeinen    Charakters,  der  aktuellen    Beziehungen    ent- 
kleidet, ohne   Darius.  So  gewiss  dort  eine  bestimmte  Schlacht,  wie 
wir  gesehen  haben  die  entscheidende  von  Gaugamela,  gemeint  ist. 
ist  liier  in  dem   Relief  das  Thema  allgemeiner  gefasst: 
\.  tanders  Sieg  über  die   Perser.    Nur    der  siegreiche    König  ist 
individuell    hervorgehoben,  vielleicht    noch    sein    treuer    Feldherr 
Parmenion,    dem    die    Anfuhrung    des   linken  Flügels    zuzufallen 
nämlich  in    dem   Reiter  am  rechten  Ende,  welcher,    dem 
Alexander  am  linken    entsprechend,   einen    Perser   mit  der  Lanze 
v..>m   Pferde  sticht  und  dessen  Gesichtszüge  ein  vorgerücktes  Alter 
verraten.    Mit   grösster  Wahrscheinlichkeit    ist    vermutet  worden. 
-  der  Sarkophag  die  Gebeine  jenes  Abdalonymos  barg,  welchen 
Alexander  im  J.  333  zum  König  von  Sidon  eingesetzt  hatte,  als 
den  letzten  verarmten  Nachkommen  der  Königsfamilie.  Für  ihn  lag 
iahe,  auf  seinem  Sarkophage,  den  er,  vermutlich  noch  bei  Leb- 
zeiten,   von    einem    attischen  Künstler    in    peutelischem    Marmor 
aber  gewiss  an  Ort   und  Stelle,  in  Sidon,    hat   ausführen    lassen, 
den    Helden  zu  verherrlichen,    welchem  er  sein  Glück  verdankte. 
Auch  die  genaue   Wiedergabe  des  persischen  Kostüms  einschliess- 
lich des    Ueberwurfs    mit    Aermeln,  die  nur  bei    der  Parade  vor 
dem  König  angezogen  wurden,  des  Kandys,  begreift  sich  in  einem 
in  Asien  ausgeführten,  für  einen  asiatischen  Dynasten,  der   selbst 
dieses  Kostüm  getragen  haben  wird,  bestimmten  Kunstwerk  ohne 
weiteres.  Sicher    ist    es    noch  im  vierten  Jh.  v.  Chr.  entstanden, 
vielleicht  sogar  noch  zu  Lebzeiten  des  grossen  Alexander.  ('). 

Nun  ist  die  Aehnlichkeit  der  diesen  selbst  darstellenden  Gruppe 
mit  der  entsprechenden  des  Mosaikbildes  so  gross,  dass  eine  Abhän- 
gigkeit beider  von  einem  und  demselben  Kunstwerk,  nämlich  dem 


Die   obenstehende    Darlegung    stimmt    in    allem   Wesentlichen    mit 
jlera  Ansichten  (s.  8.  13  Anm.  1;  überein.  Die  m.  E.  entscheidenden 
Grunde    für   Ibdalonymoa    :il>    Grabherrn    hat    Studniczka   Arch.    Jahrb.  IX 
f.  und  S.  243  entwickelt 


hAS   ALEXANDER-MOSAIK   Ais    POMPEJI  17 

im  Mosaik  reproduzierten  Gemälde,  notwendig  angenommen  werden 
niuss.  Dadurch  gewinnen  wir  für  das  letztere  eine  ziemlich  feste 
Zeitbestimmung,  nämlich  die  Jahre  kurz  vor  oder  nicht  lange  nach 
dem  Tode  Alexanders  des  Grossen.  Die  Tatsache,  <lass  eine  Gruppe 
uns  diesem  Gemälde  von  einem  bedeutenden  Kunst ler,  wenn  auch 
in  freier  Umwandlung,  in  das  eigene  Werk  hinübergenommen  ist  — 
dies  gilt  übrigens  höchst  wahrscheinlich  auch  von  der  im  Mittel- 
punkt des  Sarkophags  stehenden  Gruppe  des  Griechen  der  vom 
Pferde  herab  einen  schon  verwundeten  Perser  niederhaut,  obwohl 
das  Motiv  des  letzteren  erheblicher  von  dem  Gemälde  abweicht 
—  beweist  uns  ferner  schlagend,  welchen  Eindruck  es  auf  die 
Zeitgenossen  gemacht  haben  muss. 

Das  so  charakteristische  und  packende  Motiv  des  von  seinem 
zusammengebrochenen  Pferde  herabgleitenden  Persers  ist  übrigens 
aucli  von  dem  Künstler  des  Gemäldes  nicht  erfunden  worden.  Es 
gehört  bereits  zum  Typenschatze  der  attischen  Kunst  des  V.  Jhdts. 
Auf  einer  stark  beschädigten  Platte  des  Frieses  vom  Tempel 
der  Athena  Nike  auf  der  Akropolis  von  Athen  (')  sehen  wir  es  in 
umgekehrter  Richtung  verwendet.  Ein  griechischer  Hoplit  ist  im 
Begriff  dem  waffenlosen  und  um  Schonung  bittenden  Reiter  den 
Todesstoss  zu  geben.  Ganz  ähnlich  ist  eine  Gruppe  aus  dem 
grösseren  Friese  des  s.  g.  Nereiden-Monumentes  von  Xanthos  in 
Lykien  (2).  Der  anscheinend  ebenfalls  verwundete  und  wehrlose 
Reiter  wird  von  einem  Krieger  in  der  Chlamys  am  Arme  gepackt. 
welcher  mit  der  Rechten  zum  tötlichen  Schlage  mit  dem  Schwerte 
ausholt.  Die  Gestalt  rechts  hat  mit  dieser  Gruppe  nichts  zu  tun, 
es  ist  ein  schwerbewaffneter  Krieger,  der  sich  auf  einen  rechts  be- 
findlichen Feind  stürzt.  Auf  einem  andern  lykischen  Grabmonu- 
ment, dem  Heroon  von  Gjölbaschi,  ist  dasselbe  Motiv  auf  Amazonen 
übertragen  (3).  Verwandt  ist  auch  eine  Gruppe  aus  dem  Amazonen- 
kampf des  Frieses  vom  Apollo-Tempel  in  Bassae  bei  Phigalia  (4) : 

(1)  L.  Boss.  T.  d.  Nike  Apt.  Taf.  XII  e;  Overbeck  G.  d.  gr.  PI.  I« 
Fig.  L24  o. 

(2)  Mon.  d.  Inst.,  X,  13  =  Benndorf.  Heroon  v.  Gjölbaschi-Trysa  S.  138 
Fig.   129  vgl.  S.  140. 

(3)  Benndorf.  a.  a.  0.  Taf.  XXIII  A  2.  XXIX,  9;  dasselbe  Motiv  etwas 
abweichend  Taf.  XIV  B   15,  IG  S.  140. 

(4)  Stackeiberg  Taf.  XIV  =  Benndorf  a.  a.  0.  Fig.  131. 


A.mazone  wird  von  einem  Griechen  von  ihrem 
d  Pferde  her  mmen. 

Gelehrte,    dem   die    Bergung  und 

.  Skulpturen  von  Gjölbaschi  verdankt 

m    uns    eben    betrachteten    Reliefs   ganz    anders 

,,  ,u  _  ,glaubt.  Er  meint,  die  verwundeten    Reiter 

ihr  Pferd  an  einer  Bodenerhöhung  des  Schlachtfeldes  nie- 

das   Absteigen  zu  erleichtern.    Der  Augen- 

Lcht  deutlich  gegen  ihn.  Und  zu  welchem  Zwecke  sollte 

verwundeter  Reiter  auf  dem  Schlachtfelde  überhaupt  absteigen 

mit  letzten   Kräften    den    Sitz    auf  dem    Pferde  zu 

behaupten,  um  so  zu  entkommen?  (*). 

ion  vor  23  Jahren  sind  ebenfalls  zur  Feier  von  Winckel- 
manns  Geburtstag  Erzeugnisse  des  griechischen  Kunsthandwerkes 
publiziert  und  in  Beziehung  zu  unserem  Mosaik  gesetzt  worden. 
nämlich  ein  Bild  einer  apulischen  Vase  des  Neapler  Museums 
und  Fragmente  einer  ähnlichen,  die,  jetzt  verschollen,  uns  nur 
durch   Tischbeins  Vasenwerk  bekannt  sind  (-).  Wir   sehen    einen 

(')  Die  wunderliche    Vorstellung    Benndorfs,    dass    die    Alten    gewobn- 
ihre  Pferde  zum  Niederknieen  abgerichtet  hätten,    um  sich  das 
Auf-  und  Absitzen  zu  erleichtern,  ist  ganz  ungegründet.    Offenbar    nur    aus- 
nahmsweise (für   Kranke    und  Weichlinge    nach    Plutarch    coniug.  praec.  8 
:    als  DressuTkunststück,  wie  es  noch  heute  im  Zirkus  gezeigt  wird,  wurde 
jftübt  und  von    Reitervölkern   eben    als    solches    gezeigt    (s.   die    Stellen 
S.  111   unten  i.    Ganz  etwas   andres  ist  das  «  sich  strecken»    finoßißd&o9tti) 
des  Pferdes;  nur  dies   wird  vom  Bukephalos    bezeugt,    üebrigens  wird  auch 
heut.-  noch  vom    Kavalleristen    verlangt,  dass  er  ohne  die  Steigbügel  zu  be- 
rühren auf  sein    Pferd  zu  springen  vermöge.  So  verlangt  es  auch  Xenophon 
•  vom  Heiter,  allerdings  in  einer  Weise,  welche  zeigt,  dass  nicht 
alle  attischen  Kitter   dazu   imstande   waren.   Aber  von  deren    Leistungen  ge- 
winnen wir  eben  aus  Kenophon  überaupt   kein    glänzendes  Bild.  Die  Reliefs 

-ses  von  Alexandropol   in  der  Ermitage   (Benndorf 

i   Elbrigena    sicher  nicht    die    Dressur    der    Pferde   zum    Nie- 

i  dar,  Bondern  das  Einfangen  und  Niederwerfen  ganz  wilder  Pferde 

mitt<  308,  am  sie  satteln  und  zäumen  zu  können,  das  Vasenbild  der 

Ermitage  Nr.  98  (Bennd.  Fig.    130)    eine  Amazone,  welche    ihr    Pferd    sich 

rade  wie    Nestor  das  seine    in    der   Iliupersis   des    Polygnol 

i.  ».  J  tff.  5,8  olx.  11,18,  Pollux  On.  1,183). 

Vgl.    Beydemann,  8.    hall.  Winckelmannsprogr.  S.  3  f.    und   Tafel. 

hen  Fragmente    auch  Arch.  Anz.  1892   S.  12G.  (Koepp).  Die 


DAS    ALESANDER-MOSMK    AUS    POMPEJI  19 

Mann  in  dem    traditionellen    Bühnen-Kostüm    des   orientalischen 
Berrsehers    mit   Tiara    und    Scepter,    auf   einem  Viergespann,  in 
eiliger   Fluchl    vor    einem   ihn  mit  der  Lanze  schon    beinahe  be- 
rührenden   schwergerüsteten    bärtigen    griechischen    Reiter,    Dach 
welchem  er,  um  Schonung  bittend,  die  Rechte  erhebt;  rechts  vom 
Wagen  einen  Perser  zu  Fuss  im  Kampf  mit  einem  Griechen.   Die 
Ähnlichkeit  der  Hauptfiguren    mit   dem    Alexander    und    Darins 
unseres  Mosaiks  isi  frappant.  In  der  Tat  hat  Heydemann  geglaubt, 
dass  trotz  der  Bärtigkeit  des  Reiters  das  Vasenbild  diese  darstelle 
und  von  dem  Mosaik,  oder  vielmehr  dem  Originalgemälde,  abhän- 
gig sei.  Heute  würde  er  selbst  an  dieser  Meinung  nicht  festhalten: 
das   Vasenbild  ist  nicht,  wie  man  damals  glaubte  im  III.  sondern 
sicher   vor  Alexanders  Zeit,    im    Anfang  des  IV.  wenn  nicht  gar 
noch  im  V.  Jhdt.,   entstanden.  Das  Verhältnis   der  Abhängigkeit 
ist  also  umzukehren:  schon  im  V.  Jhdt.    ist    das   Motiv    des    zu 
Wagen  fliehenden  von   einem  griechischen  Reiter  verfolgten   Per- 
serkönigs von  der  attischen  Kunst  als  eine  frei  erfundene  Episode 
der    Schlacht   von    Marathon  (')    geprägt    worden.    Der    Künstler 
unseres  Gemäldes  hat    es  gekannt  (natürlich  aus  dem  Originalge- 
mälde, nicht   aus    den  auf  uns  gekommenen    Nachbildungen    des 
unteritalischen    Kunsthandwerks)  und   ohne  Bedenken    für    seinen 
Zweck   benützt,   selbstverständlich    in    freier  Umbildung  und  mit 
Anwendung  auf  ein  historisches  Ereignis:  der  Verfolger  ist  Alex- 
ander, Dareios   erscheint   auf   seinem    hohen  gepanzerten  Wagen, 
statt  auf  dem    niedrigen    griechischen    Streitwagen.  Eine  eminent 
künstlerische  Wirkung   ist   dadurch  erzielt,  dass  zwischen    beide, 
ebenfalls  mit  Anlehnung    an    einen    Kunsttypus  des  5.  Jahrhun- 
derts, die  Gruppe    des    stürzenden   persischen    Reiterführers    ein- 
geschoben und  so  für  die  Komposition  des  Gemäldes  ein  äusserst 
wirksamer  Mittelpunkt  gewonnen  ist.  Der  hohe  künstlerische  Wert 


Vase  des  Museo  nazionale  Xr.  3220  (Heydemann)  habe  ich  im  Nov.  v.  J. 
untersucht  und  mir  folgendes  notiert:  Es  ist  eine  schlanke  Amphora,  der 
untere  Teil  kanneliert,  also  der  Form  79.  nicht  79  a  bei  Heydemann.  Der 
Kopf  des  am  weitesten  links  (vom  Beschauer)  befindlichen  Pferdes,  des  äus- 
sersten  rechten  des  Viergespanns,  scheint  ergänzt ;  der  Wagenlenker  hat 
lange,  gelblich  gemalte  Aermel.  Die  Zeichnung  ist  feiner  als  bei  Heydemann. 
(»)  S.  Robert,  18.  Hall.  Winckelmannsprogr.  S.  35  f. 


.,     K.ÖRTE 

un-  imäldes  wird  in  keiner  Weise  beeinträchtigt  durch  den 

\  .      las  i  der  bedeutungsvollsten    Motive,    diejenigen, 

um  «reiche,  wie  es  seheint,  in  der  Phantasie  des  Künstlers  die 
gan:  sition  sich  kristallisiert   hat.   nicht   eigens  für  diese 

erfunden,  Bondern  aus  dem  älteren  Typenschatz  der  griechischen 
Kunst  herübergenommen  >iud.  In  diesem  langen  Fortleben  gewisser 
Kunstmotive,  die  nicht  einfach  kopiert,  sondern  immer  wieder  um- 
und  weitergebildet  werden,  wie  neue  Variationen  auf  eine  alte 
Melodie,  liegt  geradezu  ein  Lebenselement  der  antiken  Kunst  und 
eine-  der  Geheimnisse  ihrer  Grösse. 

Unsere  dem  Schallen  des  Künstlers  nachgehende  Betrachtung 
hat  uns  rund  um  ein  Jahrhundert  aufwärts  geführt.  Es  erübrigt, 
auf  einige  recht  bescheidene,  zum  Teil  geradezu  dürftige  Monu- 
mente des  italischen  Kunsthandwerkes  einzugehen,  welche  eben 
als  Zeugnisse  für  die  Nachwirkung  eines  grossen  Kunstwerkes 
unser  Interesse  in  Anspruch  nehmen. 

Das  erste  ist  eine  kleine  (7  cm.  hohe)  Schale  aus  rotem  Ton 
mit  Kinghenkeln  und  Glockenfuss  aus  der  Fabrik  des  C.  Popilius, 
in  Mittelitalien  gefunden,  jetzt  im  Besitze  eines  englischen  Samm- 
lers (').  Links  von  der  Stelle  wo  der  Henkel  ansetzte  erkennen 
wir  den  Alexander  unseres  Gemäldes,  auch  der  grosse  Schild  unter 
den  Vorderfüssen  seines  Pferdes  ist  angegeben,  dann  den  gestürzten 
Perserreiter  und  den  mit  dem  gezückten  Schwert,  welcher  ihm  zu 
Hülfe  zu  kommen  sucht,  endlich  Darius  auf  seinem  Viergespann 
mit  dem  Lenker,  der  Wagen  allerdings  nicht  nach  dem  Gemälde 
kopiert,  sondern  in  der  dem  Pompilius  ohne  Zweifel  geläufigen 
und  besser  in  den  zu  dekorierenden  Raum  passenden  Form  des 
griechischen  Streitwagens.  Auch  der  Krieger  auf  bäumendem  Pferd, 
welcher,  sicli  herabbeugend,  nach  einem  Verwundeten  mit  der 
Lanze  st<"»sst.  scheint,  wenn  auch  in  ziemlich  freier  Umbildung, 
dem  Gemälde  entnommen.  Zwischen  diese  uns  bekannten  Figuren 
hat  der  brave  Töpfermeister  aber  zwei  andere  gesetzt,  welche  nicht 
derselben  Quelle  entstammen:  den  in  entgegengesetzter  Richtung 
lügenden  Reiter  mit  Schild  (diesen  führte  weder  die  griechische 
noch  die  persische  Reitereil  links  von  Alexander,  und  den  Fuss- 
kämpfer  rechts  von  dem  gestürzten  Pferde,  welcher  den  oben  er- 

Vgl.  I'.  Bartwig,  Et.  Mitt.  XIII  1893  S    399  BF  Tat.  11. 


DAS   ALEXANDKR-M08AIK    AI  B    POMPEJI  21 

wähnten  Reiter  mit  Schwert  verdeckt.  Ebensowenig  gehören  die 
übrigen  Figuren  in  das  Gemälde  der  Alexander-Schlacht.  Popilius 
hat  eben  verschiedene  Vorlagen  kontaminiert  ('):  eine  derselben 
stellte  eine  Gallierschlacht  dar;  die  Gruppe  links  kehrl  mehr  oder 
weniger  ähnlich  auf  etruskischen  Aschenkisten  (*)  mit  Gallier- 
kämpfen wieder,  auch  der  charakteristische  Schild  am  linken  Ende 
der  Abbildung  stammt  daher.  Dass  der  Gegner  Alexanders  nicht 
von  dessen  Lanze  getroffen  wird,  sondern  anscheinend  von  einer 
zweiten  schon  getroffen  ist,  beruht  nicht  auf  einem  Abweichen 
von  der  Vorlage,  sondern  darauf,  dass  der  Töpfer  zuerst  den  Reiter 
am  rechten  Ende  der  Abbildung  an  diese  Stelle  gesetzt  und  den 
Abdruck  des  betreffenden  Stempels  dann  nicht  vollständig  getilgt 
hat :  Der  Gegenstand  über  dem  linken  Arm  des  stürzenden  Pferdes 
ist  nicht,  wie  Hartwig  meint  (S.  405),  ein  Ast  des  Baumstammes, 
den  wir  im  Hintergrund  des  Mosaiks  sehen,  sondern  deutlich  ein 

Pferdebein. 

Die  Zeit  des  C.  Popilius  wird  um  die  Wende  des  3.  und  2. 
Jhdts.  v.  Chr.  gesetzt;  er  besass  eine  Fabrik  in  Mevania,  eine 
andere  in  Ocriculum,  dem  heutigen  Otricoli,  beide  in  Umbrien. 
Dorthin  ist  also,  ohne  Zweifel  von  Campanien  aus,  die  Vorlage 
mit  der  Darstellung  der  Alexanderschlacht  gelangt.  Durch  den 
Nachweis,  dass  er  sie  mit  andern  Vorlagen  kontaminiert  hat,  ist 
dem  Schluss  der  Boden  entzogen,  das  Originalgemälde  habe  mehr 
Figuren  enthalten  als  die  auf  uns  gekommene  Nachbildung  im 
Mosaik  (3). 

(')  Hartwig,  welchem  die  etruskischen  Urnen  nicht  bekannt  waren, 
hält  die  Komposition  (S.  401)  für  einheitlich  und  ist  (S.  406)  geneigt,  aus 
dem  Vorhandensein  von  Figuren  bei  Popilius,  welche  auf  dem  Mosaik  und 
den  andern  aus  derselben  Quelle  stammenden  Monumenten  fehlen,  zu  schliessen, 
dass  das  Originalgemälde  mehr  Figuren  aufwies  wie  das  Mosaik.  Dass  eine 
solch«  einheitliche  Komposition  im  Gegensatz  zu  den  bisher  bekannten  Po- 
piliusvasen  stehen  würde  ist  Hartwig  selbst  nicht  entgangen,  ebenso  wenig 
wie  dass  die  arretinischen  Töpfer  häufig  Nebenfiguren  aus  Stempeln,  die 
nicht  zur  Komposition  gehören,  hinzufügen  (S.  406). 

(*)  Am  nächsten  stehen  Rilievi  d.  urne  etr.  III  (in  Vorbereitung) 
Taf.  115,  1  und  2,  beide  im  Museum  zu  Volterra. 

(»)  Weder  ist  diese  Annahme  aus  unserem  Material  erweislich,  noch 
kann  sie  irgend  wahrscheinlich  genannt  werdeu.  Das  Bild  wie  es  uns  im 
Mosaik  vorliegt  ist    so  meisterhaft  komponiert,  dass   jede  Erweiterung  nach 


- 

um  dieselbe  Zeit  musa  die  Kenntnis  diese-  Gemäl- 
lach  dem  an    der  Grenze    ümbriens  gelegenen  Perugia 
•in  weniger  wie  sechs    peruginer  A.schenkistenre- 
äs    Travertin    geben    die    Hauptfiguren  des    Vordergrundes 
wieder,  die  Mehrzahl  stammt  aus  der  das    Familiengrab  der  Vo- 
lumnier    umgebenden    N       poli    del    Palazzone.    Sämtlich    stark 
ihädigt,   zum   Teil   durch   Lang  dauernde  Aufstellung  im  Freien 
fast  unkenntlich  geworden,  sind  diese  Reliefs  vom   künstlerischen 
idpunkt  recht  unerfreulich  und    auch  innerhalb    dieser  Monu- 
mentengattung  geringwertig  (')• 

Auf  \r.  1  erkennen  wir  Alexander,  den  gestürzten  Perser, 
den  das  Pferd  heranführenden,  Darius  und  seinen  AVagenlenker 
auf  dem  nur  hier  gegebenen  Wagen,  dessen  Pferde  aber  keinen 
Platz  fanden,  ferner  einen  Perser  mit  Geberden  des  Entsetzens 
und  endlich  drei  etruskische  Dutzend riguren,  zwei  Krieger  oben, 
einen  Gefallenen  unter  Alexanders  Pferd.  AVeniger  deutlich  er- 
kennbar durch  die  Weglassuug  von  Darius'  Wagen  und  die  Fülle 
bedeutungsloser   Nebenfiguren    aus  dem  Typenschatz  des    etruski- 


recht-  oder  links  nur  dem  Ganzen  Eintrag  tun  konnte.  Insbesondere  scheint 
mir  A  Hera  (i.  a.  0.  S.  IM'-'  t  i  Bemerkung,  der  sterbende  Perserfürst  sei  auch 
als  realer  Mittelpunkt  zu  betrachten  und  deshalb  sowie  wegen  des  auffallen- 
den Uebergewichta  der  Personenzahl  bei  den  Persern  ein  Ausfall  auf  der 
link-  -  •  anzunehmen,  auf  einer  Verkeunung  der  wohlerwogenen  Absich- 
ten des  Künstlers  zu  beruhen. 
(')  Es  Bind  die  folgenden: 

1.  Urne  in  Villa   Umberto  I"  (früher  Colle  del  Cardinale)  bei  Perugia, 
•   lange  im  Freien  aufgestellt,  dalier  Mark  zerstört.  Conestabile,    Mmi.   d\ 
!V.  uv.  X.W       LI.  1.  RH.  d.  urne  etr.  III,  T.  111.  1. 
•_'    \u>  der  Necropoli  del  Palazzone,  jetzt    im  Volumniergrab.  Cone- 
stabile a.  a.  0.    \'WI  =  LII.   1.,   RH.  tl.  urne  etr.  III,   111,  2. 

::.  Wie  •_'.  Con.    XXVI  =  1.11,    '_':    =    Wiener  Vorlegebl.    Ser.  IV.  8 
n.  8  Äi     III.  111,  3. 

1.  Wie  2;   j-t/.t    im    Garten  des    Palazzone.    Sehr   beschädigt.  Con. 
XXV      LI,  -'  —  Wiener  Vorlegebl.  Ser.  IV  n.    I  -.  RH.  III.  112,   1. 

5.  Wie  2;  jetzt  in  Volumniergrab.  Alle  Köpfe  bis  auf  drei  abgeschla- 

■  ibüi    III    L'at    IV  =  X\\  1  (khini    RH.  III,  112,  5. 
5a.  Replik  der    vorigen;  in  Villa  Umberto  1"   (früher  Colle  del  Car- 
dinal '   rt.  Publiziert    bei    Dempster  Etr.  reg.  69,  1;  < Jori,  Mus. 
I 


DAS    Al.KX.VNDER-.MOSAIK     AIS    POMPEJI 

sehen  Steimmetzen,  ist  die  Original-KompositioD  in  den  übrigen 
Reliefs.  Auf  keinem  fehlt  Alexander  and  der  gestürzte  Perser.  In 
Nr.  Li  ist  die  Gestalt  des  Darius  nur  mit  Mühe  aufzufinden 
(rechts  oben),  ebenso  in  3,  wo  er  neben  einer  Reihe  sinnloser 
Kriegergestalten,  die  je  ein  Pferd  am  Zügel  führen,  Bteht;  eine 
gleiche  nimmt  den  Platz  des  das  Pferd  für  den  Gestürzten  her- 
beibringenden  Persers  ein.  Merkwürdig  ist,  dass  wir  hier  den  grie- 
chischen Sölduer  mit  gezogenem  Schwert  wiederfinden.  Nr.  4,  in 
der  Ausführung  ein  wenig  besser,  lässt  den  Perserkünig  ganz  fort, 
ebenso  Nr.  5  und  eine  Replik  dieses  Reliefs;  an  seine  Stelle  ist 
hier  ein  ganz  sinnloser  Turm  mit  Zinnen  getreten,  welcher  die 
früheren  Erklärer,  auch  den  tretHichen  Grafen  Conestabile,  die 
Scene  auf  den  Tod  des  Troilos  vor  den  Mauern  von  Troja  deuten 
liess.  Alles  in  Allem  darf  man  Zweifel  hegen,  ob  den  etruskischen 
Handwerkern  und  ihrem  Publikum  die  Bedeutung  der  von  ihnen 
so  unvollkommen  und  mit  so  willkürlichen  Auslassungen  und  Zu- 
sätzen wiedergegebenen  Darstellung  ganz  klar  war. 

Sie  stellen  nicht  die  letzte  Wiedergabe  dieses  einzigen  Kunst- 
werkes innerhalb  der  antiken  Kunst  dar;  noch  ein  römischer 
Sarkophagarbeiter  hat  es  für  seinen  Zweck  benutzt  und  sein  Werk, 
in  dem  abgelegenen  samnitischen  Städtchen  Isernia  erhalten,  in 
den  Schriften  unseres  Instituts  eine  freilich  ungenügende  Publika- 
tion und  gelehrte  Bearbeitung  durch  den  Padre  Garrucci  gefun- 
den (J). 

Auch  das  pompejanische  Mosaik  kann  bisher  nur  von  dem 
Besucher  des  Neapler  Museums  gehörig  gewürdigt  werden.  Die 
vorhandenen  Abbildungen  lassen  sämtlich  zu  wünschen   übrig  (2). 

(l)  Ann.  delVIst.  1857,  p.  347  ff.  tav.  X.  =  Wiener  Vorlegebl.  Ser. 
IV,  8,  2. 

(a)  1)  Real  Museo  Borbonico  vol.  VIII.  1832,  tav.  36-42.  Das  Ge- 
samtbild (36)  eine  für  seine  Zeit  sehr  achtbare  Leistung,  gibt  den  Kopf  des 
Alexander  ganz  falsch  wieder,  besser  das  Teilbild  T.  37.  Von  den  übrigen 
Tuilbildern  ist  namentlich  das  farbige  Facsimile  des  Kopfes  des  Persers  mit 
dem  gezückten  Schwert  T.  41  vortrefflich.  Von  1  hängt  ab:  2)  Niccolini, 
Le  case  ed  i  mon.  di  Pompei  vol.  I  (1854),  Casa  detta  del  Fauna  tav.  VI 
(es  sind  die  Basen  der  beiden  Säulen  der  Exedra  und  das  zwischen  ihnen 
befindliche  Nilbild  hinzugefügt).  2a)  das  Teilbild  tav.  MI  (Kopf  des  l'arius 
und  Oberteil  der  Gruppe  des  gestürzten  Persers  mit  Pferd)  ist  nach  e 
neuen   Zeichnung    von    G.    Abate    von    <i.  Frauenfelder    lithographiert,    im 


;.1K.    DAS    ALEXANDER-MOSAIK    AUS   POMPEJI 

\\\  ;  :  ein    Kunstwerk   des   Altertums    verdient   aber   das 

aälde   grossen  Stiles,    welches   auf  uns  ge- 
lurch  eine  würdige  farbige  Wiedergabe  allen  zugäng- 
lich gemacht  zu   werden.  Es  ist  Pflicht,  bei  der  Geburtstagsfeier 
Begründers  der  Geschichte  der  alten  Kunst   auf  diese  unein- 
crel  Schuld  hinzuweisen. 

G.  Körte. 


Usdruek  Hau.  Nach  2):  Baumeister    Denkmäler  II.  Taf.   XXI  (zum  Artikel 
..  M  ■        benda  S.  929,  Fig.  100  (Artikel  «Mosaik»).  Unabhängig 

(Zahn,  die  schönsten  Ornamente  (1842)1,93:  Die  Kopfform  Ale- 
richtiger wie  in  1,  auch  sonst  Einzelheiten,  aber  nicht  der  Ausdruck 
der  Gesichter.  Die  Köpfe  in  natürlicher  Grösse  T.  91  (Alexander),  92  (Da- 
rius.  Wagenlenker  und  3  Perser)  sind  im  Ausdruck  matt.  Einen  entschie- 
denen Rückschritt  gegen  die  genannten  bedeutet :  1 1  die  farbige  Abbildung 
in  Overbeck'-  Pompeji,  ein  wahres  Zerrbild.  Als  gute  Abb.  des  Alexander- 
kopfes, die  einzige  ganz  treue,  ist  die  bei  Koepp,  52.  Berl.  Winckelmanns- 
progr.  S.  14  zu  nennen  (nach  Photogr.)  Die  Abbildungen  in  neueren  Wer- 
ken über  Pompeji  nach  Photographien  sind  zu  klein,  um  den  Eindruck  des 
Kunstwerke-  wiederzugeben.  Eine  vorzügliche  grosse  Photographie  ist  bei 
G.   Brogi  in  Florenz  käuflich. 


BEMERKUNGEN   ZUM   ALEX  ANDERMOSAIK. 


Im  Anschluss  au  die    Erörterungen   G.  Körte's    möchte    ich 

einige  Beobachtungen  zum  Alexandermosaik  mitteilen,  die  für  die 
Geschichte  und  die  Entstehung  des  grossen  Kunstwerkes  vielleicht 
nicht  ohne  Wert  sind. 

Den  Abschluss  zur  Rechten  des  Mosaiks  bildet  nach  dem  Ur- 
teil aller  Interpreten,  die  sich  mit  den  Einzelheiten  abgegeben 
haben,  eine  Felsklippe.  Diese  Erklärung  hat  allgemeine  Billigung 
erfahren.  Denn  in  allen  Abbildungen,  die  nicht  auf  mechanischem 
Wege  genommen  sind,  steht  der  Fels  so  deutlich  da,  dass  man 
meint,  an  seiner  Existenz  gar  nicht  zweifeln  zu  können.  Anders 
geht  es  dem,  der  das  Original  betrachtet  oder  auch  nur  die 
von  Körte  (oben  S.  24)  mit  vollem  Recht  als  beste  Reproduction 
gelobte  Photographie  G.  Brogi's.  Hier  muss  man  sich  Mühe  geben, 
den  Fels  zu  erkennen  und  schliesslich  stellt  er  sich  als  etwas  ganz 
anderes  heraus.  Im  Gegensatz  zu  dem  mit  beabsichtigter  Wirkung 
hervorgehobenen  kahlen  Baum,  der  den  Blick  des  Beschauers  auf 
den  grossen  König  leiten  soll  und  im  allgemeinen  die  Parteien 
trennt,  wundert  man  sich  über  den  kümmerlichen  in  die  Ecke  ge- 
quetschten Fels,  der  hier  die  Scene  abschliessen  soll.  Dieser  Fels 
unterscheidet  sich  in  seinem  gelben  Gesamtton  —  die  Einzelheiten 
werden  gleich  noch  erörtert  werden  —  sehr  wesentlich  von  der  Art, 
wie  sonst  in  Mosaiken  Steinwerk  wiedergegeben  zu  werden  pflegt. 
Die  Steinklötze  am  Boden  z.  B.  zeigen  in  bunter  Tönung  weiss, 
braun,  schwarz,  rot,  aber  nicht  das  Gelb  des  Felsens.  In  ihrer 
steinigen  Structur  bieten  sie  eine  wesentlich  verschiedene  Erschei- 
nungsform, ähnlich  dem  Felsen  am  Berliner  Kentaurenmosaik  und 
an  anderen  Mosaiken.  Der  Fels  hier  erinnert  am  meisten,  auch 
in  der  Farbe,  an  die  Felsen  der  Odysseelandschaften  im   Lästrygo- 


!•-.   IKK'  : 

nenabei  A.ber   wie   mächtig  und  unübersteiglich    stehen  sie 

I  da  ud  deutlich  schliefen  sie  die  Scene  ab,  wie  schwäch- 

lich •   hier  und  wie   wenig  ist  er  hervorgehoben.  Man 

ich  gar  nicht    wie  und  wo  der  Fels  auf  dem  Boden  aulsitzt. 
gt  vielmehr  ganz  unvermittelt  aus  dem  indifferenten  Weiss 
.<;i.  Die  oberste  Kuppe  des  Felsens  erreicht  —  und 
wichtig  —  genau  die  Kopfhöhe  der   links  anschliessenden 
Pen  »von   man  sich  leicht   überzeugen  kann,  wenn  man  über 

die  sämtlichen  Köpfe  ein  gerade  Linie  legt 

Die  Kuppe  zeigt  nun  aber  dem  Pferdekopfe  folgende  Farben. 
Die  ganze  rechte  Seite  ist  dunkelgelb  mit  eingesetzten  dreieckigen 

noch  dunkler  gelben  Flammen,  die  linke  ist  oben  schmaler,  unten 
iter  hellgelb.  Ganz  links  zieht  sich  am  Rande  ein  noch  anders 
rbter  Streifen  herab,  oben  ein  kurzes  Stückchen  schwarz,  dann 
rotbraun.  Es  sind  genau  dieselben  Farben,  die  man  in  ganz  der- 
selben Abschattirung  an  den  Persermützen  und  -köpfen  erblickt. 
Der  Künstler  hätte  also  seine  Absicht,  einen  Felsen  hier  zu  bilden, 
so  undeutlich  wie  möglich  gemacht.  Es  ist  schwer,  wenn  man 
einmal  darauf  aufmerksam  geworden  ist,  in  dieser  Kuppe  etwas 
anderes  zu  sehen,  als  den  Kopf  eines  Persers  mit  der  Mütze.  Man 
erkennt  rechts  den  Umriss  des  Hinterkopfes,  dann  die  flachgedrückte 
Tiara  auf  dem  Oberkopf,  die  dunkleren  Flammen  bezeichnen  die 
Falten,  wie  bei  dem  Perser  der  sich  im  Schilde  spiegelt,  das  schwarze 
Stückchen  am  Rande  ist  das  Haar  über  der  Stirn,  genau  entsprechend 
dem  Haar  der  übrigen  Perser,  der  rotbraune  Rand  selbst  das  Gesicht. 
Ja.  an  diesem  Gesicht  erkennt  man  noch  die  Einbiegung  zwischen 
Stirn  und  Backenknochen.  Es  war  also  ein  Perser,  der  den  Kopf  nach 
links  herum  drehte  und  sich  in  ganz  verlorenem  Profil  darstellte, 
war  ein  Perser,  aber  er  ist  keiner  mehr,  wenigstens  nicht 
mehr  ganz  oder  höchstens  ein  missverstandener  und  entstellter, 
denn  die  weiteren  Teile  dieses  Persers  lassen  sich  nur  schwer  oder 
gar  oichl   mehr  verstehen.  Der  ganze  untere  Teil  ist  wieder  gelb 

•iieii  dunkleren  Flammen,  man  würde,  an  dem  Perser- 
kopf festhaltend,  denken,  dase  der  Perser  ein  gelbes  Gewand  ge- 
tragen hätte,    ähnlich  wie    der    sog.    Oxathres.    Zwischen    diesem 

randteil  und  dem  Kopf  sind  noch  zwei  quer  zum  Mo- 
saikrande laufende   Streuen    eingeschoben,  der   obere  8  cm   breit 


BEMERKUNGEN    ZUM    ALEXANDERMOBAIK  27 

mit  schwarzer  2  .'  cm.  breiter  (Jmränderung.  Bier  könnte  man  an 
einen  von  hinten  gesehenen  aufrechl  stehenden  Panzerkragen  denken, 
wie  einen  ebenso  hoben  umsäumten  der  Reiter  trägt,  der  seine 
Hand  angstvoll  auf  die  Mutze  legt.  Darunter  folgt  ein  zweiter 
etwa  ebenso  breiter  schmutziggelber  Streifen,  den  ich  nicht  er- 
klären kann. 

Wenn  man  nun  nur  hier  auf  Erklärungsschwierigkeiten  stiesse, 
würde  mau  das  sicherlich  mit  dem  Mangel  eigener  [nterpretations- 
kunst  begründen.  Aber  es  liegen  an  diesem  Teil  des  Hildes  noch 
weitere  Unklarheiten  zu  Tage,  die  auf  einen  tiefer  liegenden  Grund 
führen,  nämlich  den,  dass  das  Vorbild,  nach  dem  das  Mosaik 
kupiert  ist,  namentlich  in  seiner   rechten  Hälfte  stark  beschädigt 

war. 

Nämlich  man  muss  sich  doch  wundern,  dass  der  Perser  rechts, 
der  die  Hand  erhebt  und  seinen  Blick  zurückwendet,  ohne  Pferd 
ist.  Da  er  ganz  im  Vordergrund  erscheint,  unmittelbar  hinter  «lein 
linken  Pferde  des  Viergespannes,  müsste  sein  Pferd  irgend  wo 
sichtbar  sein,  etwa  da,  wo  jetzt  der  k  Fels  '  ist,  oder  noch  besser 
da,  wo  jetzt  das  linke  Wagenpferd  ist.  Und  so  war  es  auch  im 
Original.  Da  war  das  Pferd,  das  jetzt  das  linke  Wagenpferd  ist, 
das  Reittier  dieses  Persers.  Erst  durch  den  Kopisten,  der  das 
beschädigte  Original  nicht  verstand,  ist  das  Tier,  das  übrigens 
auch  mit  seinem  Hinterteil  viel  zu  weit  vom  Wagen  ab  ist  und 
schräg  verkürzt  auf  den  Beschauer  zusprengt  —  ähnlich  wie  der 
persische  Reiter  oberhalb  des  sog.  Oxathres  —  zum  Wagenpferd 
geworden.  Das  lässt  sich  durch  genaue  Einzelbetrachtung  des 
Viergespannes  noch  beweisen. 

Das  erste  Pferd  zur  Rechten,  der  schöne  Rappe  im  Vorder- 
grunde, ist  in  allen  seinen  Teilen  deutlich  zu  erkennen.  Von  dem 
zweiten,  das  sich  aufbäumt,  erkennt  man  den  Kopf,  die  beiden 
Vorderbeine  und  den  Vorderleib,  an  dem  der  Bauchgurt  sichtbar 
wird.  Ausserdem  ein  Hinterbein,  es  ist  das  erste  Hinterbein,  wenn 
man  von  rechts  aus  zählt,  dunkel  mit  weissen  Flecken,  das  an 
den  gestürzten  sich  duckenden  Perser  anstösst.  Von  dem  vierten 
Pferde  sieht  man  den  Vorderleib  mit  beiden  Beinen,  das  Hinter- 
teil erwartet  mau  nicht  zu  seilen,  da  es  durch  die  anderen  Pferde 
verdeckt  ist  und  ausserdem  in  der  Verkürzung  in  die  Tii 
rückt  ist.  Alles  übrige  muss  zu  dem    dritten    Pferde    gehören, 


E.    PKRKICF 

Lbrauo  gegeben  ist.  Zu  ihm  müssten  also  die  bei- 

Schimmelvorderbeine  gehören,  deren  eines,  zur 

•Hebung    mit   dunklem    Rande    umgeben,  jedem 

•hauer  auffällt.  Audi  ein  Stückchen  des  Bauchgurts  von 

einem  Schimmelleib  entdeckt  mau  unter  dem  Bauchgurt  des  zwei- 
wird zwischen  den  Hinterbeinen  des  ersten 
a  ein  grosser  Schimmelschwanz  sichtbar  und  endlich  bleiben 
noch  zwei  schwarz  uud  weiss  längsgestreifte  Hinterbeine  übrig. 
Hinterbeine  zu  dem  hellbraunen  Pferdekopf  gerechnet 
werden  können,  ist  zuzugeben;  auch  der  Bukephalos  zeigt  eine 
ähnliche  fleckige  Behandlung  der  Vorderbeine.  Aber  dass  an  die- 
sem Pferdekopf  ein  tadellos  weisser  Schimmelleib  gesessen  habe, 
ist  äusserst  unwahrscheinlich.  Ich  vermute  daher,  dass  ursprüng- 
lich zu  dem  Viergespann  noch  ein  Schimmel  gehört  hat,  der  durch 
den  Kopisten  mit  dem  dritten  Pferdekopf  zu  einem  einzigen  Tier 
zusammengeworfen  ist  uud  zwar  deshalb,  weil  er  die  hier  stark 
zerstörte  Vorlage  nicht  mehr  verstand.  Zum  vierten  Wagenpferde, 
das  ihm  nun  fehlte,  machte  er  das  Pferd  des  Reiters.  Für  diese 
Vermutung  sprechen  noch  zwei  Umstände.  Erstens  nimmt  der 
Bauchriemen  an  dem  Schimmelleib  eine  Richtung,  die  für  das 
dritte  Pferd  unmöglich  ist  und  zweitens  sieht  man  rechts  von  dem 
Kopf  des  ersten  Pferdes  eine  grössere  weisse  Stelle,  die  nicht  mehr 
erklärbar  ist,  bis  auf  die  kleine  Ecke  rechts  unter  dem  schwarzen 
Pferdeohr.  Diese  kleine  Ecke  hat  nicht  nur  eine  überraschende 
Aehnlichkeit  mit  einem  Pferdeohr,  sie  ist  vielmehr  ein  solches, 
und  daher  ist  die  ganze  weisse  Stelle  als    der   nicht    mehr   ganz 

tandene  Kopf  des  hier  ehemals  angeschirrt  gewesenen  Schim- 
mels zu  erklären.  Der  Schimmel  war  also  das  zweite  Pferd  im 
'.  »pann,  seine  Beine  sind  durch  die  Schuld  des  Kopisten  an  die 
dritte  Stelle  gerückt.  Die  Zerstörung  des  Originals  betraf  haupt- 
sächlich den  Schimmelkörper;  vermutlich  lief  die  Zerstörungslinie 
oben  von  dem  weissen  Fleck  schräg  herüber  bis  zu  dem  vermeint- 
lichen Felsen  aufwärts,  etwa  bis  in  die  Höhe  der  Schnauze  des 
Pferdes  ganz  rechts  und  unten  von  dem  Fleck  abwärts  bis  zu 
dem  Pferdevorderbein,  das  halb  durch  die  Umrahmung  abge- 
schnitten  wird. 

Dass  diese  Unordnung  im  Mosaik  durch  Zerstörung  des  Mo- 
Baikfl  selbst  und  seine  nachherige    Ergänzung   hervorgerufen    sein 


BEMERK!  NGEN    ZI  M    ALEXANDERMOSAIK  29 

sollte,  ist  ausgeschlossen,  weil  man  sonst  die  Ergänzungen  irgendwo 
erkennen  müsste,  sowie  man  im  Uebrigen  die  antiken  Ergänzun- 
gen und  Reparaturen  überall  deutlich  beobachten  kann.  Wenn  aber 
das  Originalgemälde  defect  war,  ist  die  Frage,  ob  es  nicht  ur- 
sprünglich grösser  war,  voll  berechtigt.  Für  das  Bild  im  Allge- 
meinen hat  Körte  (oben  S.  21)  überzeugend  dargetan,  dass  aus 
der  Schale  des  Popilius  nicht  auf  ein  umfangreicheres  Original 
geschlossen  werden  könne.  Ebendort  wendet  er  sich  gegen  Adlers 
Annahme  (Deutsche  Rundschau  Bd.  126  S.  199),  dass  der  Baum 
ehemals  die  Mitte  des  Gemäldes  gebildet  habe.  Einen  Beweis  für 
Körte's  Auffassung  möchte  ich  darin  erblicken,  dass  die  jetzige 
linke  Kante  des  Bildes  an  keiner  Stelle  irgend  einen  wichtigen 
Punkt  des  Bildes  durchschneidet.  Der  Schildrand  des  Gefallenen 
schliesst  grade  mit  dem  Bildrand  ab,  ebenso  das  Pferd  des  Rei- 
ters links  mit  seinem  Hinterbein.  Links  von  diesem  Reiter  ist 
soviel  freier  Raum,  wie  sonst  an  keiner  Stelle  des  Bildes,  also 
war  anscheiuend  nichts  weiter  dargestellt.  Höchstens  könnte  man 
aus  der  auffallenden  Kopfdrehung  des  Reiter  nach  links  folgern 
—  die  starke  Drehung  geht  aus  dem  Rest  des  Helmes  mit  Sicher- 
heit hervor,  —  dass  der  Reiter  die  Verbindung  mit  einem  zweiten 
links  anschliessenden  Gemälde  habe  herstellen  sollen.  Auf  der  rech- 
ten Seite  des  Bildes  ist  die  Darstellung  ebenso  abgeschlossen  wie 
links;  das  ist  besonders  gut  an  den  Speeren  zu  erkennen,  die  grade 
auf  das  Bild  gehen,  ohne  vom  Rande  durchschnitten  zu  werden. 
Man  könnte  das  Original  hier  vielleicht  um  ein  Stück  von  etwa 
20  cm.  grösser  annehmen,  das  das  fehlende  Vorderbein  und  den 
vollständigen  Felsen-Perser  enthalten  haben  würde. 

Das  Ergebnis  der  Betrachtung  ist  also,  dass  der  Kopist  ohne 
besonders  tiefgehendes  Verständnis  sein  Vorbild  ergänzt  hat.  Auch 
sonst  sind  ihm  allerlei  Versehen  und  Flüchtigkeiten  passiert,  die 
ich  hervorheben  möchte,  da  sie  nirgends  recht  dargelegt  sind. 
Nicht  als  ob  damit  ein  Tadel  gegen  das  Mosaik  ausgesprochen 
werden  sollte.  Im  Gegenteil,  um  so  höher  ist  das  Kunstwerk  ein- 
zuschätzen, das  trotz  grober  Verstümmelungen  und  Missverständ- 
nisse  nicht  nur  als  Komposition  unter  allen  grossen  Kompositionen 
des  Altertums  uuerreicht  dasteht,  sondern  auch  noch  in  Einzel- 
züseu  die  sieghafte  Wirkung  des  Originals  ahnen  lässt. 


K.    PERMCE 

irke  Verzeichnungen  haben  den  Wagendes  Gro 
_;  man  das  grosse  mit  den  kleinen  Scheiben 
und  such!         sen   Oberteil    mit    dem  Unterteil  zu 

las  links  vou   den  jelschilde   eine  ganze   Strecke 

so  wird  man  auf  die  allergrössten   Schwierigkeiten 

Luch  wird  man  bemerken,  dass  die  Speichen  des  unteren 

Teiles  halbrund  nach  dem   Radrand  verlaufen,  während   sie   oben, 

au  d        3         i  Bichtbar,  hart  und  gerade  au  den   Hand  ansetzen. 

•  man  fast   versucht,  zu  denken,  dass  dieser  obere  Teil  gar 

nicht  zu  dem    Rade    gehörte,    wenn  nicht    auch  das  andere  Rad, 

durch  die  abgerundet  verlaufenden  Speichen  deutlich  als  Rad 
eharakterisirt  ist  (über  dem  Hinterteil  des  ersten  Pferdes),  die- 
selben eigentümlichen  Scheibchen  hätte.  Von  der  unteren  Hälfte 
des  zweiten  Rades  ist  auch  noch  ein  Stückchen  (mit  den  Schei- 
erhalten,  alter  wieder,  wo  man  es,  die  Kurve  verfolgend, 
kaum  suchen  würde,  nämlich  hinter  der  unteren  Speiche  des  ersten 
Rad  -ut  links  neben  dem  Silberschild;  hier  ist  aber  die  Ver- 

zeichnung noch  viel  erheblicher.  Ebenso  verzeichnet  ist  der  Wa- 
genkasten,  als  Ganzes  und  im  Einzelnen.  Die  Mitte  der  Längs- 
seite nämlich  ist.  wie  man  ans  der  diademförmigen  Anschwellung 
des  mit  einen  Tiermuster  versehenen  Zierstreifens  erkennt,  die  die 
Mitte  anzeigen  soll,  viel  zu  weit  nach  links  geraten. 

Eine  zweite  grobe  Verzeichnung,  die  vermutlich  dem  Kopisten 
zur  Last  zu  legen  ist,  betrifft  das  in  das  Bild  hineinstürmende 
Pferd  links  vom  Pferdehalter,  wie  Körte  S.  7  wohl  mit  Recht 
annimmt  (vgl.  auch  Adler  a.  a.  0.  S.  190  ff.)  das  des  gestürzten 
Persers,  der  sich  im  Schilde  spiegelt.  Von  dem  Pferde  sind  er- 
kennbar ausser  den  Hinterbacken  und  dem  Schwanz  noch  die  beiden 
Oberschenkel,  jedoch  weniger  vom  linken  als  vom  rechten.  Das 
Pferd  dräugt  sich  in  unverständlicher  Weise  zwischen  das  rechte 
Wagenrad  und  den   Schutzschild   des  Wagens   (Kürte  S.  13).  Im 

jinal  wird  das  vermieden  und  überhaupt  das  Pferd  deutlicher 
erkennbar  gewesen  sein,  als  jetzt,  wo  man  es  sich  erst  mit  vieler 
Mähe  heraussuchen  muss;  den  es  muss  sehr  erheblich    dazu  bei- 

ragen  haben,  den  Eindruck  der  Verwirrung  zu  steigern,  der 
durch  die  Unterbrechung  des  allgemeinen  Zuges  von  links  nach 
rechts    hervorgerufen    wird.    Ea    ist  hier    in  der  Mitte  das  vierte 


BEMERKUNGEN    ZUM    ALEXANDERMOSAIK  81 

stark  verkürzte  Pferd,  von  denen  zwei  oaeh  innen,  zwei  nach 
aussen  gerichtet  sind  ('). 

Nichl  verständlich,  aber  vielleicht  nur  nicht  deutbar,  ist  ein 
kleines  Stück  Mosaik  unter  dem  nach  rechts  abzweigenden  Baum- 
ast und  zugleich  halb  rechts  oberhalb  des  griechischen  Helmes, 
der  hier  sichtbar  wird.  In  seinem  oberen  Teile  liaf  es  genau  die 
gelbe  Farbe  der  Persermützen,  in  sei  nein  unteren,  der  von  dem 
geraden  Schwert  des  gegen  Alexander  vordringenden  griechischen 
Söldners  zu  Fuss  (Körte  S.  8)  gekreuzt  wird,  ist  es  hellrosa  ge- 
halten. Ebenso  unerklärlich  ist  ein  dunkler  Fleck  hinter  der  Hand 
des  Fahnenträgers;  am  ersten  möglich  erschien  mir  bei  längerer 
Beobachtung,  dass  es  ein  griechischer  Helm  sei,  wie  der  des 
Griechen,  der  von  vorn  gesehen  links  vor  des  Darius  rechter  Hand 
erscheint.  Dann  würde  also  noch  weiter  rechts,  als  Körte  annimmt, 
ein  Grieche  vorgedrungen  sein  und  damit  die  ganze  Auffassung 
der  Komposition  vielleicht  eine  andere  werden. 

Die  Frage,  ob  das  Mosaikbild  in  Pompei  angefertigt  ist,  wie 
Körte  S.  3  annimmt,  oder  auswärts,  etwa  in  Alexandria,  in  be- 
schädigtem Zustande  angekauft  und  dann  nach  Pompei  überge- 
führt ist,  wie  Adler  für  wahrscheinlich  hält,  lässt  sich,  wie  ich 
glaube,  durch  die  im  Anfang  gemachten  Beobachtungen  entschei- 
den und  zwar  zu  Gunsten  der  Adler'schen  Hypothese.  Denn  die 
Missverständnisse  beweisen,  dass  der  Kopist  das  Original  selbst 
vor  Augen  gehabt  hat  und  nicht  etwa  eine  ausführliche  Farben- 
skizze, die  man  für  die  Annahme  der  Herstellung  in  Pompei  fordern 
müsste.  Auch  glaube  ich,  dass  die  zahlreichen,  zu  verschiedenen 
Zeiten  im  Altertum  vorgenommenen  ßestaurirungen  und  Ergän- 
zungen,  die  wir  noch  betrachten  wollen,  nicht  allein  durch  die 
Zerstörungen  in  Pompei  haben  hervorgerufen  sein  können,  sondern 
dass  der  Zustand  des  Mosaiks  eine  wechselvollere  Geschichte  vor- 
aussetzt. 

Nach  den  Ausgrabungsberichten  sind  beim  Untergang  Pompeis 
grosse  Lücken  im  Mosaik  gewesen,  von  denen  nur  an  der  rechten 
Seite  einzelne   mit  gröberem   Mosaik   ausgeflickt    warea,  während 

(»)  Dazu  kommen  noch  in  starker  Verkürzung  das  Pferd  des  Makedonen 

ganz  links  und  das  des  Persers  neben  der  linken  Hand  des  Wagenlenkers; 
wie  man  sieht,  auffallend  viele  derartig  dargestellte  Pferde  and  also  das 
Hauptmittel  des  Künstlers  zur  malerischen  Vertiefung  des  Raumes. 


F..    PERNICK 

man  sich  für  osse   Lücke  der  linken  Seite  mit   einer  Kalk- 

ktülliu ._  I  (gnügt  hatte;  offenbar  sei  man.  wird  angenommen, 

im  J.  7:'  mit  der  Ausbesserung  beschäftigt  gewesen.  Ich  halte  es 

für  möglich,  dass  dies  der  wirkliche  Tatbestand  ist.  den  man  bei 

\  .-_  .ilumg    noch    deutlich  wahrnehmen    konnte.  Die  jetzige 
Füllung  -     i    Lücken  scheint  mir  allerdings  von  moderner 

Hand    herzurühren.  Den  Anlass  der   letzten  Zerstörung   wird  das 
Brdbeben  rom  J.  63  p.  Chr.  gegeben  haben,  wie  allgemein  ange- 

meu  wird.  Bin  älterer  Anlass  zu  grösserer  Zerstörung  ist  aus 

der  Geschichte  Pompeis  nicht  bekannt,  wenn  man  nicht  etwa  die 

Einnahme  Pompeis  durch  Sulla  dafür  anführen  will.  Der  Zustand 

ks  zeigt  nun  aber  nicht  nur  eine  ältere  gründliche  Re- 

irirung  des  Bildes  in  Mosaiksteinen  selbst,  sondern  sogar  deren 

i. 
Wenn  mau  nämlich  den  weissen  Mosaikgrund  über  den  Kämp- 
fenden von  unten  nach  dem  oberen  Rand  verfolgt,  so  bemerkt  man, 
-  die  Steine  nach  oben  an  Grösse  zunehmen.  Dieser  Uebergang 
zum  oberen  Mo.-aik  vollzieht  sich  an  einzelnen  Stellen  ziemlich 
allmählich,  an  anderen  Stellen,  z.  B.  über  der  Mitte  des  Bildes 
so  plötzlich  und  unvermittelt,  dass  man  an  eine  gleichzeitige  Ent- 
stehung des  gröberen  und  des  feineren  Mosaiks  nicht  denken  kann. 
Da  von  moderner  Restaurirung  in  Mosaiksteinen    nichts    bekannt 

musa  also  diese  gröbere,  aber  doch  noch  sorgfältig  gearbeitete 
Partie  am  oberen  Rande  jünger  sein  als  das  Mosaik  im  Ganzen. 
Das  gröbere  Mosaik  schliesst  nun  an  das  feinere  nicht  überall  in 

sher  Höhe  an,  sondern  bald  höher,  bald  tiefer.  Man  gewinnt 
daher  die  Ueberzeugung,  dass  das  Mosaik  einmal  am  oberen  Rande 
sehr  beschädigt  gewesen  sein  rauss  und  eine  gründliche  Herstel- 
lung: zu  irgend   einer  Zeit  erforderlich  machte.  In  dieses   gröbere 

aik.  das  am  oberen  Rande  später  hinzugefügt  ist.  sind  noch 
aber  vor  der  Stuckausfüllung,  wieder  ganz  grobe  Stücke 
eingeflickt.  Man  erkennt  sie  z.  B.  an  der  linken  oberen  Ecke  und 
eines  gerade  über  der  Baumspitze,  wo  es  65  cm  lang  und  22  cm 
hoch  zwischen  das  originale  Mosaik  und  die  erwähnte  Restauri- 
iiiug  eingeschoben  ist  und  in  der  Stuckergänzung  verschwindet. 
Nac  Befunde  muss  es  zwar  jünger  sein  als  die  erste  Er- 

gänzung, aber  älter  als  die  Stuckausfüllung.  Am  besten  erkennt  man 
die  ■:        Perioden    an  der  linken    oberen  Ecke  an  dem    schmalen 


BBMEBK.UNG8N    EUM    4U.EXBNDBRM03AIB  :;:: 

Stück  zwischen  den  beiden  hoch  hinauf  gehenden  Stuckergänzungen. 
Unten  haben  wir  hier  originales  Mosaik,  dann  folgt  plötzlich  von 

der  Mitte  an  die  erste  Restaurirung,  die  bis  an  die  Einfassung  geht, 
links  davon  folgt  die  ganz  grobe  Ergänzung  der  Ecke,  die  am 
linken  Bildrande  noch  einmal  etwas  tiefer  erscheint.  Als  letzte 
Ergänzung  folgt  die  Stuckfüllung. 

Da  nun  an  der  Umfassung,  soviel  ich  sehe,  verschiedene  Peri- 
oden nicht  zu  erkennen  sind,  und  der  gauze  oder  fast  der  ganze 
obere  Rand  des  Bildfeldes  ausgebessert  ist,  möchte  ich  schliessen, 
dass  das  Mosaik  in  sehr  beschädigtem  Zustand  ausserhalb  gekauft, 
wahrscheinlich  beim  Ausheben  aus  seinem  ursprünglichen  Platz 
beschädigt  wurde,  dann  nach  Pompei  geschafft,  ergänzt  und  mit 
der  Umfassung  versehen  wurde.  Das  ganz  grobe  Mosaik  könnte 
dann  infolge  späterer  Beschädigungen  etwa  bei  der  Eroberung 
Pompeis  erforderlich  geworden  sein. 

Uebrigens  sind  auch  im  Bildfelde  sehr  starke  Ergänzungen 
zu  vermerken,  die  sich  jedoch  leider  nicht  auf  die  verschiedenen 
Perioden  verteilen  lassen.  Am  auffälligsten  ist  die  Ergänzung  rechts 
von  dem  am  Boden  liegenden  Helm.  Dieses  Stück  (ca.  42:20  cm.) 
ist  aus  weit  gröberem  Mosaik  als  das  übrige  Bild,  sodass  es  so- 
fort aus  dem  Rahmen  herausfällt,  auch  ist  es  besonders  ungeschickt 
in  der  Arbeit,  insofern  als  es  die  graubraune  Linie,  die  sich  von 
dem  Felsbrocken  ganz  links  über  das  ganze  Bild  hinzieht  und  das 
eigentliche  Schlachtfeld  abschliesst,  rücksichtslos  unterbricht.  Zu 
derselben  Restaurirung  gehört  ein  grösseres  Stück  links  vom  rechten 
Fuss  des  Oxathres,  während  wieder  ein  kleines  Stück  über  der 
ersten  Ergänzung,  durch  eine  schmale  Stuckergänzung  von  ihr  ge- 
trennt, zu  dem  ursprünglichen  Bestände  gehört.  Was  an  dieser  sehr 
zerstörten  Stelle  überhaupt  dargestellt  war,  ist  mir  ebenso  wenig 
gelungen  mit  Sicherheit  festzustellen,  als  Körte  (S.  0).  Wenn  seine 
Vermutung  richtig  ist,  dass  hier  ein  Schild  dargestellt  war,  so 
ist  es  vielleicht  möglich,  zu  diesem  Schilde  einen  Gefallenen  hin- 
zuzudenken, über  dem  der  Bukephalos  sich  bäumen  würde.  Dann 
würde  die  Scene  noch  näher  mit  dem  Alexandersarkophagrelief  zu- 
sammengehen;  aber  zu  erkennen  ist  der  Gefallene  nicht. —  Eine 
dritte  sehr  deutliche  und  sofort  auffallende  Ergänzung  aus  sehr 
groben  Steinen,  wohl  aus  der  gleichen  Periode  wie  die  beiden  an- 
deren, ist  links  vom  Gesicht    des    zu  Fuss  kämpfenden    Söldners 

3 


KKUNGEN    ZUM    ALEX1  Nl  KBM<  SA1K. 

zu  erkennen  (zwischen  dem  Bukephaloskopf  und 
-  alle  ist  ca.  20  cm  hoch  und  10  cm  breit.   Er- 
ich endlich  noch  einen  ergänzten   Fleck    au    dem 
Oiathres' Säbel,  an    dem    gestreiften  Hinterbein 
Wagenpferdes  und  am  rechten  Bande,  wo  das  Weiss 
dem  •  Felsen  '  bis    zu    dem  Pferdevorderfnss 
durch  seine  Färbung  herausfällt. 

kurze  Bemerkung  möchte  ich  als  Anhang  zu  Körte's 
Deutung  der  Schlacht  mehr  frageweise  hinzufügen.  Ein  Hauptpunkt 
in  seiner   I  ühriing  für  die  Schlacht  von  Gaugamela  ist   die 

lung  des  Lokals,  die  sich  mit  allem,  was  wir  von  Gaugamela 
atens  in  Einklang  bringen  lasse,  während  für  Issos  Schwie- 
ten  übrig  bleiben.  Ich  kann  in  dem  dürftig  angedeuteten 
Lokal  nicht  soviel  Charakteristisches  finden,  um  damit  die  Frage 
zu  entscheiden.  Dagegen  scheint  mir  ein  anderer  Punkt  wichtiger, 
eine  Einzelheit,  die  erst  Körte  deutlich  hervorgehoben  hat,  aber 
ohne  ihr  grössere  Bedeutung  beizumessen,  ich  meine  den  griechi- 
schen Söldner,  der  mit  Schild  und  Schwert  bewaffnet  ist  und  auf 
den  König  losschlägt.  Aus  der  Art,  wie  der  helmbekränzte  Ma- 
kedone  schon  von  Weitem  mit  seinem  langen  Speer  nach  eben 
diesem  Söldner  zielt,  geht  hervor,  dass  die  Situation  für  den  König 
als  äusserst  ernst  aufgefasst  ist  und  ich  zweifle  daher  nicht,  dass 
wir  hier  an  die  Ueberlieferung  zu  denken  haben,  nach  der  Ale- 
xander —  allerdings  nicht  durch  ein  Griechenschwert  —  in  der 
Schlacht  bei  Issos  am  Schenkel  verwundet  ist;  wenn  das  richtig 
würde  die  Frage  nach  dem  Namen  der  Schlacht  im  Sinne  der 
früheren  Auffassung  zu  entscheiden  sein. 

Erich  Pernice. 
Sreifswald. 


LA    TOMBA    REGOLINI   GALASS1 

E   LE   ALTRE    RINVENÜTB   AL    ■  SORBO  > 

IN  TEBRITORIO    Dl   CERVEG  IM. 

(Tiiv.  I-III). 


II  6  febbraio  1836  Alessandro  Regolini  arciprete  di  Cervetri 
cd  il  generale  Vincenzo  Galassi  inoltrarono  istanza  per  ottenere  il 
permesso  di  scavare  in  due  appezzamenti  di  terreno  della  cappel- 
la nia  Vitalini,  rispettivamente  in  vocabolo  «  II  Sorbo  »  e  *  La 
Vignaccia  »,  in  territorio  di  Cervetri. 

Gli  scavi  in  quest' ultima  localitä  furono  compiuti  tra  il  1° 
dicembre  1836  ed  il  21  genuaio  1837,  al  Sorbo  invece  erano  in- 
cominciati  il  23  marzo  ed  erano  stati  chiusi  il  25  giugno  1836. 
Questi  ultimi  ebbero  principio  intorno  ad  un  grande  tumulo, 
quello  A  nella  pianta  del  Canina  (Descrhione  di  Cere,  tav.  II) 
e  posero  successivamente  allo  scoperto  cinque  sepolture  periferiche 
a  piücamere  giä  espilate.  II  21  aprile,  mentre  alcuni  operai  at- 
tendevauo  a  sterrare  1'  ultima  di  quelle  toinbe,  altri  rovistando  nel 
centro  scoprirono  1'  ingresso  alla  tomba  intatta  e  ricchissima  che 
porta  il  nome  dei  due  soci  Regolini  e  Galassi. 

Giunse  subito  in  Roma  la  notizia  di  si  importante  ritrova- 
mento.  e  poclii  giorni  dopo  si  recö  a  Cervetri  il  Braun,  che  pub- 
blicö  alcune  importanti  notizie  in  proposito  nel  Bull,  dell' Insti- 
tute ('). 

Altrettanto  incompleto  e  per  giunta  pieno  di  inesattezze  e  lo 
scritto  del  Grifi,  edito  poco  dopo  in  un  Supplemento  al  diario  di 
Borna  del  18  maggio  1836,  riprodotto  nell'  Appendice  C.  Non  tardö 
a  recarsi  snl  luogo  anche  il  Canina,  il  quäle,  riguardo  alla  costru- 
zione   del  sepolcro,  confermö  le  notizie  giä  pubblicate  dal   Braun 

(«)  Bull.  Inst.,  1836,  pag.  56  e  seg. 


G.     l'I.N/.V 

gül|a  ;,.:   Regolini.  Riconobbe  infatti   che  era  costituito   da 

un  tumulo  centrale  contenente  la  tomba  intatta,  avvolto  e  coperto 

da  im  tumulo  piü  grande  che  sovrastava  alle  tombe  periferiche, 

le  prime;   ne  illustre  poi  la  struttura  con  dei  grafici 

:  nella  citata  sua  opera.  Si  fece  narrare  dal  Regolim  e  dai  suoi 

ai  qnanto  ricordavano  circa  la  disposizione  degli   oggetti   piü 
appariscenti.  Stampate  in  bozze  le  notizie  raccolte  furono  inviate  al 

issi,  il  quäle  le  rinviö  con  un  elenco  (Appendice  G)  degli  og- 

i  che  il  Canina,  nella  sua  troppo  intensa  fantasia,  aveva  erro- 
oeamente  attribuito  alla  tomba  del  22  aprile;  cosicche  la  pubbli- 
cazione  apparve  emendata  di  quegli  errori.  Per  chiarire  le  notizie 
;se  compo8e  il  gratico  edito  nella  tav.  III,  in  cui  perö  si  riscontra 
il  raio  organico  di  dare  una  posizione  precisa  a  degli  oggetti  in- 
torno  alla  cui  disposizione  non  si  avevano  che  notizie  relative, 
quelle  cioe  riportate  nel  testo ;  e  inoltre  eseguito  con  traseuratezza 
da  non  corrispondere  interamente  al  testo,  intine  la  sagonia 
degli  oggetti  non  corrisponde  talora  agli  originali,  difetto  quest'  ul- 
timo cosi  mauifesto  che  gli  editori  del  Museo  etrusco  gregoriano 
ritennero  necessario  di  coreggere,  mutarono  perö  il  difetto  in  errore 
avendo  scambiati  alcuni  degli  oggetti  nuovamente  disegnati  dagli 
originali.  Ad  esempio  al  posto  di  uno  dei  due  caldai  col  relativ«» 
tripode  (LXXXV-LXXXVI)  disegnarono  uno  dei  lebeti  a  cinque 
protomi;  i  vasi  riprodotti  dal  Canina  sulla  testata  del  muro  divisorio 
tra  l'anticamera  e  la  cella  furono  pure  trasfigurati,  ne  questi  sono 
gli  unici  errori  aggiunti  in  quella  nuova  pubblicazione. 

I  dati  architettonici  raccolti  dal  Canina  lasciavano  dei  dubbi. 

•ndo  noto  il  suo  malavvezzo  di  integrare  arbitrariamente  gli  ele- 
menti  mancanti. 

Piü  specialmente  una  notizia  riportata  dal  Braun  e  dalla  si- 

ra  Gray  dimostrava  che  il  basamento  del  tumulo  esterno  piü 
grande  era  costituito  da  un  rozzo  muro.  per  cui  si  poteva  dubi- 
tare  che  il  Canina  avesse  seguito  un  po'  troppo  la  sua  fantasia 
oel  delinearne  la  Bagoma  relativamente  elegante.  Ancora  tgli  aveva 

egnato  in  piano  <_rli  ingressi  della  tomba  centrale  e  di  quelle 
periferiche;  ma  essendo  tutte  interamente  incavate  nel  sottosuolo 
•  -•■iii]'licemente  rivestite  e  coperte  a  struttura  tufacea,  era  pro- 
babile  che  gli  ingressi  fossero  in  discesa  rispetto  al  piano  antico 
di  campagna. 


I   \    TOMBA    KEGOLIM    (JA  I.ASSI 

Ai  dubbi  relativ]  all'architettura  accedevano  quelli  intorno 
alla  effettiva  coruposizioue  dei  corredi. 

II  Braun  ed  il  Griti  nel  Bull.  dell'Inst.  e  Del  Supplemento 
cd  Diario  di  Roma  avevauo  descritto  soltanto  gli  ogj^etti  pia  ap- 
pariscenti  raccolti  nella  tomba  intatta  del  -1  aprile.  La  ulteriore 
pubblicazione  del  Griti,  Monumenli  di  Cere,  conteneva  molte  ri- 
produzioni  degli  oggetti  ivi  ritiovati,  ma  queste  erano  cattive  in- 
cisioni  in  rarne  di  disegni  doq  troppu  fedeli  fatti  eseguire  al  Ruspi 
dal  Galassi  a  semplice  scopo  di  reclame,  per  facilitare  la  vendita 
della  sua  collezioue,  ceduti  poi  al  Vaticano  insieme  con  quest'ul- 
tima;  cornprendevano  quindi  soltanto  gli  oggetti  piü  appariscenti 
e  meglio  conservati  tra  quelli  raccolti  uella  famosa  tomba;  ne  a 
tale  deficienza  provvide  il  Griti  nel  testo,  inteso  unicamente  ad 
illustrare  il  culto  di  Mitra. 

Nella  prima  edizione  del  Maseo  etrusco  gregoria.no,  e  cou 
nuovi  errori  uella  seconda,  numerosissimi  oggetti  di  etä  alquauto 
diversa  tra  loro  si  attribuirono  al  «  sepolcro  grande  di  Cere  », 
quello  A  del  Canina,  ma  gli  oggetti  attribuiti  alle  tombe  perife- 
riche  del  tumulo  sovrastante  non  furono  distinti  da  quelli  raccolti 
uella  tomba  centrale;  inoltre  se  una  parte  dei  numerosissimi  og- 
getti, per  la  prima  volta  attribuiti  a  quel  sepolcro,  poteva  credcrsi 
dovuta  ai  restauri  allora  compiuti  del  materiale,  moltissimi  gli 
sembravano  attribuiti  per  errore. 

Pazienti  ricerche  nell'  Archivio  del  Camerlengato,  oggi  nel- 
l'Arcbivio  di  Stato  di  Koma,  mi  permisero  di  risolvere  la  maggior 
parte  di  queste  questioni,  avendo  avuto  la  fortuna  di  porre  le  mani 
su  di  un  voluminoso  incartamento  contenente  gli  atti  relativi  al 
permesso  di  scavo,  all'esercizio  del  medesimo  ed  alla  vendita  al 
Museo  vaticano  di  tutti  gli  oggetti  raccolti  al  Sorbo  ed  alla  Vi- 
gnaccia  negli  scavi  ivi  compiuti  dal  ßegolini  e  dal  Galassi  nel 
1836-37.  Ho  trascritto  i  piü  importanti  nelle  Appendici  A-B  D-G 
e  tra  questi  la  nota  F  e  notevolissima  dimostrando  all'evidenza 
che  gli  oggetti  ivi  elencati  costituivano  la  intera  collezioue  Galassi 
acquistata  dal  Museo  vaticano  e  composta  coll'intero  prodotto  degli 
scavi  Regoliui-Galassi  al  Sorbo  ed  alla  Vignaccia  nel  1836-37, 
i  cui  migliori  oggetti  furono  poi  erroneamente  pubblicati  nella  Ia 
edizioue  del  Maseo  etrusco,  e  con  nuovi  errori  nella  IIa,  come  pro- 
venienti  tutti  dal   «  sepolcro  graude  di  Cere  -. 


G.  riN/A 

dell'elenco  V  si  possono  facilmente  identificare  gli 

y]\  scavi   alla  VigDaccia,   cioe  gli  anelli  P,  72 

IX.   1,     .  Mus.  I.  tav.   XXVII.  tigg.  6e7;  l'anello 

73  =  Mus,  etr.   I,    tav.  XXVII,    fig.  9;    la  borchietta 

.   1.  tav.  XXV.  fig.  aon  numerata  nel  mezzo  della 

iltima  fila.  Dei  cocci  ritrovati  insieme  non  si  tenne  conto,  per 

cui  il  restante  materiale  ivi  elencato,  ed  in  parte  edito  nel  Museo 

.  proviene  tutto  dagli  scavi  al  Sorbo. 

Questi  ultimi.  lo  .>appiamo  dal  Canina,  avevano  posto  alla 
luce  parcL-chie  tombe,  ma  neH'elenco  F  sono  descritti  separata- 
niente  soltanto  i  cocci  rinvenuti  in  im  sepolcro  al  confine  del  terreno 
Calabresi,  coi  quali  sono  stati  restaurati  parecchi  vasi  die  ho  potuto 
identificare  con  ogni  sicurezza  (cfr.  tomba  B.  pag.  154  e  seg.). 

Coll'aiuto  dei  documenti  A,  B.  I).  E.  G.  e  delle  pubblica- 
zioni  del  Braun,  del  Grifi  e  del  Canina  si  possono  identiticare  con 
ogni  certezza  gli  oggetti  provenienti  sicnrameute  dalla  tomba 
intatta  del  21  aprile.  Sappiamo  d*altra  parte  che  questa  fu  sca- 
vata  dopo  aver  aperto  quelle  alla  periferia  del  grande  tumulo  che 
gli  era  stato  sovrapposto ;  perciö  il  materiale  descritto  nei  Kap- 
porti A,  B  antecedentemente  a  quella  data  deve  pro  venire  appunto 
dallo  sterro  di  quelle  tombe  periferiche  e  siccome  si  dovette  pro- 
cedere  allo  spurgo  di  ciascuna,  dopo  che  quella  precedentemente 
ritrovata  era  stata  interamente  esplorata,  cosi  i  frapposti  inter- 
valli  di  tempo,  in  cui  non  si  registra  nei  rapporti  medesimi  il 
rinvenimento  di  alcun  oggetto,  debbono  corrispondere  al  tempo  tras- 
corso  tra  il  completamento  dello  scavo  in  una  tomba  ed  il  rinve- 
nimento di  quella  successiva.  Questa  osservazione  da  la  chiave  per 
distiDguore  nei  Rapporti  le  note  degli  oggetti  rinvenuti  in  tre 
delle  cinque  tombe  periferiche,  riguardo  alle  prime  due  non  essendo 
trascorso  del  tempo  tra  lo  scavo  della  prima  e  quello  dellaltra.  onde 
uianca  1'  indice  per  riconoscere  i  rispettivi  corredi.  La  Ya  tomba 
era  stata  scoperta  il  21  aprile,  ma  lo  spurgo  fu  sospeso  il  giorno 

lente,  in  cui  tutta  la  squadra  fu  addetta  al  trasporto  degli  og- 
getti giacenti  uella  tomba  centrale  intatta.  ritrovata  lasera  innanzi ; 

ogni  modo  poi  lo  sterro  della  V*  tomba  periferica  fu  comple- 
tato  prima  del  25  aprile.  Gli  oggetti  piü  cospicui  trovati  in  queste 
cim  ture  giä  spogliate  ed  in  quella  centrale  intatta  furono 

pubblicati  uella    Ia  edizione    del    Museo    etrusco  (l'unica   di  cui 


LA    TOMBA    REGOLINI   lilLASSl  39 

mi  servo  in  questo  lävoro,    L'altra   contenendo    im    numero  ancbe 
maggiore  di  errori)  Delle  tavole  consacrate  al   «  sepolcro  grande  di 

Cere  »   e  parte  audio  nel  secoudo  volume  in  eui  sono  riprodotti  i 
vasi  dipinti. 

Gli  oggctü  descritti  nei  ßapporti  consecutivi  pr<»vengono  dalle 
altre  tombe  scavate  in  seguito  al  Sorbo,  i  cni  coiTedi  nun  furono 
distinti,  aia  per  lo  scarso  valore  degli  oggetti  rinvenuti  (in  parte 
editi  nel  Museo  etrusco  sotto  la  predetta  erronea  indicazione)  sia 
ancora  perche  si  ritrovarono  giä  espilate.  Mancando  notizie  precise 
in  proposito  e  impossibile  ricostituire  altri  corredi,  se  si  eccettua 
il  gnippo  di  bronzi  ritrovato  tra  il  23  ed  il  28  maggio  1836,  che 
per  la  esiguitä  del  tempo  in  cni  fu  raccolto  e  la  uniformitä  del 
materiale  mi  sembra  che  si  possa  attribuire  ad  nn  nnico  sepolcro. 

Da  altre  fonti  si  potevano  infine  trarre  dati  snlla  composi- 
zione  dei  corredi  raccolti  nella  tomba  intatta  del  21  aprile.  Qnesti 
infatti  erano  stati  teimti  distinti  dal  Galassi  per  la  somma  impor- 
tanza  attribuitagli  e  per  il  fatto  che  soltanto  su  qnesti  verterono 
le  prime  trattative  di  acqnisto,  esteso  soltanto  all'ultimo  mo- 
mento  all'  intero  prodotto  degli  scavi  negli  anni  1836-37.  Qnesta 
importanza  speciale  data  al  corredo  di  cni  ragiono  influi  snlla  di- 
sposizione  dei  relativi  oggetti  e  siccome  qnesti  nltirni  nel  Museo 
conservauo  tuttora  la  disposizione  datagli  allorche  furono  esposti 
per  la  prima  volta  subito  dopo  il  restauro,  anche  da  tale  disposi- 
zione si  poteva  trarre  molta  luce,  ed  infatti  avendo  potuto  esami- 
nare  a  tutto  mio  agio  il  materiale,  per  gentile  concessione  della 
Direzione  generale  dei  Musei  vaticani  e  del  Direttore  speciale  del 
Museo  etrusco,  prof.  Nogara,  che  con  infinita  cortesia,  di  cni  gli 
sono  vivamente  grato,  ha  facilitato  e  mi  ha  aiutato  in  ogni  modo  in 
queste  ricerche,  ho  identificato  molti  altri  oggetti  raccolti  nella 
tomba  intatta  del  21  aprile. 

Ad  esempio  alle  oreficerie  della  collezione  Regolini-Galassi 
era  stata  assegnata  una  vetrina  speciale  nella  parte  centrale  del 
mobile  assegnato  alle  oreficerie  etrusche.  Identificate  quelle  sca- 
vate  alla  Vignaccia,  si  puö  essere  certi  che  tutte  le  altre  proven- 
gono  dalla  tomba  del  21  aprile,  essendo  questa  l'unica,  tra  quelle 
scavate  al  Sorbo,  come  mostrano  i  Rapporti  settimanali  A  B,  la 
quäle  abbia  restituito  degli  ori;  e  l'esame  dei  numerosi  frantumi, 
ricordati  in  blocco  nell'elenco  F,  mi  ha  permesso   di   rintraceiare 


PIKZA 

tii.  che  per  lo  stau»  in   cui   si   trovano   erano  stati 

lenti  pubblicazioni. 

zzini  giaceva  im  gruppo  di  ferramenta  cou  sopra  im 

-lliuo  I  pe    meta  in  cui  era  scritto:   ■  oggetti  provenienti 

dalla  tomba  -.  il  resto  mancante.  La  maggior  parte  provengono  dallo 

del  carro  LVIII,  come  ho  potuto  convincermi  dal  confronto 

frammenti  del  medesimo  esposti  e  con  quelli  raccolti  nei  recenti 

sterri  del  8epolcro(1);  il  singolare  adottato  nella  dicitura  dell'an- 

üoo  cartellino  prova  che  turto  il  gruppo  proviene  da  una  sola  tomba, 

che  la  osserrazione  precedente  dimostra  essere  atata  appunto  quella 

del  21  aprile.  Una  confermä  evidente  e  fornita  da  im  frammento 

dell'oggetto  trovato  in  quel  gruppo  e  descritto  in  seguito  sotto  il 

n.  119;  la  ossidazione,  antica.  vi  ha  infatti  ceruentato    sopra  un 

umento  delle  brattee  di  oro  II,  la  cui  provenienza  dalla  tomba 

intatta  lutamente  certa. 

Questo  gruppo  conteneva  i  soli  scarti,  avendo  prima  subito 
una  scelta  degli  oggetti  meglio  conservati  che  si  volevano  esporre 
oel  Museo.  Alcuni  di  questi  ultimi  sono  esposti  nella  vetrina  sotto 
la  finestra  di  sinistra  della  sala  dei  bronzi,  insieme  alle  figurine  di 
bucchero  CHI,  al  pugnale  di  ferro  e  a  due  frecce  di  ferro  la  cui 
provenienza  dalla  tomba  Regolini-Galassi  e  sicura;  gli  altri,  man- 
cando  lo  spazio,  furonu  ammucchiati  in  un  angolo  della  vetrina  con- 
tenente  le  antichitä  di  Ostia  (8).  La  loro  originaria  provenienza  si 

II  gruppo  di  ferramenta  cui  alludo  conteneva  tra  i  frantumi  identi- 
ficabili  parecchi  frammenti  dei  cerchioni  82),  alcuni  della  Capsula  84)  (esposta 
nel  museo  mancante  dei  medesimi),  il  nasfro  intero  85),  il  disco  di  ferro  119), 
la  maggior  parte  del  cerchio  135),  numerosi  frammenti  dei  gruppi  di  calami 
I.XIX.  i  quali  forniscono  nel  loro  complesso  una  assoluta  evidenza  rispetto 
alla  provenienza  dell'intero  gruppo,  che  abbandonato  in  un  angolo  del  nia- 
Ji  scarti  non  subl  certo  ne  rimaneggiamenti  ne  aggiunte,  il  vec- 
chio  cartellino  giacendo  ancora  alla  superficie  del  gruppo  stesso,  composto 
d-d  resto  per  1"  piii  Lrr;ui  parte  dai  frammenti  dei  cerchioni  82)  e  da  liume- 
r  jissimi  frantumi  di  ferramenta  che  per  la  ossidazione  si  ricollegano  a  quelli 
cui  ho  dinnanzi  accennato. 

(*)  piccolo  grnppo  di  oggetti  conteneva  i  frammenti  mesrlio  con- 

rati  delle  frecce  di  ferro  e  di  bronzo  LXIX-LXX,  parecchi  pezzi  dei  cer- 
chioni 82)  e  186),  i  quali  ultimi  si  raffrontano   a  due  grossi  frammenti  ben 
cui  soiM  cementati  dall'ossido  dei  vasi,  esposti   perciö   nella  ve- 
trina di  sinistra  della  sala  dei  bronzi  insieme  alle  figurine  CHI),  il  disco  120), 
ri  dell'oggetto  121),  i  cui  frantumi  minori  si  rinvennero  tra  i 


LA    TOMBA    REGOLIN1    (1ALASSI  41 

tleduce  perö  con  ogni  evidenza  dai  raffronti  cogli  oggetti  esposti  e 
coi  frammenti  lasciati  nel  cnmulo  di  scarto,  i  quali  provano  la 
pertinenza  ai  medesimi  oggetti. 

Inline  le  antiche  adesioni  di  frammenti  delle  brattee  II  a  dei 
grumi  di  terriccio  Bovraccarico  di  avanzi  organii-i,  raecolto  eviden- 
temente  in  im  lnogo  in  cui  si  era  dissoluto  im  cadavere,  esposti 
nella  stessa  retrina  colle  figurine  di  bucchero  ed  altri  cimelii  della 
collezione  Regolini-Galassi,  e  alla  superficie  degli  avorii  editi  nel 
Museo  etrusco  mi  dimostrarono  all'evidenza  la  originaria  parteci- 
pazione  di  questi  oggetti  ai  corredi  raccolti  nella  tomba  del  21 
aprile. 

Una  fräse  del  Canina  {Descrisione,  pag.  78)  dimostra  essere 
stati  ivi  rinvennti  nunierosi  vasi,  dei  quali  solo  l'ossuario  CXXIX, 
privo  di  un  ansa,  fu  conservato  nel  Museo;  si  poteva  quindi  pre- 
vedere,  dato  il  poco  valore  attribuito  a  questi  oggetti,  che  molti 
cocci  fossero  stati  abbandonati  entro  lo  stesso  sepolcro,  ed  era  quindi 
necessario  sterrarlo  nnovamente,  sopratntto  per  decidere  le  que- 
stioni  relative  alla  sua  architettura.  Le  mie  proposte  in  proposito 
furono  accettate  dal  proprietario  del  terreno,  sig.  dott.  Giulimondi, 
al  quäle  1'  Istituto  archeologico  germanico  offri  di  coprire  le  spese; 
ottenuto  il  regolare  permesso,  egli  fece  scavare  il  sepolcro  alla 
presenza  del  pro  f.  Körte  e  mia.  I  risultati  di  queste  nuove  inda- 
gini  furono  notevolissimi.  Si  vide  che  la  cella  la  quäle  conteneva 
le  oreficerie  era  stata  completamente  spurgata  nel  1836,  per  cui 
nou  vi  si  rinvenue  assolutamente  nulla.  Seppi  dalla  signora  Giuli- 
mondi che  le  terre  tolte  di  li  erano  state  allora  accumulate  non 
lungi   dal  sepolcro  e   che  nel  rimuoverle  vi  si  rinvennero  brattee 


primi  scarti  lasciati  in  magazzino,  di  cui  ragiono  nella  nota  precedente.  Del 
resto  la  provenienza  di  tuiti  questi  frammenti  e  di  quelli  ricordati  nella  nota 
precedente,  oltre  che  dalla  pertinenza  ai  medesimi  oggetti,  i  cui  frantumi 
secondo  che  erano  piü  o  meuo  appariscenti  furono  esposti  nel  Museo,  accan- 
tonati  nella  vetrina  di  Ostia,  o  raccolti  in  gruppo  nel  magazzino  degli  scarti 
e  confermata  dalla  patina  dei  bronzi  e  dal  grado  di  ossidazione  delle  ferra- 
meota  che  dimostra  identitä  di  condizioni  di  giacitura;  fanno  eccezione  i  brac- 
cialetti  e  le  fibule  di  ferro  rinvennti  nel  gruppo  entro  la  veirina  delle  anti- 
chitä  ostiensi,  ma  i  diversi  caratteri  'li  ossidazione  di  questi  oggetti  di  orna- 
mento  sono  esaurientemente  giustificati  dalle  osservazioni  ehe  a  loro  rigu 
faccio  in  scguito  nel  tcsto. 


G.    PINZA 

delle  H-IV  ed  ana  delle  anatrelle  che  omavano  la  grande 

circa   dieci   anni  or   sono   era    ancora   in  pos- 
ntiquario  «li  Cervetri.    Quel  cumulo   tu   disfatto  nel 

tar  la  vigna. 

imera,  tra  il  fcerriccio  di  infiltrazione  rivoltato   ma 
U0D  nel   1836,  giacevano  frammenti  di  bronzo  e  di  ferro 

irtenuti  a  parecchi  oggetti  giä  noti  per  le  precedenti  pubbli- 
Soltanto   in   prossimitä   dello  stipite  destro  della  nicchia 

ra  si  rinvenne  in  posto  uuo  straterello  alto  cinque  centimetri 
di  terra  di  iafiltrazione  untuosa,  nera,  straricca  di  avanzi  organici 

renienti   dalla   decomposizione   di  im  cadavere   e  dei  tessuti  o 

dei      2      ü  coi  quali  era  avvolto  o  su  cui  era  disteso.  Avverte  il 

Canina  che  longo  la  parete  destra,  im  po'  verso  il  fondo,  era  stato 

ritrovato  il  letto  LX;  evidentemente  quel  terriccio  si  era  deposi- 

al  disotto  dei  medesimo  ed  aveva   assorbito   i  prodotti  dello 

;elo  dei  cadavere  ed  i  resti  delle  Stoffe  o  dei  fornimenti  stesi 
al  disopra.  Su  quel  piccolo  tratto  di  terriccio  giaceva  l'ambbia- 
glio  XVI.  originariamente  indossato  dal  defunto  e  poi  caduto  attra- 

50  la  grata  dei  letto  nel  piano  sottostante,  allorche  il  cadavere 
fu  interainente  consunto.  Ovunque  altrove  il  terriccio  di  infiltra- 
zione apparye  fuori  di  posto,  essendo  stato  rivoltato  negli  scavi  dei 
L836.  Aveva  notato  il  Canina  che  le  patere  e  le  tazze  di  bronzo 
e  'li  argento,  gli  scudi,  le  frecce  ecc.  dovevano  essere  stati  origi- 
nariamente inchiodati  alle  pareti  e  nel  grafico  recentemente  rile- 
vato  (tav.  I-III)  ho  fatto  segnare  gli  avanzi  dei  chiodi  di  ferro 
restati  nei  tufi,  o  i  buchi  in  cui  anticamente  erano  stati  conficcati 

;•  servire  allo  scopo  cui  ho  accennato. 

Alla  superficie  dei  terriccio  dell'anticamera,  sopratutto  in  pros- 
simitä dell' ingresso  alla  nicchia  destra,  ma  in  parte  anche  tra 
quest*  ultimo  e  V  ingresso  principale,  si  rinvennero  disseminati  dei 
cocci.  evidentemente  caduti  ai  terrazzieri  che  asportavano  i  cor- 
redi  raccolti  nella  nicchia  stessa.  Fatta  questa  eccezione  era  evi- 
dente cbe  gli  Btrati  bassi  dei  terriccio  ritrovato  nell'anticamera 
erano  stati  rimescolati  in  posto  e  non  contenevano  quindi  materiale 
pro^eniente  dalla  nicchia,  che  essendo  stata  sterrata  per  ultima 
nemmeno  alla  superficie  era  stata  inquinata  con  materiale  estraneo. 
äervazione  ha  grande  importanza,  dimostra  infatti  che  i 
ygetti  di  cui  si  rinvennero  avanzi  nei  recenti  sterri,  salvo 


LA   TOMBA    REGOLIN1    GALASSI  ':; 

la  eccezione  giä  fatta,  dovevano  originariamente  essere  stati  de- 
posti  nell'ambiente  medesimo  in  cui  furono  raccolti  i  uesti. 

Entro  la  nicchia  destra,  la  cui  Lastra  di  chiusura  si  rinvenne 
rovesciata  nell'interno,  tra  il  terriccio  rivoltato  negli  scavi  de!  L836 

restavano  gli  avanzi  di  im  ricchissimo  corredn  va>colare,  di  cui  fa- 
cevano  parte  anche  i  cocci  rinvenuti,  come  ho  detto,  alla  superficie 
dell'anticamera;  nella  nicchia  tu  ricuperato  anche  il  manico  dell'olla 
•  XXIX,  ivi  lasciato  nel  1836. 

Nella  nicchia   sinistra  non  si  ritroyö  nnlla. 

Le  qucstioni  relative  alla  composizione  dei  corredi  sono  cosi 
esaurite.  Nell'elenco  segueute  ho  riassunto  i  dati  raccolti  relativa- 
mente  agli  oggetti  rinvenuti  nella  tomba  intatta  del  21  aprilo  ('). 
11  numero  romano  e  quello  stesso  sotto  il  quäle  l'oggetto  e  descritto 
iu  seguito,  tra  parentesi  ho  citato  i  dati  da  cui  emerge  la  prove- 
nienza  da  quel  sepolcro.  Ho  trascurato  la  citazione  delle  pubbli- 
cazioni  piü  recenti  sia  perche  quasi  tutte  haDno  per  base  il  Museo 
■'sco,  sia  ancora  perche  e  facile  rintracciarle  nella  bibliografia 
annessa  alla  descrizione  dei  principali  oggetti  coutenuta  nel  Führer 
dell'Helbis:. 


Oreficerie.  -  I.  Pettiera  (A,  II.  1;  B,  II,  I;  C,  ■'•;  I».  1  :  F,  1:  Grifi, 
Mon.  di  Cere,  tav.  I;  Museo  etrusco,  Ia  ed..  I.  tav.  XXVIII-XXIX:  Monte- 
lius.  La  civil,  primit.  en  Italie,  II,  pl.  CCCLXI,  fig.  15).  —  1I-V.  Brattee 
da  cucirsi  sopra  tessuti  (C,  11;  D,  12;  F,  16;  Griti.  tav.  IX;  Museo 
etrusco,  I,  tav.  XXV.  fig.  non  num.  e  XXIV,  figg.  1-3  e  5-6;  Montelins, 
pl.  CCCXLI,  figg.  9-14  e  fig.  5.  Spettano  alle  altre  classi  lebrattee  menzio- 
iiatenelleAppendicicoll,appellativo«velod,oro").~VI.  Brattea  con  scena 
stampata  (Museo  etrusco,  1,  tav.  XXV).  —  VII.  Fibula  a  disco  (A,  II.  3; 
C,  2;  1>.  2;  F,  2;  Grifi,  tav.  II;  Museo  etrusco.  I,  tav.  XXX1I-XXXIII  •,  Mon- 
telius,  II,  pl.  CCCLX,  flg.  5).  -  VIII-XI.  Fibule  a  Banguisuga  (A,II,  10; 
B,  II.  6;  C,  7;  D,  8;  F,  6;  Grifi,  tav.  VI.  fig.  1 ;  V,  fig.  1;  Museo  etrusco.  I, 
tav.  XXVI,  fig.  1,2,6;  Montelius,  op.  cit.,  pl.  CCCXL,  figg.  1  e  2).  —  XI-XIV.  F  i- 

(')  Per  mancanza  di  spazio,  in  questa  publicazione  compendiosa  ho 
omesso  Fesame  particolareggiato  delle  varie  circostanze  e  dati  da  cui  emerge 
La  provenienza  da  questa  tomba  di  ciascuno  degli  oggetti  che  in  seguito  des 
criverö  come  rinvenuti  nella  medesima.  .Ali  riservo  di  addurre  gli  argomenti 
ai  quali  accenuo,  nella  publicazione  definitiva  del  materiale  preistc-rico  del 
Museo  Vaticano  che  il  prof.  Nogara,  direttore  speciale  del  Museo  etrusco  gre- 
goriano,  ed  io  speriamo  <li  dare  alle  stampe  nel  prossimo  am....  La  publica- 
zione sarä  fatta  per  cura  della  amininistrazione  dei  Musei  e  Gallerie  vaticani 


G.    PINZA 

p  1  a  c  c  ato  d'  o  ro.  (Ritrovate  tr.i  i  fran- 
\v.  Gancio  d'argento  placcato  d'oro.  (Ritro- 
rie).  -    XVI.  Frammento  .1  i  un  affibbia- 
nto    a    pettine.  (Rinvenuto    negli   sterri   rccenti   dell'anti- 
WI1     Medaglioni    di    ambn      i      3;    D,  11;    F,  8;    Grifi, 
.;;  \fuseo  etruseo, I, tav,  XXVI,  figg.  3,  1.  5;  Montelius, 

Will.  Collana  a  maglia  (A.  II.  4:  B,  II,   1; 
.  Grifi,  tav.  III,  fig.  2 ;  Museo  etruseo,  I,  tav.  XXXI.  figg.  1  e  2; 
XLI.  fig.  2).       XIX.  Vezzi  in  lamina  d'oro  (A.  11,7; 
;  Hl;  Grifi,  tav.  III,  fig.  5  ;  Museo  etruseo,  I.  tav. XXXI,  fig. 3-5 ; 

XLI,fig.3).  -    XX-XXI.  Vezzi  fusiformi  ed  a  fioeco. 
A    II    6;  D.  ';;  F,  12;  Grifi,  tav.  III,  Hir.  1;  Museo  etruseo,  I,  tav.  XXVII; 
10  ed  11  ;  Montelius,  pl.  CCCXL,  fig.  6a-*).  -  XXII.  Vezzi  in  lamina 
\.  ii.  7;  F,    i;  Grifi,  tav.  III.  fig.  6;  Museo  etruseo,!, 
tav.XXVII.fig  1,2;  Montelius,  pl.  CCCXLI,  fig.  1).  —  XXIII-XXV.  V e z z i  a 
bacca  ed  agoccia  in  argento  placcato  d'oro  (Ritrovati tra i  frantumi, 
in  parte  malamente  restaurati  ed  editi  in  Museo  etruseo,  tav.  XXIV,  figg.  9-12; 
Montelius,  CCCXXXIX,  fig.  6).  -  XXVI.  Vezzi  a  bottino  in  argento  do- 
rato.  (Ritrovato  tra  i  frantumi  delle  oreficerie)    —  XXVII.  Vezzo  a  testa 
umana.  Odem)  cfr.  Museo  etruseo,  tav.  XXIV,  fig.  12).  —  XXVIII.  Fram- 
mento di  argento  placcato  d'oro.  (Trovato  tra  i  frantumi).   —  XXIX. 
Braccialetti  in  lamina  d'oro.  (A,U,2;B,  11,3:  C,  4;  D,  3;  F,3;  Grifi, 
III.  fig.  4;  Museo  etruseo,  tav.  XXX;  Montelius,  pl.  CCCXLI,  fig.  4).  —  XXX. 
tenelle  di  ricambio  dei  braccialetti.  (Trovate  tra  i  frantumi  delle 
ficerie).  —   XXXI-XXXII.  Anelli.  (Trascurati  in  parte  tra  i  frantumi  nei 
documenti  piü  antiebi;  cfr.  A,  II,  11 ;  B,  II,  8;  D,  9;  F.  13-14  e  nota  in  calce; 
eo  etr«scO,tav.XXVII,fig.4e5).—  XXXIII.  Spirali  da  capelli.  (F.  7, 
negli  elenchi  precedenti  sono  trascurate  tra  i  frantumi;  Museo  etruseo,  I,  tav. 
XXVII,   fig.  8).  XXVIX.  Doppia    protome    con  appiccagnolo .  (Rac- 
colta  tra  i  frantumi, Museo  etruseo,  tav.  XXVII,  fig.  3).  —  XXXV.  Cerchielli 
di  lamina  d'oro.  (A,  II.  5  ove  non  si  computano  parecchi  esemplari  rotti 
abbandonati tra i  frantumi;  Museo  etruseo,  tav.  XXIV.  figg.  13-15).  —  XXXVI. 
Vezzi  in  argento.  (Trascurati  tra  i  frantumi.  Museo  etruseo,  tav.  XXI,  figg.  8 
XXXVII.   Braccialetti   di  argento  massicci  (F,  92;   Museo 
etruseo,  I,  tav.  XIX,  fig.  3;  Montelius,  pl.  CCCXXXVU,  fig.  9).  -  XXXVIII. 
Braccialetti  in  lamina  di  argento.  (Frammenti  editi  in  Grifi,  tav.  IV, 
1  e  Mu  I.  tav    XIX,  fig.  5).  -  XXXFX.  Anelli  di  argento. 

(Ritrovati  Ha  i  frantumi  cfr.  nota  in  calce  all'elenco  F).  —  XL.  Spillone  in 
bronzo  placcato  d'orb  e  d'argento.  (Rotto,  trascurato  tra  i  frantumi, 
Museo  etru.s'-o,  tav.  XXI.  fig.  4).  —  XLI.  Vn*«  di  argento.  (In  origine 
abbandonato  tra  i  frantumi,  edito  in  Grifi,  tav.  IV,  fig.  •_' ;  Museo  etruseo, 
tav.  XXI.  fig.  5;  Montelius,  pl.  CCCXXXIX.  fig.  8).  -  XLII-XLVI.  Coppe 
di  argento  dorate.  (A,  II  12;  B,  11,9;  C,  12;  I».  14;  F,  19;  Grifi,  tav.  V, 
l,  VIII-IX  e  X.  figg  1-2;  Museo  etruseo.  tav.  XXIII,  fig.  1;  XXII,  tig-,  1 
XIX,  fig.  6;  XX     XXI, figg.  1-:;;  Montelius,  pl. CCCXXXVIII,  figg.  2a-b, 


LA    TOMBA    KEGOLIN1    GALAS81  45 

3, 1,4).  —  XLVII.  Sitnla  « i i  legno  rivestita  di  argento.  (La  maggior 
parte  dci  frammenti  li  li<>  raccolti  tra  i  frantumi  delle  oreflcerie.  alcuni  erano 
editi  in  Grifi,  tav.  IV,  fiirur-  7  e  VII,  flg. 6;  Muser;  etrusco, tav.  XIX,  figg.  2, 4,  e 
11  e  XXI,  fig.  10;  Montelius,  pl.  CCCXXXIX,  figg.  11,  16,  17.  —  XI. VIII 
Brocclir  d  i  argento.  (Frammenti,  originariamente  abbandonati  tra i  fran- 
tumi, l'esemplare  restaurato  e  edito;  Museo  etrusco,  tav.  XIX,  fig.  9;  Mon- 
teliua,  II,  pl.  CCCXXXIX,  fig.  7;.  -  XLIX.  Anforetta  di  argento  coi 
manichi  dorati  (P,  21);  Grifi,  tav.  VII,  fig.  3;  Museo  etrusco,  tav.  XIX. 
flg.  8 ;  Montelius,  pl.  CCCXXXIX,  fig.  9).  —  L.  Tazze  di  argento  munite 
di  du e  manichi  (A,  II,  14  ove  non  si  tien  conto dei  frantumi;  B, II,  10;  C,  15  . 
D,  17;  P,  20;  Grifi,  tav.  VII.  fig.  i;  Museo  etrusco,  tav.  XIX.  fig.  7;  Mon- 
telius pl.  CCCXXXIX,  fig.  3.  —  LI.  Patera  bacccllata  di  argento. 
(Scavi,  1836  e  1906).  — LH.  Coppe  semi  o  voi  dali  di  argento.  A.  II. 
15;  D,  17;  F,  20;  Grifi,  tav.  VII,  tig.  1  ;  Museo  etrusco,  tav.  XIX.  fig.  10».  - 
LHI.  Coppa  fusa  in  argento  coi  manichi  dorati.  (Proviene  dalla 
coli.  Regolini  e  non  essendo  stata  rinvenuta  alla  Vignaccia,  cfr.  testo,  deve 
essere  stata  scavata  nella  tomba  del  21  aprile;  Museo  etrusco,  tav.  XIX,  fig.  1). 

—  LIY-I.VII.  Frammenti  di  argento.  (Ritrovati  tra  i  frantumi  delle 
oreficerie). 

Oggelti  i"  bronzo,  ferro  e  legno.  —  LVIII.   Carro    a    quattro 

ruote.  (Frammenti  raccolti  negli  scavi  1836  e  1906).  —  LIX.  Carro  a 
due  ruote.  (La  provenienza  dei  frantumi  guasti  dal  fu-.co  e  assicurata  dal 
cartellino  posto  sui  frantumi  delle  ferramenta  che  ne  conteneva  grau  parte 
degli  avanzi  e  dalla  testata  del  timoiie,  unica  parte  appariseente  di  questo 
carro,  edita  percio  giä  in  Grifi,  tav.  XI,  fig.  4).  —  LX.  I.etto  di  bronz<>. 
(A.  II,  18;  B.  II.  11;  C,  1;  D,  45;  F,  24;  Grifi,  tav.  IV,  fig.  t j ;  Museo 
etrusco,  tav.  XV,  fig.  8,  9  ;  Montelius,  pl.  CCCXXXXVI,  fig.  10).  —  LXI-I.XVII1. 
Oggetti  d'or  n  am  ent  o  ed  armi  in  ferro.  (Ritrovate  tra  i  frantumi 
delle  ferramenta  raccolti  in  questa  tomba  ed  accumulati  in  magazzino.  Sol  i 
il  pugnale  e  csposto  in  vetrina,  la  sua  provenienza  e  accertata  da  D,  36;  F,  46; 
Grifi,  tav.  V,  fig.  3;  Museo  etrusco,  XII,  fig.  9).  —  LXV11I.  Fornimenti  in 
ferro  di  due  archi.  (Scavi  1906  nell'anticamera).  LXIX-LXX.  —  Frecco  di 
ferro  e  di  bronzo.  Hinvenute  nel  1836  e  nel  1906  liell'anticamera  cfr.  D,  31  : 
Grifi,  tav.  V,  fig.  S;  Museo  etrusco,  XII.  fig.  6,  7).  —  LXXI-LXXV.  Oggetti 
diversi  in  ferro.  (Ritrorati  in  magazzino  tra  il  mucchio  delle  ferramenta» 

—  LXXVI.  Scudi  in  laraina  di  bronzo.  (Nel  1836  se  ne  rin Yennero  sei 
in  discreto  stato  e  due  in  frantumi,  di  cui  si  incomincia  a  far  cenno  soltanto 
dopo  il  restauro,  G,  40;  F,  26;  Griri.  tav.  XI,  figg.  1-3;  Museo  etrusco,  IX- 
XI  e  XII.  fig.  8;  Montelius,  pl.  CCCXXXVII,  figg.  15  e  16.  Negli  sterri  del 
1906,  nell'anticamera  sono  stati  ritrovati  dei  frantumi  pertinenti  ai  due  scudi 
figurati  nel  Museo  etrusco,  tav.  XII,  fig.  3  dopo  il  restauro).  —  LXXVII. 
Scudi  di  legno,  vimini  o  c  u  o  i  o,  con  disco  centrale  di  bronzo- 
I',  36;  Grifi,  tav.  VI,  fi <jt-  5;  Museo  etrusco,  tav.  XIV.  fig.  3,4;  Montelius, 
pl.  CCCXXXV,  fig.  5).  -  I. XXVIII.    Flabelli.  (D,   11.  gli  altri  tre  furouo 


G.    PINZA 

frantumi;    F     14;  Grifi,  tav.  VII,  fi^r.  5;  Museo 
1  \\1\.  Porta\  ivande.  (A,  11,20;  B,  II.  15; 
.    Grifi,  tav.  VI.   figg.   2  e  3;  i/ttStfO  etrusco,   tav.  XIV, 
•     i  .vi  rinvennero  nei  recenti  sterri  dell'anticamera).  —  LXXX- 
\I    Mari  di  bronzo  e  di  ferro.  iA.  II,  21;  B,   II,  B;  I.  38;   Grifi, 
uco  tav.  XII.  figg.  12  e  13;  Montelius,  pl.  CCCXXXV, 
immenti  di  un  esemplare  in  ferro  assai  guasto  si  rinvennero  nei 
•    sterri,  gli  altri  giacevano  in  magazzino  tra  i  frantumi  delle  ferramenta 
oti   da   questa  tomba).  —  LXXXII.  Spiedi  di  bronzo.  (A,  II,  24  ; 
,  !'.  11  :  Grifi, tav.  V,  fig.  3;  Museo  etrusco,  tav.  XIII.  fig.  8j.  -  LXXXI1I- 
I  XXXVI.  Caldaie  di  bronzo  e  relativ  i  tripodi  di  ferro.  (A,  II,  22; 
B,II,  12;  D,  33-34;  1.20;  Museo  etrusco,   tav.  XIII,   fig.   5).  —   I. XXXVII- 
I  XXXIII.  Lebeti  di  bronzo  ornati    con    protomi    fuse  e  relativi 
tripodi    in    ferro.  (A,  II,  19;  B,  II.  13;  C,   19;   D,  24,  25;   F.  30;  Grifi, 
t;iV.  v.  fic  [uattro  tripodi  diferro,  due  grandi  (LXXXVIII)  c  due  piccoli 

\\\I\    e   LXXXVI)»;  Museo  etrusco,  tav.  XIV,  fig.  1  (');  Montelius,  pl. 
XXXV,  fig.  8.  II  tripode  in  bronzo  edito  dal  Grifi  non  appartiene  a  questö 
Cfr     nota  5  a  pag.  114).  -      LXXXIX.    Lebete    in    bronzo    or- 
n;iT  sei  protomi  an  im  al  es  che.  (A.  II,  19;  B,  II,  14;  C,  20;  D, 

26;  I'.  31;  Grifi,  tav.  V,  fig.  4;  Museo  etrusco.  tav.  XV.  figg.  1-3;  Montelius. 
pl.  CC<  XXXV,  fig.  2).  —  XC.  Sostegno  in  bronzo  del  lebete  precc- 
dente.  (B,  II.  10;  C,  18;  F.  33;  Grifi,  tav.  XI,  fig.  2:  Museo  etrusco, 
tav.  XVII.  fig.  1-2).  XCI.  Patere  baccellate  di  bronzo.  (A,  II. 
23;  B,  II.  IT-,  C,  22;  I»,  2:'-;  F,  34;  Grifi,  tav.  VII,  fig.  2;  Museo  etrusco, 
Tav.  XIV,  fig.  2).  —  XCII.  Bacinelle  di  bronzo.  (Frammenti  rinvenuti 
nei  recenti  sterri  deiranticamera).  —  XCIII.  Bacinella  fusa  in  bronzo. 
(Frammenti  rinvenuti  nei  recenti  sterri  deiranticamera).  —  XCIV.  Vaso 
fuso  in  bronzo.  (Frammenti  rinvenuti  nei  recenti  sterri  deiranticamera).  — 
XCV.  Ansa  di  vaso  in  lamina  (trovata  nei  recenti  sterri  dell'anticamera).  — 
XCVI-XCVII.  Oggetti  diversi.  (Ritrovati   tra  i   frantumi   delle  oreficerie) 

Oggetti  di  avorio,  ambra  e  smalto.  —  XCVIII.  Sit  nie  ci  lin- 
driebe di  avorio  ornate  a  bässorilievi.  —  XCIX.  Scatola  di 
avorio  con  riquadri  ornati  abassorilievo.  —  C.  Dadi  ed  anelli 
di  avorio.  (La  provenienza  di  questi  oggetti  e  dimostrata  a  pag.  123).  — 
CI.   Perle  e  lastrine    d' ambra   forate.   (Ritrovate  tra  i  frantumi  delle 

(')  Savignoni  e  dopo  di  lui  il  Montelius  ritennero  cbe  le  incisioni  del 
Grifi  e  de!  Museo  etrusco  riproducessero  due  esemplari  diversi.  dei  quali  quello 
publicato  dal  '  iriti  sarebbe  scomparso.  Effcttivramente  non  e  mai  esistito;  i 
diiegni  riproducevano  lo  stesso  originale,  soltanto  la  riproduzione  edita  dal 
•  Jriti  era  iucompleta,  quando  fu  acquistata  dal  Camerlengato  insieme  alla  col- 
li t  »lini-GalaBsi,  uon  essendovi  ancora  disegnati  gli  ornati  zoomorfi,  ed 
in  quella  forma  fu  pubblicato  con  qualche  acconciamento  delFincisore  in  ramc. 
I»i  ,j,ii  •  •  tra  i  due  disegni,  l'ultimo  dei  quali  completo  e  piü  esatto. 


I.A   TOMBA    REGOLIN1    GALASSI  1  i 

oreficerie).  —  CIL  Perle  ili  smalto.  (Ritrovate  tra  i  frantumi   dellc 
ficerie). 

Fittili.  -  CHI.  Fi  gurine  di  bucchero.  (D,  53;  I  19 ;  Grifi,  tav.  IV, 
figg.  3  e  4;  Museo  etrusco,  III.  figg.  3,  8,  9),  -  CIV-CXXVIII.  Vasel- 
Lame  di  di  versa  Bpecie.  (Ritrovato  in  framraenti  aei  recenti  sterri 
della  nicchia  destra).  —  CXXIX.  Ossuario  in  impasto.  (F,  64;  Bull. 
Inst.,  1836,  pag.  59;  Grifi,  pp.  161  e  180;  Canina,  Descrizione,  pag.  78; 
Uant.  Etruria,  tav.  II,  e  relativa  spiegazione  della  tav.  Una  delle  due  anso 
die  maucava  nell'originale  conservato  nel  Muse,  ,•  stata  ritrovata  entre  la 
nicchia  nei  recenti  sterri).  —  CXXX-CXXXV.  Vasellame  diverso.  Ri 
trovato  in  frammenti  nei  recenti  sterri  della  nicchia  destra). 


Architettura  della  tomba  A. 

Come  mostra  il  grafico  edito  nelle  tav.  I-III,  eseguito  con  ogni 
esattezza  dall'arch.  Malglierini,  una  gradinata  a  blocchi  di  tufo 
disposti  su  apposite  riseghe  del  cappellaccio,  serviva  per  discen- 
dero  dall'antico  piano  di  campagna  a  quello  di  nna  graude  fossa 
rettaugolare,  col  fondo  in  discesa,  aperta  nel  sottosuolo,  la  quäle 
couduceva  al  piano  di  uu'altra  parirnente  rettaugolare,  piü  stretta 
di  quella  precedente  ed  aperta  in  continuazione  della  medesima. 
I  fianchi  del  taglio,  midi  sino  ad  una  certa  altezza,  eioe  nel  tratto 
in  cui  il  cappellaccio  era  piii  resistente,  furono  nel  resto  rivestiti 
con  dei  filari  di  blocchi  di  tufo,  poggiati  sopra  riseghe  intagliate 
nei  fianchi  della  fossa,  ed  aggettati  in  alto  sino  a  lasciar  nel 
mezzo  uno  stretto  canale  chiuso  orizzontalmente  con  un  filare  di 
blocchi  di  medie  dimensioni.  Si  ottennero  cosi  due  ambienti,  in 
discesa  il  primo,  in  piano  l'altro,  divisi  da  un  muro  trasversale 
compiuto  in  relazione  coi  fianchi  e  la  volta  della  cella  di  fondo. 
Gli  stipiti  e  rarchitrave  della  porta  aperta  nel  medesimo  sono  co- 
stituiti  dalle  fiancate  ad  aggetto  dei  blocchi  che  lo  corapongono; 
la  soglia,  rilevata,  fu  rilasciata  ad  intaglio  nella  roccia. 

Ai  lati  del  corridoio  in  discesa  sono  intagliate  nel  cappel- 
laccio due  nicchie,  i  cui  ingressi,  parimenti  tagliati  nel  tufo, 
hanno  gli  stipiti  pressoche  verticali  e  la  volta  ellittica,  nascosta 
verso  il  corridoio  da  una  piattabanda  con  mensole  aggettate,  la 
quäle  fa  parte  del  rinvestimento  del  corridoio  medesimo. 


G.     l'l.N/A 

II  della  nicchia  sinistra  e  piü  basso;   il  suo  iugresso, 

prr,  .  .  i.  >i  rinvenne  apevto.  L'altra  nicchia  chinsa  con  un 

riginariamente  drizzato  verticalmente  addo^so  agli  stipiti, 

e   munita  di  soglia  a  gradino  intagliato  nel  cappellaccio.  Furono 

rate  evidentemente  in  Qretta  e  con  poca  cura,    il   taglio  delle 

ti  •■  della  volta,    Gettto   con  strumenti  la  cui  penna  era  larga 

in.  0,03,  qod  essendo  stato  ne  regolarizzato,  ne  ritiuito. 

Le  celle  incavate  Della  roccia,  e  quelle  coperte  con  tufi  ag- 
gettati  aon  furono  mai  rivestite  di  stucco;  ovunque  parimenti 
mancano  tracce  di  ornati  dipinti. 

K  possibile  che  il  parziale  rivostimento  dei  fiauchi  e  la  co- 
pertura  del  corridoio,  arrotondata  nel  tratto  prossimo  alla  porta 
d'  ingresso,  tagliando  colla  piccozza  gli  angoli  sporgenti  dei  bloccbi 
aggettati  in  modo  da  dargli  l'apparenza  di  un  falso  aico,  siano  stati 
eseguiti  quando  la  cella  era  giä  compiuta;  infatti  i  rianchi  della 
nizione  in  tufo  nel  corridoio  sono  seniplicemente  addossati  al 
miiro  divisorio  della  cella,  ed  un  blocco  che  ne  sporgeva  fu  alla 
Jio  incassato  tra  i  lilari  del  corridoio  e  quindi  intagliato  in 
modo  da  seguire  i  piani  del  nuovo  spigolo.  La  spiegazione  fornita 
dal  Cauina  intorno  alla  larghezza  maggiore  del  corridoio  in  rap- 
porto  colla  cella  mi  pare  poco  probabile,  mi  sembra  invece  che 
si  debba  attribuire  alla  trasformazione  del  corridoio  in  anticamera, 
lo  spostamento  della  sua  parete  sinistra,  originariamente  tbrse  in 
continuazione  con  quello  della  camera,  potendo  attribuirsi  al  de- 
Biderio  di  trovare  strati  di  cappellaccio  meno  logori  per  fon- 
darvi  la  volfa.  o  di  procurarsi  uno  spazio  maggiore.  Certo  qucsti 
lavori  di  adattamento  del  corridoio  in  discesa  furono  eseguiti  in- 
sieme  al  taglio  delle  nicchie  laterali,  poiche  l'architrave  costruito 
in  tufo  sulla  fronte  dei  loro  iugressi  fa  parte  integrante  del  rive- 
stimento  del  corridoio,  che  fu  costruito  di  getto.  La  volta  del  cor- 
ridoio  poi  era  certamente  compiuta  quando  nella  cella  furono  de- 
posti  il  cadavere  ed  i  corredi  ivi  rinvenuti  nel  183G,  giacche  1'  in- 
vso  di  quest'  ultima  era  chiuso  soltanto  per  due  terzi  e  sul  ri- 
piano  della  chiusura  si  rinvennero  disposti  degli  oggetti  di  cor- 
i;  ein  prova  infatti  che  a  deposizione  avvenuta  il  corridoio  fu 
chiuso  e  rimase  vuoto  di  terre,  il  che  pote  avveniro  soltanto  quando 
era  giä  ricoperto  a  rolta  come  tuttora  si  osserva.  Tertanto  qualora 
l'imperfetto  raecordo  deH'auticamera  colla  cella  effettivamonte  ri- 


LH   TOMBA    RKGOLINI    GALASSI  ''' 


veli  una  modifieazioae  del  piano  architettonico  primitive,  deter- 
niinata  da  una  imprefista  oecessitä  di  Bpazio  maggiore,  e  certo 
che  la  conseguente  trasformazione  del  corridoio  aperto  in  ambiente 
ehiuso  a  guisa  di  anticamera  era  giä  compiuta  quando  avvenne  la 

prima  deposizione  nella  eella. 

Ogni  traccia  della  forma  esterna  del  sepolcro  fu  distrntta  nel 
piantar  La  rigna  oggi  sovrapposta.  Nod  ho  potuto  perciö  esaminare 
L'impiantito  in  opera  muraria  del  sostegno  per  il  pinnacolo  del 
tumulo,  veduto  dal  Canina;  cosi  pure  dell' opera  a  aaeco  ehe  egli 
dice  notata  sotto  al  cadavere  non  esiste  ora  traccia  aleuna;  forse 
tale  notizia,  strana,  puö  derivare  dall'aver  scambiato  i  suoi  infor- 
matori  per  opera  cementizia  L'amalgama  costituito  dalle  ossa  del 
cadavere  ivi  deposto,  ridotto  allo  stato  di  calcare,  e  dai  frantumi 
di  tufo  cadutivi  sopra. 

II  tumulo  che  copriva  questo  sepolcro  era  stato  ricoperto  da 
un  alt  10  piü  grande  troncato  dai  lavori  per  ridurre  il  sodo  a  vigua. 
durante  i  quali,  ricordano  ancora  proprietari  e  lavoratori.  essere 
staLr  sterrate  interameute,  senza  aleun  risultato  e  distrutte  cinque 
tombe,  eiaseuna  a  pareccliie  camere  aperte  su  di  un  medesimo 
asse,  irradiauti  rispetto  al  ceutro  della  tomba  intatta  diunanzi  de- 
scritta  ed  originariamente  coperte  dal  tumulo  grande  alla  cui  pe- 
riferia  sboccavauo  gli  ingressi.  Erano  ineavate  nel  sottosuolo,  e 
rivestite  ai  rianchi  ed  in  alto  con  filari  aggettati  di  blocchi  di 
tufo.  Adunque  in  proposito  il  grafico  edito  dal  Canina  nelle  linee 
generali  merita  ogni  fede.  I  dubbi  giä  espressi  sui  particolari  ri- 
guardo  alla  disposizione  degli  ingressi  ed  alla  sagoma  del  basa- 
mento  del  tumulo  restano  iusoluti,  i  tagli  compiuti  nel  ri- 
durre quel  terreuo  a  vigna  avendo   tolto  ogni    possibilitä  di    con- 

trollo. 

L'esame  del  materiale  raecolto  nel  Museo  mi  aveva  inoltre 
dimostrato  la  necessitä  di  descriverlo  nuovamente:  a  ciö  provvedo 
uelle  pagine  consecutive  incominciando  dai  corredi  della  tomba 
intatta  A  seavata  il  22  aprile;  seguono  quelli  ritrovati  aelle 
tombe  periferiche  addossate  alla  medesima  A  I-V,  quindi  quelli 
rinvenuti  nel  sepolcro  al  coniiue  colla  proprietä  Calabresi  B;  ed 
il  gruppo  di  oggetti  rinvenuti  tra  il  23  ed  il  28  maggi«:»  1^:;<»  che 
io  ritengo  abbia  fatto  parte  di  un  altro  eorredo  C. 

Nel  ricercare  le  tombe  periferiche  A    1-Y  tu  scopei-ta  e  ster- 

4 


1'INZA 

rata  una  komba  intatta  ma  povera  1».  la  cui  architettura  ed  i  oor- 

scritti  dopo  le  nitre  precedentemente  mentovate. 

arie  sepolture  La  piü  importanto  e  quella  A.  A IIa 

i  divisi  per  c         rie  distinte  dal  materiale 

di  cui  si  c  ho  fatto  seguire  le  d  rie  considerazioni 

viiiiiu  di  aposizione   dei   corredi  deposti  nei  rari 

ambienl  [uindi  alcu  äervazioni  sulla  loro  cronologia  rela- 

tiva  e  sulla  posizione  rispetto  agli  altri  analoghi  sino  ad  ora  rin- 

venuti  nel  bacino  del  Tirreno. 

Le  oreßcen 

Tutti  gli  oggetti  d'oro  giacevano  nella  cella  di  fondo  la  cui 
volta   in   parte   e  llata.   Quelli  ritrovati  sotto  ia  frana  natu- 

raln  furono   raccolti  in  frantumi;   gli  altri  si  ritrovarono  in- 

»che  intatti.  Avverto  che  in  mancanza  di  analisi  do  il 
titolo  di  oro  a  del  materiale  che  probabilmente  per  buona  parte 
e  di  elettro,  cioe  di  una  lega  naturale  od  artificiale  di  oro  e  di 
argento. 

I,  1).  La  u  pettiera  »  Consta  di  una  sottile  lamina  d'oro,  in- 
tagliata  ad  ellissi,  tronea  in  alto  ed  incavata  nel  mezzo  del  lato 
ilineo,  ornata  a  stampo  dal  rovescio,  ribattuta  ai  margini  la- 
sciati  lisci,  niunita  di  fori  marginali  per  cucirla  sn  di  im  tessuto. 
La  ornamentazione  si  ottenne  battendo  ripetutamente  hi  pun- 

zoni  rilevati  di  diverso  tipo.  Lo  Schema  ornamentale  Consta  di  uno 
scudo  centrale  diviso  in  cinque  bände,  intorno  al  quäle  ai  lati  e 
•  •  il  basso  girano  dodici  zone  parallele,  ed  in  alto  altre  nove, 
divi-  cuna  dall'altra  da  uu  ornato  a  rerticilli  ottenuto  ripe- 

tendo  uno  stampo  lineare  di  m.  0,015  circa  di  lunghezza. 

La  perfetta  simmetria  nella  disposizione  degli  ornati  presup- 
pone  una  artificiale  delimitazione  delle  zone  sul  rovescio  della  la- 
mina; una  notizia  raccolta  dal  Grifi  ed  il  confronto  cogli  analoghi 
lotti  che  descriverö  ap]  dimostrano  che  doveva  essere  fo- 

derata  di  rame  e  che  su  questa  fodera,  trattenuta  a  posto  dalla 
ribattitura  marginale  della  lamina  d'oro,  dovettero  essere  sbalzati 
gli  ornati. 

La  tecuica  a  stampo  ed  i  singoli  tipi  ornamentali  sbalzati  sn 
questo  ornato,  in  questo  stesso  periodo  erano  uoti  agli  artisti  del- 
I  Oriente,  nei  cui  prodotti  pero,   giä   diversi  per  forma,  la  imita- 


l.A     rOMBA    REGOLINI    GALA  ■">  1 

zione  della  natura  e  i  piü  vivace,  [nvece  le  ögure  Bono  de] 
tutto  siniili  a  quölle  eseguite  colla  stessa  tecnica  su  di  una  lastra 
d'oro  rinvenuta  oella  tomba  di  Iside  a  Vulei  (').  altre  analoghe 
si  osservano  in  parecchie  lauiine  metalliche  di  forma  ed  affieio 
diversi,  o  sono  stampate  sulle  vettine  ceriti  in  impa  opra  i 

buccheri  grevi  rinvenuti  oelle  bombe  etruschi  i  latine  che  si  rife- 
riscono  alla  fase  di  civil  tu  ed  alla  classe  ricca  de!  periodo  cui  ri- 
monta  la  fcomba  Regolini-Galassi ;  una  Lamina  di  argi  lecorata 
con  ßgure  di  questo  atile  si  rinvenne  infine  ad  Olympia  ed  a 
nio  sembra  del  tutto  probabile  che  questo  esemplare  sia  stato  ivi 
importato  dall'  [talia  ("-).  In  quauto  alle  singole  ögure  oon  sono 
certo  di  invenzione  etrn  mbrano  invece  imitazioni  piü  o  meno 

riuscite  di  modelli  ciprioti,  eretesi,  o  forse  anche  greci,  a  loro 
volta  ispirati  dall' arte  fiorita  Dell'Asia  minore  (3). 

Riguardo  alla  destinazione  di  quest'oggetto,  unico  tino  ad  ora, 
il  Grifi  suppose  che  avesse  adornato  la  parte  dorsale  di  un  vesti- 
mento  n  e  soltanto  in  seguito  accettö  il  portato  delle  ulteriori 
culazioni  ed  in  ispecie  il  confronto  colle  note  collane  egizie 
dette  usek  (g) .  definendolo  un  ■  pettorale  ».  L'abito  sul  quäle  doveva 
cucito  non  poteva  avere  aperture  od  abbottonature  sul  da- 
vanti;  io  sviluppo  della  incollatura  lascia  inoltre  supporre  che  non 
vi  fossero  aperture  nemmeno  intorno  al  collo;  e  lecito  quindi  sup- 
porre che  fosse  applicato  ad  una  mantellina  di  un  sol  pezzo  di 
stoffa,  o  di  pelle,  con  un  foro  nel  mezzo  per  infilarvi  il  capo  ed 
appoggiarla  sugli  omeri;  la  quäle  considerazione  ci  ricondurrebbe 
ad  uno  dei  tipi  piü  antichi  dell'Egida,  la  cui  decorazione  perö, 
adattata  alle  esigenze  della  mitologia,  e  del  tutto  diversa.  Si  puö 
ritenere  che  la  mantellina  di  pelle  o  di  stoffa,  tramutata  dagli 
artisti  greci  in  Egida  a  difesa  di  Athena,  fosse  di  uso  comune 
antecedentemente  al  secolo  VI,  cui  risalgono  le  rappresentazioni 
piü  antiche   che   io  conosca    di    quella   difesa   ieratica  della  dea; 

(')  Micali,  Monumenti  ,  tav.  VIII,  fig.  II. 

(»)  Olympia,  IV,  taf.  XXXVII,  fig.  693. 

(-)  Per  il  tipo  delle  ßgtrre  cfr.    Ohnefalsch-ßichter, 
und  Homer,  taf.  XW.  Egg.  1   e  2;  cfr.  inoltre  taf.  I.IX.  6gg.   1  e  2;    P 
e  Chipiez,  ffiit.  de  VArt,  III,  pag.  133,  fig.  81  (Adlun)  e  pag.  835,fig.  603 
I  ivurion). 

(*)  Appendice  C,  3. 


MNZA 

anche  dal  punto  di  vista  cronologico  la  corrispondenza  sembra 
adanqo  nza  dtringente;  se  la  ipotesi  coglie  ael  rero,  l'abito 

i  lamina  di  oro  dinnanzi  descritta  era  di  una  forma 
la  ma  imitata  in  Etruria  i ' ). 

Dalla  atrettezza  della  Bcollatura,  giä  il  Cauina  ne  aveva  de- 
utinenza  di  questo  ornamento  ai  corredi  di  una  donna  (*). 

[[-IV.  Le  sfoglie  di  oro,  aumerosissime,  possono  dividersi  in 
quattro  gruppi,  distinti  dalla  qualitä  d»'U'oro  e  da  caratteri  ben 
definiti  di  lavorazione.  Gli  Bsemplari  meglio  conservati  furono  di- 
lti ael  Mi  i  cartoni  ricoperti  di  velluto,  gli  altri  furono 
i  i  frantumi  raccolti  iu  apposite  scatolette.  Dei  quattro 
gruppi,  (lue  soltanto  (Il-IIIi  spettano  cerfcamente  a  resfci  della  or- 
namentazione  applicata  su  tessuti,  il  terzo  (IV)  e  di  incerta  de- 
Btinazione,  il  quarto  (XIV)  io  credo  che  fosse  destinato  ad  ornare 
l'arco  di  alcune  libule  ed  e  perciö  descritto  in  calce  al  paragrafo 
consacrato  a  queste  ultime. 

II.  II  primo  gruppo  Consta  di  brattee  di  oro  giallo.  sufficien- 
t erneute  elastico  e  resistente,  intagliate  in  diversa  forma,  origina- 
riamente  foderate  di  rame  ed  ornate  a  sbalzo  con  punzoni  rilevati 
battnti  sopra  la  fodera.  Gli  orli  della  lamina  d'oro  furono  poi  ar- 
«ciati  su  quella  di  rame  ed  i  singoli  pezzi  forati  agli  angoli 
per  poterli  cucire  sui  tessuti.  La  fodera  e  stata  quasi  ovunque  di- 
stnitta  dall'ossido.  ma  la  sua  parziale  conservazione  in  alcune, 
prova  sullioientemente  la  sua  generale  adozione;  i  vari  tipi,  ripro- 
dotti  nella  fcav.  XXV  del  Museo  ctrusco,  possono  classificarsi  in  un- 
dici  serie  distinte  dalla  forma  della  brattea  e  dalla  oraamentazione 
Btampata.  Quelle  quadrate  sono  ornate  2)  con  im  leone  gradiente 
il  quäle  stringe  tra  le  fauci  un  tiore  di  loto;  3)  con  una  swa- 
stika;  t)  con  un  viso  umano  emergente  da  un  ornato  che  sembra 
deriyato  dallo  stilizzamento  della   barca  nilotica;    5)   con  rosetta 

-    potrebbe  vedere  una  conferma  di  ciö  nel  fatto  che  tutti  i,rli  altri 

omamenti   o  difese  del  petto  Bino  ad  ora  rinvenuti  nell'Etruria  e  ael    Lazio 

■li    an   tipo    diverso   icfr.    ad  esempio :   Mon.  Lincei,    XV,    pag.  520  e 

Beibig,  Sur  des  Salien  .  pag.  15  e  Beg.).  Peraltro  bisogna 

rvif   che   qaesti  altimi   oraameati    rettaagolari    si    rinvennero    tutti    in 

tombe  di   gaerrieri  e  che  l'esemplare  cerite  ci  rivela  un  analogo  ornamento 

minile,  per  ••ui  la  diversitä  notata  puo  attribuirsi  piü  che  alla  origine  del 

alla  'li  ne. 

(*)  I  ''ma.  pag.   1  7:' 


I.A     rOMBA    RKGOLIN1    GALASSI 

nel  mezzo  e  dischetti  ai  lati.  Vi  sono  degli  esemplari  a  ^Th 
6)  con  mm  linea  mediana  di  dischetti  a  cerohi  concentrici;  7)  un 
esemplare  invece  e  oruato  con  una  linea  di  semplici  punti;  8)  nu- 
merosissime  sono  quelle  rettangolari  con  ana  linea  mediana  di 
dischi;  9)  parecchi  esemplari  triangolari  collo  stesso  stampo  adot- 
tato  nella  ornamentazione  delle  brattee  2);  10)  altri  esemplari  trian- 
golari con  tre  dischi  a  cerchi  concentrici  ed  altri  di  diametro  de- 
crescente  verso  il  vertice  della  brattea;  11)  uno  pure  triangolare  in 
cui  e  stampato  un  leone  aecosciato  con  fiore  di  loto  nelle  l'auci; 
L2)  inline  im  esemplare  trapezoidale  con  nna  donna  alata  sbalzata 
nel  mezzo.  II  novero  degli  esemplari  attualmente  esistenti  non 
corrispondo  all'antico,  moltissimi  e.ssendo  in  frantumi  e  parecchi 
(endo  stati  smarriti  tra  le  terre. 

üna  brattea  quadrata  con  svastica  rilevata  nel  mezzo  l'ho 
rinvenuta  tra  i  campioni  delle  terre  raecolte  ove  era  deposto  il 
cadavere,  couservati  oggi  nel  coperchio  di  uno  dei  buccheri  rin- 
veiiuti  nella  tomba  B;  altri  frammenti  sono  incrostati  ai  grumi 
medesimi,  im  altro  aderisce  ad  im  disco  di  ferro  ritrovato  nel  cu- 
mulo  delle  ferramenta  abbandonate  in  magazzino,  il  quäle  disco 
faceva  parte  di  un  carro  descritto  in  seguito. 

Dalle  brattee  dinnanzi  descritte  alcune  si  discostano  per  le 
dimensioni,  la  forma  e  la  ornamentazione.  14)  Due  sono  di  una 
forma  che  ricorda  quella  della  croce  ansata  egizia.  Un  ornato  in- 
tagliato  in  modo  analogo.  parte  di  una  piü  grande  lamina  di 
bronzo,  ugualmente  placcata  d'oro  e  destinata  allo  stesso  scopo, 
rinvenuta  in  localitä  incerta  deH'Etniria,  si  conserva  nellAnti- 
quario  di  Berlino  (').  La  forma  delle  due  brattee  ceriti  e  deter- 
minata  dall'asola  triangolare,  la  quäle  deve  corrispondere  ad  un 
ufticio  pratico;  a  me  sembra  che  abbiano  servito  a  rafforzare  ed 
ornare  insieme  due  asole  aperte  in  un  vestimento  non  attillato 
alla  persona,  forse  un  manto,  per  passarvi  la  catenella  od  il  nastro 
destinato  a  cliiuderlo  sullo  sterno.  13)  Frammenti  di  lamina  d'oro 
malamente  editi  dal  Grifi,  i  quali  sembrano  aver  fatto  parte  di 
brattee  intagliate  a  swastika,  che  per  i  tipi  sbalzati  a  punzone  si 
ricollegano  strettamente  a  quelle  2-13)  precedentemente  descritte. 

t1)  Archäologische  Zeitung,  188),  pag.  112  e  seg.,  tai'.  X;  cfr.  Mon- 
telius,  op.  cit.,  II.  pl.  378,  fig.  4,  ove  e  riprodotta. 


...     IM.N/A 

Lamine  >i  ricollegano  all'ornamento  del  petto  I.  1)  dod 

ir  la  tecnica  identica  impiegata   nella  loro  manifattura 

.  •  ia   anal  istinazione,   ma  anche   per  la  ornamentazione, 

.1  in  quelle  eon  un  tnedesimo  punzone.  Eseni- 

plari  identici  arica  ad  analoghi  per  fonna  in  specie  a  quelli 

intagliati  a  zeta,  a  swastika  ed  a  quadrato.  beuche  cod  ornamen- 

oe  meno  variata.  si  rinvennero  in  alt ri  sepolcri  eontemporanei 

deU'Etruria  l 

111.  il  >(.'Condo  gruppo  di  brattee  comprende  tma  grande  quan- 
iita  «li  sfofflie  sottilissime  di  oro  pallido,  completament««  sfonnate 
dallo  Bchiacciamento  e  dai  sfregamenti  subiti,  e  per  lo  piü  sfran- 
giati  da  non  potersi  in  genere  neppure  supporre  quäle  ne  fosse 

originariamente  la  forma,  e  se  ed  in  quäl  guisa  fossero  decorat.'. 
L5)   L'esame  dei  frammenti  meno  danneggiati  mi  ha  permesso 
di  ricostruire  qd  certo  numero  di  nastri  rettangolari  di  m.  0,65 
0,017    in  media,   originariamente   foderati   di  rame,    sul  quäle  fu 
punzonata    la  decorazione,    che  risultö  sbalzata  anche  nella  sotto- 

a  placcatura  d'oro.  I  margini  di  quest' ultima,  come  nelle 
brattee  precedentemente  descritte,  furono  poi  arrovesciati  sulla  fo- 
dera,    ed   agli  angoli  furono   aperti  dei  fori   per  cucirle  su  di  un 

in.).  Nella  maggior  parte  dei  casi  la  fodera  e  sparita,  distrutta 
dalla  ossidazione:  e  l'oro,  rimasto  privo  del  sostegno,  ha  quasi  in- 

imente  perduto  ogni  forma.  L'attento  esame  delle  brattee  e  dei 
pochi   resti  delle   rispettive   fodere,    mostra   che  erano  incorniciati 

un  riquadro  a  puntini  o  forse  foglioline  sbalzate  a  stampo   e 
nel  riquadro  si  sviluppavano  dei  temi  ornamentali  di  cui  restano 
itanto  gli  esempi  incompleti  riprodotti  nella  Hg.  1. 

L6)  Brani  di  lamina  sottilissima  sfrangiata  e  sformata.  che 
debbono  attribuirsi  a  diversi  oggetti  di  oniamento.  Lo  spezzameato 
dell  re  favori  la  o.^sidazione   e  la  distruzione  quasi  completa 

di  q  altime.  Suli'oro  non  restano  piü  tracce  della  decorazione, 

la  sfrangiatura    dei    margini    ci  iinpedisce  di  giudicare   se  fossero 
forate  agli  orli.    Dovevano   perö   essere   applicate   su   dei  tessuti, 

mpio:  .'■  i,  1882,  pagg.  1  16,  161,  190  -  seg.;  A 

Martha,  Varl  Hrusque,  pag.  Tu.    Riguardo 
auni  Bima   della  placcatura  in  uro  sul  bronzo  vedi: 

I--.'.  pagg.  176  e  214;  Not.  scavi,  1882, 


LA    TOMBA    REOOLINI    GALAS81  55 

•  lue  tianiiihiiii  della  fodera  di  rame  portandone  ancora  tracce  evi- 
denti  ed  altre  osservandosi  su  di  im  frammenfco  di  fodesa  aderente 
alla  relativa  sfoglia  d'oro. 

17)  Tra  1  tVantimii  ho  raccolto  alcuni  chiodetti  di  bronzo,  o 
rame,  a  grossa  capocchia  sferoidale,  ossidati,  uno  dei  quali  mostra 
che  quei  chiodetti  originariamente  servirono  a  far  aderige  una  la- 
mina  di  rame  placcata  d'oro  ad  im  oggetto  indeterminabile ;  resta 
infatti  al  disotto   della  capoccliia    im    framinento  di  sfoglia  d'oro, 


>  9^9  n  o'OO  a      7~t» 


Fig.  1. 


con  resti  della  fodera  di  rame  sull'asticella  del  chiodetto  che  aveva 
servito  a  fissaiia.  Si  puö  supporre  che  questa  lamina  ornasse  im 
piccolo  mobile,  ma  nou  mancano  esempi  coevi  i  quali  dimostrano 
che  la  medesima  lastra  poteva  anche  essere  inchiodata  o  su  di  im 
tessuto  grossolano,  o  su  qualche  oggetto  di  cuoio. 

II  terzo  gruppo  comprende  due  serie  di  brattee  che  in  mau- 
canza  di  piii  precise  coguizioni  sul  loro  uso  sono  qui  appresso  de- 
scritte. 

IV.  18)  La  prima  e  costituita  da  sfoglie  sottilissime  di  im 
colore  tendente  al  rosso,  prive  di  fodere  metalliche;  i  resti  dell'orlo 
ribattuto,  privi  di  fori,  accennano  a  forme  lanceolate.  La  ornamen- 
tazione  potrebbe  essere  stata  eseguita  a  mano  libera  comprimeudo 
uno  stecco  a  punta  ottusa  sul  rovescio  della  sfoglia  applicata  su 
di  im  piano   di  materia  cedevole,    ma   nou  si  puö  escludere  l'uso 


G.    PINZA 

di  .  tampi.  Nei  lucidi  riprodotti  dalla  ßg.  2  sono  disegnati 

i  frammei  x>ra  conservano  la  loro  decorazione ;  la  brattea 

;i  nel  Museo  'o,  I,  tav.  XXIV.  2,   e  i vi  malamente  di- 

iata,  i  contorni  essendo  sformati;   esaminandola   atteutameute 

ho  trovato  tracce  delle  baude  verticali  ivi  discgnatr.   ma  dell'opera 

>ina  non  vi  e  assohitamonte  indizio. 


Fig.  2. 


V.  19)  All'altra  serie  ascrivo  undici  fiori  di  loto  in  larniiia 
abbastanza  resistente,  stampati,  intagliati  ai  margini  lasciandovi  in 
basso  im  breve  peduucolo  liscio;  i  contorni  sono  avvivati  da  linee 
a  granaglia.  Alla  stessa  serie  appartengono :  20)  nove  sottili  na- 
stri  della  stessa  lamina  con  una  estremitä  liscia  ed  il  resto  de- 
corato  su  di  una  sola  faccia  con  una  doppia  linea  a  zig-zag  ed 
una  serie  di  tre  punti  entro  gli  angoli  fonnati  dalla  linea  spez- 
zata,  il  tutto  eseguito  a  granaglia.  21)  Altri  quattro  uastri  sono 
del  tutto  siuiili  a  questi,  il  tratto  decorato  perö  porta  un  meandro 
eseguito  parimenti  a  granaglia. 

VI.  22)  Laminetta  trapezoidale  d'oro  contornata  a  cornice  li- 
neare rilevata,  ed  ornata  nel  campo  a  sbalzo  con  nna  donna  ca- 
düta  in  ginocchio,  in  procinto  di  essere  sbranata  da  due  leoni,  che 


I.a    Tii.MHA    REGOI  IM    GALASSI  ■'  ' 

l'hanno  aggredita  uno  da  ciascun  Lato.   La  composizione  non  e  ori- 
ginale, ma  imitata  da  niodelli  orientali  ('). 

VII.  23)  La  fibula  edita  dal  Grifi  e  meglio  nel  Mus.  etruseo 
Gregoriano  «'■  costituita,  come  moatra  la  sezione  schematioa  ripro- 
dot?ta  nella  ög.  3,  da  un'arco  a)  di  solida  asticella  d'argento  a 
sezione  rettangolare,  placcata  con  lamina  d'or IIa  ffwcia  infe- 
riore od  ai  lati;  una  estremitä,  quella  verso  lo  spillo,  e  tronca  e 
piegata  a  gomito,  l'altra  espansa  e  spaccata  verticalmente  a  for- 
clietta.  Nel  mezzo  vi  e  im  foro  pel  passaggio  de!  gancio  b)  di 
robusta  asticella  di  argento  placcata  d'oro.  addoppiata  e  girata  ad 
uncino  nella  estremitä  libera,  saldata  l'altra  a  T  ad  una  traversa 
pure  di  argento    c).    Tra  l'arco    a)    e  l'asticella    c)    e  innlata  al 


Fig.  3. 

gancio  nna  estremitä  della  fodera  d)  che  sostiene  la  laversa 
d'oro  e)  ed  il  relativo  foro  e  rinforzato  da  un  anello  di  tilo  d'oro 
saldato  al  disopra;  l'altra  estremitä  della  fodera  medesima  e  in- 
castrata  nel  gomito  dell'arco  insieme  alla  sovrapposta  traversa  e). 
Presso  al  gancio  b) ,  sotto  la  fodera  d),  viene  a  terminare 
quella  della  traversa  /),  la  quäle  dopo  aver  girato  ad  arco  sotto 
la  traversa   medesima,  si  prolunga   alqnanto  sotto  la  linguetta  di 

P)  Cfr.  rornamentazione  della  lamina  di  bronzo  edila  Delle  Not.  scavi, 
1905,  pag,  '234,  n>.  25;  cfr.  anche  pag.  235  e  fig.  32  e  quelle  notissime 
di  Bomarzo  (cfr.  Museo  etrusco,  I.  tav.  XXXIX).  Queste  e  le  altre  numerose 
analoghe  sono  invero  di  bronzo  e  la  brattea  di  cui  ragiono  e  d'oro.  ma  la 
tecnica  e  la  medesima  ed  in  parte  forse  anche  il  materiale,  se  la  brattea  di 
cui  ragiono  fu,  come  io  credo,  fuderata  di  rame  e  sbalzata  dal  rovescio  della 
fodera.  Cin  ad  ot,nii  modo  prova  unitä  di  indirizzi  od  imitazioni  reciproche 
nella  i>roduzione  dei  bronzi,  degli  ori  e  del  vasellame  dinnanzi  posti  a  con- 
fronto  e  quindi  una  vicinanza  cronologica  tra  i  vari  prodotti.  Soprattutto  si 
confronti  poi  questo  oggetto  con  quello  pubblicato  dal  Furtwängler  {Acgina, 
Heiligtum  der  Aphaia,  taf.  CXIII,  figg.  11  e  12  e  CXIV,  ßg.  3J  rinvennto 
nel  santuario  di  Aphaia. 


'..     l'I.N/A 

attacco  del  d.-  igliata  ad  angolo  colla  sua  biseitrice  per 

•      i  forchetta  dell'arco  e  termina  in  una  luuga 
saldata  per  uuo  dei  lati  lunghi  al  disco  g) 
tale  per  ricevere  la  estremita  aguzza  dello  spillo  /). 
ultimo  fu  lito  a  parte  e  saldato  alla  fodera  k)  che 

gira  ■    ;io  /)  della  fibula;  data  la  sua  sottigliezza  si  ri- 

ibbe   la   aecessitä   di  sostenerlo  nel  mezzo   quando   aveva   ap- 
puntato   i   lembi  della  Feste,   ed  a  questo  scopo  sem  appunto  il 
b). 
11  rirestimento  della  fibula  fu  riprodotto  prima  dal  Grifi,  poi 
nel    '.'  Le  due  traverse  souo  costituite  ciascuna  da  una 

lainina  doro  resa  convessa  batteadola  dal  rovescio;  tre  fori  in  cia- 
scuna delle  estremita  brevi  servono  ad  infilarvi  ali  anelli,  da  cui 
lono  Le  palmette  a  doppia  lamina  sbalzata,  saldata  per  i  mar- 
gini.  chiuse    alla   base   da  una  brattea  alla    quäle  e  saldata  una 
maglietta  d*oro.  Ove  le  due  traverse  piü  si  avvicinano  ne  sporgono 
alcune  linguette,  le  quali  girano  sotto  l'asticella  d'argento  c),  fissan- 
dole  a  quest' ultima  e  trattenendo  in  pari  tempo  il  mezzo  tubetto 
in  lainina  d'oro  con  calotte  laterali  die  ricopre  quell'asticella  verso 
l'alto  ed  i   tianchi.  Tanto  questo  tubetto  quanto  le  traverse  furono 
ornate.  prime  di  riunirle,  con  un  lavoro  a  granaglia  riproducente  im 
i  spinato;  di  piü  nelle  traverse  si  nota  un  contorno  a  doppia 
linea   di    filo    d'oro   liscio   saldato   lungo  i  margini.    II  disco,  nel 
tratto  in  cui  la  curva  del  contorno  e  meno  accentuata,  si  prolunga 
in  una  iinguetta  rettangolare  inserita  e  saldata  alla  estremita  della 
traversa  f)  tra  quest' ultima   e  la  sua  fodera.   La  ornamentazione 
-ia  di  imo  scudo  centrale  contornato  da  due  zone  parallele  fra 
loro   e   rispetto   ai    margini  del  disco,  rialzate  battendole  dal  ro- 
lella    interna    e   contorjnata  a  ciascuno  dei  suoi  margini 
con  una  coppia  di  tili  d'oro  ritorti  in  senso  opposto  e  saldati  tra 
loro  e  sulla   piastra.    Nel    mezzo   sono   sbalzati    dei  doppi  festoni 
•;  da  rosette   ottenute    a   punzone,  il    tutto  e   contornato  a 
gran  Una  identica  decorazione  gira  sulla  fascia  esterna,  sol- 

tanto  ivi  l'estremo  margine  e  ornato  con  due  coppie  di  tili  ritorti 
•  da   una  di  filo  liscio  saldate  sulla  piastra. 
L'ornamentazione   del    campo  centrale  Consta  di  cinque  leoni 
punzonati  su  doppia  lamina.  essendo  Btati  sbalzati  dal  rovescio  del 
■  dopo  aver  disposto  al  disotto  un'altra   lamina  d'oro  che   ne 


LA      P'Mi;  \     KM.    'I  ■  M     GAL  * 

rimuse  ogualmente  rileTata;  Le  ntigole  figure  di  quest' ultima  fu- 
rono  poi  intagliate  ai  maigiai,  quindi  sovrappostc  ;il  disco  sopra 
le  rispettive  punzonatura  tä  i\i  saldate  collo  stesso  lavoro  a  gra- 
naglia  cou  cui  t'urono  delineati  i  contorni. 

Una  tibula  ritnile  si  rinvenne  in  una  tomba  vulcente  pre 
Ponte  Sodo,  altre  di  analogo  tipo.  ma  di  diversa  materia,  proven- 
gono  dall'  Etruria,  nimm  se  ne  e  rinvenuta  sino  ad  ora  fuori  d'Italia. 
I  singoli   elementi   adoperati  nella  decorazione  sembrano  tolti  da 
modelli  introdotti  dal  commercio  coli' Oriente  ('). 

VIII.  24)  La  tibula  edita  ncl  Musco  etrusco,  tav.  XXVI.  fig.  t>, 
ha  L'arco  costituito  da  due  lamine  romboidali  d'oro  rese  conve 

a  martello,  saldate  ai  margini.  e  colla  superticie  limitata  alle  estre- 
niita  e  divisa  in  quattro  eampi  da  altrettante  zone  a  trina  saldate 
al  disopra.  Prima  del  lavoro  a  filigrana  fu  eseguita  sui  quattro 
campi  in  cui  e  divisa  la  superticie  la  ornanientazione  a  granaglia 
a  linee  spezzate  nei  campi  superiori  e  eroci  gammate  in  quelli 
inferiori.  Lo  spillo  e  la  stall'a,  ricavata  da  una  asticella  d'oro  spia- 
aata  a.  martello  per  espanderla  e  ripiegarla  quindi  a  cauale,  furono 
eseguiti  a  parte  e  poi  saldati  alle  rispettive  estremitä  del  l'arco  e 
la  saldatura  mascherata  daH'avvolgimento  di  una  laminetta  tra- 
pezoidale  ornata  a  trina  con  cinque  tili  ondulati,  obliquamenle  in 
seuso  opposto  1' uno  all'altro,  divisi  ciascuno  da  cinque  fasci  di  tili 
lisci.  La  staffa  e  iuoltre  decorata  con  una  linea  ondulata  sul  dorso 
eseguita  a  tilo  d'oro,  e  sul  canale  a  granaglia  con  una  linea  spez- 
zata  e  degli  augoli  paralleli  a  quelli  formati  da  quest'  ultima. 

IX.  25)  L'esemplare  edito  nel  Museo  etrusco,  tav.  XXVI, 
tig.  2,  e  identico    per    struttura  a  quello    precedente,    qualora  se 

(l)  Bull.  Inst.,  1830,  pag.  5;  i\Iicali,  Mon.  per  servire  alla  storia  degli 
antichi  popoli  italiani  tav.  XLV,  fig.  3;  Monlelius,  op.  cit.,  II.  pl.,  2C1, 
fig  l,  delle  doppie  palmette  come  quelle  pendenti  dalle  traverse  si  rinvennero 
a  Cipro:  Perrot  e  Chipiex,  Bist.  Je  VArl..  III,  pag.  835.  fig.  660;  dei  leoni 
pressoche  identici  a  quelli  che  adornano  il  disco,  sono  sbalzati  su  bronzi  greci 
(FurtwängleT,  in  Ann..  Inst.,  1880,  pag.  131,  tav.  H,  figura  di  mezzo).  Anche  il 
motivo  dei  festem  doppi  disposti  a  zone,  che  si  riscontra  del  resto  nella  lastra 
d'oro  della  tomba  d'Iside  e  neU'arna  della  tomba  del  Duce  (Not.  seavi,  1887, 
tav.  XVIII;  Montelius,  op.  cit.,  tav.  188,  fig.  I1).  non  h  di  invenzione  locale, 
ritrovandosi  a  Cipro,  in  vasi  di  Kamares  (Greta)  (Journal  of  the  hellen,  stu- 
dies,  1903.  pl.  VII,  fig.  2)  ed  in  bassorilieyi  assiri  (Layard,  Monuments,  I 
ser..  pl.   VII  . 


i'INZA. 

a   tiina.   che   in   questo  manca  completa- 

liciotto    fibnle    identiche    a    quest' ultima   per 
ruttura,  se  ne  discostano  per  la  ornamentazione  dell'arco 
•ui  brattee  furono  ornate  a  Btampo  con  im  bottoncino  nel  mezzo 
lelle  striatare  longitadinali  all'intorno  ('). 

bule  identiche  a  qaeste  per  la  forma,  aualoghe  per  la  de- 

»razione  bi  rinvennero  a  Vetulonia  ed  altrove  in  Etruria  ("):  in 

tutta  la   regione  che   si  estende  dall'  Etruria  alla  Campania  sono 

pure  conranissime  le  imitazioni  in  bronzo.    II  tipo  e  rarissimo  in 

•ia.  ore  per  giunta  si  ritrovö  unicamente  in  santuari.  ai  quali 

•rono  i  pochi  esemplari  essere  stati  offerti  in  dono  da  persone 

in  relazioni  cummerciali  coli'  Italia,  ove  la  esclnsiva  produzione  di 

rto  tipo.  almeno  in  oro.  mi  sembra  probabile. 

XI.  27)  Inline  un  esemplare  minuscolo  si  distacca  da  questa 
seri<  rido  d'oro  massiccio  fuso  e  battuto.  L*arco  schiacciato  si 

rode  lateralmente,  la  stafta  e  a  canale  lungo. 

XII.  28)  Tra  i  frantumi  d'oro  ho  ritrovato  una  staft'a  sottile 
ma  robusta  a  contorno  triangolare,  evidenternente  distaccatasi  dal- 
L'arco   di    una  ribula   del   tutto   simile   a  quella  precedentemente 

ritta  (XI). 

XIII.  29)  Tra  gli  stessi  frantumi  ho  rinvenuto  parecchi  pezzi 
di  stall'--  di  libule  in  bronzo  placcate  d'oro,  con  entro  frammenti 
dello  spillo  che  vi  aderisce  per  l'ossido.  Anche  di  queste  manca 
ogni  traccia  dell'arco.  integrato  idealmente  nella  fig.  4  che  ripro- 
duce  la  meglio  conservata  (3). 

XIV.  30)  La  estremitä  di  una  staffa  di  bronzo  placcata  d'oro 
le  sue  dimensioni  accenna  ad  una  ribula  piü  grande  della  pre- 

cedente.  della  quäle  manca  ugualmente  ogni  traccia  dell'arco.  Mi 

pare    probabile   die   quest' ultimo,   a  somiglianza  di  altri  prodotti 

di    >emplice  asticella  di  bronzo   rivestita  con  un  nu- 

(')  Una  ßbnla  analoga,  ma  ornata  ;t  ^ranaglia,  si  rinveime  a  Narce.  Studi 
•   Materiali        A     h.  ■    Xuuuxmatica,  III,  pag.  145.  fig.  -I. 

(*j  ■'        Arch.  e  Numism.,  I,  pag.  *2ö  1  e  seg. ;  cfr.  pag.  260. 

Anche  altre  tombe  di  'juesto  stesso  periodo,  in  specie  alcune  di  Ve- 

aia,    hanno   restitnito  delle   fibule   di    bronzo  jdaccate  o  rivestite  di  oro; 

cfr.  Not.  teavi,  1894,   pagg.  247,  352;  Studt  e  Mat.  di,  Arch.e  Numism.,  I, 

'■ 


LA    TOMBA    IIEGOLIN1    GALA  Ol 

cleo  di  tnateria  organica  distrutta  dal  tempo.  La  placcatura  «l'oro 
sulla  staffa  fa  snpporre  una  nguale  ornamentazione  nell'arco  ed  io 
credo  die  a  tale  funzione  fossero  destinate  delle  bratteole  irape- 
aoidali  a  contorni  curvilinei,  di  diverse  grandezze,  tutte  ugual- 
mente  ornatt   a  diagonali  coi  triangoli  tratteggiati. 

XV.  31)  A  8tringere  delle  vesti  alla  persona  era  pure  de- 
stinato  im  ganoio  di  solida  asticella  d'argento  placcata  d'oro,  ri- 
piegata  ad  occhiale,  saldata  noi  punti  di  contatto  e  quindi  girata 
ad  uncino  in  alto.  L'ornamentaziono.  iimitata  al  lato  visibile,  Consta 
di  due  dischetti  leggermente  convessi  di  oro  pallido,  o  elettro  ad 
alfca  lega,  originariamente  sbalzati  a  disegno  oggi  irriconoscibile 
e  saldati  ai  due  cerchi  dell'occhiale  con  tre  giri  periferici  di  filo 


7#y 

■ 


Fig.   I. 


d'oro  ritorto.  La  parte  media  del  gancio  e  ornata  con  uno  scudetto 
sbalzato  in  lamina  d'oro,  saldato  ai  contorni  col  solito  giro  di  filo 
d'oro  ritorto ;  infino  la  parte  ripiegata  ad  uncino  e  masclierata  al- 
l'esterno  da  una  testa  leonina  sbalzata  in  una  brattea  d'oro  sal- 
data alla  sottoposta  asticella  d'argento.  Nella  faccia  inferiore  della 
medesima  si  osservano.  nella  parte  girata  ad  occhiale,  tracce  di 
quattro  saldature  in  argento  destinate  a  fissare  gli  organi  per  mezzo 
dei  quali  il  gancio  doveva  essere  congiuuto  al  cuoio  o  al  tes- 
suto  sottostante,  sia  direttamente,  sia  indirettamente  nel  caso  che 
questi  Ultimi  aderissero  ad  una  fodera  metallica  saldata  poi  al 
gancio. 

Quest'  ultimo,  benche  incompleto.  manca  infatti  almeno  la  cor- 
rispondente  maglietta,  si  avvicina  molto  per  la  forma  ad  un  esem- 
plare  vetuloniese,    il  quäle  giova  a  darci  una  idea  del  eompli 
al  quäle  appartenne  il  frammento  ora  desciitto;  un  altro  identico 


I'INZA 

azione  alqnanto  diversa,  si  conserva  nel- 

XVI,    32)    üb    frammento    di 

burone,  fig.  5,  rinvenuto  nei  re- 

ii  sterri,  spetta  ad  im  lipo  noto 

per  parecchi  altri  esemplari  rinve- 

Quti  nellc  necropoli    etrusche,   fali- 

sche  e  Latine  ed  a  Cuma   in  Cam- 

pania    (*).    II    tubo    ciliudrieo   era 

oposto  di  tre   tioochi  saldati  in 

itinuazione   su   di   una    astioella 

d'avgento,  al  disopra  della  quäle,  fra 

questa  cioe  ed  il  tubo,  erano  stati 

posti  trasversalmente  i  ie  do- 

vevano  eostituire  le  maglie  in  cui  ßi 

serirono  i  gaoci  a  pettine  di  11  lo  di 

argento,  dei  quali  restano  ben  pochi 

(•)    L' esemplare    vetuloniese    della 
tomb  i  della  straniera  e  edito  in  .V<   . 

7.  tav.  XIX.  flg.  1;  Falchi,   Vetulonia 

opoli,  tav.    V.  li LT-  16 :  K 

S  udl  e  Mat.  di  Arch.,  I.  pag.  269, flg.  38; 

l'i  semplare  di  Monaco   e    riprodotto 

dem  fig.  39.  Anche  qnest'ultimo  proviene 

e  dall'Etruria  meridionale. 

(-)  Doveva  essere  analogo  all'esem- 

plare  cumano,  cfr.  Mon,  ant.  Lincei,  XIII. 

pag    237,  per  gli  analoghi   esemplari  la- 

ziali  vedi :  Mon.    Inst.,  Xll.  tav.  XXXI« 

4  (ne  i  mo  nella  fcomba    Bernardini 

almeno  3    esemplari),;    Fernique,    Präne- 

or.   L75,  n.  17;  Catalogo  di  vendita 

della  collezione  Augusl  llani,  n.  758 

iv.  XX.  im.  759-761  ;  per  il  territorio 

falisco   vedi    X    .      avi,    1887,  tav.    VI. 

7    e    Studi  e  Mat.,  III,    pag.    147, 

fig.  7;    per  quelli   etruschi    vedi:    Stu  U 

'•''-  Mat.,  I,  pag.  270,  figg.   II  e  12;  Mon. 

i,  IV.  tav.  XI.  fig.  24  e  XIII 
-.  nota  5.  II  Pellogrini,  che  ha  citato  l'inlera  bibliografia,  osserva  giu- 

-I    i  ha  tr  Icuna  faori  del  Tirxeno. 


LA    TOMBA    KEOOL1N1    GALASSI 

aviin/.i.  Resta  de!  tabo,  originariamente  rinforzato  da  an'  aniina  di 
legno,  soltanto  nna  delle  estremitä  od  im  piccolo  frammento  de! 
tronco  centrale.  Quest'  ultimo  e"  attualmente  privo  di  decorazione,  ma 
si  ootano  le  fcracce  delle  8aldatui'e  della  filigrana  in  oro,  norraali  alle 
■  del  frammento  restato.  Due  coppie  di  lili  d'oro  ritorti  a  föne 
orlano  le  estremitä  de!  fcronco  meglio  conservato  e  fra  queste  sono  ese- 
guite  a  granaglia,  pure  di  oro,  due  zone  estreme,  costituite  cia 
sciiiia  da  due  fasce  meandriformi  semplici,  fra  cni  nn  altro  meandro 
a  eroce   gammata.    Tra  queste  zone  me  ve  ue  e  una  terza  a 

triplice  linea  spezzata  eon  angoli  in  quelli  estremi.  Le  linee  sono 
tntte  a  doppio  tilo  di  granaglia,  le  riempiture  degli  angoli  sono 
costituite  ciascuna  da  sei  grani  disposti  a  triangölo.  Mancano  le 
due  calotto  che  dovevano  chiudere  le  estremitä  del  tubo  colle  ri- 
manenti  parti  di  quest' ultimo.  1  due  resti  dell'asticella  mediana 
misurano  complessivamente  m.  0,125,  ma  non  combaciano  fra  loro 
e  I  nna  estremitä  manca.  cosicche  la  lunghezza  totale  del  tubo  do- 
\  <«v;l  essere  certamente  maggiore. 

XVII.  Tre  medaglioni  con  ambre  lenticolari,  composti  eiaseuno 
di  piü  pezzi  congiunti  insieme.  Essendosi  disgiunte  le  varie  parti, 
furono  rieomposte  malamente  nelle  precedenti  publicazioni,  cosi  da 
addoppiare  il  numero  effettivo  di  questi  vezzi.  I  frammenti  (die  gli 
si  debbono  riferire  possono  distinguersi  in  parecchie  serie.  33)  La 
prima  comprende  dei  castoni  in  lamina  rettangolare  d'oro  abbastanza 
larga.  saldata  a  cerehio  schiacciato  ad  ellisse,  ornata  all'esterno  con 
meandro  eseguito  a  granaglia,  forato  agli  estremi  dell'asse  mag- 
giore  in  corrispondeu'ia  di  un  foro  longitudinale  aperto  nello  spessore 
delle  ambre  a  medaglione  piano  da  un  lato  convesso  dall'altro,  in- 
corniciate  da  quei  cerclii,  come  mostra  1' unico  esemplare  a  noi  per- 
venuto.  I  fori  nella  lamina  mostrano  tutt'  intorno  alla  periferia 
tracce  di  saldatura  ed  in  un  esemplare  meglio  conservato  degli 
altri  resta  ivi  aueora  aderente  un  anello  nnuiito  di  dente,  costi- 
tuito  da  una  brattea  triangolare  girata  a  semicerchio,  colla  base 
saldata  alTanello  dinnanzi  mentovato,  il  quäle  deute  discende  lungo 
la  faccia  piana  della  sottoposta  ambra.  Di  questi  den ti  33a)  se  ne 
rinvennero  sei  e  le  tracce  di  saldatura  sopra  mentovate,  come  pure 
la  decorazione  meandriforme  eseguita  a  granaglia  al  disopra,  la 
quäle  trova  riscontro  unicamente  nei  tre  castoni  di  cui  ragiono, 
provauo  che  originariamente  erano  saldati  ai  singoli  fori  aperti  nelle 


G.     l'l.N/A 

[amj  laglioni.  34)  Tre  cerchi  di  lamina  pit  sottili, 

prii  Longitudinale,  con  un  margiue  incuiTato  a  martello 

solo  nella  ristretta  zona  cosi  ripiegata,  l'altra 
parte,  quella  rimasta  cilindrica,  essendo  stata  lasciata  liscia.  Ciö  giä 
;i  che  quest'ultimo  tratto  dod  doveva  essere  visibile,  dei  punti 
Bbalzati  lungo  la  periferia,  destinati  a  fissarla  ad  an  cerchio  di  ana- 
□  i  forma  entro  il  quäle  questa  parte  liscia  doveva  incastrarsi,  e  le 
dimensioni  de!  cerchio  medesimo  dimostrano  che  questi  cerchielli 
erano  originariamente  incastrati  aei  castoni  cilindrici  33)  e  dove- 
vano  colla  parte  ornata,  sporgente  dai  medesimi,  incorniciare  il  nie- 
daerlione  d'ambra  omato  ai  tianchi  nel  modo  predetto.  La  decora- 
zione  del  tratto  risibile  e  eseguita  a  granaglia  cd  e  costituita  da 
linee  a  zig-zasr:  manca  nel  cerchio  ogni  traccia  di  fori  e  di  Baldature. 

11  foro  longitudinale  che  dobbiamo  supporre  in  tutti  e  tre 
i  medaglioni  (!)  serviva  certamente  ad  appenderli,  dovettero  quindi 
far  parte  di  uoa  collana. 

I  gioielli  piü  simili.  souo  im  pendaglio  rinvenuto  a  Vulci 
edito  giä  dal  Micali  e  di  nuovo  dal  Karo;  e  alcimi  esemplari  in 
oro  ed  ambra  con  denti  laterali  provenienti  da  localitä  incerte 
deir  Etrnria  ineridiouale.  conservati  nel  Museo  archeologico  di  Fi- 
fenze,  neH'Antiquario  di  Monaco  e  uno  nel  Louvre,  il  quäle 
ultimo  proviene  forse  da  Cervetri  (2). 

XVIII.  35)  Di  perfetta  conservazione  e  una  collana  (3)  com- 

(')  II  uecessario  passaggio  della  cordicella  di  sospensione  non  si  ottenne 

in  tutti  ollo  stesso  sistema.  Nell'esemplare  meglio  conservato  il  grosso  me- 

daglione  d'ambra  h  forato  longitudinalraente  in  corrispondenza  dei  fori  aperti 

nel  castone  d'oro  giä  descritti  nel  testo;    ma  le  altre  ambre    conservate  nel 

5 trän o  cli<-  negli  altri  esemplari  il  problema  tecnico  fu  risoluto  in 

.    I'ambra  infatti  e  assai   sottile,  piana  in  un   lato,   convessa  nel- 

I'altro  e  non  porta  traccia  di  foro;    cvidentemente    a    questa  piastra,  cbe  fu 

ine;*-  idola  alla  cornice,  ne  era  associata   una    ultra 

cgualmente  sottile  fissata  al  margine  "]']iosto  del  castone  stesso ;  l'apparenza 

■  rna  del  medaglione  rim  inalterata  rispetto  agli  altri  esemplari,  ma 

il  passaggio  della  cordicella  di  avvenne  nel  vuoto  lasciato  inter- 

■  r  l  le  due  lastre  ili  ambra. 

e  Jl/at.,    1!  137  i    seg.,    fig.  130;  tav.    II, 

I 

1      ■:;-:     izionc    data  alla  ed  al  medaglione    nella  fotografia 

edita  dal  Karo,  ■    quella  adottata  dallo  direzione  dei   Musei  per  esporla,  ma 

[a  alla  originaria  dispi  sizio 


LA    TOMBA    RHGOUM    GALASSI  DO 

posta  da  due  cafcenelle  a  maglie  snodate  di  filo  d'oro,  tenute  equi- 
distanti  alle  estremitä  da  due  altri  frammenti  di  identica  strut- 
tura.  I  due  estremi  sono  ineeriti  in  ud  tubo  schiacciato  di  lamina 
d"oro  girata  a  cerchio,  sul  quäle  tubo  fu  Baldato  im  lavoro  a  trina 
composto  di  tili  ondulati,  separati  da  fasci  di  dli  Lisci.  La  ci 
uella  e  fissata  al  tubo  con  due  chiodetti  d'oro  ribaditi. 

Le  estremitä  libere  dei  tubi  sono  cliiuse  ciascuna  con  nna 
ooppia  di  brattee  d'oro  stampate  a  protomi  bine  di  leoni  con  anello 
tra  loro,  intagliate  ai  margini,  saldate  agli  orli  e  quindi  alla  bocca 
del  tubo. 

Catenelle  a  maglia  analoghe  si  rinvenuero  comunemente  in 
Btruria,  erano  pure  di  moda  in  Sicilia  e  nel  Mediterraneo  Orien- 
tale Uno  a  Cipro  (').  Io  non  conosco  peraltro  degli  esemplari  iden- 
tiei  a  questo,  che  per  la  decorazione  a  filigrana  e  la  forma  dei  due 
capi  terminanti  ambedue  ad  anello  si  distacca  dagli  analoghi  pro- 
dotti  dinnanzi  citati  e  mostra  con  ciö  una  certa  originalitä,  per 
cui  sembra  una  libera  imitazione  locale  di  modelli  stranieri. 

XIX.  Collana  costituita  da  vezzi  a  doppio  tronco  di  cono  36), 
ed  a  sfera  scbiacciata  37),  costituito  ciascuno  da  due  laminette 
tirate  a  martello,  nel  primo  caso  a  cono  nel  secondo  a  calotta 
sferica,  ornate  a  stampo,  o  ad  impressione  con  stecco  ottuso,  in- 
serite  e  rtssate  colle  consuete  punzonature  ai  margini,  apposita- 
mente  lasciati  privi  di  ornamentazione;  quelli  estremi  sono  invece 
rinforzati  con  un  cercbiello  di  filo  d'oro  saldato  intorno.  II  disegno 
ornamentale  ricorda  quello  alla  superficie  delle  fibule  placcate  in 
oro  giä  descritte  (cfr.  XIV). 

XX.  38)  Tre  vezzi  biconici;  i  singoli  coni,  in  lamina  liscia, 
furo no  incastrati  per  le  basi  in  un  anello  d'oro  massiccio,  adorno  di 
sgusci  nel  mezzo  e  punti  incavati  alla  periferia  battuti  a  cesello, 

(»)  Not.  scavi,  1887,  pag.  520,  tav.  XIX:  Falchi,  Vetulonia,  tav.  V. 
fig.  13;  Studi  e  Mat.,  II,  pag.  129.  figg.  116  e  117:  Micali.l/ora.  per  \er 
alla  stör  in.  lav.  XLVI,  fig.  7;  Not.  scavi,  IS'.»:!,  pag.  458  (Fusco) ;  Mon.  Lincei, 
I,  pag.  SoG  e  seg.,  sep.  76  e  Not.  scavi,  1893.  pag.  158,  nota  1  (esemplari 
inediti  del  Maseo  di  Palermo,  ed  altri  di  Megara  llyblroa.  (L'Orsi  cita  anche 
un  esemplare  del  Fayum  in  Egitto  ed  uno  di  Tharros  in  Sardegna  (Arch. 
Anzeiger,  1890,  pag.  94;  Pais.  Studi  storici,  1892  pag.  393,  nota  1).  Ces- 
uola,  .1    descrij  Atlas   of  the  collection   of  cypriote   antiquities,  III, 

pl.  V.  figg.   1  e5;  Perrot  e  Chipiez,  //ist.  de  l'Art,  III,  26,  fig.  5S7  ; 

Murray,  Kccavations  in  Cyprus,  pl.  XIII.  fig.  26  e  pag.  65  (Curium). 


PINZA 

il  Clli  riii,.  ando  nell'incavo  della  sottoposta  lamina  servi 

jsi  all'anello  fuso.  I  vertici  dei  singoli  coni  sono 
iti  ad  altri  anelli  identici  ma  di  diametro  minore. 

XXI.  39)  Piocchi  d'oro,  costituiti  da  una  lamina  trapezoidale 
girata  a  cono,  piegata  con  quattro  scanalature  e  saldata  ai  mar- 
gini;  lungo  i  canali  si  osservano  dei  tili  d'oro  ritorti  e  saldati  alla 
lamina,  ono  dei  quali  ne  maschera  la  saldatnra;  altri  tili  girano 

■I10  an  •niita  superiore  ed  inferiore  e  questi  celano  la  sal- 

datnra dei  coperchio  e  dei  fondo.  II  primo  e  costituito  da  una  la- 
minetta  che  porta  un  anello  nel  mezzo  destinato  alla  sospensione. 
e  fissato  alle  pareti  dei  tioceo  mediante  ud  chiodetto  ribadito  d'oro; 
il  fondo  invece  e  ornato  con  quattro  protonn  leonine  corrispondenti 
ai  quattro  tubi  divisi  dai  canali  nei  fianchi  dei  liocco,  le  quali  pro- 
tomi  sono  eseguite  in  lamina  sbalzata  a  stampo  intagliata  e  sal- 
data ai  margini;  fra  queste  protomi  vengono  a  terminare  le  estre- 
mitä  arricciate  di  altrettanti  petali,  i  quali  partono  dal  centro  dei 
rioeco  al  disotto  di  uu  bocciolo  o  sfera  ivi  saldata. 

La  identitä  di  teenica  rispetto  alla  collana  XIX.  incompleta, 
dimostra  che  questi  vezzi  dovevano  pendere  daH'ambiaglio  col  quäle 
quella  doveva  essere  chiusa. 

Gli  ornamenti  fusiformi  in  oro  in  tutta  la  regione  tra  l'Ap- 
pennino  ed  il  Tirreno  si  rinvengono  comunemente  nelle  tombe  di 
quest'epoea :  degli  analoghi  esemplari  sono  spesso  eseguiti  in  bronzo 
talora  a  fusione,  talora  a  filo  metallico  avvolto  a  spira  e  battnto. 

mplari  coevi  e  piü  antichi,  in  oro,  si  rinvennero  nelle  regioni 
ba^nate  dal  Mediterraneo  Orientale  (')• 

XXII.  49)  Probabilmente  sono  dei  vezzi  da  collana  anche 
altri  due   oggetti  di  oro,   i  quali  constano  di  una  lamina  rettan- 

emplari  in  oro  (due)  dei  tutto  analoghi  anche  per  la  decorazione 

a  qu-lli     .Will)   descritti   nel  testo,  si  rinvennero  in  una  tomba  a  fossa  di 

1882,  pag.  196,3;  uno  e  riprodotto  negli  Studl  e  Mal., 

II.  pag.  125,  fig.  106.    Per   tri i    esemplari  in  bronzo  vedi    le  Nolizie   citate 

MI.  ßgg.  9  e  10;  1885,  pag.  120;  1886,  pagg.  187.297;  1888,  pag.  63,  e 

.  \I\.  ßg.  15;  Bull.paletn.  ital.,  1882,  pag.  128;  C4sell.  Fouilles.  pa-  2!>2-, 

1884,  pag.  121;  .Uitt.  d.  h.  deut.  arch.  Inst.  Rom.  Abth..  1887. 

_-. -.  Bull.    Inst.,    1  -TS,    pag.  227;   Not.  seavi,  1886,  pag.  188- 

Per  la  Sicilia  bi  reda:  Bull,  palet«...  1894,  pag.  -17.   tav.  IV.  Bg.  1.  Per  En- 

komi    (Cipro)    si    vrda:    Murray,    ExcavatiotlS    in    Cyprus,    pag.  41.    pl.    XI. 

68,  371 


LA     IHM  HA    REG0L1N1    (JAI.ASSI  ''<  i 

polare  spizzata  agli  augoli  superiori  e  ripiegata  ai  lati  corti  ed 
in  alto  dopo  averla  ornata  a  abalzo  ed  a  granaglia;  in  alto  vi  fu 
poi  saldato  un  tubetto  di  lamina,  lungo  quanto  la  parte  rettilinea 
dell'oggetto  che  descrivo,  eolle  estremitä  afforzate  ciascuna  da  un 
anello  di  lilo  d'oro  saldato  ai  margini.  Agli  estremi  degli  orli  ri- 
piegati  della  lamina  principale  e  saldata  una  foglia  d'org  liscia, 
La  quäle  serve  a  guisa  di  fodera,  ma  resta  discosta  dalla  Lamina 
principale  tanto  quanto  sono  lunghi  i  margini  ripiegati  di  quest'ul- 
tima.  L'ornamentazione  della  lamina  stessa  Consta  di  una  zona 
principale  in  cui  fu  sbalzato  sette  volte  un  punzone  a  Ggura  lem- 
minile  ritta  di  fronte,  con  trecce  scendenti  sugli  omeri,  braccia 
nude,  ripiegate  in  basso  e  lateralmente,  con  nella  destra  il  con- 
sueto  tiore  di  loto.  vestite  con  una  tuuica  aderente  alla  persona, 
stretta  alla  vita  da  una  cintura,  il  tutto  coi  contorni  e  dei  det- 
tagli  eseguiti  a  granaglia. 

Un  doppio  rilo  d'oro  ritorto,  saldato  in  alto  ed  in  basso  alla 
zona  la  limita  nettamente;  ed  appresso  verso  i  margini  succede 
un  lavoro  a  granaglia  riproducente  una  linea  spezzata,  la  quäle 
nella  zona  alta  e  completata  con  degli  angoli  paralleli  ai  lati  ri- 
dotti  alla  piü  semplice  espressione,  cioe  a  tre  punti.  Anclie  il  tubo 
di  sospensione  e  ornato  con  un  meandro  a  granaglia,  giä  compiuto 
quando  fu  saldato  alla  lamina  sottostante,  essendone  rimasta  dan- 
neggiata  la  decorazione. 

XXIII.  42)  Sfera  schiacciata  di  lamina  d'argento  placcata 
d'oro,  aperta  lungo  Tasse  minore  e  coi  margini  dei  fori  ribattuti 
all'  interno  a  guisa  di  orlo.  L' argen to  e  ossidato  profondamente. 
I  molti  frammenti,  che  ho  ritrovati  tra  i  frantumi  di  oreficerie, 
spettano  tutti  al  tipo  edito  nella  fig.  6,  cioe  a  bacca  baccellata, 
comunissimo  nelle  tombe  etrusche  di  quest'epoca  e  noto  a  Cipro 
giä  nel  periodo  miceneo  (l).  In  un  esemplare  43)  la  decorazione 
rilevata  e  alquanto  diversa,  la  baccellatura  essendo  divisa  da  una 
specie  di  zona  lungo  il  piano  normale  all'asse  flg.  6. 

I1)  Xot.  scavi,  1S93,  \>agg.  148,  500,  505  (tombe  ad  nmazione  intorno  al 
tumulo  della  Pietrera) ;  18f'8,  pa<^.  15G  e  Studi  e  Mat.,  II,  ])a,fr.  125  e  - 
figg.  108  e  109;  Montelius,  op.  cit.,  II,  pl.  CXCIV,  fig.  3;  CC,  fig.  3;  CCI, 
fig.  2.  Per  gli  esemplari  micenei  di  Cipro  vedi:  Marray,  Excavatiorii  in 
Cyprus,  pl.  VIII,  fig.  non  numerata,  nel  raezzo;  cfr.  anclie  pl.  XI,  fiLrtr. 
166-169. 


...     1M.N/A 

XXIV.  44  zi  in  lamina  di  argento  placcata  d'oro,  coin- 

di   quattro  pezzi  lavorati  a  parte,  congiunti  a  sal- 

La    pigna  fcermina   alla  bocca  oon  im  collarino  inserito  e 

Lla  campanella  conica;  l'altra  estremitä  di  quest*  ultima 

hiusa    da   an    dischetto    il    quäle  a  sna  volta  porta  saMato  al 

disopra  an  fcabetto  ornato  con  striature  anulari.  Delle  gocce  restano 

i  avau/.i.  ma  si  conservano  quattro  campanolle,  indizio  sicuro 

<!i  almeno  altrettanti  vezzi. 


f\ 


^ 


XXV.  45)  Siuiili,  ma  piü  piccoli,  souo  dei  peudaglietti  di  la- 
mina d' argento  placcata  d'oro,  lavorati  come  quelli  precedente- 
mente  descritti.  salvo  l'aggitinta  di  im  tilo  d'oro  intorno  alla  sal- 
datura  della  campanella  colla  pigna,  e  la  sostituzione  di  Mo  d'oro 
girato  a  spira  e  saldato  iutorno  al  tubetto  invece  delle  striature 
ootate  negli  altri  esemplari. 

II  tipo,  diffuso  iu  Etruria,  era  noto  in  quest' epoca  a  Thera 
ed  in  quella  micenea  a  Cipro  ('),  i  prodotti  tirreni  si  distinguono 
per  gli  ornati  a  filigrana  poco  famigliare  agli  orafi  dell'Oriente. 

XXVI.  46)  Resti  di  alcune  perle  a  bottino  di  argento  dorato 
»ate  alle  estremitä  (cfr.  fig.  6).  Questo  tipo  era  assai  diffuso  in 

Etruria  nel  periodo  cui  spetta  la  tomba   Regolini-Galassi,  durante 


('j  Cfr.  per  l'Etraria:  Studi  e  Mal.,  II.  pag.  CXXX,  fig,  118  c  fig.119 
(territorio  iulisco).   Per  gli  esemplari  di  Thera  vedi:  Mitt.  d.  k.  deut.  arch. 
'>.  Abth  .  ]•■  91  e  seg.,  tomba  116.  Vezzi  idehtici  pendono  dalla 

trale  della  collana  riprodotta  in  ana  fignrina  fitt il<-  di  Enkorai.  Mur- 
ray, Cyprus,  p  ig,  26,  fig,  55. 


LA    TOMBA    REGULIN]    GM. ASSI 

il  quäle  fu  di  moda  anche  oel  Mediterranco  Orientale  ovo  era  noto 
giä  nel  periodo  miceneo  ('). 

XXVII.  47)  Testina  a  sembianze  umane,  a  due  brattee  -t. 
pate,  intagliate  ai  contorni   e  saldate   per  i  margini,  nascosti  poi 
dal  Lavoro  a  granaglia  simulante  la  capigliatura ;   L'apertura  infe- 
riore e  irinforzata  con  un  anellino  di  filo  d'oro,  Bull'alto  del  capo 

aldata  una  maglietta  della  stesaa  materia.  E  identica  a  quelle 
saldate  aerli  anp-oli  dei  braccialetti  XXIX. 

XXVIII.  48)  Frammento  di  im  cerchio  in  lamina  d'argento 
placcata  d'oro,  aceartocciata  (fig.  6) ;  fece  parte  di  un  oggetto  di 
maggiori  dimensioni  ma  di  incerta  forma. 

XXIX.  49)  Due  braccialetti  identici  fra  loro  sono  costituiti 
ciascuno  da  uua  lamina  rettaugolare,  le  cui  estremitä  brevi  sono 
t'ivestite  da  ambo  i  lati  con  due  altre  laminette,  disposte  una  sul 
dritto  e  l'altra  sul  rovescio  della  lamina  principale.  Queste  due  ultime 
Hanno  il  lato  lungo  uguale  alla  larghezza  del  braccialetto,  le  altre 
hanno  le  stesse  dimensioni,  ma  i  due  margini  corti  e  quello  esterno 
si  prolungano  in  tre  nastrini,  che  ripiegati  sulle  laminette  del  ro- 
vescio  trattengono  queste  ultime  aderenti  alla  piastra  principale  e 
ne  orlauo  in  pari  tempo  le  estremitä.  Sülle  laminette  del  dritto 
furono  aperte  a  distanze  regolari,  in  uua  quattro,  nell'altra  due 
coppie  di  buchi,  iu  cui  penetrano  le  estremitä  di  altrettanti  tili 
d'oro  girati  esternamente  a  maglietta,  saldate  all'  interno  della  la- 
mina. Nel  lato  corrispondente  alle  quattro  magliette  e  fissato  alla 
lamina  mediana  la  estremitä  schiacciata  di  una  specie  di  tubetto 
arcuato,  ornato  a  sgusci  longitudinali  (8),  al  quäle  nella  estremitä 

(')  Questi  vezzi  essend')  in  condizioni  di  conservazione  anche  peggiori 
dei  precedenti  erano  stati  lasciati  tra  i  frantumi  ove  li  ho  ritrovati.  Per  i 
relativi  confronti  vedi:  Mon.  Lincei,  XV,  tav.  XI\',  fig.  9  (Roma,  esemplari 
di  argento).  Not.  scavi,  1887,  pag.  520,  tav.  XIX,  fig.  7;  Falchi,  Vetulonia, 
tav.  V.  fig.  8;  Sludl  e  Mat.,  II,  pag.  125,  fig.  105;  Falchi,  op.  cit.,  tav.  VII, 
fig.  1;  VIII.  fig.  11;  XVII,  fig.  13.  Not.  scavi,  1885,  pag.  310;  1882,  pag. 
225,  a  Falerii,  Mon.  Lincei,  IV,  tav.  IX,  fig.  -4  (tomba  XLVI,  Musoo  Villa 
Giulia  in  Koma).  Sugli  esemplari  cipriotti  di  Kurion  vedi:  Ohnefalsch-Richter, 
Kypros  die  Bibel  und  Homer,  tat.  XXV,  fig.  7;  quelli  micenei  ili  Enkomi 
sono  editi  dal  Murray,  Excavalions  in  Cyprus.  pl.  X,  fig.  410;  XIII,  fig.  27. 

(-)  l'n  analogo  sistema  di  cliiusura  a  cerniera  si  osserva  in  braccialetti 
di  oro  della  tomba  del  Littore  a  Vetulonia;  cfr.  Montelius,  II.  pl.  CXCIV, 
ti_r.  11,  meglio  riprodotto  in  Studi  e  Mat.,  II,  pag.  100  e  seg..  rig.  53 
( Karo). 


...    PINZA 

ül,,.,     .     ,  saldate  due  magliette  di  filo  d'oro,   eui  corrispondono 
liell;  •       pposta  del  braccialetto  «lue  uncinelli  di  filo  d'oro 

lle  estremitä  infilate  in  appositi  fori  praticati  nella 
laminetta  interna  b  saldate  sul  rovescio  della  medesima,  o  sulla 
lamina  sottostante.  Con  questi  ganci  e  con  quelle  magliette  l'asti- 
o.41a  tubuläre  chiudeva  effettivamente  il  braccialetto  assicnrandolo 
al  polso,  dappoiche  le  catenelle,  le  cui  estreraitä  munite  di  ganci 
v.'iiivuno  assicurate  alle  rispettive  magliette  esistenti  sul  dritto  dei 
braccialetti,  ebbero  uno  scopo  esclusivamente  ornamentale. 

Le  figure  sbalzate  Bulla  lamina  hanno  i  contorni  delineati  a 
ffranaglia,  sistema  che  si  osserva  tanto  nelle  testine  rilevate  sal- 
date  agli  angoli  della  piastra,  ottenute  colle  consuete  doppie  brattee 
sbalzate  saldate  ai  margini,  qnanto  nelle  estremitä  a  pigna  delle 
aelle  ornamentali  alle  quali  ho  giä  accennato.  Queste  ultime 
sono  a  maelietta  di  filo  d'oro  e  terminano  nel  peduncolo  di  una 
speck*  di  mezzo  novo,  costituito  da  una  brattea  ellittica  convessa, 
sal. lata  ai  margini  di  un'altra  piana;  un  anelletto  consolida  La 
estremitä  cilindrica  in  cui  penetra  e  si  assicura  la  catenella.  Un 
filo  addoppiato  piegato  a  gancio  e  saldato  cogli  estremi  alla  faccia 
piana,  quella  convessa  e  ornata  a  granaglia  con  linee  anulari  nel 
p.-diincolo,  doppie  diagonali  nella  parte  ellittica  e  punti  nei  campi 
vuoti. 

XXX.  50)  Quattro  gruppi  di  catenelle  coi  relativi  ganci  iden- 
tiche  a  quelle  tuttora  unite  ai  braccialetti  (XXIX). 

I  ganci  con  cui  terminano  queste  catenelle  sono  simili  ad 
esemplari  rinvenuti  a  Vetulonia,  a  Megara  Hyblea,  a  Siracusa  in 
i-'inbe  coeve  a  questa  ('). 

(ili  elementi  adottati  nella  ornamentazione  dei  braccialetti  e 
la  teenica  si  osservano  anche  in  oreticerie  dell'Oriente,  a  Creta  per 
esempio  e  piü  largamente  a  Rodi  ed  a  Cipro,  donde  probabilmente 

C)  Monl.liu,,  II,  pl.  CXCVII,  flg.  1.  Not.  seavi,  1893,  pag.  458,  tomba 

X\'\     Ol  i,  Megara,  pag.  152.  Per  ciö  che  riguarda  la  creazione  locale  del 

ere  bisogna  naturalmente  astrarre  dai  dettagli  giä  notati  in   altn 

lotti.  II  Karo  cita  dei  braccialetti   simili  conservati  nel  British    Museum 

che  io  non  conosco;  non   potrei  quindi   giudicare  sino  a  quäl  puirto  si  spiuga 

omiglianza;  ad  ogni  modo  sicci  per  lo  meno  probahile  la  loro  pro- 

venienza  daU'Etruria,  non  mutano  i  termini  della  questione  che  dovrb  trattare 

intorao  al  luogo  di  fabbrieazione  .li  queste  oreficerie. 


LA.    TOMBA    REGOLIN1    GALASSI  71 

provennero  i  primi  tnodelli  imitati,  ma  la  forma  e  speciale  e  pro- 
pria  del  territorio  di  Cervetri. 

XXXI.  Sette  anelli  da  dito  in  argento  placcato  d'oro  inter- 
aamente  cavi  e  ripieni  di  mastice  ('),  dei  quali:  51)  Tre  lisci. 
52)  Uno  e  ornato  nel  solo  lato  esterno  con  nu  meandro  continuo 
eseguito  a  granaglia.  53)  Tre  portano  tutt'aH'intorno  una  decora- 
zione  a  liligrana  che  avvolge  completamente  L'anello  nel  senso  della 
periferia.  K  eostituita  da  an  t'ascio  di  iili  lisci  alternati  da  coppie 
di  tili  ritorti  e  divisi  da  trine  di  tilo  ondulato. 

XXXII.  54)  Anello  di  oro  massiccio,  alqnanto  piü  piccolo  dei 
precedenti,  ritrovato  dal  Galassi  tra  i  frantumi  delle  ferramenta. 

XXXIII.  55)  Dne  spirali  da  capelli  di  filo  d'oro  accoppiato  (2), 
identiche  a  quelle  cosi  comnni  nelle  tombe  deirEtruria. 

XXXIV.  56)  Doppia  protome  di  leone  o  pantera  costituta  dalle 
consuete  brattee  sbalzate,  intagliate  e  saldate  ai  margini,  ornate 
a  eontorno  deliueato  a  granaglia.  Tra  le  teste  e  fissato  un  anel- 
letto  di  tilo  d'oro,  in  basso  le  brattee  terminano  in  nna  specie  di 
peduncolo,  rinforzato  al  margine  da  im  tilo  d'oro  saldato  all'in- 
torno  in  cui  e  intilata  nna  asticella  quadrangolare  di  argento. 

XXXV.  57)  Sei  cercliielli  di  lamina  rettangolare  d'oro  girata 
a  cerchio,  e  saldata  per  i  margini  corti,  con  una  delle  estremitä 
ripiegata  verso  1'  interno.  Qnest'orlo  arrovesciato  e  liscio,  la  super- 
ricie  cilindriea  e  decorata  esternamente  a  liligrana  e  trina  d'oro 
secondo  im  disegno  del  tutto  analogo  a  quello  che  si  osserva  sngli 
anelli  53). 


(')  Anelli  del  tutto  simili  ai  primi  descritti  nel  testo,  cioe  ornati  a  fili- 
grana,  si  rinvennero  a  Vetulonia  ed  a  Narce  cioe  in  Etruria  e  nel  Territorio 
falisco.  Falchi,  Vetulonia,  pag.  190;  Studi  e  Mut.,  II,  pag.  123,  fig.  95; 
cfr.  Studi  citati,  III,  pag.  150,  fig.  11.  Dei  braccialetti,  diversi  dagli  anelli 
citati  nel  testo  S"ltanto  per  le  maggiori  dimensioni  e  per  la  minore  esten- 
sione  della  ornamentazione,  si  rinvennero  nella  Ila  tomba  ad  umazione  sca- 
vata  intorno  al  tumulo  della  Pietrera.  Not.  scavi,  1893,  pag.  501;  Stu 
MaL,  II,  pag.  98,  fig.  50. 

(")  Esemplari  identici  si  rinvennero  comunemente  in  Etruria;  cfr.  Not. 

scavi,  18si>.    pag.    196,  n.     1;    Gsell.    Fouilles    dans  la  ntcropole  de   Vulci 

4.  413  e  29i>;  Heibig,  Gom\  >>nes  in  honorem Mommseni,  pag. 619  e 

seg.;  e  Das  Homerische  Epos,  IIa  ed..    pag.  243  e  seg.    ove    e  citata   tutta 

la  letleratara  antecedente. 


PINZA 

re  identico  ai  precedenti  salvo  nella  decorazione 
,  .  un  meandro    -  _  lito  a  granaglia. 

emplari  simili  ai  precedenti  privi  di  ogni  de- 

XXXVI.  izzi  di  argento  a  pigna  ?uota,  saldata  ad  una 
campanella  chiusa  in  alto  da  una  brattea  discoidale,  cui  e  saldato 
L'appiccagnolo  a   nastro.    Restano   gli   avanzi  di  tre  campanelle  e 

a  pigna,  le  quali  dimostrano  ehe   almeno  altiettanti 
erano  i  \  ozzi  di  questo  tipo. 

XXXVII.  61)  Due  braceialetti  di  argento  massiccio  di  so- 
lida            IIa,  colle  estremitä  sovrapposte  foggiate  a  testa  di  ser- 

pente. 

XXXVIII.  Quattro  braceialetti  costituiti  ciascuno  da  una  la- 
mina  rettangolare  di  argento  foderata  di  rame,  coi  margini  della 
prima  ribattnti  sui  contorni  di  quest'  ultima.  Qnesta  zona  ornata 
b  -balzo  mediante  punzoni  e  cesello  battuti  dal  rovescio  della  fo- 
dera,  tu  poi  girata  a  cerchio  e  le  estremitä  brevi  sovrapposte  ed 
inehiodate  con  tre  chiodetti  ribattnti,  dei  quali  restano  i  fori. 

Dovevano  essere   di   diametro   alquanto  diverso  essendo  stati 
accoppiati  e  deposti  l'uno   dentro   l'altro   come  e   dimostrato  dai 
i  dell'ossido   di  rame  e  dalla  effettiva  sovrapposizione  del  ro- 
io  dei  piü  grandi  sul  dritte  dei  piü  piecoli.  Anche  la  decora- 
zione e  diverea,   il  cerchio  maggiore   62)    in   ambo  gli  esemplari 
ndo  ornato   con   una   zona  media  a  dischi  costituiti  da  cerchi 
concentrici   ad   un  bottoncino  per  lo  piü  ineavato  e  da  altre  due 
margiuali  ad  SS  limitate  da  linee  eesellate,  le  quali  si  arrestano 
bruscamente    ad    una   estremitä  e  girano  invece  lungo  il  margine 
di  quella  che  fu  inchiodata  sull'altra;   tra  i  dischi  si  notano  due 
file  di  bottoncini.  Nei  cerchi  minori  invece  6oj  i  dischi  a  cerchi 
concentrici  hanno  il  bottoncino  centrale  rilevato  e  le  fasce  laterali 
ornate  a  treccia  con  bottoncini  rilevati  fra  gli  incroci. 

Una  coppia,  benche  schiaeeiata,  e  abbastanza  bene  conservata, 
l'altra  si  trova  in  condizioni  assai  peggiori,  poiehe  il  cerchio  mi- 
nore e  pressoche   completo   ma  in  frantumi  e  di  quello  maggiore 
stano  pochi  f rammen ti. 

K  chiaro   che   queste   coppie   di  bracciali  furono  deposte  nel 

ioIcto  quasi  per  ricambio;  ne  il  diverso  diametro  si  oppone  alla 

jta  sulla  loro  destinazione,  poiehe  i  singoli  bracciali 


LA    TOMBA    REGOLIN1    GA  I.ASSI 

di  nna  coppia  poterono  essere  destinati  ad  ornare  parti  diverse  dal 
polso  all'omero  di  hd  medesimo  braccio. 

XXXIX.  64)  Aii.llö  «li  argento  (fig.  7)  di  asticella  cilin- 
drica  battuta  in  nn  fcratto  in  modo  da  schiaceiarla  a  piastra  rom- 
boidale,  sulla  cui  superfieie  esterna  si  osserva  un  incavo  eviden- 
temente  destinato  a  ri^evere  un  castone  che  attualmente  rnanca. 


Fiff.  7. 


65)  Altro  anello  di  argento  (fig.  8)  a  sezione  costante  ad  arco 
•  li  cerchio;  sulla  superfieie  esterna  e  impresso  un  incavo  ellittico 
con  entro  aleuni  segni  ineavati  irriconoseibili. 


Fig.  8. 

XL.  »36)  Spillone  di  bronzo  eseguito  a  fusione,  con  una  estre- 
mitä ingrossata,  cilindrica,  ornata  a  sgusci  anulari,  munita  di  ma- 
glietta,  alla  quäle  e  infilato  un  anello  di  asticella  di  bronzo; 
l'altra  estremitä  era  aguzza,  ma  ora  e  spezzata  e  priva  della  punta. 
E  placcata  di  argento,  salvo  nella  estremitä  ingrossata  che  e  ri- 
coperta  da  una  sfoglia  d"oro:  uguale  placcatura  io  suppongo  ori- 
ginariamente  anche  neH'anello,  ove  perö  per  il  continuo  sfrega- 
mento,  non  ne  e  rimasta  traccia. 

XLI.  67)  Fuso  d'argento  (')   costituito   da  quattro  pezzi  la- 

(')  II  Brizio  pc-ns'i  che  questi  oggetti  fossero  delle  conocchie.  Perö  uue 
strumento  sirnile,  tenuto  tra  il  ]»ollice  e  l'indice  dalla  filatrice  della  nota  stela 

aitica  della    collezione    Sabouroff   (Furtwäiürler,    La    collection  Sabouro/f,  I, 


74  "■    PINZA 

;i  a  parte  e  quindi  Baldati  insieme.  II  corpo,  afifusolato,  e  vuoto, 
:  ambo  I  imita  un  collarino  alla  cui  base  gira  im  ri- 

.    Nella   estremita  superiore  il   collarino   si  incastra 
nella  sita  cavitä  del  cappello,  L'altro  si  alloga  nella  corrispon- 

dente  apertura  della  testa  a  pigna,  cava  pur  essa  e  munita  di 
breve  apice,  il  quäle  si  incastra  nell'altro  cappello  in  cui  si  ri- 
Bolve  anche  questa  estremita.  Fusi  analoghi,  per  lo  piü  in  bronzo, 
sono  comuni  nell  Ktruria  e  nel  Lazio  ('),  ove  si  rinvengono  esclu- 
sivamente  nelle  tombe  femminili  di  questo  periodo. 

gi'uppo  ben  distinto   tra  il  mellame  di  argento  e  costi- 
tuito  »lalle  coppe  dorate.  Sono  ricavate  da  un  disco  di  argento  dello 

jsore  di  circa  2  nun.  formate  a  calotta  battendolo  a  martello, 

;cate  d'oro  nella  superficie  concava.  eccetto  la  zona  marginale, 
e  quindi  ornate  a  cesello  e  bulino.    Pare  che  quest' ultimo  lavoro 

»aito  sulla  superficie  dorata,  destinato  a  tracciare  i  contorni. 
sia  >tato  il  primo  e  che  in  seguito  dal  rovescio  siano  state  sbal- 
zate  le  masse;  in  fine  alcune  figure  giä  contomate  e  sbalzate  iu- 
rono  tratteggiate  a  punti  incavati  a  bulino.  Completata  la  deco- 
razione  le  coppe  furono  foderate  con  uua  calotta  di  argento  saldata 
alFaltra  lungo  i  margini  e  destinata  a  nascondere  il  rovescio  del 
lavoro  a  cesello. 

XLII.  68)  L'esemplare  meglio  conservato  e  privo  attualmente 
della  Bua  fodera.  Le  sbavature  antiche  di  ossido  di  ferro  sulla  su- 
perficie convessa,  dimostrano  che  il  distacco  e  antico,  forse  avvenne 
nell'  inchiodare  la  tazza  alle  pareti  del  sepolcro,  con  un  chiodo  di 
ferro,  del  quäle  restauo  gli  avauzi  nella  coppa  stessa. 

XL11I.  69)  La  seconda  coppa  e  in  condizioui  assai  peggiori; 
inancaüo  parecchi  frammenti,  in  specie  verso  il  fondo,  ove  si  no- 
tano  i   resti  del  chiodo  di  ferro  col  quäle  tu  infissa  alle  pareti  del 

Icro;  t'  tuttora  provvista  della  relativa  fodera  saldata  ai  mar- 
gini,  sulla  quäle  si  osservano  abbondanti  sbavature  di  ruggine 
colate  dal  chiodo. 


!>1.  XIX).  )'i   v;i  du   lo   strumento  <li  cui  ragiono  e  effetlivamente  un  utquxtos, 
.  la  cui  forma,  con  pochissime   altcrazioni,  persistette  in  Grecia 
o  almeno  nell'Attica  sino  ;il  V°  secolo  a.  C,  ejioca  alla  quäle   deve  riferirsi 
■   ■       tele  <li  Mynn 
(')  Cfr.  Mon.  I  W.  tav.  XV,  fig.  1"  - 


LA    TOMBA    P.EGOLIN1    GALASSI  «  :' 

XLIV.  70)  La  terza  coppa  e  manchevolissima.  Nol  fondo, 
pressoche  interamente  mancante,  hod  si  osseiTa  piü  traccia  del 
consueto  chiodo  d'attacco  alla  parete;  Della  fodera  invece,  discre- 
tamente  conservata,  in  due  punti  restano  avanzi  abbondantissimi 
di  ossido  di  ferro. 

XLV.  69)  La  fodera  della  quarta  coppa  conserva  i  resti  del 
chiodo  di  ferro  col  quäle  f'u  affissa  alla  parete,  e  sulla  superficie 
concava  ne  resta  ancora  la  capocchia,  la  quäle  prova  che  la  tazza 
disgiuntasi  anticamente  fu  forse  iucliiodata  a  parte. 

XLVI.  70)  Coppa  ovoidale  costituita  da  due  lamine  di  simile 
forma,  tirate  a  marlello  da  im  disco  di  argento,  delle  quali  una 
di  diametro  alquanto  piü  grande  fu  tirata  anche  un  po'  piü  alta 
dell'altra,  placcata  d'oro  nella  superficie  convessa,  ornata  a  figure 
contornate  a  buliuo  su  quest' ultima  e  sbalzate  dal  rovescio;  l'altra, 
di  poco  piü  piccola,  placcata  d*oro  nella  superficie  concava,  buli- 
oata  in  quest' ultima  e  sbalzata  dalla  superficie  convessa,  quindi 
posta  entio  la  piii  gründe  e  fissata  alla  medesima  con  del  mastice 
colato  fra  le  due  lamine;  1' intervallo  fra  i  due  margini  fu  poi 
coperto  dal  labbro  di  quella  piü  grande  arrovesciato  sullaltra  a 
guisa  di  orlo.  Nel  fondo  restano  gli  avanzi  del  chiodo  di  ferro  col 
quäle  fu  trafitta  per  assicurarla  alle  pareti  della  tomba. 

Queste  tazze  per  la  tecnica  e  lo  stile  debbono  riferirsi  allo 
stesso  gruppo  di  prodotti  cui  spettano  quelle  della  tomba  Bernar- 
dini  di  Palestrina;  per  lo  stile  invece  e  per  i  soggetti  rappresen- 
tati  dilferiscono  invece  alquanto  dalle  altre  rinvenute  nel  bacino 
sud-orientale  del  Mediterraneo  (').  Lo  stile  misto  di  elementi  assiri 

{')  Ann.  Inst.,  1872,  pag.  231  e  seg.;  Mon.  Inst..  IX.  tav.  XLIV;  cfr. 
Bull.  Inst.,  1872,  pa<r.  130  e  seg.  (Salerno) ;  Mon.  Inst.,  X.  tavv.  XXXI  e 
XXXIII;  Perroi  e  Chipiez,  //ist.  de  VArt.,111,  pag.  673,  fig.  482  e  pag.  755 
•  •  ->'Lr.  (Palestrina):  Longperier,  Muse'e  Napoleon,  X,pl.  XI  (Larnacn);  Furt- 
wängler,  Olympia,  IV,  pagg.  99.  111  <■  tat'.  1,11.  ti^.  ;  J/useo  italiano  di 

anlichitä  classica,  III.  pag.  870;  cfr.  inoltre:  Heibig,  Cenni  sopra  Varte  fe- 
nicia,  Ann.  Inst.,  1876,  pagg.  199  e  seg.,  268  e  seg.:  Belbig-Iteisch,  Füh- 
rer, II,  pag.  385;  Brnnn,  Kunst  bei  Homer,  pag.  16  e  se?. ;  Curtius,  Ar- 
chaische Bronzereliefs,  pag  12;  Heibig,  Homerische  Epos,  II"  ed..  pag.  L6  e 
seg.;  Perrot  e  Chipiez,  Hist.  de  i'Art..  III.  pag.  750  e  seg.;  Röscher,  Le- 
xikon d.  Mythol.,  I,  pag.  L755;  Dumont  e  Chaplain,  Ge'ramiques  de  la  Grece 
propre,  I,  pag.  118  e  seg.;  Brunn,  Griechische  Kunstgeschichte,  I,  i 
Heibig,  La  question  mycenihnne  nelle  Mäm.  de  Vacad.  des  inscript.,  XXXV, 
2,  pag.  332:  Ynii  Bissing,  nello  Jahrbuch,  1898,  pag.  28  c 


G.    P1NZA 

i  oon  prevalenza  di  qnesti  Ultimi,  la  iscrizione  incisa  in  un 

mplare  di  Palestrina,  quell i  rinvenuti  nell'Asia  minore,  sembrano 

tare  La  opinione  dell'  Beibig  che  qnesti  prodotti  siano  stati 

infatti  o  almeno  diffnsi  dai  Fenici,  ma  certo  non  lorniscono  una 

sufficiente  prova  di  una  unica  origine  cartaginese,  Tiria  o  Sidonia, 

ifici  fenici  potendole  aveiie  prodotte,  altri  riprodotte  in  luoghi 

diversi  (').  Io  nun  debbo  in  questo  lavoro  riprendere  in  esame  la 

difficile  questione  posta  in  Duova  Luce  dal  Von  Bissing  e  dall'Helbig 

iici  recenti  loro  lavori  citati  nella  precedente  aota;  mi  limito  qui 

ad  osservare  che  La  bus   soluzione  non  puö  trovarsi  indipendente- 

mente  dall'esame  degli  avotii  acolpiti  a  bassorilievo,  cosi  comuni 

in  Etraria  nelle  tombe  di  questo  periodo,  ed  il  cui  stile  e  spesso 

audio  i   -  g  jetti   rappresentati   sono   in   stretta  relazione  coll'arte 

figurata  delle  coppe  dorate  dinnanzi  menzionate.  Le  coppe  ovoidali 

furono  spesso  imitate  in  argilla  figulina  gialla  con  ornati  geome- 

trici  dipinti  a  guazzo  con  colore  rosso-brnno  ('-')• 

XLV1I.  71)  Situla  cilindrica  di  legno;  alla  bocca  erano  State 
rilasciate  due  coppie  di  dentelli  sporgenti  verticalmente,  intorno 
ai  quali  furono  stretti  a  martello  i  peduucoli  di  solida  lama  di 
argento  sporgenti  al  disotto  di  ciascuna  delle  coppie  di  protomi 
leoniue  ehe  sorreggono  uno  per  lato  gli  anelli  a  cui  era  intilato  il 

('i  i  •'  la  opinione  che  a  me  sembra  la  pin  probabile,  poiche  qneste 

tazze,  non  sempre  >li  argento,  spesso  anzi  « 1  i  bronzo,  si  possono  distinguere 
in  van  ^ruppi  caratterizzati  da  speciali  elementi  stilistici,  i  qviali  grnppi  poi 
alla  loro  volta  comprendono  esemplari  rinvenuti  in  determinate  /.nur  geogra- 
fiche.  e  cio  conforta  appuuto  l'opinione  espressa  nel  testo.  Cosi  ad  esempio 
il  gruppo  delle  tazze  di  Cere  <•  Palestrina  e  sostanzialmente  diverso  per  te- 

a  e  stile  da  quella  di  origine  fenicia  rinvenuta  nell'Alfeio  (C.  I.  Semit., 
ü,  I.  pag.  106,  n.  112,  tuv.  VIII;  cfr.  Olympia,  IV,  taf.  LH,  fig.  non  mi- 
merata  a  sin.)  e  da  questa  e  da  quelle  differisce  il  gruppo  greco  sul  quäle 
\--.li  il  Fnrtwängler,  Olympia,  I\'.  pag.  111   e  seg.  Ne  contro  l'opinione  che 

■ws<>  possono  addursi  le  eeeezioni,  cioe  le  tazze  *li  an  determinato  grujipo 
rinvenute  in  zone  geografiche  diverse,  come  ad  esempio  quelle  di  tipo  greco 
rinvenute  in  Siria  o  <li  fabbrien  ionica  seavate  nel  Tirreno  (sulle  quali  vedi 
Fnrtwängler,  loc.  cit.),  poiche  si  spiegano  assai  naturalmente  quali  imitazioni 
lontane,  o  come  effetto  dei  comraerci   marittimi. 

Coppe  semi  ovoidali  in  bronz 1  in  argilla  giallastra  si  rinvennero 

a  '  '"meto,  Ann.  Inst..  1884,  pag.  121  ;  a  Bisenzio,  Not.  seavi,  1886,  pagg.  178 

»8;    a    Chiusi,    Milani,    Mu&eo    ital,    I,    pag.   205,   tav.  IXa,  fig.  3,  cfr. 
14. 


I.  \     rOMBA    RKGi  I.1M    GALASSI 


77 


manico.  Ribattuti  i  peduncoli,  La  Loro  corapleta  aderenza  ai  den- 
telli  Bporgenti  dell'ossatura  di  Legno  si  ottenne  con  tre  chiodi  di 
argento  a  capocchia  sferica,  battuti  dall'esterno  e  ribattuti  inter- 
oamente,  in  modo  da  fissare  all'ossatura  anche  il  collarino  di  la- 
niina  di  argento  che  rivestiva  internamente  la  bocca  ed  arrove- 
sciato  all'  iufuori  ne  costituiva  l'orlo.  A  quest' ultimo  si  sovrap 
ncva  la  estremitä    superiore   delle  zone  di  lamina  di  argento  che 


Fig.  9. 


rivestivano  esternamente  il  legno.  La  [ig.  9  da  una  idea  chiara 
dello  Schema  costruttivo  all'attaccatura  delle  magliette.  Le  tre  zone 
di  argento  che  composero  la  decorazione  furono  sbalzate  e  cesel- 
late.  quella  piü  alta  a  riquadri  contornati  a  treccia  ed  ornati  cia- 
scuno  con  una  figura  animalo  intagliata  ai  margini  per  farla  ri- 
saltare  snl  sottoposto  legno,  l'altra  pure  intagliata  a  doppia  serie 
di  festoni  e  palmette  opposte,  la  terza  traforata  a  dischi  coll'orlo 
inferiore  ripiegato  per  abbracciare  il  fondo  della  situla.  La  seconda 
e  la  terza  zona  sono  semplicemente  sbalzate;  nella  prima  le  figure 
sono  pure  contornate  a  bulino.  Intorno  alla  bocca.  tra  le  «lue  la- 
mme che  costituivauo  l'orlo,  doveva  almeno  in  parte  mancare  il 
legno,  intagliato  per  rilasciare  i  quattro  denti  di  presa  per  le  ma- 


G.    PINZA 


gliei  i v i  l'n  colato  dal  mastice.  Le  due  magliette  sono  costi- 

tuit.  da  due  lamine  di  argento  stampate   ognnna  a  due 

iie  di  prötorai  leonine   divise  da  un  anello  quasi  ellittico,  in- 

saldate  ai  margini  e  a  due  peduncoli  di  lamina  piü  ro- 

busta  a  tubo  schiacciato  entro  <'ui  furono   conficcati  ed  inchiodäti 

otelli  -  -  iti  dalla  estreuiitä  Buperiore  della  situla  di  legno- 
Nei  due  anelli  furono  inseriti  gli  spuntoni  coi  quali  termina  il 
manico  di  argento  massiccio,  fuso  a  parte,  ornati  eon  due  protomi 

line  desinenti  a  cartoccio  per  ricevere  gli  spuntoni  medesinii. 
ai  quali  furono  assicurate  ciascuna  con  un  chiodetto  ribadito. 

animali  fantastici  sbalzati  ed  intagliati  in  argento  sono 
imitati  da  quelli  dipinti  oei  vasi  cot-inzi,  o  delle  isole.  oppure  dagli 
analoghi  prodotti  raetalliei  greci  ed  orientali.  L'unico  eseraplare 
simile,  proviene  da  una  tomba  di  Palestrina  (')• 

XLV1II.  72)  Brocca  di  argento  a  bocca  trilobata,  originaria- 
mente  cos ti tili ta   da   quattro   pezzi   eougiunti  insieme,   malamente 

taurata.  II  corpo  ed  il  collo  furono  tirati  a  martello  da  due 
raasselletti  di  metallo,  in  quest' ultimo  sbalzando  a  becco  le  labbra, 
nell'altra  ricavaudo  con  ceselli  ottusi  im  piede  auulare  intorno  al 
fondo  piano;  quindi  la  estreuiitä  del  corpo  e  la  base  del  collo  fu- 
rono congiunti  a  marronella,  otteneudosi  quel  risalto  auulare  che 
i vi  gira  all' intorno.  II  manico,  a  doppia  canna,  colla  estreuiitä 
superiore  desineute  ad  arco  per  abbracciare  la  parte  circolare  della 
bocca  alla  quäle  fu  saldata,  e  fuso  a  parte  ad  anima  vuota,  colla 
estreuiitä  inferiore  ornata  a  sgusci  anulari;  per  uascondere  poi  la 
saldatura  del  manico  alla  pancia  del  vaso  gli  fu  sovrapposta  una 
palmetta  in  lamina  di  argento  sbalzata,  intagliata  ai  margini  co- 

io  del  mastice  nei  vuoti  risultanti  tra  la  palmetta  stessa  ed  il 
va-Li,  al  quäle  aderiva  soltanto  coi  margini  saldati  al  medesimo. 
Tanto  la  palmetta  quanto  il  tratto  del  manico  ornato  a  sgusci  fu- 
rono placcati  in  oro. 

I>i  qnesta  -itula  sono  stati  raccolti  soltanto  il  manico,  le  magliette 
;  >na  parte  del  rivestiraento  in  argento.  Questi  framraenti  giacevano  tra  i 
frantumi    e   non   Bono  perciö   ricordati  nelle  Appendici.  E  ricordata  perö  dal 
ione  dl  Cere  and  ■■>.  pag.  75.  Per  Le  eiste  simili  si  veda :  Ann. 
I,i<t.,  1866.    pag.   186,  ...  70;   Moa.  Inst..  VIII.  tav.  XXVI,  figg.  1-3;  Schu- 
her, Eine  praenestinische  Ciste  in  Museum  zu  Karlsruhe,  pag.  38  e  seg.; 
\I.I,  1.  pl.  X  ed  XI;  pag.  203,  n.  8;  Mon.  Lincei,XV,  pag.  563 
.  fig.    165. 


LA    TOMBA    RKGOLIM    GALASSI 


La  brocca  precedentemente   descritta   ö   stata  ricomposta  coi 
resti  di  «lue  esemplari  identici.  Tra  i  franttrari  d'oro  ho  ritrovato 
la  palmetta  d' argen to  dorato  che  dovera  ornare  il  raanico  de) 
condo  esemplare  di  cui  ragiono. 

Queste  brocche  di  argento  sono  caratteristicbe  delle  rieche 
tniiibe  tirrene  de]  periodo  cui  spettano  le  oreficerie  che  descrivo  ('»; 
se  ne  conoscono  imitazioni  in  bronzo  ed  in  argilla  a  decorazione 
dipinta,  tutte  sembrano  riproduzioni  locali  di  ud  tipo  straniero. 

\1.1X.  73).  Ä.nforetta  a  corpo  sferico  con  fondo  piano  a  ri- 
salto  cilindrico,  tirata  a  martello  da  un  masselletto  di  argento; 
il  collo  e  svasato,  il  labbro  arrovesciato  all'infuori  ad  orlo  ed  il 
bordo  tagliato  in  dne  punti  opposti  per  inserirvi  dei  robust  i  ma- 
oichi  di  argento  battuto,  placcati  d'oro  e  saldati  al  vaso  per  le  loro 
estremitä.  Le  consuete  spirali  tra  fasci  di  linee  angolari  (2)  furono 
jjuite  a  bulino  dall'esterno.  Pure  a  bulino  fu  scallita  verso  il 
fondo  la  iscrizione  Milarthia.  Questo  e  l'uuico  esemplare  di  tale 
tipo  eseguito  in  metallo  prezioso.  A  dire  il  vero  la  forma  non  e 
originaria  dell'Etruria  ne  del  Lazio;  peculiare  dei  prodotti  rac- 
colti  in  queste  regiooi  e  invece  la  caratteristica  decorazione. 

L.  74)  Tazze  tirate  a  martello  da  un  disco  di  argento  e  mu- 
uite  eiaseuna  di  due  anse  tubulari  ad  arco  eseguite  a  parte,  espanse 
alle  estremitä,  riempite  di  mastice  e  saldate  orizzontalmente  alle 
spalle  del  vaso.  Ne  esistono  due  esemplari  pressoche  intatti,  uno 
dei  quali  con  tracce  di  ossido  di  rame  intorno  all'attaccatura  dei 
manichi.  In  ambedue  e  scaltita  a  bulino  da  destra  a  sinistra  presso 
al  fondo  la  iscrizione  Larthia  colla  parte  alta  dei  caratteri  verso 
quest'  ultimo.  Un  terzo  esemplare  manca  di  una  porzione  del  fondo 
e  quindi  anche  dell' iscrizione ;    di    un  quarto  esemplare  ho  ritro- 

(M  Xot.  Scavi,  1887,  pag.  100,  tav.  XVI,  fig.  3-,  l'esemplare  dellatomba 
Bernardini  e  citato  in  Mon.  Lincei,  XIII,  pag.  241  e  seg.  insieme  aH'esera- 
plere  cumano  ibidem,  fi^.  17.  Questo  lipo  fu  riprodotto  in  bronzo,  in  argilla 
figulina  giallastra  ed  in  bucchero;  cfr.  gli  esemplari  di  bronzo  e  di  bucchero 
citati  in  Beguito  nel  testo,  e  resemplare  in  argilla  figulina  della  toniba  del 
Guerriero  di  Corneto  in  Mon.  Inst.,  X,  tav.  Xa,  fig.  5.  Esemplari  del  tutto 
simili  colla  caratteristica  divisione  longiludinale  dell'ansa  si  rinvennero  anche 
a  Vulci.  Gsell,  Fouilles,  pag.  382. 

(*)  Su  queste  anforette  vedi  in  genere  Mon.  Lincei,  IV.  pag.  230  e  seg. 
La  forma  non  pare  proprio  della  regione  tra  l'Appennino  ed  il  Tirreno,  poiehe 
si  ritrova  giä  a  Thera,  come  ho  mostrato  nei  Mon.  Lincei,  XV,  pag.  627  i 


...   ri.N/A 

nmenti   d  in  uno  dei  quali,    verso  il  tondo,  e 

.    Inline  tra  i  frantumi  che  uon  si 

piü  ricoDgin  ha  ritrovato  pure  sei  manichetti,  iden- 

tici  agli  altri,  due  dei  quali  spettano  alla  tazza  descritta  per  se- 

i.i    i  rimaiiL'nti  dimostrano  La  originaria  esistenza  di  una  quinta 

,.  di  u  i  tazza  andate  in  frantumi,  o  i  cui  re^ti  nou  furono 

•lti  con  quella  cura  che  sarebbe  stata  desiderabile. 

azze  di  argento,  unicamente  rinvenute  sino  ad  ora  in 

>no    identiche  per  tipo  ad  una  classe  di  scifoi  protoco- 

rinzi  e  corinzi  <l).  rappresentati  anche  nei  corredi  di  questa  stessa 

tomba,  oomuni  in  tutto  l'Egeo  sino  a  Kodi;  la  loro  forma  derivö 

•  dalla  trasformazione  di  modelli  micenei  (2). 

L  ossido  di  rame  che  si  osserva  nelle  saldature  di  quattro  ma- 

nici,  mi  fa  supporre  che  distaccatisi  questi  Ultimi,  fossero  con  tal 

mezzo  nuovamente  applicati  alle  rispettive  tazze. 

LI.  75)  Patera  di  argento  tirata  a  martello  da  un  disco  di 
allo,  ornata  a  sbalzo  con  baceellature  irradianti  dal  foudo  ai 
fianchi.  Resta  uu  frammento  ritrovato  nel  1836.  Allo  stesso  esem- 
plare  o  ad  altri  identici  spettano  un  frammento  d"orlo  ritrovato 
tra  il  cnmulo  delle  ferramenta,  ed  un  altro  rinvenuto  nei  recenti 
sterri. 

II  tipo,  piü  comunemente  eseguito  in  bronzo.  e  notissimo  in 


(')  La  forma  si  riscontra  comunemente  anche  nel  vasellanie  antico  co- 
rinzi" :  cfr.  Fartwängler,  La  collect ion  Somzec,  pag.  76  e  seg.  cd  all'epoca 
in  cui  questo  vasellanie  incominciö  a  diffondersi  ci  riconduce  pure  la  deco- 
razione  della  analoga  tazza  d'argento  della  tomba  dei  duce  di  Vetulonia.  l'n 
esemplare  in  lamina  di  bronzo  si  rinvenne  a  Siracusa,  Not.  scavi,  1895, 
!,  in  una  tomba  coeva  alla  prima  difinsione  dei  vasi  corinzi  antichi, 
quai  aei  protocorinzi  geometrici  erano  in  uso  e  quindi,  come  ve- 

dremo,  contemporanea  a  questa  Etegolini.  Oltre  alla  diversita  dei  metallo  si  di- 
ma  particolaritä  tecnica,  i  manichetti  essendo  inchiodati,  e  pieni. 
(')  Gli  esemplari  di  importazione  si  rinvennero  comunemente  nelle  tombe 
di  quesl  i     rnel  .  a  Vulci;    Gsell,  Fouilles  dans  la  ntcropole  de 

■  :  Micali,  .)/'■/'.  inediti,  tav.  V,  fi'.r.  2;  si  ritrova  in  Sieilia  nel 
III    peri         0  .  di  paleoetnologia,  L894,  tav.  IV,  fig.  10,  in  Grecia 

['Oriente  sino  a  R  di.  Salzmann,  La  m'-cropolede  Camiros,  pl.  XXXIII. 

i  rinvenne  a  Palestrina,  Ann.  Inst.,  1866,  tav. 
■    li  .  ti'_r    1.   :  rizioni  delle  tazze  ceriti  si  veda:  Pauli,  Etrus- 

.1  IV,  pag.  71. 


LA    TOM  DA    REGOLINI    GALASSI  81 

questo  periodo  dall'Etniria  alla  Campania  Ci:  esemplari  molto  si- 
inili  si  rinvennero  ad  Olympia.  DelVHeraeum  di  Argo  e  nell'Oriente. 

LH.  76)  Coppa  di  avgento  tirata  a  inartello  da  un  disco  me- 
ballico,  ornata    intorno   alla  bocca  con  im  giro  di  cerchielli  inca- 
vati  a  punzone,  sotto  al  quäle  gira  ima  zona  a  squame.  Piü  vi 
il  fondo  e  graffita  la  iserizione  Milarthia. 

Tra  i  frantumi  di  argento  ae  ho  ritrovatä  uno  appartenente 
al  fondo  ed  altri  al  labbro  di  un  secondo  esemplare  identico  al 
primo,  aon  solo  per  forma  ed  ornamentazione,  ma  anche  per  dimen- 
sioni,  come  lo  prova  la  curvatura  del  frammento  d'orlo. 

Queste  coppe,  identiche  ovunque,  erano  assai  diffuse  nel- 
'lEtraria  e  nel  Lazio  (-');  mancano  invece  fuori  del  Tirreno. 


Fig.  10. 

LUI.  77)  Coppa  di  argento  assai  greve  cui  fu  saldato  al 
fondo  un  piede  anulare  di  argento  massiccio  ed  aggiunti  ai  lati  a 
saldatura  due  mauici  placcati  d'oro  (3).  Nel  fondo  restano  gli 
avanzi  del  chiodo  di  ferro  col  quäle  fu  confitta  alla  parete  del 
sepolcro. 

UV.  78)  Campanella  tirata  a  martello  e  cesello  da  un  di- 
schetto  metallico;  termina  in  basso  ad  orlo  piano,  in  alto  con  un 
foro  discoidale  (fig.  10). 

(')  Tazze  del  tutto  simili  si  rinvennero  a  Vetulonia  ed  a  Cuma.  Falchi, 
Vetulonia,  tav.  IX.  fig.  25;  X.  fig.  9;  Mon.  I  XIII,  pag.  211  e  fig.  20. 

(2)  Coppe  simili  provenienti  da  Palestrina  e  da  Vetulonia  sono  pubbli- 
in  Mon.  Lincei,  XV,  pag.  567,  fig.  168;  Falchi,    V  .    tav.   XVI. 

3;  Montelius,  II,  pl.  CCXC ;  fig.   12,  CXCV;  fig.  ^:: 

(3)  Si  conoscono  alcune  riproduzioni  in  terracotta  di  cotesto  tipo  pro- 
venienti da  Vulci;  Gsell,  Fouil  '     'r'-   P»g-    353  e 

.  a  Corneto,  Mon.  Inst.,  X,  tav.  X'.  fig.  2,  a  Chiusi  e  ad  Orvieto;  G 
op.  cit..  pag.  370,  nota  9. 


G.    HIN 

IIa  di  finissime  maglie  di  filo  di  argento,  in- 
nente    in    due   appiccagnoli   a 
l    .  maglie  di  lamina  ripiegata;  la  pali 

da  brai  ampata,    saldata   ai   margini,   l'anello   e  mas- 

LVI.  30)  Diversi  frammenti  di  ento,  coi  margini 

la  u  ti  o  b  :ii  sbalzati  ed  il  ri- 

quad         tttrale  r  ;erie  di  leoni  in  marcia  di 

•  IIa  testa  rivolta  indii  orizzontalmente  tra 

•;  im  fiore  di  loto,  sbalzati  eon  im  punzone  pressoche  iden- 

a  quello  ado  nella   -  pettiera  -.  Ornalo  in  tal  modo  im 

fo  dei  pezzi   per   adoperarli  nella  orna- 
•  di  qualcl  iando  talora  a  mezzo  il  corpo 

di  un  li       .  Questi  nastri  erano  foderati  di  rame,  eome  le  brai 
d'or  yruppi  II  e  III;  do  poi,  come  queste  ultimo,  mu- 

ri ai  margini  e  probabile  che  siauo  stati  cuciti  su  di  un 
äuto  o  del  cuoio  per  ornarlo. 
LVII.  81)  Tra  i  frantumi  di  argento  sono  raccolti  alcuni  mi- 
nuti  resti  di  una  lamina  in  cui  sono  sbalzati  degli    ornati   ad  SS 
rrenti;  in  un   altro  si  osservano   invece   delle   scanalature  pa- 
rallele. 

Tanto  su  alcuni  frammenti  dei  nastri  precedentemente  descritti 
(LVII),  quanto  in  alcuni  di  questi  ultimi  si  notano  aderenti  anti- 
eamente,  per  etfetto  dell'ossido,  dei  frammenti  di  bra  I  oro  del 
gruppo  III  (2). 

Le  tecniche  rilevate  nell'esaminare  i  singoli  oggetti  sin  qui 
descritti  sodo  quelle  stesse  che  impiegavano  gli  orati  del  Mediter- 
raneo  Orientale,  ove  certo  si  svilupparono  prima  di  diffondersi  nel 
bacino  del  Tirreno,  colä  rinvenendosene  le  piü  antiche  traece  (  ).  Ma 

bbia  serrito  a  trattenere  il  coperchio  della  situla  colle 
oine,  mentre  l'anello  era  infilato  al  suo  manico.  Cfr.  per 
snpposta  disposizione  la  situla  yetuloniese  edita  dal  Falchi,  Not.  Scavi, 
1900,  pag.   183,  fig.  18. 

Giacevano  tra  i  frantumi;  la  spoglia  d'oro  che  aderisce  ad  uno  dei 
medesinii  ne  conferma  la  provenienza. 

( ■/  La  treccia  a  maglia  di  filo  d'oro,  la  ornamentazione  a  filigran a  ed 
pulviscolo,  la  confezione  di  oggetti  in  lamina  a  tutto  rilievo  stampata,  inta- 
gliata  lungo  i  margini  dello  ßtampo  «•  saldata  quindi  lungo  i  medesimi 
eram  nella  Susiana   almeno   mü   dal  X  seculo   a.  C.   ed   in    Egitto  sin 


LA    TOMBA    KEGOLINI    GA.LA 

la  esperienza  dimostra  che  i  procedimenti  essenziali  delle  industrie 
altamente  rimunerative  si  diffondono  rapidamente,  cosicchö  L'ado- 
zione  degli  stessi  procedimenti  costruttivi  puö  osservarsi  in  centri 
,li  produzione  raficamente   lontani  ed  etnicamente  disparatis- 

simi.  Per  rintracciare  ove  siano  fiorite  Le  manifatture  alle  quali 
si  debbono  le  oreficerie  di  cui  ragiono,  serve  poco  adunque  l;i 
tecnologia  comparata,  piu  utile  e  invece  1'esame  delle  forme,  poichä 
queste  riflettono  lo  mode  locali,  le  cui  varietä  debbono  pure  es 
locali;  oei  tempi  antichissimi  la  durata  e  le  difficoltä  dei  riaggi 
e  delle  comunicazioni  rendendo  impossibili  le  ordinazioni  da  lon- 
tano  secondo  i  proprii  gusti. 

Ora  alcune  forme,  come  ho  osservato,  souo  comuni  al  Tirreno 
ed  all'Oriente  del  Mediterraneo  e  la  loro  ripetizione  nelle  inter- 
poste  tappe  dei  commerci  marittimi  avviati  fra  quegli  estremi, 
prova  che  a  queste  relazioni  se  ne  deve  appunto  la  dilfusione. 


dal  raedio   Lmpero  cfr.  1».'   Morgan,  Delegation   en    Perse,  VII,  p.  132  e  s 
Mission  scientifique  en  Perse,  IV,  1,  p.  82  e  seg.;  Fo  low,  I. 

p.  61,  n.  IT  e  pl.  XVII:  p.  66,  ...  12;  p.  67,  flg.  142;  68,  n.  33,  flg.  144; 
70,  n.  55  e  pl.  XXIV.  n.  55;  II,  p.  66  e  seg..  e  pl.  XII.  Secondo  il  Kar...  la 
tecnica  della  filigrana  sarebbe  caratteristica  della  oreficeri 
Mat.,  II.  pag.  143),  raa  tale  affermazione  e  sicuramente  errata.  Egli  st< 
ha  riconosciuto  che  la  tecnica  a  palviscolo  era  nota  agli  orafi  egizi  sino  dalla 
VI'1  dinastia,  aggiungo  che  era  assai  diffusa  nella  XII''  come  lo  provano  i  te- 
sori  di  Dahsciur  (cfr.  De  Morgan,  Fouilles  ä  Dahchour,  II,  p.  66  e  sog.)  e 
persisteva  largamente  nella  XVIIIa.  Se  poi  si  considera  ein,'  nun  soltanto  nel- 
L'Etruria  le  teeniche  e  le  forme  inventate  e  adoperate  frequentemente  dagli 
orafi  furono  imitate  in  rame  o  bronzo,  per  ottenere  oggetti  di  analoga  appa- 
renza  e  di  costo  senza  confronto  minore,  e  che  ad  Abadiyeh  in  tombe  preci- 
samente  della  Vla  dinastia  si  e  rinvenato  un  oggetto  di  ornamento  in  filo 
di  rame  saldato  a  trina  (Flinders  l'etrie,  Diospolis  Parva;  Abadiyeh,  d,   7, 

pl.  XXV)  si  vede  giä  la  probabilitä  che  la  affermazi del  Karo  sia  ben  di- 

versa  dalla  realtä,  ed  infatti  le  oreficerie  a  filigrana  delle  prineipesse  Knumit 
e  Meril  vissute  sotto  la  Xir  dinastia  dimostrano  che  tanto  la  tecnica  della 
trina  come  quella  del  pulviscolo  erano  note  nell'Egitto  in  queH'etä  remo- 
tissima.  Piü  tardi  la  filigrana  ed  il  lavoro  a  granaglia  erano  aneura  in  uso 
3u8a,  come  lo  prova  il  gruppo  di  oggetti  rinvenuto  in  quel  Teil  in  uno 
strato  certamente  dell'epoca  elamitica,  forsedel  X  sec.  a.  C.  (De  Morgan,  D6- 
Ugation  en  Perse,  VII,  p.  132  e  seg..  pl.  XXIV.  fig.  3),  per  cui  resta  in  di- 
scussione  la  ipotesi,  poco  probabile  del  resto,  se  in  epoca  piii  tarda  gli  etru- 
schi  ne  siano  restati  gli  unici  depositarii. 


G.    PINEA 

Ma  giä  tra  queste  forme  se  ne  notano  alcune,  acceniio  agli 
.  alle  coppe  di  argento  a  fianchi  svasati  e  fondo  con- 
1.  .  che  nell'Arcipelago,  oelVEllade  ed  in  tutto  il  bacino 
Orientale  del  Mediterraneo  tono  esclusivamente  eseguite  in  argilla 
üaa,  ed  i  pochi  esemplari  di  bronzo,  diversi  del  resto  anche 
forma  da  quelli  tirreni,  si  rinyennero  soltanto  nelle  stipi  Bacre 
dei  grandi  centri  religiosi,  cui  ricorsero  spesso  anche  gli  abitatori 
dei  paesi  sul  Tirreno,  ai  quali  se  ne  puö  pertanto  riferire  la  pro- 
duzione.  Ciö  prova  che  la  imitazione  dei  tittili  di  importazionc  ai 
quali  ho  accennato  e  uno  dei  caratteri  proprii  delle  oreficerie  tir- 
rene  (').  giä  sufSciente  a  mostrare  la  esistenza  di  cejitri  indigeni 
di  produzione,  confermata  da  ana  serie  di  prodotti,  quali  il  cen- 
tarone  a  pettine  in  argento  placcato  d'oro  (XVI).  il  gancio  (XV). 
la  fibula  a  disco  (VII),  i  medaglioni  a  castoni  d'ambra  (XVII). 
la  pettiera  (I),  i  braccialetti  (XXIX),  la  situla  (XLVII),  il  fuso 
iXl.l  ed  altri  di  cui.  come  mostrano  le  note  precedenti,  non  si 
ha  traccia  raori  dei  due  versanti  dell'Appennino.  Ne  a  scemare  la 
importanza  di  questa  constatazione  si  puö  piü  addnrre  la  scarsa 
conoscenza  dell'analogo  e  coevo  materiale  greco.  poiche  le  necro- 
poli  siceliote,  quelle  cretesi,  le  altre  scavate  a  Thera,  al  Dipy- 
lon,  a  Salamis,  ad  Hissarlik,  quelle  della  Beozia,  e  le  oreficerie 
di  Bodi,  dimostrano  che  i  gusti  e  la  produzione  erano  diversi,  pur 
sndovi  degli  elementi  comuni  dovuti  alle  reciproche  relazioni 
commerciali.  Oltre  poi  ai  tipi  proprii  anche  il  complesso  della  pro- 
duzione etrusco-latino-campana  ha  un  carattere  speciale  che  la  di- 
stingue  da  quella  greca  ed  Orientale;  ed  invero  nessuno  studioso 
potrebbe  confondere.  anche  ignorandone  la  provenienza,  le  oreficerie 
della  tomba  Regolini,  o  di  un'altra  coeva  ed  analoga,  con  quelle 
scavate  in  Grecia  o  nelle  isole,  anche  in  quelle  ove  si  notano  le 

(M  Cfr.  .Von.  Lincei,  XV.  pag.  691  e  seg.  Una  opinione  opposla  e  6 
dal    Barnabei,    Mon.    Lincei,   IV.    pag.  269;  io  non  posso  seguirla 
he  i  va>i  di  iraportazione,  intorno  allacui  origine  si  discute,  provengono 
<la  regioni  che  non  hanno  restituito  alcun   esemplare  di  identica  forma  esc- 

gnito  in  argen! 1  oro,  rinvenuti  ormai  invece  in  bnon  numero  in  Italia;  e 

me   questi    Ultimi   ]>er   an   complesso  di  argomenti  debbono  ritenersi  di 
fabbricazione  locale,  cos}  mi  Bembra  del  tutto  probabile  l'opinione  contraria 

ta  del  i  alcune.  sia  ]mr  leggere,  va- 

sioni   >Y\  forma  che   si  osBervano    talvolta  nella  traduzione  loro  in  metalli 


I.  \     l  O.MBA    UEGOLINI    GA1 


maggiori  somiglianze  (').    A.ccedono,    non    la    invenzione,    ma    lo 

sviluppo  originale  preso   in  Btrnria,    nel  Lazi I    in    Campania 

dalla  tecnica  a  filigrana  c).  ed  in  öne  le  iscrizioni  etni  ual- 

ftte  sul  rasellame  di  argento.  Certo  non  si  pud  esclndere  a  priori 
che  la  scalfitura  medesima  sia  stata  eseguita  da  mani  diverse  da 
quelle  de!  yasaio,  perö  la  identitä  della  tecnica  colla  ornamenta- 
zione  pure  a  scalpello  eseguita  sull'anforetta  a  corpo  sferico  iXI.IX  i 
;i  complemento  della  sua  fabbricazione,  sta  giä  in  opposizione  col 
dubbio  sopra  esposto,  contro  il  quäle  militano  pure  gli  altri  carat- 
teri  di  lavorazione  locale  dinnanzi  enumeiati.  Mi  pare  quindi  che 
l'esame  delle  oreficerie  di  questa  tumbu  conduca  a  conclusioni  de) 
tutto  concordi  con  quelle  convincentissime  del  Karo  rispetto  agli 
ori  veiuloniesi  e  cumani  (  ).  Discorda  da  tale  parere  il  Pellegrini 
il  quäle  ritenne  che  il  complesso  del  materiale  raccolto  nelle  tombe 
coeve  ed  analoghe  a  quelle  di  Cuma  da  lui  pubblicate,  fo.sse  in- 
terauaente  fabbricato  in  paesi  greci  (4) ;  ma  delle  sue  argomenta- 
zioni,  fondate  sull'esame  di  tutto  il  materiale  metallico,  dovrö  oc~ 
cnparmi  dopo  aver  descritto  quello  raccolto  nella  tomba  Regolini- 
1  ralassi. 

Gli  oggetti  in  legao,  bronzo  e  ferro. 
Gli  oggetti  di  bronzo  e  di  ferro  sono  spesso  dell'  istessa  forma, 

QU  l 

talora  ambedue  i  metalli  concorrevano  al  consolidamento  ed  alla 
ornamentazione  di  un  solo  mobile  in  legno;  mi  sembra  perciö  utile 
descriverli  seguendo  l'ordiue  imposto  dall' ufticio  che  dovevano  com- 
piere  gli  oggetti  cui  appartennero. 

Nel  1836  e  nei  recenti  scavi  si  ritrovarono  parecchi  fram- 
menti  di  due  carri  di  diversa  forma,  i  quali  ebbero  anche  diversa 
sorte.  Uno  a  quattro  ruote.  munito  di  un  sedile,  fu  deposto  intatto 
nell'anticameia;  l'altro,  a  due  ruote,  fu  invece  arso  prima  di  ac- 

(')  La  contraria  affcrmazione  esposta  dal    Dumoni    e  Chäplai»,  Les 
ramiques  de  la  Grlce  propre,  I,  pag.  141  riguardo  ad  un  frammento  di  cen- 
turone  d'oro  ritrovato  in  Lidia,  non  3  stata  certo  confermata  tlall<'  posteriori 
Rcoperte;  deve   quindi   c<insiderarsi    piü   che   altro    corae  il  frutto  della 
forma  convinzione  che  dalla  Lidia  gli  etruschi  fossero  pervenuti  sul  Tirreno. 

(■)  Ct'r.  nota  :'•  a  pag.  v-- 

(3)  Karo,  Studi  e  Hat.,  I,  pag.  279  e  seg.;  II.  pag.  143  ;  Bull 
di  PaleoetnoL,  1904,  pae.  27  e  s< 

(4)  Mon.  L        M II.  pag    290. 


PINZA 

•   Llici,  alcuni  dei  quali  avev: 

äubito  un  principio  di  fusic superficiale.    Descrko 

carro  a  qüattvo  m 
I.Vlil.   B2)    Ä-lcuni   framraenti   di    ferro   raccolti  nel   1- 
i  ait--i  i      |  aei  recenti  sterri  dell'antica- 

mera,  spettan  arre  a  sezione  semiellittica,  incurvate  a  cerchio, 


Fiff.  11. 


colla  parte  rettilinea  destinata  ad  aderire  alla  periferia  di  mote 
in  leono  de]  diametro  di  m.  0,95  circa  [l).  Dei  fori  erano  destinati 
al  passaggio  dei  ehiodi  con  cui  furono  assicurate  alle  raote,  chiodi 
dei  quali  restano  numerosi avanzi,  Bpesso  aiicora  ricoperti  dai  l'ram- 

Cj  Cerchi  di  identica  strattura  e  Bezione  si  rinvennero  nella  tomba  dei 
Duce  a  Vetulonia    {Not.  scavi,  1887  177);    questi    Ultimi    avevano   un 

diam  I         quanto    minore  appartenuti  al  corredo  di  un  defunto 

cremato,  portavano  ancora  !•■  ti  lell'azione  dei  rogo  su  s  ätata  arsa 

a  biga  cui  apj  ro. 


I.\    TOMB  \    REGULIN]    G  M   l  87 

menti  di  Legno  di  quercia  rimasti  aderenti  alla  supo         joncava 
del  ferro. 

83)  Quattro  boccolari  (l)  costituiti  ciascuno  da  nu  disco  di 
bronzo  fuso.  munito  nel  eentro  di  im  rilievo  cubico,  cavo  interna- 
mente,  destinato  a  ricevere  la  estremitä  delle  qulndi  anche 
dei  pernii  intorno  ai  quali  giravano  le  ruote  de)  earro;  due  fori 
lasciati  aperti  nel  eubo  sporgente  servivano  al  •  Lo  <li  una 
asticella  destinata  a  fissare  questi  boccolari  alle  estremitä  delle 
assi. 

84)  Capsula  fusa  in  bronzo  destinata  a  rivestire  la  estremitä 
del  timone  ('-').  ß  costituita  da  im  fusto  tronco-conico  terminante 
a  ealotta  sferica.  Internamente  e  cava,  la  testa  e  munita  nel  mezzo 
di  im  foro  discoidale  orlato  con  im  cerchio  di  ferro  incassato  in 
im  apposito  incastio ;  im  altro  cerchio  di  ferro  e  incastrato  alla 
base  della  ealotta.  Dal  cerchio  di  ferro  descritto  per  il  primo  par- 
tono  sullä  Capsula  delle  tessellature  triaDgolari  ottenute  a  fusione, 
oolla  base  verso  il  furo  discoidale.  in  cui  furono  incastrate  a  niello 
delle  laminette  triangolari  <li  ferro,  alcime  delle  quali  restano  tut- 
tora  al  loro  posto.  Nella  cavitä  interna  della  Capsula  restano  avanzi 
dell'asse  di  quercia  e  numerosissimi  cbiodi  prismatici  di  bronzo 
destinati  a  fissarlo  al  rivestimento  metallico. 

85)  Iutorno  alla  base  era  stato  inchiodato  sull'asse  im  nastro 
di  bronzo  a  sezione  iü§  ,  in  cui  restano  le  asticelle  di  bronzo  si- 
mili  a  quelle  con  cui  era  iuehiodata  la  Capsula  84).  Uno  di  questi 
oerclii,  integro,  fu  ritrovato  nel  1836,  il  frammento  di  im  altro 
si  rinvenne  nei  recenti  sterri  deH'anticamera. 

80)  Due  manicotti  di  ferro  i  cui  frammenti  furono  raecolti 
parte  nel  1836,  parte  nei  recenti  seavi  dell'anticamera  (cfr.  flg.  12). 
II  tubo  ha  im  diametro  di  in.  0.06,  e  nell'  interno  si  osservano 
avanzi  di  legno  di  quercia.  Probabilmente  rivestirono  le  estremitä 
del  giogo,  che  lis>ato  in  croce  al  timone,  mediante  il  cosiddetto 
ohiodo  e  la  relativa  legatura,  serviva  a  tiasmettere  al  timone  lo 
sforzo  di  trazione  degli  animali  aggiogati. 

La  cassa  era  di  legno  di  quercia  rinforzata  ed  ornata  con 
placcature  metalliche,  delle  quali  restano  i  seguenti  avanzi : 

(')  Grifi,  tav.  XI.  fig.  5;  Museo   etrusco,   I.   luv    KVIII,  fig.  a).  Questi 
frammenti  di  nessun  valore  commerciale  non  soiki  ricordati  nelle  Appendici. 
Museo  etrmco,  I,  tav.  XII,  fig.   L9. 


INZA 


Lamina  di  brouzo  rettangolare  cod  ali  falcate  ai  In ti 
.  una  c  ad  ^    «       pati  parallelamente  ai  margini, 

ali  iuferiori  della  parte  rettangolare, 
continuare  in  altri  due 
■  . e 1 1 1 1 1 : i  i\i  originariai  giunti. 


86 


,\XZ 


LXXXI,  165 


■  i,l65c 


Fig.  12. 


Q  •  :  lamina  fa  decorata  in  vista  della  sua  originale  sagoma. 
Grli  ornati  ad  £  stampati  lungo  i  margini.  farono  eseguiti  bat- 
tendo  dal  roveseio  un  punzone  cosi  conforniato,  la  ornameatazione 
a  tigure  fn  invece  contornata  a  bulino  dal  dritte  e  quindi  sbal- 
zata  dal  roveseio. 

Lungo  il  margine,  ove  e  intatto,  si  osservano  a  poco  piü  di 
un  centimetro  di  distanza  dal  bordo,  dei  fori  rettangolari  aperti 
a  distanze  disuguali,   per    il  jgio   delle   solite    asticelle    di 

bron;  inate  a  fissarla  al  -  >sto  legno. 

.    I,  tav.   XVI,    ßg.    in   mezzo ;   Montelius,    op.    cit., 
pl.  CC<  XXXXIX,  fig. 


LA    TOMBA    KEGOLIN1    GALASSI 

l)  Lastra  rettangolare  di  bronzo  (')  coi  margini  verticali 
intatti  e  quelli  orizzontali  sfrangiati  e  consunti.  I  lati  langhi  e 
quello  in  alto  portano  una  riquadratura  costituita  dai  consueti  SS 
stampati;  in  alto  le  linee  ornamental]  che  seguono  i  lati  lunghi 
accennano  a  continuare  per  breve  tratto,  in  basso  iavece  L'orlatura 
manca  completamente.  N*el  campo  cosi  incorniciato  fu  contornata 
dal  dritto  a  scalpello  ottuso  e  quindi  sbalzata  dal  rovescio  una 
afinge  alata.  1  soliti  fori  rettangolari  souo  aperti  presso  ai  mar- 
gini per  inchiodare  In  lastra  sul  legno  (2). 

89)  Lastra  simile  alla  precedente,  col  margine  superiore  obliquo 
mancante  dell'orlatura  a  ~  ,  all'intorno  si  notano  i  consueti  fori 
rettangolari  per  i  cliiodetti  da  legno. 

90)  Lamina  rettangolare  col  lato  corto  in  alto  obliquo.  Nei 
lati  brevi  manca  l'orlatura,  ma  quei  lunghi  sono  oruati  con  una 
serie  di  dischi  stampati  dal  rovescio,  costituiti  da  uu  bottoncino 
centrale  contornato  da  uu  cercliiello  concentrico. 

91)  Prammento  d'orlo  di  una  lastra  ornata  lungo  il  margine 
con  dei  dischi  analoghi  a  quelli  della  lamina  90),  resto  probabil- 
mente  di  un'altra  analoga. 

92)  Due  lastre,  originariamente  inchiodate  1'  una  sotto  l'altra, 
coi  margini  destro  ed  in  alto  intatti,  consunti  gli  altri ;  nei  primi 
si  osservano  i  fori  e  due  dello  asticelle  aguzze  colle  quali  la  la- 
mina f u  inchiodata  sul  legno. 

93-104).  Nei  Museo  sono  esposti  numerosi  frammenti  di 
lamina  identici  a  quelli  giä  descritti  per  teenica  e  stile  ed  ap- 
partenuti  la  maggior  parte  a  zone  rettangolari  i  cui  lati  lunghi 
dovevano  essere  disposti  orizzontalmente. 

105)  Numerosi  frammenti  di  lamine  ornate  a  doppi  festoni 
con  attaccature  a  palmetta  (3) ;  souo  contornati  a  grosso  scalpello. 
sbalzati  dal  rovescio  ed  intagliati  a  giorno  i  fori  lungo  i  margini 

IM  Appendice,  1  > .  1 2 :  Grifi,  tav.  VI,  fig.  7;  Museo  etru&co.  I,  tav.  XVI, 
agli  angoli  in  basso  ed  a  sinistra  in  alto;  Montelius,  op.  cit.,  pl.  CCCXXXIX, 
figg.  11   e  12 

(2)  La  figura  edita  dal  Grifi,  tav.  VI.  fig.  7,d:mostrache  effettivamentc 
questa  lamina  si  ritrovö  unita,  ad  nn  pezzo  di  frangia  che  nc  ornava  il  lato 
sinistro,  incliiudata  poi  fuori  di  posto  dal  re^tauratorc  dopo  averne  distrulto 
i  riacuntri  nella  ripulitura. 

(3)  Grifi,  tav.  VI,  fig.  8;  Museo  etrusco,  I,  tav.  XVI  a  sinistra  in  basso 
ovo  il  disegnatorc  lia  espress«)  la  frangia  aggiunta  dal  r<  rc 


dim  » stati  inchiodati  su  legno.  Alcuni  si  rinvennero 

leir  anticamera  cfr.  lig.  13.   11  restaaratore  le  ha 
itte  ai  contorni  delle  Lamine  maggiori   precedentemente 
.  11, a    la    maggior    parte    non  stä  piü  nella  sua  posizione 
rinaria,  alcune  per  adattarle  essendo  Btate  perfino  ritagliate 


•,  165 


LVIH.  \S> 


Fig.  13. 


brani  conservati  oel  Museo  accennano  a  zone  rettilinee,  altri  dove- 
\;mo  decoraie  sagome  ricnrve  che  non  si  possono  piü  rieostituire 
aella  loro  integritä. 

106)  Nei  recenti  sterri  dell'anticami  ra  ho  ritrovato  im  fram- 

mento  di  palmetta  (fig.  13)  simile  a  quelle  stampate  nelle  lamine 

•.•.|i'iit>Miieiite  desmtt;'.  ma  ]>iü  grande. 

107)  |  \fus.  etrusco,    1.    tav.   XVI.  fig.  in    mezzo  null"  ultima 

Linea).  Quattro  lamine  di  bwnzo  discoidali  orlate  a  treccia  scalfita 

a  bulino  tagliente  e  sottile  con  bottoncini  central]  sbahati  a  pun- 

:  ael  mezzo  eon  dei  petali  fusiformi  e  diseguata  una  rosa,  le 


LA     rOMBA    KEGOLIM    GAIAS  '.'1 

estremitä  dei  eui  petali  sono  riunite  da  altri  identici  eseguiti  alla 
periferia.  Questi  petali  sono  sbalzati  ed  orlati,  V  orlo  e  contornato 
collo  stesso  scalpelletto  sottile  e  tagliente  con  cui  si  esegui  la  trec- 
cia.  Lungo  il  margine  si  osservano  dei  piccoli  fori  rettangolari  per 
il  passaggio  di  chiodi  da  legno  ed  in  tre  dei  quattro  esemplari  in 
qualche  tratto  della  periferia,  L*  orlo  fu  leggennente  ribattuto,  quasi 
ad  eliminare  la  sporgenza  dai  margini  degli  oggetti  discoidali  di 
legno  sn  eui  erano  stati  inchiodati. 

108)  Duo  frammenti  di  lamina  di  bronzo  tagliata  a  fcrapezio, 
ornata  con  una  zona  mediana  a  treccia,  dei  tutto  identica  a  quella 
che  orla  i  rosoni  precedentemente  descritti. 

109)  Frammento  di  lamina  trapezoidale  ornata  con  tre  file 
di  bottoncini  punzonati;  intorno  a  quelle  estreme  e  scolpita  a 
bulino  tagliente  una  treccia  identica  a  quella  dei  rosoni. 

11t))  (Museo  elrusco,  I,  tav.  XVI,  fig.  in  mezzo  nella  prima 
linea).  Lunga  zona  di  bronzo  ornata  a  doppi  festoni  pendenti  da 
palmette,  disegnati  ed  eseguiti  con  molta  accuratezza  e  precisione; 
in  alto  ed  ai  rianclii  non  vi  e  ornamentazione  alcuna,  lungo  i  mar- 
gini in  basso  invece  si  osserva  una  orlatura  a  treccia  identica  a 
quella  dei  rosoni. 

111)  Ciuque  frammenti  di  lamina  rettangolare,  coi  lati  lunghi 
ornati  a  stampo  con  i  consueti  ^  accoppiati;  nel  campo  si  osser- 
vano dei  fiori  di  loto  congiunti  per  il  calamo  dne  a  due,  in  modo 
da  formare  un  unico  elemento  ornamentale  ripetuto  a  distanze 
regolari;  sono  congiunti  con  tenie  ugualmente  sbalzate.  In  parecchi 
esemplari  i  margini  orlati  sono  piegati  a  squadro,  quasi  fossero 
stati  ribattuti  ai  tianchi  dell'asse  di  legno,  la  cui  superficie  dove- 
vano  originariamente  decorare.  Un  frammento  d'  orlo  di  queste  zone, 
appunto  ripiegato  a  squadro,  e  stato  ritrovato  nei  recenti  scavi 
deir  anticamera  (Cfr.  fig.  13). 

Concorsero  alla  ornamentazione  della  cassa  anche  dei  bronzi 
eseguiti  a  fusione. 

116)  Nel  1836  si  rinvenne  una  protome  (')  cava  interna- 
mente;  un' altra  identica,  ma  collo  caperture  invertite  e  destinata 
percio  evidentemente  a  stare  in  posizione  opposta  e  simmetrica  ri- 


(')  Museo  etrusco,  I.  tav.  Will.  fig.  a  sinistra    non    numerata,  quinta 
fila  dall'alto. 


l'l.NZA 

alla  prima,  V  ho  ritrovata  nell' anticamera  uei  recenti  soavi 
_-.  11).  Oltre  l'apertura  di  fondo  se  oe  notano  altre  tre  desti- 
oate  al  p  i  di  assi  diyersamente  sagomate.  Sul  petto  vi  - 

dell  llature  triangolari,  In  cui  erano  incastonate  delle  laminette 

di  ferro,  che  distratte  dall  oasido,  in  uu  esemplare  tneglio  conservato, 
quello  rinvenuto  nei  reeenti  scavi,  furono  Bostituite  dal  leguo  sotto- 
ifiato  dalla  umiditä;  e  ossido  di  ferro  nella  parte  supe- 
riore  del  collo,  fa  forse  prodotto  da  una  analoga  tessellatura  di 
cui  purtroppo  dod  resta  piü  traccia.  Ciascuna  protome  doveva  ornare 
iino  i  in  cui  tre  assi  erano  insieme  congiunte  a  Bquadro,  due 

>i  innestavano  orizzontalmente  entro  il  bronzo,  mentre  una  terza 
a  sezione  rettangolare  era  ivi  anita  yerticalmente  alle  altre  due. 
I >elle  due  assi  precedentemente  descritte  quella  che  doveva  con- 
giungere  fra  loro  le  due  protorui  nsciva  assai  assottigliata  dal  lato 
opposto,  cioe  esterno,  della  protomi  stesse  ed  ivi  la  estremiiÄ  era 
rita  nelle  due  capsule  di  bronzo  117),  il  cui  mar-gine  ha  lasciato 
tracce  nell' ossido  iutorno  all'orlo  della  apertura  laterale  delle  due 
protomi. 

1 1  7 1  Duo  capsule  fuse  in  bronzo,  vuote  internamente,  costi- 
tuite  da  un  tubo  a  sezione  piana  in  un  lato,  ricurva  ellitticamente 
nel  tratto  restante,  chiuso  ad  una  estremitä  da  una  parte,  piana  e 
forata  nel  mezzo,  evidentemente  per  conrtccarvi  il  chiodo  col  quäle 
la  Capsula  medesima  doveva  essere  fissata  all'asse  incastrato  nel- 
T  intern".  Esternamente  sulla  superficie  piana  e  rilevata  una  bacca 
di  papavero  ('). 

118)  Si  ricollegano  alle  protomi  116)  due  gambe  fuse  in 
bronzo,  costitnite  da  una  semplice  lastra  leggermente  ricurva  ai 
lati.  appiicata  su  di  una  parte  sporgente  in  legno,  sagomata  in 
modo  da  seguire  1'  andamento  del  bronzo  che  doveva  dargli  1'  ap- 
parenza  di  due  gambe  bovine;  il  bronzo  spesso  e  largo  in  alto, 
si  a8sottiglia  verso  lo  zoccolo,  e  ciö  dimostra  che  anche  la  mem- 
bratura  su  cui  fu  applicato  doveva  essere  piü  robusta  in  alto,  piü 
sottile  in  basso.  Due  chiodi,  uno  piuttosto  grande  couticcato  nella 
rotula,  l'altro  piü  sottile  sopra  lo  zoccolo,  dei  quali  resta  il  foro 
aperto  nel  bronzo,  seivirono  ad  inchiodare  queste  zampe  sul  legno 

-taufe  i    i. 

Mtr^eo  etrusco,  I,  tav.  XVIII.  fig.  nella  terza  lila  a  destra. 
Mu  .  I.  tav.  XVIII.  ßg.  nella  seconda  fila  a  sinistra. 


LA    TOMBA    REGOLIM    GAUASSI 

Per  Lo  stato  in  cui  ci  sono  giunti  e  per  la  mancanza  di  preeise 
Qotizie  sulla  loro  giacitnra  Qon  posso  escludere  che  una  parte  degli 
ogo-otti  in  ferro  in  seguito  descritti  spetti  invece  alla  biga  cremata 
LIX),    o   anche    a   qualclie  altro  mobile  deposto  nell' anticamera 

insieme  al  carro  a  quattro  ruote. 

119)  Un  disco  di  ferro  (fig.  11),  parzialmente  ricomposto  coi 
frammenti  ritrovati  nei  recenti  sterri,  manito  nel  mezzodi  una  aper- 
tura  rettangolare ;  chiude  la  estremitä  di  un  cilindro  in  laraina  di 
ferro,  che  nell'altra  estremitä  libera  si  allarga  con  im  risalto  anu- 
lare.  Rivestiva  la  testata  di  un  asse  di  quercia,  del  quäle  restano 
tracce  abbondanti. 

Coi  frammenti  di  ferro  rinvenuti  nel  1886  lio  ricomposto  parte 
di  un  altro  disco.  unico  resto  di  un  secondo  rivestimento  identico  a 
quello  dinanzi  descritto;  uno  di  questi  ultimi  frammenti  porta 
ancora  aderente  per  1' antico  ossido  un  frammento  di  brattea  d'oro 
della  categoria  IL 

120)  Disco  di  ferro  del  diametro  di  m.  0,10  circa  e  dell'ap- 
parente  spessore  di  circa  due  millimetri.  Nel  centro  1' ossido  ha 
cementato  il  corpo  di  un  grosso  chiodo  di  ferro  a  capocchia  emi. 
sferica,  coi  quäle  il  disco  fu  assicurato  alla  estremitä  di  un'asse 
cilindrico  di  legno  di  quercia,  di  cui  restano  tracce.  Superiormente, 
fra  due  zone  rilevate  marginale  1' una,  discoidale  e  centrale  l'altra, 
se  ne  nota  una  terza  di  cui  restano  delle  tessellature  triangolari 
incavate  a  raggio,  coi  vertice  presso  il  centro  del  disco  e  la  base 
verso  la  periferia,  destinate  a  dei  castoni  di  diverso  metallo,  forse 
di  bronzo  o  rame,  ogni  scomparsi.  Per  la  tecnica  si  ricollega  alle 
borchie  di  ferro  rinvenute  nelle  coeve  tombe  romane  dell'Esqui- 
lino  (l). 

121)  Resti  del  rivestimento  superiore  della  estremitä  di  una 
membratura  di  legno  (2);  constava  d;  una  lamina  di  ferro  battuta 
in  modo  da  assomigliare  ad  un  mezzo  guscio  d' novo  sezionato 
per  il  lungo.  La  parte  restante,  e  larga  circa  na.  0,06,  porta 
nella  superficie  concava  abbondanti  residui  del  legno  al  quäle  era 
inchiodata.  Lateralmente  restano  gli  avanzi  di  una  aletta  elittica, 
ricurva  secondo  un  raggio   normale   all'  asse  della  lamina  dinanzi 


\-.-' 


(»)  Mon    Lincei,  XV,  fig.  58,  pag.  136. 

iM  Museo  <•  I.  tav.  XVIII,  tcrza  fila  a  sinistra. 


G.    PINZA 

ritta;  uno  dei  margini  dell'alefcta  e  a  coatatto  colla  lamina, 
l'altro  e  ripi  s  l  orlo  rerso  L' interno  della  curva,  ove  restano 

mdanti  avanzi  del  legno  di  quercia   ehe  rivestiva  e  sul  quäle 
ita   inchiodata.    Simmetricamente   era   stata    inchiodata  sul 
legno,  oella  estremil  >sta  della  piastra  semiovoidale,   un'altra 

aletta  ricomposta  da  due  frammenti,  dai  quali  apparisce  essere 
stata  destioata  a  rivestire  La  sola  parte  superiore  della  estremitä  di 
una  membratura  in  legno  ogivale  del  d  ametro  alla  base  di 
in.  0,16  circa. 

l_!'Ji  Frammenti  di  robusta  lamina  di  ferro,  sottile  e  lunga, 
col  margine  superiore  intatto  o  gli  altri  sfrangiati  e  mancanti,  ad 
ano  dei  quali  (cfr.  ti lt.  L2)  aderisce  trasversalmente  una  asticella 

zione  rettangolare  in  ferro  (l);  ad  im  quinto  frammento,  largo 
m.  0,02,  aderiscono  in  im  lato  delle  tracce  di  legno  e  nell'  altro 
im  frammento  di  osso. 

123)  Frammenti  di  lamina  curvilinei,  con  tracce  di  legno 
nella  parte  concava  e  resti  dei  ehiodi  che  servirono  ad  inchiodarla 
sopra 

124 1  Parecchi  frammenti  di  asticella  in  ferro  appiattita,  girata 
ad  arco  di  cerchio,  la  quäle  ornö  forse  ud  margine  curvilineo  del 
carro  (  i. 

125)  Cinque  frammenti  di  asticella  appiattita  di  ferro  che  si 
ricongiungono  componendo  una  sbarra  piegata  a  trapezio  (cfr.  fig.  12) 
aperto  alla  base,  ove  gli  estremi  distano  m.  0,30.  Altri  sette  fram- 
menti di  ßbärre  aualoghe  (4). 

126)  Tre  sbarre  di  feiro  piegate  a  squadro  (cfr.  fig.  11),  una 
delle  quali  manchevole,  destinate  a  rinforzare  gli  angoli  della 
ossatura  del  carro,  a  somiglianza  degli  analoghi  rivestimenti  in 
bronzo  rinvenuti  nell' Etruria  tra  gli  altri  resti  dei  carri.  Si  rin- 
vennero  nei  recenti  sterri. 

1_!7)  Robusto  anello  di  ferro  appartenuto  ai  frammenti  del 
carro  rinvenuto  negli  scavi  recenti   (tig.   11),    in  quelli  del    1836 

(')  E  questo  an  frammento  delle  frecce  descritte  sotto  il  n°.  LXIX. ; 
l'oggetto  ili  cui  ragiono  •  •  stakt  ritrovato   nei  recenti  scavi. 

i'-'j  Parte  si  rinvennero  nei  recenti  sterri,  parte  giaceya  nei  cumulo  delle 
ferramenta  di   scarto. 

(3)  hUm. 

(*)  Idem. 


I..V    TOM  HA     REGOLIM    .'.  VI 


se  ne  rinvennero  tre  piü,  piccoli,  fusi  in  bronzo;  uno  di  questo  nie- 
tallo  proviene  dai  recenti  stet  ri  cfr.  fig.   1 3 

L28-129)  Due  leoni  e  due  bnoi  fusi  in  bronzo  ad  anima  \  uol  i. 
montati  ciascuno  su  di  nna  traversa  in  lamina  a  t-  ,  munita  di  asti- 
celle  aguzze  per  inchiodarla  su  legno  (2). 

130)  Tre  lamine  di  bronzo  (ig.  13  intagliate  e  fosrsriate  in 
modo  da  ricoprire  e  rinforzare  L'incrocio  di  assi  in  legno  di  m.  0,03 
<li  diametro;  restano  tuttora  le   asticeUe  aguzze  per  inchiodarli  |  |. 

131  i   Due  framnienti  di  lamina  in  bronzo  (fig.  13)  intagliata  e 
foggiata  in  modo  da  rivestire  e  consolidare   l'incrocio   di  un'i 
in  legno  a  superficie  elittica  o  circolare    con    nn'altra    fcrasversale 
assai  piü  sottile  di  m.  0,03  di  diametro.  Quattro  dei  soliti  ehio- 
dotti  servirono  ad  assicurare  la  lamina  al  legno  (4). 

132)  Sei  zone  di  robusto  aastro  di  bronzo.  per  lo  piü  di  forma 
triangolare,  munite  dei  consueti  chiodi  per  fissarle  al  legno.  Cinque 

iemplari  Sg.   13  si  rinvennero  nel  1836,  uno  e  stato  rinvenuto  m  i 
recenti  sterri. 

133)  Prammenti  di  lamine  liscie  originariamente  inchiodatc 
su  legno;  una  rivestiva  un'  asse  rettangolare  sui  cui  lati  erano 
stati  ribattuti  a  squadro  i  margini  della  lamina,  altre  sono  di 
incerta  forma  per  ii  frastagliamento  dei  margini;  in  tutte  restano 
i  consueti  chiodetti  o  le  tracce  dei  medesimi  (5). 

134)  Duo  frammenti  di  un  nastrino  di  bronzo  ornato  con  due 
linee  spezzate,  le  quali  sono  costituite  da  punti  sbalzati  dal  rove- 
scio  e  che  si  intersecano  a  quinconcio;  uu  frammento  d'orlo  arro- 
vesciato  come  nei  vasi  o  negli  scudi,  ornato  con  una  linea  di  bot- 
tonciui  sbalzati  dal  disotto,  con  resti  di  una  ornamentazione  che 

(')  Due  esemplari  di  bronzo  ritrovatä  nel  1836  sono  disegnati  nel  .1/useo 
etrusco,  I,  tav.  XVIII.  ai  lati  in  basso. 

A,  II.  24  in  cui  uno  dei  due  buoi  non  e  raenzionato.  B,  II.  19;  !•', 
•13;  Museo  etrusco,  I,  tav.  XVII,  figg.  3-4;  Montelius,  op.  cit..  pl.  CCCXXXVI, 
figg-  2,    1. 

(')  Sono  state  ritrovate  nei  recenti  sterri   delFanti Camera. 

(*)  Qnesti  rivestimenti  trovati  neH'anticamera  negli  scavi  recenti  servi- 
vano  a  mascherare  le  giunture  a  squadro  deUe  assi,  e  trovano  riscontro  in 
altri  esemplari  eseguiti  a  fusione,  rinvenuti  nelle  coeve  tombe  vetuloniesi; 
questi  perö  si  distinguono  da  quelli  in  lamina  anche  per  esser  destinati  a 
Bervire  di  giuntura  di  assi  conficcate  nelle  loro  estremitä. 

(5J  Si  rinvennero  nell'anticamera  nei  recenti  sterri. 


<;    riN/A 

piü  ricostituire,  conserrati  nel  Museo  insierae  alle  la- 
mine   I  ivi  poste  dal  caj  de]  restau- 

rato        .  data  la  diver.- a  tecuica,  aver  fatto   parte  di   oggetti  non 
pr  ati  dalla  tomba  ßegolini. 

Mas  .  1.  ii\.   XVIII.  sono  riprodotti   numerosi 

altri  oggetti  appartenuti  alle  forniture  di  im  carro  ritrovati  a  Cere 
nel  L836;  in  mancanza   di   piü  uotizie   sulla   loio   prove- 

nienza  non  posso  accertare  che  provengano  da  questa  tomba. 

136  Nel  1836  si  raccolsero  la  maggior  parte  e  nei  recenti 
sterri  dell*  anticamera  (cfr.  fig.  L3)  il  resto  di  an  grande  eercbio 
di  legno  interamente  rivestito  da  im  tubo  metallico,  composto  di 
quattro  zone  di  robusta  lamina  di  bronzo  alternate  con  altre  quattro 
di  ferro;  le  lamine  di  bronzo  sono  trattenute  da  robuste  asticelle 
di  bronzo  che  le  attraversano  e  furono  ribadite  all'esterno,  lo  stesso 
nfficio  compiono  per  i  nastri  di  ferro  delle  asticelle  di  quest' ultimo 
inetallo.  II  cerchio  di  cui  ragiono  si  puö  rieomporre  ormai  per  intero 
ed  io  aon  vi  bo  scorto  traccia  alcuna  di  aderenze  De  alla  periferia, 
ne  all* interno.  La  tecnica,  per  1' uso  misto  del  ferro  e  del  bronzo. 
>rda  quella  cui  si  deve  la  Capsula  che  rivestiva  la  testata  del 
t imune  84).  le  protomi  116)  ed  il  disco  di  ferro  120),  ma  questo 
particolare  e  1'  unico  cbe  lo  avvicini  agli  altri  resti  del  carro,  al 
quäle  io  non  so  se  abbia  appartenuto. 

Date  le  eccellenti  condizioni  di  conservazione  dellanticamera, 
non  vi  ba  dubbio  che  questo  spleudido  carro  si  sarebbe  potuto 
ricostituire  nei  piü  minuti  particolari,  se  prima  di  raccoglierne  gli 
avanzi  oe  fosse  stata  studiata  la  giacitura.  Si  sarebbero  potuti  desu- 
raere  dei  dati  preziosi  ancbe  dalle  tracce  della  sovrapposizione  o  delle 
giunture  restate  nell'ossido.  ma  la  ripulitura  dei  bronzi  ha  distrutto 
ogni  impronta,  cosiccbe  il  restauro  completo  del  carro  e  assoluta- 
mente  impossibile  e  solo  e  aperto  il  campo  allo  studio  di  qualche 
particolare. 

I  quattro  boccolari,  oltre  alla  quantitä  grande  dei  frammenti 
di  cerchioni,  molti  dei  quali  furono  distrutti  dall' ossido,  o  sper- 
duti  nel  I  ^;,;.  provano  all'  evidenza  che  il  carro  era  a  quattro  ruote; 
La  cassa  era  a  sagoma  rettangolare,  richiesta  dalla  maggior  faci- 
liu'i  di  eostruzione,  e  conservava  ancora  la  sua  forma  al  momento 
dello  s  ;avo  i !).  Un  carro  a  quattro  ruote  coevo  a  questo  si  rinvenne 
(')  Canina,  /'  tav.  III.  I». 


LA   TOMBA    REGOLIM    OALA33I  97 

a  Vetulonia  nella  tomba  del  Littore  (').  ma  Bulla  sua  forma  non 
se  ne  >a  linlla.  L'  esame  del  carro  di  Perugia  (8),  e  delle  riprodu- 
zioni  piü  recenti  di  analoghi  mobili  (3),  dimostrano  che  i  carri  ave- 
vaim  almeno  un  aedile  di  onore.  11  sedile  manca  Lnvero  oel  mo- 
dello  rinvenuto  nella  tomba  di  Iside  (*)3  coeva  ed  analoga  per 
riochezza  di  corredi  a  questa  cerite,  ma  tale  difFerenza  si  ptrö  attri- 
buire  all'uso  speciale  cui  il  modello  era  destinato  e  non  ne implica 
1'  assenza  nel  piototipo. 

II  sistema  decorativo  adottato  nella  lastra  87),  prova  che 
questa  doveva  ricoprire  nna  tavola  di  legno  intagliata  secondo 
1'  istesso  contorno,  e  situata  orizzontalmente  o  verticalmente  in  una 
numibratura  speciale  che  non  puö  identificarsi  ne  col  fondo  ne  coi 
fianchi  della  cassa,  ai  quali  la  originale  sagoma  non  avrebbe  potuto 
adattarsi.  Si  puö  adunque  snpporre  unicamente  che  disposta  oriz- 
zontalmente rivestisse  il  piano  della  sedia  d' onore,  o  che  ne  costi- 
tuisse  1'  alta  spalliera.  La  prima  ipotesi  non  regge  se  si  considera 
che  le  ali  ai  fianchi  sarebbero  state  del  tutto  inutili  ed  inoltre 
siccome  in  tal  caso  sarebbero  state  viste  di  scorcio,  non  avrebbero 
servito  nemmeno  allo  scopo  ornamentale  per  cui  sembrano  uni- 
camente imaginate;  infine  l'oggetto  che  rivestiva  si  prolungava  in 
corrispondenza  dei  due  tratti  in  cui  1'  orlatura  a  »  manca  ed 
ovo  si  debbono  snpporre  delle  membrature  di  legno  colla  super- 
ricie  ricoperta  dalle  lamine  88,  89,  90.  92.  Ciö  esclude  la  prima 
ipotesi,  la  lastra  87)  adunque  rivesti  la  spalliera  del  trono  e  quelle 
88-92  ne  rivestirono  i  sostegni  verticali.  A  ricoprire  i  quattro  lati 
di  ciascuno  di  questi  ultimi  occorsero  complessivamente  almeno 
otto  lamine;  ora  delle  quattro  raccolte  due  sono  adattatissime  ad 
utia  disposizione  simmetrica  in  lati  opposti;  e  delle  altre  tre,  almeno 
una  (90)  si  riconfronta  col  frammento  di  uua  quinta  (91);  ciö 
lascia  snpporre  che  le  lamine  a  noi  pervennte  siano  i  resti  di  un 
numero  maggiore,  probabilmente  doppio,  di  lamine  ornate  due  a 
due  in  modo  analogo  e  tale  da  poteisi  disporre  simmetricamente, 
secondo  il  buon  gusto  arcaico,  una  in  ciascuno  di  opposti  lati  dei 
due  sostegni  della  spalliera.  Quest'  ultimo  nome  e  improprio  poiche 

i'i  Not.  scavi,  180S,  pag.  144  e   scg. 

(-)  Röm.Mitth.  1894, pag. 256 e seg. Bruckmann, denkraälcr taf.  588  e  56  l 

Micali,  Ant.  Jl/on.,  tav.  LVII,  fig.   1. 
(4)  Micali,  Mon.  inediti,  tav.  VIII.   fig.  1. 

7 


l'INZA 

»gior  parte  dei  sedili  arcaici  la  traversa  giungeva  all'al- 
i  del  capo  di  chi  era  Beduto  e  Berviva  quindi  di  appoggio  alla 
sua  testa;  la  funziono  attribuita  alla  lastra  87),  e  cosi  confermata 
dalla  grande  analogia  di  forma  cod  quell a  che  serve  a  gaisa  di 
origliere  nel  letto  di  bronzo  LX  (l)  che  dovrö  in  seguito  descri- 
yere,  aualogia  questa  tanto  piü  suggestiva  in  quanto  la  Bagoma 
e  tutt'  altro  che  comune. 
Le  due  protomi  eqnine  imprescindibilmente  legate  alle  due 
zampe,  colle  quali,  dal  punto  di  rista  decorativo,  dovevano  formare 
un  tutto  organico,  mascheravano  la  ginntura  a  squadro  di  due  vo- 
luminöse assi.  che  data  la  loro  robustezza  dovevano  ayere  una  parte 
importante  nella  Btruttura  della  cassa.  Essendo  gli  unici  ritrovati, 
per  ornarla  simmetricamente  dovettero  mascherare  le  ghmture  agli 
angoli  di  uno  dei  lati  corti,  secondo  ogni  probabilitä  quello  in  cui 
era  il  seggio  di  onore;  d'altra  parte  le  protomi  sottintendono  ne- 
cessariamente  al  disotto  verticalmente  le  zampe,  non  poterono 
quindi  mascherare  le  giunture  del  telaio  corrispondente  al  piano 
del  carro,  ma  dovettero  figurare  piü  in  älto,  forse  all'  altezza  cui 
<'iun<'evano  i  fianchi  della  cassa;  ed  invero  se  alla  orlatura  supe- 
riore  di  questi  Ultimi  puö  convenire  la  sagoina  degli  assi  riuniti 
a  squadro  entro  le  protomi  di  bronzo,  quella  sagoma  non  e  atfatto 
conveniente  alle  assi  del  telaio.  Inoltre  il  terzo  asse  clie  montava 
verticalmente  dagli  angoli  adorni  con  quei  due  bronzi,  non  poteva 
servire  a  costituire  1'  ossatura  dello  spigolo  della  cassa,  essendo 
perciö  che  ho  detto  al  disopra  di  questi  ultimi,  quei  due  assi 
verticali  debbono  adunque  identificarsi  coi  montanti  medesimi  ai 
quali  era  assicurata  la  spalliera  del  trono.  Poste  le  siugole  zampe 
al  disotto  delle  protomi  nella  posizione  richiesta  dalla  relazione 
orgauica  di  queste  due  membrature,  a  parte  il  trono  che  nei  mo- 
delli  non  fu  sempre  espresso,  la  ricostruzioue  proposta  della  parte 
posteriore  della  cassa,  trova  una  notevole  couferma  nel  modello  del 
coevo  carro  a  quattro  ruote  rinvenuto  nella  tomba  di  Iside  a  Vulci. 
I  troni  o  sedili  di  quest'  epoca  sono  tutti  muniti  del  relativo  pre- 
dellino;  le  quattro  figurine  di  bronzo  128-129),  se  non  adornarono 
i  bracciuoli  o  la  sommita  della  spalliera,  come  e  probabile,  pote- 
rono essere  disposti    agli    angoli    del    suppedaneo.  In  quanto  alle 

(')  Nel   .Uuwo  etrusco,  I,  tav.  XV,  dg.  0,  questa    lamina    e  riprodotta 
dall'alto  in  modo  da  rendere  evidente  il  confronto  proposto  nel   testo. 


LA    TOMBA    REGOLIM    GALA8SI  99 

lamine  93-115)  debbono  tutte  attribuirsi  ai  rivestimenti  delle  varie 
membrature. 

Non  ho  ritrovato  tracce  di  sterzo  anteriore,  ma  giä  il  modello 
i'invenuto  nella  tomba  <1'  Iside  o  le  altre  rappresentazioni  nelle  arne 
etrasche  ('),  risolvono  in  seuso  negativa  la  questione,  e  questa  sua 
soluzione  e  confermata  dal  diametro  uguale  cui  accennano  tutti  i 
frammenti  di  cerchioni  delle  ruote,  e  dalla  probabile  collocazione 
diretta  del  telaio  della  cassa  sulle  assi  delle  ruote  medesime,  come 
inostra  il  giä  citato  modello  vulcente.  Data  la  pesantezza  di  questi 
carri  e  la  assenza  dello  sterzo  anteriore,  non  meraviglia  piü  la 
straordinaria  grossezza  del  timone,  quäle  ci  e  rivelata  dalla  sua 
Capsula  terminale,  poiche  unicamente  alla  resistenza  di  quell'asse 
alle  spinte  trasversali  degli  animali  aggiogati,  era  affidata  la  pos- 
sibilitä  di  guidare  il  carro  assai  pesaute  e  piü   lungo   che   largo. 

Kiguardo  allo  stile  due  gruppi  di  bronzi  decorati  a  sbalzo 
rinvenuti  nel  Mediterraneo  Orientale  possono  porsi  a  raffronto  con 
quelli  87-105);  il  primo  comprende  gli  esemplari  laminati  rinve- 
nuti ad  Egina,  a  Dodoua,  ad  Olympia  ed  altrove  (2),  l'altro  i  bronzi 
istoriati  cretesi,  cipriotti  ed  assiri  (3). 

A  parte  la  tecnica  comune,  le  lamine  87-105)  non  trovano 
altri  raffronti  con  quelle  del  primo  gruppo  oltre  il  costume  di 
dividere  i  campi  in  piü  riquadri  ornamentali  mediante  fasce  a 
decorazione  lineare,  in  cui  si  notano  comuni  la  treccia  ed  il  tema 
decorativo  osservato  nella  lastra  97)  (4).  Elementi  piü  numerosi 
trovano  raffronto  nell'  altro  gruppo  cui  spettano  i  bronzi  cretesi  e 
cipriotti  (5),  ciö  nonostante  mi  pare  pressoche  impossibile  che  questo 
carro  cosi  volumiuoso  e  pesante  sia  stato  importato  dall'  Oriente 
e  l'unica  questione  discutibile  parmi  sia  se  l'arterice  che  lo  esegni 
nel  Tirreno  imitando  nella  ornamentazione  uno    stile    non    locale, 

(•)  Micali,  Ant.  Mon.,  tav.,  LIII,  fig.  3  e  LVII,  fig.  1. 

(2)  Carapanos,  Dodone,  pl.  XIX;  Bull  de  corr.  hell.,  1S92,  pl,  X;  Arch. 
Anzeiger,  1890,  pag.  117,  fig.  10;  Athen.  Mut.,  1895,  taf.  XIV,  1,  3-5; 
Furtwäogler,  Olympia,  IV,  n.  694  e  seg. ;  De  Ridder,  De  ectypis  quibusdam 

aeneis Furtwängler,  Aegina,  Heiligtum  der  Aphaia,pag.  394  e  se^.,  taf. 

CXIII  e  CXIV. 

(s)  Mus.  ital.  di  ant.  classica,  II,  pag.  695,  e  seg.  770  e  se«:. 

(4)  Olympia,  IV,  tab.  XII,  738,  739.  Per  la  derivazione  micenea  di  questo 
tipo  si  veda  il  testo  a  pag.  110. 

(s)  Cfr.  p.  e.,  Mus.  ital.  di  ant.  class.,  II,  tav.  IX,  fig.  1. 


G.    PINZA 

_  co,  ma  h  questione  di  poca  iniportanza  ehe  si 
•  iltanto  arbitrariamente. 

L1X.  Biga  crem  ata.  136)  Parecchi  frammenti  di  cerchioni  da 
■1  liam.  m.  0,70  circa  (')  costituiti  da  nna  robosta  sbarra  ret- 
»i  ita  b  cerchio,  sovrapposta  e  fissata  agli  estremi  me- 
diante  asticelle  ribattute  alle  due  estremitä.  1  chiodi  coi  quali 
erano  assicnrati  alle  ruote  di  legno  sono  di  ferro  e  penetrano  in 
fori  praticati  a  scalpello  nei  cerchioni,  la  loro  testata,  spaccata 
per  il  longo,  tu  ripiegata  a  T  ed  allogata  nell'  incavo  appositamente 
praticato  alla  periferia  del  cerchio.  I  pochi  avanzi  del  legno  ti- 
li aderenti  al  ferro  sono  seraicarbonizzati. 

Aleuni  frammenti  dei  cerehi  hanno  speciale  iniportanza  per 
gli  oggetti  che  vi  aderirono  in  seguito,  non  tanto  per  la  parziale 
fusione  della  soperficie  sul  rogo,  quanto  per  la  successiva  profonda 
ossidazione  entro  al  sepolcro. 

b)  Frammento  lungo  circa  m.  0,10,  alla  cui  superficie  esterna 
aderiscono  i  resti  di  un'ansa  e  dei  frantumi  fittili  in  bucchero,  che 
hauno  conservato  il  loro  colore  nero;  l'adesione  al  ferro  avvenne 
adunque  dopo  che  il  cerchione  era  stato  tolto  dal  rogo  in  cui  arsero 
le  parti  di  legno,  d'altra  parte  e  certamente  antica,  non  vi  ha  dubbio 
quindi  che  sia  avvenuta  uella  tomba.  c)  Frammento  lungo  circa 
m.  0.50,  alla  cui  superficie  convessa  aderisce  un  pezzo  di  lamina 
di  rame.  d)  Idem;  in  uno  dei  lati  aderisce  un  pezzo  di  lamina 
di  rame  o  bronzo,  sotto  la  quäle  si  nota  un  piano  di  sostanza 
giallastra,  la  cui  natura  non  si  puö  agevolmente  identificare.  e) 
Idem;  lungo  circa  m.  0,10.  Dalla  faccia  coneava  sporge  un  chiodo, 
col  quäle  era  assicurata  al  legno;  vicino  al  chiodo  si  osservano 
sul  ferro  le  tracce  lasciate  dal  fondo  di  un  vaso  del  diametro  di 
m.  0,03;  ai  fianchi  aderiscono  aleuni  frammenti  di  bucchero  nero, 
di  tufo  e  di  legno  parzialmente  carbonizzato.  Sulla  superficie  con- 
vessa -aderisce   il   frammento    di   un'ansa    di  bucchero  identica  a 

(')  Mu&eo  etrusco,  I,  tav.  XVIII,  seconda  linea  ;i  destra.  La  presenza  di 
due  carri  uno  a  duc  ruote  Taltro  a  quattro  in  una  medesima  tomba  e  stata 
cia  osservata  a  Perugia,  in  cni,  come  ci  avverte  il  Vermiglioli  (Saggio  di 
hronzi  etruschi,  VI,  3)  «  in  un  snl  ritrovato  n  si  rinvenne  il  matcriale  col 
quäle  il  Petersen  ha  ricostruito  parzialmente  due  diversi  carri  nna  biga  cioe 
od  uno  a  quattro    ruote.  Cfr.  Mitt.  d.  k.  eh.   Inst.  Rom.  Abt    1894, 

25 


LA    TOMBE    REG  OLIM    GALASSI  101 

quella  notata  oel  grumo  b.     f)  Grumo  costituito    da  due    \ 
frammenti  di  eerchioni,  lunghi  ciascuno  m.  0,20  circa.  La  loro  po- 
sizione  relativa  mostra  ehe   furono   spezzati    violentemente,    forse 

nell*  inteuto  di  aggrnppare  in    poco  spazio  entro  la  tomba  i  ; 
metallici  del  carro  consunto  dal  rogo.  Tra  i  due  frammenti,  nella 
parte  concava  di  quelle  piü  piecolo  ed  ai  fianchi  del   piü  grande 
aderiscono  direttamente  al  ferro  parecchi  minuti  cocci  di  bucchero 

fino,  due  dei  quali  oruati  con  striature  parallele  all'orlo,  ed  im 
coccio  di  bucchero  greve.     g)  Grumo   di  ferramenta   composto  di 

parecchi  frammenti  sformati  dall'ossido,  uuo  dei  quali  almeno  fece 
parte  di  un  cerchione.  Vi  aderiscono  una  kylix  di  bucchero,  intatta 
(CV,  196)  ed  uu  coccio  di  argilla  giallo-bruna,  beu  cotta  ed  ap- 
parentemente   del   genere    di  quella  dei  vasi  di  Samo  e  di  Uodi. 

La  combustione  dei  pochi  avanzi  di  legno,  le  tracce  di  fu- 
sione  superficiale  in  aleuni  frammenti  maggiormente  esposti  alle 
liainme,  dimostrano  che  le  ruote  cui  appartennero  i  resti  giä  de- 
scritti,  e  quindi  il  relativo  carro,  fu  arso  prima  di  aecumularne  gli 
avanzi  metallici  nella  tomba. 

Naturalmente  nell' ultima  cernita,  insieme  alle  ferramenta  sfor- 
mate  dall'azione  del  fuoco,  ripiegate  poi  o  spezzate  per  raccoglierle 
in  poco  spazio,  dovettero  aggrovigliarsi  piecole  schegge  di  legno 
semicarbonizzato,  frantumi  di  bronzo  o  di  tufo  mescolati  alle  ce- 
neri  origiuariamente  giacenti  nel  piano  su  cui  era  avvenuta  la  cre- 
mazioue  ed  in  cui  avevauo  finito  col  posare  direttamente  i  resti  del 
rogo ;  questi  varii  materiali,  deposti  nella  tomba  insieme  alle  fer- 
ramenta, col  tempo  finirono  per  aderirvi  solidamente,  per  effetto 
dell'ossido  di  ferro  dei  silicati  sciolti  nelle  acque  di  iufiltrazione 
che  dovevano  di  frequente  stagnare  sul  fondo  del  sepolcro,  e  che 
servirono  a  cementarle  anche  ai  vasi  o  ai  loro  frammenti,  a  con- 
tatto  dei  quali  erano  state  ammucchiate. 

II  costume  di  ardere  le  suppellettili  sul  rogo  era  diffuso  in 
Etruria,  nel  Lazio  ed  in  Campania ;  a  Vetulonia  ed  altrove  e  stato 
constatato  l'uso  di  ardere  sul  rogo  anche  il  carro  ('),  i  cui  resti 
si  tumularono  poi  colle  ceneri  dol  defunto. 

(')  Not.  seavi  1887,  pag.  477.  Cerchioni  di  una  Lij.ra  rinvonuta  nella 
tomba  del  Ducc;  fu  arsa  sul  rogo  prima  di  depornei  resti  metallici  lii  ove 
poi    si   rinvennero    ed    ai    quali   aderiscono  « nezzi  di  lepno  carbonizzati  •>  e 


G.    PIXZA 

137  \  |  1836  >i  rinvenne  una  protome  di  leone  fusa  in 
bronzo  a  cera  perdnta,  cava  internamente  per  ricevere  la  estre- 
mitä  di  un'aase  di  leguo  di  cui  il  Grifi  osservö  notevoli  avanzi. 
siadicando   ch  isse   adornato   la  estremitä   del   timone   di  im 

carro  (l).  L'asta  che  pote  conficcarsi  in  questo  bronzo  non  puö  n- 
ferirsi  al  carro  a  quattro  ruote.  per  esclusione  deve  quindi  attri- 
buirsi  alla  biga  della  quäle  descrivo  i  resti. 

138)  Tubo  di  ferro  chiuso  ad  una  estremitä  (lig.  12).  Neil'  in- 
terno  restano  abbondanti  avanzi  dell'asticella  di  legno  che  doveva  ri- 
restire.  E  un  resto  di  quelle  asticelle  rivestite  con  tubi,  usualmente 
di  bronzo.  che  a  Veio  si  ritrovarono  normalmente  associate  coi  resti 
di  carri  a  due  ruote  (2) ;  la  pertinenza  di  questo  alla  biga  cremata 
mi  sembra  perciö  probabile,  le  schegge  di  legno  rimaste  nell'in- 
terno  dovendo  essere  state  protette  dalle  flamme  dal  rivestimento 
metallico. 

V6V)  Due  «  stalle  »  di  ferro,  a)  Una  e  priva  di  una  estre- 
mitä, coH'altra  munita  della  consueta  maglietta  rettangolare  spor- 
geute  dalla  lamiera  che  costituisce  il  corpo  della  staffa  adorna 
esternamente  con  delle  sgusciature  longitudinali.  All'  interno  ed 
all'esterno  aderiscono  frammenti  di  legno  semicarbonizzato.  fran- 
tumi  di  tufo  ed  un  frammento  di  lamina  di  bronzo  cementati  al 
ferro  dall'ossido  e  dai  silicati  formatisi  nella  tomba.  b)  Orlo  e 
traversa  di  ferro,  da  cui  sporge  la  consueta  maglietta  rettangolare 
di  un'altra  stafta  piü  piccola  di  quella  precedente;  forse  gli  ap- 
partenue   anche   un   altro   frammento   attualmente   conservato   nel 

Museo. 

Queste  «  staffe  »  sono  identiche  a  quelle  di  bronzo  rinvenute 
a  Yeio  ed  a  Vetulonia  (3),  normalmente  associate  coi  resti  di  carri 
a  due  ruote;  giä  per  ciö  dovrebbero  riferirsi  alla  stessa  deposi- 
zione  cui  spetta  la  biga  cremata;  i  resti  del  rogo  aderenti  alle 
pareti  di  una  di  esse  confermano  all'evidenza  la  conclusione  esposta. 


u  framm..nti  di  Limine  di  bronzo»  proprio  come  in  quelli  descritti  neltesto  ed 
evidentemente  per  lc  stesse   cause. 

(')  Grifi,  patr.  178  e  tav.  XI,  fi.-,'.  -1. 

{>)  Not.  scavi  1889,  pag.    156,    figg.  15,  IG,  18;  Bull,  paleoetn.,  1896 

pag.  240  e  seg. 

(3j  Cfr.  Not.  scavi  l->'».  pag.  156,  fig.  20;  Falchi,    Vetulonia,  tav.  XXV, 

fie.  16. 


LA    TOM  HA    REGOLINI    GALASSI  103 

1  lo)  Grrumo  di  terra,  con  schegge  di  legno  seinicarbonizzato 
e  frammenti  di  bronzo  che  potrebbero  rifeiirsi  alla  snodatnra  di 
im  morso  da  cavallo,  certo  fcce  parte  dei  finimenti  deposti  coi 
resti  della  biga,  come  lo  provauo  quelli  del  rogo  ai  quali  e  asso- 
ciato. 

141)  AI  grumo  136  cj)  aderisce  una  asticella  cilindrica  di  ferro 
ad  estrernitä  ribattute;  altre  due.  ad  una  delle  quali  aderisce  una 
Bferetta  di  ferro  saldatavi  dall'ossido,   si  conservauo  nel  Museo. 

K  probabile  inoltre  che  i  dischi  di  ferro  LVII,  124-125  spet- 
tino  al  rivestimento  di  questa  biga. 

LIX«.  142)  Framniento  di  robusta  ansa  di  ferro  a  nastro,  il 
cui  uflicio  non  s  ben  chiaro. 

LX.  143)  Letto  di  bronzo  coH'ossatura  costituita  da  quattro 
robuste  sbarre  inetalliche,  disposte  due  a  due  in  continuazione  nei 
lati  lunghi,  e  da  tre  traverse  piü  corte,  due  delle  quali  alle  estre- 
rnitä del  letto,  l'altra  nel  mezzo.  Le  sbarre  lunghe  sono  fissate  sul 
medesimo  piano  da  piuoli  che  penetrano  in  fori  praticati  nella 
parte  alta  dei  piedi,  quelli  alla  estrernitä,  lunghi  tanto  da  tra- 
versare  interaruente  il  piede  per  esservi  ribattuti,  gli  altri  sem- 
plicemente  incastrati  nei  piedi  mediani. 

1  piuoli  lunghi  in  cui  terminano  le  tre  traverse  sono  confic- 
cati  nei  piedi  al  disopra  delle  sbarre  laterali  e  sono  ribattuti  alla 
estrernitä.  Questa  ossatura  aße  ricollegata  da  una  rete  di  nastri 
di  bronzo  intrecciati  a  quinconcio,  le  cui  estrernitä  sono  fissate 
ciascuna  alle  sbarre  della  ossatura,  con  due  chiodetti  ribaditi. 
Quelle  lamine  che  sporgevano  alquanto  sulle  sbarre  marginali  fu- 
rono  ripiegate  iutoruo  alle  medesime. 

I  piedi,  a  zoccolo  cilindrico  con  sgusci  e  modinature  e  la  parte 
alta  espansa  e  piatta  al  disopra,  sono  fusi  in  bronzo  ad  anima  vuota; 
da  ciascuno  dei  due  negli  angoli  verso  l'origliere  si  eleva  una  co- 
lonnetta  raunita  in  alto  di  un  pinolo,  in  cui  furono  inrilati  una  ro- 
setta  a  petali  canalifonni  ('),  la  lamina  che  serve  da  origliere  e 
quindi  il  cappelletto  incastrato  al  disopra  per  fissare  i  varii  pezzi.  Nel 
mezzo  l'origliere  e  sorretto  da  altre  due  asticelle  munite  di  piuoli 
ad  ambo  le  estrernitä,  uuo  dei   quali   e    infilato  e  ribattuto  sotto 

(')  Un  csemplare  aualogo  si  rinvcnne  ad  Olympia,  IV,  pag.  129, 
fig.  814°. 


G.    PIM 

jbarra  traversa,  oelTaltro  e  imperniato  il  fiore  di  loto  sul  quäle 

jiu  l'o:  _  .  il  tutto  tissato  dal  consueto  cappelletto.  L'ori- 
gliere  e  liscio  e  curvato  a  mezzo  catino,  ovo  doreva  posare  il  capo; 
al  di  lä  di  im  listello  rilevato  che  contorna  il  tratto  liseio.  la  la- 
mina  e  decorata  a  sbalzo  con  due  rosoni  ai  lati;  il  tratto  mediano 
•  .  •■■  nsueti  punzoni  che  riprodncono  Btilizzata  la  barca 
nilotica  con  una  palma  nello  Bfondo.  Xelle  sbarre  lunghe.  ver^o  i 
piedi  del  letto,  >i  osaervano,  una  per  lato,  due  piastrine  di  bronzo 
iiiehiodate  al  disotto.  Nou  serrirono  di  rinforzo  alla  sbarra,  iotatta 
busta,  e  vi  furouo  aggiunte  prima  di  porre  in  opera  il  reti- 
colato,  i  cui  chiodetti  di  ritegno  hanno  i vi  passato  la  .-hurra  e  la 
Bottostante  piastrina, 

Od  letto  simile  e  .statu  trovato  dal  Campaua  in  un'altra  tomba 
cerite  (')•  La  loro  ^oiniglianza  coi  letti  dipinti  nei  vasi  del  Di- 
pylon mi  sembra  soltanto  superficiale  ed  al  piü  si  limita  al  piauo 
a  graticcio,  se  il  disegno  riproduce  in  ciö  fedelinente  il  vero,  il 
che  e  dubbio. 

LXI.  144)  a)  Arco  di  tibula  di  media  grandezza  a  sangui- 
suga,  pieno,  in  ferro,  con  molla  a  due  giri ;  la  stafta  a  canale  e 
in  grau  parte  mancante.  b)  Arco  simile  al  precedente,  privo  della 
staffa  e  dello  spillo.  c)  Arco  di  una  terza  fibula  alquanto  piü 
grande  dei  precedeuti,  manca  lo  spillo  e  la  staffa.  d)  Staffa  di 
una  fibula  a  sanguisuga  grande  in  ferro,  il  cui  arco  manca. 


(')  Cfr.  <J;ital<>urhi  Campana,  <  'la-se  II,  Bronzi  elruschi  e  romani,  pag.  4. 
to  eseraplare  ~i  conserva  oggi  al  Louvre,  insieme  ag-li  altri  oggetti  della 
collezione  Campana;  e  infine  del  tutto  probabile  che  un  letto  di  tal  natura 
bia  Btato  riprodotto  in  un  urna  etrusca  edita  dal  Micali,  Ant.  Mon.,  tav.  LVI, 
fig.  1.  Sono  pure  dipinti  a  reticolato  i  piani  dei  letti  rapprescntati  nei  vasi 
del  Dipylon,  cfr.  Mon.  Inst.  IX,  tav.  XL;  ed  in  una  scena  egiziana  ri]T"- 
dotta  dal  Wilkinson,  Mannen  and  customs  of  ancient  Eijyptians.  I,  pag.  237, 
fig.  G9.  In  qnest'nltima  rappresentazione  pcro  le  ruote  che  sostituiscono  i 
li  del  letto  ne  dimostiano  giä  a  sufficienza  la  diversa  struttura;  piü  simili 
agli  esemplari  ceretani  sembrano  quelli  rappresentati  sui  vasi  del  Dipylon; 
ma  in  quest'ultimo  caso  la  Bomiglianza  con  quelli  ceriti  e  costituita  soprat- 
tutto  dalla  struttura  a  reticolato  del  piano,  la  quäle  nei  vasi  giä  citati,  piü 
che  ad  una  esatta  e  ininuta  riproduzione  del  vero,  puö  attribuirsi  ad  un 
liente  tecnico  per  riprodarre  un  piano  continuo  di  secondaria  importanza, 
essen^o  riprodotte  con  tinta  a  corpo  le  fignre  che  si  volevano  far  spiccaic  bu 
questi   piani,  onde  la  differenziazione  nei  niodi  di  riprodurle. 


LA    TOMBA    REGOl  IM    GALASSI  105 

LXII.  l-l". i  Itiio  braccialetti  di  asticella  cjlindrica  <li  ferro; 
il  diametro  dell'asticella  e  di  circa  m.  0,01,  quello  de]  cerchio  di 
circa  m.  0,08.  Ad  uno  dei  due  esemplari  aderisce  il  frammento 
di  uu  fcerzo,  ed  in  hd  piccolo  tratto,  tntt'all* intorno  dell'asticella, 
un  grurao  di  minuti  frammenti  di  ossa  umane  completaraente  di- 
porganizzate  e  cementate  dall'ossido  di  ferro. 

b)  Braccialetto  simile  ai  precedenti,  ma  piü  grande;  vi  ade- 
L'iscono  minuti  frammenti  di  ossa  cementate  dall'ossido  di  ferro 
che  ha  conseivato  in  due  tratti  tracce  evidenti  di  un  tessuto. 

L'anticamera  e  le  nicchie,  ove  unicamente  poterono  essere  de- 
posti  questi  braccialetti,  la  cella  contenendo  monili  di  materiale 
prezioso  deposti  con  una  donua  al  cui  corredo  nou  possono  certo 
appartenere  questi  rozzi  bracciali  di  ferro,  erano  intatti;  e  quindi 
del  tutto  improbabile  che  i  frammenti  di  ossa  aderenti  si  deb- 
bano  alla  disgregazione  naturale  di  uno  scheletro  umano  al  cui 
braccio  sarebbero  stati  infilati,  poiche  in  tal  caso  i  frantumi  avreb- 
bero  aderito  unicamente  ad  un  solo  lato  della  periferia.  La  posi- 
zione  delle  ossa,  tutt' all' intorno  di  un  segmento  dei  bracciali.  si 
spiega  soltanto  ammettendo  che  fossero  disposti  con  quel  tratto 
della  periferia  tangente  ad  un  cumulo  di  ossa;  e  quindi  prubabile 
che  siano  stati  deposti  in  uu  ossnario,  obliquamente  rispetto  alla  su- 
perficie  del  cumulo  di  ossa  combuste.  Ciö  anzi  si  potrebbe  con  ogni 
certezza  asseverare  se  fosse  possibile  accertare  l'azione  del  fuoco 
sulle  ossa  adereuti  al  ferro,  ma  l'ossido  di  cui  sono  imbevute  le 
ha  talmente  guastate,  che  delle  persone  competenti  da  me  interro- 
gate  in  proposito,  pur  riconoscendo  da  una  ispezione  sommaria 
delle  ossa  medesime  la  probabilitä  grande  che  fossero  cremate,  nou 
poterono  affermarlo  con  sicurezza.  Ad  ogni  modo  la  ipotesi  espopta 
non  e  contraddetta  dalle  tracce  di  tessuto  notate  in  un  braccia- 
letto;  sappiamo  infatti  che  usualmente  le  os^a  erano  involte  in  un 
pannilino  prima  di  racchiuderle  nell'ossuario. 

LXIII.  146)  Puguale  di  ferro  foggiato  d'un  sol  pezzo  colla 
crociera  ed  il  codolo.  La  lama  e  triangolare  con  sgusci  longitu- 
dinali,  la  crociera  e  a  sbarra  ornata  agli  estremi  con  degli  ingros- 
samenti  sferoidali,  il  codolo  e  ad  asticella;  il  manico  di  legno  vi 
fu  conticcato  ed  assicurato  da  un  pomello  di  ferro  incastrato  alla 
estremitä  del  codolo  in  modo  da  stringere  il  manico  contro  la  cro- 
ciera.   Nella   parte   inferiore   di  quest'  ultima   restano  tracce  delle 


G.    PINZA 

fibre  leg  -  lel  manico.  Iutorno  al  tallone  aderisce  la  bocchetta 
del  fodero,  in  legno.  rivestita  di  ferro  con  tracce  di  o^sido  di 
rame. 

LXIV.   147)   a)  Due  graudi  punte  di  lancia  in  ferro   profoir 

damente  ossidate.  prive  del  codolo,  rotto  e  perduto,  una  delle  quali 

olata  nel  mezzo,  munita  del  consueto  cartellino.     c)  Codolo 

a  cartoccio  di  una  terza  puuta,  e  relativo  pnntale  di  analogbe  di- 

mensioni. 

l.XY.   148    Sette  punte   di  giavellotti  in  ferro,   cinque  delle 

quali  muuite  ancora  del  loro  codolo  a  cartoccio,    e  sette  codoli  a 

cartoccio  di  analogbe  dimensioni,    uno   dei  quali  pote  appartenere 

alla  puuta   cbe  ne  e  priva,   rua   gli  aitri  attestano  certamente  la 

tenza  di  altre  sei  punte  ('). 

LXV1.  149)  Due  quadrelli  di  ferro  mimiti  di  codolo  a  car- 
toccio, uno  dei  quali  piccolo,  tozzo  e  pesante  l'altro;  sembrano  ri- 
produzioni  locali  di  un  tipo  comunemente  eseguito  in  bronzo  nella 
Grecia  (2). 

LXVII.  150)  Prisma  di  ferro  a  doppia  piramide,  sottile  ed 
aguzzo  ad  ambo  le  estremitä  (3). 

LXVIII.  151)  Due  robuste  assi  di  ferro  con  una  estremitä 
arrotondata  piegata  ad  angolo  e  l'altra  cava  a  cartoccio  (fig.  11), 
in  cui  restano  le  estremitä  di  un'asta  di  legno  del  diametro  di 
m.  0,03.  II  legno  ha  le  fibre  longitudinali  collegate  tra  loro  con 
cellule  poco  compatte,  doveva  adunque  essere  molto  elastico.  II 
cartoccio  di  un  terzo  esemplare  prova  che  di  questi  oggetti,  ferrati 
ad  ambo  le  estremitä,  ve  ne  erano  almeno  due.  La  qualitä  del 
legno,  il  diametro  delle  aste,  la  forma  del  rivestimento  provano 
che  gli  arnesi  dei  quali  ho  descritto  gli  avanzi  erano  di  grandi 
archi  di  legno  con  fornimenti  in  ferro  alle  estremitä. 

LXIX.  152)  Numerosi  frammenti  di  asticelle  quadrangolari 
di  ferro,  avanzi  di  frecce,  una  delle  quali  pressoche  intatta,  se  se 
ne  eccettua  la  estremitä  inferiore  consunta  e  mancante.  La  estre- 

(')  L'associazione  di  alcune  punte  di  lancia  e  di  parecchie  punte  di  gia- 
rellotto  in  una  stessa  deposizione  ö  stata  osservata  anche  a  Cunia.  Jl/on. 
Lince,,  XIII,  pag.  253,  figg.  32-35. 

(*)  Cfr.  ad  esempio  Olympia,  IV,  pag.  175  e  seg.,  n.  1848  e  seg.,  figg. 
1048  u  104!'. 

(3)  Giaceva  nel  cnmalo  delle  ferramenla  depositate  in  inairazzinn. 


LA   TOMBA    RKGOLINI    GALASSI  107 

mitä  a  foglia  fu  tirata  a  martello  battendo  a  caldo  quella  del- 
l'asta.  Parecchi  fasci  <li  tali  frecce  guaste  e  mancanti,  ad  uno  dei 
quali  aderisce  tuttora  im  esemplare  di  bronzo.  Una  freccia  di  ferro 
assai  guasta  dall'ossido  porta  aderente  una  catenella  ili  bronzo. 

LXX.  153)  Nove  altre  fivcce,  idonticlie  a  quelle  LXIX.  fu- 
rono  eseguito  iu  bronzo;  gli  esemplari  meglio  conservati  sono 
lunghi  m.  0,90  (').  11  Grifi  e  gli  altri  scrittori  ritemiero  che  ave.s- 
sero  servito  ad  incidere  le  vittime  per  trarne  auspicii  dalle  viscere, 
ma,  anche  prescindendo  da  quest'  ultimo  partieolare,  e  indubitato 
che  a  tali  funzioni  uon  si  prestano  affatto  gli  strumenti  di  cui 
ragiono,  lunghi,  privi  di  manico  e  inadatti  tanto  al  taglio  quanto 
ad  un  facile  maueggio.  L' unico  scopo  al  quäle  poterono  essere 
adatti  e  quello  di  ferire  di  punta;  mi  par  certo  per  cid  che  siano 
state  delle  frecce.  la  cui  penna,  di  materia  diversa,  e  distrutta. 
Conferma  questa  conclusione  l'essere  state  ritrovate  unite  a  fasci. 

LXXI.  154)  a)  Tallone  di  una  lama  da  coltello  ad  un  solo 
taglio ;  il  dorso  si  prolungava  in  un  codolo  ad  asticella  di  cui  resta 
soltanto  un  breve  tratto. 

b)  Coltello  analogo,  meglio  conservato,  e  col  codolo  conficcato 
in  un  manico  di  osso  corroso  e  guasto  alla  superficie. 

155)  Grumo  di  ferramenta  contenente  calarui  di  frecce  (con- 
fronta  LXIX). 

LXXII.  156)  Coltellino  a  lama  triangolare  in  ferro  ad  un  sol 
taglio,  colla  costa  che  si  prolunga  nel  codolo,  lungo  circa  m.  0,07. 

LXXIII.  157)  Coltellino  in  ferro  ricoperto  dagli  avanzi  del 
fodero  in  legno,  rivestito  all'esterno  di  filo  di  rame  avvolto  a  spira. 

LXXIV.  158)  Quattro  frammenti  di  una  sega  di  ferro  colla 
costa  arrotondata  (-). 

LXXV.  159)  Kobusta  sbarra  di  ferro  a  sezione  rettangolare, 
consunta  in  una  estremitä,  ingrossata  e  terminante  a  spuntone 
l'altra,  posta  per  errore  tra  i  frantumi  dei  due  grandi  tripodi  in 
ferro,  dei  quali  certamente  non  fece  parte. 

(')  Jl/useo  etrutco,  I,  tav.  XII,  flg.  7. 

(*)  La  provenienza  dei  numeri  151  e  156-158  dalla  toniba  A  non  h  asso- 
lntamcnte  certa.  Giacciono  nella  vetrina  sotto  la  fineslra,  presso  alle  figurine 
di  bucchero  ed  a  frammenti  di  cerchioni  certamente  provenienti  dalla  sepol- 
tora  predetta ;  per^  questa  associazione  non  e  snfficiente  a  dimostrare  tale  per- 
tinenza,  che  io  propongo  quindi  cn  ogni  riserva. 


G.    l'I.N/A 

16i  .  -  ;t  di  ferro  consunta  dall'ossido  in  cni  «il  disotto  di 
un  risalto  ö  ancora  incastrato  un  anello  di  bronzo  ('). 

LXXVI.    161)   Avanzi   di   otto   scudi    rotondi   in   lamina   di 
bano   ciaacuno  di  una  lamina  discoidale  con  un  largo 

i  nel  mezzo  sbalzato  a  martello,  nel  cui  centro  e  rilevato  nn 
umbone.  Quattro  frammenti  di  cerchio  rinvenuti  nei  recenti  sterri  (2) 
dimostrauo  die  i  bordi  furono  seinplicemente  arricciati  so  di  un 
vimine  destinato  a  facilitare  questa  operazione.  L"  inteia  lamina  fu 

ita  a  zone  concentriche  ottenute  in  parte  a  eesello,  le  piü  ri- 

endo  alcuni  punzoui  quanlo  era  u  irio  per  adornare  con  cia- 
äcuno  una  intera  zona.  II  sistema  adottato  nel  restaurarli  non  per- 
mette  piü  alcuna  osservazione  diretta  sul  rovescio  della  lamina  e 
quindi  ei  lascia  al  bnio  sulla  loro  struttura  interna.  Dne  ^erie  di 

fori  l'una,  opposte  longo  un  diametro  ad  uguale  distanza  dal- 
1' umbone,  servirono  evidentemente  al  passaggio  dei  chiodetti  ribattuti 

cni  fn  rissata  allo  scudo  la  sua  impugnatura.  In  alcuni  esem- 
plari  un  foro  piü  graude  coi  bordi  coperti  d'ossido  di  ferro,  si 
deve  al  chiodo  che  servi  a  conficcare  gli  scudi  alle  pareti  del 
sepolcro. 

Scudi  analoghi  sono  stati  ritrovati  a  Cipro  e  nell'Asia  minore, 
ma  la  famiglia  dei  prodotti  etrusco-latino-campani,  alla  quäle 
spettano  gli  esemplari  ceriti,  si  diseosta  da  quegli  esemplari  in 
specie  per  i  caratteri  ornamentali  (3).  Dei  frammenti  provenienti 
da  esemplari  di    questa  famiglia  si  rinvennero  ad  Olympia  (*),  ma 

(')  Un'asta  analosra,  ripiegata  pero  a  squadro  e  munita  non  giä  di  un 
cerchio  ma  di  una  zona  di  bronzo,  si  rinvenne  ad   Olympia,  IV,  128,  813b. 

[i)  Qaesti  frammenti  ed  altri.  ritrovati  negli  stessi  sterri,  riferibili  alla 
parte  discoidale  (cfr.  fig.  13)  appartennero  agli  scudi  restaurati  riprodotti  nel 
Museo  etrusco,  I,  tav.  XII.   fig.  3 

(3)  Alla  ricca  seric  giä  citata  dall'Orsi,  nel  Museo  ital.  di  ant.  class., 
II.  pag.  101  e  seg.  si  deve  aggiungere  l'esemplare  esquilino  da  me  pubblicato 
nei  Mon.  Linrei,  XV,  pag.  145,  qaello  camaao,  Mon.  Lincei,  XIII,  pag.  246, 
fig.  24,  e  gli  altri  di  Narce,  Montelios,  La  civilisation  primit.,  II,  pl.  327, 
fig.  13  (tomba  LXII),  c  di  Vetalonia,  cfr.  p.  e.  Not.  seavi,  1887,  pag.  480, 
tav.  XIV,  fig.  2  (Tomba  del  Duce). 

(')  Fartwängler,  Olympia,  IV,  taf.  XX,  n.  385  e  pag.  162  e  sc?.,  di 
quest'ultimi  giä  qaello  eh''  porta  il  oumero  1007  si  diseosta  grandemente 
dagli  analoghi  prodotti  italiani,  portando  nna  i  doppi  arebetti  e  Boprat- 

tutto    nn'altra  a  palmettc  <li  cui  uon  ne  resta  che  un  frammento,  sufliciente 

a  distaccare  questo  scudo  dal  grappo  italiano.  II   distaeco  poi    sarebbe 


!  A    TOMHA    Kl  (.'UM    GALA 

questi  ultimi  appunto  per  la  loro  anormalitä  in  mezzo  ad  altri 
prodotti  diversi,  si  debbono  attribuire  alle  importazioni  dei  reduci 
dalle  spiagge  delTirreuo;  e  l'Orsi  ha  sufficientemeate  diraostrato 
la  origine  locale  degli  Bcudi  Tirreni  dalla  libera  imitazione  di  ana 
loghi  modelli  pervenuti  dall' Oriente  (l). 

LXXVII.  161)  Quatfcro  disclii  di  bronzo  de]  diametro  di  m.  0,40 
ornarono  la  parte  centrale  di  altrettanti  scudi.  11  raargine  e  piano, 
la  parte  centrale,  convessa,  e  ornata  nel  mezzo  con  un  rosone  ed  in- 
torno  al  medesimo  con  figure  di  leoni  rampanti  ai  lati  verso  l'alto 
ove  e  un  tiore  di  loto ;  uua  terza  belva  e  in  basso.  Sono  coutor- 
nate  a  bulino  dal  dritto  e  sbalzate  dal  rovescio;  gli  ornati  mar- 
ginali  ad  £  furono  invece  impressi  con  un  puuzone.  Gli  scudi 
furono  intissi  alle  pareti  del  sepolcro  con  chiodi  di  ferro  dei  quali 
restano  i  fori  o  gli  avanzi.  In  un  esemplaro  il  chiodo,  cooservato 
per  buona  parte,  si  ineurva  poco  al  disotto  della  lamina,  e  ciö 
indica  che  non  era  i\i  sostenuto  da  materia  spessa  e  resistente. 
Ritengo  quindi  che  lo  scudo  rivestito  dal  disco  non  fosse  di  legno, 
ma  bensi  di  virnini  intrecciati  o  di  cuoio;  e  siccorae,  fatta  eccezione 
di  un  paio  di  fori  antichi  presso  al  m argine  di  uno  dei  disclii.  in 
tutti  gli  altri  manca  ogni  perforazione  prodotta  da  una  inchioda- 
tura  al  sottoposto  scudo,  debbo  ritenere  che  per  quanto  riguarda 
il  modo  di  flssarli,  questi  bronzi  ceriti  si  siano  discostati  da  quello 
vetuloniese  (2)  per  avvicinarsi  a  quelli  sardi  riprodotti  in  una  figu- 
rina  di  bronzo,  in  cui  evidentemente  il  disco  metallico  era  trat- 
tenuto  sullo  scudo  dalla  sporgenza  delle  capocchie  dei  chiodi  con- 
riccati  aU'intorno  (3).  Apparentemente  questi  scudi  ceriti,  iu  specio 
se  intrecciati  in  vimini,  dovettero  assomigliare  ad  alcuni  esemplari 
rinvenuti  neH'Oriente,  ed  in  special  modo  a  quelli  di  Creta  (■■),  in- 


anche  maggiore  ed  addirittura  fondamentale  se  corrisijomlesse  al  vero  la  con- 
gettura  del  FurtwäDgler  (op.  cit..  pag.  163),  che  tutti  quegli  scudi  di  Olympia 
ro  originariaraeute  foderati  di  cuoio  o  di  legno.  poichfc  h  assolutamenta 
ccrto  clie  tale  rivestimento  dove?a  mancare  negli  scudi  italici  che  io  ho  po- 
tuto  osserrare. 

(')  Orsi,  op.  cit.,  pag.  119. 

(*)  Not.  scavi  1900,  pag.  477  e  seg.  Bull,  paleoetn.  ital,  1901,  pag.  182 
tav.  XIII. 

(3)  Mon.  Lincei,  XI,  tav.  XI. 

(4)  Cfr.  Ann.  of  ih-  British  School  at  Ath  n,  L904-5,  pag.  306,  tav.  XVI. 
La  decorazione  ccntr.de,  in  specie  in  alto,  si  raffronta  a  quella  delle  tai 


1  1"  G.    l'IN/.V 

teramente  eseguiti  in  metallo,  ma  ornati  nel  mezzo  con  im  meda- 
giioue  ad  elemeiiti  decorativi  die  se  non  altro  per  la  di>posizione 
relativa  ricordano  ^emplilioata  la  ornamentazione  di  que>ti  dischi 
ceriti,  mentre  le  zone  periferiche  Bono  decorate  con  ornati  a  *pina 
o  a  treccia,  che  evidentemente  riproducono  stilizzato  1' intreccio  di 
vimini  sporireute  dalla  periferia  dei  dischi  metallici  uegli  esemplari 
piü  coninni. 

LXXVI1I.  102).  Sei  rlabelli  dei  qnali  resta  soltanto  il  rive- 
Btimento  in  bronzo  imposto  alla  estremitä  delle  relative  aste,  co- 
stitnito  da  im  imbuto  conico  con  appendice  cilindrica,  tirato  a 
martello  da  im  disco  tnetallico  e  poi  sehiacciato  ad  ellisse  sul- 
l'espandiuiento  terminale  di  un'asta  di  quere ia,  della  quäle  restano 
le  tracce  nella  supertieie  interna  dei  bronzo,  inchiodata  colle  con- 
suete  asticelle  aguzze  e  ribattute,  delle  quali  restano  parimenti 
gli  avanzi  lungo  il  margine  della  parte  espansa.  In  alcuni  esem- 
plari una  delle  supertici  e  ricoperta  esteruameute  di  ossido  di  ferro 
dovuto  probabilmente  ai  chiodi  coi  quali  furono  rissati  alle  pareti 
dei  sepolcro. 

LXXIX.  163)  Mobile  su  quattro  ruote,  a  torto  creduto  «  pro- 
fumiere  ■  ('),  poiehe  evidentemente,  come  lo  provano  le  riprodu- 
zioni  in  bucchero,  servi  nei  conviti  al  trasporto  dei  vasellame  conte- 
nente  le  vivande.  Consta  di  varii  pezzi  di  bronzo  riuniti  insieme.  II 
piano  e  costituito  da  una  lamina  rettangolare  con  uu  foro  circolare 


ceriti.  In  qnestfl  ultimc,  interamente  di  bronzo,  le  zone  peritVriclie,  l'intreccio 
ed  i  bottoni  sbalzati  possono  benissimo  derivare  dalla  imitazione  di  un  lavoro 
in  intreccio  cosparso  di  chiodi  a  grossa  capocchia  conficcati  in  <ri r- <  a  scupo 
ornamentale,  «duesti  seudi  cretesi  di  parata  ci  riportano  pertanto  ai  modelli 
di  vimini  e  placca  centrale  di  bronzo  dai  quali  dovevano  dipendere  i  quattro 
esemplari  ceriti  di  cui  ragiono  nel  testn.  La  liduzione  delle  figure  decorative 
specie  in  basso,  si  deve  evidentemente  alla  inettitndine  dei  calderaio  indigeno 
a  riprodarre  le  complicate  fiirure  che  ornano  la  metä  inferiore  dei  disco  cen- 
trale cusi  nell'escmplare  cretese  giä  citato,  come  pnre  negli  altri  due  analoghi 
nii  raeno  simili  a  questi  ceriti  trovati  Qell'autro  di  Giove  Ideo,  editi  nel  Mus. 
ital.  di  ant.  class.,  II,  Atlante,  tav.  II  e  III. 

(')  Perrot  e  Chipiez,  ffist.  de  VArt,  IV,  pag.  335,  fig.  175;  Abcken, 
Mittelitalien,  pag.  384;  Fnrtwängler,  Bronzefunde  aus  Olympia,  pag.  40; 
Heibig,  das  homerische  Epos,  IT  ed.,  pag.  108;  Zeitschrift  für  Ethnologie, 
1890,  pag.  ~-:  Helbig-Reisch,  Führer,  II,  pag.  351,  n.  1313;  Montelius,  op. 
cit.,  pl.  CCCXXXVI,  fig.  1". 


I.A    TOMBA    RE601  IM  GALA!  111 

nel  ruezzo  di  dimensioni  tali  da  poter  accogliere  la  parte  con- 
ressa  di  uua  bacinella,  ricavata  da  una  lamina  discoidale,  la  cui 
periferia  fn  lasciata  orizzoutale  e  la  parte  centrale  incavata  a  ca- 
lotta  sferica  battendola  a  oiartello,  ornata  poi  ed  inchiodataal  piano 
lungo  i  suoi  margini;  la  decorazione  della  lamina  principale,  a 
due  scomparti  limitati  da  una  fascia,  e  ottenuta  contornando  le 
rigure  a  scalpello  dal  dritto  e  sbalzandole  quindi  dal  rovescio.  Un 
nastro  di  bronzo,  allargato  nel  mezzo  a  disco  incurvato  a  calotta, 
colle  estreuiitä  cnrvilinee,  fu  piegato  ad  arco  ed  inchiodato  per  le 
estremitä  stesse  nel  mezzo  della  piastra  principale  parallelamente 
ai  suoi  lati  lunghi,  mediante  tre  chiodetti  ribattuti  in  ciascun  lato. 
Sotto  la  lamina  principale  si  osservano  quattro  ligurine  di  bronzo 
fuse,  disposte  verticalmente  e  tissate  alla  lamina  mediante  un  piuolo 
che  sporge  dal  loro  capo,  penetra  in  un  foro  praticato  nella  la- 
mina stessa,  fermata  da  un  bottoue  incastrato  alla  sommitä  del 
piuolo.  Dai  piedi  di  ciascuna  rignrina  sporge  un  anello  trasversale 
destinato  a  ricevere  una  estremitä  delle  due  assi  a  sezione  poli- 
gonale  nel  mezzo,  discoidale  e  piü  sottile  agli  estremi,  ove  si  im- 
peruia  e  gira  il  mozzo  della  ruota.  Queste  ultime  furono  fuse  a 
parte  e  trattenute  al  loro  posto  da  un  chiodetto  ficcato  in  un  foro 
trasversale  aperto  alla  estremitä  dell'asse.  La  decorazione  della 
lamina  principale  e  inquadrata  da  un  rilievo  marginale  che  se- 
guendo  nel  mezzo  i  contorni  del  bacinetto,  divide  la  zona  in  due 
campi,  in  ciascuno  dei  quali  fu  eseguita  uua  coppia  di  leoni  af- 
frontati.  Intorno  al  margine  gira  una  treccia,  in  cui  sono  pure 
rissati  a  regolari  distanze  dei  fiori  di  loto,  fusi  a  parte,  muniti  di 
pednncoletti  intilati  in  appositi  fori  della  lamina  e  ribattuti  al  disotto. 
Negli  sterri  recenti  se  ne  rinvennero  tre  (cfr.  fig.  13)  la  cui  posizione 
origiuaria  non  si  puö  sicuramente  determinare.  II  margine  piano 
della  catinella  e  ornato  con  tre  linee  concentriche  di  bottoncini  e 
la  calotta  della  maniglia  con  un  rosone ;  i  margini  sono  contornati 
a  treccia  ed  i  campi  ornati  con  elementi  tioreali.  Notevoli  sono 
alcune  rappezzature  della  lamina  che  costituisce  il  piano  del  mo- 
bile; vi  fu  sbalzata  la  parte  della  tigura  che  erano  destinate 
a  rieoprire,  furono  quindi  adattate  sulla  lamina  e  tissate  alla 
medesima  con  chiodetti  ribaditi.  AI  disotto  della  giuntura  della 
maniglia.  sul  rovescio,  si  osserva  un'antica  piastrina  di  rinforzo. 
L'  Undset   ed  il  Perrot   citarono   a   raffronto   i  reeipienti   su 


G.    PIXZA 

raote  rinvenuti  nell'Oriente  dei  Mediterraneo  e  nel  Nord-Eoropa; 
ma  a  parte  la  corrispondenza  limitata  al  comnne  aecoppiamento 
di  un  reeipiente  ad  ud  telaio  rmmito  di  quattro  ruote.  <_rl i  esem- 
plari  posti  a  confronto  sono  diversissimi  tra  loro  per  dimensioni, 
tonne.  aflScio  ed  ornameotazione.  Un  esemplare  simile  a  questo 
cerite  si  ritroYÖ  invece  a  Veio  ('). 

LXXX.  164)  Due  alari  di  bronzo  costituiti  eiasenno  da  due 
pezzi  di  lastra  rettangolare,  congiunti  per  uno  dei  lati  corti,  in- 
chiodati  in  croce  a  dei  cavalletti  in  lamina  piegata  ad  |  . 
I  tianehi  dei  lati  lunghi  sono  mascherati  da  due  asticelle  qua- 
drangolari  di  bronzo.  ritorte,  schiacciate  a  martello  ove  dovevano 
re  inchiodate  e  quindi  piegate  ad  aiigolo  retto  in  alto,  colla 
estremitä  lihera  battnta  a  martello  in  modo  da  dargli  l'aspetto 
di  mm  protome  d'oea.  Una  terza  appendice  simile  alle  altre  fu 
■  -  ignita  a  parte  ed  inchiodata  in  eiasenn  lato  tra  le  due  diunanzi 
descritte.  Nella  superficie  inferiore  della  zona  si  notano  dei  com- 
posti  di  rame  e  solfo  dovuti  a  contatti  con  sostanze  rieche  di 
quest'  ultima  mateiia.  Esemplari  analoghi  si  rinvenuero  sino  ad 
ora  esclusivamente  in  Etruria  (~). 

LXXXI.  1G5)  Due  alari  in  ferro.  La  zona  che  ne  costituisce 
il  piano  fu  tirata  a  martello  da  una  asticella  lasciata  intatta  alle 
estremitä.  laminata  nella  parte  media  e  foggiata  ai  capi  a  guisa 
di  testa  d'oea;  la  zona  fu  quindi  inchiodata  in  croce  ai  due  ca- 
yalletti in  lamina  piegata  a  |  ,  le  estremitä  piegate  verso  l'alto 
ed  altre  quattro  appendici  in  ferro  dei  tutto  simili  a  queste  fu- 
rono  inchiodate  per  la  estremitä  inferiore  agli  aügoli  dei  cavalletto. 
Parecchi  frammenti  provengono  dai  recenti  seavi  (cfr.  fig.  13), 
V esemplare    intero  e  gli  altri  frammenti  si   raecolsero   nel  1836. 

LXXXII.  166)  Xove  spiedi  ad  asticella  quadraugolare  di 
bronzo,  agnzza  ad  un  estremo  ritorta  nell'altro  girato  ad  occhio 
per  trattenere  un  anello  di  filo  di  bronzo.  Tre  asticelle  conservate 
nel  Maseo  sono  eosi  consunte  da  non  potersi  deeidere  se  siano  ap- 
partenute  a  spiedi  o  alle  frecce  dinnanzi  descritte.  Esemplari  si- 
mili si  rinvenuero  a  Vetulonia  (3). 

i'i  Garrucci,  in  .!    ■'  "eologia,  vol.  XLI,  1,  pag.  201.  pl.  IV,  fig.  2. 
t)  Cfr.  p.  e.  Not.  scaoi,  1900,  pag.  481,  fig.  12. 

Falchi,    Vetulonia,   tav.  X.  fig.  7;  tav.    XIV.  fig.  9;  XV,  29;  XVI, 
XVII   _»7;  XVIII,  19;  Not.  seavi,  1000,  pag.  -180,  fig.  12. 


LA   TOMBA    REGOLIM    «i.U.ASSI  H;; 

LX XXIII.  1G7)  Caldaia  tirata  a  martello  da  un  massello 
discoidale  di  bronzo;  il  fondo  e  conveeso,  Le  pareti  cilindriche.  La 
robusta  lamina  fu  spizzata  alla  periferia  per  poterla  piegare  ad 
angolo  retto  verso  l'interno;  dei  fori  ivi  esistenti  dimostrano  uhe 
i  margini  delle  spizzature  erano  stati  riuniti  con  pezze  inchiod 
al  disopra  iu  modo  da  costituire  ud  labbro  eontinuo.  L'orlo  ö  ester- 
naiuente  cercliiato  in  ferro,  ma  questa  cerchiatnra  fa  parte  di  re- 
stauri  antichi,  ai  quali  spettano  pure  le  mimerose  pezze  inchiodate 
sul  corpo.  Non  vi  ha  traccia  di  maniglie.  Internamente  aderiscono 
alle  pareti  dei  grumi  di  terra  mista  a  sostanze  organiche,  resti 
dei  cibi  ivi  posti  a  cuocere  1' ultimo  giorno  dei  funerali. 

LXXXIV.  168)  Tripode  che  sorreggeva  la  caldaia  167,  co- 
stituito  da  un  robusto  cerchio  di  ferro  a  sezione  qnadrangolare. 
con  tre  fori  equidistanti  verticali  in  cui  sono  incastrati  i  piuoli 
sporgenti  dai  piedi  al  disopra  della  loro  estremitä  piegata  a  go- 
mito  e  destinata  a  poggiare  alla  superficie  inferiore  dei  cerchio. 

LXXXV.  1G9)  Caldaia  di  bronzo  simile  a  quella  167,  priva 
dei  cerchio  di  ferro.  Due  esemplari  simili  sono  stati  ritrovati  nella 
tomba  dei  duce  a  Vetulonia  ('). 

LXXXVI.  170)  Tripode  in  ferro  della  caldaia  169  simile  a 
quello  168.  Ad  uno  dei  piedi  vi  aderisce  per  l'ossido  uua  sferetta 
<ii  ferro. 

LXXXVII.  171)  Due  lebeti  tirati  a  martello  da  un  disco  di 
bronzo,  coll'orlo  rovesciato  all'esterno.  Ciascuno  e  ornato  intorno 
alla  bocca  con  cinque  protomi  di  leöni,  fnse  a  parte  ad  auima 
vuota,  con  alcuni  contorni  avvivati  a  bulino  e  le  estremitä  battute 
a  martello  e  ripiegate  in  fuori  a  squadro  per  poterle  applicare  ai 
rianchi  dei  lebete  ed  inchiodarvele  con  asticelle  ribattute  ad  ambo 
le  estremitä. 

Due  protomi  leonine  dei  tutto  simili  si  riuvennero  in  una 
ricca  tomba  prenestina  (2),  in  cui  possiamo  supporre  un  lebete 
analogo.  11  Lazio,  il  territorio  falisco  e  1'  Etruria  hanno  restituito 
inoltre  i  resti  di  numerose  imitazioni  in  terracotta  (3).  Fuori  dei 
Tirreno  solo  nel  santuario  di  Olympia  sono  state  ritrovate  due  pro- 

(>)  Not.  scavi,  1887,  pag.  480.  tav.  XV,  ßg.  7. 

(*)  Archa."  XLI.  I,  pag.  200,  notal. 

(3)  Mon.  Lincei,  IV,  pag.  266,  fig.  126;  XV,  pagg.  125  e  455, tav.  XI, 

figg.  26  e  30. 

8 


114  <;.  i'i.n/a 

tomi  simili  a  queste,  le  quali  presuppongono  analoghi  bacini  (') 
■  relazioni  religiöse  degli  italioti  coli  Olympia  ed  il  fatto  che 
il  tripode  greco  e  di  tutt'altro  tipo  (')  e  che  anche  i  bacini  piü 
simili  a  questi  tirreni  diffusa  nell'Oriente  sono  invece  ornati  colla 
caratteristica  protome  di  grifo  | '),  ci  indueono  a  ritenere  che  L'esem- 
plai  zionale  di  Olympia  vi  sia  stato  importato.  Riguardo  alle 

protomi  e  evidente  che  furono  modellate  ad  imitazione  di  prodotti 
assiri  r'i  o  cipriotti  pervenuti  per  la  corrente  commerciale  del  Sud. 
LXXXVI11.  172)  A  sostenere  i  due  lebeti  171  erano  desti- 
nati  due  tripodi  in  ferro  assai  consunti  li  due  eseraplari  che  si 
rvauo  uel  Museo  sono  le  imitazioni  degli  avanzi  antichi  aecu- 
mulati  ai  loro  piedi).  I  piedi  erano  costituiti  da  asticelle  quadran- 
golari,  le  traverse  da  sbarrette,  i  cerchi  in  lamina,  il  tutto  riunito 
da  iuehiodature  o  mediante  piuoli  incastrati  e  ribaditi  in  app<»-iti 
fori  (:).    lndubbiamente   imitano   quei  tripodi  che  il  Furtwängler 


(!)  Olympia,  IV.  799  ed  800. 

('-]  II  tripode  di  Apollo  nelle  riproduzioni  artistiche  greche  e  sempre 
del  tipo  notissimo  di  Olympia  (Olympia,  IV,  pag.  75  e  seg. ;  Waldstein,  The 
Argive  Heraeum,  II,  pag.  29-1  e  seg.  e  tav.  CXXI1I-CXXIV  ;  efr.  Koscher, 
Lexikon,  I.  pag.  455;  Carapanos,  Dodone  et  ses  ruinex,  pl.  XVI,  fig.  1» 
Friedländer-Sallet,  Münzkabine t,  taf.  VIII,  750  e  seg.  e  la  ricca  serie  dei  vasi 
arcaici  in  cui  e  rappresentato  il  ratto  del  tripode  (efr.  ad  esemp.  Pottier, 
Vases  du  Louure,  II,  pl.  LXVII.  fig.  55).  Ne  poö  supporsi  clie  questo  tipo 
sia  prevalso  in  Grecia  soltanto  nel  VI0  sec.  a.  C.  poiehe  e  Tunico  rappre- 
sentato giä  neipiü  antichi  vasi  del  Dipylon ;  efr.  Pottier,  op.  cit..  I,  pl,  XX, 
fig.  57. 

(3)  Questo  tipo  si  diffuse  anche  in  Etruria  come  lo  provano  le  protomi 
e  i  sostegni  avifonni  ivi  rinvenuti,  cf'r.  Olympia,  IV,  pag.  123  e  seg.  e 
pag.  117  e  seg.  ove  e  raecolta  anche  la  relativa  letteratura.  Alcuni  esemplari 
inediti  si  conservano  nel  Museo  etrusco   gregoriano. 

(4)  Perrot  e  Chipiez,  Hist.  de  VArt.,  pl.  VIII  e  IX  e  Tesemplare  ripro- 
dotto  nel  frontespizh»  del   volume. 

(5)  Questi  tripodi  insieme  agli  altri  due.  parimenti  in  ferro,  dinnanzi 
descritti  (168  e  170)  sono  i  « quattro  tripodi,  due  grandi  e  due  piecoli,  rin- 
venuti in  questa  tomba».  11  Savignoni  e  quindi  il  Montelius  gli  attribuirono 
a  torto  due  tripodi  un<>  di  bronzo  e  l'altro  di  ferro  (Mon.  Lincei,  VII, 
pag.  320  a-b;  .Montelius,  La  civi/isation  primitive,  II,  pl.  CCCXXXV,  figg.  9 
e  10)  dei  quali  Tultinio  non  e  che  uikj  sdoppiamento  del  primo.  Infatti  negli 
seavi  del  183'i  al  Sorbo  si  rinvennero  in  tutto  cinque  tripodi,  dei  quali  quattro 
in  fern  provengono  dalla  tomba  di  cui  ragiono  e  sono  descritti  nel  testo,  il 
quinto,  in  bronzo,  per  esclusione  deve  ideiitificarsi  con  quello  edito  nel  Museo 


LA    TOMBA    !   i      ■  I    GAL  1881  1  1  5 

chiama  a  bacclieti < .  dalla  quäle  famiglia  di  prodotti  importati,  gli 
esemplari  eeriti  si  discostano  assai  piü  dell'esemplare  rinvenuto 
nella  tomba  Bernardini  a  Palestrina. 

LXXXIX.  L73)  In  un  terzo  Lebete,  ugualmente  tirato  a  mar- 
tello,  l'orlo,  dopo  im  breve  risvolto  verso  1'  interno,  tu  piegato  oriz- 
zontalmente  in  faori.  Dall'esterno  furono  contornati  a  scalpello  e 
quindi  sbalzati  dall' interno  gli  ornati,  distribuiti  in  due  zone  con- 
centriche  al  fondo,  occupato  da  im  rosone  orlato  con  una  treci 
ripetuta  altre  due  volte,  una  intorno  alla  motu  del  corpo,  L'altra 
presso  all'oiio,  in  modo  da  dividere  la  superficie  del  caldaio  in 
due  fasce  concentriche,  in  ciascuna  delle  quali  sono  espressi  due 
gruppi  di  figure  composti  ciascuno  di  im  leone  att'rontato  ad  un 
toro  alato.  Alla  periferia  furono  inchiodate  sei  protomi  zoomorfe 
fantastiohe,  identiche  per  struttura  a  quelle  leonine  dei  due  lebeti 
piecedentemente  descriti  i. 

XC.  174)  Sostegno  in  bronzo  del  lebete  precedente  (')•  Consta  di 
sei  pezzi  lavorati  a  parte  a  martello,  ornati  a  sbalzo  e  bulino  e  quindi 
congiunti.  Ad  eccezione  delle  calotte  che  compongono  le  due  sfere, 
ricongiunte  a  marronella,  tutte  le  altre  giunture  si  ottennero  mediante 


etrusco,  I,  tav.  XII,  fig.  5  e  quindi  in  Mon.  Lincel,  VII,  pag.  321,  fig.  K>. 
Indubbiamente  a  questo'unico  esemplare  si  riferisce  la  nota,  6,  1  de]  Galassi, 
che  oe  esclude  la  provenienza  dalla  tomba  di  cui  ragiono,  nota  confermata 
dal  settimanale  A.  VI,  3.  dal  quäle  si  deduce  clie  l'unico  tripode  <li  bronzo 
e  quindi  proprio  questo  fu  ritrovato  tra  il  2'-)  ed  il  28  maggio,  ossia  un  niese 
dopo  la  scoperta  della  tomba  Regolini,  alla  quäle  pertanto  non  puö  apparte- 
nere.  La  genesi  del  supposto  sesto  tripode  e  pure  assai  cliiara.  11  Ruspi  in- 
caricato  dal  Galassi  di  disegnare  gli  oggetti  rinvenuti  allo  scopo  di  dif- 
fondeme  la  conoscenza  e  facilitarne  cosi  la  vendita,  per  errore  aveva  inco- 
minciato  il  disegno  del  tripode  di  bronzo,  nia  o  per  ordine  del  lüilassi,  cbe 
sapeva  non  appartenere  quell'oggetto  al  corredo  in  questione,  o  per  I'avve- 
nuto  acquisto  della  collezione  e  dei  disegni  da  parte  del  Caraerlengato,  quello 
relativo  al  trijiode,  restö  incompiuto,  non  essendovi  ancora  state  disegnate  le 
protomi  zoomorfe,  clie  ricliiedendo  maggior  cura  erano  State  evidentemente  ri- 
serbate  per  ultimo.  Certamente  il  disegnatore  doveva  aver  lasciato  incompiuto 
il  disegno  ove  si  innestavano  le  protomi,  in  quel  punto  poi  male  interpretato 
dall'incisore  in  rame,  che  con  tratti  decisi  fini  per  dar  forma  a  ciö  che 
era  'stato  lasciato  informe,  permettendo  cosi  l'equivoco  per  cui  di  un 
tripode  se  ne  sono  noverati   due. 

(')  II  Furtwängler  (Olympia,  IV,  pag.  125)  ha  riconosciuto  per  il  primo 
la  pertinenza  di  questo  sostegno  al  lebete  precedentemente  descritto. 


116 


<;.  n.N/.v 


inchiodature  ribattute.  La  ornamentazione  dei  varii  pezzi  fu  ese- 
guita  prima  del  loro  congiungimento,  incidendo  i  contorni  a  scalpello 
dal  dritto  e  sbalzando  quindi  le  figure  dal  rovescio.  Nelle  fascie 
ornamentali  sono  ripetute  in  ciascuna  due  figure  diverse,  di  solito 
affrontate,  riprodotte  uella  lii,r.  14.  quelli  delle  sfere,  e  15  in  cui 
sono  riprodotte  quelle  del  piede.  Avvciiue  che  nel  contornare 
le  figure  l'artista  uon  conservö  uguali  gl'  intervalli.  o  non  tenne 
conto  del  loro  sviluppo,  cosicehe  mancö  talora  lo  spazio  necessario 


Fig.  14. 


per  1' ultima;  ricorse  allora  a  dei  ripieghi  inserendo  delle  figure 
sedute  o  col  capo  rivolto  indietro,  per  occupare  uno  spazio  minore. 
Sostegni  simili  si  ritrovarono  in  tutto  il  bacino  peninsulare 
del  Tirreno  ('),  uno  analogo  si  rinvenne  ad  Olympia,  ma  giä  il 
Furtwängler  ha  notato  le  divergenze  che  corrono  tra  questo  e  gli 
esemplari  dinnanzi  menzionati  (2). 


(')  .Uon.  Inst.,  XI.  tav.  II,  fig.  7;  .'Jon.  Lincei,  XIII,  pag.  251,  fig.  '-'7. 
L'Etruria  ha  restitoito  numerose  imitazioni  fittili.  Cfr.  Micali.  Mon.  inediti, 
tav.  XXVII.  fig.  7;  Not.  scavi  1887,  pag.  171;  1885.  pag.  242,  tav.  X,  fig.  1 ; 
Bull.  Inst.,  1877,  pag.  58;  Ann.  Inst.,  1875,  pag.  -!-•">  •.  Mon.  Inst..  X, 
tav.  XXIV,  fig.  2;  Museo  ital.  di  mit.  class ,  I,  pag.  272,  n.  \b;  Gsell, 
lies,  pag.  375  e  tav.  I,  fig.  G;  Furtwängler,  Berliner  Vasenkatalo<j, 
n.  1633  e  seg. 

(*)  Olympia,  IV,  pag.   125. 


LA    TOM  HA    REGULIN!    GA1  ASSI 


117 


II  tipo  in  genere  sembra  imitato  da  prodotti  dell'Oriente  (l) : 
perö  la  varietä  a  due  globi  interposti  tra  gli  estremi,  riprodotta 
spesso  in  terracotta,  sino  ad  ora  >■  propria  di  iina  ristretta  regione 
de!  Tirreno. 


Fig.  15. 

XCI.  175)  Dodici  patere  di  bronzo  baccellate  a  fondo  piatto. 
coi  fiancbi  svasati,  fcirate  a  martello  (2).  Negli  esemplari  meglio 
conservati  resta  ai  margini  una  coppia  di  fori  per  sospenderle,  ed 
un  buco  nel  fondo  aperto  dal  chiodo  in  ferro  col  quäle  t'urono 
conficcate  alle  pareti  del  sepolcio,  del  quäle  chiodo  restano  avanzi 


(»)  Dümmler.  Klein.  Schriften,  IIla.  pag.  190  e  seg.;  (Boehlau),  Jahr- 
buch, 1900,  pag.   159. 
(*)  Cfr.  nota  159. 


<;.    PINZA 

.   je  dell'ossido.  II  tipo,  riprodotto  in  argento,  e  diffuso  in  E- 

traria  e  nel    Lazio  ('). 

XCII.  1.76)  Cinque  frammenti  dell'orlo  di  una  o  piü  baci- 
nelle  di  bronzo  a  pareti  pressoche  cilindriche,  col  fondo  concavo 
(cfr.  fig.  13),  vi  restano  ancora  negli  orli  gli  avanzi  del  vimine  sul 
quäle  la  lamina  tu  accartocciata.  Di  questo  tipo  >ono  sei  esem- 
plari  di  diverse  dimensioni  rinvenuti  tutti  oegli  scavi  al  Sorbo  del 
lsyiii-i:  ,.  peieiö  possibile  che  anche  questi  ultimi  siano  stati 
rinvenuti   nella  tomba  della  quäle  descrivo  i   corredi. 

X <  III.  177)  Cinque  frammenti  di  bronzo  (cfr.  fig.  13),  tro- 
v ; i t i  negli  scavi  recenti  nell'anticamera  apparteuuti  alla  bocca  di 
una  catinella  ottenuta  ;i  fusione:  l'orlo  e  leggermente  arrovesciato 
in  fuori,  il  diametro  alla  bocca  doveva  essere  all'  incirca  di  in.  0.14. 

XCIV.  178)  Tre  frammenti  apparteuuti  alla  bocca  di  un  vaso 
lux»  in  bronzo,  la  cui  forma  e  incerta:  spettano  forse  al  suo  corpo 
alcuni  altri  frammeuti,  in  uno  dei  quali  e  rilevato  un  bottoncino 
ed  un  cerchio  concentrico. 

XCV.  179).  Maglietta  costituita  da  uu  nastriuo  di  bronzo 
girato  ad  occbiello,  chiuso  alla  giuntura  da  un  chiodetto  a  capocchia 
troncoconica  ribadito  (fig.  13);  doveva  far  parte  del  manico  di  un 
vaso  in  lamina  imbullettata  con  chiodi  di  tal  latta  (  ). 

La  identitä  delle  condizioni  esterne  coi  bronzi  laminati  cer- 
tameute  provenienti  dalla  tomba  A  1.  mi  fa  supporre  che  sia  stata 
restaurata  dallo  Spagna  coi  frantumi  metallici  rinvenuti  in  que- 
st'ultima  anche  una  grande  conca  a  fiancbi  troncoconici  e  fondo  a 
calotta  sferica  conservata  oggi  nel  Museo  Etrusco  (4).  Di  questa  e 
di  altre  identirtcazioni  piü  o  meno  incerte  e  per»'»  meglio  non  tener 
conto  alcuno. 

(')  Garrucci  nell' Archaeologia,  XU.  1.  pl.  III.  fig.  1  (Veio)  pag.  206; 
Rom.  Mitt.,  1886,  pag.  28,  n.  3;  Not.  scavi  1885,  pag.  504  (Orvieto);  1884, 
pag.  383  (Chiusi);  1887,  pag.  482,499,  tav.  J.\.  fig.  1  e  XV.  fig.  22;  l'alchi, 
ilonia,  tav.  IX.  fig.  25;  XI,  fig.  1;  XIV,  fig.  1  (Vetulonia) ;  Ann.  inst.. 
1866,  pag.  138,  tav.  <;.  II.  fig.  5;  M<>„.  Lincei,  XV.  pag.  563,  aota  ll-n; 
Ann.  Ins'..   1-7'.».  i-air.   15.  tav.  <'.  tii:.  5  (Palestrina). 

I2j  Un  esemplare  ■■  riprodotto  nel  Masco  etrusco,  I.  tav.  XIII.  fig.  20, 
i  frammenti  <li  cui  ragiono  si  rinvennero  nei  recenti  scavi. 

(3)  Museo  etrusco.  I,  tav.  XIII.  fig.  10. 

(*)  F.  -   i  iiresemplare    figurato  nei  Mon.  Lincei,    XIII.    pag.  250, 

fig.  25. 


I.a    rOMBA    REGOLIti]    '.AI, ASSI  11^ 

XOVI.  180)  Tra  i  frantumi  d'oro  ho  rinvenuto  i  fram- 
menti  di  una  sferetta,  fig.  l<i,  costituita  da  due  calotte  di  bronzo, 
coi  margini  appiattiti,  sovrapposte  agli  orli  di  un  disco  d'osso  e 
trattenute  al  loro  posto  da  una  asticella  di  bronzo  la  quäle  fange 
a  guisa  di  asse  dell'intero  sistema.  Alle  estremitä  delle  due  ca- 
lotte si  osservano  due  incassi  discoidali.  in  cui  si  incastrarono  due 
dischetti  di  osso  piü  piccoli  e  sottili  di  quello  mediano.  Quest'ul- 


Fi< 


t i  1110   e  ornato  alla   periferia  con  due  linee  di  dischi  a  cerchielli 

concentrici  incisi.  i  dischi  piü  piccoli  portano  invece  un  solo  giro 
di  tali  ornamenti. 


Fig.  17. 


XCVII.  181)  Pure  di  osso  pare  un  oggetto  originariamente 
foggiato  a  calice  di  fiore,  flg.  17,  a  quattro  petali  leggermente 
arrovesciati  in  fuori,  munito  alla  base  di  una  maglietta  di  argento 
destinata  a  permetteine  la  sospensione  e  con  tracce  di  una  asti • 
cella  di  bronzo  sporgente  dalla  superficie  inferiore,  evidentemente 
destinata  a  trattenere  qualche  parte  aggiunta,  costituente  l'orna- 
niento  centrale  del  calice  stesso. 

Hestano  da  farsi  alcuue  considerazioni  di  indole  generale  su 
questi  prodotti,  intorno  ai  quali  ogni  questione  parve  risoluta  colla 


120  G.    PINZA 

>erta  degli   esemplari   raccolti   recentemente  in  una  toinba   di 
Cuma. 

II  Pellegrini  ritenne  clio  Gr-  o    ^rl i    individui  i vi  se- 

polti  e  di  grica  provenienza  il  materiale  raccolto  nelle  medesime 

e  quindi  anche    quelle    analogo  rinvenuto  nelle  rieche  tombe  del 

io   e   dell'  Etraria,  preeipoa  fcra  queste  la  tomba  Regolini ;  ed 

in  cid,  fatta  eeeezione  per  le  oreficerie,  consenti  il  Karo('). 

A  dimosti'are  il  primo  assunto  furono  enumerati  diversi  ele- 
menti  comuni  nelle  tombe  cumane  e  greche,  quali  i  riti  fimebri 
dell'umazione  e  della  cremazione  ugualmente  in  uso,  il  costuine 
di  avvolgere  le  ceneri  dei  creraati  in  un  drappo,  quelle  di  rin- 
ehiudere  le  ossa  cosi  avvolte,  o  il  cadavere,  in  una  cassa,  talora  di 
legno  colorito  di  minio,  in  cubi  o  cilindri  cavi  di  tulb,  di  invol- 
gere  gli  oggetti  in  pezzi  di  sughero  (2);  ma  questi  elementi  si 
riscontrano  parimenti  nel  Lazio,  nel  territorio  falisco  e  nell'  E- 
truria,  fatta  solo  eeeezione  per  la  coloritura  delle  casse  in  legno 
o  trascurata,  o  rinvenuta  in  tali  condizioni  da  non  potersi  osser- 
vare  quella  particolaritä.  Apparvero,  e  vero,  piü  intensamente  com- 
penetrati  a  Cuma,  ma  ciö  puö  attribuirsi  tanto  alla  diversa  ac- 
curatezza  di  osservazione  dei  dati  di  seavo,  quanto  alle  diverse 
condizioni  nelle  quali  si  svolgeva  la  civiltä  cumana,  in  cui  la  su- 
premazia  politica  greca  dovette  imporre  agli  indigeui  gli  elementi 
della  propria  eultura  in  proporzione  maggiore  di  quelli  che  i  Greci 
poterono  introdurre  nel  Lazio  e  neH'Etruria,  politicamente  indipen- 
denti.  Resta  adunque  in  favore  della  origine  greca  dei  sepolti  nelle 
tre  tombe  cumane  la  sola  loro  posizioue  topografica.  Ma  la  vita 
delle  colonie  greche  risiedeva  nel  commercio  e  quindi  nelle  dirette 
relazioni  cogli  indigeui,  i  quali  abitualmente  dovettero  ivi  dimo- 
rare  e  quindi  esservi  anche  sepolti.  I  raffronti  coi  quali  si  sostenne 
la  ipotesi  che  discuto,  valgono  adunque  ugualmente  a  farci  ritenere 
che  in  quelle  tombe  sia  stato  sepolto  un  rieco  indigeno  e  la  di- 
versitä  delle  conclusioni  dimostra  l*effimero  valore  etnico  di  quei 
dati. 

Dall'esame  del  materiale  si  puö  invece  desumere  ove  siano 
fioriti  i  ceutri  industriali  dai  quali  deriva. 

(')  Moa.  Lincei,  XIII,  pag.  287  c  seg. ;  Bull,  paleoetn..  1904,  \>ag.  24 
e  seg. 

(*)  Man.  Lincei.  XIII,  pag.  282,  287  e  seg. 


LA    TO.MH.V    HKGOI.l.M    6ALA8S1  121 

£]  stata  proposta  la  questione  di  riconoscere  in  Cnma  stessa 
l'emporio  produttore  di  alcnne  manifatture,  ma  conosciamo  broppo 
poco  il  materiale  cumano,  ancora  non  integralmente  pubblicato, 
per  discutere  tale  congettura.  II  problema  eni  ho  accennato  din- 
nanzi  puö  esaminarsi  invece  da  im  punto  di  vista  piü  generico, 
cioe  se  quelle  Industrie  fossero  in  Bore  nella  regione  bra  l'Appen- 
ninu  ed  il  mare  o  ad  Oriente   dell'  Italia. 

A  tale  rignardo  non  ha  yalore  aleuuo  la  corrispondenza  delle 
t'-cuiche  comuni,  poiehe  queste  facilmente  si  difibudono  nelle  olli- 
eine piu  lontane;  ma  appunto  per  ciö  sono  importanti  invece  Le 
discrepanze  teeniche  e  cosi  pure  l'esame  dei  tipi,  poiehe  questi  sono 
un'indizio  di  gusti  locali,  che  sogliono  ruutarsi  entro  liiniti  brevi 
di  tempo  e  di  spazio. 

Aleuni  oggetti,  io  mi  riferiseo  qui  specialrnente  a  quelli  ri- 
trovati nella  tornba  Kegolini,  trovano  raffronti  nel  materiale  del 
Mediterraneo  Orientale,  ma  come  nelle  oreticerie  (cfr.  pag.  82  e  seg.), 
cosi  anehe  tra  i  bronzi  giä  aleuni  mostrano  dei  earatteri  differen- 
ziali  che  li  distinguono  dai  modelli  esotici.  I  lebeti  LXXXVII) 
e  LXXXIX)  ed  il  sostegno  XC)  riprodueono  e  vero  in  «ostanza 
forme  note  ai  figuli  ed  ai  calderai  greco-orientali;  ma  aleuni  par- 
ticolari  li  distinguono  nettamente  dai  modelli  imitati,  tanto  che 
lo  stesso  Fürtwangler  riconobbe  la  produzione  locale  degli  esem- 
plari  LXXXIX  e  XC.  I  tripodi  a  bacchetta  (LXXXVIII)  si  disco- 
stano  dagli  aualoghi  esemplari  greco-orientali  assai  piü  deH'esein- 
plare  prenestino  della  tomba  Beruardini,  eppure  giä  in  questo  il 
Fürtwangler  notö  nella  decorazione  antropomorfa  indubbii  segni  di 
lavorazione  locale  (Olympia,  IV,  pag.  121.  u.  800). 

Altri  offoretti  ritrovati  in  gran  numero  nel  Tirreno  si  rinven- 
nero,  ad  Oriente  del  medesimo,  eccezionalmeute  e  solo  in  qualche 
santuario.  ove  perö  sappiamo  che  affluirono  in  grande  numero  non 
soltanto  i  Greci  ma  anche  gli  Italioti.  II  fatto  in  se  stesso  non  pre- 
senta  una  evidenza  in  merito  alla  questione  di  cui  mi  oecupo.  ma 
niuno  puö  disconoscere  la  probabilitä  che  gli  esemplari  ritrovati 
nei  santuari  greci  provengano  dal  Tirreno.  Uu  esempio  ei  e  foruito 
dal  gruppo  di  seudi  rappresentato  dagli  esemplari  LXXV1.  comu- 
nissimo  in  Italia,  ignoto  al  di  fuori  (io  qui  non  mi  oecupo  dei  mo- 
delli imitati  liberamente.  cito  soltanto  gli  esemplari  identiei)  qua- 
lora  si  eccettuino  i  due  frammenti  del  santuario  di  Olympia,  che 


122  G.   PINEA 

io  non  dubito  di  attribuire  coll'Orei  alla  medesima  produzione  cui 
debbono  riferirsi  anche  le  fibnle  di  lipo  prettamente  italiano  ivi 
ugualmente  ritrovate.  Oltre  a  cio  nelle  tombe  tirrene  si  rinven- 
gono  numerosi  mobili  od  oggetti  che  sembrano  assolutamente 
proprii  di  questa  regione. 

L'esame  stilistico  dei  resti  del  carro  LVI1I  mi  induce  a  ri- 
tenere  che  sia  stato  fabbricato  in  Italia:  piü  servile  imitatore 
dello  stile  e  del  gasto  greco  fu  l'artefice  cui  si  deve  l'analogo 
mobile  di  Perugia,  ma  ne  lo  stile  ne  il  soggetto  decorativo  sono 
suflicienti  a  dimostrarne  la  provenienza  dall' Ellade,  ritrovandosi  le 
scene  mitologiche  erreche  anche  nelle  urno  etrusche  di  ma- 
teria  e  di  lavoro  certamente  locale  e  lo  stile  potendo  essere  stato 
assimilato  da  artefici  indigeni,  o  perpetuato  da  famiglie  di  indu- 
striali  greci  emigrate  in  Etruria.  Analoghe  rappresentazioni  si 
rinvennero  anche  nella  biga  di  Monteleone.  raa  questa  si  ricol- 
lega  per  la  forma  a  quell a  LIX  del  nostro  sepolcro  ed  alle  altre 
cosi  comuni  nel  suolo  etrusco-latino  e  di  cui  non  si  ha  traccia 
nelle  coeve  tombe  greche,  mentre  le  riproduzioni  sui  vasi  greci  ci 
ricondueono  a  tipi  sostanzialmente  analoghi  ma  diversi  nei  parti- 
colari.  Si  deve  notare  inoltre  che  i  morsi  di  bronzo  e  di  ferro 
e  gli  altri  finimenti  che  si  ricollegano  normalmente  a  questi  pro- 
dotti  si  rinvennero  sino  ad  ora  esclusivamente  in  Italia.  Inline  il 
volume  ed  il  peso  dei  carri,  in  specie  di  quelli  a  quattro  ruote, 
dovevauo  rendere  poco  pratico  il  loro  trasporto  nelle  anguste  stive 
dei  piecoli  battelli  allora  adoperati  nel  cabotaggio;  mi  pare  quindi 
che  in  genere  la  ipotesi  della  loro  fabbrieazione  nell'  Ellade  debba 
re  abbandonata.  resta  solo  da  discutersi  se  in  Italia  fossero 
costruiti  da  artefici  indigeni  o  greci,  ma  e  questo  un  problema 
il  quäle  pel  momento  non  si  puö  risolvere.  lo  stile  greco,  dopo 
lunghi  tirocinii,  potendo  essere  stato  imitato  bene  e  servilmente 
anche  da  artefici  etruschi  o  latini. 

Oltre  i  carri  poi  numerosi  altri  oggetti.  il  letto  ad  eseinpio 
(LX),  le  frecce  (LXIX  e  LXX).  i  flabelli  (LXXVII1).  i  porta  vi- 
vande  (LXXIXi.  gli  alari  (LXXX-LXXX1),  gli  spiedi  (LXXXII) 
le  stafte  (LIX,  139)  ecc,  comuni  nel  bacino  del  Tirreno,  man- 
cano  completamente  nel  Mediterraneo  Orientale,  per  cui  la  esi- 
st'Miza  di  uoa  fiorente  industria  metallurgica  tirrena  e  inconte- 
stabile.  Ciö  stabilito,  couviene  tener  conto   anche  delle  inuegabili 


LA    TOMBA    REGOLIM    GALA!  1  '_'•"> 

estese  somiglianze   di    forn stile   esistenti    tra  la    produzione 

italiana  e  quella  greco  Orientale,  le  quali  perö  >e  si  poogono 
a  raffronto  coi  numerosi  altri  elementi  contemporaneamente  in- 
trodotti  dalla  cultura  greca,  provano  soltanto  che  le  industrie 
locali,  come  del  resto  la  contemporanea  cultura  indigena,  qod 
erano  originali,  ma  fortemente  impregnate  di  elementi  e  di  gnsti 
greco-orientali  introdotti  dalle  colonie  greche  e  piü  ancora  a  inio 
parere  dalle  famiglie  di  artefici  greci  diffuse  dall'Etruria  alla 
Campania.  La  tradizione  di  Demarato  di  Corinto  e  dei  suoi  seguaci, 
infatti  ci  fa  supporre  numerosi  altri  tentativi  analoghi  <la  parte  dei 
varii  popoli  della  Grecia  e  dell'Asia,  che  si  contendevano  allora 
il  primato  nei  mercati  dell'Italia  occidentale. 

Oggetti  di  avorio,  di  ambro,  e  di  smalto. 

Nei  documenti  originali  di  scavo  non  e  fatta  menzione  alcuna 
degli  avori  rinvenuti  al  Sorbo  nei  1836  ('),  senza  dnbbio  per  lo 
scarso  valore  che  gli  si  attribuiva.  La  identica  patina  assunta  da 
parecchi  framuienti  dei  varii  oggetti  dimostra  che  provengono  tutti 
da  una  stessa  tomba ;  ad  uno  dei  framuienti  aderiscono  ancora  per 
antiche  incrostazioni  due  brattee  della  categoria  III,  non  vi  ha 
dubbio  quindi  che  provengano  tutti  dalla  touiba  Regolini  Galassi, 
in  cui  unicamente  poterono  avvenire  contatti  antichi  con  quelle  ore- 
ficerie. 

XCVIII.  182).  Cilindro  cavo  ottenuto  vuotando  im  tronco  di 
dente  di  elefante;  una  risega  anulare  interna  in  uno  dei  margini 
doveva  servire  di  incastro  ad  uu  disco  di  chiusura;  l'oggetto  in 
questione  era  adunque  una  piccola  situla  cilindrica,  del  cui  co- 
perchio  non  si  ha  piü.  traccia.  La  ornamentazione  dei  tianchi,  in- 
tagliata  a  bassorilievo,  comporta  fra  due  fasci  marginali  di  linee 
rilevate  una  decorazione  a.  bassorilievo  incompleta  per  la  sfalda- 
tura  dell'avorio. 

188).  Frammento  di  un  altro  tronco  cilindrico  siniile  al  primo, 
ma  con  diversa  decorazione  (:!),  resto  probabilmente  di  un  altro 
esemplare. 

Per  la  tecnica  e  la  forma  queste  piccole  teche  si  riavvioinano 

(x)  Jfuseo  etrusco,  I,  tav.  VIII. 

(*)  Museo  etrusco,  I,  tav.  VIII,  fig.  11. 


...    PINZA 

alla  celebre  situla  della  Pania  piü  grande  e  piü  riccamente  or- 
nata  i '). 

XCIX.    LS4).   Frammenti    di    iina   scatoletta  rettangolare  (-') 
appartenenti :  a)  ad   uno   degli  specchi  che  ne  ornavano  i  fianchi 

;  i  alla    ossatura    della  scatoletta    ed   alla  parte  tissa  del  suo  co- 
perchio,  c-f)  a  figurine  che  dovevano  ornarne  la  parte  superiore. 
Lo  specchio  a)    Consta  di    una  sottile  lamina  con  cornice   a 

i  inquadra  il  eampo,  ornato  a  bassorilievo  riproducente 
an  uomo  in  lotta  con  im  leone.  b)  Frammento  di  uno  spigolo  con 
uu  tratto  della  ossatura  e  de]  coperchio  fisso  a  mezza  botte;  im 
foro  8ervi  alla  introduzione  di  uno  dei  piuoli  coi  quali  gli  specchi 
erano  ßssati  ai  fianchi  di  questa  ossatura;  al  disopra  dell'orlo 
resta  traeeia  di  un  leone  aecovaeciato,  scolpito  soltanto  nel  lato 
esterno,  qnello  rivolto  verso  il  coperchio  a  mezza  botte,  poco  vi- 
sibile,  essendo  stato  appena  abbozzato.  c-d)  Due  leoneini  acco- 
vacciati,  scolpiti  ciascuno  da  una  sola  parte,  erano  tissati  sugli  orli 
della  seatola  con  peinii  che  si  incastravauo  nei  fori  aperti  sotto 
la  loro  pancia.  e)  Un'altro  leone  assicurato  nell'istesso  modo,  lavorato 
soltanto  nel  lato  destro,  avendo  le  stesse  dimensioni  di  quello  d) 
ritinito  invece  nel  lato  sinistro.  mi  pare  probabile  che  sia  stato  di- 
sposto  simmetricamente  a  quest'ultimo  sullo  spigolo  opposto  della 
medesima  teca.  /')  Due  mezze  sfingi  alate,  che  congiuute  per  i  loro 
lati  piani  si  completano  a  tutto  rilievo;  un  foro  cilindrico  aperto 
veiticalmente  sotto  la  pancia,  un'altro  incavato  sul  collo  servivano 
questo  a  congiungere  la  testa,  lavorata  a  parte,  e  quello  a  tis- 
sare  il  rilievo  allo  scrigno.  I  fori  aperti  cosi  al  disopra  come  al 
disotto  dello  stesso  pezzo  ed  in  opposte  direzioni,  provano  che  i 
piuoli  di  attacco  non  si  rilasciavano  in  un  pezzo  per  corrispondere 
al  foro  aperto  in  un'altro,  ma  erano  invece  lavorati  a  parte  e  poi 
inrissi  nei  fori  delle  parti  da  congiungersi.  I  resti  di  un  chiodetto 


(')  Afuseo  etrusco,  I,  tav.  VIII,  fi^.  9-11;  Kanzler,  Gli  avorii  nel  Jl/useo 
sacro  e  profano.  App.  relativa  al  Museo  gregoriano,  figp.  3  e  4.  Sülle  ana- 
loghe  situle  vedi :  Ann.  Inst.,  1877,  pag.  398  e  seg.  ;  Mon.  Inst.,  X,  tav. 
XXXIX,  a  fig,  '_' ;  Boehlau,  Aus  jonisch,  und  it.al.  Nekropolen,  jvig.  119. 

(2j  Museo  etrusco,  I,    tav.    VIII.  figg.   1,  6;    Kanzler,  op.  cit.,  tav.  cit., 
'28   e    36   ove   e«,'li    ha   disgiunto    i   due  frammenti,  che,  come  mostra  il 
Museo  etrusco,  si    completano    a  vicenda.    Cfr.    inoltre,    figg.  11,  IS,  17,  26 
(leoni  rilevati)  e  23,  24  (le  due  metä  della  sfinge  acefala). 


La  TOMBA    RKGOLINI    GALAS81  125 

di  bronzo  e  abbondanti  tracce  di  ossido  provano  che  le  cerniere 
del  coperchio  erano  metalliche  (1). 

Teche  analoghe  si  rinvennero  in  sepolcri  etruschi  coeviaque 
cerite(2);  a  Cipro  si  ritrovarono  in  tombe  de!  periodo  miceneo  (3). 

C.  185).  Frammento  di  im  dado  d'avorio  trovato  intatto. 

186).  Duo  anelli  ricavati  da  altrettanti  pezzi  di  avorio  rin- 
venuti  al  Sorbo  nel  1836,  forso  in  questa  tomba  ('). 

CI.  187).  Frammenti  di  due  perle  a  bottino,  forate,  eseguit«- 
in  ambra  (5). 

188).  Due  lastrine  parimente  d'ambra.  rettangolare  nna,  trian- 
golare  l'altra  cou  una  faccia  piana  e  l'altra  convessa,  munite  di 
fori  agli  angoli  per  cucirle  su  di  un  tessuto  (,;). 

CIL  189).  Due  perle  di  smalto  coll'asse  forato.  Una  e  di  co- 
lore  Celeste,  bruna  l'altra.  Purono  raccolte  casualmente  cor  fran- 
tumi  delle  oreficerie  tra  cui  le  ho  ritrovate.  Probabilmente  ve  ne 
dovevano  essere  molte  perdute  per  la  estrerna  piccolezza  e  per  ia 
poca  cura  posta  nelle  ricerche. 

Buccheri  fiai  (fig.  18). 

CHI.  190).  Ventiquattro  esemplari  di  una  tigurina  apoda,  ritta, 
colla  mano  s.  sotto  al  mento,  l'altra  sul  ventre,  eseguiti  a  stampo, 

(M  L'uso  promiscuo  del  bronzo  e  dell'avorio  nella  manifattura  di  alcune 
teche  di  lusso.  era  giä  stato  rivelato  dalla  situla  della  tomba  Bernardini  di 
Palestrina.  Cfr.  Mon.  Inst,  X,  tav.  XXXI,  fig.  3. 

(2)  Cfr.  Ann.  Inst.,  1877,  pag.  405;  Bull.  Inst.,  1874,  pag.  207  e  1876, 
pag.  195.  (Tomba  della  Paniaj.  Forse  appartennero  ad  una  cassettina  anche 
gli  avorii  smaltati  della  tomba  Bernardini,  parzialmente  editi  nei  Mon.  Inst., 
X,  tav.  XXXI,  fig.  3. 

(3)  Murray,  Excavatlons  in  Cyprus,  pag.  12,  pl.  1. 

(<)  Museo  etrusco,  I,  tav.  VIII,  fig.  2.  La  patina  e  alquanto  diversa  in 
confronto  con  quella  della  teca,  roa  ciö  puo  attribnirsi  alle  diverse  condizioni 
di  giacitura  essendo  quelli  assai  meglio  conservati  probabilmente  per  essere 
stati  riparati  per  lungo  tempo  dalla  teca  medesima,  entro  la  quäle  dovettero 
essere  rincbiusi,  come  si  osservu  nella  tomba  della  Pania.  Ann.  Inst.,  1877, 
pag.  405;  Bull.  Inst.,  1874,  pag.  207  e  1876.  pag.  195. 

(5)  Li  ho  ritrovati  tra  i  t'rantumi  d'oro  eoi  quali  erano  stati  raccolti  ; 
e  quindi  certa  la  loro  provenienza  da  questo  sepolcro. 

(6)  Grifi,  pag.  177,  « vi  si  rinvennero  mischiati  non  pochi  pezzi  di  ambra 
della  stessa  forma  e  grandezza  delle  laminette  e  forate  medesimamente  agli 
angoli ». 


G.    PINZA 

.  ornati  a  yirgolette  incise  snlla  pasta  fresca.  Uno 
ed  in  parte  mancaote. 
191).  Esemplare  simile  colla  d.    äotto   al  mento   e  la  s.  snl 
ventre. 

192  i  esemplari  simili  con  ambo  Le  mani  sotto  ;il  mento. 

Tutte  queste  figurine,    ritrovate  nel    L836,  furono  plasmate  in  un 


CtU, 19^ 


s 


2.02. 


Fig.  18. 


doppio  .-tampo,  avvivate  ed  ornate  a  stecco.    Trovano  riscontro  in 
altre  linvenute  nel  territorio  talisco  ed  altrove 

CIV.  193).  Sei  frarnmenti  di  una  tazza  a  paieti  tronco  co- 
niche,  ornate  con  hlettature  oiizzontali  graffite  al  tornio.  II  corpo 
e  haccellato,  il  piede,  esile,  era  a  ciambella,  il  diara.  alla  bocca 
e  di  m.  0,18  (-'). 

(')  Si  conservano  nella  prima  sala  de!  töuseo  >li  Papa  Giulio  in  Roma. 

(2j  Per  la  forma  v.di :  (Jsell,  Fouilles  dam  la  necropole  de  Vulci, 
]>].  C,  n.  118;  il  piede  era  perö  piü   Wsso. 


I.a    TO.MBA    KEGOLIM    GALASSI  1  2  < 

L94).  Frammento  di  un'altro  esemplare  della  stessa grandezza 
con  baccellatura  piü  rilevata  e  sui  fianohi  dalla  f>ase  verso  la 
bocca  una  zona  a  fasci  di  linee  anulari  impresso  -  a  funicella  -. 
un'altra  a  linee  ottenute  uoll'istessa  tecnica  disposte  a  quinconcio 
su  zone  anulari  incavate  al  tornio,  ed  intorno  alla  bocca  una  kerza 
zona  a  ventagli  punteggiati  impressi  a  stampo. 

L95).  Frammento  <li  una  tazza  analoga  a  quella  191)  con  im 
diam.  alla  bocca  m.  0,14,  ne  differiva  per  i  fianchi  li.sci.  Tazze  simili 
si  rinvennero  in  buon  numero  neue  coeve  tombe  etiusche  e  la- 
tine  ('). 

CV.  196).  Kylix  a  pareti  sottili,  intatta,  ornata  intorno  al 
corpo  con  linee  graffite  al  tornio  sull'argilla  fresca.  Aderisce  ad  un 
grumo  di  ferramenta  giä  descritto  (L1X,  136 ^r)  (*). 

197).  Metä  circa  di  una  kylix  simile  ma  priva  di  decora- 
zione;  il  diam.  alla  bocca  e  di  m.  0,12. 

Kylichts  di  questo  geuere  si  rinvennero  comunemente  nelle 
coeve  tombe  etrusche,  in  cui  se  ne  ritrovarono  pure  delle  imita- 
zioni  locali  (3). 

CVI.  198).  a)  Cinque  frammenti  di  uno  scifo  fine  ed  elegante 
del  diam.  alla  bocca  di  0,095.  II  corpo  e  ornato  a  graffito  con 
raggi  irradianti  dal  fondo,  e  fasci  di  linee  orizzontali  nella  parte 
media;  verso  l'orlo  gira  una  zona  di  ornati  a  ventaglio  aperto, 
punteggiati,  impressi  a  stampo  (4). 

b)  Coccio  di  un'altro  esemplare  piü  piccolo. 

199).  Fondo  di  un  terzo  esemplare  alquanto  piü  grande  di 
quello  198. 

Scifi  del  tutto  simili  si  rinvennero  in  altre  tombe  coeve  del- 
1'  Etruria  e  del  Lazio;  notevoli  sono  gli  esemplari  rinvenuti  nella 
tomba  del  Duce  (5). 

CVII.  200).  Due  frammenti  di  una  tazzetta  a  pareti  tronco- 


(')  Cito  ad  esempio  l'esemplare  della  tomba  del  Duce  nelle  Not.  scavi 
1887,  pag.  485. 

(2)  Cfr.  pag.  100. 

(3)  Micali,  Mon.  inediti,  tav.  V,  fig.  2. 

(4)  Per   forma   ed   omamentazione    e    identico    all'esemplare    edito  ncl 
Museo  elruaco,  I,  tav.  III.  fig.  1. 

(5)  Not.   scavi  1887,    pag.    495    e  tav.  XVI,  fig.  6;  Falchi,    Vetulonia, 
tav.  X,  fig.  2. 


...     l'I.N/A 

coniche,    col    corpo    lenfcicolara    baccellato    e    munito   di    im    ri- 
.  anulare  a  guisa  di  piede.    Fiammenti    dell'ansa  yerticale  a 
nastro,  ornata  alla  base  con  tre  linee  orizzontali  impresse  a  funi- 
cella. 

201  •  a).  Ausa  appartenuta  ad  una  tazzetta  analoga  a  quella 
precedente;  la  parte  prossima  ai  punti  di  attacco  e  a  nastro,  in 
alto  sjoraata  e  piismatica  colle  superfici  laterali  ornate  a  fasci 
di  linee  a  funicella.  La  parte  a  nastro  presso  l'attaccatura  e  con- 
tornata  ad  impressione  di  funicella.  Questa  orlatura,  per  la  forma 
dell'ansa  riproduce  un  triangolo  isoscele  colla  base  costituita  da 
quattro  ed  i  lati  ciascuno  da  tre  linee  parallele.  II  campo.  in  tal 
modo  incorniciato.  e  riempito  con  impressioni  di  una  stampiglia 
rettangolare  munita  di  piccoli  rilievi  trasversali  (')• 

b)  Frammento  d'ansa  di  un'altro  esemplare. 

202).  Frammento  d'ansa  di  una  tazzetta  simile  piü  piccola. 

203).  Ansa  bifora  a  nastro.  alta  m.  0,13,  appartenuta  ad  una 
grande  tazza  simile  alle  precedenti;  in  alto  e  incurvata  a  canale 
e  nella  faccia  anteriore  si  osserva  ai  fianchi  una  brusca  rientranza 
prima  del  congiungimento  col  labbro.  E  ornata  colle  cosiddette 
impressioni  «a  funicella»,  le  quali  sul  dorso  del  manico  ripro- 
ducono  un  trapezio  entro  cui  due  linee  spezzate  si  segano  a  vi- 
cenda  disegnando  dei  rombi;  nella  faccia  anteriore  e  disegnato  un 
triangolo  i  cui  lati  sono  costituiti  da  fasci  di  linee  (2). 

204).  Tre  frammenti  di  un'ansa  identica  alla  precedente.  con- 
tornata  sul  dorso  a  fasci  di  linee  punteggiate;  il  campo  e  riem- 
pito imprimendovi  le  solite  stampiglie  a  ventagli  punteggiati;  nel 
tratto  inferiore  si  osserva  un  fascio  di  linee  punteggiate  impresse 
orizzontalmente. 

205).  Tazzetta  a  corpo  baccellato  e  pareti  troncoconiche  del 
diam.  alla  bocca  di  m.  0,65,  rotta  in  due  pezzi  e  munita  di  ansa 
del  tutto  simile  per  forma  a  quelle  precedentemente  descritte ; 
l'intero  vaso  e  di  fattura  piuttosto  trascurata  (3). 

Tazzetto  identichc,  ma  eseguite  in  impasto    piü   fino,  si  ritrovai 
comunemente    nel   Lazio,  a  Veio,  e  piü    a   Nord   sino   a  Chiusi  in  tonibe  di 
questa  stessa  etil. 

Per  la  forma  del   corpo    cfr.  Gsell.  op.  cit.,  pl.  C,  n.  1<»7;  L'ansa  >■ 
simile  a  quella  del  vaso  edito  nella  tav.  III,  tig.  11  dell'opera  citata. 
(3)  Per  la  forma  cfr.  Gsell,  op.  cit  ,  pl.  C,  n.  107. 


I.A     TO.MHA     KEGol.IM     UAI.A-  [29 

CVIII.  206).  Ansa  canalicnlata  con  Dervatiua  mediana  rilevata 
a  eordone  ritorto. 

CIX.  207).  Cinque  frammenti  di  ana  anforetta  a  corpo  piri- 
foniie  baccellato  e  collo  ciliodrico  alquanto  rientrante  nel  mezzo. 
Era  ornata  ai  fianchi  con  fasci  di  linee  -a  funicella  »,  Bopra  i 
quali  gira  una  zona  in  cui  furono  impresse  Le  sollte  Stampiglie  a 
ventaglio  punteggiato  ('). 

CX.  208).  Frammento  del  collo  di  un  vaso,  forse  de!  tipo 
piü  consueto  degli  infundiboli;  l'orlo  ha  il  diam.  di  in.  0,09,  il 
corpo  era  baccellato,  i  fianchi  cilindrici  leggermente  rientranti 
sono  oruati  con  dae  fasci  orizzontali  di  linee  «a  funicella-.  tra  i 
quali  resta  una  zona  in  cui  al  disopra  sono  stanipate  in  giro 
delle  rosette  ed  al  disotto  le  consuete  stampiglie  a  ventagli  pun- 
teggiati  semiehiusi  (2).  Negli  incavi  ornamentali  restano  avanzi  di 
ocra  rossa. 

CXI.  209).  Ansa  di  un  infuudibolo  piü  piccolo  del  precedente, 
ornato  con  una  linea  spezzata  incavata  intorno  all'attaccatura  del 
corpo. 

<'X1I.  210).  Piede  a  tromba  risvoltato  orizzontalmente  nella 
estremitä  alta.  ornato  ai  margini  del  risvolto  e  del  piede  con  fasci 
di  linee  graffite  al  tornio,  ed  intorno  al  piede  coi  consueti  ventagli 
punteggiati  a  stampo.  Deve  aver  servito  a  guisa  di  eandeliere. 

Bucchero   greve  (fig.  19). 

211).  Frammento  di  un  esemplare  analogo  al  precedente. 

212).  Altro  frammento  di  eandeliere  intatto  all'orlo,  col  col- 
larino  rozzamente  inciso  a  quinconcio  ed  il  risvolto  alla  attacca- 
tura  del  piede  baccellato,  rotto  ed  in  parte  mancante.  L'argilla  non 
e  molto  fina,  la  lavorazione  e  trascurata,  le  forme  sono  massiccie 
e  pesanti. 

213).  Frammento  di  un  quarto  eandeliere  analogo  al  prece- 
dente, liscio  e  privo  del  risvolto  o  collarino  (3). 


(')  E  simile  per  la  forma  a  quella  delineata  in  Gsell,  op.  cit.,  pl.  A-B, 
n.  52. 

I,2)  Per  la  forma  vedi:  Gsell,  op.  cit.,  pl.  cit.,  n.  78. 

(3)  Per  quanto  a  rae  Consta  questi  tittili  sono  tipici  delle  coeve  tombe 
cciiti. 


!■'.  >  <..    PINEA 

CXVI.  214).  i  di  un  yaso  di  medie  dimensioni  a  corpo 

CXVII.  215).  Frammento   di  im  vaso   a  grosse  pareti,  colla 
lucente  ornata  a  triaDgoli  graffiti  irradianti  dal  fondo. 


.  AtO 


.ZU 


;  xvin,,?  17« 


CXVI,  2-14 


Fk'.  10. 


CXVIII.  216).  Frammento  del  labbro  e  due  anse  a  nastro 
appartenuti  ad  un  vaso  di  incerta  forma,  ornato  nella  superficie 
esterna  delle  anse  ed  intorno  alla  bocca  cou  una  stampiglia  in 
cni  era  incavato  im  cavallo  alato  0  una  chimera  impressa  tre  volte 
verticalmente  su  ciascuna  delle  an.se,  ed  orizzontalmente  intorno 
alla  bocca. 

217).  Due  frammenti  di  bucchero  grossolano.  appartenuti  ad 
un  vaso  di  incerta  forma,  ornato  cou  delle  leggere  steccature  ver- 
ticali  sul  corpo  e  con  un  cordone  0  rilievo  orizzontale  traversato 
da  numerosi  fori  verticali. 

•  XIX.  218).  Coccio  di  impasto  rosso  a  superficie  nera. 


l.A    TOMBA    REGOLIN1    GALAS81 


131 


Van  prolocorinsi  trici  (fig.  20). 

CXXX.  219).  Scifo  de!  diam.  alla  bocca  di  m.  0,13,  intera- 
tnente  colorito  di  rosso  all'  interno,  ed  esternamente  dal  fondo  Bino 
circa  a  metä  altezza;   il   resto   e  decorato  con  im  fascio  di  lii 


axi,  g. x x 


C  XX.XIS 


CaXI.U  0 


I 


C  x  \  .      '.  ".  - 


f  x  X  1 1 1 .  ?.  2.  0 


C  XX  '■- 


C  X  a  i .  x-  2 . 1 


Fig.  20. 


orizzontali,  il  quäle  verso  l'orlo  lascia  una  stretta  fascia  riempita 
di  linee  vertieali  con  due  eampi,  equidisfcanti  dalle  anse,  ornati 
ciascuno  con  un  fascio  di  linee  spezzate   vertieali. 

CXXI.  220).  Cocci  di  un  altro  esemplare  alquanto  piü  pic- 
colo.  Dal  fondo  si  irradiano  dei  triangoli  a  vernice    rossa. 

221).  Fondo  di  un  terzo  esemplare  simile  al  precedente. 

222).  Prammenti  di  un  quarto  e  (223)  di  un  quinto  esemplare 
analoghi  al  n.  220,  l'ultimo  dei  quali  iuterameute  colorito  di  bnino 
all' interno. 

223a).  Ansa  che  allo  stato  attuale  dei  frammenti  non  ancora 


|32  riN/.A 

i  sembra  doversi  riferire  ad  un  sesto  eseinplare  analogo 

ai  pi  nti. 

(XXII.  224).  Fondo  di  uno  scifo,  ornato  intorno  al  piede  con 
una  iiu  szzata  dipinta  in 

II  rinvenimento  di  questi  scifi  nella  nicchia  destra  dellatomba 
intatta,  ricolleg  senipre  piü  quest'ultima  a  quelle  analoghe  e 
sopratutto  alla  tomba  del  Duce  di  Vetulonia,  a  quella 
Bernardini  di  Palestrina  ed  alle  tombe  cumane  del  fondo  Ma- 
glione  (').  Le  riproduzioni  in  oro  ed  in  argento,  decorate  sempro 
diversauiente,  si  rinvennero  esclusivamente  nel  bacino  del  Tirreno 
ad  oceidente  dell'Appennino  (-)  e  ciö  conferma  la  produzione  lo- 
cale  di  queste  ultime  (3),  mentre  invece  la  produzione  greca  dei 
tittili  dinnanzi  descritti  e  assolutamente  eerta. 

CXXIII.  225).  Tazza  identica  per  tecnica  a  quelle  descritte 
dinnanzi,  dalle  quali  si  discostaperunaleggerastrozzatma  del  labbro. 
i;  del  tutto  simile  per  forma  agli  esemplari  di  argento  L.  74. 
Originariamente  era  ornata  a  veruice  rossa,  quasi  couipletamente 
scotuparsa.  Diarn.  alla  bocca  m.  0,08  circa. 

CXXIV.  22<J).  Due  frammenti  di  una  Jcylix  in  argilla  figu- 
lina  o-ialla.  verniciata  di  nero  internamente,  ed  esteruamente  or- 
nata  con  due  zone  nere  dipiute  una  intorno  alla  attaccatura  del 
collo,  l'altra  alla  sommitä  del  corpo;  al  disotto  di  quest'ultima 
era  dipinta  una  fascia  rossa  (4). 

CXXV.  227).  Frammento  di  una  tazza  dell'istessa  tecnica 
di  quelle  precedenti ;  internamente  e  verniciata  di  nero,  ed  ester- 
namente  si  osserva  intorno  all'orlo  una  zona  orizzontale  limitata 
in  alto  ed  in  basso  da  due  linee  sottili  ed  ornata  a  triglin*  alter- 

(')  Not.  scavi  1887,  pag.  145  (tomba  del  Duce);  nel  sepolcro  Bernar- 
dini  di  Palestrina  {Museo  preist,  romano  cfr.  Gsell,  op.  cit.,  pag.  393)  ed 
in  una  delle  tombe  di  Cuma  \  Mon.  Lincei,  XIII,  pag.  274,  fig.  58). 

(?)  Not.  tcavi  1887,  pp.  489  e  490,  tav.  XVI,  fig.  1;  Mon.  Inst.,  X, 
tav.  XXXI.  fig.  6;  esemplari  simili  per  forma  ma  di  diversa  materia  si  rin- 
vennero ad  Olympia  e  ad  Argo  {Olympia.  IV,  pag.  96,  taf.  XXXV,  n.  671, 
Wal. Istein,   The  Argive  Heraeum,  pag.  287,  pl.  CXVIII.  fig.  2034). 

(3)  Sulla  riproduzione  locale  in  metalli  preziosi  delle  forme  vascolari 
protocorinzie  si  veda  cio  che  ne  ho  scritto  nei  Mon.  Lincei.  XV,  pag.  637. 
e  seg. 

(*)  Per  la  forma  si  veda:  Pottier,  Vases  ant.  du  Louvre,  I.  pl.  XI, 
fiir.  298. 


l.\     l'O.MBA    KEGOLIM    GA1 


133 


iiafi  con  raetope,  nel  cui  campo  sono  disegnati  dei   rombi  a  reti- 
(jolato,  il  tutto  dipinto  con  im  colore  rosso  bruno  ('). 

t'X.W'I.  228).   Dne    framruenti    di    un'altro    raso   di  qin 
stessa  famiglia. 


CXXVH,  229 


CXXVUI.XSCH 


Fig.  21. 


Vau  coriiui  e  delle  hole  (fig.  21). 

CXXVII.  229).  Fondo  di  im  vaso  di  bnona  argilla  figulina 
conipatta  e  dura,    adoruo    all'esterno    con  triangoli  irradianti   dal 

(»)  Per  la  forma  vedi :  Pottier,  op.  cit.,  I.  pl.,  XI,  fig.  290  (Rodi); 
un'altro,  pure  di  Rodi  si  conserva  nel  Museo  britannico,  uno  di  Egina  e  figu- 
rato  dal  Pallat  nelle  Athen.  Mitt.,  1807.  pag.  272.  fig.  7,  un'altro  dal 
Waldstein,  The  Argive  Ileraeum.,  II,  pag.  135,  fig.  C6,  il  quäle  cita  allri 
esemplari  di  Dafne  e  di  Naukratis  conservati  nel  Museo  di  Pelle  arti  a  Bo- 
ston. Esemplari  identici  si  r  in  venner  o  nelle  coeve  tombe  vetuloniesi  {Not. 
seavi  1887,  pag.  497;  tomba  del  Duce);  aChiusi  {Ann. Inst.,  1877,  tav.  C-D, 
fig.  7);  a  Vulci  fGsell,  Fouilles.  pag.  121)  e  nel  Lazio  {Mon.  Lincei,  XV, 
pag.  195,  tav.  IX,  fig.  13). 


134  G.    PINZA 

piede,  dipinti  coo  colore  rosso  tendente  al  bruno.  Pece  parte  forse 
di  im  aofora  di  fabbrica  corinzia. 

CXXV1II.  230).  Qaattro  frammenti  della  pancia  di  un  grando 
■  ed  il  foudo  del  medesimo  munito  di  piede  troncoconico.  Sono 
mati  in  argilla  figuliaa  u i a  1 1  o  rosea,  ben  cotta.  la  quäl.'  si 
sfalda  nella  Buperfieie  interna  non  protetta  dalla  vernice.  Ester- 
namente  il  Faso  fu  colorito  con  una  tinta  bruna  data  al  tornio 
eon  una  penoellessa,  la  quäle  lasciö  delle  sottili  zone  annlari  in 
oui  il  colore,  forse  meno  denso,  volge  al  rosso.  Dai  pochi  fram- 
menti raccolti  non  si  puö  reintegrare  la  forma  del  vaso;  la  qua- 
l:tä  della  tinta  ed  il  modo  di  applicarla  trova  riscontro  nelle 
brocche  a  roteile,  colle  spalle  usualmente  dorate  a  squame  ro 
briine  o  Ulla  e  la  pancia  colorita  come  i  frammenti  di  cui  ragiono, 
riuvenute  in  copia  nelle  coeve  tombe  deH'Etruria  e  del  Lazio  (':. 

231).  Colle  mie  mani  ho  raccolto  tra  le  terre  estratte  dalla 
tomba,  non  ancora  passate  al  crivello,  im  coccio  corinzio  in  cui 
era  dipinta  a  colore  nero  con  ritocchi  rossi  e  lilla  parte  di  una 
tigura  umana.  Lo  misi  in  disparte  insieme  con  altri  insigniticanti 
allora  raccolti,  incaricando  un  operaio  di  portarli  in  paese  e  di 
porli  insieme  agli  altri  dinnauzi  descritti.  Le  disposizioni  date 
non  furono  perö  eseguite  ed  il  coccio  corinzio  e  stato  perduto  in- 
sieme cosrli  altri  di  incerta  fabbrica. 


- 


Vau  in  impasto  fino  iugubbiato  di  rosso  (fig.  22). 

CXXIX.  232).  Recipiente  ovoidale  scbiacciato  al  fondo  e  mu- 
nito di  piede  a  ciambella.  tronco  in  alto,  con  labbra  munite  di 
un  orlo  in  cui  e  incavato  un  solco  anulare  destinato  a  ricevere  il 
corrispondente  risalto  del  copercbio.  il  quäle  verso  1'alto  compie 
la  curva  del  vaso  ed  e  munito  sulla  sommitä  di  una  tigura  equina 
a  tutto  rilievo.  la  quäle  serve  a  guisa  di  mauico.  Fu  plasmato 
con  argilla  mista  a  tritume  minuto  di  rocce.  destinato  ad  aumen- 
tarne  la  resistenza,  cotto.  munito  quindi  di  due  manichi  a  sagoma 
trapezoidale  ed  inline  ingubbiato  e  ricotto  nuovamente  al  forno, 
nella  quäle  operazione  la  ingubbiatura  assunse  quel  colore  ro 
bruno  che  tuttora  si  osserva.  Secondo  ogni  probabilitä  anche  il 
manico  del  coperchio  a  forma  equina  fu  plasmato  a  parte  e  cou- 

i'i  Mon.  L  K.V,  tav.  X,  fig.  3 


i.\     rOMBA    RKGOLIM    <;ai 


135 


giuuto  prima  della  ingubbiatura,  La  quali  servl  appunto  a  masche- 
rare le  giunture.  11  corpo  era  liscio,  e  la  baccellatura  si  ottenne 
a  slecco  Bulla  ingubbiatura  ancor  Fresca. 

Sappiamo  dagli  editori  dei  Museo   etru&co  (che  copiarono  la 
ootizia  da  qualche  cartellino  lasciato  entro  al  raso  stampandola  in 


■  ■ 


■ 


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;xxh 


Fig.  22 


corsivo)  che  all'atto  della  scoperta,  nel  183G,  conteneva  « le  uniche 
ossa  brugiate  »  rinvenute  in  questa  tomba.  Uno  dei  due  manichi 
trapezoidali  anticamente  distaccatosi  era  rimasto  nella  nicchia  destra 
ove  e  stato  ritrovato  nei  recenti    sterri  (cfr.  Hg.  22). 

La  forma  e  piuttosto  comune  tanto  alle  coeve  fabbriche  in 
argilla  impastata  con  tritumi  di  roccia,  qnanto  a  quella  dei  buc- 
eheri  grevi;  la  particolaritä  dell'ansa  distaccata  potrebbe  richia- 
mare  alla  mente  un  dato  di  fatto  spesso  osservato  nelle  tombe  a 
pozzo  con  ossuarii  di  tipo  villanoviano.  In  queste  perö  il  manico, 
distaccato  per  facilitare  il  collocamento  dell'urna  nel  pozzo,  manca 


...    PINZA 

sempre  in  quest' ultimo ;  per  cui  il  rinvenimento  dell'altra  ansa 
dell'ossuari«  232  distingue  nettamente  il  caso  ora  osservato  dagli 
altri,  parmi  quindi  assolutamente  certo  che  l'ansa  stessa  si  sia 
distaccata  accidentalmente  eutro  al  sepolcro,  forse  duraate  le  ope- 
di  sterro  nel  1836,  eondotte  con  poehissima  cura. 

•  XXX.  233).  Parecchi  frammenti  di  Qna  grande  vettina  a 
eorpo  baccellato  verticalmente  ed  ingubbiato  di  rosso,  cioe  ricotta 
dopo  la  ingubbiatura  (*). 

CXXXL  234).  a)  Due  calici  a  pareti  troncoconiche,  col  fondo 
u  ealotta    ed   il   piede   a  tromba  alti   m,  0,14  circa:  l'iinpasti 
brunastro,  la  ornamentazione  .si  limita  a  striature  auulari  eseguite 
al  tornio  intorno  ai  fiancbi(8);  b)  Frammento  di  an  terzo  usem- 

plare. 

CXXXII.  235).  Frammenti  di  parecchi  piatti  leggermente  con- 

äi,  muniti  di  piede  a  ciambella  e  di  im  orlo  sporgente  orizzon- 

talmente  provristo  di  uno  o  due  fori  per  la  sospensione.  Nel  centro 

e  rilevato    un  bottoncino  conico,   caratteristico   di    questi  prodotti 

ceriti. 

L'impasto.  piuttosto  fino,  e  mal  cotto;  l'ingubbiatura,  esposta 
nuovamente  al  fnoco.  ne  fu  arrossata.  Le  cnrvature  maggiori  ac- 
cennano  a  piatti  di  m.  0,30  circa  di  diametro.  Trovano  riscontro  in 
quelli  accumnlati  nella  tomba  del  Duce. 

CXXXII  1.  236).  Frammento  dell'orlo,  ed  uno  dei  manichi  di 
una  grande  olla,  del  tutto  simile  per  forma  a  quella  edita  nei 
Monumenti  Lincei.  XV,  pag.  201,  tav.  VII,  Hg.  12.  L'argilla  e  gial- 
lastra  e  priva  di  ingubbiatura;  intorno  alla  bocca  si  notano  le  con- 
suete  scaualature  orizzontali  eseguite  al   tornio. 

Vasi  dl  imüaziom  in  argüla  giallastra, 
ornati   con    color    rosso    a  guaszo   (fig.  21). 

i'XXXIV.  237).  Due  frammenti  di  un  piatto  in  argilla  gial- 
lastra a  grosse  pareti,  inunito  di  piede  a  ciambella  e  di  orlo  a 
risvolto  orizzontale.  Nella  Buperficie  superiore  si  notano  delle  sem- 
plici  fascie   auulari.    in  quella  inferiore  si  osservano  una  zona  di 

(')  Quosti  sono  forse  i  resti  dei  «  due  vasi  ordinarii  di  argilla,  piu 
grandi  e  vuoti»  ricordati  dal  Grill,  pag.  180,  S,  insieme  all'olla  precedente- 
mente  descritta  nel  testo. 

(si  Ter  la  forma  si  veda:  Gsell,  op.  cit.,  pl.  C,  fig.  122. 


LA    TOMBA    REGOL1NI    GALA881  137 

fcriangoli  irradianti  dal  fondo  col  irertice  verso  L'orlo ;  poi  sempre 
verso  quest'ultimo  un  fascio  di  quattro  cerchi  concentrici  e  quindi 
una  zona. 

CXXXV.  238).   Piede  u  tromba  di  im  vaso  di  incerta  forma. 
L'ornamentazione  Consta  di  linee  orizzontali,  di  zono  ;i  virerolette 
e  di  zone  piene  a  colore,  il  tutto  eseguito  a  mano  libera,  Anche 
1*  interno  del  piede  e  decorato  con  una  zonä  anulare  ugualmente  di- 
pinta  in  rosso. 

Questo  corredo  vascolare  e  composto  con  materiale  di  diversa 
provenienza.  I  vasi  protocorinzi  geometrici  e  quell i  corinzi  indnb- 
biameute  provengono  dai  commerci  di  importazione  coli' Kl  lade  e 
coli' Arcipelago ;  i  buccheri  tini  ornati  a  punteggiatura  eseguita  a 
stampo,  o  con  linee  graffite  al  tornio,  quelli  grevi  ornati  con  stampi 
figurati  ad  incavo  ed  i  vasi  di  argilla  giallastra  a  grosse  pareti 
colla  decorazione  geometrica  dipinta  a  guazzo  con  colore  rosso-bruno, 
non  saprei  dire  se  siano  stati  fabbricati  a  Cere  stessa  o  se  ci  at- 
testino  la  esistenza  di  commerci  coi  centri  manifatturieri  tiorenti 
piü  a  Nord  nella  stessa  Efcruria,  nei  quali  si  imitavano  larga- 
mente  i  prodotti  di  importazione  provenienti  dal  Mediterraneo. 
A  fabbriche  ceretaue  invece.  o  dei  dintorni,  io  non  dubito  di  at- 
tribuire  i  piatti  235)  in  impasto  ingubbiato  di  rosso  e  la  vettina 
in  frammenti  233),  la  quäle  spetta  ad  una  famiglia  vascolare  ca- 
ratteristica  quasi  del  territorio  cerite.  La  identitä  dell'argilla  im- 
piegata  nella  fabbricazione  di  questa  vettina  e  dell'olla  cineraria 
232)  dimostra  essere  stata  fabbricata  in  paese  anche  quest'ultima. 

Disposiiione  origiiiaria  degli  oggelli  e  composmone  del  corredi. 

La  deposizione  piü  importante  era  avvenuta  nella  cella,  ove 
nel  183(3  si  ritrovarono  tutte  le  oreficerie  (I-XIV  e  XVI-LVII)  ('). 

Xel  Museo  vaticano  si  conservano  parecchi  frammenti  di  un 
terriccio  leggero  e  poroso,  costituito  per  la  maggior  parte  dalla  de- 
composizione  di  una  specie  di  materasso  o  erte  stotfe,  il  quäle  ha 
assorbito  in  abbondanza  anche  dei  liquidi  cadaveiici.  Contengono 
frammisti  delle  brattee  della  categoria  II  e  III,  le  quali  indubbia- 
mente  facevano  parte  della  ornamentazione  degli  abiti  indossati  dal 
defunto ;  quel  terriccio  perciö   fu    raccolto  al  di^otto  del  posto  in 

(')  Ball,  last,  1836,  pag.  59  e  seg. ;  Canina,  op.  'it..  pag.  7:'.  e  >cg. 


138  G.    PINZA 

cui  era  stato  disteso  il  cadavere  e  contiene  i  resti  del  materiale 
soffice  siil  quäle  fa  adagiato. 

N  itarono  gli  scavatori  che  i  gioielli  giacevano  nel  posto  che 
avrebbero  occnpato  ornando  una  persona  distesa  orizzontalmente  (1), 
e  ciö  prova  che  il  defnnto  era  stato  umato;  siccome  poi  la  fibula 
si  ritrovö  verao  il  fondo  della  cella  e  la  ■  pettiera  »  piü  verso 
l'ingress  .  cosä  e  certo  che  il  defnnto  coperto  dei  suoi  indu- 
menti.  avvolto  in  nn  manto  cosparso  di  bratiee  d'oro,  fu  disteso 
coi  piedi  verso  1'  ingresso  della  cella  ed  il  capo  verso  il  fondo. 

Dalla   sti  i    della    incollatura  incavata  nella  pettiera  il 

Canina  ne  aveva  dedotto  ehe  il  proprietario  doveva  essere  nna 
donna  i  |,  deduzione  pienamente  confermata  dallo  spillone  XL)  e 
dal  fuso  XLI)  raccolti  tra  i  snoi  corredi. 

Gliavorii  (XCVITI-XCIX)  portano  aderenti  delle  brattee  11. 
III,  originariamente  cncite  snlle  vesti  stesse  del  cadavere;  ciö 
prova  che  erano  stati  deposti  viciuo  a  quest'ultimo.  Li  presso  gia- 
cevano  pure  le  brocche  XLVIII),  la  situla  XLYII)  (')  e  le  tazze 
XLII-XLVI)  cadute  dalla  parete  di  fondo.  alla  quäle  erano  State 
originariamente  inchiodate;  ora  restano  i  fori  dei  chiodi  in  ferro 
adoperati  a  questo  scopo.  Fori  e  resti  di  chiodi  si  osseivano  pure 
nelle  pareti  del  canaloue  lungo  la  volta.  ove  sappiamo  che  si 
ritrovarono  inchiodate  le  tazze  (5)  XCI). 

Ai  piedi  del  cadavere  giaceva,  in  un  gruppo.  il  vasellame  mag- 
giore  in  bronzo,  cioe  il  caldaio  LXXXVII  col  snotripode  LXXXVIIL 
il  lebete  LXXXIX.  Le  tazze  di  argento  L  erano  affisse  agli  sti- 
piti  della  porta ;  sulla  testata  dei  pietroni  che  chiudevauo  parzial- 
mente  1' ingresso  erano  stati  disposti  i  lebeti  LXXXIX). 

Giacevano,  in  luoghi  non  determinati  della  cella.  i  gioielli  di 
minor  valore  deposti  quasi  per  ricambio  (XXXVI l-XXXIX).  le  ar- 
genterie,  le  ambre,  gli  smalti  e  gli  oggetti  di  ornamento  XCVI- 
XCVI1,  ritrovati  tra  i  frantumi  delle  oreficerie  raccolte  unicamente 
in  qnesto  ambiente. 

(')  Canina,  op.  cit.,  pag.  75. 
I     lina,  op.  cit.,  pag.  73. 
(:M  Ibidem  e  VEtruria  Marittima,,  I,  pag.  186  e  seg. 
{>i   Bull.   Inst.y   1837,   pag.  Ol:  Canina,  op.   cit,  pag.   Tl. 

1    inina,  op.  cit.,   pag.   90  e   seg.    1'.  Nei  recenti  stcrri  ho  ritrovato 
1 1 ._•  i  tufi  gli  avanzi  dei  cliio'li  coi  quali  quei  bronzi  furono  fissati  al  muro. 


I.A    TOMBA    REGOLINI    GALASSI  189 

II  corridoio,  o  anticamera,  conteneva  iina  seconda  deposizione. 
GH  scavi  del  1836  f'urono  ivi  condotti  con  minore  cura,  dod  con- 
tenendo  oggetti  di  cosi  cospicuo  yalore  come  quelli  giacenti  nella 
cella  di  fondo.  Perciö  il  poco  terreno  di  infiltrazione  accumulatosi 
Sil]  piano  delT anticamera,  intatta,  non  fu  tolto  e  trasportato  all'e- 
sterno.  come  quello  dolla  cella,  ma,  fatta  la  sola  eccezione  cui 
accennero  in  scguito.  semplicemente  rivoltato  sul  posto  per  racco- 
gliere  gli  oggetti  rimasti  sepolti,  dopo  aver  tolto  quelli  che  all'atto 
della  scoperta  erano  ancora  visibili  alla  superficie  de]  terreno  in- 
tiltrato. 

Dato  il  procedimento  seguito  negli  scavi  del  18:1'!.  non  era 
possibile  determinare  dal  posto  in  cui  giacevano  i  frammenti  rac- 
colti  nel  1906,  quello  occupato  originariamente  dagli  oggetti  di  cui 
facevauo  parte;  e  invece  certo  che  tutti  gli  oggetti  ai  qnali  appar- 
tenevauo  dovevano  essere  stati  deposti  in  questo  ambiente,  poiche, 
salvo  in  un  ristretto  spazio  presso  la  porta  della  nicchia  di  destra, 
ove  al  disopra  delle  terre  quivi  esistenti  si  accumularono  altre 
provenienti  dai  lavori  di  cevnita  del  materiale  raccolto  nella  nicchia 
stessa,  ovunque  si  puö  escludere  la  esistenza  di  materiale  origina- 
riamente deposto  in  altri  ambienti. 

II  cadavere  era  stato  adagiato  sul  letto  di  bronzo  (LX)  in  cui 
si  osservarono  nell'atto  della  scoperta  avanzi  dello  scheletro  non  tocco 
dal  fuoco.  Le  notizie  raccolte  dal  Canina  dimostravano  che  il  letto 
era  stato  ritrovato  verso  il  fondo  dell'anticamera  lungo  la  parete 
destra  ('). 

II  luogo  in  cui  giaceva  e  stato  ora  definito  con  precisione, 
essendosi  scoperto  presso  allo  stipite  destro  della  nicchia  destra 
un  piccolo  tratto  dell'antico  piano  coperto  ancora  dal  terriccio  so- 
vraccarico  di  avanzi  organici,  provenienti  dall'assorbimento  dei  li- 
quidi  cadaverici  colati  dal  sovrapposto  letto  metallico,  il  quäle 
perciö  doveva  essere  situato  immediatamente  al  disopra,  e  quindi 
alquanto  piü  verso  l'ingresso  dell'anticamera  di  quanto  appare  dal 
grarico  del  Canina,  e  precisamente  innanzi  alla  porta  della  nic- 
chia (2).  L'origliere  era  verso  il  fondo,  anche  questo  cadavere  gia- 

(')  Bull.  last.,  pag.  56  «sopra  (al  letto)  si  trovarono  distese  le  ossa 
del  distinto  personaggio » ;  Canina.  pag.   74. 

(2J  Ciö  e  in  piena  armonia  colla  ootizia  de]  Braun  'Bull.  Inst.,  pag. 
«  immediatamente  accanto  almorto,  dentro  una  nicchietta  poco  alta.  s\  h 


G.    PINZA 

a  adunque   coi    piedi    verso    l'ingresso.    Giacevano  aucora  ove 
saduti  dopo  lo  ■  del  corpo  i  resti  dell'affibbiaglio  (XVI){ 

jolti  nei  recenti  sterri  immediatamente  al  disopra  del  fcerric 
iu  |  giä  menzionato. 

Evidentemente  doveira  far  parte  degli  indumenti  indossati  dal 
defunto. 

II  Pellegrini  ha  osservato  che  questo  tipo  di  affibbiaglio,  co- 
rnune  al  di  qua  dell'Appennino  nelle  tombe  rieche  di  quest'  epoca, 
si  rinvi  9clasivamente   nelle   tombe   di  uomini;  eiö  concorda 

cod  una  aotizia  raecolta  dal  Grifi,  Becondo  il  quäle  addossoa  questo 
eadavere  sarebbe  stato  ritrovato  il  pugnale  di  ferro  LXIII)  (1). 
Invero  il  Braun,  nella  sua  nota,  avverte  che  quest'arma  era  siata 
illa  via  ehe  menava  al  sepolcro.  La  prima  interpreta- 
zione  di  questa  fräse  ci  indurrebbe  a  credere  ehe  il  pugnale  gia- 

3e  fuori  della  tomba.  in  una  via  di  accesso  alla  medesima ;  ma 
di  una  tale  strada  non  si  ha  memoria  ne  traccia.  nulla  riferendone 
il  Canina.  il    quäle   sulla   scorta   non    solo  delle  sue  osservazioni 

äonali,  ma  anche  di  quelle  del  Regolini  e  degli  operai,  si  oc- 
cupö  della  struttura  architettonica  del  sepolcro  assai  piü  diligen- 
temente  del  Braun;  per  giunta  i  dati  osservati  nei  recenti  seavi 
non  giustificano  affatto  quella  ipotesi,  la  gradinata  di  cui  ho  ri- 
trovato  gli  avanzi  conducendo  appunto  dal  sepolcro  all'antico  piano 
di  campagna,  e  rendendo  perciö  inutile  ogni  ulteriore  via  di  ae- 
eesso. Un  esame  piü  approfondito  della  questione  dimostra  perö 
che  la  notizia  raecolta  dal  Braun  conferma  quella  del  Grifi.  poiehe 
dal  contesto  dell'  intero  articolo  risulta  che  il  Braun  considerava 
come  sepolcro  vero  e  proprio  soltauto  la  cella  in  cui  erano  State 
ritrovate  le  preziose  oreficerie,  quindi  e  del  tutto  probabile  che 
colla  fräse  dinnanzi  citata  egli  abbia  voluto  accennare  appunto  al 
corridoio  in  discesa,  od  anticamera,  per  il  quäle  vi  si  accedeva. 

Tra  il  letto  di  bronzo  e  la  parete  destra  era  stato  deposto  il 
porta  vivande  LXXIX  (2),  a  sinistra  iuvece,  presso  la  porta  della 


ana  grande  urna  Ji  terracotta  sormontata  da  un  piecolo  cavallo  ».  E  questa 
l'olla  CXXIX  trovata    entro    la  nicchia    destra,   dinnanzi    al   cui   ingresso  si 
depose  il  letto  di  bronzo. 
(V  Grifi,  pag.  139. 

(s)  Canina,  pag.  75. 


LA    TOMD  \    RKGOLIM    GA  LA  SSI  1  1  1 

oicchia  manoina,  3i  ritrovarono  gli  alari  di  bronzo  (')  e   piti  verso 
l'ingresso  principale  i  resti  de]  carro  a  quattro  ruote  LVIII)  ('). 

Secondo   le   notizic   raccolte  dal  Canina  ai  lati  del  cadavi 
erano  infissi  alle  pareti  i,rli  scudi,  i  fasci  di  frecce  o  gli  spiedi  <li 
lern)  e  di  bronzo,  od  ivi  infatti  ho  ritrovato  oelle  pareti  i  fori  o 
i  resti  dei  chiodi  di  ferro  che  semrono  a  tale  scopo. 

Ai  piedi,  verso  L'ingi'esso,  era  stato  aggruppato  il  vasellame 
maggiore.  Vi  si  ritrovarono  il  caldaio  grande,  col  relativo  tripode 
di  ferro  LXXXIII-LXXXIV,  ed  il  sostegno  dellebete  XC;  invece 
i  due  tripodi  di  ferro  l>.\  XXVIII  |  i  erano  stati  deposti  uuo  da  eapo 
l'altro  da  piedi  del  letto  di  bronzo. 

Neil'  anticamera,  lungo  i  fianchi  del  canalone  col  quäle  ba 
termine  la  volta,  Begna  il  Canina  nel  suo  grafico  delle  patere 
baccellate  di  bronzo  (4);  effettivamente  vi  ho  riscontrato  gli  avanzi 
di  chiodi  in  ferro  e  tra  il  terriccio  di  infiltrazioue  ho  ritrovati  i 
tränt iiini  abbandonati  degli  archi,  delle  frecce  e  dei  vasi  metallici 
i  cui  resti  sono  descritti  sotto  i  numeri  XCIV-XCV  e  LXIX-LXXI. 

La  porta  d'  ingresso  aH'auticamera  si  rinveune  ermeticainente 
chiusa  da  lastroni  di  tufo  disposti  verticalmente  sul  secondo  gra- 
dino,  tra  quest* ultimo,  gli  stipiti  e  la  volta. 

Nella  nicchia  destra,  gli  scavi  del  1830  furono  condotti  anche 
piü  malamente,  i  prirai  saggi  avendo  mostrato  che  non  eonteneva 
osrsretti  allora  di  arrande  valore  commerciale.  Durante  il  lavoro  di 
cernita  una  parte  delle  terre  di  intiltrazione.  tra  le  quali  giace- 
vano  i  vasi,  fu  trasportata  fuori  della  nicchia,  nel  posto  oecupato 
dal  letto  di  bronzo  (LX);  ma  la  piü  gran  parte  del  terriccio  fu 
rivoltata  in  posto  ed  ivi  abbandonata. 

Nella  fretta  di  terminare  im  lavoro  che  appariva  poco  rimu- 
nerativo,  i  cocci  di  minori  dimensioni  rimasti  aderenti  alle  terre 
di  intiltrazione  furono  abbandonati,  si  trasportarono  invece  all'e- 
sterno  i  frammenti  maggiori  di  quei  vasi,  in  specie  di  bucchero, 
che  o  per  essere  interrati,  o  per  la  loro  forma  lasciavano  supporre 
che  potessero  essere  decorati  afigure;  svanita  poi  questa  speranza. 
quando  i'oggetto  fu  esamiuato  al  di  fuori  in  pieua  luce,  fu  gettato 

(')  Canina,  Etruria  marittima,  I.  tav.  L. 

(2)  Canina,  Descrizione  di  Cere,  pag.  75. 

(3)  Ibidem. 

(4)  Canina,  op.  cit ,  pag.  '.'0  e  sag. 


142  "     PINZA 

via  come  cosa  di  messuno  valore.  A.vvenne  cosi  che  dello  svariato, 

iiiio  corredo  ?ascolare  giacente  uella  nicchia.  si  conserrarono 

mto  Le  figurine  di  bucchero  (CHI)  e  l'olla  cineraria  (CXXIX), 

■  per  la  figura  eqnina  che  ne  ornava  il  coperchio,  e  restarono 
nel  sepolcro  soltanto  i  eocci  recentemente  ritrovati  (CIV-CXXVIII 
e  CXXX-CXXXV).  SCeglio  conservati  erano  in  genere  i  ?asi  in  ar- 
gilla  gialla  a  decorazione  geometrica  rossa,  alla  quäle  non  si  at- 
tribuiva  alcun  pregio,  per  cui  furono  senz'altro  abbandonati  ap- 
pena  scoperti;  iuvece  1  buccheri.  in  cui  la  importanza  degli  or- 
Dati  a  rilievo  non  si  poteva  giudicare  facilmente  sul  posto,  furono 
piü  comnnemente  asportati. 

L'olla  CXXIX  contenente  *  le  uniche  ossa  umane  bruciate 
racüolte  nel  sepolcro*  si  rinvenne  entro  la  nicchia  presso  all'in- 
gresso  (*);  ivi  adunque  era  stata  sepolta  una  deposizioue  cre- 
mata,  alla  quäle,  per  esclusione,  debbono  riferirsi  i  braccialett-i 
in  ferro  LXI1)  {•)  deposti,  secondo  il  costume,  entro  l'ossuario  alla 
superficie  delle  ossa  ehe  vi  aderirono  insieme  ad  alcuni  brani  del 
mto  in  cui  erano  state  precedentemente  raccolte. 

Seppe  il  Canina  che  alcuue  delle  figurine  CHI)  erano  state 
ritrovate  nella  nicchia  presso  l'urna  CXXIX),  e  le  altre  nell'anti- 
camera  intorno  al  letto  LX,  cioe  presso  all' ingresso  della  nicchia 
medesima  e  riguardo  a  queste  ultime  aggiunge  che  erano  state  ri- 
trovate « tra  la  terra  che  copriva  un  tale  letto  »  (:!)-  Siccome  e 
certo  che  quest'ultirno  era  stato  deposto  >ul  pavimento  e  che.  data 
l'altezza  del  graticcio,  questo  doveva  emergere  alla  superficie 
del  poco  terriccio  infiltratosi  nella  tomba  intatta,  cosi  e  chiaro  che 
-  la  terra  che  copriva  »  quel  letto  ed  in  mezzo  alla  quäle  si  ri- 
trovarono  le  figurine  non  poteva  trovarsi  ivi  al  suo  posto  originale, 
oessuna  forza  rtsica  aveudo  potuto  naturalniente   innalzarla  al  di- 


(')  Bull.  Inst..  1836.  pair.  59;  Grifi,  pag.   161;  Canina.  pag.  78. 

(")  La  indicazione  in  caratteri  corsivi  «  racchiudeva  brngiate  le  sole 
ossa  umane  rinvenuto  ael  sepolcro  »  che  si  legge  nel  ifuseo  etrusco,  I,  pag.  3, 
tav.  II,  evidcntcmente  e  la  copia  di  un  cartellino  rimasto  attaccato  all'olla 
ili  cui  ragiono  sino  alla  pubblicazione  dell'opera  citata.  Si  capisce  bene  che 
la  fräse  «sepolcro»  si  riferisce  alla  tomba  intatta  del  22  aprile  nella  quäle 
pertanto  sappiaino  essere  stata  osservata  negli  scavi  del  1836,  una  sola  de- 
posizione  cremata. 

Bull.  Inst.,  1836,  pag.  58  e  seg. ;  Canina,  pag.  78. 


LA    TOMBA    REGOLINI    GALASSI  1  13 

sopnt  del  piauo  dul  letto  e  del  terriccio  di  iufiltiazione  ciicostante ; 
quindi  anche  le  figurine  che  vi  erano  mescolate  solo  per  unarti- 
ficio  si  ritrovarono  in  quo!  posto.  ß  chiaro  intanto  chequella  terra 
si  pote  ivi  accumulare  soltanto  quando  giä  alto  era  il  terriccio  di 
infiltrazione  ed  il  graticcio,  ceduti  i  piedi,  si  era  alquanto  abbas- 
sato  e  ciö  pote  avvenire  entro  la  fcomba  dopo  qualche  secolo  dalla 
sua  chiusura;  fu  poi  ritrovata  intatta,  per  cui  la  sovrapposiziono 
di  terre  contenenti  materiale  archeologico  si  deve  oecessariamente 
attribuire  alle  operazioni  fcumultuarie  di  scavo,  in  cui  una  parte 
delle  terro  tolte  dalla  nicehia,  nel  trasportare  all'esterno  i  cocci, 
caddero  ricino  al  suo  ingresso  nella  zoua  occupata  dal  letto  LX 
ed  all'  intorno  e  colle  terre  caddero  pure  le  frammiste  figurine,  le 
quali  per  cid  in  seguito,  in  un' ultima  ricerca  compiuta  prima  di 
abbaudonare  definitivamenle  lo  sterro  di  quel  sepolcro,  si  rinven- 
nero  in  quel  posto,  mentre  e  chiaro  che  originariamente  giacevano 
pur  esse  colle  altre  nella  nicehia  presso  l'ossuario  CXXIX. 

Essendo  ivi  sepolta  «  l'unica  deposizione  cremata  »  raecolta 
in  questa  tomba,  non  vi  ha  dubbio  che  ivi  giacessero  anche  gli 
avanzi  metallici  della  biga  LIX),  i-ssendo  noto  il  costume  di 
bruciarle  sul  rogo  iusieme  al  cadavere;  i  buccheri  aderenti  ai 
frammenti  dei  cerehi,  identici  ad  aleuni  cocci  ora  nuovamente 
raecolti  nella  nicehia,  provano  che  il  mucchio  dei  resti  metallici 
provenienti  dalla  biga  LIX)  fu  aecumulato  presso  a  quel  vasel- 
lame  col  quäle  aderi  ove  vi  erano  parziali  contatti. 

Gli  alari  di  ferro  LXIV),  identici  tra  loro,  appartennero  ad 
un  solo  corredo;  uuo  porta  evidenti  tracce  dell'azione  capricciosa 
di  un  rogo:  spettauo  adunque  entrambi  al  corredo  cremato. 

Le  tibule  di  ferro  LXII1  per  ossidazione  e  struttura  sono  iden- 
tiche  ai  braccialetti  LXIV),  coi  quali  pertanto  sembra  che  abbiano 
avute  comuni  le  condizioni  di  giacitura;  riteugo  quindi  che  siano 
state  pur  esse  deposte,  secondo  il  costume,  nell'olla  cineraria. 

Le  punte  di  lancia  LXIV-LXVI)  sono  troppe  numerose  per 
poter  appartenere  ad  una  sola  deposi/.ioue ;  e  probabile  quindi  che 
debbano  dividersi  tra  i  corredi  dei  due  cacciatori  o  guerrieri,  umato 
neH'aiiticamera  il  primo,  cremato  e  sepolto  nella  nicehia  l'altro. 

Nel  gratico  del  Canina  sono  disegoati  entro  la  nicehia  destra 
tre  riquadri,  di  cui  non  si  parla  nel  testo  e  dei  quali  non  ho  os- 
servato  traccia  aleuua   sul    fondo;  io    riteugo  che  il  gratico,  fatto 


1  14  G.    P1NZA 

.  qualche  discepolo  del  CaDina  su  abbozzi  compiati  da  que- 
st'nltimo  in  base  alle  notizie  avute  o  riprodotte  nel  testo,  non  cor- 

mda  al  vero,  anche  perche  tia  gli  oggetti  rinvenuti  al  Sorbo 
nel  1836  oonve  ne  ha  alcuno  che  possa  corrispondere  a  quei  con- 
torni. 

La  nicchia  destra  si  ritrovö  intatta  e  chiusa  eoa  dei  lastroni 
di  tufo,  tuttora  esistenti  Dell'  interno  del  vano,  ove  fiirono  gettati 
nel    L8i 

La  varietä  del  materiale  rascolare  ivi  deposto  non  si  oppone 
affatto  al  riferimento  ad  im  solo  corredo.  poiche,  pur  provenendo 
da  fabbriche  diverse,  spetta  interamente  ad  an  periodo  i  cui  limiti 
estremi  sono  costituiti  rispetto  alla  produzione  vascolare  greca  dal 
vasellame  protocorinzio  geometrico  e  da  quello  eorinzio  con  figure 
di  stile  Orientale,  elementi  che  spesso  si  rinvengono  in  varia  guisa 

ciati.  Cosi  gli  sein"  e  gli  altri  prodotti  in  bucebero  tino.  ornato 
a  stampo  con  punteggiature.  identici  a  quelli  196,  198,  199  ecc. 
rinvenuti  nella  tomba  cerite,  si  ritrovarono  nella  sepoltura  vetulo- 
niese  del  Duce,  la  quäle  conteneva  una  sola  deposizione  che  corn- 
prendeva,  come  la  nostra,  anche  dei  vasi  protocorinzi  (')  e  dei  buc- 
cheri  ornati  a  stampo.  In  quella  stessa  tomba  si  rinvenuero  nnme- 
rosi  piatti  in  impasto  del  tutto  simili  a  quelli  CXXXII  della 
tomba  cerite.  Una  coppa  identica  a  quella  CXXV  si  rinvenne  non 
soltanto  nella  tomba  Duce,  esemplare  questo  che  viene  a  confer- 
mare  i  confronti  dinnanzi  citati,  ma  anche  in  quella  della  Pania, 
ove  nuovamente  era  associata  a  dei  buccheri  grevi  ornati  a 
stampo  (*).  Invero  questi  Ultimi  prodotti  si  rinvennero  in  Etrnria 
associati  usualmente  coi  vasi  corinzi  a  figure  animali,  alla  cui  im- 
portazione  sembra  corrispondere  il  tiorire  di  quelle  manifatture  (  i 
ed  auche  nella  tomba  cerite  ho  ritrovato  buccheri  grevi  e  cocci 
corinzi  a  figure;  e  ben  difficile  poi  negare  il  sincronismo  di  questo 
sepolcro  con  quello  vuleente  detto  d'  Iside,  a  sua  volta  sincrono  a 
dei  corredi    in  cui   si  rinvennero  delle  brocche  corinzie  a  rotelle. 

(>)  Not.  seavi  1887,  pag.  -197  e  tav,  XVI,  fig.  G. 

(2j  Bull.  Inst.,  1871.  pag.  203  e  seg.  (tomba  della  Pania);  Ann.  Inst.. 
1877.  pag.  :598  e  seg.;  tav.  L'-V.  1878,  pag.  299  e  seg.;  Alan.  Inst.  X. 
pl.   XX XIX  a. 

(•')  Ciö    e    stato   giä    dimostrato   dall'Helbig   e    dallo    Gsell,    Foui 
pag.   122  e  sog. 


I.A    TOMBA    REGOL1  M    6ALA£  1  15 

contemporanee  certamente  alla  diffusione  dei  buccheri  grevi  ornati 
a  stanipo  (').  Questi  Ultimi  d'altra  parte  —  mi  riferisco  naturalmente 
;ii  prodotti  piü  antichi  del  genere,  a  quelli  cioö  che  si  rinvengono 
nelle  tombe  di  cai  ragiouo  —  sono  cerfcamente  coevi  alle  vettine  ed 
agli  analoghi  fittili  ceriti  ornati  nell'istessa  guisa,  cioe  a  stampo, 
e  spesso  cogli  stessi  tipi,  ed  alla  produzione  di  quelle  vettine  si 
ricollega  l'olla  cineraria  CXXIX  e  l'altra  CXXX1II.  1  calici  ed 
i  cocci  descritti  neH'ultimo  paragrafo,  si  ricollegano  cronologica- 
mente  alla  produzione  vascolare  dinnanzi  presa  in  esarae,  imi- 
tando  i  primi  forme  comuni  tra  i  buccheri  fini  e  grevi  e  gli  altri 
apparteneudo  ad  una  famiglia  vascolare  che,  incominciata  in  Etra- 
ria  alquanto  prima  di  questo  periodo,  ebbe  lunga   vita. 

Importante  e  pure  il  confronto  col  ricco  corredo  raccolto  nel 
sepolcro  D,  certamente  coevo  a  quello  della  deposizione  avve- 
nuta  nella  nicchia  destra  ed  Ldentico  per  composizione,  qualora  se 
ne  eccettuino  i  vasi  corinzi,  che  in  quello  mancano  (2).  Casuale  o 
no  questa  assenza,  certo  non  ci  lascia  in  dubbio  sulla  persistenza 
dell'uso  dei  vasi  protocorinzi  sino  all'epoca  in  cui  si  diffusen) 
quelli  corinzi  a  figure  auimali,  poiche  il  loro  uso  promiscuo  in 
un  dato  momento  nei  paesi  sul  Tirreno  bagnati  dal  mare  ci  e 
attestato  da  parecchi  ritrovamenti  dalle  colonie  greche  della  Si- 
cilia  sino  a  Vulci  ( ;)- 

La  data  cui  deve  riferirsi  il  corredo  della  unica  deposizione 
cremata  avvenuta  nella  nicchia  destra  deve  desumersi  dai  prodotti 
piü  recenti,  che  lo  compongono;  coincide  pertanto  con  quella  in 
cui  i  vasi  corinzi  a  figure  animali  ed  umane  incominciarono  a 
diffondersi  nel  suolo  cerite.  Seguendo  la  cronologia  attualmente 
accettata,  possiamo  ritenere  che  quella  deposizione  spetti  al  sec. 
VII0  a.  C;  i  buccheri  grevi  poi  ed  i  vasi  corinzi  fanno  supporre 
che  sia  avvenuta  piuttosto  alla  tine  che  al  principio  della  seconda 
metä  di  quel  secolo. 

Pare   che   giä,    nel    1836    la    nicchia    sinistra    si    ritrovi 
aperta. 

(')  Gsell,  op.  cit.,  pag.  123. 
E  descritta  a  pag.  157  e  - 

(3)  La  associazione   dei  vasi  corinzi  a  figure  animali    con   quelli  ]  i 
corinzi  geometrici  e  stata  osservata  a  Siracusa  ed  a  Vulci.  .'■ 
(Fusco)  tomba  CVIII  e  Gsell,  op.  cit..  pag.    I 

10 


146  G-  ''IN 

lo  intatto  il  sepolcro,  ciö  lascerebbe    supporre  che  uou 
vi  ;  ato  deposto  alcun  seppellimento ;  nel  grafico  del  Canina 

qo  ivi  disegnati  in  pianta  dei  vasi,  alcuni  dei  quali  nella 
relativa  spiegazione  sono  qualificati:  -  tazze  diverse  e  nou  pochi 
altri  _  itti  di  bronzo  -.  trasformati  in  fittili  dagli  editori  del 
Museo  etrusco  rlauo  (').  Nei  recenti  scavi  nun  vi  ho  ritrovato 

null;[.  3  si  eonsidera  che  La  notizia  riferita  dal  Canina  nella  spie- 
gazione di  quel  grafico  poco  comendevole  e  abbastanza  vaga  ed 
incerta  e  che  e  impossibile  identificare  quegli  oggetti   tra  il  ma- 

teriale  antecedente ote  descritto,  proveniente  da  questa    tomba, 

si  sarä  propensi  a  ritenere  che  le  relative  notizie,  vaghe  del  res 
siano  errate  e  che  questa  nicchia   sia  stata   effettivamente  riuve- 
nuta  aperta  e  vuota. 

Secondo  il  Canina  dei  tre  seppellimenti  avvenuti  nella  tomba 
di  cui  ragiono,  quello  corapiuto  nella  cella  di  fondo  sarebbe  stato 
il  piü  antico,  avrebbe  fatto  seguito  la  deposizione  del  guerriero 
umato  aell'anticamera  e  per  ultimo  sarebbe  stato  deposto  nella 
nicchia  il  cadavere  cremato  col  suo  abbondante  corredo  vascolare, 
ora  rinvenuto.  Di  cio  egli  nou  da  prove,  ma  dall'assieme  della 
esposizione  si  comprende  dedurlo  egli  da  una  supposta  successione 
nella  utilizzazione  degli  ambienti ;  il  piü  adatto,  la  cella  cioe,  do- 
vendo  essere  stata  occupata  per  la  prima,  le  nicchie,  rozzamente 
incavate  ai  fianchi  del  corridoio,  per  l' ultimo.  Co>i  argomentando 
il  Canina  se  riusci  a  rendere  improbabile  la  ipotesi  opposta.  cioe 
che  nelle  nicchie  fosse  stato  racchiusoil  seppellimento  piü  antico, 
nella  cella  di  fondo  il  piü  recente,  non  dimoströ  l'assunto,  poichö 
la  logica  utilizzazione  dello  spazio  non  si  opponeva  a  che  i  varii 
ambienti  fossero  stati  occupati  tutti  insieme  da  tre  seppellimenti 
contemporanei;  la  questione  quindi  deve  essere   discussa  con  altri 

criterii. 

L"esame  architettonico  dimostra  che  la  trasformazione  del  cor- 
ridoio in  anticamera,  se  si  deve  ad  una  moditicazione  del  piano 
primitivo,  il  che  e  giä  incerto,  certamente  era  compiuta  prima 
ancora  che  avvenisse  la  deposizione  rinvenuta  nella  cella  di  fondo; 
in  tal  caso  poi  la  trasformazione  cui  accenno,  dovendo  essere  stata 
richiesta  dalla  necessitä  di  spazio  per  collocarvi  il  guerriero  ed  i 

(')  Museo  etrusco,  I,  pag.  3,  tav.  I,  Z;  «olle  e  doHi  ». 


LA    TOMBA    REGOLIN1    GALASS1  1  IT 

suoi  corredi  ivi  effettivamente  deposti,  De  seguirebbe  che  quest'ul- 
fcima  deposizione  dovrebbe  essere  stata  compiuta  contemporanea- 
mente  allaltra.  L' incompleto  muro  divisorio  eretto  aH'ingn 
della  cella,  in  modo  da  Lasciar  Libere  in  alto  le  comunicazioDi 
fra  quella  e  l'anticamera,  esclude  La  ipotesi  che  ii  seppellimento 
nella  cella  sia  piü  antico  'Ii  quello  neH'aDticamera,  poiche  in  tal 
caso  1' ingresso  alla  cella  sarebbo  stato  chiuso  completamei 
come  interamente  era  chiuso  l'adito  all'anticamera;  accedono  nu- 
merose  corrispondenze  ootevoli  fra  i  «lue  seppellimenti,  i  cui  sin- 
goli  corredi  comprendono  del  materiale  coatemporaoeo,  come  ri- 
sulta  da]  rinvenimento  di  altri  esemplari  identici  od  analoghi  iu 
im  solo  corredo  funebre.  Alludo  cou  ciö  ad  esempio  alle  patere, 
; i _T  1  i  scifoi,  alla  brocca  di  argento  rinvenute  nella  cella,  che  ia 
altre  tombe  dell'  Etruria  e  del  Lazio,  eseguiti  in  bronzo  od  in 
argilla,  si  ritrovarono  associati  agli  scudi.  alle  tibule,  agli  affib- 
i>i;i'-,rli  ritrovati  invece  nel  seppellimento  deposto  neH'anticainera. 
Ciö  invero  dimostra  all'evidenza  soltanto  che  il  guerriero  e  la  donna 
l'urono  deposti  rispettivamente  nell'anticamera  e  nella  cella  in  una 
stessa  fase  di  civiltä,  nel  tempo  cioe  in  cui  quei  diversi  oggetti 
erano  contemporaneamente  di  moda,  ma  non  e  sufficiente  ad  esclu- 
dere  il  dubbio  che  tra  l'uno  e  l'altro  seppellimento  possa  essere 
trascorso  un  intervallo  di  tempo  di  cui  sarebbe  impossibile  misu- 
rare  il  valore;  invece  il  fatto  che  alcuni  oggetti  in  parte  erano 
deposti  neH'anticamera,  in  parte  nella  cella,  cito  i  lebeti  LXXXV1I) 
rinvenuti  sul  ripiano  del  muro  divisorio,  quasi  dovessero  essere 
adibiti  ad  uso  comune,  mentre  i  relativi  tripodi  LXXXVIII) 
giacevano  nella  anticamera,  e  piü  aucora  del  lebete  LXXXIX) 
giacente  nella  cella,  mentre  il  suo  sostegno  XC)  era  stato  lasciato 
nell'auticamera,  provauo  che  i  due  seppellimenti  avvennero  con- 
temporaneamente. Cosi  soltanto  si  spiega  la  unitä  di  indirizzo  os- 
servata  nel  disporre  i  corredi  nei  due  ambienti,  l'uso  comune  del 
canalone  per  inchiodarvi  delle  patere,  quello  di  disporre  il  cada- 
vere  verso  il  fondo  del  rispettivo  ambiente  sepolcrale  ed  il  va- 
sellame  maggiore  verso  1'  ingresso,  l'aver  lasciato  in  ciascun  am- 
biente im  caldaio  col  suo  tripode  pressoche  identici  (LXXXIII- 
LXXXVI)  e  sopratutto  l'aver  potuto  deporre  nell'uno  e  nell'altro 
ambiente  parti  diverse  di  uno  stesso  oggetto,  e  l'aver  infiue  la- 
sciato aperta  in  alto  la  porta  tra  le  due  camere. 


G.    PtNZA 

\\  a  i  qd  momento  diyerso  puö  riferirsi  la  deposizione  rinve- 
nuta  oella  nicchietta  destra.  Ho  giä  notato  che  le  due  nicchie  preesi- 
stevano  alla  costruzione  della  volta  sull'  anticamera,  e  perciö  anche 
ai  seppellimenti  ivi  rinvenuti :  ma  dovendo  considerarsi  come  im 
complemento  architettonico  del  sepolcro,  e  del  tutto  improbabile 
che  siano  State  occupate  prima  delle  parti  principali  di  que- 
st' ultimo;  d'altra  parte  e  evidente  che  il  contenuto  della  nicchia 
destra  non  puö  essere  posteriore  alle  deposizioni  umate  nella  cella 
e  neH'anticamera,  poiche  i  corredi  racchiusi  in  quest' ultima  in 
specie  il  carro,  il  letto,  ed  il  porta  vivande,  ostruivano  completa- 
mente  l'accesso  alla  nicchia  stessa.  adunque  la  deposizione  fu 
racchiusa  nella  medesima  contemporaneamente  alle  altre.  Proba- 
bilraente  per  un  caso  fortuito,  vi  erano  stati  ad  im  tempo  tre  de- 
cessi  in  una  famiglia,  e  le  spoglie  mortali  o  insieme.  o  in  con- 
vogli  successivi,  furono  trasportate  al  sepolcro  gentilizio.  La  donna 
fu  umata  nella  cella,  uno  dei  due  uomini  fu  cremato  e  quindi 
sepolto  nella  nicchia  destra.  ultimo  fu  deposto  l'uomo  nell'anti- 
camera  il  cui  letto  ed  i  cui  corredi  ostruirono  completamente  il 
passaggio  alle  altre  sepolture. 

L'  individuo  sepolto  nella  nicchia  ci  appare  distinto  dagli 
altri  non  tanto  dalla  ricchezza  alquanto  minore  dei  corredi,  quanto 
dalla  diversitä  delle  idee  religiöse  di  cui  e  indice  il  rito  funebre 
e  dal  fatto  che  la  sua  tomba  fu  chiusa  ermeticamente,  mentre  tra 
le  altre  due  fu  lasciata  libera  comunicazione  in  alto,  quasi  a  per- 
mettere  ulteriori  relazioni  tra  gli  spiriti  dei  due  defunti ;  cid  forse 
indica  essere  stati  i  vincoli  di  parentela  piü  intimi  tra  questi  due 
che  non  tra  i  medesimi  ed  il  sepolto  nella  nicchia. 

La  contemporaneitä  assoluta  dei  tre  corredi  prova  l'uso  con- 
temporaneo  dei  fittili  e  del  materiale  metallico  dinnanzi  descritto 
e  ciö  e  in  avmonia  coi  dati  raccolti  nelle  altre  tombe  analoghe  e 
coeve  sin  qui  scavate  dall'  Etruria  alla  Campania,  riguardo  alle 
quali  e  stato  fatto  il  tentativo  di  classificarle  secondo  una  grada- 
zione  cronologica  tutt'altro  che  sicura.  K  certo  che  tutte  queste 
tombe,  tra  cui  quella  di  Iside  a  Vulci,  la  Bernardini  di  Preneste, 
quelle  del  fondo  Maglione  a  Cuma,  debbono  riferirsi  a  momenti 
diversi  della  vita  aristocratica  Etrusco-Campana,  ma  e  pur  chiaro 
che  lo  sviluppo  delle  industrie,  dei  commerci  e  dei  gusti,  pote, 
anzi  dovette  compiersi  con  intensita  ed  indirizzi  diversi  nelle  di- 


l  a    TOMBA    RKGOLIN1    SA1  \  •  19 

verse  localitä,  per  cui  La  presenza  o  l'assenza  di  certi  oggetti,  in- 
vocata  come  misura  cronologica  non  eostituisce  an  elemento 
curo  su  cui  si  possa  fondare  una  gradazione  per  ordine  di  tempo 
di  eorredi  rinvenuti  in  localitä  diverse  e  spettanti  ad  individui 
famiglie  diversi  per  idee,  abitudini,  gusti;  oltre  a  ciö  parecchi  dei 
dati  negativi  presi  per  base  alla  graduazione  cui  accenno  possoDO 
essere  errati  risultando  da  seavi  malamente  compiuti. 

Quindi  ad  eliminare  l'arbitrio  varranno  Boltanto  larghi  con- 
fronti  istituiti  fra  parecclii  eorredi  dell'istesso  gruppo  rinvenuti  in 
una  medesima  localitä,  esaine  questo  al  quäle  non  si  presta  affatto 
il  preseute  lavoro. 


Le  tombe  periferjehe  A,  IV. 

La  tomba  A  si  rinvenne  intatta  perche  celata  ai  depreda- 
tori  da  im  enorme  tumulo  che  gli  era  stato  in  seguito  so- 
vrapposto,  e  del  quäle  costituiva  quasi  l'ossatura.  II  tumulo  piii 
recente,  come  era  piü  alto..  cosi  pure  era  assai  piü  largo  di  quello 
A  e  la  sua  periferia,  beuche  concentrica  a  quella  del  tumulo  piü 
antico,  abbracciava  all'intorno  uno  spazio  anulare  di  terreno  libero 
nel  quäle  erano  state  costruite  cinque  tombe  a  camera  (I-V)  ir- 
radianti,  rispetto  al  centro  comune  dei  due  tumuli,  ed  aperte  sul 
basameuto  circolare  costruito  alle  crepidini  del  tumulo  piü  recente. 
La  struttura  e  sufiieientemente  illustrata  dai  grafici  editi  dal  Ca- 
nina  (Descru.  di  Gere,  tav.  V),  i  quali  del  resto  costituiscono  l'unico 
docuiuento  rimasto  su  quei  sepolcri,  completamente  distrutti  nel  fare 
gli  scassati  per  la  vigna  sovrapposta.  Senza  insistere  sulla  loro 
architettura  debbo  qui  descrivere  i  eorredi  rimasti  nelle  singole 
tombe,  rinvenute  nel  1836  giä  aperte  ed  espilate. 

I  e  II  tomba.  Furono  seavate  tra  il  23  marzo  ed  il  13  aprile. 
Complessivamente  restituirono  (]): 

1)  Due  vettine  a  corpo  baccellato  che  si  debbono  identilicare 
tra  quelle  edite  nella  Ia  tav.  del  Museo  etrusco. 

2)  Cocci  di  vasi  neri,  cioe  in  bucchero  od  in  impasto  nerastro, 
che  forse  non  furono  conservati,  e  ad  ogni  modo  non  possono  piü 
identificarsi  tra  il  materiale  raecolto  nel  Museo. 

(')  A,  I,  1  cfr.  B,  I. 


G.    PINZA 

[II*  Tomba.   -      ata  il  15  aprile(x). 

1 1  Pochi  unguentari  tra  i  quali  si  pnö  identißcare  con  cer- 
tezza  uno  dalla  forma  di  Lepre  in  corsa  (*),  plasmato  in  argilla  tigu- 
lina  giallastra,  ben  cotta,  munito  di  bocchetta  discoidale  sporgente 
dal  dell'animale ;  la  pancia  e  giallastra,  il  corpo  e  dipinto 

con  colore  marrone  chiaro  punteggiato  a  vernice  nera,  le  orecchie 
sono  tinte  di  rosso  col  margine  nero  punteggiato  di  bianco;  la 
bocchetta  ha  l'orlo  dipinto  in  nero  e  la  superticie  ornata  a  fasce 
alternativamente  rosse  e  uere  disposte  a  croce,  le  fasce  nere  sono 
punteggiate  di   bianco. 

La  coda,  rotta.  manca.  E  im  prodotto  corinzio  della  fine  del 
VII  o  del  principio  del  VI0  secolo  a.  C,  che  trova  riscontri  in 
esemplari  rinvenuti  in  Etruria.  nelle  colonie  greche  della  Sicilia  e 
nel  Mediterraneo  Orientale  (3). 

2)  Per  esclusione  si  potrebbe  ritenere  che  colla  fräse  «  pochi  la- 
grimarii  -  siano  stati  compresi  nei  rapporti  settimanali  anche  tre 
unguentari  in  mezza  porcellana  egizia,  rotti,  descritti  in  F  (*). 

3)  Quattro  delle  sollte  grandi  vettine  in  impasto,  rotte,  non 
identiticabili  singolarmente. 

4)  Due  vasi  interi  ornati  a  figure  dipinte  di  poco  pregio.  Non 
si  possono  piü  identificare  (5). 

■  Cocci  di  tre  vasi  dipinti  di  pregio  *  coi  quali  il  Ruspi  ri- 
compose  almeno  tre  dei  cinque  descritti  nell'elenco  F,    57-61.  E 


(')  A,  I,  4.  1,  6.  7;  B.  I,  1-5.  B,  I,  1  comprende  certamente,  per  esclu- 
sione. l'unguentario  F,  51,  descritto  nel  testo  ( III,  1),  gli  altri  non  si  pos- 
sono piü  identificare. 

(*)  3/useo  etrusco,  II,  tav.  III,  seconda  fila  in  mezzo. 

Not.  scavi  1894.  pag.  346,  figg.  10  ed  11.  Questo  esemplare  doveva 
essere  in  tutto  simile  a  quello  cerite;  invero  oggi  e  privo  completamente 
di  pittora,  ma  il  Palchi  ci  avverte  che  egli  lo  raccolse  ridotto  allo  stato  pa- 
stoso  dalla  umiditä  del  terreno,  la  quäle  dilatando  la  pasta  dovette  distac- 
carne  la  vernice  impermeabile  che  la  ricopriva.  Altri  esemplari  simili  si 
coneervano  nel  Museo  di  Berlino.  Cfr.  Furtwängler,  Beschreibung  der  Vasen- 
sammlung. 1334  cfr.  anche  1324-28. 

F.  55,  56.  Questa  i.lentificazione  a  dire  il  vero  non  e  assolutamente 

certa. 

(5)  Sono  compresi  certamente  nel  comma  V.  53,  e  non  descritti  special- 
mente  appunto  per  il  poco  loro  pregio.  cui  si  accenna  giä  nei  rapporti  setti- 
manali. 


I.A    TOMBA    REG  OMNI    GALASSI  1  •"»  I 

del  tutto  probabile  che  quest' ultimo  vaso  (61 1  sia  stato  ricomposto 
con  frammenti  raccolti  nellu  bomba  I'«.  della  quäle  ragionerö  in  se- 
guito,  per  cui  coi  coeci  rinvenuti  nella  Bepoltura  <li  cui  mi  occupo 
poterono  ricomporsi  tutti  gli  altri,  o  almeno  tre  dei  medesimi  de- 
scritti  sotto  i  Dimieri  r>-7). 

Acceuuo  qui  appresso  a  quelli  che  ho  potuto  identitican;  «■ 
che  saranno  definitamente  pubblicati  nella  piü  ampia  memoria 
che  ho  promesso. 

5)  Cratere  alto  m.  <>.44,  colle  labbra  ornate  alinee  verticali 
tremolanti  e  l'attaccatura  delle  spalle  da  un  giro  ad  ovuli;  il 
corpo  e  diviso  in  due  zone  orizzontali  da  tilettature  dipinte;  altre 
sono  pure  dipinte  sotto  quella  inferiore  sino  al  piede  ornato  con 
triangoli  irradianti  dal  foudo.  Le  zone  sono  ornate  a  figure,  quella 
principale  sulle  spalle  del  vaso  e  divisa  in  due  riquadri  dai  ma- 
nici,  il  fondo  di  questi  riquadri  e  color  arancio,  sul  quäle  spic- 
cano  le  figure  in  nero  e  bruno  con  ritocchi  rossi  e  bianchi.  E 
di  fabbrica  corinzia  (l);  fii  pubblicato  nel  Museo  gregoriano, 
II,  tav.  XXVIII,  fig.  1. 

6)  Anfora  interamente  verniciata  di  nero,  con  due  quadri  a 
fondo  giallo  e  figure  nere,  in  uno  dei  quali  e  rappresentata  la  lotta 
di  Teseo  col  Minotauro ;  sotto  gira  un  fascione  giallo  con  meandro 
dipinto  in  nero.  L'argilla  rossa,  la  qualitä  della  vernice,  lo  stile 
delle  figure  ne  dimostrano  la  fabbricazione  attica  nella  rnetä  del 
V°  secolo  a.  C.  (2).  E  pubblicato  nel  Museo  gregoriano,  II, 
tav.  LXVI,  fig.  1. 

7)  Cratere  interamente  verniciato  di  nero  salvo  in  due  zone 
una  sul  collo,  in  cui  e  riservata  in  giallo  una  ghirlanda  frondosa, 
e  verso  il  piede,  in  cui,  su  di  un  fondo  parimente  giallo,  e  dipinto 
im  meandro  in  nero.  Sul  corpo  due  riquadri  a  fondo  giallo  con 
figure  in  nero ;  in  quello  principale  e  rappresentata  la  lotta  di  Teseo 
con  un  centauro.  (Museo  etrusco  II,  tav.  XXX,  fig.  1). 


(M  Cfr.  gli  identici  prodotti  editi  dal  Pottier,  Vases  du  Louvr>\  I.  K, 
629-640.  Nel  testo  e  cil;ita  la  relativa  letteratura. 

{-)  Nel  Jfuseo  etrusco  si  afferma  essere  stato  ritrovato  questo  vaso  a 
Cere  nel  183'/,  essendo  perö  l'unico  di  questa  provenienza  che  possa  corri- 
spondere  all'elenco  F,  58  non  vi  ha  dubbio  che  la  data  sia  errata;  la  sua 
identificazione  e  pertanto  certa. 


152  G.    P1NZA 

me  il  vslso  precedente,  e  di  fabbrica  attica  della  rnetä  del 
V  secolo  a.  C. 

-    II  vaso  P,  60  non  si  pud  ideatificare  tra  i  molti  raccolti 
nel  Museo  Gregoriano  ornati  con  bighe  in  corsa. 

La  tazza  -  restaurata  da  frammenti  -  adorna  -  soltanto 
all'esterno  »  con  una  zona  in  cui  e  dipinto  im  convito  (').  e  indub- 
bianiente  quella  edita  nel  Museo  gregoriano,  II,  tav.  LXIX, 
fig.  2,  l'unica  della  raecolta  che  risponda  esattamente  alle  parti- 
colaritä  descritte  nel  citato  docmnento. 

IVa  Tomba.  Scoperta  il   L9  aprile  (*).  Vi  si  rinvennero: 

1)  Quattro  vasi  dipinti,  ritrovati  in  frantumi  (3),  e  cinque 
piccoli  vasi  iuteii,  ugualmente  dipinti,  che  non  si  possono  identi- 
ficare  ('). 

2)  Tazza  di  bncchero  tino  ornata  con  striature  orizzontali  ese- 
guite  al  tornio  intorno  al  corpo,  e  con  ventagli  punteggiati  a 
stampo  intorno  al  labbro.  Intorno  ai  manichi  ed  in  una  piccola 
porzione  del  labbro  si  osservano  i  resti  di  un  rivestimento  in  la- 
mina  metallica,  forse  stagno  o  anche  argento,  la  cui  aderenza  al- 
l'argilla  si  ottenne  mediante  uno  strato  interposto  di  mastice  (5). 
K  pubblicata  nel  Museo  etrusco  gregoriano,  I,  tav.  III,  fig.  1. 

(')  Le  altre  tre  tazze,  descritte  in  F,  63,  non  si  possono  piü  ideatifi- 
care. Quella  della  tomba  di  cui  ragiono  e  ricordata  giä  nel  settimanale  A,  1, 7. 

(s)  A,  II.  28,  29,  31.  La  tazza  A,  II,  30  pote  appartenere  tanto  alla 
tomba  IVa  come  alla  Va,  su  ciö  lasciandoci  incerti  i  settimanali  in  cui  i  re- 
lativi  cocci  furono  trascurati.  Nell'elenco  F  corrisponde  a  questo  corredo  una 
parte  dei  vasi  descritti  sotto  i  numeri  00,  53,  62.  Per  un  errore  materiale, 
non  so  se  del  Keirolini  o  del  Galassi  i  frammenti  A,  II,  28  riferiti  dal  Ee- 
golini  a  cinque  diversi  vasi,  furono  dal  Galassi  attribuiti  a  quattro  (B.  I,  6). 
Veramente  la  corrispondenza  fra  questi  due  documenti  potrebbe  essere  posta  in 
dubbio  per  le  date  relative,  se  non  fosse  evidente  che  la  relazione  B,  I  non 
dipende  direttamente  da  quella  A,  II,  ma  da  informazioni  jirivate  inviate  pre» 
cedentemente  al  Galassi  dal  Regolini,  come  e  diinostrato  dalTultimo  comma 
della  relazione  B,  I,  in  cui  si  accenna  alla  scoperta  della  tomba  del  22  aprile 
di  cui  non  si  ha  affatto  menzione  nel  settimanale  inviato  contemporaneamente ; 
la  data  dei  rapporti  B  dipende  adunque  da  quella  delle  citate  lettere,  per 
cui  nun  corrisponde  a  quella  dei  rapporti  A. 

(3)  Nell'elenco  F  sono  ricordati  cumnlativamente  cogli  altri  frantumi 
dei  vasi  dipinti  di  poco  pregio  descritti  ml  comma  62. 

•  C  i  dne  va>i  interi  rinvenuti  nella  tomba  III  d)  comjiletano  il  novero 
di  quelli  descritti  in  F,  53. 

(SJ  A,  II,  31;  B,  I,  8;  F,  50. 


LA    TOMBA    REGULIN!    GALASSI  153 

II  rivestimento  metallico  trova  riscontri  nel  coevo  vasellame 
vetuloniese  parimente  in  bucchero  ('),  nei  vasi  ornati  con  brattee 
di  rame  o  di  atagno,  eomuni  nulle  coeve  sepolture  de!  territorio 
falisco  o  dell'  Etruria,  ed  inline  nei  fittili  ;i  superficie  inargentata, 
generalmente  di  etä  piü  recente. 

V* Tomba.  Trovata  il  21  aprile(2),  1"  sterro,  sospeso  il  22  ( 
sendo  stati   allora   concentrati  tutti  gli  operai  nei  lavori  di  ricu- 
pero  degli  oggetti  raccolti  nella  tomba  A),  fu  tenninato  il  25  dello 
30  tnese.  Vi  si  rinvennero: 

1)  Due  vettine  in  impasto  col  corpo  baccellato  e  la  bocca 
ornata  con  im  meandro  rilevato  all'  intorno  (   t. 

2)  Due  vettine  liscie  (')• 

3)  Una  vettina  munita  ancora  del  suo  coperchio  (r'). 

II  materiale  piü  antico  raccolto  in  queste  tombe  periferiche, 
i  vasi  corinzi  cioe,  le  vettine  e  la  tazza  di  bucchero  fino  con  ri- 
vestimento metallico  (Tomba  IV,  2)  ricordano  ancora  la  fase  di 
civiltä  cui  deve  riferirsi  la  tomba  A ;  ma  evidentemente  spettano 
ad  un  momento  immediatameute  posteriore,  quello  cioe  in  cui 
erano  di  moda  i  vasi  corinzi  del  VI0  sec.  a.  C. ;  mentre  i  cocci 
rinvenuti  nella  tomba  A,  spettano  alla  piü  antica  produzione  co- 
rinzia  che  dovette  incominciare  a  diffondersi  contemporaneamente 
agli  ultimi  prodotti  protocorinzi.  Del  resto  la  serioritä  del  ma- 
teriale deposto  nelle  tombe  I-V  rispetto  a  quello  rinvenuto  nel 
sepolcro  A  e  dimostrata  all'evidenza  dalla  rispettiva  posizione  ar- 
chitettonica,  il  grande  tumulo  che  le  ricopre  avendo  a  sua  volta 
sepolto  il  preesistente  tumulo  A. 

I  vasi  attici  raccolti  nelle  tombe  periferiche  spettano  ad 
un'epoca  non  anteriore  alla  seconda  metä  del  V°  secolo  a  C,  non 
possono  quindi  riferirsi  alle  deposizioni  rivelate  dal  materiale  piü 
antico,  e  ci  rivelano  perciö  dei  seppellimenti  consecutivi.  del  tutto 
normali  in  quei  vasti  sepolcri  a  piü  stanze,  destinate  a  ricevere 
defunti  per  parecchie  generazioni. 

La    brevitä    relativa    del    tempo    trascorso  tra  le  deposizioni 

(')  Cfr.  ad  es.  Net.  seavi,  1803,  pag.  501. 

(2)  11    rinvenimento  al  21   aprile    ••    dimostrato  dal   Rapporto    B,  I    21. 

(•)  B,  I,  9;  A,  II,  25. 

(*)  A,  II,  26. 

(6)  A,  II,  27. 


154  G.   PINZA 

contemporanee  nel  tumulo  A  e  quelle  piü  antiche  aelle  tombe  A 
1-V.  e  le  relazioni  architettoniche  tra  i  tumuli,  il  primo  dei  quali 

itui  il  nuoleo  <lel  piü  recente,  che  puö  ritenersi  perciö  come 
un  ingrandimento  del  primo,  mi  fanno  Bupporre  che  tanto  la  tomba 
centrale   quanto  quelle  periferiche    Biano  appartenute  ad  una  sola 

ute  faraiglia. 

Tomba  B. 

II  coofine  tra  la  proprieta  Vitalini  e  quella  Calabresi  attra- 
versava  un  tumulo  B,  alquanto  piü  piecolo  di  quello  precedenteinente 
esaminato. 

II  Regolini  intraprese  lo  seavo  dell'unica  sepoltura  il  cui  in- 
gresso  si  apriva  iiel  terreno  Vitalini,  e  siocome  le  caraere  piü 
interne  si  addentravano  nel  predio  Calabresi,  cosi  fu  costretto  a 
pagare  un  compenso  al  proprietario  di  quest'  ultimo  per  ritenere 
tutti   gli  oggetti  ('). 

Quella  sepoltura,  distrutta  poi  nel  piantar  la  vigna,  fu  rile- 
vata  dal  Canina  [Descrizione  di  Cere,  pag.  92,  tav.  VI  e  meglio 
in  Etruria  marittima,  tav,  LIII)  (2). 

Era  giä  stata  aiiticameute  espilata  ed  il  poco  materiale  va- 
scolare  rimasto  puö  in  parte  identiticarsi,  essendo  descritto  in  F. 
G7-71  quando  ancora  non  era  stato  restaurato,  mentie  la  nota 
C  2-4,  e  forse  auche  1,  ci  da  l'elenco  dei  vasi  restaurati,  dal  Ruspi. 
Le  -  tazze  in  frantumi  ornate  a  rilievi  «  del  Rapporto  F  sono 
quelle  stesse  ricordate  in  A.  V,  3;  la  tomba  B  fu  adunque  sca- 
vata  tra  il  14  ed  il  21   maggio  1836. 

Gli  oggetti  ideutiricabili  sono  tutti  in  bucehero  nero  ornato 
ad  ineavi  impressi  a  stampo,  e  graffiti  a  punta  sulla  pasta  fresca; 
solo  un  gruppo  speciale  di  questi  buccheri  e  ornato  a  bassorilievi 
eseguiti  a  parte  ed  applicati  poi  sul  corpo  del  vaso,  ricoperto  in 
ultimo  con  una  incamiciatura  nietallica,  forse  di  stagno,  di  piom- 
baggine,  o  anche  di  argento,  della  quäle  sono  rimaste  poche  tracce. 


(')  Cfr.  L'elenco  F  dopo  il  paragrafo  66. 

(*)  Che  questa  sia  la  tomba  cui  spettano  i  corredi  F.  07-71,  l-  dimostrato 
da  ciö  che  ne  dice  il  Canina  riguardo  alla  Bua  ubieazione  al  confine  con 
un'altro  terreno  (quello  cioe  Calabresi). 


i.a    TOMBA    REGOMN1    GALA8SI  L55 

In  aota  riporto  l'elenco  di  quegli  oggetti  che  furono  disegnati  nel 
Museo  etrusco  gregoriano  ( ' ). 

La  tecnica  delle  incamiciature  metalliche  qod  e  propria  di 
Cere,  poichü  «leih'  fcazze  analoghe  a  quelle  della  tomba  B,  benche 
munite  di  piede,  ed  ugualmente  rivestite  originariamente  di  una 
specie  di  incamiciatura  metallica,  si  rinvennero  nella  coeva  tomba 
vetuloniese  del  Duce  ('). 

Tomba  C, 

Tra  il  i23  ed  il  28  maggio  1836  si  rinvenne  an  gruppo  di 
oggetti  in  bronzo,  descritti  in  A,  VI,  1-G,  heu  distinto  dalla  nota 
aggiunta  in  calce  alla  descrizione  stessa   «in  tutto  sette  ocforetti » , 

(')  P,  69;  Museo  etrusco,  I,  tav.  VI,  fig.  non  numerata.;  Montelius,  II. 
p].  333,  fig.  ::. 

F.  <i7  «diciannove  teste».  Museo  etrusco,  I,  tav.  VI.  fig.  a  destra 
in  mezzo. 

F,  67;  Museo  etrusco,  I,  IV,   fig.  3. 

Museo  etrusco,  I,  V,  fig.  1. 

F,  67  ;  Museo  etrusco,  I,  tav.  V,  fig.  4. 

F.  68.  Uno  degli  «idoletti»  e  evidentemente  sfuggito  al  novero, 
Museo  etrusco,  I,  tav.  III,  fig.  4,  7,  10. 

F.  67  e  Museo  etrusco,  I,  tav.  V,  fig.  2. 

Museo  etrusco,  I,  tav.  IV,  fig.  5. 

Idem,  tav.  VI,  fig.  in  inezzo  a  sinistra. 

Con  questa  protome  si  completano  le  «  diciannove  teste  di  terra 
nera»  ricordate  nell'elenco  F,  67,  colle  quali  si  ricostitu'i  rornamentazione 
della  maggior  parte  dei  vasi  precedentemente  descritti  nel  testo.  Quest' ul- 
tima protome  e  pur  essa  pubblicata  nel  Museo  etrusco,  I,  tav.  V,   fig.  5. 

F,  67.  Museo  etrusco,  I,  tav.  IV,  fig.  4. 

F,  67;  Museo  etrusco,  I,  tav.  VI,  in  alto  ai  lati. 

Con  questo  turaccio  si  completa  la  serie  di  sei  esemplari  ricordata 
nell'elenco  F,   67. 

F,  70;  Museo  etrusco,  IV  edizione,  II,  tav.  XCIX,  fig.  7.  La  iscri- 
zione  e  stata  studiata  dalFAscoli,  nell'Archivio  glottologico  italiano,  1896, 
pag.  55. 

Museo  etrusco,  I,  tav.  VIT.  figg;  10  ed  11. 

A,  V,  3.  F,  71  «porzioni  di  tazze  scannellate,  graflSte,  istoriate». 
Museo  etruseo,  I,  tav.  IV,  fig.  2,  tav.  V,  fig.  6,  tav.  VII.  pag.  1-11. 

(2)  Not.  scavi,  1887.  pag.  194,  tav.  XVI,  fig.  115. La  lucentezza  «quasi 
fosse  stata  ricoperta  da  una  sfoglia  di  <>ro  o  di  argento  »  si  osserva  anclie 
in  parecchi  frammenti  di  queste  coppe  ceriti,  come  avverto  nel  testo. 


(;.    PINZA 

evidentemente   destinata   ad  eliminare  ogni  pericolo  di  confusione 

s  i   altri   ricordati  nello  Kapporto.   Negli   scavi  al  Sorbo 

del  1836  si  rinvennero  soltanto  dei  sepolcri,  e  certo  pertanto  che 

uppo  di  cui  ragiono  rappresenta  i  resti  di  uno  o  piü  corredi 

deposti  in  una  medesima  tomba,  sulla  cui  struttura  architettonica 
non  ei  e  giunta  notizia  alcuna. 

Le  due  conche  di  rame  (*)  qod  si  possono  piü  identificare ;  il 
-  piccolo  scudo  umbonato  -  e  senza  alcim  dubbio  il  coperchio  ro- 
io  con  umbone  descritto  in  D,  44  ed  edito  nel  Müseo  etrusco, 
I,  tav.  XIII,  fig.  12,  la  relativa  marmitta,  raccolta  completamente 
schiacciata  e  guasta,  tu  perciö  trascurata  nei  doeumenti,  ma  e 
riprodotta  insieme  col  suo  copercbio  uel  Museo  gregoriano,  edito 
dopo  i  restauri.  II  -  tripode  di  metallo,  cioe  di  bronzo  (-'),  e  in- 
dubbiaraente  quello  del  quäle  il  Griti  dette  un  disegno  incompleto  (3) 
negli  scavi  del  1836-37  al  Sorbo  essendo  stato  ritrovato  questo 
unico  tripode  di  bronzo,  che  fu  poi  meglio  pubblicato  nel  Museo 
etrusco  (4).  L'erroneo  riferiniento  alla  tornba  A  (5),  dovuto  al  Griti, 
e  dimostrato  all'evidenza  dall'elenco  G,  in  cui  si  corregge  questo  6r- 
rore,  e  dal  Rapporto  A,  VI,  3,  il  quäle  dimostra  che  il  tripode  di 
cui  discorro  fu  trovato  tra  il  23  ed  il  28  maggio,  ossia  molto 
tempo  dopo  la  scoperta  e  lo  sterro  completo  della  tomba  A  e 
di  quelle  A  I-V. 

II  Furtwängler,  citati  i  varii  esemplaii  analoghi,  ritenne  che 
il  tipo  fosse  di  origine  ionica,  derivato  da  modelli  assiri  o  cipriotti; 
ricordando  perö  l'analogo  esemplare  prenestino  (6)  giudicö  che  fosse 
«  una  riproduzione  italica  del  tipo  ionico  ornata  con  figure  di  stile 
antico-italico  »  ("). 

Queste  ultirae  che  servirono  alla  determinazione  stilistica,  man- 
cano  invero  neH'esernplare  cerite,  ciononostante  ritengo  almeno 
come  probabile  che  anche  quest'ultimo,  come  l'altro,  sia  stato  fab- 
bricato  nel  bacino  del  Tirreno  verso  il  VI0  secolo  a,  C,  al  quäle 

(')  A.  VI.  1;  D,  32. 

(2)  A,  VI,  3;  D,  37;  F,  27;  G,  1. 

(■•')  Grifi,  op.  cit.3  tav.  VI.  fig.  4. 

{*)  Museo  etrusco,  I,  tav.  XII,  ti?.  5. 

(s)  Cfr.  pag.  46,  nota  1. 

Olympia,  IV,  pag.  114  e  seg. 
(-•)  Mon.  Inst.,  XI,  tav.  II,  fig.  10. 


LA    TOMBA    RKGOLIM    GALASSI  157 

accenna  lo  stile  delle  teste  taurine  che  adornano  le  äommitä  degli 
archetti. 

II  vaso  A,  VI,  4,  Quovamente  descritto  in  I).  28,  per  le  sue 
forme  ricorda  quelle  proprie  dei  prodotti  vascolari  greci  de]  VI" 
secolo.  E  disegnato  nel  Museo  etrusoo  gregoriano,  I.  tav.  XIII, 
Bg.  1. 

II  bocale  cui  si  accenna  nel  Rapporto  Regolini  deve  identili- 
carsi  con  uno  dei  due  disegnati  nel  Museo  elrusco  (l)  ed  il  bo- 
caletto  tra  i  due  riprodotti  nella  citata  opera  tav.  XIII,  fig.  687. 

Tomba  I). 

Facendo  dei  saggi  per  studiare  la  topografia  dei  sepolcreto  al 
Sorbo  lungo  la  via  di  Bracciano,  a  non  grande  distanza  (m.  50 
circa)  dalla  tomba  A  si  rinvenne  1'  ingresso,  ermeticamente  chiuso 
con  un  lastrone  in  pietra,  di  un  sepolcro  a  camera  incavato  nella 
roccia,  col  suolo  coperto  da  poco  terriccio  di  intiltrazione,  alla  su- 
perricie  dei  quäle  sporgevano  i  vasi  piü  alti  dei  corredo. 

L"angolo  a  sinistra  dell'  ingresso  era  uascosto  da  una  frana 
prodotta  dalle  radici  di  un  albero,  sgombrata  la  quäle  si  vide  che 
la  cella  era  rettaugolare,  colla  volta  a  doppia  pendenza  e  canale 
longitudinale  nel  mezzo.  Eseguitane  immediatamente  una  pianta 
di  grandi  dimensioni  si  incominciö  con  ogni  cnra  la  asportazione 
graduale  dei  terreno  di  intiltrazione,  segnando  in  pianta  i  singoli 
oggetti  man  mano  che  progredendo  lo  sterro  venivanoalla  luce.  Si 
giunse  cosi  al  piano  antico  della  cella  e  si  vide  che  lungo  le  pa- 
reti  laterali  erano  stati  rilasciati  due  letti  divi.si  da  uno  strettis- 
simo  andito.  Sul  letto  di  destra  presso  alla  parete  di  fondo  si  ri- 
trovarono  alcuni  frammenti  di  un  teschio  a)  ed  un  vaso  (52); 
altri  due  rittili  (81,  36)  furono  raccolti  ai  piedi  dei  letto  presso 
all'audito.  Quesf ultimo  era  ripieno  di  materiale  ivi  gettato  alla 
rinfusa,  insieme  ad  avanzi  di  ossa  umane  scomposte  e  consunte, 
tra  le  quali  si  pote  riconoscere  un  frammento  di  mascellare  infe- 
riore coi  suoi  denti  //),  ed  un  pezzo  di  osso  tubuläre  c). 

Sul  letto  di  sinistra  giaceva  uno  scheletro  pressoche  disfatto. 
I  resti  riconoscibili  giacevano  tiitti   nel  loro  posto  anatomico,  tranne 

(!)  A.  VI,  •", :  Museo  etrusco,  I.  tav.  XIII.  fig.  203. 


'..    P1NZA 

la  mascella  d)  razzolata  a  qualche  centimetro  di  distanza,  in  se- 
guito  alla  dissoluzione  dei  legamenti  che  la  trattenevano  nei  suoi 
alveoli.  I  femori  e)  giacevano  nel  tratto  fra  il  centro  del  letto  e 

emita  verso  l'ing  fci  de!  eranio  f)  invece    pn 

alla  parete  di  fondo;  cid  prova  che  il  cadavere  fu  dis  ul  letto 

coi  piedi  verso  L'ingresso  della  tomba.  Tra  le  ossa  ed  il  letto  non 
ho  osservato  alcuna  sostanza  intermedia,  ritengo  perciö  che  il  cada- 
vere sia  Btato  di  direttamente  sul  tufo. 

II  framuiento  d'osso  craniale  raccolto  oel  letto  di  destra,  non 
apparteneva  certamente  al  cadavere  deposto  in  quello  di  sinistra 
che  era  intatto;  spettava  j  id  un  altro  scheletro,  originaria- 

uiente  ivi  deposto,  i  cui  resti  si  ritrovarono  tra  il  materiale  get- 
tato  nello  stretto  andito  interposto  tra  i  due  letti.  L'osso  craniale 
cui  accenno,  casualmente  rimasto  al  sao  posto,  dimostra  che  anche 
questo  cadavere,  coine  l'altro,  era  stato  coricato  sul  letto  di  pietra 
coi  piedi  verso  1'  ingresso. 

Non  ho  potuto  riprodurre  i  due  grafici  in  cni  e  indicata  la 
posizione  dei  singoli  oggetti,  controsegnati  collo  stesso  numero  pro- 
gressive con  cui  sono  distinti  nel  testo ;  riproducevano  una  piauta 
tolta  il  priruo  all'altezza  del  piano  dei  due  letti.  l'altro  al  piano 
dell'andito. 

Oggetti  di  ornamento  personale. 

1-18).  Fuseruole  di  terracotta  iina,  nerastra,  plasmate  a  sfera 

schiacciata  ed  a  tronco  di  cono,    ornate   ad  impressioni   e  graffiti. 

19-23).  Fibulette  di  bronzo  a  sanguisuga  piene,  colla  staffa 
corta  e  la  molla  a  due  giri ;  sono  cosi  guaste  dall'ossido  che  non 
si  puö  deeidere  se  ed  in  quäl  guisa  fossero  decorate. 

24-25)  (flg.  23).  Grandi  ribule  di  ferro  coll'arco  a  sanguisuga  mas- 
siccio,  lavorato  dun  sol  pezzo  insierae  alla  statfa  lunga,  coi  canale  ter- 
minante  a  sfera,  desiuente  all'altra  estremitä  in  una  asticella  gi- 
rata  a  spira  presso  l'arco  ed  aguzzata  all'estremo  per  costituire  lo 
spillo.  La  profonda  ossidazioue  non  perrnette  di  deeidere  se  ed  in 
quäl  guisa  fossero  decorate.  Uno  degli  esemplari,  intero  ed  anche 
un  po'  meno  ossidato  dell'altro,  porta  sull'ossido  tracce  del  tessuto 
al  quäle  la  ribula  era  intilata,  vi  aderisce  inoltre  un  framuiento  di 
osso  coi  quäle  venne  a  coutatto  dopo  lo  sfacelo  del  cadavere. 
L'altro  esemplare  ha  la  staffa  fraiumentata  ;  e  interessante  poiehe 


LA    TOMBA    R LIN1    GA1 


vi  aderisce  ud  pezzetto  di  ferro  che  io  riti  äto  di  una 

fcerza   fibula. 

25).  Frammento  informe  di  ferro. 

26).  A.ffibbiaglio  costituito  da  due  rettangoli  ad  asticella  ci- 
lindrica  fusi  iu  bronzo  (fig.  23);  in  ihm  dei  lati  lunghi  sporgono  in 


2f 


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Fi?.  2:1. 


im  esemplare  due  anelli,  nell'altro  i  rispettivi  ganci :  raanca  ogui 
decorazione. 

27).  Affibbiaglio  di  ferro  (fig.  23)  costituito  da  due  pezzi  di  lamiua 
rettangolare.  traforata  a  riquadro  nel  mezzo,  orlata,  coll'orlo  fissato 
alla  lamina  mediante  chiodi  ribattuti  inuniti  di  grossa  capocchia  aea- 
lotta  destinata  a  compiere  ancho  un  ufficio  ornamentale.  Ogui  lato 
porta  una  fila  di  tre  chiodi,  salvo  quello  esterno  nel  quäle  la  fila  e 
doppia.  Dal  lato  interno  sporgono  in  uno  dei  due  rettangoli  tre 
ganci  ad  asticella  termiuante  a  bottone,  piegataad  angolo,  e  dall'altro 
altrettanti  occhielli  in  cui  i  ganci  medesimi  dovevano  assicurarsi. 
La  profonda  ossidazione  della  superficie  non  mi  perniutte  di  de- 
cidere  se  ed  in  quäl  modo  fosse  decorata;  cosi  pure  non  ha  lasciato 


G.    PINZA 

traccia  alcana  la   cinghia  di  cuoio  o  di  tessuto  i  cui  estremi  do- 
vevano  -      i  alla  superficie  inferiore  dell'affibbiaglio. 

Vasi  di  bucchero  indigeno  piultosto  ordinario. 

28-35).  A.nforette  a  corpo  sferoidale,  eollo  svasato,  nmnite  di 
aose  a  nastro,  plasmate  in  argilla  non  molto  bene  depurata.  an- 
nerita,  oruate  sul  corpo  colla  caratteristica  doppia  spirale  tra  i 
fasci  di  linee  a  W,  il  tutto  graffito  a  mano  libera  sulla  pasta 
aucor  fresca.  Variano  tra  loro  di  poco  soltanto  nelle  dimensioni. 

Frammenti  di  un  nono  esemplare. 

36).  Anforetta  identica  per  tecnica  e  forma  a  quelle  antece- 
dens:  e  ornata  con  una  specie  di  baccellatura  ottenuta  mediante 
graffiture  verticali  sul  corpo;  degli  arcbetti  sono  graffiti  intorno 
alla  attaccatura  del  collo. 

37).  Piccolo  stamno  con  due  ause  oblique  piantato  sulle  spalle, 
il  corpo  e  piriforme,  il  collo  a  tromba  rovescia;  intorno  alle  spalle 
e  graftita  rozzamente  una  zona  a  doppi  festoni. 

Bucchero  fino. 

38-39).  Attingitoi  del  solito  tipo  ad  alta  ansa  verticale,  di  cui 
si  conoscono  riproduzioni  anche  in  metallo.  Del  secondo  esem- 
plare non  si  pote  conoscere  l'ubicazione. 

40).  Esemplare  analogo  ai  precedenti  ma  piü  piccolo,  ornato 
sulle  spalle  con  un  giro  dei  consueti  ornati  a  ventaglio,  punteg- 
giati.  impressi  con  una  apposita  stampiglia  sull'argilla  ancor  fresca. 

41).  Tazza  a  fondo  convesso,  pareti  troncoconiche,  munita  di 
alta  ansa  verticale  a  nastro,  ornata  a  graffito  intorno  alla  giuntura 
col  corpo  e  sull*ansa. 

42-43).  Esemplari  identici  al  precedente.  ma  piü  piccoli  e 
lisci. 

44).  Frammeuto  di  una  tazza  simile  alle  precedenti  ornata 
all'attaccatura  del  corpo  con  un  Lfiro  di  punte  di  diamante. 

1."»).  Fondo  di  tazza  simile  alle  precedenti. 

46).  Coppa  a  calotta  sferica  con  due  anse  orizzontali.  ornata 
colle  consuete  impressioni  a  ventagli  punteggiati. 

47).  Tazza  o  kylix  a  corpo  piriforme,  labbra  svasate.  munita 
di  due  nianichi  orizzontali,  liscia. 

48).  Cocci  informi  di  bucchero. 


LA   TOMBA    (UEOOLINI    OALi  161 

Vasellame  in  impasto  ßao  per  lo  piü  cotto 
e  poi  ingubbiato. 

49).  Tazza  a  fondo  convesso  munito  di  im  rilievo  fircolare  ad  uso 
di  piede,  fianchi  cilindrici,  anse  bine  rinnite  iu  basso,  quasi  ritorte 
insieme  in  alto  verso  l'attaccatura  eol  labbro;  e  eseguita  in  im- 
pasto cotto  ed  gubbiato  di  nero.  Sulla  ingubbiatura  fu  graffito  in- 
torno  ai  fianchi  un  ornato  meandri forme. 

50-50a).  Calice  su  piede  a  tromba,  il  fondo  e  convesso,  i 
fianchi  pressoche  cilindrici  oruati  con  sgusciature  anulari  eseguite 
al  tornio.  Impasto  ben  cotto  ed  ingubbiato. 

51).  Frammenti  di  un  vaso  dell'  istessa  forma,  forse  privo  di 
piede,  i  fianchi  sono  ornati  a  festoni  pendenti  da  palmette,  il  tutto 
graffito;  impasto  cotto  ingubbiato  di  nero. 

Vasi  in  impasto  cotto  ingubbiato  e  quindi  ricotto  (ad  ingub- 
biatura rossa). 

52).  Calice  su  piede,  simile  per  forma  a  quello  50,  privo  di 
qualsiasi  ornato. 

53).  Grande  cratere  a  corpo  sferoidale  montato  su  breve  piede 
conico,  bocca  larga  a  labbra  svasate,  anse  oblique.  L'arrossamento 
della  superficie  esterna  fu  avvivato  con  dell'ocra  rossa. 

54).  Cratere  analogo  al  precedente  colla  bocca  proporzionata- 
mente  piü  larga  priva  di  labbra;  era  privo  di  anse  ed  e  montato 
su  di  un  piede  alto  a  tromba,  ornato  con  un  rilievo  anulare  in- 
torno  al  fusto.  La  superficie  e    arrossata  artificialmente  con  ocra. 

55).  Barattolo  a  corpo  ovoidale  schiacciato  in  basso,  tronco 
in  alto  alla  bocca,  con  leggero  orlo  o  risvolto  a  guisa  di  labbro;  e 
ornato  sulle  spalle  con  quattro  linguette  rilevate  obliquamente ; 
1'  impasto  e  alquanto  grossolano,  l'ingubbiatura  e  stata  arrossata 
artificialmente  con  ocra. 

56-62).  Piatti  leggermente  convessi  muniti  nel  fondo  di  un 
risalto  anulare  a  guisa  di  piede,  desinenti  con  un  orlo  piano,  or- 
nati interuamente  al  centro  con  un  bottoncino  rilevato. 

L1  impasto  e  fine,  furono,  come  tutti  gli  altri  vasi  descritti 
sino  ora,  lavorati  al  tornio,  ma  questi  per  la  scarsa  curvatura,  si  de- 
formarono  durante  il  disseccamento.  La  superficie  fu  arrossata  artifi- 
cialmente con  ocra.  Cocci  di  altri  piatti  non  ancora  ricomposti  »i'Ja). 

63).  Vasetto  grossolano  analogo  per  forma  al  n.  54,  arrossato 
alla  superficie  con  ocra. 

n 


|62  G.    PINZA. 

.  Bavattolo  analogo  per  forma  a  quello  55,  raa  privo  di 
linguette,  rozzissimo  e  nerastro. 

65-66).  Erano  in  minuti  frammenti,  e  uon  se  ne  pote  tener 
conto  nella  pianta. 

Vasi  (italo-geometrici)  ad  argilla  giallastra  a  grosse  pareti 
con  ornati  dipiuti  in  rosso.  05-72). 

Piatti  leggermente  convessi,  con  orlo  piano  e  rilievo  annlare 
nel  fondo  a  guisa  di  piede ;  la  ornamentazione  si  limita  a  dei  fa- 
scioni  rossi  a  zone  alternate  sul  fondo  giallastro  dell'argilla. 

73-74).  Scodelle  in  tutto  simili  ai  piatti  precedentemente  de- 
scritti.  ma  colla  convessitä  maggiore.  La  ornamentazione  e  del  tutto 
siraile  salvo  negli  orli  in  cui  si  osservano  delle  zone  a  metope 
liscie  alternate   con  triglifi  a  fasci    irradianti  di  linee  a   zig-zag. 

Vasi  protocorinsi  geometrici  e  loro  imitazioni. 

75-79).  Unguentarii  in  argilla  giallastra  del  tipo  cuoriforme, 
col  collo  cilindrico,  la  bocca  discoidale  e  l'ansa  verticale  a  nastro. 
Restano  tracce  della  ornamentazione  a  zone  rosso-brune.  In  al- 
cuni  esemplari  l'argilla  grossolana  lascia  supporre  che  siano  di 
fabbricazione  locale. 

80-81).  Bombilioi  analoghi  per  forma  ai  precedenti  ma  assai 
piü  grandi.  ambedue  plasmati  con  argilla  depurata,  colle  pareti 
sottilissime  ed  ornate  a  zone  anulari  di  colore  rosso  in  uno,  bruno 
nell'altro. 

82).  Grande  kylix  internamente  verniciata  di  bruno.  esterna- 
mente  decorata  a  filettature  orizzontali  dell' istesso  colore. 

83).  Tazza  a  due  manichi  orizzontali,  colle  pareti  basse  ci- 
lindriche,  con  leggera  strozzatura  nel  mezzo,  col  fondo  leggermente 
convesso,  munito  di  risalto  anulare  a  guisa  di  piede.  Sul  fondo  bianco 
giallastro  dell'argilla  e  stata  dipinta  in  bruno  la  deoorazione  con- 
sistente  in  una  Stella  a  triangoli  irradianti  dal  piede  lungo  la  su- 
perficie  esterna  del  fondo,  e  nel  resto  in  zone  concentriche  al  centro 
della   tazza. 

84).  Piccolo  stamno  o  cratero  attualmente  privo  di  decora- 
zione. 

La  posizione  relativa  dei  resti  delle  ossa,  dimostra  che  in 
questa  tomba  furono  tumulati  due  cadaveri,  uno  su  ciascuno  dei 
letti  ivi  rilasciati  nella  roccia. 

Quello  deposto  sul  letto  di  sinistra  non  era  stato  affatto  di- 


LA    TOMBA    KEGOLINI    SALASSI  163 

sturbato  ed  anche  i  relativi  corredi  giacevano  ove  erano  stati  ori- 
ginariamente  deposti,  o  ove  erano  caduti  in  Beguito  alle  sfacelo 
del  cadavere  sul  quäle  in  parte  poggiavano.  [nfatti  malgrado  questi 
parziali  movimenti  si  nota  ancora  un  certo  ordine  Della  distribu- 

zione  degli  oggetti  raecolti.  La  grande  fibnla  di  lein»  24)  e  ßtata 
ritrovata  a  sinistra  del  cranio  rispetto  al  cadavere  ed  al  disopra 
dell'omero  sinistro;  supponeudo  che  ivi  appuntasse  uu  manto  od  un 
abito  qualsiasi,  del  tutto  naturalmente,  in  seguito  allo  sfacelo  della 
cassa  toracica,  pote  scivolare  nel  posto  che  oecupava.  Ugualmente 
spiegabile  e  la  posizione  delle  tibule  19,  20,  25a,  21,  lungo  un 
probabile  bordo  verticale  di  un  manto;  il  grande  affibbiaglio  27) 
giaceva  ove  originariamente  stringeva  una  cintura  di  stotfa  o  di 
cuoio;  le  fuseruole  1-7  erano  ivi  ruzzolate  quando  si  era  con- 
sunto  il  laccio  che  le  tratteneva  intorno  al  collo  del  defunto ; 
si  potrebbe  supporre  che  anche  le  altre  rinvenute  nell'andito 
tra  i  letti  appartenessero  alla  stessa  collana,  ma  vi  si  oppon- 
gono  i  livelli  ai  quali  si  ritrovarono,  giacendo  piü  alte  del  suolo, 
fra  le  fcerre  ed  i  vasi.  Evidentemente  i  piatti  56)  e  57)  da  un 
lato,  58),  59),  67)  dall'altro  erano  stati  deposti  con  un  mar- 
gine  sul  letto  coll'altro  sul  bacino  del  cadavere,  e  nello  spazio 
libero  sotto  i  due  primi  erano  stati  aecumulati  gli  unguentarii 
75)-79),  il  primo  dei  quali  ruzzolö  al  di  fuori  quando,  in  seguito 
allo  sfacelo  del  bacino,  il  piatto  56)  prese  la  posizione  segnata  nel 
grafico.  Meno  evidente  e  l'ordine  in  cui  sono  disposti  gli  altri  vasi, 
ma  e  chiaro  che  furono  collocati  la  ove  si  rinvenne  uno  spazio 
utilizzabile,  coiravvertenza  di  deporne  il  numero  maggiore  in  cor- 
rispondenza  del  tronco  e  degli  arti  superiori  del  corpo,  quasi  per 
facilitarne  l'uso  al  defunto.  Ad  ogni  modo  di  artificiali  movimenti 
nei  corredi  raecolti  sul  letto  di  sinistra  non  vi  ha  aleuna  traccia, 
poiehe  gli  unici  oggetti  dissociati  sono  i  due  pezzi  dell'affibbiaglio 
26)  che  appartennero  ad  un  oggetto  aualogo  a  quello  stretto  dal 
gaucio  27),  e  siecome  quest'ultimo  era  indossato  dal  defunto  non 
meraviglia  che  l'altro  a  guisa  di  ricambio,  sia  stato  posto  non  ag- 
ganciato,  longitudinalmente  sul  torace,  donde  l'attuale  posizione  delle 
due  parti  dell'aftibbiaglio. 

Tutto  l'opposto  si  osserva  nell'altra  deposizione,  della  quäle 
soltanto  un  frammento  del  cranio  restava  probabilmente  nel  posto 
originario  insieme  ai  vasi  36),  38)  ed  81.  Giä  questi  ultimi.  disposti 


161  <;.  hinza. 

gli  uui  verso  i  piedi  l'altro  verso  il  capo  del  letto.  facevano  supporre 
che  tutto  il  uiateriale  raccolto  nella  parte  media  del  letto  fosse 
stato  portato  via  per  liberare  quel  posto,  e  che  questa  operazione 

!  rimasta  incompiuta  agli  estremi.  II  fatto  che  le  ossa  raccolte 
nell'andito  debbono  evidentemente  attribuirsi  allo  stesso  scheletro 
cui  appartiene  il  frammento  a)  e  che  almeno  l'unguentario  81)  pro- 
babilmeute  era  stato  deposto  insieme  a  quello  82)  col  quäle  fa  il 
paio,  dimostra  giä  che  il  materiale  gettato  nell'andito  proveniva 
almeno  in  parte  dalla  deposizione  collocata  sul  letto  di  destra.  Ma 
quella  rinvenuta  sul  letto  di  sinistra  era  intatta  e  nella  caraera 
erano  state  collocate  due  sole  deposizioni,  non  vi  ha  dubbio  quindi 
che  tutto  il  materiale  gettato  alla  rinfusa  nell  andito  spetti  al- 
l'altra.  eioe  al  det'unto  deposto  sul  letto  di  destra. 

II  lastrone  che  chiudeva  1'  ingresso  della  tomba  era  intatto  al 
suo  posto ;  coloro  che  gettarono  nell'andito  il  materiale  raccolto  sul 
letto  non  erano  adunque  dei  volgari  predoni  di  sepolcri.  Si  puö  sup- 
porre che  per  far  posto  ad  nna  nuova  deposizione,  aperta  la  tomba 
quando  il  cadavere  di  destra  era  giä  ridotto  a  scheletro,  si  sia  in- 
cominciato  a  liberare  il  posto  gettando  alla  rinfusa  nell'andito  ossa 
e  corredi,  e  cbe,  mutata  idea  quando  non  era  restato  in  posto  che 
ua  frammento  del  cranio  e  tre  vasi  proprio  agli  estremi  del  letto, 
la  tomba  stessa  sia  stata  rinchiusa  e  quindi  in  questo  stato  sia  a 
noi   pervenuta. 

I  corredi  di  ciascuna  deposizione  sono  adunque  distinti  dal 
posto  che  occupavano  all'atto  dello  scavo.  Quelli  raccolti  sul  letto 
di  sinistra  spettano  al  defimto  ivi  collocato,  gli  altri  ammue- 
chiati  nell'andito,  salvo  i  piatti  evidentemente  scivolati  dal  letto 
di  sinistra  in  cui  originariamente  giacevano,  spettano  al  corredo 
del  defunto  di  destra. 

Piü  che  analoghi  i  due  corredi  potrebbero  dirsi  quasi  identici. 
Alle  tibule  3),  22),  dell'uno,  corrisponde  quella  25)  dell'altro  ;  am- 
bedue  comprendevano  delle  fuseruole  e  delle  fibule  di  bronzo  iden- 
tiche.  buceheri,  vasi  italo-geometrici,  vasi  protocorinzi ;  e  certo 
quindi  che  questi  due  corredi  spettano  ad  uno  stesso  periodo  di 
civiltä;  se  poi  siano  stati  elTettivamente  deposti  contemporanea- 
mente  o  soltanto  entro  i  limiti  estremi  di  tempo  tra  i  quali  fiori 
la  fase  civile  della  quäle  sono  il  prodotto,  e  questione  che  la  os- 
servazione  dei  dati  archeologici  non  puö  risolvere. 


LA    TQMBA    RK00LIN1    GALASSI 


I  corredi  ricomponibili  col  materiale  scavato  al  Sorbo  nel 
ls;;r,  dall'arciprete  Regolini  e  dal  generale  Galassi  spettano  tutti 
a  tombe  geutilizie  in  cui  le  prime  deposizioni  avvennero  nella 
fase  di  civiltä  alla  quäle  deve  riferirsi  anche  la  piü  ricca  ed  im  - 
portaute,  quella  A,  salvo  poi  a  ricevere  deposizioni  anche  piü 
recenti,  ad  esempio  dell'epoca  in  cui  erano  di  moda  i  vasi  attici.  La 
conteuiporaneitä,  mi  servo  di  questa  parola  nel  senso  lato  che  solo 
puö  corrispondere  al  vero,  cioe  nel  senso  di  pertineuza  ad  una  me- 
medesima  fase  di  civiltä,  della  tomba  A,  cou  quella  pariinente  in- 
tatta  D,  risulta  all'evideuza  dal  confronto  tra  la  deposizione  avve- 
nuta  in  quest'ultima  e  quella  della  tornba  a  cremazione  rinvenuta 
nella  nicchia  destra  della  sepoltura  dinnanzi  ricordata,  l'unica  che, 
per  la  composizione  prevaleatemente  vascolare  del  corredo,  si  presti 
al  confronto.  Ed  invero  nell'una  e  nell'altra  ritroviamo  associate  le 
stesse  categorie  di  fittili,  colle  stesse  forme,  fatta  eccezione  sol- 
tanto  per  i  vasi  corinzi,  di  maggior  costo  per  il  lavoro  e  l'arte 
inaggiori  che  richiedeva  la  loro  lavorazione,  per  cui  mentre  ne 
erano  stati  deposti  in  A  col  corredo  del  cremato,  mancano  invece 
nella  tomba  piü  povera  D,  ove  ritroviamo  invece  le  stesse  fibule  di 
ferro  di  quella  A  e  degli  affibbiagli,  uno  dei  quali,  quello  di  bronzo 
e  di  tipo  notissimo  diffuso  appunto  nella  fase  in  cui  era  di  moda 
il  vasellame  piü  caratteristico  raccolto   nella  tomba  Regolini. 

Non  insisto  sui  confronti  poiche  mi  sembrano  evidenti,  e  tor- 
nando  a  considerare  il  dato  giä  enunciato,  mi  sembra  doversene 
conchiudere  che  al  Sorbo,  cioe  ad  occidente  ed  immediatamente 
al  disotto  della  antica  cittä,  fosse  di  moda  il  seppellire  giä  verso  la  fine 
del  VII0  secolo  a.  C.  Puö  darsi  che  altre  necropoli  di  pari  e  forse 
anche  maggiore  antichitä  fossero  in  tiore  in  altre  localitä  intorno 
all'abitato  di  Cere,  la  esperienza  del  passato  mi  farebbe  perö  escludere 
che  esistano  tombe  di  pari  antichitä,  almeno  in  buon  numero,  nella 
cosiddetta  «  Banditaccia  »  a  Nord  e  all'  «  Abetone  ■  a  Sud  del- 
l'antica  cittä,  gli  scavi  Ruspoli,  Maucini,  Boccanera  e  sopratutto 
quelli  del  Campana,  da  cui  quest'ultimo  trasse  la  splendida  rac- 
colta  vascolare  oggi  nel  Louvre,  dimostrando  che  le  innumerevoli 
tombe  colä  aperte  e  spogliate  dei  loro  corredi  generalmente  spetta- 
vano  all'epoca  trascorsa  dal  periodo  di  maggiore  diffusioue  dei  va>i 
corinzi  del  VI0  secolo  sino   ai  prodotti  attici  del  IV  secolo  a.  C. 


166  G.    PINZA 

Mancando  i  mezzi  adatti  non  si  poterono  erivellare  subito  le 
terre  estratte  dalTanticamera  e  dalla  nicchia  destra  della  tomba  A; 
furono  perciö  accumulate  in  im  ristretto  spazio,  privo  assohitamente 
di  ayanzi  archeologici,  in  attesa  del  momento  opportuno  per  far 
loro  subire  ta  necessaria  crivellatura.  Quest'ultima  operazione  e 
stata  compiuta  alla  presenza  del  cav.  Guido  Galli  quando  la  pre- 
sente  monografia  era  stata  giä  composta,  ed  ba  dato  dei  risultati 
sotto  ogni  punto  di  vista  soddisfacenti. 

Prescindendo  dai  frantunii  di  poco  interesse.  che  rientrauo 
tutti  nei  gruppi  di  oggetti  dinnanzi  descntti.  ricordo  qui  quei  rin- 
venimenti  di  cui  nello  stato  attuale  framinentario  del  uiateriale 
si  puö  ricouoscere  la  natura  e  la  importanza. 

Frammenti  del  carro  LV1II.  Avanzo  dei  cerchioni  82)  —  Tre 
nastrini  triangolari  di  bronzo  identici  a  quelli  132)  —  Franimenti 
del  rivestiinento  di  ferro  e  di  bronzo  del  cerchio  135)  —  Nume- 
rosi  franimenti  di  lamine  in  ferro  piane,  originariamente  inchio- 
date  su  legno  di  quercia,  identici  ad  altri  numerosi  ritrovati  nel 
gruppo  di  ferramenta  raccolte  nel  magazzino  —  Franimenti  di  tre 
osrsretti  in  ferro  identici  ai  tre  in  bronzo  descritti  sotto  il  n.  130). 

Biga  LIX.  Un  frammento  di   cerchio  136)    con   aderente  un 

piccolo  grumo  di  sostanze  diverse  —  Un  chiodo  intiero  a    1|     di 

quelli  coi  quali  i  cerchioni  stessi  furono  inchiodati  alla   periferia 
delle  ruote  —   Parecchie    asticelle  identiche  a  quelle  141). 

Arco  di  fibula  a  sanguisuga,  pieno,  fuso  in  brouzo;  origina- 
riamente pote  essere  dorato  ed  appartenere  quindi  al  gruppo  XIII. 

Parecchi  franimenti  delle  frecce  152). 

Tre  franimenti  di  vasi  corinzi  dell'istessa  famiglia  di  quelli 
229);  due  anzi  sembrano  appartenere  all'istesso  vaso. 

Altri  franimenti  della  tazza  227). 

Numerosi  frammenti  del  vaso  230). 

Franimenti  di  una  vettina  del  tipo  di  quella  233). 

Frammenti  di  piatti  235. 

Frammenti  di  buccheri  lini. 

Giovanni  Pinza. 


LA.    TOMISA     REGOI.INI    G.U.ASSI  167 


APPENDICE  A. 


Rapporti  settimanali  di  scavo.  Arch.  di  Stato.  Camerlengaio. 
II,  IV,  2434,  fogli  citati  in  seguito. 


Nota  I  degli  oggetti  .  .  .  rinvenuti  nella  prima  settimana  di  sterro,  cioe  sino 
al  giorno  16  del  corr.  Aprile,  negli  scavi  intrapresi  dal  sig.  cav.  Vincenzo 
Galassi  in  questo  territorio  di  Cervetri  (foglio  337). 

1.  N°.  sei  vettine  di  terracotta  due  liscie  e  quattro  scannellate. 

2.  Diverse  anfore  parimente  liscie  pure  in  terracotta. 

3.  Alcune  tazze  e  boccali  di  terra  nera  di  niuna  entitä. 

4.  Aleuni  lagrimari  di  diverse  materie. 

5.  Frantumi  di  diversi  vasi  dipinti  mancanti  in  gran  parte. 

6.  Due  vasi  mezzani  dipinti,  uno  intero  e  l'altro  rotto  nel  boccolare. 

7.  Una  tazza  piana  in  molti  pezzi  un  poco  mancante  e  dipinta  con  figure  al 

di  fuori  soltanto. 

Firmato:  Alessandro  Eegomm. 

Nota  II  dal  16  al  24  Aprile  1836  ecc.  (foglio  345  e  346  doppio  esemplare). 
1.  Diversi  oggetti  d'oro  ccnsistenti  in  una  pettorina.  2.  Due  braccialetti. 
3.  Altra  pettorina  con  suo  spillone,  in  porzione  della  quäle  sono  picco- 
lissime  papere  di  rilievo.  4.  Un  cordoncino  siniile  ai  presenti  per  appen- 
derci  l'orologio.  5.  Ventidue  cannelletti  di  sfoglia.  6.  Tre  piccoli  pen- 
doli  a  fiocchi.  7.  Due  ciappette  o  forse  lastrine  di  ornainento.  8.  Altri 
piccoli  pezzetti  di  sfoglia  finissima.  9.  Altri  pezzetti  di  velo  d'oro.  10. 
Sedici  spillette  d'ornamento.  11.  Un  anello  da  dito  liscio. 

12-13.  Un  piattino  d'argento,  o  altra  materia  somigliante,  con  una  tazza,  am- 
bedue  con  incisioni.  14  Due  altre  tazzette  con  manichini  di  finissima 
sfoglia.  15.  Altra  senza  manicbi,  bucata  dal  tempo.  16.  Frammenti  di 
altro  piatto  inciso. 

17.  Altri  ornamenti  parimente  frantumati,  tutti  della  suddetta  materia. 


G.    l'INZA 

Molti  pezzi  di  rame  e  metalli  per  la  maggioi  parte  consumati  nel  fondo 
e  bucati;  fra  questi  vi  e: 

18.  Una  specie  di  bara  a  graticcio.  19.  'Ire  conche;  all'intorno  nella  somniitä 
vi  Bono  di  gettito  delle  teste  di  draghi  orecchiuti,  in  due  sono  anite  le 
dette  teste,  nella  terza  distaccate:  tutte  e  tre  rose  nel  fondo.  20.  Una 
tavola  di  lastra  di  metallo  lunga  tre  palmi  circa,  con  quattro  piccole  ruote 
dell'istessa  materia. 

21.  Due  bacchetti.  22.  Due  caldaie  sfondate  con  suoi  trepiedi  di  ferro,  in 
parte  consunti  dalla  rnggine.  23.  Diversi  baciletti  di  rame,  la  maggior 
part.-  sfondati.  24.  Diverse  baccliette  di  ottone,  puntate,  con  anelletto 
alla  Bommitä.  25.  Due  piccoli  cagnoli  ed  un  siniile  bovetto  di  me- 
tallo. 

26.  Due  vettine  scannellate  di  terracotta  con  meandrino  a  fascia  nella  estremita 
de!  corpo.  27.  Due  altre  liscie.  28.  Una  con  coperchio  a  guisa  di  pilone. 
29.  Cinque  vasi  pitturati,  frantumati  sotto  li  tufi.  30.  Cinque  piccoli  in. 
tieri.  31.  Una  tazza  parimenti  in  pezzi.  32.  Altra  intiera  fonnata  a  bic- 
chiere. 


Firmato :  Alessandro  Eegolim. 


Cervetri,  26  Aprile  1836. 


Nota  III  degli    oggetti    rinvenuti  ...  dal    giörno  25  inclusive)  a  tutto  il  30 
Aprile  (foglio  333). 

1.  Un  vaso  a  bocca  larga  intera  ed  il  corpo  in  piü  pezzi  raancante  di  qualcbe 

parte;  nel  medesimo  sono  due  ordini  di  figure,  nel  primo  di  uomini,  nel 
secondo  di  bestie. 

2.  Pocbe  tazzette  e  boccaletti  neri  della  solita  terra  nera  senza  aleun  rilievo. 


Firmato:  Alessandro  Regolim. 


Cervetri,  1  Maggio  1836. 


Nota  IV  degli  oggetti  rinvenuti  ...  dal  giorno  2  a  tutto  il  giorno  7  Maggio 
(foglio  323). 

1.  Sette  vettine  scannellate  di  medioere  grandezza  senza  ornato  aleuno. 

2.  Una  conca  di  nuova  forma  di  terracotta  senza  ornati. 

3.  Due  altre  vettine  liscie,  r<>zze,  aleune  anfore  simili  e  pochi  cocci  neri  della 

solita  argilla  e  forma. 

Firmato:  Alessandro  Regolim. 

Cervetri,  9  Maggio  1836. 


LA   TOMBA    REGOLINI    QALA88I  169 

Nota  V  degli    oggetti   rinvenuti  dal  7  Maggio  a  tutto  il  -1  de!   corr.  m 
(foglio  315). 

Dal  giorno  7  al  II.     Nulla. 

l>al       »     14  al  21:  1.  Una  piccola  vettina  Bcannellata  con  meandro  in- 

torno,  rotta  al  boccolare. 

2.  Pochi  boccaletti  aeri,  lisci. 

3.  Frammenti  di  tazzo  della  stessa  argilla  con  qual- 
che  irapronta  di  animali  rilevati. 

Firmato:  Alessandro  Regolim. 
Cervetri,  23  Maggio  1836. 

Nota  VI  degli  oggetti  rinvenuti  .  .  .  dal  23  Maggio  fino  al  27  dello  stesso 
niese  .  .  .  (foglio  307). 

1.  Due  conche  di  rame  di  mediocre  grandczza  ossidate  nel  fondo. 

2.  Un  piecolo  scudo  della  stessa  materia  e  nel  medesimo  stato. 

3.  Un  tripode  di  metallo. 

4.  Un  vaso  liscio. 

5.  Un  bocale. 

6.  Altro  bocaletto  della  stessa  materia,  in  tutto  sette  oggetti. 

7.  Frammenti  di  un  vaso  grande  di  rame,  con  manichi  di  metallo  in  buono 

stato  e  ben  conservato. 

8.  Due  vettine  di  mediocre    grandezza    scanneilate  con  meandro  all' intorno. 

Firmato:  Alessandro  Regolim. 
Cervetri,  31  Maggio  183G. 

Nota  VII  degli  oggetti  rinvenuti  ...  dal  31  Maggio  fino  al  18  Giugno 
(foglio  303). 

Dal  30  Maggio    al     4  di  Giugno :     Nulla. 

Dal     4  Giugno    al    11:  1.  Un  lagrimare,  con  iscrizione,  di  argilla  nera. 

2.  Otto   pezzi  della  stessa    materia  e  colore  tra 
tazze  e  bocaletti. 
DaH'11  al  18  Giugno:     Nulla. 

Firmato:  Alessandro  Regolini. 

Cervetri,  18  Giugno  1836. 

Nota  VIII  dal  18  Giugno  fino  al  23  dello  stesso  mese  ...  dal  quäl  giorno 
dichiara  di  aver  sospesi  detti  scavi  per  intraprenderli  nuovamente  nel- 
l'autunno  del  corrente  anno  1836. 

1.  Tre  vasi  di  terracotta  dipinti  con  figure,  e  questi  in  pezzi  e  frammentati. 

Firmato:  Alessandro  Regolim. 
Cervetri,  25  Giugno  1836. 


17"  G.    PIN7A 

.  IX  degli    oggetti    rinvenuti  .  .  .  negli  seavi  nuovamente    intrapresi  nei 
primi   del   passato   dicembre,  nei  terreni  tenuti  in  enfiteusi  dal  pupillo 
-i  (foglio  '263). 

1.  Dal  principio  delli  detti  scavi  sino  alli  20  corr.  si  sono  ritrovati  due  anelli 

d'oro  da  Jita  e  pochi  frammenti  irregolari  di  vasi  e  tazze  di  terracotta 

dipinta. 

Firmato:  Alessandro  Regolim. 

Cervetri,  21  Grennaio  l^T. 


APPENDICE    B. 


ne  risulta  dal  carteggio  inedito  e  dalla  Bpiegazione  che  precede  la 
nota  II,  queste  furono  redatte  dal  Galassi  per  essere  presentate  al  Catner- 
lengato,  il  quäle  non  si  contentava  di  quelle  A  del  Regolini,  perche  effet- 
tivamente  erano  troppo  sommarie  e  malfatte.  II  Galassi  le  compilö  iraendo 
le  notizie  dai  rapportJ  particolareggiati  che  il  suo  socio  gli  inviava  frequen- 
temente,  come  apparisce  da  un  inciso  nella  prefazione  alla  nota  II.  Di  queste 
note  che,  pur  essendo  incomplete,  in  specie  riguardo  agli  oggetti  raccolti  in 
frantunii.  arricchiscono  notevolmente  le  nostre  cognizioni  purtroppo  ve  ne  sono 
due  soltanto,  essendo  riuscito  il  Galassi  ad  esimersi  da  quel  lavoro  ed  a  far 
accettare  le  note  del  Regolini. 

Nota  I  degli  oggetti  rinvenuti  a  Cervetri  negli  scavi  intrapresi  dal  generale 
Vincenzo  Galassi  (foglio  350). 

Dal  giorno  23  Marzo  in  cui  ebbero  principe  Lrli  scavi  a  tutto  il  giorno 
13  aprile,  non  si  riuvennero  che  due  vettine  scannellate,  rotte  e  vari  fran- 
tunii di  vasi,  la  maggior  parte  neri,  di  niun  pregio  e  valore. 

Dal  giorno  13  a  tutto  il  giorno  21  si  rinvennero  li  seguenti  articoli. 

II  giorno  14:  1.  Pochi  lagrimatorii. 

2.  Quattro  vettine  rotte. 

3.  Due  vasi  interi  con  figure  di  poco  pregio. 

4.  Rottami  di  tre  vasi  che  sembrano  di  merito. 

5.  Altri  rottami  di  una  tazza. 

II  giorno  19:  6.  Frantunii  di  quattro  vasi  figurati. 

7.  f'inque  vasi  piccoli  ed  intieri  ugualmente  figurati. 

8.  Un  bicchiere  siniile  ad  una  tazza. 

I]  giorno  21  :  9.  Due  grosse  vettine  scannellate,  una  delle  quali  non  si 
conosce  ancora  se  sia  sana  o  rotta. 

Inoltr«-  si  ha  notizia  che  il  giorno  22  si  scoprisse  un  ricco  sepolcro  (')  nei 

(1)  Si  accenna  allo  seoprimento  della  tomba  intatta  A  il  cui  materiale  e  stato  descritto  pre- 
cedentemente  nei  teste  Effettivamente  la  porta  fu  trovata  la  sera  del  21  aprile:  il  generale  Ga- 
lassi si  esprime  in  tal  modo  poiehe,  nei  giorno  2:  la  tomba  stessa  fu  effettivamente  vuotata. 


LA    TOMBA    KEOOLINI    GALASSI  171 

quäle    siansi    rinrenuti   degli    oggetti  di  rame,  metallo  ed  oro,  di  cui  se  ne 
dara  Dota  esatta  appena  dall'intraprendente  si  conosceranno  i  dettagli. 

Finnato:  Galassi. 
Roma,  2ö  Aprile  183G. 

Nota  II.  A  seconda  della  Nota  I  esibita  si  dettagliano  gli  effetti  rinvennti 
il  giorno  22  suddetto  (Aprile),  a  forma  della  lettera  del  sig.  arciprete 
(Regolini)  in  data  del  20  e  sono  come  appresso  (foglio  313). 

In  oro: 

1.  Una  pettorina  di  lastra  con  ornati. 

2.  Altra  pettorina  con  suo  spillone  che  al  disopra  forma  una  lingua,  con  pic- 
colissime  anatrelle  in  rilievo. 

3.  Due  braccialetti  figurati. 

4.  Un  cordoncino   simile  a  quelli  che  usano  odiernamente  per  appendersi  al 
collo. 

5.  Sedici  o  diciassette    cannelletti    di    semplice    sfoglia,  ed  alcune   pallette 

simili. 

6.  Varie  spillette. 

7.  Molti  ]>ezzetti  di  velo  d'oro. 

8.  Due  anelli  da  dito  lisci. 

In  argento: 

9.  Un  piatto  con  tazza  istoriata. 

10.  Due  tazze  liscie. 

In  metallo: 

11.  Una  specie  di  bara  a  graticcio. 

12.  Due  caldaie  sfondate  e  rose  dal  tempo 

13.  Due  conche  con  teste  di  drago  orecchiute. 

14.  Altra  conca  simile  in  pessimo  stato. 

15.  Una  lastra  con  quattro  rotelle  a  guisa  di  carrozzetta. 

16.  Un  mezzo  tamburlano  con  animali  impressi. 

17.  Molti  baciletti  di  rame  e  piatti. 

18.  Due  banchetti. 

19.  Due  piccoli  cagnolini  ed  un  piccölo  bue  di  metallo. 
Tutto  e  perö  molto  corroso  dal  tempo. 

Firmato:  Galassi. 
Roma,  30  Aprile  1836. 


G.    Pl.N/A. 


A  PP  endice  c. 


Supplemente  cd  n.  J"  del  «<  Dio.rio  di  Roma  » 
del  18  Maggio  1836  (')• 

Circa  la  finc  dello  scorso  mese  <li  Aprile,  scavandosi  dai  signori  Arcipr  te 
don  Alessandro  Regolini  e  gefile  Vinccnzo  »ialassi  in  an  picciol  terreno  poco 
lontano  da  Cervetri,  intervenne  che  gli  operai  di<coprisseru  an  sepolcro,  che 
seinbrando  loro  giä  guasto  e  presso  che  scavezzato  nel  disopra  volevano  ab- 
bandonare  e  procedere  oltre  col  lavoro.  Se  non  che  ritenuti  dal  sig.  Arciprete 
ed  esortati  ad  arrischiaivi  di  penetrarvi,  tolto  il  masso  che  ne  serrava  l'uscio, 
manifestossi  loro  essere  invece  una  tomba  non  tocca  e  scelta  a  rinchiudere 
le  ossa  di  personaggio  cospicuo.  Era  disteso  lo  scheletro  sopra  una  bara  di 
metallo  (1)  posata  nel  mezzo  della  camera  e  ampia  tanto  da  capire  comoda- 
jnente  un  uomo.  La  forma  di  questa  e  quadrilunga,  con  due  assi  pel  lungo  e 
tre  per  traverso,  sui  quali  erano  chiodali  tanti  altri  assicelli  piü  sottili,  di 
metallo  anch'essi,  che  incrocicchiandosi  fra  loro  diagonalmente,  compongono 
una  specie  di  graticcia  fra  le  aste  principali,  che  sono  sostenute  da  sei  piedi 
non  piü  alti  di  un  palmo,  rotondi  flno  alla  metä  in  guisa  di  pera,  nel  resto 
simili  ad  un  piolo.  Non  eravi  incisione  od  altro  ornamento  di  sorta  ne  in 
tutta  la  bara,  ne  in  una  lastra  alquanto  piü  elevata  e  larga  un  mezzo  palmo 
posta  ad  una  delle  estremitä  ove  era  il  capo  del  defunto,  talche  pu'*>  stimarsi 
essere  stato  tutto  il  feretro  velato  da  una  coltre  che  il  tempo  non  ha  lasciato 
giungere  sino  a  noi.  Del  vestimento  poi  e  degli  ornamenti  del  morto,  seb- 
bene  sia  consumato  tutto  fuorche  quanto  era  d'oro,  basta  questo  a  mostrarne 
avere  egli  conseguito  in  vita  qualche  altissima  dignitä.  Stavagli  adunque  sul 
petto  uno  stemma  di  oro  (2)  grande  piü  di  un  palmo  e  mezzo  in  lungo,  e 
largo  un  palmo,  composti  nell'alto  con  un  pendaglio  ovale,  effigiato  con  tanti 
ordini  di  leoni,  infra  ognuno  dei  quali  evvi  infissa  un'oca  di  oro  massiccio 
per  modo  che  vengono  a  formarsi  altrettante  linee  di  tali  animaletti.  A  questo 
sono  appiccate,  una  sotto  l'altra,  due  spranghe  ornate  di  meandri,  disegnati 
da  piccolissime  pallottine  di  oro,  che  hanno  alla  estremitä  un  anello  in  cia- 
scuno  dei  canti,  da  cui  pende  una  conchiglia,  e  all1  inferiore  di  queste  spran- 
ghe sta  attaccato  uno  scudo,  che  puo  rassomigliarsi  ad   una  pelta,    guarnito 


il)  Questa  nota,  scritta  in  occasione  Ji  una  rapida  visita  a  Cervetri,  subito  dopo  l'annuncio 
della  scoperta  della  tomba  del  21  aprile.  per  cid  die  riguarda  la  descrmone  del  materiale  i-  piena 
di  errori  ed  i-  del  tutto  incoiDfleta,  essendovi  deecritti  soltanto  quegli  oggetti  che  o  per  la  forma 
e  la  materia,  o  per  lo  stato  di  conservazione  attraevano  maggiormente  l'attenzione,  difetto  questo 
che  si  riscontra  del  resto  in  tutti  i  do.nmenti  riportati  nelle  appendici. 


LA    Tom  HA    REGOLIM    GALASSI  173 

airintorno  di  dae  fasce,  ana  lavorata  a  pizzi,  l'altra  formata  da  un  meandro 

nlla  greca  e  nel  centro  vi  sono  Baldati  cinqae  leoni  ritti  disposti  in  due  or- 
dini,   tre    al    disopra  e  due  al  di  Botto.    Dietro    dalla    Bommitä  al  flne  dello 
Btemma  passa  uno  spillo  che  sernva  a  tenerlo  appeso  innanzi  al  petto.  Dagli 
omeri  poi  Bcendevagli  ana  specie  *1  i  mantellina  di  lamina  d'oro  ßnissim 
lunga  palmi  due  e  mezzo  circa  e  larga  due,  ovale  ed  incavata  presse  il  collo. 
K  questa   divisa  in  tredici   ordini  o  faace,   che   girando    all1  intorno  o  dimi- 
nuendo di  estensione    come  si  avvicinano  al  centro,    la  riempiono  tntta;    ed 
ogni  faccia  racchinde  ora  Sfingi,  ora  Chimere;  in  nna  veggonsi  furie,  in  altra 
animali  siccome  elefanti,  leoni,  cavalli,  incisi  tutti  in  rilievo  gli  uni  appo  <:\\ 
altri  con  grande    artifizio  e  conservati  senza  il  minimo    scapito.    Le  braccia 
ancora  avevano  per  guarnimento  due  armille  di  piastra  d'oro  (•(,)  di  larghezza 
notabile,  effigiate  in  rilievo  con  parecchi  ordini,  e  vi  sono  tre  figure  ritte  per 
ciascuno,    eccetto  il  primo,  ove  stanno  niostri  e  furie  che  pugnano    insieme. 
Questi  ordini  sono  cinti  dai  due  lati  da  due  fasce  alla  greca.  terrainano  alla 
sommitä  del  braccialetto  con  due  testine  umane,  in  mezzo  alle  quali  e  p 
il  fermaglio,    con  un  gruppo  di  catene    d'oro,  che  annodar   lo    dovevano,  ed 
ogni  catena    finisce    con  una  testa  di  serpe.    Stavano    medesiinainente    sullo 
scheletro  una  catena  intessuta  (5)  con  un  intrecciamento  di  fila  di  oro  quadra 
e  doppia,  lunga  tre  palmi,  che  dall'un  capo  e  dall'altro  aveva  fiocchi  di  pia- 
stra   d'oro  in  forma  di  fiori.    Un   numero    considerevole    di    cannelli    grandi 
d'oro  (6)  cisellati  e  gonfi  nel  mezzo  a  guisa  di  fusaruole,  con  bacche  simil- 
mente  di  oro  vuote  al  di  dentro  e  traforate  per  passarvi  un  cordone  e  farne 
per  avventura  un  monile,  pari  a  quello  che  cinge  con  tre  avvolgimenti  il  collo 
ed  il  petto  del  busto  colossale  vaticano   appellato  dal  Gori  una  sacerdotessa 
di  Cibele.    Diciotto  fibulo  d'oro  (7)  alcune    liscie  ed  altre  intagliate:  (8)  tre 
amuleti  di  ambra,  (9)  varii  anelli  fermagli  cisellati,  ed  una  quantitä  di  qua- 
drettini  di  lamina  d'oro  (10)  bucati  in  sugli  angoli  ed  impressi  tutti  di  qual- 
che  animale  o  figura  imaginaria  e  fantastica,  de'  quali  stata  era  cospersa  la 
ve»te  del  defunto.  Doveva  poi  essere  coperto  da  capo  a  pie  di  un  velo  d'oro 
(il),  imperocche,   sebbene  dilacerato  dal  tempo,  pure  sono  tanti  i  brani  che 
ne  avanzano,  che  se  ne  e  colmato  un  paniere.    Vicino  alla  bara  stavano  due 
piattelli  (12)  del  diametro  di  un  palmo,  (13)  un  boccale,  (14)  una  coppa  e  (15) 
due  vasellini  di  argento.  II  boccale  e  consumato  per  metä  e  uno  dei  piattelli 
e  guasto  nel  mezzo.  Ma  la  coppa  e  l'altro  piattello,  che  ne  rimangono  intatti, 
hanno  un  ordinamento  di  storie  lavorate  a  niello,  che  puö  dirsi  opera  eccel- 
lente  si  per  la  finezza  del  bulino,  come  per  la  vaga  disposizione  delle  fignre, 
che  nell'una  e  nell'altra  sone  compartite  in  tre  circoli,  ed  in  quello  verso  il 
labbro  si  vede  la  pompa  trionfale  di  un  principe  salito  sopra  un  carro  tirato 
da   cavalli  e  seguito  da  una    ordinanza  di  fanti  e  di  cavalieri;    nel    secondo 
ammirasi    una    caccia  di  leoni,  orsi  ed  uccelli    assaliti  da  cani  e  da  genti  a 
cavallo;    nel   terzo.  che  e  nel  centro,  un  gruppo  di  volatili.  leoni  e  pantere. 
I  due  rimanenti  vasellini  a  due  manichi  sono  lisci,  e  nel  primo  eravi 
in  carattere  etrusco  Larthial.  nel  secondo  Milarthial.  Oltre  gli  ornaraenti  ed 
il  vasellame  di  metallo  prezioso,  aveva  questo  cadavere  intorno  a  se  trentasei 
idoletti  di  terracotta  (16)  e  alcuni  flabelli  (17),  dei  quali    non    rcsta   che   il 


174  G.    PIN/A 

manico  di  bronz      N  -'     dira  »strazioni  di  onore  si  era  ristretta  la  ri- 

verenza  od  il  rito  che  conveniva  alla  dignitä  del  sepolto,  imperocche  erano 
chiasi  con  lui  molti  atensili  di  metall",  f'r.i  i  qnali  an  vaso  grande  a  foggia 
di  calice  (lv  sal  -  pra  due  Bfere,  che  vanno  a  congiungersi  all'apice  di 
un   cono,    che  gli  serve  di  piede;  e  tanto  il  vaso    qnanto  le  il  cono 

effigiati  airintemo  di  tori  che  cozzano,  di  ßfingi  e  chimere.  Eranvi  pure  due 
grandi  conche  (19)  ornate  all'infuori  di  colli  e  teste  di  pantera,  ed  una  pia 
piecola  (20)  dal  cui  labbro  sporgono  sei  colli  C"ii  teste  di  cerastc  che  guar- 
dano  all1  indentro,  (21)  aa'ara  da  bruciare  profami,  (22)  patere  baccellatc,  (23) 
Bpiedi  onde  arrostire  le  carni  delle  vittime  immolate,  ed  ißtromenti  (24)  per 
ineiderne  ed  ispecularne  le  viscere,  le  quali  cose  tutte  Barebbe  troppo  lungo 
a  descrivere  ed  eccederebbero  i  limiti  di  un  articolo.  Qual  fosse  l'ufficio  del- 
l'estinto  rimarrä  dilueidato  per  le  disquisizioni  di  tanti  eruditi  delle  antiche 
costumanze,  i  quali  onorano  la  cittä  di  Roma  coi  loro  scritti  e  perche  ab- 
biano  agio  di  osservare  questi  ritrovaraenti  l'Emo  e  Kino  Big.  Cardinale  Ca- 
merlengo  ha  giä  spedito  in  Cervetri  una  sezione  della  sua  Commissione  di 
antichitä  e  belle    arti,  per  far  si  che  sian  posti  sotto  la  tutela  del   Governo 

p  mtificio  e  condotti  in  Roma 

I'irmato  :  Luigi  Grifi. 


APPEXDICE    D. 


Descrisione  delle  rohe  seavate  in  Cervetri  dai  sigg.  geüle  Vin- 
censo  Galassi  e  Don  Alessandro  areiprete  Regolini  fatta 
dalla  sezione  della  Commae  consultiva.  (Ne  ho  tolto  tutto 
ciö  che  si  riferisce  alla  illustrazione  in  rapporto  alle  anti- 
chitä persiane,  e  che  fü  publicato  poi  dal  Grifi  nei  suoi  Mon. 
di  Cere).  Archivio  di  Stato.  Camerlengato,  II,  IV,  2434, 
foglio  275  e  segg. 

Incornincia  coWaffermare  che  tutti  gli  oggetti  presi  in  esame  provengono 
«  da  una  antica  tomba  prossima  a  Cervetri  »  e  continua  :  «  si  osservö  (1)  una 
lamina  finissima  lunga  palmi  due  e  mezzo  circa,  larga  due,  ovale  ed  ireavata 
nell'alto  .  .  .  e  questa  divisa  in  tredici  ordini  o  fasce  che  girando  all'intorno 
e  diminuendo  di  estensione  come  si  avvicinano  al  centro  la  riempiono  tntta 
lasciando  sol"  un  piecolo  vaeno  nel  mezzo  in  forma  di  seudo.  Le  zone  poi 
che  vanno  all'intorno  sono  distribuite  in  quest'ordine.  La  prima  e  impressa 
di  un  meandro  a  pizzi  e  le  altre  di  un  procedimento  di  animali  e  genii  gli 
uni  appo  gli  altri  cosi  che  stanno  nella  seconda  caproni,  nella  terza  i  leoni 
ul.iti,  nella  quarta  le  chimere,  nella  quinta  i  pegasi,  nella  sesta  le  pantere 
con  faci  ardenti  nella  bocca,  nella  settima  i  cervi,  nella  ottava  i  genii  a  due 


LA    TOMBA    REGOLIM   GALASSI  175 

ale,  nclla  nona  i  Leoni  alati,  nella  decima  i  genii  con  quattro  ali,  nella  nn- 
decima  le  pantere  con  faci  ardenti  in  bocca,  nella  duodecima  i  genii  con 
quattro  ali,  nella  tredicesima  i  leoni  alati.  Lo  scudo  poi  che  si  forma  nel 
centro  delle  tredici  zone  e  diviso  in  cinque  Darre,  nella  prima  delle  quali  vi 
sono  espresse  in  quattro  gruppi  'lue  fiere  traute  ferme  da  an  L,r,'"i".  nella 
seconda  alquante  pantere  con  ana  face  ardente  in  bocca.  poi  nn  prosegnimento 
ili  genii,  Botto  a  questi  nn'altro  di  pegasi  ed  in  ultimo  nn  meandro  (sie).  II 
lavoro  con  cui  sono  effigiati  questi  einblemi  e  una  impressione  formataamar- 
tello  Bulla  lamina  d'oro,  lo  stile 

(2)  L'altro  ornamento  d'oro,  grande  piü  di  un  palino  e  mezzo  in  lungo 
e  largo  un  palmo,  pari  a  quello  rinvenuto  negli  seavi  del  sig.  principe  di 
Oanino  e  formato  uell'alto  da  una  piastra  d'oro  in  forma  <li  pelta,  con  un 
intrecciamento  «li  pizzi,  nel  cui  mezzo  stanno  in  due  ordini  cinque  leoni  ritti. 
A  questa  Bono  appiccate,  una  sotto  l'altra,  due  spranghe  ornate  di  meandri, 
che  hanno  alla  estremitä  un'anello  in  eiaseuno  dei  canti  da  cui  pende  una 
conchiglia  e  all' inferiore  di  queste  spranghe  sta  attaccato  nno  stemma  pres- 
soche  ellittico  effigiato  con  tanti  ordini  di  leoni  fra  ognuno  dei  quali  evvi 
infissa  un'oca.  Passa  nel  di  dietro  di  questo  ornamento  uno  spillo  posto  per 
modo  che  la  Sezione,  argomentaiulo  non  potere  ornare  il  petto,  opino  che  star 

dovesse  sulla  testa e  pregevole  il  contorno  dei  leoni  e  del  meandro 

disegnato  con  piecolissime  pallottoline  d'oro 

Si  osservarono:  (3)  dne  armille  di  piastra  d'oro  della  larghezza  di  quattro 
dita  circa,  contornate  da  un  lavoro  a  pizzi  e  da  una  greca  che  terminano 
alla  sommitä  dell'armilla  stessa  con  due  testine  umane,  in  mezzo  alle  quali 
e  posto  il  fermaglio  con  un  gruppo  di  catene  d'oro  che  annodar  lo  dovevano 
ed  ogni  catena  finisce  col  capo  di  una  serpe. 

Queste  armille  sono  di  piastra  d'oro  battuto,  compresse  con  parecchi  or- 
dini di  figure  e  nel  primo  si  scorge  la  debole  creatura  umana  assalita  dal 
genio  malo  in  forma  di  due  bestie  feroci  e  liberata  da  due  genii  buoni  che 
afferrano  i  mali.  Negli  altri  ordini  appariscono  in  eiaseuno  tre  figure  muliebri 
ritte,  con  in  mano  una  specie  di  scettro,  e  potrebbero  interpretarsi  per  ima- 
gini  della  regina  dell'Amenti 

L'oro  e  battuto  e  le  figure  impresse  contornate  dalle  menzionate  pieco- 
lissime palline  di  squisita  eseeuzione. 

Sonovi  poi.  (4)  due  piecolissimi  fermagli  di  oro  effigiati  medesimamente 
con  le  regine  degli  elementi  e  col  conflitto  dei  genii  buoni  e  cattivi. 

(5)  Una  catena  intessuta  con  intrecciamento  di  fila  d'oro  quadra  e  doppia 
lunga  tre  palmi. 

(6)  Tre  fioccbi  di  piastra  d'oro  in  forma  di  fiori. 

(7)  Un  numero  considerevole  di  cannelli  grandi  di  oro  cesellati  e  gonfi 
nel  mezzo  a  guisa  di  fusaruole  con  bacchc  similmente  d'oro  vuote  nel  di 
dentro  e  forate  per  passarvi  un  cordone  e  farne  un  monile. 

(8)  Ventuna  fibule  d'oro.  fra  le  quali  una  assai  grande  ed  un'altra  che 
presenta  degli  ornati. 

(9j  Sette  anelli  lisci  di  oro  e  parecchi  altri  di  argento  ricoperti  da  la- 
mina di  oro. 


G.    l'INZA 

•    •     cerchietti  di  oro  fra  lisci  e  lavorati. 
Tre  ambro,  o  altra  resina  in  uro  con  lavoro  alla  irreca  e  tre 

di  q  gature  Beiisa  le  ambre. 

Ewi  ancora  nna  quantitä  di  quadrettini  di  lamina  d'oru  bucati  negli 
Li  ed  impressi  tutti  di  qualche  aniuiale  o  figura  imaginaria  o  i'antastica. 
simile  a  quelle  del  pettorale,  dei  quali  a  foggia  di  ricco  ornato  stata  era  Co- 
rsa la  veste  del  penonaggio. 

(13)  Inline  si  vede  raccolta  baona  quantitä  di  brani  di  un  velo  d'oro,  die 
doveva  aver  fatto  parte  della  ricca  veste  del  sepolcro. 

Argento : 

(14)  Coppa  effigiata  .  .  .  del  diametro  all'incircadi  sei  dita.  Si  osservo  che  e 
form  ata  da  dne  lamine  di  argento  battuto  con  figure  rilevate  a  martello.  tal 
che  essendo  queste  due  lamine  unite  insieme  viene  a  farsi  un  effigiamento  di 
storie  si  nell'interno  che  nell'esterno. 

N  ii  e  ben  cbiaro  se  sia  stata  dorata  per  intero,  ovvero  nelle  sole  figure 
nelle  quali  al  presente  rimane  la  doratura,  ed  in  ciascana  di  queste  osservasi 
all'  intomo  come  una  catena  di  piccolissirae  punteggiature  clie  servono  forse 
ad  indicare  la  foggia  del  vestire.  L1  interno  vedesi  diviso  in  due  fasee,  nella 
prima  delle  quali  si  scorgono  tre  figure  ritte  con  collane  al  cdlo  ed  un  vaso 
in  capo,  e  queste  sono  seguite  da  un  carro  tirato  da  un  sol  cavallo.  Sul  carro 
ewi  un  guerriero  ed  un  aariga,  con  appresso  una  ordinanza  di  quattro  fanti 
armati  di  lancia  e  di  scudo  rotondo.  Quindi  si  ripete  il  cocchio  e  l'ordinanza 
di  cui  non  si  discerne  che  una  parte,  essendo  il  resto  guasto  dalla  ruggine, 
ad  onta  della  quäle  appariscono  oltre  ai  fanti  due  figure,  una  delle  quali,  che 
e  seduta,  liba  con  un'altra  che  le  stä  ritta  innanai. 

Nl-1  secondo  ordine  poi  si  vede  un  guerriero  armato  di  scudo  e  lancia,  che 
cui  suo  auriga  e  montato  su  di  un  carro  tratto  medesimamente  da  un  cavallo. 

Vien  poi  un  guerriero  ed  un  carpento  di  rara  foggia  in  cui  stassi  seduta 
una  figura,  ed  il  carpento  e  tirato  da  un  animale  che  non  si  scorge  bene  se 
sia  un  asino  ovvero  un  mulo.  Seguono  poi  due  guerrk-ri  ed  il  rimanente  della 
fascia  e  del  fondo  e  guasto  dalla  ruggine  per  modo  che  piii  nulla  vi  si  di> 
stingua.  I  guerrieri  hanno  le  tonachette  incise  a  tratti.  come  se  indicar  si 
volesse  esser  queste  state  formate  di  foglie  di  palma;  incisi  sono  i  loro  con- 
torni  e  gli  scudi  punteggiati. 

Nella  parte  esterna  poi  della  tazza  apparisce  un  carro  medesimamente 
tratto  da  un  cavallo,  che  a  somiglianza  di  quelli  interni  ha  una  impressione 
BuH'anca  «1  i  una  specie  di  tau,  e  sul  carro  staune  un  gnerriero  ed  il  suo  coc- 
chiere  cui  seguono  tre  fanti  armati  di  scudo.  lancia  e  si  ada,  quindi  e  inciso 
un  Leone  che  sembra  ammansato,  uno  sparviere  che  vola  colle  ali  librate,  non 
parallele,  imperocche  una  e  calata  affatto.  A  questo  vi<  n  dappresso  nn'al- 
tro  carro  segaito  da  un  cavaliere  cullo  stocco  imbrandito,  da  due  ordinanze 
•  ii  guerrieri  armati  <li  scudo  e  lancia  per  le  quali  ewi  un  leone  simile  al 
primo  ed  in  ultimo  la  fascia  e  chiusa  da  un  cavaliere  disarmato.  Queste  figure 
intramezzate  da  altri  sparvieri  in  alto;  ed  in  sul  piano  sjiiccano  da  al- 

di  cipn  •  .i  fiori  di  ! 


I..V    TOM  HA.    REGOLIM    fl.U.A  177 

II  secondo  online  e  presso  a  poco  conie  il  priroo  ornato  di  rarri,  <li  ca- 
valieri  e  di  ordinanze  di  fanti,  ma  la  ruggine  ne  ha  guastato  gran  parte. 

Nel  fondo,  che  conserva  molta  doratura,  si  rede  tarorato  ano  sparviere  ed 
anche  qui  la  ruggine  ha  distrutto  le  ÜLruie,  delle  quali  non  restano  che  ap- 
pena  le  tracce  di  due  gamhe.  Ogni  fascia  e  poi  separata  da  un  '_rir<>  di  doppie 
pnnteggiature  e  le  figure  sono  anche  qui  battute  a  martello  e  quindi  Ln< 
col  bulino  nei  contomi. 

(15)  Ora  passando  a  descrivere  il  piattello  intero  vedesi  nell'interno  di 
questo  uu  turn  che  combatte  cou  due  leoni,  che  lo  assalgono  ono  da  fronte 
ed  ano  da  tergo;  il  gruppo  di  questi  animali  e  posto  fra  quattro  piante  di 
loto,  ed  in  alto  evvi  uno  sparviere  con  all  spiegate  come  i  giä  riferiti. 

Nella  fascia  di  mezzo  evvi  una  caccia  ove  mirasi  an  leonc  che  ha  atter- 
rato  an  cacciatore  e  stä  per  lacerarlo  c<»gli  artigli,  mentre  sopravvengono 
altri  cacciatori  e  tentano  uccidere  la  belva  con  gli  strali  e  con  le  lancie.  Poi 
fra  parecchi  alberi  di  cipresso  e  di  palme  coi  datteri  pendenti.  si  vedono  due 
cavalieri  portare  un  cavallo  sciolto  per  ciascuno,  e  alquanto  discosto  evvi  un 
leone,  che  sentendosi  ferito  dal  cacciatore  si  leva  in  piedi  e  sembra  arruffare 
le  gambe  pel  dolore  e  per  la  Vendetta;  ma  il  cacciatore  afferratagli  la  lingua, 
gli  immerge  nel  ventre  il  pugnale.  Intanto  altri  uccelli  volano  in  aria,  in- 
vestiti  dai  dardi  che  scagliano  lor  contro  i  cacciatori  ed  una  mpicapra  salta 
da  una  rupe  per  timore  di  un  cane  e  di  un  cavaliere  che  la  inseguono. 

La  terza  fascia  che  e  quella  prossima  al  labbro,  contiene  un  carro  tirato 
da  cavalli  su  cui  e  il  cocchiere,  ed  un  guerriero  armato  di  due  dardi,  seguito 
da  una  ordinanza  di  fanti  o  di  cavalieri  che  camminano  in  un  piano  ove 
sorgnno  alberi  di  cipresso,  e  nell'altro  veggonsi  librati  sulle  ali  parecchi 
uccelli. 

Ancho  questo  argento  e  battuto  onde  rilevarne  le  figure,  le  quali  sono 
poi  lavorate  a  bulino  nei  contorni.  Accuratissimo  e  il  lavoro  che  esprime  le 

penne  degli    uccelli,  le  quali  sono  bene    imitate  coll'opera  del  bulino 

I  cacciatori  sono  vestiti  di  una  tunichetta  formata  di  liste  a  bulino  ed  hanno 
in  testa  un  acconciamento  a  guisa  di  cuffia,  fatto  similmente  a  bulino,  la 
quäle  esser  potrebbe  di  palme  o  di  piume.  Pure  potrebbe  reputarsi  che  fos- 
sero  capelli  cadenti  a  quel  modo  sin  quasi  sulle  spalle.  I  cavalieri  non  por- 
tano  vestimento,  ma  hanno  imbracciato  uno  scudo  rotondo  nella  sinistra  e 
tengono  due  lancie  nella  destra. 

(16)  L'altro  piattello,  che  e  rotto  nel  mezzo,  ha  medesimamente  piü  or- 
dini  di  figure  vestite  di  tunica  alquanto  piü  lunga,  che  andando  in  ordinanza 
seguono  un  carro  tratto  da  cavalli  ove  sono  due  figure  armate  di  arco  e  di 
tre  frecce,  e  le  ordinanze  che  vanno  in  un  piano  sparso  di  cipressi  e  di  fiori 
di  loto,  sono  interrotti  da  uomini  a  cavallo  siccome  nell'altro  piattello.  Perö 
essendo  questo  rotto  nel  mezzo  non  si  p.uö  stabilire  il  nuinero  delle  zone  con 
cui  era  distinto,  ma  semhrano  tre  al  pari  deH'altro. 

Lo  stile  e  il  medesimo  e  conserva  maggiormente  la  doratura  nelle  sole 
figur.'. 

Oltre  questo  vasellame  ...  vi  sono;  (17)  quattro  piccole  tazze  etrusche. 
delle  forme  giä  note  per  altre    simili   dissotterrate  in  terracotta,    due    delle 

12 


G.    Pl.NZA 

quali  a  due  manichi  che  hanno  l'iscrizione  graflita  in  carattere  etrusco  con 
la  parola  Larthia.  Una  senza  manico  la  cui  iscrizione  e  Milarthia  ed  una 
liscia. 

Bronzo : 

-  Kvvi  una  piccola  patera,  (19)  un  manico  di  simpulo,  (,20)  ed  un 
avanzo  di  prefericolo  liscio  e  senza  ornainento  di  sorta,  che  deve  aver  servito 
per  Le  aspersioni  solite  a  farei  nei  sacrifici. 

(21)  N°.  qnattro  piattelli  de!  diam.  di  un  palmo  e  mezzo  circa,  impressi 
di  una  baccellatura  rotonda  di  un  gigiio,  due  lioni,  ed  una  pantera. 
22)  N '.  dodici  patere  baccellate  del  diam.  di  un  palmo  circa. 

(23)  N°.  due  scodelle  liscie  con  manico  mobile. 

(24)  Un  lebete  con  cinque  colli  e  teste  di  pantere,  che  spiccando  dal 
labbro  guardano  infuori,  del  diam.  di  palmi  due  circa. 

(25)  Altro  idetn,  ma  dei  cinque  colli  non  ne  resta  attaccato  che  un  solo. 

(26)  Un  lebete  del  diam.  di  un  palmo  e  mezzo  con  sei  colli  e  teste  di 
ceraste  che  guardano  all'indentro. 

(27j  Vaso  grande  a  foggia  di  calice  posato  sopra  due  sfere,  che  vanno  ad 
aggiungersi  coll'apice  di  un  cono  che  gli  serve  di  piede,  e  tanto  il  vaso  quanto 
le  sfere  e  il  cono  effigiati  in  questo  modo.  Nel  cono  appariscono  lavorate  a 
martello  tre  fascie,  nella  prima  delle  quali  sono  tori  di  sveltissime  forme  che 
comhattono  con  pantere.  Nella  seconda  sfinsri  alatc,  alcune  con  volto  umano 
ed  altre  con  teste  ferine,  o  di  uccelli.  Nella  terza  vanno  all'intorno  pantere, 
tori  e  cavalli  alati.  Le  due  sfere  sono  impresso  di  leoni  ed  il  calice,  che  ha 
sul  labbro  un  ornato  di  perle,  e  poi  effigiato  con  due  ordini  di  animali  ove 
ne  sono  ordinate  alquante  pantere,  e  nel  secondo  un  numero  simile  di  belve 
alate. 

(28)  Un  vaso  a  due  manichi  liscio,  alto  un  palmo  e  mezzo  circa,  senza 
piede. 

(29)  Un  vaso  a  due  manichi,  rotto  nel  piede,  alto  un  palmo  e  mezzo 
circa,  con  ornamento  all'intorno  del  ventre  formato  da  parecchi  giri  di  perle 
e  di  punte. 

(30)  N°.  nove  spiedi  onde  rostire  le  carni  dei  sacrifici. 

(31)  N°.  dieci  lancie  da  speculare  le  viscere.  Un  mazzo  delle  medesime 
attaccate  insieme  dalla  ruggine. 

(32)  N°.  tre  conche  del  diam.  di  due  palmi  circa  l'una,  liscie  e  rotte. 

(33)  N°.  due  conche  del  diam.  di  palmi  tre  circa,  liscie  e  rotte. 

(34)  N°.  tre  tripodi  di  ferro  alquanto  guasti. 

(35)  Un  tripode  di  ferro  intiero. 

(36)  In  pugnale  di  ferro  ben  conservato. 

(37)  Un  tripode  di  bronzo,  assai  guasto,  ornato  nelTalto  di  teste  di  tori, 
i  piedi  terminano  in  zampe  di  leoni. 

{'■>)  I'n'ara  da  bruciare  profumi  formata  da  una  lamina  di  metallo  qua- 
drilunt,ra  di  palmi  cinque  per  uno,  con  un  rotondo  concavo  nel  centro,  da  un 
canto  all'altro  del  quäle  e  tratta  al  disopra  una  fascia,  nel  cui  mezzo  evvi 
altro  piccolo  concavo  posto  per  modo  che  ardendo  il  fuoco  nella  cavitä  di 
sotto  bruciassero  gli  aromi  raccolti  in  quella  di  sopra.  l^uesta  ara  e  posta  su 


I.A.    TOM  IIA    REGULIN!    ÖALAS8I  179 

dl  quattro  piccole  ruote,  ha  un  ornato  di  gigli  che  girano  all'  intorno,  e  s'i  dall'un 
lato  che  dall'altro  del  coneavo  stanno  (lue  pantere  ritte,  come  in  atto  <li  com- 
battere. 

(39)  Vi  sono  poi  duc  sostegni  di  metallo  che  sembrano  avei  servito  a 
sorreggere  gli  orli  laterali  dell'ara. 

(40J  Due  targhe  di  seudi  di  metallo  con  ivi  rilevati  a  martello  parecchi 
circoli  com  entro  perle  e  mcandri.  ma  guasti  alquanto  e  parecchi  avanzi  di 
simili  targhe. 

(41)  Tre  manichi  di  flabelli. 

(42)  Due  lamine  con  una  sfinge  per  eiaseuna  levata  sulle  zampe  di  dietro 
e  con  fiore  sul  capo. 

(43)  Una  specie  di  catena  sostenuta  da  un  anello  cui  e  congiunto  un  fiore 
aperto  a  spicclii. 

(44)  Un  coperchio  di  lebete  rotondo,  con  manico  in  mezzo  piegato  e  rotto 
in  un  lato. 

(45)  Una  bara  ampia  tanto  da  capire  comodamente  un  uomo ;  la  forma 
di  questa  e  quadrilunga  con  due  assi  pel  lungo  e  tre  per  traverso,  fra  i  quali 
sono  chiodati  tanti  altri  assicelli  piü  sottili  e  di  metallo  anch'essi,  che  incro- 
cicchiandosi  fra  loro  diagonalmente  compongono  una  specie  di  graticcio  fra 
le  assi  principali  che  sono  sostenuti  da  sei  piedi,  non  piü  alti  di  un  palmo, 
rotondi  fino  alla  metä  in  guisa  di  pera,  nel  resto  simili  ad  un  piuolo.  Non 
evvi  incisione  di  sorta  o  altro  ornamento  in  tutta  la  bara  ed  in  una  lastra 
alquanto  piü  elevata  e  larga  un  mezzo  palmo  posta  ad  una  delle  estremitä 
ove  giaceva  il  capo  del  defunto  si  scorgono  impressi  aleuni  fiori  che  girano 
intorno  a  due  borchiette.  Si  stima  per<>  che  tutti  gli  ornamenti  formati  di 
intrecciamenti  di  fiori,  che  veggonsi  staccati,  abbiano  appartenuto  alla  bara 
e  per  ciö  se  ne  deve  tener  poi  conto. 

(46)  Due  grandi  vettine  con  centauri  dendrofori  in  una  fascia  aH'intorno, 
striati  nel  resto. 

(47)  Due  alquanto  piü  piccole  striate,  con  belve  nella  fascia. 

(48)  Due  grandi  striate  e  nella  fascia  un  seguito  di  belve  alate. 

(49)  Otto  vettine  baccellate  solamente. 

(50)  Vaso  di  terra  greggia  con  animali  intorno. 

(51)  Vaso  a  dne  manichi,  grande,  baccellato,  con  coperchio  rotto. 

(52)  Altro  in  forma  di  Corona  a  due  manichi,  liscio. 

(53)  Trentasei  piecoli  idoletti  di  terra  nera. 

(54)  Varii  manichi  staccati  di  bronzo  e  altri  frammenti. 


G-    l'IN/A 


APPENDICE    E. 


Archivio  di  Stato.  Camerle  agato.  II,  IV. 
fasc.  '24:14.  fogli  139  e  157. 


^ 


Nota  dei  restaun  degli  oggetti  di  bronzo  e  di  ferro  della  collezione  Ke- 
golini  Galassi  redatta  dallo  Spagna  il  3  Agosto  1839. 

Oggetti  •. 

(1)  Bara;  (2)  sei  scudi;  (3)  due  frammenti  di  sciuli ;  (4)  ara  da  bruciare 
profumi ;  (ö)  due  lebeti  grandi  con  cinque  teste;  (6)  sedici  patere  di  varia 
forma  e  grandezza;  (7)  quattro  targhe  con  patere  (sie);  (8)  lebete  grande  con 
sei  teste;  (9)  vaso  arcaico  con  punte  ;  (10)  altro  vaso  a  due  maniebi;  (ll)una 
olpe;  (12)  due  specie  di  capofuochi;  (13)  an  tripode  grande;  (14)  una  gran 
conca;  (15)  altra  grande  conca;  (16)  due  conche  di  varia  forma  e  grandezza; 
(17)  vaso  a  sfere  e  piede  ornato  di  animali;  (18)  venti  utensili  di  diverse 
specie;  (19)  otto  fignrine  fatteci  le  basi  nuove;  (20)  due  catene ;  (21)  quattro 
animali  fatteci  le  basi ;  (22)  una  testa  di  cavallo;  (23)  quattro  flabelli;  (24)  tre 
vasetti;  (25)  molti  pezzi  di  frammenti  cioe  maniebi  di  vasi,  maniglia,  ed 
altro;  (26)  molti  pezzi  del  carro;  (27)  dodici  tavole  di  legno  sopra  le  quali 
sono  stati  fissati  molti  pezzi  di  ornati;  (28)  due  grandi  tripodi  nuovi  di  ferro 
fatti  sul  modello  degli  antiebi ;  (29)  quattn.  detti  piu  piecoli. 


Archivio  di  Stato.   Camerlengalo.  II,  IV, 
2434,  foglio  175. 

Nota  dei  vasi  restaurati  dal  Ruspi,  redatta  il  28  Agosto  1838. 

1.  Un    vaso  a  13  (sie  forse  per  tre)    maniebi  di    moltissimi    pezzi,    col  B( ig- 

getto  di   Ercole    che  vince  il  leone  assistito  da  Minerva. 

Oggetti  di  terra  nera  : 

2.  Vaso  adorno  di  una  raggiera  e  quattro  teste  di  arieti  e  due  di  giovenche 

col  rispettivo  coperebio  e  sopra  di  esso  un  cane. 

3.  Un    gutto    singolare    coperto  di  due   teste  di  cavalli  ed   un   uomo   che  li 

frena. 
I    I'n  vaso  con  quattro  teste  di  giovenco  poste  sopra  quattro  maniclii. 
5.  Una  gran  tazza  guarnita  di  una  Corona  raggiata. 
6    Una  tazza,  ossia  bicchiere,  con  piedestallo. 


I.A    TOMBA    KKGÖI.IM    GALASSI  l'l 


APPENDICE    F. 


Archivio  di  Stato.  Camerlengato.  II,  IV,  fasc.  2434, 

foglio  193  e  seg. 

Nota  degli  oggetti  dissotterrati  in  Cervetri  negli  anni  1836-37  dai  soci 
sig.  genle  Galassi,  sig.  arciprete  Regolini  ecc.  .  . 

Prodotto  delli  scavi  operati  neH'aiino  1836  nel  terreno  in  vocabolo  «  II 
Sorbo  ». 

Oro: 

1.  Piastra  per  decorazione  di  spalle  o  di  petto,  tutta  istoriata,  con  molti  giri 

concentrici   di   animali  di  diverse    specie,  del  peso  circa  denari    sessan- 
tatre. 

2.  Ornamente-  da  petto,  o  da  testa,  con  un  numero  di  anatrelle  in  rilievo,  il 

tutto  di  oro  con  fondo  di  lavoro  in  granine  piecolissime,  indicanti  leoni 
alati,  ed  altri  cinque  piü  grandi,  del  peso  di  denari  centoquarantacinque. 

3.  Due  bracciali  tutti  istoriati  con  figure,  ed  ornati  in  simile  lavoro  ed  alcuni 

pezzi  di  catenelle  pendenti,  del  peso  di  denari  circa  centoquattordici. 

4.  Due  fermezze  ad  uso  di  viere  in  simil  lavoro,  del  peso  circa  denari  dieci. 

5.  Una  catena,  ossia  collana  di  filo  d'oro  tessuto,  siniili  a  quelle  cbe  si  usano 

in  giornata.  con  sue  viere  appie,  rappresentanti  teste  di  leone,  del  peso 
circa  denari  settantuno. 

6.  Numero  ventuno  fibule  formate  a  navicella,  del  peso,  circa,  di  denari  tren- 

tacinqne. 

7.  Numero  trentutto  viere  di  piastra,  ossiano  cannelli,  alcuni  dei  quali  di  la- 

voro liscio  e  del  peso    circa  di  denari  venti,  compresi   due  di  filo  tondo 
di  forma  spirale. 

8.  Numero  sei  filetti,  ossiano   incassature,  che  hanno  contenuto  alcuni  pezzi 

di  gomma,  una  delle  quali    rimasta,  ed  altri    ornati  di  simile  lavoro  in 
granine,  il  tutto  del  peso  denari  dieciotto  circa. 

9.  Numero  sedici  cannelli  a  guisa  di  fuseruole,  che  hanno  servito  per  uso  di 

collana,  del  peso  di  denari  quarantasette  circa. 

10.  Numero  sei  viere  a  guisa  di  puntali  del  peso   denari    venticinque   circa. 

11.  Numero  dodici  globi,  che  hanno  servito  probabilmente  per  uso  di  collana, 

del  peso  denari  venti  circa. 

12.  Numero  tre  fiocchi  di  piastra   d'oro,   che  hanno  ai  lati  teste  di  animali, 

del  peso  denari  trenta. 

13.  Numero  sei  anelli  in  vuoto  chiuso,  con  anime  d'altro  metallo,  ossia  sal- 

datura  alcuni  dei  quali  aperti,  del  peso  circa  denari  diciassette  e  mezzo. 

14.  Altro  anello  intiero  non  contemplato  nell' istromento  di  consegna. 


188  G.    1MN/A 

15.  Alcuni  pezzi  «1  i  catenina,  simile  all'altra  che  trcvasi  nei  bracciali  su  de- 
scritti,  del  peso  denari  dieciotto  circa. 

16.  Molti    pezzi  di  lama    parimenti  d'oro,  in  alcuni  dei  quali  esiste  l'ornato, 

che  dovevano  servire  a  formare  la  veste,  ossia  abito  del  cadavere,  ed  altri 
ornamenti,  alcuni  de'  quali  conservano  ancora  un'anima  di  metallo,  ossia 
bronzo,  del  peso  lordo  di  circa  denari  centoquarantaquattro. 

17.  Molti  frammenti  di  usi  diversi,  misti  in  parte  di  metallo,  come  sopra, 
del  peso  denari  trentadue  circa. 

18.  Altri  frammenti  misti  del  suddetto  metallo,  compresovi  un  frammento  di 

catena  in  argento,  del  peso  di  circa  denari  quattordici  e  mezzo. 

Argento: 

19.  Tazza,  ossia  sottocoppa,  istoriata  coli  figure  ed  animali ;  i  suddetti  pezzi 
presentano  della  doratura,  del  peso  di  once  tredici  e  denari  diciotto  circa. 

20.  Due  tazze  liscie.  ed  altra  senza  manichi,  in  parte  corrose;  trovasi  anche 

una  delle  suddette  liscia,  slabbrata  e  l'altra  bucata,  del  peso  di  once 
sei  circa. 

21.  Frantumi  interrati,  fra  i  quali  trovasi  una  piccola  patera  liscia,  un  va- 
setto  rott"  a  due  manichi,  la  metä  di  un  vaso  e  di  una  tazza,  un  ma- 
nico  di  tazza  ed  altri  rottami  del  peso  lordo  di  libbre  cinque  ed  once 
dieci  circa. 

22.  Due  armille  rotte  e  consunte. 

23.  N.  B.  Fra  i  frantumi  degli    argenti  del  peso  di  libre  5  ed  once  10  vi  ö 

compreso  un  piatto  istoriato,  rotto,  mancante  del  centro. 

Bronzo: 

24.  Una  bara  funebre. 

25.  Un'ara  portatile  per  suffumigi. 

26.  Cinque  frammenti  di  scudi. 

27.  Un  tripode  rotto. 

28.  Due  pezzi  di  bragiere. 

29.  Due  caldaie  grandi  rotte. 

30.  Due  lebeti  grandi,  aventi  ognuno  cinque  teste  di  pantera,  parimenti  rotti. 

31.  Uno  detto  piü  piccolo,  un  poco  frammentato,  avente  sei  teste  di  pantera 
intorno  al  labbro. 

32.  Un  vaso  grande,  rotto,  con  due  anse. 

33.  Frammento    creduto  piede  del  suddetto  vaso,  formato  ad   alambicco,  con 

alcuni  animali  in  bassorilievo. 

34.  Sedici  caldaie  di  diverse  forme  e  grandezze  in  parte  frammentate. 

35.  Due  sottocoppe  liscie  con  manichi  frammentati. 

36.  Quattro  coppe  con  leoni  a  bassorilievo,  in  parte  frammentate. 

37.  Cinque  vasi  di  varie  grandezze,  tre  dei  quali  rotti. 

38.  Quattro  supposti  focolari  di  metallo. 

39.  Due  frammenti  di  catene  con  anelli  grandi  nella  parte  superiore,  uno  dei 

quali  tiene  attaccato  un  grau  fiore. 
1".  .Sei  stromenti  incisori  con  altri  frammenti  simili. 


LA  TOMBA  UEGOLIM  UALASSi  183 

41.  Sette  spiedi  con  sno  anellino  per  attaccare. 

42.  Alcuiii  frammenti  di  lamina  con  ornati  a  bassorilievo,  rappresentanti  ani- 
mali  ipotetici. 

43.  Due  piccoli  leoni,  due  piccoli  bnoi,  una  testa  di  cavalln. 
43a  un  piccolo  spiedo  in  parte  dorato. 

44.  Frammenti    diversi    consistenti  in  armille,  fibule,  anelli,  chiodi,  manichi 
di  flabelli,  pezzi  di  lamina  ornati  e  lisci. 

Ferro : 

45.  Due  tripodi  frantumati  e  consunti: 

46.  Un  pugnale  parimenti  consunto,  ed  altri  ininuti  frammenti. 

Avorio : 

47.  Frammento  di  un  braccialetto  istoriato,  e  varii  altri  minutissimi  frantumi 

di  ornati,  stingi,  leoni,  e  dadi  per  giuoco. 

48.  Un  vaso  di  alabastro,  chiamato  lagrimale,  consunto,  rappresentante  la  dea 
Iside. 

Terre  cotte: 

49.  Trentadue  idoletti  neri  ed  altro  rappresentante  una  mummia. 

50.  Due  tazzette  o  bicchieri,    uno    istoriato,  e  l'altro  di  terra  nera  a  cui  ri- 
mangono  le  vestigia  di  una  laminetta  d'argento  nell'interno. 

51.  Un  vasetto  lagrimale  rotto  rappresentante  una  lepre. 

52.  Altro  vasetto  lagrimale  nero,  con  iscrizione  aH'intorno. 

53.  Sette  vasi  interi  tra  mezzani  e  piccoli  con  figure. 

54.  Cinque  vasetti  ordinarii  parimenti  interi,  compagni,  ma  senza  figure. 

55.  Due  piccoli  vasi  egizi  compagni. 

56.  Uno  come  sopra  piü  grande  rotto. 

57.  Vaso  rappresentante,  come  si  crede,  un  rito  nuziale  di  stile  arcaico,  man- 
cante  di  minutissimi  pezzetti. 

58.  Vaso  con  Teseo  che  uccide  il  Minotauro. 

59.  Vaso  con  il  combattimento  di  un  Centauro. 

60.  Vaso  con  una  biga  in  corsa. 

61.  Vaso  con  combattimento  di  Evcole  col  Leone. 

62.  Dieci  vasi  rotti  di  varia  grandezza. 

63.  Tre  tazze  rotte  una  delle  quali  grande,    rappresentante  nel  bordo    ester- 
namente  un  convito,  ed  altra  piü  piccola  mancante. 

N.  B.  I  suddetti  quindici  vasi  e  tre  tazze,  sono  stati  ricavati  dai  rottami 
e  dai  diciotto  involtini,  contenenti  frammenti  di  vasi  e  tazze,  descritti  nel- 
l'istromento  di  consegna  fatto  per  gli  atti  Apolloni. 

Terre  ordinarie: 

64.  Dieciotto  olle  grandi,  compresovi  il  vaso  indicato  con  cavallo  nel  coper- 

cliio  e  framraentato,  alcune  delle  quali   sono  rotte,  ed  altri  sei  pezzi  di 


G.    l'IN/A 

entita,  consistenti  in  sottopiedi  e  coperchi  delle  Jette  olle  in  parte 
frammentati. 

65.  Dieci  dette  piccole,  qualcnna  rotta  e  due  altre  olle  inezzane  una  ornata, 
una  rotta  e  l'altra  mancante  di  an  piede  fätta  a  cäldaia. 

66.  Una  specie  di  sedile  rotto  da  una  parte. 

0  retta  rinvennti  nello  scavo  di  un  Bepolcro  esistente  al  confine  dei  detto 
terreno  «  II  sorbo  »  e  la  vigna  del  sig.  Paolo  Calabresi,  a  cui  fu  dat..  un  com- 
penso  per  la  parte  che  gli  competeva  dei  medesimi. 

67.  Dieciannove    teste  di  terra    nera    rappresentanti  tigri,   cavalli,  bovi ;   sei 

turacci  a  guisa  di  fiore. 

68.  Tre  idoletti  piccoli. 

6t».  Frammento  di  un  vasetto    senza    piede,  con  due    teste  di  cavallo  e  suoi 
turacci. 

70.  Un  piede  di  vaso  con  intorno  una  iscrizione  pelasgica. 

71.  Varii    altri   frammenti  di  tazze  con  figure  in  bassorilievo,  di  forma  non 

comune,    frantumi  della  medesima  terra    consistenti  in  piedi,  manichi  e 
porzioni  di  tazze,  parte  dei  quali   scannellati,    graffiti,    istoriati  ecc.  .  .  . 

Prodotto  degli  scavi  operati  neH'anno  1837  nel  terreno  denominato  «  la 
Yignaccia  ». 

72.  Due  anelli  d'oro  in  cui  e  legata  una  piccola  incisione  per  cadauno. 

73.  Un'altro  anellino,  composto  di  due  cerchi  legati  insieme. 

74.  Una  iscrizione  latina  trovata  sopra  la  toniba  in  cui  furono  scavati  i  sud- 

detti  anelli. 

75.  Una  tazza  rotta  rappresentante  Enea  che  trasporta  sulle  spalle  Anchise. 

76.  Un  vaso  a  colonna  ugualraente  rotto  con  figure  gialle  rappresentanti  Bacco 

e  Fauni  pestando  uve. 

77.  Due  lagriraatorii  di  nessuna  entita. 

78.  Due  canestri  di  frantumi  di  tazze,  vasi,  bicchieri  di  niun  valore. 

79.  E  piü  una  borchietta  piccolissima  d'oro,  scavata  nel  1836,  la  quäle  non 

venne  descritta  nell'  istrumento  di  consegna. 

Firmato :  Vittoria  Chiaramonti. 

Io  sottoscritto  attesto  che  gli  articoli  contenuti  nella  presente  nota,  fatta 
in  due  fogli  da  ine  vidimati,  contiene  tutti  gli  oggetti  di  anticliitä  rinvenuti 
negli  scavi  degli  anni  1836-37  nei  terreni  della  cappellania  Vitalini  e  da  me 
inviati  da  Cervetri  in  Roma  al  mio  socio  sig.  generale  Galassi  e  consegnati 
con  rogito  Apolloni. 

Firmato:  Alessandro  Regolini. 

30  Agosto  1838. 

I<>  sottoscritto  attesto  che  nella  presente  nota  non  solo  sono  interamente 
registrati  tutti  gli  oggetti  rinvenuti  negli  scavi  1836-37  nei  terreni  della  cap- 


l.A  TOMBA  REGOLIM  GALAJ  185 

pellania  Vitalini,  quali  farono  a  me  mandati  da  Cervotri  dal  mio  socio  Big.  ar- 
ciprete  Regolini  e  consegnatimi  col  rogito  Apolloni,  ma  affermo  esservi  in 
piü  (80)  un  anello  d'oro  e  due  anelli  di  argento  che  esistevano  tra  i  frantumi 
dei  ferramenti. 

Firmato:  V.  gen.  GaLASSI. 
30  Ägosto  1838. 

Nota  all'appendice.  —  In  sostanza  questo  el<  aco,  abbastanza  trascu- 
rato  del  resto  rigaardo  agli  oggetti  di  minore  iraportanza,  ripete  quello  ag- 
giunto  all' istromento  Apolloni  in  data  8  Giugno  1836  conservato  oggi  nel- 
l'Archivio  notarile  di  Roma,  sul  quäle  si  fondava  la  responsabilitä  de]  conse- 
gnatario  Galassi.  Quell' istromento  era  stato  redatto  coll'aiuto  di  an  gioiel- 
liere,  il  Rota,  il  quäle  aveva  descritto  del  suo  meglio  le  oreficerie  intatte  o 
in  baono  stato  ed  i  bronzi  piü  appariscenti,  trascurando  gli  oggetti  di  minoi 
valore  aleuni  dei  quali  poterono  sfuggire  al  rapido  inventario,  in  specie  qua- 
lora  si  consideri  clie  gli  erano  sfuggiti  anche  deerli  oggetti  d'oro  e  d'argento 
(efr.  P,  80).  Le  discrepanze  fra  il  trascritto  elenco  e  quello  Apolloni  sono  qui 
appresso  notate. 

P,  1;  neU' istromento    Apolloni  e  detto  che  la  piastra    ornava    le    spalle  del 

defunt". 
P,  32,  33;  n eil' istromento  Apoll,  erano  considerati  come  un  solo  oggetto. 
F,  43,  44;  nell1  istromento  Apoll,  sono  omessi,  senza  dnbbio  perche  sfuggirono 

al  Rota. 
F,  50,  51;  nell' istromento  Apoll,  gli  oggetti  in  ferro  sono  indicati  colle  pa- 

role:  u  Molti  frantumi  di  utensili  in  ferro».  Evidentemente  nell'atto  di 

consegna  F  si  tenne  conto  soltanto  degli  utensili  allora  restaurati  (tripodi) 

e  del  pugnale  in  discreto  stato  di  conservazione. 

Oltre  a  queste,  altre  discrepanze  sono  giä  notate  e  spiegate  dagli  esten- 
sori  e  firmatarii  dell'Atto  di  consegna  F  nei  N.  B.  aggiunti  e  nelle  dichiara- 
zioni  che  precedono  la  firma  del  Galassi. 


APPENDICE   G. 


Archivio  di  Stato.   Camerlengato.  II,'  IV, 
2434,  foglio  71. 

Klenoo  emendativo  a  quello  contenuto  negli  stamponi  inviati  dal  Canina 
al  genle  Galassi.  Gli  oggetti  ivi  elencati,  dati  dal  Canina  come  provenienti 
dalla  tomba  centrale  A,  avverte  dal  Galassi  che  non  gli  appartengono,  ma 
provengono  da  altre  tombe  seavate  dal  Regolini  al  Sorbo.  La  lettera  ehe  ac- 
compagna  la  nota  e  ne  spiega  lo  scopo,  porta  la  data  9  Giugno   1V-'.T. 


G.    PINZA,    LA    TO.MBA    KEGOLIM    GALASSI 

Bronzi : 

1.  Un  Tripode, 

2.  Un  coperchio  con  umbone. 

3.  Due  catene  ad  una  delle  quali  e  attaccato  un  fiore. 

4.  In  vaso  centinato  airintorno. 

5.  Due  altri  vasi  (colTannotazione  un  vaso  descritto  nella  nota).  Vasi  etru- 

scbi  e  terreootte,  due  vasi  grandi  uguali,  mancanti  di  pochi  pezzi. 

6.  Un  vaso  grande  con  rito  bacehico  e  nuziale. 

7.  I  Itto  vasi  piccoli  ad  un  manico  egizi,  uno  dei  quali  poco  raancante. 

8.  Tre  vasetti  rotti  ma  non  mancanti. 

9.  2s""ve  vasetti  sani. 

10.  Cinque  vasi  di  varie  grandezze  con  figure  poco  mancanti. 

11.  I'n  vaso  a  campana  con  figure. 

12  Due  tazze,  una  delle  quali  grande  con  convito. 

13.  Un  frammento  importante  di  un  vaso  nero  istoriato. 

14.  (.»uattordici  olle  grandi  baccellate  ed  ornate. 

15.  Tre  basi  per  le  medesime  ornate  al  bordo. 

16.  Coperchi  per  le  suddette. 

17.  Varie  olle  piccole  di  terra  nera  di  diversa  forma. 

18.  Tre  olle,  una  delle  quali  ornata  poco  mancante. 


DIE  INSCHRIFT  DER  TRAJANSSAEULE 


SENATVS    •    POPVLVSQVE    •    ROMANVS 
IMP       CAESARI  •  DIVI   ■  NERVAE  ■  F  •  NERVAE 
TRAIANO     AVG  •   GERM  •  DACICO  ■  PONTIF 


MAXIMO  •  TRIB  •  POT  ■  XVII  •  IMP  •  VI  •  COS  •  VI  •  PP 
AD  •  DECLARANDVM  ■  QVANTAE  ■  ALTITVDINIS 
MONS  •  ET  •  LOCVS  •  TANtis  Oj^rlBVS  •  SIT  •  EGESTVS 

Bis  vor  kurzem  hat  man  allgemein  aus  dieser  Inschrift  ge- 
schlossen, dass  bis  auf  Trajan's  Zeit  an  der  Stelle  seines  Forums 
ein  Berg  war,  so  hoch  wie  die  Säule.  Ja  man  hat  gesagt,  der  ca- 
pitolinische  Hügel  sei  bis  dahin  ein  Ausläufer  des  Quirinal  ge- 
wesen, die  Porta  Ratumena  (oder  wie  sie  sonst  hiess)  ein  künstlicher 
Durchstich  (Richter,  Topogr.2  41).  Diese  Auffassung  ist  nicht  mehr 
haltbar.  Von  geologischer  Seite  war  schon  längst  widersprochen 
worden:  nur  eine  viel  niedrigere  Bodenerhebung  wurde  als  mög- 
lich zugegeben  (').  Und  nun  steht  durch  die  Ausgrabungen  Boni's 
fest,  dass  hier  lange  vor  Trajan  Gebäude,  ein  Strasse,  eine  Kloake 
vorhanden  waren,  namentlich  in  der  Nähe  der  Säule  und  in  der 
östlichen  Exedra  des  Forums  (-).  Also  auf  dieser  ganzen  Strecke 
fand  Trajan  keinen  solchen  Berg  vor. 

Wie  ist  denn  nun  die  Inschrift  zu  verstehen?  Es  kann  nicht 
Wunder  nehmen,  dass  man  versucht  hat,  den  Berg  aus  ihr  hinaus 
zu  interpretieren.  Boni  erklärt,  die  Säule  sei  errichtet  um  zu  zei- 
gen (d.  h.  damit  man,  auf  sie  steigend,  sehen  könne),  um  welchen 

(»)  S.  namentlich  Portis,  Contrihuzioni  alla  sloria  fisica  del  bacino  di 
Roma,  Torino  (Roux)  1893,  S.  17.  Ich  entnehme  dies  Citat  dem  weiterhin 
zu  erwähnenden  Aufsatz  von  Comparetti. 

(*)  Boni,  Xuova  Antoloyia,  1.  nov.  1906,  S.  19  des  SA. 


A.    MAL' 

Höhenbetrag  der  Berg  (Quirinal)  und  die  Ebene  (locus)  durch  die 
Bauten  Trajana  (tantis  operibus)  erhöbt  worden  sei  (sit  egestus). 

AUer  das  geht  doch  nicht.  Ganz  abgesehen  von  sachlichen  Be- 
denken kann  sit  egestus  doch  nur  besagen,  der  Berg  sei  abgetra- 
gen worden :  die  Bedeutung  eines  so  gebräuchlichen  Wortes  kann 
nur  aus  dem  Sprachgebrauch,  nicht,  wie  Boni  möchte,  aus  Ana- 
logien ermittelt  werden.  Und  gesetzt  auch  egerere  hätte  die  von 
Boni  angenommene  Bedeutung,  so  gehört  doch  notwendig  quantae 
altitudinis  adjeetivisch  zu  mons,  nicht  als  nähere  Bestimmung 
zum  Verbum:  die  Inschrift  würde  die  Errichtung  eines  neuen,  so 
hohen  Berges,  nicht  die  Erhöhung  eines  schon  vorhandenen  be- 
zeugen. Und  locus  für  «  Ebene  •>  wird  wohl  kaum  ein  Philologe 
zugeben.  Es  wäre  aber  auch  nicht  tunlich  zu  sagen,  die  Erbauung 
des  Forums  sei  hier  mit  der  Aufführung  eines  Berges  gewisser- 
massen  verglichen  :  -  einen  wie  hohen  Berg  die  hier  errichteten 
Bauten  bilden  »;  denn  abgesehen  von  der  sonstigen  Wunderlich- 
keit des  Ausdruckes  wäre  dann  et  locus  ein  ganz  sinnloser  und 
unerträglicher  Zusatz. 

Auf  anderem  Wege  hat  D.  Comparetti  (Acc.  d.  Lincei, 
ße/idic,  XV,  190(3  S.  575  ff.),  den  Berg  zu  beseitigen  gesucht.  Nach 
ihm  besagt  die  Inschrift,  die  Säule  sei  errichtet  worden,  um  zu 
zeigen,  eine  wie  grosse  Menge  kostbarer  Steine  für  diese  Bauten 
(tantis  operibus)  gebrochen  worden  sei  (sit  egestus);  genauer:  die 
Höhe  der  Säule  bezeichne  die  Seite  eines  die  Gesammtmasse  des 
verwendeten  Steinmaterials  darstellenden  Würfels.  Nach  Compa- 
retti's  Berechnung  hätte  diese  Gesammtmasse  54,872  Kubikmeter 
betragen. 

Auch  diese  Erklärung  stösst  sachlich  wie  sprachlich  auf  die 
grössten  Schwierigkeiten.  Im  höchsten  Grade  unwahrscheinlich  der 
ganze  Gedanke.  Und  um  den  ganz  einfachen  Begriff  quanli  lateris 
cubus  auszudrücken  soll  man  gesagt  haben  quantae  altitudinis 
9710 ns  et  locus?  Wer  sollte  das  verstehen?  Wollte  man  die  ma- 
thematischen Ausdrücke  vermeiden,  so  konnte  man  ja  etwa  sagen 
quantae  altitudinis  et  laliludinis  moles  oder  dergleichen:  eine  den 
verfügbaren  Kaum  nicht  überschreitende  Fassung  wäre  doch  wohl 
zu  finden  gewesen.  Und  54,872  Kubikmeter!  Forum,  Basilika  und 
Bibliothek  mochten  annähernd  300  Säulen  und  Pilaster  enthalten. 
Kechnen  wir  auf  jede   10  Kubikmeter,  so  kommen  wir  auf  3000. 


DIB    INSCHRIFT    DER    TRAJANSSAKULE  189 

Etwa  1200  in.  Gebälk,  den  m.  zu  .*;    Kub.    m.    gerechnet   giebt 

;;iiuo.  Hö.'hsteiis  lonn  m.  Mauern  geben,  auch  wenn  wir  sie 
durchschnittlich  1  m.  stark  und  20  m.  hoch  rechnen.  20,000. 
Ais,»  3000  +  3600  +  20,000  giebt  26,600,  bei  obigen  sehr  über- 
triebenen Ansätzen  und  unter  der  ganz  unmöglichen  Voraussetzung. 

dass  das  alles  massiver  Quaderbau  aus  kostbarem  Material  Un- 
wesen sei:  die  Ostexedra  des  Forums  ist  doch  noch  vorhanden 
und  ist  Ziegelbau.  Die  Säule  selbst  aber,  ohne  die  Basis,  als 
Seite  eines  solchen  Würfels  zu  fassen,  ist  deshalb  untunlich,  weil 
ihre  Höhe  durch  die  runde  Zahl  Hundert,  also  nicht  durch  sonst 
irgend  etwas  bestimmt  ist. 

Ich  begnüge  mich  mit  diesen  kurzen  Bemerkungen,  weil  ich 
als  allgemein  zugegeben  annehme,  dass  solche  gewaltsame  Erklä- 
rungen nur  dann  versucht  werden  dürfen,  wenn  durchaus  keine 
einfachere  Erklärung  zu  finden  ist.  Zweck  dieser  Zeilen  ist,  eine 
solche  einfachere  dem  Wortlaut  keine  Gewalt  antuende  Erklä- 
rung vorzuschlagen.  So  gehe  ich  denn  einstweilen  von  der  nächst- 
liegenden Annahme  aus,  dass  mons  einen  Berg,  egerere  fort- 
schaften, abtragen  bedeutet,  und  dass  dies  Abtragen  eines  Berges 
hier,  an  der  Stelle  der  trajanischen  Bauten,  stattgefunden  hat. 
Und  diese  Annahme  wird  bestätigt  durch  die  grammatische  In- 
terpretation der  Inschrift. 

Nämlich  diese  ist  nicht  immer  grammatisch  richtig  verstan- 
den worden.  Jordan  (Top.  I,  2,  454)  übersetzt:  «  um  zu  zeigen, 
ein  wie  hoher  Berg  und  Ort  durch  so  bedeutende  Anlagen  besei- 
tigt worden  sei».  Bei  dieser  Construction  ist  et  locus  ein  nicht 
nur  müssiger,  sondern  auch  unsinniger  Zusatz:  wie  kann  man 
einen  «  Ort»,  so  schlechthin  gesagt,  abtragen?  Und  dieser  Zusatz 
ist  um  so  unglaublicher,  weil  der  Platz  knapp  war  und  grade 
in  dieser  letzten  Zeile  die  Buchstaben  viel  enger  zusammen  se- 
drängt  sind  als  in  den  übrigen:  35  gegen  31  in  der  vorletzten. 
Ohne  das  ganz  überflüssige  et  locus  war  nicht  nur  kein  Zusam- 
mendrängen nötig,  sondern  man  konnte  sogar  die  letzte  Zeile 
etwas  kürzer  halten,  wie  es  ja  vielfach  in  Inschriften  üblich  ist. 
So  müssen  docli  wohl  diese  Worte  etwas  anderes  sein  als  ein 
massiger  Zusatz. 

Ferner  tantis  operlbus  «  durch  so  bedeutende  Anlagen  ».  Das 
ist  schon  logisch  nicht    richtig;    denn    nicht    durch    dio    Baut.-n. 


190  A.    MAI 

BOndern  zum  Zweck  derselben  ist  der  Berg  beseitigt  worden.  Nun 
könnte  man  es  ja  als  Dativ  in  eben  dieser  Bedeutung  fassen. 
Aber  so  oder  so  verstanden  bleibt  es  zweideutig;  denn  es  kann 
auch  heissen:  ■  durch  so  grosse  Arbeit  »;  es  ist  sprachlich  durch- 
aus zulässig,  unter  opera  die  zur  Abtragung  nötigen  Erdarbeiten 
zu  verstellen.  Zweideutigkeit  aber  ist  einer  der  schlimmsten  Fehler 
einer  Inschrift.  Um  unzweideutig  zu  sein,  hätte  etwa  gesagt  werden 
müssen  :  ut  locus  ßeret  tantis  operibus.  Wir  vermissen  die  Erwähnung 
des  Ortes;  und  da  wir  eben  diese  in  mons  et  locus  als  störenden 
Zusatz  fanden,  so  ist  damit  doch  wohl  die  Lösung  gegeben :  locus 
tantis  operibus  ist  eng  zu  verbinden :  der  Platz  für  so  grosse 
Bauten.  Dies  muss  der  feste  Punkt  sein  für  das  Verständnis  der 
Inschrift.  Und  damit  ist  ihr  Sinn  klar:  der  Berg  ist  abgetragen 
und  (dadurch)  der  Platz  für  so  grosse  Bauten  bereitet  worden. 
Die  grammatische  Construction  freilich  ist  nicht  ganz  einfach  und 
correct;  wir  können  nicht  den  Satz  mit  zwei  Subjecten  glatt  in 
zwei  Sätze  mit  je  einem  Subject  auflösen :  quantae  altitudinis 
mons  sit  egestus  ist  richtig,  nicht  aber  quantae  altitudinis  locus 
tantis  operibus  sit  egestus  und  doch  ist  in  locus  sit  egestus  der 
Conjunctiv  nur  gerechtfertigt  durch  die  Zugehörigkeit  zu  der  mit 
quantae  altitudinis  beginnenden  indirekten  Frage.  In  diese  passt 
das  zweite  Subject  nicht  hinein;  correct  wäre:  ad  declaran- 
dum,  quantae  altitudinis  mons  sit  egestus  et  locum  tantis  ope- 
ribus egestum  esse.  Und  auch  hier  wäre  noch  zu  bemerken,  dass 
egerere  in  Bezug  auf  mons  in  eigentlicher,  in  Bezug  auf  locus 
in  uneigentlicher  Bedeutung  gebraucht  ist:  der  Berg  wird  abge- 
tragen, der  Ort  durch  das  Abtragen  geschaffen.  Also  um  ganz  genau 
zu  sein,  müssten  wir  auflösen  ...et  locum  tantis  operibus  egerendo 
factum  esse.  Kurz:  der  Satz  ist  gebildet  auf  Grundlage  des  einen 
Subjects:  quantae  altitudinis  mons  sit  egestus;  das  zweite  Sub- 
ject et  locus  tantis  operibus,  ist  dann  in  ihn  eingeschoben  wor- 
den, ohne  ihm  Einfluss  auf  die  Satzbildung  zu  gestatten:  eine 
etwas  freie  Construction,  die  man  wohl  als  Zeugma  bezeichnen 
kann  ('). 


i '  i  Ks  ist  mir  sehr  lieb,  hinzufügen  zu  können,  dass  Chr.  Hülsen  diese 
Auflassung  der  Inschrift  teilt  und  schon  längst  in  seinen  Vorträgen  zu  ver- 
treten  pflegt. 


DIE   [NSCHRIFT    DER    rRAJANSSAEULE  191 

Wir  können  die  Sache  auch  noch  etwas  anders  formulieren. 
Der  Satz  hat  ein  doppeltes  Snbject :  mons  und  locus  tanlis  ope- 
ribus.  Beide  aber  sind  ein  und  dasselbe;  der  Berg  war  ja  eben 
der  für  die  Bauten  in  Aussicht  genommene,  für  sie  bestimmte 
Platz,  oder  doch  ein  Teil  desselben.  So  steht  also  mit  Recht  zu 
diesem  Doppelsubject  das  Verbum,  egestus  sit,  im  Singular.  Zu 
eben  diesem  Doppelsubject  tritt  ferner  adjectivisch  hinzu  quantae 
altitudinis,  zunächst  zu  mons;  da  aber  locus  tanlis  operibus  zu 
mons  als  eine  Art  Apposition  hinzugesetzt  ist,  so  gilt  es  auch 
für  dieses.  Deutsch  ist  es  leicht  wiederzugeben:  «  in  welcher 
Höhe  der  Berg  und  der  Platz  für  die  Bauten  abgetragen  wurde  »■. 
Grammatisch  genauer :  u  ein  wie  hoher  Berg  —  der  für  die  Bauten 
bestimmte  Platz  —  abgetragen  wurde  ». 

Nun  lässt  sich  wohl  nicht  leugnen,  dass,  so  oder  so  verstan- 
den, die  Ausdrucksweise  etwas  wunderlich  ist.  Und  zwar  besteht 
die  Wunderlichkeit  in  übertriebener  Kürze,  in  einem  unschönen 
Zusammendrängen  dessen  was  etwas  ausführlicher  hätte  gesagt 
werden  müssen.  Warum  hat  man  nicht  einfach  und  deutlich  ge- 
sagt: quantae  altitudinis  mons  sit  egestus,  ut  locus  fieret  tanlis 
operibus  ?  Ich  denke,  einfach  aus  Platzmangel.  Als  der  Senat 
beschloss,  die  Säule  zu  errichten,  hat  er  doch  schwerlich  gleich 
auch  den  Text  der  Inschrift  festgestellt.  Oder  —  was  uns  genügt 
—  es  ist  sehr  wohl  möglich,  dass  er  es  nicht  getan  hat.  Dann 
hat  also  der  Architekt,  als  er  die  Basis  entwarf,  au  ihr  einen 
Platz,  eine  Tafel  für  die  Inschrift  angebracht,  die  aber  einstweilen 
leer  blieb.  Nun  war  auf  der  Tafel  Platz  für  fünf  Zeiten.  Eine 
erforderte  S.  P.  Q.  R.,  drei  die  Titel  des  Kaisers ;  denn  es  ist  ja 
durchaus  üblich,  dass  diese  eine  Anzahl  Zeilen  für  sich  bilden. 
So  blieben  zwei  Zeilen  übrig.  Und  da  kam  mau  nun  bei  etwas 
breiterer  und  deutlicherer  Ausdrucksweise  mit  dem  Platz  zu  kurz 
und  verfiel  deshalb  auf  diese  etwas  ungeschickte  Fassung:  wie  die 
Buchstabenstellung,  so  ist  auch  die  Satzbildung  eine  möglichst 
gedrängte. 

Wie  immer  aber  wir  uns  den  Satz  grammatisch  zurechtlegen 
mögen,  soviel  ist,  glaube  ich,  klar  geworden,  dass  eine  annehm- 
bare Interpretation  sich  nur  ergibt  auf  Grundlage  der  engen 
Verbindung  von  locus  tantis  operibus,  dass  also  die  Inschrift  je- 
denfalls sagt,  ein  Berg  sei  entfernt  worden  um  den  Bauten  Platz 


192  \-    MAU 

zu  machon.  Wo  war  denn  nun  dieser  Berg,  und  wie  war  er  be- 
schaffen? Die  Inschrift  Bagt  nicht,  dass  er  grade  da  stand,  wo 
jetzt  die  Säule  steht,  sondern  nur.  dass  er  au  der  Stelle  der 
trajanischen  Bauten  stand.  Und  es  ist  auch  nicht  nötig,  dass  er 
die  ganze  Fläche  dieser  Bauten  einnahm;  es  genügt,  dass  ein 
Teil  dieser  Fläche  früher  Berg  war. 

Hier  müssen  wir  nun  vor  allen  Dingen  fragen:  wie  verhielt 
sich  der  Berg  zu  der  das  Tal  zwischen  Quirinal  und  Capitol  durch- 
querenden Serviusmauer?  und  die  Antwort  ist  leicht:  er  konnte 
nicht  ausserhalb  der  Mauer  liegen;  denn  selbstverständlich  hätte 
man  ihn  in  die  Befestigung  einbezogen.  Von  dem  Verlauf  der  Mauer 
aber  haben  wir  hinlängliche  Kenntnis ;  die  Reste  sind  auf  Lan- 
ciaui's  grossem  Plan  (Blatt  23)  verzeichnet.  Sie  verlässt  den  Abhang 
des  capitolinischen  Hügels  nicht,  wie  man  vermuten  möchte,  an 
seiner  Nordostecke,  sondern  folgt  von  dieser  aus  noch  ein  Stück 
seinem  Ostabhang.  Erst  125  m.  südlich  von  dem  am  Fusse  der 
NO-Ecke  liegenden  Grabe  des  Bibulus,  da  wo  die  Via  di  Marforio 
am  höchsten  ist('),  biegt  sie  in  rechtem  Winkel  um  und  richtet 
sich  quer  durch  die  Ebene  gegen  den  Quirinal ;  von  dieser  das  Tal 
sperrenden  Mauer  sind  nach  Lanciani's  Plan  etwa  40  m.  gesehen 
worden,  von  der  am  Capitol  entlang  laufenden  22.  Weiter  östlich 
ist  erstere  nicht  gesehen  worden ;  setzen  wir  die  grade  Linie  fort 
(unter  dem  Häuserviertel  zwischen  Piazza  del  Foro  Trajano,  Via 
Alessandrina,  Via  dei  Carbonari  und  Piazza  delle  Chiavi  d'Oro) 
so  trifft  die  den  Quirinal  an  seiner  Südecke,  da  wo  sein  Westab- 
hang nach  Osten  umbiegt.  Es  ist  nicht  der  mindeste  Grund,  zu 
zweifeln,  dass  in  der  Tat  so  die  Mauer  verlief;  bei  ihrer  Tracie- 
rung  war  man  dem  ganzen  Westabhang  des  Quirinals  bis  an  die 
Ecke,  wo  er  dem  Capitol  am  nächsten  kam,  gefolgt  und  von  dieser 
an  den  nächsten  Punkt  des  Capitols  hinüber  gegangen. 

Es  ist  nach  Boni's  Forschungen  kaum  noch  nötig,  dem  Ein- 
wand zu  begegnen,  die  Mauer  habe  zwar  —  was  zweifellos  ist  — 


(')  Angelo  ivll.-rini  (Ball.  d.  last.  1870.  S.  113)  und  nach  ihm  Lan- 
ciani  (Ann.  d.  last.  1871,  S.  52;  Ruins  und  exe.  S.  67)  bezeichnen  die  Stelle 
nach  den  Hausnummern  81  C  un<l  >1  K.  IMe  Numerierung  ist  längsl  geändert - 
ich  habe  aber,  als  sie  noch  bestand,  festgestellt,  dass  es  genau  der  Höhe- 
punkt dei  Strasse  ist. 


ÜIK    INSCHRIFT    DER    TEAJANSSAKULE  193 

in  grader  Linie  von  der  Höhe  der  via  Marforio  den  Westabhang 
des  Quirinal  erreicht,  dieser  Westabhang  habe  aber  damals  weiter 
westlich  gelegen  als  jetzt,  und  eben  dieser  westliche  Vorsprang 
des  Quirinal  sei  der  mons  der  [nschrifl  gewesen.  Erstens  ergiebt 
sich  so  ein  ganz  unglaublicher  Mauerzug:  die  Mauer  wäre,  statt 
die  enge  Schlucht  an  ihrem  Eingang  zu  sperren,  auf  beiden  Seiten 
tief -kaum  unter  100  m.-  in  sie  hineingegangen,  und  ersl  so  weit 
innen  wäre  der  Verschluss  gewesen.  Zweitens  hat  Boni  grade  in 
dem  Winkel  zwischen  der  sich  uns  ergebenden  Mauerlinie  und  dem 
jetzigen  Westabhang  des  Quirinal.  in  der  Ostexedra  des  Trajans- 
torums,  Reste  älterer  Bauten  gefunden,  die  beweisen,  dass  hier 
schon  vor  Trajan   Ebene,  nicht  Berg  war. 

Also  ausserhalb  der  Mauer,  d.  h.  nördlich  einer  Linie  von  der 
Höhe  der  Via  Marforio  zur  Salita  del  Grillo,  ist  der  Berg  undenk- 
bar und  auch  durch  die  Ausgrabungen  ausgeschlossen.  Also  süd- 
lich dieser  Linie?  Aber  da  stossen  wir  gleich  auf  die  Fora  Cae- 
sars und  des  Augustus:  auch  hier  war  doch  schon  lange  vor  Trajan 
Ebene.  So  bleibt  also  für  den  durch  die  Inschrift  bezeugten  Berg 
absolut  kein  anderer  Platz,  als  der  schmale  Bodenstreif  zwischen 
der  eben  bezeichneten  Linie  der  Serviusmauer  und  jenen  beiden 
älteren  Fora.  Das  Forum  Caesars  nähert  sich  der  Mauerlinie  bis 
auf  knapp  50,  das  Augustusforum  bis  auf  knapp  40  m. 

Durch  diesen  Sachverhalt  ist,  wie  mir  scheint,  die  Antwort 
auf  die  Frage  nach  dem  Berg  der  Inschrift  gegeben.  Denn  was 
war  hier,  zwischen  der  Mauerlinie  und  den  Fora?  Jene  Linie  be- 
deutet doch  die  Steinwand,  also  die  Front  der  Mauer.  Hinter  dieser 
war  die  Erdanscliüttuug  der  agger,  der  den  eben  bezeichneten  Bo- 
denstreifen annähernd  ausfüllen  konnte.  An  dem  grossen  Mauerrest 
in  der  Nähe  des  Bahnhofes  war  die  ganze  Befestigung,  wie  ich 
s.  Z.  beobachten  konnte,  25-30  m.  stark:  lauge  Zeit  vernachläs- 
sigt, ist  es  sehr  wahrscheinlich,  dass  der  Agger  eine  noch  grössere 
Grundfläche  eingenommen  hatte.  Und  wenn  die  beiden  älteren  Fora 
sich  dieser  Mauerlinie  bis  auf  ziemlich  gleiche  Entfernung  nähern, 
so  ist  doch  wohl  anzunehmen,  dass  zur  Zeit  ihrer  Entstehung  die 
Reste  der  alten  Befestigung  noch  bedeutend  genug  waren,  um  der 
Bautätigkeit  eine  Grenze  zu  setzen.  Trajan  hat  dies  Hindernis 
beseitigt:  der  südliche  Teil  seines  Forums  steht  auf  dem  Boden 
des  ehemaligen  Agger.  Der  Berg,  dessen  Abtragung  die  Inschrift 

13 


194  A.    MAU 

bezeugt,  war  entstanden  aus  den  Resten  der  alten  Befestigung.  Es 
war  ein  Berg  wie  der  Monte   della  Giustizia,  der  Galgenberg,  in 

dem  ehemals  das  grosse  Mauerstück  beim  Bahnhof  verborgen  war. 

Dies  Resultat  ergiebt  sich,  wie  mir  scheint,  mit  so  mathe- 
matischer Notwendigkeit,  dass  dem  gegenüber  irgendwelche  Be- 
denken weichen  und  wir  uns  irgendwie  mit  ihnen  abfinden  müssen: 
hier  heisst  es,  an  den  Hauptargumenten  festhalten. 

So  viel  ich  sehe,  ist  das  einzige  ernste  Bedenken  die  Höhen- 
angabe der  Säule:  es  ist  schwer  zu  glauben,  dass  der  Agger  oder 
der  aus  ihm  entstandene  Berg  so  hoch  gewesen  sein  sollte.  Es  wird 
aber  gut  sein,  gleich  zu  bemerken,  dass,  wer  trotz  allem  au  der 
Annahme  eines  natürlichen  Berges,  eines  westlichen  Vorsprunges 
des  Quirinals  festhalten  wollte,  auf  dieselbe  Schwierigkeit  stossen 
wurde:  auch  einem  solchen  Berge  könnte  diese  Höhe  nicht  zu- 
geschrieben werden.  Wie  ist  nun  aber  diese  Höhenangabe  zu 
erklären? 

Es  ist  nicht  zu  bezweifeln  dass  hier,  zwischen  Quirinal  und 
Capitol,  der  natürliche,  kaum  200  m.  breite  Zugaug  zum  Mittel- 
punkt der  Stadt  besonders  stark  befestigt  war.  Die  Säule  aber 
erhebt  sich  bis  zur  Oberfläche  des  Abacus  und  einschliesslich  der 
zu  ihr  hinauf  führenden  Stufen  um  nicht  viel  weniger  als  08  m. 
über  den  Boden  der  trajanischen  Zeit,  um  noch  etwas  mehr  über 
die  ursprüngliche  Bodeniläche.  Dagegen  ist  das  freilich  nicht 
in  ganzer  Höhe  erhaltene  grosse  Mauerstück  beim  Bahnhof  nur 
etwa  10  m.  hoch.  Wollten  wir  nun  auch  annehmen,  mau  habe 
die  Mauer  so  hoch  gemacht,  dass  sie  dieselbe  Höhe  erreichte,  wie 
die  höher  am  Abhang  des  Quirinal  und  Capitol  laufenden  Mauern, 
auch  so  wäre  es  schwer,  auf  eine  solche  Höhe  zu  kommen.  Es  ist 
nicht  zu  leugnen,  wenn  die  Inschrift  sagen  will,  der  Berg  sei  so 
hoch  gewesen  wie  die  Säule,  so  war  das  eine  starke  Uebertrei- 
bune.  Aber  eine  ziemlich  starke  Uebertreibung  ist  doch  auch 
keineswegs  undenkbar.  Die  Höhe  der  eigentlichen  Säule,  vom  Puss 
des  Plinthus  bis  zur  Oberfläche  des  Abacus  (29,723  Piranesi, 
29,91  Au  res  bei  Fröhner  Cot.  Traj.  S.  56).  kommt  100  röm.  Puss 
so  nahe,  dass  dies  Mass  als  beabsichtigt  gelten  darf:  selbstver- 
ständlich ist  es  als  rundes  Mass,  nicht  als  genaue  Höheuangabe 
des  Berges  gewählt  worden.  Nun  könnte  ja  freilich  die  Differenz 
zwischen   L00  Puss  und  der    Höhe    des    Berges    durch    die  Basis 


DIK    INSCHRIFT    UER    TRAJAN88AKULE  195 

dargestellt  sein:  es  scheint,  dass  diese  weder  für  sich  noch  mit 
den  einst  zu  ihr  hinauf  führenden  Stufen  ein  rundes  Mass  in  rö- 
mischen Füssen  bietet;  nach  Piranesi  ist  sie  ohne  die  Stufen 
5.273  =  17,8  röm.  Puss,  mit  ihnen  6,949  —  23,5  r.  F.  hoch.  Ge- 
wiss ist  dies  möglich.  Aber  es  wäre  docli  auch  möglich,  dass  die 
hundertfussige  Säule  eine  nur  ungefähre,  abgerundete,  und  dann 
Btark  übertreibende  Höhenangabe  enthielte.  Und  zur  Stütze  diese] 
Annahme  könnte  man  anführen,  dass  der  Gedanke,  die  Höhe  des 
Berges  durch  eine  Säule  zu  bezeichnen,  nicht  etwa  schon  vor  Abtra- 
gung des  Berges  feststand,  sondern  erst  später  gefasst  wurde:  Boni  hat 
festgestellt,  dass  für  die  Säule  der  Fussboden  der  trajanischen  Bauten 
durchbrochen  wurde  (N.  Aatol.  1.  Nov.  1906  S.  19  des  SA.).  Es 
war  also,  als  die  Säule  errichtet  wurde,  die  Höhe  des  Berges 
schwerlieh  genau  bekannt.  Und  wenn  wir  andererseits  annehmen, 
dass  in  der  Tat  die  alte  Befestigung  und  der  aus  ihr  entstandene 
Berg  sehr  hoch  waren,  so  ist  doch  vielleicht  die  sich  auf  diesem 
Wege  ergebende  Erklärung  nicht  so  unbedingt  abzuweisen,  wenn 
ich  auch  gern  anerkenne,  dass  sie  nicht  ohne  Bedenken  ist. 

Mau  kann  aber  auch  noch  eine  andere  Erklärung  versuchen. 
Bimsen  hat  vermutet  —  und  ich  möchte  diese  Vermutung  doch 
nicht  so  ganz  verwerfen,  wie  es  jetzt  meist  geschieht  —  dass  die 
Höhe  der  Berges  nicht  durch  die  Höhe  der  Säule  sondern  durch 
die  des  Basis  bezeichnet  werden  sollte.  Es  ist  ja  wahr:  das  Mo- 
nument ist  die  Säule,  nicht  die  Basis.  Aber  verständlich  ist  der 
Gedanke  doch.  Natürlich  bezeichnet  die  Säule  die  Höhe  des  Berges; 
aber  sie  braucht  sie  nicht  durch  ihre  eigene  Höhe,  sie  kann  sie 
auch  durch  ihren  Staudort  bezeichnen,  indem  sie  auf  dem  alten 
Niveau  steht,  so  hoch,  wie  auch  die  Säulen  des  Forums  —  einige 
derselben  wenigstens  —  hätten  stehen  müssen,  wenn  man  nicht 
abgetragen  hätte. 

Dagegen  lässt  sich  sagen,  dass  die  sich  so  ergebende  Höhe 
des  abgetrageneu  Berges  doch  etwas  gering  ist ;  nach  den  Worten 
der  Inschrift  —  quantae  altitudinis  —  sind  wir  geneigt,  ihn  we- 
sentlich höher  zu  denken.  Aber  dieser  Schwierigkeit  können  wir 
auf  keinem  Wege  entgehen:  die  Inschrift  bezeugt  einen  Berg;  ein 
hoher  Berg  ist  hier  nun  einmal  nicht  gewesen  (und  die  Inschrift 
sagt  es  auch  nicht)  also  muss  es  schon  ein  niedriger  gewesen  sein. 
Und  schliesslich  erhebt  sich  doch  die  Basis  auf  ihren  neun  Stufen 


A.    MAI 

(Piranesi  Tf.  [V)    mit  dem  Plinthus    der    Säule    um 

8  in.  (7,814  Piranesi)  über  den  Boden  der  trajanischen,  sicher 

allermindestens  8  m.  über  den  der  früheren  Zeit.  d.  h.  also  etwa 
zu  den  Fenstern  des  zweiten  Stockes  eines  massig  hohen  mo- 
dernen Hauses.  Wir  Bind  nämlich  durchaus  berechtigt,  in  dieser 
Beziehung  den  Plinthus  zur  Basis  zu  rechnen,  zu  der  er  dem  An- 
blick nach  entschieden  gehört.  Da>  (Jesims  der  Basis  bildet  nicht 
ihren  oberen  Abschlüsse  sondern  es  folgt  noch  ein  Uebergang-glied, 
von  des>en  nur  weni<'  vor  ihn  vortretenden  Seitenflächen  der  Plin- 


'- 


thus  nicht  rechtwinklig  sondern  mit  einer  Rundung  absetzt.  Die 
Seiten  des  Uebergangsgliedes  sind  mit  Guirlanden  verziert,  auf 
deren  Aufhängepunkten,  an  den  Ecken,  je  ein  Adler  sitzt,  der  die 
Ecke  des  Plinthus  bildet:  Uebergangsglied  und  Plinthus  sind  durch 
diese  Oruamentierung  untrennbar  verbunden.  Es  bilden  also  Basis 
und  Plinthus  für  das  Auge  ein  Ganzes,  von  dem  der  Toms  scharf 
absetzt.  S'i  ergiebt  sich  nun  freilich  die  Inconsequenz,  dass  der 
Plinthus  für  die  hundert  Fuss  der  Säule  zu  dieser,  für  die  Hö- 
henbezeichnung des  Hügels  zur  Basis  gerechnet  wäre.  Aber  dieser 
Inconsequenz  entgehen  wir  so  wie  so  nicht;  sie  liegt  darin,  dass 
der  zur  hundertfüssigen  Säule  gerechnete  Plinthus  seiner  Form  nach 
der  Basis  augegliedert  ist.  Indess  vielleicht  hat  man  garnicht  so 
genau  gerechnet.  Dass  man  nun  die  Beseitigung  eines  solchen  im- 
merhin beträchtlichen  und  ziemlich  ausgedehnten  Hügels  durch 
Säule  und  Inschrift  feierte,  oder  vielmehr,  dass  man  die  Errich- 
tung einer  Ehrensäule  für  den  Kaiser  benutzte,  um  dieses  Erei- 
gnis zu  verewigen,  das  mag  uns  sonderbar  erscheinen,  aber  für 
unmöglich  möchte  ich  es  nicht  erklären.  Dieser  wie  so  mancher 
andere  Vorgang  würde  uns  begreiflicher  sein,  wenn  uns  seine  Vor- 

hichte  bekannt  wäre.  Selbst  wenn  der  Berg  höher  war,  so  war 
loch  ein  seltsamer  Gedanke,  in  der  Inschrift  in  erster  Linie  seine 
Abtragung,  nicht  die  grossartigen  Bauten  zu  feiern,  und  es  müs 
wohl   besondere,  uns  unbekannte  Umstände  dazu  geführt  haben. 

Wie  immer  wir  uns  mit  dem  Bedenken  wegen  der  Höhe  ab- 
finden mögen,  die  Entscheidung  liegt  nicht  hier.  Wenn  feststeht. 
dass  die  Inschrift  die  Abtragung  eines  Berges  bezeugt,  dass  dieser 
Berg  weder  vor  noch  hinter  dem  einst  von  der  Stadtmauer  einge- 
nommenen Bodenstreifen.  also  nur  auf  ihm  stehen  konnte,  dass 
aber  eben  hier  nichts  anderes  sein  konnte  als  der  Agger.  so  folgt 


DIE    INSCHRIFT    DER   TRAJAI  -       EULE  197 

mit  Notwendigkeit,    dass  eben   aus    ihm    der   Berg  der    [nschrift 

entstanden  war  ('). 

A.   Mau. 

(l)  Dieser  Artikel  war  schon  gesetzt,  als  mir  durch  die  Güte  des  \  erfass«  r- 
ein  denselben  Gegenstand  behandelnder  Aufsatz  von  \.  Sogliano  zuging:  // 
u  Afons  »  e  Trum, in,  s\  aus  den  Atti  d.    Accad.  di  Napoli    in 

Bd.  XXIV.  Sogliano  und  ich  stimmen  in  den  meisten  Dingen  aberein:  in 
der  Ablehnung  der  Erklärungen  Boni's  und  Comparetti's  und  in  d<  r  Annahme, 
dass  es  sich  nicht  um  einen  natürlichen,  sondern  um  einen  künstlich  entstan- 
denen Berg  handelt.  Sogliano  vermutet,  dass  dies  ein  Schutthaufen  gew< 
sei,  entstanden  durch  Ablagerung  von  allerlei  Materialien.  Ich  unterlasse  es. 
weiter  hierauf  einzugehen  —  die  beiderseitigen  Argumente  Liegen  ja  vor  und 
der  Leser  mag  urteilen  —  und  möchte  nur  den  Zweifel  äussern,  ob  so  massen- 
hafte Ablagerungen  grade  in  der  für  den  Verkehr  wichtigen  engen  Oeffnung 
zwischen  Capitol  und  Quirinal,  die  dadurch  so  ziemlich  gesperrt  werden 
musste,  geduldet  werden  konnten. 


ILLUSTRAZIONE  DI  ÜN  BASSORILIEVO  ROMANO 
RAPPRESENTANTE    UN'OFFICIXA    MONETARIA 

DELL'IMPERO 

(Tav.  IV). 


Sono  molto  rare,  fra  i  monumenti  dell'arte  figurata,  le  rap- 
presentazioni  dell'officina  monetaria,  ossia  del  processo  della  nio- 
netazione  presso  gli  antichi. 

Una  riproduzione  emblematica  del  corredo  utile  alla   fabbri- 

cazione  delle  monete  ci  offrono  alcuni  denarii  di  T.  Carisio,  triuni- 
viro  monetario  nell'anno  706  (a.  C.  48);  ma  si  tratta  dei  semplici 
istrumenti  di  lavoro,  indispensabili  ai  monetieri,  o<sia  il  conio- 
matrice,  1"  incudine  ('),  la  tenaglia  ed  il  martello  (2).  II  primo,  di 
forma  conica,  puö  rassomigliarsi  ad  un  berretto  di  Vulcano,  come  si 
osserva  sulle  monete  italiote  d'Isernia,  Rimini  e  Populonia;  e  questo 
fu  il  primo  e  piü  antico  conio  usato  sotto  la  Repubblica  e  l'Im- 
pero  fino  al  III  o  IV  secolo  circa.  Alcuni  esemplari  di  esso,  ap- 
partenenti  ad  Augusto.  Tiberio  e  Nerone,  sono  oggi  conservati  nel 
Gabinetto  delle   medaglie    di  Parigi(3);    hanno    la  forma  di  due 

(i)  Com'..'  noto,  l'incudine,  emblema  del  monetaggio,  si  vede  in  tutti  i 
piccoli  bronzi  tviumvirali  della  gente  Aelia,  Asinia,  Apronia,  Betüiena, 
Claudia,  Cornelia,  ecc,  e  vi  assume  forme  diverse,  da  quella  rotonda  a 
quella  om  gli  Bpigoli  triangolari. 

(*)  Babelon    E.,    Descript.    des    monn.  de  la  R&publique  Rom.,  I. 

et  suiv. 

(3)  Babelon  E.-Blanchet  A.,  Catalogue  des  bronzes  antiques  de  la  Bi- 
bliothr.        V  tion.  ''e  Paris.  Ivi,  1895,  p.  7:'."  ei   suiv.,  n.  230»'.  a  2401. 

[conii  dell'Alto  Erapero  sono  tutti  di  bronzo.  Alcuni  conii  in  ferro  dolce, 

ovvero    con   matrice    d'acciaio   temperato,    sono    segnalati  dallo  Chabouillet, 

•     les  camtes  etc.,  du  Cabinei  Mtdailles,  pag.  451  et  suiv.  Id. 

•    ■     \6ol.  [Nouv.  S.-r.]  VIII.  276)  e  dal  Lenormant  [EncyclopHi 
XIX  '-    Art.    « Numismatique  »).    Id.,    La   monnaie  dans  VAntiquitt, 

r  ris,  1878,  I,   255  et  suiv.  —  Id.,  Monnaics  et  medailles  (Paris,  Quantin, 


G.    PANS.V,    ILI.USTRAZIO.NK    DI    IN    IUSS0IU  I.l  EVO    ROMANO  ECC.  199 

coni  tronchi,  riuniti  alla  base  a  foggia  di  bariletto,  o  misurano 
mm.  35  X  45  per  ciascun  lato.  A  questo  primo  modello  di  conio 
monetaiio  molto  semplice,  fu  sostituito  piü  tanii  an  altro  di 
Btruttura  piü  couiplessa,  consistente  pure  in  due  coni  tronchi  le 
cui  faccie,  corrispondenti  al  diritto  e  rovescio  della  moueta,  iren- 
gono  a  combaciare  per  mezzo  di  due  lunghi  manici  di  ferro 
congiunti  all'estreniita  da  un  grosso  chiodo  intorno  a  cui  scorrono, 
per  aprirsi  e  chiudersi,  a  modo  di  tenaglie.  Uno  di  questi  conii, 
conservato  pure  nel  Gabinetto  delle  medaglie  di  Parigi,  appartiene 
a  Costante  1  ed  aH'officina  monetaria  d'Antiocbia;  ma  non  e 
certo  che  sia  un  conio  ufficiale  adottato  dalla  zecca  dell'  Impero. 
L'unico  esemplare  che  se  ne  conosce  e  stato  trovato  in  Francia, 
a  Beaumont-sur-Oise ;  e  questa  provenienza,  assai  strana  per  un 
conio  deH'officina  d'Antiocbia,  secondo  il  Blanchet,  apre  l'adito  a 
supporre  che  trattisi  d'un  ordigno  di  falsi   monetär!  ('). 

Ho  voluto  indugiarmi  alquanto  sulla  forma  e  la  materia  dei 
conii  monetali,  perche  la  conoscenza  di  essi  e  strettamente  legata 
allo  studio  delle  poche  rappresentazioni  superstiti  dell'ofticina  mo- 
netaria romana. 

In  queste  ultime,  difatfci,  il  conio  monetale  e  raffigurato  nella 
forma  di  fusto  cilindrico  sopra  descritta,  meno  che  nell'affresco 
parietale  degli  «  Amorini  monetieri  »  della  casa  dei  Vettii  di 
Pompei.  ove  si  osserva,  invece  dei  conio  a  fusto  cilindrico  e  ver- 
ticale,  una  piccola  verghetta  orizzontale  posata  su  l'incudine.  Ma 
ciö  dipende,  sopratutto,    dal    fatto  che  la  pittura  pompeiaua  rap- 


]>a.g.  39  et  suiv.).  Un  altro  conio  in  ferro  di  Faustina,  servito  allo  stampo 
dcll'aureo  col  Matr'%  magnae  e  conservato  ogtji  nel  Museo  di  Lione,  fu 
pubblicato  dal  Friedlaender  (in  Zeitschr.  f.  Numism.,  V,  121  et  seg.  Cfr. 
Coraarmond,  Descript.  des  antin.  conservees  au  Palais  des  Arts,  etc.,  \>ag.  285 
et  suiv.  ap,  Lenorraant,  La  Monnaie,  etc.,  pag.  256).  II  bronzo,  come  me- 
tallo  piü  compatto,  si  prestara  assai  nieglio  dei  ferro  alla  formazione  dei 
conii  II  Babelon  (Traite  des  monnaies  grecques  et  vom.  (Th6or.  et  doctr.), 
Paris,  l.eroux,  1901,  I,  col.  910)  ha  sostenuto  piü  tardi  che  i  conii  in  t  rr 
servissero  soltanto  per  le  foderate;  con  quanto  fondamento,  non  saprei  per  ora 
giudicare. 

(')  Lenormant,  Monnaies  et  mMailles,  cit.,  pag.  41,fig.  10.  —  Babelon, 
Traite  des  monnaies,  cit.  I.  col.  911,  fig.  29.  — Blanchet  Adr.    in  Revue  Nu- 
""'..,  IV  Ser.,  Tom.  III,  Paris,  1899,  p.  LH,   « proces-verbaux »» . 


G.    PANSA 

■  redremo,  la  casa  o  il  laboratorio  d'un  gioielliere 
aon  uria  l'officina  monetaria. 

Questa,  al  contrario,  trovasi  effigiata  in  un  bassorilievo  d'arte 
romana  del  III  o  IV  secolo  dell'impero,  il  quäle  certamente  era 
destinato  a  servire  come  stele  funeraria  al  sepolcro  di  qualche 
personaggio  addetto  alla  « familia  monetalis  ».  II  bassorilievo 
(ved.  tav.  annessa,  n.  IV)  fu  trovato  a  Roma,  e  dopo  essere  stato 
conservato  per  parecchi  anni  in  una  privata  raccolta,  e  passato  oggi 
in  mio  possesso.  K  di  manne  e  delle  dimensioni  di  cm.  34X27; 
vi  Bi  scorge  a  sinistra  im  operaio  (il  malleator)  yestito  di  tunica 
tino  al  ginocchio,  con  un  martello  tra  le  mani  che  tiene  alzato 
nell'atto  di  battere  sull'  incudine  sottostante,  ma  in  atteggiamento 
quasi  di  aspettare  che  sopra  di  essa  venga  deposto  un  oggetto  di 
forma  cilindrica,  certamente  un  conio,  il  quäle  e  tenuto  sollevato 
in  aria  da  un  altro  personaggio  che  si  vede  a  destra,  rivestito  di 
toga  ed  avente  nella  mano  sinistra  una  tenaglia. 

Che  qui  trattisi  dell'officina  d'un  faber  monetarius,  non  pare 
dubbio.  Lo  attesta  il  carattere  nobile  del  personaggio  di  destra, 
il  supposlor,  il  quäle  appunto  perche  indossa  la  toga,  come  uffi- 
ciale  addetto  all'officina  monetaria,  doveva  esercitare  una  fnnzione 
piü  nobile  e  dignitosa  di  quella  del  malleator,  ossia  dello  schiavo 
delegato  a  battere  semplicemento  sull' incudine.  Se  si  fosse  trat- 
tato  della  taberaa  d'un  faber  ferrarius  od  aerarius,  non  ci  sa- 
rebbe stata  tutta  quella  specie  di  solennitä  nell'atteggiamento  im- 
perioso  da  parte  di  uno  dei  personaggi,  il  quäle  sta  per  dare  un 
segnale  o  comando,  ovvero  per  compiere  la  funzione  importante  di 
situare  il  conio  siiH'incudine  monetaria  (1).  £  noto  che  gli  addetti 
alla  zecca  non  rivestivano  tutti  1'  istesso  grado  e  dividevansi  in 
tante  categorie  diverse,  secondo  il  loro  ufficio  e  l'importanza  del 
lavoro  al  quäle  era  rigorosamente  applicato  il  principio  economico 
moderno  della  divisione  (2). 

(')  Da  altri  bassirilievi  applicati  ad  isnrizioni  funerarie  e  manifesto 
che,  trattandosi  di  arti  mcccaniche  e  manuali  meno  nobili,  venivano  di  solito 
effigiati  separatamcnte  gli  strumenti  del  lavoro  a  cui  il  dcfunto  era  addetto, 
come  il  martello,  la  squadra,  il  compasso,  la  tenaglia  ecc. 

Cfr.  Pansa  <i.,  /  bronzi  unilaterali  e  il  principio  economico  della 
divisione  del  lavoro  applicato  alle  monete  (in  Rivisla  Ital.  di  Numismat., 
An.  XX,  1907,  70I.  XX.   p.  20  e  seg.). 


ILLUSTRA.ZIONE    Dl    in    BA8S0KILIEV0    ROMANO   I  '-'"I 

Trattavasi  d'una  grande  famiglia  (familia  monetalis)  com- 
posta  di  liberti  e  di  schiavi,  i  quali  lavoravano  sotto  gli  ordini 
dei  Triumviri  e  dividevansi  in  due  cla.ssi  distinte,  degli  O/ßcina- 
tores  monetae  e  dei  Nummularii  ofßcinatores  monetae,  e  in  taute 
categorie  separate  a  prineipiare  H&IY  Optio,  ossia  dal  capo  degli 
operai,  chiamato  piü  tardi  Praepositus  monetae  (')  o  Primicei 
monetariorum,  secondo  aleune  iscrizioni  (*).  Ad  una  delle  cate- 
gorie piü  elette  di  questi  personaggi  serabra  che  appartenessero  i 
suppostores,  conie  puö  congetturarsi  dal  nostro  bassorilievo.  Essi 
avevano  im  ufficio  molto  grave  e  delicato  da  cui  dipendeva  la 
buona  riuscita  dei  pezzi  che  si  coniavano.  Infatti  non  era  possi- 
bile  ottenere  tutto  il  rilievo  di  una  inoneta  con  un  solo  colpo 
di  inartello;  bisogiiava,  tra  un  colpo  e  l'altro,  girare  piü  volte  il 
lian  o  toudello  per  ottenere  che  il  metallo  penetrasse  egnalmente 
in  tntti  gl'incavi  dei  conio  ed  il  rilievo  fosse  regolare  in  tutte 
le  sue  parti  (3).  Questa  operazione,  che  richiedeva  molta  abilitä, 
si  faceva  con  la  mano,  mentre  le  tenaglie  servivano  per  togliere 
e  rimpiazzare  i  flan  i  qnali  venivano  coniati  a  freddo.  Di  ciö  si  trae 
conferma  da  una  rappresentazione  analoga  di  monetaggio.  che  si 
vede  impressa  sopra  una  tessera  di  bronzo  dei  museo  di  Vienna, 
pubblicata  da  M.  A.  de  Beifort  (4).  Vi  si  osserva  a  sinistra  il 
malleator  in  tunica,  nell'atto  di  battere  sull'  ineudine  intorno  alla 

(>)  Aramian.  Marcell.,  XXI,  18. 

(2)  Cfr.  le  iscriz.  apposte  alle  basi  delle  statue  d'Apollo,  di  Ercole,  della 
Fortuna,  ecc,  nel  C.  I.  L.  vol.  VI,  n.  42,  43,  44,  ecc,  239,  298.  Sulla  «  fa- 
milia monetalis  »  e  sul  processo  dei  monetaggio  presso  i  romani,  cfr.  Mommsen, 
Hist.  de  la  normale  rom.,  III,  p.  13;  Babelon.  Tratte  des  monnaies  etc  , 
I.  1«   part.,  col.  930. 

(3)  Lenormant,  La  monnaie  dam  VAntiquiU,  etc.,  I,  254-,  Id.  Monnaies 
et  miiailles,  p.  38.  L1  operazione  dei  suppostor,  scrive  il  Lenormant,  era 
«  fort  delicate  et  reelamait  une  grande  pratique,  avec  beaueoup  de  precision  ». 
(Fvi).  II  grande  pezzo  in  oro,  da  20  stateri,  d'Eucratide  di  Battriana,  posse- 
duto  dal  Gabinetto  delle  medaglie  di  Parigi,  manifesta  molte  rinrese  di  la- 
voro  fra  un  colpo  e  l'altro  di  martello  e  Cnanchc  delle  modifieazioni  dei  conio 
avvenute  durante  quegl'intervalli. 

(*)  Annuaire  de  la  Societe  de  Numismat.,  1892,  tom.  XVI,  p.  175, 
pl.  VII,  2.  Dal  eh.  dott.  Kubitschek,  conserratore  dei  Gabinetto  delle  medaglie 
di  Vienna,  per  mediazione  cortese  dei  eh.  collega  <_'"inandaute  Mnwat,  ho 
potuto  avere  il  calco  in  gesso  della  preziosa  tessera  che  riprodueo  nella  ta- 
vola  annessa  IV  (fig.  2). 


.'    2  G.    PANSA. 

quäle  stanno  due  personaggi  togati  ed  in  posizione  coricata.  Uno 
di  essi  con  la  mano  situa  il  tlan  fcra  i  due  conii;  l'altro  tiene  il 
conio  superiore  al  di  sopra  del  tlan.  Per  terra  si  vedono  accumu- 
late  delle  monete.  II  tutto.  dentro  circolo  perlato.  Nel  rovescio  si 
rva  im  edificio  diviso  iu  tre  scompartimenti,  sormontato  da  un 
globo  situato  in  mezzo  a  due  cuspidi  triaugolari.  Ognuno  degli 
scompartimenti  coutiene  im  personaggio  diritto,  ossia  le  tre  Mo- 
nete con  le  bilance  nella  sinistra  o  il  corno  dell'abbondanza  nella 
destra.  Ai  loro  piedi  stanno  i  soliti  cumuli  di  metallo  ('). 

E  chiaro  dalle  figure  di  questa  tessera  che  il  lavoro  dei 
suppostoi*es,  quello  di  applicare  il  conio  superiore  sull'  inferiore,  era 
fatto  con  le  mani;  e  cosi  pure  quello  di  girare  iu  tutti  i  versi  il 
Man  monetale  per  ottenere,  come  ho  detto,  1'  innesto  del  metallo 
in  tutti  gl'incavi  i  piü  capillari  del  conio.  La  tenaglia.  che  nella 
supposta  scena  degli  « Amorini  monetieri  »  di  Pompei  si  vuol 
far  credere  destiuata  a  mantenere  fermi  i  due  conii  sull'  incudine 
monetaria,  a  ciö  non  serviva  affatto.  II  suo  ufficio,  come  giä  ri- 
conobbe  il  Lenormant,  era  quello  di  «  placer  la  lentille  de  metal 
appelee  flan  entre  les  deux  coins  »  (-).  Insisto  su  questo  concetto 
dell'ufficio  della  tenaglia,  perche  da  esso,  come  vedremo,  deriva 
l'argomento  principale  per  dichiarare  erroneo  il  convincimento  di 
coloro  che  vedono  una  scena  di  monetaggio  nella  pittura  murale 
di  Pompei.  La  tessera  di  Vienna  ha  carattere  piü  evidente  e  spic- 
cato  del  nostro  bassorilievo ;  e  la  scena  del  monetaggio  ivi  si  com- 
pleta  con  la  presonza  delle  monete  accumulate  per  terra.  Ma  a 
quest' ultima,  particolare  caratteristica  dell'importante  cimelio  puö 
sostituirsi  quella  del  sacco,  che  parmi  ravvisare  accanto  all'  incu- 
dine nel  nostro  bassorilievo.  Nel  sacco  gli  antichi  usavano  conser- 
vare  le  monete  (3);  ma  trattandosi  dell'officina  monetaria,  io  penso 


(')  Ved.  tav.  annessa  IV,  n".  2. 

(*)  Lenormant,  La  monnaie,  etc..  I,  252  e  254;  Id.,  J/onnaies  et  m6- 
dailles,  p.  37.  II  eh.  collega  sig.  Seltman,  sempre  in  sostegno  della  sua  tesi 
errata,  come  vedremo,  intorno  al  soggetto  della  pittura  murale  di  Pompei,  sup- 
pone  che  il  conio  superiore  potesse  essere  mantenuto  da  un  ]»aio  di  enormi 
tenaglie  (The  picture  of  a  vornan  mint  in  the  house  ofthe  Vetli,  in  «Numis- 
matic  Chronicle»  Third  Ser.,  vol.  XVIII,  p.  000. 

(»)  Horat..  Satyr.,  II,  3,  149;  I,  1,70;  Petron,  Satyr.,  140 :  «  Sonantea 
aere  sace>'lli>.  mittere  ». 


ILLUSTRAZIONK   DI    TN    BASSORILIKVO    ROMANO    I  2i>3 

che  nel  sacco  doveva  a  preferenza  contenersi  il  metallo  da  pesare, 
destinato  alla  coniazione. 

Ce  na  accerta  un'altra  scetia  analoga  di  monetaggio,  che  si 
scorge  sopra  due  piccoli  bronzi  coloniali  di  Pesto,  di  cui  ecco  la 
figura  e  la  descrizione: 


Fi-.  2. 


1°).  D/:  Statera  inessa  in  bilico  sulla  punta  di  im  palo 
teauto  fermo  da  due  stanghe  opposte;  in  una  delle  due  lance  v'e 
il  sacco  del  metallo  da  pesare  e  nell'altra  il  peso.  Di  sopra  si 
legge:  Q..  LAVR  (AVR  in  inonogr.)  PR;  nell'esergo  PAE. 

R  :  Personaggio  (il  malleator)  vestito  di  tunica,  col  mar- 
tello  alzato  in  atto  di  battere  sull' incudine  situata  nel  mezzo;  di 
fronte,  im  altro  personaggio  col  braccio  destro  sollevato  in  atti- 
tudine  di  comando.  Di  sopra  DSS;  a  sinistra  MIL;  nell'esergo  S. 
2°).  L'altra  moneta  (fig.  2)  ha  pure  una  scenasimile;  v'e 
la  sola  differenza  della  formola  SPDD  (Signatum  Paesti  Decreto 
Decurionum),  invece  di  (SP)  DSS,  che  potrebbe  dire :  Signatum 
Paesti  De  Senaius   Senteatia  (l). 

Chi  non  ravvisa  nel  secondo  personaggio  di  destra  quell o 
togato  del  uostro  bassorilievo?  L'atteggiamento  del  braccio  solle- 
vato, che  nelle  monete  e  litenuto  come  segnale  di  comando  (8), 
probabilmeute  e  quello  stesso  del  personaggio  del  bassorilievo  e 
corrisponde  all'atto  di  chi  sta  per  situare  suH'incudine  il  conio 
monetale.  Quest'ultimo,  tuttavia,  non  si  scorge  nelle  monete.  tanto 
sull'  incudine  che  in  mano  al  personaggio  di  destra ;  dovette  forse 

(')  Mommsen,  Hist.  de  la  monnaie  rom.  (Traduz.  Blacas  in  frontesp.).  — 
Lenormant,  La  monnaie,  etc.,  p.  252;  Id.,  Monn.et  mtd.,  cit..  i>.  35,  fig.  7; 
Garrucci,  Monete  deWItalia  anti>-<i,  I'ar.  II,  p.  181  e  tav.  CXXIII,  3-6. 

('  i  II  Garrucci   (op.  e  1.  c.)    L'interpn  no  di  comando.  Secondo  il 

Lenormant,  il  personaggio  di  fronte  al  malleator  darebbe  il  pei  bat- 

tere suH'incudine. 


2     1  G.    PAKSA 

ai  dotti  editori  per  il  eattivo  Btato  di  conservazione  o  per 
la  picciolezza  delle  monete  stesse,  che  non  permettevano  di  rav- 
visarvelo.  Ad  ogni  modo,  e  evidente  l'analogia  tra  le  due  rappre- 
sentazioni  delle  monete  e  del  bassorilievo  per  la  posa  convenzio- 
nale  del  braccio  sollevato,  comune  forse  a  simili  scene  di  mone- 
taggio. 

Nel  dipinto  murale  di  Pompei,  situato  alla  casa  dei  Vettii 
e  battezzato  col  nome  di  -  Amorini  monetieri  «  (')•  il  Talfourd 
Ely.  il  Seltman  e  piü  tardi  lo  Svoronos  (8)  hanno  creduto  scorgere 
uu'officiua  monetaria  di  carattere  piü  complesso  della  nostra  per 
numero  di  personaggi  e  funzioni  svariate.  Vi  hanno  ravvisato  nn 
amorino  che  soffia  al  i'ornello,  un  altro  che  vi  riscalda  i  flan  mo- 
netali.  un  terzo  che  li  appiana,  un  quarto  che  li  pesa  alla  bi- 
lancia  ed  in  rine  altri  due  a  sinistra,  uno  dei  quali  mantiene 
fermo,  con  la  tenaglia,  il  conio  sull'  incudine  e  l'altro,  col  mar- 
tello  alzato.  sta  per  assestarvi  il  colpo. 

Ma  e  veramente  questa  una  scena  di  monetaggio  o  piuttosto 
la  riproduzione  d'un'officina  di  gioielliere?  II  Mau  ed  il  So- 
gliano  (3)  avevano  giä  espresso  i  loro  dubbi.  Secondo  il  Blanchet  (4), 
non  puö  trattarsi  d'officina  monetaria  per  diverse  ragioni;  e  la 
principale  di  queste  dipende  dalla  circostanza  che  l'oggetto  man- 
tenuto  con  la  tenaglia  sull'  incudine  dal  penultimo  genietto  di 
sinistra,  e  rappresentato,  come  sopra  ho  giä  avvertito,  da  una 
verghetta   orizzontale,    che   non  puö  essere    un  conio  monetale,  il 

(»)  Fiorelli  G.,  —  Sogliano  A„  Guida  di  Pompei,  1897,  p.  43. 

i2)  Talfourd  Ely,  (in  Numismatic  Chronicle,  1896,  pp.  56-58,  pl.  VI 
(riproclotto  ne\Y American  Journal  of  Xumismatics,  1896,  t.XXXI,  p.  1)  —  Selt- 
iiKtn  K.  J.,  The  picture  etc.,  sop.  cit. ;  Id ,  7'he  Vettian  picture;  Mint  or 
jeweller's  Workshop?  (in  Journal  internal.  d'Archeolog.  Numismat., tom. II, 
1899,  pp.  225-238).  —  Svoronos  J.  N.,  Ein  altes  griechisches  Ar</yrokopeion, 
offener  Brief  an  Herrn  E.  J.  Seltman  (Ivi  ,  pp.  239-270)  —  Seltman  E.  J.,  Er- 
wiederung auf  obigen  Brief.  (Ivi,  pp.  271-282). 

(3)  Mau  A.  (in  Rom.  Mittheil.,  1896,  p.  78)—  Sogliano  A.,  La  Casa  dei 
Vettii  (in  Monumenti  antichi,  tom.  VIII,  1898.  pa.sr.  356). 

(4)  Reoue  Numismatique,  Ser.  IV, e  tom.  III.  1899  u  proces-verbaux  », 
p.  XVI;  Revue  cit..  1896,  p.  360.  Ivi,  p.  XLVIII-LIII  —  Blanchet  A.,  Etudes 
de  Numismatique,  Paris,  1901,  Tom.  II.  Sülle  ragioni  tecniche  che  e&clu- 
dono  la  pretesa  scena  *  1  i  monetaggio  neiraffresco  pompeiano,  ha  scritto  molto 
saviamente  il  prof.  M.  Piccione  uel  suo  studio  intitolato  Osservazioni  sulla 
te-nica  e  sagji  rnoneiali  antichi  (Roma,  1902). 


II.USIUA/IONK    DI    IN    BASSORILIKVO    ROMANO    I 

quäle  per  La  sua  forma  e  grandezza,  nun  poteva  essere  mantenuto 
fra]le  punte  di  una  tenaglia.  Come  giä  3i  e  risto  nella  tessera  di 
Vienna  e  iil'1  bassorilievo,  l'adattamento  del  conio  superiore  sul- 
1' inferiore  facevasi  con  la  mano,  e  la  tenaglia  serriva  soltanto  a 
togliere  o  ad  introdurre  il  Hau  fcra  i  conii  stessi. 

Deve  escludersi  in  modo  assoluto  che  le  tenaglie  potessero 
adoperarsi  per  mantenere  fermo  il  conio  sull' incudine.  N  e  prova 
anche  il  fatto,  che  per  afferrare  im  conio  sarebbero  occorse  delle 
tenaglie  addirittnra  gigantesche,  a  giudicare  dai  conii  ristenti. 

Ed  a  questa  supposizione,  in   veritä  strana,  di  im  paio  di  tenaglie 
gigantesche   (a  pair  of  staut  tongs)  non  ha  esitato  a  ricorrere  il 
Seltman    per  ispiegare  la  fuuzione  del    penultimo   genietto  di  si- 
nistra  (').  L'ufticio   delle   tenaglie  sarebbe  stato  indispensabile 
si  fosse  trattato  di  situare  il  flan  arroventato  fra  i  dne  conii  mo- 
netali,    come   hanno  affermato  coloro   che  a  tutti  i  costi  voeiiono 
ravvisare  una  scena   di  monetaggio  aeH'affresco  pompeiano.  Ma  e 
imai   riconosciuto   che   i   flan   si   battevano  a   freddo  e  non   a 
caldo,  e  la  runzione  del  fiaturarius  non  era  giä  quella,  come  da 
molti  si  e  creduto  (2),  di  scaldare  a  rosso  i  tondelli  monetali  ogni 
quäl    volta  occorreva   rigirarli   per  farli    iunestare  negl'incavi  del 
conio,  ma  semplicemente  quella  di  preparare,  col  mezzo  della  fu- 
sione  (fiando),  i  tondelli  stessi,    i   quali    poi   rifreddati    venivano 
sottoposti  al  martello  (feriundo).  Ed  a  questo  proposito,  giova  ri- 
flettere  che  l'espressione  flare  accanto  a  quella  di  ferire  nei  titoli 
uffiziali  dei   Tresviri  monetales,  si  riferisce  non  tanto  al  processo 
di  fusione  dei   tondelli  metallici  destinati  ad  essere  sottoposti  al 
martello,  orvero  al  getto  dei  conii  vuoti,  quanto  alla  fusione  delle 
verghe  di  metallo  che  lo  Stato  metteva  in  circolazione,  perö  non 
sotto  forma  di  moneta,  e  di  cui  garentiva  il  titolo  perche  potessero 
aH'occorrenza  cambiarsi  con  argento  monetato.  Sotto  quest'ultimo 
aspetto  e  giustificabile    il   titolo   di  CVRXFL    {Curator   denn, 
flandis)  che  si  legge  sulle  monete  del  Qaestore  ürbano  Gn.  Cor- 
nelio  Lentulo  Marcellino  (3).  Per  siffatti  motivi  a  rae  pare  anche 


Ci  The  ,  ,  etc.,  p.  300. 

Lenormant,   La    monn,        etc ,  I,  253,  255;  Id.,  Mo 
p.  36. 

Babelon,  Descript.    dei  ■':  \ 


G.    PANS1,    ILLDSTRA.ZIONE    DI    IN    BASSORILIEVO    ROMANU    BCC. 

Btrano  che  dalle  insegne  dei  monetieri  si  sia  voluto  escludere  il 
conio  per  sostituiivi  il  crogiuolo,  come  ha  fatto  il  Seltman  (!), 
ravvisando  q uesf ultimo  ordiguo  sui  denari  della  Carisia,  la  dove 
sino  ad  oggi  e  da  tutti  concordemente  e  ritenuto  trattarsi  d'uu 
conio  monetalo  corouato  d'alloro. 

Per  concludere.  tutto  quell'apparato  cos\  complesso  di  per- 
sonaggi  e  di  funzioni  diverse  che  si  e  creduto  scorgere  nell'affresco 
parietale  di  Pompei,  e  in  aperta  opposizione  a  quanto  siuora  e 
dünostrato  circa  il  processo  della  monetazione  presso  gli  antichi. 
Questo  processo  di  natura  sua  era  semplicissimo  (2).  Si  couiava  iü 
cittä  allo  stesso  modo  che  si  coniava  sul  campo,  sotto  la  tenda  (3). 

Quattro  soli  strumenti  erano  necessari,  e  sono  quegli  stessi 
che  si  vedono  effigiati,  come  simbolo  o  emblema  dei  monetieri, 
>ui  denari  della  Carisia.  Se  la  composizione  dei  modelli  e  dei  di- 
_ui  tigurativi  delle  monete  richiedeva  personale  numeroso  e  com- 
plicato  lavoro,  altrettanto  non  puö  dirsi  della  funzione  semplicis- 
sima  dei  coniare,  come  ad  evidenza  dimostrano  il  bassorilievo  di 
cui  ci  siamo  occupati  e  le  altre  due  rappresentazioni  analoghe 
della  tessera  di  Vienna  e  dei  bronzi  pestani,  che  sono  le  uniclie 
e  genuine  riproduzioni  tinora  conosciute  dell'officina  monetaria 
romaua. 

Giovanni  Pansa. 


n.  55.  —  Lenormant,  La  monnaie,  etc..  III.  p.  147  c  segg.  —  Moinmsen, 
Hist.  de  la  monn.  rom.,  etc.,  II,  475.  Secondo  alcune  iscrizioni,  i  flaturani 
erano  diretti   d:ti  conductores  fluturae  monetae   {CLL.,  vol.  VI,  n.  791). 

i '     The  picture,  etc.,  p.  295. 

(')  Del  prucesso  quasi  rudiraentale  della  monetazione  romana  si  trae 
conferma  anclie  dal  seguente  passo  di  S.  Girolamo  a  Paolo  Eremita:  «  Erant 
u  praeterea  per  extensum  montem  haud  pauca  habitacula  in  quibus  seabrae 
u  jam  incudes,  et  mallei  quibus  pecuniae  olim  signatae  visebantur.  Hunc 
u  locuni  Aegyptiorum  literae  ferunt  fortivae  monetae  officinam  fuisse  ea  tem- 
u  pestate  qua  Cleopatrae  junctus  est  Antonius  ».  Cfr.  Lenormant,  La  monnaie, 
cit.,  I,  252,  nota  2.  Piuttosto  che  di  officina  di  falsi  monetarii,  credo  doversi 
qui  trattare  d'un'omcina  da  campo. 

(3)  II  monetaggio  militare,  ossia  prodotto  sul  campo  dai  generali  del- 
l'esercito,  valeva  come  quello  normale;  le  monete  erano  messe  egualmente 
in  circolazione  appunto  perche,  come  nota  il  Lenormant  (op.  cit.  II,  257) 
«  les  ])rocüdi_:s  siinjdes  >'t  rudiinentaires  employes  par  les  anciens  ]>our  la 
u  fabricatiou  de  leurs  monnaies,  le  rendaient  facile». 


TESTA   DI   RAGAZZO    DEL   MUSEO   CIVICO 
DI   BOLOGNA. 

(Tav.  V-VI) 


La  testa  qui  pubblicata  ('),  die  aibitrariamente  un  moderno 
cappuccio  con  ali  ha  trasformato  in  im  Ermete,  ci  öftre  i  tratti  di 
HD  tenero  fanciullo  dalle  copiose  ed  inanellate  ciocche  di  capelli 
finienti  in  ricci.  Palese  e  la  derivazione  di  questa  copia  romana 
dal  bronzo  e  ben  facile  cosa  e  trovare  il  posto  che  essa  occupa 
nella  plastica  greca,  nella  serie  cioe  di  quelle  opere  di  transizione 
dall'arcaismo  delle  guerre  persiane  al  culmine  dell'arte  tidiaca  o 
policletea,  di  quelle  statue  con  tratti  del  maturo  arcaismo  che  i 
Romani  con  assai  piü  grande  farore  che  le  opere  antecedenti  ama- 
vano  far  riprodurre. 

(*)  Questa  testa  di  mavmo  bianco  con  leggiere  venature  brniiastre,  ha 
subito  non  piccoli  restauri;  nell'arco  sopraciliare  dtstro,  nella  parte  inferiore 
del  naso,  nel  labbro  superiore,  nel  mento.  II  lavoro  poi  dalla  linea  del  collo 
in  giü  e  moderno.  Ecco  le  misure  della  testa: 

Altezza  della  faccia m.  0,14 

n        della  fronte »  0,03 

»         del  naso »  0,05 

Distanza  dalla  base  del  naso  al  taglio 

della  boeca       »  0,015 

Distanza  dal  taglio  della  bocca  a  sotto 

il  mento »  0."  I 

Distanza  tra  gli  occhi  (lacrimatoi)      .  »  0,026 

Lungbezza  dell'occbio »  0,035 

Altezza  dell'occbio "  0,015 

Lunghezza  della  bocca »  0,043 

Distanza  doll'arco  sopraciliare  al  mento.  »  0,104 

Distanza  approssiraativa  tra  gli  zigomi.  »  0,10 


1'.    DUCATI 

ssimo  parente  mi  pare  lo  spinario  del  palazzo  dei  Con- 
>ri  ('):  la  calotta   cranica   pure    oel    marmo   doveva    essere 
ricoperta  «lalle  lunghe,  sottili   ed   ondu  die  di  capelli  che 

finiscono  negli  attorti  ricci,  la  fronte  ivi  pure  e  assai  bassa  ed  il 
torno  ed  i  tratti  del  volto  nelle  teste  di  questi  ragazzi  piena- 
mente  CHinspondono.  Bianca  nel  marmo  quel  caratteristico  nodo 
di  capelli  sulla  fronte  del  bronzo  capitolino,  nodo  che  lo  stesso 
bronzo  ha  comune  con  un'altra  opera  della  stessa  etä.  con  l'Eros 
Soranzo  ora  a  Pietrobui<_f"  (2). 

Ma  il  marmo  di  Bologna  palesa  im  originale  piü  arcaico 
ancora  dello  spinario;  gli  occhi  sono  piii  a  fior  di  pelle,  le  guancie 
souo  meno  rotonde.  piü  magre  e  piii  liscie.  il  mento  doveva 
sere  piü  pronunciato.  K  una  breve  anterioritä  che  .si  deve  presup- 
porre  per  1' originale  della  testa  bolognese.  anterioritä  per  cui  si 
dovrebbe  fissare  la  esecuzione  di   esso  originale  nel  decenuio    dal 

al  460,  essendo  generalmeiite  ammesso.  come  data  di  esecu- 
zione per  lo  spinario,  il  decennio  successivo,  460-450. 

Affini  alla  nostra  testa  si  palesano  quelle  di  altre  opere:  della 
>tatua  muliebre  ricostruita  dall' Amelung (  l.  della  Penelope  triste  (4), 
della  corridrice  della  Galleria  dei  Candelabri  (5),  dell'auriga  del 
palazzo  dei  Conservatori  (ü)  e  specialmente  della  Hestia  Giusti- 
uiani  del  museo  Torlonia(:).  Ne  si  potrebbe  negare  che  una  afli- 

(')  H-'lbi^r,  Führer,    v.    I2,    n.    637;    Brunn-Bruckmann.    Ant.    I 
n.  321 :  menziono  anche  la  bella  riproduzione  in  Rayet,  Monuments  de  Part 

.     V.     I,     t.     35. 

(*)  Arch.  Zeit.,  187*.  t.  XVI:  Conze,  Beitr<;  eh.  d.  gr.  Plas- 

t.  IX.  1. 

(3j  Rom.  Mut.,  1900,   tt.    III-IV    (JVeibl.  Geicandstatuc  d.    V.   Jahrk., 
-   -197).  L'Araelung  sarebbe    incline    ad    attribuire    questa    statua    alla 
.  11   Patroni  invece  nella  sua  monografia  Sosnndra  (M 

li  Napoli,  1905)  vi  vede  la  famosa  Sosandra  >li  Calamide. 
(<)  Ant.  Denkm.,  v.  I.  t1   .".1  •:'■'_':  pel  Graef  (Ath.  Mitt,  1890,  p.  17)  e 
nn'opera  di  proi  con    influsso  peloponneaiaco.  E  attribuibilc  a 

Sti      gj-S  Hers  (Strena  II  i,  p.  297  . 

li    big,       ■       r,    v.  I8,    il.  384;    Brunn-Brackmann,    Ant.    Denl 
ii    521   (testo  >li  Arn.lt). 

(c)  Beibig,  Führer,  v.  V  n.  615;  Bull.  1888,  I    XV.  XVI. 

(7)  Brann-Brackraann,  Ant.  Denkm.,  n.  491.  Stile  di  Calamide  pel  Conzc 

■  •ii  .  p.  18)   pel  Wolters  (Friederichs-Wolters,   Gipsabgüsse,  n.  312),  pel 

Fnrtwängler  [Meisterwerke,  p.  115),  per  la  Strong  Seilers  (op.  cit.j,  per  S.  Rei- 


rKSTA    Dl    RA.GAZZO   DEL    Ml/SEO   CIVICO   Dl    BOLOGNA  209 

nitä  d'intendimeoti  artistici  collega  il  marmo  bolognese  al  aoto 
auriga  di   Delfi  ('). 

Di  eta  piü  recente  Barebbero  altre  opere  di  questo    indirizzo 

artistico.  Oltre  allo  spinario,  si  dovrebbero  menzionare  l'Apollo 
del  Tevere  (2),  quello  Choiseul-Gouffier  (3),  l'efebo  di  Madrid  (4), 
la  testa  di  ragazzo  della  gliptoteca  di  Monaco  (5),  la  statua  inu- 
liebre  capitolina  edita  dal  Mariani  (6)  e  piü  tardi  l'Athena  Albani 
dal  cappuccio  (7). 


nach  (Tat's  antiques,  p.  22),  pel  .Mariani  (Bull.  arch.  com.,  1904,  p.  311), 
pel  Klein  (Griech.  Kunstgeschichte,  v.  I,  p.  390),  pel  Mahler  (Revue  arch. 
1905,  II,  p.  1<>4  e  seg.).  II  Collignon  (llist.  sculpt.  grecque,  v,  I,  424)  avvi- 
cina  questa  statua  alle  Statuette  femminili  di  appoggio  a  specchi  forse  del- 
l'industria  corinzia. 

(')  Fouilles  de  Delphes,  IV,  t.  XLIX-L),  1' Homolle  per    questa   statua 

ha  pensato  a  Calamide  (Mon.  et  me'm.  Piot,  1897,  p.  207);  il  Mahler  (Gesten: 

/ahresh.,   1900,  p.  145)  od  il  Klein  (op.  cit.,  v.  I,  pp.  406-409)  invece   a  l'i- 

ia,  il  che  e  statu  negato  dal  Lechat  (Pythagoras  de  Rhtgion,  p.  101)  che 

sarebbe  incline  ad  attribure  l'auriga  alla  scuola  di  Egina. 

(■)  Heibig,  Führer,  v.  II».  n.  1069;  Brann-Bruckmann,  Ant.  Den/m., 
n.  162.  Dovrebbesi  attribuire  alla  gioventü  di  Fidia  secondo  il  Petersen  (spe- 
cialmente  si  v.  Rom  Mitt.,  1900,  p.  142  e  seg.)  ed  il  Furtwängler,  (op.  cit., 
p  78),  sarebbe  invece  per  lo  Studniczka  (Neue  Jahrb.  f.  d.  klass.  Alt.,  1902, 
p.  681)  l'Apollo  alexikakos  di  Calamide.  Si  veda  pol  per  l'Alexikakos  la  re- 
cente  opinione  del  Reisch  (Oesterr.  Jahresh.,  1906,  p.  232  e  seg.)  che  lo  attri- 
buisce  ad  un  piü  recente  Calamide. 

(3)  Conze,  op.  cit.,  t.  VI.  E  chiamato  anche  l'Apollo  dall'omphalos  per 
la  copia  ateniese  (Brunn-Bruckmann,  Ant.  Denkm.,  n.  42).  E  messo  general- 
mente  nelle  opere  calamidee  (cosi  dal  Furtwängler,  dalla  Strong-Sellers,  dal 
Mariani),  nientre  da  questa  attribuzione  si  stacca  il  Waldstein  (  Class.  Re- 
view,  1904.  p.  137),  che  della  statua  crede  autore  Pitagora,  opinione  da  esclu- 
dersi  pel  Lechat  (Pythagoras  de  Rhe'gion,  p.  94). 

(4>  Einz.  Verk.,  nn.  1593-1598.  Calamide  ne  sarebbe  l'autore  secondo  il 
.Mahler  (Revue  arch.,  1905,  II,  pp.  103-106). 

(s)  Furtwängler,  Beschr.  der  Glypt.,  n.  56;  una  copia  di  Londra  e  stata 
edita  in  Strena  Helbigiana,  1900,  p.  293  (Strong-Sellers).  Scuola  di  Calamide, 
pel  Furtwängler  e  per  la  Strong-Sellers. 

(;)  Bull.  arch.  com.,  (1904,  tt.  VIII.  IX,  pp.  299-316).  Fu  attribuita.  ma 
ipoteticamente,  a  Calamide. 

(:)  Brunn-Bruckmann,  Ant.  Denkm.,  n.  226.  E  noto  che  il  Furtwängler 
dapprima  (op.  cit,,  p.  115)  aveva  attribuito  questa  Athena  a  Praxias,  poi 
ad  Agoracrito  (Abk.  d.  bayr.  Akad .  v.  XX,  p.  578  e  Beg.);  la  quäle  seconda 

13 


'2  Jn  P.    DUCATI 

A  questi  insigni  uionumenti  plastici  altri  se  oe  potrebbero 
aggiungere,  palesanti  gli  stessi  intenti  artistici  e  ben  dimo- 
Btranti  di  dovere  la  loro  origine  al  periodo  di  transizione  nei 
decenni  anteriori  alla  metä  del  secolo  V.  pur  cosi  oscuro  con  tanta 
ricchezta  di  testiinonianze  monumentali.  E,  che  solo  per  via  di 
mere  ipotesi  si  tenti  di  deterniiuare  le  varie  correnti  artistiche  di 
questo  periodo  ('),  ben  chiaramente  appare  dalle  diverse  e  coa- 
traddicentisi  attribuzioni  di  questa  o  di  quest'altra  delle  opere 
suddette  o  delle  non  nienzionate  a  questo  o  a  quest'altro  degli 
scultori,  che  si  sa  essere  stati  attivi  negli  anni  di  preparazioue 
allo  sboccio  dell"opera  personale  dei  grandi  artisti  della  seconda 
rnetä  del  secolo. 

Parecchie  delle  suddette  opere  furono  riunite  insieme  si  da 
formare  un  solo  elenco  da  attribuire  ad  un  artista,  a  Calarnide, 
ed  alla  sua  scuola;  e  tale  riunione,  proposta  e  caldeggiata  dal 
Furtwängler  (2),  in  prevalenza  ha  riscosso  approvazione  (3),  e  non 
scetticismo  (*).  Ma  da  questo  elenco  e  escluso  appunto  lo  spinario 
che,  a  mio  avviso,  paleserebbe  stringente  analogia  con  la  testa  bo- 
lognese  e  con  le  suddette.  Ma  lo  spinario  e  una  di  quelle  opere 
che  raeglio  ci  puö  servire  di  esempio  delle  incertezze  assai  giandi 
che  si  hanno  nel  classificare,  secondo  determinate  personalitä  arti- 
stiche. questi  lavori  di  transizione. 

K  noto  che,  sulla  base  del  confronto  delle  sculture  di  Olimpia, 


attribuzione  e  stata  da  nie  combattuta  {Revue  arch.,  1905,  I,  p.  244  e  seg.). 
Praxias  poi,  secondo  il  recente  avviso  del  Reisch  (Oesterr.  Jahresh.,  1906, 
p.  199  e  segg.),  sarebbe  un  artista  del  IV  secolo,  autore  dei  frontoni  deltenipio 
di  Apollo  a  Delfi  e  scolaro  di  un  Calamide,  fiorito  nei  primi  decenni  dello 
stesso  secolo  e  pel  quäle  rimando  alla  monografia  dello  stesso  Reisch  (Kaiamis, 
in  op.  cit.,  pp.  199-268). 

(')  Per  quanto  riguarda  la  scultura  attica  del  periodo  480-450,  si  veda 
Leebat  {La  sc.lpture  attique  avant  Phidias,  p.  $72  e  s-;g).  Un  complesso 
di  opere  assai  spiccato  ed  individuale  ci  offre  invece  Mirone,  vera  eeeezione. 
Ciö  e  notato  dal  Lechat  fivi,  p.  477,  n,  1). 

(*)  Meisterwerke,  p.  115  e  seg.  Sarebbe  il  Calamide  u  premironiano  » 
del  Reiscb  (si  v.  le  pagine  217-226  dell'art.  cit.). 

(3)  Menziono  per  esempio  i  giä  citati  articoli  della  Strong-Sellers.  e  del 

Miiriani. 

•    .Si    v.  Graef  (Bursian's   Jahresbericht,   1901,  p.  18)  e  Lechat   (La 

srulpt.  attique,  p.  487,  n.  2). 


TKSTA    DI    KAGAZZO    DEL    MUSEO    CIVICO    DI    BOLOGNA  211 

il  Kekulo  attribui  il  bronzo  capitolino  alla  scuola  siciliana  ('); 
mentre  alcuni  anni  prima,  forse  esprimendo  la  ipotesi  per  me  piü 
seducente,  il  Brizio  aveva  pensato  a  Calamide  (J).  Questo  avvici- 
namento  alle  sculture  di  Olimpia  e  pur  espresso  dal  Colligno»  (3) 
dall'Amelung  ('),  dall'Helbig  (5),  che  ne  lianno  tratto  un'altra  con- 
seguenza,  l'attribuzione  di  questo  lavoro,  insieme  con  le  sculture 
di  Olimpia,  all'arte  peloponnesiaca.  Ad.  una  ipotetica  scuola  beo- 
tica  attribui  lo  spinario  il  Graef(c),  a  ragione  combattuto  dal 
Furtwänglor  (7).  Questi,  che  in  un  suo  giovanile  lavoro  aveva  pen- 
sato a  Mirone,  a  proposito  della  testa  di  bronzo  berlinese  [Mei- 
sterwerke, t.  XXXII),  fa  onore.  riprendendo  una  idea  del  Eoesch- 
cke  (8),  all'arte  avanzata  di  Pitagora  di  Reggio  della  esecuzione 
dello  spinario  (9).  Tale  attribuzione,  espressa  poi  dallo  stesso 
Furtwängler  con  maggior  cautela  (,0),  e  del  tutto  negata  dal 
Lechat(n)  che,  pur  non  esprimendo  altra  nuova  ipotesi,  ottima- 
mente  mette  in  risalto  la  delicatezza  dell'invenzione  e  dell'esecu- 
zione  di  questa  statua,  delicatezza  che  lo  spinario  ha  comune  con 
la  testa  qui  edita. 

Tali  incerti  giudizi  (non  sono  essi  un  riscontro  alle  opposte 
ipotesi  sulla  scuola  cui  debbono  riferirsi  i  frontoni  di  Olimpia?) 
dovrebbero  pure  estendersi  ad  altre  opere.  Per  esempio,  perche  lo 
spinario  deve  essere  di  scuola  peloponnesiaca,  mentre  la  Hestia 
Giustiniani  si  deve  attribuire  all'arte  di  Calamide?  Quali  diffe- 
renze  profonde  esistono  fra  queste  due  opere,  si  da  poterle  attri- 
buire ad  artisti  di  scuola  e  d'indirizzo  diversi?  E  nello  stesso 
modo  si  potrebbe  chiedere:    quäle  profondo  abisso  di  stile  separa 

('i  Si  v.  il  fanciullo  seduto  nell'ala  destra  del  frontone  Orientale  del 
tenipio  di  Zeus,  Arch  Ztg.,  1883,  p.  243. 

(2)  Ann.  d.  Inst.,  1874,  p.  53  e  seg. 

(3)  Op.  cit.,  v.  I,  p.  419. 

(*)  Führer  in  Florenz,  n.  81. 

(5)  Op.  cit.,  n.  637. 

(6)  Alh.  J/iti.,  1890,  p.  38. 

(7)  Arch.  Zeitung,  1883,  p.  230  e  seg.;  si  v.  anche  Murray,  Greek 
sculpture,  v.  Ia,  p.  268. 

(8)  Deutsehe  Literatur zeitung,  1881,  p.  446. 
(9j  Meisterwerke,  p.  685. 

(10)  Intermezzi,  p.  12. 

(")  Pythagoras  de  Rhegion,  p.  102. 


212  !'•    DUCATl 

sculture  di  Olimpia  da  altre  Bculture  attribuibili  ad  artisti 
ateniesi  e,  dato  il  grado  piü  sviluppato  di  etile,  dalle  sculture 
del  Partenone.  quelle  sculture  di  Olimpia  che,  prescindendo  dalla 
frettolosa    esecuzione,    tradiscono    cosi    palesemente  i  rapporti    di 

motivi  e  di  composizioue  i  piü  stretti  con  le  produzioni  attiche, 
coi  prodotti  ceramici  per  eseuipio? 

Quell'esperto  conoscitore  della  plastica  greca  che  e  1" Arndt, 
bene,  a  proposito  della  corridrice  Yaticana  (').  espresse  la  incer- 
tezza  in  cui  noi  siauio  di  poter  porre  questo  insigne  lavoro  in 
questa  od  in  quella  scuola  artistica,  potendo  essere  avvicinato  con 
eguale  fondamento  sl  alle  opere  supposte  calamidee  che  alle  statue 
riprodotte  da  Passitele  e  da  Stefano. 

Una  uniformitä  non  leggiera  unisce  tra  di  loro  dette  opere, 
una  inedesima  intonazione  e,  per  diradare  le  tenebre  in  cui  sono 
avvolte  le  origini  di  cosi  insigni  lavori  di  questa  prima  metä  del 
secolo  V,  occorre  procedere  con  grande  precauzione  per  scorgere  i 
piccoli  contrassegni,  i  caratteri  principali  di  questo  o  di  quello 
scultore,  noto  a  noi  dalle  lacunose  notizie  degli  antichi,  onde  po- 
tere,  anche  solo  in  via  dipotesi,  attribuire  ad  un  determinato  ar- 
tista  uno  di  questi  lavori  (2). 

II  processo  di  classificazione  di  questi  decenni,  che  portano 
la  plastica  greca  dall'arcaismo  legato  agli  stili  personali  dei  grandi 
artisti,  e  assai  piü  difficile  ed  assai  piü  soggetto  a  facile  critica 
di  quello  che  siano  le  classificazioni  delle  opere  precedenti  e  po- 
steriori. 

E  innegabile  il  forte  intiusso  della  scultura  peloponnesiaca 
alla  fine  del  secolo  VI  ed  al  principio  del  successivo  sulla  scul- 
tura che  si  svolgeva  attorno  e  sopra  l'acropoli  di  Atene  (3),  ed  e 

(')  Testo  alla  tav.  521  degli  Ant.  Denkm.,  di  Brumi-Bruckmann. 

lBJ  Un  esempio  di  analisi  prudente  dei  testi  e  dei  monumenti  per  ri- 
costruire  l'opera  di  un  artista  di  questa  etä,  ci  e  dato,  a  mio  avviso,  dalla 
bella  manograna  d;l  Lechat:  Pythagoras  de  Rheqion,  1905. 

(»)  Per  questo  infiusso  si  v.  l'articolo  di  Graef(^i^.  MitL,  1890,  pp.  1-39; 
Die  Gruppe  der  Tyrannenmörder  und  stilistisch  verwandte  Werke  in  Athen). 
Si  v.  pure  qua  c  lä  i  Meisterwerke  del  Furtwängler  e  recentemente  i  seguenti 
capitoli  dell'opera  di  Lechat  [La  sculpture  attique  avant  Phnlias)  per  le  scul- 
ture anteriori  al  480:  Sculptures  de  la  ser>e  atiico-dorienne.  pp.  353-386,  e 
per  le  opere  posteriori:  Les  lyrannoctonei  et  autres  ceuvres  entre  480  et  450, 
pp.  438-476. 


TESTA   DI    RA.GAZZO   DEL    MUSBO   CIVICO    DI    BOLOGNA  213 

uoto  conie  gli  stessi  somnii  Fidia  e  Mirone  Barebbero  stati  educati 
alla  scuola  argiva;  ma  nou  devesi  neppure  disconoscere  che,  dalla 
felice  fusione  dello  stile  peloponneBiaco  cou  quello  dell'arte  del 
secolo  di  Pisistrato,  dove  tanti  erano  gli  eleraenti  iouici,  dovette 
uscire  uno  stile  che,  alla  sua  volta,  non  pote  non  esercitare  il  buo 
iüllusso  sull'arte  prettamente  peloponnesiaca,  stile  pieno  di  slancio, 
iimovatore,  desideroso  dei  piü  difficili  niotivi,  ripioduttore  della 
rigura  umana  nelle  sue  varie  etä  e  nei  suoi  vari  aspetti,  stile  che 
mette  capo  a  Fidia  (')•  A  ciö  si  dovrobbe  ascrivere  quel  carat- 
tere  di  uniformita  che  credo  si  debba  riconoscere  nelle  opere  sopra 
da  me  citate. 

AH'acropoli  pre-persiana  appartenevano  Ire  opere  testiricanti 
piü  chiaramente  di  tante  altre  (2)  1' influsso  peloponnesiaco :  la 
x6gt]  di  Euthydikos  (3),  l'efebo  biondo  (4),  la  testa  di  bronzo  efe- 
bica  (5).  II  Collignon  ha  accentuato  appunto  la  somiglianza  tra  la 
testa  dello  spitiario  e  queste  due  ultime  dell'acropoli,  ma  la  con- 
seguenza  che  se  ne  puö  detrarre  potrebbe  essere  diversa  da  quella 
del  Collignon,  che  nulla  ci  vieterebbe  dall'ammettere  lo  spinano 
come  di  origine  attica  e,  per  la  sua  delicatezza  di  concepimento 
e  di  esecuzione,  dall'attribuirlo  per  esempio  all'elegante  riprodut- 
tore  di  ragazzi  che  fu  Calamide. 

E  questo  stile,  quäle  ci  e  appalesato  dalla  testa  bolognese, 
credo  che  si  debba  aminettere  che  fosse  in  opere  attiche,  atteso 
il  fatto  che  in  realtä  si  hanno  alcune  opere  dell'Attica  ove  appare 
esso  stile,  per  davvero  un  po'  piü  sviluppato:  per  esempio  la  giä 
citata  Penelope,  il  rilievo  dell'acropoli  della  cosiddetta  Athena 
melanconica  (,;),  il  rilievo  delle  tre  Cariti  dell'acropoli  di  cui  una 

(')  Si  veda  nella  citata  opera  del  Lechat  l'ultimo  capitolo:  ßpanouis- 
sement  de  Vart  attique,  pp.  477-506. 

(*)  Rimando  al  capitolo  giä  citato  dell'opera  del  Lechat  (pp.  353-386) ; 
sui  confronti  con  opere  peloponnesiache  e  siciliane,  si  v.  ivi,  p.  374  e  segg. 

(s)  Si  veda  la  bibliografia  in  Lechat  (op.  cit.,  p.  353,  n.  1);  per  esempio 
essa  xöqt]  e  riprodotta  in  Perrot,  Histoire  de  Vart,  v.  VIII,  fig.  299. 

(*)  Lechat,  op.  cit.,  p.  362  e  segg.  ßellissima  riproduzione  e  nella 
tav.  XIV,  del  v.  VIII  dell'opera  di  Perrot. 

(5)  Bibliografia  in  Lechat  (op.  cit,  p.  377,  n.  1);  Brunn-Brackmann. 
Ant.  Denkm.,  n.  462,  c.  Opera,  secondo  i  piü.  prettamente  peloponnesiaca. 
secondo  il  Furtwängler  (Meisterwerke,  p.  80)  di  Egia. 

(fi)  Mon.  et  mein    Piot.,    1896,  t.  I.  Si  v.  Lechat  (op.  cit..    p.   167).  Si 


P.    DUCATf 

copia  e  al  Vaticano  (').  il  rilievo  di  Eleusi  con  le  tre  divinitä  (*), 
tutti  lavori  che  formano  im  anello  di  catena  anteriore  allo  stile 
grandioso  delle  opere  plastiche  del  Partenone. 

Nulla  mi  vieta  pertanto,  posta  la  nostra  testa  accauto  a  quella 
dell'Hestia  Giustiniani  specialmente,  e  poco  prima  di  quella  dello 
tju'/iario,  dall'attribuire  l'originale  di  essa  testa  aH'arte  attica.  E 
che  questi  tratti  del  volto,  la  fronte  bassa  ricoperta  dai  capelli, 
la  bocca  sdeguosa,  le  guauce  scarnate  ed  il  mento  piuttosto  svi- 
luppato  siano  riruasti  nn  po'  stereotipati  attraverso  parte  del  se- 
colo  V  accanto  alle  rioriture  fidiaca  e  policletea,  come  resto  di 
questa  etä  di  transizione  pur  cosi  pieno  di  attrattive  e  di  promesse, 
a  mio  avviso  sarebhe  provato  da  alcune  opere  che  strettamente 
collegherei  tra  di  loro:  il  tipo  di  Atheua  noto  a  noi  specialmente 
dall'erma  napoletana  di  Ercolano  (3),  la  testa  bolognese  supposta 
copia  della  Lemnia  (4),  la  testa  efebica  di  bronzo  della  gliptoteca 
di  Monaco  (5). 

Credo  che  si  debba  escludere  che  il  marmo  bolognese  rap- 
presentasse  im    Ermete  (6).  Solo  si  puö  essere  incerti  tra  un  Eros 


deve  avvicinare,  come  ha  fatto  il  Lechat.  alla  Atliena  di  questo  rilievo  la 
statuetta  acefala  di  Athena  del  museo  dell'acropoli  (Ey^u.  dq/-,  1887,  t.  VIII, 
1-2).  Lechat  ne  ha  accentuato,  segnendo  l'avviso  di  altri  (si  v.  Studniczka, 
'  E(f>;u.  do/.,  1887,  p.  148  e  seg.),  1«  analogie  con  le  sculture  di  Olimpia  de- 
ducendone  col  Furtwängler  (Meisterte erke,  p.  41)  la  sua  attivitä.  Non  sa- 
rebbe pure  questa  una  prova  del  carattere  misto,  non  solo  della  rscultura 
attica  di  transizione,  ma  pure  di  queste  sculture  olimpiche? 

(')  Amelung,  Sculpt.  d.  vat.  Mus.,  Museo  Chiaramonti,  n.  360,  t.  58; 
i  fraimiicnti  dell'acropoli  sono  editi  in  Lechat  (op.  cit.,  fig.  40). 

(2)  Brunn-Bruckmann,  Ant.  Denkm.,  n.  7.  Non  e  da  ascrivere  all'arte 
beotica  come  voleva  il  Graef  (art.  cit.,  p.  36),  ma  alla  pura  arte  attica  come 
hanno  espresso  il  Furtwängler  (Meisterte erke,  p.  681)  ed  il  Lechat  (op.  cit., 
p.  501). 

(*)  Jdhrh.  d.  Inst.,  1893,  t.  III;  rimando  a  ciö  che  ne  ho  detto  in 
Revue  arch.,  1906.  v.  I,  p.  126  e  seg. 

l*i  Meisterwerke,  t.  III. 

(s)  Furtwängler,  Besehr.  d.  Glypt-,  n.  457;  Brunn-Bruckmann,  Ant. 
I>  "km.,  n.  8.  II  CoIHgnon  (op.  cit.,  v.  I,  p.  421)  avvicina  con  ragione  questa 
testa  a  quella  dello  spinario. 

(6)  Xella  testa  della  collezione  Broadlands  (Meisterwerke,  fig.  6),  deri- 
vata  dallo  stesso  originale  deH'Ermete  Ludovisi  ed  attrihuihile  pel  Furtwän- 


TESTA    DI    RAGAZZO    DEL    Ml'SEO   CIVICO   DI    BOLOGNA  215 

ed  un  ragazzo  mortale :  o  Eros,  di  cui  ci  e  nota  una  rappresen- 
tanza  plastica  di  poco  posteriore  (')  oppure  an  ragazzo  vittorioso, 
nel  quäle  ultimo  caso  la  statua  cui  apparteneva  essa  testa  doveva 
avere  quel  delicato  sapore  che  hanno  lo  spinario  e  l'efebo  di 
Madrid  (*). 

Pericle  Ducati. 


gier  (ivi,  p.  8C)  forse  a  Telefane  il  Focese,  si  avrebbe  un  tipo  di  Ermete 
giovanile,  quasi  ragazzo;  ma  ivi  i  capelli  sono  corti  e  ricciuti  e  streit i  da 
nastro  in  modo  conforme  alla  natura  del  nunzio  deg-li  dei  sempre  in  movi- 
mento. 

(')  Cioö  l'Eros  Soranzo  di  Pietroburgo.  Si  v.  ancora  l'erma  doppia,  po- 
steriore, di  Afrodite  e  di  Eros  a  Madrid  attribuita  dal  Furtwiintrler  a  Fidia 
(Meisterwerke,  figg.  11  e  12). 

(*)  II  Mabler.  a  proposito  di  questo  efebo,  pensa  al  coro  di  ragazzi  di 
Girgenti,  opera  di  Calamide  (Pausania,  V,  25,  5). 


Abgeschlossen  am  31.  August  1907. 


DELLA  DIMOBA  DI  ALCUNI  RE  ASIATIC1 

NEL   TERKITORIO  FALISCO. 


Discorso  del  Socio  Onorario  Gian    Francesco  Gamurrim 
Letto  nell'Adunanza  solenne  del  19  aprile  1907. 

Innanzi  aH'onoraüdo  consesso  di  uomini  insigni,  in  questa  ve- 
neranda  sede  dell'  imp.  Istituto  archeologico  gernianico,  mi  si  per- 
donerä,  contido,  se  ben  poche  e  confuse  parole  vengono  ora  ad 
emettersi  dal  commosso  animo  mio.  L'onore,  che  oggi  qui  mi  si 
concede  nella  ricorrenza  del  mio  anno  giubilare  di  esservi  ascritto, 
grandemente  mi  conforta  ed  esalta,  come  che  ecceda  qualunque 
temie  mio  merito.  Che  se  tale  luce  inopinata  rilulge  nella  sera 
della  mia  vita,  solo  l'ascrivo  alla  cortesia  e  benemerenza  dei  miei 
illustri  amici  Kürte  ed  Hülsen,  che  felicemente  sono  all' Istituto 
preposti.  Le  parole  e  gli  auguri,  che  ho  udito,  cosi  affettuosi  e 
lusinghieri,  mi  si  offrono  come  altrettauti  tiori  a  vie  piü  festeg- 
giarmi,  e  profondamente  echeggiano  nel  mio  cuore,  che  mai  dimen- 
ticherä  questo  giorno  a  nie  assegnato,  e  piii  memorabile  per  la  ri- 
correnza solenne  del  natale  di  Roma;  onde  verso  di  quei,  che  ha 
paiiato  in  nome  proprio  e  dell' Istituto,  esprimo  la  mia  perpetua 
riconoscenza. 

Quäle  ricordo  pietoso  per  me,  quando  nei  primi  di  novembre 
del  IböT  mi  pervenne  la  nomiua  con  lettera  dell'Henzen,  la  quäl 
cosa  fu  di  grande  consolazione  alla  mia  cara  madre,  che  nello  stesso 
mese  mi  fu  rapita  da  morte !  D'allora  si  strinse  l'amicizia  col- 
l'Henzeu,  al  quäle  tanto  io  debbo,  e  di  cui  la  nobile  tigura  qui 
mi  commove  altamente.  Altri  non  nomino,  se  non  il  comm.  Heibig, 
della  cui  autica  amicizia  mi  ouoro.  E  veggo  in  alto  le  immagini 
di  uomini  sommi  (alcuni  a  me  ben  noti),  lumiuaii  di  virtü  e  di 
•dottrina,  a  noi  di  costante  iucitamento  ed  esempio,  addivenuti  cosi 
.i  geni  tutelari  di  questo    sacro  luogo.  AI   quäle    con    riverenza  e 

15 


K.    GAMURRIPI 

gratitudine  sempre  movo  il  piede,  pensando  all'incremento  e  al- 
l'anstero  nietodo  imposto  alle  discipline  archeologiche  e  alla  lnce 
grande  promossa  snll'Italia  e  snll'orbe  romano.  All'  Istituto  si  deve, 
:  e  degl'  italiani  ingegni,  dissociate  uella  penisola  e  senza 
guida  e  comune  indirizzo,  pur  valorose  come  di  Borghesi,  di  Ca- 
vedoni,  di  Avellino  e  quindi  del  De  Rossi,  s'  intesero  fra  loro.  e 
si  raccolsero  ed  unificarono  con  i  dotti  della  Germania  e  dell'Eu- 
ropa  con  mntni  nffici  di  cooperazione  a  conseguire  gli  ardui  archeo- 
lo&rici  intenti ;  so  infiniti  monnmenti  si  salvarono  e  s'  illnstrarouo, 
altrimenti  condannati  alla  dispersione  e  all'oblio ;  e  se  la  storia  e 
la  topogratia  d'  Italia  e  di  Koma  acqnistarono  mia  cognizione  piü 
estesa  b  sicura:  e  se  il  suo  portentoso  tesoro  epigralico  dissemiuato 
e  molto  perduto,  si  ricercd  pazientemente.  e  cribrato  comparve 
alla  lnce.  Come  al  tempo  dell'  impero  e  della  maestä  di  Roma,  da 
ogni  parte  del  noto  mondo  in  qnesto  colle.  ovo  sorgeva  il  tempio 
di  Giove  Capitolino,  si  offrivaoo  le  trionfali  insegne  e  i  tribnti 
delle  cittä  e  dei  regni,  cosi  da  alcnn  tempo  gli  studiosi  e  i  dotti 
delle  piü  cnlte  nazioni  qni  ascendono  e  depongono  ed  esplicano  i 
frutti  delle  loro  indagini  e  del  loro  sapere  rispetto  alla  cultura, 
alla  religione  ed  all'arte  del  mondo  antico.  Emerga  adunque  dal- 
1'  intimo  del  petto  verso  qnesto  Istituto,  come  per  riconoscenza  a 
tante  benemereuze,  l'augurio  di  lunga  prosperitä  e  di  vigore;  e 
che  sempre  piü  si  stringano  i  vincoli  intellettuali  fra  la  Germania 
e  1'  Italia  ad  esplicare  quella  scienza,  che  resuscita  le  cose  morte, 
e  nel  concmincrere    la    cognizione  della  civiltä    antica    aH'odierua 

O  CT  O 

faccia  si,  che  l'umano  avanzamento  ognora  piü  si  nobiliti  ed  av- 
valori. 

]\Ia  perche  ancor  io,  giacehe  il  cielo  mi  ha  oggi  quest'onore 
concesso,  arrechi  il  presente  di  qualche  mia  osservazione,  e  co- 
gliendo  im  tiore  nel  vasto  campo  archeologico.  umile  e  grato  qni 
lo  deponga,  non  sia  discaro  che  lo  tragga  dalla  regione  a  me  piü 
nota.  l'Etruria. 

Xel  1882  il  sen.  Fiorelli,  direttore  delle  antichitii  del  regno, 
nell'accogliere  la  mia  proposta,  mi  diede  l'incarico  d'iniziare  la 
carta  archeologica  dell'  Etruria,  per  proseguirla,  se  fosse  stato  pos- 
sibile,  a  tntta  1'  Italia.  Quäle  fase  o  sorte  subisse  quellopportuna 
ed  utile  intrapresa,  non  e  il  caso  di  esporre:  il  vero  si  e  che  la 
contrada  falisca  f'u  sopra  le  altre  contigue  perlustrata  ed  esplorata 


DELLA.    DIMOEA    Dl    ALCUNI    KE    A8IATICI    ECC.  219 

con  grandissimo  frutto,  ed  il  museo  falisco  nella  villa  di  Papa 
Giulio  con  i  numerosi  e  preziosi  oggetti,  che  aduna  e  presenta,  ne 
fa  ampia  testirnouiauza.  Erano  miei  collaboratori  i  giovani  Cozza 
e  Pasqui,  abili  e  volenterosi,  ai  quali,  mentre  audavano  a  veriii- 
care  le  tenui  traccie  delle  vie  dei  monti  Ciniini.  commisi  di  ri- 
cercare  un'epigrafe  votiva,  rinvenuta  nel  1859  in  luogo  detto  il 
Borghetto  presso  Vigaanello,  riferita  dal  P.  Garrucci  (')  e  qnindi 
inclusa  dal  Bormann  nel  vol.  XI  del  Corpus  I.  L.  (n.  3080).  Era 
un'epigrafe  dedicata  a  Cibele  da  una  Giulia  Amniia  tiglia  del  re 
Tigrane,  e  li  presso  erano  apparse  le  rovine  di  un'edicola,  che 
aveva  fatto  costruire.  Diceva  cosi: 

EX  VOTO 

MATRI   DEVM   MAG 

DIACRITAMENAE 

IVLlk  ■  TIGRANIS 

REGISF  -AMM1A 

a    SOLO-FECIT.IDEMQVE  {eademque) 

DEDICAVIT 

Come  era  facile  supporre  le  loro  indagini  andarono  a  vnoto, 
perö,  dopo  il  giro  di  molti  anni,  nel  1904,  alcvtni  operai  nel  cavare 
il  peperino  in  un  terreuo  denominato  Cava  dei  mcöhi,  il  quäle  ri- 
mane  fia  Vignanello  e  la  distrutta  cittä  di  Falisci,  rinvennero  un 
sepolcro  sfasciato,  nel  quäle  era  la  deforrnata  scultura  di  un  leone 
ed  una  grande  lastra  con  un'epigrafe,  che  in  versi  latini  era  de- 
dicata a  Tiche  domestica  d'una  regina(2): 

dIsmanibvs-  tYc  h  e  s 

SACRVM 
HICSITA-  REGINAE  •  FAMVLA  •  COGNOMINE  •  TYCHE 
SABINAEST-ILLIGENITRIXALTRIX-TIBVRTIATELLVS 
VITAE-FINEDATOTEGITVR-TELLVREFALISCA 


(')  Dissertazioni,  vol.  I,  p.  36.  P.  Germano   da  S.  Stanislao,   Memorie 

di  S.  J-Jutizw,  ]>.  27. 

(2)  Notizie  degli  scavi,  a.  1894,  p.  151. 


K.     GAMIKKIM 

A  parte  ora  l'indagine  chi  possa  essere  quella  regina,  La  quäle 
t'u  cosi  fedelmente  ed  egregiamente  Bervita  da  Tiche,  da  parere 
questa  degua  di  speciale  e  ragguardevole  inonumento:  quel  che 
d'  importante  ci  e  dato  di  rilevare  consiste  che  in  quella  contrada 
sono  apparsi  e  pervenuti  a  nostra  cognizione  due  monumenti  epi- 
gratici,  i  quali  fanno  fede  della  dirnora  di  un  re  asiatico  colla  fami- 
glia  e  le  persone  addette.  Questo  soggiorno,  sia  ammesso  pure 
temporaneo,  secondo  le  occasioni,  non  si  poträ  negare  cosi  a  nie 
sembra,  che  non  ci  sia  stato. 

Invero  intiuo  ad  ora  non  avevamo  indizio  veruno  che  il  se- 
nato  di  Roma  o  1'  imperatore  avesse  assegnato  ai  re  stranieri  o  ai 
loro  addetti  o  congiunti  l'ospizio  fuori  della  cittä  di  Koma.  Quando 
avveniya  l'arrivo  loro  o  degli  ambasciatori  era  ufficio  del  pretore 
urbano  andargli  incontro  ed  accoglierli  nel  modo  piü  liberale  e 
cortese;  lo  stato  pensava  all'alloggio,  al  mantenimento  e  agli  as- 
segni  per  le  spese  diverse  oltre  ai  doni  ospitali  (').  Avevano  dessi 
il  diritto  d'iutervenire  alle  feste  e  agli  spettacoli,  e  nel  consesso 
senatorio  i  re  occupavano  un  posto  privilegiato  accanto  ai  con- 
soli  (-').  Si  dava  pure  il  caso  che  accolti  fossero  nella  casa  di  colui, 
che  avesse  ricevuto  nelle  loro  regioni  la  ospitalitä  od  un  aiuto 
nelle  guerre,  che  cosi  addiveniva  non  soltanto  amico,  ma  in  Roma 
loro  patrono.  Nell'etä  della  repubblica  si  teneva  molto  ad  onorare 
gli  stranieri  di  alto  grado  e  i  legati  delle  cittä  amiche,  con  cui 
avevasi  reciprocanza  di  hospitium  o  di  foedus  aequum  :  ue  resul- 
tava  poi  naturalmente  ancora  la  protezione  potitica. 

Quando  Prusia  re  di  Bitinia  venne  a  Roma,  il  senato  gli 
mandö  incontro  il  questore  Lucio  Cornelio  Scipione,  decretando 
che  gli  fosse  disposta  una  casa  col  bisognevole  a  lui  e  suoi  ('). 
Lo  stesso  trattamento  per  Tolomeo  re  di  Egitto,  quando  espulso 
dal  suo  regno  cliiese  (57  av.  Cr.)  aiuto  al  popolo  romano.  Dob- 
biamo  cosi  supporre  per  gli  altri,  come  ad  Ariobanzane  re  di  Cap- 
padocia  e  a  Nicomede  di  Bitinia  verso  quel  tempo:  i  quali,  otte- 
nuto  quanto  bramavano,  si  facevano  un  debito  di  otfrire  un  dono 


Ci  Marqaardt,    Vie  privte  des  Romains  (trad.  franf.),  I,  p.  232. 

(2)  Diu.  Fragm.,  96. 

(3)  Liv.  XLV,   44:  aedes,  quae   ipsutn   comitesque   eius   benigne   reci- 
perent  conductae. 


DELLA    DIMORA    DI    AI.CI  M     Kl.    A.8IATIC1     KCC.  221 

regale  al  ternpio  di  Giove  Capitolino,  come  rilevasi  dal  frammento 
trovato  ai  piedi  del  Campidoglio  iscritto:  Rex  Ariobausanes  et 
Regina  ('). 

Non  si  puö  dubitare  della  dimora  di  Cleopatra  in  Borna  con 

Tolomeo  fratello  minore  e  marito.  Le  fu  destinata  la  casa  di  Ce- 
sare,  o  per  meglio  intendere  lo  volle  lui,  e  quella  piacevole  con- 
vivenza  gli  produsse  qualche  nota  d'infamia,  della  quäle  non  bi 
curö,  come  troppo  preso  da  amore,  anzi  consent!  che  il  figlio  che 
ne  nacque  prendesse  il  nome  di  Cesarione,  e  Cleopatra  alla  sua 
dipartenza  fu  colmata  di  doni  e  di  onori  (2).  Alquanto  dopo  venne 
Ariarate  figlio  di  Ariobarzane,  che  fu  allogato  per  Sestio  in  paroechis 
publicis ;  ma  Cicerone  che  aveva  avuto  familiaritä  con  i  suoi  fra- 
telli  lo  invita  per  lettera  che  venga  a  stare  con  lui,  ut  apud  me 
derersetur  (3).  In  ogni  modo  era  il  senato  che  assegnava  Yho- 
spitium  publicum,  ma  l'affidava  ancora  ai  privati,  personaggi  il- 
lustri  di  Roma,  onde  i  forestieri  ricevessero  impressione  eccellente 
della  cortesia  cittadina:  «  idque  etiam  reipublicae  est  ornamento, 
scrive  Cicerone,  homines  hesternos  hoc  liberalitatis  genere  in  urbe 
nostra  non  egere  »  ('). 

Ora  le  iscrizioni  di  Vignanello  ci  richiamano  a  due  personaggi 
regali,  onde  a  bene  considerare  sembra  piuttosto  che  quello  sia 
stato  un  lnogo  di  segregazione  o  di  relegazione.  anzi  che  una  re- 
sidenza  a  loro  propria  e  eondegna.  Vero  e  d'altronde,  che  ci  sono 
ignoti  il  sito  preciso,  l'ampiezza  e  la  sontuositä  della  villa.  E  do- 
vendo  dire  di  Tigrane  re  di  Armenia,  la  cui  riglia  eresse  colä 
un'edicola  a  Cibele,  siamo  a  primo  aspetto  indecisi  a  quäle  dei 
tre,  che  ebbero  la  dimora  in  Roma,  quella  epigrafe  alluda. 

Allorche  Pompeo,  occupato  nella  guerra  mitridatica  avanzava 
nelle  immense  regioni  dell'Asia  le  vittoriose  insegne  di  Roma,  il 
giovane  Tigrane,  figlio  di  Tigrane  secondo  re  d'Armenia,  ribelle 
al  padre  suo,  andö  vinto  a  rifngiarsi  e  chiedere  soccorso  al  campo 
romano.  Ma  il  padre,  temendo  di  Pompeo,  si  affretto  a  presentarsi,  e 
venne  trattato  con  molta  umanitä  e  confermato  nel  regno:  ed  il  Helio, 


(')  Bull.  Ist.  arch.  1887,  p.  öi)  e  Uti. 

i2)  Cic.  ad  Attic.  XIV,  8.  Sueton.,  Cat  <    35.  52.  Dio  XL1II,  27. 

(8)  Cic.  ad  Attic.  III.  2. 

(*)  Cic.  de  o/f.  II,  18,  04. 


l'\    GAMURRINI 

che  doo  si  perito  di  fare  in  loro  presenza  atti  di  disprezzo  e  di 
odio,  fu  da  Pompeo  rnesso  ai  ferri,  condotto  a  Roma  in  ostaggio 
e  consegnato  prigione  a  Lucio  Flavio  (').  In  quei  torbidi  cittadini 
lio,  corrotto  dal  deuaro.  riusci  a  trarlo  fuori,  se  non  che  sernbra 
che  venisse  ben  tosto  ripreso  ed  ucciso(*).  A  costui  pertanto  non 
si  puö  pensare,  giacche  neppure  si  fregiö  del  titolo  di  re.  Incon- 
triamo  im  altro  Tigrane  rifugiato  in  Roma  nel  primo  tempo  di 
Augusto,  come  in  esilio  dal  suo  paese,  dove  regnara  Artaxia,  suo 
fratello  maggiore.  Gli  Arnieni  insofferenti  del  mal  governo  di  costui, 
fecero  istanza  ad  Augusto,  che  in  sua  vece  ponesse  sul  trono  Ti- 
grane, il  quäle  paiti  da  Roma  e  giunse  in  Armenia  coll'esercito 
di  Tiberio,  dalla  cui  mano  fu  insignito  del  diadema  regale  nel- 
l'anno  731  di  Roma.  Ma  assai  breve  fu  il  suo  dominio,  come  Ta- 
cito  ci  informa  (3).  Di  un  terzo  Tigrane  si  ha  ricordo  che  impa- 
dronitosi  dell'Armenia,  fu  condotto  a  Roma  e  giudicato  reo,  e  quindi 
fatto  uccidere  da  Tiberio  insieme  a  vari  cittadini  romani:;^  77- 
granes  quidem  Armenia  quondam  positus,  nomine  regio,  sup- 
plicia  avium  eff'iigil  (4).  Per  tali  fatti  e  dalla  disgraziata  fine 
si  puö  ben  concludere,  che  a  questi  non  si  riferisca  quell'  iscri- 
zione,  molto  piü  che  Giuseppe  Flavio  ci  fa  sapere  che  egli  mori 
senza  figli  (5). 

Resta  cosi,  mi  sembra  chiarito  abbastanza,  che  vi  dobbiamo 
riconoscere  soltanto  quel  Tigrane,  che  dimorava  da  qualche  tempo 


(')  Dio.  Fragm.  107,  3,  10,  90.  108,  26,  15.  XXXVI,  56.  X. 

(2)  Appian.  Jlithr.  101.  105,  117. 

(3)  Sueton,  Tib.  9.  Dio    LIV,  9.  Tacit.  Ann.  II.  3. 

(4)  ann.  36  d.  Cr.  Tacit.  Ann.  III,  40. 

(sj  Antiq.  Iudaic.  XVIII,  cap.  5.  Non  e  pertanto  esatta  la  nota  che  il 
Bormann  appone  all'epigrafe  n.  3080:  videtur  intelligendus  esse  is  Tigranes, 
qui  cum  rex  Armeniae  fuisset  (a.  36  p.  Chr.)  Romae  interfectus  est.  Neque 
enim  obstat,  puto,  quod  Iosephus  de  eo  dicit  .  .  änais  rt).evTi~  ».  Prima  di  tutto 
questa  testimonianza  viene  ad  escludere  che  si  tratti  del  ricordato  dall'  iscri- 
zione;  e  in  secondo  luogo  quegli  che  fu  condotto  a  Roma  ed  ucciso  non  ebbe 
una  stabilita  di  dimora  in  Roma  o  nei  dintorni,  come  invece  indicherebbero 
le  due  addotte  epigrafi.  Quindi  conviene  risalire  alTaltro  Tigrane  del  tempo 
di  Augusto,  e  che  fu  effettivamente  come  re  riconosciuto;  il  quäle  ebbe  figli, 
che  perü  alungo  non  ritennero  il  trono,  come  si  riferisce  da  Tacito  (Ann.  II,  3): 
datus  a  Caesare  Armeniis  Tigranes,  deductus  in  regnum  Tiberio  Nerone. 
Nee  Tigrani  diuturnum  Imperium  fuit,  neque  liberis  eius. 


DELLA    LilMOHA    DI    AL(Jl  M    KE    ASIATICI    BCC.  223 

in  Koma  (anzi  ora  possiamo  dire  non  lungi  da  Koma),  e  che  per 
essere  nelle  grazio  di  Augusto  fu  da  lui  investito  del  regno  di 
Armenia.  Tale  imperiale  benevolenza  si  scorge  ancora  nell'avere 
apposto  il  nome  di  Julia  alla  di  lui  figlia  Ammia,  che  compieudo 
un  voto  fece  costruire  im  tempietto  a  Cibele  Diacritamene,  inusi- 
tato  appellativo  dato  alla  graude  madre  della  terra  per  la  produ- 
zione  dell'orzo  (xquoc),  primitivo  cibo  degli  uomini. 

L'altro  titolo,  che  poeticamente  ci  ricorda  Tiche,  nativa  della 
Sabina  ed  allevata  a  Tivoli,  ce  la  designa  nel  suo  speciale  officio, 
quäle  domestica  di  una  regina,  laseiandoei  all'oscuro  del  nome  di 
questa.  Ma  se  associeremo  le  due  epigrafi  scoperte  nel  medesimo 
luogo  risulterä  assai  probabile,  che  la  regina  inuominata  sia  la 
moixlie  di  Ticn-ane,  e  cosi  ancora  la  madre  di  Ammia.  Perocche 
ad  altre  non  ci  e  permesso  di  pensare,  ne  alla  regina  moglie  di 
Ariobarzane,  come  di  tempo  troppo  antico.  e  neppure  a  Cleopatra, 
senza  che  qualche  inopinato  documento  ce  lo  riveli. 

Vignanello  e  la  prossima  localitä  del  Boschetto  sono  situate 
verso  l'alto  del  monte  Cimino;  sono  hioghi  aperti  vicino  a  Fabrica 
al  di  sopra  del  piano,  dove  risiede  la  deserta  cittä  di  Falerii,  che 
ancora  serba  il  giro  delle  sue  mura.  Vi  si  perveniva  da  Sutri,  ma 
piü  comodo  e  diretto  era  lo  staccarsi  dalla  Clodia  (s'  intende  par- 
tendosi  da  Roma)  prendere  l'Annia  passando  per  Nepi  e  giungere 
a  Falerii  Da  qui  si  diramavano  piü  strade ;  la  prosecuzione  del- 
TAnnia  assumeva  il  nome  di  Amerina,  quella  a  sinistra,  uscendo 
dalla  porta  detta  di  Giove,  era  credo  la  via  Ciminia,  che  andava 
a  Vignanello  e  traversava  il  Cimino  presso  Soriano.  Via  ricono- 
sciuta  dal  padre  Germano  nel  suo  lodato  libro  sopra  il  cimitero  di 
S.  Eutizio,  e  che  oggi  si  potrebbe  ancor  meglio  determinare.  I/altra 
alla  quäle  si  e  dato  il  nome  di  via  Ciminia,  che  partendo  da  Sutri, 
costeggia  il  piccolo  lago  di  Vico  e  fa  recapito  alle  A'/uae  Passeris, 
riannodandosi  alla  Cassia,  ben  puö  essere  invece  una  delle  tre 
Traiane.  giacche  non  sappiamo  ancora  a  quäle  dei  diversi  rami, 
che  nella  regione  s'incontrano,  applicarle.  11  luogo  pertanto  pre- 
scelto  nei  monti  Cimini,  oltre  ad  essere  salubre  ed  ameno  offriva. 
per  le  spesse  ed  estese  selve,  varietä  di  modi  e  materia  abbonde- 
vole  per  la  caccia,  oecupazione  prediletta  dei  prineipi  deH'oriente. 

Non  voglio  tralasciare  intine  qualche  cosa,  che  serve  al  nostro 
proposito.  Come  un'eco  lontana  della  dimora  reale  resta  un  punto 


F.    GAMUKRIKI,    DELLA   DIMORA    DI    AI..  I  M    RE    ASIATICI    E* 

del  colle,  che  ancora  si  chiama  il  Passo  della  regina,  dove  e  ap- 
parsa  un*  iscrizione   dedicata  al  dio  Sorano  (').  Un'altra   epigrafe 

pure  sacra  ritrovata  a  Vignanello  fu  ascritta  alla  Fortuna  Imperii 
I  C.L.L.  XI,3075)  cos]  alludendo  alle  lontane  conquiste  e  alla  stabi- 
litä  delT  impero  romano,  se  pure  uon  vogliamo  pensare  che  vi  abbia 
data  occasione  la  restituzione  a  Tigrane  del  suo  regno  di  Arraenia. 
In  quel  territorio  sono  veuuti  ancora  fuori  dei  piccoli  oggetti  con 
iscrizioni  greche.  Un  vasetto  di  piorabo,  segnato  del  peso  di  an 
seniis,  con  il  noniedi  Ityoouvonov.  corrispondente  zWaedüis  (*),  che 
naturalmente  non  poteva  servire  agli  abitanti  di  Falerii,  ma  sib- 
bene  a  qnegli  orientali.  Due  laminette  di  oro.  che  secondo  il  Pollak, 
che  1ha  edite  (  ).  appartenevano  a  due  corone  d'oro  coli' iscrizione 
greca  indicante  l'opera  fatta.  a  cui  manca  perö  il  nome  dell'ar- 
tefice.  Egli  suppone  che  potessero  servire  per  le  feste,  che  si  fa- 
cevano  a  Falerii  a  favore  di  Giunone  ('mite,  il  cui  etrusco  ed 
antichissimo  tempio  e  stato  discoperto,  e  sono  quelle  descritte  da 
Ovidio  (Amor.  III,  13,  25);  ma  dacche  abbiamo  in  quella  con- 
trada  riconosciuta  la  dimora  dei  re  e  delle  corti  dell'oriente,  pos- 
siamo  con  probabilitä  maggiore  aggiudicare  quelle  corone  a  qualche 
prezioso  loro  adornamento. 

Termino  colla  speranza,  che  la  solerte  direzione  delle  anti- 
chitä  e  belle  arti  del  regno  voglia  rendere  note  le  fruttuose  inda- 
gini  compiute  nel  territorio  falisco,  che  tanto  ha  dato  e  tanto  pro- 
mette:  onde  convenevole  sarebbe  il  riprendere  quelle  interrotte  fila. 
All'  illustre  direzione  dell'  imp.  Istituto  germanico  e  ai  suoi  degni 
e  benemeriti  segretari  resident!  in  Roma  rinnovo  le  espressioni 
del  grato  mio  animo  di  quanto  oggi.  in  specie  colla  mia  nuova 
nomina,  si  sono  compiaciuti  onorarmi. 

G.  F.  Gamürrini. 


(')  Not.  d.  scavi  1890,  p.  48. 

f2)  Bull.  Ist.  arch.  1849,  p.  36  col  clis.  e  p.  42. 

t3j  Arch.  epigr.  Mittheil,  aus  Oe&terr.- Ungar.  XVII.  1.  p.  65. 


DER  HAIX  DER  I-TKKI.VA   AM  JANICULUM  (l). 

(mit  Taf.VII) 


Zu  den  uralten  Kultstätten  am  rechten  Tibernfer  gegenüber 
der  Stadt  Rom  gehört  der  Hain  der  Furrina,  jener  dunkelen,  früh 
verscliollenen  Göttin,  die  im  ursprünglichen  Götterkreise  Roms 
eine  nicht  unbedeutende  Stelle  eingenommen  haben  mnss.  Hatte 
sie  doch,  wie  die  grossen  Götter  Juppiter  Mars  Quirinus,  ihren 
eigenen  Priester,  und  ihr  Fest,  die  Furrinalia,  ist  im  numani- 
schen  Kalender  unter  dem  25.  Juli  verzeichnet  (2).  Ein  historisches 
Interesse  gewinnt  der  Hain  der  Furrina  noch  dadurch,  dass  in  ihm 
Gaius  Gracchus  seinen  Tod  fand.  Die  Erzählung  von  der  Kata- 
strophe des  Tribunen,  welche  sich  durch  Klarheit  und  Reich- 
haltigkeit der  topographischen  Angaben  auszeichnet,  lehrt  so- 
viel, dass  der  lucus  Ftirrinae  nicht  fern  vom  Pons  Sublicius 
gelegen  haben  kann  (:i).    Aber  zur    genaueren    Ansetzung  fehlten 


(')  Die  folgenden  Ausführungen  sind  im  Wesentlichen  vorgetragen  in 
der  Paliliensiizung  des  Instituts  am  19.  April  1907  (s.  Mitt.  1906  S.  103). 
Für  der  Druck  hat  der  inzwischen  erschienene  Aufsatz  von  P.  Gauckler 
(Comptes  Rendus  de  VAcadtmie  des  Inscriptions,  1907,  p.  135-158)  noch  be- 
rücksichtigt werden  können  [für  die  Correctur  auch  noch  der  ausführlichere 
desselben  Verfassers  im  Bullettino  comunale  1907  p.  45-81.  Um  Missver- 
ständnisse zu  vermeiden,  bemerke  ich,  dass  nicht  nur  die  beiden  Textillu- 
strationen Gaucklers  S.  52.  53,  bei  denen  die  Quelle  genannt  Ist,  sondern 
auch  die  S.  -17  und  50  gegebenen  von  den  Blättern  entlehnt  sind,  welche 
ich  zur  Erläuterung  meines  Vortrages   im   Institut  verteilt  hatte]. 

(a)  üeber  Furrina  vgl.  Wissowa  Religion  der  Römer  19:!-,  von  Dmiia- 
szewski  Archiv  für  Religionsgeschichte  X  (1907)  S.  333. 

(3)  Die  topographische  Wichtigkeit  der  Erzählung  hat  zuerst  Preller 
(Gesammelte  Aufsätze  S.  513)  hervorgehoben.  Vgl.  auch  meine  Bemerkungen 
Dissertazioni   däVAccad.  Pontif.    Ser.  VI,  vol.  6  (1895)  p.  239    BF.  und  To- 


CH.    HUELSEN 

bisher  die  Mittel:  wenn  Canina  {Indicaziom  571  f.)  und  ihm  fol- 
gend Andere  (z.  B.  Agretti  auf  seiner  Planta  dell'antica  Roma 
i  suoi  boschi  sacri,  1840)  den  Hain  im  südlichen  Teile  von 
Trastevere,  unweit  der  kleinen  Kirche  S.  Pasquale  Baylon  (im  Mit- 
telalter SS.  Quadraginta  Martyrum)  legalisierten,  so  beruht  dies 
nur  darauf,  dass  iu  jener  Kirche  im  IG.  Jhdt.  eine  Weihinschrift 
aufbewahrt  war,  deren  Beziehung  auf  die  altitalische  Furrina  kei- 
neswegs unbestritten  geblieben  ist.  und  die  zudem  gar  nicht  mit 
Notwendigkeit  an  der  Stelle  der  Kirche  selbst  gefunden  zu  sein 
braucht  ('). 


]>ogr.  I.  3  S.  160  u.  G25.  Haaptstellen :  Auct.  de  vir  ill.  65:    C  Gracchus  . . . 
P.  Laetorio  in  Ponte  sublicio  persequentibus  resistente  in  lucum  Fwrinae 

enit.  Plutarch  C.  Gracchus  17  (nach  Erwähnung  des  Kampfes  am  Pons  suldi- 
cins)  :  b  (ft  (f&üvei  uixobv  dg  legöv  ic'/.aog'Eoiyvioy  xaraifi  yi'oy.  xuxu  diacf&si- 
otrut.  orosius  5,  12  sagt  nur  aegre  ad  pontern  sublicium pervenit  ibique  ne 
vivus  coperetur  cervicem  servo  suo  praebuit :  ähnlich  Appian  b.  civ.  I,  26: 
y.m  Foiix/og  uey  Slü  ii,g  SvUvrjg  ytcfioag  ig  rb  nioc.p  tov  rxoTuuor  /.((Taifiywv 
.  SXaog  ti  utP  tvbg  tieounovrog  vneaj(S  r§>  d-eQdnorxt  tijv  Ofpayijv  xaxa't.<  u- 
ßavöfisvog. 

(l)  Es  ist  die  unten  zu  besprechende  C.  I.  L.  VI,  422:  I(ovi)  o(ptimo) 
m{aximo)  Il(eliopolitano)  Aufj(usto)  sacr(urn),  genio  Forinarum  et  eultoribus 
l'uius  loci  cet.  Schon  Nardini  (Roma  antica  1.  VII  c.  12  vol.  3.  344  ed.  Nibby) 
sagt  nach  Anführung  des  Textes  :  che  col  tempo  questa  Dea  crescesse  in  numero. 
mentre  Varrone  e  Festo  la  pongono  quasi  svanita  dalVurnane  menti,  ha  al- 
guanto  del  duretto:  forse  non  di  Dea  o  Dee  parla  Viscrizione,  ma  di  aleun 
luogo  detto  Forine  per  0.  Aehnliche  Bedenken  hatte  Mommsen,  wenn  er  in 
den    Cornmentarii  diurni  zu  den  Hemerologien  (C.  I.  L.  1-  p.  323)  schrieb: 

ad.  eam  (Furrinam)  referendi  genius  et  ara  forinarum  (C.  I.  L.  VJ,  422. 
10200);  auch  Wissowa  (Rel.  der  Römer  193)  sagt:  «bei  den  in  zwei  stadt- 
römischen  Inschriften  erwähnten  Forinae  beweist  sowohl  der  Käme  wie  die 
Mehrzahl,  dass  sie  mit  Furrina  nichts  zu  thun  haben  ».  Ich  habe  mich  (To- 
pogr.  I.  3  S.  625  A.  8)  diesen  Bedenken  angeschlossen  :  mit  Unrecht,  wie  die 
neuen  Funde  zeigen.  —  Dass  CLL.  VI,  10200  eine  ligorianische  Steinfäl- 
schung ist,  habeich  in  diesen  Mitteilungen  lv'»">  S.  203  f.  gezeigt.  Ligoria- 
nische Fälschungen  auf  Papier  sind  C.  VI,  396*  (lovi  Forinarum  A.  Larcius 
A.  libert.  etc. ;  schon  im  Neapolitanus  1.  34,  ohne  Ortsangabe) ;  n.  252*  (Eryn- 
nysios  locus  sacer ;  Furinae  sacrum  Flavius  Julianus  etc. ;  aus  Taur.  vol.  7 

blich  gefunden  nella  Via  Portuense,  nella  quartadeeima  regione  di  Roma 
rhiamata  Trastevere  ;  n.  253*  {Furinae  deae  placab.  sacr. ;  aus  Taur.  8  s.  v. 
Furinae  luco,  mit  der  Ortsangabe:  in  la  regione  transtiberina . . .  hoggidl  vi 
2  fatta  la   chiesa    de'  SS.  XL  Coronatorum).  Mit  ihnen  branchen  wir  uns 


DER    HAIN    DER    KURRINA    AM    JANICULUM  227 

So  hatte  ich  noch  im  vorigen  Jahre,  bei  Bearbeitung  des 
Schlusskapitels  meiner  Topographie,  den  Lucua  Furrinae  unter  die 
transtiherinischen  Heiligtümer  unbekannter  Lage  eingereiht.  l'nd 
doch  hatte  gerade  damals  der  Spaten  sein  Werk  begonnen,  um 
jene  Frage  endgültig  zu  lösen.  Auf  der  südlichen  Spitze  des  Ja- 
niculums,  in  der  ehemaligen  Villa  Sciarra,  hatte  im  Sommer  L906 
der  zeitige  Besitzer,  Mr.  George  Wurts,  den  Bau  eines  Gärtner- 
hauses beginnen  lassen.  Der  Punkt  liegt  ganz  nahe  dem  neuen 
Viale  Glorioso,  in  er.  50  m.  Meereshöhe,  am  Anfange  eines  schmalen 
Tälchens,  welches  im  Südwesten  von  dem  hohen  und  schroffen 
Abhänge  des  Hügels  begrenzt  wird.  In  der  nur  er.  10  zu  12  m. 
messenden  Fundamentgrube  fanden  sich,  etwa  5  m.  unter  dem 
modernen  Terrain,  zahlreiche  beschriebene  und  skulpierte  Marmor- 
blöcke,  meist  stark  mit  Kalksinter  bedeckt,  ferner  Reste  von  bleier- 
nen Wasserleitungsröhren  und  ein  Kanal  aus  Ziegelwerk  (s.  u. 
S.  252  f.).  Da  die  Arbeiten  in  Abwesenheit  des  Besitzers  ausgeführt 
wurden,  so  fehlte  leider  im  Augenblicke  der  Funde  jede  wissen- 
schaftliche Ueberwachung,  und  die  Untersuchung  wurde  auf  das 
benachbarte  Terrain  nicht  ausgedehnt.  Die  Fundstücke  sind  in  der 
Nähe  des  Casinos  der  Villa  aufgestellt.  Einen  kurzen  Hinweis 
auf  die  Funde  brachten  die  Noüzie  degli  seavi  (1906  p.  248  und 
433;  1907  p.  88  f.). 

Im  März  1907  durch  eine  freundliche  Mitteilung  von  Hrn. 
St.  Clair  Baddeley  (der  selbst  in  den  «  Times  »  vom  15.  März  1907 
und  im  Athenaeum  vom  G.  April  p.  417.  418  eine  kurze  Notiz 
gegeben  hat)  auf  die  Funde  aufmerksam  gemacht,  erbat  ich 
vom  Besitzer  die  Erlaubnis  zur  näheren  Prüfung  der  Stücke. 
Mr.  Wurts  gewährte  in  liebenswürdigster  Weise  diese  Bitte,  und 


ebensowenig  aufzuhalten  wie  mit  der  Aedes  Furinarum  cum  luco,  welche 
Nardini  und  Andere  aus  dem  falschen  Victor  anführen;  bemerkt  mag  nur 
werden,  dass  Ligorio  den  Artikel  Furinae  luco  mit  den  Worten  schliesst : 
era  vicino  a  questo  luogo  una  piasza  consacrata  a  Junone  cognominata  Cor- 
niscas,  del  che  havemo  veduta  memoria  anchora  in  un  termine  dove  era 
scritto  divaS  CORNiSCAS.  Es  ist  der  bekannte  Stein  der  Sammlung  Carpi 
C.  1.  L.  VI,  96,  welchen  Ligorio  an  einer  anderen  Stelle  (Taur.  6)  bezeichnet 
als  trovato  infra  il  declivio  di  S.  Pietro  in  Montorio  et  la  chiesa  di 
S.  Francesco. 


I  11.    Hl  KI.SEN 

gestattete  gleichfalls  die  photographischen  Aufnahmen,  nach  denen 
die  folgenden  Illustrationen  hergestellt  Bind.  Pur  alle  Förderung 
meiner  Arbeit  Mr.  und  Mrs.  Wurta  auch  au  dieser  Stelle  meinen 
Dank  auszusprechen,  ist  mir  eine  angenehme  Pflicht. 

Ich  beginne  mit  kurzer  Beschreibung  der  einzelnen  Fundstücke. 


1.  Reich  skulpierter  Altar  aus  weissem  Marmor,  h.  0,92, 
br.  0,30  tief  0,2t>.  Oberteil  mit  Pulvini  verziert,  zwischen  denen 
im  Giebel  ein  Lorbeerkranz  mit  Schleife.  Neben  der  Inschrifttafel 
zwei  Ammonsköpfe,  von  denen  Guirlanden  herabhängen ;  zwischen 
Inschrifttafel  und  Guirlande  Medusenhaupt,  unter  der  Guirlande 
Vögel  nach  1. ;  in  den  unteren  Ecken  unter  den  Ammonsköpfen  je 
ein  Adler.  An  der  linken  Nebenseite  hinten  halbes  Bukranion,  an 
dessen  Hörn  dio  Guirlande  angehängt  ist;  neben  dem  Bukranion 
Opferkanne,  über  und  unter  der  Guirlande  pickende  Vögel.  Die 
rechte  Nebenseite  entsprechend,  nur  statt  der  Kanne  Opferschale. 


DER    IIAI.N    DER    PURRINA    AM    JAN1CULUM  229 

Auf  der  umränderteo  Tafel  (0,20X0,14)  die  Inschrift  (Vaglieri, 

Notizie  1907,  p.  ss ;  Baddeley  Athenaeum  1907  p.  117:  Gauckler, 
Comptes  liendus  p.  149.  Bull,  comun.  1907  p.  69  f.): 


K^FAYN! 

A-FTCMiC  '" 
KAiCIAVJJN!-.. 
KVHPIA 

^rertnÄrnc 
XNeeHKGN 

PR(N€C 


~ 


/<<  |  htoccrvio)  '\  ['tortuig  |  /  *«/  Stdwv(a 
hinoia  |  e£  ijrvtayffi  avs'xhqxevl 


■     ii     KhAi    fi 


Nvvg>eg  (Poogheg  in  Z.  8.  9  ist  selbstverständlich  als  Plural  auf- 
zufassen =  rvfufccig  QoQQtvaig,  mit  der  in  der  Kaiserzeit  häutigen 
vulgären  Orthographie. 

Die  dekorativen  Elemente  des  Altars  gehören  zum  eisernen 
Bestände  der  sepulcralen  Kunst  der  römischen  Kaiserzeit,  in  welcher 
Gorgoneion  und  Ammonskopf  wegen  ihres  apotropäischen  Charakters 
mit  Vorliebe  verwendet  werden  (Altmann  die  römischen  Grabal- 
täre S.  282  f.).  Ammonsköpfe,  Gorgoneion  und  Adler  rinden  sich 
vereinigt  nicht  weniger  als  sechs  Mal  unter  den  von  Altmanu 
(Kap.  VIII,  nn.  53-82)  aufgezählten  Monumenten  (*);  noch  viel 
zahlreicher  sind  natürlich  die  Beispiele,  wo  sich  nur  zwei  dieser 
Elemente  zusammen  rinden.  Wir  werden  deshalb  in  unserem  Falle 
nicht  in  jedem  einzelnen  Detail  der  Dekoration  einen  tiefen  sym- 
bolischen Siun  zu  suchen  haben  (8)  (doch  vgl.  unten  S.  250). 


IM  Altmann  n.  55  =  G.  I.  L.  VI,  •_>-_V,r,s  (L.  Munatius  Plancinae    1.  Po- 
lyclitus) ;  n.  65=  C  I.  L.  VI,  310  (L.  Camurtius  Punicus) ;  d.  66       I    /.  L 
VI.  21540  (M.  Lnccuius  Martialis);  n.  67  ^  G.  I.  L.  VI,  8434    (Ehodon  1'  - 
mitiae  Aug.  ser.) ;   n.  76  =  G.  I.  L.  VI.  11065    iL.    Aemilius    Epaphroditus) 
n.  77  (ohne  Inschrift j. 

(2i  Wie  es    Gauckler  Comptes  Rtndus    S.  150  will,  diu   Bogai   die  an 
den  Guirlanden  pickenden  Vögel  ein  Symbol  sind   für  les  h 
bosquets  sacr<?s  enlourant  les  nymphe'es. 


(  M.    Hl  KI.SKN 

2.  Altar  aus  weissem  Marmor,  h.  0..v>.  br.  0,38,  tief  0,2(3 
(Vaglieri  Notizie  1907,  88.  89;  Gauckler  Comptes  Rendus  p.  144. 
Bull,  comun.  1907  p.  <51). 

Die  Inschrift  der  Vorderseite  ist  unvollständig:  vielleicht  war 
der  Schlnss  des  Verbums  avä&rj[xev  und  der  Name  des  Dedicanten 
mit  Farbe  nachgetragen  (über  eine  ähnliche  Ergänzung  s.  u.  zu  n.5). 


(Vorderseite): 

Ott)  \idü  ön)  äve-Ot].... 

(1.  Xebenseite) : 
(r.  Nebenseite): 


Der  syrische  Sonnengott  Hadad  war  bis  jetzt  hauptsächlich 
bekannt  aus  Macrobius  (sat.  I,  23,  17)  und  Plinius  (N.  h.  XXXVII, 
18G,  vgl.  Preller-Jordan  Römische  Mythologie  23  S.  402  ff. ;  Wis- 
sowa  Religion  der  Römer  301).  Weihinschriften  für  ihn,  die  häutig 
auch  seine  Gattin,  die  Himmelsgöttin  Atargatis,  nennen,  haben  wir 
sowohl  aus  Syrien,  als  auch,  in  besonders  beträchtlicher  Zahl,  aus 
Delos  ('):  es  ist  bemerkenswert,  dass  an  letzterem  Orte  unter  den 


(l)  Heber  den  etwa  i.  .T.  7  v.  Chr.  geweihten  Tempel  des  Hadad  und  der 
Atargatia  auf  Delos  s.  Hanvette-Besnault  Bull,  de  Corrt-spondance  hell.  1882 
]'.   179;  unter  den  ebda.  p.  195-508,  nn.  12-25  veröffentlichten  Weihinschriften 


KR    HAIN    DER    FURRINA    AM    JAM.M.im  231 

Hadad- Verehrern  sich  mehrere  Römer  finden,  weshalb  Wissowa 
a.  a.  0.  vermutet,  dass  der  Gottesdienst  des  syrischen  Paares  seinen 
Weg  von  Syrien  nach  Italien  über  Delos-Pnteoli  genommen  habe. 
Hanptstätten  seiner    Verelining  waren    Heliopolis  und   ETierapolis. 


-**"> 


Dass  Hadad  als  «  der  Gott  vom  Libanon  »  bezeichnet  wird,  er- 
klärt sich  von  selbst;  in  axqcoQsurj  einen  zweiten  Lokalnamen  zu 
suchen  (une  autre  region  montagneuse  designee  sons  le  nom 
d'Acrdrite,  et  qui  reue  a  identifier,  Gauckler  Comptes  Rendus 


nennt  n.  15  'inen  llonhog  .iluihog  Aevxtov  'Pwftaios,  n.  17  einen  Müviog 
OirjQäriog  Taiov,  n.  23  -.•inen  Irtotlnog  inoglov  Pomaiog.  Ein  später  gefun- 
denes Fragment  aus  demselben  Heiligtum  s.  Bull,  de  Correspondance  hell. 
1892  p.  161  n.  21  (Doublet).  Ä.us  Syrien  selbst  i,t  in  Khabab  Südlich 
Damaskus)  ein  Altar  gefunden  mit  der  Inschrift  '/.i-t\6og  'o\t«ooi  in  \6qoev 
to>  ;>t<o  :tdu~dj„.  s.  Nouvelles  .1       ives  des  mi^  ientifiques  X(1902 

p.  642  n.  5  |  Dussaud). 


CU.    Hl  El  B    N 

p.  145    Bcheint  mir  nicht  nötig:  es  bedeutet  einfach  den  -  Gott  7011 
der  Bergeshöhe  - . 

3.  Altar  aus  weissem  Marmor,  oben  bestossen,  h.  »».(30,  bi\ 
0,43  tief  0,33;  die  obere  Fläche  gebrochen,  doch  ohne  Textver- 
lust. Die  Inschrift  (Vaglieri,  Notüie  1907  p.  89;  Gauckler  p.  145 f.) 
sehr  verwaschen  und  mit  Kalksinter  bedeckt. 

Sae  Aug.  j  Iovi  Maleeiabrudi  \  M.  Oppius  Agroeeus  |  et  T. 
ctiua  Agalhangelus. 


#_*4:-r 


Die  richtige  Lesung  und  Erklärung  des  Beinamens  in  Z.  2 
wird  Hrn.  Gauckler  verdankt:  Juppiter  wird  hier  als  Schutzgott 
der  Stadt  Jabruda  (Jabrud  am    Antilibanon:  Ptolemaeus  5,    15, 


ItKR    HAIN    DER    FURKINA    AM    JANICI  LUM  233 

29;  vgl.  CLL.  [IIS.  p.  L219)  verebrl  i '  i.  Die  erste  Zeile 
läss.t  sich  kaum  anders  auflösen  als  sae(rum)  Aug(usto),  so 
dass  Auguslus  zweiter  Beiname  des  Maleciabrudes  ist  i):  vgl. 
den  1.  0.  M.  Beliopolitanus  Aug(ustus)  in  der  Inschrift  (.'.  VI, 
\--2  (s.  u.  S.  2  17).  Der  dritte  Buchstabe  des  Gentiliciums  in  Z.  I  isl 
sehr  verscheuert,  doch  scheint  nur  Sextius  wahrscheinlicher  als 
Sentius,  die  Lesung  Sestius  ausgeschlossen. 

4.  Zwei   Fragmente    eines    grossen   Postaments   aus  weissem 
Marmor   mit  schönen    Buchstaben  (Gauckler  Bull,  comirn.  \\.  "><w. 


yj  HLO       0,065 

0,045 


L. 


Eine  Ergänzung  wie  M\_alackb~\elo  wie  sie  Gauckler  a.  a.  0.  nach 
Analogie  von  C.  VI,  30217  vorschlägt,  liegt  nahe,  ist  aber  um  so 
unsicherer,  als  nicht  einmal  die  Reihenfolge  der  beiden  Fragmente 
feststeht.  Nach  den  Spuren  auf  der  oberen  Fläche  des  ersten 
Fragments  scheint  ein  metallener  Gegenstand,  vielleicht  eine 
Statue,  darauf  befestigt  gewesen  zu  sein. 

5.  Grosser  Marmorblock,  1,16  m.  (=  4  röra.  Fuss)  im  Qua- 
drat, 0,29  (=  1  Fuss)  hoch.  Die  Seiten  haben  ein  einfaches  Profil, 
in  der  Mitte  der  oberen  Fläche  ist  eine  runde  Oeffnung  von  22 
cm.  Dm.  Ueber  und  unter  dieser  Oeffnung  in  vier  Zeilen  die  mit 
guten    Buchstaben    geschriebene    Inschrift    (Gatti,    Notizic    190*5 

(')  [Clermont-Ganneau  (bei  Gauckler  Bull,  comun.  S  65  A.  1)  möchte 
vorziehen  zu  trennen  lovi  Malec  Iabrudi{tano).  Ohne  einer  Autorität  auf 
orientalistischen  Gebiet  widersprechen  zu  wollen,  kann  ich  doch  nicht  umhin 
zu  bemerken,  dass  die  Abkürzung  [abrudi{tano)  mit  dem  Grundgesetze  der 
lateinischen  Wortkürzung,  dass  immer  nur  in  der  Mitte  einer  Silbe  abgebro- 
chen werden  darf,  nicht  im  Einklang  steht,  und  kaum  durch  die  Nationalität 
des  Concipienten  entschuldigt  werden  kann]. 

(2)  Aehnlich  ist  vielleicht  die  erste  Zeile  der  Inschrift  aus  Eeliopolis 
C.  I.  L.  III  S.   I  l .;<,-/  zu  erklären:  Sacr  a // o  \  Dco  \  Balmarc« 

16 


CH.    HIKI.SEN 


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DER    HAIN    DER    FURRINA    AM    JANICULUM 

p.  248  und  433;  Gauckler  Comptes  Rendus  p.  L39,  Bull,  comuu. 
p.  50): 

Jircstmc  onoog  xgctregog  Ovfia   D-soTg  naQ^tfhot, 

Or  6it   rccmvccg  SsmvoxQfcrjg  Hxttto. 

In  Z.  2  steht  deutlich  IIAPCXOl;  der  mittlere  Strich  des  G  war 

wohl  nur  mit  Farbe  angegeben. 

Die  ganze  Oberfläche  des  Steines  ist  mit  einer  dicken  und 
merkwürdig  gleichmassigen  Lage  Kalksinter  überdeckt,  in  der  sich 
die  Buchstaben  der  Inschrift  mit  völliger  Genauigkeit  wiederholt 
haben.  Dass  also  der  Stein  lange  Zeit  unter  Wasser  gewesen  ist, 
kann  nicht  bezweifelt  werden:  dass  aber  dies  seine  ursprüngli- 
che Bestimmung  gewesen  sei,  nehmen  Gatti  und  Gauckler  mit 
Unrecht  au.  Gatti  erklärt  die  runde  Mittelöffnung  für  ein  foro  per 
il  getto  dell'acqua  und  scheint  sich  die  Inschrift  horizontal  ge- 
legt zu  denken:  dagegen  meint  Gauckler,  dass  die  Inschriftfläche 
vertikal  gestanden  habe.  Er  beschreibt  das  Ganze  Bull,  comuu. 
p.  öl  folgendermassen :  «  le  bloc  de  marbre  est  traverse  en  son 
milieu  per  un  trou  rond,  profond  de  m.  0J2,  et  qui  mesure 
m.  0,18  de  diametre  ä  l'oriftce  superieur,  et  m.  0,00  seulement 
ä  la  base.  Cet  entonnoir  semble  avoir  ete  menage pour  recevoir 
la  queue  troneonique  d'une  bouche  de  fontaine  en  bronze  ou  e,i 
marbre,  mascaron  deeoratif  ou  muffle  de  Hon,  sculpte  ä  pari. 
Cette  piece  rapportee  s'est  detachCe  du  bloc  et  na  pas  ete  re- 
trouvee;  mais  eile  a  laisse  sur  la  pierre  une  trace  drculaire, 
me'surant  m.  0,30  de  diametre  ».  Eine  gründlichere  Reinigung 
des  Steines  hat  diese  Beschreibung  als  irrig  erkennen  lassen:  die 
Oertnung  ist  nicht  kegelförmig,  sondern  nahezu  cylindrisch  (s.  den 
Durchschnitt  S.  234).  Nur  an  der  Basis  verengert  sie  sich  etwas. 
wodurch  eine  kleine  Stufe  entsteht.  Das  Loch  im  Boden  ist  kreis- 
rund und  hat  einen  Durchmesser  von  0.08  m.  Die  Innenfläche 
des  Cylinders  ist  gerauht;  im  Ganzen  ähnelt  die  Oeffnung  den 
Vertiefungen  in  den  steinernen  Tischen  für  Normalmasse  (s.  C. 
Mancini  Giornale  degii  seavi  di  Pompei  N.  S.  vol.  II  tav.  VI 
und  S.  144  ff.).  Ringförmige  Spuren  von  Oxydation  (br.  3-1  cm.) 
um  den  oberen  Rand  der  Oell'nung  zeigen,  das  hier  ein  Metallbelag 
vorhanden  war.  Dafür  aber  dass  dieser  Belag  zu  einer  Brunnen- 
mündung  gehört  habe,  spricht  nichts.  Eine  Maske  oder  ein  Löwen- 


CH.    HÜBLSEN 

köpf  aus  Marmor  "der  Bronze  hätte  durch  Klammern  oder  Zapfen 
ätigt  werden  müssen,  von  denen  keine  Spuren  vorhanden  sind  : 
zur  Zuleitung  des  Wassers  aber  hätte  eine  einfache  Durchbohrung 
genügt. 

Um  über  den  Zweck  des  seltsamen  Steines  grössere  Klarheit 
zu  erlangen,  wird  man  ßich  also  an  die  Inschrift  halten  müssen, 
deren  Verständnis  leider  dadurch  erschwert  wird,  dass  die  Pe- 
riode offenbar  unvollständig  ist:  der  zweite  Satz  ist  ein  Relativ- 
satz, der  erste  ein  tinaler  Nebensatz,  der  Hauptsatz  fehlt  (l).  Man 
wird  etwa  übersetzen  dürfen:  -...  damit  ein  starkes  Hand  (oder: 
eine  starke  Fessel)  das  Opfer  für  die  Götter  bewahre,  welches 
(welche)  »iaionas  der  demvoxQitrjg gemacht  (oder:  geweiht)  hat(B)». 
Jedenfalls  ist  klar,  dass  der  Stein  bestimmt  war,  Opfergaben  für 
die  G<"»tter  aufzunehmen  und  zu  bewahren;  das  aber  kann  man  von 
einem  Springbrunnen  (und  um  einen  solchen,  nicht  um  die  Fas- 
sung einer  heiligen  Quelle,  in  die  man  etwa  die  stipes  geworfen 
hätte,  künnte  es  sich  nach  Gattis  und  Gaucklers  Annahme  handeln) 
nimmermehr  sagen.  Das  passt  nur  auf  einen  Opferstock,  einen 
OtaavQog:  und  für  einen  solchen  ist  der  Marmor  auch  seiner 
Form  nach  wohl  geeignet. 

Thesauren  aus  Heiligtümern  haben  wir  in  neuerer  Zeit  in 
ziemlicher  Anzahl,  sowohl  aus  Italien  wie  aus  Griechenland  und 
dem  Orient  kennen  gelernt  (3).  Die  italischen  haben  meist  die 
Form  eines  steinernen  Cylinders  mit  schwerem  aufgesetzten  Deckel, 


(!)  Sehr  viel  klarer  wäre  das  Epigramn,  wenn  man  im  Anfang  der  zweiten 
Pentameters  lesen  könnt«:  TO.\JlI;  u  damit  eine  starke  Fessel  das  Opfer 
für  die  Götter  bewahre,  liat  diese  Gaionas  . . .  geweiht».  Aber  obwohl  der 
Stein  v>r  dem  0  von  einer  sehr  starken  Schicht  Sinter  bedeckt  ist,  deutet 
doch  nichts  darauf,  dass  hier  noch  ein  Bachstabe  verborgen  s<  i  ;  und  die 
Annahme,  dass  dieser  Bachstabe  nur  mit  Farbe  nachgetragen  gewesen  sei, 
ist  gar  zu  unwahrscheinlich. 

(s)  Gaucklers    Uebersetztmg  [Bull,    comun.    p.   55)   par   ces   puissants 
aux  de  captation  Gaionas  le  deipnoerites  a  enchain.6  la  source  pow 
faire  seruir  aux  sacri/ices  divins  legt  in  den  Text  Dinge  hinein,  die  nicht 
darin  stehen. 

(3i  (Jeher  Thesauri    im    ASlge inen  vgl.  Hiller  vnii  Gärtringen  Thera 

1.  260-264;  Graeven  Jahrbuch  des  Instituts  1901  S.  161-189;  Tsuntas  JA  - 
langes  Nicole  531-535;  Herzog  Archiv  für  Religionswissenschaft  X.  1907, 
S.  207  f.  (s.  auch  Archaol.  Anzeiger  L903,  190.  1905,  3). 


DER    HAIN    DER    PURRINA    AM    JANICULUM  28'J 

und  sind  frei  in  oder  vor  dem  Tempel  aufgestellt  zu  denken;  dane- 
ben  kommen  in  der  Kaiserzeit  auch  Thesauren  vor,  welch,'  aus 
einem  Metallbehälter  auf  steinerner  Basis  bestehen  f1).  Die  erie- 


(')  Zu  den  italischen  Thesauren,  welche  Gracven  a.  a.  <  >.  S.  164  mit 
gewohnter  SorgfaH  und  Sachkunde  verzeichnet  hat,  mögen  hier  einige  Nach- 
träge Platz  finden.  Der  Thesaurus  von  s.  Pietro  in  Ferentillo  ist  jetzl  pu- 
bliziert C.  I.  L.  XI,  4988;  der  von  Ameria  C.  I.  L.  XI,  4398.  Den  Letzteren 
beschreibt  Bormann  wie  folgt:  cubus  quadratus  ex  marmorn  candido  e 
vatus,  latus  in  antica  m.  0,68,  altm  extrinsecus  vi.  0,335  et  intrinseeus  0,18, 
btteris  altis  v.  1  cm.  ■">,  v.  2  sq.  cent.  3  \-4 ;  a  dextra  intuentibus  est  cavum 
emissarium,  in  postica  parte  fere  tertia  sunt  ornamenta  quae  videntur  postea 
esse  sculpta.  Danach  scheint  es,  als  ob  der  Block  in  späterer  Zeit  noch  ein- 
mal, und  zwar  für  ein  Wasserbecken,  verwendet  gewesen  sei,  und  als  ob  das 
cavum  weder,  wie  Mommsen  und  Hiller  annahmen,  zum  Einwurf  von  Münzen, 
noch  auch,  wie  Graaven  a.  a.  0.  vermutet,  zum  Festnieten  des  bronzenen  Op- 
ferkastens  gedient  habe.  —  Die  von  Graeven  S.  162  Anm.  16  citierte  Inschrift 
einer  runden  Marmorscheibe,  die  im  1<;.  Jhdt.  in  England  in  der  Sammlung 
Arundel  war.  aber  längst  verschollen  ist,  stammt  aus  Kom,  s.  C.  I.  L.  VI, 
294.  Der  Graeven  unbekannt  gebliebene  Holzschnitt  in  Seldens  Marmora 
Arundeliana  (1629)  p.  51  n.  III  (wiederholt  von  Reinesius  synt.  Inscr.  cl.  I 
n.  108)  zeigt  deutlich  in  der  Mitte  eine  schalenförmige  Vertiefung  (wie  sie 
auch  unser  Stein  hat):  was  zu  g'.msten  von  Graevens  Erklärung  spricht. 
—  Aehnlich  scheint  der  kleine  (Dm.  0,10)  von  Graeven  nicht  angeführte  Mar- 
mordiskus aus  Civita  Lavinia  CIL.  XIV,  4177  mit  der  Inschrift  Q.  Laöerius 
Q.  /".  Iovi  Beono  (?),  zu  dem  Dessau  bemerkt:  fortasse  titulus  thesauri.  —  Da- 
gegen bleibt  es  zweifelhaft,  ob  die  kleine  Marmorbasis  aus  Palestrina,  welche 
Marini  (Arv.  p.  589)  für  den  Untersatz  eines  metallenen  Thesaurus  erklärt 
hatte,  wirklich  zu  einem  solchen  gehört  haben  kann:  s.  Dessau  zu  C.  I.  L. 
XIV.  2854.  Schliesslich  sei  hier  noch  ein  merkwürdiger,  Graeven  unbekannt 
gebliebener  Fund  aus  Arpinum  erwähnt,  über  den  Sogliano  in  den  Notizie 
degü  seavi  1896  p.  370  wie  folgt  berichtet:  Nel  fondo  del  sig.  Notar- 
yiacomo,  denominato  Morrone  Pelato,  in  contrada  SanCAmasw,  seavan- 
dosi  un  fosso  per  plantare  un  olmo,  si  rinvennero  nel  novembre  scorso,  a 
fior  di  terra,  due  grossi  blocchi  di  pietra  locale  (calcarea)  combacianti  fra 
loro  e  tenuti  fermi  insieme  da  quattro  grappe  di  ferro.  Essi  a  un  dipresso 
hanno  forma  steroidale;  e  tenuti  insieme  readevano  Vaspetto  di  un  enorme 
uovo,  rinvenuto  ritto  fra  le  terre  e  puntellato  da  pietre.  Ciascun  blocco  ha 
una  faccia  piana,  con  uneavo  circolare,  di  forma  ovale  (diametro  maggior,' 
m.  0.3.~>),  verso  la  estremitä  inferiore;  e  solo  nelVuno  e  praticato  un  cana- 
letto  profondo  m.  0,04,  che  partendo  dal  sommo  del  blocco  corre  in  linea 
retta  per  circa  m.  0,13  e  poi  in  linea  leggermente  curva  sino  alla  immis- 
sione  nelcavo:la  intera  lunghezza  di  tal  canaletlo  &  di  m.  0,G3.  Neue  altre 
facce  i  due  blocchi  sono  rozzamente  arrotondati.  Le  loro  dimenv.oni  sono: 


I  11     III  1 .1  SES 

chischen  Thesauren  Bind  in  vielen  Fällen  in  Jeu  Boden  der  Hei- 
selbst  eingelassen:  grosse  Steinkisten  unterhalb  der  Tem- 
pelpavimente  haben  sich  in  Kos  und  Alexandria  gefunden,  in 
Thera  sind  Fälle  constatiert,  wo  die  untere  Hälfte  des  Behälters 
einfach  aus  dem  Felsboden    ausgehöhlt  war. 

Was  den  Thesaurus  des  Gaionas  betrifft,  so  könnte  man  ver- 
muten, dass  der  erhaltene  Stein  den  Deckel  gebildet  hätte  zu  einer 
im  Boden  des  Heiligtumes  ausgesparten  und  mit  Steinplatten  wohl 
verwahrten  Grube.  Dazu  würde  er  sich  seiner  Form  nach  eignen: 
und  wenn  die  Dimensionen  gross  erscheinen,  so  mag  auf  Fälle 
hingewiesen  werden,  wie  auf  den  von  Herzog  beschriebenen  The- 
saurus im  Asklepiostempel  von  Kos,  dessen  Deckel  er.  1X1  !,  2  m.. 
also  noch  mehr  Oberfläche  als  der  unsrige  hat.  Dass  das  Heben 
der  Deckplatten  eine  schwere  Arbeit  war.  die  gewöhnlich  nur 
einmal  im  Jahre  vorgenommen  wurde  und  zu  ihrer  Ausführung 
mehrere  Arbeiter  verlangte,  ist  mehrfach  bezeugt  (' ) ;  und  die  Stärke 
seines  defffiog  rühmt  ja  der  Dedicant  Gaionas  ausdrücklich.  —  An- 
derseits ist  aber  auch  die  Möglichkeit  nicht  ausgeschlossen  dass  der 
grosse  niedrige  Steintisch   nur   die  Basis   gebildet   habe   für   den 


il  llocco  cot  canaletto,  alto  m.  1,30,  largh.  maggiore  m.  0  70,  grossezza 
m.  0,45;  r nitro  alto  m.  1,30,  larghezza  maggiore  m.0,65,  grossezza  m.0,40. 
Nel  cavo  d,  tre  si  rinvennero  circa  un  centinaio  di  monete  di  hronzo. 

(unter  den  20  welche  Sogliano  zu  Gesicht  bekommen  hat,  waren  19  von  der 
schweren  und  reduzierten  Unzialserie,  ein  geprägter  Sextans  von  Libralfuss). 
Der  Stein  befindet  sich  jetzt  in  den  Magazinen  des  Mnseo  Nazionale  in  Nea- 
pel: er  i.-t  beistehend  nacb  einer  von  Photographie  welche  ich  der  freundli- 
chen  Vermittelung  des  Hrn.  E.  Gabrici  verdanke,  zum  ersten  Male  abgebildet. 
(')  [Jeher  den  Thesaurus  von  Kos  sagt  R.  Herzog  (Archäol.  Anzeiger 
1903  p.  190):  u  Um  die  Gelder  (für  das  jährliche  Asklepiosfest)  zu  belieben, 
musste  wohl  die  viele  Zentner  schwere  Deckplatte  .  .  .  abgehoben  werden, 
was  wir  uns  kaum  ohne  Krabnen  ausgeführt  denken  können  ".  Zu  den  The- 
sauren von  Eleusis  bemerkt  Tsuntas  {Melange*  Nicole  p.  632):  rä  xoiua 
ei/of  tpaiverai  ki&ip«  ßagia  nwuetra  dV<rxd>.w?  uzraxivoiutv«  .  .  .  wart  t/otiti- 
%ovxo  igydttti  <)iO.  v1  dvoil-weiP  «{<tu.  In  der  eleusinischen  Inschrift  Ditten- 
berger  5*7  wird  Z.  302  für  den  Arbeiter  der  die  Thesauren  geöffnet,  eine  Be- 
zahlung von  vier  Drachmen  verzeichnet.  Auf  den  Tempelrechnungen  von  Delos 
finden  sich  Posten  wie  ioig  rovq  (hjoavqolis  ävoi^aai  III  und  ihv  (h^uiQbi 
dvoil-atru  Vixia  IUI  (Homolle  Bull,  de  Com.  HelUnique  VI  p.  70).  Die 
Einwände  Gaucklers  (Bull.  com.  S.  51-54)  erledigen  sich  wohl  damit. 


DER    HAIN    DER    FURRINA    AM    JANICULUM 


239 


eigentlichen  Thesaurus,  einen  metallenen  Behälter,  welcher  in  die 


Mitte  dt's   Marmors  eingelassen  war. 


6.  Drei  lange  rechteckige  Marmorblöcke  ('),  nur  an  der  vor- 
deren und  der  oberen  Fläche  sorgfältig  geglättet.  Buchstabenhöhe 
0,06. 


(')  Die  Photographien  geben,  der  grösseren  Deutlichkeit  lulber,  nur 
die  beschriebenen  Teile  der  Blocke.  Wo  meine  Massangaben  von  denen  Gauck- 
lcrs  abweichen,  sind  sie  vor  dem  Original  revidiert. 


CH.    Hl  1 


lang  1,78,  hoch  0,30,  dick  0,23   (Gatti  Notisie   1906, 
-;  Gauckler  (  Rendus  p.  138,  Bull,  comun.  p.  49): 


.  .  .  novXvßattlqr). 

Die  Schrift  ist  0.65  lang,  danu  folgt  leerer   Raum  von    1,13  m. 
b)  lang  2,15,   hoch  0.24,  dick  0,80-39.  (Vaglieri  Notizie 
1907  p.  89;  Gauckler  a.  a.  0.). 


Kai   rorc   uiv 


Länge  der  Schrift  0.70,  vorher  0.30,    nachher   1,20  freier  Raum. 


DER    HAIN    DER    IT  KR!  NA.    AM    JANICULUM  241 

c)  Fragment,  oben    und  unten  abgearbeitet  ('),  lang  0,58, 
hoch    0,16,    dick    0,34    (Gatti  NotUie    1906    p.    248;   Gauckler 

a.  a.  <>.): 

OYHKC/ 


Dass  diese  Blöcke  zusammengehören,  beweist  schon  ihr  äusse- 
res Aussehen.  Dagegen  ist  ihr  Schriftcharakter  von  dem  üaionas- 
Steiu  so  verschieden,  dass  man  sie  schwerlich  damit  zusammen- 
bringen kann.  In  den  Notiüe  werden  die  Blöcke  als  epistUl  be- 
zeichnet, was  keiner  besonderen  Widerlegung  bedarf;  Gauckler 
vermutet,  sie  hätten  zur  Bekrönung  einer  Terrassenmauer  oder  der 
Einfriedigung  eines  Bassins  gedient.  Er  scheint  sich  dabei  mit 
von  der  irrigen  Vorstellung  bestimmen  zu  lassen,  dass  die  (schein- 
bare) obere  Rundung  des  kleinen  Fragmentes  c  ursprünglich  sei. 
Aöcr  auch  die  beiden  anderen  Blöcke  sind  ihrer  Bearbeitung  nach 
durchaus  für  einen  solchen  Zweck  ungeeignet.  Bei  beiden  sind 
die  untere  und  die  hintere  Fläche  nur  ganz  flüchtig  oder  gar 
nicht  bearbeitet,  also  niemals  sichtbar  gewesen ;  aber  auch  von 
der  oberen  Fläche  ist  nur  der  vordere  Teil  völlig  geglättet,  am 
hinteren  Ende  ein  breiter  gerauhter  Streifen  stehen  gelassen :  die 
einzige  wirkliche  Ansichtsfläche  war  die  beschriebene  Vorderseite. 
Die  naheliegende  Vermutung,  dass  die  Blöcke  einem  Stufenbau 
angehört  haben,  erhält  eine  Bestätigung  durch  die  Verteilung  der 
Schrift  auf  die    einzelnen    Quadern.  Das  Wort  novkvßoxsiQi]  auf 


(')  Das  Stück  gehörte  zu  einer  den  beiden  ganz  anderen  ähnlichen 
Quader:  oben  ist  die  vordere  Kante  schräg  abgemeisselt,  so  dass  folgende  Form 
herauskommt 


Von  der  ursprünglichen  Horizontalfläche  ist  das  Stück  ab,  dessen  Bearbei- 
tung den  beiden  anderen  Blöcken  vollkommen  entspricht,  intact  geblieben, 
auf  der  Fläche  cd  steht  die  Inschrift,  sie  fast  ganz  ausfüllend  (über  den 
Buchstaben  0,5  cm.,  unter  denselben  1,  5  cm.  freier  Raum).  Die  Beschreibung 
Gaucklers :  la  partie  superieure  est  bombee  comme  un  couvercle  de  malle  ist 
unrichtig. 


I  II.    Hl  t  LSI  n 

Fragment  a  steht  beinahe  am  unteren  Bande  der  Quader,  die 
Worte  xal  rovg  ",-r  auf  i  beinahe  am  oberen,  das  .'t/^o...  auf 
iemlich  in  der  Mitte.  Eine  solche  Verteilung  wäre  unerklär- 
lich, wenn  es  sich  um  die  Bekrönung  einer  Mauer  handelte,  wo 
doch  oaturgemäss  die  Schrift  des  ersten  Blockes  sich  auf  den 
folgenden  in  gleicher  Höhe  fortsetzen  müsste.  Weiter  folgt  da- 
raus, dass  die  Reste  von  (mindestens)  drei  verschiedenen  Zeilen 
Btamme 

Dass  die  Inschrift  metrisch  war,  wird  man  nicht  bezweifeln: 
novXvßoreig^  ist  offenbar  Schluss  eines  Hexameters,  und  da  das 
Wort  bei  Homer  und  Hesi<»d  ausschliesslich  als  Epitheton  der 
Erde  vorkommt,  so  liegt  auch  in  unserem  Falle  die  Ergänzung 
X&ovi]  nov/LvßortiQi  nahe.  Dagegen  ist  xal  roh  nir  offenbar  Vers- 
anfang.  Mau  könnte  sich  also  die  drei  Stücke  etwa  so  verteilt 
denken  : 


nOYAVBOT6IPH 

0YHKO 

•   KAI     TOYC    MEN 

Wir  erhielten  dann  drei  Zeilen,  deren  Abstand  ziemlich  gleich- 
massig  12  cm.  betrüge.  Da  ferner  jeder  Vers,  soweit  die  Reste 
einen  Schluss  gestatten,  auf  mindestens  vier  Blöcke  verteilt  war. 
so  muss  die  ganze  Construction,  der  sie  augehört  haben,  minde- 
stens 8-10  m.  lang  gewesen  sein.  Bestimmteres  zu  vermuten  ge- 
statten die  spärlichen  Bruchstücke  nicht:  man  könnte  an  eine 
Treppe  vor  dem  Heiligtum,  oder  eine  abgestufte  Stützmauer,  die 
bei  der  Steilheit  des  Bergabhanges  leicht  erklärlich  wäre,  denken. 
Entscheidung  kann  hierüber  nur  die  Fortsetzung  der  Ausgrabungen 
bringen. 

Ausser  diesen  Inschriften  ist  noch  ein  Bruchstück  einer  Mar- 
morplatte mit  Rand,  auf  der  nur  der  eine  Buchstabe  0  (o  cm.  hoch, 
flacher  später  Ductus)  erhalten  ist;  ferner  eine  vollständige  Basis 
(h.  1  m.,  br.  0,45)  ohne  Inschrift.  Fragmente  von  anderen  Basen 
oder  Postamenten.  Säulenstücke  und  unbedeutende  Architektur- 
fragmente. 


DEIt    HAIN     I  <  K  K    KIKKI.NA     AM     .IA.Mi   II.I.M  243 

Was  die  zeitliche  Absetzung  der  Inschriften  betrifft,  so  lehrt 
schon  das  Aeussere  der  Steine  und  der  Charakter  der  Schrift,  dass 
sie  der  Kaiserzeit,  und  zwar  nicht  der  frühen,  angehören.  Zu  ge- 
nauerer Datierung  bietet  die  grosse  Inschrift  des  Gaionas  die  Hand- 
habe, da  wir  durch  einen  glücklichen  Zufall  noch  mehrere  Inschrif- 
ten dieses  .Mannes  besitzen.  Zunächst  seine  Grabschrift,  zwar  nicht 
mehr  im  Original  —  der  Stein,  um  1550  im  Hause  eines  römischen 
Edelmannes,  Messer  Giordano  Boccabella,  unweit  der  Cancelleria, 
ist  längst  verschollen,  —  aber  doch  in  mehreren  guten  Abschriften 
aus  dem   l<i.  Jhdt.  Ihr  Fundort  ist  unbekannt;  sie  lautet: 

d(is)  m(a)iibus)  s(acrum) 
iv&ads  raioovtig,  ög  xiGvißfQ  itv  nort  lPwfnig 
xcd  dtirtvoig  xotirag  rro/./.u   im  evg>QO<fvvng, 
xalfiai  (sie)  Tip  -Oarccvo)  /.irdti'  ö<fuÄö/.i£vog. 
Gaionas  animula. 

(C.  I.  L.  VI,  32316;  Kaibel  epigr.  589,  IGr.  It.  =  I.  Cr.  XIV 
n.  1512;  Inscr.  Graec.  ad  res  Rom.  perlin.  I  n.  335).  Dass  beide 
Epigramme  sich  auf  denselben  Mann  beziehen,  würde  man  schon  an 
und  für  sich  vermuten :  zur  Gewissheit  wird  die  Vermutung  durch 
die  merkwürdige  hier  zum  ersten  Male  vorkommende  Charge  des 
SunvoxQiT^g,  für  die  in  dem  Grabepigramm  die  Umschreibung  dsin- 
voig  xosivag  noD.a  u^t'  sv(fQo(Tvrrjg  eintritt.  Dies  xosivag  mit  Bue- 
cheler  auf  eine    wirkliche    richterliche    Function   zu    beziehen  (!) 

(')  Notizie  1906,  434:  le  parole  del  carme  sepolcrale :  Ssinvoig  xoeivag 
noXXä  uet'  s vtyQoavvris  spiegano  come  a  lui  fosse  stata  facetamente  applicata 
la  parlicolare  appellazione  del  SEinvoxglxrtg  per  la  consuetudine  ch'egli  aveva 
avuta  di  definire  le  questioni  banchettando  allegramente.  Die  Phrase  wäre 
also  nur  eine  Umschreibung  des  Titels  Cistiber:  aber  dies  Amt.  welches  auch 
in  seinen  Anfängen  mehr  zur  Polizei  als  zum  Richterstande  gehört  hat,  hatte 
in  zweiten  Jhdt.  seine  praktische  Bedeutung  gänzlich  verloren.  Der  Schluss 
der  Grabschrift  eine  Reminiszenz  an  das  simonideische  xo>  daräxo»  tiüvts? 
öcpeiXö/uE&a,  findet  sich  auch  in  einer  athenischen  Grabschrift  aus  römischer 
Zeit  (Kaibel  epigr.  132;  CIA.  III,  =  IGr. III,  1381);  in  beiden  Fällen  scheint 
der  Verstorbene  sagen  zu  wollen,  er  sei  «  dem  Tode  durchaus  nicht  geschuldet 
gewesen  »,  ein  so  vortrefflicher  Mann  hätte  nicht  so  früh  zu  sterben  brau- 
chen. 


CH.    Hl  BLSBN 

-iut  mir  l: «. w ; i Lr t .  Lieher  möchte  ich  an  die  Bezeichnung  eines 
priesterlichen  Amtes  denken.  Opferschmänse  in  der  Form  von  Pick- 
nick-. SsV/rva  «r'>  avyxuiat-oiz  sind  in  römischen  wie  in  orienta- 
then  Kulten  keine  Seltenheit.  Pur  den  Vorsitzenden  bei  Bolohen 
Picknicks  ist  der  Titel  <hi:i  mxuii  i^  —  dem  vornehmen  der  staatli- 
chen Opferbesorger,  der  .  nachgebildet  —  ganz  passend,  und 
wer  weiss  oh  nicht  der  Thesaurus  des  Gaionas  auch  als  Spar  -  und 
Sammelbüchse  für  solche  Opferschmänse  gedient  hat. 

Die  Grrabschrift  des  Gaionas  lehrt  uns  ferner,  dass  er  auch 
xfaxißsQ  war.  d.  h.  zum  Colleginm  der  Quinque  viri  eis  Vir 
gehört  hat,  welches  etwa  um  200  v.  Chr.  eingesetzt  war. 
um  die  höheren  Magistrate,  namentlich  zur  Nachtzeit,  in  ihren 
polizeilichen  Functionen  zu  vertreten  oder  zu  unterstützen  (*).  Das 
Amt.  obwohl  es  de  jure  mit  den  hohen  Magistraturen.  —  Aedilität, 
Quaestur,  Praetur  —  rangierte,  hat  doch  immer  etwas  suhaltemes 
genaht,  und  niemals  die  Staffel  zu  den  höheren  Staatsä intern  ge- 
bildet. Durch  die  augustische  Verwaltungsreform,  namentlich  die 
Einrichtung  des  Corps  der  Vigiles,  verlor  es  seine  praktische  Be- 
deutung, man  liess  es  aber  fortbestehen,  wie  es  scheint  um  reich- 
gewordene Plebejer  zu  befriedigen,  deren  Ehrgeiz  dahin  ging, 
einen  Titel  zu  haben.  Und  wenn  auch,  wie  uns  die  Satiriker 
lehren  (Horat.  sat.  II,  5,  55;  Martial.  V,  17),  diese  Herren  «  Nacht- 
räte ■  des  kaiserlichen  Roms  sich  einer  besonders  hohen  gesell- 
schaftlichen Schätzung  nicht  erfreuten,  so  wird  doch  mancher  seinen 
Titel  mit  Stolz  getragen  haben:  auch  unser  Mann,  der  seine  Grab- 
schrift pompös  beginnt:  «  hier  liege  ich.  Gaionas,  der  einst  Cis- 
tiber  von  Koni  war  » ,  als  wollte  er  sagen  ■  der  einst  Consul  oder 
Praefekt  von  Rom  war  ». 

(')  Ueber  die  Quinque  viri  eis  Tiberim  vgl.  Ifommsen  St.  R.  II  S.  612 
u.S.  XIII;  Hirschfeld  Hermes  XXIV  (1889)  S.  106;  CLL.  VI.  p.  3233; 
v.  Premerstein  Festschrift  für  0.  Hirschfeld  S.  234-242.  Pompooins  Dig.  1, 
2,  _'.  83:  et  quia  magittratibus  vespertinis  temporibus  in  publicum  esse  in- 
conveniens  erat,  quinque  viri  constituti  sunt  eis  Tiberim  [et  ultis  Tibe- 
rim], qui  possint  pro  magittratibus  fungi.  [Was  Ganckler  Bull,  comun.  S. 
57  f.  über  Cistiber  Torbringt,  zeugt  von  völliger  Verkennung  des  Amts  und 
der  Zeugnisse  darüber.  Er  kommt  schliesslich  auf  die  (schon  von  Henzen  zu 
C.  I.  L.  VI.  2233  geäusserte)  Vermutung,  xioufiQ  sei  =  cistif>-r:  als  ob  in 
einer  griechischen  Inschrift  eine  solche  Umbildung  ?on  xtaxocföaog  denkbar 
oder  irar  naheliegend  wäre!]. 


DER    HA.IM    DEB    PURRINA    AM    JANICULUM  245 

Die  höchst  seltene  Charge  des  Ciatiber  iu  Verbindung  mit 
dem  nicht  minder  seltenen  Eigennamen  Bichert  nun  weiter  die 
Lesung  und  Beziehung  einer  zweiten  [nschrift,  die  wegen  ihrer 
genauen  Datierung  wichtig  ist.  Ich  meine  den  runden  mit  Emiliano 
Sait is  Sammlung  in  das  Capitolinische  Museum  gekommenen  Mar- 
moraltar, dessen  sehr  zerstörte  [nschrift(C.  /.  L.  VI,  42ü  =  3076  1 1 
lautel  : 

I    •  O   •  M 

HELIOPOLITANO 

KOMMOAUJ 

ANAPI     BA<nAlKwT«rwt 

.".  ACniCTH  rr,g 

OlKOYMf»'»/? 

IMP  •  CAES    M    AVR    COMMODO 

antonino  pio  felici  aug 

SARM      GERMANICO 

1"      TRIB  •  POT  X*  imp  uiii  cos.  u.  p.  p. 

M  •  ANTONiVS  •  M  •   F  •  GAJ0WAS 
CLAVC      Q_V  I  P      I  I  I  I  I  I  I  I  I  I 
CISTIBER  •  DEDIC  VC«    (IcCCCXXWX. 
IMP    COMMODO    AMTONINO     PIO 
L5        FELICE    AVG    V    M/    ACILIO    GLABRIONE 
II      COS 
III     K    DEC 

In  Z.  11  hatte  ich  (add.  30764)  zu  lesen  geglaubt  M.  ANTONIVS. 
MEGAL  .  . . :  ich  zweifle  jetzt  nicht,  dass  Bormanns  obige  Lesung 
vorzuziehen  ist  (*).  Die  Spuren  in  der  zwölften  Zeile  zu  entziffern 
ist  mir  trotz  wiederholter  Bemühungen  nicht  gelungen.  Was  man 
am  Ende  erwarten  würde,  QVINQVE  VIR,  steht  nicht  da.  Eben 
so  dunkel  bleibt  der  Anfang  der  Zeile,  unmöglich  ist  natürlich  das 
von  Gauckler  vorgeschlagene  Gl{audialis)  Aug{iistalis) ;  mit  diesem 


')  Allerdings  stehen  die  Buchstaben  nicht,  wie  Hr.  Gauckler  Comptes 
Rendus  S.  142  versichert,  tr&s  nettement  sur  le  marbre,  sondern  der  Stein 
ist  gerade  an  dieser  Stelle  so  tief  beschädigt,  das-  es  ohne  die  andere  Inschrift 
wohl   bei  einem  non  liquet  sein  Bewenden  haben  müsste. 


'  H      Hl   Kl SKN 

aristokratischen  Priestercollegium  kann  der  Cistiber  nichts  zu  tun 
abt  haben.  Das  Datum  am  Schlus*  ist  der  •_!!».  November  186 
Ihr.,  zwei  Tage  nach  dem  dies  imperii  des  Commodus. 

Der  Fundort  des  Steines  ist  leider  unbekannt:  der  älteste 
Zeuge,  dessen  Abschrift  im  Corpus  nicht  citiert  ist,  Girolamo 
Amati  ('),  hat  den  Stein  bei  dein  Antiquar  Vescovali  geseheu, 
durch  dessen  Sammlungen  bekanntlich  unzählige  in  Rom  und  in 
der  Umgebung  der  Stadt  gefundene  Denkmäler  durchgegangen 
sind.  Das»  der  Stein  aus  den;  Heiligtum  am  Jauiculum  stammt. 
ist  möglich,  aber  ein  positives  Zeugnis  dafür  haben  wir  nicht  (-'). 

An  dritter  Stelle  ist  zu  nennen  ein  kleiner  bei  den  Torlo- 
niaschen  Ausgrabungen  in  Porto  gefundener  Altar  aus  Granitello 
mit  der  Inschrift  (C.  I.  L.  XIV,  24;  vgl.  Henzen  Annali  del~ 
l'htit.   1866  p.  135): 

/.  0.  M.  Angela  \  Heliop{olitano)  \  pro  salute  \  Impera- 
toruni)  |  Antoaini  ef  \  Coramodi.  \  Aug(iistorum) 
Gaionas  d{ono)  d(edii). 

Die  Weihung    fällt  in  die  Jahre    177-180,  wo    Marc    Aurel  und 
Commodus  gemeinsam  regierten. 

Der  Name  Gaionas  ist  äusserst  selten:  aus  Rom  und  Umge- 
hend haben  wir  ausser  den  bisher  aufgezählten  Beispielen  nur  noch 
ein  sicheres  (Kaibel  IGr.  It.  =  16,  XIV  1638:  'HlioötoQa  rcacorü) 
und  ein  zweifelhaftes  (Kaibel  1752).  Dazu  kommen  die  lateinischen 
0.  VI  n.  21235  (L.  Cocceius  Gaionas  und  Gaionas  alumnus) 
13423  ( .1/.  Aurunculeio  Caionati)  und  2914".  (M.  Ulpius  Gaionas). 
Nicht  häufiger  sind  Belege  aus  der  östlichen  Eeichshälfte :  in 
grösserer  Anzahl  zusammen  rinden  sich  solche  eigentlich  nur  auf  den 
merkwürdigen  Felsinschriften  aus  den  Steinbrüchen  von  Khardas-v 
in  Nubien  CIG.  5004.  5011.  5025.  5035.  Aber  das  ist  kein  Grund, 

Ol  Cod.  Vat.  !'7:;.->  f.  38.  |Auch  liier  muss  ich  bemerken,  dass  ich  Was 
Citat  nichl  <lurch  Uni.  Gauckler  [Bull,  comun.  p.  "'7  A.  1)  kennen  gelernl 
habe,  sondern  dass  umgekehrt  ei  es  den  oben  erwähnten  Erläuterungsblättern 
zu  meinem  Vortrage  entnommen  hat]. 

Die  Ärmlichkeit  in  dimension  mattere  et  facture  mit  den  Altären 
aus  Villa  Bcianra  (Gauckler  Comptes  Rendus  .S.  112,  Bull,  comun.  p.  56)  kann 
ich  nicht  besonders  gr">s  finden. 


DER    HAIN    DER    PURRINA     \  M    JANICULUM  247 

ihn  für  aegyptischen  Ursprungs  zuhalten:  altägyptische  Parallel- 
oamen  sind,  wie  mich  A.  Erman  belehrt,  nicht  vorhanden  (').  Der 
Verehrer  des  syrischen  Gottes  wird  auch  seiner  Abstammung  nach 
Syrer  gewesen  sein.  Gaionas  mag  als  kleiner  Handelsmann  in  der 
grossen  Hafenstadt  von  Rom  seine  Laufbahn  begonnen  halten;  nach 
der  Hauptstadt  übergesiedelt,  hat  er  es  dann  im  Quartier  der  Indu- 
strie und  der  Orientalen  in  Trastevere  zu  Geld  und  Ansehen  in 
seinen  Kreisen  gebracht,  hat  seine  Loyalität  und  (si  dicere  fas  est) 
Kirchlich keit  durch  Stiftungen  und  Weihinschriften  —  von  denen 
doch  wohl  nur  ein  kleiner  Teil  auf  uns  gekommen  ist  —  be- 
wiesen, und  ist  schliesslich  sogar  dahin  gelangt,  sich  mit  einem 
altrömischen  Titel  schmücken  und  seiner  Ergebenheit  an  das  aller- 
höchste Kaiserhaus  öffentlichen  Ausdruck  gelten  zu  dürfen :  eine 
Laufbahn,  wie  sie  für  die  Welthauptstadt  im  zweiten  nachchristli- 
chen Jahrhundert  typisch  gewesen  sein  mag. 

Die  Datirung  welche  wir  aus  der  Inschriften  des  Gaionas 
gewinnen,  gilt  ohne  Zweifel  annähernd  auch  für  die  übrigen  Vo- 
tive  aus  dem  Furrina-Heiligtum.  Man  mag  den  Altar  der  Ky- 
prierin  Artemis  wegen  des  eleganten  Skulpturenschmuckes  einer 
etwas  besseren  Periode  als  der  severischen  zuzuweisen  geneigt 
sein,  aber  über  die  Mitte  des  zweiten  Jhdts.  braucht  man  auch 
ihn  nicht  hinaufzudatieren.  In  die  antoninische  oder  severische 
Zeit  gehört  auch  die  bereits  erwähnte  Inschrift  C.  I.  L.  VI.  422: 
I(ovi)  o(ptimo)  m(aximo)  H(eliopolitano)  Augiusto)  sacr(um), 
Genio  Forinarum  et  eultoribus  huius  loci  Terentia  Nice  cum 
Terealio  Damarionefilio  sacerdoleet  Tereatio  Damarioue  i>.ia{iore) 
et  Fonteio  Onesimo  fdio,  saororum  (2),  Signum  et  basim  voto 
suseepto  de  suo  posuitj  lustro  eiusdem  Damarioais.  Der  jetzt  im 
Giardino  della  Pigna  des  Vatikans  befindliche  Stein  war  im  Mit- 


o 


(')  Ebenso  darf  die  Hesychgb>sse,  nach  der  redwv  ein  Name  des  Nils 
sein  soll,  nicht  herangezogen  werden:  sie  stammt  aus  Genes.  2,  13.  Der  Name 
Taiiov  findet  sich  in  der  Inschrift  von  l'liilae  CIGr.  l!»:!l/32  und  in  .Im  Steuer- 
listen  im  Britischen  -Museum  n.  CCLVIII  Z.  131.  132.  190.  [Papyrus  in  tha 
Br.  .Uu.s.  vol.  II  P.  32.  31)  und  n.  CCLX  (v.  I.  72-73)  7..  12  (ebda.  vol.  II 
p.    18. 

t2)  Sacrorim  '/..  10  ist,  wie  3chon  Henzen  a.a.O.  bemerkt,  so  viel  wie 
a  sacris:  der  Terminns  ist  auch  aus  anderen  orientalischen  Culten,  nament- 
lich dem  der  Isis,  bekannt. 


CH.    11 1 

Liter  in  der  kleinen  Kirche  der  Vierzig  Märtyrer  (j,  S.  Pasquale 
Bayloo  in  Via  Luciano  Manara),  und  hatte  seinen  ursprünglichen 
Platz  ohne  Zweifel  in  unserem  Heiligtume,  das  von  jener  Kirche 
kaum  400  m.  entfernt  ist.  Das  gleiche  gilt  von  der  i.  J.  1803  am 
Abhänge  des  Janiculum  ausgegrabenen,  jetzt  in  der  Galleria  lapi- 
daria  des  Vatikans  betindlicheu  Marmorbasis  C.  1.  L.  VI.  423  ('): 
I{ovi)   o(plimo)    w|  >)    Heliopolitano    conservatori   imj>erii 

d[pmini)  n(ostri)  Gordiani  pii  felicis  mvicti  Aug(usli)  L.  Tre- 
i»j,üus  Fab(ia)  Sossianus  colonia  Ileüupoli  {centurio)  frum\ 
tarius)  legiionü  IUI Fl(aviae)  Gordianae p(rimus) p{Uus)  (2).  Die 
Inschrift  stammt  aus  den  Jahren  238-243;  das  Relief  über  ihr 
(beschrieben  bei  Amelung  Katal.  des  Vatik.  Museums  I  S.  280 
n.  152)  stellt  die  von  zwei  Löwen  begleitete  Göttin  Atargatis 
(mit  den  Attributen  der  Fortuna)  dar:  nach  den  erhaltenen  Spu- 
ren scheint  ein  bronzenes  Bildwerk,  doch  wohl  eine  Statuette  des 
Juppiter-Hadad  selbst,  die  Basis  gekrönt  zu  haben. 

Wenn  wir  diese  Monumente  mit  Sicherheit  dem  syrischen 
Heiligtum  in  Villa  Sciarra  zuweisen  können,  so  ist  die  Herkunft 
weniger  sicher  bei  drei  anderen  im  15.  Jhdt.  zu  Tage  gekomme- 
nen, aber  längst  verschollenen.  Zunächst  den  beiden  der  Dea  Suria 
und  dem  Juppiter  Optimus  Maximus  geweihten  Altären  C.  I.  L.  VI. 
HC.  117.  Ihre  Sculpturen  werden  im  Corpus  nach  den  alten  Au- 
toren (vgl.  auch  den  Stich  in  Boissards  Antiquitäten  1.  IV  f.  94, 
95)  so  beschrieben:  Juppiter  sedens  inter  duos  tauros;  deesl pars 
superior  corporis,  superest  manus  sinistra,  quae  videiur  palmam 
temässe ;  und :  dea  sedens  inter  duos  leones,  desuai  caput  et 
brachia.  Beide  befanden  sich  um  1500  im  Garten  Mattei,  zu- 
sammen mit  einem  dritten  Altar,  der  mit  Urceus  und  Patera 
geschmückt,  oben  das  Bild  der  sitzenden  Göttin  zwischen  zwei 
Löwen,  darunter  die  Inschrift  P.  Acilv's  Felix  d.   <l.  Diamriae 


i1)  Gefunden  allo  sbocco  delle  acque  Alsietine  in  Trastevere  presso 
la  chieaa  di  S.  Cosimato  nach  Fea  (bei  Melchiorri  J/ism.  Romane  III  p.  117); 
präziser  ist  die  Angabe  Zoegas  nella  villa  Crescenzi  (vgl.  C.  I.  L.  VI  add. 
p.  3005). 

(2)  Derselbe  Trebonius  Sossianus  bat  unter  der  Regierung  der  beiden 
Philipp!  in  Philippopolis  Arabiae  die  Inschrift  C.  I.  L.  Uls  Ml  l1.'  (vgl.  v. 
Domaszew8ki  Rhein.  Museum  ISO:'»  p.  159)  geweiht  Ich  verdanke  diesen  Hin- 
weis JI.  Dessau. 


DER    HAIN    DEB    l'l  KKINA    AM    JAMCULUM  249 

cum  suis,  zeigt  (C.  I.  L.  VI,  11.",  und  30696;  jetzt  im  capitoli- 
uischen  Museum;  abgebildet  bei  Foggini  Bassirilievi  p.  231 
ef.  409).  In  jenem  Garten,  an  der  Lungaretta,  nabe  «lein  Ponte 
S.  Bartolomeo  hatte  Battista  Giacomo  Mattei  (f  L502,  s.  L;m- 
ciani  Storia  degli  seavi  I,  112)  eine  ziemlich  reiche  Samm- 
lung von  Inschriften  zusammengebracht,  unter  denen  auch  meh- 
rere Weihinschriften  für  orientalische  Gottheiten  sind.  Aber  da  er 
Steine  verschiedenen  Fundortes,  zum  Teil  vielleicht  von  eigenen 
Besitzungen  an  der  Via  Portueusis,  zum  Teil  unbekannter  Her- 
kunft, zusammengebracht  hat,  ist  bei  diesen  beiden  die  Zuweisung 
an  unser  Heiligtum  nicht  so  sicher  (').  Wäre  sie  es,  und  wäre 
Heuzens  Datierung,  der  den  radierten  Namen  für  den  des  Julius 
Maximinus  hält,  zweifellos,  so  hätten  wir  ein  Zeugnis  für  das 
Fortbestehen  des  Cultus  um  die  Wende  des  dritten  und  vierten 
Jahrhunderts. 

Dass  jedoch  das  Heiligtum  noch  in  constantinischer  Zeit 
existierte,  lässt  sich  wahrscheinlich  machen  aus  der  Stadtbeschrei- 
bung. Die  Kegionarier  führen  in  der  vierzehnten  Region  nach  Er- 
wähnung des  Janiculum  und  der  molinae  (bei  Porta  S.  Pancrazio) 
folgende  Namen  auf  (Jordan  II,  665): 

Notitia  Curiosum 

statuam    Valerianam  cohortem    VII  vigilum 

cohortem    VII  vigilum  statuam    Valerianam 

caput  Gorgonis  caput  Gorgoais 

Herculem  cubantem 

Fortis  Fortunae  Fortis  Fortvnae 

coraria  Seplimiana  corariam  Septimianam 
Herculem  cubantem 


(')  lieber  die  Sammlung  Mattei  vgl.  Lanciani,  Storia  degli  seavi  I, 
111  f.  Ausser  den  genannten  Steinen  besass  Battista  Mattei  noch  die  Votive 
an  Sol  (Elagabalus)  C  I.  L.  VI,  708.  710;  an  Juppiter  Sabazius  C.  IL.  VI. 
429.  430;  an  Silvan  C.  VI,  940;  die  griechischen  an  Juppiter  Malachbelus 
und  die  palmyrenischen  Götter  (Kaibel  IGr.  It.  991)  und  an  Sol  (ebda 
997).  Dass  die  Mattei  an  der  Via  Portuensis  ausgegraben  haben,  wie  Lanciani 
a.  a.  0.  vermutet,  wird  bestätigt  durch  die  Angabe  des  Mazochius  und  M.  - 
tellus  zu  dem  schönen  Cippus  der  Fabia  Pyrallis  C.  I.  L.  VI,  17622:  reper- 
tus  in  via  Portuensi.    [Irrig  nennt    Gauckler  Bull,   comun.  p.  60  den  Stein 

17 


CH.    HIKLSEN 

Vod  diesen  Oertlichkeiten  sind  die  letzten  drei  ihrer  Lage  nach 
bekannt:  der  ETercules  cubans  nnd  die  Fora  Fortuna  au  der  Via 
tnensis,  innerhalb  des  ersten  Meilensteines  (Hülsen-Jordan  I, 
:'..  544);  die  coriaria  Septimiana  am  Anfange  der  Via  Portnen- 
zwischen Ponte  Rotto  und  S.  Cecilia  (a.  a.  0.  S.  638);  ausser- 
dem kennen  wir  die  Station  der  cokors  VII  vigilum  in  der  Nähe 
von  S.  »lisogono  (a.  a.  0.  S.  647).  In  dem  Namen  Caput  Gorgonis 
werden  wir  demnach  den  Namen  eines  Heiligtümer  oder  einer 
Strasse  im  mittleren  Teile  der  14.  Region,  zwischen  Pons  Sublicius 
und  Janiculum.  vermuten  dürfen.  Und  wenn  wir  uns  erinnern, 
dass  schon  zu  Ciceros  Zeiten  (')  an  Stelle  der  verschollenen  Furrina 
im  Volk-Glauben  die  Furien  getreten  waren,  wenn  wirjerner  beachten, 
dass  auf  dem  Altar  der  Eyprierin  das  Gorgonenhaupt  einen  her- 
vorragenden Platz  einnimmt,  so  erscheint  die  weitere  Vermutung 
naheliegend,  dass  vicus  Caput  Gorgonis  der  Name  eben  derjenigen 
Strasse  war,  welche  vom  Tiber,  vielleicht  von  einer  der  Brücken, 
zu  unserem  Heiligtum  hinauf  führte.  Das  Andenken  an  den  Hain, 
und  wahrscheinlich  auch  der  Cult  in  demselben,  hätten  demnach 
noch  in  der  ersten  Hälfte  des  vierten  Jhdts.  n.  Chr.  bestanden. 
Von  der  Bedeutung  der  altrömischen  Furrina  mögen  frei- 
lich die  Gläubigen,  die  in  der  Spätzeit  hier  Opfer  und  "Weihgaben 
darbrachten,  nur  sehr  unklare  Vorstellungen  gehabt  haben.  Hatte 


*»""     O' 


doch  schon  in  verhältnismässig  früher  Zeit  etvmologische  Klü- 
gelei  den  Namen  der  Furrina  mit  dem  der  Furiae  in  Verbin- 
dung' gebracht,  so  dass  allmählich  an  Stelle  der  einen  Göttin 
eine  Mehrzahl  von  Forrinae  traten.  Ich  weiss  daher  nicht,  ob 
man  aus  dem  Umstände,  dass  die  Kyprierin  Artemis  diesen  For- 
rinae das  Praedicat  ri/ufat  giebt,  sichere  Schlüsse  auf  das  We- 
sen der  altrömischen  Göttin  ziehen  darf  (v.  Domaszewski  Archiv 
für  Religionswissenschaft  X,  1907  S.  333).  Auch  muss  der  Syn- 
kretismus mit  orientalischen  Culten,  mit  der  Verehrung  des  Hadad 
und  anderer  syrischer  Gottheiten,  dazu  beitragen   haben,    die   ur- 


C.  VI,  .1"  trouve1  au   Trat  .  dans  le  jardin  Mattei,  c'est  ä    Irre  Jans 

•    nage   xmme'diat  de  la  villa  Sciarrä], 

f'i  Cicero,  De  nat.    leor.  III.  18,   16;    Plutarch.  C.  Gracchus  17  (s.  o. 
•2<;  Aiim.i.  Vgl.  Preller-Jordan,  Rom.  ifyi  II.  69  f. 


L>EK    HAIN    DER    FURRINA    AM    JANICULUM  25J 

Bprünglichen  Vorstellungen  zu  verdunkeln  (').  Die  Atargatis,  wel- 
che mit  Hadad  zusammen  verehrt  wird,  ist  eine  Göttin  der  Frucht- 
barkeit; es  läge  nahe,  das  Epitheton  novXvßoretQtj,  welches  sich 
in  der  grossen  metrischen  Inschrift  n.  7  rindet,  auf  eine  ähnliche 
Gottheit  zu  beziehen.  Doch  sind  unsere  Materialien  bisher  zu 
dürftig,  um  weitgehende  Hypothesen  darauf  zu  bauen. 

Vielleicht  könnten  wir  einen  Schritt  weiter  gehen,  wenn  wir 
über  die  bauliche  Gestaltung  des  Heiligtumes  im  Klaren  wären, 
und  nach  Hrn.  Gaucklers  Schilderungen  (Comptes  Jiendus  S.  156 
und  ausführlicher  Bull,  comun.  p.  46)  könnte  es  allerdings  scheinen, 
als  ob  wir  uns  von  der  Anlage  ein  ziemlich  klares  Bild  zu  machen 
im  stände  wären.  Er  beschreibt  den  Fundort  als  «  vn  cirque  d'ero- 
sion,  dont  les  pentes  abruptes  convergent  vers  un  centre  d'affouil- 
lement,  qui  trahit  la  presence  d'une  source  cachee.  Celle-ci  a 
disparUi  depuis  de  longs  siecles,  sous  les  eboulements  argileux 
qui  out  avengle  le  point  d'e'mergence  de  la  uappe  souterraine, 
et  rempli  le  fond  de  l'  hemicycle  d' un  enorme  amas  d'  allu- 
vious;  mais  elles  etait  captee  ä  l'epoque  romaine,  et  ses  eaux, 
amenees  par  un  caniveau  souterrain  en  briques,  veuaient  se 
deverscr  par  une  bouche  de  fontaine  en  marbre  blanc  dans 
le  reservoir  d'un  nymphee.  De  cet  edißce,  dont  je  crois  Hre 
en  mesure  d'aßrmer  Vexistence,  ü  ne  subsiste  aucune  trace  ä 
la  surface  du  sol  moderne:  mais  son  ossature  se  devine  sous 
le  molles  ondulatlons  des  terres  rapportees.  Elle  dessine  un  fer 
ä  cheval,  exactement  Oriente,  que  Von  degagerait  tout  entier 
en  abaissant  de  cinq  a  six  melres  le  niveau  actuel  de  V hemi- 
cycle ». 


(*)  Dass  der  Hain,  wie  Gauckler  Comptes  Re?idus  S.  154,  Bull,  comun. 
p.  70  behauptet,  nach  der  Ermordung  des  Gracchus  als  locus  funestus  ver- 
lassen worden  sei  {les  Romains . . .  devaient  conside'rer  le  lucus  de  Furrina 
comme  un  de  ces  Ueux  ne'fastes,  d'ou  Von  s^cartait  avec  soin,  un  endroit 
■  lit  voue  aux  puissances  infernales)  ist  eine  ganz  willkürliche  Annahme, 
die  in  direktem  Widerspruch  .steht  mit  der  unverdächtigen  Angabe  des  l'lu- 
tarch  C.  Gracch.  c.  18:  (die  römischen  Plebejer)  öklyw  vorenov  (iH&pijvap), 
öaov  61/ou  luiüov  xal  nöftov  t&v  Tqü/'/oh'  '  elxövag  te  yi<n  ai<TO>i'  dvaäei%av- 
reg  iv  ifavEnO)  rujorcilh  i  t<>  xttl  rot>?  rönovs  iv  olg  ifpovstidrjoav  dyieQiooavrsg 
än-fjQxovto  uiv  Stv  fitqai  cpegovac  ndvttov,  edvov  dt  *«#'  fjfiigav  noXXoi  y.ai 
ngooemmov  warten  9e&v  teooTg  intqoixO>vrsg. 


.  II.    Hl  ELSEN 

Bei  genauerem  Zuseheo  zeigt  sich  leider,  dass  die  meisten 
dieser  Angaben  und  Beobachtungen  unrichtig  "der  zweifelhaft  sind. 
Um  mit  der  letzten  zu  beginnen,  so  erkennt  mau  allerdings,  ein 
wenig  oberhalb  der  Fundstelle  der  Inschriften,  eine  wellige  Er- 
höhung:  diese  verdeckt  jedoch,  wie  mir  von  ortskundigen  Personen 
mitgeteilt  wurde  (l).  eine  nicht  halbkreisförmige  sondern  kreisrunde 
Mauer,  welche  zur  Einfassung  einer  tiefen  Grube  diente,  und 
welche  der  zeitige  Besitzer  der  Villa  erst  vor  einigen  Jahren  hat 
zuschütten  lassen,  nachdem  durch  Sachverständige  constatiert  war, 
dass  an  dem  Mauerwerk  nichts  antikes  sei. 

Was  die  hydraulischen  Verhältnisse  betrifft,  so  habe  ich  es 
mir.  bei  der  bekannten  Competenz  des  Hrn.  Gauckler  in  diesen 
Fragen,  besonders  angelegen  sein  lassen,  seine  Angaben  nachzu- 
prüfen. Das  Nichtvorhandensein  einer  Quelle  in  der  jetzigen  Villa 
Sciarra  giebt  Hr.  Gauckler  selbst  zu  (2) :  es  giebt  in  der  Umge- 
bung  nur  eine  kleine  Wasserader,  welche  am  Fusse  des  Hügels, 
fast  200  m.  von  der  Fundstelle  der  Inschriften  und  30  m.  unter 
dem  Niveau  derselben,  zu  Tage  tritt.  Möglicherweise  ist  es  die- 
selbe, welche  im  vorigen  Jhdt.  das  moderne  Nympheum  in  Villa 
Crescenzi  (Nolli  pianta  f.  11)  speiste.  Dass  dies  die  gesunkene 
Quelle  aus  dem  Haine  der  Furrina  sei,  ist  doch  nur  eine  entfernte 
Möglichkeit.  Aber  gegen  die  Existenz  reichlicher  Wasseradern  in 
Haine  der  Furrina  auch  in  antiker  Zeit  ( "■'•)  spricht  m.  Er.  eine  Tat- 

('<  Ich  bin  besonders  Hrn.  Garteninspektor  Cav.  A.  Trucchi,  welcher 
die  Villa  Sciarra  seit  Jahren  gründlich  kennt,  für  einschlägige  Angaben  ver- 
pflichtet. 

(2)  Die  reichen  Fontänenanlagen  und  Teiche  der  Villa  Sciarra  werden 
jetzt  alle  von  der  Acqua  Paola  und  Acqua  Marcia  gespeist.  In  das  Tälchen 
in  dem  die  Inschriften  gefunden  sind  fliesst  jetzt  ein  Teil  des  Ueberschusses 
aus  dem  grossen  oberen  Teiches  beim  Casiii"  der  Villa  ab:  was  bei  flüch- 
tiger Besichtigung  den  Eindruck  hervorrufen  kann,  als  seien  hier  unterir- 
dische Wasseradern  vorhanden. 

(3)  [Jeher  die  Quellen  am  Janiculum  vgl.  Lanciani,  Acque  p.  27:  fast 
alle  finden  sich  im  vaticanischen  Gebiete,  "der  der  nördlichen  Hälfte  des 
lliiirels  bis  zur  Porta  Aurelia  (dass  in  der  regio   Transtiberina   Quellwasser 

n  war.  bezeugt  die  v ranckler  selbst  citierte  Stelle  bist.  Aug.  vita  Au- 

reliani  45).  Die  Frage,  si  Vacqueduc  de  VAqua  Alsiatina  qui  de'bouchnit 
juste  au  detious  </e  la  Villa  Sciarra  [falsch,  s.  Hülsen-Jordan  I,  3  S.  610] 
rC6ta.it  pas  alimenlt  par  la  source  de  Furrina,  die  Gauckler  Compte  Rendu 
S.   157   A.   1    aufwirft,  wird  man  unbedenklich  mit  Nein  beantworten  dürfen. 


DER    MAIN    DBB    PURRINA    AM    JANICULUM  253 

sache,  die  Hrn.  Gauckler  unbekannt  geblieben  zu  sein  scheint.  Es 
fanden  sich  nämlich  in  der  Fundamentgrube  zusammen  mit  dm 
Marmorblöcken  nicht  unbeträchtliche  Beste  von  bleiernen  rVasser- 
leitungsröhren,  die  leider  nicht  erhalten  .sind.  Eine  Bolche  A.nlage 

wäre  überflüssig  gewesen,  wenn  in  unmittelbarer  Nähe  eine  reich- 
liche Quelle  vorhanden  gewesen  wäre.  Und  auch  der  Zustand  der 
Steine  selbst  widersprecht  der  Hypothese  Gaucklers.  Die  starken 
Lagen  von  Kalksinter,  welche  sich  auf  allen  linden,  können  kei- 
nesfalls von  dem  "Wasser  einer  Quelle  herrühren,  die  aus  den  obe- 
ren (lehmigen)  oder  unteren  (vulkanischen)  Schichten  des  Janicu- 
lums  entspringt,  sondern  müssen  ihren  Ursprung  dem  kalkhaltig 
Wasser  aus  einer  der  grossen  Leitungen  verdanken.  Der  caniveait 
Souterrain  eu  briqaes  endlich,  in  den  nach  Hrn.  Gaucklers  An- 
sicht in  römischer  Zeit  die  Quelle  gefasst  wurde,  war  nach  Aus- 
sage des  Mauerpoliers  (desselben  chef  du  chantier  de  construclion, 
den  Gauckler  Bull,  comun.  S.  46  A.  2  citiert)  ein  rechteckiger  Kanal 
von  ungefähr  40/50  cm.  Querschnitt,  uaa  specie  di  fogaa.  Und 
für  eine  Kloake  passen  die  Abmessungen  auch  recht  gut,  wäh- 
rend sie  für  eine  Leitung  aus  einer  Quelle  gross  scheinen. 

Wir  werden  nach  dem  Vorstehenden  gut  tun,  das  poetische 
Bild,  welches  Gauckler  von  dem  Tempel  mit  dem  heiligen  Quell 
im  Haine  entwirft,  in  das  Reich  der  Phantasie  zu  verweisen. 
Auch   das    wenige,    was  wir  über  frühere    Funde  (')  in    und  bei 

(')  Am  bemerkenswertesten  sind  die  Funde  von  1720,  über  welche  vgl. 
Hülsen-Jordan  I,  3  S.  641  A.  48.  Den  einzigen  Bericht  über  dieselben  .«riebt 
A.  Cassio,  Corso  dellc  acque  I,  147  (1756),  nach  der  Erzählung  eines  Hand- 
werkers, der  dreissig  Jahre  vorher  bei  den  Arbeiten  zugegen  gewesen  war. 
Man  hat  damals  am  Ostabhang  der  Villa  Ottoboni-Sciarra  eine  grosse  Höhle 
im  Tuff  des  Hügels  (also  ziemlich  tief,  denn  die  oberen  Schichten  des  Hügels 
bestehen  aus  Lehm  und  Thon)  gefunden :  «  vi  si  trovarono  molte  monete 
antiche  di  metallo,  molte  figure  di  rane  e  serpi,  e  della  stessa  materia  una 
statua  alta  palmi  ■>',  rappresentante  Ercole  combattente  con  VIdra  [?];  ausser- 
dem pietre  di  varie  grossezze  che  dissero  erano  Agate.  Das  Ganze  macht 
den  Eindruck,  als  hätte  es  sich  um  ein  kostbar  ausgestattetes  Nymphenm 
gehandelt.  Diese  Ausgrabungen  scheinen  gemacht  nella  valle  fra  la  Villa 
Ottoboni  e  Valtra  Spada,  also  ein  gutes  Stück  nördlich  von  den  neuen  Aus- 
grabungen, in  der  Nähe  der  Aureliansmauer  (s.  Cassio  a.  a.  0.  S.  148). 
Irrtümlich  sagt  Gauckler  S.  79  A.  3  :  Lanciani  FÜR.  pl.  33  Jonne  le  plan 
approximatif  de  ce  nymphe'e;  er  scheint  es  zu  verwechseln  mit  dem  oben 
erwähnten  modernen  Bau  in  Villa  Crescenzi.  Was  die  Fund.'  vi  n   «  colonne 


CH.  HUEL8BN,    DKK   HAIN    DER    FORRIKA    AM    JANICULUM 

der  Villa  Sciarra  wissen,  hilft  nicht  weiter.  Hier  kann  nur 
Fortsetzung  der  Ausgrabungen  Klarheit  schaffen:  und  nachdem 
ein  zufälliger  Fund  auf  kleinstem  Räume  uns  eine  Reihe  so  wert- 
voller Denkmäler  beschert  hat,  wird  es  der  lebhafte  Wunsch  aller 
für  die  Geschichte  und  Religion  des  alten  Roms  interessierten  Kreise 


- 


sein,  dass  die  methodische  Untersuchung  dieses  wichtigen  Platzes 
bald  fortgesetzt  werde.  Hoffen  wir  dass  der  altertumsfreundliche 
und  liberale  Besitzer  zu  einer  solchen  Unternehmung  die  Hand 
bieten  wird ! 


urne  sepolcrali,  lastre  d'argento  »  und  einer  «  of/icina  di  metalli,  crogiuoli, 
j  'ificati  »  betrifft,  welche  Lanciani  FÜR.  a.a.O.  im  Gebiete  der 
ehemaligen  Villa  Crescenzi  verzeichnet,  so  sind,  nach  einer  freundlichen  Mit- 
teilung Lancianis,  die  letzteren  gemacht  bei  Anlage  des  \  iale  Glorioso  Ende 
der  achtziger  Jahre  des  vorigen  Jhdts.jdie  ersteren  werden  in  handschriftli- 
chen Nachrichten  aus  Feas  Zeit  erwähnt. 

Ch.  Hüelsen. 


FALISKISCHE    INSCHRIFTEN. 


Kein  etruskisches  Gebiet  ist  durch  Ausgrabungen  systemati- 
scher erforscht  norden  als  das  faliskische  dank  den  Arbeiten  zur 
Herstellung  der  Carta  archeologica  (s.  Monumenti  antichi  IV); 
und  doch  sind  die  faliskischen  Inschriften  bisher  sehr  unvollstän- 
dig publiziert.  Der  folgende  kleine  Beitrag  zur  Bereicherung  des 
faliskischen  Inschriftenmaterials  entstammt  einer  Untersuchung  der 
Inschriften  des  Museo  Falisco  (in  Villa  Giulia),  welche  ich  im 
vorigen  Sommer  auf  Anregung  des  zeitweiligen  Direktors  des 
Museums  Prof.  E.  Rizzo  vorgenommen  habe.  Zu  besonderem 
Dank  hat  mich  dabei  der  Inspektor  des  Museums  Ing.  R.  Men- 
garelli  verpflichtet,  der  mir  nicht  nur  alle  Schätze  des  Mu- 
seums ohne  Vorbehalt  zur  Verfügung  stellte,  sondern  auch  eigene 
Beiträge,  die  er  während  seiner  vieljährigen  Arbeit  für  die  geplante 
Carta  archeologica  gesammelt  hat,  zur  vorläufigen  (')  Veröffent- 
lichung übergab.  Bei  einem  Besuch  in  Civita  Castellana  {Falerii 
veteres)  habe  ich  mich  überzeugt,  dass  reiches  Material  dort  noch 
zu  sammeln  ist.  Die  Inschriften  Nr.  1-10  und  61-63  befinden  sich 
noch  in  Civita  Castellana. 

Es  war  mir  aber  entgangen,  dass  Dr.  G.  Her  big  bei  seinem 
römischen  Aufenthalte  im  Frühjahr  1903  (2)  die  Inschriften  des 
Museo  Falisco  für  das  Corpus  Inscriptionum  Etruscarum  unter 
Benutzung  des  offiziellen  handschriftlichen  Inventars  (:!)  von 
G.  Gatti  und  eines  kleinen  Zettelkatalogs  mit  Kotstiftzeichnungen 
von  B.  Nogara  bereits  durchgearbeitet  hatte.  Ich  liess  ihn  deswegen 

(')  Eine  Publikation,  die  das  gesamte  bis  jetzt  nnedierte  faliskische 
Inschriftenmaterial  umfassen  wird,  haben  wir  gemeinsam  geplant. 

(*)  Sitzungsberichte  d.  Kgl.  Bayer.  Akademie  der  Wissenschaften,  philos.- 
philol.  n.  histor.  Klasse  München  1904  S.  286-2^7 

(a)  Unten  vun  mir  mit  luv.  bezeichnet. 


•  .     IUI  UN 

von  meinem  Material  dasjenige  aussondern,  was  er  der  Erstpubli- 
kation im  Corpus  vorzubehalten  wünschte,  und  veröffentliche  im 
Einverständnis  mit  ihm  das    Folgend«'.    Dr.  Herbig   verdanke  ich 

auch  —  wie  aus  meinem  Texte  hervorgehen  wird  —  viele  wertvolle 
Beiträge  zu  der  [nterpretierung  schwieriger  Inschriften. 

Folgende  Arbeiten   werde   ich  oft   erwähnen   und    mit  Abkür- 
zungen  bezeichnen : 

D.  oder  Deecke  =  W.  De  ecke.  Die  Falisker.  Strassburg  1888. 
Die  Zahlen  (z.  B.  D.  13)  bezeichnen  die  Nummern  der  Inschrif- 
ten bei  Deecke. 

Gram.  =  Gamurrini,  Notisie  d.  scavi  1883  S.  165  ff. 

Gamurrini  =  Gamurrini,  Monumenti  antichi  dei  Lincei  IV 
1894  Sp.  321-346  (die  Inschriften  von  Narce). 

L.  =  Lignana,  Rom.  Mitt.  II  (1887)  S.  202. 

Schulze  =  W.  Schulze,  Zur  Geschichte  lateinischer  Eigennamen- 
Abb.  d.  kgl.  Gesellsch.  d.  Wissensch.  zu  Göttingen.  Piniol. - 
histor.  Kl.  1904,  Neue  Folge  Band  V  Nro.  5. 

Herbig  =  Torp-Herb  ig,  Einige  neugefundene  etruskische  In- 
schriften (Nr.  60-61  sind  faliskisch).  Sitzungsber.  d.  kgl. 
Bayer.  Akademie  d.  Wissensch.,  philos.-philol.  u.  histor.  Kl. 
München  1904  S.  489  ff. 

Weege  =  Fr.    Weege,    VascuLorum  campanorum   iiiscriptiones 
italicae,  Diss.  Bonnae  1906. 
Die  Ziegel-  und  Felseninschriften  (S.  256  ff.)  sind  mit  Ausnahme 

von  Nr.  31.   34  und  35  in    etwa  '  ,,;  nat.  Grösse,  die  sämtlichen 

Vaseninschriften  (S.  296-308  Beilage  1.  2)   in  natürlicher  Grösse 

wiedergegeben. 


-  - 


I.  Civita  Gastellana. 

A.    Aufgemalte    Inschriften. 

1-3.  Nach  eiuem  vom  Custode  delle  antichita  in  Civita  Ca- 
stellana  Giuseppe  Magliulo  d.  81.  Dec.  1900  abgestatte- 
tem  Bericht,  den  mir  Hr.  Mengarelli  freundlichst  zur  Verfügung 
stellte,  war  in  Vahiarosa  (Civita  Castellana),  proprietä  Midossi 
e  Gazzoli,  eine  tomba  a  camera  (5,70  m.  Breite,  3,65  Länge)  mit 


FALISKISCHE    IKSCHRIK1 

achtzehn  Loculi  gefunden  und  zu  drei  7on  diesen  auch  die  mit 
Inschriften  versehenen  Ziegel,  mit  denen  sie  verschlossen  waren. 
Diese  Ziegel  gelang  es  mir  bei  einem  Besuch  in  Civita  «'astel- 
lana  durch  Vermittlung  Magliulo's  in  privatem  Besitz  wieder- 
zufinden, und  der  Besitzer  erlaubte  mir  liebenswürdigst  sie  nach 
Belieben  zu  studieren.  Sie  sind  zwar  jetzt  zum  Teil  zerbrochen, 
zum  Teil  stark  beschädigt,  Hr.  Magliulo  hatte  aber  seine  Abschrift 
gemacht,  als  sie  noch  in  situ  und  fast  unversehrt  waren;  und  da 
das  jetzt  Erhaltene  noch  genügt,  um  sowohl  die  wesentliche  Rich- 
tigkeit seiner  Abschrift  festzustellen,  wie  auch  Lücken  derselben 
auszufüllen,  haben  wir  drei  fast  vollständige  Inschriften,  die  eine 
auf  vier,  die  beiden  anderen  auf  je  zwei  Ziegel  verteilt. 

Diese  Inschriften  sind  schon  deswegen  interessant,  weil  sie  zu 
den  seltenen  gehören,  für  deren  Chronologie  die  in  demselben 
Grabe  gefundenen  Gegenstände  Anhalt  geben.  Diese  sind  mit  den 
Ziegeln  zusammen  noch  erhalten  ('):  es  sind  kleine  Gefässe  hei- 
mischer Kunst,  die  man  dem  Ende  des  vierten  oder  dem  Anfang 
des  dritten  vorchristlichen  Jahrhunderts  zuteilen  darf.  Das  alter- 
tümliche Aussehen  der  Schrift  spricht  eher  für  das  vierte  als  für 
das  dritte  Jhdt.  Aus  dem  Bericht  Magliulos  erwähne  ich  folgende 
Gegenstände : 


-^ 


1.  Olla  cineraria  vemiciata  nera  di  forma  ovoidale  a  doppia  ansa. 
E  decorata  da  ambo  le  parti  con  due  figure  virili  ammantat e,  dipinte  con 
ocre  rossa.  IIa  per  coperchio  un  piattello  verniciato  nero  su  piede. 

3.    Oxybaphon  locale  decorato  da  ambo  le  parti  con  profilo  muliebre. 

5.  Rozzo  kantharos,  interamente  verniciato  di  nero  plumbeo. 

6.  Olla  cineraria  di  forma  cilindrica  .  .  .  a  doppia  ansa  a  nastro  de- 
corata con  fiori  e  palmette  dipinte  in  bianco. 

S.  Grande  unguentario  di  alabastrone  di  forma  cilindrica. 
IL  Askos  a  ciambella  verniciato  nero. 
12.  Lucerna  vemiciata  di  nero. 

1.  Auf  vier  Ziegeln  von  der  Grösse  60:49  cm.  ist  die  In- 
schrift mit  sehr  hohen  (etwa  15  cm.)  und  breiten  (etwa  3  cm.). 
Buchstaben  in  Lila  auf  6-7  mm.  starken  Kalk  aufgemalt.  Während 
sonst  die   Inschrift,   wenn  der   Baum  der  Ziegel    nicht   ausreicht, 


(M  Es  ist  sehr  zu  wünschen,  dass  dieser  ganze  Fand  den  Schätzen  des 
Museo  Falisco  einverleibt  wird. 


C.    THl'I.lN 

auf  der  Felswand  fortgesetzt  wird  (l)  oder  bustrophedon  zurück- 
kehrt (-!.  biegea  uier  (3)  die  beiden  Zeilen  der  Inschrift  auf  dem 
letzten  Ziegel  fast  rechtwinklig  nach  unten  um.  Magliulo  las: 

fasies  :  c  siA      lo  . .  . 

louci  :  teti  :        xor  :  oif\ai  ('). 


Setzen  wir  nun  die  Buchstaben,  welche  durch  die  Abschrift 
Machtlos  gesichert  sind,  in  das  Erhaltene  (s.  Facsimile)  ein,  so 
lautet  die  Inschrift : 

(f)as{i)es  :  (c) '  stA  \  louria 
louc(i)  :  teil  :  u(x)or  //  oifia. 

In  der  ersten  Zeile  ist  der  mittlere  Name  nicht  mit  Sicher- 
keit zu  ergänzen,  da  der  zweite  Buchstabe  auch  bei  Magliulo  fehlt. 
der  letzte  aber  von  ihm  als  A  wiedergegeben  und  jetzt  bis  auf 
einen  kleinen  Kest  verschwunden  ist.  Ich  vermute  Cesia  oder  etwa 
Cesi  f.  (vgl.  Deecke  13  Cesi  fi). 

Fasies  ist  ein  neuer  Name,  worüber  s.  unten. 


S.  unten  Nr.    1. 
(8)  S.  unten  Nr.  27:  vgl.  auch  32. 

-   Vgl.  Deecke  Nr.  51. 
(«)  Von  der  vertikal  geschriebenen  Fortsetzung   der  beiden  Zeilen  hat 
M.  nur  ein  a  und  ein  i  (-     der  Resl  des  a  in  Louria)  gelesen. 


FALISKISCHE   IN8CHRIFTEN  259 

Louria  (Luria)  ist  aber  schon  früher  durch  eine  Inschrift  von 
Fabbrica  di  Roma  belegt:  C.  I.  L.  XI,  3181  Praecilia  Sex.  /'. 
Setoriana  fec.  \  Titiae  Praeciliae  /'.  |  et  Titiae  Luriae  \  nepti 
et  |  L.  Lurio  Luriano  (genero  ergänzt  Cichorius).  Die  obere  Hälfte 
der  Buchstaben  war  schon  beim  Auffinden  des  Grabes  abgefallen 
und  Magliulo  setzt  hier  nur  Striche.  Die  Lesung  ist  jedoch  nach 
den  erhaltenen  Resten  vollkommen  sicher. 

In  der  zweiten  Zeile  ist  die  Lesung  bis  auf  einen  Buchstaben 
klar :  Louci  :  Teti  :  uxor  :  /  oifia.  Magliulo  setzt  zwar  zwischen 
uxor  und  oifia  nur  zwei  Punkte,  aber  der  grosse  freie  Raum 
beweist,  dass  ausserdem  ein  Buchstabe  da  gewesen  ist.  Die  Er- 
gänzung ergiebt  sich  durch  zwei  Graffiti  im  Inneren  zweier  kleinen 
schwarz  getirnissten  Schalen  aus  der  Nekropole  von  Celle  (tomba 
CXXIII  und  CXX  s.  unten  Nr.  55-56):  loifia  tato  d.  h.  Loifia 
widmet  dies  dem  Tatus.  Die  ganze  Inschrift  ist  demnach  zu  lesen : 


■^ 


Fasies  :  C(e)sia  \  Louria 
Louci  :  Teti  :  uxor  :  (L)oifia. 

Die  Deutung  der  Inschrift  macht  aber  grosse  Schwierig- 
keiten. 

Fasies  nimmt  den  Platz  eines  Vornamens  in  der  Inschrift  ein. 
gehört  aber  der  Form  nach  zu  den  etrusko-faliskischen  männlichen 
Gentilnamen  auf  -es  (Schulze  Eigennamen  S.  285  ff.).  Der  in 
Etrurien  vorkommende  Gentilname  Fassidius  (C.  I.  L.  XI,  2679 
Suana,  2765  Volsinii)  ist  wohl  damit  verwandt.  Aber  als  männ- 
licher Name  in  Nominativ  würde  sich  in  dieser  Inschrift  Fasies 
nur  dann  erklären  lassen,  wenn  es  erlaubt  wäre  die  Fortsetzung 
Louria,  Louci  Teti  (sc.  Louri  filia),  uxor  zu  deuten.  Das  streitet 
jedoch  gegen  den  sonstigen  Sprachgebrauch  der  falisk.  Grabschriften 
z.  B.  Deecke  40« 

cavi(a)  vecin(e)a  votilia 
maci  acaceliai :  uxo 

d.  h.   Cavia    Vecinea    Vo{l)lilia,  Ma(r)ci  Äca(r)celini  uxo(r). 

Dass  man  auch  in  dem  Grab  von  Valsiarosa  diesem  Sprach- 
gebrauch  gefolgt   ist,  beweist   die   zweite  Inschrift  dieses  Grabes 


C.    THÜLIN 

unten  S.  261)  Gavia  :  Saide  \  Gavi  :  Felcoinate  \  uxor\.  Es 
bleibt  also  nur  die  Erklärung  Louria,  Louci  Teti  uxor  übrig, 
and  dazu  stimmt  die  Verbindung  Titia  Louria  in  der  oben  er- 
wähnten lateinisch-faliskischen  Inschrift. 

Der  Form  nach  kann  Fasies  auch  männlicher  Genetiv  sein. 
Wenn  wir  dann  Cesi  /'.  lesen  und  Louria  und  Loifia  als  Praeno- 
mina  auffassen  dürfen,  so  wäre  die  Inschrift  zu  übersetzen: 

Fasies  Cesi  f{üiae):  Louria,  Louci  Teti  uxor,  (et)  Loifia. 

Bedenklieh  ist  aber  vor  allem  der  Platz  des  Genetivs  an  der 
Spitze  der  Inschrift,  und  es  genügt  kaum  auf  die  Inschrift  unten 
Nr.  15:  Cavipi  Leveli  filea  zu  verweisen,  in  der  die  Tochter  keinen 
eigenen  Namen  trägt. 

Die  einfachste  Lösung  gewinnen  wir  durch  die  Annahme, 
dass  Fasies  ein  weiblicher  Name  und  also  die  Frau  wie  oben  bei 
Deecke  40  a  mit  drei  Namen  bezeichnet  ist:  Fasies  Cesia  (oder 
Cesi  f.)  Louria.  Zu  der  sprachlichen  Erklärung  dieser  Form 
werde  ich  unten  kommen.  Das  nach  Louci  Teti  uxor  gestellte 
Wort  Loifia  ist  dann  als  Vornamen  einer  Tochter  aufzufas- 
sen i1). 

Zu  vergleichen  sind  die  Inschriften  Deecke  42-44  (2),  wo 
ähnlicherweise  isoliert  Namen  nachgestellt  werden.  In  42  ist  es 
der  Name  der  Frau,  in  43  a  wohl  eher  einer  Tochter  (meania), 
deren  Name  bei  der  zweiten  Bemalung  der  Ziegel  vor  dem  der 
Frau  (ca.  mania)  hat  weichen  müssen,  in  44  wahrscheinlich  der 
eines  Sohnes  (larcio). 


(')  Diese  Deutung  verdanke  ich  der  Anregung  Herings.  Ich  war  selbst 
lange  geneigt,  in  loifia  ein  Appellativum  zu  sehen,  etwa  liberta  (eine  Ab- 
leitung mit  dem  i-Suffix  von  demselben  Stamm  wie  altlat.  loebesum  loeber- 
tatem  Festus  121,  osk.  lüvfrefs,  pael.  loufir).  Aber  in  der  faliskischen  In- 
schrift Deecke  39  ist  wahrscheinlich  loferta  gleich  liberta.  und  in  der  oben 
erwähnten  Inschrift  loifia  tato  ist,  wie  Herbig  mit  Recht  hervorgeholten  hat, 
ein  Name  mehr  an  seinem  Platz  als  ein  Appellativnm. 

(*)  D.  42  uoltio  uecineo  \maxomo  \  iuneo'ke:  cupaf  \  carronia 
43  a)  ca  '  uecineo  uohi '  |  hei  ■  cupat  meania 

b)  ca  .  uecineo  \  ca  .  mania 
1 1  cesula  :  tiperilia  :te'f\  l  arcio. 


FALISKISl  III     I.VS<  IIIUKTEN 


261 


2.  Eine  zweite  Inschrift  ist  in  der  Längsrichtung  zweier  Ziegel 
von  der  Grösse  60:  14  cm.  mit  nur  etwa  LO  cm.  hohen  tiefroten 
Buchstahen  auf  Kalkbewurf  aufgemalt.  Jetzt  fehlen  einige  Buch- 
staben,  die  aber  durch  die  Abschrift  Magliulos  gesichert  sind. 
Ich  setze  diese  in  Klammern.  Der  einzige  Buchstabe,  den  er  nicht 
gezeichnet  hat,  nämlich  das  x  in  uxor,  ist  in  Fragmenten  noch 
sichtbar.   Die  Inschrift  lautet: 


cau(i)a  (:)  sat.li(e) 
cau(i '.)  f(e)lcoinate 
uxo{r) 

d.  h.   Cavia  Satelie,  Qavi  Felcoinate  uxor. 


Satelie.  Die  Belege  des  etruskischen  Gentilnamens  Satelius 
s.  Schulze  225.  An  die  bequeme  Konjektur  Satelia  (vgl.  C.  I.  E. 
4775  Sattelia)  ist  nicht  zu  denken,  vielmehr  ist  wohl  Satelie 
grammatisch  eine  dem  Namen  Fasies  der  vorhergehenden  Inschrift 
analoge  Form.  Ueber  das  fakultative  -s  der  etruskisch-faliskischen 
Flektion  auf  -es  s.  Schulze  28(3.  unten  Nr.  36-40.  Nach  allem 
was  wir  von  diesem  Namentypus  kennen,  müssten  Fasies  und 
Satelie  männliche  Nominative  oder  Genetive  sein.  Dem  Zusam- 
menhange nach  kann  aber  Satelie  noch  weniger  als  Fasies  (s. 
oben)  als  männlicher  Nominativ  aufgefasst  werden.  Ein  männli- 
cher Genetiv  ist  zwar  in  der  Verbindung  Cavi  Saatelie  (sc.  ßlia) 
denkbar,    aber    wie    oben    bemerkt    mit    dem    Platz    des   Fasies 


C.    Till  I. IN 

schwer  zu  vereinigen.  Lehneige  deshalb  zu  der  Annahme,  dass  die 
beiden  fraglichen  Formen  Fasies  and  Satelie  weibliche  Nomi- 
native Bind,  wenngleich  bei  dem  vorhandenen  Material  keine  si- 
chere Erklärung  dieser   Feminina  zu  geben  ist. 

Zwei  Wege  stehen  meiner  Meinung  nach  offen.  Entweder  ist 
der  etruskiscb-faliskiscbe  Namentypus  auf  -es  oder  -e  im  Faustischen 
als  generis  communis  behandelt  worden,  oder  sind  Fasies  und  Sa- 
telie mit  der  5.  lateinischen  Deklination  auf  -ies,  -ie  (s.  Sommer 
Handbuch  §  248)  zusammenzustellen  ('). 

Eine  plausible  grammatische  Erklärung  wird  nur  durch  die 
letztere  Alternative  gegeben.  Freilich  ist  kein  Nomen  der  5.  Dekli- 
nation überliefert,  aber  ein  Analogon  zu  Fasies  ist  der  Name  der 
marrucinischen  Göttin  Ceries,  wenn  wir  diesen  Nominativ  zu  dem 
Dativ  Gerte  (v.  Planta  Nr.  128,  II  §.  90  A.  4)  voraussetzen 
dürfen  (*). 

Es  gibt  jedoch  im  Lateinischen  einen  dem  Etruskischeu  ent- 
lehnten weiblichen  Namen  auf  -e,  der  sich  in  kein  bekanntes 
System  der  Namenbildung  einfügen  lässt  ( ;),  nämlich  Vegoe,  der 
Name    der    etruskischeu    Wahrsagerin.    Die    latinisierten   Formen 


*ev 


(')  Herbig  äussert  dazu  in  privater  Mitteilung  Folgendes: 

u  Aus  dein  Etruskischen  können  Satelie  und  Fasies  als  weibliche 
Nominative  oder  Genetive  nicht  erklärt  werden. 

Etr.  -ie    =  lat.  io-,  -ios,  -ius 
Etr.  -ies  =  -  i  e  A-  s. 

Dieses  -s  kann  im  Etruskischen  Genetiv  -  und  Nominativfunction  haben. 
Ob  es  im  letzteren  Fall  mit  Schäfer,  Altital.  Studien  Hoff.,  als  entlehntes 
'launisches'  Nominativ  -  s  oder  mit  Danielsson.  B.  ph.  W.  1906  Sp.  56  !  Anm.  4, 
als  echt  etruskisches  Genetiv  -s  zu  betrachten  ist,  bleibt  für  unsere  Zwecke 
gleichgültig.  Ein  etr.  weihlicher  Nominativ  oder  Genetiv  auf  -ie  (s)  aber 
wäre  so  merkwürdig  wie  ein  idg.  weihlicher  Namenstypus  auf  -ios  oder  ein 
altlateinischer  in  patronymisch-gentilizischer  Verwendung  als  geschlechtsloser 
Nominativ  fungierender  Genetiv  auf  -i  .  Wenn  Sie  Fasies  und  Satelie 
durchaus  als  ganz  analoge,  weibl.  Formen  im  Nominativ  betrachten  willen, 
dann  halten  Sie  sich  lieber  an  die  Nominative  der  5.  latein.  Deklination  auf 
-ies,  -ie  neben  -ia  der  1  {luxuries,  luxurie,  luxuria),  aber  nennen  Sie 
solche  Formen  nicht  etruskisch   -faliskisch ». 

f2)  Ganz  unsicher  ist  die  Deutung  der  Worte  Heriem  lunonis  bei  Gell. 
XIII  23,  2. 

i    i  Schuhe  hat   wohl  eben  deshalb  den  Namen  nicht  berücksichtigt. 


FALISKISCHR    [N8CHRIFTKN  263 

lauten  Vegoia  (')  und  Vegonia  (8)  entsprechend  den  etruskischen 
vecui  und  vecuaia  (s.  Schulze  316  tl*.).  Servius  ( "■)  überliefert  aber 
den  Genetiv  Begoes;  den  Dativ  Vegoe  enthalt  die  rnschrift  C.  I.  L. 
XIV,  1788  D.  M.  Ve  .  go  .  e  infanti  dulcissimae  Vitalis  maier.  Der 
Nominativ  (ob  Vegoe  oder  Vegoes?)  ist  nicht  bezeugt.  Ich  habe 
die  Form  Vegoe  früher  (4)  als  lateinische  Schreibung  des  etruski- 
schen vecui  aufgefasst.  Die  Namen  Fasies  und  Satelie  geben  aber 
Anhalt  für  die  Vermutung,  dass  die  Form  Vegoe  (  Vegoie)  durch 
faliskische  Vermittlung  zu  den   Römern  gekommen  ist. 

Felcoinate.  Ohne  Zweifel  haben  wir  hier  vor  uns  den  etruski- 
schen Namen  felciaatial  (C.  I.  E.  3939.  4483  Perusia),  den  Schulze 
Eigenn.  529  mit  dem  lateinischen  Felginas  (C.  I.  L.  VI,  17(347. 
4953.  Caesar  b.  c.  III  71,  1)  und  den  von  Plin.  n.  h.  3,114  ge- 
nannten umbrischen  Feliginates  zusammengestellt  hat  und  aus  dem 
(ientilnamen  felce  (Fabr.  2322.  Garn.  784  sq.  Tarquinii);  Schulze 
169,  570  A.  4)  herleitet.  Wie  neben  Maenas  und  Maenalius  die 
halbetruskische  Form  Menates  bezeugt  ist  (C.  I.  L.  XI,  6616 
Schulze  529),  so  ist  hier  ein  Nominativus  Felcoi/iales  zu  denken. 
Durch  diesen  Genetiv  auf  -e  (ohne  s)  wird  der  von  Servius  (•"') 
überlieferte  Genetivus   Tage  von    Tages,  dem  Urheber  der  etruski- 

i1)  Grom.  lat.  p.  348   Vegoiae. 

(2)  Aus  dem  Adjektivum  Aram.  Marc.  XVII,  10,  2  Vegonicis  erschlossen. 

(:i)  Serv.  Aen.  VI,  72  Begoes  nymphae  [bygois  V,  bigois  C,  beogoes  II  |. 

(4)  Thulin,  Scriptorum  diseiplinae  etruscae  fragmenta  I  Berlin  1906 
p.  13.  So  meint  auch  Herbig,  der  mir  schrieb:  «Darf  der  etr.  Göttername 
Begoe  bei  Servius  überhaupt  mit  dem  etr.  Gentilnamen  vecui  in  Zusam- 
menhang gebracht  werden,  so  möchte  ich  in  ihm  am  liebsten  ein  sehr  schlecht 
latinisiertes  vecui  erblicken,  sozusagen  un  niot  savant  (V  un  non-savant  •> . 
Dass  der  Gentilname  vecui  und  der  Name  der  '  Nymphe  '  Begoe  zusammen 
gehören,  ist  nicht  zu  bezweifeln,  da  die  '  Nymphe  '  Egeria  sicher  nicht  von 
der  gens  Egeria  zu  trennen  ist  (Schulze  123,  162).  Deshalb  dürfen  wir  auch 
ruhig  den  Namen  der  Inschrift  Vegoe  mit  dem  des  Servius  Begoes  zusam- 
menstellen. Da  also  jene  Form  sowohl  in  der  Fachliteratur  wie  auch  im  Pri- 
vatleben existierte,  klingt  die  Erklärung  Herbigs  wenig  überzeugend. 

(5)  Aen.  I  2  scriptum  voeibus  Tage;  so  Cod.  C;  die  von  den  Heraus- 
gebern aufgenommene  Form  Tagae  ist  eine  Konjektur  des  Cod.  P.  Sta- 
tins Silv.  V  2,  1  hat  den  latinisierten  Gen.  Tagetis.  Ovid.  Met.  XV  558 
Tagen  bezeichnet  das  Wort  durch  die  griechische  Endung  als  Fremdwort.  Der 
Ablativua  heisst  Tage  Serv.  Aen.  II  781.  Vol.  Varro  r.r.  II.  1,  1.  8,  1.  11,  12 
Menales  Menatem  Menate.  Varro  ist  die  Hauptquelle  des  Servius. 


Till  IMM 

scheu  Religion,  gerechtfertigt  (M.  Wenn  nun  die  Namen  der  bei- 
den angeblichen  Religionsstifter  der  Etrusker,  Tages  und  Vegoe, 
von  Servius  (•)  in  solchen  Formen  überliefert  sind,  die  iu  faliski- 
BcheD  Inschriften  ihre  Erklärung  finden,  so  haben  wir  damit  ein 
neues  Zeugnis  für  die  grosse  Bedeutung  der  Stadt  Falerii  als  Ver- 
mittlerin zwischen  etruskischer  und  römischer  Religion  und  Kultur 
gewonnen  (vgl.  Wissowa  Relig.  2<»3). 

:'».  Eine    dritte,    gleichfalls    rot   auf    Kalk    gemalte    Inschrift 
(Höhe  der  Buchstaben  etwa  10  cm.)  desselben  Grabes  ist  auf  zwei 


der  Länge  nach  zusammengefügte  Ziegel  (Länge  66  u.  51  cm.)  ver- 
teilt, von  denen  der  grössere  stark  konkav  ist.  Diese  Ziegel  waren 
schon  bei  der  Entdeckung  des  Grabes  aus  ihrem  Loculus  herausge- 
fallen und  sind  deswegen  von  Magliulo  jeder  für  sich  abgeschrieben. 
Zu  lesen  ist  aber    Venena  ux.  also    Venena  uo:or. 

4.  In  einer  Tomba  a  camera  (Höhe  2,10  m.  Grösse  6  :  6,60  m.) 
mit  drei  Reihen  von  Loculi  in  Colonnette  (Civita  Castellana)  fand 
lt.  Mengarelli  bei  seinen  topographischen  Studien  vor  vielen 
Jahren  folgende  Inschriftfragmeute,  die  ich  nach  seinen  Zeich- 
nungen gebe.  Die  Inschriften  waren  teils  mit  roter  Farbe  auf  der 
mit  argilla  überzogenen  Felsenwand,  teils  mit  argilla  auf  der  blossen 
Felsenwand  aufgemalt. 


(M  Ob  die  handschriftlichen  Fennen  des  nominalen  Genetivus  auf  -e 
Btatt  -is,  die  Leo  Plaut.  Forsch.  27-")  IT.  bei  Plautus  und  Lucrez  nachgewiesen 
bat,  hier  zu  vergleichen  sind,  lasse  ich  dahingestellt. 

Die  Kommentare  des  Servius  gehören  zu  unseren  wichtigsten  Quellen 
für  die  Kenntnis  der  etruskischeii  Disciplin. 


l'ALISKISGUli    INS'  H1UKTKN 


265 


a)  Links  vom  Loculus  B  der  Skizze   rot  auf  Bewurf   ge- 
maltes   Inschriftfragment,   offenbar  die  Fortsetzung   der  Inschrift, 


f 


welche  auf  den  jetzt  verlorenen  Ziegeln  des  Loculus  stand.  In  der 
ersten  Zeile  steht  nur  ■  III'  /,  welches  nach  der  lateinisch-faliski- 
schen  Inschrift  von  Capena  C.  I.  L.  XI  3160  Deecke  81  leclu  '  I' 
datus  ...  zu  erklären  ist.  Die  Form  des  l  deutet  auf  lateinischen 


;• 


Einfluss  und  späte  Zeit.  Die  zweite  Zeile  geht  auf  einen  weiblichen 
Namen  im  Dativ  oder  Genetiv  aus:  ...  nai.  In  der  dritten  ist 
...  o  uxo  deutlich. 

18 


1IULIN 

unter  dem  Loculus  D  ist  von  einer  rot  auf  Bewurf  ge- 
malten Inschrift  noch  erhalten 


!ß  |  )4 1 © 


\ 


poplia  . 
nirmia 


Der  Name  Nirmia  ist  wohl  mit  Niraemius  C.  I.  L.  X  819 
(Pompei)  verwandt.  Schulze  301  verbessert  NiqsXXioc,  (Parma)  bei 
Phlegon  F.  H.  G.  3,  608  in  «  Niotuio;,  correct  Ntgaiuiog  ».  Der 
Zusatz  ist  überflüssig,  wenn  uns  nun  der  Name  Nirmios  aus  Fa- 
lerii  bezeugt  ist,  Vgl.  z.  B.  den  "Wechsel  zwischen  Vesenius  und 
Vesnius  C.  I.  L.  VI  2385  und  28620,  Numesius  und  Numsius  X 
3787  und  4605. 

c)  Unter  dem  Loculus  C  steht  folgende  mit  argilla  auf  die 
blosse  Tuffwand  gemalte,  undeutliche  Inschrift: 


VI03  VM  > k« 


. .  ia  II  ueüiu. 

Unsicher  ist   das  9  ohne   Punkt   (vgl.   Deecke    30,   unten  6b); 
aber  vetie  —  Vetlius  s.  Schulze  101;  über  die  Endung  -u  s.  unten 


KAI.ISK.1  S.  IIKII   1  KN  -'IT 

Nr.   14.   Wir  erwarten  aber  nach  der  Zahl    das    Wort  lectu,,  wel- 
ches graphisch  dem  vetiu  ziemlich  nahe  stellt. 

d)  «.  Neben  dem  oberen  Loculus  rechts  vom  Eingang  (A 
auf  der  Skizze)  ist  eine  mit  argilla  auf  der  Tull'waiid  gemalte 
Inschrift  vollständig  erhalten : 


/^^^^ 


i 


nolta  |  neroni  \  ca  ß 
d.  h.    Volta  Neronio  Ca  .  ß  (')• 


(«)  Zu  dem  Punkt  in  Xe  .  roni  vgl.  z.  B.  impera  .  toribus  in  der  Inschrift 
der  faliskischen  Köche. 


C.    THll-lN 


ß.  Neben  dem  unteren  Loculua  derselben  Wand  ist  der  An- 

fang  einer  rot  auf  Bewurf  gemalten  Inschrift  zu  erkennen: 


ne 


Der  Vorname  Volta  ist  aus  der  Inschrift  der  faliskischen  Köche 
Deecke  &2b  bekannt:  Yollai  /*•  Die  Form  XeronL  ebenfalls  tfo- 
minativus  und  also  gleich  Neronio,  kommt  in  einer  lateinischen 
mit  roten  Buchstaben  auf  Bewurf  gemalten  Ziegelinschrift  von 
Fabbrica  di  Koma  (Inv.  8248  +  8247)  vor: 


s24> 


M  •  NERONI 

. /////CVBA 

A-F-ETI-LAV 

•  N  T  E     / 

ELEA  • M  •  F ■ 

8247 


.)/.  Neroni  A.  f.  et  I.  Lavelea  (l)  M.  f.  ...  cubante . . . 

Merkwürdigerweise  ist  die  Inschrift  zuerst  auf  dem  einen 
Ziegel  in  drei  Zeilen  geschrieben,  dann  auf  dem  anderen  zu  Ende 
geführt.  Hier  ist  die  Inschrift  sehr  zerstört. 

5.  Von  einem  Grab  in  Terrano  (2)  (Civita  Castellana)  stammt 
folgende  Inschrift,  die  ich  gleichfalls  nach  der  freundlichst  mir  mit- 
geteilten Zeichnung  Mengarellis  wiedergebe.  Sie  war  um  einen 
Loculus  herum  auf  dem  Felsen  rot  gemalt,  von  einem  farbigen 
Streifen  eingefasst. 

a)  Die  Zeile  links  lautet  . .  Uio  (:)  ueiscno  :  leset :  leo.  Im 
Anfang  ist    Voltio  zu  ergänzen.   Das  eigentümliche    Zeichen  nach 


(•)  Vgl.  Lavelia  CLL.  I,  1320  =  XI,  3663  (Caere). 
(*)  u  Proprietä   di  Feiice  Colonnelli  ma   sotto  la   proprietä  del  conte 
Feroldi  «  Mengarelli. 


KALISKIS« 'HE    I.VS«  IIIUKTKN' 


269 


/    /  I  /    ,  , 


3 


:) 


•  » 


T- 


*/Tcrr»-J 


^  /  / 


I 


/A«r*\ 


run.iN 

ist  wohl  eher  ein  c  als  ein  o  (').  Veiscno  verhält  sich  zu  etr. 
tisce  =  lat.  Viscus  J'iscius.  wie  Vesenia  C.  I.  E.  1409  Vcscinius 
X.  43!  -  O.I.  L.  IV.  418  (=  etr.  vescnei  C.  I.  E.  1910 

i  zu  /•  C.  I.  E.  348  u.  ö.  Vescius  C.  I.  L.  VI,  28616  (s. 
Schulze  128). 

Zu  leset  erinnere  ich  au  le&ti  C.  I.  E.  2137,  Listenius  C.  I.  L. 
V.  3179  Vicetia.  Lissidius  XI,  4806  (s.  Schulze  181).  Vgl.  unten 
c)  und  die  Inschrift,  die  auf  einer  kleinen  Schale  von  Vallone  (Inv. 
6395)  eingeritzt  ist  casit :  fere.  Das  Cognoraen  Leo,  etr.  leu  kommt 
mehrmals   in  Etrurien  vor  (s.  Schulze  312). 

b)  Von  der  Zeile  rechts  ist  nur  erhalten  .  .  q  ha  ...  a : 

Die  Ueberreste  der  übrigen  Buchstaben  erlauben  uns  in  An- 
lehnung an  die  Inschrift  unten  Nr.  33  das  Wort  Hadenia  her- 
zustellen. 

c)  In  der  unteren  Zeile  lesen  wir  .  a . .  t :  mammo. 

Die  Reste  des   ersten  Wortes  sind  nicht  zu  deuten. 
Mammo  ist  gleich  lat.  Mämus  (Schulze  516).  Vgl.  Mammius 
Mamius  Maamius  Schulze  424.  Das  zweite  in  ist  jedoch  unsicher. 
Vielleicht  ist  maximo  zu  lesen  (vgl.  Deecke  42  und  unten  Xr.  11 
maxomo). 

6.  In  Peiina  (Civ.  Cast.  jetzt  Proprietä  della  Signora  Petti), 
besah  ich  unter  der  Führung  Magliulos  das  Grab,  dessen  In- 
schriften zuerst  Lignana  in  diesen  Mitteilungen  II  p.  202  (1887), 
dann  Deecke  Falisk.  29-33  publiziert  hat.  Der  Eingang  ist  jetzt  wie- 
der so  zugeschüttet,  dass  man  nur  mit  Mühe  zu  der  tief  liegenden 
Grabtür  hinunterkommen  kann.  Die  Anordnung  der  Grabnische  und 
Inschriften  wird  durch  die  beigefügte  Skizze,  die  aber  nicht  auf 
photographische  Treue  Anspruch  macht,  veranschaulicht.  Die  In- 
schriften sind  mit  schlechter  roter  Farbe  und  etwa  7  cm.  hohen 
regelmässigen  Buchstaben  direkt  auf  dem  10-20  cm.  breiten  Rand 
der  Tuffwand  zwischen  den  Nischen  aufgemalt. 


(')  Veisono  wäre  mit  lat.  Visonius  C.  I.  L.  VI,  29049,  VeisinniusXl,  2481 
C.  I.  E.  2089  (Clusiam),  Visius  C.  I.  L.  VI,  2452,  Yeisius  IX,  3903  (=  etr. 
viani  veizi)  zusammenzustellen,  neben  denen  auch  Vesonius   Vesius  (etr.  ves 

bezeugt  sind. 


KALISKISi-IIK    1NS<  HIUFTKN 


271 


An  der   Frontwand,    wo    vier    (nicht    wie    Deecke    Bagt  drei) 
Nischenpaare  sind,  steht  unter  der  obersten  Reihe 


a)  rechts    iuna .  oufilio  . poplia        D.  29,  L.  b. 

b)  links      caiäo  .  aufllio  .  d-anacuil  D.  30,  L.  d\ 

unter  der  nächsten  Reihe  rechts 


c) 


cauij  .  aufdio  .  poplia       D.  31,  L.  c. 


An  der  linken  Seitenwand,  wo  nur  drei  Keihen  von  Nischen 
sind  und  in  der  Nähe  der  Frontwand  ein  niedriger  gewölbter  Ein- 
gang zu  einer  Seitenkammer  führt,  steht  unter  der  mittleren  Keine 
in  der  Nähe  der  Frontwand 


d) 


puponio  .  fi; 


D.  33,  L.  e. 


Die  Fortsetzung  ist  jetzt  abgebrochen.  Lignana  und  Deecke 
haben  noch  fiq  .  .  .  mio,  vielleicht  Firemio  (vgl.  C.  I.  L.  XI  2776 
Volsinii  A.   Olsati  A.  f.  Vom-  Firmo  und  Firmius  Schulze  167). 


272  C.    THUL1N 

Auf  einem  losgerissenen  Fragment  derselben  Reihe  ist  zu 
lesen  : 

e)  \  ■  aufi  . . . 

Au  der  rechten  Seitenwand  sind  nur  vier  einzelne  Nischen 
von  verschiedener  Grösse  und  neben  der  zweiten  von  unten  gegen 
die  Frontwand  zu  ausserdem  eine  Nische  für  eine  Kinderurne  ein- 
erehauen.  Ueber  dieser  Reihe  ist  in  der   Nähe   der  Frontwand  zu 

erkennen 

/)  i     ...    lio  D.  32  .  . .  ü 

L.  '/  «/'■)'//  . . .  ilio  • . . 

Deecke  und  Lignana  haben  in  b)  zwischen  cauio  und  au  mit 
Unrecht  einen  Strich  anstatt  eines  Punkts  gesetzt.  Der  Punkt  hat 
nur  so  viel  Farbe  bekommen,  dass  etwas  heruntergeronnen  ist. 
In  c)  hat  Deecke  falsch  '  caucilio  anstatt  ■  aufilio  gelesen.  Lignana 
las  au  .  ilio,  das  f  ist  aber  sicher,  wenn  auch  undeutlich.  Dasselbe 
aufi  ...  ist  jetzt  auch  auf  dem  Fragment  e)  zu  erkennen.  Damit 
fällt  die  von  Deecke  konstruierte  Sigle  cau '  (statt  ca.  •  oder  c  •). 

Deecke  hat  S.  154  viele  Bedenken  gegen  die  Echtheit  dieser 
Inschriften  vorgetragen.  Das  wichtigste,  das  Fehlen  eines  männli- 
chen Gentilnameus,  hat  Herbig  aus  dem  Wege  geräumt,  indem 
er  aufilio  und  ovßlio  lat.  Aufdius  und  Oßlius  gleichsetzt,  während 
Deecke  au  filio  und  ou  /ilio  (=  Auli  f.,  Ovi  f.)  las  und  so  das 
bedenkliche  ausgeschriebene  filio  schuf.  Wenn  aber  Deecke  auch 
für  die  Frauen  den  Familiennamen  vermisst.  so  ist  dagegen  zu 
bemerken,  dass  in  faliskischen  Inschriften  die  Frauen  sehr  häutig 
nur  mit  einem  Namen  bezeichnet  werden,  und  dass  Poplia  hier 
ebensogut  wie  Veneria  oben  Nr.  'S.  Familiennamen  ist.  Das  etrus- 
kische  u  in  Puponio  steht  nicht  mehr  isoliert  da  (s.  Schulze 
2 IM  und  unten  Nr.  26  pupelio).  Das  etruskische  0  ohue  Punkt 
wiegt  nicht  schwer  (vgl.  oben  Nr.  4c  veO-iu?).  Die  inneren  Be- 
denken Deeckes  fallen  also  weg. 

Dagegen  will  ich  es  nicht  verhehlen,  dass  die  Grleichmässigkeit 
der  gesammten  Inschriften  des  Grabes  mir  auffallend  vorkommt. 
Alles  macht  den  Hindruck,  gleichzeitig  von  einer  Hand  gemalt  zu 
sein.  Viel  schwerer  fällt  es  mir  jedoch  zu  verstehen,  wie  jemand 
auf  den  Gedanken   hätte  kommen  sollen,  die  Wände  eines  leeren 


FALISKISCHK    INS!  HRIFTEN  -':'. 

Grabes  zu  bemalen.    Vielleicht  rühren  die    Inschriften    von    einer 
Restaurierung  in  antiker  Zeit  her. 

B.  In  Felsen  gehauene  Inschriften. 

7-9.  Ueber  dem  jetzt  wieder  zugeschütteten  Eingang  zweier 
vor  ungefähr  20  Jahren  ausgegrabenen  Gräber  in  Colonette  (Civita 
Castellana),  Proprietä  Feroldi,  stehen  in  der  Felsenwand  eingehauen 
einige  meines  Wissens  nicht  publizierte  Inschriften,  die  jedoch,  wenn 
nicht  alle  Zeichen  trügen,  jahrhundertelang  der  freien  Luft  aus- 
gesetzt waren  und  jetzt  zum  Teil  unlesbar  geworden  sind.  Autfal- 
lendes wird  uns  bei  allen,  und  zwar  besonders  bei  der  dritten, 
begegnen.  Aber  an  eine  Fälschung  zu  denken  ist  auch  nicht  leicht, 
denn  man  versteht  nicht,  in  wessen  Interesse  es  gewesen  wäre, 
Inschriften  über  leere  Gräber  einzuhauen.  Im  Inneren  wurde  nach 
der  Angabe  Magliulos  nichts  gefunden. 

7.  Links  auf  dem  eingehauenen  ebenen  Feld  über  dem  Grab- 
eingang und  auf  dem  in  stumpfem  Winkel  vorspringenden  Felsen 
las  ich  noch 


• 


a 


^ 


K^V,  '.'■■)  1 


f .  1 


caulo  \pau\iceo 
II II II  *es  '•  ce^a- 


Für  Caulo  erwarten  wir   Cavio  (').  Wenn  nicht  ein  Schreib- 
fehler oder  eine  zufällige  Verletzung  des  Felsens  vorliegt,  so  müssen 

(')  Doch  vgl.  Schulze  296  Selus,  das  sich  als  richtig  herausgestellt  hat 
(nicht  Seius). 


.    THLLIN 

wir  etr.  cavili  C.  I.  B.  4252  sq.  (Perusia),  lat.  Gavilius  C.  I.  L. 
XI.  sq.  (Caere),  Cav<U»<  X.   lii:^  (Nola)  rergleichen. 

Der  Name  Paviceo  kommt  zwar  hier  zum  ersten  Male  vor, 
über  zweifelsohne  mit  den  Namen  Pavillim  C.  I.  L.  X.  2829 
(Cumae),  Paucius  IX.  1653  (Beneventum)  und  Pauca  C.  I.  E. 
1155  zusammenzustellen.  Die  aspirierte  Form  des  Stammes  kommt 
in  etr.   tpau%ania   C.  I.  E.    2999  und    im   Xamen   der  römischen 
cun  (Liv.  9,  38)  und  gena  F.  (Cic.  Farn.  13.   11,1   Ar- 

pinum)  v<t.  S.  Schulze  151. 

Vor  ie&  sind  nur  noch  schwache  Spuren  von  drei  oder  vier 
Buchstaben  sichtbar,  von  denen  der  erste  ein  /  zu  sein  scheint 
etwa  Landes  oder  Luveies).  Wenn  Deecke  S.  133  cela  richtig 
als  eella  gedeutet  hat,  so  erwarten  wir  vor  diesem  Wort  einen 
Genetivus;  und  ein  Name  auf  -ies  kann  sowohl  Nominativ  als 
etivus  sein.  Aber  unerklärt  bleibt  dann  das  Verhältnis  der 
Namen  auf  .-ö  der  ersten  Zeile  zu  der  zweiten.  Ein  Name  auf-o, 
lartio  steht  zwar  bei  Deecke  56,  wo  wir  einen  Genetiv  erwar- 
ten: popia  :  calitenes  \  aronto  :  ceises  \  lartio:  uxor.  Aber  die 
Erklärung  dieser  Inschrift  ist  unsicher. 

Da  die  folgende  Inschrift  Nr.  9  einen  Dativ  auf  -oi  enthält, 
so  darf  man  vielleicht  auch  Caulo  Paviceo  für  Dativ  halten  und 
zu  (  Laue)ies  filio  ergänzen.  Es  ist  jedoch  nicht  ausgeschlossen, 
dass  die  beiden  Zeilen  unserer  Inschrift  verschiedenen  Zeiten  an- 
gehören. Die  zweite  ist  jedenfalls  mehr  zerstört,  vielleicht  absicht- 
lich ausradiert,  als  das  Grab  den  Besitzer  gewechselt  hat. 

8.  Rechts  davon  auf  derselben  Felsenwand  steht  in  kleinerer 
Schrift  uolii  I   Teti. 


Die  Worte  sind  ungewöhnlicberweise  durch  einen  langen  Strich 
getrennt.  Der  Punkt  am  Ende  hat  dieselbe  eckige  Form  wie  in 
der  Felseninschrift  von  Ponte  Terrano  Deecke  3. 

9.  Eine  dritte  Inschrift,  die  ungefähr  10  m.  weiter  nach  rechts 
auf  derselben  Felsenwand,  also  über  ein  neues  Grab,  eingehauen 
ist,  unterscheidet  sich  schon  durch  die  Form  der  tiefen,  schlanken 


FALlSKlsrm.    [\>'|]KIFTEN 


Buchstaben  von  den  beiden  anderea  und  bietet  riele  Eigentümlich- 
keiten. Die  Buchstaben  nt  und  ei  (?)  sind  zusammengeschrieben 
(s.  Deecke  62  und  43),  wobei  das  (altfaliskische  und  lateinische) 
T  Hebendem  sonst  benutzten  Y  auffallend  ist.  Ausserdem  Bteht  in 

der  ersten  Zeile  ~ft  ,  in  der  zweiten  FT  ,  obgleich  kaum  tn 
gemeint  sein  kann.  Neu  ist  das  drittletzte  Zeichen  fr  der  zweiten 
Zeite,  das/V'  sein  muss  (vgl.  das  vereinzelte  Zeichen  für  an  Deecke  8). 
Forner  stellt  der  erste  Buchstabe  t  gerade  wo  das  ein  wenig  vertiefte 
Inschriftenfeld  einsetzt  (der  Querstrich  steht  sogar  auf  dem  hervor- 


springenden Rand  des  Felsens)  und  scheint  also  der  später  hinzuge- 
fügte Vorname  zu  sein.  Der  zweite  Buchstabe  ist  ein  unten  spitziges 
o,  vielleicht  ein  Koppa  9 .  Zu  der  Schreibung  Qeintoi  mit  ei  wäre 
zu  vergleichen  QuTntTlla  C.  I.  L.  XIV  2202  (mit  i  longa  geschrieben). 
Aber  ich  bin  mehr  geneigt  anzunehmen,  dass  B  für  I  ^  verschrieben 
ist,  und  also  Qvintoi  (cuinte  C.  I.  E.  1048  cvinti  437  sq.  1695. 
4050  =  Quinctius  CLL.  XI,  3129  Quintins  3182  Falerii)  zu 
lesen  mit  etruskischen  v  wie  Herbig  Nr.  60.  Dann  haben  wir  eine 
altertümliche  Inschrift  vor  uns.  Der  Dativ  auf  -oi  (Qvintoi)  ist  in 
einer  Grabinschrift  nicht  allzu  befremdend  (Deecke  48  Zextoi  ist 
Dativ,  nicht  Genetiv). 

Ich  lese  also  t  qvintoi  \  tetia  t :  front  und  übersetze  T.  Quin? 
toi  Tetia  T.  Front(o),  so  dass  die  zweite  Zeile  die  Namen  de- 
Weihenden  enthält. 

10.  Die  von  Deecke  4  mitgeteilte  Inschrift  über  dem  Ein- 
gang eines  Grabes  am  Abhang  des  hohen  Ufers  links  von  Ponte 
Terrano  las  ich  so :  ...  pi :  ues&i :  eela. 


; 


c.   rmi.iN 


Das  t  am  Anfang  (t.pi  Deecke)  ist  nicht  mehr  zu  erkennen. 
Dagegen  ist  weder  mit  Deecke  vezM  noch  mit  den  älteren  Pub- 


*&y-\oj3v:n 


likationen  vet-9-i  zu  lesen.  Das  s  ist  nämlich  ganz  deutlich  (')■  Zu 
der  Namensgruppe    Vestius  etc.  s.  Schulze  254. 


IL    Museo    Falisco    di    Villa    Giulia. 

A.  Auf  Ziegel ii  gemalte  Lischriftea. 

In  einem  Magazine  des  Museo  di  Villa  Giulia  sind  jetzt  so- 
wohl die  früher  im  Museo  Falisco  zu  Civita  Castellana  gewesenen, 
wie  auch  andere,  später  erworbene  Grabziegel  mit  Inschriften  auf- 
bewahrt. Die  meisten  sind  noch  un publiziert.  Gut  erhalten  sind 
nur  die  eingeschnittenen  faliskischen  Inschriften  und  die  mit  weisser, 
seltener  roter,  Farbe  gemalten  lateinisch-faliskischen.  Keine  von 
diesen  Gruppen  werde  ich  unten  behandeln.  Sonst  sind  dagegen 
die  gemalten  Inschriften  meistens  stark  verblasst  oder  durch  die 
schlechte  Erhaltung  des  Bewurfs  zerstört  worden.  Ausserdem  be- 
steht diese  Sammlung  fast  nur  aus  Fragmenten  oder  einzelnen 
Ziegeln,  während  in  der  Regel  die  gemalten  Inschriften  sich  über 
mehrere  Ziegel  erstreckt  haben.  Deshalb  war  meine  Hauptaufgabe, 
die  zerstreuten  Ziegelfragmente  ('-')  und  die  einzelnen  Ziegel  so 
weit  als  möglich  wieder  zusammenzufügen.  Ich  möchte  hervorheben, 

C)  Man  hat  nur  deswegen  den  unteren  Strich  nicht  gesehen,  weil  die 
Fläche  dos  Pilsens  hier  schon  beim  Einhauen  der  Inschrift  beschädigt  war. 

(*)  Ein  Haufen  im  Inventar  des  Museums  nicht  verzeichneter  Bruchstücke 
Leistete  oft  gute  Beiträge. 


FAM8KISCHE    [NSCHRIFTEN  277 

dass  ich  diese  Arbeit,  bei  der  nur  die  gleichzeitige  Beachtung  der 
Fugen,  des  Stolfes  der  Ziegel,  der  Farbe  und  Form  der  Schrift 
sichere  Resultate  geben  kann,  immer  im  Museum  selbst  und  nicht 
nach  Pausen  ausführte.  Der  Museumsaufseher  Natale  Male- 
volta  leistete  mir  dabei  stets  gute   praktische  Hülfe. 

Wenn  nichts  Anderes  ausdrücklich  erwähnt  wird,  ist  in  den 
sämmtlichen  unten  zu  behandelnden  Inschriften  die  Schrift  links- 
läufig  faliskisch  und  der  Fundort  Civita  Castellana. 

11-14.  Von  den  schon  publizierten  Inschriften  des  Grabs  der 
Celii  (Gamurrini  Not.  d.  scav.  1883  S.  165  ff.  De  ecke  Fa- 
Lisker  Nr.  10-28.  C.  I.  L.  XI  3162  c)  1-6.  Conway  The  Italic 
Üialects  I  S.  373  Nr.  316-320  und  Ann.  XL  1-13)  bespreche  ich 
nur  einige. 

11.  D.  14,  Garn.  5  (Inv.  8154  und  8172).  Zwei  auf  der 
Vorderseite  doppelt  bemalte  Ziegel,  von  denen  der  zweite  zerbro- 
chen ist.  Jetzt  ist  die  jüngere  Schicht  stark  zerstört;  die  untere 
tritt  aber  dadurch  besser  hervor.  Die  Inschriften  bestanden  beide 
aus  vier  Zeilen,  die  quer  über  die  Ziegel  geschrieben  waren. 

a)  Die  ältere  mit  tiefroteu  8-9  cm.  hohen  Buchstaben  auf 
Kalkbewurf  geschriebene  Inschrift  lese  ich  so: 


(\y.o\n 


elio  :  ca  \  üio  / 1  / 
omo  :  re  \x /// riso 
i\ 


Das  a  in  Cailio  ist  ganz  deutlich  (Deecke  jun.  las  mit  Un- 
recht e).  Die  Ergänzung  Deeckes  (Max)omo  ist  jetzt  um  so  glaub- 
licher, als  nicht  om  ...  rex  sondern  omo  :  rex   zu  erkennen  ist. 


- 


C.     l'HTU.N 


Zu  .'/«  .'.       Ist  zu  vergleichen  C.  I.  L.  VI,    1636  Reginia 

Maxim  i,    welchen  Namen  Schulze  220  mit  etr.  reeu  zusammen- 

teilt  hat.  Ist  etwa  rex  (rec-cs,  recs)  eine  etruskische  Bildung 
wie  pata-cs,  Farra-x,  Veno-x  (Schulze  410)?  Die  Verwendung 
des  lateinischen  Wortes  als  Eigennamen  käme  mir  merkwürdig  vor. 
Die  Fortsetzung  der  Inschrift  kaun  ich  nicht  deuten  (ispriso?). 
Die  halben  Namen  -elio  (vgl.  Leioelio  unten)  und  -omo  beweisen, 

39  ein  Ziegel  verloren  gegangen  ist. 

b)  Von  der  jüngeren    Inschrift   ist   auf  dem  zerbrochenen 
Ziegel  nichts  Lesbares  erhalten.  Auf  dem  anderen  las  ich  nur 


Vgl. 

Garn. 

.  .  .  eieo  .  uoc  . 

uap  1 

.  .  .  uatu  .  .  eco 

•  rex: 

•      •       •      ( 1      (stA/  i/      •       •       • 

>.a 

.  .  .  pal  .  .  imr 

•  II 


1  ^  ."  ;' 


L 


\  n  V 


•■  UV' 


Mit  vap  . . .  vergleiche  ich  Vapusius  C.  I.  L.  VI,  5491.  25478. 
In  rex  ist  zwar  nur  die  linke  Hälfte  des  r  erhalten,  aber  ein  u 
war  es  nicht  und  kein  Buchstabe  passt  zu  dem  Rest  so  gut  wie  r. 
Es  ist  auch  höchst  wahrscheinlich,  dass  die  jüngere  Inschrift 
sich  auf  ein  Mitglied  derselben  Familie  wie  die  ältere  bezieht. 
Ob  nach  rex  ein  i  oder  zwei  Punkte  zu  lesen  sind,  lasse  ich  dahin- 
gestellt. 

Die  letzte  Zeile  scheint  uns  das  Femininum  zu  dem  «  fast 
verschollenen  Vornamen»  Aimos  zu  geben  (s.  Schulze  295). 
Woher  Gamurrini  sein  pal.  bekommen  hat,  ist  mir  unbegreiflich. 


FALISKISl  IM      IN-'  NIUI-TKN 


12.  Aus  drei  Prag aten  (lov.  8162,  8174  und  einem  kleinen 

ohne  Nummer)  ergali  sich  folgende  Inschrift: 


/ 


,41V 


celio 

r  :  hec  :  c  upa  // 


Dass  diese  Bruchstücke  zusammen  gehören,  wird  sowohl 
durch  die  (tiefrote)  Farbe  und  Form  der  zierlich  gewundenen, 
schlanken  (10-12  cm.  hohen)  Buchstaben  als  auch  durch  die  Fu- 
gen sicher  bewiesen.  Der  Rest  des  c  in  cupa  ist  sogar  auf  die 
beiden  grösseren  Ziegel  verteilt.  Auch  auf  diesen  Ziegeln  sind  Spu- 
ren einer  späteren  Bemalung.   Der  Bewurf  ist  übel  zugerichtet. 

Das  Fragment  mit  upa  ist  identisch  mit  D.  17,  Garn.  8.  Die 
Ergänzung  Deeckes  (p)upa  ist  also  unrichtig  und  zu  ergänzen  ist 

Celio 

{uxo)r  :  hec  :  cupa(t). 

Das  grösste  Fragment  finde  ich  nicht  bei  D.  und  Garn,  wieder. 
Dagegen  erscheint  bei  ihnen  eine  Inschrift,  die  weder  Herbig  noch 
ich  im  Museum  identifizieren  konnten  (D.  15,  Garn.  6): 

celio i 
utpos 

Es  ist  kühn  zu  vermuten,  dass  die  beiden  identisch  sind.  Aber 
jedenfalls  streitet  die  Ergänzung  Deeckes  Caelius  I(u/üus),  V(oltii 
ßlius  t{itulum)  pos(uit)  gegen  Alles,  was  wir  sonst  von  faliskischen 
Grabinschriften  kennen,  und  utpos  klingt  sehr  verdächtig. 

13.  D.  25.  Inv.  8198.  Fragment  einer  der  vorhergehenden 
ähnlichen  Inschrift. 


celio. 


280 


C.    THl'LIN 


14.  D.  21  Gam.  12  (luv.  8152)  mattrote  etwa  10  cm.  hohe 
Schrift  auf  dem  gelblichen  Bewurf  eines  69  :  47  cm.  grossen  Zie- 
gels, in  der  Laufrichtung  aufgemalt. 


1   _                             ^~^^-~^r/"^  . 

panacu 
anelia  . . 
uxor .  ia  ' 

D.  und  Gam.  geben  die  dritte  Zeile  nicht  wieder  und  lesen 
in  der  ersten  tanacu,  von  Deecke  tanacu(il)  (=  etr.  Danyvil 
s.  oben  Nr.  6  b)  ergänzt.  Das  p  ist  aber,  wenn  auch  nicht  voll- 
ständig erhalten,  so  doch  sicher.  Ein  anderes  Ziegelfragment  von 
dem  Grab  der  Celii  gibt  auch  den  Anfang  desselben  Namens 
wohlerhalten  und  zwar  mit  dem  Gentilnamen  Cailius  verbunden : 

(D.  18  Gam.  9;  Inv.  8167)  pan  .  .  cail  .  . 

"Wenn  Panacu  eine  vollständige  Form  ist,  so  müssen  wir  die 
«  faliskisch-umbrische  »  Inschrift  der  Erzplatte  von  S.  Maria  di  Fal- 
len D.  63  C.  I.  L.  XI,  3157  cavi  :  tertinei :  postienu  vergleichen. 
Sollte  nämlich  Deecke  S.  198  richtig  in  Postienu  das  umbrische 
Femininum  auf  -u  (')  erkannt  haben,  so  ist  damit  für  die  Ver- 
mutung, dass  auch  der  mit  Anelia  verbundene  Name  Panacu 
weiblich  ist,  ein  guter  Anhaltspunkt  gegeben.  Die  beiden  "Worte 
postienu  und  panacu  sind  jedenfalls  insofern  mit  einander  zu  ver- 
gleichen, als  sie  beide  auf  etruskische  Namen  zurückgehen.  Denn 
Postienu  hängt  mit  etrusk.  pusta  C.  I.  E.  2655  sqq.  (Clusium)  zu- 
sammen, und  die  Namen  Paaatia  C.  1.  E.  4291  =  C.  I.  L.  M 
2010,  paniaO-i  C.  I.  E.  4134  (Perusia)  setzen  einen  etr.  Namen  pana 
(wie  iuna  numa  etc.)  voraus.  Dass  nun  etruskische  Namenstämme 
in  umbrisiereuder  Form  in  faliskischen  Inschriften  erscheinen,  ist 
nicht  ganz  ungereimt.  Falerii  war  schon  durch  die  Lage  zu  einem 


('_)  v.  Planta  I  78  II  84.  Auch    im    gallischen    Sprachgebiet  erscheint 
tili  Fern,  auf  -u  (Schulze  38,  1)  neben  einem  auf  -o  . 


PAMSKISCHE    INSCHRIFTEN  '_'>! 

Knotenpunkt  für  die  Verbindungen    zwischen  diesen   Völkern  be- 
stimmt. 

Eis  ist  aber  doch  ein  Umweg  über  Umbrien  zu  gehen,  wenn 
wir  vom  Etraskischen  aus  die  Namen  erklären  können.  I).  63 
scheint  mir  in  der  Form  ganz  etruskisch  zu  sein  (Vgl.  C.  I.  E. 
2891  &ania  titi  apicnei,  masc.  2888  vel  Ute  apice),  und  Panacu 
muss  keineswegs  weiblich  sein,  wenn  auch  die  Inschrift  vollstän- 
dig ist,  erst  recht  nicht,  wenn  sie  sich  über  noch  einen  Ziegel 
erstreckt  hat.  Ueber  ein  männliches  Panacu  =  Panaco  s.  unten 
Nr.  81. 

15-20.  Le{i)velio  .  Cr(a)eco. 

15.  Ein  im  J.  1890  in  Colonnette  (Civita  Castellana)  gefunde- 
ner Grabziegel  (Grösse  60:  40  cm.  Inv.  3733  tomba  CXXXVI), 
der  ein  Kindergrab  bedeckt  hat.  Die  vollständig  erhaltene  Inschrift 
ist  in  der  Längsrichtung  auf  der  blossen  Aussenseite  des  graugelben 
Ziegels  mit  grell  roter  Farbe  gemalt  und  lautet 

cauipi  :  leueli 
filea 

Der  Name  Leivelio  war  schon  längst  durch  die  Felseninschrift 
eines  Grabes  von  Ponte  Terrano  Deecke  1.  leiuelio  pvrtis  (x)  \  uolti 
bekannt.  Neu  ist  dagegen  der  Name  Cavipi,  während  Cavilius  (etr. 
cavili  C.  I.  E.  4252  sq.)  und  Caviaius  (etr.  cavinei  C.  I.  E.  44, 
432)  bezeugt  sind.  In  einer  Felseninschrift  aus  derselben  Gegend 
fanden  wir  oben  Nr.  7  den  Namen  Caulo,  der  sich  zu  cavili- Ca- 
vilius so  zu  verhalten  scheint  wie  caupis  (C.  I.  E.  2034  Clusium) 
zu  Cavipius  (Vgl.   Caupius  Holder  1,  869). 

Das  Wort  filea  kommt  nur  in  dieser  falisk.  Inschrift  ausge- 
schrieben vor.  Sonst  werden  fileo  und  filea  durch  f.  oder  //.  be- 
zeichnet. S.  jedoch  Nr.  21  hileo. 

Für  die  Chronologie  der  faliskischen  Inschriften  ist  diese  deshalb 
wichtig,  weil  die  in  demselben  Grab  gefundenen   Gegenstände  im 

(')  Zu  Portis  s.  Schulze  '-'IG  A.  1.  Der  untere  Teil  des  r  isi  abgebrochen. 
Deecke  glaubte  ein  e  stall  des  nichl  faliskischen  Digarama  ergänzen  zu  müs- 
sen. Klier  isl  wegen  der  stark  gebogenen  Querstriche  an  ein  a  zu  denken. 
Vgl.  aber  Herbig  Nr.  60. 

19 


C.    THILIN 


Museum  vorhanden  sind  (Tomba  CXXXVI).  Es  sind  Produkte  lo- 
kaler Kunst,  die  dem  Anfang  des  3.  Jalnii.  augehören. 

16.   12-15  cm.  hohe  rote  Schrift  auf  der  blossen  Aussenseite 
eines  17  cm.  grossen,  schweren  graugelben  Ziegels  (Inv.  8153). 


kreco  :  .  .  . 
iatq  (:)  leue 


Hier  erscheint  der  Buchstabe  k,  der  sonst  in  faliskischen  Grab- 
hriften  nur  als  Sigle  (Deecke  62  b  und  64=  '  Kaeso  ')  be- 
kannt ist.  Der  Name  kreco  entspricht  wohl  dem  etr.  creice  C.  I.  E. 
1756  sq.  2014  sq.  4270  und  gibt  uns  das  Praenomen,  das  man 
zu  den  Bildungen  Graeciaa  Craecius  Graecimis  Graecinius  vor- 
aussetzen darf  (Schulze  81).  Die  zweite  Zeile  ist  wohl  iata{:) 
leve(li)  oder  leve(lia)  zu  ergänzen.  Ueber  lata  s.  unten.  Der  Name 
Creco  Craeco  scheint  auch  in  den  folgenden  drei  Inschrift Frag- 
menten enthalten  zu  sein. 

17.  Inv.  8193  -f  8213 

. .  .  io 

Rote  10  cm.  hohe  Buchstaben  auf  Kalk.  Ich  ergänze  Cra(eco) 
(vgl.  Craecius  C.  I.  L.  XV  132),  das  sich  zu  Creco  verhält  wie 
Cailio  zu   Celio. 

18.  Inv.  8219  -f-  8197 


.  elioi  . 
.  io .  er 
.  .  icp  . 


Oj^ 


Schlechte  rote  Schrift  auf  rauhem  selbgrauem  Ziegel.  Das  r 


ist  merkwürdigerweise  rechtsläufig  geschrieben.  In  der  dritten  Zeile 
').  in  der  ersten  wohl  (Lev)elio  zu  ergänzen. 


PALISKISI  HE    [NSCHR1]  I  l  N 


283 


19.  Inv.  8178 

.  .  .  io  :  cre  . 

20.  Inv.  8218 

.  .  .  oltio  : 

Die  Farbe  der  Schrift  und  des  Ziegels  ist  in  Nr.  19  und  20 
dieselbe  wie  in  Nr.  18.  In  Nr.  20  ist  (V)oltio  zu  ergänzen,  viel- 
leicht also  in  18  und  19  (Volt)io.  f 

21.  Schone  10  cm.  hohe  Schrift  auf  drei  mit  gutem  Stuck 
überzogenen  Ziegeln  (Inv.  8156,  8146,  8158),  von  denen  die  beiden 
ersten  sich  aneinander  fügen.  Von  dem  dritten  ist  nur  ein  jetzt 
in  Kalk  eingefasstes  Fragment  des  Bewurfs  erhalten.  Dass  es 
aber  zu  derselben  Inschrift  wie  die  beiden  Ziegel  gehört,  erhellt 
nicht  nur  aus  der  ganz  ähnlichen  Schrift  sondern  auch  daraus,  dass 
dieselben  Spuren  einer  früheren  Bemalung  auf  allen  zu  erkennen 
sind. 

c  .  |  .  io  :  le  . .  \  . .  o  :  cau  .  . 
hü  |  eo  :  ian  |  .  .  .  Ini  . . 
hec  |  :  cupat  |  .  .  .  ta 


VA 


Zwei   Zeichen,   die   auf  faliskischen    Grabziegeln   sonst   nicht 
vorkommen,  begegnen  uns  hier:  es  sind  in  Zeile  1  das  fünfte,  in  Z. 


C.    Uli  Uli 

uud  vierte,  in  Z.  3  das  erste  und  zweite.  Die  letzte  Zeile 
beweist,  d  h  und  e  bedeuten,  denn  vor  cupat  kann  nur  lue 

stehen.  Die  Erklärung  dieses  e  wird  uns  durch  eine  auf  einem  Teller 

Ardea  eingeritzte  Inschrift  (s.  unten  Nr.  64)  aeven  deivo  ge- 
geben. Nach  einem  gewöhnlichen  e  folgen  nämlich  zwei,  die  mit 
dem  hier  benutzten  völlig  übereinstimmen:  der  gewundene  Strich 
ist  aber  offenbar  dadurch  entstanden,  dass  die  beiden  unteren  Quer- 
striche des  e  in  einem  Zuge  geschrieben  wurden.  Ist  nun  das  zweite 
Zeichen  der  dritte  Zeile  —  e ,  so  muss  das  erste  =  h  sein  (').  Mit 
diesem  Buchstaben  fängt  auch  die  zweite  Zeile  an.  Deutlich  ist 
in  der  Fortsetzung  ileo :  wir  erwarten  also  fileo .  Nach  dem 
Zeugnis  des  Ter.  Scaur.  13,  9  K.  dass  faba  faliskisch  haha  heisst  ('-') 
ist  es  aber  nicht  zu  kühn,  hier  hileo  (gleich  fileo)  zu  lesen.  Gegen 
diese  Deutung  sprechen  zwar  die  häutigen  Siglen  f.  und  /<'.,  wäh- 
rend kein  ausgeschriebenes  fileo  im  Faliskischen  bezeugt  ist  (3). 
Aber  die  volle  Form  filea  sahen  wir  soeben  in  Nr.  15.  Als  Name 
aufgefasst  würde  Hileo  ganz  vereinzelt  stehen. 

Die  Deutung  der  Inschriften  wird  dadurch  erschwert,  dass 
wir  nicht  wissen,  wie  viel  zwischen  den  beiden  zusammenhängen- 
den Ziegeln  und  dem  kleinen  Fragment  fehlt.  Da  wir  aber  nach 
hec  cupat  höchstens  noch  ein  (nachgetragenes)  Wort  erwarten,  ge- 
hört das  Fragment  sicher  dem  dritten  und  letzten  Ziegel  der  In- 
schrift an.  Der  Anfang  lässt  sich  demnach  ziemlich  sicher  er- 
gänzen : 

c\_au~]io  :  le\_uelf\o  :  cau\_f\  \  hileo: 
d.  h.   Cavio  Levelio,  Cavi  fileo. 

Die  Fortsetzung  ist  unsicherer.  Wenn  cupat  wie  in  der  Inschrift 
D.  4u  b  für  eupant  steht,  so  könnte  man  etwa  den  Namen  der 
Frau  so  ergänzen :  iaa[a  :  cf]lni[a]  oder  \_vo~\iiii[a~\.  Nach  hec 
cupat  erwarten  wir  den  hinzugefügten  Namen  einer  Tochter  oder 

(')  Vgl.  Nr.  12  und  20  hec. 

(')  Vgl.  Folcozeo-Holconius  Deecke  S.  170,  Ilalesus-Fan  iä  ebd.  S.  14, 

Ilerulus-Ferulus  Schulze  10">.    Dass  f  und  h  einander  im   Faliskischen  nahe 

den,  betont  auch  Pauli    Altit.  Forsch.  III  11!»,  der  foied  (=  hodie)  in 

Inschrift   I».  :!l  verteidigt.    Zweifellos    ist    hier    etruskiseher    Einfluss  zu 

erkennen,  da  im  Etruskischen  dieser  Wechsel  sehr  häufig  vorkommt  (s.  Pauli 

a.  a.  0.  8.  118  ff.). 

(3)  Ueber  die  richtige  Deutung  von  D.  29-30  s.  oben  Nr.  6. 


FALISKISi  HB    IN8CHRI1  i  i  I  285 

Freigelassenen.  Dem  Sinne  nach  würde  [»dQ/a  passen,  aber  es  gibt 
im  Faliskischen  keinen  Beleg  dafür,  lieber  ein  etwaiges  \ria\ta 

s.  nuten. 

2*2.  Auf  der  blossen  Innenseite  zweier  nur  in  Fragmenten 
erhaltenen  Ziegel  steht  eine  mit  rnattroten,  -  cm.  hohen.  BChlanken 
Buchstaben  in  der  Längsrichtung  gemalte  Inschrift  (luv.  8230, 
B195,  8233): 


HVm^T) 


a  :  pupelio 

o  .  .  .  o 


In  dem  .  .  .  a  steckt  ein  männlicher  Name  auf  -a  wie  iuna, 
numa  o.  ä.  Papelius  kommt  C.  I.  L.  VI,  28735  vor.  Pupilius  XIV, 
4197,  Piqnllius  VI,  25225  sq. 

Ein  kleines  Fragment  (ohne  Nummer  des  Inv.),  das  zu  der- 
selben oder  einer  nahe  verwandten  Inschrift  gehört,  hat  nur 


ol 


d.  h.  (  V)ol(lio). 


23.  Fragment  mit  gut  gemalten  Buchstaben  auf  starkem  Stuck 


(Inv.  8160). 


.  .  pe  .  . 
.   .a  he 


vielleicht  wieder  (pu)pe(lio)  .  Dann  .  .  .  a  he{c  cupat). 


C.    TIU'LIN 


24.  Aus  vielen  Fragmenten  (Inv.  8186-8189,  8191  und  8182, 
B201)  eines  auf  der  blossen  Innenseite  mit  zinnoberroten  nur 
7  cm.  hohen  Buchstaben  bemalten  Ziegels  stellte  sich  Folgendes 
heraus : 


a)  villi 
puiellio 


ptyw 


b)  marc 


Da  neben  Pupelius  auch  Pupillius  bezeugt  ist  und  in  un- 
r  Inschrift  das  erste  i.  das  an  einer  Bruchstelle  steht,  ge- 
schädigt ist,  wäre  es  verlockend,  Pupeliio  anstatt  des  unbekannten 
Puiellio  zu  lesen.  Aber  Puiellio  ist  jedenfalls  die  wahrscheinlichere 
Lesung,  da  von  dem  Querstrich  eines  p  keine  Spur  vorhanden  ist. 
Ganz  ähnlich  lautet  der  etruskische  Name  Muiellius  (C.  I.  L. 
V,  5020  Trient,  vgl.  etr.  Garn.  568  .  . .  muielnas),  und  der  Stamm 
pui-  kommt  in  vielen  abgeleiteten  Namensformen  vor(l).  Ausser- 
dem gibt  die  folgende  Inschrift  das  Wort  Lepuia,  das  auch  un- 
bekannt, aber  mit  Puiellio  vielleicht  verwandt  ist. 

Sehr  eigentümlich  ist  die  Form  des  a  in  Marc:  der  Pinsel 
hat  einen  freien  Sprung  nach  unten  gemacht.  Ebenso  ist  in  dem 
c  in  Puiellio  der  oberste  Querstrich  stark  nach  unten  gebogen. 
Auch  das  r  in  Marc  weicht  von  der  gewöhnlichen  Form  ab.  Vgl. 
Marcio  D.  7.  Ob  Marc  eine  unvollständig  erhaltene  oder  abgekürzte 
Form  ist,  kann  nicht  entschieden  werden.  Vgl.  unten  Nr.  39 
Merc. 

25.  a)  Auf  der  Innenseite  eines  jetzt  zerbrochenen  Ziegels 
('Inv.  8179  und  ein  kleines  Fragm.  ohne  Nummer)  steht  in  grell- 


(')  Ausser  dem  etrusk.  puina  puinei,  lat.  Poena  Poenius  sind  zu  er- 
wähnen Puilia  saxa  (an  der  via  Ostiensis)  Fest.  250,  Fuionius  C.  I.  L.  IX  5556. 
Schulze  90  zieht  auch  den  Namen  des  umbr.  Gottes  Hoier  hierher.  Ob 
man    auch    »las    etruskische    Wort   puia  =  uxor  vergleichen    darf,  lasse  ich 


dahingestellt 


FALISKISCHE    INSCHRIFTEN  287 

roter  7-8  cm.  hoher  Schrift  auf  »lern   blossen  Ziegel  in  der  Quer- 
richtung geschrieben. 


.  .  atai 
lepuia 
uoltilia. 


Das  i  in  .  .  atai  ist  sehr  unsicher.  Der  Dativ  ist  in  Grab- 
schriften  selten,  aber  nicht  unerhört  (D.  48  Zextoi).  Nach  dem 
in  Lepuia  ist  der  Ziegel  abgebrochen.  Ob  auch  hier  etwa  ein  Da- 
tivus  auf  -ai  gestanden  hat,  kann  nicht  mehr  entschieden  werden. 

b)  Auf  der  anderen  mit  Mörtel  überzogenen,  sehr  beschädigten 
Seite  des  Ziegels  sind  noch  zu  erkennen  einige  blassrote,  etwa 
11  cm.  hohe  Buchstalten: 

.  .  olt .  . 

26.  Auf  zwei  zusammengehörenden,  aber  leider  nur  fragmen- 
tarisch erhalteneu  Ziegeln  (Inv.  8173,  8212,  8229)  steht  folgende 
Inschrift,  die  auf  genau  demselben  Bewurf  und  mit  derselben 
Farbe.  Form  und  Grösse  der  Buchstaben  wie  25 b  .  .  olt  .  .  in  der 
Querrichtung  der  Ziegel  gemalt  ist : 


^;~i§ 


\ 


VO  .  .  .  . 

iata(c) 

hec :  cu 


ue  :  l 


Die  Annahme,  dass  diese  Fragmente  (25  b  und  26)    alle  zu 
einer  über  wenigstens  drei  Ziegel  sich  erstreckenden  Inschrift  gehö- 


IHIUN 

ren,   wird   durch   die    Uebereinstimmung    zwischen         (26)   und 

sich  ja    beide  zu  voll  .  .    ergänzen   lassen,   noch 

itzt.  Da  aber  das  Wort  voltüia  auf  der  Innenseite  des  einen 

in.  ergibt  sich   ferner,  dass   die   Inschriften  beiderseits 

auf  Mitglieder  derselben  Familie  sich  beziehen.  Es  ist  also  nicht 

zu  kühn,  das  Wort  ata  auf  der  Innenseitenach  «lern  iata  auf  der 

anderen  und  das  folgende  /  auf  dieser  Seite  nach  dem  Namen  Le- 

der  Innenseite  zu  ergänzen.  Der  dazu  gehörende  Name  Vol- 
tilia  ergibt  sich  aus  dem  Fragment  25  b  .  .  .  olt  .  . 

Nur  dieser  letzte  Ziegel  ist  auch  auf  der  blossen  Innenseite 
bemalt  und  zwar  sagt  der  Inhalt  selbst,  dass  diese  kurze  (')  In- 
schrift (25a)  die  ältere  ist.  Sie  ist  nämlich  der  lata  Lepuia  allein 
\  eiht,  während  das  iatacue  der  grossen  Inschrift  (26)  angibt, 
dass  der  Loculus  nachher  ein  neues  Mitglied  der  Familie  anfsre- 
nommen  hat,  dessen  Name  «lern  der  iata  vorangestellt  wurde  (2). 

Was  ist  aber  iata?  Als  nomen  proprium  klingt  es  sonderbar 
und  als  Appellativum  ist  es  rätselhaft.  Vollständig  kommt  das 
Wort  nur  noch  in  der  Inschrift  Nr.  16,  vor: 

kreco  :  .  .  . 

iata  (:)  leite  .  .  . 

Der  Anfang  des  Wortes  scheint   in   Nr.  14   erhalten  zu  sein 
panacu 

anelia  .  . 
uxor  .  ia  .  . 

Der  Ausgang  steckt  vielleicht  in  Nr.  21. 

c(au)io  :  le{ueli)o  :  cau(i) 
hileo  :  ian  .  .  .  Ini .  . 
hec  :  cupat  .  .  .  ta 

C)  Schon  wegen  der  hohen  Falze  der  Innenseite  könnt.'  die  Inschrift 
nicht  auf  mehrere  Ziegel  verteilt  werden. 

Es  isl  wichtig  in  einem  Fall  festgestellt  zu  haben,  dass  die  auf  dem 

bl n  Ziegel  und  zwar    auf  der  ebenen    Innenseite  gemalte   Inschrift    älter 

ist  als  die  auf  der  rauhen,  aber  mit  Mörtel  oder  Kalk  aberzogenen  Aussen- 
seite  aufgemalte.  Diese  chronologische  Reihenfolge  ist  auch  die  natürliche 
Denn  die  ältesten  Inschriften  sind  ohne  Zweifel  die  in  den  Ziegel  selbst  ein- 
gravierten, die  fast  immer  auf  der  Innenseite  stehen  und  zwar  von  solchen 
Ziegeln,  die  dem  ältesten  bekannten  Typus  angehören,  den  schweren  roten 
_eln  von  reinem  Thon. 


ri 


IAI.ISK  is.  I1K    IN8CHRIF1  289 

und  in  Deecke  8 

c  a  :  u  . . .  a 

ca  :  j|  .  |  .  ata  :  d-annia. 

In  den  beiden  letzten  Inschriften  könnte  man  auch  nata  er- 
gänzen (vgl.  die  etr.  lat.  Inschrift  Fabr.  Primum  Spl.  n.  251  (er.  ee. 
t,  VIII . . .  thania  .  senia  \  nata),  obgleich  dies  Wort  in  faliskischer 
Schrift  nicht  belegt  ist.  Dem  Sinne  nach  Hesse  9ich  dieses   \\rort 
auch  in  den  übrigen  Inschriften  verteidigen.   Da  die   betreffenden 
Inschriften  alle  schlecht  erhalten    sind,   ist    es    nicht  ganz  ausge- 
schlossen, dass  überall  dasjenige,  was  ich  für  ein  i  gehalten  habe, 
der    Rest    eines    a    gewesen    ist.    Doch   halte   ich  das    nicht    für 
wahrscheinlich,  sondern  stelle  das  Wort  iala  mit  dem  gleichfalls 
dunklen  umbrischen  ehiato  (Ig.  Taf.  VII  b  2)  zusammen,  das  wohl 
sicher  ein  Compositum  aus  eh-  (=  ex)  und-  iato  ist  (l).  Bücheier 
übersetzt  es  '  emissas  ' :  in  unseren  Inschriften  würde  überall  ein 
Wort  für  '  manumissa'  dem  Zusammenhange  am  besten  entsprechen. 
Das  echt  faliskische  Wort  für  liberta  ist  zwar  loferta  D.  39,  wenn 
Deecke  dieses  Wort  richtig  gedeutet  hat.  Aber  die  angeführten 
Inschriften  haben  alle  etwas  Fremdartiges.  Eine  umbrische  oder  etru- 
skische  Namensform  fanden  wir  in  Nr.  14  Panacu,  den  Buchstaben 
k  in  Nr.  16  Kreco,  hileofax  fileo  in  Nr.  21.  Zu  der  Inschrift  D.  8 
bemerkt  Deecke,  dass,  «  wie  der  etruskische  Name  O-annia  zeigt, 
die  Grabschrift  einer  Freigelassenen  vorliegt».  Dasselbe  trifftauf 
den    Namen   Lepuia  Nr.  25  a  zu.  Wenn    also  iata   gleich  liberta 
ist,  so  erklären  sich  die  doppelten  Inschriften  25a  und  26  leicht: 
die  erste  widmete  die  Herrin  ihrer  Freigelassenen,  nach  der  zweiten 
ruhen  sie  beide    zusammen  und  zwar  die  Freigelassene   mit   dem 
Namen    der    Herrin  zu  dem    eigenen    hinzugefügt.    Ich  deute  sie 
demnach  so: 

1)  {i)atai  2)   Voiltilia) 

Lepuia(i)  iataeue  L(epuia    V)oU(ilia) 

Voltilia  hec  cup(ant). 

(')  So  Bücheier  Umbrica  198  f.  und  von  Planta  II    237  A.  1  und 
Anhang,  der  mit  Recht   die    Versuche    das  Wort    mit  hiare  zu    verknüpfen 

ablehnt. 


C.    THII.IN 


27.  Viele  kleine  Fragmente  eines  auf  der  Innenseite  mit  sehr 
kleinen  (5-7  cm.  hoben),  zinnoberroten  Buchstaben  in  der  Quer- 
richtimg bemalten  Ziegels  (Inv.  8180-81,8184,  8192)  geben  fol- 


gende Inschrift  : 


imfiw 


m 


pmoü  uolti 

oil 


Dies  ist  dies,  erste  sichere  Beispiel  einer  bustrophedou  gemalten 
faliskischen  Inschrift.  Ein  anderes  Beispiel  vgl.  unten  zu  Nr.  32; 
s.  auch  I).  60.  Eine  auf  einem  Grabziegel  bustropheden  eingeschnit- 
tene Inschrift  fuhrt  Her  big  Nr.  61  an.  Dagegen  kommt  dies  bei 
den  auf  Bewurf  gemalten  Inschriften  nie  vor  (vgl.  oben  Nr.  1).  Ich 
sehe  hierin  ein  neues  Zeugnis  für  die  chronologische  Keiheufolge. 
die  ich  oben  S.  288  Anm.  2  aufgestellt  habe:  die  ältesten  sind  die 
eingeschnittenen  Inschriften,  dann  folgen  die  auf  dem  blossen  Ziegel 
gemalten,  schliesslich  die  auf  Bewurf  gemalten. 

Rätselhaft  ist  aber  das  vor  Volt  Mo  stehende  Wort,  wenn  nicht 
etwa  p.  moe  anstatt  pmoii  (')  zu  lesen  ist,  d.  h.  P.  Moe(uio). 
Ueber  Moenius  s.  Schulze  194.  Eine  faliskisch-lateinische  Inschrift 
des  Museums  Inv.  8168  pce .  f  H-B)«»)  (2)  d.  h.  P.  Ce{ü)  fileo 
wäre  dann  zu  vergleichen. 

2*.  Zwei  Fragmente  eines  auf  der  Innenseite  ähnlich  wie  27 
bemalten  Ziegels  (Inv.  8183  und  8222)  enthalten  : 


V 


lliailo 


Vax  derselben  Inschrift  gehört  ein  kleines  nicht   ummittelbar 
sich  anschliessendes  Fragment  (Inv.  8190).  wo  man  nur  ..i:u.. 


(')  Ueber  das  zweistrichige  e  s.  Deecke  13  und  unten  Nr.  31. 
(*)  Sehr  grosse  lateinische  aber  linksläufige  Bachstaben. 


FALISKIS   I1K    INSCHRIFTEN  291 

liest.  Wahrscheinlich   sind   diese  beiden  Teile  der  einzeiligen  In- 
schrift so  zu  verbinden  : 

. .  i :  u[o~\ltiail<>. 


Jedenfalls  ist  .  .  Itiailo  kaum  anders  zu  ergänzen.  Das  a  steht 
au  einer  Bruchstelle  und  ist  undeutlich.  Voltiailo  ist  wohl  die 
ältere  Schreibung  für  Voltielo,  wie  Cailio  für  celio.  Ol»  wir  die 
illyrisch-vcnetischen  Voltieli  Schulze  41  hier  vergleichen  dürfen, 
weiss  ich  nicht. 

29.  a)  Drei  Fragmente  (Inv.  8200,  8202  und  eins  ohne  Num- 
mer) eines  Ziegels,  auf  dessen  nackter  sehr  rauher  Ausseuseite 
nachlässig  mit  8-10  cm.  hohen  roten  Buchstaben  geschrieben  ist: 


luloti 
iuneo 


9JjA± 


Bekannt  sind  Tullonius  C.  I.  L.  IX,  1826  (Beneventum),  Tul- 
lenus  VI,  6658  (bis)  zu  etr.  title  C.  I.  E.  376,  433  (Arretium),  neu 
dagegen  die  Bildung  Tulotios.  Ueber  Parallelbildungen  auf  -onias 
und  -utius  s.  Schulze  67.  Vielleicht  ist  das  o  statt  u  der  Differen- 
zierung zuzuschreiben.  —  Zu  Iuneo  s.  Schulze  470.  Deecke  423 
und  oben  6  a. 

b)  Von  einem  zweiten  Ziegel  derselben    Inschrift  sind  nur 
kleine  Bruchstücke  erhalten. 


VfftÄ) 


30.  Drei  Fragmente  eines  roten,  schweren  Ziegels  (Grösse  65 : 
36  cm.  Inv.  8215  und  zwei  Stücke  ohne  Nummer)   enthalten  fol- 


C.    THTUN 


gende  leider   unTollstäiidige    Inschrift,  welche  mit  blassroten  10- 

1 1  cm.  hohen,  jetzt  sehr  undeutlichen  Buchstaheu  auf  die  nackte 
_  la  gemalt  ist: 


i . . .  a  .  la 
masio 


Zwischen  i  und  a  fehlt  ein  Bruchstück  mit  etwa  zwei  Buch- 
staben. Die  erste  Zeile  lautete  vielleicht  i\_u,i]a  .  la{rtis  /Wo). 
Ueber  etr.  masu  masui,  Mäsonius,  Masius  s.  Schulze  189. 

31.  Auf  zwei  grauen  schweren  Ziegeln,  die  es  mir  gelang 
aneinander  zu  reihen  (luv.  8147  und  8157.  Grösse  70:  47  cm.) 
ist  eine  rechtsläufige  lateinisch-faliskisclie  Inschrift  (')  mit  12- 
15  cm.  hohen  roten  Buchstaben  unmittelbar  auf  der  rauhen  Aus- 
senseite  aufgemalt.  Die  Schrift  ist  jetzt  sehr  verblasst  und  teil- 
weise verschwunden. 


m  i  n  o  .  s  a 
c  .  muru  .  (?) 


decoii 
a  .  f . 


Das  e  in  Decod  ist  mit  zwei    Hastae  geschrieben,  c  und  m 
sind  verbunden.  Die  erste  Zeile  soll  lauten 

Mino  ■  Sa\_.  f .]  Decon. 


A\|N0-/ 


/> 


fcMVRUSOcF 


DliCÖN 


Cj  Ich  publiziere  hier  diese  lateinisch-faliskische  Inschrift  trotz  des  oben 
S.  280  Gesagten,  weil  ich  den  Inhalt  derselben  in  meiner  Darstellung  nicht 
entbehren  kann. 


FALISKISCHK    [NSCHRM  i'EN  '-"•'■' 

Der  neue  Vorname  Mino  dieser  Inschrift  füllt  vielleicht  eine 
Lücke  in  der  von  Schulze  403  ff.  gegebenen  Tabelle  der  Namen 
auf  -o  (etr.  -u).  Es  fehlt  nämlich  die  Grandform  der  Ableitungen  Ml- 
nucius,  Minusius,  Minutiu8(l).  Da  aber  das  -s  der  zweiten  Declina- 
ti.m  im  Faliskischen  nicht  geschrieben  wird,  kann  Mino  auch  für  Mi- 
nos  stehen.  Das  Gentilicium Minim  ist  in  Etrurien  geläufig  (Schulze 
361).  Die  Sigle  Sa.  kommt  zwar  sonst  nur  in  einigen  paeligni- 
schen  Inschriften  vor  (2).  Aber  da  vor  Decon  nur  noch  für  einen 
Buchstaben  Platz  ist,  kann  die  Zeile  kaum  anders  als  S«[.  f.~]  ergänzt 
werden.  Decon  müsste  völlig  latinisiert  Decortins  heissen  (vgl.  Dexo- 
nius  neben  Dexius  Schulze  272  A.  2  (3),  Marronius  neben  Maro 
ibid.  189  und  überhaupt  die  Erläuterungen  über  etr.  -u,  -nni, 
-une  lat.  -o,  -onius  ibid.  265  ff;  die  Tabelle  403  ff.).  Dan  Namen 
selbst  stelle  ich  mit  vielen  Namen,  welche  mit  Decn-  etr.  tecu- 
anfangen,  zusammen  (Decurius  Schulze  102  f.  tecumnal  Decumenus 
ebd.  159  Decula  355).  Aber  ob  Decon  trotz  des  freien  Raums  auf 
dem  Ziegel  abgekürzte  Form  für  Deconio  oder  eigentümliche  fa- 
liskische  Bildung  ist.  bleibt  unsicher.  In  Nr.  hol  fanden  wir  Ne- 
roni  für  Neronio,  in  Nr.  32  werden  wir  die  volle  Form  Zaconio 
sehen. 

Die  zweite  Zeile  gibt  uns  einen  neuen  Beleg  desselben  Namen- 
typus :  Muru  ist  nämlich  die  -u  (-o)  Form  zu  der  Sippe  Murro- 
nius  Murr(h)ius  Murricius  Murena  Murrenius  etc.  Schulze  195  f. 
Aber  anstatt  des  zu  erwartenden  Maro  (das  sich  zu  Murronim 
verhält  wie  Maro  zu  Marronius)  begegnet  uns  hier  die  etruskisie- 
rende  Form  Muru.  Das  zweite  u  ist  zwar  anderer  Form  als  das 
erste,  aber  für  den  Rest  eines  o  wage  ich  es  nicht  zu  halten.  Es 
ist  auch  leicht  erklärlich,  wenn  man  im  Faliskischen  geneigt  war, 
das  etruskische  -u  (=  lat.  -o,  -onis)  beizubehalten,  um  solche 
Namen  von  den  heimischen  auf  -o  (=  lat.  -us)  zu  unterscheiden. 
Unter  dieser  Voraussetzung  kann  auch  Panacu  oben  Nr.  14  als 
mäunl.  Name  =  Panaco  aufgefasst  werden. 


(')  Ueber  die  -a  Formen  Mtna&ius  minate  etc.  s.  Schulze  361.  Vgl. 
Milo  Mil(i)onius  neben  Milasius  ebd.  306,  361. 

(")  S.  v.  Planta  246  b.  248.  251  a. 

(3)  Ueber  das  Vuhältnis  zwischen  Deconius  und  Dexonius  s.  Schulze 
395  Fraganius:  Fraxsanius  etc. 


C.    THI  I.I.N 


A.ber  die  Schwierigkeiten  dieser  Inschrift  sind  durch  diese 
Erklärung  nicht  erledigt.  Wenn  wir  in  den  beiden  Zeilen  Sa. f. 
in,  müssen  ja  Mino  Decoa  und  C.  Muru  Brüder  sein.  Das 
klingt  sehr  unwahrscheinlich.  In  der  zweiten  Zeile  ist  auch  das 
sehr  unsicher  und  vielleicht  nur  A.  /'.  zu  lesen.  Aber  dann  ver- 
stehen wir  nicht,  weshalb  sie  in  demselben  Grab  ruhen.  Um  dies 
zu  erklären  würde  es  sich  empfehlen.  Muru  als  weibliche  Form 
wie  Panacu  Postienu  oben  S.  280  aufzufassen  und  also  Mann  und 
Frau  in  den  beiden  Namen  zu  erkennen.  Auf  jene  Formen  diese 
Annahme  zu  bauen  muss  jedoch  nach  dem  dort  Angeführten  sehr 
bedenklich  erscheinen. 

32.  Auf  dem  blossen  Ziegel  rot  aufgemalte  Inschrift  mit 
10  cm. hohen  faliskisclien  Buchstaben  (luv.  8175.  drei  Bruchstücke). 
Die  richtige  Lesung  verdanke  ich  der  freundlichst  mir  übersandten 
Pause  Herbigs.  Auf  meiner  hier  wiedergegebenen  fehlen  die 
letzten  Buchstaben  .  .  .  io  . 


(MV 


.  gaconio 


Da  der  Raum  des  Ziegels  zu  eng  war,  schwenkt  die  zweite 
Zeile  wie  oben  in  Nr.  1  nach  unten  und  sogar  bustrophedonartig 
rückwärts  um. 

Die  erste  Zeile  enthielt  vielleicht  den  Namen  \_Sa\xar\_io~] 
C.  I.  L.  VI,  25966  Scuvarius;  XIV  p.  203  Q.  Voconius  Saxa). 
Zaconio  ist  =  lat.  Sacconius  zu  Sacco  etr.  sayu  sacu.  Schulze 
223. 

33.  Auf  der  rauhen  Aussenseite  eines  60:  47  cm.  grossen 
Ziegels,  den  ich  aus  zwei  Fragmenten  (Inv.  8249  und  9564)  zu- 


PALISKI8CHB    INS«  HRIFTEN  295 

sammensetzte,  ist  folgende  7-8  cm.  hohe  linksläutige   Schrift  mit 
grellroter  Farbe  iu  der  Querrichtiing  aufgemalt: 


cauia 
hadenia 


Nach  dem  Inventar  stammt  das  Bruchstück  8249  aus  Fab- 
brica  di  Roma,  9564  aus  Gallese.  Wenn  diese  Angabe  richtig  ist, 
hat  wohl  eins  von  beiden  im  Packsattel  eines  Esels  als  Ballast 
die  Reise  von  einen  Ort  zu  dem  anderen  gemacht.  Dass  sie  zu- 
sammengehören kann  jedenfalls  nicht  bezweifelt  werden,  da  die 
Fuge  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  genau  stimmt  und  der  Ziegel 
sowie  die  Schrift  identisch  sind. 

Hadenia,  ein  Name  der  uns  hier  zu  erstem  Male  begegnet, 
ist  wohl  das  etr.  fatinial  C.  I.  E.  3825  (Perusia)  mit  dem  S.  284 
berührten  h  für  /.  Vgl.  Fadenus  C.  I.  L.  IX,  4408.  4594  u.  a. 

34.  Auf  der  blossen  Aussenseite  eines  59 :  47  cm.  grossen  Zie- 
gels (Inv.  8165)  ist  eine  jetzt  sehr  verblasste  zweizeilige  Inschrift 
von  9-11  cm.  hohen  roten  Buchstaben  noch  zu  erkennen.  Die  zweite 
Zeile  lautet  in  linksläufiger  Schrift  mosox.  In  der  ersten  glaubte 
ich  zu  lesen  in  lateinischer  rechtsläufiger  Schrift  cf'mo"'. 
Wenn  dies  richtig  ist,  haben  wir  mit  einer  Bilingue  zu  tun: 


>oi 


C  .  f  .  Mo 

MOSOX 


Mosox  verhält  sich  zu  etr.  mus'u  räum  (Schulze  196)  wie  Venox 
zu  etr.  venu  (Schulze  410).  Sonst  sind  zwar  nur  Ableitungen  mit 


C.    THI  LIN 


erhaltenen  langem  u  {Mm  n.  a.  Schulze  196)  bezeugt.  Wie 

iber  neben  den  Popinii  auch  Pupinii  gibt  (beide  zu  etr.  jwp« 
Schulze  213),  so  darf  «las  o  hier  nicht  auffallen. 

,.  Ein  Bruchstück  (G  -  41:  41.  luv.  S1G6)  eines  Ziegels 
enthält  folgende  10  ein.  hohe,  linksläufige  Buchstaben  mattroter 
Farbe  auf  Kalkbewurf: 


.  oce.a 


Die  Buchstaben  ■  cu.a  werden  wir  unten  Nr.  53  auf  einem 
Tellerfragment  von  Civita  Castellana  eingeritzt  finden  und  zwar  in 
rechts  läufiger  Schrift  und  mit  einem  vorhergehenden  Punkt.  Wir 
haben  demnach  auch  hier  .  .  .  o  .  cua  ...  zu  teilen  und  an  einen 
mit  Qua-  anlautenden  Xamen  zu  denken  wie  Quaelius  (=  Coelius) 
oder   Quartus. 

B.    Vaseninschriften  ('). 

36-54.  Funde  vom  «  tempio  di  Mercurio  ai  Sassi  Caduti  ■ 
in  der  Nähe  von  Falerii.  Hr.  Mengarelli  hat  mir  gütigst  über 
diese  Funde  folgende  Mitteilungen  zugestellt: 

«  Gli  seavi  di  quel  sacrario  furono  esegniti  fra  il  19  agosto 
1901  e  il  30  febbraio  1902.  Si  rinvennero  porsioni  delle  mura 
del  tempio.  malte  terrecotte  decorative  e  fregi  pure  fittili,  aleuni 
dei  quali  di  rara  bellessa,  oltre  a  un  gran  numero  di  antefisse,  ece. 
I  materiali  piü  arcaici  raecolti  possono  riferirsi  al  V  sec  av.  C: 
i  piü  recenti  sono  del  periodo  romano.  Le  ciotole  iscritle  apparien- 


(')   I1!'  ,,,'1  im  Texl    and  auf  dem  Beilagen  A.  1!.  in 

natürlicl  en. 


FALISKISCEE    INSCHBI7TEN  29' 

gono  alla  siipe  voliva,  insieme  con  parecchi  alfri  ex-voto\  che 
io  reputo  del  III  secolo  a.  C.  circa.  Che  il  tempio  sia  di  Mer- 
eurio  non  c'e  dubbio,  perehi  si  trovd  la  stalua  filtile  di  tale 
divinitä.  Di  questa  stalua  manca  la  parle  superiore;  ma  si  con- 
serva  luttavia  benissimo  la  parte  inferiore;  sieche  si  vedono  i 
calsari  alati  che  caratteriszano  il  messaggero  degli  Dei.  II  tem- 
pio di  Mercurio  si  trovava  in  fondo  alla  valle  incassata  fra 
dirtepi  in  mezso  alla  quäle  scorre  il  Rio  Maggiore,  ed  in  un 
punto  sottostante  alla  eiltä  di  Falerii  e  poco  discoslo  dall'ac  - 
poli  della  cittä  medesima.  II  tempio  era  perö  svlla  sinistra  del 
fosso,  mentre  la  cittä  e  Vaeropoli  sorgevano  sulla  destra.  Mi- 
maugono tracce  di  strade  e  di  un  ponte  che  conducevano  al 
tempio  " . 

36-48.  Auf  vielen  Bruchstücken  von  kleinen  schwarz  gefir- 
nissten  Schalen  und  Tellern  ist  eine  mit  heller  Farbe  gemalte 
Inschrift  zu  erkennen,  die  in  drei  Abfassungsformen  erscheint: 

a)  titoi  mercui  eßles 
h)  tito  mercui  efile 
c)  titoi  mercui. 

<1)  Ausserdem  ist  das  "Wort  mercui  allein  (aber  eingeritzt) 
auf  zwei  Scherben  fragmentarisch  erhalten. 

a)   Titoi  Mercui  Eßles 

36.  Im  Innern  einer  niedrigen  Schale  (Inv.  12544),  deren 
Fuss  im  Durchmesser  6  cm.  misst,  steht  in  der  Mitte 

titoi 

mercui 

eßles 

Zweimal  kehrt  dieselbe  Inschrift  fragmentarisch  auf  ähnlichen 
Scherben  wieder. 

37.  (Inv.  12518) 

.  .  ito  .  . 
{m)ercu  .  . 
eßles 

20 


C,    THULIN 

lov.  12546) 

titoi 

merc(u)  .  • 
ef{i)  .  .  . 

Zu  beachten  ist  in  den  beiden  ersten  die  altertümliche  Form 
des  fünfstrichigen  s  in  eßles.  Das  spätere  dreistrichige  5  begegnet 
uns  dagegen  auf  einer  Scherbe,  die  mit  zwei  anderen  zusammen- 
gesetzt einen  Teil  der  Inschrift  gibt: 

39.  (luv.  12558,  12555,  12557) 

.  .  .  m  erc 

•   •   •   •   t/ö 

Merc  scheint  abgekürzte  Form  zu  sein,  sonst  müssten  Spu- 
ren eines  u  auf  der  Scherbe  sichtbar  sein.  Vgl.  oben  Nr.  24  Marc. 

b)  Tito  Mercui  Efile. 

40.  Auf  einem  kleineren  Vasenfragment  (Inv.  12545)  in  ähn- 
licher Weise  wie  Nr.  36  angebracht,  erscheint  die  Inschrift  in  der 

Form 

tito 

mercui 

efile 

c)   Titoi  Mercui. 

Auf  den  übrigen  Bruchstücken  ist  die  Inschrift  einzeilig  und 
lautet  nur: 

41.  Inv.   12547 

titoi  :  mercu  .  . 

42.  Inv.  12549 

.  .  (i)toi  :  mercu  .  . 

43.  Inv.   12550 

.  .  .  (l)oi  :  mercu  .  . 

44.  Inv.   12551.   12553 

.  .  .toi\  m(e)\rcui 


FALISKI8CHE    [N8CHRIFTEN  299 

15.  Inv.   12552,   12554 

titoi : . . .  |  rcui 

46.  Inv.   L2556 

.  .  (e)rcui 

Die  fünf  letzten  Fragmente  lassen  freien  Raum  nach  Mercuf., 
die  drei  ersten  unter  der  Inschriftzeile:  wahrscheinlich  hat  also 
in  diesen  Inschriften  das  Wort  efiles  nicht  gestanden. 

d)  Mercui. 

Schliesslich  kommt  das  Wort  mercui  allein  zweimal  ein^e- 
ritzt  vor: 

47.  (Inv.  12561)  in  dem  schwarzen  Firnis  einer  Scherbe  mit 
sorgfältiger  Schrift 


(m)ercui 


48.  (Inv.  12560)  auf   dem  Griff   einer   Kanne,    nachlässiger 
geschrieben 


me{r) .  . 


In  48  stand  nichts  vor  mer,  in  47  nichts  nach  {m)ereui. 
Wahrscheinlich  enthielten  die  beiden  Graffiti  nur  dieses  eine  Wort. 

Diese  Inschriften  geben  uns  viel  Neues. 

In  der  Abfassung  a)  Titoi  Mercui  Eßles  ist  Efiles  sicher 
ein  Nominativus  des  oben  SS.  262  berührten  etrusko-faliski- 
schen    Namentypus  auf  -es  :  es  ist  der  Name  des  Weihenden,  ob- 


300  C.    THIL1.N 

aleich  es  freilich  auffällt,  dass  derselbe  Name  so  oft  wiederkehrt. 
Her  big  hat  scharfsinnig  diesen  Namen  gedeutet,  indem  er  ihn 
mit  etr.  eple  lat.  Epü{l)ius  (Zwischenformen  nach  der  einen  Seite 
etr.  *  efle,  nach  der  andren  *  epile)  zusammenstellte. 

Die  beiden  ersten  Worte  Titoi  Mercui  (l)  sind  aber  unbe- 
dingt Dative  und  zwar  nötigen  die  oben  angeführten  Fuudum- 
stände  zu  der  Annahme,  dass  sie  den  Namen  des  Gottes  enthalten, 
dem  der  Tempel  geweiht  war.  Und  dieser  Gott  war,  wie  die  ge- 
fundene Statue  beweist,  Mercurius.  Ich  weiss  nicht  was  mehr 
überrascht:  der  Doppelname  des  Gottes  Titos  Mercw,  die  theophore 
Natur  des  menschlichen  Vornamens  Titus  oder  die  Gleichstellung 
von  Mercus  und  Mercurius. 

Der  Doppelname  hat  an  und  für  sich  nichts  Auffallendes, 
denn  die  Götterdoppelnamen  sind  in  den  altitalischen  Religionen 
sehr  geläufig  (2).  Die  Namensformen  aber  sind  neu  und  mit  Mer- 
curius  ist  sonst  nie  ein  zweiter  Name  verbunden. 

Der  Dativus  auf  -oi  ist  im  Faliskischen  schon  durch  die 
Inschrift  Deecke  48  voltio  folcozeo  zextoi  fi  bezeugt  (D.  hat  zextoi 
fälschlich  für  Genetivus  gehalten,  die  richtige  Erklärung  gab  Job. 
Schmidt);  er  darf  in  einer  Inschrift,  deren  hohes  Alter  durch  die 
Form  des  s  bewiesen  wird,  nicht  auftauen. 

Die  Form  Mercui  ist  in  die  lieihe  der  Götternamen  Sancus 
Janus  Consus  einzufügen,  von  welchen  -u-  neben  -o-  Stämmen 
sicher  bezeugt  sind  (:i).  Dass  dasselbe  Schwanken  zwischen  -o  und 
-u-  Stamm  in  den  iguvinischen  Tafeln  vorkommt  (Fisuvi  :  Fisovie, 
Trebo  Jovie  :  Trebe  Jovie,  Fiso  Saude  :  Fise  Susi),  hat  Schulze 
473  hervorgehoben.  In  den  Doppelnamen  Trebo  Jovie,  Fiso  Sancie 
stehen  die  beiden  Stämme  nebeneinander  genau  wie  in  Titoi  Mer- 
cui. Menschliche  Namen  der  u-  Deklination  gibt  es  aber  meines 
AVissens  nicht.  Da  also  Mercui  nur  in  der  Keihe  von  Götternamen 

(')  In  einer  lateinischen  Inschrift  aus  dem  dritten  Jlidt.  hätte  man 
freilich  mercuei  (senaluei  C.  f.  L.  I,  201)  erwartet.  Vgl.  .Marx  zu  l.ucilius 
IX,  367. 

(2)  Wissowa  Relig.  159.  196;  Schulze   169.  173. 

(3)  Sancus  s.  Schulze  467  A.  5.  Gen.  Sancus  Fest.  308,  2  Th.  Plin. 
m  h.  8,  194  aus  Varro,  Liv.  8,  20,  8.  32,  1,  10.  Sanqualis  (porta,  avis)  —  Janus 
Schulze  174  I>at.  Jnnui  Fest.  212,  17  Th.  ab  Jnnu  C  I.  L.  X.  1660.  Janua- 
riusJanual  —  Consus  aus  Consualia  —  Schulze  171   führt  auch  Mantua  die 

■  ir.  Todesgottes  Mantus  und  Manuos   Fest.  130,  20  Th.  an. 


FALISKISCHE    INSCHRIFTKH  3    1 

Parallelen  findet,  .so  stimmt  die  grammatische  Form  dieses  Wortes 
gut  zu  dem  Fundbericht:  Mercus  ist  der  Name  eines  Gottes. 

Schwieriger  zu  glauben  ist  es,  dass  auch  Titos  ein  Götter- 
name sei.  Aber  in  der  Tat  gibt  erst  diese  Inschrift  eine  plausible 
Erklärung  des  Namens  der  altrömischen  Priesterschaft  Soda- 
les  'Titii  (s.  Wissowa  Relig.  488):  es  sind  die  Priester  oder 
Kultgenossen  des  Gottes  Titus.  Dass  Bücheier  (')  die  Erklärung 
Varros  L.  L.  V  85  sodales  Titii  (a  titih  avibus  erg.  Pomponins 
Laetus,  a  titis  avibus  Bücheier),  quas  in  auguriis  certis  observare 
solcnt  verteidigt,  verstehe  ich  nicht.  Wenn  ein  Zusammenhang 
zwischen  dem  Namen  der  Taube  (s.  Bücheier  a.  a.  0.)  und  dem 
des  Gottes  besteht,  so  ist  der  Gottesname  Picus  Martins  (2),  zu 
vergleichen,  und  da  die  Taube  seit  alters  her  der  Bote  gewesen  ist, 
so  lässt  sich  die  Verbindung  dieses  Vogels  mit  dem  geflügelten 
Gott  gut  erklären  (3).  Ich  neige  aber  mehr  zu  der  Annahme,  dass 
aves  Titiae  genau  wie  picus  Martins  zu  verstehen  sind  und  dass 
also  Pomponins  Laetus  richtig  a  titih  avibus  ergänzt  hat. 

Auf  einer  Münze  der  gens  Titia  ist  ein  Kopf  mit  Spitzbart 
und  Flügeln  an  den  Schläfen  abgebildet.  Die  Annahme,  dass  dieser 
Kopf  den  Mutinus-Titinus,  den  die  gens  Titia  der  Namensähn- 
lichkeit  wegen  abgebildet  habe,  darstellt  (4),  ist  mit  Recht  von 
Peter  (5)  als  willkürlich  bezeichnet  worden,  da  die  Flügel  mit 
jenem  «  römischen  Priapus  »  (°)  nichts  zu  tun  haben.  Diese  er- 
klären sich  aber  von  selbst,  wenn   Titos  einstmals  der  Name  des 

0)  Archiv  f.  lat,  Lexic.  II,  119:  «In  Wahrheit  lässt  sich  manches  für 
und  nichts  gegen  diese  Herleitung  der  uralten  Sodalität  von  dem  Namen 
eines  Auguralvogels  anführen  ». 

(a)  Schulze  Eigenn.  473:  «  das  dem  Picus  Martius  —  gewiss  dem  Gotte 
selbst,  nicht  seinem  heiligen  Vogel  —  geweihte  Land  trägt  den  Namen  agre 
Piquier  Martier.  Die  sacrale  Function  des  Wortes  verändert  auch  seine 
Form,  aus  dem  o-  Stamme  wird,  wie  das  Adjectivum  Piquio-  lehrt,  ein  u- 
Stamm  ». 

(3)  Die  altröm.  Gottheiten  Picumnus  und  Titinus  (Tutinus  Tutunus, 
von  Mutunus  beeinllusste  Bildungen,  Sonny  Arch.  f.  lat.  Lezic.  X  :'.)  sind 
zwar  wesensverwandte  Götter  der  Ehe  und  Befruchtung  (Wissowa  Relig.  196). 
Aber  ob  picus  und  Picumnus  zusammengehören,  ist  unsicher. 

(4)  Walz.  Paulys  Real-Encycl.  V  S.  285  s.  v.  Mutinus;  Babelon,  Mon- 
naies  de  la  rSp.  rom.  2,  489  f.  mit  ausführlicher  Motivierung. 

(5)  Iioschers  Fex.  II  207. 

(6)  Ibid.  201  f. 


I  .    THULIN 

geflügelten  Gottes  gewesen  ist  (*).  Flügel  an  dem  Kopf  soll  auch 
Hermes  nach  K.  0.  Müller  Handb.  d.  Aren.  S.  379,  3  getragen 
haben.  Beispiele  fuhrt  er  allerdings  nicht  an  (*). 

Das  schwierigste  aber  ist  die  Brücke  von  tfercus  zu  Mcrcu- 
us    zu    schlagen.    Einer  Vermutung    Herbigs    gebe  ich    gern 
Kaum.  Er  schreibt:  «  Der  Göttername  Mercurius  seinerseits  geriete 
in  den  Strudel  paralleler  Gentilnamen-Bildimgen  des  lat.-etr.  Typus: 
Titurius  Titirius   Turins,  Titurius  Titurnius  Tituronius  (Schulze 
244-246)  oder   könnte  zu   dem  seltsamen  Doppelnamen  des  halb- 
göttlichen  Mamurius   Veturius  (Röscher.  Lex.  d.  Myth.  II  2  Sp. 
2400-2401;   Wissowa,    Rel.  u.   Kult.  d.  Rom.  S.  134  n.  483)  in 
Beziehung    gesetzt    werden.    Ist   r    in    diesen    Endungen    Ablei- 
tungssilbe, so  scheint  mir  trotz  Schulze  245  n.  360  der  Weg  von 
Titurius  Mamurius  zu   Titius,  Mamius  nicht  so  einfach  zu  sein, 
dass  wir  auf   ihm   ohne   Schwierigkeiten   auch  von  Mercurius  zu 
*Mercius  gelangen  könnten.  *Mercius  (auf  keltischem  Boden  sogar 
belegt:   C.  I.  L.  V,  449,  9  und  VII,   1336,  700)  wäre  an  und  für 
sich  nicht  allzu  bedenklich,  da  wir  sein  Stammwort,  den  o-Stamm 
*Mercos  (vielleicht  C.  L  L.  VII.  1336,  702  od.  XIII,  10015,  31)  ne- 
ben  dem  u-Stamm  Mercus  schon  aus  andern  Gründen  (;i)  erschliessen 
mussten.  Ob  von  diesem  u-o-Stamm   ein  kürzerer  Weg  direkt  oder 
ein  kleiner  Umweg  über  * Mercusius  (*  Vetusius?  Schulze  380)  zu 
Mercurius  führt,  vermag  ich  im  Augenblick  nicht  zu  übersehen  » . 
Unserem  Mercui   scheint   die   Inschrift   einer    kampanischen 
Hvdria    mirikui  am  nächsten  zu  kommen  (Weege  Nr.  33;  nach 
eiuer  Mitteilung  Herbigs  ist  die  Inschrift  sicher  weder  rein  oskisch 
noch  rein  etruskisch:  die  Beziehungen  zwischen  Falerii  und  Cam- 
panien  Avareu,  wie  die  Inschriften  beweisen,  sehr  eng).  Die  Form 
Mircurio  ist  durch  C.  I.  L.  I  181  (Picenum)  III  3076  (Dalmatien), 
III  S.  7218  (Delos),  XIV  4106  (Praeneste),  Mirqurios  durch  die 
praenestinische  Spiegelinschrift  XIV  4099  bezeugt.  Die  osk.  Form 

(')  Auf  einer  Münze  der  gens  Titinia  (Babelon  a.  a.  0.  494)  ist  der 
Kopf  des  Mercur  mit  geflügeltem  Petasos  abgebildet. 

(2)  Die  von  Babelon  a.  a.  »».  erwähnte  Doppelherme  stein  meines 
Erachtens  sieber  den  Bacchus  und  den  Hermes  (mit  Kopftlügeln)  dar.  lieber 
Windgötter  mit  Kopfflügeln  s.  Koscher  Hermes  der  Windgott.  Leipzig  1878 
S.  32  A.  125. 

Wie  oben  Janos  neben  Janus.  Sancos  neben  Sancus  etc. 


I'AUSKISCHF.    INSCHRIFTEN  808 

amiricatud  (Tab.  Bant.  v.  Planta  17,  22)  zeigt  denselben  Laut- 
wandel. Dagegen  ist  Mämercus  eti\  mamerce  kaum  zu  vergleichen, 
da  es  sich  zu  Mamers  verhält  wie   Marcus  zu  Mars. 

Die  zweite  Abfassungsform  der  Inschrift  Tito  Mercui  Eßlc 
enthält  nur  graphische  Varianten  der  ersten.  Denn  das  Dativ- 
-zeicheu  war  gewiss  im  Faliskischen  ebenso  wie  im  Lateinischen 
früh  im  Aussterben  und  das  Schwanken  bei  Titoi  TUn  fällt  kaum 
mehr  auf  als  das  schwankende  e  beim  deutschen  Dativ.  Dass 
im  Faliskischen  sowie  im  Etruskischen  das  Nominativzeichen  -s 
besonders    beweglich    ist,    habe   ich   schon   S.   IG    hervorgehoben. 

49-54.  Aus  demselben  Ausgrabungsgebiet  stammen  folgende 
kleine  Inschriften,  die  also  auch  zu  der  stipe  votiva  gehörten : 

49.  (Inv.  12562)  Nahe  der  Mitte  des  Innern  eines  schwarz 
gerimissten  Skyphos  ist  sorgfältig  eingeritzt 


sacra 


Das  Wort  sacra  erscheint  in  vielen  sehr  alten  Weihinschrif- 
ten ('),  freilich  alleinstehend  nur  hier. 


(l)  C.  I.  L.  IX  1543  Dessau  3681  (Benevent)  Fortunai  \  poblicai  |  sacra 
»         »    1547       »       3096  »  Junonei  Quiritei  sacra  etc. 

»         I    1200X3807  D.  309:'  (Capua)  Junone  Loucina   Tuscolana 

sacra 
».         I    1201  X 3808  D.30993       »         ..  ole  [Tusc]olana  sacra 
»        I    181  IX  5350  D.  3188  (Firmnra  Picenum)  sacra  Jovi  Stigio 
Auf  einem  Stein  von  Capua  (v.  Planta  110)  steht  eka  .  tris    '/     med  kapua  \ 
sacra  :  etc.  " 


1HU.IN 

50.  -luv.  L2559)  Der  Anfang  desselben  Wortes  ist  mit  grossen 
Buchstaben  in  der  Mitte  des  Inneren  eines  Skyphos  in  rechteläu- 
figer  Schritt  cremalt 


sa 


51.  (Inv.  12560)  An  ähnlicher  Stelle  eines  anderen  Skyphos 


steht  ein  gemaltes 


" 


52.  (Inv.  12565)  Im  Inneren  einer  sehr  kleinen  schwarz  ge- 
firnißten Schale  ist  mit  grossen  Buchstaben  eingeritzt 

sta 

Auf  zwei  ähnlichen  Gefässen  aus  der  Nekropole  von  Celle 
(unten  Nr.  58  und  59)  stellt  resp.  statuo  und  sta.  W.  Schulze 
verdanke  ich  den  Hinweis  darauf,  dass  in  drei  oskischen  Inschrif- 
ten sta  in  dem  Sinne  vom  'ist  aufgestellt'  zu  stehen  scheint (1). 
Vgl.  die  umbr.  Inschr.  v.  Planta  296  Conway  355  -  -  sacre  stahu 
4  sacrum  sto'.  Ob  statuo  das  Aktivum  dazu  ist? 


im  Weege  35  limurce  sta  pruxum  ('Kanne?'),  42   maiflna  sta  mi,  80 
ipe  =  xtnij).  Auf  einem  sehr  alten  Cippus  aus  Pisanrum  C.  LL. 
I.  169  Bteht  feronia\  sta  tetio  \derfr. 


l'AI.ISIUSCHE    INSCHRIFTEN  805 

53.  (Inv.  12564)  Von  einer  im  Inneren  einer  kleinen  Schale 
eingeritzten  rechtsläufigen  Inschrift  ist  nur  erhalten 


.  cua    s.  oben  Nr.  35. 

54.  Auf  verschiedenen  Fragmenten  kleiner  Gefässe  sind,  mei- 
stens unter  dem  Fuss,  einzelne  Buchstaben  oder  Zeichen  eingeritzt. 


A 
t 


N*. 


X 


\J 


\J 


55-60.  Aus  der  Nekropole  von  Celle  (Civita  Castellana)  rühren 
folgende  Inschriften  her: 

55.  (Inv.  2153.  Tomba  CXXIII  '  tassina  a  calotta  sferica 
colorita  di  nero').  Ein  nachlässiges    Graftito  im  Inneren    lautet 


f\ 


loifia  tato 
d.  h.  '  Loifia  weiht  dies  dem  Tatus ',  s.  oben  S.    14. 


806 


C.    THIUN 


56.  (In?.  2422.  Tomba  CXX  i  Aehnliches  Gefäss  mit  noch  nachläs- 
sigerem Graffito,  das  durch  viele  unabsichtliche  Kitzen  entstellt  ist 


loifia  tato 


In  diesen  beiden  Inschriften  sieht  das  a  von  Loifia  ganz 
anders  aus  als  das  in  Tato ;  doch  ist  wohl  bei  der  Nachlässigkeit 
dieser  Graffiti  nichts  Absichtliches  darin  zu  finden.  Oben  sahen 
wir  den  Namen  Teti  in  derselben  Inschrift  (Nr.  1)  wie  Loifia. 
Der  Name  Tatm  war  bisher  nicht  belegt,  wohl  aber  die  Ableitun- 
gen  Tatius   Tattim   Tattena   Tatinius  (Schulze  97,  425). 

57.  (luv.  2012.  Tomba  CXXXIV)  Auf  einem  flachen,  schwarz 
gefirnissten  Teller  (Durchm.  17  cm.)  mit  Fuss  steht  gemalt 


Ü42>'®^ 


lo  :  er 


Dass  lo  abgekürzte  Form  von  Loifia  ist,  liegt  nahe  zu  vermuten. 
Einen  Namen,  der  mit  Cr  anfängt,  fanden  wir  in  Nr.  16-1 9  Cr(a)eco. 


I    W.ISKISCHE    INSCHRIFTEN  307 

58.  Inv.  1898.  Tomba  CXIX.  v  Tazzina  a  calotta  sferica 
sostenuta  su  piede  e  verniciata  di  rosso  '.  Höhe  4  cm.  Durchm. 
12  cm.  Im  Inneren  eingeritzt 


rr=* 


staluo     Vgl.  oben  Nr.  52. 

59.  Inv.  1897.    Tomba  CXIX.  Auf  einem    ähnlichen   Gefäss 
mit  grösseren  Buchstaben  eingeritzt 


sta    Vgl.  oben  Nr.  52. 


60.  Inv.  1993-1998.  Tomba  CXIX.  Auf  der  Unterseite  von 
sechs  roten,  tiefen  Tellern  (13  cm.  Durchm.)  steht  nahe  am  Fuss- 
rand  das  Graffito 

turia 

Der  Name  Turms  kommt  in  Etrurien  vor  C.  I.  E.  2974. 
C.  L  L.  XI  2309,  3038  u.  ö.  Das  r  ist  in  einigen  nachlässig  ge- 
schrieben, so  dass  es  einem  etruskischen  r  ähnlich  ist. 

61-63.  Valsiarosa  (')  (Civ.  Cast.).  Unter  den  Gefässen,  die 
mit  den  Ziegeln  Nr.  1-3  zusammen  gefunden  worden  sind,  sali 
ich  zwei  mit  kleinen  Graffiti: 

(')  Des  Zusammenhanges  w- ^en  führe  ich  diese  kleinen  Graffiti  liier  an 
und  nicht  unter  Abt.  I  Civita  Castellana. 


C    THULIN 

61.    Auf  der    Unterseite    eines   kleinen    schwarz    gefirnissten 
Napfes  (10  cm.  Durchm.)  ist  schlecht  eingeritzt 


tur 


62.    Im    Inneren    eines    ähnlichen    Napfes  (12  cm.  Durchm.) 
steht  gegen  den  Rand  hin  die  nachlassige  Eiuritzung 


am 


Dieselbe  Inschrift  faud  Fiorelli  auf  einer  Oinochoe  in  einer 
Xekropole  von  Suessula  Not.  d.  Scaü.  1878,  101 ;  Weege  25. 
Am  ist  die  etruskische  Namensform  des  Gottes  Janus.  Da  aber 
die  Schrift  faliskisch  ist  und  die  Inschriften  aus  Nekropolen  stam- 
men, so  ist  weder  bei  ani  an  Janus  noch  bei  tur  an  etr.  turan- 
Venus  zu  denken,  sondern  tur  ist  mit  T»ria  Nr.  60  zusammenzu- 
stellen, ani  gleichfalls  als  abgekürzter  Name  zu  erklären  {Annius 
etr.  anie  ane,  abgek.  Ann.  C  I.  L.  X,  5970,  An.  XI,  682,  6087, 
6165.  s.  Schulze  122,  423,  519  A.  1). 

63.  Unter  dem  Fuss  eines  flachen  Tellers  (14  cm.  Durchm.) 
steht  eingeritzt 


y\ 


hap 


64.  Ardea  (luv.  9569).  In  der  Mitte  eines  in  eleganter  Kup- 
ferfarbe gehaltenen,  auf  einem  Fuss  stehenden  Tellers  (Durchm. 
15  cm.,  Höhe  5  cm.)  ist  mit  feinem  Stift  eingeritzt 

^v  \j\Q  •' V\;i  v'j\A 

nt >'eii  :  de/>"> 

Die  schöne  Inschrift  ist  deswegen  besonders  interessant,  weil 
sie  uns  ein  mit  nur  zwei  Querstrichen  geschriebenes  e  zeigt,  das 


PALISKISCHE    ins   HRI1  IHN  309 

dadurch  entstanden  ist,  dass  die  z\v**i  unteren  ^ih.t .-triebe  zu  einer 
s  förmigen  Linie  zusammengezogen  worden  sind.  Dieses  e  fanden 
wir  auch  in  Nr.  21  oben. 

Der  Name  Neuen  ist  die  faliskische  Wiedergabe  des  etruski- 
sehen  Namens  caevna  cneuna  C.  /.  E.  67  sqq.  2480,  der  von  dem 
lat.  Praenomen  Gnaivos  Gnaeus  etr.  caeve  (z.  B.  C.  /.  E.  4376) 
durch  das  etruskische  -na  Suffix  gebildet  ist.  In  lateinischen  In- 
schriften kommt  diese  etruskische  Erweiterung  des  Namens  (JVß<  - 
venna)  nicht  vor,  sondern  nur  Gentilicia  mit  dem  geläufigen  ~io- 
Suftixe  {Naevius).  Unsere  Inschrift  beweist,  dass  im  Faliskischeii 
das  anlautende  c  ebenso  wie  im  Gentilnamen  Naevius  (s.  Schulze 
263  A.  1)  verloren  gegangen  ist.  Fraglich  bleibt  nur  hier  wie  bei 
Decon  oben  Nr.  31,  ob  Neven  abgekürzte  Form  oder  faliskische 
Umgestaltung  ist.  Auf  Kleingefässen  sind  jedoch  Abkürzungen, 
wie  wir  schon  oft  gesehen  haben,  geläufig  auch  wo  der  Raum  für 
die  vollen  Namen  ausreichen  würde. 


Lilien. 


C.  Thulix. 


WORTINDEX. 

Die  Zahlen  verweisen  auf  die  Nummern  der  Inschriften. 


aima  ? 

IIb 

cre'co) 

18-19 

anelia 

14 

er. 

57 

ani 

02 

cua 

35.  53 

aufili" 

6  b,c,  e 

c üb ante 

Ad 

ca  (=  Cavi) 

Ad 

-cue 

26 

cailio 

11  a 

cup 

(18).  26 

casit 

Aa 

cupa 

12 

caui 

2.  6  c  (21) 

decon 

31 

cauia 

2.  33 

deino 

64 

cauio 

Gb  (21) 

etile 

1" 

cauipi 

1-". 

etiles 

36.  37  (38.  39) 

caulo 

7 

f  (=  filio) 

Ad.  31 

cela 

7.  10 

l'asies 

1 

celio 

12.   L3 

felcoinate 

2 

c(e)si(a)  ? 

1 

fere 

4« 

(ci)lni(a)? 

21 

fi 

4</ 

cra(ico)  ? 

17 

filea 

15 

.    THULIN, 

FAMSKIS 

>CHE    INSCHRtKTHN 

io)  ? 

Qd 

poplia 

4  b.  6  a.  c 

fr  nl 

9 

puiellio 

24 

badenia 

33. 

(5/,) 

pupeli  ■ 

22  (23) 

63 

paponio 

6rf 

1: 

i.  26. 

(23) 

qeintoi  oder  qvintoi 

9 

hileo  (=  1 

ileo) 

21 

rex 

1 1  ff,  b 

ian(a    - 

21 

sa  '  =  Sabrina) 

31 

iata 

- 

(14,  25 

a)  S 

289 

sa  (=  sacra) 

50 

iuna 

6  a. 

sacra 

49 

iun>.-" 

•_".' 

satelie 

2 

kreco 

16 

(sa)xar  .  .  . 

32 

1  (=  lectus) 

An 

sta 

52.  59 

lairtis)? 

30 

statuo 

58 

lauelea 

Ad 

tfanacuil 

6b 

leo 

5  a 

tato 

55.  56 

lepuia 

25  a 

teti 

1.  8 

leset 

5« 

tetia 

9 

leueli 

15 

tito 

40 

leue(lia)  ? 

16 

titoi           36.  38.  41.  45 

(37.   1244) 

le(ueli)o 

21 

tuloti 

loifia 

(1).  5 

5.  56 

tur 

61 

louci 

1 

turia 

60 

louria 

1 

aap 

11// 

mamni" 

5  c 

ueiseno 

5  a 

marc 

24 

uenena 

3 

masio 

30 

ues#i 

10 

(max)omo 

11  a 

ue#iu 

4c 

merc 

39 

uo 

2b 

mercui 

36. 

40.  (37. 

38. 

41-48) 

(uo)lni(a)  ? 

21 

nrino 

31 

uolta 

Ad 

moe(nius) 

? 

27 

uolti 

8 

mosox 

::i 

u(o)ltiailo 

28 

muru 

31 

uoltilia 

25  ö 

neroni 

4  b  (bis) 

uoltilio 

27 

neuen 

64 

uolti"                        (5  a. 

20.  22.  24) 

nirmia 

Ab 

uxo 

2.  Aa 

oufilio 

6  a 

uxor                                 1. 

14.  (3.  12) 

panacu 

11 

zaconio 

32 

pauiceo 

n 

Zahlen  II,  III 

\  r.  4  a 

ANCIENT  REMAINS  NEAR  THE  VIA  CLODIA 

(PI.  VIII.  IX). 


I.  —  The    Ruins    of   Santo    Stefano. 

At  the  point  on  the  Via  Clodia  now  known  as  Le  Crocicchie, 
the  high  road  is  crossed  almost  at  right  angles  by  a  track  wliich 
runs  S.  W.  and  N.  E.  In  the  former  direction,  which  does  not 
now  concern  us,  it  is  probably  of  ancient  origin :  it  eventually 
joina  another  road  which  leaves  the  Via  Clodia  nearly  3  rniles 
nearer  Rome;  this  road,  after  running  westwards  for  some  distance, 
turns  due  S.  at  the  Tre  Conlini  (')  (Anguillara,  Cerveteri,  Romc), 
as  far  as  which  it  certainly  follows  the  line  of  an  ancient  road, 
and  thence  runs  to  Palidoro  on  the  Via  Aurelia.  Whether  it  ran 
on  westward  in  ancient  fcimes  to  Caere  or  not  is  doubtful:  it  is 
marked  as  doing  so  by  Nibby  in  his  map  of  the  Campagna.  and 
(doubtfully)  by  Kiepert  in  his   Carla  deW Italia  Centrale. 

N.  E.  of  Le  Crocicchie,  on  the  other  hand,  the  track  which 
we  mentioned  presents  undoubted  traces  of  antiquity  (2) :  some 
scanty  remains  of  its  pavement  may  be  seen  very  soon  after  it  has 
crossed  the  railway,  and  a  little  further  on,  after  passing  the  re- 
mains of  a  tomb  on  the  W.,  its  pavement  is  preserved  perfectly 
for  a  length  of  161  paces,  running  in  an  N.  N.  E.  direction  (Fig.  1). 
At  the  end  of  this  stretch  it  disappears  under  the  soil  on  the  W. 
of  the  modern  track. 

Shortly  afterwards  another  track  rnns  oft*  to  the  E.  N.  E. : 
this  also  follows  the  line  of  an  ancient  road,  of  which  the  traces 
are  at  first    clear:    afterwards    they   become   more  scanty,  but  it 

(*)  See  sheet  143  of  the  map  of  the  Istituto  Geo^rafico  Militare,  III. 
S.  E.  Castel  Ginliano  (1 :  25,000). 

(■)  See  the  map  cited,  sheet  143,  II.  S.  0.  (S.  Maria  di  Galera). 


312 


TU.    ASHUY 


dq8  probable  that  it  feil  into  tbe  Via  Cassia  at  Pisciarello.  The 
track  we  have  beeo  following  here  turns  due  N.,  and  in  about  2  7* 
miles  reaches  Auguillara:  tiaces  of  antiquity  are  alniost  entiiely 
abseilt,  thougb  there  are  one  or  two  cuttings  along  it  which  rnay 


IM 


v. 


Fig.  1. 


be  of  ancient  origin;  bat  it  seetns  to  be  a  necessary  line  of  com- 
munication. 

Anguillara  was  certainly  occupied  by  buildings  of  some  sort 
in  Roman  times:  the  osteria  in  tbe  rnain  street  on  tbe  W.  side 
is  bnilt  npoD  tbe  remains  of  a  building  30  feet  by  33,  in  con- 
creto faced  with  opus  reliculafum;  and  there  are  several  capitals 
and    other    fragments  in   tbe  village,    thougb  not  as  many  as  in 


ANCIENT    REMAINS    NE  AR    TIIK    VIA    CLODIA  313 

Nibby's  time  (').  Ho  is  however  wrong  in  attributing  the  rectan- 
gular   blocks  of  stone  in  the  church  tower  to  the  Roman  period. 

Close  to  tho  track  we  have  lnentioned.  on  tlie  F.,  about  1  '  t 
miles  S.  of  Anguillara,  and  1  ,  X.  X.  E.  of  Le  Crocicchie,  are 
the  ruins  of  S.  Stefano  (marked  Muraceiolo  di  S.  Stefano,  at  232 
metres  above  sea  level,  on  the  map  cited)  which  form  the  Bubject 
of  tliis  paper.  Tliey  take  their  name  from  a  church  built  into  the 
ruins  in  the  Middle  Ages,  as  to  which  nothing  seems  to  he  known. 

As  will  be  seen  from  the  plan,  which  is  the  work  of  Sig. 
Odoardo  Ferretti,  the  most  important  building  is  a  structure  mea- 
suring  15  metres  Square  outside  (exclusive  of  the  staircase  on  the 
South  which  adds  another  4  metres)  and  which  still  Stands  to  a 
height  of  about  14.  20  metres  (Fig.  2). 

It  is  divided  into  three  stories,  and  is  constructed  of  concrete 
faced  with  brickwork.  That  on  the  exterior  is  of  great  fineness, 
and  was  obviously  not  intended  to  be  concealed  by  plaster  or  mar- 
ble  (2).  It  is  embellished  by  Hat  pilasters  in  red  brick,  the  rest 
being  in  yellow  brick:  those  of  the  lowest  story  belong  to  the 
Corinthian,  and  of  the  middle  story  to  the  Doric  Order,  one  capi- 
tal  of  each  being  preserved  on  the  E.  side,  while  the  style  of 
those  of  the  upper  story  is  not  now  recognisable,  though  Ligorio 
in  bis  description,  in  the  draft  of  part  of  his  work  on  Koman  an- 
tiquities  now  preserved  in  the  Bodleian  Library  at  Oxford  (Cod. 
Canonici  Ital.  138)  (see  below)  states  that  it  was  Corinthian.  The 
capitals,  cornices  and  other  architectural  details  are  entirely  cut 
out  in  brick.  Above  the  cornice  of  the  first  order  is  a  line  of  mar- 
ble  corbels.  (Fig.  3,  a  view  from  the  S.  W.). 


f1)  Analisi,  I.  144  seq. 

(2)  An  average  of  10  measurements  taken  on  the  E.  pier  of  the  door 
on  the  S.  gave  the  thickness  of  eacli  brick  as  0,0345  m.,  and  of  each 
mortai  laver  as  0,0170  m.  wliile  an  average  of  20  measurements  in  the 
inferior  of  the  main  bl<>ck  gave  fliese  figures  as  0,03125  and  0,0225  respe- 
ctively.  —  No  brickstamps  were  to  be  found:  and  I  was  not  able  to  detect 
anv  certain  fragments  of  flanged  tiles  in  the  facing,  but  the  bricks  used  were 
certainly  not  triangulär:  and  in  the  concrete  core  fragments  of  flanged  tiles 
wero  frequent.  See  Papers  of  the  British  School  at  Rome,  IV,  99  sqq.  — 
One  might  tberefore  be  inclined  to  attribute  the  building  to  a  period  not 
later  than  the  first  half  of  the  2nd.  Century  A.  D. 

21 


114 


TH.    ASHBY 


!§>.%. 


IL 


- 


H-/ 


Fig.  2. 


ANCIENT    REMAINS    M-'.AK     IHK    \IA    CLODIA  315 

The  arrangements  for  the  roof  drainage  are  interestiDg:  cir- 
cular  down  pipes  of  terracotta  about  0,25  m.  in  diameter  are  built 
into  tlie  walls  at  various  points. 

Those  at  the  N.  E.,  S.  E.  ('),  and  S.  W.  angles  (the  discharge 
of  tliis  last  was  afterwarda  blocked  with  concrete  at  the  bottom, 


Fig.  3. 


but  a  discoloured  line  may  be  seen  right  up  the  wall)  descended 
from  the  top  story  to  the  bottom  of  the  buildiag,  and  discharged 
into  the  open  by  means  of  horizontal    rectangular  apertures  0,32 

(')  The  apertnre  here  referred  to  is  in  ihc  S.  E.  anirle  of  tlio  staircase  : 
iliat  marked  in  the  S.  E.  pier  of  the  raain  building  is  a  horizontal  hole  1,13  m. 
long  by  0,19  high  by  0,17  broad,  not  communicating  with  any  ap  or  down 
pipe,  and  perhaps  an  old  scaffolding  hole. 


TH.    ASHBY 

metre  Square  and  0,80  metre  deep:  while  that  at  the  N.  W.  angle 
only  came  down  as  far  as  the  bottom  of  the  middle  story  (for 
which  reasoD  it  is  not  shown  in  the  plan),  where  it  discharged 
into  a  square  aperture  Leading  qo  doubt  to  an  open  Channel,  which 

it  into  the  down  pipe  in  the  centre  of  the  W.  Bide.  This 
last,  like  that  in  the  centre  of  the  E.  side,  only  came  iVoin  the 
bottom  of  the  middle  story  :  it  is.  indeed.  in  the  line  of  the  Windows 
of  the  two  upper  stories.  which  do  not  come  quite  over  those  of 
the  lower  Soor. 

The  lower  story  has  doors  both  od  the  north  and  the  south, 
the  latter  being  at  present  blocked  up,  while  the  upper  stories 
were  reached  by  the  staircase  on  the  south  side.  This  staircase, 
as  is  clear  from  the  arrangement  of  the  vaulting  above  (the  lower 
portion  has  perished)  was  in  two  flights  to  each  story,  each  of 
half  the  width  of  the  whole  space,  and  each  lighted  by  one  win 
dow  _  two  were  built  for  the  top  flight,  but  the  northern  one 
was  blocked  up  again.  The  inferior  of  the  lower  story  has  (coun- 
ting  the  two  doors)  three  niches  on  each  side,  each  measuring  2. 
97  metres  in  width  and  0.90  metre  in  depth:  all  those  in  which 
there  are  no  doors  —  except  the  two  on  the  S.  side  —  have  Win- 
dows in  them,  which  narrow  slightly  towards  the  outside.  The 
niches  are  arched  over  with  a  line  of  tiles  following  the  extrados 
of  the  arch:  and  the  whole  space  was  roofed  by  quadripartite  vaul- 
ting. The  four  pillars  in  the  centre  which  supported  this  are  now 
not  visible,  as  there  is  debris  to  a  depth  of  several  feet  above  the 
floor  level,  but  are  correctly  shown  by  Ligorio. 

The  central  story  has  similar  niches  round  the  sides,  and  in 
all  of  them.  except  in  the  E.  niche  on  the  S.  side  (which  comes 
against  the  staircase)  are  Windows  —  those  in  the  central  niche 
on  the  E.  and  W.  sides  are  not  concentric  with  the  arch  of  the 
niche,  but  somewhat  to  oue  side,  and  the  internal  pillars  of  the 
central  story  are  not  exactly  over  those  of  the  lowest  story;  this 
is  clearly  shown  in  flg.  4  (a  view  of  the  inferior). 

Ligorio  represents  it  as  roofed  in  a  similar  way  to  the  lower 
storv,  but  as  having  cross  walls  dividing  it  into  9  compartments. 
of  which  the  central  one  was  open  as  a  kind  of  light  shaft,  and 
in  this  he  is  correct,  to  judge  from  the  traces  still  extant.  Of 
the  upper    story  Ligorio  knew  nothing,    apparently,  and  there   is 


ANCIENT    REMAINS    Mai;   THE    WA    CLi 


317 


not  ßufficient  of  it  preserved  for  us  to  be  able  to  recover  its  in- 
ternal arraogement.  It  had,  again,  three  windowa  on  eacli  Bide 
i.  e.  one  in  each  of  the  niehes,  that  however  in  the  E.  bay  of  tbe 
S.  Bide  being  only  a  small  one  on  to  the  Btaircase. 


i  'iar.  i 


The  other  remains  visible  on  the  site  are  of  comparatively  small 
mportance:  to  the  N.  E.  of  the  building  just  described  is  the  apse 
of  the  church,  a  work  of  the  Middle  Ages,  constructed  in  inferior 
concrete,  faced  with  opus  mixtum,  (whieh  Nibby,  —  see  below  — 
attributes  to  the  Sth.  Century)  except  for  the  S.  side  wall,  which 
is  of  even    worse    concrete,  faced  with   bricks  and  stones    uiixed, 


TU.    ASBBY 

which  Nibby  attributea  to  the  15th.  Century;  aud  to  the  N.  again 
are  the  scanty  remains  of  a  group  of  buildings  ofthe  late  Romau 
period  at  the  extremity  of  the  slight  elevation  on  which  the  ruins 
stand,  the  grouud  sloping  away  l'rom  them  on  all  directions  except 
the  S.  A  water  reservoir  of  inferior  opus  mixtum,  recognisable  as 
Buch  by  the  cement  lining  of  its  walls  and  tlie  quarter-round  in 
its  angles,  is  the  most  conspicuous  of  these:  the  apse  to  the  S.  W. 
of  it  is  less  well  preserved. 

The  Windows  on  the  ground  floor  of  the  Square  building  have 
all  been  blocked  up  in  mediaeval  or  modern  times,  and  the  only 
entrauce  is  bv  the  door  tu  the  N.  Some  of  the  material  used  in 
the  Alling  consists  of  paving  stones  froin  some  road  (probably  tliat 
which  rnns  W.  ofthe  villa).  Built  into  the  N.  wall  is  a  fragment 
of  a  white  marble  relief  with  part  of  a  face  —  a  frowuing  brow 
and  the  eyes  are  alonc  preserved. 

Having  described  the  present  state  of  the  ruins,  we  may  now 
turn  to  the  description  and  drawings  of  Ligorio  (*).  He  attributes 
the  remains  to  the  villa  of  oue  C.  Caecilius,  on  the  faith  of  three 
inscriptions  which  he  says  that  he  copied  there  in  the  church  of 
8.  Stefano:  they  bear  internal  evidence  of  being  forgeries  and  are 
so  treated  by  Bormann  (2),  who  considers,  however,  that  the  first 
of  the  three  may  be  founded  on  a  genuine  inscription:  it  speaks 
of  the  expense  incurred  in  the  enlargement  of  the  villa. 

He  shows  on  his  plan  of  the  main  building  (:;)  the  whole  of 
the  S.  wall  of  the  staircase,  and  the  two  lower  liights  of  stairs, 
which  are  not  now  recognisable,  but  which  appear  to  have  been 
standing  in  his  time.  He  attributes  the  position  of  the  staircase 
on  the  S.  to  a  desire  to  keep  off  the  S.  wind  and  with  it  the 
b  malaria  »:  it  is  more  likely  to  have  been  done  to  keep  off  the 


(')  Cod.  cit.  f.  119v;  122\  122r,  112r,  1 1 2V :  this  is  the  correct  order 
of  the  leaves,  which  have  been  wrongly  bound. 

(2)  C.  I.  /..XI.  446* -448*. 

C  Some  of  the  drawings  —the  plan  of  the  whole  villa,  the  plan  of  the 
raiddle  Btory  ofthe  square  building,  and  its  internal  elevation,  on  122r,  122*  — 
are  reproduccd  by  Middleton,  Archaeologia  LT.  2  (1838)  p.  50G,  flg.  16.  17. 
and  from  his  illustratiuns  in  figs.  5,  6  (by  kind  permision  of  Die  Society  of 
AntiqnariesJ.  On  112r  is  an  external  elevation  of  the  main  building,  and 
a  sketch  of  a  capital  of  white  marble. 


ANCIENT    REMAIN8   NSAR    Tili;    VIA   CLODIA  319 

Bummer  sun.  In  the  inferior  he  has  shown,  as  I  have  already  re- 
marked,  the  four  pilasters   which  supported  the  vaulting  of  the 

lowest  story. 

The  internal  arrangementa  of  the  middle  story,  entered  t'rom 
the  landing  of  the  stairs,  with  8  rooms  each  1 1  feet  Square,  and 
a  central  space  left  open,  are  shown  in  a  separate  plan:  and  he 
says  that  the  uppermost  story  was  arranged  in  the  same  way, 
thougli  now  it  is  too  much  ruined  to  render  certainty  possible. 

He  notices  the  existence  of  many  raarble  columns  lying  loose 
on  the  ground,  and  of  a  capital,  the  abacus  of  which  was  1  foot 
11  '/->  inches  Square,  and  the  diameter  of  the  shaft  1  foot  4  \'2  in- 
ches:  the  part  of  the  villa  to  which  they  belonged  he  did  not 
know;  we  may  suppose  that  they  were  used  in  the  chnrch. 

His  general  plan  of  the  villa  shows  somewhat  more  than  is 
at  present  visible  —  notably,  at  28  feet  N.  of  the  Square  building, 
another  building,  of  the  same  length  from  E.  to  W.  as  its  N.  side, 
and  18  feet  in  width  (inside) ;  at  each  end  was  a  Chamber  18  feet 
square,  approached  by  a  kind  of  lobby :  a  passage  way  led  through 
it  into  a  courtyard,  on  the  E.  side  of  which  lay  the  church,  of  which 
he  shows  more  than  one  would  expect  in  dotted  lines.  (As  will 
be  seen,  from  our  plan,  the  church  lies  at  a  slightly  different 
orientation  from  the  square  building,  and  iu  the  same  as  that  of 
the  northern  portiou  of  the  villa,  which  seems  to  be  later  in 
date  than  the  square  building). 

To  the  N.  he  marks  a  little,  but  not  very  much,  more  than 
is  now  visible;  but  of  the  walls  which  he  marks  on  the  E.,  S., 
and  W.  and  which,  as  the  ground  falls  away  in  all  directions, 
must  have  been  terrace  or  substruction  walls,  there  is  now  no 
trace  at  all. 

Ligorio's  plans  and  drawings  are  on  the  whole  accurate  and 
careful,  and  measurements  are  frequently  given.  He  notes  the 
existence  of  several  other  villas,  water  reservoirs  etc.  in  the  neigh- 
bourhood  (he  gives  a  plan  of  one  close  by  —  probably  that  at 
pt.  236  on  the  statt*  map,  about  '  2  mile  to  the  N.  E.  —  with  two 
Chambers  one  above  the  other.  each  24  by  28  feet,  and  with  two 
Chambers  5  feet  wide  at  the  S.  end),  and  the  district  seems  to 
have  been  comparatively  well  populated  —  a  great  contrast  to  the 
desolation  of  the  present  day. 


TU.    ASHBY 


Nibby  (l)  also  describes  the  niins.  but  at  less  length. 

He  believes  —  wrongly,  I  think  —  that  the  Square  building 

oded  still  initiier  S.  at  one    time.  not   having  apparently  uu- 
derstood  the  staircase. 


niAMiTXTArtA 


Fi* 


Subsequeiit  writers  have  paid  little  or  no  attention  to  these 
remains,  which   are,    however,  of  considerable  interest:  the  large 

(•)  Analisi  della  Carta  dei  Dintomi  di  Roma,  I,  146.  In  liis  Ms.  ootes 
in  my  possession  {Schede,  II,  65)  there  are  no  further  details:  a  sketch  plan. 
of  no  gv-ut  importance,  is  givon. 


ANCIENT    REMAIKS    M: AK   THE   VIA    CLODIA  321 

niain  building,  indeed,  is,  so  far  as  I    know,   quite  unique  in  the 
Roman  Campagna  and   finde   its  only  parallel  at  Hadrian's Villa. 

Here,  in  the  central  portion  of  the  niain   palace,  is  a  building  of 
somewhat    similar  plau,  called  in  the   earlier  descriptions  by  va- 


Fig.  6. 


rious  names:  Ligorio  and  Piranesi  consider  it  to  have  formed  part 
of  the  aecommodation  for  the  emperors'  guests;  Nibby  does  not 
seem  to  mention  it  at  all. 

According  to  Sebastiani  the  populär  name  for  it  was  cuciiia 
del  palasso  (  Viaggio  a  Tivoli,  p.  274).  The  name  caserma  dei 
vigili    was    given  to  it  bv   Penna,    Viaggio.,  I.  30,  31.  who  also 


TU.    ASHBY 

givea  riewa  of  the  exterior  and  interior.  Wionefeld  Bhows  it  accu- 
rately  in  hia  plan,  Villa  des  Hadrian,  taf.  VII.  S.  but  does  not 
deal  with  it  in  the  text  ('),  and  Gusman,  La  Villa  Imperiale  de 
Tibur.  91,  who  repeats  the  view  of  the  interior  given  by  Penna 
(but  without  giving  the  number  of  the  plate!)  with  two  niore 
views  of  bis  own,  has  no  opiuion  on  the  subject.  Lanciani  (  Villa 
Adriana,  35)  remarks  -  avrä  servito  probabilmente  per  allog- 
giare  il  basso  personale  di  carte.  Se  ne  alt  ende  ancora  lo 
scavo  - . 

It  is  a  lofty  rectangular  building  in  two  stories,  built  of  opus 
reliculatum  with  banda  of  brick,  aituated  on  the  west  side  of  the 
central  portion  of  the  main  palace  (to  adopt  VTinnefeld's  division 
of  the  buildings)  but  not  orientated  svmmetricallv  with  it. 

It  measures  some  24  by  21  metres  over  all,  not  including  a 
small  room  at  the  north  end  of  the  \V.  side.  entered  by  a  separate 
door  from  the  north,  lighted  by  two  Windows,  and  having  no  com- 
munication  Avith  the  interior  of  the  main  building. 

This  consists  of  a  large  court  (wliich  if  roofed  at  all,  was 
covered  with  a  flat  wooden  roof  —  the  holes  for  the  joists,  poin- 
ted  out  by  Penna,  may  have  served  for  other  purposes  —  possibly 
to  support  pnlleys)  14  by  7,  5  metres  entered  by  a  wide  doorway 
on  the  north,  into  which  open,  on  each  of  the  two  long  sides,  tliree 
Chambers  5  by  3,5  metres,  roofed  with  quadripartite  vaulting. 

At  the  south  end,  and  having  no  communication  with  the  rest 
of  the  building,  is  a  Chamber  18,5  metres  long  by  5  wide,  entered 
from  the  east.  and  roofed  by  three  quadripartite  vaults. 

All  these  Chambers  are  lighted  by  pairs  of  small  slit  Windows. 
The  court  extends  to  the  height  of  the  upper  story,  the  plan  of 
wliich  corresponds  with  that  of  the  ground  rloor:  the  rooms  had  a 
uarrow  gallerv  in  front  of  them,  reached  bv  stairs  at  the  north  end. 

Gusman  meutions  the  existence  of  a  latrine  in  it,  but  without 
specifiying  its  position. 

It  will  readily  be  seen  that  the  plan  of  this  building  is  (as 
Professor  Hülsen  pointed  out  to  me)  very  similar  to  that  at  S.  Ste- 


(')   II ly  iii'.-ntions  it  on  p.  21  a.s  «  ein  einfaches   aber   v:ohlerhal- 

tenes  Haus,  um  dessen  hohen  vcn  Gallerten  umzogenen  Mittelraum  sich  zwei 
Stockwerke  von  Zimmern  legen  ».  Cfr.  y.  36. 


ANCIEN1     REMAIXS    NEAK    THE    VIA    CLODIA  323 

fano:  and  Dr.  H.  Egger  is  im-lined  to  conaider  them  both  horrea 
—  a  vicw  which  I  am  prepared  to  accept.  The  small  Chamber  or 
lod^e  attached  to  the  outside  of  that  at  Hadrian's  Villa  would 
he  intended  for  the  custodian. 

II.  —  The  Caves  near   the   Fontauile   delle  Per  tue ce. 

The  Fontanile  delle  Pertucce  (')  is  situated  ahout  4  milee 
S.  S.  W.  of  Le  Crocicchie,  about  1  rnile  S.  S.  W.  of  the  Casale 
della  Tragliatella. 

The  tracks  that  leads  to  the  latter  from  Le  Crocicchie  may 
be  of  ancient  origin :  there  are  some  loose  paving  stones  at  point 
21!»  (')  and  fragments  of  paving  stones  in  the  tield  wall  further  S. 
on  the  E.  edge  of  the  track.  These  may  however  have  been  brought 
here  from  the  track  going  S.  W.  (see  p.  324) ;  for  traces  of  auti- 
quity  along  our  path  soon  begiu  to  fail,  and  the  track  itself  winds 
about  somewhat.  The  Casale  Spanora,  which  it  soon  passes,  is 
built  upon  an  ancient  reservoir.  built  of  concrete  faced  outside  with 
opus  reiieulatum  and  brick. 

It  has  two  Chambers,  each  13,29  metres  long  and  2,  9S  metres 
wide;  there  are  two  apertures,  each  3,90  metres  wide,  in  the  wall 
between  them,  which  is  0,  62  metre  thick :  the  outer  walls  are 
about  0,68  metre  thick. 

To  the  W.,  just  S.  of  point  210,  are  the  remains  of  a  very 
large  villa,  not  properly  indicated  in  the  Staff  Map.  and,  so  far 
as  I  know,  not  described  by  any  previous  writer:  the  sito  is  lo- 
cally  known  as  I  Muracciuoli  (Plate  VIII). 

Of  this  I  have  had  a  plan  drawn  by  Mr.  F.  G.  Newton, 
student  ot  the  School.  The  site  of  the  villa  consists  of  a  platform 
some  110  metres  long  and  95  metres  deep  (measuring  back  as  far  as 
the  road),  facing  south,  supported  in  the  eastern  portion  by  a  wall 
with  low  arches  in  front  of  it,  which  projeet  1,  85  metre  from  it. 
The  construetion  is  of  good  opus  reiieulatum  of  selce,  with  quoins 
of  the  same  material.   Elsewhere    the    construetion  is  of  concrete 


IM  Tlic   name    Pertucce  must  be  a  corruption  of   Pertugi  ('holes')  and 
sufliciently  indicates  the  nature  of  tlie  site. 
(2)  Cfr.  the  maps  already  cited. 


TH.    ASHBY 

feced  with  Bmall  rough  pieces  of  selce.  On  the  east  side  the  arches 
do  oot  exist  for  more  thao  35  metres  fron»  the  front,  but  the  edge 
of  the  platform  can  easily  be  traced:  while  od  the  west  there  are 
other  vaulted  substrnctioDS,  and  to  the  west  of  them  again  a  plat- 
form at  a  luv  er  level  which  was  very  likely  a  garden. 

QpoD  the  main  terrace  rises  another  terrace  abont  six  to  eight 
feet  high  (marked  -  villa  terrace  -  od  the  plan),  snpported  by 
vaulted  substructioos  (the  ceotral  part  of  which  served  also  as  a 
cryptoporticu8)  npon  the  south  and  west.  This  uo  donbt  supported 
the  actnal  dwelling  house,  of  which  do  traces  are  left. 

To  the  north-west  of  it  are  traces  of  a  road  approachiog 
the  villa  froni  the  west,  about  three  metres  in  width  —  a  brauch 
road  no  donbt  from  that  meiitioned  on  p.  311  as  rnnning  S.  W.  from 
Le  Crocicchie. 

To  the  N.  of  this  road  is  the  large  reservoir  which  supplied 
the  villa  consisting  of  nine  Chambers  side  by  side,  each  measuriog 
18  by  5  metres  inside;  and  a  good  way  to  the  E.  of  it  is  another 
wall.  At  right  angles  to  this  the  edge  of  the  plateau  mns  in  a 
straight  line,  as  thongh  this  part  too  had  been  occnpied  by  bnil- 
dings  or  gardens  connected  with  the  villa. 

In  rather  more  than  another  mile  the  track  crosses  the  road 
mentioned  above  (p.  311)  which  leaves  the  Via  Clodia  at  the  Grotta 
Cenciauo.  and  rnns  in  a  westerly  directiou,  apparently  towards  Cer- 
veteri :  up  to  this  point,  at  any  rate,  there  is  no  donbt  of  its 
antiquity. 

Abont  a  qnarter  of  a  mile  to  the  S.  of  it  onr  track  reaches  the 
Casale  della  Tragliatella.  where  nnmerons  paving  stones  —  from 
the  road  going  west,  no  doubt  —  have  been  used  in  the  farmyard. 

From  the  casale  a  path  descends  S.  by  W.  to  the  Foutanile 
delle  Pertncce,  keeping  above  the  W.  bank  of  tlie  easternmost  of 
the  two  small  streams  which  bonnd  a  narrow  tongne  of  land  rnn- 
ning southwards.  At  the  end  of  this  tongne  the  two  streams  nnite, 
and  the  path  descends  into  the  Valley  by  a  shallow  cuttiug  in 
the  tufa  about  3  metres  wide.  The  Valley  which  we  now  reach 
runs  southwards,  and  is  some  50  metres  in  width  :  its  sides  have 
been  scarped  perpendicularly  —  probably  by  quanying  for  stone 
—  and  on  each  side  rock-cut  roads  descend  into  it,  varyiog  from 
■  '•  to  2,  50  metres  in  width  (See  the  plan,  Plate  IX). 


ANCIENT    REMAINS    NEAR    THK    VIA    CLOOIA  :;'-'-' 

Its  lioor  has  been  artificially  flattened,  and  the  Btream  fcaken 
tlirough  by  a  fcunnel,  which  is  -tili  in  use  for  a  length  of  77  mö- 
tres  in  a  Btraight  line,  fchough  as  a  fact  it  has  one  or  two  turns; 

the  roof  of  the  S.  end    has    fallen    in,  leaving  only  the  E.  wall 
standing  for  a  further  distance  of  13  metres. 

The  tunuel  is  about  2,  50  metres  in  heighl  and  1,  80  nietre 
in  width;  the  sides  are  lined  with  opus  reticulatum,  and  the  roof 
i-  pointed. 

On  the  W.  side  of  the  Valley  is  a  cave  (1)  with  two  ope- 
nings,  divided  by  a  rectaugular  pillar,  with  a  qnarter  round  of 
cement  in  the  angles.  so  that  it  was  perhaps  a  water  reservoir: 
while  on  the  E.  there  is  nothing  of  note,  except  a  rectaugular 
depression  cut  in  the  perpendicular  side  of  the  cliff,  as  though  to 
hold  a  tablet. 

After  about  150  metres  from  its  commencement,  and  at  the 
end  of  the  tunnel,  the  valley  debouches  into  another,  which  at 
this  point  runs  E.  but  soon  turns  S.  E.  (fig.  7).  On  the  right  at 
the  end  of  the  first  valley  is  the  large  drinking  fountain  knowu 
as  Fontanile  delle  Pertucce,  and  in  the  cliifs  to  the  N.  of  it  is 
a  group  of  large  caves.  now  used  as  shelter  for  cattle,  which 
seem  to  have  beeu  first  quarries,  and  then  (perhaps)  habitations. 
The  easternmost  of  these  has  a  porch  facing  S.  and  two  large, 
roughly  rectangular,  Chambers,  (2,  3)  with  a  short  passage  con- 
necting  tliem,  extending  towards  the  N.  and  originally  lighted  by 
two  Windows  on  the  E.  side  (i.  e.  in  the  cliff  on  the  W.  side  of 
the  first  valley).  In  the  roof  of  the  western  Chamber  is  a  vertical 
shaft  communicating  with  the  outer  air. 

Next  to  the  W.  comes  a  rectangular  Chamber  (4)  12,40  me- 
tres deep,  7,40  metres  wide,  with  a  barrel  vaulted  roof;  it  faces  S., 
and  has  a  small  niche  in  the  centre  of  its  N.  wall.  There  is  a 
small  low  blind  passage  in  the  N.  E.  angle,  and  on  the  W.  side 
a  passage  communicating  with  a  group  of  smaller  Chambers. 
(5)  which  have  openings  (probably  in  origin  a  door  and  a  win- 
dow)  to  the  S.  The  entting  is  good  and  careful,  and  the  roof  is 
hewn  into  a  barrel  vault.  There  are  small  holes  cut  in  the  rock 
whicli  very  likely  served  to  hold  the  door  frames.  There  is  nothing 
to  assist  one  in  determining  the  date  of  these  caves,  except  that  the 
tombs,  presently  to  be  described,  all  belong  to  the  Roman  period. 


TH.    ASHB1 


A  little  further  to  the  W.  beyond  a  thick  mass  of  brambles  a 
flight  of  steps  (6)  1,25  metre  in  width,  ascends  to  the  hill  above. 

Opposite  to  it,  on  the  S.  W.  Bide  of  tbe  stream,  which  here 
curves  considerably,  are  two  cuttings  in  the  rock  (7,  8)  about  6  me- 
tres  deep,  V-shaped,  and  oarrowing  at  the  bottom  to  about  0,  80  me- 
tre in  width.  After  a  eertain  distauce  they  unite  in  one:  they  now 


Fig.  7. 


have  foot  holes  for  ascent,  but  seem  to  have  served  for  drainage. 
N.  of  them,  on  the  actual  S.  edge  of  the  stream,  begins  an  em- 
banking  wall  of  two  courses  of  opus  quadratum  of  tufa,  (9)  which 
must  either  have  kept  the  stream  within  hounds,  or  supported  a 
path,  or  both.  It  can  be  traced  for  a  total  leogth  of  36  metres;  on 
the  X.  edge  of  the  stream  are  traces  of  a  similar  wall  (10).  On 
this  side  of  the  stream  a  small  water  Channel  (11)  cut  in  the  rock, 
0,30  metre  wide,  raus  aloiig  the  side  of  the  Valley,  followiug  the 
curves  of  the  cliff:  it  is  perhaps  not  of  Roman  origiu,  and  in  any 
case  probably  supplied  a  fountain  on  or  near  the  site  of  the  pre- 
it  one. 

A   little  further  on  a  path  cut  in  the  rock,  1,  90  metre  wide, 
which  the  modern  track  follows,  ascends   in  steep  zigzags:  at  the 


ANCIBNT    Kl- MAINS    NEAR    IHK    VIA    Cl.ODIA  321 

turns  it  lias  outlets  for  rain  water,  possibly  connecting  with  tlie 
V-shaped  Channels  just  described.  On  emerging  on  to  the  higher 
ground  the  track  seems  to  fork,  and  both  branches  at  ßrst  show 
traces  of  cutting:  but  neither  can  be  followed  far. 

We  may  now  return  to  the  Fontanile,  and  examine  the  re- 
mains  to  the  E.  of  it.  These  all  belong,  as  far  as  one  can  judge, 
to  the  Roman  period:  and  the  existence  of  columbaria  would  lead 
one  to  assign  the  group  to  the  lst  Century  A.  D.  These  are  entirely 
on  the  N.  bank  of  the  main  stream,  the  S.  bank  being  higher,  less 
accessible,  and  now  thickly  wooded.  Close  to  the  tunnel  mouth, 
to  the  E.  of  it,  is  a  cutting  in  the  rock  for  a  road :  against  the 
rock  here  is  the  upper  part  of  a  Roman  tomb  —  a  tiny  shrine 
(or  edicoletta)  (12)  cut  in  the  rock,  and  plastered  over,  with  fcwo 
little  columns  supporting  a  pediment:  the  plaster  is  brightly  pain- 
ted.  Very  possibly  it  is  part  of  a  columbarium. 

To  the  S.  are  some  fouudations  cut  in  the  rock  (13):  the 
building  erected  on  them  has  disappeared. 

In  the  cliffs  on  the  N.  of  the  main  Valley,  going  from  W.  to 
E.  we  may  first  notice  a  water  cistern  (14),  now,  owing  to  the 
collapse  of  some  of  the  rock,  accessible  from  the  S.  It  is  a  tunnel, 
lined  witli  cement,  1,40  metre  in  total  height,  with  a  vaulted 
roof :  at  the  bottom  it  is  0,  80  metre  broad,  and  0,  85  metre  from 
the  floor  has  a  shelf  0,  25  metre  broad  on  its  E.  side. 

Its  general  direction  is  from  S.  to  N.  After  8  metres  from 
the  present  entrance  a  circular  vertical  shaft,  0,  96  metre  in  dia- 
meter,  with  foot  holes,  communicates  with  the  top  of  the  hill: 
bevond  this  shaft  the  tunnel  continues  for  25,50  metres  more, 
and  then  ends:  here  is  another  shaft  1,  05  metre  in  diameter. 

Beyond  this  the  series  of  tombs  begins.  The  first  is  a  Cham- 
ber (15)  3,  25  metres  Square,  with  a  barrel  vaulted  roof:  the 
walls  and  sides  are  decorated  with  stucco,  in  square  panels,  tliat 
of  the  roof  being  still  preserved,  while  that  of  the  sides  has  al- 
most  entirely  gone.  The  designs  are  conventional  but  well  executed, 
but  the  whole  is  now  entirely  blackened  by  the  smoke  of  she- 
pherds'  fires.  A  sarcophagus  niche  may  be  seen  on  the  W.  side,  which 
probably  formed  no  part  of  the  original  arrangement  of  the  tomb. 

Next  comes  a  similar  Chamber  (16),  witli  a  cornice  roughly 
cut  in  the  rock,  once,  probably,  decorated  similarly. 


TU      ASHBY 

Beyond  thia  a  road  cut  in  the  rock  ascenda  to  the  higher 
ground:  ou  tbe  W.  of  it  some  way  up  is  a  small  tomb  (17)  with 
a  couch  (letto  funebre)  all  round  it,  in  the  Etruseau  style.  There 
were,  bowever,  no  tracea  of  pottery  etc.  to  aid  one  in  fixiug  its 
dal 

In  the  lowest  cliffs  again  La  a  niche  (18),  decorated  with 
irregulär  bits  of  stone  set  in  plaster  (like  the  eonfetti  di  Tivoli). 
belonging  apparently  to  a  columbariuin  cut  in  the  rock,  and  close 
to  it  four  niches  with  pointed  top.-,  räch  containing  one  um  (19). 

In  front  of  it  are  the  remains  of  the  foundations,  cut  in  the 
rock,  of  a  rectangular  building. 

To  the  E.  of  thia  agaiu  vre  find  the  cliffs  scarped  perpendi- 
cularly  to  a  height  of  about  10  feet.  Here  we  reaeh  the  so- 
called  Grotta  della  Regina  (20);  it  was  by  hearing  of  this  at 
Tragi iatella  that  I  was  led  to  visit  this  spot,  my  intention  having 
been,  when  I  set  out  from  Crocicchie  Station,  to  make  for  Cer- 
veteri  along  the  road  going  W.  In  the  Campagua.  however,  one 
must  always  be  prepared  to  vary  ones  plans  according  to  circum- 
atances. 

The  Grotta  della  Regina  (flg.  8)  is  the  finest  of  this  group 
of  tornbs.  It  takes  its  name  from  a  relief  over  its  arched  entrance, 
a  small  pedestal  which  seems  to  have  aüpported  a  bust  (now  gone), 
behind  which  is  a  curved  mass,  like  a  scallop  shell,  forming  a 
background  to  the  head. 

The  arch  has  on  each  side  a  Doric  pilaster  cut  out  of  the 
rock:  it  leads  into  a  rectangular  porch  4,  25  metres  wide  byl. 
80  metre  deep,  with  a  barrel  vault.  (See  plan,  Fig.  9).  This.  by 
a  door  1,  75  metre  wide.  with  pillara  on  each  side  of  it,  open8 
into  a  curved  Chamber,  which  is  not  perfectly  semieircular,  being  3, 
42  metres  across  and  2,  7  metres  deep.  The  roof  is  a  barrel  vault 
following  the  curve,  one  side  of  the  vault  being  supported  by  the 
inner  walle  of  the  Chamber,  the  other  by  au  architrave  in  a  smaller 
concentric  curve.  starting  from  the  door,  which  was  supported  by 
two  columna  hewn  in  the  rock,  the  capitals  of  which  are  alone  pre- 
aerved. 

Prom  the  curved  Chamber  the  tomb  proper   is   reached  —  a 

m  with  a  barrel  vault  2,  92  metrea  wide  by  3,  1  metres  deep, 

at  the  end  of  which  three  steps  lead  up  to  a  curved  niche,  in  which 


ANCIEN1     REMiUNS    M\l;     im-:    via    CLODIA  329 

is  the  sarcophagus  cut  in  tlie  rock,  1,80  metre  long  \>\  0,  40  metre 
wide.  Od  each  side  of  thia  tomb  is  a  low  Chamber  cut  in  the 
rock.  lOmetres  long,  2  wide,  1,60  high;  the  door  in  each  casc 
was  rabbetted. 

This  is  the  last  of  the  group  of  tombs:  a  little  wav  beyond 
it  a  tliglit  of  steps  (21)  ascends   to  the  Hill  above:  on  the  oppo- 


Fig.  8. 


site  (S.)  bank  of  the  streara  is  a  hole,  now  lmich  filled  in,  which 
raay  originally  have  been  a  tomb. 

The  main  stream,  which,  from  this  point,  bears  the  name 
Fosso  delle  Pertucce,  soon  turns  due  S.  After  two  miles  it  reaches 
the  S.  E.  angle  of  the  Tenuta  della  Tragliatella  (')  where,  according 

(')  From  lliis  point  onwarda  it  is  called  the  Fosso  delle  Cadute.  It  ia 
joined  by  the  Fosso  di  Castel  Campanile,  passes  the  Casale  of  Palidoro  — 
being  called  Fosso  di  Palidoro  from  this  point  onwarda  —  and  enters  the 
«ea  just  S.  of.  the  Torre  di  Palidoro. 

22 


TU.    ASHHY 


to  the  description  in  Nuiizie  degli  Scavi  1878,  160  seq.  (cf.  1877, 

:  1878,  33,64,  90)  discoveriea   of  tombs,    partly    Etruscan, 

partly  Roman,  and  of  buildings  of  the  latter  epoch  took  place  in 


■  in  »iir»m<in«'T 


da*<»w  iiiHf>>nm 


*I|ÜIII"|IMIMH|| 

0         10        I 


?  wetr/' 


Fig.  0. 


those  vears.  I  have  not  yet  visited  the  site:  but  there  is  no 
doubt  whatever  that  it  is  distinct  from  that  which  I  have  been 
describing,  for  the  two  descriptions  do  not  agi-ee  in  the  least. 


ANCIRNT    REMAINS    NEAR    THE    VIA    CLODIA  331 

And  the  remains  with  which  I  have  1 d  dealing,  are,  so  far 

as  I  can  teil,  quite  unrecorded  and  unknown,  except  to  that  in- 
defatigable  explorer,  the  ßev.  Fathei  P.  P.  Mackoy,  0.  P.,  who 
has  visite«!  and  photographed  these  caves,  buf  whose  other  avo- 
cations  have  unfortunately  not  permitted  him  to  ^rive  to  the 
world  more  than  a  cornparatively  small  part  of  hia  gtore  of  koow- 
ledge  of  the  Campagna. 

This  fact  only  goes  to  show  that,  despite  all  the  time  that 
has  been  spent  on  it,  and  its  neighbourhood  to  a  great  city,  the 
Roman  Campagna  has  very  many  objects  of  interest  for  explorers 
still.  Of  the  chann  of  the  Campagna  itself  I  will  not  attempt  to 
speak,  for  I  hold  it  to  be  quite  indetinable:  but  anyone  who  has 
been  at  all  into  the  out  of  the  way  parts  of  it  will  know  what 
I  niean  when  T  say  that  there  is  nothing  like  it.  and  in  some 
ways  nothing  to    he  compared  to  it,  in  the  world. 

Tu.  Ashby. 


Postscript. 

A  visit  to  Hadriau's  Villa,  which  1  had  not  been  able  to 
undertake  earlier.  gives  nie  the  opportimity  of  making  a  few  ad- 
ditions  and  corrections  to  my  account  (pp.  321-3)  of  the  horrea 
there. 

The  division  into  two  stories  of  the  Chambers  of  each  side 
of  the  court  was  effected  by  wooden  floors,  supported  by  corbels 
of  travertine  (*),  at  the  level  of  ten  feet  above  the  opus  spicatum 
pavement  of  the  ground  floor.  It  is  noticeable  that  the  probable 
level  of  these  wooden  floors,  as  given  by  the  upper  surface  of  the 
travertine  corbels,  is  three  feet  below  that  of  the  floor  at  the  gal- 
lery  in  front  of  the  rooms.  The  arrangement  was  similar  in  the 
large  Chamber  at  the  south  end  also:  in  it,  as  in  the  side  Cham- 
bers,  there  are   two   pairs  of  slit  wiudows  in  each  bay,  so  as  to 


(')  The  corbels  are  alone  preserved:  and,  there  is  no  trace  of  vaulting 
springing  from  them.  The  concreto  vaulting  of  the  gallery,  on  11 ther  hand, 

is  supported  on  corbels. 


TH.    A.SHBY,    ANCIKNT    REMAINS    NEAR    THE    VIA    CLODIA 

light  •       ich  of  the  two  trertical  divisions ;  and  there  ia 
a  window-like  opening    between  it  and  the  adjacent    Chamber  ou 
b  side.  This  large  end  Chamber  was  originally  accessible  from 

court;  but  the  entrance  —  at  any  rate  the  east  half  ot  it.  if 

all  —  was  blocked  ap  daring  the  construction  (')  with  opus 
culalutn,  and  the  stairs  to  the  gallerj  on  the  east  side  placed 
there.  The  upper  story  of  the  Chamber  at  the  soutli  end  was  acces- 
sible from  the  gallery  on  the  west  side:  l»ut  how  this  gallery  was 
itself  reached  is  not  altogether  clear. 

The  holes  for  joists.  pointed  out  by  Pelina,  probably  served 
for  a  wooden  floor,  or  possibly  a  flat  ceiling,  but  probably  the 
former:  for  the  walls  go  on  two  or  three  feet  above  the  level  of 
these  holes,  and  above  that  of  the  qnadripartite  vaultiag  of  the 
Chambers,  as  though  there  had  been  another  story.  At  this  level 
there  appears  to  have  been  an  opeüing  from  the  court  to  the  cham- 
ber  at  the  south  end.  The  court  is  completely  excavated.  but  not 
the  Chambers. 

The  small  detached  room  at  the  north  end  of  the  west  side 
has  a  door  on  the  north,  another  on  the  south.  and  a  window  on 
the  west;  it  is  paved  with  black  mosaic. 

I  was   unable  to  detect  the  latrine    mentioned   by  Gusman. 

I  sliould  add  that  Prof.  Hülsen  has  called  my  attention  to 
the  existeuce  of  a  plan  by  Palladio  of  the  ruins  of  S.  Stefano  in 
the  collection  of  diawings  by  him,  belonging  to  the  Duke  of  De- 
vonshire.  now  deposited  in  the  library  of  the  Royal  Institute  of 
British  Architects.  vol.  IX  no.  4. 

This  is  indicated  by  the  fact  that  the  galleries  are  not  later  a>ldi- 
tioiis,  but  part  of  the  original  construction. 


EPIGKAPHISCHE  BElTRAEiiE  ZUR  KAISERGESCHICHTE. 


1.  —  Inschrift  des  Helium  Mithridaticum. 

Langford  Wilson  veröffentlicht  in  dieser  Zeitschrift  21,  395, 
das  Fragment  einer  Inschrift  aus  Terraciua.  die  durch  die  Er- 
wähnung eines  bellum  Mithridaticum  merkwürdig  ist.  Wie  auch 
der  Herausgeher  auf  meinen  Vorschlag  angenommen  hat,  ist  dies 
der  Krieg,  der  unter  Kaiser  Claudius  gegeu  Mithridates  König 
von  Bosporus  (l)  geführt  wurde.  Die  erkennbaren  Reste  der  In- 
schrift lauten  : 


ET  •  LEG  •  VI  •  VICI 
B  E  L  L  O  MIT/ 


Caligula  hatte  aus  Bosheit  die  von  Tiberius  getroffene  Einziehung 
der  Schutzstaaten  wieder  aufgehoben  und  die  Königreiche  und 
Länder  von  neuem  vergabt.  Als  Claudius  dazu  schritt,  nach  dem 
Tode  des  Königs  Rhoemetalces  III  Thrakien  wieder  der  römischen 
Verwaltung  zu  unterwerfen,  brach  ein  Aufstand  aus,  der  erst  nach 
Aufgebot  bedeutender  Truppenmassen  von  A.  Didius  Gallus  (2)  im 
Jahre  46  niedergeworfen   wurde.   Ausier  der   aus    Fannonien  her- 


(')  Prosopogr.  imp.  Rom.  2  p.  382  u.  455. 

(2)  Meine  Ergänzung  der  Inschrift  C.  III  7217.  in  dieser  Zeitschrilt  6, 
162  ff.  ist  in  der  ersten  Zeile  irrig.  Ich  hatte  mit  Unrecht  geleugnet,  dass 
in  Zeile  3  triumphalibut  ornamentis  absolut  stehen  könne,  vgl.  C.  I.  L  V 
33-1'"».  Vielmehr  stand  in  Zeile  1,  wie  Mommsen  vorschTug,  [leg]atus  [_Ti{be- 
rii)~\.  Dagegen  kann  icli  die  anderen  Einwendungen  Mommsens  C.  I.  L.  III 
12278  nicht  als  richtig  anerkennen. 


A.    v.    DOMASZEV  • 

berufenen  Legio  VIII  Augusta  i1')  fochten  auch  Vexillationen 
nischer  Truppen  gegen  die  Thraker  (*).  Eben  diese  Truppen 
fühlten  den  Krieg  gegen  Mithridates  von  Bosporus  und  vertrieben 
ihn  aus  Beiner  angemassten  Herrschaft  i  |. 

Das  Conimando  über  die  Vexillationen  der  spanischen  Legio- 
nen fuhrt  nach  der  Ordnung  jener  Zeit  ein  tribunus  laticlavius 
einer  dieser  Legionen  (').  Dieses  Amt  ist  demnach  vor  Zeile  1  zu 
ergänzen:  es  ist  der  Anfang  in  der  Laufbahn  eines  Senators. 

In  Zeile  3  ist  deutlich  der  Namen  desjenigen  erhalten,  der 
die  Grabschrift  geschrieben  hat.  Vielleicht  ist  zu  lesen  P.  Rae- 
c(ius)  ("i  As[iaticus~\.  Ein  Raecius  Taurus  war  Praetorier  im 
Jahre  49  n.  Chr.  i  |.  Er  kann  der  Vater  des  Offizier»  sein,  der  im 
bellum  Mithridaticum  gefochten  hat.  Der  P.  Raecius  Asiaticus  (:) 
wird  der   Sohn  desjenigen   sein,  dem  die  Grabschrift   gesetzt    ist. 

Die  letzte  Auflehnung  des  Mithridates  endet  mit  seiner  Ge- 
fangennahme. Sein  Besieger  C.  Julius  Aquila  (8)  erhielt  die  orna- 
menta  praetoria  und  ist  unter  Xero  Procurator  von  Bithynien. 
An  dieser  Beförderung  erkennt  man  (").  dass  er  das  Conimando 
im  Bosporus  erhalten  hat.  nachdem  er  früher  Tribun  einer  Cohors 
praetoria  gewesen  war.  Nur  so  konnten  ihm  auch  in  dieser  Stel- 
lung die  ornamenta  praetoria  verliehen  werden,  an  sich  bereits 
eine  zu  hohe  Auszeichnung.  Aber  Claudius  in  seiner  Freude  einen 
Mithridates  aus  dem  Geschlechte  des  grossen  Mithridates  gefangen 
zu  haben,  verlieh  damals  auch  dem  Procurator  von  Bithvnien,  der 


(')  Darauf  bezieht  sich  Dessau  '.'*'>'. 

(2)  Mommsen  Ephem.  epigr.  2.  259,  vgl.  Rhein.  Museum  17.  211. 

(3)  Tacit.  Ann.  XII,  15:    At  Mithridates  Bosporanus    omissis    opibus 
is  postquam  Didium,  ducern  Roma!  tue  exercitus  abisse  co 

'(.   relictos  iii  novo    regno  Co:  |  cokortium 

cum  fulio  Aquila,  equite  Ro         .  spretis  utrisque  concire  nationes, 
fugas. 

(<    Vgl.  CLL.  XIV  3602;  Rhein.  Mus.  48,  343. 
('-)  Der  Name    Raecius  findet  sich  ofl   in  den   Terracina    benachbarten 
Municipien  :  C  L  L.  X.  XIV  Index. 

in,,,.  Rom.  3,   124,  n.  9. 
(7)  Die  Namen  Taurus  und  Asiaticus  ebenso  in  der  Familie  der  Valerii 
Asiatin.  ,  3,  :;7S  n.  139. 

imp.  Rom.  2,  168,  n.  108,  Vgl.  Anm.  3. 
\  bj1.  Philologus  1907,  161  ff. 


KPIGRAPHISCHE    BEITRA.EGE    ZUR    KAISKRGK8CHICHTE  335 

auch  sein  Theil  an  dein  Siege  beanspruchte,  die  gleichfalls  anor- 
male Auszeichnung  der  ornamenia  consularia  '().  Bei  dieser  über- 
triebenen Schätzung  des  Sieges  erklärt  sich  die  bombastische  Be- 
zeichnung des   Krieges  in  der  Inschrift. 

2.  —  Die  Kalatores  pontißcum  et  ßaminum. 

Von  der  Körperschaft  der  Amtsdiener  der  Pontifices  und  Fla- 
mines besitzen  wir  zwei  aus  der  Regierungszeit  des  Traiau  stam- 
mende Listen;  die  eine  (C.  I.L.  VI  32445)  war  auf  dem  Forum 
Romanum,  an  der  Schola  der  Kalatores  bei  der  Regia,  augebracht,  die 
zweite  (C.  I.  L.  VI  31034)  ist  in  eine  Privatlirkunde  (Bauerlaubnis 
für  ein  Kultgebäude  des  Sol  an  der  Via  Portuensis)  eingelegt. 

Auf  Grund  der  Erläuterung,  welche  beide  Listen  durch  Hülsen 
in  C.  I.  L.  VI  p.  3305  erhalten  haben  (*),  scheint  es  mir  möglich, 
die  Zusammensetzung  des  Collegiums  der  Pontifices  aufzuklären. 
Ich  gebe  zur  bequemeren  Uebersicht  die  beiden  Inschriften. 

VI,  32445. 

a 

Kalatores  pontißcum  et  ßami-       C.  Asi/üus  Hierax. 

num.  M.  Annius  Fidus. 

P.  Cornelius  Ialyssus.  L.  Iavolenus  Phoebus. 

D.    Valerius  Alexander.  App.  Annius  Falernus. 

Ti.  Claudius  Heronas.  Ti.   Claudius   Di[otim~\us. 

T.   Tettienus  Felix.  [_Sex.  Altius  Iustus~\. 

L.  Cornelius  Melius.  \_L.  Daebius  Polybius~\. 


P.   Calüisius   Trophimus. 

M.  Atilius  \_Eutychus~].  L.  Cornelius  Dlastus. 

A.  Lappius  \_Tha~]llus.  Cn.   Cornelius  Philargyrus. 

M.  Aimilius  Placidus.  L.   C[f\artius  Doryphorus. 

(')  Prosopogr.  imp.  Rom.  2,  236  u.  -185  :  Junius  Cilo  war  eben  ein 
Günstling  des  Narcissus  in  diesem  Regiment  der  Saturnalien.  Nur  die  orna- 
menia praetor  ia  gebühren  einem  Procurator  von  ducenarem  Rang. 

(2)  Vgl.  diese  Zeitschr.  14,  262;  16,  10. 


A.    V. 


5    Xull 

M.  Iu\_n\ius  Epaphroditus. 

L  Licinius   Elainus. 

A.  Coraeli»*  He\ 

M.  Asiii'n*  Silvester. 

L.  Scribonius  Parlhenopaeus. 

M.  Clodias    Tir  . 

f..  Minicius  Epaphroditus. 

P.  Ducedias  Euprepes. 


c.  I         -  .  I 

L.  Ceionius  Eesper. 

/'.  Marcius  Parthenius. 

M.  Rutilius  Admetus. 

Erasinus  Aug.  Hb. 

L.  Calv\Y\'i[t]ius  Euno> 

M.   Licinius  Comicus. 

Gn.   Lucceius  Plulianus. 

ffönoratus: 

C.  Luc  eins  Mai\_Oir\. 


VI.  31C34. 


\_P.   C~\oriieli  lalissi. 
[.'/.  A~]tili  Eutychi. 
\_D.~]   Valeri  Alexandri. 
[-1.  L~]appi    Thalli. 
\_P.  D~\uceiü  Eu\jß]r[ep~\es. 
\_L.   Tetyieni  \_Felicf\s. 
\_P.  Calvisii]    Trophimi. 
\_L.  Ceioai  H~\esperi. 
\_L.  CornelQ  Heli. 
[Z.   Cornelf}  Dlasti. 
\_L.  Asini  H~\ieracis. 
\_L.  Ciarli  Do~\ryphori. 
[J/.  Rutili  A~\dmeti. 


M.  Anni  Fidi. 
<>.  Pomponi  Xu\f\hi. 
[Z.]  Iavoleni  Phoebi. 
Ser.  lull  Paederoti*. 
L.  Calventi  Eunomi. 
Ap.  Anni  Falerni. 
M.  Iuni  Epaphroditi. 
.V.  Licini  Comici. 
Ti.  Claudi  Diotimi. 
A.   Corneli  Herae. 
Sex.  Atti  Iusti. 
M.  Asini  Silvesfri. 
L.  Baebi  Polybi. 


Gemeinsam  sind  beiden  Listen  folgende  NameD 


31034 


- 
- 
i 

n 
- 
it 

- 
- 


1.  P.  Cornelius  Talyssus 

'1.  M.  Atilius    Eutycbus 

3.  D.  Vaierius  Alexander 

4.  A.  Lappius  Thallus 

.").  V.  Dncenius  Euprepes 

6.  T.  Tettieuus   Felix 

7.  P.  Calvisius  Tropliinius 
3.  L.  Ceionius  He.-perus 
0.  L.  Cornelius    Helius 


=     o2445 

a 

1 

i 

b 

1 

= 

a 

2 

=zs              n 

b 

2 

=              n 

b 

17 

=              i 

a 

4 

= 

b 

4 

» 

b 

19 

^^               ^ 

a 

5 

WIGRAFHISCHE    Bl  I  rRAEGI     ZI  K    KAISERÖ1  S<  Hl<  HTE  337 


•> 


31034     10.  L.  Cornelius   Blastus  =  32445  h 

1 1.  C.  A -i  11  i  11-   Hierax  -  a  ,; 

12.  L.  Ciartiua  Doryphorua  -  7 

13.  Bf.    Rntilius  Admetua  -  b  2>\ 

14.  M.  Aimius  Fiilus  =  -  ,,  7 

15.  Q.  Pomponina  Xuthus  =  -  b 

16.  L.  lavolenus  Phoebua  =  .  a  . 
»         17.  Ser.  Iulius  Paederoa  =  -  £9 

18.  L.  Calventius  Emiomus  =  *  /,  23 

19.  Ap.  Anniua  Falernua  -  a  g 

20.  M.  Iunius   Epaphroditus  =  -  b  10 
"         21.  M.  Licinius  Comicus  =  -  b  24 

22.  Ti.  Claudius  Diotimus  ==  -  a  10 

23.  A.  Cornelius  Heraa  =  -  b  12 

24.  Sex.  Attius  Iustus  =  *  [Ä  in 
■         25.   M.  Asiniua  Silvester  =  *  £  13 

26.   L.  Baebiua  Polybius  »  [#  12] 

Nur  in  der  Inschrift  32445  sind  zwölf  Namen  gennant: 

T.  Claudius  Heronas 

M.  Aimilius  Placidus 

Cn.  Cornelius  Philargyrus 

L.   Licinius  Elainus 

L.  Scribonins  Parthenopaeus 

M.  Clodius  Tiro 

L.  Minicius  Epaphroditus 

C.  Cassius  Apelles 

P.  Marcius   Parthenius 

Erasinus  Aug.  libertus 

Cn.  Lucceius  Plutianus 

Honoratus: 
C.  Lucceius  Maio....  b    27 

Die  Angaben  inj  Corpus  über  die  Anordnung  der  Namen  in 
Liste  32445  sind  zu  berichtigen.  Auf  grund  der  erst  später  ent- 
deckten Zeichnung  des  Steines  hat  Hülsen  (in  diesen  Mitteilun- 
gen 1901  S.  10  f.)  gezeigt,  dass  die  im  Corpus  mit  a  und  b  be- 


a 

3 

b 

3 

b 

6 

b 

11 

b 

14 

b 

15 

b 

1(3 

b 

IS 

b 

20 

b 

99 

_  _ 

b 

25 

A.    v.    DOMASZEWSKI 

zeichneten  Columuen  auf  einer  und  derselben  Nebenseite  des  Blockes 

eingetragen    waren.    Nur    eine  kleine    Lücke    trennte    die   beiden 

Reihen,    die  übereinander  standen.  Ich   halte    aber    im  Folgenden 

B  Zeichnung  des  Corpus  beibehalten,  um  leichter  verständlich 

zu  sein. 

Die  Liste    I   (=32445)    ist  die  ältere,  aus  dem  Jahre   101. 
D     d  von  den  Namen,  die  hier  genannt  sind,  fehlen  in    der  jün- 
D  Liste  11  (=31034),  die  sicher  im  Jahre  102    geschrieben 
ist,  4  Namen. 

In  Liste  1  sind  die  Namen  auf  2  Columnen  verteilt,  a  und  b. 
In  Liste  11  sind  dagegen  die  Namen  dieser  beiden  Columnen 
in  eine  Reihe  zusammengezogen  in  der  Weise,  dass  auf  den  Namen 
a.  1  der  Liste  I  der  Name  //.  1  der  Liste  I  folgt,  ll.  s.  w.  mit 
gewissen  noch  zu  erörternden  Abweichungen.  Auf  grund  dieser 
Regel  der  Anordnung  hat  Hülsen  mit  Sicherheit  in  I  a  nach 
den  erhaltenen  Namen  noch  zwei  aus  Liste  II  ergänzt. 

Von  den  25  Namen,  welche  in  Liste  I  die  Columne  a  und 
den  Anfang  der  Columne  b  bilden,  kehren  21  in  Liste  II  wieder. 
Die  vier  fehlenden  sind  durch  Namen  ersetzt,  welche  in  I  auf  b, 
13  folgen  und  zwar  stehen  diese  eingeschobenen  Namen  in  II  in 
derselben  Folge,  die  sie  in  I.  b  hatten.  Da  aber  in  II  noch  ein  fünfter 
Name  aus  I,  b  eingeschoben  ist,  so  muss  noch  ein  fünfter  Name  in 
der  Liste  I  ersetzt  worden  sein.  Dieser  Name  ist  vor  dem  verstum- 
melten Anfang  von  I,  b  zu  ergänzen;  denn  der  letzte  ergänzte  Name 
von  I,  a  bildet  auch  den  Schluss  von  Liste  II.  so  dass  in  I,  a  kein 
weiterer  Name  ausgefallen  sein  kann.  Demnach  entsprechen  den  26 
Namen  der  Liste  II  26  Namen  der  Liste  I.  Von  dem  Schlüsse  der 
Liste  I.  b  kehrt  ausser  den  eingeschobenen  Namen  keiner  in  Liste 
II  wieder.  Daher  bezeichnet  der  26.  Name  der  Liste  1  einen  be- 
deutsamen Einschnitt.  Der  Schreiber  der  Liste  II  hat  nicht  alle 
kalatores  aufgenommen,  sondern  nur  iene,  welche  den  ersten  26 
der  Liste  I  entsprechen. 

Das  Collegium  der  Pontitices  im  weiteren  Sinne  bestand  aus 
dem  Rex  sacrorum,  drei  fiamines  maiores,  pontifices,  12  fiamines, 
lores,  pontifices  minores.  Der  Kalator  des  rex  sacrorum,  wenn 
er  überhaupt  einen  hatte,  ist  in  der  Liste  nicht  aufgenommen,  da 
der  rex  sacrorum  unter  der  Bezeichnung  pontifices  und  fiamines 
nicht  mit  einbegriffen  ist.  Einen  weiteren  Abschnitt  in  der  Liste 


EPIGRAHHISCHE    BEITKAEGE    ZUR    KAISERGESCHICHTI  339 

I,  h  bezeichnet  das  Wort  honoralus.  Zwischen  den  ersten  li ' »  Xamen 
und  diesem  Worte  stehen  12  Namen;  dieses  sind  daher  die  //"- 
mines  minores.  Jede  andere  Deutung  der  zwölf  Namen,  etwa  als 
Eipectantenliste  (l)  stösst    auf   unüberwindliche   Schwierigkeiten. 

Denn  wie  sollten  die  Expectanten  Kalatores  haben  und  nun  gar 
einer  von  ihnen  ein  kaiserlicher  Freigelassener  sein ?  Auch  wider- 
spricht dies  der  öeberschrift,  wonach  in  der  Liste  auf  die  Kala- 
tores der  Pontifices  Kalatores  vun  Flamines  folgen.  Die  drei  flami- 
nes  minores  gehen  an  Rang  den  'pontifices  voran  (8).  Dann  bilden 
sie  den  Anfang  von  Liste  I,  a  und  die  darautfolgenden  23  Namen 
sind  die  Pontitices.  Die  Reihenfolge  der  Namen  der  Pontifices  be- 
stimmt sich  nach  der  Zeit  ihres  Eintrittes  in  das  Colleginm  (Festus, 
p.  L61:  minorum  /»ontiföcum  maximus  dicitur  qui  primus  in  id 
collegium  venu,  Hera  minimus  qui  novissimus).  Auch  die  Vestalis 
maxima  ist  die  älteste  ihres  Collegiums  und  so  wird  der  Pontifex 
maximus  ursprünglich  der  älteste  der  Pontitices  gewesen  sein. 

Wenn  aber  in  der  Liste  I,  a  die  9  auf  die  3  Flamines  ma- 
jores folgenden  Namen  den  14  der  Liste  I,  b  vorangehen,  so  muss 
sich  auch  dies  aus  dem  Rang  der  Priester  erklären.  Angesehener, 
weil  die  ursprünglichen  Mitglieder  des  Collegiums,  sind  die  Patricii. 
In  diesen  9  Namen  hat  man  die  Pontitices  patricischer  Herkunft 
zu  erkennen;  die  14  auf  sie  folgenden  der  Liste  I,  b  sind  Ple- 
bejer. 

Diese  Auffassung  findet  eine  sichere  Bestätigung  in  der  An- 
gabe des  Tacitus  über  die  Einsetzung  der  sodales  Augustales.  Ann. 
I,  54:  sorte  dueti  e  primoribus  civitatis  unus  et  viginti,  Tibe- 
rius  et  Drusus  et  Claudius  et  Germanicus  adiciuntur.  Die  Mit- 
gliedzahl ist  später  auf  28  gestiegen.  Das  Vorbild  für  das  Col- 
legium der  Sodales  Augustales  ist  die  augusteische  Ordnung  für 
die  Pontitices,  die  unter  ihm  auch  21  Stellen  gezählt  haben  wer- 
den, 9  patricische  und  12  plebeische.  Die  Richtigkeit  dieser  Con- 
struetion  zeigt  sich  in  den  Zahlen  selbst,  die  wie  immer  bei  den 
Pontifices  Vielfache  der  den  drei  Stammtribus  entsprechenden 
Dreizahl  sind.  Unter  Traian  war  die  Zahl  der  Pontifices  durch 
Vermehrung  der  plebeischen  Stellen  auf  23  gewachsen. 

C)  Mommsen  Staatsr.  II,  30. 
(2)  Vgl.  Oesterr.  Jahresh.  6,  58. 


A.    v.    DOMASZEWSKI 

Der  Schreiber  der  Liste  II  hat  die  Patricier  der  Liste  I,  a 
und  die  Plebeier  1.  b  in  der  Weise  ineinandergeschoben,  dass  auf 
den  ältesten  Patricier  des  Gesamtcollegiums  der  Pontifices,  dem 
auch  die  drei  Fhunines  maiorea  angehören,  der  dem  Amtsalter 
zunächststehende  Plebeier  folgt  u.  s.  w..  so  dass  zuweilen  eben 
eu  des  Amtsalters,  hinter  einem  Patricier  auch  zwei  ihm  an 
Alter  zunächst  stehende  Plebejer  eingeschoben  wurden. 

Bei  der  Anordnung  uach  dem  Amtsalter  sind  die  beiden  über- 
lebenden  Flamines  maiores,  der  Flamen  Dialis  I.  a,  1  und  der  Fla- 
men Martialis  I  a,  2,  auch  die  ältesten  Mitglieder  patricischer 
Herkunft.  Dies  ist  durchaus  sachgemäss,  da  diese  Flaminate  nicht, 
wie  die  Poutiticate,  eine  Auszeichnung  bewährter  Senatoren  bilden. 
Die  Lücken  in  der  Reihe  der  Pontitices  wurden  durch  Ergänzungs- 
wahlen  aus  der  Zahl  der  Flamiues  minores  gefüllt,  die  wieder 
nach  ihrem  Amtsalter  in  der  Reihe  der  Pontitices  hinter  den  Ple- 
bejern eingeschoben  erscheinen.  Soweit  wir  wissen,  sind  die  Fla- 
mines equites  Romani',  demnach  hat  Traian  sie  als  Praetorier  in 
den  Senat  adlegirt  und  ihnen  zugleich  den  Pontificat  verliehen. 
Dass  unter  den  Kalatores  der  Flamines  minores  ein  kaiserlicher 
Freigelassener  erscheint,  beweist  dass  auch  sein  Flamen  ein  kaiser- 
licher Freigelassener  war  (').  Um  so  weniger  wird  man  annehmen 
dürfen,  dass  die  flamiues  minores  auch  senatorischer  Herkunft  sein 
konnten. 

Sowohl  in  den  starken  Abgängen  als  in  der  Art  der  Ergän- 
zung tritt  die  Wirkung  des  dacischen  Krieges  hervor.  Die  furcht- 
baren Verluste  der  Schlachten  von  Tapae  und  Nicopolis  könnten 
nicht  besser  beleuchtet  werden.  Verdiente  Offiziere  des  Ritter- 
standes sind  auf  diese  Weise  Senatoren  und  Pontitices  geworden. 
Auch  der  kaiserliche  Freigelassene  wird  jener  sein,  der  die  cura 
copiarum  des  Krieges  gehabt  hatte. 

Der  Name  des  Kalators  A.  Lappius  Thallus  ist  von  histori- 
schem Interesse.  Sein  Herr,  der  Pontifex  A.  Lappius  ist  wegen  seines 
hohen  Amtsalters  sicher  der  Norbanus  Lappius  Maximus  (2)  der 
den  Antonius  Saturninus  niederwarf.  Auch  sieht  man,  dass  sein 
Praenomen  bei  Dio  07,   11    Aovxiog  verschrieben  ist. 

c)  Vgl.  CLL.  VI  15  98. 

C1)  Die  richtige  Form   des  Namens    erwiesen    von    Pichlmayr  Hermes. 
664. 


EI'lGKAi'HlSCHK    BEITRAKCE    ZUR    K/USERGES    HICHTE  34J 

Der  in  der  Liste  I  l>.  27.  28  als  honoratus  bezeichnete  scheint 
ein  ausserordentliches  Mitglied  zu  sein.  Am  Ende  der  Liste  II, 
24  ist  amvrcan  wahrscheinlich  ....  amur  can(didalus),  also 
ein  Expectant. 

3.  —  Inschrift  der   Tibüiiies. 

Bei  der  Bearbeitung  der  niederrheinischen  Inschriften  erkann- 
te ich,  dass  die  angeblich  in  Nymwegen  gefundene  Inschrift  eines 
Collegiums  C.  I.  L.  XI 11  1320*  vielmehr  aus  der  Stadt  Rom 
stammt,  Dieses  Fragment  ist.  wie  Hülsen  vermutet,  mit  einem  in 
Rom  seihst  copierten  Fragment  C.  I.  L.  VI  2229  (vgl.  A.ddenda 
u.  :>2453)  zu  verbinden. 

Beides  sind  Fragmente  von  Bronzetafeln,  die  zu  gleicher  Zeit. 
um  1630  oiler  wenig  später,  auftauchen:  das  angeblich  Nyinwe- 
gener  Stück  kann  leicht  durch  den  schon  damals  schwunghaft  be- 
triebenen Antikenhandel  von  Rom  an  den  Niederrhein  gelangt  sein. 


a)     CIL.  XIII  1320" 


b)     C.LL.YI2229 


(\  ■   E  T      DE/ 
ORTVNA  •  PERM 
LVICTORINVS 
EGIS  SVPRA- 
C^VERI     EX  HI 
(tl  •  VRBIS  •  Sy 

ns-  a(> 


REG-   XI1II    IN   yj 
li  NOVARI      ID.1' 
TIBIC  •    I  •    N 
DEI  •   PRIMO  •   SALVTE 
CAESETIO  •  PROBO  ■  C 
ETIAM   •    AD1TVM  ■    PAVLI 
MVTEM  •   SIC  •   ACCIPIAN' 


Das  Verständnis  der  Inschrift  beruht  auf  der  Erwähnung  der  Ti- 
bicines  in  b,  3.  Die  Mbicines,  qui  sacris  publicis  praesto  sunt, 
sind  die  ältesten  der  römischen  Gilden  (').  Von  ihrem  Jahresfeste 
sagt  Varro  de  1.1.6,  17:  Quinquatrus  miniisculae  dietae  Iuniae 
Idm  ab  similitudine  maiorum,  quod  tibiciaes  tum  feriati  vagan- 
tur  per  urbem  et  convenlunt  ad  aedem  Minervae.  Es  ist  deutlich, 
dass  eben  die  Iden  des  Junius  am  Schlüsse  von  //.  2  genannt  sind. 


(')  Marquardt  Staatsverw.  3,  138  Anm.  5 


A.    v.    D0MASZEWSK1 

i       Festmahl  hielten  sie  jedoch  au  diesem  Tage  auf  dem  Capitol 
im  Tempel  des  Jupiter  al»  r). 

Die  <>  38  '1er  Lücke  am  Anfang  von  Fragment  a  ist  in 
Zeile  2  mit  Sicherheit  zu  bestimmen  durch  die  notwendige  Er- 
gänzung [/  F~]prtuna,  das  griechische  aya&fi  ii-/jr  am  Ein- 
gang des  Aktenstückes.  Da  die  beiden  Schutzgötter  der  Tibi- 
eines  luppiter  optimus  maximus  und  Minerva  sind,  so  erkennt 
man  an  Anfange  von  Fragment  a3  1:  [_I{ovi)  o{ptimo)~\  m{i 

■<c.  Das  erhaltene  in  am  Schlüsse  von  //.  1  zeigt, 
da—  nach  den  Schutzgittern  der  Ort  stand,  wo  das  Aktenstück 
sich  befand.  Die  aedes  Minervae  der  Tibicines  war  aber  der  Tem- 
pel der  Minerva  auf  dem  Aventiu  ('-').  Deshalb  ist  zu  ergänzen: 
[, in  aede  deac  Minervae]  reg(ionis)  XI fl  (3)  in  A[ventino.  Diese 
siclieren  Ergänzungen  bestimmen  die  Grösse  der  Lücke  zwischen 
Fragment    a    und  b,  sowie   die   Länge  der  Zeile  in   Fragment  b. 

Das  Aktenstück  beginnt  mit  dem  wesentlichen  Inhalt.  Dieser 
war  die  Erneuerung  des  Opfers  der  Tibicines  an  den  Iden  des 
Iunius.  Aber  eine  Kulthandlung  kann  nur  mit  Erlaubnis  des 
Kaisers  als  pontifex  maximus  verfügt  werden.  Demnach  ist 
Zeile  2  zu  ergänzen :  Perm[issu  imperatoris  sacrißeium  tibicinarn 
r~\eaovari  id(ibus)  I[unii$. 

Darauf  folgt  ein  Schreiben  der  Behörde,  welche  die  Tätigkeit 
des  Colleginms  zu  überwachen  hat.  Da  in  Zeile  ">  f.  deutlich  der 
c\_"r(ator)  i  re~]g{ionis)  I  urbis  s\_acrae  genannt  wird,  so  ist  der 
Schreiber  des  Briefes  die  den  curatores  regionum  vorgesetzte 
Behörde.  Seit  Severus  Alexander  sind  die  curatores  regionum 
Consulare.  die  dem  praefectus  urbi  beigeordnet  waren  (l).  Deshalb 
>•  der  Schreiber  der  praefectus  urbi.  Die  Zeit  der  Inschrift  ist 
ferner  insoweit  bestimmt  als  sie  früher  fallen  muss  als  das  Jahr  2.">4. 
da  seit  diesem  Jahr  die  Reihe  der  praefecti  urbis  vollständig  vor- 
liegt (r').  in  welcher  der  Victorinus  unserer  Inschrift  fehlt.  In  der 
ersten  Hälfte  des  dritten  Jahrhunderts  ist  aber  ein  Mann  bekannt, 

(»)  CLL.  P  p  320.  Vgl.  CLL.  VI  30932  und  dazu  Wissowa, 
Religion,   1 

Hülsen,  Topographie  I.  3,  159. 
(3)  XIIII  ißt  überliefert. 
(4i  Mommsen,  Staatsrecht  2,  1061. 
•    Mommsen,  Chronica  minora  I.  65. 


RPIGRAPHISCH1     BE1TRAEÜK    ZUR    KAISERGFSCHICHT1  S43 

ili'ssi'ii  Name  zu  den  erhaltenen  Resten  vortrefflich  stimmt  und  der 
sehr  wohl  unter  Severus  Alexander  praefeclus  urbi  gewesen  sein 
kann.  Es  ist  T.  Flavius  Victorinus  Philippianns,  am  Anfang  der 
Regierung  des  Septimius  Severus  tribunus  legionis  (').  Zeile  3,  l 
ist  zu  ergänzen  '/'.  /■'  \l(avius)  Victorinus  \_Phihppianus praef{ectus) 
urb(i)  magistris]  collegi  tibicin[um  et]  [coli]  egissupra  [scripti 
collegi  anno  d{om.ini)  n{ostri)  Severi  Alexan]d[r\i  (2)  primo  Sa- 
lute^"], d.  h.  222  n.  Chr. 

Es  folgt  die  aus  dem  Anlass  der  Erneuerung  des  Jahresfestes 
verfügte  Prüfung  der  Akten  des  Collegiums.  ">-7  [Con~]queri  >•. 
[beri  instrumenta1?  collegi  supra  scripti..}  Caesetio  Probo  c[u- 
r{atori)  \  re~]g{ionis)  I  urbis  sa[crae  et  praebere  ad  tabularium 
collegi]  etiam  aditum  Pauli[no]  \  [sal]vis  ac[tis~].  Der  Stadtprae- 
fekl  unterwirft  die  Urkunden  des  Collegiums  einer  Revision,  in 
Bezug  auf  Statuten,  Mitgliederlisten  u.  s.  w.,  und  der  Paulinus  ist 
ein  Beamter  seiner  Kanzlei,  der  die  Akten  abholt.  Aenderungen. 
die  der  Praefekt  vornimmt,  wird  er  den  magist 'ri  der  tibicines  no- 

tifioieren.  7.  8  Si  autem  leges  ?  comtynutem,  sie  accipian[t,  ut 

testes]  siiit  magist[ri  collegii. 

Wie  es  gekommen  ist,  dass  das  altrümisehe  Fest  der  Tibici- 
nes vor  Severus  Alexander  nicht  mehr  begangen  wurde,  erklärt 
die  neue  Staatsreligion  Elagabals  (3).  Mamaeas  senatorischer  Bei- 
rat hat  die  alten  Kulte  wiederhergestellt. 


Heidelberg. 


-■ 


A.    V.    DOMASZEWSKI. 


(')  Prosopograph.  imp.  Rom.  2,80  n.  266.  Sein  Vater,  2,75  n.  23S    ist 
ein  Vertrauensmann  des  Septimius  Severus. 

(2)  b,  Zeile  4  ist  ganz  bestimmt  die  Datierung,   dei    ist  überliefert. 

(3)  Religion  des  rüm.  Heeres  S.  6". 


\v.    AMELl'XG,    ZUR    ÄRA    ÜES    KI.E01I1 


ZUR  ai;a  des  kleomenes 


-   im  XX.  Bande  unserer  Mittheilungen  habe  ich  die  Wieder- 
holun  r  Ära  des  Kleomenes  in  Florenz  besprochen  und  sie  auf  eins  der 

Gemälde  des  Timanthes,  die  Opferung  der  Iphigenia,  zurückgeführt.  Dieser 
Rückführung  konnte  man  entgegenhalten,  dass  von  einem  Teil  der  Original- 
komposition, den  Plinius  überliefert,  von  dem  Altar  zu  Füssen  der  Iphigenia, 

mir  auf  dem  Bilde  aus  Herculanum 
■•in  zweifelhafter  Resl  erhalten  sei 
Die  Frage  entscheidet  sich  jetzt  zu 
gunsten  meiner  Annahme  durch  das 
Fragment  einer  vierten  Wiederhol 
lung  auf  einem  späten  aretinischen 
Gefäss.  I » I  -  *  Scherbe  i>t  mit  der 
Sammlung  Dressel  in  das  Alberti- 
nnm  in  Dresden  !_relanirt.  Unsere  Ab- 
bildung ist  nach  einem  Abguss  her- 
gestellt, den  ich  ebenso  wie  die 
Erlaubnis  zur  Publikation  dem  Ent- 
ireirenk omni en  Prof.  Treu's  verdanke. 
Di  Figuren  sind  aus  einzelnen  For- 
men gewonnen  und  auf  die  Wandung 
des  Gefässes  aufgesetzt.  Dabei  ist 
die  Composition  auseinandergezerrt 
worden,  um  die  weite  Rundung  zu 
füllen.  Die  links  erhaltenen  Anne  des 
Kalchas  mit  dem  Schwert  müssten 
den  Kopf  der  vollständig  erhalte- 
nen Iphigenia  berühren ;  man  sieht. 
wie  die  Linke  des  Kalchas  die  Locke 
der  Jungfrau  hebt.  Zwischen  den 
Figuren  schwebt  nun  zu  hoch  im 
Raum  ein  kleiner  Altar,  der  mit 
drei  Bukranien.  Guirlanden  und  Bändern  verzier!  und  reichlich  belegt  ist; 
man  wird  die  oben  gehäuften  Dinge  am  ehesten  für  Früchte  halten,  wie 
in  dein  Korb  des  Jünglings  auf  der  Florentiner  Ära;  ja,  es  scheint,  als  sei 
solch  ein  Korb  auf  den  Altar  gestellt.  Der  unregelmässige  Ausschnitt  in  dem 
Körper  des  Altars  isl  vor  der  Befestigung  auf  der  Wandung  des  Gefässes 
geraachl  worden,  kann  aber  nicht  ursprünglich  beabsichtigt  gewesen  sein. 
Wir  dürfen  uns  den  Altar  auf  dem  Gemälde  des  Timanthes  kaum  im  Ein- 
zelnen dem  aretinischen  entsprechend  vorstellen,  aber  die  Scherbe  zeugt  für 
das  Vorhandensein  dieses  Gliedes  in  der  Composition  und  damit  für  deren 
iminenhang  mit  dem  Gemälde  des  Kythniers.  Auf  der  Ära  des  Kleomenes 
und  dem  Elfenbeinkästchen  Hess  man  es  fort,  um  den  Raum  nicht  über- 
mässig zu  füllen. 

W.    A.MEUNG. 


Abgeschlossen  am  21.   Dezember   1001 


DIE  MEDAILLONS  AM  KONÖTANTINSBOGEN. 


Die  sein-  dankenswerten  grossen  Abbildungen  der  acht  Jagd- 
medaillons des  Konstantinsbogens  in  den  Bruckmannschen  Denk- 
mälern (Tafel  555.  559.  560.  565)  machen  endlich  eine  erschöpfende 
Stilkritik  dieser  schönen  Stücke  auch  ohne  Benutzung  der  Abgüsse 
im  Museum  von  St.  Germain  möglich  (').  Bei  eingehender  Beschäf- 
tigung mit  den  Tafeln  tiel  mir  auf,  dass  sich  scharf  zwei  Gruppen 
unter  den  Medaillons  scheiden,  die  sowohl  in  der  künstlerischen 
Anlage  wie  in  der  Ausführung  der  Reliefs  so  bedeutend  von  einan- 
der abweichen,  dass  sie  unmöglich  als  einheitliche  Schöpfung  auf- 
gefasst  werden  können  (2).  Dieser  Eindruck  verstärkt  sich  noch  bei 
Betrachtung  der  wundervollen  Aufnahmen  von  Anderson  (Nr.  2526- 
2533),  auf  deren  genauem  Studium  die  folgenden  Ergebnisse  be- 
ruhen. 

Die  Bären-und  Eberjagd,  zwei  Bilder,  in  denen  ein  gleiches 
Thema  auf  den  ersten  Blick  überraschend  ähnlich  behandelt  zu 
sein  scheint,  eignen  sich  eben  aus  diesem  Grunde  am  besten  dazu, 
die  tiefgehenden  Gegensätze  klar  zu  machen,  durch  die  jedes  der 
beiden  Medaillons  sich  als  Vertreter  je  einer  der  beiden  erwähn- 
ten Gruppen  kennzeichnet.  Drei  Reiter  verfolgen  das  Jagdwild, 
unter  ihnen  der  Kaiser,  im  Begriff,  hier  den  Bären,  dort  den  Eber 
mit  der  Lanze  zu  erlegen,  in  Anbetracht  der  gefährlichen  Gegner 
ein  spannender  Augenblick,    dessen    lebendige  Wiedergabe   keine 

(')  Früher  behandelt  von  E.  Petersen  in  diesen  Mitt.  IV  S.  314  ff.,  wo 
die  ältere  Litteratur.  Derselbe,  Ant.  Denkm.  I  S.  31.  Arndt,  Denkm.  griech.  u. 
röra.  Skulptur,  Text  zu  Tafel  555.  559.  560.  5C5.  Stuart  Jones,  Papers  of  che 
British  Sckool  cd  Borne  III  S.  220  ff.  E.  Strong,  Boman  Sculpture  S.  131  ff. 
E.  Petersen,  Neue  Jahrb.  für  das  klass.  Alt.  1906  S.  522  ff. 

(3)  Kurz  mitgeteilt  habe  ich  meine  Beobachtung  in  der  Beilage  zur 
Allgemeinen  Zeitung  1906,  Nr.  71    -     588 

23 


I.   SIEVEK.ING 

leichte  Aufgabe  war.  Der  Künstler  der  Bärenjagd  bat  sie  glänzend 
In  weiten  Sprüngen  flieht  der  Bär,  aber  das  Ross  des  Kai- 
sers ist  ihm  dicht  auf  den  Fersen,  und  dieser,  der  als  Hauptper- 
son allein  mit  dem  Bären  den  Vordergrund  des  Reliefs  einnimmt, 
holt  schon  zum  entscheidenden  Wurfe  aus.  Sein  ihm  zur  Seite 
reitender  Gefährte  verfolgt  gespannt  die  Bewegung,  gerüstet,  im 
Falle  des  Misslingens  seinem  Herren  hilfreich  beizuspringen.  Ein 
dritter  Begleiter,  mehr  als  Nebenperson  behandelt,  folgt  den  beideu, 
den  Blick  auf  den  Bären  gerichtet,  auch  er  mit  eingelegter  Lanze. 
Die  Raumfüllung  ist  vortrefflich  gelungen,  der  Bär  scheint  un- 
gehindert in  seiner  Bewegung  und  bei  den  drei  eng  zu  einer  Gruppe 
verbundenen  Reitern  entfaltet  sich  jedes  Motiv  frei,  dank  der  ge- 
schickten Verkürzung  des  nur  halb  aus  dem  Hintergrund  hervor- 
ragenden einen  Pferdekörpers  und  der  Halbierung  des  andern  durch 
den  Medaillonrand.  Die  einzelnen  Figuren,  Menschen  wie  Pferde, 
sind  alle  voll  Leben  und  Bewegung  und  doch  fein  differenziert  je 
nach  der  ihnen  zugeteilten  Rolle,  so  dass  sie  zu  einem  Ganzen 
von  packender  Anschaulichkeit  zusammenstimmen. 

Erweckt  daher  die  Darstellung  der  Bärenjagd  bei  dem  Be- 
schauer die  Vorstellung  einer  rasch  vorwärts  schreitenden  Hand- 
lung, von  der  das  Auge  einen  flüchtigen  Moment  erhascht,  der 
sofort  von  einem  andern  abgelöst  sein  wird,  so  erscheint  demge- 
genüber die  Eberjagd  trotz  der  gleichfalls  in  starkem  Ausgreifen 
wiedergegebenen  Pferde  und  des  ähnlichen  Motives  der  Reiterfi- 
guren  wie  ein  plötzlich  in  der  Bewegung  erstarrtes  Augenblicks- 
bild. Der  Grund  hierfür  ist  in  erster  Linie  in  der  ungleich  man- 
gelhafteren  Komposition  dieses  Meiaillonreliefs  zu  suchen.  Der 
gewaltige  Eber,  der  aus  seinem  Sumpfdickicht  aufgetrieben  ist, 
füllt  allein  den  Vordergrund,  so  dass  die  drei  Jäger  neben  ihm 
her  zu  reiten  scheinen  und  keine  Ueberleitung  von  ihnen  zu  jenem 
vorhanden  ist.  Der  Kaiser  reitet,  um  als  Hauptperson  aufzufallen, 
allein  voraus.  Dadurch  wird  die  Gruppe  gelöst  und  es  entstehen 
langweilige  Parallelen  zwischen  dem  Kaiser  und  dem  Eber  einer- 
seits und  den  zwei  Begleitern  andrerseits,  ohne  dass  der  Kaiser 
wie  in  der  Bärenjagd  den  Mittelpunkt  der  Handlung  bildet.  In- 
folge der  ziemlich  gleichmässigen,  geringen  Reliefhöhe  scheinen 
die  drei  Reiter  am  Hintergrunde  festzukleben  und  ihre  Bewegui 
freiheit  künstlich  gehemmt  zu  werden. 


DIE    MEDAILLONS   AM    KONSTANTlrsSUOGEN  34'3 

Dazu  kommen  die  posenhaften  Bewegungen  der  Einzelfiguren, 
die  den  Eindruck  des  Unfreien  verstärken.  Der  Kaiser  holt  über 
dem  recht  lahm  und  zahm  wiedergegebenen  Eber  zun  Wurf  oder 
Stoss  aus  ohne  Feuer  und  auch  ohne,  wie  es,  da  er  das  Wild  ein- 
geholt hat,  gegeben  wäre,  sein  Boss  zu  zügeln.  Sein  älterer  Be- 
gleiter galoppiert  in  sehr  korrekter  Haltung  mit  eingelegter  Lanze 
hinter  ihm  her,  scheint  aber  völlig  überflüssig  bei  der  Scene,  ebenso 
wie  der  Jüngling,  der  seine  Statistenrolle  auch  einsieht,  daher 
hinter  sich  schaut  und  den  rechten  Arm  in  nichtssagender  Geberde 
erhebt.  Die  Wiedergabe  des  Terrains  ist  sehr  ungeschickt  ausge- 
fallen und  wirkt  gegenüber  dem  einfach  gerauhten  Boden  in  der 
Bärenjagd  recht  kleinlich. 

Ebenso  wie  diese  beiden  Jagdscenen  gleichen  sich  der  äusse- 
ren Anordnung  nach  auch  von  den  vier  Opfern  je  zwei  untereinan- 
der in  hohem  Maasse,  nämlich  die  vor  dem  Bilde  des  Apollo  und 
der  Diana  einerseits  sowie  die  an  Silvan  und  Hercules  andrerseits. 
In  den  ersten  beiden  nimmt  das  Götterbild  auf  hoher  Basis  zwi- 
schen zwei  Bäumen  die  Mitte  der  Scene  ein,  je  zwei  Figuren  füllen 
zu   beiden   Seiton   eines   kleinen  Opferaltares  den  übrigen  Raum. 

Ein  genauerer  Vergleich  lässt  wieder  bei  dem  Dianaopfer  grosse 
Vorzüge,  bei  der  Apolloadoration  entschiedene  Mängel  der  Kom- 
position erkennen.  Dort  eine  geschlossene  Gruppierung  um  den 
gegebenen  Mittelpunkt  und  eine  einheitliche  Handlung,  hier  durch 
die  Wendung  des  das  Pferd  führenden  Mannes  eine  Auflösung  des 
Zusammenhanges  und  eine  Unklarheit  der  Situation.  Noch  in  die 
Augen  springender  ist  bei  den  zwei  andern,  in  der  seitlichen  An- 
bringung des  Altars  und  der  Stellung  der  Figuren  zu  diesem  über- 
einstimmenden Opferscenen  die  künstlerische  Ueberlegenheit  des 
Silvanopfers  gegenüber  dem  Herculesopfer.  Bei  ersterem  ist  die 
Anordung  der  Figuren  eine  äusserst  geschickte  und  reizvolle.  Auf 
der  einen  Seite  des  Altars  der  opfernde  Kaiser  in  der  Mitte  zweier 
Begleiter,  eine  ungezwungene  Gruppe,  hinter  dem  Altar  in  lebhafter 
Bewegung  der  das  Götterbild  bekränzende  Diener,  oben  den  Raum 
füllend  die  knorrigen  Aeste  des  Baumes.  Wie  steif  und  leblos 
wirkt  daneben  die  Darstellung  des  Herculesopfers  mit  den  drei 
schablonenhaft  hintereinandergereihten  Personen  auf  der  einen 
Seite  und  der  nichtssagenden  Einzelfigur  auf  der  andern  Seite  des 
Altars.  Und  oben  in  der  Luft  schwebend  ganz  ausserhalb  des  Zu- 


I.   SIEVEKING 

sammenhanges  das  kleine  Götterbild  zwischen  der  starren  Guir- 
lande  und  dein  plumpen  Löwenfell.  Eine  störende  Lücke  klafft 
über  dem  Altar. 

ä  letztes  korrespondierendes  Me  laillonpaar  bleiben  die  Dar- 
stellungen  des  Jagdauszuges  und  des  Jagdschlusses  nach  Erlegung 
des  Löwen  übrig.  Entsprechend  der  gegenständlichen  Verschieden- 
heit ist  natürlich  auch  die  formale  Uebereinstimmung  nicht  so 
weitgehend  wie  bei  den  andern  Paaren,  immerhin  linden  sich  auch 
hier  Vergleichungspunkte  wie  die  Führung  zweier  Tiero  in  jedem 
Bilde  und  die  centrale  Gruppe  von  drei  Figuren  in  der  gleichen 
Anordnung. 

Der  Jagdauszug  ist  wohl  das  schönste  Stück  der  ganzen  Reihe. 
Ungemein  natürlich  in  der  Perspektive  entwickelt  sich  aus  dem 
einfachen  architektonischen  Hintergrund  heraus  der  Jagdzug  in 
anmutigem  Wechsel  von  Jägern  und  Tieren.  Der  Kaiser  in  un- 
gezwungener Weise  an  dem  Vorgang  Teil  nehmend,  ist  geschickt 
in  den  Mittelpunkt  der  Scene  gestellt.  In  der  Gruppe  über  dem 
erlegten  Löwen  ist  er  dagegen  einfach  in  die  eintönige  Front  der 
fünf  Figuren  eingereiht,  die  abwechselnd  etwas  vor  und  etwas 
zurücktretend  die  ganze  Breite  des  Medaillons  einnehmen.  Die 
Darstellung  der  beiden  Pferde  im  Hintergrunde,  besonders  des  rech- 
ten, nimmt  sich  gequält  aus  und  für  den  toten  Löwen  bleibt  nur 
der  unglückliche  Platz  in  dem  durch  die  Standfläche  abgeschnitte- 
nen Segment  übrig,  wo  er  unperspektivisch  wirkt  und  ganz  den 
Eindruck  eines  sorgfältig  arrangierten  Felles  macht. 

Aus  der  vorgenommenen  Gegenüberstellung  ergiebt  sich,  dass 
die  eine  Hälfte  der  Medaillons,  nämlich  die  sämtlichen  auf  der 
Südseite  des  Konstantinsbogens  angebrachten,  den  übrigen  vier 
in  ihrer  künstlerischen  Anlage,  das  heisst  in  der  Raumfüllung. 
Gruppenbildung,  den  Bewegungsmotiven  und  der  perspektivischen 
Reliefbehandlung  bedeutend  überlegen  ist,  die  acht  Medaillons 
von  diesem  Gesichtspunkte  aus  also  nicht  als  ein  Ganzes  angesehen 
werden  können.  Eine  Scheidung  in  die  gleichen  zwei  Gruppen  er- 
giebt nun  auch  ein  Vergleich  der  Reliefausführung  im  Einzel- 
nen. In  ihr  stimmen  die  Medaillons  der  Nordseite  untereinander 
ebenso  genau  überein,  wie  die  der  Südseite,  aber  eine  tiefe  Kluft 
scheidet  beide  voneinander.  Es  ist  merkwürdig,  dass  die  starken 
stilistischen    Unterschiede  in  den  Reliefs   bei    den    mannigfachen 


DIE    MEDAILLONS    AM    KONSTAKTINSBOGEN  849 

Datierungsversuchen  bisher  nicht  erkannt  worden  sind.  Sie  treten 
ganz  besonders  auffällig  in  der  Behandlung  der  Gewandung  hervor, 

die  an  den  .Medaillons  der  Südseite  bei  grosser  Mannigfaltigkeit 
und  Natürlichkeit  einen  erstaunlichen  Reichtum  der  Faltengebung 

aufweist  und  ein  lebhaftes  Licht-  und  Schattenspiel  erzielt,  wäh- 
rend an  den  Reliefs  der  Nordseite  Nüchternheit  und  akademische 
Glätte  verbunden  mit  einer  gewissen  Kleinlichkeit  im  Gewandstil 
vorherrschen.  Es  ist  überflüssig  dies  im  einzelnen  nachweisen  zu 
wollen,  da  ein  vergleichender  Blick  auf  die  vielen  übereinstim- 
menden Gewandmotive  in  beiden  Gruppen  hier  überzeugender 
wirken  muss  als  es  Worte  können.  Es  sei  nur  hingewiesen  auf  die 
reitenden  Kaiser  in  der  Bären-  und  Eberjagd  als  auf  ein  besonders 
zum  Vergleich  geeignetes  Beispiel.  Bei  ersterem  ordnet  sich  die 
Gewandung  bei  aller  Sorgfalt,  die  auf  die  Einzelheiten  verwendet 
ist,  vollständig  dem  Motiv  der  ganzen  Figur  unter.  Der  Mantel 
flattert  wild  zurück,  das  Untergowand  ist  stark  durch  die  Bewe- 
gung des  Armes  in  Mitleidenschaft  gezogen  und  liegt  auf  dem 
Oberschenkel  in  der  durch  den  Sitz  gegebenen  natürlichen  Unord- 
nung. Bei  der  entsprechenden  Figur  der  Eberjagd  ist  die  Gewan- 
dung in  den  Einzelheiten  sehr  korrekt  (man  beachte  den  Schlitz 
der  Tunika  am  Oberarm  und  Oberschenkel),  in  der  Gesamtanordnung 
elegant,  aber  ohne  den  Schwung,  den  die  Bewegung  der  Figur  er- 
fordern würde.  Um  diesen  wenigstens  äusserlich  zu  markieren,  ist 
vor  dem  Kopf  des  Keiters  der  Mantel  in  ganz  unnatürlicher  Weise 
in  die  Höhe  gebläht.  Von  besonders  charakteristischen  sich  wie- 
derholenden Einzelheiten  mache  ich  auf  die  Wiedergabe  des  Ue- 
berfalles  an  dem  gegürteten  Untergewande  aufmerksam ;  wie  le- 
dern und  zurechtgelegt  wirkt  er  an  den  Figuren  der  Nordseite, 
wie  reich  und  natürlich  an  denen  der  Südseite.  Bemerkenswert 
sind  ferner  die  Unterschiede  in  den  Ansätzen  der  Falten,  die  hier 
völlig  organisch,  dort  ganz  unvermittelt  aus  der  Fläche  heraus- 
wachsen. Auch  die  Faltenbrechungen  sind  lehrreich  in  ihrer  Ver- 
schiedenheit :  man  vergleiche  hierfür  die  Kaiserfiguren  des  Dia- 
naopfers und  der  Löwenjagd. 

Die  Behandlung  des  Nackten  ist  in  beiden  Gruppen  sehr  ver- 
schieden. Das  zeigt  ein  Vergleich  der  drei  männlichen  Götterbil- 
der. Beim  Apollo  ist  der  Körper  süsslich  weich  und  ohne  Detail- 
wiedergabe, beim  Hercules  sehr  schematisch  und  nur  in  grössere 


I.    SIEYEKING 

Partien  abgeteilt,  beim  Silvan  in  allen  Teilen  scharf  abgegrenzt 
und  in  der  Muskulatur  ausserordentlich  durchgebildet.  Im  übri- 
gen    vermeidet  der  Künstler  der  Nordseitenmedaillons  wohl  im 

richtigen  Gefühl  seines  Unvermögens  nackte  Figuren,  während  auf 
der  Südseite  im  Jagdauszugsbild  eine  prächtige  fast  nackte  Jüng- 
lingsfignr  gegeben  und  im  Silvanopferrelief  die  Figur  hinter  dem 
bterbild  mit  teilweise  entblösstem  Oberkörper  dargestellt  ist. 
Aber  auch  ein  vergleichender  Blick  auf  die  nackten  menschlichen 
Arme  und  Beine  genügt,  um  die  Ueberlegenheit  der  Südseiten- 
medaillons  zu  erkennen.  Immer  sind  hier  die  Muskeln  und  Adern 
deutlich  angegeben,  ein  schönes  Beispiel  ist  der  r.  Arm  des  Kai- 

im  Jagdauszug;  auf  der  Nordseite  fehlen  sie  meist  oder  sind 
nur  ganz  schwach  angedeutet.  Charakteristisch  ist  auch  die  ver- 
schieden starke  Durchbildung  des  Knies.  Leider  sind  ja  die  Köpfe 
der  Hauptpersonen  auf  der  Südseite  sehr  zerstört,  aber  doch  sucht 
man  eine-  so  feine  Individualisierung  des  Porträts  und  so  spre- 
chende Züge,  wie  sie  das  Gesicht  des  vorderen  kaiserlichen  Be- 
gleiters auf  der  Bärenjagd  bietet,  an  den  Köpfen  der  Nordseite 
vergebens  und  der  Kopf  des  Jünglings  im  Hintergrund  des  Silvan- 
opfers  sowie  die  beiden  unversehrten  des  Jagdauszuges  sind  im 
Ausdruck  denen  der  pferdeführenden  Jünglinge  der  Löwenjagd  weit 
überlegen. 

Die  Pferdekörper  sind  zwar  auch  in  den  Reliefs  der  Nord- 
seite in  den  Einzelpartien  sorgfältig  durchgebildet,  ihnen  fehlt 
aber  die  feurige  Lebendigkeit,  von  der  ihre  Gegenstücke  so  voll- 
ständig durchdrungen  sind  und  die  sie  zu  den  menschlichen  Figu- 
ren gleichwertigen  Trägern  der  Handlung  macht.  Wie  rassig  wirkt 
der  Kopf  des  hinteren  Pferdes  in  der  Bärenjagd  gegenüber  dem 
der  Eberjagd.  Auf  einen  Vergleich  des  Bären  und  des  Ebers,  der 
sehr  zu  Ungunsten  des  letzteren  ausfallen  inuss,  einzugehen  ist 
beinahe  überflüssig. 

Auch  auf  das  landschaftliche  Beiwerk  sei  hingewiesen,  dessen 
Ausführung  ausserordentlich  bezeichnend  für  die  verschiedenen  Stil- 
arten  der  beiden  Reliefgruppen  ist.  In  dem  Opfer  an  die  Diana 
wie  an  den  Apollo  steht  das  Götterbild  zwischen  zwei  Lorbeerbäu- 
men. Diese  sind  im  ersteren  Fall  ungemein  natürlich  wiederge- 
geben mit  ihren  alten  rissigen  Stämmen  und  dem  spärlichen  Bl;it- 
'•hmuck,  der  in    den  so  charakteristischen    Büscheln    aus    den 


DIE   MEDAILLONS   A.M    K.ONSTANTINSBOGEN  :<:,1 

Zweigen    hervorkommt.  In  dem  Apollobild  kam  es  dem  Künstler 
mehr  darauf  an,  den  Hintergrund  reichlich  mit  Blattwerk  auszu- 
füllen  und   die   Form  der   einzelnen    Blätter  klar  wiederzugeben. 
Das  Gesamtbild  wird  dadurch  ein  viel  schematischeres.  Den  glei- 
chen  Eindruck  hat  man  bei  dem    Platanenbaum  der  Löwenjagd, 
nicht  Eiche    wie    Arndt  meint.   Auch  er  erscheint  in  Stamm   und 
Blättern    stilisiert.  In  der  Eberjagd  ist  das  Laub  gegenüber  dem 
plumpen  und  ungeschickt  in  das  Kund  komponierten  Stamm  sehr 
sparsam    verwendet  und  bildet  nur   eine  dekorative    Zuthat.  Wie 
natürlich  wirken  dagegen  die  knorrige  Steineiche  des  Silvanopfers 
mit  ihren    eigenartigen   Verästelungen  und  der   schöne   Baum  im 
Jagdauszug,  übrigens  sicher  kein  Feigenbaum,  wie  Arndt  sagt.  In 
den  Medaillons  der  Südseite  ist  aber  nicht  nur  der  Charakter  der 
einzelnen  Bäume  mit  mehr  Geschick  zum  Ausdruck  gebracht,  son- 
dern diese   geben  auch  ein   wirkliches    Landschaftsbild,    während 
sie  in  den  Reliefs  der  Nordseite  kulissenhaft  wirken.  Hier  schei- 
nen sie  auf  den  Hintergrund  aufgeklebt,  dort  bilden  sie  einen  Teil 
des  Hintergrundes.  Das   liegt  in  der  verschiedenen  Relieibehand- 
lunc    begründet.    Der   Künstler  der  Nordseite   giebt   die    ganzen 
Stämme  sowie  alle    Blätter   ungefähr  in  der  gleichen    lleliefhöhe 
und  vermeidet  Verkürzungen,  so  dass  die  Blätter  immer  mit  der 
ganzen  Fläche  auf  dem  Hintergrund  aufliegen.  Anders  der  Verfer- 
tiger der  Südseiteureliefs.  Seine  Stämme,  Aeste  und  Blätter  zeigen 
die   verschiedensten    Keliefhühen  und  die   Blätter    stehen  in   den 
mannigfachsten    Stellungen   zum    Hintergrund,  in  dem  viele   von 
ihnen  zur  Hälfte  verschwinden  und  so  die  perspektivische  Tiefen- 
wirkung hervorrufen.  Besonders  wirksam  ist  diese  geschickte  Aus- 
führung  an  den  Lorbeerbäumen  des  Dianaopfers  und  grundverschie- 
den von  der  des  Apolloopfers. 

Schliesslich  erwähne  ich  noch  einen  scheinbar  nebensächlichen 
Tunkt,  der  aber  nach  meiner  Meinung  gradezu  einen  Maasstab 
abgeben  kann  für  die  Bewertung  der  beiden  Gruppen,  nämlich 
die  verschiedene  Stellung  der  Postamente  und  der  Altäre  in  den 
Opferscenen.  Im  Apollobilde  ist  das  Postament  des  Götterbildes 
in  voller  Vorderansicht  gegeben  und  ebenso  präsentiert  sich  der 
davorstehende  Altar.  Eine  Tiefenwirkung  fehlt  vollständig,  die  Pa- 
rallelen in  den  Flächen  stören  empfindlich  durch  ihren  starren 
Schematismus. 


I.   SIEVEK.ING 

Derselbe  Fehlet-  kehrt  an  dem  Altar  des  Herculesopfeis  wieder, 
von  dem  ebenfalls  nur  die  eine  Seite  sichtbar  ist.  Sowohl  im  Dia- 
namedaillon wie  im  Silvanrelief  trägt  die  geschickte  Anordnung  der 
Postamente  und  Altäre  und  ihre  fein  abgewogene  Stellung  zu  ein- 
ander nicht  unwesentlich  zur  Lebendigkeit  des  Bildes  bei.  Für 
die  Dianastatue  ist  eine  runde  Basis  gewählt,  die  perspektivisch 
zwischen  den  beiden  Bäumen  verschwindet.  Der  Altar  vor  ihr  ist 
über  Eck  gestellt  ebenso  wie  in  dem  Silvanopfer,  wo  auch  von 
dem  schlanken  Postament  zwei  Seiten  sichtbar  werden.  Von  rein 
technischem  Standpunkt  aus  ist  autfällig,  dass  bei  der  südlichen 
Gruppe  die  Messpunkte  bis  auf  einen  sorgfältig  beseitigt,  bei  der 
nördlichen  viele  stehen  geblieben  sind  (s.  Petersen,  A.  D.S.  31). 

Die  tiefgehenden  Unterschiede  der  beiden  Medaillongruppen 
in  Anlage  und  Ausführung  lassen  sich  durch  die  Annahme  zweier 
Künstler,  eines  mehr  und  eines  weniger  bedeutenden,  nicht  ausrei- 
chend erklären.  Die  Reliefs  tragen  deu  Stempel  zweier  Kunststiö- 
mungen,  die  zeitlich  auseinander  liegen  müssen.  Natürlichkeit  und 
Leben  charakterisiert  die  eine,  Steifheit  und  elegante  Glätte  die 
andere.  Die  gegenständliche  und  kompositioneile  Uebereinstimmung 
je  eines  Medaillons  der  einen  mit  je  einem  der  anderen  Gruppe 
nötigen  zu  dem  Schlüsse,  dass  vier  Medaillons  als  Ergänzung  zu  vier 
bereits  vorhandenen  hinzugearbeitet  worden  sind.  Dass  die  formal 
überlegenen  den  ursprünglichen  Bestand  bildeten,  ist  von  vornhe- 
rein wahrscheinlich,  wird  aber  auch  durch  inhaltliche  Gründe 
bestätigt. 

Die  Medaillons  der  Südseite  geben  ein  anschauliches  Bild  vou 
den  verschiedenen  Phasen  einer  kaiserlichen  Ja^d.  Auszug:  zur 
Jagd,  Opfer  an  Silvan,  den  Herrn  des  Waldes,  Bärenjagd,  Opfer  an 
Diana,  die  Schutzgöttin  der  Jäger.  Die  Gottheiten  der  Nordseiten- 
medaillons, Apollo  und  Hercules,  haben  keine  direkte  Beziehung 
zum  Waidwerk,  ihre  Wahl  ist  aber  erklärlich  aus  dem  Vorhanden- 
sein der  Diana  und  des  Silvan,  mit  denen  sie  im  Kult  Paare  zu 
bilden  pflegten.  Das  Eberjagdbild  ist  vermutlich  durch  den  Eber- 
kopf  des  Dianaopfers  veranlasst.  Dass  endlich  nicht  das  dankbare 
Thema  der  Lr.wenjagd  selbst,  sondern  nur  die  nichtssagende  Kon- 
isation über  dem  toten  Löwen  im  Bilde  erscheint,  erklärt  sich 
lediglich  aus  deren  Beeinflussung  durch  den  Jagdauszug,  dem  ein 
Jagdende  entsprechen  sollte.  Bezeichnend  ist,  dass  diese  Darstel- 


du:  MEDAILLONS  am  konstantinsbogk.n  353 

hing  die  am  stärksten    missratone  ist,  eben  weil  sie  sich  formal 
nicht  an  ein  direktes  Vorbild  anlehnen  konnte. 

Bei  der  Annahme,  dass  zu  dem  ursprünglichen   Bestand  fon 
vier  Medaillons  eine  spatere  Ergänzungsserie  hinzugekommen  ist, 
muss  ich  natürlich  die  althergebrachte,  von  Petersen  bis  in   ihre 
letzten  Konsequenzen  verfolgte  Paarung    von    immer  zwei    Reliefs 
aufgeben  ('),  und  ich  muss  gesteheu,  ich  tue  es  leichten  Herzen.-. 
da  diese  auf  künstlerische  Gesichtspunkte  gar  keine  Rücksichten 
nimmt,  sondern   sich    nur  auf  die  ganz  äusserlichen    Indizien  der 
sich    entsprechenden    Tiere    und    Tierteile    Bär-Bärenkopf,    Eber- 
Eberkopf,    Löwe-Löweufell    stützt,  wobei  das    übrig    bleibende   in 
diesem    Punkte    nicht    so  entgegenkommende    Paar,   Auszug   und 
Apolloopfer,  viel  Verlegenheit  bereitet.  Solch  schematische  Leitmo- 
tive darf  man  wohl  bei  einem  lediglich  nachschaifenden  Künstler 
annehmen  (so  vermute  ich  wie  gesagt,  dass  der  Eberkopf  die  Eber- 
jagddarstellung  veranlasst  hat),  aber  eines  selbständigen  Meisteis 
sind   sie   unwürdig,   weil   kleinlich.  Wenn   Petersen   (Rom.    Mitt. 
IV  S.  325)    zwei   Jagden    von   jeder   Sorte  vermutungsweise    an- 
nimmt,  dann    würde    die    Nebeneinanderstellung    dieser    gleichen 
Jagden  sogar  ein  Fehler   sein.    Ausserdem  widerspricht    aber  von 
vornherein  die  Form  des  Medaillonreliefs  der  Idee  einer  Paarung. 
Das  Medaillonrelief  will  als  Einzelbild  betrachtet  sein.  Man  darf 
daher   nicht  die  in   einem    Medaillon  dargestellten  Vorgänge  als 
direkte    Fortsetzung  der  eines    andern  auffassen,  wie   Petersen  es 
z.  B.   bei  Apolloopfer    und    Auszug  tut.    Die  Verherrlichung   der 
kaiserlichen  Jagden  ist  die   der  ganzen  Serie  zu  Grunde  liegende 
Idee,   einzelne  besonders  typische   Scenen    aus  denselben  sind  im 
Bilde  festgehalten,    aber    kein    einziges   Bild    braucht  direkt   auf 
ein   anderes  bezogen  zu    werden,   jedes    ist    nicht    nur   der  Form 
nach  sondern  auch  gegenständlich  ein    abgerundetes   Ganzes,    das 
aliein  aus  sich  selbst  heraus  auch  ausserhalb  des  Zusammenhanges 
mit  den  andern  verständlich  ist.  Der   Künstler  der  ursprünglichen 
Serie  hat   die  Selbständigkeit   jedes    Bildes    dadurch    augenfällig 
gemacht,  dass  er  immer  andere  Personen  als  Gefolge  des  KaiE 
einführte,  und    der  Schöpfer   der    Ergänzungsserie   ist   ihm    darin 

(')  Mrs.  A.  Strong  {Roman  sculpture  S.  137  Aimi.),  die  meine  Ansieht 
erwähnt,  fragt  ganz  erschrocken:  U'hnt.  I  uonder,  is  to  become  of  Peter* 
sea's  groups  ? 


I.   SIKVEKING 

Igt.  Wenn  nun  letzterer  aus  Mangel  au  Erfindungsgabe  für 
a  seiner  Bilder  in  der  formalen  Komposition  ein  schon  vor- 
handenes zum  Muster  nahm,  so  kann  trotzdem  von  einer  beab- 
sichtigten Paarung  auch  dieser  Reliefs  nicht  die  Rede  sein,  nur 
eine  Erweiterung  des  Gesamtbildes  auf  möglichst  gleicher  Basis 
sollte  gegeben  werden.  Dass  Petersens  Gruppierungsversuche  auf 
Grond  der  Paarung  und  Doppelpaarung,  trotzdem  alle  Kombina- 
tionen aufs  genauste  erwogen  -worden  sind,  nicht  den  von  ihm  auf- 
gestellten Forderungen  der  inhaltlichen  und  formalen  Symmetrie 
völlig  gerecht  werden,  hat  seinen  Grund  darin,  dass  das  Anordnungs- 
prinzip  ein  falsches  ist.  Den  Medaillons  gegenüber  versagen  alle 
fein  ausstudierten  Formeln,  sei  es  abba  oder  baab.  Sie  lassen  sich 
inhaltlich  nur  als  eine  fortlaufende  Reihe  von  Einzelbildern  be- 
greifen, in  denen  Jagdscenen  und  Opferhandlungen  abwechseln,  und 
stilistisch  wie  gegenständlich  lässt  sich  erschliessen,  dass  eine  Hälfte 
die  spätere  Fortsetzung  der  andern  ist. 

Eine  zweite  Jagd  ist  hinzugefügt  und  ein  dem  Auszug  ent- 
sprechendes Jagdende,  ausserdem  zwei  weitere  Opfer  als  Gegen- 
stücke zu  den  schon  vorhandenen.  Die  frühere  Reihenfolge  der 
acht  Reliefs:  Auszug,  Silvanopfer,  Bärenjagd,  Dianaopfer,  Eber- 
jagd, Apolloopfer,  Ende  der  Löwenjagd,  Herculesopfer  hat  der 
Schöpfer  des  Konstantinsbogens  beibehalten,  nur  musste  er  sie  auf 
zwei  Seiten  verteilen.  Um  dem  Charakter  der  Medaillons  gerecht 
zu  werden,  hätte  er  die  zwei  nebeneinanderstehenden  immer  durch 
ein  senkrechtes  Zwischenglied  trennen  sollen.  So  sind  auch  die 
Medaillons  an  dem  Tor  des  Trajansforums  auf  den  Münzen  an- 
geordnet ('),  auf  die  Petersen  sich  bezieht,  wenn  er  annimmt,  dass 
die  Medaillons  des  Konstantinsbogens  ursprünglich  von  diesem  stam- 
men (2).  Hier  scheinen  aber  die  Medaillons  vorspringende  Büsten 
enthalten  zu  haben,  mit  denen  sie  öfter  au  Bogen  vorkommen  (  i 
und  ein  solcher  Schmuck  des  Trajansforums  mit  Büsten  in  Rund- 
rahmen  ist  gesichert  durch  einen  Fundbericht  des  Ant.  da  San- 
gallo,  um  1555,  auf  den  mich   Hülsen  aufmerksam  macht  (Lan- 

(')  Donaldson,  Architectura  numismatica,  Tf.  LXYI. 

{-)  Rom.  Mitt.  IV  S.  328.  Neue  Jahr!>.  für  d.  klass.  Altert.  1906,  S.  522. 
Dagegen  Stuart  Jones  a.  a.  <'.  S.  247. 

(s)  Z.  B.  Bogen  in  h'imini  Baumeister  III  Fig.  1981.  Sog.  Marstor  in 
Reims  Laborde,  Monuments  de  la  Franc,'  I  f>.  110  f. 


DIK    MEDAILLONS    AM    KONSTANTINS!; OG  H  N 

ciani,  Stör,  d.  sca.vi  II  S.  124).  Ausserdem  Bind  die  Medaillons 
des  Konstantinsbogens  mit  ihrer  feinen  Arbeit  sicher  nicht  für  ein 
Anbringen  in  beträchtlicher  Höhe  berechnet.  Das  lässt  sich  auch 
noch  auf  andre  Weise  feststellen. 

Durch  das  die  Standfläche  der  Figuren  vorne  abschliessende 
Profil  wird  von  dem  Kund  der  Medaillons  ein  Segment  abgeteilt, 
das  in  sieben  Fällen  leer,  in  einem  Fall  recht  ungeschickt  mit 
dem  toten  Löwen  ausgefüllt  ist.  Abgesehen  von  diesem  letzteren 
zeigen  alle  Segmente  eine  recht  gewaltsame  Beschädigung,  indem 
mehr  oder  weniger  gründlich  die  Profilierung  des  Rahmens  sowie 
der  Standfläche  roh  abgemeisselt  ist.  Petersen  (Ant.  Denkm.  I  S.  31) 
hat  für  dieses  Verfahren  eine  ganz  merkwürdige  Erklärung  gege- 
ben. Er  meint,  man  habe,  um  den  Porphyrplattenbelag,  der  die 
Medaillons  rings  herum  umgab,  auch  unter  ihnen  herumführen  zu 
können,  unten  von  der  Rundung  abgeschnitten  und,  damit  diese 
Schmälerung  an  den  Rahmenkreisen  nicht  zu  verletzend  wirke, 
die  ganze  Rahmenprofilierung  unten  verschwinden  lassen.  Aber 
wie  wenig  auffällig  eine  solche  Schmälerung  tatsächlich  ist,  sieht 
man  an  dem  Löwenmedaillon,  und  wie  verletzend  das  Petersensche 
Hilfsmittel  wirkt,  an  den  übrigen.  Die  Zerstörung  der  Fussboden- 
profile  scheint  ganz  unerklärlich,  denn  sie  ist  keineswegs,  wie  Pe- 
tersen behauptet,  mit  Rücksicht  auf  die  Rahmenleisten-Abmeisse- 
lung  nur  an  den  Ecken  vorgenommen,  sondern  ganz  systematisch 
immer  da,  wo  es  ein  stärkeres  Zurücktreten  der  Figuren  erlaubte, 
man  vergleiche  hierfür  z.  B.  den  Jagdauszug. 

Die  Wegmeisselung  der  Rahmenleisten  und  Fussbodenprofile 
hat  einen  viel  triftigeren  Grund,  als  es  die  belanglose  Herum- 
führung des  Porphyrbelages  ist.  Schon  die  Abbildungen,  besonders 
die  der  unbeschädigten  Löwenjagd,  des  Herculesopfers.  des  Aus- 
zugs und  des  Dianaopfers,  lassen  deutlich  erkennen,  und  die  Ab- 
güsse, von  denen  sich  zwei,  nämlich  Dianaopfer  und  Eberjagd,  in 
Berlin  befinden  ('),  bestätigen  es,  dass  die  das  abgeteilte  Segment 
begrenzenden  Fussbodenprofile  und  Rahmenleisten  ganz  bedeutend 
aus  der  Fläche  der  übrigen  Umrahmung  herausspringen.  In  der 
Höhe,  in  der  die  Medaillons  gegenwärtig  angebracht  .sind,  beein- 
trächtigen diese   hervorragenden  Teile  den  Blick  auf  die  unteren 

(')  Friederichs-Wolters  1937-i  : 


I.    SIEVEKING 

Partien  vor  allem  der  in  flachem  Relief  ausgeführten  Figuren  na- 
türlich ganz  erheblich.  Ausserdem  störte  im  Gesamtbild  des  Bo- 
-  las  Hervorspringen  über  die  obere  Leiste  der  unter  den  Me- 
daillons angebrachten  konstantinischen  Friese.  Die  Rahmenleiste 
des  Segments  winde  daher  radikal  beseitigt,  die  Fussbodenprorile 
soweit  irgend  angängig  abgemeisselt. 

Die  ursprünglich  vorspringenden  Segmente  scheinen  mir  daher 
ganz  sicher  zu  beweisen,  dass  die  Medaillons  ursprünglich  nie- 
driger angebracht  waren  als  jetzt  am  Konstantinsbogen.  Der 
niedrige  Puss  von  1.50  Breite  war  an  den  Medaillons  nicht  wie 
Petersen  (Aut.  Denkm.  I  S.  81)  meint  ■  daran  gelassen  behufs  si- 
cheren Standes  während  der  Ausführung  in  der  Werkstatt",  sondern 
diente  bei  der  ersten  Aufstellung  der  Reliefs  zur  Einlassung  der- 
selben in  einen  Sockel.  Der  Gedanke  Hülsens  ('),  dass  die  Medail- 
lons ursprünglich  zum  Schmuck  eines  Raumes  in  den  dem  Kon- 
stantinsbogen nahen  Kaiserpalästen  gedient  baben,  bat  viel  Wahr- 
scheinlichkeit für  sicli  (2),  sie  werden  dort  zuerst  zu  viert,  später  zu 
acht  durch  Pfeiler  getrennt  auf  etwra  2  m.  hoben  Sockeln  der 
Wandverkleidung  angebracht  gewesen  sein  (3). 

Während  Petersen  an  der  alten  trajanischen  Datierung  der 
Medaillons  festhält,  glaubt  Arndt  die  Reliefs  nach  Technik  und 
Stil,  vor  allem  aber  weil  er  das  Porträt  des  Antinous  in  ihnen 
erkennt,  in  hadrianische  Zeit  setzen  zu  müssen.  Demgegenüber  hat 
neuerdings  Stuart  Jones  (Papers  of  ihe  British  School  at  Rome 
III  S.  229  ff.)  der  die  Origiuale  vermittelst  einer  Leiter  untersu- 
chen konnte,  ausgeführt,  dass  die  technischen  Eigenarten  der  Aus- 
führung, die  Arndt  als  Kriterien  der  hadrianischen  Zeit  ansieht, 
nämlich  die  plastische  Angabe  der  Augensterne,  die  unruhige 
Behandlung  des  Haares  und  die  starke  Anwendung  des  Boln 
vor  allem  an  den  Blättern,  schon  an  Werken  der  flavischen  Pe- 
riode sich  linden,  und  dass  die  Köpfe  —  den  Antinous  leugnet  er  — 

'')  Jordan-Hülsen,  Topographie  der  Stadt  Ii<>in  I.  3  S.  26,  Anm. 
Dafür  spricht  die  Darstellung   des  Apollo,   der    Schutzgottheil 
l'alatins. 

(3)  Hülsen  bemerkt  mir.  dass  er  sich  die  späteren   Reliefs  vielmehr  in 
einer  Reihe  oberhalb  der  älteren  angebracht  denkt:  desshalb  habe  man  in 
der   späteren    Reihe  die  Messpunkte  zu  beseitigen   nicht  für  nötig  gefunden 
S      52) 


DIB   MEDAILLONS   AM    K0N8TANTIN8B0GEM  35"i 

in  der  Auffassung  eine  grosse  Uebereinstimung  mit  flavischen  Por- 
träts zeigen.  Ausserdem  konstatiert  er  in  Stil  und  Geist  der  Me- 
daillons einen  starken  Gegensatz  zu  den  Werken  der  trajanischeo 
Epoche.  Dass  Augensterne  und  Mohrerarbeit  nicht  für  die  liadria- 
nische  Zeit  entscheidend  sind,  ist  zuzugeben,  ebenso  dass  der 
harte  Stil  der  trajanischen  Kunst  den  Medaillons  fremd  ist.  dass 
aber  die  Köpfe  tlavischeu  Porträts  nahe  stehen,  ist  nur  richtig  für 
die  Reliefs  der  Südseite.  Hier  zeigen  die  erhaltenen  Köpfe  sowohl 
der  Hauptpersonen  (Bärenjagd.  Dianaopfer)  wie  der  Nebenperso- 
nen (Auszug.  Silvanopfer)  allerdings  in  der  weichen  Behandlung 
der  Gesichtspartien  und  der  lockereu  Haarausfühmng  echt  llavische 
Typen,  die  mit  den  von  Crowfoot  {Journal  of  Hell.  Sind.  L900 
S.  31  ff.)  zusammengestellten  Beispielen  eng  zusammengehören. 
Die  Unbärtigkeit  des  einzigen  etwas  besser  erhaltenen  Kaiser- 
kopfes im  Diauaopfer  stimmt  zu  diesem  Zeitansatz.  Ganz  anders 
die  Köpfe  der  Nordseitenmedaillons. 

Die  Gesichtszüge  sind  bei  ihnen  viel  härter,  die  Haare  viel 
schärfer  und  detaillierter  gearbeitet,  der  trajanische  Stil  wirkt  noch 
nach,  ist  aber  schon  in  die  Glätte  und  Eleganz  der  hadrianischen 
Epoche  übergegangen.  Mit  dem  Kopfe  des  in  der  Löwenjagd  rechts 
neben  dem  Kaiser  im  Vordergrund  stehenden  Mannes  vergleicht 
Stuart  Jones  (a.  a.  0.  S.  250)  mit  Recht  einen  Reliefkopf  im  La- 
teran (abgeb.  Papers  of  Ihe  British  School  at  Rome  III  Taf.  30. 1). 
Wenn  er  auch  wohl  nicht  die  gleiche  Person  wiedergiebt,  so  steht 
er  ihm  stilistisch  doch  ausserordentlich  nahe.  A.  Wace  (ebenda 
S.  285  ff.)  hat  den  unglücklichen  Versuch  gemacht,  den  laterani- 
schen Reliefkopf  und  sein  bärtiges  Gegenstück  (abgeb.  ebenda 
Taf.  30,  2)  für  flavisch  zu  erklären  und  mit  einigen  andern  Re- 
liefköpfen im  Lateran  (abgeb.  ebenda  Tafel  30,  3-5)  als  von  dem- 
selben Denkmal  stammend  zu  verbinden.  Während  diese  letzteren 
wohl  wirklich  der  flavischen  Zeit  angehören  mögen,  zeigen  die  bei- 
den  ersteren,  die  ausserdem  in  den  Maassen  abweichen,  ausgespro- 
chen hadrianischen  Stilcharakter  wie  der  verwandte  Kopf  des  Lö* 
wenjagdmedaillons.  Der  Kopf  des  Mannes  hinter  dem  Kaiser  im 
Apolloopfer  trägt  direkt  die  hadrianische  Frisur  und  die  Haarbe- 
handlung der  Köpfe  in  der  Löwenjagd  weist  deutlich  auf  den 
Uebergang  zur  antoninischeu  Formensprache  hin.  Endlich  muss 
ich,  wenn  sie  auch  von  Stuart  Jones  und  Petersen  bekämpft  wird. 


I     SIEVEK.ING 

die  Arndt'sche    Behauptung    aufrecht    erhalten,    dass   der   zu  den 

Hauptpersonen  zählende  Jüngling  der  Eiterjagd  die  Züge  des  An- 
tdnous  trägt,  dessen  charakteristische  Frisur  bei  ihm  auch  unver- 
kennbar ist  ('). 

Die  aus  den  Köpfen  erschlossene  Zuweisung  der  Südseiten- 
medaillons in  flavische,  der  Nordseitenmedaillons  in  hadrianische 
Zeit  wird  bestätigt  durch  den  oben  durch  Vergleich  festgestellten 
imtstilcharakter  der  beiden  Gruppen.  Das  Geschick  in  der 
Raumfüllung  und  der  perspektivischen  Reliefbehandlung,  die  Un- 
gezwungenheit in  der  Gruppenbildung,  die  Frische  und  Natür- 
lichkeit in  der  Ausführung  teilen  die  Medaillons  der  Südseite  mi 
den  Durchgangsreliefs  des  Titusbogens.  die  auch  in  Einzelheiten 
wie  z.  B.  in  der  Bildung  der  Pferdekörper  ihnen  sehr  verwandt 
sind,  nur  dass  sie  an  Feinheit  der  Arbeit  weit  hinter  ihnen  zu- 
rückstehen. Die  Medaillons  der  Nordseite  verraten,  wie  ich  oben 
ausgeführt  habe,  Steifheit  in  der  Komposition,  Glätte  und  Leblo- 
sigkeit in  der  Ausführung,  beides  charakteristische  Eigenarten  der 
hadrianischen  Kunst,  Für  diese,  die  sehr  wenig  eigene  Erfindungs- 
gabe hatte  und  gerne  auf  frühere  Vorbilder  zurückgriff,  ist  auch 
die  Ergänzung  schon  vorhandener  Medaillons  durch  andere,  die 
sich  eng  an  jene  anlehnen,  verständlich.  Auch  das  Götterbild  des 
Herculesopfer  scheint  mir  für  die  Entstehung  dieser  Reliefs  in  ha- 
drianischer  Zeit  zu  sprechen.  Petersen  (Rom.  Mitt.  IV  S.  33S) 
vermutet  in  dem  Vorbild  desselben  ein  trajanisches  Kultbild  des 
Hercules  invictus,  aber  der  Typus  kommt  auf  Münzen  des  Trajan 
nicht  vor,  sondern  zuerst  auf  einem  Medaillon  des  Hadrian.  Durch 
das  Akrostolion,  das  Attribut  der  Linken,  werden  wir  an  den  von 
Hadrian  besonders  verehrten  Hercules  Gaditanus  erinnert  der  auf 
den  Münzen  des  Kaisers  zwischen  einem  Schiffsvorderteil  und  ei- 
nem Flussgott  stehend  erscheint  (vgl.  Peter  bei  Röscher,  Hercules 
S.  2984)  (2). 


(1)  Ein  anderer  von  Arndt    ebenfalls   auf  Antinous    bezogener  Kopf  im 

i   hat  allerdings  mit  diesem  nichts  zu  thun. 

(2)  Das    Götterbild  soll  seiner  ganzen    Erscheinung  nach  unverkennbar 
eine  BronzestatiKtk-  wiedergeben.  Genaue  Wiederholungen  desselben  sind  uns 
nur  in  Statuettenform    erhalten.    Vielleicht    war  das    Original   ein    tragl 
Kultbild  des  kaiserlichen  Hofhaltes. 


DIE    MEDAILLONS   AM    K.OS8TANTINSBOO]    I 

Bei  der  Verteilung  der  Medaillons  auf  beide  Seiten  des  Kou- 
stantinsbogens  kamen  dem  Schöpfer  dieses  Denkmals  die  Stiluu- 
terschiede  der  beiden  Gruppen,  welche  ihre  Trennung  begünstigten, 
zu  statten  (1). 

Wie  Stuart  Jones  bei  seiner  Untersuchung  hat  feststellen 
können,  sind  die  vier  Kaiserköpfe  der  Südseite  die  ursprünglichen, 
während  auf  der  Nordseite  in  der  Eberjagd  und  der  Löwenjagd 
der  Kopf  des  Kaisers  Konstantin  neu  aufgesetzt  worden  ist,  im 
Apolloopfer  und  im  Herculesopfer  an  Stelle  des  ursprünglichen 
Porträts  durch  Ueberarbeitung  ein  bärtiger  Kopf  vom  Typus  des  3. 
Jahrhunderts  getreten  ist.  Stuart  Jones  (2)  erkennt  in  ihm  den 
Claudius  Gothicus  und  schliesst,  dass  dieser  sich  an  einem  Denkmal 
der  iiavischen  Dynastie,  dem  alle  Medaillons  nach  seiner  Meinung 
dem  Stil  nach  ursprünglich  angehörten,  verewigen  Hess  und  dass 
dann  Konstantin,  als  er  die  Reliefs  für  seinen  Bogen  benutzte, 
zweimal  den  Kopf  des  Claudius  Gothicus,  als  dessen  Enkel  er  sich 
offiziell  ausgegeben  habe,  mit  seinem  eigenen  vertauschte. 

Der  schwache  Punkt  in  dieser  Schlussfolgerung  ist  die  di- 
rekte Verbindung  des  Claudius  Gothicus  mit  den  Flaviern  und  die 
Annahme,  dass  dieser  Kaiser  sein  Porträt  auf  flavischen  Denkmä- 
lern angebracht  habe.  Sie  gründet  sich  auf  die  Stelle  seiner  Vita 
(3,  (3)  ille  velut  fulurorum  memor  gentes  Flavias .  . .  pro])agavit 
Nun  muss  aber  Stuart  Jones  selbst  zugeben,  dass  kein  Anzeichen 
vorhanden  ist,  dass  Claudius  sich  als  Nachkommen  der  Flavier 
ausgegeben  habe  und  dass  die  Benennung  Flavius  Claudius  in  der 
Vita  nur  eine  Fälschung  ist  auf  Grund  der  angeblichen  Verwandt- 
schaft des  Konstantinischen  Hauses  mit  Claudius,  denn  die  In- 
schriften geben  ihm  nie  den  Namen  Flavius  (vgl.  Pauly-Wissowa, 
Art.  Aurelius  S.  2458).  Unter  diesen  Umständen  verliert  aher 
auch  die  eben  angeführte  Stelle  des  Biographen  erheblich  an  "Wert 
und  die  Eingangsworte  ille  velut  futurorum  memor  lassen  auch 
hier  die  Tendenz  durchscheinen,  Claudius  Gothicus  und  die  Flavier 

(')  Warum  Petersen  (Neue  Jahrb.  S.  523)  es  merkwürdig  findet,  dass 
die  besterhaltenen  Medaillons  sich  auf  der  Nordseite  finden,  verstehe  ich 
nicht.  Die  ganze  Nordseite  des  Bozens  ist  weniger  verletzt  als  die  Südseite, 
das  erkennt  man  auch  an  den  Reliefs  der  Attica.  Vermutlich  war  sie  durch 
irgendwelche  Einbauten  im  Mittelalter  geschützter  als  die  Südseite. 

(*)  Ebenso  Petersen,  Neue  Jahrb.  S.  523  Anm.  3. 


I.   8IEVEKING,    DIE   MSDA.ILLONS   AM    KOK8TAS.TINSBOGEN 

nur   mit    Bäcksieht    auf  Konstantin   in  Verbindung   zu   bringen. 

Denn  die  Familie  des  Konstantin  führte  den  Namen  Flavius.  und 
für  die  späteren  Legitimationsversuche  der  konstantinischen  De- 
idenz  durch  Einschiebung  des  Claudius  Gothicus  konnte  also 
die  Rückführung  dieses  Kaisers  auf  die  Flavier  nur  förderlich  sein. 
(Jana  abgesehen  von  diesen  Erwägungen  ist  es  aber  erstens 
unwahrscheinlich,  dass  während  der  kurzen  Regierung  des  Kaisers 
Claudius,  die  ganz  von  Kriegen  gegen  die  Barbaren  ausgefüllt  war, 
so  dass  es  nicht  einmal  feststeht,  ob  er  überhaupt  nach  Rom  ge- 
kommen ist,  sein  Kopf  auf  ein  Denkmal  mehr  privaten  Charakters 
wie  es  die  Jagdmedaillons  sind,  gesetzt  worden  ist  (').  zweitens 
dass  Konstantin  den  Kopf  seines  Pseudogrossvaters  habe  beseitigen 
und  durch  seinen  eigenen  ersetzen  lassen.  Endlich  stellt  auch  die 
Uebereinstimmung  der  beiden  Medaillonköpfe  mit  den  Münzpor- 
träts des  Claudius  auf  sehr  schwachen  Füssen.  Die  Claudius-Go- 
thicus-Hypothese  ist  also  abzuweisen,  und  somit  bleibt  der  bärtige 
Kaiserkopf  des  Apolloopfers  und  des  Herculesopfers  immer  noch 
zu  deuten. 

München.  I.  Sieveking. 


(')  Stuart  Jones  (a.  a.  0.  S.  240)  will  sein  Porträt  auch  in  dem  über- 
arbeiteten Kopf  auf  dem  Magna  M;>ter-Eelief  der  Villa  Medici  erkennen,  das 
er  wie  das  Marstempelrelief  ebenda  für  eine  Arbeit  flavischer  Zeit  erklärt 
und  mit  einem  Relief  der  Uffizien  zusammenbringt  (S.  241  Fig.  4  i.  Er  baut 
hierauf  eine  neue  Brücke  zwischen  den  Planen)  und  Claudius  Gothicus  auf. 
Ich  finde  keine  Aehnlichkeit  zwischen  dem  Kopf  des  Medicireliefs  und  den 
beiden  Köpfen  der  Medaillons,  ausserdem  habe  ich  bereits  in  den  Oesterr. 
Jahresh.  1907  S.  175  ff.  ausgeführt,  dass  die  beiden  Tempelreliefs  der  Villa 
Medici  aus  stilistischen  Gründen  in  claudische  Zeit  gehören,  das  Uffizienre- 
lief  in  hadrianische. 


HELLENISTISCHE  ARCHITEKTURSTÜCKE  IX  CAIM  A. 

(mit  Tal'.  X-XIV) 


Li tt eratur . 
Raoul-Rochette,    Xotice    sur  les  fouilles  de   Capoue,   Paris    1853  (ans 

Journal  des  Savants  1853)  p.  28-30.  40-41. 
Bull.  Arch.  Nap.  X.  S.  II  \\  120.  159-60.  189  (Minervini). 
Liccio:  Not.  d.  scavamenti   del   suolo    delVant.   Capua...    Xapoli    1855. 

p.  11-12.  tav.  II-III. 
Bull.  Inst.  1860  p.  65  (Garrucci). 
<■  uidobaldi ,  Damia  o  Bona  Dea.  Napoli  1865. 
Fiorelli,  Sülle   scoverte   archeologiche  . . .  dal  18-10  al  I80'i  ...   Xapoli 

1867.  p.  15. 
Atti  della  Commissione  Conservatrice  dei  Monumenti  e  Belle  Arti.  Caserta. 

seit  1870. 
Bull.  Inst.  1873  p.  146  f.  ( Wilamowitz). 
Bull.  Inst.  1876  p.  171  f.  (Duhn). 
Rev.  arche-ol.  1876  II  p.  112  f.  (Girard). 
n  »        1877  II  p.  110  f.  (Fernique). 

Giorn.  di  Pompei  X.  S.  III  p.  217  f.     >     , ._      .  ., 

■kt    a    rrr         ea  *         (     (Mancuu). 
n  »  n  N.    b.    I\     p.    56    f.         ^ 

Mancini,  Lapide  terminale  ed  altri  mon.  latini,  oschi  ed  etruschi.  Na- 
poli 1877. 

Bull.  Inst.  1878  p.  13  f.  (Duhn). 

Minervini,  Gunia  illustrativa  della  Mostra  Archeologica  Campana.  Xa- 
poli 1879. 

Gaz.  des  Beaux-Arts  2e  per.  XXI  p.  114  f.  218  f.  (Lenormant). 

Gaz.  Arch.  1881-82  p.  148  f.  (Lenormant). 

Furtwängler,  Sammig.  Sabouroff  I  Text  zu  Tf.  LXXI  Anm.  16. 

Beloch,  Campanien2  p.  353  f. 

Festschrift  für  Brunn  1893  p.  18  (Körte). 

Archaeol.-epigr.  Mitt.  aus  Oest.  1896  XIX  p.  18  f.  (Gurlitt). 

Usener,  Götternamen  p.  128. 

Xissen,  Italische  Landeskunde  II  2  p.  707. 

Winter,  Typenkatalog  I  p.  CXY  f. 

Altmann,  Die  röm.  Grabaltäre...  p.  138. 

Die    im    folgenden    Aufsatz    besprochenen    Stücke    sind    im 
Museo  Campano    zu    Capua    und   werden   mit    Genehmigung   der 

24 


362  H-  R°ch 

B  C  »mmissione  Conservatrice  de!  Monumenti,  delle  Antichitä  e 
Belle  Arti  veröffentlicht  (*).  Sie  stammen  mit  dem  Hauptbestande 
er  reichen  Sammlung  aus  dem  sog.  Fondo  Petrara  oder  Pat- 
turelli  östlich  von  Santa  Maria,  bei  dem  Dorfe  Le  Curti,  zwischen 
San  Pasquale  und  den  Carceri  Vecchie;  im  Altertum  lag  die 
Stelle  unmittelbar  vor  der  Stadt,  etwa  150  m.  von  der  östlichen 
Mauer  und  wenig  weiter  von  der  Via  Appia  (2);  da  die  Nekropole 
die  ganze  antike  Stadt  umschliesst.  waren  ringsum  die  Gräber. 
Von  der  Fnndgeschichte  ist  folgendes  bekannt: 
Die  ersten  Ausgrabungen  unternahm  1845  der  Besitzer  des 
Grundstückes  Carlo  Patturelli  ohne  wissenschaftliche  Absichten  (3). 
Man  fand  als  Hauptstück  ein  Podium  aus  Tuff  mit  Freitreppe 
und  Resten  von  Sphingen;  der  Bau  war  anscheinend  sehr  gut 
erhalten,  da  die  Platform  sogar  noch  ihren  kleinen  Altar  trug. 
Nördlich  davon  stiess  man  auf  einen  antiken  Brunnen ;  er  enthielt 
Vasenfragmente  mit  griechischen  Inschriften,  die  1876  verschollen 
waren.  An  Einzelfunden  kamen  zu  Tage:  Tuffstatuen  einer  thronenden 
Frau  mit  Kindern,  darunter  Exemplare  mit  lateinischer  Inschrift ; 
architektonische  und  Votivterrakotten  in  grosser  Zahl,  unter  den 
ersteren  die  archaischen  besonders  bemerkenswert;  Massen  von 
kleinen  rohen  Thongefässen  ;  das  Fragment  einer  oskischeu  Inschrift- 
Stele;  Münzen. 

Die  Ausgrabungen  blieben  nur  wenige  Tage  sichtbar;  dann 
Hess  der  Entdecker  aus  Furcht  vor  dem  Eingreifen  der  Regierung 
das  Podium  zerstören,  nachdem  er  flüchtige  Skizzen  davon  auf- 
genommen hatte.  In  dem  künstlichen  Trümmerhaufen  verschwand 
von  neuem  ein  Teil  der  schwer  verkäuflichen  Stücke  (Tuffsta- 
tuen, einfache  architektonische  Terrakotten:  mattoni,  tegole);  die 
Kleinfunde  zerstreuten  sich  im  lokalen  Kunsthandel  (Sammlungen 
Caruso,  Riccio,  Materazzo,  Casanova-Gargiulo,  Barone,  Castellaui) ; 


(')  Die  Erlaubnis  wurde  durch  das  Römische  Sekretariat  des  Kaiserlieh 
I »putschen  Archaeologischen  Instituts  vermittelt.  Alle  Zeichnungen  sind  nach 
den  Skizzen  des  Verfassers  von  Herrn  Walter  Müller,  Architekten  in  Leipziir. 
ausgeführt. 

(a)  Beloch  Cainpanien»  p.  353-54.  356  A  13.417.  auf  seiner  Tf.  XII  als 
» templum  »  eingetragen.  —  Nissen  Italische  Landeskunde  II  2  p.  707. 

i  Brief  des  Architekten  Caruso  an  Minervini  1853:  Bull.  Arch.  Nu]/. 
N.  S.  II  160.  —  Bericht   Patturellis  1875:  Bull.  Inst.  1876  p.  178-79. 


HELLENISTISCH«    ARCHITKK.TUR8TUCKE    IM    C1PUA 

1847  fand  der  Regierungs-Kommissar  nur  noch  einige  Gräben" 
offen  (').  Während  der  folgenden  Jahrzehnte  sollen  die  Tuffqua- 
dern des  Podiums  zum  grossen  Teil  verschleppt  und  verbaut  wor- 
den sein  (2).  Eine  systematische  Grabung  wurde  1873  unter  Lei- 
tung von  Orazio  Pasquale  unternommen  (3) ;  eingehende  Berichte 
fehlen,  und  die  Kritik  ist  erschwert,  weil  man  bei  den  Beobach- 
tungen die  absichtliche  Zerstörung  durch  den  ersten  Entdecker 
nicht  in  Betracht  gezogen  hat  (').  Das  Hauptinteresse  richtete  sich 
auf  die  erstaunliche  Masse  der  Einzelfunde.  Wichtig  ist  die  Nach- 
richt, dass  ein  Teil  der  Terrakotten,  anscheinend  besonders  ar- 
chitektonische, unter  dem  Niveau  des  Podiums  vergraben  war- 
die  Hauptschicht  der  V  o  t  i  v  -  Terrakotten  lag  höher  und  dehnte 
sich  rings  um  das  Heiligtum  aus.  Eine  Brandschicht,  etwa  25  cm. 
hoch,  wurde  über  dem  Podium  bemerkt;  leider  ist  nicht  ganz 
klar,  an  welcher  Stelle  (5) ;  sie  enthielt  Münzen  von  Neapel  und 
Cales,  nicht  von  Capua.  Erst  in  einer  Gesamttiefe  von  über  4  m. 
traf  man  reine  Erde ;  dicht  unter  dem  modernen  Niveau  lagen 
Reste  von  Ziegelgräbern  aus  später  Kaiserzeit  (Münzen  von  Ale- 
xander Severus  und  Philippus  Arabs). 

Kleinere  Ausgrabungen  haben  seither  die  Zahl  der  Einzel- 
funde noch  vermehrt  (6),  besonders  die  oskischen  Inschriften.  Bei 
einer  Ausdehnung  der  Versuche  in  nördlicher  Richtung  stiess 
man  1875  auf  eine  Mauer  aus  grossen  Tuffquadern,  die  genau  nord- 
südlich lief  (7),  also  der  Rückwand  des  Podiums  parallel ;  in 
ihrer  Nähe  scheint  das  altertümliche  ionische   Kapitell   gefunden 

(')  Die  offiziellen  Rapporte  von  1847  sind  gesammelt  bei  Ruggiero: 
Degli  scavi  di  antichitä  etc.  dal  1713  al  1876.  Nap.  1888.  p.  287. 

(2)  Riccio:  Not.  degli  Scavam.  p.  13  übertreibend.  In  Curti  und  Sta. 
Maria  babe  ich  Zugehöriges  nicht  gesehen,  aucb  nicht  in  den  Magazinen 
des  Museo  Nazionale  zu  Neapel. 

(-)  Wilamowitz  Bull.  Inst.  1873  p.  146  f.  Die  Gräben  waren  zur  Zeit 
seiner  Anwesenheit  schon  zugeschüttet. 

(*)  Dadurch  werden  Schlüsse  hinfällig,  die  W.  aus  dein  Zustande  der 
Lagerschichten  gezogen  hat;  die  Terrainskizze,  auf  die  er  sich  beruft  (p.  146- 
47)  ist  wohl  im  Nachlass  Orazio  Pasqualcs  vorbanden,  aber  nicht  zugäng- 
lich. 

(5)  Bull.  Inst.  1873,  p.  147. 

(8)  Not.  d.  scavi  1876  p.  58  f.  190,  1886  p.  127-28,  1887  p.  290  f.  378, 
560  f. 

0)  Bull  Inst.  1876  p.  179. 


H.    KOCH 

zu  sein  (vgl  u.  i».  390  f.).  1893  wurden  in  dem  benachbarten  Foudo 
Morelli  Reste  von  Anlagen  einer  Terrakottafabrik  aufgedeckt  ('). 

Patturellische  Grundstück  ist  gegenwärtig  wieder  Kulturland; 
.in,.'  der  Tnffstatuen  bezeichnet  die  Stelle. 

Der  Ertrag  der  Ausgrabungen  seit  1873  ist  zum  grossen  Teil 
im  Museo  Campano  zu  Capua  vereinigt:  die  Funde  von  1845 
und  viele  einzelne  Stücke  auch  der  späteren  Campagneu  sind  in 
Museen  verstreut.  Gruppen  von  Fundstücken  aus  Fondo  Patturelli 
besitzen  das  Museo  Nazionale  zu  Neapel  (2),  die  Skulpturensamm- 
lung()  und  das  Antiquarium  (4)  zu  Berlin,  das  British  Museum  (5), 
der  Louvre  (ü).  die  Glyptothek  Xy  Carlsberg  (").  Eine  Gesamt- 
publikation ist  weder  vorhanden,  noch  geplant;  die  von  Minervini 
begonnene  der  Terrakotten  (s)  blieb  unvollendet.  Neuerdings  er- 
scheinen kurze  Inventar-Kataloge  des  Museo  Campano  (9). 

Aus  den  besprochenen    kümmerlichen    Nachrichten    und    aus 

(>)  Rom.  Mitt.  1893,  VIII  333  f. 

ial  Kellergeschoss,  letztes  Terrakottenziinmer  (1906):  architekton.  Ter- 
rakotten. 

(3)  Beschreibuni:  nr.   161-167:  Tuffstatuen. 

(*)  Vgl.  Winter,  Typenkatalog  I  p.  CXVII.  1907  nicht  aufgestellt :  Ter- 
rakotta-Votive. 

(5)  Cat.  of  the  Terracottas.  Introd.  p.  XVII.  Nr.  13.  537-602:  archit. 
Terrakotten. 

(6)  In  dem  vergriffenen  und  mir  nicht  zugänglichen  Buche  von  Pottier 
Les  statuettes  de  terre  cuite  dans  V  Antin  uitt.  Paris  1890  (Bibl.  des  Mer- 
veilles)  p.  215  A.  1.  sagt  Lenormant  von  den  Campana-Terrakotten  im 
Louvre  aus.  dass  der  grösste  Teil  aus  Fondo  Patturelli  stamme.  Vgl.  auch 
Campana  Opere  in  Plastica  III  tav.  105.  dazu  Bull.  Inst.  1876  p.  188-89. 

0)  Helbig-Museet  Katalog  1906;  sicher  hergehörig  II.  4.  5.  11:  Votiv- 
statuen  in  Tuff  und  Terrakotta.  Was  von  den  architektonischen  Terrakotten 
aus  Curti  stammt,  ist  nicht  festzustellen,  solange  genaue  Provenienzangaben 
fehlen,  vgl.  Arndt  Tf.  174  nr.  3,  178  nr.  1-6.  Text  p.  26.  31  f.  Helbig-Museet 
nr.  H.  20-37.  92. 

(9)  Terrecotte  del  Museo  Campano,  vol.  I  1880:  die  von  Minervini 
versprochene  Behandlung  der  Fandgeschichte  (Introd.  p.  2-3)  ist  nicht  er- 
schienen; er  bestätigt  nur  wiederholt,  dass  fast  der  ganze  Besitz  des  Museo 
< 'ampano  aus  Fondo  Patturelli  stammt.  Vgl.  auch  die  Einleitung  zu  seiner 
Ouida  Mustrativa  bes.  p.  VIII  f. 

(B)  Catalofjhi-Inventarii  del  Museo  Campano.  In  Betracht  kommt  Pun- 
tata  II  Raccolta  di  terrecotte.  Sez.  I  Terrecotte  architett.  1898-99  (Patroni) ; 
die  nächsten  Hefte  sollen  die  Votivterrakotten  bringen. 


HELLENISTISCHE    ARCHITEKTURSTÜCKE    IN    CAPUA  365 

den  Funden  seihst  lässt  9ich  über  die  Bedeutung  des  Fondo  Pat- 
turelli  soviel  ermitteln : 

Es  lag  in  der  liegend  eine  wichtige  Kultstätte,  zu  der  das 
Altarpodium  gehörte;  auf  ein  zweites  hellenistisches  Bauwerk 
Lässt  das  Antenfragment  (vgl.  u.  p.  385  f.)  schliessen.  Sicher  aber 
war  ausserdem  ein  grosser  Tempel  vorhanden,  von  dem  der  Vorrat 
architektonischer  Terrakotten  herrührt  (')  (nach  dem  Inventar-Ka- 
taloge 66H  Stücke  allein  in  Capua,  dazu  die  verschollenen  und  in 
Museen  zerstreuten);  er  wird  nördlich  vom  Podium  gelegen  haben,  wo 
der  Brunnen  und  die  Tuffmauer  entdeckt  wurden  ;  ob  die  letztere  eine 
Peribolos-Mauer  war  oder  zu  den  Fundamenten  des  Tempels  ge- 
hörte, bleibt  ungewiss.  Das  Heiligtum  stand  bereits  in  archaischer 
Zeit;  bei  einer  Erneuerung  ist  wohl  sein  alter  Terrakottenschmuck 
im  umliegenden  Terrain  begraben  worden;  die  Erneuerung  und  der 
Hau  des  Altarpodiums  könnten  gleichzeitig  erfolgt  sein.  Reste  des 
Tempels  sind  vielleicht  aufzufinden  (2).  Der  bisher  allein  näher 
bekannte  Fundkomplex  aus  dem  Umkreise  des  Altarpodiums  ist 
in  der  Hauptsache  hellenistisch :  die  Datierung  der  oskischen  In- 
schriften (3)  und  der  Münzen  (4)  führt  nicht  über  800  herauf,  so 
wenig  wie  die  Analyse  der  architektonischen  und  statuarischen  Reste. 
In  sullanischer  Zeit  wurden  Votivstatuen  mit  lateinischen  Inschrif- 
ten (5)  aufgestellt ;  nichts  weist  darauf  hin,  dass  der  Kult  noch 
wesentlich  länger  bestanden  hätte;  vielleicht  ging  er  mit  der 
endgiltigen  Latinisierung  Capuas   —    nach   dem  Bundesgenossen- 

(')  Lenormant  Gaz.  arch.  1881-82  p.  82-8 5 :  Antefixe  :  «  ce  qiCon  a  re- 
cueilli  sur  ce  point  su/ftrait  d  la  couverture  de  plusieurs  4dißces  ». 

(2)  Das  Terrain  ist  von  Cav.  Avv.  Bernardo  Califano  in  Santa  Maria 
erworben  worden:  Versuchsgrabungen  sollen  das  Vorhandensein  eines  grossen 
liundbaues  aus  Tuff  ergeben  haben. 

(3)  Bück,  Elementarbuch  (vgl.  u.  p.  366  a.  1.):  die  ältesten  gehören  an 
den  Anfang  des  dritten,  frühestens  das  Ende  des  vierten  Jahrhunderts. 

(*)  Die  von  Patturelli  genannten  Münztypen  gehören  dem  capuanischen 
Kupfergeld  mit  oskischer  Aufschrift  zu,  das  zwischen  268  und  213  v.  Chr. 
datiert  ist;  es  sind  die  Typen  bei  Friedländer  Die  oskischen  Münzen  Tf.  I  f. 
Capua  nr.  6.  7.  11.  14.  21.  26,  vgl.  Mommsen  Rom.  Münzwesen  p.  358-360 
und  zur  Chronologie  p.  315  f.  Belocli  Campanien*  p.  313.  Vgl.  auch  Kiccio 
Repertorio  delle  mottete  di  cittä  antiche.  Nap.  1852,  nota  18. 

(5)  Berlin  Beschreibung  nr.  161.  166.  Jfuseo  Campano  Inv.  Nr.  404. 
C  I.  L.  X.  3817-3819.  Fundbericht  und  erste  Publikation:  Atti  Terra  di 
Lavoro  1875,  p.  32.  Vgl.  u.  p.   111  und  die  Abbildungen  Tf.  XII,  6-8. 


B.    I. 

krieee  —  ein:    der    Bezirk    verödete    und   war   im  dritten   nach- 
christlicheD  Jahrhundert  in  die  Xekropole  einbezogen. 

Namen  von  Gottheiten  überliefern  die  oskischen  Jovilae-In- 
schrifteD  ('),  deren  enger  Zusammenhang  mit  dem  Heiligtum  trotz 
aller  Schwierigkeit  der  Deutung  im  einzelnen  und  der  Erklärung 
im  ganzen  (Verhältnis  zur  Nekropole)  (-)  nicht  ernstlich  bezweifelt 
werden  kann;  gerade  bei  den  wichtigsten  der  hier  in  Frage  kom- 
menden Exemplare  Bind  die  Fundumstände  eindeutig  (3). 

Folgende  Götternamen  kommen  vor  oder  lassen  sich  er- 
schliefen  : 

lupiter  FLagius'.  Huck  25:  luvet  Flagiui\  dazu  der  Festname 
Ioviae  Bück  24,  29,  und  die  formelhaft  wiederkehrende  Be- 
zeichnung der  Stelen  oder  der  Votive,  neben  denen  sie  stan- 
den, als  iovilae.  Das  cognomen  Flagius  ist  nur  hier  belegt : 
man  verbindet  es  mit  lat.  flagrare,  gr.  qltytiv  und  vergleicht 
das  Ganze  mit   lupiter   Fulgur,    Fulgurator,    Fulminator  ('). 

*  Mars\  Feste:  Bück  27,  28.  Iden:  Bück  29. 

'  Fisius:  Feste:  Bück  27,  28.  Iden:  Bück  21.  Der  auch  bei  den 
Umbrern  verehrte  Gott  gehört  iu  den  Kreis  des  lupiter  und 
entspricht  dem  römischen  Dius  Fidius  (5). 

*  Damia:  Fest-oder  Opferbezeichnungen  Bück  24:   damu  . . .  da- 

>se  .  . .  Bück  31b  damsennias,  die   man  mit  lat.  danrium, 

damiatrix  in  sehr  wahrscheinlichen  Zusammenhang  bringt  ('•). 

Der  Name  Damia  (resp.  seine  oskische  Form)  käme  der  Göttin 

zu,  die  im  bisher  aufgedeckten   Teile  des  Bezirkes    hauptsächlich 

(')  Gesammelt  bei  Conway  It.  Dialects  I  nr.  102-124.  Planta  Gr.  d. 
i  sk.  Dinbr.  Dial.  nr.  130-155.  Bück  Grammar  of  Ose.  and  Umbr.  nr.  21-31 
(Abb.  auf  lt.  I).  Derselbe:  Elementarbuch  der  osk. -umbr.  Dial.  nr.  21-34. 
Ich  zitiere  nach  Bück,  Grammar.  der  auf  die  früheren  Publikationen  ver- 
wei 

(2)  Planta  II  631.  Vgl.  aber  Minervini  Guida,  p.  vi. 

(3)  Buck  25:  1873  im  Fondo  Patturelli  gefunden  vgl.  Jen.  Litt.  Ztg. 
1874  p.  609.  Back  31:  1887  bei  den  Resten  des  Heiligtumes  ausgegraben 
mit  einer  Terrakotta-Statue  und  dem  unten  p.  107  f.  besprochenen  Altar  (nr.  10) 
vgl.  Not.  d.  seavi  1887  p.  560  f.  Buck  24,  deren  genauer  Fundplatz  nicht  fest- 
steht (Sammig.  Caruso,  Capua  vgl.  Bull.  arch.  Nap.  N.  S.  I.  182)  ist  davon 
nicht  zu  trennen. 

•    Buecheler  Lexicon  ftalicum  p.  IX  r.  Eph.  epigr.  II  162  (Corssen). 
Wissowa  Bei.  u.  Kultus  der  Römer  p.  120  f. 
Buck  '  r  p.  251. 


HELLENISTISCHE    ARCHITKK.TCKSTÜCKF:    IN    CAPUA  :;'" 

verehrt  wurde.  l)i>'  Weihgeschenke  allein  führen  dazu,  an  eine 
Geburtsgöttin  zu  «lenken:  der  Haupttypus  der  figürlichen  Vo- 
tive  ist  eine  thronende  Frau,  die  Kinder  hält  oder  nährt;  an 
Attributen  kommen  Kalathos,  Granatapfel,  Eber,  Hund  vor; 
Mädchenstatuen,  Wickelkinder,  Kinder  in  der  Wiege,  hockende 
Knaben,  wie  sie  zahlreich  in  Curti  gefunden  wurden,  sind  beliebte 
Weilrangen  in  Eileithyia-Heiligtümern  (1).  Dass  die  Capuanische 
Göttin  auch  als  Heilgottheit  verehrt  wurde  (2),  bekräftigt  ihren 
Zusammenhang  mit  Bona  Dea,  die  ihrerseits  ja  zweifellos  mit 
Damia  verbunden  ist  (:1). 

Wie  der  Kult  nach  Capua  gelangte,  und  zu  welcher  Zeit, 
-t  sich  heute  kaum  feststellen,  da  man  archaische  Teile  des 
Bezirkes  noch  nicht  kennt;  in  Griechenland  ist  das  Bereich 
der  Göttin  der  Peloponnes  (Sparta,  Troizen,  Epidauros)  nebst 
Aegina  und  Thera;  die  Kultsage  führt  auf  Kreta  zurück  (4).  Das 
Auftreten  der  Damia  in  Rom  pflegt  man  an  Tarent  anzuknüpfen  (5) ; 
vielleicht  ging  der  Weg  über  Campanien. 

Mit  Zeus  Taletitas  und  Auxesia  zusammen  wurde  Damia  in 
Sparta  verehrt  (6);  Lenormants  Vermutung,  dass  es  sich  auch  in 
Capua  um  eine  Trias  gehandelt  habe,  lässt  sich  vorläufig  nicht 
beweisen  (7);  wenn  sie  richtig  wäre,  ergäbe  sich  allerdings  eine 
Analogie  zu  Sparta  einerseits,  andrerseits  zu  italischen  Dreivereinen 
wie  dem  von  Praeneste. 


(»)  Baur  Eileithyia  Philologus  Suppl.  VIII.  Kurotrophos :  480,  483.  Ka- 
lathos :  504.  Schwein:  499.  Hund:  467.  Mädchenstatuen:  461,  485.  Wickel- 
kinder. Kinder  in  der  Wiege:  486  f.  Hockende  Knaben:  485  f. 

(2)  Terrakotta-Votive  im  Berliner  Antiquarium:  Füsse,  Hände,  Beine, 
nhren.  Eingeweide,  Geschlechtsteile. 

(a)  Apotheke  beim  Tempel  der  Bona  Dea:   Wissowa  p.  178.  Bona  l1 
und  Damia:  ebenda  p.  177  f. 

i4)  üsener,  Götternamen  p.  129  f.  Boscher  und  Pauly-Wissbwa  s.  w 
1  >amia. 

(')  Wissowa  p.  177. 

(6)  Usenet  a.  a.  0.  p.  130  f. 

C)  Lenormant   bei    Daremberg-Saglio  I  1062  f.  s.  v.  Ceres  ^  als   dritte 
Gottheit  käme  die  aus  Bück  2G  und  34  zu  erschliessende * Vesuna  in  Fra 
aber  gerade  diese  beiden  Stelen  sind  nicht  im  Fondo  Patturelli,  und  ?4  sicher 
auf   einem    Grabe   gefunden,  vgl.  Rhein.  Mus.  XLY  171.  lAg.  Fbrschgen  IV 
259;  Bull.  Inst.  IS''.'.1  pag.  73;  Conway  zu  nr.  110. 


II.    KOCH 

Die  Architektur- Fragmente. 

I.    Kt-ste    grösserer    Bauwerke. 

Das  Altarpodium. 

Material  : 
i.  Bericht..-  von  Yincenzo  Caruso  and  Carlo  Patturelli  über  die  Auffindung; 
niedergeschrieben  1853   resp.  1875,  veröffentlicht:    Bull.    arch.   Napol. 
N.  S.  II  100.  Bull.  Inst.  1876  p.  IT-  f. 

2.  Zeichnungen  Patturellis  (l);  die  Original«  nicht  mehr  vorhanden. 

Aufriss  der  Xordseite  Bull.  Inst.  1878  p.  17:  l'mzoichnung  der 
"riginalskizze,  die  (nach  freundlicher  Mitteilung  v.  Duhn's)  «  zur  Publikation 
durch  die  Art  der  Eerstellung  völlig  ungeeignet  war-'.  Auf  dem  Original 
waren  die  Maasse  nicht  in  oskischen  Ellen,  sondern  in  palmi  eingetragen 
1  palmo  Nap.  =  0,264).  Die  Vorlage  des  Bullettino-Zinkes  (Maassstab  1:15, 
im  Besitze  Duhn's)  zeigt  einige  Abweichungen  und  muss  ebenfalls  benutzt 
werden. 

b).  Querschnitt  durch  das  Podium,  wohl  in  Höhe  des  fünften  Treppen- 
blockes, umgezeichnet  wie  a)  Maassstab  1  :  15.  Im  Besitze  Duhn's.  vgl.  Fig  7 
nach  Photographie. 

[Unbrauchbar  sind  die  Giom.  di  Pompei  N.  S.  IV 1878  p.  59-i">0  veröffent- 
lichte Skizze  und  Maneinis  Rekonstruktion  ebenda  III  1S77  p.  223-24], 

3.  Baureste  im  Museo  Campano.    Nach  Beschreibungen  und  den  I'at- 

turelli'scheu  Skizzen  bestimmt  zugehörig  (von  einigen  unprofilierten 
und  z.  T.  stuckierten  Tutfquadern,  deren  Herkunft  nicht  sicher  fest- 
steht, wird  abgesehen).  Es  sind  davon  publiziert:  Sockel,  Gesims  und 
Stufe  Giom.  di  Pompei  1877  p.  219-20,  wiederholt  ebenda  1878  und 
in  Maneinis  Schritt  L</j>ide  terminale  etc. 

4.  Reste   der   Dekoration   im   Museo    Campano:    Fragmente  zweier 

Sphingen  aus  Tuff.  Terrakotten  vom  Oberbau,  die  gewiss  unter  den 
Vorräten  des  Museums  stecken,  lassen  sich  nicht  mehr  ausscheiden. 

Das  Bauwerk  war  ein  quergestrecktes  Podium,  doppelt  so  breit 
als  tief,  mit  profiliertem  Sockel  und  Gesims,  schmalen  Pilastem 
au  den  Ecken  und  einem  Mittelpilaster  auf  der  Rückseite.  Eine 
breite  Treppe,  12  Stufen,  führte  von  Osten  hinauf;  sie  war  in 
ihrer  untern  Hälfte  von  abgestuften  Wangen  eingefasst.  oben  frei; 
jeder  Wangenabsatz  entsprach  in  Höhe  und  Länge  zwei  Innenstu- 

I1)  Erw&hnt  in  einem  Briefe  Patturellis  an  v.  Duhn  vom  Dezember  1875 
(unpubliziert);  der  Verdacht  Maneinis,  sie  seien  erst  auf  seine  Polemik  hin 
fertigt,  ist  also  unhaltbar, 


HELLENISTISCHE    AKCIUTKKTt  KSTÜCKK.    IN    CAPUA  SG9 

feil.  Die  dritte  Wangenseliicht  endete  rampenartig  auf  jeder  Seite 
;ui  einem  kleinen  Vorbau  vor  dem  eigentlichen  Podium;  diese 
Vorbauten  waren  um  eine  Schicht  niedriger  als  die  Platform  und 
hatten  die  Tiefe  einer  Wangenstufe;  ihre  Basis  war  das  Sockel- 
protil  des  Hauptbaues,  das  ein  kurzes  Stuck  jenseit  der  Ecke  an 
die  Treppenwangen  anschnitt.  Die  Bekrönung  bildeten  je  zwei 
Krkgesimse,    beide    über   den   Treppenwangen  als    kurze    Pilaster 


Fig.  1.  —  Südostecke  des  Altarpodiums,  rekonstruiert. 

auch  von  vorn  sichtbar;  auf  dem  oberen  Gesimsblock  sass  zu  bei- 
den Seiten  der  Treppe,  vor  der  Gesimsecke  der  Platform,  eine  Sphinx. 
Oben  stand  ein  kleiner  Altar,  daneben  vielleicht  das  Kultbild, 
beide  unter  einem  vermutlich  sechssfuüigen  Baldachin. 


Material    und    Technik. 

Die  erhaltenen  Bauteile  sind  aus  Tuff,  die  Treppenblöcke  aus  sehr  mür- 
bem sandgelbem  mit  eingesprengten  Aschenteilchen,  die  profilierten  aus  einer 
spröderen  porösen  Art  von  aschgrauer  Farbe  (sog.  Formicola).  Die  Bearbei- 
tung geschah  mit  Spitzhaue  und  breiter  Steinaxt  (jetzt  ascia),  danach  mit 
breitem  geradem  Meissel  oder  getriebener  Hammerschneide;  zur  Randglättung 
nahm  man  zwei  Arten  Zahneisen,  für  Profile  noch  einen  flachen  Hohlmeissel. 
Anschlussflächen  zeigen  durchweg  2-4  seitige  Anathyrosis  mit  flachem  Spie- 
gel und  breiten  Saumstreifen.  Die  Qualität  der  Steinmetzarbeit  ist  auffallend 
ungleich.  —  Von  der  Versetzung  haben  sich  wenige  Stemmlöcher,  eine  Strick- 
kerbe, eingeritzte  Versatzmarken  für  Quadern  and  für  Siiulenbasen  erhalten.  — 
Ceber  die  Schichtung  steht  nur  fest,  dass  der  Sockel  aus  Läufern  bestand 
und  die  Lagen  an  den    Ecken    sich    kreuzten.  —  Ein    Bindemittel  ist  nicht 


H.    KOCH 


nachzuweisen  (').  ebenso  _,ehlen  Spuren  von  Dübelung;  statt  dessen  Hess  man 
_'ern  die  Anschlnssflachen  zweier  Blöcke  zahnartig  ineinandergreifen  (Trep- 
lOcke,  Gesimsteile,  Pilasterblock).  Ob  der  kleine  Bau  wirklich,  wie  die 
Entdecker  angeben,  massiv  in  Stein  durchgeschichtet  war,  lässt  sich  nicht 
entscheiden.  —  Maasseinheit  ist  die  oskische  Elle  von  0,41  und  ihre  Teile 
(nirgends  -kische  Fnssi.  Normiert  waren  an  den  Bauteilen  nur  die  Höhen 

(ganze  Schicht  l  Elle,  Stufe  '/*  Elle)  und  annähernd  die  Tiefen,  gar  nicht 
die  Längen.  Die  Gesamtabmessungen  dürften  demselben  System  entsprochen 
haben.  —  Alle  sichtbaren  Teile  des  Baues  mit  Ausnahme  der  Tritttlächen 
tragen  Stuck;  zu  seiner  Sicherung  sind  in  den  Stein  ab  und  zu  tiefe  Rinnen 
mit  der  Meisselschneide  gezogen;  zur  Dichtung  dient  eine  Unterlage  von 
Mennige.  Die  Stuckschicht  ist  2  '/s-3  mm.  stark,  besteht  aus  Kalk  mit  spär- 
lichem l'uzzolanstaub,  darunter  sind  gelbliche  Kalksteinsplitter  gemengt;  sie 
fehlen  an  dem  geringeren  Verputz  der  Treppenblöcke.  Der  dünne  Ueberzug 
hrt  den  Charakter  der  im  Stein  ausgearbeiteten  Profile.  —  Die  Farbe 
war  sehr  dünn  aufgetragen :  z.  T.  ist  das  Rot  wohl  erhalten ;  meistens  sieht 
man  nur  noch  ein  blasses  Gelbbraun. 

Treppe  (Fig.  2). 

Es  sind  5  Blöcke  erhalten,  von  denen  jeder  2  Stufen  umfasst;  von  den 
Wangen  ist  nichts  mehr  vorhanden.  Die  Blöcke  sind  0,  39  bis  0,41,  die  ein- 
zelne Stufe  0,  19  bis  0,22  hoch;  die  Breite  der  Trittflächen    schwankt  von 


«          <v»o 

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Fi,-.  2. 


Altarpodium,  Stufe. 


".:;'.'  bis  0.51:  sie  sind  abgenutzt  und  verwittert.  Drei  haben  Stuck  auf  der 
rechten.  Anschlussfläche  auf  der  linken  Seite:  es  waren  also  mindestens  drei 
freie  Stufenpaare  (oberhalb  der  Wangen)  vorhanden. 

Sockel  (Fig.  3). 

Der  Sockel  ist  profiliert  mit  breit  geschwungener  Viertelkehle  als  An- 
lauf, grossem  umgekehrtem  lesbischem  Kymation,  das  bauchig  beginnt,  dann 
tief  und  eng  umbiegt,  abgesetztem,  oben  etwas  eingezogenem  Rundstab  und 
kleiner  Schräge;  über  einem  hohen  glatten  Hals  trat  die  Wand  mit  kleinem 
Absatz  zurück  (Aufschnürung).  Die  erhaltenen  10  Blöcke  waren  Läufer:  7 
Btanden  in  der  Reihe,  2  sind  Eckblöcke,  bei  einem  (vgl.  den  Grundriss  Fig- 


(»)  Vgl.  Bull.  Inst.  1876  p.  17-7:- 


HELLENISTISCHE    ARCHITEK.TUR8TÜCRE    IN    CAPUA 


.",71 


8A)setzt  sich  das  Profil  noch  0,11    mit  Ausladung  0,36)  am  die  Eck-  fort, 
dann  endet  oben  der  Stuck  an  einer    Ritzlinie,  and  ee  folg!  Anschlussflächi 
hier  stiess  die  unterste  Wangenschichl  an. 


Fig:  3.  —  Altarpodium,  Sockelprofil. 


Eckblock    vom    südlichen    Vorbau    (Fig.    1). 

Von  den  Vorbauten  ist  nur  dieser  eine  Block  vorhanden  mil  dem  schma- 
len Schaftstück  eines  platten  schräg  anschneidenden  Pilasters  und  dicht  da- 
neben einem    Eckgesims  aus  Hals  mit  Ablauf,  spitz  abgesetztem    ionischem 


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Fig.  4.  —  Altarpodium,  Eckblock  vom   südlichen  Vorbau,     a.  Seitenansicht. 
b.  Querschnitt  in  Höhe  des   Halses,  c.  Vorderansicht. 


Kymation,  steiler  Hohlkehle  und  Deckplatte,  das  an  der  Schmalseite  des 
Blockes  ein  breites  niedriges  Pilasterstück  bekrönt  (Fig.  4  c).  Die  tiefe, 
sorgfältig  geglättete  Einarbeitung  auf  dieser  Seite  wird  einem  Treppenblock 
als  Auflager  gedient  haben,  von  dessen  Versetzung  auch  die  den  Vertikalrand 
der  Einarbeitung  fortsetzende  Aufschnthrung  herrührt.  Die  Oberfläche  di  - 
Blockes  hat  Anathyrosis  und  Spuren  eines  Stemmioc] 


H.    R 


Hanptgesims    (Fig. 

Das    G  äteht    fus    glattem    Sals,    unterschrittenem   kantigem 

ischem  Kyma,  Zahnschnittplatte,  tonischem  Kyma;  die  Sängeplatte  ist  mit 

s  n    anterhöhlt;  es  folgen  ein  abgesetzter  Echinos  und  eine  hübe 

Viertelkehle  mit  Deckplatte.—  Drei  Blöcke  sind  erhalten ;  bei  einem  (Fig.  ■<.  II 

.)  fehlt    der  Iltis  and    zeigen    sich   andre  Abweichungen:    '1er    (ie.-im>- 


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Fig.  5.  —  Altarpodium,  Gesimsblücke. 

I.  Nordwest!.  Eckblock,     a.  Schnitt,     b.  Aufsiebt. 

II.  Abweicbender  Block,     a.  Schnitt,     b.  Aufsicht. 

III.  Südwestl.  Eckblock  (?)  Aufsiebt. 


rand  ist  so  stark  geneigt,  dass  die  bekrönende  Viertelkeble  wegfällt;  die 
1  Oberfläche  hat  an  zwei  Seiten  entlang  geglätteten  Saumstreifen  und  ein 
Stemmloch  (Estrichplatten  :') ;  für  welchen  Platz  der  Block  bestimmt  war, 
ist  unbekannt.  --  Von  den  beiden  andern  Blöcken  ist  der  eine  (Fig.  5, 
I  a.  b.)  Eckblock,  der  andre  stark  fragmentierte  (Fig.  5  III)  darf  mit 
Wahrscheinlichkeit  zum  Eckblock  ergänzt  werden.  Auf  der  Oberfläche  dieser 
beiden  sind  Kreissegmente  und  Richtlinien  einpunktiert;  die  ergänzten  Kreise 
bekommen  einen  Radius  von  0,21  und  tangieren  den  Rand   resp.   die  Ritzli- 


HELLEN ISTI8CHE    ARCHITEKT"  HSTUCKE    IN    CAPUA  0(0 

nie,  mit  der  die  Ausladung  des  Gesimses  markiert  ist.  Diese  Linien  können 
als  Vormerkungen  für  Säulen  gedeutel  werden  ('),  sei  es  für  die  üasis  selbst, 
sei  es  für  Ausschnitte  im  Estrich  der  Platform.  —  I  > I «?  hammerfOrmige  Ein« 
arbeitung  an  der  Ecke  <l<'s  grossen  lilockes  ( I-'jlt-  5,  I  h)  dürfte  etwa  ron  der 
Verdüberang  eines  Geländers  herrühren. 

D  ie  Sph  i  n  ge  n    i  Fig.  6). 

Von  den  beiden  Sphingen,  die  auf  den  Vorbauten  zu  Seiten  der  ober  I 
Treppenstufen  und  vor  den  Gesimsecken  der  IM  tf  form  Bässen  ('),  Bind  Frag- 


Fig.  6. 


—  Altarpodium.  Torso  einer  Sphinx. 


mente  vorhanden:  von  der  einen  unwesentliche  (Stück  vom  Torso  mit  Arm- 
stumpf und  Flügelansatz),  von  der  andern  der  ganze  Torso;  es  fehlen  der 
Kopf,  der  grösste  Teil  der  Arme,  die  Hintertatzen,  Teile  der  Flügel;  der 
Rücken  kann  in  der  gegenwärtigen  Aufstellung  nicht  beobachtet  werden.  — 
Das  Material  ist  Tuff,  der  wie  bei  den  Votivstatuen  stuckiert  war.  Der  T<  r- 
misst  jetzt  0,70,  in  der  grössten  Breite  etwa  0,38.  —  Leib  und  Hinterbeine 
sind  von  einer  Hündin,    am   Qnterleibe  sieht  man  5  Paare   Zitzen.  Oberleib. 


(')  Beispiele  ähnlicher  Säulenvormerkungen  Aegina  I  25.  123.  —  Assos: 
luv estig ations  p.  33  fig.  5.  —  Pergamon:  Altertümer,  Text  III  1,  p.  35. 

(*)  Bull  Inst.  1860  p.  65.  1873  p.  150.  1876  p.  17S-79.  —  Not.  Sc. 
1876  p.  58-59. 


H.    K 


Arme  und  Kopf  waren  weiblich ;  um  den  Hais  ist  ein  Band  geschlungen,  das 

zwischen  den  nackten  Brüsten  kreuzt,  mit  einer  Agraffe  befestigt  ist  und 

r  den  Achselhöhleu  verschwindet  Die  Flügel    entspringen  an  der  Seite, 

dem  äussern  Kontur  der  Oberarme  entlang;  man  sieht  drei  Reihen  Deckfe- 
dern  und  die  grossen  Schwünge,  die  bis  über  den  Sehenkelansatz  am  Körper 
anliegen:  früher  konnte  man  sie  nicht  aufbiegen  der  Gesimsecke  wegen,  vor 
der  die  Sphingen  sassen.  Sie  hockten  mit  angezognen  Hinterbeinen  und  auf- 
ritzten Vordertatzen;  Brust  und  Kopf  waren  steiler  aufgerichtet  als  der 
Körper. 

Gesammtmaasse  und  Grundriss  (Fig.  7.  8). 
Die  nach  Fatturellis  Zeichnungen  von  Duhn  gegebenen  Gesammtmaasse 
Platform  12x6  oskische  Ellen)  (')  sind  falsch;  die  (iesanimtlänge  des  Sok- 
kelprofiles  dürfte  danach  höchstens  13,  79  m.  betragen;  vorhanden  sind  <re- 
irenwärtig  14,29  m.,  wobei  noch  mindestens  der  Block  fehlt,  an  den  die  nörd- 
lichen Treppenwangen  anstiessen.  Plan  und  Anfriss  stimmen  nicht  genau 
überein  ;  dagegen  ist  das  Seitenverhältnis  der  Platform  2  :  1  gesichert  durch 
den  Patturelli'schen  Plan  (Fig.  7)  welcher  der  Kückseite  (Westen)  Gliederung 


Fig.  7.  —  Altarpodium,  Patturelli'scher  Plan. 
(Original    im    Besitze  F.  v.    Duhn's    Heidelberg). 


(')  Bull.  Inst.  1878  p.  19. 


HELLENISTISCH!-:    AKCHITEKTl  R8TÜCRE    IN    CAPUA 


375 


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durch  einen  Mittelpilaster  giebt  (l).  —  In  der  Rekonstruktion  ist  ausgegan- 
gen V' n  dem  L&ngenmaa8s  der  Treppe  (12  Stufen  =4, 92  m.);  die  Platform 
■  e  Ausladungen)  ist  in  ihrer  Tiefe  dazu  in  das  Verhältnis  2:  3  ge- 

-  Ellen  =  3,  28).  Es  ergiebt  sich  in  der  Seitenansicht  gleiche  Länge 
für  die  Wangen  und  für  die  Platform  mit  Vorbau  (je  10  Ellen;  die  Länge 
der  Vorbauten  i>t  durch  den  erhaltenen  Gesimsblock  gesichert).  Die  Breite 
der  Platform  beträgt  dann  16  Ellen  =  6,  56  in.,  die  Breite  der  Treppe  mit 
den  Wangen  auf  jeder  Seite  ".11  weniger.  Lei  diesen  Voraussetzungen  lassen 
sich  die  erhaltenen  Sockelblöcke  auf  die  Süd-  und  Westseite  genau  aufteilen 
(grösste  Abweichung  0,04) ;  der  nordöstliche  Eckblock  fehlt,  wie  schon  be- 
merkt wurde. 

Aufbau  und   Dekoration  (Fig.  9  vgl.  auch  Fig.   1). 

Die  Höhe  der  Platform  ist  durch  die  Stufenzahl  auf  2,46  m.  bestimmt. 
Falsch  sind  die  früheren  Angaben  über  die  Wangenstufen  ;  Patturelli  zeich- 
net 4,  die  bis  an  den  zweiten  Gesimsblock  der  Vorbauten  führen.  Da  aber 
schon  der  erste  Gesimsblock  des  südlichen  Vorbaus  —  es  ist  der  erste,  weil 
•  r  v.«n  dem  Pilaster  nicht  das  Kapitell,  sondern  ein  Schaftstück  enthält  — 
auch  von  vorn  sichtbar  war,  andrerseits  die  Breite  der  Treppe  im  Verhältnis 
zu  den  Vorbauten  festgelegt  ist,  müssen  die  Wangen  schon  eine  Schicht  tiefer 
aufhören:  damit  stimmt,  dass  nach  der  Stuckierung  der  erhaltenen  Treppenblöcke 
(vgl.  o.  p.  370)  drei  freie  Stufenpaare  angesetzt  werden  müssen.  Es  bleiben  also  3 
Wangenstufen  übrig,  deren  oberste  als  Rampe  bis  zu  den  Vorbauten  reicht ; 
dort  können  Weihgeschenke  gestanden  haben  (J).  —  Falsch  ist  bei  Patturelli 
die  Verkröpfung  des  Sockels  unter  den  vorderen  Pilastern  der  Platform  (nur 
im  Aufriss,  nicht  im  Querschnitt):  Pilaster  und  Vorbau  liegen  in  einer 
Flucht.  —  Die  Vorbauten  selbst  sind  nicht  von  unten  auf  als  Pilaster  ge- 
bildet; nur  vorn  über  den  Treppenwangen  stehen  die  beiden  kleinen  Eckge- 
simse  auf  breiten  kurzen  Pilastern.  Das  obere  zeigte  nach  der  Vorlage  zum 
Dullettino-Zink  eine  leicht  abweichende  Profilierung :  glatten  Hals,  steiles 
lesbisches  Kyma,  unskulpierte  Zahnschnittplatte  und  kleine  Viertelkehle  (3). 
Die  Kapitelle  der  Pilaster  hatten  anscheinend  das  Profil  der  unteren  Eckge- 
simse. —  Ueher  dem  zweiten  Vorbau-Gesims  steht  bei  Patturelli  ein  dritter 
Block  mit  dem  Profil  des  Hauptgesimses;  er  ist  nach  der  Platform  zu  schräg 
beendet,  so  dass  Deckplatte  an  Deckplatte  stösst;  zwischen  den  unteren  Tei- 
len der  beiden  Blöcke  nimmt  die  Vorlage  eine  Lücke  an,  in  der  die  obersten 
Stufen  erscheinen.  Patturelli  und  Duhn  empfehlen  (4)  sich  diesen  merkwürdi- 

(')  Bestätigt  durch  eine  (unpublizierte)  Mitteilung  Patturellis  an  v.  Duhn 
(1878)  u  che  dalla  parte  occidentale  ve  n'erano  tre  (pilastrini)  ». 

(s)  Wie  am  Tempel  auf  der  Theaterterrasse  zu  Pergamon,  wo  auf  dem 
Plattenbelag  beider  Wangenabsätze  die  Standspuren  von  Bronzestatuen  erhal- 
ten sind:   Altert.  IV  p.  43. 

(*)  Patturelli  an  v.  Duhn  1878:  «  su  cui  vi  erano  due  altri  pilastrini  con 
sagome  piü  gentili  n. 

4    Bull.  Inst.  1878  p.  18. 


HELLENISTISCHE   ARCHITEKTURSTÜCKE    IN    CAPDA 


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een  Bk.ck  nach  I  n  fortzudenken;    in   der  Elekonstruktion    ist    d  -    - 

Bchehen  mit  der  Annahme,  dass  Patturelli  an  die  weiter  zurückliegende  Ecke 
,|,.r  i  iaeht  hat,  wo  vorn  das  Ha  ms  ähnlich  geschnitten  war 

(vgl.  u.). 

1  >  r  h  a  n  . 

D      beiden    Gesimsblöcke    mit  Vormerkungen    für  Säulen    lassen    sich 

nur  an  der   Rückseite  der  Platform    unterbringen:    die  vorderen    Eckblöcke 

sen  an  den  obersten  Stufen  schräg  beendig!  gewesen  sein,  nicht,  wie  der 

:el,  angeschnitten  haben,  weil  die  drei  erhaltenen  nördlichen  Stufenpaare 

n  g  inz  stuckiert  sind  (vgl.  o.  p.  370.  370).  Der  Oberbau  war  mithin  ein  Bal- 
dachin, dem  Grundriss  der  Platform  gemäss  wohl  seehssäulig.  Die  Säulen  stan- 
den axial  zu  den  Treppenwangen,  wie  die  Einsetzung  der  erhaltenen  Blöcke 
zeigt;  ihre  Distanz  ergiebl  deshalb  kein  einfaches  Maass.  —  Material  und  Formen 
d(  ä  Baldachins  sind  unbekannt;  zugehörige  Dachterrakotten  sind  gewiss  unter 
den  Vorräten  des  Museums,  aber  nicht  zu  identifizieren.  —  Auf  dem  Podium 
stand  zur  Zeit  der  Entdeckung  ein  kleiner  Tuffaltar  t1),  daneben  vielleicht 
die  Kultstatue:  zu  dieser  Annahme  führt  ausser  der  gestreckten  Form  des 
Podiums  besonders  die  Analogie  der  Aedicula  (vgl.  u.  Fig.  11),  wo  in  der 
Cella  ebenfalls  Altar  und  Statue  nebeneinander  stehen.  Nur  versuchst 
sind  in  Rekonstruktion  und  Plan  der  ionische  Altar  mit  den  Eckjdlastern 
(ygl.  u.  Fig.  21)  und  der  Thron  der  grossen  Tuffstatue  eingezeichnet,  die 
sicher  die  Göttin  des  Heiligtumes  darstellt  (vgl.  u.  p.  415  f.). 

Historisches. 

Eine  vollständige  Analogie  zu  dem  Bauwerk  scheint  zu  fehlen. 
Von  dem  durch  die  Forschungen  von  Puchstein  und  Koldewey  (2) 
bekannten  Typus  der  Brandopferaltäre  unterscheidet  es  sich  durch 
das  Fehlen  der  Prothysis.  durch  Grundriss  und  Bestimmung.  Es 
gehört  vielmehr  in  die  Reihe  der  Altarterrassen. 

Altarpodien  lassen  sich  in  Aegypten  zur  Zeit  des  Neuen  Rei- 
ches nachweisen.  Eines  ist  im  Ammontempel  von  Deir  el  Bahari 
erhalten  (3):  ein  quergestrecktes,  etwa  1  l/i  m-  llohes  Podium 
von  5  :  4  m.  Seitenlänge,  zu  dem  eine  ganz  schmale,  sehr  lange 
Treppe  zwischen  schrägen  Rampen  an  der  Westseite  hinauffuhrt. 
Das  Podium  hat  als  Gesims  die  ägyptische  Hohlkehle  über  schwe- 
rem   Rundstab,  der  an  den   Ecken    umbiegt  und  bis  zum    Boden 

(')  Bull.  Inst.  1878  p.  19. 

(»)  Puchstein  Jahrb.  1890  p.  5:i  f.  —  Koldewey-Puchstein  Die  griechi- 
schen Tempel,  besonders  der  zusammenfassende  Abschnitt  p.   189  f. 

(3)  Naviile  The  temple  of  Deir  el  Bahari  {Egypt  Expl.  Fund)  I  p.  i  f. 
Ii.  VIII.  Plan  des  Altarbofes:  Tf.  I.  -  Eine  photogr.  Abb.  bei  Steindorfl 
Blütezeil  fig.  94. 


HELLENISTISCHE     IRCHITEKTUKSTÜCKE    IN    CAPI    1  379 

herabgeht;  um  die    Platform  lief   eine  rne    Brustwehr.  Die 

Oberfläche  ist  sehr  zerstört,  und  also  unentschieden,  ob  ein  Altar 
daraufstand.  Nach  den  [nschriften  ist  der  Bau  Re-Harachte,  dem 
Gotte  von  Heliopolis  geweiht,  und  der  ganze  Altartypus  steht  wohl 
mit  dem  Sonnenkulte  in  Zusammenhang.  —  Abbildungen  gleicher 
Anlagengeben  mehrfach  die  Tempeldarstellungen  von  El  Amanta  (O; 
Form  und  Dekoration  stimmen  völlig  mit  Deir  el  Bahari  (iberein; 
auch  die  lange,  schmale- Treppe  kehrt  wieder  (8).  Die  Opfergabeu 
liegen  meist  auf  der  Platform  selbst;  nur  einmal  |  |  stehl  ein 
besonderer  Altar  oben,  vielleicht  unter  einer  Art  Baldachin.  Wenn 
einmal  die  Treppe,  bevor  sie  die  Platform  erreicht,  einen  Absatz 
zeigt  (')  braucht  nicht  au  eine  Prothysis  gedacht  zu  werden: 
ist  nur  die  Basis  für  das  opfernde  Königspaar.  —  Endlich  haben 
l'Höte  (•"•)  und  Prisse  d'Avennes  (,;)  Reste  von  Altarpodien  in  Kar- 
nak  gesehen:  die  viereckige  Terrasse  vor  dem  ersten  Pylon  des 
Amontempels  soll  einen  Altar  getragen  haben;  wo  die  Treppe 
mündet,  waren  zwei  Obelisken  Sethos'  II,  und  davor,  am  Ende  der 
Rampen,  zwei  liegende  Löwen. 

In  die  gleiche  Reihe  gehören  aus  altorientalischem  Kultur-» 
kreise  der  Holokausteu-Altar  des  Salomonischen  Tempels  (\),  die 
altpersischen  >  Feueraltäre ■*  von  Nakch -i- Roustcm  und  Pasar- 
gadä  (8)  und  mit  abweichender  Treppenanlage  der  «  Feuertempel  - 
von  Firouz-Abad  (9);  endlich  die  phrygischen  Podien,  die  auf  einer 
durch  Treppen  zugänglichen  Platform  nicht  Altäre,  sondern  Bai- 
tyloi  trugen  (10). 

In  Griechenland  hat  in  vorhellenistischer  Zeit  der  Typus  keine 

(')  Davies  The  Rock  tombs  of  El  Amarna  (Arch.  Survey)  I  tf.  25.  II 
Tf.  18  p.  23.  III  Tf.  10  p.  21.  Tf.  II  p.  12. 
(■)■  I  Tf.  12:  Treppe  in  Vorderansicht. 
P)  III  Tf.  14. 

(4)  II  Tf.  18  =  N.  L'Höte  Lettre*  4er.  de  VEg.  p.  63.  ruchstein  Jb.  I 
p.  75  a.  39.  vgl.  die  Replik  des  Altares  III  10,  wo  der  Absatz  fehlt. 

(5)  a.  a.  0.  p.  03. 

(6)  I/ist.  de  VArt.  Eg.  Texte  p.   109  f.  Atlas  II  Tf.  33. 

I7)  Ezechiel  43  v.  13-17.  Perrot-Chipiez  IV  334  f.  fig.  17  1. 

Perrot-Chipiez  V  012  f.  fig.  396-403. 
(9)  Ebenda  V  fig.    105  f. 

('")  Ramsay  .T.  II.  st.  III  42.  X  167  f.  -  Ath.  Mitt.  XIV  170  f.  Tf.  6.  — 
Perrot-Chipiez  V  146  f.  fig.   102-106. 


H.     I. 

spielt;  Anlagen  wie  der  Altar  ror  der  Idäiscben  Zeus- 
ind  die  ursprüngliche  Form  des  Altares  auf  der  Pnyx  (*) 
sind  nur  in  weiteren  Sinne  hergehflrig.  Altgriechisch  —  vielleicht 
vom  Vorbilde  des  grossen  Zensaltares  in  Olympia  ausgebend  —  ist 
,1er  monumentale  Prothysisaltar:  .ursprünglich  die  einfache  Ver- 
irr.»sserung  der  üblichen  Gestalt  kleiner  monolither  Altäre  mit  vor- 
gelegter Staudplatte  für  den  Priester  ■  (*). 

Das  eigentliche  Altarpodium  rindet  sich  in  Etrurien  wieder. 
Der  -  Tempel  ■  B  in  Marzabotto  (4)  ist  ein  niedriges  quadrati- 
sches Podium  mit  schmaler  fünfstutiger  Treppe ;  vom  Estrich  der 
Plattform  fuhrt  eine  kreisrunde  Oeffnung  in  eine  tiefe  Opfergrube. 
Die  ganze  Anlage  wird  mit  Brizio  als  ein  Altar  für  chthouischen 
Kult  zu  deuten  sein  (5).  —  Abgekürzte  Darstellungen  ähnlicher 
Podien  geben  vielleicht  phönikische  Stelen  (6)  und  etruskische 
Urnenreliefs  (•) :  altarförmige  Untersätze,  auf  denen  der  eigentliche 
Altar  oder  ein  anderer  Kultgegenstand  steht,  öfters  unter  einem 
Baldachin. 

In  hellenistischer  Zeit  ist,  wohl  unter  dem  erneuten  Eindruck 
orientalischer  Vorbilder,  die  Altarterrasse  zu  mächtigen  Formen 
ausgebildet  worden,  mit  reicher  Verwendung  plastischen  Schmuk- 
kes.  Hauptbeispiel  ist  Pergamon.  In  unserem  Zusammenhang  sind 
zwei  Beispiele  dieses  Typus  besonders  wichtig:  der  Altar  im  Hei- 
ligtume  der  ägyptischen  Götter  zu  Priene  (8)  ist  ein  —  wohl  im 
Anschluss  an  die  Form  des  griechischen  Tempels  —  längsge- 
strecktes, profiliertes  Podium  mit  breiter,  zwischen  Rampen  laufeu- 

C)  Mus.  Ital  ant.  d.  II  092  tav.  XII. 

(2)  Reisch  bei  Pauly-W.  I  p.  1670.  —  Judeich  Topogr.  p.  350  f. 

(3)  Koldewey-Puchstein  p.  189. 

(*)  Brizio  -I/o«.  Line.  I  258  tav.  I.  —  Gozzadini  I  tav.  V   1  p.  12. 

(3i  Trotzdem  die  Analogie  der  «Opfergrube»  im  grossen  Hofe  zu  Ti- 
ryns  jetzt  fortfällt,  vgl.  Ath.  Mitt.  1905  p.  152.  Zu  Altären  für  chthoniseben 
Kult  vgl.  Pnchstein-Koldewey  p.  190. 

i  Nora:  Mon.  Line.  XIV  bes.  tav.  25,  nr.  1,  2  mit  Baldachin  über 
Kultbild  oder  Baitylos. 

O  Brunn-Körte  II  tav.  1  a  (mit  kl.  Altar)  I  47.  II  75.  94  (mit  Ompha- 
los  unter  Baldachin)  1198-99  (mit  grossen   Vasen  unter  Baldachin).  I  96,  4 
(mit  Statue  unter  Baldachin).  Wo  kein  Bildachin,    sondern  geschlossen.-  .V - 
dicula  gemeint  ist.  werden  die  Türen  dargestellt  vgl.  I  38. 
Priene  p.  166  f. 


HELL.KMS TISCHE    ARCHITKKTURSTÜCKE    [N    CAI'UA  381 

der  Treppe;  ein  massiver    Oberbau  war  nicht  vorhanden;  ob  ein 

Altar  oben  stand,  oder  auf  der  Platform  selbst  geopfert  wurde  ist 
unentschieden;  Schrader  denkt  nach  den  ägyptischen  Analogien  (vgl. 
o.  p.  379)  an  einfaches  Niederlegen  der  <>[if..'rgaben.  —  X"di  (.mi^.m- 
knüpft  der  Altar  des  grossen  Opferplatzes  auf  dem  Obeliskenberge 
bei  Petra  (')  an  die  altorientalischen  Vorbilder  an.  Ea  ist  ein  aus 
dem  Fels  herausgearbeitetes,  quergestrecktes  Podium,  vom  Seiten- 
verhältnis 2  :  1  wie  das  Capuanische,  niedrig  und  mit  schmaler 
Treppe,  wie  das  von  Marzabotto;  die  Platform  war  durch  eine 
steinerne  Balustrade  geschlossen,  die  etwa  der  des  Altares  von 
Deir  el  Bahari  geglichen  haben  mag.  Die  breite  Einarbeitung  in 
der  Mitte  hat  wohl  zu  wenig  Tiefe  (10-15  cm.)  um  als  Opfergrube 
betrachtet  zu  werden;  wahrscheinlicher  ist  die  Annahme,  dass  in 
der  Vertiefung  der  eigentliche  Altar  oder  ein  Opfertisch  stand  ; 
das  passt  auch  zu  der  Analogie  des  Salomonischen  Holokausten- 
Altares,  die  Savignac  selbst  heranzieht.  —  Die  Kunstformen  dieses 
Bauwerkes  sind  leider  unbekannt. 

Als  schlichte  Abart  sind  die  Altäre  auf  Stufenpyramiden 
aus  einer  ptolemäischen  Nekropole  bei  Alexandria  (2)  zu  erwähnen ; 
das  Weiterleben  der  Grundform  bezeugen  Beispiele  wie  das  Nep- 
tunsheiligtum auf  dem  Sullanischen  Mosaik  des  Grottenbezirkes 
zu  Präneste  (:i)  und  in  später  Kaiserzeit  vielleicht  das  Ustrinum 
Antoninorum  (4). 

Den  Baldachin,  dessen  Vorhandensein  aus  geringen  Anzeichen 
nur  eben  erschlossen  werden  konnte,  kunstgeschichtlich  einzureihen, 
ist  in  diesem  Zusammenhange  unmöglich  (5).  Es  ist  nur  daran  zu 
erinnern,  dass  bei  einem  Podium  von  El  Amarna  der  kleine  Altar 
von  einem  Baldachin  überdeckt  war,  und  dass  der  «  Feuertempel  » 
von  Firouz-Abad  einen  fast  ganz  offenen    Oberbau  trug  ("),  unter 

(')  Brünnow-Domaszewski  I  239  f.  fig.  270-275  nach  Savignac. 

(2J  Arcli.  Anz.  1905  p.  66.  1906  p.  132  f.  fig.  2-3.  (nach  Bull,  le  la 
Soc.  archtol.  cTAlexandrie  1905  Heft  8). 

(3)  Bull.  comm.  1904  tav.  VI-VII  vgl.  Delbrück  Hellenistische  Hauten  in 
Latium  I  p.  59  f. 

(*)  Reisch  bei    Pauly-W.  I  p.  1633  vgl.  Hülsen  R.  M.  IV    !1  t.  263  f. 

(5)  Vgl.  zur  ganzen  Frage:  Jb.  1891  p.  231  f.  (Studniczka).  Thiersch 
Zwei  antike  Grahanlagen  bei  Alexandria  bes.  p.  14  f.  .Tb.  1905  p,  140  f. 
(Pfuhl.).  Müller  Leichenwagen  Alezanders  p.  6  f.  41  f. 

(«)  Vgl.  o.  p.  379. 


H      K 

dem  der  Altar  stand,  üeberdaehte,  cellalose  Kultstätten  sind  dann 
inAegypten  auch  aus  hellenistischer  Zeit  bekannt:  vordem  spätpto- 
lemäischen  Tempel  von  Kasr  Karoun  im  Fayüm  liegt  ein  kleines 
Beiligtuna,  quadratisch,  mit  4  Säulen  auf  jeder  Seite  ('): 
es  isl  anzunehmen,  dass  dort  der  Tempelaltar  gestanden  hat.  Plan 
und  Aufbau  erinnern  an  den  Kiosk  von  Philae,  dessen  Bestimmung 
unbekannt  ist.  —  Cellalos  war  ferner  das  sog.  Heiligtum  der 
Aphrodite  Zephyritis  bei  Alexandria,  ein  steinerner,  tempeiförmi- 
ger Baldachin  über  einem  Altar,  der  Stylobat  über  den  Estrich 
etwa-  erhöht  (f).  —  Hier  ist  wichtiger,  dass  Baldachine  über 
Kultstätten  sich  in  Italien  nachweisen  lassen:  bei  dem  Tempel 
auf  Monte  Sanf  Angelo  bei  Terracina  steht  über  einer  Opfergrube 
ein  Schirmdach  auf  Ziegelsäulchen  ionischer- Ordnung (3).  Der  Ge- 
danke liegt  nahe,  dass  auch  das  Podium  B  in  Marzabotto  (vgl.  o. 
p.  380)  einen  solchen  offnen  Oberbau  getragen  hat.  Ein  Baldachin 
auf  vier  kleinen  Pfeilern,  wahrscheinlich  einst  mit  Holzdach,  ist 
in  Conca  zu  Tage  gekommen  (').  aber  noch  nicht  veröffentlicht. 
Die  Darstellungen  auf  phönikischen  Stelen  und  auf  etruskischen 
Urnenreliefs  wurden  bereits  erwähnt. 

Der  besprochene  Typus  von  Opfertätten  mit  offnem  Oberbau 
•  also  in  Aegypten  und  im  Orient  am  frühesten  vorhanden;  der 
hellenistische  Osten  nahm  die  alte  Form  auf  und  bildete  sie 
weiter.  —  Für  Italien  lässt  sich  das  Altarpodium  in  der  etrus- 
kischen Baukunst  nachweisen,  -eine  Verbindung  mit  dem  Bal- 
dachin durch  die  Analogie  cellaloser,  überdeckter  Heiligtümer 
wahrscheinlich  machen:  nicht  ausgeschlossen  ist,  dass  in  üapna 
auch  das  Vorbild  unteritalischer  Heroa  (■"')  einwirkte. 

Die  architektonische  Gestaltung  des  Podiums  entspricht  den 
Altären  und  altarförmigen  Grabmälern  hellenistischer  Zeit  in  Ita- 
lien und  Sizilien;    der  oblonge    Grundriss    klingt  an  die  griechi- 

C'  Descr.  de  Vßg.  Tafeln  IV  7m  fig.  14.  Text  IV  p.   159. 

\ivh.  Ztg.  1865,  p.  145.  1866  p.  179-80  tf.  210.  Springer  •Michaelis'' 
i>.  297  f.  Zur  Benennung:  Golonna-Ceccaldi,  Monuments  de  Chypre  p.  259  i 
(mir  unzugänglich).  N6routsos-Bey,  L'anc,  Mexandrie  1888,  p.  2  f.  88  f.  126  1. 
Soc.  arch.  d'Alexandrie,  1905,  p.  36  f.  (Blomfield)  p.  108  a.  1 
(Breccia)  110  1 

(3)  Not.  d.  seavi  1894  p.  103.  Plan  auf  p.  99,  bei  C. 
Not.  d.  scavi  1898  p.  168. 
\  gl.  Watzinger  Studien  zur  unterit,  Vasenmalerei  p.  2  f. 


HELLENI8TI8CHE   A.ECHITEKTUR8TÜCKE    IN    CAPUA  383 

sehen  Brandopferaltäre  des  Westens  an;  doch  ist  zu  bedenken, 
dass  die  Form  der  Altarpodien  Dicht  gebunden  ist,  wie  diu  Tem- 
pelpläne. Von  den  Tenipelpodien  unterscheide!  Bich  der  Bau  durch 
die  relativ  grössere  Eöhe  und  die  ebenfalls  zum  Altartypus  gehör 

rige  Dekoration  mit  schlanken  Pilastem  (').  Aus  der  grösseren 
Eöhe  ergab  sich  ein  anderes  Verhältnis  der  Treppe  zur  Platform: 

nie  ist  bei  Tempelpodien  dir  Ausdehnung  der  Treppe  des  Gesammt- 
länge  der  Plattform  gleich  (vgl.  dagegen  die  aegyptischen  Altäre 
oben  p.  378  f.).  —  Die  Einfassung  der  Stufen  in  das  Podium,  die 
in  der  römischen  Entwicklung  erstrebt  wird,  ist  durch  die  kleinen 
Vorbauten  nur  mangelhaft  erreicht ;  ihre  Front  ist  noch  dazu  durch 
die  Wangen  höchst  ungeschickt  verbaut. 

Für  die  Abstufung  der  Treppenwaügen  liegt  zusammenhän- 
gendes Vergleichsmaterial  nicht  vor;  das  Motiv  kommt  bereits  im 
Palaste  von  Knossos  vor  (2),  dann  in  sehr  reicher  Ausgestaltung 
in  der  persischen  Architektur  (:i);  zeitlich  nahestehende  Parallelen 
bietet  der  ionische  Tempel  auf  der  Theaterterrasse  von  Pergamon  (4), 
ferner  vielleicht  die  Nekropole  von  Kyrene  (5)  und  in  Pompeji 
die  Treppe,  die  vom  Forum  Trianguläre  zu  den  Portiken  hinter  der 
Skene  des  grossen  Theaters  führte  (G). 

Die  Dekoration  im  Ganzen  stellt  sich  nahe  zum  Stil  der  sog. 
Tuffperiode ;  dahin  weisen  die  feinen  schlanken  Pilaster,  deren  zartes 
Vortreten  sich  durch  die  Verwendung  farbig  abgehobenen  Stuckes 
erklärt  (') ;  die  frei,  nicht  als  Pilasterkrönung,  an  die  Wand  ge- 
setzten kleinen  Gesimse,  ein  häufiges  Motiv  des  ersten  Stiles  in 
Pompeji;  auch  dort  kommen  sie  bisweilen  auf  dergleichen  Wand 
zweimal   übereinander    vor  (8).  Auffallend  ist,    dass   die   in    Sizi- 

(')  Bei  Tempelpodien  ist  Pfeilergliederung    selten;  vgl.  Delbrück  Drei 

Tempel  p.  50. 

f)  Annual  VII  p.  102-105.  VIII  fig.  17.  IX  p.  131.  fig.  86.  Tf.  I. 

(3)  Persepolis:  Perrot-Chipiez  V  fig.  296-299.  125.  Susa:  Dieulafoy  Tf. 
\  111.  fig.  103.  173. 

(*)  Altertümer  IV  p.    13.  Tf.  26.  30.  41  f. 

(*)  Pacho   Voyage  Tf,  XXX. 

(«)  Mazois  III  Tf.  VI  1;  bei  Weichardt  Tf.  II  isl  das  Motiv  auf  die 
Treppe  an  der  SW-Ecke  des  Purum  Trianguläre  übertragen,  vgl.  Mau.  Pom- 
peji p.  145. 

(7)  Mau,  Gescb.  d.  dekor.  Wandm".  Tf.  III. 

(8)  Mau.    Pompeji   p.  433    vgl.    Fig.  12:1;    auch    der   Pfeilerhals    wird 


H.    KOCH 

lien(1)  and  in  Pompeji  (-)  beliebte  Quaderimitatiou  im  Stuck  der 
Wandtlächen  feblt.  Besonders  bezeichnend  aber  ist  die  Profilierung : 
kein  Glied  mit  Ausnahme  des  Zahnschnittes  am  Hauptgesims  ist 
skalpiert,  und  gerade  diese  HäufuDg  glatter  Protilstreifen  ist  dem 
Stile  der  Tutfperiode  eigentümlich^).  Die  Hauptformen  sind  schwerer 
und  mächtiger  als  in  Pompeji,  vielleicht  altertümlicher  und  mit 
stärkeren  Anklängen  an  Etruskisches ;  dazu  passt  die  sparsame 
Verwendung  des  lesbisclien  Kymations  (4);  Echinos  und  Hohlkehle 
überwiegen ;  diese  beiden  Profile  zeigt  z.  B.  das  erhaltene  Eck- 
gesims über  glattem  Hals  mit  Ablauf,  während  das  normale  Pi- 
lasterkapitell  der  Zeit  fast  immer  ein  lesbisches  Kyma  und  oft 
reichlichere  Zierglieder  aufweist  (5);  das  verlorene  obere  Eckgesims 
hatte  wohl  diese  Form  (vgl.  o.  p.  376).  Simaprofile  fehlen  vollstän- 
dig; der  Zahnschnitt  zeigt  die  dünne,  schlanke  ■ campanische »  Form 
noch  nicht  ausgeprägt  (°),  und  es  fehlt  die  sonst  übliche  kleine 
Abschlussleiste.  Im  übrigen  sind  alle  Glieder  der  Dekoration  in- 
nerhalb der  Tutfperiode  möglich  und  nachweisbar:  die  mächtige 
Hohlkehle  als  Anlauf  des  Sockels  ("),  das  umgekehrte  lesbische 
Kymation  mit  Rundstab  darüber  (8),  der  vorspringende  Hals  über 


manchmal  gesimsartig  profiliert:  Mau  Wandmalerei  Tf.  II.  Etruskische  Vor- 
stufen: Pfeiler  der  Tomba  dei  Rilievi,  Martha  Tf.  1I-III.  Das  charakteristische 
Fehlen  des  Pilasters  auch  an  der  Seite  des  Altares  Mazois  I  Tf.  V.  5. 

(')  Altar  des  Hieron  :  Koldewey-Puchstein  p.  73. 

(*)  Wanddekorationen  ersten  Stiles;  Altar  vor  dem  Tempel  des  Zeus 
Meilichios. 

(3)  Fiechter  R.  Mitt.  1906  p.  259.  261. 

(4)  Delbrück,  Drei  Tempel,  p.  55. 

i5)  Tompeji:  Mazois  III  Tf.  19  fig.  5.  Buscemi:  Not.  Sc.  1899  p.  466 
fig.  11.  Selinus  B:  Koldewey-Puchstein  p.  9-1  fig.  67.  Oratorium  des  Pha- 
laris:  ebenda  p.  182  fig.  27«.  (Serradifalco  III  Tf.  42  giebt  dem  Antenkapi- 
tell  die  Form  des  hier  besprochenen  Gesimses). 

i    i  Vgl.  Delbrück  Drei  Tempel  p.  59. 

(7)  Pompeji:  Altar  des  Zeus  Meilichios:  Mau  p.  432  fig.  255.  Mazois 
IV  Tf.  VI  3;  kleiner  Puindaltar  ebenda  fig.  5;  aus  der  ersten  Zeit  der  Kolo- 
nie:  Grab  des  M.  Porcius  und  Guirlandengrab:  Mazois  I  Tf.  V  4.  VII  2; 
Gabii,  Tempelpodium  :  Papers  of  the  ßrit.  School  at  Rome  I  p.  1S5  fLr  (-'. 
Bull.  comm.  1903,  XXXI.  p.  365  f.  Tf.  IX-X  (Pinea).  Cori:  Canina  VI  HO 
ti_r  1;  Assisi:  d' Espouy-Joseph  Tf.  49  (Basis);  Syracus  :  Altar  des  Hier  n. 
Koldewey-Puchstein  p.  73  fig.  56. 

(8)  Fast  identisch:  Pompeji,  Piedestal  in  der  Palästra  Mazois  III  Tf. 
XI  5  :  zum  Kyma  Mazois  III  tf.  XIX   1. 


HKI.I.KMSTISCHK    A.ROHITEK.TURSTÜCKB    IN    CAPUA 

dem  Sockel  und  anter  dem  Gesims  (l),  der  Zahnschnitt   zwischen 
zwei  Kymatieu  (8),  die  Bohlkehle  aber  Echinos  als  Bekrönnng  ('). 

Von  der  Technik  des  kleinen  Baues  weiss  man  zu  wenig,  um 
Schlüsse  zu  ziehen.  Die  ökonomische  Verwendung  zweier  Tuffsorten 
erinnert  an  den  Gebrauch  der  Tulfperiode ;  die  Anathyrosis  der 
späteren  Art  mit  abgesetztem  Rande  und  flachem  Spiegel  (')  findet 
sich  zu  eben  der  Zeit  in  Pompeji:  dort  treten  aber  gleichzeitig 
Klammem  und  Dübel  auf;  hier  fehlen  sie,  wie  auch  anscheinend 
die  Fugen  nicht  gedichtet  waren.  Die  eigentümliche  Verzahnung 
der  Blöcke  scheint  am  Zeustempel  von  Akragas  eine  Parallele  zu 
haben  ("■).  Vielleicht  sind  das  alles  Züge  einer  gewissen  Altertüm- 
lichkeit (u),  die  in  der  Regellosigkeit  der  Steinformate  sicher  vor- 
liegt (7).  Ganz  innerhalb  der  Technik  der  Tuffperiode  steht  die  durch- 
gehende Stuckierung,  die  sich  sogar  auf  die  Treppenstufen  erstreckt^). 

Aus  der  Anwendung  des  oskischen  Masses  ist  ein  sicherer 
zeitlicher  Anhalt  nicht  zu  gewinnen  (9) ;  denn  auch  nach  Aufhe- 
bung der  campanischen  Gemeinde  ist  die  alte  Rechnung  noch 
lange  Sitte  geblieben  (10).  Immerhin  wird  auch  das  Maass  ein  Grund 
sein,  mit  der  Datierung  nicht  ins  zweite  Jhdt.  herabzugehen :  dazu 
passen  Technik  und  Formen  des  Baues,  die  denen  der  pompeja- 
nischen  Tuffperiode  nahe  stehen,  aber  altmodischer  sind. 

Fragment  eines  Stirnpfeilers  (Fig.  10).  Inv.  nr.  453. 

Material    harter,  aschgrauer  Piperno.  Stuck  dünn  (1  '/a  min.)  mit  Mar 
morsplittern ;  die  Profile  sind  ganz  im  Stein  vorgearbeitet :  Zahneisen.  Meissel, 

(')  Tivoli :  Tempel  der  Sibylle  Canina  VI  134  ;  Orat.  des  Phalaris  vgl.  o. 

(2)  Meistens  sind  beide  lesbisch  ;  Echinos  unter  der  Hängeplatte  :  Ti- 
voli, Vestatempel ;  Podium:  Canina  VI  135  fig.  4;  treuer  d'Espouy  Tf.  44. 
Türgesims:  Canina  a.  a.  0.  fig.  5;  d'Espouy  Tf.  46. 

(3)  Tivoli,  Vestatempel,  Hauptgesims  und  Türsturz  vgl.  o. ;  Scipionen- 
sarkophag:  d'Espouy  Tf.  32;  Acrae :  Altar  Serradifalco  IV  83   fig.  1. 

(*)  Olympia  II  Baudenkm.  p.  35.  218  r. ;    Koldewey-Puchstein  p.  -_"24  ; 
Delbrück  Signia  p.  18,  Apollontempel  p.  14. 
(••)  Durm  13auk.  d.  Gr.2  p.  72  f.  fig.  55. 

(6)  Delbrück  Signia  p.  18  ;   Drei  Tempel  p.  63  (zur  Kugendichtung). 
(r)  Vgl.  zuletzt  Fiechter  R.  M    1906  p.  245  f. 

(*)  Stuckierte  Treppenstufen  am  Hieron-Altar:  Koldewey-Puchstein  p.  22. 
(»)  Vgl.  Nissen,  Pomp.  Studien  Kap.  III.  -Mau.  Pomp.  l!-iir  i_r"  p.  20  f. 
(">)  Beloch,  Campanien2  p.  313  f. 


- 


H.     K.OI   H 


Bfeisselschneide.    Die    Rückseite   hat  Anathyrosis  mit  breitem    Rand    (innen 
Spitzhaue  und  Steinaxt  . 

I'i.    Ante  war   schlank  und  ziemlich  stark  verjüngt;  ilire  Höhe  ist  un- 
bekannt, da  der  untere  Block  mit  Basis  und  Schaftende  fehlt.  Anden  Seiten 


1,06 


0,27 


0.Z9 


Fig.  10.  —  Fragment  eines  Stirnpfeilers,    a.  Ansicht  einer  Seite,    b.  Aufsicht. 
Schnitt  durch  den  Pilaster. 


schneidet  der  Pilaster  stumpfwinkelig  an;  das  Gesims  ist  in  der  Flucht  der 
Rückwand  beendet/'  Das  Kapitell  besteht  aus  glattem  Hals  zwischen  einem 
vorspringenden  unteren  und  einem  kleineren  oberen  Steg,  darüber  straf- 
fem  Echinos  mit  Astragal,  unterschrittener  Viertelkehle  und  Deckplatte.  Die 
verwitterte  Oberfläche  zeigt  hinten  eine  0.10  tiefe  rechteckige  Einarbeitung 
mit        "  n  Wänden. 


HELLENISTISCHE    A.RCHITEKTURSTÜCKE    IN    CAPUA  387 

Das  Stück  kann  die  A.nte  eines  kleinen  Tempels  oder  etwa 
der  Stirnpfeiler  einer  Treppenwange  sein;  für  das  letzten-  spricht 
die  Einarbeitung,  die  eher  für  einen  Aufsatz  oder  eine  Statue,  als 
für  auflagerndes  Gebälk  bestimml  scheint. 

Von  italischen  Anten  weicht  das  Fragment  wesentlich  ab; 
sie  pflegen  keinen  Hals  und  als  Kapitell  unterschnittenes  lesbi- 
sches  Kyma  und  Hohlkehle  zu  haben  (').  Die  Profile  mit  ihren 
knappen,  scharfen,  etwas  mageren  Formen  stehen  hellenistischen 
Kleinasiens  sehr  nahe  (8).  Der  ungewöhnlich  weit  vorspringende 
Steg  unter  dem    Hals  erinnert  an  Archaisches  (;). 

II.  Einzelne    A rchi t ekt u r s t ü c k e . 

Aedicula   (Fig.  11)  (')     Inv.  nr.  388. 

Material:    mürber,    aschgrauer   Tuff.  Aus  einem  Blocke  war  die  ganze 

Aedicula  mit  Basis  und  Säulen  gearbeitet;  als  das  Innere  fertig  stuckiert 
war.  wurde  der  Block  mit  Altärchen  und  Statuette  eingeschoben  ;  er  passt 
sehr  ungenau  ;  die  Lücken  waren  mit  Kalkmörtel  gefällt.  Der  Stuck  ist  dick, 
ca  V-  cm>  Kalk  mit  Körnchen  von  Ziegel  undPuzzolan;  er  bedeckt  Innen- 
wie  Aussenseite.  auch  die  Rückwand ;  Beste  roter  Farbe  sind  erhalten.  Die 
Kapelle  steht  auf  hoher  Basis,  mit  einem  tiefen,  rechteckigen,  dem  Säulen- 
abstand entsprechenden  Ausschnitt  vorn.  Die  offene  Cella  ist  breit  und  we- 
nig tief,  das  innere  Niveau  durch  den  eingeschobenen  Block  bis  über  die 
Säulenbasen  erhoben.  Die  Decke  ist  flach  gewölbt  und  vorn  bis  auf  die 
Deckplatten  der  Säulen  gesenkt.  Zwischen  den  Kapitellen  ist  hier  der  unterste 
Streifen  der  Vorderfläche  zurückgearbeitet.  Die  Säulen  haben  hohe,  kubische 
Basis,  die  mit  Schräge,  zwei  Tori  und  Platte  profiliert  ist;  der  glatte  Schaft 
hat  Ablauf;  das  Kapitell  scheint  dorisch  gewesen  zu  sein  (?).  Das  mit  einge- 
ritzten Linien  angegebene  Gebälk  ist  durch  Verwitterung  unkenntlich  gewor 
den.  Aussen  ist  der  Aufbau  des  Daches  sehr  hoch,  oben  flach  gewölbt  mit 
hohen  Wasserrinnen  an  den  Seiten;  vorn  sind  mit  Linnen  und  Ritzlinien  ein 
steiler  und  ein  flacher  Dreiecksgiebel  vorgemerkt.  Der  eingeschobene  Block 
zeigt  zwei  rechteckige  Einarbeitungen;  darin  stellen  lose  ein  Altärchen  and 
eine  Statuette.  Der  Altar  ist  würfelförmig  mit  einfachem  Platten-oder  Rund 

(')  Vgl.  Delbrück  Drei  Tempel  p;  5  l 

(a)  Zb.  den  beiden  oberen  Gliedern  eines  Türgesimses:  Magnesia  p.  126 
fig.  132. 

(3)  Ante  vom  alten  Dionysos-Tempel  in  Athen:  Dörpfeld-Reisch  Das 
griechische  Theater  fig.  2,  p.  18. 

(4)  Beschrieben  bei  Altmann  Die  römischen  Grabaltäre  p.  138;  seine 
Angabe,  dass  es  mehrere  solche  oskische  Tuffaediculen  in  Capna  gäbe,  ist 
unrichtig. 


•- 


H.    K".  H 


HELLKNISTISCHE    tRCHITEKTURSTÜCKE    IN    CAPUA 


389 


stab-Gesims  und  einem  Aufsatz  mit  dreiseitigem  Windschutz;  die  Statuette, 
sehr  verwittert,  stellt  ein.'  thronende  Frau  mit  einem  Kind  im  Arme  dar.  — 
Rechts  in  dem  Winkel  zwischen  Block  und  Säulenbasis  bemerkt  man  dicke 
Mörtelreste,  die  etwa  bis  zum  Schaftansatz  der  Säule  reichen;  vielleicht  war 
also  der  Aedicula  eine   klrinc  Treppe,  wohl   von  drei  Stufen,  vorgelegt;  die 


0,4  H 


<  0,5&  > 

Fig.  1 1  c.  —  Aedicula,  Plan  in  Höhe  des  eingeschobenen  Blockes. 

beiden  unteren  Stufen  hätte  man    sicli   in   den   Ausschnitt    der    Basis  einge- 
schoben zu  denken. 

Altmann  hat  dieses  Denkmal  als  unmittelbaren  Vorläufer  der 
späteren  capuanischen  Grabnischen-Architektur  aufgefasst;  das  ist 
kaum  möglich,  weil  es  sich  um  eine  wirkliche  kleine,  offne  Ka- 
polle mit  freistehenden  Säulen  vor  den  Seitenwänden  handelt,  nicht 
um  eine  «  Nische  mit  Zwergpilastern  «.  Solche  Aedicula-Bildun- 
gen  aber  hat  es  von  jeher  gegeben  (/),  und  der  Typus  ist  an  sich 
zeitlos:  er  folgt  jeweils  den  grösseren  Heiligtümern,  deren  allge- 
meine Erscheinung  er  nachahmt.  Ein  zeitlicher  Anhalt  wäre  nur 
aus  den  Kunstformen  zu  gewinnen,  die  in  diesem  Falle  zu  stark 
zerstört  sind,  um  ein  Urteil  zuzulassen.  Nach  der  Technik  —  Kalk- 

(')  Vgl.  Daremberg-Saglio  I  s.  v.  Aedicula;  l'auly-Wissowa  s.  v.  Aedi- 
cula. _  Von  den  Kalksteinkapellchen  aus  Marseille,  die  Altmann  anführt, 
(jetzt  sämtlich  abgebildet  bei  Espe'randieu,  Basreliefs  de  la  Gaule  romaine 
I  p.  48  ff.)  lässt  sich  höchstens  das  Arch.  Anz.  1866  Tf.  B  nr.  4  abgebildete 
Exemplar  vergleichen:  es  gehört  aber  in  die  Bpätere    Kaiserzeit. 


H     ROCH 

mörtel  und  Stuck  mit  Ziegelstaub  —  darf  man  keinesfalls  hoch 
hinaufgehen.  Wichtig  sind  zwei  Züge:  zunächst,  das3  die  Kapelle 
auf  einem  Podium  steht,  zu  dem  eine  Treppe  hinaufführte  :  das 
bringt  sie  auch  formal  zu  dem  grösseren  Heiligtum  in  Beziehung. 
in  dessen  Bezirk  sie  gefunden  und  dessen  Göttin  sie  geweiht  ist. 
Zweiten-  die  Form  des  Daches:  es  ist  kein  einfacher  Giebel,  son- 
dern eine  Wölbung,  die  mit  der  charakteristischen  Senkung  nach 
vom  merkwürdig  den  Dächern  aegyptischer  und  orientalischer 
Lauben  gleicht  (').  Bei  der  Fülle  von  Ueberlebnissen  älterer 
Epochen,  die  sich  an  den  Votiven  des  Fondo  Patturelli  feststellen 
lassen,  wird  mau  auch  diesen  Anklang  nicht  für  zufällig  halten. 
Die  Aufstellung  eines  Altares  neben  dem  Kultbilde  ist  in 
Griechenland  selten,  in  Italien  häufiger  belegt  (2);  vielleicht  darf 
man  sie  auch  für  das  grosse  Altarpodium  iu  Anspruch  nehmen, 
(vgl.  o.  p.  378). 

Ionisches   Kapitell  (Fig.  12).  Inv.  nr.  45(3. 

Das  Kapitell  besteht  aus  festem,  aschgrauem  Tuff;  Stuckreste  —  Kalk 
mit  Puzzolan  —  liegen  etwa  a/t  cm.  stark  über  dem  Volutenteil,  sonst  dünner. 
Die  Lagerfläche  hat  Anathyrosis  mit  flachem,  8  cm.  breitem  Randstreifen  ; 
die  Oberfläche  ist  verdeckt.  Hinten  ist  der  Block  antik  abgeschnitten,  so 
dass  auch  der  Schalt  unvollständig  ist,  leidlich  geebnet  und  unstuckiert.  Die 
Säule  stand  wohl  an  einer  Wand  (vgl.  die  Fundumstände,  oben  p.  303  f.).  Der 
Stein  ist  sehr  ungleich  bearbeitet  und  stark  verwittert.  Der  Block  umfasst 
das  ganze  Kapitell   nebst   einem   Stück  des  unkanellierten  Schaftes. 

Das  ionische  Kymation,  über  glattem  Leistchen  hat  vorn  fast  torusähn- 
liches  Profil;  die  Eier  sind  breit  und  oben  u-anz  offen,  mit  wulstigem 
kantigem  Bande;  lanzettförmige  Zwischenblätter  trennen  sie  von  unten  bis 
üben.  Die  Voluten  liegen  fast  völlig  ausserhalb  des  Schaftes  und  schneiden 
nur  iranz  wenig  in  die  obere  Grenze  des  Kymations  ein.  Sie  sind  um  einen 
Kreisbuckel  einmal  aufgerollt  und  von  einer  kantigen  Kippe  eingefasst.  Das 
Band  ist  konvex,  die  Wölbung  nimmt  ab  nach  der  Mitte  des  Canalis  zu,  dessen 
unterer  Saum  sich  bis  zum  Kymation  herabsenkt.  In  den  /.wickeln  sitzt  eine 
Art  Blut  .  dreiteilig,  mit  lanzettförmigem  Mittelblatt,  vom  Eierstabe  durch 
eine  dem  Blütenkontur  folgende  Rippe  abgesetzt.  Die  obere  Verbindungslinie 

(>)  Vgl.  Puchstein  Die  ionische  Säule  1907  p.  22  f.  30  f.  flg.  22,  23,  33; 
bekanntlich  spielt  in  Aegypten  diese  Dachform  auch  sonst  eine  wichtige 
Holle;  über  Totenbarken  zb.  Naville  Das  aeg.  Totenbuch  I  tf.  3;  Book  of  the 
Dead  [Papyrus  of  Ani,  Brit.  Mus.)  Tf.  5  ;  Erman  Aegypten  Tf.  bei  p.  432; 
über  Truhen  :  Erman  p.  263. 

Reisch  bei  Pauly-Wissowa  s.  v.  Altar,  p.  1654  f. 


HELLENISTISCHE    AKMlIlKKUl.  IN    CAPDA 

der  Voluten  verlauf!  nahezu  horizontal.  Die  Polster  Bind  seitlich  glatt,  leichl 
einwärts  geschwungen,  ohne  Gurt.  Der  Ahacus  hat  ein  kantiges  Echinosprofil, 


0.<O 


A 


!  ^ 


0,53 


0*3 


mm 


V////////A  * 


Fig.  12.  —  Ionisches  Kapitell. 
A.  Nach  Photographie,     a.  Schematische  Zeichnung,     b.  Plan.     c.  Läi 

schnitt  durch  den  Canalis.     d.  Schnitt  durch  eine  Volute,     e.  Schnitt 
ilurch  ein  Polster. 


ist  innen  ausgehöhlt,   mit   breitem  Rande    hinten    und    an   den  Seiten,  vorn 
offen.  Auf  <ler  Säule  wird  ein  Weihgeschenh  gestanden  haben. 


H.    KOCH 

Das  Kapitell  kragt  Züge  von  Altertümlichkeit,  trotzdem  man 
lach  den  Fnndnmständen  und  nach  der  äusserst  laxen  Ausfüh- 
rung kaum  für  archaisch  halten  kaun. 

Es  linden  sich  an  altionischen  Kapitellen  gelegentlich  hoch- 
stehende  Voluten  ('),  aber  nie  so,  dass  die  Augenlinie  etwa  in  der 
Mitte  des  Canalis  liegt,  und  die  Veduten  das  Kymation  vorn  nicht 
überschneiden.  Am  ehesten  wäre  eine  Votivsäule  aus  Aegina  (•*) 
zu  vergleichen,  falls  die  Rekonstruktion  der  Voluten  sicher  stünde; 
auch  für  die  Kapitelle  von  Samos  (!)  und  Naukratis  (4)  ist  eine 
ähnliche  Lösung  denkbar.  Dass  die  unverkümmerte.  selbständige 
Ausbildung  beider  Glieder,  der  Volute  und  des  Kvmations,  auf 
ältere  Tradition  zurückgeht  (5),  darf  man  aus  dem  öfteren  Vor- 
kommen des  Typus  in  der  Kunst  abgelegner  Gebiete  folgern.  Es 
gehören  hierher  aus  Nordafrika  das  Kapitell  von  Djezza  (ö),  aus 
Spanien  das  von  Cerro  de  los  Santos(");  sollte,  wie  es  scheint, 
auch  zu  dem  Büstenkapitell  von  Nora  (s)  ein  analoger  Echinos 
gehören,  so  käme  man  dem  campanischeu  Kreise  noch  näher.  Da- 
tierbar sind  diese  Kapitelle  so  wenig,  wie  das  von  Capua.  Die 
Lage  der  Voluten  im  Verhältnis  zum  Schaft  muss  mit  Griechisch- 
Archaischem  (°)  verglichen  werden,  und  ebenso  lässt  sich  die  Sen- 
kung des  unteren  Canalsaumes  auf  einen  älteren  Typus  zurück- 
fuhren (I0).  der  vielleicht  einen  Uebergang  vom  äolischen  zum  io- 
nischen Kapitell  darstellt ;  auch  dieser  Zug  hat  sich,  auf  griechi- 


(M  Akropolis:  Ant.  Denkm.  I  18  fig.  1   u.  2. 

C-)  Aegina J  156  f.  II  Tf.  64. 

(?)  ruchstein  Das  Ionische  Kapitell  fig.  20  nach  Choiseul-Goufiier.  Perrot- 
Chipicz  VII  fig.  270-71  nach  Tournefort.  Zur  Datierung:  Uquxtixu  1902 
p.  12  f. 

(«)  NaukTatis  I  Tf.  III  p.  12  f.  danach  Perrot-Chipiez  VII,  Tf.  52,  fig.  4. 

(5)  Puchstein,  Kapitell  p.  10  fig.  6.  In  Griechenland  greift  das  Propy- 
läen-Kapitell des  Mnesikles  und  das  vom  Erechtheion,  dessen  Fuge  üher  dem 
Kymation  liegt,  auf  die  alte  Form  zurück:  Puchstein  a.  a.  0.  p.  18  f.  23  f. 

(6)  Perrot-Chipiez  III  fig.  235. 

Pierre  Paris  Vart  de  VEsp.  p.  43  f.  fig.  32,  33. 

(8j  Not.  Sc.  1902  p.  75  f.  Mon.  Line.  XIV  p.  142  f.  tav.  XII. 

(°)  Votivsäule  aus  Argina  (in  dieser  Beziehung  sicher)  vgl.  o. ;  Delphi 
Naxiersänle  Fouilles  II  11,  Akropolis:  Puchstein  Kapitell  fig.  6.  Mysien 
Atli.  Mitt.    1904   p.  257  fig.  1;  Gela:  Mon.  dei  Line.  1907  XVII  tav.  46. 

(l(  I  Akropolis:  Ant.  Denkm.  I  Tf.  20  nr.  2  ;  Jb.  1888  p.  280  Fig.  25. 


HELLENISTISCHE    Altem  TKKI  VHS  1  u>  KB    IN    CAPUA 

.schein  Boden  in  bewnsstei  Weiterbildung  (')•  in  provinzieller 
Kunst  (2)  unverändert,  Lange  erhalten.  Die  konvexe  Bildung  des 
Canalis  geht  auf  den  der  Kitztechnik  folgenden  altertümlichen  Re- 
liefstil zurück,  der  wesentlich  nur  mit  Vertiefung  und  Modellie- 
rung der  Umrisslinien  arbeitet,  nicht  mit  freiem  Relief;  an  altio- 
nischen  Kapitellen  ist  er  häufig  zu  belegen  ('■),  in  der  italischen 
Tuffperiode  an  Volutenkonsolen  erhalten  (4).  Durchaus  altmodisch 
ist  endlich  die  Bildung  der  Polster  ohne  Gurt  und  ohne  Schmuck 
Aus  der  fehlenden  Kanellierung  des  Schaftes  sind  kaum  Schlüsse 
zu  ziehen  (,;).  Auf  Vergleichung  der  Einzelformen  (•)  und  besonders 
der  Proportionen  wird  man  bei  der  geringen  Qualität  des  Stückes 
verzichten. 

III.  Altäre. 


1.  Zwei  einfache  Altäre  (Fig.  13). 

Material  :  weicher,  bei  a  gelblicher,  bei  b  grauer  Tuff.  Stuck  :  bei  a 
Schicht  kleiner  Travertinscheibchen  über  Kalk  (vgl.  u.  nr.  1).  bei  b  (auch 
die  Oberfläche  stuckiert)  Kalk  mit  Travertdnsplittern. 

a).  Würfelförmig,  hohe  Basis  mit  kleiner  Schräge,  einfaches  Platten- 


(')  Erechtheion.— Ephesos:  Durm  I2  fig.  165. 

(2)  Cerro  de  los  Santos  vgl.  o.  ;  Cypern,  Kition:  Perrot-Chipiez  III 
fig.  198 ;  beidemale  ist  der  obere  Saum  ebenfalls  gesenkt.  Vgl.  auch  die 
Kapitelle  auf  apulischen  Vasen  Watzinger  Studien  p.  8,  bes.  Inghirami 
tav.  153. 

(3)  Lesbos :  Koldewey  Tf.  XVI  1.  Neandria:  Koldewey  p.  34  f.;  Samos  : 
Ant.  of  Ionia  eh.  V  Tf.  VI  4,  5;  Ephesos,  älteres  Artemision:  Journ.ofthe 
R.  Inst,  of  Brit.  Architects  1895  vol  III  nr.  2  fig.  9  u.  Tf. ;  Forschgen  in 
Ephesos  I  232  f.  fig.  199  f. ;  Milet  und  Myus :  Voluten-Akrotere  Berlin  luv. 
1586  resp.  1633;  Cyzicus  :  Annual  VIII  195  f.  Tf.  VI:  Peloponnes:  Atli. 
Mitt.  1904  Tf.  2;  Locri :  R.  Mitt.  V  196  f.  Fig.  13  ;  Koldewey-Puchstein  p.  7. 
Fig.  5;  Gela:  Mon.  clei  Line.  XVII  vgl.  o.;  meistens  mit  stumpfwinkeliger  Bre- 
chung des  oberen  Canalsaumes. 

(*)  Präneste:  Delbrück  Hell.  Bauten  Fig.  47,  68,  69.  p.  57.  7::. 

(5)  Puchstein.  Kapitell  p.   12  f.  fig  9,  vgl.  Ant.  Denkm.  I  29  nr.  2b. 

(6)  Vgl.  im  allgemeinen  Delbrück  Drei  Tempel  p.  46. 

(")  Nur  zwei  Analogien  für  die  Zwickelfüllung:  Akropolis:  Jb.  188S 
p.  280  fig.  25  ;  Kition  vgl.  o..  Der  Eierstab  mit  den  flachen,  weit  offenen, 
wulstig  umrahmten  Eiern  ist  ganz  archaisch. 

26 


II.    K 


i  Seiten ;  die  offene  Vorderseite  durch  zwei  kleine, 
irflcktretende  Kuben  verengt 
rniig,  Windsehnti  dreiseitig,  hinten  mit  schrägem  Ansatz. 


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Fit:.   1:;. 


einfache  Altäre. 


/Jim   Windschutz    ist   Ath.    Mitt.  19Q3,  XXVIII,  p.  333  zu 
gleichen;   für   eine    Bntwioklungsreihe,  wie  sie   Pfuhl   an   den 


HELLENISTISCHE    A  K>  1MTKK  1  i  k  IM    CAPUA 

einfachen  tanagräischen  Altartypen  aufweisen  konnte,  fehlt  in  Capua 
das  Material. 

2.  Altävchen  mit  Bckpilastern.  (Pig.  14). 

Material  weicber,  aschgrauer  Tuff;  keine  Stuckre6te  ;  die  Rückwand  roh, 
die  Nebenseiten  vernachlässigt. 

Das  Altärchen,  von  quadratischem  Grundriss,  stehi  auf  zwei  nach  innen 
sclirii^-  geschnittenen  Stegen;  an  den  Ecken  der  Vorderseite  Pilaster  mit  je 
drei  unsicher  gezogenen  Furchen.  Das  Kapitell  ist  korbförmig,  das  ^r l :».i t * ■ 
Inner''  von  einem  leicht  vortretenden  Randchen  umrahmt.  Unten  zwischen 
den  Schäften  eine  Art  Balustrade,  durch  keilförmige  Kerben  zahnschnittartig 
geteilt.  Das  hohe  Gesims  ladet  nicht  aus;  es  ist  durch  eine  winkelige  Kinne 
und  eine  Kehle  gegliedert.  Oben  in  der  Mitte  eine  10  cm.  tiefe  quadratische 
Einarbeitung. 


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FiG.   1  1.    —  Altärchen.     a.   Front.     //.  Seite,     c  Aufsicht. 


Kleine  Pilaster  mit  ähnlichen  Proportionen  und  ähnlich  wei- 
ten, die  Fläche  nur  belebenden  Furchen  sind  in  der  etruskischen 
Architektur  sehr  beliebt  (');  hier  erscheinen  sie  etwas  schlanker, 
weil  die  Basis  fehlt.  Die  Korbkapitelle  kann  man  auf  eineu  ar- 
chaisch-griechischen (2),  auch  aus  Cypern  (3)  bekannten  Typus  zu- 
rückfuhren. Das  Gesims,  ungewöhnlich  schwere  Platte  ohne  Aus- 


(l)  Zb.  Martha  Fi?.  15'»,  151.  Urnen  ebenda  Fig.  155;  Perugia:  Porta 
Marzia,  vgl.  a.  Studniczka  Tropaeum  p.  31   f. 

(*)  Akropolis:  Jb.  1888  III  274  fig.  13. 

(3)  Kapitell  von  Atheniau  Perrot  III  fig.  55;  der  Abacus  des  andern 
kyprischen  Kapitells  fig.  56  ist  we^en  der  Einfassung  zu  vergleichen. 


11     K 

ladung.  und  nur  durch  Scbattenrinnen  gegliedert,  rindet  sieh  ähn- 
lich wieder  in  Etrnrien  ('),  und  hat  sich,  wie  ein  römischer  Cip- 
aus  Virecoürt  {-)  zeigt,  in  provinzieller  Kunst  lange  erhalte:!. 
Die  tiefe  Einarbeitung  in  der  Oberfläche  ist  nicht  sicher  zu 
deuten  :  man  kann  an  flüssige  Spenden  denken (3);  besser  vielleicht 
annehmen,  dass  ein  schwerer  Aufsatz,  etwa  ein  Kultpfeiler  (4),  auf 
dem  Altärchen  stand. 

Do  rischer   Altar.  (Fig,   15). 

Material:    feiner   goldbrauner,  Bebt  harter  and  poröser  Tuff  (Piperno) 
Bearbeitung:    Meissel   horizontal,  /almeisen  vertikal,  feine  Profile  mit  ganz 
schmalem  Meissel.  stuck  auf  den  grossen   anskulpierten  Flächen  ca.  V-  cni- 
^tark.  über  den  Profilen  dünner ;  Unterlage  von  Kalk  mit  l'uzzolan,  darüber 
Schicht  \.  n  feinem  Kalk  mit  Marmorsplittern. 

Die  Zierformen  sind  kantig  und  straff,  auch  im  Stuck,  die  Trennungsli- 
nien tief  eingeritzt.  Alle  Profile  sind  auf  der  Rückseite  vereinfacht. 

I'.r  Sockel  ist  gegliedert  in  Standplatte,  umgekehrten  Echinos  und 
kleine,  doppelt  abgesetzte  Schräge  (Rundstab  ?].  Architrav  fehlt.  Tänie  und 
Regula  sind  normal,  die  Tropfenzahl  fünf;  sie  sind  stark  angewachsen  und 
stehen  eng,  haben  gestreckte  Form  und  konischen  Schnitt.  Die  Triglyphen 
sind  länglich,  die  Furchen  stumpfwinklig  und  ohne  Ueberschneidung  halbkreis- 
förmig beendet:  die  Kopfleiste  ist  nur  durch  eine  Linie  über  den  Glyphiden- 
endungen  abgesondert;  die  Ecktriglyphen  stossen  zusammen,  ebenso  die  Re- 
gulae  ohne  einspringenden  Winkel:  ein  Tropfen  steht  übereck.  Die  Metopen 
sind  breit,  fast  quadratisch;  ihr  Kapitell  ladet  als  glatte  Schräge  bis  zur 
Fläche  ihr  Kopfleisten  über  den  Triglyphen  vor.  Auf  den  Fries  folgen  Rund- 


(')  Norchia:  Martha  fig.  133,  139;  Castel  d'Asso  :  Canina  Etr.    mar. 
tav.  '.'7  ;  Vulci :  ebenda  tav.  110  fig.  5,  6  ;  Viterbo  :  Not.  d.  seavi  1900  p.  402 
■  g    _';  zu  vergleichen  ist  auch  ein  Grab  vom   Pylon-Typus  in  Petra:  Brün- 
now-Domaszewski  I.  114  fig.  142. 

(*)  Rev.  arch.  III  1883  I  p.  1  f.  Tf.  MV. 
i  I  ipfersäulen  aus  Palästina  mit  viereckigen  Löchern  für  Trankspenden  : 
Peil.  ■/..  Allg.  Ztg.  1907  nr.  19. 

C)  Amphora  aus  Rqvo  Brit.  Mus.  F.  331.  Arch.  Ztg.  1853  Tf.  54.  Poscher 
III  77"  s.  v.  Oinomaos  und  Apulischer  Krater  Brit.  Mus.  F.  278.  beide  mit 
tellung  des  Opfers  vor  der  Wettfahrt  des  Pelops  und  Oinomaos ;  auf  dem 
Altar  einmal  ein  Pfeiler  mit  Inschrift  JIOI,  das  andremal  ein  Pfeiler  mit 
Zeusstatue.  vgl.  Milani  Rendic.  Line.  1901  p.  130.  Studi  e  Materiali  II  83 
fig.  27).  der  auch  die  Säule  des  mykenischen  Löwenthores  heranzieht,  und 
A.  P.  Cook  Zeus  Iupiter  and  the  Ook  in  Closs.  Review  1903  XVII  271  f.; 
Ktruskiaclu-s :  Gozzadini  ülteriori  Sroperte  a  Marzahotto  tav.  II  5;  Brunn- 
Körl  delle  urne  etr.  II  tav.  54  nr,  4. 


IIKI.IKMSHS.IIK    ARCHITEKTURSTÜCKE    IN    CAPUA 


stäbche id  leiste,  dann  ein  Mark  geschwungenes  dorisches  Kymation  und 

hohe  Deckplatte.  Sie  trägt  das  Dach,  das  durch  die  nach  innen  empoi 
schwungenen  Enden  zweier  Voluten  giebelartige  Gestalt  erhält.  Die  Volu 
sind    abgebrochen,  das  scharf  tzte  Band  h  zur    Deckpl  itte 


w? 


0,7° 


<      0,065        > 


b 
Fig.  15.  —   Dorischer  Altar,     a.  Ansicht,     b.  Plan  (Sockelhöhe),     c.  Details 
vom  Triglyphon. 


herab,  stieg  wieder  auf,  und  die  Spiralen  waren  nach  unten  eingerollt.  Im 
Giebelfeld  ein  kleines  Gorgoneion.  Hinten  schliesst  auf'  der  linken  Seite, 
etwa  in  der  Hübe  des  Firstes,  eine  kleine  Leiste  das  Dach  ab  ;  rechts  be- 
ginnt nahe  dem  Dachfirst  eine  tiefe  Einarbeitung,  die  bis  zu  den  beiden 
Altarwänden  reicht  (0,13  tief,  0285  lau?,  0,09  breit)  vielleicht  diente  sie  dazu, 
einen  Untersatz  für  das  Feuer  aufzustellen  i1). 


Triglyphenfriese  an  Altären  and  Sarkophagen  siud  in   Italien 
i:n  ganzen    Gebiete  der  Tiüfperiode  vom   dritten    Jahrhundert   an 


(')  Hierfür  und  für  die  Abschlussleiste    links  ist  ein  Vasenbild  in 
tersburg,  Compie-Rendu  1868,  p,  130,  Tf.  VI  1  zu  vergleichen. 


i\ 


H.    K 

•li  sich  «las  Auftreten  des  Typus  durch   peloponnesi- 
•  oder    unteritalische  (  )  Einflüsse    erklärt,    ist  noch   nicht 
ad    festgestellt.    Jedenfalls  ist   die  Yerhindung  des   -  dori- 
-   Altares  mit  dem   ■  ionischen  -   Volntenaufsatz    nicht  erst 
Stellung  (  ;).  sondern  in  Griechenland  bereits  im  5.  Jahr- 
hundert nachweisbar  (5).  Die  besondere  Form   des  von  den  Volu- 
gebildeten  Giebeldaches  läset  sich  mehrlach  belegen  (,;).  Die 
Formgebimg  im  einzelnen  steht  dem  kleinasiatischen  Hellenismus 
sehr  nahe;  die  knappen,  eckigen  Profile  rinden  die  besten  Analo- 
g     i  in  Pergamon  ('),  PrieneO  und  Magnesia  ( ");  dabei    giebt 
es    für  Formen   wie    den   umgekehrten    Echinos   der   Basis  wieder 
gute  etruskische  Parallelen  (l0).  Der  runde  Triglyphenabschluss  (") 
kommt  —  als  Archaismus  —  in  hellenistischer  Zeit  sowohl  in  Klei- 
nasien (  12)  wie  in  Italien  ( '  )  vor.  Das  kleine  Gorgoneion,  mit  seiner 
flachen  und  runden   Maskenform,   den    dicken,    wohl    einfach    ge- 
scheitelten  Locken,  den  wulstigen  Lippen  und  Augen,  wird  man  zu 

')  Acrae:  Serradifalco  IV  Tf.  33.  Pompeji:  Altar  des  Zeus  Meilichios. 
Rom  :  Scipionensarkophag. 

(»)  Olympia:  Baudenkm.  II  10  i  n.  9,  Tf.  95  fig.  8;  Megalopolis:  JHSt. 
Suppl.  Paper s  I. 

(3)  Watzinger  Stadien  p.  4  f.  denkt  an  Tarent.  vgl.  auch  Altmann  Ar- 
chit.  u.  Ornament,  der  ant.  Sarkophage  p.  43  f. 

■i  So  Reiseli    bei  Pauly-W.  I  1675  vgl.  Altmann  a.  a.  0.  p.   11.  a.  2. 
Rotfig.  Vase  des  schönen  Stils  Mon.  Inst.  X  Tf.  54. 
Hieron-Vase    Berlin    2290  Wiener  Vorl.-Bl.  A  tf.  4;    Fragment  Jb. 
VI  '1  f.  1  ;  Gerhard  Auserl.  V.  B.  I  Tf.  2  ;  Gela :  Mon.  Line.  1907  XVII  Tf.  13  ; 
Münzen  von  Selinnnt  :  Hill   Coins  of  anc.  Sic.  tf.  VI  4.  6,  einmal  vielleicht 
Ober  Triglyphon ;  Etruskisches :  Brunn-Körte  RH.  Urne  etr.  tav.  39,  a.  40,  1" 
(7)  Halbrunde    Bank  Attalos'  II  in    Berlin  vgl.  Pergamon  V  2  n.  25  f. 
i")  Antenbasis  Priene  ti-j.  64. 
i")  Basis  aus  dem  Theater,  Magnesia  fig.  11. 
("•)  Not.  d.  seavi  1900  p.  402  fig.  2. 

!"j  KoMrwey-Puchsteinp.  100(Selinus  C.)  und  zusammenfassend  p.  200  r. ; 
Durin  I»  p.  117  f.  Weitere  Beispiele:  Bötticher  Tektonik  Tf.  24.  Aegina  I 
1'.  136  f.  (Triglyphen  vom  älteren  Tempel)  ;  Athen,  Alter  Dionysostempel, 
Dörpfeld-Beisch,  <;r.  Theater,  p.  18.  ficr.  3. 

C-j  Pergamon:  Dionysostempel:  Bohn,  Aldi.  iJ.rl.  Akad.  1881  II  p.  (3  = 
in   Ephesos  I,  p.  158  flg.  102;  Tempel  der  Athena  Polias:  Al- 
tertümer II  Tf.  9. 

Pai  Mm.  korinthisch-dorischer  Tempel,  Koldewey-Puchstein  fig.  31 
1    ::' 


HELL»  IE    MICHITEK.TUR8TÜCK.E    IN    CAPI  399 

Furtwänglera  -  ruhigschönem  -.  wenn  nicht  noch  zum  -  mittleren 
Typus*  stellen  ('),  ohne  das*  es  sich  natürlich  stilistisch  datie- 
ren lässt. 

1.  Aufsatz  eines  Volutenaltares   (Fig.   16). 
Fester  lehmfarbener  Tuff;  dicke  Stu(  I  rtinscheibchen  ttber 

Kalk  —  auch  auf  der  Oberseite  (hier  Kalk  mit  Puzzolan  und  Travertinkörn- 
chen).  Die  Rückseite  isl  roh  gelassen;  Bearbeitung:  Steinaxt,  Meissel,  Zahn- 
en. 


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0^3 


1 


Fig.   16.  —  Aufsatz  eines  Volutenall, u 


Der  Altaraufsatz,  von  rechteckigem  Grundriss,  tiefer  (0.47)  als  breit,  hat 
über  der  glatten  Wand  einen  steilen,  oben  eingezognen  Echinos,  mächtige  weit 
ausladende  Hohlkehle  und  Deckplatte.  Die  Polster  sind  vorn  skulpiert  als 
dreimal  aufwärts  grollte  Voluten  mit  ganz  flachen,  unsicher  gezogenen  Rin- 
nen, ohne  Relief  der  Bänder;  alle  drei  Windungen  sind  von  Seite  zu  Seite 
verbunden,  die  beiden  unteren  durch  leise  gewellte  Linien.  Oben  ist  auch 
die  Rückseite  durch  ein  Polster  geschlossen. 

Die  Formen  sind  derb  und  altertümlich,  die  schwere  Hohl- 
kehle noch  ganz  archaisch  (-) ;  das  Profil  des  Echinos  mit  der 
spitzen  Kerbe  darüber  kommt  an  den  pompejanischen  Pilasterkapi- 
tellen  aus  der  Zeit  der  Kalksteinatrien  (3)  sehr   ähnlich    vor.    Zu 


(')  Furtwängler  s.  v.  Gorgo  bei  Röscher  I. 

(2)  Griechisches:  Akropolis:  Jb.  1888  p.  271  fig.  3;  A.ntenkapitelle  von 
Tegea  Ath.  Mitt.  188:;  VIII  284  Tf.  14,  Paestum :  Koldewey-Puchstein  p.  15 
fig.  11.  Phönikisches :  Nora  Mon.  Line.  XIV  tav.  XXV  1  ;  Etruskisches  z  B. 
Canina  Etr.  Mar.  tav.  110  fig.  3. 

(3)  Rom.  Mitt.  1901  XIX   128  fig.  3,  4. 


B.    K  "•  11 

den    noch    nicht    reliefierten,    nur   eingeritzten    Voluten    sind    die 
Kapitelle  von  Nora  (')  und  Djezza  ('-)  zu  vergleichen. 

."..  Fragment   eines  Opfertisches   (Fig.  17). 

Iblicher,  mürber  Tuff;  Stack  dünn  an  der  Volute,  dicker  an  der  Platte, 
■    ii  stuckiert  ist. 


0,55 


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_    17   —  Opfertisch  (Ergänztes  punktiert),    a.  Front,     b.  Seite,     c.  Schnitt 
durch  die  Volute,     d.  Schnitt  durch  das  Polster. 

Folgendes    ist    erhalten:    ein    Stück    Schaftende    eines    unkanellierten 
Säulchens,  das  steile  Echinoskapitell    mit    quadratischer  Deckplatte;   mitten 

(')  Man.  Line.  XIV  tav.  12. 
(«)  Perrot-Chipiez  III  fig.  235. 


HEI.LKMSTI8CH1      IRCHITEKTURSTÜCKE    IN    CAPUA  1  • » 1 

darüber  liegt,  weit  aasladend,  das  Seitenpolster  eines  ionischen  Kapitells, 
.in  den  Fronten  mit  einer  dreimal  um  einen  Etreisbuckel  anfgerollten  Volute 
Bkulpiert,  seitlich  glatl  and  ohne  Schnürung.  1  »i.-  Volutenrippe  isl  hoch  und 
kastenförmig,  der  Canalis  konkav,  die  äussere  Windung  >  j •  i  t  z .  die  innere 
rnndj  an  den  horizontalen  oberen  Saum  stössl  die  Volute  in  Btumpfem  Winkel. 
Auf  dem  Polster  liegt  eine  hohe  Bchräg  ausladende  Platte.  Der  Abacus  des 
dorischen  Kapitells  zeigt  rechts  in  der  Bütte  einen  kleinen  bossenartigen 
Vorsprnng  über  glatter  Fläche;  esisi  wahrscheinlich,  dass  hier  eine  Mittel- 
stütze  anstiess,  deren   Form   unbekannt  bleibt. 

Da  das  Polster  ein  Gegenstück  erfordert,  ist  das  Fragment  als  Opfer- 
tisch zu  ei  ganzen;  die  Platte  ruhte  auf  einer  ionischen  Säule,  deren  Polster 
durch  zwei  kleinere  dorische  Säulcben  gestützt  wurden. 

Ein  zweites  Fragment  eines  solchen  Tisches  liegt  im  Magazin;  die 
Proportionen  sind  kleiner,  die  Ausführung  identisch;  nur  ein  Stück  der  Vo- 
lute mit  der  Ansatzspur  des  dorischen  Kapitells  ist  erhalten. 

Die  seltsame  Form  und  Ausführung  des  Stückes  —  das  Ganze 
war  aus  einem  Stein  geschnitzt  —  scheint  ohne  Analogien.  Der  Opfer- 
tisch auf  Säulen  ist  aus  dem  Bereiche  der  kretischen  Kultur  be- 
kannt, und  Evans'  «  Baetylic  Tables  »  (')  kommen,  wenn  wir  die 
Mittelstütze  mit  Recht  ergänzen,  den  Capuanischeu  Exemplaren 
als  Typus  sogar  sehr  nahe.  In  Griechenland  (2),  auch  in  Unteri- 
talien (3),  sind  aus  späterer  Zeit  auf  Säulen  ruhende  Opfertische 
einige  Male  nachweisbar,  aber  meines  Wissens  nie  mit  Mittel- 
stütze. Canalis  und  Polster  zeigen  im  Gegensatz  zu  der  übrigen 
Ausführung  der  Volute  archaische  Formen  ('). 

6.  Fragment  eines  Volutenaltares  (Fig.  18). 

Material  grauer  Tuff.  Stuckreste.  Es  ist  die  linke  Seite  des  Polsterauf- 
satzes, rechts  und  unten  gebrochen,  vorn  beschädigt;  die  Eückseite  war  ver 
nachlässigt.  Das  Gesims   über  der  glatten  Wand    besteht  au    doppelt   abge- 

(')  J/ISc.  1901  XXI  112  f.  §  6.  Für  die  verwandten  Erscheinungen 
in  den  vorgeschichtlichen  Heiligtümern  von  Malta  vgl.  Mayr  Abb.  der  Payr. 
Ak.  XXI  p.  683,  722  f.  Balearen:  zuletzt  Zs.  f.  Ethnologie  1907  p.  576  f. 
(Bezzenberger). 

(2)  Poston,  Perkins  Coli.  1896.  Phot.  Baldwin  Coolidge  8-130  (Votivr- 
lief  an  Herakles  Alexikakos);  vielleicht  auch  Svoronos,  Athener  Nationalmn 
seum  nr.  1404,  Tf.  60 ;  Text  (Antikythera)  p.  58  Abb.  16  (als  Tor  gedeutet). 

(3)  Tarent:  Dioskuren-ßeliefs,  Rom.  Mitt.  XV  (1900)  p.  B  Fig.  3,  p.  23, 
Fig.  1. 

(*)  Vgl.  o.   p    393  a.  3.   a.  -V 


li.    K 


Viertelkehle,   Zabnschnittplatte  mit  last  quadratischen    Zahnen    and 

schmalen  Zwischenräumen,  flachem  Echinoa  and  abgesetzter  Viertelkehle  mit 

dünnem  Plattchen.  1>U  einschliesslich  des  Zahnschnittes  enden  die  Gc- 

glieder  an  der  Rückwand;    die    folgenden,   anch  die  Polster,  sind  etwas 

.  her  mit  vertikalem    Streifen    abgearbeitet.    Die  Innenfläche  liegt  hoher  als 

das  letzte    Glied  der  BekrOnnng;    *i<-  ist  Beitlicb  von    einem    dicken    hohen 

•er.  hinten  von  einer  breiten  Leiste    umrahmt;    die  Fordere    Dekoration 

ters  —  wohl  flache  Voluten  —  ist  zerstört. 


■ -/  V 


Fig.  lv.  —  Fragment  eines  Vulutenaltares.  a.  erhaltene  Seite  b,c.  Schnitte. 


Aehnlich  proportionierter  Zahnschuitt  begegnet  an  Baugliedern 
der  Basilica  zu  Pompeji  (')  neben  dem  typisch  «campanischen  »; 
dort  rindet  sich  auch  gelegentlich  die  archaisierende  doppelt  ab- 
gesetzte Hohlkehle  über  glattem  Schaft  ('-). 

7.  Zwei  kleine  Altaraufsätze  (Fig.   19). 
Sehr  ähnlich    in    Diaassen   (Tiefen:    0,10  resp.  0,44)    und   Dekoration; 
weicher  grauer  Tuff.  Stuck  (die  Farbe  über  reinem  Kalk)  auch  auf  der  Ober- 


(>)  Mazoifi  III  Tf.  19  ßg.  4. 

(*)  Vgl.  Rom.  Mitt.  XVIII  1903  p.  159  f. 


HKLLENI8TI8CHE    A.RCHITEKTURSTÜCK.E    IN    CAPUA 


äeite.  Beide  Stücke  haben  ein  wenig  ausladendes  Gesims  mit  glattem  Halt 
lind  Behr  flachen,  steilen  Profilen  :  das  eine  Stäbchen  und  Sima,  dae  andere 
Echinos  und  Sohlkehle.    Die  Polster  Btehen  ei  m  Rande  al>  urni  haben 

einmal   doppell    gewellten,  das    andre    Mal    einfach  konischen  l  mriss.    \ 

waren  steile  Voluten  unsicher  eingeritzt. 


Fig.   10.  —  Oberteile  von  Allären. 

Ganz  ähnlich  Hache,  steile  Profile  finden  sicli  an  Baseo  der 
Kaiserzeit  in  Magnesia  (');  von  Etruskischem  lässt  sich  die  Ber- 
liner Aschenkiste  ans  Chinsi  (-),  von  Hellenistischem  die  BrüstuDg 
der  Stoa  in  Pergamon  (3)  vergleichen;  ans  der,  italischen  Tuff- 
periode ist  mir  ähnliches  nicht  bekannt. 

8.  Aufsatz  eines  Volutenaltar  es  (Fig.  20). 

Material  aschgrauer  fester  Piperno.  Stuck  dünn,  Kalk  mit  Marmorstaub; 
die  Rückseite  ist  roh  gelassen.  Tiefe  0,50. 

Die  glatte  Wand  trägt  ein  aus  vielen  kleinen  Profilen  zusammenge- 
setztes Gesims:  flach  geschwungenes,  unterschnittenes  lesbisches  Kynia,  un- 
skulpierte  Zahnschnittplatte,  doppelt  abgesetzte  Hohlkehle,  flachen  Echinos, 
steile  Hohlkehle  mit  Deckplatte;  ein  Polsteraufsatz  liest  darauf;  Vorder- und 
Rückseite  sind  offen.  Die  Voluten  der  Front  —  rechte  verstümmelt  —  waren 
durch  den  äussern  Steg  verbunden.  Sie  sind  nach  unten  dreimal  eingerollt, 
um  ein  kreisrundes  Plättchen;  die  Stege  sind  aussen  horizontal,  innen  breit 
und  flach  geschnitten;  aus  der  zweiten  Windung  entspringt,  schräg  nach 
unten  und  innen  gerichtet,  eine  Lilienblüte  :  Stiel.  Fruchtknoten,. zwei  Kelch- 
blätter und  ein  langes,  gewelltes  Mittelblatt;  es  endet  in  dem  spitzen  Win- 
kel, mit  dem  der  äusserste  Volutensteg  in  die  Horizontale  der  Lagerplattc 
übergeht.  Zwischen  den  Polstern,  etwas  zurücktretend,  ein  beckenförmi 
Einsatz. 


(')  Magnesia  p.   158  fi<_f.   170. 

(2)  Beschr.  d.  Skulpturen  nr.   1222. 

C)  Altertümer  II  Tl.    1!.  45. 


H.    KOI  H 

Das  gut  gearbeitete  Stück  zeigt  die  charakteristischen  Formen 
der  Tuffperiode,  besondere  in  der  Häufimg  feiner,  glatter  Profil- 
streifen. Hierin  und  in  der  Abfolge  der  Glieder  sind  das  Nächst- 
stehende der  Scipionensarkophag  | ' ).  der  Thürsturz  des  Theron- 
tirabmales  ('-')  und  in  Tivoli  Podiuni  (:<)  und  Fenstergesims  (4)  vorn 
Vestatempel.  Von  vergleichbaren  Voluten  sind  die  des  Sarkopha- 
gs im  Einzelnen    reicher,  aber  in  der  Führung  und  Profilierung 


*     W\\N^\^\w\\N\\\\\\\\\,\\N\\\\\\\\\\\\\\\\N\\\\\\,\N'*\'»\\\u%\\nui»  i  '  <///////// ////// ///•'////''*'//"'/  ///  .,■••■/>  ^ 


0£  H 


0,83 
Fig.  20.  -  Altaraufsatz. 

von  Steg  uod  Canal  und  in  der  Bildung  des  Auges  ähnlich.  Die 
Voluten  am  Altar  des  Zeus  Meilichios  (5)  bleiben  an  Lebendigkeit 
der  Schattenwirkung  zurück;  ihre  Stege  sind  dünn  und  rundlich, 
der  Kanal  flach,  das  Auge  fehlt;  sie  nähern  sich  den  —  viel  fei- 
neren —  Konsolen  vom  Fortunentempel  in  Praeneste  (';),  und  sind 
mit  diesen  vielleicht  ein  jüngerer  Typus.  Für  die  Zwickelblüte  weiss 
ich  keine  ganz  treffende  Analogie;  die  herangezogenen  Beispiele 
zeigen,  dass  in  dieser  Hinsicht  kein  Kanon  herrscht. 

Einen  besonderen  Einsatz  über  dem  Volutenpolster  hat  auch 
der  pompejanische  Altar;  beckenförmig  wie  hier  findet  er  sich  an 
einem  einfachen  Stück  aus  Selinus  (7). 


(')  Darm  II2  fig.  64;  D'Espouy-Joseph,  Tf.  32 

Serradifalco  III  Tf.  29  fig.  3. 
(3)  D'Espoay  Tf.   11. 
i'i  Canina  Edif.  VI  Tf.  135  fig.  6. 
(5)  M  izois  IV  Tf.  VI  3;  Mau  Pompeji  p.   132. 
('-)  Delbrück  Hellenist.  Bauten  in  Latium  I  p.  56  fig.   17. 
a\  }  1884  p.  323. 


HEI.LEMSTISCHI      VKCHITEKTUKSTÜCKE    IN    '  ATI  A 


105 


9.  Grosser   ionischer   Altar.  (Fig.  21). 

Material  aschgrauer  mittelharter  Tuff  (Piperno).  Stuck  an  den  grossen 
glatten  Flächen  etwa  '  i  cm.  stark,  aber  den  Profilen  dünner:  K;ilk  mit 
dichten  Marmorsplittern.  Einzelne  Teile  Pilasterbasen,  Zahnschnitl  —  Bind 
frei  im  Stuck  modelliert.  Roste  roter  Farbe.  Von  Werkzeugspuren  sieht  man 
Meissel,  Meisselschneide,  Zahneisen;  die  Rückseite  isl  roh  gelassen. 

Der  Altar  i>t  aus  einem  Block  gearbeitet,  im  Grandrids  <'in  quergestreck- 
tes  Rechteck;  die  weit  vortretende  Basis  ist  anprofiliert,  auf  ihr  Btehl  eine 
zweite  platte  Platt«-.  I ».t  Altar  ist  mit  Eckpilastern  dekoriert,  die  wenigvor- 
springen  und  stumpfwinklig  anschneiden  ;  die  Basis  beginnt  mit  ansteigender 
Schräge,  auf  die  ein  grosseres  und  ein  kleineres  Plättchen  und  eine  zweite 
Schräge  (Ablaut?)  folgen.  Der  Schaft  ist  glatt,  das  Kapitell  « korinthisio- 
reiul  n  :  über  dickem  Steg  steigen  die  Voluten  einzeln  und  unverbundeu  auf; 
sie  sind  von  Bändern  umrahmt,  deren  inneres  sich  einmal  aufrollt:  zwischen 
ihnen  steht  auf  dünnem  Stengel  eine  kleine  Blüte,  deren  Stempel  die  Deck- 
platte  berührt.  Die  Seitenpolster  sind  schmal  und  hoch  heraufgerückt,  durch 
einen  vortretenden  Gurt  in  zwei  konische  Abschnitte  geteilt;  die  gr 
Fläche  darunter  ist  glatt  und  leicht  konkav.  Der  Abacus  besteht  au- 
Plättchen  und  Schräge,  mit  kleiner  Kehle  oben.  Das  weit  ausladende  Gesims 
ist  normal  ionisch  :  einteiliger,  glatter  Architrav  —  nur  im  Stein  scheinbar 
in  zwei  Fascien  gegliedert,  wohl  zur  Befestigung  der  Stuckschicht  —  Stäb- 
chen, weit  ausladende  Schräge  und  Zahnschnittplatte.  Der  Zahnschnitt  war 
ursprünglich  zum  Teil  im  Stein  angelegt  (links),  ist  dann  aber,  mit  leichter 
Aenderung  der  Proportionen,  frei  im  Stuck  modelliert  worden;  die  Zahn' 
sind  schlank,  die  Lücken  schmal  und  flach;  an  den  Ecken  stossen  zwei  Zähne 
zusammen ;  oben  ein  abschliessendes  Leistchen.  Eine  abgesetzte  Schräge  leitet 
zu  der  flach  unterschnittenen  Hängeplatte  über,  die  aussen  wie  der  Architrav 
in  zwei  Streifen  gegliedert  ist.  Der  letzte  Abschluss  über  dem  Geison  ist  un- 
kenntlich ;  es  war  aber  keine  Sima,  eher  eine  nach  innen  schwingende  Welle. 
In  der  Mitte  eine  grosse,  8  cm.  tiefe,  rechteckige  Einarbeitung  mit  einer 
zweiten  kleineren  Vertiefung  innen;  vielleicht  war  sie  für  die  Trankspende  be- 
stimmt, die  man  in  das  Feuer  goss  (]). 

Zum  Pilasteraltar  im  allgemeinen  sind  die  Ausführungen 
von  Reisch  (2)  zu  vergleichen ;  die  sehr  knappen  jede  Rundung 
vermeidenden  Profile  stehen  kleinasiatischen  näher  als  pompejani- 
schen  (vgl.  o.  p.  387,  398),  während  der  Zahnschnitt  mit  Abschluss- 
plättchen  charakteristisch  campanische  Form  zeigt.  Die  Basis  der 
Eckpilaster  entspricht  im  kleinen  genau  den  Säulenbasen  aus  der 

(')  Vgl.  Cornetaner  Vase  Rom.  Mitt.  1890  V  H24  fig.  4. 

(8)  Bei  Pauly-Wissowa  p.  1676;  über  Altar  und  Trapeza  s.  a.  Brückner 
Von  den  griechischen  Grabreliefs  S.  Ber.  Wiener  Akad.  1888  Bd.  116, 
].    511-538. 


ii    K 


A 


Fig.  21.  -   Ionischer  Altar,     «.  Ansicht;  links  o.   Profil  in  Stein,  rechts  o. 
les   Pilasterkapitells.     b.  Querschnitt,     c    Aufsicht. 


HELLENISTISCHE    A.RCHITEKTTRSTÜCK.E    IN    CAPUA  107 

Oella  des  Artemisions  von  Magnesia  (');  das  Kapitell  Bcheint  auf 
den  ersten  Blick  die  verkümmerte  \\rie<l"r<_cabo  der  Pfeilerkapitelle, 

deren  bekannteste  Beispiele  in  Milet,  Prienc,  Samothrake  gefunden 
sind.  Schröder  (-')  hat  in  Anknüpfung  an  ein  frühes  peloponni'- 
sisches  Beispiel  festgestellt,  dass  es  sich  bei  diesem  Typus  nichi 
am  eine  freie  Neubildung  handelt,  sondern  um  die  Weiter- 
entwicklung einer  archaischen  Kapitellform  mit  konkaven,  über- 
fallenden Seitenflächen  (3),  zu  der  Volutenschmuck  als  Verzierung 
hinzutritt;  es  wird  nämlich  die  ganze  Vorderfläche  von  einem 
Kundstab  oder  einer  Kehle  zwischen  Stegen  umrahmt,  die  an  den 
Seiten  aufsteigen  und  sich  oben  zu  kleinen  Voluten  einrollen,  an 
den  Nebenrlächen  Polster  bilden.  Die  glatten  Flächen  vorn  und 
seitlich  werden  mit  figürlichem  oder  ornamentalem  Schmuck  iiber- 
sponnen;  die  Verbindung  der  Volutenkanäle  über  den  Pfeiler  hin 
darf  nie  fehlen.  Dagegen  knüpfen  die  «  korinthisierenden  »  Pila- 
ster  der  italischen  Architektur  (4)  an  das  äolische  Kapitell  an;  die 
Voluten  steigen  über  einem  kräftigen  Halsgliede  gemeinsam  auf; 
wo  sie  sich  trennen,  füllt  ein  Palmettenfächer  oder  eine  einfache 
Blüte  den  Zwickel.  Das  Kapitell  der  Altarpilaster  vermischt  beide 
Schemata  (5) ;  es  folgt  in  der  Trennung  der  Voluten  und  in  der 
Bildung  der  Nebenseiten  ganz  dem  griechischen  Typus;  aber  die 
Voluten  steigen  unverbunden  über  einem  Halsgliede  auf  wie  bei 
den  etruskischen  Pilastern,  und  im  Mittelfelde  steht  als  Nachklang 
der  alten  Zwickelfiillung  (,;)  eine  einzelne  kleine  Blume. 

10.  Altar  mit  oberer  Kolonnade   (Fig.  22). 

Material  weicher,  sandgelber  Tuff  mit  Aschenteilchen;  spärliche  Stuck- 
reste ;  die  Rückseite  ist  roh  gelassen. 


(')  Magnesia  p.  83  flg.  79. 

(*)  Ath.  Mitt.  XXIX  (1904)  p.  32  f ;  Watzinger,  Studien  p.  8  f. 

(3)  Als  wichtiges  Zwischenglied  ist  den  Schrüderschen  Beispielen  (a.  a. 
0.  p.  37)  das  kyprische  Kapitell  Perrot-Chipiez  III  fig.  56   anzufügen. 

(')  Vgl.  Schröder  und  Watzinger  a.  a.  0.  dazu  die  Zusammenstellung 
bei  Durm  II2  p.  72  f. 

( "•)  Uebergänge  zeigen  die  Pilaster  der  Urne  Martha  tLr-  IS,  vielleicht 
auch  die  Hausurne  Micali  Jfonumenti  tav.  72. 

(6)  Vgl.  besonders  den  Pilaster  im  Museo  Etrusoo  zu  Florenz  Durm  II- 
p.  72  fig.  75  r. 


• 


IL     Km,    H 


Der  Altar,  nach  den  Hauptproportionen    pfeilerförraig,  steht  auf   einer 

•  g  i   rjüngten  Basis:  Standplatte,  Torus  zwischen  zwei  Kehlen 

und  obere  Platte;  die  Profile  sind  in  der  Steinform  winkelig  und  scharfkan- 


1,14 


0,2  s 
c 


Fig.  22.  —  Altar,     a.  Ansicht,     b.  Längsschnitt  durch  die  Mitte  der  Front. 
Querschnitt. 


tig,  nicht  gerundet.  Auf  der  Basis,  stark  zurücktretend,  läuft  um  alle  drei 
Seiten  eine  Art  niedriges  Podium,  durch  ohen  verbreiterte  Stege  in  eine  Reihe 
tiefliegender  Rechtecke  zerlegt;  darauf  stehen  vorn  zwei  Halbsäulen  :  hohe 
kubische  Basen,  unten  mit  einem  bossenartigen  Streifen,  schlanker  glatter 
Schaft  mit  unsicherem  Kontur,  steiles  Echinoskapitell  und  hohe,  von  einer 
Viertelkehle  unterschnittene  Deckplatte.  3 >ie  Säulen  tragen  ein  äusserst  rohes 
Triglyphon  ohne  Tropfenregula.  In  umrahmtem  Felde  steht  darauf  eine  Gal- 


HEI  II    USTIS    HE    AUrUlTF-KI  l  I.  UA  409 

lerio  von  drei  kleinen  Balbaäulen,  ohne  Basis,  stark  verjüngt  mil  geschwun- 
Di  Umriss,  mit  grossem,  etwa  korbförmigem  Kapitell,  auf  dem  noch  ein 
Plättchen  liegt  Den  ganzen  Oberteil  vom  Triglyphon  an  l - >  lt  1 « itel  eine  weit 
ausladende  Bekrönung;  der  unterste  Wulsl  steig!  in  zwei  Absfitzen  an, 
<ler  oberste,  grösste  bildet  den  Polsteraufsatz  und  fällt  nach  inn<  n  in  zwei 
Stufen.  Die  Opferfläche  ist  sehr  beschädigt;  sie  ist  hinten  wie  an  den  Seiten 
:hlossen.  Vorn  bemerkt  man  an  den  Wülsten  Reste  roh  eingeritzter  Vo- 
luten. 


Als  Ganzes  ist  auch  dieser  Altar  anscheinend  ohne  Analogien. 

Die  Gesammterscheinuug  und  besonders  die  Gliederung  des  Mit- 
telfeldes erinnert  an  phönikische  Stelen  (').  aber  Sinn  und  Durch- 
bildung der  Architektur  ist  völlig  verschieden.  Zu  der  Profilieruug 
von  Basis  und  Bekrönung  giebt  es  keine  ganz  treffenden  Paral- 
lelen ;  im  allgemeinen  wird  man  sie  aber  an  den  Typus  italischer 
Altäre  anschliesseu  dürfen,  den  Studniczka  bei  Gelegenheit  des 
Romulusgrabes  behandelt  hat  (2).  Bezeichnend  ist  für  diese  Reihe 
k  die  Vorliebe  zugleich  für  mächtig  ausladende  Formen,  und  das 
Zurückdrängen  des  Tektonischeu  »  (3).  Beides  trifft  hier  zu ;  aber 
die  Profile  haben  nicht  die  volle,  bauchige  Echinosform,  und  die 
Gliederung  ist  dreiteilig,  nicht  zweiteilig.  Relativ  nahe  verwandt 
ist  der  Altar  auf  einem  faliskischen  Krater  des  4-3  Jahrhunderts  (4) 
mit  rechteckigen  Platten  unten  und  oben.  Dass  man  auch  sonst 
das  Schema  durch  Vermehrung  der  Wülste  variiert  hat,  zeigt  die 
Darstellung  auf  einem  etruskischen  Spiegel  (5) ;  auf  dieselbe 
Willkür  wird  die  Protiliernng  des  Gesimses  zurückgehen,  die  den 
Typus  des  Volutenaufsatzes  den  Formen  der  Basis  anpasst.  Zu 
der  oberen  Säulengallerie  ist  am  nächsten  die  etruskische  Haus- 
urne von  Cecina  (6)  zu  vergleichen:  sie  hat  an  den  Ecken  sehr 
schlanke,  hohe  Dreiviertelsäulen;  oben  ist  eine  Gallerie  herumge- 

i'i  Sardinien:  Stelen  aus  Nora :  i/o».  Line.  XIV  tav.  21  f.;  Perrot-Ch. 
III  h\r.  233;  Stelen  aus  Sulei,  Cagliari,  Museum  (unpubl.)  vgl.  auch  die 
Altäre  aus  Malta  Perrot  III  fig.  228;  Mayr,  Malta  p.  666  flg.  8. 

(*)  Oesterr.  Jahresh.  VI  1903  13S  f.'  VII  1904  239  f. 

(3)  Studniczka  a.  a.  0.  p.  144. 

(4)  Gerhard  A.  V.  B.  Tf.  320,  Stüdniczkas  Liste  nr.  4  ;  der  Altar  Btehl 
dem  Säulen-Unterbau  vom  mykenischen  Löwentore  besonders  nahe 

(sj  Gerhard  Etr.  Spiegel  Tf.  341  n.  2. 

(«)  Martha  fig.  129;  Kann  II*  fig.  45  c. ;  Photogr.  bei  Delbrück  Drei 
Tempel  Tf.  IV  5. 

27 


H.    KOCH 

führt,  deren  Dach  an  den  Langseiten  je  drei  kleine,  kurze  Säulen 

Solche   Hanstypen    werden   dem   Bildhauer    vorgeschwebt 

haben;  dass  auch  sonst  Obergeschosse  mit  kleineu  Pilastern  oder 

Säulen  über  glatten  Wänden  oder  Peristvlen  ein  wichtiges  Motiv 

tde  der  italischen  Baukunst   sind,  ist  hinreichend  bekannt  ('). 

Von    Einzelheiten  lässt  sich  die  Teilung   des    Podiums  aber 

der  Basis  mit  den  entstellten  Zahnschnittplatten  etruskischer  Grab- 

fassaden  vergleichen  (-).  der  geschwungne  Kontur  der  oberen  Säu- 
len mit  dem  Postament  der  Aphrodite-Statuette  aus  Orvieto  (  ;); 
für  ihre  Kapitelle  gelten  die  oben  p.  395.  augeführten  Parallelen. 
Am  deutlichsten  zeigen  aber  die  grösseren  dorischen  Säulen,  wie 
archaisch  der  Formenbestand  des  Altares  ist :  zwar  der  glatte 
Schaft  und  der  Echinos  ohne  anuli  ist  auch  in  der  pompejanischen 
Tuftperiode  nachzuweisen  (A) ;  keine  gleichzeitigen  Analogien  hat 
aber  dort  die  hohe  kubische  oder  cylindrische  Basis  und  die 
zwischen  Echinos  und  Abacus  eingeschobene  Hohlkehle.  Die  erster« 
hat  sich,  wohl  an  die  Standplatten  der  mykenischen  Holzsäulen 
anknüpfend,  in  abgelegenen  Ländern  gelegentlich  auch  sonst  erhal- 
ten (5) :  die  Hohlkehle  führt  über  die  italischen  Parallelen  der 
Säule  vom  Albanerberg  (6)  und  der  alten  Säule  in  Pompeji  (") 
wieder  auf  Mvkenisches  zurück. 


(])  Vgl.  besonders  Studniczka,  Tropäum  p.  29  f.  Hellenistisches:  Pfnhl 
Jahrbuch  1905  XX  134  f.;  hier  ist  noch  an  einen  Typus  der  Hegr-Gräber  in 
Petra  zu  erinnern,  bei  dem  die  Attica  durch  kurze  Pilaster  gegliedert  ist: 
vgl.  Brünnow-Domaszewski  I  p.  154  f. 

i2)  Norchia:  Durin  II*  flg.  162,  163. 

(3)  Martha  fig.  132;  vgl.  a.  das  Säulchen  bei  Gozzadini,  Ulteriori  Sco- 

tav.  II  5. 

i4)  Vgl.  Delbrück  Drei  Tempel   p.    16  f. 

(s)  Kreta:  Thron  von  Phalasarna  Mon.  Line.  1901-2  XI  370  fig.  61  : 
Phrygien:  Jf/St.  1882  Atlas  Tf.  2*  n.  3;  Cypern :  Perrot  III  Fig.  258; 
Etrurien  :  Aufidena,  Studt  e  Materiali  III  p.  227  fig.  3.  Eine  merkwürdige 
hellenistische  Parallele  ist  die  Säulenbasis  aus  dem  «  Heiligen  Hause  n  Prii  ne 
p.    177   fig.   171. 

(«)  Zb.  I  )elhrück  Drei  Tempel  Tf.  IV  2  p.    15. 

i"j  Vgl.  Mau  Rom.  Mitt.  XVII  1902,  305  f.  XIX  1904  121  f.  XX  1905 
f.  Patroni  Rendiconti  Lincei  1903  p.  367  f.  Stüdt  e  Materiali  III  216  f.  ; 
auf  die  immer  noch  umstrittene  Frage  der  Basis  braucht  hier  nicht  einge- 
ben zu  werden. 


HELLENISTISCHE    ARCHITEKTUKSTÜCKE    in    .   \ita  |]] 

Z  ii  sinn  m  en  fassung. 

Die  besprochenen  Architekturstücke   gehören   nach    Fundort 
Material,  Technik  und  Stil  eng  zusammen;  sie  sind  aus  äusseren 
Indizien  und  aus  stilistischen  Gründen  in  die  Zeit  vom  3.  bis  I 
Jahrhundert  v.  Chr.  zu  datieren.  Innerhalb  dieser  Grenzen  isl  eine 
Entwicklung  nicht  festzustellen.   Die  Gruppe  ist  wichtig  durch  die 
Altertümlichkeiten,  die  sie  innerhalb  der  hellenistischen   Formen- 
sprache bewahrt.  Es  ist  in    letzter   Linie   immer  ein  üeberleben 
griechisch-archaischer  Formen;    wenn    manchmal    die    Verwandt- 
schaft mit  Etruskischem  näher  zu  liegen  scheint,  ist  zu  bedenken, 
dass  die  Quelle  die  gleiche  und  eine  Ausscheidung  unmöglich  ist; 
es  ist  ein  Formenbestand,  der  sich  auch  sonst  in  der  Kunst  abge- 
legner Gebiete  erhalten  hat  (Cypern,  Nordafrika,   Spanien,   Sardi- 
nien).  Dass  Capna  bis  421  eine  etruskische  Stadt  war,  darf  man 
gewiss  nicht  ausser  Acht  lassen;  andrerseits  ist  sicher,  dass  —  von 
Kvme  aus  —  archaisch-griechische  Formen  in  Campanien  einmal 
mächtiger   eindrungen   sind  und  fester   Boden   gefasst   haben,  als 
irgendwo  sonst  in  Italien. 

Trotzdem  kann  bei  der  hervorragenden  wirtschaftlichen  und 
politischen  Bedeutung  der  Stadt  die  behandelte  Architektur  nicht 
als  typisch  für  die  Capuanische  Kunst  in  hellenistischer  Zeit  gelten; 
man  muss  noch  eine  Erklärung  aus  den  besonderen  Bedingungen 
des  Heiligtums  versuchen. 

Der  Bezirk  des  Altarpodiums  (')  wurde  etwa  vom  dritten  bis 
ersten  Jahrhundert  von  der  oskischen  Bevölkerung  stark  frequen- 
tiert; mit  der  endgiltigen  Latinisierung  Capuas  ging  der  Kultus 
ein :  man  darf  annehmen,  dass  es  sich  um  ein  nationales  Heiligtum 
handelte.  Sein  Publikum  war  in  hellenistischer  Zeit  kein  reiches 
und  vornehmes :  unter  den  Votiven,  die  man  doch  in  grosser  Menge 
kennt,  fehlt  jedes  kostbare  Material.  Für  diese  Besucher  werden 
einheimische  Werkstätten  Generationen  lang  gearbeitet  haben  :  da 
sie  nur  billige  Waare  zu  liefern  hatten  und  auswärtige  Konkurrenz 
für  die  Weihgeschenke  aus  Tuff  nicht  in  Frage  kam,  genügten  bil- 
lige Handwerker  ohne  zeitgemässe  Schulung.  Die  Käufei-  selbst 
haben  sicher  keinen  Wert  auf  die  künstlerische  Qualität  ihrer  Vo- 

(')  Nur  von  diesem  istdie  Rede;  in  früheren  Perioden  war  der  Zustand 
des  Heiligtums  ein  anderer  (archaische  Dachterrakotten) 


H.    !. 

tiv.    _-     _:.  fielleicht  g  au  altmodischen   Formen   gehangen. 

-       ii<l  sich  mit  «lern  Heiligtum  eine  Tradition  gebildet  und  erhal- 
ten haben,  die  stärker  war  als  die  lebendige  Entwicklung  ringsum. 

Anhang. 
Skulpturen  aus  Tuff. 

Eine  Auswahl  der  im  Umkreise  des  Altarpodiums  gefundenen 
Tnffskulptnren  wird  im  folgenden  publiziert  (')  und  summarisch 
besehrieben.  Auf  eine  historische  Behandlung  ist  verzichtet;  sie  würde 
nur  im  grösseren  Rahmen  der  vorkaiserlichen  Skulptur  in  Italien 
•lohnen;  als  Parallelmaterial  wäre  vor  allem  die  Terrakottaplastik  in 
•Capua  selbst  unentbehrlich,  die  einem  eingehenden  Studium  bisher 
nicht  zugänglich  gemacht  ist. 

Die  Leitung  des  Museo  Campano  gestattete  einige  wenige 
Terrakotta- Votive  zum  Vergleich  zu  publizieren  (Tf.  X,  1-6.  9.)  (2) ; 
dazu  sei  folgendes  bemerkt.  Unter  den  figürlichen  Terrakotten  ist 
vieles,  wenn  nicht  das  meiste,  einheimische  Produktion  (')  und  vieles 
altmodisch ;  aber  im  ganzen  stehen  sie  dem  hellenistischen  Durch- 
schnitt viel  näher  als  die  Skulpturen  in  Tuff  (4).  Das  erklärt  sich 
aus  der  grösseren  Beweglichkeit  der  Technik:  die  Einfuhr  ?on 
Formen  war  bequem,  die  Konkurrenz  reichlich ;  eine  Stagnation  von 
etwa  zwei  Jahrhunderten,  wie  sie  die  Steinplastik  zeigt,  war  da- 
durch ausgeschlossen.  Ausserdem  arbeitete  eine  einheimische  Ter- 

(')  I»ie  auf  den  Tafeln  X-XIV  abgebildeten  Exemplare  sind  im  Mn 
Campano,  mit  folgenden  Aasnahmen:  Tf.  X,  4,  9  und  Tf.  XIV,  3:  Kopenha- 
gen, Ny  Carlsberg  (H.  3.  4.5.).  Die  Photographien  (Archäolog.  Institut  der 
Universität  Leipzig)  werden  der  Liebenswürdigkeit  des  Besitzers  verdankt; 
Tf.  XII,  6,  7:  Berlin,  Skulpturensammlung,  Katalog  nr.  161.  166.  Die  Aufnah- 
men vermittelte  freundlich  Herr  Dr.  Hugo  Prinz.  Bisher  waren  ganz  wenige 
Proben  veröffentlicht:  Kiccio,  Not.  d.  Scavamenti  delVant.  Capua  tav.  II-III , 
Reo.  arch.  1876  II  pl.  XV;  Gaz.  des  Beaux-ArU  1880  XXI  p.  117.  Julius 
Lange,  Die  menschliche  Gestalt,  Tf  XI,  13.  Skizzen  im  Berliner  Skulpturen- 
Katalog  zu  nr.  161,  164-166.  und  bei  Reinach,  Repertoire  de  la  Stat.  III 
p.  80.  Photographien  bei  Moscioni,  nr.  6087/88  als  «  Sculiure  preistoriche  ». 

i*j  Eine  Pieihe  weiterer  Proben  bei  Winter.  Typenkatalog,  vgl.  Einleitg. 
p.  CZVII. 

iJj  Vgl.  o.  p.  364. 

(*)  Vgl.  Langes  Bemerkungen,  a.  a.  0.  p.  26-27. 


HELLENISTISCHE   ARCH1TKRTUR8TÜCKE    IN   CAPUA  H3 

L-akottafabrik  natürlich  nicht  nur  für  den  ''inen  Tempel  sondern 
zugleich  für  den  Hausbedarf;  der  Typenvorrat  kreuzte  sieh  fort- 
während mit  dem  der  profanen  Skulptur:  durch  diese  Berührung 
blieben  auch  die  alten   .Motive   lebendig. 

Die  Stein -Skulpturen  Bind  aus  ein. 'm  entweder  gelblichen,  sehr  mürben 
Tuff  mit  eingesprengten  Aschenteilchen,  oder  aus  einem  spröderen  granen 
(Piperno);  sie  wurden  stets  aus  einem  Block  gearbeitet,  niemals  gestückt.  Man 
sieht  die  Spuren  von  Zahneisen  and  Meissel  an  den  feineren  Teilen;  bei  den 
Sitzstatuen  sind  die  Rückseiten  der  Throne  mit  Spitzhaue,  Steinaxt  und 
Haramerschneide  oberflächlich  geebnet  and  nicht  stuckiert;  sie  standen  wohl 
:ui  der  l'eribolosmauer  und  an  den  Wänden  des  Altarpodiums.  Alle  Teile,  die 
man  sehen  sollte,  waren  mit  dünnem  Stuck  überzogen,  von  dem  Reste  mit 
roter  Farbe  erhalten  sind. 

Weitaus  die  meisten  Steinskulptureu  stellen  sitzende  Frauen 
mit  Kindern  dar:  die  wenigen  abweichenden  Typen  sind  im  fol- 
genden aufgezählt. 

1.  Stehendes    Mädchen.  luv.  nr.  403  CT  f.  X.  - 
Glatte    quadratische    Plinthe    (0,26  X  0,26  X  0,07).    Link 

Standbein,  rechtes  vorgesetzt  und  entlastet.  Langer  geschlossner 
Chiton  mit  Brustausschnitt  und  kleineu  Aermeln,  unter  den  Knieen 
gerafft.  Schwere  Schuhe.  Im  Haar  (der  Kopf  ist  modern  ver- 
schmiert) eine  dicke  Binde  oder  ein  Kranz.  Das  Mädchen  drückt 
mit  beiden  Händen  eine  Taube  an  die  linke  Brust.  Zum  Vergleich 
sind  zwei  andre  stehende  Figuren    mit  abgebildet: 

Die  einzige  Skulptur  aus  anderem  Stein  die  in  Curti  ge- 
funden ist:  harter,  feiner,  weisser  Kalkstein  ohne  Kristalle.  Kopf 
«rebrochen  und  bestossen.  L.  Standbein,  r.  zurückgesetzt  und  ent- 
lastet.  Langer  Chiton  mit  genestelten  Aermeln;  grosser  Mantel 
über  den  Kopf  gezogen  uud  mehrfach  um  den  Körper  geschlungen. 
Das  Kind  ist  nackt  (Tf.  X.  7). 

Terrakottastatue  eines  Mädchens  mit  Granatapfel  und  Taube 
in  Kopenhagen,  Ny  Carlsberg,  Helbig-Museet  nr.  3  (Tf.  X,  9). 

2.  Aedicula  mit  hockendem  Knaben.  Inv.  nr.  4-7 
(Tf.  XI,  1). 

Die  Aedicula  (Breite  0,49,  Tiefe  0,30)  steht  auf  einer  nied- 
rigen Platte  mit  abgesetzten  Rändern  vorn.  Die  Antenbasen  sind 
in  zwei  Toren  mit  Kehle  dazwischen  gegliedert  und  laufen  um 
die  Ecke.  Der  ganze  Oberteil  der  Kapelle  ist  zerstört.  Innen  in 
hohem  Relief  ein  Knabe,  zusammengekauert,  das  linke  Bein  hinter 


414  H.   ROCB 

•las  gebeugte  rechte  geschlagen.  Der  rechte  Arm  ist  vor  die  linke 
Brost  gelegt,  der  linke  scheint  gebeugt  und  nach  vorn  gestreckt 
i  zu  sein  (Bruch  i.  Er  trägt  ein  kurzes,  bis  zum  Nabel  eng 
anliegendes  Wams,  darüber  ein  auf  der  rechten  Schulter  befestigtes 
Mantelchen.  Hohe  Schnürschuhe,  die  Zehen  frei.  Der  Kopf  ist  un- 
bedeckt, die  langen  Haare  gescheitelt,  an  den  Seiten  zu  lockeren 
Rollen  aufgenommen;  von  der  Mitte  der  Stirn  ist  ein  kleiner  Zopf 
nach  hinten  über  den  Scheitel  gelegt:  eine  charakteristische  Kin- 
derfrisur  (l). 

Von  einem  zweiten  grösseren  Exemplar  ist  nur  der  untere 
Teil  erhalten;  die  Aedicula  hat  keine  Zierformen  (Tf.  XI.  2). 

Eine  Deutung  dieser  Votive  weiss  Verf.  nicht  zu  geben;  bei 
anderen  Fundumstäuden  würde  man  sie  einfach  als  Grabsteine 
von  Knaben  auffassen;  hier  darf  man  an  die  nackten  hockenden 
Knaben  in  Eileithyia-Heiligtümern  erinnern  ('-).  vielleicht  aber 
auch  an  eine  Beziehung  zu  den  oskischen  iovilae  denken. 

3.  Einzelne  Wickelkinder.  Meistens  rundplastisch ;  ein 
Fragment  in  Hochrelief  auf  glatter  Platte  (Tf.  XI,  3). 

4.  Kinde rhermen.  Durchweg  ganz  roh;  cylindrisch  oder 
kubisch,  z.  T.  mit  Armansätzen,  manchmal  in  der  Tracht  der 
Wickelkinder  (Tf.  XI,  4). 

Von  den  Statuen  sitzender  Frauen  sind  etwa  1 00  voll- 
ständige Exemplare  im  Museo  Campano;  andere  Beispiele  findet 
man  in  Berlin  und  Kopenhagen.  Die  stattlichsten  sind  lebeusgross, 
von  da  finden  sich  alle  Abstufungen  bis  zu  kleinen  Statuetten. 
Diese  ganze  Gruppe  ist  annähernd  datiert  durch  die  Exemplare 
mit  Inschriften  etwa  sullanischer  Zeit;  einen  allgemeinen  ter- 
miwx  post    quem   liefert  die  Geschichte  der  Altarbezirkes  (3). 

Ueberreste  früherer  Epochen  dieses  Kultplatzes  sind  vielleicht 
in  zwei  Votiven  erhalten,  die  sich  deutlich  von  der  übrigen  Masse 
abheben. 

1.  Inv.  nr.  394.  Die  Figur  ist  ganz  geometrisch  stilisiert,  der 
Körper  brettartig,  ohne  Formen  ausser  den  stark  betonten  Brüsten, 

/.  :   dem  xgtaßiXos  bei  Kindern  =  >_rr.    axoonlog   vgl.    Hauser,   Tetfix, 
0    •    Jabresh.  1906,  IX.  12-'--26. 
(;i  Vgl.  -.  ]..  367  a.  1. 
Vgl  o.  p.  365  f. 


HELLENISTISCHE   aRCHITERTURSTÜCKE    IN    CAPUA  H5 

der  Kopf  oben  abgeplattet.  Die  A.rme  bangen  Benkrecht  herab;  das 
Kind  liegt  horizontal  über  dem  Schooss;  Gewand  ist  nur  von  den 
Knien  ab  bis  zum  unteren  Saume  deutlich  angegeben  (Tf.  XI,  5) 

2.  Kopftypus  und  Wiedergabe  von  Körperformen  und  Gewand 
sind  ganz  archaisch;  die  Unterarme,  die  das  Kind  halten,  sind 
stark    verzeichnet;  die   Brüste   wirken  wie  über  dem   Kleid.-  auf'ge- 

;.  Gewandfalten  sind  schematisch  angegeben:  senkrechte  zwi- 
schen den  Beinen  mal  eine  schräge  von  der  r.  Schulter  zur  1.  Brust. 
Die  Füsse  kommen  aus  rechteckigen  Ausschnitten  im  Rocksaume 
hervor;  sie  stecken  in  Schnabelschuhen.  Der  Chiton  ist  über  den 
Schultern  genäht  (')  (Rhombenmuster).  Auf  griechischem  Boden 
würde  man  das  Stück  etwa  in  die  Zeit  der  ältesten  Metopon  von 
Selinus  datieren  (Tf.  XI,  6). 

Schliesslich  unterscheidet  sich  von  den  übrigen  stilistisch, 
wie  durch  Maasse,  Tracht  und  Attribute  die  Statue  luv.  nr.  ->~- 
(Tf.  XII,  1).  Sie  ist  weit  über  lebensgross.  Die  Arme  ruhen  auf  den 
schrägen  Lehnen  des  Thrones;  die  rechte  Hand  hält  einen  Granat- 
apfel, die  linke  einen  sehr  verwitterten  Gegenstand  (2);  es  ist  ein 
Tierkopf,  am  ehesten  der  einer  grossen  Hunderasse  (')•  Die  Füsse, 
in  dicken  Sandalen,  stehen  parallel;  der  Kopf  ist  nach  rechts  ge- 
neigt, sonst  alles  symmetrisch  angelegt.  Die  Tracht  ist  ionischer 
Chiton  mit  langen  Aermeln,  etwa  in  Nabelhöhe  gegürtet;  die 
Schleife  sitzt  vorn.  Das  Haar  ist  melonenartig  frisiert ;  vom  Nacken 
her  sind  zwei  dünne  Doppelzöpfe  darüber  gelegt  und  über  der  Stirn 
verknüpft.  Am  übrigen  Schädel  ist  die  Frisur  schematisch  durch 
Linien  an^e^eben,  die  vom  Wirbel  ausstrahlen;  über  dem  Wirbel 
sitzt  ein  runder  geflochtener  Zopf.  Schmuckstücke  sind  eine  dicke 
einfach  gegliederte  Halskette,  Armspiralen  und  vielleicht  runde 
Ohrgehänge.  Die  Stilisierung  des  Gewandes  ist  besonders  am  Ober- 
körper sehr  auffallend,  wo  der  Stoff  eng  anklebt  und  alle  Formen 
durchscheinen;  symmetrische  Systeme  von  Rieselfalten  gehen  von 

(>)  Vgl.  u.  p.  42G. 

(»j  von  Wilamowitz  als  Schweinskopf,  von  Mancini  al»  Kukuk,  von  Duhn 
als  Taube,  von  anderen  als  Brot,  yon  Lenormanl  als  Tierfötus  in  der  Pia- 
centa  gedeutet. 

(=>)  Hierauf  macht  mit  Herr   Professor    Sudhoff,    Leipzig,    aufmerksam 
Hunde  wurden  zu  Artros  der  Eileithyia  wegen  der  leichten  Geburten  geopferl : 
l'r    Bist.  Gr.  IV  p.  498  fr.  6  des  Socrates  =  Plutarch  'Pwfutlxd  cap.  52.  vgl. 
Baur  a.  a.  0.  p.  467. 


11.    R 

den  Brüsten  und  von  der  Aermelnaht  au?.  Es  scheint  dass  der 
Bildhauer  den  Stil  eines  Werkes  etwa  aus  der  ersten  Hälfte  des 
fünften  Jahrhunderts  wiedergeben  wollte.  Die  Statue  stellt  die 
ttin  des  Heiligtums  dar  und  ist  vielleicht  eine  schlechte  helle- 
nistische  Kopie  ihres  Kultbild- 

Das  Motiv  der  Sitzfiguren  ist  fast  unveränderlich:    die   Frau 
-■    bekleidet,    sitzt    auf    einem    schweren    Lehnstuhl    und    hält 
Wickelkinder  im  Schooss 

Ausnahn 

1.  Der  unter  den  Terrakotten  sehr  häutige  Typus  der  näh- 
renden Mutter  rindet  sich  nur  bei  wenigen  Beispielen  in  Tuff 
(Tf.  XII,  2,  XIV.  ''>).  einmal  mit  dem  ebenfalls  bei  den  Terra- 
kotten sehr  beliebten  Motiv  des  nackten  und  bewerten  Kindes 
( Tf.  XII.  3).  Der  ganze  Typus  ist  wahrscheinlich  ein  jüngerer  (l). 

_'.  Die  Frau  hält  kein  Kind;  sie  ist  in  einen  grossen  Mantel 
gehüllt  nur  der  rechte  Arm  ist  frei;  die  rechte  Hand  liegt  an  der 
Brust;  der  linke  Arm  ist  ganz  unter  dem  Mantel  versteckt.  Nach 
Körperformen  und  Geste  könnte  eine  Schwangere  gemeint  sein  (2) 
(Tf.  XII,  4). 

'•>.  Die  Frau  hockt  auf  einer  ganz  niedrigen  Stufe,  die  ihrer- 
seits auf  einer  Basis  mit  sehr  hoher  Rückwand  steht;  r.  Bein  unter 
das  1.  geschlagen:  1.  Arm  aufgestützt,  r..  vielleicht  ein  Kind  hal- 
tend, auf  das  r.  Knie  gelegt.  Chiton,  vorn  geknotet  (Tf.  XII.  •", ). 
Eine  Erklärung  des  Motives  weiss  ich  nicht  zu  <reben :  die  Haltuug 
erinnert  au  die  oben  p.  413  f.  beschriebenen  hockenden  Knaben. 

4.  Bei  drei  Exemplaren  stehen  neben  den  Füssen  der  Frau 
grössere  Kinder:  einmal  ein  Knabe  in  langem  Mantel,  einmal 
rechts  ein  Knabe  im  Himation,  links  ein  Mädchen  mit  langem 
Chiton  und  Umschlagetuch ;  lebhafter  bewegt  sind  die  stehenden 
Kinder  eines  Esemplares  in  Berlin  (3)  sie  haben  kurze  Röcke,  das 

Vgl.  Furtwängler,  Sammlang  Sabouroff,  I,  Text  zu  Tf.  LXX1 
(2)  Eilcithyia    schwanger    dargestellt:    Baur  p.   154    f.  vgl.   Atb.  Mitt. 
XVI  52  fig.  ]-•_'  (Amorgos).  Schmidt  Katal.  der  Schliemannsammlung  nr. 
(Troja).  Schwangere  Frau  auf  einem  Votivrelief  an  Alhena  Kuroti 
Baur  p.  484.  'JSq>.  <«,/.   1886  IV  Tf.  9. 

Beschr.  d.  Skulpt.  nr.   164. 


HELLENISTISCHE    ARCHITKKTUR8TÜCKE    IN    CAPUA  417 

eine  hebt  den  linken  Ann  zu  der  Frau,  das  andre  lehnt  an  ihrem 
Knie  und  legt  eine  Hand  auf  die  Brust  (Tf.  XII,  8,  XIII,  1). 

Von  diesen  Ausnahmen  abgesehen,  ist  der  Typus  der  Votive 
absolut  einheitlich;  andrerseits  sind  Dicht  zwei  Exemplare  iden- 
tisch. Die  Unterschiede  liegen  in  den  Formen  der  Throne,  in  der 
Tracht  der  Frauen,  in  der  Zahl  der  Kinder,  in  der  Haltung  und 
in  den  G-esichtstypen. 

Hauptformen  der  Throne  ('). 

1 .   Steinsitze. 

1.  Niedriger    Block,   vorn   mit  einem  Ausschnitt   für   die   Beine. 
(Fig.  23,  1.  vgl.  Tf.  XI,  5). 


0  26 


0,e>5 


1,00 


Fig.  23. 


2.  Stufensitz  mit  hoher  Rücklehne;  die  Seitenwände  rolleu  sich 
nach  innen  zu  schweren  Volntenpolstern  ein,  zwischen  denen 
ein  flacher  Giebel  steht.  (Fig.  23,  r.  vgl.  Tf.  XII,  6). 

(')  Vollständigkeit  ist  nicht  erstrebt;  der  Zweck  ist,  auf  das  für  <lie 
Geschichte  des  Möbels  wichtige  .Material  aufmerksam  zu  machen.  Bei  den 
Terrakotta-Votiven  ist  der  Reichtum  an  Formen  noch  grösser. 


H.    KOCH 


3.  Stufensitz  mit  Rücklehne;  die  Seitenwände  haben  erhöhte  Rand- 

streifen,  es  ist  ein  Ansatz  zu  Ajrmstfitzen  da.   (Fig.  24,  o.). 

4.  Einfache   Stnfensitze   mit  horizontalen    Arrustützen,    die    flach 

"der  hoch  erscheinen,  je  nachdem  die  Figur  sitzt.  Die  Rück- 


0.35 


C9i 


d 


-LJ 


0,85 


Fig.  24. 


lehnen  reichen  bis  in  Kopfhöhe  oder  sind  niedrig;  sie  ent- 
sprechen in  der  Breite  den  Seitenwänden,  können  aber  auch 
schmaler  sein  (dann  erscheinen  sie  in  die  Armlehnen  einge- 
falzt) oder  breiter  (gleich  der  Fussbank,  auf  der  dann  der 
schmale  Sitz  wie  auf  einer  Basis  steht).  Die  Seitenwände 
fcOnnen  vorn  mit  schrägem  Absatz  in  die  Fussbank  übergehen. 
Zur  Belebung  der  Flächen  kommt    vertiefter  Spiegel  an  den 


HELLENISTISCHE    ARCHITEKTUR8TÜCKE    IN    CAPUA 

Lehnen  oder  an  der  Pussbank  vor;  einmal  ist  der  Typus  mit 
den  Zierformen  ron  Bolzmöbeln  kombiniert.  (Fig.  24  u.,  vgl. 
Tf.  XII,  7.  8.  XIII.   1.  2.  ;,.  XIV.  3). 
5.  Sitze  mit  ansteigenden  Armstützen. 

a.  die  Seitenlehnen  fallen  schräg  ?on  der  Bückenlehne  ab ; 


'ig.  •_'■!. 


in  der  kastenartigen  Umrahmung  steht  der  niedrige  Sitz. 
Schmale  Fussbank ;  um  die  Seitenwände  erhöhte  Streifen. 
(Fig.  25  o.  vgl.  Tf.  XI,  6). 

b.  die  Seitenlehnen  fallen  von  der  Riicklehne  in  konkavem 
Bogen;  der  Sitz  ist  wie  bei  a;  die  Seitenwände  sind  einmal 
in  der  Mitte  leicht  ausgehöhlt,  so  dass  vorn  ein  geschwunge- 
ner Kontur  entsteht.  (Fig.  25.  u.  vgl.  Tf.  XIII.  «3). 


H.     KOI   H 


11.  Nachahmungen  von  HoUmöbeln. 

A.  Stühle. 
Stuhl  mit  gebogenen  Vorder-und  Hinterbeinen;    er   steht    auf 

einer  Basis,  die  vorn  als  Fussbank  dient.  (Fig.  26.  o.  1.). 
Stuhl  mit  hoher  Rücklehne;  die  Vorderbeine  sind  geschwungen 

und  -teheu  auf  der  glatten  Fussbank;  die  Hinterbeine  sind  gerade 


106 


3,b<+ 


0,51 


0,09 


tig.  26. 


und  reichen  bis  zum  Boden.  Am  Kopf  einfache  Kapitellchen,  die 
den  Stuhlrahmen  etwas  überragen  (Fig.  26,  o.  r.  vgl.Tf.  XIV.  7). 
3.  Stuhl  mit  gekreuzten  Beinen;  der  »Sitz  ist  an  den  Seiten  schräg 
unterschritten;  die  etwas  schmalere  Fussbank  hat  oben  eine 
kleine  Leiste.  Natürlich  kann  auch  ein  Klappstuhl  gemeint 
sein.  (Fig.  26,  u.). 


HELLENISTISCHI     ARCHITEKTIN  W  CAPUA  '-' 

B.  Einfache  Lehnst uhle. 

1.  Der  Thron  der  Göttin.  Er  ist  sehr  steif  und  schmal;  die  Seiten- 
wände sind  geschlossen,  mit  vertieftem  rechteckigem  Spie 
(Einlage  aus  anderem  Material?).  Die  Seitenlehnen  Btehen  vorn 
über  und  steigen  schräg  nach  hinten  (vgl.  o.  I  5  a.).  Die  hohe 


^&0 


0,60 


O.M-0 


Fig.  27. 


Rücklehne  war  vielleicht  giebelförraig  geschnitten  (Bruch); 
die  Fussbank  hat  oben  und  um  die  Seiten  erhöhte  Streifen. 
(Fig.  27,  1.  und  Tf.  XIII,  8). 
Lehnstühle  mit  bogenförmigen,  hohen  Seitenlehnen.  Die  Rück- 
lehne ist  überhöht;  die  Vorderbeine  sind  einmal  gerundet,  und 
die  Seitenlehne  setzt  an  ihnen  an;  bei  einem  anderen  Exem- 
plar sind  die  Wände  geschlossen  und  die  Bogenlehne  wohl 
mehr  als  Schulterstütze  gedacht.  (Fig.  27,  r.  und  Tf.  XIII,  8). 


II.     K 


Lehnst  äsel  mit  reichereu  Zierformen. 

Stühle  mit  runden.  gedrechselten  Beinen  fehlen  vollständig; 
vorherrschend  sind  die  schweren  Throne  mit  rechteckigen,  dünnen, 
angeschnittenen  Trägern:  ein  Typus,  der  in  Griechenland  im  »'». 
Jahrhundert  fertig  ausgebildet  war  und  sich  dort  und  in  Italien 
bis  in  späthellenistisch.-  Zeii  zäh  behauptet  hat  ( ' ». 


\T    fc"~ ::^ 

0,60  > 

Fig.  23 


•  1  • 


Das  Gerüst  ist  fast  immer  verdeckt  oder  abgekürzt;  wo 
man  den  Sitz  sehen  kann,  erscheint  er  als  dünnes  Brett.  Darstellung 
von  Kissen  ist  selten.  Zwischenstreben  sind  nie  wiedergegeben,  nur 
einmal  ein  Bodenrahmen.  Die  Beine  stehen  mit  wenigen  Ausnahmen 
(Hinterbeine  schräg  nach  innen  gestellt  oder  geschwungen)  vertikal. 
Dekoriert  sind  i.  a.  nur  die  Vorderbeine.  Ihre  Bemalung  ist  ver- 
schwunden;  da  sie  häutig  das  plastische  Relief  ergänzte,  erscheinen 
die  noch  vorhaudenen  Formen  zum  Teil  sinnlos.  Die  Trägerkopfe 
sind  oft  etwas  höher  als  die  Armlehnen,  resp.  der  Sitz. 

Die  Verzierung  der  Träger  (Fig.  28,  1.  vgl.  Tf.  XIV,  4. 
5.  8.)  zerfällt  in  drei  etwa  gleich  lange  Abschnitte:  zwei  breite  an 

(')  Bibliographie  bei  G.  L.  llansom,  Couches  an<l  Beds  of  tke  Greeks 
h'trusrans  and  Romans.  <Jhica<_r"  1905  p.  11:1  f.,  und  seitdem  bei  Kopp  u. 
Breuer,  Geschichte  des  Möbels  I. 


HELLENISTISCHE    A.ROHITEK.TURSTÜCM     IN    CAPUA 


(•_-.; 


den  Enden  und  einen  ganz  dünnen  dazwischen.  Die  breiten  Stücke 
haben  etwa  den  Umriss  von  Lotoskelchen,  deren  einer  nach  unten, 
der  andre  nach  oben  geöffnet  wäre;  der  BCümale  Steg  hat  in  der 
Mitte  zwei  symmetrische  halbkreisförmige  Ausbuchtungen.  Heber 
dem  oberen  ■  Kelch  ■  folgt  meistens  uocli  ein  eigentümlich  aus- 
gezackter vollbreiter  Absatz  (symmetrisch:  eine  Spitze  zwischen 
zwei  Halbkreisen);  der  Umriss  ist  identisch  mit  dem  des  Träger- 
kopfes  von  Thron  B  in  dem  Kammergrahe  bei  Eretria(')  und  oach 
dessen  erhaltener  Bemalung  auszufüllen  (indische  Voluten,  zwi- 
schen denen  Ranken  aufsteigen,  ev.  mit  Mittelpalmette);  ebenso 
sind  durch  zahlreiche  Analogien  aufrechte  Doppelv«»lutrn  an  der 
Einschnürung,  Augen  oder  Sterne  in  den  Ausbuchtungen  des  Steg 
und  die  Belebung  der  breiten  Abschnitte  durch  Palmetten.  Ranken 
und  Rosetten  gesichert  (vgl.  Fig.  28,  r. :  Thronbein,  nach  den  er- 
wähnten Analogien  rekonstruiert.). 

Von  diesem  Schema  weichen  die  folgenden  Exemplare  ab. 

1.  (Fig.  29).  Der  untere  Teil  der  Vorderbeine  verjüngt  sich 
nach  oben  mit  flach  geschwungenem  Umriss  und  den  üblichen 
halbkreisförmigen    Erweiterungen ;    es  folgt   ein    breiter  Teil   mit 


0.61 


Fisr.  29. 


(')  Atli.  Mitt.  1901  Tf.  XIV. 


H      KOCH 

eigenförmigem  Kontor;  schliesslich  über  dem  Sesselrahmen 
Lern  ontereo  im  Gegensinne  entsprechender  Abschnitt,  nur  ohne 
Pachtungen;  einen  Anhalt  für  die  Bemalung  geben  die  Beine 
einer  Kline  aas  dem  Grabe  bei  Sidi-Gaber  (l). 

:  ig.  30,  1.  vgl.  Tf.  XIII,  3).  Das  Bein  ist  bis  zu  2  s  Höhe 

:ial  mit  einer  Reihe  700  Ausbuchtungen  in  zunehmenden  Abstän- 
den, erweitert  sich  dann  kelchförmig,  und  ist  nach  einer  Ein- 
ziehung mit  (lach  gedrücktem  Bogen  geschlossen  ('-). 


0,3  5 


067 


0.60 


Fig.  30. 


3.  (Fig.  30,  r.  vgl.  Tf.  XIV,  1).  Am  Trägerkopfe  sind  ionische 
Kapitelle  mit  gesenktem  Canalsaum  plastisch  angegeben.  Die  Beine 
sind  nicht  ausgeschnitten;  in  der  Mitte  der  Seiten  sind  auswärts 

indte  äolische  Doppelvoluten  angesetzt,  unten  einfache  nach 
beiden  Seiten ;  sie  können  nur  durch  Bemalung  verständlich  ge- 
worden sein. 


(*)  Thiersch  Zwei  antike  Grabanlagen  bei  Alexandria  Tf.  II-III.  p.  I. 
vl'1.  a.   Ransom  j>.  91  Fig.  77*  wegen  der  langen  S-Spiralen. 

(■)  Den  unteren  Abschnitt  kann  man  sich  mit  einer  langen  Staude  ge- 
füllt denken,  wie  sie  an  dem  r.  Klinenbeine  Heuzey  Miss,  de  Maccd.  pl.  XX 
Bansom  p.  2!'  flg.  12  vorkommt;  den  oberen  Abschluss  bildeten  gewiss  Spi- 
ralranken wie  an  derselben  makedonischen  Kline  und  an  den  Thronen  von 
Eretria. 


IIKU.KNIsnSilIK    ARCHITBKTURSTUCKE    IN    CAPUA 


125 


4.  (Fig.  81,  vgl.  Tf.  XIII  7).  Die  Beine  sind  stärker,  von  fast 
quadratischem  Querschnitt.  Das  untere  Drittel  hat  den  geigen  för- 
niigen  Kontur,  der  an  1  verkommt,  der  obere  Teil  verbreitert 
sich  und  trägt  ein  plastisehes  äolisohes  Kapitell  mit  Lair/eüblatt 
zwischen  den  Voluten,  schmalen  Seitenpolstern  und  kleinem  mit 
Hohlkehle  profiliertem  Abacns. 

Die  Rückenlehne  reicht  bei  diesen  Thronen  bis  in  Kopf- 
höhe; sie  ist  oft  glatt  oder  hat  erhöhte  Randstreifen,  ffie  die 
Steinsitze  (z.  B.  Tf.  XIV  2.  6.  8);  oder  es  sind  gekreuzte  Kahmen- 


0.8<? 


0,52 


Fig.  9. 


hölzer  dargestellt,  deren  Enden  abgerundet  sein  können  (Fig.  30  r.); 
das  Horizontalholz  ist  manchmal  dünner  und  erscheint  durch  die 
Vertikalhölzer  gesteckt  (Fig.  28  1.);  ein  Exemplar  hat  schräg  nach 
oben  und  innen  konvergierende  Seitenrahmen.  Einmal  sind  die  Ver- 
tikalhölzer nach  innen  geschwungen,  und  oben  an  den  Ecken  Vo- 
luten in  nicht  mehr  recht  verständlicher  Weise  angefi  igt  (Fig.  301.). 
Bei  einem  besonders  reichen  Throne  sind  die  Träger  der  Rücklehne 
verjüngte  ionische  Pfeiler,  die  ihrerseits  über  kleinen  äolischen 
Kapitellen  stehen;  das  Horizontalholz  trägt  an  den  Enden  vor- 
springende Widderköpfe  (Fig.  31).  Bei  Holzmöbeln  wird  man  sich 
den  Rahmen  mit  Leder  oder  Stoff  bespannt  oder  mit  einer  dünneu 
Platte  gefüllt  denken. 

Die  Armstützen  sind  niedrig  oder  fehlen.  Wirklich    aus- 
gebildete Armlehne  hat  nur  ein  Exemplar  (Fig.  29):  eine  Schiene, 

28 


H.    KOCH 

die  hinten  Doch  eine  besondere  geschweifte  Stützt'  für  den  Oberarm 
:,    verbindet  das    überhöhte  Vorderbein  mit  der  Rückenlehne. 

ES 

Oft  sind  auch  die   Fnssbänke  reicher  gestaltet.  Man  sieht 

ihnen  nur  die  vordere  Hälfte.  Die  schmalen  Träger  sind  mei- 

-  bis  in  -  ,  Höhe  ausgeschnitten  (konsolenartiges  Profil);  oben 

ein  dünn.'-  Brett,  weniir  darunter  eine  Zwischenstütze.    Das 

erste  wird   bei    Holzritschen   senkrecht  angenagelt   gewesen    sein, 

die  zweite  horizontal.  Selten  Bteht  die  ganze  Fussbank   noch    auf 

einer  besonderen  Unterlage.  Neben  dieser  typischen  Form  kommen 

einfachere  —  wie  bei  den  Steinsitzen  —  häufig  vor. 


- 


Tracht. 

Die  Frauen  tragen  langen,  bis  über  die  Hüfte  geschlossenen, 
ärmellosen  Chiton  ohne  Ueberschlag;  die  nviqvyeg  sind  an  zwei 
Punkten  durch  Agraffen  mit  runden  oder  quadratischen  Platten 
verbunden  (deutlich  auf  Tf.  XIV  8;  oft  verdeckt);  nur  einmal 
sind  sie  über  den  Schultern  nach  archaischer  AVeise  genäht,  vgl. 
oben  S.  415,  2  (')  (einfaches  Rhombenmuster).  Der  dreieckige  Bru- 
stausschnitt hat  öfters  verdickten  oder  ausgebogten  Rand.  Die 
Gürtung  ist  nahe  unter  der  Brust,  der  Knoten  meistens  unsichtbar. 

Das  zweite  Hauptstück  der  Kleidung  ist  ein  um  Unterleib  uud 
Beine  geschlungenes  Tuch,  auf  dem  die  Frauen  sitzen;  daneben  (2) 
kommt  ein  langer  Mantel  vor,  der  über  den  Kopf  gezogen  oder 
an  den  Schultern  befestigt  ist.  Es  giebt  schliesslich  kürzere 
Schleier  oder  Kopftücher,  im  Haare  festgesteckt,  manchmal  mit 
einer  Art  Pompon. 

Fussbekleidung  sind  dicke  Sandalen,  seltner  volle  plumpe 
Stiefel,  einmal  zierliche  Schnabelschuhe  (Tf.  XI  6);  oft  sind  die 
Füsse  nackt. 

Die  Haare  sind  meistens  in  der  Mitte  gescheitelt  und  — 
oft  über  die  Ohren  weg  —  nach  hinten  gestrichen ;  über  der  Stirn 
Bind  sie  aufgelockert  und  gewellt.  Zwei  Beispiele  haben  runde  Stirn- 
locken von  ganz  archaischer  Stilisierung  (Tf.  XIII  6  und  Berlin, 


(')  Vgl.  Boehlau  Quaest.  de  re  vest.  Gr.  p.  27  f. 
(')  Einige  Male   BCheinen   «  Mantel  »  und    «  Plaid  »  ein  und  dasselbe 
grosse  Stück  Tucli  zu  Bein. 


HKLI.ENI8TI8CHB    AJBCHITERTUR  in    CAPUA  127 

Skulpturen-Katalog  nr.  165).  CTeber  die  Schultern  fallen  sehr  häufig 
zwei  lange  Locken  nach  vorn  herab.  Einige  .Male  bej 
Melonen-Frisur  (z.  B.  Tf.  XII   1.  XIV,  9),  Rimde  Zöpfe  (Nester) 
kommen  am  Wirbel  and  im  Nacken  vor.    Bin  Haarband    isl   nur 
in  einem  Falle  zu  erkennen  (Tf.  XIII.  8). 

Die  wenigen  Schmucks!  ucke  sind:  schmale  Reifen  an 
den  Handgelenken,, breite  um  den  Oberarm;  spiralförmige  Arm- 
bänder (z.  B.  Tf.  XII  i);  einfach  gegliederte  Halsketten  (Tf.  XII  L); 
zapfen-  and  tropfenförmige  Ohrgehänge  (/..  15.  Tf.  XIII 3.  XIV  1.2)! 
Als  Kopfputz  tragen  zwei  Votive  ein  niedriges  Diadem  (Tf.  XII  7); 
der  hoho  Kalathos  der  Terrakotten  (vgl.  Tf.  X  2)  kommt  nicht  vor! 

Die  Kinder  sind  in  eine  hinge,  schmale  Binde  gepackt,  die 
zuerst  über  Hinterkopf  und  Ohren  gelogt  ('),  dam,  bis  an  dm  Fuß- 
knöchel abgewickelt  ist.   Di.'  Püsse  sind  nackt. 

Haltung. 

Die  Haltung  der  Figuren    ist   ausserordentlich    gleichförmig, 
von  der  freien  Bewegtheit  der  Terrakotten  desselben  Motive!  ganz 
verschieden.  In  weitaus  den  meisten  Fällen  ist  die  Aula-'-  streng 
frontal  und   symmetrisch;  eine  leichte  Beugung  de.s  Körpers  odm- 
Neigung  des  Kopfes  sind  die  einzige  Abwechslung.  Die  Figur  lullt 
den  ganzen  Thron;    der    Rücken    liegt  an  der  Lehne,    die   Füss 
stehen  parallel,  die  Kniee   sind    weit    auseinander  gespreizt.    Die 
Arme  sind  gebunden,  weil  sie  die  Kinder  zu  halten    haben.    Be- 
wegungen sind  ganz  selten  versucht:   bei  einigen  Exemplaren  ist 
die  Fussbank  durch  einer  dreieckige  Plinthe  ersetzt  und  ein  Bein 
vorgeschoben  (Tf.  XIV  4.  6);  ein  freieres  Gewandmotiv  kommt  nur 
einmal  vor:  der  Chiton  ist  von  der  Schulter  herunter  geglitten  und 
lässt  die  eine  Brust  frei  (Tf.  XIV  7);  in  allen  anderen  Fällen  ist 
die  eine  Brust  nur  zum  Zwecke  des  Säugens  entblösst.  Ganz  sche- 
matisch ist  die  Anordnung  der  Wickelkinder:  ist  nur  eines  da.  so 
stützt  die  Mutter  mit  einer  Hand  den  Kopf  und  legt  die  andre  auf 
seine  Füsse  (z.  B.  Tf.  XIII  6.  7);  sind  es  mehrere,  so  sind  sie  sym- 
metrisch auf  den  Schoss  gelegt  und  bei  grösseren  Mengen  fächer- 
förmig übereinander  angeordnet,  ohne  jede  Rücksicht  auf  äussere 

(')  Sehr  selten  bleibt  der  Kopf  bloss. 


11.    K'  CA.    HELLENISTISCHE    ARCH1TEK.TUB8TÜCK.H    IN    CAPUA 

mbwürdigkeit  (z.  B.  Tf.  XIII  2).  < »anz  ausnahmsweise  Btehen 

einmal  die  Kinder  auf  den  Knieen  der  Mutter  (T£  X11I  3).  Bei 
Exemplare  raaclite  der  Bildhauer  den  Seherz,  die  füuf  Kin- 
der auf  dem  linken  Arm  mit  dem  Gesicht  nach  unten  zu  drehen  : 
ein  andres  Mal  hat  er  sie  wie  grossere  Kinder  angezogen. 

Deutung. 

Einen  sicheren  Auhalt  geben  weder  die  Votive  seihst.  Doch 
die  wenigen  Inschriften,  die  nur  die  Namen  der  Stifter  nennen. 
Für  die  Meinung,  dass  alle  die  Göttin  selbst  darstellen,  kann 
man  eigentlich  nur  die  merkwürdig  grosse  Zahl  kleiner  Kinder 
bei  einigen  anfuhren  (');  dagegen  spricht  der  Mangel  an  Typik 
bei  aller  Eintönigkeit  des  Motives;  mir  scheint  die  schon  von 
Wilamowitz  uud  von  Beloch  ausgesprochne  Ansicht  natürlicher, 
dass  mit  diesen  Tuffstatuen  Menschen  gemeint  sind.  Man  braucht 
nicht  an  eigentliche  Portraits  zu  denken:  die  Sitte  war.  das  Bild 
kinderreicher  Mütter  der  Gottheit  als  Dank-  oder  Bittgeschenk 
darzubringen.  Wie  man  die  Göttin  selbst  darstellte,  zeigtdie  grosse 
Tuffstatue,  und  unter  den  Terrakotten  viele  Exemplare  mit  hohem 
Kalathos  und  charakteristischen  Attributen. 

Rom.  H.  Koch. 

(')  Bis  12  bei  den  mir  bekannten  Exemplaren,  die  hohen  Zahlen  selten. 
Die  Angabe  des  Berliner  Skulpturenkataloges  zu  nr.  1C2  ein  jedem  Arm  1-1 
nur  ganz  flüchtig  skizzierte  "Wickelkinder  «  habe  ich  nachzuprüfen  versäumt ; 
es  wäre  ein  ganz  vereinzelter  Fall. 


A  U  K  A 


L'ancien  quartier  des  Carinae,  'laus  la  IV'  rägion  de  Rome, 
est  un  de  ceux  dout  la  topograpbie  antique  presente  encore,  poui 

le  detail,  le  plus  d'enigmes.  Je  voudrais  aujourd'hui,  dana  cette 
fcres  courto  communication,  signaler  quelques  faits  ei  quelques 
textes  qui  pourraient  aider,  siuon  ä  resoudro  certains  petita  pro- 
biertes, du  moius  ä  les  mieux  poser.  Transportons  uous  par  la 
peusee  dans  cet  espace  qui  s'etend  au  pied  de  lEsquilin,  der- 
riere  la  basilique  de  Constantin,  depuis  la  torre  de"  Couti  jusque 
vers  le  Colisee.  Les  regionnaires  du  lVe  siecle  nous  donnent,  pour 
ce  quartier,  les  denominations  suivautes: 

Porticum  absidatam,  aura  bucinum,  Apollinem  sanda- 
larium. 

Teile  est  la  le9on  du  Curiosum ;  la  Notitia  presente  quelque 
difference : 

Porticum  absidatam,  aream  Vulcani,  aureum  bucinum,  Apol- 
linem sandalarium. 

L'area  Vulcani,  qui  figure  seulement  dans  la  Notitia,  est 
cornpleternent  incounue  (')• 

On  peut  en  dire  autant  de  l'ediriee  appele  ici  porticus  ab- 
sidata.  Sans  doute  YOrdo  du  chanoine  Benoit  le  mentionne  encore 
au  XIIe  siecle;  mais  c'est  lä  un  de  ses  nonibreux  emprunts  au 
Curiosum.  Le  fait  que  V  expression  porticus  absidata  se  ren- 
contre  dans  la  description  de  Benoit  prouve  seulement  que  Benoit 
appliquait  la  designation  du  Curiosum  ä  une  construction  apparente 

(•)  Hülsen  (Jordan),  Topographie  der  Stadt  Rom  im  Altertum,  j>.  328. 


L.    DUCHES: 

mps,  nullement  que  cette  constructiou  se  ffit  appelee  ainsi 
dans  l'antiquite  et  que  son  noiii  y  füt  reste  attache  jusqu'au  XII0 
-t  une  des  norabreuses  adaptations  operees  arbitrairement 
par  l'anteur  des   Mirabilia. 

Apollo  sandaliarius  est  plus  connu.  Nous  savons  qu'il  s'agit 
s  sandaliartus,  habite  par  des  fabricants  de  sandales, 
dans  lequel  Auguste  rit  elever  une  statue  ä  Apollou.  Le  dieu  de- 
venait  ainsi  le  patron  du  quartier  et  de  son  corps  de  metier; 
c'esi  ainsi  qu'au  moyen-äge  il  y  avait  un  S.  Andre  de  marmorariis, 
une  Sainte  Catherine  de  funariis,  et  ainsi  de  suite.  Dans  l'espece, 
Apollon,  dieu  elegant  et  intellectuel,  parait  avoir  mis  en  fuite  les 
savetiers  confies  ä  sa  protection,  car  on  vit  bientöt  leurs  boutiques 
remplacees  par  des  officines  de  copistes  et  de  libraires  (').  Mais 
venons,  sans  plus  nous  arrreter,  au  point  sur  lequel  je  desire  attirer 
l'attention. 

Du  texte  que  nous  examinons  il  reste  ä  considerer  les  rnots 
Aura  Bucinicm,  suivant  le  Curiosum,  Aureum  Bueinum,  suivant 
la  Notitia. 

Tout  d'abord  je  dois  ecarter  la  difFerence  entre  aura  et  au- 
reum. Aura  est  la  lecon  concordante  des  manuscrits  du  Curio- 
.  Dans  la  Notitia,  sur  trois  des  manuscrits  qui  ont  servi  ä 
l'edition  de  Jordan,  un  seulement  porte  aureum,  deux  ont  la  lecon 
am.  Celle-ci,  au  point  de  vue  paleographique,  se  rapproche 
beaucoup  de  celle  du  Curiosum.  On  peut  rneme  negliger  la  dif- 
ference  entre  aura  et  auram,  et  considerer  aureum  corume  une 
correction.  Le  mot  qui  precede  bueinum  est  un  substantif,  non  un 
adjeetif.  Entre  lui  et  bueinum  il  n'y  a  auenn  rapport  grammatical. 
Des  deux  le^ns  aura  et  auram,  la  seconde  doit  etre  preferee,  car 
tous  les  termes  de  l'enumeration  ambiante  sont  ä  l'accusatif. 

Ainsi  il  faudra  lire  Auram,  Bueinum,  et  considerer  ces  deux 
mots  comme  correspondant  ä  deux  choses  differentes. 

Cette  correction  du  texte,  fondee  sur  les  seules  donnees  de  la 
paleographie,  trouve  une  confirmation  convaincante  dans  une  deno- 
mination  medievale  qui  n'a  pas  ete  relevee  jusqu  a  present.  Pn'- 
cisement  ä  l'endroit  oii  nous  sommes,  il  y  avait,  au  XIfi  siecle, 
longtemps  avant  Benoit,  son   Ordo  et  ses  Mirabilia,  un  lieu  ap- 

(•)  Hülsen,  1.  c,  p.  329. 


AURA  481 

pule  Aura.  Deux  ohartes  de  S.  Maria  No?a,  publikes  par 
M.  P.  Fedele  ('),  parlent  d'un  terrain  Bitne"  regione  quarto  i. 
in  Aura,  infra  locum  qui  dicitur  Unmut  Nova.  Ces  chartea  sont, 
l'une  de  lo42,  L'autre  de  L052.  La  pcemi&re  nomine  an  Oregorius 
qm  vocaiur  ab  Aura  et  im  Denedictm  de  A  tra.  Une  troisieme,  do 
L055  (*),  mentionne  im  jardin  in  Aura  regione,  iuxta  temp 
Romuli.  Cette  indication  nous  conduit  darriere  la  basüique  de  Con- 
stautin,  vers  l'emplacement  des  jardina  Carpi. 

ün  peu  plus  tard,  les  Annales  Romaines,  dans  an  re"cit  re- 
latif  ä  l'antipape  Maginulf,  nous  montrent  les  partisans  du  pape 
Pascal  IT  poursuivis  par  Stefano  Nonnanno,  depnis  l'eglise  des 
ss.  Marcelliu  et  Pierre,  pres  du  Latrau,  usque  ad  arcum  Aure{*)\ 
ce  recit  est  de  main  contemporäine  et  l'evenement  est   de  1105. 

II  y  avait  donc  im  arc,  qui  s'elevait  sur  une  voie  publique. 
Cet  arc  se  retrouve,  envirou  vingt-cinq  ans  apres  Maginulf,  dans 
YOrdo  de  Benoit.  Le  hmdi  de  Päques,  la  procession  pontificale, 
venant  du  Latran,  passe  sous  un  arc  d'Aurea  (transiens  per 
arcum  Auree),  entre  le  Colisee  et  le  forum  d' Auguste ;  ici  le  nom, 
Auree  au  lieu  d'Aure,  est  im  peu  modifie.  La  meme  orthographe 
se  rencontre  dans  une  autre  description  de  procession,  celle  de  la 
Puritication  (2  fevrier),  oü  l'arc  Auree  est  marque  sur  le  parcours 
entre  le  forum  et  S.  Pietro  in  Vincoli.  11  etait  donc  situe  au 
croisement  des  deux  itineraires,  vers  la  piazza  delle  Carrette. 

A  la  fin  du  XIIe  siecle  (1192)  Cencius  Camerarius  catalogue 
parmi  les  eglises  de  Rome,  S.  Maria  arcus  Auri  et  S.  Andreas 
arcus  Auri  (*).  La  premiere  n'existe  plus;  eile  a  du  disparaitre 
vers  la  fin  du  XVIe  siecle;  lautre,  actuellement  S.  Maria  ad 
Nives,  a  porte  longtemps  le  nom  de  s.  Andrea  del  Portogallo, 
designation  d'origine  inconnue,  qui  s'etait  aussi  appliquee  ä  Sainte- 
Marie  arcus  Auri.  Les  deux  eglises  devaient  donc  etre  tres  voi- 
sines  entre  elles,  voisines  aussi  de  l'arc  d'Aura  (5).  Cependaut  on 

(»)  Archivio  Rom.  di  st.  patria,  t.  XXIII.  pp.  208,  212. 

(■)  Ibid.,  p.  213. 

(3)  L.  F.,  t.  II,  p.  346. 

(«)  NN.  84  et  253,  pp.  301  et  303  de  Petition  Fabre-Duchesne.  Dans 
les  catalogues  postörieurs  les  deux  eglises  sonf  dites  de  arcu  aureo. 

(*)  Andrea  Fulvio  mentionne  [Antichitä  di  Roma,  p.  166)  »  la  torre  e'l 
tempio  di  SantaMaria  et  santo  Andrea  in  Portoqaüo  ».  L'annotatenr  Giro- 


L    DUCBESK8 

peut  admettre  que  le  vocable  des  eglises  venait  seulenient  de  ce 
qu'elles  s'ouvraient  rar  une  nie  appelee  nie  de  l'arc  d'Aura.  La 
Situation  exacte  et  preise  de  cette  coostruction  reste  encore  ä  de- 
tenniner.  Je  ue  crois  pas  Qu'il  faule  y  voir  im  arc  moninneiital. 
cuiume  les  arcs  de  triomphe  ou  le  Janas  quadrifrons  du  Yelabre. 
C'etait  sans  doute  im  debris  de  quelque  grande  construction.  qui 
enjanibait  par  dessus  la  nie  medievale. 

Quoi  qu'il  en  soit,  il  est  sür  que,  pendant  le  moyeii-age,  la 
designation  Aura  s'est  conservee  isolee,  indepeudante  de  celle  de 
ßucinum,  et  ce  fait  concorde  avec  le  temoignage  des  mauuscrits 
pour  nous  aniener  ä  conclure  que  les  regionnaires  du  lVe  siecle 
ont  eu  ici  en  vue  deux  choses  bien  distinctes,  l'une  du  geure  fe- 
minin, l'autre  du  neutre. 

Cette  derniere  etait  sans  doute  une  conque  marine,  figuree 
d'une  maniere  ou  d'une  autre,  qui  doimait  son  nom  ä  une  nie. 
place,  ou  carrefour,  comuie  nous  avons,  dans  la  Korne  moderne, 
les  denominations  d*Orso,  de  Scrofa,  de  Pie'  di  Marmo. 

II  en  etait  ainsi,  je  pense,  de  l'autre  designation,  celle  ü'Aura. 
Toutefois  ce  nom,  qui  est  celui  d'une  personnirication  mythique 
appelle  plutöt  un  rapprocbement  avec  Y Apollo  sandaliarius. 

Aura  a  son  röle  dans  la  mvthologie  ancienne.  Les  brises  le- 
geres et  caressantes  ne  pouvaient  ecbapper  aux  transformatious 
poetiques  oü  l'imagination  grecque  engagea  tous  les  pbenomenes  de 
la  nature.  Dans  la  plus  connue  de  ses  legendes,  Aura  est  une 
semi-deesse  pbrygienne,  qui,  courant  les  forets  ä  la  suite  d'Artemis, 
attire  l'attention  de  Dionysos,  lui  ecbappe  d'abord,  lui  resiste, 
enrin  le  rend  pere  de  deux  jumeaux ;  ä  la  suite  de  quoi  eile  perd 


lamo  Ferrncci,  ä  la  fin  du  XVT  siecle,  dit  que  l'eglise  S.  Maria  in  Porto- 
gallo  u  non  l  piü  in  essere  da  gran  tempo  in  qua  ».  De  fait  eile  manque  au 
catalogue  de  l'ie  V,  et,  si  eile  figure  dans  celui  de  Pie  IV,  c'est  seulement 
c  imme  «  chiericato  »,  c'est-ä-dire  corame  chapellenie,  les  rentes  ayant  sur- 
\vcu  ä  l'^difice.  Armellini  (Le  chiese  di  Borna,  p.  351)  a  confondu  S.  Maria 
arcus  Auri  avec  S.  Maria  de  arca  Noe,  nommee  pourtant  avec  eile  dans  le 
catalogue  de  Cencius  (v.  mon.  article,  S.  Maria  'in  Foro,  dans  les  Milan- 
ges  de  l'Ecole  de  Home,  t.  XXV,  1905,  p.  153)  et  dans  le  catalogue  de  la 
Bibliotheqae  de  l'Arsenal  public"  par  Fabre  (Melanges  de  l'Ecole  francaise 
VII,  L887,  p.  439,  n.  71;  p.  440,  n.  83);  il  l'a,  tout  aussi  maladroitement, 
i'ltiitifi.u  avec  l'eglise  actnelle  de  l'Annunziata  (ß.  Basilio). 


AI   HA  |    ;   | 

la  raison,  d&hire  ses  enfants  et  \a  se  jeter  dans  le  flenve  San- 
garios.  A  ce  moment  d&astreux  le  boD  Jupiter  intervienl  ei  change 
en  source  sacr^e  La  de*esse  des  brises  printanieres,  devenue,  he"  las! 
la  de*esse  des  folles  brises. 

Les  reprfoentations  d"Aura  paraissent  avoir  m  fori  rares.  La 
legere  d^esse  na  pas  laissä  beauconp  plus  de  traces  dana  l'ari  plasti- 
que  que  ses  pas  rapides  n'en  devaienl  Imprimer  sur  les  gazons  phry- 
giens(').  Celle  que  je  signale  ici  est  hin,  fugitiye;  je  la  rondrais 
plus  assuree,  mais  je  crois  que,  teile  qu'elle  est,  eile  mentait 
d'etre  relevee. 

Conclusion:  1°.  II  a  existe*  au   temps   de   l'erapire   romain, 

dans  le  quartier  des  Carines,  un  lieu  appelö  Aura; 

2°.  Cet  endroit  tirait  misemblablementson  nom  de  quelque 
representation  figure'e  (peinture,    statue  ou  bas-relief)   d'Aura,   la 

deesse  phrygienne  des  brises  legeres. 

L.    DCCHE8NE. 

(')  M.E.Petersen  retrouve  les  Jovis  aurae  d'Horace  (Carm.  saec    v  3<>) 
danS   un   des   bas-reliefs  de  VAra  Pacis  (Petersen  Ära  ]<„■  in    l-,    ustae,  tri 
III,  p.  52). 


BIN  NEUES  MILITARDIPLOM 
(mit  Taf.  XV) 


Das  auf  Tf.  XV  abgebildete  Fragment  eines  beiderseitig  be- 
schriebenen Bronzetäfelcheus  ist  im  römischen  Antikeiihandel  von 
Hrn.  Dr.  L.  Pollak  erworben,  der  mir  die  Publikation  desselben 
freundlichst  gestattet  hat.  Die  Patinierung  und  die  an  mehreren 
Stellen  dick  anhaftenden  Lagen  von  Flusskies  zeigen,  dass  es  — 
wie  auch  das  von  Barnabei,  Monumenti  dei  Lineeil,  p.  431  ver- 
öffentlichte Diplom  —  im  Tiber  gefunden  ist. 

Das  Fragment  gehört  zur  ersten  Tafel  eines  Diptychons:  der 
Text  der  Innenseite  ist,  wie  das  seit  Ende  des  2.  Jhdts.  n.  Chr. 
üblich  wird,  sehr  viel  flüchtiger  geschrieben  als  der  der  Aussen- 
seite  (Mommsen  CIL.  IIIS  p.  2005).  Ich  gebe  zunächst  den  Text 
?in  Umschrift  mit  den  sicheren  Ergänzungen. 

A.  Aeussere  Seite. 

Imp.  Caesar  divi  Anto\nini  Magni  Pii  fil(ius) 

divi  Severi  P~\ii  nepos 

M.  Aurelius  Antonf\nus  Pius  Felix  Aug(ustus),  sacerdos 

amplissimus  dei  invi~\cti  Solis  Flagabali,  pon- 

ifex  max(imus)  trib{unicia)  poy(estate)  V  co{n)s(ul)  IUI 

j)(ater)  p(atriae) 
et  Imp.  Caesar  M.  Aur.  An~]loniiii  Pii  Felieis  Aug(usti)  föl(ius), 
divi  Antonini  Mag~]ni  uep(os),  divi  Severi  Pii  pron(epos) 
M.  Aurelius  Alexand~]er  nobilissimus  Caes(ar) 

Irdotis  co(n)s(ul) 

Nomina  militum~\  qui  militaverunt  in  cohorlib{us) 
]>/■'! etoriis  Anton]iniani8  d\_e\cem  I.  IL  III.  IUI.    V 

VI.    VII.    VIII.    Villi.  X  pQis  vindieibus  qui  pie  et  for- 

titer  militia  fu~]ncti  sunt  ius  tribuimus 

O 
conubi  dumta]xat  cum  singulis  et  primis  uxoribus, 
ut  etiam  si  pe~]regrin\_i  iuris  feminas  etc. 


CH.   in  BLSKN,    BIN    NBI  I       Uli     I     RDIPLOM  ':;:' 

B.  I  n  ii  e  re  Seite. 

divi  SeverQ.  P[ii  pronepos 

M.  Aurelius  Alexander]  no[büissimus  Caesar 

~\H  sacerd\_ 

nomina  müit(um)  qui  milit{averunt)  in  [coh(orlibus)  praei(oriis) 

(Antoninianis)  '/'rem 
I.  ii.  in.  HU.  v.  vi.  VII.  VIII.  v\  im.  x.  pii8  vindicibus 
qui  p{ie)  et  fort(iter)  müit(ia)  fu\_ncti  sunt,  ius  tribuimus 
conubi,  dumtax(at)  cum  [süigulis  et  primis 
uxorib('ts)  ut  etiam  s[f\  pe[regrini  iuris 
feraid(as)  in  matrimon[io  suo  iunxerint 
proinde  liberos  to[_llant  ac  si  ex  dv<>- 
bus  civibus  Romaa[_is  natos. 

Das  Diplom  gehört  in  die  kurze  Zeit  der  gemeinsamen  Regie- 
rung des  Elagabal  und  Severus  Alexander  (10.  Juli  221  —  4.  März 
222),  aus  der  bisher  nur  das  kleine  Bruchstück  Dipl.  LXXW 
(CIL.  IIIS  p.  1998)  bekannt  war.  Da  der  erste  die  fünfte  tribuni- 
cia  potestas,  der  zweite  das  Consulat  bekleidet,  fällt  es  in  den  An- 
faug  des  Jahres  222.  Ohne  Zweifel  ist  als  Tag  der  Anstellung  der 
7.  Januar,  der  Tag  des  Regierungsantrittes  des  Augustus,  an  dem  im 
dritten  Jahrhundert  regelmässig  die  Entlassung  der  stadtrömischen 
Truppen  statt  fand  (Mommsen  CIL.  IIIS  p.  2029)  anzunehmen. 
Ausser  dem  genannten  Fragment  steht  ihm  zeitlich  am  nächsten 
das  Diplom  aus  Philippopolis  Thraciae  (jetzt  im  Wiener  Hofmu- 
seum; s.  CIL.  a.  a.  0.  LXXXIV  p.  1997),  welches,  gleichfalls  für 
einen  Praetorianer.  am  7.  Januar  221  ausgestellt  ist. 

Das  neue  Diplom  gleicht  hinsichtlich  seiner  Erhaltung  dem 
Wiener  in  merkwürdiger  Weise:  beiden  fehlt  in  der  linken  oberen 
Ecke  ein  rechteckiges  Stück  (4,  5  cm.  hoch,  5  cm.  breit),  welches 
den  Anfang  der  kaiserlichen  Namen  und  Titel  enthielt.  Die  Ueber- 
einstimmung  in  den  Maassen  geht  so  weit,  dass.  wenn  man  das 
neue  Fragment  auf  das  Facsimile  der  Wiener  Tafel  (Sacken  Wie- 
ner Sitzungsberichte  LXXVI,  1874,  p.  36)  legt,  die  erhaltenen 
Teile  in  der  Breite  sicli  genau  decken.  Dadurch  wird  die  Folge- 
rung, welche  Sacken  aus  dem  äusseren  Zustande  der  Wiener  Bronze 


CH.    HIEI.SEN 

g   ,  hatte  (').  dass  nämlich  diese  Verstümmelung  absichtlich 
■n  im  Altertum  bewerkstelligt  sei,  nachdem  Elagabal  ermordet 

und  sein  Andenken  verdammt  war,  vollauf  bestätigt. 

Ein  merkwürdiges,  gleichfalls  schon  von  Sacken  (a.  a.  0.  S.  42) 
hervorgehobenes  Zusammentreffen  ist  es  ferner,  dass  das  bereits 
genannte  Fragment  n.  LXXXV  (unbekannten  Fundortes,  vielleicht 
nicht  einmal  aus  Italien,  jetzt  in  der  Sammlung  der  Barnabiten  zu 
M  nza)  der  abgeschnittenen  Ecke  des  Wiener  in  den  Maassen 
fast  genau  entspricht  (2):  es  ist  (nach  dem  Facsimile  bei  Baudi  a 
Vesme,  Alti  delt Accademia  di  Ton'ao,  IV,  1869,  zu  S,  62<») 
4  '  g  cm.  hoch,  4  cm.  breit,  und  enthält  die  Anfange  von  acht 
Zeilen  mit  den  Namen  und  Titeln  der  beiden  Kaisei. 

Dass  diese  in  drei  Fällen  genaue  Uebereinstimmung  zufällig 
Bei,  dass  «  der  Besitzer  des  Militärdiploms  den  Namen  des  ver- 
hassten  Kaisers  mit  scharfem  Werkzeuge  weggeschlagen  habe  » 
(Sacken  a.  a.  0.  S.  42)  ist  wenig  wahrscheinlich .  Die  Verstüm- 
melung muss  vielmehr  offiziell,  vor  oder  kurz  nach  der  Aus- 
händigung der  Diplome  an  die  Entlassenen,  ausgeführt  sein.  Hin- 
sichtlich des  neuen  Diploms  bereitet  diese  Erklärung  keine  Schwie- 
rigkeit: denn,  wie  Mommsen  (CIL.  IIIS.  p.  2029)  bemerkt  hat 
wurde  die  hoaesta  missio  zwar  erteilt  am  7.  Januar,  trat  aber 
erst  in  Kraft  nach  Beendigung  des  militärischen  Dienstjalires  d.  h. 
nach  dem  1,  März.  Schwerer  verständlich  ist,  dass  auch  das    am 


(')  Sacken  a.  A.  0.  S.  36:  «die  linke  Ecke,  welche  den  Namen  des 
Kaisers  enthielt,  wurde  sichtlich  schon  in  alter  Zeit  mit  einem  scharfen 
Instrumente  weggeschlagen.  Man  erkennt  deutlich  die  wahrscheinlich  mit 
einer  Axt  wiederholt  und  nicht  sicher  geführten  Hiebe.  Die  Bruchflächen 
sind  mit  Patina  überzogen  ».  Auch  bei  der  neuen  Bronze  schien  mir  der 
Zustand  der  Bruchfläche  links  von  Z.  1-8  verschieden  von  den  übrigen  zufäl- 
ligen Brüchen.  --  Uebrigens  giebt  der  Druck  im  CIL.  IIIS  p.  1997  von  dem 
Zustande  des  Wiener  Diploms  kein  zutreffendes  Bild:  die  Tafel  ist  nicht 
allseitig  gebrochen,  sondern  hat  rechts,  links  und  zum  grössten  Teil  auch 
unten  Rand,  auf  der  Vorderseite  noch  mit  den  Einfassungslinien. 

i2)  Dass  das  Monzeser  und  das  neue  zusammen  gehört  haben  könnten, 
ist  freilich  unmöglich,  da  die  Zeilenteilung  verschieden  ist.  Bei  beiden  sind 
die  Anfänge  von  acht  Zeilen  weggeschnitten,  welche  den  Anfang  der  Namen 
des  Elagabal  und  des  Severus  enthielten :  auf  dein  Wiener  Diplom,  wo  die 
Hohe  d<  b  Schnittes  genan  die  gleiche  ist,  war  der  Name  des  P-lagahal  und 
vom  Anfange  des  Textes  die  Worte  nomina  militum  getilgt. 


hin    Mi  ES    U1LITÄBD1PL0M  437 

7.  Januar  221  erteilte  Diplom  LXWIY  derselben  Verstümme- 
lung unterzogen   isl :   aber   bei   der  absoluten    Qebereinstimmung 

scheint  mir  die  Annahme  unumgänglich,  da>s  auch  dieses,  viel- 
leicht vom  Empfänger  zurückgefordert,  in  gleicher  Weise  offiziell 
behandelt  ist. 

Die  Titulatur  des   Elagabal   bietet  zu    Bemerkungen  keinen 

Anlass:  Schwierigkeiten  macht  hingegen  die  des  Alexander  in  ihrem 
letzten  Teile.  Auf  der  Vorderseite  folgt,  nach  nobilissimus  Caes(ar). 
im  Anfang  der  neunten  Zeile  eine  Lücke  von  15-16  Buchstaben, 

dann  das  Wort rdotis;   au    der   entsprechenden    Stelle   der 

Rückseite  ist  der  Anfang  des  Wortes  sacerd und  davor  die 

unteren  Reste  zweier  Buchstaben  erhalten,  die  mir  hei  wiederholter 
Prüfung  mit  Sicherheit  von  einem  J&C  herzurühren  scheinen. 

Bei  der  Seltenheit  von  Denkmälern  aus  der  kurzen  Zeit  der 
gemeinsamen  Regierung  des  Elagabal  und  Severus  besitzen  wir 
keine  Inschrift,  die  eine  sichere  Ausfüllung  dieser  Lücke  ergäbe. 
Für  die  Ergänzung  in  Betracht  kommen  die  stadtrömische  Prie- 
sterliste  CIL.  VI,  2001  (')  und  die  britannische  Inschrift  (von  Wal- 
wick  Chesters)  CIL.  VII,  585.  In  der  ersten  heisst  es: 


grato  et  seleuco  c ps  •  a  •  p  •  r  ■  c-dcccclxxmi  -vi-  id-ivl-  in  a 
et  divae  faustinae 
m.  aur.  alexandru 


ex  •  sc 

NV  •   NOBILISSIMVM  •     CAES  •     iMPERlI  ■   /  /  /  / 


ede  divi 


Die  zweite  am  30.    Oktober   221    dedizierte   enthält   den    Namen 

M.  Äurel.  Alexander  nob.~]  CAESAR  IMPER[/' Hier  haben 

wir  wahrscheinlich  den  Anfang  desselben  aussergewöhnlichen  Titels, 
dessen  Schluss  auf  dem  neuen  Diplom  erhalten  ist :  und  zwar  wird 
durch  das  Wort  imperial)  die  Lücke  zu  Anfang  der  neunten  Zeile 
bis  auf  etwa  6  oder  7  Buchstaben  ausgefüllt.  Dies  reicht  gerade 


(l)  Ich  habe  auf  dem  Stein  im  capitolinißchen  Museum  die  Rasur  am 
Ende  der  dritten  Zeile  nachgeprüft:  die  Tilgung  ist  hier  so  tief,  dass  ich 
sichere  Spuren  der  radierten  Schrift  zu  erkennen  nicht  im  Stand.'  bin.  Im- 
merhin wäre  es  auffällig,  wenn  die  Rasur  ein  an  sich  unschuldiges  Worl 
wie  consortem  oder  partieipem  betroffen  hätte:  erklärlicher,  wenn  hier  ur- 
sprünglich gleichfalls  sacerdotiq_.  gestanden  hat,  das  natürlich  an  den 
verhassten  Sonnenpriester  erinnerte,  der  zum  ersten  und  einzigen  Male  sich 
m  Kaisertitel  als  sacerdos  bezeichnet  hatte. 


I  B.    Hl   ELSEN,    EIN    NEORS    MM.ITARDII'I.OM 

für  ein  Wort  von  dem  der  Genetiv  imperii  abhängig  gewesen  ist, 
also  etwa,  wie  Mommsen  (CIL.  VI.  a.  a.  0.;  Staatsrecht  II! 
p.  1148  A.  3)  vorsehlägt,  consors.  Allerdings  scheint  die  Fassung 
des  Titels  für  die  Mitregentschaft,  die  hier  zum    ersten  und  ein- 

d  Male  vorkommt:  eonsors  imperii  sacerdotis  —  Mitregent 
des  Priesters  —  selbst  für  die  Zeit  des  Elagabal  so  auffallend,  dass 
die  Frage  aufgeworfen  werden  darf,  ob  sich  nicht  der  Schreiber 
des  Diploms  eines  Fehlers  schuldig  gemacht  hat.  Vielleicht  stand 
in  seiner  Vorlage  CONSORS  IMPERI  SACERDOTIQ(^)  und  er 

ah  sich,  auch  durch  das  vorhergehende  sacerdos  irre  geführt, 
in  der  "Wiedergabe  des  letzten  Buchstabens.  Fehlerfrei  ist  auch 
die  äussere  sorgfältiger  ausgefertigte  Seite  des  neuen  Diploms 
nicht:  so  steht  Z.   11   deutlich  D1CEM  statt  DECEM. 

Ein  für  die  Herstellung  der  Diplome  charakteristisches  Detail 
ist  an  der  neuen  Bronze  deutlich  erkennbar:  die  innere  Seite  ist 
geschrieben  bevor  die  Tafel  durchlocht  war,  daher  in  Z.  8  das  Wort 
SI  durch  die  Lochung  fast  völlig  getilgt;  die  Schrift  der  Aus- 
senseite  hingegen  nimmt  auf  die  bereits  eingeschlagenen  Löcher 
Rücksicht.  Genau  das  gleiche  Verhältnis  ist  an  dem  Wiener  Di- 
plom (wie  Sackens  Facsimile  zeigt)  und  einigen  anderen  aus  dem 
ersten  Viertel  des  dritten  Jhdts.  zu  beobachten  ('):  vorher  und 
später  ist  auch  die  Schrift  auf  der  Iunenseite  erst  nach  der  Lo- 
chung eingegraben. 

Ch.  Huelsen. 

1 1 1  Die  Angaben  CIL.  III  S.  p.  2008  sind  nicht  ganz  genau.  Auch 
bei  dem  Diplom  LXXXI  vom  J.  208  gehen,  wie  das  Facsimile  bei  Renier  Tf.  25 
Z'.-igt,  die  Löcher  durch  die  schon  fertige  Schrift  der  Innenseite.  Dagegen 
scheint  das  Diplom  XXXIX  v.  J.  114  irrtümlich  in  diese  Reihe  gezogen  zu 
sein:  in  Z.  3  der  Innenseite  nimmt  die  Schrift  offenbar  Rücksicht  auf  die 
schon  existierenden  Lücher,  das  Fehlen  des  Buchstabens  I  in  ovi  Z.  10 
scheint  ein  Versehen  des  Schreibers  zu  sein.  Bei  den  Diplomen  LXXX\II 
v.  J.  23<:>  (Renier  Tf.  27)  LX XXVIII  v.  J.  213  (Renier  Tf.  15)  XCIV  v.  J.  250 
(Renier  Tf.  8)  ist  auch  der  Text  der  Innenseite  erst  nach  Einschlagung  der 
Lücher  geschrieben. 


SITZUNG  l ■;  N 


13.  Dezember  1907  (Pestsitzung  zu  Ehren  Winckelmanns ) : 
D.  Vaglieri,  Le  nuove  sco])erte  sul  Palatino.  —  Ch.  Hüel- 
sen,  Balbustheatcr  und  Porticus  Minucia. 

10.  Januar  1908:  H.  Dragendorfp,  Neue  Ausgrabungen  bei 
Haltern.  —  H.  Stuart  Jones,  Zur  griechischen  Ikonographie. 

24.  Januar:  G.  F.  Gamurrini,  Iscrüioni  di  Ghiusi  (s.  u.).  — 
R.  Engelmann,  Ein  pompejanisches  Wandgemälde.  — 
Ch.  Huelsen,  Ein   neues  Militärdiplom  (s.  o.  S.  431-438). 

GAMURRINI:  Fuori  della  cittä  di  Chiusi,  e  precisamente  in  una  facciata 
di  una  casa  posta  nel  quadrivio,  da  dove  si  va  al  cimitero  urbano  e  alle 
tacombe  di  S.  Mustiola,  nel  togliere  l'intonaco  e  apparso  un  firammento  di 
lapide  in  trarertino  con  la  soguente  iscrizione  con  lettere  di  etä  preangu 


Q_-   C  O  N  SI  D 
I  I  I  I  VI  R. 

VI  AM   '    CREP 


La  quäle  epigrafe  si  pui)  reintegrare  nel  seguente  modo,  staute  che  appa- 
risce  essere  stata  dimezzata,  e  nella  parte  inferiore  forse  mancante  di  un 
solo  verso. 

Q_-  consii')  ius  c.  f. 
miviit-ef   aed 
viam  •  c  r  i  ip  i  d  i  n  e  s 

port  icvs  f  aciundas 

I 
coeravit 

Abbiamo    un'altra   iscrizione  di  un  Considio  senza   cognome    pure 
quattuorviro  Cominia  natus  (C.  I.  L.  XI,  2117).  Dato  il  tempo  molto  .simile, 
questi  ben  pu6  essere  il  fratello   maggiore  di  Quinto,  e  in  tale  supposto  ho 


SITZINGEN 

do  come  n<  ine  del  padre.  II  modo  ancora  vigente  di  designare 
all'etrusca  la  proveniensa  materna  fa  risalire  talo  iscrizione  al  tempo  della 
colonia  militare  dedotta  in  Chiusi  da  Silin  dopo  la  triu-rra  mariana. 

II  magistrato  dei  quattuorviri  appare  come  il  primo  qnando  la  colonia 
fu  d<  .  bi  Dominarono  i  duumviri  insieme  all'orrfö  decurionum. 

Che  il  quattuorvirato  sia  anteriore  lo  lia  ancora  accennato  il  Bormann  nella 
prefazione  alle  iscrizioni  di  CIoaiQm. 

■i  coloni  inviati  a  Chiusi  fhrono  distinti  col  nome  di  Clusini  Novi, 
dai  vecchi  abitanti  che  ebbero  quell"  di  Veterei.  Cio  ci  rivela  Plinio  nella 
rizione  dell'Etroria,  ma  io  credo  che  giä  a  suo  tempo  non  fosse  piii  questa 
divisione,  ma  invece  stabilito  il  mnnicipio  con  i  duumviri  e  Yordo  decurio- 
num. Siccome  i  Veterei  certamente  abiravano  l'antica  Clusium,  penso  che 
si  fossero  ritirat i  nell'alto  del  colle,  dove  era  l'arce,  c  la  principale  loro 
relig  le.   Certo  e  che  noi  vediamo  i  coloni  sillani  stabilirsi    nell'altra 

parte  alqnanto  pio  bassa  della  cittä,  ed  i vi  costituirsi  il  furo,  la  cui  ubica- 
zione  ho  p"tuto  designare  negli  orti  del  vescovado  e  dell'arcipretura  (Rend- 
delTAccad.  dei  Lincei,  ser.  V  vol.  6,  Mino  1896,  p.  79). 

Questo  foro  doveva  avere  i  suoi  portici,  i  quali  furono  neppnre  un  se- 
colo  dopo  rifatti  o  abbelliti  di  coloune  da  Kutilio  Capitone  quattuorviro  a 
proprie  spese  permettendolo  il_senato  della  cittä  : 

RVTILIVS    A  •  F  •  CAPITO     IUI    Vir 

porticvs  .  ex  •  s  •  s  •  sva  pecvnia  rei  (refecit) 

II  che  significa,  che  il  magistrato  dei  quattuorviri  era  per  queste  opere  pub- 
bliche sottoposto  al  senato. 

Ma  se  la  strada  colle  sue  crepidini  o  marciapiedi  conduceva  ai  portici 
(avendo  relazione  queste  opere  fra  loro)  si  tratta  della  via  principale,  che 
andava  al  foro.  Ora  questa  via,  come  ho  spiegato  nella  citata  Memoria,  non 
era  che  il  decumanus  maxirnus  della  colonia  romana.  La  quäle  via  si  dipar- 
tiva  appunto  dalla  porta,  che  immette  nel  riferito  quadrivio,  dove  la  epigrafe 
oggi  e  murata,  e  che  probabilmente  fu  rinvenata  11  presso.  Ora  neH'inoltrarsi 
la  strada  entro  cittä,  alla  sinistra  era  situato  il  foro,  che  dopo  la  sua  di- 
struzione  fu  concesso  alla  chiesa  per  placito  imperiale  o  regio,  come  comu- 
nemente  avveniva. 

Rispetto  alle  crepidines  si  pu'>  intendere  non  solo  il  marciapiedi  della 
via  ma  anche  quel  rialzo  o  scalinata,  che  era  intorno  al  foro,  come  si  ha 
per  qualche  passo  di  scrittori,  o  per  qualche  iscrizione.  II  che  in  ogni  modo 
confermerebbe,  che  si  tratta  del  foro  principale  della  colonia. 

In  quel  tempo  abbiamo  appunto  un  architetto,  che  avrä  designato 
e  fatto  esegnire  le  dette  opere  col  nome  di  C.  Acilio  per  la  iscrizione 
(XI  !.  2134):  C.  Acilius  L.  f(ilius)  Treb{onia)  nat(us)  archit(ectus). 
il  quäle  avendo  conservato  nel  suo  sopolcro  il  nome  materno,  indica  abba- 
stanza  la  sua  origine  etrusca,  molto  piü  che  la  famiglia  Trebonia  apparisce 
assai  frequente  nelle  iscrizioni  etrusche  di  Chiusi. 


KEGISTKK  I  |  1 

7.  Februar  1908:  A.  Mao,  Bauopf'er  aus  Pompeji.  —  P.  Jaoobs- 

thal,  Zwei  ionische   Inschriften. 
21.  Februar:  L.  Duciiesne,  Aura  (s.  o.  S.  429-433).  —  Ch.  HüEL- 

sen,  Die  Mosaikeu  von  S.  Andrea  cata   Barbara. 
6.  März:  H.  Dragendorff,  Grabdenkmäler  aas  Neumagen.  — 

F.  Weege,  Römische  Genrescene  (s.  Mitteilungen  1908  Hft.  1). 


REGISTER 


Aedicula,  oskische  387  f. 
Aegis,  Ursprung  51. 
Agger  der  Serviusmauer  193. 
Alexandermosaik  aus  Pompeji  1. 

"         antike  Restaurationen  32  f. 
n         Reproductionen  23. 
Alexandersarkophag  von  Sidon  15. 
Alexanderschlacht,  auf  italischer  Ton- 
vase 20. 
»         auf   Aschenkisten   aus  Pe- 
rugia 22. 
»         Originalgemälde  25  f. 
Alexander  Severus,  Titulatur  437. 
Altäre  der  Tutfperiode  in  Capua  393  f. 
Altarpodium  im  Fondo  Patturelli  bei 
Capua  368  f.;  ägyptisches  378  f.;  alt- 
orientalisches 379;  etruskisches  380. 
hellenistisches  380  f. 
S.  Andreas  arcus  Auri  431. 
Ante,  hellenistische,    in  Capua  385  f. 
Ardea,  faliskische   Inschrift  von  308. 
Arpinum,  Thesaurus  von  237  f. 
Aura  429  f. 

Baldachin  über  Altären  und  Altarpo- 
dien 381  f. 
Basis,  kubische,  bei  dorischen  Säulen 

410. 
Bellum  Mithridaticum  333. 
Bernstein    aus  Grab   Regolini-Galassi 

46.   125. 
Bestattungsgebräuche  120. 
Bogen  des  Konstantin  345. 
Bologna,  Knabenkopf  im  Museum  207  ff. 


Bronzefunde  aus  Grab  ftegolioi-Ual 

45.  85  f. 

Buccherovasen  aus  Grab  Regolini-G 
lassi  125  f. 

Bucinum  (aureum)  429  f. 

Canalis,  konvexer,  an  ionischen  Ka- 
pitellen 393. 

Capua,  hellenistische  Architekturstücke 
361  f.  ;  hellenistische  Skulpturen 
412  f. 

Caput  Gorgonis  249  f. 

Celle ,  faliskische  Inschriften  von 
304  f. 

Cervetri,  Grab  Regolini-Galassi  35  ff. 
"         Gräber  in  der  Nähe  des  Gra- 
bes Regolini-Galassi  149  f. 

Chiusi,  Inschriften  von  439  f. 

Civita  Castellana,  faliskische  Inschrif- 
ten von  256  ff. 

Claudius  Gothicus  359  f. 

Colonnette,  faliskische  Inschriften  von 
264  f.  281.  273  f. 

Q.  Considius,  Quattuorvir  von  Clusium 

439. 

Consors  imperii  437. 
Cumae,  Grab  in  120. 

Damia,  oskischer  Kult  in  Capua  366  f. 

SeinvoxQitrjq  243  f. 

Dornauszieher  im  Konservatorenpalast 

208.  2Ki  f. 
Eisenfunde  aus  Grab  Regolini-Galassi 

45.  85  f. 
Elagabal.  damnatio  memoriae  435  f. 

29 


REGISTKK 


Elfenbein  aus    Grab    Regolini-Galassi 
123  f. 

Etrasker  in  <  larapanien  411. 

,-räber  bei  Via  Clodia  327  ff. 
Kunst  357. 

T.    Flavins    Victorinas    Pbilippianus, 
Itpraefect  343. 
tanile  delle  Pertncce  32 

Frauenstatuen,    sitzende,  mit  Wickel- 
kinde™ 414  f.;  Kinder  näbrend  416. 

Ftirrina  225. 

aas  234  f.  243  f.  2; 

Gallierschlacht  21. 

Gaugamela,  Schlacht  bei  12. 

Gens  Flavia  359. 

Ifunde  aus  Grab  Regolini-Galassi 
43.  50  f. 

Griechischer  Import  nach  Italien  84  f. 
120  f. 

USüS    AiSavEibTrjs    und     'AxQwoeirrjg 
230. 

Hadrianische  Kunst  357. 

Hellenistische  Kunst,  altmodische,  in 
Campanien  411  f. 

Hercules  invictus  und  Gaditanus  358. 

Hestia  Giustiniani  S.  208.  211. 

Hockende    Knaben    als    Votivfiguren 
367.  413  f. 

Hohlkehle  zwischen  Echinus  und  Aba- 
cus  410. 

Holzfunde  aus   Grab   Regolini-Galassi 
45.  85  f. 

Horreum  323. 

tnoßißdCead-at  18. 

Iabrnda,  Stadt  232. 

Jagdbilder  auf  Reliefmedaillons   vom 
Konstantinsbogen  345  f. 

Industriecentren   für   das   Mittelmeer- 
gebiet 120. 

J'jnisches    Kapitell,    altmodisches,   in 
Capua  390  f. 

Jovilae,    oskische    Stelen    aus    Capua 
366  f.  414. 

Iphigenia,  Opferung  der  344. 
,  Schlacht  bei  12. 

Italische  Metallindustrie  122  f. 


Jupiter  Flagins,  oskischer  Kult  in  Ca- 
pua 366. 
»       Eeliopolitanns  247  f. 
»       Maleciahrndes  232. 

KaiserkOpfe  am  Konstantinsbogen,  er- 
gänzte 359. 

Kalatores  pontificum  et  flaminum  335. 

Kaiamis  S.  210  ff. 

Kinderhermen  414. 

KlanSen  211. 

Kleomenes,  Ära  des  344. 

Kultbild,  Aufstellung  neben  dem  Al- 
tar 369.  378.  387  f. 

A.  Lappius,  Pontifex  340. 

Laubendach  ,  ägyptisch-orientalisches 
390. 

Legio  VI  victrix  333. 

Ligorio,  Zeichnungen  im  Codex  Bod- 
leianus  319  ff. 

Luc us  Furrinae  225  f.  251. 

Magna-Mater-Tempel,  Relief  in  Villa 
Medici  360. 

Malachbelus  ?  233. 

S.  Maria  arcus  auri  431. 

Mattei,  Sammlung  in  Trastevere  249. 

Mercurtempel  bei  Falerii  296  f. 

Militärdiplome,  Herstellung  430. 

Mons  in  der  Inschrift  der  Trajanssäule 
187  ff. 

Münzstempel  198  f. 

Museo  Campano,  hellenistische  Archi- 
tekturstucke 361  f.;  Tuffplastik 412  f.; 
architektonische  Terrakotten  364  f.; 
411;  figürliche  Terrakotten  412  f. 

Nvuyat  $oqqlpcu  229.  250. 

Nymwegen,  Inschrift  aus  341. 

Opferscenenen  auf  Reliefmedaillons 
vom  Konstantinsbogen  347  f. 

Opfertisch,  auf  Säulen  400  f. 

Oskische  Inschriften  aus  Fondo  Pattu- 
relli  bei  Capua  366  f. 

Oskisches  Maass  385. 

Paestum,  Münzen  mit  Darstellung  der 
Prägung  203. 

Patricische  und  plebeische  Pontifices 


REGISTER 


443 


Patturelli,  Beiligtnm  in  Fondo  862f. 
Peloponnesische  Einflüsse  in  attischer 

Kunst   212  ff. 
Penna,    faliskische    Inschriften    von 

270  f. 
Perserschlacht,  7ase  in  Neapel  19. 
Personal  der  kaiserlichen  Münze  200 ff. 
Pferdedressur  l  3. 

Philoxenos  von  Eretria,  Maler  15. 
Phönizischer  Import  nach  Italien  7.".  f. 
UovkvßöTHQa  210.  251. 
Pompeji,  Alerandermosaik  1. 


Terrano,    faliskische   Inschriften   von 

268  f. 

auri  286  f. 
Throne,  hellenistische,  von  Votivsta- 

t ii.- n  in  i  lapna   117  f. 
&vtjxöos  241. 

'I  ihicÜK   .  Colleginm  'Irr  841. 
Tigranes,    König  von  Armenien  221. 

301  f. 
Tonwaareaus  Grab  Regolini-Galassi  47. 
Trajanische  Kunst  350. 
T  rajanssäule,  Inschrift  der  187  ff. 


Wandgemälde  mit  angeblicher    Tuffplastik,   hellenistische,  in   Capna 


Münzprägang  199.  202.  204  f. 
Pontifices,  Zusammensetzung  des  Col- 

leginm8  339. 
C.  Popilius,   Vasenfabrikant  20. 
Portiken     am     Forum    von     Clusium 

HO. 

Praetoriancrcohorten,  honesta  missio 
435. 

Pythagoras  von  Ehegium  211. 

Quinque  viri  eis  Tiberim  244. 

Ruinen,  römische,  bei  S.  Stefano 
314  f. 

Säulengallerie,  obere,  als  Altardeko- 
ration 408  f. 


1 1 2  f. 
Valsiarosa,  faliskische  Inschriften  von 

307  f. 
Vasen  griechischer   Fabrik    aus   <irab 
Regolini-Galassi  133  f. 
"      italischer  Fabrik  aus  Grab  Re- 
golini-Galassi 134. 
Vasenchronologie  144.  145. 
Verbrennung  und  Bestattung  148.  165. 
Verbrennung    des     Geräts    auf    dem 

Scheiterhaufen  101. 
Via  Clodia  312. 

VignaneUo,  Inschriften  von  219. 
Villa  Hadriana  322.  331. 


Serviusmauer  zwischen   Quirinal   und    Villa  Sciarra,  Ausgrabungen  in  227  f. 


Capitol  192  f. 
Sidon,  Alexandersarkophag  15. 
Silberfunde  aus  Grab  Regolini-Galassi 

43.  72  ff. 

Smalt  aus  Grab   Regolini-Galassi  46. 
125. 


253. 

Waffen,  persische  14. 
Wickelkinder  414.  427. 
Wien,  Bronzetesseramit  Münzprägung 

201  ff. 
Zet;?  Keoaiviog  229. 


TAFELN. 


I.  Tomba  Regolini,  Plan. 

III.  II.  Tomba  Regolini,  Durchschnitte. 

IV.  Römisches  Relief  mit  Darstellung  der  Münzprägung.  —  Bronzetessera 

in  Wien. 

V.  VI.    Marmorkopf  im  Museum  zu  Bologna. 

VII.  Locus  Furrinae,  Lageplan. 

VIII.  Römische  Villa  bei  Casale  Spannora  an  der  Via  Clodia. 

IX.  Höhlen  beim  Fontanile  delle  Pertucce. 
X-XIV.  Votivstatuen  aus  Capua. 

XV.        Militärdiplom  des  Elagabal  und  Alexander. 


Abgeschlossen  am  14.  März  1908. 


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IV. 


1)  BASSORILIEVO  ROMANO  RAPPRESENTANTE  UN  OFFICINA  DELL'  1MFERO 

2)  TESSERA  DI  BRONZO  DEL  WUSEO  DI  VIENNA 


Fotui.  hinesi  -  Rom» 


TESTA    DEL    MUSEO    CIVICO    DI    BOLOGNA 

(da  fot.  Poppi  -  Bologna,  u.  2636). 


VI 


Futut    Dfcnesi  -  Ro 


TESTA    DEL    MUSEO    CIVICO    DI     BOLOGNA 

(da  fot.   Poppi  -  Bologna,  n.  2637). 


VII 


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MAIN  TERRACE 


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48. 


FALISKISCHK     VASEN] 


Beilage  II   zu  S.  298. 


44. 


SCHRIFTEN 


X. 


1.  Höhe  1,05. 


7.  Hol ,50. 


2.  Höhe  0,22. 


I.  Höhe  0,75. 


• 


M* 


-.   Höhe  0,81. 

I    U'l'A,  VOTIVFIGUREN. 
i-6.  9.  Terr.i  tein.  8.  Tuff. 


3    Höhe  0  12. 


* 


5.  Höhe  0,18. 


6.  Höhe  0,19. 


9.   Höhe  1,15 


XI. 


v 


0,50 


■ 


2.  Hohe  0,50. 


3. 

Höhe 
0,22-0,30. 


Höhe 
0,20-0,2  ! 


tili 


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6.  Höhe  


CAPl  \,  VOTIVE  AUS  TUI  I 


XII. 


■  ira 


2.   Hö|,e   [,00. 


3.   Höh 


I.  Höhe  1,80. 


I.  Höhe   1,00 


5.  Höh 5 


7.  Höhe  0,94 


3.  Hol "  i. 


CAPUA,  VOTIVSTATUEN  AUS  TUFF. 


XIII. 


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1.  Hohe   I.'»". 


2.  Höhe  1,00. 


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:.  Höhe  0,95. 


I.  Höhe  0,60. 


5.  Höhe  0,6' 


6.  Höhe  1,10.  7.  Höhe  0,85.  8.  Höhe  0,60. 

CAPUA,  VOTIVSTATUEN  AUS  TUFF. 


XIV 


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3.  Höhe  1,17. 


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5.  Höhe  0,85. 


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7.  Hölie   l    ! 


8.  Höhe  1,40. 


9.  Höhe   1,45. 


CAPUA,  VOTIVSTATUEN  AUS  TUFF. 


XV. 


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MILITÄRDIPLOM  DES  ELAGABAL  UND  ALEXANDER. 


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