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i-t^üi"
THE J. PAUL GETTY IVIUSEUM LIBRARY
MITTEILUNGEN
DER
K. K. ZENTRALKOMMISSION
FÜR
ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG DER KUNST-
UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN
SEINER EXZELLENZ JOS. ALEX. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE, SIEBENTER BAND
MIT 84 TEXTABBILDUNGEN
WIEN 1908
IN KOMMISSION BEI ANTON SCHROLL & CO.
KUNSTVERLAG WIEN I HEGELGASSE 17
Druck von Kudoi.k M, Kihirkk in Bkünn
,uc -TYC£NTER
INHALT
Personalien
1. 29. 66. 97. 131. I(>5. 197. 225. 257. 293. 329. 393
Erlässe und Verordnungen
des Bischofs von Ascoli-Piceno über den Schutz und
die Erhaltung kirchlicher Kunstwerke 329
des Landesschuh'ates für Brihmen wegen Mitwirkuns;
der Leln'erschaft liei Erhaltun.!.;' vmd beim .Schutz
von Denkmalen 295
der Diüzesc Clurk we^^en Krhaltnn^ von kirclilichen
Denkmalen 226
wegen Inventarisierung der Denkniide der Diözese Gurk 232
des n.-ö. Landesausscbusses an die Bürgermeister wegen
Erhaltung der Profandenkmale 31
der päpstlichen Kurie an den italienischen Episkopat
betretend den Schutz von Kunst- und (xeschichts-
denkmalen 129
der Bezirkshauptmannschaft Kokitzan wegen Erhaltung
der Baudenkmale 198
der Landesregierung für Kärnten betreffend den Schutz
von Altertümern und in künstlerischer oder kunst-
historischer Beziehung wertvoller Denkmale . . . 330
des k. k. I.andesgendarmeriekommandos in Triest be-
trefiend die Behandlung archäologischer Funde . 396
der küstenländischen Statthalterei betreffend die Er-
haltiuig von archäologisch wichtigen Gegenständen 395
-Abhandlungen und Notizen
Xhiwikth, Bericlit über dir Verhandlungen der kunst-
historischen Landeskommission für das Königreich
Böhmen in Prag am 28. Dezember 1907 2
Der geplante zweite Tunnel durch den Mönchsberg un<l
der Petersfriedhof in Salzburg 33
Erhaltung der Baudenkmale im Privatbesitze 66
Hol V, Die Konkurrenz für das Post- luid Amtsgebäude
in Wiener-Neustadt 9fi
Bericlit über die Jahresversammlung des österr. arcluiol.
Institutes 1908 165
Die große Bunimerin \ on St. Stephan in Wien .... 199
Weckbeckkr, Das Recht der Denkmalpflege in Preußen 259
Weckbecker. Die Kongresse für Heimatscluitz und Denk-
malpflege in Lübeck, September 1908 296
Die Frage der Erhaltung des Gebäudes des Keichskriegs-
ministeriums „Am Hof" in Wien 301
Weckbeckkr, Die Vorschriften für Denkmalpflege im
Großherzogtum Hessen 32 t
Dvoft.\K, Die Restaurierung des Buvinatores am Dome
in Spalato 347
Zum 2. Dezember 1908 389
Weckuecker, Die neuen bayrischen Nonnen zum .Scluitze
der Denkmale 396
Deininger, Die Durchciuerung' der inneren Stadt Wien
durch die elektrische Straßenbahn 405
Tätigkeitsberichte
4. 41. 69. 102. 132. 177. 199. 232. 274. 303. 353. 407
Register 441
VcrzcichnLs der Textabhilduni^en
1 Imbach, Pfarrkirche, Relief 13
2 Raabs, Rolands-Pranger 18
3 Graz, Leonhards-Friedhof, Grabmal 25
4. 5. Salzburg, Stadtplan (Mönchsbergtunnel) . . . 35. 37
(). 7. 8 Salzburg, l'ctirsfriedhol 39. 41. 43
9 Salzl)urg, Stadtplan ( Mönchsbergtunncl) 45
10 Rothigel, Pfarrkirche 53
11. 12 Wien V., Mittersteig, Profanhans 55. 56
13. 14. Arco, Kollegiatkirche 59. 61
15 Liebotschan, Pfarrkirche 71
16 Kornitz, Pfarrkirche, Turm 78
17 Wien VI., Pfarrkirche St. Josef ob der Laiingrnibe.
Seitenaltar 81
18. 19 Mödling, Herzogshof 83. 85
20 Faedo, alte Pfarrkirche 91
21. 22 Wiener-Neustadt, Bau eines Postgebäudes . 99. 101
23 Caslau, Dekanalkirche 103
24. 25 Jungbunzlau, Kieisgerichtsgebäude, Sgraffiti 103. 107
26 Milovic, Filialkirche, Totenkanimer 109
27 Laibach, Pfarrhaus St. Jakob 113
28 Baden, Pfarrkirche, .Seitenaltar 118
29 St. Michael, Fresko 119
30 Weipert, Pfarrkirche ■ 135
31 Gewitsch, Stadttor 146
32 Mähr.-Schünberg, Rathaus 147
33 Wien III., Hauptstraße 90, Gartenhaus 150
34—36 Imbach, Pfarrkirche 151 — 153
37 Taschendorf, Holzkirch 158
38 Welsberg, Pfarrkirche 163
39 Wall.-Meseritsch, Friedhofskirche 185
40 Friedland, Holzbrücke 201
41 Kaden, Heiligenturni 203
42 Ülmütz, Sarkanderkapelle 21 1
43 Wien V., Schünbrunnerstraße 55, Profanhaus . . . 213
44 Schwallenbach, Teufelstnauer 217
45—47 Kosif, Friedhof 233—237
48. 49 Patek, Mühle 239—241
50 Idria, Profanhaus 243
51 Innerlatern, Pfarrkirche 253
52 Prag, Jilska-Gasse, Haus v Yejvodu 275
53. 54 Ulrichsberg, Kapelle 281. 282
55 Melk, Stift, Palmenhaus 286
.56 Senftenberg, Burgruine 287
57 Wien, der Platz „Am Hof- 301
58 Drahomischl, Menhir 306
59 LibCan, Pfarrkirche 307
60 Ulucz, Pfarrkirche 311
61 Spitz, Hof des Gemeindehauses 319
62 Wolfpassing, Aufgang zur Kirchenstiege 322
63 ürieskirchen, altes Rathaus 323
64—66 Spalato, Domportal, Buvinator 349 — 353
67 Chotieschau, Du])ouzenkapelle 357
68 Pardubitz, Bartholoraäus-(üekanal-)kirche 359
69 Tabor, Wittigonenburg 361
70 Jordanöw, Glockenturm 363
71 Wien XVI., Ottakringerstraße 101, Profanhaus, Hof 369
72 St. Polten, Bischofstor 375
73. 74 Freistadt, Rathausturm 377. 379
75 Hoiinoves, Johannesstatue 407
76 Neulust, Schlößchen 409
77 Seifersdorf, Kapelle 411
78 Groß-Gaber, Filialkirche 415
79 Seisenberg, Schloß 417
80 Groß-Karlowitz. Pfarrkirche 421
81 Wien XIII., Baumgarten, Pfarrkirche 423
82 Wien XIX., Kobenzl, Schloß 425
83 Ranshofen, Klostertaverne 431
84 Lofer, Pfarrkirche, Kanzel, Statuen 433
Präsident I
Mitglieder II
Spezialkomitees V
Redaktion V
Bureau; a) Administrative Abteilung VI
6) General-Konservatoren VI
c) Technischer Konsulent VI
Ehrenmitglieder VII
Konservatoren und Korrespondenten der einzelnen Kronländer VII
Verteilung der Konservatoren auf die Bezirksliauptmann-
schaften und Städte mit eigenem Statut XLV
Personalstand
vom 7. Mai 1908
Präsident:')
Seine Exzellenz Dr. Josef Alex.\nder Freiherr von
Heuert, Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät
Wirklicher Geheimer Rat, Mitglied des Herren-
hauses; Ritter des Ordens der Eis. Krone I. KL,
Kanzler und Großkreuz des Franz Josef-Ordens,
Großkreuz des großh. toskanischen Militär- und
Zivilverdienstordens, des päpstlichen St. Gre-
gforius-Ordens, Besitzer der doppeltgroßen gol-
denen Salvatormedaille, der Ehrenmedaille für
vierzigjährige treue Dienste, der Jubiläums-Hof-
medaille, der Jubiläumsmedaille für Zivilstaats-
bedienstete, Unterstaatssekretär a. D., Präsident-
stellvertreter des Archivrates, Mitglied des
Kunstrates, Protektor des Vereines „Wiener Bau-
hütte", Präsident des öst. Volksschriftenvereines,
Ehrenpräsident des Vereines der Freunde des
humanistischen Gymnasiums, Ehrenpräsident und
gewesener Präsident des Vereines für öst. Volks-
kunde sowie des Hausbauvereines für die katholi-
schen Jünglinge von Mariahilf, Ehrenmitglied und
gewesener Präsident des Wiener Altertumsver-
eines, Ehrenmitglied und gewesener erster Vize-
präsident der Geographischen Gesellschaft, Ehren-
mitglied des Wiener Dombauvereines, Ehren-
mitglied der historischen Vereine in Graz und
Klagenfurt, Ehrenbürger derStadtTachau, Ehren-
') Seit 1863 als zweiter in der Reihe der Präsidenten;
als erster Präsident fungierte von 1853 bis 1863 Se. Exzellenz
Dr. Kart. Freiherr von Czokrnig zi' Czürnhausen, k. k.
Sektionschef.
mitglied der katholischen -Studentenverbindung
„Austria", Ehrenmitglied des Kreuzer- Vereines
zur Unterstützung der Kleingewerbetreibenden,
Ehrenmitglied und gewesener Präsident der
Gesellschaft der Musikfreunde des öst. Kaiser-
staates, Ehrenmitglied der Münz- und Medaillen-
freunde Wiens, der „Vcela Cäslav.skä", des kgl.
Sächsischen Altertumsvereines in Dresden ;
ordentliches Mitglied der kgl. Böhmischen
Gesellschaft der Wissenschaften, der k. k.
Böhmischen Franz Josef-Akademie für Wissen-
schaft, Literatur und Kunst, auswärtiges Mitglied
der archäologischen Sektion des Königreiches
Böhmen, korrespondierendes Mitglied der kais.
Akademie der Wissenschaften in Wien, Mitglied
der Prager juridischen Fakultät, mehrerer anderer
gelehrten Gesellschaften sowie humanitärer iiiul
gemeinnütziger Vereine; Wien III Reisner-
straße 19.
Mitglieder.
Ar.FKEi) Ca.stelltz, Architekt, Professor an der
Fachschule in Villach; ernannt 22. Februar 1905,
Z. 2091.
Oberbaurat Julius Deiningek, Architekt, Professor
und Fachvorstand an der Staat.sgewerbeschule I
in Wien, Ritter des Franz Josef-Ordens etz.;
Wien IV Favoritenstraße i; seit 1899, wieder-
bestätigt i8. Februar 1904, Z. 28 10.
Dr. Max DvoftÄK, a. ö. Universitätsprofessor;
Wien VIII Lange Gasse 49; ernannt 22. Februar
1905, Z. 2091.
m
Personalstand (Mitglieder, Sektionen)
IV
Emil Ritter von Förster, Ministerialrat und Vor-
stand des Departements für Hochbau im Mini-
sterium des Innern, Mitglied des Kunstrates,
Ritter des öst. Leopold-Ordens etz. ; Wien IX
Maximilianplatz 15; seit 1897, wiederbestätigt
26. Oktober 1907, Z. 41025.
Ka.millo Hilbekt, Architekt und Dombaumeister
bei St. Veit in Prag; ernannt 3. Juli 1906,
Z. 23Ö10.
Hofrat Dr. Fkiedkicu Kenner, wirkliches Mitglied
der kais. Akademie der Wissenschaften, Mitglied
des öst. archäologischen Institutes, Präsident des
Wiener Altertumsvereines, Ritter des öst. Leo-
pold-Ordens, des Ordens der Eis. Krone und des
Franz Josef-Ordens, Inhaber der doppeltgroiBen
gold. Salvator- Medaille; Wien lll/i Haupt-
straße 46; seit 1872, wiederbestätigt 18. Februar
1904, Z. 2613.
Reg.- Rat Dr. Wilhelm Kubitschek, o. ö. Universi-
tätsprofessor, Kustos am kunsthist. Hofmuseum,
korr. Mitglied der kais. Akademie der Wissen-
schaften, Mitglied des k. k. öst. und des kais.
deutschen archäol. Institutes; Wien IX Pichler-
gasse i; seit 1903, wiederbestätigt 17. Januar
1908, Z. 309.
Hofrat Dr. Arnold Luschin, Ritter von Ebengreuth,
Mitglied des Herrenhauses, Ritter des Ordens
der Eis. Krone, wirkliches Mitglied der kais.
Akademie der Wissenschaften, o. ö. Professor
an der Universität in Graz; seit 1900, wieder-
bestätigt 15. Juli 1905, Z. 26180.
Karl Mayreder, Architekt, o. ö. Professor an der
technischen Hochschule in Wien, IV/2 Plössel-
gasse 10; ernannt 3. Juli 1906, Z. 23610.
Reg.-Rat Dr. Matthäus Much, Vizepräsident des
Wiener Altertumsvereines, Ritter des Ordens der
Eis. Krone, Inhabt^r der Medaille für Wissenschait
und Kunst; Wien XIII Penzingerstraße 84; seit
1877, wiederbestätigt 21. August 1903, Z. 28297.
Hofrat Dr. Wilhelm Anton Neumann, o. ö. Uni-
versitätsprofessor in Wien, Kapitular des Zister-
zienserstiftes Heiligenkreuz, f.-e. geistl. Rat,
Ritter des Ordens der Eis. Krone etc.; Wien IX
Garnisonsgasse 18; seit 1896, wiederbestätigt
28. März 1907, Z. II 300.
Hofrat Dr. Josef Nkuwirth, o. ö. Professor an
der technischen Hochschule in Wien, Mitglied
des Kunstrates, Mitglied der kunsthistorischen
Landeskommission für Böhmen, PHcger der Kunst-
denkmale in Preuß. -Schlesien ; Wien IV Favoriten-
straße 68; seit 1902, wiederbestätigt 28. März
1907, Z. II 300.
Dr. Emil von Oitknthal, o. ö. Universitätsprofessor,
wirkliches Mitglied der Akademie der Wissen-
schaften, Vorstand des Institutes für öst. Ge-
schichtsforschung, Ritter des Ordens der Eis.
Krone; Wien IX/3 Universitätsstraße 8 ; ernannt
2g. November 1905, Z. 43169.
Dr. Oswald Redlich, o. ö. Universitätsprofessor,
wirkliches Mitglied der kais. Akademie der
Wissenschaften, Mitglied des Archivrates, Ritter
des Ordens der Eis. Krone; Wien XIX Vega-
gasse 9; seit 1900, wiederbestätigt 15. Juli 1905,
Z. 26180.
Dr. Emil Reisch, o. ö. Universitätsprofessor, Mitglied
des k. k. öst. und des kais. deutschen archäol.
Institutes, korr. Mitglied der kais. Akademie der
Wissenschaften; Wien XVIII Karl Ludwig-
straße 28; ernannt 4. Dezember 1903, Z. 37967.
Hofrat August Schaeffkr, Direktor der Gemälde-
galerie des Allerhöchsten Kaiserhauses, Ritter
des Ordens der Eis. Krone und des Franz Josef-
Ordens; Wien I Burgring 5; seit 1896, wieder-
bestätigt 28. März 1907, Z. 11300.
Graf Johann .Szeptvcki, Kämmerer, Mitglied des
Herrenhauses, Ritter des Ordens der Eis. Krone
IL Kl., Landtagsabgeordneter in Przylbice; seit
1900, wiederbestätigt 3. Juli 1906, Z. 23610.
Reg.-Rat Josef Szomhathy, Kustos I. Kl. am natur-
historischen Hofmuseum in Wien, VII. Sieg-
mundsgasse 8; ernannt 3. Juli 1906, Z. 23610.
Wilhelm Freiherr von Weckbecker, Hofrat und
Kanzleidirektor in Sr. Majestät Oberstkämmerer-
amte, Mitglied des Kuratoriums des Heeres-
museums, des Kunstrates des k. k. Mini.steriums
f. K. u. U. und des öst. archäologischen In-
stitutes, Komtur des Franz Josef-Ordens mit
dem Stern, Ritter des Leopold-Ordens etc.;
Wien IV Wohllebengasse 6; ernannt 26. Februar
1908, Z. 846/K. U.M.
Kaspar Ritter von Zumbüsch, Mitglied des Herren-
hauses, emerit. Professor an der Akademie der
bildenden Künste, Mitglied des Kunstrates und
des öst. archäologischen Institutes, Komtur des
Franz Josef-Ordens mit dem Stern, Ritter des
Leopold-Ordens und des Ordens der Eis. Krone,
V
Personalstand (Spezialkomitees, Redaktion, Bureau)
VI
Besitzer des öst.-ungf. Ehrenzeichens für Kunst
und Wissenschaft; Wien I Zedlitzgasse 4; seit
1902, wiederbestätigt 28. März 1907, Z. 11 300.
Sektionen:
Der I. Sektion (für prähistorische, antike und
völkerwanderungszeitliche Denkmale, außerdem für
Münzen aller Zeiten) gehören die Mitglieder: Kenner,
KuBiTSCHEK, MucH, Neumann, Reisch, Szombathy und
Konservator Hoernes an;
der II. Sektion (für mittelalterliche und neu-
zeitliche Denkmale mit Ausnahme der Schriftdenk-
male) die Mitglieder: Castelliz, Deininger, DvoftÄK,
Förster, Hilbert, Mayreder, Neumann, Neuwirth,
schaeffer, zumbusch ;
der III. Sektion (für mittelalterliche und neu-
zeitliche Schriftdenkmale) die Mitglieder: Luschin,
Neuwu^th, OriENTHAL, Redlich, Konservator Gian-
noni unil Korrespondent Siegeneeld.
Spezialkomitees:
a) das Komitee für Bauangelegenheiten besteht
aus den Herren: Castelliz, Deininger, DvoftÄK,
Förster (Vorsitzender), Hilbert, Mayreder, Neu-
mann, Neuwirth;
b) das Komitee für Gemälderestaurierung aus den
Herren: Deininger, DvoftÄK, Neumann, Neuwirth,
Schaeffer (Vorsitzender);
t") das Komitee für Plastik und Kunstgewerbe aus
den Herren: DvoßÄK, Neumann, Neuwirth,
ZUMBUSCH ;
d) das Komitee für die Abfassung einer Kunst-
topographie der im Reichsrate vertretenen
Königreiche und Länder aus den Herren:
DvoftÄK, Kenner (Vorsitzender), Kubitschek,
MucH, Neumann, Neuwirth;
e) das Redaktionskomitee aus den Herren: Mucii
(Vorsitzender), Neumann, Redlich und den
Redakteuren Dvorak und Kubitschek;
f) das Budget- und Finanzkomitee aus den Herren:
Much (zugleich Referent und Vorsitzender),
Kubitschek, Redlich;
g) das Komitee für Denkmalschutzgesetzgebung
aus den Herren: Deininger, DvoftÄK, Kenner
(Vorsitzender), Kuiutschek, Much, Neuwikiii,
Redlich.
Redaktion
a) des kunstgeschichtlichen Jahrbuches:
Professor Max Dvo&.4.k, Wien VllI Lange Gasse 49;
b) des Jahrbuches für Altertumskunde:
Professor Wilhelm Kubitschek, Wien IX Pichler-
gasse I ;
t) der Mitteilungen der III. (Archiv-)Sektion:
Professor Oswald Redlich, Wien XIX Vega-
gasse g.
(/) Die Mitteilungen werden unmittelbar vom
Präsidium redigiert.
Bureau
Wien IV Favoritenstraße 15 (Telephon 8646)
Hofrat Wii.HKLiM Freiherr von Weckbecker (wie
Sp. IV) mit der Vertretung und Unterstützung
des Präsidenten in der Führung und Leitung
der Geschäfte betraut.
aj Administrative Abteilung:
Dr. Maximilian Bauer, Ministerial- Sekretär im
Ministerium für Kultus und Unterricht, Ritter
des Franz Josef-Ordens (Vorstand);
Dr. Wilhel.m Ritter von Ambros, Ministerial- Vize-
* Sekretär im Ministerium für Kultus u. Unterricht;
Michelangelo Freiherr von Zois, Bezirkskommissär
der krainischen Landesregierung', Korrespondent
der Z. K.;
Karl Heidrich, Adjunkt;
Karl Reuter, Kanzlist (Kassaführer, Bibliothekar);
(ad pers. X).
bj Wissenschaftliche Abteilung:
General- Konservatoren
I. Sektion: Professor Wilhelm Kubitschek (ernannt
4. Januar 1904, Z. 24436 ex 1903); Sprech-
stunden ') Dienstag- 3 — 4 Uhr, Samstag q — 10 Uhr.
II. Sektion: (unbesetzt);
mit den Funktionen betraut (Erlaß vom 21. De-
zember 1905, Z. 46368) Professor Max Dvt)i'{AK;
Sprechstunden') Mittwoch 11 — 12 Uhr, Samstag
10 — II Uhr.
Hofrat Professor Josef Nkiwikiii; Sprechstunden')
Montag, Mittwoch 11 — 12 Uhr.
Assistenten: Dr. Paul Hausi:k, Dr. II ans Tietze.
cj Technische Abti'ilung:
iechnischer Konsulent: Oberbaurat Julius Dei-
ninger (ernannt 23. Januar 190(1, Z. 46297 ex 1905);
Sprechstunde') Mittwoch 11 — 12 Uhr.
Praktikant: Dr. Karl Holev.
') Ira Bureau der Zfiitral-Kommission.
VII
Personalstand (Ehrenmitglieder, Konservaloren in Bcitimen)
VIII
Ehrenmitglieder
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Prinz und
Herr Erzherzog Franz Ferdinano, erwählt 1 4. J iiiii
1905, bestätigt 27. Juli 1905;
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Prinz und
Herr Erzherzog Rainer, erwählt am i. Februar
1895, bestätigt am i. März 1895;
Se. Durchlaucht der regierende Fürst Johann von
UND zu Liechtenstein;
Se. Exzellenz Dr. Paul Gautsch Freiherr von
Frankenthukx, Ministerpräsident a. D., Präsident
des Obersten Rechnungshofes;
Se. Durchlaucht Fürst Adolk Josiii' zuScHWAKZENBr.Rc; ;
Se. Fürstliche Gnaden Fürstbischof Dr. Simon
AiCHNER von Brixen;
Ihre Durchlaucht Fürstin Maku; zr Hohknlohi;-
SCHILLINGSFÜRST ;
Se. Exzellenz Dr. Arthur Graf Enzenberg zum
Freyen- und Jöchlsthürn, Sektionschef i. R.,
Mitglied des Herrenhauses, erwählt 17. November
1893, bestätigt I. Dezember 1893.
Se. Exzellenz Franz Graf Thun und Hohknstein,
Kämmerer, Ministerpräsident a. D., Mitglied des
Herrenhauses, erwählt 26. Oktober 1906, be-
stätigt 2. Dezember 1906, Z. 43803.
Konservatoren und Korrespondenten
Böhmen
Konservatoren:
Ür. Ludwig AiiA-mi;k, Gymnasialprofessor in Roi-
chenberg (I. für die Rzkh. Böhmisch-Leipa,
Dauba, Friedland, Gabel, Gablonz, Reichenberg
und die Stadt Reichenberg), ernannt 25. April
1908, Z. 3443.
Dr. Heinrich Ankert, Stadtarchivar in Leitmeritz
(111. tür die Bzkh. Brüx, Dux, Kaaden, Komo-
tau, Leitmeritz, Podersam, Pref3nitz und Saaz),
ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Wilhelm Äugst, Architekt in Reichenberg (IL für
die Bzkh. Böhmisch-Leipa, Friedland, Gabel,
Gablonz, Reichenberg, Rumburg, .Schluckenau,
Ger.-Bez. Rochlitz a. Iser und die Stadt Reichen-
berg), ernannt 9. Juli 1904, Z. 21 132.
Josef BraniS, Realschulprofessor in Budweis (II.
für die Bzkh. Budweis, Kamenitz a. Linde, Neu-
haus, Pilgram, Tabor und Wittingau), seit 1888,
wiederbestätigt 14. August 1903, Z. 14576.
Karl Buchtela, Ober-Finanzrat der Finanz-Landes-
direktion in Prag (I. für die Bzkh. Königgrätz,
Königinhof, Nachod, Neupaka, Neustadt a. M.,
Pardubitz und Reichenau), ernannt 29. Mai 1905,
Z. 16224.
Dr. Jaro.mIr Celakovsky, Universitätsprofcssor und
Archivar der königl. Hauptstadt Prag (III. für
die Stadt Prag und die Bzkh. Böhmisch-Brod,
Jungbunzlau, Karolincnthal, KfJnigl. Weinberge,
Melnik, Münchengrätz und Zizkow), seit 1887,
wiederbestätigt 31. Januar 1908, Z. 52070 ex 1907.
Klemexs Cer.mak, Direktor an der Mädchenbürger-
schule und Obmann des Musealvereines ,. Vcela",
Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der
Krone in Cäslau (I. für die Bzkh. Cäslau, Cliotebof,
Deutsch -Brod, Kolin, Kuttenberg und Ledec),
seit 1886, wiederbestätigt 17. Juli 1905, Z. 25854.
Dr. Karl Chytil, Direktor des kunstgewerblichen
Museums der Handels- und Gewerbekammer,
Universitätsprofessor in Prag (IL für die Bzkh.
Beneschau, Kgl. Weinberge, .Selcan und Zizkow),
seit 1903, wiederbestätigt 25. April igo8, Z. 3443.
LiiOPOLD Dewaty, Lehrer am Gymnasium in Lands-
kron iL und II. für die Bzkh. Landskron [mit
Ausnahme des Ger.-Bez. Wildenschwert] und
Senftenberg [mit Ausnahme des Ger,-Bez. Senf-
tenberg]), ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Johann von Diviä, Zuckerfabriksdirektor in Prelauc
(Hl. für die Bzkh.Chotebof, Chrudim,Hohenniauth,
Königgrätz, Königinhof, Leitomischl, Pardubitz
und Policka), seit 1899, wiederbestätigt 2g. Ajjril
1904, Z. 141 19.
Bo/>A DvoftÄK, Architekt in Pardubitz (IL für die
Bzkh. Chrudim, Hohenmauth, Leitomischl, Par-
dubitz, Policka und Ger.-Bez. Wildenschwert),
seit 1898, wiederbestätigt 26. Mai 1903, Z. 15949.
Johann E.mlek, Skriptor an der Universitätsbiblio-
thek, Vize-Präsident des Klub za starou Prahu
in Prag (IL für die Bzkh. Melnik und Raudnitz),
ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Ludwig Engl, Volks- und Bürgerschullehrer in
Saaz (I. für die Bzkh. Kaaden, Komotau, Luditz,
Podersam, Preßnitz und Saaz), ernannt 25. April
1908, Z. 3443.
JoiL\NN Felö.mann, Zuckerfabriksdirektor i. R. in
Smichow (I. für die Bzkh. Horovic, Pfibram und
Rakonitz), ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
IX
Personalstand (Konservatoren in Böhmen)
Karl R. Fischer, Bürgerschullehrer in Gablonz
(III. für die Bzkh. Friedland, Gablonz, Reichen-
berg" und die Stadt Reichenberg), ernannt
25. April 1908, Z. 3443.
Architekt Emil Glocker, Professor an der Staats-
gevverbeschule in Pilsen {II. für die Bzkh. Bischof-
teinitz. Mies, Plan und Tachau), seit 1887 für
I. Sektion; für II. Sektion ernannt 20. Juni 1905,
Z. 20912.
Dr. Karl HastaS, Advokat, Vizebürgermeister,
Leiter des Museums in Klattau (I. für die Bzkh.
Klattau, Pfestitz, Strakonitz, Taus und den Ger.-
Bez. Schüttenhofen, III. für die Bzkh. Klattau,
Pfestitz, Taus und den Ger.-Bez. Schüttenhofen),
ernannt 25. April igo8, Z. 3443.
Ottokar Hejnic, Professor an der Staatsoberreal-
schule in Kuttenberg (III. für die Bzkh. Bene-
schau, Cäslau, Deutsch-Brod, Kamenitz a. Linde,
Kolin, Kuttenberg, Ledec, Pilgram und Selcan),
seit 1900, wiederbestätigt 13. März 1905, Z. 8064.
Johann Helich, Apotheker in Podebrad (I. für die
Bzkh. Jicin, Neu-Bydzov, Podebrad, Semil, Star-
kenbach [mit Ausnahme des Ger.-Bez. Rochlitz
a. Iser] und Turnauj, ernannt 25. April 1908,
Z. 3443-
Johann Herain, Ingenieur und Baumeister in Prag
(II. für die Stadt Prag Bezirke III, IV und die Bzkh.
Hofovic, Pf ibram und .Smichow), seit 1892, wieder-
bestätigt 31. Januar 1908, Z. 52070 ex 1907.
Dr. Josef Hibsch, Professor an der höheren land-
wirtschaftlichen Landeslehranstalt in Tetschen-
Liebwerda (I. für die Bzkh. Rumburg, Schluckenau
und Tetschen), .seit 1891, wiederbestätigt 15. No-
vembei" 1906, Z. 40826.
Ka.millo Hilüert, wie Sp. III (II. für die Bzkh. Lauii
und Schlan), ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Josef Hofmann, Gymnasialprofessor in Kaaden
(IL für die Bzkh. Kaaden, Komotau, Luditz,
Podersam, Preßnitz und Saaz), ernannt 3. März
1905, Z. 5536.
Karl Jawanskk, Professor an der .Staatsoberreal-
.schule in Trautenau (IL für die P)zkh. Braunau,
Hohenelbe und Trautenau), ernannt 25. April
1908, Z. 3443.
Brictislav JelInek, Direktor am städtischen Museum
in Prag (I. für die Bzkh. Karolinental, Smichow
und die vStadt Prag), .seit 1892, wiederbpst^tigt
18. Juli 1907, Z, 29509,
Dr. LuHos jEft.\BEK, Gerichtsadjunkt, Sekretär des
Klubs „Za starouPrahu" in Prag (IL für die Stadt
Prag Bezirke I, II, V, VI), ernannt 25. April
1908, Z. 3443.
Alois John, Schriftsteller in Eger (I. für die Bzkh.
Asch, Eger, Falkenau, Graslitz, Joachimsthal,
Karlsbad, Marienbad und Tepl), ernannt 25. April
1908, Z. 3443.
Rudolf Knott, Gymnasialprofessor in Teplitz (III.
für die Bzkh. Aussig, Rumburg, Schluckenau,
Teplitz und Tetschen), ernannt 7. Dezember
1904, Z. 33937.
Dr. Thomas KouRil, bischöflicher Notar und Gym-
nasialprofessor in Reichenau (III. für die Bzkh.
Nachod, Neustadt a. d. M., Reichenau und die
Ger.-Bez. Senftenberg und Wildenschwert), seit
1895, wiederbestätigt 17. Juli 1905, Z. 25854.
Richard Kristinus, Kustos am Museum in Bud-
weis (I. für die Bzkh. Kaplitz, Krumau, Pracha-
titz und Schüttenhofen [mit Ausnahme des Ger.-
Bez. Schüttenhofen]), ernannt 25. April 1908,
Z. 3443-
Alois Kroutil, Fabrikdirektor in Kolin (IL für
die Bzkh. Cäslau, Kolin, Kuttenberg und PodS-
brad), seit 1889, wiederbestätigt 9. August 1904,
Z. 27606.
JosEF Lacina, Professor an der böhm. Staatsreal-
schule in Prag -Kleinseite (III. für die Bzkh.
Hofovic, Kladno, Laun, Pfibram, Rakonitz,
Raudnitz, Schlan und Smichov), seit 1895,
wiederbestätigt 12. Dezember 1905, Z. 44678.
Franz Latzel, Apotheker in Budweis (I. für die
Bzkh. Budweis, Kamenitz a. Linde, Moldautein,
Mühlhausen, Neuhaus, Pisek und Wittingau),
ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Dr. Kakl Ludwig, Gymnasialprofessor in Karls-
bad (IL für die Bzkh. Joachim-sthal, Karlsbad
und Tepl), ernannt 25. April iyo8, Z. 3443.
r^r. Vinzenz Luksch, Professor am bischöflichen
Seminar in Leitmeritz (IL für die Bzkh. Dauba,
Leitmeritz und Tetschen), seit 1899, wieder-
bestätigt 29. April 1904, Z. 141 19.
Franz Makkä, fürstlich Schwarzenbergscher Archi-
var in Wittingau (III. für die Bzkh. Budwei.s,
Moldautein, Mühlhausen, Neuhaus, Pisek, Stra-
konitz, Tabor und Wittingau), ernannt 25. April
jgo8, Z. 3443.
XI
Pcrsonalstand (Konservatoren in Böhmen)
XII
Sanitätsrat Dr. Heinrich Matikgka, Universitäts-
professor in Prag (I. für die Bzkh. Chrudim,
Hohenmautli, Leitomisclil, l'olicka und die Ger.-
Bez. Senftenberg und W'iUlenschwert), ernannt
25. April 1Q08, Z. 3443.
Anton Mökath, fürstlich Schwarzenbergscher Zen-
tralarchivdirektor in Krumau (III. für die Bzkh.
Kaplitz, Krumau, Prachatitz und Schüttenhofen
[mit Ausnahme des (ler.-Bez. Schüttenhofen]),
ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Rudolf NCmec, Architekt, Lehrer an der Fach-
schule für Kunstschlosserei in Königgrätz (II.
für die Bzkli. Königinliof, Neupaka, Semil und
Starkenbach [mit Ausnahme des Ger.-Bez. Roch-
litz a. Iser]), ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Dr. LuBoi? NiEDERLE, o. ö. Professor an der böhm. Uni-
versität in Prag (I. für die Bzkh. Beneschau,
Böhmisch-Brod, Königl. Weinberge, Pilgram,
Selcan, Tabor und Zizkow), seit 1892, wieder-
bestätigt 18. Juli 1907, Z. 2950g.
Josef Pascher, städtischer Baurat, Zivilingenieur in
Eger (II. für die Bzkh. Asch, Eger, Falkenau,
Graslitz und Marienbad), seit 1891, wiederbestä-
tigt 15. November 1906, Z. 40826.
Dr. Josef Ladislaus PxC, Gymnasialprofessor, Privat-
dozent an der böhm. Universität in Prag (I. für
die Bzkh. Jungbunzlau, Melnik und München-
grätz), seit 1890, vviederbestätigt 12. April 1905,
Z. 11929.
Emancel Pippich, Professor an der Fachschule in
Königgrätz (II. für die Bzkh. Königgrätz, Nachod,
Neu-Bydzov, Neustadt a. d. M., Reichenau und
Ger.-Bez. Senftenberg), seit 1884, wiederbestätigt
7. April 1904, Z. 8103.
Georg Schmidt, Gymnasialprofessor in Mies (III.
für die Bzkh. Bischofteinitz, Mie.s, Plan, Tachau
und Tepl), ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
l)r. Valentin Sch.midt, Gymnasialprofessor in Bud-
weis (II. für die Bzkh. Kaplitz, Krumau, Pracha-
titz und Schüttenhofen [mit Ausnahme des Ger.-
Bez. Schüttenhofen]), ernannt 25. April 1908,
Z. 3443-
Schulrat August Sedläcek, Gymnasialprofessor i. R.
in Pisek (IL für die Bzkh. Blatna, Moldau tein,
Mühlhausen, Pisek, Strakonitz und Ger.-Bez.
Schüttenhofen), seit 1881, wiederbestätigt 17. April
1907, Z. 14168.
Kais. Rat Dr. Karl Siegl, Gerichtsadjunkt i. R.
und Stadtarchivar in Eger (111. für die Bzkh.
Asch, Eger, Falkenau, Graslitz, Joachimsthal,
Karlsbad, Luditz und Marienbad), seit 1900,
wiederbestätigt 17. August 1905, Z. 30822.
Josef Skorpil, Architekt und Direktor des städt.
Gewerbemuseums in Pilsen (IL für die Bzkh.
Kralowitz, Pilsen und Rokitzan), seit 1898,
wiederbestätigt 14. August 1903, Z. 14576.
Josef Smid, Beamter der Zuckerfabrik in Swole-
novves (I. für die Bzkh. Kladno, Laun, Kaudnitz
und Schlau), ernannt 25. April igo8, Z. 3443.
Konmicrzialrat Dr. Ernst Ritter von Stein in
Trautenau (I. für die Bzkh. Braunau, Hohen-
elbe, Trautenau und den Ger.-Bez. Rochlitz
a. Iser), ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Karl StEtina, Gymnasialprofessor in Jicin (III.
für die Bzkh. Jicin, Neu-Bydzov, Neupaka, Pode-
brad, Semil, Starkenbach [mit Ausnahme des
Ger.-Bez. Rochlitz a. Iser] und Turnau), seit
1889, wiederbestätigt 7. April 1904, Z. 8103.
Josef Strnad, Direktor der Realschule in Pilsen
(I. und III. für die Bzkh. Blatna, Kralowitz,
Pilsen und Rokitzan), seit 1884, wiederbestätigt
7. April 1904, Z. 8103.
Reg.-Rat Robert Stübchen-Kirchner, Direktor der
Fachschule in Teplitz (IL für die Bzkh. Aussig,
Brüx, Dux und Teplitz), seit 1899, wiederbestätigt
2. Oktober 1905, Z. 36705.
Ferdinand Vanek, Gymnasialprofessor iu Klattau
(II. für die Bzkh. Klattau, Pfeslitz und Taus),
ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Rudolf Vo.\iAck.a, Oberbaurat bei der Slatthalterei
in Prag (IL für die Bzkh. Kladno und Rakonitz),
seit 1900, wiederbestätigt 26. Juni 1905, Z. 22495.
Robert Ritter von Weinzierl, Kustos des Museums
in Teplitz (I. für die Bzkh. Aussig, Brüx, Dux,
Leitmeritz und Teplitz), seit 1897, wiederbestä-:
tigt 2. Oktober 1907, Z. 36705.
Hermann Weisser, Gymnasialprofessor in Leit-
meritz (III. für die Bzkh. Böhmisch-L(>ipa, Dauba
und (iabel), seit 1886, wiederbestätigt 9. August
1904, Z. 27U06.
Baurat Anton Wiehl, Architekt, Baumeister in
Prag (IL für die Stadt Prag Bezirke VII, VIII
und die Bzkh. Böhmisch-Brod, Jungbunzlau und
Karolinenthal), seit 1887, wiederbestätigt 17. April
1907, Z. 14168.
xni
Personalstand (Korrespondenten in Böhmen)
XIV
Franz Wilhelji, Professor an der deutschen Staats-
gewerbeschule in Pilsen (I. für die Bzkh. Bischof-
teinitz, Mies, Plan und Tachau), ernannt 20. Juni
1905, Z. 20912.
Dr. Laurenz Wintera, Gymnasialprofessor in Brau-
nau (III. für die Bzkh. Braunau, Hohenelbe,
Landskron [mit Ausnahme des Ger.-Bez. Wilden-
.schwert], Senftenberg" [mit Ausnahme des Ger.-
Bez. Senftenbergf], Trautenau und Ger.-Bez. Roch-
litz a. Iser), ernannt 25. April 1908, Z. 3443.
Dr. Zdenek WiRTH, Adjunkt am Kunstgewerbe-
museum in Prag (II. für die Bzkh. Chotebof,
Deutsch-Brod und Ledec), ernannt 25. April 1908,
Z- 3443-
Schulrat Thomas ZäklasnIk, Professor a. D. in Jicin
(II. für die Bzkh. Jicin, Münchengrätz und Turnau),
seit 1886, wiederbestätigt 7. April 1904, Z. 8103.
Korrespondenten:
Hofrat Dr. Adolf Bachmann, o. ö. Professor an der
deutschen Universität Prag.
Paul Bergner, Galerieinspektor am Rudoltinum
in Prag.
Adolf Bohaty, Stadtbaumeister in Trautenau.
Gustav Buder, Dechant und Pfarrer in Reichen-
berg.
Dr. Thoalvs Cern^, gew. Bürgermeister der Stadt
Prag.
Wenzel Diviä-CiSTECKt von Serlink, Stationsvor-
stand i. R., Pardubitz.
Dr. Josef Doukrava, Bischof in Königgrätz.
Reg.-Rat Eduard Fl\la, Ingenieur, Konser-
vator der Münzen- und Medaillen - Sammlung
des Herzogs von Cumberland, Prag.
Josef Fischer, Rentmeister in Görkau.
Dr. Wenzel Frind, Weihbischof bei St. Veit in
Prag.
Hofrat Dr. Jaroslav Goll, o. ö. Professor an der
böhm. Universität in Prag.
Johann Hendrich in Prag.
Prälat Dr. Karl Jaenig in Prag.
Kais. Rat Dr. Karl Jicinskv, Herrschaftsdirektor i. P.,
in Pouönik, Post Budnany (Karlstein).
Karl Köpl, Direktor des Stattlialtcrei-Archivs in
Prag.
Johann Koula, Architekt, o. ö. Professor an der
böhm. technischen Hochschule, Präsident des
Klubs „Za starou Prahu" in Prag.
Dr. Johann KropaCek, Gymnasialprofessor in
Königinhof.
Edmund Langer, gräflich Thunscher .Schloßarchivar
in Tetschen.
Monsignore Ferdinand Lehner, Pfarrer in Prag,
Königl. Weinberge.
Karl B. Mädl, Professor an der Kunstgewerbe-
schule in Prag.
Dr. Alexander Marian, Arzt in Aussig.
JosicF MaSek, Direktor an der Fachschule in
Turnau.
Dr. GoTiLiEK MArfjKA, o. ö. Professor an der böhmi-
schen Universität und an der Kunstakademie
in Prag.
Dr. JosEF NovÄK, Gymnasialdirektor a. D. in Neu-
haus.
MoRirz Plahl, Gymnasialdirektor in Kaaden.
Johann Prousek, akad. Maler in Turnau.
Dr. Thomas Rehor, Gymnasialprofessor in Chru-
dim.
Oberbaurat Karl Edler von Scheiner, Vorstand des
techn. Statthalterei- Departements in Prag.
Ludwig Schneider, Oberkontrollor der Finanz-Kon-
trolle in Smific.
Dr. Alwin Schultz, em. o. ö. Professor an der deut-
schen Universität in Prag.
Ernst Schwedeler Meyer, Direktor am nordböhmi-
schen Gewerbemuseum in Reichenberg.
Johann SedläCek, fürstl. Schvvarzenbergscher Inge-
nieur in Frauenberg.
Johann Siegel, Zivilingenieur in Eger.
Franz SmolIk, Realschulprofessor in Budweis.
Eduard Sochor, Architekt in Prag.
Dr. Heinrich Solc, gew. Bürgermeister der Stadt
Prag.
Josef Stepanek, Realschulprofessor a. D. in Prag.
Ferdinand Thomas, Bürgerschuldirektor in Ruppers-
dorf bei Reichenberg.
Anton Truhlak, Direktor des akad. Gymnasiums
in Prag.
Edmund Tucha, Pfarrer in Klö.sterle a. d. Eger.
Karl VorliCek, Erzdechant in Kuttenberg.
Ernsf Karl Graf Waldsiein-Waktenherg, Geheimer
Rat, Kämmerer und Rittmeister i. d. R., Wald-
schloß Stählau.
Mach)alena Wankel, Schriftstellerin in Prag.
Dr. Vinzenz ZIbrt, a. ö. Professor an der böhm.
Universität in Prag.
XV
Personalstand (Konservatoren and Korrespondenten in Bukowina und Dalmatien)
XVI
Bukowina
Konservatoren:
Schulrat Reg.-Rat Heinru u Klausek, Gymnasial-
direktor in Czernowitz (I. für das Kronland), seit
1887, wiederbestätigt 17. April 1907, Z. 14168.
Baurat Erich Kolbenhf.yer, Direktor der Staats-
gewerbeschule in Czernowitz (IL für die Bzkh.
Gurahumora, Kimpolung, Radautz, Sereth und
Suczawa), ernannt 8. Februar 1905, Z. 39717 ex
1904.
Dr. Wladijuk Mii.kowicz, o. ö. Universitätsprofessor
in Czernowitz (II. für die Bzkh. Czernowitz,
Kotzmann, Storozynetz, Waskoutz, Wiznitz, Za-
stawna und die Stadt Czernowitz), ernannt
19. April 1906, Z. 13345-
Dr. Johann Polek, Universitätsbibliothekar, Czer-
nowitz (III. für das Kronland), .seit 1901, wieder-
bestätigt 15. November 1906, Z. 40826.
Korrespondenten:
Eduard Fischer, Gendarmerierittmeister, Sekretär
des Landesmuseums in Czernowitz.
Dr. Leopold Getzlinger, Bezirksarzt in Wiznitz.
Dr. Raimund Friedrich Kaindl, o. ö. Universitäts-
professor in Czernowitz.
Dr. Basil Kluczensko, L.-Reg.-Rat und Landes-
Sanitätsreferent in Czernowitz.
Dr. Ferdinand Kogler, Universitätsprofessor in
Czernowitz.
Hermann Mittelmann, Sekretär des kaufmännischen
Vereines in Czernowitz.
Vasile TomiüC, Erzpriester in Radautz.
Dr. Oswald Zingerle von Summersberg, o. ö. Uni-
versitätsprofessor in Czernowitz.
Dalmatien
Konservatoren:
JüSKK Bersa von Leidknthal, Rechnungsoffizial der
Statthalterei, Kustos der antiken Abteilung des
Museums San Donato in Zara (I. für die Bzkh.
Zara), seit 1900, wiederbestätigt 25. Januar 1906,
Z. 47230 ex 1905.
Reg.-Rat Monsignore Franz BuhC, Gymnasial-
direktor i. P., Direktor des Staatsmuseums
in Spalato (L, IL und III. für die Bzkh. Imoski,
Lesina, Makarska, Metkoviö, S. Pietro, Sinj und
Spalato), für I. und IL seit 1880, wiederbestätigt
12. April 1905, Z. II 929; für III. seit 1891, wieder-
bestätigt 23. April 1906, Z. 14656.
JosEK CiciN, Professor am Staatsgymnasium inCattaro
(III. für die Bzkh. Cattaro), ernannt 6. Mai 1904,
Z. 11051.
Tullius Erber, Gymnasialprofessor in Zara (III. für
die Bzkh. Benkovac, Knin, Sebenico, Zara), er-
nannt 16. Juli 1904, Z. 22197.
Dr. Lukas Jelic:, Professor an der röm.-kath. theo-
logischen Zentrallehranstalt in Zara (1. für die
Bzkh. Benkovac, Knin und Sebenico), ernannt
30. Mai 1907, Z. 19537-
Dr. M1L0KAD Medini, Gymnasialprofessor in Ragusa
(III. für die Bzkh. Ragusa), ernannt 6. Mai 1904,
Z. 11051.
Dr. JosEF PosEDEL, Gymnasialdiroktor in Ragusa (I.
u. IL für die Bzkh. Ragusa), ernannt 6. Mai 1904,
Z. 11051.
Kais. Rat Johann Smirich, Realschulprofessor
und Leiter des Museums San Donato, Ritter des
Franz Josef-Ordens in Zara (IL für die Stadt Zara),
seit 1877, wiederbestätigt 14. August 1903,
Z. 14576-
Bartholomäus Tamino, Oberbaurat bei der Statt-
halterei in Zara (IL für die Bzkh. Benkovac,
Knin, Sebenico und Zara mit Ausnahme der
Stadt Zara), seit 1893, wiederbestätigt 14. August
1903, Z. 14576.
Dr. Natale Trojanis, Erzpriester in Curzola (L, IL
und III. für die Bzkh. Curzola), seit 1 890, wieder-
bestätigt 17. Juli 1905, Z. 25854.
Erledigt die Stelle:
I. und IL lür die Bzkh. Cattaro.
Korrespondenten:
Ignaz Amerling in Ragusa.
Thomas Brajkovk!:, Gymnasialdirektor in Zara.
Nikolaus Dapar, Bürgermeister in Benkovac.
Gian Domenico Fanfogna Conte de Garagnin in
Trau.
Cyrillus IvKKOVic:, Baurat bei der Statthalterei in
Zara.
Don PiETRo Kaer, Pfarrer in Rasline bei Sebenico.
SiiNUioN Lai.il, P)ürgermeister in Kistanje.
XVII
Personalstand (Konservatoren in Galizien)
XVIII
Dr. Georg Marcocchia, Bezirksingenieur in Spa-
lato.
Alois Marun, Ord. Franc, Vorstand der archäo-
logischen Gesellschaft in Knin.
ViNZENZ Miagostovich, Professor i. R. in Sebenico.
ViNZENZ MiLr(i, Kreisgerichtspräsident i. R., Bürger-
meister der Stadt Spalato.
Josef ModriC, Gutsbesitzer in Benkovac.
SixiEOx SiMONiL', Gemeindebeamter in Sebenico.
ViD VuLETKi-VuKASOviO, Hauptlelirer an der Lehre-
rinnen-Bildungsanstalt in Ragusa.
Galizien
Konservatoren:
Dr. Ladislaus ABRAHA^r, o. ö. Universitätsprofessor
in Lemberg (II. für die Bzh. und die Stadt Lem-
berg), ernannt 31. Juli 1906, Z. 2H043.
Dr. Eugen Barwinski, Skriptor an der Universitäts-
bibliothek in Lemberg (II. für die Bzkh. Bobrka,
Dolina, Drohobycz, Rohatyn, Rudki, Sambor,
Staremiasto, Stryj, Turka und Zydaczöw), er-
nannt 31. Juli 1906, Z. 28043.
Dr. Alexander Czolowski, städtischer Archivar in
Lemberg" (IL für die Bzkh. Cieszanöw, Grödek,
Jaworöw, Kamionka strumilowa, Moäciska, Rawa
ruska, Sokal und Zolkiew), seit 1899, wieder-
bestätigt IG. März 1905, Z. 28779 6x 1904.
Dr. Wladlnur Drmetrykiewicz, Mitglied der kais.
Akademie der Wissenschaften in Krakau (I. für
die Bzkh. Brzozöw, D^browa, Dobromil, Gorlice,
Jaroslau, Jaslo, Kolbuszowa, Krosno, Lancut,
Lisko, Mielec, Nisko, Pilzno, Przemyäl, Prze-
worsk, Ropczyce, Rzeszöw, Sanok, Strzyzöw,
Tarnobrzeg und Tarnöw), seit 1891 (für die II.
Sektion); für die I. Sektion seit 1902, wieder-
bestätigt II. Februar 1907, Z. 2497.
Marian Ritter von Dydynski, Gutsbesitzer und
Landtagsabgeordneter in Raciborsko (I. für die
Bzkh. Biala, Bochnia, Brzesko, Chrzanöw, Gry-
b6w, Krakau, Limanowa, MyÄlenice, Neumarkt,
Neu-Sandec, Podgorze, Saybusch, Wadovvice,
Wieliczka und die Stadt Krakau), seit 1895,
wiederbestätigt 7. April 1905, Z. 11928.
Dr. Stanislaus Ritter Estrkiciier von Rozhiiuski,
Universitätsprofessor in Krakau (III. für die Bzkh.
Biala, My.^lenice, Podgorze, Saybusch, Wado-
wice und Wieliczka), ernannt 27. Oktober 1907,
Z. 39584-
Dr. Ludwig Finkel, o. ö. Universitätsprofessor, Ritter
des Ordens der Eis. Krone in Lemberg (IL für
die Bzkh. Brody, Brzezany, Buczacz, Czortköw,
Husiätyn, Podhajce, Przemy.^Jany, Skalat, Tar-
nopol, Trembo%vla, Zbarai, Zboröw und ZJ'oczow),
seit 1899, wiederbestätigt 13. Februar 1904, Z. 2821.
Dr. Kaki, Hauaczek, a. ö. Univ. -Professor in Lem-
berg (I. für die Bzkh. Böbrka, Dolina, Drohobycz,
Kalusz, Rohatyn, Rudki, Sambor, Staiiislau,
Staremiasto, Stryj, Turka, Zydaczöw), ernannt
II. April 1904, Z. 8845.
Dr. Adalbekt von K^trzyisiski, Direktor der Osso-
linskischen Bibliothek in Lemberg (III. für die
Bzkh. Böbrka, Bohorodczany, Borszczöw, Brody,
Brzeiany, Buczacz, Cieszanöw, Czortköw, Dolina,
Drohobycz, Grödek, Horodenka, Husiätyn, Ja-
woröw, Kaiusz, Kamionka strumilovva, Kotomea,
Kossöw, Lemberg, Mo.^ciska, Nadwörna, Pod-
hajce, PrzemyÄlany, Rawaruska, Rohatyn, Rudki,
Sambor, Skalat, Sniatyn, Sokal, Stanislau, Stare-
miasto, Stryj, Tarnopol, Tlumacz, Trembowla,
Turka, Zaleszczyki, Zbarai, Zbörow, ZIoczöw,
Zölkiew, y^ydaczöw und die Stadt Lemberg),
seit 1892, wiederbestätigt 31. Januar 1908,
Z. 52070 ex 1907.
Dr. Alexander Kolessa, o. ö. Universitätsprofessor
in Lemberg (III. für ruthenisches Archivwesen in
den Bzkh. Brody, Brzeiany, Cieszanöw, Grödek,
Jaworöw, Kamionka strumifowa, Lemberg, Moä-
ciska, Przemyälany, Rawa ruska, Sokal, Tarnopol,
Zbarai;, Zbörow, Ztoczöw, Zölkiew und die Stadt
Lemberg), seit 1902, wiederbestätigt 17. April
1907, Z. 14347.
Dr. Felix Kopera, Privatdozent an der Universität,
Direktor des städtischen Nationalmuseums in
Krakau (IL für die Bzkh. Bochnia, Brzesko, DcV
browa, Kolbuszowa, Mielec, Nisko, Pilzno, Rop-
czyce, Rzeszöw, Tarnobrzeg, Tarnöw), ernannt
23., Januar 1905, Z. 45125 ex 1904.
Dr. SiANisLAUs Kkzvzanowski, Univcrsitätsijrofessor,
Direktor des städtischen Archivs in Krakau (III.
für die Bzkli. Chrzanöw, Krakau und die Stadt
Krakau (ernannt 27. Oktober 1907, Z. 39584.
Dr. Si'anislaus KuTRZuiiA, Privatdozent an der Uni-
versität, Adjunkt am Lande.sarchiv in Krakau
(III. für die Bzkh. (inrlice, Gryböw, Jaslo, Krosno,
Limanowa, Neumarkt und Neu-Sandec). ernannt
27. Oktober 1907, Z. 395H.1.
ir
XIX
Pcrsonalstund (Konservatoren und Korrespondenten in Galizien)
XX
Bergrat Leonhard Lkpszy, Vorstand des Pun-
zierung; Samtes in Krakau (II. für die Bzkh. Gor-
lice, Gryböw, Jaslo, Krosno, I.imanowa, Neu-
markt, Neu-Sandec und Strzyiöw) ernannt 20. März
1907, Z. 50741 ex igo6.
Dr. Friedrich PapilK, Univ'ersitätsbibliotliekar in
Krakau (III. für die Bzkh. Boclinia, Brzc.sko,
Brzozow, Ditbrowa, Kolbuszowa, Lancut, Mielec,
Nisko, Pilzno, Przewor.sk, Ropczyce, Rzeszöw,
Strzyiöw, Tarnobrzeg, Tarnow); für die I. Sek- i
tion von 1902 — 1906; für die III. SckllDn ernannt
27. Oktober 1907, Z. 39584.
Dr. JosKF SiKMiKADZRi, Uuiversitätsprofessor in
Lemberg- (I. für die Bzkh. Bnidy, Brzei:any,
Cieszanöw, Grödek, Jaworcnv, Kaminnka .strumi-
towa, Lemberg-, Moäciska, Przemy^any, Rawa
ruska, -Sokal, Tarnopol, Zbara^, Zbörow, Zioczöw,
Zölkiew und die Stadt Lemberg), seit 1902,
wiederbestätigt 17. April 1907, Z. 14347.
PivTKR SKOHiia.sKi, Profcssor am 1. Staatsgymnasium
in Lemberg (IJ I. für das rutlienisclie Archi\\vesen
in den Bzkh. Bobrka, Bohorodczany, Borszczöw,
Buczacz, Czortküw, Dolina, Drohoby cz, Horodenka,
Husiatyn, Kahisz, Koh)mea, Kossöw, Nad\v(')rna,
Peczeni^.yn, Podhajce, Roliatyn, Rudki, Sambor,
Skalat, Sniatyn, vStaniskiu, Staremiasto, Stryj,
Thimacz, lV(>mbü\vla, Turka, Zaleszczyki und
Zydacztnv), ernannt 23. iVIai 1905, Z. 17938.
Graf Johann' Szkptvcri in Przyibice, wie S. IV
(II. für die Bzkh. Brzozow, Dobromil, Jaroslau,
Lancut, Lisko, Przemyäl, Przeworsk und Sanok),
seit 18S7, wic'derbestätigt 17. April 19(57, Z. 141U8.
Thkodor Maryan Talowski, a. ö. Professor an der
technischen Hochschule in Lemberg (II. für die
Bzkh. Bohorodczany, Borszczöw, Horodenka, Ka-
lusz, Kohimea, Kossöw, Nadwörna, Peczenizyn,
Sniatyn, Stanislau, Thimacz, Zaleszczyki), er-
nannt 28. April 1904, Z. 10099.
Dr. Stanislaus Ritter von Tomkowicz, Schriftsteller
in Krakau (II. für die Stadt und den politischen
Bezirk Krakau), seit 1887, wiederbestätigt 17.
April 1907, Z. 14 168.
Dr. BoLESLAUS Ulanowski, o. ö. Universitätsprofessor
in Krakau (III. für die Bzkh. Dobromil, Jaroslau,
Lisko, PrzemyÄl und Sanok), seit 1894, wieder-
bestätigt 13. Februar 1904, Z. 2821.
Erlediget die Stellen:
I. für die Bzkh. Bohorodczany, Borszczöw, Bu-
czacz, Czortköw, Horodenka, Husiatyn, Kolo-
mea, Kossöw, Nadwörna, Peczenizyn, Pod-
hajce, Skalat, Sniatyn, 'riiimac/., Tn-mbowla,
Zaleszczyki.
IL für die Bzkh. Biala, Chrzanöw, My.^lenice, Pod-
görze, Saybusch, Wadowice und Wieliczka.
Korrespondenten:
Dr. Pf.ter von Bib.\kowski, o. ö. Universitätsprofessor
in Krakau.
Geheimer Rat Dr. J<isi;i Bn.( zi/hski, Frzbischof
von Lemberg.
Geheimer Rat Dr. Michael Bohr/vnsri, Statthalter
in Lemberg-.
Dr. Johann Boloz Ritter von Antonu.wilz, o. ö. Uni-
versitätspi'ofessor in Lemberg-.
Adam Chmiel, Archivar der Stadt Krakau.
Graf Georg Dünin-Boricowski, Gutsbesitzer in
Lemberg.
Dr. Johann Fijalek, Universitätsprofessor in
Lemberg-.
S1G1.SMUND Hendel, Direktor der Staatsgewerbe-
schule in Lemberg.
Dr. JosEE Korzeniowski, Amanuensis an der Uni-
versitätsbibliothek in Lemberg.
Kais. Rat Edgar Kovats, Professor an der tech-
nischen Hochschule in Lemberg.
(Teheimer Rat und Kämmerer Graf Karl Lancro-
ro.nski-Brzezie, Mitglied des Herrenhauses, Rozdol
und Wien.
Ladislaus Ritter von Lozln'sri in Lemberg.
Fürst Dr. Andreas Lubomirski, Kurator des Osso-
linskischen Nationalinstitutes in Lemberg.
Franz Maczynsict, Architekt in Krakau.
Dr. JosEE MuczKowsKi, Landesgerichtsrat in Krakau.
Dr. Georg Graf Myciklski, o. ö. Universitätspro-
fe.ssor in Krakau.
Baurat Si.awomir Odrzvwolski, Professor an der
Staatsgewerbeschule in Krakau.
Julian Pagaczewski, Kustos am National-Museuni
in Krakau.
Eduard Pawlowicz, Kustos am Ossolinskischen
Institute in Lemberg.
Anton Petru.szewicz, Domkustos des griech.-kath.
Metropolitan- Domkapitels in Lemberg.
XXI
Personalstand (Konservatoren und Korrespondenten in Kärnten und Kraüi)
XXII
Hofrat Dr. Maryan von SokolowsivI, o. ö. Uiiiversi-
tätsprof'essor in Krakau.
Theodor Stefanelli, Oberlandesgerichtsrat in Lem-
berg.
Baurat Thaddäus von SirvjensivI, Direktor am
Museum für Kunst und Gewerbe in Krakau.
Hofrat Dr. Thaddäus WojliechowsivI, o. ö. Uni-
versitätsprofessor in Lemberg.
Kärnten
Konservatoren:
Alekei) Castelliz, wie oben Sp. II, in Villach (II. für
die Bzkh. Hermagor), ernannt 23. Januar igoö,
Z. 47315 ex. 1905.
Dr. Odilo Fkankl, Religionslehrer am Gymnasium
St. Paul (I. für die Bzkh. St. Veit, Völkermarkt
und Wolfsberg), seit 1897, wiederbestätigt 31.
Januar 1908, Z. 52070 ex 1907.
GusiAv GoEHEL, Direktor der Fachschule in Villach
{II. für die Bzkh. Villach), seit 1902, wieder-
bestätigt 28. März iqo8, Z. 8730.
]\Iatth.\us Grösser, Domkapitular des Domstiftes
Gurk in Klagenfurt (II. für die Bzkh. St. Veit),
seit 1886, wiederbestätigt 13. März 1005, Z. 8064.
Paul Gruebek, Obei'baurat in Klagenfurt (II. für die
Bzkh. und die Stadt Klagenfurt), seit 1895, wieder-
bestätigt 13. März 1905, Z. 8064.
Paul Herüert Kerchnawe, auf Schloß Kirclibüchl
bei Wolfsberg' (IL für die Bzkh. Wolfsberg), er-
nannt 2. Juni 1905, Z. 18590.
AuGu.sT Jaksch Ritter von Wartenhor.si', Ehren-
doktor der Grazer philosophischen Fakultät,
Landesarchivar, Archivar fles historischen Ver-
eines in Klagenfurt (I. für die Bzkh. Hermagor,
Klagenfurt, Spittal, Villach und die Stadt Klag'en-
furt, III. für das Kronland), ernannt für die
I. Sektion i. Dezember 1903, Z. 32288, für die
III. Sektion 15. März 1907, Z. 9142.
Franz Pichler, Architekt, Professor an der Staats-
handwerkerschule in Klagenfurt (IL für die Bzkh.
Spittal), ernannt 26. Dezember 1906, Z. 45535.
Erledigt die Stelle:
IL für die Bzkh. Völkermarkt.
Korrespondenten:
Simon Bauer, Dechant zu Bleiburg.
Arthur Barczay de Naüy-Barcsa, Landes-Regie-
rungsrat in Klagenfurt.
JosEF Gruher, Stadt. Polizeiarzt in Klagenfurt.
Reg.-Rat Dr. Franz H.'VNn, Gymnasialprofessor i. R.,
Direktor des Geschichtsvereines in is^lagenfurt.
Markus Freiherr von Jabornegg, Landes-Kanzlei-
direktor in Klagenfurt.
Josef Kramny, Professor an der Staats-Lehrer-
bildungsanstalt in Klagenfurt.
Ehrendomherr Gahriel Lex, Dechant zu .St. Veit.
Karl Graf Lodron Laterano in Gmünd.
Dr. Johann Qurn-, Präfekt am fürstbischöflichen
Knabensemiiiar in Klagenfurt.
Karl Roticy, Finanz-Oberinspektor in Villach.
August Veitek, akad. Maler in Klagenfurt.
Dr. Martlm WurxE, Professor am Staatsgymnasiuni
in Klagenfurt.
Krain
Konservatoren:
Franz Avsec, Pfarrer in St. Georg-en unter Kumberg
(IL für die Bzkh. Ciurkfeld, Littai, Rudolfsvverth),
ernannt 25. Januar 1904, Z. 32541 ex 1903.
Kais. Rat Johann Franke, Professor an der Staats-
Oberrealschule in Laibach (IL für die Bzkh.
Krainburg und Stein), .seit 1882, wiederbestätigt
31. Januar 1908, Z. 52070 ex 1907.
Anton Koblar, Dechant in Krainburg (III. für das
Herzogtum), seit 1894, vviederbestätigt 13. März
1905, Z. 8064.
Dr. Eduard Nowotny, Gymn.-Prof. in Klagenfurt
(I. für die Bzkh. Gottschee, Gurkfeld, Littai,
Rudolfswerth, Tschernembl), ernannt 16. Juli
1904, Z. 22522.
Josef Obergföll, Professor am Staatsgymnasium in
Gottschee (IL für die Bzkh. Adelsberg, Gottschee,
Loitsch und Tschernembl), ernannt 25. Januar 1904,
Z. 32541 ex 1903.
Johann Subic, Direktor der Fachschule in Laibach
(IL für die Bzkh. Laibach-Umgebung- und die
Stadt Laibach), seit 1897, wiederbestätigt 2. Ok-
tober 1907, Z. 36705.
Johann Vurnuv, Bildhauer in Radmannsdorf (IL für
die Bzkh. Railniamisdorf), ernannt 25. Januar
1904, Z. 32541 ex 1903.
Dr. Jakob Zmavö, Gymnasialprofessor in Laihacli
(I. für die Bzkh. .Xdelsberg, Krainburg, Laibach-
Umgebung, Loitsch, Radinannsdorf, Stein und
die Stadt Laibach), ernannt 10. Juli 1904, Z. 22522.
II*
XXIII
Personalstand (Ivonservatoien nnd KorrcsjxjiulentL-n im Küstenland und in Mähren)
XXIV
Korrespondenten:
Johann Flis, Domkapitular und Dompfarrer in
Laibach.
Dr. FuANZ KoiMATAK, Gymnasialprofessor in Krain-
burg.
Johann Schaschul, Pfarradniinistrator in Adlesic.
Dr. Walter S.mu), Kustos am Landesmuseum in
Laibach.
Ernst Stöhk, akad. Maler in Wochein.
Dr. Hkinkich Swouoda, Supplent an der Oberreal-
schule in Laibach.
Küstenland
Konservatoren:
Graf Sk;ismuni) Attk.ms-Petzknstkin, Kämmerer,
Großgrundbesitzer in Podgora (IL für die Bzkh
Görz, Gradiska, Sesana, Tulmein und die Stadt
Görz), seit 1902, wiederbestätigt 18. Februar
1907, Z. 4328.
Dr. Bernhard Benussi, Direktor des städt. jMädchen-
lyzeums in Triest {III. für die Stadt Triest und
ihr Gebiet), seit 1902, wiederbestätigt 5. Novem-
ber 1907, Z. 43520.
Dr. Paul Anton von Bizzarro, Advokat in Görz
(I. für die Bzkh. Görz, Sesana, Tolmein und die
StadtGörz),seit 1 875, wiederbestätigt i z.Aprili 905,
Z. 1 1929.
Dr. Anton Gnirs, Professor an der Rlariiie-LTnter-
realschule in Pola (I. für die Bzkh. Mitterburg
[Pisino], Pola und die Stadt Rovigno), seit 1902,
wiederbestätigt 18. Februar 1907, Z. 4328.
Heinrich Majonica, Leiter des Staatsmuseums in
Aquileja, Gymnasialprofessor in Görz (I. für
das Staatsmuseum in Aquileja und die Bzkh.
Gradisca), seit 1882, wiederbestätigt 31. Januar
1908, Z. 52070 ex 1907 und (III. für die Bzkh.
Görz, Gradisca, Sesana, Tolmein und die Stadt
Görz), seit 1902, wiederbestätigt 18. Februar 1907,
Z. 4328.
Heinrich Nordio, Professor an der Staatsgewerbe-
schule in Triest (IL für die Bzkh. Capo d'Istria,
Parenzo und die Städte Rovigno und Triest
samt Gebiet), seit 1902, wiederbestätigt 17. April
1907, Z. 14168.
Dr. JosEE Petris, Notar und Bürgermeister in
Cherso (IL für die Bzkh. Lussin, Mitterburg
[Pisino], Pola, Veglia und Volosca), seit 1902,
wiederbestätigt 18. Februar 1907, Z. 4328.
Stefan Petris, Gymnasialprofessor i. R. in Pirano
(I. für die Bzkh. Capo d'Istria und Parenzo), seit
1884, wiederbestätigt 13. März 1905, Z. 7912. und
(111. für die Bzkh. Capo d'Istria, Lussin, Mitter-
burg [Pisino], Parenzo, Pola, Veglia, Volosca und
die Stadt Rovigno), seit 1902, wiederbestätigt
18. Februar 1907, Z. 4328.
Dr. Steean NaoLO Petris, Advokat in Veglia (I. für
die Bzhk. Veglia), ernannt 15. März 1906, Z. 6965.
Dr. Ai.iiicRT PüscHi, Direktor dos Musco civico
d'antichitä in Triest (I. für die Stadt Triest und
ihr Gebiet), seit 1895, wiederbestätigt 4. Sep-
tember 1905, Z. 32826.
Dr. Peter Sticotti, Professor am Kommunalgymna-
sium in Triest (I. für die Bzkh. Lussin und Vo-
losca), seit 1902, vviederbestätigt 18. Februar
1907, Z. 4328.
Korrespondenten:
Dr. Andreas Amoroso, Direktor der Bodenkredit-
anstalt, Präsident der istrianischen archäologi-
schen und historischen Gesellschaft in Parenzo.
Statthaltereirat Alois Bosizio Ritter von Thurn-
berg und Jungenegg, Leiter der Bzkh. in Görz.
Prälat Dr. Karl Drexler, Professor an der Diö-
zesanlehran.stalt in Görz.
SiLVANus Gandusio, Rat des Obcrlandesgerichtes
in Triest.
Kais. Rat Josef Gelcicii, Professor an der nautischen
Akademie in Triest.
Alexander Hauger, Marine- Konimissariatsadjiinkt
I. Kl. in Pola.
Dr. Atilio Hortis, Bibliothekar in Triest.
Guido Levi, Statthalterei-Ingenieur in Triest.
Rudolf Machnitsch, Oberingenieur in Tolmein.
Dr. Antonius Mahnic, Bischof in Veglia.
Dr. Karl von Marchesetti, Direktor des Museo
civico di storia naturale in Triest.
Dr. Karl Moser, Gymnasialprofessor i. R. in Triest.
Franz Oliva, Oberster Marine-Ingenieur und Marine-
Land- und Wasserbaudirektor in Pola.
Eduard Prister, Gutsbesitzer in Fiumicello.
Francesco Salata, in Triest.
Eugen RrrTER Freiherr von ZAhony, Gutsbesitzer
in Podgora bei Görz.
Dr. BernH/U<d Sciuavuzzi, Ober-Bezirksarzt in Pola.
Franz Stark, Gymnasialprofessor in Triest.
Dr. Franz Swida, Landesschulinspektor in Triest.
XXV
Personalsland (Konservaloren und Korrespondenten in Mahren)
XXVI
Mähren
Konservatoren:
Dr. BicKTHOLD Bketholz, mährischer Landesarchivar,
Leiter des Stadtarchivs und Kurator des Franzens-
museums in Brunn (IIL für die Bzkh. Auspitz, Bos-
kowitz, Brunn, Mähr.-Budwitz, Datschitz, Hohen-
stadt, Iglau, Mähr.-Kromau,Littau, Gr.-Meseritsch,
Mistek, Neustadtl, Neutitschein, Nikolsburg, 01-
mütz, Mähr.-Ostrau, Römerstadt, Mähr. -Schön-
berg, Sternberg, Tischnowitz, Trebitsch, Mähr.-
Trübau, Mähr.-Weißkirchen, Wischau, Znaim und
die Städte Brunn, Iglau, Olmütz und Znaim),
ernannt 15. Juli 1904, Z. 23963.
Ladisi.aus Innozenz Cervinka, Ingenieur-Geometer
in Kojetein (I. für die Bzkh. Ung.-Brod, Holleschau,
Ung.-Hradisch, Kremsier, Wal.-Meseritsch, Pre-
rau, Proßnitz und die Städte Ung.-Hradisch und
Kremsier), ernannt 31. Augaist 1903, Z. 1705
(K. U. M.j.
Leo Chilla, Direktor der Fachschule in Znaim
(II. für die Bzkh. Datschitz, Iglau, Mähr.-Budwitz,
Trebitsch, Znaim und die Städte Iglau und Znaim),
ernannt i. Februar 1905, Z. 40 161 ex 1904.
Alois Czerny, Bürgerschullehrer in Mähr.-Trübau
(II. für die Bzkh. Hohenstadt, Mähr. -Schönberg
Mähr.-Trübau und Römerstadt), seit 1^97, wieder-
bestätigt 2. Oktober 1907, Z. 36705.
Wilhelm Dwokak, Bauingenieur, Professor der
deutschen Staatsgevverbeschule, Ritter des Franz
Josef-Ordens in Brunn (II. für die Bzkh. Boskowitz,
Groß-Meseritsch, Neustadtl, Tischnowitz und
Wischau), seit 1893, wiederbestätigt 24. November
1903, Z. 38499.
Ferdinand Hrach, Architekt, o. ö. Professor an der
technischen Hochschule in Brunn (II. für die
Bzkh. Auspitz, Brunn, Mähr.-Kromau, Nikols-
burg und für die Stadt Brunn), seit 1893, wieder-
bestätigt 24. November 1903, Z. 38499.
Josef KlvaSa, Direktor am Kommunalgymnasium
in Gaya (II. für die Bzkh. Gaya, Göding, Ung.-
Brod, Ung.-Hradisch und dieStadt Ung.-Hradisch),
seit 1895, wiederbestätigt 14. Dezember 1905,
Z. 44646.
Florian Koudklra, Bezirks-Obertierarzt in Wischau
(I. für die Bzkh. Boskowitz, Mähr.-Trübau und
Wischau), ernannt 31. August 1903, Z. 1705
(K. U. M.).
Baurat Max Kress, Vorstand des städtischen Bau-
amtes in Olmütz (II. für die Bzkh. Kremsier,
Littau, Olmütz, Prerau, Proßnitz, Sternberg und
die Städte Kremsier und Olmütz), ernannt
2. Februar 1907, Z. 50742 ex 1906.
Dr. Martin Kr!2, Notar in .Steinitz (I. für die
Bzkh. Auspitz, Gaya und Göding), seit 1895,
wiederbestätigt 14. Dezember 1905, Z. 44646.
Hofrat Alexander Makowsky, pens. Hochschul-
professor in Brunn (I. für die Bzkh. Brunn,
Neustadtl, Tischnowitz und die Stadt Brunn),
seit 1895, wiederbestätigt 14. Dezember 1905,
Z. 44646.
Karl Maska, Direktor der Landesrealschule in
Teltsch (I. für die Bzkh. Mähr.-Budwitz, Datschitz,
Iglau, Groß-Meseritsch, Trebitsch und die Stadt
Iglau), seit 1894, wiederbestätigt lo. März 1905,
Z. 28779 ex 1904.
Leopold Nopp, gräflich Magnisscher Archivar in
Straßnitz (III. für die Bzkh. Ung.-Brod, Gaya,
Göding, Holleschau, Ung.-Hradisch, Kremsier,
Wal.-Meseritsch, Prerau, Proßnitz und die Städte
Ung.-Hradisch und Kremsier), ernannt 15. Juli
1904, Z. 23963.
Anton Rzehak, o. ö. Professor an der deutschen
technischen Hochschule in Brunn (I. für die Bzkh.
Mähr.-Kromau, Nikolsburg, Znaim und die Stadt
Znaim), ernannt I.Februar 1905, Z.40161 ex 1904.
Dr. Johann Smyc'ka, Distriktsarzt in Littau (I. für
die Bzkh. Hohenstadt, Littau, Römerstadt und
Mähr.-Schönberg), ernannt 31. August 1903,
Z. 1705 (K. U. M.).
Dr. Josef VyvleCka, Domvikar in Olmütz (I. für
die Bzkh. Mähr.-Ostrau, Mistek, Neutitschein,
Olmütz, Sternberg, Mähr.-Weißkirchen und die
Stadt Olmütz), seit 1894, wiederbestätigt 10. März
1905, Z. 28779 ex 1904.
Erledigt die Stelle:
II. für die Bzkh. Ilolleschau, Mähr.-Ostrau, Mistek,
Neutitschein, Wal.-Meseritsch und Mähr.-Weiß-
kirchen.
Korrespondenten:
Arthur Brausewetter, Architekt, Professor an der
deutschen Staatsgewerbeschule in Brunn.
P. Eduard Du.\u,uvii., Religionsprofessor i. R. in
Wal.-Meseritsch.
XXVII
Personalstand (Konservaloren in Nieder-Öslerreicli)
XXVlll
Karl EiCHLKRj^Religionsprofessor in Brunn.
Alois Franz, Baurat i. R. in Brunn.
Karl Gerlich, Oberlehrer in Ober-Gerspitz.
P. Ludwig Herrmann, Kaplan in Mähr. -Neustadt.
Heinrich Hollitzky, Architekt, Professor an der
deutschen Staatsgewerbeschule, Konservator am
Landesmuseum in Brunn.
ViKTORHoLTUEKjStatthaltcrei-V'izepräsident inBrünn.
Dr. Hans Kellner, Stadtbaudirektor in Brunn.
Dr. Maurus Kinter, f.-e. geistl. Rat, Benediktiner-
Ordenspriester in Raiyern.
Kais. Rat Emil Koristka, Sekretär am Franzens-
museum in Brunn.
JoiL\NN Krassnigg, Scliulrat, Gymnasialdirektur in
Nikolsburg.
Alois M.a,chatschek, Professor an der deutschen
Staatsrealschule in Brunn.
Franz MyklIk, Oberlehrer in Xeudorf bei Ung.-Ostra.
Willibald Müller, Kustos und Vorstand derStudien-
bibliothek in Olmütz.
Dr. Johann NevMil, Gymnasialprofessor in Ung.-
Hradisch.
Jaroslav Palliakdi, Notar in Mähr.-Budwitz.
Emil Pirchan, akad. Maler luul Professor an der
Kommunalrealschule in Brunn.
Dr. Franz PRucryl, Pfarrer in Thein bei Leipnik.
Adolf Raab, Konservator des mährischen Landes-
museums in Königsfeld.
Karl Schirek, Kustos des mährischen Gewerbe-
museums in Brunn.
Dr. Karl Schober, Landesschulinspektor in Brunn.
Kais. Rat Dr. Wilhel.m Schra.m, Landesbibliothekar
in Brunn.
Andreas Simeoner, Weltpriester, Ehrenkanonikus
der Basilika S. Maria in Cosmedin, Rom, und
Professor am Staatsgymnasium in Znaim.
Franz Tinz, Pfarrer in Pritlach.
Arch itekt Richard VöLKEL, Stadtbaumeister in Brunn.
Hans Welzl, zweiter Sekretär der hist.-stat. Sektion
der mähr. Landwirtschaftsgesellschaft in Brunn.
Nieder-Österreich
Konservatoren:
Josef Bortlik, Kustos am Museum Carnuntinum
in Deutsch -Altenburg (I. für die Bzkh. Brück
a. Leitha), ernannt 27. Juni 1905, Z. 23120.
Alfred von Chizzola, Generalmajor a. D. in Wien
(I. für die Bzkh. Gmünd, Pöggstall, Waidhofen
a. Thaya und Zwettl), ernannt 19. Juni 1907,
Z. 20051.
Oberbaurat Julius Deininger wie oben Sp. II, Wien
IV Favoritenstraße i (II. für den I. Bezirk der
Stadt Wien), seit 1904, wiederbestätigt 25. Januar
1905, Z. 40162 ex 1904.
Konsistorialrat Anton Doknkr von Dobenau, De-
chant und Pfarrer in Maria-Taferl (IL für die
Bzkh. Pöggstall), seit igoo, wiederbestätigt
13. März 1905, Z. 8064.
Adali'.krt Dungkl, Reichsratsabgeordneter, Präses
der Ost. Benediktinerkongregation und Abt des
Stiftes Göttweig (I. für die Bzkh. Lilienfeld,
Melk und St. Polten; III. für die Bzkh. Amstetten,
Lilienfeld, Melk, St. Polten, Scheibbs, Tulln
[mit Ausnahme des Gerichtsbezirkes Kirchberg
am Wagram] und die Stadt Waidhofen a. d. Ybbs),
seit 1875, wiederbestätigt 12. April 1905, Z. 11929.
P. Friedrich Endl, Benediktinerordenspriester und
Archivar des Stiftes Altenburg (II. für die Bzkh.
Hörn), seit 1897, wiederbestätigt 17. April 1907,
Z. 14168.
P. Otto Fkhrixger, Direktor und Professor des
KonviktesSeitenstetten(I. für die Bzkh. Amstetten,
Scheibbs und die Stadt Waidhofen a. d. Ybbs),
seit 1900, wiederbestätigt 26. Juni 1905, Z. 22495.
Dr. Adallieki- Fuchs, Pfarrer in Brunnkirchen (III.
für die Bzkh. Krems [mit Ausnahme des Ger.-
Bezirkes Gtöhl] und Pöggstall), ernannt 26. April
1905, Z. 15029.
Dr. K.VRL Giannoni, Sekretär für den Archiv- und
ßibliotheksdienst im Finanzministerium, in Möd-
ling (III. für die Bzkh. Baden, Mödling, Neun-
kirchen, Wiener-Neustadt und die Stadt Wiener-
Neustadt), ernannt 3. Juli 1906, Z. 23554.
P. BenkduvT Hammerl, Archivar und Bibliothekar
des Stiftes Zwettl (11. für die Bzkh. Gmünd, Waid-
hofen a. Thaya, Zwettl, III. für die Bzkh. Gmünd,
Hörn, Waidhofen a. Thaya, Zwettl und den Ger.-
BezirkGföhl), für die II. Sektion ernannt 9. Oktober
1905, Z. 35588; für die III. Sektion seit 1900,
wiederbestätigt 8. August 1905, Z. 29508.
Dr. Moritz Hoernes, a. ö. Universitätsprofes.sor und
Kustos am naturhistorischen Hofmuseum in Wien,
in Ungargasse 27 (I. für die Bzkh. Hörn und
Krems), seit 1900, wiederbestätigt 26. Juni 1905,
Z. 22495.
XXIX
Personalstand (Konservatoren und Korrespondenten in Nieder-Österreicli)
XXX
Baurat Richard Jordan, Architekt in Wien IX
Waisenhausgasse 3. (II. für die Bzkh. Florids-
dorf-Umgebung-, Korneuburg, Mistelbach, Ober-
Hollabrunn und Unter-Gänserndorf), seit 1897,
wiederbestätigt 17. April 1907, Z. 14168.
Dr. Eduard Katschthalkr, Gymnasialprofessor und
Archivar im Stifte Melk (II. für die Bzkh
Amstetten, Melk, Scheibbs und die Stadt Waid-
hofen a. Ybbs), ernannt 26. März 1908, Z. 8729.
Hofrat Friedrich Kkxnkk, wie oben Sp. III, Wien 111/ 1
Hauptstraße 4Ö (I. für die Stadt Wien), seit 1875,
wiederbestätigt 12. April 1905, Z. 1192g.
Dr. AxTON Kekschbaumi'.r, inful. Propst von Ardag-
ger, Dechant und Stadtpfarrer in Krems (IL für
die Bzkh. Krems), seit 1897, wiederbestätigt
17. April 1907, Z. 14168.
Oskar Freiherr von Lasskr-Zollheiii, Reg. -Rat i. R.
in Baden (IL für die Bzkh. Baden), ernannt
26. November 1906, Z. 40240.
Othiiar von Lei.xner, Professor an der Staats-
gewerbeschule in Wien V Kleine Neugasse 7
(IL für die Bzkh. Hietzing-Umgebung und Möd-
ling), ernannt 23. Januar 1906, Z. 47315.
Dr. An ION Mayer, n.-ö. Landesarchivar und Biblio-
thekar in Wien I Habsburgergasse 14 (III. für
die.Stadt Wien), seit 1890, wiederbestätigt 12. April
1905, Z. 1192g.
Karl Mayreder wie oben iSp. III, Wien IV/2,
Plösselgasse 10 (IL für die Bezirke II — XXI
der Stadt Wien), ernannt 2. Februar igo8, Z. 314.
Regierungsrat Matthaeus Much, wie oben Sp. III,
Wien XIII Penzingerstra(3e 84 (I. tür die Bzkh.
Flor idsdorf-Um gebung', Korneuburg, Mistelbach,
Ober-Hollabrunn und Unter-Gänserndorf), seit
1875, wiederbestätigt 12. April igo5, Z. iig29.
Dr. Rudolf Münsterberg, Kustosadjunkt am kunst-
historischen Hofmuseum in Wien (I. für die Bzkh.
Hietzing-Umgebung', Mödling, Tulln), ernannt
27. Juni 1905, Z. 23120.
Prälat P. Justin Panschaü, Abt im Stifte Lilienfeld
(II. für die Bzkh. Lilienfekl und St. Polten), er-
nannt 16. Januar 1906, Z. 4S543 ex 1905.
Dr. Wolfgang Pauker, reg. Chorherr des Stiftes
Klosterneuburg (TL für die Bzkh. Tulln), er-
nannt 4. März igo8, Z. 3205.
Adoi.k von Roih, Professor an der Realschule in
Wien Xlll (II. für die Bzkh. Neuiikin-lien, Wr.-
Neustadt und die Stadt Wr.-Neustadt), ernannt
am 12. Juli 1904, Z. 19 179.
Baurat Vikior Schwerdtner, Staatsgew erbeschul -
Professor i. P. in Wien VI/i Mariahilferstraße 73
(IL für die Bzkh. Brück a. Leitha), ernannt
23. Januar igo6'), Z. 47315 ex igo5.
Dr. Albert Starzer, Archivdirektor des n.-ö. .Statt-
haltereiarchivs in Brunn am Gebirge bei Wien
(III. für die Bzkh. Brück a. Leitha, Floridsdorf-
Umgebung, Hietzing-Umgebung und Unter-
Gänserndorf), seit 1900, wiederbestätigt 8. August
1905, Z. 29508.
Reg. -Rat Josef Szombathy, wie oben Sp. IV,
Wien VII, Siegmundsgasse 8 (I. für die Bzkh.
Baden, Neunkirchen, Wr.-Neustadt und die Stadt
Wr.-Neustadt), seit igoo, wiederbestätigt 26. Juni
igo5, Z. 224g5.
Erlediget die Stelle:
IIL für die Bzkh. Korneuburg, Mistelbach, Ober-
hollabrunn und den Gerichtsbezirk Kirchberg
am Wagram.
Korrespondenten:
Josef von an der Lan zu Hochf.runn, Ministerial-
rat i. P., Wien.
Alfred Anthony von Siegenfeld, Kämmerer, Haus-,
Hof- und Staatsarchivar in Wfen.
Geheimer Rat Graf Vinzenz Baillet - Latour,
Kämmerer, Minister a. D., Wien.
Hofrat Dr. Alex.'vnder Bauer, Professor an der
technischen Hochschule in Wien.
Dr. Josef Ritter von Bauer, Oberfinanzrat i. P., Wien.
Georg BAUMOAR-rNER, Pfarrer in Brunn am Felde.
Dr. Josef Bayer, Volontär an der prähistorischen
.Sammlung des naturhistorischen Hofmuseums
in Wien.
Ladislaus Edler von Benescu, Oberstleutnant und
Wachtmei.ster in der ersten Arcicrenleibgarde
in Wien.
Reg.- Rat Virus Berger, Direktor der Staats-
gewerbeschule in Wien.
Karl Bertklk von Grenadenherg, Baurat der k. u. k.
Privat- und Familienfonds-Güterdirektion in WieiL
Matthias Binder, Pfarrer in Höflein bei Brück a. d. L.
Hans Blank, Landesgerichtsrat in St.Peter in der Au.
') Von 1879 bis 1905 Koiiscrv .itor in der Bukowina
unil in Bolimen.
XXXI
Personalsland (Konservaloren in Nieder-Österreicli)
XXXII
Stephan Blumauer, Gymnasial-Direktor in Kloster-
neuburg.
Reg. -Rat Dr. Cyriak Bodenstein, a. ö. Professor
an der technischen Hochschule in Wien.
Franz Breitfelder, Bezirkshauptmann in Zwettl.
Dr. Ludwig Cwiklisski, Sektionschef im Ministerium
für K. u. U., Wien.
Hofrat Dr. Franz Graf Czernin in Wien.
Andreas Dillinger, Redakteur in Wien.
Dr. August Ritter von DonKuci-ci von Dohrutv-
DouwA, Finanz-Kommissär in Neunkirchen.
Reg.-Rat Wilhelm Dokoutil, Staatsgew erbeschul-
Direktor, Inspektor für das gewerbliche Bildungs-
wesen im Ministerium für Kultus und Unter-
richt in Wien.
Reg.-Rat Dr. Karl Do.manig, Kustos der Münz- und
Medaillensammlung des Kaiserhauses, Kloster-
neuburg.
Dr. MouiTz Dregek, Kustos am Museum für Kunst
und Industrie, Privatdozent an der Universität
Wien.
Hofrat Dr. Maria Josef Eder, Direktor der gra-
phischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien.
Sektionschef Dr. Wilhelm Franz Exner, Direktor
des technol. Gewerbemuseums in Wien.
Johann Fasching, Postmeister in St. Leonhard am
Forst.
Oberbaurat Michael Fellner, Vorstand des Hoch-
baudepartements der Statthalterei in Wien.
Ludwig Hans Fischer, Maler in Wien.
Karl P^itzka, Finanzrat in Mistelbach.
Dr. Salomon Fr.\nkfurter, Kustos an der Uni-
versitätsbibliothek in Wien.
Hofrat Adolf Friedrich, Professor an der Hoch-
schule für Bodenkultur in Wien.
Dr. 'I'heodür vo.v Fri.m.mel, gräf 1. Schönborn-Wiesen-
theidscher Galeriedirektor in Wien.
Kais. Rat Eduard Gerisch, Kustos an der Akademie
der bildenden Künste in Wien.
Kais. Rat Leoi'old Gerstmeyer in Wien.
Reg.-Rat Anton von GloboCnig, Bezirksliau])tmaiin
i. R., Wien.
Dr. Moritz Grolig, Gymn.-Professor a. D. in Wien.
Max Groller von Mildensee, Oberst i. R. in Wien.
Dr. Karl Haberl, Advokat in WV.-Neustadt.
Dr. Michael Haberlandt, Kustos am naturhist.
Hofmuseum, Priv.-Doz. a. d. Univ., Direktor des
Mu.seums für österr. Volkskunde, Wien.
P. Leopold Hacker, O. S. B., Pfarrverweser in
Gansbach.
Reg.-Rat Franz Hkgi;k, Direktor der anthropol.-
ethnographischen Abteilung des naturhistorischen
Ilofmuseums in Wien.
Frikdrich Freiherr von Hess-Dii.ler in Baden.
Hofrat Dr. Josef Hirn, o. ö. Universitätsprofessor
in Wien.
Dr. Roman Hödl, Gymnasialprofessor in Wien VIII.
Ignaz Hofmann, Militärverwalt(?r in Hirtenberg bei
Leobersdorf.
Karl Hollitzer, Bauunternehmer in Wien.
Johann Janku, pens. Beamter der Privatbibliothek
.Sr. Majestät in Wien.
Dr. Konstantin Jikkcek, o. ö. Universitäts-Professor
in Wien.
Hofrat Dr. Joskf Ritter vi in KaraüaCkk, Direktor
der Hofbibliothek, o. ö. Professor an der Uni-
versität in Wien.
Karl Kargkr, Professor an der Kunstgewerbe-
schule des Museums für Kunst und Industrie in
Wien.
Lajiüert Karner, Kapitular des Stiftes Göttweig,
Pfarrer in St. Veit a. d. Gölsen.
Franz Kiessling, Schriftsteller und Altertums-
forscher in Drosendorf.
Dr. MoRiz Kitt, Profe.ssor an der Handelsakademie
des kaufmännischen Vereines in Wien.
Prälat Franz Kornheisl, Domherr bei St. Stephan,
f.-e. Kanzleidirektor in Wien.
Se. Exzellenz Dr. Whold KokvrowsKi Ritter von
MoRA, Finanzminister in Wien.
Johann Krahuletz, Eichmeister in Eggenburg.
Dr. ViNZENz Kramaü in Wien.
Dr. Hans Krticzka Freiherrr von Jaden, Gerichts-
adjunkt in Lilienfeld.
Vinzenz Kudernatsch, Sattler in Poysdorf
Wladimir Kuk, Oberrechnungsrat im Landesver-
teidigungsministerium in Wien.
Dr. Josef Lampel, Sektionsrat im Haus-, Hof- und
Staatsarchiv in Wien.
Dr. Moritz Lederer, Hof- und Gerichlsadvokat in
Wien.
P. Willibald Lekb, Pfarrverweser in (irünau a. d.
Pielach.
Reg.-Rat Dr. Eduard Leisching, Vizedirektor des
ö.st. Museums für Kunst und Industrie in Wien.
Josef Leth, Lehrer in Wien.
XXXIII
Personalstand (Konservatoren in Nieder-Österreich)
XXXIV
Dr. Hans Lieger, Bezirkskommissär in Wien.
Dr. Friedrich Linke, Professor am chemischen
Laboratorium der Kunstgewerbeschule in Wien.
Alois Low, technischer Leiter der Glasmalereianstalt
von Karl Geylings Erben in Wien.
Dr. Wolfgang Madjera, Magistratssekretär in
Wien.
Dr. Josef Mantuani, Amanuensis der Hofbibliothek
in Wien.
Dr. Josef Mayer, Direktor am Landeslehrerseminar,
erster Vizebürgermeister in Wr. -Neustadt.
Theophil Melicher, akademischer Maler in Wien.
Dr. Rudolf Mlch, Universitätsprofessor in Wien.
Georg Niemann, o. ö. Professor an der Akademie
der bildenden Künste in Wien.
Josef Nowalski de Lilia, Inspektor der städt. Aus-
grabungen in Wien.
Dr. Hugo Oberjmaier in Wien.
Oberbaurat Friedrich Ohmann, Mitglied des Kunst-
rates, o. ö. Professor an der Akademie der bil-
denden Künste in Wien.
Dr. Rudolf Ritter Payer von Thurn, Adjunkt in
der Kabinettskanzlei Sr. Majestät in Wien.
Karl Penka, Gymnasialprofessor in Wien.
Reg.-Rat. Rudolf Penner, Archivar des Herren-
hauses in Wien.
Rudolf Pichler, Statthalterei-Ingenieur in Krems.
Reg.-Rat Ernst Pliwa, Fachschuldirektor, in
Verwendung beim Ministerium für K. u. U. in
Wien.
Dr. Arthur Ritter von Polzkr, Sektionsrat im
Mini.sterium des Innern in WieiL
Geh. Rat Dr. lü). Gast. Pöttickh Graf und Freiherr
VON Pettenegü, Großkapitular des Deutschen
Ordens in Wien.
Dr. Anto.x Ritter von Premerstein, Sekretär des
Ost. archäol. Institutes, Universitätsprofessor,
derzeit in Athen.
Hofrat August Prokop, o. ö. Professor an der tech-
nischen Hochschule in Wien.
Heinrich Raad, Hofkaplan und Pfarrer in Wien
Rudolfsheim (XIV. Bezirk).
Hofrat Felix Ludwig Raspi in Wien.
F.-e. geistl. Rat Franz Riedling, Dechant und
Pfarrer in Prinzendorf.
Hermann Ritschl, Restaurator an der Gemälde-
galerie des a. h. Kaiserhauses in Wien.
Reg. - Rat Franz Rosmael, Staatsgewerbeschul-
Direktor, Inspektor für das gewerbliche Bildungs-
wesen im Ministerium für Kultus und Unter-
richt in Wien.
Baurat Karl Rosner, n.-ö. Landes-Oberingenieur
a. D. in Wien.
Stephan Rössler, Abt im Stifte Zwettl.
Franz Roth, Pfarrer in Wien XIV Reindorf
Dr. Viktor Wilhelm Russ in Wien.
Franz Edler von- Schaumann, Rittmeister a. D., ge-
wesener Bürgermeister in Korneuburg.
Heinrich Schemfil, Oberbaurat i. P., Wien.
Heinrich SchxMid, Gemeinderat, Professor an der
Staatsgewerbeschule in Wien.
Dr. Alois Schmöger, Professor an der theol.
Diözesan-Lehranstalt in St. Polten.
Hofrat Dr. Robert Ritter von Schneujer, o. ö. Uni-
versitätsprofessor, Direktor des öst. archäol. In-
stitutes, Direktor der Antikensammlung des
a. h. Kaiserhauses in Wien.
Dr. Alfred Schnerich, Kustos an der Universitäts-
bibliothek in Wien.
Dr. Franz Schnürer, Direktor der Familienfidei-
kommißbibliothek Seiner Majestät, Klosterneu-
burg.
Dr. Franz Scholz, Verwalter des Wiener städtischen
Versorgungshauses in Liesing.
Karl Schönbichler, Stadtbaumeister in Wien.
Hans Schwalb, Major im technischen Militär-
komitee in Wien.
Dr. Leopold Senfelder in Wien.
Alfred Sitte, Postassistent in Wien.
Franz Skribany, Redakteur in Mödling.
Dr. Franz Spänglkr, Oberlandesgerichtsrat in
Krems.
Kais. Rat Franz Siaub, Archivsekretär im Mini-
sterium für Kultus und Unterricht in Wien.
Ferdinand Ritter von Staudenhelm, Gutsbesitzer
in Gloggnitz.
Statthaltereirat Fi;i,i\ (ii<.\i .Sn:iNAcii, Leiter der
Bezirkshauptniannschaft TuHn.
Adolf Sterz, F'achschuldirekt(jr i. R. in Klein-
Maria-Zell.
Ciu.sTAv StocivUaalmek, Oberinspektor unti W'erk-
stättenchef der öst. Nordwestbahn in Wien-
Floridsdorf.
Dr. Wilhelm Suida in Wien.
III
XXXV
Personalstand (Konservaloren und Korrespondcnlen in < )ber-üsterreich)
XXXVI
Dr. HiiiNKiCH SwoiiOUA, Hofkaplan und o. ö. Univer-
sitätsprofessor in Wien.
SiLVESTüR ToMSSA, Oberbaurat der Statthalterei in
Wi.Ml.
Dr. Maximilian V.vncsa, Kustos des n.-ö. Landcs-
arcliivs in Wien.
Hans Voli.hokek, Direktor der Sparkasse in Eggen-
burg-.
Baurat Ludwig Wächtlek, Architekt in Wien.
Leopold Wai.ciier Ritter von Momhkin, Ht)f- und
Ministerialrat a. D. in Wien.
Ferdinand Wai.la, Fachabteilungsvorstand im
technol. Gewerbemuseuni in Wien.
Reg. -Rat Karl Wai.z, emerit. Sekretär der Wiener
Künstlergenossenschaft in Spitz.
F.-e. geistl. Rat Johann Wanek, Pfarrer in Lichten-
wörth.
Anton Weber, Architekt in Wien.
Dr. Rudolf Weisshäupl, Professor am Staats-
gymnasium im Vin. Bezirke in Wien.
Friedrich Widikr, Realschulprofessor in Wien.
Geh. Rat Ernst Prinz zu Wlndischüraetz, Käm-
merer, Oberst a. D. in Wien.
Sektionschef Dr. (tustav Winter, Direktor des
Haus-, Hof- und Staatsarchivs in Wien.
JosEE Wi.iiA, Photograph in Wien.
Moritz Zander, Bezirkshauptmann in Hietzing.
Ober-Österreich
Konservatoren:
Dr. Franz Etiler von Benak, Stadtrat in Wels
(I. und II. für die Bzkh. Eferding, Vöcklabruck
und Wels), für die II. Sektion seit i8go, wieder-
bestätigt 17. Juli 1905, Z. 26668; für die I. Sektion
seit 1900, wiederbestätigt 5. Dezember 1905,
Z. 40145.
Hans Greil, Fachschuldirektor in Ebensee (1. und
II. für die Bzkh. Gmunden), seit 1899, wieder-
bestätigt 21. Juni 1901, Z. 19778.
Viktor Freiherr von Handel-Mazzrtti, Ober.st a. 1).
in Linz (III. für die Bzkh. Braunau am Inn,
Ried, Rohrbach, Schärding und Vöcklabruck),
seit 1900, wiederbestätigt 25. Januar 1906,
Z. 46875 ex 1905.
Kais. Rat Dr. Ferdinand Krackowi/er, Landes-
archivar i. P. in Linz (III. für die Bzkli. Eferding,
Freistadt, Gmunden, Kirchdorf, Linz, Perg, Steyr,
Urfahr, Wels und die Städte Linz und Steyr),
seit 1900, wiederbestätigt 25. Januar 1906,
Z. 46875 ex 1905.
Franz Lehnek, Gymnasialprofessor in Linz (1. für
die Bzkh. Braunau, Ried, Schärding), ernannt
5. Dezember 1905, Z. 40145.
Konrad Meindl, Abt des Stiftes Reichersberg
(IL für die Bzkh. Braunau, Rii>d und Schärding),
seit 1887, wiederbestätigt 31. Januar 1908,
Z. 52070 ex 1907.
Dr. Laurenz Proli,, Hofmeister des Stiftes Schlägl,
Gymnasialdirektor a. D. in Linz (I. für die Bzkh.
Rohrbach), ernannt 5. Dezember 1905, Z. 40145.
Franz Schiefthaler, autor. Zivilarchitekt und Direk-
tor der Staatsgewerbeschule in Linz (IL für die
Bzkh. Linz, Perg, Urfahr und die Stadt Linz),
seit 1895, wiederbestätigt 20. Juli 1905, Z. 27189.
Edmund Schmiüel, Landesgerichtsrat a. D. in Sar-
ming, Post Garsten (I. für die Bzkh. Kirchdorf,
.Steyr und die Stadt Steyr), seit 1900, wieder-
bestätigt 5. Dezember 1905, Z. 40145, (IL für die
Bzkh. Kirchdorf .Steyr und die Stadt Steyr),
seit 1901, wiederbestätigt 15. November 1906,
Z. 40826.
Dr. Herm ANN Ubell, Kustos undSekretär des Museums
Francisco-Carolinuni in Linz (I. für die Bzkh.
Freistadt, Linz, Perg, Urfahr und die .Stadt Linz;
IL für die Bzkh. Freistadt und Rohrbach), ernannt
für die I. Sektion 5. Dezember 1905, Z. 40145;
für die IL Sektion 22. Mai 1905, Z. 16225.
Korrespondenten:
Li;o Freiherr von Beulwitz, Bezirkshauptmunn in
Ilraunau.
Dr. Ludwig Gaul, Professor i. R. in Linz.
Karl Gkieni'.ekger, Ehrendomherr, eni. Dechaiit und
Stadtpfarrer in Eferding.
Th. W. Grossmann, bischöflicher Oberförster in
(irleink.
Ludwig Gyri, Architekt in Linz.
Alois Haherl, Pfarrer in Riedau.
Hugo Ritter von Heüenstreit, Statthaltereirat i. P.
in Linz.
Jakob Kautsch, Bankdirektor und Kustos des
städtischen Museums in Steyr.
L3r. Emil Kränze, Postrat und Vizepräsident des,
Museums Francisco -Carolinum in Linz.
XXXVII
Personalstand (Konservatoren und Korrespondenten in Salzburg, Schlesien und Steiermark)
xxxvm
Edmund Kyrle, Apotheker, Obmann des Museums-
vereines in Schärding.
VrNZENZ Leicht-Lychdorff, Professor i. P. in Linz.
F. Sebastian Mayr, Gymnasialdirektor in Krems-
münster.
Johann Merz, Uhrmacher in Wels.
Dr. Alois Pl.vttn'er, Advokat in Enns.
Hugo von Preen, Gutsbesitzer und akad. Maler in
Osternberg- bei Braunau.
Anton Rolledek, Direktor der Staatsoberrealschule
in Steyr.
Geistl. Rat Franz Schadlek, Pfarrer in St. Wolf-
Dr. KoNRAD Schiffmann, Professor am bischöflichen
Gymnasium in Urfahr.
Max Schlicki.vger, Oberlehrer in Mattighofen.
Franz Schröckenfux, Bürgermeister in Windisch-
Garsten.
Julius Stiojad, Oberlandesgerichtsrat i. P. in Linz.
Konsistorialrat Johann Strobl, Stadtpfarrer in Steyr.
Geistl. Rat Ignaz Treml, Ehrenkanonikus des Stiftes
Mattsee, Dechant und Stadtpfarrer in Enns.
Geistl. Rat Alois Weixbergek, Pfarrer in Wernstein.
Emil Zeller, Apotheker in Windischgarsten.
Dr. Ignaz Ziüermayr, Landesarchivar in Linz.
Salzburg
Konservatoren;
Olivier Klose, Professor am Staatsgymnasium in
Salzburg (I. für das Kronland), ernannt lo. Januar
igo6, Z. 47270.
Reg.-Rat Friedrich Pirckmayer, Archivdirektor i. P.,
Salzburg (III. dto.), seit 1886, wiederbestätigt
23. April 1906, Z. 14656.
Reg.-Rat Karl Romstorfer, Direktor der Staats-
gewerbeschule in Salzburg (II. für die Stadt
Salzburg), seit 1888, wiederbestätigt 14. August
1903, Z. 14576.
Erledigt die Stelle:
II. für die Bzkh. Hallein, St. Johann, Salzburg,
Tamsweg, Zell am See.
Korrespondenten:
Eduard Bertel, Hofphotograph in vSalzburg.
KarlDemel, Architekt, Profos.sor und Fachvorstand
an der Staatsgewerbeschule in Salzburg.
P. Ansklm Ehner, Prior in Maria-Plain bei .Salzburg.
Eberhard Fugger, Oberrealschulprofessor in Salz-
burg.
Paul Geppert, Architekt in Salzburg.
Geh. Rat Graf Gandolf Kuenburg, Minister a. D.,
Mitglied des Herrenhauses in Frohnburg bei
Salzburg.
Josef Mayburger, Oberrealschulprofessor i. P. in
Salzburg.
Karl Mell, Professor an der Staatsgewerbeschule
in .Salzburg.
Dr. Andreas Mudrich, Archivar, Vorstand des Re-
gierungsarchivs in Salzburg.
Adalbert Proschko, Bezirkshauptmann in Hallein.
Graf Franz Thun-Hohenstein, Bezirkskommissär
i. P. in Salzburg.
Michael W^vgner, Pfarrer zu .St. Michael im Lungau.
Oberbaurat Josef Wessucen, Architekt in .Salzburg.
Schlesien
Konservatoren:
Dr. Edmund Wilhelm Braun, Direktor des Kaiser
Franz Josef-Museums für Kunst und Gewerl^e
in Troppau (I. für das Kronland), seit i8g8,\vieder-
bestäti.gt 10. August 1903, Z. 23770.
Schulrat Dr. Gottlieb Kürschner, Landesarchivar
in Troppau (III. für das Kronland), seit 1880,
wiederbestätigt 12. April 1905, Z. 11929.
Leonhard Seehof, Baurat der Landesregierung in
Troppau (II. für die Bzkh. Freiwaldau, Freuden-
thal, Jägerndorf, Troppau, Wagstadt und die
.Stadt Troppau), ernannt 20. Dezember 1905,
Z. 45493-
Franz Srb, Baurat und Leiter der Bauabteilung
der Bzkh. Teschen (IL für die Bzkh. Bii-litz,
Freistadt, Teschen und die Städte Bielitz und
Friedek), seit 1898, wiederbe.stätigt 27. November
1903, Z. 38534.
(Derzeit k(Mn Korrespondent.)
Steiermark
Konservatoren:
Dr. Adolf Bauer, o. ö. Universitätsprofessor in (iraz
(I. für die Bzkh. Deutsch-Landsberg, Leibnitz,
Luttenberg, Marburg, Radkersburg und die Stadt
Marburg), ernannt 20. Dezember 1905, Z. 43987.
Dr. Ono Cuntz, o. ö. Universitätsprofessor in (iraz
(I. für die l'./kh. Fcldl)ach. (iraz, Hartherg, Voits-
III*
XXXIX
Personalstand (Konservatoren und Korrespondenten in Steiermark und Tirol)
XL
berg, Weiz und die Stadt Graz), ernannt 20. De-
zember 1905, Z. 43987.
F.-b. geistl. Rat Johann Graus, Weltpriester, Ehren-
doktor der Wiener theologischen Fakultät, Dozent
am f.-b. Diözesanseminar in (rraz (II. für die Bzkh.
Graz, Judenburg, Leoben, Murau, Voitsberg
und die Stadt Graz), seit 1872, wiederbestätigt
3. Februar 1905, Z. 4341 1 ex 1904.
Baurat Aügu.st Gunolt, Facli vorstand uiul Direktor
an der Staatsgewerbeschule in Graz (11. für die
Bzkh. Feldbach, Hartberg und Weiz), .seit 1894,
wiederbestätigt 3. Februar 1905, Z. 43411 ex 1904.
Dr. Johann Gutscher, Gymnasialdirektor in Leoben
(I. für die Bzkh. Brück a. d. M., Gröbming, Juden-
burg, Leoben, Liezen, Murau, Mürzzuschlag), er-
nannt 8. Februar 1905, Z. 4521 1 ex 1904.
Professor Dr. Arnold Luschin Ritter von EBf;N-
GREUTH, wie auf Sp. III (II. für die Bzkh. Lutten-
berg, Marburg, Pettau und Radker.sburg sowie
für die Städte .Marburg und Pettau), seit 1875,
wiederbestätigt 3. Februar 1905, Z. 4341 1 ex 1904.
Emanuel Riedl, Bergrat i. R., Graz (I. für die Bzkh.
Cilli, Gonobitz, Rann, Windischgrätz und die Stadt
Cilli), seit 1894, wiederbestätigt 9. August 1904,
Z. 27606.
Dr. AuGusTDJ Stegen§ek, Professor an der fürst-
bischöflichen Diözesanlehranstalt in Marburg
(IL für die Bzkh. Cilli, Gonobitz, Rann, Win-
dischgrätz und die Stadt Cilli), ernannt 17. Feb-
ruar 1908, Z. 2023.
Dr. Franz Winter, o. ö. Universitätsprofessor in Graz
(I. für die Bzkh. und die Stadt Pettau), ernannt
20. Dezember 1905, Z. 43987.
Johann Wist, Professor an der technischen Hoch-
•schule in Graz (II. für die Bzkh. Brück a. d. M.,
Gröbming, Liezen und Mürzzuschlag), seit 1898,
wiederbestätigt 26. Mai 1903, Z. 10096.
Erledigt die Stellen:
IL für die Bzkli. Lcibnitz und Deutsch-Landsberg.
III. für das Kronland.
Korrespondenten:
Heinrich Freiherr von Esebeck, Bezirkshauptmann
in Murau.
Sektionsrat Anton Viktor Ritter von Felgel, Vize-
direktor des Haus-, Hof- und Staatsarchivs i. R.
in Gollitsch bei Gonobitz.
Hofrat Moritz Felicetti von Liebenfelss in Graz.
Franz Ferk, Gymnasialprofessor i. P. in Graz.
Inful. Propst Josef Fleck, Stadtpfarrer in Pettau.
Rudolf Gaupmann, Gymnasialprofessor in Graz.
Gustav W. Gessxiann, Kuratoriumssekretär am
Joanneum in Graz.
Dr. Hans Gross, Universitätsprofessor in Graz.
Alfred Heinrich, Gymnasialprofessor in Graz.
Karl HktbovSek, inful. Domdechant und Dom-
kapitular in Marburg.
Reg.-Rat Dr. Franz Ilwof, Oberrealschuldirektor
i. R., Dozent an der technisclicn Hochschule
in Graz.
Viktor Konschegg, Volksschullehnn- in Au.ssee.
Johann Krainz, Oberlehrer in Andritz.
Dr. Johann Loserth, o. ö. Universitätsprofessor in
Graz.
Dr. Martin Franz Mayer, Direktor der Landes-
realschule in Graz.
Anton Meixner, pens. Pfarrer in Graz.
Dr. Anton Mell, Universitätsprofessor in Graz.
Alfred Freiherr von Moscon auf Schloß Pirschötz.
Josef von Schmuck, Sektionsingenieur in Pettau.
Cand. jur. Viktor Skrabar in Pettau.
Architekt Baurat Leopold Thever, Fachvorstand und
Professor an der Staatsgewerbeschule in (iraz.
Dr. Viktor Thiel, Direktor des Statthaltereiarchivs
in Graz.
Karl Tragau, Postoberoffizial, Vorstand des Mu-
seums in Pettau.
Dr. Karl Uhlirz, o. ö. Universitätsprofessor in Graz.
Karl Valentinitsch, Oberlehrer a. D. in Tüffer.
Reg.-Rat Julius Wallner, Gymnasialdirektor a. D.
in Graz.
Hofrat Dr. Josef VON Zahn, Landesarchivar in Graz.
Tirol
Konservatoren:
Karl Atz, Priester, Benefiziat in Terlan (IL für
die Bzkh. und die Stadt Bozen), seit 1875, wieder-
bestätigt 12. April 1905, Z. II 929.
LuiGi DE Campi, Gutsbesitzer in Cles (I. für die
Bzkh. Cles, Mezzolombardo, Riva, Tione, Trient
und die Stadt Trient), seit 1894, wiederbestätigt
2. September 1904, Z. 21 157.
ViNZENz Cassagrande, Lehrer am für.stbischöflichen
Priesterseminar. Direktor des Diözesanmuseums
XLI
Personalstand (Konservatoren und Korrespondenten in Tirol)
XLII
in Trient (IL für die Bzkh. Cles, Riva, Tione),
ernannt 8. März 190S, Z. 5634.
Professor Johann de Cobelli, Direktor des Museo
civico in Roveredo (I. für die Bzkh. Borgo'
Cavalese, Primiero, Roveredo und die Stadt
Roveredo), ernannt 2. September 1904, Z. 21 157.
Reg-.-Rat Johann Deininger, Staatsgewerbeschul-
direktor a. D. in Innsbruck (II. für die Bzkh.
Imst, Innsbruck, Landeck, Schwaz und Stadt
Innsbruck), seit 1885, wiederbestätigt 12. April
1905, Z. 1192g.
Adrian Egger, Dombenefiziat in Brixen (IL für die
Bzkh. Brixen), ernannt 24. März igo8, Z. 11369.
Julius Ritter von Grienbergek, Direktor der Fach-
schule in Hall {II. für die Bzkh. Kitzbühel, Kuf-
stein, Reutte), ernannt 27. März 1905, Z. 7538.
Dr. Franz Innerhofer in Meran (IL für die Bzkh.
Meran und Schlanders), seit 1901, wiederbestätigt
15. November 1906, Z. 40826.
Dr. Michael Mayr, a.ö. Universitätsprofessor, Archiv-
direktor des Statthaltereiarchivs in Innsbruck
(lll. für die Bzkh. Imst, Innsbruck, Kitzbühel,
Kufstein, Landeck, Reutte, Schwaz und die Stadt
Innsbruck), ernannt 2. September 1904, Z. 21 157.
Sanitätsrat Dr. Bernhard Mazegger, Kurarzt in
Ober-Mais (I. für die Bzkh. Bozen, Brixen, Meran,
Schlanders und die Stadt Bozen), seit 1896,
wiederbestätigt 15. November 1906, Z. 40826.
Dr. Ludwig Oberziner, Bibliothekar und Direktor
am städtischen Museum in Trient (II. für die
Bzkh. Borgo, Cavalese, Primiero), ernannt 2. Sep-
tember 1904, Z. 21 157.
Desiderio Reich, Gymnasialprofessor in Trient (III.
für die Bzkh. Borgo, Cavalese, Cles, Mezzolom-
bardü, Primiero, Riva, Roveredo, Tione, Trient
und die Städte Roveredo und Trient), ernannt
2. September 1904, Z. 21 157.
Don LuiGi Rosati, Katechet an der Realschule
in Roveredo (II. für die Bzkh. und die Stadt
Roveredo), ernannt 2. September 1904, Z. 21157.
Mario Sandonna, Architekt, Professor an der Fach-
schule in Trient (II. für die Bzkh. Mezzolom-
bardo, Trient und die Stadt Trient), ernannt
21. Juni 1907, Z. 24170.
Alexander Slhernthankk, Oberforstkommissär in
Kitzbühel (1. für die Bzkh. Kitzbühel, Kufstein,
Schwaz), ernannt 2. September 1904, Z. 21 157.
Franz Joski' Untergassek, Pfarrer in Aiifkirchen
bei Toblach (I. für die Bzkh. Ampezzo, Bruneck,
Lienz), ernannt 2. September 1904, Z. 21 157.
Dr. Hans von Voltelini, o. ö. Universitätsprofessor
in Innsbruck (III. für die Bzkh. Ampezzo, Bozen,
Brixen, Bruneck, Lienz, Meran, Schlanders und
die Stadt Bozen), ernannt 2. September 1904,
Z. 21 157.
Dr. Josef Walter, Stiftspropst in Innichen (IL für
die Bzkh. Ampezzo, Bruneck, Lienz), seit 1890,
wiederbestätigt 24. Juni 1905, Z. 21963.
Hofrat Dr. Franz Wieser Ritter von Wiesenhort,
o. ö. Universitätsprofessor in Innsbruck (I. für die
Bzkh. Imst, Innsbruck, Landeck, Reutte und
die Stadt Innsbruck), seit 1890, wiederbestätigt
24. Juni 1905, Z. 21963.
Korrespondenten:
Hartmann Ammann, Chorherr von Neustift, Gymna-
sialprofessor in Brixen.
Dr. Emil Bertolotti, Notar in Arco.
Guido Boni, Apotheker in Tione.
Don Josef Calcari, Professor am f.-b. Gymnasium
in Trient.
Monsignore Dr. Josef Chini, inful. Propst in Arco.
Dr. Giorgio Caval. de Ciani, Direktionsmitglied
des Museums in Trient.
Alois Comel, Realschulprofessor in Roveredo.
Andreas Dipauli, Freiherr von Treuheim, Guts-
besitzer in Kaltem.
Hofrat Dr. Gottfried Freiherr von Giovanelli in
Bozen.
Dr. Carlo Caval. de Giulani, Direktionsmitglied des
Museums in Trient.
Karl Inama von Sternegg, Bezirkskommissär in
Innsbruck.
Hofrat Ferdinand Kaltenegger, emerit. Akademie-
professor in Brixen.
Dr. Karl Klaar, Direktor des Statthaltereiarchivs
in Innsbruck.
Baurat Eduard Klingler, beb. aut. Architekt, Vor-
stand des Stadtbauamtes in Innsbruck.
Dr. Josef Larchkk, Landesgerichtsrat i. P. in Milland
bei Brixen.
Dr. Viktor MALpftR, prakt. Arzt in Gries bei Bozen.
Stei'han Mariaciiek, Abt des Stiftes Stams.
Alois Menghin, Direktor der städtischen Knaben-
volks- und licr gewerblichen Fortbildungsschule
in Meran.
XLIII
Personalstand (Konservat. u. Korresp. in Vorarlberg u. außerhalb d. im Reichsrate vertretenen Länder)
XLIV
Kaki. MoEsiiK, Konzipist am Statlhalteruiarchiv in
Innsbruck.
Dr. Gekmano Passerini, Advokat in Riva.
Franz Paukert, Fachschuldirektor in Bozen.
QuiNriLio Perini, Apotheker in Roveredo.
Karl Theodor Po-stinger, Bezirkshauptniann, Ge-
meinderat, Mitglied und Bibliothekar der k. k.
Akademie der Wis.senschaften degli Agiati in
Roveredo.
MicHAKLE VON Sardagna, Vorstand des städtischen
Museums in Trient.
Frikdrich Schneller, Realschulprofessor inRoveredo.
Alfons Siber, akad. Maler in Hall.
Dr. Guido Suster, k. ital. Professor i. R. in Strigno.
Galeazzo Graf Thun-Hohenstein, Großmeister des
souveränen Maltheser - Ritterordens in Schloß
Povo bei Trient.
Natal ToM^L.\sl, Architekt, .Statthalterei-Oberinge-
nieur in Innsbruck.
Dr. Josee Wackernell, o. ö. Universitätsprofessor in
Innsbruck.
Dr. Thomas Wieser, O. S. B., Professor in Meran.
Akthur Graf Wolkenstein-Rodenegg, Sektionsrat
der k. k. Landesverteidigungs-Oberbehörde für
Tirol und Vorarlberg in Inn.sbruck.
Dr. Alfred Ritter von Wretschko, o. ö. Universitäts-
professor in Innsbruck.
Don Vkul Zanolini, Studiendirektor am Priester-
seminar in Trient.
Kunibert Zimeter, Landeskommissär in Innsbruck.
Josef Zösmair, Gymnasialprofessor in Innsbruck.
Vorarlberg
Konservatoren:
Gebhard Fischer, Professor am Real- und Ober-
gymnasium in Feldkirch (III. liir das Kronland),
seit 1901, wiederbestätigt 15. November lyoö,
Z. 40825.
Viktor Kleiner, Landesarchivar in Bregenz (II. für
das Kronland), ernannt 25. September 1907,
Z. 38456.
Karl von Schwerzenbach in Bregenz (I. für das
Kronland), seit 1902, wiederbestätigt 17. April
1907, Z. 14168.
Korrespondent:
Gi'.siAv Härteneerger, akad. Maler in Feldkirch.
Korrespondenten
außerhalb der im Reichsrate vertretenen
Königreiche und Länder:
aj in Ungarn nnd den Nebenländern:
Königl. Rat Virtor von Myskovszky, Architekt,
Mitglied der ung. Akademie der Wissenschaften.
Professor i. R. in Kaschau.
h) in Bosnien und Herzegoivina:
P. Alexander Hofer, Professor am orzbischöfl.
Gymnasium in Travnik.
Sektions-Chef Konstantin Hörmann, Direktor des
Landesmuseums in Sarajevo.
Dr. Karl Patsch, Kustos des Landesmuseums in
Sarajevo.
Dr. Cno Tkuhelka, Kustos in Sarajevo.
c) int Anstände:
Dr. Alfred von Domaszewski, Universitätsprofessor
in Heidelberg.
Raimund Jei-.linger, erzbischöfl. Bauinspektor und
\''orstand des erzbischöfl. Bauamtes in Freiburg
im Breisgau.
XLV
Personalstand (Verteilung der Konservatoren)
XLVI
Verteilung der Konservatoren
x( die Bezirkshauptmannsihaften und Städte mit eigenem Statut
Bezirkshauptmann-
scbaften und Städte
Konservatoren
1. Sektion
II. Sektion
III. Sektion
Böhmen
Asch .
Aussig
Beneschau
Bischofteinitz
Blatna . .
Bölim.-Brod
Böhm.-Leipa
Braunau
Brüx . .
Budweis
Cäslau .
Chot?hof
Chrudim
Dauba .
Deutsch-Brod
Dux . .
Eger und Fällte
Friedland .
Gabel . .
Gablonz
Graslitz
Hohenelbe
Hohenmauth
Horowitz .
Jicin . . .
Joachimsthal
Jungbunzlau
Kaaden . .
Kamenilz a. d.
Kaplitz
Karlsbad .
Ivarolincntba
Kladno
Klattau .
Kolin . .
Komotau .
Königgrätz
Königinliof
Kralüwitz
Krumau
Kuttenberg
Landskron
Lind
dem Konservator M
John
Weinzierl
Niederle
Wilhelm
Strnad
Niederle
Adamek
Stein
Weinzierl
Latzel
Cerraak
Cermak
JMatiegka
Adamek
Cermak
Weinzierl
John
Adamek
Adamek
Adamek
John
Stein
Matiegka
Felcmann
Hei ich
John
Pic
Engl
Latzel
Kristinus
John
Jelinek
Smid
Hastas
Cerraak
Engl
Buchtela
Buchtela
Strnad
Kristinns
Cermak
Dewaty ')
Pascher
Stübchen
Chytil
Glocker
Sedläcek
Wiehl
Äugst
Jawanske
Stübchen
Branis
Kroutil
Wirth
Dvorak
Luksch
Wirth
Stübchen
Pascher
Äugst
Äugst
Äugst
Pascher
Jawanske
Dvofäk
Herain
Zäklasnik
Ludwig
Wiehl
Hohnann
Brani.?
Val. Schmidt
Ludwig
Wiehl
Voraäcka
Vanek
Kroutil
Hofraann
Pippich
Ncmec
.Skorpil
Val. .SchniiiU
Kroutil
Dewaly')
Siegl
Knott
Hejnic
Gg. Schmidt
.Slrnad
Celakovsky
Weisser
Wintcra
Ankert
Mares
Hejnic
Diviä
Divis
Weisser
Hejnic
Ankert
Siegl
Fischer
Weisser
Fischer
Siegl
Wintera
Divis
Lacina
Stetina
Siegl
Cclalvovsky
Ankert
Hejnic
Möratli
Siegl
Celakovsky
Lacina
HastaS
Hejnic
Ankert
Diviä
Divi.s
Strnad
Miiralh
Hejnic
Wintera')
) Mit Ausnalime des Ger. -Bez. Wildenscbwert, welcher für die I. Sektion
litiegka, für die II. Sektion dem Konservator Dvofäk, fii
die ni. Sektion dem Konservator Kou^il zugewiesen ist-
Bezirkshauptmann-
sciiaften und Städte
M
Laun . .
r,edec . .
Leitmerilz
Leitomischl
Luditz . .
Marienbad
Melnik . .
Mies . . .
Moldautein und
.Mühlhausen
Münchengrätz
Nachod . .
Neu-Bydschow
Neuhaus
Neupaka
Neustadt a
Pardubitz
Pilgram
Pilsen .
Pisek
Plan . .
Podebrad
Podersam
Policka
Prachatitz
Preßnilz
Pfcstitz
Pfibram
Rakonitz
Raudnitz
Reichenau
Reichenberg
Rokitzan .
Rumburg .
Saaz . . .
Schlan . .
.Schluckenau
Schüttenhofen
Sel(5an . . .
.Semil . . .
Senftenberg .
Konservatoren
I. Sektion
.Smid
Cermak
Weinzierl
Matiegka
Engl
John
Pic
Wilhelm
n. Sektion
Hilbert
Wirth
Luksch
Dvorak
Hofmann
Pascher
Emier
Glocker
lU. Sektion
Lacina
Hejnic
Ankert
Divis
Siegl
Siegl
Celakovsky
Gg. Schmidt
Latzel
Sedläcek
Marcs
Pic
Zäklasnik
Celakovsky
Buchtela
Pippich
Koufil
Heiich
Pippich
Stetina
Latzel
Braniä
Mares
Buchtela
Ncmec
Stgtina
Buchtela
Pippich
Koufil
Buchtela
Dvofäk
Divis
Niederle
Branis
Hejnic
Strnad
Skorpil
Strnad
Latzel
Sedläcek
Mares
Wilhelm
Glocker
Gg. Schmidt
Heiich
Kroutil
Stgtina
Engl
Hofmann
Ankert
Matiegka
Dvofäk
Divis
Kristinus
Val. Schmidt
Mörath
Engl
Hofraann
Ankert
Haslas
Vanek
Hastas
Felcmann
Herain
Lacina
Felcmann
Vomäcka
Lacina
Smid
Emier
Lacina
Buchtela
Pippich
Koufil
Adamek
Äugst
Fischer
Strnad
äkorpil
Strnad
Hibsch
Äugst
Knott
Engl
Hofraann
Ankert
Smid
Hilbert
Lacina
Hibsch
Äugst
Knott
Kristinus')
Val.Schmidt')
Mörath')
Niederle
Chytil
Hejnic
Heiich
Nemcc
Stitina
Dewaly 2)
Dewaty -)
Wintcra'-)
') Mit Ausnalime des Ger. -Bez. Schüttenhofen, welcher für die I. und
I!I. Sektion dein Konservator Hastas, für die 11. Sektion dorn Konservator
Scdli'iiJek zngewiesen ist.
*) Mit Ausnahme des Ger. -Bez. Senftenberg, welcher für die I. Sektion
dem Ki)nservator Matiegka, für die II. Sektion dem Konservator Pippich, für
die XII. Scktiuii dem Konservator Koufil zugewiesen ist.
XLVII
fersonalsland (Verteilung der Konservatoren)
XLVIII
Bezirks-
Konservatoren
Bezirkshauptmann-
Konservatoren
hauptmannscbaften
schaften
und Städte
und Städte
I. Sektion
U. Sektion
m. Sektion
I. Sektion
II. Sektion
m. Sektion
Smicliow . . .
Jelinek
Herain
Lacina
Galizien
Slarkenbacli
Heiich')
Nemec ')
StStina ')
Biala ....
Dydynski
erledigt
Estreicher
Strakonitz . .
Hastas
Sedläcek
MareS
Böbrka . . .
Hadaczek
Barwinski
K^trzyftski
Skobielski')
Tabor ....
Niederle
Braniä
MareS
Bochnia . . .
Dydynski
Kopera
Papee
Tachau . . .
Wilhelm
Glocker
Gg. Schmidt
Bohorodczany,
ßorszczöw .
Taus ....
Hasta?
Vanek
HastaS
erledigt
Talowski
K^trzyftski
Skobielski')
Tepl ....
Teplitz . . .
John
Weinzierl
Ludwig
Stübchen
Gg. Schmidt
Knolt
Brody ...
Siemiradzki
Kinkel
Kolessa ')
Ketrzynski
Tetschen . . .
Hibsch
Luksch
Knott
Brzesko ...
Dydynski
Kopera
Papce
Trautenau . .
Stein
Jawanske
Wintern
Kolessa')
Ketrzynski
Tumau . . .
Heiich
Zaklasnik
Stetina
Brzezany ...
Siemiradzki
Kinkel •
Weinberge.Kgl.
Niederle
Chytil
Celakovsky
Brzozöw ...
Demetrykiewicz
Szeptycki
Papde
Wittingau . .
Latzel
BraniS
Marcs
Buczacz . . .
erledigt
Kinkel
.Skobielski")
2i2kow . . .
Niederle
Chytil
Celakovsky
Ketrzyftski
Chrzanöw . .
Dydynski
erledigt
Krzyzanowski
1
St.idte:
Jerabek tür die
Hcz.l,II,V,VI
Cieszanöw , .
.Siemiradzki
Czoiowski
(Ketrzyftski
l Kolessa')
Prag ....
Jelinek
Herain für die
Bez. III, IV
Celakovsky
Czortköw
erledigt
Kinkel
(Skobielski')
[ Ketrzynski
Wiehl für die
Dabrowa . . .
Demetrykiewicz
Kopera
Papee
Bez. VII, Vni
Dobromil . .
Demetrykiewicz
Szeptycki
Ulanowski
Reichenberg .
Adamek
Buko
Äugst
wina
Fischer
Dolina, Droho-
bycz . . .
Hadaczek
Barwinski
Skobielski ')
Ketrzyhski
Gorlice . . .
Demetrykiewicz
Lepszy
Kutrzeba
Czemowitz . .
Klauser
Milkowicz
Polek
(Kolessa')
1 Ketrzyftski
Guraliutnoraund
Grödek . . .
Siemiradzki
Czoiowski
Kimpolung .
Klauser
Kolbenheyer
Polek
Gryböw . . .
Dydynski
Lepszy
Kutrzeba
Kotzmann . .
Klauser
Milkowicz
Polek
Skobielski')
Ketrzyfiski
Horodenica . .
erledigt
Talowski
Radautz und
Sereth . . .
.Storozynetz . .
Klauser
Klauser
Kolbenheyer
Milkowicz
Polek
Polek
Husiatyn . ,
erledigt
Kinkel
Skobielski ')
\ Ketrzyhski
Suczawa . . .
Klauser
Kolbenheyer
Polek
J aroslau . . .
Demetrykiewicz
Szeptycki
Ulanowski
Waskoutz, Wiz-
JasJo ....
Demetrykiewicz
Lepszy
Kutrzeba
nitz, Zastaw-
Kolessa ')
Ketrzynski
na, Stadt Czer-
Jaworöw . . .
Siemiradzki
Czoiowski
nowitz . . .
Klauser
Milkowicz
Polek
Katusz . . .
Hadaczek
Talowski
1 Skobielski ')
l Ketrzynski
Dalm
atien
Kamionka stru-
milowa . .
Siemiradzki
Czoiowski
Kolessa ')
Ketrzynski
Benkovac . .
Jelic
Tamino
Erber
Caltaro . .
erledigt
erledigt
Cicin
Kolbuszüwa
Demetrykiewicz
Kopera
Papde
Curzola . . .
Trojanis
Trojanis
Trojanis
Kolomea, Kos-
söw ....
erledigt
Talowski
Skobielski ')
l Ketrzynski
Imoski . . .
Bulid
Buli<5
Bulid
Knin ....
Jeli£
Tamino
Erber
Krakau . . .
Dydynski
Tomkowicz
Krzyzanowski
Lesina, Macar-
Krosno . . .
Demetrykiewicz
Lepszy
Kutrzeba
sca.Metkovic,
Lancut . . .
Demetrykiewicz
Szeptycki
Papee
S. Pietro .
1 Bulid
Bulic
Bulid
r Kolessa ')
Ketrzynski
Ragusa . . .
Posedel
Posedel
Medini
Lcmberg . . .
1 Siemiradzki
Abraham
Sebenico . . .
Jelic
Taraino
Erber
r.imanowa . .
Dydynski
Lepszy
Kutrzeba
Sinj und Spalato
Buli£
Bulic
Bulic
Lisko ....
Demetrykiewicz
Szeptycki
Ulanowski
Zara ....
Bersa
Tamino
Erber
Mielec ....
Demetrykiewicz
Kopera
Papde
Stadt Zara . .
Bersa
nc des Gcr.-Bc?.. Ro
Smirich
.hlitz a. Iser, welch
Erber
jr tür die I. Sektion
«t — A * «::- a:^
Moäciska . .
MySlenice . .
Siemiradzki
Dydynski
Czoiowski
erledigt
(Kolessa')
\Ketrzyftski
1) Mit Ausnah
Estreicher
III. Sektton dem Konservator Wintera zugcwicsun ist.
') Für das ruthenischc Aichivwtscn.
XLIX
Personalstand (Verteilung der Konservatoren)
Bezirkshauptmann-
Konservatoren
schai'ten
und Städte
1. Sektion
II. Sektion
III. Sektion
Nadwöma . .
Neumarkt (No-
erledigt
Talowski
jSkobielski')
1 Ketrzynski
wytarg) und
Neu-Sandec .
Dydynski
Lepszy
Kutrzeba
Nisko ....
Demetrykiewicz
Kopera
Papee
Peczeni/.yn . .
erledigt
Talowski
Skobielski ')
Pilzno ....
Demetrykiewicz
Kopera
Papee
Podgörze . .
Dydynski
erledigt
Estreicher
Podliajce . . .
erledigt
Finkel
Skobielski')
Ketrzyflski
Przeinysl . . .
Demetrykiewicz
Szeplycki
Ulanowski
Przemyälany .
Siemiradzki
Finkel
) Kolessa ')
l Ketrzynski
Przeworsk . .
Demetrykiewicz
Szeptycki
Papee
Rawa ruska .
.Siemiradzki
Czolowski
1 Kolessa')
1 Ketrzynski
Rohatyn . . .
Hadaczek
Barwinski
(Skobielski')
[Ketrzynski
Ropczcye . .
Demetrykiewicz
Kopera
Papee
Rudki ....
Hadaczek
Barwinski
[Skobielski")
l Ketrzynski
Rzeszow . . .
Demetrykiewicz
Kopera
Papee
Sambor . . .
Hadaczek
Barwinski
Skobielski ')
Ketrzynski
Sanok ....
Demetrykiewicz
Szeptycki
Ulanowski
Saybusch (Zy-
wiec) . . .
Dydynski
erledigt
Estreicher
Skaiat ....
erledigt
Finkel
(Skobielski')
1 Ketrzynski
Sniatyn . . .
erledigt
Talowski
1 Skobielski ')
[Ketrzynski
Sokal ....
Siemiradzki
Czolowski
(Kolessa')
1 K^trzyfiski
Stanislau . . .
Staremiasto,
Stryj . . .
Hadaczek
Hadaczek
Talowski
Barwinski
(Skobielski')
[Ketrzynski
Skobielski ')
KetrzyAski
Strzyzöw . .
Demetrykiewicz
Lepszy
Papee
Tarrol)r/,eg . .
Demetrykiewicz
Kopera
Papee
Tarnopol . . .
Siemiradzki
Finkel
(Kolessa ')
[Ketrzyfiski
Tarnow . . .
Demetrykiewicz
Kopera
Papee
Tlumacz . . .
erledigt
Talowski
(Skobielski')
[KetrzyAski
Treml)0\vla . .
erledigt
Finkel
(Skobielski')
j Ketrzynski
Turka ....
Wadowice und
Hadaczek
Barwinski
Skobielski')
Ketrzynski
Wieliczka .
Dydynski
erledigt
Estreicher
Zaleszczyki . .
erledigt
Talowski
[Skobielski')
[KqtrzyAski
Zbarai, Zbörow
und Zloczow
Siemiradzki
Finkel
(Kolessa ')
[Ketrzynski
Z^ikiew . . .
Siemiradzki
Czolowski
Kolessa')
Ki;trzyAski
^ydacz6w . .
Hadaczek
Barwinski
Slcobiclski ')
Kctrzyfiski
'j Für das ruthenisclic Archivwesen.
Bezirkshauptmann-
schaften und .Städte
Städte:
Krakau . . .
Lemberg . . .
Konservatoren
I. Sektion
n. Sektion
III. Sektion
Dydynski
Siemiradzki
Hermayor
Klagenfurt (U
gebung)
Spittal . .
St, Veit .
Villach
Völkermarkt
Wolfsberg
Stadt Klagenfurt
Adelsberg
Gottschee .
Gurkfeld .
Krainburg
Laibach (Umgeb
Littai . . .
Loitsch . .
Radmannsdorf
Rudolfswerth
Stein . . .
Tschernembl
ung)
.Stadt Laibach .
Capo d'Istria . . .
Görz
Gradisca
Lussin
Mitterburg (Pisino) .
Parenzo
Pola
Sesana und Tolmein
Veglia
Volosca
Städte:
Görz
Rovigno
Triest und ihr Gebiet
Staatsmuseum in
Aquileja ....
Tomkowicz I Krzyzanowski
(Kolessa ')
[Ketrzynski
Abraham
Kärnten
Jakscl)
Jaksch
Jakscli
Frankl
Jaksch
Frankl
Frankl
Jaksch
Castelliz
Grueber
Pichler
Grösser
Goebel
erledigt
Herbert
Grueber
Krain
Zmavc
Subic
Küstenland
Nordio
Attems
Alterns
Stef. Petris
Bizzarro
Majonica
Sticotti
Gnirs
Stef. Petris
Gnirs
Bizzarro
Nie. Petris
Sticotti
Bizzarro
Gnirs
Puschi
Majonica
Jos. Petris
Jos. Petris
Nordio
Jos. Petris
Attems
Jos. Petric
Jos. Petris
Attems
Nordio
Nordio
Jaksch
Jaksch
Jaksch
Jaksch
Jaksch
Jaksch
Jaksch
Jaksch
Zmavc
Obergföll
Koblar
Nowotny
Obergföll
Koblar
Nowotny
Avsec
Koblar
Zmavc
Franke
Koblar
Zmavc
Subii
Koblar
Nowotny
Avsec
Koblar
Zmavc
Obergföll
Koblar
Zmavc
Vurnik
Koblar
Nowotny
Avsec
Koblar
Zmavc
Franke
Koblar
Nowotny
Obergföll
Koblar
Koblar
Stet. Petris
M.ajonica
Majonica
Stef. Petris
Stef. Petris
Stef. Petris
Stef. Petris
Majonica
Stef. Petris
Stef. Petris
Majonica
Stef. Petris
Benussi
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IV
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Personalstand (Verteilung der Konservatoren)
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schaftcn und Städte
Konservatoren
I. Sektion
II. Sektion
III. Sektion
Auspitz
Boskowitz ....
Brod, Ungarisr^h- .
Brunn
Budwili, Mähr.- und
Datschitz . . .
Gaya, Göding . . .
Hollenstadt . . . .
Holleschau . . . .
Hradisch, Ungarisch-
Iglau
Kremsier
Kromau, Mähr.- . .
Littau
Meseritsch, Groß- .
Meseritsch, Wal.- .
Mistek
Neustadtl
Neutitschein . . .
Nikolsburg . . . .
Olmütz
Ostrau, Mähr.- . .
Prerau, Proßnitz . .
Römerstadt und
Schönberg, Mähr.-
Sternberg
Tischnowitz . . . .
Trebitsch . . . .
Triibau, Mähr.- . .
Weißkirchen, Mähr.-
Wischau
Znaim
Städte:
Brunn
Hradisch, Ungar.- .
Iglau
Kremsier
Olmütz
Znaim
Amstetten . . .
Baden
Brück a. d. Leitha
Floridsdorf(Umgebg.)
Gmünd
Hietzing (Umgebung)
Hom
Komeuburg ....
Mähren
Kfiz
Koudelka
Cervinka
Makowsky
MaSka
KfiZ
Smycka
Cervinka
Cervinka
Maska
Cervinka
Rzehalc
Smycka
Maäka
Cervinka
Vyvlecka
Makowsky
Vyvlecka
Rzehak
Vyvlecka
Vyvleclia
Cervinka
Smycka
Vyvlecka
Makowsky
MaSka
Koudelka
Vyvlecka
Koudelka
Rzehak
Makowsky
Cervinka
Malka
Cervinka
Vyvlecka
Rzehak
Hrach
Dwofak
Klvaiia
Hrach
Chilla
Klvana
Czerny
erledigt
Klvafia
Chilla
Kreß
Hrach
Kreß
Dworak
erledigt
erledigt
Dwofak
erledigt
Hrach
Kreß
erledigt
Kreß
Czerny
Kreß
Dwofak
Chilla
Czerny
erledigt
Dwofak
Chilla
Hrach
Klvafia
Chilla
Kreß
Kreß
Chilla
Nieder-Österrcich
Fehringer
Szombathy
Bortlik
Much
Cbizzola
Miinsterberg
Hoernes
Much
Katschthaler
Lasser
Schwerdtner
Jordan
Hammerl
Leixner
Endl
Jordan
Bretholz
Bretholz
Nopp
Bretholz
Bretholz
Nopp
Bretholz
Nopp
Nopp
Bretholz
Bretholz
Nopp
Bretholz
Bretholz
Nopp
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Nopp
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Bretholz
Nopp
Bretholz
Nopp
Bretholz
Bretholz
Dungel
Giannoni
Starzer
Starzer
Hammerl
Starzer
Hammerl
erledigt
I'n-zirksliauptiiKinn-
Konservatoren
schaftcn und Städte
I. Sektion
II. Sektion
III. Sektion
1
Krems
Hoernes
Kersch-
baumer
Fuchs»)
Lilienfeld . . . . ]
Dungel
Panschab
Dungel
Melk
Dungel
Katschthaler
Dungel
Misfelbach ....
Much
Jordan
erledigt
Mödling
Miinsterlierg
Leixner
Giannoni
Neunkirclien ...
Szümbathy
Roth
Giannoni
Oberhollabrunn . .
Much
Jordan
erledigt
Pöggstall
Cbizzola
Dobner
Fuchs
St. Polten ....
Dungcl
Panschab
Dungel
Scheibbs
Fehringer
Katächthaler
Dun gel
TuUn
Münsterberg
Pauker
DungeP)
Unter-Gänserndorf .
Much
Jordan
Starzer
Waidhofen a. d. Thaya
Cbizzola
Hammerl
Hammerl
Wiener-Neustadt . .
Szombathy
Roth
Giannoni
Zwettl
Cbizzola
Hammerl
Hammerl
Städte:
Waidhofen a. d.Ybbs
Fehringer
Katschthaler
Dungel
Wiener-Neustadt
Szombathy
Roth
Giannoni
Wien
! Kenner
(Deininger^)
\Mayreder*)
Mayer
Ober-Österreich
Braunau am Inn
F.ferding . . .
Freistadt . . .
Graunden . . .
Kirchdorf . .
Linz und Perg
Ried ....
Rohrbach . .
.Schärding . .
Steyr ....
Urfahr ....
Vöcklabruck
Wels ....
Lehn er
Benak
Ubell
Greil
.Scbmidel
Ubell
Lehner
PröU
Lehner
Schmidel
Ubell
Benak
Ben.ak
Städte:
Linz ii Ubell
Steyr , Schmidel
Mein dl
Benak
Ubell
Greil
Schmidel
Schiefthaler
Meindl
Ubell
Meindl
Schmidel
Schiefthaler
Benak
Benak
Schiefthale
Schmidel
Salzburg
Hallcin, St. Johann,
Salzburg, Tamsweg,
Zell a. See . . .
Stadt Salzburg . . .
Klose'
Klose
Handel
Krackowizer
Krackowizer
Krackowizer
Krackowizer
Krackowizer
Handel
Handel
Handel
Krackowizer
Krackowizer
Handel
Krackowizer
Krackowizer
Krackowizer
Pirckmayer
erledigt
Romstorfer I Pirckmayer
*) Mit Ausnahme des Ger.-Hez. Gföhl, welcher dem Konservator Hammerl
zugewiesen ist.
^) Mit Ausnahme des Gerichtsbezirkes Kirchberg am Wagram, welcher
erledigt ist.
») Bezirk I.
•) Bezirke II-XXl.
Lin
Personalstand (Verteilung der Konservatoren)
LIV
Bezirkshauptraann-
scbaften und Städte
Konservatoren
I. Sektion
II. Sektion
Schlesien
Bielitz, Freistadt . .
Freiwaldau, Freuden-
thal, Jägemdorf .
Teschen
Troppau, Wagstadt
Städte:
Bielitz und Friedek .
Troppau
Braun
Braun
Braun
Braun
Braun
Braun
Srb
Seehof
Srb
Seehof
Srb
Seehof
III. Sektion
Kürschner
Kürschner
Kürschner
Kürschner
Kürschner
Kürschner
Steiermark
Brück a. d. Mur . .
Gutscher
Wist
erledigt
Cilli
Riedl
Stegensek
erledigt
Deutsch-Landsberg .
Bauer
erledigt
erledigt
Feldbach
Cuntz
Gunolt
erledigt
Gonobitz
Riedl
Stegensek
erledigt
Graz
Cuntz
Graus
erledigt
Gröbming ....
Gutscher
Wist
erledigt
Hartberg
Cuntz
Gunolt
erledigt
Judenburg ....
Gutscher
Graus
erledigt
Leibnitz
Bauer
erledigt
erledigt
Leoben
Gutscher
Graus
erledigt
Liezen
Gutscher
Wist
erledigt
Luttenberg, Marburg
Bauer
Luschin
erledigt
Murau
Gutscher
Graus
erledigt
Mürzzuschlag . . .
Gutscher
Wist
erledigt
Pettau
Winter
Luschin
erledigt
Radkersburg . .
Bauer
Luschin
erledigt
•Rann
Riedl
Stegensek
erledigt
Voitsberg ....
Cuntz
Graus
erledigt
Weiz
Cuntz
Gunolt
erledigt
Windischgrätz . .
Riedl
Stegen.sek
erledigt
Bezirkshauptmann-
schaften und Städte
Konservatoren
I. Sektion
II. Sektion
m. Sektion
Städte:
Cilli
Graz
Marburg
Petlau
Riedl
Cuntz
Bauer
Winter
StegenSek
Graus
Luschin
Luschin
erledigt
erledigt
erledigt
erledigt
Ampezzo
Borgo
Bozen
Bri.Ken
Bruneck
Cavalese
Cles
Imst, Innsbruck . .
Kitzbühel, Kufstein
Landeck
Lienz
Meran
Mezzolombardo . .
Primiero
Reutte
Riva
Roveredo
Schlanders . . . .
Schwaz
Tione
Trient
Städte:
Bozen
Innsbruck . . . .
Roveredo
Trient
Tirol
Untergasser |
Cobelli
Mazegger
Mazegger
Untergasser
Cobelli
Campi
Wieser
Sehern thaner
Wieser
Untergasser
Mazegger
Campi
Cobelli
Wieser
Campi
Cobelli
Mazegger
Schernthaner
Campi
Campi
Mazegger
Wieser
Cobelli
Campi
Walter
Oberziner
Atz
Egger
Walter
Oberziner
Cassagrande
Deininger
Grienberger
Deininger
Walter
Innerhofer
Sandonna
Oberziner
Grienberger
Cassagrande
Rosati
Innerhofer
Deininger
Cassagrande
Sandonna
Atz
Deininger
Rosati
Sandonna
Vorarlberg
Schwerzen-
bach
Kleiner
Voltelini
Reich
Voltelini
Voltelini
Voltelini
Reich
Reich
Mayr
Mayr
Mayr
Voltelini
Voltelini
Reich
Reich
Mayr
Reich
Reich
Voltelini
Mayr
Reich
Reich
Voltelini
Mayr
Reich
Reich
Fischer
Druck vom Rudoi.k M. Rohrek in Brunn
MITTEILUNGEN
DER K.K.ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr.
Januar i 908
Der Personalstand wird gleichzeitig mit dem
Februarhefte erscheinen.
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat die
Ermächtigung erteilt, daß der Architekt Dr. Kart. Hot.ey
als unbesoldeter technischer Praktikant bei der Z. K. in
Verwendung genommen werde (26. Januar 1908, Z. 4961 1
ex 1907).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat den
Universitätsprofessor Reg.-Rat Dr. Wilhelm Kubitschek in
dem Ehrenamte eines Mitglieds auf die Dauer von fünf
Jahren bestätigt (17. Januar 1908, Z. 309).
Die Z. K. hat zu Korrespondenten ernannt:
Franz ÄL\czynski, Architekten in Krakau,
Georg Schmidt, Gymnasialprofessor in Mies,
Dr. Heinrich Swoboda, Supplenten an der Oberrealschule
in Laibach, und
Hofrat Dr. Josef von Zahn, Landesarchivar in Graz,
letzteren anläßlich der Resignation auf das Ehrenamt
eines Konservators (10. Januar 1908).
Es resignierte Konservator P. Anseim Achatz, an-
läßlich seiner Übersiedlung von St. Paul nach Marburg.
Gestorben sind die Konservatoren: P. Benedikt Hager,
Prior im Stifte Melk, und Kari. Lacher, Direktor des
kulturhistorischen und kunstgewerblichen Museums in Graz.
Publikationen
Schreiben der Kammervorstehung Sr. kais. und
königL Hoheit des Durchlauchtigsten Herrn Erz-
herzogs Franz Ferdinand vom 28. Dezember 1907,
Z. 2563, an den Präsidenten
Seine k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz-
herzog Franz Ferdinand haben den VL Band der Mitteilungen
der dritten (Archiv-)Sektion der Zcntralkommission für
Kunst- und historische Denkmale mit vielem Danke ent-
gegengenommen.
Mitteilungen der k. k. Zentral-Kommission 1908
Mit Befriedigung entnehmen Seine kaiserliche Hoheit
aus dieser Arbeit, daß die Zentralkommission eifrig bestrebt
war, den ihr durch Seine kaiserliche und königliche Apo-
stolische Majestät übertragenen Wirkungskreis auch auf
diesem Gebiete zu erfüllen, wofür Hochstdieselben Euerer
Exzellenz volle Anerkennung zollen.
Indem ich einem Höchsten Auftrage folge. Euere
Exzellenz von Vorstehendem in die sehr geneigte Kenntnis
zu setzen, bitte ich um Genehmigung meiner ausgezeich-
netsten Verehrung und Hochachtung.
Euer Exzellenz
ganz ergebenster
Rumerskirch
Bericht über die Verhandlungen der
kunsthistorischen Landeskommis-
sion für das Königreich Böhmen in
Prag am 28. Dezember 1907
1. Für die 1751 errichtete Barockkirche zu Jentscho-
witz bei Turnau wurden 1000 A' bewilligt.
2. Für die mit dem Programme tler Z. K. ülierein-
stimmenden Arbeiten an der Kirche in Sobotka wurde
die Erwirkung einer Landessubvention von 25.000 A" be-
fürwortet.
3. Der Instandhaltung der Stadtmauern von Nim bürg
werden 3000 K gewidmet mit dem Zusätze, dahin zu wirken
daß der interessante Blick gegen die Stadtkirche nach
Möglichkeit in heutiger Weise frei bleibe.
4. Für die Wiedererrichtung des vor zwölf Jahren ab-
gebrannten Turmes der dem XV. Jh. entstammenden Marien-
kirche in Laun und des Sanktustürmchens werden 4000 A'
befürwortet. Aufnahmen des alten Bestandes durch Doin-
baumeister Hubert erleichtern die Einwandfreiheit der
Durchführung.
5. Für die Instandsetzung der Kirche in Unter-
Bautzen wird eine Subvention von 5000 K beantragt, dabei
aber betont, sich in ilie projektierte Änderung der Fassade
t
l"ätigkeilsbericlit
nicht einlassen zu wollen, sondern den vorhandenen Be-
stand durchwegs gebührend zu respektieren.
6. Die für die Kirche in Plan in Aussicht genoninunen
Arbeiten sollen sich mit möglichster Erhaltung des heutigen
Zustandes auf die Wiederherstellung des Dachstuhles lie-
schränken. Die äußere Form des Daches möge im all-
gemeinen unverändert lileiben; bei wirklichem Erweise,
dal» damit tlie zweckentspreclienilste Lösung gefunden sei,
werden Zeltdächer für die Seitenschiife als zulässig erklärt.
Eine Subvention läßt sich nur in Aussicht stellen, wenn
neue diesen Gesichtspunkten entsprechende Pläne vorgelegt
werden.
7. Für die durch ihre interessante gotische Wölbung
ausgezeichnete Kirche in Wolenitz, deren Arbeiten Pläne
des Dombaumeisters Hilbert zugrunde liegen, werden
2500 K gewidmet.
8. Gegen die Erhöhung des Turmes der Kirche zu
St. Bcnigna, der sich heute in der Gesamterscheinung
ganz verliert und gewiß einmal höher projektiert war, um
ein Stockwerk wird unter Voraussetzung der Beibehaltung
der alten Dachform eine Einwendung nicht erhoben. Dieser
Arbeit werden 2000 A' zugewendet.
9. Für die Arbeiten an der Dechanteikirche in Melnik,
die nach den Plänen des Dombaumeisters Hii.bert mit
einem Gesamterfordernis von 172.000 K in Aussicht ge-
nommen sind, wird die Bewilligung eines Landesbeitrages
von 30.000 Ä', zahlbar in drei Raten, befürvi'ortet.
10. An die Zuwendung einer Subvention von 10.000 AT
für die evangelische St. Salvatorkirche in Prag wird die
Bedingung der Ausschaltung des Turmbaues und einer
solchen Änderung der viel zu groß projektierten Portal-
anlage geknüpft, die schon beim ersten Anblick mehr den
kirchlichen Charakter des Bauwerkes erkennen lassen soll.
11. Den Instandsetzungsarbeiten der leider arg mit-
genommenen, aber in ihrer Gesamterscheinung des Äußern
wie des Innern gleich interessanten Kirche in Libotschan
wird eine in zwei Jahresraten zahlbare Subvention von
6000 K zugesprochen mit der Bestimmung, daß der Er-
haltung und zwecksicheren Befestigung der teils stark be-
schädigten, teils gelockerten und abfalldrohenden Orna-
mente die größte Aufmerksamkeit zugewendet werde. Wo
Ergänzungen nicht zu umgehen sind, sollen sie nur durch
eine verläßliche Kraft ausgeführt werden, deren Bestellung
und Arbeit Professor Zdenko Ritter von Schubert-Soi.dern
in Prag im Einverständnisse mit Ingenieur Herain und
Dombaumeister Hii.hert überwachen will.
12. Für die Altarerhaltung in der Franziskanerkirche
in Pilsen werden 9000 ÜT bewilligt.
13. Bei dem fortschreitenden Verfalle der Kloster-
anlage von Goldenkron erweist sich die Aufstellung eines
genauen Arbeitsprogrammes durch eine Kommission als
unumgänglich, die an Ort und Stelle erheben und verein-
baren soll, was und in welcher Aufeinanderfolge für die
Erhaltung des Denkmales einzuleiten sei. Es wird der Er-
wartung Ausdruck gegeben, daß der regierende Fürst
ScHWARZRNBERG als Besitzer seinen schon bei so mancher
Erhaltungsaktion betätigten Kunstsinn auch bei ent-
sprechender Förderung der Kommissionsverhandlungen er-'
folgversprechend einsetzen lassen werde, da in einzelnen
i'artien eine Vergrößerung der Schäden nicht unbedenk-
lich sei.
14. Für die notwendige Wiederherstellung des durch
Brand zerstörten Turmes im Kloster Sc lau werden 2000 K
gewidmet.
15. Die Blüßlegung von Bilderresten in der Katharina-
kirche in Polna wird mit 2000 A' subventioniert, welcher
Betrag auch erhöht werden kann, falls die Bloßlegung mit
interessanten Ergebnissen einen größeren Umfang annimmt.
16. Unter ausdrücklichem Vorbehalte möglichster
Schonung des alten Bestandes werden für die Kirche in
Rakonitz 4000 AT befürwortet.
17. Aus Wesely liegt eine Erklärung vor, daß die
brauberechtigte Bürgerschaft sich zur grundbücherlichen
Sicherstellung bereit erkläre, an Turm und Fassade des
alten Rathauses nichts zu ändern, sondern beide selbst
nach einem Brande dem alten Bestände entsprechend
wieder herstellen zu lassen, falls für die Turmerhaltung
3000 A' bewilligt werden, deren Befürwortung beschlossen
wird. Josef Neuwirth
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, Garnisonsspital (ehem. Jesuitenkolle-
gium), Kapelle.] Auf eine Unterteilung der Kapelle kann
des Raummangels wegen nicht verzichtet werden; ein neues
modifiziertes Projekt nimmt diese Unterteilung in einer
Weise vor, daß der Gesamteindruck der Gewölbedecke
nicht geschädigt wird. Einverstanden.
Unter- Aujezd, Kirche.] Das k. k. Ministerium f.
K. u. U. genehmigt, daß die Kosten für einen Kirchenneubau
unter Beibehaltung des Presbyteriums der alten Kirche
aus dem Kirchenverraögen bestritten werden.
Hai da, Ortsbild.] Konserv. .^ugst berichtet, daß
der interessante Hof eines Hauses der Antonigasse, sowie
der Anblick auf die Gartenfassaden der Häuser dieser
Gasse durch den Bau eines nüchternen Magazins beein-
trächtigt wurde.
Haindorf, Wallfahrtskirche.] Konserv. Auosx be-
richtet, daß die Einrichtung (Mensa des Hauptaltars, sechs
.Seitenaltäre, Kanzel, Orgel, Taufstein) in entsprechender
Weise gereinigt und ausgebessert wurde.
Kaaden, Dekanalkirche.] Konserv. Hofmann be-
richtet, daß er sich gegen die beabsichtigte Anbringung
von Glasmalereien in der stilistisch durchaus einheitlichen
l'äügkeitsbericlit
Barockkirche ausgesprochen habe, weil dadurch die Licht-
führung, einer der wichtigsten Faktoren zur ErzieUing des
von der Barokkunst angestrebten Totaleffektes, vollkommen
verändert würde. Einverstanden.
Kloster, Pfarrkirche.] Folgende Herstellungen sind
in Aussicht genommen: Erneuerung des Verputzes am
Äußern; Eindeckung mit roten Eternitschieferplatten, die
bisherige Bedachungsart, Schindeln, erweist sich wegen
der exponierten Lage der Kirche unhaltbar; Neuherstellung
von Dachrinnen; Anbringung von Holz-Jalousiefenstern an
den Schallöffnungen des Turmes; Erneuerung des roten
Anstriches des Turmdaches; Erneuerung der Haupteingangs-
tür nach dem Muster der alten. Die Z. K. beantragt, daß
statt rotem Eternitschiefer, dessen Farbe ästhetisch ab-
stoßend und aufdringlich wirken würde, graue Platten ge-
wählt werden, weil diese die Gesamtstimmung am wenigsten
stören und in ihrer Farbenwirkung jener eines alten
Schindeldaches sehr nahekommen würden.
Krumau, städtisches Museum.] Korresp. Mörath
berichtet, daß ein städtisches Museum gegründet und in
einem entsprechenden Räume des Rathauses untergebracht
wurde. Es enthält unter anderem die Zunftprivilegien aus
den Jahren 1595—1749, zwölf eiserne Gral)kreuze aus dem
aufgelassenen St. Martins-Friedhofe, die geschnitzten Zunft-
laden der Bäcker, Binder und Tuchmacher, Holzschnitte
und Federzeichnungen, die Stadt Krumau im XVHL und
XIX. Jh. darstellend, und die Typare der Stadt aus dem
XV.— XVIL Jh.
Luditz, Grund- und Schätzungsbuch.] Gegen
die Deponierung des Buches im Museum der Stadt erhebt
die Z. K. keine Einwendung.
Mies, Museum.] Professor Schmidt berichtet, daß
ein Taler Kaiser Ferdinands L (1562), gefunden in Klein-
meierhöfen, sowie ein Landgroschen des Kurfürsten Max
Emanuel von Bayern (1718) und ein Groschen des Kur-
fürsten Karl Theodor von der Pfalz, gefunden außerhalb
der Stadt Mies, für das Museum erworben wurden.
Mischenetz, Pfarrkirche, Malereien.] Konserv.
SedlACek berichtet, daß die Sicherung und Fixierung der
Malereien in vollkommen programmgemäßer Weise durch-
geführt wurde.
Neuhaus, Propst eikir che.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt die an der Kirche durchgeführten
Bauherstellungen.
Niedergrund, Kirche.] Da kommissioneil fest-
gestellt wurde, daß ein neues entsprechendes Orgelwerk
in den alten Orgelkasten nicht untergebracht werden könne,
und daß die Tonwirkung der Orgel bei ihrer Aufstellung
auf der oberen Kirchenempore wesentlichen Schaden leiden
würde, erhebt die Z." K. gegen die Beseitigung des Orgel-
kastens und der alten Empore an der Eingangsseite der
Kirche unter der Voraussetzung keine Einwendung, daß die
Brüstung dieser Empore erhalten bleibe und etwa an der
unteren Empore angebracht werde.
Paulusbrunn, Pfarrkirche, Seitenaltar.] Die
Statthalterei teilt mit, daß die Anschaffung eines neuen
Seitenaltars nicht genehmigt wurde, weil die Notwendig-
keit der Beseitigung des alten Altars nicht nachgewiesen
erscheint, und der neue Altar weder dem Charakter des
einfach gehaltenen Kircheninterieurs entspricht noch in
Übereinstimmung mit dem Hochaltar und der Kanzel ge-
bracht wurde. Wegen Wiederaufstellung des alten Altars
mit dem Altarblatte wurde das Entsprechende veranlaßt.
Peterswald, Pfarrkirche.] Konserv. SxüncHEN-
KiRCHNER berichtet, daß die Kirche in entsprechender
Weise ausgemalt, die Einrichtung ausgebessert und neu
staffiert wurde.
Protivin, Pfarrkirche.] Konserv. SEDi.AeEK be-
richtet, daß die für die Bedürfnisse des Gottesdienstes zu
kleine Kirche demoliert werden soll. Sie stammt aus der
Mitte des XVIL Jh. und ist ohne architektonischen Wert.
Die Z. K. pflegt über die Einrichtung Erhebungen.
Rabi, Pfarrkirche.] Für die zur Erhaltung des
Baues notwendigen Arbeiten: Dachreparaturen und neuer
Bewurf des Äußern, ferner für die Reinigung der Bemalung
der Schlußsteine am Gewölbe bringt die Z. K. eine Staats-
subvention in Antrag. Sie bemängelt die ohne ihre Inter-
vention durchgeführte Pflasterung mit Zementplatten und
die allzu reiche figurale und dekorative Ausmalung, welche
namentlich im Presbyterium mit der architektonischen
Wirkung des Raumes nicht im Einklänge steht und spricht
sich gegen eine Subventionierung dieser Arbeiten aus.
Endlich steht in Absicht, ein an die Kirche angrenzendes
Haus zu erwerben, welches angeblich die Feuchtigkeit der
Kirche verursachen soll, und ein gotisches vermauertes
Fenster verdeckt. In dieser Hinsicht pflegt die Z. K. Er-
hebungen.
Rumburg, Dekanalkirche, Hochaltarbild.] Kon-
serv. ÄUGST berichtet, daß das Bild einen von einem Stoße
herrührenden Riß zeige und daß das Erforderliche zur
Restaurierung und entsprechender schonender Behandlung
des Gemäldes veranlaßt wurde.
Sonnenberg, Kirche, Inventargegenstände.]
Konserv. HoKAtANN bestätigt die anhergelangte Nachricht,
daß sechs Ampeln verkauft wurden, fügt jedoch hinzu,
daß diese aus dem Jahre 1857 stammenden Gegenstände
weder einen künstlerischen noch einen historischen Wert
hatten.
Trstenic, Beinhaus, Altar, Kreuzweg.] Die
Bezirkshauptmannschaft Leitomischl hat im Einvernehmen
mit dem bischöflichen Ordinariate eine solche .Aufbewah-
rung der Gegenstände veranlaßt, die eine Schädigung aus-
schließt. Die Übertragung in ein Museum wird in Er-
wägung gezogen.
Wrbno, Pfarrkirche.] Konserv. Hofmann berichtet,
daß folgende Arbeiten geplant sind: 1. An Stelle des für
die beschränkte Räumlichkeit des Presbyteriums zu hohen,
das gotische Fenster des Chorschlusses verdeckenden
Tätigkeitsbericht
Hochaltars soll ein neuer Dreiflügehiltar von mäßigen Di-
mensionen aufgestellt werden. Die grellfarbigen Glastatcln
des erwähnten Fensters werden durch Kathedralglas er-
setzt. Das Altarbild auf Goldgrund (Madonna) mit dem
verzierten Rahmen von 1510 wird als Mittelbild des neuen
Altars verwendet, die beiden Seitenflügel mit neuen ähn-
lich gehaltenen Gemälden ausgestattet. Das Tabernakel
des alten Altars wird in die an der Nordwand befindliche
Sakranientsnische untergebracht. 2. Das in späterer Zeit
verbreiterte Fenster auf der Südseite des Presbyteriums
soll wieder auf die gotische Form zurückgeführt werden,
wobei die im Pfarrhofe aufbewahrten einzelnen Teile des
alten Fenstergewändes verwendet werden sollen. 3. Die
unter dem Verputze erhaltenen Freskomalereien sollen auf-
gedeckt und restauriert werden. 4. Die Kirche soll eine
derzeit fehlende Kanzel in gotischer Form erhalten, die
an der nordöstlichen Ecke des Schiffes vor dem Triumph-
bogen errichtet wird vuid ihren Zugang aus der Sakristei
mittels Durchbruches der Zwischenwand erhalten soll.
5. Der gegenwärtige Hochaltar soll ins Schiff versetzt
werden, ebenso auch der derzeit im Plarrhofe aufbewahrte
Barbara-Altar. 6. Endlich ist die Aufstellung von Kreuz-
wegbildern geplant. Der Konservator empfiehlt dieses Pro-
gramm unter der Voraussetzung zur Genehmigung, daß
die Skizzen für den neuen Altar und die Kanzel vorgelegt
werden und die Restaurierung des Madonnenbildes sowie
der Fresken durch einen geübten Fachmann nach einem
von der Z. K. gebilligten Programm erfolge
Konserv. Weinzieri., Tätigkeit 1907.] Die Tätig-
keit des Konservators war eine sehr eifrige und ersprieß-
liche. Die Z. K. spricht ihm den Dank aus. (Bericht wird
im Jahrbuche für Altertumskunde veröffentlicht.)
Bukowina
Arbora, alte gr.-or. Kirche.] Die Z. K. spricht
sich für die w-eitere Erhaltung der durch einen Neubau
entbehrlichen Kirche und deren Verwendung als Schul-
kirche aus. Sie empfiehlt in erster Linie die Ausbesserung
der alten Schindeldachung mit dem gleichen Material und
nur für den Fall, als die durch Witterungseinflüsse be-
dingten häufigen Reparaturen ein Hindernis bilden sollten,
die Eindeckung mit mattglasierten, dunkelfarbigen, gewöhn-
lichen Dachziegeln oder mit patiniurtem Kupferbleche.
Weiters befürwortet die Z. K. die vollständige Bloß-
legung, Reinigung und Fixierung des wertvollen Fresken-
zjklus an den Außen- und Innenwänden der Kirche.
Suczawa, Fund.] Konserv. Kolbenheyer berichtet,
daß anläßlich der Anlage einer Wasserleitung für das neue
städtische Elektrizitätswerk an zwei Stellen, und zwar am
katholischen Kirchenplatze (jetzt Erzherzog Rainer-Platz)
und an der Bossancer Straße in der Nähe der gr.-or.
Klosterkirche zum hl. Georg Reste alter Wasserleitungen
aus Tonröhren zutage gefördert wurden.
An der erstgenannten Stelle zwischen Kirche und
Turnhalle liegt die Leitung in einer Tiefe von l'öOw!; die
Rohre sind geradlinig konisch und haben gegen das schmä-
lere Ende zu deutlich ausgeprägte Killen zum besseren
Haften des Mörtels. Die einzelnen Rohrstücke sind 425mrii
lang, der Eingrift' beträgt 80 mm, an beiden Enden ist der
äußere Durchmesser 160, der mnere \'S0 mm, am schmalen
Ende 121 beziehungsweise i05mm. Zwei zusammenhängende
Rohrstücke wurden dem Ortsmuseum einverleibt.
Auf der andern Fundstelle lagen anscheinend zwei
Leitungen übereinander, und zwar in Tiefen von 070 und
1-70 m: sie durchschneiden die Straße unter einem Winkel
von beiläufig 40 Graden und laufen in der Richtung Szypot-
Zamka; die Rohre sind geschweift konisch, haben eine
Länge von 435 »«»;<, einen Eingrift" von 80 »im; das breitere
Ende ist im äußern Durchmesser 170, im innern 1 36 »hh«
breit, das schmale 95 beziehungsweise 79 mm. Die Rohre
der oberhalb liegenden Leitung wurden lieim Graben
achtlos zerstört.
Die Rohre sind aus einem sehr guten, festen, gut ge-
brannten Ton und von sehr exakter Ausführung. Die Lei-
tung ist jedenfalls bereits mehrere hundert Jahre alt.
Suczawa, Georgs-Kirche.] Der Generalkonservator
teilt mit, daß die Reinigung und Sicherung der Malereien
nach den von der Z. K. gegebenen Direktiven in vollständig
zutriedenstellender Weise und mit glänzendem Resultate
durchgeführt wurden. Der größte Teil der Malereien kam
in voller Farbenfrische wieder zutage und auch die über-
tünchten Partien gelang es in einem sehr guten Zustande
bloßzulegen, so daß der ganze großartige Gemäldezyklus
eine wahre Auferstehung erlebte.
Für die weitere Behandlung der Malereien stellt die
Z. K. den Grundsatz der möglichsten Erhaltung des jetzigen
Zustandes der Gemälde in seiner dokumentarischen Gestalt
auf. Alle Übermalungen sind daher strenge zu vermeiden,
was auch für die Inschriften zu gelten hat. Damit aber der
Zusammenhang der Formen gewahrt wird, können kleinere
herausgefallene Stellen im Lokaltone der Umgebung ohne
jede Einzeichnung oder Modellierung getönt und die ganz
kleinen Lücken vorsichtig ausgetupft werden. Endlich
wären die Malereien mit einer geeigneten Schutzlösung zu
tränken. Auch größere leere Flächen sind nicht mit figu-
ralen Kompositionen zu ergänzen, sondern gleichfalls mit
einem neutralen Tone zu versehen, für welchen sich der
blaue Grundton der ganzen Ausmalung am besten eignen
würde, so daß die Gemälde in einer einheitlichen Färbe-
lung der Kirche ausgespart erscheinen würden. Nur da,
wo die leeren Flächen an Teile .stoßen, bei welchen eine
einfache dekorative Einteilung vorhanden ist, kann diese
Einteilung fortgesetzt werden, was jedoch im Detail noch
einer Vereinbarung zwischen der Z. K. und dem ausführen-
den Maler überlassen bleiben wird. In der Apsiswölbung
kann der blaue Ton, einem geäußerten Wunsche der lokalen
Faktoren entsprechend, mit goldenen Sternen geschmückt
werden; sonst ist aber überall von Neuvergoldungen ab-
zusehen. In der Vorhalle, deren Malereien gleichfalls nach
den eben entwickelten Grundsätzen zu behandeln wären.
Tätigkeitsbericht
lO
ist noch eine Vernjlasuni; zum Schutze gegen Bekritzelungen
vorzusehen.
Da der projektierte Sängerchor nicht nur den bauli-
chen Charakter der Kirche verändern und verfälschen,
sondern auch die Malereien in weitgehender Weise schä-
digen würde und in dem Kultusbedürfnisse nicht begründet
erscheint, spricht sich die Z. K. gegen die Aufstellung
dieses Sängerchores aus. Ferner tritt die Z. K. für die Er-
haltung der Kanzel ein, die ein Denkmal von charakteristi-
schem Gepräge ist und der Kirche zum Schmucke dient;
das gleiche gilt von der Rrhaltung der beiden alten Bischof-
stühle und des übrigen Mobilars. Gegen die projektierte
Aufstellung eines neuen freistehenden Grabes des hl. Jo-
hannes Novi erhebt die Z. K. keine Einwendung, da die
Errichtung dieses Mausoleums einem lebhaften Wunsche
der Bevölkerung und der Kirchenvorstehung entspricht
und in keiner Weise einen wertvollen Teil des Baues
schädigt oder als eine Änderung des baulichen Organismus
der Kirche betrachtet werden kann. Bezüglich der Ergänzung
beziehungsweise Erneuerung des Pflasters spricht sich die
Z. K. für Steinplatten an Stelle der projektierten Tonfliesen
aus. Endlich erklärt die Z. K. eine Reinigung und Fixierung
der äußeren Wandmalereien für wünschenswert, wobei die
jetzt ungetonten \'erputzstellen in entsprechender Weise
dem alten Bestände durch eine neutrale Neutönung ange-
paßt werden könnten.
Dalmatien
Curzola, Stadtmauern.] Konser v. Trojanis berichtet,
daß die bei der torre lombarda geschlagene Bresche aus-
gebessert wurde.
Dol, Pfarrkirche, Gemälde.] Die Z. K. stellt fol-
gendes Programm für die Restaurierung des den Erzengel
Michael und Heilige darstellenden Gemäldes auf: Aufziehen
auf Leinwand, die zum Schutze gegen Feuchtigkeit mit
einer Harzlösung zu tränken ist, Befreiung von den spä-
teren Übermalungen, welch letztere mit dunkler gegen das
Bild hin scharf konturierter Farbe ohne Zeichnung zu decken
sind; Reinigen, Abnahme des trüb gewordenen Firnisses.
Sebenico, Loggia.] Die Bezirkshauptmannschaft
teilt mit, daß das Gerücht von einer erfolgten Beschädi-
gung der Loggia sich auf das Einschlagen einiger Fenster-
scheiben bei einem Straßenauflaufe beschränkt.
Sebenico, Madonna di Valverde, Malereien.]
Die Z. K. bringt für die vollständige Bloßlegung und Siche-
rung des der venezianischen Schule des XVH. Jhs. ent-
stammenden Freskenzyklus eine Staatssubveption in Antrag.
Trau, Kastell Camerlengo. | Die (iencraldirektion
der Tabakregif teilt mit, daß seitens der Taljaksmonopol-
verwaltung auf die Inanspruchnahme des Kastells für
Zwecke des neuen Tabakeinlösungsamtes in Würdigung
der für die Belassung des Kastells geltend gemacliten
Momente Verzicht geleistet wird. Die X'erwaltun^ begnügt
sich mit lUin übrigbleibenden Baugrunds und niuuut eine
solche Situierung der für Zwecke der Taliakregie zu er-
richtenden Bauten in Aussicht, daß das Kastell ganz un-
berührt bleibt.
Kärnten
Klagenfurt, Truppenspital, Kapelle. | Mit dem
vom Konserv. Groesser aufgestellten Programm, Reinigung
und geringfügige Ausbesserungen der Stukkoverzierungcn,
eines Deckenfreskos, sowie der Einrichtung mit den Öl-
gemälden, erklärt sich die Z. K. einverstanden.
DöUach, Kirche, Malereien.] Eine vorgenommene
Untersuchung hat gelehrt, daß die Blofilegung der ver-
tünchten Gemälde an der Südseite (vermutlich eine Christo-
phorusdarstellung) wenig erfolgverheißend ist, da die Kalk-
tünche fast alle Farbteile des ansclieinend schon vor der
Übertünchung stark ruinierten, ebenfalls auf Kalktünche
gemalten Bildes, an sich gezogen hat, so daß diese mit
der Tünche abfallen. Die Z. K. beschließt daher, diese
.Angelegenheit nicht weiter zu verfolgen.
Eberstein, Römersteine. | Konserv. Franki. be-
richtet, daß die im Boden des Presbyteriums der Schloß-
(auch Pfarr-)kirche befindlichen drei Röniersteine gehoben
und im Innern Schloßhofe eingemauert wurden.
Friesach, Ruinen am Petersberge.] Die Z. K.
bringt für die in befriedigender Weise an der südwest-
lichen Mauer im Oberhofe durchgeführten Sicherungs-
arbeiten (LTntermauerung, Aufführung von Pfeilern) eine
Staatssubvention in Antrag.
Obergottesfeld, Kirche, Apsisfresko.] Die Z. K.
genehmigt das vorgelegte auf die Entfernung einzelner
Übermalungen und Vertünchungen und das Verkitten der
Sprünge beschränkte Restaurierungsprogramm und l)ringt
für die Durchführung der Arbeiten eine Staatssubvention
in Antrag.
Krain
Laibach, Wienerstraßo, Grabungen.] Konserv.
Nowotny berichtet über den Schluß der Ausgrabung des
Gräberfeldes. Die Funde kamen ins Laibacher Museimi.
(Wird im Jahrbuche für Altertumskunde veröfl'entlicht.)
Laibach, Pfarrkirche Sl. Jakob, Marraortaber-
nakel.J Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die
Restaurierung des Tabernakels eine Subvention von 2000 K
unter der Bedingung, daß an den figuralen Teilen keine
irgendwie geartete Überarbeitung vorgenommen werde,
durch welche die Olierfläche desselben angegriflcn werden
könnte und dal.s die .\rl)eiten im Einvernehmen mit tlem
berutemn Konservator durchgeführt werden.
Drazgose, IM.irrkirche, .Altäre, Kanzel.] Die
Z. K. empfiehlt das Restaurierungsprogramm (Sicherung
gegen den Holzwurm, Befestigung morscher Teile, Neu-
fassung, da die alte Fassung abblättert und nicht mehr
1 1
Tätigkeitsbericht
12
erhalten werden kann) zur Genehmigung und bringt, lUi
es sich um wertvolle Objekte des XVII. Jh. handelt, für
die Arbeiten eine Staatssubvention in Antrag.
Küstenland
GOrz, Domsakristei, Malereien.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der zweiten
Rate per 600 A' der für die Restaurierung der Malereien
bewilligten Staatssubvention an.
Görz, Kastei Igasse 27, Gemälde] Konserv. Attems
regt eine Restaurierung des zur Erinnerung an die An-
wesenheit Kaiser Karls V. in Görz im Jahre 1519 an der
Fensterwand des Hauses errichteten Gemäldes an. Die
Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Mähren
Brunn, Magdalenenkirche.] Es steht in Absicht,
die Kirche zu veräußern und an anderer Stelle eine neue
Kirche zu bauen. Die Z. K. spricht sich auf das nach-
drücklichste dagegen aus. Denn die aus der Mitte des
XVII. Jh. stammende Kirche weist wohl einfache Formen
auf, ist jedoch ein sehr schätzenswertes Denkmal, in dem
sich gotische Konstruktionselemente mit Formen der Spät-
renaissance zu einer harmonisch -monumentalen Wirkung
verknüpfen und welches gerade deshalb, weil es darüber
belehrt, welche Wege die Architektur in Mähren in dieser
wichtigen Übergangsperiode eingeschlagen hat, als ein
historisches und kunsthistorisches Dokument von nicht
geringer Bedeutung betrachtet werden muß. Die Demo-
lierung des Gotteshauses würde weiter auch einen Akt
der Pietätlosigkeit gegenüber der Geschichte der katholi-
schen Kirche in Mähren bedeuten, da jener Bau zu den
ersten Manifestationen der Kirche nach dem Dreißigjährigen
Kriege gezählt werden muß. Weiter würde auch die kunst-
historisch sehr wertvolle Inneneinrichtung durch Übertra-
gung in einen andern Raum einen großen Teil ihrer
Wirkung einbüßen. Ferner kommt zu bedenken, daß die
Ferdinandsgasse (die Hauptstraße der Stadt) fast ganz
modernisiert wurde, seitdem mit dem alten Gebäude der
Finanzlandesdirektion der wichtigste Überrest des alten
historischen Charakters dieser Straße gefallen ist. Heute
l)ildet nur noch die Magdalenenkirche eine Unterbrechung
der banalen Fassadenfront jener Strafte und es wäre sohin
sehr zu bedauern, wenn auch diese Insel in dem heute so
uden Straßenbilde geopfert werden müßte. Die Z. K. hofft
um so mehr, daß ihre auf die Erhaltung der Kirche gerich-
teten Bestrebungen von Erfolg Ijegleitet sein werden, als
die für die Demolierung geltend gemachten Gründe (Ver-
kehrshindernis, Kultusbedürfnis) nicht so zwingend sein
dürften, da man sich sonst kaum erst im Vorjahre ent-
schlossen haben würde, die Kirche mit nicht geringen
Kosten zu restaurieren.
Brunn, Landesarchiv.] Das k. k. Justizministerium
teilt mit, daß dem Ansuchen um Überlassung der alten
mährischen Landtafel an das Brünner Landesarchiv wegen
ihres inneren Zusammenhanges mit der neuen Landtafel
und auch deshalb nicht Folge gegeben werden könne,
weil die alte Landtafel dermalen noch im gerichtlichen
Geschäftsverkehre benötigt wird. Der Verwahrung der
Landtafel wird die entsprechende Sorgfalt zugewendet und
die wissenschaftliche Benutzung unterliegt keinen Schwie-
rigkeiten. Die .Anbringung der von der Z. K. als nötig
bezeichneten Schutzpapiere und die vorsichtige Glättung
eingebogener Pergamentpapiere wurde verfügt.
Hotzendorf, Holzkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. sichert für die Erhaltung der Kirche einen
Jahresbeitrag im Höchstausmaße von 200 K unter der Be-
dingung zu, daß im Einvernehmen mit der Z. K. und ihrem
berufenen Konservator ein Arbeitsprogramm vorgelegt
werde, welches sich auf die notwendigen Konservierungs-
maßnahmen beschränkt. Für die sofort im laufenden Jahre
vorzunehmenden Herstellungen wird eine Subvention im
Höchstausmaße von 500 A' bewilligt.
Klosterbruck, Pfarrkirche] Die Z. K. befürwortet
die Gewährung enier Staatssubvention für die Sicherung
der Sprünge in den Gewölben der Oratorien und die .Aus-
malung unter der Bedingung, daß Gewölbe und Seiten-
wände vor Inangriffnahme der .Arbeiten auf das Vorhanden-
sein von Fresken untersucht werden.
Mißlitz, Pfarrkirche.] Konserv. Hrach berichtet,
daß er die Entfernung des Hochaltarbildes und das Aus-
brechen eines Fensters hinter demselben widerraten und
die sachgemäße Restaurierung des schadhaften Gemäldes
empfohlen habe.
Neutitschein, Münzfund.] Die k. k. Bezirkshaupt-
mannschaft teilt mit, daß am 2. Dezember v. J. bei De-
niolierung eines Gebäudes ein Topf mit folgenden Silber-
münzen gefunden wurde: 4 österreichische Taler 1824 bis
1846, 1 bayrischer Marientaler 1786, 1 sächsischer Taler
1728, 83 österreichische Zwanziger 1754 bis 184S, 10 bay-
rische Zwanziger 1756 bis 1789, 1 preußischer Zwanziger
1766, etwa 1000 Stück österreichische Sechskreuzerstücke
1848 und 1849 und 1 österreichisches Einviertelguldenstück
1846. Der Fund blieb in Verwahrung des Grundeigen-
tümers.
Proßnitz, altes Rathaus.] Mit dem vorgelegten
Projekte für die Adaptierung des Gebäudes zu Museal-
zwecken erklärt sich die Z. K. einverstanden.
L'rbanau, Pfarrkirche.] Die Z. K. erhebt gegen
die Skizze für die Neuausmalung des Presbyteriums mit
den vom Konserv. Chii.ia vorgeschlagenen Änderungen
keine Einwendung und empfiehlt die Neustaftierung der
Inneneinrichtung unter der Bedingung zur Genehmigung,
daß die .Arbeiten auf die Neuvergoldung der ursprünglich
vergoldeten Teile und einen weißen Anstrich der Figuren
beschränkt, hingegen verschiedenfarbige Polychromierungen
vermieden werden.
Zlabings, Pfarrkirche, Altar.] Der schöne barocke
Hochaltar wurde durch einen neugotischen ersetzt, auf deni
13
Tätigkeitsbericht
14
Dachboden der Bürgerschule deponiert, das Altarbild in
einer finsteren Ecke am Gange des Pfarrhofes aufbewahrt.
Die Z. K. strebt in erster Linie die Wiederaufstellung des
alten Altars und falls sich das nicht erreichen ließe, die
Aufstellung der Altarfiguren und des Altarbildes in der
Kirche an.
und eine alte böhmische Bibel) sind nicht mehr aufzufinden.
3. In Althart befinden sich lediglich beim Pfarrer einige,
recht interessante Reste des früheren Gemeindearchivs.
4. Das Gemeindearchiv in Mährisch-Budwitz ist ungeordnet.
Seine Säuberung, Unterbringung in einem Kasten und Ord-
nung wurde vom Konservator angeregt. 5. Jamnitz. Die
Fi!-- I Imbacli, l'f.irrkirche, Relief
Konserv. Bkf.thoi.z, Archi vbereisung.] Der Kon-
servator berichtL't über die Fortsetzung der Bereisüng der
Stadt- und Gemeindearchive. 1. Triesch. Das noch vor
wenigen Jahrzehnten reichhaltige Archiv ist bis auf wenige
Reste (Stadtsiegel und eine Urkunde von 1605, das Siegel
einer Urkunde Kaiser Karl IV.) zugrunde gegangen. 2. Wiese.
Die nachweisbar noch im |ahre 1860 vorhandenen Archi-
valien (jahrmarktsprivilcg der Kaiserin Maria Theresia,
eine Pergamenturkunde Kaiser Rudolfs, eine ungarische
noch vorhandenen Reste von zirk.i ;iO Stücken, deren
ältestes aus dem Jahre 1335 stammt, werden in der Ge-
meindekanzlei in einem Glaskasten aufbewahrt. Die Ab-
gabe dieser Urkunden an das Landesarchiv wird angeregt.
6. Teltsch. In dem sehr reichhaltigen Museum ist ein ganzes
Zimmer dem städtischen Archiv eingeräumt, welches wohl-
geordnet und inventarisiert ist und in entsprechender Weise
verwaltet wird. Die Ratsakten und Katsbücher aus dem
.Wll— XIX. )h. bdindcn sich vorläufig noch im K'ath.iUM-
15
Tätigkeitsbericht
l6
in schönen alten Schränken. 7. In Zlabings ist man eben
daran ein Lokalmuseum zu gründen, in dem auch die
Schriftdenkmale eine sichere Verwahrung finden werden.
Unter den Archivalien befindet sich ein Inventar über die
in der Stadt Zlabings befindlichen Urkunden vom Jahre 1856.
8. Iglau. Das reichhaltige Archiv vi'ird neugeordnet, es
wurden für dasselbe neue Schränke angeschafft. Es dürfte
in absehbarer Zeit mit ilcm Stadtmuseum in einem Neu-
bau vereinigt werden.
Nieder-Österreich
Wien, 1., Dürotheergasse, evangelische Kirche,
Cilasfenster.] Korresp. Low berichtet, daß ihm ein vor
zirka 60 bis 100 Jahren zusammengefügtes Fenster zur
Ausbesserung übergeben wurde, welches ein Glaser der
damaligen Zeit aus verschiedenen Farbengläsern geometrisch
verbleite und dazu vier Stücke alter Glasmalereien ver-
wendete, welche aus einem altem Fenster der Kirche des
im Jahre 1782 aufgehobenen und der evangelischen Kirche
überantworteten Königsklosters stammen. Die Stücke bilden
eine mit hübscher Renaissance-Umrahmung versehene
Schrifttafel mit dem Texte: Elisabetha Dei Gratia Regina
Franciae nata Kegina Hungariae, Bohemiae etc. Archi-
ducissa Austriae etc. F. F. 1583; ferners einen schon ur-
sprünglich daneben angebrachten .'\rchitekturteil (Säulen-
fuß) aus blauem Hüttenglase mit Silbergelb bemalt und
zwei aus rotem Glase hergestellte, gleichfalls bemalte
Kapitale von V'ierecksäulen, die aller Wahrscheinlichkeit
nach zu diesem Bilde gehörten.
Wien, \'in., Alserstraße 35, Kreuzwegstation.]
Die Kreuwegstation, welche den Ülierrest des alten Her-
nalser Kreuzweges bildet, mußte wegen Neubau des Hauses
entfernt und soll in einem Museum untergebracht werden.
Da auf diese Weise die Skulptur dem täglichen Anblick
entzogen und gewissermafJen dem Leben entrückt würde,
regt die Z. K. an, daß die Kreuzwegstation möglichst nahe
ihrem ursprünglichen Aufstellungsorte — etwa auf dem
Kasenflecken. welcher sich zwischen der Feldgasse und
Skodagasse hinzieht — in einem in einfachsten Formen
auszuführenden Kapellchen untergebracht wird.
Wien, XVL, weißes Kreuz.] Der Magistrat teilt mit,
daß der total zerklüftete und verwitterte Sockel erneuert
werden mußte und daß eine Inschrift infolge der wieder-
holten .AbStockungen nicht mehr zu entziffern war.
Hartenstein, Burgruine.] Die Z. K. bemüht sich
wegen iler Durchführung der notwendigen Sicherungs-
arbeiten.
Hühcnberg, Pfarrkirche, Grabstein.] Konserv.
Pan.sch.mi berichtet, daß die Hebung des Grabsteines des
Wolfgang von Hohenfeld von 1521 aus dem Kirchenpflaster
und .Aufstellung an der Kirchenwand in Aussiclit gc-
uimimcn sei.
Imbach, Pfarrkirche, Holzrelief.] Mit dem Pro-
gramm zur Sicherung des Reliefs (Fig. 1) gegen Holz-
wurmschäden erklärt sich die Z. K. einverstanden.
Kolhing— Neusiedel bei Laa a. d. Thaya.] Wie
Sattler Kudernatsch berichtet, wurde am 5. Dezember beim
Pflügen des verlassenen Ortsteiles Kolhing, dem jetzigen,
sogenannten Muger, ein kleines gehenkeltes Gefäß mit
schmalem Halse und Tonstöpsel, gefüllt mit Pfennigen und
Denaren Meinhards von Tirol, Rudolfs IV., Alberts IV.,
Ernsts I. von Bayern, Johann von Bayern zusammen, 1 800 Stück,
gefunden.
Messern, Kirche, Ausmalung.] Von den beiden
vorgelegten Skizzen empfiehlt die Z. K. die einfachere zur
Ausführung.
Mödling, Herzogshof] Die Z. K. pflegt Erhebungen,
ob die anhergelangte Nachricht den Tatsachen entspreche,
daß der kunsthistorisch interessante Herzogshof demoliert
werden soll, um den Engpaß zwischen dem Rathause und
dem Hauptplatze zu öffnen.
Neunkirchen Pfarrkirche.] Gegen die Wieder-
herstellung der Kirche genau in den Formen des Bestandes
vor dem Brande erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Opponitz, Pfarrkirche.] Beabsichtigt ist die Be-
hebung der Schäden an der Bedachung, den Dachrinnen
und dem Pflaster, Behebung der Mauerfeuchtigkeit, Durch-
führung einer einheitlichen Verglasung, Erneuerung des
Verputzes und eine Neufärbelung. Einverstanden.
Preßbaum, Pfarrkirche, Einrichtung.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. verfügt, daß mit der Demolierung
der alten Kirche so lange zugewartet werde, bis für die
entsprechende Unterbringung der von der Z. K. als er-
haltenswert bezeichneten Einrichtungsstücke (Hochaltar,
Kanzel, zwei geschnitzte Rahmen mit figuralem Schmucke,
Statuen der Hl. Sebastian und Rochus) gesorgt wurde.
Raabs, Roland-Pranger.] Die Gemeinde hat die
Absicht, das Fragment (Fig. 2) restaurieren und ergänzen
zu lassen. Da eine derartige Restaurierung einer vollkom-
menen Neuherstellung beinahe gleichkäme, empfiehlt die
Z. K., das Frasjment im Stadtmuseum aufzubewahren und
einen neuen Roland nach dem Muster des alten herstellen
zu lassen.
Rossatz, Funde.] Konserv. Kkrschbaumer berichtet,
daß am 28. November v. J. in der Nähe des Friedhofes auf
dem Acker des Franz Weiß bei Anlage eines Weingartens
^:^ tu tief fünf menschliche Skelette in hockender Stellung
und zwei Tongefäße gefunden wurden. Die /. K. pflegt
weitere Erhebungen.
Schall aburg, Schloßhof.] Das k. k. Ministerium f.
K u. U. bewilligt zur Restaurierung des Schloßhofes einen
staatlichen Beitrag von 8000 K unter der Bedingung, daß
die Restaurierung nach dem von der Z. K. festgesetzten
Programme in steter Fühlung mit dem berufenen Konser-
vator erfolge; daß in rechtskräftiger Weise festgestellt
werde, daß an den restaurierten Teilen in aller Hinkunft
Veränderungen nur mit Bewilligung des k. k. Ministeriums
i. K. u. U. vorgenommen und daß die Besichtigung des
Schloßhofes durch das Publikum wenigstens in beschränkter
Weise unentgeltlich gestattet werde.
17
Tätigkeitsbericht
i8
Klein-Zwettl, Filialkirche.] Konserv. Hämmert,
berichtet, daß der Turm neu gedeckt, die morschen Balken
des hölzernen Schaftes ausgebessert, die Dachungen, die
Sakristei und das hölzerne Vorhaus beim Haupteingange
instand gesetzt wurden.
Konservator Giannoni, Archivbereisung.] Der
Konservator berichtet über die Bereisung nachstehender
Archive: 1. Ebenfurth: Das ansehnliche Archiv der ehe-
maligen Herrschaft ist in einem gewölbten Räume des
Schlosses gut untergebracht und wohlgeordnet. Die Be-
stände gehen zum kleineren Teile in das XVI. und XVII. Jh.
zurück, in der Hauptsache stammen sie aus dem XVIIl.
und XIX. Jh. Zu erwähnen ist ein Urbar von 1634 und ein
trefflich angelegtes Normalienbuch 1780—1848. Das Ge-
meindearchiv ist sorgfältig verwahrt. Außer einigen Akten
des XVII.— XIX. Jh. ist eine Abschrift des Urbars von 1558,
des Urbariums und Grundbuches über die Herrschaft Eben-
furth von 1644, ein Privilegium Kaiser Leopolds I. von
1678, ein Geschäftsprotokoll von 1764—1848 und ein Siegel-
stempel des Stadtsiegels von 1417 vorhanden. Im Pfarr-
archive sind die Matriken von 1784, ein Faszikel Stiftsbriefe
und ein Stiftsbriefverzeichnis mit Abschriften derselben
von 1714 if., Rechnungsbücher des Maltheserordens aus dem
XVII. und XVIII. Jh. und eine 1804 angelegte und bis zum
heutigen Tage fortgeführte Chronik der Pfarre vorhanden.
2. Pottendorf: Die Gemeinde besitzt keine vor 1849 zurück-
liegende Archivalien. 3. Traiskirchen: Die Marktgemeinde
hat ihre auf dem Dachboden des Rathauses aufbewahrten
Schriften im Jahre 1859 durch Brand verloren. Erhalten
blieben: Ratsprotokolle 4 Bände aus den Jahren 1631 bis
1654 und 1684—1784; Inventur-, Testament- und Vertrags-
bücher, 2 Bände, der erste 1616 beginnend mit Eintragungen
bis 1646, der zweite, 1648 angelegt, bis 1746 reichend;
Stammbuch des Stiftes Melk der Herrschaft Traiskirchen
aus der Zeit zwischen 1752—1762; im selben Bande folgen
ein neues Banntaiding von 1828, ferner Juramente der
Marktfunktionäre, Verzeichnisse der Richter- und Rats wahlen
von 1764—1867; Grundbuch von 1663 mit Gewährsüber-
tragungen ah 1571; Überländ. Grundbuch der Augustiner-
Realitäten mit abschriftlichen Eintragungen ab 1758 im
Gewährsbuch ; Verhandlungen über Steuerrückstände und
Guthaben anläßlich des Nachlasses des repartierten Kon-
tribütionales der Bürgerschaft für 1748; Korrespondenz-
und Expeditionsprotokoll 1722—1777, mit Abschriften der
Hinläufe und Ausläufe; Subrepartitionsbuch über die bei
der Marktgemeinde verteilten Gemeindegründe von 1788
bis 1824, mit einer Burgfriedensgrenzbeschreibung von
1787; Grenzbeschreibung des Marktes von 1818; Körner-
marktpreis nebst Wochenmarktrecht- Entrichtungstabelle,
2 Bände, von 1791 — 1795 und 1795-1800; Protokollbucli
ül)er die Agenden der Zimentierungsstation in Traiskirchen
1788-1808; Index und Repertorium der k. k. Patente und
Verordnungen im Rathause zu Traiskirchen von 1600 bis
1808; Protokoll über verschiedene Anmerkungen von Zah-
lungen 1802—1808; ProtocoUum kurrendorum seu decreto-
rum venerabilis archiepiscopalis Consistorii Viennensis pro
benelicio simplici ad sanctum Nicolaum in Traiskirchen
Mitteilunffon der k. k. Zentral-Kommission iQo8
ab anno 1763, enthält einen historischen Exkurs über dieses
Benefizium und lokalgeschichtlich belangreiche chronika-
lische Aufzeichnungen bis 1869 nebst einem Register;
Rechnungsbücher der Schützenlade, 2 Bände, 1772—1783
und 1794 — 1809; ein 1823 angelegtes Gedenkbuch der
bürgerlichen Schiel.«tätte enthält nur zwei Seiten Einleitung,
die auf das XVI. Jh Bezug nimmt; Pachtleithner'scher
Messenstiftsbrief 1751; Körner- und Viktualien-Wochen-
marktsprivilegium Kaiser Leopold II. 1791; dessen Bestä-
tigung durch Kaiser Franz U. 1793; Lehrbrief 1730. Das
Fig.
Raabs, Rolantls-Pran"er
Pfarrarchiv bewahrt die Tauf-, Trauungs- und Sterbeproto-
kolle von Traiskirchen von 1662 an, jene der Filialen in
Möllersdorf und Wienersdorf ab 1785; außerdem befinden
sich hier ungeordnet Akten, zumeist Kirchenrechnungen
und Armeninstitutsrechnungen des XVIII. und XIX. Jhs.
und Trauungsakten tles XI.X. Jhs. 4. Gutenstein: Die Ord-
nung des (Serviten-)Klosterarchives wurde vor kurzem be-
gonnen. Es entiiält eine Sammlung der Herrschaft Guten-
stein von 1597 ni einer .Abschrift des XVII. Jhs.; eine kurze
Familiengeschichte der Grafen von Hoyos 1826; Archivalien,
das Kloster betreffend, bis ins |ahr 1674 zurückreichend,
und auf die Pfarre bezügliche Archivalien bis zum Jahre
16b5. Beim Pfarramti- belinden sich die Pfarrmatriken ab
1619 und in fortlaufender Reihe bis zur Gegenwart die
Tauf-, Trauungs- und SterbeprotokoUc von 1679 an. Die
19
Tätigkeitsbericht
20
Archivalien der Herrschaft Gutenstein befinden sich im
Archive des Grafen Hoyos in Hörn. Die Marktgemeinde
bewahrt ein Marktprivileg Herzog Rudolfs IV. von 1362,
ein Banntaiding des Marktes vom Ende des XV'. Jhs., eine
neuere Abschrift des Banntaidings und zwei Urkunden für
Gutenstein, nämlich des obigen Marktprivilegs und einer
Urkunde Herzog Friedrich IH. von 1321. Das Grundbuchs-
amt des Bezirksgerichtes besitzt Inventurs-, Kauf- und
Heiratsprotokolle der Herrschaft Gutenstein aus der Zeit
von 1772—1850, Grundbücher der Herrschaft Gutenstein
1629—1851, der Herrschaft Hernstein 1765—1850, der Pfarre
Schwarzau 1762—1834, von Gainfahrn 1665—1751. Im
Privatbesitze befinden sich Zunftarchivalien der Lein- und
Barchentweberzeche in der Grafschaft Gutenstein (Gesellen-
ordnung 1635, Knappen- Artikelbrief, kollationierte Abschrift
von 1644, eines Patentes Kaiser Ferdinand HI. von 1643).
5. Guntramsdorf; Die Archivalien der Herrschaft befinden
sich teils im Stifte Melk, teils in Ebenfurth. Das Markt-
gemeindearchiv enthält außer vereinzelten Akten des
XVni.Jhs., ein Markt- oder Protokollbuch 1618 beginnend,
ein zweites, welches mit dem Jahre 1667 einsetzt und mit
seinen Abhandlungen, Inventuren bis 1705 reicht, ein Testa-
mentsbuch 1706—1741; ein Protokollbuch von 1665, ein
Waisenbuch von 1684, Ratsprotokolle von 1732 mit neueren
Eintragungen, die für die Ortschronik in Betracht kommen,
ein Bestätigungslibell Kaiser Leopoldsl. von 1690 über das
Marktrecht und Banntaiding und eine Bestätigung dieses
Libells durch Kaiser Karl VI. von 1731. Das Pfarrarchiv
besitzt Tauf-, Trauungs- und Sterbeprotokolle lückenlos
von 1740, jetzt in einem Gedenkbuche fortgesetzt, ein
Stiftungsprotokoll, 1755 beginnend, einen Generalstiftsbrief
von 1766 und Akten des XIX. Jhs. 6. Maria-Enzersdorf:
Die Gemeinde besitzt keine vor das Jahr 1870 zurück-
reichende Schriften. Die Pfarre bewahrt Tauf-, Trauungs-
und Sterbeprotokolle, Akten und Stiftsbriefe ab 1784. Das
Franziskanerkloster besitzt außer einer späten Hauschronik
keine Archivalien.
Konservator Starzer, Tätigkeitsbericht.] Der
Konservator hat die Archive des Gerichtsbezirkes Neu-
lengbach besucht und hierbei konstatiert, daß mit Aus-
nahme der Gemeinde Neulengbach nicht eine Gemeinde
auch nur die Anfänge eines Gemeindearchivs aufzuweisen
habe. In Neulengbach wird das Archiv in einem im allge-
meinen entsprechenden Räume verwahrt. Die Archivalien
(älteste Urkunde Wappenbrief Ferdinands I. von 1535)
reichen bis in die Mitte des XVI. Jhs. zurück. Was die
Pfarrarchive anbelangt, so sind in Altlengbach die Matriken
in einem trockenen, gewölbten Zimmer untergebracht; die
Taufraatriken beginnen mit 1690, die Totenprotokolle 1653,
die Eheregister 1738. Ein Pfarrgedenkbuch wird seit 1738
geführt; außerdem ist ein Grundbuch von 1664—1680 vor-
handen. Das Pfarrarchiv in Anzljach wird in zwei Kästen
der Pfarrkanzlei verwahrt. Die Archivalien reichen bis ins
XV. Jh. zurück. Die Taufbücher beginnen mit 1722, die
Trauungs- und Sterbeprotokolle mit 1784, das Pfarrgedenk-
buch mit 1864. In Asperhofen beginnen die Matriken mit
1647, in Johannesberg die Matriken und das Gedenkbuch
mit 1785. Das Archiv der Herrschaft Neulengbach wurde
nach Wien überführt und zum Teile dem Liechtenstein-
schen Archive einverleibt, zum Teile im k. k. Archiv für
Niederösterreich deponiert.
Über-Österceich
Linz, Landesarchiv, Tätigkeit 1906.J Es gelang,
den in Spital am Pyhrn zurückgebliebenen Hauptteil des
ehemaligen Klosterarchivs (98 Urkunilen. 651 Bände Akten
und 197 Handschriften) dem Landesarchive einzuverleilteii,
so daß dieses nunmehr das ganze wertvolle, ziemlich voll-
ständig erhaltene Archiv besitzt. Weiter wurden die
Kommunalarchive von Struden und Aurolzmünster erwor-
ben. Struden enthält an nennenswerten Stücken nur das
Urbar von Struden und Heßgang des X\T. Jhs., Aurolz-
münster außer den mit einzelnen Lücken von 1588 bis ins
XIX. Jh. reichenden Marktrechnungen die zirka 1560 er-
lassene Marktordnung mit allen darauf bezugnehmenden
Akten. Käuflich erworben wurden das Urbar von Weyer-
egg am Attersee (zirka 1617), das Handwerksbiich der
Schuhmacher in Freistadt (1617), die Handwerksordnung
der Leinweber in Schwertberg (1653), der Huf-Hammer-
schmiede und Wagner der Herrschaft Windegg (1676, 1697).
Die Handbibliothek des Archivs erfuhr eine ansehnliche
Vermehrung.
Die Gemeindearchive von Linz, Schärding, Grein,
Schenkenfelden, .Sarmingstein, S.Nikola, Struden und Aurolz-
münster wurden besichtigt. Mit Ausnahme des Stadtarchivs
von Schärding war der Befund wenig erfreulich.
Auerbach am Inn, Pfarrkirche.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. genehmigt die Neuherstellung eines
Orgelchores unter der Bedingung, daß die einfach, aber
geschmackvoll bemalte alte Brüstung in der Kirche ent-
sprechend aufbewahrt und das Geländer der Treppe zum
Chor der neuen Musikchorbrüstung formell angepaßt wird.
Für diese Arbeiten wird ein Betrag von 500 K als Subven-
tion bewilligt.
Die weiter beabsichtigten Herstellungen sind bis zum
Vorhandensein der von den lokalen Faktoren aufzubringen-
den Mittel zu verschieben. Bei diesen Arbeiten ist auf die
Erhaltung der gotischen Rücklehne der letzten Bankreihe
zu dringen. Endlich ist das Programm auf die Entfeuch-
tung der Kirche auszudehnen, welche durch die Abgrabung
des Terrains um die Kirche und die Freilegung des Mauer-
sockels zu erreichen wäre.
Geinberg, Pfarrkirche, Grabsteine.] Konserv.
MiiiNDi. berichtet, daß die im Fußboden liegenden Grab-
steine der Herren von Ahaim gehoben und an den Kirchen-
wänden aufgestellt werden.
Losenstein, Böschungsmauern der Straße.]
Konserv. Schmidei. berichtet, daß gelegentlich der Aus-
besserung der Straße die aus dem Jahre 1627 stammenden
Böschungsmauern mit den malerisch wirkenden Brüstungen
durch Betonstander mit hölzernen Querstangen ersetzt wer-
21
Tätigkeitsbericht
den sollen, und daß er sich im Einverständnisse init den
lokalen Faktoren für die Erhaltung der alten Mauer ver-
wendet habe.
Mauthausen, Karner, Malereien.] Der General-
konservator teilt mit, daß die Bloßlegung und Sicherung
der Malereien in entsprechender Weise durchgeführt wurde.
Die BlofJlegung förderte nicht viel neue Darstellungen zu-
tage, da der Wandzustand die Zerstörung der Szenen be-
schleunigt hat und die Decke mit Ausnahme der auf
dunklem Grunde stehenden Goldsterne ungeschmückt
blieb. Die Dekoration der Altarnische und der sie um-
rahmenden Wand ist in ihrer ganzen Geschlossenheit er-
halten; in dem vertünchten 7. Medaillon fand sich nicht
wie in den übrigen 6 eine Taube, sondern das Lamm mit
der Kreuzesfahne; rechts trat eine Heiligengruppe, darüber
ein Drache mit einer selir rudimentär erhaltenen Darstel-
lung des hl. Michael, über dem linken Fenster die Bemalung
der Rippen und anderer Architekturteile zutage. Um die
Ausmalung der Altarnische zur Geltung zu bringen,
wurde der die Apsisnische vorn abschließende Bogen
entfernt.
Steyr, Grabplatte.] Korresp. Kautsch berichtet, daß
im Sudhause der bürgerlichen Aktienbrauerei eine als
Pflaster verwendete Grabplatte des Sigmund Traindt, der
in Steyr Ende des XV.Jhs. eine große Rolle spielte, auf-
gefunden und dem städtischen Museum übergeben wurde.
Sie stammt aus dem Jahre 1492 und zeigt neben einer
gotischen Minuskelinschrift das Wappen der Familie Traindt
nebst einem zweiten Wappen, wahrscheinlich dem seiner
Ehefrau.
Wels, Ledererturm.] Konserv. Benak berichtet,
daß die Restaurierung des Turmes in einwandfreier Weise
unter tunlicher Wiederverwendung des alten Materiales,
namentlich der Bedachung, erfolgte, so daß die Außen-
erscheinung des Turmes und seiner Umgebung unverändert
blieb. Die Z. K. beantragt die Flüssigmachung der hierfür
bewilligten Staatssubvention.
Salzburg
Salzburg, Kegulierungsplan.] In genereller Weise
präzisiert die Z. K. ihren Standpunkt dahin, daß der alter-
tümliche Charakter der weit über die Grenzen Österreichs
hinaus viel bewunderten und kunsthistorisch eminent wich-
tigen Altstadt unter allen Umständen und mit allen Mitteln
für die weitere Zukunft gewahrt werden muß. Sie würde
daher gegen Änderungen im Bilde der einzelnen Plätze,
Straßen und Gassen, welche nicht unliedingt zwingender
Natur sind, die entschiedenste Stellung um so mehr ein-
nehmen, als gleichzeitig mit der Regulierung eine Steuer-
befreiung für Umbauten angestrebt wird, demnach eine
sehr bedeutende Prämie für letztere geboten werden soll,
wodurch einmal bewilligte Regulierungen um so sicherer
und rascher erfolgen werden. Es ist deshalb um so mehr
geboten, daß die in Hinsicht der nach vieljähriger Beob-
achtung notwendigen Verbesserungen des Verkehres und
der sanitären Verhältnisse vorzuschlagenden Änderungen
nach Möglichkeit auf das allergeringste Maß beschränkt
werden und lediglich von diesem Gesichtspunkte aus zur
Durchführung gelangen. Die Regulierung darf also nicht
gleichzeitig den Zweck verfolgen, auch eine größere
Regelmäßigkeit der jetzt vielfach so malerischen Plätze
und Straßen oder vermeintliche Verschönerungen zu er-
zielen. Schließlich werden Garantien dafür geboten werden
müssen, daß sich alle Um- und Neubauten in ihrem Äußern
dem überlieferten Bautypus der Umgebung akkommodieren
und den jedesmaligen Verhältnissen entsprechend unter-
ordnen.
Salzburg, Reklameschilder.] Wie Konserv. Roms-
TORFER berichtet, hat der Gemeinderat den Rekurs einiger
Hausbesitzer der Steingasse gegen den Auftrag, die das
Straßenbild verunzierenden Reklameaufschriften (Kunerol,
Ceres, Touristen) zu beseitigen, abgelehnt und die Erwar-
tung ausgesprochen, daß das Gemeindeamt in dieser Aktion
zum Schutze des Straßenbildes fortfahre.
Die Stadtgemeindevorstehung hat unterm 6. Dezember
1907 folgende, vom Standpunkte der Denkmalpflege höchst
erfreuliche und nachahmenswerte Kundmachung erscheinen
lassen: „In neuester Zeit mehren sich die Fälle, in welchen
auf Häusern im Gebiete der Stadt Salzburg Aufschriften
und Tafeln zu Reklamezwecken angebracht werden, welche
sehr häufig nicht nur auf das betreffende Objekt selbst,
sondern auch auf dessen Umgebung beziehungsweise das
Stadtbild äußerst störend, ja geradezu verunstaltend wirken
und einer einschneidenden Veränderung der von der Straße
aus sichtbaren Fassade gleichkommen.
Gemäß § 10, Punkt li der Bauordnung für die Landes-
hauptstadt Salzburg bedarf nun jede Veränderung der
von der Straße aus sichtbaren Fassaden ausdrücklich einer
besonderen behördlichen Bewilligung.
Die Anbringung derartiger Maueraufschriften ohne
vorherige h. a. Genehmigung begründet daher eine
Übertretung der vorangeführten Gesetzesbestimmung und
muß an dem betreffenden Hausbesitzer strafweise geahndet,
überdies aber auch die Entfernung der bezüglichen Auf-
schrift verfügt werden."
Salzburg, Aiglhof, Bogensteinc.] Konserv.
RoMSTORFER berichtet, daß die zwölf in der Gartenmauer des
Aiglhofes eingemauerten Bogensteine, welche mit den an
zwei anderen Stellen vorhandenen Resten (7 Kaiserstatuen
bereits im Salzburger Museum und 2 im Kirchhofe von
Aigen eingemauerten Steinen) einem Grabdenkmale ange-
hören, das Kaiser Maximilian I. für die Kaisergruft im
Dome zu Speyer beim Salzburger Bildhauer Hans Valkenauer
bestellt hatte, mit diesen Resten vereinigt und als ge-
schlossene architektonisch-skulpturale .Anlage im Salzburger
Museum aufgestellt werden sollen. Die Z. K. pflegt weitere
Erhebungen.
Tamsweg, Lintschinger Kreuz.] Da die Konser-
vierungsarbeiten in entsprechender Weise durchgeführt
23
Tätigkeitsbericht
24
wurden, bewilligt die Z. K, hierfür eint- Subvention im
aufgelaufenen Kostenbetrage von rund 50 A'.
Schlesien
Wirbitz, Holzkirche.] Es steht in Absicht, die zu
kleine und baufällige Kirche durch einen Neubau zu er-
setzen. Nach dem derzeit feststehenden Tatbestand ist ein
anderer geeigneter Platz für einen Neubau nicht ausfindig
zu machen und entbehrt weiter die Kirche irgend welcher
architektonischer Details, die ihre l'>haltung vom h. a. Stand-
punkte anstrebenswert erscheinen beiden; das einzig wert-
volle Stück der Einrichtung, eine angeblich aus dem
XIV. |h. stammende Kanzel, soll in den Neubau übertragen
werden. Mittlerweile hat sich in lokalen Kreisen eine leb-
hafte Agitation für Erhaltung des stimmungsvollen Baues
geltend gemacht, welche die 7.. K. veranlaßt zu erheben,
ob und unter welchen Voraussetzungen sich die Erhaltung
der Kirche durchführen ließe.
Steiermark
Graz, St. Leonhards-Friedhof, Grabmal.] Kon-
serv. Graus berichtet, daß an der Westwand durch Ent-
fernung einer alten Schriftplatte ein nischenartig gewölbter
Raum freigelegt worden ist, der ein flott gemaltes Bild,
anscheinend eine hl. Theresia (Fig. 3) enthält. Die Inter-
vention der Z. K. kam zu spät. Das Denkmal wurde zum
Zwecke der .\ufrichtung eines neuen Grabsteines zerstört.
Celovnik, Filialkirche zum heil. Geist.] Wie
Konserv. Wist berichtet, wurden die Wandgemälde des
Presbyteriums, welche ein charakteristisches Beispiel für
die Ausmalung einer slowenischen Landkirche in gotischer
Zeit bot, im Jahre 1903, ohne Vorwissen der Kirchenvor-
stehung überweißt. Der Konservator regt die Bloßlegung
dieser Malerei an. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Eisenerz, Erzberg, Kreuz.] In den Lokalblättern
wurde in abfälliger Weise besprochen, daß das im Jahre 1823
vom Erzherzog Johann auf der Krzbergspitze errichtete
Kreuz entfernt wurde. Wie die gepflogenen Erhebungen
ergaben, war mit der durchgeführten Anlage der dreißig-
sten und letzten (obersten) Etage des Erzberges für den
Abbau die Entfernung des Kreuzes unvermeidlich geworden,
wollte man nicht den ohnehin so lange verzögerten Betrieb
der oberen Erzbergetagen und damit in naher Zeit den
regelmäßigen Fortgang aller unterhalb befindlichen Etagen
des gesamten Erzberges verzögern oder ganz einstellen.
Das Kreuz wurde in unveränderter Weise an einem von
Bäumen umgebenen Platze in Wismat aufgestellt, der eine
würdige Umgebung durch Anlage von Ziersträuchern und
Blumtnljeeten erhalten wird, es soll damit ein Ort der Er-
liauung für die am Erzberge arbeitenden und bedienstcten
Personen geschaffen werden. Wenn die Z. K. auch bedauern
muß, daß ein Wahrzeichen der Eisenerzer Gegend von
seinem Standort entfernt werden mußte, so muß ander-
seits zugegeben werden, daß die der Erhaltung des Kreuzes
am ursprünglichen Platz entgegenstehenden Interessen so
triftige und unal)weisliche sind, daß sich die Z. K. im
vorliegenden Falle mit dem getroffenen Arrangement,
welches ja die Erhaltung des Objektes an und für sich in
einer würdigen Weise verbürgt, begnügen muß. Sie spricht
den Wunsch aus, daß am Kreuze oder neben demselben
i'iue dauerhafte Inschrift angebracht werde, in welcher an
die einstige Bestimmung des Kreuzes erinnert wird.
St. Michael ob Praßberg, Pfarrkirche.] Gegen
die durchgeführte Innenbemalung erhebt die Z. K. keine
I'.inwendiuig.
Peru egg, Filialkirche.] Nach einem Berichte des
Konserv. Graus, vvunlen die Kestaurierungsarbeiten in der
veranschlagten Weise zum großen Teile durchgeführt. Das
k. k. Ministerium f. K. u. K. ordnet die Flüssigmachung
der ersten Rate ])ei 1000 K der bewilligten Staatssub-
vention an.
.St. Veit bei Grobelno, Pfarrkirche.] Die aus dem
Jahre 1673 stammende Kirche ist zu klein und mit Bau-
schäden behaftet. Ein Neubau der Kirche ist in Aussicht
genommen, wobei der Turm erhalten bleiben soll. Konserv.
Wist bezeichnet die alte Kirche als architektoniseh unbe-
deutend und empfiehlt im Hinblick auf das nachgewiesene
Kultusbedürlnis und die Baufälligkeit die Zustimmung zur
Demolierung unter der Bedingung zu geben, daß von der
sonst ganz belanglosen Ausstattung die St. Veitsstatue und
ein gotischer Luster erhalten bleibe und in das Innere der
Kirche übertragen werde. Einverstanden.
Tirol
Galtür, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium f.K.u.L^.
bewilligt für die Restaurierung eine Subvention 1000 K
unter der Bedingung, daß die Arbeiten auf das vom Konserv.
Deininger aufgestellte Programm (Entfeuchtung, Behebung
der durch Feuchtigkeit entstandenen .Schäden, Rekonstruk-
tion des Holzfußbodens an der Nordseite) beschränkt bleiben
und im steten Einvernehmen mit der Z. K. und ihrem be-
rufenen Konservator durchgeführt werden.
Hochgallmig, Pfarrkirclie.| Konserv. Dei.ninger
berichtet, daß die Schindelverdachungen der Kirche und
des Turmes schadhaft sind und daß im Hinblicke auf die
Feuersgefahr, welche durch die nahestehenden, größtenteils
aus Holz konstruierten Bauernhäuser noch vermehrt wird,
eine Eindeckung mit natürlichem Schiefer in Aussicht ge-
nommen ist. Einverstanden.
Innichen, Stiftsarchiv.] Konserv. Walter berichtet,
dal.^ die Arbeiten zur Ordnung des Stiftsarchives abge-
schlossen wurden.
Pettneu am .Arlberge, Pfarrkirche, \\'and-
m alere ien.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet die
Flüssigmachung der für die Restaurierung der Malereien
bewilligten Subventimi von 1300 A' an.
Plans, Marj^areteukirche.] Das k. k. Ministerium
f.K.u.U.ordnetdieFlüssigmachungder für bauliche Herstel-
lungen Ijewilligten Subvention von 463 Ä'an. Die Z. K' empfiehlt
25
Tätigkeitsbericht
20
die vom Konserv. Deininger weiters beantragten Arbeiten
(Entfernung des durch Feuchtigkeit zerstörten Wandputzes
an der nördlichen Innenwand und Neuverputz derselben
unter Anwendung eines Isoliermittels, Einmauerung zweier
im Fußboden liefindlichen Bronzeepitaphien in diese Wand)
zur Ausführung.
Eindringen der Niederschlagswässer gestattet, ehetunlichst
ausgebessert wird.
Sonnenburg bei St.Lorenzen, Kloster, Fresko.]
Das k.k. Ministerium f. K.u. U. bewilligt für die Restaurierung
und Sicherung des an der Außenseite aufgedeckten Freskos
eine Subvention von 200 A' unter der Bedingung, daß die
P"iy. 3 Ciraz, Sl. Lconliards-Friedliof, (lral)ni:il
Kiffian, Kapelle, Malereien.] Die Malereien wurden
zum Teile von dei- anhaftenden Tünche befreit. Die Fort-
setzung dieser .Arbeil, die V'erkittung der Löcher und eine
Untersuchung der Mauern daraufhin, ob sich unter älteren
Vermörtelungen noch Fresken befinden, ist in Aussicht ge-
nommen. Die Z. K. erklärt sich hiermit einverstanden und
empfiehlt weiter, daß das schadhafte Dach, welches ein
.arbeiten im steten Einvernehmen mit der Z. Iv. und deren
berufenem Konservator durchgeführt werden.
Trient, Castello del buon Consiglio.] Gegen
die vom Konserv. Sandonna beantragte Art der Eindeckung
von stark geneigten Nebendächern des Kastells (Auflegung
von Hohlziegeln auf Lattengitter) erhebt die Z. K. keine
Einwendung.
27
Titigkeibbericht
28
Vorarlberg
Bürserberg, Pfarrkirche.] Wie Konserv. Kleiner
berichtet, wurden folgende Arbeiten durchgeführt: Die
barocken Altäre wurden in entsprechender Weise neu ge-
faßt, einzelne auf dem Dachboden aufbewahrte Teile des
Hochaltars wtirden in der ursprünglichen Weise verwendet,
das seinerzeit vermauerte Glorienloch über diesem Altare
wieder ausgebrochen und mit gelben Glasscheiben ver-
sehen. Das Innere wurde zum Teile neu bemalt; die Neu-
lackierung und Neubemalung der geschnitzten Kirchen-
stühle ist zu bemängeln.
Hirschegg (Gemeinde Mittelberg), Kirche.]
Konserv. Kleiner berichtet: Die Kirche wurde neu aus-
gemalt, einige Bilder entfernt, die Stationsbilder gereinigt,
die Altäre neu gefaßt. Da der Bau aus dem beginnenden,
die Einrichtung aus der Mitte des XVII. Jh. stammt, erhebt
die Z. K. gegen die Arbeiten keine Einwendung.
Hohenbregenz, Ruin e.]Dask.k. Ministerium f. K. u.U.
bewilligt zu den Restaurierungskosten eine Subvention im
Höchstbetrage von 1000 K unter der Bedingung, daß die
Arbeiten im steten Einvernehmen mit der Z. K. durch-
jreführt werden.
DRUCK VON RUDOLF M. ROHRER IN BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K. K. ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 2
Februar i 908
Der Personalstand wird mit dem März- oder
Aprilhefte herausgegeben werden, da einige wich-
tige Veränderungen in der Einteilung von Kon-
servatorenbezirken unmittelbar bevorstehen.
Publikationen
Erschienen ist:
Kunstgeschichtliches Jahrbuch 1907, Heft 3 u. 4.
Inhalt:
Hauptblatt: E. Tietze-Conrat, Georg Kaphael Donners Ver-
hältnis zur italienischen Kunst. — Wilhelm Köht.f.r,
Michelangelos Schlachtkarton.
Beiblatt: Max DvokAk, Francesco Borromini als Restaura-
tor. — Hans Tietze, Das Kriegsministerium und der
Platz „Ami Hof" in Wien. — Johann Deininger, Die
Überreste alter Bemalungen an den Fassaden der Bauern-
häuser in Tirol und Vorarlberg. — Paul Hauser, Ver-
zeichnis der in den Jahren 1902 — 1906 in Österreich auf-
gedeckten Wandmalereien. — Notizen: Ein Memorandum
der „Wiener Bauhütte". Über ein Bild im Stifte Gött-
weig. Das Grabdenkmal des Grafen J. B. Verdenberg
in der Michaeierkirche in Wien. Die Verbauung des
Karlsplatzes in Wien.
Ladenpreis des fahrganges 20 K, des Heftes 10 A'.
Register zum Jahrbuch 1856 — 1861 und zu den
Mitteilungen 1856—1902.
Heft 2: Verzeichnis der Orte (erste Hälfte Aachen— Meran).
Ladenpreis 140 K.
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat auf
Grund A. H. Ermächtigung den Hofrat und Kanzleidirektor
in Seiner Majestät Oberstkämmereramte Wilhelm Freiherrn
VON Weckbkcker zum Mitgliede der Z. K. ernannt und ihn
dem Präsidenten zu seiner Vertretung und Unterstützung
in der Führung und Leitung der Geschäfte zur Verfügung
gestellt (26. Februar 1908, Z. 486/K. U. M.).
Mitteilungen ilsr k. k. Zentral-Kommission loo?
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. V. hat die
Resignation des Dombaumeisters Oberbaurates Julius Hkr-
MANN auf das Ehrenamt eines Konservators zur Kenntnis
genommen und den Präsidenten ermächtigt, demselben für
die in dieser Eigenschaft der Denkmalpflege geleisteten
Dienste im Namen des Ministeriums f K. u. U. den Dank
auszusprechen.
Gleichzeitig genehmigte der Herr Minister die .Zu-
weisung des Bezirkes Wien I (einschließlich des Stephans-
domes) an den bisherigen Konservator IL Sektion für die
Bezirke II— XXI der Stadt Wien Oberbaurat Juliu.s Dei-
ninger und hat zum Konservator für Angelegenheiten
IL Sektion für die letztgenanten Bezirke das Mitglied Pro-
fessor Karl Mavreder in Wien auf die Dauer von fünf
Jahren ernannt (2. Februar 1908, Z. 310).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat die
Neueinteilung der fünf bestehenden Konservatorenbezirke
IL Sektion .Steiermarks in sechs Bezirke in der nach-
folgenden Weise genehmigt: 1. die politischen Bezirke
Gröbming, Liezen, Brück a. Mur und Mürzzuschlag; 2. die
politischen Bezirke Graz, Voitsberg, Leoben, Judenburg,
Murau und die Stadt Graz; 3. die politischen Bezirke
Feldbach, Hartberg und Weiz; 4. die politischen Bezirke
Leibnitz und Deutsch-Landsberg; 5. die politischen Bezirke
Luttenberg, Pettau, Radkersburg und die Städte Marburg
und Pettau; und 6. die politischen Bezirke Cilli, Gonobitz,
Rann, Windischgraz und die Stadt Cilli;
und den Bezirk 1 dem Konservator Johann Wist,
Professor an der technischen Hochschule in Graz, Bezirk 2
dem Konservator Monsignore Dr. Johann Graus in Graz,
Bezirk 3 dem Konservator Reg.-Rat August Gunoi.t, Di-
rektor der Staatsgewerbeschide in Graz und Bezirk 5 dem
Konservator Hofrat Dr. .\rnoli> von Lu-schin-Ebengreuth,
Universitätsprofessor in Graz, zugewiesen, für Bezirk 6 den
Professor an der fürstbischüflichcn Diüzesanlehranstalt in
Marburg Dr. Augu.stin SrEOENäEK zum Konservator 11. Sek-
tion auf die Dauer von fünf Jahren ernannt. Wegen Zu-
weisung des Bezirkes 4 wird einem .«antrage der Z. K. ent-
gegengesehen (17. Februar 1908, Z. 2023).
Seine Exzellenz der Herr Minister f K. u. U. hat n:uh-
stchende Konsi-rvatoren in ihrem Ehrenamte auf die Dauer
von fünf Jahren wiederbestätigt: In Böhmen: Dr. Jaromtr
Cri.akowsky, Universitätsprofessor >ind .Archivar derkrinigl.
äi
^Rundschreiben des Landesausschusses
32
Hauptstadt Prag (III. Sektion); Johann Herain, Ingenieur
und Baumeister in Prag (II.); in Galizien: Dr. Adai.bert
Ketrzynski, Direktor der Ossolinskisclien Bibliothek in Lem-
berg (111); in Kärnten: Odii.o Franki., Religionslehrer am
Gymnasium St. Paul (I.); in Krain: Kais. Rat Johann Franke,
Professor an der Staatsoberrealschule in Laibach (II); im
Küstenland: Heinrich Maionica. Leiter des Staatsmuseums
in Aquileja, Gymnasialprofessor in Triest (I); in Ober-
Österreich: Koxrad Meindi., Abt des Stiftes Reichersl)erg (II.)
(31. Januar 1908, Z. 52070 ex 1907).
Die Z. K. hat zu Korrespondenten ernannt: Hofrat
Adolf Friedrich, Professor an der Hochschule für Boden-
kultur in Wien; Ignaz Hofmann, Militärverwalter in Hirten-
berg bei Leobersdorf; Dr. Johann KropaCek, Gymnasial-
professor in Königgrätz; Franz Skribany, Redakteur in
Mödling, und Kari. Tragau, Postoberoffizial, Direktor des
Museums in Pettau (7. Februar 1908).
Gestorben ist: Am I.März Oberbaurat Jui.ius Hermann,
Architekt und Dombaumeister zu St. Stephan in Wien, welcher
seit dem Jahre 1896 der Z. K. als Mitglied angehörte und
als Referent über wichtige Bauangelegenheiten, namentlich
über gotische und romanische Denkmale fungierte. Sein
feines künstlerisches Verständnis, sein profundes Wissen
haben der Z. K. zum wesentlichen Vorteile gereicht, welche
ihrem viel zu früh verstorbenen, bestverdienten Mitgliede
dauernd ein ehrendes Andenken bewahren wird.
Es starb ferner der Konservator l. Sektion im öst-
lichen Galizien: Ladisi.aus Ritter von Przvbvslawski, Guts-
besitzer in Lemberg.
Rundschreiben des n.-ö, Landes-
ausschusses
An die Herren Bürgermeister sämtlicher Gemeinden
des Landes Niederösterreich
(Aus dem Landesamtsblatte Nr. 3 des Jahrganges 4)
Erfreulicherweise macht sich in vielen Gemeinden des
Landes ein rühmenswerter Aufschwung des historischen
Sinnes und ein schöner Wetteifer in dem Wirken für die
Erhaltung jeglicher Altertümer der Heimat bemerkbar.
Die k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale erachtet es als ihre Pflicht, zur Unterstützung
dieser Bestrebungen neuerdings auf jene Punkte aufmerksam
zu machen, welche für eine richtige und wirksame Alter-
tumspflege besonders in Betracht kommen.
Vor allem sind es die der Obhut der Gemeinde an-
vertrauten öffentlichen Baudenkmale, wie alte Stadttore,
Stadtmauern, Rathaus, Denksäulen, öffentliche Brunnen,
deren Erhaltung der Gemeinde obliegt. Hiebei kommen
aber nicht allein diese Baulichkeiten selbst in Betracht,
sondern auch deren Umgebung, die mit ihnen zusammen-
stimmen soll. Besonders ist dies hinsichtlich alter Stadt-
und Marktplatze für die Erhaltung des Ortscharakters
wesentlich. Hier können aber gut gemeinte, jedoch ohne
Sachkenntnis vorgenommene Restaurierungen oft mehr
schaden als nützen, weshalb in dieser Beziehung nichts
ohne Einholung des Rates der hiezu bestellten Konservatoren
der k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische
Denkmale vorgekehrt werden soll; ganz besonders gilt dies
von Kirchen und Kapellen, auf deren Instandhaltung den
Gemeinden ja häufig ein Einfluß zukommt.
Ebenso bilden die alten Urkunden, Akten und Bücher
der Gemeinde (wie der gewerblichen Genossenschaften)
den Gegenstand der Obsorge der Gemeinden. Sie stellen
einen oft sehr wertvollen Teil des GemeindevermOgens
dar, indem auf ihnen oft unerwarteterweise Rechte und
Besitzansprüche beruhen, andererseits sind sie wichtig für
die Landes- und Ortsgeschichte. Von deren Verhältnissen
müssen ebenfalls die k. k. Konservatoren Kenntnis haben
und stehen für deren Bestimmung, Aufbewahrung und
Ordnung den Gemeindevorständen jederzeit mit Rat und
Tat zur Seite.
Aber auch die im Besitze der Privaten befindlichen
Altertümer des Ortes sollen bekannt und geschützt werden.
Zu diesem Zwecke werden die geehrten Herren Bürger-
meister gebeten, die nachfolgende Belehrung für die Be-
völkerung aus dem Amtsblatte herauszuschreiben und als
Kundmachung des Gemeindevorstandes an geeigneten
Stellen öffentlich affichieren zu lassen. Die Namen und
.•\dressen der für das Gebiet jeder Bezirkshauptmannschaft
bestellten k. k. Konservatoren wären in die Kundmachung
aus der am Schlüsse mitfolgenden Tabelle derKonservatoren-
Einteilung einzusetzen.
Text der Kundmachung des Gemeindevorstandes.
Der Gemeindevorstand richtet hiemit an die Be-
völkerung die dringende Aufforderung, zum Schutze der
heimatlichen Altertümer und Kunstwerke sowie zur Er-
haltung des heimischen Ortscharakters die folgenden
Weisungen genau zu beobachten :
Um die Bedeutung aller im Besitze von Privaten be-
findlichen oder eben neu gefundenen .Altertümer richtig zu
erkennen und für die Kulturgeschichte unseres Heimat-
landes nutzbar zu machen, ist es nötig, entweder die
k. k. Zentralkommission für Kunst- und historische Denk-
male in Wien unmittelbar oder die sachverständigen Kon-
servatoren derselben von der Auffindung und dem Besitze
aller Altertümer zu verständigen, wobei jedoch das Besitz-
recht ihrer Eigentümer völlig unberührt bleibt.
Gegenstände, denen besonderes Angenmerk zuzu-
wenden ist, sind namentlich folgende:
Gräberfunde, Wallen, Gefäße, Münzen, worauf ins-
besondere bei allen Erdaushebungen zu achten ist;
alte Schriftstücke, Pergamente, Urkunden, .Akten,
alte Bücher; ferner alte Bilder, Hausgeräte und altertüm-
liche Kleidungsstücke;
Bildstücke, Inschriftsteine, Grenzsteine, wie sie in Feld
und Wald sich finden.
An alten Häusern sind Inschriften zu bewahren und
vor Umbauten oder beabsichtigten Demolierungen besonders
alter und auffälliger Häuser, namentlich auf alten Stadt-
33
Der geplante zweite Tunnel durch den Mönchsberg und der Petersfriedhof in Salzburg
34
und Marktplätzen, soll der Rat des berufenen Konservators
eingeholt werden wegen etwa möglicher Erhaltung einzelner
Teile, behufs photographischer Aufnahmt vor unerläßlichen
Demolierungen und zur Erzielung in die Umgebung passen-
der Neubauten.
Bezüglich aller dieser Gegenstände mOgen deren Be-
sitzer oder Personen, welche davon Kenntnis haben, Nach-
richt an die k. k. Konservatoren gelangen lassen, deren
Rat für die richtige Instandhaltung jederzeit unentgeltlich
erteilt wird und die Eigentümer durch Aufklärung über
den Wert ihres Besitzes oft vor Verlusten bei Verschleude-
rungen an Händler bewahren und, wenn gewünscht, den
reellen Ankauf durch die berufenen Archive mid Museen
vermitteln wird.
Die Anzeigen über die erwähnten Besitz- und
Fundgegenstände mögen an folgende Adressen gerichtet
werden:
1. Über Gräber-, Waffen-, Gefäß- und Miinzfunde an
Herrn k. k. Konservator
2. Über Kirchen, Häuser, Bildsäulen-Inschriften, Bilder,
Hausrat an Herrn k. k. Konservator
3. Über alte Schriftstücke und Bücher (Archivalien)
an Herrn k. k. Konservator
1908.
Der Bürgermeister:
N. N.
Der geplante zweite Tunnel durch
den Mönchsberg und der Peters-
friedhof in Salzburg
Die Stadtgemeinde Salzburg hat die Absicht, das
6ojährige Regierungsjubiläum Seiner Majestät durch
Schaffung eines Werkes der Menschenliebe zu begehen und
die Errichtung eines Wohlfahrtsinstitutes einzuleiten und
zu sichern.
Da im Innern der Stadt hiefür ein geeignetes Terrain
nicht gefunden werden kann, strebt die Gemeinde zu diesem
Zwecke die Erwerbungeines solchen in passender, gesunder
Lage im Nonntal außerhalb des sogenannten Bürgermeister-
loches (Fig. 4) an. Dieses Terrain sowie die anschließenden
ausgedehnten Gründe sollen gleichzeitig die Möglichkeit
der Erweiterung der Stadt nach ihrer schönsten Seite hin
bieten, und es ist wohl zweifellos, daß auf diesem in
schönster und gesündester Lage befindlichen Aul.k'ngcliiete
gar bald ein neuer Stadtteil entstehen wird, wenn für eint'
möglichst kurze, fahrbare Verbindung mit dem Herzen der
Stadt gesorgt werden kann.
Nach der örtlichen Lage ist eine solche Verbindung nur
durch Anlage eines zweiten Tunnels durch den Mönchsberg
zu erreichen. Es wurde hiefür eine Trasse in Aussicht ge-
nommen, welche vom Kapitelplatze über die Festungsgasse
und über den rückwärtigen Teil des St. Petersfriedhofes
(Fig. 5) führen soll. Diese Trasse würde eine Tunnellänge
von 200 VI aufweisen und an Bau- und Grundbeschaffungs-
kosten 489.880 AT erfordern. Die wesentlichsten Vorteile dieses
Projektes sind, daß die neue Straße im verkehrsreichsten
Teile des Kapitelplatzes beginnt, eine sehr gute Zufahrt von
diesem Platze aufweist, sich als die kürzeste Verbindung
mit dem neuen Stadtteile darstellt und die Möglichkeit einer
würdigen architektonischen Ausgestaltung bietet. Diesem
Projekte würde die oberste Ecke des St. Petersfriedhofes
geopfert werden müssen. Es gingen sechs Arkadengrüfte
(Fig. 6, 7, 8) verloren, deren eine seit längerer Zeit aufge-
lassen ist. Der Friedhof würde an jener Stelle eine neue
Abschlußmauer erhalten, an welcher drei den alten Arkaden
bestens angepaßte neue Arkaden angebracht werden
sollten.
Vom Standpunkte der Denkmalpflege soll die patrioti-
sche und die große wirtschaftliche Bedeutung des in Rede
stehenden Unternehmens nicht verkannt werden. Ja gerade
die Z. K. hat ein lebhaftes Interesse daran, daß für die
Entwicklung der Stadt neue Gebiete erschlossen werden,
weil erfahrungsgemäß Städte, denen ein offenes Terrain
für ihre bauliche Entfaltung zu Gebote stand, in den
meisten Fällen ihre Altstadt bis auf den heutigen Tag
in ziemlich unveränderter Form sich bewahrt haben, was
bei der großen kunstgeschichtlichen Bedeutung Salzburgs
und seiner Profanbauten, namentlich der Bürgerhäuser, von
nicht zu unterschätzendem Einflüsse wäre. Trotzdem mußte
die Z. K. dem in Rede stehenden Projekte ihre Zustimmung
versagen, denn die hiedurch bedingte \'erringerung der Area
des St. Petersfriedhofes, dieUmstellung von Arkadengrüften,
und die Anlage einer neuen Abschlußmauer würden eine
wichtige Veränderung des Gesamtbildes jenes Friedhofes
bedeuten, deren ästhetisches Ergebnis höchst zweifelhaft
wäre und zu der nur unter dem Druck unabweisbarer
Notwendigkeit geschritten werden sollte. Geradezu aus-
schlaggebend für die Ablehnung dieses Projektes muß aber
der Umstand sein, daß durch die Führung einer Straße
mit ihrem starken, lärmenden Verkehre neben jener Stätte
weihevollen, ungestörten Friedens das Denkmal seines
eigenartigen Zaubers beraubt würde, der neben dem harmoni-
schen Einklänge der Architektur, der pietätvollen Anlage
der Grabdenkmale und der umgebenden reizvollen Natur in
der tiefen Stimmung weltentrückten Friedens beruht. Ge-
rade in der glücklichen Vereinigung all dieser Momente
besteht die weltberühmte Bedeutung des Friedhofes und der
Verzicht auf einen dieser Vorzüge müßte ebenso störend
empfunden werden, wie das Fehlen eines Tones in einem
Akkorde.
In der richtigen Erkenntnis, daß es sich um die Er-
haltung eines ihrer wertvollsten Wahrzeichen handelt, hat
die Stadtgemeinde weitere Studien über noch mögliche
andere Trasscn eingeleitet. Von den hiebei ausgearbeiteten
vier Varianten müssen wohl zwei (vom Kapitelplatze über
die Realität des Großfuhrwerksbesitzers Angelberger und
3*
35
jDer geplagte zweite Tunnel durch den Mönchsberg und der Petersfriedhof in Salzburg
36
vomKapitelplatze überdie Realität desKunstmOhlenbesitzers schon wiederholt als dringend bezeichnete Verbesserung;
Strasser) von vornherein ausgeschieden werden, weil die des Verkehres zur Herrengasse unimiglich macht und die
erstgenannte Trasse sich in dem für den Verkelir un- Durchfahrt in der Bierjodlgasse vollständig unterbindet, da
gtinstiger gelegenen Teile des Kapitelplatzcs befindet, die diese Gasse für den Tunnelzugans' einen tiefen Ein?;chnitt
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Fig. 4 Salzburg, Stadtplan
fiK- 5 Salzburg, Möncbsberglunnel, Variaule Pclerslriedhol
39
Der geplante zweite Tunnel durch deu Mönchsberg und der Petersfriedhof iu Saliburg
40
erhalten muß und eine Überbrückung dieses Einschnittes
wegen des knapp dahinter liegenden Tunnelportals ausge-
schlossen erscheint. Die zweitgenannte Trasse würde die
Kosten auf 702.000 K erhöhen und hiebei der Tunnel, um
unter dem Niveau der Festungsgasse durchzukommen, da-
selbst nur eine lichte Höhe von 4 in erhalten können.
Die dritte Variante Marktgasse unter Beanspruchung
eines Teiles des Franziskanergartens, der Realität Hintner
und einiger dem Stifte St. Peter gehöriger Okjekte mit
einer Tunnellänge von 327 »i und Gesamt-(Bau- und Grund-
einlösungs)-Kosten von 539.000 K würde wohl nur ein
die Kosten der Adaptierung des Friedhofes nicht in Berech-
nung gezogen sind, so daß die Differenz noch geringer sein
dürfte. Diese Variante würde überdies eine gefällige künst-
lerische Anordnung des Tunneleinganges ermöglichen. Die
Bedenken, die gegen die Ausführung dieser Variante erhoben
werden, bestehen, abgesehen von dem Mehrerfordernis, in der
Schwierigkeit der Einlösung der hiefür notwendigen Gründe.
Die Z. K. wird sich mit allem Nachdrucke bemühen, um
der Stadtgemeinde den Bau dieser Trasse zu ermöglichen.
Sie verkennt nicht, daß es von der Gemeinde nicht wohl
verlangt werden kann, das im Interesse der Denkmalpflege
l'ig. 0 SuUljury, iV-tt-rslVic-dliof, iur Demolierung bestimmte Arkaden
Mehrerfordernis von 50.000 K gegenüber dem ursprünglichen
Projekt erfordern, sich jedoch zur Ausführung deshalb
weniger eignen, weil sich durch einen Tunnel mit der
so großen Länge von 327 in und bei der noch dazu er-
forderlichen Knickung der Tunnelachse ein Verkehr kaum
in dem gewünschten Umfang entwickeln könnte.
Dagegen kann die vierte Variante, beginnend in der
Sigmund HafTnergasse mit Durchschneidung des zum Fran-
ziskaneikloster gehörigen Gartens und über mehrere zum
Stifte St. Peter gehörige Objekte fortgeführt i,Fig. 9), zur
Basis weiterer Verhandlungen wärmstens empfohlen werden ;
die Länge des Tunnels wäre hier nur 275)», die Gesamtkosten
555.000 K, also nur um 65.000 K höher als bei dem den St.
Petersfriedhof tangierenden Projekte, bei welchem überdies
zu leistende Mehrerfordernis, mag dasselbe auch zur
Förderung materieller wie immaterieller Interessen Salz-
burgs verwendet werden, in seinem ganzen Umfange zu
tragen, und stellt daher ihre Verwendung zur Erreichung
einer Staats- und Landessubvention in Aussicht. Auch die
Schwierigkeiten der Grundeinlösung dürften kaum unüber-
steigliche sein, da doch alle lokalen Faktoren geradezu
moralisch verpflichtet sein dürften, eine Aktion mit allen
Kräften zu fördern, welche die Erhaltung des St. Peters-
friedhofes bezweckt. Die Z. K. gibt die Versicherung, daß
sie auch in dieser Hinsicht allen ihr zu Gebote stehenden
Einfluß ireltend machen wird.
41
Tätigkeitsbericht
42
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, hl. Geistkirche.] Die Z. K. spricht sich neuer-
lich gegen das vorgelegte Restaurierungsprojekt, welches
eine Regotisierung des Baues bezweckt, aus. Denn das
Zeit an, und es kann daher diesen Bauten der Charakter von
Notherstellungen, welche einer Reparatur oder Nachbildung
nicht würdig wären, nicht zugesprochen werden, vielmehr
bilden diese vom Restaurierungsprojekte zur Beseitigimg
bestimmten Details und Formen geradezu den Haupt-
charakter der Außenarchitektur. Aber auch vom technischen
Fig. 7 Salzburg, zur Demolierung beslimmle Arkaden
Kirchengebäude hat bereits in der Renaissance zum Teile
aufgehört gotisch zu sein und der zweite nach 1689 er-
folgte Umbau hat die gotischen Details zur Gänze ver-
drängt. Die Dachform entspricht in der Neigung und Aus-
bildung dem Stilcharakter des letzten Umbaues, das ist
der Zeit um 1700; auch der Sanktusturm, der westliche
Giebel, das Hauptgesims und die Vorhallen gehören jener
Standpunkte sind manche Einzelheiten jenes Projektes,
z. B. das Auswechseln des in Putz gezogenen barocken
Hauptgesimses gegen ein steinernes, nicht begründet. Denn
bei unvorsichtiger .Auswechslung des Dachstuhles kann
selbst ein steinernes, gotisch profiliertes Gesimse beschädigt
werden, dessen Reparatur größere Kosten verursachen
würde, als die des barocken in Putz hergestellten Profiles.
43
Tätigkeitsbericht
44
Der jetziije schadhafte Zustand des Daclistuhles, welcher
auf die Hauptmauern einen ungünstigen Schub ausübt,
schafft kein Hindernis, den Dachstuhl in alter Form, aber
technisch richtiger zu rekonstruieren. Auch die Abänderung
(Gotisierung des Westgiebelsi ist mit der nötigen Neuauf-
führung des Mauerwerkes nicht gerechtfertigt. Die jetzige
barocke Lösung des Giebels, welche vom ästhetischen
Standpunkte einem einfachen gotischen Giebel, wie er pro-
stärke eingelegten Windfänge viel weniger stören, als jene
Windfangkästen stören dürften, welche nach Anlage der
gotischen Portale ich als nötig erweisen würden. Um allen
ästhetischen Bedenken zu begegnen, braucht nurdieTischler-
arbeit der jetzigen Windfänge mit einem passenden An-
striche, etwa mattschwarz und go!d, versehen und die ge-
ätzten Glastafeln durch eine andere Verglasung ausgetauscht
zu werden. Die Befürchtung, daß der jetzige Durchbrucli
Fig. 8 SaUburg.^Petersfriedliot, zur Dcraolieniiif; bestimmte Arkaden
jektiert wird, nicht nachsteht, gestattet so gut, wie die
gotische Fässade, die Einfügung eines neuen Portales und
den Durchbruch der nötigen Fenster, das ist die Schaffung
einer neuen Fassade an jenem Teile der Außenmauer, der
keinen architektonischen Schmuck aufweist, weil früher an
dieser Stelle das Klostergebäude angebaut war. Die gegen
die h. a. geforderte Erhaltung der X'orhallen gemachten Ein-
\Vände erscheinen nicht stichhältig. Die heutigen Vorhallen
gewähren gegen die geplante Schaffung gotischer Portale
praktische Vorteile, während auch vom ästhetischen Stand-
punkte betont werden muß, daß die jetzigen in die Mauer-
der Hauptmauern aus statischen Gründen unhaltbar sei,
kann die Z. K. nicht teilen, da die Hauptmauern keine so
gestalteten Risse zeigen, daß zu befürchten wäre, der vor
nicht langer Zeit ausgeführte Durchbruch sei nicht mit
nötiger Vorsicht und konstruktiver Kenntnis geschehen.
Der gegen das Belassen der Arkadenbügen angeführte Grund,
nämlich die Unmöglichkeit des Auflirechens der zum Teile
vermauerten Fenster, erscheint gleichfalls nicht als stich-
hältig, da die im XVI. Jh. verloren gegangenen Spitzbögen,
Pfosten und Maßwerke der Fenster nicht zu ergänzen sein
werden. Die Fenster führen auch in der jetzigen CJröße
45
Tätigkeitsbericht
46
genügend Licht zu, und überdies werden dem Kirchen-
innern nach der Beseitigung des angebauten Hauses und
der Herrichtung der Westfassade neue Lichtquellen zu-
kommen.
Prag, Altstadt, Jilske-Straße, Vej voda-Haus.] Es
erscheint eine Demolierung des Hauses beabsichtigt. Das-
selbe ist ein Bau des XVL Jhs. mit einer prächtitren Giebel-
des Hauses zu verhüten, dasselbe zu erwerben. Die Z. K.
beschließt die Gemeinde in ihrem Bestreben auf das nach-
drücklichste zu unterstützen.
Prag, Clementinum, Wasserspeier.] Es besteht
die Absicht, am Turme der deutschen Universitäts-Stern-
warte Wasserspeier anzubringen, welche den an jener Stelle
bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts vor-
Fig. 9 Mönchsbergtunnel, Variante Franziskanerkloster
fassade, einem schönen Portal, mit interessanten gewölbten
Räumen und offenen Bogengalerien im Inneren. Viele histo-
rische Reminiszenzen knüpfen sich an das Haus, unter
welchen nur hervorgehoben werden soll, daß es das Wohnhaus
jenes Bürgermeisters war, der in ruhmvoller Wei.se an der
Verteidigung Prags gegen die Schweden beteiligt gewesen
ist. Die Stadtgemeinde hat in richtiger Erkenntnis des
großen Denkmalwertes bei Feststellung des Regulierungs-
planes die neuprojektierten Straßen in der Weise angelegt,
daß das Haus durch sie nicht tangiert wird. Die Stadtge-
meinde hat auch weiter die Absicht, um die Demolierung
Mitteiluncoii di-r k. k. Zentr.-il-Kommission it)o8
handenen kunstgewerblich interessanten barocken W'asser-
speiern nachgebildet sein sollen. Die Nachforschung nach
den Originalen blieb erfolglos; die Kopie soll nach dem
vorhandenen Rudiment der Stützen und einer sehr unvoll-
kommenen .Abbildung des Turmes auf ei^em Decken-
gemälde der Universitätsbibliothek hergestellt werden. Da
diese Anhaltspunkte ungenügend sind, lehnt die Z. K. das
Projekt ab.
Prag, Pulverturm.] Auf der früher durch die
Kadettenschule verbauten Area neben dem Pulverturme
wird ein zu städtischen Repräsentationszwecken bestimmtes
47
Tätigkeitsbericht
48
Gebäude aufgeführt, dessen Gesamtdiinensionen über jene
der früheren Kadettenschule nicht hinausgehen. Es dürfte
daher von dem Neubaue eine Schädigung der ästhetischen
Wirkung des Pulverturmes um so weniger zu befürchten
sein, als sich jener Neubau von pseudogotischen Formen
freihält. Nun wird beabsichtigt, einen Teil der Innen-
räume des Pulverturmes gleichfalls zu Repräsentations-
zwecken zu verwenden und den Turm der leichteren Be-
nutzbarkeit halber, durch eine Brücke mit dem Neubaue
zu verbinden. Die Z. K. glaubte hiegegen eine prin-
zipielle Einwendung nicht erheben zu können, da gotische
Türme nur selten ganz freistehend aufgeführt wurden,
vielmehr in der Regel aus Anbauten hervorragten. Je-
doch legt die '/.. K. das größte Gewicht darauf, daß
diese Verbindung in einer Weise hergestellt werde, die
mit der bisherigen Wirkung des Denkmals im vollen Ein-
klänge steht. An dem vorgelegten Projekte ist hervor-
zuheben, daß es diesen Einklang nicht durch Ausführung
des Verbindungsbaues im pseudogotischen Stile zu erreichen
sucht, wodurch eine öde Konkurrenz mit den Formen des
Turmes geschaffen und dieser mit Zutaten versehen würde,
welche in die ganze Erscheinung eine falsche Note ge-
bracht hätten. Ferner ist die Einfachheit des Projektes an-
zuerkennen, die deshalb notwendig ist, damit nicht durch
eine reiche und prunkvolle Ausführung der Brücke die durch-
aus erforderliche Subordination des Baues unter die Er-
scheinung des Turmes verletzt würde. Bedenklich erscheint
dagegen die große Bogenöffnung des Durchganges, weil
dadurch neben dem Turmdurchgange eine konkurrierende
in den Dimensionen nicht viel kleinere und auch in den
Formen sich nicht unterordnende Bogenöffnung geschaffen
wird, welche für das Gesamtbild nachteilig sein dürfte. Die
wünschenswerte Gesamtwirkung würde sich in der Weise
erreichen lassen, daß dem Durchgange die Form eines
Schwibbogens gegeben wird. In Anbetracht der Wichtigkeit
der vorliegenden Angelegenheit, welche eine möglichst
klare und unzweifelhafte Anschauung ülier die Wirkung
des auszuführenden Neubaues dringend wünschenswert er-
scheinen läl.'it, empfiehlt die Z. K., Schablonen der Brücke
an Ort und Stelle aufzustellen.
Bezdez, Burg, Kapelle.] Konserv. Dvofi.^K berichtet,
daß sich die Kapelle in einem äußerst verwahrlosten Zu-
stande befindet. Sie bedürfte vor allem einer Sicherung der
Fenster und der Wölbung gegen das Eindringen von Regen-
wasser. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Brandeis a. A., Pfarrkirche, Friedhof, Um-
gebung.] Über Anregung des Konserv. Dvofe.t^K verwendet
sich die Z. K. dafür, daß die alten Bäume, welche die Um-
gebung der Kirche und des Friedhofes bilden und diesen
Anlagen sowie dem Ortsbilde zur wesentlichen, charakteri-
stischen Zierde gereichen, erhalten bleiben und nicht, wie
beabsichtigt sein soll, gefällt werden.
Budweis, Klosterkirche.] Konserv. Bii.vnis be-
richtet, daß er sich gegen das Projekt ausgesprochen habe,
die Arkaden des an die Kirche anstoßenden Kreuzgang-
flügels zu verglasen und diesen Flügel durch einen Wind-
fang (eine Verschalung mit Pendeltüren) abzuschließen,
um eine zu große Abkühlung des Kirchenraumes zu ver-
hindern, da 1. die großen gotischen Arkaden dieses Kreuz-
gangflügels nie verglast waren und die Verglasung eine
gänzliche Vernichtung ihres Charakters zur Folge hätte;
2. durch die Anbringung eines Windfanges der höchst maleri-
sche Einblick in den Kreuzgang verdorben würde; 3. eine
solche Einrichtung auch aus Sicherheitsrücksichten nicht
rätlich wäre, da die Kirche an Sonn- und Feiertagen über-
füllt ist, die Besucher hauptsächlich zu dem Ausgange aus
dem Kreuzgange, in welchen zwei Kircheneingänge führen,
hindrängen, so daß eine Verengung dieses Ausganges sehr
bedenklich wäre; 4. durch die beabsichtigte Vorkehrung die
Ventilation der Kirche, für welche ohnedies nicht genügend
gesorgt -^st, wie die auf den Wänden und Gewölben sich
namentlich im Winter ablagernde Feuchtigkeit beweist,
verschlechtert würde. Einverstanden.
Graupen, Pfarrkirche.] Konserv. Stübchen'-Kirchner
berichtet, daß er sich für folgende Herstellungen ausge-
sprochen habe: die Steinquadern in den Strebepfeilern sind
zu sichern, die Mauerflächen sind neu zu verputzen,
dabei sind die Steinquadern auszusparen, an den Strebe-
pfeilern der gegen die Nachbarhäuser anstoßenden Chorseite
ist die in blassem Gelbrot gemalte Armierung wieder her-
zustellen. Die Fenster sind nicht, wie beabsichtigt, mit
Maßwerk aus Kunststein zu versehen, sondern mit Butzen-
scheiben zu verglasen. Gegen die Eindeckung der Dachungen
mit Eternitschiefer der Feuersgefahr wegen ist keine Ein-
wendung zu erheben. Einverstanden.
Kaaden, Dekanalkirche, Glasgemälde.] Konserv .
H<ii'MANN berichtet, daß über seine Initiative die Verglasung
des Fensters einer barocken Kapelle mit Glasmalereien
unterbleibt.
Kratzau, Pfarrkirche, Glasfenster.] Ciegen die
Anbringung von drei färbigen Glasfenstern in der neu-
gotisch eingerichteten Kirche erhebt die Z. K keine Ein-
wendung.
Kukus, gräfl. Sporksche Hospitalstiftung,
Hierony musstatue.] Konserv. Pippich berichtet, daß er
sich gegen die Übertragung der provisorisch im (Jarten des
Administrators aufgestellten Statue in den Bethlehem-Wald
ausgesprochen habe, weil diese Figur in das Ensemble
der stilistisch viel großartiger behandelten Waldskulpturen
nicht passen würde und weil der weite und schwierige
Transport mit der Gefahr einer gänzlichen Vernichtung
des Denkmals verbunden wäre. Er empfiehlt die Auf-
stellung im großen Hospitalgarten, der an den Privatgarten
des Administrators angrenzt, wo die Statue an einer Garten-
front mit der landschaftlichen Umgebung harmonieren und
der öffentlichen Besichtigung zugänglich sein würde. Mit
dieser Dislozierung wäre nach dem Antrage des Konser-
vators eine Restaurierung zu verbinden, welche das gründ-
liche Abwaschen des verfehlt angebrachten Farbenanstrichs
und die sonstige Reinigung der Skulptur zu umfassen
hätte. Einverstanden.
Rumburg, Dekanalkirche S. Bartholomäus,
Hochaltarbild.] Konserv. Äugst berichtet, daß über
seine Intervention eine Restaurienuig des Risses im Ge-
49
Tätigkeitsbericht
50
inälde eingeleitet und verfügt wurde, daß das Gemälde in
Hinkunft nicht von seinem Platze entfernt und so eine
weitere Beschädigung hintangehalten werde.
Sobenitz, Filialkirche, Altäre.] Konserv. Luksch
beantragt, die Zustimmung zu der beabsichtigten Entfer-
nung dreier Altäre zu geben, da dieselben in schlechtem
Zustande und von so geringem Kunstwerte sind, daß sie
die Restaurierungskosten nicht lohnen würden. Die Z. K.
erklärt sich hiemit einverstanden und ersucht um Vorlage
der Skizzen für die Ersatzobjekte.
Tetschen, Museum.] Konserv. Hibsch berichtet, daß
die Gründung eines städtischen Museums geplant sei, für
welches den Hauptstock das reichhaltige Archiv abgeben
werde. Außerdem ist es zur Sammlung von Gegenständen
bestimmt, welche für die Ortsgeschichte, die Entwicklung
der örtlichen Gewerbe und Industrien, namentlich aber für
die Rntwicklimg der Elbeschiftahrt von Interesse sind.
Konservator Richi.y f, Fundnotizen.] Hauptmann
Pezeli.en übergibt fünf Bände Fundnotizen des verstorbenen
Konservators Richi.y der Z. K. zum Geschenke, welche
wertvolles Material für ein topographisches Lexikon der
vorgeschichtlichen Funde Böhmens enthalten.
Bukowina
Arbora, gr.-or. Kirche.] Das k. k. Ministerium f.
K. u. U. genehmigt, daß die alte Kirche im Interesse der
Kunst und Wissenschaft auf Kosten des gr.-or. Religions-
fonds erhalten und weiterhin als Schulkirche verwendet
werde, letzteres jedoch unter der Voraussetzung, daß die
Eingangs- und Verbindungstüren im Falle einer Panik die
rasche Entleerung der Kirche ohne Gefährdung der Sicher-
heit der Schulkinder möglich erscheinen lassen. Wegen
der Ausbesserung der Bedachung und der Bloßlegung und
Sicherung der Wandmalereien werden die weiteren Schritte
eingeleitet.
Sereth, li i iiilal i s-K i rche, Ikonostasis.] Da diu-
Restaurierung der alten aus dem Jahre 1841 stammenden
Ikonostasis-Bilder einen erheblichen Kostenaufwand erfor-
dern würde, der voraussiclitlich die Kosten für eine neue
Ikonostasis übersteigen dürfte, empfiehlt die Z. K., die alte
Ikonostasis im Museum zu C'zernowitz aufzubewahren, in
der Kirche selbst aber eine neue Ikonostasis aufzustellen.
Dalmatien
Zara, Kirche San Grisogono.] In Aussicht ge-
nommen sind: Sicherung der Westfassade, Auswechslung
der morschen Teile der Holzkonstruktionqn (Dachstuhl,
Decke), Öffnung der beiden Seitenschiffemporen, Schließung
der modernen Fenster, Öffnung der alten, Herstellungen
an den Fassaden. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Spalato, Dom, Portaltüren.] Die /,. K. verwendet
sich dahin, daß die Restaurierung der Türen ehetunlichst
durchgeführt werde, und stellt für die Aktion folgendes
Programm auf: Von jeder Ergänzung, welcher Art immer,
ist unter allen Umständen abzusehen; es sind lediglich
alle erforderlichen Sicherungsarbeiten vorzunehmen, dir
im wesentlichen in der Befestigung der sich loslösenden
Teile und in \'orkehrungen gegen das Weitergreifen der
Holzwurmschäden bestehen werden. Es ist endlich dafür
zu sorgen, daß die untersten Felder in Hinkunft nicht mehr
durch Anstoßen der Kirchenbesucher beschädigt werden,
was durch eine möglichst einfach in Holz herzustellende
Schutzvorrichtung zu erzielen sein wird, die zum Öffnen
einzurichten ist, um die Besichtigung der in jenen Feldern
angebrachten Reliefs jederzeit zu ermöglichen.
Galizien
Przyszo wa, Holzkirche.] Konserv. Lepzsy berichtet,
daß die Holztür der Kirche an das National-Museum in
Krakau abgegeben wurde.
Kärnten
Maria Saal. Umgebung der Pfarrkirche.] Das
Pfarramt teilt mit, daß von der Demolierung des Kapu-
zinerstöckels abgesehen wurde und lediglich der Bau eines
neuen Wirtschaftsgebäudes geplant ist.
Krain
B o d e s i c, F i 1 i a 1 k i r c h e, M a 1 e r e i e n.] Konserv. Vuknu^
regt die Bloßlegung der Malereien im Innern der Kirche
an. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Brod (Wocheiner Feistritz), Malereien.; Kon-
servator VuRNiK berichtet, daß sich unter dec Tünche
des Chors spätgothische Malereien befinden. Die Z. K.
leitet eine probeweise Freilegung derselben ein.
Unter-Deutschdorf bei Treffen, Funde.] Wie
Korresp. Smid berichtet, förderte man in den ersten Januar-
tagen 1908 beim Grundausheben für den neuen Schulhaus-
hau einen aus Steinplatten gefügten Sarkophag zutage. Dir
beiden Bodenplatten ruhten auf vier 55 cm im Quadrate
messenden, 16 — 22 nn dicken Platten, die in der Gestall
eines viereckigen Tisches zusammengestellt waren. Die
größere der Bodenplatten maß l'.'iO»/ in der Länge, 1'10»»
amKopfendc,0-70/;; amF\ilMiidr, ilirc nickebetrug12 — \bciii.
Die schmälere Platte war 1-45 in lang, beim Kopfende O-fiO.
beim Fußende 0-35 m breit und 22—24 cm dick. Die Platten
waren auf der Oberseite behauen, auf der Unterseite roli
lielassen. Die länglichen Seitenteile des Sarkophags wan-n
l'85 und 1'52m lang, 06 in hoch und ungefähr 20 cm stark,
der längere Seitenteil war nach aul.sen abgerundet. Am
Fußende schloß den Sarkophag eine 58 cm hohe, 65 cm
breite und 40 cm dicke Platte. .Am Kopfende befanden sich
zwei Platten, die innere 50 cm hoch und breit und 40 cm
dick, die äußere 65 cm hoch und breit und 49 cm dick. .Alle
Platten waren aneinander gemörtelt und sind aus hartem
Kalkstein gearbeitet, der in dem eine halbe Stunde ent-
fernten Orte Grice gebrochen wird. Der Oberrand des
.Sarkophags lag ungefähr 50 c;;i unter der Erdoberfläche;
der Deckel fehlte. Das (irali war jedenfalls ausgeraubt,
da außer einem schlecht erhaltenen Sesterz Neros (Coh. 302),
der unter der Platte lag, sich keine Beigaben fandi'n. Der
Fundort liegt an dem einstigen römischen Wege, der bei
Unter-Deutschdorf nach Neudegg abzweigte und an dem
bereits mehrere römische Funde zum Vorscheine gekommen
Tätigkeitsbericht
sind (Premerstein und Rutar, Römische Straßen und Be-
festigungen in Krain S. 26).
Igg, St. Georgskirche.] Das k. k. Ministerium f. K.
u. U. genehmigt die an der Kirche beabsichtigten Her-
stellungen und bewilligt zu den auf 1800 K bezifferten
Kosten einen Beitrag von 1047 K.
Möschnach, Pfarrkirche.] Konserv. Vurnik be-
richtet, daß das Dach einer Ausbesserung bedarf. Dies soll
zum Anlasse einer umfassenden Restaurierung der Kirche
benutzt werden. So soll das steile und hohe Satteldach
dreigeteilt, die Gewölbe des Mittelschiffes entfernt und in
die erhöhten Mauern desselben Fenster ausgebrochen werden.
Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Rad na, Münzfund.] Gendarmeriewachtmeister Sot.ar
berichtet, daß im Strohdache eines Weinkellers 30 Zwanzig-
kreuzer-Silbermünzen aus den Jahren 1808 und 1848 auf-
gefunden wurden.
Küstenland
Bivio, römische Funde.] Korresp. Moser berichtet,
daß in der Cava Juch, links von der nach Duino führenden
Straße, beim Ausräumen eines Steinbruches folgende Gegen-
stände gefunden wurden: Ein zirka 2 m großes Mauerwerk
aus Bruchsteinen und Mörtel, mit einem aus rechtwinkligen
kleinen Ziegeln gefügten Boden; daneben eine große An-
zahl von Ziegel- und Urnenbruchstücken und in einer von
schwarzer Erde durchsetzten Schuttmasse das Fragment
einer Deckplatte mit der Marke M. SICV.ANO, das obere
Stück einer großen zweihenkeligen Urne mit erhaltenen
halben Henkeln, eine aus Kalkstein gemeißelte Zisternen-
einfassung mit paarweise gegenübergestellten Öffnungen,
das Bruchstück eines Priapus aus Ton und das Bruchstück
einer Marmorplatte.
BoscoSeviebeiPola, antike Baureste.] Konserv.
Gnirs berichtet, daß ihn die Mitteilung, es werde zum Baue
eines Hauses in der Via Siana in Pola antikes Architektur-
material verwendet, zu weiteren Nachforschungen anregte,
welche zu dem Resultate führten, daß die Steine in Bosco
Sevie ungefähr 800 m nördlich der Stanza Petris und unge-
fähr 400 in östlich der Eisenbahnlinie der istrischen Staats-
bahn bei Kote 75 der Spezialkarte aus einem ausgedehnten
behufs Steingewinnung frisch geöffneten Trümmerfelde ge-
wonnen wurden. In den südlichen Partien fand der Konser-
vator groß dimensionierte Werkstücke vom Sockel eines
antik-römischen Tempels, dem gleichen Bauwerke ange-
hörende Fragmente eines gut gearbeiteten Gesimsstückes
und Säulenbasen. In den Bauresten des nördlichen Teiles
des Trümmerfeldes erkannte er die Überreste eines früh-
mittelalterlichen christlichen Kultbaues. Die Umgebung
dieses neuen Fundplatzes zeigt deutliche Spuren der antiken
Besiedlung; 1'/; /t'" nördlich durchschneidet der Bahnkörper
die Reste einer römischen Villa rustica, 1 k>n nördlich liegt
hart am Bahnkörper die Ruine eines Kirchleins, aus dessen
Mauern das Fragment eines römischen Grabsteines stammt.
Die Z. K. vervvendet sich dahin, daß die Fundstätte der
wissenschaftlichen Durchforschung und Aufnahme eröffnet
und eventuell wichtige Fundobjekte an das Museum in Pola
abgegeben werden.
Grado, frühchristliche Funde.] Konserv. Majo.nica
berichtet, daß im Mai 1907 in der Kirche S. Maria delle'
Grazie und auf dem aufgelassenem Friedhofe, an einer
Stelle der südlichen Aul^enwand und der Apsis der Dom-
kirche sowie lunter der Apsis der Kirche, wo vor Jahren
die cella trichora gefunden wurde, Versuchsgrabungen mit
sehr gutem Erfolge veranstaltet wurden. Unter den Er-
gebnissen dieser Grabungen sind namentlich die im Fried-
hof (etwa 1 »! tiefer als jene der Domkirche) liegenden
Mosaiken hervorzuheben, welche aus der Zeit des Patriarchen
Hellas (572—586) stammen und ausgezeichnet erhalten sind.
Der Konservator ließ die Mosaiken reinigen, zu ihrer Sicherung
mit Papier bedecken und vorläufig mit Erde verschütten.
Pola, Arena, Umfriedungsgitter.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. teilt mit, daß die Kosten der Herstellung
eines eisernen Gitters auf der Umfriedungsmauer im Be-
trage von 4500 K in zwei gleichen auf die Jahre 1908 und 1909
zu verteilenden Raten auf den Staatsschatz übernommen
werden.
Srednje, Vikariatskirche.] Da nach einem Be-
richte des Konserv. Attems die Kirche ein aus dem Jahre 1867
stammender Bau ist, erhebt die Z. K. gegen das vorgelegte
Restaurierungsprogramm keine Einwendung.
Val-Catena auf Brioni grande, römische
Funde.] Wie Konserv. Gnirs berichtet, wurde anfangs
Jänner im Gebiete der antiken Luxusvilla eine in sehr
großen Dimensionen ausgeführte offene Halle mit ange-
bauter Krj'ptoportikus von ihm ausgegraben. Die gegen
See geöffnete Portikus, welche den Tempelbezirk mit den
Wohngebäuden am Nordgestade der Bucht Val Catena ver-
bindet, erstreckt sich in einer Breite von 10 in auf eine Länge
von genau 500 römischen Fuß. Die Rückwand dieser inter-
essanten Portikus wird von vier Absiden unterbrochen und
war mit Standbildern geschmückt, deren Sockelreste teil-
weise in situ angetroffen wurden. In der Mitte der Halle
entwickelt sich, dieselbe im Aufgehenden wohl überragend,
ein Bau von 9ni Tiefe und 10-65 m Breite. Bei ungünstiger
Witterung und bei Sturm vermittelt die nur 23 m breite,
vollkommen geschützte Kryptoportikus, die hinterdergroßen
Halle sich anschließt, den Verkehr zwischen den genannten
Baukomplexen.
Val Madonna auf Brioni grande, Basilika.]
Konserv. Gnirs berichtet, daß das Wurzelwerk der auf den
X'erschüttungsmassen ruhenden Pflanzendecke die untersten
Partien des aufgehenden Mauerwerkes der Basilika und
den Unterbau der Säulen derart zerstört hat, daß die so-
fortige Freilegung der in Betracht kommenden Teile und
die Untermauerung der angegriffenen Partien mit Beton und
Zementmauerwerk vorgenommen werden mußte. Gleichzeitig
konnten die einzelnen Teile der umgestürzten Säulen durch
die Grabung gewonnen und an ihren alten Standplätzen
wieder aufgestellt werden. Zu den bisher gemachten Funden
sind wertvolle Architekturstücke des Völkerwanderungs-
stiles, dem ältesten Bestände der Basilika angehörig, zu
zählen, ferner die Fragmente einer sehr frühen, vertieften
53
Tätigkeitsbericht
54
Mensaplatte aus Marmor, Bruchstücke von den Marmor-
säulen des Altars, ferner die Fußplatte der Mensa mit
einem Reliquienbehälter, Inschriftfragmente, das Fragment
0OYTRICK6 aus der ersten Hälfte des VI. Jhs., römische
Ziegelstempel. Vielfach fand sich unter dem Baumaterial
der Basilika antik-römisches Material aus der antiken Villen-
anlage von Val Catena, darunter eine wertvolle Skulptur
vom Fries des Neptuntempels aus Val Catena, welche einen
Zug von Meeresungeheuern darstellt. Bloßzulegen und zu
untersuchen ist noch der Pronaos und der Altarraum der
Basilika, die an dieselbe sich anschließenden Bauten antiker
und mittelalterlicher Herkunft und die hinter der Basilika
liegende Nekropole, deren Sarkophagdeckel an einzelnen
Stellen bereits angetastet werden konnten.
erweist sich als ein Tafelbild, da.s auf einen alten byzan-
tinischen Typus zurückgeht. Die Z. K. pflegt weitere Er-
hebungen.
Cimburg, Ruine.] Konserv. Czerny empfiehlt die
\ornahme von Sicherungsarbeiten an gefährdeten Mauer-
teilen und am bloßgelegten gotischen Fenster- und Tür-
gewände sowie V'orkehrungen zur Ableitung der Nieder-
schlagswässer. Im Schutte wurden Trümmer von un-
glasierten Ofenkacheln, darunter auch Wappenkacheln,
ferner polychromierte und glasierte Ofenkachelreste der
Renaissancezeit gefunden, welche im Lapidarium des städti-
schen Museums zu Mährisch-Trübau aufbewahrt werden.
Francowa Lhotta, Pfarrkirche.] In Aussicht ge-
nommen sind: 1. Bau eines neuen Musikchores; 2. Ersatz
Fig. 10 Rothigel, Pfarrkirche
Mähren
Brunn, Minoritenkirche, Lorettokapelle.] Kon-
serv. Hrach berichtet, daß die Fresken am Hauptgewölbe
nach den Weisungen der Z. K. instand gesetzt wurden.
Die Sprünge wurden verschlossen, der Putz dem Tone der
umgebenden Malerei angepaßt, die Malereien gereinigt und
fi.xiert. Ergänzungen wurden lediglich an der architektoni-
schen Umrahmung des großen Freskos vorgenommen. An
den sehr schadhaften Gewölben des Anbaues über der hl.
Stiege mußten die beschädigten Teile der Verstärkungs-
rippen und der Flächengewölbe in den geöffneten Fugen
mit Portlandzementmörtel vergossen und mit gutem Ziegel-
materiale verkeilt werden, wobei mit der größten Schonung
des alten Putzes und der Fresken vorgegangen wurde. Eine
Restaurierung der Fresken in diesem Teile wird sich auf
eine Ergänzung der architektonischen Umrahmung be-
schränken müssen.
Bisenz, Kirclie, Altarbild.] .Apotheker FrucER teilt
mit, daß bei .Abräumung eine^ .Altares unter belanglosem
Tand ein altes Madonnenbild zum Vcuscheiu kam. Dasselbe
des Steinplattenpflasters tlurch Mosaikplatten; 3. Anbau
einer Paramentenkammer; 4. Lieferung einer neuen Orgel;
5. Ventilatoren; 6. Herstellung von neuen Fenstern und einer
Seitentür; 7. Reparatur von Kirchenbänken und ein neuer
Beichtstuhl. Die Z. K. konnte nicht die Überzeugung ge-
winnen, daß für den ganzen Umfang der v^orzunehmenden
Arbeiten eine zwingende Notwendigkeit technischer Natur
vorliege, und bemerkt zu den einzelnen Punkten: ad 1. die
Erneuerung des Orgelchores scheint nicht hinreichend
begründet und dürfte in der vorgeschlagenen Form,
bei Verwendung zweier gußeiserner Säulen, keine Ver-
schönerung bedeuten. .Sollte die Herstellung des Chores
unabweislich sein, so wären die Säulen aus ästhe-
tischen Rücksichten mit Drahtputz zu ummanteln; 2. ehe
man an eine Erneuerung des alten Steinpflasters denkt,
sollte versucht werden, ob nicht .Ausbesserungen am alten
Fußbodenbelage genügen würden. Verneinenden Falles
wäre für die Neupflasterung ein möglichst wenig buntes
Muster zu wählen; 3. bevor zur Herstelhing einer neuen
Orgel die Zustimmung gegeben werden kann, wird ilie Auf-
55
Tätigkeitsbericht
56
nähme der alten Orgel verlangt: 6. einer Erweiterung der
F'enster und dem Vermauern der halbkreisförmigen unteren
Langhaustenster nnilJ die Z. K. die Zustimmung versagen'
da die halbkreisförmigen Fenster ein Charakteristikum für
den Stil bilden; bei Belassung derselben entfällt die Not-
wendigkeit einer ^■ergrößerung der oberen Fenster; bei
einer Xeuverglasung ist von der Verwendung farbiger Gläser
abzusehen; 7. Bei der Reparatur der Kirchenbänke und des
Beichtstuhles ist der alte Bestand weitmöglichst zu erhalten.
Krumpisch bei Hohenstadt, Münzfund.] Nach
einem Berichte des Konserv. Czerny wurden bei einer am
21. Juni 1907 vorgenommenen Grundaushebung in dem an
das Haus Xr. 84 anstofienden Garten 10 Gold- und 30 Silber-
raünzen aufgefunden, welche zum gröl.'iten Teile verschKppt
wurden.
Mährisch-Tr übau, Festsäule.] Kunserv. Czernv
berichtet, daß die Sicherung der Säule in entsprechender
Weise, ohne jedwede Ergänzung durchgeführt wurde.
Fig. II Wien V., Mittersteig, Profanhaus, Gassenfassade
Mährisch-Trübau, städt. Archiv.] Wie Konserv.
Czerny berichtet, wurde das Archiv ins neije Museum
übertragen und zum Teile bereits geordnet.
Rothigel. Wenzelskirche.] Konserv. Hk.vch be-
richtet, daß an der malerisch gelegenen, aus dem XVIll.Jh.
stammenden Kirche (Fig. 10) folgende Arbeiten geplant sind;
1. Anbau einer Sakristei an der Nordseite des Presbyteriums:
'i. Hebung des Dachstuhles, Einbau von Beton-Kreuzge-
wölben mit Rippen, Beseitigung des Pfeilervorsprungs beim
Triumphbogen, Durchbruch neuer Fensteröfl'nungen, Anbau
von Strebepfeilern; 3. Erhöhung des Turmes, Abdeckung
desselben mit einer einfachen Pyramide. Der Konservator
empfiehlt Punkt 1. zur Genehmigung, weil das gegenwärtig
für Sakristeizwecke verwendete Turmlokal nicht entspricht
und zum Altar ungünstig gelegen ist; 2. Prinzipiell wäre
auch gegen den Wunsch, die Kirche einzuwölben und da-
durch feuersicherer zu machen, nichts einzuwenden, doch
erscheint die Art und Weise, in welcher diese Herstellung
projektiert wird, konstruktiv und ästhetisch bedenklich.
Ebenso wäre die Entfernung der Pfeilervorsprünge an dem
Bogen gegen das Presbyterium aas konstruktiven, der An-
bau von Strebepfeilern aus historischen und ästhetischen
(«rüntlcn zu verwerfen. Es sollte über das Schitl nur ein
nicht in gotischem Stile komponiertes Gewölbejoch ge-
spannt werden, wenn nicht die Feuersicherheit durch eine
Betoneisendecke mit ebener Unterlage und eventuell mit
lierumlaufendem kleinen Gesimszug zu erreichen gesucht
wird. 3. In letzterem Falle könnte auch der originelle Turui
unverändert erhalten bleiben. Einverstanden
Vorkloster-Tischnowi tz. Pfarrkirche Porta
coeli.j Die Z. K. erklärt sich mit dem Programme für die Re-
staurierung der Inneneinrichtung (Befestigung sich loslösen-
derTeile der Holzschnitzereien, Ergänzung jener Teile, für die
durch vorhandene Pendants die Form gesichert ist, teilweise
\ergoldung und Polychromierung) einverstanden. Gegen
die weiter angestrebte .Auswechslung der bei der letzten
Restaurierung in Gijjs ausgeführten Säulen des Haupt-
portals gegen solche aus Stein spricht sich die Z. K. aus,
da mit dieser Maßnahme allem, welche überdies präjudi-
zierend auf spätere Herstellungen wirken würde, eine
Fig. 12 Wien V., Miltcrsteig, Prolanhuus, lloflassadc ,
durchgreifende befriedigende Änderung des gegenwärtigen
Zustandes nicht erreicht würde, da nicht nur die Säulen,
.sondern auch Teile der Statuen in Gips ergänzt wurden,
eine lunfassende Restaurierung jedoch wegen der vielen
hiefür in Betracht kommenden noch ungeklärten Gesichts-
punkte derzeit nicht anstrelienswert wäre.
Nieder-Österreich
Wien 1., Uni V er sitäts- (Jesuit rn-)Kir che.] Gegen
die Reinigung, teilweise Ergänzung untl Neuvergoldung
einzelner Architekturteile im Innern erhebt die Z. K. keine
Einwendung, soweit diese Arbeiten zur Herstellung einer
einheitlichen Stimmung notwendig sind.
Wien I., Feischinarkt 17, Profanhaus.] Seitens
des Eigentümers wurde die Zusicherung gegeben, daß er
versuchen werde, den Hof (Mitt 1907. Sp. 304) zu erhalten.
Die Z. K. tritt nach wie vor für die Erhaltung dieses für
die Geschichte der Typen des Wiener Profanbaues unge-
wöhnlich bedeutungsvollen Objektes ein und wird kein
Mittel unversucht lassen, von welchem sie sich eine För-
derung dieser Aktion verspricht.
57
Tätigkeitsbericht
58
Wien III., Pfarrkirche St. Rochus und Sebas-
tian.] Geplant sind: Reinigung der Fassadenflächen, Ab-
schlagen des schadhaften Verputzes, Erneuerung desselben,
Auskratzen und Auszwicken der Risse und Sprünge, Ver-
hängen dreier freistehender Steinfiguren mittels Eisen-
schließen an den Dachstuhl, Reinigung sämtlicher Stein-
bestandteile, Ülierarbeiten derselben, Herstellung der er-
forderlichen Vierungen, Ausbesserung der Bildhauerarbeiten.
Flinverstanden.
Wien V, Mittersteig 25, Profanhaus.] Korresp.
Maujera berichtet, daß das Gebäude (Fig. 11, 12), angeblich
ein ehemaliges Maria-Theresia-Schlößchen, demoliert
werden soll Das Gebäude bietet von der Hofseite aus den
Anblick eines kleinen Herrensitzes in der einfach vor-
nehmen Architektur der zweiten Hälfte des XVIII. Jh. Die
Z. K. bringt eine architektonische und bildliche .Aufnahme
in Anregung.
Wien Xl.\., Denksäule, Ecke der Sieveringer-
straße und Daringergasse.] Gegen die aus Straßen-
verbreiterungsrücksichten notwendige Versetzung der aus
dem .Anfange des XVII. Jhs. stammenden Säule an eine
Vorgartenmauer an der abgeschrägten Ecke der ver-
breiterten Daringergassse, wo sie von drei Seiten gut
sichtbar sein wird, und gegen die Auffrischung der In-
schrift erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Aggsbach, Pfarrkirche in der Karthause. |
Korresp. Katschi hai.er berichtet, daß die drei Grabplatten
der Ritter aus dem Geschlechte der Meissauer und Kuen-
ringe in die Wand eingelassen, das Pflaster in Kirche und
Kreuzgang mit Kehlheimer Platten ausgebessert und das
Innere einfach ausgemalt wurde. Die .Seitenaltäre, Orgel
und Kanzel wurden vergoldet, die Kirclienbänke ausgebessert.
Bubendorf, Münzfund.] Konserv. Fehri^gf.r be-
richtet, daß beim .Abbruche einer Mauer des Hauses Nr. 60
60 Sillier- und 154 Kupfermünzen heimischer Prägung (zwei
Baiern ausgenommen) aus den ]ahren 16.'?6 — 1810 gefunden
wurden. (Der Fund wird im |ahrbuchc für Altertumskunde
besprochen. I
Eisgarn, Propsteikirche.] Konseiw H.wimkrt. be-
richtet, daß er den beabsichtigten Durchbruch der West-
wand und die Schaffung eines Haupteinganges durch die
neue Tür und den vorgelagerten 1790 angebauten Turm
widerraten habe, weil dadurch die zweischiffige Anlage
des gotischen Musikchors zerstört und ein Traversenbau
an ihre .Stelle gesetzt würde. Aber selbst wenn das Projekt
in dieser Hinsicht namhaft verbessert werden könnte, würde
der neue Eingang dem bestehenden Bedürfnisse nach einem
besseren Zutritte zur Kirche kaum abhelfen, da die durch
den Turm führenden Portale aus Rücksicht auf die Stabilität
des Turmes nur kleine Dimensionen erhalten könnten und
weil durch die Schaffung einer Tür an der Westseite dem
herrschenden Winde ungehindert Zutritt ins Kirchen-
innere verschafft würde. Da ein Bedürfnis auf Besserung
und Erweiterung der Zugangsverhältnisse anzuerkennen
ist, beantragt der Konservator, daß der Zugang zum be-
stehenden Eingange ins Nordschift durch eine neue
Stiegenanlage mit breiten Platzeln und .Aufsetzung einer
Brustwehr gegen die Straßenseite auch für den Winter
praktikabel gemacht und durch .Anbringung eines breiten
Windfanges im ersten Joche des Nordschiffes der störende
L Liftzug abgehalten werde. Einverstanden.
Gaubitsch, Pfarrkirche.] In Aussicht genommen
sind: A'erputzausbesserung, .Abdeckung der Strebepfeiler;
Herstellung eines neuen Dachstuhles über dem Vorbau,
Eindeckung desselben mit englischem Schiefer; teilweise
Erneuerung des Wasserschlagpflasters; teilweise Isolierung
des Mauerwerkes der Seitenkapelle und des Presbyteriums;
teilweise Erneuerung des Fußbodens unter den Kirchen-
stühlen; Pflasterung; Verkeilung der Sprünge, Färbelung
des Vorraumes, Ersatz der morschen hölzernen Zwischen-
decke des Musikchors durch eine Betonplatte, Reparatur
des Glockenstuhles imd des Turmdaches, Anbringung eines
Blitzableiters. Einverstanden.
Hinterhaus bei Spitz, Ruine.] Der Wiener Stadt-
rat bewilligt für die \'oIlendung der Sicherung der Ruine
den Betrag von 200 Ä'.
Langenlois, vorgeschichtliche Funde.] Korresp.
Obermaier berichtet, daß bei Anlage eines Weinkellers auf
der sogenannten „Hasel", Katastral-Gemeinde Haindorf, auf
einem Grundstücke des Florian Eisenböck 4 — 6 vi unter
der Erdoberfläche im Löß eingestreute Reste eines Mam-
muts gefunden wurden, aus denen sich jedoch keine Kör-
perpartie auch nur annähernd zusammensetzen lasse. Ein
.Anhaltspunkt, daß es sich um eine Ansiedlung eiszeitlicher
Mammutjäger handelt, liege nicht vor.
Langenlois, Filialkirche St. Nikolaus.] Korresp.
PiCHLER berichtet, daß zwei vermauerte gotische Maß-
werkfenster im Presbyterium mit Glasmalereien versehen
wurden, deren Eindruck ein nicht ungünstiger ist, wenn-
gleich früher der Gesamteindruck einheitlicher und stim-
mungsvoller war. (Das Chorschlußfenster ist mit mittel-
alterlichen Malereien geschmückt.) Um diese F'enster sicht-
bar zu machen, wurde der im barocken Stile vermiitlicli
als Kopie des früheren Hochaltars aufgeführte Altaraufbau
aus dem Jahre 1871 entfernt. Das Projekt eines gotischen
.Altaraufsatzes wurde über Vorstellung des Korrespondenten
fallen gelassen. Der Berichterstatter empfiehlt, das gleich-
lalls entfernte Altarbild im Presbvteiium aufzuhängen und
die echten barocken Statuen der hl. Sebastian \ind Rochus,
welche gleichfalls früher den Altar zierten, an einer Seiten-
wand oder Rückwand auf barocken Konsolen aufzustellen.
Einverstanden.
Martinsberg-Weitenegg, Lokalbahn.] Korresp.
PicHi.KR berichtet, daß durch die Trasse der Bahn ein
Objekt von kunsthistorischer Bedeutung nicht gefährdet
ist. Die auf einem Hügel außerordentlich malerisch gelegene
und kunsthistorisch hochbedeutsame -St. .Annakirche bei
Pöggstall wird von der Bahn, allerdings in ziemlich weitem
Bogen, fast ganz umfahren. Weder der Bestand noch das
tTesamtbild der Burgruine Streitwiesen wird zufolge der
Lage der Bahntrasse jenseits des Bachufers wesentlich
beeinflußt. Der Markt Weiten wird von der Bahnlinie nicht
durchschnitten; dieselbe zieht sich seitlich am Orte hin;
auch der Bahnhof wird außerhalb desselben angelegt.
59
Tätigkeitsbericht
60
Wiener-Neustadt, Theresianischc Militäraka-
demie.) Die Z. K. empfiehlt: die Rippen der zur Zeit
Friedrich 111. erbauten Torhalle unter der Georgskirche
von der Tünche zu befreien, dieselben im Hinblicke auf
den minderwertigen und vielfach beschädigten Stein nicht
in Naturfarbe zu belassen, sondern steingrau mit dunklen
Fugen zu färbein, Wand und Kappen in zwei Tönen zu
streichen. Für die gleichfalls aus der Friedrizianischen
Epoche stammende Vorhalle zur ehemaligen Fronleich-
namskapelle, jetzt Stiegenhaus der Gcneralstiege, empfiehlt
Klein-Zwettl, Filialkirche.] Konserv. Hammeri.
berichtet, daß die Restaurierungsarbeiten nach dem von der
'/.. K. aufgestellten Programme in entsprechender Weise
tlurchgeführt wurden. Er beantragt weiter, ein schadhaftes
Dachfenster an der Nordseite des Kirchendaches und die
Anschlußstelle des Presbyteriumdaches an das Xorddach
des Schiffes auszubessern, da an diesen Stellen Schnee in
den Dachraum dringt, der auf den Gewölbekappen lagert
und eine Schädigung des Gewölbes herbeiführt. Einver-
standen.
Q-hde'^ Dg!L.L^I-l4s'l(^>lgf CfoLIv£(dTh\TR DI !F\rCO
Vep-u TO T^p? o gp gq^ TRI cm
L-^t^
Aren, KoUegiatkirche, Rest.iiirierungsprojekt
die Z. K. folgende Behandlung: Gewölbe-, Wandflächen
und Rippen sind von der jetzigen Bemalung auf das sorg-
fältigste zu reinigen; für den Fall, als sich hierbei Spuren
der früheren Bemalung finden sollten, wird die Z. K. nach
Untersuchung dieser Reste ihr endgültiges Votum abgeben.
Finden sich keine Spuren der ursprünglichen Bemalung.
so sind die Steinteile, wenn ihre Naturfarbe nicht zu dunkel
für die Wirkung der feinen Ornamente ist, in ihrer natür-
lichen Erscheinung zu belassen, im andern Falle mit einem
nicht zu lichten steingrauen Tone, mit Betonung der Fugen
zu übertünchen, so daß sie sich noch immer dunkel von
den Wand- und Gewölbeflächen abheben. Die Gewölbe-
flächen könnten mit spätgotischen Ranken auf weißem
Grunde bemalt, die Wandflächen mit einer dekorativen
Quaderteilung in rotbrauner Farbe unten mit Sockel (ohne
Teppichmuster) versehen werden.
Ober-Österreich
Enns, Malereien im Turme des Lehner-Brau-
hauses.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die
Durchführung der Sicherungsarbeiten an den Malereien
eine Subvention von 1100 /C. Der Zugang gegen das Brau-
haus wird abgeschlossen, die Fenster verglast. Dagegen
soll der Turm einen von der Straße aus benutzbaren Zugang
dadurch erhalten, daß an den Außenwänden des Turmes und
eines fensterlosen Nebengebäudes (Binderei) eine Wendel-
treppe geführt wird, welche in einer kleinen Gartenanlage
an der Mauthausnerstraße beginnen und in dem jetzt als
Schüttboden verwendeten Dachbodenraum endigen wird.
Freistadt, Münzfund.]Das Gendarmerie-Abteilungs-
Kommando teilt mit. daß im .Sommer 1907 auf einem dem
Kealitätenbesitzer Karl Örtl gehörigen Felde ein hollän-
discher Goldgulden (1607) gefunden wurde.
6i
Tätigkeitsbericht
02
Steyr, Stadtpfairkirche.] Die Z. K. empfiehlt die
Ausbesserung kleinerer Schäden am Äußern, die Ergän-
7.ung kleinerer fehlender Partien am Sockel und den Strebe-
pfeilerabdeckungen der Fialen. Im Innern Reinigung des
Sakramentshäuschens und der demselben gegenüberliegen-
den Sedianische mit drei Baldachinen und Ergänzung-
kleiner fehlender Teile; Sicherung des Taufbeckens und
der Reste alter Glasmalerei in dem Chörlein über der
nördlichen Vorhalle; Aufstellung des in der Margareten-
kapelle deponierten Hochaltarbildes.
Steiermark
Graz, Domkirche, Drei - Landplagenbild an
der Außenseite.] Da das Gemälde eines der interes-
santesten malerischen Erzeugnisse eines stark von Italien
daß beim Abscheeren der schadhaften Stellen die größte
Sorgfalt auf die Erhaltung des derzeitigen Bestandes ver-
wendet wird.
Sachsenfeld, Einrichtung der alten Pfarr-
kirche.] Die Statthalterei teilt mit, daß die Kirchenbänke
und der Hauptaltar, letzterer mit neuer Mensa und neuen
Stufen in der neuerbauten Kirche zur Aufstellung gelangt.
Die alten Seitenaltäre haben bei dem Auseinandernehmen
sehr gelitten, doch ist auch ihre Wiederaufstellung in Aus-
sicht genommen.
Seiz, Ruine des Kartäuser-Klosters.]. Konserv.
WisT macht auf den desolaten Zustand der Klosterruine
aufmerksam und beantragt, wenigstens für die Erhaltung
jener Teile einzutreten, wo noch Dachungen und Decken
vorhanden sind, ferner die Sicherung des aus dem
Fig. 14 Arco, Kollegiatkirche, derzeitiger Bestand
und Tirol beeinflußten Provinzialstiles ist, der als letzter
Ausläufer des trecentistischen oder hochgotischen Stiles
aufgefaßt werden kann, entspricht die Z. K. einer Anregung
des historischen Vereines für Steiermark gerne und leitet
wegen Sicherung des Bildes und, da sich der Verfall
dauernd kaum hintanhalten läßt, auch wegen bildlicher
Aufnahme desselben die weiteren Schritte ein.
Leoben, Pfarrkirche am Waasen.] Die Kirchen-
vorstehung hat die Erklärung abgegeben, daß die Einfügung
eines im romanischen Stile gehaltenen Scheidebogens in
die Seitenkapelle unterbleibt.
Maria Trost bei Graz, Wallfahrtskirche.JGegen
die beabsichtigte Reinigung der aus der Mitte des X VIII. Jhs.
stammenden Wandmalereien erhebt die Z. K. keine Ein-
wendung.
.St. Nikolai in der Großsölk, Pfarrkirche.] Die
Z. K. erklärt sich mit der vorgelegten Skizze für die Aus-
malung des Innern, an welcher sie einige Vereinfachungen
vornimmt, einverstanden. Das Programm für die Reinigung
desDeckengemäldes wird unter der Voraussetzimggenehmigt,
WTI. Jh. stammenden Portals anzustreben und ein paar
gut abschließbare Räume als Depot für die herumliegenden
interessanten Architekturteilo zu verwenden. Einverstanden.
Tirol
Ahm, NiLUischc Krippe.] Das Pfarramt teilt mit,
daß es ihm vollkommen fernliege, die Krippe zu verkaufen,
daß es sich vielmehr mit der Absicht trage, das Objekt in
einem Zimmer des neugebauten \'idums dem Pulilikuni
zugänglich aufzustellen.
Arco, Kollegiatkirche.j Ein vorgelegtes Restau-
rierungsprojekt (Fig. 13) plant ziemlich weitgehende Um-
gestaltungen der Kirche, ohne daß ein dringender Anlaß
hierzu nachgewiesen wird. Diese LTmänderungen bestehen
in dem Zubaue einer halbrunden Apsis vor das Pres-
liyterium, dem Ausbaue des zweiten Turmes und einer
.Abänderung des Turmhelmes. Die Z. K. spricht sich
auf das nachdrücklichste gegen derartige Umgestaltungen
des großartig angelegten Baues (.Fig. 14) aus, dessen
Erscheinung das Gesamtbild der Stadt und insbesondere
63
Tätigkeitsbericht
64
die nächste Umgebung sehr günstig beherrscht. Die
ebene Presbyteriumwand macht in ihrer jetzigen Gestalt
eine sehr gute Wirkung und der Bruch der Fassaden-
flache dürfte ebensowenig störend empfunden werden, als
der unausgebaute, jetzt durch das Dach des Hauptschiffes
abgeschlossene zweite Turm. Die wohl nicht stilgerechte
Turmhaube ist bereits ein Wahrzeichen der Stadt und von
ästhetisch so befriedigender Form, daß ein Bedürfnis nach
ihrer Umänderung nicht besteht.
Dajano, Kirche, Chris toforuisbild, Schutzdach.]
Die Z. K. bewilligt für die Herstellung eines Schutzdaches
eine Subvention von .SO A'.
Gais, Totenkapelle, Malereien.] Das k. k. Mnii-
steriuni f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung einer Sub-
vention von 1200 A' für die durchgeführte Restaurierung der
Fresken an.
Lienz, Pfarrkirche, Turm] Die Stadtgemeinde
teilt mit, dai.^ bei der Erbauung des neuen Turmhelmes
dem h. a. Antrage entsprechend, die projektierten Lichthauben
rlirainiert wurden. Die von der Z. K. gleichfalls bemängelte
Eindeckung mit buntem Eternitschiefer wird durchgeführt
werden müssen, weil das Material bereits vor längerer Zeit
bestellt wurde. Die bunten Farben wurden gewählt, weil
diese nach der Ansicht des Projektanten mit dem feld- und
waldgrünen Hintergrunde, dem Gaimberge, viel mehr har-
monieren, also der Landschaft mehr angepaßt sein wird,
als eine eintönige Turmeindeckung. Die '/.. K. bemerkt hiezu,
daß färbige Eternitplatten, namentlich rote, ungemein patzig
wirken jede Farbenharmonie zerstören und überdies sehr
unschön patinieren. Auch würde der ernste Kirchenbau
durch eine derartige spielende dekorative Behandlung des
Turmdaches sehr beeinträchtigt werden. Die Z. K. verwendet
sich daher neuerlich für die Wahl eines einfarbigen, dunkel-
grauen Materials.
Masi di Vigo, Fund.] Die Eisenbahnbauleitung teilt
mit, daß beim Baue der Lokalbahn Trient— Male nächst der
Brücke über den Rinassicobach Stücke von Ziegeln mit dem
Stempel POSENOMA gefunden und dem Museum in Trient
übergeben wurden.
Xaturns, Prokuluskirche, Wandmalereien.] Mit
dem Programme für die Restaurierung der an der Außen-
seite der Kirche befindlichen Malereien (Reinigen von den
Kalkteilchen, Ausgiei.^en der Hohlstellen, Unterfangen der
Abbröckelungsstellen, Auskitten der Risse, .Anbringen eines
vorsichtig konstruierten Schutzdaches) erklärt sich die Z. K.
einverstanden.
Salurn, Josefskirche.] Konserv. Atz berichtet, daß
die Sicherungsarbeiten nach dem mit der Z. K. vereinbarten
Programme in entsprechender Weise durchgeführt wurden.
Die Z. K. bringt die Flüssigmachung der hierfür bewilligten
Staatsubvention von 200 K in Antrag.
Stans, Friedhof, Grabkreuze.] Das Pfarramt teilt
mit, daß die schmiedeeisernen Grabkreuze über sein Be-
treiben vom alten auf den neuen Friedhof übertragen wurden.
Stans, Lau rentiuskirche.] Die nicht in gottesdienst-
licher Verwendung befindliche auf dem alten Friedhofe
stehende Kirche ist in einem Zustande rasch fortschreitenden
Verfalles begriffen. Dem Gebäude selbst soll jeder Denkmals-
wert mangeln. Mittel zu seiner Erhaltung sind nicht vor-
handen, ja es können derzeit nicht einmal die für den Ab-
bruch auf 2000 K veranschlagten Kosten aufgebracht werden.
Es steht daher in Absicht, die drei Altäre, die Kanzel und
die Sakristeitür zu veräußern. Die Z. K. pflegt weitere Er-
hebungen.
Trient, -St. -Maria Maggiore.] Folgende Sicherungs-
arbeiten am Turme sind in Aussicht genommen: Einziehung
von Schließen in der Höhe des Glockenstuhles und etwas
unterhalb desselben; Ausgießimg des großen Sprunges an
der Nordseite, wobei jedoch ein schattensammelnder
Zwischenraum freibleiben wird; .Auswechslung der mit
dem Abstürze drohenden Ouaderstücke. Einverstanden.
Vorarlberg
Bregenz, Ausgaben für Denkmalpflege.] Kon-
serv. Kleiner berichtet, daß die Stadtgemeinde für das
laufende Jahr für Zwecke der Denkmalpflege die relativ
bedeutende Summe von 2700 K präliminiert hat, nämlich ;
für <lie Restaurierung der Martinskirche 200 A', Herstellting
neuer Fenster in der Johanneskapelle auf dem Kornmarkte
800 A', für den Museumsverein 500 A' und für Sicherung der
Ruine auf dem Gebhardsberge 1 000 K.
Feldkirch, Johanniterhaus.] Korresp. H.\rten-
BERGER berichtet, daß das Gebäude erhalten bleibt, am
Äußern nur unwesentliche Ausbesserungen erfahren und
lediglich im Innern in weitgehenderer Weise umgeändert wird.
Feldkirch, Schießstätte. | Konserv. Ki.kin'er be-
richtet, daß im Parterre der neuen Schießstätte ein kleines
Museum geplant ist, welches die alten Stücke, an denen
<ler Schiel.'istand reich ist, bergen wird.
UKUlK von kUnOLF .M. ROHRER I.N' BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K. K. ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
^ DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 3
März 1908
Publikationen
Österreichische Kunsttopographie.
Erschienen ist:
Beiheft zum Band I: Schloß Grafenegg.
Enthält eine Beschreibung- des Schlosses und seiner
wertvollen und reichhaltigen Sammlungen, bearbeitet von
Dr. Hans Tietzk. Quart 98 Seiten, 11 Tafeln und 114 Ab-
bildungen im Text. Preis des Heftes 10 Ä'(mit dem Haupt-
bande politischer Bezirk Krems zusammen 40 K).
Alle Konservatoren und Korrespondenten, sowie die
hochwürdigen Pfarrämter und die Gemeindeämter des
politischen Bezirkes Krems erhalten bei unmittelbarer Be-
stellung des Werkes durch die Z. K. eine 40 prozentige
Preisermäßigung zugestanden, so daß sich für diese der
Preis auf 6 K (mit dem Hauptbande zusammen auf 24 K)
stellt.
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat den
Chorherrn im Stifte Klosterneuburg Dr. Woi.fgang Pauker
zum Konservator H. Sektion für den politischen Bezirk
Tulln auf die Dauer von fünf Jahren ernannt (4. März 1908,
Z. 3205).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat den
Verzicht des Konservators II. Sektion in den Bezirken Cles,
Riva und Tione, Luioi de Camp7, auf dieses Ehrenamt zur
Kenntnis genommen und die Z. K. ermächtigt, demselben
für die eifrige Tätigkeit in seiner Eigenschaft als Konser-
vator II. Sektion des obigen Bezirkes im dortamtlichen
Namen den Dank auszusprechen. Der Herr Minister hat
sich bestimmt gefunden, an Stelle de Campis für den oben
bezeichneten Bezirk den Direktor des Trientiner Diözesan-
museums und Lehrer am fürstbischöflichen Priesterseminar
in Trient Vinzenz Cassagrande zum Konservator II. Sek-
tion auf die Dauer von fünf jalinn zu ernennen (8, März
1908, Z. 5634).
Seine Exzellenz der Herr Minister i. K. u. l". hat die
Teilung des die politischen Bezirke Villach und Hermagor
umfassenden Konservatorenbezirkes II. Sektion in zwei je
einen politischen Bezirk umfassende Konservatorenbezirke
Mitteilungen der k. lt. Zentral-Kommis^ion iqoß
genehmigt, den politischen Bezirk Villach dem Konservator
Fachschuldirektor Gu.stav Goebei, übertragen, diesen in
seiner Funktion auf die Dauer weiterer fünf Jahre bestätigt
und den politischen Bezirk Hermagor dem Konservator
Alfred Castelliz, Professor an der Fachschule in Villach,
zugewiesen (28. März 1908, Z. 8730).
Weiters hat der Herr Minister zu Konservatoren
II. Sektion auf die Dauer von fünf Jahren ernannt:
Dr. Eduard Katschthai.er, Gymnasialprofessor und Ar-
chivar im Stifte Melk, für die politischen Bezirke .Am-
stetten. Melk, Scheibbs und die Stadt Waidhofen a. Ybbs
(26. März 1908, Z. 8729), und
Adrian Egger, Dombenefiziat in Brixen, für den politi-
schen Bezirk Brixen (24. März 1908, Z. 11369).
Die Z. K. hat zu Korrespondenten ernannt:
Dr. Josef Bayer, \'olontär an der prähistorischen Samm-
lung des naturhistorischen Hofmuseums in Wien,
ViNZENZ Küdernat.sch, Sattler in Po3-sdorf,
Dr. Andreas Mudrich, Archivar, Vorstand des Regierungs-
archivs in Salzburg, und
K.\RT. Vai.entinitsch, Oberlehrer a. D. in Tüfter (6. März
1908).
Erhaltung der Baudcnkmale
im Privatbesitze
Erfahrungsgemäß sind die im Privatbesitze stehenden
Baudenkmale in Städten und größeren Gemeinwesen in
raschem Schwinden begrilTen. Die wichtigen materiellen
Interessen, welche mit der Hebung der Bautätigkeit und
der Entwicklung der Städte verbunden sind, lassen es
als nicht besonders aussichtsreich erscheinen, daß ein
Denkmalschutzgesetz dem privaten Besitze jene weit-
gehenden Beschränkungen auferlegen wird, welche für
Denkmale öffentlich rechtlichen Charakters als wünschens-
wert und zulässig erkannt werden müssen. Und doch
ist vom Standpunkte der modernen Denkmalpflege gerade
das Bürgerhaus und der Privatpalast von hoher Bedeutung
und die Erhaltung derartiger Denkmale für die Bewahrung
malerischer charakteristischer Städtebilder, unter vi-elchcn
nur jenes der Prager Kleinseite oder Alt-Salzburgs hervor-
Ö7
Erhaltung der Baudenkmale im Privatbesitze
68
gehoben werden sollen, die zu den größten Ruhmestiteln
der Monarchie gehören, von ausschlaggebendem InteressL-.
Da ein direktes Demolierungsverbot in vii-len Fällen
auf größeren Widerstand stoßen dürfte, liegt der Gedanke
nahe, die Erhaltung derartiger Denkmale auf eine weniger
radikale und doch sehr wirksame Weise anzustreben, in-
dem man das vornehmste Moment, welches zu Neubauten
veranlaßt, den höheren Zinsertrag, dadurch zu paralj'sieren
versucht, daß Baudenkmalen, solange sie in ihrem bisherigen
Zustande erhalten bleiben, eine Befreiung oder eine Be-
günstigimg von der Hauszinssteuer zuerkannt wird,
ähnlich wie ja schon seit längerer Zeit für Neubauten
Steuererleichterungen zugebilligt werden. Eine derartige
Maßnahme, die in der Bevölkerung nicht als odios emp-
funden werden kann, ließe sich auch vom volkswirtschaft-
lichen Standpunkte rechtfertigen, da die stets steigende
Wertschätzung alter Stadtbilder und malerischer Veduten,
ohne Zweifel den Fremdenverkehr jener Städte erheblich
steigern wird, die sich ihre charakteristischen Bauten und
die mittelalterliche Geschlossenheit wenigstens einzelner
Stadtteile zu bewahren verstanden. Die volkswirtschaftliche
Bedeutung des Fremdenverkehres dürfte aber wohl außer
allem Zweifel stehen.
Korresp. Dr. Llkus JekAbek, Gerichtsadjunkt und
Sekretär des rühmlichst bekannten Klubs „Za starou Prahu",
hat der Z. K. einen auf diesen Gedanken basierenden Ge-
setzentwurf vorgelegt, dessen wichtigste Bestimmungen
nachstehend wiedergegeben werden:
1. Eine gesetzliche Begünstigung für die Hauszins-
steuer ist jenen Hausbesitzern zu gewähren, deren Häuser
durch eine eigene Kommission auf Verlangen der Besitzer als
geschichtlich, kunstgeschichtlich oder für das Stadtbild
wichtig und charakteristisch anerkannt werden.
2. Diese Kommission besteht aus zwei Vertretern der
Finanzbehörde, aus zwei Sachverständigen im Baufachc
(nach Möglichkeit Architekten), einem Historiker und einem
Kunsthistoriker, die von der Z. K. zu bestimmen sind, dem
zuständigen Konservator, aus einem Vertreter der Gemeinde,
aus je einem Vertreter des Landes und Gemeindesanitäts-
amtes (und eventuell je einem Vertreter der Landes- und
Gemeindekunstkommission).
3. Wenn diese Kommission mit einfacher Stimmen-
mehrheit beschließt, daß dem Hause, welches den Gegen-
stand der kommissionellen Verhandlung bildet, die unter 1
angeführten Eigenschaften zuerkannt werden können und
wenn sich dieses Haus in einem solchen Bauzustande be-
findet, der seine Erhaltung auf eine Reihe von Jahren ge-
währleistet, so ist dem Besitzer die gesetzliche Hauszins-
steuerbefreiung oder Erleichterung (auf 12—15 — 20 Jahre)
unter folgenden Bedingungen zuzuerkennen:
a) daß er längstens in einem Jahre auf Grund der
von der genannten Kommission gegebenen Direktiven und
auf Grund eines diesen Direktiven entsprechenden und von
den Bausachverständigen genehmigten Projektes eine
Sicherung des Bauzustandes des Hauses vornimmt. Die
genannte Kommission kann die ganze oder teilweise Be-
freiung von dieser Pflicht bei einem besonders guten Bau-
zustande des Hauses verfügen;
b) daß besonders die Fassaden oder andere künst-
lerisch, kunstgeschichtlich oder malerisch wichtige Teile
der Häuser, wie z. B. Dächer, Giebel, Höfe, Gärten nach
den i\*atschlägen der Kommission in der Weise gesichert
und hergestellt (nicht restauriert) werden, daß der Alters-
und Stimmungswert des Gebäudes erhalten bleibt und
alles streng vermieden wird, was ihn beeinträchtigen
könnte;
c) ferner hat der Hausbesitzer nach den von der
Kommission gegebenen Direktiven und auf Grund von
Plänen, die von den Sachverständigen im Baufache ge-
nehtiiigt wurden, Adaptierungsarbeiten im Innern des Ge-
bäudes vorzunehmen, die den modernen sanitären Bedürf-
nissen entsprechen und das Haus nach dieser Richtung
hin einwandfrei machen oder den modernen Anforderungen
auf Komfort und Bequemlichkeit entgegenkommen. (So
z. B. Herstellung von Bädern, Klosetts, Beleuchtung und
Erweiterung von Stiegenhäusern, der Ventilation und Be-
leuchtung der Gänge und Vorzimmer usw.);
d) der Hausbesitzer ist verpflichtet, eine ihn und seine
Nachfolger bindende grundbücherlich einzuverleibende Er-
klärung abzugeben, daß er das Haus nicht ohne Zustimmung
der Kommission demolieren läßt, widrigenfalls er den
ganzen Betrag, den er an Hauszinssteuerbefreiung genossen
hat, pro rata temporis et facti zurückerstatten muß;
e) die Befreiimg oder Begünstigung wird nicht ge-
währt, solange nicht kommissionell festgestellt wurde, daß
der Hausbesitzer allen gesetzlichen und von der Kommission
aufgestellten Bedingungen nachgekommen ist.
M o t i \' i e r u n g.
Wie der Motivenbericht hervorhebt, handelt es sich
in diesem Entwürfe um eine dauernde, praktische, den
Zeiterfordernissen und zugleich den modernen hygienischen
und Anforderungen des Komforts angepaßte Form des
gesetzlichen Schutzes von Gebäuden im Privatbesitze,
welche kunstgeschichtlich oder für das alte und malerische
Stadtbild von Bedeutung sind.
Aus öft'entlich-rechtlichen Interessen erscheint es im
Hinblicke auf die Bedeutung der genannten Denkmale als
unschätzbarer, allgemeiner Kulturgüter notwendig, deren
dauernden ausreichenden Schutz in der Weise zu erzielen,
daß es dem Besitzer durch entsprechende Begünstigungen
ermöglicht wird, solche Denkmale nicht nur zu erhalten,
sondern auch bei entsprechender Berücksichtigung der
Anforderungen der Reinlichkeit, der Hygiene und des
Komforts ertragfähiger zu machen.
Der Staat würde durch dieses Gesetz nicht nur viel
zur Sanierung ganzer bisher vielfach vernachlässigter
Stadtteile, sondern auch zur Läuterung des- allgemeinen
Geschmackes beitragen.
Durch diese Reform würde der Staat auch eine Er-
ziehungspflicht erfüllen, und zwar mit verhältnismäßig
geringfügiger Einbuße an Steuererträgnis, die einerseits der
Bevölkerung viel Segen brächte, anderseits durch Hebung
69
Tätigkeitsbericht
70
der Steuerfähigheit vieler bisher vernachlässigter, sanitär
minderwertiger und von armen Leuten bewohnter Stadt-
teile die Einbuße vielfach ersetzen würde. Aus dem Ge-
sagten geht hervor, daß dieses Gesetz auch von rein
sozialem und hygienischem Gesichtpunkte auf das wärmste
befürwortet werden kann.
Überdies dürfte dasselbe einen weit wirksameren
Schutz der im Privateigentume befindlichen Baudenkmale
bedeuten, als andere Spezialgesetze, mit welchen z. B. in
Frankreich oder Italien schlechte Erfahrungen gemacht
wurden.
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, evangelische St. Salvatorkirche.] Gegen
den Ausbau des zweiten Turmes erhebt die Z. K. keine Ein-
wendung, da die formelle Durchbildung dieses Turmes ohne
jede Schwierigkeit genau nach dem erhaltenen ersten Turm
erfolgen könnte und die ästhetische Wirkung der Kirchen-
fassade von vorn, welche erst vor kurzem durch die Demo-
lierung einiger Häuser freigeworden ist, durch das Fehlen
des zweiten Turmes, zu welchem die vermittelnde Bekrönung
der Fassade hinüberleitet, gestört wird. Auch mit den in-
folge der Freilegung not wendig gewordenen Ausbesserungen
an der Fassade erklärt sich die Z. K. einverstanden. Da-
gegen bemängelt sie die ungeheuren Dimensionen des an
dieser Fassade geplanten Hauptportals, das sich an die in
den gleichen Dimensionen ausgeführte Bogenüffnung zur
Vorhalle anlehnt. Diese trat jedoch niemals früher in die
Erscheinung, war jedenfalls vermauert und besaß in der
Achse der links und rechts von der Mitte gelegenen Nischen
Fensteröffnungen. Die Z. K. empfiehlt aus ästhetischen
Gründen das Vermauern des Korbbogens mit Beibehaltung
der beiden Fenster und Anbringungeines maßvoll gehaltenen
Portals in der Mitte der Fassade. Über die im Innern ge-
planten Adaptierungsarbeiten, die nach der veranschlagten
Kostensumme ziemlich weitgehende sein dürften, pflegt
die Z. K. Erhebungen.
Prag, Landeshauptkasse, Deckengemälde] Für
die im steten Einvernehmen mit der Z. K. vorzunehmende
Restaurierung der Deckengemälde im Kassenlokale wird
aus Staatsmitteln eine Subvention von 2000 K bewilligt.
Prag, Wall türm im Hofe der Polizei-Direktion.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. stellt zu den auf 15.000 K
veranschlagten Erhaltungsarbeiten am Wallturme eine
Subvention im Höchstbetrage von 10.000 AT in Aussicht,
wenn das restliche Erfordernis seitens der lokalen Faktoren
gedeckt und bei Durchführung der Restaurierung im steten
Einvernehmen mit der Z. K. vorgegangen wird.
Belohrad, Lokalmuseum.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt dem Museum zur teilweisen Bestreitung
der noch unbedeckten Baukosten eine weitere Staatssub-
vention von 500 Ä'.
S. Ben ig na, Kirche, Turm.] Eine Erhöhung des
Turmes wird angestrebt, da derselbe niedriger als das
Kirchendach ist und daher nicht zur Geltung kommt, ja
die Kirchenglocken nicht einmal in der nächsten Umgebung
gehört werden können. Die Z. K. erhebt aus diesem Grunde
gegen die Erhöhung des Turmes keine Einwendung, wenn
das neu aufzuführende Stockwerk in derselben Form wie
die bestehenden hergestellt und die jetzige Form der Turm-
haube beibehalten wird.
Densen, städt. Museum.] Korresp. Ankert berichtet,
daß das Museum, welches bereits über 1500 Gegenstände
zählt, am 20. Oktober v. J. dem allgemeinen Besuche ge-
öffnet wurde.
Doupov, Gemeinde Wlkanec, Fund.] Die Statt-
halterei teilt mit, daß Mitte November v. J. beim Aus-
graljen von Baumstöcken eine große Anzahl von Silber-
borten und ein trichterförmiges kupfernes Gefäß ausge-
graben wurde. Nach dem vorgelegten Muster sind die
Borten nicht vor der zweiten Hälfte des XVIII. Jhs. herge-
stellt, können aber auch erst aus dem XIX. Jh. stammen.
Hals, Pfarrkirche, Inventargegenstände.] Kon-
serv. G I.OCKER beantragt, daß gegen den Verkauf oder
die Vernichtung nachstehender unbrauchbar gewordener
und fast ganz wertloser inventargegenstände (Sterbeglocke,
Uhr, Leuchter, 14 Kreuzwegbilder, 2 Bilder der h. Familie,
einige Musikinstrumente) keine Einwendung erhoben, da-
gegen dem weiters beabsichtigten Verkaufe einiger nicht
zur Verwendung gelangender Meßgewänder widersprochen
wird. Einverstanden.
Hohenmauth, Dekanalkirche, Presbyteriunis-
Gitter.] Die Z. K. verwendet sich dafür, daß das bei
einer Restaurierung aus der Kirche entfernte, nunmehr in
einem Materialdepot aufgefundene Abschlußgitter für die
Kirche wiederverwendet wird.
Holtschitz, Pfarrkirche.] Die Z. K. erhebt gegen
die aus Kultusrücksichten notwendige Erweiterung des Lang-
hauses nach Westen keine Einwendung, da die zu demo-
lierende Westfassade eines größeren kunstgeschichtlichen
Wertes entbehrt. Sie beantragt, daß das Portal in der
neuen Fassade etwas einfacher konzipiert und der in seinen
Dimensionen zu klein gehaltene Dachreiter etwas besser
durchgebildet werde.
Böhm. - Kamnitz, Museum.] Wie Korresp. Ankert
berichtet, ist die Errichtung eines städt. Museums in Aus-
sichtgenommen, welches in den Räumen des aufzulassenden
städtischen Spitals in der Salhausener Straße untergebracht
werden soll.
Liebotschan, Pfarrkirche] Konserv. Hofmann
berichtet, daß folgende Herstellungen in Aussicht ge-
nommen sind: 1. Erneuerung des äußeren Verputzes;
2. Abdeckung der Giebel und Gesimse; 3. Eindeckung der
Turmhelme; 4. Erneuerung der schadhaften Fensterrahmen
und Neuverglasung derselben mit sechseckigen in Blei ge-
faßten Scheiben von weißem Kathedralglas.
Die Z. K. bemerkt hiezu: ad 1. Es soll nicht nur der
glatte Verputz, sondern auch alle Ornamente und Kapitale,
71
Tätigkeitsbericht
72
nachdem dieselben vorher abgeklatscht wurden, lierunter-
geschlagen und neu hergestellt werden. Dies wäre um so
weniger zulässig, als der ganze ornamentale Schmuck als
sogenannte Auftragearbeit hergestellt ist und auch nicht
durch Abgüsse ersetzt werden könnte, sondern nach den
alten Modellen wieder in Auftragearbeit hergestellt werden
müßte. Die echte Handarbeit der alten Künstler würde
also vollständig verniclitet und an deren Stelle eine unter
gesamte glatte Verputz heruntergeschlagen, die Fugen des
Mauerwerkes sorgfältig ausgekratzt und alle etwa vor-
handenen Risse geschlossen werden. Alle ornamentalen
Teile jedoch, insbesondere alle Kai)itäle sind (insoweit sie
nicht von selbst herabfallen — was durch sorgfältige Arbeit
und Befestigung lockerer Teile zu vermeiden ist) zu be-
lassen, wie sie sind, geringe Schäden nicht auszubessern
und nur größere fehlende Teile genau nach den ilurch
Fig. 15 Liebotsclian, Pfarrkirche
allen Umständen minderwertige moderne Kopie gesetzt
werden. Der bauliche Zustand der Kirchenfassade (Fig. 15)
bedingt eine derartige radikale Restaurierung glücklicher-
weise nicht. Wenn auch Verputzteile bereits herabgefallen
sind und ein großer Teil des vorhandenen Verputzes her-
abgeschlagen werden muß, weil er hohl liegt und mit dem
Mauerwerke keine Bindung mehr besitzt, so haften doch
gerade die ornamentalen Teile des Verputzes in ihrer über-
wiegenden Mehrzahl, namentlich an den Kapitalen, noch
sehr gut. Die Z. K. kann daher wohl konzedieren, daß der
.\bguß noch \ orhandencr gleicher Teile herzustellenden
Modellen an Ort und Stelle direkt aufzutragen. In gleicher
Weise ist auch bezüglich aller gezogenen Profile vorzu-
gehen, wobei die Linienführung der fehlenden Teile genau
nach jenen der noch vorhandenen gleichen Stellen vorher
auf dem Verputz aufzureißen und das Profil nach dem
alten \'orbilde herzustellen ist. Schließlich kann die ganze
Fassade mit sehr verdünnter Kalkmilch überstrichen werden,
um di(' neuen Teile mit den alten zusammenzustimmen.
Mit Punkt 2, .Abdeckung der Giebel und Gesimse, erklärt
73
Tätigkeitsbericht
74
sich die Z. K. einverstanden, nur sollen jene Stellen, welche
etwa abgedeckt und wieder eingedeckt werden müssen,
nicht mit einem ähnlichen, sondern mit dem ganz gleichen
Materiale gedeckt werden. Auch gegen Punkt 3 und 4 er-
hebt die Z. K. keine Einwendung; sie würde wohl die
Deckung der Turnihelme mit Kupferblech wünschen; da
dies jedoch aus finanziellen Gründen undurchführbar zu
sein scheint, bewilligt sie, daß dunkelgebeiztes Zinkblech
verwendet werde.
Xeustadtl, Spirituskapelle.] Nach einem Berichte
des Konserv. Gt.ocker sind folgende Arbeiten geplant:
1. Ausbesserungen am Äußern; 2. Umlegung und Ergänzung
des Zementpflasters; 3. Herstellung eines neuen Fußbodens
für den Musikchor und Renovierung der Brüstung, wobei
deren Form geändert werden soll; 4. Herstellung der
Kanzelstiege; 5. Änderung der Türen des Haupteinganges
zum Schlagen nach außen; 6. Ausmalung des Innern;
7. Stuckbelag der Decke an Stelle der jetzigen Rohrdecke,
Anbringung von Stuckleisten, einem eingerahmten Mittel-
felde und von Stuckkapitälen; 8. Herstellung eines Decken-
gemäldes im Mittelfelde; 9. Neustaffierung der Altäre;
10. Restaurierung der Altarbilder; 11. Restaurierung der
Kanzel; 12. Bereicherung der Chorbrüstung mit Schnitz-
werk, wobei die bestehenden Profile geändert werden;
13. Entfernung des Ölanstriches von den Kirchenbänken
und Einlassen derselben; 14. Restaurierung des Beicht-
stuhles; 15. Reinigung einer Gott \'ater darstellenden Holz-
plastik; 16. Neustaffieren einer Figur des hl. Sebastian;
17. Herstellung einer neuen Orgel nebst Gehäuse. Die
Z. K. bemerkt hiezu ad 3. Der jetzige mit der übrigen Ein-
richtung gleichzeitige Musikchor ist in seiner alten Form zu
belassen und lediglich auszubessern. Ad 6 und 7 wird die
Vorlage von Skizzen verlangt. Ad 14 an dem Beichtstuhle
sind nur die notwendigsten Arbeiten vorzunehmen. Ad 1 7.
Der alte Orgelkasten ist zu erhalten.
Patek bei Laun, Mühle.] Konserv. Hof.mann be-
richtet, daß im Innern der Mühle zum Zwecke der Ein-
richtung eines Turbinenbaues Adaptierungen vorgenommen
werden, an dem kunstgeschichtlich interessanten Äußern
jedoch Veränderungen nicht geplant sind.
Sedletz, Marienkirche, Altarbilder.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für
die Restaurierung von vier Altarliildern bewilligten Sub-
vention von 1440 A' an.
.Seelau, Stift.] Im Sommer 1907 wurde das Stift von
einer Brandkatastrophe heimgesucht, durch die ein Turm
der Kirche, sämtliche Wirtschaftsgebäude und der älteste
Teil des Klosters, die sogenannte Trczkiburg, zerstört oder
doch arg beschädigt worden sind. Es steht in Absicht,
den obersten Teil des rechten Kirchturmes wieder in der
alten Form herzustellen, an die Burg eine Stiege anzu-
bauen und sie mit einem neuen Dache zu decken; endlich
soll die über dem Portale der Kirche befindliche, arg be-
schädigte Madonnenstatue, welche zum Schmucke dieses
Portals weiterhin nicht mehr verwendet werden kann, in
der Kirche aufgestellt werden. Über das Portal kommt
eine neu komponierte Statue. Einverstanden.
Zdechowic, Pfarrkirche, Gedenktafel.] Konserv.
Divis regt die Hebung einer heraldisch interessanten Bronze-
tafel des XVIII. Jhs. aus dem Pflaster der Kirche und
deren Aufstellung an die innere Kirchenwand an. Ein-
verstanden.
Zdechowic, Johannesstatue.] Über Intervention
des Konserv. Divi.s beschließt die Z. K., sich für eine
Sicherung des Sockels der Statue zu verwenden.
Konserv. Knott, Tätigkeitsbericht.] Die Tätig-
keit des Konservators umfaßte die Ermittlung von Archi-
valien im Privatbesitze, die er für eine öffentliche Samm-
lung zu erwerben strebte oder deren Inhalt er wenigstens
feststellte; auf die Ordnung und Inventarisierung der im
Besitze der Teplitzer Museumsgesellschaft befindlichen
Archivalien; auf die Veröffentlichung und publizistische
Verwertung von kulturgeschichtlich interessanten Doku-
menten, um das Interesse weiterer Kreise für die Schrift-
denkmale anzuregen und zu beleben.
Für das Teplitzer Museum wurde über seine Initiative
erworben: Die Zunftlade der Bäcker und Müller in Teplitz.
Der wertvolle Inhalt, darunter die ältesten Satzungen der
Teplitzer Weißbäcker- und Pfefferküchlerzunft vom
18. August 1579 und eine erweiterte Zunftordnung aus
dem Anfange des XVIII. Jhs. ging verloren und ist nur in
Abschriften erhalten, die vom Konservator hergestellt
wurden; ferner aus Niklasberg eine Reihe von Schriften
ortsgeschichtlichen Inhaltes aus dem XVIII. Jh. Die Inven-
tarisierung der im Eigentume der Teplitzer Museumsgesell-
schaft stehenden, aus der A. Fassischen Sammlung stam-
menden Archivalien hatte ein wertvolles Ergebnis. Sie
stammen zumeist aus den Gemeindearchiven der Bergstädte
Niklasberg und Klostergrab, der Städte Teplitz, Komotau
und anderer Städte Nordwestböhmens. Die Niklasberger
und die Klostergraber Schriften bilden fast die gesamten
Bestände jener Archive vom XVI. bis zum Anfang des
XIX: Jhs. und haben einen hohen ortsgeschichtlichen, viele
der Klostergraber Archivalien auch einen großen allgemein-
geschichtlichen Wert, namentlich für die Geschichte der
Reformation, der Gegenreformation und des dreißigjährigen
Krieges.
Für die sorgfältige Aufbewahrung von kulturgeschicht-
lich interessanten Archivalien des XVI., XVH. und XVIII. Jhs.
im Privatbesitze zu Graupen und eines im l'farrarchive zu
Karbitz verwahrten Tagebuches des Graupener Bürgers
Michael Stueler mit Aufzeichnungen von 1629 — 1649 wurde
Sorge getragen und die wichtigsten Stücke vom Konservator
kopiert.
Dalmatien
Curzola, Abteikirche.] Gegen die in Aussicht ge-
nommene Öffnung der Doppelfenster der linksseitigen Empore
ohne Beschädigung der barocken Statuen, und gegen die
Pflasterung dieser Empore erhebt die Z. K. keine Ein-
wendung.
Gelsa, Tor, griechischer Turm.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die
Restaurierung bewilligten Subvention von 400 A' an.
/ :>
Tätigkeitsbericht
76
Galizien
J aroslau, Fund.] Mitglied Szbptycki teilt mit, daß
am Ufer des San zwei alte Kanonen mit dem Zeichen R
gefunden wurden, welche dem Stadtmustium einverleiht
werden sollen.
Jaroslau, St. Johanniskirche, Gräber.] Mitglied
SzEPTVCKi berichtet, dali im September 1907 unter der
Kirche befindliche Gräber geöffnet wurden, in welchen
man die Leichen ungarischer Magnaten aus Rakocz}-* Ge-
folge vermutete. Man fand wohl in den Särgen noch gut
erhaltene Körper in ungarischer Nationaltracht; da jedoch
jede Inschrift fehlte, war eine Identität nicht festzustellen.
Tarnuw, Diiizesan-Museum, Gemälde.] Der Ge-
neralkonservator teilt mit, daß die Restaurierung der Ge-
mälde in einwandfreier Weise durchgeführt wurde. Lose
Farbstellen wurden befestigt, Fehlstellen, um einen ge-
schlossenen Bildeindruck zu erzielen, ausgetupft, die Bilder
gereinigt. Übermalungen vermieden. Die Rückseite zweier
Altarflügel wurde von einem späteren Anstriche befreit
und dadurch ein verschwundenes Gemälde vollständig, ein
anderes wenigstens teilweise wieder zum Vorscheine ge-
bracht. Die Z. K. bringt die Flüssigmachung der bewilligten
Staatssubvention in Antrag.
Kärnten
Klagenfurt, .-Archiv des Gurker Domkapitels.]
Konserv. Groesser berichtet, daß im Archive 44 Siegel-
stöcke vom Kapitel, von Pröpsten, Bischöfen, Brüder-
schaften von Gurk aufbewahrt werden. Das älteste, ein
Kapitelsiegel aus dem XIII. ]h., zeigt die Gurker Kirche
mit den zwei Turmpyramiden, einem Vorbau beim West-
portal, darüber die Muttergottes mit einem Apfel m der
Hand und dem Jesuskinde. In den anderen meist dem
XVII. und XVlIl.Jh. angehörigen Kapitelsiegeln kommt
neben der erwähnten Darstellung auch ein Wappenpaar
und die Bilder B. Wilhelm und B. Hemma am Siegel vor.
Ein großes Siegel ist von Erzherzog von Osterreich Siegm.
Franz, Bischof von Gurk (1653 — 1665).
Treffling, Pfarrkirche.] Die Z. K. verwendet sich
dahin, daß bei Ausmalung des Innern sorgsamst auf etwa
vertünchte Wandmalereien geachtet und im Falle der Bloß-
legung die .Arbeiten sistiert und die Anzeige anher erstattet
werde. Das Programm für die Ausmalung kann im allge-
meinen genehmigt werden.
Krain
Drazgoze, Kirche, Kanzel, Altäre.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt zu den Kosten der nach
dem von der Z. K. entwickelten Programme durchzu-
führenden Restaurierung eine Subvention von 3000 K. Die
Arbeiten sind im steten Einvernehmen mit der Z. K. vor-
zunehmen.
Weißenfels, Pfarrkirche.] Konserv. Vurnik be-
richtet, daß die aus technischen Gründen notwendige Re-
konstruktion des barocken Turmhelmes mit Beibehaltung
der alten Form erfolgt.
Küstenland
Tri est, .Archivalien.] Konserv. Gnirs erwarb von
einem Antiquitätenhändler zwei handschriftliche Kodizes
aus der zweiten Hälfte des XIV. und der ersten Hälfte des
XV. Jhs., welche Wirtschafts- und Kechnungsbücher der
Bischöfe von Pola enthalten, heute den einzigen Archiv-
bestand des Poleser Biscl ofsitzes aus der Zeit des Mittel-
alters repräsentieren und nicht nur wertvolles Material
für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Südistriens
und die Geschichte der Bischöfe Polas bergen, sondern
auch zahlreiche topographische Notizen enthalten, die bei
Untersuchungen über die antike Topographie des Ager
Polensis vielfach verwertet werden können.
Ar|uileja, Basilika, Wandmalereien.] Das k. k.
jMinisterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für
die probeweise Restaurierung der Malereien bewilligten
Subvention von 800 K an.
Barbana bei Grado, Wallfahrtskirche.] Die
Z. K. spricht sich gegen die Errichtung einer neuen Kirche
auf der Area der alten aus, da die alte Kirche als ein
Denkmal der Dorfkunst Interesse bietet, der kulturge-
schichtliche Wert des mit Tausenden von Devotionalien
geschmückten Gotteshauses in Betracht zu ziehen ist und
der Neubau, für den ein kirchliches Interesse nicht geltend
gemacht werden kann, das jetzige malerische Bild beson-
ders von der Landungsseite zerstören würde.
Bosco Sevie, antikes Trümmerfeld.] Konserv.
Gnirs berichtet, daß über seine Intervention die Ausbeutung
des Trümmerfeldes zur Gewinnung von Baumaterial { Sp. 51 )
eingestellt wird. Versuchsgrabungen wurden seitens des
Konservators in Aussicht genommen.
Cherso, Stadttor del Prato.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung des Tores eine
Subvention von 600 K unter der Bedingung, daß die Arbeiten
nach den von der Z. K. gegebenen Direktiven im steten
Einvernehmen mit deren berufenem Konservator durchge-
führt werden.
Muggia, röm.-kath. Pfarrkirche.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung eines Betrages
von 366 K 67 /; aus dem Religionsfonde für Herstellungen
am Hauptportale der Kirche an.
Mähren
Limburg, Burgruine.] Die fürstl. Liechtensteinsche
Gutsverwaltung Mähr.-Trübau teilt mit, daß die Überreste
der Burg sich in gutem Zustande befinden, so daß sich
lediglich ein Anlaß bot, gegen mutwillige Beschädigungen
Vorkehrungen zu trelfen.
Kornitz, Pfarrkirc he, Turm.] Wie Konserv. Czerny
berichtet, ist der das Landschaftsbild beherrschende Turm
(Fig. 16) abgebrannt und soll in den früheren Formen
wieder aufgeführt werden. Einverstanden.
Mähr.-Neustadt, Klosterkirche.] In Aussicht ge-
nommen sind: 1. Demolierung und Neuaufführung der
baufälligen Giebelfassade; 2. Ersatz des gotischen Acht-
ecks-Chorschlusses durch einen geradlinigen, Angliederung
77
Tätigkeitsbericht
78
der Architektur des Presbyteriums an jene des Langhauses.
3. Sicherung des Gewölbes mit Eisenschließen. Die Z. K.
verlangt ad 1, daß die neue Giebelfassade in der Form
genauestens der alten gleiche und daß die unmotivierten
Änderungen in der Durchbildung des Fensters und des
Portals unterbleiben. Die sub 2 beabsichtigten Herstellungen
finden den entschiedensten Widerstand der Z. K. Die be-
haupteten Verkehrsrücksichten scheinen nicht so dringend
und unabweislich zu sein, daß sich die Demolierung und
gänzliche Umgestaltung eines kunsthistorisch wichtigen
Bauteiles und dainit der Gesamterscheinung der Kirche
rechtfertigen ließe. Außerdem könnte eine erhebliche
Verbreiterung der Fassade durch Demolierung eines dem
Presbyterium gegenüberliegenden kleinen Häuschens erzielt
werden.
Velka, Pfarrkirche.] Konserv. Ki.vana berichtet,
daß aus technischen Gründen eine Rekonstruktion des
Dachstuhles und Turmhelmes beabsichtigt ist, wobei die
frühere Form des Daches und Turmes erhalten bleibt.
Witochow, Filialkirche.] Konserv. Dwor.^k be-
richtet, daß an der Kirche nachstehende vom Standpunkte
der Denkmalpflege zu bemängelnde Herstellungen vorge-
nommen wurden: Das Dach erhielt an Stelle der Schindel
eine Eindeckung aus Zinkblech, der angeblich ganz aus-
getretene Ziegelfußboden wurde mit einem Zementplatten-
pflaster versehen, die alte Orgel wurde durch eine neue
ersetzt und das Innere der Kirche steingrün gefärbeit.
Nieder-Österreich
Wien, I., Kirche, Maria am Gestade.] Der techni-
sche Konsulent teilt mit, daß der 4-60 in lange Steinbalken
unter dem Orgelchore, welcher die baldachinartig frei-
schwebenden gotischen Gewölbe daselbst trägt, genau in
der Mitte seiner Länge eine vermutlich schon seit längerer
Zeit vorhandene Bruchfuge zeigt, welche eine an der
Neigung der Oberkante der Chorbrüstung deutlich erkenn-
bare Senkung zur Folge hatte. Zur Beseitigung der drohen-
den Einsturzgefahr wäre als radikalstes Mittel ein eiserner
Träger unmittelbar oberhalb des geborstenen Steinbalkens
einzuziehen, der dann an diesem mit eisernen Schließen
aufzuhängen wäre. Dies hätte jedoch die Abtragung des
ganzen Gewölbes zu Folge. Eventuell würde auch die
Schließung der geöffneten Fuge des Steinbalkens genügen,
wenn von demselben jede zufällige Belastung ferngehalten
würde. Dies konnte erreicht werden, wenn zwei eiserne
Träger parallel zu dem Steinbalken unter dem Fußboden
des Chors in die Seitenwände der Kirche befestigt und auf
diesen durch dazwischen gelegte kleine Träger eine Fuß-
hodenkonstruktion hergestellt würde, welche die Last der
sich dort aufhaltenden Personen übernehmen würde, ohne
sie auf den gefährdeten Steinbalken zu übertragen. Die
Z. K. erhebt, ob der letzterwähnte Vorschlag, welchem vom
Standpunkte der Denkmalpflege der Vorzug zu geben wäre,
weil dadurch an dem alten Bestände am wenigsten ge-
ändert würde, auch in technischer Hinsicht vollkommen
ausreichend ist.
Wien, L, Akademie der Wissenschaften, Male-
reien im kleinen Sitzungssaale.] Der Generalkonser-
vator teilt mit, daß die Arbeiten an den Malereien sich
auf eine vorsichtige, von bestem Erfolge begleitete Reini-
gung, die Ausbesserung kleinerer Schäden an kompositionell
unwichtigen Stellen und Entfernung einiger störender, aber
nicht umfangreicher Übermalungen beschränken.
Wien, L, Fleischmarkt 17, Profanhaus.] Der
Magistrat hat die Bewilligung zur Demolierung des Ge-
bäudes gegeben, da sich mangels einer gesetzlichen Basis
Fig. 16 Korniiz, l'l.irrkirclic, Turm
die von der Z. K. aus kunst- und historischen Rücksichten
geforderte Erhaltung des Hauses nicht durchführen läßt.
Der Eigentümer hat der Gemeinde das Vorkaufsrecht hin-
sichtlich der wertvollen Details eingeräumt. Die Z. K. setzt
ihre Bemühungen fort, daß das Haus aus öiTentlichen
Mitteln erworben, einem öffentlichen Zwecke gewidmet
werde und in unveränderter Form erhalten bleibe.
Wien, L, Am Hof, Gebäude des Kriegsmini-
steriums.] Im Beiblatte für Denkmalpflege S. 99 (Kunst-
geschichtliches Jahrbuch 1907, III, 1\') ist die historische
Tätigkeitsbericht
80
und ästhetische Bedeutung, welche das Gebäude für die
benachbarte Kirche zu den neun Chören der Engel und
für die Gestaltung des Platzes Am Hof besitzt, des näheren
ausgeführt. Die Z. K. spricht sich daher auf das nach-
drücklichste gegen eine Demolierung aus und empfiehlt
die Verwendung des Gebäudes zu ötTentlichen Zwecken
unter unveränderter Erhaltung seiner Außenerscheinung.
Wien, VI., Laimgrubenkirche, Einrichtungs-
gegenstände.] Die neue Kirche wurde in Grüße unil
.Ausstattung dem alten Gotteshause möglichst gleichge-
halten, um die Einrichtungsgegenstände wieder verwenden
zu können, doch ergab sich infolge der von der Baubehörde
verlangten und auch aus technischen Gründen notwendig
gewordenen Schaffung mehrerer Seitenausgänge die Not-
wendigkeit, zwei der bestandenen Altäre zu kassieren. Von
diesen wurde einer als Hochaltar in der städtischen Kirche
in Unter-St. Veit (XIII. Bezirk) aufgestellt, der zweite
(Fig. 17) in Privatbesitz veräußert. Über persönliche Inter-
vention des Herrn Bürgermeisters wurde dieser Altar
jedoch seitens des Käufers zurückgestellt und wird nun-
mehr in der neuen Kapelle des von der Gemeinde Wien
erbauten Kinderrekonvaleszentenheims zu San Pelagio bei
Rovigno in Istrien Verwendung finden. Das Abschlußgitter
der Seitenkapelle mit dem sogenannten blutschwitzenden
Heilande, dem kein kunst- oder historischer Wert zugebilligt
wurde, wurde mit dem übrigen Altmateriale der Kirche
abgegeben.
Wien, VII., Alt-Lerchenfeld, Pfarrkirche.]
Konserv. Jord.\n macht auf den fortschreitenden baulichen
Verfall der Kirche aufmerksam. Die eindringenden Dach-
wässer haben bereits Teile der Fresken an der Kuppel und
den Gewölben zerstört. Die Z. K. pflegt weitere Er-
hebungen.
Wien, XXI., Leopoldau, Leopoldstatue.] Der
Generalkonservator teilt mit, daß die Statue mit Matscheko
ausgebessert und ergänzt und dabei das aus Gips be-
stehende Kirchenmodell entfernt wurde.
Mit ter-Arnsdorf, Türkentor.] Die Z. K. spricht
sich gegen die beabsichtigte Demolierung des aus der Zeit
der Türkeneinfälle stammenden Bauwerkes aus und regt
die Behebung der Schäden desselben an.
Baden, neolithische Funde.] Korresp. Skribany
berichtet, daß anläßlich der Erdausgrabung zum Zwecke
der Erbauung eines Kellers im Hause Franzensstraße 17
in einer Tiefe von 2-5 m eine 0-6 m betragende Kultur-
schichte mit Gefäßscherben vermischt aufgedeckt wurde,
welche von einer 05 in starken Schotter- und einer 2 in
starken Humusschichte überdeckt war. In dem bloßgelegten
Teile dieser Kulturschichte fanden sich Fragmente von
drei Bombengefäßen mit Bandkeramikornanicnten und
Säugetierreste (Reh, Schwein). Die Funde gehören der
älteren Stufe der neolithischen Periode an.
Baden, Theatergebäude.] Über Antrag des Kon-
serv. Lasser erhebt die Z. K. gegen die Demolierung des
aus dem Jahre 1810 stammenden, wohl charakteristischen,
aber keineswegs künstlerisch hervorragenden Gebäudes
sowie der mit diesem Gebäude im Zusammenhange stehen-
den, 1800 errichteten Redoutensäle keine Einwendung und
lenkt ihre .Aufmerksamkeit lediglich auf eine entsprechende
Unterbringung des bisher in den Redoutensälen verwahrten
städtischen Roilettmuseums.
Gastern, Pfarrkirche, Hochaltarbild.] Konserv.
IIammickt. berichtet, daß eine Reinigung des den hl. Martin
darstellenden Gemäldes in Aussicht genommen sei.
Clmünd, Hausrat.] Die Z. K. verwendet sich dahin,
daß eine zum Verkaufe bestimmte, im Privatbesitze ste-
hende Messinguhr aus dem Jahre 166+ und eine eiserne
Kasse mit durchbrochenem Deckel und kunstvollem Schlosse
an das niederösterreichische Landesmuseufn abgegeben
werde.
Hadersdorf a. Kamp, Funde.] Wie Korresp.
Baumgartner berichtet, wurden bei Aushebung eines Gra-
bens auf der Weingartenparzelle Xr. 411/2 an drei ver-
schiedenen Stellen aus Brandgräbern herrührende Gefäß-
überreste gefunden. Die Parzelle stößt an jene Parzellen
an, auf welchen seinerzeit anläßlich des Bahnbaues bei der
Station Hadersdorf-Lokalbahn 130 Brandgräber bloßgelegt
worden sind. Da zu vermuten steht, daß das Gräberfeld
eine bedeutend größere Ausdehnung gehabt habe, als bisher
bekannt war, regt die Z. K. eine systematische Durch-
forschung der Fundstelle an.
Groß-Haselbach, Pfarrkirche.] Die Z. K. emp-
fiehlt das nach den h. a. Anträgen umgearbeitete Restau-
rierungsprojekt mit nachfolgenden Modifikationen zur Ge-
nehmigung: Die Verglasung des Maßwerkes mit mittel-
alterlichen Blumenmotiven hat zu unterbleiben; diese Teile
sind mit der sonst beantragten einfachen Butzenscheiben-
verglasung in möglichste Übereinstimmung zu bringen. An
Stelle der Ausmalung hat eine einfache Tönung zu treten,
die dem schön wirkenden Räume nur zustatten kommen
wird. Wenn die Orgelempore nur auf das Maß der mittel-
alterlichen Bauanlage zurückversetzt werden soll, so er-
hebt die Z. K. hiegegen kein Bedenken; bei einer ander-
weitig projektierten .Änderung der Form macht sie ihre
Zustimmung von der Vorlage von Skizzen abhängig.
Kirchbergam Walde, Grabkreuze.] Wie Konserv.
Hämmert, berichtet, wurde eines der schmiedeeisernen
Cirabkreuze vom aufgelassenen Friedhofe für ein Grab auf
dem Friedhofe der aus der Pfarre Kirchberg exzindierten
Pfarre Süßenbach erworben, die übrigen fünf Kreuze dem
niederösterreichischen Landesmuseum überlassen.
Gerichtsbezirke Langenlois und Mautern,
archivalische Durchforschung.] Archivkonzipist Dr.
Kai.i.brunner berichtet: Das Archiv der Pfarre Langenlois
ist gänzlich durch Brand vernichtet, jenes der Gemeinde
wenigstens in seinen wertvolleren Teilen erhalten. Die
Ratsprotokolle, sehr sporadisch, reichen bis ins XVI. Jh.;
auch eine Anzahl von Dienstbüchern reicht bis in diese Zeit
zurück. Von den mehr als 100 Urkunden stammen etwa
30 aus der Zeit vor 1400. Das Archiv ist im Kathause sehr
gut untergebracht. Dort wird auch das Archiv der Vier-
zigergenossenschaft, einer Waldnutzungsgesellschaft, auf-
bewahrt, welches einige Urkunden (die älteste 1327) und
neuere Akten enthält. In den übrigen Orten des Bezirkes
8i
Tätigkeitsbericht
82
Fiy. T7 Wien VI., LTankirche St. Josel ob der Laimgrubc, Seitenaltar
Mitteilungen der k. k. Zentral-KommisBion iqo8
83
Tätigkeitsbericht
84
war die Ausbeute sehr gering. Die Gemeindearchive sind
entweder gänzlich vernichtet oder beschränken sich auf
einige Bücher und Akten, die im besten Falle in das
XVII. Jh. zurückreichen. Im Mauterner Bezirke kommen
lediglich die Gemeindearchive in Mautern, Fürth und
Kossatz in Betracht. Das Archiv der Stadt Mautern enthält
noch reiche Bestände und ist wohl geordnet und verwahrt.
Das Gemeindearchiv in Fürth ist sehr geringfügig und
reicht nur bis in das XVI. Jh. Das Rossatzer Archiv enthält
weder Urkunden noch Bücher, dagegen verhältnismäßig
viele Akten. Es ist vollständig ungeordnet.
Mautern, Grabungen.] Korresp. Baykr berichtet,
daß er bei den im h. a. Auftrage an der Westseite der
Stadt vorgenommenen Versuchsgrabungen zwar nicht die
gentlich des Lokalbahnbaues aus einem zerstörten bronze-
zeitlichen Skelettgrab eine kleine Henkelschale; Asparn
a. d. Zaya, in der Nähe des Bahnhofes in einer Tiefe von
1'5"; ein bronzezeitliches Skelett, welches zwei stielrunde
offene Armringe, ein bandförmiges Fingerreifchen mit 1'/...
Windungen und einen Halsschmuck aus durchbrochenen,
herzförmigen Anhängern mit dazwischen aufgereihten
Spiralröllchen Ijesaß. Von diesen .Anhängern sind in mehr
oder weniger beschädigtem Zustande acht Stück und von
den Spiralröllchen ein kleines Fragment erhalten.
Mödling, Herzogshof.] Die Stadtgemeinde strebt
zum Zwecke der Verbreiterung der Herzogsgasse die De-
molierung des Herzogshofes an. Das in Rede stehende
schmale, sehr tiefe, einstöckige Gebäude (Fig. 18, 19) be-
1-1". lö Minllm'', l-lcizu>'sliüf
vermuteten Gräber, sondern (rund 180 Schritte von der
Westmauer des römischen Kastells längs der Keichsstraße
gegen Hundsheim zu an einer Stelle, die mit römischen
Gefäßscherl'en, Ziegelstücken und großen Mörtellirocken
stark durchsetzt ist) in einer Tiefe von etwa OB iit eine
anscheinend römische, in der Richtung von () nach W
verlaufende Mauer aus Bruchsteinen in sehr gutem Mörtel
gebettet in der Länge von mehr als 4»» bloßlegte; die
Breite beträgt 0'7 — 0-8 >«, die Höhe 1 — IS»;;; anscheinend
setzt sich diese Mauer nach Ijeiden Seiten hin fort. An
diese Mauer setzt sich nordwärts im rechten Winkel eine
zweite, 0-7 — 0'75 )ii starke, jedoch weniger tief fundierte
und vorläufig nur 1'5)" bloßgelegte Mauer an.
Mistelbacher Bezirk, Funde.] Gendarmeriewacht-
meister Keroa berichtet über nachstehende Funde, die der
prähistorischen Sammlung des naturhistorischen Hof-
museums übergeben wurden: Frinzersdorf, Depot von
einigen Bronzesicheln mit flacher .Angel; Paasdorf, gele-
steht aus dem der Gasse zugekehrten Flügel, einem langen,
niedrigen, an der Seite eines schmalen Hofes verlaufenden
Verbindungsbaue und dem niedrigen Hinterhause, das auf
die Berggasse mündet. Die gebrochene Gassenfront weist
an architektonisch hervorragenden Bauteilen lediglich einen
mit drei kleinen Wappenschildern geschmückten, im übrigen
auch sehr einfachen spätgotischen Erker auf. Die übrigen
Trakte sind ganz bedeutungslos. Im Hinl)licke auf-das tat-
sächlich bestehende Verkehrsbedürfnis erhebt die '/-. K.
gegen die Demolierung des Hauses keine Einwendung,
wenn die erwähnten drei Wappenschilder erhalten bleiben.
Neudorf l)ei Staatz, Pfarrkirche.] Gegen die in
Aussicht genommenen Herstellungen (eine den alten Formen
sich anpassende Erneuerung der Fenster und zweier Türen
im Presbyteriuni) erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Perchtolsdorf, Gemeindearchi v.] Wie Konserv.
Starzer berichtet, werden die im Rathause zerstreuten
Archivalien gesammelt und geordnet.
85
Tätigkeitsbericht
86
Reichenau, Preiner Gscheid, Mariensäule.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung
der Säule eine Subvention von 200 K, deren Flüssigmachuno;
gleichzeitig angeordnet wird.
Ratz, Dominikanerkirche, Gern aide, Grabstein.]
Der Generalkonservator beantragt; 1. die vollständige
Bloßlegung und Sicherung des zum Teile vertünchten
Freskos (der Weltenrichter zwischen Maria und Johannes)
an der Nordseite des Langhauses; 2. die bessere Placierung
des im südlichen Seitenschiffe nahe an den Kirchenbänken
aufgestellten Grabsteines der Familie Eytzing entweder
neben dem rechten Seitenschifl'altare, vorn im rechten
Seitenschiffe oder an der linken Seitenschiftswand. Ein-
verstanden.
und zur Sicherung der in demselben befindlichen Malereien
in Anregung. Zur Entfeuchtung empfiehlt die Z. K., den
äußeren X'erputz am Chore der Kapelle, soweit er schad-
schafte Stellen zeigt, abzuschlagen, die Fugen gut auszu-
kratzen und das nackte Mauerwerk während des Sommers
längere Zeit der freien Luft auszusetzen, worauf ein Neu-
verputz aus Weißkalkmörtel aufgetragen werden kann;
ferner wäre die Freitreppe an der Längswand abzutragen,
an den dadurch freiwerdenden feuchten Kapellenwänden
der Verputz abzuschlagen, die Mauern auszutrocknen, mit
VVeißkalkmörtel wieder zu verputzen, die Freitreppe sodann
auf Traversen herzustellen und, um künftighin für eine
Luftzirkulation in dem Räume unter der Treppe zu sorgen,
ein schmaler, möglichst tiefer Luftgraben zu ziehen, der
Fig. 19 Mudling, Herzogshof
Ratz, Befestigungswerke.] Über .Antrag des Ge-
neralkonservators empfiehlt die Z. K., den oberen Kranz
des dachlosen Eckturmes neben dem Dominikanerkloster
durch Auflegen von Rasenziegeln zu schützen und die
Sprünge am nördlichen Eckturme auszukeilen.
Retz, gemaltes Haus.] Der Generalkonservator regt
die Bloßlegung und Sicherung der vertünchten Sgraffiti
des gemalten Hauses an, welche, nach den unter dem ab-
blätternden Verputze zum Vorscheine gelangenden Teilen
zu schließen, noch wohl erhalten sein dürften und mit den
gleichartigen Dekorationen an Häusern in Eggenburg,
Weitra und Hörn ein wertvolles Beispiel mehr für die
Einbürgerung der Sgraffitidekoration in der Renaissance-
zcit bei Profanbauten niederüsterreichischer Städte bieten
würden. Die Z. K. verwendet sich im Sinne des gestellten
Antrages.
Retz, Rathaus.] Die Z. K. bringt ilit: clu-tunliihstr
Durchführung von Maßnahmen zur Entfeuchtvmj; des Baues
außen um die Musikchorseite bis unter die Eingangsstiege
auf der Nordseite herumzuführen wäre; endlich wäre das
Terrain um die Kapelle zu regulieren und um das ganze
Gebäude herum ein mindestens 0 6 in breites Zementpflaster
zu legen.
Im Kathaiissuale im I. Stocke wären die Decken-
gemälde sorgfältig von Staub und Rauch zu reinigen, die
Sprünge zu verkitten, die Übermalungen zu entfernen; auf
die gleiche Weise wären auch die vom Kremser Schmidt
lierrührenden Medaillonbilder dieses Raumes zu behandeln.
Die Wände sind auf das Vorhandensein der Reste alter
Ausschmückung zu untersuchen, um eventuell für die
fernere Behandlung Anhaltspunkte zu gewinnen.
In der Rathauskapelle sind die sehr beschädigten,
teilweise abblätternden Gemälde zu sichern, die losge-
liisten Stücke und Blasen zu befestigen, die Lücken aus-
zukitten, der Firnisüberzug zu entfernen, Fehlstellen aus-
zu tupfen.
6*
87
Tätigkeilsbericht
88
Retz, Schlußstein.] Über Anrcgunj; des Korresp.
Kramny wurde die Aufbewahrung eines Schlußsteines mit
der Jahreszahl 1580 und den Buchstaben C und H über
dem Wappenschilde im städtischen Museum eingtleitet.
Rodaun, Siegelstock.] Korresp. Kramnv berichttt
über einen im CJarten des Hauses Hauptstral.se Nr. 20 ge-
fundenen Siegelstock, um dessen Abgabe an das nieder-
österreichische Landesarchiv sich die Z. K. bemüht.
Waidhofen a. d. Thaya, Ausstellung von Alter-
tümern.] Der Zweigverein Waidhofen a. d. Thaya des
niederösterreichischen Volksbildungs Vereines veranstaltete,
wie Konserv. Hammkrt. berichtet, im Rathaussaale vom
16. bis 20. Februar eine .Ausstellung von altertümlichen
Gegenständen aus dem Besitze von Bürgerfamilien zu
Waidhofen r.nd l'mgcbung. Es kamen zirka 1000 Objekte
zusammen, die, in Fachgruppen geordnet, ein ambulantes
Museum darstellten. 23 alte Schießwaffen aus dem Besitze
des Schloßherrn Heinrich Grafen Gudenus, 1 Kupferstich-
platte P. Kald fec. XVIII. Jh., darstellend die Stadtansicht
und darunter der Text eines Formulares für .Ausfertigung
von Wanderbüchern für die Gesellen der Handwerke zu
Waidhofen, alte Stadtansicliten mit heute verschwundenen
Stadttoren und dem ehemaligen Kirchturme, Miniatur-
porträts, Dosen, /unftladen, 1 Spinett in Tischchenform
von etwa 1820, I gotische Holztigur des X\'. Jhs., alte
Drucke [\ Josephus Flavius, Straßburg 1561, 1 Dryander,
Arzneibuch, 1536) und 1 römische Kupfermünze, 190+ zu
Waidhofen gefunden, sind speziell hervorzuheben. Ein
.Antiquitätenhändler, der bei der Ausstellung erschien, hatte
mit seinem auf einzelne Objekte gemachten Kaufanbote
keinen Erfolg. Die Z. K. beschließt, dem Vereine für die
glückliche Idee und das gelungene Arrangement der Aus-
stellung die Anerkennung auszusprechen, und verbindet
hiemit die Erwartung, daß auch in Hinkunft niemand
etwas von den ausgestel'.ten Objekten an Händler ver-
äußern wird.
Wr.-\eustadt, Museum, städtisches Archiv.]
Die dem Museum gewidmeten Räumlichkeiten im Rathause
waren zu beschränkt; dem Archivraume mangelte überdies
die Feuersicherheit. Die Gemeindevertretung hat mit dem
relativ erheblichen Kostenaufwande von 2000 K .Xrcliiv und
Museum im Gebäude des ehemaligen Truppenspitales unter-
gebracht, dessen gewölbte, entsprechend angeordnete
Räume eine systematische und zweckmäßige Verteilung
der Archivs- und Musealgegenstände ermöglichen. Die
Ordnungsarbeiten sind in Durchführung begriffen.
Ober-Österreich
Linz, Diözesanarchiv, Tätigkeit 1907.] .Aus dem
Archiv der Diözese Passau wurden über dankenswerte
Intervention des hochwürdigsten Herrn Bischofs von Linz
eine bedeutende Anzahl (35 Faszikel, 5 Manuskriptbände
und 3 Urkunden) von mitunter sehr wertvollen Archivalicn
erworben, welche die Diözese Linz betreffen und seiner-
zeit bei Abtrennung des Bistumes Linz an Passau zurück-
geblieben sind. An sonstigem Zuwachse sind 2 Urkunden
aus dem .W. Jh., 4 aus dem X\T1. und 6 aus dem
Will Jh. zu verzeichnen, ferner 1 Urbar des Stiftes Suben
von 1718, 1 der Pfarre Aspach (vidim. Kopie vom Jahre
1738), 2 Manuskripte (1 aus dem XV. und 1 aus dem
X\TI1. Jh.) und em F'aszikcl .Akten, verschiedene Dioe-
cesanea betrettend. Die Ordnungsarbeiten nehmen einen
erfreulichen Fortschritt.
(i a r s t e n, S t i f t s-f p f a r r) k i r c h e.] Nach den gepflogenen
Erhebungen besteht die L^rsache der Senkung der Funda-
mente des Choraubaues nicht allein in dem Mangel eines
soliden Uferschutzbaues, sondern hauptsächlich in der un-
genügenden Fundamentierung. Der bereits bestehende
Uferschutzbau wurde, solange er intakt ist, für den Schutz
des Konventtraktes ausreichend anerkannt und sollte nur
in der dem Choranbaue gegenüberliegenden Strecke solider
gestaltet werden. Diese Frage wird mit der baldigst in
Aussicht stehenden Regulierung der Enns in der Strecke
Garsten — Steyr gelöst werden. Da die Gewölbe über der
Paramentenkammer (Beichtkammeranbau) in der Konvent-
traktmauer ihre Stütze finden und dadurch die Senkung
des Konventtraktes mit veranlassen, so wird beantragt,
den an den Konventtrakt angrenzenden, zirka 10 in langen
Teil des Be;chtkammeranbaues im I. und II. Stocke abzu-
tragen, so daß nur die im Erdgeschosse bestehende Beicht-
kammer erhalten bleibt. Hiedurch würde der Konventtrakt
oberhalb des Erdgeschosses vollständig freigelegt und un-
aljhängig von den angrenzenden Kirchenbaulichkeiten ge-
staltet.
Die Z. K. bemerkt hiezu: Vom Standpunkte der Denk-
malpflege ist die Demolierung des Beichtkammeranbaues,
dem an und für sich kunsthistorischer Wert zuerkannt
werden muß und der für die Silhouette der Kirche und die
Durchbildung der Außenseiten charakteristisch ist, ent-
schiedenst abgelehnt worden, um so mehr, als der an-
gestrebte Zweck — die Sicherung des Konventtraktes —
auch auf eine minder radikale Weise erreicht werden kann,
wenn eine ausgiebige Schließenverankerung, Verbreiterung
und Sicherung der Fundamente durchgefülirt wird.
Garsten, Stiftskirche, Gobelins.] Die Z. K. be-
grül.U die vom Bertholdusvereine in sachgemäßer Weise
in Angriff genommene Restaurierung der den Chorraum
der Kirche schmückenden Gobelins und befürwortet die
Genehmigung einer Staatssubvention für diese Arbeiten
auf das wärmste.
St. Georgen bei Tollett, Pfarrkirche, Statuen.]
Die Z. K. spricht sich gegen den beabsichtigten Verkauf
zweier Statuen (hl. Georg, hl. Florian) an einen Antiqui-
tätenhändler aus und empfiehlt, falls sie in der Kirche
nicht weiterhin verwendet werden könnten, deren -Abgabe
an das Diözesanmuseum.
Maut hausen, Karner, Malereien.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die
Bloßlegung, Reinigung und Sicherung der Malereien be-
willigten Subvention von 600 A' an.
Pinsdorf bei G munden, Fund.] Konserv. Lf.hner
lierichtet, daß auf den Gründen der Firma Gebrüder
89
Tätigkeitsbericht
90
Hatschf.k Mitte Juni 1907 eine gut erhaltene bronzene
Lanzenspitze gefunden und dem Linzer Museum einver-
leil)t wurde.
Wilhering, Stift, Grabplatten.] Wie Konserv.
ScHiEFTHAT.ER berichtet, sind die Grabsteine fast alle an
den Wänden der Grufthalle entsprechend aufgestellt. Zwei
Epitaphien, die an jener Stelle nicht mehr untergebracht
werden konnten, sollen an den Wänden des Kreuzganges
aufgestellt werden. Sie wurden vorlaufig in der sogenannten
Aufzugskammer, von der aus die kleine Chororgel bedient
wird, in gesicherter Weise deponiert.
Salzburg
Salzburg, St. Petersstift, Margaretenkapelle,
Grabsteine.] Konserv. Romstorfer berichtet, daß ein Teil
der am Fußboden des Kreuzganges eingelassenen Grab-
platten gehoben und an den Wänden aufgestellt wurde.
Die Hebung einer weiteren Anzahl von Grabsteinen ist in
Aussicht genommen.
Die Margaretenkapelle wird durch ein Gitter ab-
geschlossen, um das Betreten der am Fußboden befind-
lichen Grabsteine zu verhindern.
Salzburg, Hotel Roter Krebs, Wandbrunnen.]
Konserv. Romstorfer berichtet, daß der am Gebäude des
Hotels Roter Krebs befindliche, aus der Zeit des Erz-
bischofs Paris Lodron stammende Wandbrunnen mit
reicher Bildhauerarbeit beim Umbaue des Gebäudes ent-
weder an der Fassade des Neubaues oder im Hofraume
desselben aufgestellt wird.
Schlesien
Troppau, Landesarchiv.] Konserv. Kürschner be-
richtet, daß das Archivmateriale, welches die Landes-
bücher, Dominialakten und Einschlägiges umfaßt, in zwei
eingemauerten Schränken im Sitzungszimmer des Land-
hauses untergebracht wurde und daß die bisher räumlich
von den Landesarchivalien getrennten Kataster (der Karo-
linische von Karl VI., Theresianische und Josefinische) in
zwei ebenerdigen Lehrzimmern des ehemaligen Civm-
nasiums aufgestellt werden.
Steiermark
Aussee, Pfarrkirche, Grabstein] Konserv.
Graus beantragt, daß der an der Nordseite der Kirche ein-
gemauerte, den Witterungseinflüssen ausgesetzte Grabstein
des k. k. Verwesers Hans HL v. Herzhaimer (f 1532) an
der von der Straße her freien Kirchhofmauer aufgestellt
werde. Einverstanden.
Brück a. d. Mur, Propsteikirche, tl ral)steine.]
Das Pfarramt teilt mit, daß die h. a. angeregte Hebung
der Grabsteine aus dem Fußboden des linken .Seitenschift'es
nicht durchgeführt werden kann, da diese Grabsteine, die
schon über 100 Jahre als Pflaster verwendet werden, arg
vertreten sind und an den Seitenwänden der Kirclie kein
Platz für sie vorhanden ist.
Frauenburg bei Unzmarkt, Ruine.] Ehrenmitglied
Fürst ScHWARZENBERG teilt mit, daß von einer beabsichtigten
Sprengung der Ruine keine Rede sei und die diesfalls an
die Z. K. gelangten Nachrichten auf irrigen Informationen
beruhen.
Gaishorn, Pfarrkirche.] Die Z. K. befürwortet die
Bewilligung einer Staatssubvention für die in entspre-
chender Weise vorgenommenen Herstellungen.
St. Georgen in W. B., Pfarrkirche, Hochaltar.]
Die Statthalterei teilt mit, daß der barocke Hochaltar in
die südöstliche Kapelle der Kirche übertragen und dort
entsprechend aufgestellt wurde. An seine Stelle kam ein
in gotischem Stile ausgeführter Altar.
Hart bei St. Peter, Holzrelief.] Das steirische
Landesmuseum hat über h. a. Anregung aus Privatbesitz
ein Holzschnitzwerk des XVI. Jhs., darstellend den Heiland
und die Apostel, erworben.
St. Lorenzen im Mürztale, Pfarrkirche.] Da das
Kirchendach durch den Brand fast gänzlich zerstört worden
war und die Kirche, ohne bedeutenden Schaden zu leiden,
nicht ohne Dach bleiben konnte, so wurde mittlerweile ein
die drei Schiffe einheitlich überspannendes Dach ausgeführt,
so daß den Anträgen der Z. K., die basilikale Anlage der
Kirche durch ein dreigeteiltes Dach schon von außen er-
kennbar zu machen, ohne erheblichen Kostenaufwand
nicht entsprochen werden kann. Die Z. K. besteht daher
nicht weiter auf der Durchführung dieses Antrages. Da-
gegen besteht sie gegenüber dem projektierten einfachen
Gewölbe im Seitenschiffe und im untersten Turmgeschosse
auf der Ausführung in der ursprünglichen gotischen Form,
da diese Gewölbe die letzte Erinnerung an den alten Be-
stand bildeten, welcher, wenn nicht schon im Materiale, so
doch wenigstens in der Form festgehalten werden sollte.
Dem neuerlich vorgelegten einfachen Projekte für den
Turm wird die Zustimmung erteilt.
Niederwölz, Kirche, Malereien.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die
Restaurierung der Malereien bewilligten Staatssubvention
von 700 K an.
Schillingsdorf, Frauensäule.] Das k. k. Mini-
sterium f. K u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die
Restaurierung der Säule bewilligten Subvention von
200 A' an.
Taborje nächst Tüffer, Fund.] Wie Konserv.
K'iicDi. berichtet, wurde MO in von der Ruine Taborje ent-
fernt, auf einer nach SW geneigten, 1—2»; mächtigen aus
Schutt und auf weitere 4—5 m aus Gerolle bestehenden
Fläche im Ausmaße von 600 /»^ Abdeckarbeit betrieben
und hiebe! in einer Tiefe von 12 in eine Urne aus Schwarz-
hafnerton gefunden, die Asche 'mit Knochenresten, eine
dünne Bronzespange und den aus fünf aneinander schlie-
ßenden Bronzebuckeln bestehenden Teil eines Oberarm-
ringes enthielt. Die Urne hatte 06 /;; Höhe, einen Durch-
messer von 0-5 ni, verengte sich bis zum oberen Rande auf
0-25 /)/, die mittlere Wandstärke betrug 0-1— 0-15 in. Sie
war mit einem Deckel versehen. Die Urne wurde vernichtet,
91
Tätigkeitsbericht
92
die Bronzereste dem neugegründeten Lokalmuseum in
Tüflfer übergeben.
Utsch, St. Ulrichskirche, gemalte Fenster am
Presbyterium.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. be-
willigt für die Anbringung von Sicherungsgittern an diesen
Fenstern zu den mit 180 K veranschlagten Kosten eine
Subvention von 90 A'.
Tirol
Faedo, alte Kirche.] Es wird beabsichtigt, die in-
folge des Neubaues eines Gotteshauses für Kultuszwecke
entbehrliche Kirche (Fig. 20) für ein Widum und eine Schule
Fig. 20 Faedo, alte Pfarrliirclie
ZU adaptieren. Da die aus romanischer Zeit stammende,
in der Spätgotik umgestaltete Kirche höchst interessante
und wirkungsvolle Formen aufweist, welche in ihren Linien
auch mit der umgebenden Landschaft in vorzüglicher
Harmonie stehen, da das Innere der Kirche außerdem mit
teilweise bloßgelegten, 1533 datierten Fresken geschmückt
ist, spricht sich die Z. K. gegen die bestehende Absicht
um so mehr aus, als nach dem vorgelegten Projekte Fenster
ausgebrochen, ein Kamin aufgeführt werden soll, wodurch
die so wertvolle Außenansicht der Kirche geradezu ent-
stellt würde, weiter im Innern Quermauern eingefügt
werden sollen, wodurch die Fresken zerstört oder minde-
stens schwer zugänglich gemacht würden. Die Z. K. emp-
fiehlt daher, die Kirche zu restaurieren und auch weiterhin
gottesdienstlichen Zwecken zugewendet zu erhalten.
Fügen, Schloß, Denksäule Kaiser Franz' I.]
Konserv. Dfiningf.r empfiehlt die Vornahme folgender
Arbeiten: Verfugung des geborstenen Marmorkissens über
dem .Abakus des Säulenkapitäls; Ausbesserung der gröbsten
Beschädigungen am Postamentgesimse; Wiederbefestig^ng
des Reliefmedaillons in seiner ursprünglichen Lage; Reini-
gung und Neuvergoldung der eisernen Bestandteile (Kaiser-
krone, Lorbeerkranz^ Einverstanden.
Lienz, Pfarrkirche.] Das Gemeindeamt teilt mit,
daß entsprechend den h. a. Anträgen der Kirchturm ein-
farbig mit dunkelgrauen Eternitplatten gedeckt wird.
Heran, Suppanturm.] Wie Konserv. Innerhofer
berichtet, wurde das Dach des Bergfrieds teilweise mit rotem
Eternitschiefer gedeckt, was der ästhetischen Erscheinung
des Baues sehr zum Nachteile gereicht.
Michelsburg bei Bruneck.] Konserv. Untergasser
macht darauf aufmerksam, daß die historisch interessante,
das Landschaftsbild anmutig beherrschende Burg dringend
einiger Sicherungsarbeiten bedürfe, welche sich auf die
Instandsetzung der Dachungen, Einziehung von Schließen.
.Ausbesserung der Fundamente und Abtragung eines in
neuerer Zeit im Burghofe auf schwachem Unterbaue auf-
geführten Wehrturmes zu erstrecken hätten. Die Z. K. ver-
wendet sich für Durchführung der beantragten Herstel-
lungen.
Mühlbacher Klause.] Mit dem für die notwendigen
Sicherungsarbeiten vorgelegtem Programm erklärt sich die
Z. K. einverstanden.
Pergine, Franziskanerkirche.] Die Z. K. be-
schließt, ein Gesuch um eine Staatssubvention für die Re-
staurierung der Kirche nicht zu befürworten, da die in
dem vorgenommenen Umfange nicht gerechtfertigte Er-
neuerung der Fassade in stilistischer und künstlerischer
Hinsicht zu bemängeln ist
Povo, Pfarrkirche.] Die Statthalterei teilt mit, daß
eine Erhaltung der Hauptfassade aus konstruktiven Gründen
nicht möglich war, daß jedoch im übrigen den Anträgen
der Z K. entsprochen wird. Es wird daher eine Abände-
rung des Projektes für den Neubau angeordnet, um diesen
mit dem alten Presbyterium, der .Apsis samt Turm und den
beiden Sakristeibauten in Einklang zu bringen und ferner
auch für die Übertragung der von der Z. K. als erhaltens-
wert bezeichneten Einrichtungsstücke in den Neubau Sorge
getragen.
Rojental, Federspielhot. J Das k. k. Ministerium
f. K. u. L'. bewilligt für die Restaurierung der Wand-
malereien in der Rokokostube eine Subvention von 450 A'.
Salurn, St. Josefskirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die Restau-
rierung bewilligten Subvention von 200 A' an.
Serfaus, alte Pfarr(Marien-Wallfahrts)kirche.]
Die Z. K. erklärt sich mit den in Aussicht genommenen
Arbeiten (Entfeuchtung und Fundamentierung der Mauern,
Auswechslung der morschen Holzdecke, Anbringung eines
93
Tätigkeitsbericht
94
neuen Portales anstatt des 1851 in gotischem Stile her-
gestellten und Legung eines Fußbodens aus Sterzinger
Marmorplatten) einverstanden und bringt für die Arbeitt-n
eine Staatssubvention in Antrag.
Trient, Kirche Maria Maggiore.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. spricht seine prinzipielle Geneigtheit
aus, zu den Kosten der Sicherungsarbeiten eine Subvention
im Höchstbetrage von 2000 A' zu bewilligen, wenn die Her-
stellungen nach dem von der Z. K. festgestellten Programme
durchgeführt und namentlich die Auswechslung schadhafter
Steine auf das Notwendigste beschränkt und nur solche
Quadern durch neue ersetzt werden, deren Belassung ge-
fahrdrohend wäre, während Steine, die nur beschädigt sind,
aber nicht herabzustürzen drohen, nur zu befestigen wären.
Völs, Kirche St. Peter am Heidenbühel.] Über
Antrag des Korresp. Zimmeter verwendet sich die Z. K.
dahin, daß die schadhafte Schindelbedachung ausgebessert
und der bestehende Unfug, den Platz unter dem vorsprin-
genden Schutzdache alsFeiierstätte zu verwenden, abgestellt
werde.
Vorarlberg
Viktorsberg, Kirche, Pfarrhof.] Für die an der
Kirche und dem Pfarrhof (eine ehemalige Minoritenkloster-
anlage) in Aussicht genommenen Erhaltungsmaßnahmen
bringt die Z. K. eine Staatssubvention in Antrag. Sie
wünscht, daß die in Aussicht genommene Pflasterung des
Klosterhofes vermieden und lediglich eine zur Ableitung
der Niederschlagwässer vollkommen ausreichende Drainage-
gräbenleitung längs der Mauer angelegt und gepflastert
werde, um die Erhaltung des stimmungsvollen Baumwuthscs
dieses Hofes zu ermöglichen.
DRUCK VÜN KUDÜl.l' iM. KOHKKR IN BKÜNN
MITTEILUNGEN
DER K. K. ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 4
April i go8
Diesem Hefte liest der Personalstand bei.
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat die
von h. a. beantragte Neueinteilung Böhmens in Konser-
vatorenbezirke') genehmigt, nachstehende Personen zu
Konservatoren dieses Kronlandes auf die Dauer von fünf
Jahren ernannt:
Dr. Ludwig Adamek, Gymnasialprofessor in Reichenberg,
Dr. Helnrich Ankert, Stadtarchivar in Leitmeritz,
Lkopoi.d Devaty, Lehrer am Gymnasium in Landskron,
Hans Emler, Skriptor an der Universitätsbibliothek in
Prag,
Ludwig Engl, Volks- und Bürgerschullehrer in Saaz,
JoHAN-N Fei.cmann, Zuckerfabriksdlrektor i. R. in Smichow,
Kart. K. Fischer, Bürgerschullehrer in Gablonz,
Dr. Kart, Hastas, Advokat, Vizebürgermeister und Leiter
des Museums in Klattau,
JoHA-VN Hei.ich, Apotheker in Bndvveis,
Kamii.i.o Hilbert, Architekt und Dombaumeister bei
St. Veit in Prag,
Kart. Jawanske, Professor an der Staatsoberrealschule
in Trautenau,
Dr. LuBo.^ JeRAbek, Gerichtsadjunkt in Prag,
Alois John, Schriftsteller in Eger,
Richard Krkstinüs, Kustos am Museum in Budweis,
Franz Latzet., Apotheker in Budweis,
Dr. Kart. Ludwig, Gymnasialprofessor in Karlsbad,
Franz Makes, fürstlich Schwarzenbergscher Archivar in
Wittingau,
Landessanitätsinspektor Dr. Heinrich Matiegka, Uni-
versitätsprofessor in Prag,
Anton Moerath, fürstlich Schwarzenbergscher Zentral-
archivdirektor in Krumau,
Rudolf Nemec, Architekt und Lehrer an der Fachschule
für Kunstschlosserei in Küniggrätz,
Georg Schmidt, Gymnasialprofessor in Mies,
Dr. Valentin Schmidt, Gymnasialprofessor in Budweis,
JosEE Smid, Beamter der Zuckerfabrik in Swolenoves,
Kommerzialrat Dr. Ernst Ritter von Stein in Trautenau,
Ferdinand Vanek, Gymnasialprofessor in Klattau,
Dr. Laurenz Wintera, Gymnasialprofessor in Braunau,
Dr. Zdenek Wirth, Adjunkt am Kunstgewerbemuseum
in Prag,
und den Direktor des kunstgewerblichen Museums
der Handels- und Gewerbekammer in Prag Universitäts-
professor Dr. Karl Chytil in dem Ehrenamte eines Kon-
servators auf die Dauer weiterer fünf Jahre bestätigt
(25. April 1908, Z. 3443).
Gestorben ist in Meran der Korrespondent Sektions-
chef Dr. Theodor Ritter von Sickel, emerit. Direktor des
Instituts Austriaco di studii storici zu Rom.
') Im Personalstand bereits berücksichtigt.
Mitteilungen der k. k Zentral-Kommissiun iqo8
Die Konkurrenz für das Post- und
Amtsgebäude in Wiener-Neustadt
Die Stadtgemeinde Wiener-Neustadt hat im vorigen
Jahre einen Wettbewerb zur Erlangung von Skizzen für
ein Hauptpostgebäude ausgeschrieben, der insoferne auch
das Interessengebiet der modernen Denkmalpflege be-
rührte, als das neue Amtsgebände in unmittelbarer Nähe
der Liebfrauenkirche, des bedeutendsten Baudenkmales von
Wiener-Neustadt, zu projektieren war. In der richtigen
Erkenntnis, daß es hier in erster Linie auf die Schaffung
eines allseits befriedigenden Stadtbildes ankam, wurde in
einem Nachtrage zu den Wettbewerbsunterlagen, einer
Anregung des Architekten S. Sitte folgend, den Projek-
tanten die Wahl der Baulinie freigestellt und die Aufmerk-
samkeit auf die Erzielung einer günstigen Platzwirkung
mit Rücksicht auf die Liebfrauenkirche gelenkt.
Diese Bestimmung, die dem Architekten die dringend
erwünschte Möglichkeit bietet, die Disposition der großen
Plastik der Massengruppierung selbst vorzunehmen, ist
um so freudiger zu begrüßen, als es bei allen Bauten in
der Nähe geschichtlich und künstlerisch bedeutender Bau-
denkmale zur Erzielung der notwendigen Harmonie nicht
so sehr auf die Wahl eines bestimmten Stiles, sondern in
erster Linie auf die Art der Gestaltung der Unirißlinien
der Baufluchten, die Höhenentwicklung u. dgl. ankommt.
7
0^
Die Konkurrenz für das Post- und Amtsgebäude in Wiener-Neustadt
lOO
i! »I
5ig. 21 Wiener-Neustadt, Bau eines Postgebäudes, Projekt „Schneeberg"
Die vorliegende Aufgabe war derart, daß sie zu dem
Versuche einer Platzlusung geradezu zwingend heraus-
forderte.
Die Liebfrauenkirche steht schräg auf dem Pfarrplatze,
ohne irgend welche Beziehung zu den umgebenden Platz-
wandungen. Am auffallendsten tritt diese ästhetisch wenig
befriedigende Tatsache in bezug auf jene Platzwand in die
Erscheinung, an der sich das neue Postgebäude erheben
soll. Die Baulinie dieser Seite des Pfarrplatzes schließt
mit der Längenrichtung der Liebfrauenkirche einen spitzen
Winkel ein, so daß sich der Platz gegen den Chor der
Kirche zu immer mehr verengt. Solange die alten niedrigen
Häuser standen, machte sich diese Eigentümlichkeit kaum
unangenehm bemerkbar. Nahezu alle den Platz umgebenden
Baulichkeiten, von denen das Bürgerhospital und der Bischof-
hof die interessantesten sind, besitzen eine nur geringe Höhe,
so daß die Platzwandungen gar nicht als solche zur Geltung
kommen und in ihrer Bedeutung vollständig zurücktreten
hinter der alles beherrschenden Erscheinung der Liebfrauen-
kirche.
Durch den Neubau des Postgebäudes, das naturgemäß
eine beträchtliche Hcihenentwicklung erhalten muß, wird
das Bild ein ganz anderes. Die künstlerisch unbefriedigende
Lage der Bauflucht der südlichen Platzwand wird in einer
Weise hervorgehoben, die befürchten läßt, daß nicht nur
die Platzwirkung im allgemeinen, sondern auch die Wirkung
der Liebfrauenkirche eine starke Beeinträchtigung erfahren
würde. Die moderne Denkmalpflege soll jedoch nicht nur
den körperlichen Bestand eines Baudenkmals schützen,
sondern auch jene Schädigungen hintanhalten, die den Genuß
und die Freude bei der Betrachtung seiner Außenerscheinung
in Frage stellen. Die Z. K. hat daher die Bestrebungen,
freudigst begrüßt, die darauf gerichtet waren, die Platz-
wirkung und damit auch die Wirkung der Liebfrauenkirche
richtig zur Geltung zu bringen.
Daß es möglich gewesen wäre, die angeregte Frage
in befriedigender Weise zu lösen und welch reizvolles
Stadtbild hiebei gewonnen worden wäre, zeigte das Er-
gebnis des Wettbewerbes. Bei einer Reihe von Projekten
ergab sich gleichsam eine natürliche Baulinie durch Vor-
schieben eines Gebäudeteiles, dessen Baufluchten senk-
recht beziehungsweise parallel zur Kirchenflucht liegen.
Dadurch entsteht ein vollkommen geschlossenes Platzbild
und die Kirche wird in eine glückliche Beziehung zu der
benachbarten Platzwand gebracht. An der südlichen Lang-
hausseite der Kirche wird ein intimer Platz geschaffen,
dessen geschlossene Wirkung noch erhöht werden kann
durch Arkaden und Schwibbogen über denStraßenüft'nungen,
während der ästhetisch am wenigsten befriedigende Teil
der jetzigen Platzanlage in der Nähe der Chorpartie durch
den vorgeschobenen Geliäudi-teil ebenfalls eine bedeutend
bessere Gestaltung erfährt. So natürlich und ungezwungen
die Lösung dieser Aufgabe in bezug auf die Außen-
erscheinung ist, so ist doch die Lösung des Grundrisses
für den unregelmäßigen Baublock gegenüber dem alten
ganz regelmäßigen Baublock ungleich schwieriger. In ganz
ausgezeichneter und origineller Weise gelang die Lösung
dieses, für den Bauherrn in erster Linie wichtigsten Teiles
lOI
iTätigkeitsbericht
I02
:^"ig. 22 Wiener-Neustadt, Bau eines PostgebSudes, Projekt „Merkur"
Fig
der Aufgabe bei dem Projekte mit dem Motto „Schnee-
berg" (Fig. 21). Laut Protokoll der Konkurrenzentscheidung
lautete das Urteil der Jury, daß „die Einfachheit und Klar-
heit des Grundrisses zwar einigermaßen gelitten hat, doch
hat der Verfasser die von ihm selbst gestellte Aufgabe
durch einen originellen Grundriß glücklich gelöst". Klarer
und zweckmäßiger, weil einfacher, waren die Grundriß-
lüsungen bei einigen Projekten, die auf einen Versuch der
Platzlösung verzichten und den bestehenden regelmäßigen
Baublock beibehalten hatten, so daß das Projekt „Schnee-
berg" nicht an erster, sondern an dritter Stelle prämiiert
viferden konnte.
Bei weiterer eingehender Durcharbeitung wäre es
zweifellos möglich gewesen, auch bei einer derart unregel-
mäßigen Gestaltung des Baublockes eine vollkommen ein-
wandfreie Lösung des Grundrisses zu erzielen. Die Stadt-
gemeinde Wiener-Neustadt schien auch anfangs in an-
erkennenswerter Weise geneigt, auf die Intentionen der
Z. K. einzugehen und ein Projekt im Sinne der Lösung des
Entwurfes „Schneeberg" zur Ausführung zu bringen. Im
weiteren Verlaufe der Aktion wurde jedoch das mit dem
ersten Preise ausgezeichnete Projekt „Merkur" (Fig. 22) als
Ausführungsprojekt angenommen. Die künstlerischen und
praktischen Oualitäten dieses Projektes sind zweifellos ganz
beträchtlich und verraten so viel Geschick, daß es auch
den Verfassern dieses Projektes möglich gewesen wäre,
für das Ausführungsprojekt eine Lösung zu finden, die
dem Verlangen nach einer günstigeren Gestaltung des
Platzbildes entsprochen hätte, wenn dieses Verlangen von
Seiten der Stadtgeineinde mit genügendem Nachdrucke
gestellt worden wäre. Wie sehr auch die Verfasser dieses
Projektes die Bestrebungen nach einer befriedigenden
Lösung der Außenerscheinung mit Rücksicht auf die
Nachbarschaft der Liebfrauenkirche gerechtfertigt finden,
zeigen mehrere Abänderungen, die wesentliche Verbes-
serungen gegenüber ihrem Konkurrenzprojekte bedeuten.
Bei der Betrachtung der Angelegenheit läßt sich das
schmerzliche Bedauern nicht unterdrücken, daß hier eine
Gelegenheit, großzügige, moderne Denkmalpflege zu be-
tätigen, ungenutzt gelassen wurde. Hoi.ey
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, Klemenskirche.] Die Z. K. empfiehlt das
nach den h. a. Vorschlägen umgearbeitete Projekt zur Ge-
nehmigung.
Prag, CliMnentinum, Wasserspeier.] Das k.k. Mini-
sterium f. K. u. U. verfügt, daß von der Anbringung neuer
Wasserspeier an Stelle der abhanden gekommenen alten
an dem Turme der deutschen Universitäts-Sternwarte im
Clementinum abgesehen werde.
Bensen, Museum.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U.
bewilligt dem Vereine eine Subvention von 500 A', deren
Flüssigmachung gleichzeitig angeordnet wird.
Caslau, Dekanalkirche.] Ein vorgelegtes Kestau-
rierungsprojckt nimmt in der Hauptsache zwei Kategorien
7*
I03
Tätigkeitsbericht
104
von Arbeiten in Aussicht: 1. Die Erneuerung der Dächer,
2. die Befreiung der romanischen Anbauten von der um-
gebenden Mauerhülle.
1. Das jetzige Dach (Fig. 23) wurde erst vor etwa
50 Jahren ausgeführt, weist nicht die leiseste Spur eines
zeitlich oder persönlich individuellen Charakters auf, son-
dern ist die Schöpfung einer stillosen Bauunternehmer-
architektur. Da eine Erneuerung des Daches aus techni-
schen Gründen unbedingt notwendig ist, kann vom Stand-
punkte der Denkmalpflege nicht auf der Beibehaltung der
jetzigen Form bestanden werden. Die Z. K. empfiehlt daher
i'ig. 23 Caslau, Dekanalkirche
das vorgelegte Projekt zur Genehmigung, welches eine
individuell künstlerische Losung versucht und sich mit den
alten Teilen des Baues zu einem harmonischen Gesamt-
bilde vereinigt. Nur die Ausführung der projektierten
dekorativen Giebel über der Hauptfassade und beim west-
lichen Anbau wird nicht empfohlen, da diese Dekoration
nicht notwendig ist und im Hinblicke auf die schlichten
Formen des Baues als zu reich bezeichnet werden muß.
2. Auch gegen die Befreiung des romanischen Teiles
von der ihn seit ungefähr 50 Jahren umgebenden Mauer-
hülle erhebt die Z. K. keine Einwendung und befürwortet
die Gewährung einer Staatssubvention.
Eger, Museum.] Konserv. Sieoi, berichtet, daß die
Restaurierung der durch den vorjährigen Brand beschä-
digten Bilder (Wallenstein als sechsjähriger Knabe, Wallen-
stein im Brustharnisch, die beiden Exekutionsbilder und das
DamenbiUlnis der Egerer Bürgerin .Anna Margareta Renner
geb. Pachhelbel) in zufriedenstellender Weise vollendet
wurde. Das Museum wurde durch Adaptierung von vier
Räumen bedeutend vergrößert, durch große Ankäufe und
wertvolle Schenkungen vermehrt, neu eingerichtet und
inventiert.
Haid, Pfarrkirche, Fresken.] Wie Konserv.
Gi.ocKER berichtet, wurden die aus dem 18. Jh. stammenden
Fresken anläßlich einer seinerzeitigen Restaurierung mit
Wasserglas überzogen. Infolge der Verwitterung dieses
mit vielen mineralischen Farbstoffen in unlösliche Ver-
bindung getretenen Überzuges erscheinen die Malereien
ernstlich gefährdet. In vorsichtigster Weise vorgenommene
Versuche, das Wasserglas zu entfernen, führten bisher zu
keinem Erfolge. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Haindorf, Wallfahrtskirche] Das k.k. Ministerium
f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der 1. Rate per 5000 A'
der für die malerische Ausschmückung in .Aussicht ge-
stellten Staatssubvention von 10.000 A' an.
Jungbunzlau, Kreisgerichtsgebäude, Sgraf-
fiti.] Die Restaurierung beschränkte sich nicht, wie von
h. a. beantragt war, auf die blose Sicherung, die Sgraffiti
(Fig. 24, 25) wurden vielmehr im W'iderspruche mit den \'or-
schlägen der Z. K. in den ornamentalen und figuralen Teilen
weitgehend ergänzt und zu einem einheitlichen Dekora-
tionsfelde verbunden. So erscheint mehr als die Hälfte
der Malereien als neue Mache imd ihr kunstgeschichtlicher
und künstlerischer Wert erlitt eine starke Einbuße.
Kostelzen, Pfarrkirche, Beichtstühle, Tauf-
becken.] Konserv. Glocker hat der beabsichtigten An-
schaffung zweier neuen Beichtstühle in der Form der alten
unbrauchbaren zugestimmt und beantragt, daß das für
kirchlichen Dienst kaum mehr verwendbare Taufbecken
außer Gebrauch gesetzt und in der Kirche ents|)rechend
aufbewahrt werde. Einverstanden.
Koui'im, Dekanalkirche.] Die Restaurierung wird
nach den seinerzeit von der Z. K. genehmigten Plänen
mit größter Rücksicht auf die historische Entwicklung des
Baues und weitgehender, pietätsvollster Erhaltung des alten
Kernes durchgeführt. Die beiden Türme sollen um un-
gefähr 4V2 >» erhöht und mit neuen in der Form ungleichen
Helmen abgeschlossen werden. Hiegegen spricht sich die
Z. K. aus; denn die jetzige Bekri'mung ist derartig cha-
rakteristisch und ihrer Form nach abweichend von den
üblichen Zwiebelhelmen, daß ihre Beseitigung eine schwere
Schädigung der beiden Türme in historischer und ästhe-
tischer Hinsicht bedeuten würde.
Kukus, Braunsche Skulpturen.] Das k.k. Mini-
sterium f. K. u. U. gibt die Ermächtigung, die erste Rate
per 1000 K der für die Restaurierung bewilligten Subvention
flüssig zu machen.
Laun, Mutter gotteskir che.] Mit den in .Aussicht ge-
nommenen Arbeiten erklärt sich die Z. K. einverstanden.
Es sind dies am ÄufSern: Entfeuchtung, Rekonstruktion
I05
Tätigkeitsbericht
io6
eines verfallenen Stiegenaufganges, Öft'nen des vermauerten
Zuganges zur Kanzel unter Anbringung eines hölzernen
Schutzdaches, Überdachen der Steinreliefs an der Nord-
seite des Turmes und Erneuerung des vermorschten Dach-
stuhls, Eindecken mit Hohlziegeln. Bezüglich der geplanten
Neubehelmung des Turmes (vierseitiges Zeltdach aus Hohl-
ziegeln, hölzerne Laterne), dessen frühere Bedachung zer-
stört wurde, spricht die Z. K. den Wunsch aus, die Formen
der neuen Haube der früheren nachzubilden. Im Innern:
Verputzherstellungen, Polychromieren der Gewölbsrippen
und ihrer Konsolen, des Triumphbogens, Ausbessern des
Ziegelpflasters, Verglasung der Fenster, Reinigung und
Ausbesserung der Inneneinrichtung.
Milovic, Filialkirche, Totenkammer.] Konserv.
ZAKr.As>iiK hat sich gegen die Demolierung der als Toten-
Rokitzan, Stadttor.] Zeitungsnachrichten zufolge
soll das letzte Stadttor demoliert werden. Über Anregung
des Konserv. Skorph. verwendet sich die Z. K. für die Er-
haltung des Tores.
Sobenitz, Filialkirche, .Altäre.] Gegen die Skizzen
für die Anschaffung dreier neuer Altäre erhebt die Z. K.
keine Einwendung.
Teplitz, Museums - Gesellschaft, Tätigkeit
1905/6.] Das wichtigste Ereignis ist die Übersiedlung des
Museums aus seinen früheren feuergefährlichen Räumen
in das ehemalige Gewerbevereinshaus. Die Übertragung
und Neueinrichtung erfolgte während des Winters 1905/6,
die Wiedereröffnung des Museums am 26. Mai 1906. .Auch
diese Unterkunft wird nur als ein Provisorium bis zur Er-
bauung eines eigenen Museumsgebäudes betrachtet, denn
Fig. 24 Jiuiyljuiiilau, Kreisgerichtsgebäude, Sgr.ilfiti
kammer verwendeten Kapelle (Fig. 26) ausgesprochen,
welche namentlich in Verbindung mit der Kirche für das
Ortsbild charakteristisch ist. Die Z. K. schließt sich
diesem Gutachten umsomehr an, als die Demolierung nur
zu dem Zwecke beabsichtigt wird, um die Erhaltungs-
kosten der etwas vernachlässigten Kapelle zu ersparen,
obgleich die Mittel hiefür aus der Dotation der Filialkirche
unschwer gefunden werden könnten.
Neustadtl, Pfarrkirche.] Nach den gepflogenen
Erhebungen wurde das Innere in einfacher Weise aus-
gemalt und ein neuer Hochaltar aufgestellt. Der frühere
Hauptaltar wurde in die St. Johannes- (Friedhofs-) Kapelle
des Ortes übertragen, wo ein Altar notwendig war.
Patek bei Laun, Mühle.] Konserv. •Hoi'M.\nn be-
richtet, daß bei der in Aussicht genommenen Erhöhung
des Daches auf die unversehrte Erhaltung der den Giebel
schmückenden Sgraffiti Bedacht genommen wird. Überdies
ist auch eine Sicherung der Sgraffiti in Aussicht genommen.
auch sie ist nicht frei von Übelständen. So können z. B.
zwei Säle gar nicht beheizt werden, ein dritter nur vmzu-
reichend. Dennoch sind auch Vorteile zu verzeichnen, unter
welchen die Feuersicherluit und ilie größere Geräumig-
keit obenan .stehen. Der urgeschichtlichen Abteilung ist
ein großer Saal, der naturgeschichtlichen der Korridor und
ein kleinerer Saal, der kunstgewerblichen Abteilung enist-
weilen ein dritter Saal zur Verfügung gestellt, und es be-
steht die Möglichkeit, daß für die letztere, rasch anwach-
sende Abteihuig und für die noch nicht ausgestellte Ab-
teilung „Teplitziana" und eine balneülogische Abteilung ein
vierter Saal eingeräumt wird. Um die Neuaufstellung hat
sich vor allem Kustos Robkrt Ritter von Weinzieri. ver-
dient gemacht. Alle ausgestellten Objekte sind inventari-
siert und mit der Herkunftsbezeichnung versehen.
Die Sammlungen wurden durch zahlreiche Schenkun-
gen und Erwerbungen vermehrt. Die Forschungserfolge
des prähistorischen Inspektorates ergaben 22 neue Fund-
I07
Tätigkeitsbericht
io8
orte, welche zu den bisher im Museum typisch vertetenen
Fundorten zugerechnet, die Zahl von 322 aufweist. Im
Jahre 1906 wurde die Durchforschung des La-Tene-Grab-
wähnen sind. Unter den Ankäufen seien erwähnt; Der Hall-
stattfund von Hostonitz und der große Depotfund von
Losan (Bezirk Komotau).
1^'K- -S Jungbunzlau, Kreisgerichtsgebäude, Sgraffiti
feldes von Langugest beendet und es liegen nunmehr die
Inventare von 114 Gräbern und typische Funde einer An-
zahl von gleichaltrigen Kulturgruben vor. Planmäßige Gra-
bungen auf dem steinzeitigen Grabfeld von Groß-Czer-
nosek ergaben eine Reihe von Hockergrabfunden, worunter
insbesondere die Inventare zweier Hockerbestattungen mit
typischer Schnurkeramik und Kupferschmuck zu er-
Bukowina
Suczawa, St. Georgskirche, Wandmalereien.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restau-
rierung der Inncnmalereien einen Betrag von 56000 K, für
die Restaurierung der Außenmalereieu ^ineji Betrag von
4500 K.
log
Tätigkeitsbericht
I lO
Dalmatien
Zara, Campo Colonna, römischer Ehrenbogen.]
Konserv. de Bersa berichtet, daß die bereits im Jahre
1884 entdeckten (ein mittlerer und seitlicher) und wieder
verschütteten Pfeiler eines dreitorigen Ehrenbogens ge-
legentlich umfassender Regulierungsarbeiten am Campo
Colonna abermals zum Vorscheine gelangten. Es handelt
sich in der Tat um einen großen dreitorigen Bogen, dessen
unterer Teil bis zur Höhe von ungefähr über 2 iii gut er-
halten ist. Die bloßgelegten Teile sollen nicht wieder zu-
geschüttet, sondern die ganze Anlage auf Gemeindekosten
mit einem eisernen Gitter eingefriedet werden. Der Kon-
servator betrachtet den umliegenden Boden als ein wert-
mit dem Neubaue nicht in architektonische Übereinstimmung
gebracht werden kann.
Spalato,DiokletianischerPalast.] In der Sitzung
vom 25. September 1907 wurde einstimmig der Beschluß
gefaßt, daß unbeschadet der vom Lokalausschusse zur Er-
haltung des Palastes beantragten Präliminierungen einer
Subvention von je 50.000 A' für das Jahr 1908 und 1909,
und von je 30.000 K für die folgenden Jahre zum Zwecke
der Vornahme von Erhaltungs- und Forschungsarbeiten am
Palaste das k. k. Ministerium f. K. u. U. gebeten werile,
die nötigen budgetären Maßnahmen zu treffen, damit der
für die Restaurierung des Campanile in Spalato in den
Staatsvoranschlag eingestellte Betrag von 60.000 K für die
nächsten fünf Jahre in Anbetracht der nachgewiesenen
Fiy. 26 Milüvic, Filialkirche, TotenUaramei
volle Ausbeute versprechendes Graljungsfeld und erbittet
sich zur Vornahme von Grabungen eine Subvention von
200 K, welche die Z. K. beim Ministerium f. K. u. U. zu be-
fürworten beschließt.
Dol bei Cittavecchia, Pfarrkirche, Altarbild.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restau-
rierung des den Erzengel Michael mit Heiligen darstellenden
Gemäldes eine Subvention von 300 K.
Melada, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium f. K.
u. U. genehmigt die Demolierung unter der Bedingung, daß
die Marmoraltäre mit den Altarbildern, die Weihwasser-
becken, die Inschrift- und Grabsteine und die von den
alten Holzaltären zurückgebliebenen Statuen im Neubaue
wieder zur Verwendung gelangen. Von der Erhaltung und
Wiederverwendung des Campanile alla Romana wurde mit
Rücksicht auf die Kostspieligkeit der hiemit verbunilenen
Arbeiten sowie deswegen abgesehen, weil der Campanile
dringlichen Arbeiten für die Konservierung des Palastes
bestimmt werde.
Der erfolgte Ankauf und die Demolierung der beiden
an der Rückseite des Baptisteriums angebauten Häuser
wurde genehmigend zur Kenntnis genommen und beschlossen
das k. k. Ministerium f. K. u. U. zu bitten, den durch die
Abtragung dieser Häuser entstandenen freien Platz der
Gemeinde unter der Bedingung zu überlassen, daß sie ihn
pflastere und niemals verbaue. Der Lokalausschuß wird
ermächtigt, wegen Ankaufes jenes Gebäudes, in welches
die Nordwestecke des Baptisteriums verbaut ist, Ver-
handlungen zu pflegen.
Die Kommission mißbilligt die durchgeführte Moderni-
sierung eines Teiles der südlichen Palastfassade als dui ch-
aus unvereinbar mit den allgemein geltenden Anschauungen
über Konservierung historischer Denkmale und bezeichnet
die Verwendung von Mansarden an Stelle der in Dalmatien
III
Tätigkeitsbericht
I 12
historisch überlieferten Bauformen als besonders störend.
Im Hinblicke auf die gerichtliche Verfügung, daß vier Häuser
an der südlichen Palastmauer samt den in ihnen ein-
geschlossenen Palastteilen als Privateigentum erklärt wur-
den, fordert die Palastkommission einstimmig mit allem
Nachdrucke, daß der seinerzeit vom Präsidenten tlcr Z. K.
eingebrachte Gesetzentwurf zur Erhaltung des Diokle-
tianischen Palastes ehestens der parlamentarischen Ver-
handlung zugeführt werde.
Den Antrag, das unterhalb der Loggia und der Palast-
mauer am südwestlichen Ende vorgebaute Haus abzutragen,
läßt die Kommission in suspenso, bis sie sich auf Grund
einer anzufertigenden Skizze ein Urteil über die geplante
V'eränderung und das Aussehen der freizulegenden Mauer
bilden kann.
Ferner beschliei.U die Komniissiün die Bewilligung
einer Staatssubvention von 5000 A' für den von der Ge-
meinde um den Betrag von 30000 K durchgeführten An-
kauf eines Baugrundes links von der zur Porta aurea hinab-
führenden Treppe zu erbitten, welcher zu dem Zwecke
erfolgte, um die Area unverbaut zu belassen. Dem Lokal-
ausschusse wird die Ermächtigung erteilt, arn nordwest-
lichen Flügel des Peristyls und der Nordseite der Palast-
mauer einige dringend notwendige Reparaturen vor-
zunehmen.
Die Frage einer gänzlichen oder teilweisen Demo-
lierung des Episkopiums zum Zwecke der Freilegung der
Domkirche (Mausoleum) wird vertagt. Die Vertreter des
archäol. Institutes und der Z, K. sprachen sich dahin aus,
daß eine Isolierung der Domkirche vom archäologischen
und ästhetischen Standpunkte nicht wünschenswert sei,
weshalb das Episkopium in seiner Gänze zu erhalten und
zur Aufbewahrung der vom Dome und Baptisterium aus-
geschiedenen Architekturteile zu verwenden wäre.
In Ausführung eines Beschlusses der Palastkom-
mission wurde der an der Nordseite des Mausoleums be-
findliche Zwischentrakt (Tapeziererwerkstätte) zwischen
dem Episkopium und der an die Domkirche angebauten
Kapelle des h. Domnius abgebrochen, der Platz an dieser
Stelle bis zum Niveau abgegraben und die Abortanlage im
Pcripteros auf den Platz im Süden der Domsakristei ver-
legt, wo sich das Hospiz der Franziskaner von Paludi
befand.
Die Kommission beschließt die Abtragung der an der
Nordseite des Peripteros zwischen den Säulen befindlichen
beiden Mauern und den Ersatz eines geborstenen Archi-
travstückcs durch ein neues mit Profilierungen, wobei aber
ilie Ersetzung durch das neue Steinmaterial gekennzeichnet
sein muß.
Gegen die am Ostlichen Peristylflügel im Zusammen-
hange mit der neuen Domtreppe in Aussicht genommenen
Änderungen erhebt die Kommission Einsprache und spricht
hiebei den Grundsatz aus, daß Ergänzungen und Flrneue-
rungen nur da zulässig sind, wo sie aus Stahilitätsrück-
sichten unbedingt notwendig sein sollten, doch müßte auch
in diesem Falle jedes einzelne Stück genau begutachtet
werden.
Weiter beschließt die Kommission, den nordöstlichen
Teil des Peristylflügels, an welchem durcli Versihielnmg
der oberen Werkstücke und Siialtung zweier Säulenschäfte
eine Sicherung notwenilig ist, bis zum niedrigeren Ge-
simse, unter genauer Aufnahme des Ganzen und Nume-
rierung aller einzelnen Steine, abzutragen, worauf der Auf-
bau wieder mit der größten Sorgfalt durchzuführen ist.
Erneuerungen sind auf dasallernotwendigste zu beschränken,
Überarbeitungen einzelner Steine zu vermeiden.
Trau, Castell Camerlengo.] Die Z. K. spricht sich
gegen die Wahl der Baustelle für ein neues Tabakblätter-
magazin aus. Das vorliegende Projekt schont zwar das
Castell, doch würde durch dasselbe die unmittelbare Um-
gebung des letzteren eine so durchgreifende Umgestaltung
erfahren, daß das malerische Gesamtbild der Hafeneinfahrt
von Trau so gut wie vernichtet würde. .\n Stelle des un-
regelmäßig gebuchteten und von der turmgekrönten Spitze
zurückweichenden Strandes soll eine schnurgerade „Riva"
angelegt und in die Mitte derselben ein ärarisches Ge-
bäude hineingestellt werden, das den .Anblick weit in die
See hinaus beherrschen, über das altersgraue Castell do-
minieren und so die Stimmung des Ortsbildes völlig auf-
heben würde. Gerade Trau ist weit über Österreichs
Grenzen hinaus sowohl wegen seiner Kunstschätze, als auch
wegen seines noch unbeeinträchtigten Ortsbildes berühmt.
Die Notwendigkeit, den Bau gerade an der projektierten
Stelle und noch dazu mit einer kostspieligen Pilotenfun-
dierung zu führen, ist durchaus nicht nachgewiesen.
Galizien
Bialka, Holzkirche.] Da nach den gepflogenen Er-
hebungen die Erhaltung der baufälligen Kirche sich nur
mit einem unverhältnismäßigen Kostenaufwande durch-
führen ließe, erhebt die Z. K. gegen die Demolierung unter
der V'oraussetzung keine fi^inwendung, daß die Einfriedung
und die alten für das Ortsbild charakteristischen Linden
erhalten bleiben, ferner das geschnitzte Christusbild auf
dem Scheidebogen und die Rokokokanzel in den Neubau
übertragen werden.
Kärnten
Augsdorf bei Velden, Pfarrkirche, Altäre.]
Konserv. Gof.bei. stellt nachstehendes Programm für die
Restaurierung dreier barocker Altäre auf: Sicherungsarbei-
ten am Gefüge des Aufbaues, Reinigung, Ergänzung schad-
hafter Teile der Architektur, der Schnitzarbeiten und der
Fassung, wobei die Vergoldung in dem patinierten Tone
belassen wird. Einverstanden.
Egg bei Hermagor, Pfarrkirche St. Michael,
Glasmalereien.] Eine Restaurierung der aus dem 15. Jh.
stammenden Glasmalereien in den Fenstern der an die
Südseite des Schiffes angebauten Marienkapelle ist ge-
plant. Die Z. K. empfiehlt hierfür nachstehendes Programm :
In erster Linie wäre die größte Sorgfalt auf die Her-
stellung einer neuen Verbleiung zu verwenden. Von einer
Ergänzung der Malereien wäre vollständig abzusehen.
113
Tätigkeilsbericht
114
Überall dort, wo in den Glasbildern färbig-e Gläser fehlen,
wären keine neuen färbigen Gläser einzusetzen, sondern die
alten farblosen zu belassen oder zu erneuern. Dies gilt
insbesondere von dem die h. Barbara darstellenden Mittel-
bilde des dreiteiligen rechtsseitigen Fensters an der Süd-
seite und dem linken Seitenfelde, der fragmentarischen
Darstellung der Gemahlin des Stifters, und von den
Wappenbildern der Bodenfelder.
Hiersdorf, Filialkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die Restau-
rierung der Kirche bewilligten Staatssubvention von
400 K an.
Friesach, Ruinen am Petersberg.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U- bewilligt für die durchgeführte Restau-
tretendem Fuße, Spiralfeder mit Sehne unterhalb, eine
zerbrochene Certosatibel mit Knopf, zehn gelochte Bleche
eines Gürtels und zwei blaue Glasperlen; 3. aus prähisto-
rischen Wohnstätten auf der Westseite des Canzianberges
unterschiedliche Knochen und Zähne, eine Muschel, zwei
kleine Schaber aus Feuerstein ein Schneidewerkzeug von
007 m Länge aus Hornstein, ein ungeformtes Stück Quarz
von 0-13 ;« Länge, sieben geschliffene keilförmige Stein-
beile von 011 — 0i8;;i Länge und eine gelochte Stein-
axt mit unvollendetem Loche; 4. ein in Gramilach, Ge-
meinde Tauchendorf im Glantale ausgeackertes eisernes
Schwert der Merovinger oder Karolinger Zeit mit quer-
stehendem knebeiförmigen Knauf, kurzem Griff und kurzer
gerader Parierstange (Länge 0'83 in, Breite der Klinge 0-055 m).
Fig. 27 Laibach, Pfarrhaus St. Jakob
rierung eine Subvention von 800 A", deren Flüssigmachung
gleichzeitig angeordnet wird.
Metnitz, Karner, Malereien.] Die Z. K. bringt für
die vollständige Bloßlegung, Reinigung und Sicherung der
Malereien, sowie für die Herstellung eines entsprechenden
Schutzdaches eine Staatssubvention in Antrag.
Tw eng bei Möllbrücken, Filialkirche St. Lcon-
hard.] Die Z. K. befürwortet die Gewährung einer Staats-
subvention für eine Restaurierung, die nach einem mit ihr
vereinbarten Programme erfolgen soll, auf das wärmste.
Villach, städt. Museum.] Korresp. Rotkv berichtet
über nachstehende Erwerbungen im Jahre 1907: 1. 23 Pfen-
nio-e Wiener und steirischer Prägung und ein Friesacher
Denar gefunden gelegentlich der Aushebung eines Kellers
in Velden; 2. aus zwei Hallstatt-Gräbern auf dem Canzian-
berge bei Malestig Brandspuren, Knochen, zersetzte Ton-
scherben, ein Spinnwirtel, drei Armbrustfibeln mit zurück-
MitteiluDgen der k. k. Zentral-KommisBion it)o8
Krain
Laibach, Pfarrhof zu St. Jakolj.J Konserv. SubiO
berichtet, daß der Pfarrhof (Fig. 27) in der Kosengasse
demoliert, die Straße verbreitert und das Niveau ernie-
drigt wird.
Möschnach, Pfarrkirche.] Konserv. Vurnik be-
richtet, daß von einer weitergehenden Rekonstruktion der
Kirche abgesehen wurde und lediglich eine Neueindeckung
derselben unter Beibehaltung der Dachforni ausgeführt wird.
Küstenland
Brioni grande, St. Germanuskirche.] Konserv.
Gnirs berichtet: Die aus dem Jahre 1481 stammende, im
Stile venetianischer Gotik errichtete Kirche ist 1894 ab-
gebrannt und wird nach notdürftiger Ausbesserung als
Magazin verwendet. Es steht in Absicht, den Bau nach
8
"5
Tätigkeitsbericht
Il6
Ergänzung der durch Feuer zerstörten Teile wieder Kultus-
zwecken zu widmen. Die Z. K. ersucht um Vorlage der
Pläne.
Pola, Fund.] Konserv. Gnir.s berichtet, daß beim
Neubaue der Casa Münz in der via della stazione das
Bruchstück eines sepulkralen Reliefs (Totenmahl) aus Mar-
mor gefunden wurde, das in den Besitz des museo civico
kam. (Bericht wird im jahrljuche für Altertumskunde ver-
öttentlicht.)
C a p P u n t a Christo b e i P o I a, C h r i s t u s-K a p e 1 1 e.]
Konserv. Gnirs berichtet, dal.s die Ruine der wahrschein-
lich aus dem XV. Jh. stammenden Kapelle infolge einer not-
wendig gewordenen Erdliewegung zur völligen Abtragung
gelangte. Hiemit verschwand der letzte Rest eines Bau-
werkes, das auf alt-venezianischen Portolani (XV'. Jh.) ferner
bei Deville, descriptio Polae portus et urbis (1630) auf-
genommen ist und mit dem sich der Name des Vorgebirges
verbindet. Eine .Aufnahmsskizze des demolierten Baues
sowie ein von einer Chiistusstatue (?) herrührender Kopf
(Kalkstein) wurde den staatlichen Sammlungen in Pola ein-
verleibt.
Mähren
Iglau, Jakobskirche.] Der Generalkonservator
macht Mitteilung über die in den letzten Jahren erfolgte
weitgehende Restaurierung: Von den Mauern wurde mit
.Ausnahme des obersten Stockwerks der beiden Türme der
Verputz entfernt, so daß sich die Kirche jetzt als ein Bruch-
steinrohbau präsentiert. Das Dach wurde mit Emailziegeln
eingedeckt, die Fenster erhielten Maßwerke, die Portale
wurden überarbeitet und stark ergänzt. Die Gestalt der
beiden unkongruenten Türme w-urde beibehalten, der ba-
rocke Helm blieb unverändert und wurde nur neu mit
Kupferblech eingedeckt. Zu bedauern ist die Eindeckung
der Kirche mit Emailziegeln. Bei den Portalen dürften
minder weitgehende Herstellungen genügt haben. Im all-
gemeinen präsentiert sich die Kirche würdig und macht
trotz der verwischten Altersspuren doch nicht den Ein-
druck eines Neubaues, was wohl den Verhältnissen des
ganzen Baues zu danken ist. Die fehlende Patina werden
die nächsten Jahrzehnte ersetzen.
Im Innern wurden die beiden Nebenchöre entfernt.
Was damit an Erhaltenswertera verloren ging, läßt sich
derzeit nicht mehr feststellen.
Die Einrichtung ist neu staffiert, jedoch geschah dies
scheinbar mit der erforderlichen Diskretion. Es wurde jeder
aufdringliche Effekt bei der Vergoldung vermieden und die
Farben durchaus dem alten Bestand angepaßt.
Weniger zu loben ist die Ausmalung. Das Gewölbe
des Presbyteriums wurde mit Engeln auf blauem, gestirntem
Grund bemalt, die Wände erhielten große Freskobilder mit
Szenen aus dem Leben des hl. Norbert. Diese fassen in
einem wohl 5 tn breiten -Streifen das Presbyterium ein und
sind mit breiten gothisch ornamentierten Rändern nach
unten und oben abgeschlossen. Wünschenswert und dem
gotischen Gebrauche mehr entsprechend wäre es gewesen,
wenn die Schildwände als solche zur Malfläche benutzt
worden und die oberen Zwickel nicht frei geblieben wären.
Die gewählte Anordnung stört die Architektur und bringt
auch die Wandmalereien um ihren Charakter als Füllung
des Grundes. Die Dienste sind mit bunten Mustern bemalt,
was ihre architektonische Bedeutung verwischt, statt sie
hervorzuheben.
Das Schiff ist einfacher behandelt. Zu bemängeln ist,
daß die Schiffspfeiler und die ihnen entsprechenden Wand-
lisenen mit einer Bemalung versehen wurden, bei welcher
bunte Querstreifen mit sich wiederholenden also wie pa-
troniert aussehenden Ornamenten abwechseln. Auch diese
die Horizontale betonende Bemalung zerstört den Charakter
der Pfeiler als Stützen. Die Rippen erhielten breite so-
genannte Begleitstreifen und einige Vergoldung. An einigen
Gewölbfeldern sind Wappen angebracht.
Die Fenster wurden mit neuen Glasmalereien ver-
sehen, deren Detail nicht zu tadeln ist; die ganze Kompo-
sition und die Wahl der Farben aber trägt dem gotischen
Stile keine Rechnung.
Startsch, Pfarrkirche, Ausmalung.] Konserv.
Chii.i.a berichtet, daß er sich gegen das vorgelegte Pro-
jekt für die Innenausmalung ausgesprochen habe, da das-
selbe im modernen Geschmacke gehalten und mit der
Architektur der Kirche nicht in Einklang zu bringen war.
Stfilek, Friedhofanlage.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt das Restaurierungsprogramm mit dem
Kostenaufwande von 18.300 A' unter der Bedingung, daß
hiebei die von der Z. K. als maßgebend bezeichneten Ge-
sichtspunkte eingehalten werden.
Nieder-Österreich
Wien IV., Münzfund.] Die Z. K. bemüht sich dahin,
daß eine bei den Demolierungsarbeiten am ehemaligen
fürstlich Sulkowskyschen Palais gefundene Kassette mit
einer Inschrifttafel und 27 österreichischen Kupfer- und
Silbermünzen aus dem XVIII. Jh. dem städtischen Museum
übergeben werde.
Wien XII., Altmannsdorf, Pfarrkirche, Ge-
mälde.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die
Restaurierung einiger Alt -Wiener Gemälde (hl. Oswald,
hl. Johannes, hl. Anna und Maria, Kreuzigung, Kreuztragung)
eine Subvention von U70 K.
Mitter-Arnsdorf, Türkentor.] Für die Sicherungs-
arbeiten am Türkentore bewilligt die Z. K. eine Subvention
von 30 A'.
Baden, Pfarrkirche.] Es steht in Absicht, die zum
Zwecke der besseren Anbringung von Votivtafeln und der
Aufstellung von Kirchenbänken im XVIII. oder im An-
fange des XIX. Jhs. herabgeschlagenen Rippenteile an den
Säulen wieder zu ergänzen und die im XVIII. Jh. in das
Mittelschiff eingebauten beiden Seitenaltäre (Fig. 28), welche
zu Kultuszwecken nicht mehr verwendet werden, zu ent-
fernen.
Die Z. K. verkennt die ästhetische Bedeutung der Er-
gänzung der Dienste nicht. Doch hätte diese eine vgll-
117
Tätigkeitsbericht
ii8
ständige Umsetzuno; oder Umarbeituno; der Kirchenbänke
und die Entfernuno; der beiden erwähnten Altäre zur Folge,
womit das färben- und formenfrohe Bild, das die Barock-
kunst in dem ernsten gotischen Baue geschaffen hat, zer-
stört und einer unerfreulichen Kahlheit weichen würde.
Die Z. K. spricht sich daher gegen die geplanten Her-
stellungen aus.
Dürnstein, Stadtmauer.] Wie der Z. K. berichtet
wird, ist die Aufführung eines Neubaues an der östlichen
Stadtinauer Dürnsteins, im Gemeindegebiete von Ober-
Loiben, geplant, der um so bedenklicher ist, als er binnen
kurzem die vollständige Verbauung der Mauer zur Folge
haben dürfte, womit eines der schönsten und mit Recht
viel bewunderten Stadtbilder verloren ginge. Die Z. K.
wendet ihren ganzen Einfluß auf, daß eine Verbauung
unterbleibe, und hofft um so mehr auf einen günstigen
Erfolg ihres Einschreitens, als sich die lokalen Faktoren
wohl der Überzeugung nicht verschließen können, daß
die mit so vielem Eifer ins Werk gesetzte Aktion einer
wirtschaftlichen Hebung der Wachau nicht zum Ziele
führen wird, wenn die einzigartigen Schönheiten dieses
Landstriches, welche bei Besserung der Verkehrsmittel einen
mächtigen Anziehungspunkt für die Fremden bilden dürften,
in pietät- und verständnisloser Weise vernichtet werden.
Eisarn im Straßertale, Pfarrkirche.] Gegen die
in Aussicht genommenen Arbeiten (Färbelung des Äußern,
Ausbesserung der Wasserableitungsanlage, des Pflasters
und einzelner Stufen und Fenster und einfache Bemalung
des Innern) erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Groß-Ebersdorf, Pfarrkirche.] Da das Kultus-
bedürfnis nachgewiesen erscheint, erhebt die Z. K. gegen
die Erweiterung der Kirche nach Westen unter der Be-
dingung keine Einwenilung, daß für die entsprechende
Gestaltung der künftigen Westfassade gesorgt, die ästhe-
tisch ungemein günstig wirkende Sakristei und Vorhalle
erhalten bleiben und die Orgelempore in getreuer Nach-
bildung der jetzigen Form wiedererrichtet wird.
Fallbach, Pfarrkirche.] Mit dem restringierten
Restaurierungsprogramm erklärt sich die Z. K. einverstan-
den. Hiernach sind folgende Arbeiten in Aussicht genom-
men: 1. Turm. Der alte Turmhelm bleibt erhalten und
wird eventui-11 durch eine im Innern anzubringende Hilfs-
konstruktion gesichert. An einzelnen Stellen wird eine
Erneuerung des Mörtels notwendig sein; bei dem dem
Hochschiffe zugekehrten Fenster müssen einzelne Werk-
stücke erneuert werden. Von einer Neuherstellung der
Krabben wird abgesehen. 2. Fresbyterium. Einige schad-
hafte Sohlbänke, einige Werkstücke der Strebepfciler-
abdachungen und einige Verschlüsse der seitlichen Fenster
sind zu erneuern. 3. Langhaus. Die Blechfenster des Daches
sind durch einfache ziegelgedeckte Luken, ähnlich jenen
des Presbyteriums, zu ersetzen. Die Anbringung eines
Walmes an der Westfassade hat zu entfallen, an Fenstern,
Türen und an der Eingangshalle sind Hestandesausbesse-
rungen vorzunehmen. 4. Anbauten. Bei Sakristei und
Stiegenaufgang ist von jeder .Änderung der jetzigen Er-
scheinung abzusehen. Das derzeit nicht vorhandene Haupt-
gesimse ist nicht wieder herzustellen.
Zur Abhaltung der Niederschlagswässer ist eine
muldenförmige Kieselpflasterung herzustellen.
Förthof bei Stein, Fund.] Konserv. Kerschb..\umer
berichtet, daß heim Baue der Donauuferbahn beim Ab-
graben eines Weingartens die Reste einer Wasserleitung
ausgegraben wurden, die vielleicht noch aus der Römer-
zeit oder doch aus dem frühen Mittelalter stammen dürfte.
Die Z K. pflegt weitere Erhebungen.
Fig. 28 Baden, Pfarrkirche, Seitenaltar
Förthof bei Stein, Filialkirche.] Korresp. Pichi, er
macht darauf aufmerksam, daß infolge des Bahnbaues
Krems — Grein das der Kirche gegenüber liegende Rene-
fiziatenhäuschen mit den beiden für den Gcwi'ilbeschulj
der Kirche wichtigen Schwibbogen fallen wird und bean-
tragt, aus technischen Gründen auch an dieser (Nord-)
Seite der Kirche Strebepfeiler aufzuführen, wie solche an
der Südseite bereits bestehen. Einverstanden.
St. Georgen am Reith, Pfarrkirche.] Die be-
stehende Kirche genügt für das Kultusbedürfnis nicht
mehr. Ein Umbau derselben müßte jedoch gerade die
kunsthistorisch beachtenswerten Teile des Gotteshauses —
das Schilf mit seinem Netzrippengewölbe, der Orgelempore
und der gotischen Portalvorhalle — zerstören, während ledig-
lich das im Jahre 1901 fast erneuerte Presbyterium und
der Turm erhalten bleiben könnten. Audi die AulAen-
erscheinung der Kirche, die weithin sichtbar, auf einer
8*
I!9
Tätigkeitsbericht
I20
gegen die Ybbs felsig und steil abfallenden Terrainstufe
liegt, würde durch einen l'inbau ungünstig beeinflußt; ins-
besondere müßte die Südseite des Langhauses, die durch
Anbauten und unter anderem auch durch die erwähnte
Portalvorhalle reizvoll gegliedert ist, also jene Seite, die
vom Tale aus sichtbar ist, vollständig umgeändert werden.
Endlich ist zu bedenken, daß der bauliche Zustand der
Kirche derartige radikale Eingriffe, wie sie eine Erweite-
rung mit sich bringt, kaum mehr vertragen dürfte, so
daß sich im Zuge der Arbeiten die Notwendigkeit einer
Demolierung des größten Teiles des alten Bestandes er-
Fi(,'. 29 St. Micliael, ['"resku
geben könnte. Aus diesem Grunde spricht sich die Z. K.
für die Erhaltung der alten Kirche in ihrem gegenwärtigen
Bestände und für die Aufführung eines Neubaues an einer
andern geeigneten Stelle aus, wofür sie entsprechende
Vorschläge macht.
Hauskirchen, Eilialkirche St. Ulrich, Altar,
Statuen.] Die Z. K. erklärt sich mit der durchgeführten
Neustaffierung des Hochaltares aus dem Anfange des
XIX. Jhs. einverstanden und bringt die Sicherung zweier
gotischer Statuen in Anregung.
Höbcrsdorf, Pfarrkirche.] In Aussicht genommen
sind: Am Äußern: Erneuerung des Turmhelmes in der
alten Form, ein neuer Glockenstuhl, Instandsetzung der
schadhaften Turmtreppen und Turmfenster, Ausbesserung
des Kirchendaches, Erneuerung des Verputzes, im Innern:
Erneuerung des Verputzes, Beseitigung d^r aus dem Ende
des XIX. Jhs. stammenden Malerei, emfache Tönung der
Flächen, Erneuerung des Haupttores, Ausbesserung der
Türen und Fenster, Instandsetzung der Treppe zum Orgel-
chor, Ausbesserung der Dübeldecke über dem Presbyterium
und Anlegung eines Traufenpflasters um die Kirche. Ein-
verstanden.
Maria Steinparz, Kapelle, Zu bau.] Gegen den
Anbau einer in mäßigen Dimensionen gehaltenen Sakristei
an der Nordseite des Chores erhebt die Z. K. unter der
Bedingung keine Einwendung, daß die projektierte drei-
teilige Gruppe der Spitzbogenfenster durch einfache
Fensterrahmen ersetzt wird. Für den Einbau eines
Musikchores wird die romanisierende Lösung der Träger
abgelehnt und eine einfache F'orm empfohlen.
St. Michael, Fresko] Wie Korresp. PicHf.ER be-
li eiltet, befindet sich oberhalb der Kirche auf einer
üljerhängenden Felswand ein großes Freskogemälde
(Fig. 29) religiösen Charakters. Da das Gemälde für
das Landschaftsbild von Interesse ist, ist seine bevor-
stehende Zerstörung anläßlich des Bahnbaues sehr zu
beklagen. Doch glaubt die Z. K. von weiteren Schritten
in dieser Angelegenheit, mit Ausnahme der Anfertigung
einer photographischen Aufnahme, absehen zu können,
da es sich lediglich um eine ländliche Malerei aus der
Mitte des XI.X.Jlis. handelt.
Mitterndorf bei Traismauer, p'und.J Der
Generalkonservator teilt mit, daß auf dem Grundstücke
des Wirtschaftsbesitzers Zauner bei Erdaushebungen
die römische Straße Traismauer — Geraeiiilebarn an
mehreren 5—6 m von einander entfernten Stellen ganz
^eicht unter der Grasnarbe angegraben wurde, wobei
eine zirka 30 on dicke, oben rötlich übertünchte Mörtel-
lage (Ziegelbeton?) von großer Ausdehnung zum Vor-
scheine kam. Eine Untersuchung der Fundstelle, die
auch eine Anzahl Scherben und Mengen von Holzkohle
und Knochen ergeben hat, wurde eingeleitet.
Mödling, Othmarskirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung eines Betr;iges
von 1000 K als vierte und letzte Kate der für die Restau-
rierung der Kirche bewilligten Subvention an.
Oberhollabrunn, Pfarrkirche.] Die 7.. K. spricht
sich gegen die Anbringung von Glasmalereien aus und
empfiehlt die Verwendung von Butzenscheiben. Ferner
empfiehlt sie an Stelle der projektierten aufdringlich
wirkenden Bemalung eine einfache Färbelung mit Bedacht-
nahme auf die Kaumwirkung und Erhaltung der stimmungs-
vollen Wirkung des Innern.
Klein-Pöchlarn, Fund.] Wie der Z. K. berichtet
wird, wurde bei Herstellung des zum Zwecke des Balm-
baues erforderlichen Dynamitmagazines ein Depotfund von
15 — 18 bronzenen Halsringen gemacht. Die Z. K. erhebt,
ob der Fund zur Gänze gehoben wurde und verwendet
sich wegen dessen Abgabe an ein Museum.
121
Tätigkeitsbericht
122
Pöllaberg, Pfarrkirche.] Die Z. K. spricht sich
aus ästhetischen Gründen gegen die geplante Neuein-
deckung mit Zementfalzplatten aus und empfiehlt eine
Ausbesserung des Schindeldaches. Nur für den Fall, als
auf einem feuersicheren Deckmateriale bestanden wird,
beantragt die Z. K. die Verwendung von gewöhnlichen
Biberschwanzziegeln.
Poj'sdorf, Sammlung Kudernatsch.] Korresp.
KuDERN.\TscH berichtet über die Vermehrung seiner Samm-
lung durch nachstehende Funde: 1. Eibesthal, Ried Hunds-
bergen: teilweise verzierte Tongefäße, darunter ein
dünnwandiges Gefäß mit hoch erhobenem Henkel, ein
Webstuhlgewicht, Knochen vom Kind, Schwein, Hund.
3. Waltersdorf: gefunden beim Reuten des Waldes ein
zweischneidiges Steinbeil aus gr.uiem Stein, 8 cm lang, in
der Mitte \5intn dick, zwei Bruchstücke von schwarzen,
polierten Steinwerkzeugen, eine eiserne Pfeilspitze, ein
Reitersporn; 3. Wilhelmsdorf: in den nördlich gelegenen,
Gratzln genannten Weingärten ein schwarzpolierter Stein-
meißel, 55);;;» lang, 15 ;;;;;; breit; 4. am Bannfeld zwischen
Poysdorf und Wetzeisdorf eine kreisrund gebogene, vier-
kantige Bronzenadel.
Prinzeisdorf, Fund.] Die Bezirkshauptmannschaft
Pöggstall teilt mit, daß vor 6 oder 7 Jahren auf dem so-
genannten Haltacker unter einem großen Steine 16 Arm-
ringe (große, halb ausgeschmiedete Bronzebügel mit auf-
gerolltem Öhr an den Enden) gefunden wurden. Die Er-
werbung des Fundes durch das naturhistorische Hofmuseum
wird angebahnt.
Sommerein bei Trautmannsdorf, römisches
Grab.] Die Bezirkshauptmannschaft Brück a. d. Leitha
macht Mitteilung über die Aufdeckung eines römischen
Grabes mit Sarkophag, welches im Auftrage der Z. K.
untersucht wurde. Die Funde wurden an das niederöster-
reichische Landesmuseum abgegeben. Ein Bericht wird im
Jahrbuche für Altertumskunde erscheinen.
Staatz, Burgruine.] Wie Konserv. Jordan berichtet,
ist der Bauzustand der Burg derzeit ein guter; es dürfte
sich lediglich empfehlen, gegen etwa mutwillige Beschä-
digungen durch Besucher Vorkehrungen zu treffen. Ein-
verstanden.
Wolfpassing, Pfarrkirche.] Mit den in Aussicht
genommenen Arbeiten (Sicherung einiger baulicher Schä-
den, Ausbesserung der Fenster, des Haupttores, Anbrin-
gung von Windfängen, Instandsetzung der Marmorbrüstung
mit dem schmiedeisernen Gitter und Ausbesserung eines
Paramentenkastens) erklärt sich die Z. K. einverstanden.
Ober-Österreich
Altmünster, Pfarrkirche.[ Konserv. Schieftai.kr
berichtet, daß für das laufende Jahr eine Restaurierung
der Gewölbe des Musikchores und der Ersatz der Holz-
brüstung desselben durch eine steinerne geplant sei. Die
Skizze wird der Z. K. zur Gcneh.migung vorgelegt
werden.
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. genehmigt über
h. a. Antrag die Rekonstruktion des Turmhelmes in seiner
gegenwärtigen Form unter Ersetzung der derzeitigen
Schindeleindeckung durch eine solche aus in Mörtel ver-
legten Ziegeln.
Baumgartenberg, Zisterzienserkirche.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt zur Untersuchung
der Gemälde und Stuckarbeiten eine Subvention im
Höchstbetrage von 1000A'.
Garsten, Pfarrkirche.] Mit den an den Türmen,
am Dache und api Sockel geplanten Ausbesserungen,
durch welche eine Änderung in der Außenerscheinung
nicht herbeigeführt wird, erklärt sich die Z. K. einverstan-
den. Sie beantragt, daß bei der Neu- und Umdeckung des
Kirchendaches, wenn möglich, alte oder gedämpfte Flach-
ziegel in derselben Größe, wie die zur bestehenden Deckung
verwendeten, in Gebrauch genommen werden. Die projek-
tierten sechs neuen Dachfenster sind möglichst anspruchslos
und in ihrer Form und Größe so zu halten, daß keine
Störung des Gesamteindruckes eintritt.
St. Georgen bei Tollett, Pfarrkirche, Statuen.]
Das bischöfliche Ordinariat teilt mit, daß es einen Verkauf
der beiden Statuen St. Georg und St. Florian untersagt
und deren Wiederaufstellung in der Kirche veranlaßt habe.
Die übrigen Statuen werden vorläufig im Meßnerhause
entsprechend aufbewahrt.
Schwanenstadt, Schatzfund.] Da das Museum
Franzisco-Carolinum in Linz den Fund bereits käuflich
erworben hat, ordnet das k. k. Ministerium f. K. u. U. die
Flüssigmachung der hiefür zugesicherten Staatssubvention
von 3000 K an.
Stein, Gemeinde Lochen, Fund.] Korresp.
ScHr.icKiNGER berichtet, daß zwischen den Häusern Nr. 1
und 2 drei Skelette jugendlicher Personen ohne jede Bei-
gabe gefunden wurden, welche von den Leichen Pestver-
storbener herrühren dürften.
Wels, Ledererturm.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U.
ordnet die Flüssigmachung der für die Restaurierung des
Turmes bewilligten Subvention von 3300 K an.
Salzburg
Salzburg, Altstadt, Regulierung.] In Verhand-
lung standen: 1. die Regulierung einzelner Häuser in der
Griesgasse und dem Stieglgäßchen und die Anlage einer
Verbindungsstraße zwischen Gries- und Getreidegasse.
Konserv. Romstorfer bemerkt hiezu: Das Haus Nr. 8
Griesgasse (Marianum), für welches eine Änderung der
Baulinie im Regulierungsplane ohnedies nicht vorgesehen
ist, muß um so mehr von der Regulierung ausgeschaltet
werden, als es ein in gutem Zustande befindliches Gebäude
ist, dessen charakteristische Fassade mit dem Marmorpor-
tale unbedingt zu erhalten ist. Der Zurückrückung der
Baulinie des Hauses Griesgasse 14 (Gstättengasse 8) in der
Gstättengasse zum Zwecke der Erbreiterung letzterer auf
7 m kann zugestimmt werden, falls für diese Erbreiterung
123
Tätigkeitsbericht
124
unabweisliche Erfordernisse sprechen. Der Gedanke, beim
seinerzeitigen Umbau den originellen Eingang (das soge-
nannte Stiegl) wieder zu verwenden, ist lebhaft zu be-
grüßen. Gegen die teilweise Verbauung und Veränderung
der Konfiguration des Platzes mit dem Monumentalbrunnen
muß Stellung genommen werden, da für die geplante
Änderung weder ein Verkehrs- noch ein sanitäres Bedürfnis
angeführt wird und hiedurch überdies die Giebelseite des
Museumgebäudes des Lichtes beraubt und die schmale Stiegl-
gasse zur Sackgasse umgewandelt und minder luftig würde.
Der Herstellung von neuen Quergassen, die aus Ver-
kehrsrücksichten notwendig sind, wird in der von der
Stadtgemeinde projektierten Weise zugestimmt.
2. Die Regulierung im Bereiche des Platzl, der untern
Linzergasse, der Dreifaltigkeits- und Priesterhausgasse und
des Lederergäßchens.
Hier wendet sich Konserv. Komstorfer gegen die Ver-
breiterung der Straße am Platzl nach beiden Seiten hin
und stimmt deshalb unter keinen Umständen zu, daß, wenn
das sogenannte Kellereck am Platzl durch Zurückrückung
verschwinden soll, auch die Baulinie auf der gegenüber-
liegenden Seite (Platzl Nr. 3 und Linzerstraße 2,4,6,8 und teil-
weise noch weiter aufwärts) reguliert werde. Der von anderer
Seite bekämpften projektierten einspringenden Ecke in der
neuen Baulinie beim Zusammenstoße der Dreifaltigkeits-
gasse und des Platzl stimmt der Konservator zu. Dagegen
wendet er sich gegen die von einzelnen Interessenten
gewünschte Demolierung des die ehemalige Stadtmauer
markierenden Sauterbogens sowie gegen die Entfernung
des Bogens an der Ausmündung des Lederergäßchens in
die Schwarzstraße. Auch der Änderung der Baulinie in
der Theatergasse, dem Einbau eines Bogens inmitten des
Lederergäßchens, der Beseitigung der Risalite des Priester-
hauses und der Beseitigung des ellipsenförmigen Plateaus
vor der Dreifaltigkeitskirche wird widersprochen.
Die Z. K. stimmt den Anträgen ihres Konservators zu.
Salzburg, Pferdeschwemme.] Da die Stadt-
gemeinde aus Verkehrsrücksichten auf der Demolierung
des äußersten linksseitigen Freskenfeldes besteht, spricht
sich die Z. K. dahin aus, daß vor allem die Malereien
jenes Feldes gesichert und auf das rechtseitige leere Eck-
feld neben dem Tore übertragen werden, worauf die De-
molierung vorgenommen werden kann.
Badgastein, Nikolauskirche, Gemälde.] Das
k. k. Ministerium f. K u. U. bewilligt für die Restau-
rierung der Wandgemälde eine Subvention von 800 A" unter
der Bedingung, daß die Arbeiten im steten Einvernehmen
mit der Z. K. und ihren Organen vorgenommen werden.
Oberndorf, Kirchturm.] Die Z. K. tritt neuerlich
für die Sicherung und Erhaltung des gesamten Baukörpers
des Turmes der abgetragenen Pfarrkirche ein. Nur für
den Fall, als sich diese Erhaltung aus finanziellen Gründen
nicht durchführen ließe, empfiehlt sie die Erhaltung des
romanischen Unterbaues, der mit einem ganz einfachen
Dache abzuschließen wäre und nicht die geringste Be-
standesänderung erfahren dürfte.
Steiermark
Graz, Domkirche.] Seitens der Kirchenvorstehung
wird die Anlage einer neuen Stiege zum Musikchor ange-
strebt, da die bestehende steile und schlecht beleuchtete
Stiege Unfälle nicht ausschließt. Dem vorgelegten Projekte
kann die Z. K. nicht zustimmen, da die Anordnung des
Podestes ästhetisch ungünstig wirkt und die notwendige
Abtragung der Gewölbe und Gurten technisch bedenklich
wäre. Die Z. K. beantragt, die Stiege an der gegenwärtigen
Stelle zu belassen und durch Verringerung der Stufenhühe
und Vermehrung der Stufenzahl praktikabler zu gestalten.
Ferner soll auf der Westempore ein neues Orgelwerk
aufgestellt werden. Es steht in Absicht, zu diesem Zwecke
entweder den Orgelprospekt zu erhöhen oder einen neuen
Kasten hinzuzufügen. Die Z. K. spricht sich gegen beide
Projekte aus, da durch eine einseitige Veränderung der
Maße die Architektur aus dem richtigen Verhältnisse kom-
men würde, was bei einer Orgel, die wie die Grazer Dom-
orgel von außerordentlicher Schönheit ist und zu den
herrlichsten Werken dieser Art gehört, auf das tiefste zu
beklagen wäre.
Gaishorn, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der Kirche eine
Subvention von 3400 A'.
Goeß, Bischofskapelle, Malereien.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung eines Be-
trages von 200 K für die teilweise Bloßlegung und Reini-
gung der Malereien an.
Guttenberg bei Weiz, Pfarrkirche, Hochaltar-
bild.] Mit den von Konserv. Graus erstatteten Vorschlägen
zur Restaurierung des vom Kremser Schmidt stammenden
Altarbildes (hl. Dreifaltigkeit) erklärt sich die Z. K. ein-
verstanden. ••
Judenburg, Magdalenenkirche.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung eines Teil-
betrages von 2000 K der für die Restaurierung bewilligten
Subvention an.
Laporje, Pfarrkirche, Erweiterung.] Die Bezirks-
hauptmannschaft Marburg teilt mit, daß beim Erweiterungs-
baue die Vergrößerung der Fensteröfi'nungen im Pres-
byterium zwar mit Schonung des Bogens durch Verlängerung
nach unten erfolgte, daß aber die Seiteneingänge nicht
planmäßig, sondern in der einfachsten Weise zur Aus-
führung gelangten, um eine Überschreitung der veran-
schlagten Kosten zu vermeiden.
Marburg, Burg.] Wie der Z. K. berichtet wird,
steht es in Absicht, gegenüber der Burg in der verlän-
gerten Burggasse beziehungsweise Tegetthoft'straße am
Burgplatze einen Neubau aufzuführen, dessen Hauptfassade
sich in der Tegetthoffstraße gegen den Sofienplatz hin
entwickelt. Da es sich hier um einen Bau in unmittelbarer
Nähe eines der künstlerisch und geschichtlich bedeutsam-
sten Denkmale der Stadt handelt, verwendet sich die Z. K.
dafür, daß durch das neuaufzuführende Zinshaus die Eigen-
art und der vom künstlerischen Standpunkte hervorragende
Eindruck, den die Burg infolge ihrer schlichten Größe
125
Tätigkeitsbericht
iz6
hervorruft, nicht beeinträchtigt werde. Zur Erzielung der
notwendigen harmonischen Eingliederung des Neubaues
in das Gesamtbild wird es erforderlich sein, die Höhe des
Gebäudes mit Rücksicht auf die Nachbarschaft der Burg
einzuschränken und das Hauptaugenmerk auf eine mög-
lichst einfache Gestaltung der Dächer, tiinlichste Ver-
meidung aller aufdringlichen Giebel und Dachaufbauten
und insbesondere das Weglassen aller turmartigen Bau-
glieder zu richten.
Tirol
Innsbruck, Landhaus.] Nach einem vorläufigen
Berichte des Konserv. Deininger ist eine Erweiterung des
Landhauses durch theilweisen Umbau des Thurn- und
Taxisschen Palais (bisher Postgebäude) in Verbindung mit
dem alten Landhause und einem zu errichtenden Neubau
in der Welsergasse geplant. In die zur Erlangung von
Bauprojekten erlassene Wettbewerbausschreibung wurde
die Bestimmung aufgenommen, daß das alte Landhaus,
die Fassade des Taxisschen Palais, der große Saal im
ersten Stocke des letzteren und der südwestlich gelegene
Eckraum intakt bleiben soll. Die Z. K. wird sich dahin
verwenden, daß der ästhetische Eindruck des Landhauses
nicht ungünstig beeinflußt wird und nimmt die bisher ge-
troffenen Dispositionen sowie die Absicht der Freilegung
des seit längerer Zeit für Postamtszwecke unterteilten
Saales im Thurn- und Taxisschen Palais und des daselbst
befindlichen Deckengemäldes von Josef Schöpf mit Be-
friedigung zur Kenntnis.
Aufkirchen, Wehrturm.] Konserv. Untergasser
berichtet, daß über seine Intervention der Anbau eines
Spritzenhauses an den vielleicht schon aus dem VIII. Jh.
stammenden Turm unterblieb, da dieser hiedurch seinen
malerischen Reiz fast gänzlich eingebüßt hätte.
Berneck bei Kauns, Schloßkapelle.] Konserv.
Deininger beantragt die Vornahme nachstehender Herstel-
lungen an der aus dem XV. Jh. stammenden Kapelle: Aus-
besserung des Daches, des Verputzes am Sockel, Ergän-
zung der Verglasung, Ausbesserung der Fenster und der
Türen. Einverstanden.
Brixlegg, Kupferschmiedhaus.] Konserv. Grif.n-
berger berichtet, daß das Gebäude von einem Umbau be-
droht werde. Da ein Ankauf aus öffentlichen Mitteln zum
Zwecke der unversehrten Erhaltung des Hauses leider als
ausgeschlossen gelten müsse, konzentriere der Konservator
sein Augenmerk darauf, daß wenigstens der Erker er-
halten bleibe und der Neubau in Einklang mit dem Be-
stehenden gebracht werde.
Galtür, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium f. K.
u. U. bewilligt für die Restaurierung eine Subvention von
1000 K unter der Bedingung, daß die Arbeiten auf die Ent-
feuchtung und die Beseitigung der durch die Feuchtigkeit
entstandenen Schäden beschränkt bleiben.
Glurns, Turmkaserngebäude.] Das Gebäude soll
für die Unterbringung des Steueramtes adaptiert werden.
Die Statthalterei hat im Interesse der Erhaltung dieses
wertvollen und für das Stadtbild charakteristischen Denk-
males sich gegen die geplante weitgehende Adaptierung,
insbesondere gegen die Anbringung des äußeren Stiegen-
aufganges mit verglastem Windfange, ausgesprochen, da
durch Ausführung dieser Herstellungen der kunsthistorische
Wert und Stimmungscharakter des Bauwerkes sehr emp-
findlich beeinträchtigt würde. Die Statthalterei glaubt von
der geplanten Adaptierung überhaupt abraten zu sollen,
da die Kosten derselben so bedeutende sein dürften, daß
um denselljen Preis die Frage in einer andern, den Amts-
bedürfnissen besser entsprechenden Weise gelost werden
kann, welche das stimmungsvolle Bild des alten Städtchens
unangetastet läßt.
Hall, ehemalige Stiftskirche] Konserv. Deininger
beantragt, gegen die wohl aus patriotischen Zwecken in
der Kirche geplanten theatralischen Ausführungen Ein-
sprache zu erheben, da, abgesehen von der Pietät, welche
den unter dieser Kirche gelegenen Begräbnisstätten gezollt
werden sollte. Adaptierungen vorgenommen werden müßten,
welche die reiche und kunstvolle Stukkodekoration des
Innenraumes gefährden. Die Z. K. verwendet sich im Sinne
des Antrages.
Die Statthalterei teilte hierauf mit, daß sie den Fest-
aufführungen im Hinblicke auf den patriotischen Zweck
des Unternehmens sowie mit Rücksicht darauf, daß von
kirchlicher Seite gegen eine derartige Benutzung der Kirche
keine Einwendung erhoben wurde, nicht entgegenzutreten
vermöge, jedoch angeordnet habe, daß die hiefür not-
wendigen Adaptierungen sich nur auf das absolut Not-
wendige in bezug auf Reinigung und die vorsichtige
Abnahme und gesicherte Aufbewahrung eventuell loser
Teile zu beschränken habe. Auch diese Arbeiten dürfen
nur von kundiger Hand unter Intervention eines Vertreters
der Z. K. vorgenommen werden.
Hart im Zillertale, Pfarrkirche, Glocken.] Die
Glocken sollen durch ein neues Geläute ersetzt werden.
Die größere Glocke ist zwar ein nicht schöner, roher Guß,
aber sehr alt, jedenfalls aus dem Beginne des XV., mög-
licherweise noch aus dem XIV. Jh., worauf die Form der
Glocke, der Charakter der Umschrift: „O maria mathaeus
marcuslucas und Johannes" sowie besonders die Stilisierung
des Kruzifixus hinweisen. Die kleinere Glocke trägt die
Umschrift: „O rex gloriae veni cum pace" in gothischen
Minuskeln und wurde zweifellos im ersten Drittel des
XVI. Jhs. gegossen. Sie hat nichts Eigenartiges an sich
und trägt auch keinen Gießernamen. Die Statthalterei hat
die Zustimmung zur Veräußerung der kleinen Glocke ge-
geben und beantragt den Ankauf der größeren für das
Ferdinandeum. Einverstanden.
St. I.eonhard im Passeier, Thurnfeldgut, Ge-
täfel.] Die Z. K. verwendet sich dahin, daß eine zum
Verkaufe bestimmte barocke Zirbeltäfelung von einem
inländischen öffentlichen Museum erworben werde.
Prägraten, Pfarrkirche, Betstühle.) Die Z. K.
genehmigt die Skizze für die Herstellung neuer Betstühle
an Stelle der unbrauchbaren alten.
127
Tätigkeitsbericht
128
Sterzing, Friedhof.] Gegen die Skizze für die
Herstellung einer Einfriedung an Stelle des jetzigen Zaunes
erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Stuben, Liebfrauenkirche.] Konserv. Deininger
macht auf folgende, eine dringliche Behandking erfordernde
Bauschäden aufmerksam: Klaffende Risse am Triumph-
bogen und einzelnen Gewölbeflächen im Schiffe, welche
durch Einziehung von Schließen zu sichern wären; Feucht-
flecken an der an den Turm anschließenden Wandpartic
des Schiffes, was eine Ausbesserung der Schindelbedachung
beim Turmanschlusse, Herstellung einer Zinkblechmulde
und Kinne daselbst notwendig macht; Durchfeuchtung des
Estrichfußbodens; dieser wäre durch Austrocknung des
Erdreiches unter dem Fußboden, Herstellung einer Venti-
lation, Legung eines Zementpflasters, Ausbesserung des
Gebäudesockels und Abböschung des den Sockel um-
gebenden Terrains samt einem in Zement gelegten Koppen-
steinpflaster zu steuern. Ferner beantragt der Konservator
die probeweise Bloßlegung der vertünchten Fresken, deren
Spuren an den Gewölben des Presbyteriunis und Schiffes
(Christus, Nimben) nachweisbar sind. Nach beiden Rich-
tungen leitet die Z. K. die weiteren Schritte ein.
Vorarlberg
Fehlkirch, Wasserturm.] Der Stadtmagistrat teilt
mit, clali die liieher gemeldete Demolierung des Wasser-
turmes nicht in Absicht stehe und jede darauf abzielende
Aktion von der Gemeinde entschiedenst bekämpft würde,
Mittel her g. Lokal muse um.] Konserv. Kleiner
regt die Errichtung eines Lokalmuseums an, für welches
die interessante, für die Geschichte des Walser Tales wert-
volle Sammlung des Gemeindevorstehers Felder den
Grundstock zu bilden hätte.
Viktorsberg, Kirche, Pfarrhof.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. erklärt sich bereit, für die Restaurie-
rung eine Subvention im Höchstbetrage von 3000 K unter
der Bedingung zu bewilligen, daß die Arbeiten nach dem
von der Z. K. entwickelten Programme und im steten Ein-
vernehmen mit ihr durcliijeführt werden.
DRUCK VON RUDOLF M. ROHRER IN BRUNN
xMITTEI LUNGEN
DER K.K. ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. s
Mai igo8
Personalien
Die Z. K. hat zu Korrespondenten ernannt:
Ingenieur Anton Dacht.er in Wien,
Stattlialterei- Ingenieur Leopot.d Kratochhii. in Wien-
Floridsdorf und
Gymnasialprofessor Dr. Jakob ZmavC in Laibach, letzteren
anläßlich der Resignation auf das Ehrenamt eines
Konservators (29. Mai 1908).
Gestorben ist der Korrespondent Kart. Grienberger,
Ehrendomherr, em. Dechant und Stadtpfarrer in Eferding.
Schutz der Kunst- und Geschichts-
denkmale im kirchlichen Besitze
Die päpstliche Kurie hat unterm 12. Dezember 1907
nachstehendes Rundschreiben an den italienischen Episkopat
erlassen :
Die dringende Notwendigkeit, die Erhaltung der vom
Klerus verwahrten Archive, Denkmäler und Kunstgegen-
stände sicherzustellen und einheitlich zu gestalten, hat den
hl. Vater bestimmt, die Aufmerksamkeit des hochwürdigsten
italienischen Episkopates auf dieses wichtige Gebiet zu
lenken.
Gemäß einem mir von Sr. Heiligkeit übergebenen
Auftrag übermittle ich sonach Euer Gnaden folgende
obersthirtlichen Anordnungen und Ratschläge.
1. In jeder Diözese ist vom Ordinariate ein per-
manentes Kommissariat für die vom Klerus verwahrten
Urkunden und Denkmale aufzustellen. Dasselbe ist mit
der ausdrücklichen Aufgabe zu betrauen, die Erhaltung der
obbezeichneten Gegenstände sicherzustellen und zu ver-
bessern, sowohl in dem Sinne, daß deren Veräußerung ver-
hindert wird, als auch in dem, daß ihre Verwahrung in
gutem Zustande gesichert erscheint.
2. Die erste Aufgabe des Kommissariats wird es sein,
ein kurzes, aber genaues Inventar sowohl für die in den
kirchlichen Archiven der Diözese verwahrten Urkunden
als auch für die Denkmale und Kunstgegenstände, die unter
der Aufsicht des Diözesanklerus stehen, zu verfassen.
Beide Inventare sind von dem betreffenden Kommissariate
Mitteihint'en der k. k Zentral-Kommission iqo8
für jede kirchliche Einheit (Kapitel, Pfarrei usw.) und für
jedes dem Kultus gewidmete öffentliche Gebäude getrennt
anzulegen. Ein Pare dieses Inventares ist im lokalen
(Kapitular-, Pfarr- usw.) Archive zu hinterlegen, ein
zweites am Sitze des Ordinariates vom Kommissariate selbst
zu verwahren.
3. Jedwede Veränderung im Stande der inventarisierten
Objekte, durch welche das Inventar im betreffenden Punkte
ungenau würde, ist von dem in Frage kommenden Ver-
wahrer (Kapitel, Pfarrei usw.) sofort und vor ihrer Durch-
führung dem berufenen Kommissariate anzuzeigen, welches
diese Veränderung aufzuzeichnen hat, unbeschadet even-
tueller seinerseitiger Anordnungen, denen gebührend Rech-
nung zu tragen ist.
4. Das Kommissariat hat dauernd darüber zu wachen,
daß die olibezeichnete Erhaltungspflicht von Seite des damit
betrauten Klerus genauestens erfüllt wird. Sobald es irgend
einen Mangel konstatiert, ist der dafür Verantwortliche
sofort zu verständigen; auch hat das Kommissariat er-
forderlichenfalls dem Ordinariate einen motivierten Bericht
vorzulegen, welch letzteres nicht zögern wolle, sich zu
informieren untl die notwendig gewordenen Vorkehrungen
zu treflen. Anderseits hat das Ordinariat gelegentlich der
bischöflichen Visitation nicht zu verabsäumen, den Zustand
der Objekte, auf welche sich das vorliegende Zirkular be-
zieht, zu überprüfen und seinerseits das Kommissariat zu
den jeweilig wünschenwerten Anordnungen aufzufordern.
5. Das Diözesankommissariat hat wenigstens aus einem
Kommissär für die Urkunden und einem für die Denkmale
zu bestehen. Ew. Gnaden haben demnach Sorge zu tragen,
daß diese Ernennungen ehestens durchgeführt und wo-
möglich überdies jedem Kommissär eine Kommission von
sachverständigen Klerikern und Laien zur Unterstützung
an die Seite gestellt wird.
6. Das hochwürdigste Ordinariat hat keine Gelegen-
heit zu verabsäumen, dem die betrcftenden Objekte ver-
wahrenden Klerus praktische Weisungen und entsprechende
Ratschläge zu erteilen, um diesen instand zu setzen, seine
Aufgabe bestmöglichst zu erfüllen. Das Kommissariat hat
senierseits für die Verbreitung geeigneter Handbücher,
sowie kurzer praktischer Anweisungen über das einschlägige
Gebiet zu sorgen. Überdies hat das Ordinariat in Anbe-
tracht der häufigen und oft betrügerischen Ankaufs-, Tausch-
9
'31
An die Herren Konservatoren und Korrespondenten Böhmens
»32
usw.-Angebote seitens der Antiquitätenhändler mit Strenge
auf die Einhaltung der geltenden kanonischen Vorschriften
über Veräußerungen, Austausch usw. zu sehen, sowie auf
die Wahrung und Erfüllung der eigenen Rechtt,- und Pflichten
hinsichtlich der erforderlichen Anerkennung und Zustim-
mung zu jedem außerordentlichen Falle iler betreflenden
Verwaltung.
Dies sind die Anordnungen, welche der hl. Vater dem
Eifer des hochwürdigsten italienischen Episkopates als
Grundlinien zur weiteren Ausgestaltung der schweren und
ernsten, aber höchst ehrenvollen Aufgabe des Klerus
empfiehlt, die ihm anvertrauten Geschichtsdenkmale und
Kunstschätze zu verwahren und zu bewahren. Se. Heiligkeit
hegt die Überzeugung, daß diese Grundlinien nicht nur
sofort und vollständig zur Ausführung gelangen, sondern
auch fortwährende Verbesserungen zur Folge haben und
so zur Ehre und zur Aufrechthaltunsj der nihmvollen
Traditionen iler Kirche dienen werden.
An die Herren Konservatoren und
Korrespondenten Böhmens
Der 1907 verstorbene k. k. Konservator Heinrich
RicHi.v hat sich, wie eine (von seinem Schwiegersohne,
dem k. u. k. Hauptmann Clemens PEZEr.i.EN freundlichst
gestattete) Durchsicht seines handschriftlichen Nachlasses
gezeigt hat, seit den Siebzigerjahren mit der Herstellung
eines Repertoriums der Antikenfunde Böhmens befaßt und
diese' Aufgabe nach verschiedenen Anläufen und ausge-
dehnten Vorarbeiten in einem druckfertigen Oktavhand
abgeschlossen, der den Rückentitel „Pomuckv k prav^ku
zemS £eske" führt; das Repertorium ist in seiner letzten
Fassung 1. März 1889 begonnen und 13. Mai 1895 beendigt
worden; darauf folgt in demselben Band ein ebenso sorg-
fältig abgefaßtes und geschriebenes Verzeichnis von Nach-
trägen. Im Jahre 1907 verhandelte Richi.y mit der k. k. Z. K.
über die Wege, die zur Drucklegung einer deutschen Aus-
gabe dieser Arbeit führen sollten. Ihre Nützlichkeit stand
außer Frage; den Druck konnte zwar die Redaktion des
Jahrlnichs nicht aufnehmen, aber sie war bereit, mit Rat
und Tat ihn zu fördern. RicHr.v hat dann auf (Jrund dieser
V'erhandlungen, März 1907, die Herstellung der deutschen
Ausgabe begonnen und mit großem Fleiße bis kurz vor
seinem Tode betrieben. Jedes Lemma tiarin umfaßt erstens
den Ortsnamen mit genauerer Bezeichnung der geographi-
schen Lage, zweitens nach Materien geordnet die literari-
schen Nachweise in knappster Anführung. Luunky ist das
letzte Lemma der deutschen Bearbeitung; der so weit ge-
führte Text mag in der Ausstattung des eben im Erscheinen
begriffenen General-Registers zu den Pulilikationen der
Z. K. etwa zwei Druckbogen umfassen.
Herr Hauptmann Pezei.i.en hat, dem Willen des Ver-
storbenen entsprechend, der Z. K. den Torso der deutschen
Bearbeitung und alle Behelfe, welche seiner Vollendung
dienen könnten, zur Verfügung gestellt. Von diesen Be-
helfen wurde nur die oben erwähnte Reinschritt einer
böhmischen Fassung ausgewählt. Beides erliegt derzeit
bei der k. k. Z. K. ; sie wendet sich in erster Linie an ihre
in Böhmen ansässigen Konservatoren und Korrespondenten
mit der Anfrage, wer, sei es die deutsche, sei es die
liöhniische Fassung zu revidieren, ergänzen und in Druck
zu legen wünscht. Den Druck materiell zu unterstützen
oder in ihre Publikationen aufzunehmen, ist die Z. K.
— vor allem mit Rücksicht auf andere Verpflichtungen —
nicht in der Lage. Aber es ist sehr wohl möglich, die ver-
dienstliche Arbeit in einer der in Böhmen erscheinenden
Fachzeitschriften oder vielleicht noch besser im Anschlüsse
an den Jahresbericht eines Gymnasiums oder einer Real-
schule unterzubringen.
Über die bis 1. August 1. J. erbetenen Angebote be-
hält sich die Z. K. bis zum 1. November 1908 die Ent-
scheidung vor. Helfert
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, St. Veitsdom.] Die an den provisorischen
Westgiebel des Domchores angebaute, aus dem Jahre 1564
stammende Orgelbühne muß entfernt werden, um das alte
Presbyterium mit dem neuangebauten Schiffe zu verbinden.
Die Z. K. begrüßt es, daß von der ursprünglich beab-
sichtigten Vernichtung der Orgelbühne abgesehen und die
Übertragung dieses interessanten Bauteils in das nörd-
liche Querschift ins Auge gefaßt wurde.
Prag, Heinrichskirche. 1 Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. verfügt, daß aus dem Restaurierungsprojekte
die Aufführung eines neuen Daches (Zeltdaches) ausge-
schieden und dafür eine Reparatur des barocken Daches
in Aussicht genommen werde. Die weiter geplanten
Arbeiten werden mit der Einschränkung genehmigt, daß
im Interesse der möglichsten Wahrung des Stimmungs-
und Alterswertes die Auswechslung der Hausteine, der
Gesimse, Fensterumrahmungen und Mauerwerke, endlich
die Neuvergoldung der Einrichtung auf das Notwendigste
beschränkt bleibt.
Prag, Klosterkirche am Strahov.] Der General-
konservator berichtet über die probeweise Restaurierung
der Wandmalereien. Die Reinigung eines Gemäldes an der
Seitenwand des Langhauses ist als gelungen zu bezeichnen.
Dagegen brachte die Entfernung der Übermalungen an den
Deckenfresken keinen befriedigenden Erfolg, da diese
Übermalungen seinerzeit in sehr harter Tempera ausge-
führt wurden. Die Z. K. empfiehlt daher, die Reinigung
der Wandbilder in der bisherigen Weise fortzusetzen,
Ergänzungen zu vermeiden und die Lücken vorsichtig und
ohne neue Zeichnung und Modellierung auszutupfen. Diese
."Xustupfungen wären aber auf ein Minimum einzuschränken
und nur dort anzuwenden, wo die Lücken auch in der
Ferne störend wirken würden. Nach der Reinigung sind
die Gemälde zu fixieren, vor und nach der Restaurierung
zu photographieren.
133
Tätigkeitsbericht
134
Die Versuche, die Übermalungen von den Decken-
fresken zu entfernen, sind vorsichtigst fortzusetzen; sollten
sie kein vollständig befriedigendes Resultat ergeben, wären
die Übermalungen zu belassen.
Die Färbelung der von figuraler Malerei freien Kirchen-
wände soll in einfacher Weise mit lichten Farben erfolgen.
Die Stukkaturen sind vorsichtig zu reinigen. Die
wenigen und kleinen fehlenden Teile können ergänzt werden.
Die Vergoldungen sind meist nur zu reinigen, wo das Gold
ergänzt werden muß, ist es im Tone den alten Teilen an-
zupassen.
Prag, Wenzelskirche.] Da eine technische Unter-
suchung die unbedingte und dringliche Vornahme von
Sicherungsmaßnahmen auch an der VVestfassade ergeben
hat, erklärt sich die Z. K. damit einverstanden, daß man
auch diese Arbeiten sofort vornimmt. Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für das Jahr 1909 eine Subvention von
20.000 A' unter der Bedingung, daß die Arbeiten im steten
Einvernehmen mit der Z. K. und deren berufenem Kon-
servator durchgeführt werden.
Prag, Karolinum.] Die Z. K. spricht sich gegen
die Aufstellung eines Auslagekastens an der Fassade des
Gebäudes aus und würde es lebhaft begrüßen, wenn auch
die drei übrigen bereits bestehenden Schaukästen entfernt
würden.
Prag, Altstadt, Rathausturm.] Konservator Wiehl
berichtet, daß der Turm nicht wieder verputzt, sondern
bloß ausgefugt werden soll, da der Mörtelbewurf auf dem
Opukasteine nicht haften würde. Einverstanden.
Densen, Kapelle zu den 14 Nothelfern.] Die
Z. K. spricht sich gegen die geplante Demolierung der aus
dem Jahre 1769 stammenden Kapelle aus, da sie ein stim-
mungsvoller Bau mit reich gegliederter Fassade ist, dessen
Erhaltungszustand im allgemeinen als befriedigend be-
zeichnet werden kann.
Bensen, Stadtmauer.] Gegen den aus Verkehrs-
rücksichten geplanten Durchbruch durch die Stadtmauer
nächst dem Pfarrhofe, welcher Durchbruch torartig ausge-
staltet werden soll, erhebt die Z. K. unter der Voraus-
setzung keine Einwendung, daß der alte Bestand hierbei
tunlichst geschont wird.
Brand bei Tachau, Pfarrkirche.] Geplant ist:
1. Neuherstellung einer Vorhalle beim Haupteingange;
2. Neuherstellung eines sj'mmetrisch mit der Sakristei an-
zulegenden Baues, der zur Aufnahme des hl. Grabes be-
stimmt ist; 3. Verlegung der zwischen Schiff und Triumph-
bogen angebrachten Kanzel weiter gegen das Schiff zu.
Die Z. K. erklärt sich mit 1 und 2 unter der Bedin-
gung einverstanden, daß für die Dächer <Jer Anbauten
dasselbe Material gewählt wird, wie für das Hauptdach.
Gegen die Verlegung der Kanzel spricht sich die Z. K.
aus, da ihr gegenwärtiger Platz der für die ästhetische
Wirkung des Innenraumes denkbar günstigste ist.
Dobrowito w, Filialkirche zum lil. Wenzel.] Kon-
servator Chytit. berichtet, daß er gegen beabsichtigte
Sicherungsarbeiten eine Einwendung nicht erhoben habe.
Geiersberg, Mariensäule.] Konservator Pippich
berichtet, daß die im Jahre 1721 zur Erinnerung an die
Abwehr der Pest errichtete Säule einer Restaurierung be-
dürfe. Zu diesem Zwecke wäre der bei früheren Restau-
rierungen angebrachte, ästhetisch ungünstig wirkende An-
strich zu entfernen, die Steinstruktur bloßzulegen, Schäden
an den figuralen und ornamentalen Teilen wären auszu-
bessern und die Vergoldungen auf das ursprüngliche Aus-
maß zu beschränken. Einverstanden.
Jungbunzlau, Wenzelskirche (Bethaus der
böhmischen Brüder).] Das k. k. Ministerium f. K. u. U.
bewilligt für die Restaurierung eine Subvention von
10.000 A' unter der Bedingung, daß die Arbeiten auch
fernerhin im Einvernehmen mit der Z. K. durchgeführt
werden, wobei insbesondere für die Herstellungen an der
Fassade die Weisungen der Z. K. einzuholen sind.
Kauth, Kapelle.] Konservator Gi.ocker berichtet,
daß die Kapelle durch Verlängerung des Schiffes nach
Westen erweitert werden soll. Die bestehende Orgelbühne
mit der von außen zugänglichen Stiege, dem einzigen
malerischen Motiv des aus dem Anfange des XIX. Jhs.
stammenden Baues, verschwindet. Der neue Orgelchor wird
von innen zugänglich sein. Über der Vorhalle wird ein
Turm projektiert. Der Konservator verwendet sich dafür,
daß die neuen Teile mit den alten in architektonische
Übereinstimmung gebracht werden.
Komotau, St. Ignatiuskirche, Kriegerdenkmal.]
Wie Konserv. Hofmann berichtet, beabsichtigt man, anläß-
lich des Regierungsjubiläums Seiner Majestät des Kaisers
das Hauptportal der Kirche monumental auszuschmücken.
An der großen unter dem mächtigen Portikus der im Jahre
• 1688 erbauten Kirche befindlichen Eingangstüre sollen die
beiden Schenkel des jetzt geschlossenen Giebels gebrochen
werden, um eine überragende mehr als lebensgroße Büste
Seiner Majestät über einem Lorbeerzweige, gekreuzten
Kriegsfahnen und dem Doppeladler aufzunehmen. Auf
dem Sockel der Büste soll der Allerhöchste Name und im
Felde unter dem Schlußsteine die Widmungsschrift mit
Jahreszahlen erscheinen. Ferner sollen jedetseits dieses
Haupteinganges die bronzenen Reliefprolile des Erzherzogs
Albrecht und des Grafen Radetzky, mit Kriegsemblemen
geziert, über Tafeln mit den Namen der in den Jahren
1859, 1866 und 1878 gefallenen Krieger des Komotauer Be-
zirkes angebracht werden.
Bei voller Anerkennung der patriotischen Absicht muß
die Z. K. von der Verwirklichung des Projektes in dieser
Form dringlichst abraten, weil dadurch ein v^üchtiger Teil
eines Monumentalbaues, der möglichst unverändert bleiben
soll, einer weitgehenden Umgestaltung unterzogen würde.
Langugest, La Tene-Grabfeld.] Über Antrag des
Konservators Wkin/ikri. befürwortet die Z. K. die Ge-
währung einer Staatssubvention von 200 K für die Durch-
forschung eines neu angeschnittenen Grabfeldes seitens
der Museumsgesellschaft in Teplitz.
Lewin, Münzfund.] Konserv. Ankert berichtet, daß
ihm ein beim Roden gemachter Fund von 95 Male}groschen
Kaiser Rudolfs II. gemeldet wurde, und zwar 5 Stück von
135
Tätigkeitsbericht
136
1582, 12 Stück von 1584, 30 Stück von 1585, 24 Stück von
1586 und 25 Stück von 1590. Der Fund wurde bis auf
5 Stück und zwar je eines aus jedem Prägejahre verschleppt.
Michalowitz, Burgruine.] Die k. k. General-
Inspektion der österreichischen Eisenbahnen teilt mit, daß
die Direktion der böhmischen Nordbahn aufgefordert wurde,
ein entsprechendes, die Wahrung der Betriebssicherheit
gewährleistendes Sicherungsprojekt vorzulegen.
Milovic, Totenkammer.] Wie Konserv. Zaki.asnik
berichtet, bleibt die Totenkammer (Sp. 105) erhalten und
werden die notwendigen Reparaturen vorgenommen.
Ncubydzow, Dekanalkirche.] Folgende Arbeiten
sind in Aussicht genommen: 1. Neupflasterung; vom alten
Pflaster sollen die benutzbaren Steine erhalten bleiben, die
Neupflasterung in Chamotteziegeln erfolgen; 2. Maßnahmen
Fig. 30 Weipert, Pfarrkirche
zur besseren Beleuchtung der Blasebalgkammer; 3. An-
bringung von Lüftungsflügeln bei zwei Fenstern des Schiffes;
4. Anbringung eines Windfanges beim Portale; 5. Aus-
malung des Innern, wofür zwei Alternativskizzen — reicher
und einfacher — vorgelegt werden; 6. gerinfügige Repa-
raturen an den Bänken; 7. Ersatz der defekten Holzbrüstung
des Orgelchors durch eine neue; 8. Ersatz der alten Orgel
durch eine neue.
Die Z. K. erklärt sich mit dem Programme unter folgen-
den Ausnahmen einverstanden: ad 1. statt des Chamotte-
pflasters wäre ein Steinpflaster zu wählen; ad 5. die ein-
fachere Skizze wäre zur Ausführung zu empfehlen; für 7.
und 8. wird die Entscheidung bis zur Vorlage von An-
schauungsbehelfen für den alten Bestand verschoben.
Pardubitz, Fragment eines Brunnens.] Wie
Korresp. Divi.j; berichtet, wird das Fragment eines schönen
Renaissance-Brunnens zur Pflasterung eines in Privatbesitz
stehenden Hauses in der Kralovskagasse verwendet, wo
es liei weiterem Verbleiben zugrunde gehen würde. Über
Antrag des Berichterstatters verwendet sich die Z. K. dahin,
daß das Fragment an das städtische Museum abgegeben
werde.
Puschwitz, Pfarrkirche.] Die Z. K. verwendet
sich für die Erhaltung des bestehenden Steinpflasters, dessen
schadhafte Platten auszuwechseln wären. Sollte jedoch die
Legung eines Chamottepflasters auf einem unbesiegbaren
Wunsche der lokalen Faktoren beruhen, so konzediert die
Z. K. hierfür die Wahl einfarbiger Platten unter Ausschluß
jeder Musterung.
Watzlaw bei Jechnitz, Münzfund.] Konserv.
Ankert berichtet, daß in einem Obstgarten östlich vom
Orte am 29. November v. J. ein Steingefäß in Krugform,
das mit größeren und kleineren, zum Teil
noch gut erhaltenen Silbermünzen gefüllt
war, aufgefunden wurde. Die Münzen —
430 Stück — stammen aus der Zeit König
Wladislaus HL
Weipert, Pfarrkirche.] Konserv. Hof-
mann berichtet, daß Schäden am Dachgehölz
und der Eindeckung den Anlaß liieten sollen,
eine umfassende Restaurierung der Kirche
(Fig. 30) vorzunehmen. Der Turm soll um
mehr als ein Drittel erhöht, die Dekorierung
des gesamten Äußern (säulenartige Behand-
lung, reichere Gesimse, größere Fenster,
Putzunirahmungen, sechseckiger Dachreiter
am Presbyterium u. dgl.) reicher behandelt
werden.
Das Äußere der Kirche wirkt in seiner
Einfachheit durch die guten Verhältnisse
und durch die geschmackvollen Putzgliede-
rungen so würdig und vornehm, daß alle
Bereicherungen der architektonischen Aus-
stattung eher als eine Herabniinderung des
künstlerischen Wertes, abgesehen von der
Vernichtung des Denkmalwertes, betrachtet
werden müssen. Aus diesem Grunde wird
insbesondere die kleinlich wirkende Portalarchitektur an
der Langhausseite, die Erhöhung des Turmes, wobei seine
originelle, ein Wahrzeichen der Stadt bildende Bedachung
geopfert werden soll, abgelehnt.
Bukowina
Dragomirna, Basilianerkloster.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u.U. nimmt für HcrsteHungsarbeiten am Gebäude-
komplexe einen Betrag von 100 000 A' in Aussicht, und ordnet
die Umarbeitung des Projektes nach den Anträgen der
Z. K. an.
Dalmatien
Dol bei Citta vecchia, Pfarrkirche, Altarbild.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung
der für die Restaurierung des Gemäldes bewilligten Suli-
vention von 300 K an.
137
Tätigkeitsbericht
138
Morter bei Sebenico, Grabungen.] Die Z. K. be-
antragt die Gewährung einer Subvention von 500 A' für
systematische Grabungen, da in jüngster Zeit zutage ge-
tretene zahheiche Funde aus dem ersten Jahrhunderte nach
Christus die Vermutung begründet erscheinen lassen, daß
an der Fundstelle das römische Collentum gelegen sei,
dessen Aufdeckung günstige Resultate erhoffen läßt.
Sebenico, Kirche Madonna diValverde, Wand-
malereien.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt
für die Restaurierung der Malereier^ eine Subvention von
3600 K.
Spalato, Franziskanerkloster auf der Riva.]
Der mit Zustimmung der Z. K. provisorisch entfernte Kreuz-
gang soll wieder aufgebaut werden. Die vorgelegten Pläne
zeigen nachstehende Abweichungen von dem alten Bestände:
Die alten Säulen und Pfeiler, die mit Ausnahme von vier
neuen wiederverwendet würden, sollen auf 1 m hohe vier-
eckige Pfeiler gestellt werden, damit den Fenstern des neu
errichteten Konventgebäudes nicht das Licht genommen
wird. Dadurch würden die Stützen beinahe um das Doppelte
erhöht. Ferner müßte durch das Hinaufrücken der Trauf-
kante des Pultdaches das Dach bei Beibehaltung der Höhe
des Anschlusses an die Klostermauern nahezu horizontal
werden. Das frühere Pultdach war steiler und mit Hohl-
ziegeln gedeckt. Diese schöne und charakteristische Ein-
deckung könnte infolge der geringen Neigung nicht mehr
zur Ausführung gelangen. Sämtliches Holzwerk müßte
erneuert werden.
Die Z. K. bemerkt hiezu: Mit Rücksicht darauf, daß
das Holzwerk der Pultdächer sowie deren Eindeckung in
schlechtem Zustande war, wird zu der beantragten Neu-
herstellung der Balkenlagen und der Dachdeckung die Zu-
stimmung gegeben. Auch mit der Erneuerung von vier
schadhaften Säulen und Pfeilern des Kreuzganges erklärt
sie sich einverstanden. Dagegen spricht sie sich auf das
nachdrücklichste gegen eine Erhöhung der Säulen und
Pfeiler durch unterlegte Postamente aus, besteht darauf,
daß die Traufkante des Daches die alte Höhe beibehalte,
die Neigung der Pultdächer genau der früheren entsprechend
wieder angenommen, die Dächer mit Hohlziegeln eingedeckt
und alle Sattelhölzer, Unterzüge, Pfosten und Sparrenköpfe
in derselben Weise profiliert und abgefaßt werden, wie
die alten.
Spalato, Diokletianischer Palast.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. bewilligt für die Vollendung der archi-
tektonischen Aufnahme des Palastes eine weitere Subvention
von 6000 K.
Galizien
Lemberg, Basilianer kloster, Glockenturm.]
Konserv. Abraham hat sich gegen die Führung eines Via-
duktes in der Zotkiewergasse ausgesprochen, da hierdurch
nicht allein die Topographie dieser Gegend, wo sich die
älteste Niederlassung Lembergs befand, erheblich verändert
würde, sondern auch das Basiliaiu-rkloster mit dem Glocken-
turm und damit ein historisch wichtiges, malerisches und
charakteristisches Denkmal vernichtet werden müßte. Dies
wäre um so lebhafter zu bedauern, als eine absolute Not-
wendigkeit zu einer derartigen Führung des Viaduktes nicht
besteht, vielmehr ursprünglich ein anderes Projekt, das
Kloster und Turm schont, in Beratung stand, jedoch im
Laufe der Verhandlungen fallen gelassen wurde. Die Z. K.
beschließt, die Schritte des Konservators zu unterstützen.
Jaroslau, Fund von Kanonenrohren.] Das k. u. k.
Reichskriegsministerium teilt mit, daß die anhergelangte
Nachricht, es seien durch Soldaten des Infanterieregimentes
Nr. 10 zwei Kanonenrohre gefunden worden, durch die
gepflogenen Erhebungen nicht bestätigt wurde. Das genannte
Regiment befinde sich wohl im Besitze zweier alter Kanonen-
rohre, die jedoch bereits vor 30 Jahren im Sanflusse bei
Przemysl gehoben und vom Stadtmagistrate dem Regimente
zum Geschenke gemacht wurden.
Niepolomice, Pfarrkirche.] Eine Erweiterung der
Kirche ist in Aussicht genommen. Das hiefür vorgelegte
Projekt bezweckt eine Regotisierung des Baues, verlängert
das Langhaus um das Dreifache und sieht außerdem noch
SeitenschiiTe vor, so daß die einschiffige Kirche in eine
fünfschiffige verwandelt wird.
Die Z. K. erhebt, ob eine solche außerordentliche
Erweiterung durch das Kultusbedürfnis bedingt wird. Im
übrigen kann sie der Regotisierung nicht zustimmen, da
durch dieselbe der Charakter der Kirche vollständig ver-
ändert würde.
Niepolomice, Königsschloß.] Die Z.K. beschließt,
eine von den Konservatoren und Korrespondenten West-
galiziens eingeleitete Aktion zur ehetunlichsten Vornahme
der notwendigen Konservierungsarbeiten zu unterstützen.
Wieliezka, St. Sebastianskirche.] Konserv.
ToMKowicz Ijerichtet, daß die Restaurierung der aus dem
XVI. Jh. stammenden Holzkirche unter der Leitung eines
ad hoc eingesetzten Komitees im Zuge sei. Die Arbeiten
geschehen mit großer Sachkenntnis und Pietät. Das Finanz-
ministerium bewilligt für die Vollendung der Arbeiten eine
Subvention von 1000 iT.
Kärnten
K 1 a g c n f u r t, L a n d h a u s, W a p p e n s a a 1, M a 1 e r e i e n. I
Maler Viertetberger berichtet, daß er die Restaurierung
der Malereien nach dem von der Z. K. aufgestellten Pro-
gramme vorgenommen habe und namentlich Ergänzungen
von Wappen nur auf die von der Z. K. freigegebenen
Partien beschränkte.
Gurk, Dom.] Für die Restaurierung des Domes
wurde ein umfassendes Programm aufgestellt, zu dessen
einzelnen Punkten die Z. K. nachfolgende Stellung ein-
nimmt:
1. Entfeuchtung der Krypta: Außer dem geplanten
Entwässerungskanale sollte auch ein um die Apsiden zu
führender Luftschacht direkt an der Kirchenwand angelegt
werden. Dieser Luftschacht hätte bis unter das Niveau
des Fußbodens der Krypta zu reichen, frostsicher ein-
gedeckt zu werden und wäre mit zwei VentilationsöflFnungen
zu versehen. Die Sohle wäre zu Ijetonieren, hätte ein
leichtes Gefälle zu erhalten, so daß an den tiefsten Punkten
'39
Xätigkeiuberieht
140
ein Wasserablauf in den unmittelbar daran anschließenden
Kanal möglich wäre. 2. Die Wiedereröffnung der Arkaden
des Nonnenchors. Bei Durchführung dieser Arbeit wäre auf
eventuell zutage tretende Reste romanischer Laibungs-
bemalung oder Polychromierung der Hausteinteile zu
achten. Die Mittelöffnung wäre bis zur Fensterbankhöhe
der Arkaden zu öffnen und mit einer Steinplatte abzu-
decken. 3. Übertragung der Holzreliefs der Haupteingangs-
tür in ein Museum um eine weitere Schädigung zu ver-
meiden. Hingegen sowie gegen eine eventuelle Verglasung
spricht sich die Z. K. aus. Sie empfiehlt, die Reliefs mög-
lichst hoch zu rücken, durch Anbringung eines Kämpfers
zu fixieren und nur die unteren Teile der Türflügel be-
weglich zu lassen. Mit den Konservierungsmai.^nahmen an
den Reliefs erklärt sich die Z. K. einverstanden. 4. Bloli-
legung des untersten Bildstreifens der Vorhalle. Einver-
standen, wenn diese Arbeiten durch eine vollkommen
verläßliche Kraft mit der nötigen Vorsicht geschehen.
5. Reinigung und Ausbesserung der Kanzel. Hier wird
eine Beschränkung auf das AUernotwendigste, namentlich
die Beibehaltung der verschiedenen Goldabtönungen
empfohlen. Die Neuvergoldungen sollen zu den alten ent-
sprechend gestimmt werden. 6. Reinigen des Sakristei-
portals, des Hauptjiortals und der beiden Säulenpaare bei
letzterem. Hiefür wird Abwaschen mit stark verdünntem
Laugenwasser und Abbürsten mit steifen Haarbürsten
empfohlen. Die Benutzung des Meißels wäre zu vermeiden.
7. Reinigung und Reparatur der Apsiden. Die Auswechslung
schadhafter Stücke wird konzediert, wenn sie mit pein-
licher Sorgfalt auf die nicht weiter mehr erhaltbaren Teile
beschränkt bleibt. Die Fugen sind mit gutem Kalkmörtel
zu schließen. 8. Reinigen des Reliefs mit den Hemma-
darstellungen; einverstanden. 9. Anbringung eines Klapp-
fensters hinter dem Hauptaltare. Das Fenster ist auf das
rechte Mittelfeld zu beschränken. 10. Eindeckung der Ap-
siden. An Stelle des projektierten Kupferblechs werden
Lärchenschindeln empfohlen. 11. Eindeckung der übrigen
Dächer der Kirche. Anstatt des beantragten Eternitschiefers
schlägt die Z. K. naturfarbene, aus bestem Materiale her-
zustellende Taschenziegel vor. Die Untersichten der Säume
wären mit einem Monierverputze zu versehen. 12. Kon-
servierung der beiden Bilder neben dem Hemmaaltare. Die
Übertragung dieser Bilder aus der Krypta an eine ent-
sprechend beleuchtete Stelle der Kirche ist wünschenswert.
Der Rahmen ist nach den für die Kanzel (Punkt 5) auf-
gestellten Grundsätzen zu reinigen und auszubessern.
13. Gegen eine Restaurierung und Vergoldung des Gitters
um den Hemmaaltar besteht kein Bedenken, wenn dieselbe
nach einem von der Z. K. zu billigenden Programm er-
folgt. 14. Die Entfernung und anderweitige Verwendung
des farbigen Rundfensters von 1845 in der Krypta und der
Ersatz desselben durch eine in Blei gefaßte farblose Ver-
glasung wird konzediert. 15. Dem Abtreten ausgesetzte
oder durch Kirchenbänke verstellte Grabplatten sollen
gehoben und an gut belichteten Stellen der Kirchenwände
aufgestellt werden; hiebei wäre ihr alter Platz im Fuß-
boden auf irgend eine Art zu bezeichnen. 16. In die
Restaurierung ist auch die Erhaltung des Hemma- und des
Wilhelmsturmes einzubeziehen, die im Zuge der Befesti-
gungsmauern des Domstiftes charakteristische Wahrzeichen
abgeben. Die Arbeiten sind hier auf die notwendigsten
Sicherungsmaßnahmen zu beschränken.
Ossiach, Pfarr- und Stiftskirche.] Zur Fest-
stellung eines Kestaurierungsprogrammes fand eine Lokal-
kommission statt, bei der die Vertreter der Z. K. den h. a.
Standpunkt folgendermaßen präzisierten: Für die Restau-
rierung der Frohmillerschen Fresken und der Stuckarbeiten
besteht die Z. K. auf der unveränderten Durchführung
ihres im Jahre 1905 aufgestellten Programmes. Die Er-
neuerung des Verputzes soll unverzüglich nach Durch-
führung der Entfeuchtungsarbeiten in Angrifl' genommen
werden; für dieselben bleibt die Anwendung von Zement
ausgeschlossen und soll nur gut abgelagerter Weißkalk-
mörtel verwendet werden. Den geplanten Abgrabungen
des angeschütteten Erdreichs zur Trockenlegung der nörd-
lichen Umfassungsmauer wird zugestimmt. Längs der Mauer
ist auf mindestens 60 cm Breite ein geböschtes Kugelstein-
pflaster mit Zement vergossen anzubringen. Gegen die pro-
jektierte Erniedrigung der Friedhofsmauer auf die Brusthöhe
wird Einsprache erhoben, da sich diese Mauer im Ortsbilde
mit großer Bestimmtheit als geschlossene Linie der mittel-
alterlichen Befestigungswerke des Klosters loslöst, die
um so mehr erhalten zu werden verdiente, als der runde
Eckturm bei Erniedrigung der Mauer ganz verloren da-
stehen und um seine Wirkung gebracht würde. Da diese
Umfassungsmauern namentlich in der Nähe des vorhandenen
Restes eines viereckigen Turmes eine Neigung nach außen
zeigen, sind Sicherungsarbeiten notwendig. Das Material
dazu kann durch Demolierung des Mauerpfeilers rechts
neben dem genannten Turme gewonnen und zur Ausführung
gut fundierter Strebepfeiler an den bedrohten Stellen ver-
wendet werden. Gegen die Verlegung des Friedhofes be-
steht kein Bedenken. Für die Ausschmückung der beiden
jetzt leeren Seitenapsiden ist die Aufstellung von zwei im
Stile der Kirche gehaltenen Seitenaltärcn in Aussicht
genommen. Den vorgelegten Skizzen wird mit einigen
Abänderungen zugestimmt. Gegen die Versetzung der im
Kirchenpflaster eingelegten Grabsteine besteht kein An-
stand, wenn die jetzige Einlagstelle durch einen entsprechend
bezeichneten Stein im Fußbodenbelag ersichtlich gemacht
wird. Die Skizzen für neue Kirchenstühle werden ge-
nehmigt, wenn auch der Ersatz der wohl wertlosen alten
nicht als unbedingt notwendig bezeichnet werden muß.
Im Zusammenhange mit der dringlich notwendigen Re-
staurierung der Steinmensa des alten Flügelaltars werden
auch die erforderlichen Maßnahmen für die Sicherung dieses
Altars, dessen Unterbau die baldigsten Vorkehrungen gegen
die aufsteigende Feuchtigkeit erheischt, empfohlen. Zum
Zwecke der Entfeuchtung wäre ein Entwässerungskanal
längs der Südseite anzulegen, ferner wäre wenigstens auf
eine Entfernung von 2 in von der Mauer im Innern der
Kirche die unter dem Pflaster befindliche feuchte Erde
auf die Tiefe von ungefähr 50 cm auszuheben und durch
trockenen Schutt zu ersetzen. Gegen die Pflasterung des
14'
Tätigkeitsbericht
142
noch ungepflasterten Teiles mit Steinplatten wird eine
Einsprache nicht erhoben.
Rappersdorf, Filialkirche, gotischer Flügel-
altar.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die
Restaurierung des Altars nach dem von der Z. K. auf-
gestellten Programme eine Subvention von 300 A'.
Sattendorf am Ossiacher See, Pfarrkirche.]
Konserv. GoEBEr. beantragt die Vornahme fols^ender Her-
stellungen: Neueindeckung mit Lärchenschindeln, Verputz-
herstellungen am Äußern, Reparatur der Holzverschalung
der Schallfenster des Turmes, Herstellung eines neuen
Tores, Ergänzung der Predella des Hochaltars, Renovierung
des Tabernakels; die mit dem Altare in keinem Zusammen-
hange stehenden, den Eindruck störenden Statuen sollten
anderswo aufgestellt werden. Der wertlose Marienaltar
kann über Wunsch der lokalen Faktoren durch einen
neuen Altar ersetzt werden, wenn hiefür ein entsprechendes
Projekt vorgelegt wird. Weiter wird beantragt die Re-
paratur der Kanzel und der Kirchenbänke, Anschaffung
eines neuen Kommuniongitters und einer Brüstung zum
Abschlüsse des Orgelchors. Einverstanden.
Krain
Laibach, Museum-Rudolf inu tn, Tätigkeit 1907. J
Dank der zielbewußten und eifrigen Tätigkeit sind die
Bestände derart angewachsen, daß eine Neuordnung ein-
zelner Abteilungen notwendig wurde. Folgende archäologi-
sche Ausgrabungen wurden unternommen: 1. Der Pfahlbau
von Notranje^gorice am Laibacher Moore; festgestellt wurde
eine Feuerstelle und ein Arbeitsraum; unter den Funden
sind besonders Gegenstände aus bearbeitetem Stein, Feuer-
stein und Blutjaspis zahlreich vertreten, die im spät-
neolithischen Pfahlbau von Brunndorf nur selten vorkommen.
Dieser Umstand und die rohe, nur spärlich verzierte Ke-
ramik rücken das Alter des neuen Pfahlbaues in den
Beginn der neolithischen Periode hinauf. 2. Das römische
Gräberfeld an der Wienerstraße in Laibach. Die Grabungen
wurden im Berichtsjahre abgeschlossen. Neben dem Hause
Deghenghi wurden mehrere Gräber mit reichen Beigaben
(namentlich Gefäßen) aufgedeckt. Ein Grab barg ein gelb-
glasiertes Tongefäß vom Ende des H. Jhs. nach Chr. mit
der Inschrift NEMESIS, zwei goldene und zwei bronzene
muschelbehängte Ohrringe, einen silbernen Armring und
eine Halskette aus Silberdenaren, darunter einen der Fau-
stina jun. Eine größere Anzahl Firma- und Relief lampen^
Ton- und Glasgefäße verschiedener Form, Teller und
Schalen aus Terra sigillata vervollständigen die bisherige
reiche Sammlung. Auf der Wiese zwischen dem Hotel
Graiser, der Wienerstraße und der zum Südbahnhofe führen-
den Straße wurden 81 Gräber aufgedeckt. Das reichhaltige
und wertvolle Inventar der Gräber offenbart den ältesten
Teil des Gräberfeldes der Wienerstraße. 3. Das altsloweni-
sche Gräberfeld in Wocheiner Mitterdorf. Aufgedeckt
wurden 25 Gräber, die Skelette in verschiedener Tiefe
gegen Osten gelagert. An Beigaben sind vor allem die
Schläfenringe — in vier verschiedenen Typen vertreten —
ferner Fingerringe, Fibeln, wenige Perlen, eiserne Messer
und Gefäßscherben zu erwähnen.
An archäologischen Einzelfunden kamen ins Museum :
schmaler Bronzedolch von der Alpe Belscica ober Karner
Vellach; eine mittelständige Lappenaxt aus Bronze aus dem
Laibacher Moore bei Log ; ein verziertes bronzenes Tüllen-
beil aus einem Moorgraben von Vnanje gorice; römische
Inschriftsteine aus dem Mühlwehr in Tschernembl, aus
der Filialkirche St. Johann bei Tomiselj, aus Lanisce bei
Skofljica, knapp an der Bahnübersetzung an der Reichs-
straße Laibach— Rudolfswert in situ gefunden. Ein mar-
morner römischer Löwenkopf, gefunden in emer Schotter-
grube bei Egk. Bei den Erdarbeiten zum Pfarrhofbaue
St. Jakob in Laibach: eine Sonde aus Bronze, Teile eines
Bronzebeschlages, Teile eines Spiegels aus Silbermetall,
ein Bronzenagel und eine blaue Glasperle; mehrere
römische Ziegel und ein eisernes Messer gefunden in der
Gregorcicgasse hinter dem Regierungsgebäude in Laibach;
eine Armbrustcharnierfibel aus Neviodunum; aus Veldes
eine im Jahre 1894 gefundene vergoldete kupferne Münz-
fibel, mehrere Schläfenringe aus Silber und Bronze aus
dem altslovenischen Gräberfelde; aus dem Mannsburger
Gräberfelde einige altslowenische Schläfenringe; römische
Münzen: mehrere Kleinerze des Kaisers Konstantin und
Konstans aus Neviodunum, ein Kleinerz des Kaisers Probus
vom deutschen Grunde in Laibach; ein Aureus Justinus II
565^578 aus Oberkrain.
Arch, Pfarrkirche, Orgel.] Konserv. Avsec be-
richtet, daß der kunsthistorisch interessante, aus dem aufge-
hobenen Zisterzienserkloster Mariabrunn stammende Orgel-
kasten an einen Privaten veräußert und durch einen neuen
Kasten ersetzt werden soll. Die Z. K. spricht sich um so
mehr hiegegen aus, als der Kasten auch einem eventuell
aus Kultusrücksichten zu vergrößernden Werke hinlänglich
Platz böte.
Michelstetten, Pfarrkirche, Turmhelm.] Gegen
die Erneuerung des Helmes in der alten Form erhebt die
Z. K. keine Einwendung.
Seisenberg, St. Nikolauskapelle (alte Pfarr-
kirche.)] Der technische Konsulent berichtet, daß der
Bauzustand der Kapelle (Mitt. 1907, Sp. 272) derart be-
drohlich ist, daß bei einzelnen Teilen der Einsturz jeden
Augenblick gewärtigt werden kann. Dies gilt insbesondere
von der Nordwand, deren Mauer stark nach aulien ausge-
baucht ist; ganze Teile des Mauerwerkes sind herausge-
fallen, so daß der Mauerwerksverband, der an und für sich
sehr mangelhaft war, vollständig zerstört ist. Leider ent-
hält gerade diese Wand die wertvollsten Malereien, die
jedoch namentlich an der Innenseite auf das ärgste ge-
fährdet sind. Auch die Wand mit dem Triumphbogen ist
durch starke Sprünge zerklüftet, die Malereien jedoch sind
hier relativ gut erhalten. Der Zustand der übrigen Wände
und der Dachung ist ein guter oder wenigstens ein solcher,
daß Sicherungsarbeiten einen guten Erfolg versprechen;
das Ziegelpflaster ist zum Teil zerstört.
Im Hinblicke darauf, daß die Kirche wegen ihrer
Malereien vom Standpunkte der Denkmalpflege ganz be-
143
Tätigkeitsbericht
144
sondere Beachtung verdient, spricht sich die Z. K. gegen
die geplante Demolierung aus. Sie beantragt, daß die
Süd- und Westwand durch Streben gestützt, die auf keinen
Fall weiter zu erhaltende Nordwand abgerissen und neu
aufgeführt, die Wand am Triumphbogen durch Schließen
der Sprünge und Verankerungen gesichert werde. Die
Malereien der Nordwand wären, wenn möglich, abzunehmen
und auf die neu zu errichtende Wand wieder aufzutragen,
die Malereien der übrigen Wände zu sichern.
Zalog, Filialkirche.] Die Kirche wurde bis auf
den Turm, der in den Neubau einbezogen werden soll,
demoliert, ohne der Z. K. oder ihrem berufenen Konserv.
Gelegenheit zur Ingerenz zu geben. Nach mündlichen Aus-
sagen war die Kirche ein gotischer, doch vielfach ver-
änderter, sehr einfacher Bau. Die Einrichtung, von der
die Altarbilder und das Tabernakel erhalten blieben, war
ohne künstlerischen Wert. Die Z. K. erhebt gegen die
Nichtachtung ihrer Ingerenz Beschwerde.
Küstenland
Lovrana, Villa Antoinette, römischer Sarko-
phag.] Konserv. G.virs berichtet, daß die relieferte Vorder-
wand eines antiken im Privatbesitze stehenden Marmor-
sarkophages zum Verkaufe ausgeboten wird. Das Stück
war dem Konservator unzugänglich. Nach einer Photo-
graphie vermutet er, daß es sich um einen von einem
römischen Kunsthändler aus originalen Fragmenten, nicht
ungeschickt zusammengesetzten Pasticcio handelt, der auch
auf dem römischen Kunstmarkte vor ungefähr 70 — 80 Jahren
als einheitliches Fundstück nach Fiume verkauft wurde.
Nach seinerzeitiger Angabe des Händlers soll das Relief
an der Via Appia bei Rom unweit eines großen Grab-
denkmalsgehoben worden sein. Die drei Teile des Pasticcio —
Feldherr auf dem suggestus, trophaeum mit trauernden
Gefangenen und die Porträtbüste einer römischen Dame
— sind jedenfalls, von den Ergänzungen abgesehen, originale
Werke der Sarkophagskulptur aus der Übergangszeit vom
I. zum II. Jh. p. Chr. Der rerhte Eckkopf mag von einem
Sarkophag herrühren, während der linke eine moderne
Kopie darstellt.
Der Versuch, das Relief für ein küstcnländisches
Museum zu erwerben, scheiterte an dem unverhältnismäßig
hohen Preise (8.000—10.000 K), dagegen wurde seitens des
Eigentümers in dankenswerter Weise die Aufstellung des
Denkmals im Museo Civico in Pola zum Zwecke einer
wissenschaftlichen Bearbeitung zugesichert.
S. Pelegrino bei Fasana, altchristliche Ba-
silika.] Konserv. Gnirs macht auf die Bloßlegung eines
sehr frühen basilikalen Baues mit späteren mittelalterlichen
Einbauten aufmerksam, dessen Durchforschung topogra-
phisch intert-ssante Ergebnisse und wertvolles Material für
die antike und christliche Archäologie verspricht. Die Z. K.
bringt für die Arbeiten eine Staatssubvention in Antrag.
Pola, Ausgrabungen.] Das k. k. Ministerium f. K.
u. U. bewilligt dem städtischen Museum für das Jahr 1908
zur Durchführung von Ausgrabungen in und bei Pola eine
Subvention von 400 K, und ordnet deren Flüssigmachung an.
Pola, antikes Bühnentheater.J Konserv. Gnirs
berichtet, daß die letzten Baureste des Theaters an der
via Zaro und via della specola völlig bloßgelegt und zu-
gänglich gemacht und durch Vornahme dringender Kon-
servierungsarbeiten in ihrem heutigen Bestände gesichert
werden. Um die völlige Aufdeckung der nicht unbedeu-
tenden Reste vom Zugange zur Orchestra und von der Ecke
des Bühnengebäudes zu ermöglichen, wird die Stützmauer
der via della specola mit neuen Substruktionen unter-
fangen. Die dicht mit Pflanzenwuchs überdeckten Bauteile
werden gereinigt und bei möglichster Erhaltung des jetzigen
Charakters des Mauer- beziehungsweise Grundmauerwerkes
neu verfugt und mit einer Eindeckung versehen.
Pola, villa rustica.] Wie Konserv. Gnirs berichtet,
wurden gelegentlich der Verlegung eines Kanals in die
neu angelegte Via Metastasio in ungefähr 1 iii Tiefe die
baulichen Reste einer ländlichen Anlage, bestehend aus
einem Teile des Olkelters (torcular) und einem einfachen
Mosaikboden bloßgelegt.
Von der Einrichtung des Kelterraumes fand sich der
monolithe Unterbau (206 m lang, 09 in breit und 052 in
dick) der zwei Holzständer des prelums (Profil 45 X *5 cw)
noch in situ; dieselben waren 20 an tief in einer Ent-
fernung von 48 cm voneinander in den kubischen Ver-
tiefungen des Monolithes eingelassen. Die Anlage zog sich
einst den Nordabhang des Monte Rizzi hinan, so daß bei-
derseits der via Metastasio noch Überreste derselben zu
vermuten sind.
Bei derselben Kanalverlegung kamen in der via
Metastasio, 10 m von der via Muzo entfernt, Reste eines
Straßenkörpers antiker Herkunft zutage, an dem 1903 hart
an der damals noch nicht bestandenen via Metastasio ein
antikes Grab geöffnet wurde, dessen Aschengefäß aus
Alabaster heute im museo civico aufgestellt ist. (Jahres-
hefte des archäol. Institutes VII, Beibl. Nr. 16.)
Punta Barbariga, \"il la.] Konserv. Gnirs berichtet,
daß er die Hebung der noch erhaltenen antiken Mosaik-
felder veranlaßt habe, welche im museo civico zur Auf-
stellung gelangten.
Rovigno, antikes Marmorrelief.] Konserv. Gnirs
legt die Beschreibung eines in der Gassenfront des Hauses
Nr. 450 der Gasse Dietro Castello an völlig ungeschützter
Stelle olierhalb des Tores in der Mauer eingelassenen
sepulkralen Marmorreliefs vor (Bericht wird im Jahrbuche
für Altertumskunde veröffentlicht).
Valdagora bei Pola, römische Funde.] Wie
Konserv. Gnirs berichtet, wurden Ende März in der Fkir
Dragon (Valdagora) östlich von Pola an der nach Sis.sano
führenden Straße unmittelbar bei Kote 46 der Spezialkarte
römische Brandgräber ausgegraben. Die vom Konservator
vorgenommene Untersuchung hatte folgendes Resultat:
Gelegentlich des Aushubes eines längs der Strecke ver-
legten Kanals wurden zwei Ossuarien aus Stein (kubische
Form, 225 X 165 cm Grundfläche, 11 cm hoch und
29 X 26 ctn Grundfläche, 18 cm hoch mit viereckigen 5 cm
hohen Steindeckeln) angeblich ohne Beigaben ausgegraben
und dem museo civico in Pola übergeben.
145
Tätigkeitsbericht
146
Der Fundplatz gehört einer großen Nekropole an.
deren im allgemeinen ärmlich ausgestattete Brand- und
Skelettgräber in letzter Zeit bei der durch die Gemeinde
Pola vorgenommenen Aufforstung des Terrains an mehreren
Stellen angetastet worden sind. Bereits im Sommer 1906
wurde an derselben Stelle ein Brand- und Skelettgrab bloß-
gelegt, das in ärmlicher Ausstattung (Beigaben: einige
kleine Glasfläschchen, unweit davon eine Mittelbronze
Claudius' 1.) angetroffen wurde. Diese Gräber wurden un-
weit der beiden Ossuarien an der Stelle gefunden, wo die
neue Wasserleitung die via Sissano erreicht.
Mähren
Brunn, Nonnenhauskapelle.] Die Demolierung der
Kapelle wurde bereits in Angriff genommen. Über ein-
mütiges Vorgehen aller interessierten Faktoreti wurde die
Abtragung sistiert und die dauernde Er-
haltung des Komplexes in Erwägung ge-
zogen. Die Z. K. begrüßt diese Wen-
dung der Angelegenheit auf das wärmste
und erklärt sich im Hinblicke auf den
außerordentlichen ästhetischen und histo-
rischen Wert des Denkmals bereit, falls
die Erhaltung der Kapelle der Stadt-
gemeinde größere finanzielle Opfer auf-
erlegen sollte, die Gewährung einer
Staatssubvention beim Minist, f. K. u. U.
nachdrücklichst zu befürworten. Dem
Konserv. Hrach wird für seine uner-
müdliche Tätigkeit im Interesse der Er-
haltung der Kapelle Dank und Anerken-
nung ausgesprochen.
Bise nz, Pfarrkirche, Madonnen-
bild.] Die Z. K. verwendet sich für die
Reinigung und Sicherung des auf einem
Seitenaltare verwahrten, durch ein mo-
dernes Gemälde verdeckten Madonnen-
bildes, welches sich als eine aus dem
XVII. oder XVHI.Jh. stainmende Kopie
einer byzantinischen V'orlage darstellt.
Ung. Brod, Johanneskirche.] Hie ehemalige Kirche
soll für Zwecke des Museums umgebaut werden, das bereits
einen Teil der Kirche — das südliche Seitenschiff' — ein-
nimmt. An dem hierfür ausgearbeiteten Projekte bemängelt
die Z. K. : das Wiederöftnen zweier Fenster im Presbyterium,
da die jetzigen Lichtverhältnisse der künftigen Bestimmung
sehr gut angepaßt sind, das Ausbrechen dreier Bogen-
öffnungen an der Westseite — hier genügt es, einen Bogen,
der zur Turmvorhalle führt, zu (iffnen, während die beiden
anderen geschlossen bleiben und damit Wandflächen zum
Aufstellen der Museumsgegenstände gewonnen werden, das
Abschlagen des noch gut erhaltenen Putzes im Innern,
die Herstellung einer neuen Stiegen- und Terrasscnanlage
und endlich die Kartusche bei den Fenstereinrahmungen.
Mit den übrigen Arbeiten, namentlich jenen, welche eine
Sicherung des Baues bezwecken, erklärt sich die Z. K. ein-
verstanden.
Mitteilungen der k. k. Zentral-Kommission iqo8
Gewitsch, Pfarrkirche.] Der Generalkonservator
berichtet über die durchgeführte Restaurierung. Die Ein-
richtung wurde neu staffiert, die unbrauchbaren Kirchen-
bänke wurden durch neue, in barockisierendem Stile ge-
haltene ersetzt und ein neues, im Muster kleinliches Chamotte-
pflaster gelegt. Am meisten zu bemängeln ist die Innen-
bemalung. Dieselbe verwendet barocke Ornamentik, fällt
aber einerseits in den Details vielfach aus dem Stil heraus
und entbehrt anderseits als Ganzes einer barocken auf
eine Totalwirkung abzielenden Disposition, macht vielmehr
einen verworren bunten Eindruck, so daß das Auge mit Mühe
einen Ruhepunkt in den größeren Gemälden findet, die
zwischen den Gurten am Tonnengewölbe angebracht sind.
Von diesen Gemälden, welche Nachbildungen nach bekannten
italienischen Meistern sein sollen, stellt nur das Fresko über
dem Altare eine wirkliche Kopie („Verkündigung" von
Fig. 31 Gewitsch, Stadttor
Andrea del Sarto) dar, im zweiten Felde ist die Malerei
aus zwei Vorlagen zusammengestückelt, das dritte Feld
enthält eine stark vereinfachte Nachbildung des oberen
Teiles der „Assunta" von Tizian. Die Zwickel sind mit
Kartuschen, vasengeschmückten Durchblicken und Heiligen-
figuren (einige davon nach Coreggio) in wenig übersicht-
lichem Durcheinander ausgefüllt. Die Wandpilaster wurden
bunt marmoriert, die Kapitale ockergelb mit Gold bemalt.
Als Ergebnis dieser Restaurierung ist der bedauerliche
Umstand zu verzeichnen, daßeine kunsthistorisch bedeutende
Kirche, deren Wirkung dem Monvunentalen sich nähert,
in ihrem Innern für Jahrzehnte eine sehr beträchtliche
ästhetische Hinbuße erlitten hat.
Ge witsch, Stadttor.] Trotz energischen Protestes
des berufenen Konservators wurde über einstimmigen
Gemeinderatsbeschluß aus angeblichen Verkehrsrücksichten
das letzte der erhaltenen Stadttore, das sogenannte Obertor
10
147
Tätigkeitsbericht
148
(Fig. 31), demoliert. Die am Tore angebrachten 4 Wappen
wurden im Pfarrhofe deponiert und sollen an dem neben
dem Tore befindlichen Wehrturnie befestigt werden.
Kloster-Hradisch, Statuengruppe des hl. Jo-
hannes.] Die Z. K. bewilligt für die Sicherung und Instand-
setzung der Statue nach einem von h. a. Seite aufgestellten
Programm eine Subvention von 256 K.
Olmütz, ärarisches Mehldepot am Juliusberge.]
Konserv. Kress berichtet, daß die Stadtgemeinde das in
einfachsten Formen erbaute Gebäude, welches in künst-
lerischer Beziehung nichts Bemerkenswertes aufweise, er-
worben habe, um es zu demolieren und auf diesem Platze
eine Schule zu errichten.
Fi^, 32 Mährisch-Scliönljcr^, lv.ith.iu>
Daselbst befand sich in früheren Jahren die Vogtei,
welche später als Zeughaus benutzt wurde. Im Jahre 1778
wurde das derzeitige Mehldepot als. bürgerliches Zeughaus
erbaut und später der Militärverwaltung übergeben.
Partschendorf, Pfarrkirche, Epitaphien,] Der
Generalkonservator berichtet, daß acht Epitaphien aus der
Wende des X\T. Jhs. mit reich verzierten Renaissancerahmen
und Keliefporträts entsprechend gereinigt und geringfügige
Schäden ausgebessert, die Grabsteine sodann an den Innen-
seiten der Westwand unter der Orgelempore, zwei in der
Turmhalle senkrecht aufgestellt und in Brüstungshöhe durch
Eisenstangen vor Berührung und Anlehnen geschützt wurden.
Die Z- K- bringt für diese Arbeiten eine Staatssubvention
m Antrag.
Ronov, Filialkirche.] Die Z. K. spricht sich gegen
die beabsichtigte Vertünchung der Wandmalereien aus,
welche, aus der Mitte des XVIII. Jhs. stammend, stark
von italienischen Vorbildern beeinflußt, großzügig in ihrer
Komposition sind und lediglich einer Beseitigung der
Schimmelflecken und Ausgießung vorhandener Hohlstellen
bedürfen. Vor Inangriffnahme dieser Arbeiten wäre eine
bauliche Sicherung der Kirche dringend notwendig, welche
die Z. K. anregt.
Rossitz, Pfarrkirche.] Man beabsichtigt, an Stelle
der alten, den Kultusbedürfnissen nicht entsprechenden
Kirche eine symmetrische romanische Hallenkirche zu er-
bauen. Die bestehende Kirche muß als Vertreter eines
immerhin seltenen Grundrißtypus und infolge mancher über
den Durchschnitt der gotischen Landkirchen hinausgehenden
Einzelheiten, sowie auch mit Rücksicht auf die sehr gut
durchgearbeiteten und originell durchgebildeten barocken
Einrichtungsgegenstände — Altäre und Kanzel — , die gewiß
bei einem stilgerechten Neubaue keine Verwendung finden
würden, als durchaus erhaltenswert bezeichnet werden.
Die Z. K. beantragt daher an Stelle des Neubaues eine
Erweiterung der Kirche durch einen Anbau an der Süd-
seite in der Art, daß der südliche Kreuzarm, der wenigst
bedeutende Bauteil und die Sakristei abgetragen und an-
schließend an das Mittelschilf und an das Presbyterium
der alten Kirche eme ausreichend große, neue Anlage ge-
schaften würde. Die Erweiterung wäre in der .Art zu denken,
daß die Längsachse des neuen Schiffes parallel mit der
bestehenden Kirche angeordnet wird. Die architektonische
Lösung dieser Aufgabe läßt sich sehr gut denken und dürfte
sich in ihrer frei gruppierten Anordnung besser in das
Gesamtbild der Stadt einfügen, als eine streng sj-mmetrische
Anlage.
Mährisch-Sehönberg, Rathaus.] Die Z. K. spricht
sich gegen die geplante Demolierung des Gebäudes (Fig. 32)
aus, welches mit den umliegenden Häusern sich zu einer
malerischen Platzwirkung vereinigt. Die Z. K. empfiehlt,
das Rathaus, falls es seiner eigentlichen Bestimmung nicht
entsprechen sollte, für Musealzwecke zu verwenden.
Nieder-Österreich
Wien I., Universitäts- (Jesuiten-)Kirche.] Gegen
die Anbringung von Glasmalereien erhebt die Z. K. keine
Einwendung, wenn an den vorgelegten Skizzen einige Ver-
einfachungen vorgenommen werden.
Wien IL, Praterstraße, Johanneskirche.] Gegen
den Ersatz des Zifferblattes der Turmuhr durch ein trans-
parentes erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Wien IlL, Hauptstraße 90, Gartenhaus.] .Architekt
P.\ur. Hoppe teilt mit, daß der Garten des Hauses zum
großen Teile in die zu eröffnende Neulinggasse fallen wird,
und daß aus diesem Anlasse das mit einem kleinen Teile
seiner Grundfläche auf dem künftigen Trottoir der Neuling-
gasse stehende Gartenhaus aus dem XVL Jh. (Fig. 33)
demoliert werden soll. Im Hinblicke auf den ästhetischen
Wert des Baues beantragt er eine Abänderung der Bau-
linie zum Zwecke der Erhaltung des Pavillons, gegen welche
\'erkehrsrücksichten kaum geltend gemacht werden können.
Die Z. K. verwendet sich im Sinne des Antrages.
Wien VIII. , Alserstraße, Pfarrkirche zur A. H.
Dreifaltigkeit.] Gegen die in Aussicht genommenen
149
Tätigkeilsbericht
150
Arbeiten (Verputzerneuerungen, Neufärbelung, kleine Aus-
besserungen) erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Wien, VII., Hofstallstraße, Palais des unga-
rischen Garde.] Beabsichtigt ist: 1. Ausbesserung der
geputzten Flächen, welche mit einem Putz, dem Sand von
nicht ganz weißer Farbe beigemengt ist, verrieben werden
und keine Färbelung erhalten sollen. 2. Entfernung des Öl-
anstrichs von den architektonischen Gliederungen, von deren
Olierfläche zwecks dauernder Sicherung eine schwache,
durch den Ölanstrich erstickte Steinschichte abgearbeitet
werden soll. 3. Reinigung des Stuckreliefs im Tympa-
non, das mit einer dünnen Öllasur glanzlos überstrichen
wird. 4. p-ntfernung der Kalkfarbe von den Stuckrcliefs
in den Medaillons. 5. Abarbeiten der bereits wiederholt
renovierten, von der Witterung stark hergenommenen
Figuren der Attika, damit sie neuerdings eine einheit-
liche glatte Fläche bekommen, der Verwitterung auf
lange Zeit hinaus keine Angritfsflächen bieten, in der
Farbe durchaus einheitlich und zur Fassade passend ge-
staltet werden. Die fehlenden Einzelheiten, wie Finger,
Locken, Helmputz, vorstehende Falten, sollen ergänzt
und mit Kupferdübeln befestigt werden.
Die Z. K. erklärt sich mit den sub 1 bis 4 be-
zeichneten Arbeiten einverstanden, spricht sich jedoch
gegen die Behandlung der Attikafiguren aus. Denn
durch das Abarbeiten der ganzen Oberfläche bis auf
die Tiefe der Narben werden kleinere Details, wie
Finger, Nasenrücken und Falten in ihrer Formengebung
wesentlich beeinträchtigt. Auch empfiehlt es sich nicht,
alle erhöhten Teile der narbigen Oberfläche, welche als
die härteren Partien der Witterung besseren Widerstand
leisteten und bereits mit einer erhärteten Kruste über-
zogen sind, in ihrer Gänze wegzunehmen. Die Restau-
rierung dieser Figuren wäre in folgender Weise durch-
zuführen: Es sollen nur die am meisten verwitterten
Teile der Figuren, die größtenteils nach oben gerichtet
sind, abgearbeitet und die tiefsten Löcher mit einem
Ölfarbenkitt ausgefüllt werden. Die wenig verwitterten
Teile der Oberfläche sind gar nicht zu bearbeiten und
unbedeutende fehlende Teile nicht zu ersetzen. Um die
durch diese teilweise Überarbeitung entstehenden Unter-
schiede in der farbigen Erscheinung auszugleichen, sind
die ganzen Figuren mit einem Überzüge von Testalin der-
art zu überziehen, daß bei den durch Überarbeitung hell
gewordenen Stellen ein Zusatz von dunkler Erdfarbe, bei
den dunklen, nicht überarbeiteten Stellen ein Zusatz von
lichter Erdfarbe beigemengt wird.
Baden, Verein der n.-ö. Landesfreunde.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der
dem Vereine bewilligte Subvention von 1000 A' an.
Biedermannsdorf, Pfarrkirche.] In .Aussicht ge-
nommen sind: Neuer Sockelverputz im Innern und Äußern;
die Z. K. wünscht, daß hiebei die Fugenimitation und
Bossierung unterbleibe. Außerdem soll zur gründlichen
Entfeuchtung der Mauern der Verputz abgeschlagen, die
Mauern abgesprcntzt und flache Isolierziegeln mit Füßcln
oder Zackenziegeln angebracht werden. Für die Färbe-
lung des Innern wäre Rücksicht auf die bestehenden Farb-
töne zu nehmen. Die Neupflasterung des Apsis mit drei-
farbigen Klinkerziegeln wird widerraten und einKehlheimer-
plattenbelag empfohlen. Bei der V'erkleidung der Altar-
mensa mit Kunstmarmor ist darauf zu achten, daß die
Profilierung in der bestehenden Form wiederhergestellt
wird. Mit kleineren Ausbesserungen an Türen, Fenstern,
Wasserableitungen erklärt sich die Z. K. einverstanden.
Die Ausbesserung des Altargitters hat sich auf die sorg-
same Befestigung der lockeren Teile zu beschränken. Neu-
Fig- 33 Wien III, llau|ilsti;il!e 90, Gartenhaus
herstellungen und Ergänzungen sind zu vermeiden. Bei
der Neuvergoldung der Kanzel und der Altäre ist die
größte Sorgfalt darauf zu legen, daß nur die wirklich
schadhaften Teile (die unteren Verzierungen der Kanzel,
die Figuren und Leuchter des Hochaltars) neuvergoldet
werden, und zwar womöglich in mattem Gold. Eine Än-
derung der Farbengebung bei einem eventuellen, jedoch
nicht notwendigen Neuanstriche der Altäre ist nicht zulässig.
Bischofwarth, Filialkirche.] Die im klassizisti-
schen Stil errichtete Kirche soll aus Kultusrücksichten in
der Weise erweitert werden, daß der mit einem Platzel-
gewölbe versehene Mittelraum verdoppelt, der apsidenartige
Eingangsraum, der der Chorpartie symmetrisch entspricht,
und die Fassade nach Westen gerückt beziehungsweise
nach dem altem Vorbild neu errichtet wird.
10*
151
Tätigkeitsbericht
152
Die Kirche ist als Bau eine durchaus einheitliche
Konzeption und im Zusammenhange mit den übrigen gleich-
zeitig errichteten Werken der Umgebung ein beachtens-
wertes Zeugnis für den Kunstsinn und die Geschmacks-
richtung ihres Erbauers. Eine willkürliche Veränderung der
Fig. 34 Imbach, Pfarrldrche, Grundriß I : 500
Kirche, deren Wert hauptsächlich durch den Zusammen-
hang mit den übrigen Werken desselben Bauherrn und
derselben Periode gegeben ist, würde sie aus dem Komplexe
herausreißen und so indirekt das Ganze schädigen, indem
dadurch die beim Baue obwaltenden durchaus einheitlichen
Intentionen verschleiert würden. Auch die Kirche
selbst würde durch jede Umgestaltung erhel)lich an
Kunstwert einbüßpn.
Die Z. K. empfiehlt daher, dem gesteigerten Kultus-
bedürfnisse durch den Bau einer neuen Kirche abzu-
helfen oder, falls das nicht möglich sein sollte, Quer-
arme zu errichten, wodurch man dem Baugedanken
näher kommen würde, als durch eine Verlängerung
der Kirche in der Achse.
Groß-Ebersdorf , Pfarrkirche.) Gegen das
nach den h. a. Anträgen abgeänderte Projekt für die
Erweiterung erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Granz bei Marbach, Naturdenkmal.] Wie
Korresp. Pichi.er berichtet, soll ein sehr interessantes,
malerisches Felsengebilde, „der Jude von Granz" ge-
nannt, infolge des Bahnbaues Krems— Grein vernichtet
werden, obwohl es bei Anwendung bescheidener Mittel
ohne besondere technische Schwierigkeiten gerettet
werden könnte. Im Sinne der Anträge des Korrespon-
denten verwendet sich die Z. K. für die Erhaltuni:
dieses Naturgebildes.
Greifenstein, Ruine.] Da der Bauzustand der
Burg infolge der V^erwitterung der Fundamente immer
weniger befriedigend wird, hat die Bzh. Tulin die Ge-
raeindevorstehung beauftragt, den baulichen Zustand zu
überwachen imd unverzüglich die im öffentlichen Inter-
esse etwa notwendige Beseitigung der Baugebrechen
zu verfügen. Die Z. K. pflegt weitere Erhellungen.
Hörersdorf, Pfarrkirche, Sakristeizu bau.] Gegen
den Anbau einer Sakristei an der Südseite des Presbyter! ums
erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Imbach, Pfarrkirche.] Die von der Kirchenvor-
stehung geäußerte Absicht, die an der Nordseite der Kirche
(Fig. 34, 35) angebaute Jo.sefskapelle (Fig. 36) von dem
Sakristeieinbaue zu befreien und die Sakristei an die Süd-
seite der Kirche zu verlegen, bot für die Z. K. die Veran-
lassung, den Bauzustand der Kirche einer eingehenden
Untersuchung zu unterziehen.
Nach derselben ist die Stal)ilität des Baues an zwei
Stellen unzuverlässig. An der Südostecke des Lang-
hauses zeigen sich im oberen Teile der Mauern Risse,
die infolge des seinerzeitigen Ausbauchens der Süd-
% mauer entstanden sind und bei einer durchaus nicht un-
t m M möglichen Erweiterung zu einem Abrutschen der ganzen
*» ■ ^ Ä^ , obereti Eckpartie führen können. Weitgehende Bau-
...'-^' gebrechen weist ferner die Josefskapelle auf, welche
lurch den Gewölbeschub und den Einfluß der Atmo-
-phärilien erheblich gelitten hat und deren interessantes
vuul kühn konstruiertes, auf der für den gedachten
Zweck nicht hinreichend starken und unzulänglich
fundierten Einfriedungsmauer aufruhendes Strebesystem
sehr geschädigt erscheint, so daß an der Giebelmauer
der Kapelle klaftende Sprünge nachzuweisen sind. Die
Gefahr besteht hier darin, daß ein weiteres Ausweichen
der Umfriedungsmauer unbedingt den Einsturz der Kapelle
zur Folge hätte, wobei die Strebepfeiler als Zuglast in
Wirkung treten würden. Endlich zeigen sich an der ganzen
Fig.
Imbacli, Pfarrkirche
Kirche, namentlich am Hauptgesimse, an den Fenster-
achsen und vielen Detailformen, eine Reihe von Bau-
schäden, die wohl derzeit nocli nicht die Stabilität der
Kirche, wohl aber schon die Sicherheit der Passanten ge-
fährden.
153
Tätigkeitsbericht
154
Die Z. K. macht daher die Verlegung der Saliristei
von der vorherigen Vornahme von Sicherungsarbeiten an
der Kapelle abhängig. Kunsthistorische Bedenken bestehen
gegen diese Verlegung nicht. Durch die Entfernung der
Scheidemauer und der Holzdecke, welche vom technischen
Standpunkte unbedenklich ist, wird die Raumwirkung der
Kapelle, welche durch diese aus neuerer Zeit stammenden
Einbauten verunstaltet wurde, erheblich gewinnen; die aus-
sprechend ausgeführt das Äußere der Kirche um so weniger
beeinträchtigen, als an dieser Seite ehemals der Kloster-
anbau stand, dessen Überreste noch vorhanden und dessen
Dachlinien an der Kirche noch sichtbar sind.
Zur Unterstützung der gefährdeten Südostecke wäre
ein übereck zu stellender Strebepfeiler von mindestens
0'90 )» Stärke aufzuführen und vorsichtig zu fundieren;
außerdem wäre die gefährdete Stelle durch Schließen zu
Fiy. 36 Imbach, Pfarrkirche, C;hor. JosclsUapelle und hl. Grabliapelle
gebrochene Fenstereröfl'nung müßte wieder vermauert,
und um die fehlende Partie des Blendwerkes zu verdecken,
könnte an dieser Stelle ein Beichtstuhl aufgestellt werden.
Das schöne und gut erhaltene Radfenster an der Westseite
sollte wieder geölTnet werden. Auch die Verlegung der
Sakristei an die Südseite der Kirche nächst dem Pres-
byterium ist technisch unbedenklich, wenn die Mauern des
Langhauses unberührt bleiben und gleichzeitig die auch
sonst dringend zu empfehlende Sicherung der gefährdeten
Südostecke des Langhauses vorgenommen wird. Der
Sakristeizubau an der Südseite, durch welchen überdies
die gefährdete Südmauer gestützt würde, könnte ent-
sichern. Der Eingang der neuen Sakristei sollte zur Scho-
nung der Langhausniauer unmittelbar in das Prcsbyterium
führen, weshalb ein \'erbindungsgang zu diesem errichtet
werden müßte, für Vielehen im Strebepfeiler möglichst
nahe der Ecke eine Öffnung frei zu lassen wäre. Der Ein-
gang der Sakristei ins Prcsbyterium hätte westwärts von
dem Mittel des (jetzt vermauerten) Fensters hergestellt zu
werden, und sollte aus konstruktiven Rücksichten mit dem
inneren Bogenfries in Einklang gebracht, das Fenster nicht
wieder geöffnet werden.
Zur Sicherung der Josefskapelle erscheint eine teil-
weise Verstärkung und Sicherung des Strebepfeilersystems
»35
Tätigkeitsbericht
>56
gegen den Einfluß der Atmosphärilien sowie eine solide
Abdeckung der die Strebepfeiler tragenden Umfriedungs-
mauer mittels einer nach außen geneigten Resche notwendig.
Am Äußern des ganzen Baues siml Auswechslungen
und Ergänzungen an den schadhaften Strebepfeilern, die
Wiederherstellung des Verputzes, die Anbringung von
Hängerinnen überall dort, wo das Dachwasser gegenwärtig
auf konstruktive Elemente niederfließt, dringendst zu emp-
fehlen.
Ferner wäre es sehr wünschenswert, die an den Wänden
aller Innenräume vielfach übereinanderliegenden Tünche-
krusten von denselben, besonders aber von den Stein-
arbeiten zu entfernen, um die vielfach unkenntlich gewor-
denen Formen zur ehemaligen Geltung zu bringen. An
den beiden schönen barocken Seitenaltären wäre die Mensa
des linksseitigen Altares durch teilweise Erneuerung des
Stukkoüberzuges wieder herzustellen, während jene des
rechtsseitigen von der Grundfeuchtigkeit so durchsetzt ist,
daß ihre Abtragung und völlige Neuherstellung unvermeid-
lich sein dürfte. Der Boden und die Rückwand des Altares
muß mittels eines Asphaltüberzuges vor neuerlichem Auf-
steigen der Feuchtigkeit geschützt werden. Die Erneue-
rung des an vielen .Stellen abgefallenen Stukkoüberzuges
des Sockels ist nicht zu empfehlen, weil er hier nicht von
Bestand sein kann.
Um den Bau vor Erschütterungen zu schützen, ist
eine genaue Untersuchung der ausgedehnten Kellerräum-
lichkeiten des ehemaligen Klosters erforderlich, die, soweit
sie noch benutzt werden, in guten Zustand versetzt werden
müßten (Sicherung der Gewölbe, Abtragung der Humus-
schichte), soweit sie nicht benutzt werden, aber nach Ab-
tragung ihrer Gewölbe verschüttet werden sollten.
Krems — Grein, Bahnbau.] Korresp. Pichi.er be-
richtet, daß zahlreiche im Feuerra3on der Bahn befindliche
alte Bauten nach .Abtragung ihrer gegenwärtig mit Schin-
deln und Stroh eingedeckten Dächer feuersicher bedacht
werden sollen. In den meisten Fällen soll hiebei Asbest-
schiefer (Eternit) zur \'erwendung gelangen, wodurch der
malerisch stimmungsvolle Eindruck der Häuser arg ge-
schädigt würde. Über Antrag des Korrespondenten ver-
wendet sich die Z. K. dahin, daß bei alten Objekten oder
solchen, in deren nächster Nähe der altertümliche Charakter
der Häuser vorwaltet, rote Ziegel und zwar nach Möglich-
keit Biberschwanzziegel verwendet, und bei Dachkonstruk-
tionen, den heimischen Bautraditionen getreu, steilere (min-
destens 45") und nicht allzu flache Dächer angewendet
werden.
Lindau, Gemeinde Oberndorf bei Raabs, Münz-
fund.] Konserv. Hämmert, berichtet, daß am 7. April 1. J.
164 Stücke wohlerhaltener, zumeist aus dem XVI. Jh. stam-
mender Goldmünzen verschiedener Provenienz gefunden
wurden, darunter solche von Kaiser Rudolf II., französische
von Franz I., spanische und portugiesische (Johann III.),
flandrische u. a. Ein geringer Teil des Fundes wurde ver-
schleppt, der Rest dem kaiserlichen Münzkabinett einge-
sendet, welches die dem Kabinette fehlenden Stücke an-
gekauft hat.
Poysdorf, Pfarrkirche.] Folgende Arbeiten sind
in Aussicht genommen: Verputzen der Sprünge, Neufassung
einer Marienstatue und eines Christus am Kreuze; die be-
absichtigte Neufassung und Vergoldiuig der ülirigen Sta-
tuen, der Kanzel, der Brüstung des Musikchores, der Orgel
hat zu unterbleiben; die Vergoldung der Rahmen des
Kreuzwegs und der Neuanstrich der Kommunionbank wird
konzediert. Die Restaurierung des Hauptaltares und der
Seitenaltäre erscheint nicht notwendig; die Reparatur der
Kirchenbänke und des Taufsteines wird genehmigt, falls
die zu ergänzenden Stücke genau nach dem Muster des
Vorhandenen ergänzt werden. Für die Innenbemalung
empfiehlt die Z. K. einige Vereinfachungen. Sie verwendet
sich weiter dahin, daß eine Reihe von ungeschützt um die
Kirche herumliegenden Grabsteinen an der Friedhofsmauer
in einer überdachten Nische aufgestellt werden.
Thürnthal, Dreifaltigkeitssäule.] Die Z. K. ver-
wendet sich wegen Sicherung der Säule.
Thürnthal, Schloß.] Da das barocke Schloß, als
Bau und wegen seiner beweglichen und inibeweglichen
Kunstschätze sehr lieachtenswert, jedoch durch den darin
geführten Fabrikbetrieb außerordentlich gefährdet ist und
eine .Auflassung dieses Betriebes in absehbarer Zeit nicht
erwartet werden kann, beantragt der Generalkonservator
eine genaue Aufnahme und Beschreibung des Baues. Die
Z. K. verwendet sich außerdem dafür, daß alle beweg-
lichen Gegenstände, die ohne Schädigung des Fabrik-
betriebes entfernt werden können oder deren Er.satz durch
billigeres Material dem Betriebe die gleichen Dienste leisten
würde, im n.-ö. Landesmuseum deponiert würden. Ein-
verstanden.
Ober-Österreich
Enns, Funde.] Korresp. Pi.attnkr berichtet: Bei
Kilometer 1697, zirka 15 m vom Bahngeleise, fand sich
ein Brunnenschacht vor. Derselbe hat eine innere Weite
von 1-20 m, das Mauerwerk in der Stärke von zirka 020 )ii
besteht aus Kalktuff; die Innenseite ist glatt behauen, die
äußere unbehauen. Der Berichterstatter ließ etwa 1-5 ;;;
in die Tiefe hineingraben. Der Schacht wird bis zu dem
vielleicht 5 — 6 ni tiefer gelegenen Niveau der Enns jeden-
falls seine Fortsetzung finden. Im Schachte, der nicht mehr
im Bereiche des römischen Lagers liegt, fanden sich nebst
Schutt eine Menge von Tierknochen und römische Ziegel-
bruchstücke ohne Wert vor.
Im Garten des städtischen Spitals wurde ein goldener
Ring gefunden; derselbe enthält einen Halbedelstein mit
Relicffigur, die wegen ihrer rohen Ausführung nicht näher
bestimmt werden konnte. Es ist eine sitzende Gestalt mit
den Händen auf dem Rücken. Der Fund kam ins Museum.
Kristein, Fund.) Wie Korresp. Pi.att.\er berichtet,
wurde beim Stögmair bei Abdeckung des Humus in der
Schottergrube eine gröiSere Urne aus lichtem Ton, eine
kleinere aus dunkelgrauem Ton und die Bruchstücke eines
(ilasfläschchens gefunden. Die Funde wurden für das
Museum in Enns erworben.
157
Tätigkeitsbericht
158
Salzburg
Dürnbei!;- bei Hallein, Schulhaus.] Mit dem vor-
gelegten Adaptierungsprojekte erklärt sich die Z. K. ein-
verstanden, da die schlichten Architekturformen des Ge-
bäudes und das Hinüberreichen des Daches über den
niedrigen Seitentrakt mit der einfachen Bauweise des Ortes
sehr gut übereinstimmen. Hingegen erscheint die Ver-
wendung von Riegelwänden am Äußern nicht tra-
ditionell und es wäre daher dringend zu empfehlen,
den Sticgenhausaufl)aii entweder vollständig zu
mauern oder das Fachwerk außen ganz mit Holz zu
verkleiden. Gegen die Wahl von Eternitschiefer als
Dachdeckungsmaterial ist im Hinblicke auf die ob-
waltenden Verhältnisse eine Einwendung nicht zu
erheben.
Hallein, Pfarrkirche, Kirchhofeingang.]
Die Gemeinde beabsichtigt, den derzeitigen Eingang
aus Verkehrsrücksichten zu demolieren. Die Ent-
würfe für einen neuen Eingang sind als Versuche,
einen malerischen Abschluß der Straße herzustellen,
zu begrüßen, können jedoch schon infolge der in den
Grüßenverhältnissen der Türöfinungen zu kleinlichen
Durchführung nicht empfohlen werden. Die Z. K.
spricht sich dahin aus, daß die beiden vorhandenen
Pfeiler an ihrer Stelle belassen und rechts von dem
in der Mitte der Straße stehenden Pfeiler die Mauer
abgetragen werde, so daß zwei ganz gleiche Tür-
öffnungen entstehen, von welchen die rechtsseitige
durch einen neuen Torpfeiler, der dieselbe Form wie
die beiden vorhandenen erhalten soll, abgeschlossen
werden könnte.
Hallein, Pfarrkirche, Grabsteine.] Korres]).
Proschko berichtet, daß von den an der Fassade der
Kirche angebrachten Grabsteinen im abgelaufenen
Jahre ungefähr 200 in vollkommen entsjjrechender
Weise restauriert wurden. Bezüglich einer Reihe
von weiteren Epitaphen wird Sorge getragen werden,
daß sie nach erfolgter Renovierung an entsprechen-
den Plätzen oder im Innern der Kirche aufgestellt
werden.
Schlesien
Katharein, Schwedenkirch c.] Die Z. K.
erklärt sich mit der Aufführung einer Stützmauer
zum Schutze der Kirche gegen eine zu besorgende Terrain-
abrutschung einverstanden.
Taschendorf, Hol zkirche.J Die Kirche (Fig. 37)
ist zu klein, sie soll demoliert und durch ein neues
tlotteshaus ersetzt werden. Die Z. K. würde eine Demo-
licrung der Kirche mit ihren charakteristischen Türmen,
der interessanten und als Ensemble wirkungsvollen
Innenausstattung und den patronierten Malereien aus der
Wende des XV. zum XVI. Jh. auf das lebhafteste be-
klagen und spricht sirli für einen Neubau an einer andern
Stelle aus.
Steiermark
Graz, Pfarrkirch e Maria hilf, Sakristeischrank.]
Nach den gepflogenen Erhebungen hatte das Landesmuseum
die Absicht, den Schrank anzukaufen, und dafür 2500 K
geboten. Trotzdem zog es die Kirchenvorstehung vor, den
Schrank an einen Antiquitätenhändler, der 3000 K bot, zu
veräußern. Der von der Z. K. angestrebte Rückkauf des
^^S* 37 Taschcndorf, Ilolzliirchc
Schrankes läßt sich leider aus rechtlicheh Ciründen (ein-
getretene Verjährung) und wegen der ungünstigen Ver-
mOgensverhältnisse des Verkäufers nicht durchsetzen.
Goeß, Pfarrkirche, Ornat.] Die Direktion des
k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie
teilt mit, daß sich die Kirchenvorstehung bereit erklärt
habe, dem Museum den bekannten, wertvollen Ornat käuf-
lich zu überlassen und daß wegen des Ankaufes das Weitere
veranlaßt wird.
Voitsherg, Schloßbergruine.] Für die Durch-
füluung der notwendigen Sichcrungsarbeiten nach einem
159
Tätiglceitsbericht
i6o
mit der Z. K. vereinbarten Programme wird eine Staats-
subvention in Antrag gebracht.
Tirol
BranzoU, St. Leonliard skircho.] Gegen die an
der Kirche lieabsichtigten Sicherungsarbeiten erhebt die
Z. K. keine Einwendung. Sie spricht sich lediglich gegen
eine eventuelle Abtragung des oberen Geschosses des
Sakristeianbaues aus. Wenn dieser Bauteil auch eine
spätere Zutat ist, so sollte doch aus ästhetischen Rück-
sichten von der Demolierung des Geschosses abgesehen
werden, wenn nicht dringende Baugebrecht-n diese er-
heischen sollten.
Kitzbühel, Kupferschmiedgrabmal.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Übertragung des
Grabmals in das Innere der Kirche eine Subvention von
350 K unter der Bedingung, daß die Arbeiten genau nach
dem von der Z. K. entwickelten Programme und im steten
Einvernehmen mit ihr durchgeführt werden.
Laatsch, alte Pfarrkirche, Turm.] Die Z. K.
spricht sich gegen einen Abbruch des romanischen Turmes
der zur Demolierung bestimmten Kirche aus, da sich der-
selbe in gutem Bauzustande befindet und als das älteste
historisch und kimstgeschichtlich wichtigste Denkmal des
Ortes von erhebliciiem Interesse ist.
Lichtenberg, Ruine, Fresken.] Konserv. Wieskr
berichtet, daß er seitens der Eigentümer die Zustimmung
zur Ablösung der Fresken zum Zwecke ihrer Übertragung
ins Ferdinandum erhielt. Die Arbeiten werden bei günstiger
Jahreszeit mit tunlichster Beschleunigung durchgeführt.
Mehrn, Filialkirche.] Konserv. Grienberger be-
richtet: Die wiedergefundene Wandtäfelung, welche früher
das Schiff zierte, kann, da der grüßte Teil der Füllungen
fehlt, in ihrer Gesamtheit nicht wieder zur Verwendung
gelangen, sondern lediglich der Fries. Falls sich bei der
Reinigung der Wände und Stuckornamente die frühere
Bemalung nachweisen läßt, wird sie in der früheren Form
wieder erneuert werden. Die \eufassung der Altäre w'ird,
wenn irgend tunlich, vermieden. Das geschmacklose Taber-
nakel wird entfernt, das Chorgestühl restauriert.
Pergine, Franziskanerkirche.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der
Kirche eine Subvention von 2000 A' nur mit Rücksicht
darauf, daß die Vornahme einer Reihe von Arbeiten im
Innern der Kirche unbedingt notwendig war, und gibt hiebei
seinem Bedauern Ausdruck, daß die Erweiterung und
Restaurierung nicht im Einvernehmen mit der Z. K. vor-
genommen wurde, so daß das Ergel)nis den Anforderungen
der Denkmalpflege nicht genügt.
Riva, Maria Inviolatakirche.] Der Generalkon-
servator berichtet, daß die Restaurierung im allgemeinen
in sehr befriedigender Weise durchgeführt wurde. Im ein-
zebien wäre zu bemerken:
Am Äußern sind die Verschlußblechc der zu den
Luftkanälen gehörigen Ventilationsoffnungen zu klein ge-
locht; die Vergrößerung dieser Löcher wurde angeordnet.
Ferner wurde eine Tränkung der tadellos restaurierten
Türen mit erwärmtem Leiniil nach Muster einer sofort
durchgeführten Probe veranlaßt.
Was das Innere anbelangt, so ist zu bedauern, daß
die programmgemäß auf zwei Jahre zu verteilenden Ar-
beiten in einer Arbeitsperiode fertiggestellt wurden, weil
auf diese Weise die Malereien in den unteren Partien
schon zu einer Zeit ausgebessert werden mußten, in welcher
das Mauerwerk noch nicht ausgetrocknet war, da die Her-
stellung der zur Trockenlegung bestimmten Luftkanäle
erst später in Angriff genommen werden konnte. Infolge-
dessen zeigen sich an einigen dieser Bilder bereits wieder
kleine Schäden, die nach Austrocknung des Mauerwerkes
wieder zu beseitigen wären.
Zu erwähnen wäre noch, daß die teilweise restau-
rierten Stuckarbeiten mit einer dünnen Kalkmilch über-
strichen wurden, vermutlich um ihr scheckiges Aussehen
SU beseitigen. Statt dieser Nachhilfe, durch welche der
elfenbeinartige Ton des alten Stukko etwas weißlich ge-
worden ist, wäre es besser gewesen, sich auf die programm-
gemäße farbige Anpassung der ergänzten Teile an die
alten zu beschränken.
Gegen die beabsichtigte Entfernung der wertlosen
und in sehr schlechtem Zustande befindlichen Kirchen-
bänke wäre keine Einwendung zu erheben, wenn ent-
sprechende Skizzen für neue Bänke vorgelegt werden. Die
Kirchentüren wären zur Erzielung besseren Schließens im
unversperrten Zustande mit einem Zungensperr mit beider-
seitigen einfachen Oliven zu versehen.
Die beabsichtigte Instandsetzung der anstoßenden,
ganz in gleicher Weise wie die Kirche mit Fresken und
Schränken von hervorragendem Kunstwerte ausgestatteten
Sakristei nach denselben Grundsätzen, wie jene der Kirche,
ist auf das wärmste zu begrüßen, um einem weiteren Um-
sichgreifen der vorhandenen Schäden vorzubeugen.
Schenna, Pfarrkirche, Martinskapelle.] Es ist
das Bestreben der Kirchenvorstehung, an Stelle der für
die Seelenzahl nicht mehr ausreichenden alten Kirche und
der vor ihr liegenden hochinteressanten romanischen
Martinskapelle und nach gänzlicher Demolierung beider,
eine neue Kirche zu bauen. Ein Neubau an einer andern
Stelle des Ortes würde der Gemeinile die Erhaltungs-
pflicht für drei Kirchen aufbürden, von denen sie nur eine
in Benutzung hätte. Die Erhaltung der alten Kirche und
der Martinska]3ellc, die seit Jahrhunderten mit dem Orts-
bilde von Schenna verwachsen sind, ist in höchstcin Grade
erstrebenswert. Dies wäre aber nur zu erzielen, wenn es
gelingt, die für eine Erweiterung der Kirche ungünstigen
Platzverhältnisse so zu bewältigen, dal.'i die erweiterte
Kirche nicht nur dem durch das Wachsen der Zahl der
Kirchenbesucher gesteigerten Bedürfnisse entspricht, son-
dern sich auch oluie wesentliche Veränderungen gefällig
in das Ortsbild einfügt. .Vuch müßte die alte erhebende
Raumwirkung des Kircheninnern tunlichst erhalten und die
Erhaltung der Martinskapelle ermöglicht bleiben.
Architekt Otto Schulz aus Nürnberg hat zwei Pro-
jekte für die Erweiterung der alten Kirche ausgearbeitet.
Das eine derselben muß geradezu als eine ganz über-
i6i
Tätigkeitsbericht
162
raschend glückliche Lösung des nach den Terrain Verhält-
nissen nicht leichten Problems bezeichnet werden. Es zeigt
eine Verlängerung des heutigen Mittelschiffes der Kirche
nach Westen, bei welcher der Erweiterungsbau in den vor-
handenen Architekturformen und unter Einbau der alten
Empore aufgeführt werden soll. An der Nordseite ist ein
geräumiges Seitenschiff geplant und vom Mittelschiffe durch
Säulenstellungen getrennt, die durch Herausnahme der
zwischen denselben befindlichen Langhauswände freigestellt
werden, an der Südseite die Anlage eines yuerschiftes in
Aussicht genommen. Turm, Chor und der rechts an letzteren
stoßende Seitenbau der alten Kirche, der zweifellos ihr
ältester Teil ist und unter der Tünche auch noch Gemälde-
reste besitzt, bleiben in der heutigen Form unberührt er-
halten, müßten jedoch einer entsprechenden Instandsetzung
wohl unterzogen werden. Das heutige Hauptportal gelangt
wieder zur Verwendung und wird nur der Martinskapelle
etwas nähergerückt. Der so geschaffene Kirchenraum würde
mit der Empore einen Flächenraum von 400 111'^ bieten,
während das heutige Kirchenschiff nur 120 iii'^ umfaßt.
Mit einer fast unbedeutenden Abgrabung des Fried-
hofterrains an der Nordseite, mit einer alles Wesentliche
und Charakteristische unverändert herübernehmenden Er-
weiterung, welche die alten, von ihrer Stelle gerückten
Bauglieder genau in der gleichen Weise wie heute wieder
verwenden will und mit großer Schonung der derzeitigen
Gesamterscheinung, der auch jene des Erweiterungsbaues
sich glücklich anjiaßt, ist in diesem Projekte der unbestreit-
bare Beweis erbracht, daß die Kirche in Schenna an ihrer
heutigen Stelle nahezu vollständig erhalten bleiben und
durch eine angemessene Erweiterung der gestiegenen Zahl
ihrer Besucher auf viele Jahrzehnte hinaus räumlich vollauf
genügen kann.
Angesichts dieses Beweises ist es für die Z. K. doppelt
Pflicht, in konsequenter Betonung ihres Standpunktes nur
noch nachdrücklicher für die Erhaltung der alten Pfarr-
kirche einzutreten, da auch in eine zweckentsprechende
Erweiterung alles wesentliche Alte herübergenommen werden
kann. Sie ist nicht in der Lage, für den Abbruch der alten
Kirche ihre Zustimmung in Aussicht zu stellen, sondern
bleibt nach wie vor verpflichtet, allen Abbruchsabsichten
entschiedenst entgegenzutreten.
Bei der vorgeschlagenen Lösung ist aber auch der
Fortbestand der alten Martinskapelle neben der Kirche
sichergestellt, also mit einem Zuge die Erhaltung zweier
kirchlicher Kunstdenkmale erreicht. Es kann nicht nach-
drücklich genug betont werden, daß die Demolierung der
Martinskapelle vom h. a. Standpunkte ein N'anilalismus ge-
nannt werden müßte, der nur in einer vollständigen Un-
kenntnis der einzigartigen Bedeutung des Baues seine für
unsere Zeit geradezu beschämende Erklärung linden könnte.
Die Zweischiffigkeit der romanischen Anlage, an sich sclion
selten, wirtl noch durch die Zweizahl der getrennten Apsiden
ganz besondirs interessant und findet nicht nur im Tiroler,
sondern auch im österreichischen Denkmälerbestande dieser
Frühzrit kein (legenstück. Ihre Formen sind, wie z. B. die
Gliederung der Basen der Trennungssäulen oder der Ver-
gleich ihrer eigenartigen Kapitale mit jenen in der unteren
Halle des Clesianischen Traktes in Stenico zeigt, für die
Entwicklungsgeschichte des romanischen Stiles in Südtirol
von eminenter Wichtigkeit; die wenn auch derben Wand-
bilder aus der Leidensgeschichte Christi an der Nordwand
aus späterer Zeit, die Barockisierung gotischer Motive im
linken vorderen Gewölbejoche, die Marmorierung im an-
stoßenden rechten sind gleich interessant und erhaltens-
wert. Auch die Altäre besitzen manche der Rettung wür-
dige Details.
Was das Mißfallen der lokalen Faktoren erregen mag,
ist der Zustand gänzlicher Verwahrlosung, der eine traurige
Gleichgültigkeit gegen eine viele Jahrhunderte alte, gottes-
dienstliche Stätte und das älteste Kirchenbaudenkmal
Schennas widerspiegelt und nichts weniger als pietätvolle
Gesinnung gegen die Schöpfungen der Vorzeit erkennen läßt.
Mehr als je erscheint die Z. K. verpflichtet, für die
vollständig unveränderte Belassung der Martinskapelle in
Schenna einzutreten, deren im ganzen nicht erhebliche Ge-
brechen in einem Zuge mit dem Erweiterungsbaue der
Kirche behoben werden sollten, wobei möglichste Be-
schränkung auf die Sicherung des gegenwärtigen Bestan-
des mit entsprechender Ausbesserung des Fußbodens
empfohlen wird.
Schwaz, Pfarrkirche.] Die Z. K. spricht sich gegen
die Regotisierung der Wölbungen und das damit verbun-
dene Herabschlagen der Stukkodekoration der Decke, der
Gemälde und der Stuckkapitäle aus. Die bereits herab-
geschlagenen und schon lockeren Teile der Barockverzie-
rungen betragen nicht 10 Prozent des Gesamtbestandes.
Fehlendes kann nach den vorhandenen Vorbildern leicht
und zuverlässig ergänzt werden. Die Z. K. muß daher
für die Erhaltung der wertvollen Barockausstattung um so
nachdrücklicher eintreten, als für das neugotische Rippen-
werk wohl Anhaltspunkte, aber keinerlei erhaltungsmög-
liche materielle Bestandteile vorhanden sind.
Die Z. K. lenkt weiter die Aufmerksamkeit darauf,
daß vor allem die Sicherung des Turmes und der mit
letzterem unmittelbar in Zusammenhang stehenden Ge-
wölbefelder der Kirche anzustreben wäre. Das hiefür aus-
gearbeitete Projekt ist als durchaus entsprechend zu be-
zeichnen und kann mit kleinen Modifikationen zur Aus-
führung empfohlen werden.
Stenico Kastell.] Der Generalkonservator berichtet,
daß die dringendsten Sicherungsarbeiten in vollkommen
entsprechender Weise durchgeführt wurden und beantragt
die Vornahme nachstehender Herstellungen: 1. Reparatur
des Daches im Kapellenraume; 2. Ergänzung der Balken-
lage der Zwischendecke im Clesianischen Trakte und
Wiederherstellung des Estrichbelages; 3. Ergänzung der
Stiege im anstoßenden Trakte mit Ausnahme des kleinen
unteren Armes, der von dem Ruheplatze in den Clesiani-
sehen Trakt führt; 4. Wiederlurstillung dtr fehlenden Decke
in jenem Teile des Raumes mit dem Puttenfriese, der nicht
zu Arresten verwendet wird, um einen geschlossenen Zu-
gang zu den oberen mit Wandmalereien geschmückten
Räumen zu gewinnen; 5. Verglasuug der Fenster in dem
163
Tätigkeitsbericht
164
Räume über den Arresten; 6. Sicherung des baulichen Be-
standes des Vorraumes zum Saal der sieben freien Künste
und der dortselbst befindlichen Wandmalereien; 7. Rekon-
struktion des Daches des im dritten Hofe befindlichen
I*iy» 38 Welsberg, Pfarrkirche
Wachthauses, dessen Mauerwerk auch gegen Alisturz zu
sichern und dessen Schornsteinköiife zu befestigen sind.
Einverstanden.
Sterzing, Pfarrkirche.] Der Generalkonservator
emijfiehlt nachstehendes Restaurierunijsprogramm: Aus-
besserung und Sicherung der Strtbepleiler der Chorpartie,
Reinigung derselben sowie des Chores vom Verputze und
von der Färbelung; Anlegung eines Entfeuchtungsgrabens
und eines Kugelsteinpflasters um die Kirche; Abschlagen
des feuchten Verputzes im Innern und Neuverputz mit
Weißkalkmörtel nach erfolgter Austrocknung; Ausbesse-
rungen am Sockel und am Helme des Turmes. Einver-
standen.
Tartscher Bühel, Kirche.] Der Generalkonscrvator
beantragt folgende Maßnahmen zum Schutze des spät-
gotischen Plafonds: Legung einer einfachen rauhen Scha-
lung auf die Bundträme in der ganzen Deckenausdehnung;
der heute vor der Empore absetzende Unterzugsbalken
ist wieder bis zu dem Triumphbogen, an dem noch das
alte Auflager erkennbar ist, zu ziehen und wie einst durch
einen entsprechenden Holzpfeiler zu stützen; Reinigung
des Plafonds von der Tünche unter möglichster Erhaltung
der Bemalung; Sicherung der Verfugung und Befestigung.
Ferner wäre die Holzempore von der Tünche zu reinigen
und der Estrichfußboden auszubessern. Einverstanden.
Trient, Maria Maggiore, Turm.] Der General-
konservator und der technische Konsulent berichten, daß
die Sicherungsarbeiten in vollkommen entsprechender Weise
vorgenommen werden Von den Quadern wurden nur jene
durch neue ersetzt, deren weiteres Belassen gefahrdrohend
gewesen wäre; dagegen wurden auch ilußerlich beschädigte
Stücke beibehalten, bei denen jenes Bedenken nicht vor-
handen war; die ausgewechselten Quadern fügen sich
unaufdringlich der Ciesamterscheinung ein. Im Innern des
Turmes wurden alle notwendigen Sicherungsarbeiten, Aus-
füllen der Sprünge, Einziehen von Schließen gut ausgeführt.
Die Z. K. befürwortet die Gewährung einer Staats-
subvention unter der Bedingung, dal> auch an dem Helme
des Turmes keine seine Form oder Eindeckuugsweise be-
rührende Änderung vorgenommen werde, wie man in
lokalen Kreisen zu wünschen scheint, sondern daß auch
hier die Arbeiten nur auf notwendige Siclierungen und die
unumgänglich erforderliche Auswechslung des Daihstuhles
oder des Eindeckungsmaterials beschränkt bleiben.
Welsberg, Pfarrkirche.] Eine Erweiterung der
Kirche (Fig. 38) aus Kultusrücksichten ist notwendig. Von
den vorgelegten Projekten emplichlt die Z. K. jenes,
welches in schlichten Formen gehalten, die Gesamt-
erscheinung der Kirche und ihrer Umgebung berücksichtigt.
Da die Westfassatle fallen muß, empfiehlt die Z. K. eine
photographische Aufnahme der diese Fassade schinücken-
drei barocken Heiligenbilder.
URUCK VON RUDOLF M. ROHKER IN BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K.K.ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 6
Juni 1908
Publikationen
Erschienen ist:
Kunstgeschichtliches Jahrbuch 1908, Heft 1.
Inhalt:
Hauptblatt: Hans Tietze, Albrecht Altdorfers Anfänge. —
Joseph Neuwirth, Die Klosterneuburger Architektenfrage.
Beiblatt: Max Dvok.^k, Restaurierungsfragen: I. Die Prager
Königsburg. — S. v. Tomkowicz, Neuentdeckte mittel-
alterliche Wandmalereien in Krakau. — E. Tietze-Conrat,
Die Restaurierung der hl. Dreifaltigkeitskirche in Wien.
— Notizen: Zwei Bilder auf Schloß Rosenburg. Zwei
Ölgemälde von Egidius Sadeler. Bericht über die Aus-
grabungen in S. Michele di Bagnole. Mein Ruf sind
Felsenhieroglyphen.
Preis des Bandes (4 Hefte) 20 K, des Heftes 10A'.
Personalien
Die Z. K. hat zum Korrespondenten ernannt:
Max Freiherrn von Imhok in Steyr.
Bericht über die Jahresversamm-
lung des österr. archäologischen
Institutes 1908
(Mitgeteilt von dessen Direktion)
Am 3. März d. J. fand die statutenmäßige Jahresver-
sammlung des Institutes statt, zu der außer den in Wien und
vielen auswärts weilenden Mitgliedern auch die neu ernannten
Mitglieder, die Professf)ren A. Bauer, K. J. Jirk/ek, Hofrat
D. tl.Müi.i.ER, R. Oberhummer, Hofrat L. Reini.sch, H.Suohuda
und A. Wn.HEi.M erschienen waren. In Vertretung Sr. Ex.-
zellenz des Herrn Ministers f. K. u. U. begrüßte Herr
Sektionschef Graf Wi(kknbiir(} die Versammelten, ge-
dachte sodann in findrucks\ ollen Worten zweier Dahin-
geschiedener, lies Direktors Sektionschefs O. Bennoork mul
Mitteilungen der k. k Zentral-lCommissioD igo8
des Mitgliedes Ministers a. D. und Geh. Rates W. v. Härtet.,
und ihres entscheidenden Anteiles an dem Zustandekommen
und Gedeihen des Institutes und versicherte dessen Leitung
für ihre Unternehmungen, namentlich aber für die im
Süden der Monarchie immer dringlicher eine Lösung
heischenden Musealfragen der wärmsten Fürsorge der
Unterrichtsverwaltung.
Hierauf erstattete der Direktor, Hofrat Prof. Dr. Robert
R. V. Schneider, nachdem er auch seinerseits O. Benndorf
einige Worte der Erinnerung, die besonders die letzte Zeit
seines der Krankheit in vorbildlicher Pflichttreue abgerun-
genen Wirkens berücksichtigten, gewidmet hatte, einen
die Zeit von Juni 1906 bis Februar 1908 umfassenden
Tätigkeitsbericht, der nachstehend auszugsweise wieder-
holt wird.
Publikationen. Von Publikationen kamen zur Vor-
lage der I. Band der „Forschungen in Ephesus", von den
,.Jahresheften des Institutes" die zweite Lieferung des
IX. Bandes und der X. Band, von Sonderschriften die Aus-
hängebogen eines demnächst erscheinenden Werkes von
A. Wilhelm: „Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde".
Ausgrabungen in Ephesus. In beiden Jaliren be-
gannen die Arbeiten in den ersten Tagen Septembers,
wurden mit 60 — 80 Arbeitern geführt und .Anfang Dezember
beschlossen. Als Leiter der Grabungen fungierte wie in
den früheren Jahren Sekretär Professor Dr. R. Heberdey;
ihm zur Seite standen der Architekt W. Wii.berg und Se-
kretär Dr. J. Keil. Im Jahre 1907 gesellte sich zu ihnen
der mit der Ausgrabung der Basilika betraute Ingenieur
im Staatsbaudienste Fried. Knoll. Für den ihm hierzu ge-
währten Urlaub gebührt Sr. Exzellenz dem Herrn Statt-
halter von Niederösterreich, Grafen Kielmannsecc, der Dank
des Institutes.
Abgesehen von nachträglichen Untersuchungen unil
.Aufnahmen der bereits 1904 — 1905 aufgedeckten Baulich-
keiten an dem vom Theater zum magnesischenTore laufenden
Straf^enzug erstreckten sich die .Arbeiten auf zwei Kom))lexe:
den hellenistischen Marktplatz und die Marienkirche mit
dem Baptisterium. Die ganze Anlage des Marktplatzes ist
nunmehr im wesentlichen klargestellt. Sie läßt in ihrer
jetzigen Gestalt durch später erfolgte MiHÜfik.itionen hin-
durch den ursprünglichen Plan erkennen. Vor der Marien-
kirche wurde ein anschließender Apsidenbau freigelegt und
1 1
167
Bericht über die Jahresversammlung des österr. archäologischen Institutes 1908
168
das Baptisterium von Schutt und Trümmern geräumt, so
daß der noch in 2 111 Höhe aufrechtstehende Innenbau nun
von allen Seiten zugänglich ist. Für die Rekonstruktion
des ganzen sind die wesentlichsten Anhaltspunkte gewonnen.
Das Polygon des Innenraumes war von einer kreisrunden
Kuppel überwölbt, die im Tambour von acht breiten Fenstern
durchbrochen war. In den Fußboden war ein kreisrundes
Taufbecken zirka l'/i Meter tief eingelassen, von zwei
Seiten durch Treppenabgänge zugänglich. Da der Bau in
ganz später Zeit ein Wohnhaus und eine Werkstätte wurde,
ist von dem Innenschmucke, von acht Reliefkreuzen an
Mauerpfeilern abgesehen, nichts mehr erhalten. Unter-
suchungen am magnesischen Tore wiesen einen breiten, für
Wagen bestimmten mittleren und zwei schmälere Seiten-
durchgänge nach. Zahlreiche aufgefundene Architekturteile
werden die zeichnerische Rekonstruktion des Stadttores
zulassen; große marmorne Löwen, deren Bruchstücke sich
fanden, dürften die Torpfeiler flankiert halben. Nebenher
gingen Tastgrabungen zur Auffindung der alten voralexan-
drinischen Stadt, die man an dieser Stelle vermutet, doch
führten sie zu keinem sicheren Ergebnisse. \'on Einzel-
funden ist neben zahlreichen, zum Teil wichtigen Inschriften,
ein Hronzekranz von 10 cm Durchmesser mit einem Kreuze
zu erwähnen, der die Bekrönung eines Gerätes gebildet zu
haben scheint, ferner Bruchstücke von Marmorgruppen, die
die Taten des Herakles darstellen. Durch Abräumung der
vor der Bibliothek lagernden Schuttmassen gelang es, einen
freien Platz zu schaffen, der die Ruine erst zu voller Wir-
kung bringt und überdies ermöglichte, durch Zusammen-
setzung verschiedener Bauglieder (hauptsächlich der Bi-
bliothek, aber auch der Agora und eines Tores) in den ur-
sprünglichen Verband eine Art architekturgeschichtliches
Museum an Ort und Stelle anzulegen.
Die Sekretariate in Athen und Smyrna. Die
Sekretäre Professor Dr. R. Heberdev und Dr. A. v. Premer-
STEIN hielten im Jänner bis Ende März 1906 Vorträge in den
athenischen Museen und topographische Kurse ab, die sich
regen Zuspruches von Seiten der in Athen anwesenden
Archäologen erfreuten, ferner im April alternierend einen
zweiten Zyklus für die mit staatlichen Stipendien nach
dem Süden entsendeten österreichischen Gymnasiallehrer.
Sekretär Dr. Keil in Smyrna bearbeitete die Inschriften
der dortigen evangelischen Schule für den Schedenapparat
der Tituli Asiae minoris, für die er auch gemeinsam mit
Dr. V. Premerstkin aus dem von Sr. Durchlaucht dem
regierenden Fürsten von und zu Liechtenstein gewidmeten
F"ond eine Bereisung Lydiens und der südlichen Aiolis
vornahm. Den Ertrag bilden 300 neue, zum Teil belang-
reiche Inschrifttexte, die demnächst in den Schriften der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zur Veröffent-
lichung kommen werden. Seit der letzten Jahresversamm-
lung ist das Institutsgebäude in Athen, dessen Bau nach
dem Entwürfe des Architekten Ernst Zii.i,er auf dem von
der königlich hellenischen Regierung hierfür gewidmeten
Grunde damals eben begonnen wurde, vollendet worden.
Der Außenbau war vor etsva einem Jahre fertig; seitdem
auch im Innern mit dem Nötigen versehen, wurde es vor
einigen Wochen bezogen. Für die Eröffnungsfeier des Hauses
ist kein pomphaftes Fest geplant; es sollen sich nur in
schlichter .Art die in Athen weilenden Archäologen aller
Nationen, die sonst wochenweise abwechselnd indcn Häusern
der fremden wissenscliaftlicht-n Missionen zusammenzu-
kommen pflegen, zum ersten Male auf österieichischem
Boden vereinigen Die Weihe wird alier der Tag durch den
Besuch erhalten, den Se. Majestät der König der Hellenen
und Sc. königliche Hoheit der Herzog von Sparta auf Ein-
ladung des Herrn k. u. k. Gesandten Freih. v. Macchio bei
diesem Anlasse unserem neuen Hause zu machen gesonnen
ist'). Einfach in seiner Erscheinung und Einrichtung wird
es desungeachtet sich den Gästen nicht ohne bedeutungs-
vollen Schmuck zeigen. Vor wenigen Wochen langte in
Athen die von Joh.\nnes Benk in Laaser Marmor gearbeitete
Porträtbüste Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät an, die als
sichtbares Zeichen der Allerhöchsten Huld durch die gütige
Fürsprache Sr. Exzellenz des Herrn C)bcrstkämnierers
L. Grafen Gudenus für uns erwirkt wurde. Sie fand im
Bibliothekssaale ihre Aufstellung. Eine andere Zierde wird
unser athenisches Heim in der Porträtbüste Otto Benndorfs
von Frl. Het.i.a Unger erhalten, deren .Ausführung in
Bronze das Ministerium nach dem im vorigen Jahre hier
ausgestellten Gipsmodelle in Auftrag gab und die es zur
Aufstellung im neuen Institutshause bestimmte.
Die Staats museen und die staatlich subven-
tionierten Grabungen im Inlande.
1. Salona und Spalato. Die vom Regierungsrate
Monsignore Bui.iC geleiteten Ausgrabungen in Salona,
für die vom Ministerium 1907 ein Zuschuß von 2000 A'
bewilligt wurde, deckten eine vom Feuer zerstörte,
wahrscheinlich unter Kaiser Constans (333 — 350) erbaute
Basilika auf, die auf Fundamenten älterer Häuser errichtet
war; ferner eine große Badeanlage, das Katechumenion
eines 1846 bloßgelegten Baptisteriums sowie Wirtschafts-
gebäude aus der Zeit des Erzbischofs Petrus (554 — 562);
weiter wurde die Wasserleitung von der Basilica urliana
bis zur Porta Caesarea verfolgt und nördlich von dieser
ein kleines Stadttor ausgegraben. Untersuchungen bei
der Porta Caesarea, dem Haupttore der Stadt, legten
dar, daß die rechts und links flankierenden achteckigen
Türme aus den letzten Zeiten der Republik stammen und
selbstverständlich zu Verteidigungszwecken, nicht, wie man
glaubte, als Wasserreservoirs dienten. Ihre Stellung zum
Tore zeigte auch deutlich, daß sich von der Stadtmauer
westlich bis zum Amphitheater die Altstadt, östlich vor
dem Tore die Neustadt ausbreitete. Hiermit ist ein ent-
scheidendes Resultat für die Topographie der antiken Stadt
Salonae gewonnen. Vor der Porta Caesarea, also in der
Neustadt, wurde in drei Fragmenten einer griechischen
Inschrift ein höchst wichtiges Dokument ausgegraben, das
. sich auf eine Gesandtschaft der griechischen Kolonie Issa
(Lissa) an den in Aquileja weilenden Statthalter lUyricums
und beider Gallien, Julius Cäsar, 56 v. Chr. bezieht (vgl.
') Die Eröffnungsfeier des athenischen Inslitutsjjebäudes fand
am /\. März statt.
lög
Bericht über die Jahresversammlung des österr. archäologischen Institutes 1908
170
KuBiTSCHEK im Jahrbuche für Altertumskunde Bd. I [1907]
S. 76 ff.)-
Im Jahre 1906 veranstaltete Bui.iä eine Ausgrabung
in Klapavica oberhalb Clissas, wobei eine Kirche aus dem
\'I. Jh. aufgedeckt wurde. Der Fund eines höchst eigen-
artigen und interessanten Weihrauchgefäßes aus dergleichen
Zeit sowie von Inschriften aus dem I. Jh. und späteren
kroatischen Gräbern aus dem IX. und X. Jh. lohnte reich-
lich Kosten und Mühen. Aus diesen Ausgrabungen und
durch gelegentliche Käufe kamen dem Staatsmuseum von
Spalato in den letzten zwei Jahren, von Münzen abgesehen,
über 1200 Gegenstände zu, die inventarisch verbucht wur-
den, ein erheblicher Zuwachs, der, an sich als der spre-
chendste Beweis, eines gedeihlichen Wirkens erfreulich,
doch die Kaumbedingungen, miter denen in Spalato ge-
arbeitet wird, von neuem sichtlich verschlimmerte. Die end-
liche Inangriffnahme des im Prinzipe bereits beschlossenen
Baues eines neuen Museums auf der Straße, die von Spalato
zum Kloster delle Paludi führt, nach den ebenfalls schon
genehmigten Entwürfen von Ohmann und Kirstein müßte
daher als rettende Tat begrüßt werden, da die Zustände
in dem gegenwärtig „Museum" genannten Hause, das vor
etwa 80 Jahren mit den dürftigsten Mitteln kümmerlich
genug aufgeführt wurde, und in den in der ganzen Stadt
zerstreuten Depots, in denen die dicht aneinander ge-
rückten Monumente weder studiert noch konserviert werden
können, absolut unhaltbar geworden sind.
Vom 25. bis 27. September 1907 tagte in Spalato
die für die Konservierung des diokletianischen Palastes
eingesetzte Kommission. Das Protokoll über ihre Beratun-
gen zugleich mit einem den in den Verhandlungen ein-
genommenen Standpunkt rechtfertigenden Berichte legte
die Direktion am 7. Dezemher v. J. dem Ministerium vor.
Als erfreuliches Resultat der Beratung darf es gelten,
daß sich die Mehrzahl der Kommissionsmitglieder dahin
geeinigt hat, von einer weiteren Isolierung des Domes
(Mausoleum) und daher auch von der beabsichtigten De-
molierung des alten Episkopiums abzusehen, insbesondere
deshalb, weil dieses an sich vielleicht kunstgeschicht-
lich nicht allzu hoch einzuschätzende Gebäude, den Be-
grenzungslinien des ursprünglichen Platzes, den das Mauso-
leum einst beherrschte, wenn auch nicht genau, folgt und,
so wie der Kahmen für das Bild für die künstlerische Wir-
kung des Domes unentbehrlich ist. .Sehr förderlich ist die
schon vollzogene Befreiung der Rückseite des Baptisteriums
(sogenannter Äskulaptempel) von den Häusern, die es ver-
deckten. Unaufschiebbar, aber kostspielig und technisch
höchst schwierig wird sich die Konservierung der Rotunde
gestalten, deren obere Ziegellagen einzustürzen drohen.
Die Entstellung der Porta Aurea durch einen Balustradcnljau,
den die dort wohnenden Nonnen errichteten, und der noch
schlimmere Neubau, den man mit Benutzung antiker
Architekturteile an der Riva aufführte, machten den Mangel
einer gesetzlichen Grundlage für das gedeihliche Wirken
der Kommission schwer fühlbar. Sie hielt es deshalb luv
ihre Pflicht, nachdrücklich die Bitte auszusprechen, den vor
lahren von Sr. Exzellenz Frhr. v. Hur.ifKit'r im Herrenhausc
eingebrachten Gesetzentwurf mit den nötigen Emendationen
baldigst der parlamentarischen Beratung zuführen zu wollen.
2. Zara. Das Museum in der aufgelassenen Kirche
San Donato hat unter der bewährten Leitung der Herren
Smirich und de Bersa durch die im Herbste 1906 vollendete
Restaurierung der Treppe und des Vestibüls erheblich
gewonnen. Dem antiken Bestände wurde in würdiger Auf-
stellung eine Sammlung von Gegenständen aus dem Mittel-
alter und der Renaissance hinzugefügt. Als Geschenk des
Munizipiums konnten dem Museum die früher in einer
kleinen Exedra im Giardino pubblico aufgestellt gewesenen
römischen Bildwerke und Inschriften einverleibt werden.
Im Jahre 1907 wurden zahlreiche Fundgegenstände aus
Nona, einer Trümmerstätte, die einer eingehenden Unter-
suchung wohl wert wäre, mit einen dem Ministerium be-
willigten Dotationszuschusse erworben. In beiden Jahren
hatte das Museum einen Zuwachs von 479 Objekten, darunttr
161 Münzen.
3. Obrovazzo. Mit einer Gesamtsubvention von
3400 K setzte Herr Oberlehrer Anton Coi.nago in Obrovazzo
seine archäologischen Untersuchungen im nördlichen Dal-
matien fort, über die er der Direktion sorgfältig ver-
faßte Berichte einsandte. Die Grabungen betrafen haupt-
sächlich die Orte Starigrad und Krupa. In Starigrad,
dem römischen Argyruntum, wurde der Verlauf der antiken
Stadtmauer konstatiert. Bedeutendere Funde erzielte man
außerhalb des Stadtgebietes, indem man die im Stadttore
mündende römische Straße mit der Nekropole aufdeckte.
Hunderte von Gräbern ergaben eine Fülle von Kleinfunden
in den verschiedensten Materialen, den Inhalt eines ganzen
Museums, das man auf Gemeindekosten im Rathause zu
Obrovazzo einzurichten gesonnen ist. Bei Krupa wurden
östlich vom griechischen Kloster die Umfassungsmauern
einer römischen Ortschaft entdeckt und innerhalb derselben
Steinfundamente, auf welchen die Häuser sich wohl in Holz
erhoben hatten. Unter den aufgefundenen Gegenständen
zeichnet sich eine in rund 100 Bruchstücken zerbrochene
Bronzeinschrift aus. Zusammensetzung und Lesung sind
bisher noch nicht vollständig gelungen; doch dürften diese
Fragmente nach Bormanns Vermutung das Statut des Con-
ventus von Scardona, in welchem Ausmaße steht noch
dahin, uns schenken.
4. Pola. Die von Dr. A. Gnirs 1906 und 1907 fortge-
führten LTntersuchungen an der Villenanlage, die die Bucht
von Val Catena auf Brioni grande umsäumt, ergänzen
die bisher erzielten Ergebnisse zu dem Gesamtbilde eines
reichgegliederten, zusammenhängenden Bautenkomplexes,
der für die Geschichte der römischen Villenarchitektur die
wichtigsten Aufschlüsse zu gewähren verspricht. Nach dem
gegenwärtigen Stande der Arbeiten zeigen sich beide Ge-
stade der sclimalen Buclit von einer ununterbrochenen
Reihe von Baulichkeiten umsäumt, die, namentlich auf der
Nordseite, in Terrassen sich dem hügeligen Gelände an-
schmiegend, ein lebhaft bewegtes, malerisches Architektur-
bild geboten haben müssen, wie es uns analog Veduten
ponipejanischer Wandgemälde vergegenwärtigen. Einen
einheitlichen Rahmen erhielt es in den am Strande sich
171
Bericht über die Jahresversammlung des österr. archäologischen Institutes 1908
172
hinziehenden Säulenhallen, die den innersten beiderseits
von aediculae flankierten Winkel der Bucht bogenförmig
umfaßten. Die Arbeiten der zwei letzten Jahre, die vom
Ministerium jährlich mit je 1000 K subventioniert waren
und für die — wüe wir mit größtem Dank erwähnen
müssen — aus den Allerhöchsten Privat- und Familien-
fonds durch Sr. Exzellenz Frhr. v. Chf.rtek uns ein Beitrag
von 1000 K, sowie von der böhmischen Gesellschaft zur
Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur
eine Unterstützung von 500 A' zufloß, konzentrierten sich
auf die Freilegung einzelner umfänglicher Bauobjekte, der
Wasserversorgungsanlagen und der abschließenden Säulen-
halle, wobei sich als wichtigstes Ergebnis herausstellte, daß
in dem Scheitelpunkte der Halle eine dritte Aedikula ein-
gebunden war. — Auf Monte Collisi, gleichfalls auf Brioni
grande, deckte Dr. Gnirs einen antiken Meierhof mit
der Anlage einer Ölfabrik auf, aus deren technischem
Detail Aufschlüsse über die antike Art der Ölgewinnung
herzuleiten sind. Wie auf dem gegenüberliegenden Fest-
lande ist auch auf Brioni grande für das Altertum eine
intensive landwirtschaftliche Bestellung nachweisbar; nicht
weniger als drei ähnliche mit Ölpressen und Wein-
keltern ausgestattete Höfe fanden sich bisher auf der
Insel. — Die Arbeiten in Pola selbst galten der Untersuchung
der Stadtmauer zwischen Porta Aurea, Porta Ercole und
Porta Gemina, wobei die Verbauung zahlreicher antiker
Werkstücke und Grabsteine konstatiert wurde. Letztere
wurden von den Gräbern, die sich nach antiker Sitte zu
beiden Seiten der Landstraße hmzogen, genommen, wie
denn noch eine Beschreibung Polas aus dem Jahre 1540
große römische Grabmäler vor den Mauern der Stadt aus-
drücklich erwähnt. Die Museumsverhältnisse in Pola sind
so unhaltbar wie in Spalato, weshalb die Direktion des
Institutes schon wiederholt die Gelegenheit wahrnahm, die
Adaptierung des als Militärbettenmagazin verwendeten
Klosters San Francesco zu einem Museum in Antrag zu
stellen. Die Schwierigkeiten, die der Ausführung dieses
Projektes entgegenstehen, zeitigten andere Vorschläge. Da
in jedem Falle baldige Abhilfe geboten ist, wird die Direk-
tion nach neuem Studium der Frage schon in der nächsten
Zeit eingehenden Bericht darüber dem Ministerium er-
statten.
5. Aquileja. Im Jahre 1906 wurden 1561 Stücke,
darunter 859 Münzen, käuflich erworben. Als Geschenke
kamen dem Museum 24 Stücke aus der Sammlung Widter
in Wien zu, ferner die beim Baue der Aussabrücke bei
Cervignano gefundenen antiken Inschriftsteine, die die
k. k. Bezirkshauptmannschaft in Görz dem Museum zuwies,
und drei wichtige Fragmente einer christlichen Inschrift
aus konstantinischer Zeit, eine Widmung des Frhr. Eug.
Ritter-Zahony. Ein kostbares, wenn auch unscheinbares
Stück spendete eine Dame in Vicenza, Contessa Lucrezia
Orgian: das untere Fragment einer nur aus wenigen Zeilen
bestehenden Inschrift, das sich genau an ein anderes fügte,
welches in der Sammlung Obizzi auf Schloß Cataio war
und das Se. kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog Franz
Ferdinand im Juni 1899 der Stadt Aquileja schenkte. Das
Ganze bildet das Elogiuni des Lucius Manlius Acidinus,
eines jener drei Männer, die der römische Senat im Jahre
181 v. Chr. entsendete, die römische Kolonie .Aquileja zu
begründen [CIL V 873]. — Die Ausgrabungen im Jahre 1906
führten zur Aufdeckung eines großen Grabmales, ähnlich
dem im Museum bereits befindlichen der Curier, auf den
Beni Bonaparte in Villa Vicentina. Ein Fund von Bedeutung
wurde aus jüngster Zeit gemeldet: es ist der untere Teil
eines Grabmonumentes auf der Straße nach Beligna, mit
der Darstellung einer Schmiedewerkstätte fein Arbeiter
beim Blasbalg, ein zweiter beim Ambos beschäftigt) und
vieler Schlosser- und Schmiedewerkzeuge, wie Zange,
Hammer, Schloßplatte mit Riegel usw.
Als dringendes Bedürfnis wurde die Herausgabe eines
Führers durch das Museum erkannt. Die Direktion hat
ihrerseits alles getan, diesem so berechtigten Wunsche zu
genügen und das Erscheinen eines kleinen illustrierten
Kataloges in handsamem Formate zu billigem Preise in
zwei .Ausgaben, einer deutschen und italienischen, schon in
den nächsten Monaten zu ermöglichen.
6. Grado. Auf Veranlassung und Kosten des Insti-
tutes unternahmen Universitätsprofessor Swoboda und
Architekt Wii.berg einen Pfingstausflug nach Grado, um
für eine künftige größere Unternehmung die Umgebung des
Domes und der Kirche S. Maria delle Grazie zu sondieren.
Ihre Probegrabungen waren von bestem Erfolge. Neben
dem Dome wurde 2^1., m unter dem jetzigen Boden eine
sehr schön erhaltene Mosaik aus dem VI. Jh. mit christ-
lichen Inschriften und dem Monogramme des Patriarchen
Elias aufgedeckt und in S. Maria delle Grazie stieß man
auf ein altes Altargrab, in dem ein Marmorkistchen war,
das eine zerfallene Ampulle enthielt. Diese Ergebnisse
einer ganz kurzen Rekognoszierung schließen die Auf-
forderung zu eingehenderer Nachforschung in sich.
7. Virunum. Die seit Jahren vom kärntnischen Ge-
schichtsvereine mit ministerieller Subvention betriebenen
Ausgrabungen in Zollfeld bei Klagenfurt wurden im Sommer
1906 und im Herbste 1907 fortgeführt. Gymnasialprofessor
Dr. Eduard Nowotny, der sie leitete und in dem Organe
des kämtnerischen Geschichtsvereines „Carinthia" darüber
regelmäßig berichtet, ging von der zweifellos richtigen
Absicht aus, in dem durch zahllose frühere Tastgrabungen
zerwühlten Boden durch streng systematisches Vorgehen
endlich einmal einen festen Punkt für die Topographie des
alten Virunum zu gewinnen. Er suchte demnach eine ganze
Häuserinsel, und zwar diejenige, innerhalb welcher im
April 1.S98 ein schöner Mosaikboden gefunden wurde, bloß-
zulegen, ohne indes in den zwei Kampagnen dieser Auf-
gabe völlig Herr werden zu können. Die Grabungen vom
Jahre 1906 wurden durch stattliche Einzelfunde. Skulpturen,
die das Museum Rudolfinum in Klagenfurt bereicherten,
insbesondere durch einen trefflich gearbeiteten Giganten-
kopf, gelohnt, wogegen im Jahre 1907 interessante bauliche
Konstruktionen aus der ältesten Zeit der .Ansiedlung zu-
tage gefördert wurden. Vom 19. .August bis 14. Sep-
tember 1907 unternahm Nowotny eine Grabung auf dem
Helenenberge, die infolge der Entlegenheit des Ortes und
173
Bericht über die Jahresversammlung des österr. archäologischen Institutes 1908
174
der damit verljundencii Schwierigkeit in der Verprovian-
tierung frühe abgebrochen werden mußte, obgleich sie
zur Aufdeckung der Fundamente eines Tempels führte.
Die Untersuchungen der interessanten Stelle sollen in diesem
Jahre fortgesetzt werden. Die früher erwähnte 1898 ge-
fundene Mosaik wurde im Herbste 1906 vom Restaurator
des Hofmuseums, W. STUR^r jun., in einem hierzu aus-
geräumten Saale des Museums Kudolfinum in Klagenfurt
zusammengesetzt und ist nach einer kleinen Enthüllungs-
feier im Dezember 1906 der öffentlichen Besichtigung über-
geben worden.
8. C a r n u n t u m. Unter der Leitung des k. u. k. Obersten
Groi.t.er V. Mir.DiiNSEE wurde in den zwei letzten Jahren
ein größeres Arbeitsgebiet bewältigt als je zuvor. Große
Teile des Lagers und von dessen Umfassung wurden durch-
forscht und auch außerhalb des Lagers die ausgedehnte
Badeanlage bei dem Palffy'schen Garten in ihrem ganzen
Zusammenhange klargelegt sowie eine Anzahl von Ge-
bäuden beim Amphitheater untersucht. Die Ausgrabung
der Badeanlage, die zum Teil schon in den Siebzigerjahren
aufgedeckt worden war, gestaltete sich besonders schwierig,
war aber dafür auch um so ergebnisreicher. Das Museum
Carnuntinum erhielt einen willkommenen Zuwachs durch
die von dem bekannten Wiener Sammler Anton Widter in den
Fünfziger- und Sechzigerjahren zusammengebrachten Skulp-
turen und Inschriftsteine aus Carnuntum, die im Jahre 1906
um den Preis von 4000 K, einer Spende des Herrn kais.
Rates Karl Keli.krmann, erstanden wurden. Die kleine
Sammlung von 40 epigraphischen Denkmälern schließt in
sich manch merkwürdiges Stück, so den Grabstein des
Germanenkönigs Aistomodius aus dem Anfange des HL Jh.
(CIL III 4453), den Grabstein eines Kelten Atpomarns
(CIL III 4580), ferner eines aus Florenz gebürtigen Sol-
daten der X. Legion (CIL III 4463a), einer Frau aus
Sarmizegetusa in Siebenlsürgen (CIL III 4501) und einer
andern aus dem Mosellande (CIL III 4459). Da einige
wertvolle Bronzen und eine schöne silberne Kasserolle
schon im Jahre 1905 aus WioTER'schem Besitz im Doro-
theum vom Vereine Carnuntum für das Museum erstanden
wurden, enthält letzteres so gut wie ganz den aus Carnun-
tum stammenden Antikenbestand der einstigen Widter-
schen Sammlung, den man auch zur Ehrung des verdienten
Mannes vereint zur Aufstellung brachte. Aus den
Ausgrabungen kamen dem Museum in beiden Jahren 848
Fundstücke zu, darunter auch eine Münze des Kaisers
Regalianus, so daß die Sammlung jetzt zwei dieser numis-
matischen Kar issima, deren Fundort ausschließlich die unteren
Donauländer sind, besitzt. Das merkwürdigste Fundstück
der letzten Jahre sind aber die Fragmente einer Ter-
rasigillataschüssel aus dem Ende des II. oder dem Be-
ginne des III. Jhs. (Jahreshefte X, Taf. VIII, S. 330(1'.). Ein
großer Gewinn ist die Aufstellung der vom Obersten
v. Groi.t.er gezeichneten Fundkartc von Carnuntum an der
Treppenwand des Museums. Im Maßstabe 1:7'iO, d. h. vier-
mal so groß als die Katastralkarte, zeigt sie das Ruinen-
feld in seiner ganzen Ausdehnung vom Pfaffenberge bis
zum Heidentore. Vor dem Museum wurde am 29. August 1906
ein Standbild des Kaisers enthüllt, ein Werk des Bild-
hauers Edm. V. Hofmann, das die Gemeinde zur Erinnerung
an die am 27. Mai 1904 durch Se. Majestät erfolgte Eröffnung
des Carnuntinums errichtete.
Tituli Asiae Minoris. Der von der kais. Akademie
der Wissenschaften in Verwahrung des Institutes gegebene
und im Institute gearbeitete Schedenapparat der TAH
wurde im Laufe der letzten Zeit stattlich vermehrt. Eine
Zahlung im Mai v. J. ergab eine Anzahl von 21.000 In-
schriften auf 24.000 Blättern, eine vor wenigen Wochen
vorgenommene 27.000 Inschriften auf 33.000 Blättern. Um
nur die am stärksten vertretenen Landschaften zu nennen,
entfallen davon auf Karien bei 6000, auf Mysien bei 2G00,
auf Phrygien über 2400, auf Lydien bei 2200. In die an-
gegebene Anzahl nicht aufgenommen sind 2000 Inschriften,
die aus Syrien, also jenseits der dem Unternehmen ab-
gesteckten Grenzen, stammen. An der Vervollständigung
des Apparates arbeitet stetig Herr Gymnasialprofessor
Dr. Joh. Oehi.er. Bei der Ergänzung des Apparates er-
wiesen sich hilfsbereit eine Reihe unserer auswärtigen
Mitglieder, so die Herren Professoren: Friedr. Freih.
V. HiI.T.ER-GaERTRINGEN, AI-EX. CONZE, U. V. VVir.AMOWITZ-
MoEi.LENDORFF, Th. Wiegand, Dr. Ziebarth u. a., eine Unter-
stützung, für die wir den Dank werktätig erweisen, indem
wir den Apparat allen ernsten Forschern, die darum an-
suchen, für ihre Arbeiten zugänglich halten. Auch für die
von der königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin
herausgegebene Prosorographie sowie für die vom Pariser
Institut des Inscript. et Belles-Lettres herausgegebenen
„Inscriptiones Graecae ad res Romanas pertinentes" werden
unsere Scheden ständig verwertet.
Anhangsweise sei bemerkt, daß Universitätsprofessor
N. VuLiö in Belgrad in den Jahren 1906 und 1907 mit Unter-
stützung des Institutes zwei Forschungsreisen durch das
ganze Gebiet von Serbien und durch das türkische Alt-
serbien unternahm. Den Hauptertrag dieser Reisen bilden
über 100 neue römische Inschriften; nebenher gingen eine
Nachprüfung der bereits im C. I. L. veröffentlichten Texte
und photographische Aufnahmen von Skulpturen und Ob-
jekten der Kleinkunst.
Auf Kosten des Institutes wurde die zweite Auflage
des vom Herrn Gymnasialdirektor Julius Wisnar in Znaim
verfaßten „Vademecums für die Studienreisen österreichi-
scher Mittelschullehrer in Italien und Griechenland, Smyrna
und Konstantinopel" gedruckt.
Fortsetzung begonnener Werke.
Folgende fünf literarische Unternehmungen hinterließ
die frühere Direktion unvollendet der jetzigen:
I. Tituli Asiae minoris. Sämtliche Kosten des Unter-
nehmens wurden bisher durch die von Sr. Durchlaucht
dem regierenden Fürsten Johann von unu zu Liechtenstein
und der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften durch
Jahre gewährten Subventionen bestritten. Der Rest reicht
noch hin zu einer letzten Bereisung Lykiens, zu der sich für
die Monate Juli bis September Prof. Kat.inka und Sekretär
ZiNfiERi.E entschlossen haben. Überdies wird die Direktion
175
Bericht über die Jahresversammlung des österr. archäologischen Institutes 1908
176
aus Institutsmitteln die Sekretäre v. Premerstein und Keii.
April bis Juni nach jenen Teilen von Lj'dien entsenden,
die bisher weder für die TAM bereist noch überhaupt
<p-ündlich epigraphisch durchforscht wurden. Es dürfte-
sonach für zwei Landschaften das Material bis Ende d. ].
komplett vorliegen, so daß man an die Bearbeitung von zwei
Bänden des Werkes gehen könnte. Es wird Sache der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften sein, die Geld-
mittel zur P'ortsetzung dieses großen Unternehmens zu be-
schatfcn, damit so vielen heimischen Gelehrten die Ernte
gesichert bleibe, wo sie gesät haben. Die Direktion des
Institutes wird auch in Zukunft bedacht sein, das Werk
in gleiciier Weise wie bisher zu fördern und zu unter-
stützen.
II. Der Katalog der Stein Skulpturen von Aqui-
leja, der von Bknndorf voretvvazehn Jahren l)egonnen wurde,
ist weit gefördert. Das gesamte, bis 1900 ins Museum gelangte
Material wurde gezeichnet und von Benndorf auf Zetteln
beschrieben. Obgleich Benndorf in den letzten Monaten
seines Wirkens unausgesetzt und mit dem Einsätze seiner
ganzen Kraft daran arbeitete, ist verhältnismäßig doch
nur ein kleiner Teil druckfertig geworden. Auch hat er
keine Aufschreibungen hinterlassen über die von ihm be-
absichtigte Einteilung und Gruppierung des Stoffes. Die
Direktion denkt, sofort nach Fertigstellung des früher er-
wähnten „Führers" durch das Staatsmuseum in Aquileja
an die Drucklegung dieses Kataloges zu gehen. Sein Um-
fang wird jedoch nur ein allmähliches Aufarbeiten gestatten,
und es wird sich deshalb eine Ausgabe in größeren Liefe-
rungen empfehlen. Für die fernere Zukunft ersteht die
weitere Aufgabe, dem Katalog einen selbständigen Supple-
mentband nachfolgen zu lassen mit den höchst erheblichen
Erwerbungen des Museums seit 1900, die Benndorf nicht
mehr berücksichtigte.
III. Forschungen in Ephesus. Die Arbeiten über
das Theater sind so gut wie abgeschlossen, so daß an die
Ausarbeitung des Textes und der Abbildungen, söferne
dies nicht schon geschehen, geschritten werden kann,
mit Ausnahme der Skulpturen, deren Zusammensetzung
im Hofmuseum noch nicht beendigt ist. Band II soll
ausschließlich dem Theater von Ephesos be.stimmt sein.
Die folgenden Bände werden die übrigen von uns aus-
gegrabenen Baukomplexe behandeln. Professor F. Sarre
in Berlin übernahm es, nachträglich die kunsthistorische
Stellung der seldschukischen Bauten von Ajasoluk, die im
ersten Bande veröffentlicht wurden, zu erläutern. Wir
werden seine Arbeit im dritten Bande einreihen.
IV.Das Werk über die römische Kunstindustrie.
Es scheint sich die Möglichkeit zu ergeben, das Werk Riegt.s
auf Grundlage der von ihm hinterlassencn Schriften mit
linem zweiten Bande abzuschließen und hierbei die Tafeln
zu publizieren, die bereits dafür fertiggestellt oder in
Aussicht genommen wurden. Im Nachlasse Rif.gis fanden
sich umfangreiche Notizen vor, die die verehrte Witwe der
Direktion unter gewissen Bedingungen, deren Erfüllung
sie gerne auf sich nahm, für die Fortsetzung des Werkes
überließ, und es zeigte sich, daß Riegi. ein stellenweise
sehr eingehendes Kollegienheft über die Kunst der Völker-
wanderungszeit ausgearbeitet hat, das für unseren Zweck
verwertbar werden kann. Erst nach genauem Studium dieses
Manuskriptes wird es möglich sein, die Frage zu ent-
scheiden. In jedem Falle gilt es aber jetzt schon der Vor-
stellung vorzubeugen, als ob wir imstande wären, etwas
dem ersten Bande des Rikcm 'sehen Werkes völlig Gleich-
wertiges zu bieten, der von entscheidender Bedeutung für
die moderne Kunstwissenschaft wurde, auch 'heute schon
im Buchhandel völlig vergriffen ist. Selbst das Geringere
wird man in diesem Falle noch gut heißen tlürfen. Nach
Lösung dieser Aufgabe wird die Direktion nicht säumen,
an die Herausgabe eines Werkes über die frühere römische
Kunstindustrie im Sinne des ursprünglichen Planes zu
schreiten.
V. Das Unternehmen, die römischen Bauwerke der
Küstenländer der Monarchie in neuen Aufnahmen heraus-
zugeben, mußte der Aufnahme des Diokletianischen Palastes
durch Professor Niemann vorläufig weichen und kann erst
wieder in Angriff genommen werden, wenn diese vollendet
sein wird. Ks liegen die Zeichnungen der Porta Aurea von
Pola, der Porta maritima von Zara, eines Torbogens von
Fiume und des Arco di Riccardo in Triest bereits in unseren
Mappen. Daran sollen sich die übrigen Monumente Polas,
die Porta Ercole, die Porta Gemina, das Amphitheater
und der Doppeltempel der Roma und des Augustus sowie
der analoge, in den Fundamenten über der Erde stehende
in Parenzo anreihen.
An diese fünf Werke, die fortzusetzen oder zu voll-
enden Aufgabe der nächsten Jahre sein wird, dürfen wir
seit kurzem ein sechstes reihen, dessen Herausgabe uns
besonders lockt und auch besonders leicht gemacht wird.
Professor H. Schrader in Innsbruck befaßte sich seit
Jahren mit dem Studium der archaischen Statuen, die aus
dem Perserschutte der Akropolis ans Tageslicht gebracht
wurden. Ihm sind in unermüdlich emsiger Beschäftigung
eine lange Reihe der glücklichsten Zusammensetzungen
gelungen und er ließ sich die Mühe nicht verdrießen, die
oft erst durch ihn aus Trümmern gewonnenen Statuen kunst-
gemäß unter seiner Aufsicht photographisch aufnehmen zu
lassen. In eingehender Besprechung mit Professor Schrader,
der uns diese Aufnahmen kostenlos zur Verfügung stellt,
entschlossen wir uns, das reizvollste und köstlichste wie
formgeschichtlich wichtigste daraus in ein Werk größeren
Formates zu vereinigen, dessen Tafeln allen Schönheiten
der Originale gerecht werden sollen. Wir haben vor, es
noch in diesem Frühjahre in Angriff zu nehmen, und hoffen,
in nicht ferner Zeit es auch veröffentlichen zu können.
Diesem Tafelwerke soll später als selbständiges Werk ein
Band kleineren Formates mit dem Kataloge der Fundstücke
und angeschlossenen Untersuchungen nachfolgen. Wird
letzterer naturgemäß nur die Fachkreise als Leser in Be-
tracht ziehen, so hoffen wir, mit dem Tafelvverke auch den
nicht streng gelehrten Freunden antiker Kunst eine Freude
bereiten zu können.
In einem neuen Bande der Sonderschriften wird Pro-
fessor Reisch, im Anschlüsse an A. Wilhelms .Urkunden
177
Tätigkeitsbericht
178
dramatischer Aufführungen in Athen', diese Inschriften in
einen größeren Zusammenhang einreihen, der, auf eine Re-
konstruktion des Bauwerkes gegründet, neue Aufschlüsse
über die Geschichte der dramatischen Agone bieten wird.
„Hiermit schließe ich den Bericht, der eines gewiß
gezeigt haben wird, daß wir rüstig am Werke sein müssen,
um den uns gestellten Aufgaben zu genügen. Ein Mehr auf
uns zu nehmen, dürften die gegenwärtig dem Institute ver-
fügbaren Mittel und Kräfte kaum noch gestatten. Indem
wir aber in stiller Arbeit alle unsere Veröffentlichungen
der Form wie dem Inhalte nach, literarisch wie künstlerisch,
so harmonisch auszugestalten bestrebt sein werden, als
unsere Fähigkeiten erlauben, hoffen wir auch jener höheren
humanistischen Mission gerecht zu werden, die uns mit der
Gründung des Institutes zuteil wurde."
Im Anschlüsse an diesen Bericht gab der Vizedirektor
Professor Dr. E. Reisch einen raschen Überblick über die
von den ausländischen Instituten und gelehrten Gesell-
schaften unternommenen Forschungsarbeiten der letzten
Jahre und skizzierte die Stellung, die Österreich in diesem
internationalen Wettbewerbe der Altertumforschung ein-
nimmt und auch weiter zu wahren verpflichtet ist, in Be-
folgung der Kulturmission des modernen Staates, zu der
mit Grund auch die Forderung dieser Studien gerech-
net wird.
Zur Vorlage gelangten meisterhafte Kartons Professor
NiEMANNs mit Aufnahmen des diokletianischen Palastes in
Spalato und Rekonstruktionen des ephesischen Theaters,
ferner verschiedene Antikeiifunde, unter denen ein von
Professor H. Swoboda erläutertes Elfenbeinreliquiar aus
Pola sowie reizvolle Bernstein- und Glasgegenstände aus
Aquileja besonderes Interesse erregten.
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, Altneusynagoge, Kathaus, jüdischer
Friedhof, Umgebung.] Damit die Sj'nagoge von den
Neubauten, welche in ihrer nächsten Umgebung ausgeführt
werden sollen, nicht ganz erdrückt werde, empfiehlt die
Z. K., für diese Neubauten nur eine beschränkte Höhe zu
gestatten. Das geplante Eckhaus gegenüber dem Rathause
sollte nicht über die Höhe des Hauptgesimses des letzteren
reichen. Die Fassaden dieser Häuser wären möglichst ein-
fach und ruhig zu halten. Bei den Gebäuden, welche mit
den Rückseiten gegen den Friedhof gekehrt sind', sollten
.uich diese Rückseiten fassadiert werden.
Bystrei bei Gablonz, Pfarrkirche, Kreuzweg.]
Konserv. DvoüAk berichtet, daß er wegen Wiederver-
wendung der alten am Dachboden und im Glockenturme
unzureichend untergebrachten Kreuzwegbilder an Stelle
ihres wertlosen neuen Ersatzes Schritte eingeleitet habe.
Groß-Chmeleschen, Pfarrkirche, Turmhelm.]
Gegen das Projekt für die Herstellung eines neuen Tiirm-
helmes an Stelle des jetzigen baufälligen erhebt die Z. K.
keine Einwendung.
Drum bei Böhm.-Leipa, Statuengruppe.] Über
Antrag des Konserv. Äugst befürwortet die Z. K. die Ge-
währung einer Landessubvention für die Restaurierung
einer barocken auf einem Unterbau ruhenden Statuengruppe
der schmerzhaften Muttergottes aus Sandstein unter der
Bedingung, daß die Arbeiten auf die Sicherung des Denk-
mals beschränkt bleiben und eine Ergänzung fehlender
Teile vermieden wird.
Deutsch-Gießhübel, Pfarrkirche.] Die Z. K.
spricht sich gegen die Entfernung der barocken Altäre
aus, da diese nach dem Gutachten des berufenen Konser-
vators von erheblichem kunsthistorischen Wert und zwar
schadhaft sind, jedoch einer entsprechenden Restauriernng
ganz gut unterzogen werden können.
Haslau, Kirche.] Die Z. K. tritt für die Erhaltung
des Turmes in seiner derzeitigen Form ein. Sollte aus
technischen Gründen eine Erneuerung der Haube unver-
meidlich sein, so könnte die Z. K. auch in diesem Fdlle
nicht dem vorgelegten Projekte für einen neuen Turmhelm
zustimmen, der namentlich wegen der Giebelhäufung um
die Pyramidenbasis kleinlich und ästhetisch wenig an-
sprechend wirken würde.
Hefmanic bei Vilimov, Filialkirche St. Bar-
tholomäus.] Konserv. Chytii. berichtet, daß eine Aus-
besserung des Mauerwerkes, des Daches und des Fuß-
bodens, die Austrocknung der Grundmauern und eine
Neubemalung des Innern vorgenommen wurde.
Her manmestec, Marienkirche.] Gegen den Zu-
bau eines neuen Turmes erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Im Interesse der unveränderten Erhaltung der Westansicht
sollte jedoch der Turm nicht der Westfront vorgelegt,
sondern an das westliche Ende der südlichen Langhausseite
angebaut werden, an jene Stelle, wo sich heute der Auf-
gang zum ürgelchor befindet. Es könnte dann eine Stiegen-
anlage zum Orgelchor im Innern des Turmes Platz fintlen
so daß die beiden geplanten Treppentürmchen entfallen
könnten. Der alte hölzerne Turm ist jedenfalls zu er-
luilten.
Huhenmauth, Dekanalkirche, Glockenturm]
Anhergelangten Nachrichten zufolge soll die Absicht be-
stehen, die inneren Eichenbalken imd Fußbodenbretter des
Turmes zu beseitigen und das jetzige Ziegeldach in
Pyramidenform durch eine flache Pappendeckclbedachung
zu ersetzen. Die Z. K. spricht sich auf das nachdrücklichste
gegen diese Herstellungen aus, die den ästhetischen Wert
des stimmungsvollen Turmes auf das schwerste schädigen
würden.
Hohenmauth, Gitter.] Der Stadrat teilt mit, daß
das in einem Materialdepot aufgefundene Gitter vom Pres-
byterium der Dekanalkirche im städtisciien Museum auf-
bewahrt wird.
Kohljano witz, Agidiuskirchc.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. hewilligt zu den in Aussicht genommenen
Arbeiten, welche im steten Einvernehmen mit dem berufenen
179
Tätigkeitsbericht
l8o
Konservator durchzuführen sind, eine Subvention von 200 K.
Insbesondere ist die Instandsetzung und Erhaltung der
Wandmalereien nach den Direktiven der Z. K. vorzu-
nehmen.
Kolin, Bartliolomäuskirche, Hochaltar.] Der
barocke Hochaltar befand sich ursprünglich in der ehe-
maligen Klosterkirche zu Patzau und wurde erst nach
.Aufhellung des Klosters in die Bartholomäuskirche nach
Kolin übertragen. Er ist eine wertvolle Arbeit des XVIII. Jhs,
Die Kirchenverwaltung beabsichtigt, diesen Altar durch
einen neugotischen zu ersetzen. Er selbst soll wieder an
seinem ursprünglichen Bestimmungsorte in der — gegen-
wärtig im Privatbesitze stehenden — Kirche zu Patzau
aufgestellt werden. In diesem Falle würde die Kirche
wieder gottesdienstlichen Zwecken zurückgegeben werden.
Die Z. K. erhebt hiegegen unter der Bedingung keine Ein-
wendung, daß der neue Altar an künstlerischem Werte
dem alten gleichkomme, daß der letztere ohne h. a. Zu-
stimmung nicht aus der Kirche in Patzau entfernt oder
restauriert und daß diese Kirche wenigstens in beschränk-
tem Maße öffentlich zugänglich gemacht werde.
Kronporitschen, Wald Untere Blahovka, Gra-
bungen.] Mitglied Szombathv teilt mit, daß er im Auftrage
der präh. Kommission der Akademie der Wissenschaften
Ausgrabungen in einer aus 120 Grabhügeln bestehenden
Tumulusgruppe auf diesem kaiserlichen Fondsgvite vor-
nehme. Nach den bisherigen, nicht sehr reichlichen Funden
gehören die Tumuli der jüngeren Stufe der Bronzezeit an.
Küchel bad, Friedhofskirche St. Johannes Nep.]
Konserv. Herai.n empfiehlt die Reparatur der Taschenein-
deckung am Kirchendache und die Ausmalung des Innern
in einem schwachen Oliventon. Einverstanden.
Kurau, Pfarrkirche.] Mitglied Hii.bert berichtet:
Folgende Arbeiten sind durchgeführt: Neuherstellung des
morschen hölzernen Langhausturmes in der alten Form;
Hinzufügung eines Sanktustürmchens am Presbyterium-
dache; Rekonstruktion eines Fensterchens mit einem Pfosten
und Maßwerk an der Südfront des Presbyteriums auf Grund
der gefundenen Fragmente und des östlichen, erhaltenen
Fensterchens; die Abdeckung der Friedhofsmauer mitRasen-
ziegeln; Aufbau einer neuen Wendeltreppe und Abtragung
der alten an der Südseite des Schiffes; Erweiterung der neu-
projektierten Sakristei von 3w! auf 4 »n Breite; Erweiterung
der neuprojektierten Vorhalle um 1 m Tiefe; geplant wird:
Reinigung der Gewölberippen, des Fenstermaßwerkes, des
Sanktuariums und der Sedilien im Presbytcrium; Reinigung
und Ausbesserung des südlichen gotischen Einganges;
Unterlassung einer Steinverkleidung der F'ensterspaletten
und Ausführung derselben in Putz; Verstärkung der Tram-
profile in der .SchifTsdecke. Über Antrag des Referenten
gibt die Z. K. zu diesen Herstellungen ihre Zustimmung
und spricht sich lediglich gegen die angeblich beabsich-
tigte vollkommene Regotisierung der Inneneinrichtung
aus, der eine barocke Kanzel und zwei Statuen zum Opfer
fallen würden.
Lanzow, Pfarrkirche.] Konserv. Zaki.asnik be-
richtet, daß bei Abtragung einer Vorhalle an der Südseite
der Kirche ein romanisches Portal aufgedeckt wurde, dessen
Erhaltung imd Sicherung die Z. K. anstriM.
Der Konservator bemängelt, daß im Zuge der Arbeiten
das Quadermauerwerk weiß vertüncht wurde.
Mies, Funde.] Konserv. Georg ScHMiivr berichtet,
daß bei Anlage einer Wasserleitung im Miesatale diluviale
Funde (Schenkelknochen eines Pferdes, Unterkiefer eines
Pferdes, Unterkiefer eines Höhlenbären) gemacht wurden.
Neubydzov, Museum.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der Staatssubvention
von 400 K an.
Pardubitz, Bartholomäuskirche, Grabstein.]
Konserv. DvoS.'kK beantragt, daß ein im Sockel des Altars
in der Annenkapelle als Baustein eingemauerter Grabstein
(Thomas Kropacek 1612 — 1614) gehoben und an der inneren
Kirchenwand aufgestellt werde. Einverstanden.
Pardubitz, Häuser am Hauptplatz. J Das Bürger-
meisteramt hat die Demolierung der Häuser (Mit. 1907, Sp. 43)
verfügt, da sie unbewohnbar und nicht mehr restaurierungs-
fähig sind. Es wurde Sorge getragen, daß der Charakter
des Platzes bei den Neubauten gewahrt wird und sein
stilgerechtes Aussehen behält.
Rabi bei Schüttenhofen, Burg.] Konserv. Gi.ocker
berichtet, daß man bei Vornahme von Wasserleitungs-
arbeiten im Umkreise der Burg eine Reihe von Gegen-
ständen (Topfscherben, Kohlenstücke, Steinkugeln, eine
Figur, Kacheln) fand, welche dem Museum in Pilsen ein-
verleibt werden.
Rokitzan, Stadttor.] Die Bzh. teilt mit, daß die
anhergemeldete Absicht einer Demolierung tles Tores nicht
aktuell ist und vor Durchführung der .Angelegenheit das
Einvernehmen mit der Z. K. gepflogen wird.
Rumburg, Kapuzinerkloster, Lourdeskapelle.J
Gegen die vorgelegten Skizzen für die Au:smalung erhebt
die Z. K. keine Einwendung.
Skytal, Kirche, Glocke.] Wie Konserv. Hokmann
berichtet, ist die große aus dem Jahre 1596 stammende
Glocke gesprungen und soll in der alten Form unter Nach-
bildung der Inschriften und Verzierungen umgegossen
wertlen.
Tetschen, Brücke.] Konserv. Luk.sch berichtet, daß
die in den Jahren 1564 — 1567 errichtete, über den Polzen-
fluß führende Brücke durch eine neue ersetzt werden soll.
Da die Brücke architektonisch interessant und von erheb-
licher malerischer Wirkiuig ist, spricht sich die Z. K. nach-
drücklichst gegen die Demolierung aus.
Tschernhausen, Schloßkapelle.] Konserv. Au<;.st
berichtet, daß die Restaurierung in zufriedenstellender
Weise vollendet wurde. Das Dachwerk wurde repariert,
die Apsismalereien gesichert, die Wände des Innenraumes
einfach getüncht, das Holzwerk, der Anstrich, die Staffie-
rung und der schadhafte Verputz der Außenseiten ausge-
bessert.
Wolenitz, Pfarrkirche.] Seit der Frühgotik, in
welcher der Chor errichtet wurde, hat fast jedes Jahrhundert
zum Ausbau und zur Ausschmückung der Kirche beige-
tragen. Bemerkenswert ist das Gewölbe des Schiffes, in
Tätigkeitsbericht
182
welchem die der gotischen Tradition zuliebe eingezogenen
Rippen mit ihren Schlußsteinen in ihren Detailformen voll-
kommen im Sinne der Renaissance umgestaltet wurden. Es
ist eine der wichtigsten Aufgaben der beabsichtigten Re-
staurierung, diesen jetzt stark übertünchten Gewölbeschmuck
von der anhaftenden Tünche zu befreien und seine Formen
wieder in ursprünglicher Reinheit sichtbar zu machen. Die
übrigen geplanten Arbeiten haben hauptsächlich den Zweck,
das arg verwahrloste Äußere und Innere der Kirche würdig
wiederherzustellen. Die Z. K. empfiehlt daher das vorge-
legte Programm zur Genehmigung und befürwortet die
Gewährung einer Staatssubvention von 10.000 K auf das
wärmste.
Bukowina
Putna, Kloster, Museum. J Die Z. K. Ijegrußt die
Errichtung eines Museums zum Zwecke der Aufbewahrung
der im Kloster befindlichen Kirchenschätze und die Adap-
tierung zweier entsprechender zum Klostergebäude ge-
höriger Lokalitäten als Museumsräume.
Sereth, Filialkirche ad St. Trinitatem.] Beab-
sichtigt sind: Restaurierung der Ikonostasis, Anschafi'ung
neuer Einrichtungsgegenstände, Anbringung von Lüftungs-
fenstern über dem Eingange, Unterfangung der Fundamente,
neue Knöpfe über den Dachfenstern und ein neuer Unter-
satz für das Glockenturmkreuz, Lüftungsflügel an zwei
Fenstern, teilweise Neudeckung des Daches, Herstellung
einer neuen Eingangstür nach dem Muster der alten.
Dalmatien
Zara, Domkirche, Altar.] Ein wertvoller Marmor-
altar des XVIL Jhs. aus der Anastasiakapelle wurde in
Privatbesitz veräußert, vorläufig im Museum San Donato
deponiert und steht in Gefahr in das Ausland verkauft zu
werden. Die Z. K. verwendet sich dahin, daß der Altar
wieder in die Domkirche zurückversetzt und, falls dies nicht
möglich sein sollte, in einer andern Kirche, etwa in der
neuerbauten Pfarrkirche zu Meleda, deren Innenausstattung
noch nicht fertiggestellt ist, aufgestellt werde.
Zara, Garpacciobilder.] Sechs von Carpaccio
herrührende Gemälde, die sich bis vor kurzem in unge-
eigneter Verwahrung im erzbischöflichen Palais befanden,
wurden in der Domsakristei aufgehängt. Die Z. K. bezeichnet
auch diesen Aufbewahrungsort als ungünstig; denn die
Bilder sind an der Stelle, wo sie hängen, schwer zu be-
sichtigen und leiden infolge der in der Sakristei herrschenden
Feuchtigkeit. Die Z. K. verwendet sich dahin, daß die
Gemälde an einem passenden Orte, etwa der Rückwand
des Priesterchors in der Kirche, aufgehängt werden.
Trau, Kastell Camerlengo.] Das k. k. Finanz-
ministerium teilt mit, daß die Errichtung des projektierten
Neubaues eines Tabakblättermagazins beim Kastell Camer-
lengo unterbleibt.
Galizien
Golesz bei Jaslo, Schloßruin<Ti.J Konservator
Lepszv berichtet, daß die aus dem XIV. Jh. stammenden
Mitteilungen dar k. k. Zentral-Kommission iqo8
Ruinen durch einen Steinbruch gefährdet sind und daß er
sich wegen Einstellung des Betriebes verwendet habe.
Kärnten
Heiligenblut, Pfarrkirche.] Die vorgelegten
Skizzen für die Innenbemalung werden von der Z. K. ab-
gelehnt.
St. Jakob im Rosentale, Pfarrkirche, .Altar.]
Konserv. Groe.sser berichtet, daß der aus der zweiten Hälfte
des XVII. Jh. stammende Seitenaltar durch einen neugoti-
schen ersetzt wird. Über Intervention des Konservators
bleibt der alte .-\ltar in der Kirche und wird an deren Süd-
wand aufgestellt.
Millstatt, Stiftskirche.] Der Generalkonservator
empfiehlt die Anbringimg eines breiten Schutzdaches über
dem das jüngste Gericht darstellenden Fresko. Um das
Durchschlagen dieses Daches durch vom Turme abrutschen-
den Schnee zu verhindern, wären an letzterem Schnee-
fänger anzubringen. Endlich sollte die vor dem Fresko
befindliche Trauerweide, welche mit ihren Ästen an dem
Gemälde scheuert, beschnitten werden, jedoch im Hinblicke
auf ihre malerische Wirkung nur so weit, als unumgänglich
notwendig. Die mit Holz verschalten Chorfenster wären
zu vermauern, wobei die Mauer an die Innenseite der
Fensterlaibung zu rücken und in Trockenmauerwerk ohne
Mörtelbettung herzustellen wäre, wenn nicht, was vom
Standpunkte der Z. K. vorzuziehen ist, eine Verglasung
mit Kathedralglas erfolgen könnte. Schließlich wäre eine
Sicherung der Gonzaga-Truhe und eine Verglasung der
auf Holz geklebten Urkunden in der Domitianskapelle an-
zustreben. Einverstanden.
St. Paul, Stiftskirche.] Der Generalkonservator emp-
fiehlt nachstehendes Restaurierungsprogramm: Sicherung
des Sprunges in der Südwand der Vierung und der Knickung
in der Südostkante des Chorquadrates; Freilegung der
Hausteinteile von derTünche, wobei der voraussichtlich stark
beschädigte Sockel auszubessern ist; Freilegung der durch
einen späten Zubau teilweise verdeckten Absiden; sollten
sich unter der Tünche im Innern Wandmalereien vorfinden,
so sind sie zu erhalten; verneinenden Falles wird eine streng
nach echten Vorbildern herzustellende ornamentale Aus-
malung des spätgotischen Gewölbecinbaues, durch welche
die von einem tretflichen Meister der Pacher-Schule her-
rührenden Gemälde in den Vierpaßmedaillons, die jetzt
infolge der hellen Vertünchung des Gewölbes nur als dunkle
Flecken erscheinen, mehr zur Geltung kommen würden,
empfohlen; kleine Ausbesserungen an der Inneneinrichtung
und Widcraufstellung des vor 20 Jahren durch einen im
romanischen Stile gehaltenen Ziboriumaltar ersetzten jetzt
in der unteren Pfarrkirche aufgestellten Hochaltares;
Reinigung der Stukkaturen und Malereien am Gewölbe der
Marienkapelle, deren Wände einheitlich licht zu färbein
wären. Einverstanden.
Straß bürg, fürstbischöfliches Schloß.] Die Z. K.
macht neuerlich auf den unaufhaltsam fortschreitenden Ver-
fall des Schlosses aufmerksam und verwendet sich mit allem
Nachdrucke dafür, daß eine Sicherung des Gebäudekomplexes
12
i83
Tätigkeitsbericht
184
oder wenigstens des kunsthistorisch wichtigsten Teiles
— der Kapelle (Herstellung eines Daches und einer Fenster-
verglasung) — noch im Laufe dieses Sommers vorgenommen
werde.
TwengbeiMöllbrücken, FilialkircheSt. Leon-
hard.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die
Restaurierung eine Subvention von 2000 K unter der Be-
dingung, daß das Programm nach den Anträgen der Z. K.
abgeändert und die Arbeiten im steten Einvernehmen mit
ihr durchgeführt werden.
Krain
Laibach, SchU>ß.] Der Generalkonservator berichtet,
daß an der Westseite die den ehemaligen Spazierhof der
Gefangenen umschließende hohe unil kahle Mauer entfernt
und an der Brüstung der vorliegenden Terrasse die früher
bestandenen Zinnen bloßgelegt und mit Zementplatten
überdeckt wurden.
Billichgraz, Schloß, Brunnen.] Über . ■Antrag des
Korresp. Svoboda verwendet sich die Z. K., daß die mit
dem Einstürze drohende Steineinfassung des Ziehbrunnens
gesichert werde.
Bodesic, Filialkirche, Wandmalereien.] Der
Generalkonservator empfiehlt folgendes Restaurierungs-
programm: Bloßlegung und Fi.xierung der Malereien an
der Innenseite des Chores; Schließung eines Sprunges in
dem künstlerisch wertvollsten, wohl von einem Tiroler
Meister des XV. Jhs. stammenden Gemälde der hl. Georg
und Florian im Dachbodenraume der Vorhalle, Reinigung
der darunter befindlichen Bilder von der zum Teil noch
anhaftenden Tünche, der Bilder an der Nordseite von dem
vegetabilischen Überzug und Fixierung. Einverstanden.
Brdo, Pfarre Jauchen, St. Nikolauskapelle.]
Konserv. pR.ANKr. berichtet, daß das Kirchlein einen Zj'klus
wertvoller, zum Teil noch vertünchter gotischer Wand-
malereien enthält. Er beantragt deren vollständige Bloß-
legung und Sicherung. Die Z. K. leitet weiterere Schritte ein.
Brod bei Wocheiner Feistritz, Filialkirche,
Fresken.] Der Generalkonservator berichtet, daß im Chore
Wandmalereien aus der Wende des XVL zum XVIL Jh.
zutage getreten seien, und zwar: hinter dem Altar ein von
zwei Engeln gehaltenes Veronikatuch, an den Laibungen
des Fensters hinter dem Altare die Umrisse zweier Ritter
im Harnisch und rechts vom Altar ein mehrarmiger Leuchter
auf Marmorgrund. Die Z. K. leitet eine probeweise Bloß-
legung der Malereien ein.
Dolec, Filialkirche, St. Andreas.] Die Z. K. be-
willigt für die Reparatur des Daches und die Sicherung
der Malereien' eine Subvention von 350 K.
Drazgosc, Kirche, Altäre.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt zur Restaurierung der Altäre eine
Subvention von 3000 K unter der Bedingung, daß die
Arbeiten nach dem von der Z. K. aufgestellten Programm
und in stetem Einvernehmen mit ihr durchgeführt werden.
Ehrengruben, Bildstock.] Der Generalkonservator
berichtet, daß ein aus dem Beginne des XVL Jhs. stammen-
der vom Erdbeben stark mitgenommener Bildstock auf
dem Wege nach Pevno dringend der Restaurierung bedürfe.
Insbesondere sei die Verkittung der Sprünge und die Ein-
ziehung vou Schließen notwendig. Die Z. K. pflegt weitere
Erhebungen.
Gradisce, Filialkirche St. Veit, Statuen.] Kon-
servator AvsEc berichtet, daß er gegen die Übertragung
einiger auf dem Dachboden der Kirche St. Veit ver-
wahrter Statuen in das Kloster Sittich keine Einwendung
erhoben habe.
Kertina bei St. Veit, Filialkirche.] Die Z. K.
verwendet sich wegen Vornahme einiger dringlich not-
wendiger baulicher Reparaturen.
Möschnach, Pfarrkirche.] Konserv. Vurnik be-
richtet, daß die Kirche unter Beibehaltung der Dachform
mit Eternitschiefer gedeckt werden soll. Die Z. K. erklärt
sich mit grauem Eternitschiefer einverstanden, da eine
Wiederherstellung des schadhaften Schindeldaches aus
feuerpolizeilichen Gründen ausgeschlossen ist und ge-
eignetes Ziegelmaterial in der dortigen Gegend nur schwer
zu beschaffen wäre.
Prapretsche, Filialkirche.] Die Z. K. regt die Vor-
nahme liaiilicher Reparaturen an dieser kunsthistorisch hoch-
bedeutenden, aus dem Beginne des XVI. Jhs. stammenden
und fast unberührten Kirche an.
Tabor bei Jauchen, Kirche St. Kunigunde,
Grabstein.] Über Anregung des Konserv. Franki. ver-
wendet sich die Z. K., daß ein im Pflaster eingelassener
Grabstein des Jahres 1646 mit reich ausgebildetem Wappen-
aufsatze gehoben und an der Innenwand der Kirche auf-
gestellt werde.
Küstenland
Aquileja, Dom, Wandmalereien] Maler VitKriii-
BERGER berichtet, daß er die Arbeiten zur Sicherung der
Malereien in der Krypta fortgesetzt habe. Die durch
Feuchtigkeit stark beschädigten Malereien unter den beiden
seitlichen Fenstern wurden sorgfältig befestigt und etwa
handbreit nach außen abgegrenzt, so daß die Reparatur
der Mauer an den von der Malerei freien Stellen ungehindert
vorgenommen werden kann. Bei den Sicherungen unter
dem linken Fenster wurden vertünchte Malereien boßgelegt,
und zwar fragmentarisch ein Tiger und ein Leopard durch
eine Palme getrennt, mit den Köpfen gegeneinander-
stehend. Unter dem rechten Fenster wurden die Dar-
stellungen der Lanzenreiter weiter aufgedeckt.
Die beiden vermauerten Türen wurden geöffnet; bei
der linksseitigen kam eine sehr interessante Ausmalung
des Sturzbogens zum Vorschein; beim Bogen in der rechten
Fensternische wurde ein vertüncht gewesenes Ornament
bloßgelegt, welches für die Entstehungszeit der Malereien
von Wichtigkeit sein dürfte ; ebenso weist die Laibung der
rechtseitigen, nunmehr geöffneten Tür, gut erhaltene orna-
mentale Bemalung auf.
Bogliuno, Kastell.] Einem vorgelegten Projekte
für die Sicherung des Kastells stimmt die Z. K. mit der
Einschränkung zu, daß die eingestürzten Mauern nicht
wieder aufgeführt und horizontal abgeschlossen werden.
'85
Tätigkeitsbericht
ISO
Sie empfiehlt, die nach oben gekehrten Flächen der Mauer-
ruinen von \'en;etation und Erde möglichst zu befreien und
dann mit einem dünnen Überzuge von Portlandzement
derart zu versehen, daß nirgends Regenwasser stehen
bleiben kann.
Lussinpiccolo, Pfarrkirche.] Wie Korresp. Moser
berichtet, hat sich der Blitzableiter, welcher mit der dem
Kirchendache aufgesetzten Heiligenfigur in V'erbindung
stand, losgelöst, so daß eine Beschädigung der letztern
zu befürchten steht. Die Z. K. verwendet sich für die Ab-
stellung dieses Übelstandes.
Für die Erhaltung des Alters- und Stimmungswertes wird
Sorge getragen.
Pola, Arena.] Der Gemeinderat hat sich bereit er-
klärt Tafeln aufzustellen, welche das Einsteigen und
Beschmutzen der Arena verbieten. Eine Reinigung und Über-
wachung wurde gleichfalls veranlaßt.
Mähren
B r ü n n, D o m i n i k a n e r-K r e u z g a ii z.] Konserv. Hr.\cii
berichtet: Die Arbeiten wurden in entsprechender Weise
durchgeführt. Der Kreuzgang wurde in seinen gotischen
f'g- 39 W<iU.-Mcseritsch, Friedhofskirche (.lus dem „.Styl")
Momarano, Kirche, Skulpturen.] Konserv. Gnirs
inipfiehlt folgendes Programm: 1. Das vergoldete, zum
Teil [lolychromierte Steintabernakel aus dem Jahre 1431
untl seine Renaissanceädikula ist von dem modernen Farb-
überzug luid der Tünche zu befreien und in seinem origi-
nalen farbigen Zustande zu belassen; 2. Das von dem
Marniortabernakel verbaute plastische Tafelbild (Anbetung
der hl. drei Könige) ist zu reinigen und die Holzreliefs im
derzeitigen Zustande zu belassen. Nach Durchführung der
Arbeiten ist das Tabernakel wieder an seinen ursprüng-
lichen Standort zu bringen. Einverstanden.
Momarano, Stadtmauern.] Konserv. Gniks be-
richtet, daß die Societa Istriana di Archelogia Sicherungs-
arbeiten am Stadttore und einzelnen Teilen der Umfassungs-
mauern mit einem Ivostenaufwande von 2000 K vornimmt.
Formen belassen; die in den l'fellern des einen (langes
enthaltenen romanischen Reste wurden durch .Anliringung
nischenartiger Vertiefungen sichtbar gemacht; hiebei wurden
mehr oder minder beschädigte Kapitale und Basen, ein
Säulenschaft und ein Bogenanlauf gefunden. Die Nischen
wurden nach außen hin geschlossen, regulär ausgeputzt,
die fehlenden Säulenschäfte und Hasen durch solche aus
Zementguß ersetzt. Die Vermauening der spitzbogigen
Oflnungen wurde beseitigt und einlache Fenster einge-
setzt; von abgemeißelten, ehemaligen Maßwerkstützen an
den Pfeilerlaibungen sinil deutliche Spuren zu erkennen.
Einfache steinerne Feiistersohlbänke wurden neu ange-
bracht.
Die Wände erhielten neuen Putz, wobei die wenigen
aufgefundenen Malereien geschont und die an ihrem Fuße
i87
Tätigkeitsbericht
i88
durchwegs stark verletzten Rippen in diesem Zustande
und teilweise auch in der natürlichen Steinfarbe oder in
ihrer alten Färbelung belassen wurden.
Einige alte Türgewiinde wurden teils ganz aufgedeckt,
teils erkenntlich gemacht. Neben einer reich eingefaßten
Tür, welche zu einem neu hergerichteten Museumsraume
führt, sind beiderseits kleine Maßwerkfenster instand ge-
setzt und durch Teile aus Zement (z. B. Pfosten) ergänzt
worden.
Der Fußboden wunlr in hellgrauen Zementplattin
neu hergestellt, der Hof auf sein ursprüngliches Niveau
vertieft und alles für eine gute Abwässerung und Trocken-
legung vorgekehrt ; der Brunnen sowie die malerisch wirk-
samen Bäume wurden belassen.
Iglau, .St. Igna tiuskirche.] Die Z. K. nunmt eine
Reinigung und .Sicherung der Malereien im Innern der
Kirche in Aussicht.
Wall.-Meseritsch, Friedhofkirche. J Die Z. K.
spricht sich gegen die infolge des Neubaues einer Pfarrkirche
beabsichtigte Demolierung der Friedhofkirrhe (Fig. 39) aus,
da diese einen seltenen Typus der Holzkirchen vertretende
Kirche von erheblichem .Stimmungswerte und von kunst-
historischer Bedeutung ist. Der Bauzustand des Objektes
ist ein sehr guter und für die neue Kirche würde der ge-
wählte Bauplatz mancherlei Nachteile haben, die bei anderen
zur Verfügung stehenden Bauplätzen nicht vorhanden wären.
Mißlitz, Pfarrkirche, Hochaltarbild.] Für die
Restaurierung des Gemäldes (Abschied der hl. Apostel
Petrus und Paulus) wird folgendes Programm aufgestellt:
Das Bild ist an den schadhaften Stellen mit neuer
Leinwand zu unterziehen; die Übermalungen versuchsweise
zu entfernen, die Fehlstellen ohne jede Übermalung aus-
zutupfen.
Vorkloster-Tischnowitz, Pfarrkirche Porta
coeli.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die
Restaurierung eine Subvention von 3000 K unter der Be-
dingung, daß die Arbeiten nach dem von der Z. K. restrin-
gierten Programme und im steten Einvernehmen mit ihr
vorgenommen werden.
Nieder-Österreich
Wien I., St. Stefansdom.] Für das Jahr 1908 sind
geplant: Fortsetzung der Arbeiten an der nördlichen Lang-
hauswand, und zwar: Fertigstellung des dritten Ziergiebels,
Inangriffnahme des bereits eingerüsteten vierten Strebe-
pfeilers und des an den Halbturm anstoßenden letzten Zier-
giebels; Auswechslung einzelner verwitterter Wimperge,
Fialen und Säulen am Halbturme; Restaurierung der dritten
Chornische und der in dieser befindlichen Bildwerke VAn-
verstanden.
Wien L, St.Stefansdom, untere Sakristei,Decken-
gemälde.J Die Z. K. spricht sich gegen die geplante Ab-
gabe des von Altomonte stammenden Gemäldes an eine
öffentliche Sammlung aus, da die ornamentale Dekoration
des Stuckplafonds mit Rücksicht auf das Bild konzipiert
ist, dasselbe daher jedenfalls im Sinne des Erbauers der
Sakristei an seinen alten Platz gehört und die Möglichkeit
anstandsloser Befestigung gegeben ist.
Wien 1., Akademie der Wissenschaften, kleiner
Sitzungssaal, Deckenfresken.] Maler ViERTKi.iiKRiip.R
berichtet, daß er die Malereien mit Brot und lauwarmem
Wasser von der Schmutzschichte befreite, die späteren
Übermalungen, soferne es ohne Gefahr für das Bild mög-
lich war, entfernte und störende Flecken und Sprünge
mit Kitemperafarben austupfte.
Wien L, Fleischmarkt 17, Pro fanhaus.] Die von
der Z. K. zur Rettung des Gebäudes (Mitt. 1907, Sp. 304)
unternommenen Schritte erwiesen sich als erfolglos. Mit
der Demolierung des Hauses wurde bereits begonnen. Die
schönen schmiedeeisernen Gitter sollen als altes Eisen an
einen Händler verkauft werden. Die Z. K. bemüht sich, daß
wenigstens diese Gittrr von einem inländischen öffentlichen
Museum erworben werden.
Wien n., Praterstraßc, Johanneskirche.] Es
wird beabsichtigt, ein gemaltes Votivfenster in dieser Kirche
anzubringen. Mit Rücksicht auf die jetzt schon ungünstigen
Beleuchtungsverhältnisse, die wegen der Führichschen
Fresken besonders zu bedauern sind, spricht sich die Z. K.
in erster Linie gegen die Anliringung jeder Glasmalerei
aus. Nur für den Fall, als sie hierbei einem unbesiegbaren
Widerstände der lokalen Faktoren begegnet, empfiehlt sie
die Wahl von möglichst lichten Farben und einen künst-
lerisch einwandfreien Entwurf.
Wien IL, Donaukan aliifcr, Johanneskapelle.]
Es ist beabsichtigt, die durch die .•Aufführung eines Nutz-
baues für die Wehr- und Schlcul^enanlage beeinträchtigte
Kapelle in der Weise umzustellen, daß ihre Front gegen
den Kanal gerichtet wird, da die Kapelle eine Schiffer-
kapelle und an ihrem früheren Platze am andern LUer
ebenfalls mit dem Hauptportal gegen das Wasser ge-
richtet war.
Die Z. K. spricht sich dagegen aus, denn durch die
Regulierungsarbeiten am Donaukanal ist die Situation der-
art geändert, daß eine Richtung der Hauptfassade gegen
das Wasser zu unverständlich wäre und die schöne Wirkung
des Hauptportales, das zu nahe an das Gitter der Kai-
mauern rücken würde, beeinträchtigen müßte. Die Z. K.
empfiehlt, die Frontseite der Kapelle gegen den unmittelbar
voriiberführenden Straßenzug zu stellen, so daß die Längs-
achse senkrecht zur Richtung des Donaukanales steht.
Wien IlL, Rennweg 10, Kloster Heimsuchung
Mariae.]Gegen die beabsichtigte Erweiterung und Erhöhung
einer rechteckigen Durchfahrtsottnung in der Umfassungs-
mauer und die Neufärbelung dieser Mauer erhebt die Z. K.
keine Einwendung. Über h. a. .\ntrag wurde von dem Öl-
anstrichc der Steinportale abgesehen und lediglich deren
Reinigung in Aussicht genommen.
Wien VL, Mariahilferkirche.] Geplant ist, die
sämtlichen geputzten und mit Ölfarbe gestrichenen äußeren
Mauerflächen abzuscheren, zu verputzen und mit feinem,
gleichtönigem Mörtel zu überweißen, die Steinverkleidungen,
steinernen Gesimse, Verzierungen und den figuralen Schmuck
von dem Ölanstriche zu befreien und größere Schäden
iSg
Tätigkeitsbericht
190
durch Einsetzen von Vierungen auszubessern; der Anstrich
der Fenster und Türen, die Vorlegestufen, die Blech-
eindeckungen der Gesimse und das Dach werden repariert.
Einverstanden.
Wien VIII., Blindengasse 15, Stadt. Haus.] Die
Z. K. beantragt, daß das früher an der .Außenmauer des
demolierten Hauses befindliche Stuckrelief mit einer Dar-
stellung aus der Argonautensage erhalten bleibe und in
einem Gange des Neubauses eingemauert werde.
Wien XVII., Hernalserfriedhof, Grabmal des
Feldmarschalls Grafen Clerfayt.] Die Z. K. empfiehlt
eine Reinigung und Sicherung des Denkmals nach einem
ihr vorgelegten Programme.
Auersthal, Pfarrkirche.] Die Z. K. spricht sich
gegen die geplante Demolierung des gotischen malerisch
wirksamen Turmes aus. Im Hinblicke auf seinen schlechten
Bauzustand empfiehlt sie, das Geläute in einen neu auf-
zuführenden Glockenturm zu übertragen und den alten
Turm sowie die durch ihn belastete östliche Abschluß-
wand des Langhauses durch Schließen und Verankerungen
zu sichern.
Gegen die aus Kultusrücksichten notwendige Er-
weiterung der Kirche nach Westen erhebt die Z. K. keine
Einwendung.
Brand, Pfarrkirche.] Konserv. Hämmert, berichtet,
daß nachstehende Arbeiten geplant sind : 1 . Neuherstellung
des Turmhelmes in barocken Formen nach Analogie des
Turmhelmes der benachbarten Kirche in Langegg. Der
gegenwärtige auswechslungsbedürftige Helm ist ein zur
Franaosenzeit aufgeführtes Notdach. An Stelle des dunkel-
grauen Anstriches wäre ein roter zu wählen. 2. Färbelung
des Innern, wofür entsprechende Direktiven gegeben werden.
3. Neuanstrich der Turmjalousien und der Kirchentüren.
4. Restaurierung des Altarblattes vom Kremser Schmidt,
Kreuzigung des hl. Andreas. 5. Reparatur der Orgel. 6. Die
Vergoldungen an den Einrichtungsgegenständen sind mög-
lichst einzuschränken. 7. Die Marmorierung der Kanzel
kann unterbleiben. 8. Das am Triumphbogen angebrachte
Votivschild aus der einstigen Andreaskapelle in Krems ist
zu reinigen. Einverstanden.
Gaubitsch, Pfarrkirche.] Es ist beabsichtigt, das
Obergeschoß des Musikchores zu entfernen, da der Zugang
zu demselben eng und unpraktisch ist, wozu noch die
Feuergefährlichkeit des Objektes kommt. Da dieses Ober-
geschoß eine wertlose Zimmermannsarbeit ist, erhebt die
Z. K. gegen die Demolierung keine Einwendung.
Hernstein, Pfarrkirche.] Geplant ist: Neuein-
deckung mit Ziegeln, wobei einige geringfügige Änderungen
der Dachform vorgenommen werden; Ziehung von jetzt
gänzlich fehlenden Gesimsen; Neuverputz des schadhaften
Äußern; Vergrößerung der Lünettenfenster an der Süd-
und Nordseite. Die Z. K. erhebt keine Einwendung.
Himberg, Pfarrkirche.] Die Z. K. emi)fiehlt fol-
gendes Programm : Abschlagen des Verputzes zur Blol.'i-
legung der (Juadermauerung; Ausbesserung des ll.iupt-,
Kordon- und Sockelgesimses; Herstellung rines Abzugs-
grabens um die Kirche; Trockenlegung des Mauerwerkes
im Innern, Neuverputz, einfache Bemalung, teilweise Er-
neuerung des Fußbodens, Reparatur der Dachdeckung; das
weiter beabsichtigte Ausbrechen von fünf vermauerten
Fenstern wird widerraten.
Hof am Leithagebirge, Pfarrkirche.] Konserv.
Roth berichtet, daß die Ausbesserung des Verputzes, Aus-
malung des Presbyteriums, Sicherung und Vergoldung des
Hochaltares in einwandfreier Weise vorgenommen wurden.
Er empfiehlt Ausbesserung des Dachstuhles, Abgrabung
des Terrains um die Kirche, Erweiterung des Luftkanales
an der Decke und Anbringung eines zweiten solchen. Ein-
verstanden.
Klosterneu bürg, Stift, Erzherzogshut.] Konserv.
Pauker berichtet, daß die Zeitungsnotizen, welche von einer
Einholung oder Verwendung des im Stifte verwahrten
Originalerzherzogshutes beim Jubiläumsfestzuge meldeten,
den Tatsachen nicht entsprechen.
Krems, Spitalkirche, Kreuzweg.] Wie Korresp.
Spänoi.er berichtet, konnte stud. phil. Obf.rwai.der auf dem
Bilde der 14. Station des Kreuzweges unten rechts auf dem
dunkeln Hintergrunde die Signatur Andarea RudrofF nach-
weisen, was die bisherige Vermutung, daß der Kreuzweg
vom Kremser Schmidt stamme, widerlegt.
Marbach, Fund.] Konserv. Chizzoi.a berichtet, daß
bei 48-5 km der Bahnlinie Krems— Grein bei Herstellung
eines Tunnels in ungefähr 1 '5 m Tiefe unter der P>dober-
fläche ein neolithischer, schön geglätteter Steinkelt gefunden
wurde.
Oberhollabrunn, Pfarrkirche, Ausmalung.]
Gegen die Skizze für die Innenbemalung erhebt die Z. K.
keine Einwendung und empfiehlt lediglich die Vornahme
einiger Vereinfachungen.
Spitz, Fund.] Wie Konserv. Chizzoi.a berichtet,
wurden bei 22-7 km der Bahnlinie Krems — Grein Mammut-
knochen gefunden.
Weistrach, Pfarrkirche.) Mit der Ausbesserung
des Verputzes erklärt sich die Z. K. einverstanden; dagegen
wird die Skizze für die Ausmalung abgelehnt.
Ober-Österreich
Linz, Bischofshof, c;emälde.] Es wird beabsichtigt,
zwei im Bischofshofe verwahrte Gemälde zu veräußern.
Das eine stammt aus der Pfarrkirche St. Magdalena, stellt
den Tod des hl. Josef dar und bedürfte nur einer gering-
fügigen Restaurierung kleinerer Schäden und einer Reini-
gung, um es für Kultuszwecke wieder verwendbar zu
machen. Die Z. K. erhebt daher gegen den Verkauf des
Bildes an eine Pfarrkirche des Landes keine Einwendung.
Das zweite, das Martyrium des hl. Johannes Bapt.
darstellende Gemälde weist größere Schäden auf. Ungefähr
ein Achtel des Bildes fehlt ganz. Auch sonst zeigt der
Malgrund zahlreiche Abbröcklungen, so daß nur eine ziem-
lich weitgehende Restaurierung eine praktische Verwen-
dung des Gemäldes erzielen ließe. Die Z. K. beantragt
dessen Weiterbelassung im Diözesanmuseum.
Braunau a. Inn, Fund.] Korresp. Schuckiniser be-
richtet, daß im Garten des Fabrikanten Lauf 20—30 cm
igi
Tätigkeitsbericht
ig2
unter der Erde 4 — 5 Skelette gefunden wurden, welche aus
dem Mittelalter stammen dürften.
Enns, Musealverein Laureacum.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der Staats-
subvention von 500 A' an.
Kronstorf, Pfarrkirche.] Über Antrag des Konserv.
ScHiEKTHAi.ER erhebt die Z. K. gegen die Erweiterung des
Schiffes keine Einwendung, wenn die kunsthistorisch inter-
essante Vorhalle vor dem neuen Westportale aufgestellt wird,
Pinsdorf, Bauern hügel.] Landeszahlamtskassier
Passy macht auf die Gefährdung des als Erinnerung an die
Bauernkriege interessanten Bauernhügels durch den Betrieb
einer Schottergrube aufmerksam und beantragt eine Siche-
rung des Hügels sowie des auf demselben befindlichen
Gedenksteines. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Steyr, städtisches Museum, Tätigkeit 1907.] Die
Sammlungen wurden durch zahlreiche Erwerbungen ver-
mehrt, darunter die bedeutendste die Grabplatte des Steyrer
Patriziers Sigmund Traindt 1492, welche aus dem Sudhause
der StejTer Aktienbrauerei gehoben wurde.
Die Inventarisierung und Numerierung sämtlicher
Musealgegenstände ist durchgeführt, für eine entsprechende
Unterbringung derselben gesorgt. Die Unterbringung der
städtischen Archivalien im Museum wurde angebahnt.
Windhaag bei Perg, Pfarrkirche.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. genehmigt das Restaurierungsprogranim
und bewilligt zu den Kosten als Patronatstangente einen
Betrag von 384220 K und weiter 3350 A' als gnadenweisen
Beitrag des Religionsfonds.
Salzburg
Salzburg, St. Petersfriedhof, Mönchsberg-
tunnel.] Der Franziskanerkonvent wendet sich gegen die
von der Z. K. vorgeschlagene Trasse durch die Siegmund
Haffnergasse (Sp. 33) für die Führung eines zweiten Tunnels
durch den Münchslterg. Von den Einwänden, die der Kon-
vent gegen den Vorschlag der Z. K. erhebt, müssen jene
materiell-ökonomischer Natur aus dem Kompetenzkreise
der Z. K. ausgeschieden werden. Dagegen verdient die
Bemerkung Beachtung, daß bei Führung der Straße in der
gedachten Weise das Kreuz beim Franziskanergarten, das
Jahrhunderte lang Fremden und Einheimischen ein Wahr-
zeichen war, entfernt werden müßte. Dieser vom Stand-
punkte der Denkmalpflege gewiß sehr bedauerliche Um-
stand kann jedoch in keine wirkliche Parallele mit der Be-
einträchtigung eines so hochberühmten Denkmales, wie es
die des Petersfriedhofes wäre, gestellt werden, um so mehr,
als sich für dieses Kreuz ein neuer Standplatz in der Nähe
seiner bisherigen Stelle unschwer finden lassen dürfte. Die
Z. K. hat daher keinen Anlaß, von ihren in dieser An-
gelegenheit gefaßten Beschlüssen abzugehen.
Salzburg, Hohensalzburg.] Konserv. Romstorfer
berichtet, daß die gegenwärtig als Augmentationsmagazin
verwendeten drei großen Räumlichkeiten unter den Prunk-
sälen für ein Regimentsmuseum benutzt werden sollen. Der
Konservator spricht sich gegen die aus diesem Anlasse
beabsichtigte Herausnahme der zwischen zwei Räumen in
späterer Zeit eingefügten Trennungswand und des Pfeilers
aus, weil er befürchtet, daß die Festigkeit der Holzdecke
darunter leiden konnte. Mit dem eventuellen Öffnen der
zwischen dem zweiten und dritten Räume gelegenen, der-
zeit vermauerten Verbindungstür, welche mutmaßlich reich-
profilierte gotische Steingewände besitzt, erklärt er sicli
einverstanden.
Salzburg, Taubstummeninstitut.] Wie Konserv.
Romstorfer berichtet, ist der Dachstuhl und die Eindachung
des Mittelbaues infolge eindringender Nässe ganz schad-
haft geworden und soll durch ein neues in der Form von
dem alten nur wenig abweichendes Dach ersetzt werden.
Einverstanden.
Schlesien
Katharein, Kreuzkapelle (Schwedenkirche).]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung
der zweiten Rate von 2250 A' der für den Ankauf und die
Restaurierung der Kapelle bewilligten Subvention von
6000 A' an.
Weiter stellt das Ministerium für die Vornahme der
noch notwendigen Herstellungen die Übernahme von höch-
stens der Hälfte der mit 3800 K veranschlagten Kosten auf
die staatlichen Kunstkredite unter der Bedingung in Aus-
sicht, daß die Arbeiten nach dem von der Landesregierung
empfohlenen Programme und im steten Einvernehmen mit
der Z. K. und dem berufenen Konservator durchgeführt
werden.
Steiermark
Graz, Domkirche, Dreilandplagenbild. j Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Anbringung
eines Schutzgitters eine Subvention von 380 A', deren Flüssig-
machung gleichzeitig angeordnet wird.
Graz, landschaftliclies Zeughaus.] Konserv. Wisr
berichtet, daß im Zeughause ein Warenmagazin mit elek-
trischer Beleuchtung untergebracht wurde, wodurch, wie
die sich in neuerer Zeit in Graz häufenden Brände in
Warenhäusern lehren, das Gebäude und die interessante
.Sammlung gefährdet erscheint. Die Z. K. beschließt, den
Landesausschuß auf diesen Übelstand aufmerksam zu
machen.
Goeß, Ornat.] Das österr. Museum f. K. u. I. teilt
mit, daß der Ornat in den Besitz des Museums über-
gegangen sei.
Heiligenstatt bei St. Lambrecht, l'^ilialkirche]
Konserv. Graus berichtet, daß eine Sicherung der Mauer-
sprünge, Einziehung von Schließen und Herstellung des
Verputzes vorgenommen wurde. Hierliei konnten die rudi-
mentären Reste der aus dem XV. Jh. stammenden Malereien,
die bei einer Restaurierung des XVIU. Jhs. vertüncht, be-
schädigt und für alle Zukunft verdorben wurden, nicht
geschont werden. Die aus der gleichen Zeit stammende
dekorative Bemalung der architektonischen Glieder blieb
erhalten.
Judenburg, Magdalenenkirche.] Konserv. Graus
empfiehlt die Sicherung der westlichen Diagonalstreben
durch Unterfahren ihrer Grundmauern, den Neuersatz der
193
Tätigkeitsbericht
194
obersten Teile jener Streben, bei denen eine Abtragung
unvermeidlich erscheint, ferner Anlegung eines Luftkanals
an der Nordseite der Kirche. Einverstanden.
S. Lorenzen im Mürztale, Pfarrkirche.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. verfügt, daß das nach dem
Brande hergestellte Kirchendach aus ökonomischen Gründen
verbleiben könne; die Neubedachung des Turmes ist in
einfacher Weise auszuführen und die zwei beschädigten
Gewölbefelder im rechten Seitenschiffe sowie das Kreuz-
gewölbe im Innern sind nicht zu demolieren, sondern wieder-
herzustellen.
Maria Svetina, Filialkirche.] Der alte Fußboden-
belag des Presbyteriums wird durch einen neuen ersetzt.
Die alten Platten, deren Rückversetzung leider undurch-
führbar erscheint, stammen aus spätgotischer Zeit und sind
technisch vorzüglich gearbeitet. Die Z. K. strebt daher
deren Abgabe an ein öffentliches inländisches Museum an.
Miirau, Pfarrkirche.] Die Z. K. widerrät die geplante
Neufärbelung der Außenwände und empfiehlt, die Arbeiten
auf die Ausbesserung der Mauerschäden und die Befreiung
der Portale von der Tünche zu beschränken.
Tirol
Bozen, Pfarrkirche, Turm.] Die Z. K. macht neuer-
lich auf den besorgniserregenden Zustand des Turmes auf-
merksam und beantragt die schleunige Vornahme der not-
wendigen Sicherungs- und Rekonstruktionsari )eiten, indem
sie jede Verantwortung für die mit einer weiteren Ver-
zögerung erwachsende Gefahr ablehnt.
Brixen im Tale, Pfarrkirche.] Konserv. Grien-
BERGER berichtet, daß folgende Herstellungen geplant sind:
Färbelung des Innern, Reinigung der Altarblätter und
Sicherung der Kuppelfresken, woljei nach dem anerkennens-
werten Wunsche der Kirchenvorstehung jede Erneuerung
oder Übermalung der Gemälde aasgeschlossen bleiben soll.
Einverstanden.
St. Florian zwischen Neumarkt und Salurn,
Florianskirche.] Die Z. K. spricht sich gegen den ge-
])Ianten Abbruch des reparaturbedürftigen Langhauses aus
und leitet wegen Sicherung dieses Bauteiles die weiteren
Schritte ein.
Hall, Stiftskirche.] Die Statthalterei teilt mit, daß
gelegentlich der Abhaltung patriotischer Festspiele in der
Kirche diese lediglich vom Staub gereinigt und einige
vermauerte Türen wieder geöffnet werden sollen.
Herbstenberg bei Toblach, Edelsitz.] Konserv.
Untergasser berichtet, daß das Gebäude in einwandfreier
Weise adaptiert wurde. Die aus dem XV. und XVI. Jh.
stammenden Fenster- und Türprofile blieben erhalten, durch
die neue Raumeinteilung wurde das Außenbild in nicht
nennenswerter Weise verändert, altes Getäfel ausnahmslos
wieder verwendet, fehlendes in richtiger Weise ergänzt.
Hochgallnig, Pfarrkirche.] Gegen den Ersatz der
morschen Schindeldachung durch natürlichen Schiefer, was
im Hinblicke auf die feuergefährliche Lage des Objektes
inmitten von aus Holz konstruierten Bauernhäusern bedingt
wird, sowie gegen eine Erweiterung der Sakristei erhebt
die Z. K. keine Einwendung und bringt für die erstgenannten
Herstellungen eine Staatssubvention in Antrag.
Imst, Pfarrkirche.] Konserv. Deiuinger berichtet,
daß das spätgotische Maßwerk des Rosettenfensters über
dem Hauptportale, das von der Vermauerung befreit wurde,
mit Ausnahme von ganz geringen Beschädigungen voll-
kommen erhalten zutage gefördert werden konnte. Derzeit
werden die alten Gewölberippen blo(.\gelegt beziehungsweise
genau nach den aufgefundenen Richtungsspuren ergänzt.
Imst, H. Grabkirchlein.] Konserv. Deininger be-
antragt eine Reparatur der beschädigten Holzsäulen an
den Längsseiten des Schiffes und eine Ergänzung der
Balustergeländer in den fehlenden elf Feldern genau nach
dem Muster des erhaltenen zwölften Feldes. Einverstanden.
Imst, St. Lorenzkirchlein.] Nach einem Berichte
des Konserv. Deininger wäre eine Ausbesserung der sehr
schadhaft gewordenen Sockelpartie der Apsis sowie der
Ersatz des zerstörten aus Mörtelestrich bestandenen Fuß-
bodens durch ein Plattenpflaster zu empfehlen. Einver-
standen.
Lienzer Klause.] Eine kommissioneile Erhebung
hat ergeben, daß der Verfall gerade bei dem ältesten Teile
der Klause, nämlich dem westlichen Torturm und den
beiderseits anstoßenden Gebäuden, in einem solchen Grade
fortgeschritten ist, daß an eine Erhaltung im Sinne der
Denkmalpflege nicht mehr gedacht werden kann, da für
die bloße Sicherung dieses Gebäudekomplexes so um-
fassende Demolierungen und Neuherstellungen notwendig
wären, daß, abgesehen von den hohen Kosten, hierdurch
der historische Charakter des Bauwerkes vollständig ver-
wischt würde.
Die erst in der Renaissancezeit ausgeführten Schanzen
und Bastionen mit Einschluß des gleichaltrigen Osttores
und des hochgelegenen durch einen Laufgang mit dem
Hauptwerke verbundenen Außenturmes befinden sich in
einem wesentlich besseren Bauzustande, sind aber auch
durchgehends mehr oder weniger beschädigt und an meh-
reren Stellen bereits des ganzen Quadersteinmaterials be-
raubt.
Die Instandsetzungsarbeiten sollen sich auf jene Partien
beschränken, welche für die fortifikatorische Anlage einer-
seits und für die landschaftliche Wirkung derselben ander-
seits von besonderer Bedeutung sind, nämlich die ganze
Ostfront des Schanzwerkes mit dem auch architektonisch
interessanten Tore sowie dem hochstehenden, aus der
Ferne sichtbaren Außenturme. Die Z. K. ergänzt diesen
Antrag dahin, daß von dem Reste der Ruinen jener Teil
demoliert werden kann, dessen weiterer Bestand die durch
die Anlage durchführende Fahrstraße — den sogenannten
Römerweg — gefährden würde. Von den danach stehen
bleibenden Teilen des Westtores ist jenes Mauerwerk,
dessen Erhaltung und Sicherung mit nicht zu großen Opfern
Verknüpft wäre, zu sichern.
Obermontani, Schloß, Flügelaltar.] Konserv.
Inneriioker berichtet, dal.^ ein wertvoller Flügelaltar an
einen Antiquar veräußert und von diesem weiter in das
Ausland verkauft wurde. Die Intervention des Konservators
195
Tätigkeitsbericht
ig6
kam, ohne sein Verschulden, zu spät. Die Z. K. l)eklas;;t
diesen Vorgang auf das Tiefste und nimmt ihn zum neuer-
lichen Anlasse, um die von ihr bereits seit einem Jahrzehnt
eingeleitete Aktion für das Zustandekommen eines mög-
lichst umfassenden Denkmalschutzgesetzes mit allem Nach-
drucke weiter zu verfolgen.
Percha bei Olang, Expositurkirche.] Die Z. K.
verwendet sich dahin, daß die dringenden Keiiaraturen
des Daches ehetunlichst vorgenommen werden. Gegen die
Ergänzung des in seinem unteren Teile zerstörten Christo-
phorusbildes spricht sich die Z. K. aus.
Kattenberg, Servitenkirche.] Der Konvent teilt
mit, daß die durch wiederholte Überschwemmungen arg
mitgenommene Kapelle im Vorjahre instand gesetzt wurde.
Aus diesem Anlasse wurden aucli die Bemalungen, deren
V'erputz zum größten Teil heruntergefallen war, neu her-
gestellt; l)ei zwei Gemülden am Chore, die besser erhalten
waren, wurden lediglich die ausgesprungenen Stellen aus-
gebessert.
Sardagna, Pfarrkirche S.Philipp und Jakob. J
Konserv. Deininger empfiehlt eine Sicherung der kunst-
historisch interessanten, aufSer gottesdienstlicher Verwen-
dung stehenden Kirche. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Welsberg, Fund.| Wie Konserv. Untergasser be-
richtet, wurden bei iler Krdaushebung zur Erweiterung der
Pfarrkirche in einer Tiefe von 1 50 tu Keste einer römischen
Heizanlage gefunden. Unter einer Schichte Estrich lagen
die 05 III breiten und 0 65 iii hohen Heizkanäle mit Gewölben
im Stichbogen, das Mauerwerk augenscheinlich aus den
Trümmern einer älteren Anlage aufgeführt. Die Gänge
waren mit Schutt, Ruß, Holzkohle und Stücken von Röhren-
ziegeln olnie Stempel angefüllt; auf dem Estriche lag das
Skelett eines jungen Mannes und Knochen von klemeren
Tieren. Das Erdreich war mit Brandspuren durchsetzt.
DkUl K VON RUDOLF .M ROHREK IN BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K.K.ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 7
Juli 1908
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat die
Konservatoren Architekten Boza DvükAk in Pardubitz und
Johann Wist, Professor an der technischen Hochschide in
Graz in ihrem Ehrenamte auf die Dauer weiterer fünf
Jahre bestätigt (7. Juli 1908, Z. 28763).
Neunter Tag für Denkmalpflege
in Lübeck
Erlaß des k. k. Mini.steriums f. K. u. U. vom
23. Juni 1908, Z. 29737 an alle politischen Landes-
stellen
Die seit dem Jahre 1899 unter der Bezeichnung „Tag
für Denkmalpflege" im Deutschen Reiche alljährlich
stattfindenden Versammlungen der Denkmalpfleger (Kon-
servatoren) und der Förderer und Freunde des Denkmal-
schutzes haben durch die rege Teilnahme maßgebender
Persönlichkeiten der verschiedenen in Betracht kommen-
den Berufe (Kunsthistoriker, Architekten, Verwaltungs-
beamten usw.) sowie durch die Sachlichkeit und Gründ-
lichkeit ihrer Beratungen eine solche Bedeutung gewonnen,
daß die reichsdeutschen Behörden, Organe, Körperschaften,
Vereine usw., deren Wirkungskreis die einschlägige Materie
umfaßt, regelmäßig Vertreter zu diesen Tagungen entsenden
und deren Beschlüssen großes Gewicht beilegen.
Auch die k. k. Zentralkommission für Kunst- und
historische Denkmale nimmt seit einer Reihe von Jahren
an diesen Tagen teil, über deren Verlauf und Charakter
das beiliegende Protokoll (vide Mitt. 1907 Sp. 218f.) der im
Jahre 1907 zu Mannheim stattgehabten achten Tagung
näheren Aufschluß gibt, zu welcher das Ministerium für
Kultus und Unterricht zum ersten Male einen Vertreter ent-
sendet hatte.
Das wachsende Interesse, welches den reichen Schätzen
Österreichs an Kunst- und Geschichtsdenkmalen aller Art
seitens der berufenen Faktoren entgegengebracht wird, läßt
es wahrscheinlich erscheinen, daß sich auch die heimischen
Mitteilungen der k. k. Zenträl-ICummission iqo8
Kreise, wenn nur einmal deren Aufmerksamkeit auf die
üben erwähnte Institution gelenkt wird, an derselben, neue
.Anregungen gewinnend und bringend, Iseteiligen werden.
Diese Erwägungen veranlassen mich, die k. k
zu ersuchen, die Landesvertretung von unter
Übermittlung des beiliegenden Protokolls sowie des gleich-
falls beigelegten Programmes, auf den am 24. und 25. Sep-
tember 1908 in Lübeck stattfindenden neunten Tag tür
Denkmalpflege entsprechend aufmerksam zu machen.
Über den Erfolg des bezüglichen Schrittes erl)ittc
ich mir unter Nennung der allfälligen Teilnehmer aus dem
dortigen Verwaltungsgebiete eine Mitteilung bis 5. Sep-
tember I. J.
Erhaltung von geschichtlich oder
kunstgeschichtlich wichtigen Bauten
(Aus dem Amtsblatte der Bezirkshaiiptmannschaft Rokitzan
vom 23. Mai 1907, Nr. 5.)
Nach einer Mitteilung der Z. K. wurden in der letzten
Zeit wiederholt historisch oder künstlerisch wichtige Bauten
demoliert, ohne daß die diesbezügliche Absicht vorher der
genannten Z. K. mitgeteilt und derselben dadurch Gelegen-
heit geboten worden wäre, durch die dazu berufenen
Organe die Erhaltung und Integrität solcher Objekte zu
ermöglichen.
Die autonomen Behörden und deren technische Organe
werden deshalb aufmerksam gemacht, daß sie bei allen in
ihre Kompetenz fallenden Bauten und Kommunikations-
anlagen, bei welchen die Gefahr besteht, daß alte Bau-
denkmale oder andere Denkmale von künstlerischem oder
historischem Werte beschädigt werden, stets rechtzeitig
dit! Z. K. zu verständigen haben, damit diese in die Lage
versetzt wird, noch vor der Entscheidung ihr Gutachten
abzugeben.
Diese Mitteilung kann allenfalls auch an die Bezirks-
hauptmannschaft zur weiteren Übermittlung an die Kom-
mission gerichtet werden.
13
199
Tätigkeitsbericht
200
Die große Bummerin von St. Stephan
in Wien
Ingenieur Professor Breuer aus Pilsen legt ein Projekt
vor, welches das Läuten der großen Bummerin im lurme
zu St. Stephan ohne jede Gefahr für letzteren ermöglichen
soll. In theoretischer Hinsicht erscheint dieses Projekt
nach Ansicht der Techniker einwandfrei und verspräche
allem Anscheine nach eine befriedigende Lösung dieser
schwierigen Frage.
Die Möglichkeit, die große Bummerin bei St. Stephan
wieder läuten zu hören, war vor Monaten nach den Be-
richten verschiedener Zeitungen ein lebhafter Wunsch der
Wiener Bevölkerung. Nunmehr scheint diese Idee an
Popularität sehr eingebüßt zu haben. Die Z K. hat weder
Veranlassung noch Legitimation, in dieser Angelegenheit
eine Initiative zu ergreifen oder eine Anregung zu geben.
Sie hat jedoch in vielen Fällen zu intervenieren, in welchen
Türme durch das Läuten von Glocken schadhaft geworden
sind. In solchen Fällen mußte bisher zunächst das Läuten
der Glocken eingestellt und, nachdem dies auf die Dauer
nicht möglich ist, an eine oft sehr kostspielige und vom
Standpunkte der Denkmalpflege bedauerliche Rekonstruktion
der Türme geschritten werden.
.«^us diesem Grunde würde es die Z. K. begrüßen,
wenn ein Mittel gefunden würde, um in solchen Fällen die
Glocken läuten zu können, ohne daß der Turm Schaden
leidet oder dessen Außenerscheinung verändert werden
müßte. Da das Projekt Breuer die Bedingungen hiefür zu
erfüllen scheint, beschließt die Z. K., der Erprobung des
Systemes an einem Demonstrationsmodelle näher zu treten.
Mit Bezug auf die in Mitteilungen 1907, Sp. 290 flf. ge-
brachte Notiz „Die große Bummerin bei St. Stephan in
Wien" teilt die Firma Ad. Hillers Witwe & Sohn mit, daß
sie nicht für den Linzer, sondern für den Brünner Dom
ein elektrisches Läutewerk ausgeführt hat und daß es auch
bei V^erwendung des Hillerschen Aufhängesystems für das
Läuten der großen Bummerin möglich wäre, den alten
wertvollen Holzhelm mit seinen Beschlägen zu erhalten.
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, Seminargebäude.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt, daß das mit 2450 Ä' 60 A veran-
schlagte Erfordernis für die Restaurierung der wertvollen
Fenstergitter und für die damit im Zusammenhange stehen-
den sonstigen Arbeiten unter der Bedingung auf die staat-
lichen Kunstkredite übernommen werde, daß die Her-
stellungen nach dem vorgelegten Programme unter Über-
wachung durch den berufenen Konservator durchgeführt
werden.
Unter-Bautzen, Pfarrkirche.] Die Z. K. befür-
wortet die an der Kirche projektierten Konservierungs-
maßnahmen, Die weiters in .Aussicht genommenen Arbeiten
zur reicheren Ausgestaltung der Kirche, namentlich der
Fassade, widerrät die Z. K. bei aller Anerkennung der
Vorzüge des hiefür vorgelegten Projektes, da durch dieselben
der Denkmalswert der Kirche beeinträchtigt würde.
Belohrad, Pfarrkirche, Hochaltar.] Konservator
ZAki..\snik berichtet, daß man die ursprüngliche Absicht,
den barocken Altar durch einen neuen zu ersetzen, fallen
ließ. Der alte Altar wird lediglich gesichert und gegen den
Holzwurm imprägiert.
Bi'eznic, Dekanalkirche.] Gegen die Färbelung
der Kirche erhebt die Z. K. unter der Bedingung keine
Einwendung, daß die Kapitale nicht ganz vergoldet, sondern
nur an einigen Stellen Gold angelegt werde. Die Mar-
morierung der Pilaster erscheint nur dann zulässig, wenn
nachgewiesen wird, daß sie ursprünglich marmoriert ge-
wesen sind; sonst wären sie weiß zu belassen. Bei der
Reinigung der Stukkaturen wäre mit der größten Vorsicht
vorzugehen.
Böhmisch-Brod, Dekanalkirche.] An Stelle der
jetzigen barockisierten Kirche (Mitt. 1907, Sp. 6), die in
drei verschiedenen Perioden entstanden ist und ein historisch
interessantes und künstlerisch wirkungsvolles Denkmal
bildet, soll nach einem der Z. K. vorgelegten Projekte eine
ganz neue, rein gotische Kirche kommen, in der vom alten
Baue nur das Presbyterium unversehrt erhalten bliebe,
während die übrigen Teile regotisiert würden. Letztere
Umgestaltung würde bedeuten, daß die barocken Teile der
.'\rchitektur ganz beseitigt und die spätgotischen Teile der
Wölbungen des Hauptschiffes in eine moderne Gotik über-
tragen würden, so daß an Stelle des historischen und kunst-
geschichtlichen Denkmals eine Schöpfung der modernen
konventionellen Pseudogotik entstehen würde. Eine solche
Restaurierung würde den geltenden Grundsätzen der
Denkmalpflege durchaus widersprechen. Hiezu kommt,
daß Kultusrücksichten eine Umgestaltung der Kirche
nicht erfordern, da die „restaurierte" Kirche denselben
Fassungsraum hallen würde, den die Kirche in ihrer gegen-
wärtigen Gestalt besitzt. Auch technische Momente sind
für eine so weitgehende Umgestaltung nicht vorhanden.
Die Kirche wurde wohl durch lange Zeit vernachlässigt,
jedoch sind die .Schäden an der Fassade, an dem Mauer-
werke, an dem Turmhelme derartige, daß sie eine allerdings
dringliche Restaurierung unter Beibehaltung des über-
kommenen historischen Zustandes ohne Schwierigkeiten
ermöglichen. Die Z. K. spricht sich daher lediglich für die
Vornahme dieser Arbeiten aus und lehnt das vorgelegte
Projekt ab, da für dasselbe kein anderer Grund gegeben
erscheint, als Purifikationsbestrebungen, bei welchen das,
was Jahrhunderte geschaffen haben und was das tatsäch-
liche dokumentarische Vermächtnis der Vergangenheit dar-
stellt und den Gegenstand des Stolzes und der größten
Pietät der Gemeinden bilden sollte, durch eine zeitlose,
historisch und künstlerisch inhaltlose moderne Gotik er-
setzt würde.
Budweis, Synagoge.] Professor Huykr berichtet,
daß bei Demolierung des Hauses Judengasse Nr. 219 Reste
201
Tätigkeitsbericht
202
der alten, zuerst im Jahre 1380 urkundlich erwähnten
Synagoge bloßgelegt wurden. Es sind dies eingemauerte
Konsolen, und die Anfänge von Rippenbändern einer un-
gefähr 7 1)1 hohen gotischen Wölbung. Ebenso ließ sich
erkennen, daß die Wände ursprünglich mit Sgraffitoschmuck
und hebräischen Inschriften bedeckt waren.
Budweis, Holzplafond.] MiRosr.AV Capek teilt mit,
daß ein gemalter und geschnitzter Holzplafond aus dem
Haasschen Hause von Seiner Durchlaucht dem Fürsten
Schwarzenberg angekauft wurde.
Caslau, Verein Vcela Caslavskä.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt dem Vereine für das
laufende Jahr eine Subvention von 100 A.' für die weitere
archäologische Durchforschung der Umgebung von Caslau
Friedland, Holzbrücke.] Konserv. Äugst berichtet,
daß die baufällige Brücke (Fig. 40) durch eine moderne
Eisenkonstruktion ersetzt wird.
Heinersdorf, Pfarrkirche.] Konserv. Äugst be-
richtet, daß die Restaurierung des um 1800 entstandenen
Mobiliars in unbefriedigender Weise erfolgte. Namentlich
wurde durch die gleißende Neustaffierung der Altäre der
Alters- und Stimmungswert vernichtet.
Kaaden, Heiligenturm.] Konserv. Hofmann be-
richtet, daß der Stadtrat eine Restaurierung des Turmes
(Fig. 41), welcher sich von den vier die Stadttore krönen-
den Türmen allein erhielt, beabsichtige. Der Konservator
beantragt hiefür folgendes Programm: Abschlagen des
hohlliegenden Verputzes, Auskratzen der Fugen und Über-
Fiu. 40 t'riedland, HolzbrücUe
unter der Bedingitng, daß der Verein nach Abschluß der
Grabungen einen zur Publikation geeigneten Bericht un-
mittelbar der Z. K. einsendet.
Cervena Äeöic, Pfarrkirche, G rabsteine.] Über
Antrag des Konserv. Dvo6Ak verwendet sich die Z. K.
wegen Hebung der im Fußboden der Kirche liegenden
Grabsteine des XVI. und XVII. Jhs.
Cervena Recic, erzbischöfliches Schloß,
Sgraffiti.] Wie Konserv. Dvoü.^k berichtet, sind die wert-
vollen aus dem XVI. Jh. stammenden Sgraffiti zum Teil
verfehlt restauriert worden, zum Teil leiden sie unter
dem Regenwasser. Einige besonders schöne Teile sind
durch einen Holzschupfen verdeckt. Die Z. K. verwendet
sich wegen Sicherung der Sgraffiti.
Chotoric, Pfarrkirche, Inschrift.] Wie Konserv.
DvoäAK berichtet, wurde bei der Neufärbelung der Kirche
eine Inschrift entdeckt, welche besagt, daß die Kirche im
Jahre 1589 erbaut wurde. Die Inschrift wird sorgfältig
konserviert.
ziehen mit einer neuen Kalkmürtelschicht in glattem Ver-
putze; Freilegung und Reinigung der Quaderteile und
Ersatz des zerrissenen südlichen Wetterfähnchens. Ein-
verstanden.
Kauth, Kapelle.] Gegen die Verlängerung des
Schiffes nach Westen erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Sie beantragt Vereinfachungen an dem Projekte für die
Orgelempore, die architektonische Gliederung der Außen-
seiten und für das oberste Turmgeschoß.
Kläster bei Opofno, Fund.] Wie Korresp. Divr.'S
berichtet, wurde das Bruchstück eines profilierten Sand-
steines, in dem das Zeichen eines lateinischen Kreuzes
eingraviert ist, gefunden. Der Berichterstatter vermutet in
dem Fragment eine architektonische Zierde des von den
Hussiten zerstörten Zisterzienscrklosters oder den Rest
eines Grabsteines und beantragt dessen Bergung an der
Mauer der Filialkirche. Die Z. K. leitet weitere Schritte ein.
Kldster bei OpoCno, Filialkirche Johann d. T.]
Korresp. Diviä regt die Instandsetzung des vernachlässigten
13*
203
Tätigkeitsbericht
204
malerisch gelegenen Kirchleins und die Erhaltung des be-
drohten, stimmungsvollen Baumwuchses um dieselbe an.
Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Kloster, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt die Vornahme der beantragten Bau-
herstellungen unter der Bedingung, daß den Vorschlägen
der Z. K. hiebei volle Rechnung getragen werde.
Königgrätz, Kathedrale.] Konserv. Pippich be-
richtet, daß er anläßlich der vorgenommenen Untersuchung
der schadhaften Ziegeleindeckung sein Gutachten dahin
erstattete, daß im Hinblicke auf die schonende Erhaltung
Fig. 41 Kaaden, Heiligentunn
der altertümlichen Kirchencharakteristik, die sich besonders
in der schönen Harmonie zwischen dem Rohziegelbau an
den Mauern und der Ziegeleindeckung an den Dächern
zeigt, die Reparatur nach und nach, stets an kleinen Stellen
durchzuführen wäre, um den bisherigen Stimmungswert
möglichst wenig zu beeinträchtigen. Bloß in dem Falle,
wenn die Anschaffung des Materials in halbrunder Formen-
gestalt, wie die jetzige Ziegeleindeckung, sowie von rauhem
und glanzlosem Farbtone, wenn auch im Gewichte leichter
und im Profile schwächer ermöglicht wäre, könnte einer
kompletten Umwechslung ohne größere Bedenken zuge-
stimmt werden. Die Anwendung eines Deckmaterials mit
auffallend moderner Glasur wäre jedenfalls zu vermeiden.
Ladowitz, Fund.] Wie Konserv. Weinzieri. be-
richtet, wurden in unmittelbarerNähe des Hartmannschachtes
bei einer Erdbewegung mehrere Skelettgrüber, Bestattungen
liegender Hocker, gefunden. In zwei Gräbern waren Gefäße
lieigesetzt worden, wovon zwei reich ornamentiert sind.
Eine gehenkelte Topfurne sowie eine flache mit einer Ose
versehene Schale (diese auf der Außenwandung) zeigen
die charakteristischen Ornamentmotive des Rössener Typus.
Außer diesen beiden ornamentierten Grabgefäßen waren
noch beigegeben: eine zv^'eite gehenkelte Topfurne ohne
Ornament, eine Topfamphora (verschleppt) und ein gerad-
wandiger Becher, der zertrümmert wurde.
Die prägnante Verzierungstechnik dieser Kultur setzt
im nördlichen Böhmen am Ende der älteren Kulturphase
der jüngeren Steinzeit, der Bandkeramik, ein. Diesell)e tritt
nur ganz sporadisch auf und trotzdem im urgeschichtlichen
Zentralmuseum zu Teplitz eine große Anzahl von band-
keramischen Siedelungen vertreten ist, so kommt hierunter
der Rössener Typus nur selten vor. T\pische Funde liegen
bisher vor von Saaz, Horka bei Saaz, Prosmik an der Elbe und
Lobositz. In Saaz und Horka kamen auch die dieser Kultur
spezifisch eigenen Marmorarmringe vor. In Prosmik waren
den Bestatteten auch ein Feuersteinbeil und ein Feuerstein-
messer beigegeben worden.
Langugest, Grabungen.] Das k. k. Ministerium
i. K. u. U. bewilligt der Museumsgesellschaft in Teplitz
zur Fortsetzung der archäologischen Grabungen eine Sub-
vention von 200 A' unter der Bedingung, daß die Arbeiten
in stetem Einvernehmen mit der Z. K. durchgeführt und die
Grabungsresidtate in den Publikationen der Z. K. veröft'ent-
licht vv' erden.
Letafovice, Jakobskirche, Altäre.] Das Museum
des Königreiches Böhmen teilt mit, daß die beiden Altäre
bereits ins Museum überführt wurden und daß an den-
selben die notw-endigsten Erhaltungsarbeiten vorgenommen
werden.
Neubydzov, Dekanalkirche.] Konserv. Z.^ki.asnik
bezeichnet die Holzbrüstung des Orgelchores und das
( )rgelgehäuse als wohlerhaltene, interessante Ijarocke
Objekte, welche mit der Kanzel und dem Hauptaltare ein
anheimelndes, stimmungsvolles Ensemble bilden. Die Z. K.
spricht sich daher gegen die Entfernung jener Gegen-
stände aus.
Konserv. Pippich macht Vorschläge für eine sach-
gemäße Restaurierung des wurmstichigen, vielfach be-
schädigten Altares, mit denen sich die Z. K. einverstanden
erklärt.
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. genehmigt die in
Aussicht genommenen Herstellungen unter der Bedingiuig,
daß hiebei den Anträgen der Z. K. volle Rechmmg ge-
tragen wird.
Pardubitz, St. Markuskapelle, Grabstein.]
Korresp. Divi.s berichtet, daß der Grabstein des Pardubitzer
Bürgers Heinrich Adam, des Stifters der Kapelle, zum Teile
in die Mauer eingelassen, als Altarmensa verwendet werde,
und beantragt, den Stein gelegentlich der Restaurierimg
der Kapelle an der Innenwand aufzustellen. Einverstanden.
205
Tätigkeitsbericht
206
Pl.itz, Studienfondskirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt den Umbau der Kirche unter der
Bedingung, daß hiehei den Anträgen der Z. K. volle
Rechnung getragen wird.
Podletitz, St. Laurentius-Pfarrkirche.] Wie
Konserv. Hofmann berichtet, sind folgende Herstellungen ge-
plant: 1. Zur Trockenlegung der durchfeuchteten Südmauer
Abgraben des äußeren Erdreiches und teilweise Erneuerung
der Fundamentmauer. 2. Erneuerung der schadhaften Ein-
deckung des Chores und Langhauses mit blauem Schiefer
mit roter Einfassung, des Turmes mit verzinktem Eisen-
bleche. 3. Ersatz der beschädigten Kirchenbänke durch neue
in ähnlichen Formen. 4. Aufstellung einer neuen Orgel
anstatt der unbrauchbaren alten. 5. Restaurierung der Ein-
richtimg; an den Altären und der Kanzel sollen die fehlenden
oder wurmstichigen Teile ergänzt, die Objekte neu ver-
goldet und staffiert werden; das Tabernakel, das durch
seine Höhe das Altarbild verdeckt, wird um \5 cm tiefer
gestellt, seine den kirchlichen Vorschriften widersprechende
Nische in einen Einsatz mit verschließbaren Türen umge-
wandelt, das im Abschlußaufsatze befindliche schadhafte,
wertlose Dreifaltigkeitsbild durch eine neue Darstellung
ersetzt, die gemauerte Seitenaltarnische verkleidet, die
St. Annastatue auf dem rechten Seitenaltare neu staffiert,
das Ölbild des linken aufgefrischt, die beiden primitiven
unter einander ungleichen Tabernakel durch neue gleicher
Form ersetzt, die Kommunionbank neu staffiert, die ver-
morschten hölzernen Träger der Kifnzel durch eiserne er-
setzt, für den Taufbrunnen ein neuer Deckel angeschaflt.
Über Antrag des Konservators spricht sich die Z. K.
ad 2. für die Beibehaltung der Schindelbedachung des
Turmes aus, die den Flächen des Helmes Weichheit und
Inhalt geben, zumal bei der Isoliertheit der Kirche eine
Feuersgefahr nicht besonders groß ist. Ad 4. regt die Z. K.
den Versuch an, das neue Orgelwerk in dem alten Kasten
unterzubringen. Ad 5. erhebt die Z. K. gegen die Tiefer-
stellung des Tabernakels Bedenken, da diese dem Altar-
aufbaue kaum zum Vorteile gereichen würde, ferner gegen
den Ersatz des Dreifaltigkeitsbildes.
Reiditz, Glocken.] Wie Konserv. Autisr berichtet,
wurde eine in einem Privathaus angeljrachte, aus dem
Jahre 1789 stammende (ilocke, mit den Reliefs des hl. Josef
mit dem Jesuskinde und zweier weiblicher Heiliger und
der Inschrift J. G. K. (Johann Georg Kühner, Glockengießer,
Prag) veräußert und in einem neuerbauten Meierhofe in
Böhmisch- Aicha untergebracht.
Watzlaw, Münzfund.J Am 20. November 1907 wurde
in einem Obstgarten beim Umackern der Erde ein Topf
mit 1 'I2 kg schlecht erhaltenen Münzen gefunden, welche
nach den vorgelegten Proben Pragergroschen aus der
spätesten Zeit, wahrscheinlich König Wladislaws II. (1471 bis
1516) sind. Ein mitgefundenes Goldstück kann nach den
Resten der Umschrift wohl nur von Sigismund als römisch
deutschem Kaiser (1433 — 1437) stammen.
Wolenitz, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung eine Subvention
von 1 0.000 K unter der Bedingung, daß die Arbeiten auf
das vorgelegte Programm beschränkt bleiben und im steten
Einvernehmen mit der Z. K. durchgeführt werden.
Dalmatien
Zara, S. Grisogono.] Der Generalkonservator be-
richtet über das kommissionell vereinliarte Restaurierungs-
programm: Als leitender Gedanke wurde die möglichste
Erhaltung und Sicherung des Baues in seiner jetzigen,
historisch gewordenen Form angenommen. Nach diesem
Gesichtspunkte konnten folgende Arbeiten konzediert
werden: 1. Die gegen die Straße gekehrte baufällige Seiten-
wand ist nach sorgfältiger Numerierung der einzelnen
Steine abzutragen und sodann in derselben Form und mit
dem gleichen Materiale wieder aufzubauen. Auswechslungen
von einzelnen Steinen und Baugliedern sind nur da vorzu-
nehmen, wo dies aus Stabilitätsgründen unbedingt not-
wendig ist. Die jetzige durch diese Wand führende Tür
ist zu belassen. 2. Die Chorpartie hat unverändert zu
bleiben. 3. An der Hauptfassade können die fehlenden
Säulchen in der unteren Etage, wo Pendents vorhanden
sind, erneuert werden. Das jetzige Fenster, welches in
roher Weise in dieser Etage zur Beleuchtung des Orgel-
chores durchbrochen wurde, kann durch ein anderes, weniger
auffälliges ersetzt werden. 4. Das Dach ist in der jetzigen
Form zu erneuern und wieder mit Hohlziegeln zu decken.
5. Die Decke ist in der jetzigen Form (flache Decke) in
besserer technischer Ausführung zu erneuern. 6. Die jetzigen
späten Fenster können geschlossen, die alten bestehenden
und nur vermauerten Fenster können geöffnet werden. 7. Die
jetzt vermauerten Seitenapsiden sind zu öffnen. 8. Der
Innenverputz der Wände ist zu beseitigen und diese im
Rohbaue zu belassen. 9. Bei der Beseitigung des Verputzes
ist auf das Vorhandensein von Malereien zu achten und
bejahenden Falles der Z. K. die Anzeige zu erstatten.
10. Der an einzelnen Säulen und l'feilern befindliche Ver-
putz ist zu beseitigen. II. Die Kry|)ta ist zu entfeuchten.
Einverstanilen.
Drvenik, Pfarrkirche, Erweiterung.] Gegen die
aus Kultusrücksichten notwendige Erweiterung der Kirche
erhebt die Z. K. keine Einwendung. Sie spricht sich ledig-
lich gegen die projektierte Änderung des Turmhelmes aus.
Spalato, Dom, Portal.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt die Restaurierung des Buvina-Tores
auf Rechnung der staatlichen Kunstkredite nach dem von
der Z. K. aufgestellten Programme.
Trau, Dom.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. ge-
nehmigt das Projekt für die Sicherung der Fundamente
mit dem voranschlagten Aufwände von 10.000 K wmX
ordnet die unverzügliche Diuchfiihrung der Kunkurrenz-
verhandlung an.
Trau, Barbarakapelle.] Das k. k. Ministerium
f. K u. U. stellt für den .\nkauf der Kapelle einen staat-
lichen Beitrag von 5200 A' unter der Bedingung in Aussicht,
daß dieser Ankauf durch das Land erfolge und dieses sich
207
TätiuUeitsberichl
208
verpflichte, die Kapelle als Kunst- und historisches Denkmal
für alle Zukunft zu erhalten und die notwendigen Restau-
rierungsarbeiten im Einvernehmen mit der Z. K. durch-
zuführen.
Galizien
Chocimierz, Fund] Das Landesgendarmeriekoni-
mando teilt mit, daß Mitte April im Steinbruche Zubrzycki
ein Brandgrab aus der Völkerwanderungszeit mit reichem
Inhalte aufgedeckt wurde. Die Z. K. bemüht sich w*;gen
Einsendung des Fundes.
Krakau, Fauliner-Kon vont.] Gegen die aus techni-
schen Gründen notwendige Erneuerung der Diicher in der
alten Form und in dem früheren Material erhebt die Z. K.
keine Einwendung.
Przemysl, röm.-kath. Kathedralkirche.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. l". ordnet die Flüssigmachung
der IV. und V. Kate per 10.000 ä der für die Restaurierung
bewilligten Staatssubvention an.
Alt-Sandez, Schulgebäudu der Klarissinnen.J
Die Z. K. spricht sich gegen die geplanten Zubauten und
die projektierten Adaptierungsarbeiten aus, die zufolge
ihres reizlosen, kasernenmäßigen Charakters den maleri-
schen Eindruck der Anlage, von welcher einzelne Teile
aus dem XIII. Jh. stammen, in bedauerlichster Weise stören
würden.
Kärnten
Heiligenblut, Pfarrkirche.] Konserv. Goebei, be-
richtet: 1. Die Kirchenvorstehung erklärte auf der Legung
eines Chamotteziegelpflasters nicht weiter zu bestehen,
sondern zur Erneuerung und Ergänzung des alten Stein-
pflasters mit Steinplatten aus möglichst gleichem Materiale
ihre Zustimmung zu geben. Der Konservator beantragte,
die vom alten Pflaster noch verwendbaren Platten für den
Belag zu verwenden und die fehlenden Platten durch die
dermalen im Presbyterium liegenden zu ergänzen. Die
Pflasterung im Presbjterium hätte mit Steinplatten aus
gleichem Materiale, welches sich in genügender Menge
im Orte selbst und dessen nächster Umgebung vorfindet,
hergestellt zu werden. 2. Das hinter der Orgelempore behufs
besserer Belichtung ausgebrochene runde, mit einem Maß-
werke verzierte Fenster ist bis auf die Verglasung fertig-
gestellt. Die Verschalung der Maßwerke der Emporen-
brüstungen im Langhause ist noch nicht entfernt. 3. Die
Kirchenbänke sollen durch neue ersetzt werden, die be-
reits bestellt wurden. Da hiedurch das Mittelschift' der
Kirche eines großen Teiles seines altehrwürdigen inter-
essanten Mobiliars beraubt würde, hat sich der Konservator
um so mehr hiegegen ausgesprochen, als auch ein Teil
der lokalen Faktoren die Belassung der alten gewohnten
Kirchensitze anstrebt. 4. Entgegen dem von h. a. aufgestellten
Programme, die beiden an den Stirnseiten der Nebenschifl'e
befindlichen barocken Seitenaltäre an ihren derzeitigen
Plätzen zu erhalten und an denselben nur die notwendigen
Ausbesserungen vornehmen zu lassen, wurden dieselben
entfernt und neue Altäre angeschafi't. Die alten Altäre
sollen an der Rückseite des linken Nebenschiflfes beziehungs-
weise in der Krypta aufgestellt werden. 5. Auch die Ent-
fernung der Renaissancekanzel soll geplant sein.
Die Z. K. kann nur ihrem lebhaften Bedauern Aus-
druck geben, daß versucht wird, ihre nachdrücklichen und
wiederholten Bemühungen zu durchkreuzen, welche darauf
abzielen, den stimmungsvollen Eindruck des kunsthistorisch
wertvollen Gotteshauses und seines interessanten Mobiliars
unberührt zu erhalten. In einem wohlerwogenen Programme
hat sie alle jene Arbeiten konzediert, die im Hinblicke
auf die Kultusbedürfnisse und die technische Sicherung
des Baues notwendig sind. Sie kann jedoch ihre Zustim-
mung nicht zu Herstellungen geben, die ihre Begründung
lediglich in mißverstandenen N'erschönerungsabsichten
finden, und wird sich mit allen ihr zu Gebote stehenden
Mitteln dahin verwenden, daß die Arbeiten auf das fest-
gesetzte Programm beschränkt bleiben und namentlich das
Mobiliar unversehrt erhalten werde.
St. Jakob im Rosentale, Pfarrkirche, Altar.]
Gegen die beabsichtigte Überstellung des rechten Seiten-
altares an die Südwand der Kirche und die Skizze für
einen neuen Altar erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Thörl-Maglern, Pfarrkirche, Fresken.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Erhaltung der
Fresken eine Subvention von 300 K unter der Bedingung,
daß die Arbeiten nach dem von der Z. K. gebilligten
Programme durch den Maler Viertei.berger durchgeführt
werden.
Villach, Stadtpfarrkirche, Ausmalung.] Die
vorgelegten Skizzen für die Innenbemalung werden mit
einigen Vereinfachungen genehmigt.
Krain
Crmosujice liei Rudolfswert, Fund.] Korresp.
.Smih berichtet, daß Ende Mai 1. J. beim Pflügen ein ge-
mischter Depotfund der jüngeren Bronzezeit ausgegraben
wurde, bestehend aus 25 wohlerhaltenen Sicheln ver-
schiedener Typen, darunter drei mit Gußmarken III, A und X,
einer Anzahl Bruchstücken von Sicheln, Düllenteilen, Bronze-
kuchen, dem Reste eines Helmes mit Strichreihenverzierung,
mehreren Lanzenspitzen, Armbändern, deren einige mehr-
fach gerollt sind, sowie zwei gebrochenen Dolchen und
einem mittelständigen Lappenkelte. Der Fund lag 0-5 m
tief unter der Erde. Die Objekte wurden für das Landes-
museum Kudolfinum erw'orben.
Ehrengruben, Filialkirche.] Der Generalkonser-
vator konstatiert, daß die Seitenaltäre in einwandfreier
Weise restauriert wurden. Zu bemängeln ist die Legung
eines Chamotteplattenpflasters, welches den Eindruck der
Kirche empfindlich stört.
Die Kirche besitzt zum Teil noch vertünchte Malereien:
An der Außenseite neben einem neueren Christophorus
Spuren eines mittelalterlichen Wandgemäldes, das zum
größten Teile verloren sein dürfte. Im Innern des Presby-
teriums Malereien (Engelsfiguren und Ornamente) aus der
zweiten Hälfte des XVII. Jhs. Im nördlichen Seitenschiffe
209
Tätigkeitsbericht
210
Malereien, die laut Inschrift aus dem Jahre 1453 stammen.
Diese sind über einer älteren stark eingepickten und ver-
wischten Schicht aufgetragen und bringen die Passion und
Heiligenfiguren zur Darstellung. Es sind feine Malereien
im Zeitstile. Die Z. K. leitet deren BlolJlegung sowie die
Bloßlegung der übertünchten Rippen, Arkadenbögen und
Schlußsteine des Langhauses, endlich die Sicherung des
gesamten Malereibestandes ein.
Gaber, Filialkirche.] Konserv. AväEC berichtet, daß
die Kirche infolge eines Neubaues demoliert werden soll.
Sie ist ein einfacher Bau, besitzt einen schönen barocken
Altar, der in den Neubau übertragen werden soll, und einen
interessanten barocken Turmhelm. Die Z. K. versucht eine
Erhaltung der alten Kirche.
St. Michael bei Rudolfswert, Filialkirche
St. Anna.] Wie Konserv. AväEC berichtet, wurde das schad-
hafte barocke Turmdach durch einen ästhetisch ungünstig
wirkenden Pyramidenhelm ersetzt, ohne daß ihm rechtzeitig
Gelegenheit zur Einflußnahme gegeben wurde.
Seisenberg, St. Nikolauskirche.] Maler Viertei.-
BERGER berichtet, daß eine Sicherung der Malereien ohne
eine gleichzeitige teilweise Sicherung des Bauzustandes
nicht durchgeführt werden kann. Da die Nordwand unbe-
dingt demoliert werden muß, eine Wiederbefestigung der
Malereien dieser Wand an der neuen Mauer mit großen
Schwierigkeiten und Geldopfern verbunden wäre, da der
Malgrund nicht eben ist, schlägt er vor, an der neuen
Mauer nur Probestücke, die sowohl für die Zeit als für
die Technik der Malereien von Wert sind, zu befestigen.
Küstenland
Canfanaro, Pfarrkirche.] Konserv. Gnirs berichtet,
daß aus Kultusrücksichten eine Erweiterung der aus dem
Jahre 1606 stammenden einfachen, schmucklosen Kirche
beabsichtigt wird. Die Erweiterung erfolgt durch Ver-
längerung des Schiffes nach Westen und Anfügung einer
Apsis an Stelle der hinter dein Hauptaltare befindlichen
Requisitenkammer. Der Konservator erhob gegen das
Projekt unter folgenden Bedingungen keine Einwendung:
1. An der aus den Due castelli stammenden Kanzel, welche
sowohl durch ihre bauliche Anlage, wie durch ihre Stein-
reliefs ein wertvolles Denkmal des XV. Jhs. darstellt, so-
wie in ihrer unmittelbaren Umgebung darf eine bauliche
Veränderung nicht vorgenommen werden; 2. bei Abtragung
der Requisitenkammer sind die Steinverkleidungen der
ovalen,- kleinen Barockfenster, welche neben einem Bau-
vermerk die Jahreszahl 1706 tragen, sorgfältig samt dem
zugehörigen Eisengitter auszulösen und in die neue Sakristei-
wand einzubauen.
Cassione bei Veglia, Franziskancrkloster.]
Der Generalkonservator bezeichnet die an den mehr male-
risch wirksamen als kunsthistorisch relevanten Kloster-
gebäuden durchgeführten Herstellungsarbeiten als not-
wendig und zweckentsprechend. In der Kirche wurden an
den Altären Ergänzungen vorgenommen, ein neuer Orgel-
chor, eine neue Orgel, eine neue Kanzel und Kirchenbänke
hergestellt. Der Wert der durch diese Arbeiten verdrängten
Objekte läßt sich derzeit nicht mehr feststellen.
Nesazio, Grabungen.] Die Grabungen an der
Römerstraße von Nesactium nach Pola führten zur Auf-
deckung von ungefähr 50 Gräbern. Unter den Funden ist
der wichtigste der eines Truhenschlosses aus Bronze mit
silbernem Schilde. Weiter wurden Architekturfragmente
aus Marmor, Inschriftreste und Teile figuraler Plastik ge-
funden.
Pola, Arena, Umfriedungsmauer.] Konservator
Gnirs berichtet, daß in der Nacht vom 28. zum 29. Mai
ein Teil der Umfriedungsmauer und des Gitters, welcher
das Arenaareal gegen die Via Giovia abschließt, in bös-
williger Weise demoliert wurde. Die Z. K. verwendet sich
dahin, daß der Schaden wieder gutgemacht, die Täter
ausgeforscht und gegen sie mit aller .Strenge des Gesetzes
vorgegangen werde.
Pola, Palazzo communale.] Konserv. Gnirs be-
richtet, daß vor Inangriffnahme baulicher Umänderungen
über seinen Antrag die Sicherung des rückwärtigen Teiles
des nördlichen Forumtempels durchgeführt wurde. Dieser
bedeutende Bauteil wurde zunächst von einzelnen Teilefi
des Palazzo entlastet, die durch Druck und Schub auf die
erhaltene rückwärtige Tempelwand wirkten. Dann wurden
die das Giebelfeld deckenden Werkstücke mit den dem
Denkmal wohl schon im frühen Mittelalter geraubten
Bronzeklammern durch Neuersatz gleicher Stücke gebunden
und die zwischen den einzelnen Quadern klaffenden Sprünge
mit versenkten Füllungen ausgefugt. Weiter wurde dem
Tempelgiebel eine überaus solid gearbeitete Kupferblech-
eindeckung aufgesetzt, um das Denkmal vor einsickernden
Niederschlagswässern zu schützen.
Die verbaute Südwanil der Cella wurde in einer
Länge von 6 in bloßgelegt, und da sie durch den Neubau
wiederum iminnenbaue des Palazzo verschwinden soll, genau
vermessen, photographisch aufgenommen und im Plane des
Forums eingezeichnet.
Von einzelnen Teilen des Tempels und des ursprüng-
lichen gotischen Palazzo wurden wiederholt kleinere er-
haltene Partien bloßgelegt, deren Aufnahme ebenfalls durch-
geführt wurde. Nicht in situ befindliche, bereits losgetrennte
und als Baumaterial wieder verwendete Stücke wurden
dort, wo es tunlich war, aus dem Mauerwerke des Innen-
baues losgelöst und im Museum deponiert.
Mähren
Brunn, Dominikanerkreuzgang. ] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung eines Teil-
betrages von 2500 K der für die Restaurierung bewilligten
Staatssubvention an.
Hradisch, Garnisonsspital (ehem. Prämonstra-
tenserkloster.] Das k. k. Ministerium f. K. u. LT. be-
willigt für die Restaurierung der beiden nördlichen Eck-
türme eine Subvention von 9073 A" unter der Bedingung,
21 I
Tätigkeitsbericht
212
daß die Arbeiten nacli den Anträgen der Z. K. unil im
Einvernehmen mit ihr durchgeführt werden.
Wal.-Meseritsch, Pfarrkirche.) Korresp. Domi.uvii.
berichtet, daß das schadhafte Steinplattcnpflaster durch
ein solches aus Kunststein ersetzt und aus diesem Anlasse
auch die unter der Kirche befindlichen Grüfte geöffnet
Schädel, vermoderte Särge und Priestergewändt-r und ein
Messingkreuzehen. Die Särge ruhten auf Gerüsten, die mit
der 7,eit zusammenbrachen.
Olmütz, .Sarkandcrkapelle.] An Stelle der Kapelle
(Fig. 42), welche im Jahre 1720 zur Erinnerung an den in
Olmütz im Jahre 1619 zu Tode gefolterten hl. Sarkander
Fig. 42 Olmütz, .Sarkandcrkapelle
wurden. Die eine im Vorderteile des Schiffes zwischen den
ersten Bankreihen (2 )ii hoch, 3 in breit und 3'/.. "' lang)
ist mit gebrannten Ziegeln eingewcilbt und barg vier Särge
mit Leichen von Priestern. Die zweite unter dem Musik-
chore befindliche, in dessen ganzer Breite sich ausdehnende
Gruft ist 3 H! tief, gewölbt, mit Ziegeln gepflastert und auf
efner guterhaltenen Stiege zugänglich. Sie enthält Gebeine,
erbaut wurde, soll ein Neubau errichtet werden. Die Kr-
lialtungswürdigkeit der Kapelle wird durch zwei Momente
bedingt: durch ihren historischen Wert und in künstlerischer
Hinsicht als zwar anspruchsloses, aber charakteristisches
Beispiel, dafür wie mit einfachen Mitteln reizvolle Stadt-
bilder geschaffen wurden. Aus diesem Grunde spricht
sich <lie Z. K. dahin aus, daß die Kapelle erhalten
2'3
Tätigkeitsbericht
214
bleibe und unverändert in den Kirchenneubau einbezogen
werde.
Stignitz, Pfarrkirche.] Konserv. Hrach berichtet,
er habe sich dahin verwendet, daß die beabsichtigte
Außenrestaurierung auf die sorgfältige Wiederherstellung
des Putzes (Abschlagen des alten. Auskratzen der Fugen,
Nieder-Österreich
Wienl., Kirche Maria am Gestade.] Wie Konserv.
Jordan berichtet, ist die aus den siebziger Jahren des
Vorigenjahrhunderts stammende, aus grellfarbigen geometri-
schen Mustern bestehende Verglasung des Presbyteriums
schadhaft geworden ; man plant daher eine neue Verglasung
'.*-
'>s; v^"^'' :;<*^''^~' i ^ 1
Fig. 43 Wien V-, Sch<">nbrunncrstraRe 55, l'rnfanl>;ius
Anwurf mit Miirtcl ), die Instandsetzung des Sockels, Her-
stellung einer Wasserableitungsanlage und sonstige kleinere
Ausbesserungen ohne Änderung der Form beschränkt bleibe.
Mährisch-'l"rül)au, Seitenaltar, Holzfiguren.]
Die Z. K. verwendet sich wegen Sicherung zweier wert-
voller Holzplastiken aus dem Beginne des XVllI.Jhs. gegen
die Holzwurmschäden.
Mitteilungen der k, k. /^entral-Kommission 1008
mit Butzenscluibeu. Die Z. K. erhebt gegen die Beseitigung
der bestehenden, ästhetisch ungünstig wirkenden Ver-
glasung keine Einwendung, emplichlt jedoch für die neue
Verglasung die Verwendung von leicht getöntem Kathedral-
glase mit geometrischen Mustern.
Wien I., M i n o r i t e n k i r c h e] Der Generalkonscr vator
berichtet, daß zu beiden Seiten tles der Restaurierung zu-
«4
2f5
Tätigkeitsbericht
2l6
geführten Hauptportales Seitenportale aus dem XVI. Jh.
aufgedeckt wurden. Das linke weist noch die alte Be-
raalung auf und bedarf nur einer sorgfältigen Reinigung
vom Staube und MOrtelteilchen. Im Tympanon des rechten
Portales ist eine die Stigmatisation des hl. Franziskus dar-
stellende Skulptur stark beschädigt, die vier Evangelisten
an den Kragsteinen für den Türsturz gut erhalten. Auch
hier sollen sich die Arbeiten auf bloße Reinigung und
Sicherung beschränken; es darf nur der Mittelpfeiler im
Anschlüsse an die oben in Stein erhaltenen Profile ergänzt
werden. Neben dem Portale des Zubaues sind ältere Säulen
unter dem Verputze sichtbar geworden. Es soll das untere
Schaftdrittel samt der beschädigten Basis und das Kapital
sichtbar gelassen bleiben. Die Anbringung von Krabben
über dem Seitenportal und die Aufnahme des Turmaufbaues
in das Restaurierungsprogramm wurde abgelehnt.
Wien, Wiederaufstellung von zwei Brunnen-
figuren von Joh. Martin Fischer.] Die Z. K. spricht
sich dahin aus, daß die früher „Am Hof" befindlichen,
nunmehr in einem Depotrauni verwahrten beiden Brunnen-
figuren von Johann Martin Fischer wieder an ihrem
ursprünglichen Standpunkte und ihrer früheren Bestimmung
dienend aufgestellt werden. Die große Schätzung, deren sich
Werke Joh. Martin Fischers in neuerer Zeit wieder er-
freuen, dürfte es kaum rechtfertigen, wenn Schöpfungen
dieses Künstlers in einem Depotraume verschollen und
hiedurch der öfi'entlichen Besichtigung entzogen blieben.
Femer würde der Fischersche Brunnen dem Platze Am
Hof, einem der wenigen bedeutenden Plätze in Wien, der
seine ursprüngliche Schönheit wenigstens zum Teil noch
erhalten hat, zur angemessenen Zierde gereichen und wäre
vollends im Falle der anläßlich der Verlegung des Reichs-
kriegsministerium beabsichtigten Entfernung des Radetzky-
denkmals als Schmuck des Platzes fast unentbehrlich. Eine
Neuanfertigung der Brunnenschale, zu welcher jene Figuren
gehüren, ilürfte keiner Schwierigkeit begegnen, da die Form
des Brunnens eine einlache und anspruchslose war und in
zahlreichen genauen Abbildungen überliefert ist. Die im
Laufe der Zeit an den Figuren selbst entstandenen Schäden
werden sich voraussichtlich ohne große Kosten beheben
lassen. Es wird sich dabei hauptsächlich um eine rationelle
Rekonstruktion der tragenden Eisengerüste im Innern der
Figuren handeln. Ein Umguß in Bronze würde beträchtlich
höhere Kosten verursachen und der künstlerischen Wirkung
der Gruppe nicht in gleichem Maß entsprechen, wie der
alte Bleiguß.
Wien V., Schönbrunnerstraße 55, Profanhaus.]
Korresp. Madjera berichtet, daß das Gebäude (Fig. 43) ab-
getragen wurde. Der Hof dieses im Jahre 1793 erbauten
Hauses weist die typischen Bauformen eines einfachen Alt-
Wiener Vorstadthauses auf.
Gradnitz, Betkapelle, Turmbau.] Gegen den An-
bau eines Turmes an die Kapelle erhebt die Z. K. keine
Einwendung.
Grafendorf, Pfarrkirche.] Die vorgelegten Skizzen
für die Ausmalung der Kirche werden von der Z. K ab-
gelehnt.
Greifenstein, Ruine.] Eine von h. a. veranlaßte
Untersuchung des Bauzustandes lehrte, daß die Außen-
mauem in ihrem Bestände an einzelnen Stellen arg ge-
fährdet sind, insbesondere an jenen Teilen, wo sich im
Innern die Eingangshalle und der sogenannte Kittersaal
befindet. Diese Schäden sind zum überwiegenden Teile
neueren Ursprungs. Wenn auch an einzelnen wenigen
Stellen das Mauerwerk durch mangelhaften Verband und
die natürlichen Einflüsse der Zeit und der Witterung ge-
litten hat, so ist doch im allgemeinen die Mauertechnik
der Umfassungswände und der Zwischenmauern eine durch-
aus gute. Auch die Fundamente befinden sich in einem
befriedigenden Zustande und sind an einzelnen Stellen
wiederholt durch von außen vorgelegte Strebepfeiler in
zweckdienlicher Weise verstärkt und gesichert worden.
Da nachgewiesen ist, daß der in der Nähe der Burg be-
triebene Steinbruch mit dem Burgfelsen geologisch zu-
sammenhängt, unterliegt es keinem Zweifel, daß die im
Oktober 1904 und im Oktober 1906 vorgenommenen Spren-
gungen, bei welchen außerordentliche Mengen Dynamit
verwendet wurden, die Ursache des gefahrdrohenden
Zustandes der Burg sind.
Die Z. K. beantragt daher vor allem, daß im Stein-
bruche nurmehr Sprengungen im verminderten Umfange
vorgenommen werden. Die bestehenden Schäden wären
durch Einziehen von Schleudern und Schließen, die Gefahr
eines Absturzes der Nordwestecke durch Anlage eines
kräftigen Strebepfeilers zu beheben. Endlich sollte dafür
gesorgt werden, daß das mutwillige Losbrechen von Fels-
teilen und Steinen der Mauern durch Ausflügler ver-
hindert wird.
Krems-Grein, Bahnbau, Fun de.] Gefunden wurden:
Nächst Willendorf in den Lößeinschnitten k)n 22^ ,, und 23'/4
fossile Knochen- und Geweihreste nebst mehreren Feuer-
steinen. In km 16'9/7 eine silberne Münze, anscheinend die
barbarische Nachbildung einer Drachme. Im Einschnitte
bei kin 17"01 mehrere Bronzebeile. Der Fund wurde ver-
heimlicht und verschleppt, nachträglich ein Beil zustande
gebracht.
Laimbach bei Pöggstall, Pfarrkirche.] Anher-
gelangten Nachrichten zufolge soll anläßlich der Einsetzung
einer Glasmalerei das mittelalterliche Maßwerk eines
Presbyteriumsfensters herausgeschlagen und vernichtet
worden sein. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Marchegg, Pfarrkirche, Hauptaltar.] Gegen die
Skizze für die Staffierung des Altars erhebt die Z. K. keine
Einwendung.
Mistelbach, Funde.] Korresp. Fitzka berichtet,
daß am südlichen Abhänge des Kirchenberges bei der
Grundaushebung für das Bezirkskrankenhaus 1 5 mensch-
liche Gerippe aufgedeckt wurden. Jeder Leichnam war
seinerzeit in ein abgesondertes, regelrechtes Grab gelegt
worden, und zwar 1 m bis 1-80 m tief; einige waren mit
dem Gesichte nach Süden, andere nach Osten, wenige
auch nach Westen gebettet. Auffallend ist, daß Männer
und Weiber nicht untereinander, sondern getrennt begraben
wurden. Einige Gerippe hatten keine Beigabe, acht ein
217
Tätigkeitsbericht
2l8
Tongefäß (Urne), welches bei allen am Fußende aufgestellt
war. Die Gefäße sind, wenngleich auf der Drehscheibe
gearbeitet, sehr primitiv, jedoch in den Formen und Orna-
mentmotiven für diese Gräber typisch. Bei den weiblichen
Skeletten fand man 7 Ohrgehänge aus Bronze, teilweise
mit Glasperlen, und 2 Ohrgehänge aus Silber stark mit
Kupfer gemischt. Bei dem Skelette eines sehr alten Mannes,
welcher bei der Bevölkerung eine führende Stellung ein-
genommen haben dürfte, fand man nachstehende Bronze-
gegenstände: Sechs größere Gürtelstücke in Durchbruch-
arbeit mit je einem geschwänzten Krallentiere mit Adler-
Schwertes aus Eisen, am Fidsende eine Tonurne. Neben
dem Skelette lagen die sämtlichen sehr gut erhaltenen
Knochen eines kleinen, kräftigen Pferdes mit zwei Zier-
scheiben (Rosetten und Rankenornamente) aus Bronze
(vergoldet), eine aus drei starken runden Gliedern be-
stehende Eisenkette und einige andere Eisenreste als
Beigaben, Hufeisen und Sporen wurden nicht gefunden..
Diese Gräber staiumen aus dem VII. oder Vlll. Jh. n. Chr.
Die Z. K. nimmt weitere Grabungen an der Fund-
stelle in Aussicht und verwendet sich dafür, daß die Funde
einem (iflentlichen inländischen Museum zugewendet werden.
Fig. 44 Schwallenbacli, Teufelsniauer
köpf (Greif); eine besonders schöne Bronzeriemzunge
(Keilschnitt), Kampfszene dreier Krallentiere (Greife), orna-
mental, vierfache Ranke; zwei Gürtelschnallen verschiedener
Größe; sechs gebuckelte Gürtelbeschläge; eine größere
Kopfnadel; eine Zwickzange; zwei Beschläge imd Zier-
stücke mit ornamentalen Tierköpfchen; drei Gürtclzungcn
mit Durchbrucharbeit (Ringreihenverzierung); eine kleine
Gürtelspange und ein kleines Zierstück; an Eisensachen
wurden bei diesem Skelette gefunden: eine größere Lanze,
ein Messer, beide zur rechten Seite gelagert; endlich links
bei der herabhängenden Hand ein stark zugespitztes Hirsch-
hornstück.
Außerdem wurde noch ein Grab aufgedeckt mit dem
Skelette eines Mannes, l)ei welchem der linke Fuß fehlte:
an Beigaben fand man I'"ragmente eines stark verrosteten
Preßbaum, alte Pfarrkirche, Einrichtung.] Die
Z. K. hat sich dahin bemüht, daß die interessante Ein-
richtung der Kirche in die wieder instand zu setzende
Karmeliterkirche in St. Polten komme, aus welcher sie seiner-
zeit bei Auflassung jener Kirche genommen wurde. Da
aber für die Restaurierung der Karmeliterkirche ein Tennin
nicht in Aussicht genommen, ja, überhaupt nicht mit Be-
stimmtheit behauptet werden kann, dal.^ diese Restaurierung
erfolgen werde, spricht sich die Z. K. dahin aus, daß die
alte Kirche in Preßbaum vorläufig nicht demoliert und als
Depot für die Einrichtung verwendet werde.
Schwallenbach, Teufelsmauer.] Korresp. Pichi.er
berichtet, daß der südliche Teil des romantischen Natur-
gebildes (Fig. 44), an das sich vielfache Lokalsagen knü|)fen,
dem Bahnbaue Krems- Grein zum Opfer falle inid daß
14*
219
Tätigkeitsbericht
220
seine Erhaltung im Hinblicke auf die ungünstigen Terrain-
verhältnisse undurchführbar war.
Tribus Winkel, Pfarrkirche.] Wie Konserv. Lasser
berichtet, wurden die Sprünge und Risse im Mauerwerke
ausgebessert, der abgefallene Mörtel ergänzt, das Innere
gefärbelt, Altäre und Kanzel neu gestrichen, der Hauptaltar
neu vergoldet. Die Arbeiten sind als befriedigend zu be-
zeichnen.
Willendorf, Fundi-.] Mitglied Szombathv berichtet,
daß beim Bahnbaue Krems-Grein mehrere Lüßeinschnitte
gemacht wurden, welclie eine .Anzalil von paläolithischcn
Kulturschichten bloßlegten. An der belangreichsten Stelle
bei der Ebnerschen Ziegelei werden im Auftrage des natur-
historischen Hofmuseums Grabungen veranlaßt.
Über-Osterreich
Linz, Landesarchiv, Tätigkeit 1907.] Folgende
Gemeindearchive wurden revidiert: \. \'öcklabruck, Stadt-
archiv. Das Archiv ist in einem gewölliten, feuersicheren,
aber zu kleinen Lokale neben der Gemeindekanzlei unter-
gebracht. Die Bestände sind nahezu vollständig ungeordnet.
Mehrere historisch sehr wertvolle Handschriften und das
kostbare Stadtbuch von 1391 wurden bei der Revision in
einer eigenen versperrbaren Truhe im .Archivlokale hinter-
legt. 2. Weyer, Kommunalarchiv; wohlverwahrt in eigenen
Kästen im ersten Stocke des Gemeindehauses und halbwegs
geordnet. Die Anfertigung eines Inventares wurde in Aus-
sicht gestellt. .V Gaflenz, Kommunalarchiv; urkundliches
Material und Handschriften nicht vorhanden; das gering-
fügige Aktenmaterial umfaßt Grundstreitigkeiten, Holz-
rechnungen, viele Schuldbriefe, hauptsächlich aus dem
XVIIL und XIX. Jh. Von Interesse sind die wenigen Stücke
wegen Einhebung der Türkensteuer. Aufbewahrungsort ist
die Registratur der Gemeinde im neugebauten Gemeinde-
hause. 4. Schärding, Stadtarchiv. Die Archivalien wurden
in einen entsprechenden Raum im Gebäude des städtischen
Museums überführt, neu aufgestellt und signiert. Ein In-
ventar wird vorbereitet. 5. Schwanenstadt, Stadtarchiv. Der
größte und wichtigste Teil des Archives ging verloren.
Der unansehnliche Rest, darunter 17 Urkunden, ist in einem
entsprechenden Lokale im Gem.eindeliause wohl verwahrt.
6. Eferding, Stadtarchiv. Der kleine Bestand ist in einem
feuersicheren Räume im ersten Stocke des Gemeindehauses
Wühl verwahrt. Die 68 Urkunden sind inventarisiert; das
geringfügige Aktenmaterial (über Kauf und Verkauf des
Spitales zu Eferding, französische Invasion 1803/10 usw.)
geordnet, die Stadtkammerrechnungen von 1588 — 1699
chronologisch zusammengestellt. Letztere wurden bei der
Revision gleichfalls in den Archivkasten hinterlegt.
7. Aschach a. d. Donau, Gemeindearchiv; in einem feuer-
sicheren Räume neben der Gemeindekanzlei entsprechend
untergebracht; die Urkunden befinden sich in einer feuer-
sicheren Kasse. Das Aktenmaterial bedarf dringend einer
Skartierung, welche sowie eine NeuaufstelUmg durch das
Landesarchiv durchgeführt wird. 8. Perg, Kommunalarchiv.
Der ansehnliche Bestand an Urkunden und Handschriften
(Akten verloren) ist im ersten Stocke des Gemeindehauses
in einem ausreichenden Räume untergebracht. Die Ordnung
des Archives wird durch das Landesarchiv erfolgen.
9. Schwertberg, Kommunalarchiv. Die fünf Archivstücke
(drei Pergamentlibelle, ein Steuerbuch, ein ProtokoUbuch)
sind im Vorzimmer der Gemeindekanzlei in einem Koffer
zugleich mit der Registratur verwahrt. 10. Gmunden, Stadt-
archiv. Das fensterlose, mit otlenem Gaslichte beleuchtete
Lokal ist ungeeignet; in diesem befinden sich viele oft be-
nötigte, nicht zum Archive gehörige Gegenstände verwahrt.
Die Adaptierung eines geeigneten Archivlokales, die
Ordnung und Neuaufstellung des Archives sowie die
sofortige Entfernung aller nicht zum Archive gehörigen
(iegenstände wurde angeregt, liisher nur die letztgenannte
Anregung erfüllt. 1 1. Grieskirchen, Stadtarchiv. Die Urkunden
wurden geordnet und in einem Kasten der (jcmeindekanzlei
zusammen mit der Registratur aufbewahrt. Ein anderer
ungeordneter Teil des .Archives befindet sich nach wie vor
in einem dumpfen inid feuchten Lokale neben der Gemeinde-
kanzlei. Die Vereinigung beider Bestandteile in einem
eigenen Kasten in der Gemeindekanzlei, die Trennung von
di.T Registratur und die Inventarisierung der Bestände
wurden angeregt. 12. Wels, Stadtarchiv. Die Archivalien
sind in einen neuadaptierten, sehr zweckentsprechenden
Archivraum (ehemalige Sigwardskapelle im aufgehobenen
Minoritcnkloster) übertragen worden und in den neuen
.Archivschränken, vorerst noch ungeordnet, aufgestellt. Da-
selbst befinden sich auch die früher im städtischen Museum
verwahrten LTrkunden und Ratsprotokolle. 13. St. Georgen
a. d. Gusen, Kommunalarchiv. Die .Archivalien sind in einer
Truhe im Hause des Kommunalvorstehers untergebracht.
Es sind dies eine Bestätigung der fünf Jahrmärkte in
St. Georgen durch Graf Weißenwolff (21. Oktober 1689),
eine Verleihung des Wochenmarktes durch Franz Josef von
Weißenwolff (2. Januar 1773), drei Bände Marktrichteramts-
rechnungen ab 1682 bis heute und die Archivalien der
Leinenweberzunit in .St. Georgen bestehend aus drei Pri-
vilegien für diese Zunft von Leopold I. (1683), Josef I. (1709)
und Maria Tiieresia (1746) und den Leinenweberrechnungen
ab 1794 in einer Handschrift. Außerdem befinden sich im
.Armenhause in einer Truhe .Akten dieser Ziuift meist
neueren Datums, doch auch mit einzelnen älteren Stücken.
Die Deponierung der .Archivalien im Landesarchive wurde
angebahnt.
Für das nächste Jahr ist die J^evisidu der Gemeinde-
archive des Salzkammergutes in .Aussicht genommen.
Eine überaus wertvolle Bereicherung erfuhr das Landes-
archiv dank der Hochherzigkeit des Grafen Siegmund Engl
durch die Widmung des auf Schloß Schlüsselberg befind-
lichen ansehnlichen Restes des ehemaligen Schloßarchives,
von dem die oberösterreichischen Stände bereits im Jahre
1834 einen Teil für das landständische .Archiv um den Be-
trag von 4000 fl. K.-M. angekauft hatten. Der neu erworbene
Teil umfaßt das eigentliche Familienarchiv des Freiherrn
von Hoheneck mit zahlreichen, namentlich an den bekannten
Genealogen Joh. Georg Adam Freiherrn von Hoheneck
(1669 — 1754) gerichteten Korrespondenzen und dii; bis in
221
Tätigkeitsbericht
222
den Beginn des XV. Jhs. zurückreichenden Besitztitel der
Herrscliaften der Familie.
Kirchberg, Pfarrkirche, Grabsteine.] Das Pfarr-
amt teilt mit, daß über h. a. Anregung zwei im Fußboden
gelegene Grabsteine gehoben und entsprechend unter-
gebracht wurden.
Roitham, Pfarrkirche.] Gegen die Herstellung von
im gotischen Stile gehaltenen Fenstern an Stelle der jetzigen
erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Schärding, Ortsbild.] Der Bau eines neuen Amts-
gebäudes (Bezirksgerichtes) steht in Absicht, welches auf
dem vornehmsten Platze der Stadt gegenüber der Kaiser-
Franz-Josefs-Volksschule errichtet werden soll. Da dem
Vernehmen nach zu befürchten steht, daß ein ganz gewöhn-
licher Schablonenbau aufgeführt wird, leitet die Z. K. die
weiteren Schritte ein, um entsprechende Ingerenz auf das
Projekt nehmen zu können. Denn Schärding zählt zu den
besterhaltenen unter den altertümlichen kleineren Städten
Österreichs und bietet in seinen einzelnen Bauwerken, vor
allem aber in der gesamten Anlage eine Fülle von archi-
tektonisch bedeutsamen Bildern, deren einfache, boden-
ständige Schönheit besonderen Wert besitzt. Die Z. K.
fühlt sich verpflichtet, nicht nur die einzelnen Denkmale
früherer Zeiten, sondern auch die hervorragend wertvollen
Ortsbilder, welche zu den kostbarsten Erbstücken altheimi-
scher Kunst zählen, als schützenswerte Objekte zu be-
trachten und für deren Erhaltung nach Kräften zu sorgen.
Sie kann sich hiebei auf das Beispiel des Auslandes be-
rufen, in welcher Hinsicht hier nur auf die Fürsorge der
kgl. bayerischen Regierung für das in den letzten Jahren
berühmt gewordene Städtchen Burghausen, das nicht weit
von Schärding gelegen ist und zu diesem Orte eine Parallel-
erscheinung bietet, hinzuweisen wäre. Wenn die Z. K. mit
allem Nachdrucke das Ziel verfolgt, dal.^ im vorliegenden
Falle den Anforderungen des Heimatschutzes Rechnung-
getragen werde, so will sie zur Vermeidung von Mißver-
ständnissen ausdrücklich betonen, dafS hiebei nicht die
Ausstattung des Neubaues mit auffallendem architektoni-
schem Schmucke oder die Verwendung einer bestimmten
Stilart gemeint sei. Vielmehr lehrt das Beispiel von Danzig
und Hildesheim, daß die architektonische Uniformierung
eines Ortes durch eine äußerliche, mit monotonem Flei(,^e
wiederholte Imitation alter Bauformen keineswegs zu er-
freulichen Resultaten führt. Wohl aber ist in Fällen dieser Art
darauf zu dringen, daß der — wenn auch noch so einfache —
Neubau durch den inneren Wert seiner Formen der Um-
gebung würdig erscheine und sich in seinen Linien
(namentlich in den Silhouetten), in seinen Proportionen und
in seiner Farbe harmonisch in das Ortsbild einfüge.
Steyr, Margaretenkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung des Turmes eine
Subvention von 5600 A' unter der Bedingung, daß die Arbeiten
im Einvernehmen mit der Z. K. und dem zuständigen Kon-
servator durchgeführt werden.
Vöcklaljruck, Ulrichskapelle.] Die den Kultus-
bedürfnissen nicht mehr entsprechende Kapelle soll durch
einen Neubau ersetzt werden. Da die Kapelle als zwei-
schiffige Hallenanlage mit einem reichen, spätgotischen
Netzgewölbe als interessantes kunsthistorisch wertvolles
Denkmal zu bezeichnen ist und auch eine erhebliche male-
rische Wirkung besitzt, spricht sich die Z. K. gegen die
geplante Demolierung aus und bringt in Anregung, daß
für den Fall eines unabweislichen Kultusbedürfnisses der
Neubau an einer andern Stelle errichtet werde.
Weyer, Marktkapelle.] Gegen die Verbesserung
des Aufganges zur Orgelempore, einige aus baulichen
Rüsksichten notwendige Herstellungen, die Anbringung von
Maßwerken und Butzenscheiben in den Fenstern, gegen
die Aufstellung neuer Bänke erhebt die Z. K. keine Ein-
wendung. Dagegen spricht sie sich gegen den beabsichtigten
Ersatz des barocken Altars durch einen neuen aus.
St. Wolfgang, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der 4. Rate per 2000 K
der für die Restaurierung der Kirche bewilligten Sub-
vention an.
Salzburg
Salzburg, Stiftsgebäude St. Peter.] Konserv.
RoMSTORFER berichtet, daß er gegen die aus sanitären und
bautechnischen Gründen notwendig gewordene Instand-
setzung einer defekten Abortanlage eine Einwendung nicht
erhoben habe, da hiedurch an der äußeren Erscheinung des
Stiftsgebäudes nicht die geringste Änderung vorgenommen
werde und der ursprünglich projektierte Ausbruch eines
Fensters gegen den Kapitelplatz entfällt.
Obern dorf, alte Kirche, Turm.] Die k. k. Landes-
regierung teilt mit, daß der barocke Oberteil des Turmes
abgetragen wurde, wobei die Säulen und die Kapitale im
Pfarrgarten aufbewahrt wurden. Der romanische Unterteil
soll zu einer Kapelle adaptiert werden. Die Z. K. könnte
dieser Absicht nur unter der Voraussetzung zustimmen,
daß hiemit keine die Außenerscheinung des Turmes be-
einträchtigenden Adaptierungen verbunden wären, und ver-
wendet sich wegen Aufbewahrung der obenerwähnten Bau-
teile im Turme.
Siezenheim bei Salzburg, Kunstmühle.] Korrcsp.
Geppert berichtet, daß eine kunsthistorisch sehr wertvolle
Mühle (mit weit vorspringendem Dache, geschnitzten Ver-
schalungen und spätbarocken Fassadenmalereien) tlurch ein
Eternitschieferdach und ein banales benachbartes Wohnhaus
in ihrem Stimmungswerte außerordentlich beeinträchtigt
wurde. Der Korrespondent hat sich in werktätiger Weise
dahin verwendet, daß die in Aussicht genommene Restau-
rierung des Gebäudes in entsprechender Weise vorge-
nommen werde. Die Z. K. beschließt, die Schritte ihres
Korrespondenten naclidrücklichst zu unterstützen.
Steiermark
Adriach, Filialkirchc.] Mit den vorgeschlagenen
Sicherungsarbeiten, welche sich im wesentlichen auf eine
Reparatur des Daches und Herstellung einer Wasserab-
leitungsanlage beschränken, erklärt sich die Z. K. einver-
standen. Sie beantragt, daß die weiter in Aussicht ge-
223
Tätigkeitsbericht
224
nommenen Reparaturen an den Kirchenstülik-n uiul Altären
auf die dringenden Bestandausbesserungen beschränkt
bleiben.
Polstrau, lil. Cleistkirche.] Die Z. K. spricht sich
gegen die geplante Erweiterung der aus dein Jahre 1316
stammenden Kirche aus, da hiedurch die eigenartige
Stimmung und Charakteristik der Kirche vernichtet würde.
Für den Fall, als das Kultusbedürfnis unabweislich sein
sollte, empfiehlt die Z. K. den Neubau einer Kirche an einer
andern Stelle, der kaum teurer zu stehen kommen dürfte
als der Erweiterungsbau.
Sromlje, Pfarrkirche, Inschriftstein.] Wie Kon-
servator SxEGENäEK berichtet, kam bei Restaurierung der
Kirche über dem Hauptportale ein Inschriftstein zutage,
der, aus dem XVII. ]h. stammend, auf die Erbauung oder
Restaurierung des Kirchenschifles durch den Vikar Matthias
Weisel Bezug nimmt. Die Z. K. verwendet sich dahin, daß
der Stein sichtbar erhalten bleibe.
Suchadol bei Seizdorf, Grabungen.] Konserv.
StkgknSek berichtet, daß er vier von den an der Nordseite
des rechts von Suchadol ansteigenden Berges befindlichen
ungefähr 30 Erdhügeln von teils länglicher, teils runder
Form, welche im Volke als Mönchgräber angesehen werden,
untersucht habe. Er stellte fest, daß es sich um Natur-
gebilde handelt, welche durch die Erosionstätigkeit des
Wassers hervorgerufen wurden. Eine vorgeschichtliche
oder mittelalterliche Grabstätte erscheint gänzlich ausge-
schlossen.
Tirol
Innsbruck, St. Johannes Nep. -Kirche.] Wie
Konserv. Drininger berichtet, sollen folgende Arbeiten an
der Kirche vorgenommen werden: Auswechslung schadhafter
Steinplatten im Fußboden der Vorhalle, des Schiffes und
Presbyteriums; Ausbesserung einzelner Teile am Gebäude-
sockel und schadhafter Altarstufen; Ausbesserung der
abgestofSenen Oberkanten des in Stukko hergestellten
Kranzgesimses im Innern, Ergänzung fehlender Stücke an
den Säulenkapitälen und an den seinerzeit durch ein-
dringendes Dachwasser beschädigten Stuckornamenten an
der Decke des Schiffes; Ersatz der in späterer Zeit ange-
brachten rautenförmigen, vielfarbigen Tafelgläser an den
Rundbogenfeldern der Fenster durch farblose Butzen-
scheiben; Versetzen der in Holz geschnitzten Kreuzigungs-
gruppe mit lebensgroßen Barockfiguren an den linken
Seitenaltar, woselbst sich diese Gruppe ursprünglich be-
fand; Herstellung einer Porphyrpflasterung rings um die
Kirche, zur Abhaltung der Feuchtigkeit von den äußeren
Sockelpartien. Einverstanden.
.Auer bei Bozen, -St. Peterskirche.] Korresp.
M.MiER macht auf Schäden an der Kirche aufmerksam
und beantragt Verkittung der Sprünge in den Mauern
und Ergänzung der Gesimse. Die Z. K. pflegt weitere Er-
hebungen.
Bruneck, Privathaus, Fresko.] Über Anregung
des Korrespondenten Hkbenstreit leitet die Z. K. wegen
Sicherung des an der Außenmauer des Hauses Nr. 16 be-
findlichen Freskos mit der Darstellung der Leiden Christi
und ihrer Wirkung auf die Menschheit die weiteren
Schritte ein.
St. Jakob, Kirche, Christophorus-Fresko.j Die
Z. K. bewilligt für die Anbringung des bereits abgelösten
Freskos an der Außenseite des Bozener Museumsgebäudes
eine Subvention von 100 K.
Pill, hl. Kreuz- Kirchlein.] Im Einvernehmen mit
Konserv-. Deininger wurde folgendes Restaurierungspro-
gramm aufgestellt: Ausbesserung der Bedachung mit
Lärchenschindeln, Anbringung von Dachrinnen, Herstellung
eines Knaufes von Kupferblech mit Vergoldung unter dem
Kreuze der Kuppellaterne, Ausbesserung des Hohlkehlen-
gesimses, der Fenstersohlbänke und der Verglasung. Die
Z. K. bringt für diese Arbeiten eine Staatssubvention in
Antrag.
Prabi bei Arco, Kirche St. Apollinare.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der
für die Restaurierung bewilligten Staatssubvention von
500 K an.
Riva, Kirche St. Michele.j Wie Konservator
Cassagrande berichtet, beabsichtigt die Stadtgemeinde die
noch vor dem Jahre 1000 errichtete Kirche demolieren zu
lassen, da die Anrainer statt einer Kirche lieber einen
freien Platz vor ihren Häusern hätten. Die Z. K. spricht
über diese Absicht, welche die Stadt ohne zwingenden
Grund ihres ältesten lleiligtumes zu berauben ilroht, ihr
lebhaftes Befremden aus und setzt sich mit allen ihr zu
Gebote stehenden Mitteln für die Erhaltung der Kirche ein.
Vorarlberg
Bregenz, ehemaliges Gesellenspital, Fresken.]
Konserv. Kleiner berichtet, daß an der Außenseite des
Spitales figurale Fresken des XVI. Jhs. folgenden Inhaltes
zutage getreten sind: Christophorus mit dem Jesuskinde,
hl. Petrus, eine Anzahl Wappen, darunter jenes der Stadt
Bregenz, der Grafen von Montfort-Bregenz und der Edlen
von Wolfurt. Der Konservator bemüht sich wegen Erhaltung
und Sicherung der Malereien.
DRUCK VON RUDOLF M. ROHKER IN BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K.K. ZENTRAL -KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 8
August igo8
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat den
technischen Praktikanten Dr. Kari. Hor.Ev zum technischen
Assistenten ernannt (20. Juli 1908, Z. 29785).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat den
Baurat Viktor Schwerdtner von dem Ehrenamte eines
Konservators II. Sektion im polit. Bez. Brück a. Leitha
über sein eigenes Ansuchen enthoben, und für diesen Be-
zirk den Architekten Anton Weber in Wien zum Kon-
servator II. Sektion auf die Dauer von fünf Jahren er-
nannt (8. Juli 1908, Z. 26089).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat den
Adjunkten und Leiter des kulturhistorischen und kunst-
gewerljlichen Museums Joanneum in Graz Anton Katu
zum Konservator für Angelegenheiten II. Sektion in den
polit. Bez. Deutsch-Landsberg und Leibnitz auf die Dauer
von fünf Jahren ernannt (5. August 1908, Z. 24301).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat die
Neueinteilung des die polit. Bezirke Korneuburg, Mistel-
bach, Oberhollabrunn und den Ger.-Bez. Kirchberg am
Wagram umfassenden Konservatorenbezirkes III. Sektion
in zwei Bezirke genehmigt, von denen der erste den polit.
Bez. Mistelbach, der zweite die polit. Bezirke Korneuburg,
Oberhollabrunn und den Ger.-Bez. Kirchberg am Wagram
zu umfassen hat und für den ersten Bezirk den Ehren-
domherrn, Dechanten und Pfarrer in Prinzendorf Franz
KiEDi.iNG, für den zweiten Bezirk den Kustos am n.-ö.
Landesarchive in Wien Dr. Maximili.vn Vancsa zu Kon-
servatoren für Angelegenheiten III. Sektion auf die Dauer
von fünf Jahren ernannt (12. August 1908, Z. 30766).
Kirchlicher Denkmalkultus
(Aus dem \'erordnungsl)latte für die Diözese Gurk
Nr. 3 ex 1908)
Auf den im Jahre 1907 in der Gurker Diözese abge-
haltenen Pastoral-Konferenzen stand das Thema: „Welche
kirchlichen und staatlichen Vorschriften und Weisungen
sind bei Restaurierungen von Kirclien und deren Ein-
richtungsstücken zu beobachten?" in Beratung.
Mitteilungen der k. k. /entr.'d-Kommission l<io8 /
Die Verhandlungen ergalien nisoferne ein sehr lehr-
reiches und interessantes Resultat, als nach eingehender
Debatte die Grundsätze der modernen Denkmalpflege volle
Anerkennung fanden und vom Ordinariate bei kirchlichen
Restaurierungen zur genauesten Beobachtung empfohlen
wurden. Dieses Ergebnis ist um so wertvoller, als damit
von autoritativer Seite anerkannt wurde, daß die geltenden
Prinzipien der Denkmalpflege dem kirchlichen Standpunkte
nicht widersprechen, sondern sogar, wie aus der weiter
unten im Auszuge wiedergegebenen Verordnung des Ordi-
nariates hervorgeht, die Interessen der Kirche fordern und
deshalb auch von dieser Seite wirksamste Unterstützung
verdienen.
In Kärnten hielt das Christentum in relativ früher
Zeit siegreichen Einzug, und eine Reihe von wichtigen,
weit über die Grenzen des Kronlandes hinaus berühmten
Denkmalen der Baukunst, der Malerei und der Plastik ver-
dankt der opferwilligen Begeisterung der Gläubigen ihre
Entstehung. Es verdient die vollste Anerkennung, daß der
Klerus in entschiedener Weise für die Erhaltung dieser
Schätze, welche die Nachwelt zur Bewunderung und Nach-
eiferung anzuregen geeignet sind, eintritt und bei kirch-
lichen Restaurierungen Grundsätze angewendet wissen wül,
wie sie nicht klarer und besser umschrieben die von mo-
dernstem Geiste durchwehten Denkmalschutzgesetze auf-
stellen.
Die Z. K. begrüßt die Art und Weise, in welcher in
der Diözese Gurk an die Lösung einer schwierigen und
vielumstrittenen Frage geschritten wurde auf das freu-
digste und kann nur auf das lebhafteste wünschen, daß
das hier gegebene Beispiel auch in anderen Diözesen
Nachahmung finde und es damit der staatlichen Denknial-
schutzbehörde ermöglicht werde, im engsten und freund-
lichsten Einvernehmen mit den kirchlichen Organen ihren
Wirkungskreis auszuüben.
Im Eingange der mehrerwähnten X'erordnung bekennt
das f.-b. Ordinariat mit großer Freude „dal.s durch den
großen Eifer des hoclnvürdigen Klerus und dir unermüd-
liche Opferwilligkeit des größten Teiles des gläubigen
\'olkes in der Gurker Diözese in den letzten Dezennien
manche Kirchen, Kapellen und Altäre neu gebaut, gar viele
im recht kirchlichen Sinne restauriert und viele neue Altäre,
Glocken, Fahnen und dergleichen angeschalft worden sind".
'5
221
Kirchlicher Denkmalkultus
228
„Bei dieser fleißigen Bautätigkeit", besagt die Ver-
ordnung weiter, „und dem regen Eifer für die Zierde des
Gotteshauses sind jedoch einige Mißgriffe nicht abzuleugnen,
die aus Unkenntnis der Verordnungen, Voreiligkeit und
Mangel an Beratung mit den vorgesetzten Behörden unter-
laufen sind. Dieselben bereiteten dem hochw. Klerus teil-
weise viel Verdrießlichkeiten und brachten auch der Diö-
zese keine Ehre, wenn auch konstatiert werden muß, daß
bei allen diesen Vorgängen kein anderes Motiv obwaltete,
als der Rifer für den Schmuck des Gotteshauses. "
Die Verordnung zählt dann des weiteren die be-
stehenden kirchlichen und staatlichen Vorschriften auf,
welche bei Ausbesserung oder Neuherstellung von Kirchen-
oder Pfründengebäuden (Anzeige an das Ordinariat, an die
politische Bezirksbehürde) zu beoliachten sind, und fährt
weiter fort:
„Im Ordinariats- Fjrlasse vom 10. .\pril 1860 P. 14 c, d
heißt es: Restaurierungen an und in Kirchen müssen mög-
lichst stilgerecht durchgeführt werden. Es muß demnach bei
jeder derartigen Restauration — auch wenn selbe nur auf
Kosten von Wohltätern geschieht und wenn sie auch nicht
umfangreich ist — unter Vorlage eines genauen diesfälligen
Planes mit der .Angabe, wem die Ausführung übertragen
werden soll, die hierortige Ermächtigung nachgesucht
werden. Das gleiche ist auch hinsichtlicli der Entfernung
von .Altären, Aufstellung neuer Bilder, Statuen (Orgel)
u. dgl. in den Kirchen zu beobachten, und es ist von
Kirchenvorstehern Sorge zu tragen, daß das Haus Gottes
nicht verunstaltet werde. Altehrwürdige Baudenk-
mäler, Grabsteine, Fresken, Römersteine usw. sind
vor Zerstörung sorgfältig zu bewahren und falls
sie an ihrem liisherigen Platze aus wichtigen
Gründen nicht belassen werden können, an einer
besser geeigneten Stelle unterzubringen." Es
können solche Gegenstände nach erhaltener hieramtlicher
Erlaubnis auch dem kärntnerischen Landes-Museum über-
geben werden. V.-Bl. 1903. Neu eingeschärft wurde obige
Verordnung nochmals durch den f-b. Ord.-Erl. vom 6. Ok-
tober 1870, Z. 2874 (D.-V.-Bl. 70 pag. 42), wobei bemerkt
wird: „Das Ordinariat mul,^ die unliebsame Erfahrung
machen, daß Kirchenvorstehungen sich von Arbeit suchen-
den Vergoldern zu Restaurationen verleiten lassen, bei
denen alle diese oberhirtlichen Weisungen in allen ihren
Teilen unbeachtet bleiben, und die begonnene oder vollen-
dete Restauration höchstens dann zur Kenntnis des Ordi-
nariats gebracht wird, wenn die Beschaffung der Geld-
mittel ins Stocken gerät. Diese Erfahrungen veranlassen
hiermit das Ordinariat, jeden Pfarrvorsteher für die Folgen
der Nichtbeachtung obiger Anordnung verantwortlich zu
machen und ausdrücklich zu erklären, daß die Entschul-
digung, die Gemeinde oder Wohltäter wollen
es so haben . . ., ihn der PIlicht dieser Weisung nach-
zukommen nicht enthebe, da ja auch das Ordinariat Re-
staurationen nicht hintertreiben, sondern fördern, durcli
dieselben aber für die wahre Zierde der Gotteshäuser und
für die Ehre der Diözese dureli Rettung ihrer kirchlichen
Baudenkmale sorgen will.
Diese Verordnung wurde nochmals dem p. t. Klerus
ins Gedächtnis gerufen und ergänzt durch den f.-b. Ord.-
Erl. vom 36. Juli 1906, D.-V.-Bl. de 1906, pag. 70, wo es
heißt: „Restaurierungen dürfen erst nach Erhalt der hier-
ortigen Genehmigung und bei Kirchen von einigem Kunst-
werte mit Zustimmung der Organe der k. k. Zentral-
kommission in Angriff genommen werden. Das
Gleiche ist auch hinsichtlich der Aufstellung neuer Bilder,
Altäre, Statuen, Kanzeln, Taufsteinen (Orgeln, Bänke,
Beichtstühle) u. dgl. in den Kirchen zu beobachten." Be-
züglich Restaurierung kirchlicher Einrichtungsstücke sind
lolgende, in dem D.-V.-Bl. publizierte Weisungen wichtig:
Erlaß des k. k. Minist, f. K. u. U. vom Dezember 1896, be-
treffs Anbringung untl Renovierung von Glasmalereien.
Dieser Erlaß stützt sich auf den Zirkularerlaß der k. k.
Zentralkommision für Kunst und historische Denkmale vom
9. August 1896, Z.980, an die p. t. Konservatoren II. Sektion
wobei zwei Momente ins .Auge zu fassen sind: 1. Ob der
Stilcharakter der Kirchen Glasmalereien nicht ausschließe
oder verbiete?
Es kommt vor, daß Kirchen des späteren Renaisssance-,
Barock- und Rokokostiles mit derartigen Malereien ver-
sehen werden, Kirchen, die also zu einer Zeit entstanden
sind, m welcher die historische Glasmalerei längst abge-
storben war, und deren Stilverhältnis für die Anbringung
von Glasgemälden auch in ästhetischer Richtung nicht
passend ist, da abgesehen von manclien anderen Um-
ständen die von außen einfallende Beleuchtung eine un-
schöne und störende Wirkung auf die Einrichtungsgegen-
stände solcher Kirchen ausübt.
2. Wenn auch der Stil der Kirche usw. eine Ein-
wendung gegen die Anbringung von Glasmalereien nicht
erheben ließe, so ist doch zu berücksichtigen, daß Glas-
gemälde bedeutende Summen beanspruchen. Muß gespart
werden, so kommt dann ein Surrogat ohne jeden Wert zu-
stande, das die Kirche verunstaltet. Schließlich ist auch
auf die Firma Rücksicht zu nehmen und in keinem
Falle zu gestatfen, daß alte, bereits vorhandene
Glasgemälde gegen moderne und neue einge-
tauscht werden. Diesen Zirkularerlaß brachte das f.-b.
Ordinariat mit Erlaß vom 7. Jänner l897, Z. 5805, i896 zur
Kenntnis und Darnachachtung. Ein f.-b. Ord.-Erl. vom 29.
März 1906, Z. 1492 (D.-V.-Bl. 1900, pag. 13) bezieht sich auf
eine Note der k. k. Landesregierung vom 15. Dezember 1900,
Z. 4-249, und normiert die Färbelung und Weißigung der
romanischen und gotischen Kirchen. Es heißt unter
anderen: „Das Färbein der Außenseite einer solchen Kirche
ist vollkommen sachwidrig, weil diese Bauwerke hier-
durch in ihrem Aussehen erheblich geschädigt werden und
ihren ursprünglichen Charakter gänzlich verlieren. Solche
Kirchen sind im Bruchsteinmauerwerk an ihren .Außen-
seiten nur mit Mörtel und Zement zu verfugen, am aller-
wenigsten sind Quader])feiler anzuklelien, mit Mörtel zu
verwerfen und zu weißigen. Sinngemäß wird hiermit auch
die Übertünchung und Weißigung der an vielen Kirchen
vorhandenen Römersteinc, gotischen oder romanischen
Portale verurteilt. Infolge Erlasses des Min. f. K. u. U.
22g
Kirchlicher Denkmalkultus
230
vom 14. Februar 1900, Z. 27.266, werden die politischen
Behörden beauftrao;t, dafür Sorge zu tragen, daß zur Ver-
meidung derartiger sachvvidriger, den Charakter des Baues
schädigender Herstellungen in Hinkunft bei jeder schein-
bar noch so geringfügigen Veränderung von Baudenkmalen
vor Inangritfnahme der Arbeit das Einvernehmen mit der
Zentral-Kommission und ihrem lierufenen Konservator ge-
pflogen werde."
Das Verordnungsblatt vom Jahre i902, Nr. 6, pag. 94,
enthält Weisungen bezüglich Erhaltung und Restaurierung
von Bildern und Gemälden. Wichtig und aktuell ist eine
Verordnung vom Jahre 1905, D.-V.-Bl. Xr. 5, pag. 66, über
kirchliche Denkmäler und deren Erhaltung. Angefügt
ist das strenge Gebot jedweder \'eräußerung
kunsthistorischer Objekte, wobei ausdrücklich darauf
hingewiesen wird, „daß der Schuldtragende unnachsichtig
zum Schadenersatze verpflichtet wird, falls eine unbefugte
Veräußerung irgend eines wertvollen Objektes stattfinden
sollte". Das Verbot vom Verkauf kirchlicher Altertümer
wurde nochmals durch den f.-b. Ord.-Erl. vom 26. Juli 1906
eingeschärft und liezüglich Restaurierungen die Verordnung
vom Jahre 1870 den Seelsorgern ins Gedächtnis gerufen.
Sehr zu beachten ist auch ein Ministerialerlaß vom 11. No-
vember 1864, Z. 11.369, der die Warnung enthält, daß ohne
genügenden Fonds kein Bau und keine Renovierung unter-
nommen werden wolle. Es heißt darin: „Es mehren sich
Fälle, daß Gemeinden aus eigenen Mitteln oder durch
Sammlungen Kirchen und Altäre zu bauen beginnen ohne
sichere Mittel zur \'ollendung derselben. Gewöhnlich decken
die Beiträge kaum die Hälfte des Aufwandes; die Folge
davon ist, daß an den Staatsschatz oder an in der Verwal-
tung des Staates stehende Fonds Unterstützungsansprüche
gemacht werden, oder daß an Gemeindeinsassen oder
fremde Wohltäter in einer Weise appelliert wird, die ge-
eignet ist, deren Opferwilligkeit zu ersch(')pfen. Dies ver-
anlaßte sowohl die kirchliche als auch die staatliche Ge-
setzgebung (Ministerialerlaß vom 11. November l864,
Z. 11.369, Ministerialerlaß vom 24. Mai 1887, Z. 7286, und
Ministerialerlaß vom 18. Oktober 1890, Z. 21.186, Ord.-Erl.
vom 18. Jänner 1865, Z. 221, V.-Bl. 1S65, pag. 8) anzuordnen,
daß keinerlei Bauführungen, seien es Neu-, An- oder Zu-
bauten oder auch bedeutendere Abänderungen an drni
Baustande derartiger Objekte, vor Sicherstellung des not-
wendigen Baufonds (resp. ohne die hierzu erforderliche
Baubewilligung) unternommen werden. Zuwiderhandelnde
müßten es sich selbst zuschreiben, wenn der eventuell be-
stehende, öffentliche oder Privatpatron, welchem durch ein
solches willkürliches Vorgehen die Möglichkeit benommen
würde, seine eigenen Interessen durch gebührende luntluß-
nahme zu wahren, jede Beitragsleistung verweigert "
Noch einige Ci rundsät ze, ilie bei Restaurationen
zu be folgen sind;
Als I. Grundsatz soll bei Restaurierungen gelten:
„Zuerst das Notwendige, dann das Nützliche und
wünschenswert Schöne. Im Ord.-Erl. vom 10. April 1860
heißt es: Es muiS erinnert werden, dal^i di-r soliden Instand-
haltung der Gebäude in erster Reihe, der Ausschmückung —
teure Orgeln, imposante Geläute, so wünschenswert auch
diese Mittel zur Belebung der Andacht sind — erst in
zweiter Linie unsere Sorgfalt zugewendet sein müsse, daß
demnach Anträge auf Verwendung des KirChenvermögens
zu den letztgenannten Zwecken erst dann berücksichtigt
werden können, wenn die unerläßlichen Bedürfnisse für
die „Gebäude ihre genügende Bedeckung haben." Ebenso
Ord.-Erl. vom 17. Oktober 1887, V.-Bl. 1887, pag. 86: Das
f.-b. Ordinariat hat wiederholt die Wahrnehmung gemacht,
daß hie und da auf die entsprechende Erhaltung der
Kirchengebäude seitens der Kirchenvorstehungen nicht die
entsprechende Sorgfalt verwendet werde und daß durch
Vernachlässigung und Außerachtlassung der kleinen Re-
paraturen nach und nach größere Baugebrechen entstehen,
die dann nur mit bedeutenden Kosten l^eseitigt werden
können und von der Kirchengeraeinde oft schwere und
sehr empfindliche Opfer fordern. Zugleich kommen nicht
selten Fälle vor, daß die genehmigten Projekte und Kosten-
voranschläge nicht immer eingehalten, sondern eigenmächtig
überschritten und so, wenn auch in guter .Absicht, Mehr-
kosten verursacht werden, wofür jede Bedeckung fehlt. Es
werden daher sämtliche Kirchenvorstehungen erinnert, daß
sie der Erhaltung der Kirchengebäude die erforderliche,
in ihrer Verpflichtung liegende Sorge zuwenden und sich
bei der Ausführung solcher Bauten an den gedeckten Bau-
kredit halten."
Als n. Grundsatz werde aufgestellt:
„Man studiere das Bauobjekt selbst und mit Hilfe
Sachverständiger, insbesondere des zuständigen k. k.
Konservators vorerst genau durch (ohne Heran-
ziehung eines Kunsthandwerkers) und scharte sich
einen förmlichen Restaurierungsplan an, um nicht ,in den
Tag hinein' und unglücklich zu restaurieren. Bei Dekora-
tionsarlieiten werden die Architektur und die vorhandenen
Spuren alter Bemalung strenge zu berücksichtigen sein.
Ein erfahrener Dechant sagt: ,Vor jeder Kirchenbemalung
habe ich einen heillosen Respekt; man kommt zu leicht
auf Abwt'ge und tut des Guten zuviel.'"
Als III. Grundsatz wäre festzuhalten: „Wirf nichts
ohne stichhältigen Grund hinaus. Eine zu große Sucht, in
allen Teilen die Einheit des Stiles herzustellen, würde zur
pietätlosen Zerstörung des oft von Stiftungen oder frommen
Vorfahren Geschaftenen führen."
Endlich IV.: „Halte dich nicht für unfehlbar; fange
nicht zu bauen au, bevor du nicht einen genügenden Bau-
fcind gesammelt, richtige Pläne (wenn sie auch etwas
Geld kosten) dir verschafft und die oberbehördliche Ge-
nehmigung zur Durchführung deiner geplanten Restau-
rationsarbeiten erlangt hast."
Die jetzige Welt interessiert sich mit Recht für die
kirchlichen Kunstwerke und für die modernen Grundsätze
der Denkmalpflege. In manchen Punktin sind dieselben
von denen früherer Zeiten verschieden. Man ehrt die kunst-
vollen Produkte aller Stilarten, des romanischen, gotischen,
der Renaissance, des Barock, des Rokoko und sogar des
l''.m])ire- und Biedermeierstiles. Die Kirche, die älter ist
23«
Tätigkeitsbericht
232
als alle und alle überdauert, hat sich für keinen speziell
ausgesprochen. Die Wiederherstellung eines Gebäudes in
dem ursprünglichen Bauzustande und Stile hält man, weil
die ganze Kunstauffassung eine andere ist, nicht mehr für
so notwendig anzustreben als vormals; in der Tat hat der
sich selbst bewußte gotische Stil mit den romanischen
Bauten geradeso schonungslos aufgeräumt oder sich neben-
an gesetzt, als die Renaissance und ihre Kinder mit ihm.
Unsere Zeit hat freilich noch keinen eigentlichen Stil ;
man traut der Sezession noch nicht, daher wird man die
historisch gewordenen Stilarten noch pflegen müssen, aber
stets melir auf eine stimmungsvolle Harmonie zwischen
dem Alten und Neuen sehen dürfen, als sklavisch das
Entschwundene nachfälschen. Die kirchlichen Kunst-
denkmale sind illustrierte Blätter der Geschichte
des christlichen Volkes. Sie erzählen, was unsere
Vorfahren geglaubt, wie sie gebetet, was sie ver-
ehrt haben, welche Gefahren von Feinden und
Elementen sie ausgestanden und wo und wie sie
Hilfe gefunden haben. Geschichtliches, nationales,
religiöses und wissenschaftlicheslnteresse knüpft
sich an diese Kunstschüpfungen früherer Zeiten,
die noch dazu durch die Wunden, die die Zeit ihnen
geschlagen, wie eine alte Kriegsfahne einen gewissen
Alterswert erlangt haben. Wer empfindet nicht
ganz eigentümliche (lefühle beim Anblicke der
altersgrauen Mauern alter Festungstürme, z. B. in
Althofen oder des Stefansturmes? Wer wollte ein-
stimmen, daß diese Mauern und Quadern über-
tüncht, verputzt und geweißigt würden? — Ver-
schiedene Fragen über das Wie bei Restaurationen drängen
sich da auf. Es ist geraten, bei Beantwortung derselben
sich an eine Behörde zu wenden, die ex professo sich mit
derselben beschäftigt, d. i. die k. k. Zentralkommission für
Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen
Denkmale. Im Jahre 1850 ins Leben gerufen, hat sie im
Jahre 1854 ihre eingreifende Wirksamkeit liegonnen und
durch mehr als 50jährige Tradition und tatsächliche
Übung ihr hehres Ziel verfolgt, von der Regierung mit
ausreichenden, mitunter großartigen Mitteln unterstützt.
Die herrlichen, durch ihre Intervention restaurierten oder
erhaltenen Dome in Prag, Wien, Spalato, Salzburg usf.
und viele Kirchen Kärntens geben Zeugnis für ihre erfolg-
reiche Wirksamkeit. Mit ihrer Organisation, welche sich
mit einem dichtgedrängten Netze von Konservatoren und
Korrespondenten über alle österreichischen Königreiche und
Länder erstreckt, steht sie vor allen anderen Ländern an
der Spitze. Die Vorzüge dieser Einrichtung sind derart
anerkannt, daß namentlich in letzter Zeit wiederholt An-
fragen von auswärtigen Staaten gekommen sind, welche
sich diese unsere Einrichtung zum Muster genommen
haben Das f.-b. Ordinariat um Mitwirkung er-
sucht, hat dieselbe auch zugesagt und daher die dies-
bezüglichen Erlässe im D.-V.-Bl. verkündet. Infolgedessen
wurden in unzähligen Fällen die stets hilfsbereiten Organe
der Zentralkommission bei Kirchenrestaurierungen um Rat
und Beistand angegangen. Die Befolgung der erteilten
Ratschläge machten nicht nur die Restaurierungen
gelungen, sondern oft auch billiger und verhalfen
zu namhaften Subventionen. Nicht immer konnte
dieselbe den geplanten Herstellungen, Bauver-
änderungen und Neuanschaffungen ihre Zustim-
mung erteilen, und es entstanden Meinungsver-
schiedenheiten zwischen den Kirchenvorstehun-
gen und der k. k. Zentralkommission. Dieselben
wurden jedoch durch genauere Erhebungen und
R ü c k s i c h t n a h m e a u f d i e U m s t ä n d e, a u f d a s K u 1 1 u s-
bedürfnis und die berechtigten Wünsche der Inter-
essenten, namentlich des opferbringenden gläu-
bigen Volkes, leicht beglichen, oder es kam ein
versühnendes Kompromiß zwischen den oft allzu
rigorosen Grundsätzen der Denkmalpflege und ilem
modernen Kult- und K unst hcdür fnisse zustande.
Kunstinventar
(Aus dem Verordnungsblatte der Diözese Gurk
Nr. 3 ex 1908)
Behufs sorgfältiger Konservierung des kirchlichen Be-
sitzstandes von Gegenständen von besonderem Kunst- oder
geschichtlichem Werte ist es notwendig, ein eigenes Inventar
für die Gegenstände dieser Kategorie zu verfassen und in
genauer Evidenz zu halten. Die Feststellung der in dieses
besondere Inventar aufzunehmenden Objekte soll unter Zu-
ziehung fach- und sachkundiger, für Kunst- und historische
Denkmale Sinn und Verständnis habender Personen erfolgen.
Die Anlegung und Revision der gedachten Inventarien
soll unter Zuziehung des zuständigen Konservators der
Zentralkommission erfolgen, welche die Mithilfe zuge-
sagt hat.
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, Longinuska pelle.] Die Z. K. spricht sich
gegen das vorgelegte Restaurierungsprogramm als zu weit-
gehend aus. Sie ist mit dem Abschlagen des schadhaften
Verputzes, der Ausbesserung des romanischen Mauerwerkes
in geschichtetem Bruchsteinmauerwerk, mit derZumauerung
des jetzigen modernen und der Wiederöffnung des alten
Portals, dessen Formen und Teile erhalten sind, und der
Zurückführung der Apsis auf ihre ursprüngliche Größe
einverstanden. Dagegen kann sie der Reromanisierung der
Laterne nach vorhandenen Analogien nicht zustimmen und
beantragt, die Arbeiten auf die Ausbesserung des Daches
und der Laterne zu beschränken. Für die Pflasterung nn
Innern empfiehlt die Z. K. einfache Steinplatten. Sie spricht
sich gegen die Schaft'ung eines neuen Zuganges und einer
Einfriedung in romanischen Formen aus, die mit dem Denk-
mal konkurrieren und dessen Originalwert und Wirkung
schädigen würden und befürwortet an seiner Stelle die
Herstellung eines Zuganges in möglichst schlichten Formen.
2ii
Tätigkeilsberichl
234
Prag, Fort ifikation sgründe auf dem Hradschin
und V'ysehrad.] Die Z. K. verwendet sich dafür, daß
die Grundstücke, welche in das Eigentum der Gemeinde
üliergingen, in einer dem hochberühmten Stadtbilde Prags
entsprechenden Weise, das ist durch Anlage von Pro-
menaden in Verwendung genommen werden. Das Vorbild
zahlreicher Städte des Auslandes (namentlich Frankreichs
und Italiens) läßt erkennen, welch hervorragender Nutzen
hinsichtlich der Schönheit des Ortsbildes und in hygienischer
Beziehung durch derartige Anlagen erzielt werden kann
und wie sehr solche Anlagen den öden Vorstadtquartieren,
die sonst zumeist auf ehemaligen Fortifikationsgründen er-
richtet werden, vorzuziehen sind.
Kosif bei Prag, Friedhof.] Der aufgelassene, im
Eigentume der Prager Stadtgemeinde stehende Friedhof
gehört zu den stimmungsvollsten Friedhöfen (Fig. 45 — 47)
und zeichnet sich durch eine Reihe hervorragend schöner
Denkmäler aus der ersten Hälfte des XIX. Jh. aus. Die
Z. K. spricht sich daher gegen den Plan aus, einzelne Teile
dieses Friedhofes abzutrennen und zu parzellieren, wobei
auch die Regulierung des vorbeifließenden Baches, welcher
über die Friedhofsgründe geleitet, einen wichtigen Teil des
Friedhofes okkupieren würde, vorgesehen sein soll. Die
Z. K. erblickt in den alten Friedhöfen vorzüglich schätzens-
werte Dokumente der hohen künstlerischen Kultur der
Vergangenheit, die in dieser Hinsicht mehr Anspruch auf
Fig. 45 Koäiif, Friedhof
Bosch in bei Klattau, Münzfund.] Konserv. HostaS
berichtet, daß am 15. Juli 1, J. beim Umbau des Hauses
Nr. 6 unter einer alten Mauer des Wohnzimmers ein gut
erhaltenes Säckchen mit 64 Kreuztalern gefunden wurde.
6 Stück wurden vom Eigentümer verschenkt. Der Rest
sind: 4 Kreuztaler Maria Theresias, 12 Kreuztaler Josefs IL,
3 Kreuztaler Leopolds IL und 39 Kreuztaler Franz' II.
Brandeis a. d. Adler, Kirche. Friedhof.] Wie
das Pfarramt mitteilt, wurden nur jene am Friedhofe be-
findlichen Bäume gefällt, welche für die malerische Ge-
samtwirkung ohne wesentliche Bedeutung waren und der
Kirche und deren Bedachung Schaden zu bringen drohten.
Godrusch, Stiftskirche.] Konserv. Gi.ocker be-
richtet, daß das Dach und die Einrichtung der aus dem
XIV. Jh. stammenden Kirche ein Raub der Flammen wurden,
so daß nur die nackten Mauern stehen blieben.
kulturelle Bedeutung besitzen als manche der weltberühmten
Friedhöfe Italiens. Insbesondere durch ihre stimmungsvolle
Weihe zählen diese Friedhöfe zu dem Wertvollsten, was
aus der heimischen Vergangenheit erhalten blieb. Der
Schutz derselben wird daher überall angestrebt und man
würde es zweifelsohne in weitesten Kreisen als einen Mangel
an Pietät der Vergangenheit gegenüber empfinden, wenn
der Kosifer Friedhof aus Utilitätsgründen geopfert werden
sollte.
Langenbruck, Pfarrkirche.] Konserv. Ariisr be-
richtet, daß er sich gegen die Herstellung eines neuen
Turmhelmes an Stelle des baufälligen alten und für eine
sorgfältige Rekonstruktion desselben ausgesprochen habe.
Liebshausen, Münzfund.] Konserv. Ankert be-
richtet: Bei Grabungen auf dem dem Landwirte F. C. Haupt-
vogel gehörigen Grunde „Hinter dem Schüttboden" wurde
235
Tätigkeitsbericht
536
am i!4. Iiini in der bis 14 111 tiefen Kulturschichte, in welcher
sich Asche, bteingeröU, Tierknochen und Scherben finden,
ein ungefähr lOc/ii hohes, bauchiges Tongefäß aufgedekt,
welches in Trümmer ging; es enthielt ungefähr 200 römische
Silbermünzen verschiedener Prägung, zwei römisch ]iro-
vinzielle Silberfibeln mit Goldauflage, einen kleinen Silber-
reifen und eine Silbernadel. Der Fund wurde verschleudert:
das zertrümmerte Gefäß, zehn Münzen und eine Fibula
Patek bei Laun, Mühle.] Mitglied Hit.bkrt berichtet,
daß die zierlichen Giebelmauern (Fig. 48, 49) und damit die
Fenster und Sgraffiti unberührt erhalten bleiben. An d<n
Längsseiten werden aus praktischen Rücksichten die kleinen
Fensterchen vermauert und neue zahlreichere und größere
Fenster angelegt.
Ple schnitz, Ortskapelle.] Konserv. Gt.ocker be-'
richtet, daß er sich gegen die aus Straßenerweiterungs-
l^
4
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-f^N:
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'.Sf
Fig. 46 Küsif, Friedhot
erhielt das Duxer Stadtmusuum, eine größere Anzahl
von Münzen soll in das Landesmuseum nach Prag ge-
kommen sem.
Luzan, Friedhof, Grabungen.] Die Z. K. beschließt
die Gewährung einer Staatssubvention für die Ausgrabung
dreier tief in die Erde eingesunkener Steinkreuze des
XV. Jh. auf der Südseite des Kirchhofes zu befürworten,
da zu vermuten steht, daß die Kreuze die Ruhestätte an-
gesehener Personen, eines sogar vielleicht die des Grün-
ders der Kirche, bezeichnen und daß bei den Grabungen
auch weitere Funde gemacht werden.
rücksichten beabsichtigte Demolierung der Kapelle aus-
gesprochen habe, die durch ihre malerische Lage und
vermöge ihrer kunsthistorisch wertvollen Innenmalereien
als erhaltenswertes Denkmal zu betrachten ist.
Skytal, Pfarrkirche, Glocke.] Konserv. Hokmann
berichtet, daß der Umguß der großen Glocke unter Er-
haltung der Form des Glockenkörpers mit Wiederanbringung
der Inschrift und der Ornamente erfolgen werde.
Tet sehen, Brücke.] Die Bezirkshauptmannschaft
Tetschen teilt mit, dat.'i die über den Polzenfluß nach
Altstadt führende Brücke nicht abgetragen wird, sondern
237
Tätigkeitsbericht
238
trotz des aus Verkehrsrücksichten erforderlichen Baues
einer neuen Brücke erhalten bleiben soll.
Wellnitz, Pfarrkirche.] Nach einem Berichte des
Konserv. Aug.st sind folgende Arbeiten in Aussicht ge-
nommen: 1. Herstellung eines Terrazzopflasters, wie ein
solches im Schiffe bereits besteht, im Presbyterium und
in der Sakristei; der Konservator hat sich für Ausbesserung
des Steinpflasters ausgesprochen; 2. Abschlagen des Mauer-
putzes im Innern und Erneuerung desselben mit Zement-
mörtel. Dieser Arbeit wurde unter der Voraussetzung zu-
gestimmt, daß hiermit keine Veränderung oder Vernichtung
Wildschütz bei Traut enau, Pfarrkirche.] Kon-
servator J.wvAN.sKE beantragt, gegen den Ersatz zweier
wertloser, baufälliger Seitenaltäre und einer ebensolchen
Kanzel durch neue Objekte eine Einwendung nicht zu
erheben. Die pol^-chromierten Holzfiguren (Pietä, hl. Josef)
der alten Altäre sollen in einem Nebenraume der Kirche
zur Aufstellung gelangen. Einverstanden.
Dalmatien
Morter bei Sebenico, Grabungen.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. bewilligt dem Konserv. jKi.ir zur Vor-
Fig. 47 Kosir, Friedhof
alter Gliederungen, Profile, Gesimse etc. vrrlmnden sei.
3. Ausmalung des Innern. Es wurde geraten, lediglich
eine Färbelung in zwei Tönen vorzunehmen, verneinenden
Falles die Vorlage der Skizzen verlangt. 4. Anschaffung
von 16 Kirchenbänken, wie solche, ohne künstlerischen
Wert, bereits aufgestellt sind. 5. Restaurierung des Haupt-
altars, Aufstellung zweier neuer Seitenaltäre. Die alten
Seitenaltäre sind im Holzwerke vollständig gesund und
von einfach-würdiger Form, so daß der Konservator deren
Wiederaufstellung unter Anbringung neuer Mensen im
Charakter der morschen alten empfahl. 6. Mit dem Ölfarben-
anstriche der Blechdachung des Turmes, 7. der Instand-
setzung der Orgel und 8. der Entfeuchtung der Grund-
mauern erklärte sich der Konservator einverstanden.
nähme archäologischer Grabungen eine Subvention von
500 K.
Galizien
(irybow, Katharincnkirche.] Die k. k. Bzh. teilt
mit, daß die baufällige Kirche demoliert wurde imd durch
einen Neubau ersetzt wird. Die Z. K. pflegt weitere
Erhebungen.
Krakau, tlebäude der J agcUonischen Biblio-
thek.] Die Z. K. spricht sich gegen ein Projekt aus,
welches einen Umbau der Fassaden im gotischen Stile
in Aussicht nimmt. Sie beantragt, daß vorläufig nur die
notwendigsten Herstellungen — wie die Beseitigung des
herabfallenden Verputzes an der Außenfassade, Sicherung
239
Tätigkeitsbericht
240
lies mit dem Einstürze drohenden Bogens im Hofe — vor-
genommen und zunächst dafür gesorg:t wird, durch Adap-
ticrung oder Erwerbung eines Hauses in der Nähe das
Gebäude von den übermäßig angehäuften Bücherbeständen
zu entlasten. Sodann wird erst eine genaue technische
Untersuchung des Gebäudes möglich und über die weitere
Behandlung zu beraten sein.
Kärnten
Hetnmaberg, Grabungen.] Der Generalkonservator
teilt mit, daß innerhalb einer gewaltigen Umwallung zwei
Küstenland
Aijuileja, Dom, Krypta, Fresken.] Das U k. Mini-
sterium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der
Malereien eine Subvention von 300 K unter der Bedingung,
daß die Arbeiten unter Überwachung durch die Z. K.
durchgeführt werden.
Brionigrande, Val Madonna, Basilika.] Konserv.
Gnirs erstattet über die beendeten Grabungs- und Restau-
rierungsarbeiten nachstehenden Bericht: Der liaufällige
Zustand der aufgehenden Teile ließ es im Frühjahre 1908
Fig. 48 Patek, Mülile
basiiikale Zwillingsbauten, daneben ein Baptisterium und
wenigstens zwei größere Wohnanlagen konstatiert wurden.
Die Kultbauten sind durch den Grundriß und die Mosaiken
die im Klagenfurter Museum geborgen wurden, beachtens-
wert. Die Arbeiten werden fortgesetzt.
Krain
Idria, Profanhaus.] Gegen die anläßlich des Baues
eines neuen Postgebäudes beabsichtigte Demolierung eines
Hauses (Fig. 50) erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Koscze, Filialkirche.] Wie Konserv. Sumc berichtet,
wurden in der Kirche Schließen eingezogen, Sprünge aus-
gefüllt, das Gewölbe über dem Presbyterium neu hergestellt
und die Wände getüncht.
dringend erscheinen, daß das schadhafte Mauerwerk ausge-
bessert und die aus ihm herausgefallenen Mauerpartien er-
setzt werden. Diese Arljeiten wurden ebenso in den Haupt-
mauern der Basilika wie in den zugehörigen Annexbauten
durchgeführt. Ferner war es schon im Interesse der Er-
haltung des Denkmales gelegen, daß die im Innern der
Basilika wuchernden Bäume und Sträucher entfernt und
daß das 2 — 3 tu mächtig liegende Verschüttungsmaterial
ausgeräumt wurde, um auch schadhaft gewordene Sockel-
und Fundamentteile sichern zu können. Für den gleichen
Zweck erschien es notwendig, auch Reste spätmittelalter-
licher Einbauten zu entfernen, wodurch es auch möglich
wurde, wenigstens dem Priesterraum und Chor sein origi-
nales bauliches Arrangement teilweise wiederzugeben.
241
Tätig k eitsbericht
242
Durch die Grabungen wurde ein großer Teil der dem
ursprünglichen Innenbaue der Basilika zugehörigen Archi-
tekturteile gewonnen. Im Interesse der Erhaltung dieses
Materiales und einer teihveisen Wiederherstellung der
Innenarchitektur wurde vor allem das Säulenmaterial und
die Kapitale zur Aufstellung am zugehörigen Platze ge-
bracht. Die übrigen zahlreichen Fundstücke sind teilweise
gewiesen worden, für die Kunst des Abendlandes gibt das
vorliegende Denkmal einen neuen Tj-pus. Ebenso originell
wie das Grundrißarrangement ist die architektonische
Dekoration des Innenbaues. Von der Einrichtung wichtiger
Teile ist genügend erhalten, so daß die Rekonstruktion des
Altartisches samt seiner interessanten Fußplatte, wie eines
vom Triumphbogen aus in der Länge zweier Säulen-
Fig. 49 Tatek, Mühle
im Narthex des spätmittelaltcrlichen Kircheneinbaues ge-
sichert aufgestellt worden.
Mit der Durchführung der genannten Arbeiten ist ein
nicht unl)edeutendes Kunstdenkmal der wissenschaftlichen
Bearbeitung zugänglich gemacht und in seinem Bestände
gesichert worden.
Besonders bemerkenswert ist die seltene Form des
Kirchenplanes — eines durch den ganzen Bau laufenden
Oblongums, dreischiffig geteilt, mit quadratischem Altar-
raume und kleinen, durch eine Säulenstellung abgetrennten
Seitenschitfen im Priesterhaus. Für Nordafrika ist dieses
basilikale Schema wiederholt an sehr frühen Bauten nach-
Mitteilungen der k. k. Zentral-KommissioD igoS
Stellungen das MittelschilT füllenden Chorus und der Plätze
tler unter dem Triumphbogen stehenden Epistel- und Evan-
geliumpulte gesichert erscheint.
Die Ausgrabungen haben ferner genügend erkennen
lassen, daß im späten Mittelalter diese Marienbasilika zer-
stört war und dal.'i in ihrer Kuine nur unter Benutzung des
Schiffes der Kirche ein neuer Kultbau um das Jahr 1450
aktiviert wurde, dem wenige heute noch stehende Einbauten
der Basilika angehören.
Gologorica, Grabdenkmal des Q. Labienus.]
Konscrv. Gnirs berichtet, daß das Grabmal (Mitt. 1902,
Sp.6:if.) für die staatlichen Sammlungen in Pola erworben
16
243
Tätigkeitsbericht
244
und die originale Staiidplatte, die bald nach ihrer Auf-
tiiidung verschwunden war, festgestellt wurde. Das voll-
kommen intakte Denkmal wurde provisorisch in der Arena
aufgestellt.
Opcina, Gedenkstein.] Da die Inschrifttafel an
dem zur Erinnerung an die Eröffnung der Straße von Triest
in das Hinterland errichteten Denkmale schadhaft ist, so
daß die Inschrift unleserlich zu werden beginnt, empfiehlt
die Z. K. im Hinblicke auf die Erhaltung des Alterswertes
des Denkmals, eine Kopie der lateinischen Inschrift (eventuell
eine allgemein verständliche t'bersetzung) am Sockel oder
in der Nähe des Denkmals anzubringen.
Parenzo, Mosaiken.] Korresp. Amoroso berichtet,
daß sich die Mosaiken im Garten des Episkopiums in einem
die an der Nordseite des Forums und in der \'ia Kandier
gelegenen baufälligen Häuser aus dem Anfange des
XIX. Jhs. demoliert wurden. Bei Abgrabung des Bauplatzes
wurden folgende Funde gemacht:
1. Architekturreste aus Marmor, I. Jh. n. Chr., Teile
eines Gesimses, kannelierte Pleiler;
2. viele gebrochene Terra sigillata- und Barbotinwaren
(teilweise mit Stemiiell
^'^^^ und HILARI
3. Verputzstücke mit Sgraffitiresten;
4. in situ befindliche Baureste; der Charakter des
Baues ließ sich noch nicht genügend erkennen.
Die Funde wurden dem Museo civico übergeben.
Fig. 50 Idria, Profanhaus
schlechten Zustande befinden, und beantragt die ehetun-
lichste Sicherung durch Bettung in eine neue Unterlage.
Die Z. K. leitet im Sinne des .\ntrages die weiteren
Schritte ein.
S. Pelegrino bei Fasana, frühchristliche Basi-
lika.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt dem
Konserv. Gniks für die Blol.Ueg\ing und Untersuchung der
Basilika eine Subvention von 600 K.
P o 1 a, a n t i k - r ü m i s c h e s B ü h n e n t h e a t e r.] Konserv.
Gniks berichtet, daß unter seiner Leitung die Überreste
des Theaters an der Ecke der Via Zaro und der Via della
specola völlig bloßgelegt und in ihrem baulichen Bestände
entsprechend gesichert wurden. Die mit diesen Arbeiten
verbundenen Kosten von \600 K trug die Gemeinde. (Ein
ausführlicher Bericht wird im jahrbuche für Altertumskunde
veröffentlicht.)
Pola, Funde.] Konserv. Gnirs berichtet, daß zum
Zwecke der Errichtung eines neuen Sparkassagebäudes
Rovigno, Lapidarium.] Wie Konserv. Gnirs be-
richtet, sammelt die Gemeinde die im Stadtgebiete zutage
kommenden antiken und mittelalterlichen Steindenkmale
und deponiert sie im Hofe des Kirchleins St. Martino. Hier
liegen aber die einzelnen Inschriftsteine und Architektur-
stücke ungeordnet, den Witterungseinflüssen preisgegeben
und zum Teil unzugänglich in ihrem Depotraunie. Der
Konservator hat daher die gesicherte Aufstellung der Denk-
male in Anregung gebracht und hierfür seine Mitwirkung
angeboten.
Mähren
Tattenitz, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der Kirche eine
Subvention von 3000 K unter der Bedingung, daß die Ar-
beiten im steten Einvernehmen mit der Z. K. unter Berück-
sichtigung der Anträge derselben durchgeführt werden.
245
Xätigkeitsbericlit
246
Nieder-Österreich
Wien, I., Fleischmarkt 17.] Das österreichisclie
Museum f. K. u. I. und das Wiener städtische Museum
haben je ein Gitter von dem demolierten Hause er-
worben.
Wien, IX., Servitenkirche, Peregrinikapelle.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die erfolgte
Restaurierung der Kapelle eine Subvention von 5000 A',
von welcher die erste Kate per 2500X flüssig gemacht wird.
Wien, XVI., Alt-Ottakring, Pfarrkirche.] Gegen
die durch einen Neubau begründete Demolierung der Kirche
erhebt die Z. K. keine Einwendung, da hierfür unabweis-
liche Kultusrücksichten vorliegen. Überdies ist die Kirche
kein Denkmal von besonderem kunstgeschichtlichen Werte.
Ihr Hauptreiz liegt in der Lage an der anmutigen Biegung
der Straße, dessen Erhaltung ohnedies infolge der bevor-
stehenden Regulierung der Ottakringer Hauptstraße kaum
möglich wäre. Von der Einrichtung empfiehlt die Z. K.
den Hochaltar und die beiden Seitenaltäre für den Neubau
oder, falls hierdurch die künstlerischen Ideen desselben
eine Einbuße erleiden müßten, für eine andere Kirche
wieder zu verwenden.
Wien, XIX., Kahlenberg, St. Josefskirche.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung
der Kirche eine weitere Subvention von 5000 K in fünf
Jahresraten ä 1000 A'.
Eggenburg, Pfarr-(Stephans-)Kirche.] Entgegen
anderweitig anhergelangten Nachrichten stellt Korresp.Vor.t-
HOFER fest, daß die steinerne Kanzel in den letzten Jahren
(seit der im jähre 1896 erfolgten Restaurierung) keine Ver-
änderung erfuhr und daß eine Restaurierung des Flügel-
altars aus dem Jahre 1450 nicht geplant sei. Dagegen be-
stehe die erfreuliche Absicht, den in das Hauptschiff hinein-
gebauten Musikchor wieder an seinen ursprünglichen Ort
zurückversetzen zu lassen, wodurch die inneren Großen-
verhältnisse und der ästhetische Gesamteindruck der Kirche
gewinnen würden.
Eggenburg, Sparkassagebäude,] Korresp. Voi.r.-
Hoi'ER berichtet, daß die zwischen 1723 und 1760 in Natur-
stein erbaute Fassade von dem entstellenden Ölanstriche
befreit wurde.
Gaming, Pfarrkirche.] Die Z. K. spricht sich gegen
die Ausmalung des Innern in der geplanten Weise sowie
gegen die Legung von buntem Klinkerpflaster beim Hoch-
und Seitenschiffaltar aus.
Groß-Haselbach, Pfarrkirche.] Gegen die Ein-
deckung des schadhaften Schieferdaches mit alten Dach-
ziegeln oder Biberschwänzen erhebt die Z. K. keine Ein-
wendung.
Hausleiten, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt die Innenrestaurierung mit dem ver-
anschlagten Kostenaufwande von 7.300 K unter der Be-
dingung, daß die Arbeiten im Einvernehmen mit der Z. K.
durchgeführt werden.
Japons, Kirche, Fresken.] Wie Konserv. Enoi be-
richtet, sollen die Fresken gereinigt werden. Die Z. K.
pflegt weitere Erhebungen.
Krems,untereLandstraße69,Profanhaus,Sgraf-
fiti.] Der Generalkonservator berichtet, daß die auf-
gedeckten Sgraffiti laut erhaltener Inschrift die Geschichte
vom verlorenen Sohne behandeln und 1561 datiert sind. Die
Szene des Sohnes unter den Schweinen und daneben das
Gastmahl sowie eine dritte Szene (vielleicht der Vater mit
den beiden Söhnen) sind relativ gut erhalten vmd lassen
eine tüchtige Auffassung und flotte Behandlung erkennen.
Die Z. K. leitet wegen Bloßlegung und Sicherung der
Sgraffiti die weiteren Schritte ein.
Krems, städtisches Museum, Tätigkeit 1907.]
Unter den P>werbungen sind hervorzuheben: eine Standuhr
mit Kasten aus P2ichenholz und geschnitzten Ornamenten
aus dem Archivraume der Stadtgemeinde; zwei Ölbilder
(Mariae Verkündigung und Christus und die Ehebrecherin)
von ungenannten Meistern aus den früheren Räumen der
Kleinkinderfiewahranstalt; ein gotisches Säulenkapitäl aus
dem ehemaligen Zwettler Hofe in Weinzierl; ein viereckiger
mittelalterlicher Pflasterziegel mit Darstellung eines Reiters
und Inschriftresten aus der Ruine Rehberg; ein sechs-
eckiger Pflasterziegel mit einer Tierfigur aus der Frauen-
kirche in Stein; ein Steinbeil, gefunden im Riedental; ein
Bronzemesser und ein MessergriflF aus Bronze, gefunden in
einem Weingarten in Kirchberg am Wagram; zwei Original-
urkunden (Papier) mit aufgedruckten Siegeln aus der
Kanzlei Kaiser Friedrichs III. aus den Jahren 1481 und 1485,
die Befestigung von Krems und Stein betreffend; ein
schmiedeeisernes Oberlichtgitter aus dem Eckhause des
Kirchenplatzes gegen die Margaretenstraße in Krems;
eine eiserne Tür mit barocken schmiedeeisernen Verzie-
rungen aus dem Passauerhofe in Stein; 14 auf Glas gemalte
Kreuzwegstationen aus Perschlag.
Die Vergrößerung der Museumsräume wurde als uu-
abweisliches Bedürfnis — leider ohne Erfolg — an-
gestrebt.
Neunkirihen, Pfarrkirche, Orgelchor.] Eine ge-
treue Kopie des alten, durch Brand vernichteten Orgel-
gehäuses aufzustellen würde den im Interesse des Gottes-
dienstes zu erhebenden Forderungen nicht vollkommen
entsprechen, da eine modern ausgestattete Orgel in einer
Kopie des alten Gehäuses nicht untergebracht werden
könnte und da das früher über der Brüstung angebrachte
Gitter, welches einem derzeit nicht mehr bestehenden litur-
gischen Bedürfnis entsprach, als der akustischen Wirkung
abträglich, nicht erneuert werden sollte. Ferner sind nur
ungenügende Aufnahmen des alten Gehäuses vorhanden,
welche nur die Umrisse nicht aber die Detailformen ent-
nehmen lassen. Die Z. K. spricht sich daher dahin aus, daß
ein freierfundenes neues Gehäuse aufgestellt werde, welches
dem alten künstlerisch gleichwertig ist und mit der Um-
gebung in ästhetische Übereinstimmung gebracht werden
kann, ohne daß die Wahl einer bestimmten Stilart hierfür
angeregt wurde.
i6*
247
Tätigkeitsbericht
248
Oberhollaljrunn, l'farrkirche, Hochaltar.] Der
Altar wurde aus dem Presbyterium entfernt, um einem
neugotischen Platz zu machen. Da es sich um ein wert-
volles Werk der Erapirezeit handelt, spricht die Z. K. über
die eigenmilchtiu; vorgenommene Entfernung des Altars
ihr Befremden aus und verwendet sich dahin, daß der
Altar an einem würdigen Platze in der Kirche wieder zur
Aufstellung gelange.
Poysdorf, Sammlung Kudernatsch.] Die Samm-
lung wurde durch nachstehende Gegenstände vermehrt:
Handwerksordnung der Weberzunft im Markte Falkenstein
(ausgestellt Wien, am 28. September 1644) aus Poysdorf;
drei vorgeschichtliche Mahlsteine, zwei aus Herrenbaum-
garten, einer aus den Poysdorfer Kirchbergweingärten;
einen Feuersteinschaber und ein Beil aus einer beim Roden
des Waldes aufgedeckten vorgeschichtlichen Ansiedlungs-
stelle in Wallersdorf bei Staatz; einen Mastodonbackenzahn
aus Zwentendorf.
Schallaburg, Schlolihof.] Die Arbeiten wurden
dem von der Z. K. aufgestellten Programm entsprechend
durchgeführt und gewährleisten auf lange Zeit hinaus den
gesicherten Bestand des Denkmals. Die Z. K. beantragt
die Flüssigmachung der bruilligten Staatssubvention.
Schönbichl, Kirche.] Konserv. Katschthai.er be-
richtet, daß die baulichen Herstellungen in entsprechender
Weise vollendet wurden. Die Skizzen für die Innenbemalung
des Langhauses werden abgelehnt, wegen Restaurierung
der Malereien in der Peregrinikapelle die weiteren Schritte
eingeleitet.
Strengberg, Pfarrkirche.] Gegen die Einfügung
von einfachen Maßwerken in die großen Fenster und die
Verglasung mit Butzenscheiben und einer schmalen, ein-
farbigen Bordüre erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Ober-Waltersdorf, Pfarrkirche.] Geplant sind:
Neueindeckung des Daches mit Schindeln, Anbringung
eines auf schmiedeeisernen Konsolen ruhenden Vordaches
über dem Haupteingange. Falls eine derartige Konstruktion
die ästhetische Erscheinung der Kirche ungünstig beein-
flussen sollte, wäre sie nach dem Antrage der Z. K. besser
wegzulassen.
Ober-Österreich
Gallneukirchen, Pfarrkirche.] Geplant ist: 1. Neu-
errichtung einer südlichen Seitenkapelle in der Form
eines Querschitfes; 2. Entfernung der späteren Zubauten
des im Kerne gotischen Musikchors und Ersatz derselben
durch Zubauten im gotischen Stile mit schmiedeeisernen
Trägern; 3. Einfügung von Maßwerk in die Fenster; 4. Re-
paratur des Kommuniongitters; 5. Neupflasterung mit ge-
schliffenen Marmormosaikplatten in zwei Farben; 6. Aus-
besserung des Verputzes am Äußern und im Innern, Bloß-
legung der Hausteinteile; 7. Herstellung neuer Kirchen-
stühle; 8. Ersatz der Aufgänge zu den Emporen der West-
seite durch im gotischen Stile gehaltene; 9. ferner eines
barocken heiligen Grabanbaues an der Ostseite des süd-
lichen Seitenschiffes durch einen gutischen Zubau; 10. Ver-
größerung des Turmeinganges.
Die Z. K. bemerkt hiezu: ad 1. Da die Kapelle nicht
unbedingt notwendig erscheint und das Kircheninnere un-
günstig verändern würde, spricht sich die Z. K. hiegegen
aus; 2. für die Umgestaltung des räumlich beschränkten
Musikchors empfiehlt die Z. K. die Weglassung des ge-
planten Maßwerkes an der Brüstung und an deren Stelle
glatte Verputzflächen, welche zu dem schlichten Charakter
iler Kirche besser passen würden, und anstatt der schmiede-
eisernen Träger einfache Steinpfeiler; 3. die Anbrin-
gung von Maßwerken könnte die Z. K. nur bei den großen
Fenstern in dem Falle konzedieren, wenn es der unüber-
windliche Wunsch der lokalen Faktoren wäre, die kleinen
Fenster und jene des Hochschiffes sollten kein Maßwerk
bekommen; 7. für die Kirchenstühle wird die Vorlage von
Skizzen verlangt; 8. die neuen Aufgänge zu den Emporen
sind in ganz einfacher Form und zu beiden Seiten der
freizulegenden Fassade zu errichten; 9. die Herstellung
eines neuen Zubaues für das heil. Grab und die Demolierung
des bestehenden wird abgelehnt; 10. der geplante Turm-
eingang in seiner protzigen Breite wäre ein schlechter
Ersatz für das schlichte und anheimelnde Türchen, das be-
seitigt werden soll, aber erhalten zu werden verdient.
Garsten, Stiftskirche, Gobelins.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der '
Gobelins eine in vier gleichen Jahresraten ä 750 K zahl-
bare Staatssubvention von 3000 K unter der Bedingung,
daß die Arbeiten nach wie vor im Einvernehmen mit der
Z. K. durchgeführt werden.
Überackern, Funde.] Korresp. Prekn berichtet, daß
zwei Gräber aufgedeckt wurden. Grab I liegt ungefähr 20)h
nordwestlich vom bekannten Reihengräberfelde zwischen
Friedhofmauer und Braunlechnerstadl: auf einem 3h( breiten,
6 in langen Stein 30 cm unter dem stark begangenen Steige
lag auf einer etwas gehärteten Flußsandschichte ein weib-
liches Skelett in der Richtung von West nach Ost, den
Kopf auf die linke Seite geneigt; Beigaben fehlten. Grab II
befand sich unter den Fundamenten eines früher hier er-
richteten Stadels, enthielt ein männliches Skelett, in der-
selbenRichtung liegend, gleichfalls ohne Beigaben; zwischen
beiden Skeletten, auf gleicher Höhe mit ihnen, fanden sich
die Schädelfragmente eines Kindes vor.
Salzburg
Großgmain, Pfarrkirche.] Die Z. K. sjiricht sich
für folgende Maßnahmen aus: Zur Behebung der Feuchtig-
keit sind die Wände des Presbyteriums abzuscheren, die
Fugen mit Weißkalkmörtel zu schließen und der Raum ein-
fach zu tönen; bei Erneuerung des Schindeldaches über
dem Eckeinbau rechts neben dem Sakristeieingang ist der
möglichst lückenlose Anschluß an die Presbyteriumswand
herzustellen. Die Zeitblom'schen Bilder sind in einem Ab-
stände von zirka 5 cm von der Wand aufzuhängen, so daß
hinter ihnen die Luft frei zirkulieren kann. An diesen
549
Tätigkeilsbericht
250
Bildern sind die sehr kleinen aufgestandenen oder abge-
blätterten Stellen zu restaurieren; die Tafelbilder der Vor-
halle sind zu reinigen und zu firnissen, von jeder Ergänzung
ist abzusehen.
Hallein, Pfarrkirche, Epitaphien.] Das k. k.
Ministerium für K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der
für die Restaurierung der Grabmale bewilligten Subvention
von 500 Ä" an und verfügt, daß bei Fortsetzung der Arbeiten,
den Anträgen der Z. K. entsprechend, nur die notwendigsten
Sicherungsarbeiten unter tunlichster Vermeidung jedweder
Ergänzung vorgenommen werden.
Lessach bei Tamsweg, Ortsbild.] Die Z. K. ver-
wendet sich dahin, daß der Wiederaufbau des abgebrannten
Ortes entweder entsprechend der alten bodenständigen
Bauweise oder aber nach guten anderen Mustern erfolge.
Oberreching, Filialkirche.] Korresp. Geppf.rt
berichtet: Die Kirche wurde im Äußern neugefärbelt, im
Innern einfach bemalt, der Altar in aufdringlicher Weise
neu staffiert. Auf das tiefste zu beklagen ist die neue
Eindeckung mit roten und weißen Zementplatten, welche
ästhetisch abstoßend wirken und jede Stimmung ver-
nichten.
Schlesien
Friede k, Jodokuskirche.] Beabsichtigt ist: Er-
neuerung des schadhaften Außenverputzes, Eindeckung des
derzeit mit Schindeln bedeckten Daches und der Strebe-
pfeiler mit roten, naturgebrannten Biberschwanzziegeln,
Auswechslung der hölzernen Seitenwände des Dachreiters,
Erneuerung der hölzernen Schallfenster, des Schindel-
daches desselben, mit Biberschwanzziegeln, tler Laterne
und des ober derselben befindlichen Teiles des Turmes
mit Kupferblech. Einverstanden.
Punzau, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium für
K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der zweiten Rate per
2000 K der für die im Innern durchzuführenden Herstellungs-
arbeiten bewilligten Staatssubvention an.
Steiermark
Graz, Statthalterei — Archiv, Tätigkeit 1907.]
Korresp. Taiicr. l)erichtet: Die L'rkundenreiho wurde durcli
Ausscheidung der Pergament- und Papier-Urkunden aus den
Aktenkörpern von 310 auf ungefähr 1000 Stücke vermehrt
und die Urkunden in Form eines Zettelkataloges registriert.
Die in der Urkundenreihe befindlichen 300 Stittsbriefe
wurden überdies in ein seit 1871 in Buchform geführtes
Kepertorium eingetragen; desgleichen wurde in dieses
Repertorium ein aus gleichzeitigen Abschriften von Stifts-
briefen des XVII. und XVIII. Jhs. bestehendes Sonderfaszik(>l
(338 Nummern) indiziert, so daß die Anzahl der indizierten
Stiftbriefe von 800 Nummern fast auf das Doppelte ge-
stiegen ist.
Weiter wurde über die Gruppe der geistlichen
Stiftungsakten (XIV. Jh., 1778, 277 t'asz.) nach sämtlichen
Orts- und l'rrsnneiinainen ein Zctti-Iindrx angelegt, so d.ili
nunmehr in diesem, auch für amtliche Zwecke wichtigen
Bestände genaue Erhebungen gepflogen werden können.
Desgleichen wurden über die Faszikel der weltlichen
Stiftungsakten, über welche keine Repertorien vorhanden
waren (fasz. 1—3, 18, 48, 51, 63, 64, 79, SO), Inhaltsüber-
sichten ausgearbeitet.
Die Sondergruppe der alten Gubernialakten Xr. 204,
Klosteraufhebung in Innerösterreich, 6 fasz., welche gänz-
lich in Unordnung geraten war, wurde wieder in die ur-
sprüngliche Ordnung gebracht.
Über das Plan- unil Karten-Archiv (Hochbau, Straßen-
und Wasserbau, zumeist I.Hälfte des XIX. Jhs.) wurde die
Anlage eines Zettelkataloges begonnen. Bisher wurde das
Material des Brucker und Judenburger Kreises bearbeitet.
Endlich wurde ein Generalindex über die Hofkammer-
akten in der Weise in Angriff genommen, daß zunächst
unter dem Gesichtspunkte „Hofstaat und Behörden wesen"
das einschlägige Material verzeichnet wurde. Über diese
Akten werden Regesten angelegt, welche bisher für die
Jahre 1564—1574 ausgearbeitet worden sind. Zur Ausge-
staltung des Regestenwerkes sollen auch die in andere
Archive ausgeschiedenen Bestände herangezogen werden.
Übernommen wurden die Bestände des ehemaligen
Kreisamtes Graz sowie der ehemaligen Bezirksämter Graz
und Frohnleiten, Die Bestände umfassen den Zeitraum
vom Ende des XVIII. Jhs. bis 1867 und bestehen aus unge-
fähr 300 Faszikeln mit den zugehörigen Nachschlage-
büchern. Sie befanden sich bisher im Hause Hans Sachs-
gasse 6 unter der Verwaltung der Bezirkshauptmannschaft
Graz-Umgebung und wurden nunmehr in das Haus Burg-
gasse 2 übertragen und der unmittelbaren Verwaltung des
Archives unterstellt. Kleinere Bestände wurden von der
Bezirkshauptmannschaft Judenburg und vom Statthalterei-
Rechnungsdepartement übernommen.
Ober-Cilli, Burgruine.] Die Ruine befindet sich
in einem derartigen Zustande, daß, den Friedrichsturm
ausgenommen, nirgends eine geschlossene Baugruppe be-
steht, deren Mauern im ungestörten Zusammenhange sind.
Selbst beim Palas, jenem Bauteile, von welchem noch ver-
hältnismäßig am meisten erhalten ist, fehlt der größte Teil
der nördlichen Außenmauer vollständig. Es sind demnach
nirgends eigentliche architektonische Raumbildungen vor-
handen, sondern ausschließlich Mauerüberreste, die nichts
mehr von jener Schönheit zeigen, die ihnen einst Menschen-
hand gegeben, sondern die von den Naturgewalten eine
neue anders geartete Schönheit erhalten haben. Die Ruine
ist eigentlich schon ein Übergangsglied zu den Naturdenk-
malen, ihr ganzer Wert und höchster Reiz liegt in dem,
was die Natur aus ihr geschaffen. Die Z. K. spricht sich
unter diesen Umständen dahin aus, daß die Restaurierung
sich, wie es liei tlen bereits vorgenommenen -arbeiten der
Fall ist, lediglich auf die Erhaltung des derzeitigen Zu-
standes und malerischen Reizes beschränke und der Aus-
bau aucli nur einzelner Teile, wie z. B. des Palas, welcher
mit weitgehenden Ergänzungen verbunden sein müfste,
unlrrlih-ibe.
2.SI
Tätigkeitsbericht
252
11z, Pfarrkirche, Erweiterunsr.] Das Schiff wird
abgetragen und an dessen Stelle ein neues Schiff von
größerer Länge und Breite errichtet, zu beiden Seiten des
Presbyteriums sind Anbauten für Sakristei, Beichtkamniern
und Oratorium geplant; der Turmhelm soll abgetragen, das
Mauerwerk erhöht und ein neuer Helm hergestellt werden ;
für alle Teile ist ein neuer Dachstuhl und Eindeckung der
Dachflächen mit Eternit projektiert; die Fassaden sollen
in italienischem Renaissancestil durchgebildet werden.
Die Z. K. spricht sich gegen das Projekt aus; sie be-
fürwortet die Erhaltung des romanischen Schiffes und dessen
Erweiterung durch Seitenschiffe; ferners sollte die Außen-
erscheinung des Presbyteriums (X\'1I. jli.) unverändert er-
halten bleiben; für die geplanten Anbauten dürfte kaum
ein praktisches Bedürfnis geltend gemacht werden können,
da der gegenwärtige Anbau an der Südseite mehr nutz-
baren Kaum enthält als der an seiner Stelle projektierte;
ebenso nimmt die Z. K. gegen die unbegründete Erhöhung
des Turmes um so mehr Stellung, als der gegenwärtige Helm
künstlerisch ungleich hciher steht, als der geplante; endlich
bemängelt die Z. K. die Deckung mit Eternit an Stelle der
Ziegeldachung.
Judenburg, Magdalenenkirche, Malereien.]
Gelegentlich der Restaurierung der Kirche wurden nach-
stehende Wandmalereien aufgedeckt: An Stelle der Apostel-
kreuze sind die Halbfiguren der Apostel, jede mit einem
Schrift bände (Vers aus dem Credo), angebracht worden;
über der Sakramentsnischc der Schmerzensmann mit den
Leidensinstrumenten; über der Session an der Epistelseite
eine Krönung Mariens. Die Gemälde stammen aus der
Zeit um 1400 und haben bei der Bloßlegung, die vorläufig
sistiert wurde, sehr gelitten.
Lankowitz bei Köflach, Steinsäule.] Konserv.
Graus berichtet, daß eine aus der Mitte des XYIL Jhs.
stammende am Kirchplatze stehende Steinsäule aus Ver-
kehrsrücksichten entfernt und über seinen Antrag auf dem
Kirchhofe aufgestellt wird.
Lind, Pfarrkirche, Fresko.] Maler Viertei.bergkr
beantragt, das an der Außenseite des Presbyteriums be-
findliche Fresko mit der Darstellung des Abendmahls
unverändert zu belassen, da es in seinem derzeitigen Zu-
stande nicht störend wirkt, in diesem sich noch jahrelang
erhalten dürfte, eine weitergehende Restaurierung aber bei
den verblaßten Farben, die schon die Bindekraft verloren
haben, keinen dauernden Erfolg verspricht. Einver-
standen.
Murau, St. Anna(Friedhofs-)kirche, Malereien.]
Der Generalkonservator berichtet, da(.^ nachstehende Male-
reien neu aufgedeckt wurden: 1. An der Nordwand des
Schiffes im ersten Joch ein Zyklus von sechs in zwei
Reihen übereinander angeordneten Darstellungen aus der
Leidensgeschichte Christi (oben Geißelung, Dornenkninung,
KreaztragungjUnten Kreuzigung, Grablegung, Auferstehung).
Die Gemälde stammen aus dem Ende des XV. Jhs., sind
auf trockenen Malgrund gemalt und gut erhalten. Die Fehl-
stellen werden im Tone der Umgebung ausgetupft, die
Übermalungen des XVII. Jhs. entfernt. 2. Im letzten Schift's-
joche am Schildbogen eine lebensgroße Figur des hl. Georg,
aus den 40er Jahren des XVI. Jhs.; über ihr befindet sich
im Bogenzwickel das Liechtenstein'sche Wappen, zu ihren
Füßen eine kleine Stifterfigur mit Wappen und der Bei-
schrift: Sieman Aristartter; das Gemälde ist in Leimfarben
gemall und hat stark gelitten. 3. Hinter dem rechten
Seitenaltar und neben demselben das Gemälde der .Xuf-
erstehung und eine Figur des hl. Paulus. Die Bilder sind
1565 datiert, von sehr schlechter Technik und .Ausführung.
Unter der Figur des Heilands schlägt eine Inschrift durch,
welche nach den Schriftcharakteren aus der Kefornuitions-
zeit stammen dürfte; die Gemälde sind zu fixieren. 4. .An
der Nordseite des rückwärtigen Presbjteriumsjochs eine
hl. Anna-Selbdritt aus der ersten Hälfte des XV. Jhs. in
schlechtem Zustande; das Bild wird fixiert. 5. In den
Kappen der Wölbung des Presbyteriums vom Schlußstein
ausgehende Ornamente; die Fehlstellen werden ausgetupft;
6. An der südlichen .Außenseite des Schiffes ein sehr gut
erhaltener Zyklus von aus der Zeit um 1450 stammenden
Darstellungen von Heiligen ; am schrägen Eckstrebepfeiler
eine undeutliche Figur, sodann der Oberteil eines Chri-
stophorus, hierauf die kleinen Figuren der hl. Katharina,
Maria Verkündigung, Erasmus und Ulrich. Die Gemälde
werden gereinigt und fixiert, sodann mit einem Schutzdache
versehen.
Neuberg, Friedhofskirche.] Die Z. K. bringt über
.Antrag des Konserv. graus folgende Arbeiten in Vorschlag:
.Ausbesserung des Dachstuhles, Auswechslung der teilweise
vermorschten Mauerbänke, Ausbesserung des Lattenmaterials
der Dachbeleguug, insbesondere bei der nordseitigeu
Schneckenstiege und Sakristeiempore; konstruktive Siche-
rung des Dachreiters, Anbringung einiger Fenster am süd-
lichen Kirchendache der leichteren Lüftung wegen, Er-
neuerung des Verputzes der Außenwände in Siiritzbewurf
oder als Rauhverputz, wobei die auszubessernden und gut
zu verfugenden Hausteinteile unverputzt zu belassen wären;
Abgrabung des Terrains an der Seite der Dachtraufe,
Herstellung von Dachrinnen mit Regenausgüssen; Er-
neuerung der Verglasung, Anbringung viui Lufttlügeln an
der Ost- und .Südseite; .Au.sbesserung der Gewölbemalereien,
F;irbelung der W'ände; das ganz verdorbene Estrichpflaster
ist mit haltbaren Zementplatten zu überlegen.
Oberhaidin bei Pettau, römischer Grabstein.]
Mitglied Luschin berichtet: In der Schottergrube Parzelle
445 wurde in einer Tiefe von 2 vi ein römischer Grabstein
(Höhe 1-69;«, Breite 0-54);), Dicke 0-18 »1) gefunden. In
seinem einfach gerahmten Giebelfelde befindet sich eine
Rosette und zu beiden Seiten der abgedachten Kninung
sind Akroterien in Form von Halbpalmetten angebracht.
Der Fuß des Steines ist zur .Aufstellung in einen Sockel
zugemeiL^elt. Das Inschriftfeld ist 1 »i 6 cm hoch und 39 cm
breit. Die schön gearbeiteten, trefflich erhaltenen Buch-
staben der eifzeiligen Inschrift haben in der obersten Zeile
eine Höhe von 55 iiini und nehmen bis zur untersten Zeile
gleichmäßig bis -iS nun ah. Die Inschrift lautet:
253
Tätigkeitsbericht
254
A. POSTVMIVS
SP. F. SENECA,
DOM, PARMA
VETER. MISSI
LEG. XI. AN. XXCV.
H. S. E.
POSTVMIA. IV
CVNDA. ET.
PRIMICENIVS
POSIERVNT
LIBERTI
Die Erwerbung des Steines für das Pettauer Museum
wurde angebahnt.
Vierung unter dem Turme, und Ersatz der scheuernden
Holzstützen für die Glockenstränge durch fest eingemauerte
Glasstützen; Verputzen des herabgefallenen Stückes jenes
Gemäldes luid Tonung der verputzten Stelle; Ergänzung
des Körpers einer Heiligenfigur im Kuppelgewölbe des
Seitenschiffes. Gänzliche Bloßlegung des an der äußeren
Südseite aufgedeckten al secco gemalten Gemäldes des
XV. Jhs. (Christus in der Mandorla, umgeben von Heiligen),
welches sodann mit emem Schutzdache zu versehen wäre.
Tirol
Hart im Zillertale, Pfarrkirche, Glocke.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. erklärt sich bereit in dem
Fig. 51 Innerlaterns, Pfarrkirche
Pettau, Funde.] Wie Korrespondent Trakau be-
richtet, wurden gelegentlich einer Brunnengrabung in seinem
an der Hauptstraße gegenüber dem Museum gelegenen
Hause römische Baureste aufgedeckt, die er einem größeren
römischen Grabmale zuschreiben möchte. Ein ausführlicher
Bericht wird in Aussicht gestellt.
Pettau, Musen ms verein.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt dem Vereine zur Förderung seiner
Grabungstätigkeit im Jahre 1908 eine Subvention von 600 A'.
Reichenburg, Filialkirche St. Sebastian.] Die
Z. K. spricht sich gegen die geplante Demulierung der in-
folge eines Neubaues entbehrlichen Kirche aus, welche
aus dem XVT. Jh. stammt, kunstgeschiclitlich interessante
Malereien und einen wertvollen Turm besitzt und endlich
vom malerischen Standpunkte, als Zierde des I.andscliafts-
bildes weitestgehender Fürsorge würdig ist.
Ober-VVölz, Pfarrkirche, Malereien.) Die Z. K.
genehmigt nachstehendes Programm: Reinigen mit Hrod
und nachheriges Waschen, Verkeilen der Sprünge und
sorgfältiges Austupfen derselben ; Befestigen der losen
Stellen am Deckengemälde Maria I [immiUalu t in der
Falle, als das Tiroler Landesmuseum die Erwerbung der
ungefähr aus dem Jahre 1400 stammenden Glocke beabsich-
tigen sollte, einen angemessenen Staatsbeitrag zu den
Erwerbnngskosten zu bewilligen.
Lahn, Kirche, Tabernakel.] Konserv. GKiENKK.Kr.nR
beantragt, daß das derzeit auf einem Heuboden verwahrte
spätbarocke Tabernakel des früheren Altars, für welches
in der Kirche ein Platz nicht gefunden werden kann, an
das Diözesanmuseum abgegeben werde. Einverstanden.
Mitterwald bei Franzensfeste, Kapelle.] Mit
der geplanten einfachen Innenbemalung erklärt sich die
Z. K. einverstanden.
Morter, Widum, Madonnenstatue.] Konservator
Innkrhoprr lieantragt, daß eine stark beschädigte, spät-
gotische, zum Verkaufe bestimmte Madonnenstatue für
das Meraner Museum i-rworben werde. Dii' Z. K. pflegt
weitere Erhebungen.
kovereto, Kirche Maria dcl t'avniinc, Kreuz-
gang.] Konserv. RnsAii beantragt folgende Herstellungen:
1. Blol.Ueguug des über den Arkaden hinlaufenden Putten-
liiis<s und ilerBemahmg der .Arkailenzwickel ; 2. Freilegung
255
Tätigkeitsbericht
256
des jetzt unschönerweise vermauerten Teiles der Arkaden ;
3. Hebung der im Boden des Kreuzganges befindlichen
Grabsteine und Aufstellung derselben an der Wand. Kin-
verstanden.
Saubach, Filialkirche St. Ingenuin.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt zu den Kosten der Dach-
herstellungen eine Subvention von 1700/v unter der Be-
dingung, daß die Arbeiten genau nach dem Voranschläge
in stetem Einvernehmen mit der Z. K. durchgeführt werden.
SiebeneichbeiTerlan, Kirche zu den h. Kosmas
und Damian,] Konserv. Atz berichtet, daß die kunst-
geschichtlich wertvolle, malerisch gelegene Kirche, welche
im Privatbesitze steht und zu profanen Zwecken ver-
wendet wird, ein entstellendes Notdach aus Brettern erhielt.
Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Stans bei Schwaz, Laurentiuskirche.| Die Z. K.
spricht sich gegen die Demolierung der nicht mehr in
gottesdienstlicher V^erwendung stehenden Kirche aus, die
zufolge ihrer spätgotischen Bauformen und der sehr be-
achtenswerten Stuckauskleidung im Innern als ein erhaltens-
wertes Kunstdenkmal zu betrachten ist. Sie leitet daher
wegen Sicherung des Bauzustandes dieser Kirche die
weiteren Schritte ein.
Stuben, Liebf rauenkirchc] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der Kirche eine
Subvention von 600 A' unter der Bedingung, daß die
Arbeiten genau nach dem vorgelegten Programme im
steten Hinvernehmen mit der Z. K. und deren berufenem
Konservator durchgeführt werden.
Vorarlberg
Bregenz, Landesarchiv, Tätigkeit 1905 — 1907.]
Die Benutzung des Archivs war eine sehr rege. Zur Unter-
bringung der Archivalien wurden im Gebäude der alten
Seekaserne zwei weitere feuersichere Lokale zugemietet,
die Bestände durch Zuwendungen von Behörden und Pri-
vaten erheblich vergrößert. Die Ordnungsarbeiten wurden
in Angriff genommen.
Feldkirch, Wasserturm, Wappen.] Wie Korresp.
Härtenberoer berichtet, hat der Verschönerungsverein das
Hauswappen Kaiser Maximilians I in vollkommen ent-
sprechender Weise restaurieren lassen.
Götzis, Gemeindearchiv.] Konserv. Kleiner be-
richtet, daß die Gemeinde willens sei, ihr Archiv in die
Verwaltung des Landesarchivs zu übergeben.
Innerlaterns, Pfarrkirche.] Konserv. Kleiner be-
richtet, daß die Kirche (Fig. 51) zum Abbruche bestimmt
sei. Der Neubau, in welchen vorläufig die aus dem XIX. Jh.
stammende unbedeutende Ausstattung der alten Kirche
übertragen werden soll, wurde aus Kultusrücksichten not-
wendig. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
DRUCK VON kUnOLl'' M. ROHKEK IN BKUNN
MITTEILUNGEN
DER K.K.ZEN^TRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UiXTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 9
September i 908
Publikationen
Erschienen ist:
Jahrbuch für Altertumskunde 1907, Heft 4
Inhalt: Luschin, Steirische Münzfunde. — Beiblatt: Wkin-
ziF.Ri,, Aus dem nördlichen Böhmen. — Schwf.rzenbach,
Ein Hornbeil vom Bodensee. Römische Baureste in
Bregenz. — Lokger, Reste römischer Bauten nächst
St. Marein bei Erlachstein in Steiermark.
Jahrbuch für Altertumskunde 1908, Heft 1
Inhalt: CuRöiC, Alter und Herkunft einiger Fibeln und
Tongefäße aus Bosnien und der Herzegowina. — Abr.\miC,
Ein Mithrasrelief in Faal bei Marburg. — Beiblatt:
NowAT.SKi, Proksch, Kubitschek, Friedrich, Die römische
Wasserleitung nach Wien. — Kubit-schek, Römische
Funde in Wels. — Fundnotizen.
Preis des Bandes (4 Hefte) 10 A', des Heftes 5 K.
Mitteilungen der dritten (Archiv-) Sektion, VII. Band,
1. Heft
Archivberichte aus Tirol von Ottenthat. und Redlich.
Preis des Heftes 2 K.
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f K. u. U. hat
den Regierungsrat Dr. Matth.\us Much in Wien in dein
Ehrenamte eines Mitgliedes auf die Dauer weiterer fünf
Jahre bestätigt (13. August 1908, Z. 34.404).
Seine Exzellenz der Herr Minister f K. u. U. hat
den Landesgerichtsrat Dr. Josee Muczkow.ski in Krakau
zum Konservator IL Sektion mit fünfjähriger Funktions-
dauer in den politischen Bezirken Biala, Chrzanow,
Myslenice, Podgorze, Saybusch, Wadowice und Wieliczka
ernannt (13. August 1908, Z. 27.802).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat
die beantragte Teilung des Kronlandes Salzburg mit .Aus-
nahme der Landeshauptstadt in drei Konservatorenbezirke
II. Sektion genehmigt, von welchen der erste den politischen
Bezirk Salzburg, der zweite die politischen Bezirke
St. Johann und Tamsweg, der dritte die politischen Be-
zirke Hallein und Zell am See zu umfassen hat; und hat
nach Einvernehmen mit dem Ministerium für ötfentliclie
Arbeiten für den erstbe zeichneten Bezirk den Professor
.Mitteilungen der k. k. Zentral-Kommission 1908
der Staatsgewerbeschule in Salzburg Kart. Demei., für
den zweiten Bezirk den Professor dieser Anstalt Oswai-d
Richter und für den dritten Bezirk den Professor der-
selben Anstalt JosEF Schubauer zu Konservatoren auf die
Dauer von fünf Jahren ernannt (30. August 1908, Z. 22.356).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat den
Verzicht des Hofrates Dr. Josef v. Zahn auf das Amt
eines Konservators III. Sektion zur Kenntnis genommen
und die Z. K. ermächtigt, dem Genannten anläßlich der
Enthebung von diesem Ehrenamte im Namen des Ministeriums
die Anerkennung für seine verdienstvollen Leistungen
sowie den Dank für dieselben auszusprechen.
Ferner hat der Herr Minister die Teilung Steiermarks
in drei Konservatorenbezirke III. Sektion genehmigt, von
denen der erste die politischen Bezirke Brück a. d. Mur,
Graz, Gröbming, Judenburg, Deutsch-Landsberg, Leoben,
Liezen, Mürzzuschlag, Murau, Voitsberg und die Stadt
Graz, der zweite die politischen Bezirke Feldbach, Hart-
Ijerg, Leibnitz, Luttenberg, Marburg, Radkersburg, Weiz
und die Städte Cilli, Marburg, Pettau und Windischgraz,
der dritte die politischen Bezirke Cilli, Gonobitz, Rann,
Pettau und Windischgraz (mit Ausnahme der Stadt
Windischgraz) zu umfassen hat.
Gleichzeitig hat Seine Exzellenz zu Konservatoren
III. Sektion mit fünfjähriger Funktionsdauer ernannt: für
den erstgenannten Bezirk den Universitätsprofessor und
Landesarchivar Dr. Anton Meli, in Graz, für den zweiten
Bezirk im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium des
Innern den Leiter des Statthaltereiarchivs Dr. Viktor
Thiel in Graz und für den dritten Bezirk den Alfred
Freiherrn v. Moscon auf Schloß Pirschötz (11. September
1908, Z. 33.390).
Seine Exzellenz der Herr Minister f K. u. U. hat
nachstehende Konservatoren in ihrem Ehrenamte auf die
Dauer weiterer fünf Jahre bestätigt: Dr. Edmund Wilhelm
Braun, Direktor des Kaiser- Franz-Josef- Museums in
Troppau, Ladisi.aus Innozenz Cervinka, Ingenieurgeometer
in Kojetein, Florian Koudelka, Bezirks-Obertierarzt in
Wischau, Regierungsrat Karl Rom.storfer, Direktor der
Staatsgewerbeschule in Salzburg, Josef Skorpil, Architekt
und Direktor des städtischen Gewerbemuseums in Pilsen,
Kaiserlichen Rat Johann Smirich, Realschulprofessor und
Leiter des Museums San Donato in Zara, Dr. Johann
SmvCka, Distriktsarzt in Littau, und Bartholom.äus Tamino,
Oberbaurat bei der Statthalterei in Zara (17. September
1908, Z. 34.660).
^59
Das Recht der Dcnkm;ilpllege in Preußen
260
Das Recht der Denkmalpflege
in PreulJen
Eine kürzlich unter diesem Titel erschienene offizi<'ise
Publikation von Ü. H. Lezius, Reo;ieruns;sassessor unti
Hilfsarbeiter im Ministerium der geistlichen, Unterrichts-
und Medizinalangelegenheiten (Berlin 1908, Cotta), legt in
klarer und übersichtlicher Weise diese Materie nach ihrem
heutigen Stande dar. Sie verdient um so mehr eingehendere
Besprechung in diesen Blättern, als sich daraus auch lehr-
reiche Parallelen zu den einschlägigen Bestimmungen in
Österreich ergeben.
Der Verfasser gliedert seinen Stoff in drei Abteilungen,
von denen die erste, allgemeine, die Geschichte der Denk-
malpflege in Preußen sowie ihre Grundsätze und Organisa-
tion behandelt, während die zweite und dritte die Gesetze
und Verordnungen für dieses Gebiet im Detail bringen,
die dritte speziell die neue Gesetzgebung gegen Ver-
luistaltungen.
Der allgemeine Teil beschäftigt sich zunächst mit der
Definition des Denkmalbegrifles, gelangt aber — für eine
praktischen Zwecken dienende Arbeit durchaus ent-
sprechend und folgerichtig — unter Vermeidung theoreti-
scher Erörterungen lediglich zu einer explikativen Begriffs-
bestimmung durch Aufzählung der uiiter die Bezeichnung
„Denkmal" als gesetzlicher Terminus technicus fallenden
Gegenstände, wobei wie natüi-lich die spezifisch nord-
deutschen Altertümer besondere Berücksichtigung finden.
Bei Darlegung des Zweckes der Denkmalpflege kommt
Le/.ius zur Besprechung der Erweiterung, welche neuerer
Zeit die einschlägigen Bestrebungen durch die Strömung
zum „Heimatschutz", dann zum „Schutze der Landschaft"
und zur „Pflege der Naturdenkmäler" erfahren haben. Mit
Recht verweist der Verfasser darauf, wie innig diese Be-
strebungen, zumal jene des Heimatschutzes, mit der Denk-
malpflege zusammenhängen und wie schwer es ist, sie be-
grifflich (und Wühl auch praktisch) von einander zu scheiden.
Interessant sind die Ausführungen des Autors über
das „staatliche Hoheitsrecht der Denkmalpflege". Sie gründen
sich auf die Bestimmungen der preußischen Grundgesetze,
insbesondere auf die Vorschriften des allgemeinen Land-
rechtes. Mit Rücksicht darauf, daß diese Bestimmungen,
auf die im folgenden noch zurückgekommen wird, in ge-
wissem Grad ein koerzitives Einschreiten der Staatsgewalt
in Fragen der Denkmalpflege schon jetzt ermöglichen, hat
sich die preußische Regierung trotz langjähriger Vor-
bereitungen noch nicht entschließen können, ein allge-
meines Denkmalschutzgesetz einzubringen. In neuerer Zeit
sind allerdings Teilgebiete dieser Materie gesetzlich
geregelt worden durch die Gesetze vom 2. Juni 1902 gegen
die Verunstaltung landschaftlich hervorragender Gegenden
und vom 15. Juli 1907 gegen die Verunstaltung von Ort-
schaften und landschaftlich hervorragender Gegenden. Ein
Spezialgesetz zum Schutze der prähistorischen und früh-
geschichtlichen Altertümer und zur Regelung der Aus-
grabungen scheint in Erwägung zu stehen.
Wie licrcits angedeutet, können nach preußischem
Landrcciitc unter Umständen Eigentumsbeschränkungen
aus Gründen der Denkmalpflege im Interesse der Allgemein-
heit („des öffentlichen Wohles") mit zwingender Gewalt
verfügt werden. Dabei ist allerdings zwischen öttentlichem
und privatem Besitzstande zu unterscheiden. Der öffentliche
Besitzstand (nicht nur das öfl'entliche Eigentum im eigent-
lichen Sinne, sondern alle der ölTentlichen \'erwaltung unter-
stehenden Gegenstände) ist weit strenger gebunden als
der private. Immerhin ist rücksichtlich des letzteren das
Gesetz über die Enteignung von Grundeigentum vom
11. Juni 1(374 wiederholt zur Sicherimg von Baudenknialcii
in Anwendung gebracht worden. Freilich ist dann voll-
ständige Entschädigung nötig, während liei den Eigentums-
beschränkungen, welche den öffentlichrcchtlichen Korpora-
tionen aufliegen, ein Entschädigungsanspruch nicht aner-
kannt wird.
Dem Abschnitte über die Organisation iler Denkmal-
pflege ist folgendes zu entnehmen:
In den Provinzen werden die Verwaltungsgeschäfte
der Denkmalpflege durch die Organe der allgemeinen
Landesvcrwaltung (gemeint sind hier die staatlichen und
nicht etwa die autonomen Administrativbehörden, also die
Regierungspräsidenten, Bezirksregierungen und Landräte)
besorgt. Neben diese Instanzen treten als sachverständige
Ratgeber der Konservator der Kunstdenkmäler im Kultus-
ministerium und die einzelnen Provinzialkonservatoren.
Das Entscheidungsrecht liegt bei den Regierungspräsidenten,
gegen welche Einwendungen im Beschwerde-(Rekurs-)Wege
gemacht werden können. Intern ist der Regierungs-
präsident angewiesen, vorher das Gutachten des Provinzial-
konservators einzuholen und, falls seine Entscheidung gegen
den Konservator ausfiele, die Bestimmung der h()heren
Instanz herbeizuführen.
Als oberstes sachverständiges Organ für Angelegen-
heiten der Denkmalpflege ist der Konservator der Denk-
mäler in Preußen bestellt (Allerhöchste Kabinettsordre vom
1. Juli 1843). Er ist der sachverständige Gutachter des,
Kultusministers in allen einschlägigen Fragen. Selbständige
Anordnungen zu treffen ist er nicht berechtigt, vielmehr
ergehen alle Aufträge durch den Minister. Bloß wenn Ge-
fahr im Verzuge, hat er das Recht, unter gleichzeitiger
Anzeige an den zuständigen Regierungspräsidenten die
Sistierung in Ausführung begriffener Maßnalimen durch die
Lokalbehörde auf so lange zu veranlassen, bis auf seinen
schleunig an den Minister zu erstattenden Bericht des
letzteren Entscheidung erfolgt. Er ist verpflichtet, allen
Behörden, Korporationen oder Privatpersonen, welche sich
an ihn wenden, mit seinem Rate unentgeltlich zur Seite
zu stehen.
Gleichartig sind die Aufgaben der (aus dem ursprüng-
lich allein bestellten Konservator der Kunstdenkniäler
derivierten) Provinzalkonservatoren, deren .Amt jeduLh mit
der Einrichtung der Provinzialkommissionen für Denkmal-
pflege eng zusammenhängt. Auch die Staatshauverwaltung
ist instruktionsgemäß gehalten, sich in den Dienst der
Denkmalpflege zu stellen, worüber besondere und genauere
201
Das Recht der Denkmalpflege in Preußen
262
Bestimmungen erlassen sind. Sie haben dabei im Einvernehmen
mit den Provinzialkonservatoren vorzugehen. Kann ein
solches Einvernehmen nicht erzielt werden, so hat der Re-
gierungspräsident zu entscheiden, welcher dann, wenn seine
Ansicht mit der des Konservators kollidiert, wieder die Ent-
scheidung des Ministeriums anzurufen hat.
Um dem Provinzialkonservator die Mitwirkung der
Selbstverwaltungskörper zu sichern, sind Provinzial-
kommissionen gebildet, deren Zusammensetzung weiter
unten noch besprochen wird.
Im Jahre 1853 war durch Allerhöchste Kabinettsordre
eine Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst-
denkmäler in Berlin als unterstützendes Organ des Kon-
servators der Kunstdenkmäler ins Leben gerufen worden.
Diese Einrichtung erwies sich jedoch als nicht lebensfähig
und, nachdem die Zentralkommission nur zwei Sitzungen
abgehalten und eine größere Zahl von Korrespondenten
kreiert hatte, welch letztere durch viele Jahre eine zusammen-
hanglose Tätigkeit entwickelten die sie aber nach und nach
einstellten, wurde die Zentralkommission aufgelassen und
durch die Provinzialkommissionen suppliert. Die Zusammen-
setzung dieser Kommissionen ist nach den örtlichen Verhält-
nissen verschieden. Es gehören ihr grundsatzlich der Pro-
vinzialkonservator, dann in der Regel Mitglieder der Landes-
vertretung, der Geschichts- und Altertumsvereine, Vertreter
der kirchlichen Behörden und eine Anzahl sachverständiger
Personen an. Die Provinzialkonservatoren versehen gleich-
zeitig ein Provinzial- (Landes-) und ein Staatsamt. Sie sind
in letzterer Eigenschaft Delegierte des Generalkonservators
in Berlin und auf Grund besonderer, in ihrer Bestallung
zum Ausdrucke gebrachter Ermächtigung des Kultus-
ministers berechtigt, für den Bereich ihrer Provinz alle
Rechte und Pflichten wahrzunehmen, welche dem Konser-
vator der Kunstdenkmäler für Preußen übertragen worden
sind. Insbesondere haben sie für die Anlage und Führung
von Denkmälerarchiven (nicht Inventaren, sondern Samm-
lungen von Materialien zur Kenntnis und Erforschung der
Denkmäler) zu sorgen. Wie die Mitglieder der Provinzial-
kommissionen, wirkt der Provinzialkonservator in der Regel
nur im Ehrenamte. Er bezieht jedoch eine vom Staate und
der Provinz gemeinschaftlich getragene, im einzelnen ver-
schieden bemessene Pauschalsumme als Dienstaufwands-
entschädignng. In einigen Provinzen hat allerdings der
Provinzialkonservator einen festen Gehalt oder eine fixe Re-
muneration, so daß hier nur das Staat samt als Ehrenamt
anzusehen ist.
Den Provinzialkommissionen obliegt speziell die Ver-
zeichnung (Inventarisation) der Denkmäler. Die Arbeiten
hiezu, die sich bereits ein Menschenalter im Gange befinden,
sind auch heute noch nicht abgeschlossen. 1902 haben unter
dem Vorsitze des Konservators der Denkmäler Beratungen
stattgefunden, welche zur Erziclung eines einheitlichen
Verfahrens in dieser Beziehung bestimmte Grundsätze
festgelegt haben. Aus denselben sei folgendes hervor-
gehoben:
Zu inventarisieren sind die Denlnniiler von di'r vorge-
schichtlichen Zeit bis 1870. Unter Umsläntlen kann das Ver-
zeichnis schon mit 1850 schließen. Doch wird es gelegent-
lich erwünscht sein, auch neuzeitliche Baudenkmale einzu-
beziehen. In dieser Richtung wird dem Verfasser die Ent-
scheidung überlassen. Wünschenswert ist eine gesonderte
Behandlung der vorgeschichtlichen und römischen Denk-
male. Die Ausführlichkeit ist nach den Zeitabschnitten
eine verschiedene. Objekte der Zeit nach Schinkel und
Schadow sind kurz und bündig zu behandeln. Besonderes
Gewicht ist auf alle Zutaten und Veränderungen aus den
der Entstehung des Werkes folgenden Perioden zu legen.
Denkmäler volkstümlicher Kunst sind gesondert und zu-
sammenfassend zu besprechen. Die Besitzverhältnisse sind
für die Aufnahme gleichgültig. Alle öftentlichen und privaten
Sammlungen sind zu berücksichtigen, größere Sammlungen,
welche eigene Publikationen besitzen, sind unter Hinweis
auf diese nur kurz zu behandeln, kleinere ausführlicher unter
summarischer Angabe des Inhaltes und Hervorhebung be-
merkenswerter Stücke. Nach gleichen Gesichtspunkten
die Archive und Bibliotheken. Als Vorarbeit hat die Zu-
sammenstellung der Literatur ortsgeschichtlichen und kunst-
geschichtlichen Charakters voranzugehen. Besondere Sorg-
falt ist auch den Nachrichten über verschollene oder ander-
wärts übertragene Denkmale zu widmen.
Die Beschreibung des Denkmales ist an Ort und
Stelle vorzunehtnen, am Kopfe sind der heutige Name und
die notwendigen Daten über Lage, Unterhaltungspflicht
respektive Eigentum anzugeben. Folgen genaue Direktiven
über die technische Seite der Beschreibung, Kennzeichnung
des Alters (durch Angabe des Jahres, Jahrzehntes oder
Jahrhunderts), womöglich Angabe des Meisters oder der
Schule. Werkzeichen, Marken sind ebenso aufzunehmen und
zu reproduzieren wie Inschriften. Bei der Beschreibung ist
eine bestimmte Reihenfolge für Baugeschichte, Baube-
schreibung, Anbauten und Ausstattungsstücke einzuhalten.
Polemik ist grundsätzlich ausgeschlossen. Zusammen-
fassungen sind erwünscht, namentlich solche kunstgeschicht-
licher Natur am Ende des Werkes. Ebenso detaillierte und
praktische Weisungen werden für die bildlichen (graphi-
schen und photographischen) und planlichen Darstellungen
gegeben. Jedem Heft ist eine Karte des behandelten Ge-
bietes nach bestimmten Direktiven beizugeben. Die Stil-
gattung der Bauten und Ausstattungsstücke ist durch be-
stimmte farbige Striche unter den Ortsnamen anzudeuten.
Für die vorgeschichtlichen und römischen Denkmale sind
besondere Karten herzustellen. Jedem Bande ist ein alpha-
betisches Ortschaftenverzeichnis, am Schlüsse des ganzen
Werkes sind genau vorgeschriebene Orts-, Sach- und Bild-
register beizufügen. Auch das Format wird auf zwei
Alternativen eingeschränkt und für den Druck des Textes
und der Abbildungen sowie für den Vertrieb eine Reihe
von Weisungen gegeben.
Auf dieser Basis sind bereits für eine Anzahl von
Provinzen vollständige Denkmälerverzeichnisse ausge-
arbeitet worden.
Das Kapitel „Förderung der Denkmalpflege durch den
Staat" bespricht nun die Einrichtungen, welche außer den
Konservatoren dir Denkmalpflege zu ilienen bestimmt sind.
■ 7*
263
Das Recht der Denkmalpflege in Preutten
264
Dahin gehören die Akademie des Bauwesens in Berlin,
die königl. Meßbildanstalt dortselbst (Anstalt für Photo-
grammetrie), der an der Berliner technischen Hochschule
eingerichtete Kurs für praktische Denkmalpflege, die von
der Schriftleitung des Zentralblattes der Bauverwaltung
herausgegebene Zeitschrift „Die Denkmalpflege", endlich
die staatlichen kunsthistorischen Museen, wie das königl.
Kunstgewerbemuseum in Berlin und das königl. Museum
in Kassel, in Zukunft auch das im Entstehen begriffene
Museum für iiltere deutsche Kunst in Berlin. Ilioher gehört
Wühl auch das von Lezius erst an späterer Stelle erwähnte
Museum für Völkerkunde (Abteilung für Prähistorik). So-
dann werden die Geldmittel besprochen, welche der Staats-
haushalt für Denkmalpflege widmet. Für die Unterhaltung
der Baulichkeiten, zu deren Erhaltung dem Fiskus eine
rechtliche Verpflichtung obliegt, wird lieim Etat des Kultus-
ministeriums ein Fonds von 44.000 Mark präliminiert. Zur
Gewährung von Subventionen („Beihilfen") an Eigentümer
von Denkmälern, denen die Unterhaltung dieser Objekte
schwer fällt oder unmöglich ist, stehen dem Kultusminister
173.000 Mark zur Verfügung, von welchen 123.0C0 Mark
ausschließlich für kirchliche Denkmale gewidmet sind.')
Nebstdem werden aber nach Bedarf einmalige außerordent-
liche Kredite für bestimmte Denkmäler ins Präliminare
eingestellt und wird erwähnt, daß in zahlreichen Fällen
überdies durch Gnadenbewilligungen aus dem Aller-
höchsten Dispositionsfonds ausgeholfen wurde. Diese
Gnadengeschenke haben in den letzten 20 Jahren für kirch-
liche Denkmale allein mehr als zwei Millionen betragen.
Schließlich wird der in einzelnen Fällen für besondere
Restaurierungsaktionen genehmigten Geldlotterien Er-
wähnung getan.
Von den gesetzlichen Vorschriften älteren Datums, welche
im folgenden Abschnitte im einzelnen angeführt werden, sind
vor allem die bereits oben besprochenen Bestimmungen des
allgemeinen Landrechtes bemerkenswert. Danach ist der
Staat berechtigt, soweit die Erhaltung einer Sache auf die
Erhaltung und Beförderung des allgemeinen Wohles Ein-
fluß hat, ihre Zerstörung oder Vernichtung zu untersagen.
Daß hier unter dem Gesichtspunkte des „allgemeinen
Wohles" auch die Denkmalpflege zu subsumieren ist (wo-
für nach unserer Terminologie wohl der weitere Begrift'
des das öffentliche Wohl involvierenden, darüber jedoch
noch hinausgehenden „öffentlichen Interesses" passen würde),
geht aus den folgenden Paragraphen deutlich hervor. Dort
wird nämlich ausdrücklich von „Statuen und Denkmälern
auf öffentlichen Plätzen" und von .Gebäuden in Städten,
an Straßen oder öffentlichen Plätzen" gesprochen. Eine
weitere Bestimmung verbietet ausdrücklich, „daß zur Ver-
') Zum Vergleiche seien hier aus dem Budget des öster-
reichischen Unterrichtsministeriums pro lgo8 folgende Ziffern an-
geführt: Als Pauschale zur Restaurierung und Konservierung
alter Bau- und Kunstdenkmale sind präliminiert 70.OOO K, an
einzelnen Subventionen für solche Zwecke zusammen 204.T00 K
(darunter für Profanbauten 21.200 K), ferner in der Abteilung
„Kultus" noch speziell für derartige Zwecke 62.000 K, zusammen
mithin 336.IOO K.
unstaltung der Städte und öffentlichen Plätze ein Bau oder
eine Veränderung vorgenommen werde".
Diese Subsumierung der Denkmalpflege unter die
ratio des öffentlichen Wohles dient offenbar als Grundlage
dafür, auch das bereits oben erwähnte Enteignungsgesetz
auf diesen Belang anzuwenden.
Von den älteren X'orschriften werden noch erwähnt:
eine Kabinettsordre von 1830, gemäß welcher den Stadt-
gemeinden die w-illkürlichc Abtragung ihrer Stadtmauern,
Tore, Türme, Wälle usw. weder in polizeilicher noch in
militärischer noch in finanzieller Rücksicht gestattet werden
kann und die bezüglichen Bestimmungen des allgemeinen
Landrechtes auch auf diesen Gegenstand Anwendung zu
finden haben. In der Durchführungsinstruktion dazu ist aus-
drücklich das Moment der historischen Erhaltungswürdig-
keit solchc-r Bauten hervorgehoben und auf die Möglich-
keit staatlicher Beiträge zur Erhaltung aus diesem Titel
hingewiesen. Diese Vorschrift wurde im j.dn-e 1856 mit er-
gänzenden Zusätzen republiziert.
Die Einsetzung des Konservators der Kunstdenkmäler
im Jahre 1843 gab Anlaß zur Hinausgabe einer Instruktion
für denselben, deren wesentliche Grundsätze bereits oben
bei Kennzeichnung der Organisation der Denkmalpflege
angeführt wurden. Dem Konservator ist die Initiative in
bezug auf Konservierungsfragen zur Pflicht gemacht. Da-
bei ist hier, zeitlich merkwürdig früh, der Standpunkt reiner
Konservierung, ohne daß von Restaurierung gesprochen
wurde, deutlich eingenommen. Weiter wird ihm die Be-
lebung des Interesses für die Denkmäler in den Provinzen
durch Fühlung mit den Lokalvereinen und Museen beson-
ders ans Herz gelegt.
Ein eigenes Kapitel behandelt die staatliche Auf-
sichtsgesetzgebung über Kommunen und Kirchen. Die Städte-
ordnungen (aus dem Beginne der 1850 er Jahre) wie die
Landgemeindenordnungen (aus der Mitte der 1850er Jahre)
enthalten gleichlautend einen Paragraph, wonach an die
Genehmigung des Bezirksausschusses beziehungsweise in
gewissen Fällen des Regierungspräsidenten gebunden sind
„die Veräußerung oder wesentliche Veränderung von Sachen
welche einen besonderen wissenschaftlichen, historischen
oder Kunstwert haben, namentlich von Archiven". Das Ge-
setz über die Zuständigkeit der Verwaltungsbehörden vom
1. August 1883 bestimmt ausdrücklich: „Gemeindebeschlüsse
über die Veräußerung oder wesentliche Veränderung von
Sachen, welche einen besonderen w-issenschaftlichen, histori-
schen oder Kunstwert haben, insbesondere von Archiven
oder Teilen derselben, unterliegen der Genehmigung des
Regierungspräsidenten." Im Zusammenhange hiermit wird
eine Reihe von Entscheidungen des Oberverwaltungsge-
richtes angeführt, welche zeigen, wie rigoros diese Be-
stimmungen interpretiert werden.
Das Gesetz über die Vermögensverwaltung der ka-
tholischen Kirchengerheinden vom 20. Juni 1875 bestimmt:
„Die Beschlüsse des Kirchenvorstandes und der Gemeinde-
vertretung bedürfen bei Veräußerung von Gegenständen,
welche einen geschichtlichen, wissenschaftlichen oder
Kunstwert haben, der Genehmigung der staatlichen Auf-
205
Das Recht der Denkmalpflege in Preußen
266
sichtsbehörde." Fast gleichlautend ist die Anordnung des
Gesetzes über das Aufsichtsrecht des Staates bei der Ver-
waltung der katholischen Diözesen vom 7. Juni 1876. Auch
hier sind Oberverwaltungsgerichtsentscheidungen ange-
führt, aus denen sich unter anderem ergibt, daß aus dieser
Bestimmung im Zusammenhalte mit den Durchführungs-
verordnungen die strikte Pflicht zur Erhaltung solcher
Gegenstände in ihrem gegenwärtigen Zustande abge-
leitet wird.
.Analog enthalten die Gesetze über die evangelische
Kirchen Verfassung (1876 und 1878) wörtlich gleichlautende
Bestimmungen.
Unter den allgemeinen Erlässen über die Organi-
sation der Denkmalpflege werden angeführt: eine Zirkular-
verfügung des Finanzministeriums von 1819 betreffend das
Verbot der Veräußerung fiskalischer Denkmäler; eine Zir-
kularverfügung mehrerer Ministerien vom Jahre 1823 be-
treffend die Fürsorge für die Denkmäler, Weisungen an
die Oberbaudeputation in dieser Richtung (1824); eine
Zirkularverfügung von 1830 betreffend die Erhaltung von
Denkmälern alter Kunst, namentlich von Glasmalereien,
eine solche von 1835 wegen Übertragung der Denkmal-
pflege an das Kultusministerium, vom Jahre 1837 betreffs
Beaufsichtigung und Erhaltung der Kunstdenkmäler (strikte
Bindung aller Reinigungen und Restaurierungen an die Ge-
nehmigung der Regierung), vom Jahre 1844 wegen Schonung
alter Denkmäler bei Erneuerung des inneren Zustandes
von Kirchen. Auch hier tritt, in einer der Zeit vorauseilen-
den Weise, schon ein Versuch zutage, sich von den damals
herrschenden puristischen Tendenzen der Stileinheit und
Stilreinheit loszureißen und jeder Stilepoche innerhalb des-
selben Denkmals ihr historisches Recht zu lassen. Erwähnt
werden dann noch eine Verfügung von 1849 wegen Siche-
rung von Denkmälern bei Veräußerung staatlicher Domänen
an Privatpersonen und von 1850 wegen Vorbehalt der
staatlichen Genehmigung zur Veräußerung oder Veränderung
von Denkmälern durch den Kultusminister.
Mit Ende der 1880 er Jahre setzt eine erneuerte Bewe-
gung zum Schutze der Denkmäler durch eine Reihe ein-
schlägiger Erlässe (meist Hinweis auf schon bestehende
Vorschriften unter zeitgemäßer Amendierung) ein. Be-
merkenswert ist hier insbesondere der Runderlaß des Unter-
richtsministeriums und des Ministeriums für öffentliche
Arbeiten — zwischen diese beiden Ressorts teilt sich der-
malen die oberste Kompetenz in Angelegenheiten der Denk-
malpflege, wobei die prinzipielle Führung dem erstgenannten
Ministerium, dem letzteren mehr die technische Seite zu-
fällt') — vom 6. Juni 1904 betreft'end das Verfahren und die
Zuständigkeit tler Staatsbeamten in Angelegenheiten der
Denkmalpflege. Hier wird zunächst der Denkraalsbegritf
') Auch in Österreich dürfte, mit HinlilicU auf die vor
kurzem erfolgte Krriclitung eines Arbeitsministeriums, welches im
wesentlichen mit technischen .Vgenden befaßt ist, eine Regelung
der Kompetenzen zwischen diesem Ministerium und dem Unter-
richtsministerium in Bezug auf die Dcnkmal[jllegc notwendig
werden.
erläutert und der Schutz der Denkmale auf „alle abge-
schlossenen Kulturepochen" erstreckt, „deren letzte etwa
bis 1870 rechnet". „Sollen Denkmale vom Schutze der
Denkmalpflege ausgeschlossen werden, so ist dazu das Ein-
verständnis des Provinzialkonservators notwendig." Der
Erlaß trifft weiter Verfügungen über die (lediglich kon-
sultative) Einflußnahme des Provinzialkonservators, dessen
Sistierungsrecht in dringenden Fällen übrigens gewahrt
bleibt, über sein Zusammenwirken mit den Lokalbau-
beamten, über die Art und das ^■erfahren bei Aufstellung'
und Begutachtung von Kostenanschlägen einschließlich
detaillierter Weisungen für die zugehörigen Photogramme,
über die Kontrolle der Bauführung während der Arbeiten
usw. Wenn der Regierungspräsident den Anträgen des
Provinzialkonservators nicht beistimmt und eine Verstän-
digung nicht erzielt wirtl, ist die Entscheidung der Zentral-
instanz herbeizuführen. „Sollte den Vorstellungen und Rat-
schlägen des Provinzialkonservators kein Gehör gegeben
werden, so kann auch von ihm durch Vermittlung des
Konservators der Denktnäler die Entscheidung der Zentral-
instanz angerufen werden." 1905 ergingen noch detaillierte
Weisungen wegen Vorbereitung von Anträgen an die
Zentralinstanz in .-Angelegenheiten der Denkmalpflege,
1907 ein Erlaß betreffend die technische Revision von Ent-
würfen und Bauanschlägen. Gemäß letzterem hat bei Her-
stellungen, deren Ivosten 50.000 Mk. übersteigen, grund-
sätzlich die Superrevision durch die höchste Baubehörde
Platz zu greifen. Bei Kirchen und Kunstdenkmalen hat diese
Superrevision jedoch schon bei einem Aufwände von inehr
als 15.000 respektive 10.000 Mk. einzutreten. Nach einer
Verordnung vom Oktober 1907 ist auch bei Fluchtlinien-
änderungen der Provinzialkonservator zu hören.
Die besonderen Erlässe in Angelegenheiten der Denk-
malpflege beziehen sich auf verschiedene Teilgebiete dieser
Administrativagende. Bemerkenswert ist hier eine Ver-
fügung vom Jahre 1843 mit bautechnischen Weisungen über
die Wiederherstellung alter Bauwerke, weil sich auch hier,
wie in der oben besprochenen allgemeinen Verordnung
vom Jahre 1844, schon eine der Zeit vorauseilende, moderne
Auffassung geltend macht. Es heißt u. a., „daß es nie Zweck
einer Restauration sein könne, jeden kleinen Mangel, der
als die Spur vorübergegangener Jahrhunderte zur Charak-
teristik des Bauwerkes beitrage, zu verwischen und dem
Gebäude dadurch das Ansehen eines neuen zu geben",
dann: „diejenige Restauration wäre am vollkommensten
zu nennen, welche bei Verbesserung aller wesentlichen
Mängel gar nicht zu bemerken wäre." „Am unangenehm-
sten fallen das starke Verstreichen der Fugen und das
Verzwicken in dick angetragenem Kalkmörtel auf-
Ähnlich empfiehlt aueli eine Zirkularverfügung aus
1854 lictrefts der Erhaltung von Holzschnitzwerken in
Kirchen, „daß alle Erneuerung die bestimmteste künstleri-
sche Fürsorge (zur Erhaltung des ursprünglichen Cha-
rakters am Äußeren) verlange, alle Üliernialung oder Über-
tünchung aber aufs sorgfältigste zu vermeiden sei". Von
analogen Tendenzen ist ein Runderlaß von 1884 betreffs
Erhaltung der architektonischen Ausbildung alter Fenster
267
Das Recht der DenkmalpHege in Preu'^en
208
bei Anbringung neuer Glasmalereien belierrscht, ebenso
ein Runderlaß von 1890 betreffend die Ausführung von
Restaurationsarbeiten an kirchlichen Ausstattungsstücken
und die Erhaltung derselben in der Kirche, auch wenn sie
Kunstrichtungen anderer Zeitepochen angehören. Der letztere
Erlaß tritt in sehr beherzigenswerter Weise den über-
flüssigen Verschönerungsbestrebungen der lokalen Faktoren
entgegen und wendet sich direkt gegen den Doktrinarismus
der Stilreinheit liei Restaurierungen und gegen die durch
solche Rücksichten diktierte Entfernung alter kirchlicher
Ausstattungsstücke behufs Ersatz durch neue. „Die staat-
liche Denkmalpflege befindet sich mit allen Autoritäten,
nicht nur Deutschlands, sondern auch des Auslandes, in
vollkommener Übereinstimmung darin, daß Denkmäler
dieser Art ihrer Bestimmung und ihrem Standorte nicht
entzogen werden dürfen, wenn sie einen Kunst- oder ge-
schichtlichen ^Wert haben, daß überhaupt das Bestreben,
die Baudenkmäler einheitlich im Charakter ihrer ersten
Erbauungszeit wiederherzustellen, unberechtigt ist und dem
Interesse der Denkmalpflege widerspricht."
Ein Runderlaß der beiden Zentralstellen (Kultus- und
Arbeitsministerium) vom 28. Juni 1891 ordnet die Kenn-
zeichnung von Ergänzungen und Erneuerungen bei alten
Baudenkmalen durch Anbringung passender Inschriften
mit der Jahreszahl an. Eine Vorschrift von 1895 wendet
sich gegen den Ölfarbenanstrich an Denkmalbauten, eine
andere von 1896 gegen die Verwendung anderen Dach-
deckungsmaterials als das der alten Eindeckung. Weitere
Verfügungen der Jahre 1902 und 1905 beschäftigen sich
mit der Anbringung von Heizungsanlagen und Blitzableitern
an alten Kirchen, eine solche vom Jahre 1903 mit den aus
Gründen der Verkehrssicherheit zu treffenden Maß-
nahmen bei alten Denkmalbauten. Endlich ordnet ein Er-
laß von 1907 die Bestellung eigener Pfleger (ständiger
Überwachungsorgane für den Bauzustand) bei alten Kirchen-
gebäuden an.
In einem selbständigen Abschnitte bespricht Lezius
die Vorschriften rücksichtlich der vor- und frühgeschicht-
lichcn Altertümer. Den allgemeinen Ausführungen ist zu
entnehmen, daß in der letzten Zeit seitens des Unterrichts-
ministers wiederholt die Absicht ausgesprochen wurde,
einen Gesetzentwurf über den Schutz von prähistorischen
Denkmälern und von Ausgrabungen und Altertumsfunden
im Landtag einzubringen. Dazu wird bemerkt, daß sämt-
liche bereits oben erwähnte, allgemein gesetzliche Be-
stimmungen auch auf Denkmale dieser Art Anwendung
finden, daß jedoch die im Grund und Boden von Privat-
personen ruhenden Altertümer, die gerade hier eines be-
sonderen Schutzes bedürfen, keinerlei Beschränkungen und
auch keiner Anzeigepflicht im Interesse der Denkmalpflege
unterworfen sind. „Hier ist es nur möglich, im Wege der
Enteignung nach Maßgabe des Gesetzes vom 11. Juni 1874
vorzugehen, was in vielen Fällen, namentlich bei zufälliger
.\uffindung verborgener Schätze, praktisch nicht einmal
durchgeführt werden kann." Neben den staatlichen Organen
tritt hier auch die Ingerenz der Generalverwaltung der
königlichen Museen in den Vordergrund. Dem Finder
solcher Münz- und Altertumsfundc wird seitens der könig-
lichen Museen jedenfalls der volle Metallwert und nach
Maßgabe der Seltenheit der Gegenstände ein angemessener
höherer Wert von vornherein in Aussicht gestellt.
Von besonderen \'orschriften werden erwähnt: die
bereits oben angeführten Verfügungen von 1823 und 1835,
welche den Regierungen die Erhaltungspflicht der alten
Kunstgegenstände und Denkmale oder geschichtlicher
Merkwürdigkeiten zur l'fliclu macht. Eine Zirkularver-
fügung von 1844 zur Verhütung der Abtragimg und Zer-
störung von Hünengräbern, Landwehren, Schanzen u. dgl.,
eine solche vom Jahre 1878 wegen Erwerbung von Alter-
tümern durch die Provinzialmuseen, ein Erlaß von 1886
betreffs Ausgrabungen auf fi.skalischem Boden, ferner vom
selben Jahre wegen Schutz der Altertümer vor Aufgrabung,
Zerstörung und Veräußerung durch unberufene Hände (güt-
liche Einwirkung gegen Raubgräberei), ebenso wegen Aus-
grabungen auf Liegenschaften der städtischen und länd-
lichen Gemeinden ("hier wird die Einwirkung schon mehr
imperativer Natur), weiterErlas.se von 1887 mit Ausdehnung
der Bestimmungen des vorigen auf Stiftungen und auf die
katholische Kirche, dann wegen Benachrichtigung der
Generalverwaltung der königlichen Museen von Altertums-
funden, wegen Bildung und Inventarisierung von Altertums-
sammlungen und Museen in den Provinzen, von 1903 wegen
Benachrichtigung des Museums für Völkerkunde bei prä-
historischen Funden gelegentlich von Eisenbahnbauten, von
1904 wegen Veröft'entlichung der Fundberichte der Pro-
vinzialkonservatoren, von 1906 wegen Erstattung von Im-
mediatberichten seitens der Oberpräsidenten in bedeuten-
deren Fällen.
Eine Reihe besonderer Vorschriften bezieht sich auf
die Behandlung alter Grabsteine. Die allgemeinen Bemer-
kungen, welche dieser Zusammenstellung vorangehen, ge-
langen zu der Argumentation, daß wohl in der Regel das
Eigentum der Grabsteine den Stellenbesitzern zusteht, doch
auch den Eigentümern des Kirchhofes durch die Kirch-
hofsordnungen oder sonstigen örtlichen Bestimmungen ein
entscheidendes Votum rücksichtlich der Entfernung von
Grabsteinen gesichert werden kann. Daher sei die Auf-
sichtsbehörde in der Lage, auf die Eigentümer des Kirch-
hofes im Interesse der Erhaltung des Denkmalschatzes an
(irabsteinen entsprechend einzuwirken.
Eine Zirkularverfügung von 1835 beschäftigt sich mit
der Veräuf.serung und anderweitigen Verwendung von alten
Leichensteinen, ein Kunderlass von 1889 mit der Erhaltung
solcher Objekte, einer von 1902 mit den \'orschlägen des
Konservators der Kunstdenkmäler zur .\ufstellung steinerner
Grabdenkmale. Diese Vorschläge enthalten eine Reihe de-
taillierter praktischer Winke für die Konservierung solcher
Objekte. Folgen noch einige Spczialbestimmungen, so
eine Zirkularverfügung von 1863 betrelTs Behandlung von
Glocken, eine solche von 1889 betrefts Schonung alter
Steinmetzzeichen, eine von 1898 wegen Erhaltung frei-
liegender Mauern alter Baudenkmale, endlich eine Weisung
von 1904 wegen Erhaltung alter Orgelgehäuse.
Ein kurzes Kapitel ist den strafrechtlichen Bestim-
26g
Das Recht der Denkmalpflege in Preußen
270
muiigen gewidmet. Hier kommt einzig — aber wolil aucli
in ausschlaggebender Weise — der § 304 des deutschen Straf-
gesetzes vom 15. Mai 1871 in Betracht, welcher die histo-
rischen und Kunstdenkmalerausdrücklich unter qualifizierten
Schutz stellt. „Wer vorsätzlich und rechtswidrig Gegen-
stände der Verehrung einer im Staate bestehenden Religions-
genossenschaft oder Sachen, welche dem Gottesdienste
gewidmet sind, oder Grabmäler, öffentliche Denkmäler,
Gegenstände der Kunst, der Wissenschaft oder des Ge-
werbes, welche in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt
werden oder öffentlich aufgestellt sind, oder Gegenstände,
welche zum öffentlichen Nutzen oder zur Verschönerung
öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dienen, beschädigt
oder zerstört, wird mit Gefängnis bis zu drei Jahren oder
mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark bestraft .... Der Versuch
ist strafbar." Das charakteristische Merkmal liegt in der
Beeinträchtigung öffentlicher Interessen, welche durch die
Beschädigung oder Zerstörung der unter dem Schutze des
§ 304 stehenden Sachen bewirkt wird.
Dem nun folgenden Abschnitte über die neue Gesetz-
gebung gegen Verunstaltung schickt Lezius allgemeine
Bemerkungen voraus, denen zu entnehmen ist, daß die
Bedeutung dieser Gesetze für die Denkmalpflege nach dem
Zusammenhange zu beurteilen ist, in welchem hervor-
ragende Baudenkmäler mit dem Straßen-, Orts- oder Land-
schaftsbilde stehen. Nicht nur der öffentliche Besitz, sondern
auch das absolut freie Privateigentum ist den polizeilichen
Beschränkungen des Gesetzes unterworfen, wenn es an
einer öffentlichen Straße oder einem öffentlichen Platze
gelegen ist beziehungsweise in jenen Ortsteilen, welche
den verstärkten Schutz des „Ortsstatutes" genießen. Im
Rahmen dieser Vorschriften liat nun auch die Ortspolizei-
behörde die Grundsätze der Denkmalpflege zu beachten.
Das Gesetz gegen die Verunstaltung landschaftlich
hervorragender Geg^enden vom 2. Juni 1902 verleiht
den Landespolizeibehörden die Befugnis, zur Verhinderung
derartiger Verunstaltungen solche Reklameschilder und
sonstige Aufschriften und Abbildungen, welche das Land-
schaftsbild verunzieren, außerhalb der geschlossenen Ort-
schaften auf Grund des Gesetzes über die allgemeine
Landesverwaltung vom |ahre 1883 zu verbieten.
Das Gesetz gegen die Verunstaltung von Ortschaf-
ten und landschaftlich hervorragenden Gegenden vom
15. Juli 1907 ordnet an, daß die baupolizeiliche Genehmi-
gung zur Ausführung von Bauten und baulichen Verände-
rungen zu versagen ist, wenn dadurch Straßen oder Plätze
der Ortschaft oder das Ortsbild völlig verunstaltet werden
würden. Die Eigentumsfrage ist dabei irrelevant. Durch
Ortsstatut kann für be-timmte Straßen und Plätze von
geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung vorgeschrieben
werden, daß die l}aupolizeiliche Genehmigung zur Aus-
führung von Bauten und baulichen Veränderungen zu ver-
•sagen ist, wenn dadurch die fügenart des Orts- oder
Straßenbildes beeinträchtigt werden würde. Ferner können
durch das Ortsstatut einzelne Bauwerke von geschichtlicher
oder künstlerischer Bedeutung gegen bauliche .Audenmgen,
welche ihre Eigenart oder ihren Eindruck beeinträchtigen
würden, unter besonderen Schutz gestellt werden. Die Er-
lassung eines solchen Ortsstatutes steht jedoch im freien
Belieben der Gemeinden, wodurch also der Schwerpunkt
der Denkmalpflege von der Staats-fZentral-)Verwaltung in
die Initiative der kommunalen Selbstverwaltungskörper
verschoben wird. Durch das Ortsstatut kann ferner die An-
bringung von Reklameschildern, Schaukästen, Aufschriften
und ."Abbildungen der Genehmigung der Baupolizeibehörde
vorbehalten werden. Ebenso können durch dasselbe für die
Verbauung bestimmter Flächen (Landhausviertel, Badeorte,
Prachtstraßenl besondere, über die baupolizeilichen Be-
schränkungen hinausgehende Anforderungen gestellt werden.
Der Beschlußfassung über das Ortsstatut hat eine An-
hörung Sachverständiger vorauszugehen. Ebenso sind vor
Erteilung oder Versagung der Genehmigung Sachverständige
und der Gemeindevorstand zu hören. Gegen den Bescheid
der Polizeibehörde hat der Gemeindevorstand das Rekurs-
recht an die Aufsichtsbehörde.
Für selbständige Gutsbezirke können die Vorschriften
des Ortsstatutes nach Anhörung des Gutsbesitzers vom
Kreisausschuß erlassen werden. Der Regierungspräsident
ist befugt, außerhalb der Ortschaften ähnliche baupolizei-
liche Beschränkungen zum Schutze des Landschaftsbildes
vor gröblicher \'erunstaltung vorzuschreiben. Vor Ver-
sagung der Genehmigung sind Sachverständige und der
Gemeindevorstand zu hören.
Die Durchführungsverordnung zum Gesetz enthält
genauere Bestimmungen zu vorstehenden Grundsätzen.
Wann einer Straße oder einem Platz eine besondere ge-
schichtliche oder künstlerische Bedeutung zukommt, wird
als Frage des einzelnen Falles erklärt. Künstlerisch be-
deutend können auch neu angelegte Straßen oder Plätze
sein. Nur eine wirkliche Beeinträchtigung des Orts- oder
Straßenbildes ist Voraussetzung des Verbotes. Neu- oder
Umbauten haben sich in den geschützten Teilen den be-
nachbarten Gebäuden derart anzupassen, d. h. mit dem
nötigen Takte unterzuordnen, daß das Gesamtbild eine
Schädigung nicht erleidet. Die Beeinträchtigung des Ein-
druckes einzelner Bauwerke wird nicht nur in der Vornahme
baulicher Änderungen an ihnen selbst, sondern auch in der
Ausführung von Bauten und baulichen Änderungen in der
L'mgebung erblickt. In beiderlei Hinsicht kann durch das
Ortsstatut ein Bauverbot herbeigeführt werden. Die gänz-
liche Niederlegung im Privateigentume stehender Bau-
werke kann aber nicht verboten werden. Was die Reklame-
schilder anbelangt, wird bemerkt, daß die Reklame von
Handel und Industrie nicht entbehrt werden könne; nur
ihren Ausschreitungen sei entgegenzutreten. Betreffs des
Schutzes einzelner Ortsteile wird angeführt, daß nicht nur
die gröbliche, sondern jede Verunstaltung der geschützten
Teile untersagt werden kann.
Darüber, wer als Sachverständiger zu gelten hat, trifft
das (lesetz keine Entscheidung. Soweit es sich um den
Schutz künstlerisch oder geschichtlich bedeutender Straßen
oder Objekte handelt, werden — so bemerkt die Durch-
führungsv<-rordnung — die Provinzialkonservatoren ge-
eignete Gutachter sein. Wo es sich um hiihere ästhetische
271
Das Recht der Denlimalpllcfje in Preußen
272
Ziele handle, wird empfohlen, Vertreter der Künstlerschaft
heranzuziehen. Auch wird auf die verschiedenen techni-
schen (Ingenieur- und Architekten-)Vereine hingewiesen.
Jedenfalls sind die Gemeinden frei in der Entschließung,
wen sie als Sachverständige hören wollen; nur müssen es
wirkliche Sachverständige sein. Ein Zwang, dem Gutachten
zu folgen, besteht für die Gemeinden nicht. Hier wird also
alles vom guten Willen der letzteren abhängen.
Was den Begriff der „landschaftlich hervorragenden
Gegend" anbelangt, so kann nicht das Heimatsgefühl der
Bewohner allein maßgebend sein, sondern die Bewertung
der Landschaft durch die öffentliche Meinung, den Zustrom
von Besuchern usw.
Da es sich um eine immerhin einschneidende Maß-
nahme handelt, wird den Behörden empfohlen, mit be-
sonderer Vorsicht zu Werke zu gehen. Es ist in jedem
Falle zu prüfen, oh nicht wirtschaftliche Interessen von
schwerwiegenderBedeutung gefährdet werden, denen gegen-
über die avif ästhetischem Gebiete liegenden Wünsche
zurücktreten müssen.
Im Interesse des malerischen Ansehens der Städte
und Dörfer sind außerdem in den Jahren 1903 und 1908
besondere Runderlässe hinausgegeben worden, welche in
der Hauptsache die Beibehaltung der heimatlichen Bauweise
zum Zwecke haben. Diese Weisungen tadeln die Neigung,
den Wohnhäusern ein in die Augen fallendes Äußere, eine
nach landläufiger Anschauung moderne Erscheinung zu
geben. In diesem Bestreben liege eine Geringschätzung
der Überlieferung. Früher baute man in der Kleinstadt
und auf dem Lande nach örtlichem Herkommen unter dem
Einflüsse zünftiger Kegeln handwerksmäßig schlicht. So
entstanden die charakteristischen Bautypen. Jetzt werden
dagegen mit Vorliebe die Formen des Großstadthauses auf
die Bürgerhäuser der Mittel- und Kleinstadt übertragen.
Hierin soll Wandel geschaffen und wieder angeknüpft
werden an die gesunde Überlieferung früherer Zeit. Dabei
soll aber die Wiederaufnahme älterer Stilformen sich nicht
nur an Äul.^erlichkeiten halten, sondern im Sinne und Geiste
iler Zeit, die diese Formen schuf, für die anders gearteten Be-
tlürfnisse der Gegenwart einen entsprechenden, stilgemäl'sen
Ausdruck suchen. Daher solle im bauenden Publikum die
Erkenntnis geweckt werden, daß ein Strafsen-, Stadt- und
Landschaftsbild, möge es sich aus noch so einfachen und
scheinbar anspruchslosen Teilen zusammensetzen, ein kultur-
geschichtliches Erbteil ist, dessen Wert darin liegt, daß es
im künstlerischen Sinn ein Ganzes bildet, das durch un-
schöne, aufdringliche und fremdartige Neubauten ebenso
geschädigt wird wie durch Beseitigung wesentlicher Teile
des Vorhandenen — vi'ahrhaft beherzigenswerte Worte, die
verdienen, auch außerhalb des Geltungsgebietes dieser Vor-
schrift nach Gebühr gewürdigt zu werden.
Anhangsweise wird noch die Pflege der Naturdenk-
male') behandelt, für deren Schutz jedoch lediglich eine
beratende Einwirkung des dazu berufenen staatlichen Kom-
missars vorgesehen und jeder Zwang von vornherein aus-
geschlossen wird.
Wenn wir den allgemeinen Eindruck dieses Kom-
plexes von Vorschriften im Vergleiche zu den in Öster-
reich geltenden Bestimmungen zusammenfassen, muß gesagt
werden, daß zwar auch Preußen von dem wünschenswerten
Zustande einer solchen Legislative noch weit entfernt ist,
welche zwangsweises und erfolgreiches Einschreiten in
allen Fällen des Denkmalschutzes gewährleisten würde.
Immerhin wird aber zuzugestehen sein, daß dort für eine
rigorose Handhabung des Denkmalschutzes durch die
zitierten Vorschriften des allgemeinen Landrechtes, des
Strafgesetzes und insbesondere des — in Österreich noch
fehlenden — Enteignungsgesetzes, dann durch die Ge-
meinde- und Bauordnungen und vor allem durch die Ge-
setze gegen Verunstaltung mindestens weit bessere Grund-
lagen gegeben sind, als bei uns.
Weder unsere Staatsgrundgesetze'), noch unser bürger-
liches Gesetzbuch^), noch unser Strafgesetz-') bieten nur
annähernd solche HandhaVien, und auch die Vorschriften
') Der von der preußischen VerwaUunn akzeptierte Terminus
tcchnicus „Naturdenkmale" will mir ein Coniradictio in adjccio
scheinen. Jedes Denkmal ist ein gewolltes, von Menschenhand
gesetztes, während die Naturbildung eben eine rein natürliche,
ungewollte Bildung ist. Nach dem Statute für die „staaUiche
Stelle für Naturdenkmalpflege" in Preußen handelt es sich denn
auch tatsächlich nur um hervorragende und charakteristische Natur-
bildungen, denn §2 des Statutes gelangt zu der Definition: „Unter
Nauirdenkmalen . . . sind besonders charakteristische Gebilde der
heimatlichen Natur zu verstehen. *•
'1 Gesetz vom 21. Dezember 1867 Nr. 142 R.-G.-Bl. Art. 5:
■ Das Eigentum ist unverletzlich. Eine Enteignung gegen den Willen
des Eigentümers kann nur in den Fällen und in der Art eintreten,
welche das Gesetz bestimmt." Die Möglichkeit einer Eigentums-
beschränkung aus Gründen des Denkmalschutzes ist in Ermang-
lung eines eigenen Gesetzes hiefür also nicht gegeben.
■) § 365 a. h. Gh.: „Wenn es das allgemeine Beste erheischt,
muß ein Mitglied des Staates gegen eine angemessene Schadlos-
hallung selbst d.as vollständige Eigentum einer Sache abtreten."
Nur für Funde von wissenschaftlichem Interesse sind die für das
Finden eines Schatzes (Anzeigepflicht) in den §§ 3g8 — 401 a. b. Gb.
normierten Vorschriften maßgebend. Außerdem haben die politi-
schen Behörden von numismatischen und anderen antiquarischen
Funden die Anzeige an die Landesstelle zu erstatten, welche die
für solche Gegenstände bestehenden Anstalten und Vereine in
Kenntnis setzt (Hfkzd. vom 16. Juni 1846 Nr. 70 J. G.-S.).
Die vorkommenden archäologischen Funde sollen möglichst
überwacht, über die wichtigeren die Anzeige an das k. k. Münz-
und Antikenkabinett geleitet und die Finder, insoweit es ohne Zwang
tunlich ist, zur Einsendung besonders interessanter und leicht
transportabler Stücke veranlaßt werden (Hfkzd. vom 14. August
1846 Pol. G.-S. 74. Bd. S. 174).
') Boshafte Beschädigungen fremden Eigentums werden ohne
Rücksicht auf die Höhe des entstandenen Schadens als Ver-
brechen (der öffentlichen Gewalttätigkeit) bestraft, wenn sie nach
§ 85 c St.-Gs. „an Eisenbahnen . . . oder an den dazu gehörigen An-
lagen, Beförderungsmitteln, Maschinen, Gerätschaften oder anderen
zum Betriebe derselben dienenden Gegenständen oder an Dampf-
schiffen, Dampfmaschinen, Dampfkesseln, Wasserwerken, Brücken,
Vorrichtungen in Bergwerken, oder überhaupt unter besonders ge-
fährlichen Verhältnissen".
273
Tätigkeitsbericht
274
der Bauordnungen*), der Landes- und Gemeindeordnungen^),
sowie unsere Kultusgesetze °) versagen bei der Anwendung
auf den Denkmalschutz fast gänzlich.
ferners nach § 89 St.-G. „an irgend einem Bestandteile des
Staätstelegraphen verübt werden, den Betrieb desselben absichtlich
stören, oder einen vorsätzlichen Mißbrauch dieser Staatsanstalt
involvieren".
Dieses qualifizierten Schutzes erfreuen sich also Denk-
male nicht.
*) Z. B. Bauordnung lür N.-Ö. (ähnliche Bestimmungen in
den Bauordnungen fast aller Kronländer) § 5 : rBei Verbauung bis-
her freier Plätze, sowie bei der Wiederverbauung größerer Brand-
stätten und bei der Regulierung der Straßen und Gassen eines
Ortes oder einzelner Ortsteile, ist die Gemeinde verpflichtet, einen
Regulierungsplan . . . zugrunde zu legen.
Gemeinden, welche kein eigenes Gemeindestatut besitzen,
haben diesen Regulierungsplan vor seiner Durchführung der k. k.
politischen Behörde, Gemeinden im Wiener Polizeirayon dem
Ministerium des Innern zur Erteilung ihrer Zustimmung vorzu-
legen und hat derselbe sodann bei den einzelnen Bauführungen
als Richtschnur zu dienen."
§ 29: „Bei Bauten zum Zwecke des öffentlichen Gottesdienstes,
sowie bei Bauten, welche der Staat oder ein unter der Verwaltung
des Staates oder Landes stehender öffentlicher Fonds führt, bleibt
die Prüfung und Genehmigung des Bauplanes... der k. k. Statl-
halterei vorbehalten.
Bei Bauten, welche die Gemeinde oder ein Mitglied des
Geraeindevorstandes führt, hat die politische Behörde erster In-
stanz, und in Städten mit eigenen Statuten die von der Statt-
halterei zu delegierende politische Behörde die . . . Amtshand-
lungen zu pflegen."
Darnach ist also der Gesichtspunkt der Denkmalpflege in
keiner Weise hervorgehoben. Bestenfalls könnte eine Ingerenz
dieser Art in die Bestimmung über gottesdienstliche Bauten inter-
pretiert werden.
^) Artikel XXIV des Gesetzes vom 5. März 1862 Nr. 18
R.-G.-Bl. (Reichs-Gemeindegesetz): „Der Landtag wacht mittels
seines Ausschusses, daß das Stammvermögen der Bezirke, Gaue
oder Kreise, sowie der Städte und Kurorte, welche mit eigenen
Statuten versehen sind, und das Vermögen ihrer Anstalten unge-
schmälert erhalten werde.
An seine Genehmigung sind wichtigere, insbesondere den
Haushalt betreffende Akte gebunden."
Die Intention ist also hier nur auf die „ungeschmälerte Er-
haltung" des Gemeindevermögens gerichtet.
0) Gesetz vom 7. Mai 1874 N'r. 50 R.-G.-Bl. § 38: „Für die
Gebarung mit kirchlichem Vermögen gilt als Regel, daß dasselbe
den für gemeinnützige Stiftungen bestehenden staatlichen Schutz
genießt. Die staatliche Kultusverwaltung ist insbesondere befugt,
die Erhaltung des Stamravermögens der Kirchen und kirchlichen
Anstalten zu überwachen, sich jederzeit von dem Vorhandensein
desselben die Überzeugung zu verschaffen und wegen Einbringung
wahrgenommener Abgänge das Erforderliche einzuleiten."
Verordnung des Ministeriums f. K. u. U. vom 20. Juni 1860:
„Infolge Allerhöchster Entschließung vom 9. Juni :86o ist die
Veräußerung kirchlichen Gutes, soweit es den Wert von 100 fl.
(200 K) übersteigt, an die staatliche Bewilligung gebunden. Diese
erteilt bei Kirchengut, dessen Wert 8000 fl. (16.000 A') nicht
übersteigt, die politische LandesstcUe, bei Kirchengut im Werte
von mehr als 8000 fl. (iG.ooo AT) bis 20.000 fl. (40.OOO K) das
Mitteilungen «Iflr U, k, Zentral-Kommisston iqoR
Deshalb führt gerade der Vergleich mit dem preußi-
schen Rechte der Denkmalpflege, trotz der dort herrschen-
den Abneigung gegen eine allgemeine Kodifikation in
diesem Belange, für unsere österreichischen Verhältnisse
zu dem von der Zentral-Kommission für Kunst- und histo-
rische Denkmale mit catonischer Beharrlichkeit wieder-
holten „Ceterum censeo": Die Erlassung eines besonderen
strengen Gesetzes zum Schutze der Denkmale ist ein
dringendes, unabweisliches Bedürfnis der Allgemeinheit
und eine Pflicht der Staatsverwaltung.
Wilhelm Freiherr von Weckbf.cker
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, Alt neu schule, altes jüdisches Rathaus.]
Konserv. JeR.^bek berichtet, daß an den Objekten eine Reihe
von Herstellungen vorgenommen wurde, durch welche der
Alterswert dieser wichtigen Denkmale sehr geschädigt wird.
Das Rathaus erhielt einen unschönen modernen Anstrich,
die Steinteile wurden in Stuck ergänzt und vertüncht,
steinerne Fensterbänke herausgenommen. Ähnliche be-
klagenswerte Veränderungen stehen noch bevor; so soll
das Portal der Synagoge zugemauert unil in ein Fenster
verwandelt, die sogenannte Hochschule mit einem neuen
Giebel und neuen Stuckverzieriingen ausgestattet werden
tind einen neuen Eingang erhalten. Der Konservator sprach
sich auf das nachdrücklichste gegen diese Herstellungen
aus und verlangte: 1. daß das Portal unverändert erhalten
werde, 2. das Herausnehmen der Fensterbänke, die Aus-
führung des Giebels und der Stuckverzierungen unterbleibe
und 3. der Anstrich durch einen weniger störenden ersetzt
werde. Einverstanden.
Prag, alter israelitischer Friedhof] Der Friedhof
hat in der letzten Zeit eine neue Totenkammer erhalten,
die mit großem Aufwände in einem pseudohistorischen
Stile erbaut wurde. Beabsichtigt ist ein teilweiser Ersatz
der Einfriedungsmauer durch ein Gitter. Mit Recht hat der
Klub „Za starou Prahu" hiegegen Stellung genommen. Der
Hauptreiz des weltberühmten Friedhofes liegt in der poe-
tischen Stimmung, mit der sich dort ferne von allem
Tagestreiben Monumente des Sterbens und Vergehens mit
der alles neubelebenden Natur verbinden. Diese poe-
tische Stimmung hat durch die bei den Assanierungsarbeiten
durchgeführte Modernisierung der Umgebung bereits eine
große Einbuße erlitten und würde ohne Zweifel noch weit
mehr geschädigt werden, wenn man die Unifriedungsmauer
durch ein modernes Gitter ersetzte. Es würde nicht nur
das neue Gitter selbst störend wirken, sondern man würde
damit auch den Friedliof dem Straßenlärme und der neuen
Ministerium f. K. u. LT., bei VeräuCcrung von Kirchengut im
höheren Werte ist die Allerhöchste Schlu^fassung einzuholen."
Auch hier ist also nur das Vermögensinteresse geschützt,
wodurch sehr oft geradezu ein Konflikt mit den diesem Interesse
meist entgegenstehenden Tendenzen des Denkmalschutzes herbei-
geführt wird.
18
■■/.■y
Tätiokeitsberieht
276
Umgebung direkt öffnen und jene Abgeschlossenheit und
Ruhe zerstören, die zu den Grundbedingungen der stim-
mungsvollen Wirkung gehört. Die Z. K. unterstützt daher
die von dem Klub „Za stnrou Prahu" eingeleiteten Schritte
auf das nachdrücklichste.
Prag, Palais Kinsk}-.] Konserv. jKfiABEK berichtet,
daß bei Adaptierungsarbeiten im abgelaufenen Sommer
Plafondmalereien und Stukkaturen aufgedeckt wurden,
deren pietätvolle Erhaltung zugesichert worden ist.
Prag, Jilska-Gasse, Haus v Vej vodu.) Das Ge-
bäude (Fig. 52), ein wertvolles Denkmal der Renaissancezeit
mit einer prächtigen Giebelfassade, einem schönen Portale,
interessanten gewölbten Räumen und offenen Bogengalerien
Fi};. 52 Prag, Jilska-Gasse, Haus v Vejvodu
im Innern, sollte demoliert werden, um einem Neubaue
Platz zu machen. Dies wäre um so bedauerlicher gewesen,
als sich an das Haus, das die Wohnung des Bürgermeisters
TuREK von RosKNTH.^i., dcs heldenmütigen Verteidigers
Prags gegen die Schweden im Jahre 1648 war, manche
historische Erinnerungen knüpfen. Ein Kunstfreund kaufte
das Haus in selbstloser Weise an, ließ an demselben die
notwendigsten Konservierungsarbeiten vornehmen, im In-
nern die später eingefügten Zwischenwände beseitigen, so
daß das Haus auch über die innere Anlage eines Prager
Patrizierhauses des X.V'1. Jhs. Belehrung bietet. Dabei
kamen drei sehr schön bemalte und ein mit Intarsien ver-
zierter Holzplafond aus der Kenaissancezeit zutage. Um
das Haus dauernd in seiner jetzigen Gestalt erhalten zu
können, beabsichtigt der Verein Umelecka beseda den
Ankauf desselben und die Verwendung für Vereinszwecke.
Die Z. K. begrüßt diese Absicht auf das wärmste und be-
fürwortet hiefür eine Staatssubvention.
Bela, Pfarrkirche.] Mit einem Projekte für den
Umbau, welches den grüßten Teil der alten Kirche erhält,
erklärt sich die Z. K. einverstanden, wenn die beabsich-
tigte Regotisierung der Fenster des Presbyteriunis unter-
bleibt.
Deutsch-Brod, Profanhaus.] K<mserv. Wirth be-
richtet, daß das aus dem Ende des XV. oder dem -Anfange
des X\"I. Jhs. stammende Haus Nr. 52 im heurigen Sommer
restauriert wurde, wobei die Stukkodekorationen der
Fassade abgeschlagen, die steinernen Fenstereinrahmungen
herausgenommen und die Fassadenwand neu gegliedert
wurde. Seiner Intervention gelang es lediglich zu erwirken,
daß das Portal und der untere Teil der Fassade unver-
ändert erhalten blieben.
Cervena Keöic, Dekanalkirche, Grabsteine.]
Wie die f. e. Güterzentralkanzlei mitteilt, werden die wert-
vollen Grabsteine des XVII. Jhs. an passenden \md ge-
sicherten Stellen der Kirche neu aufgestellt.
Cervena Recic, f.-e. Schloß, Sgraffiti.j Die f.-e.
Güterzentralkanzlei teilt mit, daß die Sgraffiti entsprechend
geschützt sind.
Dobraken, St. Georgskirche.] Einem vorgelegten
Projekte für die Erweiterung der Kirche stimmt die
Z. K. zu.
Jungbunz lau, Wenzelskirche (Bethaus der böh-
mischen Brüder).] Gegen das Projekt für die Restau-
rierung erhebt die Z. K. unter der Bedingung keine Ein-
wendung, daß 1. der obere Teil des Giebels nur insoweit
geändert werde, als dies durch den tatsächlichen baulichen
Befund gerechtfertigt erscheint, jede Kombination ver-
mieden und die projektierten Vasen weggelassen werden;
2. die Gesimse nur im absolut notwendigen Maße erneuert
und geringfügige Schäden nicht ausgebessert werden, um
die Altersspuren nicht ganz zu verwischen; 3. die Über-
reste der Sgraffiti im alten Verputze ausgespart werden
und im vorgefundenen Bestände, ohne Erneuerung oder
Ergänzung verbleiben.
Klattau, Dekanalkirche, Fresko.] Konserv. V.vnkk
berichtet, daß gelegentlich der Instandsetzung der Musik-
empore Reste von Wandgemälden an der westlichen Stirn-
wand des rechten Seitenschiffes zutage traten, welche
einst die ganze Wandfläche des ursprünglich niedrigeren
Seitenschiffes bedeckt haben. Das Gemälde stellt eine in
der Mandorhi thronende Madonna mit Kind dar, umgeben
zu beiden Seiten von je zwei adorierenden Engeln; unter-
halb sieht man kreisrunde Nimben und die oberen Kopf-
teile von Heiligen, deren übrige Gestalt von dem im Jahre
1552 aufgeführten Emporengewölbe verdeckt ist. Das
Gemälde scheint zu Anfang des XV. Jhs. entstanden zu
sein, wurde jedoch später (vermutlich knapp vor dem
Umbau des Schiffes) in robuster Weise, aber mit Beibehal-
tung der Silhouette, übermalt und dürfte wahrscheinlich
277
Tätigkeitsbericht
278
als eine Apotheose Mariens das Schlußbild einer an der
nördlichen Schiffswand beginnenden und rings um die
Kirche sich fortsetzenden Marienlegende bilden. Das Ge-
mälde wird gereinigt und fixiert.
Es bildet einen weiteren Beleg für die ursprüngliche
Anlage eines Mittelschiffes mit eingebauter Orgelempore
(dafür sprechen zahlreiche unter der Kalktünche vorgefun-
dene und wahrscheinlich von Chorknaben in die Wände
eingeritzte ornamentale und figurale Drolerien von mittel-
alterlichem Typus) und zweier niedrigeren Seitenschiffe
von ähnlichem Charakter und Größe, wie in den benach-
barten Kirclien in Nepomuk, Schüttenhofen, Horazdovic
und Bergreichenstei)!.
Kolin, Allerheiligenkirche.] Es ist beabsichtigt,
das Presbyterium zu erhalten, das baufällige Langhaus zu
demolieren. Die Z. K. spricht sich für die Erhaltung der
gesamten Bauanlage (inklusive des Langhausesi aus, da
auch dieses — vom westlichsten Teile abgesehen — aus
gotischer Zeit stammt, sein Bauzustand kein außer-
ordentlich ungünstiger ist, die Erhaltung vielmehr mit
verhältnismäßig bescheidenen Kosten (ungefähr 7000 A')
erzielt werden konnte. Endlich ist das Langhaus ein histo-
risch bedeutungsvoller und durch besonders wertvolle
Details ausgezeichneter Bauteil und das Gesamtbild der
Kirche ein anmutiges und interessantes.
Komotau, St. Ig natiuskirc he, Kriegerdenkmal.]
Konserv. Hofmann berichtet, daß von der Herstellung eines
Kriegerdenkmales über dem Portale der Kirche abgesehen
und dafür ein selbständiges Denkmal in der Allee errichtet
wurde.
Licomelic, Münzfund.] Wie Korresp. Divis berichtet,
wurde im Garten des Realitätenbesitzers Josef MareCek
Nr. 19 in der ersten Hälfte Juli in einer Tiefe von 0-75;;;
ein zerschlagenes, braunglasiertes Töpfchen (Durchmesser
7 cm am Boden, 9 cm in der Mitte) mit etwa 300 Silber-
münzen verschiedener Größe gefunden. Über 280 Münzen
der Kaiser Maximilian IL, Rudolf H. und Mathias (teils
ohne Jahreszahl, teils von 1587 bis 1618), darunter ein
großer Teil von Maleygroschen, wurden zustande gebracht
und. sollen dem böhmischen Landesmuseum oder dem
Museum der Stadt Pardubitz übergeben werden. Die Reste
des Fundes (ebenso die Topfscherben) wurden verschleppt.
Lobositz, Maria - Einsiedl - Kapelle.] Konserv.
LuKSCH berichtet, daß die Kapelle an der Rückwand eine
an die in der Schlacht bei Lobositz Gefallenen erinnernde
Gedenktafel erhielt, die eine günstige ästhetische Wirkung
nicht hervorbringt.
Meckl, Kirche Maria Schnee.] Konserv. Ho|'M.\nn
berichtet, daß folgende Arbeiten in Aussicht genommen
sind: 1. Herstellung einer Zement- oder Chamotteziegel-
pflastening an Stelle der alten nicht mehr reparaturfähigen
Ziegelpflasterung; 2. Herstellung neuer Fensterrahmen;
3. Herstellung einer neuen Orgel; 4. Anschaffung eines
neuen Hochalt.irs und neuer Seitenaltäre, Ausbesserung
\ni(l Staffierung der Kanzel, Komraunionbank, Orgelchor-
l)rüstung und Kirchenbänke. Der Konservator sprach sich
dahin ,uis, d.d.s der neue Hauptaltar in den Dinicnsioni-n
und Formen des bestehenden Altars unter Wiederverwen-
dung aller hierzu geeigneten Teile, insbesondere der ge-
schnitzten Figuren und des Altarbildes, errichtet werde.
Von den Seitenaltären hat nur einer — der westliche —
kunstgeschichtliche Bedeutung, doch ist seine Weiterver-
wendung im Hinblicke auf seinen schlechten Erhaltungs-
zustand nicht möglich, das Altarbild ist zu erhalten. Das
Orgelgehäuse ist wertlos und kann unbedenklich für die
aus liturgischen Rücksichten notwendige Aufstellung einer
neuen Orgel preisgegeben werden.
Pleschnitz, Ortskapelle.] Die k. k. Bezirkshaupt-
mannschaft Mies teilt mit, daß sie die Demolierung der
Kapelle zum Zwecke der Erweiterung der Straße unter-
sagt habe.
Wolin, Burgruine.] Die Gemeinde hat die Parzelle,
auf welcher sich die aus dem Ende des XIV. oder dem
Anfang des XVl. Jhs. stammende Burgruine befindet, er-
worben, um über den Grund einen Zugang zur Schule und
zur Kirche zu führen. Das Gebäude soll eine praktische
Verwendung erhalten. Die Z. K. erhebt gegen die Adap-
tierung des Gebäudes durch Durchbruch einiger Fenster,
Anlage einer Treppe und Rekonstruktion der Tramböden
keine Einwendung, wenn diese Arbeiten in einer Weise
durchgeführt werden, daß sie dem Baue nicht zu viel
Abbruch tun. Bei den aus technischen Gründen notwendi-
gen Restaurierungen der Fassaden und am Dache sind die
alten Formen und die alte Ausführungsart genau zu be-
achten. Die Bastei und die Wehrmauer sind bloß zu kon-
servieren und gegen Einsturz zu schützen, aber nicht aus-
zubauen, die Anlage der neuen Straße zum Schulplatze
und der Aufgang zur Kirche sind so zu projektieren, daß
der Bestand der Wehrmauern die größtmöglichste Schonung
erfahre.
Vracovic bei Hoheninauth, Filialkirche Jo-
hannes d. T., Hauptaltarbild.] Über Antrag des Konserv.
DvoftÄK verwendet sich die Z. K. dahin, daß das aus dem
XVIII. Jh. stammende, derzeit in der Sakristei verwahrte
Gemälde wieder anstatt des unbedeutenden modernen
Bildes am Hauptaltar angebracht und ein beim Kirchen-
diener deponierter Flügel eines Altarschreines des X\'. Jhs.
in der Kirche aufgehängt und nach den übrigen Teilen
des Schreines geforscht werde.
Zizeleves, Grabplatten.] Korresp. Divis berichtet,
daß die am Stiegeneingange zur Orts.schule verwahrten
reliefartigen Grabplatten der Beschädigung durch die
Schuljugend ausgesetzt sind und schlägt eine andere Auf-
bewahrungsstätte vor. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Bukowina
Dragomirna, Klosterkirche, .\ltartuch.] Kon-
serv. KoMiKNHEVER lierichtet, daß ein wertvolles Altartuch
mit der Darstellung der Beweinung Christi in das Museum
des Klosters übertragen wurde und dort unter Glas ver-
wahrt wird, um es den durch den täglichen Gebrauch zu
besorgenden Beschädigungen zu entziehen.
Kimpolunu, Fund.] Fachschulleiter Wicsi.owsKi be-
riclitct: Hinter der aulgelassonen Knabenvolksschule nächst
18*
279
Tätigkeitsbericht
280
dem Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft wurde bei
Aushebung einer Kalkgrube in einer Tiete von 35 in ein
0-19 //( langer Beinlöffel gefunden, dessen Stiel und rück-
wärtiger Teil gleichmäßige Verzierungen aufweist, die aus
einfachen, konzentrischen Kreisen mit je einem Mittelpunkte
bestehen. Der Löffel gehört zu den koptischen Bein-
schnitzereien aus dem Anfange des VII. jhs. Die Z. K.
verwendet sich wegen Abgabe des Fundes an ein Museum.
Putna, Basilianerkloster.] Konserv. Koi.]iii!JHEViiR
beantragt nachstehende Herstellungen: Die Lücken in den
Strebepfeilern der Umfassungsmauer sind auszufüllen und
zu verfugen; Eindeckung des Kapellenturmes mit verzink-
tem Eisenblech und Aufstellung des aus der vertikalen
Richtung gelangten Kreuzes; Herstellung von eisernen
Fensterrahmen; einfache Tüncluing der Kapelle. Einver-
standen.
Dalmatien
Cattaro, Verein Bökel jsko starinosko drustvo.]
Die Statthalterei teilt die Konstituierung des Vereines mit,
der eine interessante in einem entsprechenden Lokale auf-
bewahrte Sammlung von historisch wertvollen Gegen-
ständen besitze.
Sehen ico, Franziskanerkloster.] Die Z. K. spricht
sich gegen die Demolierung des Konvent- und Kirchen-
gebäudes aus und befürwortet die Vornahme von baulichen
Sicherungsarbeiten.
Spalato, diokletianischer Palast.] In der am
24. und 25. April 1908 abgehaltenen Sitzung der Palast-
koinmission gelangten folgende Gegenstände zur Verhand-
lung: Anläßlich der Vornahme der trigonometrisch-polygo-
nalen Aufnahme der Stadt Spalato wird auch eine genaue
.Aufnahme der Substruktionen des Palastes vorgenommen
werden. Die Schlußfassung über die Demolierung des
Episkopiums wird vertagt, bis das Baugerüst des Kampa-
nile abgetragen ist und die Ausbesserungen an den Ar-
beiten des Peristiles, die Reinigung und Herstellung des
Domplatzes und des mit Schutt und Mauerwerk ausge-
füllten Raumes zwischen Doin und Episkopium vorgenommen
sind. Die im Domhofe begonnene tirabung nach antiken
Mauerresten wird nach Vollendung des Kampaniles und
Eröffnung des Haupteinganges zum Dome fortgesetzt. Die
Sicherung der Palastmauer, welche in das zum Abbruche
gelangende Haus Allegretti eingebaut ist und die Herstel-
lung eines Gitters vor dieser Mauer wird in Aussicht ge-
nommen. Der Ankauf eines an die Rotunde angeljauten
Hauses zum Zwecke der Demolierung wird abgekhut und
beantragt, die Schäden im Mauerwerke des Vestibüls,
welche teilweise durch das Haus verdeckt sind, in Ziegel-
mauerwerk auszubessern. Ferner wird die Entsendung
einer geeigneten technischen Kraft begehrt, welche kon-
krete Vorschläge für die Konservierung dieses Bauteiles
zu machen und ein Gesamtprojekt für die technischen
Sicherungen aller gefährdeten Palastteile auszuarbeiten
hätte. Die Reinigung der West- und Südseite sowie des
Giebelfeldes des Baptisteriums von der Tünche und dem
Verputze, die Verlegung einer an die Nordwand des Bap-
tisteriums angelehnten .Abortanlage und die Ülierziehung
des Daches des Baptisteriums mit einer dicken Beton-
schichte wird in Aussicht genommen; ferners der Ersatz des
an der Nordseite des Peripterons geborstenen Architrav-
stückes, die Abtragung der Zwischeninauer, die Auswechs-
lung der unter diesem Architrav befindlichen defektrn
Säule und Ergänzung der zur Hälfte abgeschlagenen Basis
mit Protilierungen wie bei den übrigen Basen. Für den
F^rsatz der erwähnten Säule soll eine der sechs in der
Friedhofskapelle stehenden Säulen au.sgewählt werden.
Die zum Zwecke der Anbringung der neuen Domtreppe
an zwei Säulenbasen und den betreffenden Sockeln des
östlichen Peristj-lflügels beabsichtigten Erneuerungen werden
abgelehnt und lediglich die Ausfüllung der fehlenden Stein-
stücke zwischen den rechtwinkelig aneinander stoßenden
Treppenläufen mit Zementmasse in der F'arbe des fehlen-
den Steines konzediert. Vom östlichen Peristylflügel soll
der Teil, bis zu welchem das bestehende Gerüst des Dom-
kampanile reicht, sofort restauriert werden. Hiebei sind
die vorhandenen Bruchstellen im Gesiinse zu erhalten,
Fugen auszufüllen, defekte Stellen nicht zu überarbeiten
und die obere Fläche der Gesimssteine zum Schutze gegen
Witterungseinflüsse mit Zement zu überziehen.
Valle S. Pietro auf Arbe, Glockenturm.] Die
k. k. Statthalterei teilt mit, daß der Glockenturm im Jahre
1904 aus Rücksichten für die öffentliche Sicherheit teil-
weise abgetragen werden mußte.
Galizien
Niepolomice, Schloß.] Die Z. K. beantragt die
Vornahme nachstehender Arbeiten : Ausbesserung des
Fassadenverputzes; Ergänzung der stuckierten Skulpturen
der Fassaden; Ersatz von fünf schadhaften Pfeilern im
Arkadenhofe durch neue; Neuherstellung des lockeren und
abfallenden Verputzes im Arkadenhofe.
Kärnten
S t. G e r t r a u d, Pfarrkirche, G 1 a s f e n s t e r.] Konserv.
Herbert hat sich gegen die Anbringung eines farbigen
Mosaikfensters im Chore der Kirche ausgesprochen und
eine Verglasung mit einfarbigem weißen Glase oder
Butzenscheiben empfohlen. Einverstanden.
St. Leonhard bei Siebenl)r ünn. Pfarrkirche.]
Konserv. Goebei. berichtet : Die Ausmalung des Innern
wurde in entsprechender Weise durchgeführt; das Decken-
bild Maria Himinelfahrt wurde gereinigt, die Umrahmung
des Bildes — ein gemaltes Profil — erneuert ; die ursprüng-
liche Bemalung der hölzernen Orgelchorbrüstinig, ebenso
die mit gemalten Balustern verzierten Brüstungen der
Oratorien im Sanktuarium wurden ausgebessert; im Fron-
bogen wurde ein nicht störendes Blattornament angebracht.
Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre wurden ge-
reinigt, die Fassung ergänzt, das Tabernakel am Hoch-
altar neu vergoldet, die Fassung der Kanzel ausgebessert.
Der Konservator beantragt die Neuherstellung der
schadhaften Schindeldachung im Hinblicke auf die Feuers-
gefahr mit einem feuersicheren Materialc, etwa Dach-
28l
Tätigkeilsbericlit
28:
ziegeln, Taschenziegeln, Biberschwanzziegeln oder natür-
lichem Schiefer, Reparatur des Außenverputzes und Be-
hebung einiger Schäden am Mauerwerke des Turmes.
Einverstanden.
Maria Elend, Pfarrkirche.] Der Generalkonser-
vator berichtet, daß die Stuckornaraente an der rechten
Seite des Presbyteriums durch eindringende Nässe gelitten
haben. Die Z. K. verwendet sich dahin, daß die entstandenen
Schäden sowie ihre Ursache in entsprechender Weise be-
hoben werden.
Plöcken, Elisabethkirche, Malereien.] Über
dem linken Seitenaltare wurde in Fortsetzung der vor
zwei Jahren aufgedeckten trecentistischen Bordüre eine
Hand und ein von dieser getragenes Kirchenmodell bloß-
gelegt. Es dürfte sich um eine Figur des hl. Wolfgang
handeln, deren größter Teil leider der im XVI. Jh. ausge-
führten Verbreiterung des Triumphbogens zum Opfer ge-
fallen sein dürfte. Die Z. K. leitet eine vollständige Bloß-
legung und Reinigung der Malereien ein.
St. Stefan am Krappfelde, Pfarrkirche.] Die
aus bautechnischen Gründen notwendige Rekonstruktion
und Einwölbung einer Kapelle an der Südseite sowie die
Einsetzung gotischer Maßwerke in den Fenstern der Kirche
wurde durchgeführt. Beabsichtigt ist die Erweiterung des
Nordportales, die Übertragung der Kanzel, Reinigung der
Einrichtung, Umänderung des Westportales, so daß die
Türen nach außen schlagen und Ausmalung der Kirclie.
Die Z. K. spricht sich gegen die Erweiterung des Nord-
portales und die Übersetzung der Kanzel aus und empfiehlt
bei der Reinigung der Einrichtung besondere Vorsicht, so
daß die alte Fassung im weitestgehenden Umfange er-
halten bleibe und nur dort, wo es unumgänglich notwendig
ist, erneuert wird. Das Projekt für die Ausmalung wird
unter der Bedingung von Vereinfachungen genehmigt.
F'fc'- 53 Ulrichsberg, Kapelle, Äußeres
l^^S- 54 Ulrichsberj^, Kapelle, Inneres
Ulrichsberg, Kapelle.] Der Generalkonservator
berichtet, daß die profanierte Kapelle (Fig. 53, 54) durch
Blitzschlag beschädigt wurde, w-elcher sie namentlich des
Notdaches beraubte. Er bringt folgendes Restaurierungs-
programm in Vorschlag: Am Äußern: Herstellung eines
einfachen an der Südseite zum Schutze der Strebepfeiler
etwas vorspringenden Schindeldaches und einer Blitz-
ableiteranlage; Unterfangung jener Strebe-
pfeiler, deren unterste Quadern entfernt
wurden; Verglasung der Fenster, bei wel-
chen sich die alten Steingewände erhalten
haben; bei den übrigen Fenstern ist die
unregelmäßige Öffnung, ebenso die Tür an
der Südseite zu vermauern; Herstellung eines
soliden Türverschlusses am Hauptportale.
Im Innern: Befreiung des Bodens vom
Schutte; Ausfüllung der herausgefallenen
Kappen und Ergänzung des über dem
Triumphbogen gespannten Rippenbogens.
Einverstanden.
Krain
Auersperg, Filialkirche hl. .Acha-
ti us.] Über Antrag des Konserv. Okf.r-
cFcii.i. verwendet sich die Z. K. wegen Siche-
rung der sehr interessanten, fast baufälligen
Kirche.
Deutsch-Gereuth, Filialkirche,
.Mtar.| In den Harockaltar vom Anfange
des .WTII. ]hs. wurde ein Flügelreliefeines
28;
Tätigkeilsbericht
284
ehemaligen aus der Zeit um 1520 stammenden Flügelaltars
eingefügt. Die Z. K. spricht sich gegen die Übergabe des
Reliefs an das Diözesanmuseum aus, da seine Entfernung
den Altar wesentlich schädigen würde.
St. Johann am Wocheiner See, Kirche.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die \'oruahme
von Sicherungsarbeiten eine Subvention von 700 Ä' unter
der Bedingung, daß die Arbeiten nach dem vorgelegten
Programme im steten Einvernehmen mit der Z. K. und
deren berufenem Konservator durchgeführt werden.
Küstenland
Cherso, Pfarrkirche, Gemälde.] Korresp. Moskr
macht auf ein restaurierungsbedürftiges, auf Holz gemaltes
Bild von Ar.visE Vivarini (Jesukind mit der hl. Katharina
und dem hl. Sebastian, Christophorus und Kosimus) auf-
merksam, welches des Platzmangels wegen aus der Kirche
in die Pfarrkanzlei übertragen wurde. Die Z. K. pflegt
weitere Erhebungen.
Görz, Rastelgasse, Fresko.] Die Z. K. strebt die
Restaurierung des aus dem beginnenden XVI. Jh. stammen-
den, den Einzug Kaiser Ma.ximilians 1. darstellenden Freskos
an, welche im Hinblicke auf seine eminente, den kunst-
historischen Wert sehr überwiegende historische Bedeutung,
abgesehen von einer Reinigung und Fixierung, sich auch
auf das vorsichtige Austupfen einiger kaum mehr kennt-
licher Figuren erstrecken könnte.
Grado, Domkirche, Altarbilder.] Die Z. K. liringt
die Restaurierung von Gemälden (hl. Antonius Abbas aus
der Zeit um 1700 und eine in Wolken über Heiligen thro-
nende Madonna aus der Schule des jüngeren Palma) an
zwei Altären des rechten Seitenschiffes in .■Anregung.
Mähren
Koschatka, Fund.] Wie Konserv. Vvvi.eCka berichtet,
wurden am 16. Mai auf dem Grunde Nr. 27 .31 Gold-,
338 Silbermünzen und ein goldener Ring gefunden. Die
gut erhaltenen Goldmünzen waren durchwegs Aurei des
KönigsSigismund von Ungarn 1387 — 1437. Weitaus schlechter
erhalten sind die Silbermünzen — Prager Groschen König
Wenzels IV. 1378—1413. Der goldene flache Ring hat 20»i)«
Durchmesser, ist 6 mm breit und hat die Namen der
hl. drei Könige (Casper, Baltecer, Melchior) in gotischer
Schrift eingraviert. Der P'uud wurde zersplittert.
Proßnitz, Pfarrkirche.] Konserv. Krkss berichtet,
daß nachstehende Arbeiten in Aussicht genommen sind:
Auswechslung des schadhaften Ziegel- und Bruchstein-
mauerwerkes, Erneuerung des Verputzes der nicht mit
Steint|uadern verkleideten Teile der Fassade, einschließlich
der Giebelmauer, mit hydraulischem Mörtel; die Quader-
teile werden nachgearbeitet, frisch verfugt, beschädigte
Teile in Kunststein ausgebessert oder durch neue Quadern
ersetzt. Der Konservator beantragt, daß die Erneuerung
der Steinteile sich auf das unbedingt Notwendige lie-
schränke und der Verputz in Kalkmörtel vorgenommen
werde. Einverstanden.
Roznau, Rathaus.] Wie Korresp. Domi.uvii. berichtet,
soll die Demolierung des alten, 1773 erbauten hölzernen
Rathauses beabsichtigt sein. Da es sich um ein sehr
charakteristisches, sowohl vom kunsthi.storischen als auch
vom ästhetischen Standpunkte beachtenswertes Denkmal
handelt, tritt die Z. K. mit allem Nachdrucke für die Er-
haltung des Gebäudes ein.
Woitzdorf bei M ähr. -Schön b er g, Pfarrkirche,
Turm.] Konserv. Czf.rnv hat sich gegen die bestehende
Absicht, den durch Blitz zerstörten Turmhelm in einfacherer
Weise (ein Zwiebeldach mit Hinweglassung der bestandenen
Laterne) aufzuführen, au.sgesprochen und trat für die Re-
konstruktion des Helmes genau in der alten Form ein. —
Einverstanden.
Nieder-Österreich
Wien IV., Schutzengelbrunnen neben der
Paulanerkirche.] Mit der Ergänzung einzelner abge-
brochener Metallbestandteile und deren Patinierung erklärt
sich die Z. K. einverstanden.
Wien VI., Pfarrkirche Mariahilf, Grabstein.]
Die Kirchenvorstehung teilt mit, daß der Grabstein der
.Anna Sidonie Choi.erin gereinigt und in der Kirche aufge-
stellt wurde.
Wien VIII., Blind engasse 18, Relief.] Der Stadtrat
hat das Relief (Jason, welcher die feuerschnaubenden Stiere
vor den Pflug spannt) anläßlich der Demolierung des Ge-
bäudes den städtischen Sammlungen zur Aufbewahrung
übergeben.
Wien XXI., Kagran, Johannesstatue.] Gegen die
in Aussicht genommenen Ausbesserungen erhebt die Z. K.
keine Einwendung.
Deutsch-Alten bürg, Pfarrkirche, Wandmale-
reien.] Das k. k. Ministerium für K. u. U. bewilligt für
die Herstellung eines Schutzdaches eine Subvention von
1 74 Ä" 54 /;.
Asperhofen, Pfarrkirche, Zubau.] Gegen den
geplanten Zubau erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Atzgersdorf, Pfarrkirche, Altäre.] Gegen den
Ersatz der die Fenster verdeckenden Rundgiebel der beiden
an der Ostwand der Kirche stehenden, aus der Wende des
X\TII. zum XIX. Jh. stammenden Altare durch abge-
schnittene runde Giebelschenkel erhebt die Z. K. keine
Einwendung. Dagegen spricht sie sich gegen den Ersatz
des an der Nordwand aufgestellten Altars durch einen
neuen für die .Aufstellung eines hl. Grabes geeigneteren
aus und empfiehlt, diesen Altar durch einen Umbau für
Zwecke eines hl. Grabes tauglicher zu machen.
Brück a. d. Leitha, Wiener Tor.] Der General-
konsirvator berichtet, daß im Jahre 1907 die letzten Reste
des Wiener Tores demoliert und hierbei ein römischer
Inschriftstein und ein Skelettgrab gefunden wurden." Die
Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Eggenburg, Brunnen am Hauptplatze.] Die Ge-
meinde hat die Absicht, einen Kaiser-Jubiläumsbrunnen auf
dem Hauptplatze an Stelle eines der beiden Empirebrunnen
in der Nähe der Dreifaltigkeitssäule dortselbst aufzustellen,
285
Tätigkeitsbericht
28Ö
so daß einer dieser Brunnen demoliert werden müßte. Die
Z. K. verwendet sich in nachdrücklicher Weise dahin, daß
für den neuen Brunnen ein anderer Platz, etwa der Seiten-
arm des Hauptplatzes auf dem Kreuzungspunkte der ver-
längerten Achsen zweier Straßen, ausgewählt werde.
Emmersdorf, Profanhaus, Gitter.] Wie Korresp.
PicHr.ER berichtet, wurden schöne, die Hausfront zierende
barocke Fenstergitter gelegentlich einer Fassadenrenovie-
rung herausgenommen und in Privatbesitz verkauft.
Glinzendorf, Filialkirche.] Mit den in Aussicht
genommenen Arbeiten, welche sich auf die Erhaltung eines
entsprechenden Bauzustandes erstrecken, erklärt sich die
Z.K. einverstanden. Sie spricht sich für die Wiederherstellung
des alten, gemauerten Glockenturmes in der überlieferten
Form aus.
Hausleuthen, Pfarrkirche,
Gemälde A. H. Dreifaltigkeit.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet
die Flüssigmachung der zweiten Rate
per 700 A' der für die Restaurierung
des Gemäldes bewilligten Subven-
tion an.
St. Johann in Engst etten,
Fund.] Korresp. Br.ANK berichtet, daß
ein Ring aus gelbem Ton (2-5 cm dick
und 2 cm lichter Durchmessen ge-
funden wurde, welcher wahrscheinlich
als Spinnwirtel in Verwendung ge-
wesen sein dürfte.
Krems, Steiner Tor.] Kor-
resp. PiCHi.ER berichtet, daß die
Malereien an der Außenseite (Reichs-
adler, zwei Kremser Wappen, datiert
1765) gereinigt, die untersten durch
den Regen abgescheuerten Teile aus-
getupft werden. Einverstanden.
Martinsberg, Marienstatue.]
Über Intervention des Korresp. Pichi.er wurde eine zum Teile
zertrümmerte Marienstatue, welche von einem Wasserbassin
der Stadt Zwettl herrührt und mit der Jahreszahl 1693 ver-
sehen ist, an einem geeigneten Platze in Martinsberg, wo
sich die Figur seit zirka 15 Jahren befindet, aufgestellt.
Mautern, Fund.] Der Generalkonservator berichtet,
daß am südlichen Ortsausgang gelegentlich der Aufstellung
von Straßenma.sten für die elektrische Liclitleitung in einer
Tiefe von 1'5;;f ein Brandgrab aufgedeckt wurde, welches
zwei Urnen und eine flache Schale aus unglasiertem Ton
mit Fingernagelverzierungen enthielt. Außer Asche waren
noch Menschen- und Tierknochen, Sigillatascherben und
Scherben von graffitierten Qefäßen verscharrt.
Melk, Stift, Palmen haus.] Konserv. K.\tschthai,kr
berichtet, daß das aus der Zeit um 1760 stammende Glas-
haus (Fig. 55) demoliert werden muLUe, weil sein baulicher
Zustand weiterhin unhaltbar war. Die Demolierung des
Denkmals ist immerhin bedauerlich, da es sich um ein sehr
originelles Bauwerk handelt, das last den letzten Rest ilev
alten Gartenausstattung bildete.
Laimbach bei Pöggstall, Pfarrkirche.] Konserv.
DoBNER berichtet, daß die Fenster des Presbyteriums neue,
nicht ungünstig wirkende Glasmalereien erhielten. Bei
diesem Anlasse mußte aus einem Fenster an der Epistel-
seite das Rudiment eines Maßwerkes entfernt werden.
Oberhollabrunn, Pfarrkirche.] Bei Entfernung
des Verputzes zeigte es sich, daß die Kirche aus früh-
romanischer Zeit stammt. Die linke Seitenwand und die
Stirnwand zeigen romanische Mauertechnik. In der links-
seitigen Mauer sind kleine romanische Fenster mit eichenen
Fensterrahmen und die Auflageröflfnung eines Balkens,
wahrscheinlich der Flachdecke, sichtbar. Am Triumphbogen
findet sich in einem Quader eingelassen eine kleine Nische
mit Eselsrückenabschluß, welche durch ein Loch mit dem
Fig- 55 Melk, Stift, P.ilmenhaus
dahinter liegenden Hohlraum verbunden ist. V'ielleicht ist
es eine Lavabonische, deren Vorratsgefäß rückwärts ein-
gemauert war. Hinter dem Hochaltar wurde die gotische
Sakramentsnische aufgedeckt; sie hat einen steilen, geraden
Giebelabschluß: die einlassenden Stabprofile sind vielfach
zerstört. Die Z. K. verwendet sich dahin, daß die Nische
nur gereinigt und nicht ergänzt werde.
Der Generalkonscrvator berichtet, daß der Hochaltar,
dessen verschiedenen Zeiten entstammende Teile ein
würdiges, stimmungsvolles Ensemble bildeten, einem neu-
gotischen Altare weichen mußte. Die Z. K. bedauert diesen
Vorgang, obwohl die einzelnen Teile entsprechend verwahrt
werden.
St. Peter i. d. Au, Funde.] Wie Korresp. Bt.ank be-
richtet, wurden gelegentlich der Kanalisicrung im April
und Mai 1. J. nachstehende Funde gemacht: ein poliertes,
stark abgenutztes Steinbeil, Scherben eines mittelalter-
lichen Gefäßes, ein hammerartiger, durchlochter Stein und
zwei Hufeisen.
Poysdorf, Wegkreuz.] Die Z. K. verwendet sich
287
Tätigkeitsbericht
288
wegen Restaurierung des an der Fahrstraße nach Mistel-
bach stehenden, mit der Jahreszahl 1 709 geschmückten
Kreuzes.
Ratz, Pfarrkirche.] Am Hauptaltare sollen die in
Stuck ausgeführten Architekturteile gesäubert und abge-
schlitfen werden. Eine gleiche Behandlung wird bei den
übrigen in Stuck hergestellten Architekturarbeiten im In-
nern vorgesehen. Die Holzfiguren und das Tabernakel
werden neu vergoldet. Das Niveau des aufzulassenden
Friedhofes wird tiefer gelegt, so daß die Umfriedungs-
mauern abgetragen werden müssen. Die Z. K. wünscht,
daß hiebei die beiden Fricdhofsportale genau in der jetzt
bestehenden Weise wieder zur AufsteUung gelangen.
Fig. 56 Senftenberg, Ruine
Schallaburg, Schloßhof.] Das k. k. Ministerium f.
K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der zweiten Rate pro
4000 A' der für die Restaurierung des Arkadenhofes be-
willigten Staatssubvention an.
Schönbach, Pf arrkir che, Hochaltar.] Der General-
konservator berichtet, daß die Restaurierung des Altars,
dem entwickelten Programm entsprechend, in vollkommen
gelungener Weise durchgeführt wurde. Die ursprünglich in
Aussicht genommene Wiedervereinigung der barocken Um-
rahmung mit dem gotischen Kerne mußte unterbleiben,
weil von den barocken Teilen sehr vieles zerstört wurde
und daher nach unsicheren Anhaltspunkten ergänzt werden
müßte. Für eine gesicherte Aufbewahrung der barocken
Überreste im Pfarrhofe zu Schönbach wurde Sorge ge-
tragen. Die Kirchenvorstehung hat ihre Aljsicht, ein neues
im gotischen Stile gehaltenes Tabernakel für den .^Itar
anzufertigen, fallen gelassen und wird hierfür ein sehr
reichgeschnitztes und gut erhaltenes Holzantipendium mit
zwei ebenso behandelten Seitenteilen, das bisher in einer
Rumpelkammer lag, wieder als Altarschmuck verwenden.
Senftenberg, Ruine.] Die baugeschichtlich und
historisch interessante, malerisch gelegene Burg (Fig. 56)
befindet sich in einem gefahrdrohenden Zustande, der die
schleunige Sicherung einzelner Mauerteile erheischt. Die
Z. K. genehmigt das vom Korresp. Picht.er vorgelegte
Programm für die Vornahme der notwendigsten Erhaltungs-
arbeiten und verwendet sich wegen sofortiger Durch-
führung derselben.
Zell a. Ybbs, Pfarrkirche.] Gegen die aus
Dringlichkeit ohne vorherige h. o. Begutachtung vorge-
nommenen Arbeiten: Verputzausbesserungen im Innern,
Ausmalung des Schiffes und Reparatur der Orgel er-
hebt die Z. K. keine Einwendung.
Ober-Österreich
Garsten, Stiftskirche.] Mit dem Projekte für
die bauliche Sicherung der Beichtkammer und des Chor-
anbaues, wodurch dieser Bauteil unverändert erhalten
bleibt, erklärt sich die Z. K. einverstanden. Die Ufer-
schutzbauten zum Zwecke der Sicherung der Kirche
sind bereits im Zuge.
Wie Konserv. Schmidel berichtet, sind die Altäre
durch den Holzwurm sehr beschädigt. Die Z. K. pflegt
weitere Erhebungen.
St. Georgen bei Tollet, Pfarrkirche, Sta-
tuen.] Das Ordinariat teilt mit, daß die beiden im
Meßnerhause aufbewahrten Statuen an das Diözesan-
muscum abgegeben wurden.
Mattsee, Stiftskirche] Wie Konserv. Roms-
TciRFEK berichtet, wurden am ersten nächst dem Orgel-
chore befindlichen Gewölbeschilde des linken Seiten-
schiffes zwei übereinander gelagerte Malschichten bloß-
gelegt. Die untere, aus dem XIV. Jh. stammende,
stellt den hl. Christophorus dar, dessen Gestalt zweifel-
los bis an den Boden reichte, doch seinerzeit dum:h
eingemauerte Grabsteine zerstört wurde; rechts unten
neben dem hl. Christophorus sind kleine Lämmer zu
bemerken, die wohl zu einer späteren Malerei gehören.
Auch an den übrigen 7 Gewölbeschildern sind Malspuren
wahrzunehmen, die der Bloßlegung harren. An der
Wand der Antoniuskapelle wurde nach Hinwegnahme einer
kleinen, zum darüber gelegenen Paramentenraume führenden
Stiege eine Rötel-Inschrift gefunden: 1688 igsten Jahr ist
dises hir(?) Ver Maurt(?) Wordt.
An der aus dem Jahre 1700 stammenden Deckenmalerei
im Hauptschiffe und an den Deckengeinälden im Quer-
schiffe und Presbyterium werden die schadhaften Stellen
ergänzt. Die Vergolderarbeiten an den Altären mußten, der
bedeutenden Wurmstichigkeit und Schadhaftigkeit der
Figuren wegen, in weiterem Umfange, als ursprünglich
289
Tätigkeitsbericht
290
beabsichtigt war, vorgenommen werden. Die Grabplatten
wurden zum größten Teile an den Wänden des Kreuz-
ganges aufgestellt; die Grabsteine wurden gereinigt.
Ranshofen, Klostertaverne.] Korresp. Preen be-
richtet, daß die Taverne von einem Brande heimgesucht
wurde, dem die wertvollen Kurfürstenbilder, derRenaissance-
plafnnd und die Türverkleidimgen zum Opfer fielen. Ein
Porträt des Kurfürsten Ma.ximilian, welches der Bericht-
erstatter seinerzeit erworben hatte, ist das einzige nunmehr
übrige E.\emplar des Zyklus.
Salzburg
Salzburg, Ursul inerinnenkloster.J Wie Konserv.
RoMSTORFER berichtet, wurde, ohne daß er Ingerenz darauf
nehmen konnte, das über dem Hauptdache des Gebäudes
bestehende Satteldach teilweise durch ein flaches Dach
ersetzt und vor demselben das zunächst der Kirche bereits
bestehende attika-artige Abschlußgitter fortgesetzt.
Leopoldskron, Bluineninsel, Sommerhaus.] Kor-
respondent Geppert beantragt die Ausbesserung des Schindel-
daches, dessen Schäden bereits die an den Innenwänden
angebrachten Fresken gefährden. Die Z. K. verwendet
sich im Sinne des Antrages.
Schlesien
Wirbitz, Holzkirche.] Der Generalkonservator be-
richtet, daß die Kirche vollkommen dem Tj'pus der schle-
sischen Holzkirchen aus dem Anfange des XVH. Jhs. ent-
spricht, weder in ihrein .Aulsern noch in der Ausstattung
etwas besonders Beachtenswertes bietet, vielmehr die
schönen und klaren Umrisse, die ähnliche Holzkirchen
zeigen, vermissen läßt. Um die überdies zu kleine Kirche
weiterhin für Kultuszwecke verwenden zu können, müßte
im Hinblicke auf den schlechten Bauziistand das Presby-
terium abgetragen und neu errichtet, am Hauptschiffe zahl-
reiche Auswechslungen vorgenoiumen und l.ieinahe die
ganze Kirche neu verschalt und eingedeckt werden. Mit
Rücksicht auf diese unumgänglich notwendigen, so kost-
spieligen Arbeiten, welche eine Neuherstellung nahezu des
ganzen Baues zur Folge hätten, erhebt die Z. K. gegen
die von den lokalen Faktoren geplante Demolierung der
Kirche keine Einwendung, wenn ein Balken im Presbyterium
mit den Jahreszahlen 1606 und 1655, die Glocken und
sonstige vom Konservator auszuwählende Kiiirichtungs-
stücke in die neue Kirche übertragen werden.
Steiermark
Adriach Ijei Fruhnlciteii, 1-" i li a 1 k i rche.] Das k. k
Ministerium f. K. u. L'. bewilligt für die Restaurierung
der Kirche eine Subvention von 4000 ViT unter der Bedingung,
dafS die Arbeiten nach dem von der '/.. K. entwickelten
Programme und im steten Einvernehmen mit ihr durcli-
geführt werden.
Cilli, Funde.] Konserv. Kmi. berichtet, daß im Jahn-
1905 im Garten des Hauses Grazergasse 22 zwei Inschrift-
steine (einer antik, einer frühmittelalterlich) gefunden und
dem slowenisch-historischen Museum in Marburg übergeben
wurden.
Milteilungen der k. k. /^entral-Ivommission 1908
Beim Neubaue des Hauses Ecke der Grazer- uud
Ringstraße, gegenüber dem Eisenhofe wurden beim Grund-
ausheben im Schutte, der auch Trümmer römischer Ziegeln
barg, vereinzelt nachstehende schlecht erhaltene römische
Kupfermünzen gefunden, die vom Lokalmuseum erworben
wurden; 6 Konstantins, 1 Konstantinus, 2 Gallienus, 1 Julia
Domna, 2 Valens, 1 Aurelianus, 1 Valentinianus, 2 unbe-
stimmte. Im Garten des Hauses Herrengasse Nr. 15 wurden
zwei Silbermünzen (I Probus, 1 Antoninus Pius) gefunden.
Cirkovce bei Polstrau, Grabungen.] Die Z. K.
befürwortet die Gewährung einer Staatssubvention für
Cirabungen, welche der Geschichtsverein in Marburg im
Herbste 1907 und F-rühjahre 1908 in .Angriff genommen hat.
Diese ergaben nächst Leichenfunden mit Beigaben (Rino-en,
Ohrringen) eine römische Bauanlage mit drei Absiden,
wovon zwei mit einem zusammenhängenden Hypokaustum.
Guttenberg bei Weiz, Pfarrkirche, Hochaltar-
bild.] Einem Antrage des Konservators Graus entsprechend,
befürwortet die Z. K. für die Restaurierung des vom
Kremser Schmidt stammenden, 1795 signierten, die a. h.
Dreifaltigkeit darstellenden Gemäldes eine Staatssubvention.
Marburg, Burg.] Der Stadtrat hat veranlaßt, daß bei
Aufführung eines Neubaues in der Nähe der Burg den
Anträgen der Z. K. Rechnung getragen werde und wird
das Projekt für den Neubau zur Begutachtung anlier
überrnitteln.
Maria Svetina, Kapelle S. Crucis.] Konserv. Wist
berichtet, daß die Kapelle auf eisernen Trägern eingewölbt
und eine barocke Dreifaltigkeitsgruppe entfernt wurde,
welche das Museum in Tüffer erworben hat. Ferner soll
eine romanische Sockelfigur und anderes wertvolles Stein-
inaterial entfernt und zum Teil vermauert worden sein,
zum Teil um die Kapelle frei herumliegen. Die Z. K.
pflegt weitere Erhebungen.
P ürgg, Johanneskapelle, Malere ien.]DerGeneral-
konservator berichtet, daß sich an der Szene der wunder-
baren Brotverniehrung Abblätterungen zeigen, der .Anwurf
neben der Eingangstür herabzufallen drohe u. dgl. mehr.
Die Z. K. leitet wegen Behebung der Schäden die weiteren
Schritte ein.
Tirol
Bruneck, alte Mühle, Fresko.] Die Z. K. bewilligt
für die Restaurierung des Freskos an der Außenseite eine
.Subvention von 250 K.
Galtür, Pfarrkirche.] Konserv. Deininger berichtet,
daß nachstehende Arbeiten, dem vereinbarten Programm
entsprechend, durchgeführt wurden : Einziehung neuerDurch-
züge und Tragbalken unter dem Männerchor und der
darüber liegenden Orgelbühne; Verbindung des Daches der
X'nrhalle mit der Frontniauer der Kirche; Entfeuchtungs-
graben um die Sakristei; Terrainregiilierung zur V'erhin-
derung des Regen- und .Schneewasserzuflusses in die Vor-
halle; Sicherung der Fenster der Westfront ilurch .Ab-
schrägungen an den Sohlbänken und Neu verglasung; Wieder-
herstellung des X'erputzes an der Westfront der Kirche
inid Vorhalle an der Aul.Hu- luid Innenseite; Neuherstellung
der Stiegen zum Mäniurchnr und zur Orgelbühne; Wieder-
19
291
Tätigkeitsbericht
292
herstellung des beschädigten Orgelgehäuses; Ncuherstellung
des Fußbodens in der Sakristei und an der Xoriiseite des
Kirchenschiffes unter den Betstühlen samt den entsprechen-
den Ventilationsvorrichtungen; Anbringung von Lüftungs-
flügeln an einem Fenster des Kirchenschiffes und einem
diesem schräg gegenüberliegenden Fenster des Presby-
teriums. Die Z. K. beantragt die Flüssigmachung der für
diese Arbeiten bewilligten Staatssubvention.
Lienz, Klause.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U.
bewilligt für die Sicherung und Instandsetzung des Ost-
tores einschließlich des sich daran schließenden Mauer-
werkes sowie des Außenturmes eine Subvention von 2500 K.
Pedross, St. Martinskirche.] Konserv. Deininger
berichtet, daß die am Beginne des XVIII. Jh. als Kapelle
errichtete, im Jahre 1827 erweiterte und 1832 mit drei
Altären geweihte Kirche nach Erbauung eines neuen Gottes-
hauses für Zwecke eines Schulgebäudes adaptiert werden
soll, indem dieselbe der Höhe nach in zwei Geschosse
abgeteilt wird, für welche die bestehenden kleinen Kirchen-
fenster zur Verwendung kommen, desgleichen auch der
quadratisch angelegte Turmkürper bis zur Höhe des gegen-
wärtigen Kirchenschiffes. Der Konserv. spricht sich für
die Übertragung der drei Altäre in die neue Kirche aus.
Die Z. K. erklärt sich mit dem Projekte unter der Voraus-
setzung einverstanden, daß der Turm unverändert beibe-
halten und die Schornsteine in möglichst unauffälliger
Weise angeordnet werden.
Plans, Schloßruine Wiesberg.] Die im Privatbesitz
stehende Burg wird einer eingehenden Restaurierung unter-
zogen. Die Konserv. Deininger und Wieser haben hiefür
folgendes Programm vereinbart: l. Der Bergfried kann im
Hinblicke auf die architektonische Wirkung um 4 — 5 ;;;
erhöht und mit einem auf Zinnenpfeiler gestellten, mit
Lärchenschindeln gedeckten Pyramidendachc versehen
werden. Das im dritten Geschosse bereits ausgeführte
Doppelfenster kann verbleiben, doch sind die Steinschnitt-
fugen zu verstreichen. Im vorletzten Geschosse soll ein
gekuppeltes Spitzbogenfenster mit Teilungssäulchen her-
gestellt, dagegen die übrigen Turmfenster rechteckig in
bescheidenen Dimensionen ausgeführt werden, und zwar
so, daß auf jeder Turmseite abwechselnd eine Mauerwand
ohne Fensteröffnung bleibt. 2. Der an der Südseite des
Osttraktes kürzlich ausgeführte Holzerker soll konform
mit dem an derselben Front noch vorhandenen gotischen
Erker auf Steinkonsolen gestellt, der Holzbau durch Verputz
maskiert und mit einem einfachen geschindelten Pultdache
versehen werden. Auf der Ostseite dieses Traktes soll
\ der neu aufgeführte Treppengiebel durch einen einfachen
ersetzt werden; auch wurde es als wünschenswert bezeichnet,
daß von den neu ausgebrochenen F'enstern wenigstens die
beiden seitlichen des Obergeschosses wieder vermauert
werden, desgleichen die beiden seitlichen Schlitze im Giebel-
felde. 3. Der für die nordiistliche Ecke projektierte kleine
Turm soll mit Benutzung des noch vorhandenen Restes
der nördlichen Umfassungsmauer hergestellt und mit
Lärchenschindeln gedeckt werden. 4. An Stelle der für
die Innenseite der östlichen Ringmauer in Aussicht ge-
nommenen Arkadenstellung mit aufgesetzter Holzveranda
soll ein einfacher Wehrgang, dessen Holzkonstruktion
80 — 100 tHi über die Mauerfläche vorragt, ausgeführt werden.
5. Die Kapelle samt Turm ist möglichst genau nach dem
noch in allen Teilen erkennbaren alten Bestände zu restau-
rieren. 6. Wünschenswert wäre es, die an Stelle der ab-
gestürzten ncirdlichen Ringmauer neu aufgeführte Hofmauer
bis zur Brüstungshöhe zu erhiihen und mit lireiten Zinnen
zu versehen.
Rietz, Valentinskirche.] Konserv. Deininger be-
richtet, daß die in gotischer Zeit erbaute, im XVIII. Jh.
barock veränderte Kirche aufgelassen und eine neue Pfarr-
kirche auf einem im Zentrum des Ortes gelegenen Bau-
platz errichtet werden soll. Die Übertragung der Innen-
einrichtung in den Neubau ist in Aussicht genommen.
Der Konservator spricht sich in erster Linie für die Er-
haltung der alten Kirche aus oder, falls deren Demolierung
unabwendbar sein sollte, wenigstens für die Sicherung der
wertvollen Baubestandteile — der beiden Steinportale und
des Freskos an der Nordwand — und die Wiederatif-
stellung der alten Grabsteine aus der die Kirche umge-
benden Begräbnisstätte an dem neuen Gotteshause. Die
Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Rovereto, S. Maria del Carmine.] Gegen die
l'mänderung der viereckigen Kuppelfenster in ovale und
die Bemalung der Nischengewölbe erhebt die Z. K. keine
Einwendung.
Schluderns, Pfarrkirche.] Gegen die Erweiterung
der Kirche durch den Zubau eines Seitenschiffes an der
Sü Iseite und Verlängerung des Schiffes nach Westen erhebt
die Z. K. keine Einwendung. Sie wünscht hiebei, daß die
neue Westfassade genau dem alten Bestand entsprechend
aufgeführt werde; als Abweichung könnte lediglich die
.Aufführung konstruktiv notwendigerStrebepfeiler konzediert
werden. Dagegen hat die im Projekte versuchte Portal-
lösung, ein Radfenster über dem Portale, Blenden am
Giebel und Anbringung von Maßwerken in den neuen
Fenstern und jenen des Presbyteriums zu unterbleiben.
Sopramonte, St. Annenkirche, gotischer
Flügelaltar.] Über Antrag des Konserv. CAs.\r,RANDE
verwendet sich die Z. K. dahin, daß der in ein Privathaus
transferierte Altar wieder in die Kirche zurückgebracht werde.
St. Walburg in Ulten, Bildstöckl.] Korresp.
Mknghin berichtet, daß das im Jahre 1708 errichtete,
freskengeschmückte Bildstöckl, welches ein singuläres
Beispiel der volkstümlichen Kunstauffassung des XVIII. Jh.
und ein Muster der Dekorationsweise für ein derartiges
Objekt bildet, einem Straßenbaue zum Opfer fallen soll.
Die Z. K. verwendet sich in nachdrücklichster Weise für
die Erhaltung des Bildstöckls.
Vorarlberg
Lochau, Bildstöckl.] Wie Konserv. Kleiner be-
richtet, wurde die Restaurierung des auf dem Grunde des
Gemeindevorstehers Kaspar Stadler stehenden Bildstöckls
nach den von der Z. K. gegebenen Direktiven in zufrieden-
stellender Weise bewirkt.
DRUCK VON RUDOLF M. KOHKER IN BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K.K.ZEMTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UXTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. io Oktober 1908
Publikationen
Erschienen ist:
Jahrbuch für Altertumskunde, Heft 2 — 3
Inhalt: Hugo Obermaier, Die am Wagramdurchbruch des
Kamp gelegenen niederösterreichischen Quartärfund-
plätze. — Johannes Jacobs, Zwei römische Gewichte der
Sammlung Schwerzenbach. — Cari, Patsch, Kleinere
Untersuchungen in und um Narona. — Anton Gnirs, Zur
Topographie des ager Polensis: Florianum liei Pola. —
Anton Gnirs, Istrische Beispiele für die Formen der
antik römischen villa rustica. — Beiblatt: Ratmund Fr.
Kaindl, Neolithische Funde mit bemalter Keramik in
Koszylowce (Ostgalizien). — Eduard Nowotny, Das rö-
mische Gräberfeld in Laibach an der Wienerstraße. —
Anton Gnirs, Das römische Bühnentheatcr in Pola. —
Wilhelm Kubitschek, Ein römischer Inschriftstein aus
Brück a. L. — Funde und Notizen: 14. Medolino,
römische Luxusvilla [Anton Gnir.s]. 15. Gologorica, rö-
misches Grabmal [Anton Gntrs]. 16. Narona, römische
Steine. 17. Pola, Süden [Anton Gnirs]. 18. Lamprechts-
kogel [Odilo Frankl und F. X. v. Mayrhofer] 19. Al-
brechtsberg an der Pielach [Roman Hödl]. 20. Die Saal-
burg, Mitteilungen der Saalburgfreunde. — Münzfunde:
18. Popelin [Aug. v. Loehr]. 19. Zsidahegy [Rich. Meli,].
20. BSschin [Karl Ko.sTAä].
Preis des Bandes 10 K, des Heftes 5 A'.
Personalien
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. hat die
am 6. März 1908 erfolgte Wahl des Bischofs Dr. Josef
DouBRAVA zum Ehrenmitgliede bestätigt (18. September
1908, Z. 13.796).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. U. nimmt
den Verzicht des Regierungsrates Robert Stübchen-Kirchner
auf das Amt eines Konservators II. Sektion zur Kenntnis,
ermächtigt die Z. K., dem Genannten aus diesem Anlasse
für die in diesem Ehrenamte geleisteten Dienste in seinem
Namen den Dank auszusprechen und ernennt den Zivil-
architekten Max Loos von Losinfei.d in Teplitz zum Kon-
MitteilunEren der k. k. Zentral-Kommission 1908
servator IL Sektion für die politischen Bezirke Aussig,
Brüx, Dux und Teplitz auf die Dauer von fünf Jahren
(17. Oktober 1908, Z. 41.768).
Seine Exzellenz der Herr Minister f. K. u. L^. geneh-
migt die Zuweisung der neuerrichteten Bezirkshauptmann-
schaft Brandeis a. Elbe an die Konservatoren BSetislav
Jei.inek, Direktor am städtischen Museum in Prag (I. Sek-
tion), Baurat Anton Wiehl in Prag (IL Sektion), Dr. Jaromir
Celakovsky, Universitätsprofessor und Archivar der k. Haupt-
stadt Prag (III. Sektion); ferner der neuerrichteten Bezirks-
hauptmannschaft Wamsdorf an die Konservatoren: Dr. Josef
HiEscH, Professor an der landwirtschaftlichen Lehranstalt
in Tetschen-Liebwerda (I. Sektion), Wilhelm Augst, Archi-
tekten in Reichenberg (II. Sektion), Rudolf Knott, Gymnasial-
professor in Teplitz (III. Sektion) (12. Oktober 1908,
Z. 40.987).
Die Z. K. hat zu Korrespondenten ernannt:
Demeter Dan, gr.-or. Erzpriester in Struza,
Dr. August Fournier, Universitätsprofessor in Wien,
Dr. Eugen Frischauf, Notar in Eggenburg,
Fritz von Herzmanovsky, Architekten in Wien,
Dr. August Ritter von Löhr, Assistenten am kunsthisto-
rischen Hofmuseum in Wien,
Wenzel Werner, Statthaltereiingenieur in Saaz, lind
Elias Wesi.owski, Leiter der Fachschule in Kimpolung; ferner
Dr. Karl Chytil, Direktor des kunstgewerblichen Museums
der Handels- und Gewerbekammer in Prag,
Baurat Viktor .Schwerdtner in Wien und
Regierungsrat Robert Stübchen-Kirchner, Direktor des
Lehrmittelbureaus für gewerbliche Unterrichtsanstalten
in Wien, die letztgenannten anläßlich ihrer Resignation
auf das Ehrenamt eines Konservators (9. Oktober 1908).
Gesetzliche Regelung der Denkmal-
pflege
Die Frage eines Denkmalschutzgesetzes für Österreich
dürfte in der nächsten Zeit aktuell werden. Es erschien
der Redaktion daher angezeigt, eine Rubrik zu eröffnen,
welche Abhandlungen und Notizen über ausländische Ge-
setze, die Erfahrungen mit denselben, die wünschenswerten
20
295
Erlaß des Landesschnlrates für Böhmen
296
Ziele eines Denkmalschutzgesetzes und sonstige mit dieser
Materie im Zusammenhange stehenden Fragen bringen soll.
Die Redaktion wendet sich an die Leser dieses Blattes,
namentlich die Herren Mitglieder, Konservatoren und Kor-
respondenten mit der Bitte, ihr Beiträge zur Verfügung zu
stellen, welche je nach Wunsch mit oder ohne Nennung
des Namens abgedruckt werden. Bauer.
Erlaß des Landesschulrates für
Böhmen
vom 24. September 1908, Z. 41.983, an die Bezirks-
schulräte, betreffend die Mitwirkung der Lehrer-
schaft bei der Erhaltung und den Schutz von
Denkmalen
Die k. k. Statthalterei hat die politischen Behörden
des Landes in einer Reihe von Erlässen (21. Februar 1875,
Z.96U, 15. Dezember 1879, Z. 66.161, 23. Juni 1883, Z. 30.276,
4. Dezember 1893, Z. 152.930, 18. November 1905, Z. 223.556,
5. Mai 1906, Z. 96.347, und 1. Februar 1907, Z. 1808) aufge-
fordert, an dem Schutze der historischen und kunsthisto-
rischen Denkmale des Landes mitzuwirken. Eine Auf-
forderung gleichen Inhaltes hat der Landesausschuß des
Königreiches Böhmen mit Erlaß vom 23, Dezember 1893,
Z. 36.114, an die Bezirksausschüsse und Bezirksvertretungen
gerichtet. Dieses Rundschreiben wurde mit h. a. Erlasse
vom 21. März 1894, Z. 998, auch allen Bezirksschulräten
mit der Aufforderung übersendet, seinen Inhalt der unter-
stehenden Lehrerschaft mitzuteilen. Bezugnehmend auf diesen
Erlaß sieht sich der k. k. Landesschulrat veranlaßt, die
Lehrerschaft neuerdings zur Unterstützung der auf die Er-
haltung und den Schutz der historischen und kunsthisto-
rischen Denkmale bezüglichen Bestrebungen aufzufordern.
Die Lehrer, welche vermöge ihrer Ausbildung ein Ver-
ständnis für Kunstwert sich aneignen können, sind fähig,
die Erhaltungsvvürdigkeit eines Kunstdenkmales zu erfassen
und, da sie in inniger Berührung mit der Bevölkerung
leben, in dieser das Interesse für solche Gegenstände wach-
zurufen. Der Landesschulrat ist daher ülierzeugt, daß die
Lehrerschaft den auf den Schutz der Denkmale bezüglichen
Bestrebungen volles Verständnis entgegenbringt und sie
nachdrücklich zu fördern bereit ist.
Die Bestrebungen, Baudenkmale und historisch, kunst-
histoiisch oder kulturhistorisch wertvolle Gegenstände dem
Lande zu erhalten, sind nicht bloß für die Landesgeschichte
überhaupt, sondern auch für die Lokalgeschichte von größter
Bedeutung. Da die Lehrerschaft, wie die aus ihren Kreisen
hervorgegangenen Werke über Heimatkunde, ihre Teil-
nahme an den Forschungen über Volkskunde (Folklore) und
die sorgfältigen Aufzeichnungen in manchen Schulchroniken
beweisen, der Bedeutung der Lokalgeschichte ein immer
wachsendes Verständnis und Interesse entgegenbringt, so
darf schon darum ihre Mitwirkung beim Schutze der Denk-
male mit Sicherheit erwartet werden. Die Lehrerschaft
wird daher ersucht, die Bevölkerung bei jeder passenden
Gelegenheit über den Wert, die Bedeutung und die Erhal-
tungswürdigkeit solcher Denkmale zu belehren, dem Ver-
kaufe ins Ausland und der Verschleppung von historisch
oder kunst- und kulturhistorisch wertvollen Gegenständen
entgegenzutreten und die Beteiligten zu einer pietätvollen
Erhaltung und allfälligen entsprechenden stilgerechten
Wiederherstellung zu vermögen.
Hierbei wird die Lehrerschaft vor allem der Erhaltung
der im Profanbesitze befindlichen Gegenstände ihr Augen-
merk zuwenden; insofern es sich um Kirchenbesitz handelt,
wird die Lehrerschaft, da dessen Erhaltung den Kirchen-
behörden zusteht, sich auf die Wachrufung des Interesses
der Bevölkerung dafür und deren j\ufklärung über den
Wert der betreffenden Gegenstände beschränken, damit die
Bevölkerung geneigt werde, auch an der Erhaltung der im
Kirchenbesitze befindlichen Denkmale mitzuwirken.
Um das angegebene Ziel um so sicherer zu erreichen,
wird die Lehrerschaft es sich angelegen sein lassen, schon
in den Schulkindern ein lebhaftes Gefühl für die heimat-
lichen Denkmale zu erwecken, wozu besonders der heimat-
kundliche Unterricht im dritten Schuljahre und ein richtig
erteilter Geschichtsunterricht Gelegenheit bietet. .Auch wird
es der Lehrerschaft bei ihrer Orts- und Personenkenntnis
möglich sein, befähigte Männer aus allen Bevölkerungs-
schichten zur Mitarbeit am Denkmalschutze heranzuziehen
und so die Arbeit der Konservatoren, die bei ihrer geringen
Zahl nicht allen an sie gestellten Anforderungen entsprechen
können, zu unterstützen.
Ein Verzeichnis der Konservatoren und Korrespon-
denten der Z. K. für Kunst- und historische Denkmale, an
welche die Lehrerschaft in vorkommenden F'ällen Bericht
erstatten kann, ferner der im Lande bestehenden Museen
und Musealvereine wird beigeschlossen.
Die Kongresse für Heimatschutz
und Denkmalpflege in Lübeck,
September 1908
Vom 21. bis 25. September stand Lübeck, die altehr-
würdige, schöne Hansastadt an der Trave, unter dem Zei-
chen von nicht weniger als drei wichtigen, in innerem Zu-
sammenhange stehenden Kongressen: jenem der deutschen
Geschichts- und Altertumsvereine, dem für Heimatschutz
und dem Tage für Denkmalpflege.
Die beide i letzteren Tagungen dürften für den Leser-
kreis dieser Mitteilungen von aktuellerem Interesse sein,
weshalb wir darüber, wie in den früheren Jahren, einen
kurzen Bericht bringen.
Der Bund „Heimatschutz" hielt seine 5. Jahres-
versammlung ab. Hauptzweck war dabei, einen Überblick
über den Stand der Deutschen Heimatschutzbewegung und
ihre praktischen Leistungen zu geben. Die Berichte der
einzelnen Vereine zeigten, daß der Gedanke des Heimat-
297
Die Kongresse für Heimatschutz und Denkmalpflege in Lübeck, September 1908
298
Schutzes fast überall im Deutschen Reiche festen Fuß ge-
faßt und mehr und mehr zu positiven Ergebnissen geführt
hat. Zahlreiche Gegenbeispiele, die in Lichtbildern vor-
geführt wurden, lehrten freilich auch, wieviel noch für
die Sache zu tun übrig bleibt. Die meisten deutschen Staa-
ten hatten durch Entsendung von Vertretungen ihr Inter-
esse an der Veranstaltung bekundet, so Preußen (Vertreter
von zwei Ministerien), Bayern, Sachsen, Württemberg, Ba-
den, Braunschweig, Weimar, Oldenburg, Mecklenburg-
Schwerin, Hamburg, Bremen, Lübeck, Elsaß-Lothringen.
Vertreten waren weiter zahlreiche preußische Provinzial-
regierungen, die Stadt Posen und viele Vereine aus
Deutschland. Auch die österreichische Regierung war durch
den Sektionsrat Dr. Schindiur vom k. k. Ministerium für
öffentliche Arbeiten offiziell repräsentiert, welcher im Auf-
trage seines Ministers die auf den Wegen des Heimat-
schutzes vorgeschrittenen Reichsdeutschen begrüßte und
rege praktische Unterstützung auf gleichen Bahnen in Öster-
reich in Aussicht stellte.
Bemerkenswert waren außer den Mitteilungen des
Vorsitzenden, Baurates Rehorst Cder Präsident des Bundes
Professor Schultze-Naumburg war am Erscheinen verhin-
dert), der Bericht des Referendars Koch (Meiningen) über
die Tätigkeit des Vereines, unter Vorführung von Licht-
bildern. Dabei kamen insbesondere die geschmacklosen
Zementdächer mit Jahreszahlen, die Plakatverunstaltungen,
die künstlichen Ruinen und aufdringlichen Aussichtstürme,
die Gefährdung alter Brücken und die Ausrottung der
heimischen Baumarten aus dem Landschaftsbilde zur
Sprache. Hervorzuheben sind weiter die Vorträge des
Baurates Grothe (Dresden) über die Heimatschutzbewegung
in Sachsen, des Regierungsrates Gröschel über diese Be-
wegung in Bayern und speziell über die umfassende Tätig-
keit des dortigen Vereines für Volkskunst und Volkskunde,
des Professors Brand (Kiel) über „Museen und Heimat-
schutz". Dieser letztere Vortrag, in welchem gegen die
Hypertrophie des lokalen Musealwesens und die wahllose
Einsargung verschiedenster, von ihrem Platze gerissener
Gegenstände in solchen Museen vom Standpunkte des
Heimatschutzes mit Recht energisch Stellung genommen
wurde, verdiente seitens aller an der Denkmalpflege in
engerem Sinne interessierten Faktoren volle Beachtung.
Bemerkenswert war auch die an den Gedankengang der
Erhaltung von Denkmälern an ihrem Aufstellungsorte an-
knüpfende Diskussion über den Verkauf des Neumünster-
Kreuzganges in Würzburg an die königlichen Museen in
Berlin, eine Angelegenheit, zu der auch vom Vertreter
dieser Museen, Professor Dr. Rathoen, eine Erklärung ab-
gegeben wurde.
Dem sich unmittelbar anschließenden neun ton Tag
für Denkmalpflege — der Bcgrüßungsabend für diesen
galt zugleich als Abschiedsfest für die „Heimatschützler",
wodurch beide Kreise in die wünschenswerte und sach-
dienliche persönliche Berührung kamen — wohnten Oster-
reichischerseits Sektionsrat Dr. Ritter v.Förster-Streffieur
als Vertreter des k. k. Ministeriums für Kultus und Unter-
richt, dann die Hofräte Freiherr von Wkckbecker und Pro-
fessor Neuwfrth als Vertreter der Zentral-Kommission für
Kunst und historische Denkmale bei. Von Österreichern
waren außerdem noch anwesend der Bezirkskommissär der
Tiroler Statthalterei von iNAxtA-STERNEOc, die böhmischen
Konservatoren Skorpil und Herain nebst einigen Herren
vom Prager Stadtrate, Stadtrat Schwer und Baurat Golde-
MUND aus Wien und andere mehr.
Dem Vortrage des Vorsitzenden, Geheimen Hofrates
von Oechelhäu.ser aus Karlsruhe, waren die wichtigsten
Ereignisse auf diesem Gebiete im Laufe des letzten Jahres
zu entnehmen. Unter anderem wurden in demselben die
Fragen des Heidelberger Schlosses und des Braunschweiger
Gewandhauses gestreift.
Sektionsrat von Förster-Streffi.eur begrüßte die Ver-
sammlung namens der österreichischen Regierung, erwähnte
der noch im Flusse befindlichen Bestrebungen zur gesetz-
lichen Regelung des Denkmalschutzes, gedachte der Tätig-
keit der Zentral-Kommission für Kunst und historische Denk-
male, insbesondere ihrer Arbeiten auf dem Gebiete der
Kunsttopographie, von welcher er den ersten Band vor-
legte, und besprach die von der Leogesellschaft inaugu-
rierten Instruktionskurse über Denkmalpflege für Geistliche.
Ministerialrat Kahr aus München hielt einen inter-
essanten Vortrag über die neuerlichen, ziemlich einschnei-
denden gesetzlichen und Verwaltungsmaßnahmen im Inter-
esse des Denkmalschutzes in Bayern, eine Angelegenheit,
auf welche in diesen Blättern noch ausführlicher zurück-
gekommen werden soll.
Professor Gurutt aus Dresden besprach das auch für
Österreich so aktuelle Thema der Freilegung alter Kirchen.
Eine allgemeine Regel lasse sich nicht aufstellen, im gan-
zen sei aber, besonders für gotische Bauten, heute der
Standpunkt maßgebend, daß kleinere, in das Gesamtbild
passende Häuser an und um die Kirchen besser wirken
als freie Plätze. An den Vortrag schloß sich eine angeregte
Diskussion.
Professor Ci.emen aus Bonn sprach über den Schutz
der Grabdenkmäler auf Friedhöfen, erörterte die oft kom-
plizierte rechtliche Seite der Frage, die dringend einer Re-
gelung in dem Sinne bedürfte, daß in zweifelhaften Fällen
die Gemeinden in die Erhaltungspflicht einzutreten haben,
und wendete sich gegen die Benutzung von Grabplatten als
Bodenbelag. Hofrat Nkuvvirth erwähnte hiezu aus den Er-
fahrungen der Zentral-Kommission, daß es wünschenswert
sei, bei einer Aufstellung ehemals liegender Grabsteine den
Zusammenhang mit der ursprünglichen Stelle aus Gründi-n
der Pietät zu wahren, indem an dieser Stelle, sei es durch
eine Inschrift, sei es durch eine Zahl oder sonstwie er-
sichtlich gemacht werde, daß die nun aufgestellte Platte
früher dort gelegen habe. Auch sprach sich Hofrat Neü-
wirth dafür aus, daß alte Grabkreuze nicht weggegeben
werden, sondern, wenn herrenlos geworden, wieder ent-
sprechende Verwendung finden sollen.
Die Braunschweiger Gewandhausfrage, welche den
Gegenstand einer Mitteilung bildete, gab den Anlaß zu
lebhafter Diskussion, die jedoch schließlich zur Einigung
der auseinander gehenden Meinungen führte, ein Beispiel
;o*
299
Kirchlicher Denkmalkultas
300
dafür, wie klärend derartige Auseinandersetzungen unter
Fachgenossen — freilich nur bei so ausgezeichneter Dis-
kussionsleitung wie in dies^em Falle — wirken können.
Baurat Grakbner aus Dresden zeigte in Lichtbildern
Beispiele praktischer Denkmalpflege in Sachsen aus letzter
Zeit. Bei der Diskussion darüber kam auch die Frage
des Wiederaufbaues der Hamburger Micliaeliskirche zur
Sprache.
Baudirektor Bai.tzer aus Lübeck erläuterte in klarer
und lehrreicher Weise an der Hand von Lichtbildern die
höchst anerkennenswerten, in einzelnem geradezu muster-
gültigen Versuche zur Erhaltung des alten Lübecker Stadt-
bildes.
Amtsrichter Dr. Bredt aus Barmen machte inter-
essante Mitteilungen über die auf Grund des preußischen
Gesetzes gegen Verunstaltungen erlassenen Ortsstatute.
Bis Ende August waren bereits in 10 Ortschaften solche
Statuten in Kraft getreten, 32 Städte und Gemein-
den besaßen fertige Entwürfe zu solchen, in 112 Orten
waren derartige Maßregeln in Vorbereitung. Damit ist
wohl im Deutschen Reiche ein wesentlicher Fortschritt
auf dem Gebiete des Denkmalschutzes verbürgt. Im An-
schlüsse hieran besprach Geheimrat Freiherr von Bieget.ebkn
aus Darmstadt, der Schöpfer des hessischen Denkmal-
schutzgesetzes, die dortigen Ortsstatute und die Erfah-
rungen, welche auf Grund der hessischen Gesetzgebung
in dieser Richtung bisher gemacht worden seien.
Professor Wränget, aus Lund (Schweden) berichtete über
Restaurierung alter Wandgemälde, Professor Paui, Weber
aus Jena über städtische Kunstkommissionen. Diese letz-
teren vermag er nur für größere Städte zu empfehlen,
während in kleineren Orten sich besser die Zuziehung
einzelner Sachverständiger bewähre. Dabei habe aber die
Oberaufsicht im ganzen Lande jedenfalls ein Landeskunstrat
zu führen, der Denkmalpflege, Heimatschutz, Naturschutz
und künstlerische Beratung für das Neuentstehende gleich-
mäßig in seinen Bereich ziehen soll.
Baudirektor Hamann aus Schwerin sprach über Wismar
und seine Bauten, das Ziel des nach Schluß des Denkmal-
tages dorthin veranstalteten, genußreichen und lohnenden
gemeinschaftlichen Ausfluges.
Am Abend vorher hatte noch ein Festmahl im Lübecker
Ratskeller die Teilnehmer in bester Stimmung bis in die
späten Nachtstunden vereinigt.
Als Ort der nächstjährigen Tagung wurde Trier
erwählt. — W.
Kirchlicher Denkmalkultus
(Schreiben des hochwürdigsten Herrn Bischofs von König-
grätz an den Konservator Dvo6Ak in Angelegenheit des
Neubaues der Pfarrkirche in Sendrazic.)
Es ist mir willkommen, daß mir Gelegenheit geboten
wurde. Euer Wohlgeboren unsere auf Autopsie beruhende
Anschauung in der Angelegenheit der Sendrazicer Kirche
mitzuteilen.
Sie läßt sich in ein ent'^chiedenes Veto gegen den
projektierten Neubau zusammenfassen, wie auch in ein
ebenso entschiedenes Bestreben, die alte Kirche zu erhalten
und so weit es notwendig sein sollte, instand zu setzen.
Ich glaube, daß dieser Anschauung jeder beipflichten
muß, der bei der Beurteilung des Projektes ein Verständnis
für die Bedeutung alter Denkmale und gesunden Sinn für
die wirklichen Bedürfnisse der Kirche zugrunde zu legen
vermag.
Die alte Kirche von Sendrazic schmückt malerisch
den alten Sendrazicer Burgplatz; der Friedhof, auf dem
sie gelegen ist, nahe dem Gemeindehause, ist durch einen
12 m tiefen Hohlweg von dem Grunde entfernt, auf dem
der projektierte große Neubau aufgeführt werden soll.
Gegen dieses Projekt muß ich mich, abgesehen von
der unvorteilhaften Gruppierung des Gebäudes, schon aus
Gründen der Seelsorge aussprechen, da die neue Kirche
sowohl vom Pfarrhofe als von der Schule und der Ortschaft
schwer, entweder nur über einen kostspieligen Viadukt
oder auf einem steilen, im Winter nicht gangbaren Wege
zugänglich wäre.
Aber nicht nur deshalb, weil der Neubau die Seel-
sorge kompliziert und der Gemeinde den Zugang zur
Kirche erschweren möchte, muß ich mich gegen den Neubau
aussprechen, sondern auch deshalb, weil dieser das
Schicksal der alten Kirche besiegeln müßte, welche einer
beklagenswerten Zerstörung einheimfallen würde.
Die alte Kirche würde infolge des Neubaues wohl
zugrunde gehen, weil erfahrungsgemäß niemand nach
der Erbauung der neuen Kirche die Erhaltungskosten des
alten Baues zu tragen geneigt wäre. Die Zerstörung des
alten Denkmales aber wäre zu bedauern, weil es sich um
einen Bau handelt, der sowohl in seiner architektonischen
Lösung interessant als in seiner Silhouette wirkungsvoll
ist und sich durchaus nicht in einem so schlechten Bau-
zustande befindet, daß er nicht erhalten werden könnte.
Es haben sich zwar vor 12 Jahren in den Mauern Risse
gezeigt, die jedoch ausgefüllt wurden und sich nicht er-
neuerten, was wohl beweist, daß sie nicht auf konstruktive
.Schäden, sondern auf zufällige Ursachen zurückzuführen sind.
Die Gemeinde benötigt wohl eine große Kirche, doch
auch diesem Bedürfnisse kann Rechnung getragen werden,
ohne daß die alte Kirche zerstört werden müßte, indem man
sie entsprechend erweitert, was sich durch den Anbau einer
Seitentravee und Erweiterung des Presbyteriums gegen
Osten leicht durchführen ließe. Der Übelstand, der darin
besteht, daß die jetzige Kirche besonders unter dem Sänger-
chore sehr dunkel ist, kann ebenfalls durch die Öffnung
eines vermauerten Fensters unter dem Sängerchore leicht
beseitigt werden.
Nach meiner Überzeugung genügen diese Maßnahmen
vollkommen den praktischen Bedürfnissen, das malerische
Bild der jetzigen Kirche wird dabei ebenso erhalten als
ein historisch wichtiges Denkmal an einer historisch wichtigen
Stätte.
50I
Zur Frage der Erhaltung des Gebäudes des Reichskriegsministeriums „Am ilof in Wien
302
Fig- 57 r^^"' Platz „Am Hof". Nach einer Lithographie von Rudolf Alt aus dem Jahre 1838
Zur Frage der Erhaltung
des Gebäudes des Reichskriegs-
ministeriums „Am Hof" in Wien
Die Z. K. hatte in ihrer letzten Sitzung Anlaß, sich init
diesem Gegenstande zu beschäftigen. Nach eingehender
Diskussion wurde der einhellige Beschluß gefaßt, gegen das
Projekt der Demolierung des Ministerialgebäudes und dessen
Ersatz durch eine moderne Häusergruppe vom Standpunket
der Denkmalpflege energisch Verwahrung einzulegen.
Erfordert schon das gesamte Ortsbild an dem Platze
„Am Hof" (Fig.57) und der Bognergasse, als zum ältesten und
charakteristischesten Teile Wiens gehörig, unbedingt pietät-
volle Schonung, so würde durch die Entfernung des in
schönen und monumentalen Architekturverhältnissen ge-
haltenen Gebäudes des Kriegsministeriums die anstoßende
Kirche zu den neun Chören der Engel am Hof nebst ihrem
gotischen Chor gegen die Seitzergasse, eines der schönsten
kirchlichen Denkmale Wiens, auf das Empfindlichste ge-
schädigt. Gegenüber diesen Momenten historischer, wie
künstlicher Bedeutung müssen wohl die Fragen der finan-
ziellen Verwertung des Baugrundes und der Erleichterung
des Verkehres in der Bognergasse zurücktreten. In ersterer
Beziehung wurde auf den ähnlichen Präzedenzfall des Um-
baues des Lazansky-Hauses am Stock -im -Eisenplatz hin-
gewiesen, bei welchem es auch in letzter Stunde durch
das Eintreten einer Gruppe begeisterter Wiener Bürger
imd maßgebender offizieller Faktoren gelang, die Hindernisse
finanzieller Natur zu beseitigen und den Ausblick auf den
Stephansturm zu retten. Wasdie Erleichterung des Verkehres
in der Bognergasse anbelangt, wurde die Anregung gegeben,
einen Durchgang für Fußgeher innerhalb des Ministerial-
gebäudes zu schaffen, was ohne Beeinträchtigung seiner
architektonischen Außenerscheinung leicht durchführbar
erschiene.
Es ist zu hoffen, daß die Haltung der Zentralkommission
im großen Publikum, wie bei den maßgebenden Faktoren
Verständnis und Entgegenkommen finde, und so vermieden
werde, daß durch die staatlichen Zentralbehörden das üble
Beispiel emer durch keinerlei zwingende Cuünde bedingten
Verunstaltung des alten, ehrwürdigen Stadtbildes und der
Zerstörung eines der bemerkenswertesten und historisch
bedeutungsvollsten Monumentalgebäude Wiens gegeben
werde. Noch kann das durch Geschichte und Kunst geweihte
alte Platz- und Straßenbild gerettet werden, man muß nur
den von der Überzeugung getragenen Willen haben, es zu
bewahren. Denn wo ein Wille, ist auch ein Weg.
303
Tätigkeitsbericht
304
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, Funde.] Konserv. Jelinek legt einen Bericht
über Funde der Biirgwalltjpusperiode aus dem Anfang des
Mittelalters, welche im Hofraume des Hauses v Vojvodu
in der Altstadt Vejdovagasse355/l gemacht wurden, vor (Be-
richt wird im Jahrbuche für Altertumskunde veröffentlicht).
Prag, Heinrichskirche.] Mitglied Hii.bkrt berichtet,
daß das Dach des Schifles, welches aus technischen Gründen
weiterhin nicht erhalten werden kann, in der gegenwärtig
bestehenden Form erneuert wird. Der Berichterstatter sprach
sich gegen die beabsichtigte Neuvergoldung der Einrichtung
aus und beantragte deren Reinigung und Ausbesserung;
die an den Wänden des Presbyteriums angebrachten
Rahmenbilder bedürfen des Unterspannens mit frischer
Leinwand und der Reinigung. Einverstanden.
Prag, Maria-HimmelfahrtskirchcaufdemKarls-
h ofe.] Die Z.K. beschließt für die Erhaltung der bestehenden
Bedachung einzutreten. Denn die technische Untersuchung
des Dachstuhles hat ergeben, daß dieselbe erhalten werden
kann. Wenn auch die Konservierungskosten nicht gerade
gering sind, so sind sie doch wesentlich niedriger als die
Summe, welche der vollständige Umbau des Daches kosten
würde. Es gibt also keinen zwingenden Grund, eine Ände-
rung der jetzigen Dachform vorzunehmen. Dagegen würde
aber nach den heutigen Anschauungen der Denkmalpflege
die projektierte Änderung, die eine Regotisierung des
Daches anstrebt, dem Baue einen nicht geringen Schaden
zufügen, indem sie dessen alte Teile durch eine pseudo-
historische Ergänzung verfälschen würde, was insbesondere
bei diesem Denkmale zu beklagen wäre, welches zu jenen
Schöpfungen der gotischen Kunst gehört, bei denen die
persönliche Invention des Architekten dem Baue einen ganz
singulären Wert verliehen hat. Während das jetzige Dach,
abgesehen davon, daß es in seiner Silhouette zu den
charakteristischen Monumenten des Prager Stadtbildes ge-
hört, in seinen einfachen schmucklosen Formen sich beschei-
den dem herrlichen gotischen Torso subordiniert und selbst
dem Laien auf den ersten Blick als eine durch die Ungunst
der Zeiten notwendig gewordene, doch, was vom alten
gotischen Baue besteht, nicht tangierende Zutat erscheint,
würde ein pseudogotisches Dach nicht nur mit den alten
gotischen Teilen des Baues in einer dem modernen Empfinden
widerstrebenden Weise pietätlos konkurrieren, sondern in
dem Bestreben, Echtes mit Falschem zu einem neuen Orga-
nismus zu verknüpfen, die dokumentarische Bedeutung der
alten Teile und deren bisherige so grandiose Wirkung
schwer schädigen. Man müßte sich daher gegen die aus
den alten puristischen Anschauungen entstandene Regoti-
sierungsidee selbst dann aussprechen, wenn eine Erneue-
rung der Dächer unbedingt notwendig wäre. Um so mehr
ist auf der Beibehaltung des historisch gewordenen Zu"
Standes zu bestehen, als diese Erneuerung aus technischen
Gründen nicht notwendig ist. Die Z. K. faßt daher ihre
Anträge neuerdings dahin zusammen, daß von der geplanten
Regotisierung abzusehen ist und die Restaurierungsarbeiten
auf die Sicherung des jetzigen Baues und dessen Einrich-
tung zu beschränken sintl.
Prag, jüdischer Friedhof.] Konserv. Jf.rabek pro-
testierte gegen jede eventuelle weitere Verkleinerung des
Friedhofes und beantragte, dafS bei der Verbauung der
l^mgebung desselben ein spezielles Höhen- und Silhouetten-
projekt für die ganze Häusergruppe ausgearbeitet werde.
Die Fassaden der Häuser wären schlicht und unaufdringlich
zu halten. Die Z. K. stimmt diesen Anträgen vollinhaltlich zu.
Aussig, städtisches Museum.] WieKorresp.MARiAN
berichtet, wurden den Sammlungen im Jahre 1907 nach-
stehende Funde einverleil)t: 1. Aussig, Ziegelei des Stadt-
rates Iu.ing: ein Stoßzahn, ein Schenkelknochen und wohl-
erhaltener Backenknochen eines Mammut. 2. Krebshöhe im
Stadtteile Schönpriesen, gelegentlich der Teufung eines
Brunnens: in einer Tiefe von 5)« das 47 o« lange Hörn
eines Stieres (neolithisch). 3. In einer Felsspalte im östlichen
Flügel derBurgSchreckenstein eine stark patinierte Kassette,
IGc;» lang, 4 f;» hoch, 5 ('/»breit, die Seitenteile aus getriebenem
Kupfer mit Akanthusranken geziert; Deckel und Bodenstück
sind mit Messing in je ein großes Mittelfeld, zwei Spruch-
bänder und vier Ornamentblätter geteilt. Das Mittelfeld des
Deckels zeigt im rückwärtigen Säulengange drei männliche
Personen, auf dem Säulenpostamente sitzt ein Mann, vor
ihm stehen Christus und seine Jünger. Die Spruchbänder
enthalten die Schrift: Jesus Gesuchet gesigt can sen Blint
Man ob der Sabbatd dagte (Jesus gesucht, gesiegt, kann
sehen blinder Mann, bevor der Sabbat tagte). Im unteren
Mittelfeld schreitet Christus einer Schar Volkes voran,
während ein mit einer Lanze bewaffneter Kriegsknecht
mit Gefolge ihm entgegengeht. Im Hintergrunde ist eine
Stadt sichtbar; die Schrift in den Spruchbändern ist un-
leserlich. Die Kassette dürfte aus dem Anfange des XVI. Jhs.
stammen.
Drahomischl bei Saaz, Menhir.] Konserv. Engt.
berichtet über einen 25 m hohen Stein (Fig. 58), einen
Quarzitblock, der in der Nähe einer vorgeschichtlichen
Siedelung liegt. An ihn knüpfen sich zahlreiche Lokal-
sagen; seine Provenienz als prähistorischer Denkstein dürfte
sicher sein.
Elbogen, Dreifaltigkeitssäule.] Die Z. K. be-
grüßt die Absicht der Gemeindevertretung, die kunst-
historisch wertvolle Säule auf dem Hauptplatze restaurieren
zu lassen und erklärt sich bereit, für diesen Zweck eine
Staatssubvention in Antrag zu bringen, wenn die Arbeiten
auf die Reinigung, die Befestigung lockerer Bestandteile
und die Ergänzung solcher Teile beschränkt bleiben, deren
Fehlen eine fortschreitende Beschädigung zur Ursache hätte.
Jaromei^, Dekanalkirche.] Mitglied Hii.bert be-
richtet, daß die lokalen F.iktoren die Beseitigung der dem
gotischen zum linken Seitenschiffe führenden Portale vor-
gebauten Vorhalle wünschen. Er sprach sich für die Be-
lassung der Vorhalle aus, deren Pflaster etwas tiefer ge-
legt werden soll, um das Schlagen der mit gotischen und
Renaissancebeschlägen versehenen Portaltür nach außen
zu ermöglichen. Das horizontale Kreuzgewölbe der X'orhalle
5o5
Irätigkeitsberickt
306
wäre derart umzuwölben, daß der Scheitel der in der Achse
des Portals liegenden Kappen zum Schlüsse des Portal-
bogens ansteigt, und so den ganzen Bogen frei läßt. Das
Portal ist in seinem gegenwärtigen Zustande ohne Sturz,
ohne Tympanonfeld zu belassen. Auf die Konsolen des
Portals ist ein profilierter Balken zu legen, auf welchen die
Holzskulpturen des Gekreuzigten und der hl. Maria und
Johannes aufzustellen wären, das Tympanonfeld hinter der
Gruppe durch eine hölzerne polychromierte Tafel zu schließen.
Das äußere Portal der Vorhalle ist unverändert zu belassen,
nur seine Schwelle etwas zu senken. Die Eingangstür ist
durch einen wagrechten Fries zu verlängern, die einge-
rahmten Füllungen der Tür herauszuschneiden und als
nach außen aufgehende Gehtür einzurichten; die glatten
oberen Füllungen wären der besseren Belichtung wegen
herauszuschneiden, zu vergittern und zu verglasen, fehlende
Teile der Schnitzerei zu ergänzen, das Holz zu reinigen.
Die in der Vorhalle befindliche kunstlose Pietä wurde in
die Jakobskirche in Jaromef übertragen und durch eine
neue Skulptur ersetzt; zwischen zwei Strebepfeilern eines
der nördÜchen Fassadejoche wird eine einfache Vorhalle
angebracht. Über Antrag des Berichterstatters werden die
barocken Altäre belassen und restauriert, ein modern-
gotischer Altar aus der Kirche entfernt.
Kourim, Dekanalkirche St. Stephan.] Gegen den
aus sicherheitspolizeilichen Gründen notwendigen Anbau
einer Vorhalle zum Schutze des Nordportals erhebt die
Z. K. keine Einwendung. Sie stimmt weiters einer Er-
neuerung der Westfassade zu, wenn die neue Fassaden-
dekoration ihren modernen Ursprung sinnenfällig verrät.
Die Fassadenfläche wurde im Jahre 1878 vollständig neu
ummauert, besitzt keinen Kunstwert und würde neben den
wiederhergestellten anderen Fassaden ästhetisch ungünstig
wirken.
Lautsc h im, Pfarrkirche, Fresken.] Konserv.VANfiK
berichtet, daß an den beiden Laibungen des Triumph-
bogens Wandmalereien aus der ersten Hälfte des XV. Jhs.
aufgedeckt wurden. Es sind fragmentarisch erhaltene Brust-
bilder von Heiligen in kreisrunden Medaillons von 50 cm
Durchmesser, je vier an jeder Seite der Bogenkrümmung,
von denen die zwei obersten weiblichen bekrönten Figuren
angehören. Die begleitenden Minuskelinschriften konnten
nicht entziftert werden. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Libcan, Pfarrkirche.] Konserv. Pippich berichtet,
daß der schadhafte hölzerne Glockenturm (Fig. 59) durch
einen gemauerten ersetzt werden soll, welcher an der
Stirnseite der Kirche, die eine reizlose Fläche bildet,
projektiert ist. Die Z. K. spricht sich dahin aus, dafi der
Turm neben der Vorhalle dieser (West-)Fassade gebaut
werde, so daß erzürn Teil die leere Fassadenwand zudecken
und malerisch schmücken würde. Sollte dies aus technischen
Gründen oder wegen der dortselbst befindlichen Gräber
nicht möglich sein, so erhebt die Z. K. gegen den Bau
des Turmes an Stelle der Vorhalle keine Einwendung. Mit
den in einfachen barocken, jenen des Sanktustürmchens
nachgebildeten Formen des Projektes erklärt sich die Z. K.
einverstanden. Die Übertragung des Sanktustürmchens vom
Schiff auf den Chor wird widerraten.
Mies, Funde.] Konserv. Wilhelm berichtet, daß die
Sp. 180 erwähnten Funde sich nach näherer Untersuchung
nicht als diluvial, sondern als neuzeitlich herausstellten.
Mies, Museum.] Konserv. Georg Schmidt berichtet,
daß dem Museum eine bei der Friedhofserweiterung 1902
gefundene mittelalterliche Lanzenspitze und ein in Lans
gefundener, bisher in der Knabenvolksschule zu Kladrau
verwahrter neolithischer Schaber überlassen wurden.
.-^"rsär;..
i
Fig. 58 Drahomischl, Menhir
Protivin, Dekanalkirche.] Die Z. K. spricht sich
gegen die Demolierung der aus dem .Will. Jh. stammenden
Kirche aus und befürwortet im Hinblicke auf das Kultus-
bedürfnis eine Erweiterung derselben.
Saaz, Dreifaltigkeitssäule.] Konserv. Engl be-
richtet, daß die am Ringplatze stehende baufällige Säule
in entsprechender Weise restauriert wurde.
Sandau, Pfarrkirche.] Konserv. aug.st berichtet,
daß er sich gegen den Ersatz dos aus dem XVIL Jh.
stammenden Hochaltars ausgesprochen habe. Das liturgisch
nicht entsprechende wurmstichige Drehtabernakel aus dem
.Will. Jh. durch ein neues im Hinblicke auf den Altar
konzipiertes zu ersetzen, stimmte er zu, ebenso die im
Jahre 1792 anläßlich einer Restaurierung hinzugekommenen
307
Tätigkeilsbericht
308
Fig. 59 Libcan, Pfarrkirche
seitlichen Ansätze des Hauptrahmens zu entfernen, die
wurmstichigen Teile der Schnitzereien zu erneuem, die
ursprüngliche unter der jüngeren Marmorierung verborgene
Polychromierung bloßzulegen, das Altarbild zu reinigen
und die für den praktischen Gebrauch zu wenig tiefe
Mensa etwas vorzurücken. Mit letztgenannter Herstellung
ist eine V'orrückung der beiden Altarstufen notwendig ver-
bunden, wodurch der an sich sehr enge Altarraum noch
mehr beengt würde, so daß sich eine V'erlegung der im
Charakter des Hochaltars zu polychromierenden Kommunion-
bank vor die Sakristei-Eingangstür als Folge ergibt. Bei
der Kanzel wären die wurmstichigen Schnitzereien durch
neue zu ersetzen, die Polychromie zu erneuern. Der An-
schaffung eines neuen Paramentenschrankes wurde zu-
gestimmt. Endlich beantragte der Konservator Ausbesserung
der Verglasung, Wiederverwendung einer im Depot be-
findlichen geschnitzten Renaissance-Madonna und Ent-
feuchtung der Nordwand. Emverstanden.
Smolenoves, Pfarrkirche.] Mitglied Hit.hert be-
richtet: Das Innere wurde neu bemalt, das Äußere ge-
säubert, die Einrichtung marmoriert, dieVergo'.dunggeremigt
und die sechs an der Epistelseite des Presbyteriums ange-
brachten Grabsteine (1575—1607) vom Ölanstriche befreit,
die wenigen und belanglosen fehlenden Teile ergänzt.
Weseli a. S., Dekanalkirche, Wandmalereien.]
Konserv. Branms berichtet: Bei der Reinigung der Wände
und Ausbesserung der gefährlichen Mauerrisse kamen Über-
reste von Wandmalereien zum Vorschein, welche mit der
bewegten Baugeschichte der Kirche in einer engen Ver-
bindung stehen und, dank dem Verständnisse der fürstlich
Schwarzenbergschen Bauleitung, mit möglichster Vorsicht
und Schonung bloßgelegt wurden. Nach einer eingehenden
Besichtigung konnte folgendes konstatiert werden:
In der Periode des gotischen Stils war die ganze
Kirche in der damals üblichen Weise ausgemalt. In den
Jahren 1542 — 1544 wurden diese Malereien dann so gründlich
restauriert, daß ihr ursprünglicher mittelalterlicher Charakter
größtenteils zugrunde ging. Bei dem Baue des Turmes im
Jahre 1597 wurden die Gemälde an der Nordwand des
Schilfes teilweise zerstört und dann mit neuen Partien er-
gänzt. Auch der Errichtung des Gewölbes, der Orgelempore
und der Oratorien fielen wieder in dem XVTI. Jh. be-
trächtliche Partien der Gemälde zum Opfer. In der ersten
Hälfte des XVIII. Jhs. wurde die ganze Kirche mit einer
neuen, wenn auch nicht kunstvollen, doch ziemlich inter-
essanten figuralen und dekorativen Malerei verziert.
Endlich wurde Alles — höchstwahrscheinlich in dem Jahre
1788 — einfach übertüncht.
309
Tätigkeitsbericht
310
Von allen diesen Malereien sind jetzt höchst heterogene
Überreste zum Vorschein gekommen, deren Erhaltung nur
dort möglich ist, wo wirklich deutbare Malereireste vor-
handen sind und wo der meist von Mauerfraß vernichtete
und durch Mauerrisse gelockerte Verputz mit Anwendung
der möglichsten Vorsicht erhalten werden kann.
In der südlichen Vorhalle erblickt man auf dem
rippenlosen Kreuzgewölbe Symbole der Evangelisten, welche
durch ihre Manier und Minuskelinschriften noch auf Vor-
bilder aus der Zeit der Spätgotik erinnern. Dieselben sind
ziemlich erhalten und brauchen nur gereinigt und fixiert
zu werden. An der Ostwand der Vorhalle erkennt man
schwache Überreste von Gemälden, welche Gott-Vater
mit dem toten Heiland und den hl. Johannes Evg. im
Feuerkessel darstellten. Dieselben wurden noch im XVI. Jh.
(1560), vielleicht von den kalvinisch gesinnten Schülern, mit
verschiedenen Rötelzeichnungen verunstaltet und nach den
Spuren einer späteren Inschrift im Jahre 1622 erneuert.
Wenn auch diese Überreste recht schwach und kunstlos
sind, sollen sie wegen ihres Alterswertes erhalten imd
fixiert werden.
Im Innern der Kirche haben sich an der Nordwand
leider nur spärliche Reste eines riesigen Christophorus
erhalten, welcher über das Gewölbe hinaus bis in den
Dachboden reicht ; das erhaltene Knie zeigt, daß hier ein
ursprünglich mittelalterliches Gemälde in der Renaissance-
periode erneuert worden ist.
Die Gurte der Turmkapelle ist außen mit einer reichen
Renaissanceumrahmung aus dem Jahre 1600 umfaßt, welche
teilweise von einer späteren barocken Malerei verdeckt
ist, solche barocke dekorative Malereien sind auch über
den Oratorien sichtbar; an den Pilastern erblickt man
kleine Reichsadler in gelben Kreisen. Von den Resten
können nur die Dekorationen über den Oratorien, die Um-
rahmung des Turmbogens und von der Christophfigur das
Knie erhalten werden.
In der Turmkapelle ist eine Malerei aus der ersten
Hälfte des XVIII. Jhs. zum Vorschein gekommen; dieselbe
stellt die hl. Maria, umgeben von den Vertretern des Klerus
und vielleicht auch der Laien dar. Das Ganze soll nach
der vollständigen Bloßlegung gereinigt und fixiert werden.
Die Reste der palmenartigen Dekoration des Triumph-
bogens sollen erhalten und sorgfältig ergänzt werden.
In dem Presbyterium sind in der Nähe des Sanktua-
riums einige zur ursprünglichen Ausschmückung ge-
hörige, aber im XVI. Jh. stark übermalte Reste sicht-
bar, welche erhalten bleiben müssen, auch die alten
Konsekrationskreuze und dann die barocken Vasen und
Blumen hinter dem Hochaltäre sind erhaltungswürdig, ebenso
das Wappen und — soweit es möglich ist — die aus der
Barockzeit stammende Stermlckoration des Presbyterium-
gewölbes.
Nur solche VVandparticn, an welchen bloße Farben-
flecke vorkommen, oder wo der Verputz sich durch Mauer-
fraß und Mauersprünge losgerissen hat, können nach der
Ausbesserung des Mauerwerkes neu verputzt werden und
einen passenden Anstrich erhalten.
Mitteilungen der k, k. Zentral-Kommission iqo8
Eine besondere Vorsicht wird der Erhaltung des Süd-
portals gewidmet werden. Die reiche, noch romanische
Gliederung der Gewände und des wagrechten Türsturzes
mit den bereits gotischen Bogen des Tympanons gehört
zu den interessantesten Denkmälern des Übergangsstils
in Südböhmen und ermöglicht uns mit den datierten Portalen
zu Albrechtsried und Strakonic, die ersten Schritte der
Gotik in diesen Gegenden zu verfolgen. Deswegen soll
das Portal noch von den Resten des angebauten Mauerwerks
befreit, möglichst vorsichtig gereinigt und nur insofern
ausgebessert werden, als es zu seiner Erhaltung unum-
gänglich erforderlich ist.
Bukowina
Putna, Basilianerkloster.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt die beantragten Herstellungen mit einem
Kostenauf wände von 10.000 .ST.
Dalmatien
Ratac bei Spizza, Klosterruine.] Die Z. K. befür-
wortet die Gewährung einer Subvention von 1200 Ä' für
Nachgrabungen nach dem aus dem IX. — XI. Jh. stammenden,
im XVIII. Jh. vernichteten Kloster, da die Grabungen inter-
essante Funde erwarten lassen.
Sebenico, Franziskanerklosterkirche.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. verfügt, daß von der geplanten
Demolierung vorläufig Umgang genommen, der Bauzu-
stand ehetunlichst untersucht werde und falls die Unter-
suchung das gleiche günstige Resultat wie die bisherigen
Erhebungen ergeben sollten, für die möglichst rasche
Durchführung der Restaurierungsarbeiten, für welche ein
Baubeitrag von 2000 K bewilligt wurde, .Sorge getragen
werde.
Sebenico, Madonna di Valverde.] Über Antrag
des Konserv. Bulic gibt die Z. K. zur Untersuchung der
Wände rechts und links von der Orgel auf das Vorhanden-
sein von vertünchten Fresken und zur Reinigung der Kanzel
ihre Zustimmung.
Galizien
Bronislawaberg bei Krakau, Funde.] Konserv.
DvDYNSKi berichtet über eine paläolithische Ansiedelung,
die gelegentlich der Vornahme von Befestigungsarbeiten
am nordöstlichen Abhänge des Berges aufgedeckt wurde
(Bericht wird im Jahrbuche für Altertumskunde ver-
öffentlicht).
Jadowniki-Podgorne, Holzkirche.] Wie Konserv.
Koi'i-.RA berichtet, wurde mit dem Abbruche der aus dem
Jahre I4b5 stammenden Holzkirche begonnen. Dem Kon-
servator gelang es lediglich zwei gotische Portale zu
retten, die entweder für die neue Kirche verwertet oder
in einem Museum imtergebracht werden.
Krosno, Franziskanerkirche.] Konserv. Lkpszv
berichtet, daß zum Zwecke der Herstellung eines Zuganges
zum Dachboden der Kirche ein Turm erbaut werden soll.
Der Konservator verwendete sich dahin, daß der Turm in
21
3'
Tätifjkeitsbericht
31-
einfacher Form an der Ecke, wo die Oswiecimer-Kapelle
an die Kirche anstoßt, aufgeführt werde. Für die weiter
in Aussicht genommenen Herstellungen (Fenster an der
Nordwand des Seitenschiffes, neues Dach und Dachreiter)
wurde die Vorlage eines Projektes verlangt.
Krosno, Pfarrkirche.] Mit einem nach den An-
trägen des Konserv. F-epszy umgearbeiteten Projekte für
die Restaurierung der Kirche, welches den alten Bestand
in weitestgehender Weise schont, erklärt sich die Z. K.
einverstanden.
Przeworsk, Pfarrkirche.] Mitglied Szeptvcki be-
riclitet, daß die anhergelangten NachrichtcMi von einer ver-
unglückten Restaurierung den Tatsachen nicht entsprechen.
Kirchhacli, St. Danielskapelle.] Die Z. K. vor-
wendet sich für Ausbesserung der Bedachung, deren schad-
hafter Zustand die Malereien im Innern gefährdet.
KiUschach, Pfarrkirche.] Die Z. K. leitet wegen
Vornahnu- von Steinauswechslungen und Ausfüllung der
Fugen liei den Strebepfeilern die weiteren Schritte ein.
Lieseregg, Pfarrkirche.] Beabsichtigt ist: 1. Her-
stellung eines neuen Hochaltars. Da der bestehende Empire-
altar ein schätzenswertes Denkmal jener an Altarbauten
gerade nicht reichen Zeit ist und das tragende Gerüst ganz
gut restauriert werden kann, spricht sich die Z. K. für
die Beibehaltung des alten Altars aus. 2. Herabschlagen
des feuchten \'erputzes im Presbyterium und Anbringung
Fig. 6o Ulucx, Pfarrkirche
Mit den Arbeiten wurde eine vollkommen verläßliche Kraft
betraut und bei der Restaurierung das stete Einvernehmen
mit ihm gepflogen.
Ulucz, Pfarrkirche.] Die Kirche (Fig. 60) mußte
wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Sie soll demoliert
und an ihrer Stelle ein neues Gotteshaus erbaut werden.
Die Z. K. nimmt hiervon mit Bedauern Kenntnis und
empfiehlt die Anfertigung entsprechender photographischer
und zeichnerischer Aufnahmen.
einer einfachen Holzverschalung zur Abhaltung der Feuchtig-
keit. 3. Aufstellung einer neuen Orgel. Die Z. K. legt auf
die Erhaltung des kunstgeschichtlich belanglosen Orgel-
gehäuses kein Gewicht, lehnt jedoch die Skizze für das
neue Gehäuse als nicht entsprechend ab. 4. Färbelung des
Innern. 5. Ausbesserung des Steinplattenpflasters. 6. Her-
stellung eines neuen «.jlockenstuhls. 7. Restaurierung der
Altäre. Die Z. K. beantragt für die Arbeiten eine Staats-
subvention unter der Bedingung, daß die Herstellungen auf
das von ihr entwickelte Programm beschränkt bleiben.
Kärnten
Aichberg, Filialkirche.] Wie Konserv. Herbert
berichtet, wurden der Hochaltar und die Kanjel einer im
allgemeinen befriedigenden Reinigung unterzogen.
Krain
Gosteiie, Filialkirche.] Maler Viertelberger be-
richtet: Die Malereien der Kassettendecke wurden gereinigt
3'5
Tätigkeitsbericht
314
und fixiert, fehlende Stellen ausgetupft, die Zeichnung
nicht ergänzt; die einfachen Zapfenendungen dieser Decke
sind vom Holzvvurme stark zerstört, so daß nur die An-
fertigung von Kopien erübrigt.
Probeeinstiche an den Wänden hatten kein nennens-
wertes Resultat. An den Seitenwänden wurde wohl in
späterer Zeit ein Mörtelputz, der auf Malereien schließen
läßt, aufgetragen, doch mit Kalkmilch überstrichen, die
allen Versuchen, sie zu entfernen, trotzt. An der linken
Seite des Triumphbogens kam eine Maria Verkündigung
in arg zerstörtem Zustande zum Vorschein; diese Malereien
setzen sich hinter den Altären fort, wurden aber im vorigen
Jahrhundert so vollständig übermalt, daß von der ur-
sprünglichen Malerei fast nichts mehr vorhanden ist. Bei
allen (auch den früher bloßgelegten) Malereien wurden die
Lücken und Sprünge getont, ebenso die leeren Stellen an den
Wänden mit einer neutralen Farbe. Auch die Untersuchung
der Außenwand ergab keinen Erfolg. Die beiden ver-
tünchten Gemälde neben dem Christophorusbilde sind
nicht mehr zu erkennen und wäre gegen eine Vertünchung
der bloßgelegten Flecken eine Einwendung nicht zu erheben.
Krainburg, Gräberfeld.] Konserv. Zmavc berichtet
über das Vorhandensein eines vorgeschichtlichen Gräber-
feldes, das einen großen Teil des heutigen Friedhofes und
den südlich und westlich daranstoßenden Acker- und
Wiesengrund umfaßte, aber allem Anscheine nach bereits
größtenteils zerstört sein dürfte (Bericht wird im Jahr-
buche für Altertumskunde veröfientlicht).
Michelstetten, Pfarrkirche.] Konserv. Franke
berichtet, daß die baulichen Schäden der Kirche ausge-
bessert, der baufällige Turmhelm erneuert, das Innere ein-
fach getont und die Fenster mit einer bordierten Ver-
glasung versehen werden,
Seisenberg, Nikolauskirche.] Das k k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Erhaltung der Malereien eine
Staatssubvention im Höchstbetrage von 800 K.
Veldes, Ortsbild.] Anläßlich des WiederaulTjaues
des durch Brand zerstörten Ortes verwendet sich die Z. K.
dahin, daß der Gesamtcharakter des Ortes, die Linien-
führung der Straßenfluchten, die Gruppierung der einzelnen
Gebäude und ihr Verhältnis zur Kirche möglichst unver-
ändert erhalten bleiben, da sonst die Gefahr besteht, daß
die Schönheit des anscheinend Regellosen und Willkürlichen
— der größte Reiz des charakteristischen Ortsbildes —
zugunsten einer vermeintlichen Schönheit des Regelmäßigen,
die nur auf dem Papier des Regulierungsplanes wirkt, un-
wiederbringlich verloren geht.
Die Z. K. kann den vorliegenden Regulierungsplan,
der solchen Gesichtspunkten in den herabgi-minderten
Straßenbreiten und der verständigen Rücksichtnahme auf
Terraingestaltung und Besitzverhältnisse gerecht zu werden
sucht, mit voller Anerkennung begrüßen und beantragt
lediglich, daß einige Punkte einer Umarbeitung unter-
zogen werden.
Jener Teil der Ortschaft Grad, der vom Brande ver-
schont blieb, sollte nicht ohne zwingende Gründe in den
Regulierungsplan einbezogen werden, so daß der Straßen-
zug, der durch jenen Teil führt, ohne Abänderung seiner
Linienführung und Breite belassen werden sollte.
Die Schaffung eines neuen Zuganges zur Pfarrkirche
erscheint in dem vorliegenden Regulierungsplane in Form
einer schnurgeraden Straße vom Hause Nr. 43 bis zur
Pfarrkirche als ein etwas gewaltsamer Eingriff in die be-
stehenden Linienführungen der Baufluchten. Es würde
sowohl im Interesse der Erhaltung des alten Straßenbildes,
als auch im Sinne der Grundsätze des modernen Städte-
baues liegen, wenn die gekrümmte Form des Straßenzuges
in dem der Kirche zunächst liegenden Teile beibehalten
würde. Ferner sollte die rücksichtslose Gerademachung
einer anderen Straßenflucht im Interesse der Erhaltung der
leichten Krümmung, deren Tendenz in der ursprünglichen
.Anlage deutlich gekennzeichnet ist, unterlassen werden.
Veliki Otok bei Adelsberg, Fund.] Wie Korresp.
Smid berichtet, wurde am Rande einer kleinen Doline ein
Depotfund der älteren Bronzezeit gemacht und dem Landes-
museum übergeben. Der Fund besteht aus Bruchstücken
von Bronzeäxten und Bronzekuchen. Die .Äxte ahmen die
Form der Hammerbeile der neolithischen Periode nach.
Ein ähnliches Beil wurde vor wenigen Jahren in dem nicht
weit entfernten Zemon bei lUyr. Feistritz gefunden.
Vigaun, römischer Inschrift stein.] Korresp. Zmavc
berichtet, daß in der Pfarrkirche ein römischer Inschrift-
stein bloßgelegt wurde, welcher sich 8 cm unter dem jetzigen
Pflaster befindet und als Gruftdeckel beni.tzt wird (Bericht
wird im Jahrbuche für Altertumskunde veröffentlicht).
Küstenland
Görz, Domsakristei, Wandmalereien.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Neuherstellung der
Malereien an der Wölbung eine Subvention von 300 K, deren
Flüssigmachung gleichzeitig angeordnet wird.
Pola, Forum, Funde.] Konserv. Gnirs berichtet: An
der Nordseite des Forums konnte eine große Exedra frei-
gelegt werden, an deren nördlicher Seite Reste eines
bedeutsamen Marmorwerkes noch in situ aus dem Einsturz-
material ausgeschält werden konnten, .'^uf einem Marmor-
sockel, 120 c»! lang, 70 f»; breit, 12 c»; hoch, stehen noch bis
in Kniehöhe die Füße einer überlebensgroß gearbeiteten
Imperatorenstatue; links ein gefangener Barbar in Hose mit
torques um den Hals (Dakt-r oder Gallier?), Kopf fehlt.
Die Höhe der Statue, die eine sehr gute Arbeit ist, ohne
Sockel ist 80 cm. Zu vermuten ist, daß es sich um eine
.Statue Trajans handle. Der Erhaltungszustand der vor-
handenen Partien ist sehr gut. Die bloßgelegten Baureste
wurden aufgenommen und in den Fundplan eingezeichnet,
außerdem wurden sie photographiort. Der Statuenrest wurde
abgehoben und im Museo civico aufgestellt.
Südlich von diesem Gebäude wurde ein Teil eines
offenen Platzes bloßgelegt, der gegen das Forum durch
Pfeilerstellungen (Pfeilersockel in situ) abgeschlossen war.
Auf der dem Forum abgewendeten Seite gegen das nahe
Capitolium zu schließ! der Platz durch ein kleines Propylaion
ab, ilessen aufgelRndf Teilr der Sockelpartien bis zu 60 rwi
21*
3t5
Tätigkeitsbericlit
,^16
Hohe erhalten sind. Allem Anscheine nach beji:innt hier ein
Clivus, der vom Forum auf das nahe Capitolium hinaufführt.
Es fehlt nicht an genügenden Anzeichen, daß dieses Denk-
mal samt Weganlagc bis in das späte Mittelalter hinein be-
stand und daß letztere mit dem auf die Castropola hinauf-
führenden Clivius de clivio de porticalibus identisch ist,
dessen in einer Handschrift (Festkalender des Domkapitels
in Pola, Fragment) des XIV. Jhs. Erwähnung getan wird. Der
Konservator hat sich mit Erfolg dafür verwendet, daß der
Platz des aufgedeckten Denkmals innerhalb des aufzu-
führenden Neubaues reserviert bleibt, um dasselbe dauernd
zu erhalten.
Umago, Fund.] Die Statthalterei teilt mit, daß ein
römisches Militärdiploin gefunden wurde, welches dank den
Bemühungen des Konserv. Gnirs an das Triester Museum
abgegeben wurde.
Mähren
Brunn, Nonnenhauskapelle.] Der Stadtrat teilt
mit, daß nach Beginn der Demolierung der Kapelle, als
besonders schöne Maßwerke in den Kapellenfenstern frei-
gelegt wurden, in lokalen Kunst- und Interessentenkreisen
der Plan auftauchte, alles aufzubieten, um die Kapelle zu
erhalten. Daraufhin wurde die Demolierung sistiert und
zur Erörterung dieser Frage eine Enquete einberufen.
Die Enquete gelangte nach Beratung aller einschlägigen
Gesichtspunkte zu dem Beschlüsse, daß die Kapelle soweit
als möglich zu erhalten beziehungsweise in ihrer früheren
Gestalt zu restaurieren sei. Leider gab der Gemeinderat.
an welchen dieser Beschluß zur Beratung gelangte, den
Auftrag, die Kapelle gänzlich zu demolieren. Maßgebend
hierfür war außer der besonderen Baufälligkeit einzelner
Teile vor allem der Umstand, daß die Kapelle ein besonderes
Verkehrshindernis an dem frequenten, von der elektrischen
Straßenbahn durchquerten Platze bildet, und daß durch
die Erhaltung der Gemeinde erhebliche finanzielle Opfer
aufgebürdet würden. Alle kunsthistorisch wichtigen Be-
standteile wurden sorgfältig abgenommen und aufbewahrt.
Gurdau, Pfarrkirche.] Konserv. Hrach beantragt
folgende Maßnahmen: Abgrabung des Terrains bis möglichst
weit unter das Kirchenpflaster, Abwässerung desselben von
der Kirche weg, Ersetzung des verwitterten Sockelmauer-
werkes durch neues Mauerwerk aus Bruchstein mit Zement-
mörtel, Erneuerung des schadhaften Teiles des steinernen
Sockelgesimses, der schlechten Werkstücke und des Mauer-
werkes an den Strebepfeilern, Ausbesserung der Abdachung
derselben. Der Außenverputz ist abzuschlagen, die Fugen
sind gut auszukratzen; der neue Verputz soll ohne Färbelung
bleiben; das Dach ist mit einer Kinne zu versehen, um die
Kirche ein 1 w breites Pflaster aus Zementplatten anzu-
bringen. Im Innern ist der schadhafte Putz, namentlich
an der feuchten Nordwand, abzuschlagen und auszukratzen,
wobei auf das eventuelle V^orhandensein von Malereien zu
achten ist; verneinenden Falles ist der Putz zu erneuern.
Die Deckenmalereien des Presbyteriums sind darauf hin zu
untersuchen, ob sich nicht darunter künstlerisch wertvolle
Fresken befinden, die sich restaurieren lassen. Auf jeden
Fall ist die bestehende Malerei nur zu reinigen, die Sprünge
sind zu schließen und in der Farbe der Umgebung zu tönen
Die Kanzel ist von dem Ölanstriche zu befreien, der Tauf-
stein zu reinigen. Die äußerst schadhaften Fenster sind durch
neue zu ersetzen und einfach zu verglasen. Endlich sind
die Altäre zu reinigen und die nur mehr in Spuren vor-
handene Vergoldung zu erneuern. Einverstanden.
Mähr.-Trübau, Pfarrkirche, Altarfiguren.] Die
Z. K. empfiehlt nachstehendes Restaurierungsprogramm : Ent-
fernung des weißen .Anstriches, Ausbesserung der .Sprünge,
Ergänzung klcmer fehlender Bestandteile, sodann Neuan-
strich; ferner verwendet sich die Z. K. wegen Behebung
der in der Kirche herrschenden Feuchtigkeit, welche die
Schäden an jenen Figuren hauptsächlich veranlaßte.
Nieder-Österreich
Wien I, Priesterbildungsinstitut St. Augustin.]
Das k. k. ^linisterium f. K. u. U. genehmigt, daß die in
Aussicht genommene Restaurierung des Oratoriums im
Einvernehmen mit dem Konservator durchgeführt wird und
ordnet die Flüssigmachung des hierfür veranschlagten Be-
trages von 2309 K 60 /; an.
Wien VI, Pfarrkirche St. Aegyd (Gumpendorf.]
Gegen die Vergrößerung des Orgelchors unter Beibehaltung
des jetzigen Abschlußgitters erhebt die Z. K. keine Ein-
wendung.
Wien .\1I, .Altmannsdorf, Pfarrkirche, Ge-
mälde] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssig-
machung eines Betrages von 1170 ä' für die durchgeführte
Restaurierung der Gemälde an.
Wien XXI, Kagran, St. Johannesstatue.] Der
Stadtrat bewilligt die Restaurierung der Statue mit einem
Aufwände von 700 K.
Altenmarkt im Tale, Kapelle.] Gegen den Anbau
eines den Stilformen der aus der Mitte des XVIII. Jhs.
stammenden einfachen Kapelle angepaßten gemauerten
Turmes und einer ebensolchen Sakristei erhebt die Z. K.
keine Einwendung.
Baumgarten a. d. March, Funde.] Mitglied Szom-
EATHY berichtet, daß 0'7 km westlich vom Nordende des
Dorfes an der nach Oberweiden führenden Straße, bei Ab-
grabung einer aus Flußsand gebildeten, etwa 2 m hohen
Bodenwelle gegen 20 Skelettgräber aufgedeckt wurden, vo;i
denen sechs in einer Reihe nebeneinander, die anderen
zerstreut, mehrere Meter voneinander entfernt lagen. Die
meisten Skelette lagen ausgestreckt mit dem Kopfende
nach Westen, dem Fußende nach Osten. Bei einigen
lagen die Knochen in Uncrdnung, als ob die Leichen sitzend
oder kopfüber m die Erde gekommen wären. Unter den
spärlichen Beigaben wäre eine kleine völkerwanderungs-
zeitliche Scheibenfibel mit Almandineinlagen, zwei eiserne
Lanzenspitzen, ein Nagel, Reste eines Bronzebeckens und
vier Tongefäße hervorzuheben.
Nach den bis zur Ankunft des Berichterstatters in
situ aufbewahrten Skeletten zu schließen, handelt es sich
um bis zur Tiefe von 1 m eingesenkte Skelettgräber, in
welchen man an braunen Farbspuren im Sande die Reste von
317
tUtigkeitsberictt
3t8
kistenförmigen Holzsärgen erkennt-n konnte. Die schlecht
erhaltenen Knochen gehörten jugendlichen Individuen an.
Bei einem Skelette fand sich am rechten Darmbein eine
gedrückte, ganz einfache Eisenschnalle von 4'5 cm Breite
bei einem zweiten ein insignifikantes Eisenfragment.
Nach mündlichen Mitteilungen wurden vor einiger
Zeit im benachbarten Orte Zwerndorf ähnliche Skelett-
gräber gefunden.
Brück a. d. Leitha, Römerstein.] Die Stadtgemeinde
teilt mit, daß sie den in einer Mauer gegenüber dem Kinder-
garten eingemauerten Stein dem Museum Carnuntinum
überläßt.
Brück a.d. Leitha, Wiener Tor.] Das Bürgermeister-
amt berichtet: Die im Jahre 1907 weggeräumten Überreste
des vor Jahren demolierten Tores, bestehend aus mit Erde
gedeckten, verfallenen Hohlräumen, bi.deten ein die ganze
Umgehung verunstaltendes Verkehrshindernis, dessen rest-
liche Entfernung aus Verkehrsrücksichten geboten war.
Eggenburg, Brunnen am Hauptplatze.] Die
Gemeindevertretung teilt mit, daß der Brunnen neben der
Dreifaltigkeitssäule sich in einem derart verwitterten Zu-
stande befinde, daß seine weitere Erhaltung nur dann mög-
lich wäre, wenn alle alten Steine durch neue ersetzt würden.
Aus diesem Grunde glaubt die Gemeinde auf ihrem Be-
schlüsse, den Brunnen abzutragen und an seiner Stelle
einen Jubiläumsbrunnen zu errichten, beharren zu sollen.
Die Z. K. kann diesen Beschluß um so weniger gutheißen,
als die Voraussetzung der Unmöglichkeit einer Erhaltung
des alten Brunnens nicht zutrifft. Im Gegenteile wäre eine
Restaurierung dieses Brunnens — bei der nicht soweit ge-
gangen werden dürfte als bei den Arbeiten an dem zweiten
ähnlichen Brunnen auf demselben Platze — mit geringen
Mitteln durchführbar, ohne seinen Alters wert zu schädigen.
Grießbach, Pfarrkirche.] Gegen die Ausbesserung
der Bedachung und die Herstellung von Dachrinnen erhebt
die Z. K. keine Einwendung, dagegen verwendet sie sich
wegen Vereinfachung der projektierten Bemalung.
Griesfeld bei Berndorf, Funde.] Der General-
konservator berichtet, daß an der Stelle, wo die südöstliche
Straße auf den Kirchenplatz münden wird, einige Platten
und Plattenreste römischer Provenienz gefunden wurden;
in der nächsten Umgebung verstreut wurden Reste älterer
Kulturperioden, vielleicht bis in die neolithische Zeit zurück,
aufgedeckt. Die Z. K. leitet Versuchsgrabungen an der
Fundstelle ein und verwendet sich, daß die Objekte dem
niederösterreichischen Landesmuseum übergeben werden.
Krems, Althangasse 1, Sgraffiti.] Wie Korresp.
PicHi.KR berichtet, ist die mit Sgraffiti geschmückte Fas-
sade des Hauses restaurierungsbedürftig geworden. Es
handelt sich um sehr interessante und relativ noch gut
erhaltene figurale Darstellungen (aus dem alten Testamente
und satyrischen Inhaltes) aus der Mitte des XVI Jhs. Die
Z. K. leitet daher wegen Sicherung der Sgraffiti die weiteren
Schritte ein.
St. Leonhard am Horncrwalde, Pfarrkirche,
.-Mtar, Kanzel.] Gegen die Aufstellung eines neuen Hoch-
altars nach der vorgelegten Skizze erhebt die Z. K. keine
Einwendung, wenn von dem bestehenden (im übrigen
gleichfalls modernen) Hochaltar das Tabernakel und das
Altarbild erhalten bleiben und an gut sichtbarer Stelle in
der Kirche angebracht werden. Ebenso wird der Aus-
wechslung der (modernen) Kanzel zugestimmt.
Maisbirbaum, Pfarrkirche.] Beabsichtigt wird:
Auswechslung der hölzernen Tragkonstruktion der Orgel-
empore gegen eine solche aus Betoneisen unter Beibehaltung
der alten Brüstung und Orgel; Umänderungen des Zu-
ganges zur Kanzel in einen einfachen -Anbau und ver-
schiedene kleinere Reparaturen. Einverstanden.
Oberhollabrunn, Pfarrkirche, Hochaltar.]
Gegen die vorgelegte Skizze für einen neuen Altar erhebt
die Z. K. keine Einwendung.
Obermarkersdorf, Pfarrkirche, Hochaltar.]
Gegen die Restaurierung des .'\ltars nach dem vorgelegten
Programm erhebt die Z. K. keine Einwendung.'
Perchtoldsdorf, Martinskapelle.] Die Gemeinde-
vertretung teilt mit, daß das Dach repariert und die Um-
gebung entsprechend reguliert wurde. Für das nächste
Jahr ist die Restaurierung des Innenraumes in Aussicht ge-
nommen, worauf dann die Kapelle nicht mehr als Depot,
sondern als Totenkammer benutzt werden soll.
Klein-Pöchlarn, Pfarrkirche.] Beabsichtigt ist:
Sicherung, Reinigung, Ausbesserung der Staffierung der
Altäre und Kanzel, Umlegung eines Teiles des Pflasters
und Ausbesserung der Stufen. Einverstanden.
Pöggstall, St. Annakirche, Friedhof.] Wie Korre-
spondent PicHi.ER berichtet, soll, um dem bestehenden Raum-
mangel abzuhelfen, der mit der Kirche ein malerisch
wirkendes Ganzes bildende Friedhof erweitert werden;
bei der Vergrößerung wäre mit größter Vorsicht und Be-
dachtnahme auf eine möglichst geringe Schädigung der
Gesamtwirkung vorzugehen.
Poysdorf, Sammlung Kudernatsch.] Korresp.
KuDERNATscH berichtet über nachstehende Vermehrung
seiner Sammlung: Aus der prähistorischen Siedelung bei
der Piller-Mühle in der Nähe von Poysdorf einen in zwei
Stücke zerbrochenen Stemmeißel und eine Steinplatte aus
einem, in der L^mgebung nicht vorfindliclien Material; aus
Mechsendorf einen Klopfstein, zwei Spinnwirtel aus Ton,
eine Steinperle, einen kleinen Deckel aus Ton mit fünf
gegen die Mitte zusammenstehenden Blättern verziert; aus
der Ziegelei bei Eisgrub eine Reihe von Tonscherben, ge-
brochene Steinplatten, Knochen (einige bearbeitet, die
anderen angebrannt) ein Bronzebeil und eine durchbohrte
Hirschgeweih würze.
Preßbauni, alte Kirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. verfügt, daß die Einrichtung der demolierten
Kirche in einem entsprechenden Räume untergebracht
werde, in welchem sie keinen Schaden leidet.
Prinzendorf, Fund.] Wie Konserv. Rikdmnc. be-
richtet, wurden auf einem Acker zwischen Kirche und
Schloß Scherben einer Urne der Hallstattzeit gefunden und
dem niederösterreichischen Landesnuiseum übergeben.
Retz, Rathaus.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U.
bewilligt für die Restaurierung von Fresken und Bildern
319
Tätigkeilsbericht
320
im Rathaussaale und in der Rathauskapelle eine Subvention
von 2500 AT (1800 ÜT für die Restaurierunoj der Malereien im
Rathaussale, 700 K für die Proberestaurierung der Malereien
in der Kapelle) unter der Bedingung, daß vorerst die
Trockenlegung der Lokalitäten auf Kosten der Gemeinde
erfolge und die Restaurierung genau nach den Weisungen
der Z. K. durchgeführt werde. Für die Vollendung der
jene Gebäudeteile, deren Demolierung aus bahnbau-
technischen Gründen nicht unbedingt geboten erscheint,
erhalten bleiben und erhielt die Zusicherung, daß wenigstens
ein malerischer Winkel von der Demolierung ausgeschlossen
und eine ungünstige Außenwirkung des übrigbleibenden
Gebäudeteiles durch Beseitigung jedes Anbaues fern ge-
halten wird.
Fig. ()i Spitz, Hof des Gemeindehauses
Arbeiten in der Kapelle wird noch ein eventueller Beitrag
von 2500 K für den Fall in Aussicht gestellt, daß die Probe-
restauriernng ein befriedigendes Resultat ergibt.
Spitz, Rathaus.] Wie Korresp. Pichi.er berichtet,
will die Gemeinde eine gänzliche Freilegung des Rat-
hauses durch Beseitigung der nach den Demolierungen
infolge des Bahnbaues noch übrig bleibenden Anbauten,
welche den ungemein malerischen Hof (Fig. 61) umschließen,
durchführen. Der Korrespondent intervenierte dahin, daß
Klein- Wilfersdorf, Pfarrkirche.] Mit den in
Aussicht genommenen Herstellungen (einfaches Tonen des
Irmern, Neufassung des Hoch- und Seitenaltars, der Kanzel
und des Orgelkastens) erklärt sich die Z. K. einverstanden.
Wolfpassing, Kirchenstiege.] Die Z. K. erhebt
gegen eine Restaurierung der zum Teile vermorschten
Stiege (Fig. 62) keine Einwendung, wenn dadurch die
malerische Wirkung derselben nicht geschädigt wird. Daher
widerrät sie die Verwendung von Beton als Stufenmaterial
321
Tätigkeitsbericht
322
und empfiehlt die Verwendung von Granit, für das Geländer
steinerne Säulen mit eisernen Stäben (Rundeisen).
Ober-Österreich
Grieskirchen, altes Kathaus.] Das alte Rathaus
(Fig. 63) soll demoliert werden, um die nahe stehende
Pfarrkirche freizulegen und durch Beseitigung des angeblich
feuergefährlichen und sanitär bedenklichen Gebäudes eine
günstige ästhetische Wirkung der Kirche und des neuer-
richteten Gerichtsgebäudes zu erzielen. Auf dem Platze
soll eine Gartenanlage errichtet werden, in welche der
vor dem Rathause stehende 1610 errichtete Brunnen ein-
bezogen würde.
Vom Standpunkte der Denkmalpflege wäre die Demo-
lierung des Rathauses sehr zu bedauern. Der Tradition
nach ist es das Stammhaus der Herren von Grieskirchen
gewesen und hat zweifelsohne späterhin als Freisitz für
die Stadtgeschichte einen nicht unljedeutenden Faktor re-
präsentiert. Von besonderem architektonischen Belange
ist die als Hauptfront wirkende westliche Schmalseite,
deren Beseitigung für das durch Nutzbauten ohnehin
schon ungünstig beeinflußte Stadtbild eine sehr beklagens-
werte Einbuße bedeuten würde. Ob ferner hierdurch die
ästhetische Wirkung der Pfarrkirche gewänne, steht um
so mehr in Frage, als eine Langseite der letzteren frei-
gelegt würde, die nicht für den Fernblick berechnet war.
Unter diesen Verhältnissen könnte die Z. K. für den
Fall, als die lokalen Faktoren die unversehrte Erhaltung
des gesamten Gebäudekomp'exes unbedingt ablehnensollten,
nur der Demolierung des hinter der Westfront liegenden
ganz schmucklosen Hinterbaues zustimmen, an dessen
Stelle ein öffentlichen oder privaten Zwecken dienender,
in möglichst einfacher Weise ausgestalteter Neubau auf-
zuführen wäre.
Mühlheim am Inn, Funde.l Wie Korresp. Preen
berichtet, wurden nachstehende Funde gemacht: a) .A.uf
einer Schotterterrasse im „Winkel" einige frühmittelalterliche
Skelettgräber mit nachstehenden Beigaben: ein Skramasax
(61 cm lang, 3 oh breit, 15 cm Grifflänge), eine Eisenschnalle,
ein Kamm und Tongefäßreste. Die Knochen wurden am Orts-
friedhofe bestattet, der Skramasax für das Linzer Landes-
museum erworben, das übrige ging verloren ; b) ein
bronzenes Lappenbeil vom „Winkel", Einzel fund im Privat-
besitze, mit hochstehenden kurzen Schaftlappen und sehr
langer Schneide (12 cm Gesamtlänge, 6'/. cjh Schneide-
länge).
Salzburg
Salzljurg, Mönchsbergtunnel.] In neuerer Zeit
hat sich erfreulicherweise in der Stadt selbst eine Be-
wegung geltend gemacht, welche das gänzliche Unterbleiben
eines weiteren Tunneldurchbruches durch den Mönchsberg
zum Ziele hat, eine Bewegung, welche auf der Erkenntnis
basiert, daß das Bedürfnis nach einem zweiten Tunnel
überhaupt kein dringendes ist und daß bei jeder wie immer
gearteten Herstellung desselben eine Schädigung des charak-
teristischen Ortsbildes der Altstadt kaum vermieden werden
könnte.
Als Ersatz für den Tunnel wird die Verbindung der
südlich vom Mönchsberg gelegenen Stadtteile mit dem
Weichbilde der Stadt durch eine elektrische Ringbahn vor-
geschlagen. Unter Hinweis auf den Umstand, daß durch
die Anlage einer solchen Bahn, ohne die an Kunst- und
historischen Denkmalen so reiche Altstadt in ihrem Bestände
zu gefährden, für die angestrebte umfassende Bautätigkeit
auf nahezu unabsehbare Zeit genügend Platz geschaffen
würde, wird seitens der Landesregierung die Bewilligung
einer angemessenen Staatssubvention für den Bahnbau bean-
tragt. Die Z. K. unterstützt diesen Antrag auf das wärmste.
Fig. 62 Wolfpassing, Aufgang zur Pfarrldrche
Salzburg, Neptuns- oder Fischbrunnen.] Da
der Brunnen durch die Verkaufsbuden der Fischhändler zum
Teil verdeckt und in seiner Wirkung beeinträchtigt wird,
verwendet sich die Z. K. dahin, daß entweder der Fisch-
markt verlegt und damit die Umgebung des Brunnens
evakuiert, oder der Brunnen vom Fischmarkte, auf welchen
er erst im Jahre 1872 transferiert wurde, wieder auf seinen
ursprünglichen Aufstellungsplatz — auf den Griesplatz —
übertragen wird.
Kuchl, Pfarrkirche, Grabsteine.] Mit den Vor-
schlägen des Konserv. Rom.storker, eine Anzahl von Grab-
steinen von der Außenseite der Kirche in das Innere zu
übertragen, erklärt sich die Z. K. einverstanden.
Oberalm, Pfarrkirche.] Konserv. Romstorfer stellt
folgendes Restaurierungsprogramm auf: Entfernung der
Tünche von den Pfeilern, Diensten und Gewölberippen,
Belassung derselben in natura und Ausbesserung kleiner
523
Tätigkeitsbericht
324
l''»- ^i Grieskirchen, altes Rathaus
Schäden durch Einsetzen von Vierungen, Verputzen der
Risse im Mauerwerke und den Wölbungen, Erneuerung des
lockeren Verputzes, Färbelung in einem hellen Tone; der
Haupt- und die beiden Seitenaltäre im Seitenschiffe sind zu
erhalten, zu reinigen und auszubessern; auch die Seiten-
altäre im Hauptschiffe sind bloß zu reinigen und auszu-
bessern, die schwarz gehaltene Architektur des linken
Altars kann entsprechend aufgehellt werden; der recht-
seitige, die Kanzel verstellende Altar ist mit seinem Rücken
in die Nische hineinzubauen, die dortselbst befindlichen
drei Epitaphien an eine andere Stelle der Kirchenwand ein-
zusetzen; der Schalldeckel der Kanzel ist zu reinigen
und auszubessern, der balkonartige schadhafte Zugang
zu derselben kann durch einen solchen aus Marmor mit
entsprechenden, einzelnen in der Kirche vorhandenen
Barockgittern angepaßten Parapctgittern ersetzt werden;
die Fenster sind mit Kathedralglas in Bleifassung zu ver-
glasen; der Fußboden mit Verwendung der noch brauch-
baren Steinplatten zu erneuern: die Grabplatten sind aus
dem Fußboden zu heben und an den Wänden im Innern der
Kirche oder im Vorräume des Turmes aufzustellen; die
rechts vom Kircheneingange geböscht angebrachten Grab-
steine sind vertikal zu versetzen und mit einem passenden
Schutzdache zu versehen; der Anstrich der Orgel, die
Chorgestilhle und Kirchenstühle, das Presbyteriumsgitter
sind auszubessern, letzteres kann mit neuem Messingblech
überzogen werden; die Türen sind nach auswärts schlagend
anzuordnen; im Ossarium ist der Tisch auszubessern, die
Platte aus Eichenholz herzustellen; die Einfriedung ist
auszubessern; die in Aussicht genommene Friedhofskapelle
soll eine einfache Form erhalten. Einverstanden.
Radstadt, Stadtmauer.] Notar Dr. Jung nahm die
von Anrainern in eigenmächtiger Weise vorgenommene
Demolierung eines Teiles der Stadtmauer zum Anlasse,
um auf die Gemeinde einzuwirken, das ihr zustehende
Eigentumsrecht auf den geschichtlich undkunstgeschichtlich
sehr interessanten und außerordentlich malerisch wirk-
samen Wehrgürtel geltend zu machen, und ferner für die
Erhaltung der zum Teil reparaturbedürftigen Mauern zu
sorgen. Die Z. K. beschließt diese äußerst dankenswerte
Anregung auf das nachdrücklichste zu unterstützen.
Steiermark
Aussee, Pfarrkirche, Grabstein.] Das Pfarramt
teilt mit, daß der Grabstein des Verwesers Hans Herz-
heinitr von der Nordwand der Kirche unter das Dach des
Vorsprunges neben das südliche Hauptportal versetzt wurde.
Beim Entfernen des Steines wurden die unleserlichen Reste
einer Inschrift des XVI. Jhs. an der Mauer sichtbar.
Brück a. d. Mur, Pfarrkirche, Grabsteine.] Die
von der Z. K. gegebene Anregung, die im Fußboden der
Kirche eingelassenen, kunstgeschichtlich wertvollen Grab-
steine, welche an Wohltäter der Kirche und Pfarrherren
erinnern, zu heben und an den Wänden aufzustellen, wurde
Tätigkeitsbericht
326
von der Kirchenvorstehung leider mit der Begründung ab-
gelehnt, „daß die Anbringung dieser ganz unschönen, arg
vertretenen, profanen Steine im Innern einer katholischen
Kirche nicht zur Ehre Gottes noch zur Erbauung der
Gläubigen gereicht." (!)
Eisenerz, Pfarrkirche St. Oswald] Das k. k. Mi-
nisterium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung eine
Subvention von 3000 Ä^ unter der Bedingung, daß die Ar-
beiten im steten Einvernehmen mit der Z. K. durchgeführt
werden.
Krieglach, Pfarrkirche.] Wie Konserv. Wist be-
richtet, sind folgende Arbeiten in Aussicht genommen:
1. Neueindeckung der Dachungen mit Biberschwanzziegeln;
2. Anbringung von Dachrinnen; 3. Ergänzung und Ausbes-
serung der Gesimse; 4. Entfernung der Holzeindeckungen;
5. Verkleinerung des Vordaches über der rechtseitigen
Empore; 6. Öffnung des vermauerten Spitzbogenfensters;
7. Ausbesserung der Feuermauer; 8. Ersatz des defekten
Windfanges durch einen neuen; 9. Auswechslung der be-
schädigten Steine am Turme und Ausbesserung der Ge-
simse und des Portal aufsatzes; 10. Entfernung der Portal-
aufschrift; 11. Ersatz der Sakristeitür durch eine neue mit
Steinstock; 12. Umlegung des Rauchschlotes in der Sa-
kristei; 13. Entfernung der beim Chorabschlusse zwischen
den Strebepfeilern eingespannten Bögen; 14. Anbringung
von Blitzableitern, Ausbesserung der Zifferblätter, Ent-
fernung des Graswuchses in der Umgebung der Kirche
u. dgl.; 15. Erneuerung des Haupteinganges.
Der Konservator bemerkt hiezu: ad 2. für die Dach-
rinnen wird gut verzinktes Eisenblech empfohlen; ad 5. der
häßliche und späte formenlose Zubau für die rechtseitige
Empore könnte anstandslos entfernt werden, wodurch die
Dacheindeckung eine wesentliche Vereinfachung erfahren
würde. Der Bestand der Empore ist überdies aus bau- und
sicherheitspolizeilichen Gründen bedenklich; ad 6. das ver-
mauerte Spitzbogenfenster des polygonalen Chorabschlusses
enthält noch die Steinmaßwerke und kann daher geöffnet
und entsprechend verglast werden; ad 10. gegen die Ent-
fernung der aus neuerer Zeit stammenden Aufschrift be-
steht kein Bedenken; ad 12. das bestehende Rauchrohr wird
durch eine Fensteröffnung geführt und ist weiterhin un-
haltbar; ad 13. der Entfernung der zwischen den Strebe-
pfeilern des Chorschlusses eingespannten Bögen könne
schon aus konstruktiven Gründen nicht zugestimmt werden;
ad 14. das Hauptportal (über dem gotischen Spitzbogen
mit bescheidener gotischer Umrahmung und einem Kiel-
bogen, flankiert von Fialen mit Resten von Kreuzblumen
und Krabben) ist sehr beschädigt und durch eine spätere
Restaurierung verunstaltet. Für die Erneuerung sind hin-
längliche Anhaltspunkte vorhanden.
Polstrau, hl. Geistkirche.] Mitglied Luschin be-
richtet, daß das Schiff verlängert, eine Sakristei angebaut
und der Turm um 5'60w erhöht wurde. Das Innere bleibt
unverändert, nur die gotischen vermauerten Fenster im
Schiffe und Presbyterium sollen wieder geöffnet werden.
Beim Abbruche des eingebauten Musikchores traten Spuren
Mitteilungen der k. k- /entral'Koromissiün 190$
von Malereien zutage, deren vollständige Bloßlegung ein-
geleitet wurde.
Pürgg, Pfarrkirche, Lambergsche Gruftka-
pelle.] Die Z. K. verwendet sich dahin, daß der Altar,
welcher dem neuen übrigens gut wirkenden plastischen
Schmucke weichen mußte und vorn links in der Kirche
steht, wieder entsprechend aufgestellt werde.
Voitsberg, Schloßruine.] Das k. k. Ministerium f.
K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der Ruine eine
Subvention von 1100 A' unter der Bedingung, daß die Ar-
beiten sich auf die Erhaltung des Vorhandenen beschrän-
ken und im Einvernehmen mit dem berufenen Konservator
durchgeführt werden.
Tirol
Innsbruck, Franziskaner - Hofkirche, Aus-
schmückung des Langschiffes mit Glasgemälden.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. genehmigt, daß das aus-
geführte Probefenster für die weitere Ausschmückung zum
Muster genommen werde.
Auer, St. Peterskirche.] Die Z. K. bewilligt für die
Vornahme der notwendigsten Restaurierungsarbeiten eine
Subvention von 350 K.
Dajano, Kirche, Christophorusgemälde.] Die
Z. K. ordnet die Flüssigmachung der für die Anbringung
eines Schutzdaches über dem Gemälde bewilligten Sub-
vention von 80 K an.
Galtür, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium f. K.
u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die Restaurierung
bewilligten Subvention von 1000 K an.
Glurns, Stadtbild.] Die Z. K. verwendet sich da-
für, daß bei dem Wiederaufbau der abgebrannten Teile
des Ortes das alte anheimelnde Stadtbild nach Tunlichkeit
erhalten bleibe.
Hafling, Filialkirclie Katharina i. d. Scharte.]
Die Z. K. verwendet sich, daß zum Zwecke der baulichen
Sicherung der mit Fresken des XV. Jhs. ausgestatteten
Kapelle das Mauerwerk ausgebessert, wenn nötig eine von
außen zu führende Schließe eingezogen, das Dach mit
Schindeln gedeckt und ein versperrbares Gitter angebracht
werde. Für diese Arbeiten bewilligt die Z. K. eine Sub-
vention von 140 K.
Hocheppan, Funde.] Wie Konserv. Mazkggkr be-
richtet, wurden im Mai i. J. beim Graben eines Gartens
südöstlich von der Kapelle an der Ringmauer in der Tiefe
von 1-5 bis 2 m verrostete Pfeilspitzen gewöhnlicher Form,
mehrere Silbermünzen und angeblich menschliche Knochen-
reste gefunden. Die Funde wurden zum Teil vergraben, zum
Teil zerzettelt, eine Münze kam an das Bozener Museum.
Langegg-Wangen, Schloß, Funde.] Konserv. M.\z-
KGGüR berichtet, daß sechs sehr alte Pfeilspitzen, eine
tönerne Spinnwirtel, eine mit Patina überzogene Kupfer-
platte (15 cm Durchmesser), eine Menge Tier- und Menschen-
knochen und Bruchstücke von Tonscherben gefunden wur-
den. Die Knochen befanden sich auf einem Felsenvor-
327
XatigUeitsberichl
328
Sprung in schwarzer Erde, etwa 95 cm unter der Erdober-
fläche, wo der Sage nach sich die Gräber alter Ritter des
Schlosses befinden sollen.
Mühlbacher Klause.] Das k. k. Ministerium f. K. u.
U. bewilligt zur Vornahme unaufschiebbarer Erhaltungs-
arbeiten einen Betrag von 275 K unter der Bedingung, daß
diese Arbeiten im steten Einvernehmen mit der Z. K.
durchgeführt werden.
Prad, Eund.] Konserv. Ma/egger berichtet, daß beim
Baue der Schniiedbrücke gegen Gomagoi am 28. Juli in
der Tiefe von 0 5 111 im angeschwemmten Sande des Ufers
des Suldenbaches ein Bronzekelt mit beiderseitigen Schaft-
lappen im Gewichte von 556jg- gefunden wurde und in
den Besitz der Schulleitung in Stilfs gelangte.
Soll bei Tram in, Kirche, Malereien.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der
Gemälde an der Außenseite eine Subvention von 200 X.
Vorarlberg
Bregenz, Holzbrücke.] Konserv. Kleiner berichtet,
daß die malerische und architektonisch interessante, über
die Bregenzerache gegen Lauterach führende hölzerne
Brücke den Anforderungen des modernen Verkehres nicht
mehr genüge und daher durch eine neue Brücke ersetzt
werden soll. Er beantragt die Anfertigung von photogra-
phisclien und zeichnerischen Aufnahmen. Einverstanden.
Feldkirch, Frauenkirche in der Vorstadt.]
Konserv. Kleiner berichtet, daß das Innere neu bemalt,
der Hochaltar gereinigt, das Altarbild aufgefrischt wurde,
Arbeiten, welche im großen und ganzen nicht zu bemän-
geln sind. Ferners wurden die beiden Seitenaltäre bis auf
die Mensa abgetragen und am Dachboden deponiert, da
der Hochbau dieser Altäre das schöne Netzgewölbe des
Presbyteriums verdeckte. An ihre Stelle kamen zwei barocke
Statuen, St. Agatha und St. Sebastian, die aus der Stadt-
pfarrkirche in Feldkirch im Jahre 1872 entfernt wurden.
Stangenach, St. Annakapelle.] Die Kapelle ist
baufällig. Zu ihrer Rettung wären außer namhaften Re-
paraturen auch sehr kostspielige Schutzbauten gegen den
vorüberfließenden Wildbach erforderlich, deren Resultat
überdies fraglich wäre. Da es sich um einen aus dem Jahre
1760 stammenden Bau, der vor 20 oder 30 Jahren ein-
schneidend restauriert wurde, handelt, somit um ein Denk-
mal, dessen kunsthistorische Bedeutung nicht sehr erheb-
lich ist, beschließt die Z. K. ihre Intervention auf die An-
fertigung genauer Aufnahmen der Kapelle zu beschränken.
DRUCK VON RUDOLF M. ROHRER IM BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K.K.ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. i i
November i 908
Personalien
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-
höchster Entschließung vom 9. November 1. J. dem bei der
Z. K. in Verwendung stehenden Ministerialsekretär extra
statum im Ministerium für K. u. U. Dr. M.wimu.ian Bauer
den Titel und Charakter eines Sektionsrates taxfrei aller-
g-nädigst zu verleihen geruht (9 November 1908, Z. 3054
K. U. M.).
Die Z. K. hat zu Korrespondenten ernannt:
Dr. Emil Jung, Notar in Radstatt,
Dr. Emit, Knoi.t., Vorstand des Vereines „Heimatschutz"
für Tirol in Innsbruck,
Dr. Richard Meli., Kustos am Museum Joanneum in Graz.
. G. PoNS, Sekretär des Museo civio in Pola,
Dr. Richard Schmidt, Statthaltereikonzipisten in Joachims-
thal und
Dr. Hans Winki.er, Notar in Windischgraz (13. Nov. 1908).
Gestorben sind:
Konservator Dr. Paui. Anton von Bizzarro, Advokat in
Görz und
Korrespondent Hans Bi.ank, Landesgerichtsrat in St. Peter
i. d. Au.
Kirchlicher Denkmalkultus
Sehr beachtenswerte Anordnungen über den .Schutz
und die Erhaltung kirchlicher Kunstwerke hat der Bischol'
von AscoliPiciiNO veröffentlicht: Zuerst wird die Einsetzung
einer Diozesan-Überwachungskommission empfohlen, ohne
die keine Kirche neugebaut oder restauriert werden darf.
Bei Restaurationen muß dafür Sorge getragen werden, daß
kein Kunstwerk beschädigt, kein Fresko übertüncht, kein
Kunstschatz entstellt wird. Alle Gebäude, Fresken, Skulp-
turen, die als Nationaleigentum deklariert oder als hohe
Kunstwerke eingeschätzt sind, müssen sorgsam überwacht
werden. Auf Grund der bestehenden kanonischen Gesetz-
gebung wird das Verbot erneuert, lieilige (uräte, Para-
mente, Bücher, Kodizes, Möbel jeder Art zu verkaufen
oder zu verpfänden, auch wenn sie außer Gebrauch gesetzt
sind. Alle Missale müssen inventarisiert, Pergamente,
Bullen der Päpste, Diplome und Urkunden müssen an
-MitteilmigiT der k. k. Zontral-Kommission [ijo8
sicheren und trockenen Orten aufbewahrt werden. Bilder,
Fresken sollen weder gewaschen noch gefirnißt werden.
Bimsstein ist bei Reinigung von Reliefs und Statuen ver-
boten. Metallkunstschätze dürfen durch Cbergoldung oder
Versilberung nicht ihrer Patina beraubt werden. Verboten
wird die Ausbesserung alter Spitzen. Juwelen gehören in
feuerfeste Geldschränke. Der Art. 3 wendet sich gegen
Mißbräuche. Statuen dürfen nicht bekleidet werden. Ver-
pönt ist die Ausstellung von Papierheiligenbildern. Die
Bekleidung der Kirchenwände mit Teppichen darf bei den
Festen nicht mehr gestattet werden. Künstliche Blumen
sind als Kirchenschmuck zu vermeiden. An Statuen und
Gnadenbildern ist die Anbringung von ex voto-Artikeln,
Gold- und Silberketten, Ringen, Halsschmucksachen, Ohr-
gehängen usw nicht gestattet. Wertvolle Kunstwerke
müssen vor dem Sonnenlicht und dem Kerzenrauch ge-
schützt werden. Auf Marmorwerken, Bildern, Schränken,
Beichtstühlen darf kein Staub liegen. Sollen sie abgebürstet
und gereinigt werden, sind ungeschickte Personen oder
Werkzeuge zu vermeiden.
Erlaß der Landesregierung für
Kärnten
vom 13. Juli 1908, Z. 9975, an alle Bezirkshaupt-
mann.schaften und die politische Expositur in Feld-
kirchen betreffend den Schutz des Bestandes von
Altertümern und in künstlerischer oder kunst-
historischer Beziehung wertvoller Denkmale
Mit dem Erlasse vom 17. August 1906, Z. 15127 wurden
die Unterbehörden angewiesen, quartalsweise über etwaige
Korrekturen und Ergänzungen der Kunsttopographie des
Herzogtums Kärnten zu berichten, eventuell eine Fehl-
anzeige zu erstatten.
Fast ausnahmslos kommen letztere der Landesregie-
rung zu.
Trotzdem hat dieselbe die Wahrnehmung gemacht,
daß an so manchen Objekten, an Altertümern und in künst-
lerischer oder kunsthistorischer Beziehung wertvoll.ii
n
331
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
332
Gegenständen tatsächlich Änderungen eingetreten sind,
daß Abverkäufe stattgefunden haben, Restaurierungen
vorgenommen wurden usw.
Diese Wahrnehmung läßt darauf schließen, daß die
besagten Fehlanzeigen mehr oder weniger schablonen-
müßig gemacht werden.
Die Landesregierung muß im Hinblicke auf den so
bedeutend geschmälerten und gefährdeten Bestand an be-
merkenswerten Denkmalen das größte Gewicht auf die
tatkräftige Mitwirkung der Behörden bei der Durchführung
ihrer auf den Schutz der Denkmale gerichteten Bestre-
bungen legen.
Diese Mitwirkung wird insbesondere dann einen nach-
haltigen Wert besitzen, wenn die Behörden keine Gelegen-
heit versäumen, sich von dem ungestörten Vorhandensein
der in Betracht kommenden Gegenstände zu überzeugen.
Der Wert dieses Eingreifens liegt nicht bloß in seinem
Ergebnisse, sondern auch, und zwar vorzüglich, darin, daß
die Kirchenvorsteher und sonstigen für derlei Sachen ver-
antwortlichen Personen die Überzeugung von der Über-
wachung der Objekte gewinnen und nicht eigenmächtig
Verkäufe oder den Wert der Gegenstände schädigende
Änderungen vornehmen.
Die Herren Amtsvorstände werden daher ersucht, die
unterstehenden Beamten anzuweisen gelegentlich der aus-
wärtigen Amtshandlungen die Kirchen, Kapellen und
sonstige Objekte persönlich zu besichtigen — selbstver-
ständlich soferne dies ohne Beeinträchtigung der eigent-
lichen Amtshandlung möglich ist — und an der Hand der
Kunsttopographie das Vorhandensein der in denselben be-
schriebenen Gegenstände zu konstatieren, wobei übrigens
auch dem baulichen Zustande des Objektes die Aufmerk-
samkeit zuzuwenden sein wird.
In den Quartalsberichten ist anzuführen, welche Be-
sichtigungen im abgelaufenen Vierteljahre stattgefunden
haben und welches Ergebnis die Besichtigung hatte.
Bei genauer Durchführung dieser Anordnung wird
es möglich sein, in einem nicht zu langen Zeiträume alle
im Bezirke befindlichen Objekte zu revidieren und der-
gestalt sich über den Bestand der zu schützenden Gegen-
stände zu orientieren.
Daß die Herren Amtsvorstände persönlich sich an
dieser Aktion beteiligen, glaube ich als selbstverständlich
voraussetzen zu können.
setze geregelt hat. Schon deshalb und weil über die Wirk-
samkeit dieses Gesetzes eine nun schon mehrjährige, im
allgemeinen durchaus günstige Erfahrung vorliegt, verdient
es die besondere Aufmerksamkeit der an der Denkmalpflege
interessierten Kreise.
Dem Motivenberichte, der zu der amtlichen Ausgabe
vorausgeschickt wird, ist folgendes zu entnehmen:
Vielfach galt bis dahin das französische Gesetz von
1887 als Vorbild, dessen Grundprinzip sich dahin charak-
terisieren läßt, daß es auf dem „Classement", der Einwer-
tunji der Denkmale, aufgebaut ist. Danach erstreckte sich
der volle Denkmalschutz auf die seitens der zuständigen
Behörde in einer Liste eingetragenen, „klassierten" unbe-
weglichen oder beweglichen Denkmale, aber auch nur
auf diese. VVähi'end bei den unbeweglichen Denkmalen
der Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichem oder pri-
vatem Charakter nicht entscheidend ist, bezieht sich der
Schutz der beweglichen Denkmale nur auf die im
Besitze von Personen des öffentlichen K echtes
befindlichen Gegenstände. Bei unbeweglichen Denkmalen
sowie bei Fundstätten im Privatbesitze ist ein staat-
liches Enteignungsrecht anerkannt.
Das hessische Gesetz hat nun diesen Gedankengang
in sehr modifizierter, erweiterter und differenzierter Weise
ausgestaltet und den Versuch gemacht, die Postulate der
modernen Denkmalpflege, welche in manchen Punkten zu-
folge des vertieften und geläuterten historisch-ästhetischen
Empfindens unserer Tage viel weiter gehen als zuvor, mit
der billigen Rücksicht auf die Dispositionsfreiheit der.
Eigentümer in Einklang zu bringen. ')
Maßgebend für den Denkmalschutz ist nach diesem
Gesetze das öffentliche Interesse an den Denkmalen.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dem Bezitzer eines
Denkmales und eventuell auch dem Besitzer in der
Umgebung desselben — und hierin liegt ein wesent-
licher Fortschritt gegenüber den bisherigen ähnlichen Ge-
setzen — in Wahrung dieses öffentlichen Interesses Beschrän-
kungen hinsichtlich seiner Verfügungsgewalt aufzuerlegen,
welche auf § 109 des Einführungsgesetzes zum deutschen
bürgerlichen Gesetzbuche gestützt werden. Dadurch gelangt
das hessische Gesetz zum zweiten Grundsatze: eine Ver-
fügung über ein Denkmal und dessen Umgebung darf nur
mit Genehmigung der Aufsichtsbehörden stattfinden; es
sind jedoch Vorkehrungen gegen Mißbrauch des behörd-
Gesetzliche Regelung der Denkmal-
pflege
Die Vorschriften für Denkmalpflege im Groß-
herzogtum Hessen
(Besprochen auf Grund der amtlichen Ausgabe des Denk-
malschutzgesetzes vom 16. Juli 1902.)
Unter den deutschen Staaten war das Großherzogtum
Hessen der erste, w-elcher den Denkmalschutz nach den
modernen Grundsätzen in einem zusammenfassenden Ge-
eines verwaltungsrechtlichen Instanzenzuges, zu treffen.
') Daß auch in Frankreich das Bedürfnis n.nch einer bedeu-
tend weitergehenden Ausgestaltung des Denkmalschutzes besteht,
ist dem im Journal officiel vom 19. März igo8 veröffentlichten Ge-
setzentwürfe des Senators RiDOUARD zu entnehmen, welcher gegen-
wärtig der Beratung des Anschusses für Unterricht und schöne
Künste unterliegt. Dieser Entwurf unterzieht, an dem l'rinzipe des
Classement streng festhaltend, auch den Privatbesitz von unbe-
weglichen wie beweglichen Denkmalen rücksichtslos den weitest-
gehenden Einschränkungen (bis zur Expropriation), spricht ein un-
bedingtes Ausfuhrverbot für klassierte Objekte aus und setzt geradezu
drakonische Strafen (in der Art der Gefallsstrafen) fest.
333
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
334
Bei solchen Verfügungen privater Besitzer jedoch, welche
sich auf die Wiederherstellung eines Baudenkmales
beziehen, begnügt sich das Gesetz mit der Möglichkeit
gütlicher Einwirkung. Wird die Genehmigung in einem
Falle, wo solche einzuholen ist, versagt, so kann die in
ihrer Verfügung behinderte Privatperson vom Staate Schaden-
ersatz beanspruchen. Kommt hierbei im administrativen
Wege keine Einigung zustande, so steht dem Geschädigten
der Rechtsweg offen.
Der Staat wird weiter durch das Gesetz befugt, auch
zum Schutze gegen passives V^erhalten des Denkmal-
besitzers, und zwar bis zur Expropriation im Interesse der
Erhaltung des Denkmales, einzuschreiten. Bei Grabungen
und Funden darf nur nach sachverständiger Anweisung
vorgegangen werden. Auch bei ersteren ist Expropriation
zulässig. In allen Fällen einer einschränkenden Verfügung
ist seitens der Behörden vorher ein sachverständiges Ur-
teil einzuholen.
Das Gesetz zieht schließlich — und auch hierin liegt
eine vollständige Neuerung gegenüber den älteren Gesetzen
dieser Art') — noch den Schutz der Landschaft und der
besonderen Naturbildungen („Naturdenkmäler") in seinen
Bereich. Der gesetzliche Schutz der landschaftlichen Schön-
heit oder naturgeschichtlichen Merkwürdigkeit wird durch
die höheren allgemeinen, die wirtschaftliche Ausnutzung
überwiegenden Interessen begründet. Zur Feststellung, auf
welche „Naturdenkmäler" sich dieser Schutz .zu erstrecken
habe, wird ein allgemeines (nicht bloß auf die in privatem
Besitze befindlichen Objekte beschränktes) „Classement"
angeordnet. Für die klassierten Objekte besteht dann Ge-
nehmigungspflicht bei Änderungen und korrelat Entschädi-
gungsanspruch des Besitzers bei Versagung der Genehmi-
gung. Auch hier hat der behördlichen Entscheidung die
Anhörung Sachverständiger voranzugehen.
Unter Festhaltung dieser, hier nur in flüchtigster Weise
skizzierten Grundgedanken baut sich das Gesetz nun in
sieben Abschnitten auf wie folgt:
I. A b s c h n i 1 1. D e n k m a 1 e i m B e s i t z e v o n j u r i s t i s c h e n
Personen des öffentlichen Rechtes.
Artikel 1 bezieht sich auf den Begriff des Bau- (un-
beweglichen) Denkmals und die Genehmigungspflicht. Als
Denkmal wird — zunächst nur in Anwendung auf Bau-
werke, dann aber auch auf alle weiteren unbeweglichen
sowie auf die beweglichen Denkmale — ein Werk bezeich-
net, „dessen Erhaltung wegen seiner Bedeutung für die
Geschichte, insbesondere für die Kunsgeschichtc, im öffent-
lichen Interesse liegt".
Ein solches Bauwerk im Besitze von juristischen
Personen dos öffentlichen Rechtes darf nur nach
') Auch in FianUreich hat sicli in neuester Zeit der (rcdankc
legislativer Normierung des Schutzes der Landschaft und hervor-
ragender Naturbildungen Bahn gebrochen. Das Journal officiel vom
10. Juli 1908 bringt eine „proposition de loi pour reglementer les
oecupations temporaires sur des terrains classäs parmi les
Sites ou monuments naturels ;i protiger" (lex Beauquier).
vorheriger behördlicher Genehmigung ganz oder teilweise
beseitigt werden. Gleiches gilt von der Veräußerung, Ver-
änderung, Wiederherstellung oder erheblichen Ausbesserung.
Durch Verordnung kann festgestellt werden, daß nur
solche Bauwerke, welche vor einem bestimmten Zeitpunkt
entstanden sind, als Denkmale gelten.
Den Erläuterungen zu diesem Artikel ist zu ent-
nehmen,daß keineswegs nur an Denkmale von allgemeiner
vaterländischer Bedeutung gedacht ist, sondern auch an
solche von lokalhistorischem Interesse. Die Frage nach der
zeitlichen Grenze für die Denkmalseigenschaft ist, sehr im
Unterschiede von anderen analogen gesetzlichen oder
sonstigen Normen, weder im Gesetzes- noch im Verordnungs-
wege, sondern lediglich durch eine Entscheidung des Denk-
malrates (s. im folgenden Art. 32) geordnet worden. Danach
sollen in der Regel nur solche Denkmale in Betracht gezogen
werden, seit deren Entstehung mehr als 30 Jahre verflossen
sind. Also eine durch das Fortschreiten der Zeit sich auto-
matisch verschiebende Grenze eines Menschenalters.
Die Erläuterungen bemerken weiter, der Begrift' Bau-
denkmal sei im weitesten Sinne zu verstehen und umfasse
„alle durch Menschenhand hergestellten oder bearbeiteten
unbeweglichen Gegenstände, also nicht nur Gebäude, sondern
auch mit dem Grund und Boden verbundene Steinbilder,
Grabdenkmale, prähistorische Grabstätten u. dgl". Auch
könne es vorkommen, daß von einem Bauwerke nur Teile
(Portale, Erker) als Denkmale zu behandeln sind.
Intendiert ist der Schutz nicht bloß gegen eine Be-
seitigung und Wiederherstellung, wobei hinsichtlich letzterer
an eine Restaurierungsarbeit im kunsthistorischen Sinne
gedacht ist, sondern auch gegen scheinbar geringfügige
Veränderungen und bloße Ausbesserungen, wie etwa decken-
den Verputz bei einem Fachwerkhaus, Ausbesserung einer
Monumentalmauer mit Werksteinen u. dgl.
Artikel 2 stellt die Umgebung eines Baudenkmals
unter Schutz gegen bauliche Anlagen oder Veränderungen,
wenn einer juristischen Person des öft'entlichen Rechtes die
Verfügung über diese Umgebung zusteht. In diesem Falle
dürfen die Veränderungen nur nach vorgängiger behiird-
licher Genehmigung ausgeführt werden.
Die Erläuterungen bemerken dazu: gedacht ist
hauptsächlich der Fall der Verdeckung eines Baudenkmals
durcli Errichtung eines andern Gebäudes oder seine Be-
einträchtigung durch geschmacklose Bauten in der Umge-
bung oder umgekehrt die Verunstaltung des Denkmals
selbst durch unfachgemäße Freilegung. Wieweit die „Um-
gebung" reicht, hängt von der Entscheidung des einzelnen
Falles ab.
Wenn die Umgebung des Denkmals nicht der Ver-
fügung eines öft'entlich-rechtlichcn Faktors unterliegt, ist
aber .Artikel 2 nicht anwendbar.
Artikel 3 behandelt die beweglichen Denkmale.
Die Genehmigungspflicht nach Art. 1 findet auf solche
bewegliche Gegenstände (einschließlich der Urkunden) .An-
wendung, deren Erhaltung wegen ihrer Bedeutung für die
Geschichte, insbesondere für die Kunstgeschichte, im öftent-
lichen Interesse liegt, soweit diese Gegenstände sich
335
Gesetzliche Regelung der üenkmalpflegc
336
im Besitze von Gemeinden, Kirchen, Religions-
gemeinden oder öffentlichen Stiftiinjjen befinden.
Demnach ist die Genehmigungspflicht lediglich auf
den öffentlich-rechtlichen Besitz beschränkt, der schon
vor Erlassung des Denkmalschutzgesetzes in mancher Hin-
sicht in seiner Verfügung gesetzlich beschränkt war. Für
den Privatbesitz ist die Genchmigungspflicht als zu weit-
gehend erachtet worden.
Die Ausstattung eines Baudenkmales mit beweglichen
Gegenständen als Zubehör darf seitens eines solchen öffent-
lich-rechtlichen Faktors nur nach vorgängiger behördlicher
Genehmigung erfolgen.
Die Erläuterungen bemerken zu letzterem Punkte,
durch solche Zutaten könne ein Baudenkmal völlig verun-
staltet werden. Dabei wird besonders auf Kanzeln, Altäre,
Chorgestühl, Orgeln usw. hingewiesen.
Artikel 4 bestimmt, daß die Genehmigung dann zu
versagen ist, „wenn der betreffenden Handlung im Interesse
der Erhaltung des Denkmals oder sonst aus künstlerischen
oder geschichtlichen Rücksichten Bedenken entgegenstehen,
welche die anderweitigen, durch die Versagung berührten
öft'entlichen oder privaten Interessen überwiegen". Eine
Versagung aus anderen Gründen ist unzulässig.
Die Versagung kann auch bedingungsweise erfolgen,
falls die entgegenstehenden Bedenken beseitigt werden.
Insbesondere können sie an die Bedingung geknüpft werden,
daß die Ausführung der betreffenden Arbeiten nur nach
einem vom Ministerium des Innern genehmigten und von
ihm zu überwachenden Plan erfolgt.
Artikel 5 setzt für die Genehmigung nach Art. 1 — 3
den Instanzenzug des administrativen Verfahrens bis zur
Ministerialinstanz fest.
Dazu bemerken die Erläuterungen, daß dieses Ver-
fahren nicht nur den bürgerlichen Gemeinden, sondern
auch den Kirchen und Stiftungen zugute kommt, welche
dadurch im Vergleiche zum früheren Zustande (wo ihnen
ein Rekursrecht nicht zustand) einen erhöhten Rechtsschutz
erhalten.
Artikel 6 gewährt eine Erleichterung der Ge-
nehmigungspflicht dahin, daß das Kreisamt auf .Antrag
im vorhinein diejenigen Arbeiten zu bezeichnen hat, welche
nicht der Genchmigungspflicht unterliegen. Diese Ent-
schließung ist jedoch vor Beginn der bezüglichen Arbeiten
noch widerruflich.
Artikel 7 bestimmt, daß die Staatsverwaltung
als Besitzerin von Denkmalen der Genehmigungspflicht
nach .Art. 1 und 2 nicht unterliegt. Doch kann das
Ministerium des Innern anordnen, daß eine Bauherstellung
erst vorgenommen werden dürfe, nachdem das Ministerium
erklärt hat, daß der Vornahme im Interesse der Erhaltung
des Denkmals oder sonst aus künstlerischen oder geschicht-
lichen Rücksichten keine Bedenken entgegenstehen.
Artikel 8 ordnet an, jedes Kreisamt habe ein Ver-
zeichnis zu führen, in welches alle in seinem Bezirke
vorhandenen, im Besitze juristischer Personen des
öffentlichen Rechtes befindlichen Baudenkmale und
unter Art. 3 fallenden beweglichen Denkmale einzu-
tragen sind. Die öffentlich-rechtlichen Faktoren sind ver-
Iiflichtet, bei der Aufstellung des Verzeichnisses mitzu-
wirken.
Die Erläuterungen bemerken dazu ausdrücklich:
Dieses Verzeichnis unterscheidet sich rechtlich von der in
Art. 10 angeführten „Denkmalliste", d. h. das Verzeichnis
ist keine Einrichtung, welche die Voraussetzung eines ge-
setzlichen Schutzes darstellt, sondern es hat lediglich Be-
deutung für die praktische Durchführung des Gesetzes.
Demnach tindet für Hessen eine Klassierung der Denk-
male in dem Sinne, daß die klassierten Denkmale eines
qualifizierten gesetzlichen Schutzes im Sinne des franzö-
sischen Classement teilhaftig werden, wie im folgenden
bei Art. 10 gezeigt werden wird, nur für die im Privat-
besitze befindlichen Baudenkmale statt. Die im öffentlich-
rechtlichen Besitze befindlichen Denkmale (unbewegliche
wie bewegliche; sind ipso facto, und ohne daß sie erst in
die Denkmalliste eingetragen zu werden brauchten, durch
das Gesetz in der durch Art. 1 — 8 festgesetzten Weise
geschützt, weil in betreff dieser öffentlich-rechtlichen Denk-
male ein Zweifel an ihrer Denkmalseigenschaft viel weniger
vorkommen kann, als bei solchen privaten Besitzes und
Charakters. Die Verzeichnung der öffentlich-rechtlichen
Denkmale dient nur dem Zwecke leichterer Evidenz.
Abschnitt II handelt von den Denkmalen im Besitze
von Privatpersonen.
Hier scheiden die beweglichen Denkmale (nämlich
jene im Privatbesitze) ganz aus, da, wie schon oben be-
merkt, ihre Einbeziehung als zu weitgehend und mit Rück-
sicht auf praktische Unzuträglichkeiten als ungeeignet be-
trachtet wurde.
Art. 9 beschränkt die Anwendbarkeit der Vorschriften
dieses Abschnittes auf jene Fälle, in denen einer Privat-
person — als solche wird eine natürliche Person oder
eine juristische Person des Privatrechtes bezeichnet — die
Verfügung über ein Baudenkmal oder die Umge-
bung desselben zusteht.
Die Erläuterungen bemerken, daß diese Bestim-
mung ganz neu ist; bisher besaß der Staat gegenüber
privaten Subjekten keinerlei Einwirkungsbefugnisse.
Art. 10 stellt, wie bereits erwähnt, als Voraussetzung
des Schutzes der im Privatbesitze befindlichen Baudenk-
male ihre Eintragung in die amtliche Denkmalliste
fest. Die Eintragung ist vom Denkmalrate (von dem
später noch näher die Rede sein wird) zu veranlassen,
beziehungsweise es hat der Denkmalrat ausdrücklich zu
erklaren, daß sich der Denkmalschutz auf die Umgebung
des Objektes erstreckt.
Den Erläuterungen ist zu entnehmen, daß dazu im
Jahre 1905 Durchführungsverordnungen erlassen worden
sind, welche in Form von Belehrungen die verfügungsbe-
rechtigten Personen über die gesetzlichen Folgen dieser
Maßregel auflilären.
Die zuständigen Behörden sind zur Aufstellung der
Denkmalliste amtlich beauftragt.
337
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
538
Der Gesetzestext fährt dann fort : Der Denkmalrat hat
vor seiner Entschließung das Kreisamt und den Denktnal-
pfleger') zu hören.
Von der Eintragung in die Liste ist der Verfügungs-
berechtigte zu benachrichtigen. Dieser letztere kann gegen
die Eintragung binnen einer unerstreckbaren Frist von
4 Wochen beim Ministerium des Innern Beschwerde erheben.
Ist gegen die Eintragung oder Erklärung (bezüglich
der Umgebung) nicht rechtzeitig Beschwerde erhoben oder
die Eintragung durch ministerielle Entscheidung bestätigt
worden, so wird die Eintragung oder Erklärung auch den
Rechtsnachfolgern des Verfügungsberechtigten gegenüber
rechtswirksam.
Eine Löschung solcher Eintragung kann nur durch
den Denkmalrat nach eingeholter Genehmigung des Mini-
steriums des Innern erfolgen.
Wichtig sind die Erläuterungen dazu: Die Frage,
was als Denkmal im Privatbesitze anzusehen, ist vor allem
für die Besitzer selbst schwierig. Deshalb war es notwendig,
von vornherein für diese rechtliche Garantien zu schaffen.
Diesem Zwecke dient die Einführung des Glassements. Das
Classement liegt in der Aufnahme des Denkmals in die
Liste und in der amtlichen Benachrichtigung hiervon. Gleiches
gilt von der Umgebung eines Denkmals.
Art. 11 regelt die Genehmigungspflicht bei pri-
vaten Baudenkmälern. Demnach ist bei solchen klassierten
Denkmalen die völlige oder teilweise Beseitigung, die Ver-
änderung der Umgebung, dann jede Handlung, welcher im
Interesse der Erhaltung des Denkmals Bedenken entgegen-
stehen, an die Genehmigung des Kreisamtes oder, nach
Wahl des Verfügungsberechtigten, auch des Denkmal-
pflegers (statt jenes des Kreisamtes) gebunden.
Gegen die Entscheidung des Kreisamtes oder des
Denkmalpflegers kann der Verfügungsberechtigte binnen
einer unerstreckbaren Frist von 4 Wochen Beschwerde an
das Ministerium des Innern erheben.
Hier tritt somit der Denkmalpflcger fakultativ mit
einem administrativen Entscheidungsrechte in den Kreis
der amtlichen Organe, eine gesetzliche Anordnung, die im
Vergleiche zu anderen ähnlichen Normen neu, aber sicher-
lich nur geeignet ist, die Autorität und das Ansehen des
Denkmalpflegers wesentlich zu stärken.
Art. 12 bestimmt weiter, daß vor der bezüglichen
behördlichen Entscheidung festzustellen ist, ob die er-
forderlichen staatlichen Mittel vorhanden sind.
Trägt nämlich das Kreisamt oder der Denkmalpfleger Be-
denken, einem solchen Genehmigungsantrage ohne weiteres
zu entsprechen, so ist von ihm zunächst festzustellen, ob
dem Staate die Mittel ziu- Verfügung stehen, welche bei
Versagung der Genehmigung oder nur bedingungsweiser
Erteilung derselben zur Befriedigung eines etwa zu gewär-
tigenden Entschädigungsanspruches erforderlich wären. Sind
diese Mittel nicht vorhanden, so ist von der angerufenen
Instanz die Genehmigung zu erteilen.
Die Erläuterungen bemerken dazu: Dadurch ist der
') Entspricht unserem Konservator.
Staat i:i die Lage versetzt, sich in jedem einzelnen Falle
schlüssig zu machen, ob und inwieweit er auf Grund des
Gesetzes eingreifen soll.
Art. 13 betrifft Vorkehrungen gegen (zeitliche) Ver-
schleppung. Wird einem nach Art. 11 gestellten Geneh-
migungsantrage binnen 6 Wochen weder Genehmigung er-
teilt noch dem Antragsteller von der Beanstandung der
Genehmigung Kenntnis gegeben, so ist der Antragsteller
in seiner Verfügung unbeschränkt. Die Frist von 6 Wochen
kann vom Ministerium des Innern sowohl (bis auf 3 Monate)
verlängert, als eventuell verkürzt werden.
Art. 14 handelt vom Entschädigungsanspruche
bei Nichtgenehmigung. Wird eine nach Art. 11 beantragte
Genehmigung versagt oder nur bedingungsweise erteilt, so
kann der Antragsteller binnen 6 Wochen vom Ministerium
des Innern Ersatz des ihm durch diese MafSregel zugefügten
Schadens verlangen. An Stelle des Schadensersatzes kann
er auch begehren, daß der Staat ihm gegen Über-
tragung des Eigentumes am Baudenkmal oder dem in
dessen Umgebung gelegenen Grundstücke Entschädigung
leiste.
Für die Bemessung sind die Grundsätze des staat-
lichen Enteignungsverfahrens maßgebend. Kommt hiebei
eine Einigung nicht zustande, so steht dem Geschädigten
der Rechtsweg offen.
Art. 15. statuiert die Anzeigepflicht für jede be-
absichtigte Veräußerung, Veränderung, Wiederherstellung
oder erhebliche Ausbesserung eines Baudenkmals. In jedem
solchen Falle ist vom Verfügungsberechtigten dem Denk-
malpfleger Anzeige zu erstatten, und zwar je nach Wahl
tliesem Organe unmittelbar oder durch Vermittlung des
Kreisamtes. Der Anzeige sind die zur Beurteilung erforder-
lichen Pläne und sonstigen Behelfe beizufügen.
Art. 16 gewährt eine Erleichterung der Anzeige-
pflicht dahin, daß der Denkmalpfleger auf Antrag im
voraus diejenigen Arbeiten zu bezeichnen hat, für welche
eine Anzeige nicht erforderlich erscheint. Auch diese Ent-
scheidung ist jedoch widerruflich, solange die Arbeiten
nicht begonnen oder vergeben worden sind.
Nach Art. 17 bestehen die F'olgen der Anzeige-
pflicht darin, daß die anzeigepflichtige Handlung nicht
vor 6 Wochen von der Erstattung der Anzeige an vorge-
nommen oder in einer den Anzeigenden bindenden Weise
vorbereitet werden darf, insoferne ihm nicht vorher die
Erlaubnis erteilt wurde. Auch hier wird jedoch die Mög-
lichkeit der Verlängerung beziehungsweise Verkürzung der
Frist zugelassen.
Während der Frist soll nun, falls der beabsichtigten
Maßregel im Interesse der Erhaltung des Denkmals oder
sonst aus künstlerischen oder geschichtlichen Rücksichten
Bedenken entgegenstehen, derDenkmalpfleger„den Anzeige-
pflichtigen zu einer anderweitigen Entschließung zu ver-
anlassen suchen".
Aus dem Zusammenhalte der Bestimmungen des
II. Abschnittes ergibt sich daher folgendes: Bei privaten
Baudenkmalen wird unterschieden zwischen der Beseitigung
des Denkmals und der Veränderung seiner Umgebung
viO
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
34P
einerseits und zwischen sonstigen Verfügungen (Veräuße-
rung, Veränderung, Wiederherstellung, erhebliche Ausbesse-
rung) andererseits. In den Fallen der ersteren Art besteht,
wie für die Denkmale in öffentlich-rechtlichem Besitze,
Genehmigungspflicht. Die Genehmigung kann wahlweise
beim Kreisamt oder beim Denkmalpfleger eingeholt werden.
In den Fällen der zweiten Art begnügt sich das Gesetz
mit einer Anzeigepflicht beim Denkmalpfleger, der die
Aufgabe hat, auf den Besitzer zur Erzielung eines fachge-
mäßen Vorgehens gütlich einzuwirken. Nach Ablauf einer
gewissen Frist ist jedoch der Verfügungsberechtigte in
seinen Dispositionen frei. Der leitende Gedanke dabei war,
wie der Motivonbcricht hervorhebt, hinsichtlich solcher Ver-
fügungen, bei denen, wie vor allem bei der Wiederherstel-
lung (Restaurierung), der individuelle Geschmack und die
wichtigsten ideellen und materiellen Interessen des Besitzers
in Betracht kommen, eine schonendere Behantilung des
Privateigentums eintreten zu lassen. Hier begnügt sich der
Staat mit gütlicher „Kinwirkung". Anders aber, wenn es sich
um die Zerstörung des Denkmals oder seiner Umgebung
handelt. Hier tritt ein staatliches Vetorecht ein. Es mag
gestattet sein, dem Zweifel Ausdruck zu geben, ob ange-
sichts der häufigen und meist nicht mehr gutzumachenden
Sünden, welche gerade beim „Restaurieren" von Denkmalen
begangen werden, der Verzicht auf koerzitives Eingreifen
der Staatsgewalt und das Genügen an der platonischen
„Einwirkung" des Denkmalpflegers (eine Einwirkung, die
vomBetroffenen indenmeistenFällen als chikanös empfunden
werden muß) durchaus zu billigen ist.
Eine Garantie für zuweitgehendes Eingreifen der Be-
hörden ist durch die Bestimmungen über die Schadenersatz-
pflicht des Staates geboten.
Der 111. Allschnitt ist der Behandlung einiger be-
sonderer Fälle gewidmet. Hier statuiert
Art. 18 den Entschädigungsanspruch der Kirchen,
fJeligionsgenossenschaften oder öffentlichen Stiftungen
gegenüber dem Staate, analog dem den Privatbesitzern
eingeräumten Rechte, für den Fall der Versagung der Ge-
nehmigung bei Veränderungen am Denkmal oder in seiner
Umgebung.
Die Erläuterungen machen Billigkeitsrücksichten hie-
für geltend.
Art. 19 räumt dem Staate das Enteignungsrecht
an Grundeigentum im Interesse von Baudenkmalen insoweit
ein, als es erforderlich ist 1. zur Erhaltung eines Baudenk-
mals, dessen Unterhaltung oder Sicherung in einer seinen
Bestand im ganzen oder in wesentlichen Teilen gefährden-
den Weise vernachlässigt wird und 2. zum Zwecke
einer durch künstlerische oder geschichtliche Rücksichten
gebotenen Freilegung eines Baudenkmals, sofern der-
selben nicht überwiegend öffentliche oder private Interessen
gegenüberstehen.
Der Eigentümer kann, wenn die Umstände es recht-
fertigen, verlangen, daß an die Stelle der Beschränkung
des Eigentums dessen Entziehung trete. Der Staat kann
durch Ministerialentschließung das ilun zustehende Ent-
eignungsrecht auf die Gemeinde, den Kreis oder die Pro-
vinz übertragen.
Hierzu bemerken die Erläuterungen: ein Baudenk-
mal kann nicht nur durch positive Handlungen, sondern
auch durch Unterlassungen in seinem Bestände wesent-
lich und in einer dem öft'entlichen Interesse widerstreitenden
Weise gefährdet werden. Deshalb mußte dem Staate eine
Handhabe zum Einschreiten hiegegen geboten werden.
Das ist durch die Befi:gnis zur Enteignung, eventuell zur
Beschränkung des Eigentums geschehen.
Art. 20 gibt dem Staate das Recht, jederzeit auf
seine Kosten den Zustand eines Baudenkmals durch Auf-
nahme feststellen zu lassen. Gleiche Befugnis steht vor-
behaltlich der mini.steriellen Genehmigung den Gemeinden,
Kreisen und Provinzen in Ansehung der Denkmale in ihrem
Bezirke zu.
Den mit der Aufnahme betrauten Personen ist seitens
des Verfügungsberechtigten freier Zutritt zu allen für die
..Aufnahme erforderlichen Örtlichkeiten zu gestatten. Wird
dem Verfügungsberechtigten dadurch Schaden zugefügt,
so kommt ihm gegenüber dem Staate beziehungsweise der
Gemeinde, dem Kreis oder der Provinz Schadensersatz-
anspruch zu.
Art. 21 behandelt die unbeweglichen oder beweglichen
Denkmale im Gemeindebesitze. Hier kann das Kreisamt,
unbeschadet der Enteignungsmöglichkeit zu Erhaltimgs-
oder Freilegungszwecken nach Art. 19, der Gemeinde an-
sinnen, für ordnungsmäßige und würdige Unterhaltung und
Wiederherstellung sowie für eine aus geschichtlichen oder
künstlerischen Rücksichten gebotene Freilegung Sorge zu
tragen. Widerspricht der Gemeindevorstand, so entscheidet
der Kreisausschuß unter Berücksichtigung der Leistungs-
fähigkeit der Gemeinde.
Art. 22 bestimmt, daß ähnlich bei unbeweglichen und
beweglichen Denkmalen, über die eine Kirche, Religions-
gemeinde oder öffentliche Stiftung verfügungsbe-
rechtigt ist, dem ^■erfügungsberechtigten vom Staate ange-
sonnen werden kann, für die Verhütung des Verfalles luid
ordnungsmäßige Unterhaltung Sorge zu tragen.
Art. 23 ordnet in baupolizeilicher Beziehung an:
die Feststellung einer Fluchtlinie, welche ein Bau-
denkmal gefährdet oder sonst für dasselbe von Bedeutung
ist, bedarf in allen Fällen der Genehmigung des Ministe-
riums des Innern. Im Interesse der Freihaltung eines Bau-
denkmals kann durch Ortsstatut bestimmt werden, daß
Gebäude nur in einer bestimmten Entfernung vom Denkmal
errichtet werden und die in dessen Nähe befindlichen Ge-
bäude eine bestimmte Höhe künftig nicht überschreiten
dürfen.
Art. 2+ bestimmt: Auf Bandenkmale im Privatbe-
sitze finden Art. 19, 20 und 23 nur Anwendung, wenn sie
gemäß Art. 10 endgültig in die Denkmalliste einge-
tragen sind.
In diesem dritten Abschnitte findet somit Ausdruck:
ein Entschädigungsanspruch der öffentlich-rechtlichen Fak-
toren bei Nichtgenehmigung von ihnen beantragter Ände-
rungen; ein Enteignungsrecht im Interesse von Baudenk-
341
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
342
malen, deren Erhaltung vernachlässigt wird, und zwar nur
in dem Umfange, daß der enteignende Faktor (Staat, Pro-
vinz, Gemeinde) eine entsprechende Einschränkung des
Eigentums verlangen kann, während der Eigentümer seiner-
seits eventuell verlangen kann, daß an Stelle der Einschrän-
kung die Entziehung des Eigentums gegen Schadlos-
haltung trete. Dadurch ist also neben dem durch Abschnitt II
gewährleisteten Schutze gegen schädigende Handlungen
auch ein Schutz gegen passives Verhalten des Besitzers
geschaffen. Dieser Schutz erfährt noch weitere Ausgestal-
tung durch die Möglichkeit administrativen Verfahrens zur
Erzielung der im Interesse des Denkmals erforderlichen
positiven Leistungen (Art. 21, 22). Aus ähnlichem Gesichts-
punkte entspringen die Vorschriften zur Sicherung des
staatlichen Rechtes zur Aufnahme des Denkmals, ferner
der \'orbehalt der Genehmigung der Fluchtlinie — alles
dies bei privaten unbeweglichen Denkmalen unter Be-
schränkung auf die klassierten (in die Liste eingetragenen).
Abschnitt IV handelt von den Ausgrabungen und
Funden.
Diesbezüglich bestimmt
Art. 25: Wer eine Ausgrabung nach verborgenen un-
beweglichen oder beweglichen Gegenständen von kultur-
geschichtlicher oder sonst geschichtlicher Bedeutung vor-
zunehmen beabsichtigt, hat hiervon dem Kreisamte oder
einer andern, vom Ministerium des Innern zu bezeichnenden
Behörde Anzeige zu erstatten und den seitens dieser Be-
hörde ergehenden Anordnungen hinsichtlich der Ausführung
der Ausgrabung, der Verwahrung und sonstigen Sicherung
sowie der Behandlung etwa aufzufindender Gegenstände
nachzukommen.
Gleiches gilt bei Grabungen, die zwar nicht auf die
Auffindung von Altertümern gerichtet sind, bei denen aber
dem Grabenden bekannt ist, daß die Entdeckung solcher
Gegenstände wahrscheinlich ist.
Mit der Grabung darf nicht vor 2 Wochen von Er-
stattung der Anzeige ab begonnen werden, sofern die
behördlichen Anordnungen nicht schon früher getroflen
wurden.
Die Erläuterungen erklären die Terminologie: „Aus-
grabungen" für bezwecktes Finden, „Gralningen", wenn
dieser Zweck nicht von vornherein feststeht. „Geschicht-
liche Bedeutung" liege auch dann vor, wenn es sich um ein
naturwissenschaftliches (anthropologisches) Interesse handle.
Art. 26 normiert das Verfahren bei Funden. Werden
in einem Grundstücke verborgene unlaewcgliche oder be-
wegliche Gegenstände obiger .^rt bei Ausgrabungen oder
gelegentlich aufgefunden, so hat der Verfügungsberechtigte
spätestens am folgenden Tage dem zuständigen Bürger-
meister oder Kreisamte Anzeige zu erstatten und den An-
ordnungen analog wie bei Art. 25 Folge zu leisten. Gleiche
Verpflichtung obliegt dem Leiter der Arbeiten. Zur Erfül-
lung der Anzeigepflicht genügt die Anzeige eines von
mehreren Anzeigepflichtigen.
Handelt es sich um gelegentliche Funde, bezüglich
deren behördliche Anordnungen zur Sicherung usw. noch
nicht ergangen sind, so darf der Anzeigepflichtige die be-
gonnenen Arbeiten nicht vor Ablauf von 3 Tagen nach
Erstattung der Anzeige fortsetzen, es wäre denn, daß die
bereits gefundenen Gegenstände oder zu gewärtigenden
Funde nicht gefährdet sind, oder daß die Unterbrechung
der Arbeiten mit unverhältnismäßigem Nachteile verbun-
den ist.
Art. 27 räumt dem Ministerium des Innern die Be-
fugnis ein, ausnahmsweise die Verpflichtungen nach Art. 25
und 26 zu erlassen.
Die Erläuterungen motivieren dies damit, daß dabei
vorzugsweise an die von sachverständigen Personen, Ver-
einen usw. auszuübende Forschertätigkeit gedacht sei.
Art. 28 setzt für den Staat die Pflicht zum Ersätze
des Schadens fest, der einem Beteiligten durch die Be-
folgung der nach Art. 25 und 26 zu treffenden behördlichen
Anordnungen erwachsen viäre.
Art. 29 wahrt den Personen, welche staatlicherseits
zur Nachforschung nach verborgenen Altertümern beauf-
tragt sind, das Recht zur ungehinderten Besichtigung von
Fundstücken. Entsteht dadurch Schaden, so tritt Schadens-
ersatzanspruch ein.
Art. 30. regelt das Enteignungsrecht im Interesse
von Ausgrabungen dahin, daß der Staat befugt ist,
Grundeigentum im Wege des Enteignungsverfahrens inso-
weit zu beschränken, als es erforderlich ist zum Zwecke
der Ausführung von Ausgrabungen nach unbeweglichen
und beweglichen, vermutlich in einem Grundstücke ver-
borgenen Gegenständen von kultur- oder sonst geschicht-
licher Bedeutung, welche durch die Grabungen oder sonst
in ihrem Fortbestande gefährdet sind oder bezüglich welcher
der Verfügungsberechtigte eine fachgemäße Ausgrabung
ohne wichtige Gründe weder vorzunehmen noch zuzulassen
gewillt ist. Auch hier kann über Verlangen des Eigentümers
an die Stelle der Beschränkung des Eigentums dessen Ent-
ziehung treten, und ebenso kann der Staat sein Enteignungs-
recht an die Provinz, den Kreis oder die Gemeinde über-
tragen.
Bei den Bestimmungen dieses Abschnittes, welche im
wesentlichen den Schutz der archäologischen und kultur-
geschichtlichen Forschung bezwecken, ist ein Lfnterschicd
zwischen Personen des öft'entlichen Rechtes und Privat-
personen nicht getnacht. Sie schatten einen wirksamen
Präventivschutz für Funde. In der Kegel genügt die An-
zeigepflicht. Wo nötig, tritt Schadensersatzpflicht des Staates
ein. Zum Schutze von Funden oder zur Erzwingung einer
Ausgrabung kann aber auch Enteignung angewendet werden,
auch hier jedoch nur alsBc-schränkung des Eigentums und nur
über Antrag des Eigentümers als Entziehung des Eigentums.
Abschnitt V behandelt die Organisation des
Denkmalschutzes.
Art. 31 regelt die Mitwirkung des Denkmalpflegers,
dir Ministerialabteilung für Bauwesen und der
Altertumsvereine.
Die in Betracht kommenden Verwaltnngsinstanzen —
Kreisamt, Kreisausschuß und Provinzialausschuß — haben
343
GeseUliclie Regelung der Denkmalpflege
344
in allen Fällen vor ihren Entschließungen oder Entschei-
dungen und unbeschadet der Anhörung der zuständigen
Baubeamten das Gutachten des Deiikmalpflegers und in
wichtigeren Fällen, sofern es sich um ein Baudenkmal
handelt, auch jenes dei- Ministerialabteilung für Bauwesen
einzuholen. Diese Verpflichtung entfällt, wenn das Mini-
sterium des Innern durch allgemeine Anordnung oder im
einzelnen Falle eine Ausnahme zugelassen hat. Ist das
Gutachten der ministeriellen Bauabteili'.ng einzuholen, so
hat der Denkmalpfleger sein Gutachten in der Regel gemein-
sam mit dieser zu erstatten. Auch Vertreter von Altertums-,
Geschichts- oder Kunstvereinen des Bezirkes können von
den administrativen Instanzen schriftlich einvernommen
oder der mündlichen Verhandlung zugezogen werden, wenn
dies auf Antrag der betreffenden Vereine vom Ministerium
verfügt wird.
Dem Denkmalpfleger kann vom Ministerium die Be-
fugnis erteilt werden, in Fällen dringender Gefahr vorläufig
die Einstellung gesetzwidrig begonnener Arbeiten zu ver-
fügen oder sonst die zur Verhütung gesetzwidriger Handlun-
gen erforderlichen Maßnahmen anzuordnen.
Auch hier also eine wichtige Befugnis des Denkmal-
pflegers zu selbständigem Einschreiten in behördlichem
Charakter bei Gefahr im Verzuge.
.Art. 32 handelt vom Denkmalrate und dem Mini-
sterium. Der Denkmalrat ist zur Mitwirkung bei der
Denkmalpflege für das Großherzogtum berufen. Es sollen
ihm jedenfalls je ein Vertreter der evangelischen und katho-
lischen Kirche, mindestens zwei Mitglieder von hessischen
Altertums-, Geschichts- oder Kunstvereiuen und zwei in
Hessen wohnhafte Besitzer von Baudenkraalen angehören.
Die kein Staatsamt bekleidenden Mitglieder sind auf sechs
Jahre zu berufen. Im übrigen ist die Zusammensetzung
und Geschäftsordnung des Denkmalrates dem Verordnungs-
wege überlassen (s. im folgenden).
Das Ministerium des Innern kann in den ihm geeignet
erscheinenden Fällen das Gutachten des Denkmalrates ein-
holen; auf Verlangen eines Beteiligten muß dies geschehen.
.A.uf Verlangen eines Beteiligten ist auch der Denk-
malrat durch zwei Sachverständige zu verstärken, von
welchen der eine durch den Antragsteller, der andere durch
das Ministerium ernannt wird.
Das Ministerium kann im einzelnen Falle ausnahms-
weise auch neben dem ständigen Denkmalrate einen beson-
deren, ad hoc zu bestellenden Beirat mit der Erstattung
eines Gutachtens betrauen.
Die Entscheidung des Ministeriums in allen nach dem
Gesetze möglichen Streitfällen erfolgt in kollegialischer
Beratung und Beschlußfassung.
Die Erläuterungen bemerken, die Zuständigkeit des
Denkmalrates erstrecke sich auf das gesamte Gebiet der
Denkmalpflege, jedoch mit Ausschluß der Naturdenkmale.
Die Organisation des Denkmalrates ist durch
seine Geschäftsordnung vom 3. Juni 1904 näher um-
schrieben. Zum Geschäftskreise gehören 1. die Baudenk-
niale, 2. die übrigen Werke der bildenden Künste einschließ-
lich des Kunstgewerbes, 3. die Altertümer, 4. die Urkunden.
An der Spitze des Denkmalrates steht ein N'orsitzender,
tler über die eingehenden Schriftstücke zu verfügen, sie
den Berichterstattern zuzuweisen, die Entwürfe aller Erledi-
gungen und die Reinschriften derselben zu zeichnen und
bei den Sitzungen die Leitung der Verhandlungen zu führen
hat. Das Ministerium bestellt einen Stellvertreter für den
Fall der Verhinderung des Vorsitzenden. Der Denkmalrat
wählt den Schriftführer aus seiner Mitte. Für die Bearbeitung
der Akten wird ihm vom Ministerium ein Sekretär beige-
geben, der befugt ist, den Beratimgen beizuwohnen. Der
Denkmalrat führt eigenes Einreichungsprotokoll und eigene
Registratur. I^äume und Kanzleipersonal werden ihm vom
Ministerium des Innern beigestellt. Mindestens emmal im
Jahre, in der Regel im März, findet eine Tagung statt, nach
Bedarf kann aber der Vorsitzende den Denkmalrat auch
öfter einberufen. Die .Sitzungen, denen nach Bedarf auch
Vertreter der Staatsregierung mit beratender Stimme an-
wohnen können, sind nicht öffentlich; zur Beschlußfähig-
keit ist die Anwesenheit der Hälfte der Mitglieder nötig,
doch ist bei Beschlußunfähigkeit einer Sitzung die nächste
mit gleicher Tagesordnung unbedingt beschlußfähig. Die
Beschlußfassung erfolgt durch Stimmenmehrheit, bei Stim-
mengleichheit entscheidet derVorsitzende. Mitglieder, welche
bei einer Verhandlungssache selbst beteiligt oder als Denk-
malpfleger zugezogen waren, haben in diesem Falle nur
beratende Stimme. In dringlichen und minder wichtigen
Fällen kann die Beschlußfassung auch schriftlich durch
Umlauf erfolgen. Auf Einspruch von mindestens drei Mit-
gliedern muß jedoch mündlich beraten werden. Separatvoten
sind zulässig. Die Protokolle sind in Abschrift dem Mini-
sterium vorzulegen.
Innerhalb des Denkmalrates sind ständige Ausschüsse
zu bilden, und zwar drei für die Baudenkmale der drei
Provinzen, dann je einer für die übrigen Werke der bil-
denden Künste einschließlich des Kunstgewerbes für die
drei Provinzen, ein siebenter, allgemeiner, für die Urkunden.
Diese Ausschüsse müssen aus mindestens drei Mitgliedern
bestehen und w-erden durch Abstimmung gewählt. Die
Ausschüsse wählen selbst ihre Vorsitzenden. Sie haben die
Angelegenheiten des Plenums vorzuberaten und können
auch Initiativanträge stellen. Auch kann ihnen vom Denk-
malrate eine Angelegenheit zur endgültigen Beschlußfassung
an Stelle des Denkmalrates zugewiesen werden. Sie können
ihre Beschlüsse veröffentlichen, jedoch nur mit Zustimmung
des \'orsitzenden des Denkmalrates.
Die Geschäftsordnung enthält weiter detaillierte Vor-
schriften über das Verfahren bei der dem Denkmalrate
obliegenden Eintragung in die Denkmalliste oder der
Löschung aus derselben.
Der Vorsitzende hat alljährlich einen zusammenfas-
senden Geschäftsbericht zu verfassen und vorzulegen, der
amtlich veröffentlicht werden kann.
Abschnitt Yl handelt von den Naturdenkmalen.
Art. 33 definiert dieselben als „natürliche Bildungen
der Erdoberfläche, wie Wasserläufe, Felsen, Bäume u. dgl.,
deren Erhaltung aus geschichtlichen oder naturgeschicht-
345
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
346
liehen Rücksichten oder aus Rüclvsichten der landschaft-
lichen Schönheit oder Eigenart im öffentlichen Interesse
liegt". Solche Objekte können auf Antrag des Ministeriums
der Finanzen, Abteilung für Forst- und Kameralverwaltung,
seitens des Kreisamtes einem besonderen Schutze unter-
stellt werden. Dieser Schutz kann auch auf die Umgebung
des Naturdenkmals ausgedehnt werden.
Der Verfügungsberechtigte ist von der Stellung unter
Schutz zu benachrichtigen. Hiegegen kann er, unbeschadet
der vorläufigen Wirkung der kreisamtlichen Benachrichti-
gung, binnen 4 Wochen Einspruch erheben. Wird diesem
nicht stattgegeben, so entscheidet der Kreisausschuß, und
zwar bis zur Ministerialinstanz nach dem administrativen
Rechtszuge.
Art. 34 behandelt die Folgen des gesetzlichen Schutzes
und die Genehmigungspflicht. Arbeiten, welche den Tat-
bestand eines amtlich geschützten Naturdenkmals zu ge-
fährden oder dessen amtlich geschützte Umgeljung zu
verunstalten geeignet sind, dürfen nur nach vorheriger
Genehmigung des Kreisamtes ausgeführt werden.
Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die beab-
sichtigte Handlung im Interesse der Erhaltung des Denk-
mals, aus geschichtlichen, naturgeschichtlichen oder land-
schaftlichen Rücksichten Bedenken unterliegt, welche die
anderweitigen, durch die Versagung der Genehmigung etwa
berührten öffentlichen oder privaten Interessen überwiegen.
Aus anderen Gründen ist die Versagung der Genehmigung
unzulässig.
Die Bestimmungen des I.Abschnittes finden auf Natur-
denkmale und ihre Umgebung analoge Anwendung, wobei
es gleichgültig ist, ob eine Privatperson oder eine solche
des öffentlichen Rechtes verfügungsberechtigt ist.
Art. 35 verbietet die Aufstellung von Aufschriften,
Reklame schildern u. dgl. an einem geschützten Natur-
denkmale oder in dessen geschützter Umgebung, „sofern
sie für jene raißständig erscheinen". Über kreisamtliche
Verfügung sind solche Aufschriften usw. zu entfernen. Der
Besitzer kann vom Staat Ersatz des ihm durch die Ent-
fernung verursachten Schadens verlangen.
Art. 36 bezeichnet als Organe des gesetzlichen Schutzes
für Naturdenkmale: an Stelle der Baubeamten die örtlich
zuständigen oberen Forstverwaltungsbeamten und an Stelh-
des Denkmalpfiegers die Ministerialabteilung für Forst- und
Kameralverwaltung.
Auf Antrag des Verfügungsl)crechti<;ten ist vor dem
jeweiligen \'erfahren bei den aiimiuistrativen Instanzen das
Gutachten eines von ihm zu bezeichnenden Sachverständigen
einzuholen.
Abschnitt \'II bringt die Straf- und Seh I u ßbest i m-
m ungen.
Nach Art. 37 werden Zuwiderhandlungen gegen das
Gesetz mit Geldstrafen bis zu 300 Mark und, wenn die
Zuwiderhanillung vorsätzlich geschieht, bis zu 1000 Mark
oder mit Haft bestraft. Uneinbringliche Geldstrafen sind
in Freiheitsstrafen umzuwandeln.
Mitteilungen dttr k. k. Zentr.il-KommisBinn 1908
Art. 38 und 39 enthalten die formalen Vollzugsbe-
stimmungen.
Zu diesem Gesetze erflossen ausführliche Vollzugs-
bestimmungen: unter dem 20. Jänner 1905 über das Ver-
fahren bei Beseitigung, Veräußennig, Veränderung, Wieder-
herstellung und erheblicher Ausbesserung von in die
Denkmalliste eingetragenen Objekten einschließlich der
Handhabung der Strafbestimmungen; unter dem 21. Jänner
1905 rücksichtlich der Stellung der Umgebung eines Denk-
mals unter Schutz; unter dem 19. Februar und 2. April
1903 betreffs des Verfahrens bei Ausgrabungen imd Funden;
endlich unter dem 3. Juni 1904 die bereits besprochene
Geschäftsordnung für den Denkmalrat, einschließlich der
Vorschrift für das Verfahren bei Eintragungen in die Denk-
malliste.
Den Scliutz der Naturdenkmale behandelt eine Ver-
ordnung vom 29. Oktoljer 1902.
Sollen wir nun aus vorstehender detaillierter Darstel-
lung Systematik und „ratio" des hessischen Denkmalschutz-
gesetzes, soweit es sich auf „Kunst- und historische Denk-
male" im Sinne unserer österreichischen Normen bezieht,
knapp zusammenfassen, so ließe sich etwa folgendes sagen:
I. Zutage liegende Denkmale.
.4) Unbewegliche.
1. Strenge Bindung aller in öffentlich-rechtlichem
Besitze stehenden Denkmale einschließlich ihrer Umge-
bung'); die Bindung besteht in Genehmigungspflicht bei
größeren, in Anzeigepflicht bei weniger einschneidenden
Veränderungen;
2. analoge Bindung derjenigen im Privatbesitze be-
findlichen Denkmale samt Umgebung, welche ordnungs-
mäßig in die Denkmalliste eingetragen („klassiert") sind,
wobei gegen Willkttrlichkeit bei der Eintragung Garantien
durch Rekursrecht usw. geboten werden;
3. hiebei Entschädigungsanspruch des privaten
Besitzers, in gewissen Fällen auch des öfl'enllich-rechtlichcn,
gegenüber dem .Staate rücksichtlich des Schadens, welcher
aus der Bindung seines Verfügungsrechtes im einzelnen
Falle erwächst. An die Stelle dieses Entscliädigungsan-
spruches kann unter Umständen Ablösung des Reales
durch den Staat treten;
4. staatliches Enteignungsrecht im Interesse der
Erhaltung eines vernachlässigten Denkmals oder im Interesse
der Freilegung eines solchen unter gewissen Kautelen —
bei privaten Denkmalen aber nur, soweit es sich um
klassierte (in die Denkmalliste eingetragene) handelt.
y^) Bewegliche.
1. Strenge Bindung aller in cif fentlich-rechtlichem
Besitze stehenden Denkmale nach .Analogie der unlieweg-
lichen;
') Unter den Schutz der letzteren Tällt auch der Vorlichalt
ministerieller Geneliniigunt; für eine Fluchtlinie, welche ein
öffentlicli-rechtliclies oder l'riv.tthaudcnkinal tangiert.
24
347
Die Restaurierung des Buvin.Uores am Dome in Spalato
348
2. Genehmigungspfiicht für die Ausstattung Oflent-
lich-rechtlicher unbeweglicher Dunkmale mit beweglichem
Zubehör;
3. der Privatbesitz an beweglichen Denkmalen ist
von jeder Beschränkung frei (also keine Anzeigepflicht bei
Besitzveränderung oder Wiederherstellung, kein Ausfuhr-
verbot).
II. Verborgene Denkmale.
.1. Beabsichtigte Entdeckung (Ausgrabung) unter-
liegt der Genehmigungspflicht; auch ist der Grabende hin-
sichtlich der Ausführung der Arbeiten, der Sicherung und
Behandlung der Funde an die bchürdlichrn Weisungen
gebunden. Soweit es zur Erreichung der Staatsaufsicht
notwendig, ist Enteignung zulässig.
B. Unbeabsichtigte Entdeckung (Funde) unterliegt
der Anzeigepflicht.
In beiden Fällen (.4. und /?.) ist der Verfügungs-
berechtigte nach einer gewissen Frist dispositionsfrei. Ebenso
ist in beiden Fällen der Staat für den aus der Ausübung
seines ."^ufsichtsrechtes erwachsenden Schaden ersatz-
pflichtig.
Ein staatliches \'orkaufsrecht für Funde ist nicht
festgesetzt.
Wii.HEi.M Freiherr von Wfxkbecker
Die Restaurierung des Buvinatores
am Dome in Spalato
Das Buvinator (Fig. 64) gehurt zu den merkwürdig-
sten kunstgeschichtlichen Denkmalen Österreichs. Die mit
achtundzwanzig großen Reliefs und unzähligen ornamen-
talen Schnitzereien geschmückten Türflügel aus dem XII. Jh.,
deren Urheber man kennt, sind gegenständlich und künst-
lerisch nicht nur ein Unikum, sondern auch eines der wich-
tigsten Dokumente für die Geschichte der mittelalterlichen
Plastik.
Die Notwendigkeit einer Restaurierung mußte von
der Z. K. anerkannt werden. Im Hinblicke auf den ge-
schilderten kunstgeschichtlichen Wert war es ihre Pflicht,
auf die Übertragung der Arbeiten an eine bewährte Kraft
und die Einschränkung der Restaurierung auf das im Er-
haltungsinteresse Gebotene hinzuwirken.
Mit Genehmigung des k. k. Ministeriums f. K. u. U.,
welches auch die Mittel für die Restaurierung bewilligte,
wurde der Lehrer an der Fachschule für Holzbearbeitung
in Chrudim, Anton Svimbersky, mit der Restaurierung be-
traut, der zunächst eine verläßliche technische Unter-
suchung und einzelne Proben vorzunehmen hatte.
Svimbersky hat zunächst alle einzelnen Teile der
beiden Türflügel auseinandernehmen lassen. An den Türen
waren dekorative und figurale .Schnitzereien (Fig. 65 u. 66)
in einer regelmäßigen Komposition an einem festen, eben-
falls omamental geschmückten (bestell durch Nägel be-
festigt, die, wenn sie gereinigt und gegen Holzwurm und
Feuchtigkeit geschützt werden sollen, unbedingt von dem
Gestelle losgelöst werden mußten. Diese Arbeit wurde
mit der größten Vorsicht und ohne Beschädigung der ein-
zelnen Teile durchgeführt. Nach der Loslösung wurden
vor allem die figuralen Reliefs und ornamentalen Schnitze-
reien von dem hundertjährigen Staub und Schmutz und
dem mehrfachen Anstrich gereinigt. Auch diese Reinigung
wurde musterhaft durchgeführt. Nach der Reinigung wurden
die Schnitzereien gegen den Wurmfraß imprägniert und
|ietrifiziert. Zugleich wurde das Gesamtgestell der Türen
von der rückwärtigen (nicht dekorativen) Seite verstärkt.
Nach Durchführung dieser Arbeiten sollten alle einzelnen
.Schnitzereien wieder am Rahmen befestigt werden, wobei
jedoch die Erneuerung und Ergänzung einzelner Teile der-
selben geplant wurde.
Es sollten einzelne der an den Tünn liefestigten
dekorativen Umrahmungen der einzelnen Reliefs, ferner
einzelne Teile des dekorierten Gesamtgestells erneuert
werden. Den untersten, nach unten die beiden Türflügel
abschließenden mit ornamentalen Streifen geschmückten
Teil, der wohl deshalb, weil er ganz zerstört war, schon zu
Beginn dieses Jahrhunderts einem einfachen Brett weichen
mußte, beabsichtigte man durch neue Alischlußbretter zu
ersetzen, die mit Ornamenten nach vorhandenen Mustern
geschmückt werden sollten.
Von diesen projektierten Erneuerungen sind einzelne
der an dem Gestell zu befestigenden Teile bereits durch-
geführt; für die in situ auszuführenden Erneuerungen der
Dekorationen an dem Gestelle sind bereits neue Holzteile
in das Gestell eingefügt worden, deren ornamentale Deko-
ration aber bis auf die beiden untersten Bretter und einige
kleine Teile des rechten Flügels erst geschnitzt werden
sollten. Diese geplanten Ergänzungen und Erneuerungen
motivierte der Restaurator einesteils mit dem Wunsche des
Dombaukomitees, andernteils mit dem schlechten Zustande
der entsprechenden alten Teile, deren Belassung die Sta-
bilität der Türflügel ge^hrden könnte.
Trotzdem sprach sich die Z. K. auf das nachdrück-
lichste gegen jede Erneuerung und Ergänzung aus. Dies
gilt insbesondere von den figuralen Reliefs, an welchen
mit Ausnahme ganz geringfügiger Ausbesserungen keine
Ergänzungen und Erneuerungen vorgenommen werden
dürfen.
Doch auch die Dekorationen des Türgestelles selbst
sind derart wichtig, daß keinerlei weitergehende Ergänzung
oder Erneuerung zu rechtfertigen wäre. Es muß wohl
anerkannt werden, daß ein Teil dieser Dekorationen in
einem relativ sehr sclilechten Zustande ist. Doch würde
die Z.K. einer E^rneuerung selbst dann widersprechen, wenn
man die Dekorationen ganz entfernen müßte, weil die er-
neuerten Teile den alten Charakter und den dokumentari-
schen Wert der Türflügel zerstören würden. In diesem
Falle sollten die nicht zu erhaltenden Pcu-tien durch glatte
Bretter ersetzt werden. Doch ist dies nach der genauen
Untersuchung nicht notwendig. Die Dekorationen des Ge-
stelles bestehen aus ornamentalen Füllfeldern, welche leicht
in die ergänzten und entsprechend ausgehöhlten neuen
Teile des Türgestelles eingelassen werden können; damit
349
Die Restaurierung des Buvinatores am Dome in Spalato
350
erlangen die Türflügel neue Stabilität und bewahren doch
die alte Dekoration. Der untere Abschlußstreifen ist wohl
schon, wie erwähnt wurde, neu geschnitzt.
Da hiebei eine ziemlich willkürliche Übertragung
von Motiven anderer Teile der Türen stattgefunden hat, ist
eine Konzession der Z. K. hier ausgeschlossen. Damit diese
nur die Erneuerung der einfach profilierten Zierleisten
und schmalen ornamentalen Streifen werden, welche die
einzelnen Reliefs umgeben, jedoch dies nur dann, wenn
sie so zerstört sind, daß die Wiederverwendung der alten
Teile unmöglich wäre. Dasselbe gilt für die Holzknöpfe,
welche in dit- Einrahmungen eingelassen sind.
Fig. 64 Spalato, Domportal, Buvinator
Ergänzungen nicht wieder entfernt werden müssen, was
technisch sehr schwer durchzuführen wäre, wurde das
Übereinkommen getroffen, daß sie bei beiden Türflügeln
mit einem an der Oberfläche einfach gegliederten Brett
zugedeckt werden, wodurch der Status quo in ähnlicher,
nur technisch vollkommener Weise restituiert wird, wie
er seit dem XVIIl.Jh. bestanden hat. Zugestanden kann
Nach diesen Gesichtspunkten wurde folgendes defini-
tive Programm vereinbart.
1. An den figuralen Reliefs werden mit Ausnahme
ganz geringfügiger Ausbesserungen keine Erneuerungen
oder Ergänzungen vorgenommen.
2. An dem festen Türgestcll werden die ornamentalen
Schnitzereien ebenfalls nicht erneuert. Bei jenen Teilen,
24*
351
Die Restaurierung des Buvinatores am Dome in Spalato
352
bei welchen die Erneuerung des Gestells aus Stabilitäts-
griinden notwendig war, werden die alten Schnitzereien
in die neuen Teile des Gestelles wie in einen Rahmen
eingelassen. Eine Ausnahme davon bildet nur jener Teil
der ornamentalen Schnitzereien des rechten Flügels, der
sich in einem so schlechten Zustande befand, daß von
seiner Wiederverwendung abgesehen wurde. Gegen die
Erneuerung dieses kleinen Teiles, bei der es sich nur um
die Erneuerung einer Partie eines fortlaufenden Ornaments
handelt, wird kein Einwand erhoben.
Brett, welches übrigens dem bisherigen Zustande ent-
spricht, wird gleich jeden Beschauer darüber belehren, daß
hier ein Teil verloren ging.
5. Bei den aus einzelnen Teilen zusammengestellten
engeren Umrahmungen der einzelnen figuralen Reliefs
können die nicht mehr verwendbaren Partien erneuert
werden. Es sind dies 17 Stück Rahmenstreifen am rechten
und 9 am linken Flügel, ferner 50 Stück profilierte Leisten.
Auch die nicht mehr verwendbaren Holzzapfen können
erneuert werden.
Fig. 65 Spalato, Domportal, Buvinator, Detail
3. Die mit Schnitzereien geschmückte Schlagleiste
wird nicht erneuert, sondern die alte verwendet. Nur der
Sockel wird etwas verlängert und der oben fehlende Ab-
schluß durch ein einfaches, nicht ornamentiertes Kapital
geschaffen.
4. Der (bereits neu geschnitzte) untere Abschluß der
Türen wird mit einem glatten, einfach profilierten Brette
zugedeckt. Es ist dies um so eher durchführbar, als die
minimale dadurch bedingte Verstärkung des Türsockels
(um 2'/iC»h) bei den großen Dimensionen der Türen nicht
in Betracht kommt. Die Ergänzung würde den Gesamt-
eindruck der Türen wesentlich beeinträchtigen, das glatte
6. Die angeregte Erneuerung des roten Hintergrundes
ist nicht durchzuführen. Auf diese Weise wird unverfälscht
und doch gesichert so ziemlich alles erhalten, was von
den merkwürdigen Flügeln auf uns gekommen war.
Zur Verhütung künftiger Schäden werden noch fol-
gende Konservierungsmaßnahmen getroffen:
1. Die einzelnen als durchbrochenes Ornament aus-
geführten Schnitzereien werden mit imprägnierter Lein-
wand unterlegt, wodurch nicht nur eine gröfäere Festig-
keit erzielt, sondern auch das F<-stsetzen des Staubes in
die Fugen zwischen den Schnitzereien und dem Türgestelle
verhindert wird.
353
Tätigkeitsbericht
354
2. Die tiefen Holzwurmlöcher werden verkittet und
sämtliche Schnitzereien dann durch eine durchsichtige
Firnisschichte gegen den unmittelbaren Zutritt von Staub
und Luft geschützt.
3. Zur Erhöhung der Stabilität der Türen und zugleich
als Stütze der eisernen Türangel sollen beitle Türflügel an
den Schmalseiten und an der den Pfosten anstoßenden
Breitseite mit einem Eisenband umschlossen werden. Da
die Befürchtung ausgesprochen wurde, daß durch die Aus-
dehnung der Eisenschienen infolge der Wärme das Holz
leiden könnte, gilt dieser Punkt nur als unter der Voraus-
setzung statuiert, daß eine neuerliche fachtechnische Unter-
suchung, welche die Z. K. ehetunlichst einleiten wird, ihn
als fachgemäß bestätigt.
a)In der Archivkammer, westlich des Hauptturmes,
kommt das Gewölbe zur Ausführung. Vom ursprünglichen
Gewölbe blieb nach dem Brande von 1541 bloß eine massive
Konsole in der Südostecke erhalten. Alles übrige ist ver-
nichtet worden. Die Einteilung des Gewölbes, die Kurven
der Wandrippen und die übrigen Konsolen sind aus den
an den Wänden erhaltenen Üljerresten und Spuren genau
festzustellen. Der Raum, 4"40 )ji breit und 9'05 in lang, war
in drei Gewölbejoche geteilt. Die Rippenbündel sind von
4 Wand- und 4 Winkelkonsolen getragen gewesen. Da früher
das Fenster in der Südfront des Raumes vermauert und in
die Westfront in denselben Dimensionen verlegt wurde, ist
die Wiederanbringung einer der Wandkonsolen an der
Westseite in alter Form unmöglich geworden. Jene beim
Fig. 66 Sp.ilatü, nomport:il, Buvinator, DeUul
4. Zum Schutze gegen das Anstoßen durch die
Kirchenbesucher werden die untersten Reliefs mit starken
Glasplatten verglast, welche in die Einrahmungsleisten
eingelassen werden.
Zum Schlüsse ist noch die sehr glückliche Anregung
SviMBERSKYS ZU erwähnen, von den Reliefs unter seiner
Aufsicht noch vor der Wiederaufstellung des Tores Gips-
abgüsse anfertigen zu lassen. Dvof<.<.K
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, St. Vcit.sdoni.] Mitglied Hii.bert berichtet
über die im Jahre 1907 durchgeführten Arbeiten (vidc An-
hang) und legt folgendes Programm für die Herstellungen
des laufenden Jahres vor:
aufgebrochenen Fenster wird in eine tragende Figur umge-
wandelt, welche die Fcnsteröirnung teilweise verstellen wird.
6) Im Kapit eisaale, unterhalb der Archivkammer,
kommt das Gewölbe zur Ausführung. Vom alten Gewölbe
sind die ornamentalen Wandkonsolen, die Kapitale der
Eckdienste und die Gewölbcrippenbündel bis zur letzten
wagrechten Fuge erhalten. Alles übrige fehlt und wird er-
neuert. An der Ostwand des Kapitelsaales sind einige
Wappen (des Domkapitels und des Erzbischofs Zbynek
Berka z Dubö a LipiS 1592—1606) und Lorbeerzweige unter
den jüngeren Färbelungen ersichtlich. Diese werden bloß-
gelegt und fixiert.
c) In der Hasenburgschen Kapelle, im hohen
Turme, sind Nacharbeiten und Putzarbeiten an dem neu
errichteten Gewölbe zu vollzielien, die KajH'Ue ist abzu-
pflastern und von der Wendeltreppe zum .Xrcliivraunie, ober
355
Tätigkeitsbericht
356
den vom Dombaumeister Mocker errichteten Konsolen, ein
offener Gang anzulegen.
d) In der neuen Sakristei und im ober derselben
liegenden Depositorium werden die Bauarbeiten, das ist
das Einwölben und Putzen, fortgeführt werden.
c) In den zweiten Stockwerken der westlichen
Türme wird ein stabiles Dommuseum installiert, in dem
die den Dom hetrctiende Literatur, Pläne, Funde und alles
bei der Purifikation aus dem Dome Beseitigte und im
selben nicht mehr Unterzubringende ausgestellt werden
wird. Nebst dem wird der innere Ausbau der Türme voll-
endet und werden an den seitlichen Orgelbühnen Parapete
versetzt werden.
f) Das Ouerschiff soll mit der vorbereiteten Stein-
metzarbeit eingewölbt werden.
g) Das nördliche Querschiffenster wird durch
Maßwerk und Pfosten geschlossen.
h) Vor dem nördlichen Querschiffenster wird
die Triforiengalerie analog wie am übrigen Bau errichtet.
i) An der Fassade der südlichen Vorhalle
werden die Restaurierungsarbeiten beendet, indem die er-
neuerte Galerie versetzt und die Kronkammer wagrecht
abgedeckt wird.
k) An der südlichen Vorhalle soll das alte Mosaik-
bild, das Weltgericht darstellend, wieder angebracht werden.
/) Errichtung einer erzbischöflichen Gruft.
Du in der alten erzbischöflichen Gruft höchstens mehr
zwei Särge Platz finden können, wird im neuen Domteile
in einer der nördlichen Kapellen eine neue Gruft errichtet
werden.
m) Die westliche Fassade der Wenzelskapelle
wird erneuert. Ein ausführlicher Bericht hierüber wird in
Aussicht gestellt.
n) Die Fenster in den nördlichen Kapellen
werden provisorisch verglast.
o) Sicherung gegen Feuersgefahr. Im An-
schlüsse an die im Vorjahre angelegten Wasserleitungen zu
den Dächern der Kapellen und des Hochschiffes werden
nach dem Programm des städtischen Feuerwehrdirektors
weitere Vorkehrungen, wie Scheidewände im Dachraume,
feuersichere Verglasungen und anderes, ausgeführt.
p) Verschiedene Professionistenarbeiten, wie
Zimmermanns-, Spengler-, Dachdecker- und Asphaltier-
arbeiten, kommen zur Ausführung.
Einverstanden.
Prag, Teynkirche, Nordportal.] Mitglied Hii.bert
berichtet, daß eine kommissioneile Erhebung mit dem Be-
schlüsse endete, von jeder Erneuerung des plastischen
Tympanonfeldes abzusehen und nur den Versuch zu machen,
die verwitterten Teile vor vorzeitigem Abfallen zu schützen.
Ein Gipsabguli der gesamten Plastik wurde angefertigt.
Prag, Altstadt, adeliges Damenstift, Garten.]
Die Z. K. unterstützt eine Aktion des Klub za starou Prahu,
welche sich gegen die Verbauung des Gartens und die
Führung einer Straße durch denselben richtet, auf das
nachdrücklichste, da zwingende praktische Motive für diese
Verbauung nicht vorhanden zu sein scheinen und die
ästhetische Wirkung des Gebäudes sowie das Stadtbild
hierdurch ungünstig beeinflußt würde.
Prag, Wasserturm.] Konserv. JeRAbek berichtet, daß
die Führung einer Brücke von der Myslikastraße zum
botanischen Garten beabsichtigt sei, wodurch eventuell die
beiden Wassertürme in ihrer malerischen Wirkung geschä-
digt werden könnten. Der Konservator hat sich daher dafür
verwendet, daß bei Ausarbeitung dieses Projektes auf die
Erhaltung der Türme und ihrer malerischen Wirkung Be-
dacht genommen werde.
Albrechtic, Filialkirche.] Konserv. DvoR.'^k hat
sich gegen die Ausführung der die Kirche verunstaltenden
Vorhalle und gegen geplante Änderungen an der Umfrie-
dungsmauer ausgesprochen. Einverstanden.
Auscha, Grabsteine.] Konserv. Ankert berichtet,
daß zwei Grabsteine des 16. Jhs. — einer des Ritters Johann
VON Sezvma an einer baufälligen Mauer des Herrenhofes,
der andere seiner Gemahlin K.\tharina im Flur des Hauses
Nr. 74 — dem Stadtmuseum überlassen wurden.
Chotieschau, Dupovzenka pelle.] Konservator
Gi-ocKER berichtet, daß die Kapelle (Fig. 67) abgetragen
und an einer andern Stelle, näher dem Orte zu wieder
errichtet werden soll. Der Konservator sprach sich dagegen
aus. Die Kapelle befinde sich wohl in einem schlechten,
doch restaurierungsfähigen Zustande, und sei auf ihrem
gegenwärtigen Platze von sehr malerischer Wirkung. Er be-
fürwortet die Restaurierung der Kapelle. Auf dem in Aus-
sicht genommenen Punkte möge, wenn das Bedürfnis
vorhanden ist, eine ganz neue Kapelle errichtet werden.
Einverstanden.
Chrudim, Pestsäule.] Das k. k. Ministerium f. K.
u. U. bewilligt zur Restaurierung der Säule eine Subven-
tion von 470 K, deren Flüssigmachung gleichzeitig ange-
ordnet wird.
Doxan, ehemaliges Kloster, Portal.] Konserv.
E.Mi.F.R berichtet, daß das Portal zum Teil überarbeitet
wurde. Für die weitere Restaurierung empfiehlt er folgenden
Vorgang: Die Fugen sind so weit auszufüllen, als es aus
Stabilitätsrücksichten notwendig ist; die Gesimse sind nur
da zu ergänzen, wo es unbedingt notwendig ist, und dies
unter genauer Anpassung an den Ton und die Stimmung
des Portals; der Skulpturenschmuck ist unberührt zu lassen;
der unter demNiveau liegende Sockel kann freigelegt werden.
Einverstanden.
Hohenmauth, Dekanalkirche, Hochaltar.] Die
.Stadtgemeinde läßt ihre Absicht, den alten Altar durch
einen pseudogotischen zu ersetzen, fallen und strebt eine
Restaurierung desselben an. Die Z. K. kann diesen neuer-
lichen Beschluß um so freudiger begrüßen, als der Altar zu
den großartigsten und merkwürdigsten Schöpfungen der
barocken Kunst in Böhmen gehört. Sie stimmt dem vor-
gelegten Restaurierungsprogramme unter der Bedingung
zu, daß die Neuvergoldungen auf das notwendige Maß be-
schränkt werden und die Restaurierung des .Altarbildes
einer vollkommen verläßlichen Kraft übertragen wird.
357
Tätigkeitsbericht
358
Jaromef, Dekanalkirche, Portal.] Mit dem Pro-
jekte für die Ausschmückung des Tympanons des neuaufge-
deckten Portals erklärt sich die Z. K. einverstanden.
Jilowy, Schloßkapelle, Altargemälde.] Konserv.
AuGST berichtet, daß das Gemälde entsprechend restauriert
und im Sichrower Schlosse verwahrt wird. Er beantragt,
daß entweder eine Kopie des Gemäldes in der Schloß-
kapelle zu Jilowy aufgestellt würde, falls sich eine Ent-
feuchtung des angeblich auf Piloten ruhenden Baues als
unmöglich herausstellen sollte, oder, wenn die Entfeuchtung
gelingt, das Originalwerk wieder auf seinen ursprünglichen
Standort zurückgebracht werde. Einverstanden.
Königgrätz, Brücke.] Konserv. Pippich berichtet,
daß die hölzerne ärarische Elbebrücke durch eine neue
aus Eisenkonstruktion ersetzt wird. Bei Bloßlegung der
Sängerbühne, die derzeit mit ihrer Last ungünstig auf die
Blockwände wirken; 5. Auswechslung der morschen Teile
des Dachstuhles, Anziehung der lockeren Fassadekonsolen,
Umlegung der losen Unterschalung der Dachtraufe, Er-
neuerung des Traufgesimses in alter Form; 6. Erneuerung
der schadhaften Schindeldachung; 7. Erneuerung der schad-
haften Blechdeckung des Sanktustürmchens, Ersatz der
ßlechdeckung der Sakristei durch Schindel; 8. .Anlage einer
wasserdichten Kigole um die Kirche. Von den hiernach
ausgearbeiteten Projekten verwirft die Z. K. jenes, welches
die Auswechslung der Blockwände mit Mauerwerk an-
strebt; dem anderen Projekte, welches sich im wesent-
lichen an jenes Programm anschließt, stimmt die Z. K.
mit Ausnahme der hier vorgesehenen Ausmauerung der
West wand zu.
Fig. 67 Chotieschiiu, Dupovzenkapelle
einzelnen Quaderstücke wurde in einem der rechtseitigcn
Brückenpfeiler der Grundstein di-s alten Brückenbaues auf-
gedeckt. In einer vierseitigen H(")hlung dieses Steines fand
sich eine Zinkplatte mit einer beiderseitig eingravierten
Inschrift, welche das Datum der Grundsteinlegung 1II. Au-
gust 1767) enthält und auf die damit verbundene Feier
Bezug nimmt. Stein uulI Platte soli<*n dem städtischen
Museum übergeben werden.
G roß-Kozojed, Holzkircli e.| Mit dem vorgelegten
Programme für die Restaurierung erklärt sich die Z. K,
einverstanden. Dieses umfai.k nachstehende Punkte: 1. Ab-
schlagen des Außenverputzes, Auswechslung der schad-
haften Teile der Blockwände, Verankerung der neuen Teile
mit den alten ; sodann ist die Fassade wieder zu stukkatieren ;
2. vor Auswechslung der Westwand ist auf die Sicherung
der Seitenwände und des Sängerchores Bedacht zu nehmen;
3. Ausbesserung des Innenverputzes und Neubemalung des
Innern; 4. vertikale Stützen für die seitlichen Teile iler
Kralowitz, Pfarrkirche, C!iabmal.| Übi-r Antrag
des Konserv. Skorpu, verwendet sich die Z. K. wegen
Restaurierung des gefährdeten hölzernen Griesbeckschen
Epitaphiums aus dem Jahre 1618 (?).
Kwaschnowitz, Pfarrkirche.] Wie Konserv. Sed-
L.^eKK berichtet, sind folgende Arbeiten in Aussicht ge-
nommen: Neutünchung des Inui'rn, Entfeuclitung des Pres-
liyteriums, Restaurierung der Kanzel, kleinerr Reparaturen
am .Äußern, namentlich am Turme. Die Z. K. pflegt weitere
[•'.rhebungen.
Lanzov, Pfarrkirche, romanisches Portal.]
Die Z. K. genehmigt das Projekt für die Sicherung des
neuaufgedeckten Portals und bringt für die .Arlieiten eine
Staatssubvention in .Antrag.
Lautschin, Pfarrkirche, Malereien.] Das Pfarr-
amt teilt mit, daß die aufgedeckten Malereien wieder über-
liuicht wurden, da sie so zerstört waren, daß man kaum
nticli die Darstellung erkennen konnte.
359
Tätigkeitsbericht
360
Ki^. 08 i'arduljitz, liartholoinaus-(Dekaual-)kirche
Mii;s, Kathaus.) Wie Konserv. Gi.ückur bericlitt-t,
sollen die im Jahre 1886 hergestellten von iler Feuchtig-
keit teilweise zerstörten Sgraffiti der Fassade restauriert
werden; ferner soll die Wasseralaleitungsanlage erneuert,
und die Innenräume entsprechend ausgestattet werden.
Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Mische netz, Pfarrkirche.] Konserv. Sedi-.^Cek be-
richtet, daß durch die Weiterbenutzung des Raumes, in
welchem sich die mit einem Kostenaufwande von 6000 K
restaurierten romanischen Fresken befinden, als Sakristei
die ganze Restaurierung illusorisch gemacht würde, da
die Fresken einerseits durch Möbel verstellt, anderseits
durch die Besucher beschädigt werden. Er beantragt die
Errichtung einer neuen Sakristei. Einverstanden.
Neuland, Münzfund.) Wie Konserv. Ankert be-
richtet, wurde im Juli 1. J. im Hause des Gemeindevorstehers
ein Topf mit Silberniünzen (Taler verschiedener Prägung
vom Jahre 1565 — August von Sachsen — und vom Jahre
1603 — Rudolf II) gefunden.
Pardubitz, Bartholomäus -(Dekanal)-kirche.]
Eine Erweiterunsr der dem Kultusbedürfnisse nicht mehr
entsprechenilen Kirche (Fig. (>8) wird durch den .\nbau einer
Vorhalle geplant, wobei der ;üte Kirchenraum erhalten und
die Fassade wenigstens in ihrer oberen Hälfte unberührt
bleibt. Die Z. K. gibt zu bedenken, daß durch diesen Zu-
bau nur für die allernächste Zeit — kaum auf mehr als
ein Dezennium — dem Raummangel abgeholfen wäre und
durch die Anlage der schmalen, langen Vorhalle eine De-
proportionierung der gesamten Kirchenanlage eintreten
würde. Aus diesen Gründen empfiehlt die Z. K. den Bau
einer neuen Kirche, und das alte Gotteshaus unverändert
zu belassen. Sollte dieser Vorschlag an dem Widerstände
der lokalen Faktoren scheitern, so müßte die projektierte
Vorhalle in möglichst einfachen Formen und nicht in einem
pseudohistorischen Stile gehalten werden, weil gerade hier
eine ästhetisch ungünstig wirkende Konkurrenz der Formen
kaum vermieden werden könnte. Ferner dürften durch
diesen Anbau die alten Galerien im Innern der Kirche
nicht tangiert werden. Gegen den Umbau der benachbarten
Rochus-Kapelle zu einem Glockenturme erhebt die Z. K.
unter der gleichen Bedingung keine Einwendung, daß hie-
bei alle konkurrierenden Zutaten, wie die Giebel vermieden
werden.
36i
Tätigkeitsbericht
362
Pleschnitz, Münzfund.] Die Konserv. Gi.ocker und
Georo Schmidt berichten über einen reichhaltigen Münz-
fund, welcher am 24. September 1. J. bei Anlage der Be-
zirksstralse nach Dobraken 15 bis 20 c;;! unter dem Niveau
zu Tage trat. In einem zirka 4 / fassenden Kruge befanden
sich mehr als 2500 Gold- und Silbermünzen. Bemerkens-
wert ist die Mischung von Pragergroschen, Maleigroschen,
(XVI., XVII. und Anfang des XVIII. Jhs.) mit holländischen
Goldgulden und türkischen Goldmünzen, welche eine zeit-
liche Ausdehnung des Schatzes auf mindestens 200 Jahre
bezeugen. Die Münzen wurden in amtliche Verwahrung
Blick als eine Schöpfung der Kunst unserer Tage doku-
inentiert.
Tabor, Wittigonenburg.] Die Bzh. teilt mit, daß
ihre Bemühungen, die Reste der Burg (Fig. 69) zu erhalten,
vergeblich waren. Sie wurden von der brauberechtigten
Bürgerschaft demoliert und an ihrer Stelle ein Neubau
aufgeführt. Kunsthistorisch interessante Details kamen bei
der Demolierung nicht zutage.
Witti nghausen, Burgruine.] Konserv. M.\res be-
richtet, daß die Sicherungsarbeiten in entsprechender Weise
durchgeführt wurden.
Fig. 69 Tabor, Wittigonenburg
genommen; ihre Erwerbung für das städtische Museum in
Mies wurde angebahnt.
Prachatitz, Kathaus, Malereien.] Die Z. K. be-
willigt für die Sicherung und Fixierung der Fassade-
Malereien eine Subvention von 300 K.
Schirscho witz, Pfarrkirche.] Wie Konserv. Luksch
berichtet, wurde der Bauzustand der aus <lem Jahre 1846
stammenden Kirche gesichert.
Sedletz, Marienkirche.] Von den vorgelegten Pro-
jekten für die Herstellung einer neuen Orgel empfiehlt die
Z. K. jenes zur Genehmigung, welches sich wohl dem all-
gemeinen Stilcharakter der Kirche anpaßt, doch von den
sogenannten stiltreuen Krzeugnissen der pseudohistorisehen
Gotik, die fast stets eine falsche Note in einem alten
Baue bedeuten, weit entfernt ist, und sicli auf den ersten
Mitteilungen der k k- Zcntral-Kommission igo8
Bukowina
Suczawa, St. Georgskirche, Malereien.] Maler
ViERTEi.BERGER berichtet über die im abgelaufenen Sommer
durchgeführten Kestaurierungsarbeiten; sie erstreckten sicli
auf die Malereien des Tambours der Kuppel, des größten
Teiles der Hauptapsidc und der beiden Seitenapsiden und
die Wandfläche zwischen der Hauptapside und den Seiten-
apsiden. Im Pronaos wurden über 40 von den Kalender-
liildern, in den Fensterwänden und bei einem Fenster die
dazu gehörigen Bandornamente ausgetupft. Jede Ergänzung
wurde vermieden.
Dalmatien
Makarska, Franziskaner-Kloster.] Die Z. K. er-
hebt gegen den Umbau iles Klosters keine Einwendung,
wenn hiebei die vollständige Erhaltung des materiellen
25
303
Tätigkeifslicrichl
364
Bestandes und der ästhetisclien Wirkung der Klosterkirche,
des freistehenden Kampaniles und des Kreuzganges ge-
währleistet wird.
Spalato, Doniportal.J Das k. k. Ministerium f. K.
u. U. ordnet die Flüssigmachung der für die Herstellung
eines Windfanges bewilligten Subvention \ on 1400 K an.
eine zu erneuern, die übrigen sind nur zu sichern und zu
reinigen. Von den großen Vasen der Balustrade unter
der Kuppel sind nur vier zu erneuern, die übrigen vier
sind nur zu ergänzen und neu aufzustellen. Die Balustrade
selbst ist zu belassen, nur die Decksteine sind abzuheben
und die zerbrochenen Teile derselben zu erneuern. An den
Fig. 70 Jordanow, GlocUenlurm
Galizien
Lemherg, gr.-kath. (St. (! eorgs)-Katliedrale ]
Die in Aussicht genommenen Arbeiten empfiehlt die Z. K.
unter nachstehenden Bedingungen zur Genehmigung: An
der Balustrade der Laterne ist nur an der gegen die Fassade
zu liegenden Seite ein Stück zu ergänzen, sonst ist die
Balustrade nur zu sichern, von den bestehenden Vasen nur
Postamenten der großen Vasen dieser Balustrade sind nur
die notwendigsten Ausbesserungen vorzunehmen. Die
Lukarnen sind auseinander zu nehmen und mit Wrwen-
dung der alten Steine neu aufzustellen und nebst kleinen
Ausbesserungen zu sichern. Von den 19 Vasen der .Attiken
sind nur zwei neu zu machen, und zwar die mittlen; über
dfin linken und die an der l^cke der Fassade über dem
365
Tätigkeitsbericht
366
rechten Querschiffe. Die übrigen sind nur zu sichern, bei
zweien sind die Blechaufsätze zu befestigen. Das Haupt-
gesimse ist unverändert zu belassen, die Pilaster unter dem
Hauptgesimse sind nicht auszubessern, die Balustraden
der Balkons sind nur auszubessern, zu sichern und zu
reinigen, an den Gesimsen der Balkons sind keine Aus-
besserungen vorzunehmen, die Balustrade unter dem Chor-
fenster ist so zu belassen, wie sie ist, die fehlenden
9 Vasen der Anbauten sind zu erneuern, die bestehenden 5
sind nur zu sichern, bei den Balustraden der Anbauten
sind nur die schadhaftesten Teile zu erneuern. An der
Balustrade der Terrasse vor dem Haupteingange sind nur
die notwendigsten Ausbesserungen vorzunehmen, eine neue
Eindeckung wäre, wenn sie überhaupt notwendig ist, was
nicht der Fall zu sein scheint, aus Zink und nicht aus
Kupferblech auszuführen.
Die Reinigungen, wo sie vorgenommen werden, sind
auf eine vorsichtige Beseitigung des Moosbewuchses (ohne
Schädigung der Patina) vorzunehmen. Die Fugen sind
nicht ganz zu schließen.
Golesz, Burgruine.] Konserv. Lepszy berichtet, daß
über seine Intervention der Betrieb eines den Bestand der
Ruine gefährdenden Steinbruches eingestellt wurde.
Jordanow, Holzkirche, Glockenturm.] Konserv.
KoPERA berichtet, daß trotz seines eindringlichen Protestes
der aus dem XVI. Jh. stammende, baulich vorzüglich er-
haltene Glockenturm (Fig. 70) demoliert wurde; die aus
dem Jahre 1663 stammenden Glocken blieben erhalten;
die Niederreißung der kein größeres Interesse bietenden
Kirche ist in Aussicht genommen.
Tarnöw, Diözesan-Museum, Gemälde.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung eines
Betrages von 70O K als zweite Rate der für die Restau-
rierung der Gemälde bewilligten Subvention an.
Zloczöw, Synagoge.] In Aussicht genommen ist:
Eindeckung mit Eisenblech, ein neuer Fußbodenbelag mit
farbigen Steinplatten, Reinigung und Bemalung der Wände,
Renovierung der Ornamente, neue Fensterstöcke, Dach-
rinnen u. dgl. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Kärnten
Berg, Karner.] Das k. k. Ministerium f. K. u. U. be-
willigt zur Erneuerung der Bedachung eine Subvention
von 500 K.
Christendorf am H emmaberge, Grabungen.]
Notar WiNKT.KR berichtet über den Erfolg seiner Grabungen.
In der westlichen Ecke des Ackers Andreitz fand er in
ungefähr 40 cm Tiefe eine große Bronzemünze auf dem
Schottergrunde auflagernd und Topfscherben, in 8 bis 10);;
Entfernung ein Terrasigillatastück mit Laubverzierung; in
einer Tiefe von 35«;«, zirka 2;;; von der Bronzemünze
entfernt, Teile eines roten Tontopfes mit 60 Großbronzen
gefüllt, ferner einen größeren Tojit gleichfalls bis zum
Rande mit Großbronzen gefüllt und zugedeckt, ein kleines
Töpfchen mit Silberdenaren ebenfalls zugedeckt und end-
lich in einer Tiefe von 40 bis 45 t;;;, das Drittel eines
großen Topfes mit ( linßbrciiizen. Das Ganze war mit großen
Backsteinen aus dem nahen Suchabache (zwei Meter im
Geviert) umgeben. Unter den Silbermünzen sind ver-
treten: M. Antonius (zwei schlechte Stücke), ein Nero,
Vespasian, Domitian, Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus,
Faustina sen., jun., Lucilla, Marc Aurelius und Commodus;
unter den Großbronzen: Claudius, Vespasian, Domitian,
Trajan und Hadrian, schlechte, abgenutzte Stücke, schönere
von Antoninus, Marc Aurelius, Commodus, Faustina sen.,
jun., Lucilla, Crispina, Sabina, L. Verus, Septimius Severus,
Julia Domna, Caracalla. Die Funde bleiben in Verwahrung
des Berichterstatters.
Egg bei Hermagor, Pfarrkirche, Glasfenster.]
Die Z. K. bemängelt das Programm für die Restaurierung
der Glasmalereien als zu weitgehend. Im dreiteiligen
Fenster hat die Ergänzung des bis auf geringe Reste
fehlenden rechtsseitigen Bildfeldes (Figur einer knieenden
Frau) zu unterbleiben; ebenso in dem leeren Mittelfelde
unter der Figur der heil. Barbara die Anbringung einer
neuen Darstellung (gleichgültig ob Figur oder Wappen);
auch gegen die Anbringung farbiger Außenstreifen sowie
die farbige Füllung des Maßwerkes wird Stellung o-e-
nommen. Im zweiteiligen Fenster wird die Anbringung
zweier Wappen unter den Figuren des heil. Bartholomäus
und Apostels Jakobus widerraten.
Falkeustein, Burgruine.] Der Generalkonservator
hat sich mit Erfolg für die Erhaltung der Ruine und die
im Interesse des Betriebes der vorbeiführenden Tauern-
bahn gebotene Sicherung einzelner Mauerteile verwendet.
Pusarnitz, Pfarrkirche.] Konserv. Picht.er berichtet,
daß eine Umänderung der Türflügel zum Öffnen nach außen
eine nicht unbedeutende Verengerung des aus dem Jahre
1519 stammenden Portals zur Folge hätte; weshalb er zur
Erreichung des angestrebten Zweckes die Herstellung eines
einfachen hölzernen Einbaues (nach Art der W^indfänge)
empfahl; das Portal könnte auf diese Weise unverändert
belassen werden. Einverstanden.
Weitensfeld, Magd alenenkir che.] Die Z.K. bringt
für die Erneuerung des sehr schadhaften Daches eine
Staatssubvention in Antrag.
Krain
Vorgeschichtliche Grabungen.] Das k. k. Mi-
nisterium f. K. u. U. bewilligt zur Vornahme vorgeschicht-
licher Grabungen und Forschungen unter der Leitung des
Mitgliedes Szo.mbathv für, das Jahr 1908 eine Subvention
von 500 K.
Laibach, Jakobskirche, Marmortabernakel.]
Konserv. Subk^ berichtet, daß die Restaurierung des Taber-
nakels nach dem vereinbarten Programme in zufrieden-
stellender Weise durchgeführt wurde. Die Z. K. beantragt
die Flüssigmachung der hiefür bewilligten Staatssubvention.
Brezje, St. Kanziankirche, Gemälde.] L''ber -An-
regung des Konserv. Franke leitet die Z. K. wegen Restau-
rierung eines über der Sakristeitür befindlichen Madonnen-
bildes eines unbekannten Meisters die weiteren Schritte ein.
Ehrengruben, Fil ial k irche.] Die Z. K. empfiehlt
ein vorgelegtes Programm für die Bloßlegung und Reini-
3^7
Tätigkeitsbericht
368
o-ung der Fresken im Innern, sowie der Bemalung der
Rippen, Arkadenbögen und Schlußsteine zur Genehmigung;
jene Mauerteile, an denen keine Fresken zutage treten,
sind entsprechend zu tönen. Gegen die Herstellung eines
Gesimses, den Neuverputz des Äußern und die über leb-
haften Wunsch der lokalen Faktoren erfolgende Einsetzung
von Maßwerk in drei Fenstern nach dem Muster der
vorhandenen Fenstermaßwerke erhebt die Z. K. keine
Einwendung. Dagegen spricht sie sich gegen die voll-
ständige Erneuerung von bestehenden Maßwerken in drei
anderen Fenstern und die weitgehende .-Vuswechslung der
Gewölberippen aus; die Erneuerung der Werkstücke hat
sich nur auf jene Teile zu beschränken, bei denen dies
aus Staliilitätsrücksichtcn unliedingt erfonlcrlich ist. Die
Verglasung dir Fenster mit Butzenscheiben erscheint un-
bedenklich, wenn von den Blumenmustern im Maßwerk
abgesehen wird. Dagegen könnten tlie kleinen Zwickel
zwischen den Butzenscheiben mit farbigem Glase ausgelüllt
werden. Gegen die Legung eines neuen Fußbodens in der
Sakristei wird kein Einwand erhoben. Unter der Voraus-
setzung, daß diesen Bedingungen entsprochen wird, wird
für die Arbeiten eine Staatssubvention befürwortet.
St. Peter am Kronenberge, Pfarrkirche.] Gegen
die Erneuerung der ursprünglichen Fassung und Vergol-
dung der Altäre, die Reinigung des Altarbildes und eines
den heil. Petrus darstellenden Gemäldes erhebt die Z. K.
keine Einwendung.
Seisenberg, St. Nikolauskirche.] Maler Lukesck
berichtet, daß sämtliche Mauern so von Feuchtigkeit durch-
setzt und durchseucht sind, daß eine Reinigung und Siche-
rung der Malereien (und zwar nicht nur jener der vim
der Z. K. schon früher preisgegebenen Nordvi-and) nur
durchführbar wäre, wenn sie von den Wänden abgelöst
würden. Die Z. K. erklärt sich hiemit einverstanden.
Küstenland
Petzovia, Fund.] Konserv. Gnirs berichtet, daß im
Frühjahr 1907 eine Bronzetafel mit Inschrift — ein Militär-
diplom des Kaisers Septimius Severus — gefunden und von
ihm für das Museo civico in Triest erworben wurde.
Pola, Arena.] Konserv. Gnirs berichtet, daß der vor
dem stadtseitigen Haupteingang des antiken Amphitheaters
liegende, in nicht eruierbarer Zeit abgehobene mächtige
Sockelquader nach seinen Dimensionen, seiner Bearbeitung
und seinem mit Bestimmtheit festgestellten, in situ liegen-
den Substruktionsquader dem ersten Innenpfeiler des Arena-
Haupteinganges angehört, dessen sämtliche benachbarte
Pfeiler in ihren Sockelwänden noch erhalten sind. Der
Konservator beantragt den Pfeilersockel an seine ursprüng-
liche Stelle rückzuversetzen ; die ursprüngliche Lagerung
läßt sich durch die antik abgearbeitete Lagerfläche des
Sockelfundamentes, sowie durch die kenntlichen Fronten
des Sockels selbst genau feststellen. Einverstanden.
Pola, Amphorenfunde.] Konserv. Gnirs berichtet,
daß am 29. September 1. J. gelegentlich der Legung eines
Kanals an der dem Augustustempel zugewendeten Fassade
des Munizipalgebäudes ungefähr 10 ziemlich gut erhaltene
große Weinamphoren, antik römischer Provenienz, gehoben
wurden. Sie tragen fast durchwegs Erzeugermarken oder
Kitzinschriften, die auf den seinerzeitigen Inhalt Bezug
nehmen. Die einzelnen Stücke wurden provisorisch im
Augustustempel deponiert, zwei komplette Halsstücke mit
Deckel und erhaltenen originalen Verschlüssen im Museo
civico.
Pola, Wappenstein.] Konserv. Gnirs berichtet, daß
bei Demolierungsarbeiten am Forum ein schön gearbeiteter
Wappenstein (ohne Inschrift und Datierung) des veneziani-
schen Dogen Steno gefunden wurde. Oberhalb des Wappen-
schildes (Szackiger Stern im Feldi trägt die von einer ein-
fachen Leiste umraliinte Platte die baretta des Dogen mit
seitlich aufgestecktem Kreuz. Der Stein, welcher ungefähr
aus dem Jahre 1400 stammen dürfte, wurde dem Lapi-
darium des Museo civico einverleibt.
Woltschach, Danielskirche, Fresken.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Renovierung der
Fresken eine Subvention von 600 A'.
Mähren
Brunn, Nonnenhauskapelle.] Konserv. Hrach be-
richtet, daß die Kapelle vor ihrer Demolierung genau ver-
messen und Aufnahmen angefertigt wurden. Alle be-
merkenswerten Bauteile wurden im Dominikaner-Kreuz-
gang als Musealgegenstände verwahrt. Die Rippen, welche
die geringste Bedeutung besitzen, fanden in einer alten
Gruft ihre Ruhestätte.
Cernotin-Kelc, Fund.] Korresp. Domi.uvii, berichtet
über einen Depotfund der jüngeren Bronzezeif, welcher
im Februar 1906 im Kalksteinbruche an der Lokalbahn-
station gemacht wurde. (Bericht wird im Jahrbuche für
Altertumskunde verölTentlicht.)
Partschendorf, Pfarrkirche, Epitaiihien.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung
der Epitaphien eine Subvention von 460 A' 88 //, deren
Flüssigmachung unter einem veranlaßt wird.
Proßnitz, Musealgebäude.] Wie Konserv. Kress
berichtet, wurde die Restaurierung genau nach dem ver-
einbarten Programme in entsprechender Weise durch-
geführt.
Schnobolin, Pfarrkirche.] Mit dem Ausbau des
Turmes nach einer vorgelegten Skizze erklärt sich die
Z. K. einverstanden. Dagegen widerrät sie die geplante
.Anlage einer neuen Sakristei in Form eines polj'gonalen
.Anbaues an das Presbyterium, weil dadurch die Außen-
erscheinung der Kirche in ungünstiger Weise beeinllußt
und die falsche Vorstellung erweckt wird, als ob das Pres-
byterium einen achteckigen Abschluß hätte. Die Z. K.
empfiehlt die alte Sakristei beizubehalten und eine neue
Leichenkammer an Stelle der alten, zur Demolierung be-
stimmten — welche nunmehr in die alte Sakristei ver-
legt werden soll — wenn notwendig in etwas größeren
Dimensionen zu errichten.
Znaim, St. Michaelskirche.] Gegen nachstehende
Herstellungen erhebt die Z. K. keine Einwendung: 1. Aus-
besserung der schadhaften Steinteile mit Matscheko;
369
'niii" .iilsl)criclit
370
Fig. 71 Wien XVI., Ottakringerslraüe 101, Altes Vürstadlhaus,' Hof
2. Unterlassungderursprünglich beabsichtigten Vermauemng
der Fenster im Presbyterium bis auf die Nischen an der
Außenseite und die Außenvermauerung der bereits innen
vermauerten Fenster hinter dem Hochaltare; 3. Auswechs-
lung des schadhaften Steinschwell ers und Ausbesserung
des steinernen Torgewändes am Westportale; 4. Anbringung
einer Spieltür beim Westportal nach Entfernung der jetzigen
morschen Türflügel und des unschönen Windfanges im
Innern; 5. Ersatz der Tür am Südportal durch eine neue;
6. Neuversetzung des Steingewändes und des darüljer
liegenden Fensters am Südportal; 7. eiserne Fensterrahmen
im Presbyterium; 8. Ersatz der hölzernen Fensterrahmen
in der heil. Grabkapelle durch eiserne; 9. Ausbesserung
der Laternenfenster und der Laterne über der heil. Grab-
kapelle; 10. neue Zifferblätter am Glockenturm; 11. Aus-
besserung des Turmknaufes.
Znaim, Niklaskirche.] Konserv. Chit.t.a berichtet
über die in befriedigender Weise durchgeführte Bloßlegung,
Reinigung und Sicherung der Malereien im Presbyterium.
Auf der Evangelienseite zwischen dem Sakramentshäus-
chen und dem Hochaltare wurde das Fresko des Schmer-
zensmannes, im Grabe stehend, bloßgelegt; auf derselben
Seite befindet sich, vom Hochaltar bereits verdeckt, das
Schweißtuch der heil. Veronika; zwischen beiden Dar-
stellungen wurde die Nische des ursprünglichen Sakraments-
häuschens aufgedeckt; es war von einem steinernen Giebel
mit Dreischweiß-Maßwerk bekrönt, dessen Schenkel eine
Kreuzblume verband, welche beiderseits von Fialen flankiert
wurde. Auf der Epistelseite wurde zwischen den bloß-
gelegten Darstellungen des heil. Abendmahles und der
Legende des heil. Achatius die vermauerte Session frei-
gelegt. Die Umrisse der steinernen Architektur, welche
bis auf die den Kleeblattbogen tragenden Konsolen gänzlich
abgesprengt ist, weisen ebenfalls auf edelgeformte Fiiden hin
Nieder-Österreich
Wien IX., Währinger st ra ße 35, J ose f i n ii in.]
Korresp. Mad.iera berichtet, daß an dem straßenseitigen
Gittcrabschlusse zwei grol.^e Ilolztafeln mit Plakaten an-
gebracht wurden, die den Einblick in den gartenmäßig
hergestellten Vorhof des Gebäudes zum großen Teile ver-
deckten und das Gesamtbild dieses vornehmen Baues ent-
stellten. Der in den Tagesblättern hiegegen einmütig er-
hobene Protest hatte erfreulicherweise die F.ntfirnung der
Plakate zur Folge.
Wien XVI., Ottakringerstraße 101, Profanhaus.]
Die Z. K. vernimmt mit Bedauern, daß das im Privatbesitz
stehende, anheimelnde Alt -Wienergebäude (Fig. 71) demo-
liert wirtl.
Baden, Kollet-Museuiu.] Professor KKiN.ini. be-
richtet, daß das Museum im Boldrini- (ehemaligen Armen-)
hause untergebracht wird. Die Z. K. erklärt sich hiemit
einverstanden, da die neuen Räume für die Samlungen aus-
reichend und relativ feuersicher sind.
371
TStigkeitsbericlil
372
Bierbauni, Pfarrkirche.] Gegen die Entfcuchtving,
bessere Beleuchtung der Sakristei, die Neueindeckung der
Kirche mit Schiefer, Verputzausbesserungeii und Reparatur
der Kirchenbänke erhebt die Z. K. keine Ivinwendung. Über
den geplanten Ausbruch eines Fensters werden weitere
Erhebungen gepflogen.
Brück a. Leitha, röm. Grabstein.] Konserv.BoRxi.iK
berichtet, daß der im Frühjahre 1007 bei der Niederlegung
des Wiener Tores gefundene Grabstein des Farsuleius vom
Museum Carnuntinum erworben wurde.
Dürnstein, Pfarrkirche.] Der Generalkonservator
berichtet über die Untersuchung der Kirche: Größere Bau-
schäden konnten nicht konstatiert werden; einige Risse in
den Gewölben sind schon, sehr alt unil haben in neuerer
Zeit keine \'eränderungen oder Erweiterungen erlitten.
Kleinere Schäden im Innern rühren von den schadhaften
Fensterverschlüssen her, welche die Niederschlagswässer
eindringen lassen. Auch am Äußern der Kirche, des
Turmes und des Kreuzganges sind nur kleinere Schäden
zu bemerken, wie am Turme das Herausfallen der Ver-
kittungen der Fugen und an einer der vier Pyramiden,
von der ein Teil durch Blitzschlag abgesplittert ist. Auch
sind Überwucherungen der Steine mit Moos, Gräsern und
kleinen Sträuchern wahrnehmbar.
Außer der Erneuerung der schadhaften Fensterver-
schlüsse, wobei die alten Verglasungen wieder verwendet
werden können, wäre eine Eingerüstung des Turmes zu
empfehlen um die Überwucherung mit Vegetation und
kleineren Schäden zu beseitigen.
Die Innenausstattung ist unberührt zu belassen. Nur
bei dem rechtsseitigen Johannesaltar ist die Instandsetzung
des Gemäldes von Kremser-Schmidt ins Auge zu fassen.
An den künstlerisch bedeutungslosen Sockelbildern im
Kreuzgange sollen zur Verhütung größerer Schäden die
beschädigten Stellen mit Leinwand unterklebt und neutral
getont werden. Die Wurmschäden an den Holzreliefs unter
dem Orgelchor sind ohne Veränderung der Vergoldung zu
beheben.
Dürnstein, Klarissinnenkirche.] Prälat Schmoi.k
teilt mit, daß er die .'^psis der aufgelassenen Kirche mit
Schindeln eindecken ließ.
Emmersdorf, Münzfund.] Konserv. Kerschbaumer
berichtet, daß am 19. September 1. J. beim Baue der Donau-
uferbahn in einer Tiefe von ungefähr 70 cm ein Topf mit
300 Silbermünzen gefunden wurde, welche aus dem XV.
und XVI. Jh. stammen und vermutlich in der Zeit des
30jährigen Krieges vergraben wurden. Die Z. K. pflegt
weitere Erhebungen.
Grünsbach, Fund.] Korresp. Leeb berichtet, daß
beim Baue der 2. Wiener Hochquellenleitung in einer Tiefe
von 1 — 2 in die untere Hälfte eines am Stielloch entzwei-
gebrochenen Hammers aus Sandstein gefunden wurde, den
man in der Folge mit einem neuen Stielloch versah.
Japons, Pfarrkirche.] Der Konservator empfiehlt
dieSprünge des freskengeschmückten Gewölbes zu schließen
und im Tone der Umgebung auszutupfcn. Die Fresken
wären mit unverfänglichen Mitteln zu reinigen, jedes Auf-
frischen der Farben zu vermeiden. Die beiden Seitenaltar-
l)ilder und das über der Sakristeitür hängende Gemälde
wären zu reinigen. Einverstanden.
K r e m s, K a p u z i n e r k i r c h e (a 1 1 e s T r u p p e n s p i t a 1).]
Konserv. Kerschbaumer berichtet, daß die Außenseiten des
verwahrlosten Gebäudes restauriert und es für Depotzwecke
benutzt werden soll, wobei die Schonung der Decken-
fresken zugesichert wurde.
Laimbach, Pfarrkirche.] Korresp. Pichlf.r berichtet,
(laß die auf Sp. 286 erscheinende Darstellung über die Ent-
fernung von Rudimenten eines Maßwerkes aus einem
Fenster an der Epistelseite des Presbyteriums seinen Wahr-
nehmungen und Erhebungen nicht entspreche, da es sich
nicht um Rudimente eines Maßwerkes, sondern um ein
komplettes gotisches Maßwerkfenster handle, bei welchem
zuerst die Entfernung des Mittelpfostens geplant war und
nachher dieser samt dem Maßwerk herausgestemmt wurde,
ferner da von einer wirklichen Notwendigkeit des Zer-
störungswerkes keine Rede sein kann.
Nachdem dieser Bericht auf .\utopsie beruht, nimmt
die Z. K. an, daß ihr Konservator irrig informiert wurde
und behält sich weitere Schritte in dieser Angelegenheit vor.
Melk (Wächterturm), Haus Nr. 76.] Das Dach des
aus dem Jahre 1586 stammenden, früher als Wächterturm
verwendeten Hauses brannte ab. Die Z. K. spricht sich
dafür aus, daß der Turm entweder wieder mit Schindeln
oder mit womöglich alten Biberschwanzziegeln eingedeckt
und die frühere Dachneigung beibehalten wird.
Neukirchen am Ostrong, Pfarrkirche.] Wie der
Z. K. berichtet wird, wurde die mit ihren alten Schindel-
und Ziegeldächern in verschiedenen Farbennuancen außer-
ordentlich malerisch wirkende, gotische Kirche zur Hälfte
mit .Asbestschiefer eingedeckt und auf diese Weise eine
malerische Wirkung gewaltsam und ohne Notwendigkeit
zerstört, da eine gründliche Ausbesserung des Ziegeldaches
zweifelsohne möglich gewesen wäre. Die Z. K. erhebt
gegen dieses Vorgehen Beschwerde.
0 1 b e r s d o r f, M ü n z f u n d.i Die Bezirkshauptmannschaft
Oberhollabrunn teilt mit, daß bei Demolierung einer Mauer
des dem Fr.\nz Stromer gehörigen Hauses am 29. Sep-
tember 1908 ein irdener Topf mit 241 Silbermünzen aus
den Jahren 1700—1841 gefunden wurde. Die Z. K. pflegt
weitere Erhebungen.
Orth, Mariensäule.] Wie Konserv. Jordan berichtet,
wurde die Säule restauriert. Zu bemängeln wäre die hie-
bei erfolgte Übertünchung derselben, welche die archi-
tektonischen Details verwischt.
St. Polten, Bischofstor.] Eine Versetzung dieses,
den Abschluß der Domallee bildenden Tores (Fig. 72) ist
notwendig geworden, da die Fassade des neuen Amts-
gebäudes sich teilweise hinter dasselbe einschiebt und
durch diesen Bau und die durch die Verhältnisse gebotene
Niveausenkung des Platzes vor dem Tore, der sogenannten
„Hofstadt", das Tor in ästhetischer Hinsicht hiichst un-
günstig beeinflußt würde. Das Tor soll nun abgetragen
und weiter nach rückwärts an jene Stelle verlegt werden,
wo die Einfriedungsmauer des sogenannten bischöflichen
373
TätigUeitsbericht
374
Spargelgartens einerseits, und die Mauer der bischöflichen
Wagenremise andererseits enden. Im Hinblicke auf die
durch den Bau des Amtsgebäudes bedauerlicherweise ge-
schaffenen Verhältnisse erhebt die Z. K. gegen die Ver-
setzung des Tores an die bezeichnete Stelle unter der Be-
dingung keine Einwendung, daß die Wiederaufführung mit
tunlichster Verwendung des alten Materials und genauestens
in den alten Formen erfolge.
Poysdorf, Sammlung Kudernatsch.J Korresp.
KuDERNATSCH berichtet, daß er in Eisgrub von einem gegen
Kellerhause in einem modernen, regenschützenden Gehäuse
untergebracht ist. Der Korresp. hat sich dafür verwendet,
daß das Bildwerk in unverändertem Zustande erhalten
bleibe.
Strengberg, Pfarrkirche.] Die Z. K. spricht sich
gegen die Umwandlung der 4 barocken Fenster unter dem
Musikchore in Rundfenster aus.
Tulbing, Pfarrkirche.] Der Generalkonservator
berichtet, daß das Innere in entsprechender Weise neu
bemalt wurde.
Fig. 72 Sl. Peilten, Bischofstor
Neudegg zu gelegenen Terrain an der Taya stammende
vorgeschichtliche Gefäßstücke, darunter ein großes Stück
mit zwei schnabelförmigen Ansätzen, ferner einen S])inn-
wirtel, eine gelochte Tonscheibe, ■aus den Steinlbergen bei
Klein-Hadersdorf die Spitze eines Steinhammers mit halbem
Bohrloch und einen Steinschaber erwarb.
Spitz, Holzschnitzerei.] Korresp. Pichler macht
auf eine die schmerzhafte Muttergottes darstellende, aus
dem Anfange des XVI. Jhs. stammende Holzschnitzerei
aufmerksam, welchr oberhalb des F.inganges zu einem
Zeiselmauer, Funde.] B.iroii K.\scunitz berichtet,
daß gelegentlich von Grundaushebungen für Neubauten an
der Straße, welche von dem Orte nach der Eiseulwhn-
station führt, im Herbste 1907 und Frühjahre 1908 Reste
der Zivilansiedlung Cetium aufgedeckt wurden (Bericht
wird iin Jahrbuche für Altertumskunde \ en'itfentlicht).
Ober-Österreich
Linz, I'undc.] Dr. Pachinckr berichtet, daß ihm
von einem Arbtiter angeblich auf di-in Römerberge ge-
375
Tätigkeitsbericht
376
fundene römische Gegenstände (Fragmente von Fibeln,
Gürtelblechen, Nägel, Topfscherben, Fragmente aus Bronze,
Eisen und Ton) angeboten wurden, welche er teils für das
Linzer Museum, teils für seine Privatsammlung erwarb.
Bei Erdaushebungen in Lustenau wurde ein bronze-
zeitliches Armband mit federnden Enden und geometrischen
Ornamenten gefunden und von ihm erworben. Ein bei dem
gleichen Anlasse gefundenes Flachbeil (?) und eine Gewand-
nadel (?) wurden verschleppt.
Im Jahre 1899 wurde beim Ausschachten des großen
Sammelkanals in Linz ein wohlerhaltener Skramasax ge-
funden.
Braunau, Stadtpfarrkirche, Orgel.] Die Z. K.
spricht sich für ilie Beibehaltung des barocken Orgel-
gehäuses aus, welches einen hervorragenden kunstgeschicht-
lichen und künstlerischen Wort besitzt, und begegnet dem
Einwände, daß es wurmstichig und eine Ansteckungsgefahr
für die neuen Orgelpfeifen bilde, damit, daß es genügend
sicher wirkende Imprägnierungsmittel gibt, welche diese
Gefahr so gut wie ausschließen.
Garsten, Fund.] Konserv. Schmidei. berichtet, daß bei
den Dammbauten zum Schutze der Stiftskirche ein Zwan-
ziger der Kaiserin Maria Theresia gefunden wurde.
Grein, Ortsbild.) .Am Stadtplatze befindet sich
eine Reihe altertümlicher, sehr malerisch wirkender Häuser,
von welchen das Gasthaus zum goldenen Löwen mit ori-
ginellem Rund-Krker besonders bemerkenswert ist. Die
vor wenigen Jahren erfolgte verfehlte Restaurierung eines
solchen Hauses (bei welcher man ganz stilwidrigerweise
auf einen runden Erker einen spitzen ßlechturm mit
Krabben setzte) und die vermutlich damit in Verbindung
stehende Veräußerung eines dem Vernehmen nach pracht-
voll gearbeiteten schmiedeeisernen Steckschildes gibt der
Z. K. Veranlassung, mit der Gemeindevertretung in das
Einvernehmen zu treten, damit diese die Eigentümer der-
artiger Häuser anrege, Restaurierungen und anderweitige
bauliche Maßnahmen an jenen Gebäuden, welche ihrer Um-
gebung zur Zierde gereichen und lokalhistorische Bedeu-
tung besitzen, nur im Einvernehmen mit der Z. K. aus-
zuführen.
Greinburg, Schloß.] Die Z. K. vernimmt mit Be-
dauern die Nachricht, daß das Renaissanceschloß mit
schwarzen Patent-Strengfalzziegeln gedeckt wurde, wodurch
die Wirkung der einst malerischen Dachung eine überaus
eintönige geworden ist.
Kronstorf, Pfarrkirche, Erweiterung.] Das vor-
gelegte abgeänderte Projekt entspricht zum großen Teile
den Anträgen der Z. K. So wurde die Vorderseite der Vor-
halle beibehalten; sie soll jedoch mit einem Dachauf bau
versehen werden, der ästhetisch ungünstig wirken und die
alte Fassadenwirkung stören würde. Der Grund dieses
Aufbaues ist in der Anbringung einer Wendeltreppe zu
suchen, deren obere Endigung der Projektant durch diesen
Dachaufbau zu decken sucht.
Die Z. K. beantragt, die V'nrhalle genau nach dem
alten Muster (mit einfachen Pult- und Satteldächern) wieder-
herzustellen und auch den Stiegenaufgang auf den Orgel-
chor sowie früher oder wenigstens so zu projektieren, daß
hiezu keine Modifikation in der äußeren Erscheinung der
Vorhalle notwendig wird. Ein direkter Zugang von außen
zu dieser Musikchorstiege, wie er an der alten Kirche be-
steht, ist auch aus Sicherheitsgründen einem indirekten
Zugange durch die \'orhalle, wie er im Projekte vorgesehen
ist, vorzuziehen.
Pip p man nsberg, Münzfund.] Korresp.ScHi.icKrNc.ER
berichtet, daß am 16. September 1. J. \Ociii unter der Stall-
brücke des Rengigutes ein irdener Topf mit 537 Silber-
niünzen des .WTIL und XIX Jhs. gefunden wurde; von
diesen entfallen auf Baiern 358 (7 Taler, 351 Zehner), auf
Österreich 173 (14 Taler, 15B Zwanziger, ein Kupferstück
vermutlich Kaiser Franz II.); den Rest bildet ein Goldstück
Von Württemlierg (1734) und fünf Livrestücke von Luil-
wig XIII und .\V von Frankreich.
Schärding, Pfarrkirche, Male reien.] Der General-
konservator berichtet, daß die an einem Streberpfeiler des
Chors aufgedeckten Wandmalereien aus fast unkenntlichen
Flecken bestehen, die den Gegenstand des Gemäldes nicht
mehr erraten lassen. Gut erhalten sind nur die 3 — bon
großen Köpfe einer adorierendenStifterfamilie (zweite Hälfte
des XVI. Jhs.), deren Ablösung und Unterbringung im
städtischen Museuni beantragt wird.
Schwertberg, Pfarrkirche.] Die Z. K. anerkennt,
daß die Kirche in ihrer heutigen Ausdehnung dem Kultus-
bedürfnisse nicht mehr genüge, und erhebt daher gegen
eine Erweiterung im Prinzipe keine Einwendung. Sie spricht
sich jedoch gegen ein ihr vorgelegtes Projekt aus, welches
diese Erweiterung durch LTmwandlung der zweischiffigen
.Anlage in eine dreischiffige mit vollständigem Abbruche
des Langhauses erreichen will.
St. Wolfgang, Pfarrkirche, Malereien.] Wie
Konserv. Greii. berichtet, gelangten an drei Stellen der
Wände des Presbyteriums Wandmalereien zum Vorschein,
an der Evangelienseite das Bruchstück eines bärtigen
Männergesichtes mit einigen Buchstaben auf einem Bande,
an der Epistelseite eine Hand, welche einen Schild hält,
auf dem sich eine Inschrift befindet, daneben kleine Reste
eines Wappens. Die Z. K. spricht sich für die Erhaltimg
der an vorletzter Stelle Ijezeichneten Darstellung aus.
.Salzburg
Salzburg, Museum Gar. Aug., Tätigkeit 1907. J
Das Hauptaugenmerk der Museumsleitung war auf die
Konservierung der Musealgegenstände gerichtet sowie auf
die Herstellung neuer Schaukästen. Durch Adaptierungen
des Gebäudes wurden neue helle Ausstellungsräume ge-
wonnen. Die beiden an der friedhofseitigen Mauer des
Fürst ScHWARZENBERG sehen Ökonomiegebäudes in Aigen
eingelassenen Figuren — zu den in der „Kapelle" des
Museums verwahrten Bestandteilen des von Kaiser Max I.
bei dem Salzburger Bildhauer Hans Vai.kenauer bestellten,
aber nicht zustande gekommenen Denkmals für die Königs-
gräber in Speyer gehörig — wurden dem Museum über-
geben. Gelegentlich einer zu St. Johann in Pongau statt-
gehabten Ausstellung wurde eine große Anzahl von inter-
377
Tätigkeitsbericht
378
essanten, hauptsächlich für die Volkskunde wichtigen
Gegenständen erworben. Die anatomische Sammlung der
ehemaligen chirurgischen Lehranstalt wurde an das St. Jo-
hannesspital abgetreten. Konserv. Klose deckte die Reste
eines größeren römischen Wohngebäudes in Kemating auf.
Die Inventarisierungs- und Katalogisierungsarbeiten zeigen
infolge der Teilnahme einer größeren Anzahl von Fach-
männern einen wesentlichen Fortschritt. Es ist ein er-
Goldenstein, Schloß.] Wie Korresp. Geppert be-
richtet, wurde der südseitige Walm des mit Lärchenschin-
deln eingedeckten hohen Steildaches mit Blech gedeckt,
so daß die harmonische Gesamtwirkung eine schwere Ein-
buße erlitten hat. Die Z. K. verwendet sich dahin, daß dem
Übelstande abgeholfen und bei weiteren Dacharbeiten ent-
weder Lärchenschindel oder Taschen- oder Biberschwanz-
ziegel gewählt werden.
Fig. 73 freibliidt, RaUi.iusliirm
freuliches Zeichen, dafi das Museum infolge der lebhaften
Teilnahme sowohl der einheimischen Bevölkerung als der
Fremden, ungeachtet der nun schon bedeutenden Aus-
dehnung und räumlichen Schwierigkeiten, in anerkennens-
werter Weise fortschreitet.
St. Gilgen, Pfarrkirche.] Konserv. Demel berichtet,
daß er zur Anbringung zweier einfach gehaltener Glas-
fenster (Verkündigung und Grablegung) zu beiden Seiten
des Hochaltars die Zustimmung erteilt habe.
Mitteilungen der k. k. Zcntral-Kommission 1908
Lessach, Ortsbild.] Die Landesregierung teilt mit,
daß der Wiederaufbau der abgebrannten Häuser durchwegs
in der alten, bodenständigen Bauweise erfolgen wird.
Schlesien
Bielitz, Pfarrkirche.] Die Kirche stammt fast zur
Gänze aus der zweiten Hälfte des XIX. Jhs. und besitzt keine
kunsthistorische oder wesentlich ästhetische Bedeutung. Die
Z. K. erhebt daher gegen die Erweiterung keine Einwendung.
26
379
Tätigkeitsbericht
380
Freistadt, Rathau stürm.] EinRestaurierungsprojckt
will den Turm (Fig. 73) fast vollständig erneuern und die
Altersspuren verwischen. Eine Rekonstruktion der ursprüng-
Fig. 74 Freistadt, Rathauslurm, Restaurierungsprojekt
liehen Haube (Fig. 74) wird nach einer erhaltenen, für den
vorliegenden Zweck gänzlich ungenügenden Ansicht ver-
sucht. Die Z. K. spricht sich gegen die beabsichtigten
Arbeiten aus, welche auf eine Sicherung und Instandsetzung
des Baues zu beschränken wären.
Steiermark
Archivalischc Bereisungen.] Das k. k. Miuistciium
f. K. u. U. bewilligt dem Landesarchiv zur Bereisung von
Gemeindearchiven im Jahre 1908 eine Subvention von 400Ä
unter der Bedingung, daß über den Erfolg dieser Be-
reisung der Z. K. ein ausführlicher Bericht erstattet wird.
Cilli, Fund.] Wie Konserv. Riedl berichtet, wurde
gelegentlich der Grabungen für eine neue Wasserleitung
in der Herrengasse bei dem Haus Nr. 13 in 1 ;;; Tiefe eine
Halbsäule gefunden, welche den monumentalen Bauten
längs der römischen Arx angehört haben dürfte. Der Fund
wurde dem städtischen Museum übergeben.
Leoben, Schwammerlturm.] Konserv. Graus be-
richtet, daß die Restaurierung in entsprechender Weise
durchgeführt wird. Der schadhafte Putz wird erneuert,
die Wappen und Inschriften in der alten Form wieder an-
gebracht. Das Gemälde der Kreuztragung, welches in den
letzten Jahren vollständig übermalt wurde, erwies sich nach
Entfernung der Übermalungen als so rudimentär, daß man
von seiner weiteren Erhaltung, welche einer vollkommenen
Neuherstellung gleichkäme, absah.
Maria Zell, Wallfahrtskirche.] Konserv. Wisr hat
sich gegen die angeregte Durchbrechung der L^mfriedung,
um einen Eingang in ein Verkaufsgewölbe zu erhalten,
ausgesprochen, da hiedurch das Bild der ehrwürdigen
Kirchenanlage in ungünstiger Weise beeinflußt würde.
Polstrau, Pfarrkirche, Glocken.] Mitglied Li:schin
hat sich gegen den Umguß zweier noch gebrauchsfähiger
Glocken, darunter einer aus dem XVI. Jh., ausgesprochen.
Klein Pristova, Grabungen.] Dr. Lorger be-
richtet über die Aufdeckung eines römischen Gebäudes.
(Bericht wird im Jahrbuche für .Altertumskunde ver-
öffentlicht.)
Tirol
Innsbruck, altes Ratliaus.] Konserv. Deininger
berichtet: Die linksseitig an dem alten Rathausturm in der
Herzog-Friedrichstraße angebaute, drei Fensterachsen und
einen Bogen des Laubenganges im Erdgeschosse umfas-
sende Front des Kathauses war mehrfacher Reparaturen
bedürftig. Bei Vornahme derselben wurde der Versuch
unternommen, die Tüncheschichten an dieser Front solcher-
art zu entfernen, daß eventuell noch vorhandene Reste der
alten F'assadenbemalung aufgefunden werden könnten.
Die nach den Weisungen des Konservators vorgenommene
Bloßlegung ergab insoferne ein günstiges Resultat, als nach
vorsichtiger Entfernung von drei Tüncheschichten der alte
Freskoverputz zutage trat, an welchem teils in eingerisse-
nen Linien, teils in einzelnen gemalten Konturen und F'arben-
flächen die Motive der alten Freskomalerei unzweifelhaft
erkennbar waren, bis auf wenige Stellen, wo alte Mauer-
risse späterhin durch einen Zementmörtelverputz in un-
solider Art geschlossen worden waren. Am linken und
rechten Ende der Hausfront kamen perspektivisch gemalte
3«!
Tätigkeitsbericht
Pilaster, welche die Höhe der beiden Obergeschosse ein-
nahmen, mit korinthisierenden Kapitalen zum Vorscheine,
ferner an den Fenstern des 1. Stockes verkröpfte Umrah-
mungen mit ornamentaler Bekrönung, bestehend aus je
einer Vase in der Mitte, von welcher beiderseitig Frucht-
gehänge zu den horizontalen Verdachungen herabreichen.
Die gemalte Umrahmung der Fenster im 2. Stocke ist ein-
facher gehalten. Ihre Bekrönung bildet eine gemalte Seg-
mentverdachung, in deren Mittelfelde je eine Muschel mit
Fruchtgehängen dargestellt ist. Der Fond dieser Fassade-
malerei war mattgrün, die gemalten Architekturen rot-
violett und der ornamentale Teil ockergelb mit rötlichen
Schattenpartien. An der zirka 50 cm hinter die Front der
beiden Obergeschosse zurückgesetzten hohen Aufmauerimg,
welche die Hausbedachung verdeckt und zwei Rinnen-
kessel mit Standrohren enthält, waren nur einzelne Farb-
flecken und Freskolinien erkennbar, da dieser oberste
Teil der Front wiederholten Reparaturen am Verputze
unterzogen wurde. In einer Skizze der alten Rathausfassade,
die sich in einem Kodex des Innsbrucker Museums vor-
findet, erscheint die vorgenannte Aufmauerung durch eine
gemalte Säulenstellung, unten durch eine Balustrade ab-
geschlossen, dekoriert. Die Wandfelder zwischen den Drei-
viertelsäulen enthalten im Mittel einen gröfseren Wappen-
schild mit dem deutschen Reichsadler, links und rechts
kleine Schilder mit den VVappenemblemen Tirols und
Innsbrucks. Die wenigen Spuren, welche von der alten Be-
malung an der genannten Aufmauerung gefunden wurden,
stimmen mit der in jener Skizze angegebenen Dekoration
überein, daher diese auch hinsichtlich der Erneuerung der
Malerei an der Aufmauerung zum Vorbilde genommen
werden konnte. Dagegen zeigt die in derselben Skizze
angegebene Dekoration der beiden Obergeschosse in ihren
Barockmotiven weder eine stilistische Verwandtschaft mit
der Malerei an der Aufmauerung noch eine Ähnlichkeit
mit den an der Obergeschoßfront tatsächlich aufgefunde-
nen Malereimotiven, so zwar, daß jene Skizze hinsichtlich
der Fassademalerei an den Obergeschossen offenbar ein
späteres Projekt bedeutet, welches niemals zur Ausführung
gelangte. Die Malereifragmente wurden kopiert, und mit
Benutzung dieser Kopie die Erneuerung der Fassademalerei
in echter Freskotechnik begonnen.
Innsbruck, Regierungsgebäude.] Wie Konserv.
DiirNiNGER berichtet, ist die Färbelungsprobe für die Fas-
sade beiriedigend ausgefallen und wurde der gleiche Vor-
gang von ihm für die Färbelung der ganzen Fassade
empfohlen.
Bozen, St. Oswaldskirche.] Konserv. Atz berichtet,
daß die Kirche ein neues Dach erhielt. Bei Abtragung
des alten Daches fand man, daß der ursprüngliche Giebel
der Fassade in späterer Zeit bedeutend erhöht wurde und
so morsch war, daß er unbedingt abgetragen werden
mußte. Der neue Dachstuhl mit dem neuen Dache kam
nun wieder auf den ursprünglichen Giebel zu stehen.
Klausen, Fresken.] Im Hause Nr. 73 wurden alt-
gotische Fresken aufgedeckt. Im Stiegenhause Isefinden
sich drei Portale mit spätgotischen Profilen. Als eines von
Tünche und Kalkkruste gereinigt wurde, stieß man auf
Überreste alter Malerei. Gotisches Laubwerk (Grün in
Grün), Wappen sowie Konturen von Figuren kamen zum
Vorschein. Die Laibung wurde in alter Form gelassen, die
andere Malerei ist wieder mit Kalk getüncht worden.
Mutters, Pfarrkirche.] Konserv. Deininger be-
richtet, daß die aus dem Jahre 1759 stammenden Fresken
von den Übermalungen der siebziger Jahre des vorigen
Jahrhunderts befreit, die zerstörten Partien in Tempera aus-
gebessert wurden. Die Arbeiten sind als entsprechend zu
bezeichnen.
Oberplanitzing, Johanneskirche.] Wie Konserv.
Atz berichtet, wurde zum Zwecke der Entfeuchtung das
Erdreich um die Kirche abgegraben, ein Luftkanal ange-
legt und die bloßgelegten Mauerflächen mit gutem Mörtel
verputzt.
Pelugo, Antoniuskirche, Statuen.] Die Statthal-
terei teilt mit, daß sie wegen Rückerwerbes der nach
Bayern verkauften vier Statuen das Entsprechende veran-
laßt hat und die Schuldtragenden zur Verantwortung
ziehen wird.
Riez, Valentinskirche.] Die Z. K. bemüht sich
wegen Vornahme der vom Konserv. Deininger als not-
wendig erkannten Reparatur der Schindelbedachung und
der Anlage eines Entfeuchtungsgrabens an der Südseite
der Kirche.
Riffian, Pfarrkirche, Wandmalerei.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für
die Restaurierung der 'IMalerei bewilligten Subvention von
1000 K an.
Sonnegg bei Dietenheim, Ansitz, Malereien.]
Konserv. Untergasser berichtet: In einem gewölbten
Räume mit angebautem Eckturme sind die Wände bis zur
Manneshöhe mit gutem Teppichmuster bemalt, darüber ein
Wappenfries. Die Stirnwände der Nord- uud Südseite
sowie des Erkerraumes zeigen mythologische Darstellungen.
Diese Malereien sind stark konturiert, schwarz auf grauem
Grunde, die Lokaltöne durch die Tünche stark verblaßt,
etwa ein Drittel der Gemälde durch eine später einge-
führte Mauer zerstört. Die Gemälde im Erker sind teils
minderwertig, teils schlecht erhalten, darunter auch das
als anstößig empfundene Urteil des Paris, die Putti am
Gewölbe des Erkers sind Karikaturen. Beabsichtigt ist,
die beiden Gemälde an der Nord- und Südseite, die
Teppichmuster, Wappen und die Malerei an der Bogen-
laibung des Erkers intakt zu belassen, die übrigen Ge-
mälde zugunsten einer einheitlichen Wirkung des Raumes
zu vertünchen. In dem an den vorgenannten Raum an-
stoßenden Zimmer befinden sich gleichfalls Malereien (Land-
schaften und Kriegsbilder) des XVII. Jhs., sie sind teils
zerstört, teils stark und schlecht übermalt. Ihre Erhaltung
ist nicht in Aussicht genommen Die Z. K. pflegt weitere
Erbebungen.
Sterzing, Hl. Geistkirche, Wandmalereien.]
Konserv, Dicininoer berichtet, daß im Innern der Kirche
liguralc Wandmalereien aufgedeckt viurden: An der west-
lichen Stirnfnmt des im gotischen Stile erbauten Teiles
:6*
383
Tätigkeitsbericht
3S4
der Kirche in der Höhe der Orgelbühne vergoldete Nimben
mit den in den Verputz vertieften Strahlen; nahe daran,
an der Nordwand, eine ungefähr 1-5«;- große Partie einer
Darstellung der Verehrung des Jesukindes durch die hl. drei
Könige, an der südlichen Innenwand zwei Figuren mit
Spruchband, am Sockel der östlichen Wand, nahe dem
Kapelleneingange, das Fragment einer gemalten breiten
Sockelbordüre mit italienisch -gotischem Laubwerk und
einem Brustbilde innerhalb einer kreisförmigen Umrahmung
mit Vierpaß. Die Gemälde sind kunsthistorisch wertvoll
und stammen aus der Wende dus XV. zum XVI. Jh. Die
Z. K. leitet die vollständige Bloßlegung imd Sicherung der
Malereien ein.
Stuben, Liebfrauenkirche, Malereien.] Korresp.
SiBER berichtet: Iin Schlußsteine des Presbyteriums befindet
sich ein gut erhaltener Christuskopf aus dem Anfange der
Renaissance. An den Gewölbeflächen des Presbyteriums
die Nimben der vier Evangelisten auf weißem Grunde, von
Rankenornamenten umgeben. Der künstlerische Wert dieser
Dekoration dürfte kaum besonders hoch sein. An der
Nordwand des Presbyteriums zeigen sich sehr rudimentäre,
in der Darstellung nicht zu entziffernde Freskoreste. Hinter
dem linken Seitenaltar ist teilweise vertüncht ein Kelch
auf einem grünen Berge von Spruchbändern umgeben zu
erkennen. Da der Verputz schlecht ist, schlägt der Bericht-
erstatter ein vorsichtiges Abschlagen des Verputzes vor,
worauf dann erst über die weitere Behandlung der Malerei
zu entscheiden wäre. Einverstanden.
Tarsch, Michael skir che.] Wie Konserv.iNNERHOFEK
berichtet, wurden die Dachungen mit Eternitschiefer ge-
deckt und damit die Kirche in ihrer malerischen Wirkung
sehr geschädigt.
St. Walburg in Ultcn, Eggenwirtskapelle.]
Konserv. Innerhofer berichtet, daß die Kapelle, welche
anläßlich der Führung eines Straßenbaues um einige Meter
zurückgerückt werden sollte, in der Nacht vom 15. auf
dem 16. September vollständig zertrümmert wurde. Die in
der Kapelle befindlichen Gemälde wurden gleichfalls zer-
stört. Die Z. K. leitet wegen Bestrafung der Täter die
weiteren Schritte ein.
Weggenstein, St. Georgskirche.] Konserv. Atz
berichtet, daß die Kirche einen neuen Anstrich mit ein-
facher Gewölbedekorierung erhält, wobei das Altarbild von
Knoller und die Wappen und Fähnlein der deutschen
Ordensritter an de« Wänden unberührt bleiben.
Vorarlberg
Christberg bei Silbertal, St. Agathakapelle.]
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. erhöht die Subvention für
die Restaurierung der Kapelle auf 500 K.
Hohenems, Burg Glopper.] Die Rentenverwaltung
teilt mit, daß sich die baulichen Änderungen vorläufig nur auf
den Aufbau des oberen Teiles des Turmes und des Turm-
daches erstrecken, und daß der Aufbau ähnlich seiner
früheren Gestalt und der Anlage möglichst angepaßt aus-
geführt wird.
Viktorsberg, Kirche, Fresko.] Über Antrag des
Konserv. Kleiner verwendet sich die Z. K. wegen Sicherung
des an der Außenseite der Kirche angebrachten Gemäldes
„Jüngstes Gericht".
Anhang
Bericht des Mitgliedes Hii.bert über die im Jahre 1907
am St. Veitsdome in Prag durchgeführten Arbeiten
a) Bauperiode vom 1. Jänner bis 31. März 1907
Im südliclien Quersch if f enster wurde das Ver-
setzen des neuen Maßwerkes fortgesetzt. Xm 22. Februar
war der Schlußstein des Maßwerkes versetzt und es blieb
den Versetzern nur noch das Einsetzen einiger Führungen
in die beschädigte Fensterlaibung übrig. Viele Steinmetzen
blieben am versetzten Maßwerke mit Nacharbeiten an den
Stoßfugen beschäftigt. Auch an der restaurierten Fenster-
laibung gab es viel zu schaffen. Die Versetzer verließen
am 28. Februar das Fenster, um sonach in den zwei Ge-
wölbejochen des südlichen Seitenschiffes beim hohen
Turme die Gewölbsrippen und Schlußsteine zu versetzen.
Am 27. März hatten sie diese Arbeit beendet, worauf sie
das Ausspitzen der Widerlager an der Turmseite vor-
nahmen.
Die zweite Versetzerpartie versetzte in der Zeit vom
20. Februar bis 8. März in den Eingängen zu den Wendel-
treppen des nordwestlichen Turmes sowie auch des
Haupt turmes die Vorlegstufen und das Plattenpflaster
der unteren Podeste. Sonach versetzten die Maurer am
Portale des nordwestlichen Turmes sämtliche kleinen
Fialen und Kreuzrosen der Baldachine und die Abschluß-
rose des Portalgiebels. Diese .Arbeit beschäftigte einen
Versetzer bis übers Ende des Monates März, die übrigen
gingen zum Einwölben der bereits versetzten Gewölbsrippen
in das südliche Seitenschiff über.
Noch eine Ausführung fiel dieser Versetzerpartie zu.
Am nordwestlichen Turme wurde die Konsole unter der
Statue des hl. Johannes schadhaft. Da der Umfang des
Schadens ohne Gerüst nicht zu beurteilen war, wurde ein
leichtes Hilfsgerüst aufgebaut. Die sehr stark unterschnit-
tenc Konsole wurde schief geborsten gefunden. Da aber
die Statue auf einem starken Haken ruht und einer Stütze
in der ohnedies zu schwachen Konsole nicht bedarf, wurde
von der Auswechslung der Konsole Abstand genommen
und die Gefahr eines Abstürzens des schadhaften Teiles
durch Anbringung von zwei kupfernen Bändern beseitigt.
Am 27. März war die Arbeit fertig und das Hilfsgerüst
wieder abgetragen worden.
Die Bleideckung am Sanktusturme zeigte sich ge-
lockert und riß bei einem Sturme an zwei Stellen im
größeren Ausmaße auf. Um sie vor weiteren Schäden zu
behüten, wurden sofort die nötigen Reparaturen aus-
geführt. Auch in der Achsendeckung sind die Fehler der
ursprünglichen .Ausführung durch Teilung und Falzung
behoben worden.
385
Tätigkeitsbericht
380
In der Zeit vom 7. bis 12. Jänner wurde die Ein-
deckung mit Pappe der drei zuletzt ausgeführten Zelt-
dächer der Nordseite ausgeführt. Die westlichen Türme
wurden mit Gittertüren, die fünf Fenster der zweiten Etage
mit Sechsecken aus Kathedralglas in Bleifassung versehen.
/)) Bauperiode vom April bis inklusive Septem-
ber 1907
Am 5. April wurden die Löschvorrichtungen am
Dome geprüft und einige Arbeiter über die Handhabung
derselben unterrichtet. Die Einrichtmig ist zweckmäßig
angelegt und solid montiert.
Anfangs April wurden alle dekorativen Teile, so die
große Kreuzblume des Giebels, und alle Kreuzblumen und
Fialen der Baldachine am Portale des nordwestlichen
Turmes versetzt, das Verfugen um das Portal ausgebessert
und die noch fehlenden Nacharbeiten ausgeführt.
Aus Anlaß der Ankunft und des.AufenthaltesSr.Majestät
in der königlichen Burg war es nötig, den Bauplatz vor
der Westfassade aufzuräumen, und es wurden alle ange-
häuften Sandsteinabfälle und alte Materialien verführt und
sonach die Einzäunung des Bauplatzes eingezogen.
Zugleich sind die letzten Überreste des Gerüstes vom
Hauptportale abgetragen imd so die westliche Fassade
bloßgelegt worden.
Auch vom hohen Turme ist zu dieser Zeit ein Teil
des Gerüstes vor dem Renaissancegitter des I. Stockwerkes
abgetragen worden.
Am 15. April beteiligte sich die Bauhütte vor der
königlichen Burg bei der Ankunft Sr. Majestät im Spalier.
Am 22. April begannen einige Maurer mit dem Ein-
wölben des nördlichen Seitenschiffes und der an-
liegenden Kapellen, andere richteten zur selben Zeit das
Gefälle in den Dachrinnen des südlichen Seitenschiffes beim
Hauptturme her.
Im Verlaufe des Monates April wurden am süd-
lichen Kreuzschiffenster Nacharbeiten und Ornamen-
tales unter der Krone ausgeführt. Die Krone selbst wurde
am 28. Mai versetzt.
An diesem Tage waren 3 Gewölbejoche des nörd-
lichen Seitenschiffes und 3 Kapellen eingewölbt. An
den weiteren C^ewölben des Seitenschifl'es ist bis 8. Juni
weitergearbeitet worden, worauf die Maurer das Parapet
und die Mauerbank oberhalb der letzten zwei Joche des
südlichen Seitenschiffes ausgeführt und die Wasserrinnen
bis 17. Juni mit Zementestrich versehen iiaben.
An diesem Tage ist mit dem Versetzen der Gewölbe-
rippen im Depositorium ober der neuen Sakristei be-
gonnen und bis 3. .\ugust die Auswölbung mit Ziegeln
beendet worden.
Die zweite Versetzerpartie hat am 21. Juni mit dem
Ausspitzen der Auflager im Pfeiler oberhalb der St.
Sigismundka pelle begonnen, um hier eine der breiten
Triforienpassagen anzulegen. Die alten Dachrinnen, die
Triforienparapete und ein Teil der Stützmauer sind aus-
gebrochen und die im Jahre 1541 vom Brande stark be-
schädigten Pfeilerquadern auf eine Tiefe bis 25 cm ausge-
spitzt und neu verblendet worden. Behufs Gewinnung eines
genügenden Auflagers für die neuen Kinnen platten wurde
das Gewölbsfüssel nachgemauert.
Sodann wurden noch die Rinnenplatten und Parapete
versetzt; am 27. Juli wurde jedoch die weitere Arbeit
eingestellt und wurden die Maurer zur Ausführung des
glatten Gewölbeverputzes in das nördliche Seiten-
schiff beordert.
Am 3. August, nachdem das Ziegelgewölbe im
Depositorium beendet war, gingen die Maurer zur Aus-
führung des Gewölbes in den restlichen zwei Jochen des
südlichen Seitenschiffes beim hohen Turme über.
Bis 20. August waren auch diese beiden Travees ein-
gewölbt und es konnte der glatte Gewölbeverputz in An-
griff genommen werden. Nachdem derselbe in beiden
Seitenschiffen beendet war und bis 20. September die
Rippen und Wände gereinigt waren, konnten vor dem
St. Wenzelstage die Unterrüstungen und Gerüste aus den
Seitenschiffen beseitigt werden.
Mitte Juni wurde konstatiert, daß der Baldachin am
südöstlichen Strebepfeiler des südlichen Fassaden-
turmes geborsten ist. Nach Aufstellen eines Gerüstes und
Einmessen der schadhaften Stelle ist ein Ersatzstück in
die Arbeit genommen und in der Zeit vom 1. bis 3. August
versetzt worden.
Am 3. September beendeten die Steinmetzen die Nach-
arbeiten am südlichen Querschiffenster.
Bis Ende September wurden hier an Bildhauerarbeiten
noch am linken Auslaufe des Fensterbogens ein Fratzen-
kopf nach dem alten, früher abgenommenen Original und
ein zweiter an der rechten Seite ohne Vorbild ausgeführt,
außerdem noch an der Durchgangsöffnung aus dem Tri-
forium die Krabben und die Kreuzrose aus Bossen herge-
stellt.
An sonstigen Nacharbeiten waren durch die ganze Zeit
3 bis 6 Steinmetzen am Baue beschäftigt. So z. B. war es
Anfang August notwendig, in der Waldsteinischen
Kapelle mehrere verwitterte Opukaquadern auszuwechseln.
Die der Bauhütte angehörigen Zimmerleute hatten
verschiedene Gerüste aufgestellt und solche von fertigen
Arbeiten abgetragen. Zum Wölben des Depositoriums und
der Hasenburgschen Kapelle hatten sie Bockgcstclle ge-
zimmert und aufgestellt.
Im Monate Juli haben die Zimmerleute die unvoll-
endeten Arbeiten an den zwei Zeltdächern beim hohen
Turme beendet und über der Archivkammer ein Notdach
aufgestellt.
Die Schmiede der Bauhütte lieferten außer den Werk-
zeugen iür den Bau die Fenstereisen und Deckschienen
und montierten an die früher versetzten Eisen die Kloben
zum Festhalten der Verglasung.
An sonstigen Arbeiten ist die Schiefereindeckung
des Hauptdaches, der Asphalt anstrich in den Rin-
nen, das Aufstellen der letzten zwei Dach stuhle über
dem südlichen Seitenschiffe und die Vollendung der
Ausmalung in der Waldsteinischen Kapelle zu
verzeichnen.
387
Tätigkeitsbericht
388
c) Bauperiode vom Oktober bis inklusive
DeEember 1907.
Am 1. Oktober begann eine Maurerpartie das bereits
im Monate August ausgeführte Gewölbe des Deposi-
toriums zu putzen, was sie bis 7. des Monats fortbetrieb.
Darauf ging sie wieder ans Versetzen der Triforien-
passage am Fensterpfeiler des Querschiftes oh der
Sigismundka pelle.
Nach Fertigstellung der Passage nahm sie das Ver-
setzen der äußeren Galerie ober dem Gesimse der Archiv-
kammer und um den südwestlichen Pfeiler des hohen
Turmes vor und in der darauffolgenden Zeit hob sie die
verwitterte Rinne der alten Galerie und auch die Haupt-
gesimsscliichte ober der Kronkammer aus, um sie
in den gesunden Teilen wieder zu versetzen, in verwitterten
jedoch durch neue auszuwechseln. Im Winkel zwischen
der Wenzelskapelle und der südlichen Vorhalle ist es nötig
geworden, für das hier massenhaft zusammenlaufende Regen-
wasser einen Wasserspeier einzuschalten.
Das zu Beginn der Siebzigerjahre erneuerte Eckstück
des Hauptgesimses wurde gehoben und an Stelle dessen
ein neues, mit Wasserspeier verbundenes versetzt. Die
abgenommene Galerie wurde sodann wiederversetzt.
Die zweite Versetzerpartie wurde nach Beendigung
des Putzes der nördlichen Kapellengewölbe in den süd-
westlichen Turm beordert, wo sie den offenen Schlußring
versetzte. Nachher richtete sie noch die Widerlager für die
Gewölbe der neuen Sakristei her und ging am 28. Oktober
in die Hasenburgsche Kapelle des Hauptturmes
über, wo sie das Einwölben in AngritY nahm. Bis 25. No-
vember war der SchluLuing und die Rippen des Stern-
gewölbes versetzt und bis 4. Dezember auch die Kappen
auf halben Ziegel eingewölbt. Nun gingen die Maurer in
die Archivkammer über, wo die Reste des liercits vor
mehreren Jahren abgetragenen Tonnenziegelgewölbes zu
beseitigen waren. Nach Abbruch des Gewölbfüssels von
der westlichen Mauer des hohen Turmes kam eine unebene
Quaderflucht zur Sicht, in welcher verschiedenes Haustrin-
material verarbeitet wurde. Dieses Material rührt vom
romanischen Dome her. Diese Annahme wurde auch
durch den Fund eines romanischen Würfelkapi-
täls, welches vorsichtig gelocki-rt und aus dem Turm-
mauerwerke herausgenommen wurde, bestätigt. Der vom
romanischen Baue herrührende Sandstein ist von brauner
Farbe wie die im städtischen Museum deponierten Säulen.
Am 13. Dezember gingen die Versetzer in die neue Sa-
kristei über, wo sie das Einwölben in Angriff nahmen.
Einige Steinmetzen waren im Verlaufe des Oktobers und
Novembers im Depositorium, dann im nördlichen Seiten-
schiffe und im nordwestlichen Turme mit Reinigen der
Quaderfläclien vom Kalk beschäftigt, die übrigen verfertigten
die Gewölbsrippen für das Querschift', die Parapette für die
seitlichen Orgelbühnen und zahlreiche Pflasterplatten aus
Marmor. Auch ein Wasserspeier und mehrere Schlußsteine
wurden aus Bossen ausgeführt.
DRUCK VOM RUDOLF M. ROHREK IN BRUNN
MITTEILUNGEN
DER K.K.ZENTRAL-KOMMISSION FÜR ERFORSCHUNG UND ERHALTUNG
DER KUNST- UND HISTORISCHEN DENKMALE
HERAUSGEGEBEN UNTER DER LEITUNG IHRES PRÄSIDENTEN SEINER EXZ. FREIHERRN VON HELFERT
DRITTE FOLGE
Band VII Nr. 12 Dezember 1908
Zum 2. Dezember 1908
Das glorreiche sechzigjährige Regierungsjubiläum Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät
des Kaisers Franz Josef gibt auch der Zentral-Kommission den erwünschten Anlaß, in
ehrfurchtsvoller und unauslöschlicher Dankbarkeit der Tatsache zu gedenken, daß sie
der hochherzigen Entschließung dieses Monarchen ihr Entstehen, ihr Wirken und ihre
Entfaltung verdankt.
Die Errichtung der Kommission fällt in die erste Regierungszeit des Kaisers: mit
a. h. Entschließung vom 31. Dezember 1850 wurde sie als „Zentral-Kommission für Er-
forschung und Erhaltung der B a u d e n k m a 1 e " ins Leben gerufen und dem damaligen
Ministerium des Handels, der Gewerbe und der öffentlichen Arbeiten unterstellt. Durch
a. h. Entschließung vom 12. September 1859 wurde die Kommission sodann dem Unter-
richtsministerium untergeordnet und durch eine weitere vom 11. Dezember 1859 ihre
Zusammensetzung modifiziert und vergrößert.
An den Publikationen der Z. K. nahm Se. Majestät von Anbeginn an eindringendes
Interesse. 1856 war das erste Jahrbuch der Kommission erschienen und unter dem
19. Juli dieses Jahres geruhte der Kaiser der Kommission die a. g. Anerkennung für
ihre bisherigen Leistungen auszusprechen. Ebenso nochmals in den Jahren 1859
und 1 860.
Vom Jahre 1861 bis 1867 war die Z. K. dem Staatsministeriuni unterstellt und von
da an wieder dem Ministerium f. K. u. U. Durch a. h. Entschließung vom 29. März 1872
erfuhr ihre Organisation eine wesentliche Änderung und Erweiterung infolge Umwand-
lung in eine „Z. K. für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen
Denkmale". Die hierdurch bedingte Änderung der Statuten, welche im wesentlichen auch
heute noch die Basis für die Organisation der Kommission bilden, wurde unter dem
18. Juli 1873 a. h. genehmigt. Ein weiterer Akt Sr. Majestät verlieh der Z. K. am 11. Mai
1892 das Recht zur Ernennung von Ehrenmitgliedern. Durch a. h. Entschließung vom
19. Februar 1899 wurde das Statut in einigen Punkten geändert, so in bezug auf die
Kompetenz des inzwischen begründeten österreichischen archäologischen Institutes, auf
die Einbeziehung der Denkmale bis zur Mitte des XIX. Jhs. und auf die Anzahl der
Mitglieder der Kommission. Die folgenden Jahre brachten die wichtige Schaffung des
Institutes der Generalkonservatoren und des technischen Konsulcnten bei der Z. K. und
.Mitteilungen der k. k. Zontral-Koimnlssion iyn8 27
391 Zum 2. Dezember 1908 392
das Jahr 1908 auf Grund a. h. Ermächtigung die Berufung eines Mitgliedes zur Unter-
stützung und Vertretung des Präsidenten in der Führung der an Umfang so bedeutend
gewachsenen Geschäfte.
Von den zahh-eichen Aktionen der Denkmalforschung und l^enkmalpflege, an denen
die Z. K. seit ihrem Bestände mitwirkte und zu deren meisten sie selbst die Initiative
gab, führt die aus Anlaf3 des fünfzigjährigen Bestandes der Kommission im Jahre 1903
herausgegebene Festschrift*) die wichtigeren der Reihe nach auf. Es würde den Rahmen
der vorliegenden Erinnerung an das a. h. Regierungsjubiläum weit überschreiten und nur
zu Wiederholungen führen, wollte naher darauf eingegangen werden. An allen diesen
Aktionen nahm Se. Majestät angelegentlichen Anteil; bedingte doch schon die Inanspruch-
nahme größerer finanzieller Staatshilfe in den meisten Fällen die Erstattung allerunter-
tänigster Berichte an die höchste Stelle.
Den Aufgaben der historischen und kunstgeschichtlichen Forschung ist die Z. K.
durch ihre seit 1856 in ununterbrochener Folge erscheinenden zahlreichen und ver-
schiedenartigen Pubhkationen nach Kräften gerecht geworden. Zu dieser umfassenden
Tätigkeit ist in den letzten Jahren als gewaltige neue Aufgabe das Unternehmen der
Kunsttopographie getreten, von welcher die ersten zwei Bände erschienen sind und
deren Bewältigung die hingehendste Arbeit der damit betrauten Organe für Jahre hinaus
in Anspruch nehmen wird.
An Ermunterung und Anerkennung für die Wirksamkeit der Funktionäre und Organe
der Z. K. hat es der gütige Monarch nicht fehlen lassen. Wiederholt sind sowohl Präsi-
dent als Mitglieder, Konservatoren und Korrespondenten durch a. h. Auszeichnungen
beglückt worden, so zuletzt anläßlich des a. h. Regierungsjubiläums, worüber das Detail
in der Personalrubrik der vorliegenden Nummer der „Mitteilungen" enthalten ist.
Das Gefühl, daß unser allergnädigster Herr und Kaiser, wie allen Belangen von
Kunst und Wissenschaft, so auch jenen der Z. K. sein warmes persönliches Interesse
entgegenbringt, ein Interesse, das mit Ihm auch der erlauchte Thronfolger Erzherzog
Franz Ferdinand in hohem Maße teilt, gibt allen Angehörigen der Z. K. den Ansporn,
in ihrer schönen und doch so oft undankbaren und vom Publikum mißverstandenen
Arbeit mit unermüdetem Eifer fortzuwirken. Denn fürwahr, die immer mehr vertiefte
Erforschung unserer Altertümer und Kunstwerke, die pietätvolle Pflege dieser Denkmale
unserer Vorfahren und der Schutz der Heimat vor Verunstaltung sind Aufgaben, des
Schweißes der Edlen wert. Und doppelt freudig werden wir ihnen obliegen, getragen
von dem Bewußtsein, daß das Auge des Herrschers, der nun schon sechzig Jahre, selbst
ein leuchtendes Beispiel nie erlahmender Arbeitsfreudigkeit, die Geschicke dieses Reiches
lenkt, auf dem Wirken jener ruht, die für diese oberste der kulturellen Pflichten eines
modernen Staatswesens ihre beste Kraft einsetzen. W.
*) „Festschrift, aus Anlaß des fünfzigjährigen Wirkens der Z. K. herausgegeben im .\uflrage ihres Präsidenten Freiherrn
V. Hkifhrt." Wien, Braumüller & Ko. 1903.
393
Publikationen — Personalien — Einsendung von Fundnotizen
394
Publikationen
Österreichische Kunsttopographie.
Erschienen ist:
Band II: Die Denkmale der Stadt Wien
(XI. bis XXI. Bezirk).
Enthält eine Beschreibung der Denkmale der bezeich-
neten Stadtteile. Außer den kirchlichen Denkmälern wären
hier in erster Linie die kaiserlichen Schlösser Schönbrunn
und Hetzendorf mit ihren prunkvollen Einrichtungen zu
nennen. Daran schließen sich weitere Schlösser (Neu-
gebäude, Kaiserebersdorf, Schwarzenbergsches Schloß in
Neuwaldegg, erzbischöfliches Schloß in St. Veit, Pirquet-
sches in Hirschstetten) und Landhäuser (Bachofen von Echt
in Nußdorf, Mautner in Pötzleinsdorf, Maria-Theresien-
schlößchen in Döbling usw.). Sehr groß ist die Zahl pri-
vater Kunstsammlungen (Bruckl, von Gutmann, Kainz,
Karpeles, Kuranda, Professor Matsch, Reinhardt, Schütz,
Tschermak, Baron Werner, Dr. Winter, Wünsch u. a. m.),
in denen nicht nur Gemälde und Skulpturen, sondern auch
kunstgewerbliche Gegenstände aller Art reich vertreten
sind. Eine besondere Berücksichtigung fanden endlich auch
die vielen anheimelnden Straßenbilder und Einzelhäuser,
von denen ja gerade in diesen äußeren Bezirken jedes
Jahr einige verschwinden.
Der Band enthält eine Karte, 37 Tafeln, 625 Text-
illustrationen und 73 Bogen Text. Preis broschiert 40 K.
Alle Konservatoren und Korrespondenten, alle staat-
lichen Anstalten erhalten bei unmittelbarem Bezüge des
Werkes durch die Z. K. eine 40prozentige Preisermäßigung
zugestanden, so daß sich für diese der Preis des Bandes
auf 24 K stellt.
Personalien
Seine k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-
höchster Entschließung vom 2. Dezember 1908 nachstehen-
den Personen für ihr verdienstvolles Wirken auf dem Ge-
biete der Denkmalpflege folgende Auszeichnungen aller-
gnädigst zu verleihen geruht :
den Adelsstand dem Mitgliede Hofrate Dr. Friedrich
Kenner;
den Titel eines Baurates dem Konservator Emii. Gi.ocker,
Professor und Fachvorstand an der Staatsgewerbe-
schule in Pilsen;
das Komturkreuz des Franz Josefs-Ordens dem mit den
Funktionen eines Generalkonservators betrauten Mit-
gliede Hofrate Dr. Josei' Neuwirth und dem Konser-
vator Dr. Stanisi.aus Ritter von Tomkowicz in Krakau;
den Orden der Eisernen Krone III. Kl. den Konservatoren
Monsignore Dr. Johann Graus in Graz, Domkapitular
Matthäus Groesser in Klagenfurt, Dr. Franz Inner-
HOFER in Meran und Reg.-Rat Kari. Komstorfbr, Direktor
der Staatsgewerbeschule in Salzburg;
das Ritterkreuz des Franz Josefs-Ordens den Konser-
vatoren Dr. Edmund Wii.nEi.M Braun, Direktor des Ge-
werbemuseums in Troppau, Dr. Anton Gnirs, Leiter
der Realschule in Görz, Dr. August Jaksch, Ritter
g ;V0N Wartenhorst, Landesarchivar in Klagenfurt, und
Architekten Josef Skorpii., Direktor des städtischen
Gewerbemuseums in Pilsen;
das goldene Verdienstkreuz mit der Krone dem Korre-
spondenten Alois Marun, Vorstand der archäologischen
Gesellschaft in Knin;
das goldene Verdienstkreuz dem Konservator Alois Czerny,
ßürgerschuldirektor in Mährisch-Trübau;
endlich vom Kanzleipersonale der Z. K.:
das goldene Verdienstkreuz mit der Krone dem Ad-
junkten K.\RL Heidrich,
das silberne Verdienstkreuz dem Amtsdiener Hubert
TureCek.
Die Z. K. hat zu Korrespondenten ernannt:
Dr. Rudolf Egger, Gymnasialprofessor in Klagenfurt,
Otto Eichler, Gymnasialprofessor, Obmann des Museal-
vereines in Cilli,
Alois Plesser, Pfarrer in Klein-Pöchlarn,
Hugo Ritter von Schragl, Oberbaurat bei der Statt-
halterei in Innsbruck,
Gotthard Grafen Trapp, Kämmerer, Großgrundbesitzer,
Reichsrats- und Landtagsabgeordneten auf Schloß
Churburg, und
Dr. Ottokar Weber, Professor an der deutschen Uni-
versität in Prag (18. Dezember 1908).
Gestorben sind die Konservatoren Josef Lacina, Real-
schulprofessor in Prag, Hofrat Alexander Makowsky, pens.
Hochschulprofessor in Brunn, und Alexander Schern-
thaner, Oberforstkommissär in Kitzbühel; ferners Korre-
spondent Dr. Karl Haberl, Advokat in Wiener-Neustadt.
Einsendung von Fundnotizen
Im Jahrbuch für Altertumskunde wird ein Bericht
über die antiquarischen Forschungen und Zufallsfunde in
Österreich während der Jahre 1907 und 1908 vorbereitet.
Die Z. K. ersucht ihre Konservatoren der ersten Sektion,
ihre Korrespondenten, die Leitungen der Lokalmuseen und
die Besitzer privater Sammlungen, die Redaktion des ge-
nannten Jahrbuches durch Beisteuerung von Tätigkeits-
berichten und Fundnotizen, sowie durch (leihweise) Über-
lassung von einschlägigen (^deutschen und besonders anders-
sprachigen) Zeitungsausschnitten, ^gedruckten Aufsätzen
und Berichten zu unterstützen, .^uch wären Angaben über
etwa in diesen beiden Jahren erschienene Kataloge oder
Führer durch Ortsmuseen oder deren sonstige Publikations-
tätigkeit, soweit sie die .Agenden der ersten Sektion be-
rühren, sehr erwünscht.
27'
395
Archäologisches Repertorium — Erlässe — Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
396
Archäologisches Repertorium
für Ober- und Nieder-Österreich
Die Z. K. ersucht ihre Konservatoren und Korrespon-
denten, zur Ergänzung und Ausgestaltungeines seit längerer
Zeit in Vorbereitung stehenden „Archäologischen Reper-
toriums für Ober- und Nieder-Österreich", das zugleich ein
Hilfshuch für den praktischen Dienst der Denkmalpflege
werden soll, durch Beisteuerung von Material beizutragen.
Es handelt sich hiebei hauptsächlich um nicht gedruckte
oder an ganz versteckten Stellen (z. B. lokalen Zeitungen,
Kalendern und anderen der antiquarischen Forschung nicht
leicht zugänglichen Druckschriften) veröffentlichte Notizen.
Dieses Ansuchen erstreckt sich auf Nachweise von Bau-
resten oder Grabfunden, Straßenresten, Münzfunden und
Antikaglien aller Art. ganz besonders also auch Objekte,
welche in kleinen zu wenig bekannten Sammlungen und
in Privatbesitz zerstreut sind, sowie auf Fundnotizen, die
nur in handschriftlichen Bemerkungen der Inventare öffent-
licher Sammlungen vorhanden und bisher nicht gedruckt
worden sind. Ausgeschlossen sind in diesem Zusammen-
hang Nachweise, welche sich nicht auf Ober- oder Nieder-
Österreich beziehen, hingegen sind ältere verschollene
Notizen über wenn auch sonst genügend bekannte Fund-
stellen und Fundobjekte aus diesem Bereich sehr erwünscht.
Erlaß der küstenländischen Statt-
halterei
vom 23. Juli 1908, Z. V 537, an alle k. k. Bezirks-
hauptmann.schaften Istriens und den Stadtmagistrat
Rovigno betreffend die Erhaltung von archäologisch
wichtigen Gegenständen
Es besteht die dringende Gefahr, daß liei der ge-
steigerten Bautätigkeit in Istrien, namentlich in den an der
Ostküste gelegenen Gemeinden, der Charakter der alt-
istrianischen, ländlichen Architektur vernichtet wird. Diese
Bautätigkeit bringt aber auch die Gefahr, daß manches
von dem alten Bestand an alten .A.rchitekturstücken und In-
schriften spurlos verschwindet, indem es von den länd-
lichen Baumeistern als Baumaterial bei Neubauten rück-
sichtslos verwertet wird.
Über Ersuchen der Z. K. tür Kunst und historische
Denkmale in Wien vom 1 1.Juni 1. J., Z. 478, werden obige
Behörden eingeladen, die Gemeindevorstehungen über den
Wert dieser alten Inschriften und Architekturdetails zu be-
lehren, die nicht nur für die wissenschaftliche Forschung
von Interesse sind, sondern dem Orte selbst, sofeme sie
gewissenhaft bewahrt werden, zur Zierde gereichen und
die ihm zukommende geschichtliche Bedeutung sinnfällig
machen.
Erlaß des k. k. Landesgendarmerie-
kommandos in Triest
vom 27. August 1908 ad Nr. 32 Res., an sämtliche
Abteilungen und Posten betreffend die Behandlung
archäologischer Funde
Es hat sich der Fall ereignet, daß ein k. k. Gen-
darmerieposten archäologische Funde (Altertumsgegen-
stände), die ihm übergeben wurden, an dritte Personen abgab.
Dieser Vorgang ist unstatthaft.
Über ein von der k. k. Z. K. für Kunst- und historische
Denkmale in Wien an die k. k. Statthalterei gerichtetes Er-
suchen ordne ich an:
Wenn ein Gendarmerieposten oder Kommandoange-
höriger auf welche Art immer zur Kenntnis eines vorge-
kommenen Fundes von Altertümern gelangt oder ihm
solche von wem immer übergeben werden, so hat er der
k. k. Bezirkshauptmannschaft hievon unter Angabe der
Zahl und Art der Gegenstände die Anzeige zu erstatten
und das Konzept direkte anher vorzulegen. Sollten die
Gegenstände dem Posten übergeben worden sein, dann sind
selbe mit der .Anzeige der Dienstbehörde einzusenden.
Eine Abgabe solcher Gegenstände an andere Personen
wer es immer sein mag
untersasre ich absolut.
Es wird gewiß das Ansehen der Kommandoangehörigen
heben, wenn sie, in Kenntnis von solchen Funden gelangt,
den wie oben anbefohlenen Vorgang beobachten und wichtige
Gegenstände dem Lande, in dem sie ihrem Berufe als
Gendarmen naclikommen, erhalten.
Gesetzliche Regelung der Denkmal-
pflege
Die neuen bayrischen Normen zum Schutze der
Denkmale
Im Laufe des Jahres 1908 sind in Bayern neue gesetz-
liche Normen erschienen, welche, .offenbar beeinflußt von
den legislatorischen Maßnahmen einiger anderer deutscher
Bundesstaaten, dem modernen Gesichtspunkte der Denkmal-
pflege Rechnung tragen. Eine zusammenfassende Regelung
der Materie, wie sie das kürzlich an dieser Stelle besprochene
Gesetz für das Großherzogtum Hessen enthält, bringen
die bayrischen Vorschriften nicht. Immerhin sind durch
dieselben wichtige Teilgebiete der Denkmalpflege auf eine
Grundlage gestellt, welche ein imperatives Vorgehen der
Staatsverwaltung in diesem Belang ermöglichen und das ,
öffentliche Interesse am Schutze der Denkmale in nach-
drücklicherer Weise wahren als bisher.
Die erste der im Jährt; 1908 erflossenen Normen be-
trifft die Verschärfung baupolizeilicher Einflußnahme
in jenen Fällen, wo Interessen der Denkmalpflege
in Frage kommen können.
397
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
398
Schon durch das bayrische Gesetz vom 22. Juni
1900 war Artikel 101 Absatz 3 des Polizeistrafgesetzes vom
Jahre 1871 dahin abgeändert worden, „daß im Interesse
der Verschönerung baupolizeiliche Vorschriften im \'er-
ordnungs- oder ortspolizeilichen Wege bei Städten von
mehr als 20000 Seelen, durch ortspolizeiliche Vorschrift
bei den übrigen Orten getroffen werden können". Die
hierauf gegründeten Abänderungen des Bauplanes dürfen
jedoch die Kosten der Bauführung nicht wesentlich ver-
mehren.
Durch Artikel 3 des Gesetzes vom 6. Juli 1908
erhielt dieser Artikel eine etwas erweiterte und verein-
fachte Fassung dahin, daß im Interesse der Verschönerung
baupolizeiliche Vorschriften — ohne Differenzierung zwi-
schen Orten von mindestens 20000 Einwohnern und an-
deren — ganz allgemein auf dem Verordnungs-, Distrikts-
oder ortspolizeilichen Wege getroffen werden können.
Im Anschlüsse an dieses Gesetz in seiner Fassung vom
Jahre 1900 sind eine Reihe von Verordnungen erflossen,
die, durch die neue Fassung vom Jahre 1908 nicht weiter
berührt, noch volle Gültigkeit haben, vom Standpunkte der
Denkmalpflege wie auch des Heimatschutzes hüchstwichtige
Weisungen an die Behörden enthalten und deshalb hier aus-
führlicher wiedergegeben werden.
Eine Verordnung des Ministeriums des Innern
vom 1. Jänner 1904 stellt fest, daß erfreulicherweise
eine Reihe von Gemeinden durch Erlassung ortspolizeilicher
Vorschriften auf Grund des Artikels 101 Absatz 3 des
Strafgesetzes für die Erhaltung von Baudenkmälern, Be-
festigungsanlagen usw. Sorge getragen haben und diese
Gebäude sowohl gegen stilwidrige Änderungen am Innern
und Äußern wie gegen unschöne und stilwidrige Um-
gebung auf benachbartem Bauterrain schützen. Die Ver-
ordnung begrüßt es, daß in einigen dieser Vorschriften der
Form und Eindeckung der Dächer, der Art des Mauer-
verputzes, der Fernhaltung unschöner, das Architektur- und
Landschaftsbild störender Reklameschilder und Aufschriften,
dann der Anlage von Vorgärten gebührendes Augenmerk
zugewendet wird.
Von den Baubehörden wird erwartet, daß sie sich den
Vollzug dieser Weisungen angelegen sein lassen und daß
auch an anderen Orten mit geschichtlich oder künstlerisch
interessanten Gebäuden für den Schutz solcher Bauten,
dann, wo reizvolle Stadt-, Straßen- oder Platzbilder vor-
handen sind, für deren Erhaltung gesorgt werde. Hierauf
ist nicht nur bei der Prüfung der Baupläne Bedacht zu
nehmen, sondern auch bei der Festsetzung der Höhenlage
und der Baulinien, welch letztere „unter Vermeidung
endloser Geradlinigkeifund unter tunlichster Schonung
einspringender Gebäude, Anlagen (Bäumej usw. anzulegen
sind. Die Baulinienführung soll auch auf die umgebende
Landschaft Rücksicht nehmen.
Besonderes Augenmerk ist den Orten zuzuwenden,
welche sich durch charakteristische heimische Bau-
form auszeichnen. Es wird darauf hingewiesen, daß
namentlich im bavrischen Gebirge die Gefahr besteht, den
heimischen Baustil durch h'rliauung unschöner, groß-
städtischer Miet- und Gasthäuser und ähnlicher Bauten
dieser Art zu verdrängen oder doch das Ortsbild wesentlich
zu beeinträchtigen. Das sei um so bedauerlicher, als ja meist,
sogar mit geringerem Aufwände, der bodenständigen Bau-
weise Rechnung getragen werden könne. Die charakteristi-
sche Anlage solcher Orte bilde übrigens auch einen Haupt-
anziehungspunkt für den Fremdenverkehr.
Die gegenwärtige Architektur könne nur bestehen,
wenn aus dem örtlichen Bedürfnisse heraus und möglichst
mit Verwendung der heimischen Baustoffe gebaut wird.
Die örtliche Überlieferung im Grundrisse, Aufrisse und Ein-
zelnmotiven muß wieder lebendig werden. Auf ihrem Grunde
sollen die neuen Bedürfnisse der Gegenwart mit Verwen-
dung der neuen technischen Hilfsmittel befriedigt werden.
Die Verwaltungsbehörden sollen die Berücksichtigung der-
artiger Forderungen in den zu veranlassenden ortspolizei-
lichen Vorschriften bei den Gemeinden selbst anregen.
Weiter werden die Verwaltungsbehörden beauftragt,
ein Verzeichnis der in ihren Bezirken vorhandenen,
geschichtlich oder architektonisch interessanten
Baudenkmale anzulegen. Dabei wird auf die bereits
bestehenden Vorschriften vom 13. Oktober und 10. No-
vember 1892 betreffend die Inventarisation der Kunstdenk-
male Bayerns hingewiesen.
Steht eines der betreftenden Denkmäler in Gefahr, so
ist auf Grund der Gemeindeordnung sofort die nötige Ein-
leitung zu treffen und gleichzeitig die Regierung sowie das
Generalkonservatorium zu benachrichtigen.
Im übrigen ist, namentlich auf dem Lande, auf Weckung
und Förderung des Verständnisses für die Bedeutung der
Denkmale bei den Gemeinden und der Bevölkerung hinzu-
weisen. Das allgemeine Interesse sei der beste Schutz für
die Erhaltung der Denkmale. Die Verordnung appelliert
an die Einsicht der Gemeindebehörden .daiS. sie in pietät-
voller Würdigung des geschichtlichen, künstlerischen und
ethischen Wertes der aus der Vorzeit überkommenen Bau-
denkmale diesen Meisterwerken der Vorfahren ausgiebigen
Schutz zuteil werden lassen".
Den kleineren Orten, denen geschulte Kräfte für die
einschlägigen Bauprojekte fehlen, wird empfohlen, sich des-
halb an die Kreisgesellschaften des bayrischen Architekten-
und Ingenieur Vereines oder an den Verein für Volkskunst und
.Volkskunde zu wenden. Das erstrebenswerte Ziel dieses
Teiles der Heimatpflege soll es sein, daß die Baumeister
der einzelnen Orte selbst danach trachten, an der Erhaltung
des örtlichen Gepräges der Architektur unter Rücksicht-
nahme auf die charakteristischen Denkmäler und Bauformen
sowie durch passende Eingliederung von Neubauten in den
Rahmen der l'mgebung mitzuarbeiten und der schlichten,
einfachen Bauweise wieder zu ihrem Rechte zu verhelfen.
Eine weitere Ministeriaientschließung vom 22.
April 1904 knüpft an vorstehende Vorschrift an und be-
spricht das \'erzeichnis der Denkmale. Dieses soll
zweckmäßig gemeindeweise angelegt werden und so, daß
Nachträge leicht angebracht werden können. Die Bau-
werke sind nach Lage luul Zweckbestimmung, unter
Angabo der Besitzverhältnisse, namentlich auch der Zeit
399
CeseUliche Regelung der Denkmalpflege
400
der Erbauung oder des Umbaues, zu verzeichnen. Bei
alten Befestigungswerken sind neben der Ausdehnung
der Mauern, Wälle und Gräben die Befestigungstürme
und die sonst zugehörigen interessanten Gebäude einzeln
anzuführen. Auch Straßen- und Ortsbilder mit eigenartigem
architektonischen Gepräge sind aufzunehmen. Bei den
amtlich inventarisierten Denkmalen genügt der Hinweis auf
die Inventarisation.
Als Ergänzung der Verzeichnisse soll allmählich eine
Sammlung photographischer, zeichnerischer oder sonstiger
Aufnahmen von Objekten und Ortsbildern, dann von Typen
der heimischen bürgerlichen oder bäuerlichen Bauweise
angelegt werden. Was unter solcher Bauweise zu ver-
stehen ist, muß von Fall zu Fall festgestellt werden. Es
ist von großer Wichtigkeit, die besonderen Merkmale dieser
volkstümlichen Bauweise durch Zurückführung auf die
Geschichte und die Eigentümlichkeiten des Volksstammcs,
der örtlichen Sitten und Lebensbedürfnisse, die natürlichen
Verhältnisse der Gegend in Verbindung mit der nicht selten
von außen beeinflußten schöpferischen Kraft der Bau-
meister, festzustellen.
Die Baumeister, welche im Besitze photographischer
Apparate sind, sollen ihre Aufnahmen den Bezirksämtern
für diese Sammlungen zur Verfügung stellen und sich mit
den Bezirksämtern über ihre Bedürfnisse in dieser Rich-
tung verständigen. Beiden Instanzen wird die Einvernahme
besonderer Sachverständiger bei Erfüllung dieser Aufgabe
anheimgegeben.
Bei dieser Gelegenheit wird auch auf die nicht selten
vorkommende Errichtung von Kriegerdenkmalen und dgl.
hingewiesen, deren Entwürfe in ihrer ästhetischen Gestaltung
nur zu oft in direktem Widerspruch zu den idealen Absichten
ihrer Stifter stehen. Sie entbehren häufig jeder Eigenart
und halten sich manchmal an die Formen der Muster-
bücher von Grabsteinfabrikanten. Hier fehlt es den leitenden
Persönlichkeiten meist an fachmännischer Beratung. Des-
halb werden die Bezirksämter aufgefordert, die betreffenden
Gemeinden rechtzeitig darüber zu belehren, sich in
solchen Fällen mit tüchtigen Bildhauern oder Architekten
ins Einvernehmen zu setzen. Dabei soll aber keineswegs
an koststpielige Monumente gedacht sein. Auch ganz ein-
fache Denkmäler können sich würdig an die Umgebung
anpassen und erfüllen dann ihren patriotischen Zweck
besser, indem sie der Ortschaft zum wirklichen Schmucke
gereichen.
Diese Denkmäler sollen auch nicht gerade in der Mitte
von Plätzen, sondern besser unter Freihaltung der Ver-
kehrsrichtung und des Ausblickes auf etwa vorhandene
reizvolle Gebäude mehr zur Seite an einen ruhigen Punkt
des Platzes gestellt werden.
Eine Ministerialentschli tl.umg vom15.Juli 1905
bespricht die Herstellung von Baulinienplänen und
wendet sich gegen die Manie der „Gcradeleitung" neuer
Straßenzüge, welche .vielfach ohne Rücksichtnahme auf
die bestehenden Verhältnisse überall da gefordert wird,
wo nicht die Natur der Herrschaft des Lineals ein Ende
setzt'.
Der Erlaß beklagt' es, wenn „um der schablonenhaften
Anlage schnurgerader, gleich breiter Normalstraßen mit dem
ausnahmslosen Rechteckschema fremder (irund und Boden
unter manchmal nur ganz geringfügiger Anschneidung gut
gebauter Häuser geopfert wird". Dadurch würden den Be-
teiligten vielfach Kosten verursacht, die bei einiger Über-
legung erspart werden könnten. Es ist förmlich erfrischend,
in einem amtlichen Schiftstücke so — um mich eines öster-
reichischen Ausdruckes zu bedienen — „resche" Worte zu
lesen. Der Erlaß fährt fort: „Durch derlei verfehlte Maß-
nahmen werden auch Orts- und Straßenbilder ohne Not
gewaltsam zerstört, reizvolle Landschaftsbilder beeinträch-
tigt und den Orten ein unsagbar ödes Gepräge aufgedrückt."
Deshalb wird auf die hervorragende wirtschaftliche und
schönheitliche Bedeutung der Baulinienführung hingewiesen,
an welcher die öffentliche Wohlfahrt in hohem Maße in-
teressiert sei. Mit dem geometrischen Schematismus der
Straßenanlegung soll gründlich gebrochen werden und
möglichste Freiheit im einzelnen walten, um auf Grund-
besitz- und Grenzenverhältnisse, auf die Gestaltung und Ver-
wertung der Baublöcke, auf die wechselnden Bedürfnisse
gesunden Wohnens, die Erleichterung des Erwerbslebens,
die Entwicklung der Industrie und auf den Verkehr und
dessen voraussichtliche Gestaltung bei Straßenkreuzungen,
Brückenköpfen, Bahnhofplätzen usw. gebührende Rücksicht
zu nehmen. Ebenso soll aber auf die natürliche Beschaffen-
heit des Geländes, die umgebende Landschaft, charakte-
ristische Höhenunterschiede, Wasserläufe, Baumbestände,
das Klima, den Wind, die Besonnung, Fernblicke, auf Scho-
nung reizvoller Straßenzüge und Plätze, Geschlossenheit
der Straßen- und Platzbilder, auf die ortsübliche Bau- und
Wohnweise, monumentale oder sonst interessante Gebäude
und auf das Bedürfnis an Anlagen, grünen Erholungs-
stätten, Kinderspielplätzen, Brunnen usw. geachtet werden.
So ergibt sich, daß krumme Straßen, Bauchungen, Un-
regelmäßigkeiten überall dort zuzulassen sind, wo das
öffentliche Bedürfnis und die Abwechslung im Stadtbilde
dafür sprechen. Auch schmale Straßen haben in ruhigen
Wohnvierteln mit niedrigen Wohnhäusern ihre Vorzüge.
Die Hauptverkehrslinien müssen im vorhinein richtig er-
kannt, die wichtigsten Verkehrsmittelpunkte entsprechend
verbunden und die Straßen nach den Zukunftsbedürfnissen
entsprechend breit angelegt werden.
Der Erlaß empfieht daher groß angelegte, weit aus-
schauende General-Baulinienpläne mit breiten Verkehrs-
straßen für die Geschäftswelt, einem den Wohnstätten ent-
rückten Gebiete für die Industrien mit dem nötigen An-
schlüsse an die Bahnen- und Transportstraßen, dann Wohn-
viertel, weiche vom Verkehre möglichst abgeschlossen,
daher auch stiller und staubfreier sein können. Baulinien
sollen aber überhaupt nur da gezogen werden, wo wirklich
ein ."^ulaß und ein Bedürfnis dazu besteht. Es ist durchaus
nicht angezeigt, kleine Orte und Ortsteile, in welchen
eine Bautätigkeit überhaupt nicht zu erwarten ist, über-
fürsorglich mit Generalbaulinicnplänen zu versehen.
Im übrigen bezeichnet der Erlaß diese Grundsätze
des Städtebaues keineswegs als verbindlich. In dieser
401
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
402
Kunst sei das natürliche Empfinden entscheidend. Jeden-
falls sei auf die Zuziehung' geeigneter Sachverständiger
Wert zu legen, besonders dann, wenn es sich um schön-
heitliche Interessen älterer Orte handelt. Auch hier wird
auf den baj-erischen Verein für Volkskunst und Volkskunde
und auf den bajrischen Ingenieur- und Architektenverein
mit seinen 8 Kreisvereinen hingewiesen.
Wichtig ist auch die Minist erialent Schließung
vom 28. November 1907 betreffend den Heimat-
schutz. Darin werden die Richtpunkte mitgeteilt, welche
vom bayerischen Vereine für Volkskunst und Volkskunde für
die Pflege der heimischen Bauweise in kleineren Orten und
auf dem Lande aufgestellt wurden. Die Distrikts-Ver-
waltungsbehörden werden angewiesen, die Bestrebungen
für Beschreibung und Aufnahme der eigenartigen Bau-
formen der einzelnen Bezirke zu unterstützen und auch
auf die Baumeister in dieser Richtung einzuwirken. Auch
die Amtstechniker sind anzuhalten, sich mit diesen Auf-
gaben vertraut zu machen. Die weitesten Kreise der Be-
völkerung sollen über die Vorzüge der Heimatkunst auf-
geklärt werden. Von besonderer Wichtigkeit ist es, dal.^
namentlich die Bauten für öffentliche Zwecke den An-
forderungen der Zweckmäßigkeit und Schönheit ent-
sprechen. Gute neue Bauten sind neben den guten alten
das beste und lebendigste Lehrmittel. Sie beweisen, daß
der Heimatschutz auch praktischen Zwecken, namentlich
der Kostenersparung, dient. Die bajTischen Achitekten,
insbesondere der V'erein für Volkskunst und Volkskunde
in München, sind bereit, den Behörden und Gemeinden
geeignete Skizzen und Pläne zu beschaffen. Auch die
Mitarbeit der königlichen Landbauämter in dieser Richtung
ist zu begrüßen. Endlich wird auf die Baustelle des bayri-
schen Landwirtschaftsrates als Beratungsorgan für land-
wirtschaftliches Bauwesen aufmerksam gemacht. Es soll
darauf hingewirkt werden, daß die Vorschläge der Sach-
verständigen auch wirklich zur Ausführung gelangen. Hier-
bei wird auf die oben bereits mitgeteilten Vorschriften
vom 1. Jänner 1904 und 18. Juli 1905 hingewiesen.
Besondere Aufmerksamkeit soll den Friedhöfen, nament-
lich alten .Anlagen dieser Art und ihren Denkmälern, zu-
gewendet werden. Auch der Brückenbau soll sich der
Landschaft anschmiegen.
Der Belebung des Interesses am Heimatschutze wird
es dienen, wenn die Allgemeinheit zur Mitarbeit heran-
gezogen wird. Dazu sind namentlich die bestehenden ört-
lichen Vereine verwandter Richtung einzuladen, ihre Wahr-
nehmungen mitzuteilen. .Auf die Bestellung geeigneter Per-
sönlichkeiten als Obmänner für liestimmte Bezirke ist ge-
eigneter Einfluß zu nehmen.
Die behördliche Betätigung des Heiniatschutzes mul.i
jedoch frei bleiben von Zudringlichkeit und polizeilicher
Bevormundung; sie fordert verständnisvolles Eingehen auf
die Eigenart des Volkes und taktvolles Vorgehen. Letzteres
namentlich, wo es gilt, etwaigem Übereifer oder miß-
verständlichen .Anschauungen zu begegnen.
Eine Ministerialentschließung vom I. Jänner
1908 befaßt sich mit der Erhaltung der im Staatsbesitze
befindlichen Baudenkmäler. Die königlichen Land-
bauämter haben den Anforderungen der Denkmalpflege
besonderes Augenmerk zuzuwenden. Allen wesentlichen
Veränderungen in der äußeren Gestalt eines Denkmales
im Staatsbesitze ist volle .Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Clleiche Sorgfalt ist bei allen Änderungen, die sonst das
Denkmal ungünstig beeinflussen können, zu beachten, bei-
spielsweise Veränderungen an den Fensteröffnungen, Ab-
bruch einzelner Gebäudeteile, örtliches Aufbauen, Ände-
rungen im Dachdeckungsmateriale usw.
Wenn wesentliche Änderungen an staatlichen Bau-
denkmälern beabsichtigt sind, ist rechtzeitig die Äußerung
des Generalkonservatoriums einzuholen. Rücksichtlich des
Verzeichnisses dieser Denkmäler wird auf die Ministerial-
entschließung vom 22. April 1904 hingewiesen. Im Ver-
zeichnisse ist insbesonders auch anzugeben, ob der Bau
von allgemein historischer oder lokalgeschichtlicher Be-
deutung ist, ob für die Kunstentwicklung im Lande oder
in der Provinz, allgemein oder für die Gattung bedeut-
sam. Die Verzeichnisse sind durch Vermittlung der könig-
lichen Regierungen dem Ministerium des Innern behufs
Überprüfung durch die oberste Baubehörde und die be-
teiligten Ministerien vorzulegen. Die so endgültig festge-
stellten Verzeichnisse gelangen dann an die kompetenten
Behörden zur Verteilung und dienen bei Behandlung der
einschlägigen Fragen als Richtschnur und Grundlage.
Endlich wäre noch eine Ministerialentschließung
vom 21. April 1908 zu erwähnen, welche sich mit der
.Aufnahme interessanter Bauwerke beschäftigt. Es
handelt sich dabei um Aufnahmen von alten bürgerlichen
Wohnhäusern, welche gleichwohl Neubauten Platz machen
müssen. Solche Gebäude sind vor dem Abbruche voll-
ständig aufzunehmen, d. i. im Grund- und Aufrisse zu
zeichnen. Die charakteristischen Teile sind in größerem
Maßstabe beizustellen, färbige Verzierung durch Zeich-
nung, eventuell Photographien festzuhalten. Dabei soll
man sich nicht auf geschichtlich oder künstlerisch bedeu-
tende Denkmale beschränken, sondern auch auf einfache
Bürgerhäuser Bedacht nehmen, wenn sie nur tj'pisch waren.
Welche Bauwerke im einzelnen in Betracht kommen, ist
in der Regel dem obenerwähnten Verzeichnisse (Ministerial-
entschließung vom 22. April 1904) zu entnehmen. Die be-
treffenden Bauten sollen auch in den Stadtplänen erkennt-
lich gemacht sein. Die Aufnahme soll durch die Gemeinde
sukzessivegeschchen, jedenfalls vor dem Abbruche oderUm-
baue. Sie soll durch sachverständige Organe besorgt werden,
wozu die Bildung kleinerer Kommissionen, bestehend aus
Gemeindevertretern, Künstlern und Kunsthistorikern em])-
fohlen wird. Die Behörden haben entsprechend mitzuwirken.
In dem eingangs erwähnten Gesetze vom 6. Juli 1908
sind auch Bestimmungen w-egen Ergänzung der Ge-
meindeordnungen und des Polizeistrafgesetzes
enthalten, welche neu sind und die bezwecken:
1 . Den Schutz der beweglichen Sachen von prähi-
storischem, historischem oder kunsthistorischem Werte im
Besitze von Gemeinden und gomeiiidlii'h verw.iltcten .Stif-
tungen (Art. 1),
403
Gesetzliche Regelung der Denkmalpflege
404
2. den Schutz des Landes vor Raubgn^abungen und
Verschleuderung von Funden (Art. 2, Abs. 1), endlich
3. den Schutz der einheimischen Tier- und Pflanzen-
arten gegen Ausrottang und von Orts- und Landschafts-
bildern gegen verunstaltende Reklame (Art. 2, Abs. 2).
In dieser Beziehung normiert das Gesetz:
Wer den Bestimmungen über Ausgrabungen und
Funde von prähistorischen oder historisch merk-
würdigen Gegenständen zuwiderhandelt, wird an Geld
bis 150 Mark oder Arrest bestraft. Femer:
Gleicher Strafe unterliegt, wer den Vorschriften ent-
gegenhandelt, welche zum Schutze der einheimischen
Tier- und Pflanzenarten gegen Ausrottung oder zum
Schutze v.on Orts- und Landschaftsbildern gegen
verunstaltende Reklame erlassen sind.
Eine Erweiterung und nähere Bestimmung erfahren
diese gesetzlichen Vorschriften durch die im September
1908 erlassenen königlichen Verordnungen über das
Generalkonservatorium der Denkmale und Alter-
tümer Ba3-erns und über Ausgrabungen und Funde
von prähistorischen oder historisch merkwürdigen Gegen-
ständen.
Das Generalkonse rvatori ura, welches bis jetzt
mit der Direktion des baj'rischen Nationalmuseums ver-
bunden war, wurde vom 1. N'ovember 1908 als selbst-
ständige, dem Staatsministerium des Innern für Kirchen-
und Schulangelegenheiten unterstellte Behörde mit dem
Sitze in München eingerichtet. Nach der Verordnung vom
6. September 1908 (veröffentlicht im Ministerialblatt für
Kirchen- und Schulangelegenheiten Nr. 29 vom 15. Sep-
tember d. J.) obliegt dem Generalkonservatorium die Pflege
der geschichtlichen Denkmäler und als neue Aufgabe auch
die der vorgeschichtlichen Denkmäler. Die Pflege umfaßt
die Erforschung und Erhaltung der vorbezeichneten Denk-
mäler und hat insbesondere zum Gegenstande: 1. Die
Verzeichnung der Denkmäler; 2. die Erstattung von Gut-
achten bei Veräußerung, Belastung, Ausbesserung, Wieder-
herstellung, Veränderung, Beseitigung oder Zerstörung der
Denkmäler oder bei Veränderung ihrer Umgebung; 3. die
Erhaltung der Denkmäler; 4. die Überwachung der Aus-
grabungen und Funde; 5. die F'ürsorge für öffentliche
Museen und Sammlungen, die nicht unter staatlicher Ver-
waltung stehen. Außerdem können dem Generalkonserva-
torium weitere einschlägige Aufgaben zugewiesen werden.
Es wird mit einem Vorstande sowie den erforderlichen Be-
amten besetzt. Einzelnen Beamten des Generalkonserva-
toriums kann der Amtssitz außerhalb Münchens angewiesen
werden. Das Generalkonservatorium verkehrt unmittelbar
mit den Stellen, Behörden, Körperschaften und Privaten.
Für die Zwecke der Denkmalpflege sind dem General-
konservatorium eine Konservierungs- und eine Re-
staurierungsanstalt beigegeben. Die erstere Anstalt
soll in den dazu geeigneten Fällen für die Konservierung
von Denkmälern und Altertümern jeder Art sowohl den
staatlichen wie gemeindlichen und Vereinsrauseen zur Ver-
fügung stehen. Die Restaurationsanstalt ist vor allem dazu
bestimmt, ganz besonders schwierige Wiederherstellungs-
arbeiten auszuführen, die ständiger Überwachung durch
einen Beamten des Generalkonservatoriums bedürfen.
Die Arbeiten in beiden Anstalten erfolgen bis auf
weiteres unentgeltlich; jedoch ist in der Regel für die er-
wachsenen Barauslagen Ersatz zu leisten.
Zum Vorstande des Generalkonservatoriums wurde
der Konservator des bayrischen Nationalmuseums Dr. Georg
Hager mit dem Titel als „Generalkonservator der Kunst-
denkmale und Altertümer Bayerns" bestellt.
Der gleichzeitig veröffentlichten Vollzugsvorschrift
des Staatsministeriums ist zu entnehmen, daß bezüglich
jener Angelegenheiten der Denkmalpflege, in welchen schon
bisher das Generalkonservatorium einzuvernehmen war, die
einschlägigen Bestimmungen in Kraft bleiben. Als neue
Aufgabe wird ihm die Pflege der prähistorischen Denk-
male übertragen. Zur sachgemäßen und beschleunigten
Erledigung dieser (prähistorischen) Angelegenheiten wird
einem Konservator der Amtssitz in Würzburg ange-
wiesen; sein .Arbeitsgebiet erstreckt sich auf die Regierungs-
bezirke Pfalz, Ober- und Mittelfranken und Unterfranken.
Die -Äußerung der in solchen Angelegenheiten einzu-
vernehmenden Fachorgane, d. i. je nach der örtlichen Kom-
petenz des Generalkonservatoriums in München oder des
Konservators in Würzburg, ist seitens der Aufsichts- oder
Kuratelsbehörden dann einzuholen, „wenn es sich um die
Genehmigung zur Veräußerung, Veränderung oder Be-
seitigung unbeweglicher prähistorischer Denkmale oder zur
Veräußerung, Belastung, Restauration oder Veränderung
beweglicher Sachen von prähistorischem Werte im Besitze
von Gemeinden, gemeindlich verwalteten Stiftungen, Kirchen-
gemeinden, geistlichen Stiftungen usw. handelt".
Demnach sind also die gesetzlichen Schutzmaßregeln
lediglich im Hinblick auf den öffentlich recht-
lichen Besitz an solchen Objekten erlassen.
Die Ausgrabungen und Funde von vorge-
schichtlichen oder geschichtlich merkwürdigen
Gegenständen bilden den Gegenstand einer Verordnung
des Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schul-
angelegenheiten vom 7. September d. J. (Ministerialblatt
für Kirchen- und Schulangelegenheiten Nr. 29 vom 15. Sep-
tember d. J.). Nach dieser Verordnung können Ausgrabungen
nur mit Genehmigung der Distriktsverwaltungsbchörde
und in München der des Stadtmagistrats erfolgen.
Mit der Grabung darf erst begonnen werden, wenn
die behördliche Genehmigung erteilt ist. Die zuständige
Behörde kann die Genehmigung versagen oder von der
Erfüllung bestimmte Bedingungen abhängig machen.
Diese Bestimmungen finden jedoch keine Anwendung
auf Grabungen, die von einer staatlichen Denkmalpflege-
behörde vorgenommen oder veranlaßt werden. In solchen
Fällen ist der Behörde lediglich vom Beginne der Arbeiten
Anzeige zu erstatten.
Beim zufälligen Auffinden vorgeschichtlich oder ge-
schichtlich merkwürdiger Gegenstände ist der Ortspolizei-
behörde sofort Anzeige zu erstatten. Die Anzeigepflicht
obliegt dem Finder. Ist dieser nicht der Unternehmer
oder sein Stellvertreter oder der Leiter der Arbeiten, so
405
Die Durchquerung der inneren Stadt Wien durch die elektrische Straßenbahn
406
genügt es, wenn der Finder dem an Ort und Stelle be-
findlichen Unternehmer, dessen Stellvertreter oder dem
Leiter der Arbeiten unverzüglich die Anzeige erstattet.
Dieser ist zur Weitergabe der Anzeige an die Behörde
verpflichtet.
Alle in Betracht kommenden Personen, der Eigen-
tümer und die sonst etwa Verfügungsberechtigten haben
durch 7 Tage von der Erstattung der Anzeige an die
Fortsetzung der Arbeiten zu unterlassen und die gefundenen
Gegenstände in ungeändertem Zustande zu verwahren.
Wird innerhalb dieser Frist behördlicherseits nichts vor-
gekehrt, so sind die Verfügungsberechtigten frei.
Die Durchführungsverordnung zu diesem Gesetze be-
merkt, daß durch die Einführung der in Rede stehenden
Genehmigungspflicht der noch nicht erschlossene Denkmäler-
bestand des Landes vor Zerstörungen, Beschädigungen und
Verminderungen geschützt werden soll. Insbesondere sollen
Ausgrabungen durch unkundige Personen verhindert und
Grabungen in Grundstücken, in denen prähistorische oder
historisch merkwürdige Gegenstände zu vermuten sind,
unter fachkundige Beobachtung gestellt werden.
Vor Entscheidung über die betreftenden Gesuche sind
deshalb die zuständigen Organe (Generalkonservatorium
in München oder Konservator in Würzburg) anzuhören.
Die Anzeigen über Funde sind von den Ortspolizei-
behörden auf kürzestem Wege insoweit möglich tele-
graphisch oder telephonisch an die vorgesetzte Verwaltungs-
behörde weiterzugeben.
Die Anzeigepflicht soll die Möglichkeit bieten, die
sachkundige Untersuchung der Fundstellen und die etwaige
Erwerbung der Fundgegenstände im Wege des freien
Kaufs für bayrische Sammlungen herbeizuführen. Die Di-
striktsverwaltungsbehörden haben mit größter Beschleuni-
gung und unter tunlichster Fernhaltung von Schädigungen
des Unternehmers der betreffenden Arbeiten, gegebenenfalls
nach Einholung eines sachverständigen Gutachtens, wegen
der Erlaubnis zur Fortsetzung der Arbeiten oder wegen
der Freigabe der Fundgegenstände Verfügung zu treffen.
Auch hier ist das Gutachten vom Generalkonserva-
torium oder dem Würzburger Konservator einzuholen,
wenn es sich um Münzfunde handelt, das K.Münzkabinett
in München oder ein von diesen Behörden benannter Sach-
verständiger des Bezirks.
Wii.HRT.M Freiherr von Weckbeckf.r
Die Durchquerung der inneren Stadt
Wien durch die elektrische Straßen-
bahn
Vorläufig ist eine Durchquerung der inneren Stadt nur
in der Richtung Süd — Nord und zurück in Aussicht ge-
nommen. Hiefür stehen drei Varianten der Trassenführung
in Vorschlag: Variante I: Vom Ring durch die Kärntner-
straße— Stephansplatz — Rotenturmstraße zum Kai; zu-
rück vom Kai — Morzin]ilatz — Marc- Aurelstraße — Tuch-
MiltriUingcn der k. k. Zentral-Kommission 1908
lauben — Brandstätte — Stephansplatz — Seilergasse zum
Neuen Markt.
Variante II : Vom Neuen Markt— Seilergasse — Graben-
überquerung — Stephansplatz — Brandstätte — Tuchlauben —
Marc- Aurelstraße zum Kai; zurück vom Kai — Marc- Aurel-
straße — Tuchlauben — um die Peterskirche herum —
Graben — Spiegelgasse — Lobkowitzplatz — Augustinerstraße
— Albrechtsplatz — Operngasse zum Ring.
Variantelll: Vom Neuen Markt— Seilergasse — Graben —
Stephansplatz— Brandstätte -Tuchlauben —Marc- Aurelstraße
— zum Kai; zurück vom Kai — Rotenturmstraße— Stephans-
platz— Kärntnerstraße — Kupferschmiedgasse— Neuer Markt.
\'on diesen V'arianten wird die sub I genannte am
meisten favorisiert und in der Tat ist auch diese vom Stand-
punkte der Denkmalpflege insoferne die am wenigsten
bedenkliche, weil sie größtenteils durch regulierte und neu-
oder umgebaute Straßen führt, so daß die Beseitigung alter
Objekte kaum zu befürchten wäre.
Die von diesem Standpunkte bedenklichste Linien-
führung ist jene der Variante II, bei welcher das Doppel-
geleise in den „Tuchlauben" das Haus Nr. 17 daselbst in
Gefahr bringt, der Petersplatz durch Umfahrung der Kirche
entstellt wird und die Häuser Nr. 15, 23 und 25 in der
Spiegelgasse zur Demolierung verurteilt werden.
Weniger bedenklich ist wieder die Variante III, bei
welcher jedoch ein Doppelgeleise auf dem Stephansplatze
gelegt werden müßte.
Die Hauptbedenken jedoch, welche seitens der Z. K.
gegen alle drei Varianten in gleicher Weise erhoben werden
müssen, richten sich nicht allein gegen die voraussichtlich
notwendige Demolierung mehr oder minder wertvoller alter
Gebäude, sondern gegen die zu befürchtende Vernichtung
des historischen, intimen und vornehmen Charakters der
inneren Stadt, welcher nicht nur dem Wiener ans Herz ge-
wachsen ist, sondern auch jeden Fremden als spezifisch
wienerisch anmutet und erfreut, und der daher vom Stand-
punkte des Heimatschutzes unbedingt erhalten werden soll.
Schon heute ist der Neue Markt durch den Lärm, die unge-
füge Erscheinung der Straßenzüge und die durch dieselben
hervorgebrachte Lebensgefahr für die Passanten fast voll-
ständig verdürben. Es ist nicht mehr möglich, den schönsten
Brunnen Wiens ohne Störung und Gefahr zu besichtigen,
und Brunnen wie Platz sind um ihre Wirkung gebracht.
Mußte schon die monumentale Ringstraße durch die
Geleise der Straßenbahnen und die fast ununterbrochene
Reihung der gerade nicht in den angenehmsten Farbentönen
gestrichenen Straßenbahnwagen entstellt werden, so ist da-
mit durch die mögliche Umfahrung der inneren Stadt den
heutigen Anforderungen des Durchzugsverkehrs vollauf
Genüge geleistet; eine Durchquerung der inneren Stadt
durch Straßenbahnlinien im Pflasterniveau würde dem
Durohzugsverkehre nichts nützen, weil die Durchquerung
mehr Zeit in Anspruch nehmen würde als die ITmfahrung
der inneren Stadt. Dem Verkehre innerhalb derselben so-
wie mit den umliegenden Bezirken würden weniger starre
Verkehrsmittel, wie z. B. ein gut organisierter Pferde- oder
Auto-Omnibusdienst, in weitaus befriedigender Weise ge-
28
407
Tätigkeitsbericht
408
nügen können, ohne das einzig dastehende, reizende Stadt-
bild, die ruhig vornehme Erscheinung, welche heute noch
die innere Stadt auszeichnet, in lirutaler Weise zu stören.
Deininger
Tätigkeitsbericht
Böhmen
Prag, St. Galluskirche, Haviptaltarl)ild.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachunt;
der für die Restaurierung des Gemäldes und des dazu-
gehörigen Rahmens bewilligten Subvention von 570 K an.
Fig. 75 Hofinoves, Johannesslaluo
Nieder-Klein-Autui, Pfarrkirche.] Nach einem
Berichte des Konserv. Jawanskf. wurden folgende Arbeiten
durchgeführt: Neuanstrich der Holzverschalung der Außen-
wände, Ausbesserung des Verputzes und Färbelung, Be-
malung des Innern. Der baufällige Hochaltar mußte abge-
tragen und soll durch einen neuen ersetzt werden.
Boharna, Kirche.] Konserv. Pippich berichtet, daß
er gegen die Restaurierung der kunstgeschichtlich belang-
losen Einrichtung eine Einwendung nicht erhoben habe.
Cäslau, Dekanalkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung eine Subvention
im Maximalbetrage von 40.000 K unter der Bedingung, daß
das vorgelegte Projekt genau eingehalten und das stete
F.iiivernehmen mit der Z. K. und ihrem Konservator ge-
wahrt wird.
Gerekvic, Grabstein.] Konserv. Nemec berichtet,
daß er sich wegen Aufstellung eines noch wohl erhaltenen,
derzeit am Ortsfriedhofe befindlichen Grabsteines mit dem
Wappen der Gräfin TrCka an die östliche Mauer des Fried-
hofes verwendet habe.
Cervena Recic, Pfarrkirche, Madonnenstatue.]
Konserv. Dvofi.A.K hat sich mit Erfolg dafür verwendet, daß
eine am Dachboden verwahrte barocke Madonnenstatue
wieder in der Kirche aufgestellt werde.
Eidlitz, Pfarrkirche.] Korresp. Werner berichtet.
daß drei romanische Fenster in der Apsis vermauert und
an deren Stelle drei große Fenster ausgebrochen wurden,
und beantragt die Wiederherstellung des früheren Zu-
standes. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Friedland, Stadtkirche, Rudern-Kapelle.] Wie
Konserv. Äugst berichtet, wurde das schadhafte Ziegel-
pflaster der Kapelle durch ein solches aus Sandstein er-
setzt, hiebei die darunter l)efindliche Gruft geöffnet, deren Zu-
stand protokollarisch aufgenommen und einzelne gefundene
Rüstungs- und Stoffteile den Sammlungen des Schlosses
Friedland übergeben.
Gojau, Pfarrkirche.] Für die Ausmalung der Kirche
gibt die Z. K. Direktiven.
Goldenkron, Kloster, Gemälde.] Die Z. K. gibt
für die Restaurierung eines aus dem XIV. Jh. stammenden
auf Holz gemalten Madonnenbildes Direktiven.
H o d k o V, W^ e n ze 1 sk i r c h e.] Konserv. WiRTH empfiehlt,
der Erneuerung des Daches und der Kassettendecke, die
technisch unvermeidlich sei, unter folgenden Bedingungen
zuzustimmen:
1. Daß das neue Dach in der bisherigen Form her-
gestellt werde: zu diesem Zwecke sollen vor der Erneue-
rung genaue architektonische und photographische Auf-
nahmen angefertigt werden. 2. Die bei der Aufführung
des neuen Dachstuhles unvermeidliche kleine Erhöhung
der Seitenwände soll tatsächlich auf das Minimum einge-
schränkt werden. 3. Das anläßlich dieser Erhöhung pro-
jektierte neue Hauptgesimse hat zu entfallen. 4. Die Kon-
solen, auf welchen die Träme der neuen Decke ruhen
sollen, dürfen nicht „stilgetreu" dekoriert werden, sondern
sind ohne Ausschmückung einfach abzuschrägen. 5. Die
neue Kassettendecke ist als eine getreue Wiederholung der
alten auszuführen. 6. Der neue Verputz soll ganz glatt
(ohne jedes Quadrieren oder Bossieren) ausgeführt, das
Innere der Kirche in einem Tone gefärbelt werden. 7. Die
Dachbedeckung ist in Biberschwänzen oder Hohlziegeln,
doch nicht glasiert, herzustellen, der Dachkamm ist ohne
Verzierungen zu belassen. 8. Das Sanktustürmchen ist zu
belassen. 9. An der barocken Fassade, den Fenstern, Por-
talen, der Sakristei ist mit .Ausnahme des neuen Verputzes
nichts zu ändern 10. Desgleichen ist der jetzige Triumph-
bogen zu belassen. 11. Da der jetzige hölzerne Chor des
unhaltbaren Zustandes und der nicht abzuweisenden Not-
wendigkeit der Erweiterung wegen nicht erhalten werden
kann imd überdies ganz schmucklos ist, wird gegen dessen
40Q
Tätigkeitsbericht
410
Erneuerung nichts eingewendet, unter der Bedingung, dals
der neue Chor nicht in pseudogotischen, sondern in ein-
fachen, an die bisherige Gestalt nicht anschließenden
Formen in solider Tischlerarbeit angefertigt werde. Die
Skizze dafür ist vorzulegen. 12. Dasselbe gilt für das
neue Gitter zwischem dem Schiffe und Presbyterium.
13. Die projektierte eiserne Treppe zum Chore wird ab-
gelehnt. 14. Auch die neuen Türen sind einfach ohne
verwendbare alte Kanzel in einem Museum deponiert und
das Tabernakel und die zwei Statuen des Hochaltars in der
Kirche aufgestellt werden.
jungbunzlau, Kreisgerichtsgebäude, Sgraffiti.J
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. erklärt, die für die Restau-
rierung der Sgraffiti bewilligte Subvention nicht zur An-
weisung bringen zu können, da an den Sgraffiti, entgegen der
bei Bewilligung der Suljvention gestellten Bedingung, zum
Fig. 76 Neulust, .SehliilJcheii
alle Gotisierungsversnche auszuführen. 15. Das alte Tauf-
becken ist an Ort und Stelle zti belassen. Einverstanden.
Hofinoves, ] ohanncsstatiie, Fig. 75.| Konscrv.
Nkmf.c beantragt Erneuerung einzelner verwitti-rtcr Partien,
l'nterniauerung des Sockels, Erneuerung einer Stufe und
Herstellung eines einfachen Geländers. Einverstanden,
Jentschowitz, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. genehmigt über Antrag der Z. K. das neue Picijekt
für die Herstellung von Einrichtungsgegenständin und eine
Nenliemalung unter diT Hodingtmg, daß die nii lil mein-
großen Teile Ergänzungen vorgenommen wurden, wodurch
das Denkmal in seiner Foriu und seinem Alterswerte eine
bedeutende Einbuße erfahren hat.
Katowitz, Pfarrkirche.] Beabsiclitigt ist: Her-
stellung eines neuen Pflasters, Staflierung der Altäre,
Reinigung der Altarbilder, Reparatur des Gewölbes und
der Mauern, Ausmalung des Innern, Reparaturen am Turme.
Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Kralovic, Plarrkirche, Epitaph.] Die Z. K. spricht
siiii mit allem Nachdrucke gegen den Verkauf des aus
4"
Tätigkeitsbericht
412
dem Jahre 1608 stammenden, aus Lindenholz jjeschnitzten
und mit einem Gemälde geschmückten Epitaphs über der
Gruft der Familie Grif.sbeck aus, und verwendet sicli für
eine sachgemäße Restaurierung und gesicherte Aufbe-
wahrung des Kunstwerkes in der Kirche.
Krf, Pfarrkirche, Erweiterung.] Die Z. K. .stimmt
einem Projekte zu, bei dem der Turm und die Fassade
der Kirche erhalten bleiben.
Kukus, Braun'sche Skulpturen.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der zweiten
Rate per 1000 K der für die Restaurierung bewilligten
Subvention an.
Fig. 77 Seifersdorf, Kapelle
Langugest, Grabungen.] Konserv. Weinzieri. be-
richtet, daß bei den Grabungen auf der Parzelle 645/46 drei
Kulturgruben und vier Skelettgräber der La Tenc-Zeit auf-
gedeckt wurden. Die Funde kamen ins Teplitzer Museum
(Bericht wird im Jahrbuche für Altertumskunde ver-
öffentlicht).
Liebotitz, Pfarrkirche zum hl. Veit.] Nach einem
Berichte des Konserv. Hofm.vnn- sind folgende Arbeiten in
Aussicht genommen: Ausfcießung einiger Ri.sse im Mauer-
werke, Befestigung der sich abblätternden Stellen der Stuck-
pilaster des Presbyteriums, Befestigung hohlliegenderStellen
der Fresken, Austupfung kleiner Lücken, Neumalung der
wenigen Fehlstellen, Verlegung der beiden Steinstufen
zum Altarraume in die Flucht des Scheidebogens, Ersatz
der kunstlosen Knmmunionbank durch eine neue, Reinigung
und Ergänzungen an Gestühl und den Statuen der Seiteu-
altäre, Reinigung und Auffrischung der übrigen Einrichtung
und Reinigung der Altarbilder. Die Z. K. bemerkt hiezu:
Ergänzungen an den Fresken können nur hinsichtlich der
ornamentalen Malerei konzediert werden, an der Ein-
richtung nur insoweit, als es die Kultusrücksichten unbe-
dingt erfordern.
Neulust 1). Trozno w, Schlößchen.] Das Schlößchen
(Fig. 76), ein anmutiger Barockbau, wurde demoliert, ob-
wohl es sich noch im guten Bauzustande befand, um Bau-
materialien zu gewinnen. Da es sich um ein im Privat-
besitze stehendes Denkmal handelt, kann die Z. K. von diesem
Vaudalismus lediglich mit dem Ausdrucke lebhaftesten
Bedauerns Kenntnis nehmen.
Pardubitz, Fund.] Korresp. Diviä berichtet, daß
gelegentlich der Elberegulierung zwischen Pardubitz und
Pfelouc ein eisernes böhmisches Ritterschwert des XIL Jhs.
gefunden und dem Pardubitzer Museum übergeben wurde.
Paulusbrunn, Pfarrkirche, Se iten alt ar.j Die Statt-
halterei verweigert die Übernahme der Kosten für die
eigenmächtig erfolgte Aufstellung eines neuen Seitenaltars
und verfügt, daß dieser dem Charakter des Kircheninterieurs
nicht entsprechende Altar entfernt und der alte Seiten-
altar wieder aufgestellt werde.
Rüsenthal, Pfarrkirche.] Konserv. Valentin Schmidt
berichtet, daß an der Evangelicnseite des Presbyteriums
Wandmalereien aus dem Jahre 1630 und 1631 aufgedeckt
wurden, welche den Heiland und die Apostel zur Dar-
stellung bringen; die einzelnen Figuren sind mit Unter-
schriften (wohl der Besteller) versehen. Es dürfte sich um
eine den Konvertiten zur Zeit der Gegenreformation auf-
erlegte Buße handeln. Der Konservator beantragt voll-
kommene Bloßlegung, Reinigung und Sicherung der Male-
reien. Er beantragt ferner die gesicherte und allgemein
sichtbare Aufstellung einiger verdeckter oder als Pflaster
verwendeter Grabsteine. Einverstanden.
Saaz, Funde.] Konserv. Engl berichtet, daß im Früh-
jahre 1907 bei Regulierung des Mühlgraben^ nachstehende
Funde gemacht wurden: Eine Hellebarde, verschiedene
Waffenteile aus der Zeit des 30jährigen Krieges, ein sehr
gut erhaltener Silberdenar des Antoninus Pius und außerdem
nachstehende Münzen : mehrere Braunschweiger Spruch-
groschen des XVn. Jhs., drei Silbermünzen von Ferdinand IL
1619, Tiroler Silberdreier und Silberkreuzer von Erzherzog
Ferdinand Karl 1642, Salzburger Silberdreier von Erz-
bischof Max Gandolf 1681, ein Rechenpfennig aus Messing
(Ludwig XV), ein Denar (Solms Brug) von Christian Ulrich
u. a. ni.
Seifersdori, Kapelle.] Konserv. .Auüsi berichtet,
daß das stimmungsvolle Bild, welches ilie im Jahre i723
erbaute Kapelle (Fig. 77) mit den sie umgebenden Kaiser-
linden bildete, durch den Bau eines geschmacklosen Spritzen-
hauses zerstört wurde. I-^s ist dies um so bedauerlicher,
weil sich die Erhaltung der Kapelle nicht weiter verfolgi-n
läßt, da hiedurch die Benutzung des an die Kapelle an-
gelehnten Spritzenhauses unmöglich gemacht würde. Ferner
blieb liei den .Migrabungen nur ein schmaler Streifen Erd-
413
Tätigkeitsbericht
414
reich um die Kapelle stehen, so daß Einsturzgefahr be-
steht. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
S e p e k o V, P t a r r h a u s, F r e s k o.J Wie Konserv. S Koi.A.(:e.K.
lierichtet, wurde bei Restaurierung des Pfarrhauses ein
interessantes barockes Fresko — die Geburt Christi dar-
stellend — in einer Nische aufgefunden. Die Bloßlpg-un«;
und Sicherung der Malerei wurde eingeleitet.
Sepekov, ehemalige Wallfahrtskirche.] Konserv.
Sbdi-.^Cek berichtet, daß das gegenwärtig zu profanen
Zwecken verwendete Gebäude wieder seiner ursprünglichen
Bestimmung zurückgegeben werden soll.
Trautenau, Erzdekanalkirche.] Die Z. K. lehnt
die Skizze für die Innenbemalung ab, da die geplante
Ausmalung in den Linien und Farben zu unruhig und daher
der architektonischen Innenwirkung durchaus abträglich
sein würde. Sie empfiehlt eine einfache Färbelung der
Kirche mit diskreter Vergoldung der Kapitale.
Bezüglich der Neustaffierung des Hochaltars und der
Legung eines neuen Fußbodens pflegt die Z. K. weitere
Erhebungen.
Welletitz, Fund.] Konserv. Weinzieri. Iierichtet über
einen Früh-La Tene-Fund, der bei Grabungen zum Zwecke
von Bahnarbeiten gemacht wurde.
Diese La Tene-Gräber stimmen in der .Anlage mit
jenen von Langugest überein. Die Skelette waren nahe
aneinander seicht gebettet, und zwar in normaler Rücken-
lage, mit ausgestreckten Extremitäten, ohne Steinsetzung
in nördlicher Orientierung.
In mehreren Gräbern, deren Skelette sehr schlecht
erhalten waren, wurden keine Beigaben gefunden. Zwei
(-iräber, das einer Frau und das eines Mannes, enthielten
dagegen interessante Beigaben, deren Typen sich vollständig
decken mit den La Tene-Gräbern des nördlichen und
nordwestlichen Böhmens bis in die äußeren .Ausläufer
der La Tene-Kultur in der Gegend von .Auscha.
1. Grab einer Frau, alte Person; .Schädel mit ein-
gedrückter Hinterhauptpartie, nicht verwachsener Stirii-
naht vnid stark aufgewölbter Stirn ; die Zähne stark abge-
braucht, die Zahnlücken verwachsen: die annähernden
Maße verweisen auf die Grenze der Mesokephalie. In
diesem Grabe wurden gefunden: drei bronzene Früh-La
Tene-Fibeln (Typus Dux — Riesenquelle), zwei stumpfgt -
kerbte Armringe aus Bronze mit stempeiförmigen Enden
und ein bronzener Fingerring.
2. Grab eines Mannes, alte Person; .Schädel ziemlich
gut erhalten, zu Messungen brauclibar; die Länge 186;;»".
Breite 136;;;;;/, Längenbreiten-Index 73 mm, daher Dolicho-
kephal. Beim Schädel stand eine Urne, welche besonders
interessant ist durch ihre Verzierungstechnik und das
Motiv, welclu-s in Langugest und in anderen La Tene-
Niederlassungen wiederholt in gleicher Weise, haupt-
sächlich aber an Nutzgefäßen, beobaclitet wurde. Das tief-
eingegrabene Wellenband umzieht den Halsgrund, die
Mündung des Gefäf^es ist stark ausladend und entspricht
den typischen markomannischen Gefäßen, so auch die
Maske des Gefäfies, während das Material weniger glimmer-
haltig ist, wie jenes von Nutzgefäßfragmenten anderer
Früh-La Tene-Kulturgrubcn. Außerdem wurde in diesem
Grabe noch ein kurzes typisches Eisenmesser gefunden.
Die Funde befinden sich im Privatbesitze in Saaz.
Zdäric, Pfarrkirche, Inschrift.] Konserv. Dvok.^k
berichtet, daß bei Tünchung der Kirche eine Inschrift in
gotischen Lettern aufgedeckt wurde, welche unberührt
gelassen werden soll. Die Z. K. empfiehlt die Verglasung
der Inschrift.
Zizeloves, Grabsteine.] Konserv. Nemec berichtet,
daß von den früher im Kirchenpflaster gelegenen Grab-
steinen zwei beim Stiegeneingange zur Terrasse vor der
.Schule eingemauert wurden. Die übrigen Grabsteine empfahl
der Konserv. entweder an ]iassender Stelle des neu zu er-
richtenden Schulgebäudes oder an der Kirchenmauer anzu-
bringen.
Bukowina
Klosterkirchen. .Malereien.) Über Antrag des
Korresp. WESi.ousKr verwendet sich die Z. K. dahin, daß
der mißbräuchlichen Bekritzelung der Malereien durch
die Kirchenbesuclier gesteuert werde.
Dalmatien
Zara, Kirche .St. Chrvsogono.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. r. genehmigt, daß die allerdringendsten
Restaurierungsarbeiten mit einem Gesanitaufwande von
1.409 K 35 /; vorschußweise zu Lasten des Religionsfonds
vorgenommen werden.
Zara, Domkirche.J Der Generalkonserv. berichtet,
daß er der aus technischen Gründen notwendigen Erneuerung
der flachen Decke zustimmte, wobei im Interesse einer
günstigeren Raumwirkung die neue Decke im Schifte und
Chore im gleichen Niveau — und nicht wie bisher im Chore
niedriger — geführt werden kann. .Auch gegen die Wieder-
öffnung der vermauerten alten Fenster an Stelle der primi-
tiven, in der Barockzeit ausgebrochenen erhob er keine
Einwendung. Endlich empfahl er folgende Arbeiten: Be-
seitigung des schadhaften Verputzes von der Cliorpiirtie
und Belassung der Mauer im Rohbaue; Siclierung der oberen
Rosette der Hauptfassade und der gefährdeten Teile der
Galerie der Seitenfassade; Entfernung des barocken Triumph-
bogens (im Interesse der Aufführung der Decke), die barocke
Balustrade des Chors ist zu belassen; Freilegung der Wände
und Säulen der Krvpta und des Baptisteriums von der'fünche.
Spahit", diokletianischer Palast.] Das k. k. Mini-
sterium f. K.u. L'. bewilligt zur \'ornahme von Grabungen
bei Aufnahme des Palastes eine Subvention von 600 K.
Spalato, Dom, Buvin.itor.| Gegen die Anbringung
einer auf die erfolgte Restaurierung bezugnehmenden In-
schrift auf der Rückseite der Tür nach dem Antrage des
Konserv. Bur.ic erhebt die Z. K. keine Einwendung.
T r a ü, B a u e i n e s n e u p 11 G e r i c h t s g e b ä u d e s. 1 G eg en
die .\bsicht, eine aus dem früiieren bischöflichen Palaste
stammende Trifora für ein Fenster des neuen Amtsgebäudes
zu verwenden, sjiricht sich die Z. K. aus, da hiedurch. ab-
gesehen von der notwendigen Überarbeitung des alten
.Architekturteiles, dieser als organischer IVil in ein Gesamt-
415
Tätigkeitsbericht
416
bild eingefügt würde, welches mit dem Baue, für den er
ursprünglich geschaffen wurde, nichts gemeinsam hat. Die
Z. K. beantragt, daß die Trifora im Hofe in die Mauer
cingelsissen und museal behandelt werde.
Galizien
D^browa, Schloß.] Über .Antrag des Konserv. K.oper.\
verwendet sich die Z. K. dafür, daß die Ruinen des ehe-
maligen künstlerisch sehr bedeutenden Schlosses, nament-
lich ein interessantes, malerisch wirksames Tor, nicht, wie
beabsichtigt, demoliert werden, sondern erhalten bleiben.
Krakau, Florianikirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der ersten Rate per
4000 A' der für die Restaurierung der Kirche bewilligten
Subvention an.
Fig. 78 GroB-Gaber, Filialkirchc
Krakau, Kirche St. Peter und Paul.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. ü. ordnet die Flüssigmachung der fünften
Rate per 3000 K der für die Restaurierung bewilligten
Staatssubvention an.
Tarnow, Ortsbild.] Zum Zwecke der Freilegung
der Kathedrale soll eine Reihe von Gebäuden demoliert
werden. Die Z. K. spricht sich auf das nachdrücklichste
hiegegen aus; denn diese Gebäude, welche zum Teil aus
dem Anfange des XVI. Jhs. stammen, entfalten eine unge-
mein reizvolle Gesamtwirkung, besitzen künstlerisch wert-
volle Details, wie schönskulpierte Fenster und Türeinrah-
mungen, eingemauerte Wappen u. dgl., und weisen aucli
im Innern eine interessante Gestaltung auf.
Tuchow, Pfarrkirche.] Gegen die Restaurierung
der abgebrannten Kirche nach dem vorgelegten Projekte
erhebt die Z. K. keine Einwendung, wenn die Rekonstruktion
des Turmhelmes auch im Detail genau in den alten Formen
erfolgt.
Kärnten
Klagenfurt,Garnisonsspital, Kapelle.] Konserv.
Groe.sser berichtet über die in befriedigender Weise durch-
geführte Restaurierung der Kapelle. Sprünge wurden ver-
kittet, abgefallene Teile der Stukkoumrahmungen ergänzt,
die Musikchorbrüstung erhielt ein einfaches Stukkoornament,
der Hochaltar wurde gereinigt, das Deckengemälde gleich-
falls gereinigt, die Sprünge verkittet.
Bodenhof im Gailtal, Fund.] Konserv. J.vksch be-
richtet, daß im abgelaufenen Sommer im Schloßgarten ein
Bronzearmring der Völkerwanderungszeit gefunden wurde.
(Bericht wird im Jahrbuche für Altertumskunde veröffentlicht.)
Maria Saal, Kirche, Grabstein, Fresko.] Korresp.
ScHNiiRicH berichtet, daß er einen Grabstein wieder an
seinen früheren Ort an der Ostseite der Kirche aufstellen
und über diesen sowie über das wertvolle Kreuzigungsbild
ein Schutzdach anbringen ließ. Wegen der Restaurierung
dieses Bildes werden die weiteren Schritte eingeleitet.
Neuhaus, Pfarrkirche, Glasgemälde.] Die Z. K.
bewilligt für die Restaurierung des Glasgemäldes hinter
dem Hochaltar nach einem mit ihr vereinbarten Programme
einen Beitrag von 100 K.
St. Stephan im Gail tale, Wirtschaftsgeliäude.]
Mitglied Casteli.iz beantragt die Vornahme von Sicherungs-
arbeiten (Reparatur der Bedachung, Ausbesserung des Ver-
putzes) an dem aus der Renaissancezeit stammenden, kunst-
historisch interessanten (iebäudekomplixe. Die Z. K. pflegt
weitere Erhebungen.
Krain
I.aihaih, IMarrkirche St. Jakcili, Hochaltar,
Tabernakel.] Das k. k. Ministerium f. K. u. LI. ordnet die
Flüssigmachung der Subvention von 2000 K für die zu-
frieden-stellende Durchführung der Restaurierung an.
Ehrengruben, Bildstock.] Die Z. K. erklärt sich
mit dem vorgelegten Programme für die .Sicherung des
Bildstockes und seiner Malereien einverstanden und be-
willigt für die -Arbeiten eine Subvention von 100 K.
Khrengruben, Filialkirche.] Das k. k. Ministerium
I. K. u. r. erklärt sich bereit, das durch die lokalen Fak-
toren nicht gedeckte Resterfordernis für die Restaurierung
unter der Bedingung auf die staatlichen Kredite zu über-
nehmen, daß bei den .Arbeiten im Einverständnisse mit der
Z. K. vorgegangen und an der wertvollen Inneneinrichtung
ohne Zustimmung der Z. K. keine Änderung vorgpnf)mmen
wird.
Groß-Gaber, Filialkirche.] Die Kirche (Fig. 78)
wurde, ohne das Einvernehmen mit der Z. K. zu pflegen, bis
auf Turm und Presbyterium demoliert, um einem Neubaue
Platz zu machen. Ein guter Barockaltar (1694) soll in den
Neubau übertragen, eine Glocke aus dem gleichen Jahre
umgegossen werden. Die Z. K. verwendet sich mit allem
Nachdrucke dahin, daß die Reste der Kirche erhalten
bleiben und etwa zu einer Friedhofkapelle adaptiert werden.
Die Glocke soll erhalten bleiben, in einer Rumpelkammer
befindliche Stationsbilder (Holzschnitte) mit deutschem und
417
Tätigkeitsbericht
41S
spanischem Texte dem Museum Kudolfinum übergeben
werden.
Kalis che, Filialkirche hl. Kreuz.] Konserv. Franke
berichtet, daß an der Westwand nachstehende Malereien
zum Teil bloßgelegt wurden: 1. Christus am Kreuze:
2. Christoforus ; 3. kleinere, bisher noch nicht deutbare
Figuren; 4. ein König neben einer knienden Figur und
ein segnender Bischof; 5. ein Scharfrichter mit erhobenem
Schwerte, rechts davon eine kniende Frau, rechts von ihr
ein kleiner Rundturm. Die Gemälde sind von einer farljigen
Bordüre umrahmt. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Seisenberg, St. Nikolauskirche, Malereien.] Das
k. k. Ministerium f. K. u.U. bewilligt für die Abnahme der
Malereien der Nordwand eine Subvention von 1500 A'. Maler
und — stark beschädigt — die .Auferstehung bloßgelegt.
.An der Nordwand wurde die Darstellung der hl. drei
Könige bis zur unteren Bordüre bloßgelegt. Die Gemälde
wurden gereinigt und fixiert.
Seisenberg, Schloß.] Der Generalkonserv. macht
auf den drohenden Verfall des umfangreichen, malerisch
gelegenen Schlosses (Fig. 79) aufmerksam. Aus den Innen-
räumen wurden die Türumrahmungen, Wappensteine, Öfen
u. dgl. entfernt. Die Galerie im Hofe verlor ihre Baluster,
die zu derselben führende Freitreppe ihre Stufen. Im ver-
gangenen'Winter ist das Dach^über dem Westtrakt einge-
stürzt, jenem des Nordtraktes droht binnen kurzem das
gleiche Schicksal. Die Z. K. verwendet sich für die Siche-
rung des Baues,
Fi". 79 Seisenberg, Schloß
LuKESCH berichtet über die durchgeführten .Arbeiten: Im
Presbyterium reinigte er die Darstellung des hl. Nikolaus
mit den Mädchen, im Chorabschlusse legte er drei ver-
mauerte gotische Fenster bloß, von denen zwei in den
l.aibungen gut erhaltene Figuren von vier Heiligen tragen:
im linken Fenster links die Figur der hl. Katharina, rechts
die obere Hälfte der hl. Barbara, im rechten Fenster links
die hl. Theresia, rechts die hl. Elisabeth. An der Südwand
des Langhauses, wo bei Entfernung des Kalksinters auch
die Farbschichte in Mitleidenschaft gezogen wurde, fand
er neben der schon früher zum Teil sichtbaren Figur der
hl. Katharina die Figur des Donators und ein Spruchband
ora pro nobis. l'nterhalb der schon früher sichtbaren Dar-
stellungen der ^Dornenkrönung" und „Christus vor dem
luihen Priester" an der Westwanil wurden geringe Frag-
mente der Grablegung, eine größtenteils erhaltene, sehr
charakteristische Darstellung von Christus in der \'orh(")lle
Sittic'Ji, Kloster.] Die Z.Mv. bemüht sich wegen
Reinigung und Sicherung des figurenreiche Szenen aus
der Passionsgeschichte zur Darstellung bringenden Stuckos
am Tonnengewölbe der turmgekrrmten Durchfahrt des
Nordtraktes.
Vigaun, Filialkircho St. Peter am Berg.] Kon-
serv. VuRNrK berichtet, daß ein aus dem XVII, Jh. stam-
mender .Altaraufsatz ■^' mit gotischen Figuren, welcher in
einem Nebenraume aufbewahrt wurde und nicht mehr in
praktischer Verwendung stand, dem Diözesan-Museum in
I.aibach übergeben wurde.
Küstenland
Bogliuno, Kastell.] Das k. k. Ministerium 1. K. u.
LI. bewilligt für die Erhaltung des Kastells eine Subvention
von 400 if unter der Bedingung, daß die .Arbeiten im steten
Einvernehmen mit der '/.. K. durchgeführt werden.
419
Tätigkeitsbericht
420
Fasana, Funde.] Konserv. Gnirs berichtet über die
Aufdeckung einer antiken Nekropole bei Feldarlieiten: ge-
funden wurden kleine Glasfläschchen, Asche, Scherben.
Nachgfrabungen sind beabsichtigt.
Fisella bei Pola, röm. Funde.] Konserv. Gnirs be-
richtet, daß bei einem Neubaue die schon verjähren zum
Teil bloßgelegte und in den jahresheften des arch. Inst.
1903 II Beiblatt beschriebene villa rustica im Gebiete ihrer
cella vinaria weiter aufgedeckt wurde und samt abschlie-
ßenden Räumen und Terrassenniauer zur völligen Abgra-
bung kommt. Unweit westlich dieser Grabungsstätte wurden
bauliche Herstellungen des Mittelalters gefunden welche
ein reichhaltiges Inventar von römischen Architckturstücken
aus Marmor und Kalkstein ergaben; aus Fragmenten konnte
ein größeres Mittelakroterion aus Marmor teilweise zu-
sammengesetzt werden. Diese Architekturreste scheinen
einer großen Aedikula mit sakraler Bestimmung anzuge-
hören. Zu den Funden gehört ferner eine Mittelbronze
des Julianus (Coh. 151).
Für eine provisorische Sicherung der Fundstücke
wurde Sorge getragen. Die Abtragung der Reste und Über-
bauung des Fundplatzes ließ sich nicht hindern.
Parenzo, Basilika.] Zwischen der Nordmauer der
Basilika und dem Räume, in welchem sich unter Dach die
aus der ältesten Basilika stammenden Mosaiken befinden,
liegt eine gemauerte Zisterne, welche seit langer Zeil
mit Schuttmaterial ausgefüllt ist, dessen Niveau das des
Fußbodens der Basilika einerseits und das des Mosaikfuß-
l)odens anderseits weit überragt und durch die ange-
sammelten Niederschlagswässer die Grundmauer der Basi-
lika durchfeuchtet. Über Antrag des Korresp. Amorosu
empfiehlt die Z. K. die vollständige Ausräumung der Zi-
sterne und Anlage eines Abwässerungskanals im Bodenniveau
derselben. Bei Ausräumung des Schuttes ist auf Fund-
stücke zu achten. Ferner wäre entweder die Zisterne durch
eine Stiege zugänglich zu machen und das Fenster in dem
für die Aufbewahrung der Mosaiken dienenden Räume
etwas tiefer herabzusetzen, oder auf der andern Seite
dieses Raumes eine hölzerne Galerie zu errichten, um auch
weiterhin die Betrachtung der Mosaiken zu ermöglichen.
I'iila, Augustustempel.] Wie Konserv. Gnirs be-
richtet, wurde die schadhafte Bleideckung der Dachung
nach seinen Weisungen ausgebessert.
Pola, Funde.] Konserv. CiNiRs berichtet, daß gele-
gentlich von Nivellierungsarbeiten nächst des südlichen
Haupteinganges des Amphitheaters, außerhalb desselben,
Spuren eines Mauerwerkes zum Vorscheine kamen. An-
gestellte Nachgrabungen ergaben den Zug einer starken
Terrassenmauer und einen Treppenaufgang; weitere Nach-
forschungen wurden in Aussicht genommen.
Pola, palazzo municipale.] Wie Konserv. Gnmrs
berichtet, wird die Rekonstruierung in vollkommen einwand-
freier Weise mit dem schönsten Erfolge durchgeführt. Be-
sonders anzuerkennen ist die durchgeführte Sicherung der
schadhaften gotischen Fassade, ohne daß äußere Neuher-
stellungen notwendig wurden, die den urs])rünglichen Cha-
rakter abgeändert hätten. Neu an dieser Fassade ist nur
die Freilegung der in sj)äteres Mauerwerk versenkten
.\rchitekturteile. die der gotischen Bauzeit des Palazzo
angehören.
Pola, Porta Kreole, Relief.] Konserv. Gnirs ent-
nahm dem ihm zur Verfügung gestellten Tagebuche des
Königs Friedrich August II von Sachsen über seine im
Jahre 1838 nach Dalmatien unternommene Reise folgende
Nachricht über eine Skulptur an der Porta Ercole, die seit-
her verschwunden ist und derer sonst nirgends Erwäh-
nung getan wird: „(\'iim Amphitheater aus) setzten wir
unsere Wanderung um die Ringmauern der Stadt fort.
.Auch diese sind größtenteils antik; an dem Bogen des
Herakles vorüber, welcher ein Relief trägt, worauf dieser
Heros im Kampfe mit dem Nemäischen Löwen vorgestellt
ist, gelangten wir zu der berühmten Porta aurea, welche
jetzt das östliche der Stadt bildet."
Sissana, Funde.] Konserv. Gnirs meldet den Funil
von römischen tegulae mit Erzeugerstempeln und einer
antiken Zisterne; erstere wurden den Museum in Pola
übergeben.
Woltschach, Friedhofskirche.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. genehmigt die bei Vornahme der Re-
staurierung erwachsene Überschreitung von 1 .39 1 7v .SS /;
und übernimmt einen weiteren Betrag von 1 087 K 11//
auf die staatlichen Kunstkredite.
Mähren
Groß-Karlowitz, Pfarrkirche.] Die Z. K. spricht
sich gegen den Ersatz des Schindeldaches durch ein Eter-
nitdach und gegen den Ersatz des die Kirche (Fig. 80) um-
gebenden Holzzaunes durch ein Eisengitter aus, da hier
durch die malerische Wirkung der historisch interessanten
und als Dokument des rustikalen Stils des österreichischen
Ostens beachtenswerten Kirche vernichtet würde.
Olmütz, ehemalige Klarissinnenkirche.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. überläßt das alte Studien-
liililiotheksgebäude (ehemalige Klarissinnenkirche) demKura-
torium des Erzherzog Josef-Ferdinands-Museums vorläufig
auf die Dauer von 20 Jahren gegen einen Anerkennungs-
zins von jährlich 50 K unter der Bedingung, daß vor jedem
KingriiTe in den Bestand des Gebäudes (insbesonders vor
baulichen Änderungen, .Vdaptierung, Restaurierung, Repara-
tur usw.) die Weisungen der Z. K. eingeholt und genaue-
stens beachtet werden.
Tichau, Holzkirchc.J Korresp. Domiuvh berichtet,
daß nachstehende Herstellungen in Aussicht genommen
sind: Im Haupteingange ein neues Kirchentor; in der Sa-
kristei an Stelle eines Fensters line Tür; neue Meß-
gewänder luid ein Sakristeischrank; Auswechslung des
untersten morschen Balkens an der Nordseite. Die Z. K.
pflegt weitere Erhel>ungcn.
Znaim, St. Niklaskirche.] Das Ministerium f.
K. u. I^. ordnet die Flüssigmachung der für die Restau-
rieruuK der Freskin bewilligten Subvention von 600 A' an.
421
Tätigkeitsbericht
422
Nieder-Österreich
Wienl., „Am Hof'', Reichskriejisministerium.]
Die Architektenvereinigunj; Wiener Baiiliiitte liat in ihrer
N'oUversammlung vom 23. Oktober 1908 einhellig den Be-
schluß gefaßt, mit allem Nachdrucke für die Erhaltung
des Gebäudes einzutreten.
Wien XIII., Baumgarten, alte Plarrkirche.] Die
Z. K, erhebt gegen die Demolierung der durch einen Neubau
entbehrlichen Kirche (Fig. 81) keine Einwendung, da sie von
keinem erheblichen kunsthistorischen Interesse ist und die
beiden (neue und alte) unmittelbar nebeneinander stehenden
Kirchen ästhetisch ungünstig wirken. Rmpfohlen wird, das
wil.^ ein nicht zu unterschätzendes Zwischenglied für den
Wald- und Wiesengürtel darstellt, würde durch die Rauch-
entwicklung trotz aller Vorbeugungsmaßregeln ein»'
schwere Schädigung erleiden. Die durch die Kauch-
belästigung hervorgerufene Unbehaglichkeit des Bewohnens
jenes vornehmen Stadtteiles würde in kurzer Zeit eine
durchgreifende Veränderung der Besitzverhältnisse herbei-
führen und an Stelle der behaglichen Gebäude, unter
welchen sich noch manches interessante Bauwerk aus der
Barock- und Biedermeierzeit befindet, würden voraussicht-
lich moderne Zinskasernen treten, die aus Spekulation er-
baut, eine möglichste .Ausschrotung der Area anstreben und
Fig. 80 Groß-Karlowitz, Pfarrkirclie
gotische Epitaph vom Jahri' 1511 an der .Außenseite der
alten Kirche in entsprechender Weise an der neuen Kirche
anzubringen, ebenso das Altarblatt des Hauptaltares.
Wien XIII., Anlage von Heizhäusern.] Der
Generalkonservator hat bei der am 24. November I. J. statt-
gehabten Kommission folgende Erklärung abgegeben: Die
Z. K. erblickt in der Errichtung großer Heizhausanlagen
im Gebiete des XIII. Bezirkes eine schwere Schädigung
eines der anmutigsten Stadtteile Wiens. Die hier vor-
waltende mehr ländliche Verbauungsweise hat in diesem
V'illenbezirke mit seinen anheimelnden Gartenanlagen im
Laufe der Zeit eines der anziehendsten \'iertel der Stadt
geschaffen, dessen möglichst unveränderte Erhaltung im
Interesse der Bewahrung einer Besonderheit des Wiener
Ortsbildes gelegen ist. Die reizvolle Gartenkultur, die die-
sem Stadtteile sein bestimmtes Gepräge aufdrückt und ge-
Mitteiliiiipen Her k. k. Z< iitral-Kommission 1908
damit nicht nur einzelne Denkmale, sondern das gesamte
Ortsbild verändern und vernichten würden.
Auch dem Bestände .des Schlosses Schönbrunn und
seiner Gartenanlagen wird die gesteigerte Rauchentwick-
lung nicht dienlich sein, und das nicht nur im Hinblicke
auf die Beeinträchtigung der Vegetation, was allein schon
bei einem so einzigarten Denkmale auf das lebhafteste
zu bedauern wäre, sondern auch im Hinblicke auf die
Skulpturen, deren Materialzersetzung gefördert und deren
ä.sthetischer Eindruck auf das schwerste geschädigt würde.
Die Z. K. spricht sich daher gegen die Wahl des Platzes
für die geplante Anlage aus.
Wien XVII., Ciemälde.] Ein im Privatbesitze stehen-
des Jugendwerk Corregios soll veräußert werden. Das Ge-
mälde stellt die Vermählung der hl. Katharina mit dem
[esuskind und die hl. Johannes d. T., .Anna und Josef (?) dar.
423
Tätigkeitsbericht
424
Seine Wichtigkeit besteht darin, daß es das erste große
Jugend%verk des Meisters ist. Die Z. K. bemüht sich, daß
das Bild dem Inlande erhalten Ijleibt und von einer öfl'ent-
lichen Galerie angekauft wird.
der durch Eindringen von Grundfeuchtigkeit entstandenen
Schäden und kleine Instandsetzungen erstrecken.
Baden, Herzogshot'.] Wie Konserv. Lasser berichtet,
wurde Anfang Oktober mit der Demolierung des Herzogs-
Fig. XI Wien XIII., Baumgarten, Pfarrkirclic
Wien XI.X., Kobenzl, Schloß.] Mitglied Mayreder
teilt mit, daß das Schloß (Fig. 82) vor mehr. als 10 Jahren
gelegentlich seiner Umwandlung in ein Hotel in einer
ästhetisch ungünstigen Weise verändert wurde, was nament-
lich von der Anbringung eines Giebels und anderer Zutaten
gilt, daß jedoch die gegenwärtig von der Gemeinde beab-
sichtigten .Adaptierungen sich lediglich auf die Behebung
hofes begonnen, welcher auch die 'in Verljindung stehende
Kapelle zum Opfer fällt. Die Intervention des Konservators
hatte lediglich den Erfolg, - daßv'einige Gemälde der alten
Kapelle in die neuaufzuführende Kapelle übertragen
werden.
Brück a.^Leitha, Funde. ]i;Mitglied Szombathy be-
richtet, daß in einem eirunde dos Franz Kögl (Nr. 14) in
425
Tätigkeitsberich t
426
einem mit Quadern ausgelegten Grabe eine römische Ton-
lampe und ein Henkeltöpfchen gefunden wurden, welche
dem n.-ö. Landesmuseum übergeben worden sind. Eine bei
diesem Funde gelegene verzierte Tonschüssel und andere
Gefäße wurden zerschlagen. Die Z. K. nimmt weitere Aus-
grabungen an der Fundstelle in Aussicht.
Ebenfurth, Pfarrkirche.] Konserv. Roth berichtet,
daß das mittlere Fenster der Evangeliumseite des Pres-
bjteriums regotisiert und mit Glasmalereien versehen wurde
und nun mit den anderen Fenstern, welche im XVII. Jh. ihre
gegenwärtige Gestalt erhielten, in einer ästhetisch sehr
ungünstig wirkenden Disharmonie steht. Eine Regotisierung
der anderen Fenster muß auf das dringendste widerraten
werden, da damit der barocke architektonische Schmuck
der Wände vernichtet werden müßte. Die Restaurierung
der Sakristei förderte Malereien mit Darstellungen aus dem
Die Aufdeckung der vertünchten Sgraffiti an der
Fassade des Bradnaschen Hauses in Eggenburg wurde
angeregt; zwei Grüfte der Stadtpfarrkirche St. Stefan
wurden eröffnet, um den bisher sagenhaften Inhalt und
die Beschaffenheit der beiden Grabgrüfte festzustellen.
Bei der Erweiterung des Löschrequisitenhauses der frei-
willigen Freuerwehr Eggenburg wurden in unmittelbarer
Nähe der Stadtpfarrkirche zwei romanische Grabplatten
bloßgelegt, von denen die eine noch gut erhaltene an der
Nordseite der Kirche Aufstellung fand.
In Verfolgung seiner Aufgabe, den altertümlichen
Charakter der Stadt zu wahren, hat der Verein bei Haus-
umbauten auf die Gestaltung der Fassaden Einfluß ge-
nommen. Über seine Intervention blieb am Hause des
Schlossermeisters Steininger in der Kremserstraße der Tor-
bogen und das Rundtor mit dem Türl erhalten, wurde bei
Fig. 8: Wien XIX., Koben zl, Schluß
Marienleben zutage, w-elche stellenweise von Besuchern
eingekritzelte Inschriften, darunter die Jahreszahl 1420,
zeigen. Auf der Wandfläche des Oratoriums, welche die
Sakristei abschließt, wurde ein gotisches gemaltes Band-
ornament aufgedeckt, braun auf hellgelblichem Grunde,
welches ebenfalls in seinem gegenwärtigen Zustande zu
belassen ist. In der linken Ecke der Oratoriumswand, unter-
halb des Ornamentes, wurde eine mit Rötelstift angebrachte
Inschrift biosgelegt, deren Schriftcharakter dem XV. Jh.
angehört. Auf der Steinbrüstung des Oratoriums traten
Steinmetzzeichen, Johanniterkreuze, und das Wajipen der
Herrn v. Fottendorf zutage.
Eggenburg, Krahuletz - Gesellschaft, Tätig-
keit 1907.] Der Aufstellung und Erweiterung der Samm-
lungen wurde besondere Aufmerksamkeit zugewendet. An
Vermehrungen sind zu verzeichnen: ein gut erhaltener linker
Unterkiefer eines Mastodons aus Kirchberg am Wagram;
zahlreiche Funde aus den tertiären Ablagerungen um Eggen-
burg; ein Barockofen aus dem Anfange des XVlIl. Jhs.
aus dem Redemptoristen-KoUegium in Eggenburg u. dgl. m.
Adaptierung des Bachmaj-erschen Kellers am Kapistran-
Ringe die traditionelle Bauweise von Alt-Eggenburg ge-
wahrt, die Tünche und Ölfarbe von der Fassade des Spar-
kassagebäudes entfernt.
Endlich bemüht sich der Verein, erhaltungswürdige
Gasthausschilder vor dem Untergange dadurch zu be-
wahren, daß er dieselben für das Museum erwirbt oder
deren Verbleiben auf dem Hanse sichert.
Eitenthal, Wegsäule.] Die Z. K. bemüht sich wegen
Sicherung einer an der Straße gegen Weiten befindlichen
Wegsäule aus dem Anfange des XVIII. Jhs.
Fels am Wa:gram, Pfarrkirche.] Über Antrag des
Konserv. Pauker leitet die Z. K. wegen Sicherung der
schadhaften Gemälde die weiteren Schritte ein.
Gansbach, Pfarrkirche, Gemälde.] Der General-
konservator berichtet, daß eine Reihe von Gemälden in
entsprechender Weise restauriert wurden.
CJranz liei Mar b ach, Naturdenkmal.] Korresj).
PiCHt.ER berichtet, daß das Felsengebilde „der Jude von
Granz", welches durch den Bau der Eisenbahn Krems—
29*
42 7
Tätigkeitsbericht
428
Grein bedroht war, nach neuerlichen Verhandlungen mit
der Bahnbauleitunn; erhalten bleibt.
Krems, Kapuzinerkirche (altes Truppe nspital.i]
Über Antrag des Korresp. Pichi.er verwendet sich die '/.. K.
dahin, daß die bei Abscherung dts Fassadenverputzes an
der Giebelseite der ehemaligen Kirche zutage gekommene
Malerei (Kreuz mit den Leidenssj'mbolen Lanze, Schwamm)
nicht wieder vertüncht werde, sondern sichtbar erhalten
bleibe.
Krems, Untere Landstraße 69 Sgraffiti.] Die
Restaurierung wurde in einwandfreier Weise durchgeführt;
die gesamten Malereien wurden von Rewurf und Tünche
gereinigt, Löcher, Sprünge und schadhafte Stellen frisch
verputzt, lockere Stellen befestigt, Hohlräume ausgegossen,
der ursprünglich mit Holzkohle gefärbte Untergrund, der
vollkommen farblos geworden war, wurde mit Braunstein
getont, die Malereien mit Wasserglas fixiert. Die Z. K.
ordnet die Flüssigmachung der bewilligten Subvention von
330 A' an.
Laa a. Thaya, Fund.] Mitglied Much macht Mitteilung
über völkervvanderungszeitliche Funde welche einer ihm
zugekommenen Nachricht zufolge .Anfang Oktober in
der Aulingerschen Ziegelei gemacht wurden. In einem
2 m langen Grabe lag 2 m tief ein Skelett mit dem Kopfe
gegen Süden. Von dem reichen Inhalte wären goldene Ohr-
gehänge mit eingesetzten Steinen, silberne Armreifen und
Halsspangen, ein perlenbesetzter Gürtel und eine gebrannte
Tonschale hervorzuheben. Die Z. K. pflegt weitere Er-
hebungen.
Marchegg, Pfarrkirche, Gemälde.] Die Z. K. be-
willigt für die in befriedigender Weise durchgeführte Re-
staurierung des Gemäldes Verspottung Christi eine Sub-
vention von 250 K.
Melk, Wächterturm.] Die Bzh. Melk teilt mit, daß
der Brand dem Turme nur geringfügigen Schaden zufügte
und die charakteristische Dachung hiebei unversehrt blieb.
Müdling, Münzfund.] Schriftsteller Skribanv be-
richtet, dal.^ hei Demolierung des Hauses Elisabethstraße 6
in einer Mauernische ein ledenier Geldbeutel mit 1.'52 öster-
reichischen Pfennigen des XIII. Jh. gefunden wurde.
Neunkirchen, Pfarrkirche.] Der Generalkonserv.
berichtet, daß an der Nordseite unter dem Niveau der
frühere gotische Sockel des Seitenschiffes entdeckt wurde.
Von seiner Freilegung wurde der Erdbewegung wegen
abgesehen. Die Skizzen für die Innenbemalung wurden ab-
gelehnt. Es wird aus ästhetischen Rücksichten empfohlen,
die Schlußsteine im Presbyterium und die Kappen rings
um dieselben mit einem rosettenfi'irmigen Muster zu
schmücken.
Niederkrcuzstetten, Pfarrkirche.] Gegen die in
Aussicht genommenen Arbeiten (Verstärkung der beiden
Eckstrebepfeiler und Herstellung eines mittleren Strebe-
pfeilers beim rechten Seitenschiffe, dessen Mauern ausge-
baucht sind, Sicherung der Hauptmauern durch Schließen,
Herstellung eines neuen Dachstuhles) erhebt dii' Z. K.
keine Einwendung.
Perchtoldsdorf, Spitalskirche.] Eine neuerliche
Untersuchung ergab die Notwendigkeit, den Turm nicht
nur, wie ursprünglich beabsichtigt, bis zur Stützmauer,
sondern ganz abzutragen. Er soll genau in der alten Form
errichtet werden, wobei die Z. K. die tunlichste Wieder-
verwendung der alten Werkstücke wünscht. Gegen die
projektierte eiserne Wendeltreppe zum Dachraume und in
den Turm an Stelle der gegenwärtigen Holztreppc spricht
sich die Z. K. aus und beantragt die Erneuerung der ent-
sprechend zu konstruierenden Holztreppe.
Pöbring, Pfarrkirche, Tafelbild.] Die Z. K. ver-
wendet sich wegen Restaurierung eines auf Holz gemalten
Gemäldes (Madonna mit dem Kinde und zwei Heilige in
Halbfiguren und reicher landschaftlicher Hintergrund) der
venezianischen Schule um 1500.
POggstall, St. Annakirche. J Mit den Vorschlägen
des Korresp. Pichi.er wegen Sicherung der Dachungen und
Ausbesserungen am Mauerwerke und den Fenstermaßwerken
erklärt sich die Z. K. einverstanden und leitet wegen Auf-
bringung der erforderlichen Mittel die weiteren Schritte ein.
Pottendorf, Pfarrkirche, Altarbilder.] Das k. k.
Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restaurierung der
Gemälde eine Subvention von 1380 7v'.
Prinzendorf, Johannesstatue.] Konserv. Riedi.ing
berichtet über die Sicherung der in der Nähe der Kirche
befindlichen, aus dem Jahre 1 742 stammenden Statue.
Retz, Dominikanerkirche.] Mit der Regotisierung
des Presbjteriums wurde in den 90er Jahren des vorigen
Jahrhunderts begonnen und diese .Arbeiten mangels ent-
sprechender Mittel im Jahre 1898 unterbrochen. Bei den
Wandpilastern der Nordseite wurden die recht hübschen
hölzernen korinthischen Kapitale des XVIII. Jh. herabge-
schlagen, die gotischen Wanddienste zum Teil bloßgelegt;
die in der Barockzeit vermauerten sechs Fenster wurden
wieder ausgebrochen und mit Glasmalereien versehen. An
der Südseite sind die barocken Verkleidungen noch erhalten.
Im gegenwärtigen Zustande macht das Presbvterium einen
ruinösen, weiterhin nicht haltbaren Eindruck. Im Hinblicke
auf die schon so weit fortgeschrittene Regotisierung erhebt
die Z. K. gegen die Vollendung der Arbeiten keine Einwen-
dung, wenn die noch erhaltenen Iiolzgeschnitzten Kapitale
und Konsolen der barocken Wandpilaster an einem ge-
schützten Orte aufbewahrt werden. Dagegen tritt sie mit
allem Nachdrucke für die Erhaltung des barocken Hoch-
altars ein, dessen Ersatz durch einen neugotischen gleich-
falls beabsichtigt ist. Der Beseitigung der den Raum unter-
halb der Orgelempore gegen das Schiff zu abschließenden
Mauern wird zugestimmt.
Retz, alter Friedhof.] Der längst nicht mehr in Be-
nutzung stehende Friedhof, welcher die Pfarrkirche umgibt,
soll zur Entfeuchtung der letzteren abgegraben und in eine
Parkanlage verwandelt werden. Die Z. K. verwendet sich
dahin, daß eine Anzahl interessanter (Trabsteine des XVIII.
und XIX. Jhs. erhalten bleiben und in dem Park ent-
sprechend aufgestellt werden.
Schieinbach, Pfarrkirche.] Die Z. K. nimmt mit
Bedauern zur Kenntnis, daß der barocke, angeblich bau-
429
Tätigkeitsbericht
430
fällige Hochaltar abgetragen wurde und durch einen neuen
ersetzt wird. Die beiden Altarbilder werden für den neuen
Altar verwendet, die Statuen Rochus und Sebastian in der
Sakristei aufgestellt.
Stein, unterirdische Gänge.] Korresp. Pichi.kr
berichtet, daß mehrere miteinander in Verbindung stehende
in den Felsen eingehauene Gänge teils horizontaler, teils
schiefer Anlage, von einem ehemals zum Passauerhof ge-
hörigen, geräumigen Felsenkeller ausgehend, entdeckt
wurden. Weitere Nachforschungen sind in Aussicht ge-
nommen.
Thürnthal, Mariensäule.] Konserv. Pauker be-
richtet, daß die Säule gesichert wurde. Dem Antrage, das
gegenwärtig hinter der Schloßmauer befindliche, von hohen
Holzstößen umgebene Denkmal auf den Hauptplatz zu über-
tragen, stimmt die Z. K. zu und empfiehlt, die Tatsache der
Übertragung durch eine Inschrift am Sockel festzuhalten.
Traismauer, Pfarrkirche.] Beabsichtigt ist: 1. Eine
Erweiterung des Schiffes in der Weise, daß drei an der
Nordseite befindliche getrennte Räume zu einem einheit-
lichen Seitenschiffe umgestaltet werden. Durch die hiermit
verbundenen Maueraufbauten und Durchbrechungen würde
kein kunsthistorisch wertvolles Detail vernichtet. Eine spät-
barocke Darstellung der Auferstehung, welche zerstört
werden müßte, ist bedeutungslos. Die Z. K. stimmt daher
dem Projekte grundsätzlich zu, mit Ausnahme der Erhöhung
der Seitengewände des niedrigen gotischen Seitenportals,
da eine solche Erhöhung eine Disproportionierung des
Portals zur Folge hätte. Das Portal ist zu versetzen luid
eventuell als Sakristeitür zu verwenden. 2. Restaurierung
der barocken Einrichtung, namentlich des Hochaltars, und
Ersatz der unbequemen Kanzel durch eine neue. Gegen
die letzgenannte Absicht spricht sich die Z. K. aus. Falls
sich die Kanzel nicht nach den Wünschen der Kirchen-
vorstehung praktikabler gestalten lassen sollte, hätte sie
in der Kirche zu verbleiben, und wäre an anderer Stelle eine
neue zu errichten, welche mit der alten Einrichtung in
Umriß und Farbe harmoniert; 3. Ausbesserung des Pfla-
sters mit Kehlheimerplatten; 4. Hebung der Grabsteine
aus dem Fußboden; 5. Herstellung neuer Torflügel; 6. Re-
staurierung des Innern; Befreiung der Steinteile von
der Tünche, einfache Ausmalung, Reinigung und Sicherung
der Wandgemälde; 7. Vergrößerung des Westportals. Hin-
sichtlich dieses Punktes pflegt die Z. K. weitere Erhebungen.
Vitis, Pfarrkirche, Orgel.] Gegen die Entfernung
lies kunsthistorisch belanglosen Orgelkastens erhebt die
Z. K. nach dem Antrage des Konserv. H.\mmeri, keine Ein-
wendung, wenn eine entsprechende Skizze für die neue
Orgel vorgelegt wird und die bestehende mit einer plasti-
schen Darstellung des Kirchenpatrons gezierte Musikchor-
brüstung erhalten bleibt. ,
Wartberg, Fund.] Korresp. Krauuikt/. berichtet
über einen Fund der älteren Bronzezeit ( Armschiene, Schaft-
beil), welcher in das Museum nach Eggenburg kam. (Bericht
wird im Jahrbuche für Altertvnnskunde veröffentlicht.)
Weiten, Bildsäule.] Die Z. K. regt die Sicherung
einer Kapelle mit der Statue des hl. Johannes Nepomuk
und einer Bildsäule mit der Darstellung der Geißelung
Christi an.
Wolke rsdorf, Pfarrkirche.] Gegen die in Aussicht
genommenen Herstellungen (Xeuverputz der Fassade, Aus-
besserung der Gesimse, der Fenster und Türen, Anstrich
des Turmhelmes, Xeuvergoldung des Turmkreuzes und
Übersteigen der Dachungen) erhebt die Z. K. keine Ein-
wendung.
Wörth bei Grein, Insel.] Der Insel, welche mit ihrem
tiefdunklen Walde und den Ruinen des Schlosses Wörth
den vornehmsten Schmuck einer der schönsten Gegenden
des Donautales bildet, droht durch Anlage einer Zement-
fabrik Verunstaltung. Die hierdurch bedingte Abholzung des
Waldes, die Aufführung von ästhetisch unschön und nüchtern
wirkenden Nutzbauten würden den romantischen Zauber
für immer zerstören, den Natur, Poesie und Sage um
jenes Eiland gewoben haben. Die Z. K. tritt daher mit allem
Nachdrucke dafür ein, daß der malerische Reiz der Gegend
unversehrt erhalten bleibe.
Ober-Österreich
Enns, Brauhaus, Lehn er Turm.J Das k k. Mini-
sterium f. K. u. U. bewilligt für bauliche Herstellungen zum
Schutze der Malereien eine weitere Subvention von 300 K.
Gallneukirchen, Pfarrkirche.] Die Z. K. sprach
sich gegen eine Vergrößerung der Kirche durch Errichtung
einer Kapelle an der Südseite aus, da hierdurch der stim-
mungsvolle Anblick der Südseite zerstört und die Gesamt-
anlage der Kirche unproportioniert würde. Es wurde ver-
einbart, bis zur Lösung der Frage der Umgestaltung des
Pfarrhofes, welche eine Erweiterung der Kirche nach
Westen ermöglichen würde, ein Provisorium zu schaffen,
indem man die hölzernen Zubauten zum Musikchor derart
umgestaltet, daß die Seitenflügel der unteren Etage kassiert
werden und dafür die obere Etage nach vorne gerückt
wird. Die unten mit Grisaillemalereien in Kartuschen (erste
Hälfte des XIX. Jhs.) versehenen, oben barocken Brüstungen
werden, soweit verwendbar, beibehalten.
Zur Einsetzung von Maßwerk in die südlichen Hoch-
schiflfenster gibt die Z. K. ihre Zustimmung, da die gegenüber-
liegenden Fenster noch das alte Maßwerk einwärts der Ver-
mauerung erhalten haben; an der Form dieser Fenster ist
nichts zu ändern. Gegen die LTmänderung der hl. Grabkapelle
— eines einfachen Zubaues — wird ein Einwand nicht er-
hoben. Das Gewände des Südportals sowie das dortselbst
liefindliche Steinrelief sind von der Tünche zu befreien.
C^arsten, Pfarrkirche.] Wie Konserv. Schmidei. be-
richtet, wurden aus der Kirche eine Stickerei aus dem
Anfange des XVI. Jhs. luul zwei orangefarbene gepreßte
Sammetbehänge entwendet.
Ferner berichtet er, daß er sich gegen die Her-
stellung von Zifferblättern am Turme in Sgraffitotechnik und
für die Beibehaltung der gegenwärtigen Ziflerblätter aus
Eisenblech ausgesprochen habe. Finverstanden.
Garsten, Stiftsgebäude.] Konserv. ScHMiDEr. be-
richtet, daß der .Anbau an dem nördlichsten Teile der Prä-
latur, welcher eine Wendeltreppe und Anstandsortc enthält,
431
Tätigkeitsbericht
432
infolge Verseuchung des Mauerwerkes demoliert wird. Kr
hat gegen die Innenseite des Hofes in jedem Geschosse
ein Fenster, jedoch ohne die bei den anderen Fenstern des
Stiftes vorhandene barocke Umrahmung; an die Fenster
schließt sich ein durch beide Stockwerke gehender Pilaster
mit Sandsteinkapital an, dessen Aufbewahrung veranlaßt
wurde. Die infolge der Demolierung bloßgelegte Fläche
des Hauptbaucs wird veri)ufzt, an Stelle des Anbaues eine
Mauer aufgeführt.
Die Z. K. empfiehlt, das Kapital am Gebäude selbst,
an geschützter und allgemein zugänglicherStelle anzubringen
oder es an ein oberösterreichisches Museum abzugeben.
Garsten, Bertholdusbrunnen.] Konserv. Schmidix
berichtet, daß beim Brunnen eine Marmortafel mit der
Inschrift Soli deo Gloria in Buchstaben aus dem Ende
des XVIII. Jhs. gefunden wurde, welche von der früheren
Kinfassung des Brunnens stammen dürfte und dem Pfarr-
amte in Stevr überg-eben wurde.
Fig. 83 Ranshofen, Klostertaverne vor dem Brande
Hallstatt, Löckerbrunnen.] Konserv. (ireit. be-
richtet, daß die beiden Inschrifttafeln sehr schadhaft ge-
worden seien. Die Z. K. erhebt, ob sich die Tafeln bei
Vorkehrung entsprechender Schutzmaßnahmen an Ort und
Stelle erhalten ließen. Nur für den Fall, als dies als aus-
geschlossen gelten müßte, gibt sie ihre Zustimmung, daß
die Tafeln ins Museum übertrafen und durcli Kojjien er-
setzt werden.
Kronstorf, PI arrkirche.] Gegen das nach den
h. a. .Anträgen umgearbeitete Projekt für die Hrweiterung
erhebt die Z. K. keine Einwendung.
Lauffen bei Ischl, Pfarrkirche]. Konserv. Grkii,
berichtet, daß am Turmhelme notwendige Reparaturen, ohne
die Form zu ändern, durchgeführt wurden.
Mattig bei Aching, Fund]. Korresp. Preen be-
richtet, daß ein geschweifter Steinhammer der neolithischen
Periode bei einem Schleusenbaue der Lindachwiese ge-
funden wurde.
Ranshofen, Klosterta verne.] Korresp. Preen legt
eine Photographie (Fig. 83) der durch Brand zerstörten
Taverne vor.
Steyr, Funde]. Konserv. Schmidei. berichtet, daß
beim Baue eines Turbinenwerkes am Zusammenflüsse der
Steyr und Enns nachstehende Funde gemacht wurden: ein
eiserner gut erhaltener Dolch, XVII. Jh.; ein Besteck, rund,
aus Messingblech mit fünf Objekten, XVII. oder XVIII. )h.;
zwei eiserne Hacken, mehrere Münzen, darunter eine aus
Ungarn. Die Übergabe der Funde an das städt. Museum
ist in Aussicht genommen.
Steyr, Pfarrkirche.] Konserv. Schmidei. berichtet,
daß eine Reinigung des Innern in vollkommen ent-
sprechender Weise durchgeführt wurde.
Salzburg
Großgmain, Pfarrkirche.] Für die Sicherung der
Wände des Presbyteriums gegen Feuchtigkeit und Aus-
besserungen an den Zeitblom'schen Gemälden bewilligt
die Z. K. eine Subvention von 280 A'.
Lofer, Pfarrkirche]. Konserv. Richter berichtet,
daß der barocke Hochaltar im Jahre 1903 durch einen
neuen gotischen ersetzt wurde, und beantragt, daß die
noch vorhandenen Statuen (Fig. 84) jenes Altars auf Konsolen
in der Kirche aufgestellt werden. In jüngster Zeit wurde
das Innere der Kirche neu bemalt; von einzelnen Be-
mänglungen abgesehen, ist die .Arbeit zu billigen. Ein unter
der Tünche zutage getretenes Schweißtuch der hl. Veronika
wurde restauriert, die anderen aufgedeckten Malereien —
hl. Elisabeth, hl. Johannes — weil nicht weiter haltbar,
wieder vertüncht. Das neben dem Turmeingange befindliche
Clemälde von drei Heiligen wurde gleichfalls restauriert,
ebenso die Seitenaltäre. Gegen die Entfernung der barocken
Kanzel (Fig. 84) sprach sich der Konservator aus. Die
Skizzen für neue Kirchenstühle wurden abgelehnt.
Tamsham, Fund.] Konserv. Kr.osE stellte durcli
(Grabungen im Garten des Hauses Nr. 6 vier Räume eines
römischen Wohnhauses fest, von welchen zwei, im Lichten
7-98 X 5-76 III und 3-82 >' 6'4 m messend, heizbar waren.
Im kleineren Zimmer sind die Gewölbehypokausten noch
teilweise erhalten. Das Mauerwerk reicht an seinen höchsten
Stellen nur bis zum Zimmerestrich. Im Schutte, der keine
,\nhaltspunkte dafür bot, dal.s das Haus diuxh Brand zerstört
wurde, kamen zum Vorscheine: kleine, keilförmige Gewölb-
ziegel — solche sind auch bei einem noch unversehrten
Feuerloche verwendet — Bruchstücke \()n Heizkacheln,
weiße und färbige Verputzstückchen und wenige Scherben
von sigillata und ordinären Gefäßen.
Steiermark
Cilli, l'unde.] Konserv. Riedi berichtet: In der
Schulsasse, südlich vom Hause Nr. 18, stieß man beim
Haue der neuen Wasserleitung in zirka 1 in Tiele auf die
Ecke einer großen Platte aus Bacherer Marmor, die weder
Schrift noch Relief zeigte und daher nicht weiter verfolgt
wurde. Ebendaselbst wurde im Schutt l)is 1 in Tiefe eine
metallische Platte (Messing?, vielleicht eine jüngere Spiel-
marke oder eine Münze des -Wl. Jhs.) gefunden. In der-
selben Gasse, südlich vom Hause Nr. 10, fand man in der
schwarzfarbigen römischen Kulturschichte eine wohler-
433
Tätigkeitsbericht
434
haltene, Tonurne 20 o« hoch, das Bruchstück einer römischen
Fibel, eine schlecht erhaltene Bronzemünze mit der Um-
schrift „. . . . ustus Pater Pat . . .", Reste von Zimmer-
malerei (vornehmlich pompejanisch rot, geU), braun) sowie
eines in Mäanderlorm 4 cm breit gehaltenen Keliefstreifens.
Cirkovce bei Polstrau, Funde.] Das k. k. Mini-
so wären die Grabsteine zu heben und an der Kirchen-
mauer aufzustellen.
Guttenberg bei Weiz, Pfarrkirche, Altarbild.)
Das k. k. Ministerium f. K. u. U. bewilligt für die Restau-
rierung des vom Kremser Schmidt stammenden Bildes eine
Subvention von 260 K.
Fiy. 84 Lofer, Pfarrkirche, Kanzel, Statuen
sterium f. K. u. U. bewilligt dem Marburger Geschichts-
vereine für Grabungen eine Subvention von 100 K.
Gröbming, Pfarrkirche.] Konserv. Wist erklärt
die durchgeführten Arbeiten für zufriedenstellend, bis auf
die Imitierung eines Maßwerkes in einem vermauerten
Chorfenster und die unkonstruktive Abdeckung der Strebe-
pfeiler mit Steinplatten statt der früheren Bretterver-
schalung. Wenn ein neues Pflaster gelegt werden sollte.
Laporje, Pfarrkirche, Römersteine.] Konserv.
SriiGENäEK berichtet, daß beim Umbaue der Kirche im Jahre
1907 drei römische Steine gefunden wurden. Eine Platte
(80 X 50 cm) enthält die Darstellung einer Bacchantin und
ist ohne Inschrift; die beiden anderen tragen Inschriften.
Zwei Steine wurden leider wieder als Baumaterial ver-
wendet, der dritte an der südlichen Außenwand des Schiffes
eingemauert.
435
Tätigkeitsbericht
436
St. Lorenzen im Mürztale, Pf arrkirchej. Konserv.
WisT beantragt: den Turm in der unmittelbar vor dem
Brande bestandenen Gestalt mit barockem Helme auszu-
führen, was einem dringenden Wunsche der lokalen- Faktoren
entsprechen würde. Einverstanden.
St. Martin bei Wurmberg, Pfarrkirche, St.
Michaelaltar.] Die Z. K. spricht sich gegen den Ersatz
des bestehenden Altaraufsatzes durch einen neuen aus;
sie empfiehlt die Restaurierung des alten Aufsatzes, wobei
die Marmorierung und \'ergoldung überall nach den vor-
handenen Spuren in nicht aufdringlicher Weise erneuert
werden kann. Der Entferniuig des vor 40 Jahren gemalten
-Mtarbildes stimmt die Z. K. zu.
Murau, Stadtpfarrkirche]. Konserv. Graus empfiehlt
nachstehende Arbeiten: Abdeckung des nördlichen Quer-
schiffgiebels; Herstellung eines Luft- und Sickerkanals
längs der Nordseite der Kirche und Entfernung des
Humus und Graswuchses in Dachtraufenbreite von den
Mauern; Ergänzung der Fenster und Auswechslung der
Rahmen; Herstellung neuerHausteinabdeckungen für Strebe-
pfeiler, Portal u. dgl. an Stelle der bestehenden aus Weiß-
blech oder Ziegel; Befreiung des Hauptportals und der
Vorhallensäulen von der Tünche. Einverstanden mit der
Einschränkung, dali die Anwendung von Kunststein nur
für den Fall konzediert wird, als der Beschaffung des
Natursteines imübervvindlichc Schwierigkeiten entgegen-
stehen.
Murau, F r i e d h o f s-(St. Anna-) kirche]. Maler
ViERTEi.BERGER legte an der südlichen Außenseite nach-
stehende Gemälde bloß: die obere Partie eines Christo-
phorus (die untere Hälfte wurde durch die im Jahre 1839
erfolgte Aufstellung eines Grabsteines zerstört); daran
schließend vier Heiligenfiguren: St. Katharina, Maria Ver-
kündigung (ohne den Engel), St. Erasmus (?) und, nur
mehr in den Konturen erkennbar, St. Nikolaus, am Strebe-
pfeiler links Christus am Ölberge. Die Bilder wurden ge-
reinigt und fixiert und sollten durch ein Dach geschützt
werden.
Im Innern wurden die zerstörten Flecken der aufge-
deckten Passionsszenen getont, kleinere Lücken mit Farbe
ausgetupft.
Studenitz, Filialkirche St. Lucia, JohannNep.-
Altar.] Konserv. WiST bezeichnet den Altar als fast ruinös;
bei einer Restaurierung müßte mehr als die Hälfte durch
neue Bestandteile ersetzt werden. Die Z. K. erhebt daher
gegen die Aufstellung eines neuen Altars keine Einwendung
und empfiehlt die Abgabe des alten an ein Museum.
Voran, Filialkirche St. Agidius amKlarkte und
zum hl. Kreuze am Friedhofe.] Die Z. K. verwendet
sich wegen Vornahme der baulichen Sicherungsarbeiten
und der Sicherungen an den vom Maler Hackhofer her-
rührenden Fresken.
Voran, Stift, Gemälde] Die Z. K. bringt die Siche-
rung der Fresken im Kapitelsaale und der Sakristei sowie
von vier Ölbildern in der Lorettokapelle in Anregung.
Tirol
Innsbruck, Regierungsgebäude. J Konservator
Deininc.er beantragt die Entfernung der in neuerer Zeit
eingefügten, vom Fußboden zur Decke reichenden Scheide-
wand im Sitzungssaale (Claudiasaale), da die Teilung den
ästhetischen Eindruck des Saales, namentlich der reich
geschnitzten Holzdecke und des Holzportals an der öst-
lichen Wand dieses Saales, beeinträchtigt. Einverstanden.
I n n s b r u c k, W i 1 1 e n , T r i u m p h p f o r t e.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung der für Er-
haltungsarbeiten bewilligten Subvention von 98 A' an.
Bozen, Pfarrkirche, Turm.] Der technische Kon-
sulent hat namens der Z. K. bei der am 7. November 1. J.
stattgehabten Lokalkommission in Angelegenseit der Restau-
rierung des Turmes folgende Erklärung abgegeben: Die
Z. K. steht wohl grundsätzlich auf dem Standpunkte, daß
an einem so wertwollen Baudenkmale, wie es der Pfarr-
kirchenturm in Bozen in ganz hervorragender Weise ist,
nichts geändert werden soll, solange dessen Aufrecht-
haltung überhaupt ohne Gefahr für das Lebeii der Be-
wohner und für den Bestand des Denkmals möglich
ist. Die Z. K. kann aber keine Verantwortung über-
nehmen, wenn der Turm in seinem jetzigen Zustande ver-
bleiben sollte. Sie hält daher ihr ursprüngliches Gutachten
aufrecht, welches im allgemeinen dahin geht, daß es aus
technischen Gründen notwendig ist, den Turmhelm bis zur
Galerie abzutragen und neu aufzubauen. Hiebei sollen
die noch brauchbaren alten Bestandteile nach Möglichkeit
wieder Verwendung finden und die neuen Teile möglichst
genau den alten nachgebildet werden, wobei jedoch kon-
struktive \'erstärkungen und eventuell die Wahl eines
wetterfesten Materials nicht ausgeschlossen sind. Die ge-
naueren Grenzen der Rekonstruktionsarbeiten werden sich
erst im Laufe der Restaurierung feststellen lassen. Der
technische Vertreter der Statthalterei schlolj sich diesem
Gutachten vollinhaltlich an. Die lokalen Faktoren wollen
eine momentane und voraussichtliche Einsturzgefahr des
Turmhelmes nicht anerkennen, weil namentlich die
tragenden Konstruktionsteile noch gut erhalten sind, er-
klären jedoch gleichfalls, daß durch die Abbröckelung der
sehr schadhaften und feineren Dekorationsteile eine Gefahr
für die Sicherheit der Passanten entstehen und eine Ver-
antwortung für den Bestand des Turmhelmes von ihnen
nicht übernommen werden könnte, weil ein Erdbeben oder
ein Blitzschlag eine Katastrophe herbeiführen könnte.
Branzoll, St. Leonhardskirche.] Das k. k. Mini-
sterium f. K. u. U. erklärt sich bereit, zu den mit 3100 A
bezifferten Kosten der Restaurierung die Hälfte beizutragen,
wenn auch das Land Tirol einen gleich hohen Beitrag
leistet und die Arbeiten nach dem festgesetzten Programme
unter Berücksichtigung der Wünsche der Z. K. und im
steten Einvernehmen mit dem berufenen Konservator durch-
geführt werden.
Brixen, Gasthof zum Elefanten, Fresko.] Kon-
servator Egger berichtet, daß das zum Teil bloßgelegte
Fresko kunsthistorischen Wert besitze. Es befindet sich in
437
Tätigkeitsbericht
438
einem Unstern Gange; die untere Hälfte wurdt- seinerzeit
durch den Ausbruch einer Tür ruiniert. Der Besitzer will
das Bild vollkommen bloßlegen, es an den freien Hausgang
übertragen und ergänzen. Letzteres widerrät die Z. K.
Brixen im Tale, Kirche.] Konserv. Grienberger
berichtet, daß die Arbeiten im steten Einvernehmen mit
ihm in zufriedenstellender Weise durchgeführt werden. Sie
beziehen sich auf die Reinigung und Sicherung der Wand-
malereien, Entfernung der tapezierten Holzwände zu selten
des Altares, Erneuerung der Stuckumrahmung an einem
Chorfenster und kleinere Ausbesserungen an der Ein-
richtung.
Göflan, Walpurgis-Kirche.] Folgende Herstel-
lungen werden beantragt: Ausbesserung der drei starken
Sprünge mit Schleudern und Ausgießen mit Portland-
zement; Unterfangung der Fundamente; Ausbesserung
des Verputzes im Innern; Verglasung der Fenster mit
Solinglas, Rekonstruktion der Stiege. Einverstanden mit
dem Bemerken, dal> eine Verglasung mit Butzenscheiben
vorzuziehen wäre.
Hochgallmig, Pfarrkirche.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. U. bewilligt für Herstellungsarbeiten eine Sub-
vention von 1300/v imter der Bedingung, daß die Arbeiten
im steten Einvernehmen mit derZ. K. durchgeführt werden.
Malüsco, Schloß.] Der geplanten ^'ergrößerung der
Parterrefenster kann die Z. K. nicht zustimmen. Hiedurch
würden diese Fenster die gleiche Größe mit den darüber-
liegenden erhalten und hiermit der Charakter des Erd-
geschosses als „Sockelgeschoß" aufgehoben, die sehr gut
wirkende Horizontalgliederung zerstört und das Schloß in
seiner ästhetischen Erscheinung beeinflußt.
Mani, Kastell.] Gegen die Behebung von Bauschäden
nach einem vorgelegten Programm erhebt die Z. K. keim-
Einwendung.
Niederdorf, St. Anna-(Toten-)kapelle.] Das
k. k. Ministerium f. K. u. U. ordnet die Flüssigmachung
der für die Restaurierung der Fresken bewilligten Suli-
vention von 400 K an.
Ob er mais, Ansitz Pflanzenstein.] Konserv. Inner-
HOFER berichtet, daß bei der Restaurierung der Charakter
des Bauwerkes gewahrt wurde. An der Ostseite wurde das
Gebäude um ein halbes Stockwerk erhöht, ohne der ästhe-
tischen Wirkung Eintrag zu tun. Die im Innern zutage ge-
tretenen Fresken wurden bloßgelegt, gereinigt, gesichert
und ergänzt, Übermalungen vermieden.
Pinzolo, Kuratiekirche.] Mit der Verlängerung des
Vordaches zum Schutze der Fassademalereien nach dem
Antrage des Korresp. Siber erklärt sich die Z. K. einver-
standen.
Rentsch, St. Lorenzikirchlein.] Die Kirchenvor-
stehung teilt mit, daß nachstehende Arbeiten bereits_durch-
geführt wurden beziehungsweise in Aussicht genommen
sind : Sicherung und Neuverputz des Turmes und der Kirche ;
Ausmalung des Innern; Einsetzung von Glasmalereien;
Neuersatz des liturgisch ungenügenden Tabernakels; Neu-
fassung der Altäre, der Kanzel und des Rahmens vom Hoch-
altarbilde; Umguß der Glocke. Drei Statuen (St. Lorenz,
Mitteilungen der k. 1l. Zentrul-Kommission igoö
Mater Dolorosa, Johannes) sollen veräußert werden. Hie-
gegen spricht sich die Z. K. aus.
Rum, Altwirtshaus.] Konserv. Deininger berichtet,
daß das an seinen Fassaden mit Freskobemalungen im
Rokokocharakter gezierte Gebäude in neuester Zeit durch
eine lichtockergelbe Tünche dieser Zierde im Erdgeschosse
beraubt wurde. Das künstlerisch wertvolle figurale Fresko
inmitten der südseitigen Giebelfront (Madonna mit hl. Jo-
hannes dem Täufer und Katharina als L^mrahmung einer
Sonnenuhr) blieb erhalten, desgleichen die gemalten Fenster-
umrahmungen im 2. Stockwerke; jene im 1. Stocke wurden
in ihrem unteren Teile durch eine leichte Übertünchung
beschädigt. Die Tünche an dem reich bemalten Eckerker
wurde tunlichst wieder entfernt, so daß an zwei Seiten
desselben die Freskobemalung gut sichtbar ist, an den
beiden übrigen Seiten jedoch verschleiert erscheint.
Schenna, Pfarrkirche, Martinskapelle.] Da sich
die Pfarrkirche als zu klein erweist, gedenken die lokalen
Faktoren eine neue Kirche zu bauen, welcher nicht nur
die baulich und architektonisch hochinteressante alte Pfarr-
kirche, sondern auch die westlich von derselben befindliche
St. Martinskapelle — ein hervorragend wertvolles Denkmal
romanischer Architektur — zum Opfer fallen soll.
Die Statthalterei und die Z. K. hatten, bei voller Wür-
digung des Kultusbedürfnisses, ihre Meinung dahin präzisiert,
daß die St. Martinskapelle unbedingt intakt zu erhalten ist
und daß entweder bei vollständiger Erhaltung der alten
Kirche die neue Kirche an einer andern Stelle zu erbauen
wäre, oder aber, daß unter tunlichster Erhaltung des alten
Bauzustandes durch eine entsprechende Verlängerung und
Verbreiterung der alten Kirche der erforderliche Raum ge-
wonnen werde.
Da die Verlegung der Kirche an eine andere Stelle
mehrfachen Schwierigkeiten begegnet, so wurde vom Archi-
tekten Schulz ein Variantenprojekt ausgearbeitet, welches
die Rekonstruktion der alten Kirche versucht und welches
sowohl der Forderung nach Erhaltung derselben, sowie der
St. Martinskapelle, als auch dem Bedürfnisse nach Erwei-
terung des Gotteshauses Rechnung trägt. Mit diesem Pro-
jekte waren die Statthalterei und die Z. K. einverstanden
und es fand am 10. November 1. ]. eine Lokalkommission
statt, um mit den lokalen kirchliclien und autonomen Fak-
toren hinsichtlich der Bauführung eine Einigung zu erzielen.
Dieser Kommission wurde seitens der Kirchenverwal-
tung ein neuer Entwurf vorgelegt, welcher die Martins-
kapelle in ihrer Totalität erhält, ferner von der alten
Kirche den Turm, das Presbyterium und die daranstoßende
Johanneskapelle. Dem Entwürfe wird seitens der kirch-
lichen Faktoren aus folgenden Gründen der Vorzug vor
dem Projekte Schulz gegeben: Es wird dem gesteigerten
Raumbedürfnisse in viel besserer Weise entsprochen und
für lange Zeit auch dann noch genügen, wenn der Ort in-
folge eines Eisenbahnbaues ungewöhnlich rasch wachsen
würde; das in dem Entwürfe vorgesehene geräumigere
Presbyterium erscheint für Kultuszwecke und die Unter-
bringung der Schulkinder viel geeigneter als das in dem
Projekte Schulz beibehaltene alte Presbyterium; die Kirche
30
439
Tätigkeitsbericht
440
würde frei stehen, während nach dem Projekte Schulz das
nördliche Seitenschiff allzu tief in das Terrain eingesenkt
erschiene; die Kirche stünde dann im selben Niveau wie
die Martinskapelle; es würde eine genügend geräumige
Sakristei gewonnen, was nach dem Projekte Schulz nicht
der Fall ist, die Kirche würde unter der Feuchtigkeit nicht
zu leiden haben, durch die Niederlegung des Langhauses
würde ein sonniger, hübscher Friedhofsraum gewonnen
werden und endlich würde die Kirche einen ästhetisch un-
gleich günstigeren Eindruck machen.
Die Vertreter der Gemeinde überlassen die Ent-
scheidung über die Art des Kirchenbaues den anderen maß-
gebenden Faktoren und erklären sich zufriedengestellt,
wenn die Kirche genügend geräumig, dauerhaft und
möglichst billig hergestellt wird.
Die Vertreter der Statthalterei und Z. K. erklären,
den vorgelegten neuen Entwurf nicht befürworten zu können.
Der nach Xiederlegmig des Langhauses übrig bleibende
Rumpf der alten Kirche repräsentiert nicht mehr das
Denkmal, um dessen Erhaltung sich die staatliche Denk-
malpflege bemüht. Durch die Masse der neuen Kirche
wird der Rest des alten Gotteshauses, dessen zwar er-
haltener Turm in dem Baukörper geradezu versunken er-
scheinen, ihn aber nicht beherrschen würde, zweifellos
zuviel gedrückt und käme nicht in der richtigen Weise
zur Geltung. Auch würde das ganze Ensemble des Neu-
baues mit den erhaltenen Teilen der alten Kirche voraus-
sichtlich auch nicht annähernd mit dem Landschaftsbilde
so harmonieren, wie der Erweiterungsbau nach dem Projekte
Schulz, der das jetzige Bild im wesentlichen unange-
tastet läßt.
Dagegen würde das Projekt Schulz den Ansprüchen
der Denkmalpflege und wohl auch jenen des Kultus ent-
sprechen. Es stellt sich mit der Erhaltung von Presby-
terium, Turm, Johanneskapelle und Langhaus auf den
Standpunkt der möglichsten Erhaltung der alten Kirche,
nimmt nicht nur auf die Normalziffer des regelmäßigen
Kirchenbesuches Rücksicht, sondern trägt auch einem
größeren Kirchenbesuche bei außerordentlichen Anlässen
Rechnung und stellt sich weitaus billiger als der vorge-
legte neue Entwurf. Da dieser den größten Teil des Fried-
hofterrains in Anspruch nehmen würde, müßte im Falle
seiner Realisierung sofort die auch nur mit beträchtlichem
Kostenaufwande lösbare Frage eines neuen Friedhofes auf-
gerollt werden.
Schenna, St. Georgskapellc, Seitenaltar.] Da
nach Aufstellung der Kirchenbänke die Raumverhältnisse
äußerst beschränkt sind, gibt die Z. K. zu der Entfernung
des Seitenaltars, der mit seinem einfachen Unterbaue
keinen kunst- oder historischen Wert besitzt und sich als
bloßer Notbehelf darstellt, die Zustimmung, wenn die beiden
gotischen Figuren (St. Nikolaus und Wolfgang) auf dem-
selben auf einfachen Konsolen in der Kirche aufgestellt
werden. Ebenso wäre das hinter den Kirchenbänken unbe-
achtet liegende Altarbild mit Rahmen an der linksseitigen
Kapellenwand anzubringen.
Schwaz, Pfarrkirche.] Konserv. Wieser berichtet;
Durch die Entfernung des Gewölbeverputzes können die
Richtungslinien der früheren Gewölbsrippen mit Sicherheit
verfolgt werden, so daß das Rippennetz deutlich zutage
liegt. Die Beschädigungen des Gewölbes sind viel weiter-
gehende und tiefergreifende, als ursprünglich anzunehmen
war. Die Wiederverwendung der Innenausstattung (Orgel,
Betstühle, Seitenaltäre, Emporebrüstungen, Grabmale) wurde
zugesichert; nur die beiden Hauptaltäre sollen durch neue
ersetzt werden. Hiegegen spricht sich die Z. K. aus.
Spinges, Friedhof.] Konserv. Eggkr berichtet,
daß der durch die Freiheitskämpfe rühmlichst bekannte
Friedhof zu klein ist und nach Osten erweitert werden
soll; außerdem wäre auch die Abgrabung des Terrains
der inmitten des Friedhofes stehenden Pfarrkirche zwecks
Entfeuchtung der letzteren notwendig. In lokalen Kreisen
machen sich lebhafte Bedenken gegen diese Herstellungen
geltend, welche das charakteristische Gepräge des Fried-
hofes verwischen würden. Die Z. K. pflegt weitere Er-
hebungen.
Stans, Luurentiuskirche]. Die Z. K. verwendet
sich neuerlich mit allem Nachdrucke dahin, daß die für
das Landschaftsbild charakteristische und durch die Stuck-
dekorationen des Presbyteriums kunstgeschichtlich inter-
essante Kirche und in derselben die Retablen zweier Seiten-
altäre, zwei Grabsteine aus Marmor, ein Türschloß der
Sakristei und zwei Glocken erhalten bleiben. Mit lebhaftem
Bedauern vernimmt die Z. K., daß der Hochaltar vom
Jahre 1830 und eine Spätrenaissancekanzel, ohne Einholung
obrigkeitlicher Genehmigung, in das Ausland verkauft
wurden, und strebt die Rückerwerbung dieser Objekte an.
Trient, Maria Maggiore.] Das k. k. Ministerium
f. K. u. XJ. bewilligt zu den Kosten der Sicherungsarbeiten
am Turme eine Subvention von 2000 K.
Vorarlberg
Glopper Burg.] Konserv. Klf.iner berichtet, daß es
in Absicht stehe, die Dachung neu herzustellen und den
mit dem Einstürze drohenden Wehrturm wieder aufzu-
bauen. Die Z. K. pflegt weitere Erhebungen.
Hohenweiler, Pfarrkirche.] Konserv. Kleiner be-
richtet: Die Altäre wurden neu gefaßt und marmoriert,
das Innere des Langhauses erneuert, die Stations- und
Apostelbilder retouchiert. Ein altes aus dem XVII. Jh.
stammendes, auf dem Dachboden verwahrtes^ Hochaltar-
blatt wird restauriert und wieder zum Schmucke des Hoch-
altars verwendet. Endlich wurde die Kirche entfeuchtet
und für eine bessere Ventilation vorgesorgt.
Röthis, Pfarrkirche.] Konserv. Kleiner berichtet,
daß das gotische Sakraraentshäuschen und die an der
Wand des Langhauses befindlichen Grabsteine gereinigt
wurden ; die Stuckaturen erhielten eine neue Fassung, die
Deckenfresken wurden gereinigt; die Kanzel, welche zwei
Grabsteine verdeckt, wird durch eine neue ersetzt.
DRUCK VON RUDOLF M. ROHRER IN BRUNN
INDEX
I \''erzeichnis der in den „Personalien'
genannten Namen
Acliatz I
Adamck 97
Ankert 97
Äugst 294
Bauer 329
Bayer 66
Bizzarro 32g
Blank 329
Braun 258, 394
Campi 65
Casagrande 63
Castelliz 66
Celakowsky 30. 294
Cervinka 258
Chytil 98, 294
Czemy 394
Dachler 1 29
Dan 294
Deininger 30
Demel 258
Devaty 97
Doubrava 293
Dvorak 197
Egger 66, 394
Eichler 394
Kmler 97
Engl 97
Felcmaiin 97
Fournier 294
Franke 31
Frankl 31
Friedrich 31
Frischauf 294
Glocker 393
Gnirs 394
Goebel 66
Graus 30. 393
Groesser 393
Grienberger 129
Gunolt 30
Haberl 394
Hager I
Heidrich 394
Heiich 97
Herain 31
Hermann 30, 3 I
Herzmanowsky 294
Hibsch 294
Hilbert 97
Hofmann 31
Holey I, 225
Hostas 97
Imhof 165
Innerhofer 393
Jaksch 394
Jawanske 97
Jelinek 294
Jerabek 97
]ohn 97
Jung 3^9
Katschthaler 66
Kenner 393
Ketrzynski 31
Knoll 32Q
Knott 294
Koudelka 258
Kratochwil 129
Kristinus 97
Kropacek 3 1
Kubitschek I
Kudernatsch 66
Lacher I
Lacina 394
Löhr 294
Latzel 97
I.oos 293
I.uschin 30
Ludwig 97
Maczynski l
Maionica 31
Makowsky 394
Mares 97
Marun 394
Matiegka 97
Mayreder 30
Meindl 31
Meli Anlon 23S
Meli Richard 329
Moerath 97
Moscon 258
Much 257
Muczkowsici 257
Mudrich 66
Nemec 97
Neuwirth 393
Pauker 65
Plesser 394
Pens 329
Przybyslawski 3 1
Ratli 22|;
Richter 258
Riedling 225
Romstorfer 258, 393
Schernthaner 394
Schmidt Georg i, 97
Schmidt Richard 32g
Schmidt Valentin 97
Schragl 394
Schubauer 258
Schwerdtner 223, 294
Sickel 98
Sliorpil 2,8. VH
Skribany 31
Smid 98
Smirich 258
Smycka 2^8
Stegensek 30
Stein gS
Stübclicn-Kircliner 293
294
Swoboda I
Tamino 2,8
Thiel 238
Tomkowicz 393
Tragaii 31
Trapp 3g4
Turecek 3g4
Valentinitscli 66
Vancsa 225
Vanek 98
Weber 22;, 394
Weckbecker 2g
Weslowski 2g4
Winkler 32g
Wintera gS
Wirth 98
Wist 30, 197
Zahn I, 258
/.mavc I 2g
II Ortsregister
Bü. ^ Böhmen. Bu. Bukowina. D. = Dalmation. G. Ualizien. Kä. Kärnten. Kr. ■ Krain. Kü. - Küstenland. .M;i. - Mähren.
NÖ. = Nioder-Österreich. OÖ. = Ober-Österreich. Sa. - SaUburg. Schi. = Schlesien, .«it. Sti-Iorm.irk. T. Tirol. V. Vorarlhcrc.
Adriach (St.) Filialkirche 222. 289
Aggsbach (NÖ.i I'farrkirche in der Kar-
tause 57
Ahm (T.) NilSlische Krippe 62
Aichberg (Kä.) FilialUirche 311
.Mitteiluntiin tlci- k. k. Zi*ntr;il-K<miinission iqrH
Aigen (Sa.) Skulpturen 376
Albrechtic iBö.) Fili.alkirche 351.
Altenburg, Deutsch- (NÖ.) Pfarrkirclu-,
Wandmalereien 284
Allen markt im Tale (NÖ.) Kapelle 31(1
Altlcngbach (NO.) PAirrarchiv 19
.■Vlthart (Mä.) Gemeinde.archiv 1 +
Altmannsdorf (NÖ. Wien XIIl Pfarr-
kirche, Gemälde 116. 316
Alimünster (OÖ.) Pfarrkirche 121
31
443
Index
444
A 1 1 - S a n d e z (G.) Schulgebäude der Klar js-
sinnen 207
Anzbach (NÖ.) Pfarrarchiv 19
Aquileja (Kü.) Dom Wandmalereien 7O.
184, 240
— Staatsmuseum 1 7 1
Arbora (Bu.) gr.-or. Kirche 7. 49
Arch (Kr.) Pfarrkirche, Or_<;el 142
Arco (T.) KoUegiatUirche 62
Arnsdorf, Mitter- (NÖ.) Türkentor 79.
116
Aschacha.d. Donau (OÖ. ) Gemeindearchiv
219
Aspach (OÖ.) Pfarrarchiv 88
Asparn a. d. Zaya (Nu.) Funde 84
AsperUofen(NÖ.) Pfarrkirche, Zubau284
— Pfarrarchiv 19
Atzgersdorf (NÖ.i Pfarrkirche, Altäre
284
Auer bei Bozen (T.i St.-l'elerskirche 224.
326
Auerbach a. Inn (OÖ.) Pfarrkirche 20
.\uersperg (Kr.) Filialkirche hl. Achatiu^
282
Auersthal (NÖ.) Pfarrkirche 189
Aufkirchen (T.) Wehrtum 125
Augsdorf bei Velden (Kä.) Pfarrkirche,
Altäre 112
Aujezd, Unter- (Bö.) Kirche 4
Aupa, Nieder-Klein (Bö.) Pfarrkiichi'
407
Aurolzmiinstcr (OÖ."l Koinmunalarchiv
20
.\uscha (Bö.) Grabsteine 356
Aussee (St.) Pfarrkirche, Grabstein 89. 324
Aussig (Bö.) Museum 304
— städtisches Funde 304
Baden (NÖ.) neolithische l-'unile 79
— Pfarrkirche 116
— Herzogshof 424
— Theatergebäude 79
— RoUet-Museum 370
— Verein der n.-ö. Landesfreundc 14g
Badgastein (Sa.) Nikolauskirche, G eraälde
123
Barbana (Kü.j Wallfahrtskirche -(>
Barbariga Punta (Kü.) Villa 144
Baumgarten a. d. March (NO.) Funde 316
Baumgartenberg (OÖ.) Zisterzienser-
kirche 122
Bautzen, Unter- (Bö.) Pfarrkirche 2. 199
Bayern, gesetzliche Regelung der Denk-
malpflege 396
BSla (Bö.) Pfarrkirche 276
B e 1 o h r a d (Bö.) Pfarrkirche, Hochaltar 200
— Lokalmuseum 69
BelScica Alpe (Kr.) Fund 142
St. Benigna (Bö.) Kirche 3. 70
Bensen (Bö.) Kapelle zu den 14 Not-
helfem 133
— Stadtmauer 133
— Stadt. Museum 70. 102
Berg (Kä.) Kamer 365
Berneck bei Kauns(T.) Schloßkapelle 12,
Beschin bei Klatlau (Bö.) Münzfund 233
Bezdez (Bö.) Burg, Kapelle 47
Bialka (G.) Holzkirche 112
Biedermannsdorf(NÖ.) Pfarrkirche 149
Bielitz (Schi.) Pfarrkirche 378
Bierbaura (NÖ.) Pfarrkirche 371
Billichgraz (Kr.) Schloß, Brunnen 1S3
Bischofwarth (NÖ.) Filialkirche 150
Bisenz (Mä.) Pfarrkirche, Madonnenbild
J3- 145
Bivio (Kü.) römische Funde 51
Blahovka, Untere- bei Kroniioritschcn
(Bö.) Grabungen 179
Bodenhof im Gailtal (Kä.) Fund 416
Bodesid (Kr.) Filialkirche, Malereien ;o.
183
Boharna (Bö.) Kirche 40?
Böhm. -Brod (Bö.) Dekanalkirche 200
Böhm.-Kamnitz (Bö.) Museum 70
Bogliuno (Kü.) Kastell 184, 418
Bosco Sevie (Kü.) antikes Trümmer-
feld 51. 76
Bozen (T.) St. Oswaldskirche 38 1
— Pfarrkirche, Turm 193, Md
Brand (NÖ.) Pfarrkirche 189
— bei Tachau (Bö.) Pfarrkirche 133
Brandeisa. d.A. (Bö.) Pfarrkirche, Fried-
hof, Umgebung 47. 233
Branzoll (T.) St. Leonhardskirche 159.
436
Braunau a. Inn (OÖ.) Fund 190
— Stadtpfarrkirehe, Orgel 375
Brdo Pfarie Jauchen (Kr.) Nikolauskapelle
183
Bregenz (V.) Holzbrücke 327
— ehemaliges Gesellenspital, Fresken 224
— Landesarchiv, Tätigkeil 1905 — 1907,
256
— Ausgaben für Denkmalpflege 64
Brezje (Kr.) St. Kanzianskirchc, Gemälde
366
Bfeznic (Bö.) Dekanalkirche 200
Brionigrandc (Kü.) St. Germanuskirche
114
— Val Madonna, Basilika 240
Brionische Inseln (Kü.) Funde 52
Brixen (T.) Gasthof zum Elefanten, Fresko
Brixen im Tale (T.) Pfarrkirche 193. 437
Brixlegg (T.) Kupferschmiedhaus 125
Brod, Böhm.- (Bö.) Dekanalkirche 200
— Deutsch- (Bö.) Profanhaus 276
— Ung.- (Mä.) Johanneskirche 14;
— hei Wocheiner Feistriz (Kr.) Filial-
kirche, Fresken 50, 183
Bronislawaberg bei Krakau (G.) Funde
310
Brück a. d. Leitha (NÖ.I Funde 424
— Römerstein 317. 371
— Wiener Tor 284. 317
— a. d. Mur(St.)Propsteikirche, Grabsteine
89- 324
Brunn (Mä.) Magdalenenkirche li
— Minoritenkirche, Lorettokapelle 53
— Nonnenhauskapelle I45. 3 15. 368
— Dominikaner-Kreuzgang 186. 210
— Landesarchiv 1 1
Brunneck (T.) alte Mühle, Fresko 290
— Privathaus, Fresko 224
Bubendorf (NÖ.) Münzfund 57
Budweis (Bö.) Klosterkirche 47
— Holzplafond 201
— Synagoge 200
Budwitz, Mähr.-(Mä.l Gemeindearchiv 14
Bukowina, Klosterkirchen, Malereien
414
Bürserberg (V.) Pfarrkirche 27
Bystrei bei Gablonz (Bö.) Pfarrkirche,
Kreuzweg 177
Canfanaro (Kü.) Pfarrkirche 209
Canzianberg bei Malestig (Kä.) Funde 113
Carnuntum Grabungen 173
Caslau (Bö.) Dekanalkirche 102. 407
— Verein Vcela (^aslavsk.i 201
Cassione bei Veglia iKü.1 Franziskaner-
kloster 209
("atena, Val- (Kü.) römische Funde 52.
170
Cattaro (D.) Verein Bokeljsko starinoskn
drustvo 279
Celovnik (St.) Filialkirchezum hl. Geist 23
Cerckvic (Bö.) Grabsteine 408
(Je rnotin-Kelc (Mä.) Fund 368
Cervena Recic (Bö.) Pfarrkirche, Grab-
stein 201. 276, Madonnenst.itue 408
— erzbisch. Schloß, Sgraffiti 201. 2 7(j
Cherso (Kü.) Pfarrkirche, Gemälde 283
— Stadttor del Prato 76
Ihraeleschen, Groß- (Bö.i Pfarrkirche,
Turrahelm 177
Chocimierz (G.) Fund 207
Chotieschau (Bö.) Dupovzenkapelle 356
Chotoric (Bö.) Pfarrkirche, Inschrift 210
Christberg bei Silbertal (V.) St. Agatha-
kapelle 383
445
Index
446
Christendorf am Hemmaberge (Kä.)
Grabungen 365
Christo-Punta bei Pola iKü.l Christus-
kapelle 115
Chrudim (Bö.) Pestsäule 356
Cilli (St.) Funde 289. 380. 432
— Ober- (St.) Burgruine 250
Cimburg iMä.) Burgruine 54. 76
Cirkovec bei Polstrau (St.) Grabungen 290.
433
Collisi, Monte (Kü.J Grabung 171
( 'rmosuj ice bei Rudolfswerth (Kr.) Fund
208
Curzola (D.) Abteikirche 74
— .Stadtmauern 9
Czernosek, Groß- iBö.) Grabungen 107
Dabrowa (,G.) Schloß 415
Dajano (T.) Kirche, Christoforusbild,
Schutzdach 63. 326
Deutseh- Altenburg (NÖ.) Pfarrkirche,
Wandmalereien 284
Deutsch-Brod (Bö.) Profanhaus 276
Deutschdorf, Unter- (Kr.) Funde ;o
Deutsch-Gereuth (Kr.) Filialkirche,
Altar 282
Deutsch-Gießhübel (Bö.) Pfarrkirche
178
Dobraken (Bö.) St. Georgskirche 276
Dobrowitow (Bö.) Filialkirche zum hl.
Wenzel 133
Dol bei Cittavecchia (D.) Pfarrkirche,
Altarbild 9. 109. 136
Dolec (Kr.) Filialkirche, St. Andreas 183
DöUach (Kä.) Kirche, Malereien 10
Doupov (Bö.) Fund 70
Doxan (Bö.) ehemaliges Kloster, Portal 35O
Dragomirna (Bu.) Basilianerkloster 130.
Kirche, Altartuch 278
Drahoraischl (Bö). Menhir 304
D razgo5e(Kr.)Pfarrkirche, Altäre, Kanzel
10. 75. 183
Drum bei Böhm.-Leipa (Bö.) Statuen-
gruppe 178
Drvenik (D.) Pfarrkirche, Erweiterung 206
Dürnberg bei Haliein (Sa.) Schulhaus 1^7
Dürn stein (NÖ.) Pfarrkirche 371
— Klarissinnenkirche 371
— Stadtmauer 1 17
Ebenfu rth (NÖ.) Pfarrkirche425, Archive
17
Ebersdorf,Groß-(NÖ.) Pfarrkirche 117.
151
Eberstein (Kä.) Römersteine 10
Eferding (OÖ.) Stadtarchiv 219
Egcr (Bö.) .Museum 103
Egg bei Hermagor (Kä.) Pfarrkirche St.
Michael, Glasmalereien 112. 366
Eggenburg (NÖ.)Pfarr- (Stephans-) kirche
245
— Brunnen am Hauptplatze 284. 317
— Sparkassagebäude 245
— Krahuletz-Gesellschaft, Tätigkeit 1907
Egk (Kr.) Fund 142
Ehrengruben(Kr.) Filialkirche 208. 36O.
416
— Bildstock 183. 416 t
Eibesthal (NÖ.) Fund 121
Eidlitz (Bö.) Pfarrkirche 408
Eiersdorf (Kä.) Filialkirche 113
Eisenerz (.St.) Pfarrkirche St. Oswald 325
— • Erzberg Kreuz 23
Eisgarn (NÖ.) Propsteikirche 57
Eisgrub (Mä.) Fund 373
Eitenthal (NÖ.) Wegsäule 42O
Elbogen (Bö.) Dreifaltigkeitssäule 304
Elend, Maria- (Kä.) Pfarrkirche 281
Eisarn im Straßertale (NÖ.) Pfarrkirche
117
Emmersdorf (NÖ.) Münzfund 371
— Profanhaus, Gitter 285
Enns (OÖ.) Funde 156
— Malereien im Turme des Lehner-Brau-
hauses 60. 430
— Musealverein L<iurcacum 191
Enzersdorf, Maria- (NÖ.) Archiv 19
Ephesus Grabungen 166. 175
Erzberg (St.) bei Eisenerz Kreuz 23
Faedo (T.) alte Kirche 91
Falken stein (Ku.) Burgruine 36(5
Fallbach (NÖ.) Pfarrkirche T17
Fasana (Kü.) Funde 419
Feldkirch (V.) Frauenkirche in der Vor-
stadt 328
— Johanniterhaus 64
— Schießstätte 64
— Wasserturm 128. 25b
Kels am Wagram (NÖ.) Pfarrkirche 42I)
Kisella bei Pola (Kü.) röm. Funde 410
St. Florian zwischen Neumarkt und
Salurn (T.) Florianskirche 193
Förthof bei Stein (NÖ.) Fund 118
— Filialkirche 1 18
Francowa Lhotta (Mä.) Pfarrkirche 54
Frauen bürg (St.) Ruine 90
Freistadt (OÖ.) Münzfund 60
— Urkunde 20
- (Schi.) Rathausturra 379
Friedek (Schi.) Jodokuskirche 249
Fricdland (Bö.) Stadtkirche, Rudern-
K.apelle 408, Holzbrückc 202
Friesach (Kä.) Ruinen am Petersberg
10. 113
Fügen (T.) Schloß, Denksäule 92
Fürth (NÖ.) Gemeindearchiv 83
Qaber, Groß- (Kr.)F ilialkirche 209. 4 i'i
Gaflenz (OÖ.) Kommunalarchiv 219
Gais (T.) Totenkapelle, Malereien 63
Gaishorn (St.) Pfarrkirche 90. 124
Gallneukirchen (OÖ.) Pfarrkirche 247.
430
Galtür (T.) Pfarrkirche 24. 12;. 290. 326
Gaming (NÖ.) Pfarrkirche 245
(iansbach (NO.) Pfarrkirche, Gemälde
426
Garsten (OÖ.) Fund 375
— Pfarrkirche 88. 122.288. 430, Gobelins
88. 248
— Stiftsgebäude 430
— Bertholdusbrunnen 431
Gastern (NÖ.) Pfarrkirche, Hochaltarbild
80
Gaubitsch (NÖ.) Pfarrkirche 58. 189
Geiersberg (Bö.) Mariensäule 134
Geinberg (OÖ.) Pfarrkirche, Grabsteine 20
Gelsa (D.) Tor, griechischer Turm 74
St. Georgen a. Reith (NÖ.l Pfarrkirche
118
— a. d. Gusen (OÖ.) Kommunalarchiv 220
— bei ToUett (OÖ.) Pfarrkirche, Statuen
88. 122. 288
— i. W. B. (St.) Pfarrkirche, Hochaltar 90
(jereuth, Deutsch- (Kr.) Filialkirche,
Altar 282
St. Gertraud (Kä.) Glasfenster 280
Gc witsch (Mä.) Pfarrkirche 140
— Stadttor 146
Gießhübel, Deutsch- (Bö.) Pfarrkirche
178
St. Gilgen (Sa.) Pfarrkirche 377
Glinzendorf (NÖ.) FiUalkirche 2S,s
Glopper bei HohcnemsjV.) Burg 3S3. 440
Glurns (.T.) Stadtbild 326
— Turmkasemgebäude 125
(imünd (NÖ.) Hausiat 80
(i munden (OÖ.) Stadtarchiv 220
Godrusch (Bö.) Stiftskirche 233
Goed (St.) Bischofskapelle, Malereien 124
— Pfarrkirche, Ornat 15S. 192
Göflan (T.) Walpurgis-Kirche 437
Gojau (Bö.) Pfiirrkirche 408
Goldenkron(,Bö.) Kloster3, Gemälde 408
Goldenstein (Sa.) Schloß 378
Golesz bei Jaslo (G.) Schloßruiue 181
Gologorica (Kü.) Grabmal des Q. I.a-
liienus 242
31*
44:
Indes
44S
Görz (Kü.) Domsakristei, Malereien 11.314
— Rastellgasse 27, Gemiilde II. 283
Gostece (Kr.) FUialUirclie 312
Götzis (V.) Gemeindearchiv 256
Gradisce (Kr.) Filialkirche St. Veit, St.-i-
tuen 184
Gradnitz (NÖ.) Betkapelle, Turmbau 215
Grado (Kü.) frühchristliche Funde 52
— Grabungen 172
— Domkirche, Altarbilder 283
Grafendorf (Nu.) Pfarrkirche 213
Gramilach (Kä.) Fund 114
Granz bei Marbach (NU.) Naturdenkmal
151. 426
Graupen (Bö.) Pfarrkirche 48
— Archivalien 74
Graz (St.) Domkirche 124
— Landplagenbild öl. 192
— Pfarrkirche Mariahilf, .Sakristei.schraiik
158
— St. Lconhards-Friedhof, Grabmal 23
— landschaftliches Zeughaus 192
— Statthaltereiarchiv, Tätigkeit 1907, 249
Greifenstein i,NÖ.) Ruine Ijl. 21G
Grein (OÖ.)-Krems (NÖ.) Bahnbau 155.
216
— Ortsbild 375
Greinburg (OÖ.) .Schloß 37;
Grießbach (NÖ.) Pfarrkirche 317
Griesfeld bei Bemdorf (NÖ.) Funde 317
Gricskirchen (OÖ.) Rathaus 321
— Stadtarchiv 220
Gröbming (St.) Pfarrkirche 433
Grofi-C/.ernosek (Bö.) Grabungen 107
Ci roti-Chmel eschen (Bö.) Pfarrkirche.
Turmhelm 177
Groß-Ebcrsdorf (NÖ.) Pfarrkirche 117.
151
Groß-Gaber (Kr.) Filialkirche 209. 41G
Großgmain (Sa.) Pfarrkirche 248. 432
Groß-Haselbach (NÖ.) Pfarrkirche 80.
245
Groß-Karlüwitz (Mii.) Pfarrkirche 420
Groß-Kozojed (Bö.) Holzkirche 357
Grünsbach (NÖ.) Fund 371
Grybow (G.) Katharinenkirche 238
Guntramsdorf (NÖ.) Archive 19
Gurdau (MS.) Pfarrkiche 313
Guik (Kä.) Dom 138
Gutenstein (NÖ.) Archiv 18
Guttcnberg bei Wciz (St.) Pfarrkirche,
Hochaltarbild 124. 290. 432
Hadersdorf a. Kamp (NÖ.) Funde 80
— Stcinlberge, Fund 373
Hafling (T.) Filialkirchc Katharina i. d.
Scharte 326
Haid (Bö.) Pfarrkirche, Fresken 104
Hai da (Bö.) Ortsbild 4
Haindorf (Bö.) Wallfahrtskirche 4. 104
Hall (T.) ehemalige Stiftskirche 12G. 193
Hallein (Sa.) Pfarrkirche, Kirchhofein-
gang, Grabsteine 157, 249
Hallstatt (OÖ.) I.öckerbrunnen 43"
Hals (Bö.) Pfarrkirche, Inventargegen-
stände 70
Hart bei St. Peter (St.) Holzrelief 90
— im Zillertale (T.) Pfarrkirche, Glocken
126. 254
Hartenstein (NÖ.) Burgruine i;
Haselbach, Groß- (NÖ.) Pfarrkirche 80.
Haslau (Bö) Kirche 17S
Hauskirchen (NÖ.) Filialkirchc St. Ul-
rich, Altar, Statuen 119
Hausleiten (NÖ.) Pfarrkirche 245
— Gemälde A. H. Dreifaltigkeit 285
Heiligenblut (Kä.) Pfarrkirche 182. 207
Heiligenstatt bei St. Lambrecht (St.)
Filialkirche 192
H cincrsdorf (Bö.) Pfarrkirche 202
Hemmaberg (Kä.) Grabungen 239
Herbstenberg bei Toblach (T.) Edel-
sitz 193
Hermanic bei Vilimov (Bö.) Filialkirche
St. Bartholomäus 178
Hefmanmestec (Bö.) Marienkirche 178
Hern stein (NÖ.) Pfarrkirche 189
Her rcnbaumgarten (NÖ.) Funde 247
Hessen, gesetzliche Regelung der Denk-
malpflege 331
Himlierg (NÖ.) Pfarrkirche 1 89
Hinterhaus bei Spitz (NÖ.) Ruine 58
Hirschegg (V.) Kirche 28
Höbersdorf (NÖ.) Pfarrkirche 119
Hoche])pan (T.) Funde 326
Hochgallmig (T.) Pfarrkirche 24. 193.
437
Hodkov (Bö.) Wenzelskirche 408
Hof am Leithagcbirge (NÖ.) Pfarrkirche
190
Hohenberg (NÖ.) Pfarrkirche, Grab-
stein 15
Hohcnbregenz (V.) Ruine 28
Hohenems (V.) Burg Glopper 3S3. 440
Hohenmauth (Bö.) Dekaualkirchc.
Glockenturm 178; Presbyteriurasgittcr
70. 178; Hochaltar 356
Hohenweiler (V.) Pfarrkirche 440
Holtschitz (Bö.) Pfarrkirche 70
Hörersdorf (NÖ.) Pfarrkirche, Sakristei-
zubau I 5 I
Horinoves (Bö.) Johannesstatue 409
Hostonitz (Bö.) Hallstatlfund 108
Hotzcndorf (Mä.) Holzkirche 12
Hradisch (Mä.) Garnisonsspital {ehem.
Prämonstratenserkloster) 210
Hradisch, Kloster- (Mä.) Statuengruppe
des hl. Johannes 147
Idria (Kr.) Profanhaus 239
I g g (Kr.) St- Georgskirche 5 1
Iglau (Mä.) St. Ignatiuskirchc 187
— Jakobskirche 115
— Stadtarchiv 15
11z (St.) Pfarrkirche, Erweiterung 2;i
Imbach (NÖ.) Pfarrkirche i;i
— Holzrelief 1 5
Im st (T.) Pfarrkirche 194
— hl. Grabkirchlein 194
— St. Lorenzkirchlein 194
Innerlaterns (V.) Pfarrkirche 2;6
Tnnichen (T.) Stiftsarchiv 24
Innsbruck (T.) Franziskaner- Hof kirchc
326
— St. Johannes-Nep. -Kirche 223
— altes Rathaus 380
— Landhaus I 25
— Regierungsgebäude 38 1. 436
— Wilten, Triumphpforte 43(1
Jadown iki -l'odgorne (G.i Holzkirche
310
St. Jakob (T.) Kirche. Christophorus-
Fresko 224
— im Roscnlale (Kä.) Pfarrkirche, .\ltar
182. 208
Jamnitz (Mä.) Gemeindearchiv 14
Japons (N(X) Pfarrkirche, Fresken 246.
371
J aromer (Bö.) Dekanalkirche,' Portal 304.
357
Jaroslau (G.) Fund von Kanonenrohren
75- 138
— St. Johanniskirche, Gräber 75
Jentschowitz (Bö.) Kirche 2. 409
Jilowy (Bö.) Schloßkapelle, Altargemälde
357
St. Johann in Kngstetten (NO.) Fund
= S5
— im Pongau (Sa.) Ausstellung von volks-
kundlichen Gegenständen 376
— am Wocheinersee (Kr.) Kirche 283
Jordanöw (G.) Holzkirche, Glockenturm
3G5
Judenburg (St.) MagdalenenUirche 124.
192; Malereien 25 1
J ungbunzlau (Bö.) Kreisgerichtsgebäude,
Sgraffiti 104. 410
— Wenzelskirche (Beth.aus <ler böhmi-
schen Brüder) 134. 27O
449
Index
450
Kaaden (Bö.) Dekaiialkirche 4.. 4.H
— Heiligenturm 202
Kagran (NÖ., Wien XXI) St, Johannes-
statue 284. 310
Kahlenberg (NÖ.) Josel'sldrche 24;
Kaiische (Kr.) Filialkirche zum hl.
Kreuz 417
Kamiiitz, Böhm.- (Bö.i Museum 70
Karbitz (Bö.) Pfarrarchiv, Gedenkbuch 74
Karlowitz, Groß-(Mä.) Pfarrkirche 420
Katharein (Schi.) Kreuzkapelle (Schwe-
denkirche) 157. 192
Katowitz (Bö.) Pfarrkirche 410
Kauth (Bö.) Kapelle 134. 202
Kelc-Cernotin (Mä) Fund 368
Kemating (.Sa.) röra. Wohngebäude 377
Kertinabei St. Veit (Kr.) Filialkirche 1S4
Kimpolung (Bu.) Fund 278
Kirchbach (Kä.) St. Danielskapelle 312
Kirchberg (OÖ.) Pfarrkirche, Grabsteine
221
— am Walde (KÖ.) Grabkreuze 80
Kitzbühel (T.) Kupferschmiedgrabraal
159
Klagenfurt (Kä.) Landhaus, Wappen-
saal, Malereien 138
— Truppenspital, Kapelle 10. 416
— • Archiv des Gurker Domkapitels 75
Klapavica (D.) Grabung 169
Kläster bei Opocno (Bö.) Fund 202
— Filialkirche 202
Klattau (Bö.) Dekanalkirche, Fresko 276
Klausen (T.) Fresken 381
Klein-Aupa, Nieder- (Bö.) Pfarrkirche
407
Klcin-Hadersdorf, Sleinlbergc (NÖ.)
Fund 373
Kleinmeierhöfen (Bö.) Münzfund 5
Klein-Pöchlarn (NÖ.) Fund 120
— Pfarrkirche 318
Klein-Pristova (St.) Grabungen 380
Klein-Wilfersdorf(NÖ.)Pfarrkirche320
Klein-Zwettl (NÖ.) Filialkirche 17. 60
Kloster (Bö.) Pfarrkirche 5. 203
Klosterbruck (Mä.) Pfarrkirche 12
Klostergrab (Bö.) Gemeindearchiv 74
Kloster-Hradisch (Mä.) Statuengruppc
des hl. Johannes 147
Klostern eu bürg (NÖ.)Stift, Erzherzogs-
hut 190
Kohljanowitz ^Bö.) Agidiuskirche 178
Kolhing-Neusiedel (NÖ.) Fund 16
Kolin (Bö.) .\llerheiligenkirche 277
— Bartholomäuskirche, Hochaltar 179
Komotau (Bö.) St. Ignatiuskirchc, Krie-
gerdenkmal 134. 277
— Gemeindearchiv 74
Königgr.itz (Bö.) Kathedrale 203
— Brücke 357
Kornitz (Mä.) Pfarrkirche, Turm 7O
Koschatka (Mä.) Fund 283
Koscze (Kr.) Filialkirche 239
Kosiir bei Prag (Bö.) Friedhof 234
Kostelzen (Bö.) Pfarrkirche, Beichtstuhl,
Taufbecken 104
Kötschach (Kä.) Pfarrkirche 312
Koufim (Bö.) Dekanalkirche St. Stephan
104. 305
Kozojed, Gruß- (Bö.) Holzkirche 357
Krain, vorgeschichtliche Grabungen 366
Krainburg (Kr.) Gräberfeld 313
Krakau (G.) Floriankirche 415
— Kirche St. Peter und Paul 415
— Pauliner-Konvent 207
— Gebäude der J.agellonischen Bibliothek
238
Kralo Witz (Bö.) Pfarrkirche, Grabmal 358.
410
Kratzau (Bö.) Pfarrkirche, Glasfenster 48
Krc (Bö.) Pfarrkirche, Erweiterung 411
Krebshöhe bei Schönpriesen (Bö.) Funde
.304
Krems (NÖ.) Spitalkirche, Kreuzweg 190
— Kapuzinerkirche (altes Truppenspital)
372- 427
— Althangasse I, Sgraffiti 317
— Steiner Tor 285
— Untere Landstraße 69, Profanhaus,
Sgraffiti 246. 427
— städtisches Museum, Tätigkeit 1907.
246
— -Grein (OÖ.) Bahnbau, Funde 155. 21 ö
Krieglach (St.) Pfarrkirche 32;
Kristein (OÖ.) Fund 156
Kronporitschen, Wald Unlere Bla-
hovka (Bö.) Grabungen 179
Kronstorf (OÖ.) Pfarrkirche, Erweite-
rung 191. 37,5. 431
Krosno (G.) Franziskanerkirchc 310
— Pfarrkirche 31 1
Krumau (Bö.) städtisches Museum 5
Krumpisch (Mä.) Münzfund 55
Krupa (D.) Fund 170
Kuchelbad (Bö.) Friedhofskirche St. Job.
Nep. 179
Kuchl (Sa.) Pfarrkirche, Grabsteine 322
Kukus (Bö.) grätl. .Sporksche Hospital-
stiftung, Hieronyrausstatuc 48
— Braunsche Skulpturen 104. 411
Kurau (Bö.) Pfarrkirche 179
Kwaschnowitz (Bö.) Pfarrkirche 358
Laa a. d. Thaya (NÖ.) Fund 427
Laatsch (T.) alte Pfarrkirche, Turm 1^9
Ladowitz (Bö.) Fund 204
Lahn (T.) Kirche, Tabernakel 254
f.aibach (Kr.) Funde: Deutscher Grund
142, Gregorcicgasse 142, Pfarrhofb,iu
St. Jakob 142, Wienerstraße 10, 141
— Pfarrkirche St. Jakob, Marmortaber-
nakel 10. 366. 4I()
— Pfarrhof St. J.ikob 114
— Schloß 183
— Museum Rudollinum, Tätigkeit 1907,
141
Laimbach bei Pöggstall iXÖ.) Pfarr-
kirche 216. 28Ö. 372
Langegg-Wangen (T.) Schloß, Funde
32(3
Langenbruck (Bö.) Pfarrkirche 234
Langenlois(NÖ.) vorgeschichtliche Funde
5«
— Filialkirche St. Nikolaus 38
— Archive 80
Langugest (Bö.) La Tenc-Grabfcld 107.
134. 204. 411
Laniäce (Kr.) röm. Inschriftstein 142
Lankowitz bei Köflach (St.) Steinsäule
251
Lans (Bö.) Fund 306
Lanzov (Bö.) Pfarrkirche, romanisches
Portal 179. 358
Laporje (St.) Pfarrkirche, Erweiterung 124,
Römersteine 434
Lauffen bei Ischl (OÖ.) Pfarrkirche 431
Laun (Bö.) Marienkirche 2. 104 ,
Lautschin (Bö.) Pfarrkirche, Fresken
305. 358
I^emberg (G.) Basilianerkloster, Glocken-
turm 137
— • gr. kath. (.St. Georgs-) Kathedrale 363
Leoben (St.) Pfarrkirche am W.aasen 6t
— Schwammerlturm 380
St. Leonhard am Horuerwaldc (NÖ.)
Pfarrkirche 317
— im Passeier (T.) Thurnfeldgut, Getäfel
126
— bei Siebenbrünn (Kä.) Pfarrkirche 280
Leopoldau (NÖ.) Leopoldsstatue 79
Leopoldskron (Sa.) Blumeninsel, Som-
merhaus 289
Lessach bei Tamsweg (Sa.) Ortsbild 249.
378
Letaf ovice (Bö.) Jakobskirche, Altäre 204
I^ewin (Bö.) Münzfund 134
Lhotta, Francowa- (Mä.) Pfarrkirche 54
Libcan (Uö.) Pfarrkirche 305
Lichtenberg (T.) Ruine, Fresken 139
Licomülic (Bö.) Münzfund 277
Liebotitz (Bö.) Pfarrkirche zum hl. Veit
411
451
Index
452
Liebotschan (Bö.) Pfarrkirche 3. 70
[Jcbs hausen (Bö.) Münzfund 234
Lienz (T.) Pfarrkirche, Turm 63. q2
— Klause 194, 291
Lieseregg (Kä.) Pfarrkirche 312
Lind (St.) Pfarrkirche, Fresko 251
Lindau bei Raabs (NO.) Münzfund 155
Linz (OÖ.) Funde 374
— Bischofshof, Gemälde I90
— Diözesanarchiv 87
— Landesarchiv 20. 219
L o b o s i t z (Bö.) Maria-Einsiedl-Kapelle 277
Lochau (V.) Bildstöckl 292
r.ofer (Sa.) Pfarrkirche 432
Log (Kr.) Fund 142
St. Lorerizen im .Mürztale (St.) Pfarr-
kirche 90. 193. 435
Losan (Bö.) Depotfund 108
Losen stein (OÖ.) Böschungsmauern 20
Lovrana (Kü.) Villa .\ntoinette, röui.
Sarkophag 143
Lübeck Kongresse für l-leimatschutz und
Denkmalpflege 197. 296
Luditz (Bö.) Grund- und Schätzungsbucli 5
Lussin piccolo (Kü.) Pfarrkirche 185
Lustenau (OÖ.) Fund 375
Luian (Bö.) Friedhof, Grabungen 235
Madonna, Val- (Kü.) Basilika 52
NLHhris ch-Budwitz (Mä.) Gemeinde-
archiv 14
-Mährisch -Neustadt (Mä.)Klosterldrclie
76
Mährisch-Schönberg (Mä.) Rathaus 148
Mährisch-Trübau (Mä.) Pfarrkirche,
Seitenaltar 213. 316
— Pestsäule 55
— Stadt. Archiv 55
Maisbirbaum (NÖ.) Pfarrkirche 318
Makarska (D.) Franziskanerkloster 362
Malestig (Kä.) Canzianberg, Fund 113
-Mal OS CO (T.) Schloß 437
.Mani (T.) Kastell 437
Mannsburg (Kr.) Fund 142
Mar b ach (NÖ.) Fund 190
Marburg (St.) Burg 124. 290
Marchegg (NÖ.) Pfarrkirche, Hauplaltar
216, Gemälde 427
.Maria-Elend (Kä.) Pfarrkirche 281
.Maria-Enzersdorf (NÖ.) Archiv 19
Maria-Saal (Kä.) Umgebung der Pfarr-
kirche 50
■ — Kirche, Grabstein, Fresko 416
.Maria-Steinparz (NÖ.) Kapelle, Zub^ui
120
Mari a-Svetina (St.i Filialkirche 193
— Kapelle S. Crucis 290
Maria-Trost bei Graz (.St.) Wallfahrts-
kirche 61
Maria-Zeil (St.) Wallfahrtskirche 380
St. Martin bei Wurmberg (St.) Pfarr-
kirche St. Michaelsaltar 435
Martinsberg (NÖ.) Marienstatue 285
— Weitenegg (NÖ.) Lokalbahn 58
Masi di Vigo (T.l Fund 63
Mattig bei Aching (OÖ.) Fund (31
.Mattsee (OÖ.) Stiftskirche 288
Man lern (NÖ.) Funde 83. 285
— Stadtarchiv 83
Mauthausen (OÖ.) Karner, Malereien 21.
88
Mechsendorf (NÖ.) Fund 31S
.Meckl (Bö.) Kirche Maria Schnee 277
Mehrn iT.i Filialkirclie 159
Melada (D.) Pfarrkirche 109
Melk (NÖ.) Stift, Palmenhaus 2S5
— Wächterturm, Haus Nr. 76. 372. 427
Melnik (Bö.) Dechanleikirche 3
Meran (T.) Suppanturm 92
.M e s e r i t s ch, W a 1 1 -.(Mä.) Friedhofskirche
187
— Pfarrkirche 21 1
Messern (NÖ.) Kirche, Ausmalung lO
.Metnitz (Kä.) Karner, Malereien 113
St. Michael (NÖ.) Fresko 120
— ob Praßberg (St.) Pfarrkirche 24
— bei Rudolfswert iKr.) Filialkirche St.
Anna 209
.Michalowitz (Bö.) Burgruine 135
Michelsburg ber Bruneck (T.) Burg 92
Michelstetten (Kr.) Pfarrkirche, Turm-
helra 142. 313
Mies (Bö.) Funde l8u. 306
— Rathaus 359
— Museum 5. 306
Millstatt (Kä.) Stiftskirche 182
Milovic (Bö.) Filialkirche, Totenkamnier
105. 135
Mischenetz (Bö.) Pfarrkirche, Malereien
5- 359
Mißlitz(Mä.)Pfarrkirchc 12. Hochallarhild
187
Mistelbach (NÖ.) Funde 21O. 219
Mittelberg (V.) Lokalmuseum 128
.Mitter-Arnsdorf (NÖ.) Türkentor 79.
116
.Mitterdorf, Wo che in er- (Kr.) Gräber-
feld 141
Mitte rndorf bei Traismauer (^NÖ.) Fund
120
Mitte rwald bei Franzensfeste (T.) Ka-
pelle 254
Mödling (NÖ.) Münzfund 427
— Herzogshof 16. 84
Mödling (NÖ.) Othmarskirche 120
Momarano (Kü.) Kirche, Skulpturen 18;
— Stadtmauer 185
.Monte, CoUisi (Kü.) Grabung 171
Morter (T.) Widum, Madonnenstatue 254
— bei Sebenico (D.) Grabungen 137. 238
Möschnach (Kr.) Pfarrkirche 51. 114.
184
.Muggia (Kü.; r. k. Pfarrkirche 7(1.
Mühlbach (T.) Klause 92. 327.
Mühlheira am Inn (OÖ.) Funde 321
Murau (St.) St. Anna (Friedhofs-) Kirche,
Malereien 251. 435
— Pfarrkirche I')3. 435
.Mutters (T.) Pfarrkirche 382
Nesazio (Kü.) Grabungen 210
Neuberg (St.) Friedhofskirche 252
Neubydzov (Bö.) Dekanalkirche 13;. 204
— Museum l8ü
Neudorf bei Staatz (NÖ.) Pfarrkirche 84
Neuhaus (Bö.) Propsteikirche ^
- (Kä.) Pfarrkirche, Glasgeniälde 416
Neukirchen atn Ostrong (NÖ.) Pfarr-
kirche 372
Neuland (Bö.) Münzfund 359
Neulengbach (NÖ.) Archive 19. 20
Neulustb. Troznow (Bö.) .Schlößchen 4 1 2
Neunkirchen (NÖ.) Pfarrkirche 16. 246.
427
Neusiedel-Kolhing (NÖ.) Fund lO
Neustadt, Mähr.- (Mä.) Klosterkirche 70
Neustadtl (Bö.) Pfarrkirche 105
— Spirituskapelle 73
Neutitschein (Mä.) Münzfund 12
Niederdorf (T.) St. Anna- (Toten-j
Kapelle 437
Nieder-Klein-.\upa (Bö.) Pfarrkirche
407
Niederkreuzstetteu (NÖ.) Pfarrkirche
Nieder- Österreich, Archäologisches
Repertorium 395
Niedergrund (Bo.) Kirche 5
Niederwöli; (St.) Kirche, Malereien 90
Niepolomice iG.) Pfarrkirche 138
— Königsschlol) 138. 280
St. Nikolai in der Großsölk (St.) Pfarr-
kirche ')!
Nim bürg (Bö.i Stadtmauern 2
Notranje gorice (Kr.) Grabungen 141
Oberalm iSa.) Pfarrkirche 322
^)ber-Cilli (St.) Burgruine 250
Obergottesfeld (Kä.) Kirche, .\psis.
Fresko 10
Oberhaidin bei Pettau (St) römischer
Grabstein 252
453
Index
454
OberhoUabiunn i^NÖ.) Pfarrkirche, 120
igo. 286. Altar 247. 318
Obermais (T.) Ansitz Pflanzeustein 437
Obermarkersdorf (NÖ.) Pfarrkirche,
Hochaltar 318
Obermontani(T.) Schloß, Flügelaltar 194
Oberndorf (Sa.) alte Kirche, Turm 123.
222
Ober-Österreich, Archäolot;isches Re-
pertorium 395
Oberplanitzing IT.) JohannesUirche 382
Oberreching (Sa.) Filialkirche 249
Ober-Waltersdorf (NÖ.) Pfarrkirche
247
(Jber-Wölz (St.) Pfarrkirche, Malereien
253
Obrovazzo (D.) Grabungen 170
Olbersdorf (NÖ.) Münzfund 372
Olmütz (Mä.) Sarkanderkapelle 212
— ärarisches Mehldepot am Juliusberge
147
— ehemalige Klarissinenkirche 420
Opcina (Kü.) Gedenkstein 243
Opponitz (NÖ.) Pfarrkirche lü
Orth (NÖ.) Mariensäule 372
Ossiach (K.ä.) Pfarr- und Stiftskirche 140
Otok-Veliki (Kr.) Fund 314
Paasdorf (NÖ.) Fund 83
Pardubitz (Bö.) Fund 412
— Bartholomäus-( Dekanat-) Kirche 359,
Grabstein 180
— St. Markuskapelle, Grabstein 204
— Fragment eines Brunnens 135
— Häuser am Hauptplatze 180
Parenzo (Kü.) Basilika 419
— Mosaiken 243
Partschendorf (Mä.) Pfarrkirche, Epi-
taphien 147. 36b
Patek (Bö.) Mühle 73. 105. 23!)
St Paul (Kä.) Stiftskirche 182
Paulusbrunn (Bö.) Pfarrkirche, Seiten-
altar 6. 412
Pedross (T.) Martjnskirche 291
.St. Pelegrino bei Fasana (Kü.) altchrist-
liche Basilika 143. 243
Pelugo (T.) Antoniuskirche, Statuen 382
Perchabei Olang (T.) Exposituskircheigs
Perchtoldsdorf (NÖ.)Martinskapelle3l8
— Spitalskirche 428
— Gemeindearchiv 84
Perg (OÖ.) Kommunalarchiv 219
Pergine (T.) Fr.inziskanerkirche 92. 159
Fern egg (St.) Filialkirche 24
St. Peter i. d. Au (NÖ.) Funde 286
— am Kronenberge (Kr.j Pfarrkirche 367
Peters wald (Bö.) Pfarrkirche 6
Pettau (St.) Funde 253
— Museumsverein 253
Pettneu am Arlberge (T.) Pfarrkirche 24
Petzovia (Kü.) Funde 367
Plans (T.) Margarethenkirche 24
— Schloßruine Wiesberg 291
Pill (T.) hl. Kreuzkirchlein 224
Pilsen (Bö.) Franziskanerkirche, Altar 3
Pinsdorf (OÖ.) Fund 88
— Bauemhügel 19 1
Pinzolo (T.) Kuratiekirche 437
Pippmannsberg (OÖ.) Münzfund 376
Plan (Bö.) Kirche 3
Platz (Bö.) Studienfondskirche 20;
Pleschnitz (Bö.) Ortskapelle 236. 278
— Münzfund 361
Plöcken (Kä.) Elisabethkirche. Malereien
281
Pöbring (NÖ.) Pfarrkirche, Tafelbild 428
Pöchlarn, Klein- (NÖ.) Fund 120
— Pfarrkirche 318
Podgörne- Jado wniki (G.) Holzkirche
310
Podletitz (Bö.) St. Laurentius-Pfarrkirche
205
Pöggstall, (NÖ.) St. Annakirche 58.
428, Friedhof 318
Pola (Kü.) Amphorenfunde 367
— Funde und Grabungen 11;. 143. 144.
170. 243. 314. 419
— Arena 52. 186. 210. 367
— Augustustempel 419
— antikes Bühnenthealer 144. 243
— Porta Ercole, Relief 420
— Palazzo communale 210. 419
— Wappenstein 368
PöUaberg (NÖ.) Pfarrkirche 121
Polna (Bö.) Katharinenkirche, Malereien 4
Polstrau (St.) hl. Geistkirche 223. 325
— Pfarrkirche, Glocken 380
St. Polten (NÖ.) Bischofstor 372
Pottendorf (NÖ.) Pfarrkirche, Altarbilder
428
— Gemeindearchiv 17
Povo (T.) Pfarrkirche 92
Poysdorf (NÖ.) Bannfeld, Fund 121
— Pfarrkirche 156
— Wegkreuz 286
— Sammlung Kudernalsch 121. 247. 318.
373
Prabi bei Arco (T.) Kirche St. Apollinare
224
Prachatitz (Bö.) Rathaus, Malereien 361
Prad (T.) Fund 327
Prag (Bö.) Funde 303
Galluskirche, Hauptaltarbild 407
— hl. Geistkirche 41
Prag (Bö.) Heinrichskirche I32. 303
— Kleraenskirche 102
— Klosterkirche am Strahov 132
— Longinuskapelle 232
— Maria Himmelfahrtskirche auf dem
Karlshofe 303
— St. Salvatorkirche 3. 69
— Teynkirche, Nordportal 353
— St. Veitsdom 132. 353. 384
— Wenzelskirche 133
— Altneuschule, altes jüdisches Kathaus
-74
— Altneusynagoge, Rathaus, jüdischer
Friedhof, Umgebung 177
— Altstadt, adeliges Damenstifl. Garten
35.S
— Altstadt, Jilskestraße, Vejvoda-Haus 45.
275
— Altstadt, Ratbauslurm 133
— Karolinum 133
— • Clementinum, Wasserspeier 46. 102
— Fortifikationsgründe auf dem Hradschin
und Vysehrad 233
— alter israelitischer Friedhof 274. 304
— Garnisonsspital (ehem. Jesuitenkolle-
gium) 4
— Palais Kinsky 275
— Landeshauptkasse, Deckengemälde bg
— Pulverturm 46
— Seminargebäude 199
— Wallturm im Hofe der Polizeidirektion
69
— Wasserturm 356
Prägraten (T.) Pfarrkirche, Betstühle I2(>
Prapretsche (Kr.) Filialkirche 184
Preiner Gscheid bei Reichenau (NÖ.)
Mariensäule 85
l'reßbaum (NÖ.) Pfarrkirche, Einrichtung-
16. 218. 318
Preußen, Recht der Denkra.-il|)flege in
259
Prinzeisdorf (NÖ.) Fund 121
Prinzendorf (NÖ.) Fund 318
— Johanncsstatue 428
Prinzersdorf (NÖ.) Funde 83
Pristova, Klein- (St.) Grabungen 380
Proßnilz (Mä.) Pfarrkirche 283
— altes Rathaus 12. 368
Protivin (Bö.) Dekanalkirche 6. 306
Przemysl(G.) röm.-kath. Kathedralkirche
207
Przeworsk (G.) Pfarrkirche 311
Przyszowa (G.) Holzkirche 50
Punta Barbariga (Kü.) Villa 144
Punta Christo bei Pola (Kü.) Christus-
kapelle 1 1 5
Punzau (Schi.) Pfarrkirche 249
455
Index
456
l'ürfjjj (St.) JohanncskapcUe, Malereien 290
— Pfarrkirche. Laraberjjsche Gruftkapellc
Pusarnitz (Kä.) PfarrUirelie 300
Puschwitz (Bö.) Pfarrkirche 136
Putna (Bu.) Basilianerkloster 279. 31U
— Museum 1 8 1
Raabs (NU.) Roland-Pranger 16
Kabi (Bö.) Pfarrkirche 6
— Bury l8ü
Radna (Kr.) Münzfuud 51
Radstadt (Sa.) Stadtmauer 324
Rakonilz (Bö.) Kirche .)
Ranshofeu(OU.) Klostertavenie 28y. 431
Rappersdorf (Kä.) Filialkiiche, gotischer
Flügelaltar 141
Ratac bei Spizza (U.) Kluslerruinc 310
Rattenberg (T.) .Servitenkirche ]<)5
Keüic, Ccrvcna- (Bö.) Pfarrkirclio. (irab-
steine 201. 276
— erzbisch. SchloU, Sgrafüti 201. 27O
Reichenau, Preiner Gscheid (NÖ.) Ma-
riensäule 85
Rcichciiburg (Sl.) Filialkirclie St. Se-
bastian 253
Retz (NÖ.) Dumiuikanerkirche 428,
Gemälde, Grabstein 85
— Pfarrkirche 287
— alter Friedhof 428
— gemaltes Haus 85
— Rathaus 85. 318
— Si-.hlußstein 87
— Stadtbefestigung 85
Reiditz (Bö.) Glocken 205
Reut seh (T.) St. Lorenzikirchlein 437
Rietz (T.) Valentinskirche 292. 382
Riffian (T.) Pfarrkirche, Wandmalerei 382
— Kapelle, Malereien 25
Riva (T.) Maria Inviolatakirchc 159
— Kirche St. Michele 224
Rodaun (NÖ.) Siegelstock 87
Roitham (OÖ.) Pfarrkirche 221
Rojenthal (T.) Federspielhof 92
Rokitzan (Bö.) Stadttor 106. 180
Ronov (Mä.) Filialkirche 147
Rosen thal (Bö.) Pfarrkirche 412
Rossatz (NÖ.) Funde id
— Gemeindearchiv 83
Rüssitz (Mä.) Pfarrkirche 148
Rothigel (Mä.) Wenzelskirche 55
Röthis (V.) Pfarrkirche 440
Rovereto (T.) Kirche Maria del Carmine,
Kreuzgang 254. 292
Rovigno (Kü.) antikes .Marmorrelief 144
— Lapidarium 244
Roznau (Mä.) Rathaus 284
Rum T.) Altwirtshaus 43b
Rumburg (Bö.) üekanalkirche St. Bar-
tholomäus, Hochaltarbild ü. 48
— Kapuzinerkloster, Lourdeskapelle i8q
Saal, Maria- (Kä.^ Umgelniiig der Pfarr-
kirche 50
— Kirche, Grab.stein, Fresko 410
Saaz (Bö.) Funde 412
— Dreifaltigkeitssäule 306
Sachsenfeld (St.) Pfarrkirche, Einrich-
tung O2
.Salon a (D.) Grabungen 108
Salurn (T.) Josefskirche 64. 92
.Salzburg, Stiftsgebäude St. Peter 222;
Grabsteine 89
— Ursulinerinnenkloster 289
— Aiglhof, Bogensteine 22
— Hohen Salzburg 191
— Neptuns- oder Fischbrunnen 322
— St. Petersfriedhof, Miinchsbergtunnel ^j.
191. 321
— Pferdeschwemme 1 23
— Regulierungsplan 21. 122
— Reklameschilder 22
— Hotel Roter Krebs, Wandbrunnen 8g
— Taubstummeninstitut 192
— Museum Car. Aug., Tätigkeit 1907
376
Sand au (,Bö.) Pfarrkirche 306
Sandec, Alt- (G.) Schulgebäude der Kla-
rissinnen 207
Sardagna (T.) Pfarrkirche St. Philipp
und Jakob 196
.Sattendorf am Ossiacher See (Kä.) Ptair-
kirche 141
.Saubach (T.) Filialkirche St. Ingeuuin 25;
Schallabnrg (NÖ.) Schloßhof 16. 247.
287
.Schärding (OÖ.) Pfarrkirche, Malereien
37C'
— Ortsbild 221
— Stadtarchiv 219
Scbenna (T.) Pfarrkirche, .MarlinskapcUe
160. 438
— St. Georgskapelle, Seitenaltar 439
Schillingsdorf (St.) Frauensäule 90
Schirschowitz (Bö.) Pfarrkirche 361
Schieinbach (NÖ.) Pfarrkirche 428
Schluderns (T.) Pfarrkirche 292
Schlüssclberg (OÖ.) Scbloßarchiv 220
Schnobolin (Mä.) Pfarrkirche 368
Schönbach (NÖ.) Pfarrkirche, Hochaltar
287
Schönberg, Mähr.- (Mä.) Rathaus 148
Schönbichl (NÖ.) Kirche 247
Schönpriesen (Bö.^ Funde 304
Sehreckenslein (Bö.) Funde 304
Seh wallen bach (NÖ.) Teufelsmauer 218
Schwanenstadt (OÖ.) Fund 122
— Stadtarchiv 219
.Schwaz (T.) Pfarrkirche 162. 440
Schwertberg (OÖ.) Pfarrkirche 376
— Kommunalarchiv 220
Sebenioo (D.) Franziskanerkloster 279.
3IÜ
— Madonna di Valverde, Malereien 9.
'37- 3'0
— Loggia 9
Sedletz (Bö.) .Marienkirche 361 ; Altar-
bilder 73
Seelau (Bö.) Stift 73
— Klosterkirche, Turm 4
Seifersdorf (Bö.) Kapelle 412
Seisenberg (Kr.) St. Nikolauskapelle
(alte Pfarrkirche) 142. 209. 3 13. 367.
417
— Schloß 418
Seiz (St.) Ruine des Kartäuserklosters 62
.Sendrazic (Bö.) Pfarrkirche 299
Senftenberg (NÖ.l Ruine 288
.Sepekov (Bö.) Pfarrhaus, Fresko 413
— - ehemalige Wallfahrtskirche 413
Sereth (Bu.) Trinitatiskirehe 181 ; Ikono-
stasis 49
Serfaus (T.) alte Pfarr-(.Marien-Wall-
fahrts-)kirchc 92
Sevie-Büsco (Kü.) Baureste 51. 76
Siebeneich bei Terlau (T.) Kirche zu
den hl. Kosmas und Damian 25 J
Siezen heim (Sa.) Kunstmühle 222
Sissana (Kü.) Funde 420
Sittich (Kr.) Kloster 418
Skytal (Bö.) Kirche, Glocke i8ü. 230
Smolenowes (Bö.) Pfarrkirche 307
Sobenitz (Bö.) Filialkirche, Altäre 49. 106
Sobotka (Bö.) Kirche 2
Soll ^T.) Kirche, Malereien 327
Sommerein bei Trautmannsdorf (NÖ.)
römisches Grab 12!
Sonnegg bei Dietenheim (T.) Ansitz,
Malereien 382
Sonnenberg (Bö.) Kirche, Inventar-
gegenstände 6
Sonnenburg bei St. Lorenzen (T.) Klo-
ster, Fresko 26
Sopramonte (T.i St. Annakirche, goti-
scher Flügelaltar 292
Spalato (D.) Diokletianischer Palast lio.
137- 169- 279- 414
— Dom, Portaltüren 4.9.206.347.363.414
— Franziskanerkloster auf der Riva 137
— Staatsmuseum 169
Spinges (T.) Friedhof 440
457
Index
45S
Spital a. Pyhrn (NÖ.) Klosterarchiv 20
Spitz (NÖ.) Fund 190
— Holzschnitzerei 373
— Rathaus 319
— Ruine Hinterhaus 58
Srednje (Kü.) Vikariatskirchc 52
Sromlje (St.) Pfarrkirche, Inschriftstein
223
Staatz (NÖ.) Burgruine 121
Stangenach (V.) St. Annakapelle 328
St ans (T.) Laurentiuskirche 64. 255. 440
— Friedhof, Grabkreuze 64
Starigrad (D.) Grabung 170
StartschlMä.) Pfarrkirche, Ausmalung 1 10
St. Stefan am Krappfelde (Kii.) Pfarr-
kirche 281
— im Gailtale (Kä.) Wirtschaftsgebäude
41Ö
Steiermark, archivalische Bereisungen 380
Stein (OÖ.) Fund 122
— (NÖ.) unterirdische Gänge 429
Steinlberge bei Klein-Hadcrsdorf (NÖ.)
Fund 373
Steinparz, .Maria- (XÖ.i Kapelle, Zu-
bau 120
Stenico (T.) Kastell 162
Sterzing (T.) hl. Geistkirchc, Wand-
malereien 382
— Pfarrkirche 163
— Friedhof 127
Sleyr (OÖ.) Funde 432
— Margaretenkirche 221
— Stadtpfarrkirche 61. 432
— Grabplatte 21. 191
— städt. Museum, Tätigkeit 1907 191
Stignitz (Mä.) Pfarrkirche 213
Straßburg (Kä.) fürslbischöfliches Schloß
182
Streitwiesen (NÖ.) Burgruine 58
Strengberg (NÖ.) Pfarrkirche 247. 374
Striiek (Mä.) Friedbofsanlage 116
St rüden (OÖ.) Kommunalarchiv 20
Stuben (T.) Liebfrauenkirche 127. 255,
Malereien 383
Studenitz (St.) Filialkirche St. Lucia,
Johann Nep. Altar 435
Suchadol bei Seizdorf (St.) Grabungen
Suczavva (.Bu.) Fund 7
— St. Georgskirche 8; Malereien 108. 362
Svetina, Maria- (St.) Filialkirche I93
— Kapelle St. Crucis 290
Tabor iBü.) Wittigunenburg 3O2
— bei Jauchen (Kr. Kirche St. Kuni-
gunde, Grabstein 1 84
Taborjc nächst Tülfer (St.) Fund yu
Mittttilun^en der k. k. Zentral-Kuinmisiiuin i^njt>
Tamshani (Sa.) Fund 432
Tarn s weg (Sa.) Lintschingcr Kreuz 22
Tarnow (G.) Diözesan-Museum, Gemälde
75- i'''i
— Ortsbild 415
Tarsch (T.) Michaelskirche 383
Tartscher Bühel (T.) Kirche 164
Taschendorf (Schi.) Holzkirche 157
Tattenitz (Mä.) Pfarrkirche 244
Teltsch (Mä.) Geraeindearchiv 14
leplitz (Bo.)Museums-Gesellschafl 1905/6
106
— Archivalien 74
Tetschen (Bö.) Brücke 180. 23O
— Museum 49
Thörl bei Maglern (Kä.) Pfarrkirche,
Fresken 208
Thürnthal (NÖ.) Dreifaltigkeitssäule 156.
4-9
— Schloß 15G
Tichau (Mä.) Holzkirclie 420
Tischnowitz, Vorkloster- (.\lä.) Pfarr-
kirche Porta coeli 56. 187
Tomiselj (Kr.) röm. Inschriftstein 142
Traiskirchen (NÖ.) Archive 17
Traismauer (NÖ.) Pfarrkirche 429
Trau (D.) Barbarakapeile 206
— Dom 206
— Castell Camerlengo 9. 112. 181
— Bau eines neuen Gerichtsgebäudes 414
Trautenau (Bö.) Erzdekanalkirche 413
Treffliug (Kä.) Pfarrkireu. "5
Trib US Winkel (NÖ.) Pfarrkirche 219
Trient (T.) Maria Maggiore (14. 93. 104
440
— Castellu del buon Consiglio 2(j
Triesch (Mä.) Gemeindearchiv 13
Triest (Kü.) Archivalien 76
Troppau (Schi.) Landesarchiv 89
Trost, Maria- bei Graz (St.) Wallfahrts-
kirche 61
Trstenic (Bö.) Beinhaus, Altar Kreuz-
weg (j
Trübau, Mähr.-(Mä.) Pfarrkirche, .Seiten-
altar 213, 316
Pestsäule 55
— städt. Archiv 55
Tschern embl (Kr.) röni. Inschriftsteinc
142
Tschern hausen (Bö.) SchloHkapelle l8ü
Lüchow (G.) Pfarrkirche 415
Tulbing (NÖ.) Pfarrkirche 374
Tweng bei Möllbrücken (Kä.) Filialkirche
St. Lconhard 113, 183
Überackern (OÖ.) Funde 248
Ulrichsberg (Kä.) Kapelle 282
Ulucz (G.) Pfarrkirche 311
Uraago (Kü.) Fund 31;
Ung.-Brod (.\ln.) Johanneskirche 145
Unter-Aujezd (Bö.) Kirche 4
Unter- Bautzen (Bö.) Pfarrkirche 2. 199
Unter-Deu tschdorf (Kr.) Funde 50
Untere Blahovka bei Kronporitschen
(Bö,i Grabungen 179
Urbanau (Mä.) Pfarrkirche 12
Utsch (St.) St. Ulrichskirche, Glasfenster
')!
Val-Catena (Kü.) röm. Funde 52. 170
Valdagorabei Pola (Kü.) röm. Funde 144
Vallc St. Pictro auf Arbo (D.) Glocken-
turm 2S0
Val Madonna auf Brioni grande (Kü.)
Basilika 52, 240
St. Veit bei Grobelno (St.) Pfarrkirche 24
Velden (Kä.) Münzfund 113
Veldes (Kr.) Fund 142
— Ortsbild 31 3
Velka (Mä.) Pfarrkirche 77
Veliki-Otok (Kr.) Fund 314
Vigaun (Kr.) röm. Inscliriflsteiii 314
— Filialkirche St. Peter am Berg 418
Viktorsberg (V.) Kirche, Pfarrhof 94.
128 Fresko 384
Villach (Kä.)Stadtprarrkirche, Ausmalung
208
— städt. Museum 113
Virunum Grabungen 172
Vitis iNÖ.) Pfarrkirche, Orgel 421)
Vnanje gorice (Kr.) Fund [42
Vöcklabruck (OÖ.) Ulrichskapcllc 221
— Stadtarchiv 2 19
Voitsberg (St.) Schloßbergruine 158. 3:0
Völs (T.) Kirche St. Peter am Hciden-
bühel 93
Voran (St.) Filialkirche St. Agidius, Fried-
hofkirchc zum hl. Kreuz 435
— Stift, Gemälde 433
^'u rkloster-T ischnowitz (Mä.) Pfarr-
kirche Porta coeli 56. 187
Vracüvic bei Hohenmauth (Bö.) Filial-
kirchc Johannes d.T., Hochaltarbild 278
Waidhofen a. d. Thaya (NÖ.) Aus-
stellung von Altertümern 87
St. Walburg in Ulten (T.) Bildslöckl 292
— EggenwirtskapcUe 383
W all. - Mc s e r i l s c h (Mä.) Friedhofskirchc
187, Pfarrkirche 21 1
Wallersdorf bei Staatz (NÖ.) Fund 247
Waltersdorf (NÖ.) Fund 121
Walters dort", Ober- (NÖ.) Pfarrkirche
3J
459
Index
460
Wangen-Langcgg (T.) Schloli, Funde
326
Wartberg (NÖ.) Fund 429
Watzlaw bei Jechnitz (Bö.) Münzlund
136. 205
Weggenstein (T.) St. Georgskirche 383
Weipert (Bö.) Pfarrkirche 130
Weissenfeis (K.r.) Pfarrkirche 75
Weistrach (NÖ.) Pfarrkirche 190
Weiten (NÖ.) Ortsbild 58
— Bildsäule 429
Weitenegg-Martinsberg (XÖ.) Lokal-
bahn 58
Weitensfeld (Magdalenenkirche 366
Welletitz (Bö.) Fund 413
Wellnitz (Bö.) Pfarrkirche 237
Wels (ÜÖ ) Ledererturm :i. 122
— Stadtarchiv 220
Welsberg (T.) Fund 19(1
— Pfarrkirche I O4
Wcseli a. S. (Bö.) Dekanalkirche,
Wandmalereien 308
Wesel y (Bö.) Rathaus 4
Weyer (OÖ.) Marktkapclle 222
— Kommunalarchiv 219
Wieliczka (G.) St. Sebastianskirche 13«
Wien Wiederaufstellung von zwei Brunnen-
figuren von Johann Martin Fischer 215
— Durchquerung der inneren Stadt durch
die elektrische Straßenbahn 405
— I Kirche Maria am Gestade 77. 214
— I Minoritenkirche 2 14
— I St. Stefansdom 187, groBe Buramerin
199, untere Sakristei, Deckengemälde
187
— I Universitäts-(Jesuiten-) kirche 56. 148
— I Dorotheergassc, evangelische Kirche,
Glasfenster 1 3
— 1 -Vkademie der Wissenschaften, Male-
reien im kleinen Sitzungssaale 78. 188
— I Fleischmarkt 17, Profanhaus 56. 78.
188. 245
-^ I Am Hof, Gebäude des Kriegsministeri-
ums 78. 301. 421
— I Priesterbildungsanslalt St. Augustin 3 1 0
— II Uonaukanalufer, Johanneskapelle 188
— IT Pralerstralie, Johanneskirche 148.
188
— III Pfarrkirche St. Rochus und Seba-
stian ■;7
Wien III Rcunweg 10, Kloster Heim-
suchung Mariae 188
III Hauptstraße 90, Gartenhaus 148
IV' Münzfund 116
— IV Schutzengelbmnnen neben der Pau-
lanerkirche 2S4
V .Mittersteig 25, Profanliaus 57
— V Schönbrunnerstr. 55, Profanhaus 215
— VI Pfarrkirche St. Aegyd (Gurapcn-
dorf) 316
— VI Laimgrubenkirche, Hinrichtung 79
— VI Pfarrkirche, Mariahilf 188, Grab-
stein 284
— Vir Alt-Lerchenfeld, Pfarrkirche 79
— VII Hofstallstra(?e, Palais der unga-
rischen Garde 149
— VIII Alserstraße, Pfarrkirche zur .\.
H. Dreifaltigkeit 148
— VIII Alserstraße 35, Kreuzwegstation 15
— VIII Blindengasse 15, slädl. Haus,
Relief 1S9, 284
— IX Servitenkirche, Peregrinikapelle 245
— IX Währingerstraße 35, Josefinum 370
— XII Altmannsdorf, Pfarrkirche, Ge-
mälde 116. 316
— XIII Anlage von Heizhäusern 421
— XIII Baumgarten, alte Pfarrkirche 421
— XVI Alt-Ottakring, Pfarrkirche 245
— XVI Ottakringerstraße 101, Profan-
haus 370
— XVI weißes Kreuz 15
— XVII Hemalser Friedhof, Grabmal
des Feldmarschalls Grafen Clerfayt 189
— XVII Gemälde im Privatbesitz 422
— XIX Denksäule Ecke der Sieveringer-
straße und Daringergasse 57
— XIX Kahlenberg, Josefskirche 245
— XIX Kobenzl, Schloß 423
— XXI Kagran Johannesstatue 284. 3l(j
— XXI Leopoldau, Leopoldsstatue 79
Wiener-Neustadt (NÖ.) Umgebung
der Liebfrauenkirche 98
— Theresianische Militär-Akademie 59
— Museum, städt. Archiv 87
Wiesberg bei Plans (T.) Schloßruine 291
Wiese (Mä.) Gemeindearchiv 13
Wildschütz bei Trautenau (Bö.) Pf irrkirchc
238
Wilfersdorf, Klein- (NÖ). Pfarrkirche
320
Wilhelmsdorf (NO.) Fund 121
Wilhering (OÖ.) Stift, Grabplatten 89
Willendorf (NÖ.) Fund 216. 219
Wilten-Innsbruck (T.) Triumphpforte
436
Windhaag bei Perg (OÖ.i Pfarrkirche
191
Wirbitz (Schi.) Holzkirche 23, 289
Witocliow (Mä.) Filialkirche 77
Witlinghausen (Bö.) Burgruine 362
Wocheiner Mitterdorf (Kr.) Gräberfeld
141
Woitzdorf bei Mähr. Schönberg (Mä.)
Pfarrkirche, Turm 284
Wolenitz (Bö.) Pfarrkirche 3. 180. 205
St. Wolfgang (OÖ. Pfarrkirche 222. 376
Wolfpas sing (NÖ.) Pfarrkirche 121
— Kirchensfiege 320
Wolin (Bö.) Burgruine 278
Wolkersdorf (NÖ.) Pfarrkirche 430
Woltschach (Kü.) Danielskirchc. Fresken
368. 420
Wölz. Ober- (St. i Pfarrkirche, Malereien
253
Wörth (NÖ.) bei Grein Insel 430
Wrbno (Bö.) Pfarrkirche 6
Zalog (Kr.) Filialkirche 143
Zara (D.) Domkirche, Altar 181. 414
— Kirche San Grisogono 4g. 206. 414
— Campo Colonna, röm. Ehrenbogen 109
— Carpacciobilder 181
— Museum San Donato 170
2däric (Bö.) Pfarrkirche, Inschrift 414
Zdechowic (Bö.i Pfarrkirche, Gedenk-
tafel 74
— Johannesstatue 74
Zeiselmauer (NÖ.) Fund 374
Zell a. d. Ybbs (NÖ.) Pfarrkirche 288
Zell, Maria- (St.) Wallfahrtskirche 380
ZiXeleves iBö.) Grabplatten 278. 414
Zlabings (Mä.) Pfarrkirche. Altar 12
— Gemeindearchiv i ;
Zloczöw (G.) Syn.agogc 363
Znaim (Mä.) St. Michaelskirche 368
— St. Niklaskirche 369. 420
Zollfeld (Kä.) Grabungen 172
Zwentendorf (NÖ.) Fund 247
Zwcttl, Klein- (NÖ.) Filialkirche 17. 60
46i
Index
462
III Sachregister
Altäre: Adriach 222, Aichber« 311, Atzgersdorf 284, Augsdcuf
112, Baden II 6, Belohrad 200, Biedermannsdorf 150, Brixen
437, Bürserberg 27, Cassione 209, Deutsch-Gereuth 282,
Deutsch-Gießhühel 178, Drazgose 10. 75. 183, Uürnstein 371,
Khrengruben 208, Feldkirch 328, Gaber 209, Garsten 288,
St. Georgen i. W. B. 90, Groß-Gaber 416, Gurdau 31 i, Hain-
dorf 4, Hauskirchen 119, Heiligenblut 207. Hof 190, Hohen-
mauth 356, Hohenweiler 440, Irabach 155, St Jakob im Rosen-
tale 182. 208, Japons 371, Jentschowitz 409, Katowitz 410.
Klein-Wilfersdorf 320, Kolin 179, Lahn 254, Laibach 10. 410,
Langenlois 58, St. Leonhard am Hornerwalde 317, St. Lcon-
hard bei Siebenbrünn 280, Letafovice 204, Liebolitz 412, Lieser-
egg 312, Lofer 432, Mähr.-Trübau 213. 316, Marchegg 216,
St. Martin 435, Meckl 277, Mehrn 159, Melada 109, Neu-
bydzov 204, Neustadtl 73. 105, Nieder-Klein-Aupa 407, Ober-
alm 322, Oberhollabrunn 247. 28f). 318, Obermarkersdorf 318,
Obermontani 194, Ossiach 140, Paulusbrunn 6. 412, Pedroß
291, .St. Peter am Kronenberge 367, Pilsen 3, Podletitz 205,
Poysdorf 156, Pürgg 326, Rappersdorf 141, Rentscli 437, Reiz
287. 428, Rossitz 148, Sachsenfeld 62, Sandau 306, .Sattendorf
141, Schenna 439. Schieinbach 42S, Schönbacli 287, .Schwaz
440, .Sobenitz 49. lo'j, Sopramonte 292, Slans 64. 440, Stude-
nitz 435, Traismauer 4.2q, Tr.nutenau 413, Trstenic 6, Vigaun
418, Wellnitz 237, Weyer 222, Wien 79. 245, Wildschütz 238,
Wrbuo 7, Zalog 143, Zara 181, Zlabings 12
.\mpeln: Sonnenberg ö
.Vrehäologisches Institut: Bericht über die Jahresversamm-
lung 1908 165
Archive und Archivalien: Altliart 14, Altlengbach 19, Anz-
bach 19, Aschacli 219, Aspach 88. Aurolzmünster 20, Bregenz
256, Brüun II. Ebenfurth 17, Eferding 219, Freistadt 20,
Fürth 83, Gaflenz 219, St. Georgen a. d. Gusen 220, Gmundcn
220, Götzis 256, Graupen 74, Graz 249, Grieskirclien 220,
Guntramsdorf 19, Gurk 75, Gutenstein 18, Iglau 15, Innichen
24, Jamnitz 14, Karbitz 74, Klostergrab 74, Komotau 74,
Langenlois 80, Linz 20. 87. 219, Luditz 5, Mähr.-Budwitz 14,
Mähr.-Trübau ;;, Maria-Enzersdorf iq, Mautern 83, Millstatl
182, Xeulengbach 19, Niklasberg 74, Perclitoldsdorf 84, Perg
219, Pottendorf 17, Rodaun 87, Rossatz 83, Schärding 20.
219, Schlüsselberg 220, .Schwanenstadt 219, Schwertberg 20.
220, .Spital am Pyhrn 20, Steiermark 380, .Struden 20, Teltsch
14, Teplitz 74, Traiskirchen 17, Triesch 13, Triest 76, Trop-
pau 89, Vöcklabruck 219, Wels 220, Weyer 219, Weyeregg
20, Wiener-Neustadt 87, Wiese 13, Windegg 20, 2däric 414,
Zlabings 15
BaudcnUnialf s. Bauernhäuser, Brücken, Brunnen, Burgen,
Gartenhäuser, Gebäude öffentliche, Kapellen, Karner, Kirchen,
.Mühlen, Schlösser, Wehrbauten, Wohnhäuser
Bauernhäuser: Herbstenberg 193, St. Leonhard 126, Obermais
437. Rojenthal 92, Sonnegg 382, Spitz 373, St. Stephan 41')
Beichtstühle s. Gestühle
Betstühle s. Gestühle
Bibliotheken s. Archive
Bild-. Wegsäulen, .Marterln: Chrudim 356, Drum 17S. Ehren-
gruben 183. 410. Eisenerz 23, Eitenthal 426, Elbogen 304,
Fügen 92, Geiersberg 134, Hofinoves 409, Kloster-Hradisch
147, Lankowitz 251, Lochau 292, Mähr.-Trübau 55, Martins-
berg 285, Orth 372, Poysdorf 286, Prinzendorf 428, Reichenau
85, Saaz 306. Schillingsdorf 90, Tamsweg 22, Thürnthal 156.
429, St. Walburg 292, AVeiten 429, Wien 15. 57. 79. 284.
310, Zdechovic 74
J^< rücken: Friedland 202, Königgrätz 357, Tetschen 180. 23O
Brunnen: Billichgraz 183, Eggenburg 284. 317, Garsten 431,
Hallstatl 431, Pardubitz 135, Salzburg 89. 322, Wien 284
Burgen und Ruinen i's. auch Schlösser): Bogliuno 184. 418,
Bregenz 64, Cimburg 54. 76, Dabrowna 415, Falkenstein 360,
Frauenburg 90, Friesach 10. 113, Golesz 181. 365, Greifen-
stein 151. 21Ü, Hartenstein i;, Hinterhaus 58. Hohenbregenz
28, Hohenems 383. 440, Lichtenberg 159, Mani 437, Marburg
124. 290, Michalowitz 135, Michelsburg 92, Ober-Cilli 250,
Plans 291, Senftenbcrg 288, Slaatz 121, -Streitvfiesen 58, Tabor
3Ü2, Voitsberg 158. 326, Wittinghausen 362, Wolin 278
Bürgerhäuser s. Wohnhäuser
Chor Stühle s. Gestühle
Denkmale:
griechische: Gelsa 74
römische: Eberstein 10, Gologorica 242, Lovrana 143, Pa-
renzo 243, Pola 52. 186. 210. 3(17. 419. 420, Rovigno 144,
Spalato iio. 137. 169. 279. 414
vorgeschichtliche: Drahomischl 304
Denkmalpflege: Bregenz, Ausgaben für — (14
— Erlaß der Landesregierung Kärnten betreffend den .Schutz von
Altertümern und Denkmalen 331
— Gesetzliche Regelung der — 66, in Hessen 331, in Bayern 396
— Inventarisierung der kirchlichen Denkm.ile der Diözese Gurk
232
— Recht der — in Preußen 259
— Tag für — in Lübeck 197. 296
— Verordnung des Bischofs von Ascoli Piceno über ilen .Schulz
und die Erhaltung kirchlicher Kunstwerke 329
— Verordnung des Landesschulrates für Böhmen wegen .Mit-
wirkung der Lehrerschaft bei Erhaltung und beim Schutze von
Denkmalen 295
— Verordnung der Diözese Gurk 225
— Erlaß der küstenländischen Statthallerei wegen Erhaltung
archäologisch wichtiger Gegenstände 395
— Verordnung des n.-ö. Landesausschusses an die Bürgermeister
wegen Erhaltung von Profandenkraalen 31
Verordnung der päpstlichen Kurie an den italienischen Epi-
skopat 1 29
— Verordnung der Hczirkshauptniannschafl Rokitzan wegen Er-
haltung von Baudenkraalen 198
— Erlaß des Landesgendarmeriekummandos in Triest wegen Be-
handlung archäologischer Funde 39(1
Einrichtung, kirchliclic s. Altäre, Ampeln, Gestühle, Glas-
malereien, Glocken, Gobelins, Grabkreuze, Grabsteine, Ikono-
stasis, Kanzeln, Licht- und Sakramentshäuschen, Orgeln, Para-
32*
4(>3
Index
4 04
mentenkästen, Reliquiare, Skulpturen, Stickereien, Tafelbilder,
Taufkcssel, Weihwasserbecken
Epitaphien s. Grabsteine
Friedhöfe: Brandeis 4.7. 2^, Koäif 234, Luiau 235, Pögystall
318, Prag 177. :74- 304, Retz 287. 428, Salzburg 33. lOi-
321, Spinges 440, Sterzing 127, Stifilck liO
Funde (Münzfunde separat)
griechische; Ephesus 166. 17;
mittelalterliche: Braunau 190, Cilli 432. Doupuv 70, Eniis
156, Grado 52. 172, Hochcppan 326, Jaroslau 75. 138, Klapa-
vica 169, Klaster 202, Königgrätz 357, Pardubitz 412, S. Pele-
grino 143. 243, Pola 368, Prag 303, Rabi 180, Saaz 412,
Schreckenstein 304, Schwanenstadt 122, Stein 122. 429, Su-
czawa 7, Val Madonna 52. 240
römische: Bivio 51, Bosco-Sevie 51. 7O, Brück a. d. Leithu
284. 317. 37J. 424, Carnuntum 173, Christendorf 365, Cilli
28g. 380. 432, Cirkovce 290. 433, Egk 142, Enns 15G, P"u-
sana 419, Fisella 4 19, Förthof II8, Griesfeld 317, Hemma-
berg 239, Kemating 377, Klein-Pristova 380, Kristein 156,
Krupa 170, Laibach 10. 14 1. 142, LaniScc 142, Laporje 434,
J.iebshausen 234, Masi di Vigo 63, Mautern 83. 285, Mittern-
dorf 120, Monte Collisi 171, Morter 137. 238, Nesazio 210,
Oberhaidin 252, Pettau 253, Petzovia 367, Pola 115. 144. 170.
243. 314. 367. 419, Punta Barbariga 144, Salona 168, Sissana
420, Sommerein 121, Slarigrad 170, Tamsham 432, Tomiselj
142. Tschemembl 142, Umago 315, L'nler-Deutschdorf 50, Val
Catena 52. 170, Valdagora 144, Val Madonna 32, Vigaun 314,
Virunum 172, W'elsberg 196, Zara 109, Zeiselmauer 374
vorgeschichtliche; Asparn 84, Aussig 304, Baden 79, Baum-
garten 316, Belscica 142, Bodenhof 416, Bronislawaberg 310,
Canzianbcrg 113, Ccrnotin-Kelc 368, Chociniierz 207, Crmosu-
jicc 208, Eggenburg 425, Eibesthal 121, Eisgrub 373, Gmun-
den 88, Gramilach 114, Groß-Czernosek 107, Griinsbaeh 371,
Hadersdorf am Kamp 80, Hostonitz 108, St. Johann in Eng-
stetten 285, Kimpolung 278, Kirchlierg am Wagram 42;,
Klcin-Hadersdorf 373, Klein-Pöchlarn 120, Krain 36Ü, Krain-
hurg 313, Kronporitschcn 179, Laa 427, l.aduwitz 204, Lang-
egg-Wangen 326, Langenluis 58, Langugcst 107. 13+. 204. 41 1,
Lans 306, Linz 374, Log 142, 1-osan 108, Lustenau 375, Mar-
bach 190, Mattig 431, Mcchsendorf 318, Mies 180. 3ü(j, Mistel-
bach 216, Mühlhcim 321, Notranjcgorice 141, Paasdorf 83,
St. Pctcr i. d. Au 28O, Poysdorf 121. 31 8, Prad 327, Prinzels-
tlorf 121, Prinzendorf 318, Prinzersdorf 83, Rossatz 16, Schön-
priesen 304, Spitz 190, Steyr 431, Taborje 90, Überackern
248, Vcldes 142, Veliki Otük 314, Waltersdorf 121, Wartberg
429, Welletitz 413, Welsberg igO, Wilhclmsdorf 121, Willen-
dorf 216. 219
l'undnotizen, Einsendung von 393
Gartenhäuser: Leopoldskron 289, Wien 148
ticbäude, öffentliche: Alt-Sandez 207, Baden 79. 424, Bregenz
224, Brunn 18O. 210, Dürnberg 157, Eggenburg 245, Feld-
kirch 64, Glurns 125, Graz 192, Hradisch 210, Innsbruck 125.
381. 436, Jungbunzlau 104. 410, Klagenfurt 138, Krakau 238,
Laibach 114, Mödling 16. 84, Olmütz 147, Pola 210. 419,
Prag 43. 69. 102. 133. 199. 275 356, Salzburg 192, Sebenico g,
Wien 78 149. 188. 189. 284. 301. 316. 370. 421
Gemälde s. Tafelbilder
Gestühle; Adriach 222, Bierbaum 371, Büiserberg 27, Francowa
Lhotta 54, Heiligenblut 207, Kostelzen 104, Liebolitz 412.
Meckl 277, NeubydiEov 135, Neustadtl 73, Oberalm 322, Prä-
graten 126, Riva 160, Sattendorf 141, Schwaz 440. Wiener-
Neustadt 59
Glasmalereien; Egg 112. 3O6, Neuhaus 41O, Steyr Ol, Utsch
gl, Wien 15
lilocken: Groß-Gaber 416, Hart 126. 254, Jordano« 365, Polstrau
380, Rciditz 205, Rentsch 437, Skylal :8o. 236, Stans 440,
Wien igg, Wirbitz 28g
Gobelins; Garsten 88. 248
Grabkreuze: Kirchberg am Walde 80, Stans O4
Grabsteine: Aggsbach 57, Auscha 356, Aussee 8g. 324, Brück
a. d. Mur 89. 324, Cerekvic 408, Cervena Recic 201. 276,
Eggenburg 426, Geinberg 20, Graz 23, Gröbming 433, Gurk
139, Hallein 157. 249, Hohenberg 15, Kirchberg 221, Kitz-
biihel 15g, Kralowitz 358. 410, Krc 411, Kuchl 322, Maria
Saal 41G, Melada 109, Oberalra 322, Ossiach 140, Pardubitz
180. 204, Partschendorf 147. 368, Retz 85. 428, Rietz 292,
Rosenthal 412, Röthis 440, Salzburg 89, Schwaz 440, Smole-
nowes 307, Stans 440, Steyr 21. 191, Tabor bei Jauchen 184,
Traismauer 42g, Wien l8g. 284. Wilhering 8g, Zdcchowic 74,
Zizeleves 278. 414
Hauszinssteuer: Erleichterung für Privatdenkmale 67
Heimatschutz; Tag für — in Lübeck 296
Holzkirchen; Bialka 112, Groß-Kozojed 357, Hotzendorf 12,
Jadowniki-Püdgorne 310, Jordanow 3Ö5, Libcan 305, Przyszowa
50, Taschendorf 157, Tichau 420, Wieliczka 138, Wirbitz 23.
289
Ikonostasis; Sereth 49
Institut: archäologischer Bericht über die Jahresversammlung
igo8 165
Inventarisierung der Denkmale der Diözese Gurk 232
Kanzeln: Aichberg 31 1, Bialka 112, Biedermannsdorf 150, Brand
133. i8q, Canfanaro 2og, Drazgosc IG. 75, Eggenburg 245,
Gurdau 315, Gurk 13g, Haindorf 4, Heiligenblut 208, Jentscho-
witz 40g, Klein Wilfersdort 320, St. Leonhard am Hornerwalde
317, St. Leonhard bei Siebenbrünn 280, Lofer 432, Maisbir-
baum 318, Meckl 277, Neustadtl 73, Oberalm 322, Rentsch
43;, Rossitz 148, Röthis 440, Sattendorf 141, Sebenico 310,
Stans 64. 440, St. Stefan am Krappfeldc 28 1, Traismauer 429,
Wall.-Mescritsch 187, Wirbitz 23
Kapellen: AUenraarkt 316, Bensen 133, Berneck 125, Bczdez47,
Bregenz 64, Brunn 143. 315. 368, Chotieschau 35G, Christberg
383, Gradnitz 215, Jilowy 357, Kauth 134. 202, Kirchbach 312,
Klagenfurt 10. 416, Lobositz 277, Maria Steinparz 120, Maria
Svetina 290, Milovic 105, Mitterwald 254, Neustadtl 73, Ol-
mütz 212, Pardubitz 204. 360, Perchtoldsdorf 318. 428, Plcsch-
nitz 236. 278, Poysdorf 156, Prag 4. 232, Punta Christo 115,
Pürgg 290, Retz 85, Riffian 25, Rumburg 180, Salzburg 8g,
Schenna 160. 438. 439, Seifersdorf 412, Stangenach 328, Trau
206, Tschernhausen 180, Ulrichsberg 282, Vöcklabruck 221,
St. Walburg 383, Weyer 222, Wien 15. l8g, Wiener-Neu-
stadt 59
Karner: Berg 365, Mauthausen 21. 88, Metnitz I13
Kirchen (s. auch Holzkirchen, Kapellen): Adriach, 222. 289,
Aggsbach 57, Aichberg 311, Albrechtic 356, -Mtmünster I2I,
Index
466
Aquileja 76. 184. 240, Arbora 7. 4g, Arch 142, Arco 62,
Asperhofen 284, Atzgersdorf 284, Auer 224. 326, Auerbach 20,
Auersperg 282, Auersthal 189, Augsdorf 112, Aussee 89. 324,
Baden 116, Badgastein 123, Barbana 76, Baumgartenberf; 122,
Bela 276, Belohrad 200, St. Benigna 3. 70, Biedermannsdorf
149, Bielitz 378, Bierbaum 371, Bischofwarth 150, Bisenz 53.
145, BodeSic 50. 183, Boharna 407, Böhm.-Brod 200, Bozen
193. 381. 436, Brand 133. 189, Brandeis 47, BranzoU 15g.
436, Braunau 375, Brdo 183, Bregenz 64, Brezje 366, Breznic
200, Brioni grande I14, Brixen 193. 437, Brod 50. 183, Brück
a. d. Mur 89. 324, Brunn II. 53, Budweis 47, Bürserberg 27.
Bystrei 177, Canfanaro 209, Caslau 102. 407, Cervena Recic
201. 276. 408, Clierso 283, Chotoric 201, Curzola 74, Dajano
63. 326, Dcutsch-Altenburg 284, Deutsch-Gereuth 282, Deutsch-
Gießhübel 178, Dobraken 276, Dobrowitovv 133, Dol g. log.
136, Dolec 183, Dragomirna 278, DraXgose 10. 75. 183, Drve-
nik 20Ö, Dürnstein 371, Ebenfurth 425, Egg 112. 366, Eggen-
burg 245. 416, Ehrengruben 208. 366. 416, Eidlitz 408, Eiers-
dorf 113, Eisenerz 325, Eisgarn 57, Eisarn II7, Faedo gi,
Fallbach 117, Feldkirch 328, Fels 426, St. Florian 193, Fört-
hof 118, Francowa Lhotta 54, Friedet 249, Friedland 408,
Gaber 20g, Gais 63, Gaishorn go. 124, Gallneukirchen 247.
430, Galtür 24. 125. 2go. 326, Gaining 245, Gansbach 426,
Garsten 88. 122. 248. 2RR. 430, Gastern 80, Gaubitsch 58. 1R9,
St. Georgen am Rcitli 118, St. Georgen bei Tollet 88. 122.
288, St. Georgen i. W, B. go, St. Gertraud 280, Gewitsch 146,
St. Gilgen 377, Glinzendorf 285, Godrusch 233, Goeti 124. 158,
Göflan 437, Gojau 408, Görz 314, Gostece 312, GradiSce 184,
Grado 283, Grafendorf 215, Graupen 48, Graz 61. 124. 158.
192, Grießbach 317, Gröbming 433, Groß-Chmeleschen 177,
Groß-Ebersdorf 117. 151, Groß-Gaber 416, Groß-Haselbach 80.
245, Groß-Graain 248. 432, Oroli-Karlowitz 420, Grybow 238,
Gurdau 315, Gurk 13S. Guttenberg 124. 290 434, Hafling 326,
Haid 104, Haindorf 4. 104, Hall I2ß. 193, Hallein 157. 249,
Hals 70, Hart 126. 234, Haslau 178, Hauskirchen II g, Haus-
leiten 245. 285, Heiligenhlut 182. 207, Heiligenstatt 192.
Heinersdorf 202, Hefmanic 178, Hefraanmestec 178, Hernstein
189, Himberg 189, Hirschegg 28, Höbersdorf iig, Hochgallmig
24. 193. 437, Hodkov 408, Hof 190. Hohenmauth 70. 178.
356, Hohenweiler 440, Holtschitz 70, Hörersdorf 151, Igg
51, Iglau 115. 187, ]h 251, Imbach 15. i;i, Imst 194, Innei-
laterns 25O, Innsbruck 223. 32Ci, St. Jakob im Rosentale 182.
208, Japons 246. 371, Jaromef 304. 357, Jaroslau 75, Jen-
tschowitz 2. 409, St. Johann am Wocheinersee 283, Judenburg
124. 192. 251, Jungbunzlau 134. 276, Kaaden 4. 48, Kaiische
4:7, Katharein 157. 192, Katowitz 410, Kertina 184, Kirch-
berg 221, KläStcr 202, Klattau 276, Klein-Pöchlarn 318, Klein-
Wilfcrsdorf 320, Klein-Zwettl 17. 60, Kloster 5. 203, Kloster-
bruck 12, Kohljanowilz 178, Kolin 179. 277, Koraotau 134.
277, Königgrätz 203, Kornitz 76, Koscze 23g, Kostelzen 104,
Koufim 104. 30;, Krakau 41;, Kralowitz 358. 410, Kratzau
48, Krems 190. 372. 427, Krieglach 325, Kronslorf 375. 191.
431, Krosno 310. 311, Kuchelbad 179, Kuclil 322, Kurau 179,
Laatsch 15g, Lahn 254, Laibach 10. 360. 41Ö, Laimbach 216.
286. 372, Langenbruclc 234, Langcnlois 58, Lanzow 17g. 358,
Laporje 124. 434, LauiTen 44I; Laun 2. 104, Lautschim 30;;.
358, Lemberg 363, Leobeu 61, .St. Leonhard an\ HornerwaUlc
317, St. Leonhard bei Siebenbrünn 280, Letafovice 204, Libcan
305, Libocan 3. 70, Liehotitz 411, Licnz 63. 92, Lieseregg 312,
Lind 251, Lofer 432, St. Lorenzen 90. 193. 435, Lussin piccolo
185, Mährisch-Neust adt 76, Mährisch-Trül)au 213. 316, Mais-
birbaum 318, Marchegg 216. 427, Maria Elend 281, Maria
Saal 50. 41O, Maria Svetina 193, Maria Trost 61, Maria Zell 380,
St. Martin 435, Maltsee 288, Mehrn 15g, Meckl 277, Mclada 109,
Melnik 3, Messern 16, St. Michael ob Praßberg 24, St. Michael bei
Rudolfswerth 209, Michelstetten 142. 313, Millstatt 182, Milovic
105. 135, Mischenetz 5. 359, Mißlitz 12. 187, Jlödling 120,
Moraarano 183, Möschnach 51. 114. 184, Muggia 76, Murau
'93- -51- 435. Mutters 382, Neuberg 252. Neubydzow 135. 204,
Neudorf 84, Neuhaus 5. 416, Neukirchen am Ostrong 372,
Neunkirchen 16. 246. 427, Neustadtl 105, Niedergrund 5,
Niederdorf 437, Nicder-Klein-Aupa 407, Niederkreuzstetten 437,
Niederwölz 90, Niepolomice 138, St Nikolai 61, Oberalm 322,
Oberhollabrunn 120. 190. 247. 286. 318, Obermarkersdorf 318,
Oberndorf 123. 222, Oberplanitzing 382, Oberreching 249, Ober-
waltersdort 247, Oberwölz 253, Olmiitz 420, Opponitz 16,
Ossiach 140, Pardubitz 180. 35g, Parenzo 419, Partschendorf
'47- 3''8. •'^t- Paul 182, Paulusbrunn 412, Pedross 291, Pelugö
382, Percha 193, Pergine 92. 159, Pernegg 24, St. Peter am
Kronenberge 367, Peterswald 6, Pettneu 24, Pians 24, Pill 224,
Pinzolo 437, Plan 3, Platz 205, Plöcken 281, Pöbring 428,
Podletitz 203. Pöggstall 58. 318. 42S, PÖUaberg 121, Polstrau
223. 325. 380, Pottendorf 428, Povo 92, Poysdorf 156,
Prabi 224, Prag 3. 41. 6g. 102. 132. 303. 353. 355. 384. 407,
Prägraten 126, Prapretsche 1 84, Preßbaum 16. 2 18. 318, Proß-
nitz 283, Protivin 0. 306, Przemysl 207, Przeworsk 311, Punzau
24g, Piirgg 326. Pusarnitz 366, Puschwitz 136, Rabi 6, Rako-
nitz 4, Rappersdorf 141, Rattenberg 195, Reichenburg 253,
Rentsch 437, Retz 85. 287. 42S, Rietz 292. 382, Riffian 382,
Riva 15g. 224, Roitham 221, Ronov 147, Rosenthal 412,
Rossilz 148, Rothigcl 55, Röthis 440, Rovereto 254. 292,
Rurabura 6. 48, Sachsenfeld ()2, Salurn 64. qz. Sandau 306.
S.irdagna 196, Sattendorf 141, Saubach 255, Schärding 376.
Schenna 160. 438, Schirschowitz 361, Schlcinbach 428.
Schluderns 292, Schnobolin 368, Schönbach 287, Schönbichl
247, Schwaz 162. 440, Schwertberg 376, .Sebenico g. 137. 310,
Sedlctz 73. 361, Seelau 4, Seisenberg 142. 209. 313. 367.
417, Sendrazic 299, Sepckov 413, Sereth 49. 181, Serfaus 92,
Siebeneich 23;, Skytal 180. 23O, Smolenowes 307, Sobenitz
4g. 106, Sobotka 2, Soll 327, Sopr.amonle 292, .Spalato, 49.
206. 347. 363. 414, Srednje 52, Sromlje 223, Stans 64. 255.
440, Startsch 116, Sl. Stefan am Krappfeldc 281, Stcrzing 163.
382, Steyr 61. 221. 432, Stignitz 213, Strengberg 247. 374,
Stuben 127. 255. 383, Studenitz 435, Sucz.awa 8. 108. 362,
l'abor bei Jauchen 184, Tarsch 383, Tartsch li>4, Tattenitz 244,
Thörl-Maglern 208, Tisehnowitz 56. 187, Traismauer 429, Trail
206, Trautenau 413, Treflfling 75, Tribuswinkcl 211). Trient
04. 93. 164. 440, Tuchow 415, Tulbing 374, Tweng 113. 183.
Ulucz 31 T, Ung. Brod 145, Unter-Aujezd 4, Unter-Baulzen 2.
199, Urbanau 12, Utsch 91, Valle St. Pietro 280. St. Veit bei
Grobelno 24, Velka 77, Vigaun 418, Viktorsberg 94. 128. 384,
N'illach 208, Vitis 429, Völs 93, Vorau 435, Vorkloster-Tisch-
nowitz 36. 187, Vrafovic 278, Wall.-Mcscritsch 2!I, Weggcn-
stcin 383, Wclpcrt 136, Weißenfels 75, Weistrach 190,
467
Index
468
Weitensfeld 366, Wellnitz 237, Welsbcrg 164. Weseli 30S,
Wien 15. 56. 57. 77. 79. 116. 14.8. 187. 188 199. 21+. 245.
284, 316. 421, Wiener-Neustadt 98, Wildschütz 238, Windhaa-;
191, Witochow 77, Woitzdorf 284, St. Wolfgang 222, 37(1,
Wolfpassing 121, Wolenitz 3. 180. 205. Wolkersdorf 430
Woltschach 368. 420, Wrbno 6, Zalog 143, Zara 4.9. 181. 206.
414, 2däric 414, Zdechowitz 74, Zell a. d. Ybbs 288, 2izeleves
278, Zlabings 12, Znaim 368. 369. 420
Klöster: Cassione 209, Doxan 3jt), Dragciinirna 136, Garsten 430,
Goldenkron 3. 408, Klosterneuburg 190, Krakau 207, Lemberg
137, Makarska 362, Melk 285, Puma 181. 279. 310, Ranshofen
289. 431, Ratac 310, Rumburg 180, Salzburg 89. 222. 289,
Sebenico 279. 310, Seelau 73, Scir 62. Sittrich 418, Sonnen-
burg 26, Spalalo 137, Vorau 4V^• Wien 188. Wilhering 89
Konservatoren, Tätigkeitsberichte: Bretholz 13, Ginnnoni
17, Knott 74, Richly 49, Starzer 19, Wcinzierl 7
Landeskommission; Kunsthistorische für Böhmen 2
I.icht- und Sakr am ents bauschen : Steyr dl
Malereien s. Tafelbilder, W.andmalercicn
Marterln (s. auch Bildsäulen)
Mühlen: Brunneck 290, Patek 73. 103. 236. Siezenheim 222
M ünzfunde:
mittelalterliche: Beschin 233. Bubendorf 57, Cilli 432,
Kmmersdorf 371, Freistadt 60, Garsten 375, Hocheppan 326.
Kleinmeierhöfen 5, Kolhing-Neusiedel 16, Koschatka 2S3.
Krumpisch 55, Lewin 134. Licomelic 277, Lindau 155, Mies 5,
Mödling 427, Neuland 359, Neutitschein 12, Olbersdorf 372,
Pipproannsberg 376. Pleschnitz 361, Radna 51, Saaz 412,
Steyr 432, Velden 113, Watzlaw 131^. 205, Wien 116
römische: Cilli 289, Christendorf 3fi5, Laibach 142, Liebshausen
234, Unter-Deutschdorf 50
Museen (s. auch Sammlungen. Vereine): Aquileja 171, Aussig 304,
Baden 370, Belohrad 6g, Bensen 70. 102, Eger 103, Enns 191.
Feldkirch 64, Krems 246, Kruniau 5, Laibach 141, Mies 5.
306, .Mittelbcrg 128, Neubydzow 180, Pettau 253, Pola 171,
Putna 181, Rovigno 244, Salzburg 37G, Steyr 191, Tarnow
75- 3^5> Teplitz 106, Tetschen 49, Villach 113, Wiener-Neu-
stadt 87, Zara 170
Naturdenkmale: Bialka 112, Brandeis 47. 233, Grauz 151.426,
KlÄSter 202, Schwallenbach 218, Suchadol 223, Viktorsberg 94
Orgeln; Arch 142, Brand 189, Braunau 375, Francowa Lhotta
54, Graz 124. Haindorf 4, Klein-Wilfersdorf 320, Lieseregg
312, Maisbirbaum 318, NeubydäEow 135. 204, NeustadÜ 73,
N'iedergrund ;, Oberalm 322, Podletitz 205, Poysdnrf 156.
.Schwaz 440, Vilis 429, Wellnitz 237
Ortsbilder; Bialka 112, Dümstein 117, Eggenburg 426, Glurns
326, Grein 375, Haida 4. Hallein 157, Krems-Grein 155, Lem-
^"g '37. Lessach 249. 378, Loseustein 20, Mähr.-Schönberg
148, Maria Saal 50, Milovjc 105. 135, Ossiach 140, Pardubitz
180, Pöggstall 318, St. Polten 372, Prag 177. 355, Salzburg
21. 22. 122. 191. 321, Schärding 221, Siezenheim 222, Tarnow
415, Veldes 313, Wien 78. 301. 405. 421, AViener-Neustadt
98, Wolfpassing 320, Wörth 430
Paiamente: Goeß 158. 192
Paramentenkästen: Graz 158, Riva 160. Wolfpassing 121
Profandenkmale s. Bauernhäuser, Brücken, Brunnen, Burgen
und Ruinen, Gartenhäuser, Gebäude öflFentliche, Mühlen, Rat-
häuser. Schlösser, Wehrbauten, Wohnhäuser
Rathäuser; Freistadt 379, Grieskirchen 321, Innsbruck 380,
Mähr.-Schönberg 148, Mies 359, Prachatitz 361, Prag 177. 274,
Proßnitz 12. 368. Retz 85. 318. Roinau 284, Spitz 3iq,
Wesely 4
Römische Denkmale s. Funde und Denkmale, römische
Ruinen s. Burgen, Schlösser
Sakramentshäuschen s. Licbthäuschen
Sammlungen (s. auch Museen, Vereine): Poysdnrf 121. 247.
318. 373, Waidhofen a. d. Thaya 87
Schlösser (s. auch Burgen): Billichgraz 183, Cervena Kecic 201.
276, Goldenstein 378. Greinburg 375, Laibach 183, Malosco
437, Neulust 412, Niepolomice 138. 280, Obermontani 194,
Schallaburg 16. 247. 287, Seisenberg 418, Sichrow 357, .Stenico
162, Straßburg 182, Thürnthal 156, Trient 26, Wien 423
Schriftdenkmale s. Archive
Sgraffiti s. Wandmalereien
.Skulpturen: Ahm 62, Aigen 37(1. Bialka 112, Cervena Recic
408, Doxan 356, Dümstein 371, Feldkirch 328, St. Georgen
bei Tollett 88. 122. 288, GradiSfe 184, Gurk 139, Hart 90.
Hauskirchen 119, Imbach 15, Jaromer 305, Kukus 48. 104.
411. Laibach 366, Lanzow 358, Mähr.-Trübau 213, Maria
.Svetina 290, Melada 109, Momarano 185, Morter 254, Neu-
stadt! 73, Opcina 243, Pelugo 382, St. Polten 372, Poysdorf
156, Prag 355, Raabs 16, Rentsch 437, Retz 87, Salzburg 22,
Sandau 307, .Seelau 73, Spalato 49. 206, 347, Spitz 373, Trau
414, Wien 79. 189. 214. 215. 2S4
.Städtebilder s. Ortsbilder
Stadtbefestigung, Stadttore s. Wehrbauten
Stickereien: Dragomima 278, Ciarsten 430
Subventionen: Adriach 289, Aquileja 70. 240, Auer 32Ü,
Baden 149, Badgastein 123, Baumgartenberg 122, BSlohrad 69,
St. Benigna 3. Bensen 102, Berg 305, Bogliuno 417, BranzoU
436, Bregenz 64, Brunn 210, Brunneck 290, Cäslau 201. 407,
Christberg 383, Cirkovec 433, Dajano 326, Deutsch-Altenburg
284, Dol 136, Dolec 183, Dragomirna 136, Drazgose 183,
Ehrengruben 41b, Eiersdorf 113, Eisenerz 32;, Enns 60. 191.
430, Friesach 113, Gaishorn 90. 124, Galtür 24. 125. 326,
Garsten 248, Gelsa 74, Goeß 124, Görz II. 314, Graz 192,
Groß-Gmain 432. Guttenberg 434, Hafling 326, Haindorf 104,
Hallein 249. Hart 254, Hausleiten 24;. 285, Hinterhaus 58,
Hochgallmig 437. Hohenbregenz 28, Hotzendorf 12, Hradisch
210, Igg 51, Innsbruck 436, St. Jakob 224, Jentschowilz 2,
St. Johann am Wocheinersee 283, Judenburg 124, Jungbunzlau
134, Katharcin 192, Kohljanowitz 178, Krain 366. Krakau
415, Krems 427, Kukus 411, Laibach 10. 416, Langugest 134.
204, Laun 2, Libotschan 3, Lienz 291, Marchegg 427, Maut-
hausen 88, Melnik 3, Mitter- Amsdorf 116, Mödling 120, Morter
137. 238, Muggia 76, Mühlbach 327, Neubydzow 180, Neu-
haus 416, Niederdorf 437, Niederwölz 90, Nimburg 2, Obro-
vazzo 170, Partschendorf 368, St. Pelegrino 243, Pergine 159.
Peraegg 24, Pettau 253, Pettneu 24, Pians 24. Pilsen 3, Pola
f43, Polna 4, Pottendorf 428, Prabi 224, Prachatitz 361, Prag
3. 133. 199. 407, PfzemyU 207, Punzau 249, Putna 310, Rako-
nitz 4, Rappersdorf 141, Retz 318, Riffian 382, Rojenthal i)2,
469
Index
470
Salona 168, Salurn 92, Saubach 255, Schallaburg 16. 287,
Schillingsdorf go, Schwanenstadt 122, Sebenico 137. 310, Sed-
letz 73, Seelau 4, Seisenberg 313. 417, Sobotka 2, Soll 327.
Sonnenburg 26, Spalato 137. 206. 363. 414, Steiermark 380,
Steyr 221, Stfilek 116, Stuben 255, Suczawa 108, Tarnow 365,
Tattentiz 244, Thörl-Maglern 208, Traii 206, Trient 93. 440,
Tweng 183, Unter-Bautzen 2, Utsch 91, Val Catena 170, Vik-
torsberg 128, Voitsberg 326, Vorkloster-Tischnowitz 187, Wels
122, Wesely 4, Wieliczka 138, Wien 116. 245. 316, Wind-
haag 191, Wolenitz 3. 205, St. Wolfgang 222, Woltschach
368. 420, Zara 414, Znaira 420
Synagogen: Budweis 200, Prag 177, Zloczöw 365
Tafelbilder: Badgastein 123, Bisenz 53. 145, Brand 189, Brezjc
366, Brixen 193, Bystrei 177, Cherso 283, Dol 9. 109. 136,
Eger 103, Fels 426, Gansbach 426, Gastern 80, Goldenkron
408, Grado 283, Groß-Gmain 248. 432, Gurk 139, Guttenberg
124. 290. 434, Hausleiten 285, Hohenweiler 440, Japons 371,
Jilowy 357, Katowitz 410, Krems 190, Liebotitz 411, Linz
190, Marchegu 427, Meckl 277, Melada 109, Mißlitz 12. 187,
Momarano 185, Neustadtl 73, St. Peter am Kronenberge 367,
Pöbring 428, Podletitz 205, Pottendorf 428, Prag 303. 407,
Ranshofen 289, Retz 318, Ruraburg 6. 48, Sandau 307, Sed-
letz 73, Steyr 61, Tarnow 75. 365, Traismauer 429, Trätenic 6,
Vorau 435, Vracovic 278, St. Walburg 383, Wien 116. 1S7.
316. 422, Zalog 143, Zara 181
lätigkeits berichte s. Konservatoren, Museen, Vereine
Taufkessel: Haindnrf 4, Hodkov 409, Kostelzen 104, Podletitz
205, Steyr 61
Umgebung von Denkmalen s. Naturdenkmale, Ortsbilder
Vereine (s. auch Museen): Baden 149, Bregenz 64, Cäslau 201,
Cattaro 279, Eggenburg 425
Verkäufe: Arch 142, Budweis 201, St. Georgen bei Tollett 88,
Graz 158, Hals 70, Knilovic 410, St. Leonhard 126, Einz 190,
Eovrana 143. Morter 254, Obermontani 194, Pelugo 382,
Rentsch 434, Sonnenberg 6, Wien 79, Zara 181
Verordnungen: des Bischofs von Ascoli-Piceno über Schutz
und Erhaltung kirchlicher Kunstwerke 329
— des Landesschulrates für Böhmen wegen Mitwirkung der Lehrer-
schaft bei Erhaltung und beim Schutz von Denkmalen 295
— der Diözese Gurk wegen Erhaltung von kirchlichen Denk-
malen 225
— wegen Inventarisierung der Denkmale der Diözese Gurk 232
— der Landesregierung Kärnten betreffend den Schutz von Alter-
tümern und Denkmalen 330
— des n.-ö. Landesausschusses an die Bürgermeister wegen l*"r-
haltung der Profandenkmale 31
— der päpstlichen Kurie an den italienischen Episkopat betreffeml
den Schutz von Kunst- und Gcschichtsdenkmalen i 2()
— für preußische Denkmalpflege 259
— der Bezirkshauptmannschaft Rokitzan wegen Erhaltung von
Baudenkmalen 198
Vorgeschichtliche Denkmale s. Funde
AVandmalereien: Aquileja 76. 184. 240, Arbora 7. 49, Brixen
'93- 437, Brunneck 224.290, Brunn 53, Bukowina 414, Cervena
Recic 201. 276, Dajano 63. 326, Deutsch-Altenburg 284, Dürn-
stein 371, Enns 60. 430, Feldkirch 256, Gais 63, Görz II,
283, Graz 61. 192, Haid 104, Iglau 187, St. Jakob 224, Japons
246. 371, Jungbunzlau 104. 276. 410, Klagenfurt 138. 416,
Krems 285. 317. 372, Lichtenberg 159, Liebotitz 412, Lind
251, Maria Saal 416, Maria Trost 61, St. Michael 120, Millstatt
182, Mischenetz 5. 359, Mutters 382, Neuberg 252, Niederdorf
437, Niederwölz 90, .St. Nikolai 61, Obergottesfeld 10, Ober-
wölz 253, Ossiach 140, Patek 236, St. Paul 182 Percha 195,
Pettneu 24, Pinzolo 437, Prachatilz 361, Prag 69. 132, Pürgg
290, Retz 8f). 318, Rielz 292, Riffian 25. 382, Riva 160,
Ronov 147, Röthis 440, Rum 438, Salzburg 123, Seisenberg
142. 209. 313. 367. 417, Soll 327, Sonnegg 382, Sonnenburg
26, .Suczawa 8. 108. 362, Thörl-Maglern 208, Traismauer 429,
Viktorsberg 3S4, Vorau 435, Wien 78. 188, Woltschach 368,
Znaim 420
-Vufdeckung von: Aquileja 184, Bodesic 50. 183, Bregenz 224,
Brdo 183, Brixen 436, Brod 50. 183, DöUach IQ, Ebenfurth
425, Eggenburg 426, Ehrengruben 208. 366, Goeß 124, Gostece
313, Gurk 139, Heiligenstatt 192, Judenburg 251, Kaiische
417, Klattau 276, Klausen 381, Krems 246. 427, Lautschim
305. 358, Lofer 432, Mattsee 288, Mauthausen 21. 88, Metnitz
113. Murau 251. 435, Obermais 437, Plöcken 281, Polna 4
Polstrau 325, Prag 275, Retz 85, Rosenthal 412, Rovereto 254,
Schärding 376, Sebenico 9. 137. 310, Sepekov 413 Sterzing
382, Stuben 127. 383. Weseli 30S, St. Wolfgang 376, AVrbno
7, Znaim 369
Wegsäulen s. Bildsäulen
Wehrbauten {s. auch Burgen, Schlösser): Aufkirchen T25, Bensen
133, Brück a. d. Leitha 284, Cherso 07, Curzola 9, Dümstein
1 17, Enns 60. 430, Feldkirch 128, 256, Gewitsch 146, Kaaden 202.
Krems 285, Leoben 380, Lienz 194.291, Melk 372. 427, Meranq2,
.\litter-.\rnsdorf IIb, Momarano 185, Mühlbach 92, 327, Nim-
burg 2, Prag 46. 69- 133- 233- i-,t>, Radstadt 324, Retz 8.i.
Rokitzan 10'). iSo, Salzl)urg iqi, Trau 9. 112. 181, Wels
21. 122
Weih Wasserbecken: Melada 109
Wohnhäuser: Brixen 436, Brixlegg 12;, Brunneck 224, Deutsch-
Brod 276, Eramersdorf 283, Görz 283, Grein 375, Haida 4,
Idria 239, Klausen 381, Krems 240. 317, Pardubitz 180, Prag
45. 275, Rum 438, Retz 85, Wien 56. 57. 78. 188. 2I5.
24-.V 370-
GETTY CENTER LIBRARY
3 3125 00614 8643