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Full text of "Mitteilungen der K.K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung Kunst- und Historischen Denkmale"

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THE  J.  PAUL  GETTY  IVIUSEUM  LIBRARY 


MITTEILUNGEN 


DER 


K.  K.  ZENTRALKOMMISSION 


FÜR 


ERFORSCHUNG    UND    ERHALTUNG    DER    KUNST- 
UND    HISTORISCHEN    DENKMALE 


HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN 


SEINER   EXZELLENZ  JOS.  ALEX.  FREIHERRN  VON   HELFERT 


DRITTE  FOLGE,  SIEBENTER  BAND 

MIT  84  TEXTABBILDUNGEN 


WIEN    1908 

IN  KOMMISSION  BEI  ANTON  SCHROLL  &  CO. 

KUNSTVERLAG  WIEN  I   HEGELGASSE  17 


Druck  von   Kudoi.k   M,   Kihirkk   in   Bkünn 


,uc  -TYC£NTER 


INHALT 


Personalien 

1.   29.  66.   97.    131.    I(>5.    197.   225.   257.   293.  329.   393 

Erlässe  und  Verordnungen 

des  Bischofs   von  Ascoli-Piceno   über   den  Schutz   und 

die  Erhaltung  kirchlicher  Kunstwerke 329 

des  Landesschuh'ates  für  Brihmen  wegen  Mitwirkuns; 
der  Leln'erschaft  liei  Erhaltun.!.;'  vmd  beim  .Schutz 
von  Denkmalen 295 

der    Diüzesc    Clurk    we^^en    Krhaltnn^    von    kirclilichen 

Denkmalen 226 

wegen  Inventarisierung  der  Denkniide  der  Diözese  Gurk  232 

des  n.-ö.  Landesausscbusses  an  die  Bürgermeister  wegen 
Erhaltung  der  Profandenkmale 31 

der  päpstlichen  Kurie  an  den  italienischen  Episkopat 
betretend  den  Schutz  von  Kunst-  und  (xeschichts- 
denkmalen      129 

der  Bezirkshauptmannschaft  Kokitzan  wegen  Erhaltung 

der  Baudenkmale 198 

der  Landesregierung  für  Kärnten  betreffend  den  Schutz 
von  Altertümern  und  in  künstlerischer  oder  kunst- 
historischer Beziehung  wertvoller  Denkmale    .    .    .  330 

des   k.  k.  I.andesgendarmeriekommandos   in  Triest   be- 

trefiend  die  Behandlung  archäologischer  Funde      .  396 

der    küstenländischen   Statthalterei    betreffend    die   Er- 

haltiuig  von  archäologisch  wichtigen  Gegenständen  395 

-Abhandlungen  und  Notizen 
Xhiwikth,  Bericlit  über  dir  Verhandlungen  der  kunst- 
historischen Landeskommission  für  das  Königreich 
Böhmen  in  Prag  am  28.  Dezember  1907 2 


Der  geplante  zweite  Tunnel  durch  den  Mönchsberg  un<l 

der  Petersfriedhof  in  Salzburg 33 

Erhaltung  der  Baudenkmale  im  Privatbesitze 66 

Hol  V,  Die  Konkurrenz  für  das  Post-  luid  Amtsgebäude 

in  Wiener-Neustadt 9fi 

Bericlit  über  die  Jahresversammlung  des  österr.  arcluiol. 

Institutes   1908      165 

Die  große  Bunimerin   \  on  St.  Stephan  in  Wien   ....  199 

Weckbeckkr,  Das  Recht  der  Denkmalpflege  in  Preußen  259 

Weckbecker.  Die  Kongresse  für  Heimatscluitz  und  Denk- 
malpflege in  Lübeck,  September  1908 296 

Die  Frage  der  Erhaltung  des  Gebäudes  des  Keichskriegs- 
ministeriums  „Am  Hof"  in  Wien 301 

Weckbeckkr,  Die  Vorschriften  für  Denkmalpflege  im 
Großherzogtum  Hessen 32  t 

Dvoft.\K,  Die  Restaurierung  des  Buvinatores  am  Dome 

in  Spalato 347 

Zum  2.  Dezember  1908 389 

Weckuecker,  Die  neuen  bayrischen  Nonnen  zum  .Scluitze 

der  Denkmale 396 

Deininger,  Die  Durchciuerung'  der  inneren  Stadt  Wien 
durch  die  elektrische  Straßenbahn 405 

Tätigkeitsberichte 

4.  41.  69.   102.  132.   177.   199.  232.  274.  303.  353.  407 

Register 441 


VcrzcichnLs  der  Textabhilduni^en 


1  Imbach,  Pfarrkirche,  Relief 13 

2  Raabs,  Rolands-Pranger 18 

3  Graz,  Leonhards-Friedhof,  Grabmal 25 

4.  5.  Salzburg,  Stadtplan  (Mönchsbergtunnel)    .    .    .   35.  37 


().  7.  8  Salzburg,   l'ctirsfriedhol      39.  41.  43 

9  Salzl)urg,  Stadtplan  ( Mönchsbergtunncl) 45 

10  Rothigel,  Pfarrkirche 53 

11.   12  Wien  V.,  Mittersteig,  Profanhans 55.  56 


13.  14.  Arco,  Kollegiatkirche 59.  61 

15  Liebotschan,  Pfarrkirche 71 

16  Kornitz,  Pfarrkirche,  Turm      78 

17  Wien  VI.,    Pfarrkirche   St.  Josef   ob    der   Laiingrnibe. 
Seitenaltar 81 

18.  19  Mödling,  Herzogshof 83.  85 

20  Faedo,  alte  Pfarrkirche 91 

21.  22  Wiener-Neustadt,  Bau  eines  Postgebäudes  .   99.   101 

23  Caslau,  Dekanalkirche 103 

24.  25  Jungbunzlau,  Kieisgerichtsgebäude,  Sgraffiti  103.  107 

26  Milovic,  Filialkirche,  Totenkanimer 109 

27  Laibach,  Pfarrhaus  St.  Jakob 113 

28  Baden,  Pfarrkirche,  .Seitenaltar 118 

29  St.  Michael,  Fresko 119 

30  Weipert,  Pfarrkirche ■ 135 

31  Gewitsch,  Stadttor 146 

32  Mähr.-Schünberg,  Rathaus 147 

33  Wien  III.,  Hauptstraße  90,  Gartenhaus 150 

34—36  Imbach,  Pfarrkirche 151  —  153 

37  Taschendorf,  Holzkirch 158 

38  Welsberg,  Pfarrkirche      163 

39  Wall.-Meseritsch,  Friedhofskirche 185 

40  Friedland,  Holzbrücke 201 

41  Kaden,  Heiligenturni 203 

42  Ülmütz,  Sarkanderkapelle 21 1 

43  Wien  V.,  Schünbrunnerstraße  55,  Profanhaus     .    .    .  213 

44  Schwallenbach,  Teufelstnauer 217 

45—47  Kosif,  Friedhof 233—237 

48.  49  Patek,  Mühle 239—241 

50  Idria,  Profanhaus 243 


51  Innerlatern,  Pfarrkirche 253 

52  Prag,  Jilska-Gasse,  Haus  v  Yejvodu 275 

53.  54  Ulrichsberg,  Kapelle 281.  282 

55  Melk,  Stift,  Palmenhaus 286 

.56  Senftenberg,  Burgruine 287 

57  Wien,  der  Platz  „Am  Hof- 301 

58  Drahomischl,  Menhir 306 

59  LibCan,  Pfarrkirche 307 

60  Ulucz,  Pfarrkirche 311 

61  Spitz,  Hof  des  Gemeindehauses 319 

62  Wolfpassing,  Aufgang  zur  Kirchenstiege 322 

63  ürieskirchen,  altes  Rathaus 323 

64—66  Spalato,  Domportal,  Buvinator 349 — 353 

67  Chotieschau,  Du])ouzenkapelle      357 

68  Pardubitz,  Bartholoraäus-(üekanal-)kirche 359 

69  Tabor,  Wittigonenburg 361 

70  Jordanöw,  Glockenturm      363 

71  Wien  XVI.,  Ottakringerstraße  101,  Profanhaus,  Hof  369 

72  St.  Polten,  Bischofstor 375 

73.  74  Freistadt,  Rathausturm 377.  379 

75  Hoiinoves,  Johannesstatue 407 

76  Neulust,  Schlößchen 409 

77  Seifersdorf,  Kapelle 411 

78  Groß-Gaber,  Filialkirche 415 

79  Seisenberg,  Schloß 417 

80  Groß-Karlowitz.  Pfarrkirche 421 

81  Wien  XIII.,  Baumgarten,  Pfarrkirche 423 

82  Wien  XIX.,  Kobenzl,  Schloß 425 

83  Ranshofen,  Klostertaverne 431 

84  Lofer,  Pfarrkirche,  Kanzel,  Statuen 433 


Präsident I 

Mitglieder II 

Spezialkomitees V 

Redaktion V 

Bureau;  a)  Administrative  Abteilung VI 

6)  General-Konservatoren VI 

c)  Technischer  Konsulent VI 

Ehrenmitglieder VII 

Konservatoren  und  Korrespondenten  der  einzelnen  Kronländer  VII 
Verteilung     der   Konservatoren     auf    die    Bezirksliauptmann- 

schaften  und  Städte  mit  eigenem  Statut XLV 


Personalstand 


vom   7.   Mai    1908 


Präsident:') 
Seine  Exzellenz  Dr.  Josef  Alex.\nder  Freiherr  von 
Heuert,  Seiner  k.  u.  k.  Apostolischen  Majestät 
Wirklicher  Geheimer  Rat,  Mitglied  des  Herren- 
hauses; Ritter  des  Ordens  der  Eis.  Krone  I.  KL, 
Kanzler  und  Großkreuz  des  Franz  Josef-Ordens, 
Großkreuz  des  großh.  toskanischen  Militär-  und 
Zivilverdienstordens,  des  päpstlichen  St.  Gre- 
gforius-Ordens,  Besitzer  der  doppeltgroßen  gol- 
denen Salvatormedaille,  der  Ehrenmedaille  für 
vierzigjährige  treue  Dienste,  der  Jubiläums-Hof- 
medaille,  der  Jubiläumsmedaille  für  Zivilstaats- 
bedienstete, Unterstaatssekretär  a.  D.,  Präsident- 
stellvertreter des  Archivrates,  Mitglied  des 
Kunstrates,  Protektor  des  Vereines  „Wiener  Bau- 
hütte", Präsident  des  öst.  Volksschriftenvereines, 
Ehrenpräsident  des  Vereines  der  Freunde  des 
humanistischen  Gymnasiums,  Ehrenpräsident  und 
gewesener  Präsident  des  Vereines  für  öst.  Volks- 
kunde sowie  des  Hausbauvereines  für  die  katholi- 
schen Jünglinge  von  Mariahilf,  Ehrenmitglied  und 
gewesener  Präsident  des  Wiener  Altertumsver- 
eines, Ehrenmitglied  und  gewesener  erster  Vize- 
präsident der  Geographischen  Gesellschaft,  Ehren- 
mitglied des  Wiener  Dombauvereines,  Ehren- 
mitglied der  historischen  Vereine  in  Graz  und 
Klagenfurt,  Ehrenbürger  derStadtTachau,  Ehren- 


')  Seit  1863  als  zweiter  in  der  Reihe  der  Präsidenten; 
als  erster  Präsident  fungierte  von  1853  bis  1863  Se.  Exzellenz 
Dr.  Kart.  Freiherr  von  Czokrnig  zi'  Czürnhausen,  k.  k. 
Sektionschef. 


mitglied  der  katholischen  -Studentenverbindung 
„Austria",  Ehrenmitglied  des  Kreuzer- Vereines 
zur  Unterstützung  der  Kleingewerbetreibenden, 
Ehrenmitglied  und  gewesener  Präsident  der 
Gesellschaft  der  Musikfreunde  des  öst.  Kaiser- 
staates, Ehrenmitglied  der  Münz-  und  Medaillen- 
freunde Wiens,  der  „Vcela  Cäslav.skä",  des  kgl. 
Sächsischen  Altertumsvereines  in  Dresden ; 
ordentliches  Mitglied  der  kgl.  Böhmischen 
Gesellschaft  der  Wissenschaften,  der  k.  k. 
Böhmischen  Franz  Josef-Akademie  für  Wissen- 
schaft, Literatur  und  Kunst,  auswärtiges  Mitglied 
der  archäologischen  Sektion  des  Königreiches 
Böhmen,  korrespondierendes  Mitglied  der  kais. 
Akademie  der  Wissenschaften  in  Wien,  Mitglied 
der  Prager  juridischen  Fakultät,  mehrerer  anderer 
gelehrten  Gesellschaften  sowie  humanitärer  iiiul 
gemeinnütziger  Vereine;  Wien  III  Reisner- 
straße  19. 

Mitglieder. 

Ar.FKEi)  Ca.stelltz,  Architekt,  Professor  an  der 
Fachschule  in  Villach;  ernannt  22.  Februar  1905, 
Z.  2091. 

Oberbaurat  Julius  Deiningek,  Architekt,  Professor 
und  Fachvorstand  an  der  Staat.sgewerbeschule  I 
in  Wien,  Ritter  des  Franz  Josef-Ordens  etz.; 
Wien  IV  Favoritenstraße  i;  seit  1899,  wieder- 
bestätigt i8.  Februar  1904,  Z.  28 10. 

Dr.  Max  DvoftÄK,  a.  ö.  Universitätsprofessor; 
Wien  VIII  Lange  Gasse  49;  ernannt  22.  Februar 
1905,  Z.  2091. 


m 


Personalstand  (Mitglieder,  Sektionen) 


IV 


Emil  Ritter  von  Förster,  Ministerialrat  und  Vor- 
stand des  Departements  für  Hochbau  im  Mini- 
sterium des  Innern,  Mitglied  des  Kunstrates, 
Ritter  des  öst.  Leopold-Ordens  etz. ;  Wien  IX 
Maximilianplatz  15;  seit  1897,  wiederbestätigt 
26.  Oktober   1907,  Z.  41025. 

Ka.millo  Hilbekt,  Architekt  und  Dombaumeister 
bei  St.  Veit  in  Prag;  ernannt  3.  Juli  1906, 
Z.   23Ö10. 

Hofrat  Dr.  Fkiedkicu  Kenner,  wirkliches  Mitglied 
der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften,  Mitglied 
des  öst.  archäologischen  Institutes,  Präsident  des 
Wiener  Altertumsvereines,  Ritter  des  öst.  Leo- 
pold-Ordens, des  Ordens  der  Eis.  Krone  und  des 
Franz  Josef-Ordens,  Inhaber  der  doppeltgroiBen 
gold.  Salvator- Medaille;  Wien  lll/i  Haupt- 
straße 46;  seit  1872,  wiederbestätigt  18.  Februar 
1904,  Z.  2613. 

Reg.- Rat  Dr.  Wilhelm  Kubitschek,  o.  ö.  Universi- 
tätsprofessor, Kustos  am  kunsthist.  Hofmuseum, 
korr.  Mitglied  der  kais.  Akademie  der  Wissen- 
schaften, Mitglied  des  k.  k.  öst.  und  des  kais. 
deutschen  archäol.  Institutes;  Wien  IX  Pichler- 
gasse i;  seit  1903,  wiederbestätigt  17.  Januar 
1908,  Z.  309. 

Hofrat  Dr.  Arnold  Luschin,  Ritter  von  Ebengreuth, 
Mitglied  des  Herrenhauses,  Ritter  des  Ordens 
der  Eis.  Krone,  wirkliches  Mitglied  der  kais. 
Akademie  der  Wissenschaften,  o.  ö.  Professor 
an  der  Universität  in  Graz;  seit  1900,  wieder- 
bestätigt 15.  Juli   1905,  Z.  26180. 

Karl  Mayreder,  Architekt,  o.  ö.  Professor  an  der 
technischen  Hochschule  in  Wien,  IV/2  Plössel- 
gasse  10;  ernannt  3.  Juli   1906,  Z.  23610. 

Reg.-Rat  Dr.  Matthäus  Much,  Vizepräsident  des 
Wiener  Altertumsvereines,  Ritter  des  Ordens  der 
Eis.  Krone,  Inhabt^r  der  Medaille  für  Wissenschait 
und  Kunst;  Wien  XIII  Penzingerstraße  84;  seit 
1877,  wiederbestätigt  21.  August   1903,  Z.  28297. 

Hofrat  Dr.  Wilhelm  Anton  Neumann,  o.  ö.  Uni- 
versitätsprofessor in  Wien,  Kapitular  des  Zister- 
zienserstiftes Heiligenkreuz,  f.-e.  geistl.  Rat, 
Ritter  des  Ordens  der  Eis.  Krone  etc.;  Wien IX 
Garnisonsgasse  18;  seit  1896,  wiederbestätigt 
28.  März   1907,  Z.  II 300. 

Hofrat  Dr.  Josef  Nkuwirth,  o.  ö.  Professor  an 
der  technischen  Hochschule  in  Wien,  Mitglied 
des  Kunstrates,    Mitglied    der  kunsthistorischen 


Landeskommission  für  Böhmen,  PHcger  der  Kunst- 
denkmale in  Preuß. -Schlesien ;  Wien  IV  Favoriten- 
straße 68;    seit    1902,    wiederbestätigt    28.  März 

1907,  Z.   II 300. 

Dr.  Emil  von  Oitknthal,  o.  ö.  Universitätsprofessor, 
wirkliches  Mitglied  der  Akademie  der  Wissen- 
schaften, Vorstand  des  Institutes  für  öst.  Ge- 
schichtsforschung, Ritter  des  Ordens  der  Eis. 
Krone;  Wien  IX/3  Universitätsstraße  8 ;  ernannt 
2g.  November   1905,  Z.  43169. 

Dr.  Oswald  Redlich,  o.  ö.  Universitätsprofessor, 
wirkliches  Mitglied  der  kais.  Akademie  der 
Wissenschaften,  Mitglied  des  Archivrates,  Ritter 
des  Ordens  der  Eis.  Krone;  Wien  XIX  Vega- 
gasse  9;  seit  1900,  wiederbestätigt  15.  Juli  1905, 
Z.  26180. 

Dr.  Emil  Reisch,  o.  ö.  Universitätsprofessor,  Mitglied 
des  k.  k.  öst.  und  des  kais.  deutschen  archäol. 
Institutes,  korr.  Mitglied  der  kais.  Akademie  der 
Wissenschaften;  Wien  XVIII  Karl  Ludwig- 
straße 28;  ernannt  4.  Dezember  1903,  Z.  37967. 

Hofrat  August  Schaeffkr,  Direktor  der  Gemälde- 
galerie des  Allerhöchsten  Kaiserhauses,  Ritter 
des  Ordens  der  Eis.  Krone  und  des  Franz  Josef- 
Ordens;  Wien  I  Burgring  5;  seit  1896,  wieder- 
bestätigt 28.  März   1907,  Z.  11300. 

Graf  Johann  .Szeptvcki,  Kämmerer,  Mitglied  des 
Herrenhauses,  Ritter  des  Ordens  der  Eis.  Krone 
IL  Kl.,  Landtagsabgeordneter  in  Przylbice;  seit 
1900,  wiederbestätigt  3.  Juli   1906,  Z.  23610. 

Reg.-Rat  Josef  Szomhathy,  Kustos  I.  Kl.  am  natur- 
historischen Hofmuseum  in  Wien,  VII.  Sieg- 
mundsgasse 8;  ernannt  3.  Juli   1906,  Z.  23610. 

Wilhelm  Freiherr  von  Weckbecker,  Hofrat  und 
Kanzleidirektor  in  Sr.  Majestät  Oberstkämmerer- 
amte, Mitglied  des  Kuratoriums  des  Heeres- 
museums, des  Kunstrates  des  k.  k.  Mini.steriums 
f.  K.  u.  U.  und  des  öst.  archäologischen  In- 
stitutes, Komtur  des  Franz  Josef-Ordens  mit 
dem  Stern,  Ritter  des  Leopold-Ordens  etc.; 
Wien  IV  Wohllebengasse  6;  ernannt  26.  Februar 

1908,  Z.  846/K.  U.M. 

Kaspar  Ritter  von  Zumbüsch,  Mitglied  des  Herren- 
hauses, emerit.  Professor  an  der  Akademie  der 
bildenden  Künste,  Mitglied  des  Kunstrates  und 
des  öst.  archäologischen  Institutes,  Komtur  des 
Franz  Josef-Ordens  mit  dem  Stern,  Ritter  des 
Leopold-Ordens  und  des  Ordens  der  Eis.  Krone, 


V 


Personalstand  (Spezialkomitees,  Redaktion,  Bureau) 


VI 


Besitzer  des  öst.-ungf.  Ehrenzeichens  für  Kunst 
und  Wissenschaft;  Wien  I  Zedlitzgasse  4;  seit 
1902,  wiederbestätigt  28.  März  1907,  Z.  11 300. 

Sektionen: 

Der  I.  Sektion  (für  prähistorische,  antike  und 
völkerwanderungszeitliche  Denkmale,  außerdem  für 
Münzen  aller  Zeiten)  gehören  die  Mitglieder:  Kenner, 
KuBiTSCHEK,  MucH,  Neumann,  Reisch,  Szombathy  und 
Konservator  Hoernes  an; 

der  II.  Sektion  (für  mittelalterliche  und  neu- 
zeitliche Denkmale  mit  Ausnahme  der  Schriftdenk- 
male) die  Mitglieder:  Castelliz,  Deininger,  DvoftÄK, 
Förster,  Hilbert,  Mayreder,  Neumann,  Neuwirth, 
schaeffer,  zumbusch ; 

der  III.  Sektion  (für  mittelalterliche  und  neu- 
zeitliche Schriftdenkmale)  die  Mitglieder:  Luschin, 
Neuwu^th,  OriENTHAL,  Redlich,  Konservator  Gian- 
noni   unil   Korrespondent  Siegeneeld. 

Spezialkomitees: 

a)  das  Komitee  für  Bauangelegenheiten  besteht 
aus  den  Herren:  Castelliz,  Deininger,  DvoftÄK, 
Förster  (Vorsitzender),  Hilbert,  Mayreder,  Neu- 
mann, Neuwirth; 

b)  das  Komitee  für  Gemälderestaurierung  aus  den 
Herren:  Deininger,  DvoftÄK,  Neumann,  Neuwirth, 
Schaeffer  (Vorsitzender); 

t")  das  Komitee  für  Plastik  und  Kunstgewerbe  aus 
den      Herren:     DvoßÄK,      Neumann,     Neuwirth, 

ZUMBUSCH ; 

d)  das  Komitee  für  die  Abfassung  einer  Kunst- 
topographie der  im  Reichsrate  vertretenen 
Königreiche  und  Länder  aus  den  Herren: 
DvoftÄK,  Kenner  (Vorsitzender),  Kubitschek, 
MucH,  Neumann,  Neuwirth; 

e)  das  Redaktionskomitee  aus  den  Herren:  Mucii 
(Vorsitzender),  Neumann,  Redlich  und  den 
Redakteuren  Dvorak   und  Kubitschek; 

f)  das  Budget-  und  Finanzkomitee  aus  den  Herren: 
Much  (zugleich  Referent  und  Vorsitzender), 
Kubitschek,  Redlich; 

g)  das  Komitee  für  Denkmalschutzgesetzgebung 
aus  den  Herren:  Deininger,  DvoftÄK,  Kenner 
(Vorsitzender),  Kuiutschek,  Much,  Neuwikiii, 
Redlich. 

Redaktion 

a)  des   kunstgeschichtlichen  Jahrbuches: 
Professor  Max  Dvo&.4.k,  Wien  VllI  Lange  Gasse  49; 


b)  des  Jahrbuches  für  Altertumskunde: 
Professor  Wilhelm  Kubitschek,  Wien  IX  Pichler- 
gasse  I ; 
t)  der  Mitteilungen  der  III.  (Archiv-)Sektion: 
Professor    Oswald    Redlich,     Wien    XIX     Vega- 

gasse  g. 
(/)  Die    Mitteilungen    werden    unmittelbar    vom 
Präsidium  redigiert. 

Bureau 

Wien  IV   Favoritenstraße  15  (Telephon  8646) 

Hofrat  Wii.HKLiM  Freiherr  von  Weckbecker  (wie 
Sp.  IV)  mit  der  Vertretung  und  Unterstützung 
des  Präsidenten  in  der  Führung  und  Leitung 
der  Geschäfte  betraut. 

aj  Administrative  Abteilung: 
Dr.  Maximilian     Bauer,     Ministerial- Sekretär     im 

Ministerium    für   Kultus   und  Unterricht,    Ritter 

des  Franz  Josef-Ordens  (Vorstand); 
Dr.  Wilhel.m  Ritter  von  Ambros,  Ministerial- Vize- 
*  Sekretär  im  Ministerium  für  Kultus  u.  Unterricht; 
Michelangelo  Freiherr  von  Zois,  Bezirkskommissär 

der  krainischen  Landesregierung',  Korrespondent 

der  Z.  K.; 
Karl  Heidrich,  Adjunkt; 
Karl  Reuter,  Kanzlist  (Kassaführer,  Bibliothekar); 

(ad  pers.  X). 

bj  Wissenschaftliche  Abteilung: 
General- Konservatoren 

I.  Sektion:  Professor  Wilhelm  Kubitschek  (ernannt 
4.  Januar  1904,  Z.  24436  ex  1903);  Sprech- 
stunden ')  Dienstag-  3  —  4  Uhr,  Samstag  q —  10  Uhr. 

II.  Sektion:  (unbesetzt); 

mit  den  Funktionen  betraut  (Erlaß  vom  21.  De- 
zember 1905,  Z.  46368)  Professor  Max  Dvt)i'{AK; 
Sprechstunden')  Mittwoch  11  — 12  Uhr,  Samstag 
10 — II   Uhr. 

Hofrat  Professor  Josef  Nkiwikiii;  Sprechstunden') 
Montag,  Mittwoch   11  — 12  Uhr. 

Assistenten:  Dr.  Paul  Hausi:k,  Dr.  II ans  Tietze. 

cj  Technische  Abti'ilung: 
iechnischer  Konsulent:  Oberbaurat  Julius  Dei- 
ninger (ernannt  23.  Januar  190(1,  Z.  46297  ex  1905); 
Sprechstunde')  Mittwoch    11  — 12  Uhr. 
Praktikant:  Dr.  Karl  Holev. 

')  Ira  Bureau  der  Zfiitral-Kommission. 


VII 


Personalstand  (Ehrenmitglieder,  Konservaloren  in  Bcitimen) 


VIII 


Ehrenmitglieder 

Se.  k.  u.  k.  Hoheit  der  durchlauchtigste  Prinz  und 

Herr  Erzherzog  Franz  Ferdinano,  erwählt  1 4.  J  iiiii 

1905,  bestätigt   27.  Juli  1905; 
Se.  k.  u.  k.  Hoheit  der  durchlauchtigste  Prinz  und 

Herr  Erzherzog  Rainer,   erwählt  am   i.  Februar 

1895,  bestätigt  am    i.  März  1895; 
Se.  Durchlaucht  der  regierende  Fürst  Johann  von 

UND  zu  Liechtenstein; 
Se.    Exzellenz    Dr.    Paul    Gautsch    Freiherr    von 

Frankenthukx,  Ministerpräsident  a.  D.,  Präsident 

des  Obersten  Rechnungshofes; 
Se. Durchlaucht  Fürst  Adolk  Josiii'  zuScHWAKZENBr.Rc; ; 
Se.    Fürstliche     Gnaden     Fürstbischof    Dr.     Simon 

AiCHNER  von  Brixen; 
Ihre    Durchlaucht    Fürstin    Maku;    zr    Hohknlohi;- 

SCHILLINGSFÜRST ; 

Se.  Exzellenz  Dr.  Arthur  Graf  Enzenberg  zum 
Freyen-  und  Jöchlsthürn,  Sektionschef  i.  R., 
Mitglied  des  Herrenhauses,  erwählt  17.  November 
1893,  bestätigt   I.  Dezember  1893. 

Se.  Exzellenz  Franz  Graf  Thun  und  Hohknstein, 
Kämmerer,  Ministerpräsident  a.  D.,  Mitglied  des 
Herrenhauses,  erwählt  26.  Oktober  1906,  be- 
stätigt  2.  Dezember   1906,  Z.  43803. 

Konservatoren  und  Korrespondenten 

Böhmen 

Konservatoren: 

Ür.  Ludwig  AiiA-mi;k,  Gymnasialprofessor  in  Roi- 
chenberg (I.  für  die  Rzkh.  Böhmisch-Leipa, 
Dauba,  Friedland,  Gabel,  Gablonz,  Reichenberg 
und  die  Stadt  Reichenberg),  ernannt  25.  April 
1908,  Z.  3443. 

Dr.  Heinrich  Ankert,  Stadtarchivar  in  Leitmeritz 
(111.  tür  die  Bzkh.  Brüx,  Dux,  Kaaden,  Komo- 
tau,  Leitmeritz,  Podersam,  Pref3nitz  und  Saaz), 
ernannt  25.  April   1908,  Z.  3443. 

Wilhelm  Äugst,  Architekt  in  Reichenberg  (IL  für 
die  Bzkh.  Böhmisch-Leipa,  Friedland,  Gabel, 
Gablonz,  Reichenberg,  Rumburg,  .Schluckenau, 
Ger.-Bez.  Rochlitz  a.  Iser  und  die  Stadt  Reichen- 
berg), ernannt  9.  Juli   1904,  Z.  21 132. 

Josef  BraniS,  Realschulprofessor  in  Budweis  (II. 
für  die  Bzkh.  Budweis,  Kamenitz  a.  Linde,  Neu- 
haus, Pilgram,  Tabor  und  Wittingau),  seit  1888, 
wiederbestätigt  14.  August  1903,  Z.   14576. 


Karl  Buchtela,  Ober-Finanzrat  der  Finanz-Landes- 
direktion in  Prag  (I.  für  die  Bzkh.  Königgrätz, 
Königinhof,  Nachod,  Neupaka,  Neustadt  a.  M., 
Pardubitz  und  Reichenau),  ernannt  29.  Mai  1905, 
Z.  16224. 

Dr.  Jaro.mIr  Celakovsky,  Universitätsprofcssor  und 
Archivar  der  königl.  Hauptstadt  Prag  (III.  für 
die  Stadt  Prag  und  die  Bzkh.  Böhmisch-Brod, 
Jungbunzlau,  Karolincnthal,  KfJnigl.  Weinberge, 
Melnik,  Münchengrätz  und  Zizkow),  seit  1887, 
wiederbestätigt  31.  Januar  1908,  Z.  52070  ex  1907. 

Klemexs  Cer.mak,  Direktor  an  der  Mädchenbürger- 
schule und  Obmann  des  Musealvereines  ,.  Vcela", 
Besitzer  des  goldenen  Verdienstkreuzes  mit  der 
Krone  in  Cäslau  (I.  für  die  Bzkh.  Cäslau,  Cliotebof, 
Deutsch -Brod,  Kolin,  Kuttenberg  und  Ledec), 
seit  1886,  wiederbestätigt  17.  Juli  1905,  Z.  25854. 

Dr.  Karl  Chytil,  Direktor  des  kunstgewerblichen 
Museums  der  Handels-  und  Gewerbekammer, 
Universitätsprofessor  in  Prag  (IL  für  die  Bzkh. 
Beneschau,  Kgl.  Weinberge,  .Selcan  und  Zizkow), 
seit  1903,  wiederbestätigt  25.  April  igo8,  Z.  3443. 

LiiOPOLD  Dewaty,  Lehrer  am  Gymnasium  in  Lands- 
kron  iL  und  II.  für  die  Bzkh.  Landskron  [mit 
Ausnahme  des  Ger.-Bez.  Wildenschwert]  und 
Senftenberg  [mit  Ausnahme  des  Ger,-Bez.  Senf- 
tenberg]),  ernannt  25.  April   1908,  Z.  3443. 

Johann  von  Diviä,  Zuckerfabriksdirektor  in  Prelauc 
(Hl.  für  die  Bzkh.Chotebof,  Chrudim,Hohenniauth, 
Königgrätz,  Königinhof,  Leitomischl,  Pardubitz 
und  Policka),  seit  1899,  wiederbestätigt  2g.  Ajjril 
1904,  Z.  141 19. 

Bo/>A  DvoftÄK,  Architekt  in  Pardubitz  (IL  für  die 
Bzkh.  Chrudim,  Hohenmauth,  Leitomischl,  Par- 
dubitz, Policka  und  Ger.-Bez.  Wildenschwert), 
seit  1898,  wiederbestätigt  26.  Mai  1903,  Z.  15949. 

Johann  E.mlek,  Skriptor  an  der  Universitätsbiblio- 
thek, Vize-Präsident  des  Klub  za  starou  Prahu 
in  Prag  (IL  für  die  Bzkh.  Melnik  und  Raudnitz), 
ernannt  25.  April    1908,   Z.  3443. 

Ludwig  Engl,  Volks-  und  Bürgerschullehrer  in 
Saaz  (I.  für  die  Bzkh.  Kaaden,  Komotau,  Luditz, 
Podersam,  Preßnitz  und  Saaz),  ernannt  25.  April 
1908,  Z.  3443. 

JoiL\NN  Felö.mann,  Zuckerfabriksdirektor  i.  R.  in 
Smichow  (I.  für  die  Bzkh.  Horovic,  Pfibram  und 
Rakonitz),  ernannt   25.  April    1908,  Z.  3443. 


IX 


Personalstand  (Konservatoren  in  Böhmen) 


Karl  R.  Fischer,  Bürgerschullehrer  in  Gablonz 
(III.  für  die  Bzkh.  Friedland,  Gablonz,  Reichen- 
berg" und  die  Stadt  Reichenberg),  ernannt 
25.  April   1908,  Z.  3443. 

Architekt  Emil  Glocker,  Professor  an  der  Staats- 
gevverbeschule  in  Pilsen  {II.  für  die  Bzkh.  Bischof- 
teinitz.  Mies,  Plan  und  Tachau),  seit  1887  für 
I.  Sektion;  für  II.  Sektion  ernannt  20.  Juni  1905, 
Z.  20912. 

Dr.  Karl  HastaS,  Advokat,  Vizebürgermeister, 
Leiter  des  Museums  in  Klattau  (I.  für  die  Bzkh. 
Klattau,  Pfestitz,  Strakonitz,  Taus  und  den  Ger.- 
Bez.  Schüttenhofen,  III.  für  die  Bzkh.  Klattau, 
Pfestitz,  Taus  und  den  Ger.-Bez.  Schüttenhofen), 
ernannt   25.  April   igo8,  Z.  3443. 

Ottokar  Hejnic,  Professor  an  der  Staatsoberreal- 
schule in  Kuttenberg  (III.  für  die  Bzkh.  Bene- 
schau,  Cäslau,  Deutsch-Brod,  Kamenitz  a.  Linde, 
Kolin,  Kuttenberg,  Ledec,  Pilgram  und  Selcan), 
seit  1900,  wiederbestätigt  13.  März  1905,  Z.  8064. 

Johann  Helich,  Apotheker  in  Podebrad  (I.  für  die 
Bzkh.  Jicin,  Neu-Bydzov,  Podebrad,  Semil,  Star- 
kenbach [mit  Ausnahme  des  Ger.-Bez.  Rochlitz 
a.  Iser]   und   Turnauj,     ernannt    25.  April    1908, 

Z.  3443- 

Johann  Herain,  Ingenieur  und  Baumeister  in  Prag 
(II.  für  die  Stadt  Prag  Bezirke  III,  IV  und  die  Bzkh. 
Hofovic,  Pf ibram  und  .Smichow),  seit  1892,  wieder- 
bestätigt 31.  Januar   1908,   Z.  52070  ex    1907. 

Dr.  Josef  Hibsch,  Professor  an  der  höheren  land- 
wirtschaftlichen Landeslehranstalt  in  Tetschen- 
Liebwerda  (I.  für  die  Bzkh.  Rumburg,  Schluckenau 
und  Tetschen),  .seit  1891,  wiederbestätigt  15.  No- 
vembei"  1906,  Z.  40826. 

Ka.millo  Hilüert,  wie  Sp.  III  (II.  für  die  Bzkh.  Lauii 
und  Schlan),  ernannt  25.  April    1908,  Z.  3443. 

Josef  Hofmann,  Gymnasialprofessor  in  Kaaden 
(IL  für  die  Bzkh.  Kaaden,  Komotau,  Luditz, 
Podersam,  Preßnitz  und  Saaz),  ernannt  3.  März 
1905,  Z.  5536. 

Karl  Jawanskk,  Professor  an  der  .Staatsoberreal- 
.schule  in  Trautenau  (IL  für  die  P)zkh.  Braunau, 
Hohenelbe  und  Trautenau),  ernannt  25.  April 
1908,  Z.  3443. 

Brictislav  JelInek,  Direktor  am  städtischen  Museum 
in  Prag  (I.  für  die  Bzkh.  Karolinental,  Smichow 
und  die  vStadt  Prag),  .seit  1892,  wiederbpst^tigt 
18.  Juli    1907,   Z,  29509, 


Dr.  LuHos  jEft.\BEK,  Gerichtsadjunkt,  Sekretär  des 
Klubs  „Za  starouPrahu"  in  Prag  (IL  für  die  Stadt 
Prag  Bezirke  I,  II,  V,  VI),  ernannt  25.  April 
1908,  Z.  3443. 

Alois  John,  Schriftsteller  in  Eger  (I.  für  die  Bzkh. 
Asch,  Eger,  Falkenau,  Graslitz,  Joachimsthal, 
Karlsbad,  Marienbad  und  Tepl),  ernannt  25.  April 
1908,  Z.  3443. 

Rudolf  Knott,  Gymnasialprofessor  in  Teplitz  (III. 
für  die  Bzkh.  Aussig,  Rumburg,  Schluckenau, 
Teplitz  und  Tetschen),  ernannt  7.  Dezember 
1904,  Z.  33937. 

Dr.  Thomas  KouRil,  bischöflicher  Notar  und  Gym- 
nasialprofessor in  Reichenau  (III.  für  die  Bzkh. 
Nachod,  Neustadt  a.  d.  M.,  Reichenau  und  die 
Ger.-Bez.  Senftenberg  und  Wildenschwert),  seit 
1895,   wiederbestätigt   17.  Juli   1905,  Z.  25854. 

Richard  Kristinus,  Kustos  am  Museum  in  Bud- 
weis  (I.  für  die  Bzkh.  Kaplitz,  Krumau,  Pracha- 
titz  und  Schüttenhofen  [mit  Ausnahme  des  Ger.- 
Bez.    Schüttenhofen]),    ernannt    25.    April     1908, 

Z.  3443- 

Alois  Kroutil,  Fabrikdirektor  in  Kolin  (IL  für 
die  Bzkh.  Cäslau,  Kolin,  Kuttenberg  und  PodS- 
brad),  seit  1889,  wiederbestätigt  9.  August  1904, 
Z.  27606. 

JosEF  Lacina,  Professor  an  der  böhm.  Staatsreal- 
schule in  Prag -Kleinseite  (III.  für  die  Bzkh. 
Hofovic,  Kladno,  Laun,  Pfibram,  Rakonitz, 
Raudnitz,  Schlan  und  Smichov),  seit  1895, 
wiederbestätigt   12.  Dezember  1905,  Z.  44678. 

Franz  Latzel,  Apotheker  in  Budweis  (I.  für  die 
Bzkh.  Budweis,  Kamenitz  a.  Linde,  Moldautein, 
Mühlhausen,  Neuhaus,  Pisek  und  Wittingau), 
ernannt  25.  April    1908,  Z.  3443. 

Dr.  Kakl  Ludwig,  Gymnasialprofessor  in  Karls- 
bad (IL  für  die  Bzkh.  Joachim-sthal,  Karlsbad 
und  Tepl),  ernannt  25.  April   iyo8,  Z.  3443. 

r^r.  Vinzenz  Luksch,  Professor  am  bischöflichen 
Seminar  in  Leitmeritz  (IL  für  die  Bzkh.  Dauba, 
Leitmeritz  und  Tetschen),  seit  1899,  wieder- 
bestätigt 29.  April   1904,  Z.  141 19. 

Franz  Makkä,  fürstlich  Schwarzenbergscher  Archi- 
var in  Wittingau  (III.  für  die  Bzkh.  Budwei.s, 
Moldautein,  Mühlhausen,  Neuhaus,  Pisek,  Stra- 
konitz, Tabor  und  Wittingau),  ernannt  25.  April 
jgo8,  Z.  3443. 


XI 


Pcrsonalstand  (Konservatoren  in  Böhmen) 


XII 


Sanitätsrat  Dr.  Heinrich  Matikgka,  Universitäts- 
professor in  Prag  (I.  für  die  Bzkh.  Chrudim, 
Hohenmautli,  Leitomisclil,  l'olicka  und  die  Ger.- 
Bez.  Senftenberg  und  W'iUlenschwert),  ernannt 
25.  April   1Q08,  Z.  3443. 

Anton  Mökath,  fürstlich  Schwarzenbergscher  Zen- 
tralarchivdirektor in  Krumau  (III.  für  die  Bzkh. 
Kaplitz,  Krumau,  Prachatitz  und  Schüttenhofen 
[mit  Ausnahme  des  (ler.-Bez.  Schüttenhofen]), 
ernannt  25.  April    1908,  Z.  3443. 

Rudolf  NCmec,  Architekt,  Lehrer  an  der  Fach- 
schule für  Kunstschlosserei  in  Königgrätz  (II. 
für  die  Bzkli.  Königinliof,  Neupaka,  Semil  und 
Starkenbach  [mit  Ausnahme  des  Ger.-Bez.  Roch- 
litz  a.  Iser]),  ernannt  25.  April   1908,  Z.  3443. 

Dr.  LuBoi?  NiEDERLE,  o.  ö.  Professor  an  der  böhm.  Uni- 
versität in  Prag  (I.  für  die  Bzkh.  Beneschau, 
Böhmisch-Brod,  Königl.  Weinberge,  Pilgram, 
Selcan,  Tabor  und  Zizkow),  seit  1892,  wieder- 
bestätigt 18.  Juli   1907,  Z.  2950g. 

Josef  Pascher,  städtischer  Baurat,  Zivilingenieur  in 
Eger  (II.  für  die  Bzkh.  Asch,  Eger,  Falkenau, 
Graslitz  und  Marienbad),  seit  1891,  wiederbestä- 
tigt  15.  November   1906,  Z.  40826. 

Dr.  Josef  Ladislaus  PxC,  Gymnasialprofessor,  Privat- 
dozent an  der  böhm.  Universität  in  Prag  (I.  für 
die  Bzkh.  Jungbunzlau,  Melnik  und  München- 
grätz),  seit  1890,  vviederbestätigt  12.  April  1905, 
Z.  11929. 

Emancel  Pippich,  Professor  an  der  Fachschule  in 
Königgrätz  (II.  für  die  Bzkh.  Königgrätz,  Nachod, 
Neu-Bydzov,  Neustadt  a.  d.  M.,  Reichenau  und 
Ger.-Bez.  Senftenberg),  seit  1884,  wiederbestätigt 
7.  April   1904,  Z.  8103. 

Georg  Schmidt,  Gymnasialprofessor  in  Mies  (III. 
für  die  Bzkh.  Bischofteinitz,  Mie.s,  Plan,  Tachau 
und  Tepl),  ernannt  25.  April   1908,  Z.  3443. 

l)r.  Valentin  Sch.midt,  Gymnasialprofessor  in  Bud- 
weis  (II.  für  die  Bzkh.  Kaplitz,  Krumau,  Pracha- 
titz und  Schüttenhofen  [mit  Ausnahme  des  Ger.- 
Bez.    Schüttenhofen]),    ernannt    25.    April     1908, 

Z.  3443- 
Schulrat  August  Sedläcek,  Gymnasialprofessor  i.  R. 
in  Pisek  (IL  für  die  Bzkh.  Blatna,  Moldau tein, 
Mühlhausen,  Pisek,  Strakonitz  und  Ger.-Bez. 
Schüttenhofen),  seit  1881,  wiederbestätigt  17.  April 
1907,  Z.   14168. 


Kais.  Rat  Dr.  Karl  Siegl,  Gerichtsadjunkt  i.  R. 
und  Stadtarchivar  in  Eger  (111.  für  die  Bzkh. 
Asch,  Eger,  Falkenau,  Graslitz,  Joachimsthal, 
Karlsbad,  Luditz  und  Marienbad),  seit  1900, 
wiederbestätigt   17.  August  1905,  Z.   30822. 

Josef  Skorpil,  Architekt  und  Direktor  des  städt. 
Gewerbemuseums  in  Pilsen  (IL  für  die  Bzkh. 
Kralowitz,  Pilsen  und  Rokitzan),  seit  1898, 
wiederbestätigt   14.  August  1903,  Z.  14576. 

Josef  Smid,  Beamter  der  Zuckerfabrik  in  Swole- 
novves  (I.  für  die  Bzkh.  Kladno,  Laun,  Kaudnitz 
und  Schlau),  ernannt   25.  April    igo8,  Z.  3443. 

Konmicrzialrat  Dr.  Ernst  Ritter  von  Stein  in 
Trautenau  (I.  für  die  Bzkh.  Braunau,  Hohen- 
elbe,  Trautenau  und  den  Ger.-Bez.  Rochlitz 
a.  Iser),  ernannt   25.  April   1908,  Z.  3443. 

Karl  StEtina,  Gymnasialprofessor  in  Jicin  (III. 
für  die  Bzkh.  Jicin,  Neu-Bydzov,  Neupaka,  Pode- 
brad,  Semil,  Starkenbach  [mit  Ausnahme  des 
Ger.-Bez.  Rochlitz  a.  Iser]  und  Turnau),  seit 
1889,  wiederbestätigt  7.  April  1904,  Z.  8103. 

Josef  Strnad,  Direktor  der  Realschule  in  Pilsen 
(I.  und  III.  für  die  Bzkh.  Blatna,  Kralowitz, 
Pilsen  und  Rokitzan),  seit  1884,  wiederbestätigt 
7.  April   1904,  Z.  8103. 

Reg.-Rat  Robert  Stübchen-Kirchner,  Direktor  der 
Fachschule  in  Teplitz  (IL  für  die  Bzkh.  Aussig, 
Brüx,  Dux  und  Teplitz),  seit  1899,  wiederbestätigt 
2.  Oktober   1905,  Z.  36705. 

Ferdinand  Vanek,  Gymnasialprofessor  iu  Klattau 
(II.  für  die  Bzkh.  Klattau,  Pfeslitz  und  Taus), 
ernannt   25.  April   1908,  Z.  3443. 

Rudolf  Vo.\iAck.a,  Oberbaurat  bei  der  Slatthalterei 
in  Prag  (IL  für  die  Bzkh.  Kladno  und  Rakonitz), 
seit  1900,  wiederbestätigt  26.  Juni  1905,  Z.  22495. 

Robert  Ritter  von  Weinzierl,  Kustos  des  Museums 
in  Teplitz  (I.  für  die  Bzkh.  Aussig,  Brüx,  Dux, 
Leitmeritz  und  Teplitz),  seit  1897,  wiederbestä-: 
tigt  2.  Oktober   1907,  Z.  36705. 

Hermann  Weisser,  Gymnasialprofessor  in  Leit- 
meritz (III.  für  die  Bzkh.  Böhmisch-L(>ipa,  Dauba 
und  (iabel),  seit  1886,  wiederbestätigt  9.  August 
1904,  Z.   27U06. 

Baurat  Anton  Wiehl,  Architekt,  Baumeister  in 
Prag  (IL  für  die  Stadt  Prag  Bezirke  VII,  VIII 
und  die  Bzkh.  Böhmisch-Brod,  Jungbunzlau  und 
Karolinenthal),  seit  1887,  wiederbestätigt  17.  April 
1907,  Z.  14168. 


xni 


Personalstand  (Korrespondenten  in  Böhmen) 


XIV 


Franz  Wilhelji,  Professor  an  der  deutschen  Staats- 
gewerbeschule in  Pilsen  (I.  für  die  Bzkh.  Bischof- 
teinitz,  Mies,  Plan  und  Tachau),  ernannt  20.  Juni 
1905,  Z.   20912. 

Dr.  Laurenz  Wintera,  Gymnasialprofessor  in  Brau- 
nau  (III.  für  die  Bzkh.  Braunau,  Hohenelbe, 
Landskron  [mit  Ausnahme  des  Ger.-Bez.  Wilden- 
.schwert],  Senftenberg"  [mit  Ausnahme  des  Ger.- 
Bez.  Senftenbergf],  Trautenau  und  Ger.-Bez.  Roch- 
litz  a.  Iser),  ernannt   25.  April    1908,  Z.  3443. 

Dr.  Zdenek  WiRTH,  Adjunkt  am  Kunstgewerbe- 
museum in  Prag  (II.  für  die  Bzkh.  Chotebof, 
Deutsch-Brod  und  Ledec),  ernannt  25.  April  1908, 

Z-  3443- 
Schulrat  Thomas  ZäklasnIk,  Professor  a.  D.  in  Jicin 
(II.  für  die  Bzkh.  Jicin,  Münchengrätz  und  Turnau), 
seit  1886,  wiederbestätigt  7.  April  1904,  Z.  8103. 

Korrespondenten: 

Hofrat  Dr.  Adolf  Bachmann,  o.  ö.  Professor  an  der 
deutschen  Universität  Prag. 

Paul  Bergner,  Galerieinspektor  am  Rudoltinum 
in  Prag. 

Adolf  Bohaty,  Stadtbaumeister  in  Trautenau. 

Gustav  Buder,  Dechant  und  Pfarrer  in  Reichen- 
berg. 

Dr.  Thoalvs  Cern^,  gew.  Bürgermeister  der  Stadt 
Prag. 

Wenzel  Diviä-CiSTECKt  von  Serlink,  Stationsvor- 
stand i.  R.,  Pardubitz. 

Dr.  Josef  Doukrava,  Bischof  in  Königgrätz. 

Reg.-Rat  Eduard  Fl\la,  Ingenieur,  Konser- 
vator der  Münzen-  und  Medaillen  -  Sammlung 
des  Herzogs  von  Cumberland,  Prag. 

Josef  Fischer,  Rentmeister  in  Görkau. 

Dr.  Wenzel  Frind,  Weihbischof  bei  St.  Veit  in 
Prag. 

Hofrat  Dr.  Jaroslav  Goll,  o.  ö.  Professor  an  der 
böhm.  Universität  in  Prag. 

Johann  Hendrich  in  Prag. 

Prälat  Dr.  Karl  Jaenig  in  Prag. 

Kais.  Rat  Dr.  Karl  Jicinskv, Herrschaftsdirektor  i.  P., 
in  Pouönik,  Post  Budnany  (Karlstein). 

Karl  Köpl,  Direktor  des  Stattlialtcrei-Archivs  in 
Prag. 

Johann  Koula,  Architekt,  o.  ö.  Professor  an  der 
böhm.  technischen  Hochschule,  Präsident  des 
Klubs   „Za  starou  Prahu"  in  Prag. 


Dr.  Johann  KropaCek,  Gymnasialprofessor  in 
Königinhof. 

Edmund  Langer,  gräflich  Thunscher  .Schloßarchivar 
in  Tetschen. 

Monsignore  Ferdinand  Lehner,  Pfarrer  in  Prag, 
Königl.  Weinberge. 

Karl  B.  Mädl,  Professor  an  der  Kunstgewerbe- 
schule in  Prag. 

Dr.  Alexander  Marian,  Arzt  in  Aussig. 

JosicF  MaSek,  Direktor  an  der  Fachschule  in 
Turnau. 

Dr.  GoTiLiEK  MArfjKA,  o.  ö.  Professor  an  der  böhmi- 
schen Universität  und  an  der  Kunstakademie 
in  Prag. 

Dr.  JosEF  NovÄK,  Gymnasialdirektor  a.  D.  in  Neu- 
haus. 

MoRirz  Plahl,  Gymnasialdirektor  in  Kaaden. 

Johann  Prousek,  akad.  Maler  in  Turnau. 

Dr.  Thomas  Rehor,  Gymnasialprofessor  in  Chru- 
dim. 

Oberbaurat  Karl  Edler  von  Scheiner,  Vorstand  des 
techn.  Statthalterei- Departements  in  Prag. 

Ludwig  Schneider,  Oberkontrollor  der  Finanz-Kon- 
trolle in  Smific. 

Dr.  Alwin  Schultz,  em.  o.  ö.  Professor  an  der  deut- 
schen Universität  in  Prag. 

Ernst  Schwedeler  Meyer,  Direktor  am  nordböhmi- 
schen  Gewerbemuseum  in  Reichenberg. 

Johann  SedläCek,  fürstl.  Schvvarzenbergscher  Inge- 
nieur in  Frauenberg. 

Johann  Siegel,  Zivilingenieur  in  Eger. 

Franz  SmolIk,  Realschulprofessor  in  Budweis. 

Eduard  Sochor,  Architekt  in  Prag. 

Dr.  Heinrich  Solc,  gew.  Bürgermeister  der  Stadt 
Prag. 

Josef  Stepanek,   Realschulprofessor  a.  D.   in  Prag. 

Ferdinand  Thomas,  Bürgerschuldirektor  in  Ruppers- 
dorf  bei  Reichenberg. 

Anton  Truhlak,  Direktor  des  akad.  Gymnasiums 
in  Prag. 

Edmund  Tucha,  Pfarrer  in  Klö.sterle  a.  d.  Eger. 

Karl  VorliCek,  Erzdechant  in  Kuttenberg. 

Ernsf  Karl  Graf  Waldsiein-Waktenherg, Geheimer 
Rat,  Kämmerer  und  Rittmeister  i.  d.  R.,  Wald- 
schloß Stählau. 

Mach)alena  Wankel,  Schriftstellerin  in  Prag. 

Dr.  Vinzenz  ZIbrt,  a.  ö.  Professor  an  der  böhm. 
Universität  in  Prag. 


XV 


Personalstand  (Konservatoren  and  Korrespondenten  in  Bukowina  und  Dalmatien) 


XVI 


Bukowina 

Konservatoren: 

Schulrat  Reg.-Rat  Heinru  u  Klausek,  Gymnasial- 
direktor in  Czernowitz  (I.  für  das  Kronland),  seit 
1887,  wiederbestätigt  17.  April  1907,  Z.  14168. 

Baurat  Erich  Kolbenhf.yer,  Direktor  der  Staats- 
gewerbeschule in  Czernowitz  (IL  für  die  Bzkh. 
Gurahumora,  Kimpolung,  Radautz,  Sereth  und 
Suczawa),  ernannt  8.  Februar  1905,  Z.  39717  ex 
1904. 

Dr.  Wladijuk  Mii.kowicz,  o.  ö.  Universitätsprofessor 
in  Czernowitz  (II.  für  die  Bzkh.  Czernowitz, 
Kotzmann,  Storozynetz,  Waskoutz,  Wiznitz,  Za- 
stawna  und  die  Stadt  Czernowitz),  ernannt 
19.  April   1906,  Z.  13345- 

Dr.  Johann  Polek,  Universitätsbibliothekar,  Czer- 
nowitz (III.  für  das  Kronland),  .seit  1901,  wieder- 
bestätigt  15.  November  1906,  Z.  40826. 

Korrespondenten: 

Eduard  Fischer,  Gendarmerierittmeister,  Sekretär 
des  Landesmuseums  in  Czernowitz. 

Dr.  Leopold  Getzlinger,  Bezirksarzt  in  Wiznitz. 

Dr.  Raimund  Friedrich  Kaindl,  o.  ö.  Universitäts- 
professor in  Czernowitz. 

Dr.  Basil  Kluczensko,  L.-Reg.-Rat  und  Landes- 
Sanitätsreferent  in  Czernowitz. 

Dr.  Ferdinand  Kogler,  Universitätsprofessor  in 
Czernowitz. 

Hermann  Mittelmann,  Sekretär  des  kaufmännischen 
Vereines  in  Czernowitz. 

Vasile  TomiüC,  Erzpriester  in  Radautz. 

Dr.  Oswald  Zingerle  von  Summersberg,  o.  ö.  Uni- 
versitätsprofessor in  Czernowitz. 

Dalmatien 

Konservatoren: 

JüSKK  Bersa  von  Leidknthal,  Rechnungsoffizial  der 
Statthalterei,  Kustos  der  antiken  Abteilung  des 
Museums  San  Donato  in  Zara  (I.  für  die  Bzkh. 
Zara),  seit  1900,  wiederbestätigt  25.  Januar  1906, 
Z.  47230  ex  1905. 

Reg.-Rat  Monsignore  Franz  BuhC,  Gymnasial- 
direktor i.  P.,  Direktor  des  Staatsmuseums 
in  Spalato  (L,  IL  und  III.  für  die  Bzkh.  Imoski, 
Lesina,  Makarska,   Metkoviö,  S.  Pietro,  Sinj  und 


Spalato),  für  I.  und  IL  seit  1880,  wiederbestätigt 
12.  April  1905,  Z.  II 929;  für  III.  seit  1891,  wieder- 
bestätigt 23.  April   1906,  Z.  14656. 
JosEK  CiciN,  Professor  am  Staatsgymnasium  inCattaro 
(III.  für  die  Bzkh.  Cattaro),  ernannt  6.  Mai  1904, 
Z.  11051. 
Tullius  Erber,  Gymnasialprofessor  in  Zara  (III.  für 
die  Bzkh.   Benkovac,  Knin,   Sebenico,  Zara),  er- 
nannt  16.  Juli   1904,  Z.  22197. 
Dr.  Lukas  Jelic:,  Professor  an  der  röm.-kath.  theo- 
logischen   Zentrallehranstalt    in    Zara  (1.    für   die 
Bzkh.  Benkovac,    Knin   und   Sebenico),    ernannt 
30.  Mai   1907,  Z.  19537- 
Dr.  M1L0KAD  Medini,  Gymnasialprofessor  in  Ragusa 
(III.  für  die  Bzkh.  Ragusa),  ernannt  6.  Mai  1904, 
Z.  11051. 
Dr.  JosEF  PosEDEL,  Gymnasialdiroktor  in  Ragusa  (I. 
u.  IL  für  die  Bzkh.  Ragusa),  ernannt  6.  Mai  1904, 
Z.  11051. 
Kais.     Rat     Johann     Smirich,     Realschulprofessor 
und  Leiter  des  Museums  San  Donato,  Ritter  des 
Franz  Josef-Ordens  in  Zara  (IL  für  die  Stadt  Zara), 
seit     1877,     wiederbestätigt     14.    August     1903, 
Z.   14576- 
Bartholomäus   Tamino,    Oberbaurat  bei  der  Statt- 
halterei   in    Zara    (IL    für    die    Bzkh.    Benkovac, 
Knin,    Sebenico    und    Zara    mit    Ausnahme    der 
Stadt  Zara),  seit  1893,  wiederbestätigt  14.  August 
1903,  Z.   14576. 
Dr.  Natale  Trojanis,  Erzpriester  in  Curzola  (L,  IL 
und  III.  für  die  Bzkh.  Curzola),  seit  1 890,  wieder- 
bestätigt  17.  Juli   1905,  Z.   25854. 

Erledigt  die  Stelle: 
I.   und   IL   lür    die   Bzkh.   Cattaro. 


Korrespondenten: 

Ignaz  Amerling  in  Ragusa. 
Thomas  Brajkovk!:,  Gymnasialdirektor  in  Zara. 
Nikolaus  Dapar,  Bürgermeister  in   Benkovac. 
Gian    Domenico   Fanfogna   Conte    de    Garagnin    in 

Trau. 
Cyrillus  IvKKOVic:,    Baurat   bei  der  Statthalterei  in 

Zara. 
Don  PiETRo  Kaer,  Pfarrer  in  Rasline  bei  Sebenico. 
SiiNUioN  Lai.il,   P)ürgermeister  in  Kistanje. 


XVII 


Personalstand  (Konservatoren  in  Galizien) 


XVIII 


Dr.  Georg  Marcocchia,  Bezirksingenieur  in  Spa- 
lato. 

Alois  Marun,  Ord.  Franc,  Vorstand  der  archäo- 
logischen Gesellschaft  in  Knin. 

ViNZENZ  Miagostovich,  Professor  i.  R.  in  Sebenico. 

ViNZENZ  MiLr(i,  Kreisgerichtspräsident  i.  R.,  Bürger- 
meister der  Stadt  Spalato. 

Josef  ModriC,  Gutsbesitzer  in  Benkovac. 

SixiEOx  SiMONiL',  Gemeindebeamter  in  Sebenico. 

ViD  VuLETKi-VuKASOviO,  Hauptlelirer  an  der  Lehre- 
rinnen-Bildungsanstalt  in  Ragusa. 

Galizien 

Konservatoren: 

Dr.  Ladislaus  ABRAHA^r,  o.  ö.  Universitätsprofessor 
in  Lemberg  (II.  für  die  Bzh.  und  die  Stadt  Lem- 
berg),  ernannt  31.  Juli   1906,  Z.  2H043. 

Dr.  Eugen  Barwinski,  Skriptor  an  der  Universitäts- 
bibliothek in  Lemberg  (II.  für  die  Bzkh.  Bobrka, 
Dolina,  Drohobycz,  Rohatyn,  Rudki,  Sambor, 
Staremiasto,  Stryj,  Turka  und  Zydaczöw),  er- 
nannt 31.  Juli   1906,   Z.   28043. 

Dr.  Alexander  Czolowski,  städtischer  Archivar  in 
Lemberg"  (IL  für  die  Bzkh.  Cieszanöw,  Grödek, 
Jaworöw,  Kamionka  strumilowa,  Moäciska,  Rawa 
ruska,  Sokal  und  Zolkiew),  seit  1899,  wieder- 
bestätigt  IG.  März   1905,  Z.  28779  6x   1904. 

Dr.  Wladlnur  Drmetrykiewicz,  Mitglied  der  kais. 
Akademie  der  Wissenschaften  in  Krakau  (I.  für 
die  Bzkh.  Brzozöw,  D^browa,  Dobromil,  Gorlice, 
Jaroslau,  Jaslo,  Kolbuszowa,  Krosno,  Lancut, 
Lisko,  Mielec,  Nisko,  Pilzno,  Przemyäl,  Prze- 
worsk,  Ropczyce,  Rzeszöw,  Sanok,  Strzyzöw, 
Tarnobrzeg  und  Tarnöw),  seit  1891  (für  die  II. 
Sektion);  für  die  I.  Sektion  seit  1902,  wieder- 
bestätigt  II.  Februar  1907,  Z.  2497. 

Marian  Ritter  von  Dydynski,  Gutsbesitzer  und 
Landtagsabgeordneter  in  Raciborsko  (I.  für  die 
Bzkh.  Biala,  Bochnia,  Brzesko,  Chrzanöw,  Gry- 
b6w,  Krakau,  Limanowa,  MyÄlenice,  Neumarkt, 
Neu-Sandec,  Podgorze,  Saybusch,  Wadovvice, 
Wieliczka  und  die  Stadt  Krakau),  seit  1895, 
wiederbestätigt  7.  April   1905,  Z.   11928. 

Dr.  Stanislaus  Ritter  Estrkiciier  von  Rozhiiuski, 
Universitätsprofessor  in  Krakau  (III.  für  die  Bzkh. 
Biala,  My.^lenice,  Podgorze,  Saybusch,  Wado- 
wice  und  Wieliczka),  ernannt  27.  Oktober  1907, 
Z.  39584- 


Dr.  Ludwig  Finkel,  o.  ö.  Universitätsprofessor,  Ritter 
des  Ordens  der  Eis.  Krone  in  Lemberg  (IL  für 
die  Bzkh.  Brody,  Brzezany,  Buczacz,  Czortköw, 
Husiätyn,  Podhajce,  Przemy.^Jany,  Skalat,  Tar- 
nopol,  Trembo%vla,  Zbarai,  Zboröw  und  ZJ'oczow), 
seit  1899,  wiederbestätigt  13. Februar  1904,  Z.  2821. 

Dr.  Kaki,  Hauaczek,  a.  ö.  Univ. -Professor  in  Lem- 
berg (I.  für  die  Bzkh.  Böbrka,  Dolina,  Drohobycz, 
Kalusz,  Rohatyn,  Rudki,  Sambor,  Staiiislau, 
Staremiasto,  Stryj,  Turka,  Zydaczöw),  ernannt 
II.  April    1904,  Z.  8845. 

Dr.  Adalbekt  von  K^trzyisiski,  Direktor  der  Osso- 
linskischen  Bibliothek  in  Lemberg  (III.  für  die 
Bzkh.  Böbrka,  Bohorodczany,  Borszczöw,  Brody, 
Brzeiany,  Buczacz,  Cieszanöw,  Czortköw,  Dolina, 
Drohobycz,  Grödek,  Horodenka,  Husiätyn,  Ja- 
woröw, Kaiusz,  Kamionka  strumilovva,  Kotomea, 
Kossöw,  Lemberg,  Mo.^ciska,  Nadwörna,  Pod- 
hajce, PrzemyÄlany,  Rawaruska,  Rohatyn,  Rudki, 
Sambor,  Skalat,  Sniatyn,  Sokal,  Stanislau,  Stare- 
miasto, Stryj,  Tarnopol,  Tlumacz,  Trembowla, 
Turka,  Zaleszczyki,  Zbarai,  Zbörow,  ZIoczöw, 
Zölkiew,  y^ydaczöw  und  die  Stadt  Lemberg), 
seit  1892,  wiederbestätigt  31.  Januar  1908, 
Z. 52070  ex    1907. 

Dr.  Alexander  Kolessa,  o.  ö.  Universitätsprofessor 
in  Lemberg  (III.  für  ruthenisches  Archivwesen  in 
den  Bzkh.  Brody,  Brzeiany,  Cieszanöw,  Grödek, 
Jaworöw,  Kamionka  strumifowa,  Lemberg,  Moä- 
ciska,  Przemyälany,  Rawa  ruska,  Sokal,  Tarnopol, 
Zbarai;,  Zbörow,  Ztoczöw,  Zölkiew  und  die  Stadt 
Lemberg),  seit  1902,  wiederbestätigt  17.  April 
1907,   Z.  14347. 

Dr.  Felix  Kopera,  Privatdozent  an  der  Universität, 
Direktor  des  städtischen  Nationalmuseums  in 
Krakau  (IL  für  die  Bzkh.  Bochnia,  Brzesko,  DcV 
browa,  Kolbuszowa,  Mielec,  Nisko,  Pilzno,  Rop- 
czyce, Rzeszöw,  Tarnobrzeg,  Tarnöw),  ernannt 
23., Januar   1905,   Z.  45125  ex  1904. 

Dr.  SiANisLAUs  Kkzvzanowski,  Univcrsitätsijrofessor, 
Direktor  des  städtischen  Archivs  in  Krakau  (III. 
für  die  Bzkli.  Chrzanöw,  Krakau  und  die  Stadt 
Krakau  (ernannt  27.  Oktober   1907,  Z.  39584. 

Dr.  Si'anislaus  KuTRZuiiA,  Privatdozent  an  der  Uni- 
versität, Adjunkt  am  Lande.sarchiv  in  Krakau 
(III.  für  die  Bzkh.  (inrlice,  Gryböw,  Jaslo,  Krosno, 
Limanowa,  Neumarkt  und  Neu-Sandec).  ernannt 
27.  Oktober    1907,  Z.  395H.1. 

ir 


XIX 


Pcrsonalstund  (Konservatoren   und  Korrespondenten  in   Galizien) 


XX 


Bergrat  Leonhard  Lkpszy,  Vorstand  des  Pun- 
zierung; Samtes  in  Krakau  (II.  für  die  Bzkh.  Gor- 
lice,  Gryböw,  Jaslo,  Krosno,  I.imanowa,  Neu- 
markt, Neu-Sandec  und  Strzyiöw)  ernannt  20.  März 
1907,   Z.  50741    ex    igo6. 

Dr.  Friedrich  PapilK,  Univ'ersitätsbibliotliekar  in 
Krakau  (III.  für  die  Bzkh.  Boclinia,  Brzc.sko, 
Brzozow,  Ditbrowa,  Kolbuszowa,  Lancut,  Mielec, 
Nisko,  Pilzno,  Przewor.sk,  Ropczyce,  Rzeszöw, 
Strzyiöw,  Tarnobrzeg,  Tarnow);  für  die  I.  Sek-  i 
tion  von  1902  —  1906;  für  die  III.  SckllDn  ernannt 
27.  Oktober   1907,  Z.   39584. 

Dr.  JosKF  SiKMiKADZRi,  Uuiversitätsprofessor  in 
Lemberg-  (I.  für  die  Bzkh.  Bnidy,  Brzei:any, 
Cieszanöw,  Grödek,  Jaworcnv,  Kaminnka  .strumi- 
towa,  Lemberg-,  Moäciska,  Przemy^any,  Rawa 
ruska,  -Sokal,  Tarnopol,  Zbara^,  Zbörow,  Zioczöw, 
Zölkiew  und  die  Stadt  Lemberg),  seit  1902, 
wiederbestätigt  17.  April   1907,  Z.  14347. 

PivTKR  SKOHiia.sKi,  Profcssor  am  1.  Staatsgymnasium 
in  Lemberg  (IJ I.  für  das  rutlienisclie  Archi\\vesen 
in  den  Bzkh.  Bobrka,  Bohorodczany,  Borszczöw, 
Buczacz,  Czortküw,  Dolina,  Drohoby  cz,  Horodenka, 
Husiatyn,  Kahisz,  Koh)mea,  Kossöw,  Nad\v(')rna, 
Peczeni^.yn,  Podhajce,  Roliatyn,  Rudki,  Sambor, 
Skalat,  Sniatyn,  vStaniskiu,  Staremiasto,  Stryj, 
Thimacz,  lV(>mbü\vla,  Turka,  Zaleszczyki  und 
Zydacztnv),  ernannt   23.  iVIai    1905,  Z.    17938. 

Graf  Johann'  Szkptvcri  in  Przyibice,  wie  S.  IV 
(II.  für  die  Bzkh.  Brzozow,  Dobromil,  Jaroslau, 
Lancut,  Lisko,  Przemyäl,  Przeworsk  und  Sanok), 
seit  18S7,  wic'derbestätigt  17.  April  19(57,  Z.  141U8. 

Thkodor  Maryan  Talowski,  a.  ö.  Professor  an  der 
technischen  Hochschule  in  Lemberg  (II.  für  die 
Bzkh.  Bohorodczany,  Borszczöw,  Horodenka,  Ka- 
lusz,  Kohimea,  Kossöw,  Nadwörna,  Peczenizyn, 
Sniatyn,  Stanislau,  Thimacz,  Zaleszczyki),  er- 
nannt 28.  April   1904,  Z.  10099. 

Dr.  Stanislaus  Ritter  von  Tomkowicz,  Schriftsteller 
in  Krakau  (II.  für  die  Stadt  und  den  politischen 
Bezirk  Krakau),  seit  1887,  wiederbestätigt  17. 
April   1907,  Z.   14 168. 

Dr.  BoLESLAUS  Ulanowski,  o.  ö.  Universitätsprofessor 
in  Krakau  (III.  für  die  Bzkh.  Dobromil,  Jaroslau, 
Lisko,  PrzemyÄl  und  Sanok),  seit  1894,  wieder- 
bestätigt  13.  Februar  1904,  Z.  2821. 


Erlediget  die  Stellen: 

I.  für  die  Bzkh.  Bohorodczany,  Borszczöw,  Bu- 
czacz, Czortköw,  Horodenka,  Husiatyn,  Kolo- 
mea,  Kossöw,  Nadwörna,  Peczenizyn,  Pod- 
hajce, Skalat,  Sniatyn,  'riiimac/.,  Tn-mbowla, 
Zaleszczyki. 

IL  für  die  Bzkh.  Biala,  Chrzanöw,  My.^lenice,  Pod- 
görze,  Saybusch,  Wadowice  und   Wieliczka. 

Korrespondenten: 

Dr.  Pf.ter  von  Bib.\kowski,  o.  ö.  Universitätsprofessor 
in  Krakau. 

Geheimer  Rat  Dr.  J<isi;i  Bn.(  zi/hski,  Frzbischof 
von  Lemberg. 

Geheimer  Rat  Dr.  Michael  Bohr/vnsri,  Statthalter 
in  Lemberg-. 

Dr.  Johann  Boloz  Ritter  von  Antonu.wilz,  o.  ö.  Uni- 
versitätspi'ofessor  in  Lemberg-. 

Adam  Chmiel,  Archivar  der  Stadt   Krakau. 

Graf  Georg  Dünin-Boricowski,  Gutsbesitzer  in 
Lemberg. 

Dr.  Johann  Fijalek,  Universitätsprofessor  in 
Lemberg-. 

S1G1.SMUND  Hendel,  Direktor  der  Staatsgewerbe- 
schule in  Lemberg. 

Dr.  JosEE  Korzeniowski,  Amanuensis  an  der  Uni- 
versitätsbibliothek in  Lemberg. 

Kais.  Rat  Edgar  Kovats,  Professor  an  der  tech- 
nischen Hochschule  in  Lemberg. 

(Teheimer  Rat  und  Kämmerer  Graf  Karl  Lancro- 
ro.nski-Brzezie,  Mitglied  des  Herrenhauses,  Rozdol 
und  Wien. 

Ladislaus  Ritter  von  Lozln'sri  in  Lemberg. 

Fürst  Dr.  Andreas  Lubomirski,  Kurator  des  Osso- 
linskischen  Nationalinstitutes  in  Lemberg. 

Franz  Maczynsict,  Architekt  in   Krakau. 

Dr.  JosEE  MuczKowsKi,  Landesgerichtsrat  in  Krakau. 

Dr.  Georg  Graf  Myciklski,  o.  ö.  Universitätspro- 
fe.ssor  in  Krakau. 

Baurat  Si.awomir  Odrzvwolski,  Professor  an  der 
Staatsgewerbeschule  in   Krakau. 

Julian  Pagaczewski,  Kustos  am  National-Museuni 
in  Krakau. 

Eduard  Pawlowicz,  Kustos  am  Ossolinskischen 
Institute  in  Lemberg. 

Anton  Petru.szewicz,  Domkustos  des  griech.-kath. 
Metropolitan- Domkapitels  in  Lemberg. 


XXI 


Personalstand  (Konservatoren  und  Korrespondenten  in   Kärnten  und  Kraüi) 


XXII 


Hofrat  Dr.  Maryan  von  SokolowsivI,  o.  ö.  Uiiiversi- 
tätsprof'essor  in  Krakau. 

Theodor  Stefanelli,  Oberlandesgerichtsrat  in  Lem- 
berg. 

Baurat  Thaddäus  von  SirvjensivI,  Direktor  am 
Museum  für  Kunst  und  Gewerbe  in  Krakau. 

Hofrat  Dr.  Thaddäus  WojliechowsivI,  o.  ö.  Uni- 
versitätsprofessor in  Lemberg. 

Kärnten 

Konservatoren: 

Alekei)  Castelliz,  wie  oben  Sp.  II,  in  Villach  (II.  für 
die  Bzkh.  Hermagor),  ernannt  23.  Januar  igoö, 
Z.  47315  ex.   1905. 

Dr.  Odilo  Fkankl,  Religionslehrer  am  Gymnasium 
St.  Paul  (I.  für  die  Bzkh.  St.  Veit,  Völkermarkt 
und  Wolfsberg),  seit  1897,  wiederbestätigt  31. 
Januar   1908,  Z.  52070  ex    1907. 

GusiAv  GoEHEL,  Direktor  der  Fachschule  in  Villach 
{II.  für  die  Bzkh.  Villach),  seit  1902,  wieder- 
bestätigt 28.  März   iqo8,  Z.   8730. 

]\Iatth.\us  Grösser,  Domkapitular  des  Domstiftes 
Gurk  in  Klagenfurt  (II.  für  die  Bzkh.  St.  Veit), 
seit  1886,  wiederbestätigt  13.  März  1005,  Z.  8064. 

Paul  Gruebek,  Obei'baurat  in  Klagenfurt  (II.  für  die 
Bzkh.  und  die  Stadt  Klagenfurt),  seit  1895,  wieder- 
bestätigt  13.  März   1905,  Z.  8064. 

Paul  Herüert  Kerchnawe,  auf  Schloß  Kirclibüchl 
bei  Wolfsberg'  (IL  für  die  Bzkh.  Wolfsberg),  er- 
nannt 2.  Juni   1905,  Z.    18590. 

AuGu.sT  Jaksch  Ritter  von  Wartenhor.si',  Ehren- 
doktor der  Grazer  philosophischen  Fakultät, 
Landesarchivar,  Archivar  fles  historischen  Ver- 
eines in  Klagenfurt  (I.  für  die  Bzkh.  Hermagor, 
Klagenfurt,  Spittal,  Villach  und  die  Stadt  Klag'en- 
furt,  III.  für  das  Kronland),  ernannt  für  die 
I.  Sektion  i.  Dezember  1903,  Z.  32288,  für  die 
III.  Sektion    15.  März   1907,   Z.  9142. 

Franz  Pichler,  Architekt,  Professor  an  der  Staats- 
handwerkerschule in  Klagenfurt  (IL  für  die  Bzkh. 
Spittal),  ernannt  26.  Dezember   1906,    Z.  45535. 

Erledigt  die  Stelle: 
IL   für  die  Bzkh.  Völkermarkt. 

Korrespondenten: 
Simon  Bauer,  Dechant  zu  Bleiburg. 
Arthur  Barczay  de  Naüy-Barcsa,    Landes-Regie- 
rungsrat   in   Klagenfurt. 


JosEF  Gruher,  Stadt.  Polizeiarzt  in   Klagenfurt. 

Reg.-Rat  Dr.  Franz  H.'VNn,  Gymnasialprofessor  i.  R., 
Direktor  des  Geschichtsvereines  in  is^lagenfurt. 

Markus  Freiherr  von  Jabornegg,  Landes-Kanzlei- 
direktor  in  Klagenfurt. 

Josef  Kramny,  Professor  an  der  Staats-Lehrer- 
bildungsanstalt in  Klagenfurt. 

Ehrendomherr  Gahriel  Lex,    Dechant  zu  .St.  Veit. 

Karl  Graf  Lodron  Laterano  in  Gmünd. 

Dr.  Johann  Qurn-,  Präfekt  am  fürstbischöflichen 
Knabensemiiiar  in  Klagenfurt. 

Karl  Roticy,  Finanz-Oberinspektor  in  Villach. 

August  Veitek,  akad.  Maler  in   Klagenfurt. 

Dr.  Martlm  WurxE,  Professor  am  Staatsgymnasiuni 
in  Klagenfurt. 

Krain 

Konservatoren: 

Franz  Avsec,  Pfarrer  in  St.  Georg-en  unter  Kumberg 
(IL  für  die  Bzkh.  Ciurkfeld,  Littai,  Rudolfsvverth), 
ernannt   25.  Januar   1904,  Z.   32541   ex   1903. 
Kais.  Rat  Johann  Franke,  Professor  an  der  Staats- 
Oberrealschule    in    Laibach     (IL    für    die    Bzkh. 
Krainburg  und  Stein),  .seit  1882,  wiederbestätigt 
31.  Januar   1908,  Z.  52070  ex   1907. 
Anton  Koblar,  Dechant  in  Krainburg  (III.  für  das 
Herzogtum),  seit   1894,  vviederbestätigt    13.  März 
1905,  Z.  8064. 
Dr.  Eduard  Nowotny,  Gymn.-Prof.  in    Klagenfurt 
(I.   für    die    Bzkh.    Gottschee,    Gurkfeld,    Littai, 
Rudolfswerth,    Tschernembl),     ernannt     16.  Juli 
1904,  Z.  22522. 
Josef  Obergföll,  Professor  am  Staatsgymnasium  in 
Gottschee  (IL  für  die  Bzkh.  Adelsberg,  Gottschee, 
Loitsch  und  Tschernembl),  ernannt  25.  Januar  1904, 
Z.  32541   ex   1903. 
Johann  Subic,   Direktor  der  Fachschule  in   Laibach 
(IL   für   die  Bzkh.   Laibach-Umgebung-    und    die 
Stadt  Laibach),  seit   1897,   wiederbestätigt  2.  Ok- 
tober 1907,  Z.  36705. 
Johann  Vurnuv,  Bildhauer  in  Radmannsdorf  (IL  für 
die    Bzkh.    Railniamisdorf),    ernannt    25.   Januar 
1904,  Z.  32541   ex    1903. 
Dr.   Jakob   Zmavö,    Gymnasialprofessor   in    Laihacli 
(I.  für  die  Bzkh.  .Xdelsberg,  Krainburg,  Laibach- 
Umgebung,    Loitsch,    Radinannsdorf,    Stein    und 
die  Stadt  Laibach),  ernannt  10.  Juli  1904,  Z.  22522. 

II* 


XXIII 


Personalstand  (Ivonservatoien    nnd   KorrcsjxjiulentL-n    im   Küstenland   und   in    Mähren) 


XXIV 


Korrespondenten: 

Johann  Flis,  Domkapitular  und  Dompfarrer  in 
Laibach. 

Dr.  FuANZ  KoiMATAK,  Gymnasialprofessor  in  Krain- 
burg. 

Johann   Schaschul,    Pfarradniinistrator    in   Adlesic. 

Dr.  Walter  S.mu),  Kustos  am  Landesmuseum  in 
Laibach. 

Ernst  Stöhk,  akad.  Maler  in  Wochein. 

Dr.  Hkinkich  Swouoda,  Supplent  an  der  Oberreal- 
schule in  Laibach. 

Küstenland 

Konservatoren: 

Graf     Sk;ismuni)     Attk.ms-Petzknstkin,     Kämmerer, 

Großgrundbesitzer  in  Podgora  (IL   für  die  Bzkh 

Görz,    Gradiska,  Sesana,    Tulmein   und  die  Stadt 

Görz),    seit     1902,    wiederbestätigt     18.    Februar 

1907,  Z.  4328. 

Dr.  Bernhard  Benussi,  Direktor  des  städt.  jMädchen- 
lyzeums  in  Triest  {III.  für  die  Stadt  Triest  und 
ihr  Gebiet),  seit  1902,  wiederbestätigt  5.  Novem- 
ber 1907,  Z.  43520. 

Dr.  Paul  Anton  von  Bizzarro,  Advokat  in  Görz 
(I.  für  die  Bzkh.  Görz,  Sesana,  Tolmein  und  die 
StadtGörz),seit  1 875,  wiederbestätigt  i z.Aprili 905, 
Z.   1 1929. 

Dr.  Anton  Gnirs,  Professor  an  der  Rlariiie-LTnter- 
realschule  in  Pola  (I.  für  die  Bzkh.  Mitterburg 
[Pisino],  Pola  und  die  Stadt  Rovigno),  seit  1902, 
wiederbestätigt   18.  Februar  1907,  Z.  4328. 

Heinrich  Majonica,  Leiter  des  Staatsmuseums  in 
Aquileja,  Gymnasialprofessor  in  Görz  (I.  für 
das  Staatsmuseum  in  Aquileja  und  die  Bzkh. 
Gradisca),    seit    1882,    wiederbestätigt   31.  Januar 

1908,  Z.  52070  ex  1907  und  (III.  für  die  Bzkh. 
Görz,  Gradisca,  Sesana,  Tolmein  und  die  Stadt 
Görz),  seit  1902,  wiederbestätigt  18.  Februar  1907, 
Z.  4328. 

Heinrich  Nordio,  Professor  an  der  Staatsgewerbe- 
schule in  Triest  (IL  für  die  Bzkh.  Capo  d'Istria, 
Parenzo  und  die  Städte  Rovigno  und  Triest 
samt  Gebiet),  seit  1902,  wiederbestätigt  17.  April 
1907,  Z.  14168. 

Dr.  JosEE  Petris,  Notar  und  Bürgermeister  in 
Cherso  (IL  für  die  Bzkh.  Lussin,  Mitterburg 
[Pisino],  Pola,  Veglia  und  Volosca),  seit  1902, 
wiederbestätigt  18.  Februar  1907,  Z.  4328. 


Stefan  Petris,  Gymnasialprofessor  i.  R.  in  Pirano 
(I.  für  die  Bzkh.  Capo  d'Istria  und  Parenzo),  seit 
1884,  wiederbestätigt  13.  März  1905,  Z.  7912.  und 
(111.  für  die  Bzkh.  Capo  d'Istria,  Lussin,  Mitter- 
burg [Pisino],  Parenzo,  Pola,  Veglia,  Volosca  und 
die  Stadt  Rovigno),  seit  1902,  wiederbestätigt 
18.  Februar   1907,  Z.  4328. 

Dr.  Steean  NaoLO  Petris,  Advokat  in  Veglia  (I.  für 
die  Bzhk.  Veglia),  ernannt  15.  März  1906,  Z.  6965. 

Dr.  Ai.iiicRT  PüscHi,  Direktor  dos  Musco  civico 
d'antichitä  in  Triest  (I.  für  die  Stadt  Triest  und 
ihr  Gebiet),  seit  1895,  wiederbestätigt  4.  Sep- 
tember  1905,  Z.   32826. 

Dr.  Peter  Sticotti,  Professor  am  Kommunalgymna- 
sium in  Triest  (I.  für  die  Bzkh.  Lussin  und  Vo- 
losca), seit  1902,  vviederbestätigt  18.  Februar 
1907,  Z.  4328. 

Korrespondenten: 

Dr.  Andreas  Amoroso,  Direktor  der  Bodenkredit- 
anstalt,  Präsident  der  istrianischen  archäologi- 
schen und  historischen  Gesellschaft   in  Parenzo. 

Statthaltereirat  Alois  Bosizio  Ritter  von  Thurn- 
berg   und  Jungenegg,   Leiter   der  Bzkh.  in    Görz. 

Prälat  Dr.  Karl  Drexler,  Professor  an  der  Diö- 
zesanlehran.stalt  in  Görz. 

SiLVANus  Gandusio,  Rat  des  Obcrlandesgerichtes 
in  Triest. 

Kais.  Rat  Josef  Gelcicii,  Professor  an  der  nautischen 
Akademie  in  Triest. 

Alexander  Hauger,  Marine-  Konimissariatsadjiinkt 
I.  Kl.  in  Pola. 

Dr.  Atilio  Hortis,  Bibliothekar  in  Triest. 

Guido  Levi,  Statthalterei-Ingenieur  in  Triest. 

Rudolf  Machnitsch,  Oberingenieur  in  Tolmein. 

Dr.  Antonius  Mahnic,  Bischof  in  Veglia. 

Dr.  Karl  von  Marchesetti,  Direktor  des  Museo 
civico  di  storia  naturale  in  Triest. 

Dr.  Karl  Moser,  Gymnasialprofessor  i.  R.  in  Triest. 

Franz  Oliva,  Oberster  Marine-Ingenieur  und  Marine- 
Land-  und  Wasserbaudirektor  in  Pola. 

Eduard  Prister,  Gutsbesitzer  in  Fiumicello. 

Francesco  Salata,  in  Triest. 

Eugen  RrrTER  Freiherr  von  ZAhony,  Gutsbesitzer 
in  Podgora  bei  Görz. 

Dr.  BernH/U<d  Sciuavuzzi,  Ober-Bezirksarzt  in  Pola. 

Franz  Stark,  Gymnasialprofessor  in  Triest. 

Dr.  Franz  Swida,    Landesschulinspektor  in  Triest. 


XXV 


Personalsland  (Konservaloren   und  Korrespondenten   in  Mahren) 


XXVI 


Mähren 

Konservatoren: 

Dr.  BicKTHOLD  Bketholz,  mährischer  Landesarchivar, 
Leiter  des  Stadtarchivs  und  Kurator  des  Franzens- 
museums in  Brunn  (IIL  für  die  Bzkh.  Auspitz,  Bos- 
kowitz,  Brunn,  Mähr.-Budwitz,  Datschitz,  Hohen- 
stadt,  Iglau,  Mähr.-Kromau,Littau,  Gr.-Meseritsch, 
Mistek,  Neustadtl,  Neutitschein,  Nikolsburg,  01- 
mütz,  Mähr.-Ostrau,  Römerstadt,  Mähr. -Schön- 
berg, Sternberg,  Tischnowitz,  Trebitsch,  Mähr.- 
Trübau,  Mähr.-Weißkirchen,  Wischau,  Znaim  und 
die  Städte  Brunn,  Iglau,  Olmütz  und  Znaim), 
ernannt  15.  Juli  1904,  Z.  23963. 

Ladisi.aus  Innozenz  Cervinka,  Ingenieur-Geometer 
in  Kojetein  (I.  für  die  Bzkh.  Ung.-Brod,  Holleschau, 
Ung.-Hradisch,  Kremsier,  Wal.-Meseritsch,  Pre- 
rau,  Proßnitz  und  die  Städte  Ung.-Hradisch  und 
Kremsier),  ernannt  31.  Augaist  1903,  Z.  1705 
(K.  U.  M.j. 

Leo  Chilla,  Direktor  der  Fachschule  in  Znaim 
(II.  für  die  Bzkh.  Datschitz,  Iglau,  Mähr.-Budwitz, 
Trebitsch,  Znaim  und  die  Städte  Iglau  und  Znaim), 
ernannt  i.  Februar  1905,  Z.  40 161   ex  1904. 

Alois  Czerny,  Bürgerschullehrer  in  Mähr.-Trübau 
(II.  für  die  Bzkh.  Hohenstadt,  Mähr. -Schönberg 
Mähr.-Trübau  und  Römerstadt),  seit  1^97,  wieder- 
bestätigt 2.  Oktober   1907,   Z.  36705. 

Wilhelm  Dwokak,  Bauingenieur,  Professor  der 
deutschen  Staatsgevverbeschule,  Ritter  des  Franz 
Josef-Ordens  in  Brunn  (II.  für  die  Bzkh.  Boskowitz, 
Groß-Meseritsch,  Neustadtl,  Tischnowitz  und 
Wischau),  seit  1893,  wiederbestätigt  24.  November 
1903,  Z.  38499. 

Ferdinand  Hrach,  Architekt,  o.  ö.  Professor  an  der 
technischen  Hochschule  in  Brunn  (II.  für  die 
Bzkh.  Auspitz,  Brunn,  Mähr.-Kromau,  Nikols- 
burg  und  für  die  Stadt  Brunn),  seit  1893,  wieder- 
bestätigt 24.  November  1903,  Z.  38499. 

Josef  KlvaSa,  Direktor  am  Kommunalgymnasium 
in  Gaya  (II.  für  die  Bzkh.  Gaya,  Göding,  Ung.- 
Brod,  Ung.-Hradisch  und  dieStadt  Ung.-Hradisch), 
seit  1895,  wiederbestätigt  14.  Dezember  1905, 
Z.  44646. 

Florian  Koudklra,  Bezirks-Obertierarzt  in  Wischau 
(I.  für  die  Bzkh.  Boskowitz,  Mähr.-Trübau  und 
Wischau),  ernannt  31.  August  1903,  Z.  1705 
(K.  U.  M.). 


Baurat  Max  Kress,  Vorstand  des  städtischen  Bau- 
amtes in  Olmütz  (II.  für  die  Bzkh.  Kremsier, 
Littau,  Olmütz,  Prerau,  Proßnitz,  Sternberg  und 
die  Städte  Kremsier  und  Olmütz),  ernannt 
2.  Februar   1907,  Z.  50742  ex    1906. 

Dr.  Martin  Kr!2,  Notar  in  .Steinitz  (I.  für  die 
Bzkh.  Auspitz,  Gaya  und  Göding),  seit  1895, 
wiederbestätigt    14.    Dezember    1905,    Z.  44646. 

Hofrat  Alexander  Makowsky,  pens.  Hochschul- 
professor in  Brunn  (I.  für  die  Bzkh.  Brunn, 
Neustadtl,  Tischnowitz  und  die  Stadt  Brunn), 
seit  1895,  wiederbestätigt  14.  Dezember  1905, 
Z.  44646. 

Karl  Maska,  Direktor  der  Landesrealschule  in 
Teltsch  (I.  für  die  Bzkh.  Mähr.-Budwitz,  Datschitz, 
Iglau,  Groß-Meseritsch,  Trebitsch  und  die  Stadt 
Iglau),  seit  1894,  wiederbestätigt  lo.  März  1905, 
Z.  28779  ex   1904. 

Leopold  Nopp,  gräflich  Magnisscher  Archivar  in 
Straßnitz  (III.  für  die  Bzkh.  Ung.-Brod,  Gaya, 
Göding,  Holleschau,  Ung.-Hradisch,  Kremsier, 
Wal.-Meseritsch,  Prerau,  Proßnitz  und  die  Städte 
Ung.-Hradisch    und    Kremsier),   ernannt   15.  Juli 

1904,  Z.  23963. 

Anton  Rzehak,  o.  ö.  Professor  an  der  deutschen 
technischen  Hochschule  in  Brunn  (I.  für  die  Bzkh. 
Mähr.-Kromau,  Nikolsburg,  Znaim  und  die  Stadt 
Znaim),  ernannt  I.Februar  1905,  Z.40161  ex  1904. 

Dr.  Johann  Smyc'ka,  Distriktsarzt  in  Littau  (I.  für 
die  Bzkh.  Hohenstadt,  Littau,  Römerstadt  und 
Mähr.-Schönberg),  ernannt  31.  August  1903, 
Z.   1705  (K.  U.  M.). 

Dr.  Josef  VyvleCka,  Domvikar  in  Olmütz  (I.  für 
die  Bzkh.  Mähr.-Ostrau,  Mistek,  Neutitschein, 
Olmütz,  Sternberg,  Mähr.-Weißkirchen  und  die 
Stadt  Olmütz),  seit  1894,  wiederbestätigt  10.  März 

1905,  Z.  28779  ex  1904. 

Erledigt  die  Stelle: 
II.  für  die  Bzkh.  Ilolleschau,  Mähr.-Ostrau,  Mistek, 
Neutitschein,  Wal.-Meseritsch  und  Mähr.-Weiß- 
kirchen. 

Korrespondenten: 
Arthur  Brausewetter,  Architekt,  Professor  an  der 

deutschen  Staatsgewerbeschule  in  Brunn. 
P.  Eduard  Du.\u,uvii.,    Religionsprofessor   i.   R.    in 

Wal.-Meseritsch. 


XXVII 


Personalstand  (Konservaloren  in   Nieder-Öslerreicli) 


XXVlll 


Karl  EiCHLKRj^Religionsprofessor  in   Brunn. 

Alois  Franz,  Baurat  i.  R.  in  Brunn. 

Karl  Gerlich,  Oberlehrer  in  Ober-Gerspitz. 

P.  Ludwig  Herrmann,    Kaplan   in    Mähr. -Neustadt. 

Heinrich  Hollitzky,  Architekt,  Professor  an  der 
deutschen  Staatsgewerbeschule,  Konservator  am 
Landesmuseum  in  Brunn. 

ViKTORHoLTUEKjStatthaltcrei-V'izepräsident  inBrünn. 

Dr.  Hans  Kellner,  Stadtbaudirektor  in  Brunn. 

Dr.  Maurus  Kinter,  f.-e.  geistl.  Rat,  Benediktiner- 
Ordenspriester  in  Raiyern. 

Kais.  Rat  Emil  Koristka,  Sekretär  am  Franzens- 
museum in  Brunn. 

JoiL\NN  Krassnigg,  Scliulrat,  Gymnasialdirektur  in 
Nikolsburg. 

Alois  M.a,chatschek,  Professor  an  der  deutschen 
Staatsrealschule  in  Brunn. 

Franz  MyklIk,  Oberlehrer  in  Xeudorf  bei  Ung.-Ostra. 

Willibald  Müller,  Kustos  und  Vorstand  derStudien- 
bibliothek  in  Olmütz. 

Dr.  Johann  NevMil,  Gymnasialprofessor  in  Ung.- 
Hradisch. 

Jaroslav  Palliakdi,  Notar  in   Mähr.-Budwitz. 

Emil  Pirchan,  akad.  Maler  luul  Professor  an  der 
Kommunalrealschule  in  Brunn. 

Dr.  Franz  PRucryl,  Pfarrer   in  Thein  bei  Leipnik. 

Adolf  Raab,  Konservator  des  mährischen  Landes- 
museums in  Königsfeld. 

Karl  Schirek,  Kustos  des  mährischen  Gewerbe- 
museums in  Brunn. 

Dr.  Karl  Schober,  Landesschulinspektor  in  Brunn. 

Kais.  Rat  Dr.  Wilhel.m  Schra.m,  Landesbibliothekar 
in  Brunn. 

Andreas  Simeoner,  Weltpriester,  Ehrenkanonikus 
der  Basilika  S.  Maria  in  Cosmedin,  Rom,  und 
Professor  am  Staatsgymnasium  in  Znaim. 

Franz  Tinz,  Pfarrer  in  Pritlach. 

Arch itekt  Richard  VöLKEL,  Stadtbaumeister  in  Brunn. 

Hans  Welzl,  zweiter  Sekretär  der  hist.-stat.  Sektion 
der  mähr.  Landwirtschaftsgesellschaft  in   Brunn. 

Nieder-Österreich 

Konservatoren: 

Josef  Bortlik,  Kustos  am  Museum  Carnuntinum 
in  Deutsch -Altenburg  (I.  für  die  Bzkh.  Brück 
a.  Leitha),  ernannt  27.  Juni   1905,  Z.  23120. 

Alfred  von  Chizzola,  Generalmajor  a.  D.  in  Wien 
(I.  für  die  Bzkh.  Gmünd,   Pöggstall,    Waidhofen 


a.   Thaya    und    Zwettl),    ernannt    19.    Juni    1907, 
Z.  20051. 

Oberbaurat  Julius  Deininger  wie  oben  Sp.  II,  Wien 
IV  Favoritenstraße  i  (II.  für  den  I.  Bezirk  der 
Stadt  Wien),  seit  1904,  wiederbestätigt  25.  Januar 
1905,  Z.  40162  ex   1904. 

Konsistorialrat  Anton  Doknkr  von  Dobenau,  De- 
chant  und  Pfarrer  in  Maria-Taferl  (IL  für  die 
Bzkh.  Pöggstall),  seit  igoo,  wiederbestätigt 
13.  März  1905,  Z.  8064. 

Adali'.krt  Dungkl,  Reichsratsabgeordneter,  Präses 
der  Ost.  Benediktinerkongregation  und  Abt  des 
Stiftes  Göttweig  (I.  für  die  Bzkh.  Lilienfeld, 
Melk  und  St.  Polten;  III.  für  die  Bzkh.  Amstetten, 
Lilienfeld,  Melk,  St.  Polten,  Scheibbs,  Tulln 
[mit  Ausnahme  des  Gerichtsbezirkes  Kirchberg 
am  Wagram]  und  die  Stadt  Waidhofen  a.  d.  Ybbs), 
seit  1875,  wiederbestätigt  12.  April  1905,  Z.  11929. 

P.  Friedrich  Endl,  Benediktinerordenspriester  und 
Archivar  des  Stiftes  Altenburg  (II.  für  die  Bzkh. 
Hörn),  seit  1897,  wiederbestätigt  17.  April  1907, 
Z.    14168. 

P.  Otto  Fkhrixger,  Direktor  und  Professor  des 
KonviktesSeitenstetten(I.  für  die  Bzkh.  Amstetten, 
Scheibbs  und  die  Stadt  Waidhofen  a.  d.  Ybbs), 
seit  1900,  wiederbestätigt  26.  Juni  1905,  Z.  22495. 

Dr.  Adallieki-  Fuchs,  Pfarrer  in  Brunnkirchen  (III. 
für  die  Bzkh.  Krems  [mit  Ausnahme  des  Ger.- 
Bezirkes  Gtöhl]  und  Pöggstall),  ernannt  26.  April 
1905,  Z.   15029. 

Dr.  K.VRL  Giannoni,  Sekretär  für  den  Archiv-  und 
ßibliotheksdienst  im  Finanzministerium,  in  Möd- 
ling  (III.  für  die  Bzkh.  Baden,  Mödling,  Neun- 
kirchen, Wiener-Neustadt  und  die  Stadt  Wiener- 
Neustadt),  ernannt  3.  Juli  1906,  Z.  23554. 

P.  BenkduvT  Hammerl,  Archivar  und  Bibliothekar 
des  Stiftes  Zwettl  (11.  für  die  Bzkh.  Gmünd,  Waid- 
hofen a.  Thaya,  Zwettl,  III.  für  die  Bzkh.  Gmünd, 
Hörn,  Waidhofen  a.  Thaya,  Zwettl  und  den  Ger.- 
BezirkGföhl),  für  die  II.  Sektion  ernannt  9. Oktober 
1905,  Z.  35588;  für  die  III.  Sektion  seit  1900, 
wiederbestätigt  8.  August   1905,  Z.  29508. 

Dr.  Moritz  Hoernes,  a.  ö.  Universitätsprofes.sor  und 
Kustos  am  naturhistorischen  Hofmuseum  in  Wien, 
in  Ungargasse  27  (I.  für  die  Bzkh.  Hörn  und 
Krems),  seit  1900,  wiederbestätigt  26.  Juni  1905, 
Z.  22495. 


XXIX 


Personalstand  (Konservatoren  und  Korrespondenten  in  Nieder-Österreicli) 


XXX 


Baurat  Richard  Jordan,  Architekt  in  Wien  IX 
Waisenhausgasse  3.  (II.  für  die  Bzkh.  Florids- 
dorf-Umgebung-,  Korneuburg,  Mistelbach,  Ober- 
Hollabrunn  und  Unter-Gänserndorf),  seit  1897, 
wiederbestätigt   17.  April   1907,   Z.    14168. 

Dr.  Eduard  Katschthalkr,  Gymnasialprofessor  und 
Archivar  im  Stifte  Melk  (II.  für  die  Bzkh 
Amstetten,  Melk,  Scheibbs  und  die  Stadt  Waid- 
hofen  a.  Ybbs),  ernannt   26.  März    1908,  Z.   8729. 

Hofrat  Friedrich  Kkxnkk,  wie  oben  Sp.  III,  Wien  111/ 1 
Hauptstraße  4Ö  (I.  für  die  Stadt  Wien),  seit  1875, 
wiederbestätigt   12.  April    1905,  Z.    1192g. 

Dr.  AxTON  Kekschbaumi'.r,  inful.  Propst  von  Ardag- 
ger,  Dechant  und  Stadtpfarrer  in  Krems  (IL  für 
die  Bzkh.  Krems),  seit  1897,  wiederbestätigt 
17.  April  1907,  Z.    14168. 

Oskar  Freiherr  von  Lasskr-Zollheiii,  Reg. -Rat  i.  R. 
in    Baden    (IL     für    die    Bzkh.    Baden),    ernannt 

26.  November   1906,   Z.  40240. 

Othiiar  von  Lei.xner,  Professor  an  der  Staats- 
gewerbeschule in  Wien  V  Kleine  Neugasse  7 
(IL  für  die  Bzkh.  Hietzing-Umgebung  und  Möd- 
ling),  ernannt   23.  Januar  1906,   Z.  47315. 

Dr.  An  ION  Mayer,  n.-ö.  Landesarchivar  und  Biblio- 
thekar in  Wien  I  Habsburgergasse  14  (III.  für 
die.Stadt  Wien),  seit  1890,  wiederbestätigt  12.  April 
1905,  Z.  1192g. 

Karl  Mayreder  wie  oben  iSp.  III,  Wien  IV/2, 
Plösselgasse  10  (IL  für  die  Bezirke  II — XXI 
der  Stadt  Wien),  ernannt  2.  Februar  igo8,  Z.  314. 

Regierungsrat  Matthaeus  Much,  wie  oben  Sp.  III, 
Wien  XIII  Penzingerstra(3e  84  (I.  tür  die  Bzkh. 
Flor idsdorf-Um gebung',  Korneuburg,  Mistelbach, 
Ober-Hollabrunn  und  Unter-Gänserndorf),  seit 
1875,   wiederbestätigt    12.  April  igo5,   Z.   iig29. 

Dr.  Rudolf  Münsterberg,  Kustosadjunkt  am  kunst- 
historischen Hofmuseum  in  Wien  (I.  für  die  Bzkh. 
Hietzing-Umgebung',    Mödling,    Tulln),    ernannt 

27.  Juni    1905,  Z.   23120. 

Prälat  P.  Justin  Panschaü,  Abt  im  Stifte  Lilienfeld 
(II.  für  die  Bzkh.  Lilienfekl  und  St.  Polten),  er- 
nannt  16.  Januar   1906,  Z.  4S543  ex   1905. 

Dr.  Wolfgang  Pauker,  reg.  Chorherr  des  Stiftes 
Klosterneuburg  (TL  für  die  Bzkh.  Tulln),  er- 
nannt 4.  März    igo8,  Z.  3205. 

Adoi.k  von  Roih,  Professor  an  der  Realschule  in 
Wien  Xlll   (II.   für  die  Bzkh.  Neuiikin-lien,   Wr.- 


Neustadt  und  die  Stadt  Wr.-Neustadt),  ernannt 
am    12.  Juli   1904,  Z.  19 179. 

Baurat  Vikior  Schwerdtner,  Staatsgew  erbeschul - 
Professor  i.  P.  in  Wien  VI/i  Mariahilferstraße  73 
(IL  für  die  Bzkh.  Brück  a.  Leitha),  ernannt 
23.  Januar   igo6'),  Z.  47315   ex    igo5. 

Dr.  Albert  Starzer,  Archivdirektor  des  n.-ö.  .Statt- 
haltereiarchivs in  Brunn  am  Gebirge  bei  Wien 
(III.  für  die  Bzkh.  Brück  a.  Leitha,  Floridsdorf- 
Umgebung,  Hietzing-Umgebung  und  Unter- 
Gänserndorf),  seit  1900,  wiederbestätigt  8.  August 
1905,  Z.   29508. 

Reg. -Rat  Josef  Szombathy,  wie  oben  Sp.  IV, 
Wien  VII,  Siegmundsgasse  8  (I.  für  die  Bzkh. 
Baden,  Neunkirchen,  Wr.-Neustadt  und  die  Stadt 
Wr.-Neustadt),  seit  igoo,  wiederbestätigt  26.  Juni 
igo5,   Z.  224g5. 

Erlediget  die  Stelle: 
IIL  für   die  Bzkh.  Korneuburg,    Mistelbach,    Ober- 
hollabrunn   und    den    Gerichtsbezirk    Kirchberg 
am   Wagram. 

Korrespondenten: 

Josef  von  an  der  Lan  zu  Hochf.runn,  Ministerial- 
rat i.  P.,  Wien. 

Alfred  Anthony  von  Siegenfeld,  Kämmerer,  Haus-, 
Hof-  und  Staatsarchivar  in  Wfen. 

Geheimer  Rat  Graf  Vinzenz  Baillet  -  Latour, 
Kämmerer,  Minister  a.  D.,  Wien. 

Hofrat  Dr.  Alex.'vnder  Bauer,  Professor  an  der 
technischen  Hochschule  in  Wien. 

Dr.  Josef  Ritter  von  Bauer,  Oberfinanzrat  i.  P.,  Wien. 

Georg  BAUMOAR-rNER,    Pfarrer   in  Brunn  am  Felde. 

Dr.  Josef  Bayer,  Volontär  an  der  prähistorischen 
.Sammlung  des  naturhistorischen  Hofmuseums 
in  Wien. 

Ladislaus  Edler  von  Benescu,  Oberstleutnant  und 
Wachtmei.ster  in  der  ersten  Arcicrenleibgarde 
in  Wien. 

Reg.- Rat  Virus  Berger,  Direktor  der  Staats- 
gewerbeschule in  Wien. 

Karl  Bertklk  von  Grenadenherg,  Baurat  der  k.  u.  k. 
Privat-  und  Familienfonds-Güterdirektion  in  WieiL 

Matthias  Binder,  Pfarrer  in  Höflein  bei  Brück  a.  d.  L. 

Hans  Blank,  Landesgerichtsrat  in  St.Peter  in  der  Au. 


')  Von    1879   bis    1905    Koiiscrv  .itor   in    der    Bukowina 
unil  in  Bolimen. 


XXXI 


Personalsland  (Konservaloren  in  Nieder-Österreicli) 


XXXII 


Stephan  Blumauer,  Gymnasial-Direktor  in  Kloster- 
neuburg. 

Reg. -Rat  Dr.  Cyriak  Bodenstein,  a.  ö.  Professor 
an  der  technischen  Hochschule  in  Wien. 

Franz    Breitfelder,    Bezirkshauptmann    in    Zwettl. 

Dr.  Ludwig  Cwiklisski,  Sektionschef  im  Ministerium 
für  K.  u.  U.,  Wien. 

Hofrat  Dr.  Franz  Graf  Czernin  in  Wien. 

Andreas  Dillinger,  Redakteur  in  Wien. 

Dr.  August  Ritter  von  DonKuci-ci  von  Dohrutv- 
DouwA,  Finanz-Kommissär  in  Neunkirchen. 

Reg.-Rat  Wilhelm  Dokoutil,  Staatsgew erbeschul- 
Direktor,  Inspektor  für  das  gewerbliche  Bildungs- 
wesen im  Ministerium  für  Kultus  und  Unter- 
richt in  Wien. 

Reg.-Rat  Dr.  Karl  Do.manig,  Kustos  der  Münz-  und 
Medaillensammlung  des  Kaiserhauses,  Kloster- 
neuburg. 

Dr.  MouiTz  Dregek,  Kustos  am  Museum  für  Kunst 
und  Industrie,  Privatdozent  an  der  Universität 
Wien. 

Hofrat  Dr.  Maria  Josef  Eder,  Direktor  der  gra- 
phischen   Lehr-    und   Versuchsanstalt    in    Wien. 

Sektionschef  Dr.  Wilhelm  Franz  Exner,  Direktor 
des  technol.  Gewerbemuseums  in  Wien. 

Johann  Fasching,  Postmeister  in  St.  Leonhard  am 
Forst. 

Oberbaurat  Michael  Fellner,  Vorstand  des  Hoch- 
baudepartements der  Statthalterei  in  Wien. 

Ludwig  Hans  Fischer,  Maler  in  Wien. 

Karl  P^itzka,  Finanzrat  in   Mistelbach. 

Dr.  Salomon  Fr.\nkfurter,  Kustos  an  der  Uni- 
versitätsbibliothek in  Wien. 

Hofrat  Adolf  Friedrich,  Professor  an  der  Hoch- 
schule für  Bodenkultur  in  Wien. 

Dr.  'I'heodür  vo.v  Fri.m.mel,  gräf  1.  Schönborn-Wiesen- 
theidscher  Galeriedirektor  in  Wien. 

Kais.  Rat  Eduard  Gerisch,  Kustos  an  der  Akademie 
der  bildenden  Künste  in  Wien. 

Kais.  Rat  Leoi'old  Gerstmeyer  in  Wien. 

Reg.-Rat  Anton  von  GloboCnig,  Bezirksliau])tmaiin 
i.  R.,  Wien. 

Dr.  Moritz  Grolig,  Gymn.-Professor  a.  D.  in  Wien. 

Max  Groller  von  Mildensee,  Oberst  i.  R.  in  Wien. 

Dr.  Karl  Haberl,  Advokat  in  WV.-Neustadt. 

Dr.  Michael  Haberlandt,  Kustos  am  naturhist. 
Hofmuseum,  Priv.-Doz.  a.  d.  Univ.,  Direktor  des 
Mu.seums  für  österr.  Volkskunde,  Wien. 


P.    Leopold    Hacker,    O.   S.    B.,    Pfarrverweser    in 

Gansbach. 
Reg.-Rat  Franz   Hkgi;k,    Direktor    der    anthropol.- 
ethnographischen  Abteilung  des  naturhistorischen 
Ilofmuseums  in   Wien. 

Frikdrich  Freiherr  von  Hess-Dii.ler  in  Baden. 

Hofrat  Dr.  Josef  Hirn,  o.  ö.  Universitätsprofessor 
in  Wien. 

Dr.  Roman  Hödl,  Gymnasialprofessor  in  Wien  VIII. 

Ignaz  Hofmann,  Militärverwalt(?r  in  Hirtenberg  bei 
Leobersdorf. 

Karl  Hollitzer,  Bauunternehmer  in    Wien. 

Johann  Janku,  pens.  Beamter  der  Privatbibliothek 
.Sr.  Majestät  in  Wien. 

Dr.  Konstantin  Jikkcek,  o.  ö.  Universitäts-Professor 
in  Wien. 

Hofrat  Dr.  Joskf  Ritter  vi  in  KaraüaCkk,  Direktor 
der  Hofbibliothek,  o.  ö.  Professor  an  der  Uni- 
versität in  Wien. 

Karl  Kargkr,  Professor  an  der  Kunstgewerbe- 
schule des  Museums  für  Kunst  und  Industrie  in 
Wien. 

Lajiüert  Karner,  Kapitular  des  Stiftes  Göttweig, 
Pfarrer  in  St.  Veit  a.  d.  Gölsen. 

Franz  Kiessling,  Schriftsteller  und  Altertums- 
forscher in  Drosendorf. 

Dr.  MoRiz  Kitt,  Profe.ssor  an  der  Handelsakademie 
des  kaufmännischen  Vereines  in   Wien. 

Prälat  Franz  Kornheisl,  Domherr  bei  St.  Stephan, 
f.-e.  Kanzleidirektor  in   Wien. 

Se.  Exzellenz  Dr.  Whold  KokvrowsKi  Ritter  von 
MoRA,  Finanzminister  in  Wien. 

Johann  Krahuletz,   Eichmeister  in   Eggenburg. 

Dr.  ViNZENz  Kramaü  in  Wien. 

Dr.  Hans  Krticzka  Freiherrr  von  Jaden,  Gerichts- 
adjunkt in  Lilienfeld. 

Vinzenz  Kudernatsch,  Sattler  in  Poysdorf 

Wladimir  Kuk,  Oberrechnungsrat  im  Landesver- 
teidigungsministerium in   Wien. 

Dr.  Josef  Lampel,  Sektionsrat  im  Haus-,  Hof-  und 
Staatsarchiv  in   Wien. 

Dr.  Moritz  Lederer,  Hof-  und  Gerichlsadvokat  in 
Wien. 

P.  Willibald  Lekb,  Pfarrverweser  in  (irünau  a.  d. 
Pielach. 

Reg.-Rat  Dr.  Eduard  Leisching,  Vizedirektor  des 
ö.st.  Museums  für  Kunst  und  Industrie   in  Wien. 

Josef  Leth,  Lehrer  in   Wien. 


XXXIII 


Personalstand  (Konservatoren  in  Nieder-Österreich) 


XXXIV 


Dr.  Hans  Lieger,  Bezirkskommissär  in  Wien. 

Dr.  Friedrich  Linke,  Professor  am  chemischen 
Laboratorium  der  Kunstgewerbeschule  in  Wien. 

Alois  Low,  technischer  Leiter  der  Glasmalereianstalt 
von  Karl  Geylings  Erben  in  Wien. 

Dr.  Wolfgang  Madjera,  Magistratssekretär  in 
Wien. 

Dr.  Josef  Mantuani,  Amanuensis  der  Hofbibliothek 
in  Wien. 

Dr.  Josef  Mayer,  Direktor  am  Landeslehrerseminar, 
erster  Vizebürgermeister  in   Wr. -Neustadt. 

Theophil  Melicher,  akademischer   Maler  in    Wien. 

Dr.  Rudolf  Mlch,  Universitätsprofessor   in  Wien. 

Georg  Niemann,  o.  ö.  Professor  an  der  Akademie 
der  bildenden  Künste  in  Wien. 

Josef  Nowalski  de  Lilia,  Inspektor  der  städt.  Aus- 
grabungen in   Wien. 

Dr.  Hugo  Oberjmaier  in   Wien. 

Oberbaurat  Friedrich  Ohmann,  Mitglied  des  Kunst- 
rates, o.  ö.  Professor  an  der  Akademie  der  bil- 
denden Künste  in   Wien. 

Dr.  Rudolf  Ritter  Payer  von  Thurn,  Adjunkt  in 
der  Kabinettskanzlei  Sr.  Majestät  in  Wien. 

Karl  Penka,  Gymnasialprofessor  in  Wien. 

Reg.-Rat.  Rudolf  Penner,  Archivar  des  Herren- 
hauses in  Wien. 

Rudolf  Pichler,  Statthalterei-Ingenieur  in  Krems. 

Reg.-Rat  Ernst  Pliwa,  Fachschuldirektor,  in 
Verwendung  beim  Ministerium  für  K.  u.  U.  in 
Wien. 

Dr.  Arthur  Ritter  von  Polzkr,  Sektionsrat  im 
Mini.sterium  des  Innern  in  WieiL 

Geh.  Rat  Dr.  lü).  Gast.  Pöttickh  Graf  und  Freiherr 
VON  Pettenegü,  Großkapitular  des  Deutschen 
Ordens  in  Wien. 

Dr.  Anto.x  Ritter  von  Premerstein,  Sekretär  des 
Ost.  archäol.  Institutes,  Universitätsprofessor, 
derzeit  in  Athen. 

Hofrat  August  Prokop,  o.  ö.  Professor  an  der  tech- 
nischen Hochschule  in  Wien. 

Heinrich  Raad,  Hofkaplan  und  Pfarrer  in  Wien 
Rudolfsheim  (XIV.  Bezirk). 

Hofrat  Felix  Ludwig  Raspi  in  Wien. 

F.-e.  geistl.  Rat  Franz  Riedling,  Dechant  und 
Pfarrer  in  Prinzendorf. 

Hermann  Ritschl,  Restaurator  an  der  Gemälde- 
galerie des  a.  h.  Kaiserhauses  in  Wien. 


Reg.  -  Rat  Franz  Rosmael,  Staatsgewerbeschul- 
Direktor,  Inspektor  für  das  gewerbliche  Bildungs- 
wesen im  Ministerium  für  Kultus  und  Unter- 
richt in  Wien. 

Baurat  Karl  Rosner,  n.-ö.  Landes-Oberingenieur 
a.  D.  in  Wien. 

Stephan  Rössler,  Abt  im  Stifte  Zwettl. 

Franz  Roth,  Pfarrer  in  Wien  XIV  Reindorf 

Dr.  Viktor  Wilhelm  Russ  in  Wien. 

Franz  Edler  von-  Schaumann,  Rittmeister  a.  D.,  ge- 
wesener Bürgermeister  in  Korneuburg. 

Heinrich  Schemfil,  Oberbaurat  i.  P.,  Wien. 

Heinrich  SchxMid,  Gemeinderat,  Professor  an  der 
Staatsgewerbeschule  in   Wien. 

Dr.  Alois  Schmöger,  Professor  an  der  theol. 
Diözesan-Lehranstalt  in  St.  Polten. 

Hofrat  Dr.  Robert  Ritter  von  Schneujer,  o.  ö.  Uni- 
versitätsprofessor, Direktor  des  öst.  archäol.  In- 
stitutes, Direktor  der  Antikensammlung  des 
a.  h.  Kaiserhauses  in  Wien. 

Dr.  Alfred  Schnerich,  Kustos  an  der  Universitäts- 
bibliothek in  Wien. 

Dr.  Franz  Schnürer,  Direktor  der  Familienfidei- 
kommißbibliothek  Seiner  Majestät,  Klosterneu- 
burg. 

Dr.  Franz  Scholz,  Verwalter  des  Wiener  städtischen 
Versorgungshauses  in  Liesing. 

Karl  Schönbichler,  Stadtbaumeister  in  Wien. 

Hans  Schwalb,  Major  im  technischen  Militär- 
komitee in  Wien. 

Dr.  Leopold  Senfelder  in  Wien. 

Alfred  Sitte,  Postassistent  in  Wien. 

Franz  Skribany,   Redakteur  in  Mödling. 

Dr.  Franz  Spänglkr,  Oberlandesgerichtsrat  in 
Krems. 

Kais.  Rat  Franz  Siaub,  Archivsekretär  im  Mini- 
sterium  für   Kultus  und   Unterricht  in    Wien. 

Ferdinand  Ritter  von  Staudenhelm,  Gutsbesitzer 
in  Gloggnitz. 

Statthaltereirat  Fi;i,i\  (ii<.\i  .Sn:iNAcii,  Leiter  der 
Bezirkshauptniannschaft    TuHn. 

Adolf  Sterz,  F'achschuldirekt(jr  i.  R.  in  Klein- 
Maria-Zell. 

Ciu.sTAv  StocivUaalmek,  Oberinspektor  unti  W'erk- 
stättenchef  der  öst.  Nordwestbahn  in  Wien- 
Floridsdorf. 

Dr.   Wilhelm  Suida  in   Wien. 

III 


XXXV 


Personalstand    (Konservaloren    und    Korrespondcnlen   in   <  )ber-üsterreich) 


XXXVI 


Dr.  HiiiNKiCH  SwoiiOUA,  Hofkaplan  und  o.  ö.  Univer- 
sitätsprofessor in  Wien. 
SiLVESTüR  ToMSSA,    Oberbaurat   der  Statthalterei   in 

Wi.Ml. 

Dr.  Maximilian  V.vncsa,  Kustos  des  n.-ö.  Landcs- 
arcliivs  in  Wien. 

Hans  Voli.hokek,  Direktor  der  Sparkasse  in  Eggen- 
burg-. 

Baurat  Ludwig  Wächtlek,  Architekt  in  Wien. 

Leopold  Wai.ciier  Ritter  von  Momhkin,  Ht)f-  und 
Ministerialrat  a.  D.  in  Wien. 

Ferdinand  Wai.la,  Fachabteilungsvorstand  im 
technol.   Gewerbemuseuni  in  Wien. 

Reg. -Rat  Karl  Wai.z,  emerit.  Sekretär  der  Wiener 
Künstlergenossenschaft  in  Spitz. 

F.-e.  geistl.  Rat  Johann  Wanek,  Pfarrer  in  Lichten- 
wörth. 

Anton  Weber,  Architekt  in  Wien. 

Dr.  Rudolf  Weisshäupl,  Professor  am  Staats- 
gymnasium  im   Vin.   Bezirke  in  Wien. 

Friedrich  Widikr,  Realschulprofessor  in   Wien. 

Geh.  Rat  Ernst  Prinz  zu  Wlndischüraetz,  Käm- 
merer, Oberst  a.  D.  in  Wien. 

Sektionschef  Dr.  (tustav  Winter,  Direktor  des 
Haus-,  Hof-  und  Staatsarchivs  in  Wien. 

JosEE  Wi.iiA,  Photograph  in  Wien. 

Moritz  Zander,  Bezirkshauptmann   in   Hietzing. 

Ober-Österreich 

Konservatoren: 

Dr.  Franz  Etiler  von  Benak,  Stadtrat  in  Wels 
(I.  und  II.  für  die  Bzkh.  Eferding,  Vöcklabruck 
und  Wels),  für  die  II.  Sektion  seit  i8go,  wieder- 
bestätigt 17.  Juli  1905,  Z.  26668;  für  die  I.  Sektion 
seit  1900,  wiederbestätigt  5.  Dezember  1905, 
Z.  40145. 

Hans  Greil,  Fachschuldirektor  in  Ebensee  (1.  und 
II.  für  die  Bzkh.  Gmunden),  seit  1899,  wieder- 
bestätigt 21.  Juni    1901,  Z.  19778. 

Viktor  Freiherr  von  Handel-Mazzrtti,  Ober.st  a.  1). 
in  Linz  (III.  für  die  Bzkh.  Braunau  am  Inn, 
Ried,  Rohrbach,  Schärding  und  Vöcklabruck), 
seit  1900,  wiederbestätigt  25.  Januar  1906, 
Z.  46875  ex   1905. 

Kais.  Rat  Dr.  Ferdinand  Krackowi/er,  Landes- 
archivar i.  P.  in  Linz  (III.  für  die  Bzkli.  Eferding, 
Freistadt,  Gmunden,  Kirchdorf,  Linz,  Perg,  Steyr, 


Urfahr,  Wels  und  die  Städte  Linz  und  Steyr), 
seit  1900,  wiederbestätigt  25.  Januar  1906, 
Z.  46875  ex   1905. 

Franz  Lehnek,  Gymnasialprofessor  in  Linz  (1.  für 
die  Bzkh.  Braunau,  Ried,  Schärding),  ernannt 
5.  Dezember   1905,   Z.  40145. 

Konrad  Meindl,  Abt  des  Stiftes  Reichersberg 
(IL  für  die  Bzkh.  Braunau,  Rii>d  und  Schärding), 
seit  1887,  wiederbestätigt  31.  Januar  1908, 
Z.  52070  ex   1907. 

Dr.  Laurenz  Proli,,  Hofmeister  des  Stiftes  Schlägl, 
Gymnasialdirektor  a.  D.  in  Linz  (I.  für  die  Bzkh. 
Rohrbach),  ernannt    5.  Dezember  1905,  Z.  40145. 

Franz  Schiefthaler,  autor.  Zivilarchitekt  und  Direk- 
tor der  Staatsgewerbeschule  in  Linz  (IL  für  die 
Bzkh.  Linz,  Perg,  Urfahr  und  die  Stadt  Linz), 
seit  1895,  wiederbestätigt  20.  Juli  1905,  Z.  27189. 

Edmund  Schmiüel,  Landesgerichtsrat  a.  D.  in  Sar- 
ming,  Post  Garsten  (I.  für  die  Bzkh.  Kirchdorf, 
.Steyr  und  die  Stadt  Steyr),  seit  1900,  wieder- 
bestätigt 5.  Dezember  1905,  Z.  40145,  (IL  für  die 
Bzkh.  Kirchdorf  .Steyr  und  die  Stadt  Steyr), 
seit  1901,  wiederbestätigt  15.  November  1906, 
Z.  40826. 

Dr.  Herm  ANN  Ubell,  Kustos  undSekretär  des  Museums 
Francisco-Carolinuni  in  Linz  (I.  für  die  Bzkh. 
Freistadt,  Linz,  Perg,  Urfahr  und  die  .Stadt  Linz; 
IL  für  die  Bzkh.  Freistadt  und  Rohrbach),  ernannt 
für  die  I.  Sektion  5.  Dezember  1905,  Z.  40145; 
für  die  IL  Sektion  22.  Mai   1905,  Z.   16225. 

Korrespondenten: 

Li;o  Freiherr  von  Beulwitz,    Bezirkshauptmunn    in 

Ilraunau. 
Dr.  Ludwig  Gaul,  Professor  i.  R.  in   Linz. 
Karl  Gkieni'.ekger,  Ehrendomherr,  eni.  Dechaiit  und 

Stadtpfarrer  in  Eferding. 
Th.  W.  Grossmann,     bischöflicher    Oberförster    in 

(irleink. 
Ludwig  Gyri,  Architekt  in  Linz. 
Alois  Haherl,  Pfarrer  in  Riedau. 
Hugo  Ritter  von  Heüenstreit,  Statthaltereirat  i.  P. 

in   Linz. 
Jakob    Kautsch,     Bankdirektor     und     Kustos    des 

städtischen  Museums  in  Steyr. 
L3r.    Emil   Kränze,    Postrat   und  Vizepräsident   des, 

Museums  Francisco -Carolinum  in  Linz. 


XXXVII 


Personalstand  (Konservatoren  und  Korrespondenten  in  Salzburg,  Schlesien  und  Steiermark) 


xxxvm 


Edmund  Kyrle,  Apotheker,  Obmann  des  Museums- 
vereines  in  Schärding. 

VrNZENZ  Leicht-Lychdorff,  Professor  i.  P.  in  Linz. 

F.  Sebastian  Mayr,  Gymnasialdirektor  in  Krems- 
münster. 

Johann  Merz,  Uhrmacher  in  Wels. 

Dr.  Alois  Pl.vttn'er,  Advokat  in   Enns. 

Hugo  von  Preen,  Gutsbesitzer  und  akad.  Maler  in 
Osternberg-  bei  Braunau. 

Anton  Rolledek,  Direktor  der  Staatsoberrealschule 
in  Steyr. 

Geistl.  Rat  Franz  Schadlek,    Pfarrer  in  St.   Wolf- 

Dr.  KoNRAD  Schiffmann,  Professor  am  bischöflichen 
Gymnasium  in  Urfahr. 

Max  Schlicki.vger,  Oberlehrer  in  Mattighofen. 

Franz  Schröckenfux,  Bürgermeister  in  Windisch- 
Garsten. 

Julius  Stiojad,  Oberlandesgerichtsrat  i.  P.  in  Linz. 

Konsistorialrat  Johann  Strobl,  Stadtpfarrer  in  Steyr. 

Geistl.  Rat  Ignaz  Treml,  Ehrenkanonikus  des  Stiftes 
Mattsee,  Dechant  und  Stadtpfarrer  in  Enns. 

Geistl.  Rat  Alois  Weixbergek,  Pfarrer  in  Wernstein. 

Emil  Zeller,  Apotheker  in  Windischgarsten. 

Dr.  Ignaz  Ziüermayr,  Landesarchivar  in   Linz. 

Salzburg 

Konservatoren; 

Olivier  Klose,  Professor  am  Staatsgymnasium  in 
Salzburg  (I.  für  das  Kronland),  ernannt  lo.  Januar 
igo6,   Z.  47270. 

Reg.-Rat  Friedrich  Pirckmayer,  Archivdirektor  i.  P., 
Salzburg  (III.  dto.),  seit  1886,  wiederbestätigt 
23.  April   1906,  Z.  14656. 

Reg.-Rat  Karl  Romstorfer,  Direktor  der  Staats- 
gewerbeschule in  Salzburg  (II.  für  die  Stadt 
Salzburg),  seit  1888,  wiederbestätigt  14.  August 
1903,  Z.  14576. 

Erledigt  die  Stelle: 
II.    für    die    Bzkh.    Hallein,    St.  Johann,    Salzburg, 
Tamsweg,  Zell  am  See. 

Korrespondenten: 
Eduard  Bertel,  Hofphotograph  in  vSalzburg. 
KarlDemel,  Architekt,  Profos.sor  und  Fachvorstand 

an  der  Staatsgewerbeschule  in  Salzburg. 
P.  Ansklm  Ehner,  Prior  in  Maria-Plain  bei  .Salzburg. 


Eberhard  Fugger,  Oberrealschulprofessor  in  Salz- 
burg. 

Paul  Geppert,  Architekt  in  Salzburg. 

Geh.  Rat  Graf  Gandolf  Kuenburg,  Minister  a.  D., 
Mitglied  des  Herrenhauses  in  Frohnburg  bei 
Salzburg. 

Josef  Mayburger,  Oberrealschulprofessor  i.  P.  in 
Salzburg. 

Karl  Mell,  Professor  an  der  Staatsgewerbeschule 
in  .Salzburg. 

Dr.  Andreas  Mudrich,  Archivar,  Vorstand  des  Re- 
gierungsarchivs in  Salzburg. 

Adalbert  Proschko,  Bezirkshauptmann  in  Hallein. 

Graf  Franz  Thun-Hohenstein,  Bezirkskommissär 
i.  P.  in  Salzburg. 

Michael  W^vgner,  Pfarrer  zu  .St.  Michael  im  Lungau. 

Oberbaurat  Josef  Wessucen,  Architekt  in  .Salzburg. 

Schlesien 

Konservatoren: 

Dr.  Edmund  Wilhelm  Braun,  Direktor  des  Kaiser 
Franz  Josef-Museums  für  Kunst  und  Gewerl^e 
in  Troppau  (I.  für  das  Kronland),  seit  i8g8,\vieder- 
bestäti.gt   10.  August   1903,  Z.   23770. 

Schulrat  Dr.  Gottlieb  Kürschner,  Landesarchivar 
in  Troppau  (III.  für  das  Kronland),  seit  1880, 
wiederbestätigt  12.  April  1905,  Z.   11929. 

Leonhard  Seehof,  Baurat  der  Landesregierung  in 
Troppau  (II.  für  die  Bzkh.  Freiwaldau,  Freuden- 
thal, Jägerndorf,  Troppau,  Wagstadt  und  die 
.Stadt    Troppau),     ernannt    20.    Dezember     1905, 

Z.  45493- 
Franz  Srb,  Baurat  und  Leiter  der  Bauabteilung 
der  Bzkh.  Teschen  (IL  für  die  Bzkh.  Bii-litz, 
Freistadt,  Teschen  und  die  Städte  Bielitz  und 
Friedek), seit  1898,  wiederbe.stätigt  27.  November 
1903,  Z.   38534. 

(Derzeit  k(Mn  Korrespondent.) 

Steiermark 

Konservatoren: 

Dr.  Adolf  Bauer,  o.  ö.  Universitätsprofessor  in  (iraz 

(I.    für    die  Bzkh.  Deutsch-Landsberg,    Leibnitz, 

Luttenberg,  Marburg,  Radkersburg  und  die  Stadt 

Marburg),  ernannt  20.  Dezember    1905,  Z.  43987. 

Dr.  Ono  Cuntz,  o.  ö.  Universitätsprofessor  in  (iraz 

(I.  für  die  l'./kh.  Fcldl)ach.  (iraz,  Hartherg,  Voits- 

III* 


XXXIX 


Personalstand  (Konservatoren  und  Korrespondenten  in  Steiermark  und  Tirol) 


XL 


berg,  Weiz  und  die  Stadt  Graz),  ernannt  20.  De- 
zember  1905,  Z.  43987. 

F.-b.  geistl.  Rat  Johann  Graus,  Weltpriester,  Ehren- 
doktor der  Wiener  theologischen  Fakultät,  Dozent 
am  f.-b.  Diözesanseminar  in  (rraz  (II.  für  die  Bzkh. 
Graz,  Judenburg,  Leoben,  Murau,  Voitsberg 
und  die  Stadt  Graz),  seit  1872,  wiederbestätigt 
3.  Februar  1905,  Z.  4341 1   ex   1904. 

Baurat  Aügu.st  Gunolt,  Facli vorstand  uiul  Direktor 
an  der  Staatsgewerbeschule  in  Graz  (11.  für  die 
Bzkh.  Feldbach,  Hartberg  und  Weiz),  .seit  1894, 
wiederbestätigt  3.  Februar  1905,  Z.  43411  ex  1904. 

Dr.  Johann  Gutscher,  Gymnasialdirektor  in  Leoben 
(I.  für  die  Bzkh.  Brück  a.  d.  M.,  Gröbming,  Juden- 
burg, Leoben,  Liezen,  Murau,  Mürzzuschlag),  er- 
nannt 8.  Februar   1905,  Z.  4521 1   ex   1904. 

Professor  Dr.  Arnold  Luschin  Ritter  von  EBf;N- 
GREUTH,  wie  auf  Sp.  III  (II.  für  die  Bzkh.  Lutten- 
berg, Marburg,  Pettau  und  Radker.sburg  sowie 
für  die  Städte  .Marburg  und  Pettau),  seit  1875, 
wiederbestätigt  3.  Februar  1905,  Z.  4341 1  ex  1904. 

Emanuel  Riedl,  Bergrat  i.  R.,  Graz  (I.  für  die  Bzkh. 
Cilli,  Gonobitz,  Rann,  Windischgrätz  und  die  Stadt 
Cilli),  seit  1894,  wiederbestätigt  9.  August  1904, 
Z.  27606. 

Dr.  AuGusTDJ  Stegen§ek,  Professor  an  der  fürst- 
bischöflichen Diözesanlehranstalt  in  Marburg 
(IL  für  die  Bzkh.  Cilli,  Gonobitz,  Rann,  Win- 
dischgrätz und  die  Stadt  Cilli),  ernannt  17.  Feb- 
ruar  1908,  Z.  2023. 

Dr.  Franz  Winter,  o.  ö.  Universitätsprofessor  in  Graz 
(I.  für  die  Bzkh.  und  die  Stadt  Pettau),  ernannt 
20.  Dezember  1905,  Z.  43987. 

Johann  Wist,  Professor  an  der  technischen  Hoch- 
•schule  in  Graz  (II.  für  die  Bzkh.  Brück  a.  d.  M., 
Gröbming,  Liezen  und  Mürzzuschlag),  seit  1898, 
wiederbestätigt  26.  Mai    1903,  Z.    10096. 

Erledigt  die  Stellen: 
IL  für  die  Bzkli.  Lcibnitz  und  Deutsch-Landsberg. 
III.  für  das  Kronland. 

Korrespondenten: 

Heinrich  Freiherr  von  Esebeck,  Bezirkshauptmann 
in  Murau. 

Sektionsrat  Anton  Viktor  Ritter  von  Felgel,  Vize- 
direktor des  Haus-,  Hof-  und  Staatsarchivs  i.  R. 
in  Gollitsch  bei  Gonobitz. 


Hofrat  Moritz  Felicetti  von  Liebenfelss  in  Graz. 

Franz  Ferk,  Gymnasialprofessor  i.  P.  in  Graz. 

Inful.   Propst  Josef  Fleck,    Stadtpfarrer   in    Pettau. 

Rudolf  Gaupmann,  Gymnasialprofessor  in  Graz. 

Gustav  W.  Gessxiann,  Kuratoriumssekretär  am 
Joanneum  in  Graz. 

Dr.  Hans  Gross,  Universitätsprofessor  in  Graz. 

Alfred  Heinrich,  Gymnasialprofessor  in  Graz. 

Karl  HktbovSek,  inful.  Domdechant  und  Dom- 
kapitular  in  Marburg. 

Reg.-Rat  Dr.  Franz  Ilwof,  Oberrealschuldirektor 
i.  R.,  Dozent  an  der  technisclicn  Hochschule 
in  Graz. 

Viktor   Konschegg,  Volksschullehnn-  in  Au.ssee. 

Johann  Krainz,   Oberlehrer  in  Andritz. 

Dr.  Johann  Loserth,  o.  ö.  Universitätsprofessor  in 
Graz. 

Dr.  Martin  Franz  Mayer,  Direktor  der  Landes- 
realschule in  Graz. 

Anton  Meixner,  pens.  Pfarrer  in  Graz. 

Dr.  Anton  Mell,  Universitätsprofessor  in  Graz. 

Alfred  Freiherr  von  Moscon  auf  Schloß  Pirschötz. 

Josef  von  Schmuck,  Sektionsingenieur  in  Pettau. 

Cand.  jur.  Viktor  Skrabar  in  Pettau. 

Architekt  Baurat  Leopold  Thever,  Fachvorstand  und 
Professor   an    der   Staatsgewerbeschule   in    (iraz. 

Dr.  Viktor  Thiel,  Direktor  des  Statthaltereiarchivs 
in  Graz. 

Karl  Tragau,  Postoberoffizial,  Vorstand  des  Mu- 
seums in  Pettau. 

Dr.  Karl  Uhlirz,  o.  ö.  Universitätsprofessor  in  Graz. 

Karl  Valentinitsch,  Oberlehrer  a.  D.  in  Tüffer. 

Reg.-Rat  Julius  Wallner,  Gymnasialdirektor  a.  D. 
in  Graz. 

Hofrat  Dr.  Josef  VON  Zahn,  Landesarchivar  in  Graz. 

Tirol 

Konservatoren: 

Karl  Atz,  Priester,  Benefiziat  in  Terlan  (IL  für 
die  Bzkh.  und  die  Stadt  Bozen),  seit  1875,  wieder- 
bestätigt  12.  April   1905,  Z.  II 929. 

LuiGi  DE  Campi,  Gutsbesitzer  in  Cles  (I.  für  die 
Bzkh.  Cles,  Mezzolombardo,  Riva,  Tione,  Trient 
und  die  Stadt  Trient),  seit  1894,  wiederbestätigt 
2.  September  1904,  Z.  21 157. 

ViNZENz  Cassagrande,  Lehrer  am  für.stbischöflichen 
Priesterseminar.  Direktor  des  Diözesanmuseums 


XLI 


Personalstand  (Konservatoren  und  Korrespondenten  in  Tirol) 


XLII 


in  Trient  (IL  für  die  Bzkh.  Cles,  Riva,  Tione), 
ernannt  8.  März    190S,  Z.  5634. 

Professor  Johann  de  Cobelli,  Direktor  des  Museo 
civico  in  Roveredo  (I.  für  die  Bzkh.  Borgo' 
Cavalese,  Primiero,  Roveredo  und  die  Stadt 
Roveredo),  ernannt   2.  September  1904,  Z.  21 157. 

Reg-.-Rat  Johann  Deininger,  Staatsgewerbeschul- 
direktor a.  D.  in  Innsbruck  (II.  für  die  Bzkh. 
Imst,  Innsbruck,  Landeck,  Schwaz  und  Stadt 
Innsbruck),  seit  1885,  wiederbestätigt  12.  April 
1905,  Z.   1192g. 

Adrian  Egger,  Dombenefiziat  in  Brixen  (IL  für  die 
Bzkh.  Brixen),  ernannt  24.  März    igo8,  Z.    11369. 

Julius  Ritter  von  Grienbergek,  Direktor  der  Fach- 
schule in  Hall  {II.  für  die  Bzkh.  Kitzbühel,  Kuf- 
stein,  Reutte),  ernannt    27.  März   1905,   Z.  7538. 

Dr.  Franz  Innerhofer  in  Meran  (IL  für  die  Bzkh. 
Meran  und  Schlanders),  seit  1901,  wiederbestätigt 
15.  November   1906,   Z.  40826. 

Dr.  Michael  Mayr,  a.ö.  Universitätsprofessor,  Archiv- 
direktor des  Statthaltereiarchivs  in  Innsbruck 
(lll.  für  die  Bzkh.  Imst,  Innsbruck,  Kitzbühel, 
Kufstein,  Landeck,  Reutte,  Schwaz  und  die  Stadt 
Innsbruck),  ernannt  2.  September  1904,  Z.  21 157. 

Sanitätsrat  Dr.  Bernhard  Mazegger,  Kurarzt  in 
Ober-Mais  (I.  für  die  Bzkh.  Bozen,  Brixen,  Meran, 
Schlanders  und  die  Stadt  Bozen),  seit  1896, 
wiederbestätigt   15.  November   1906,   Z.  40826. 

Dr.  Ludwig  Oberziner,  Bibliothekar  und  Direktor 
am  städtischen  Museum  in  Trient  (II.  für  die 
Bzkh.  Borgo,  Cavalese,  Primiero),  ernannt  2.  Sep- 
tember 1904,  Z.  21 157. 

Desiderio  Reich,  Gymnasialprofessor  in  Trient  (III. 
für  die  Bzkh.  Borgo,  Cavalese,  Cles,  Mezzolom- 
bardü,  Primiero,  Riva,  Roveredo,  Tione,  Trient 
und  die  Städte  Roveredo  und  Trient),  ernannt 
2.  September  1904,  Z.  21 157. 

Don  LuiGi  Rosati,  Katechet  an  der  Realschule 
in  Roveredo  (II.  für  die  Bzkh.  und  die  Stadt 
Roveredo),  ernannt  2.  September  1904,  Z.  21157. 

Mario  Sandonna,  Architekt,  Professor  an  der  Fach- 
schule in  Trient  (II.  für  die  Bzkh.  Mezzolom- 
bardo,  Trient  und  die  Stadt  Trient),  ernannt 
21.  Juni   1907,  Z.  24170. 

Alexander  Slhernthankk,  Oberforstkommissär  in 
Kitzbühel  (1.  für  die  Bzkh.  Kitzbühel,  Kufstein, 
Schwaz),    ernannt  2.  September   1904,    Z.   21 157. 

Franz   Joski'    Untergassek,    Pfarrer    in    Aiifkirchen 


bei  Toblach  (I.  für  die  Bzkh.  Ampezzo,  Bruneck, 
Lienz),  ernannt  2.  September   1904,  Z.  21 157. 

Dr.  Hans  von  Voltelini,  o.  ö.  Universitätsprofessor 
in  Innsbruck  (III.  für  die  Bzkh.  Ampezzo,  Bozen, 
Brixen,  Bruneck,  Lienz,  Meran,  Schlanders  und 
die  Stadt  Bozen),  ernannt  2.  September  1904, 
Z.  21 157. 

Dr.  Josef  Walter,  Stiftspropst  in  Innichen  (IL  für 
die  Bzkh.  Ampezzo,  Bruneck,  Lienz),  seit  1890, 
wiederbestätigt   24.  Juni   1905,  Z.   21963. 

Hofrat  Dr.  Franz  Wieser  Ritter  von  Wiesenhort, 
o.  ö.  Universitätsprofessor  in  Innsbruck  (I.  für  die 
Bzkh.  Imst,  Innsbruck,  Landeck,  Reutte  und 
die  Stadt  Innsbruck),  seit  1890,  wiederbestätigt 
24.  Juni    1905,   Z.   21963. 

Korrespondenten: 

Hartmann  Ammann,  Chorherr  von  Neustift,  Gymna- 
sialprofessor in  Brixen. 

Dr.  Emil  Bertolotti,  Notar  in  Arco. 

Guido  Boni,  Apotheker  in  Tione. 

Don  Josef  Calcari,  Professor  am  f.-b.  Gymnasium 
in  Trient. 

Monsignore  Dr.  Josef  Chini,  inful.  Propst  in  Arco. 

Dr.  Giorgio  Caval.  de  Ciani,  Direktionsmitglied 
des  Museums  in  Trient. 

Alois  Comel,  Realschulprofessor  in  Roveredo. 

Andreas  Dipauli,  Freiherr  von  Treuheim,  Guts- 
besitzer in  Kaltem. 

Hofrat  Dr.  Gottfried  Freiherr  von  Giovanelli  in 
Bozen. 

Dr.  Carlo  Caval.  de  Giulani,  Direktionsmitglied  des 
Museums  in  Trient. 

Karl  Inama  von  Sternegg,  Bezirkskommissär  in 
Innsbruck. 

Hofrat  Ferdinand  Kaltenegger,  emerit.  Akademie- 
professor in  Brixen. 

Dr.  Karl  Klaar,  Direktor  des  Statthaltereiarchivs 
in  Innsbruck. 

Baurat  Eduard  Klingler,  beb.  aut.  Architekt,  Vor- 
stand des  Stadtbauamtes  in  Innsbruck. 

Dr.  Josef  Larchkk,  Landesgerichtsrat  i.  P.  in  Milland 
bei  Brixen. 

Dr.  Viktor  MALpftR,  prakt.  Arzt  in  Gries  bei  Bozen. 

Stei'han  Mariaciiek,  Abt  des  Stiftes  Stams. 

Alois  Menghin,  Direktor  der  städtischen  Knaben- 
volks- und  licr  gewerblichen  Fortbildungsschule 
in   Meran. 


XLIII 


Personalstand  (Konservat.  u.  Korresp.  in  Vorarlberg  u.  außerhalb  d.  im  Reichsrate  vertretenen  Länder) 


XLIV 


Kaki.  MoEsiiK,  Konzipist  am  Statlhalteruiarchiv  in 
Innsbruck. 

Dr.  Gekmano  Passerini,  Advokat  in  Riva. 

Franz  Paukert,  Fachschuldirektor  in  Bozen. 

QuiNriLio  Perini,   Apotheker  in  Roveredo. 

Karl  Theodor  Po-stinger,  Bezirkshauptniann,  Ge- 
meinderat, Mitglied  und  Bibliothekar  der  k.  k. 
Akademie  der  Wis.senschaften  degli  Agiati  in 
Roveredo. 

MicHAKLE  VON  Sardagna,  Vorstand  des  städtischen 
Museums  in  Trient. 

Frikdrich  Schneller,  Realschulprofessor  inRoveredo. 

Alfons  Siber,  akad.  Maler  in  Hall. 

Dr.  Guido  Suster,  k.  ital.  Professor  i.  R.  in  Strigno. 

Galeazzo  Graf  Thun-Hohenstein,  Großmeister  des 
souveränen  Maltheser  -  Ritterordens  in  Schloß 
Povo  bei  Trient. 

Natal  ToM^L.\sl,  Architekt,  .Statthalterei-Oberinge- 
nieur  in  Innsbruck. 

Dr.  Josee  Wackernell,  o.  ö.  Universitätsprofessor  in 
Innsbruck. 

Dr.  Thomas  Wieser,  O.  S.  B.,  Professor  in  Meran. 

Akthur  Graf  Wolkenstein-Rodenegg,  Sektionsrat 
der  k.  k.  Landesverteidigungs-Oberbehörde  für 
Tirol   und  Vorarlberg  in   Inn.sbruck. 

Dr.  Alfred  Ritter  von  Wretschko,  o.  ö.  Universitäts- 
professor in  Innsbruck. 

Don  Vkul  Zanolini,  Studiendirektor  am  Priester- 
seminar in  Trient. 

Kunibert  Zimeter,  Landeskommissär  in  Innsbruck. 

Josef  Zösmair,  Gymnasialprofessor  in    Innsbruck. 

Vorarlberg 

Konservatoren: 

Gebhard  Fischer,  Professor  am  Real-  und  Ober- 
gymnasium  in  Feldkirch   (III.   liir   das  Kronland), 


seit     1901,    wiederbestätigt    15.  November    lyoö, 

Z.  40825. 

Viktor  Kleiner,  Landesarchivar  in  Bregenz  (II.  für 

das     Kronland),     ernannt     25.  September     1907, 
Z.  38456. 

Karl    von    Schwerzenbach    in   Bregenz   (I.    für   das 

Kronland),   seit    1902,   wiederbestätigt    17.  April 

1907,  Z.  14168. 

Korrespondent: 
Gi'.siAv  Härteneerger,  akad.  Maler  in  Feldkirch. 

Korrespondenten 

außerhalb    der    im    Reichsrate    vertretenen 

Königreiche  und  Länder: 

aj  in  Ungarn  nnd  den  Nebenländern: 

Königl.  Rat  Virtor  von  Myskovszky,  Architekt, 
Mitglied  der  ung.  Akademie  der  Wissenschaften. 
Professor  i.  R.  in  Kaschau. 

h)  in  Bosnien  und  Herzegoivina: 

P.  Alexander    Hofer,     Professor     am    orzbischöfl. 

Gymnasium  in  Travnik. 
Sektions-Chef  Konstantin  Hörmann,    Direktor    des 

Landesmuseums  in  Sarajevo. 
Dr.  Karl  Patsch,   Kustos   des  Landesmuseums  in 

Sarajevo. 
Dr.  Cno  Tkuhelka,  Kustos  in  Sarajevo. 

c)  int  Anstände: 

Dr.  Alfred  von  Domaszewski,  Universitätsprofessor 

in  Heidelberg. 
Raimund   Jei-.linger,  erzbischöfl.  Bauinspektor   und 

\''orstand  des  erzbischöfl.  Bauamtes  in   Freiburg 

im  Breisgau. 


XLV 


Personalstand  (Verteilung  der  Konservatoren) 


XLVI 


Verteilung  der  Konservatoren 

x(  die   Bezirkshauptmannsihaften   und   Städte   mit   eigenem   Statut 


Bezirkshauptmann- 
scbaften  und  Städte 


Konservatoren 


1.  Sektion 


II.  Sektion 


III.  Sektion 


Böhmen 


Asch     . 

Aussig 

Beneschau 

Bischofteinitz 

Blatna    .    . 

Bölim.-Brod 

Böhm.-Leipa 

Braunau 

Brüx  .    . 

Budweis 

Cäslau    . 

Chot?hof 

Chrudim 

Dauba    . 

Deutsch-Brod 

Dux    .    . 

Eger  und  Fällte 

Friedland  . 

Gabel     .    . 

Gablonz 

Graslitz 

Hohenelbe 

Hohenmauth 

Horowitz   . 

Jicin  .    .    . 

Joachimsthal 

Jungbunzlau 

Kaaden       .     . 

Kamenilz  a.  d. 

Kaplitz 

Karlsbad   . 

Ivarolincntba 

Kladno 

Klattau      . 

Kolin     .    . 

Komotau   . 

Königgrätz 

Königinliof 

Kralüwitz 

Krumau 

Kuttenberg 

Landskron 


Lind 


dem  Konservator  M 


John 
Weinzierl 

Niederle 

Wilhelm 

Strnad 

Niederle 

Adamek 

Stein 

Weinzierl 

Latzel 

Cerraak 

Cermak 

JMatiegka 

Adamek 

Cermak 

Weinzierl 

John 

Adamek 

Adamek 

Adamek 

John 

Stein 

Matiegka 

Felcmann 

Hei  ich 

John 

Pic 

Engl 

Latzel 

Kristinus 

John 

Jelinek 

Smid 

Hastas 

Cerraak 

Engl 

Buchtela 

Buchtela 

Strnad 

Kristinns 

Cermak 

Dewaty ') 


Pascher 

Stübchen 

Chytil 

Glocker 

Sedläcek 

Wiehl 

Äugst 

Jawanske 

Stübchen 

Branis 

Kroutil 

Wirth 

Dvorak 

Luksch 

Wirth 

Stübchen 

Pascher 

Äugst 

Äugst 

Äugst 

Pascher 

Jawanske 

Dvofäk 

Herain 

Zäklasnik 

Ludwig 

Wiehl 

Hohnann 

Brani.? 

Val.  Schmidt 

Ludwig 

Wiehl 

Voraäcka 

Vanek 

Kroutil 

Hofraann 

Pippich 

Ncmec 

.Skorpil 

Val.  .SchniiiU 

Kroutil 

Dewaly') 


Siegl 

Knott 

Hejnic 

Gg.  Schmidt 

.Slrnad 

Celakovsky 

Weisser 

Wintcra 

Ankert 

Mares 

Hejnic 

Diviä 

Divis 

Weisser 

Hejnic 

Ankert 

Siegl 

Fischer 

Weisser 

Fischer 

Siegl 

Wintera 

Divis 

Lacina 

Stetina 

Siegl 

Cclalvovsky 

Ankert 

Hejnic 

Möratli 

Siegl 

Celakovsky 

Lacina 

HastaS 

Hejnic 

Ankert 

Diviä 

Divi.s 

Strnad 

Miiralh 

Hejnic 

Wintera') 


)  Mit  Ausnalime  des  Ger. -Bez.  Wildenscbwert,   welcher  für  die  I.  Sektion 


litiegka,  für  die  II.  Sektion  dem  Konservator  Dvofäk,    fii 


die  ni.  Sektion  dem  Konservator  Kou^il  zugewiesen  ist- 


Bezirkshauptmann- 
sciiaften  und  Städte 


M 


Laun      .     . 

r,edec     .    . 

Leitmerilz 

Leitomischl 

Luditz    .    . 

Marienbad 

Melnik   .    . 

Mies  .    .    . 

Moldautein   und 
.Mühlhausen 

Münchengrätz 

Nachod       .     . 

Neu-Bydschow 

Neuhaus 

Neupaka 

Neustadt  a 

Pardubitz 

Pilgram 

Pilsen     . 

Pisek 

Plan   .    . 

Podebrad 

Podersam 

Policka 

Prachatitz 

Preßnilz 

Pfcstitz 

Pfibram 

Rakonitz 

Raudnitz 

Reichenau 

Reichenberg 

Rokitzan    . 

Rumburg  . 

Saaz  .     .    . 

Schlan    .    . 

.Schluckenau 

Schüttenhofen 

Sel(5an    .    .    . 

.Semil      .     .    . 

Senftenberg  . 


Konservatoren 


I.  Sektion 


.Smid 

Cermak 

Weinzierl 

Matiegka 

Engl 

John 

Pic 

Wilhelm 


n.  Sektion 


Hilbert 

Wirth 

Luksch 

Dvorak 

Hofmann 

Pascher 

Emier 

Glocker 


lU.  Sektion 


Lacina 

Hejnic 

Ankert 

Divis 

Siegl 

Siegl 

Celakovsky 

Gg.  Schmidt 


Latzel 

Sedläcek 

Marcs 

Pic 

Zäklasnik 

Celakovsky 

Buchtela 

Pippich 

Koufil 

Heiich 

Pippich 

Stetina 

Latzel 

Braniä 

Mares 

Buchtela 

Ncmec 

Stgtina 

Buchtela 

Pippich 

Koufil 

Buchtela 

Dvofäk 

Divis 

Niederle 

Branis 

Hejnic 

Strnad 

Skorpil 

Strnad 

Latzel 

Sedläcek 

Mares 

Wilhelm 

Glocker 

Gg.  Schmidt 

Heiich 

Kroutil 

Stgtina 

Engl 

Hofmann 

Ankert 

Matiegka 

Dvofäk 

Divis 

Kristinus 

Val.  Schmidt 

Mörath 

Engl 

Hofraann 

Ankert 

Haslas 

Vanek 

Hastas 

Felcmann 

Herain 

Lacina 

Felcmann 

Vomäcka 

Lacina 

Smid 

Emier 

Lacina 

Buchtela 

Pippich 

Koufil 

Adamek 

Äugst 

Fischer 

Strnad 

äkorpil 

Strnad 

Hibsch 

Äugst 

Knott 

Engl 

Hofraann 

Ankert 

Smid 

Hilbert 

Lacina 

Hibsch 

Äugst 

Knott 

Kristinus') 

Val.Schmidt') 

Mörath') 

Niederle 

Chytil 

Hejnic 

Heiich 

Nemcc 

Stitina 

Dewaly  2) 

Dewaty  -) 

Wintcra'-) 

')  Mit  Ausnalime  des  Ger. -Bez.  Schüttenhofen,  welcher  für  die  I.  und 
I!I.  Sektion  dein  Konservator  Hastas,  für  die  11.  Sektion  dorn  Konservator 
Scdli'iiJek  zngewiesen  ist. 

*)  Mit  Ausnahme  des  Ger. -Bez.  Senftenberg,  welcher  für  die  I.  Sektion 
dem  Ki)nservator  Matiegka,  für  die  II.  Sektion  dem  Konservator  Pippich,  für 
die  XII.  Scktiuii  dem  Konservator  Koufil  zugewiesen  ist. 


XLVII 


fersonalsland  (Verteilung  der  Konservatoren) 


XLVIII 


Bezirks- 

Konservatoren 

Bezirkshauptmann- 

Konservatoren 

hauptmannscbaften 

schaften 
und  Städte 

und  Städte 

I.  Sektion 

U.  Sektion 

m.  Sektion 

I.  Sektion 

II.  Sektion 

m.  Sektion 

Smicliow  .     .     . 

Jelinek 

Herain 

Lacina 

Galizien 

Slarkenbacli 

Heiich') 

Nemec ') 

StStina ') 

Biala     .... 

Dydynski 

erledigt 

Estreicher 

Strakonitz     .     . 

Hastas 

Sedläcek 

MareS 

Böbrka      .     .     . 

Hadaczek 

Barwinski 

K^trzyftski 
Skobielski') 

Tabor   .... 

Niederle 

Braniä 

MareS 

Bochnia    .    .    . 

Dydynski 

Kopera 

Papee 

Tachau     .    .    . 

Wilhelm 

Glocker 

Gg.  Schmidt 

Bohorodczany, 
ßorszczöw    . 

Taus      .... 

Hasta? 

Vanek 

HastaS 

erledigt 

Talowski 

K^trzyftski 
Skobielski') 

Tepl      .... 
Teplitz      .    .    . 

John 
Weinzierl 

Ludwig 
Stübchen 

Gg.  Schmidt 
Knolt 

Brody  ... 

Siemiradzki 

Kinkel 

Kolessa  ') 
Ketrzynski 

Tetschen  .    .    . 

Hibsch 

Luksch 

Knott 

Brzesko    ... 

Dydynski 

Kopera 

Papce 

Trautenau     .    . 

Stein 

Jawanske 

Wintern 

Kolessa') 
Ketrzynski 

Tumau      .    .    . 

Heiich 

Zaklasnik 

Stetina 

Brzezany  ... 

Siemiradzki 

Kinkel   • 

Weinberge.Kgl. 

Niederle 

Chytil 

Celakovsky 

Brzozöw   ... 

Demetrykiewicz 

Szeptycki 

Papde 

Wittingau     .     . 

Latzel 

BraniS 

Marcs 

Buczacz    .    .     . 

erledigt 

Kinkel 

.Skobielski") 

2i2kow      .    .    . 

Niederle 

Chytil 

Celakovsky 

Ketrzyftski 

Chrzanöw      .     . 

Dydynski 

erledigt 

Krzyzanowski 

1 
St.idte: 

Jerabek  tür  die 
Hcz.l,II,V,VI 

Cieszanöw     ,     . 

.Siemiradzki 

Czoiowski 

(Ketrzyftski 
l  Kolessa') 

Prag      .... 

Jelinek 

Herain    für  die 
Bez.  III,  IV 

Celakovsky 

Czortköw 

erledigt 

Kinkel 

(Skobielski') 
[  Ketrzynski 

Wiehl    für   die 

Dabrowa  .     .     . 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papee 

Bez.  VII,  Vni 

Dobromil      .    . 

Demetrykiewicz 

Szeptycki 

Ulanowski 

Reichenberg    . 

Adamek 

Buko 

Äugst 
wina 

Fischer 

Dolina,  Droho- 
bycz      .     .    . 

Hadaczek 

Barwinski 

Skobielski ') 
Ketrzyhski 

Gorlice      .    .     . 

Demetrykiewicz 

Lepszy 

Kutrzeba 

Czemowitz  .    . 

Klauser 

Milkowicz 

Polek 

(Kolessa') 
1  Ketrzyftski 

Guraliutnoraund 

Grödek      .     .     . 

Siemiradzki 

Czoiowski 

Kimpolung  . 

Klauser 

Kolbenheyer 

Polek 

Gryböw     .     .     . 

Dydynski 

Lepszy 

Kutrzeba 

Kotzmann    .    . 

Klauser 

Milkowicz 

Polek 

Skobielski') 
Ketrzyfiski 

Horodenica   .     . 

erledigt 

Talowski 

Radautz       und 

Sereth   .    .     . 

.Storozynetz  .    . 

Klauser 
Klauser 

Kolbenheyer 
Milkowicz 

Polek 

Polek 

Husiatyn        .     , 

erledigt 

Kinkel 

Skobielski ') 
\  Ketrzyhski 

Suczawa    .    .    . 

Klauser 

Kolbenheyer 

Polek 

J  aroslau    .     .     . 

Demetrykiewicz 

Szeptycki 

Ulanowski 

Waskoutz,  Wiz- 

JasJo      .... 

Demetrykiewicz 

Lepszy 

Kutrzeba 

nitz,  Zastaw- 

Kolessa  ') 
Ketrzynski 

na, Stadt  Czer- 

Jaworöw  .     .     . 

Siemiradzki 

Czoiowski 

nowitz  .    .     . 

Klauser 

Milkowicz 

Polek 

Katusz      .    .    . 

Hadaczek 

Talowski 

1  Skobielski ') 
l  Ketrzynski 

Dalm 

atien 

Kamionka  stru- 
milowa      .    . 

Siemiradzki 

Czoiowski 

Kolessa  ') 
Ketrzynski 

Benkovac      .     . 

Jelic 

Tamino 

Erber 

Caltaro      .    . 

erledigt 

erledigt 

Cicin 

Kolbuszüwa 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papde 

Curzola     .    .    . 

Trojanis 

Trojanis 

Trojanis 

Kolomea,    Kos- 
söw   .... 

erledigt 

Talowski 

Skobielski ') 
l  Ketrzynski 

Imoski       .    .    . 

Bulid 

Buli<5 

Bulid 

Knin     .... 

Jeli£ 

Tamino 

Erber 

Krakau     .    .     . 

Dydynski 

Tomkowicz 

Krzyzanowski 

Lesina,  Macar- 

Krosno      .     .     . 

Demetrykiewicz 

Lepszy 

Kutrzeba 

sca.Metkovic, 

Lancut       .     .     . 

Demetrykiewicz 

Szeptycki 

Papee 

S.  Pietro      . 

1  Bulid 

Bulic 

Bulid 

r  Kolessa  ') 
Ketrzynski 

Ragusa     .    .    . 

Posedel 

Posedel 

Medini 

Lcmberg  .    .    . 

1  Siemiradzki 

Abraham 

Sebenico  .    .    . 

Jelic 

Taraino 

Erber 

r.imanowa     .     . 

Dydynski 

Lepszy 

Kutrzeba 

Sinj  und  Spalato 

Buli£ 

Bulic 

Bulic 

Lisko    .... 

Demetrykiewicz 

Szeptycki 

Ulanowski 

Zara       .... 

Bersa 

Tamino 

Erber 

Mielec  .... 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papde 

Stadt  Zara    .    . 

Bersa 
nc  des  Gcr.-Bc?..  Ro 

Smirich 
.hlitz  a.  Iser,  welch 

Erber 

jr  tür  die  I.  Sektion 

«t —    A *      «::-    a:^ 

Moäciska       .     . 
MySlenice     .    . 

Siemiradzki 
Dydynski 

Czoiowski 
erledigt 

(Kolessa') 
\Ketrzyftski 

1)  Mit  Ausnah 

Estreicher 

III.  Sektton  dem  Konservator  Wintera  zugcwicsun  ist. 


')  Für  das  ruthenischc  Aichivwtscn. 


XLIX 


Personalstand  (Verteilung  der  Konservatoren) 


Bezirkshauptmann- 

Konservatoren 

schai'ten 

und  Städte 

1.  Sektion 

II.  Sektion 

III.  Sektion 

Nadwöma    .    . 
Neumarkt  (No- 

erledigt 

Talowski 

jSkobielski') 
1  Ketrzynski 

wytarg)    und 

Neu-Sandec  . 

Dydynski 

Lepszy 

Kutrzeba 

Nisko    .... 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papee 

Peczeni/.yn   .    . 

erledigt 

Talowski 

Skobielski ') 

Pilzno  .... 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papee 

Podgörze       .    . 

Dydynski 

erledigt 

Estreicher 

Podliajce  .    .    . 

erledigt 

Finkel 

Skobielski') 
Ketrzyflski 

Przeinysl  .    .    . 

Demetrykiewicz 

Szeplycki 

Ulanowski 

Przemyälany     . 

Siemiradzki 

Finkel 

)  Kolessa  ') 
l  Ketrzynski 

Przeworsk    .    . 

Demetrykiewicz 

Szeptycki 

Papee 

Rawa  ruska     . 

.Siemiradzki 

Czolowski 

1  Kolessa') 
1  Ketrzynski 

Rohatyn   .    .    . 

Hadaczek 

Barwinski 

(Skobielski') 
[Ketrzynski 

Ropczcye      .    . 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papee 

Rudki  .... 

Hadaczek 

Barwinski 

[Skobielski") 
l  Ketrzynski 

Rzeszow  .    .    . 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papee 

Sambor     .    .    . 

Hadaczek 

Barwinski 

Skobielski ') 
Ketrzynski 

Sanok   .... 

Demetrykiewicz 

Szeptycki 

Ulanowski 

Saybusch     (Zy- 
wiec)     .    .    . 

Dydynski 

erledigt 

Estreicher 

Skaiat  .... 

erledigt 

Finkel 

(Skobielski') 
1  Ketrzynski 

Sniatyn     .    .    . 

erledigt 

Talowski 

1  Skobielski ') 
[Ketrzynski 

Sokal     .... 

Siemiradzki 

Czolowski 

(Kolessa') 
1  K^trzyfiski 

Stanislau  .    .    . 

Staremiasto, 
Stryj      .    .    . 

Hadaczek 
Hadaczek 

Talowski 

Barwinski 

(Skobielski') 
[Ketrzynski 

Skobielski ') 
KetrzyAski 

Strzyzöw       .    . 

Demetrykiewicz 

Lepszy 

Papee 

Tarrol)r/,eg  .     . 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papee 

Tarnopol  .     .     . 

Siemiradzki 

Finkel 

(Kolessa  ') 
[Ketrzyfiski 

Tarnow     .     .     . 

Demetrykiewicz 

Kopera 

Papee 

Tlumacz    .    .    . 

erledigt 

Talowski 

(Skobielski') 
[KetrzyAski 

Treml)0\vla  .    . 

erledigt 

Finkel 

(Skobielski') 
j  Ketrzynski 

Turka   .... 
Wadowice  und 

Hadaczek 

Barwinski 

Skobielski') 
Ketrzynski 

Wieliczka     . 

Dydynski 

erledigt 

Estreicher 

Zaleszczyki  .    . 

erledigt 

Talowski 

[Skobielski') 

[KqtrzyAski 

Zbarai,  Zbörow 
und   Zloczow 

Siemiradzki 

Finkel 

(Kolessa  ') 
[Ketrzynski 

Z^ikiew    .    .     . 

Siemiradzki 

Czolowski 

Kolessa') 
Ki;trzyAski 

^ydacz6w     .    . 

Hadaczek 

Barwinski 

Slcobiclski ') 
Kctrzyfiski 

'j  Für  das  ruthenisclic  Archivwesen. 


Bezirkshauptmann- 
schaften  und  .Städte 


Städte: 

Krakau      .     .     . 

Lemberg    .    .    . 


Konservatoren 


I.  Sektion 


n.  Sektion 


III.  Sektion 


Dydynski 
Siemiradzki 


Hermayor 

Klagenfurt     (U 
gebung) 

Spittal    .    . 

St,   Veit     . 

Villach 

Völkermarkt 

Wolfsberg 


Stadt     Klagenfurt 


Adelsberg 
Gottschee  . 
Gurkfeld  . 
Krainburg 
Laibach  (Umgeb 
Littai  .  .  . 
Loitsch  .  . 
Radmannsdorf 
Rudolfswerth 
Stein  .  .  . 
Tschernembl 


ung) 


.Stadt   Laibach  . 


Capo  d'Istria    .    .    . 

Görz 

Gradisca 

Lussin 

Mitterburg  (Pisino)  . 

Parenzo 

Pola 

Sesana  und  Tolmein 

Veglia 

Volosca 

Städte: 

Görz 

Rovigno 

Triest  und  ihr  Gebiet 

Staatsmuseum  in 
Aquileja    .... 


Tomkowicz    I  Krzyzanowski 

(Kolessa  ') 
[Ketrzynski 


Abraham 


Kärnten 


Jakscl) 

Jaksch 
Jakscli 
Frankl 
Jaksch 
Frankl 
Frankl 

Jaksch 


Castelliz 

Grueber 

Pichler 

Grösser 

Goebel 

erledigt 

Herbert 

Grueber 


Krain 


Zmavc 


Subic 


Küstenland 

Nordio 
Attems 
Alterns 


Stef.  Petris 

Bizzarro 

Majonica 

Sticotti 

Gnirs 

Stef.  Petris 

Gnirs 

Bizzarro 

Nie.  Petris 

Sticotti 


Bizzarro 

Gnirs 

Puschi 

Majonica 


Jos.  Petris 
Jos.  Petris 
Nordio 
Jos.  Petris 
Attems 
Jos.  Petric 
Jos.  Petris 


Attems 
Nordio 
Nordio 


Jaksch 

Jaksch 
Jaksch 
Jaksch 
Jaksch 
Jaksch 
Jaksch 

Jaksch 


Zmavc 

Obergföll 

Koblar 

Nowotny 

Obergföll 

Koblar 

Nowotny 

Avsec 

Koblar 

Zmavc 

Franke 

Koblar 

Zmavc 

Subii 

Koblar 

Nowotny 

Avsec 

Koblar 

Zmavc 

Obergföll 

Koblar 

Zmavc 

Vurnik 

Koblar 

Nowotny 

Avsec 

Koblar 

Zmavc 

Franke 

Koblar 

Nowotny 

Obergföll 

Koblar 

Koblar 


Stet.  Petris 
M.ajonica 
Majonica 
Stef.  Petris 
Stef.  Petris 
Stef.  Petris 
Stef.  Petris 
Majonica 
Stef.  Petris 
Stef.  Petris 


Majonica 
Stef.   Petris 
Benussi 


*)  l'"ür  das  ruthenisclie  Arcliivwesen. 


IV 


LI 


Personalstand  (Verteilung  der  Konservatoren) 


LH 


r.eüirkihaitptmann- 
schaftcn  und  Städte 


Konservatoren 


I.  Sektion 


II.  Sektion 


III.  Sektion 


Auspitz 

Boskowitz      .... 

Brod,  Ungarisr^h-     . 

Brunn 

Budwili,  Mähr.-  und 
Datschitz     .    .    . 

Gaya,  Göding  .    .    . 

Hollenstadt    .    .    .    . 

Holleschau     .    .    .    . 

Hradisch,  Ungarisch- 

Iglau 

Kremsier 

Kromau,   Mähr.-  .    . 

Littau 

Meseritsch,  Groß-    . 

Meseritsch,   Wal.-    . 

Mistek 

Neustadtl 

Neutitschein       .    .    . 

Nikolsburg    .    .    .    . 

Olmütz 

Ostrau,  Mähr.-      .    . 

Prerau,  Proßnitz  .    . 

Römerstadt  und 
Schönberg,  Mähr.- 

Sternberg 

Tischnowitz  .    .    .    . 

Trebitsch       .    .    .    . 

Triibau,  Mähr.-     .    . 

Weißkirchen,  Mähr.- 

Wischau 

Znaim 

Städte: 

Brunn 

Hradisch,  Ungar.-    . 

Iglau      

Kremsier 

Olmütz 

Znaim 


Amstetten      .    .    . 

Baden 

Brück  a.  d.  Leitha 
Floridsdorf(Umgebg.) 

Gmünd 

Hietzing  (Umgebung) 

Hom 

Komeuburg  .... 


Mähren 

Kfiz 

Koudelka 

Cervinka 

Makowsky 

MaSka 

KfiZ 

Smycka 

Cervinka 

Cervinka 

Maska 

Cervinka 

Rzehalc 

Smycka 

Maäka 

Cervinka 

Vyvlecka 

Makowsky 

Vyvlecka 

Rzehak 

Vyvlecka 

Vyvleclia 

Cervinka 

Smycka 

Vyvlecka 

Makowsky 

MaSka 

Koudelka 

Vyvlecka 

Koudelka 

Rzehak 


Makowsky 

Cervinka 

Malka 

Cervinka 

Vyvlecka 

Rzehak 


Hrach 
Dwofak 
Klvaiia 
Hrach 

Chilla 

Klvana 

Czerny 

erledigt 

Klvafia 

Chilla 

Kreß 

Hrach 

Kreß 

Dworak 

erledigt 

erledigt 

Dwofak 

erledigt 

Hrach 

Kreß 

erledigt 

Kreß 

Czerny 

Kreß 

Dwofak 

Chilla 

Czerny 

erledigt 

Dwofak 

Chilla 


Hrach 

Klvafia 

Chilla 

Kreß 

Kreß 

Chilla 


Nieder-Österrcich 


Fehringer 

Szombathy 

Bortlik 

Much 

Cbizzola 

Miinsterberg 

Hoernes 

Much 


Katschthaler 

Lasser 

Schwerdtner 

Jordan 

Hammerl 

Leixner 

Endl 

Jordan 


Bretholz 
Bretholz 
Nopp 
Bretholz 

Bretholz 

Nopp 

Bretholz 

Nopp 

Nopp 

Bretholz 

Bretholz 

Nopp 

Bretholz 

Bretholz 

Nopp 

Bretholz 

Bretholz 

Bretholz 

Bretholz 

Bretholz 

Bretholz 

Nopp 

Bretholz 
Bretholz 
Bretholz 

Bretholz 
Bretholz 
Bretholz 
Bretholz 
Bretholz 


Bretholz 

Nopp 

Bretholz 

Nopp 

Bretholz 

Bretholz 


Dungel 

Giannoni 

Starzer 

Starzer 

Hammerl 

Starzer 

Hammerl 

erledigt 


I'n-zirksliauptiiKinn- 

Konservatoren 

schaftcn  und  Städte 

I.  Sektion 

II.  Sektion 

III.  Sektion 

1 

Krems 

Hoernes 

Kersch- 
baumer 

Fuchs») 

Lilienfeld      .    .    .    .  ] 

Dungel 

Panschab 

Dungel 

Melk 

Dungel 

Katschthaler 

Dungel 

Misfelbach     .... 

Much 

Jordan 

erledigt 

Mödling 

Miinsterlierg 

Leixner 

Giannoni 

Neunkirclien      ... 

Szümbathy 

Roth 

Giannoni 

Oberhollabrunn     .     . 

Much 

Jordan 

erledigt 

Pöggstall 

Cbizzola 

Dobner 

Fuchs 

St.  Polten      .... 

Dungcl 

Panschab 

Dungel 

Scheibbs 

Fehringer 

Katächthaler 

Dun  gel 

TuUn 

Münsterberg 

Pauker 

DungeP) 

Unter-Gänserndorf  . 

Much 

Jordan 

Starzer 

Waidhofen  a.  d.  Thaya 

Cbizzola 

Hammerl 

Hammerl 

Wiener-Neustadt  .    . 

Szombathy 

Roth 

Giannoni 

Zwettl 

Cbizzola 

Hammerl 

Hammerl 

Städte: 

Waidhofen  a.  d.Ybbs 

Fehringer 

Katschthaler 

Dungel 

Wiener-Neustadt 

Szombathy 

Roth 

Giannoni 

Wien 

!    Kenner 

(Deininger^) 
\Mayreder*) 

Mayer 

Ober-Österreich 


Braunau  am  Inn 
F.ferding  .  .  . 
Freistadt  .  .  . 
Graunden  .  .  . 
Kirchdorf  .  . 
Linz  und  Perg 
Ried  .... 
Rohrbach  .  . 
.Schärding  .  . 
Steyr  .... 
Urfahr  .... 
Vöcklabruck 
Wels      .... 


Lehn  er 

Benak 

Ubell 

Greil 

.Scbmidel 

Ubell 

Lehner 

PröU 

Lehner 

Schmidel 

Ubell 

Benak 

Ben.ak 


Städte: 

Linz ii    Ubell 

Steyr ,     Schmidel 


Mein  dl 

Benak 

Ubell 

Greil 

Schmidel 

Schiefthaler 

Meindl 

Ubell 

Meindl 

Schmidel 

Schiefthaler 

Benak 

Benak 


Schiefthale 
Schmidel 


Salzburg 


Hallcin,  St.  Johann, 
Salzburg,  Tamsweg, 
Zell  a.  See    .    .    . 

Stadt  Salzburg  .    .    . 


Klose' 
Klose 


Handel 

Krackowizer 

Krackowizer 

Krackowizer 

Krackowizer 

Krackowizer 

Handel 

Handel 

Handel 

Krackowizer 

Krackowizer 

Handel 

Krackowizer 


Krackowizer 
Krackowizer 


Pirckmayer 


erledigt 

Romstorfer    I    Pirckmayer 


*)  Mit  Ausnahme  des  Ger.-Hez.  Gföhl,  welcher  dem  Konservator  Hammerl 
zugewiesen  ist. 

^)  Mit  Ausnahme  des  Gerichtsbezirkes  Kirchberg  am  Wagram,  welcher 
erledigt  ist. 

»)  Bezirk  I. 

•)  Bezirke  II-XXl. 


Lin 


Personalstand  (Verteilung  der  Konservatoren) 


LIV 


Bezirkshauptraann- 
scbaften  und  Städte 


Konservatoren 


I.  Sektion 


II.  Sektion 


Schlesien 


Bielitz,  Freistadt  .    . 

Freiwaldau,  Freuden- 
thal, Jägemdorf    . 

Teschen 

Troppau,     Wagstadt 

Städte: 

Bielitz  und  Friedek  . 
Troppau     


Braun 

Braun 
Braun 
Braun 


Braun 
Braun 


Srb 

Seehof 

Srb 

Seehof 


Srb 
Seehof 


III.  Sektion 


Kürschner 

Kürschner 
Kürschner 
Kürschner 


Kürschner 
Kürschner 


Steiermark 

Brück  a.  d.  Mur  .    . 

Gutscher 

Wist 

erledigt 

Cilli 

Riedl 

Stegensek 

erledigt 

Deutsch-Landsberg  . 

Bauer 

erledigt 

erledigt 

Feldbach 

Cuntz 

Gunolt 

erledigt 

Gonobitz 

Riedl 

Stegensek 

erledigt 

Graz 

Cuntz 

Graus 

erledigt 

Gröbming      .... 

Gutscher 

Wist 

erledigt 

Hartberg 

Cuntz 

Gunolt 

erledigt 

Judenburg     .... 

Gutscher 

Graus 

erledigt 

Leibnitz 

Bauer 

erledigt 

erledigt 

Leoben      

Gutscher 

Graus 

erledigt 

Liezen    

Gutscher 

Wist 

erledigt 

Luttenberg,  Marburg 

Bauer 

Luschin 

erledigt 

Murau 

Gutscher 

Graus 

erledigt 

Mürzzuschlag    .    .    . 

Gutscher 

Wist 

erledigt 

Pettau 

Winter 

Luschin 

erledigt 

Radkersburg     .    . 

Bauer 

Luschin 

erledigt 

•Rann 

Riedl 

Stegensek 

erledigt 

Voitsberg      .... 

Cuntz 

Graus 

erledigt 

Weiz 

Cuntz 

Gunolt 

erledigt 

Windischgrätz      .    . 

Riedl 

Stegen.sek 

erledigt 

Bezirkshauptmann- 
schaften und  Städte 

Konservatoren 

I.  Sektion 

II.  Sektion 

m.  Sektion 

Städte: 
Cilli 

Graz 

Marburg 

Petlau 

Riedl 
Cuntz 
Bauer 
Winter 

StegenSek 
Graus 
Luschin 
Luschin 

erledigt 
erledigt 
erledigt 
erledigt 

Ampezzo 

Borgo 

Bozen 

Bri.Ken 

Bruneck 

Cavalese 

Cles 

Imst,    Innsbruck  .    . 
Kitzbühel,    Kufstein 

Landeck 

Lienz     

Meran 

Mezzolombardo     .    . 

Primiero 

Reutte 

Riva 

Roveredo 

Schlanders     .     .    .    . 

Schwaz 

Tione 

Trient 

Städte: 

Bozen 

Innsbruck      .    .    .    . 

Roveredo 

Trient 


Tirol 

Untergasser   | 

Cobelli 

Mazegger 

Mazegger 

Untergasser 

Cobelli 

Campi 

Wieser 

Sehern  thaner 

Wieser 

Untergasser 

Mazegger 

Campi 

Cobelli 

Wieser 

Campi 

Cobelli 

Mazegger 

Schernthaner 

Campi 

Campi 

Mazegger 
Wieser 
Cobelli 
Campi 


Walter 

Oberziner 

Atz 

Egger 

Walter 

Oberziner 

Cassagrande 

Deininger 

Grienberger 

Deininger 

Walter 

Innerhofer 

Sandonna 

Oberziner 

Grienberger 

Cassagrande 

Rosati 

Innerhofer 

Deininger 

Cassagrande 

Sandonna 

Atz 
Deininger 

Rosati 
Sandonna 


Vorarlberg 


Schwerzen- 
bach 


Kleiner 


Voltelini 

Reich 

Voltelini 

Voltelini 

Voltelini 

Reich 

Reich 

Mayr 

Mayr 

Mayr 

Voltelini 

Voltelini 

Reich 

Reich 

Mayr 

Reich 

Reich 

Voltelini 

Mayr 

Reich 

Reich 

Voltelini 
Mayr 
Reich 
Reich 


Fischer 


Druck  vom  Rudoi.k  M.  Rohrek  in  Brunn 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr. 


Januar   i 908 


Der  Personalstand   wird  gleichzeitig  mit  dem 
Februarhefte  erscheinen. 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  die 
Ermächtigung  erteilt,  daß  der  Architekt  Dr.  Kart.  Hot.ey 
als  unbesoldeter  technischer  Praktikant  bei  der  Z.  K.  in 
Verwendung  genommen  werde  (26.  Januar  1908,  Z.  4961 1 
ex  1907). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  den 
Universitätsprofessor  Reg.-Rat  Dr.  Wilhelm  Kubitschek  in 
dem  Ehrenamte  eines  Mitglieds  auf  die  Dauer  von  fünf 
Jahren  bestätigt  (17.  Januar  1908,  Z.  309). 

Die  Z.  K.  hat  zu  Korrespondenten  ernannt: 
Franz  ÄL\czynski,  Architekten  in  Krakau, 
Georg  Schmidt,  Gymnasialprofessor  in  Mies, 
Dr.  Heinrich  Swoboda,  Supplenten  an  der  Oberrealschule 

in  Laibach,  und 
Hofrat    Dr.   Josef    von    Zahn,    Landesarchivar    in    Graz, 

letzteren   anläßlich   der  Resignation  auf  das  Ehrenamt 

eines  Konservators  (10.  Januar  1908). 

Es  resignierte  Konservator  P.  Anseim  Achatz,  an- 
läßlich seiner  Übersiedlung  von  St.  Paul  nach  Marburg. 

Gestorben  sind  die  Konservatoren:  P.  Benedikt  Hager, 
Prior  im  Stifte  Melk,  und  Kari.  Lacher,  Direktor  des 
kulturhistorischen  und  kunstgewerblichen  Museums  in  Graz. 


Publikationen 

Schreiben    der    Kammervorstehung    Sr.   kais.   und 
königL  Hoheit  des   Durchlauchtigsten   Herrn  Erz- 
herzogs Franz  Ferdinand  vom  28.  Dezember  1907, 
Z.  2563,  an  den  Präsidenten 

Seine  k.  u.  k.  Hoheit  der  durchlauchtigste  Herr  Erz- 
herzog Franz  Ferdinand  haben  den  VL  Band  der  Mitteilungen 
der  dritten  (Archiv-)Sektion  der  Zcntralkommission  für 
Kunst-  und  historische  Denkmale  mit  vielem  Danke  ent- 
gegengenommen. 

Mitteilungen  der  k.  k.  Zentral-Kommission  1908 


Mit  Befriedigung  entnehmen  Seine  kaiserliche  Hoheit 
aus  dieser  Arbeit,  daß  die  Zentralkommission  eifrig  bestrebt 
war,  den  ihr  durch  Seine  kaiserliche  und  königliche  Apo- 
stolische Majestät  übertragenen  Wirkungskreis  auch  auf 
diesem  Gebiete  zu  erfüllen,  wofür  Hochstdieselben  Euerer 
Exzellenz  volle  Anerkennung  zollen. 

Indem  ich  einem  Höchsten  Auftrage  folge.  Euere 
Exzellenz  von  Vorstehendem  in  die  sehr  geneigte  Kenntnis 
zu  setzen,  bitte  ich  um  Genehmigung  meiner  ausgezeich- 
netsten Verehrung  und  Hochachtung. 

Euer  Exzellenz 

ganz  ergebenster 
Rumerskirch 


Bericht  über  die  Verhandlungen  der 
kunsthistorischen     Landeskommis- 
sion für  das  Königreich  Böhmen  in 
Prag  am  28.  Dezember  1907 

1.  Für  die  1751  errichtete  Barockkirche  zu  Jentscho- 
witz  bei  Turnau  wurden   1000  A'  bewilligt. 

2.  Für  die  mit  dem  Programme  tler  Z.  K.  ülierein- 
stimmenden  Arbeiten  an  der  Kirche  in  Sobotka  wurde 
die  Erwirkung  einer  Landessubvention  von  25.000  A"  be- 
fürwortet. 

3.  Der  Instandhaltung  der  Stadtmauern  von  Nim  bürg 
werden  3000  K  gewidmet  mit  dem  Zusätze,  dahin  zu  wirken 
daß  der  interessante  Blick  gegen  die  Stadtkirche  nach 
Möglichkeit  in  heutiger  Weise  frei  bleibe. 

4.  Für  die  Wiedererrichtung  des  vor  zwölf  Jahren  ab- 
gebrannten Turmes  der  dem  XV.  Jh.  entstammenden  Marien- 
kirche in  Laun  und  des  Sanktustürmchens  werden  4000  A' 
befürwortet.  Aufnahmen  des  alten  Bestandes  durch  Doin- 
baumeister  Hubert  erleichtern  die  Einwandfreiheit  der 
Durchführung. 

5.  Für  die  Instandsetzung  der  Kirche  in  Unter- 
Bautzen wird  eine  Subvention  von  5000  K  beantragt,  dabei 
aber  betont,  sich  in  ilie  projektierte  Änderung  der  Fassade 

t 


l"ätigkeilsbericlit 


nicht  einlassen   zu   wollen,    sondern   den   vorhandenen  Be- 
stand durchwegs  gebührend  zu  respektieren. 

6.  Die  für  die  Kirche  in  Plan  in  Aussicht  genoninunen 
Arbeiten  sollen  sich  mit  möglichster  Erhaltung  des  heutigen 
Zustandes  auf  die  Wiederherstellung  des  Dachstuhles  lie- 
schränken.  Die  äußere  Form  des  Daches  möge  im  all- 
gemeinen unverändert  lileiben;  bei  wirklichem  Erweise, 
dal»  damit  tlie  zweckentspreclienilste  Lösung  gefunden  sei, 
werden  Zeltdächer  für  die  Seitenschiife  als  zulässig  erklärt. 
Eine  Subvention  läßt  sich  nur  in  Aussicht  stellen,  wenn 
neue  diesen  Gesichtspunkten  entsprechende  Pläne  vorgelegt 
werden. 

7.  Für  die  durch  ihre  interessante  gotische  Wölbung 
ausgezeichnete  Kirche  in  Wolenitz,  deren  Arbeiten  Pläne 
des  Dombaumeisters  Hilbert  zugrunde  liegen,  werden 
2500  K  gewidmet. 

8.  Gegen  die  Erhöhung  des  Turmes  der  Kirche  zu 
St.  Bcnigna,  der  sich  heute  in  der  Gesamterscheinung 
ganz  verliert  und  gewiß  einmal  höher  projektiert  war,  um 
ein  Stockwerk  wird  unter  Voraussetzung  der  Beibehaltung 
der  alten  Dachform  eine  Einwendung  nicht  erhoben.  Dieser 
Arbeit  werden  2000  A'  zugewendet. 

9.  Für  die  Arbeiten  an  der  Dechanteikirche  in  Melnik, 
die  nach  den  Plänen  des  Dombaumeisters  Hii.bert  mit 
einem  Gesamterfordernis  von  172.000  K  in  Aussicht  ge- 
nommen sind,  wird  die  Bewilligung  eines  Landesbeitrages 
von  30.000  Ä',  zahlbar  in  drei  Raten,  befürvi'ortet. 

10.  An  die  Zuwendung  einer  Subvention  von  10.000  AT 
für  die  evangelische  St.  Salvatorkirche  in  Prag  wird  die 
Bedingung  der  Ausschaltung  des  Turmbaues  und  einer 
solchen  Änderung  der  viel  zu  groß  projektierten  Portal- 
anlage geknüpft,  die  schon  beim  ersten  Anblick  mehr  den 
kirchlichen  Charakter  des  Bauwerkes  erkennen  lassen  soll. 

11.  Den  Instandsetzungsarbeiten  der  leider  arg  mit- 
genommenen, aber  in  ihrer  Gesamterscheinung  des  Äußern 
wie  des  Innern  gleich  interessanten  Kirche  in  Libotschan 
wird  eine  in  zwei  Jahresraten  zahlbare  Subvention  von 
6000  K  zugesprochen  mit  der  Bestimmung,  daß  der  Er- 
haltung und  zwecksicheren  Befestigung  der  teils  stark  be- 
schädigten, teils  gelockerten  und  abfalldrohenden  Orna- 
mente die  größte  Aufmerksamkeit  zugewendet  werde.  Wo 
Ergänzungen  nicht  zu  umgehen  sind,  sollen  sie  nur  durch 
eine  verläßliche  Kraft  ausgeführt  werden,  deren  Bestellung 
und  Arbeit  Professor  Zdenko  Ritter  von  Schubert-Soi.dern 
in  Prag  im  Einverständnisse  mit  Ingenieur  Herain  und 
Dombaumeister  Hii.hert  überwachen  will. 

12.  Für  die  Altarerhaltung  in  der  Franziskanerkirche 
in  Pilsen  werden  9000  ÜT  bewilligt. 

13.  Bei  dem  fortschreitenden  Verfalle  der  Kloster- 
anlage von  Goldenkron  erweist  sich  die  Aufstellung  eines 
genauen  Arbeitsprogrammes  durch  eine  Kommission  als 
unumgänglich,  die  an  Ort  und  Stelle  erheben  und  verein- 
baren soll,  was  und  in  welcher  Aufeinanderfolge  für  die 
Erhaltung  des  Denkmales  einzuleiten  sei.  Es  wird  der  Er- 
wartung  Ausdruck    gegeben,    daß    der    regierende    Fürst 


ScHWARZRNBERG  als  Besitzer  seinen  schon  bei  so  mancher 
Erhaltungsaktion  betätigten  Kunstsinn  auch  bei  ent- 
sprechender Förderung  der  Kommissionsverhandlungen  er-' 
folgversprechend  einsetzen  lassen  werde,  da  in  einzelnen 
i'artien  eine  Vergrößerung  der  Schäden  nicht  unbedenk- 
lich sei. 

14.  Für  die  notwendige  Wiederherstellung  des  durch 
Brand  zerstörten  Turmes  im  Kloster  Sc  lau  werden  2000  K 
gewidmet. 

15.  Die  Blüßlegung  von  Bilderresten  in  der  Katharina- 
kirche in  Polna  wird  mit  2000  A'  subventioniert,  welcher 
Betrag  auch  erhöht  werden  kann,  falls  die  Bloßlegung  mit 
interessanten  Ergebnissen  einen  größeren  Umfang  annimmt. 

16.  Unter  ausdrücklichem  Vorbehalte  möglichster 
Schonung  des  alten  Bestandes  werden  für  die  Kirche  in 
Rakonitz  4000  AT  befürwortet. 

17.  Aus  Wesely  liegt  eine  Erklärung  vor,  daß  die 
brauberechtigte  Bürgerschaft  sich  zur  grundbücherlichen 
Sicherstellung  bereit  erkläre,  an  Turm  und  Fassade  des 
alten  Rathauses  nichts  zu  ändern,  sondern  beide  selbst 
nach  einem  Brande  dem  alten  Bestände  entsprechend 
wieder  herstellen  zu  lassen,  falls  für  die  Turmerhaltung 
3000  A'  bewilligt  werden,  deren  Befürwortung  beschlossen 
wird.  Josef  Neuwirth 


Tätigkeitsbericht 


Böhmen 

Prag,  Garnisonsspital  (ehem.  Jesuitenkolle- 
gium), Kapelle.]  Auf  eine  Unterteilung  der  Kapelle  kann 
des  Raummangels  wegen  nicht  verzichtet  werden;  ein  neues 
modifiziertes  Projekt  nimmt  diese  Unterteilung  in  einer 
Weise  vor,  daß  der  Gesamteindruck  der  Gewölbedecke 
nicht  geschädigt  wird.  Einverstanden. 

Unter- Aujezd,  Kirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  f. 
K.  u.  U.  genehmigt,  daß  die  Kosten  für  einen  Kirchenneubau 
unter  Beibehaltung  des  Presbyteriums  der  alten  Kirche 
aus  dem  Kirchenverraögen  bestritten  werden. 

Hai  da,  Ortsbild.]  Konserv.  .^ugst  berichtet,  daß 
der  interessante  Hof  eines  Hauses  der  Antonigasse,  sowie 
der  Anblick  auf  die  Gartenfassaden  der  Häuser  dieser 
Gasse  durch  den  Bau  eines  nüchternen  Magazins  beein- 
trächtigt wurde. 

Haindorf,  Wallfahrtskirche.]  Konserv.  Auosx  be- 
richtet, daß  die  Einrichtung  (Mensa  des  Hauptaltars,  sechs 
.Seitenaltäre,  Kanzel,  Orgel,  Taufstein)  in  entsprechender 
Weise  gereinigt  und  ausgebessert  wurde. 

Kaaden,  Dekanalkirche.]  Konserv.  Hofmann  be- 
richtet, daß  er  sich  gegen  die  beabsichtigte  Anbringung 
von  Glasmalereien  in  der  stilistisch  durchaus  einheitlichen 


l'äügkeitsbericlit 


Barockkirche  ausgesprochen  habe,  weil  dadurch  die  Licht- 
führung, einer  der  wichtigsten  Faktoren  zur  ErzieUing  des 
von  der  Barokkunst  angestrebten  Totaleffektes,  vollkommen 
verändert  würde.  Einverstanden. 

Kloster,  Pfarrkirche.]  Folgende  Herstellungen  sind 
in  Aussicht  genommen:  Erneuerung  des  Verputzes  am 
Äußern;  Eindeckung  mit  roten  Eternitschieferplatten,  die 
bisherige  Bedachungsart,  Schindeln,  erweist  sich  wegen 
der  exponierten  Lage  der  Kirche  unhaltbar;  Neuherstellung 
von  Dachrinnen;  Anbringung  von  Holz-Jalousiefenstern  an 
den  Schallöffnungen  des  Turmes;  Erneuerung  des  roten 
Anstriches  des  Turmdaches;  Erneuerung  der  Haupteingangs- 
tür nach  dem  Muster  der  alten.  Die  Z.  K.  beantragt,  daß 
statt  rotem  Eternitschiefer,  dessen  Farbe  ästhetisch  ab- 
stoßend und  aufdringlich  wirken  würde,  graue  Platten  ge- 
wählt werden,  weil  diese  die  Gesamtstimmung  am  wenigsten 
stören  und  in  ihrer  Farbenwirkung  jener  eines  alten 
Schindeldaches  sehr  nahekommen  würden. 

Krumau,  städtisches  Museum.]  Korresp.  Mörath 
berichtet,  daß  ein  städtisches  Museum  gegründet  und  in 
einem  entsprechenden  Räume  des  Rathauses  untergebracht 
wurde.  Es  enthält  unter  anderem  die  Zunftprivilegien  aus 
den  Jahren  1595—1749,  zwölf  eiserne  Gral)kreuze  aus  dem 
aufgelassenen  St.  Martins-Friedhofe,  die  geschnitzten  Zunft- 
laden der  Bäcker,  Binder  und  Tuchmacher,  Holzschnitte 
und  Federzeichnungen,  die  Stadt  Krumau  im  XVHL  und 
XIX.  Jh.  darstellend,  und  die  Typare  der  Stadt  aus  dem 
XV.— XVIL  Jh. 

Luditz,  Grund-  und  Schätzungsbuch.]  Gegen 
die  Deponierung  des  Buches  im  Museum  der  Stadt  erhebt 
die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Mies,  Museum.]  Professor  Schmidt  berichtet,  daß 
ein  Taler  Kaiser  Ferdinands  L  (1562),  gefunden  in  Klein- 
meierhöfen, sowie  ein  Landgroschen  des  Kurfürsten  Max 
Emanuel  von  Bayern  (1718)  und  ein  Groschen  des  Kur- 
fürsten Karl  Theodor  von  der  Pfalz,  gefunden  außerhalb 
der  Stadt  Mies,  für  das  Museum  erworben  wurden. 

Mischenetz,  Pfarrkirche,  Malereien.]  Konserv. 
SedlACek  berichtet,  daß  die  Sicherung  und  Fixierung  der 
Malereien  in  vollkommen  programmgemäßer  Weise  durch- 
geführt wurde. 

Neuhaus,  Propst eikir che.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt  die  an  der  Kirche  durchgeführten 
Bauherstellungen. 

Niedergrund,  Kirche.]  Da  kommissioneil  fest- 
gestellt wurde,  daß  ein  neues  entsprechendes  Orgelwerk 
in  den  alten  Orgelkasten  nicht  untergebracht  werden  könne, 
und  daß  die  Tonwirkung  der  Orgel  bei  ihrer  Aufstellung 
auf  der  oberen  Kirchenempore  wesentlichen  Schaden  leiden 
würde,  erhebt  die  Z."  K.  gegen  die  Beseitigung  des  Orgel- 
kastens und  der  alten  Empore  an  der  Eingangsseite  der 
Kirche  unter  der  Voraussetzung  keine  Einwendung,  daß  die 
Brüstung  dieser  Empore  erhalten  bleibe  und  etwa  an  der 
unteren  Empore  angebracht  werde. 


Paulusbrunn,  Pfarrkirche,  Seitenaltar.]  Die 
Statthalterei  teilt  mit,  daß  die  Anschaffung  eines  neuen 
Seitenaltars  nicht  genehmigt  wurde,  weil  die  Notwendig- 
keit  der  Beseitigung  des  alten  Altars  nicht  nachgewiesen 
erscheint,  und  der  neue  Altar  weder  dem  Charakter  des 
einfach  gehaltenen  Kircheninterieurs  entspricht  noch  in 
Übereinstimmung  mit  dem  Hochaltar  und  der  Kanzel  ge- 
bracht wurde.  Wegen  Wiederaufstellung  des  alten  Altars 
mit   dem   Altarblatte  wurde   das   Entsprechende  veranlaßt. 

Peterswald,  Pfarrkirche.]  Konserv.  SxüncHEN- 
KiRCHNER  berichtet,  daß  die  Kirche  in  entsprechender 
Weise  ausgemalt,  die  Einrichtung  ausgebessert  und  neu 
staffiert  wurde. 

Protivin,  Pfarrkirche.]  Konserv.  SEDi.AeEK  be- 
richtet, daß  die  für  die  Bedürfnisse  des  Gottesdienstes  zu 
kleine  Kirche  demoliert  werden  soll.  Sie  stammt  aus  der 
Mitte  des  XVIL  Jh.  und  ist  ohne  architektonischen  Wert. 
Die  Z.  K.  pflegt  über  die  Einrichtung  Erhebungen. 

Rabi,  Pfarrkirche.]  Für  die  zur  Erhaltung  des 
Baues  notwendigen  Arbeiten:  Dachreparaturen  und  neuer 
Bewurf  des  Äußern,  ferner  für  die  Reinigung  der  Bemalung 
der  Schlußsteine  am  Gewölbe  bringt  die  Z.  K.  eine  Staats- 
subvention in  Antrag.  Sie  bemängelt  die  ohne  ihre  Inter- 
vention durchgeführte  Pflasterung  mit  Zementplatten  und 
die  allzu  reiche  figurale  und  dekorative  Ausmalung,  welche 
namentlich  im  Presbyterium  mit  der  architektonischen 
Wirkung  des  Raumes  nicht  im  Einklänge  steht  und  spricht 
sich  gegen  eine  Subventionierung  dieser  Arbeiten  aus. 
Endlich  steht  in  Absicht,  ein  an  die  Kirche  angrenzendes 
Haus  zu  erwerben,  welches  angeblich  die  Feuchtigkeit  der 
Kirche  verursachen  soll,  und  ein  gotisches  vermauertes 
Fenster  verdeckt.  In  dieser  Hinsicht  pflegt  die  Z.  K.  Er- 
hebungen. 

Rumburg,  Dekanalkirche,  Hochaltarbild.]  Kon- 
serv. ÄUGST  berichtet,  daß  das  Bild  einen  von  einem  Stoße 
herrührenden  Riß  zeige  und  daß  das  Erforderliche  zur 
Restaurierung  und  entsprechender  schonender  Behandlung 
des  Gemäldes  veranlaßt  wurde. 

Sonnenberg,  Kirche,  Inventargegenstände.] 
Konserv.  HoKAtANN  bestätigt  die  anhergelangte  Nachricht, 
daß  sechs  Ampeln  verkauft  wurden,  fügt  jedoch  hinzu, 
daß  diese  aus  dem  Jahre  1857  stammenden  Gegenstände 
weder  einen  künstlerischen  noch  einen  historischen  Wert 
hatten. 

Trstenic,  Beinhaus,  Altar,  Kreuzweg.]  Die 
Bezirkshauptmannschaft  Leitomischl  hat  im  Einvernehmen 
mit  dem  bischöflichen  Ordinariate  eine  solche  .Aufbewah- 
rung der  Gegenstände  veranlaßt,  die  eine  Schädigung  aus- 
schließt. Die  Übertragung  in  ein  Museum  wird  in  Er- 
wägung gezogen. 

Wrbno,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Hofmann  berichtet, 
daß  folgende  Arbeiten  geplant  sind:  1.  An  Stelle  des  für 
die  beschränkte  Räumlichkeit  des  Presbyteriums  zu  hohen, 
das    gotische     Fenster    des     Chorschlusses    verdeckenden 


Tätigkeitsbericht 


Hochaltars  soll  ein  neuer  Dreiflügehiltar  von  mäßigen  Di- 
mensionen aufgestellt  werden.  Die  grellfarbigen  Glastatcln 
des  erwähnten  Fensters  werden  durch  Kathedralglas  er- 
setzt. Das  Altarbild  auf  Goldgrund  (Madonna)  mit  dem 
verzierten  Rahmen  von  1510  wird  als  Mittelbild  des  neuen 
Altars  verwendet,  die  beiden  Seitenflügel  mit  neuen  ähn- 
lich gehaltenen  Gemälden  ausgestattet.  Das  Tabernakel 
des  alten  Altars  wird  in  die  an  der  Nordwand  befindliche 
Sakranientsnische  untergebracht.  2.  Das  in  späterer  Zeit 
verbreiterte  Fenster  auf  der  Südseite  des  Presbyteriums 
soll  wieder  auf  die  gotische  Form  zurückgeführt  werden, 
wobei  die  im  Pfarrhofe  aufbewahrten  einzelnen  Teile  des 
alten  Fenstergewändes  verwendet  werden  sollen.  3.  Die 
unter  dem  Verputze  erhaltenen  Freskomalereien  sollen  auf- 
gedeckt und  restauriert  werden.  4.  Die  Kirche  soll  eine 
derzeit  fehlende  Kanzel  in  gotischer  Form  erhalten,  die 
an  der  nordöstlichen  Ecke  des  Schiffes  vor  dem  Triumph- 
bogen errichtet  wird  vuid  ihren  Zugang  aus  der  Sakristei 
mittels  Durchbruches  der  Zwischenwand  erhalten  soll. 
5.  Der  gegenwärtige  Hochaltar  soll  ins  Schiff  versetzt 
werden,  ebenso  auch  der  derzeit  im  Plarrhofe  aufbewahrte 
Barbara-Altar.  6.  Endlich  ist  die  Aufstellung  von  Kreuz- 
wegbildern geplant.  Der  Konservator  empfiehlt  dieses  Pro- 
gramm unter  der  Voraussetzung  zur  Genehmigung,  daß 
die  Skizzen  für  den  neuen  Altar  und  die  Kanzel  vorgelegt 
werden  und  die  Restaurierung  des  Madonnenbildes  sowie 
der  Fresken  durch  einen  geübten  Fachmann  nach  einem 
von  der  Z.  K.  gebilligten  Programm  erfolge 

Konserv.  Weinzieri.,  Tätigkeit  1907.]  Die  Tätig- 
keit des  Konservators  war  eine  sehr  eifrige  und  ersprieß- 
liche. Die  Z.  K.  spricht  ihm  den  Dank  aus.  (Bericht  wird 
im  Jahrbuche  für  Altertumskunde  veröffentlicht.) 


Bukowina 

Arbora,  alte  gr.-or.  Kirche.]  Die  Z.  K.  spricht 
sich  für  die  w-eitere  Erhaltung  der  durch  einen  Neubau 
entbehrlichen  Kirche  und  deren  Verwendung  als  Schul- 
kirche aus.  Sie  empfiehlt  in  erster  Linie  die  Ausbesserung 
der  alten  Schindeldachung  mit  dem  gleichen  Material  und 
nur  für  den  Fall,  als  die  durch  Witterungseinflüsse  be- 
dingten häufigen  Reparaturen  ein  Hindernis  bilden  sollten, 
die  Eindeckung  mit  mattglasierten,  dunkelfarbigen,  gewöhn- 
lichen Dachziegeln  oder  mit  patiniurtem  Kupferbleche. 

Weiters  befürwortet  die  Z.  K.  die  vollständige  Bloß- 
legung, Reinigung  und  Fixierung  des  wertvollen  Fresken- 
zjklus  an  den  Außen-  und  Innenwänden  der  Kirche. 

Suczawa,  Fund.]  Konserv.  Kolbenheyer  berichtet, 
daß  anläßlich  der  Anlage  einer  Wasserleitung  für  das  neue 
städtische  Elektrizitätswerk  an  zwei  Stellen,  und  zwar  am 
katholischen  Kirchenplatze  (jetzt  Erzherzog  Rainer-Platz) 
und  an  der  Bossancer  Straße  in  der  Nähe  der  gr.-or. 
Klosterkirche  zum  hl.  Georg  Reste  alter  Wasserleitungen 
aus  Tonröhren  zutage  gefördert  wurden. 

An  der  erstgenannten  Stelle  zwischen  Kirche  und 
Turnhalle  liegt  die  Leitung  in  einer  Tiefe  von  l'öOw!;   die 


Rohre  sind  geradlinig  konisch  und  haben  gegen  das  schmä- 
lere Ende  zu  deutlich  ausgeprägte  Killen  zum  besseren 
Haften  des  Mörtels.  Die  einzelnen  Rohrstücke  sind  425mrii 
lang,  der  Eingrift'  beträgt  80  mm,  an  beiden  Enden  ist  der 
äußere  Durchmesser  160,  der  mnere  \'S0  mm,  am  schmalen 
Ende  121  beziehungsweise  i05mm.  Zwei  zusammenhängende 
Rohrstücke  wurden  dem  Ortsmuseum  einverleibt. 

Auf  der  andern  Fundstelle  lagen  anscheinend  zwei 
Leitungen  übereinander,  und  zwar  in  Tiefen  von  070  und 
1-70  m:  sie  durchschneiden  die  Straße  unter  einem  Winkel 
von  beiläufig  40  Graden  und  laufen  in  der  Richtung  Szypot- 
Zamka;  die  Rohre  sind  geschweift  konisch,  haben  eine 
Länge  von  435  »«»;<,  einen  Eingrift"  von  80  »im;  das  breitere 
Ende  ist  im  äußern  Durchmesser  170,  im  innern  1 36  »hh« 
breit,  das  schmale  95  beziehungsweise  79  mm.  Die  Rohre 
der  oberhalb  liegenden  Leitung  wurden  lieim  Graben 
achtlos  zerstört. 

Die  Rohre  sind  aus  einem  sehr  guten,  festen,  gut  ge- 
brannten Ton  und  von  sehr  exakter  Ausführung.  Die  Lei- 
tung ist  jedenfalls  bereits  mehrere  hundert  Jahre  alt. 

Suczawa,  Georgs-Kirche.]  Der  Generalkonservator 
teilt  mit,  daß  die  Reinigung  und  Sicherung  der  Malereien 
nach  den  von  der  Z.  K.  gegebenen  Direktiven  in  vollständig 
zutriedenstellender  Weise  und  mit  glänzendem  Resultate 
durchgeführt  wurden.  Der  größte  Teil  der  Malereien  kam 
in  voller  Farbenfrische  wieder  zutage  und  auch  die  über- 
tünchten Partien  gelang  es  in  einem  sehr  guten  Zustande 
bloßzulegen,  so  daß  der  ganze  großartige  Gemäldezyklus 
eine  wahre  Auferstehung  erlebte. 

Für  die  weitere  Behandlung  der  Malereien  stellt  die 
Z.  K.  den  Grundsatz  der  möglichsten  Erhaltung  des  jetzigen 
Zustandes  der  Gemälde  in  seiner  dokumentarischen  Gestalt 
auf.  Alle  Übermalungen  sind  daher  strenge  zu  vermeiden, 
was  auch  für  die  Inschriften  zu  gelten  hat.  Damit  aber  der 
Zusammenhang  der  Formen  gewahrt  wird,  können  kleinere 
herausgefallene  Stellen  im  Lokaltone  der  Umgebung  ohne 
jede  Einzeichnung  oder  Modellierung  getönt  und  die  ganz 
kleinen  Lücken  vorsichtig  ausgetupft  werden.  Endlich 
wären  die  Malereien  mit  einer  geeigneten  Schutzlösung  zu 
tränken.  Auch  größere  leere  Flächen  sind  nicht  mit  figu- 
ralen  Kompositionen  zu  ergänzen,  sondern  gleichfalls  mit 
einem  neutralen  Tone  zu  versehen,  für  welchen  sich  der 
blaue  Grundton  der  ganzen  Ausmalung  am  besten  eignen 
würde,  so  daß  die  Gemälde  in  einer  einheitlichen  Färbe- 
lung  der  Kirche  ausgespart  erscheinen  würden.  Nur  da, 
wo  die  leeren  Flächen  an  Teile  .stoßen,  bei  welchen  eine 
einfache  dekorative  Einteilung  vorhanden  ist,  kann  diese 
Einteilung  fortgesetzt  werden,  was  jedoch  im  Detail  noch 
einer  Vereinbarung  zwischen  der  Z.  K.  und  dem  ausführen- 
den Maler  überlassen  bleiben  wird.  In  der  Apsiswölbung 
kann  der  blaue  Ton,  einem  geäußerten  Wunsche  der  lokalen 
Faktoren  entsprechend,  mit  goldenen  Sternen  geschmückt 
werden;  sonst  ist  aber  überall  von  Neuvergoldungen  ab- 
zusehen. In  der  Vorhalle,  deren  Malereien  gleichfalls  nach 
den   eben   entwickelten  Grundsätzen   zu  behandeln  wären. 


Tätigkeitsbericht 


lO 


ist  noch  eine  Vernjlasuni;  zum  Schutze  gegen  Bekritzelungen 
vorzusehen. 

Da  der  projektierte  Sängerchor  nicht  nur  den  bauli- 
chen Charakter  der  Kirche  verändern  und  verfälschen, 
sondern  auch  die  Malereien  in  weitgehender  Weise  schä- 
digen würde  und  in  dem  Kultusbedürfnisse  nicht  begründet 
erscheint,  spricht  sich  die  Z.  K.  gegen  die  Aufstellung 
dieses  Sängerchores  aus.  Ferner  tritt  die  Z.  K.  für  die  Er- 
haltung der  Kanzel  ein,  die  ein  Denkmal  von  charakteristi- 
schem Gepräge  ist  und  der  Kirche  zum  Schmucke  dient; 
das  gleiche  gilt  von  der  Rrhaltung  der  beiden  alten  Bischof- 
stühle und  des  übrigen  Mobilars.  Gegen  die  projektierte 
Aufstellung  eines  neuen  freistehenden  Grabes  des  hl.  Jo- 
hannes Novi  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung,  da  die 
Errichtung  dieses  Mausoleums  einem  lebhaften  Wunsche 
der  Bevölkerung  und  der  Kirchenvorstehung  entspricht 
und  in  keiner  Weise  einen  wertvollen  Teil  des  Baues 
schädigt  oder  als  eine  Änderung  des  baulichen  Organismus 
der  Kirche  betrachtet  werden  kann.  Bezüglich  der  Ergänzung 
beziehungsweise  Erneuerung  des  Pflasters  spricht  sich  die 
Z.  K.  für  Steinplatten  an  Stelle  der  projektierten  Tonfliesen 
aus.  Endlich  erklärt  die  Z.  K.  eine  Reinigung  und  Fixierung 
der  äußeren  Wandmalereien  für  wünschenswert,  wobei  die 
jetzt  ungetonten  \'erputzstellen  in  entsprechender  Weise 
dem  alten  Bestände  durch  eine  neutrale  Neutönung  ange- 
paßt werden  könnten. 


Dalmatien 

Curzola,  Stadtmauern.] Konser v. Trojanis berichtet, 
daß  die  bei  der  torre  lombarda  geschlagene  Bresche  aus- 
gebessert wurde. 

Dol,  Pfarrkirche,  Gemälde.]  Die  Z.  K.  stellt  fol- 
gendes Programm  für  die  Restaurierung  des  den  Erzengel 
Michael  und  Heilige  darstellenden  Gemäldes  auf:  Aufziehen 
auf  Leinwand,  die  zum  Schutze  gegen  Feuchtigkeit  mit 
einer  Harzlösung  zu  tränken  ist,  Befreiung  von  den  spä- 
teren Übermalungen,  welch  letztere  mit  dunkler  gegen  das 
Bild  hin  scharf  konturierter  Farbe  ohne  Zeichnung  zu  decken 
sind;   Reinigen,  Abnahme   des  trüb   gewordenen  Firnisses. 

Sebenico,  Loggia.]  Die  Bezirkshauptmannschaft 
teilt  mit,  daß  das  Gerücht  von  einer  erfolgten  Beschädi- 
gung der  Loggia  sich  auf  das  Einschlagen  einiger  Fenster- 
scheiben bei  einem  Straßenauflaufe  beschränkt. 

Sebenico,  Madonna  di  Valverde,  Malereien.] 
Die  Z.  K.  bringt  für  die  vollständige  Bloßlegung  und  Siche- 
rung des  der  venezianischen  Schule  des  XVH.  Jhs.  ent- 
stammenden Freskenzyklus  eine  Staatssubveption  in  Antrag. 

Trau,  Kastell  Camerlengo. |  Die  (iencraldirektion 
der  Tabakregif  teilt  mit,  daß  seitens  der  Taljaksmonopol- 
verwaltung  auf  die  Inanspruchnahme  des  Kastells  für 
Zwecke  des  neuen  Tabakeinlösungsamtes  in  Würdigung 
der  für  die  Belassung  des  Kastells  geltend  gemacliten 
Momente  Verzicht  geleistet  wird.  Die  X'erwaltun^  begnügt 
sich   mit  lUin  übrigbleibenden  Baugrunds  und  niuuut  eine 


solche  Situierung  der  für  Zwecke  der  Taliakregie  zu  er- 
richtenden Bauten  in  Aussicht,  daß  das  Kastell  ganz  un- 
berührt bleibt. 


Kärnten 

Klagenfurt,  Truppenspital,  Kapelle. |  Mit  dem 
vom  Konserv.  Groesser  aufgestellten  Programm,  Reinigung 
und  geringfügige  Ausbesserungen  der  Stukkoverzierungcn, 
eines  Deckenfreskos,  sowie  der  Einrichtung  mit  den  Öl- 
gemälden, erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 

DöUach,  Kirche,  Malereien.]  Eine  vorgenommene 
Untersuchung  hat  gelehrt,  daß  die  Blofilegung  der  ver- 
tünchten Gemälde  an  der  Südseite  (vermutlich  eine  Christo- 
phorusdarstellung)  wenig  erfolgverheißend  ist,  da  die  Kalk- 
tünche fast  alle  Farbteile  des  ansclieinend  schon  vor  der 
Übertünchung  stark  ruinierten,  ebenfalls  auf  Kalktünche 
gemalten  Bildes,  an  sich  gezogen  hat,  so  daß  diese  mit 
der  Tünche  abfallen.  Die  Z.  K.  beschließt  daher,  diese 
.Angelegenheit  nicht  weiter  zu  verfolgen. 

Eberstein,  Römersteine. |  Konserv.  Franki.  be- 
richtet, daß  die  im  Boden  des  Presbyteriums  der  Schloß- 
(auch  Pfarr-)kirche  befindlichen  drei  Röniersteine  gehoben 
und  im  Innern  Schloßhofe  eingemauert  wurden. 

Friesach,  Ruinen  am  Petersberge.]  Die  Z.  K. 
bringt  für  die  in  befriedigender  Weise  an  der  südwest- 
lichen Mauer  im  Oberhofe  durchgeführten  Sicherungs- 
arbeiten (LTntermauerung,  Aufführung  von  Pfeilern)  eine 
Staatssubvention  in  Antrag. 

Obergottesfeld,  Kirche,  Apsisfresko.]  Die  Z.  K. 
genehmigt  das  vorgelegte  auf  die  Entfernung  einzelner 
Übermalungen  und  Vertünchungen  und  das  Verkitten  der 
Sprünge  beschränkte  Restaurierungsprogramm  und  l)ringt 
für  die  Durchführung  der  Arbeiten  eine  Staatssubvention 
in  Antrag. 


Krain 

Laibach,  Wienerstraßo,  Grabungen.]  Konserv. 
Nowotny  berichtet  über  den  Schluß  der  Ausgrabung  des 
Gräberfeldes.  Die  Funde  kamen  ins  Laibacher  Museimi. 
(Wird  im  Jahrbuche  für  Altertumskunde  veröfl'entlicht.) 

Laibach,  Pfarrkirche  Sl.  Jakob,  Marraortaber- 
nakel.J  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die 
Restaurierung  des  Tabernakels  eine  Subvention  von  2000  K 
unter  der  Bedingung,  daß  an  den  figuralen  Teilen  keine 
irgendwie  geartete  Überarbeitung  vorgenommen  werde, 
durch  welche  die  Olierfläche  desselben  angegriflcn  werden 
könnte  und  dal.s  die  .\rl)eiten  im  Einvernehmen  mit  tlem 
berutemn  Konservator  durchgeführt  werden. 

Drazgose,  IM.irrkirche,  .Altäre,  Kanzel.]  Die 
Z.  K.  empfiehlt  das  Restaurierungsprogramm  (Sicherung 
gegen  den  Holzwurm,  Befestigung  morscher  Teile,  Neu- 
fassung,   da   die  alte   Fassung  abblättert    und   nicht   mehr 


1 1 


Tätigkeitsbericht 


12 


erhalten  werden  kann)  zur  Genehmigung  und  bringt,  lUi 
es  sich  um  wertvolle  Objekte  des  XVII.  Jh.  handelt,  für 
die  Arbeiten  eine  Staatssubvention  in  Antrag. 


Küstenland 

GOrz,  Domsakristei,  Malereien.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  zweiten 
Rate  per  600  A'  der  für  die  Restaurierung  der  Malereien 
bewilligten  Staatssubvention  an. 

Görz,  Kastei  Igasse  27,  Gemälde]  Konserv.  Attems 
regt  eine  Restaurierung  des  zur  Erinnerung  an  die  An- 
wesenheit Kaiser  Karls  V.  in  Görz  im  Jahre  1519  an  der 
Fensterwand  des  Hauses  errichteten  Gemäldes  an.  Die 
Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Mähren 

Brunn,  Magdalenenkirche.]  Es  steht  in  Absicht, 
die  Kirche  zu  veräußern  und  an  anderer  Stelle  eine  neue 
Kirche  zu  bauen.  Die  Z.  K.  spricht  sich  auf  das  nach- 
drücklichste dagegen  aus.  Denn  die  aus  der  Mitte  des 
XVII.  Jh.  stammende  Kirche  weist  wohl  einfache  Formen 
auf,  ist  jedoch  ein  sehr  schätzenswertes  Denkmal,  in  dem 
sich  gotische  Konstruktionselemente  mit  Formen  der  Spät- 
renaissance zu  einer  harmonisch -monumentalen  Wirkung 
verknüpfen  und  welches  gerade  deshalb,  weil  es  darüber 
belehrt,  welche  Wege  die  Architektur  in  Mähren  in  dieser 
wichtigen  Übergangsperiode  eingeschlagen  hat,  als  ein 
historisches  und  kunsthistorisches  Dokument  von  nicht 
geringer  Bedeutung  betrachtet  werden  muß.  Die  Demo- 
lierung des  Gotteshauses  würde  weiter  auch  einen  Akt 
der  Pietätlosigkeit  gegenüber  der  Geschichte  der  katholi- 
schen Kirche  in  Mähren  bedeuten,  da  jener  Bau  zu  den 
ersten  Manifestationen  der  Kirche  nach  dem  Dreißigjährigen 
Kriege  gezählt  werden  muß.  Weiter  würde  auch  die  kunst- 
historisch sehr  wertvolle  Inneneinrichtung  durch  Übertra- 
gung in  einen  andern  Raum  einen  großen  Teil  ihrer 
Wirkung  einbüßen.  Ferner  kommt  zu  bedenken,  daß  die 
Ferdinandsgasse  (die  Hauptstraße  der  Stadt)  fast  ganz 
modernisiert  wurde,  seitdem  mit  dem  alten  Gebäude  der 
Finanzlandesdirektion  der  wichtigste  Überrest  des  alten 
historischen  Charakters  dieser  Straße  gefallen  ist.  Heute 
l)ildet  nur  noch  die  Magdalenenkirche  eine  Unterbrechung 
der  banalen  Fassadenfront  jener  Strafte  und  es  wäre  sohin 
sehr  zu  bedauern,  wenn  auch  diese  Insel  in  dem  heute  so 
uden  Straßenbilde  geopfert  werden  müßte.  Die  Z.  K.  hofft 
um  so  mehr,  daß  ihre  auf  die  Erhaltung  der  Kirche  gerich- 
teten Bestrebungen  von  Erfolg  Ijegleitet  sein  werden,  als 
die  für  die  Demolierung  geltend  gemachten  Gründe  (Ver- 
kehrshindernis, Kultusbedürfnis)  nicht  so  zwingend  sein 
dürften,  da  man  sich  sonst  kaum  erst  im  Vorjahre  ent- 
schlossen haben  würde,  die  Kirche  mit  nicht  geringen 
Kosten  zu  restaurieren. 

Brunn,  Landesarchiv.]  Das  k.  k.  Justizministerium 
teilt  mit,    daß  dem  Ansuchen    um  Überlassung  der  alten 


mährischen  Landtafel  an  das  Brünner  Landesarchiv  wegen 
ihres  inneren  Zusammenhanges  mit  der  neuen  Landtafel 
und  auch  deshalb  nicht  Folge  gegeben  werden  könne, 
weil  die  alte  Landtafel  dermalen  noch  im  gerichtlichen 
Geschäftsverkehre  benötigt  wird.  Der  Verwahrung  der 
Landtafel  wird  die  entsprechende  Sorgfalt  zugewendet  und 
die  wissenschaftliche  Benutzung  unterliegt  keinen  Schwie- 
rigkeiten. Die  .Anbringung  der  von  der  Z.  K.  als  nötig 
bezeichneten  Schutzpapiere  und  die  vorsichtige  Glättung 
eingebogener  Pergamentpapiere  wurde  verfügt. 

Hotzendorf,  Holzkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  sichert  für  die  Erhaltung  der  Kirche  einen 
Jahresbeitrag  im  Höchstausmaße  von  200  K  unter  der  Be- 
dingung zu,  daß  im  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  und  ihrem 
berufenen  Konservator  ein  Arbeitsprogramm  vorgelegt 
werde,  welches  sich  auf  die  notwendigen  Konservierungs- 
maßnahmen beschränkt.  Für  die  sofort  im  laufenden  Jahre 
vorzunehmenden  Herstellungen  wird  eine  Subvention  im 
Höchstausmaße  von  500  A'  bewilligt. 

Klosterbruck,  Pfarrkirche]  Die  Z.  K.  befürwortet 
die  Gewährung  enier  Staatssubvention  für  die  Sicherung 
der  Sprünge  in  den  Gewölben  der  Oratorien  und  die  .Aus- 
malung unter  der  Bedingung,  daß  Gewölbe  und  Seiten- 
wände vor  Inangriffnahme  der  .Arbeiten  auf  das  Vorhanden- 
sein von  Fresken  untersucht  werden. 

Mißlitz,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Hrach  berichtet, 
daß  er  die  Entfernung  des  Hochaltarbildes  und  das  Aus- 
brechen eines  Fensters  hinter  demselben  widerraten  und 
die  sachgemäße  Restaurierung  des  schadhaften  Gemäldes 
empfohlen  habe. 

Neutitschein,  Münzfund.]  Die  k.  k.  Bezirkshaupt- 
mannschaft teilt  mit,  daß  am  2.  Dezember  v.  J.  bei  De- 
niolierung  eines  Gebäudes  ein  Topf  mit  folgenden  Silber- 
münzen gefunden  wurde:  4  österreichische  Taler  1824  bis 
1846,  1  bayrischer  Marientaler  1786,  1  sächsischer  Taler 
1728,  83  österreichische  Zwanziger  1754  bis  184S,  10  bay- 
rische  Zwanziger  1756  bis  1789,  1  preußischer  Zwanziger 
1766,  etwa  1000  Stück  österreichische  Sechskreuzerstücke 
1848  und  1849  und  1  österreichisches  Einviertelguldenstück 
1846.  Der  Fund  blieb  in  Verwahrung  des  Grundeigen- 
tümers. 

Proßnitz,  altes  Rathaus.]  Mit  dem  vorgelegten 
Projekte  für  die  Adaptierung  des  Gebäudes  zu  Museal- 
zwecken erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 

L'rbanau,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  erhebt  gegen 
die  Skizze  für  die  Neuausmalung  des  Presbyteriums  mit 
den  vom  Konserv.  Chii.ia  vorgeschlagenen  Änderungen 
keine  Einwendung  und  empfiehlt  die  Neustaftierung  der 
Inneneinrichtung  unter  der  Bedingung  zur  Genehmigung, 
daß  die  .Arbeiten  auf  die  Neuvergoldung  der  ursprünglich 
vergoldeten  Teile  und  einen  weißen  Anstrich  der  Figuren 
beschränkt,  hingegen  verschiedenfarbige  Polychromierungen 
vermieden  werden. 

Zlabings,  Pfarrkirche,  Altar.]  Der  schöne  barocke 
Hochaltar  wurde  durch  einen  neugotischen  ersetzt,  auf  deni 


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Tätigkeitsbericht 


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Dachboden  der  Bürgerschule  deponiert,  das  Altarbild  in 
einer  finsteren  Ecke  am  Gange  des  Pfarrhofes  aufbewahrt. 
Die  Z.  K.  strebt  in  erster  Linie  die  Wiederaufstellung  des 
alten  Altars  und  falls  sich  das  nicht  erreichen  ließe,  die 
Aufstellung  der  Altarfiguren  und  des  Altarbildes  in  der 
Kirche  an. 


und  eine  alte  böhmische  Bibel)  sind  nicht  mehr  aufzufinden. 

3.  In  Althart  befinden  sich  lediglich  beim  Pfarrer  einige, 
recht  interessante   Reste    des    früheren    Gemeindearchivs. 

4.  Das  Gemeindearchiv  in  Mährisch-Budwitz  ist  ungeordnet. 
Seine  Säuberung,  Unterbringung  in  einem  Kasten  und  Ord- 
nung wurde   vom   Konservator   angeregt.    5.  Jamnitz.    Die 


Fi!--   I      Imbacli,   l'f.irrkirche,  Relief 


Konserv.  Bkf.thoi.z,  Archi vbereisung.]  Der  Kon- 
servator berichtL't  über  die  Fortsetzung  der  Bereisüng  der 
Stadt-  und  Gemeindearchive.  1.  Triesch.  Das  noch  vor 
wenigen  Jahrzehnten  reichhaltige  Archiv  ist  bis  auf  wenige 
Reste  (Stadtsiegel  und  eine  Urkunde  von  1605,  das  Siegel 
einer  Urkunde  Kaiser  Karl  IV.)  zugrunde  gegangen.  2.  Wiese. 
Die  nachweisbar  noch  im  |ahre  1860  vorhandenen  Archi- 
valien (jahrmarktsprivilcg  der  Kaiserin  Maria  Theresia, 
eine   Pergamenturkunde  Kaiser   Rudolfs,    eine    ungarische 


noch  vorhandenen  Reste  von  zirk.i  ;iO  Stücken,  deren 
ältestes  aus  dem  Jahre  1335  stammt,  werden  in  der  Ge- 
meindekanzlei in  einem  Glaskasten  aufbewahrt.  Die  Ab- 
gabe dieser  Urkunden  an  das  Landesarchiv  wird  angeregt. 
6.  Teltsch.  In  dem  sehr  reichhaltigen  Museum  ist  ein  ganzes 
Zimmer  dem  städtischen  Archiv  eingeräumt,  welches  wohl- 
geordnet und  inventarisiert  ist  und  in  entsprechender  Weise 
verwaltet  wird.  Die  Ratsakten  und  Katsbücher  aus  dem 
.Wll— XIX.  )h.  bdindcn  sich  vorläufig  noch   im  K'ath.iUM- 


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Tätigkeitsbericht 


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in  schönen  alten  Schränken.  7.  In  Zlabings  ist  man  eben 
daran  ein  Lokalmuseum  zu  gründen,  in  dem  auch  die 
Schriftdenkmale  eine  sichere  Verwahrung  finden  werden. 
Unter  den  Archivalien  befindet  sich  ein  Inventar  über  die 
in  der  Stadt  Zlabings  befindlichen  Urkunden  vom  Jahre  1856. 
8.  Iglau.  Das  reichhaltige  Archiv  vi'ird  neugeordnet,  es 
wurden  für  dasselbe  neue  Schränke  angeschafft.  Es  dürfte 
in  absehbarer  Zeit  mit  ilcm  Stadtmuseum  in  einem  Neu- 
bau vereinigt  werden. 

Nieder-Österreich 

Wien,  1.,  Dürotheergasse,  evangelische  Kirche, 
Cilasfenster.]  Korresp.  Low  berichtet,  daß  ihm  ein  vor 
zirka  60  bis  100  Jahren  zusammengefügtes  Fenster  zur 
Ausbesserung  übergeben  wurde,  welches  ein  Glaser  der 
damaligen  Zeit  aus  verschiedenen  Farbengläsern  geometrisch 
verbleite  und  dazu  vier  Stücke  alter  Glasmalereien  ver- 
wendete, welche  aus  einem  altem  Fenster  der  Kirche  des 
im  Jahre  1782  aufgehobenen  und  der  evangelischen  Kirche 
überantworteten  Königsklosters  stammen.  Die  Stücke  bilden 
eine  mit  hübscher  Renaissance-Umrahmung  versehene 
Schrifttafel  mit  dem  Texte:  Elisabetha  Dei  Gratia  Regina 
Franciae  nata  Kegina  Hungariae,  Bohemiae  etc.  Archi- 
ducissa  Austriae  etc.  F.  F.  1583;  ferners  einen  schon  ur- 
sprünglich daneben  angebrachten  .'\rchitekturteil  (Säulen- 
fuß) aus  blauem  Hüttenglase  mit  Silbergelb  bemalt  und 
zwei  aus  rotem  Glase  hergestellte,  gleichfalls  bemalte 
Kapitale  von  V'ierecksäulen,  die  aller  Wahrscheinlichkeit 
nach  zu  diesem  Bilde  gehörten. 

Wien,  \'in.,  Alserstraße  35,  Kreuzwegstation.] 
Die  Kreuwegstation,  welche  den  Ülierrest  des  alten  Her- 
nalser  Kreuzweges  bildet,  mußte  wegen  Neubau  des  Hauses 
entfernt  und  soll  in  einem  Museum  untergebracht  werden. 
Da  auf  diese  Weise  die  Skulptur  dem  täglichen  Anblick 
entzogen  und  gewissermafJen  dem  Leben  entrückt  würde, 
regt  die  Z.  K.  an,  daß  die  Kreuzwegstation  möglichst  nahe 
ihrem  ursprünglichen  Aufstellungsorte  —  etwa  auf  dem 
Kasenflecken.  welcher  sich  zwischen  der  Feldgasse  und 
Skodagasse  hinzieht  —  in  einem  in  einfachsten  Formen 
auszuführenden  Kapellchen  untergebracht  wird. 

Wien,  XVL,  weißes  Kreuz.]  Der  Magistrat  teilt  mit, 
daß  der  total  zerklüftete  und  verwitterte  Sockel  erneuert 
werden  mußte  und  daß  eine  Inschrift  infolge  der  wieder- 
holten .AbStockungen  nicht  mehr  zu  entziffern  war. 

Hartenstein,  Burgruine.]  Die  Z.  K.  bemüht  sich 
wegen  iler  Durchführung  der  notwendigen  Sicherungs- 
arbeiten. 

Hühcnberg,  Pfarrkirche,  Grabstein.]  Konserv. 
Pan.sch.mi  berichtet,  daß  die  Hebung  des  Grabsteines  des 
Wolfgang  von  Hohenfeld  von  1521  aus  dem  Kirchenpflaster 
und  .Aufstellung  an  der  Kirchenwand  in  Aussiclit  gc- 
uimimcn  sei. 

Imbach,  Pfarrkirche,  Holzrelief.]  Mit  dem  Pro- 
gramm zur  Sicherung  des  Reliefs  (Fig.  1)  gegen  Holz- 
wurmschäden erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 


Kolhing— Neusiedel  bei  Laa  a.  d.  Thaya.]  Wie 
Sattler  Kudernatsch  berichtet,  wurde  am  5.  Dezember  beim 
Pflügen  des  verlassenen  Ortsteiles  Kolhing,  dem  jetzigen, 
sogenannten  Muger,  ein  kleines  gehenkeltes  Gefäß  mit 
schmalem  Halse  und  Tonstöpsel,  gefüllt  mit  Pfennigen  und 
Denaren  Meinhards  von  Tirol,  Rudolfs  IV.,  Alberts  IV., 
Ernsts  I.  von  Bayern,  Johann  von  Bayern  zusammen,  1 800  Stück, 
gefunden. 

Messern,  Kirche,  Ausmalung.]  Von  den  beiden 
vorgelegten  Skizzen  empfiehlt  die  Z.  K.  die  einfachere  zur 
Ausführung. 

Mödling,  Herzogshof]  Die  Z.  K.  pflegt  Erhebungen, 
ob  die  anhergelangte  Nachricht  den  Tatsachen  entspreche, 
daß  der  kunsthistorisch  interessante  Herzogshof  demoliert 
werden  soll,  um  den  Engpaß  zwischen  dem  Rathause  und 
dem  Hauptplatze  zu  öffnen. 

Neunkirchen  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Wieder- 
herstellung der  Kirche  genau  in  den  Formen  des  Bestandes 
vor  dem  Brande  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Opponitz,  Pfarrkirche.]  Beabsichtigt  ist  die  Be- 
hebung der  Schäden  an  der  Bedachung,  den  Dachrinnen 
und  dem  Pflaster,  Behebung  der  Mauerfeuchtigkeit,  Durch- 
führung einer  einheitlichen  Verglasung,  Erneuerung  des 
Verputzes  und  eine  Neufärbelung.  Einverstanden. 

Preßbaum,  Pfarrkirche,  Einrichtung.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  verfügt,  daß  mit  der  Demolierung 
der  alten  Kirche  so  lange  zugewartet  werde,  bis  für  die 
entsprechende  Unterbringung  der  von  der  Z.  K.  als  er- 
haltenswert  bezeichneten  Einrichtungsstücke  (Hochaltar, 
Kanzel,  zwei  geschnitzte  Rahmen  mit  figuralem  Schmucke, 
Statuen  der  Hl.  Sebastian  und  Rochus)  gesorgt  wurde. 

Raabs,  Roland-Pranger.]  Die  Gemeinde  hat  die 
Absicht,  das  Fragment  (Fig.  2)  restaurieren  und  ergänzen 
zu  lassen.  Da  eine  derartige  Restaurierung  einer  vollkom- 
menen Neuherstellung  beinahe  gleichkäme,  empfiehlt  die 
Z.  K.,  das  Frasjment  im  Stadtmuseum  aufzubewahren  und 
einen  neuen  Roland  nach  dem  Muster  des  alten  herstellen 
zu  lassen. 

Rossatz,  Funde.]  Konserv.  Kkrschbaumer  berichtet, 
daß  am  28.  November  v.  J.  in  der  Nähe  des  Friedhofes  auf 
dem  Acker  des  Franz  Weiß  bei  Anlage  eines  Weingartens 
^:^  tu  tief  fünf  menschliche  Skelette  in  hockender  Stellung 
und  zwei  Tongefäße  gefunden  wurden.  Die  /.  K.  pflegt 
weitere  Erhebungen. 

Schall aburg,  Schloßhof.]  Das  k.  k.  Ministerium  f. 
K  u.  U.  bewilligt  zur  Restaurierung  des  Schloßhofes  einen 
staatlichen  Beitrag  von  8000  K  unter  der  Bedingung,  daß 
die  Restaurierung  nach  dem  von  der  Z.  K.  festgesetzten 
Programme  in  steter  Fühlung  mit  dem  berufenen  Konser- 
vator erfolge;  daß  in  rechtskräftiger  Weise  festgestellt 
werde,  daß  an  den  restaurierten  Teilen  in  aller  Hinkunft 
Veränderungen  nur  mit  Bewilligung  des  k.  k.  Ministeriums 
i.  K.  u.  U.  vorgenommen  und  daß  die  Besichtigung  des 
Schloßhofes  durch  das  Publikum  wenigstens  in  beschränkter 
Weise  unentgeltlich  gestattet  werde. 


17 


Tätigkeitsbericht 


i8 


Klein-Zwettl,  Filialkirche.]  Konserv.  Hämmert, 
berichtet,  daß  der  Turm  neu  gedeckt,  die  morschen  Balken 
des  hölzernen  Schaftes  ausgebessert,  die  Dachungen,  die 
Sakristei  und  das  hölzerne  Vorhaus  beim  Haupteingange 
instand  gesetzt  wurden. 

Konservator  Giannoni,  Archivbereisung.]  Der 
Konservator    berichtet    über    die  Bereisung  nachstehender 
Archive:    1.  Ebenfurth:    Das    ansehnliche  Archiv   der    ehe- 
maligen   Herrschaft    ist    in    einem    gewölbten    Räume    des 
Schlosses   gut  untergebracht   und  wohlgeordnet.     Die    Be- 
stände gehen  zum  kleineren  Teile  in  das  XVI.  und  XVII. Jh. 
zurück,    in   der  Hauptsache   stammen   sie   aus  dem  XVIIl. 
und  XIX.  Jh.  Zu  erwähnen  ist  ein  Urbar  von  1634  und  ein 
trefflich  angelegtes  Normalienbuch    1780—1848.     Das  Ge- 
meindearchiv ist  sorgfältig  verwahrt.  Außer  einigen  Akten 
des  XVII.— XIX.  Jh.  ist  eine  Abschrift  des  Urbars  von  1558, 
des  Urbariums  und  Grundbuches  über  die  Herrschaft  Eben- 
furth von    1644,    ein    Privilegium    Kaiser    Leopolds  I.    von 
1678,  ein  Geschäftsprotokoll  von  1764—1848  und  ein  Siegel- 
stempel  des   Stadtsiegels  von   1417  vorhanden.     Im   Pfarr- 
archive sind  die  Matriken  von  1784,  ein  Faszikel  Stiftsbriefe 
und   ein    Stiftsbriefverzeichnis    mit    Abschriften    derselben 
von  1714  if.,  Rechnungsbücher  des  Maltheserordens  aus  dem 
XVII.  und  XVIII.  Jh.  und  eine  1804  angelegte  und  bis  zum 
heutigen  Tage  fortgeführte  Chronik  der  Pfarre  vorhanden. 
2.  Pottendorf:  Die  Gemeinde  besitzt  keine  vor  1849  zurück- 
liegende Archivalien.    3.  Traiskirchen:  Die  Marktgemeinde 
hat  ihre  auf  dem  Dachboden   des  Rathauses  aufbewahrten 
Schriften    im  Jahre   1859   durch  Brand   verloren.     Erhalten 
blieben:  Ratsprotokolle   4  Bände   aus    den  Jahren  1631   bis 
1654  und  1684—1784;    Inventur-,  Testament-  und  Vertrags- 
bücher, 2  Bände,  der  erste  1616  beginnend  mit  Eintragungen 
bis    1646,    der    zweite,    1648    angelegt,    bis    1746  reichend; 
Stammbuch  des   Stiftes  Melk  der  Herrschaft  Traiskirchen 
aus  der  Zeit  zwischen  1752—1762;  im  selben  Bande  folgen 
ein    neues    Banntaiding  von    1828,    ferner    Juramente    der 
Marktfunktionäre,  Verzeichnisse  der  Richter-  und  Rats  wahlen 
von    1764—1867;    Grundbuch  von    1663    mit   Gewährsüber- 
tragungen  ah  1571;  Überländ.  Grundbuch  der  Augustiner- 
Realitäten    mit    abschriftlichen    Eintragungen    ab   1758    im 
Gewährsbuch ;  Verhandlungen   über  Steuerrückstände   und 
Guthaben   anläßlich  des  Nachlasses  des    repartierten  Kon- 
tribütionales    der   Bürgerschaft    für    1748;    Korrespondenz- 
und  Expeditionsprotokoll   1722—1777,    mit  Abschriften  der 
Hinläufe  und  Ausläufe;    Subrepartitionsbuch   über  die   bei 
der  Marktgemeinde   verteilten   Gemeindegründe   von    1788 
bis    1824,    mit    einer    Burgfriedensgrenzbeschreibung    von 
1787;    Grenzbeschreibung   des  Marktes  von    1818;    Körner- 
marktpreis    nebst    Wochenmarktrecht- Entrichtungstabelle, 
2   Bände,   von    1791  —  1795    und    1795-1800;    Protokollbucli 
ül)er  die  Agenden  der  Zimentierungsstation  in  Traiskirchen 
1788-1808;  Index  und  Repertorium  der  k.  k.  Patente  und 
Verordnungen   im   Rathause   zu  Traiskirchen  von    1600  bis 
1808;  Protokoll  über  verschiedene  Anmerkungen  von  Zah- 
lungen 1802—1808;  ProtocoUum  kurrendorum   seu  decreto- 
rum  venerabilis  archiepiscopalis  Consistorii  Viennensis  pro 
benelicio    simplici    ad   sanctum   Nicolaum    in   Traiskirchen 

Mitteilunffon  der  k.  k.  Zentral-Kommission   iQo8 


ab  anno  1763,  enthält  einen  historischen  Exkurs  über  dieses 
Benefizium  und  lokalgeschichtlich  belangreiche  chronika- 
lische Aufzeichnungen  bis  1869  nebst  einem  Register; 
Rechnungsbücher  der  Schützenlade,  2  Bände,  1772—1783 
und  1794  —  1809;  ein  1823  angelegtes  Gedenkbuch  der 
bürgerlichen  Schiel.«tätte  enthält  nur  zwei  Seiten  Einleitung, 
die  auf  das  XVI.  Jh  Bezug  nimmt;  Pachtleithner'scher 
Messenstiftsbrief  1751;  Körner-  und  Viktualien-Wochen- 
marktsprivilegium  Kaiser  Leopold  II.  1791;  dessen  Bestä- 
tigung  durch   Kaiser   Franz  U.  1793;    Lehrbrief  1730.    Das 


Fig. 


Raabs,   Rolantls-Pran"er 


Pfarrarchiv  bewahrt  die  Tauf-,  Trauungs-  und  Sterbeproto- 
kolle von  Traiskirchen  von  1662  an,  jene  der  Filialen  in 
Möllersdorf  und  Wienersdorf  ab  1785;  außerdem  befinden 
sich  hier  ungeordnet  Akten,  zumeist  Kirchenrechnungen 
und  Armeninstitutsrechnungen  des  XVIII.  und  XIX.  Jhs. 
und  Trauungsakten  tles  XI.X.  Jhs.  4.  Gutenstein:  Die  Ord- 
nung des  (Serviten-)Klosterarchives  wurde  vor  kurzem  be- 
gonnen. Es  entiiält  eine  Sammlung  der  Herrschaft  Guten- 
stein von  1597  ni  einer  .Abschrift  des  XVII.  Jhs.;  eine  kurze 
Familiengeschichte  der  Grafen  von  Hoyos  1826;  Archivalien, 
das  Kloster  betreffend,  bis  ins  |ahr  1674  zurückreichend, 
und  auf  die  Pfarre  bezügliche  Archivalien  bis  zum  Jahre 
16b5.  Beim  Pfarramti-  belinden  sich  die  Pfarrmatriken  ab 
1619  und  in  fortlaufender  Reihe  bis  zur  Gegenwart  die 
Tauf-,  Trauungs-  und  SterbeprotokoUc  von   1679  an.     Die 


19 


Tätigkeitsbericht 


20 


Archivalien  der  Herrschaft  Gutenstein  befinden  sich  im 
Archive  des  Grafen  Hoyos  in  Hörn.  Die  Marktgemeinde 
bewahrt  ein  Marktprivileg  Herzog  Rudolfs  IV.  von  1362, 
ein  Banntaiding  des  Marktes  vom  Ende  des  XV'.  Jhs.,  eine 
neuere  Abschrift  des  Banntaidings  und  zwei  Urkunden  für 
Gutenstein,  nämlich  des  obigen  Marktprivilegs  und  einer 
Urkunde  Herzog  Friedrich  IH.  von  1321.  Das  Grundbuchs- 
amt  des  Bezirksgerichtes  besitzt  Inventurs-,  Kauf-  und 
Heiratsprotokolle  der  Herrschaft  Gutenstein  aus  der  Zeit 
von  1772—1850,  Grundbücher  der  Herrschaft  Gutenstein 
1629—1851,  der  Herrschaft  Hernstein  1765—1850,  der  Pfarre 
Schwarzau  1762—1834,  von  Gainfahrn  1665—1751.  Im 
Privatbesitze  befinden  sich  Zunftarchivalien  der  Lein-  und 
Barchentweberzeche  in  der  Grafschaft  Gutenstein  (Gesellen- 
ordnung 1635,  Knappen- Artikelbrief,  kollationierte  Abschrift 
von  1644,  eines  Patentes  Kaiser  Ferdinand  HI.  von  1643). 
5.  Guntramsdorf;  Die  Archivalien  der  Herrschaft  befinden 
sich  teils  im  Stifte  Melk,  teils  in  Ebenfurth.  Das  Markt- 
gemeindearchiv enthält  außer  vereinzelten  Akten  des 
XVni.Jhs.,  ein  Markt-  oder  Protokollbuch  1618  beginnend, 
ein  zweites,  welches  mit  dem  Jahre  1667  einsetzt  und  mit 
seinen  Abhandlungen,  Inventuren  bis  1705  reicht,  ein  Testa- 
mentsbuch 1706—1741;  ein  Protokollbuch  von  1665,  ein 
Waisenbuch  von  1684,  Ratsprotokolle  von  1732  mit  neueren 
Eintragungen,  die  für  die  Ortschronik  in  Betracht  kommen, 
ein  Bestätigungslibell  Kaiser  Leopoldsl.  von  1690  über  das 
Marktrecht  und  Banntaiding  und  eine  Bestätigung  dieses 
Libells  durch  Kaiser  Karl  VI.  von  1731.  Das  Pfarrarchiv 
besitzt  Tauf-,  Trauungs-  und  Sterbeprotokolle  lückenlos 
von  1740,  jetzt  in  einem  Gedenkbuche  fortgesetzt,  ein 
Stiftungsprotokoll,  1755  beginnend,  einen  Generalstiftsbrief 
von  1766  und  Akten  des  XIX.  Jhs.  6.  Maria-Enzersdorf: 
Die  Gemeinde  besitzt  keine  vor  das  Jahr  1870  zurück- 
reichende Schriften.  Die  Pfarre  bewahrt  Tauf-,  Trauungs- 
und Sterbeprotokolle,  Akten  und  Stiftsbriefe  ab  1784.  Das 
Franziskanerkloster  besitzt  außer  einer  späten  Hauschronik 
keine  Archivalien. 

Konservator  Starzer,  Tätigkeitsbericht.]  Der 
Konservator  hat  die  Archive  des  Gerichtsbezirkes  Neu- 
lengbach besucht  und  hierbei  konstatiert,  daß  mit  Aus- 
nahme der  Gemeinde  Neulengbach  nicht  eine  Gemeinde 
auch  nur  die  Anfänge  eines  Gemeindearchivs  aufzuweisen 
habe.  In  Neulengbach  wird  das  Archiv  in  einem  im  allge- 
meinen entsprechenden  Räume  verwahrt.  Die  Archivalien 
(älteste  Urkunde  Wappenbrief  Ferdinands  I.  von  1535) 
reichen  bis  in  die  Mitte  des  XVI.  Jhs.  zurück.  Was  die 
Pfarrarchive  anbelangt,  so  sind  in  Altlengbach  die  Matriken 
in  einem  trockenen,  gewölbten  Zimmer  untergebracht;  die 
Taufraatriken  beginnen  mit  1690,  die  Totenprotokolle  1653, 
die  Eheregister  1738.  Ein  Pfarrgedenkbuch  wird  seit  1738 
geführt;  außerdem  ist  ein  Grundbuch  von  1664—1680  vor- 
handen. Das  Pfarrarchiv  in  Anzljach  wird  in  zwei  Kästen 
der  Pfarrkanzlei  verwahrt.  Die  Archivalien  reichen  bis  ins 
XV.  Jh.  zurück.  Die  Taufbücher  beginnen  mit  1722,  die 
Trauungs-  und  Sterbeprotokolle  mit  1784,  das  Pfarrgedenk- 
buch mit  1864.  In  Asperhofen  beginnen  die  Matriken  mit 
1647,  in  Johannesberg  die  Matriken  und  das  Gedenkbuch 


mit  1785.  Das  Archiv  der  Herrschaft  Neulengbach  wurde 
nach  Wien  überführt  und  zum  Teile  dem  Liechtenstein- 
schen  Archive  einverleibt,  zum  Teile  im  k.  k.  Archiv  für 
Niederösterreich  deponiert. 


Über-Österceich 

Linz,  Landesarchiv,  Tätigkeit  1906.J  Es  gelang, 
den  in  Spital  am  Pyhrn  zurückgebliebenen  Hauptteil  des 
ehemaligen  Klosterarchivs  (98  Urkunilen.  651  Bände  Akten 
und  197  Handschriften)  dem  Landesarchive  einzuverleilteii, 
so  daß  dieses  nunmehr  das  ganze  wertvolle,  ziemlich  voll- 
ständig erhaltene  Archiv  besitzt.  Weiter  wurden  die 
Kommunalarchive  von  Struden  und  Aurolzmünster  erwor- 
ben. Struden  enthält  an  nennenswerten  Stücken  nur  das 
Urbar  von  Struden  und  Heßgang  des  X\T.  Jhs.,  Aurolz- 
münster außer  den  mit  einzelnen  Lücken  von  1588  bis  ins 
XIX.  Jh.  reichenden  Marktrechnungen  die  zirka  1560  er- 
lassene Marktordnung  mit  allen  darauf  bezugnehmenden 
Akten.  Käuflich  erworben  wurden  das  Urbar  von  Weyer- 
egg  am  Attersee  (zirka  1617),  das  Handwerksbiich  der 
Schuhmacher  in  Freistadt  (1617),  die  Handwerksordnung 
der  Leinweber  in  Schwertberg  (1653),  der  Huf-Hammer- 
schmiede und  Wagner  der  Herrschaft  Windegg  (1676,  1697). 
Die  Handbibliothek  des  Archivs  erfuhr  eine  ansehnliche 
Vermehrung. 

Die  Gemeindearchive  von  Linz,  Schärding,  Grein, 
Schenkenfelden,  .Sarmingstein,  S.Nikola,  Struden  und  Aurolz- 
münster wurden  besichtigt.  Mit  Ausnahme  des  Stadtarchivs 
von  Schärding  war  der  Befund  wenig  erfreulich. 

Auerbach  am  Inn,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  genehmigt  die  Neuherstellung  eines 
Orgelchores  unter  der  Bedingung,  daß  die  einfach,  aber 
geschmackvoll  bemalte  alte  Brüstung  in  der  Kirche  ent- 
sprechend aufbewahrt  und  das  Geländer  der  Treppe  zum 
Chor  der  neuen  Musikchorbrüstung  formell  angepaßt  wird. 
Für  diese  Arbeiten  wird  ein  Betrag  von  500  K  als  Subven- 
tion bewilligt. 

Die  weiter  beabsichtigten  Herstellungen  sind  bis  zum 
Vorhandensein  der  von  den  lokalen  Faktoren  aufzubringen- 
den Mittel  zu  verschieben.  Bei  diesen  Arbeiten  ist  auf  die 
Erhaltung  der  gotischen  Rücklehne  der  letzten  Bankreihe 
zu  dringen.  Endlich  ist  das  Programm  auf  die  Entfeuch- 
tung der  Kirche  auszudehnen,  welche  durch  die  Abgrabung 
des  Terrains  um  die  Kirche  und  die  Freilegung  des  Mauer- 
sockels zu  erreichen  wäre. 

Geinberg,  Pfarrkirche,  Grabsteine.]  Konserv. 
MiiiNDi.  berichtet,  daß  die  im  Fußboden  liegenden  Grab- 
steine der  Herren  von  Ahaim  gehoben  und  an  den  Kirchen- 
wänden aufgestellt  werden. 

Losenstein,  Böschungsmauern  der  Straße.] 
Konserv.  Schmidei.  berichtet,  daß  gelegentlich  der  Aus- 
besserung der  Straße  die  aus  dem  Jahre  1627  stammenden 
Böschungsmauern  mit  den  malerisch  wirkenden  Brüstungen 
durch  Betonstander  mit  hölzernen  Querstangen  ersetzt  wer- 


21 


Tätigkeitsbericht 


den  sollen,  und  daß  er  sich  im  Einverständnisse  init  den 
lokalen  Faktoren  für  die  Erhaltung  der  alten  Mauer  ver- 
wendet habe. 

Mauthausen,  Karner,  Malereien.]  Der  General- 
konservator teilt  mit,  daß  die  Bloßlegung  und  Sicherung 
der  Malereien  in  entsprechender  Weise  durchgeführt  wurde. 
Die  BlofJlegung  förderte  nicht  viel  neue  Darstellungen  zu- 
tage, da  der  Wandzustand  die  Zerstörung  der  Szenen  be- 
schleunigt hat  und  die  Decke  mit  Ausnahme  der  auf 
dunklem  Grunde  stehenden  Goldsterne  ungeschmückt 
blieb.  Die  Dekoration  der  Altarnische  und  der  sie  um- 
rahmenden Wand  ist  in  ihrer  ganzen  Geschlossenheit  er- 
halten; in  dem  vertünchten  7.  Medaillon  fand  sich  nicht 
wie  in  den  übrigen  6  eine  Taube,  sondern  das  Lamm  mit 
der  Kreuzesfahne;  rechts  trat  eine  Heiligengruppe,  darüber 
ein  Drache  mit  einer  selir  rudimentär  erhaltenen  Darstel- 
lung des  hl.  Michael,  über  dem  linken  Fenster  die  Bemalung 
der  Rippen  und  anderer  Architekturteile  zutage.  Um  die 
Ausmalung  der  Altarnische  zur  Geltung  zu  bringen, 
wurde  der  die  Apsisnische  vorn  abschließende  Bogen 
entfernt. 

Steyr,  Grabplatte.]  Korresp.  Kautsch  berichtet,  daß 
im  Sudhause  der  bürgerlichen  Aktienbrauerei  eine  als 
Pflaster  verwendete  Grabplatte  des  Sigmund  Traindt,  der 
in  Steyr  Ende  des  XV.Jhs.  eine  große  Rolle  spielte,  auf- 
gefunden und  dem  städtischen  Museum  übergeben  wurde. 
Sie  stammt  aus  dem  Jahre  1492  und  zeigt  neben  einer 
gotischen  Minuskelinschrift  das  Wappen  der  Familie  Traindt 
nebst  einem  zweiten  Wappen,  wahrscheinlich  dem  seiner 
Ehefrau. 

Wels,  Ledererturm.]  Konserv.  Benak  berichtet, 
daß  die  Restaurierung  des  Turmes  in  einwandfreier  Weise 
unter  tunlicher  Wiederverwendung  des  alten  Materiales, 
namentlich  der  Bedachung,  erfolgte,  so  daß  die  Außen- 
erscheinung des  Turmes  und  seiner  Umgebung  unverändert 
blieb.  Die  Z.  K.  beantragt  die  Flüssigmachung  der  hierfür 
bewilligten  Staatssubvention. 


Salzburg 

Salzburg,  Kegulierungsplan.]  In  genereller  Weise 
präzisiert  die  Z.  K.  ihren  Standpunkt  dahin,  daß  der  alter- 
tümliche Charakter  der  weit  über  die  Grenzen  Österreichs 
hinaus  viel  bewunderten  und  kunsthistorisch  eminent  wich- 
tigen Altstadt  unter  allen  Umständen  und  mit  allen  Mitteln 
für  die  weitere  Zukunft  gewahrt  werden  muß.  Sie  würde 
daher  gegen  Änderungen  im  Bilde  der  einzelnen  Plätze, 
Straßen  und  Gassen,  welche  nicht  unliedingt  zwingender 
Natur  sind,  die  entschiedenste  Stellung  um  so  mehr  ein- 
nehmen, als  gleichzeitig  mit  der  Regulierung  eine  Steuer- 
befreiung für  Umbauten  angestrebt  wird,  demnach  eine 
sehr  bedeutende  Prämie  für  letztere  geboten  werden  soll, 
wodurch  einmal  bewilligte  Regulierungen  um  so  sicherer 
und  rascher  erfolgen  werden.  Es  ist  deshalb  um  so  mehr 
geboten,  daß  die  in  Hinsicht  der  nach  vieljähriger  Beob- 
achtung notwendigen  Verbesserungen    des  Verkehres   und 


der  sanitären  Verhältnisse  vorzuschlagenden  Änderungen 
nach  Möglichkeit  auf  das  allergeringste  Maß  beschränkt 
werden  und  lediglich  von  diesem  Gesichtspunkte  aus  zur 
Durchführung  gelangen.  Die  Regulierung  darf  also  nicht 
gleichzeitig  den  Zweck  verfolgen,  auch  eine  größere 
Regelmäßigkeit  der  jetzt  vielfach  so  malerischen  Plätze 
und  Straßen  oder  vermeintliche  Verschönerungen  zu  er- 
zielen. Schließlich  werden  Garantien  dafür  geboten  werden 
müssen,  daß  sich  alle  Um-  und  Neubauten  in  ihrem  Äußern 
dem  überlieferten  Bautypus  der  Umgebung  akkommodieren 
und  den  jedesmaligen  Verhältnissen  entsprechend  unter- 
ordnen. 

Salzburg,  Reklameschilder.]  Wie  Konserv.  Roms- 
TORFER  berichtet,  hat  der  Gemeinderat  den  Rekurs  einiger 
Hausbesitzer  der  Steingasse  gegen  den  Auftrag,  die  das 
Straßenbild  verunzierenden  Reklameaufschriften  (Kunerol, 
Ceres,  Touristen)  zu  beseitigen,  abgelehnt  und  die  Erwar- 
tung ausgesprochen,  daß  das  Gemeindeamt  in  dieser  Aktion 
zum  Schutze  des  Straßenbildes  fortfahre. 

Die  Stadtgemeindevorstehung  hat  unterm  6.  Dezember 
1907  folgende,  vom  Standpunkte  der  Denkmalpflege  höchst 
erfreuliche  und  nachahmenswerte  Kundmachung  erscheinen 
lassen:  „In  neuester  Zeit  mehren  sich  die  Fälle,  in  welchen 
auf  Häusern  im  Gebiete  der  Stadt  Salzburg  Aufschriften 
und  Tafeln  zu  Reklamezwecken  angebracht  werden,  welche 
sehr  häufig  nicht  nur  auf  das  betreffende  Objekt  selbst, 
sondern  auch  auf  dessen  Umgebung  beziehungsweise  das 
Stadtbild  äußerst  störend,  ja  geradezu  verunstaltend  wirken 
und  einer  einschneidenden  Veränderung  der  von  der  Straße 
aus  sichtbaren  Fassade  gleichkommen. 

Gemäß  §  10,  Punkt  li  der  Bauordnung  für  die  Landes- 
hauptstadt Salzburg  bedarf  nun  jede  Veränderung  der 
von  der  Straße  aus  sichtbaren  Fassaden  ausdrücklich  einer 
besonderen  behördlichen  Bewilligung. 

Die  Anbringung  derartiger  Maueraufschriften  ohne 
vorherige  h.  a.  Genehmigung  begründet  daher  eine 
Übertretung  der  vorangeführten  Gesetzesbestimmung  und 
muß  an  dem  betreffenden  Hausbesitzer  strafweise  geahndet, 
überdies  aber  auch  die  Entfernung  der  bezüglichen  Auf- 
schrift verfügt  werden." 

Salzburg,  Aiglhof,  Bogensteinc.]  Konserv. 
RoMSTORFER  berichtet,  daß  die  zwölf  in  der  Gartenmauer  des 
Aiglhofes  eingemauerten  Bogensteine,  welche  mit  den  an 
zwei  anderen  Stellen  vorhandenen  Resten  (7  Kaiserstatuen 
bereits  im  Salzburger  Museum  und  2  im  Kirchhofe  von 
Aigen  eingemauerten  Steinen)  einem  Grabdenkmale  ange- 
hören, das  Kaiser  Maximilian  I.  für  die  Kaisergruft  im 
Dome  zu  Speyer  beim  Salzburger  Bildhauer  Hans  Valkenauer 
bestellt  hatte,  mit  diesen  Resten  vereinigt  und  als  ge- 
schlossene architektonisch-skulpturale  .Anlage  im  Salzburger 
Museum  aufgestellt  werden  sollen.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere 
Erhebungen. 

Tamsweg,  Lintschinger  Kreuz.]  Da  die  Konser- 
vierungsarbeiten   in    entsprechender   Weise    durchgeführt 


23 


Tätigkeitsbericht 


24 


wurden,    bewilligt    die    Z.  K,    hierfür    eint-    Subvention    im 
aufgelaufenen  Kostenbetrage  von  rund  50  A'. 

Schlesien 

Wirbitz,  Holzkirche.]  Es  steht  in  Absicht,  die  zu 
kleine  und  baufällige  Kirche  durch  einen  Neubau  zu  er- 
setzen. Nach  dem  derzeit  feststehenden  Tatbestand  ist  ein 
anderer  geeigneter  Platz  für  einen  Neubau  nicht  ausfindig 
zu  machen  und  entbehrt  weiter  die  Kirche  irgend  welcher 
architektonischer  Details,  die  ihre  l'>haltung  vom  h.  a.  Stand- 
punkte anstrebenswert  erscheinen  beiden;  das  einzig  wert- 
volle Stück  der  Einrichtung,  eine  angeblich  aus  dem 
XIV.  |h.  stammende  Kanzel,  soll  in  den  Neubau  übertragen 
werden.  Mittlerweile  hat  sich  in  lokalen  Kreisen  eine  leb- 
hafte Agitation  für  Erhaltung  des  stimmungsvollen  Baues 
geltend  gemacht,  welche  die  7..  K.  veranlaßt  zu  erheben, 
ob  und  unter  welchen  Voraussetzungen  sich  die  Erhaltung 
der  Kirche  durchführen  ließe. 


Steiermark 

Graz,  St.  Leonhards-Friedhof,  Grabmal.]  Kon- 
serv.  Graus  berichtet,  daß  an  der  Westwand  durch  Ent- 
fernung einer  alten  Schriftplatte  ein  nischenartig  gewölbter 
Raum  freigelegt  worden  ist,  der  ein  flott  gemaltes  Bild, 
anscheinend  eine  hl.  Theresia  (Fig.  3)  enthält.  Die  Inter- 
vention der  Z.  K.  kam  zu  spät.  Das  Denkmal  wurde  zum 
Zwecke  der  .\ufrichtung  eines  neuen  Grabsteines  zerstört. 

Celovnik,  Filialkirche  zum  heil.  Geist.]  Wie 
Konserv.  Wist  berichtet,  wurden  die  Wandgemälde  des 
Presbyteriums,  welche  ein  charakteristisches  Beispiel  für 
die  Ausmalung  einer  slowenischen  Landkirche  in  gotischer 
Zeit  bot,  im  Jahre  1903,  ohne  Vorwissen  der  Kirchenvor- 
stehung  überweißt.  Der  Konservator  regt  die  Bloßlegung 
dieser  Malerei  an.    Die  Z.  K.   pflegt  weitere  Erhebungen. 

Eisenerz,  Erzberg,  Kreuz.]  In  den  Lokalblättern 
wurde  in  abfälliger  Weise  besprochen,  daß  das  im  Jahre  1823 
vom  Erzherzog  Johann  auf  der  Krzbergspitze  errichtete 
Kreuz  entfernt  wurde.  Wie  die  gepflogenen  Erhebungen 
ergaben,  war  mit  der  durchgeführten  Anlage  der  dreißig- 
sten und  letzten  (obersten)  Etage  des  Erzberges  für  den 
Abbau  die  Entfernung  des  Kreuzes  unvermeidlich  geworden, 
wollte  man  nicht  den  ohnehin  so  lange  verzögerten  Betrieb 
der  oberen  Erzbergetagen  und  damit  in  naher  Zeit  den 
regelmäßigen  Fortgang  aller  unterhalb  befindlichen  Etagen 
des  gesamten  Erzberges  verzögern  oder  ganz  einstellen. 
Das  Kreuz  wurde  in  unveränderter  Weise  an  einem  von 
Bäumen  umgebenen  Platze  in  Wismat  aufgestellt,  der  eine 
würdige  Umgebung  durch  Anlage  von  Ziersträuchern  und 
Blumtnljeeten  erhalten  wird,  es  soll  damit  ein  Ort  der  Er- 
liauung  für  die  am  Erzberge  arbeitenden  und  bedienstcten 
Personen  geschaffen  werden.  Wenn  die  Z.  K.  auch  bedauern 
muß,  daß  ein  Wahrzeichen  der  Eisenerzer  Gegend  von 
seinem  Standort  entfernt  werden  mußte,  so  muß  ander- 
seits zugegeben  werden,  daß  die  der  Erhaltung  des  Kreuzes 


am  ursprünglichen  Platz  entgegenstehenden  Interessen  so 
triftige  und  unal)weisliche  sind,  daß  sich  die  Z.  K.  im 
vorliegenden  Falle  mit  dem  getroffenen  Arrangement, 
welches  ja  die  Erhaltung  des  Objektes  an  und  für  sich  in 
einer  würdigen  Weise  verbürgt,  begnügen  muß.  Sie  spricht 
den  Wunsch  aus,  daß  am  Kreuze  oder  neben  demselben 
i'iue  dauerhafte  Inschrift  angebracht  werde,  in  welcher  an 
die  einstige  Bestimmung  des  Kreuzes  erinnert  wird. 

St.  Michael  ob  Praßberg,  Pfarrkirche.]  Gegen 
die  durchgeführte  Innenbemalung  erhebt  die  Z.  K.  keine 
I'.inwendiuig. 

Peru  egg,  Filialkirche.]  Nach  einem  Berichte  des 
Konserv.  Graus,  vvunlen  die  Kestaurierungsarbeiten  in  der 
veranschlagten  Weise  zum  großen  Teile  durchgeführt.  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  K.  ordnet  die  Flüssigmachung 
der  ersten  Rate  ])ei  1000  K  der  bewilligten  Staatssub- 
vention an. 

.St.  Veit  bei  Grobelno,  Pfarrkirche.]  Die  aus  dem 
Jahre  1673  stammende  Kirche  ist  zu  klein  und  mit  Bau- 
schäden behaftet.  Ein  Neubau  der  Kirche  ist  in  Aussicht 
genommen,  wobei  der  Turm  erhalten  bleiben  soll.  Konserv. 
Wist  bezeichnet  die  alte  Kirche  als  architektoniseh  unbe- 
deutend und  empfiehlt  im  Hinblick  auf  das  nachgewiesene 
Kultusbedürlnis  und  die  Baufälligkeit  die  Zustimmung  zur 
Demolierung  unter  der  Bedingung  zu  geben,  daß  von  der 
sonst  ganz  belanglosen  Ausstattung  die  St.  Veitsstatue  und 
ein  gotischer  Luster  erhalten  bleibe  und  in  das  Innere  der 
Kirche  übertragen  werde.    Einverstanden. 

Tirol 

Galtür,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.K.u.L^. 
bewilligt  für  die  Restaurierung  eine  Subvention  1000  K 
unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  auf  das  vom  Konserv. 
Deininger  aufgestellte  Programm  (Entfeuchtung,  Behebung 
der  durch  Feuchtigkeit  entstandenen  .Schäden,  Rekonstruk- 
tion des  Holzfußbodens  an  der  Nordseite)  beschränkt  bleiben 
und  im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  und  ihrem  be- 
rufenen Konservator  durchgeführt  werden. 

Hochgallmig,  Pfarrkirclie.|  Konserv.  Dei.ninger 
berichtet,  daß  die  Schindelverdachungen  der  Kirche  und 
des  Turmes  schadhaft  sind  und  daß  im  Hinblicke  auf  die 
Feuersgefahr,  welche  durch  die  nahestehenden,  größtenteils 
aus  Holz  konstruierten  Bauernhäuser  noch  vermehrt  wird, 
eine  Eindeckung  mit  natürlichem  Schiefer  in  Aussicht  ge- 
nommen ist.  Einverstanden. 

Innichen, Stiftsarchiv.]  Konserv.  Walter  berichtet, 
dal.^  die  Arbeiten  zur  Ordnung  des  Stiftsarchives  abge- 
schlossen wurden. 

Pettneu  am  .Arlberge,  Pfarrkirche,  \\'and- 
m alere ien.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die 
Flüssigmachung  der  für  die  Restaurierung  der  Malereien 
bewilligten  Subventimi  von   1300  A'  an. 

Plans,  Marj^areteukirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.K.u.U.ordnetdieFlüssigmachungder  für  bauliche  Herstel- 
lungen Ijewilligten  Subvention  von  463  Ä'an.  Die  Z.  K' empfiehlt 


25 


Tätigkeitsbericht 


20 


die  vom  Konserv.  Deininger  weiters  beantragten  Arbeiten 
(Entfernung  des  durch  Feuchtigkeit  zerstörten  Wandputzes 
an  der  nördlichen  Innenwand  und  Neuverputz  derselben 
unter  Anwendung  eines  Isoliermittels,  Einmauerung  zweier 
im  Fußboden  liefindlichen  Bronzeepitaphien  in  diese  Wand) 
zur  Ausführung. 


Eindringen  der  Niederschlagswässer  gestattet,  ehetunlichst 
ausgebessert  wird. 

Sonnenburg  bei  St.Lorenzen,  Kloster,  Fresko.] 
Das  k.k.  Ministerium  f.  K.u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung 
und  Sicherung  des  an  der  Außenseite  aufgedeckten  Freskos 
eine  Subvention  von  200  A'  unter  der  Bedingung,    daß  die 


P"iy.  3      Ciraz,   Sl.  Lconliards-Friedliof,   (lral)ni:il 


Kiffian,  Kapelle,  Malereien.]  Die  Malereien  wurden 
zum  Teile  von  dei-  anhaftenden  Tünche  befreit.  Die  Fort- 
setzung dieser  .Arbeil,  die  V'erkittung  der  Löcher  und  eine 
Untersuchung  der  Mauern  daraufhin,  ob  sich  unter  älteren 
Vermörtelungen  noch  Fresken  befinden,  ist  in  Aussicht  ge- 
nommen. Die  Z.  K.  erklärt  sich  hiermit  einverstanden  und 
empfiehlt    weiter,    daß   das  schadhafte  Dach,    welches   ein 


.arbeiten  im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  Iv.  und  deren 
berufenem  Konservator  durchgeführt  werden. 

Trient,  Castello  del  buon  Consiglio.]  Gegen 
die  vom  Konserv.  Sandonna  beantragte  Art  der  Eindeckung 
von  stark  geneigten  Nebendächern  des  Kastells  (Auflegung 
von  Hohlziegeln  auf  Lattengitter)  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung. 


27 


Titigkeibbericht 


28 


Vorarlberg 

Bürserberg,  Pfarrkirche.]  Wie  Konserv.  Kleiner 
berichtet,  wurden  folgende  Arbeiten  durchgeführt:  Die 
barocken  Altäre  wurden  in  entsprechender  Weise  neu  ge- 
faßt, einzelne  auf  dem  Dachboden  aufbewahrte  Teile  des 
Hochaltars  wtirden  in  der  ursprünglichen  Weise  verwendet, 
das  seinerzeit  vermauerte  Glorienloch  über  diesem  Altare 
wieder  ausgebrochen  und  mit  gelben  Glasscheiben  ver- 
sehen. Das  Innere  wurde  zum  Teile  neu  bemalt;  die  Neu- 
lackierung  und  Neubemalung  der  geschnitzten  Kirchen- 
stühle ist  zu  bemängeln. 


Hirschegg  (Gemeinde  Mittelberg),  Kirche.] 
Konserv.  Kleiner  berichtet:  Die  Kirche  wurde  neu  aus- 
gemalt, einige  Bilder  entfernt,  die  Stationsbilder  gereinigt, 
die  Altäre  neu  gefaßt.  Da  der  Bau  aus  dem  beginnenden, 
die  Einrichtung  aus  der  Mitte  des  XVII.  Jh.  stammt,  erhebt 
die  Z.  K.  gegen  die  Arbeiten  keine  Einwendung. 

Hohenbregenz,  Ruin  e.]Dask.k.  Ministerium  f.  K.  u.U. 
bewilligt  zu  den  Restaurierungskosten  eine  Subvention  im 
Höchstbetrage  von  1000  K  unter  der  Bedingung,  daß  die 
Arbeiten  im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  durch- 
jreführt  werden. 


DRUCK  VON  RUDOLF  M.  ROHRER  IN  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.  K.  ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  2 


Februar   i 908 


Der  Personalstand  wird  mit  dem  März-  oder 
Aprilhefte  herausgegeben  werden,  da  einige  wich- 
tige Veränderungen  in  der  Einteilung  von  Kon- 
servatorenbezirken unmittelbar  bevorstehen. 


Publikationen 

Erschienen  ist: 
Kunstgeschichtliches  Jahrbuch   1907,    Heft  3  u.  4. 

Inhalt: 

Hauptblatt:  E.  Tietze-Conrat,  Georg  Kaphael  Donners  Ver- 
hältnis zur  italienischen  Kunst.  —  Wilhelm  Köht.f.r, 
Michelangelos  Schlachtkarton. 

Beiblatt:  Max  DvokAk,  Francesco  Borromini  als  Restaura- 
tor. —  Hans  Tietze,  Das  Kriegsministerium  und  der 
Platz  „Ami  Hof"  in  Wien.  —  Johann  Deininger,  Die 
Überreste  alter  Bemalungen  an  den  Fassaden  der  Bauern- 
häuser in  Tirol  und  Vorarlberg.  —  Paul  Hauser,  Ver- 
zeichnis der  in  den  Jahren  1902 — 1906  in  Österreich  auf- 
gedeckten Wandmalereien.  —  Notizen:  Ein  Memorandum 
der  „Wiener  Bauhütte".  Über  ein  Bild  im  Stifte  Gött- 
weig.  Das  Grabdenkmal  des  Grafen  J.  B.  Verdenberg 
in  der  Michaeierkirche  in  Wien.  Die  Verbauung  des 
Karlsplatzes  in  Wien. 
Ladenpreis  des  fahrganges  20  K,  des  Heftes  10  A'. 

Register  zum  Jahrbuch  1856 — 1861  und  zu  den 
Mitteilungen  1856—1902. 

Heft  2:  Verzeichnis  der  Orte  (erste  Hälfte  Aachen— Meran). 
Ladenpreis  140  K. 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  auf 
Grund  A.  H.  Ermächtigung  den  Hofrat  und  Kanzleidirektor 
in  Seiner  Majestät  Oberstkämmereramte  Wilhelm  Freiherrn 
VON  Weckbkcker  zum  Mitgliede  der  Z.  K.  ernannt  und  ihn 
dem  Präsidenten  zu  seiner  Vertretung  und  Unterstützung 
in  der  Führung  und  Leitung  der  Geschäfte  zur  Verfügung 
gestellt  (26.  Februar  1908,  Z.  486/K.  U.  M.). 

Mitteilungen  ilsr  k.   k.  Zentral-Kommission    loo? 


Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  V.  hat  die 
Resignation  des  Dombaumeisters  Oberbaurates  Julius  Hkr- 
MANN  auf  das  Ehrenamt  eines  Konservators  zur  Kenntnis 
genommen  und  den  Präsidenten  ermächtigt,  demselben  für 
die  in  dieser  Eigenschaft  der  Denkmalpflege  geleisteten 
Dienste  im  Namen  des  Ministeriums  f  K.  u.  U.  den  Dank 
auszusprechen. 

Gleichzeitig  genehmigte  der  Herr  Minister  die  .Zu- 
weisung des  Bezirkes  Wien  I  (einschließlich  des  Stephans- 
domes) an  den  bisherigen  Konservator  IL  Sektion  für  die 
Bezirke  II— XXI  der  Stadt  Wien  Oberbaurat  Juliu.s  Dei- 
ninger und  hat  zum  Konservator  für  Angelegenheiten 
IL  Sektion  für  die  letztgenanten  Bezirke  das  Mitglied  Pro- 
fessor Karl  Mavreder  in  Wien  auf  die  Dauer  von  fünf 
Jahren  ernannt  (2.  Februar  1908,  Z.  310). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  die 
Neueinteilung  der  fünf  bestehenden  Konservatorenbezirke 
IL  Sektion  .Steiermarks  in  sechs  Bezirke  in  der  nach- 
folgenden Weise  genehmigt:  1.  die  politischen  Bezirke 
Gröbming,  Liezen,  Brück  a.  Mur  und  Mürzzuschlag;  2.  die 
politischen  Bezirke  Graz,  Voitsberg,  Leoben,  Judenburg, 
Murau  und  die  Stadt  Graz;  3.  die  politischen  Bezirke 
Feldbach,  Hartberg  und  Weiz;  4.  die  politischen  Bezirke 
Leibnitz  und  Deutsch-Landsberg;  5.  die  politischen  Bezirke 
Luttenberg,  Pettau,  Radkersburg  und  die  Städte  Marburg 
und  Pettau;  und  6.  die  politischen  Bezirke  Cilli,  Gonobitz, 
Rann,  Windischgraz  und  die  Stadt  Cilli; 

und  den  Bezirk  1  dem  Konservator  Johann  Wist, 
Professor  an  der  technischen  Hochschule  in  Graz,  Bezirk  2 
dem  Konservator  Monsignore  Dr.  Johann  Graus  in  Graz, 
Bezirk  3  dem  Konservator  Reg.-Rat  August  Gunoi.t,  Di- 
rektor der  Staatsgewerbeschide  in  Graz  und  Bezirk  5  dem 
Konservator  Hofrat  Dr.  .\rnoli>  von  Lu-schin-Ebengreuth, 
Universitätsprofessor  in  Graz,  zugewiesen,  für  Bezirk  6  den 
Professor  an  der  fürstbischüflichcn  Diüzesanlehranstalt  in 
Marburg  Dr.  Augu.stin  SrEOENäEK  zum  Konservator  11.  Sek- 
tion auf  die  Dauer  von  fünf  Jahren  ernannt.  Wegen  Zu- 
weisung des  Bezirkes  4  wird  einem  .«antrage  der  Z.  K.  ent- 
gegengesehen (17.  Februar  1908,  Z.  2023). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f  K.  u.  U.  hat  n:uh- 
stchende  Konsi-rvatoren  in  ihrem  Ehrenamte  auf  die  Dauer 
von  fünf  Jahren  wiederbestätigt:  In  Böhmen:  Dr.  Jaromtr 
Cri.akowsky,  Universitätsprofessor  >ind  .Archivar  derkrinigl. 


äi 


^Rundschreiben  des  Landesausschusses 


32 


Hauptstadt  Prag  (III.  Sektion);  Johann  Herain,  Ingenieur 
und  Baumeister  in  Prag  (II.);  in  Galizien:  Dr.  Adai.bert 
Ketrzynski,  Direktor  der  Ossolinskisclien  Bibliothek  in  Lem- 
berg  (111);  in  Kärnten:  Odii.o  Franki.,  Religionslehrer  am 
Gymnasium  St.  Paul  (I.);  in  Krain:  Kais.  Rat  Johann  Franke, 
Professor  an  der  Staatsoberrealschule  in  Laibach  (II);  im 
Küstenland:  Heinrich  Maionica.  Leiter  des  Staatsmuseums 
in  Aquileja,  Gymnasialprofessor  in  Triest  (I);  in  Ober- 
Österreich:  Koxrad  Meindi.,  Abt  des  Stiftes  Reichersl)erg  (II.) 
(31.  Januar  1908,  Z.  52070  ex  1907). 

Die  Z.  K.  hat  zu  Korrespondenten  ernannt:  Hofrat 
Adolf  Friedrich,  Professor  an  der  Hochschule  für  Boden- 
kultur in  Wien;  Ignaz  Hofmann,  Militärverwalter  in  Hirten- 
berg bei  Leobersdorf;  Dr.  Johann  KropaCek,  Gymnasial- 
professor in  Königgrätz;  Franz  Skribany,  Redakteur  in 
Mödling,  und  Kari.  Tragau,  Postoberoffizial,  Direktor  des 
Museums  in  Pettau  (7.  Februar  1908). 

Gestorben  ist:  Am  I.März  Oberbaurat  Jui.ius  Hermann, 
Architekt  und  Dombaumeister  zu  St.  Stephan  in  Wien,  welcher 
seit  dem  Jahre  1896  der  Z.  K.  als  Mitglied  angehörte  und 
als  Referent  über  wichtige  Bauangelegenheiten,  namentlich 
über  gotische  und  romanische  Denkmale  fungierte.  Sein 
feines  künstlerisches  Verständnis,  sein  profundes  Wissen 
haben  der  Z.  K.  zum  wesentlichen  Vorteile  gereicht,  welche 
ihrem  viel  zu  früh  verstorbenen,  bestverdienten  Mitgliede 
dauernd  ein  ehrendes  Andenken  bewahren  wird. 

Es  starb  ferner  der  Konservator  l.  Sektion  im  öst- 
lichen Galizien:  Ladisi.aus  Ritter  von  Przvbvslawski,  Guts- 
besitzer in  Lemberg. 


Rundschreiben  des  n.-ö,  Landes- 
ausschusses 

An  die  Herren  Bürgermeister  sämtlicher  Gemeinden 
des  Landes  Niederösterreich 

(Aus  dem  Landesamtsblatte  Nr.  3  des  Jahrganges  4) 

Erfreulicherweise  macht  sich  in  vielen  Gemeinden  des 
Landes  ein  rühmenswerter  Aufschwung  des  historischen 
Sinnes  und  ein  schöner  Wetteifer  in  dem  Wirken  für  die 
Erhaltung  jeglicher  Altertümer  der  Heimat  bemerkbar. 
Die  k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst-  und  historische 
Denkmale  erachtet  es  als  ihre  Pflicht,  zur  Unterstützung 
dieser  Bestrebungen  neuerdings  auf  jene  Punkte  aufmerksam 
zu  machen,  welche  für  eine  richtige  und  wirksame  Alter- 
tumspflege besonders  in  Betracht  kommen. 

Vor  allem  sind  es  die  der  Obhut  der  Gemeinde  an- 
vertrauten öffentlichen  Baudenkmale,  wie  alte  Stadttore, 
Stadtmauern,  Rathaus,  Denksäulen,  öffentliche  Brunnen, 
deren  Erhaltung  der  Gemeinde  obliegt.  Hiebei  kommen 
aber  nicht  allein  diese  Baulichkeiten  selbst  in  Betracht, 
sondern  auch  deren  Umgebung,  die  mit  ihnen  zusammen- 
stimmen soll.  Besonders  ist  dies  hinsichtlich  alter  Stadt- 
und    Marktplatze    für    die    Erhaltung    des    Ortscharakters 


wesentlich.  Hier  können  aber  gut  gemeinte,  jedoch  ohne 
Sachkenntnis  vorgenommene  Restaurierungen  oft  mehr 
schaden  als  nützen,  weshalb  in  dieser  Beziehung  nichts 
ohne  Einholung  des  Rates  der  hiezu  bestellten  Konservatoren 
der  k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst-  und  historische 
Denkmale  vorgekehrt  werden  soll;  ganz  besonders  gilt  dies 
von  Kirchen  und  Kapellen,  auf  deren  Instandhaltung  den 
Gemeinden  ja  häufig  ein  Einfluß  zukommt. 

Ebenso  bilden  die  alten  Urkunden,  Akten  und  Bücher 
der  Gemeinde  (wie  der  gewerblichen  Genossenschaften) 
den  Gegenstand  der  Obsorge  der  Gemeinden.  Sie  stellen 
einen  oft  sehr  wertvollen  Teil  des  GemeindevermOgens 
dar,  indem  auf  ihnen  oft  unerwarteterweise  Rechte  und 
Besitzansprüche  beruhen,  andererseits  sind  sie  wichtig  für 
die  Landes-  und  Ortsgeschichte.  Von  deren  Verhältnissen 
müssen  ebenfalls  die  k.  k.  Konservatoren  Kenntnis  haben 
und  stehen  für  deren  Bestimmung,  Aufbewahrung  und 
Ordnung  den  Gemeindevorständen  jederzeit  mit  Rat  und 
Tat  zur  Seite. 

Aber  auch  die  im  Besitze  der  Privaten  befindlichen 
Altertümer  des  Ortes  sollen  bekannt  und  geschützt  werden. 
Zu  diesem  Zwecke  werden  die  geehrten  Herren  Bürger- 
meister gebeten,  die  nachfolgende  Belehrung  für  die  Be- 
völkerung aus  dem  Amtsblatte  herauszuschreiben  und  als 
Kundmachung  des  Gemeindevorstandes  an  geeigneten 
Stellen  öffentlich  affichieren  zu  lassen.  Die  Namen  und 
.•\dressen  der  für  das  Gebiet  jeder  Bezirkshauptmannschaft 
bestellten  k.  k.  Konservatoren  wären  in  die  Kundmachung 
aus  der  am  Schlüsse  mitfolgenden  Tabelle  derKonservatoren- 
Einteilung  einzusetzen. 
Text  der  Kundmachung  des  Gemeindevorstandes. 

Der  Gemeindevorstand  richtet  hiemit  an  die  Be- 
völkerung die  dringende  Aufforderung,  zum  Schutze  der 
heimatlichen  Altertümer  und  Kunstwerke  sowie  zur  Er- 
haltung des  heimischen  Ortscharakters  die  folgenden 
Weisungen  genau  zu  beobachten : 

Um  die  Bedeutung  aller  im  Besitze  von  Privaten  be- 
findlichen oder  eben  neu  gefundenen  .Altertümer  richtig  zu 
erkennen  und  für  die  Kulturgeschichte  unseres  Heimat- 
landes nutzbar  zu  machen,  ist  es  nötig,  entweder  die 
k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst-  und  historische  Denk- 
male in  Wien  unmittelbar  oder  die  sachverständigen  Kon- 
servatoren derselben  von  der  Auffindung  und  dem  Besitze 
aller  Altertümer  zu  verständigen,  wobei  jedoch  das  Besitz- 
recht ihrer  Eigentümer  völlig  unberührt  bleibt. 

Gegenstände,  denen  besonderes  Angenmerk  zuzu- 
wenden ist,  sind  namentlich  folgende: 

Gräberfunde,  Wallen,  Gefäße,  Münzen,  worauf  ins- 
besondere bei  allen  Erdaushebungen  zu  achten  ist; 

alte  Schriftstücke,  Pergamente,  Urkunden,  .Akten, 
alte  Bücher;  ferner  alte  Bilder,  Hausgeräte  und  altertüm- 
liche Kleidungsstücke; 

Bildstücke,  Inschriftsteine,  Grenzsteine,  wie  sie  in  Feld 
und  Wald  sich  finden. 

An  alten  Häusern  sind  Inschriften  zu  bewahren  und 
vor  Umbauten  oder  beabsichtigten  Demolierungen  besonders 
alter   und   auffälliger   Häuser,    namentlich   auf  alten  Stadt- 


33 


Der  geplante  zweite   Tunnel  durch  den  Mönchsberg  und   der  Petersfriedhof  in  Salzburg 


34 


und  Marktplätzen,  soll  der  Rat  des  berufenen  Konservators 
eingeholt  werden  wegen  etwa  möglicher  Erhaltung  einzelner 
Teile,  behufs  photographischer  Aufnahmt  vor  unerläßlichen 
Demolierungen  und  zur  Erzielung  in  die  Umgebung  passen- 
der Neubauten. 

Bezüglich  aller  dieser  Gegenstände  mOgen  deren  Be- 
sitzer oder  Personen,  welche  davon  Kenntnis  haben,  Nach- 
richt an  die  k.  k.  Konservatoren  gelangen  lassen,  deren 
Rat  für  die  richtige  Instandhaltung  jederzeit  unentgeltlich 
erteilt  wird  und  die  Eigentümer  durch  Aufklärung  über 
den  Wert  ihres  Besitzes  oft  vor  Verlusten  bei  Verschleude- 
rungen an  Händler  bewahren  und,  wenn  gewünscht,  den 
reellen  Ankauf  durch  die  berufenen  Archive  mid  Museen 
vermitteln  wird. 

Die  Anzeigen  über  die  erwähnten  Besitz-  und 
Fundgegenstände  mögen  an  folgende  Adressen  gerichtet 
werden: 

1.  Über  Gräber-,  Waffen-,  Gefäß-  und  Miinzfunde  an 
Herrn  k.  k.  Konservator 


2.  Über  Kirchen,  Häuser,  Bildsäulen-Inschriften,  Bilder, 
Hausrat  an  Herrn  k.  k.  Konservator 


3.  Über  alte  Schriftstücke  und  Bücher   (Archivalien) 
an  Herrn  k.  k.  Konservator 


1908. 


Der  Bürgermeister: 

N.  N. 


Der  geplante  zweite  Tunnel  durch 
den   Mönchsberg    und    der  Peters- 
friedhof in  Salzburg 

Die  Stadtgemeinde  Salzburg  hat  die  Absicht,  das 
6ojährige  Regierungsjubiläum  Seiner  Majestät  durch 
Schaffung  eines  Werkes  der  Menschenliebe  zu  begehen  und 
die  Errichtung  eines  Wohlfahrtsinstitutes  einzuleiten  und 
zu  sichern. 

Da  im  Innern  der  Stadt  hiefür  ein  geeignetes  Terrain 
nicht  gefunden  werden  kann,  strebt  die  Gemeinde  zu  diesem 
Zwecke  die  Erwerbungeines  solchen  in  passender,  gesunder 
Lage  im  Nonntal  außerhalb  des  sogenannten  Bürgermeister- 
loches (Fig.  4)  an.  Dieses  Terrain  sowie  die  anschließenden 
ausgedehnten  Gründe  sollen  gleichzeitig  die  Möglichkeit 
der  Erweiterung  der  Stadt  nach  ihrer  schönsten  Seite  hin 
bieten,  und  es  ist  wohl  zweifellos,  daß  auf  diesem  in 
schönster  und  gesündester  Lage  befindlichen  Aul.k'ngcliiete 
gar  bald  ein  neuer  Stadtteil  entstehen  wird,  wenn  für  eint' 
möglichst  kurze,  fahrbare  Verbindung  mit  dem  Herzen  der 
Stadt  gesorgt  werden  kann. 

Nach  der  örtlichen  Lage  ist  eine  solche  Verbindung  nur 
durch  Anlage  eines  zweiten  Tunnels  durch  den  Mönchsberg 


zu  erreichen.  Es  wurde  hiefür  eine  Trasse  in  Aussicht  ge- 
nommen, welche  vom  Kapitelplatze  über  die  Festungsgasse 
und  über  den  rückwärtigen  Teil  des  St.  Petersfriedhofes 
(Fig.  5)  führen  soll.  Diese  Trasse  würde  eine  Tunnellänge 
von  200  VI  aufweisen  und  an  Bau-  und  Grundbeschaffungs- 
kosten 489.880  AT  erfordern.  Die  wesentlichsten  Vorteile  dieses 
Projektes  sind,  daß  die  neue  Straße  im  verkehrsreichsten 
Teile  des  Kapitelplatzes  beginnt,  eine  sehr  gute  Zufahrt  von 
diesem  Platze  aufweist,  sich  als  die  kürzeste  Verbindung 
mit  dem  neuen  Stadtteile  darstellt  und  die  Möglichkeit  einer 
würdigen  architektonischen  Ausgestaltung  bietet.  Diesem 
Projekte  würde  die  oberste  Ecke  des  St.  Petersfriedhofes 
geopfert  werden  müssen.  Es  gingen  sechs  Arkadengrüfte 
(Fig.  6,  7,  8)  verloren,  deren  eine  seit  längerer  Zeit  aufge- 
lassen ist.  Der  Friedhof  würde  an  jener  Stelle  eine  neue 
Abschlußmauer  erhalten,  an  welcher  drei  den  alten  Arkaden 
bestens  angepaßte  neue  Arkaden  angebracht  werden 
sollten. 

Vom  Standpunkte  der  Denkmalpflege  soll  die  patrioti- 
sche und  die  große  wirtschaftliche  Bedeutung  des  in  Rede 
stehenden  Unternehmens  nicht  verkannt  werden.  Ja  gerade 
die  Z.  K.  hat  ein  lebhaftes  Interesse  daran,  daß  für  die 
Entwicklung  der  Stadt  neue  Gebiete  erschlossen  werden, 
weil  erfahrungsgemäß  Städte,  denen  ein  offenes  Terrain 
für  ihre  bauliche  Entfaltung  zu  Gebote  stand,  in  den 
meisten  Fällen  ihre  Altstadt  bis  auf  den  heutigen  Tag 
in  ziemlich  unveränderter  Form  sich  bewahrt  haben,  was 
bei  der  großen  kunstgeschichtlichen  Bedeutung  Salzburgs 
und  seiner  Profanbauten,  namentlich  der  Bürgerhäuser,  von 
nicht  zu  unterschätzendem  Einflüsse  wäre.  Trotzdem  mußte 
die  Z.  K.  dem  in  Rede  stehenden  Projekte  ihre  Zustimmung 
versagen,  denn  die  hiedurch  bedingte  \'erringerung  der  Area 
des  St.  Petersfriedhofes,  dieUmstellung  von  Arkadengrüften, 
und  die  Anlage  einer  neuen  Abschlußmauer  würden  eine 
wichtige  Veränderung  des  Gesamtbildes  jenes  Friedhofes 
bedeuten,  deren  ästhetisches  Ergebnis  höchst  zweifelhaft 
wäre  und  zu  der  nur  unter  dem  Druck  unabweisbarer 
Notwendigkeit  geschritten  werden  sollte.  Geradezu  aus- 
schlaggebend für  die  Ablehnung  dieses  Projektes  muß  aber 
der  Umstand  sein,  daß  durch  die  Führung  einer  Straße 
mit  ihrem  starken,  lärmenden  Verkehre  neben  jener  Stätte 
weihevollen,  ungestörten  Friedens  das  Denkmal  seines 
eigenartigen  Zaubers  beraubt  würde,  der  neben  dem  harmoni- 
schen Einklänge  der  Architektur,  der  pietätvollen  Anlage 
der  Grabdenkmale  und  der  umgebenden  reizvollen  Natur  in 
der  tiefen  Stimmung  weltentrückten  Friedens  beruht.  Ge- 
rade in  der  glücklichen  Vereinigung  all  dieser  Momente 
besteht  die  weltberühmte  Bedeutung  des  Friedhofes  und  der 
Verzicht  auf  einen  dieser  Vorzüge  müßte  ebenso  störend 
empfunden  werden,  wie  das  Fehlen  eines  Tones  in  einem 
Akkorde. 

In  der  richtigen  Erkenntnis,  daß  es  sich  um  die  Er- 
haltung eines  ihrer  wertvollsten  Wahrzeichen  handelt,  hat 
die  Stadtgemeinde  weitere  Studien  über  noch  mögliche 
andere  Trasscn  eingeleitet.  Von  den  hiebei  ausgearbeiteten 
vier  Varianten  müssen  wohl  zwei  (vom  Kapitelplatze  über 
die  Realität  des  Großfuhrwerksbesitzers  Angelberger   und 

3* 


35 


jDer  geplagte  zweite  Tunnel  durch  den  Mönchsberg  und  der  Petersfriedhof  in  Salzburg 


36 


vomKapitelplatze  überdie Realität  desKunstmOhlenbesitzers  schon  wiederholt   als  dringend   bezeichnete  Verbesserung; 

Strasser)   von  vornherein   ausgeschieden   werden,   weil  die  des  Verkehres  zur  Herrengasse   unimiglich   macht   und  die 

erstgenannte    Trasse    sich    in    dem    für    den    Verkelir    un-  Durchfahrt  in  der  Bierjodlgasse  vollständig  unterbindet,  da 

gtinstiger  gelegenen  Teile  des  Kapitelplatzcs  befindet,  die  diese  Gasse  für  den  Tunnelzugans'  einen  tiefen  Ein?;chnitt 


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Fig.  4     Salzburg,  Stadtplan 


fiK-  5     Salzburg,   Möncbsberglunnel,  Variaule  Pclerslriedhol 


39 


Der  geplante  zweite  Tunnel  durch  deu  Mönchsberg  und  der  Petersfriedhof  iu  Saliburg 


40 


erhalten  muß  und  eine  Überbrückung  dieses  Einschnittes 
wegen  des  knapp  dahinter  liegenden  Tunnelportals  ausge- 
schlossen erscheint.  Die  zweitgenannte  Trasse  würde  die 
Kosten  auf  702.000  K  erhöhen  und  hiebei  der  Tunnel,  um 
unter  dem  Niveau  der  Festungsgasse  durchzukommen,  da- 
selbst nur  eine  lichte  Höhe  von  4  in  erhalten  können. 

Die  dritte  Variante  Marktgasse  unter  Beanspruchung 
eines  Teiles  des  Franziskanergartens,  der  Realität  Hintner 
und  einiger  dem  Stifte  St.  Peter  gehöriger  Okjekte  mit 
einer  Tunnellänge  von  327  »i  und  Gesamt-(Bau-  und  Grund- 
einlösungs)-Kosten    von    539.000  K     würde    wohl    nur    ein 


die  Kosten  der  Adaptierung  des  Friedhofes  nicht  in  Berech- 
nung gezogen  sind,  so  daß  die  Differenz  noch  geringer  sein 
dürfte.  Diese  Variante  würde  überdies  eine  gefällige  künst- 
lerische Anordnung  des  Tunneleinganges  ermöglichen.  Die 
Bedenken,  die  gegen  die  Ausführung  dieser  Variante  erhoben 
werden,  bestehen,  abgesehen  von  dem  Mehrerfordernis,  in  der 
Schwierigkeit  der  Einlösung  der  hiefür  notwendigen  Gründe. 
Die  Z.  K.  wird  sich  mit  allem  Nachdrucke  bemühen,  um 
der  Stadtgemeinde  den  Bau  dieser  Trasse  zu  ermöglichen. 
Sie  verkennt  nicht,  daß  es  von  der  Gemeinde  nicht  wohl 
verlangt  werden  kann,  das   im  Interesse  der  Denkmalpflege 


l'ig.  0     SuUljury,   iV-tt-rslVic-dliof,  iur  Demolierung  bestimmte  Arkaden 


Mehrerfordernis  von  50.000  K  gegenüber  dem  ursprünglichen 
Projekt  erfordern,  sich  jedoch  zur  Ausführung  deshalb 
weniger  eignen,  weil  sich  durch  einen  Tunnel  mit  der 
so  großen  Länge  von  327  in  und  bei  der  noch  dazu  er- 
forderlichen Knickung  der  Tunnelachse  ein  Verkehr  kaum 
in  dem  gewünschten  Umfang  entwickeln  könnte. 

Dagegen  kann  die  vierte  Variante,  beginnend  in  der 
Sigmund  HafTnergasse  mit  Durchschneidung  des  zum  Fran- 
ziskaneikloster  gehörigen  Gartens  und  über  mehrere  zum 
Stifte  St.  Peter  gehörige  Objekte  fortgeführt  i,Fig.  9),  zur 
Basis  weiterer  Verhandlungen  wärmstens  empfohlen  werden ; 
die  Länge  des  Tunnels  wäre  hier  nur  275)»,  die  Gesamtkosten 
555.000  K,  also  nur  um  65.000  K  höher  als  bei  dem  den  St. 
Petersfriedhof  tangierenden  Projekte,  bei  welchem  überdies 


zu  leistende  Mehrerfordernis,  mag  dasselbe  auch  zur 
Förderung  materieller  wie  immaterieller  Interessen  Salz- 
burgs verwendet  werden,  in  seinem  ganzen  Umfange  zu 
tragen,  und  stellt  daher  ihre  Verwendung  zur  Erreichung 
einer  Staats-  und  Landessubvention  in  Aussicht.  Auch  die 
Schwierigkeiten  der  Grundeinlösung  dürften  kaum  unüber- 
steigliche  sein,  da  doch  alle  lokalen  Faktoren  geradezu 
moralisch  verpflichtet  sein  dürften,  eine  Aktion  mit  allen 
Kräften  zu  fördern,  welche  die  Erhaltung  des  St.  Peters- 
friedhofes bezweckt.  Die  Z.  K.  gibt  die  Versicherung,  daß 
sie  auch  in  dieser  Hinsicht  allen  ihr  zu  Gebote  stehenden 
Einfluß  ireltend  machen  wird. 


41 


Tätigkeitsbericht 


42 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  hl.  Geistkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich  neuer- 
lich gegen  das  vorgelegte  Restaurierungsprojekt,  welches 
eine   Regotisierung  des  Baues  bezweckt,    aus.    Denn   das 


Zeit  an,  und  es  kann  daher  diesen  Bauten  der  Charakter  von 
Notherstellungen,  welche  einer  Reparatur  oder  Nachbildung 
nicht  würdig  wären,  nicht  zugesprochen  werden,  vielmehr 
bilden  diese  vom  Restaurierungsprojekte  zur  Beseitigimg 
bestimmten  Details  und  Formen  geradezu  den  Haupt- 
charakter der  Außenarchitektur.  Aber  auch  vom  technischen 


Fig.  7     Salzburg,  zur  Demolierung  beslimmle  Arkaden 


Kirchengebäude  hat  bereits  in  der  Renaissance  zum  Teile 
aufgehört  gotisch  zu  sein  und  der  zweite  nach  1689  er- 
folgte Umbau  hat  die  gotischen  Details  zur  Gänze  ver- 
drängt. Die  Dachform  entspricht  in  der  Neigung  und  Aus- 
bildung dem  Stilcharakter  des  letzten  Umbaues,  das  ist 
der  Zeit  um  1700;  auch  der  Sanktusturm,  der  westliche 
Giebel,  das  Hauptgesims  und  die  Vorhallen  gehören  jener 


Standpunkte  sind  manche  Einzelheiten  jenes  Projektes, 
z.  B.  das  Auswechseln  des  in  Putz  gezogenen  barocken 
Hauptgesimses  gegen  ein  steinernes,  nicht  begründet.  Denn 
bei  unvorsichtiger  .Auswechslung  des  Dachstuhles  kann 
selbst  ein  steinernes,  gotisch  profiliertes  Gesimse  beschädigt 
werden,  dessen  Reparatur  größere  Kosten  verursachen 
würde,  als  die  des  barocken  in  Putz  hergestellten  Profiles. 


43 


Tätigkeitsbericht 


44 


Der  jetziije  schadhafte  Zustand  des  Daclistuhles,  welcher 
auf  die  Hauptmauern  einen  ungünstigen  Schub  ausübt, 
schafft  kein  Hindernis,  den  Dachstuhl  in  alter  Form,  aber 
technisch  richtiger  zu  rekonstruieren.  Auch  die  Abänderung 
(Gotisierung  des  Westgiebelsi  ist  mit  der  nötigen  Neuauf- 
führung des  Mauerwerkes  nicht  gerechtfertigt.  Die  jetzige 
barocke  Lösung  des  Giebels,  welche  vom  ästhetischen 
Standpunkte  einem  einfachen  gotischen  Giebel,  wie  er  pro- 


stärke eingelegten  Windfänge  viel  weniger  stören,  als  jene 
Windfangkästen  stören  dürften,  welche  nach  Anlage  der 
gotischen  Portale  ich  als  nötig  erweisen  würden.  Um  allen 
ästhetischen  Bedenken  zu  begegnen,  braucht  nurdieTischler- 
arbeit  der  jetzigen  Windfänge  mit  einem  passenden  An- 
striche, etwa  mattschwarz  und  go!d,  versehen  und  die  ge- 
ätzten Glastafeln  durch  eine  andere  Verglasung  ausgetauscht 
zu  werden.    Die  Befürchtung,  daß  der  jetzige  Durchbrucli 


Fig.  8     SaUburg.^Petersfriedliot,  zur  Dcraolieniiif;  bestimmte  Arkaden 


jektiert  wird,  nicht  nachsteht,  gestattet  so  gut,  wie  die 
gotische  Fässade,  die  Einfügung  eines  neuen  Portales  und 
den  Durchbruch  der  nötigen  Fenster,  das  ist  die  Schaffung 
einer  neuen  Fassade  an  jenem  Teile  der  Außenmauer,  der 
keinen  architektonischen  Schmuck  aufweist,  weil  früher  an 
dieser  Stelle  das  Klostergebäude  angebaut  war.  Die  gegen 
die  h.  a.  geforderte  Erhaltung  der  X'orhallen  gemachten  Ein- 
\Vände  erscheinen  nicht  stichhältig.  Die  heutigen  Vorhallen 
gewähren  gegen  die  geplante  Schaffung  gotischer  Portale 
praktische  Vorteile,  während  auch  vom  ästhetischen  Stand- 
punkte betont  werden  muß,  daß  die  jetzigen  in  die  Mauer- 


der  Hauptmauern  aus  statischen  Gründen  unhaltbar  sei, 
kann  die  Z.  K.  nicht  teilen,  da  die  Hauptmauern  keine  so 
gestalteten  Risse  zeigen,  daß  zu  befürchten  wäre,  der  vor 
nicht  langer  Zeit  ausgeführte  Durchbruch  sei  nicht  mit 
nötiger  Vorsicht  und  konstruktiver  Kenntnis  geschehen. 
Der  gegen  das  Belassen  der  Arkadenbügen  angeführte  Grund, 
nämlich  die  Unmöglichkeit  des  Auflirechens  der  zum  Teile 
vermauerten  Fenster,  erscheint  gleichfalls  nicht  als  stich- 
hältig, da  die  im  XVI.  Jh.  verloren  gegangenen  Spitzbögen, 
Pfosten  und  Maßwerke  der  Fenster  nicht  zu  ergänzen  sein 
werden.    Die   Fenster  führen  auch  in  der  jetzigen  CJröße 


45 


Tätigkeitsbericht 


46 


genügend  Licht  zu,  und  überdies  werden  dem  Kirchen- 
innern  nach  der  Beseitigung  des  angebauten  Hauses  und 
der  Herrichtung  der  Westfassade  neue  Lichtquellen  zu- 
kommen. 

Prag,  Altstadt,  Jilske-Straße,  Vej  voda-Haus.]  Es 
erscheint  eine  Demolierung  des  Hauses  beabsichtigt.  Das- 
selbe ist  ein  Bau  des  XVL  Jhs.  mit  einer  prächtitren  Giebel- 


des  Hauses  zu  verhüten,  dasselbe  zu  erwerben.  Die  Z.  K. 
beschließt  die  Gemeinde  in  ihrem  Bestreben  auf  das  nach- 
drücklichste zu  unterstützen. 

Prag,  Clementinum,  Wasserspeier.]  Es  besteht 
die  Absicht,  am  Turme  der  deutschen  Universitäts-Stern- 
warte Wasserspeier  anzubringen,  welche  den  an  jener  Stelle 
bis   in   die  sechziger  Jahre   des    vorigen  Jahrhunderts   vor- 


Fig.  9     Mönchsbergtunnel,   Variante  Franziskanerkloster 


fassade,  einem  schönen  Portal,  mit  interessanten  gewölbten 
Räumen  und  offenen  Bogengalerien  im  Inneren.  Viele  histo- 
rische Reminiszenzen  knüpfen  sich  an  das  Haus,  unter 
welchen  nur  hervorgehoben  werden  soll,  daß  es  das  Wohnhaus 
jenes  Bürgermeisters  war,  der  in  ruhmvoller  Wei.se  an  der 
Verteidigung  Prags  gegen  die  Schweden  beteiligt  gewesen 
ist.  Die  Stadtgemeinde  hat  in  richtiger  Erkenntnis  des 
großen  Denkmalwertes  bei  Feststellung  des  Regulierungs- 
planes die  neuprojektierten  Straßen  in  der  Weise  angelegt, 
daß  das  Haus  durch  sie  nicht  tangiert  wird.  Die  Stadtge- 
meinde hat   auch    weiter   die  Absicht,  um  die  Demolierung 

Mitteiluncoii  di-r   k.   k.    Zentr.-il-Kommission    it)o8 


handenen  kunstgewerblich  interessanten  barocken  W'asser- 
speiern  nachgebildet  sein  sollen.  Die  Nachforschung  nach 
den  Originalen  blieb  erfolglos;  die  Kopie  soll  nach  dem 
vorhandenen  Rudiment  der  Stützen  und  einer  sehr  unvoll- 
kommenen .Abbildung  des  Turmes  auf  ei^em  Decken- 
gemälde der  Universitätsbibliothek  hergestellt  werden.  Da 
diese  Anhaltspunkte  ungenügend  sind,  lehnt  die  Z.  K.  das 
Projekt  ab. 

Prag,  Pulverturm.]  Auf  der  früher  durch  die 
Kadettenschule  verbauten  Area  neben  dem  Pulverturme 
wird  ein  zu  städtischen  Repräsentationszwecken  bestimmtes 


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Tätigkeitsbericht 


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Gebäude  aufgeführt,  dessen  Gesamtdiinensionen  über  jene 
der  früheren  Kadettenschule  nicht  hinausgehen.  Es  dürfte 
daher  von  dem  Neubaue  eine  Schädigung  der  ästhetischen 
Wirkung  des  Pulverturmes  um  so  weniger  zu  befürchten 
sein,  als  sich  jener  Neubau  von  pseudogotischen  Formen 
freihält.  Nun  wird  beabsichtigt,  einen  Teil  der  Innen- 
räume des  Pulverturmes  gleichfalls  zu  Repräsentations- 
zwecken zu  verwenden  und  den  Turm  der  leichteren  Be- 
nutzbarkeit  halber,  durch  eine  Brücke  mit  dem  Neubaue 
zu  verbinden.  Die  Z.  K.  glaubte  hiegegen  eine  prin- 
zipielle Einwendung  nicht  erheben  zu  können,  da  gotische 
Türme  nur  selten  ganz  freistehend  aufgeführt  wurden, 
vielmehr  in  der  Regel  aus  Anbauten  hervorragten.  Je- 
doch legt  die  '/..  K.  das  größte  Gewicht  darauf,  daß 
diese  Verbindung  in  einer  Weise  hergestellt  werde,  die 
mit  der  bisherigen  Wirkung  des  Denkmals  im  vollen  Ein- 
klänge steht.  An  dem  vorgelegten  Projekte  ist  hervor- 
zuheben, daß  es  diesen  Einklang  nicht  durch  Ausführung 
des  Verbindungsbaues  im  pseudogotischen  Stile  zu  erreichen 
sucht,  wodurch  eine  öde  Konkurrenz  mit  den  Formen  des 
Turmes  geschaffen  und  dieser  mit  Zutaten  versehen  würde, 
welche  in  die  ganze  Erscheinung  eine  falsche  Note  ge- 
bracht hätten.  Ferner  ist  die  Einfachheit  des  Projektes  an- 
zuerkennen, die  deshalb  notwendig  ist,  damit  nicht  durch 
eine  reiche  und  prunkvolle  Ausführung  der  Brücke  die  durch- 
aus erforderliche  Subordination  des  Baues  unter  die  Er- 
scheinung des  Turmes  verletzt  würde.  Bedenklich  erscheint 
dagegen  die  große  Bogenöffnung  des  Durchganges,  weil 
dadurch  neben  dem  Turmdurchgange  eine  konkurrierende 
in  den  Dimensionen  nicht  viel  kleinere  und  auch  in  den 
Formen  sich  nicht  unterordnende  Bogenöffnung  geschaffen 
wird,  welche  für  das  Gesamtbild  nachteilig  sein  dürfte.  Die 
wünschenswerte  Gesamtwirkung  würde  sich  in  der  Weise 
erreichen  lassen,  daß  dem  Durchgange  die  Form  eines 
Schwibbogens  gegeben  wird.  In  Anbetracht  der  Wichtigkeit 
der  vorliegenden  Angelegenheit,  welche  eine  möglichst 
klare  und  unzweifelhafte  Anschauung  ülier  die  Wirkung 
des  auszuführenden  Neubaues  dringend  wünschenswert  er- 
scheinen läl.'it,  empfiehlt  die  Z.  K.,  Schablonen  der  Brücke 
an  Ort  und  Stelle  aufzustellen. 

Bezdez,  Burg,  Kapelle.]  Konserv.  Dvofi.^K  berichtet, 
daß  sich  die  Kapelle  in  einem  äußerst  verwahrlosten  Zu- 
stande befindet.  Sie  bedürfte  vor  allem  einer  Sicherung  der 
Fenster  und  der  Wölbung  gegen  das  Eindringen  von  Regen- 
wasser. Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Brandeis  a.  A.,  Pfarrkirche,  Friedhof,  Um- 
gebung.] Über  Anregung  des  Konserv.  Dvofe.t^K  verwendet 
sich  die  Z.  K.  dafür,  daß  die  alten  Bäume,  welche  die  Um- 
gebung der  Kirche  und  des  Friedhofes  bilden  und  diesen 
Anlagen  sowie  dem  Ortsbilde  zur  wesentlichen,  charakteri- 
stischen Zierde  gereichen,  erhalten  bleiben  und  nicht,  wie 
beabsichtigt  sein  soll,  gefällt  werden. 

Budweis,  Klosterkirche.]  Konserv.  Bii.vnis  be- 
richtet, daß  er  sich  gegen  das  Projekt  ausgesprochen  habe, 
die  Arkaden  des  an  die  Kirche  anstoßenden  Kreuzgang- 
flügels zu  verglasen  und  diesen  Flügel  durch  einen  Wind- 
fang  (eine   Verschalung    mit   Pendeltüren)   abzuschließen, 


um  eine  zu  große  Abkühlung  des  Kirchenraumes  zu  ver- 
hindern, da  1.  die  großen  gotischen  Arkaden  dieses  Kreuz- 
gangflügels nie  verglast  waren  und  die  Verglasung  eine 
gänzliche  Vernichtung  ihres  Charakters  zur  Folge  hätte; 
2.  durch  die  Anbringung  eines  Windfanges  der  höchst  maleri- 
sche Einblick  in  den  Kreuzgang  verdorben  würde;  3.  eine 
solche  Einrichtung  auch  aus  Sicherheitsrücksichten  nicht 
rätlich  wäre,  da  die  Kirche  an  Sonn-  und  Feiertagen  über- 
füllt ist,  die  Besucher  hauptsächlich  zu  dem  Ausgange  aus 
dem  Kreuzgange,  in  welchen  zwei  Kircheneingänge  führen, 
hindrängen,  so  daß  eine  Verengung  dieses  Ausganges  sehr 
bedenklich  wäre;  4.  durch  die  beabsichtigte  Vorkehrung  die 
Ventilation  der  Kirche,  für  welche  ohnedies  nicht  genügend 
gesorgt -^st,  wie  die  auf  den  Wänden  und  Gewölben  sich 
namentlich  im  Winter  ablagernde  Feuchtigkeit  beweist, 
verschlechtert  würde.     Einverstanden. 

Graupen,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Stübchen'-Kirchner 
berichtet,  daß  er  sich  für  folgende  Herstellungen  ausge- 
sprochen habe:  die  Steinquadern  in  den  Strebepfeilern  sind 
zu  sichern,  die  Mauerflächen  sind  neu  zu  verputzen, 
dabei  sind  die  Steinquadern  auszusparen,  an  den  Strebe- 
pfeilern der  gegen  die  Nachbarhäuser  anstoßenden  Chorseite 
ist  die  in  blassem  Gelbrot  gemalte  Armierung  wieder  her- 
zustellen. Die  Fenster  sind  nicht,  wie  beabsichtigt,  mit 
Maßwerk  aus  Kunststein  zu  versehen,  sondern  mit  Butzen- 
scheiben zu  verglasen.  Gegen  die  Eindeckung  der  Dachungen 
mit  Eternitschiefer  der  Feuersgefahr  wegen  ist  keine  Ein- 
wendung zu  erheben.  Einverstanden. 

Kaaden,  Dekanalkirche,  Glasgemälde.]  Konserv . 
H<ii'MANN  berichtet,  daß  über  seine  Initiative  die  Verglasung 
des  Fensters  einer  barocken  Kapelle  mit  Glasmalereien 
unterbleibt. 

Kratzau,  Pfarrkirche,  Glasfenster.]  Ciegen  die 
Anbringung  von  drei  färbigen  Glasfenstern  in  der  neu- 
gotisch eingerichteten  Kirche  erhebt  die  Z.  K  keine  Ein- 
wendung. 

Kukus,  gräfl.  Sporksche  Hospitalstiftung, 
Hierony musstatue.]  Konserv.  Pippich  berichtet,  daß  er 
sich  gegen  die  Übertragung  der  provisorisch  im  (Jarten  des 
Administrators  aufgestellten  Statue  in  den  Bethlehem-Wald 
ausgesprochen  habe,  weil  diese  Figur  in  das  Ensemble 
der  stilistisch  viel  großartiger  behandelten  Waldskulpturen 
nicht  passen  würde  und  weil  der  weite  und  schwierige 
Transport  mit  der  Gefahr  einer  gänzlichen  Vernichtung 
des  Denkmals  verbunden  wäre.  Er  empfiehlt  die  Auf- 
stellung im  großen  Hospitalgarten,  der  an  den  Privatgarten 
des  Administrators  angrenzt,  wo  die  Statue  an  einer  Garten- 
front mit  der  landschaftlichen  Umgebung  harmonieren  und 
der  öffentlichen  Besichtigung  zugänglich  sein  würde.  Mit 
dieser  Dislozierung  wäre  nach  dem  Antrage  des  Konser- 
vators eine  Restaurierung  zu  verbinden,  welche  das  gründ- 
liche Abwaschen  des  verfehlt  angebrachten  Farbenanstrichs 
und  die  sonstige  Reinigung  der  Skulptur  zu  umfassen 
hätte.   Einverstanden. 

Rumburg,  Dekanalkirche  S.  Bartholomäus, 
Hochaltarbild.]  Konserv.  Äugst  berichtet,  daß  über 
seine  Intervention  eine   Restaurienuig   des  Risses  im  Ge- 


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Tätigkeitsbericht 


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inälde  eingeleitet  und  verfügt  wurde,  daß  das  Gemälde  in 
Hinkunft  nicht  von  seinem  Platze  entfernt  und  so  eine 
weitere  Beschädigung  hintangehalten  werde. 

Sobenitz,  Filialkirche,  Altäre.]  Konserv.  Luksch 
beantragt,  die  Zustimmung  zu  der  beabsichtigten  Entfer- 
nung dreier  Altäre  zu  geben,  da  dieselben  in  schlechtem 
Zustande  und  von  so  geringem  Kunstwerte  sind,  daß  sie 
die  Restaurierungskosten  nicht  lohnen  würden.  Die  Z.  K. 
erklärt  sich  hiemit  einverstanden  und  ersucht  um  Vorlage 
der  Skizzen  für  die  Ersatzobjekte. 

Tetschen,  Museum.]  Konserv.  Hibsch  berichtet,  daß 
die  Gründung  eines  städtischen  Museums  geplant  sei,  für 
welches  den  Hauptstock  das  reichhaltige  Archiv  abgeben 
werde.  Außerdem  ist  es  zur  Sammlung  von  Gegenständen 
bestimmt,  welche  für  die  Ortsgeschichte,  die  Entwicklung 
der  örtlichen  Gewerbe  und  Industrien,  namentlich  aber  für 
die  Rntwicklimg  der  Elbeschiftahrt  von  Interesse  sind. 

Konservator  Richi.y  f,  Fundnotizen.]  Hauptmann 
Pezeli.en  übergibt  fünf  Bände  Fundnotizen  des  verstorbenen 
Konservators  Richi.y  der  Z.  K.  zum  Geschenke,  welche 
wertvolles  Material  für  ein  topographisches  Lexikon  der 
vorgeschichtlichen  Funde  Böhmens  enthalten. 

Bukowina 

Arbora,  gr.-or.  Kirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  f. 
K.  u.  U.  genehmigt,  daß  die  alte  Kirche  im  Interesse  der 
Kunst  und  Wissenschaft  auf  Kosten  des  gr.-or.  Religions- 
fonds erhalten  und  weiterhin  als  Schulkirche  verwendet 
werde,  letzteres  jedoch  unter  der  Voraussetzung,  daß  die 
Eingangs-  und  Verbindungstüren  im  Falle  einer  Panik  die 
rasche  Entleerung  der  Kirche  ohne  Gefährdung  der  Sicher- 
heit der  Schulkinder  möglich  erscheinen  lassen.  Wegen 
der  Ausbesserung  der  Bedachung  und  der  Bloßlegung  und 
Sicherung  der  Wandmalereien  werden  die  weiteren  Schritte 
eingeleitet. 

Sereth,  li  i  iiilal  i  s-K  i  rche,  Ikonostasis.]  Da  diu- 
Restaurierung  der  alten  aus  dem  Jahre  1841  stammenden 
Ikonostasis-Bilder  einen  erheblichen  Kostenaufwand  erfor- 
dern würde,  der  voraussiclitlich  die  Kosten  für  eine  neue 
Ikonostasis  übersteigen  dürfte,  empfiehlt  die  Z.  K.,  die  alte 
Ikonostasis  im  Museum  zu  C'zernowitz  aufzubewahren,  in 
der  Kirche  selbst  aber  eine   neue  Ikonostasis   aufzustellen. 

Dalmatien 

Zara,  Kirche  San  Grisogono.]  In  Aussicht  ge- 
nommen sind:  Sicherung  der  Westfassade,  Auswechslung 
der  morschen  Teile  der  Holzkonstruktionqn  (Dachstuhl, 
Decke),  Öffnung  der  beiden  Seitenschiffemporen,  Schließung 
der  modernen  Fenster,  Öffnung  der  alten,  Herstellungen 
an  den  Fassaden.     Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Spalato,  Dom,  Portaltüren.]  Die  /,.  K.  verwendet 
sich  dahin,  daß  die  Restaurierung  der  Türen  ehetunlichst 
durchgeführt  werde,  und  stellt  für  die  Aktion  folgendes 
Programm  auf:  Von  jeder  Ergänzung,  welcher  Art  immer, 
ist  unter  allen  Umständen  abzusehen;  es  sind  lediglich 
alle  erforderlichen  Sicherungsarbeiten  vorzunehmen,  dir 
im  wesentlichen   in   der  Befestigung  der  sich  loslösenden 


Teile  und  in  \'orkehrungen  gegen  das  Weitergreifen  der 
Holzwurmschäden  bestehen  werden.  Es  ist  endlich  dafür 
zu  sorgen,  daß  die  untersten  Felder  in  Hinkunft  nicht  mehr 
durch  Anstoßen  der  Kirchenbesucher  beschädigt  werden, 
was  durch  eine  möglichst  einfach  in  Holz  herzustellende 
Schutzvorrichtung  zu  erzielen  sein  wird,  die  zum  Öffnen 
einzurichten  ist,  um  die  Besichtigung  der  in  jenen  Feldern 
angebrachten  Reliefs  jederzeit  zu  ermöglichen. 

Galizien 

Przyszo  wa,  Holzkirche.]  Konserv.  Lepzsy  berichtet, 
daß  die  Holztür  der  Kirche  an  das  National-Museum  in 
Krakau  abgegeben  wurde. 

Kärnten 

Maria  Saal.  Umgebung  der  Pfarrkirche.]  Das 
Pfarramt  teilt  mit,  daß  von  der  Demolierung  des  Kapu- 
zinerstöckels  abgesehen  wurde  und  lediglich  der  Bau  eines 
neuen  Wirtschaftsgebäudes  geplant  ist. 

Krain 

B  o  d  e  s  i  c,  F  i  1  i  a  1  k  i  r c  h  e,  M  a  1  e  r  e  i  e  n.]  Konserv. Vuknu^ 
regt  die  Bloßlegung  der  Malereien  im  Innern  der  Kirche 
an.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Brod  (Wocheiner  Feistritz),  Malereien.;  Kon- 
servator VuRNiK  berichtet,  daß  sich  unter  dec  Tünche 
des  Chors  spätgothische  Malereien  befinden.  Die  Z.  K. 
leitet  eine  probeweise  Freilegung  derselben  ein. 

Unter-Deutschdorf  bei  Treffen,  Funde.]  Wie 
Korresp.  Smid  berichtet,  förderte  man  in  den  ersten  Januar- 
tagen 1908  beim  Grundausheben  für  den  neuen  Schulhaus- 
hau  einen  aus  Steinplatten  gefügten  Sarkophag  zutage.  Dir 
beiden  Bodenplatten  ruhten  auf  vier  55  cm  im  Quadrate 
messenden,  16 — 22  nn  dicken  Platten,  die  in  der  Gestall 
eines  viereckigen  Tisches  zusammengestellt  waren.  Die 
größere  der  Bodenplatten  maß  l'.'iO»/  in  der  Länge,  1'10»» 
amKopfendc,0-70/;;  amF\ilMiidr,  ilirc  nickebetrug12 — \bciii. 
Die  schmälere  Platte  war  1-45  in  lang,  beim  Kopfende  O-fiO. 
beim  Fußende  0-35  m  breit  und  22—24  cm  dick.  Die  Platten 
waren  auf  der  Oberseite  behauen,  auf  der  Unterseite  roli 
lielassen.  Die  länglichen  Seitenteile  des  Sarkophags  wan-n 
l'85  und  1'52m  lang,  06  in  hoch  und  ungefähr  20  cm  stark, 
der  längere  Seitenteil  war  nach  aul.sen  abgerundet.  Am 
Fußende  schloß  den  Sarkophag  eine  58  cm  hohe,  65  cm 
breite  und  40  cm  dicke  Platte.  .Am  Kopfende  befanden  sich 
zwei  Platten,  die  innere  50  cm  hoch  und  breit  und  40  cm 
dick,  die  äußere  65  cm  hoch  und  breit  und  49  cm  dick.  .Alle 
Platten  waren  aneinander  gemörtelt  und  sind  aus  hartem 
Kalkstein  gearbeitet,  der  in  dem  eine  halbe  Stunde  ent- 
fernten Orte  Grice  gebrochen  wird.  Der  Oberrand  des 
.Sarkophags  lag  ungefähr  50  c;;i  unter  der  Erdoberfläche; 
der  Deckel  fehlte.  Das  (irali  war  jedenfalls  ausgeraubt, 
da  außer  einem  schlecht  erhaltenen  Sesterz  Neros  (Coh.  302), 
der  unter  der  Platte  lag,  sich  keine  Beigaben  fandi'n.  Der 
Fundort  liegt  an  dem  einstigen  römischen  Wege,  der  bei 
Unter-Deutschdorf  nach  Neudegg  abzweigte  und  an  dem 
bereits  mehrere  römische  Funde  zum  Vorscheine  gekommen 


Tätigkeitsbericht 


sind  (Premerstein  und  Rutar,  Römische  Straßen  und  Be- 
festigungen in  Krain  S.  26). 

Igg,  St.  Georgskirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K. 
u.  U.  genehmigt  die  an  der  Kirche  beabsichtigten  Her- 
stellungen und  bewilligt  zu  den  auf  1800  K  bezifferten 
Kosten  einen  Beitrag  von  1047  K. 

Möschnach,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Vurnik  be- 
richtet, daß  das  Dach  einer  Ausbesserung  bedarf.  Dies  soll 
zum  Anlasse  einer  umfassenden  Restaurierung  der  Kirche 
benutzt  werden.  So  soll  das  steile  und  hohe  Satteldach 
dreigeteilt,  die  Gewölbe  des  Mittelschiffes  entfernt  und  in 
die  erhöhten  Mauern  desselben  Fenster  ausgebrochen  werden. 
Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Rad  na,  Münzfund.]  Gendarmeriewachtmeister  Sot.ar 
berichtet,  daß  im  Strohdache  eines  Weinkellers  30  Zwanzig- 
kreuzer-Silbermünzen  aus  den  Jahren  1808  und  1848  auf- 
gefunden wurden. 

Küstenland 

Bivio,  römische  Funde.]  Korresp.  Moser  berichtet, 
daß  in  der  Cava  Juch,  links  von  der  nach  Duino  führenden 
Straße,  beim  Ausräumen  eines  Steinbruches  folgende  Gegen- 
stände gefunden  wurden:  Ein  zirka  2  m  großes  Mauerwerk 
aus  Bruchsteinen  und  Mörtel,  mit  einem  aus  rechtwinkligen 
kleinen  Ziegeln  gefügten  Boden;  daneben  eine  große  An- 
zahl von  Ziegel-  und  Urnenbruchstücken  und  in  einer  von 
schwarzer  Erde  durchsetzten  Schuttmasse  das  Fragment 
einer  Deckplatte  mit  der  Marke  M.  SICV.ANO,  das  obere 
Stück  einer  großen  zweihenkeligen  Urne  mit  erhaltenen 
halben  Henkeln,  eine  aus  Kalkstein  gemeißelte  Zisternen- 
einfassung mit  paarweise  gegenübergestellten  Öffnungen, 
das  Bruchstück  eines  Priapus  aus  Ton  und  das  Bruchstück 
einer  Marmorplatte. 

BoscoSeviebeiPola,  antike  Baureste.]  Konserv. 
Gnirs  berichtet,  daß  ihn  die  Mitteilung,  es  werde  zum  Baue 
eines  Hauses  in  der  Via  Siana  in  Pola  antikes  Architektur- 
material verwendet,  zu  weiteren  Nachforschungen  anregte, 
welche  zu  dem  Resultate  führten,  daß  die  Steine  in  Bosco 
Sevie  ungefähr  800  m  nördlich  der  Stanza  Petris  und  unge- 
fähr 400  in  östlich  der  Eisenbahnlinie  der  istrischen  Staats- 
bahn bei  Kote  75  der  Spezialkarte  aus  einem  ausgedehnten 
behufs  Steingewinnung  frisch  geöffneten  Trümmerfelde  ge- 
wonnen wurden.  In  den  südlichen  Partien  fand  der  Konser- 
vator groß  dimensionierte  Werkstücke  vom  Sockel  eines 
antik-römischen  Tempels,  dem  gleichen  Bauwerke  ange- 
hörende Fragmente  eines  gut  gearbeiteten  Gesimsstückes 
und  Säulenbasen.  In  den  Bauresten  des  nördlichen  Teiles 
des  Trümmerfeldes  erkannte  er  die  Überreste  eines  früh- 
mittelalterlichen christlichen  Kultbaues.  Die  Umgebung 
dieses  neuen  Fundplatzes  zeigt  deutliche  Spuren  der  antiken 
Besiedlung;  1'/; /t'"  nördlich  durchschneidet  der  Bahnkörper 
die  Reste  einer  römischen  Villa  rustica,  1  k>n  nördlich  liegt 
hart  am  Bahnkörper  die  Ruine  eines  Kirchleins,  aus  dessen 
Mauern  das  Fragment  eines  römischen  Grabsteines  stammt. 
Die  Z.  K.  vervvendet  sich  dahin,  daß  die  Fundstätte  der 
wissenschaftlichen  Durchforschung  und  Aufnahme  eröffnet 


und  eventuell  wichtige  Fundobjekte  an  das  Museum  in  Pola 
abgegeben  werden. 

Grado,  frühchristliche  Funde.]  Konserv.  Majo.nica 
berichtet,  daß  im  Mai  1907  in  der  Kirche  S.  Maria  delle' 
Grazie  und  auf  dem  aufgelassenem  Friedhofe,  an  einer 
Stelle  der  südlichen  Aul^enwand  und  der  Apsis  der  Dom- 
kirche sowie  lunter  der  Apsis  der  Kirche,  wo  vor  Jahren 
die  cella  trichora  gefunden  wurde,  Versuchsgrabungen  mit 
sehr  gutem  Erfolge  veranstaltet  wurden.  Unter  den  Er- 
gebnissen dieser  Grabungen  sind  namentlich  die  im  Fried- 
hof (etwa  1  »!  tiefer  als  jene  der  Domkirche)  liegenden 
Mosaiken  hervorzuheben,  welche  aus  der  Zeit  des  Patriarchen 
Hellas  (572—586)  stammen  und  ausgezeichnet  erhalten  sind. 
Der  Konservator  ließ  die  Mosaiken  reinigen,  zu  ihrer  Sicherung 
mit  Papier  bedecken   und    vorläufig  mit  Erde  verschütten. 

Pola,  Arena,  Umfriedungsgitter.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  teilt  mit,  daß  die  Kosten  der  Herstellung 
eines  eisernen  Gitters  auf  der  Umfriedungsmauer  im  Be- 
trage von  4500  K  in  zwei  gleichen  auf  die  Jahre  1908  und  1909 
zu  verteilenden  Raten  auf  den  Staatsschatz  übernommen 
werden. 

Srednje,  Vikariatskirche.]  Da  nach  einem  Be- 
richte des  Konserv.  Attems  die  Kirche  ein  aus  dem  Jahre  1867 
stammender  Bau  ist,  erhebt  die  Z.  K.  gegen  das  vorgelegte 
Restaurierungsprogramm  keine  Einwendung. 

Val-Catena  auf  Brioni  grande,  römische 
Funde.]  Wie  Konserv.  Gnirs  berichtet,  wurde  anfangs 
Jänner  im  Gebiete  der  antiken  Luxusvilla  eine  in  sehr 
großen  Dimensionen  ausgeführte  offene  Halle  mit  ange- 
bauter Krj'ptoportikus  von  ihm  ausgegraben.  Die  gegen 
See  geöffnete  Portikus,  welche  den  Tempelbezirk  mit  den 
Wohngebäuden  am  Nordgestade  der  Bucht  Val  Catena  ver- 
bindet, erstreckt  sich  in  einer  Breite  von  10  in  auf  eine  Länge 
von  genau  500  römischen  Fuß.  Die  Rückwand  dieser  inter- 
essanten Portikus  wird  von  vier  Absiden  unterbrochen  und 
war  mit  Standbildern  geschmückt,  deren  Sockelreste  teil- 
weise in  situ  angetroffen  wurden.  In  der  Mitte  der  Halle 
entwickelt  sich,  dieselbe  im  Aufgehenden  wohl  überragend, 
ein  Bau  von  9ni  Tiefe  und  10-65  m  Breite.  Bei  ungünstiger 
Witterung  und  bei  Sturm  vermittelt  die  nur  23  m  breite, 
vollkommen  geschützte Kryptoportikus,  die  hinterdergroßen 
Halle  sich  anschließt,  den  Verkehr  zwischen  den  genannten 
Baukomplexen. 

Val  Madonna  auf  Brioni  grande,  Basilika.] 
Konserv.  Gnirs  berichtet,  daß  das  Wurzelwerk  der  auf  den 
X'erschüttungsmassen  ruhenden  Pflanzendecke  die  untersten 
Partien  des  aufgehenden  Mauerwerkes  der  Basilika  und 
den  Unterbau  der  Säulen  derart  zerstört  hat,  daß  die  so- 
fortige Freilegung  der  in  Betracht  kommenden  Teile  und 
die  Untermauerung  der  angegriffenen  Partien  mit  Beton  und 
Zementmauerwerk  vorgenommen  werden  mußte.  Gleichzeitig 
konnten  die  einzelnen  Teile  der  umgestürzten  Säulen  durch 
die  Grabung  gewonnen  und  an  ihren  alten  Standplätzen 
wieder  aufgestellt  werden.  Zu  den  bisher  gemachten  Funden 
sind  wertvolle  Architekturstücke  des  Völkerwanderungs- 
stiles, dem  ältesten  Bestände  der  Basilika  angehörig,  zu 
zählen,  ferner  die  Fragmente  einer  sehr  frühen,  vertieften 


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Tätigkeitsbericht 


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Mensaplatte  aus  Marmor,  Bruchstücke  von  den  Marmor- 
säulen des  Altars,  ferner  die  Fußplatte  der  Mensa  mit 
einem  Reliquienbehälter,  Inschriftfragmente,  das  Fragment 
0OYTRICK6  aus  der  ersten  Hälfte  des  VI.  Jhs.,  römische 
Ziegelstempel.  Vielfach  fand  sich  unter  dem  Baumaterial 
der  Basilika  antik-römisches  Material  aus  der  antiken  Villen- 
anlage von  Val  Catena,  darunter  eine  wertvolle  Skulptur 
vom  Fries  des  Neptuntempels  aus  Val  Catena,  welche  einen 
Zug  von  Meeresungeheuern  darstellt.  Bloßzulegen  und  zu 
untersuchen  ist  noch  der  Pronaos  und  der  Altarraum  der 
Basilika,  die  an  dieselbe  sich  anschließenden  Bauten  antiker 
und  mittelalterlicher  Herkunft  und  die  hinter  der  Basilika 
liegende  Nekropole,  deren  Sarkophagdeckel  an  einzelnen 
Stellen  bereits  angetastet  werden  konnten. 


erweist  sich  als  ein  Tafelbild,  da.s  auf  einen  alten  byzan- 
tinischen Typus  zurückgeht.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Er- 
hebungen. 

Cimburg,  Ruine.]  Konserv.  Czerny  empfiehlt  die 
\ornahme  von  Sicherungsarbeiten  an  gefährdeten  Mauer- 
teilen und  am  bloßgelegten  gotischen  Fenster-  und  Tür- 
gewände sowie  V'orkehrungen  zur  Ableitung  der  Nieder- 
schlagswässer. Im  Schutte  wurden  Trümmer  von  un- 
glasierten Ofenkacheln,  darunter  auch  Wappenkacheln, 
ferner  polychromierte  und  glasierte  Ofenkachelreste  der 
Renaissancezeit  gefunden,  welche  im  Lapidarium  des  städti- 
schen   Museums  zu    Mährisch-Trübau   aufbewahrt  werden. 

Francowa  Lhotta,  Pfarrkirche.]  In  Aussicht  ge- 
nommen sind:    1.  Bau  eines  neuen  Musikchores;    2.  Ersatz 


Fig.  10     Rothigel,  Pfarrkirche 


Mähren 

Brunn,  Minoritenkirche,  Lorettokapelle.]  Kon- 
serv. Hrach  berichtet,  daß  die  Fresken  am  Hauptgewölbe 
nach  den  Weisungen  der  Z.  K.  instand  gesetzt  wurden. 
Die  Sprünge  wurden  verschlossen,  der  Putz  dem  Tone  der 
umgebenden  Malerei  angepaßt,  die  Malereien  gereinigt  und 
fi.xiert.  Ergänzungen  wurden  lediglich  an  der  architektoni- 
schen Umrahmung  des  großen  Freskos  vorgenommen.  An 
den  sehr  schadhaften  Gewölben  des  Anbaues  über  der  hl. 
Stiege  mußten  die  beschädigten  Teile  der  Verstärkungs- 
rippen und  der  Flächengewölbe  in  den  geöffneten  Fugen 
mit  Portlandzementmörtel  vergossen  und  mit  gutem  Ziegel- 
materiale  verkeilt  werden,  wobei  mit  der  größten  Schonung 
des  alten  Putzes  und  der  Fresken  vorgegangen  wurde.  Eine 
Restaurierung  der  Fresken  in  diesem  Teile  wird  sich  auf 
eine  Ergänzung  der  architektonischen  Umrahmung  be- 
schränken müssen. 

Bisenz,  Kirclie,  Altarbild.]  .Apotheker  FrucER  teilt 
mit,  daß  bei  .Abräumung  eine^  .Altares  unter  belanglosem 
Tand  ein  altes  Madonnenbild  zum  Vcuscheiu  kam.  Dasselbe 


des  Steinplattenpflasters  tlurch  Mosaikplatten;  3.  Anbau 
einer  Paramentenkammer;  4.  Lieferung  einer  neuen  Orgel; 
5. Ventilatoren;  6.  Herstellung  von  neuen  Fenstern  und  einer 
Seitentür;  7.  Reparatur  von  Kirchenbänken  und  ein  neuer 
Beichtstuhl.  Die  Z.  K.  konnte  nicht  die  Überzeugung  ge- 
winnen, daß  für  den  ganzen  Umfang  der  v^orzunehmenden 
Arbeiten  eine  zwingende  Notwendigkeit  technischer  Natur 
vorliege,  und  bemerkt  zu  den  einzelnen  Punkten:  ad  1.  die 
Erneuerung  des  Orgelchores  scheint  nicht  hinreichend 
begründet  und  dürfte  in  der  vorgeschlagenen  Form, 
bei  Verwendung  zweier  gußeiserner  Säulen,  keine  Ver- 
schönerung bedeuten.  .Sollte  die  Herstellung  des  Chores 
unabweislich  sein,  so  wären  die  Säulen  aus  ästhe- 
tischen Rücksichten  mit  Drahtputz  zu  ummanteln;  2.  ehe 
man  an  eine  Erneuerung  des  alten  Steinpflasters  denkt, 
sollte  versucht  werden,  ob  nicht  .Ausbesserungen  am  alten 
Fußbodenbelage  genügen  würden.  Verneinenden  Falles 
wäre  für  die  Neupflasterung  ein  möglichst  wenig  buntes 
Muster  zu  wählen;  3.  bevor  zur  Herstelhing  einer  neuen 
Orgel  die  Zustimmung  gegeben  werden  kann,  wird  ilie  Auf- 


55 


Tätigkeitsbericht 


56 


nähme  der  alten  Orgel  verlangt:  6.  einer  Erweiterung  der 
F'enster  und  dem  Vermauern  der  halbkreisförmigen  unteren 
Langhaustenster  nnilJ  die  Z.  K.  die  Zustimmung  versagen' 
da  die  halbkreisförmigen  Fenster  ein  Charakteristikum  für 
den  Stil  bilden;  bei  Belassung  derselben  entfällt  die  Not- 
wendigkeit einer  ^■ergrößerung  der  oberen  Fenster;  bei 
einer  Xeuverglasung  ist  von  der  Verwendung  farbiger  Gläser 
abzusehen;  7.  Bei  der  Reparatur  der  Kirchenbänke  und  des 
Beichtstuhles  ist  der  alte  Bestand  weitmöglichst  zu  erhalten. 

Krumpisch  bei  Hohenstadt,  Münzfund.]  Nach 
einem  Berichte  des  Konserv.  Czerny  wurden  bei  einer  am 
21.  Juni  1907  vorgenommenen  Grundaushebung  in  dem  an 
das  Haus  Xr.  84  anstofienden  Garten  10  Gold-  und  30  Silber- 
raünzen  aufgefunden,  welche  zum  gröl.'iten  Teile  verschKppt 
wurden. 

Mährisch-Tr übau,  Festsäule.]  Kunserv.  Czernv 
berichtet,  daß  die  Sicherung  der  Säule  in  entsprechender 
Weise,  ohne  jedwede  Ergänzung  durchgeführt  wurde. 


Fig.  II      Wien  V.,   Mittersteig,  Profanhaus,   Gassenfassade 

Mährisch-Trübau,  städt.  Archiv.]  Wie  Konserv. 
Czerny  berichtet,  wurde  das  Archiv  ins  neije  Museum 
übertragen  und  zum  Teile  bereits  geordnet. 

Rothigel.  Wenzelskirche.]  Konserv.  Hk.vch  be- 
richtet, daß  an  der  malerisch  gelegenen,  aus  dem  XVIll.Jh. 
stammenden  Kirche  (Fig.  10)  folgende  Arbeiten  geplant  sind; 
1.  Anbau  einer  Sakristei  an  der  Nordseite  des  Presbyteriums: 
'i.  Hebung  des  Dachstuhles,  Einbau  von  Beton-Kreuzge- 
wölben mit  Rippen,  Beseitigung  des  Pfeilervorsprungs  beim 
Triumphbogen,  Durchbruch  neuer  Fensteröfl'nungen,  Anbau 
von  Strebepfeilern;  3.  Erhöhung  des  Turmes,  Abdeckung 
desselben  mit  einer  einfachen  Pyramide.  Der  Konservator 
empfiehlt  Punkt  1.  zur  Genehmigung,  weil  das  gegenwärtig 
für  Sakristeizwecke  verwendete  Turmlokal  nicht  entspricht 
und  zum  Altar  ungünstig  gelegen  ist;  2.  Prinzipiell  wäre 
auch  gegen  den  Wunsch,  die  Kirche  einzuwölben  und  da- 
durch feuersicherer  zu  machen,  nichts  einzuwenden,  doch 
erscheint  die  Art  und  Weise,  in  welcher  diese  Herstellung 
projektiert  wird,  konstruktiv  und  ästhetisch  bedenklich. 
Ebenso  wäre  die  Entfernung  der  Pfeilervorsprünge  an  dem 
Bogen  gegen  das  Presbyterium  aas  konstruktiven,  der  An- 
bau von  Strebepfeilern  aus  historischen  und  ästhetischen 


(«rüntlcn  zu  verwerfen.  Es  sollte  über  das  Schitl  nur  ein 
nicht  in  gotischem  Stile  komponiertes  Gewölbejoch  ge- 
spannt werden,  wenn  nicht  die  Feuersicherheit  durch  eine 
Betoneisendecke  mit  ebener  Unterlage  und  eventuell  mit 
lierumlaufendem  kleinen  Gesimszug  zu  erreichen  gesucht 
wird.  3.  In  letzterem  Falle  könnte  auch  der  originelle  Turui 
unverändert  erhalten  bleiben.  Einverstanden 

Vorkloster-Tischnowi  tz.  Pfarrkirche  Porta 
coeli.j  Die  Z.  K.  erklärt  sich  mit  dem  Programme  für  die  Re- 
staurierung der  Inneneinrichtung  (Befestigung  sich  loslösen- 
derTeile  der  Holzschnitzereien,  Ergänzung  jener  Teile,  für  die 
durch  vorhandene  Pendants  die  Form  gesichert  ist,  teilweise 
\ergoldung  und  Polychromierung)  einverstanden.  Gegen 
die  weiter  angestrebte  .Auswechslung  der  bei  der  letzten 
Restaurierung  in  Gijjs  ausgeführten  Säulen  des  Haupt- 
portals gegen  solche  aus  Stein  spricht  sich  die  Z.  K.  aus, 
da  mit  dieser  Maßnahme  allem,  welche  überdies  präjudi- 
zierend    auf    spätere     Herstellungen    wirken    würde,    eine 


Fig.  12     Wien    V.,  Miltcrsteig,   Prolanhuus,   lloflassadc  , 

durchgreifende  befriedigende  Änderung  des  gegenwärtigen 
Zustandes  nicht  erreicht  würde,  da  nicht  nur  die  Säulen, 
.sondern  auch  Teile  der  Statuen  in  Gips  ergänzt  wurden, 
eine  lunfassende  Restaurierung  jedoch  wegen  der  vielen 
hiefür  in  Betracht  kommenden  noch  ungeklärten  Gesichts- 
punkte derzeit  nicht  anstrelienswert  wäre. 

Nieder-Österreich 

Wien  1.,  Uni V er sitäts- (Jesuit rn-)Kir che.]  Gegen 
die  Reinigung,  teilweise  Ergänzung  untl  Neuvergoldung 
einzelner  Architekturteile  im  Innern  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung,  soweit  diese  Arbeiten  zur  Herstellung  einer 
einheitlichen  Stimmung  notwendig  sind. 

Wien  I.,  Feischinarkt  17,  Profanhaus.]  Seitens 
des  Eigentümers  wurde  die  Zusicherung  gegeben,  daß  er 
versuchen  werde,  den  Hof  (Mitt  1907.  Sp.  304)  zu  erhalten. 
Die  Z.  K.  tritt  nach  wie  vor  für  die  Erhaltung  dieses  für 
die  Geschichte  der  Typen  des  Wiener  Profanbaues  unge- 
wöhnlich bedeutungsvollen  Objektes  ein  und  wird  kein 
Mittel  unversucht  lassen,  von  welchem  sie  sich  eine  För- 
derung dieser  Aktion  verspricht. 


57 


Tätigkeitsbericht 


58 


Wien  III.,  Pfarrkirche  St.  Rochus  und  Sebas- 
tian.] Geplant  sind:  Reinigung  der  Fassadenflächen,  Ab- 
schlagen des  schadhaften  Verputzes,  Erneuerung  desselben, 
Auskratzen  und  Auszwicken  der  Risse  und  Sprünge,  Ver- 
hängen dreier  freistehender  Steinfiguren  mittels  Eisen- 
schließen an  den  Dachstuhl,  Reinigung  sämtlicher  Stein- 
bestandteile, Ülierarbeiten  derselben,  Herstellung  der  er- 
forderlichen Vierungen,  Ausbesserung  der  Bildhauerarbeiten. 
Flinverstanden. 

Wien  V,  Mittersteig  25,  Profanhaus.]  Korresp. 
Maujera  berichtet,  daß  das  Gebäude  (Fig.  11,  12),  angeblich 
ein  ehemaliges  Maria-Theresia-Schlößchen,  demoliert 
werden  soll  Das  Gebäude  bietet  von  der  Hofseite  aus  den 
Anblick  eines  kleinen  Herrensitzes  in  der  einfach  vor- 
nehmen Architektur  der  zweiten  Hälfte  des  XVIII.  Jh.  Die 
Z.  K.  bringt  eine  architektonische  und  bildliche  .Aufnahme 
in  Anregung. 

Wien  Xl.\.,  Denksäule,  Ecke  der  Sieveringer- 
straße  und  Daringergasse.]  Gegen  die  aus  Straßen- 
verbreiterungsrücksichten  notwendige  Versetzung  der  aus 
dem  .Anfange  des  XVII.  Jhs.  stammenden  Säule  an  eine 
Vorgartenmauer  an  der  abgeschrägten  Ecke  der  ver- 
breiterten Daringergassse,  wo  sie  von  drei  Seiten  gut 
sichtbar  sein  wird,  und  gegen  die  Auffrischung  der  In- 
schrift erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Aggsbach,  Pfarrkirche  in  der  Karthause. | 
Korresp.  Katschi hai.er  berichtet,  daß  die  drei  Grabplatten 
der  Ritter  aus  dem  Geschlechte  der  Meissauer  und  Kuen- 
ringe  in  die  Wand  eingelassen,  das  Pflaster  in  Kirche  und 
Kreuzgang  mit  Kehlheimer  Platten  ausgebessert  und  das 
Innere  einfach  ausgemalt  wurde.  Die  .Seitenaltäre,  Orgel 
und  Kanzel  wurden  vergoldet,  die  Kirclienbänke  ausgebessert. 

Bubendorf,  Münzfund.]  Konserv.  Fehri^gf.r  be- 
richtet, daß  beim  .Abbruche  einer  Mauer  des  Hauses  Nr.  60 
60  Sillier-  und  154  Kupfermünzen  heimischer  Prägung  (zwei 
Baiern  ausgenommen)  aus  den  ]ahren  16.'?6 — 1810  gefunden 
wurden.  (Der  Fund  wird  im  |ahrbuchc  für  Altertumskunde 
besprochen.  I 

Eisgarn,  Propsteikirche.]  Konseiw  H.wimkrt.  be- 
richtet, daß  er  den  beabsichtigten  Durchbruch  der  West- 
wand und  die  Schaffung  eines  Haupteinganges  durch  die 
neue  Tür  und  den  vorgelagerten  1790  angebauten  Turm 
widerraten  habe,  weil  dadurch  die  zweischiffige  Anlage 
des  gotischen  Musikchors  zerstört  und  ein  Traversenbau 
an  ihre  .Stelle  gesetzt  würde.  Aber  selbst  wenn  das  Projekt 
in  dieser  Hinsicht  namhaft  verbessert  werden  könnte,  würde 
der  neue  Eingang  dem  bestehenden  Bedürfnisse  nach  einem 
besseren  Zutritte  zur  Kirche  kaum  abhelfen,  da  die  durch 
den  Turm  führenden  Portale  aus  Rücksicht  auf  die  Stabilität 
des  Turmes  nur  kleine  Dimensionen  erhalten  könnten  und 
weil  durch  die  Schaffung  einer  Tür  an  der  Westseite  dem 
herrschenden  Winde  ungehindert  Zutritt  ins  Kirchen- 
innere verschafft  würde.  Da  ein  Bedürfnis  auf  Besserung 
und  Erweiterung  der  Zugangsverhältnisse  anzuerkennen 
ist,  beantragt  der  Konservator,  daß  der  Zugang  zum  be- 
stehenden Eingange  ins  Nordschift  durch  eine  neue 
Stiegenanlage   mit  breiten   Platzeln   und  .Aufsetzung  einer 


Brustwehr  gegen  die  Straßenseite  auch  für  den  Winter 
praktikabel  gemacht  und  durch  .Anbringung  eines  breiten 
Windfanges  im  ersten  Joche  des  Nordschiffes  der  störende 
L Liftzug  abgehalten  werde.     Einverstanden. 

Gaubitsch,  Pfarrkirche.]  In  Aussicht  genommen 
sind:  A'erputzausbesserung,  .Abdeckung  der  Strebepfeiler; 
Herstellung  eines  neuen  Dachstuhles  über  dem  Vorbau, 
Eindeckung  desselben  mit  englischem  Schiefer;  teilweise 
Erneuerung  des  Wasserschlagpflasters;  teilweise  Isolierung 
des  Mauerwerkes  der  Seitenkapelle  und  des  Presbyteriums; 
teilweise  Erneuerung  des  Fußbodens  unter  den  Kirchen- 
stühlen; Pflasterung;  Verkeilung  der  Sprünge,  Färbelung 
des  Vorraumes,  Ersatz  der  morschen  hölzernen  Zwischen- 
decke des  Musikchors  durch  eine  Betonplatte,  Reparatur 
des  Glockenstuhles  imd  des  Turmdaches,  Anbringung  eines 
Blitzableiters.  Einverstanden. 

Hinterhaus  bei  Spitz,  Ruine.]  Der  Wiener  Stadt- 
rat bewilligt  für  die  \'oIlendung  der  Sicherung  der  Ruine 
den  Betrag  von  200  Ä'. 

Langenlois,  vorgeschichtliche  Funde.]  Korresp. 
Obermaier  berichtet,  daß  bei  Anlage  eines  Weinkellers  auf 
der  sogenannten  „Hasel",  Katastral-Gemeinde  Haindorf,  auf 
einem  Grundstücke  des  Florian  Eisenböck  4 — 6  vi  unter 
der  Erdoberfläche  im  Löß  eingestreute  Reste  eines  Mam- 
muts gefunden  wurden,  aus  denen  sich  jedoch  keine  Kör- 
perpartie auch  nur  annähernd  zusammensetzen  lasse.  Ein 
.Anhaltspunkt,  daß  es  sich  um  eine  Ansiedlung  eiszeitlicher 
Mammutjäger  handelt,  liege  nicht  vor. 

Langenlois,  Filialkirche  St.  Nikolaus.]  Korresp. 
PiCHLER  berichtet,  daß  zwei  vermauerte  gotische  Maß- 
werkfenster im  Presbyterium  mit  Glasmalereien  versehen 
wurden,  deren  Eindruck  ein  nicht  ungünstiger  ist,  wenn- 
gleich früher  der  Gesamteindruck  einheitlicher  und  stim- 
mungsvoller war.  (Das  Chorschlußfenster  ist  mit  mittel- 
alterlichen Malereien  geschmückt.)  Um  diese  F'enster  sicht- 
bar zu  machen,  wurde  der  im  barocken  Stile  vermiitlicli 
als  Kopie  des  früheren  Hochaltars  aufgeführte  Altaraufbau 
aus  dem  Jahre  1871  entfernt.  Das  Projekt  eines  gotischen 
.Altaraufsatzes  wurde  über  Vorstellung  des  Korrespondenten 
fallen  gelassen.  Der  Berichterstatter  empfiehlt,  das  gleich- 
lalls  entfernte  Altarbild  im  Presbvteiium  aufzuhängen  und 
die  echten  barocken  Statuen  der  hl.  Sebastian  \ind  Rochus, 
welche  gleichfalls  früher  den  Altar  zierten,  an  einer  Seiten- 
wand oder  Rückwand  auf  barocken  Konsolen  aufzustellen. 
Einverstanden. 

Martinsberg-Weitenegg,  Lokalbahn.]  Korresp. 
PicHi.KR  berichtet,  daß  durch  die  Trasse  der  Bahn  ein 
Objekt  von  kunsthistorischer  Bedeutung  nicht  gefährdet 
ist.  Die  auf  einem  Hügel  außerordentlich  malerisch  gelegene 
und  kunsthistorisch  hochbedeutsame  -St.  .Annakirche  bei 
Pöggstall  wird  von  der  Bahn,  allerdings  in  ziemlich  weitem 
Bogen,  fast  ganz  umfahren.  Weder  der  Bestand  noch  das 
tTesamtbild  der  Burgruine  Streitwiesen  wird  zufolge  der 
Lage  der  Bahntrasse  jenseits  des  Bachufers  wesentlich 
beeinflußt.  Der  Markt  Weiten  wird  von  der  Bahnlinie  nicht 
durchschnitten;  dieselbe  zieht  sich  seitlich  am  Orte  hin; 
auch  der  Bahnhof  wird  außerhalb  desselben  angelegt. 


59 


Tätigkeitsbericht 


60 


Wiener-Neustadt,  Theresianischc  Militäraka- 
demie.) Die  Z.  K.  empfiehlt:  die  Rippen  der  zur  Zeit 
Friedrich  111.  erbauten  Torhalle  unter  der  Georgskirche 
von  der  Tünche  zu  befreien,  dieselben  im  Hinblicke  auf 
den  minderwertigen  und  vielfach  beschädigten  Stein  nicht 
in  Naturfarbe  zu  belassen,  sondern  steingrau  mit  dunklen 
Fugen  zu  färbein,  Wand  und  Kappen  in  zwei  Tönen  zu 
streichen.  Für  die  gleichfalls  aus  der  Friedrizianischen 
Epoche  stammende  Vorhalle  zur  ehemaligen  Fronleich- 
namskapelle, jetzt  Stiegenhaus  der  Gcneralstiege,  empfiehlt 


Klein-Zwettl,  Filialkirche.]  Konserv.  Hammeri. 
berichtet,  daß  die  Restaurierungsarbeiten  nach  dem  von  der 
'/..  K.  aufgestellten  Programme  in  entsprechender  Weise 
tlurchgeführt  wurden.  Er  beantragt  weiter,  ein  schadhaftes 
Dachfenster  an  der  Nordseite  des  Kirchendaches  und  die 
Anschlußstelle  des  Presbyteriumdaches  an  das  Xorddach 
des  Schiffes  auszubessern,  da  an  diesen  Stellen  Schnee  in 
den  Dachraum  dringt,  der  auf  den  Gewölbekappen  lagert 
und  eine  Schädigung  des  Gewölbes  herbeiführt.  Einver- 
standen. 


Q-hde'^   Dg!L.L^I-l4s'l(^>lgf    CfoLIv£(dTh\TR  DI  !F\rCO 
Vep-u  TO  T^p?  o  gp  gq^  TRI  cm 


L-^t^ 


Aren,  KoUegiatkirche,   Rest.iiirierungsprojekt 


die  Z.  K.  folgende  Behandlung:  Gewölbe-,  Wandflächen 
und  Rippen  sind  von  der  jetzigen  Bemalung  auf  das  sorg- 
fältigste zu  reinigen;  für  den  Fall,  als  sich  hierbei  Spuren 
der  früheren  Bemalung  finden  sollten,  wird  die  Z.  K.  nach 
Untersuchung  dieser  Reste  ihr  endgültiges  Votum  abgeben. 
Finden  sich  keine  Spuren  der  ursprünglichen  Bemalung. 
so  sind  die  Steinteile,  wenn  ihre  Naturfarbe  nicht  zu  dunkel 
für  die  Wirkung  der  feinen  Ornamente  ist,  in  ihrer  natür- 
lichen Erscheinung  zu  belassen,  im  andern  Falle  mit  einem 
nicht  zu  lichten  steingrauen  Tone,  mit  Betonung  der  Fugen 
zu  übertünchen,  so  daß  sie  sich  noch  immer  dunkel  von 
den  Wand-  und  Gewölbeflächen  abheben.  Die  Gewölbe- 
flächen könnten  mit  spätgotischen  Ranken  auf  weißem 
Grunde  bemalt,  die  Wandflächen  mit  einer  dekorativen 
Quaderteilung  in  rotbrauner  Farbe  unten  mit  Sockel  (ohne 
Teppichmuster)  versehen  werden. 


Ober-Österreich 

Enns,  Malereien  im  Turme  des  Lehner-Brau- 
hauses.] Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die 
Durchführung  der  Sicherungsarbeiten  an  den  Malereien 
eine  Subvention  von  1100  /C.  Der  Zugang  gegen  das  Brau- 
haus wird  abgeschlossen,  die  Fenster  verglast.  Dagegen 
soll  der  Turm  einen  von  der  Straße  aus  benutzbaren  Zugang 
dadurch  erhalten,  daß  an  den  Außenwänden  des  Turmes  und 
eines  fensterlosen  Nebengebäudes  (Binderei)  eine  Wendel- 
treppe geführt  wird,  welche  in  einer  kleinen  Gartenanlage 
an  der  Mauthausnerstraße  beginnen  und  in  dem  jetzt  als 
Schüttboden   verwendeten   Dachbodenraum    endigen   wird. 

Freistadt,  Münzfund.]Das  Gendarmerie-Abteilungs- 
Kommando  teilt  mit.  daß  im  .Sommer  1907  auf  einem  dem 
Kealitätenbesitzer  Karl  Örtl  gehörigen  Felde  ein  hollän- 
discher Goldgulden  (1607)  gefunden  wurde. 


6i 


Tätigkeitsbericht 


02 


Steyr,  Stadtpfairkirche.]  Die  Z.  K.  empfiehlt  die 
Ausbesserung  kleinerer  Schäden  am  Äußern,  die  Ergän- 
7.ung  kleinerer  fehlender  Partien  am  Sockel  und  den  Strebe- 
pfeilerabdeckungen der  Fialen.  Im  Innern  Reinigung  des 
Sakramentshäuschens  und  der  demselben  gegenüberliegen- 
den Sedianische  mit  drei  Baldachinen  und  Ergänzung- 
kleiner  fehlender  Teile;  Sicherung  des  Taufbeckens  und 
der  Reste  alter  Glasmalerei  in  dem  Chörlein  über  der 
nördlichen  Vorhalle;  Aufstellung  des  in  der  Margareten- 
kapelle deponierten  Hochaltarbildes. 

Steiermark 

Graz,  Domkirche,  Drei  -  Landplagenbild  an 
der  Außenseite.]  Da  das  Gemälde  eines  der  interes- 
santesten malerischen  Erzeugnisse  eines  stark  von  Italien 


daß  beim  Abscheeren  der  schadhaften  Stellen  die  größte 
Sorgfalt  auf  die  Erhaltung  des  derzeitigen  Bestandes  ver- 
wendet wird. 

Sachsenfeld,  Einrichtung  der  alten  Pfarr- 
kirche.] Die  Statthalterei  teilt  mit,  daß  die  Kirchenbänke 
und  der  Hauptaltar,  letzterer  mit  neuer  Mensa  und  neuen 
Stufen  in  der  neuerbauten  Kirche  zur  Aufstellung  gelangt. 
Die  alten  Seitenaltäre  haben  bei  dem  Auseinandernehmen 
sehr  gelitten,  doch  ist  auch  ihre  Wiederaufstellung  in  Aus- 
sicht genommen. 

Seiz,  Ruine  des  Kartäuser-Klosters.].  Konserv. 
WisT  macht  auf  den  desolaten  Zustand  der  Klosterruine 
aufmerksam  und  beantragt,  wenigstens  für  die  Erhaltung 
jener  Teile  einzutreten,  wo  noch  Dachungen  und  Decken 
vorhanden     sind,     ferner     die    Sicherung     des     aus    dem 


Fig.  14     Arco,   Kollegiatkirche,  derzeitiger  Bestand 


und  Tirol  beeinflußten  Provinzialstiles  ist,  der  als  letzter 
Ausläufer  des  trecentistischen  oder  hochgotischen  Stiles 
aufgefaßt  werden  kann,  entspricht  die  Z.  K.  einer  Anregung 
des  historischen  Vereines  für  Steiermark  gerne  und  leitet 
wegen  Sicherung  des  Bildes  und,  da  sich  der  Verfall 
dauernd  kaum  hintanhalten  läßt,  auch  wegen  bildlicher 
Aufnahme  desselben  die  weiteren  Schritte  ein. 

Leoben,  Pfarrkirche  am  Waasen.]  Die  Kirchen- 
vorstehung  hat  die  Erklärung  abgegeben,  daß  die  Einfügung 
eines  im  romanischen  Stile  gehaltenen  Scheidebogens  in 
die  Seitenkapelle  unterbleibt. 

Maria  Trost  bei  Graz,  Wallfahrtskirche.JGegen 
die  beabsichtigte  Reinigung  der  aus  der  Mitte  des  X VIII.  Jhs. 
stammenden  Wandmalereien  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ein- 
wendung. 

.St.  Nikolai  in  der  Großsölk,  Pfarrkirche.]  Die 
Z.  K.  erklärt  sich  mit  der  vorgelegten  Skizze  für  die  Aus- 
malung des  Innern,  an  welcher  sie  einige  Vereinfachungen 
vornimmt,  einverstanden.  Das  Programm  für  die  Reinigung 
desDeckengemäldes  wird  unter  der  Voraussetzimggenehmigt, 


WTI.  Jh.  stammenden  Portals  anzustreben  und  ein  paar 
gut  abschließbare  Räume  als  Depot  für  die  herumliegenden 
interessanten  Architekturteilo  zu  verwenden.  Einverstanden. 

Tirol 

Ahm,  NiLUischc  Krippe.]  Das  Pfarramt  teilt  mit, 
daß  es  ihm  vollkommen  fernliege,  die  Krippe  zu  verkaufen, 
daß  es  sich  vielmehr  mit  der  Absicht  trage,  das  Objekt  in 
einem  Zimmer  des  neugebauten  \'idums  dem  Pulilikuni 
zugänglich  aufzustellen. 

Arco,  Kollegiatkirche.j  Ein  vorgelegtes  Restau- 
rierungsprojekt (Fig.  13)  plant  ziemlich  weitgehende  Um- 
gestaltungen der  Kirche,  ohne  daß  ein  dringender  Anlaß 
hierzu  nachgewiesen  wird.  Diese  LTmänderungen  bestehen 
in  dem  Zubaue  einer  halbrunden  Apsis  vor  das  Pres- 
liyterium,  dem  Ausbaue  des  zweiten  Turmes  und  einer 
.Abänderung  des  Turmhelmes.  Die  Z.  K.  spricht  sich 
auf  das  nachdrücklichste  gegen  derartige  Umgestaltungen 
des  großartig  angelegten  Baues  (.Fig.  14)  aus,  dessen 
Erscheinung  das   Gesamtbild   der   Stadt   und   insbesondere 


63 


Tätigkeitsbericht 


64 


die  nächste  Umgebung  sehr  günstig  beherrscht.  Die 
ebene  Presbyteriumwand  macht  in  ihrer  jetzigen  Gestalt 
eine  sehr  gute  Wirkung  und  der  Bruch  der  Fassaden- 
flache  dürfte  ebensowenig  störend  empfunden  werden,  als 
der  unausgebaute,  jetzt  durch  das  Dach  des  Hauptschiffes 
abgeschlossene  zweite  Turm.  Die  wohl  nicht  stilgerechte 
Turmhaube  ist  bereits  ein  Wahrzeichen  der  Stadt  und  von 
ästhetisch  so  befriedigender  Form,  daß  ein  Bedürfnis  nach 
ihrer  Umänderung  nicht  besteht. 

Dajano,  Kirche,  Chris toforuisbild,  Schutzdach.] 
Die  Z.  K.  bewilligt  für  die  Herstellung  eines  Schutzdaches 
eine  Subvention  von  .SO  A'. 

Gais,  Totenkapelle,  Malereien.]  Das  k.  k.  Mnii- 
steriuni  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  einer  Sub- 
vention von  1200  A'  für  die  durchgeführte  Restaurierung  der 
Fresken  an. 

Lienz,  Pfarrkirche,  Turm]  Die  Stadtgemeinde 
teilt  mit,  dai.^  bei  der  Erbauung  des  neuen  Turmhelmes 
dem  h.  a.  Antrage  entsprechend,  die  projektierten  Lichthauben 
rlirainiert  wurden.  Die  von  der  Z.  K.  gleichfalls  bemängelte 
Eindeckung  mit  buntem  Eternitschiefer  wird  durchgeführt 
werden  müssen,  weil  das  Material  bereits  vor  längerer  Zeit 
bestellt  wurde.  Die  bunten  Farben  wurden  gewählt,  weil 
diese  nach  der  Ansicht  des  Projektanten  mit  dem  feld-  und 
waldgrünen  Hintergrunde,  dem  Gaimberge,  viel  mehr  har- 
monieren, also  der  Landschaft  mehr  angepaßt  sein  wird, 
als  eine  eintönige  Turmeindeckung.  Die  '/..  K.  bemerkt  hiezu, 
daß  färbige  Eternitplatten,  namentlich  rote,  ungemein  patzig 
wirken  jede  Farbenharmonie  zerstören  und  überdies  sehr 
unschön  patinieren.  Auch  würde  der  ernste  Kirchenbau 
durch  eine  derartige  spielende  dekorative  Behandlung  des 
Turmdaches  sehr  beeinträchtigt  werden.  Die  Z.  K.  verwendet 
sich  daher  neuerlich  für  die  Wahl  eines  einfarbigen,  dunkel- 
grauen Materials. 

Masi  di  Vigo,  Fund.]  Die  Eisenbahnbauleitung  teilt 
mit,  daß  beim  Baue  der  Lokalbahn  Trient— Male  nächst  der 
Brücke  über  den  Rinassicobach  Stücke  von  Ziegeln  mit  dem 
Stempel  POSENOMA  gefunden  und  dem  Museum  in  Trient 
übergeben  wurden. 

Xaturns,  Prokuluskirche,  Wandmalereien.]  Mit 
dem  Programme  für  die  Restaurierung  der  an  der  Außen- 
seite der  Kirche  befindlichen  Malereien  (Reinigen  von  den 
Kalkteilchen,  Ausgiei.^en  der  Hohlstellen,  Unterfangen  der 
Abbröckelungsstellen,  Auskitten  der  Risse,  .Anbringen  eines 


vorsichtig  konstruierten  Schutzdaches)  erklärt  sich  die  Z.  K. 
einverstanden. 

Salurn,  Josefskirche.]  Konserv.  Atz  berichtet,  daß 
die  Sicherungsarbeiten  nach  dem  mit  der  Z.  K.  vereinbarten 
Programme  in  entsprechender  Weise  durchgeführt  wurden. 
Die  Z.  K.  bringt  die  Flüssigmachung  der  hierfür  bewilligten 
Staatsubvention  von  200  K  in  Antrag. 

Stans,  Friedhof,  Grabkreuze.]  Das  Pfarramt  teilt 
mit,  daß  die  schmiedeeisernen  Grabkreuze  über  sein  Be- 
treiben vom  alten  auf  den  neuen  Friedhof  übertragen  wurden. 

Stans,  Lau rentiuskirche.]  Die  nicht  in  gottesdienst- 
licher Verwendung  befindliche  auf  dem  alten  Friedhofe 
stehende  Kirche  ist  in  einem  Zustande  rasch  fortschreitenden 
Verfalles  begriffen.  Dem  Gebäude  selbst  soll  jeder  Denkmals- 
wert mangeln.  Mittel  zu  seiner  Erhaltung  sind  nicht  vor- 
handen, ja  es  können  derzeit  nicht  einmal  die  für  den  Ab- 
bruch auf  2000  K  veranschlagten  Kosten  aufgebracht  werden. 
Es  steht  daher  in  Absicht,  die  drei  Altäre,  die  Kanzel  und 
die  Sakristeitür  zu  veräußern.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Er- 
hebungen. 

Trient,  -St. -Maria  Maggiore.]  Folgende  Sicherungs- 
arbeiten am  Turme  sind  in  Aussicht  genommen:  Einziehung 
von  Schließen  in  der  Höhe  des  Glockenstuhles  und  etwas 
unterhalb  desselben;  Ausgießimg  des  großen  Sprunges  an 
der  Nordseite,  wobei  jedoch  ein  schattensammelnder 
Zwischenraum  freibleiben  wird;  .Auswechslung  der  mit 
dem  Abstürze  drohenden  Ouaderstücke.  Einverstanden. 

Vorarlberg 

Bregenz,  Ausgaben  für  Denkmalpflege.]  Kon- 
serv. Kleiner  berichtet,  daß  die  Stadtgemeinde  für  das 
laufende  Jahr  für  Zwecke  der  Denkmalpflege  die  relativ 
bedeutende  Summe  von  2700  K  präliminiert  hat,  nämlich ; 
für  <lie  Restaurierung  der  Martinskirche  200  A',  Herstellting 
neuer  Fenster  in  der  Johanneskapelle  auf  dem  Kornmarkte 
800  A',  für  den  Museumsverein  500  A'  und  für  Sicherung  der 
Ruine  auf  dem  Gebhardsberge  1 000  K. 

Feldkirch,  Johanniterhaus.]  Korresp.  H.\rten- 
BERGER  berichtet,  daß  das  Gebäude  erhalten  bleibt,  am 
Äußern  nur  unwesentliche  Ausbesserungen  erfahren  und 
lediglich  im  Innern  in  weitgehenderer  Weise  umgeändert  wird. 

Feldkirch,  Schießstätte. |  Konserv.  Ki.kin'er  be- 
richtet, daß  im  Parterre  der  neuen  Schießstätte  ein  kleines 
Museum  geplant  ist,  welches  die  alten  Stücke,  an  denen 
<ler  Schiel.'istand  reich  ist,  bergen  wird. 


UKUlK  von  kUnOLF  .M.  ROHRER  I.N'  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.  K.  ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
^  DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  3 


März   1908 


Publikationen 

Österreichische  Kunsttopographie. 

Erschienen  ist: 

Beiheft  zum  Band  I:  Schloß  Grafenegg. 

Enthält  eine  Beschreibung-  des  Schlosses  und  seiner 
wertvollen  und  reichhaltigen  Sammlungen,  bearbeitet  von 
Dr.  Hans  Tietzk.  Quart  98  Seiten,  11  Tafeln  und  114  Ab- 
bildungen im  Text.  Preis  des  Heftes  10  Ä'(mit  dem  Haupt- 
bande politischer  Bezirk  Krems  zusammen  40  K). 

Alle  Konservatoren  und  Korrespondenten,  sowie  die 
hochwürdigen  Pfarrämter  und  die  Gemeindeämter  des 
politischen  Bezirkes  Krems  erhalten  bei  unmittelbarer  Be- 
stellung des  Werkes  durch  die  Z.  K.  eine  40  prozentige 
Preisermäßigung  zugestanden,  so  daß  sich  für  diese  der 
Preis  auf  6  K  (mit  dem  Hauptbande  zusammen  auf  24  K) 
stellt. 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  den 
Chorherrn  im  Stifte  Klosterneuburg  Dr.  Woi.fgang  Pauker 
zum  Konservator  H.  Sektion  für  den  politischen  Bezirk 
Tulln  auf  die  Dauer  von  fünf  Jahren  ernannt  (4.  März  1908, 
Z.  3205). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  den 
Verzicht  des  Konservators  II.  Sektion  in  den  Bezirken  Cles, 
Riva  und  Tione,  Luioi  de  Camp7,  auf  dieses  Ehrenamt  zur 
Kenntnis  genommen  und  die  Z.  K.  ermächtigt,  demselben 
für  die  eifrige  Tätigkeit  in  seiner  Eigenschaft  als  Konser- 
vator II.  Sektion  des  obigen  Bezirkes  im  dortamtlichen 
Namen  den  Dank  auszusprechen.  Der  Herr  Minister  hat 
sich  bestimmt  gefunden,  an  Stelle  de  Campis  für  den  oben 
bezeichneten  Bezirk  den  Direktor  des  Trientiner  Diözesan- 
museums  und  Lehrer  am  fürstbischöflichen  Priesterseminar 
in  Trient  Vinzenz  Cassagrande  zum  Konservator  II.  Sek- 
tion auf  die  Dauer  von  fünf  jalinn  zu  ernennen  (8,  März 
1908,  Z.  5634). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  i.  K.  u.  l".  hat  die 
Teilung  des  die  politischen  Bezirke  Villach  und  Hermagor 
umfassenden  Konservatorenbezirkes  II.  Sektion  in  zwei  je 
einen  politischen  Bezirk  umfassende  Konservatorenbezirke 

Mitteilungen  der  k.   lt.  Zentral-Kommis^ion    iqoß 


genehmigt,  den  politischen  Bezirk  Villach  dem  Konservator 
Fachschuldirektor  Gu.stav  Goebei,  übertragen,  diesen  in 
seiner  Funktion  auf  die  Dauer  weiterer  fünf  Jahre  bestätigt 
und  den  politischen  Bezirk  Hermagor  dem  Konservator 
Alfred  Castelliz,  Professor  an  der  Fachschule  in  Villach, 
zugewiesen  (28.  März  1908,  Z.  8730). 

Weiters    hat    der    Herr    Minister    zu    Konservatoren 
II.  Sektion  auf  die  Dauer  von  fünf  Jahren  ernannt: 

Dr.  Eduard  Katschthai.er,  Gymnasialprofessor  und  Ar- 
chivar im  Stifte  Melk,  für  die  politischen  Bezirke  .Am- 
stetten.  Melk,  Scheibbs  und  die  Stadt  Waidhofen  a.  Ybbs 
(26.  März  1908,  Z.  8729),  und 
Adrian  Egger,  Dombenefiziat  in  Brixen,  für  den  politi- 
schen Bezirk  Brixen  (24.  März  1908,  Z.  11369). 

Die  Z.  K.  hat  zu  Korrespondenten  ernannt: 
Dr.  Josef  Bayer,  \'olontär  an  der  prähistorischen  Samm- 
lung des  naturhistorischen  Hofmuseums  in  Wien, 
ViNZENZ  Küdernat.sch,  Sattler  in  Po3-sdorf, 
Dr.  Andreas  Mudrich,  Archivar,  Vorstand  des  Regierungs- 
archivs in  Salzburg,  und 
K.\RT.  Vai.entinitsch,   Oberlehrer  a.  D.   in  Tüfter  (6.  März 
1908). 


Erhaltung  der  Baudcnkmale 
im  Privatbesitze 

Erfahrungsgemäß  sind  die  im  Privatbesitze  stehenden 
Baudenkmale  in  Städten  und  größeren  Gemeinwesen  in 
raschem  Schwinden  begrilTen.  Die  wichtigen  materiellen 
Interessen,  welche  mit  der  Hebung  der  Bautätigkeit  und 
der  Entwicklung  der  Städte  verbunden  sind,  lassen  es 
als  nicht  besonders  aussichtsreich  erscheinen,  daß  ein 
Denkmalschutzgesetz  dem  privaten  Besitze  jene  weit- 
gehenden Beschränkungen  auferlegen  wird,  welche  für 
Denkmale  öffentlich  rechtlichen  Charakters  als  wünschens- 
wert und  zulässig  erkannt  werden  müssen.  Und  doch 
ist  vom  Standpunkte  der  modernen  Denkmalpflege  gerade 
das  Bürgerhaus  und  der  Privatpalast  von  hoher  Bedeutung 
und  die  Erhaltung  derartiger  Denkmale  für  die  Bewahrung 
malerischer  charakteristischer  Städtebilder,  unter  vi-elchcn 
nur  jenes  der  Prager  Kleinseite  oder  Alt-Salzburgs  hervor- 


Ö7 


Erhaltung  der  Baudenkmale  im  Privatbesitze 


68 


gehoben  werden  sollen,  die  zu  den  größten  Ruhmestiteln 
der  Monarchie  gehören,  von  ausschlaggebendem  InteressL-. 
Da  ein  direktes  Demolierungsverbot  in  vii-len  Fällen 
auf  größeren  Widerstand  stoßen  dürfte,  liegt  der  Gedanke 
nahe,  die  Erhaltung  derartiger  Denkmale  auf  eine  weniger 
radikale  und  doch  sehr  wirksame  Weise  anzustreben,  in- 
dem man  das  vornehmste  Moment,  welches  zu  Neubauten 
veranlaßt,  den  höheren  Zinsertrag,  dadurch  zu  paralj'sieren 
versucht,  daß  Baudenkmalen,  solange  sie  in  ihrem  bisherigen 
Zustande  erhalten  bleiben,  eine  Befreiung  oder  eine  Be- 
günstigimg von  der  Hauszinssteuer  zuerkannt  wird, 
ähnlich  wie  ja  schon  seit  längerer  Zeit  für  Neubauten 
Steuererleichterungen  zugebilligt  werden.  Eine  derartige 
Maßnahme,  die  in  der  Bevölkerung  nicht  als  odios  emp- 
funden werden  kann,  ließe  sich  auch  vom  volkswirtschaft- 
lichen Standpunkte  rechtfertigen,  da  die  stets  steigende 
Wertschätzung  alter  Stadtbilder  und  malerischer  Veduten, 
ohne  Zweifel  den  Fremdenverkehr  jener  Städte  erheblich 
steigern  wird,  die  sich  ihre  charakteristischen  Bauten  und 
die  mittelalterliche  Geschlossenheit  wenigstens  einzelner 
Stadtteile  zu  bewahren  verstanden.  Die  volkswirtschaftliche 
Bedeutung  des  Fremdenverkehres  dürfte  aber  wohl  außer 
allem  Zweifel  stehen. 

Korresp.  Dr.  Llkus  JekAbek,  Gerichtsadjunkt  und 
Sekretär  des  rühmlichst  bekannten  Klubs  „Za  starou  Prahu", 
hat  der  Z.  K.  einen  auf  diesen  Gedanken  basierenden  Ge- 
setzentwurf vorgelegt,  dessen  wichtigste  Bestimmungen 
nachstehend  wiedergegeben  werden: 

1.  Eine  gesetzliche  Begünstigung  für  die  Hauszins- 
steuer ist  jenen  Hausbesitzern  zu  gewähren,  deren  Häuser 
durch  eine  eigene  Kommission  auf  Verlangen  der  Besitzer  als 
geschichtlich,  kunstgeschichtlich  oder  für  das  Stadtbild 
wichtig  und  charakteristisch  anerkannt  werden. 

2.  Diese  Kommission  besteht  aus  zwei  Vertretern  der 
Finanzbehörde,  aus  zwei  Sachverständigen  im  Baufachc 
(nach  Möglichkeit  Architekten),  einem  Historiker  und  einem 
Kunsthistoriker,  die  von  der  Z.  K.  zu  bestimmen  sind,  dem 
zuständigen  Konservator,  aus  einem  Vertreter  der  Gemeinde, 
aus  je  einem  Vertreter  des  Landes  und  Gemeindesanitäts- 
amtes (und  eventuell  je  einem  Vertreter  der  Landes-  und 
Gemeindekunstkommission). 

3.  Wenn  diese  Kommission  mit  einfacher  Stimmen- 
mehrheit beschließt,  daß  dem  Hause,  welches  den  Gegen- 
stand der  kommissionellen  Verhandlung  bildet,  die  unter  1 
angeführten  Eigenschaften  zuerkannt  werden  können  und 
wenn  sich  dieses  Haus  in  einem  solchen  Bauzustande  be- 
findet, der  seine  Erhaltung  auf  eine  Reihe  von  Jahren  ge- 
währleistet, so  ist  dem  Besitzer  die  gesetzliche  Hauszins- 
steuerbefreiung oder  Erleichterung  (auf  12—15 — 20  Jahre) 
unter  folgenden  Bedingungen  zuzuerkennen: 

a)  daß  er  längstens  in  einem  Jahre  auf  Grund  der 
von  der  genannten  Kommission  gegebenen  Direktiven  und 
auf  Grund  eines  diesen  Direktiven  entsprechenden  und  von 
den  Bausachverständigen  genehmigten  Projektes  eine 
Sicherung  des  Bauzustandes  des  Hauses  vornimmt.  Die 
genannte  Kommission   kann   die  ganze   oder  teilweise  Be- 


freiung von  dieser  Pflicht  bei  einem  besonders  guten  Bau- 
zustande des  Hauses  verfügen; 

b)  daß  besonders  die  Fassaden  oder  andere  künst- 
lerisch, kunstgeschichtlich  oder  malerisch  wichtige  Teile 
der  Häuser,  wie  z.  B.  Dächer,  Giebel,  Höfe,  Gärten  nach 
den  i\*atschlägen  der  Kommission  in  der  Weise  gesichert 
und  hergestellt  (nicht  restauriert)  werden,  daß  der  Alters- 
und Stimmungswert  des  Gebäudes  erhalten  bleibt  und 
alles  streng  vermieden  wird,  was  ihn  beeinträchtigen 
könnte; 

c)  ferner  hat  der  Hausbesitzer  nach  den  von  der 
Kommission  gegebenen  Direktiven  und  auf  Grund  von 
Plänen,  die  von  den  Sachverständigen  im  Baufache  ge- 
nehtiiigt  wurden,  Adaptierungsarbeiten  im  Innern  des  Ge- 
bäudes vorzunehmen,  die  den  modernen  sanitären  Bedürf- 
nissen entsprechen  und  das  Haus  nach  dieser  Richtung 
hin  einwandfrei  machen  oder  den  modernen  Anforderungen 
auf  Komfort  und  Bequemlichkeit  entgegenkommen.  (So 
z.  B.  Herstellung  von  Bädern,  Klosetts,  Beleuchtung  und 
Erweiterung  von  Stiegenhäusern,  der  Ventilation  und  Be- 
leuchtung der  Gänge  und  Vorzimmer  usw.); 

d)  der  Hausbesitzer  ist  verpflichtet,  eine  ihn  und  seine 
Nachfolger  bindende  grundbücherlich  einzuverleibende  Er- 
klärung abzugeben,  daß  er  das  Haus  nicht  ohne  Zustimmung 
der  Kommission  demolieren  läßt,  widrigenfalls  er  den 
ganzen  Betrag,  den  er  an  Hauszinssteuerbefreiung  genossen 
hat,  pro  rata  temporis  et  facti  zurückerstatten  muß; 

e)  die  Befreiimg  oder  Begünstigung  wird  nicht  ge- 
währt, solange  nicht  kommissionell  festgestellt  wurde,  daß 
der  Hausbesitzer  allen  gesetzlichen  und  von  der  Kommission 
aufgestellten  Bedingungen  nachgekommen  ist. 

M  o  t  i  \'  i  e  r  u  n  g. 

Wie  der  Motivenbericht  hervorhebt,  handelt  es  sich 
in  diesem  Entwürfe  um  eine  dauernde,  praktische,  den 
Zeiterfordernissen  und  zugleich  den  modernen  hygienischen 
und  Anforderungen  des  Komforts  angepaßte  Form  des 
gesetzlichen  Schutzes  von  Gebäuden  im  Privatbesitze, 
welche  kunstgeschichtlich  oder  für  das  alte  und  malerische 
Stadtbild  von  Bedeutung  sind. 

Aus  öft'entlich-rechtlichen  Interessen  erscheint  es  im 
Hinblicke  auf  die  Bedeutung  der  genannten  Denkmale  als 
unschätzbarer,  allgemeiner  Kulturgüter  notwendig,  deren 
dauernden  ausreichenden  Schutz  in  der  Weise  zu  erzielen, 
daß  es  dem  Besitzer  durch  entsprechende  Begünstigungen 
ermöglicht  wird,  solche  Denkmale  nicht  nur  zu  erhalten, 
sondern  auch  bei  entsprechender  Berücksichtigung  der 
Anforderungen  der  Reinlichkeit,  der  Hygiene  und  des 
Komforts  ertragfähiger  zu  machen. 

Der  Staat  würde  durch  dieses  Gesetz  nicht  nur  viel 
zur  Sanierung  ganzer  bisher  vielfach  vernachlässigter 
Stadtteile,  sondern  auch  zur  Läuterung  des-  allgemeinen 
Geschmackes  beitragen. 

Durch  diese  Reform  würde  der  Staat  auch  eine  Er- 
ziehungspflicht erfüllen,  und  zwar  mit  verhältnismäßig 
geringfügiger  Einbuße  an  Steuererträgnis,  die  einerseits  der 
Bevölkerung  viel  Segen  brächte,  anderseits  durch  Hebung 


69 


Tätigkeitsbericht 


70 


der  Steuerfähigheit  vieler  bisher  vernachlässigter,  sanitär 
minderwertiger  und  von  armen  Leuten  bewohnter  Stadt- 
teile die  Einbuße  vielfach  ersetzen  würde.  Aus  dem  Ge- 
sagten geht  hervor,  daß  dieses  Gesetz  auch  von  rein 
sozialem  und  hygienischem  Gesichtpunkte  auf  das  wärmste 
befürwortet  werden  kann. 

Überdies  dürfte  dasselbe  einen  weit  wirksameren 
Schutz  der  im  Privateigentume  befindlichen  Baudenkmale 
bedeuten,  als  andere  Spezialgesetze,  mit  welchen  z.  B.  in 
Frankreich  oder  Italien  schlechte  Erfahrungen  gemacht 
wurden. 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  evangelische  St.  Salvatorkirche.]  Gegen 
den  Ausbau  des  zweiten  Turmes  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ein- 
wendung, da  die  formelle  Durchbildung  dieses  Turmes  ohne 
jede  Schwierigkeit  genau  nach  dem  erhaltenen  ersten  Turm 
erfolgen  könnte  und  die  ästhetische  Wirkung  der  Kirchen- 
fassade von  vorn,  welche  erst  vor  kurzem  durch  die  Demo- 
lierung einiger  Häuser  freigeworden  ist,  durch  das  Fehlen 
des  zweiten  Turmes,  zu  welchem  die  vermittelnde  Bekrönung 
der  Fassade  hinüberleitet,  gestört  wird.  Auch  mit  den  in- 
folge der  Freilegung  not  wendig  gewordenen  Ausbesserungen 
an  der  Fassade  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden.  Da- 
gegen bemängelt  sie  die  ungeheuren  Dimensionen  des  an 
dieser  Fassade  geplanten  Hauptportals,  das  sich  an  die  in 
den  gleichen  Dimensionen  ausgeführte  Bogenüffnung  zur 
Vorhalle  anlehnt.  Diese  trat  jedoch  niemals  früher  in  die 
Erscheinung,  war  jedenfalls  vermauert  und  besaß  in  der 
Achse  der  links  und  rechts  von  der  Mitte  gelegenen  Nischen 
Fensteröffnungen.  Die  Z.  K.  empfiehlt  aus  ästhetischen 
Gründen  das  Vermauern  des  Korbbogens  mit  Beibehaltung 
der  beiden  Fenster  und  Anbringungeines  maßvoll  gehaltenen 
Portals  in  der  Mitte  der  Fassade.  Über  die  im  Innern  ge- 
planten Adaptierungsarbeiten,  die  nach  der  veranschlagten 
Kostensumme  ziemlich  weitgehende  sein  dürften,  pflegt 
die  Z.  K.  Erhebungen. 

Prag,  Landeshauptkasse,  Deckengemälde]  Für 
die  im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  vorzunehmende 
Restaurierung  der  Deckengemälde  im  Kassenlokale  wird 
aus  Staatsmitteln  eine  Subvention  von  2000  K  bewilligt. 

Prag,  Wall  türm  im  Hofe  der  Polizei-Direktion.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  stellt  zu  den  auf  15.000  K 
veranschlagten  Erhaltungsarbeiten  am  Wallturme  eine 
Subvention  im  Höchstbetrage  von  10.000  AT  in  Aussicht, 
wenn  das  restliche  Erfordernis  seitens  der  lokalen  Faktoren 
gedeckt  und  bei  Durchführung  der  Restaurierung  im  steten 
Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  vorgegangen  wird. 

Belohrad,  Lokalmuseum.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  dem  Museum  zur  teilweisen  Bestreitung 
der  noch  unbedeckten  Baukosten  eine  weitere  Staatssub- 
vention von  500  Ä'. 


S.  Ben  ig  na,  Kirche,  Turm.]  Eine  Erhöhung  des 
Turmes  wird  angestrebt,  da  derselbe  niedriger  als  das 
Kirchendach  ist  und  daher  nicht  zur  Geltung  kommt,  ja 
die  Kirchenglocken  nicht  einmal  in  der  nächsten  Umgebung 
gehört  werden  können.  Die  Z.  K.  erhebt  aus  diesem  Grunde 
gegen  die  Erhöhung  des  Turmes  keine  Einwendung,  wenn 
das  neu  aufzuführende  Stockwerk  in  derselben  Form  wie 
die  bestehenden  hergestellt  und  die  jetzige  Form  der  Turm- 
haube beibehalten  wird. 

Densen,  städt.  Museum.]  Korresp.  Ankert  berichtet, 
daß  das  Museum,  welches  bereits  über  1500  Gegenstände 
zählt,  am  20.  Oktober  v.  J.  dem  allgemeinen  Besuche  ge- 
öffnet wurde. 

Doupov,  Gemeinde  Wlkanec,  Fund.]  Die  Statt- 
halterei  teilt  mit,  daß  Mitte  November  v.  J.  beim  Aus- 
graljen  von  Baumstöcken  eine  große  Anzahl  von  Silber- 
borten und  ein  trichterförmiges  kupfernes  Gefäß  ausge- 
graben wurde.  Nach  dem  vorgelegten  Muster  sind  die 
Borten  nicht  vor  der  zweiten  Hälfte  des  XVIII.  Jhs.  herge- 
stellt,  können  aber  auch   erst  aus  dem  XIX.  Jh.  stammen. 

Hals,  Pfarrkirche,  Inventargegenstände.]  Kon- 
serv.  G  I.OCKER  beantragt,  daß  gegen  den  Verkauf  oder 
die  Vernichtung  nachstehender  unbrauchbar  gewordener 
und  fast  ganz  wertloser  inventargegenstände  (Sterbeglocke, 
Uhr,  Leuchter,  14  Kreuzwegbilder,  2  Bilder  der  h.  Familie, 
einige  Musikinstrumente)  keine  Einwendung  erhoben,  da- 
gegen dem  weiters  beabsichtigten  Verkaufe  einiger  nicht 
zur  Verwendung  gelangender  Meßgewänder  widersprochen 
wird.     Einverstanden. 

Hohenmauth,  Dekanalkirche,  Presbyteriunis- 
Gitter.]  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dafür,  daß  das  bei 
einer  Restaurierung  aus  der  Kirche  entfernte,  nunmehr  in 
einem  Materialdepot  aufgefundene  Abschlußgitter  für  die 
Kirche  wiederverwendet  wird. 

Holtschitz,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  erhebt  gegen 
die  aus  Kultusrücksichten  notwendige  Erweiterung  des  Lang- 
hauses nach  Westen  keine  Einwendung,  da  die  zu  demo- 
lierende Westfassade  eines  größeren  kunstgeschichtlichen 
Wertes  entbehrt.  Sie  beantragt,  daß  das  Portal  in  der 
neuen  Fassade  etwas  einfacher  konzipiert  und  der  in  seinen 
Dimensionen  zu  klein  gehaltene  Dachreiter  etwas  besser 
durchgebildet  werde. 

Böhm.  -  Kamnitz,  Museum.]  Wie  Korresp.  Ankert 
berichtet,  ist  die  Errichtung  eines  städt.  Museums  in  Aus- 
sichtgenommen, welches  in  den  Räumen  des  aufzulassenden 
städtischen  Spitals  in  der  Salhausener  Straße  untergebracht 
werden  soll. 

Liebotschan,  Pfarrkirche]  Konserv.  Hofmann 
berichtet,  daß  folgende  Herstellungen  in  Aussicht  ge- 
nommen sind:  1.  Erneuerung  des  äußeren  Verputzes; 
2.  Abdeckung  der  Giebel  und  Gesimse;  3.  Eindeckung  der 
Turmhelme;  4.  Erneuerung  der  schadhaften  Fensterrahmen 
und  Neuverglasung  derselben  mit  sechseckigen  in  Blei  ge- 
faßten Scheiben  von  weißem  Kathedralglas. 

Die  Z.  K.  bemerkt  hiezu:  ad  1.  Es  soll  nicht  nur  der 
glatte  Verputz,  sondern  auch  alle  Ornamente  und  Kapitale, 


71 


Tätigkeitsbericht 


72 


nachdem  dieselben  vorher  abgeklatscht  wurden,  lierunter- 
geschlagen  und  neu  hergestellt  werden.  Dies  wäre  um  so 
weniger  zulässig,  als  der  ganze  ornamentale  Schmuck  als 
sogenannte  Auftragearbeit  hergestellt  ist  und  auch  nicht 
durch  Abgüsse  ersetzt  werden  könnte,  sondern  nach  den 
alten  Modellen  wieder  in  Auftragearbeit  hergestellt  werden 
müßte.  Die  echte  Handarbeit  der  alten  Künstler  würde 
also  vollständig  verniclitet   und  an  deren  Stelle  eine  unter 


gesamte  glatte  Verputz  heruntergeschlagen,  die  Fugen  des 
Mauerwerkes  sorgfältig  ausgekratzt  und  alle  etwa  vor- 
handenen Risse  geschlossen  werden.  Alle  ornamentalen 
Teile  jedoch,  insbesondere  alle  Kai)itäle  sind  (insoweit  sie 
nicht  von  selbst  herabfallen  —  was  durch  sorgfältige  Arbeit 
und  Befestigung  lockerer  Teile  zu  vermeiden  ist)  zu  be- 
lassen, wie  sie  sind,  geringe  Schäden  nicht  auszubessern 
und    nur    größere    fehlende   Teile    genau    nach   den   ilurch 


Fig.  15     Liebotsclian,  Pfarrkirche 


allen  Umständen  minderwertige  moderne  Kopie  gesetzt 
werden.  Der  bauliche  Zustand  der  Kirchenfassade  (Fig.  15) 
bedingt  eine  derartige  radikale  Restaurierung  glücklicher- 
weise nicht.  Wenn  auch  Verputzteile  bereits  herabgefallen 
sind  und  ein  großer  Teil  des  vorhandenen  Verputzes  her- 
abgeschlagen werden  muß,  weil  er  hohl  liegt  und  mit  dem 
Mauerwerke  keine  Bindung  mehr  besitzt,  so  haften  doch 
gerade  die  ornamentalen  Teile  des  Verputzes  in  ihrer  über- 
wiegenden Mehrzahl,  namentlich  an  den  Kapitalen,  noch 
sehr  gut.  Die  Z.  K.  kann  daher  wohl  konzedieren,  daß  der 


.\bguß  noch  \  orhandencr  gleicher  Teile  herzustellenden 
Modellen  an  Ort  und  Stelle  direkt  aufzutragen.  In  gleicher 
Weise  ist  auch  bezüglich  aller  gezogenen  Profile  vorzu- 
gehen, wobei  die  Linienführung  der  fehlenden  Teile  genau 
nach  jenen  der  noch  vorhandenen  gleichen  Stellen  vorher 
auf  dem  Verputz  aufzureißen  und  das  Profil  nach  dem 
alten  \'orbilde  herzustellen  ist.  Schließlich  kann  die  ganze 
Fassade  mit  sehr  verdünnter  Kalkmilch  überstrichen  werden, 
um  di('  neuen  Teile  mit  den  alten  zusammenzustimmen. 
Mit  Punkt  2,  .Abdeckung  der  Giebel  und  Gesimse,   erklärt 


73 


Tätigkeitsbericht 


74 


sich  die  Z.  K.  einverstanden,  nur  sollen  jene  Stellen,  welche 
etwa  abgedeckt  und  wieder  eingedeckt  werden  müssen, 
nicht  mit  einem  ähnlichen,  sondern  mit  dem  ganz  gleichen 
Materiale  gedeckt  werden.  Auch  gegen  Punkt  3  und  4  er- 
hebt die  Z.  K.  keine  Einwendung;  sie  würde  wohl  die 
Deckung  der  Turnihelme  mit  Kupferblech  wünschen;  da 
dies  jedoch  aus  finanziellen  Gründen  undurchführbar  zu 
sein  scheint,  bewilligt  sie,  daß  dunkelgebeiztes  Zinkblech 
verwendet  werde. 

Xeustadtl,  Spirituskapelle.]  Nach  einem  Berichte 
des  Konserv.  Gt.ocker  sind  folgende  Arbeiten  geplant: 
1.  Ausbesserungen  am  Äußern;  2.  Umlegung  und  Ergänzung 
des  Zementpflasters;  3.  Herstellung  eines  neuen  Fußbodens 
für  den  Musikchor  und  Renovierung  der  Brüstung,  wobei 
deren  Form  geändert  werden  soll;  4.  Herstellung  der 
Kanzelstiege;  5.  Änderung  der  Türen  des  Haupteinganges 
zum  Schlagen  nach  außen;  6.  Ausmalung  des  Innern; 
7.  Stuckbelag  der  Decke  an  Stelle  der  jetzigen  Rohrdecke, 
Anbringung  von  Stuckleisten,  einem  eingerahmten  Mittel- 
felde und  von  Stuckkapitälen;  8.  Herstellung  eines  Decken- 
gemäldes im  Mittelfelde;  9.  Neustaffierung  der  Altäre; 
10.  Restaurierung  der  Altarbilder;  11.  Restaurierung  der 
Kanzel;  12.  Bereicherung  der  Chorbrüstung  mit  Schnitz- 
werk, wobei  die  bestehenden  Profile  geändert  werden; 
13.  Entfernung  des  Ölanstriches  von  den  Kirchenbänken 
und  Einlassen  derselben;  14.  Restaurierung  des  Beicht- 
stuhles; 15.  Reinigung  einer  Gott  \'ater  darstellenden  Holz- 
plastik; 16.  Neustaffieren  einer  Figur  des  hl.  Sebastian; 
17.  Herstellung  einer  neuen  Orgel  nebst  Gehäuse.  Die 
Z.  K.  bemerkt  hiezu  ad  3.  Der  jetzige  mit  der  übrigen  Ein- 
richtung gleichzeitige  Musikchor  ist  in  seiner  alten  Form  zu 
belassen  und  lediglich  auszubessern.  Ad  6  und  7  wird  die 
Vorlage  von  Skizzen  verlangt.  Ad  14  an  dem  Beichtstuhle 
sind  nur  die  notwendigsten  Arbeiten  vorzunehmen.  Ad  1 7. 
Der  alte  Orgelkasten  ist  zu  erhalten. 

Patek  bei  Laun,  Mühle.]  Konserv.  Hof.mann  be- 
richtet, daß  im  Innern  der  Mühle  zum  Zwecke  der  Ein- 
richtung eines  Turbinenbaues  Adaptierungen  vorgenommen 
werden,  an  dem  kunstgeschichtlich  interessanten  Äußern 
jedoch  Veränderungen  nicht  geplant  sind. 

Sedletz,  Marienkirche,  Altarbilder.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für 
die  Restaurierung  von  vier  Altarliildern  bewilligten  Sub- 
vention von  1440  A' an. 

.Seelau,  Stift.]  Im  Sommer  1907  wurde  das  Stift  von 
einer  Brandkatastrophe  heimgesucht,  durch  die  ein  Turm 
der  Kirche,  sämtliche  Wirtschaftsgebäude  und  der  älteste 
Teil  des  Klosters,  die  sogenannte  Trczkiburg,  zerstört  oder 
doch  arg  beschädigt  worden  sind.  Es  steht  in  Absicht, 
den  obersten  Teil  des  rechten  Kirchturmes  wieder  in  der 
alten  Form  herzustellen,  an  die  Burg  eine  Stiege  anzu- 
bauen und  sie  mit  einem  neuen  Dache  zu  decken;  endlich 
soll  die  über  dem  Portale  der  Kirche  befindliche,  arg  be- 
schädigte Madonnenstatue,  welche  zum  Schmucke  dieses 
Portals  weiterhin  nicht  mehr  verwendet  werden  kann,  in 
der  Kirche  aufgestellt  werden.  Über  das  Portal  kommt 
eine  neu  komponierte  Statue.     Einverstanden. 


Zdechowic,  Pfarrkirche,  Gedenktafel.]  Konserv. 
Divis  regt  die  Hebung  einer  heraldisch  interessanten  Bronze- 
tafel des  XVIII.  Jhs.  aus  dem  Pflaster  der  Kirche  und 
deren  Aufstellung  an  die  innere  Kirchenwand  an.  Ein- 
verstanden. 

Zdechowic,  Johannesstatue.]  Über  Intervention 
des  Konserv.  Divi.s  beschließt  die  Z.  K.,  sich  für  eine 
Sicherung  des  Sockels  der  Statue  zu  verwenden. 

Konserv.  Knott,  Tätigkeitsbericht.]  Die  Tätig- 
keit des  Konservators  umfaßte  die  Ermittlung  von  Archi- 
valien im  Privatbesitze,  die  er  für  eine  öffentliche  Samm- 
lung zu  erwerben  strebte  oder  deren  Inhalt  er  wenigstens 
feststellte;  auf  die  Ordnung  und  Inventarisierung  der  im 
Besitze  der  Teplitzer  Museumsgesellschaft  befindlichen 
Archivalien;  auf  die  Veröffentlichung  und  publizistische 
Verwertung  von  kulturgeschichtlich  interessanten  Doku- 
menten, um  das  Interesse  weiterer  Kreise  für  die  Schrift- 
denkmale anzuregen  und  zu  beleben. 

Für  das  Teplitzer  Museum  wurde  über  seine  Initiative 
erworben:  Die  Zunftlade  der  Bäcker  und  Müller  in  Teplitz. 
Der  wertvolle  Inhalt,  darunter  die  ältesten  Satzungen  der 
Teplitzer  Weißbäcker-  und  Pfefferküchlerzunft  vom 
18.  August  1579  und  eine  erweiterte  Zunftordnung  aus 
dem  Anfange  des  XVIII.  Jhs.  ging  verloren  und  ist  nur  in 
Abschriften  erhalten,  die  vom  Konservator  hergestellt 
wurden;  ferner  aus  Niklasberg  eine  Reihe  von  Schriften 
ortsgeschichtlichen  Inhaltes  aus  dem  XVIII.  Jh.  Die  Inven- 
tarisierung der  im  Eigentume  der  Teplitzer  Museumsgesell- 
schaft stehenden,  aus  der  A.  Fassischen  Sammlung  stam- 
menden Archivalien  hatte  ein  wertvolles  Ergebnis.  Sie 
stammen  zumeist  aus  den  Gemeindearchiven  der  Bergstädte 
Niklasberg  und  Klostergrab,  der  Städte  Teplitz,  Komotau 
und  anderer  Städte  Nordwestböhmens.  Die  Niklasberger 
und  die  Klostergraber  Schriften  bilden  fast  die  gesamten 
Bestände  jener  Archive  vom  XVI.  bis  zum  Anfang  des 
XIX:  Jhs.  und  haben  einen  hohen  ortsgeschichtlichen,  viele 
der  Klostergraber  Archivalien  auch  einen  großen  allgemein- 
geschichtlichen Wert,  namentlich  für  die  Geschichte  der 
Reformation,  der  Gegenreformation  und  des  dreißigjährigen 
Krieges. 

Für  die  sorgfältige  Aufbewahrung  von  kulturgeschicht- 
lich interessanten  Archivalien  des  XVI.,  XVH.  und  XVIII. Jhs. 
im  Privatbesitze  zu  Graupen  und  eines  im  l'farrarchive  zu 
Karbitz  verwahrten  Tagebuches  des  Graupener  Bürgers 
Michael  Stueler  mit  Aufzeichnungen  von  1629 — 1649  wurde 
Sorge  getragen  und  die  wichtigsten  Stücke  vom  Konservator 
kopiert. 

Dalmatien 

Curzola,  Abteikirche.]  Gegen  die  in  Aussicht  ge- 
nommene Öffnung  der  Doppelfenster  der  linksseitigen  Empore 
ohne  Beschädigung  der  barocken  Statuen,  und  gegen  die 
Pflasterung  dieser  Empore  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ein- 
wendung. 

Gelsa,  Tor,  griechischer  Turm.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die 
Restaurierung  bewilligten  Subvention  von  400  A'  an. 


/  :> 


Tätigkeitsbericht 


76 


Galizien 

J aroslau,  Fund.]  Mitglied  Szbptycki  teilt  mit,  daß 
am  Ufer  des  San  zwei  alte  Kanonen  mit  dem  Zeichen  R 
gefunden  wurden,  welche  dem  Stadtmustium  einverleiht 
werden  sollen. 

Jaroslau,  St.  Johanniskirche,  Gräber.]  Mitglied 
SzEPTVCKi  berichtet,  dali  im  September  1907  unter  der 
Kirche  befindliche  Gräber  geöffnet  wurden,  in  welchen 
man  die  Leichen  ungarischer  Magnaten  aus  Rakocz}-*  Ge- 
folge vermutete.  Man  fand  wohl  in  den  Särgen  noch  gut 
erhaltene  Körper  in  ungarischer  Nationaltracht;  da  jedoch 
jede  Inschrift  fehlte,  war  eine  Identität  nicht  festzustellen. 

Tarnuw,  Diiizesan-Museum,  Gemälde.]  Der  Ge- 
neralkonservator teilt  mit,  daß  die  Restaurierung  der  Ge- 
mälde in  einwandfreier  Weise  durchgeführt  wurde.  Lose 
Farbstellen  wurden  befestigt,  Fehlstellen,  um  einen  ge- 
schlossenen Bildeindruck  zu  erzielen,  ausgetupft,  die  Bilder 
gereinigt.  Übermalungen  vermieden.  Die  Rückseite  zweier 
Altarflügel  wurde  von  einem  späteren  Anstriche  befreit 
und  dadurch  ein  verschwundenes  Gemälde  vollständig,  ein 
anderes  wenigstens  teilweise  wieder  zum  Vorscheine  ge- 
bracht. Die  Z.  K.  bringt  die  Flüssigmachung  der  bewilligten 
Staatssubvention  in  Antrag. 

Kärnten 

Klagenfurt,  .-Archiv  des  Gurker  Domkapitels.] 
Konserv.  Groesser  berichtet,  daß  im  Archive  44  Siegel- 
stöcke vom  Kapitel,  von  Pröpsten,  Bischöfen,  Brüder- 
schaften von  Gurk  aufbewahrt  werden.  Das  älteste,  ein 
Kapitelsiegel  aus  dem  XIII.  ]h.,  zeigt  die  Gurker  Kirche 
mit  den  zwei  Turmpyramiden,  einem  Vorbau  beim  West- 
portal, darüber  die  Muttergottes  mit  einem  Apfel  m  der 
Hand  und  dem  Jesuskinde.  In  den  anderen  meist  dem 
XVII.  und  XVlIl.Jh.  angehörigen  Kapitelsiegeln  kommt 
neben  der  erwähnten  Darstellung  auch  ein  Wappenpaar 
und  die  Bilder  B.  Wilhelm  und  B.  Hemma  am  Siegel  vor. 
Ein  großes  Siegel  ist  von  Erzherzog  von  Osterreich  Siegm. 
Franz,  Bischof  von  Gurk  (1653 — 1665). 

Treffling,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  verwendet  sich 
dahin,  daß  bei  Ausmalung  des  Innern  sorgsamst  auf  etwa 
vertünchte  Wandmalereien  geachtet  und  im  Falle  der  Bloß- 
legung die  .Arbeiten  sistiert  und  die  Anzeige  anher  erstattet 
werde.  Das  Programm  für  die  Ausmalung  kann  im  allge- 
meinen genehmigt  werden. 

Krain 

Drazgoze,  Kirche,  Kanzel,  Altäre.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  zu  den  Kosten  der  nach 
dem  von  der  Z.  K.  entwickelten  Programme  durchzu- 
führenden Restaurierung  eine  Subvention  von  3000  K.  Die 
Arbeiten  sind  im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  vor- 
zunehmen. 

Weißenfels,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Vurnik  be- 
richtet, daß  die  aus  technischen  Gründen  notwendige  Re- 
konstruktion des  barocken  Turmhelmes  mit  Beibehaltung 
der  alten  Form  erfolgt. 


Küstenland 

Tri  est,  .Archivalien.]  Konserv.  Gnirs  erwarb  von 
einem  Antiquitätenhändler  zwei  handschriftliche  Kodizes 
aus  der  zweiten  Hälfte  des  XIV.  und  der  ersten  Hälfte  des 
XV.  Jhs.,  welche  Wirtschafts-  und  Kechnungsbücher  der 
Bischöfe  von  Pola  enthalten,  heute  den  einzigen  Archiv- 
bestand des  Poleser  Biscl  ofsitzes  aus  der  Zeit  des  Mittel- 
alters repräsentieren  und  nicht  nur  wertvolles  Material 
für  die  Sozial-  und  Wirtschaftsgeschichte  Südistriens 
und  die  Geschichte  der  Bischöfe  Polas  bergen,  sondern 
auch  zahlreiche  topographische  Notizen  enthalten,  die  bei 
Untersuchungen  über  die  antike  Topographie  des  Ager 
Polensis  vielfach  verwertet  werden  können. 

Ar|uileja,  Basilika,  Wandmalereien.]  Das  k.  k. 
jMinisterium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für 
die  probeweise  Restaurierung  der  Malereien  bewilligten 
Subvention  von  800  K  an. 

Barbana  bei  Grado,  Wallfahrtskirche.]  Die 
Z.  K.  spricht  sich  gegen  die  Errichtung  einer  neuen  Kirche 
auf  der  Area  der  alten  aus,  da  die  alte  Kirche  als  ein 
Denkmal  der  Dorfkunst  Interesse  bietet,  der  kulturge- 
schichtliche Wert  des  mit  Tausenden  von  Devotionalien 
geschmückten  Gotteshauses  in  Betracht  zu  ziehen  ist  und 
der  Neubau,  für  den  ein  kirchliches  Interesse  nicht  geltend 
gemacht  werden  kann,  das  jetzige  malerische  Bild  beson- 
ders von  der  Landungsseite  zerstören  würde. 

Bosco  Sevie,  antikes  Trümmerfeld.]  Konserv. 
Gnirs  berichtet,  daß  über  seine  Intervention  die  Ausbeutung 
des  Trümmerfeldes  zur  Gewinnung  von  Baumaterial  { Sp.  51 ) 
eingestellt  wird.  Versuchsgrabungen  wurden  seitens  des 
Konservators  in  Aussicht  genommen. 

Cherso,  Stadttor  del  Prato.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  des  Tores  eine 
Subvention  von  600  K  unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten 
nach  den  von  der  Z.  K.  gegebenen  Direktiven  im  steten 
Einvernehmen  mit  deren  berufenem  Konservator  durchge- 
führt werden. 

Muggia,  röm.-kath.  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  eines  Betrages 
von  366  K  67  /;  aus  dem  Religionsfonde  für  Herstellungen 
am  Hauptportale  der  Kirche  an. 

Mähren 

Limburg,  Burgruine.]  Die  fürstl.  Liechtensteinsche 
Gutsverwaltung  Mähr.-Trübau  teilt  mit,  daß  die  Überreste 
der  Burg  sich  in  gutem  Zustande  befinden,  so  daß  sich 
lediglich  ein  Anlaß  bot,  gegen  mutwillige  Beschädigungen 
Vorkehrungen  zu  trelfen. 

Kornitz,  Pfarrkirc  he,  Turm.]  Wie  Konserv.  Czerny 
berichtet,  ist  der  das  Landschaftsbild  beherrschende  Turm 
(Fig.  16)  abgebrannt  und  soll  in  den  früheren  Formen 
wieder  aufgeführt  werden.     Einverstanden. 

Mähr.-Neustadt,  Klosterkirche.]  In  Aussicht  ge- 
nommen sind:  1.  Demolierung  und  Neuaufführung  der 
baufälligen  Giebelfassade;  2.  Ersatz  des  gotischen  Acht- 
ecks-Chorschlusses  durch  einen  geradlinigen,  Angliederung 


77 


Tätigkeitsbericht 


78 


der  Architektur  des  Presbyteriums  an  jene  des  Langhauses. 
3.  Sicherung  des  Gewölbes  mit  Eisenschließen.  Die  Z.  K. 
verlangt  ad  1,  daß  die  neue  Giebelfassade  in  der  Form 
genauestens  der  alten  gleiche  und  daß  die  unmotivierten 
Änderungen  in  der  Durchbildung  des  Fensters  und  des 
Portals  unterbleiben.  Die  sub  2  beabsichtigten  Herstellungen 
finden  den  entschiedensten  Widerstand  der  Z.  K.  Die  be- 
haupteten Verkehrsrücksichten  scheinen  nicht  so  dringend 
und  unabweislich  zu  sein,  daß  sich  die  Demolierung  und 
gänzliche  Umgestaltung  eines  kunsthistorisch  wichtigen 
Bauteiles  und  dainit  der  Gesamterscheinung  der  Kirche 
rechtfertigen  ließe.  Außerdem  könnte  eine  erhebliche 
Verbreiterung  der  Fassade  durch  Demolierung  eines  dem 
Presbyterium  gegenüberliegenden  kleinen  Häuschens  erzielt 
werden. 

Velka,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Ki.vana  berichtet, 
daß  aus  technischen  Gründen  eine  Rekonstruktion  des 
Dachstuhles  und  Turmhelmes  beabsichtigt  ist,  wobei  die 
frühere  Form  des  Daches  und  Turmes  erhalten  bleibt. 

Witochow,  Filialkirche.]  Konserv.  Dwor.^k  be- 
richtet, daß  an  der  Kirche  nachstehende  vom  Standpunkte 
der  Denkmalpflege  zu  bemängelnde  Herstellungen  vorge- 
nommen wurden:  Das  Dach  erhielt  an  Stelle  der  Schindel 
eine  Eindeckung  aus  Zinkblech,  der  angeblich  ganz  aus- 
getretene Ziegelfußboden  wurde  mit  einem  Zementplatten- 
pflaster versehen,  die  alte  Orgel  wurde  durch  eine  neue 
ersetzt  und  das  Innere  der  Kirche  steingrün  gefärbeit. 

Nieder-Österreich 

Wien,  I.,  Kirche,  Maria  am  Gestade.]  Der  techni- 
sche Konsulent  teilt  mit,  daß  der  4-60  in  lange  Steinbalken 
unter  dem  Orgelchore,  welcher  die  baldachinartig  frei- 
schwebenden gotischen  Gewölbe  daselbst  trägt,  genau  in 
der  Mitte  seiner  Länge  eine  vermutlich  schon  seit  längerer 
Zeit  vorhandene  Bruchfuge  zeigt,  welche  eine  an  der 
Neigung  der  Oberkante  der  Chorbrüstung  deutlich  erkenn- 
bare Senkung  zur  Folge  hatte.  Zur  Beseitigung  der  drohen- 
den Einsturzgefahr  wäre  als  radikalstes  Mittel  ein  eiserner 
Träger  unmittelbar  oberhalb  des  geborstenen  Steinbalkens 
einzuziehen,  der  dann  an  diesem  mit  eisernen  Schließen 
aufzuhängen  wäre.  Dies  hätte  jedoch  die  Abtragung  des 
ganzen  Gewölbes  zu  Folge.  Eventuell  würde  auch  die 
Schließung  der  geöffneten  Fuge  des  Steinbalkens  genügen, 
wenn  von  demselben  jede  zufällige  Belastung  ferngehalten 
würde.  Dies  konnte  erreicht  werden,  wenn  zwei  eiserne 
Träger  parallel  zu  dem  Steinbalken  unter  dem  Fußboden 
des  Chors  in  die  Seitenwände  der  Kirche  befestigt  und  auf 
diesen  durch  dazwischen  gelegte  kleine  Träger  eine  Fuß- 
hodenkonstruktion hergestellt  würde,  welche  die  Last  der 
sich  dort  aufhaltenden  Personen  übernehmen  würde,  ohne 
sie  auf  den  gefährdeten  Steinbalken  zu  übertragen.  Die 
Z.  K.  erhebt,  ob  der  letzterwähnte  Vorschlag,  welchem  vom 
Standpunkte  der  Denkmalpflege  der  Vorzug  zu  geben  wäre, 
weil  dadurch  an  dem  alten  Bestände  am  wenigsten  ge- 
ändert würde,  auch  in  technischer  Hinsicht  vollkommen 
ausreichend  ist. 


Wien,  L,  Akademie  der  Wissenschaften,  Male- 
reien im  kleinen  Sitzungssaale.]  Der  Generalkonser- 
vator teilt  mit,  daß  die  Arbeiten  an  den  Malereien  sich 
auf  eine  vorsichtige,  von  bestem  Erfolge  begleitete  Reini- 
gung, die  Ausbesserung  kleinerer  Schäden  an  kompositionell 
unwichtigen  Stellen  und  Entfernung  einiger  störender,  aber 
nicht  umfangreicher  Übermalungen  beschränken. 

Wien,  L,  Fleischmarkt  17,  Profanhaus.]  Der 
Magistrat  hat  die  Bewilligung  zur  Demolierung  des  Ge- 
bäudes gegeben,  da  sich  mangels  einer  gesetzlichen  Basis 


Fig.  16     Korniiz,   l'l.irrkirclic,  Turm 

die  von  der  Z.  K.  aus  kunst-  und  historischen  Rücksichten 
geforderte  Erhaltung  des  Hauses  nicht  durchführen  läßt. 
Der  Eigentümer  hat  der  Gemeinde  das  Vorkaufsrecht  hin- 
sichtlich der  wertvollen  Details  eingeräumt.  Die  Z.  K.  setzt 
ihre  Bemühungen  fort,  daß  das  Haus  aus  öiTentlichen 
Mitteln  erworben,  einem  öffentlichen  Zwecke  gewidmet 
werde  und  in  unveränderter  Form  erhalten  bleibe. 

Wien,  L,  Am  Hof,  Gebäude  des  Kriegsmini- 
steriums.] Im  Beiblatte  für  Denkmalpflege  S.  99  (Kunst- 
geschichtliches Jahrbuch    1907,  III,  1\')   ist  die   historische 


Tätigkeitsbericht 


80 


und  ästhetische  Bedeutung,  welche  das  Gebäude  für  die 
benachbarte  Kirche  zu  den  neun  Chören  der  Engel  und 
für  die  Gestaltung  des  Platzes  Am  Hof  besitzt,  des  näheren 
ausgeführt.  Die  Z.  K.  spricht  sich  daher  auf  das  nach- 
drücklichste gegen  eine  Demolierung  aus  und  empfiehlt 
die  Verwendung  des  Gebäudes  zu  ötTentlichen  Zwecken 
unter    unveränderter    Erhaltung    seiner  Außenerscheinung. 

Wien,  VI.,  Laimgrubenkirche,  Einrichtungs- 
gegenstände.] Die  neue  Kirche  wurde  in  Grüße  unil 
.Ausstattung  dem  alten  Gotteshause  möglichst  gleichge- 
halten, um  die  Einrichtungsgegenstände  wieder  verwenden 
zu  können,  doch  ergab  sich  infolge  der  von  der  Baubehörde 
verlangten  und  auch  aus  technischen  Gründen  notwendig 
gewordenen  Schaffung  mehrerer  Seitenausgänge  die  Not- 
wendigkeit, zwei  der  bestandenen  Altäre  zu  kassieren.  Von 
diesen  wurde  einer  als  Hochaltar  in  der  städtischen  Kirche 
in  Unter-St.  Veit  (XIII.  Bezirk)  aufgestellt,  der  zweite 
(Fig.  17)  in  Privatbesitz  veräußert.  Über  persönliche  Inter- 
vention des  Herrn  Bürgermeisters  wurde  dieser  Altar 
jedoch  seitens  des  Käufers  zurückgestellt  und  wird  nun- 
mehr in  der  neuen  Kapelle  des  von  der  Gemeinde  Wien 
erbauten  Kinderrekonvaleszentenheims  zu  San  Pelagio  bei 
Rovigno  in  Istrien  Verwendung  finden.  Das  Abschlußgitter 
der  Seitenkapelle  mit  dem  sogenannten  blutschwitzenden 
Heilande,  dem  kein  kunst-  oder  historischer  Wert  zugebilligt 
wurde,  wurde  mit  dem  übrigen  Altmateriale  der  Kirche 
abgegeben. 

Wien,  VII.,  Alt-Lerchenfeld,  Pfarrkirche.] 
Konserv.  Jord.\n  macht  auf  den  fortschreitenden  baulichen 
Verfall  der  Kirche  aufmerksam.  Die  eindringenden  Dach- 
wässer haben  bereits  Teile  der  Fresken  an  der  Kuppel  und 
den  Gewölben  zerstört.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Er- 
hebungen. 

Wien,  XXI.,  Leopoldau,  Leopoldstatue.]  Der 
Generalkonservator  teilt  mit,  daß  die  Statue  mit  Matscheko 
ausgebessert  und  ergänzt  und  dabei  das  aus  Gips  be- 
stehende Kirchenmodell  entfernt  wurde. 

Mit  ter-Arnsdorf,  Türkentor.]  Die  Z.  K.  spricht 
sich  gegen  die  beabsichtigte  Demolierung  des  aus  der  Zeit 
der  Türkeneinfälle  stammenden  Bauwerkes  aus  und  regt 
die  Behebung  der  Schäden  desselben  an. 

Baden,  neolithische  Funde.]  Korresp.  Skribany 
berichtet,  daß  anläßlich  der  Erdausgrabung  zum  Zwecke 
der  Erbauung  eines  Kellers  im  Hause  Franzensstraße  17 
in  einer  Tiefe  von  2-5  m  eine  0-6  m  betragende  Kultur- 
schichte mit  Gefäßscherben  vermischt  aufgedeckt  wurde, 
welche  von  einer  05  in  starken  Schotter-  und  einer  2  in 
starken  Humusschichte  überdeckt  war.  In  dem  bloßgelegten 
Teile  dieser  Kulturschichte  fanden  sich  Fragmente  von 
drei  Bombengefäßen  mit  Bandkeramikornanicnten  und 
Säugetierreste  (Reh,  Schwein).  Die  Funde  gehören  der 
älteren  Stufe  der  neolithischen  Periode  an. 

Baden,  Theatergebäude.]  Über  Antrag  des  Kon- 
serv. Lasser  erhebt  die  Z.  K.  gegen  die  Demolierung  des 
aus  dem  Jahre  1810  stammenden,  wohl  charakteristischen, 
aber  keineswegs  künstlerisch  hervorragenden  Gebäudes 
sowie  der  mit  diesem  Gebäude  im  Zusammenhange  stehen- 


den, 1800  errichteten  Redoutensäle  keine  Einwendung  und 
lenkt  ihre  .Aufmerksamkeit  lediglich  auf  eine  entsprechende 
Unterbringung  des  bisher  in  den  Redoutensälen  verwahrten 
städtischen  Roilettmuseums. 

Gastern,  Pfarrkirche,  Hochaltarbild.]  Konserv. 
IIammickt.  berichtet,  daß  eine  Reinigung  des  den  hl.  Martin 
darstellenden  Gemäldes  in  Aussicht  genommen  sei. 

Clmünd,  Hausrat.]  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin, 
daß  eine  zum  Verkaufe  bestimmte,  im  Privatbesitze  ste- 
hende Messinguhr  aus  dem  Jahre  166+  und  eine  eiserne 
Kasse  mit  durchbrochenem  Deckel  und  kunstvollem  Schlosse 
an  das  niederösterreichische  Landesmuseufn  abgegeben 
werde. 

Hadersdorf  a.  Kamp,  Funde.]  Wie  Korresp. 
Baumgartner  berichtet,  wurden  bei  Aushebung  eines  Gra- 
bens auf  der  Weingartenparzelle  Xr.  411/2  an  drei  ver- 
schiedenen Stellen  aus  Brandgräbern  herrührende  Gefäß- 
überreste gefunden.  Die  Parzelle  stößt  an  jene  Parzellen 
an,  auf  welchen  seinerzeit  anläßlich  des  Bahnbaues  bei  der 
Station  Hadersdorf-Lokalbahn  130  Brandgräber  bloßgelegt 
worden  sind.  Da  zu  vermuten  steht,  daß  das  Gräberfeld 
eine  bedeutend  größere  Ausdehnung  gehabt  habe,  als  bisher 
bekannt  war,  regt  die  Z.  K.  eine  systematische  Durch- 
forschung der  Fundstelle  an. 

Groß-Haselbach,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  emp- 
fiehlt das  nach  den  h.  a.  Anträgen  umgearbeitete  Restau- 
rierungsprojekt mit  nachfolgenden  Modifikationen  zur  Ge- 
nehmigung: Die  Verglasung  des  Maßwerkes  mit  mittel- 
alterlichen Blumenmotiven  hat  zu  unterbleiben;  diese  Teile 
sind  mit  der  sonst  beantragten  einfachen  Butzenscheiben- 
verglasung  in  möglichste  Übereinstimmung  zu  bringen.  An 
Stelle  der  Ausmalung  hat  eine  einfache  Tönung  zu  treten, 
die  dem  schön  wirkenden  Räume  nur  zustatten  kommen 
wird.  Wenn  die  Orgelempore  nur  auf  das  Maß  der  mittel- 
alterlichen Bauanlage  zurückversetzt  werden  soll,  so  er- 
hebt die  Z.  K.  hiegegen  kein  Bedenken;  bei  einer  ander- 
weitig projektierten  .Änderung  der  Form  macht  sie  ihre 
Zustimmung  von  der  Vorlage  von  Skizzen  abhängig. 

Kirchbergam  Walde,  Grabkreuze.]  Wie  Konserv. 
Hämmert,  berichtet,  wurde  eines  der  schmiedeeisernen 
Cirabkreuze  vom  aufgelassenen  Friedhofe  für  ein  Grab  auf 
dem  Friedhofe  der  aus  der  Pfarre  Kirchberg  exzindierten 
Pfarre  Süßenbach  erworben,  die  übrigen  fünf  Kreuze  dem 
niederösterreichischen  Landesmuseum  überlassen. 

Gerichtsbezirke  Langenlois  und  Mautern, 
archivalische  Durchforschung.]  Archivkonzipist  Dr. 
Kai.i.brunner  berichtet:  Das  Archiv  der  Pfarre  Langenlois 
ist  gänzlich  durch  Brand  vernichtet,  jenes  der  Gemeinde 
wenigstens  in  seinen  wertvolleren  Teilen  erhalten.  Die 
Ratsprotokolle,  sehr  sporadisch,  reichen  bis  ins  XVI.  Jh.; 
auch  eine  Anzahl  von  Dienstbüchern  reicht  bis  in  diese  Zeit 
zurück.  Von  den  mehr  als  100  Urkunden  stammen  etwa 
30  aus  der  Zeit  vor  1400.  Das  Archiv  ist  im  Kathause  sehr 
gut  untergebracht.  Dort  wird  auch  das  Archiv  der  Vier- 
zigergenossenschaft, einer  Waldnutzungsgesellschaft,  auf- 
bewahrt, welches  einige  Urkunden  (die  älteste  1327)  und 
neuere  Akten  enthält.    In  den  übrigen  Orten  des  Bezirkes 


8i 


Tätigkeitsbericht 


82 


Fiy.  T7      Wien  VI.,    LTankirche  St.  Josel   ob   der   Laimgrubc,  Seitenaltar 
Mitteilungen  der  k.  k.  Zentral-KommisBion   iqo8 


83 


Tätigkeitsbericht 


84 


war  die  Ausbeute  sehr  gering.  Die  Gemeindearchive  sind 
entweder  gänzlich  vernichtet  oder  beschränken  sich  auf 
einige  Bücher  und  Akten,  die  im  besten  Falle  in  das 
XVII.  Jh.  zurückreichen.  Im  Mauterner  Bezirke  kommen 
lediglich  die  Gemeindearchive  in  Mautern,  Fürth  und 
Kossatz  in  Betracht.  Das  Archiv  der  Stadt  Mautern  enthält 
noch  reiche  Bestände  und  ist  wohl  geordnet  und  verwahrt. 
Das  Gemeindearchiv  in  Fürth  ist  sehr  geringfügig  und 
reicht  nur  bis  in  das  XVI.  Jh.  Das  Rossatzer  Archiv  enthält 
weder  Urkunden  noch  Bücher,  dagegen  verhältnismäßig 
viele  Akten.  Es  ist  vollständig  ungeordnet. 

Mautern,  Grabungen.]  Korresp.  Baykr  berichtet, 
daß  er  bei  den  im  h.  a.  Auftrage  an  der  Westseite  der 
Stadt  vorgenommenen  Versuchsgrabungen   zwar  nicht  die 


gentlich  des  Lokalbahnbaues  aus  einem  zerstörten  bronze- 
zeitlichen  Skelettgrab  eine  kleine  Henkelschale;  Asparn 
a.  d.  Zaya,  in  der  Nähe  des  Bahnhofes  in  einer  Tiefe  von 
1'5";  ein  bronzezeitliches  Skelett,  welches  zwei  stielrunde 
offene  Armringe,  ein  bandförmiges  Fingerreifchen  mit  1'/... 
Windungen  und  einen  Halsschmuck  aus  durchbrochenen, 
herzförmigen  Anhängern  mit  dazwischen  aufgereihten 
Spiralröllchen  Ijesaß.  Von  diesen  .Anhängern  sind  in  mehr 
oder  weniger  beschädigtem  Zustande  acht  Stück  und  von 
den  Spiralröllchen  ein  kleines  Fragment  erhalten. 

Mödling,  Herzogshof.]  Die  Stadtgemeinde  strebt 
zum  Zwecke  der  Verbreiterung  der  Herzogsgasse  die  De- 
molierung des  Herzogshofes  an.  Das  in  Rede  stehende 
schmale,   sehr  tiefe,  einstöckige  Gebäude  (Fig.   18,  19)  be- 


1-1".   lö     Minllm'',   l-lcizu>'sliüf 


vermuteten  Gräber,  sondern  (rund  180  Schritte  von  der 
Westmauer  des  römischen  Kastells  längs  der  Keichsstraße 
gegen  Hundsheim  zu  an  einer  Stelle,  die  mit  römischen 
Gefäßscherl'en,  Ziegelstücken  und  großen  Mörtellirocken 
stark  durchsetzt  ist)  in  einer  Tiefe  von  etwa  OB  iit  eine 
anscheinend  römische,  in  der  Richtung  von  ()  nach  W 
verlaufende  Mauer  aus  Bruchsteinen  in  sehr  gutem  Mörtel 
gebettet  in  der  Länge  von  mehr  als  4»»  bloßlegte;  die 
Breite  beträgt  0'7 — 0-8  >«,  die  Höhe  1  —  IS»;;;  anscheinend 
setzt  sich  diese  Mauer  nach  Ijeiden  Seiten  hin  fort.  An 
diese  Mauer  setzt  sich  nordwärts  im  rechten  Winkel  eine 
zweite,  0-7 — 0'75  )ii  starke,  jedoch  weniger  tief  fundierte 
und  vorläufig  nur  1'5)"  bloßgelegte  Mauer  an. 

Mistelbacher  Bezirk,  Funde.]  Gendarmeriewacht- 
meister Keroa  berichtet  über  nachstehende  Funde,  die  der 
prähistorischen  Sammlung  des  naturhistorischen  Hof- 
museums übergeben  wurden:  Frinzersdorf,  Depot  von 
einigen    Bronzesicheln    mit   flacher  .Angel;  Paasdorf,  gele- 


steht  aus  dem  der  Gasse  zugekehrten  Flügel,  einem  langen, 
niedrigen,  an  der  Seite  eines  schmalen  Hofes  verlaufenden 
Verbindungsbaue  und  dem  niedrigen  Hinterhause,  das  auf 
die  Berggasse  mündet.  Die  gebrochene  Gassenfront  weist 
an  architektonisch  hervorragenden  Bauteilen  lediglich  einen 
mit  drei  kleinen  Wappenschildern  geschmückten,  im  übrigen 
auch  sehr  einfachen  spätgotischen  Erker  auf.  Die  übrigen 
Trakte  sind  ganz  bedeutungslos.  Im  Hinl)licke  auf-das  tat- 
sächlich bestehende  Verkehrsbedürfnis  erhebt  die  '/-.  K. 
gegen  die  Demolierung  des  Hauses  keine  Einwendung, 
wenn  die  erwähnten  drei  Wappenschilder  erhalten  bleiben. 

Neudorf  l)ei  Staatz,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  in 
Aussicht  genommenen  Herstellungen  (eine  den  alten  Formen 
sich  anpassende  Erneuerung  der  Fenster  und  zweier  Türen 
im  Presbyteriuni)  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Perchtolsdorf,  Gemeindearchi v.]  Wie  Konserv. 
Starzer  berichtet,  werden  die  im  Rathause  zerstreuten 
Archivalien  gesammelt  und  geordnet. 


85 


Tätigkeitsbericht 


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Reichenau,  Preiner  Gscheid,  Mariensäule.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung 
der  Säule  eine  Subvention  von  200  K,  deren  Flüssigmachuno; 
gleichzeitig  angeordnet  wird. 

Ratz,  Dominikanerkirche,  Gern  aide,  Grabstein.] 
Der  Generalkonservator  beantragt;  1.  die  vollständige 
Bloßlegung  und  Sicherung  des  zum  Teile  vertünchten 
Freskos  (der  Weltenrichter  zwischen  Maria  und  Johannes) 
an  der  Nordseite  des  Langhauses;  2.  die  bessere  Placierung 
des  im  südlichen  Seitenschiffe  nahe  an  den  Kirchenbänken 
aufgestellten  Grabsteines  der  Familie  Eytzing  entweder 
neben  dem  rechten  Seitenschifl'altare,  vorn  im  rechten 
Seitenschiffe  oder  an  der  linken  Seitenschiftswand.  Ein- 
verstanden. 


und  zur  Sicherung  der  in  demselben  befindlichen  Malereien 
in  Anregung.  Zur  Entfeuchtung  empfiehlt  die  Z.  K.,  den 
äußeren  X'erputz  am  Chore  der  Kapelle,  soweit  er  schad- 
schafte  Stellen  zeigt,  abzuschlagen,  die  Fugen  gut  auszu- 
kratzen und  das  nackte  Mauerwerk  während  des  Sommers 
längere  Zeit  der  freien  Luft  auszusetzen,  worauf  ein  Neu- 
verputz aus  Weißkalkmörtel  aufgetragen  werden  kann; 
ferner  wäre  die  Freitreppe  an  der  Längswand  abzutragen, 
an  den  dadurch  freiwerdenden  feuchten  Kapellenwänden 
der  Verputz  abzuschlagen,  die  Mauern  auszutrocknen,  mit 
VVeißkalkmörtel  wieder  zu  verputzen,  die  Freitreppe  sodann 
auf  Traversen  herzustellen  und,  um  künftighin  für  eine 
Luftzirkulation  in  dem  Räume  unter  der  Treppe  zu  sorgen, 
ein    schmaler,    möglichst    tiefer  Luftgraben  zu  ziehen,  der 


Fig.  19      Mudling,  Herzogshof 


Ratz,  Befestigungswerke.]  Über  .Antrag  des  Ge- 
neralkonservators empfiehlt  die  Z.  K.,  den  oberen  Kranz 
des  dachlosen  Eckturmes  neben  dem  Dominikanerkloster 
durch  Auflegen  von  Rasenziegeln  zu  schützen  und  die 
Sprünge  am  nördlichen  Eckturme  auszukeilen. 

Retz,  gemaltes  Haus.]  Der  Generalkonservator  regt 
die  Bloßlegung  und  Sicherung  der  vertünchten  Sgraffiti 
des  gemalten  Hauses  an,  welche,  nach  den  unter  dem  ab- 
blätternden Verputze  zum  Vorscheine  gelangenden  Teilen 
zu  schließen,  noch  wohl  erhalten  sein  dürften  und  mit  den 
gleichartigen  Dekorationen  an  Häusern  in  Eggenburg, 
Weitra  und  Hörn  ein  wertvolles  Beispiel  mehr  für  die 
Einbürgerung  der  Sgraffitidekoration  in  der  Renaissance- 
zcit  bei  Profanbauten  niederüsterreichischer  Städte  bieten 
würden.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  im  Sinne  des  gestellten 
Antrages. 

Retz,  Rathaus.]  Die  Z.  K.  bringt  ilit:  clu-tunliihstr 
Durchführung  von  Maßnahmen  zur  Entfeuchtvmj;  des  Baues 


außen  um  die  Musikchorseite  bis  unter  die  Eingangsstiege 
auf  der  Nordseite  herumzuführen  wäre;  endlich  wäre  das 
Terrain  um  die  Kapelle  zu  regulieren  und  um  das  ganze 
Gebäude  herum  ein  mindestens  0  6  in  breites  Zementpflaster 
zu  legen. 

Im  Kathaiissuale  im  I.  Stocke  wären  die  Decken- 
gemälde sorgfältig  von  Staub  und  Rauch  zu  reinigen,  die 
Sprünge  zu  verkitten,  die  Übermalungen  zu  entfernen;  auf 
die  gleiche  Weise  wären  auch  die  vom  Kremser  Schmidt 
lierrührenden  Medaillonbilder  dieses  Raumes  zu  behandeln. 
Die  Wände  sind  auf  das  Vorhandensein  der  Reste  alter 
Ausschmückung  zu  untersuchen,  um  eventuell  für  die 
fernere  Behandlung  Anhaltspunkte  zu  gewinnen. 

In  der  Rathauskapelle  sind  die  sehr  beschädigten, 
teilweise  abblätternden  Gemälde  zu  sichern,  die  losge- 
liisten  Stücke  und  Blasen  zu  befestigen,  die  Lücken  aus- 
zukitten, der  Firnisüberzug  zu  entfernen,  Fehlstellen  aus- 
zu  tupfen. 

6* 


87 


Tätigkeilsbericht 


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Retz,  Schlußstein.]  Über  Anrcgunj;  des  Korresp. 
Kramny  wurde  die  Aufbewahrung  eines  Schlußsteines  mit 
der  Jahreszahl  1580  und  den  Buchstaben  C  und  H  über 
dem  Wappenschilde  im  städtischen  Museum  eingtleitet. 

Rodaun,  Siegelstock.]  Korresp.  Kramnv  berichttt 
über  einen  im  CJarten  des  Hauses  Hauptstral.se  Nr.  20  ge- 
fundenen Siegelstock,  um  dessen  Abgabe  an  das  nieder- 
österreichische Landesarchiv  sich  die  Z.  K.  bemüht. 

Waidhofen  a.  d.  Thaya,  Ausstellung  von  Alter- 
tümern.] Der  Zweigverein  Waidhofen  a.  d.  Thaya  des 
niederösterreichischen  Volksbildungs Vereines  veranstaltete, 
wie  Konserv.  Hammkrt.  berichtet,  im  Rathaussaale  vom 
16.  bis  20.  Februar  eine  .Ausstellung  von  altertümlichen 
Gegenständen  aus  dem  Besitze  von  Bürgerfamilien  zu 
Waidhofen  r.nd  l'mgcbung.  Es  kamen  zirka  1000  Objekte 
zusammen,  die,  in  Fachgruppen  geordnet,  ein  ambulantes 
Museum  darstellten.  23  alte  Schießwaffen  aus  dem  Besitze 
des  Schloßherrn  Heinrich  Grafen  Gudenus,  1  Kupferstich- 
platte P.  Kald  fec.  XVIII.  Jh.,  darstellend  die  Stadtansicht 
und  darunter  der  Text  eines  Formulares  für  .Ausfertigung 
von  Wanderbüchern  für  die  Gesellen  der  Handwerke  zu 
Waidhofen,  alte  Stadtansicliten  mit  heute  verschwundenen 
Stadttoren  und  dem  ehemaligen  Kirchturme,  Miniatur- 
porträts, Dosen,  /unftladen,  1  Spinett  in  Tischchenform 
von  etwa  1820,  I  gotische  Holztigur  des  X\'.  Jhs.,  alte 
Drucke  [\  Josephus  Flavius,  Straßburg  1561,  1  Dryander, 
Arzneibuch,  1536)  und  1  römische  Kupfermünze,  190+  zu 
Waidhofen  gefunden,  sind  speziell  hervorzuheben.  Ein 
.Antiquitätenhändler,  der  bei  der  Ausstellung  erschien,  hatte 
mit  seinem  auf  einzelne  Objekte  gemachten  Kaufanbote 
keinen  Erfolg.  Die  Z.  K.  beschließt,  dem  Vereine  für  die 
glückliche  Idee  und  das  gelungene  Arrangement  der  Aus- 
stellung die  Anerkennung  auszusprechen,  und  verbindet 
hiemit  die  Erwartung,  daß  auch  in  Hinkunft  niemand 
etwas  von  den  ausgestel'.ten  Objekten  an  Händler  ver- 
äußern wird. 

Wr.-\eustadt,  Museum,  städtisches  Archiv.] 
Die  dem  Museum  gewidmeten  Räumlichkeiten  im  Rathause 
waren  zu  beschränkt;  dem  Archivraume  mangelte  überdies 
die  Feuersicherheit.  Die  Gemeindevertretung  hat  mit  dem 
relativ  erheblichen  Kostenaufwande  von  2000  K  .Xrcliiv  und 
Museum  im  Gebäude  des  ehemaligen  Truppenspitales  unter- 
gebracht, dessen  gewölbte,  entsprechend  angeordnete 
Räume  eine  systematische  und  zweckmäßige  Verteilung 
der  Archivs-  und  Musealgegenstände  ermöglichen.  Die 
Ordnungsarbeiten  sind  in  Durchführung  begriffen. 

Ober-Österreich 

Linz,  Diözesanarchiv,  Tätigkeit  1907.]  .Aus  dem 
Archiv  der  Diözese  Passau  wurden  über  dankenswerte 
Intervention  des  hochwürdigsten  Herrn  Bischofs  von  Linz 
eine  bedeutende  Anzahl  (35  Faszikel,  5  Manuskriptbände 
und  3  Urkunden)  von  mitunter  sehr  wertvollen  Archivalicn 
erworben,  welche  die  Diözese  Linz  betreffen  und  seiner- 
zeit bei  Abtrennung  des  Bistumes  Linz  an  Passau  zurück- 
geblieben sind.  An  sonstigem  Zuwachse  sind  2  Urkunden 


aus  dem  .W.  Jh.,  4  aus  dem  X\T1.  und  6  aus  dem 
Will  Jh.  zu  verzeichnen,  ferner  1  Urbar  des  Stiftes  Suben 
von  1718,  1  der  Pfarre  Aspach  (vidim.  Kopie  vom  Jahre 
1738),  2  Manuskripte  (1  aus  dem  XV.  und  1  aus  dem 
X\TI1.  Jh.)  und  em  F'aszikcl  .Akten,  verschiedene  Dioe- 
cesanea  betrettend.  Die  Ordnungsarbeiten  nehmen  einen 
erfreulichen  Fortschritt. 

(i  a  r  s  t  e  n,  S  t  i  f  t  s-f  p  f  a  r  r)  k  i  r  c  h  e.]  Nach  den  gepflogenen 
Erhebungen  besteht  die  L^rsache  der  Senkung  der  Funda- 
mente des  Choraubaues  nicht  allein  in  dem  Mangel  eines 
soliden  Uferschutzbaues,  sondern  hauptsächlich  in  der  un- 
genügenden Fundamentierung.  Der  bereits  bestehende 
Uferschutzbau  wurde,  solange  er  intakt  ist,  für  den  Schutz 
des  Konventtraktes  ausreichend  anerkannt  und  sollte  nur 
in  der  dem  Choranbaue  gegenüberliegenden  Strecke  solider 
gestaltet  werden.  Diese  Frage  wird  mit  der  baldigst  in 
Aussicht  stehenden  Regulierung  der  Enns  in  der  Strecke 
Garsten — Steyr  gelöst  werden.  Da  die  Gewölbe  über  der 
Paramentenkammer  (Beichtkammeranbau)  in  der  Konvent- 
traktmauer ihre  Stütze  finden  und  dadurch  die  Senkung 
des  Konventtraktes  mit  veranlassen,  so  wird  beantragt, 
den  an  den  Konventtrakt  angrenzenden,  zirka  10  in  langen 
Teil  des  Be;chtkammeranbaues  im  I.  und  II.  Stocke  abzu- 
tragen, so  daß  nur  die  im  Erdgeschosse  bestehende  Beicht- 
kammer erhalten  bleibt.  Hiedurch  würde  der  Konventtrakt 
oberhalb  des  Erdgeschosses  vollständig  freigelegt  und  un- 
aljhängig  von  den  angrenzenden  Kirchenbaulichkeiten  ge- 
staltet. 

Die  Z.  K.  bemerkt  hiezu:  Vom  Standpunkte  der  Denk- 
malpflege ist  die  Demolierung  des  Beichtkammeranbaues, 
dem  an  und  für  sich  kunsthistorischer  Wert  zuerkannt 
werden  muß  und  der  für  die  Silhouette  der  Kirche  und  die 
Durchbildung  der  Außenseiten  charakteristisch  ist,  ent- 
schiedenst abgelehnt  worden,  um  so  mehr,  als  der  an- 
gestrebte Zweck  —  die  Sicherung  des  Konventtraktes  — 
auch  auf  eine  minder  radikale  Weise  erreicht  werden  kann, 
wenn  eine  ausgiebige  Schließenverankerung,  Verbreiterung 
und  Sicherung  der   Fundamente  durchgefülirt  wird. 

Garsten,  Stiftskirche,  Gobelins.]  Die  Z.  K.  be- 
grül.U  die  vom  Bertholdusvereine  in  sachgemäßer  Weise 
in  Angriff  genommene  Restaurierung  der  den  Chorraum 
der  Kirche  schmückenden  Gobelins  und  befürwortet  die 
Genehmigung  einer  Staatssubvention  für  diese  Arbeiten 
auf  das  wärmste. 

St.  Georgen  bei  Tollett,  Pfarrkirche,  Statuen.] 
Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  den  beabsichtigten  Verkauf 
zweier  Statuen  (hl.  Georg,  hl.  Florian)  an  einen  Antiqui- 
tätenhändler aus  und  empfiehlt,  falls  sie  in  der  Kirche 
nicht  weiterhin  verwendet  werden  könnten,  deren  -Abgabe 
an  das  Diözesanmuseum. 

Maut  hausen,  Karner,  Malereien.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die 
Bloßlegung,  Reinigung  und  Sicherung  der  Malereien  be- 
willigten Subvention  von  600  A'  an. 

Pinsdorf  bei  G munden,  Fund.]  Konserv.  Lf.hner 
lierichtet,    daß    auf    den    Gründen    der    Firma    Gebrüder 


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Tätigkeitsbericht 


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Hatschf.k  Mitte  Juni  1907  eine  gut  erhaltene  bronzene 
Lanzenspitze  gefunden  und  dem  Linzer  Museum  einver- 
leil)t  wurde. 

Wilhering,  Stift,  Grabplatten.]  Wie  Konserv. 
ScHiEFTHAT.ER  berichtet,  sind  die  Grabsteine  fast  alle  an 
den  Wänden  der  Grufthalle  entsprechend  aufgestellt.  Zwei 
Epitaphien,  die  an  jener  Stelle  nicht  mehr  untergebracht 
werden  konnten,  sollen  an  den  Wänden  des  Kreuzganges 
aufgestellt  werden.  Sie  wurden  vorlaufig  in  der  sogenannten 
Aufzugskammer,  von  der  aus  die  kleine  Chororgel  bedient 
wird,  in  gesicherter  Weise  deponiert. 

Salzburg 

Salzburg,  St.  Petersstift,  Margaretenkapelle, 
Grabsteine.]  Konserv.  Romstorfer  berichtet,  daß  ein  Teil 
der  am  Fußboden  des  Kreuzganges  eingelassenen  Grab- 
platten gehoben  und  an  den  Wänden  aufgestellt  wurde. 
Die  Hebung  einer  weiteren  Anzahl  von  Grabsteinen  ist  in 
Aussicht  genommen. 

Die  Margaretenkapelle  wird  durch  ein  Gitter  ab- 
geschlossen, um  das  Betreten  der  am  Fußboden  befind- 
lichen Grabsteine  zu  verhindern. 

Salzburg,  Hotel  Roter  Krebs,  Wandbrunnen.] 
Konserv.  Romstorfer  berichtet,  daß  der  am  Gebäude  des 
Hotels  Roter  Krebs  befindliche,  aus  der  Zeit  des  Erz- 
bischofs Paris  Lodron  stammende  Wandbrunnen  mit 
reicher  Bildhauerarbeit  beim  Umbaue  des  Gebäudes  ent- 
weder an  der  Fassade  des  Neubaues  oder  im  Hofraume 
desselben  aufgestellt  wird. 

Schlesien 

Troppau,  Landesarchiv.]  Konserv.  Kürschner  be- 
richtet, daß  das  Archivmateriale,  welches  die  Landes- 
bücher, Dominialakten  und  Einschlägiges  umfaßt,  in  zwei 
eingemauerten  Schränken  im  Sitzungszimmer  des  Land- 
hauses untergebracht  wurde  und  daß  die  bisher  räumlich 
von  den  Landesarchivalien  getrennten  Kataster  (der  Karo- 
linische  von  Karl  VI.,  Theresianische  und  Josefinische)  in 
zwei  ebenerdigen  Lehrzimmern  des  ehemaligen  Civm- 
nasiums  aufgestellt  werden. 

Steiermark 

Aussee,  Pfarrkirche,  Grabstein]  Konserv. 
Graus  beantragt,  daß  der  an  der  Nordseite  der  Kirche  ein- 
gemauerte, den  Witterungseinflüssen  ausgesetzte  Grabstein 
des  k.  k.  Verwesers  Hans  HL  v.  Herzhaimer  (f  1532)  an 
der  von  der  Straße  her  freien  Kirchhofmauer  aufgestellt 
werde.  Einverstanden. 

Brück  a.  d.  Mur,  Propsteikirche,  tl  ral)steine.] 
Das  Pfarramt  teilt  mit,  daß  die  h.  a.  angeregte  Hebung 
der  Grabsteine  aus  dem  Fußboden  des  linken  .Seitenschift'es 
nicht  durchgeführt  werden  kann,  da  diese  Grabsteine,  die 
schon  über  100  Jahre  als  Pflaster  verwendet  werden,  arg 
vertreten  sind  und  an  den  Seitenwänden  der  Kirclie  kein 
Platz  für  sie  vorhanden  ist. 


Frauenburg  bei  Unzmarkt,  Ruine.]  Ehrenmitglied 
Fürst  ScHWARZENBERG  teilt  mit,  daß  von  einer  beabsichtigten 
Sprengung  der  Ruine  keine  Rede  sei  und  die  diesfalls  an 
die  Z.  K.  gelangten  Nachrichten  auf  irrigen  Informationen 
beruhen. 

Gaishorn,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  befürwortet  die 
Bewilligung  einer  Staatssubvention  für  die  in  entspre- 
chender Weise  vorgenommenen  Herstellungen. 

St.  Georgen  in  W.  B.,  Pfarrkirche,  Hochaltar.] 
Die  Statthalterei  teilt  mit,  daß  der  barocke  Hochaltar  in 
die  südöstliche  Kapelle  der  Kirche  übertragen  und  dort 
entsprechend  aufgestellt  wurde.  An  seine  Stelle  kam  ein 
in  gotischem  Stile  ausgeführter  Altar. 

Hart  bei  St.  Peter,  Holzrelief.]  Das  steirische 
Landesmuseum  hat  über  h.  a.  Anregung  aus  Privatbesitz 
ein  Holzschnitzwerk  des  XVI.  Jhs.,  darstellend  den  Heiland 
und  die  Apostel,  erworben. 

St.  Lorenzen  im  Mürztale,  Pfarrkirche.]  Da  das 
Kirchendach  durch  den  Brand  fast  gänzlich  zerstört  worden 
war  und  die  Kirche,  ohne  bedeutenden  Schaden  zu  leiden, 
nicht  ohne  Dach  bleiben  konnte,  so  wurde  mittlerweile  ein 
die  drei  Schiffe  einheitlich  überspannendes  Dach  ausgeführt, 
so  daß  den  Anträgen  der  Z.  K.,  die  basilikale  Anlage  der 
Kirche  durch  ein  dreigeteiltes  Dach  schon  von  außen  er- 
kennbar zu  machen,  ohne  erheblichen  Kostenaufwand 
nicht  entsprochen  werden  kann.  Die  Z.  K.  besteht  daher 
nicht  weiter  auf  der  Durchführung  dieses  Antrages.  Da- 
gegen besteht  sie  gegenüber  dem  projektierten  einfachen 
Gewölbe  im  Seitenschiffe  und  im  untersten  Turmgeschosse 
auf  der  Ausführung  in  der  ursprünglichen  gotischen  Form, 
da  diese  Gewölbe  die  letzte  Erinnerung  an  den  alten  Be- 
stand bildeten,  welcher,  wenn  nicht  schon  im  Materiale,  so 
doch  wenigstens  in  der  Form  festgehalten  werden  sollte. 
Dem  neuerlich  vorgelegten  einfachen  Projekte  für  den 
Turm  wird  die  Zustimmung  erteilt. 

Niederwölz,  Kirche,  Malereien.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die 
Restaurierung  der  Malereien  bewilligten  Staatssubvention 
von  700  K  an. 

Schillingsdorf,  Frauensäule.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die 
Restaurierung  der  Säule  bewilligten  Subvention  von 
200  A'  an. 

Taborje  nächst  Tüffer,  Fund.]  Wie  Konserv. 
K'iicDi.  berichtet,  wurde  MO  in  von  der  Ruine  Taborje  ent- 
fernt, auf  einer  nach  SW  geneigten,  1—2»;  mächtigen  aus 
Schutt  und  auf  weitere  4—5  m  aus  Gerolle  bestehenden 
Fläche  im  Ausmaße  von  600 /»^  Abdeckarbeit  betrieben 
und  hiebe!  in  einer  Tiefe  von  12  in  eine  Urne  aus  Schwarz- 
hafnerton  gefunden,  die  Asche  'mit  Knochenresten,  eine 
dünne  Bronzespange  und  den  aus  fünf  aneinander  schlie- 
ßenden Bronzebuckeln  bestehenden  Teil  eines  Oberarm- 
ringes enthielt.  Die  Urne  hatte  06  /;;  Höhe,  einen  Durch- 
messer von  0-5  ni,  verengte  sich  bis  zum  oberen  Rande  auf 
0-25  /)/,  die  mittlere  Wandstärke  betrug  0-1— 0-15  in.  Sie 
war  mit  einem  Deckel  versehen.  Die  Urne  wurde  vernichtet, 


91 


Tätigkeitsbericht 


92 


die    Bronzereste    dem    neugegründeten    Lokalmuseum    in 
Tüflfer  übergeben. 

Utsch,  St.  Ulrichskirche,  gemalte  Fenster  am 
Presbyterium.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  be- 
willigt für  die  Anbringung  von  Sicherungsgittern  an  diesen 
Fenstern  zu  den  mit  180  K  veranschlagten  Kosten  eine 
Subvention  von  90  A'. 

Tirol 

Faedo,  alte  Kirche.]  Es  wird  beabsichtigt,  die  in- 
folge des  Neubaues  eines  Gotteshauses  für  Kultuszwecke 
entbehrliche  Kirche  (Fig.  20)  für  ein  Widum  und  eine  Schule 


Fig.  20      Faedo,  alte   Pfarrliirclie 

ZU  adaptieren.  Da  die  aus  romanischer  Zeit  stammende, 
in  der  Spätgotik  umgestaltete  Kirche  höchst  interessante 
und  wirkungsvolle  Formen  aufweist,  welche  in  ihren  Linien 
auch  mit  der  umgebenden  Landschaft  in  vorzüglicher 
Harmonie  stehen,  da  das  Innere  der  Kirche  außerdem  mit 
teilweise  bloßgelegten,  1533  datierten  Fresken  geschmückt 
ist,  spricht  sich  die  Z.  K.  gegen  die  bestehende  Absicht 
um  so  mehr  aus,  als  nach  dem  vorgelegten  Projekte  Fenster 
ausgebrochen,  ein  Kamin  aufgeführt  werden  soll,  wodurch 
die  so  wertvolle  Außenansicht  der  Kirche  geradezu  ent- 
stellt würde,  weiter  im  Innern  Quermauern  eingefügt 
werden  sollen,  wodurch  die  Fresken  zerstört  oder  minde- 
stens schwer  zugänglich  gemacht  würden.  Die  Z.  K.  emp- 


fiehlt daher,  die  Kirche  zu  restaurieren  und  auch  weiterhin 
gottesdienstlichen  Zwecken  zugewendet  zu  erhalten. 

Fügen,  Schloß,  Denksäule  Kaiser  Franz'  I.] 
Konserv.  Dfiningf.r  empfiehlt  die  Vornahme  folgender 
Arbeiten:  Verfugung  des  geborstenen  Marmorkissens  über 
dem  .Abakus  des  Säulenkapitäls;  Ausbesserung  der  gröbsten 
Beschädigungen  am  Postamentgesimse;  Wiederbefestig^ng 
des  Reliefmedaillons  in  seiner  ursprünglichen  Lage;  Reini- 
gung und  Neuvergoldung  der  eisernen  Bestandteile  (Kaiser- 
krone, Lorbeerkranz^  Einverstanden. 

Lienz,  Pfarrkirche.]  Das  Gemeindeamt  teilt  mit, 
daß  entsprechend  den  h.  a.  Anträgen  der  Kirchturm  ein- 
farbig mit  dunkelgrauen  Eternitplatten  gedeckt  wird. 

Heran,  Suppanturm.]  Wie  Konserv.  Innerhofer 
berichtet,  wurde  das  Dach  des  Bergfrieds  teilweise  mit  rotem 
Eternitschiefer  gedeckt,  was  der  ästhetischen  Erscheinung 
des  Baues  sehr  zum  Nachteile  gereicht. 

Michelsburg  bei  Bruneck.]  Konserv.  Untergasser 
macht  darauf  aufmerksam,  daß  die  historisch  interessante, 
das  Landschaftsbild  anmutig  beherrschende  Burg  dringend 
einiger  Sicherungsarbeiten  bedürfe,  welche  sich  auf  die 
Instandsetzung  der  Dachungen,  Einziehung  von  Schließen. 
.Ausbesserung  der  Fundamente  und  Abtragung  eines  in 
neuerer  Zeit  im  Burghofe  auf  schwachem  Unterbaue  auf- 
geführten Wehrturmes  zu  erstrecken  hätten.  Die  Z.  K.  ver- 
wendet sich  für  Durchführung  der  beantragten  Herstel- 
lungen. 

Mühlbacher  Klause.]  Mit  dem  für  die  notwendigen 
Sicherungsarbeiten  vorgelegtem  Programm  erklärt  sich  die 
Z.  K.  einverstanden. 

Pergine,  Franziskanerkirche.]  Die  Z.  K.  be- 
schließt, ein  Gesuch  um  eine  Staatssubvention  für  die  Re- 
staurierung der  Kirche  nicht  zu  befürworten,  da  die  in 
dem  vorgenommenen  Umfange  nicht  gerechtfertigte  Er- 
neuerung der  Fassade  in  stilistischer  und  künstlerischer 
Hinsicht  zu  bemängeln  ist 

Povo,  Pfarrkirche.]  Die  Statthalterei  teilt  mit,  daß 
eine  Erhaltung  der  Hauptfassade  aus  konstruktiven  Gründen 
nicht  möglich  war,  daß  jedoch  im  übrigen  den  Anträgen 
der  Z  K.  entsprochen  wird.  Es  wird  daher  eine  Abände- 
rung des  Projektes  für  den  Neubau  angeordnet,  um  diesen 
mit  dem  alten  Presbyterium,  der  .Apsis  samt  Turm  und  den 
beiden  Sakristeibauten  in  Einklang  zu  bringen  und  ferner 
auch  für  die  Übertragung  der  von  der  Z.  K.  als  erhaltens- 
wert  bezeichneten  Einrichtungsstücke  in  den  Neubau  Sorge 
getragen. 

Rojental,  Federspielhot. J  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  L'.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der  Wand- 
malereien in  der  Rokokostube  eine  Subvention  von  450  A'. 

Salurn,  St.  Josefskirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die  Restau- 
rierung bewilligten  Subvention  von  200  A'  an. 

Serfaus,  alte  Pfarr(Marien-Wallfahrts)kirche.] 
Die  Z.  K.  erklärt  sich  mit  den  in  Aussicht  genommenen 
Arbeiten  (Entfeuchtung  und  Fundamentierung  der  Mauern, 
Auswechslung  der  morschen  Holzdecke,  Anbringung  eines 


93 


Tätigkeitsbericht 


94 


neuen  Portales  anstatt  des  1851  in  gotischem  Stile  her- 
gestellten und  Legung  eines  Fußbodens  aus  Sterzinger 
Marmorplatten)  einverstanden  und  bringt  für  die  Arbeitt-n 
eine  Staatssubvention  in  Antrag. 

Trient,  Kirche  Maria  Maggiore.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  spricht  seine  prinzipielle  Geneigtheit 
aus,  zu  den  Kosten  der  Sicherungsarbeiten  eine  Subvention 
im  Höchstbetrage  von  2000  A'  zu  bewilligen,  wenn  die  Her- 
stellungen nach  dem  von  der  Z.  K.  festgestellten  Programme 
durchgeführt  und  namentlich  die  Auswechslung  schadhafter 
Steine  auf  das  Notwendigste  beschränkt  und  nur  solche 
Quadern  durch  neue  ersetzt  werden,  deren  Belassung  ge- 
fahrdrohend wäre,  während  Steine,  die  nur  beschädigt  sind, 
aber  nicht  herabzustürzen  drohen,  nur  zu  befestigen  wären. 

Völs,  Kirche  St.  Peter  am  Heidenbühel.]  Über 
Antrag    des   Korresp.  Zimmeter  verwendet    sich    die  Z.  K. 


dahin,  daß  die  schadhafte  Schindelbedachung  ausgebessert 
und  der  bestehende  Unfug,  den  Platz  unter  dem  vorsprin- 
genden Schutzdache  alsFeiierstätte  zu  verwenden,  abgestellt 
werde. 

Vorarlberg 

Viktorsberg,  Kirche,  Pfarrhof.]  Für  die  an  der 
Kirche  und  dem  Pfarrhof  (eine  ehemalige  Minoritenkloster- 
anlage)  in  Aussicht  genommenen  Erhaltungsmaßnahmen 
bringt  die  Z.  K.  eine  Staatssubvention  in  Antrag.  Sie 
wünscht,  daß  die  in  Aussicht  genommene  Pflasterung  des 
Klosterhofes  vermieden  und  lediglich  eine  zur  Ableitung 
der  Niederschlagwässer  vollkommen  ausreichende  Drainage- 
gräbenleitung  längs  der  Mauer  angelegt  und  gepflastert 
werde,  um  die  Erhaltung  des  stimmungsvollen  Baumwuthscs 
dieses  Hofes  zu  ermöglichen. 


DRUCK  VÜN  KUDÜl.l'  iM.  KOHKKR  IN  BKÜNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.  K.  ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  4 


April   i  go8 


Diesem  Hefte  liest  der  Personalstand  bei. 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  die 
von  h.  a.  beantragte  Neueinteilung  Böhmens  in  Konser- 
vatorenbezirke') genehmigt,  nachstehende  Personen  zu 
Konservatoren  dieses  Kronlandes  auf  die  Dauer  von  fünf 
Jahren  ernannt: 

Dr.  Ludwig  Adamek,  Gymnasialprofessor  in  Reichenberg, 
Dr.  Helnrich  Ankert,  Stadtarchivar  in  Leitmeritz, 
Lkopoi.d  Devaty,   Lehrer  am   Gymnasium   in  Landskron, 
Hans   Emler,    Skriptor  an   der  Universitätsbibliothek   in 

Prag, 
Ludwig  Engl,  Volks-  und  Bürgerschullehrer  in  Saaz, 
JoHAN-N  Fei.cmann,  Zuckerfabriksdlrektor  i.  R.  in  Smichow, 
Kart.  K.  Fischer,  Bürgerschullehrer  in  Gablonz, 
Dr.  Kart,  Hastas,  Advokat,  Vizebürgermeister  und  Leiter 

des  Museums  in  Klattau, 
JoHA-VN  Hei.ich,  Apotheker  in  Bndvveis, 
Kamii.i.o    Hilbert,     Architekt    und    Dombaumeister    bei 

St.  Veit  in  Prag, 
Kart.  Jawanske,    Professor  an   der   Staatsoberrealschule 

in  Trautenau, 
Dr.  LuBo.^  JeRAbek,  Gerichtsadjunkt  in  Prag, 
Alois  John,  Schriftsteller  in  Eger, 
Richard  Krkstinüs,  Kustos  am  Museum  in  Budweis, 
Franz  Latzet.,  Apotheker  in  Budweis, 
Dr.  Kart.  Ludwig,  Gymnasialprofessor  in  Karlsbad, 
Franz  Makes,  fürstlich  Schwarzenbergscher  Archivar  in 

Wittingau, 
Landessanitätsinspektor    Dr.    Heinrich    Matiegka,     Uni- 
versitätsprofessor in  Prag, 
Anton  Moerath,   fürstlich   Schwarzenbergscher  Zentral- 
archivdirektor in  Krumau, 
Rudolf  Nemec,  Architekt  und  Lehrer  an  der  Fachschule 

für  Kunstschlosserei  in  Küniggrätz, 
Georg  Schmidt,  Gymnasialprofessor  in  Mies, 
Dr.  Valentin   Schmidt,   Gymnasialprofessor  in   Budweis, 


JosEE  Smid,  Beamter  der  Zuckerfabrik  in  Swolenoves, 
Kommerzialrat  Dr.  Ernst  Ritter  von  Stein  in  Trautenau, 
Ferdinand  Vanek,  Gymnasialprofessor  in  Klattau, 
Dr.  Laurenz  Wintera,    Gymnasialprofessor  in   Braunau, 
Dr.  Zdenek  Wirth,    Adjunkt    am  Kunstgewerbemuseum 
in  Prag, 
und    den    Direktor    des    kunstgewerblichen    Museums 
der  Handels-   und   Gewerbekammer  in   Prag  Universitäts- 
professor Dr.  Karl  Chytil  in  dem  Ehrenamte  eines  Kon- 
servators   auf    die    Dauer    weiterer    fünf  Jahre    bestätigt 
(25.  April  1908,  Z.  3443). 

Gestorben  ist  in  Meran  der  Korrespondent  Sektions- 
chef Dr.  Theodor  Ritter  von  Sickel,  emerit.  Direktor  des 
Instituts  Austriaco  di  studii  storici  zu  Rom. 


')  Im   Personalstand  bereits  berücksichtigt. 
Mitteilungen  der  k.  k     Zentral-Kommissiun   iqo8 


Die  Konkurrenz  für  das  Post-  und 
Amtsgebäude    in    Wiener-Neustadt 

Die  Stadtgemeinde  Wiener-Neustadt  hat  im  vorigen 
Jahre  einen  Wettbewerb  zur  Erlangung  von  Skizzen  für 
ein  Hauptpostgebäude  ausgeschrieben,  der  insoferne  auch 
das  Interessengebiet  der  modernen  Denkmalpflege  be- 
rührte, als  das  neue  Amtsgebände  in  unmittelbarer  Nähe 
der  Liebfrauenkirche,  des  bedeutendsten  Baudenkmales  von 
Wiener-Neustadt,  zu  projektieren  war.  In  der  richtigen 
Erkenntnis,  daß  es  hier  in  erster  Linie  auf  die  Schaffung 
eines  allseits  befriedigenden  Stadtbildes  ankam,  wurde  in 
einem  Nachtrage  zu  den  Wettbewerbsunterlagen,  einer 
Anregung  des  Architekten  S.  Sitte  folgend,  den  Projek- 
tanten die  Wahl  der  Baulinie  freigestellt  und  die  Aufmerk- 
samkeit auf  die  Erzielung  einer  günstigen  Platzwirkung 
mit  Rücksicht  auf  die  Liebfrauenkirche  gelenkt. 

Diese  Bestimmung,  die  dem  Architekten  die  dringend 
erwünschte  Möglichkeit  bietet,  die  Disposition  der  großen 
Plastik  der  Massengruppierung  selbst  vorzunehmen,  ist 
um  so  freudiger  zu  begrüßen,  als  es  bei  allen  Bauten  in 
der  Nähe  geschichtlich  und  künstlerisch  bedeutender  Bau- 
denkmale zur  Erzielung  der  notwendigen  Harmonie  nicht 
so  sehr  auf  die  Wahl  eines  bestimmten  Stiles,  sondern  in 
erster  Linie  auf  die  Art  der  Gestaltung  der  Unirißlinien 
der   Baufluchten,   die   Höhenentwicklung  u.  dgl.  ankommt. 

7 


0^ 


Die  Konkurrenz  für  das   Post-  und  Amtsgebäude  in   Wiener-Neustadt 


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i!    »I 


5ig.  21     Wiener-Neustadt,  Bau  eines  Postgebäudes,  Projekt  „Schneeberg" 


Die  vorliegende  Aufgabe  war  derart,  daß  sie  zu  dem 
Versuche  einer  Platzlusung  geradezu  zwingend  heraus- 
forderte. 

Die  Liebfrauenkirche  steht  schräg  auf  dem  Pfarrplatze, 
ohne  irgend  welche  Beziehung  zu  den  umgebenden  Platz- 
wandungen. Am  auffallendsten  tritt  diese  ästhetisch  wenig 
befriedigende  Tatsache  in  bezug  auf  jene  Platzwand  in  die 
Erscheinung,  an  der  sich  das  neue  Postgebäude  erheben 
soll.  Die  Baulinie  dieser  Seite  des  Pfarrplatzes  schließt 
mit  der  Längenrichtung  der  Liebfrauenkirche  einen  spitzen 
Winkel  ein,  so  daß  sich  der  Platz  gegen  den  Chor  der 
Kirche  zu  immer  mehr  verengt.  Solange  die  alten  niedrigen 
Häuser  standen,  machte  sich  diese  Eigentümlichkeit  kaum 
unangenehm  bemerkbar.  Nahezu  alle  den  Platz  umgebenden 
Baulichkeiten,  von  denen  das  Bürgerhospital  und  der  Bischof- 
hof die  interessantesten  sind,  besitzen  eine  nur  geringe  Höhe, 
so  daß  die  Platzwandungen  gar  nicht  als  solche  zur  Geltung 
kommen  und  in  ihrer  Bedeutung  vollständig  zurücktreten 
hinter  der  alles  beherrschenden  Erscheinung  der  Liebfrauen- 
kirche. 

Durch  den  Neubau  des  Postgebäudes,  das  naturgemäß 
eine  beträchtliche  Hcihenentwicklung  erhalten  muß,  wird 
das  Bild  ein  ganz  anderes.  Die  künstlerisch  unbefriedigende 
Lage  der  Bauflucht  der  südlichen  Platzwand  wird  in  einer 
Weise  hervorgehoben,  die  befürchten  läßt,  daß  nicht  nur 
die  Platzwirkung  im  allgemeinen,  sondern  auch  die  Wirkung 
der  Liebfrauenkirche  eine  starke  Beeinträchtigung  erfahren 
würde.  Die  moderne  Denkmalpflege  soll  jedoch  nicht  nur 
den    körperlichen    Bestand    eines    Baudenkmals    schützen, 


sondern  auch  jene  Schädigungen  hintanhalten,  die  den  Genuß 
und  die  Freude  bei  der  Betrachtung  seiner  Außenerscheinung 
in  Frage  stellen.  Die  Z.  K.  hat  daher  die  Bestrebungen, 
freudigst  begrüßt,  die  darauf  gerichtet  waren,  die  Platz- 
wirkung und  damit  auch  die  Wirkung  der  Liebfrauenkirche 
richtig  zur  Geltung  zu  bringen. 

Daß  es  möglich  gewesen  wäre,  die  angeregte  Frage 
in  befriedigender  Weise  zu  lösen  und  welch  reizvolles 
Stadtbild  hiebei  gewonnen  worden  wäre,  zeigte  das  Er- 
gebnis des  Wettbewerbes.  Bei  einer  Reihe  von  Projekten 
ergab  sich  gleichsam  eine  natürliche  Baulinie  durch  Vor- 
schieben eines  Gebäudeteiles,  dessen  Baufluchten  senk- 
recht beziehungsweise  parallel  zur  Kirchenflucht  liegen. 
Dadurch  entsteht  ein  vollkommen  geschlossenes  Platzbild 
und  die  Kirche  wird  in  eine  glückliche  Beziehung  zu  der 
benachbarten  Platzwand  gebracht.  An  der  südlichen  Lang- 
hausseite der  Kirche  wird  ein  intimer  Platz  geschaffen, 
dessen  geschlossene  Wirkung  noch  erhöht  werden  kann 
durch  Arkaden  und  Schwibbogen  über  denStraßenüft'nungen, 
während  der  ästhetisch  am  wenigsten  befriedigende  Teil 
der  jetzigen  Platzanlage  in  der  Nähe  der  Chorpartie  durch 
den  vorgeschobenen  Geliäudi-teil  ebenfalls  eine  bedeutend 
bessere  Gestaltung  erfährt.  So  natürlich  und  ungezwungen 
die  Lösung  dieser  Aufgabe  in  bezug  auf  die  Außen- 
erscheinung  ist,  so  ist  doch  die  Lösung  des  Grundrisses 
für  den  unregelmäßigen  Baublock  gegenüber  dem  alten 
ganz  regelmäßigen  Baublock  ungleich  schwieriger.  In  ganz 
ausgezeichneter  und  origineller  Weise  gelang  die  Lösung 
dieses,  für  den  Bauherrn  in  erster  Linie  wichtigsten  Teiles 


lOI 


iTätigkeitsbericht 


I02 


:^"ig.  22     Wiener-Neustadt,   Bau  eines  PostgebSudes,   Projekt   „Merkur" 


Fig 


der  Aufgabe  bei  dem  Projekte  mit  dem  Motto  „Schnee- 
berg"  (Fig.  21).  Laut  Protokoll  der  Konkurrenzentscheidung 
lautete  das  Urteil  der  Jury,  daß  „die  Einfachheit  und  Klar- 
heit des  Grundrisses  zwar  einigermaßen  gelitten  hat,  doch 
hat  der  Verfasser  die  von  ihm  selbst  gestellte  Aufgabe 
durch  einen  originellen  Grundriß  glücklich  gelöst".  Klarer 
und  zweckmäßiger,  weil  einfacher,  waren  die  Grundriß- 
lüsungen  bei  einigen  Projekten,  die  auf  einen  Versuch  der 
Platzlösung  verzichten  und  den  bestehenden  regelmäßigen 
Baublock  beibehalten  hatten,  so  daß  das  Projekt  „Schnee- 
berg" nicht  an  erster,  sondern  an  dritter  Stelle  prämiiert 
viferden  konnte. 

Bei  weiterer  eingehender  Durcharbeitung  wäre  es 
zweifellos  möglich  gewesen,  auch  bei  einer  derart  unregel- 
mäßigen Gestaltung  des  Baublockes  eine  vollkommen  ein- 
wandfreie Lösung  des  Grundrisses  zu  erzielen.  Die  Stadt- 
gemeinde Wiener-Neustadt  schien  auch  anfangs  in  an- 
erkennenswerter Weise  geneigt,  auf  die  Intentionen  der 
Z.  K.  einzugehen  und  ein  Projekt  im  Sinne  der  Lösung  des 
Entwurfes  „Schneeberg"  zur  Ausführung  zu  bringen.  Im 
weiteren  Verlaufe  der  Aktion  wurde  jedoch  das  mit  dem 
ersten  Preise  ausgezeichnete  Projekt  „Merkur"  (Fig.  22)  als 
Ausführungsprojekt  angenommen.  Die  künstlerischen  und 
praktischen  Oualitäten  dieses  Projektes  sind  zweifellos  ganz 
beträchtlich  und  verraten  so  viel  Geschick,  daß  es  auch 
den  Verfassern  dieses  Projektes  möglich  gewesen  wäre, 
für  das  Ausführungsprojekt  eine  Lösung  zu  finden,  die 
dem  Verlangen  nach  einer  günstigeren  Gestaltung  des 
Platzbildes  entsprochen  hätte,  wenn  dieses  Verlangen  von 
Seiten    der    Stadtgeineinde    mit    genügendem    Nachdrucke 


gestellt  worden  wäre.  Wie  sehr  auch  die  Verfasser  dieses 
Projektes  die  Bestrebungen  nach  einer  befriedigenden 
Lösung  der  Außenerscheinung  mit  Rücksicht  auf  die 
Nachbarschaft  der  Liebfrauenkirche  gerechtfertigt  finden, 
zeigen  mehrere  Abänderungen,  die  wesentliche  Verbes- 
serungen gegenüber  ihrem  Konkurrenzprojekte  bedeuten. 
Bei  der  Betrachtung  der  Angelegenheit  läßt  sich  das 
schmerzliche  Bedauern  nicht  unterdrücken,  daß  hier  eine 
Gelegenheit,  großzügige,  moderne  Denkmalpflege  zu  be- 
tätigen, ungenutzt  gelassen  wurde.  Hoi.ey 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  Klemenskirche.]  Die  Z.  K.  empfiehlt  das 
nach  den  h.  a.  Vorschlägen  umgearbeitete  Projekt  zur  Ge- 
nehmigung. 

Prag,  CliMnentinum,  Wasserspeier.]  Das  k.k. Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  verfügt,  daß  von  der  Anbringung  neuer 
Wasserspeier  an  Stelle  der  abhanden  gekommenen  alten 
an  dem  Turme  der  deutschen  Universitäts-Sternwarte  im 
Clementinum  abgesehen  werde. 

Bensen,  Museum.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U. 
bewilligt  dem  Vereine  eine  Subvention  von  500  A',  deren 
Flüssigmachung  gleichzeitig  angeordnet  wird. 

Caslau,  Dekanalkirche.]  Ein  vorgelegtes  Kestau- 
rierungsprojckt  nimmt  in  der  Hauptsache  zwei  Kategorien 

7* 


I03 


Tätigkeitsbericht 


104 


von  Arbeiten  in  Aussicht:  1.  Die  Erneuerung  der  Dächer, 
2.  die  Befreiung  der  romanischen  Anbauten  von  der  um- 
gebenden Mauerhülle. 

1.  Das  jetzige  Dach  (Fig.  23)  wurde  erst  vor  etwa 
50  Jahren  ausgeführt,  weist  nicht  die  leiseste  Spur  eines 
zeitlich  oder  persönlich  individuellen  Charakters  auf,  son- 
dern ist  die  Schöpfung  einer  stillosen  Bauunternehmer- 
architektur. Da  eine  Erneuerung  des  Daches  aus  techni- 
schen Gründen  unbedingt  notwendig  ist,  kann  vom  Stand- 
punkte der  Denkmalpflege  nicht  auf  der  Beibehaltung  der 
jetzigen  Form  bestanden  werden.   Die  Z.  K.  empfiehlt  daher 


i'ig.  23     Caslau,   Dekanalkirche 

das  vorgelegte  Projekt  zur  Genehmigung,  welches  eine 
individuell  künstlerische  Losung  versucht  und  sich  mit  den 
alten  Teilen  des  Baues  zu  einem  harmonischen  Gesamt- 
bilde vereinigt.  Nur  die  Ausführung  der  projektierten 
dekorativen  Giebel  über  der  Hauptfassade  und  beim  west- 
lichen Anbau  wird  nicht  empfohlen,  da  diese  Dekoration 
nicht  notwendig  ist  und  im  Hinblicke  auf  die  schlichten 
Formen  des  Baues  als  zu  reich  bezeichnet  werden  muß. 
2.  Auch  gegen  die  Befreiung  des  romanischen  Teiles 
von  der  ihn  seit  ungefähr  50  Jahren  umgebenden  Mauer- 
hülle erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung  und  befürwortet 
die  Gewährung  einer  Staatssubvention. 

Eger,  Museum.]  Konserv.  Sieoi,  berichtet,  daß  die 
Restaurierung  der  durch  den  vorjährigen  Brand  beschä- 
digten Bilder  (Wallenstein  als  sechsjähriger  Knabe,  Wallen- 


stein im  Brustharnisch,  die  beiden  Exekutionsbilder  und  das 
DamenbiUlnis  der  Egerer  Bürgerin  .Anna  Margareta  Renner 
geb.  Pachhelbel)  in  zufriedenstellender  Weise  vollendet 
wurde.  Das  Museum  wurde  durch  Adaptierung  von  vier 
Räumen  bedeutend  vergrößert,  durch  große  Ankäufe  und 
wertvolle  Schenkungen  vermehrt,  neu  eingerichtet  und 
inventiert. 

Haid,  Pfarrkirche,  Fresken.]  Wie  Konserv. 
Gi.ocKER  berichtet,  wurden  die  aus  dem  18.  Jh.  stammenden 
Fresken  anläßlich  einer  seinerzeitigen  Restaurierung  mit 
Wasserglas  überzogen.  Infolge  der  Verwitterung  dieses 
mit  vielen  mineralischen  Farbstoffen  in  unlösliche  Ver- 
bindung getretenen  Überzuges  erscheinen  die  Malereien 
ernstlich  gefährdet.  In  vorsichtigster  Weise  vorgenommene 
Versuche,  das  Wasserglas  zu  entfernen,  führten  bisher  zu 
keinem  Erfolge.    Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Haindorf,  Wallfahrtskirche]  Das  k.k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  1.  Rate  per  5000  A' 
der  für  die  malerische  Ausschmückung  in  .Aussicht  ge- 
stellten Staatssubvention  von   10.000  A'  an. 

Jungbunzlau,  Kreisgerichtsgebäude,  Sgraf- 
fiti.]  Die  Restaurierung  beschränkte  sich  nicht,  wie  von 
h.  a.  beantragt  war,  auf  die  blose  Sicherung,  die  Sgraffiti 
(Fig.  24,  25)  wurden  vielmehr  im  W'iderspruche  mit  den  \'or- 
schlägen  der  Z.  K.  in  den  ornamentalen  und  figuralen  Teilen 
weitgehend  ergänzt  und  zu  einem  einheitlichen  Dekora- 
tionsfelde verbunden.  So  erscheint  mehr  als  die  Hälfte 
der  Malereien  als  neue  Mache  imd  ihr  kunstgeschichtlicher 
und  künstlerischer  Wert  erlitt  eine  starke  Einbuße. 

Kostelzen,  Pfarrkirche,  Beichtstühle,  Tauf- 
becken.] Konserv.  Glocker  hat  der  beabsichtigten  An- 
schaffung zweier  neuen  Beichtstühle  in  der  Form  der  alten 
unbrauchbaren  zugestimmt  und  beantragt,  daß  das  für 
kirchlichen  Dienst  kaum  mehr  verwendbare  Taufbecken 
außer  Gebrauch  gesetzt  und  in  der  Kirche  ents|)rechend 
aufbewahrt  werde.  Einverstanden. 

Koui'im,  Dekanalkirche.]  Die  Restaurierung  wird 
nach  den  seinerzeit  von  der  Z.  K.  genehmigten  Plänen 
mit  größter  Rücksicht  auf  die  historische  Entwicklung  des 
Baues  und  weitgehender,  pietätsvollster  Erhaltung  des  alten 
Kernes  durchgeführt.  Die  beiden  Türme  sollen  um  un- 
gefähr 4V2  >»  erhöht  und  mit  neuen  in  der  Form  ungleichen 
Helmen  abgeschlossen  werden.  Hiegegen  spricht  sich  die 
Z.  K.  aus;  denn  die  jetzige  Bekri'mung  ist  derartig  cha- 
rakteristisch und  ihrer  Form  nach  abweichend  von  den 
üblichen  Zwiebelhelmen,  daß  ihre  Beseitigung  eine  schwere 
Schädigung  der  beiden  Türme  in  historischer  und  ästhe- 
tischer Hinsicht  bedeuten  würde. 

Kukus,  Braunsche  Skulpturen.]  Das  k.k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  gibt  die  Ermächtigung,  die  erste  Rate 
per  1000  K  der  für  die  Restaurierung  bewilligten  Subvention 
flüssig  zu  machen. 

Laun,  Mutter gotteskir che.]  Mit  den  in  .Aussicht  ge- 
nommenen Arbeiten  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 
Es   sind    dies    am   ÄufSern:    Entfeuchtung,   Rekonstruktion 


I05 


Tätigkeitsbericht 


io6 


eines  verfallenen  Stiegenaufganges,  Öft'nen  des  vermauerten 
Zuganges  zur  Kanzel  unter  Anbringung  eines  hölzernen 
Schutzdaches,  Überdachen  der  Steinreliefs  an  der  Nord- 
seite des  Turmes  und  Erneuerung  des  vermorschten  Dach- 
stuhls, Eindecken  mit  Hohlziegeln.  Bezüglich  der  geplanten 
Neubehelmung  des  Turmes  (vierseitiges  Zeltdach  aus  Hohl- 
ziegeln, hölzerne  Laterne),  dessen  frühere  Bedachung  zer- 
stört wurde,  spricht  die  Z.  K.  den  Wunsch  aus,  die  Formen 
der  neuen  Haube  der  früheren  nachzubilden.  Im  Innern: 
Verputzherstellungen,  Polychromieren  der  Gewölbsrippen 
und  ihrer  Konsolen,  des  Triumphbogens,  Ausbessern  des 
Ziegelpflasters,  Verglasung  der  Fenster,  Reinigung  und 
Ausbesserung  der  Inneneinrichtung. 

Milovic,  Filialkirche,  Totenkammer.]    Konserv. 
ZAKr.As>iiK  hat  sich  gegen  die  Demolierung  der  als  Toten- 


Rokitzan,  Stadttor.]  Zeitungsnachrichten  zufolge 
soll  das  letzte  Stadttor  demoliert  werden.  Über  Anregung 
des  Konserv.  Skorph.  verwendet  sich  die  Z.  K.  für  die  Er- 
haltung des  Tores. 

Sobenitz,  Filialkirche,  .Altäre.]  Gegen  die  Skizzen 
für  die  Anschaffung  dreier  neuer  Altäre  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung. 

Teplitz,  Museums  -  Gesellschaft,  Tätigkeit 
1905/6.]  Das  wichtigste  Ereignis  ist  die  Übersiedlung  des 
Museums  aus  seinen  früheren  feuergefährlichen  Räumen 
in  das  ehemalige  Gewerbevereinshaus.  Die  Übertragung 
und  Neueinrichtung  erfolgte  während  des  Winters  1905/6, 
die  Wiedereröffnung  des  Museums  am  26.  Mai  1906.  .Auch 
diese  Unterkunft  wird  nur  als  ein  Provisorium  bis  zur  Er- 
bauung eines   eigenen  Museumsgebäudes   betrachtet,  denn 


Fig.  24      Jiuiyljuiiilau,   Kreisgerichtsgebäude,   Sgr.ilfiti 


kammer  verwendeten  Kapelle  (Fig.  26)  ausgesprochen, 
welche  namentlich  in  Verbindung  mit  der  Kirche  für  das 
Ortsbild  charakteristisch  ist.  Die  Z.  K.  schließt  sich 
diesem  Gutachten  umsomehr  an,  als  die  Demolierung  nur 
zu  dem  Zwecke  beabsichtigt  wird,  um  die  Erhaltungs- 
kosten der  etwas  vernachlässigten  Kapelle  zu  ersparen, 
obgleich  die  Mittel  hiefür  aus  der  Dotation  der  Filialkirche 
unschwer  gefunden  werden  könnten. 

Neustadtl,  Pfarrkirche.]  Nach  den  gepflogenen 
Erhebungen  wurde  das  Innere  in  einfacher  Weise  aus- 
gemalt und  ein  neuer  Hochaltar  aufgestellt.  Der  frühere 
Hauptaltar  wurde  in  die  St.  Johannes-  (Friedhofs-)  Kapelle 
des  Ortes  übertragen,  wo  ein  Altar  notwendig  war. 

Patek  bei  Laun,  Mühle.]  Konserv.  •Hoi'M.\nn  be- 
richtet, daß  bei  der  in  Aussicht  genommenen  Erhöhung 
des  Daches  auf  die  unversehrte  Erhaltung  der  den  Giebel 
schmückenden  Sgraffiti  Bedacht  genommen  wird.  Überdies 
ist  auch  eine  Sicherung  der  Sgraffiti  in  Aussicht  genommen. 


auch  sie  ist  nicht  frei  von  Übelständen.  So  können  z.  B. 
zwei  Säle  gar  nicht  beheizt  werden,  ein  dritter  nur  vmzu- 
reichend.  Dennoch  sind  auch  Vorteile  zu  verzeichnen,  unter 
welchen  die  Feuersicherluit  und  ilie  größere  Geräumig- 
keit obenan  .stehen.  Der  urgeschichtlichen  Abteilung  ist 
ein  großer  Saal,  der  naturgeschichtlichen  der  Korridor  und 
ein  kleinerer  Saal,  der  kunstgewerblichen  Abteilung  enist- 
weilen  ein  dritter  Saal  zur  Verfügung  gestellt,  und  es  be- 
steht die  Möglichkeit,  daß  für  die  letztere,  rasch  anwach- 
sende Abteihuig  und  für  die  noch  nicht  ausgestellte  Ab- 
teilung „Teplitziana"  und  eine  balneülogische  Abteilung  ein 
vierter  Saal  eingeräumt  wird.  Um  die  Neuaufstellung  hat 
sich  vor  allem  Kustos  Robkrt  Ritter  von  Weinzieri.  ver- 
dient gemacht.  Alle  ausgestellten  Objekte  sind  inventari- 
siert und  mit  der  Herkunftsbezeichnung  versehen. 

Die  Sammlungen  wurden  durch  zahlreiche  Schenkun- 
gen und  Erwerbungen  vermehrt.  Die  Forschungserfolge 
des  prähistorischen   Inspektorates  ergaben  22  neue  Fund- 


I07 


Tätigkeitsbericht 


io8 


orte,  welche  zu  den  bisher  im  Museum  typisch  vertetenen 
Fundorten  zugerechnet,  die  Zahl  von  322  aufweist.  Im 
Jahre  1906  wurde   die  Durchforschung   des  La-Tene-Grab- 


wähnen  sind.  Unter  den  Ankäufen  seien  erwähnt;  Der  Hall- 
stattfund von  Hostonitz  und  der  große  Depotfund  von 
Losan  (Bezirk  Komotau). 


1^'K-  -S     Jungbunzlau,  Kreisgerichtsgebäude,  Sgraffiti 


feldes  von  Langugest  beendet  und  es  liegen  nunmehr  die 
Inventare  von  114  Gräbern  und  typische  Funde  einer  An- 
zahl von  gleichaltrigen  Kulturgruben  vor.  Planmäßige  Gra- 
bungen auf  dem  steinzeitigen  Grabfeld  von  Groß-Czer- 
nosek  ergaben  eine  Reihe  von  Hockergrabfunden,  worunter 
insbesondere  die  Inventare  zweier  Hockerbestattungen  mit 
typischer    Schnurkeramik     und     Kupferschmuck     zu     er- 


Bukowina 

Suczawa,  St.  Georgskirche,  Wandmalereien.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restau- 
rierung der  Inncnmalereien  einen  Betrag  von  56000  K,  für 
die  Restaurierung  der  Außenmalereieu  ^ineji  Betrag  von 
4500  K. 


log 


Tätigkeitsbericht 


I  lO 


Dalmatien 

Zara,  Campo  Colonna,  römischer  Ehrenbogen.] 
Konserv.  de  Bersa  berichtet,  daß  die  bereits  im  Jahre 
1884  entdeckten  (ein  mittlerer  und  seitlicher)  und  wieder 
verschütteten  Pfeiler  eines  dreitorigen  Ehrenbogens  ge- 
legentlich umfassender  Regulierungsarbeiten  am  Campo 
Colonna  abermals  zum  Vorscheine  gelangten.  Es  handelt 
sich  in  der  Tat  um  einen  großen  dreitorigen  Bogen,  dessen 
unterer  Teil  bis  zur  Höhe  von  ungefähr  über  2  iii  gut  er- 
halten ist.  Die  bloßgelegten  Teile  sollen  nicht  wieder  zu- 
geschüttet, sondern  die  ganze  Anlage  auf  Gemeindekosten 
mit  einem  eisernen  Gitter  eingefriedet  werden.  Der  Kon- 
servator  betrachtet   den   umliegenden  Boden  als  ein  wert- 


mit  dem  Neubaue  nicht  in  architektonische  Übereinstimmung 
gebracht  werden  kann. 

Spalato,DiokletianischerPalast.]  In  der  Sitzung 
vom  25.  September  1907  wurde  einstimmig  der  Beschluß 
gefaßt,  daß  unbeschadet  der  vom  Lokalausschusse  zur  Er- 
haltung des  Palastes  beantragten  Präliminierungen  einer 
Subvention  von  je  50.000  A'  für  das  Jahr  1908  und  1909, 
und  von  je  30.000  K  für  die  folgenden  Jahre  zum  Zwecke 
der  Vornahme  von  Erhaltungs-  und  Forschungsarbeiten  am 
Palaste  das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  gebeten  werile, 
die  nötigen  budgetären  Maßnahmen  zu  treffen,  damit  der 
für  die  Restaurierung  des  Campanile  in  Spalato  in  den 
Staatsvoranschlag  eingestellte  Betrag  von  60.000  K  für  die 
nächsten    fünf  Jahre    in   Anbetracht    der    nachgewiesenen 


Fiy.  26     Milüvic,   Filialkirche,   TotenUaramei 


volle  Ausbeute  versprechendes  Graljungsfeld  und  erbittet 
sich  zur  Vornahme  von  Grabungen  eine  Subvention  von 
200  K,  welche  die  Z.  K.  beim  Ministerium  f.  K.  u.  U.  zu  be- 
fürworten beschließt. 

Dol  bei  Cittavecchia,  Pfarrkirche,  Altarbild.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restau- 
rierung des  den  Erzengel  Michael  mit  Heiligen  darstellenden 
Gemäldes  eine  Subvention  von  300  K. 

Melada,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K. 
u.  U.  genehmigt  die  Demolierung  unter  der  Bedingung,  daß 
die  Marmoraltäre  mit  den  Altarbildern,  die  Weihwasser- 
becken, die  Inschrift-  und  Grabsteine  und  die  von  den 
alten  Holzaltären  zurückgebliebenen  Statuen  im  Neubaue 
wieder  zur  Verwendung  gelangen.  Von  der  Erhaltung  und 
Wiederverwendung  des  Campanile  alla  Romana  wurde  mit 
Rücksicht  auf  die  Kostspieligkeit  der  hiemit  verbunilenen 
Arbeiten  sowie  deswegen  abgesehen,  weil   der  Campanile 


dringlichen  Arbeiten  für  die  Konservierung  des  Palastes 
bestimmt  werde. 

Der  erfolgte  Ankauf  und  die  Demolierung  der  beiden 
an  der  Rückseite  des  Baptisteriums  angebauten  Häuser 
wurde  genehmigend  zur  Kenntnis  genommen  und  beschlossen 
das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  zu  bitten,  den  durch  die 
Abtragung  dieser  Häuser  entstandenen  freien  Platz  der 
Gemeinde  unter  der  Bedingung  zu  überlassen,  daß  sie  ihn 
pflastere  und  niemals  verbaue.  Der  Lokalausschuß  wird 
ermächtigt,  wegen  Ankaufes  jenes  Gebäudes,  in  welches 
die  Nordwestecke  des  Baptisteriums  verbaut  ist,  Ver- 
handlungen zu  pflegen. 

Die  Kommission  mißbilligt  die  durchgeführte  Moderni- 
sierung eines  Teiles  der  südlichen  Palastfassade  als  dui  ch- 
aus  unvereinbar  mit  den  allgemein  geltenden  Anschauungen 
über  Konservierung  historischer  Denkmale  und  bezeichnet 
die  Verwendung  von  Mansarden  an  Stelle  der  in  Dalmatien 


III 


Tätigkeitsbericht 


I  12 


historisch  überlieferten  Bauformen  als  besonders  störend. 
Im  Hinblicke  auf  die  gerichtliche  Verfügung,  daß  vier  Häuser 
an  der  südlichen  Palastmauer  samt  den  in  ihnen  ein- 
geschlossenen Palastteilen  als  Privateigentum  erklärt  wur- 
den, fordert  die  Palastkommission  einstimmig  mit  allem 
Nachdrucke,  daß  der  seinerzeit  vom  Präsidenten  tlcr  Z.  K. 
eingebrachte  Gesetzentwurf  zur  Erhaltung  des  Diokle- 
tianischen Palastes  ehestens  der  parlamentarischen  Ver- 
handlung zugeführt  werde. 

Den  Antrag,  das  unterhalb  der  Loggia  und  der  Palast- 
mauer am  südwestlichen  Ende  vorgebaute  Haus  abzutragen, 
läßt  die  Kommission  in  suspenso,  bis  sie  sich  auf  Grund 
einer  anzufertigenden  Skizze  ein  Urteil  über  die  geplante 
V'eränderung  und  das  Aussehen  der  freizulegenden  Mauer 
bilden  kann. 

Ferner  beschliei.U  die  Komniissiün  die  Bewilligung 
einer  Staatssubvention  von  5000  A'  für  den  von  der  Ge- 
meinde um  den  Betrag  von  30000  K  durchgeführten  An- 
kauf eines  Baugrundes  links  von  der  zur  Porta  aurea  hinab- 
führenden Treppe  zu  erbitten,  welcher  zu  dem  Zwecke 
erfolgte,  um  die  Area  unverbaut  zu  belassen.  Dem  Lokal- 
ausschusse wird  die  Ermächtigung  erteilt,  arn  nordwest- 
lichen Flügel  des  Peristyls  und  der  Nordseite  der  Palast- 
mauer einige  dringend  notwendige  Reparaturen  vor- 
zunehmen. 

Die  Frage  einer  gänzlichen  oder  teilweisen  Demo- 
lierung des  Episkopiums  zum  Zwecke  der  Freilegung  der 
Domkirche  (Mausoleum)  wird  vertagt.  Die  Vertreter  des 
archäol.  Institutes  und  der  Z,  K.  sprachen  sich  dahin  aus, 
daß  eine  Isolierung  der  Domkirche  vom  archäologischen 
und  ästhetischen  Standpunkte  nicht  wünschenswert  sei, 
weshalb  das  Episkopium  in  seiner  Gänze  zu  erhalten  und 
zur  Aufbewahrung  der  vom  Dome  und  Baptisterium  aus- 
geschiedenen Architekturteile  zu  verwenden  wäre. 

In  Ausführung  eines  Beschlusses  der  Palastkom- 
mission wurde  der  an  der  Nordseite  des  Mausoleums  be- 
findliche Zwischentrakt  (Tapeziererwerkstätte)  zwischen 
dem  Episkopium  und  der  an  die  Domkirche  angebauten 
Kapelle  des  h.  Domnius  abgebrochen,  der  Platz  an  dieser 
Stelle  bis  zum  Niveau  abgegraben  und  die  Abortanlage  im 
Pcripteros  auf  den  Platz  im  Süden  der  Domsakristei  ver- 
legt, wo  sich  das  Hospiz  der  Franziskaner  von  Paludi 
befand. 

Die  Kommission  beschließt  die  Abtragung  der  an  der 
Nordseite  des  Peripteros  zwischen  den  Säulen  befindlichen 
beiden  Mauern  und  den  Ersatz  eines  geborstenen  Archi- 
travstückcs  durch  ein  neues  mit  Profilierungen,  wobei  aber 
ilie  Ersetzung  durch  das  neue  Steinmaterial  gekennzeichnet 
sein  muß. 

Gegen  die  am  Ostlichen  Peristylflügel  im  Zusammen- 
hange mit  der  neuen  Domtreppe  in  Aussicht  genommenen 
Änderungen  erhebt  die  Kommission  Einsprache  und  spricht 
hiebei  den  Grundsatz  aus,  daß  Ergänzungen  und  Flrneue- 
rungen  nur  da  zulässig  sind,  wo  sie  aus  Stahilitätsrück- 
sichten  unbedingt  notwendig  sein  sollten,  doch  müßte  auch 
in  diesem  Falle  jedes  einzelne  Stück  genau  begutachtet 
werden. 


Weiter  beschließt  die  Kommission,  den  nordöstlichen 
Teil  des  Peristylflügels,  an  welchem  durcli  Versihielnmg 
der  oberen  Werkstücke  und  Siialtung  zweier  Säulenschäfte 
eine  Sicherung  notwenilig  ist,  bis  zum  niedrigeren  Ge- 
simse, unter  genauer  Aufnahme  des  Ganzen  und  Nume- 
rierung aller  einzelnen  Steine,  abzutragen,  worauf  der  Auf- 
bau wieder  mit  der  größten  Sorgfalt  durchzuführen  ist. 
Erneuerungen  sind  auf  dasallernotwendigste  zu  beschränken, 
Überarbeitungen  einzelner  Steine  zu  vermeiden. 

Trau,  Castell  Camerlengo.]  Die  Z.  K.  spricht  sich 
gegen  die  Wahl  der  Baustelle  für  ein  neues  Tabakblätter- 
magazin aus.  Das  vorliegende  Projekt  schont  zwar  das 
Castell,  doch  würde  durch  dasselbe  die  unmittelbare  Um- 
gebung des  letzteren  eine  so  durchgreifende  Umgestaltung 
erfahren,  daß  das  malerische  Gesamtbild  der  Hafeneinfahrt 
von  Trau  so  gut  wie  vernichtet  würde.  .\n  Stelle  des  un- 
regelmäßig gebuchteten  und  von  der  turmgekrönten  Spitze 
zurückweichenden  Strandes  soll  eine  schnurgerade  „Riva" 
angelegt  und  in  die  Mitte  derselben  ein  ärarisches  Ge- 
bäude hineingestellt  werden,  das  den  .Anblick  weit  in  die 
See  hinaus  beherrschen,  über  das  altersgraue  Castell  do- 
minieren und  so  die  Stimmung  des  Ortsbildes  völlig  auf- 
heben würde.  Gerade  Trau  ist  weit  über  Österreichs 
Grenzen  hinaus  sowohl  wegen  seiner  Kunstschätze,  als  auch 
wegen  seines  noch  unbeeinträchtigten  Ortsbildes  berühmt. 
Die  Notwendigkeit,  den  Bau  gerade  an  der  projektierten 
Stelle  und  noch  dazu  mit  einer  kostspieligen  Pilotenfun- 
dierung  zu  führen,  ist  durchaus  nicht  nachgewiesen. 

Galizien 

Bialka,  Holzkirche.]  Da  nach  den  gepflogenen  Er- 
hebungen die  Erhaltung  der  baufälligen  Kirche  sich  nur 
mit  einem  unverhältnismäßigen  Kostenaufwande  durch- 
führen ließe,  erhebt  die  Z.  K.  gegen  die  Demolierung  unter 
der  V'oraussetzung  keine  fi^inwendung,  daß  die  Einfriedung 
und  die  alten  für  das  Ortsbild  charakteristischen  Linden 
erhalten  bleiben,  ferner  das  geschnitzte  Christusbild  auf 
dem  Scheidebogen  und  die  Rokokokanzel  in  den  Neubau 
übertragen  werden. 

Kärnten 

Augsdorf  bei  Velden,  Pfarrkirche,  Altäre.] 
Konserv.  Gof.bei.  stellt  nachstehendes  Programm  für  die 
Restaurierung  dreier  barocker  Altäre  auf:  Sicherungsarbei- 
ten am  Gefüge  des  Aufbaues,  Reinigung,  Ergänzung  schad- 
hafter Teile  der  Architektur,  der  Schnitzarbeiten  und  der 
Fassung,  wobei  die  Vergoldung  in  dem  patinierten  Tone 
belassen  wird.  Einverstanden. 

Egg  bei  Hermagor,  Pfarrkirche  St.  Michael, 
Glasmalereien.]  Eine  Restaurierung  der  aus  dem  15. Jh. 
stammenden  Glasmalereien  in  den  Fenstern  der  an  die 
Südseite  des  Schiffes  angebauten  Marienkapelle  ist  ge- 
plant. Die  Z.  K.  empfiehlt  hierfür  nachstehendes  Programm  : 
In  erster  Linie  wäre  die  größte  Sorgfalt  auf  die  Her- 
stellung einer  neuen  Verbleiung  zu  verwenden.  Von  einer 
Ergänzung    der    Malereien    wäre     vollständig    abzusehen. 


113 


Tätigkeilsbericht 


114 


Überall  dort,  wo  in  den  Glasbildern  färbig-e  Gläser  fehlen, 
wären  keine  neuen  färbigen  Gläser  einzusetzen,  sondern  die 
alten  farblosen  zu  belassen  oder  zu  erneuern.  Dies  gilt 
insbesondere  von  dem  die  h.  Barbara  darstellenden  Mittel- 
bilde des  dreiteiligen  rechtsseitigen  Fensters  an  der  Süd- 
seite und  dem  linken  Seitenfelde,  der  fragmentarischen 
Darstellung  der  Gemahlin  des  Stifters,  und  von  den 
Wappenbildern  der  Bodenfelder. 

Hiersdorf,  Filialkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die  Restau- 
rierung der  Kirche  bewilligten  Staatssubvention  von 
400  K  an. 

Friesach,  Ruinen  am  Petersberg.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U-  bewilligt  für  die  durchgeführte  Restau- 


tretendem  Fuße,  Spiralfeder  mit  Sehne  unterhalb,  eine 
zerbrochene  Certosatibel  mit  Knopf,  zehn  gelochte  Bleche 
eines  Gürtels  und  zwei  blaue  Glasperlen;  3.  aus  prähisto- 
rischen Wohnstätten  auf  der  Westseite  des  Canzianberges 
unterschiedliche  Knochen  und  Zähne,  eine  Muschel,  zwei 
kleine  Schaber  aus  Feuerstein  ein  Schneidewerkzeug  von 
007  m  Länge  aus  Hornstein,  ein  ungeformtes  Stück  Quarz 
von  0-13 ;«  Länge,  sieben  geschliffene  keilförmige  Stein- 
beile von  011 — 0i8;;i  Länge  und  eine  gelochte  Stein- 
axt mit  unvollendetem  Loche;  4.  ein  in  Gramilach,  Ge- 
meinde Tauchendorf  im  Glantale  ausgeackertes  eisernes 
Schwert  der  Merovinger  oder  Karolinger  Zeit  mit  quer- 
stehendem knebeiförmigen  Knauf,  kurzem  Griff  und  kurzer 
gerader  Parierstange  (Länge 0'83  in,  Breite  der  Klinge  0-055  m). 


Fig.  27     Laibach,  Pfarrhaus  St.  Jakob 


rierung  eine  Subvention  von  800  A",  deren  Flüssigmachung 
gleichzeitig  angeordnet  wird. 

Metnitz,  Karner,  Malereien.]  Die  Z.  K.  bringt  für 
die  vollständige  Bloßlegung,  Reinigung  und  Sicherung  der 
Malereien,  sowie  für  die  Herstellung  eines  entsprechenden 
Schutzdaches  eine  Staatssubvention  in  Antrag. 

Tw  eng  bei  Möllbrücken,  Filialkirche  St.  Lcon- 
hard.]  Die  Z.  K.  befürwortet  die  Gewährung  einer  Staats- 
subvention für  eine  Restaurierung,  die  nach  einem  mit  ihr 
vereinbarten  Programme   erfolgen   soll,   auf  das    wärmste. 

Villach,  städt.  Museum.]  Korresp.  Rotkv  berichtet 
über  nachstehende  Erwerbungen  im  Jahre  1907:  1.  23  Pfen- 
nio-e  Wiener  und  steirischer  Prägung  und  ein  Friesacher 
Denar  gefunden  gelegentlich  der  Aushebung  eines  Kellers 
in  Velden;  2.  aus  zwei  Hallstatt-Gräbern  auf  dem  Canzian- 
berge  bei  Malestig  Brandspuren,  Knochen,  zersetzte  Ton- 
scherben,  ein  Spinnwirtel,  drei  Armbrustfibeln   mit  zurück- 

MitteiluDgen  der  k.  k.  Zentral-KommisBion   it)o8 


Krain 

Laibach,  Pfarrhof  zu  St.  Jakolj.J  Konserv.  SubiO 
berichtet,  daß  der  Pfarrhof  (Fig.  27)  in  der  Kosengasse 
demoliert,  die  Straße  verbreitert  und  das  Niveau  ernie- 
drigt wird. 

Möschnach,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Vurnik  be- 
richtet, daß  von  einer  weitergehenden  Rekonstruktion  der 
Kirche  abgesehen  wurde  und  lediglich  eine  Neueindeckung 
derselben  unter  Beibehaltung  der  Dachforni  ausgeführt  wird. 

Küstenland 

Brioni  grande,  St.  Germanuskirche.]  Konserv. 
Gnirs  berichtet:  Die  aus  dem  Jahre  1481  stammende,  im 
Stile  venetianischer  Gotik  errichtete  Kirche  ist  1894  ab- 
gebrannt und  wird  nach  notdürftiger  Ausbesserung  als 
Magazin   verwendet.    Es    steht    in   Absicht,  den   Bau   nach 

8 


"5 


Tätigkeitsbericht 


Il6 


Ergänzung  der  durch  Feuer  zerstörten  Teile  wieder  Kultus- 
zwecken zu  widmen.  Die  Z.  K.  ersucht  um  Vorlage  der 
Pläne. 

Pola,  Fund.]  Konserv.  Gnir.s  berichtet,  daß  beim 
Neubaue  der  Casa  Münz  in  der  via  della  stazione  das 
Bruchstück  eines  sepulkralen  Reliefs  (Totenmahl)  aus  Mar- 
mor gefunden  wurde,  das  in  den  Besitz  des  museo  civico 
kam.  (Bericht  wird  im  jahrljuche  für  Altertumskunde  ver- 
öttentlicht.) 

C  a p  P u  n  t a  Christo  b  e  i  P  o  I  a,  C  h  r i  s t  u s-K a  p  e  1 1  e.] 
Konserv.  Gnirs  berichtet,  dal.s  die  Ruine  der  wahrschein- 
lich aus  dem  XV.  Jh.  stammenden  Kapelle  infolge  einer  not- 
wendig gewordenen  Erdliewegung  zur  völligen  Abtragung 
gelangte.  Hiemit  verschwand  der  letzte  Rest  eines  Bau- 
werkes, das  auf  alt-venezianischen  Portolani  (XV'.  Jh.)  ferner 
bei  Deville,  descriptio  Polae  portus  et  urbis  (1630)  auf- 
genommen ist  und  mit  dem  sich  der  Name  des  Vorgebirges 
verbindet.  Eine  .Aufnahmsskizze  des  demolierten  Baues 
sowie  ein  von  einer  Chiistusstatue  (?)  herrührender  Kopf 
(Kalkstein)  wurde  den  staatlichen  Sammlungen  in  Pola  ein- 
verleibt. 

Mähren 

Iglau,  Jakobskirche.]  Der  Generalkonservator 
macht  Mitteilung  über  die  in  den  letzten  Jahren  erfolgte 
weitgehende  Restaurierung:  Von  den  Mauern  wurde  mit 
.Ausnahme  des  obersten  Stockwerks  der  beiden  Türme  der 
Verputz  entfernt,  so  daß  sich  die  Kirche  jetzt  als  ein  Bruch- 
steinrohbau präsentiert.  Das  Dach  wurde  mit  Emailziegeln 
eingedeckt,  die  Fenster  erhielten  Maßwerke,  die  Portale 
wurden  überarbeitet  und  stark  ergänzt.  Die  Gestalt  der 
beiden  unkongruenten  Türme  w-urde  beibehalten,  der  ba- 
rocke Helm  blieb  unverändert  und  wurde  nur  neu  mit 
Kupferblech  eingedeckt.  Zu  bedauern  ist  die  Eindeckung 
der  Kirche  mit  Emailziegeln.  Bei  den  Portalen  dürften 
minder  weitgehende  Herstellungen  genügt  haben.  Im  all- 
gemeinen präsentiert  sich  die  Kirche  würdig  und  macht 
trotz  der  verwischten  Altersspuren  doch  nicht  den  Ein- 
druck eines  Neubaues,  was  wohl  den  Verhältnissen  des 
ganzen  Baues  zu  danken  ist.  Die  fehlende  Patina  werden 
die  nächsten  Jahrzehnte  ersetzen. 

Im  Innern  wurden  die  beiden  Nebenchöre  entfernt. 
Was  damit  an  Erhaltenswertera  verloren  ging,  läßt  sich 
derzeit  nicht  mehr  feststellen. 

Die  Einrichtung  ist  neu  staffiert,  jedoch  geschah  dies 
scheinbar  mit  der  erforderlichen  Diskretion.  Es  wurde  jeder 
aufdringliche  Effekt  bei  der  Vergoldung  vermieden  und  die 
Farben  durchaus  dem  alten  Bestand  angepaßt. 

Weniger  zu  loben  ist  die  Ausmalung.  Das  Gewölbe 
des  Presbyteriums  wurde  mit  Engeln  auf  blauem,  gestirntem 
Grund  bemalt,  die  Wände  erhielten  große  Freskobilder  mit 
Szenen  aus  dem  Leben  des  hl.  Norbert.  Diese  fassen  in 
einem  wohl  5  tn  breiten  -Streifen  das  Presbyterium  ein  und 
sind  mit  breiten  gothisch  ornamentierten  Rändern  nach 
unten  und  oben  abgeschlossen.  Wünschenswert  und  dem 
gotischen  Gebrauche  mehr  entsprechend  wäre  es  gewesen, 
wenn  die  Schildwände    als   solche   zur  Malfläche   benutzt 


worden  und  die  oberen  Zwickel  nicht  frei  geblieben  wären. 
Die  gewählte  Anordnung  stört  die  Architektur  und  bringt 
auch  die  Wandmalereien  um  ihren  Charakter  als  Füllung 
des  Grundes.  Die  Dienste  sind  mit  bunten  Mustern  bemalt, 
was  ihre  architektonische  Bedeutung  verwischt,  statt  sie 
hervorzuheben. 

Das  Schiff  ist  einfacher  behandelt.  Zu  bemängeln  ist, 
daß  die  Schiffspfeiler  und  die  ihnen  entsprechenden  Wand- 
lisenen  mit  einer  Bemalung  versehen  wurden,  bei  welcher 
bunte  Querstreifen  mit  sich  wiederholenden  also  wie  pa- 
troniert  aussehenden  Ornamenten  abwechseln.  Auch  diese 
die  Horizontale  betonende  Bemalung  zerstört  den  Charakter 
der  Pfeiler  als  Stützen.  Die  Rippen  erhielten  breite  so- 
genannte Begleitstreifen  und  einige  Vergoldung.  An  einigen 
Gewölbfeldern  sind  Wappen  angebracht. 

Die  Fenster  wurden  mit  neuen  Glasmalereien  ver- 
sehen, deren  Detail  nicht  zu  tadeln  ist;  die  ganze  Kompo- 
sition und  die  Wahl  der  Farben  aber  trägt  dem  gotischen 
Stile  keine  Rechnung. 

Startsch,  Pfarrkirche,  Ausmalung.]  Konserv. 
Chii.i.a  berichtet,  daß  er  sich  gegen  das  vorgelegte  Pro- 
jekt für  die  Innenausmalung  ausgesprochen  habe,  da  das- 
selbe im  modernen  Geschmacke  gehalten  und  mit  der 
Architektur  der  Kirche  nicht  in  Einklang  zu  bringen  war. 

Stfilek,  Friedhofanlage.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt  das  Restaurierungsprogramm  mit  dem 
Kostenaufwande  von  18.300  A'  unter  der  Bedingung,  daß 
hiebei  die  von  der  Z.  K.  als  maßgebend  bezeichneten  Ge- 
sichtspunkte eingehalten  werden. 

Nieder-Österreich 

Wien  IV.,  Münzfund.]  Die  Z.  K.  bemüht  sich  dahin, 
daß  eine  bei  den  Demolierungsarbeiten  am  ehemaligen 
fürstlich  Sulkowskyschen  Palais  gefundene  Kassette  mit 
einer  Inschrifttafel  und  27  österreichischen  Kupfer-  und 
Silbermünzen  aus  dem  XVIII.  Jh.  dem  städtischen  Museum 
übergeben  werde. 

Wien  XII.,  Altmannsdorf,  Pfarrkirche,  Ge- 
mälde.] Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die 
Restaurierung  einiger  Alt -Wiener  Gemälde  (hl.  Oswald, 
hl.  Johannes,  hl.  Anna  und  Maria,  Kreuzigung,  Kreuztragung) 
eine  Subvention  von  U70  K. 

Mitter-Arnsdorf,  Türkentor.]  Für  die  Sicherungs- 
arbeiten am  Türkentore  bewilligt  die  Z.  K.  eine  Subvention 
von  30  A'. 

Baden,  Pfarrkirche.]  Es  steht  in  Absicht,  die  zum 
Zwecke  der  besseren  Anbringung  von  Votivtafeln  und  der 
Aufstellung  von  Kirchenbänken  im  XVIII.  oder  im  An- 
fange des  XIX.  Jhs.  herabgeschlagenen  Rippenteile  an  den 
Säulen  wieder  zu  ergänzen  und  die  im  XVIII.  Jh.  in  das 
Mittelschiff  eingebauten  beiden  Seitenaltäre  (Fig.  28),  welche 
zu  Kultuszwecken  nicht  mehr  verwendet  werden,  zu  ent- 
fernen. 

Die  Z.  K.  verkennt  die  ästhetische  Bedeutung  der  Er- 
gänzung der  Dienste  nicht.    Doch   hätte   diese   eine   vgll- 


117 


Tätigkeitsbericht 


ii8 


ständige  Umsetzuno;  oder  Umarbeituno;  der  Kirchenbänke 
und  die  Entfernuno;  der  beiden  erwähnten  Altäre  zur  Folge, 
womit  das  färben-  und  formenfrohe  Bild,  das  die  Barock- 
kunst in  dem  ernsten  gotischen  Baue  geschaffen  hat,  zer- 
stört und  einer  unerfreulichen  Kahlheit  weichen  würde. 
Die  Z.  K.  spricht  sich  daher  gegen  die  geplanten  Her- 
stellungen aus. 

Dürnstein,  Stadtmauer.]  Wie  der  Z.  K.  berichtet 
wird,  ist  die  Aufführung  eines  Neubaues  an  der  östlichen 
Stadtinauer  Dürnsteins,  im  Gemeindegebiete  von  Ober- 
Loiben,  geplant,  der  um  so  bedenklicher  ist,  als  er  binnen 
kurzem  die  vollständige  Verbauung  der  Mauer  zur  Folge 
haben  dürfte,  womit  eines  der  schönsten  und  mit  Recht 
viel  bewunderten  Stadtbilder  verloren  ginge.  Die  Z.  K. 
wendet  ihren  ganzen  Einfluß  auf,  daß  eine  Verbauung 
unterbleibe,  und  hofft  um  so  mehr  auf  einen  günstigen 
Erfolg  ihres  Einschreitens,  als  sich  die  lokalen  Faktoren 
wohl  der  Überzeugung  nicht  verschließen  können,  daß 
die  mit  so  vielem  Eifer  ins  Werk  gesetzte  Aktion  einer 
wirtschaftlichen  Hebung  der  Wachau  nicht  zum  Ziele 
führen  wird,  wenn  die  einzigartigen  Schönheiten  dieses 
Landstriches,  welche  bei  Besserung  der  Verkehrsmittel  einen 
mächtigen  Anziehungspunkt  für  die  Fremden  bilden  dürften, 
in  pietät-  und  verständnisloser  Weise  vernichtet  werden. 

Eisarn  im  Straßertale,  Pfarrkirche.]  Gegen  die 
in  Aussicht  genommenen  Arbeiten  (Färbelung  des  Äußern, 
Ausbesserung  der  Wasserableitungsanlage,  des  Pflasters 
und  einzelner  Stufen  und  Fenster  und  einfache  Bemalung 
des  Innern)  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Groß-Ebersdorf,  Pfarrkirche.]  Da  das  Kultus- 
bedürfnis nachgewiesen  erscheint,  erhebt  die  Z.  K.  gegen 
die  Erweiterung  der  Kirche  nach  Westen  unter  der  Be- 
dingung keine  Einwenilung,  daß  für  die  entsprechende 
Gestaltung  der  künftigen  Westfassade  gesorgt,  die  ästhe- 
tisch ungemein  günstig  wirkende  Sakristei  und  Vorhalle 
erhalten  bleiben  und  die  Orgelempore  in  getreuer  Nach- 
bildung der  jetzigen  Form  wiedererrichtet  wird. 

Fallbach,  Pfarrkirche.]  Mit  dem  restringierten 
Restaurierungsprogramm  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstan- 
den. Hiernach  sind  folgende  Arbeiten  in  Aussicht  genom- 
men: 1.  Turm.  Der  alte  Turmhelm  bleibt  erhalten  und 
wird  eventui-11  durch  eine  im  Innern  anzubringende  Hilfs- 
konstruktion gesichert.  An  einzelnen  Stellen  wird  eine 
Erneuerung  des  Mörtels  notwendig  sein;  bei  dem  dem 
Hochschiffe  zugekehrten  Fenster  müssen  einzelne  Werk- 
stücke erneuert  werden.  Von  einer  Neuherstellung  der 
Krabben  wird  abgesehen.  2.  Fresbyterium.  Einige  schad- 
hafte Sohlbänke,  einige  Werkstücke  der  Strebepfciler- 
abdachungen  und  einige  Verschlüsse  der  seitlichen  Fenster 
sind  zu  erneuern.  3.  Langhaus.  Die  Blechfenster  des  Daches 
sind  durch  einfache  ziegelgedeckte  Luken,  ähnlich  jenen 
des  Presbyteriums,  zu  ersetzen.  Die  Anbringung  eines 
Walmes  an  der  Westfassade  hat  zu  entfallen,  an  Fenstern, 
Türen  und  an  der  Eingangshalle  sind  Hestandesausbesse- 
rungen  vorzunehmen.  4.  Anbauten.  Bei  Sakristei  und 
Stiegenaufgang    ist   von  jeder  .Änderung  der  jetzigen   Er- 


scheinung abzusehen.  Das  derzeit  nicht  vorhandene  Haupt- 
gesimse ist  nicht  wieder  herzustellen. 

Zur  Abhaltung  der  Niederschlagswässer  ist  eine 
muldenförmige  Kieselpflasterung  herzustellen. 

Förthof  bei  Stein,  Fund.]  Konserv.  Kerschb..\umer 
berichtet,  daß  heim  Baue  der  Donauuferbahn  beim  Ab- 
graben eines  Weingartens  die  Reste  einer  Wasserleitung 
ausgegraben  wurden,  die  vielleicht  noch  aus  der  Römer- 
zeit oder  doch  aus  dem  frühen  Mittelalter  stammen  dürfte. 
Die  Z   K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 


Fig.  28     Baden,  Pfarrkirche,  Seitenaltar 

Förthof  bei  Stein,  Filialkirche.]  Korresp.  Pichi, er 
macht  darauf  aufmerksam,  daß  infolge  des  Bahnbaues 
Krems — Grein  das  der  Kirche  gegenüber  liegende  Rene- 
fiziatenhäuschen  mit  den  beiden  für  den  Gcwi'ilbeschulj 
der  Kirche  wichtigen  Schwibbogen  fallen  wird  und  bean- 
tragt, aus  technischen  Gründen  auch  an  dieser  (Nord-) 
Seite  der  Kirche  Strebepfeiler  aufzuführen,  wie  solche  an 
der  Südseite  bereits  bestehen.     Einverstanden. 

St.  Georgen  am  Reith,  Pfarrkirche.]  Die  be- 
stehende Kirche  genügt  für  das  Kultusbedürfnis  nicht 
mehr.  Ein  Umbau  derselben  müßte  jedoch  gerade  die 
kunsthistorisch  beachtenswerten  Teile  des  Gotteshauses  — 
das  Schilf  mit  seinem  Netzrippengewölbe,  der  Orgelempore 
und  der  gotischen  Portalvorhalle  — zerstören,  während  ledig- 
lich das  im  Jahre  1901  fast  erneuerte  Presbyterium  und 
der  Turm  erhalten  bleiben  könnten.  Audi  die  AulAen- 
erscheinung    der    Kirche,    die   weithin   sichtbar,    auf  einer 

8* 


I!9 


Tätigkeitsbericht 


I20 


gegen  die  Ybbs  felsig  und  steil  abfallenden  Terrainstufe 
liegt,  würde  durch  einen  l'inbau  ungünstig  beeinflußt;  ins- 
besondere müßte  die  Südseite  des  Langhauses,  die  durch 
Anbauten  und  unter  anderem  auch  durch  die  erwähnte 
Portalvorhalle  reizvoll  gegliedert  ist,  also  jene  Seite,  die 
vom  Tale  aus  sichtbar  ist,  vollständig  umgeändert  werden. 
Endlich  ist  zu  bedenken,  daß  der  bauliche  Zustand  der 
Kirche  derartige  radikale  Eingriffe,  wie  sie  eine  Erweite- 
rung mit  sich  bringt,  kaum  mehr  vertragen  dürfte,  so 
daß  sich  im  Zuge  der  Arbeiten  die  Notwendigkeit  einer 
Demolierung   des   größten  Teiles   des   alten   Bestandes   er- 


Fi(,'.  29      St.  Micliael,    ['"resku 

geben  könnte.  Aus  diesem  Grunde  spricht  sich  die  Z.  K. 
für  die  Erhaltung  der  alten  Kirche  in  ihrem  gegenwärtigen 
Bestände  und  für  die  Aufführung  eines  Neubaues  an  einer 
andern  geeigneten  Stelle  aus,  wofür  sie  entsprechende 
Vorschläge  macht. 

Hauskirchen,  Eilialkirche  St.  Ulrich,  Altar, 
Statuen.]  Die  Z.  K.  erklärt  sich  mit  der  durchgeführten 
Neustaffierung  des  Hochaltares  aus  dem  Anfange  des 
XIX.  Jhs.  einverstanden  und  bringt  die  Sicherung  zweier 
gotischer  Statuen  in  Anregung. 

Höbcrsdorf,  Pfarrkirche.]  In  Aussicht  genommen 
sind:  Am  Äußern:  Erneuerung  des  Turmhelmes  in  der 
alten   Form,    ein   neuer   Glockenstuhl,    Instandsetzung    der 


schadhaften  Turmtreppen  und  Turmfenster,  Ausbesserung 
des  Kirchendaches,  Erneuerung  des  Verputzes,  im  Innern: 
Erneuerung  des  Verputzes,  Beseitigung  d^r  aus  dem  Ende 
des  XIX.  Jhs.  stammenden  Malerei,  emfache  Tönung  der 
Flächen,  Erneuerung  des  Haupttores,  Ausbesserung  der 
Türen  und  Fenster,  Instandsetzung  der  Treppe  zum  Orgel- 
chor, Ausbesserung  der  Dübeldecke  über  dem  Presbyterium 
und  Anlegung  eines  Traufenpflasters  um  die  Kirche.  Ein- 
verstanden. 

Maria  Steinparz,  Kapelle,  Zu  bau.]  Gegen  den 
Anbau  einer  in  mäßigen  Dimensionen  gehaltenen  Sakristei 
an  der  Nordseite  des  Chores  erhebt  die  Z.  K.  unter  der 
Bedingung  keine  Einwendung,  daß  die  projektierte  drei- 
teilige Gruppe  der  Spitzbogenfenster  durch  einfache 
Fensterrahmen  ersetzt  wird.  Für  den  Einbau  eines 
Musikchores  wird  die  romanisierende  Lösung  der  Träger 
abgelehnt  und  eine  einfache  F'orm  empfohlen. 

St.  Michael,  Fresko]  Wie  Korresp.  PicHf.ER  be- 
li eiltet,  befindet  sich  oberhalb  der  Kirche  auf  einer 
üljerhängenden  Felswand  ein  großes  Freskogemälde 
(Fig.  29)  religiösen  Charakters.  Da  das  Gemälde  für 
das  Landschaftsbild  von  Interesse  ist,  ist  seine  bevor- 
stehende Zerstörung  anläßlich  des  Bahnbaues  sehr  zu 
beklagen.  Doch  glaubt  die  Z.  K.  von  weiteren  Schritten 
in  dieser  Angelegenheit,  mit  Ausnahme  der  Anfertigung 
einer  photographischen  Aufnahme,  absehen  zu  können, 
da  es  sich  lediglich  um  eine  ländliche  Malerei  aus  der 
Mitte  des  XI.X.Jlis.  handelt. 

Mitterndorf  bei  Traismauer,  p'und.J  Der 
Generalkonservator  teilt  mit,  daß  auf  dem  Grundstücke 
des  Wirtschaftsbesitzers  Zauner  bei  Erdaushebungen 
die  römische  Straße  Traismauer  —  Geraeiiilebarn  an 
mehreren  5—6  m  von  einander  entfernten  Stellen  ganz 
^eicht  unter  der  Grasnarbe  angegraben  wurde,  wobei 
eine  zirka  30  on  dicke,  oben  rötlich  übertünchte  Mörtel- 
lage (Ziegelbeton?)  von  großer  Ausdehnung  zum  Vor- 
scheine kam.  Eine  Untersuchung  der  Fundstelle,  die 
auch  eine  Anzahl  Scherben  und  Mengen  von  Holzkohle 
und  Knochen  ergeben  hat,  wurde  eingeleitet. 

Mödling,  Othmarskirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  eines  Betr;iges 
von  1000  K  als  vierte  und  letzte  Kate  der  für  die  Restau- 
rierung der  Kirche  bewilligten  Subvention  an. 

Oberhollabrunn,  Pfarrkirche.]  Die  7..  K.  spricht 
sich  gegen  die  Anbringung  von  Glasmalereien  aus  und 
empfiehlt  die  Verwendung  von  Butzenscheiben.  Ferner 
empfiehlt  sie  an  Stelle  der  projektierten  aufdringlich 
wirkenden  Bemalung  eine  einfache  Färbelung  mit  Bedacht- 
nahme  auf  die  Kaumwirkung  und  Erhaltung  der  stimmungs- 
vollen Wirkung  des  Innern. 

Klein-Pöchlarn,  Fund.]  Wie  der  Z.  K.  berichtet 
wird,  wurde  bei  Herstellung  des  zum  Zwecke  des  Balm- 
baues  erforderlichen  Dynamitmagazines  ein  Depotfund  von 
15 — 18  bronzenen  Halsringen  gemacht.  Die  Z.  K.  erhebt, 
ob  der  Fund  zur  Gänze  gehoben  wurde  und  verwendet 
sich  wegen  dessen  Abgabe  an  ein  Museum. 


121 


Tätigkeitsbericht 


122 


Pöllaberg,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich 
aus  ästhetischen  Gründen  gegen  die  geplante  Neuein- 
deckung mit  Zementfalzplatten  aus  und  empfiehlt  eine 
Ausbesserung  des  Schindeldaches.  Nur  für  den  Fall,  als 
auf  einem  feuersicheren  Deckmateriale  bestanden  wird, 
beantragt  die  Z.  K.  die  Verwendung  von  gewöhnlichen 
Biberschwanzziegeln. 

Poj'sdorf,  Sammlung  Kudernatsch.]  Korresp. 
KuDERN.\TscH  berichtet  über  die  Vermehrung  seiner  Samm- 
lung durch  nachstehende  Funde:  1.  Eibesthal,  Ried  Hunds- 
bergen: teilweise  verzierte  Tongefäße,  darunter  ein 
dünnwandiges  Gefäß  mit  hoch  erhobenem  Henkel,  ein 
Webstuhlgewicht,  Knochen  vom  Kind,  Schwein,  Hund. 
3.  Waltersdorf:  gefunden  beim  Reuten  des  Waldes  ein 
zweischneidiges  Steinbeil  aus  gr.uiem  Stein,  8  cm  lang,  in 
der  Mitte  \5intn  dick,  zwei  Bruchstücke  von  schwarzen, 
polierten  Steinwerkzeugen,  eine  eiserne  Pfeilspitze,  ein 
Reitersporn;  3.  Wilhelmsdorf:  in  den  nördlich  gelegenen, 
Gratzln  genannten  Weingärten  ein  schwarzpolierter  Stein- 
meißel, 55);;;»  lang,  15  ;;;;;;  breit;  4.  am  Bannfeld  zwischen 
Poysdorf  und  Wetzeisdorf  eine  kreisrund  gebogene,  vier- 
kantige Bronzenadel. 

Prinzeisdorf,  Fund.]  Die  Bezirkshauptmannschaft 
Pöggstall  teilt  mit,  daß  vor  6  oder  7  Jahren  auf  dem  so- 
genannten Haltacker  unter  einem  großen  Steine  16  Arm- 
ringe (große,  halb  ausgeschmiedete  Bronzebügel  mit  auf- 
gerolltem Öhr  an  den  Enden)  gefunden  wurden.  Die  Er- 
werbung des  Fundes  durch  das  naturhistorische  Hofmuseum 
wird  angebahnt. 

Sommerein  bei  Trautmannsdorf,  römisches 
Grab.]  Die  Bezirkshauptmannschaft  Brück  a.  d.  Leitha 
macht  Mitteilung  über  die  Aufdeckung  eines  römischen 
Grabes  mit  Sarkophag,  welches  im  Auftrage  der  Z.  K. 
untersucht  wurde.  Die  Funde  wurden  an  das  niederöster- 
reichische Landesmuseum  abgegeben.  Ein  Bericht  wird  im 
Jahrbuche  für  Altertumskunde  erscheinen. 

Staatz,  Burgruine.]  Wie  Konserv.  Jordan  berichtet, 
ist  der  Bauzustand  der  Burg  derzeit  ein  guter;  es  dürfte 
sich  lediglich  empfehlen,  gegen  etwa  mutwillige  Beschä- 
digungen durch  Besucher  Vorkehrungen  zu  treffen.  Ein- 
verstanden. 

Wolfpassing,  Pfarrkirche.]  Mit  den  in  Aussicht 
genommenen  Arbeiten  (Sicherung  einiger  baulicher  Schä- 
den, Ausbesserung  der  Fenster,  des  Haupttores,  Anbrin- 
gung von  Windfängen,  Instandsetzung  der  Marmorbrüstung 
mit  dem  schmiedeisernen  Gitter  und  Ausbesserung  eines 
Paramentenkastens)    erklärt    sich   die   Z.  K.  einverstanden. 

Ober-Österreich 

Altmünster,  Pfarrkirche.[  Konserv.  Schieftai.kr 
berichtet,  daß  für  das  laufende  Jahr  eine  Restaurierung 
der  Gewölbe  des  Musikchores  und  der  Ersatz  der  Holz- 
brüstung desselben  durch  eine  steinerne  geplant  sei.  Die 
Skizze  wird  der  Z.  K.  zur  Gcneh.migung  vorgelegt 
werden. 


Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  genehmigt  über 
h.  a.  Antrag  die  Rekonstruktion  des  Turmhelmes  in  seiner 
gegenwärtigen  Form  unter  Ersetzung  der  derzeitigen 
Schindeleindeckung  durch  eine  solche  aus  in  Mörtel  ver- 
legten Ziegeln. 

Baumgartenberg,  Zisterzienserkirche.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  zur  Untersuchung 
der  Gemälde  und  Stuckarbeiten  eine  Subvention  im 
Höchstbetrage  von  1000A'. 

Garsten,  Pfarrkirche.]  Mit  den  an  den  Türmen, 
am  Dache  und  api  Sockel  geplanten  Ausbesserungen, 
durch  welche  eine  Änderung  in  der  Außenerscheinung 
nicht  herbeigeführt  wird,  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstan- 
den. Sie  beantragt,  daß  bei  der  Neu-  und  Umdeckung  des 
Kirchendaches,  wenn  möglich,  alte  oder  gedämpfte  Flach- 
ziegel in  derselben  Größe,  wie  die  zur  bestehenden  Deckung 
verwendeten,  in  Gebrauch  genommen  werden.  Die  projek- 
tierten sechs  neuen  Dachfenster  sind  möglichst  anspruchslos 
und  in  ihrer  Form  und  Größe  so  zu  halten,  daß  keine 
Störung  des  Gesamteindruckes  eintritt. 

St.  Georgen  bei  Tollett,  Pfarrkirche,  Statuen.] 
Das  bischöfliche  Ordinariat  teilt  mit,  daß  es  einen  Verkauf 
der  beiden  Statuen  St.  Georg  und  St.  Florian  untersagt 
und  deren  Wiederaufstellung  in  der  Kirche  veranlaßt  habe. 
Die  übrigen  Statuen  werden  vorläufig  im  Meßnerhause 
entsprechend  aufbewahrt. 

Schwanenstadt,  Schatzfund.]  Da  das  Museum 
Franzisco-Carolinum  in  Linz  den  Fund  bereits  käuflich 
erworben  hat,  ordnet  das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  die 
Flüssigmachung  der  hiefür  zugesicherten  Staatssubvention 
von  3000  K  an. 

Stein,  Gemeinde  Lochen,  Fund.]  Korresp. 
ScHr.icKiNGER  berichtet,  daß  zwischen  den  Häusern  Nr.  1 
und  2  drei  Skelette  jugendlicher  Personen  ohne  jede  Bei- 
gabe gefunden  wurden,  welche  von  den  Leichen  Pestver- 
storbener herrühren  dürften. 

Wels,  Ledererturm.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U. 
ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die  Restaurierung  des 
Turmes  bewilligten  Subvention  von  3300  K  an. 

Salzburg 

Salzburg,  Altstadt,  Regulierung.]  In  Verhand- 
lung standen:  1.  die  Regulierung  einzelner  Häuser  in  der 
Griesgasse  und  dem  Stieglgäßchen  und  die  Anlage  einer 
Verbindungsstraße  zwischen  Gries-  und  Getreidegasse. 

Konserv.  Romstorfer  bemerkt  hiezu:  Das  Haus  Nr.  8 
Griesgasse  (Marianum),  für  welches  eine  Änderung  der 
Baulinie  im  Regulierungsplane  ohnedies  nicht  vorgesehen 
ist,  muß  um  so  mehr  von  der  Regulierung  ausgeschaltet 
werden,  als  es  ein  in  gutem  Zustande  befindliches  Gebäude 
ist,  dessen  charakteristische  Fassade  mit  dem  Marmorpor- 
tale unbedingt  zu  erhalten  ist.  Der  Zurückrückung  der 
Baulinie  des  Hauses  Griesgasse  14  (Gstättengasse  8)  in  der 
Gstättengasse  zum  Zwecke  der  Erbreiterung  letzterer  auf 
7  m  kann  zugestimmt  werden,  falls  für  diese  Erbreiterung 


123 


Tätigkeitsbericht 


124 


unabweisliche  Erfordernisse  sprechen.  Der  Gedanke,  beim 
seinerzeitigen  Umbau  den  originellen  Eingang  (das  soge- 
nannte Stiegl)  wieder  zu  verwenden,  ist  lebhaft  zu  be- 
grüßen. Gegen  die  teilweise  Verbauung  und  Veränderung 
der  Konfiguration  des  Platzes  mit  dem  Monumentalbrunnen 
muß  Stellung  genommen  werden,  da  für  die  geplante 
Änderung  weder  ein  Verkehrs-  noch  ein  sanitäres  Bedürfnis 
angeführt  wird  und  hiedurch  überdies  die  Giebelseite  des 
Museumgebäudes  des  Lichtes  beraubt  und  die  schmale Stiegl- 
gasse  zur  Sackgasse  umgewandelt  und  minder  luftig  würde. 

Der  Herstellung  von  neuen  Quergassen,  die  aus  Ver- 
kehrsrücksichten notwendig  sind,  wird  in  der  von  der 
Stadtgemeinde  projektierten  Weise  zugestimmt. 

2.  Die  Regulierung  im  Bereiche  des  Platzl,  der  untern 
Linzergasse,  der  Dreifaltigkeits-  und  Priesterhausgasse  und 
des  Lederergäßchens. 

Hier  wendet  sich  Konserv.  Komstorfer  gegen  die  Ver- 
breiterung der  Straße  am  Platzl  nach  beiden  Seiten  hin 
und  stimmt  deshalb  unter  keinen  Umständen  zu,  daß,  wenn 
das  sogenannte  Kellereck  am  Platzl  durch  Zurückrückung 
verschwinden  soll,  auch  die  Baulinie  auf  der  gegenüber- 
liegenden Seite  (Platzl  Nr.  3  und  Linzerstraße  2,4,6,8  und  teil- 
weise noch  weiter  aufwärts)  reguliert  werde.  Der  von  anderer 
Seite  bekämpften  projektierten  einspringenden  Ecke  in  der 
neuen  Baulinie  beim  Zusammenstoße  der  Dreifaltigkeits- 
gasse und  des  Platzl  stimmt  der  Konservator  zu.  Dagegen 
wendet  er  sich  gegen  die  von  einzelnen  Interessenten 
gewünschte  Demolierung  des  die  ehemalige  Stadtmauer 
markierenden  Sauterbogens  sowie  gegen  die  Entfernung 
des  Bogens  an  der  Ausmündung  des  Lederergäßchens  in 
die  Schwarzstraße.  Auch  der  Änderung  der  Baulinie  in 
der  Theatergasse,  dem  Einbau  eines  Bogens  inmitten  des 
Lederergäßchens,  der  Beseitigung  der  Risalite  des  Priester- 
hauses und  der  Beseitigung  des  ellipsenförmigen  Plateaus 
vor  der  Dreifaltigkeitskirche  wird  widersprochen. 

Die  Z.  K.  stimmt  den  Anträgen  ihres  Konservators  zu. 

Salzburg,  Pferdeschwemme.]  Da  die  Stadt- 
gemeinde aus  Verkehrsrücksichten  auf  der  Demolierung 
des  äußersten  linksseitigen  Freskenfeldes  besteht,  spricht 
sich  die  Z.  K.  dahin  aus,  daß  vor  allem  die  Malereien 
jenes  Feldes  gesichert  und  auf  das  rechtseitige  leere  Eck- 
feld neben  dem  Tore  übertragen  werden,  worauf  die  De- 
molierung vorgenommen  werden  kann. 

Badgastein,  Nikolauskirche,  Gemälde.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K  u.  U.  bewilligt  für  die  Restau- 
rierung der  Wandgemälde  eine  Subvention  von  800  A"  unter 
der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  im  steten  Einvernehmen 
mit  der  Z.  K.  und  ihren  Organen  vorgenommen  werden. 

Oberndorf,  Kirchturm.]  Die  Z.  K.  tritt  neuerlich 
für  die  Sicherung  und  Erhaltung  des  gesamten  Baukörpers 
des  Turmes  der  abgetragenen  Pfarrkirche  ein.  Nur  für 
den  Fall,  als  sich  diese  Erhaltung  aus  finanziellen  Gründen 
nicht  durchführen  ließe,  empfiehlt  sie  die  Erhaltung  des 
romanischen  Unterbaues,  der  mit  einem  ganz  einfachen 
Dache  abzuschließen  wäre  und  nicht  die  geringste  Be- 
standesänderung erfahren  dürfte. 


Steiermark 

Graz,  Domkirche.]  Seitens  der  Kirchenvorstehung 
wird  die  Anlage  einer  neuen  Stiege  zum  Musikchor  ange- 
strebt, da  die  bestehende  steile  und  schlecht  beleuchtete 
Stiege  Unfälle  nicht  ausschließt.  Dem  vorgelegten  Projekte 
kann  die  Z.  K.  nicht  zustimmen,  da  die  Anordnung  des 
Podestes  ästhetisch  ungünstig  wirkt  und  die  notwendige 
Abtragung  der  Gewölbe  und  Gurten  technisch  bedenklich 
wäre.  Die  Z.  K.  beantragt,  die  Stiege  an  der  gegenwärtigen 
Stelle  zu  belassen  und  durch  Verringerung  der  Stufenhühe 
und  Vermehrung  der  Stufenzahl  praktikabler  zu  gestalten. 

Ferner  soll  auf  der  Westempore  ein  neues  Orgelwerk 
aufgestellt  werden.  Es  steht  in  Absicht,  zu  diesem  Zwecke 
entweder  den  Orgelprospekt  zu  erhöhen  oder  einen  neuen 
Kasten  hinzuzufügen.  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  beide 
Projekte  aus,  da  durch  eine  einseitige  Veränderung  der 
Maße  die  Architektur  aus  dem  richtigen  Verhältnisse  kom- 
men würde,  was  bei  einer  Orgel,  die  wie  die  Grazer  Dom- 
orgel von  außerordentlicher  Schönheit  ist  und  zu  den 
herrlichsten  Werken  dieser  Art  gehört,  auf  das  tiefste  zu 
beklagen  wäre. 

Gaishorn,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der  Kirche  eine 
Subvention  von  3400  A'. 

Goeß,  Bischofskapelle,  Malereien.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  eines  Be- 
trages von  200  K  für  die  teilweise  Bloßlegung  und  Reini- 
gung der  Malereien  an. 

Guttenberg  bei  Weiz,  Pfarrkirche,  Hochaltar- 
bild.] Mit  den  von  Konserv.  Graus  erstatteten  Vorschlägen 
zur  Restaurierung  des  vom  Kremser  Schmidt  stammenden 
Altarbildes  (hl.  Dreifaltigkeit)  erklärt  sich  die  Z.  K.  ein- 
verstanden. •• 

Judenburg,  Magdalenenkirche.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  eines  Teil- 
betrages von  2000  K  der  für  die  Restaurierung  bewilligten 
Subvention  an. 

Laporje,  Pfarrkirche,  Erweiterung.]  Die  Bezirks- 
hauptmannschaft Marburg  teilt  mit,  daß  beim  Erweiterungs- 
baue die  Vergrößerung  der  Fensteröfi'nungen  im  Pres- 
byterium  zwar  mit  Schonung  des  Bogens  durch  Verlängerung 
nach  unten  erfolgte,  daß  aber  die  Seiteneingänge  nicht 
planmäßig,  sondern  in  der  einfachsten  Weise  zur  Aus- 
führung gelangten,  um  eine  Überschreitung  der  veran- 
schlagten Kosten  zu  vermeiden. 

Marburg,  Burg.]  Wie  der  Z.  K.  berichtet  wird, 
steht  es  in  Absicht,  gegenüber  der  Burg  in  der  verlän- 
gerten Burggasse  beziehungsweise  Tegetthoft'straße  am 
Burgplatze  einen  Neubau  aufzuführen,  dessen  Hauptfassade 
sich  in  der  Tegetthoffstraße  gegen  den  Sofienplatz  hin 
entwickelt.  Da  es  sich  hier  um  einen  Bau  in  unmittelbarer 
Nähe  eines  der  künstlerisch  und  geschichtlich  bedeutsam- 
sten Denkmale  der  Stadt  handelt,  verwendet  sich  die  Z.  K. 
dafür,  daß  durch  das  neuaufzuführende  Zinshaus  die  Eigen- 
art und  der  vom  künstlerischen  Standpunkte  hervorragende 
Eindruck,    den    die    Burg    infolge   ihrer   schlichten   Größe 


125 


Tätigkeitsbericht 


iz6 


hervorruft,  nicht  beeinträchtigt  werde.  Zur  Erzielung  der 
notwendigen  harmonischen  Eingliederung  des  Neubaues 
in  das  Gesamtbild  wird  es  erforderlich  sein,  die  Höhe  des 
Gebäudes  mit  Rücksicht  auf  die  Nachbarschaft  der  Burg 
einzuschränken  und  das  Hauptaugenmerk  auf  eine  mög- 
lichst einfache  Gestaltung  der  Dächer,  tiinlichste  Ver- 
meidung aller  aufdringlichen  Giebel  und  Dachaufbauten 
und  insbesondere  das  Weglassen  aller  turmartigen  Bau- 
glieder zu  richten. 

Tirol 

Innsbruck,  Landhaus.]  Nach  einem  vorläufigen 
Berichte  des  Konserv.  Deininger  ist  eine  Erweiterung  des 
Landhauses  durch  theilweisen  Umbau  des  Thurn-  und 
Taxisschen  Palais  (bisher  Postgebäude)  in  Verbindung  mit 
dem  alten  Landhause  und  einem  zu  errichtenden  Neubau 
in  der  Welsergasse  geplant.  In  die  zur  Erlangung  von 
Bauprojekten  erlassene  Wettbewerbausschreibung  wurde 
die  Bestimmung  aufgenommen,  daß  das  alte  Landhaus, 
die  Fassade  des  Taxisschen  Palais,  der  große  Saal  im 
ersten  Stocke  des  letzteren  und  der  südwestlich  gelegene 
Eckraum  intakt  bleiben  soll.  Die  Z.  K.  wird  sich  dahin 
verwenden,  daß  der  ästhetische  Eindruck  des  Landhauses 
nicht  ungünstig  beeinflußt  wird  und  nimmt  die  bisher  ge- 
troffenen Dispositionen  sowie  die  Absicht  der  Freilegung 
des  seit  längerer  Zeit  für  Postamtszwecke  unterteilten 
Saales  im  Thurn-  und  Taxisschen  Palais  und  des  daselbst 
befindlichen  Deckengemäldes  von  Josef  Schöpf  mit  Be- 
friedigung zur  Kenntnis. 

Aufkirchen,  Wehrturm.]  Konserv.  Untergasser 
berichtet,  daß  über  seine  Intervention  der  Anbau  eines 
Spritzenhauses  an  den  vielleicht  schon  aus  dem  VIII.  Jh. 
stammenden  Turm  unterblieb,  da  dieser  hiedurch  seinen 
malerischen  Reiz  fast  gänzlich  eingebüßt  hätte. 

Berneck  bei  Kauns,  Schloßkapelle.]  Konserv. 
Deininger  beantragt  die  Vornahme  nachstehender  Herstel- 
lungen an  der  aus  dem  XV.  Jh.  stammenden  Kapelle:  Aus- 
besserung des  Daches,  des  Verputzes  am  Sockel,  Ergän- 
zung der  Verglasung,  Ausbesserung  der  Fenster  und  der 
Türen.  Einverstanden. 

Brixlegg,  Kupferschmiedhaus.]  Konserv.  Grif.n- 
berger  berichtet,  daß  das  Gebäude  von  einem  Umbau  be- 
droht werde.  Da  ein  Ankauf  aus  öffentlichen  Mitteln  zum 
Zwecke  der  unversehrten  Erhaltung  des  Hauses  leider  als 
ausgeschlossen  gelten  müsse,  konzentriere  der  Konservator 
sein  Augenmerk  darauf,  daß  wenigstens  der  Erker  er- 
halten bleibe  und  der  Neubau  in  Einklang  mit  dem  Be- 
stehenden gebracht  werde. 

Galtür,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K. 
u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  eine  Subvention  von 
1000  K  unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  auf  die  Ent- 
feuchtung und  die  Beseitigung  der  durch  die  Feuchtigkeit 
entstandenen  Schäden  beschränkt  bleiben. 

Glurns,  Turmkaserngebäude.]  Das  Gebäude  soll 
für  die  Unterbringung  des  Steueramtes  adaptiert  werden. 
Die    Statthalterei    hat    im   Interesse   der   Erhaltung  dieses 


wertvollen  und  für  das  Stadtbild  charakteristischen  Denk- 
males sich  gegen  die  geplante  weitgehende  Adaptierung, 
insbesondere  gegen  die  Anbringung  des  äußeren  Stiegen- 
aufganges mit  verglastem  Windfange,  ausgesprochen,  da 
durch  Ausführung  dieser  Herstellungen  der  kunsthistorische 
Wert  und  Stimmungscharakter  des  Bauwerkes  sehr  emp- 
findlich beeinträchtigt  würde.  Die  Statthalterei  glaubt  von 
der  geplanten  Adaptierung  überhaupt  abraten  zu  sollen, 
da  die  Kosten  derselben  so  bedeutende  sein  dürften,  daß 
um  denselljen  Preis  die  Frage  in  einer  andern,  den  Amts- 
bedürfnissen besser  entsprechenden  Weise  gelost  werden 
kann,  welche  das  stimmungsvolle  Bild  des  alten  Städtchens 
unangetastet  läßt. 

Hall,  ehemalige  Stiftskirche]  Konserv.  Deininger 
beantragt,  gegen  die  wohl  aus  patriotischen  Zwecken  in 
der  Kirche  geplanten  theatralischen  Ausführungen  Ein- 
sprache zu  erheben,  da,  abgesehen  von  der  Pietät,  welche 
den  unter  dieser  Kirche  gelegenen  Begräbnisstätten  gezollt 
werden  sollte.  Adaptierungen  vorgenommen  werden  müßten, 
welche  die  reiche  und  kunstvolle  Stukkodekoration  des 
Innenraumes  gefährden.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  im  Sinne 
des  Antrages. 

Die  Statthalterei  teilte  hierauf  mit,  daß  sie  den  Fest- 
aufführungen im  Hinblicke  auf  den  patriotischen  Zweck 
des  Unternehmens  sowie  mit  Rücksicht  darauf,  daß  von 
kirchlicher  Seite  gegen  eine  derartige  Benutzung  der  Kirche 
keine  Einwendung  erhoben  wurde,  nicht  entgegenzutreten 
vermöge,  jedoch  angeordnet  habe,  daß  die  hiefür  not- 
wendigen Adaptierungen  sich  nur  auf  das  absolut  Not- 
wendige in  bezug  auf  Reinigung  und  die  vorsichtige 
Abnahme  und  gesicherte  Aufbewahrung  eventuell  loser 
Teile  zu  beschränken  habe.  Auch  diese  Arbeiten  dürfen 
nur  von  kundiger  Hand  unter  Intervention  eines  Vertreters 
der  Z.  K.  vorgenommen  werden. 

Hart  im  Zillertale,  Pfarrkirche,  Glocken.]  Die 
Glocken  sollen  durch  ein  neues  Geläute  ersetzt  werden. 
Die  größere  Glocke  ist  zwar  ein  nicht  schöner,  roher  Guß, 
aber  sehr  alt,  jedenfalls  aus  dem  Beginne  des  XV.,  mög- 
licherweise noch  aus  dem  XIV.  Jh.,  worauf  die  Form  der 
Glocke,  der  Charakter  der  Umschrift:  „O  maria  mathaeus 
marcuslucas  und  Johannes"  sowie  besonders  die  Stilisierung 
des  Kruzifixus  hinweisen.  Die  kleinere  Glocke  trägt  die 
Umschrift:  „O  rex  gloriae  veni  cum  pace"  in  gothischen 
Minuskeln  und  wurde  zweifellos  im  ersten  Drittel  des 
XVI.  Jhs.  gegossen.  Sie  hat  nichts  Eigenartiges  an  sich 
und  trägt  auch  keinen  Gießernamen.  Die  Statthalterei  hat 
die  Zustimmung  zur  Veräußerung  der  kleinen  Glocke  ge- 
geben und  beantragt  den  Ankauf  der  größeren  für  das 
Ferdinandeum.  Einverstanden. 

St.  I.eonhard  im  Passeier,  Thurnfeldgut,  Ge- 
täfel.] Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß  eine  zum 
Verkaufe  bestimmte  barocke  Zirbeltäfelung  von  einem 
inländischen  öffentlichen  Museum  erworben  werde. 

Prägraten,  Pfarrkirche,  Betstühle.)  Die  Z.  K. 
genehmigt  die  Skizze  für  die  Herstellung  neuer  Betstühle 
an  Stelle  der  unbrauchbaren  alten. 


127 


Tätigkeitsbericht 


128 


Sterzing,  Friedhof.]  Gegen  die  Skizze  für  die 
Herstellung  einer  Einfriedung  an  Stelle  des  jetzigen  Zaunes 
erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Stuben,  Liebfrauenkirche.]  Konserv.  Deininger 
macht  auf  folgende,  eine  dringliche  Behandking  erfordernde 
Bauschäden  aufmerksam:  Klaffende  Risse  am  Triumph- 
bogen und  einzelnen  Gewölbeflächen  im  Schiffe,  welche 
durch  Einziehung  von  Schließen  zu  sichern  wären;  Feucht- 
flecken an  der  an  den  Turm  anschließenden  Wandpartic 
des  Schiffes,  was  eine  Ausbesserung  der  Schindelbedachung 
beim  Turmanschlusse,  Herstellung  einer  Zinkblechmulde 
und  Kinne  daselbst  notwendig  macht;  Durchfeuchtung  des 
Estrichfußbodens;  dieser  wäre  durch  Austrocknung  des 
Erdreiches  unter  dem  Fußboden,  Herstellung  einer  Venti- 
lation, Legung  eines  Zementpflasters,  Ausbesserung  des 
Gebäudesockels  und  Abböschung  des  den  Sockel  um- 
gebenden Terrains  samt  einem  in  Zement  gelegten  Koppen- 
steinpflaster zu  steuern.  Ferner  beantragt  der  Konservator 
die  probeweise  Bloßlegung  der  vertünchten  Fresken,  deren 
Spuren  an  den  Gewölben   des  Presbyteriunis  und  Schiffes 


(Christus,  Nimben)  nachweisbar   sind.     Nach   beiden  Rich- 
tungen leitet  die  Z.  K.  die  weiteren  Schritte  ein. 

Vorarlberg 

Fehlkirch,  Wasserturm.]  Der  Stadtmagistrat  teilt 
mit,  clali  die  liieher  gemeldete  Demolierung  des  Wasser- 
turmes nicht  in  Absicht  stehe  und  jede  darauf  abzielende 
Aktion  von   der  Gemeinde  entschiedenst  bekämpft  würde, 

Mittel  her g.  Lokal  muse  um.]  Konserv.  Kleiner 
regt  die  Errichtung  eines  Lokalmuseums  an,  für  welches 
die  interessante,  für  die  Geschichte  des  Walser  Tales  wert- 
volle Sammlung  des  Gemeindevorstehers  Felder  den 
Grundstock  zu  bilden  hätte. 

Viktorsberg,  Kirche,  Pfarrhof.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  erklärt  sich  bereit,  für  die  Restaurie- 
rung eine  Subvention  im  Höchstbetrage  von  3000  K  unter 
der  Bedingung  zu  bewilligen,  daß  die  Arbeiten  nach  dem 
von  der  Z.  K.  entwickelten  Programme  und  im  steten  Ein- 
vernehmen mit  ihr  durcliijeführt  werden. 


DRUCK  VON  RUDOLF  M.  ROHRER  IN  BRUNN 


xMITTEI  LUNGEN 

DER  K.K.  ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  s 


Mai   igo8 


Personalien 

Die  Z.  K.  hat  zu  Korrespondenten  ernannt: 
Ingenieur  Anton  Dacht.er  in  Wien, 
Stattlialterei- Ingenieur   Leopot.d    Kratochhii.    in    Wien- 

Floridsdorf  und 
Gymnasialprofessor  Dr.  Jakob  ZmavC  in  Laibach,  letzteren 

anläßlich    der    Resignation    auf    das    Ehrenamt    eines 

Konservators  (29.  Mai  1908). 

Gestorben   ist  der  Korrespondent  Kart.  Grienberger, 
Ehrendomherr,  em.  Dechant  und  Stadtpfarrer  in  Eferding. 


Schutz  der  Kunst-  und  Geschichts- 
denkmale im  kirchlichen  Besitze 

Die  päpstliche  Kurie  hat  unterm  12.  Dezember  1907 
nachstehendes  Rundschreiben  an  den  italienischen  Episkopat 
erlassen : 

Die  dringende  Notwendigkeit,  die  Erhaltung  der  vom 
Klerus  verwahrten  Archive,  Denkmäler  und  Kunstgegen- 
stände sicherzustellen  und  einheitlich  zu  gestalten,  hat  den 
hl.  Vater  bestimmt,  die  Aufmerksamkeit  des  hochwürdigsten 
italienischen  Episkopates  auf  dieses  wichtige  Gebiet  zu 
lenken. 

Gemäß  einem  mir  von  Sr.  Heiligkeit  übergebenen 
Auftrag  übermittle  ich  sonach  Euer  Gnaden  folgende 
obersthirtlichen  Anordnungen  und  Ratschläge. 

1.  In  jeder  Diözese  ist  vom  Ordinariate  ein  per- 
manentes Kommissariat  für  die  vom  Klerus  verwahrten 
Urkunden  und  Denkmale  aufzustellen.  Dasselbe  ist  mit 
der  ausdrücklichen  Aufgabe  zu  betrauen,  die  Erhaltung  der 
obbezeichneten  Gegenstände  sicherzustellen  und  zu  ver- 
bessern, sowohl  in  dem  Sinne,  daß  deren  Veräußerung  ver- 
hindert wird,  als  auch  in  dem,  daß  ihre  Verwahrung  in 
gutem  Zustande  gesichert  erscheint. 

2.  Die  erste  Aufgabe  des  Kommissariats  wird  es  sein, 
ein  kurzes,  aber  genaues  Inventar  sowohl  für  die  in  den 
kirchlichen  Archiven  der  Diözese  verwahrten  Urkunden 
als  auch  für  die  Denkmale  und  Kunstgegenstände,  die  unter 
der  Aufsicht  des  Diözesanklerus  stehen,  zu  verfassen. 
Beide  Inventare  sind  von  dem  betreffenden  Kommissariate 

Mitteihint'en  der  k.   k    Zentral-Kommission    iqo8 


für  jede  kirchliche  Einheit  (Kapitel,  Pfarrei  usw.)  und  für 
jedes  dem  Kultus  gewidmete  öffentliche  Gebäude  getrennt 
anzulegen.  Ein  Pare  dieses  Inventares  ist  im  lokalen 
(Kapitular-,  Pfarr-  usw.)  Archive  zu  hinterlegen,  ein 
zweites  am  Sitze  des  Ordinariates  vom  Kommissariate  selbst 
zu  verwahren. 

3.  Jedwede  Veränderung  im  Stande  der  inventarisierten 
Objekte,  durch  welche  das  Inventar  im  betreffenden  Punkte 
ungenau  würde,  ist  von  dem  in  Frage  kommenden  Ver- 
wahrer (Kapitel,  Pfarrei  usw.)  sofort  und  vor  ihrer  Durch- 
führung dem  berufenen  Kommissariate  anzuzeigen,  welches 
diese  Veränderung  aufzuzeichnen  hat,  unbeschadet  even- 
tueller seinerseitiger  Anordnungen,  denen  gebührend  Rech- 
nung zu  tragen  ist. 

4.  Das  Kommissariat  hat  dauernd  darüber  zu  wachen, 
daß  die  olibezeichnete  Erhaltungspflicht  von  Seite  des  damit 
betrauten  Klerus  genauestens  erfüllt  wird.  Sobald  es  irgend 
einen  Mangel  konstatiert,  ist  der  dafür  Verantwortliche 
sofort  zu  verständigen;  auch  hat  das  Kommissariat  er- 
forderlichenfalls dem  Ordinariate  einen  motivierten  Bericht 
vorzulegen,  welch  letzteres  nicht  zögern  wolle,  sich  zu 
informieren  untl  die  notwendig  gewordenen  Vorkehrungen 
zu  treflen.  Anderseits  hat  das  Ordinariat  gelegentlich  der 
bischöflichen  Visitation  nicht  zu  verabsäumen,  den  Zustand 
der  Objekte,  auf  welche  sich  das  vorliegende  Zirkular  be- 
zieht, zu  überprüfen  und  seinerseits  das  Kommissariat  zu 
den  jeweilig   wünschenwerten  Anordnungen   aufzufordern. 

5.  Das  Diözesankommissariat  hat  wenigstens  aus  einem 
Kommissär  für  die  Urkunden  und  einem  für  die  Denkmale 
zu  bestehen.  Ew.  Gnaden  haben  demnach  Sorge  zu  tragen, 
daß  diese  Ernennungen  ehestens  durchgeführt  und  wo- 
möglich überdies  jedem  Kommissär  eine  Kommission  von 
sachverständigen  Klerikern  und  Laien  zur  Unterstützung 
an  die  Seite  gestellt  wird. 

6.  Das  hochwürdigste  Ordinariat  hat  keine  Gelegen- 
heit zu  verabsäumen,  dem  die  betrcftenden  Objekte  ver- 
wahrenden Klerus  praktische  Weisungen  und  entsprechende 
Ratschläge  zu  erteilen,  um  diesen  instand  zu  setzen,  seine 
Aufgabe  bestmöglichst  zu  erfüllen.  Das  Kommissariat  hat 
senierseits  für  die  Verbreitung  geeigneter  Handbücher, 
sowie  kurzer  praktischer  Anweisungen  über  das  einschlägige 
Gebiet  zu  sorgen.  Überdies  hat  das  Ordinariat  in  Anbe- 
tracht der  häufigen  und  oft  betrügerischen  Ankaufs-,  Tausch- 

9 


'31 


An  die  Herren  Konservatoren  und  Korrespondenten  Böhmens 


»32 


usw.-Angebote  seitens  der  Antiquitätenhändler  mit  Strenge 
auf  die  Einhaltung  der  geltenden  kanonischen  Vorschriften 
über  Veräußerungen,  Austausch  usw.  zu  sehen,  sowie  auf 
die  Wahrung  und  Erfüllung  der  eigenen  Rechtt,-  und  Pflichten 
hinsichtlich  der  erforderlichen  Anerkennung  und  Zustim- 
mung zu  jedem  außerordentlichen  Falle  iler  betreflenden 
Verwaltung. 

Dies  sind  die  Anordnungen,  welche  der  hl.  Vater  dem 
Eifer  des  hochwürdigsten  italienischen  Episkopates  als 
Grundlinien  zur  weiteren  Ausgestaltung  der  schweren  und 
ernsten,  aber  höchst  ehrenvollen  Aufgabe  des  Klerus 
empfiehlt,  die  ihm  anvertrauten  Geschichtsdenkmale  und 
Kunstschätze  zu  verwahren  und  zu  bewahren.  Se.  Heiligkeit 
hegt  die  Überzeugung,  daß  diese  Grundlinien  nicht  nur 
sofort  und  vollständig  zur  Ausführung  gelangen,  sondern 
auch  fortwährende  Verbesserungen  zur  Folge  haben  und 
so  zur  Ehre  und  zur  Aufrechthaltunsj  der  nihmvollen 
Traditionen  iler  Kirche  dienen  werden. 


An  die  Herren  Konservatoren  und 
Korrespondenten  Böhmens 

Der  1907  verstorbene  k.  k.  Konservator  Heinrich 
RicHi.v  hat  sich,  wie  eine  (von  seinem  Schwiegersohne, 
dem  k.  u.  k.  Hauptmann  Clemens  PEZEr.i.EN  freundlichst 
gestattete)  Durchsicht  seines  handschriftlichen  Nachlasses 
gezeigt  hat,  seit  den  Siebzigerjahren  mit  der  Herstellung 
eines  Repertoriums  der  Antikenfunde  Böhmens  befaßt  und 
diese'  Aufgabe  nach  verschiedenen  Anläufen  und  ausge- 
dehnten Vorarbeiten  in  einem  druckfertigen  Oktavhand 
abgeschlossen,  der  den  Rückentitel  „Pomuckv  k  prav^ku 
zemS  £eske"  führt;  das  Repertorium  ist  in  seiner  letzten 
Fassung  1.  März  1889  begonnen  und  13.  Mai  1895  beendigt 
worden;  darauf  folgt  in  demselben  Band  ein  ebenso  sorg- 
fältig abgefaßtes  und  geschriebenes  Verzeichnis  von  Nach- 
trägen. Im  Jahre  1907  verhandelte  Richi.y  mit  der  k.  k.  Z.  K. 
über  die  Wege,  die  zur  Drucklegung  einer  deutschen  Aus- 
gabe dieser  Arbeit  führen  sollten.  Ihre  Nützlichkeit  stand 
außer  Frage;  den  Druck  konnte  zwar  die  Redaktion  des 
Jahrlnichs  nicht  aufnehmen,  aber  sie  war  bereit,  mit  Rat 
und  Tat  ihn  zu  fördern.  RicHr.v  hat  dann  auf  (Jrund  dieser 
V'erhandlungen,  März  1907,  die  Herstellung  der  deutschen 
Ausgabe  begonnen  und  mit  großem  Fleiße  bis  kurz  vor 
seinem  Tode  betrieben.  Jedes  Lemma  tiarin  umfaßt  erstens 
den  Ortsnamen  mit  genauerer  Bezeichnung  der  geographi- 
schen Lage,  zweitens  nach  Materien  geordnet  die  literari- 
schen Nachweise  in  knappster  Anführung.  Luunky  ist  das 
letzte  Lemma  der  deutschen  Bearbeitung;  der  so  weit  ge- 
führte Text  mag  in  der  Ausstattung  des  eben  im  Erscheinen 
begriffenen  General-Registers  zu  den  Pulilikationen  der 
Z.  K.  etwa  zwei  Druckbogen  umfassen. 

Herr  Hauptmann  Pezei.i.en  hat,  dem  Willen  des  Ver- 
storbenen entsprechend,  der  Z.  K.  den  Torso  der  deutschen 
Bearbeitung  und  alle  Behelfe,  welche  seiner  Vollendung 
dienen  könnten,   zur  Verfügung  gestellt.     Von   diesen   Be- 


helfen wurde  nur  die  oben  erwähnte  Reinschritt  einer 
böhmischen  Fassung  ausgewählt.  Beides  erliegt  derzeit 
bei  der  k.  k.  Z.  K. ;  sie  wendet  sich  in  erster  Linie  an  ihre 
in  Böhmen  ansässigen  Konservatoren  und  Korrespondenten 
mit  der  Anfrage,  wer,  sei  es  die  deutsche,  sei  es  die 
liöhniische  Fassung  zu  revidieren,  ergänzen  und  in  Druck 
zu  legen  wünscht.  Den  Druck  materiell  zu  unterstützen 
oder  in  ihre  Publikationen  aufzunehmen,  ist  die  Z.  K. 
—  vor  allem  mit  Rücksicht  auf  andere  Verpflichtungen  — 
nicht  in  der  Lage.  Aber  es  ist  sehr  wohl  möglich,  die  ver- 
dienstliche Arbeit  in  einer  der  in  Böhmen  erscheinenden 
Fachzeitschriften  oder  vielleicht  noch  besser  im  Anschlüsse 
an  den  Jahresbericht  eines  Gymnasiums  oder  einer  Real- 
schule unterzubringen. 

Über  die  bis  1.  August  1.  J.  erbetenen  Angebote  be- 
hält sich  die  Z.  K.  bis  zum  1.  November  1908  die  Ent- 
scheidung vor.  Helfert 


Tätigkeitsbericht 


Böhmen 

Prag,  St.  Veitsdom.]  Die  an  den  provisorischen 
Westgiebel  des  Domchores  angebaute,  aus  dem  Jahre  1564 
stammende  Orgelbühne  muß  entfernt  werden,  um  das  alte 
Presbyterium  mit  dem  neuangebauten  Schiffe  zu  verbinden. 
Die  Z.  K.  begrüßt  es,  daß  von  der  ursprünglich  beab- 
sichtigten Vernichtung  der  Orgelbühne  abgesehen  und  die 
Übertragung  dieses  interessanten  Bauteils  in  das  nörd- 
liche Querschift  ins  Auge  gefaßt  wurde. 

Prag,  Heinrichskirche. 1  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  verfügt,  daß  aus  dem  Restaurierungsprojekte 
die  Aufführung  eines  neuen  Daches  (Zeltdaches)  ausge- 
schieden und  dafür  eine  Reparatur  des  barocken  Daches 
in  Aussicht  genommen  werde.  Die  weiter  geplanten 
Arbeiten  werden  mit  der  Einschränkung  genehmigt,  daß 
im  Interesse  der  möglichsten  Wahrung  des  Stimmungs- 
und Alterswertes  die  Auswechslung  der  Hausteine,  der 
Gesimse,  Fensterumrahmungen  und  Mauerwerke,  endlich 
die  Neuvergoldung  der  Einrichtung  auf  das  Notwendigste 
beschränkt  bleibt. 

Prag,  Klosterkirche  am  Strahov.]  Der  General- 
konservator berichtet  über  die  probeweise  Restaurierung 
der  Wandmalereien.  Die  Reinigung  eines  Gemäldes  an  der 
Seitenwand  des  Langhauses  ist  als  gelungen  zu  bezeichnen. 
Dagegen  brachte  die  Entfernung  der  Übermalungen  an  den 
Deckenfresken  keinen  befriedigenden  Erfolg,  da  diese 
Übermalungen  seinerzeit  in  sehr  harter  Tempera  ausge- 
führt wurden.  Die  Z.  K.  empfiehlt  daher,  die  Reinigung 
der  Wandbilder  in  der  bisherigen  Weise  fortzusetzen, 
Ergänzungen  zu  vermeiden  und  die  Lücken  vorsichtig  und 
ohne  neue  Zeichnung  und  Modellierung  auszutupfen.  Diese 
."Xustupfungen  wären  aber  auf  ein  Minimum  einzuschränken 
und  nur  dort  anzuwenden,  wo  die  Lücken  auch  in  der 
Ferne  störend  wirken  würden.  Nach  der  Reinigung  sind 
die  Gemälde  zu  fixieren,  vor  und  nach  der  Restaurierung 
zu  photographieren. 


133 


Tätigkeitsbericht 


134 


Die  Versuche,  die  Übermalungen  von  den  Decken- 
fresken zu  entfernen,  sind  vorsichtigst  fortzusetzen;  sollten 
sie  kein  vollständig  befriedigendes  Resultat  ergeben,  wären 
die  Übermalungen  zu  belassen. 

Die  Färbelung  der  von  figuraler  Malerei  freien  Kirchen- 
wände soll  in  einfacher  Weise  mit  lichten  Farben  erfolgen. 
Die  Stukkaturen  sind  vorsichtig  zu  reinigen.  Die 
wenigen  und  kleinen  fehlenden  Teile  können  ergänzt  werden. 
Die  Vergoldungen  sind  meist  nur  zu  reinigen,  wo  das  Gold 
ergänzt  werden  muß,  ist  es  im  Tone  den  alten  Teilen  an- 
zupassen. 

Prag,  Wenzelskirche.]  Da  eine  technische  Unter- 
suchung die  unbedingte  und  dringliche  Vornahme  von 
Sicherungsmaßnahmen  auch  an  der  VVestfassade  ergeben 
hat,  erklärt  sich  die  Z.  K.  damit  einverstanden,  daß  man 
auch  diese  Arbeiten  sofort  vornimmt.  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  das  Jahr  1909  eine  Subvention  von 
20.000  A'  unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  im  steten 
Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  und  deren  berufenem  Kon- 
servator durchgeführt  werden. 

Prag,  Karolinum.]  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen 
die  Aufstellung  eines  Auslagekastens  an  der  Fassade  des 
Gebäudes  aus  und  würde  es  lebhaft  begrüßen,  wenn  auch 
die  drei  übrigen  bereits  bestehenden  Schaukästen  entfernt 
würden. 

Prag,  Altstadt,  Rathausturm.]  Konservator  Wiehl 
berichtet,  daß  der  Turm  nicht  wieder  verputzt,  sondern 
bloß  ausgefugt  werden  soll,  da  der  Mörtelbewurf  auf  dem 
Opukasteine  nicht  haften  würde.  Einverstanden. 

Densen,  Kapelle  zu  den  14  Nothelfern.]  Die 
Z.  K.  spricht  sich  gegen  die  geplante  Demolierung  der  aus 
dem  Jahre  1769  stammenden  Kapelle  aus,  da  sie  ein  stim- 
mungsvoller Bau  mit  reich  gegliederter  Fassade  ist,  dessen 
Erhaltungszustand  im  allgemeinen  als  befriedigend  be- 
zeichnet werden  kann. 

Bensen,  Stadtmauer.]  Gegen  den  aus  Verkehrs- 
rücksichten geplanten  Durchbruch  durch  die  Stadtmauer 
nächst  dem  Pfarrhofe,  welcher  Durchbruch  torartig  ausge- 
staltet werden  soll,  erhebt  die  Z.  K.  unter  der  Voraus- 
setzung keine  Einwendung,  daß  der  alte  Bestand  hierbei 
tunlichst  geschont  wird. 

Brand   bei    Tachau,    Pfarrkirche.]     Geplant    ist: 

1.  Neuherstellung    einer    Vorhalle    beim     Haupteingange; 

2.  Neuherstellung  eines  sj'mmetrisch  mit  der  Sakristei  an- 
zulegenden Baues,  der  zur  Aufnahme  des  hl.  Grabes  be- 
stimmt ist;  3.  Verlegung  der  zwischen  Schiff  und  Triumph- 
bogen angebrachten  Kanzel  weiter  gegen  das  Schiff  zu. 

Die  Z.  K.  erklärt  sich  mit  1  und  2  unter  der  Bedin- 
gung einverstanden,  daß  für  die  Dächer  <Jer  Anbauten 
dasselbe  Material  gewählt  wird,  wie  für  das  Hauptdach. 
Gegen  die  Verlegung  der  Kanzel  spricht  sich  die  Z.  K. 
aus,  da  ihr  gegenwärtiger  Platz  der  für  die  ästhetische 
Wirkung  des  Innenraumes  denkbar  günstigste  ist. 

Dobrowito  w,  Filialkirche  zum  lil.  Wenzel.]  Kon- 
servator Chytit.  berichtet,  daß  er  gegen  beabsichtigte 
Sicherungsarbeiten    eine  Einwendung    nicht  erhoben  habe. 


Geiersberg,  Mariensäule.]  Konservator  Pippich 
berichtet,  daß  die  im  Jahre  1721  zur  Erinnerung  an  die 
Abwehr  der  Pest  errichtete  Säule  einer  Restaurierung  be- 
dürfe. Zu  diesem  Zwecke  wäre  der  bei  früheren  Restau- 
rierungen angebrachte,  ästhetisch  ungünstig  wirkende  An- 
strich zu  entfernen,  die  Steinstruktur  bloßzulegen,  Schäden 
an  den  figuralen  und  ornamentalen  Teilen  wären  auszu- 
bessern und  die  Vergoldungen  auf  das  ursprüngliche  Aus- 
maß zu  beschränken.     Einverstanden. 

Jungbunzlau,  Wenzelskirche  (Bethaus  der 
böhmischen  Brüder).]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U. 
bewilligt  für  die  Restaurierung  eine  Subvention  von 
10.000  A'  unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  auch 
fernerhin  im  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  durchgeführt 
werden,  wobei  insbesondere  für  die  Herstellungen  an  der 
Fassade  die  Weisungen  der  Z.  K.  einzuholen  sind. 

Kauth,  Kapelle.]  Konservator  Gi.ocker  berichtet, 
daß  die  Kapelle  durch  Verlängerung  des  Schiffes  nach 
Westen  erweitert  werden  soll.  Die  bestehende  Orgelbühne 
mit  der  von  außen  zugänglichen  Stiege,  dem  einzigen 
malerischen  Motiv  des  aus  dem  Anfange  des  XIX.  Jhs. 
stammenden  Baues,  verschwindet.  Der  neue  Orgelchor  wird 
von  innen  zugänglich  sein.  Über  der  Vorhalle  wird  ein 
Turm  projektiert.  Der  Konservator  verwendet  sich  dafür, 
daß  die  neuen  Teile  mit  den  alten  in  architektonische 
Übereinstimmung  gebracht  werden. 

Komotau,  St.  Ignatiuskirche,  Kriegerdenkmal.] 
Wie  Konserv.  Hofmann  berichtet,  beabsichtigt  man,  anläß- 
lich des  Regierungsjubiläums  Seiner  Majestät  des  Kaisers 
das  Hauptportal  der  Kirche  monumental  auszuschmücken. 
An  der  großen  unter  dem  mächtigen  Portikus  der  im  Jahre 
•  1688  erbauten  Kirche  befindlichen  Eingangstüre  sollen  die 
beiden  Schenkel  des  jetzt  geschlossenen  Giebels  gebrochen 
werden,  um  eine  überragende  mehr  als  lebensgroße  Büste 
Seiner  Majestät  über  einem  Lorbeerzweige,  gekreuzten 
Kriegsfahnen  und  dem  Doppeladler  aufzunehmen.  Auf 
dem  Sockel  der  Büste  soll  der  Allerhöchste  Name  und  im 
Felde  unter  dem  Schlußsteine  die  Widmungsschrift  mit 
Jahreszahlen  erscheinen.  Ferner  sollen  jedetseits  dieses 
Haupteinganges  die  bronzenen  Reliefprolile  des  Erzherzogs 
Albrecht  und  des  Grafen  Radetzky,  mit  Kriegsemblemen 
geziert,  über  Tafeln  mit  den  Namen  der  in  den  Jahren 
1859,  1866  und  1878  gefallenen  Krieger  des  Komotauer  Be- 
zirkes angebracht  werden. 

Bei  voller  Anerkennung  der  patriotischen  Absicht  muß 
die  Z.  K.  von  der  Verwirklichung  des  Projektes  in  dieser 
Form  dringlichst  abraten,  weil  dadurch  ein  v^üchtiger  Teil 
eines  Monumentalbaues,  der  möglichst  unverändert  bleiben 
soll,   einer  weitgehenden  Umgestaltung  unterzogen  würde. 

Langugest,  La  Tene-Grabfeld.]  Über  Antrag  des 
Konservators  Wkin/ikri.  befürwortet  die  Z.  K.  die  Ge- 
währung einer  Staatssubvention  von  200  K  für  die  Durch- 
forschung eines  neu  angeschnittenen  Grabfeldes  seitens 
der  Museumsgesellschaft  in  Teplitz. 

Lewin,  Münzfund.]  Konserv.  Ankert  berichtet,  daß 
ihm  ein  beim  Roden  gemachter  Fund  von  95  Male}groschen 
Kaiser  Rudolfs  II.  gemeldet  wurde,  und  zwar  5  Stück  von 


135 


Tätigkeitsbericht 


136 


1582,  12  Stück  von  1584,  30  Stück  von  1585,  24  Stück  von 
1586  und  25  Stück  von  1590.  Der  Fund  wurde  bis  auf 
5  Stück  und  zwar  je  eines  aus  jedem  Prägejahre  verschleppt. 

Michalowitz,  Burgruine.]  Die  k.  k.  General- 
Inspektion  der  österreichischen  Eisenbahnen  teilt  mit,  daß 
die  Direktion  der  böhmischen  Nordbahn  aufgefordert  wurde, 
ein  entsprechendes,  die  Wahrung  der  Betriebssicherheit 
gewährleistendes  Sicherungsprojekt  vorzulegen. 

Milovic,  Totenkammer.]  Wie  Konserv.  Zaki.asnik 
berichtet,  bleibt  die  Totenkammer  (Sp.  105)  erhalten  und 
werden  die  notwendigen  Reparaturen  vorgenommen. 

Ncubydzow,  Dekanalkirche.]  Folgende  Arbeiten 
sind  in  Aussicht  genommen:  1.  Neupflasterung;  vom  alten 
Pflaster  sollen  die  benutzbaren  Steine  erhalten  bleiben,  die 
Neupflasterung  in  Chamotteziegeln  erfolgen;  2.  Maßnahmen 


Fig.  30     Weipert,  Pfarrkirche 

zur  besseren  Beleuchtung  der  Blasebalgkammer;  3.  An- 
bringung von  Lüftungsflügeln  bei  zwei  Fenstern  des  Schiffes; 
4.  Anbringung  eines  Windfanges  beim  Portale;  5.  Aus- 
malung des  Innern,  wofür  zwei  Alternativskizzen — reicher 
und  einfacher  —  vorgelegt  werden;  6.  gerinfügige  Repa- 
raturen an  den  Bänken;  7.  Ersatz  der  defekten  Holzbrüstung 
des  Orgelchors  durch  eine  neue;  8.  Ersatz  der  alten  Orgel 
durch  eine  neue. 

Die  Z.  K.  erklärt  sich  mit  dem  Programme  unter  folgen- 
den Ausnahmen  einverstanden:  ad  1.  statt  des  Chamotte- 
pflasters  wäre  ein  Steinpflaster  zu  wählen;  ad  5.  die  ein- 
fachere Skizze  wäre  zur  Ausführung  zu  empfehlen;  für  7. 
und  8.  wird  die  Entscheidung  bis  zur  Vorlage  von  An- 
schauungsbehelfen für  den  alten  Bestand  verschoben. 

Pardubitz,  Fragment  eines  Brunnens.]  Wie 
Korresp.  Divi.j;  berichtet,  wird  das  Fragment  eines  schönen 
Renaissance-Brunnens  zur  Pflasterung  eines  in  Privatbesitz 


stehenden  Hauses  in  der  Kralovskagasse  verwendet,  wo 
es  liei  weiterem  Verbleiben  zugrunde  gehen  würde.  Über 
Antrag  des  Berichterstatters  verwendet  sich  die  Z.  K.  dahin, 
daß  das  Fragment  an  das  städtische  Museum  abgegeben 
werde. 

Puschwitz,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  verwendet 
sich  für  die  Erhaltung  des  bestehenden  Steinpflasters,  dessen 
schadhafte  Platten  auszuwechseln  wären.  Sollte  jedoch  die 
Legung  eines  Chamottepflasters  auf  einem  unbesiegbaren 
Wunsche  der  lokalen  Faktoren  beruhen,  so  konzediert  die 
Z.  K.  hierfür  die  Wahl  einfarbiger  Platten  unter  Ausschluß 
jeder  Musterung. 

Watzlaw  bei  Jechnitz,  Münzfund.]  Konserv. 
Ankert  berichtet,  daß  in  einem  Obstgarten  östlich  vom 
Orte  am  29.  November  v.  J.  ein  Steingefäß  in  Krugform, 
das  mit  größeren  und  kleineren,  zum  Teil 
noch  gut  erhaltenen  Silbermünzen  gefüllt 
war,  aufgefunden  wurde.  Die  Münzen  — 
430  Stück  —  stammen  aus  der  Zeit  König 
Wladislaus  HL 

Weipert,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Hof- 
mann berichtet,  daß  Schäden  am  Dachgehölz 
und  der  Eindeckung  den  Anlaß  liieten  sollen, 
eine  umfassende  Restaurierung  der  Kirche 
(Fig.  30)  vorzunehmen.  Der  Turm  soll  um 
mehr  als  ein  Drittel  erhöht,  die  Dekorierung 
des  gesamten  Äußern  (säulenartige  Behand- 
lung, reichere  Gesimse,  größere  Fenster, 
Putzunirahmungen,  sechseckiger  Dachreiter 
am  Presbyterium  u.  dgl.)  reicher  behandelt 
werden. 

Das  Äußere   der  Kirche   wirkt  in  seiner 
Einfachheit    durch    die    guten    Verhältnisse 
und  durch  die  geschmackvollen  Putzgliede- 
rungen  so   würdig  und   vornehm,    daß  alle 
Bereicherungen  der  architektonischen  Aus- 
stattung eher  als  eine  Herabniinderung  des 
künstlerischen   Wertes,   abgesehen   von   der 
Vernichtung  des  Denkmalwertes,  betrachtet 
werden   müssen.    Aus  diesem  Grunde  wird 
insbesondere    die    kleinlich   wirkende   Portalarchitektur  an 
der  Langhausseite,  die  Erhöhung  des  Turmes,  wobei  seine 
originelle,  ein  Wahrzeichen  der  Stadt  bildende  Bedachung 
geopfert  werden  soll,  abgelehnt. 

Bukowina 

Dragomirna,  Basilianerkloster.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.U.  nimmt  für  HcrsteHungsarbeiten  am  Gebäude- 
komplexe  einen  Betrag  von  100  000  A'  in  Aussicht,  und  ordnet 
die  Umarbeitung  des  Projektes  nach  den  Anträgen  der 
Z.  K.  an. 

Dalmatien 

Dol  bei  Citta vecchia,  Pfarrkirche,  Altarbild.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung 
der  für  die  Restaurierung  des  Gemäldes  bewilligten  Suli- 
vention  von  300  K  an. 


137 


Tätigkeitsbericht 


138 


Morter  bei  Sebenico,  Grabungen.]  Die  Z.  K.  be- 
antragt die  Gewährung  einer  Subvention  von  500  A'  für 
systematische  Grabungen,  da  in  jüngster  Zeit  zutage  ge- 
tretene zahheiche  Funde  aus  dem  ersten  Jahrhunderte  nach 
Christus  die  Vermutung  begründet  erscheinen  lassen,  daß 
an  der  Fundstelle  das  römische  Collentum  gelegen  sei, 
dessen  Aufdeckung  günstige  Resultate  erhoffen  läßt. 

Sebenico,  Kirche  Madonna  diValverde,  Wand- 
malereien.] Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt 
für  die  Restaurierung  der  Malereier^  eine  Subvention  von 
3600  K. 

Spalato,  Franziskanerkloster  auf  der  Riva.] 
Der  mit  Zustimmung  der  Z.  K.  provisorisch  entfernte  Kreuz- 
gang soll  wieder  aufgebaut  werden.  Die  vorgelegten  Pläne 
zeigen  nachstehende  Abweichungen  von  dem  alten  Bestände: 
Die  alten  Säulen  und  Pfeiler,  die  mit  Ausnahme  von  vier 
neuen  wiederverwendet  würden,  sollen  auf  1  m  hohe  vier- 
eckige Pfeiler  gestellt  werden,  damit  den  Fenstern  des  neu 
errichteten  Konventgebäudes  nicht  das  Licht  genommen 
wird.  Dadurch  würden  die  Stützen  beinahe  um  das  Doppelte 
erhöht.  Ferner  müßte  durch  das  Hinaufrücken  der  Trauf- 
kante des  Pultdaches  das  Dach  bei  Beibehaltung  der  Höhe 
des  Anschlusses  an  die  Klostermauern  nahezu  horizontal 
werden.  Das  frühere  Pultdach  war  steiler  und  mit  Hohl- 
ziegeln gedeckt.  Diese  schöne  und  charakteristische  Ein- 
deckung  könnte  infolge  der  geringen  Neigung  nicht  mehr 
zur  Ausführung  gelangen.  Sämtliches  Holzwerk  müßte 
erneuert  werden. 

Die  Z.  K.  bemerkt  hiezu:  Mit  Rücksicht  darauf,  daß 
das  Holzwerk  der  Pultdächer  sowie  deren  Eindeckung  in 
schlechtem  Zustande  war,  wird  zu  der  beantragten  Neu- 
herstellung der  Balkenlagen  und  der  Dachdeckung  die  Zu- 
stimmung gegeben.  Auch  mit  der  Erneuerung  von  vier 
schadhaften  Säulen  und  Pfeilern  des  Kreuzganges  erklärt 
sie  sich  einverstanden.  Dagegen  spricht  sie  sich  auf  das 
nachdrücklichste  gegen  eine  Erhöhung  der  Säulen  und 
Pfeiler  durch  unterlegte  Postamente  aus,  besteht  darauf, 
daß  die  Traufkante  des  Daches  die  alte  Höhe  beibehalte, 
die  Neigung  der  Pultdächer  genau  der  früheren  entsprechend 
wieder  angenommen,  die  Dächer  mit  Hohlziegeln  eingedeckt 
und  alle  Sattelhölzer,  Unterzüge,  Pfosten  und  Sparrenköpfe 
in  derselben  Weise  profiliert  und  abgefaßt  werden,  wie 
die  alten. 

Spalato,  Diokletianischer  Palast.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Vollendung  der  archi- 
tektonischen Aufnahme  des  Palastes  eine  weitere  Subvention 
von  6000  K. 

Galizien 

Lemberg,  Basilianer  kloster,  Glockenturm.] 
Konserv.  Abraham  hat  sich  gegen  die  Führung  eines  Via- 
duktes in  der  Zotkiewergasse  ausgesprochen,  da  hierdurch 
nicht  allein  die  Topographie  dieser  Gegend,  wo  sich  die 
älteste  Niederlassung  Lembergs  befand,  erheblich  verändert 
würde,  sondern  auch  das  Basiliaiu-rkloster  mit  dem  Glocken- 
turm und  damit  ein  historisch  wichtiges,  malerisches  und 
charakteristisches  Denkmal  vernichtet  werden  müßte.  Dies 


wäre  um  so  lebhafter  zu  bedauern,  als  eine  absolute  Not- 
wendigkeit zu  einer  derartigen  Führung  des  Viaduktes  nicht 
besteht,  vielmehr  ursprünglich  ein  anderes  Projekt,  das 
Kloster  und  Turm  schont,  in  Beratung  stand,  jedoch  im 
Laufe  der  Verhandlungen  fallen  gelassen  wurde.  Die  Z.  K. 
beschließt,    die  Schritte  des  Konservators  zu  unterstützen. 

Jaroslau,  Fund  von  Kanonenrohren.]  Das  k.  u.  k. 
Reichskriegsministerium  teilt  mit,  daß  die  anhergelangte 
Nachricht,  es  seien  durch  Soldaten  des  Infanterieregimentes 
Nr.  10  zwei  Kanonenrohre  gefunden  worden,  durch  die 
gepflogenen  Erhebungen  nicht  bestätigt  wurde.  Das  genannte 
Regiment  befinde  sich  wohl  im  Besitze  zweier  alter  Kanonen- 
rohre, die  jedoch  bereits  vor  30  Jahren  im  Sanflusse  bei 
Przemysl  gehoben  und  vom  Stadtmagistrate  dem  Regimente 
zum  Geschenke  gemacht  wurden. 

Niepolomice,  Pfarrkirche.]  Eine  Erweiterung  der 
Kirche  ist  in  Aussicht  genommen.  Das  hiefür  vorgelegte 
Projekt  bezweckt  eine  Regotisierung  des  Baues,  verlängert 
das  Langhaus  um  das  Dreifache  und  sieht  außerdem  noch 
SeitenschiiTe  vor,  so  daß  die  einschiffige  Kirche  in  eine 
fünfschiffige  verwandelt  wird. 

Die  Z.  K.  erhebt,  ob  eine  solche  außerordentliche 
Erweiterung  durch  das  Kultusbedürfnis  bedingt  wird.  Im 
übrigen  kann  sie  der  Regotisierung  nicht  zustimmen,  da 
durch  dieselbe  der  Charakter  der  Kirche  vollständig  ver- 
ändert würde. 

Niepolomice,  Königsschloß.]  Die  Z.K.  beschließt, 
eine  von  den  Konservatoren  und  Korrespondenten  West- 
galiziens  eingeleitete  Aktion  zur  ehetunlichsten  Vornahme 
der  notwendigen   Konservierungsarbeiten   zu  unterstützen. 

Wieliezka,  St.  Sebastianskirche.]  Konserv. 
ToMKowicz  Ijerichtet,  daß  die  Restaurierung  der  aus  dem 
XVI.  Jh.  stammenden  Holzkirche  unter  der  Leitung  eines 
ad  hoc  eingesetzten  Komitees  im  Zuge  sei.  Die  Arbeiten 
geschehen  mit  großer  Sachkenntnis  und  Pietät.  Das  Finanz- 
ministerium bewilligt  für  die  Vollendung  der  Arbeiten  eine 
Subvention  von  1000  iT. 

Kärnten 

K 1  a  g c  n  f  u  r  t,  L a  n  d  h  a  u  s,  W  a  p  p  e n s a a  1,  M  a  1  e  r  e  i  e n. I 
Maler  Viertetberger  berichtet,  daß  er  die  Restaurierung 
der  Malereien  nach  dem  von  der  Z.  K.  aufgestellten  Pro- 
gramme vorgenommen  habe  und  namentlich  Ergänzungen 
von  Wappen  nur  auf  die  von  der  Z.  K.  freigegebenen 
Partien  beschränkte. 

Gurk,  Dom.]  Für  die  Restaurierung  des  Domes 
wurde  ein  umfassendes  Programm  aufgestellt,  zu  dessen 
einzelnen  Punkten  die  Z.  K.  nachfolgende  Stellung  ein- 
nimmt: 

1.  Entfeuchtung  der  Krypta:  Außer  dem  geplanten 
Entwässerungskanale  sollte  auch  ein  um  die  Apsiden  zu 
führender  Luftschacht  direkt  an  der  Kirchenwand  angelegt 
werden.  Dieser  Luftschacht  hätte  bis  unter  das  Niveau 
des  Fußbodens  der  Krypta  zu  reichen,  frostsicher  ein- 
gedeckt zu  werden  und  wäre  mit  zwei  VentilationsöflFnungen 
zu  versehen.  Die  Sohle  wäre  zu  Ijetonieren,  hätte  ein 
leichtes  Gefälle  zu  erhalten,  so  daß  an  den  tiefsten  Punkten 


'39 


Xätigkeiuberieht 


140 


ein  Wasserablauf  in  den  unmittelbar  daran  anschließenden 
Kanal  möglich  wäre.  2.  Die  Wiedereröffnung  der  Arkaden 
des  Nonnenchors.  Bei  Durchführung  dieser  Arbeit  wäre  auf 
eventuell  zutage  tretende  Reste  romanischer  Laibungs- 
bemalung  oder  Polychromierung  der  Hausteinteile  zu 
achten.  Die  Mittelöffnung  wäre  bis  zur  Fensterbankhöhe 
der  Arkaden  zu  öffnen  und  mit  einer  Steinplatte  abzu- 
decken. 3.  Übertragung  der  Holzreliefs  der  Haupteingangs- 
tür in  ein  Museum  um  eine  weitere  Schädigung  zu  ver- 
meiden. Hingegen  sowie  gegen  eine  eventuelle  Verglasung 
spricht  sich  die  Z.  K.  aus.  Sie  empfiehlt,  die  Reliefs  mög- 
lichst hoch  zu  rücken,  durch  Anbringung  eines  Kämpfers 
zu  fixieren  und  nur  die  unteren  Teile  der  Türflügel  be- 
weglich zu  lassen.  Mit  den  Konservierungsmai.^nahmen  an 
den  Reliefs  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden.  4.  Bloli- 
legung  des  untersten  Bildstreifens  der  Vorhalle.  Einver- 
standen, wenn  diese  Arbeiten  durch  eine  vollkommen 
verläßliche  Kraft  mit  der  nötigen  Vorsicht  geschehen. 
5.  Reinigung  und  Ausbesserung  der  Kanzel.  Hier  wird 
eine  Beschränkung  auf  das  AUernotwendigste,  namentlich 
die  Beibehaltung  der  verschiedenen  Goldabtönungen 
empfohlen.  Die  Neuvergoldungen  sollen  zu  den  alten  ent- 
sprechend gestimmt  werden.  6.  Reinigen  des  Sakristei- 
portals, des  Hauptjiortals  und  der  beiden  Säulenpaare  bei 
letzterem.  Hiefür  wird  Abwaschen  mit  stark  verdünntem 
Laugenwasser  und  Abbürsten  mit  steifen  Haarbürsten 
empfohlen.  Die  Benutzung  des  Meißels  wäre  zu  vermeiden. 
7.  Reinigung  und  Reparatur  der  Apsiden.  Die  Auswechslung 
schadhafter  Stücke  wird  konzediert,  wenn  sie  mit  pein- 
licher Sorgfalt  auf  die  nicht  weiter  mehr  erhaltbaren  Teile 
beschränkt  bleibt.  Die  Fugen  sind  mit  gutem  Kalkmörtel 
zu  schließen.  8.  Reinigen  des  Reliefs  mit  den  Hemma- 
darstellungen;  einverstanden.  9.  Anbringung  eines  Klapp- 
fensters hinter  dem  Hauptaltare.  Das  Fenster  ist  auf  das 
rechte  Mittelfeld  zu  beschränken.  10.  Eindeckung  der  Ap- 
siden. An  Stelle  des  projektierten  Kupferblechs  werden 
Lärchenschindeln  empfohlen.  11.  Eindeckung  der  übrigen 
Dächer  der  Kirche.  Anstatt  des  beantragten  Eternitschiefers 
schlägt  die  Z.  K.  naturfarbene,  aus  bestem  Materiale  her- 
zustellende Taschenziegel  vor.  Die  Untersichten  der  Säume 
wären  mit  einem  Monierverputze  zu  versehen.  12.  Kon- 
servierung der  beiden  Bilder  neben  dem  Hemmaaltare.  Die 
Übertragung  dieser  Bilder  aus  der  Krypta  an  eine  ent- 
sprechend beleuchtete  Stelle  der  Kirche  ist  wünschenswert. 
Der  Rahmen  ist  nach  den  für  die  Kanzel  (Punkt  5)  auf- 
gestellten Grundsätzen  zu  reinigen  und  auszubessern. 
13.  Gegen  eine  Restaurierung  und  Vergoldung  des  Gitters 
um  den  Hemmaaltar  besteht  kein  Bedenken,  wenn  dieselbe 
nach  einem  von  der  Z.  K.  zu  billigenden  Programm  er- 
folgt. 14.  Die  Entfernung  und  anderweitige  Verwendung 
des  farbigen  Rundfensters  von  1845  in  der  Krypta  und  der 
Ersatz  desselben  durch  eine  in  Blei  gefaßte  farblose  Ver- 
glasung wird  konzediert.  15.  Dem  Abtreten  ausgesetzte 
oder  durch  Kirchenbänke  verstellte  Grabplatten  sollen 
gehoben  und  an  gut  belichteten  Stellen  der  Kirchenwände 
aufgestellt  werden;  hiebei  wäre  ihr  alter  Platz  im  Fuß- 
boden   auf  irgend   eine    Art   zu    bezeichnen.      16.    In    die 


Restaurierung  ist  auch  die  Erhaltung  des  Hemma-  und  des 
Wilhelmsturmes  einzubeziehen,  die  im  Zuge  der  Befesti- 
gungsmauern des  Domstiftes  charakteristische  Wahrzeichen 
abgeben.  Die  Arbeiten  sind  hier  auf  die  notwendigsten 
Sicherungsmaßnahmen  zu  beschränken. 

Ossiach,  Pfarr-  und  Stiftskirche.]  Zur  Fest- 
stellung eines  Kestaurierungsprogrammes  fand  eine  Lokal- 
kommission statt,  bei  der  die  Vertreter  der  Z.  K.  den  h.  a. 
Standpunkt  folgendermaßen  präzisierten:  Für  die  Restau- 
rierung der  Frohmillerschen  Fresken  und  der  Stuckarbeiten 
besteht  die  Z.  K.  auf  der  unveränderten  Durchführung 
ihres  im  Jahre  1905  aufgestellten  Programmes.  Die  Er- 
neuerung des  Verputzes  soll  unverzüglich  nach  Durch- 
führung der  Entfeuchtungsarbeiten  in  Angrifl'  genommen 
werden;  für  dieselben  bleibt  die  Anwendung  von  Zement 
ausgeschlossen  und  soll  nur  gut  abgelagerter  Weißkalk- 
mörtel verwendet  werden.  Den  geplanten  Abgrabungen 
des  angeschütteten  Erdreichs  zur  Trockenlegung  der  nörd- 
lichen Umfassungsmauer  wird  zugestimmt.  Längs  der  Mauer 
ist  auf  mindestens  60  cm  Breite  ein  geböschtes  Kugelstein- 
pflaster mit  Zement  vergossen  anzubringen.  Gegen  die  pro- 
jektierte Erniedrigung  der  Friedhofsmauer  auf  die  Brusthöhe 
wird  Einsprache  erhoben,  da  sich  diese  Mauer  im  Ortsbilde 
mit  großer  Bestimmtheit  als  geschlossene  Linie  der  mittel- 
alterlichen Befestigungswerke  des  Klosters  loslöst,  die 
um  so  mehr  erhalten  zu  werden  verdiente,  als  der  runde 
Eckturm  bei  Erniedrigung  der  Mauer  ganz  verloren  da- 
stehen und  um  seine  Wirkung  gebracht  würde.  Da  diese 
Umfassungsmauern  namentlich  in  der  Nähe  des  vorhandenen 
Restes  eines  viereckigen  Turmes  eine  Neigung  nach  außen 
zeigen,  sind  Sicherungsarbeiten  notwendig.  Das  Material 
dazu  kann  durch  Demolierung  des  Mauerpfeilers  rechts 
neben  dem  genannten  Turme  gewonnen  und  zur  Ausführung 
gut  fundierter  Strebepfeiler  an  den  bedrohten  Stellen  ver- 
wendet werden.  Gegen  die  Verlegung  des  Friedhofes  be- 
steht kein  Bedenken.  Für  die  Ausschmückung  der  beiden 
jetzt  leeren  Seitenapsiden  ist  die  Aufstellung  von  zwei  im 
Stile  der  Kirche  gehaltenen  Seitenaltärcn  in  Aussicht 
genommen.  Den  vorgelegten  Skizzen  wird  mit  einigen 
Abänderungen  zugestimmt.  Gegen  die  Versetzung  der  im 
Kirchenpflaster  eingelegten  Grabsteine  besteht  kein  An- 
stand, wenn  die  jetzige  Einlagstelle  durch  einen  entsprechend 
bezeichneten  Stein  im  Fußbodenbelag  ersichtlich  gemacht 
wird.  Die  Skizzen  für  neue  Kirchenstühle  werden  ge- 
nehmigt, wenn  auch  der  Ersatz  der  wohl  wertlosen  alten 
nicht  als  unbedingt  notwendig  bezeichnet  werden  muß. 
Im  Zusammenhange  mit  der  dringlich  notwendigen  Re- 
staurierung der  Steinmensa  des  alten  Flügelaltars  werden 
auch  die  erforderlichen  Maßnahmen  für  die  Sicherung  dieses 
Altars,  dessen  Unterbau  die  baldigsten  Vorkehrungen  gegen 
die  aufsteigende  Feuchtigkeit  erheischt,  empfohlen.  Zum 
Zwecke  der  Entfeuchtung  wäre  ein  Entwässerungskanal 
längs  der  Südseite  anzulegen,  ferner  wäre  wenigstens  auf 
eine  Entfernung  von  2  in  von  der  Mauer  im  Innern  der 
Kirche  die  unter  dem  Pflaster  befindliche  feuchte  Erde 
auf  die  Tiefe  von  ungefähr  50  cm  auszuheben  und  durch 
trockenen  Schutt  zu  ersetzen.     Gegen  die  Pflasterung  des 


14' 


Tätigkeitsbericht 


142 


noch  ungepflasterten  Teiles  mit  Steinplatten  wird  eine 
Einsprache  nicht  erhoben. 

Rappersdorf,  Filialkirche,  gotischer  Flügel- 
altar.] Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die 
Restaurierung  des  Altars  nach  dem  von  der  Z.  K.  auf- 
gestellten Programme  eine  Subvention  von  300  A'. 

Sattendorf  am  Ossiacher  See,  Pfarrkirche.] 
Konserv.  GoEBEr.  beantragt  die  Vornahme  fols^ender  Her- 
stellungen: Neueindeckung  mit  Lärchenschindeln,  Verputz- 
herstellungen am  Äußern,  Reparatur  der  Holzverschalung 
der  Schallfenster  des  Turmes,  Herstellung  eines  neuen 
Tores,  Ergänzung  der  Predella  des  Hochaltars,  Renovierung 
des  Tabernakels;  die  mit  dem  Altare  in  keinem  Zusammen- 
hange stehenden,  den  Eindruck  störenden  Statuen  sollten 
anderswo  aufgestellt  werden.  Der  wertlose  Marienaltar 
kann  über  Wunsch  der  lokalen  Faktoren  durch  einen 
neuen  Altar  ersetzt  werden,  wenn  hiefür  ein  entsprechendes 
Projekt  vorgelegt  wird.  Weiter  wird  beantragt  die  Re- 
paratur der  Kanzel  und  der  Kirchenbänke,  Anschaffung 
eines  neuen  Kommuniongitters  und  einer  Brüstung  zum 
Abschlüsse  des  Orgelchors.  Einverstanden. 

Krain 

Laibach,  Museum-Rudolf inu tn,  Tätigkeit  1907. J 
Dank  der  zielbewußten  und  eifrigen  Tätigkeit  sind  die 
Bestände  derart  angewachsen,  daß  eine  Neuordnung  ein- 
zelner Abteilungen  notwendig  wurde.  Folgende  archäologi- 
sche Ausgrabungen  wurden  unternommen:  1.  Der  Pfahlbau 
von  Notranje^gorice  am  Laibacher  Moore;  festgestellt  wurde 
eine  Feuerstelle  und  ein  Arbeitsraum;  unter  den  Funden 
sind  besonders  Gegenstände  aus  bearbeitetem  Stein,  Feuer- 
stein und  Blutjaspis  zahlreich  vertreten,  die  im  spät- 
neolithischen  Pfahlbau  von  Brunndorf  nur  selten  vorkommen. 
Dieser  Umstand  und  die  rohe,  nur  spärlich  verzierte  Ke- 
ramik rücken  das  Alter  des  neuen  Pfahlbaues  in  den 
Beginn  der  neolithischen  Periode  hinauf.  2.  Das  römische 
Gräberfeld  an  der  Wienerstraße  in  Laibach.  Die  Grabungen 
wurden  im  Berichtsjahre  abgeschlossen.  Neben  dem  Hause 
Deghenghi  wurden  mehrere  Gräber  mit  reichen  Beigaben 
(namentlich  Gefäßen)  aufgedeckt.  Ein  Grab  barg  ein  gelb- 
glasiertes Tongefäß  vom  Ende  des  H.  Jhs.  nach  Chr.  mit 
der  Inschrift  NEMESIS,  zwei  goldene  und  zwei  bronzene 
muschelbehängte  Ohrringe,  einen  silbernen  Armring  und 
eine  Halskette  aus  Silberdenaren,  darunter  einen  der  Fau- 
stina jun.  Eine  größere  Anzahl  Firma-  und  Relief lampen^ 
Ton-  und  Glasgefäße  verschiedener  Form,  Teller  und 
Schalen  aus  Terra  sigillata  vervollständigen  die  bisherige 
reiche  Sammlung.  Auf  der  Wiese  zwischen  dem  Hotel 
Graiser,  der  Wienerstraße  und  der  zum  Südbahnhofe  führen- 
den Straße  wurden  81  Gräber  aufgedeckt.  Das  reichhaltige 
und  wertvolle  Inventar  der  Gräber  offenbart  den  ältesten 
Teil  des  Gräberfeldes  der  Wienerstraße.  3.  Das  altsloweni- 
sche Gräberfeld  in  Wocheiner  Mitterdorf.  Aufgedeckt 
wurden  25  Gräber,  die  Skelette  in  verschiedener  Tiefe 
gegen  Osten  gelagert.  An  Beigaben  sind  vor  allem  die 
Schläfenringe  —  in  vier  verschiedenen  Typen  vertreten  — 


ferner  Fingerringe,  Fibeln,  wenige  Perlen,  eiserne  Messer 
und  Gefäßscherben  zu  erwähnen. 

An  archäologischen  Einzelfunden  kamen  ins  Museum  : 
schmaler  Bronzedolch  von  der  Alpe  Belscica  ober  Karner 
Vellach;  eine  mittelständige  Lappenaxt  aus  Bronze  aus  dem 
Laibacher  Moore  bei  Log ;  ein  verziertes  bronzenes  Tüllen- 
beil aus  einem  Moorgraben  von  Vnanje  gorice;  römische 
Inschriftsteine  aus  dem  Mühlwehr  in  Tschernembl,  aus 
der  Filialkirche  St.  Johann  bei  Tomiselj,  aus  Lanisce  bei 
Skofljica,  knapp  an  der  Bahnübersetzung  an  der  Reichs- 
straße Laibach— Rudolfswert  in  situ  gefunden.  Ein  mar- 
morner römischer  Löwenkopf,  gefunden  in  emer  Schotter- 
grube bei  Egk.  Bei  den  Erdarbeiten  zum  Pfarrhofbaue 
St.  Jakob  in  Laibach:  eine  Sonde  aus  Bronze,  Teile  eines 
Bronzebeschlages,  Teile  eines  Spiegels  aus  Silbermetall, 
ein  Bronzenagel  und  eine  blaue  Glasperle;  mehrere 
römische  Ziegel  und  ein  eisernes  Messer  gefunden  in  der 
Gregorcicgasse  hinter  dem  Regierungsgebäude  in  Laibach; 
eine  Armbrustcharnierfibel  aus  Neviodunum;  aus  Veldes 
eine  im  Jahre  1894  gefundene  vergoldete  kupferne  Münz- 
fibel, mehrere  Schläfenringe  aus  Silber  und  Bronze  aus 
dem  altslovenischen  Gräberfelde;  aus  dem  Mannsburger 
Gräberfelde  einige  altslowenische  Schläfenringe;  römische 
Münzen:  mehrere  Kleinerze  des  Kaisers  Konstantin  und 
Konstans  aus  Neviodunum,  ein  Kleinerz  des  Kaisers  Probus 
vom  deutschen  Grunde  in  Laibach;  ein  Aureus  Justinus  II 
565^578  aus  Oberkrain. 

Arch,  Pfarrkirche,  Orgel.]  Konserv.  Avsec  be- 
richtet, daß  der  kunsthistorisch  interessante,  aus  dem  aufge- 
hobenen Zisterzienserkloster  Mariabrunn  stammende  Orgel- 
kasten an  einen  Privaten  veräußert  und  durch  einen  neuen 
Kasten  ersetzt  werden  soll.  Die  Z.  K.  spricht  sich  um  so 
mehr  hiegegen  aus,  als  der  Kasten  auch  einem  eventuell 
aus  Kultusrücksichten  zu  vergrößernden  Werke  hinlänglich 
Platz  böte. 

Michelstetten,  Pfarrkirche,  Turmhelm.]  Gegen 
die  Erneuerung  des  Helmes  in  der  alten  Form  erhebt  die 
Z.  K.  keine  Einwendung. 

Seisenberg,  St.  Nikolauskapelle  (alte  Pfarr- 
kirche.)] Der  technische  Konsulent  berichtet,  daß  der 
Bauzustand  der  Kapelle  (Mitt.  1907,  Sp.  272)  derart  be- 
drohlich ist,  daß  bei  einzelnen  Teilen  der  Einsturz  jeden 
Augenblick  gewärtigt  werden  kann.  Dies  gilt  insbesondere 
von  der  Nordwand,  deren  Mauer  stark  nach  aulien  ausge- 
baucht ist;  ganze  Teile  des  Mauerwerkes  sind  herausge- 
fallen, so  daß  der  Mauerwerksverband,  der  an  und  für  sich 
sehr  mangelhaft  war,  vollständig  zerstört  ist.  Leider  ent- 
hält gerade  diese  Wand  die  wertvollsten  Malereien,  die 
jedoch  namentlich  an  der  Innenseite  auf  das  ärgste  ge- 
fährdet sind.  Auch  die  Wand  mit  dem  Triumphbogen  ist 
durch  starke  Sprünge  zerklüftet,  die  Malereien  jedoch  sind 
hier  relativ  gut  erhalten.  Der  Zustand  der  übrigen  Wände 
und  der  Dachung  ist  ein  guter  oder  wenigstens  ein  solcher, 
daß  Sicherungsarbeiten  einen  guten  Erfolg  versprechen; 
das  Ziegelpflaster  ist  zum  Teil  zerstört. 

Im  Hinblicke  darauf,  daß  die  Kirche  wegen  ihrer 
Malereien  vom  Standpunkte  der  Denkmalpflege  ganz  be- 


143 


Tätigkeitsbericht 


144 


sondere  Beachtung  verdient,  spricht  sich  die  Z.  K.  gegen 
die  geplante  Demolierung  aus.  Sie  beantragt,  daß  die 
Süd-  und  Westwand  durch  Streben  gestützt,  die  auf  keinen 
Fall  weiter  zu  erhaltende  Nordwand  abgerissen  und  neu 
aufgeführt,  die  Wand  am  Triumphbogen  durch  Schließen 
der  Sprünge  und  Verankerungen  gesichert  werde.  Die 
Malereien  der  Nordwand  wären,  wenn  möglich,  abzunehmen 
und  auf  die  neu  zu  errichtende  Wand  wieder  aufzutragen, 
die  Malereien  der  übrigen  Wände  zu  sichern. 

Zalog,  Filialkirche.]  Die  Kirche  wurde  bis  auf 
den  Turm,  der  in  den  Neubau  einbezogen  werden  soll, 
demoliert,  ohne  der  Z.  K.  oder  ihrem  berufenen  Konserv. 
Gelegenheit  zur  Ingerenz  zu  geben.  Nach  mündlichen  Aus- 
sagen war  die  Kirche  ein  gotischer,  doch  vielfach  ver- 
änderter, sehr  einfacher  Bau.  Die  Einrichtung,  von  der 
die  Altarbilder  und  das  Tabernakel  erhalten  blieben,  war 
ohne  künstlerischen  Wert.  Die  Z.  K.  erhebt  gegen  die 
Nichtachtung  ihrer  Ingerenz  Beschwerde. 

Küstenland 

Lovrana,  Villa  Antoinette,  römischer  Sarko- 
phag.] Konserv.  G.virs  berichtet,  daß  die  relieferte  Vorder- 
wand eines  antiken  im  Privatbesitze  stehenden  Marmor- 
sarkophages  zum  Verkaufe  ausgeboten  wird.  Das  Stück 
war  dem  Konservator  unzugänglich.  Nach  einer  Photo- 
graphie vermutet  er,  daß  es  sich  um  einen  von  einem 
römischen  Kunsthändler  aus  originalen  Fragmenten,  nicht 
ungeschickt  zusammengesetzten  Pasticcio  handelt,  der  auch 
auf  dem  römischen  Kunstmarkte  vor  ungefähr  70  —  80  Jahren 
als  einheitliches  Fundstück  nach  Fiume  verkauft  wurde. 
Nach  seinerzeitiger  Angabe  des  Händlers  soll  das  Relief 
an  der  Via  Appia  bei  Rom  unweit  eines  großen  Grab- 
denkmalsgehoben worden  sein.  Die  drei  Teile  des  Pasticcio  — 
Feldherr  auf  dem  suggestus,  trophaeum  mit  trauernden 
Gefangenen  und  die  Porträtbüste  einer  römischen  Dame 
—  sind  jedenfalls,  von  den  Ergänzungen  abgesehen,  originale 
Werke  der  Sarkophagskulptur  aus  der  Übergangszeit  vom 
I.  zum  II.  Jh.  p.  Chr.  Der  rerhte  Eckkopf  mag  von  einem 
Sarkophag  herrühren,  während  der  linke  eine  moderne 
Kopie  darstellt. 

Der  Versuch,  das  Relief  für  ein  küstcnländisches 
Museum  zu  erwerben,  scheiterte  an  dem  unverhältnismäßig 
hohen  Preise  (8.000—10.000  K),  dagegen  wurde  seitens  des 
Eigentümers  in  dankenswerter  Weise  die  Aufstellung  des 
Denkmals  im  Museo  Civico  in  Pola  zum  Zwecke  einer 
wissenschaftlichen  Bearbeitung  zugesichert. 

S.  Pelegrino  bei  Fasana,  altchristliche  Ba- 
silika.] Konserv.  Gnirs  macht  auf  die  Bloßlegung  eines 
sehr  frühen  basilikalen  Baues  mit  späteren  mittelalterlichen 
Einbauten  aufmerksam,  dessen  Durchforschung  topogra- 
phisch intert-ssante  Ergebnisse  und  wertvolles  Material  für 
die  antike  und  christliche  Archäologie  verspricht.  Die  Z.  K. 
bringt   für  die   Arbeiten   eine  Staatssubvention   in  Antrag. 

Pola,  Ausgrabungen.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K. 
u.  U.  bewilligt  dem  städtischen  Museum  für  das  Jahr  1908 
zur  Durchführung  von  Ausgrabungen  in  und  bei  Pola  eine 
Subvention  von  400  K,  und  ordnet  deren  Flüssigmachung  an. 


Pola,  antikes  Bühnentheater.J  Konserv.  Gnirs 
berichtet,  daß  die  letzten  Baureste  des  Theaters  an  der 
via  Zaro  und  via  della  specola  völlig  bloßgelegt  und  zu- 
gänglich gemacht  und  durch  Vornahme  dringender  Kon- 
servierungsarbeiten in  ihrem  heutigen  Bestände  gesichert 
werden.  Um  die  völlige  Aufdeckung  der  nicht  unbedeu- 
tenden Reste  vom  Zugange  zur  Orchestra  und  von  der  Ecke 
des  Bühnengebäudes  zu  ermöglichen,  wird  die  Stützmauer 
der  via  della  specola  mit  neuen  Substruktionen  unter- 
fangen. Die  dicht  mit  Pflanzenwuchs  überdeckten  Bauteile 
werden  gereinigt  und  bei  möglichster  Erhaltung  des  jetzigen 
Charakters  des  Mauer-  beziehungsweise  Grundmauerwerkes 
neu  verfugt  und  mit  einer  Eindeckung  versehen. 

Pola,  villa  rustica.]  Wie  Konserv.  Gnirs  berichtet, 
wurden  gelegentlich  der  Verlegung  eines  Kanals  in  die 
neu  angelegte  Via  Metastasio  in  ungefähr  1  iii  Tiefe  die 
baulichen  Reste  einer  ländlichen  Anlage,  bestehend  aus 
einem  Teile  des  Olkelters  (torcular)  und  einem  einfachen 
Mosaikboden  bloßgelegt. 

Von  der  Einrichtung  des  Kelterraumes  fand  sich  der 
monolithe  Unterbau  (206  m  lang,  09  in  breit  und  052  in 
dick)  der  zwei  Holzständer  des  prelums  (Profil  45  X  *5  cw) 
noch  in  situ;  dieselben  waren  20  an  tief  in  einer  Ent- 
fernung von  48  cm  voneinander  in  den  kubischen  Ver- 
tiefungen des  Monolithes  eingelassen.  Die  Anlage  zog  sich 
einst  den  Nordabhang  des  Monte  Rizzi  hinan,  so  daß  bei- 
derseits der  via  Metastasio  noch  Überreste  derselben  zu 
vermuten  sind. 

Bei  derselben  Kanalverlegung  kamen  in  der  via 
Metastasio,  10  m  von  der  via  Muzo  entfernt,  Reste  eines 
Straßenkörpers  antiker  Herkunft  zutage,  an  dem  1903  hart 
an  der  damals  noch  nicht  bestandenen  via  Metastasio  ein 
antikes  Grab  geöffnet  wurde,  dessen  Aschengefäß  aus 
Alabaster  heute  im  museo  civico  aufgestellt  ist.  (Jahres- 
hefte des  archäol.  Institutes  VII,  Beibl.  Nr.  16.) 

Punta  Barbariga,  \"il  la.]  Konserv.  Gnirs  berichtet, 
daß  er  die  Hebung  der  noch  erhaltenen  antiken  Mosaik- 
felder veranlaßt  habe,  welche  im  museo  civico  zur  Auf- 
stellung gelangten. 

Rovigno,  antikes  Marmorrelief.]  Konserv.  Gnirs 
legt  die  Beschreibung  eines  in  der  Gassenfront  des  Hauses 
Nr.  450  der  Gasse  Dietro  Castello  an  völlig  ungeschützter 
Stelle  olierhalb  des  Tores  in  der  Mauer  eingelassenen 
sepulkralen  Marmorreliefs  vor  (Bericht  wird  im  Jahrbuche 
für  Altertumskunde  veröffentlicht). 

Valdagora  bei  Pola,  römische  Funde.]  Wie 
Konserv.  Gnirs  berichtet,  wurden  Ende  März  in  der  Fkir 
Dragon  (Valdagora)  östlich  von  Pola  an  der  nach  Sis.sano 
führenden  Straße  unmittelbar  bei  Kote  46  der  Spezialkarte 
römische  Brandgräber  ausgegraben.  Die  vom  Konservator 
vorgenommene  Untersuchung  hatte  folgendes  Resultat: 
Gelegentlich  des  Aushubes  eines  längs  der  Strecke  ver- 
legten Kanals  wurden  zwei  Ossuarien  aus  Stein  (kubische 
Form,  225  X  165  cm  Grundfläche,  11  cm  hoch  und 
29  X  26  ctn  Grundfläche,  18  cm  hoch  mit  viereckigen  5  cm 
hohen  Steindeckeln)  angeblich  ohne  Beigaben  ausgegraben 
und  dem  museo  civico  in  Pola  übergeben. 


145 


Tätigkeitsbericht 


146 


Der  Fundplatz  gehört  einer  großen  Nekropole  an. 
deren  im  allgemeinen  ärmlich  ausgestattete  Brand-  und 
Skelettgräber  in  letzter  Zeit  bei  der  durch  die  Gemeinde 
Pola  vorgenommenen  Aufforstung  des  Terrains  an  mehreren 
Stellen  angetastet  worden  sind.  Bereits  im  Sommer  1906 
wurde  an  derselben  Stelle  ein  Brand-  und  Skelettgrab  bloß- 
gelegt, das  in  ärmlicher  Ausstattung  (Beigaben:  einige 
kleine  Glasfläschchen,  unweit  davon  eine  Mittelbronze 
Claudius'  1.)  angetroffen  wurde.  Diese  Gräber  wurden  un- 
weit der  beiden  Ossuarien  an  der  Stelle  gefunden,  wo  die 
neue  Wasserleitung  die  via  Sissano  erreicht. 

Mähren 

Brunn,  Nonnenhauskapelle.]  Die  Demolierung  der 
Kapelle  wurde  bereits  in  Angriff  genommen.  Über  ein- 
mütiges Vorgehen  aller  interessierten  Faktoreti  wurde  die 
Abtragung  sistiert  und  die  dauernde  Er- 
haltung des  Komplexes  in  Erwägung  ge- 
zogen. Die  Z.  K.  begrüßt  diese  Wen- 
dung der  Angelegenheit  auf  das  wärmste 
und  erklärt  sich  im  Hinblicke  auf  den 
außerordentlichen  ästhetischen  und  histo- 
rischen Wert  des  Denkmals  bereit,  falls 
die  Erhaltung  der  Kapelle  der  Stadt- 
gemeinde größere  finanzielle  Opfer  auf- 
erlegen sollte,  die  Gewährung  einer 
Staatssubvention  beim  Minist,  f.  K.  u.  U. 
nachdrücklichst  zu  befürworten.  Dem 
Konserv.  Hrach  wird  für  seine  uner- 
müdliche Tätigkeit  im  Interesse  der  Er- 
haltung der  Kapelle  Dank  und  Anerken- 
nung ausgesprochen. 

Bise  nz, Pfarrkirche,  Madonnen- 
bild.]  Die  Z.  K.  verwendet  sich  für  die 
Reinigung  und  Sicherung  des  auf  einem 
Seitenaltare  verwahrten,  durch  ein  mo- 
dernes Gemälde  verdeckten  Madonnen- 
bildes, welches  sich  als  eine  aus  dem 
XVII.  oder  XVHI.Jh.  stainmende  Kopie 
einer  byzantinischen  V'orlage  darstellt. 

Ung.  Brod,  Johanneskirche.]  Hie  ehemalige  Kirche 
soll  für  Zwecke  des  Museums  umgebaut  werden,  das  bereits 
einen  Teil  der  Kirche  —  das  südliche  Seitenschiff'  —  ein- 
nimmt. An  dem  hierfür  ausgearbeiteten  Projekte  bemängelt 
die  Z.  K. :  das  Wiederöftnen  zweier  Fenster  im  Presbyterium, 
da  die  jetzigen  Lichtverhältnisse  der  künftigen  Bestimmung 
sehr  gut  angepaßt  sind,  das  Ausbrechen  dreier  Bogen- 
öffnungen  an  der  Westseite  —  hier  genügt  es,  einen  Bogen, 
der  zur  Turmvorhalle  führt,  zu  (iffnen,  während  die  beiden 
anderen  geschlossen  bleiben  und  damit  Wandflächen  zum 
Aufstellen  der  Museumsgegenstände  gewonnen  werden,  das 
Abschlagen  des  noch  gut  erhaltenen  Putzes  im  Innern, 
die  Herstellung  einer  neuen  Stiegen-  und  Terrasscnanlage 
und  endlich  die  Kartusche  bei  den  Fenstereinrahmungen. 
Mit  den  übrigen  Arbeiten,  namentlich  jenen,  welche  eine 
Sicherung  des  Baues  bezwecken,  erklärt  sich  die  Z.  K.  ein- 
verstanden. 

Mitteilungen  der  k.  k.  Zentral-Kommission   iqo8 


Gewitsch,  Pfarrkirche.]  Der  Generalkonservator 
berichtet  über  die  durchgeführte  Restaurierung.  Die  Ein- 
richtung wurde  neu  staffiert,  die  unbrauchbaren  Kirchen- 
bänke wurden  durch  neue,  in  barockisierendem  Stile  ge- 
haltene ersetzt  und  ein  neues,  im  Muster  kleinliches  Chamotte- 
pflaster  gelegt.  Am  meisten  zu  bemängeln  ist  die  Innen- 
bemalung.  Dieselbe  verwendet  barocke  Ornamentik,  fällt 
aber  einerseits  in  den  Details  vielfach  aus  dem  Stil  heraus 
und  entbehrt  anderseits  als  Ganzes  einer  barocken  auf 
eine  Totalwirkung  abzielenden  Disposition,  macht  vielmehr 
einen  verworren  bunten  Eindruck,  so  daß  das  Auge  mit  Mühe 
einen  Ruhepunkt  in  den  größeren  Gemälden  findet,  die 
zwischen  den  Gurten  am  Tonnengewölbe  angebracht  sind. 
Von  diesen  Gemälden,  welche  Nachbildungen  nach  bekannten 
italienischen  Meistern  sein  sollen,  stellt  nur  das  Fresko  über 
dem    Altare    eine    wirkliche    Kopie    („Verkündigung"    von 


Fig.  31      Gewitsch,  Stadttor 

Andrea  del  Sarto)  dar,  im  zweiten  Felde  ist  die  Malerei 
aus  zwei  Vorlagen  zusammengestückelt,  das  dritte  Feld 
enthält  eine  stark  vereinfachte  Nachbildung  des  oberen 
Teiles  der  „Assunta"  von  Tizian.  Die  Zwickel  sind  mit 
Kartuschen,  vasengeschmückten  Durchblicken  und  Heiligen- 
figuren (einige  davon  nach  Coreggio)  in  wenig  übersicht- 
lichem Durcheinander  ausgefüllt.  Die  Wandpilaster  wurden 
bunt  marmoriert,  die  Kapitale  ockergelb  mit  Gold  bemalt. 
Als  Ergebnis  dieser  Restaurierung  ist  der  bedauerliche 
Umstand  zu  verzeichnen,  daßeine  kunsthistorisch  bedeutende 
Kirche,  deren  Wirkung  dem  Monvunentalen  sich  nähert, 
in  ihrem  Innern  für  Jahrzehnte  eine  sehr  beträchtliche 
ästhetische  Hinbuße  erlitten  hat. 

Ge witsch,  Stadttor.]  Trotz  energischen  Protestes 
des  berufenen  Konservators  wurde  über  einstimmigen 
Gemeinderatsbeschluß  aus  angeblichen  Verkehrsrücksichten 
das  letzte  der  erhaltenen  Stadttore,  das  sogenannte  Obertor 

10 


147 


Tätigkeitsbericht 


148 


(Fig.  31),  demoliert.  Die  am  Tore  angebrachten  4  Wappen 
wurden  im  Pfarrhofe  deponiert  und  sollen  an  dem  neben 
dem  Tore  befindlichen  Wehrturnie  befestigt  werden. 

Kloster-Hradisch,  Statuengruppe  des  hl.  Jo- 
hannes.] Die  Z.  K.  bewilligt  für  die  Sicherung  und  Instand- 
setzung der  Statue  nach  einem  von  h.  a.  Seite  aufgestellten 
Programm  eine  Subvention  von  256  K. 

Olmütz,  ärarisches  Mehldepot  am  Juliusberge.] 
Konserv.  Kress  berichtet,  daß  die  Stadtgemeinde  das  in 
einfachsten  Formen  erbaute  Gebäude,  welches  in  künst- 
lerischer Beziehung  nichts  Bemerkenswertes  aufweise,  er- 
worben habe,  um  es  zu  demolieren  und  auf  diesem  Platze 
eine  Schule  zu  errichten. 


Fi^,  32      Mährisch-Scliönljcr^,    lv.ith.iu> 

Daselbst  befand  sich  in  früheren  Jahren  die  Vogtei, 
welche  später  als  Zeughaus  benutzt  wurde.  Im  Jahre  1778 
wurde  das  derzeitige  Mehldepot  als. bürgerliches  Zeughaus 
erbaut  und  später  der  Militärverwaltung  übergeben. 

Partschendorf,  Pfarrkirche,  Epitaphien,]  Der 
Generalkonservator  berichtet,  daß  acht  Epitaphien  aus  der 
Wende  des  X\T.  Jhs.  mit  reich  verzierten  Renaissancerahmen 
und  Keliefporträts  entsprechend  gereinigt  und  geringfügige 
Schäden  ausgebessert,  die  Grabsteine  sodann  an  den  Innen- 
seiten der  Westwand  unter  der  Orgelempore,  zwei  in  der 
Turmhalle  senkrecht  aufgestellt  und  in  Brüstungshöhe  durch 
Eisenstangen  vor  Berührung  und  Anlehnen  geschützt  wurden. 
Die  Z-  K-  bringt  für  diese  Arbeiten  eine  Staatssubvention 
m  Antrag. 

Ronov,  Filialkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen 
die  beabsichtigte  Vertünchung  der  Wandmalereien  aus, 
welche,  aus  der  Mitte  des  XVIII.  Jhs.  stammend,  stark 
von  italienischen  Vorbildern  beeinflußt,  großzügig  in  ihrer 


Komposition  sind  und  lediglich  einer  Beseitigung  der 
Schimmelflecken  und  Ausgießung  vorhandener  Hohlstellen 
bedürfen.  Vor  Inangriffnahme  dieser  Arbeiten  wäre  eine 
bauliche  Sicherung  der  Kirche  dringend  notwendig,  welche 
die  Z.  K.  anregt. 

Rossitz,  Pfarrkirche.]  Man  beabsichtigt,  an  Stelle 
der  alten,  den  Kultusbedürfnissen  nicht  entsprechenden 
Kirche  eine  symmetrische  romanische  Hallenkirche  zu  er- 
bauen. Die  bestehende  Kirche  muß  als  Vertreter  eines 
immerhin  seltenen  Grundrißtypus  und  infolge  mancher  über 
den  Durchschnitt  der  gotischen  Landkirchen  hinausgehenden 
Einzelheiten,  sowie  auch  mit  Rücksicht  auf  die  sehr  gut 
durchgearbeiteten  und  originell  durchgebildeten  barocken 
Einrichtungsgegenstände  —  Altäre  und  Kanzel  — ,  die  gewiß 
bei  einem  stilgerechten  Neubaue  keine  Verwendung  finden 
würden,  als  durchaus  erhaltenswert  bezeichnet  werden. 
Die  Z.  K.  beantragt  daher  an  Stelle  des  Neubaues  eine 
Erweiterung  der  Kirche  durch  einen  Anbau  an  der  Süd- 
seite in  der  Art,  daß  der  südliche  Kreuzarm,  der  wenigst 
bedeutende  Bauteil  und  die  Sakristei  abgetragen  und  an- 
schließend an  das  Mittelschilf  und  an  das  Presbyterium 
der  alten  Kirche  eme  ausreichend  große,  neue  Anlage  ge- 
schaften  würde.  Die  Erweiterung  wäre  in  der  .Art  zu  denken, 
daß  die  Längsachse  des  neuen  Schiffes  parallel  mit  der 
bestehenden  Kirche  angeordnet  wird.  Die  architektonische 
Lösung  dieser  Aufgabe  läßt  sich  sehr  gut  denken  und  dürfte 
sich  in  ihrer  frei  gruppierten  Anordnung  besser  in  das 
Gesamtbild  der  Stadt  einfügen,  als  eine  streng  sj-mmetrische 
Anlage. 

Mährisch-Sehönberg,  Rathaus.]  Die  Z.  K.  spricht 
sich  gegen  die  geplante  Demolierung  des  Gebäudes  (Fig.  32) 
aus,  welches  mit  den  umliegenden  Häusern  sich  zu  einer 
malerischen  Platzwirkung  vereinigt.  Die  Z.  K.  empfiehlt, 
das  Rathaus,  falls  es  seiner  eigentlichen  Bestimmung  nicht 
entsprechen  sollte,  für  Musealzwecke  zu  verwenden. 

Nieder-Österreich 

Wien  I.,  Universitäts-  (Jesuiten-)Kirche.]  Gegen 
die  Anbringung  von  Glasmalereien  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung,  wenn  an  den  vorgelegten  Skizzen  einige  Ver- 
einfachungen vorgenommen  werden. 

Wien  IL,  Praterstraße,  Johanneskirche.]  Gegen 
den  Ersatz  des  Zifferblattes  der  Turmuhr  durch  ein  trans- 
parentes erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Wien  IlL,  Hauptstraße  90,  Gartenhaus.]  .Architekt 
P.\ur.  Hoppe  teilt  mit,  daß  der  Garten  des  Hauses  zum 
großen  Teile  in  die  zu  eröffnende  Neulinggasse  fallen  wird, 
und  daß  aus  diesem  Anlasse  das  mit  einem  kleinen  Teile 
seiner  Grundfläche  auf  dem  künftigen  Trottoir  der  Neuling- 
gasse stehende  Gartenhaus  aus  dem  XVL  Jh.  (Fig.  33) 
demoliert  werden  soll.  Im  Hinblicke  auf  den  ästhetischen 
Wert  des  Baues  beantragt  er  eine  Abänderung  der  Bau- 
linie zum  Zwecke  der  Erhaltung  des  Pavillons,  gegen  welche 
\'erkehrsrücksichten  kaum  geltend  gemacht  werden  können. 
Die  Z.  K.  verwendet  sich  im  Sinne  des  Antrages. 

Wien  VIII. ,  Alserstraße,  Pfarrkirche  zur  A.  H. 
Dreifaltigkeit.]     Gegen    die    in    Aussicht    genommenen 


149 


Tätigkeilsbericht 


150 


Arbeiten  (Verputzerneuerungen,  Neufärbelung,  kleine  Aus- 
besserungen) erhebt  die   Z.  K.  keine  Einwendung. 

Wien,    VII.,   Hofstallstraße,   Palais   des   unga- 
rischen Garde.]     Beabsichtigt   ist:    1.  Ausbesserung  der 
geputzten  Flächen,  welche  mit  einem  Putz,  dem  Sand  von 
nicht  ganz  weißer  Farbe  beigemengt  ist,  verrieben  werden 
und  keine  Färbelung  erhalten  sollen.    2.  Entfernung  des  Öl- 
anstrichs  von  den  architektonischen  Gliederungen,  von  deren 
Olierfläche    zwecks    dauernder    Sicherung    eine    schwache, 
durch   den   Ölanstrich  erstickte  Steinschichte   abgearbeitet 
werden  soll.     3.  Reinigung  des  Stuckreliefs  im  Tympa- 
non,  das  mit  einer  dünnen  Öllasur  glanzlos  überstrichen 
wird.     4.  p-ntfernung  der  Kalkfarbe  von  den  Stuckrcliefs 
in  den  Medaillons.  5.  Abarbeiten  der  bereits  wiederholt 
renovierten,    von    der  Witterung   stark   hergenommenen 
Figuren   der  Attika,   damit   sie  neuerdings  eine  einheit- 
liche   glatte   Fläche    bekommen,    der   Verwitterung  auf 
lange   Zeit   hinaus   keine  Angritfsflächen   bieten,   in   der 
Farbe  durchaus  einheitlich  und  zur  Fassade  passend  ge- 
staltet werden.   Die  fehlenden  Einzelheiten,  wie  Finger, 
Locken,   Helmputz,   vorstehende   Falten,    sollen  ergänzt 
und  mit  Kupferdübeln  befestigt  werden. 

Die  Z.  K.  erklärt  sich  mit  den  sub  1  bis  4  be- 
zeichneten Arbeiten  einverstanden,  spricht  sich  jedoch 
gegen  die  Behandlung  der  Attikafiguren  aus.  Denn 
durch  das  Abarbeiten  der  ganzen  Oberfläche  bis  auf 
die  Tiefe  der  Narben  werden  kleinere  Details,  wie 
Finger,  Nasenrücken  und  Falten  in  ihrer  Formengebung 
wesentlich  beeinträchtigt.  Auch  empfiehlt  es  sich  nicht, 
alle  erhöhten  Teile  der  narbigen  Oberfläche,  welche  als 
die  härteren  Partien  der  Witterung  besseren  Widerstand 
leisteten  und  bereits  mit  einer  erhärteten  Kruste  über- 
zogen sind,  in  ihrer  Gänze  wegzunehmen.  Die  Restau- 
rierung dieser  Figuren  wäre  in  folgender  Weise  durch- 
zuführen: Es  sollen  nur  die  am  meisten  verwitterten 
Teile  der  Figuren,  die  größtenteils  nach  oben  gerichtet 
sind,  abgearbeitet  und  die  tiefsten  Löcher  mit  einem 
Ölfarbenkitt  ausgefüllt  werden.  Die  wenig  verwitterten 
Teile  der  Oberfläche  sind  gar  nicht  zu  bearbeiten  und 
unbedeutende  fehlende  Teile  nicht  zu  ersetzen.  Um  die 
durch  diese  teilweise  Überarbeitung  entstehenden  Unter- 
schiede in  der  farbigen  Erscheinung  auszugleichen,  sind 
die  ganzen  Figuren  mit  einem  Überzüge  von  Testalin  der- 
art zu  überziehen,  daß  bei  den  durch  Überarbeitung  hell 
gewordenen  Stellen  ein  Zusatz  von  dunkler  Erdfarbe,  bei 
den  dunklen,  nicht  überarbeiteten  Stellen  ein  Zusatz  von 
lichter  Erdfarbe  beigemengt  wird. 

Baden,  Verein  der  n.-ö.  Landesfreunde.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der 
dem  Vereine  bewilligte  Subvention  von  1000  A'  an. 

Biedermannsdorf,  Pfarrkirche.]  In  .Aussicht  ge- 
nommen sind:  Neuer  Sockelverputz  im  Innern  und  Äußern; 
die  Z.  K.  wünscht,  daß  hiebei  die  Fugenimitation  und 
Bossierung  unterbleibe.  Außerdem  soll  zur  gründlichen 
Entfeuchtung  der  Mauern  der  Verputz  abgeschlagen,  die 
Mauern  abgesprcntzt  und  flache  Isolierziegeln  mit  Füßcln 
oder   Zackenziegeln    angebracht   werden.     Für   die    Färbe- 


lung des  Innern  wäre  Rücksicht  auf  die  bestehenden  Farb- 
töne zu  nehmen.  Die  Neupflasterung  des  Apsis  mit  drei- 
farbigen Klinkerziegeln  wird  widerraten  und  einKehlheimer- 
plattenbelag  empfohlen.  Bei  der  V'erkleidung  der  Altar- 
mensa mit  Kunstmarmor  ist  darauf  zu  achten,  daß  die 
Profilierung  in  der  bestehenden  Form  wiederhergestellt 
wird.  Mit  kleineren  Ausbesserungen  an  Türen,  Fenstern, 
Wasserableitungen  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 
Die  Ausbesserung  des  Altargitters  hat  sich  auf  die  sorg- 
same Befestigung  der  lockeren  Teile  zu  beschränken.  Neu- 


Fig-  33      Wien   III,   llau|ilsti;il!e  90,   Gartenhaus 

herstellungen  und  Ergänzungen  sind  zu  vermeiden.  Bei 
der  Neuvergoldung  der  Kanzel  und  der  Altäre  ist  die 
größte  Sorgfalt  darauf  zu  legen,  daß  nur  die  wirklich 
schadhaften  Teile  (die  unteren  Verzierungen  der  Kanzel, 
die  Figuren  und  Leuchter  des  Hochaltars)  neuvergoldet 
werden,  und  zwar  womöglich  in  mattem  Gold.  Eine  Än- 
derung der  Farbengebung  bei  einem  eventuellen,  jedoch 
nicht  notwendigen  Neuanstriche  der  Altäre  ist  nicht  zulässig. 
Bischofwarth,  Filialkirche.]  Die  im  klassizisti- 
schen Stil  errichtete  Kirche  soll  aus  Kultusrücksichten  in 
der  Weise  erweitert  werden,  daß  der  mit  einem  Platzel- 
gewölbe versehene  Mittelraum  verdoppelt,  der  apsidenartige 
Eingangsraum,  der  der  Chorpartie  symmetrisch  entspricht, 
und  die  Fassade  nach  Westen  gerückt  beziehungsweise 
nach  dem  altem  Vorbild  neu  errichtet  wird. 

10* 


151 


Tätigkeitsbericht 


152 


Die  Kirche  ist  als  Bau  eine  durchaus  einheitliche 
Konzeption  und  im  Zusammenhange  mit  den  übrigen  gleich- 
zeitig errichteten  Werken  der  Umgebung  ein  beachtens- 
wertes Zeugnis  für  den  Kunstsinn  und  die  Geschmacks- 
richtung ihres  Erbauers.  Eine  willkürliche  Veränderung  der 


Fig.  34     Imbach,  Pfarrldrche,  Grundriß    I  :  500 


Kirche,  deren  Wert  hauptsächlich  durch  den  Zusammen- 
hang mit  den  übrigen  Werken  desselben  Bauherrn  und 
derselben  Periode  gegeben  ist,  würde  sie  aus  dem  Komplexe 
herausreißen  und  so  indirekt  das  Ganze  schädigen,  indem 
dadurch  die  beim  Baue  obwaltenden  durchaus  einheitlichen 
Intentionen  verschleiert  würden.  Auch  die  Kirche 
selbst  würde  durch  jede  Umgestaltung  erhel)lich  an 
Kunstwert  einbüßpn. 

Die  Z.  K.  empfiehlt  daher,  dem  gesteigerten  Kultus- 
bedürfnisse durch  den  Bau  einer  neuen  Kirche  abzu- 
helfen oder,  falls  das  nicht  möglich  sein  sollte,  Quer- 
arme zu  errichten,  wodurch  man  dem  Baugedanken 
näher  kommen  würde,  als  durch  eine  Verlängerung 
der  Kirche  in  der  Achse. 

Groß-Ebersdorf ,  Pfarrkirche.)  Gegen  das 
nach  den  h.  a.  Anträgen  abgeänderte  Projekt  für  die 
Erweiterung  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Granz  bei  Marbach,  Naturdenkmal.]  Wie 
Korresp.  Pichi.er  berichtet,  soll  ein  sehr  interessantes, 
malerisches  Felsengebilde,  „der  Jude  von  Granz"  ge- 
nannt, infolge  des  Bahnbaues  Krems— Grein  vernichtet 
werden,  obwohl  es  bei  Anwendung  bescheidener  Mittel 
ohne  besondere  technische  Schwierigkeiten  gerettet 
werden  könnte.  Im  Sinne  der  Anträge  des  Korrespon- 
denten verwendet  sich  die  Z.  K.  für  die  Erhaltuni: 
dieses  Naturgebildes. 

Greifenstein,  Ruine.]  Da  der  Bauzustand  der 
Burg  infolge  der  V^erwitterung  der  Fundamente  immer 
weniger  befriedigend  wird,  hat  die  Bzh.  Tulin  die  Ge- 
raeindevorstehung  beauftragt,  den  baulichen  Zustand  zu 
überwachen  imd  unverzüglich  die  im  öffentlichen  Inter- 
esse etwa  notwendige  Beseitigung  der  Baugebrechen 
zu  verfügen.     Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhellungen. 

Hörersdorf,  Pfarrkirche,  Sakristeizu bau.]  Gegen 
den  Anbau  einer  Sakristei  an  der  Südseite  des  Presbyter!  ums 
erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Imbach,    Pfarrkirche.]     Die    von    der   Kirchenvor- 
stehung  geäußerte  Absicht,  die  an  der  Nordseite  der  Kirche 


(Fig.  34,  35)  angebaute  Jo.sefskapelle  (Fig.  36)  von  dem 
Sakristeieinbaue  zu  befreien  und  die  Sakristei  an  die  Süd- 
seite der  Kirche  zu  verlegen,  bot  für  die  Z.  K.  die  Veran- 
lassung, den  Bauzustand  der  Kirche  einer  eingehenden 
Untersuchung  zu  unterziehen. 

Nach  derselben  ist  die  Stal)ilität  des  Baues  an  zwei 
Stellen    unzuverlässig.     An    der   Südostecke   des   Lang- 
hauses  zeigen   sich   im  oberen  Teile  der  Mauern  Risse, 
die    infolge    des    seinerzeitigen    Ausbauchens    der   Süd- 
%  mauer  entstanden  sind  und  bei  einer  durchaus  nicht  un- 

t      m      M        möglichen  Erweiterung  zu  einem  Abrutschen  der  ganzen 
*»  ■  ^    Ä^ ,     obereti    Eckpartie    führen    können.     Weitgehende    Bau- 
...'-^'  gebrechen    weist    ferner    die  Josefskapelle   auf,    welche 
lurch   den   Gewölbeschub   und   den    Einfluß   der   Atmo- 
-phärilien  erheblich  gelitten  hat  und  deren  interessantes 
vuul    kühn    konstruiertes,    auf    der    für    den    gedachten 
Zweck    nicht     hinreichend     starken     und    unzulänglich 
fundierten  Einfriedungsmauer  aufruhendes  Strebesystem 
sehr  geschädigt  erscheint,  so   daß  an  der  Giebelmauer 
der    Kapelle    klaftende    Sprünge    nachzuweisen    sind.     Die 
Gefahr  besteht  hier  darin,    daß  ein  weiteres  Ausweichen 
der  Umfriedungsmauer  unbedingt  den  Einsturz  der  Kapelle 
zur  Folge    hätte,    wobei   die   Strebepfeiler    als   Zuglast   in 
Wirkung  treten  würden.  Endlich  zeigen  sich  an  der  ganzen 


Fig. 


Imbacli,   Pfarrkirche 


Kirche,  namentlich  am  Hauptgesimse,  an  den  Fenster- 
achsen und  vielen  Detailformen,  eine  Reihe  von  Bau- 
schäden, die  wohl  derzeit  nocli  nicht  die  Stabilität  der 
Kirche,  wohl  aber  schon  die  Sicherheit  der  Passanten  ge- 
fährden. 


153 


Tätigkeitsbericht 


154 


Die  Z.  K.  macht  daher  die  Verlegung  der  Saliristei 
von  der  vorherigen  Vornahme  von  Sicherungsarbeiten  an 
der  Kapelle  abhängig.  Kunsthistorische  Bedenken  bestehen 
gegen  diese  Verlegung  nicht.  Durch  die  Entfernung  der 
Scheidemauer  und  der  Holzdecke,  welche  vom  technischen 
Standpunkte  unbedenklich  ist,  wird  die  Raumwirkung  der 
Kapelle,  welche  durch  diese  aus  neuerer  Zeit  stammenden 
Einbauten  verunstaltet  wurde,  erheblich  gewinnen;  die  aus- 


sprechend ausgeführt  das  Äußere  der  Kirche  um  so  weniger 
beeinträchtigen,  als  an  dieser  Seite  ehemals  der  Kloster- 
anbau stand,  dessen  Überreste  noch  vorhanden  und  dessen 
Dachlinien  an  der  Kirche  noch  sichtbar  sind. 

Zur  Unterstützung  der  gefährdeten  Südostecke  wäre 
ein  übereck  zu  stellender  Strebepfeiler  von  mindestens 
0'90  )»  Stärke  aufzuführen  und  vorsichtig  zu  fundieren; 
außerdem  wäre   die  gefährdete  Stelle   durch  Schließen  zu 


Fiy.  36      Imbach,   Pfarrkirche,   C;hor.   JosclsUapelle   und   hl.   Grabliapelle 


gebrochene  Fenstereröfl'nung  müßte  wieder  vermauert, 
und  um  die  fehlende  Partie  des  Blendwerkes  zu  verdecken, 
könnte  an  dieser  Stelle  ein  Beichtstuhl  aufgestellt  werden. 
Das  schöne  und  gut  erhaltene  Radfenster  an  der  Westseite 
sollte  wieder  geölTnet  werden.  Auch  die  Verlegung  der 
Sakristei  an  die  Südseite  der  Kirche  nächst  dem  Pres- 
byterium  ist  technisch  unbedenklich,  wenn  die  Mauern  des 
Langhauses  unberührt  bleiben  und  gleichzeitig  die  auch 
sonst  dringend  zu  empfehlende  Sicherung  der  gefährdeten 
Südostecke  des  Langhauses  vorgenommen  wird.  Der 
Sakristeizubau  an  der  Südseite,  durch  welchen  überdies 
die     gefährdete    Südmauer    gestützt    würde,    könnte    ent- 


sichern. Der  Eingang  der  neuen  Sakristei  sollte  zur  Scho- 
nung der  Langhausniauer  unmittelbar  in  das  Prcsbyterium 
führen,  weshalb  ein  \'erbindungsgang  zu  diesem  errichtet 
werden  müßte,  für  Vielehen  im  Strebepfeiler  möglichst 
nahe  der  Ecke  eine  Öffnung  frei  zu  lassen  wäre.  Der  Ein- 
gang der  Sakristei  ins  Prcsbyterium  hätte  westwärts  von 
dem  Mittel  des  (jetzt  vermauerten)  Fensters  hergestellt  zu 
werden,  und  sollte  aus  konstruktiven  Rücksichten  mit  dem 
inneren  Bogenfries  in  Einklang  gebracht,  das  Fenster  nicht 
wieder  geöffnet  werden. 

Zur  Sicherung   der  Josefskapelle   erscheint  eine  teil- 
weise Verstärkung  und  Sicherung  des  Strebepfeilersystems 


»35 


Tätigkeitsbericht 


>56 


gegen  den  Einfluß  der  Atmosphärilien  sowie  eine  solide 
Abdeckung  der  die  Strebepfeiler  tragenden  Umfriedungs- 
mauer mittels  einer  nach  außen  geneigten  Resche  notwendig. 

Am  Äußern  des  ganzen  Baues  siml  Auswechslungen 
und  Ergänzungen  an  den  schadhaften  Strebepfeilern,  die 
Wiederherstellung  des  Verputzes,  die  Anbringung  von 
Hängerinnen  überall  dort,  wo  das  Dachwasser  gegenwärtig 
auf  konstruktive  Elemente  niederfließt,  dringendst  zu  emp- 
fehlen. 

Ferner  wäre  es  sehr  wünschenswert,  die  an  den  Wänden 
aller  Innenräume  vielfach  übereinanderliegenden  Tünche- 
krusten von  denselben,  besonders  aber  von  den  Stein- 
arbeiten zu  entfernen,  um  die  vielfach  unkenntlich  gewor- 
denen Formen  zur  ehemaligen  Geltung  zu  bringen.  An 
den  beiden  schönen  barocken  Seitenaltären  wäre  die  Mensa 
des  linksseitigen  Altares  durch  teilweise  Erneuerung  des 
Stukkoüberzuges  wieder  herzustellen,  während  jene  des 
rechtsseitigen  von  der  Grundfeuchtigkeit  so  durchsetzt  ist, 
daß  ihre  Abtragung  und  völlige  Neuherstellung  unvermeid- 
lich sein  dürfte.  Der  Boden  und  die  Rückwand  des  Altares 
muß  mittels  eines  Asphaltüberzuges  vor  neuerlichem  Auf- 
steigen der  Feuchtigkeit  geschützt  werden.  Die  Erneue- 
rung des  an  vielen  .Stellen  abgefallenen  Stukkoüberzuges 
des  Sockels  ist  nicht  zu  empfehlen,  weil  er  hier  nicht  von 
Bestand  sein  kann. 

Um  den  Bau  vor  Erschütterungen  zu  schützen,  ist 
eine  genaue  Untersuchung  der  ausgedehnten  Kellerräum- 
lichkeiten des  ehemaligen  Klosters  erforderlich,  die,  soweit 
sie  noch  benutzt  werden,  in  guten  Zustand  versetzt  werden 
müßten  (Sicherung  der  Gewölbe,  Abtragung  der  Humus- 
schichte), soweit  sie  nicht  benutzt  werden,  aber  nach  Ab- 
tragung ihrer  Gewölbe  verschüttet  werden  sollten. 

Krems  —  Grein,  Bahnbau.]  Korresp.  Pichi.er  be- 
richtet, daß  zahlreiche  im  Feuerra3on  der  Bahn  befindliche 
alte  Bauten  nach  .Abtragung  ihrer  gegenwärtig  mit  Schin- 
deln und  Stroh  eingedeckten  Dächer  feuersicher  bedacht 
werden  sollen.  In  den  meisten  Fällen  soll  hiebei  Asbest- 
schiefer (Eternit)  zur  \'erwendung  gelangen,  wodurch  der 
malerisch  stimmungsvolle  Eindruck  der  Häuser  arg  ge- 
schädigt würde.  Über  Antrag  des  Korrespondenten  ver- 
wendet sich  die  Z.  K.  dahin,  daß  bei  alten  Objekten  oder 
solchen,  in  deren  nächster  Nähe  der  altertümliche  Charakter 
der  Häuser  vorwaltet,  rote  Ziegel  und  zwar  nach  Möglich- 
keit Biberschwanzziegel  verwendet,  und  bei  Dachkonstruk- 
tionen, den  heimischen  Bautraditionen  getreu,  steilere  (min- 
destens 45")  und  nicht  allzu  flache  Dächer  angewendet 
werden. 

Lindau,  Gemeinde  Oberndorf  bei  Raabs,  Münz- 
fund.] Konserv.  Hämmert,  berichtet,  daß  am  7.  April  1.  J. 
164  Stücke  wohlerhaltener,  zumeist  aus  dem  XVI.  Jh.  stam- 
mender Goldmünzen  verschiedener  Provenienz  gefunden 
wurden,  darunter  solche  von  Kaiser  Rudolf  II.,  französische 
von  Franz  I.,  spanische  und  portugiesische  (Johann  III.), 
flandrische  u.  a.  Ein  geringer  Teil  des  Fundes  wurde  ver- 
schleppt, der  Rest  dem  kaiserlichen  Münzkabinett  einge- 
sendet, welches  die  dem  Kabinette  fehlenden  Stücke  an- 
gekauft hat. 


Poysdorf,  Pfarrkirche.]  Folgende  Arbeiten  sind 
in  Aussicht  genommen:  Verputzen  der  Sprünge,  Neufassung 
einer  Marienstatue  und  eines  Christus  am  Kreuze;  die  be- 
absichtigte Neufassung  und  Vergoldiuig  der  ülirigen  Sta- 
tuen, der  Kanzel,  der  Brüstung  des  Musikchores,  der  Orgel 
hat  zu  unterbleiben;  die  Vergoldung  der  Rahmen  des 
Kreuzwegs  und  der  Neuanstrich  der  Kommunionbank  wird 
konzediert.  Die  Restaurierung  des  Hauptaltares  und  der 
Seitenaltäre  erscheint  nicht  notwendig;  die  Reparatur  der 
Kirchenbänke  und  des  Taufsteines  wird  genehmigt,  falls 
die  zu  ergänzenden  Stücke  genau  nach  dem  Muster  des 
Vorhandenen  ergänzt  werden.  Für  die  Innenbemalung 
empfiehlt  die  Z.  K.  einige  Vereinfachungen.  Sie  verwendet 
sich  weiter  dahin,  daß  eine  Reihe  von  ungeschützt  um  die 
Kirche  herumliegenden  Grabsteinen  an  der  Friedhofsmauer 
in  einer  überdachten  Nische  aufgestellt  werden. 

Thürnthal,  Dreifaltigkeitssäule.]  Die  Z.  K.  ver- 
wendet sich  wegen  Sicherung  der  Säule. 

Thürnthal,  Schloß.]  Da  das  barocke  Schloß,  als 
Bau  und  wegen  seiner  beweglichen  und  inibeweglichen 
Kunstschätze  sehr  lieachtenswert,  jedoch  durch  den  darin 
geführten  Fabrikbetrieb  außerordentlich  gefährdet  ist  und 
eine  .Auflassung  dieses  Betriebes  in  absehbarer  Zeit  nicht 
erwartet  werden  kann,  beantragt  der  Generalkonservator 
eine  genaue  Aufnahme  und  Beschreibung  des  Baues.  Die 
Z.  K.  verwendet  sich  außerdem  dafür,  daß  alle  beweg- 
lichen Gegenstände,  die  ohne  Schädigung  des  Fabrik- 
betriebes entfernt  werden  können  oder  deren  Er.satz  durch 
billigeres  Material  dem  Betriebe  die  gleichen  Dienste  leisten 
würde,  im  n.-ö.  Landesmuseum  deponiert  würden.  Ein- 
verstanden. 

Ober-Österreich 

Enns,  Funde.]  Korresp.  Pi.attnkr  berichtet:  Bei 
Kilometer  1697,  zirka  15  m  vom  Bahngeleise,  fand  sich 
ein  Brunnenschacht  vor.  Derselbe  hat  eine  innere  Weite 
von  1-20  m,  das  Mauerwerk  in  der  Stärke  von  zirka  020  )ii 
besteht  aus  Kalktuff;  die  Innenseite  ist  glatt  behauen,  die 
äußere  unbehauen.  Der  Berichterstatter  ließ  etwa  1-5  ;;; 
in  die  Tiefe  hineingraben.  Der  Schacht  wird  bis  zu  dem 
vielleicht  5 — 6  ni  tiefer  gelegenen  Niveau  der  Enns  jeden- 
falls seine  Fortsetzung  finden.  Im  Schachte,  der  nicht  mehr 
im  Bereiche  des  römischen  Lagers  liegt,  fanden  sich  nebst 
Schutt  eine  Menge  von  Tierknochen  und  römische  Ziegel- 
bruchstücke ohne  Wert  vor. 

Im  Garten  des  städtischen  Spitals  wurde  ein  goldener 
Ring  gefunden;  derselbe  enthält  einen  Halbedelstein  mit 
Relicffigur,  die  wegen  ihrer  rohen  Ausführung  nicht  näher 
bestimmt  werden  konnte.  Es  ist  eine  sitzende  Gestalt  mit 
den  Händen  auf  dem  Rücken.   Der  Fund  kam  ins  Museum. 

Kristein,  Fund.)  Wie  Korresp.  Pi.att.\er  berichtet, 
wurde  beim  Stögmair  bei  Abdeckung  des  Humus  in  der 
Schottergrube  eine  gröiSere  Urne  aus  lichtem  Ton,  eine 
kleinere  aus  dunkelgrauem  Ton  und  die  Bruchstücke  eines 
(ilasfläschchens  gefunden.  Die  Funde  wurden  für  das 
Museum  in  Enns  erworben. 


157 


Tätigkeitsbericht 


158 


Salzburg 

Dürnbei!;-  bei  Hallein,  Schulhaus.]  Mit  dem  vor- 
gelegten Adaptierungsprojekte  erklärt  sich  die  Z.  K.  ein- 
verstanden, da  die  schlichten  Architekturformen  des  Ge- 
bäudes und  das  Hinüberreichen  des  Daches  über  den 
niedrigen  Seitentrakt  mit  der  einfachen  Bauweise  des  Ortes 
sehr  gut  übereinstimmen.  Hingegen  erscheint  die  Ver- 
wendung von  Riegelwänden  am  Äußern  nicht  tra- 
ditionell und  es  wäre  daher  dringend  zu  empfehlen, 
den  Sticgenhausaufl)aii  entweder  vollständig  zu 
mauern  oder  das  Fachwerk  außen  ganz  mit  Holz  zu 
verkleiden.  Gegen  die  Wahl  von  Eternitschiefer  als 
Dachdeckungsmaterial  ist  im  Hinblicke  auf  die  ob- 
waltenden Verhältnisse  eine  Einwendung  nicht  zu 
erheben. 

Hallein,  Pfarrkirche,  Kirchhofeingang.] 
Die  Gemeinde  beabsichtigt,  den  derzeitigen  Eingang 
aus  Verkehrsrücksichten  zu  demolieren.  Die  Ent- 
würfe für  einen  neuen  Eingang  sind  als  Versuche, 
einen  malerischen  Abschluß  der  Straße  herzustellen, 
zu  begrüßen,  können  jedoch  schon  infolge  der  in  den 
Grüßenverhältnissen  der  Türöfinungen  zu  kleinlichen 
Durchführung  nicht  empfohlen  werden.  Die  Z.  K. 
spricht  sich  dahin  aus,  daß  die  beiden  vorhandenen 
Pfeiler  an  ihrer  Stelle  belassen  und  rechts  von  dem 
in  der  Mitte  der  Straße  stehenden  Pfeiler  die  Mauer 
abgetragen  werde,  so  daß  zwei  ganz  gleiche  Tür- 
öffnungen entstehen,  von  welchen  die  rechtsseitige 
durch  einen  neuen  Torpfeiler,  der  dieselbe  Form  wie 
die  beiden  vorhandenen  erhalten  soll,  abgeschlossen 
werden  könnte. 

Hallein,  Pfarrkirche,  Grabsteine.]  Korres]). 
Proschko  berichtet,  daß  von  den  an  der  Fassade  der 
Kirche  angebrachten  Grabsteinen  im  abgelaufenen 
Jahre  ungefähr  200  in  vollkommen  entsjjrechender 
Weise  restauriert  wurden.  Bezüglich  einer  Reihe 
von  weiteren  Epitaphen  wird  Sorge  getragen  werden, 
daß  sie  nach  erfolgter  Renovierung  an  entsprechen- 
den Plätzen  oder  im  Innern  der  Kirche  aufgestellt 
werden. 

Schlesien 

Katharein,    Schwedenkirch c.]     Die    Z.  K. 
erklärt    sich    mit    der  Aufführung    einer   Stützmauer 
zum  Schutze  der  Kirche  gegen  eine  zu  besorgende  Terrain- 
abrutschung  einverstanden. 

Taschendorf,  Hol  zkirche.J  Die  Kirche  (Fig.  37) 
ist  zu  klein,  sie  soll  demoliert  und  durch  ein  neues 
tlotteshaus  ersetzt  werden.  Die  Z.  K.  würde  eine  Demo- 
licrung  der  Kirche  mit  ihren  charakteristischen  Türmen, 
der  interessanten  und  als  Ensemble  wirkungsvollen 
Innenausstattung  und  den  patronierten  Malereien  aus  der 
Wende  des  XV.  zum  XVI.  Jh.  auf  das  lebhafteste  be- 
klagen und  spricht  sirli  für  einen  Neubau  an  einer  andern 
Stelle  aus. 


Steiermark 

Graz,  Pfarrkirch  e  Maria  hilf,  Sakristeischrank.] 
Nach  den  gepflogenen  Erhebungen  hatte  das  Landesmuseum 
die  Absicht,  den  Schrank  anzukaufen,  und  dafür  2500  K 
geboten.  Trotzdem  zog  es  die  Kirchenvorstehung  vor,  den 
Schrank  an  einen  Antiquitätenhändler,  der  3000  K  bot,  zu 
veräußern.     Der   von   der  Z.  K.  angestrebte  Rückkauf  des 


^^S*  37     Taschcndorf,   Ilolzliirchc 

Schrankes  läßt  sich  leider  aus  rechtlicheh  Ciründen  (ein- 
getretene Verjährung)  und  wegen  der  ungünstigen  Ver- 
mOgensverhältnisse  des  Verkäufers  nicht  durchsetzen. 

Goeß,  Pfarrkirche,  Ornat.]  Die  Direktion  des 
k.  k.  österreichischen  Museums  für  Kunst  und  Industrie 
teilt  mit,  daß  sich  die  Kirchenvorstehung  bereit  erklärt 
habe,  dem  Museum  den  bekannten,  wertvollen  Ornat  käuf- 
lich zu  überlassen  und  daß  wegen  des  Ankaufes  das  Weitere 
veranlaßt  wird. 

Voitsherg,  Schloßbergruine.]  Für  die  Durch- 
füluung    der  notwendigen   Sichcrungsarbeiten   nach  einem 


159 


Tätiglceitsbericht 


i6o 


mit  der  Z.  K.  vereinbarten   Programme   wird   eine   Staats- 
subvention in  Antrag  gebracht. 

Tirol 

BranzoU,  St.  Leonliard skircho.]  Gegen  die  an 
der  Kirche  lieabsichtigten  Sicherungsarbeiten  erhebt  die 
Z.  K.  keine  Einwendung.  Sie  spricht  sich  lediglich  gegen 
eine  eventuelle  Abtragung  des  oberen  Geschosses  des 
Sakristeianbaues  aus.  Wenn  dieser  Bauteil  auch  eine 
spätere  Zutat  ist,  so  sollte  doch  aus  ästhetischen  Rück- 
sichten von  der  Demolierung  des  Geschosses  abgesehen 
werden,  wenn  nicht  dringende  Baugebrecht-n  diese  er- 
heischen sollten. 

Kitzbühel,  Kupferschmiedgrabmal.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Übertragung  des 
Grabmals  in  das  Innere  der  Kirche  eine  Subvention  von 
350  K  unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  genau  nach 
dem  von  der  Z.  K.  entwickelten  Programme  und  im  steten 
Einvernehmen  mit  ihr  durchgeführt  werden. 

Laatsch,  alte  Pfarrkirche,  Turm.]  Die  Z.  K. 
spricht  sich  gegen  einen  Abbruch  des  romanischen  Turmes 
der  zur  Demolierung  bestimmten  Kirche  aus,  da  sich  der- 
selbe in  gutem  Bauzustande  befindet  und  als  das  älteste 
historisch  und  kimstgeschichtlich  wichtigste  Denkmal  des 
Ortes  von  erhebliciiem  Interesse  ist. 

Lichtenberg,  Ruine,  Fresken.]  Konserv.  Wieskr 
berichtet,  daß  er  seitens  der  Eigentümer  die  Zustimmung 
zur  Ablösung  der  Fresken  zum  Zwecke  ihrer  Übertragung 
ins  Ferdinandum  erhielt.  Die  Arbeiten  werden  bei  günstiger 
Jahreszeit  mit  tunlichster  Beschleunigung  durchgeführt. 
Mehrn,  Filialkirche.]  Konserv.  Grienberger  be- 
richtet: Die  wiedergefundene  Wandtäfelung,  welche  früher 
das  Schiff  zierte,  kann,  da  der  grüßte  Teil  der  Füllungen 
fehlt,  in  ihrer  Gesamtheit  nicht  wieder  zur  Verwendung 
gelangen,  sondern  lediglich  der  Fries.  Falls  sich  bei  der 
Reinigung  der  Wände  und  Stuckornamente  die  frühere 
Bemalung  nachweisen  läßt,  wird  sie  in  der  früheren  Form 
wieder  erneuert  werden.  Die  \eufassung  der  Altäre  w'ird, 
wenn  irgend  tunlich,  vermieden.  Das  geschmacklose  Taber- 
nakel wird  entfernt,  das  Chorgestühl  restauriert. 

Pergine,  Franziskanerkirche.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der 
Kirche  eine  Subvention  von  2000  A'  nur  mit  Rücksicht 
darauf,  daß  die  Vornahme  einer  Reihe  von  Arbeiten  im 
Innern  der  Kirche  unbedingt  notwendig  war,  und  gibt  hiebei 
seinem  Bedauern  Ausdruck,  daß  die  Erweiterung  und 
Restaurierung  nicht  im  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  vor- 
genommen wurde,  so  daß  das  Ergel)nis  den  Anforderungen 
der  Denkmalpflege  nicht  genügt. 

Riva,  Maria  Inviolatakirche.]  Der  Generalkon- 
servator berichtet,  daß  die  Restaurierung  im  allgemeinen 
in  sehr  befriedigender  Weise  durchgeführt  wurde.  Im  ein- 
zebien  wäre  zu  bemerken: 

Am  Äußern  sind  die  Verschlußblechc  der  zu  den 
Luftkanälen  gehörigen  Ventilationsoffnungen  zu  klein  ge- 
locht; die  Vergrößerung  dieser  Löcher  wurde  angeordnet. 
Ferner    wurde    eine    Tränkung    der    tadellos    restaurierten 


Türen  mit  erwärmtem  Leiniil  nach  Muster  einer  sofort 
durchgeführten  Probe  veranlaßt. 

Was  das  Innere  anbelangt,  so  ist  zu  bedauern,  daß 
die  programmgemäß  auf  zwei  Jahre  zu  verteilenden  Ar- 
beiten in  einer  Arbeitsperiode  fertiggestellt  wurden,  weil 
auf  diese  Weise  die  Malereien  in  den  unteren  Partien 
schon  zu  einer  Zeit  ausgebessert  werden  mußten,  in  welcher 
das  Mauerwerk  noch  nicht  ausgetrocknet  war,  da  die  Her- 
stellung der  zur  Trockenlegung  bestimmten  Luftkanäle 
erst  später  in  Angriff  genommen  werden  konnte.  Infolge- 
dessen zeigen  sich  an  einigen  dieser  Bilder  bereits  wieder 
kleine  Schäden,  die  nach  Austrocknung  des  Mauerwerkes 
wieder  zu  beseitigen  wären. 

Zu  erwähnen  wäre  noch,  daß  die  teilweise  restau- 
rierten Stuckarbeiten  mit  einer  dünnen  Kalkmilch  über- 
strichen wurden,  vermutlich  um  ihr  scheckiges  Aussehen 
SU  beseitigen.  Statt  dieser  Nachhilfe,  durch  welche  der 
elfenbeinartige  Ton  des  alten  Stukko  etwas  weißlich  ge- 
worden ist,  wäre  es  besser  gewesen,  sich  auf  die  programm- 
gemäße farbige  Anpassung  der  ergänzten  Teile  an  die 
alten  zu  beschränken. 

Gegen  die  beabsichtigte  Entfernung  der  wertlosen 
und  in  sehr  schlechtem  Zustande  befindlichen  Kirchen- 
bänke wäre  keine  Einwendung  zu  erheben,  wenn  ent- 
sprechende Skizzen  für  neue  Bänke  vorgelegt  werden.  Die 
Kirchentüren  wären  zur  Erzielung  besseren  Schließens  im 
unversperrten  Zustande  mit  einem  Zungensperr  mit  beider- 
seitigen einfachen  Oliven  zu  versehen. 

Die  beabsichtigte  Instandsetzung  der  anstoßenden, 
ganz  in  gleicher  Weise  wie  die  Kirche  mit  Fresken  und 
Schränken  von  hervorragendem  Kunstwerte  ausgestatteten 
Sakristei  nach  denselben  Grundsätzen,  wie  jene  der  Kirche, 
ist  auf  das  wärmste  zu  begrüßen,  um  einem  weiteren  Um- 
sichgreifen der  vorhandenen  Schäden  vorzubeugen. 

Schenna,  Pfarrkirche,  Martinskapelle.]  Es  ist 
das  Bestreben  der  Kirchenvorstehung,  an  Stelle  der  für 
die  Seelenzahl  nicht  mehr  ausreichenden  alten  Kirche  und 
der  vor  ihr  liegenden  hochinteressanten  romanischen 
Martinskapelle  und  nach  gänzlicher  Demolierung  beider, 
eine  neue  Kirche  zu  bauen.  Ein  Neubau  an  einer  andern 
Stelle  des  Ortes  würde  der  Gemeinile  die  Erhaltungs- 
pflicht für  drei  Kirchen  aufbürden,  von  denen  sie  nur  eine 
in  Benutzung  hätte.  Die  Erhaltung  der  alten  Kirche  und 
der  Martinska]3ellc,  die  seit  Jahrhunderten  mit  dem  Orts- 
bilde von  Schenna  verwachsen  sind,  ist  in  höchstcin  Grade 
erstrebenswert.  Dies  wäre  aber  nur  zu  erzielen,  wenn  es 
gelingt,  die  für  eine  Erweiterung  der  Kirche  ungünstigen 
Platzverhältnisse  so  zu  bewältigen,  dal.'i  die  erweiterte 
Kirche  nicht  nur  dem  durch  das  Wachsen  der  Zahl  der 
Kirchenbesucher  gesteigerten  Bedürfnisse  entspricht,  son- 
dern sich  auch  oluie  wesentliche  Veränderungen  gefällig 
in  das  Ortsbild  einfügt.  .Vuch  müßte  die  alte  erhebende 
Raumwirkung  des  Kircheninnern  tunlichst  erhalten  und  die 
Erhaltung  der  Martinskapelle  ermöglicht  bleiben. 

Architekt  Otto  Schulz  aus  Nürnberg  hat  zwei  Pro- 
jekte  für   die  Erweiterung  der   alten  Kirche  ausgearbeitet. 

Das  eine  derselben  muß  geradezu  als  eine  ganz  über- 


i6i 


Tätigkeitsbericht 


162 


raschend  glückliche  Lösung  des  nach  den  Terrain  Verhält- 
nissen nicht  leichten  Problems  bezeichnet  werden.  Es  zeigt 
eine  Verlängerung  des  heutigen  Mittelschiffes  der  Kirche 
nach  Westen,  bei  welcher  der  Erweiterungsbau  in  den  vor- 
handenen Architekturformen  und  unter  Einbau  der  alten 
Empore  aufgeführt  werden  soll.  An  der  Nordseite  ist  ein 
geräumiges  Seitenschiff  geplant  und  vom  Mittelschiffe  durch 
Säulenstellungen  getrennt,  die  durch  Herausnahme  der 
zwischen  denselben  befindlichen  Langhauswände  freigestellt 
werden,  an  der  Südseite  die  Anlage  eines  yuerschiftes  in 
Aussicht  genommen.  Turm,  Chor  und  der  rechts  an  letzteren 
stoßende  Seitenbau  der  alten  Kirche,  der  zweifellos  ihr 
ältester  Teil  ist  und  unter  der  Tünche  auch  noch  Gemälde- 
reste besitzt,  bleiben  in  der  heutigen  Form  unberührt  er- 
halten, müßten  jedoch  einer  entsprechenden  Instandsetzung 
wohl  unterzogen  werden.  Das  heutige  Hauptportal  gelangt 
wieder  zur  Verwendung  und  wird  nur  der  Martinskapelle 
etwas  nähergerückt.  Der  so  geschaffene  Kirchenraum  würde 
mit  der  Empore  einen  Flächenraum  von  400  111'^  bieten, 
während  das  heutige  Kirchenschiff  nur  120  iii'^  umfaßt. 

Mit  einer  fast  unbedeutenden  Abgrabung  des  Fried- 
hofterrains an  der  Nordseite,  mit  einer  alles  Wesentliche 
und  Charakteristische  unverändert  herübernehmenden  Er- 
weiterung, welche  die  alten,  von  ihrer  Stelle  gerückten 
Bauglieder  genau  in  der  gleichen  Weise  wie  heute  wieder 
verwenden  will  und  mit  großer  Schonung  der  derzeitigen 
Gesamterscheinung,  der  auch  jene  des  Erweiterungsbaues 
sich  glücklich  anjiaßt,  ist  in  diesem  Projekte  der  unbestreit- 
bare Beweis  erbracht,  daß  die  Kirche  in  Schenna  an  ihrer 
heutigen  Stelle  nahezu  vollständig  erhalten  bleiben  und 
durch  eine  angemessene  Erweiterung  der  gestiegenen  Zahl 
ihrer  Besucher  auf  viele  Jahrzehnte  hinaus  räumlich  vollauf 
genügen  kann. 

Angesichts  dieses  Beweises  ist  es  für  die  Z.  K.  doppelt 
Pflicht,  in  konsequenter  Betonung  ihres  Standpunktes  nur 
noch  nachdrücklicher  für  die  Erhaltung  der  alten  Pfarr- 
kirche einzutreten,  da  auch  in  eine  zweckentsprechende 
Erweiterung  alles  wesentliche  Alte  herübergenommen  werden 
kann.  Sie  ist  nicht  in  der  Lage,  für  den  Abbruch  der  alten 
Kirche  ihre  Zustimmung  in  Aussicht  zu  stellen,  sondern 
bleibt  nach  wie  vor  verpflichtet,  allen  Abbruchsabsichten 
entschiedenst  entgegenzutreten. 

Bei  der  vorgeschlagenen  Lösung  ist  aber  auch  der 
Fortbestand  der  alten  Martinskapelle  neben  der  Kirche 
sichergestellt,  also  mit  einem  Zuge  die  Erhaltung  zweier 
kirchlicher  Kunstdenkmale  erreicht.  Es  kann  nicht  nach- 
drücklich genug  betont  werden,  daß  die  Demolierung  der 
Martinskapelle  vom  h.  a.  Standpunkte  ein  N'anilalismus  ge- 
nannt werden  müßte,  der  nur  in  einer  vollständigen  Un- 
kenntnis der  einzigartigen  Bedeutung  des  Baues  seine  für 
unsere  Zeit  geradezu  beschämende  Erklärung  linden  könnte. 
Die  Zweischiffigkeit  der  romanischen  Anlage,  an  sich  sclion 
selten,  wirtl  noch  durch  die  Zweizahl  der  getrennten  Apsiden 
ganz  besondirs  interessant  und  findet  nicht  nur  im  Tiroler, 
sondern  auch  im  österreichischen  Denkmälerbestande  dieser 
Frühzrit  kein  (legenstück.  Ihre  Formen  sind,  wie  z.  B.  die 
Gliederung  der  Basen  der  Trennungssäulen   oder  der  Ver- 


gleich ihrer  eigenartigen  Kapitale  mit  jenen  in  der  unteren 
Halle  des  Clesianischen  Traktes  in  Stenico  zeigt,  für  die 
Entwicklungsgeschichte  des  romanischen  Stiles  in  Südtirol 
von  eminenter  Wichtigkeit;  die  wenn  auch  derben  Wand- 
bilder aus  der  Leidensgeschichte  Christi  an  der  Nordwand 
aus  späterer  Zeit,  die  Barockisierung  gotischer  Motive  im 
linken  vorderen  Gewölbejoche,  die  Marmorierung  im  an- 
stoßenden rechten  sind  gleich  interessant  und  erhaltens- 
wert.  Auch  die  Altäre  besitzen  manche  der  Rettung  wür- 
dige Details. 

Was  das  Mißfallen  der  lokalen  Faktoren  erregen  mag, 
ist  der  Zustand  gänzlicher  Verwahrlosung,  der  eine  traurige 
Gleichgültigkeit  gegen  eine  viele  Jahrhunderte  alte,  gottes- 
dienstliche Stätte  und  das  älteste  Kirchenbaudenkmal 
Schennas  widerspiegelt  und  nichts  weniger  als  pietätvolle 
Gesinnung  gegen  die  Schöpfungen  der  Vorzeit  erkennen  läßt. 

Mehr  als  je  erscheint  die  Z.  K.  verpflichtet,  für  die 
vollständig  unveränderte  Belassung  der  Martinskapelle  in 
Schenna  einzutreten,  deren  im  ganzen  nicht  erhebliche  Ge- 
brechen in  einem  Zuge  mit  dem  Erweiterungsbaue  der 
Kirche  behoben  werden  sollten,  wobei  möglichste  Be- 
schränkung auf  die  Sicherung  des  gegenwärtigen  Bestan- 
des mit  entsprechender  Ausbesserung  des  Fußbodens 
empfohlen  wird. 

Schwaz,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen 
die  Regotisierung  der  Wölbungen  und  das  damit  verbun- 
dene Herabschlagen  der  Stukkodekoration  der  Decke,  der 
Gemälde  und  der  Stuckkapitäle  aus.  Die  bereits  herab- 
geschlagenen und  schon  lockeren  Teile  der  Barockverzie- 
rungen betragen  nicht  10  Prozent  des  Gesamtbestandes. 
Fehlendes  kann  nach  den  vorhandenen  Vorbildern  leicht 
und  zuverlässig  ergänzt  werden.  Die  Z.  K.  muß  daher 
für  die  Erhaltung  der  wertvollen  Barockausstattung  um  so 
nachdrücklicher  eintreten,  als  für  das  neugotische  Rippen- 
werk wohl  Anhaltspunkte,  aber  keinerlei  erhaltungsmög- 
liche materielle  Bestandteile  vorhanden  sind. 

Die  Z.  K.  lenkt  weiter  die  Aufmerksamkeit  darauf, 
daß  vor  allem  die  Sicherung  des  Turmes  und  der  mit 
letzterem  unmittelbar  in  Zusammenhang  stehenden  Ge- 
wölbefelder der  Kirche  anzustreben  wäre.  Das  hiefür  aus- 
gearbeitete Projekt  ist  als  durchaus  entsprechend  zu  be- 
zeichnen und  kann  mit  kleinen  Modifikationen  zur  Aus- 
führung empfohlen  werden. 

Stenico  Kastell.]  Der  Generalkonservator  berichtet, 
daß  die  dringendsten  Sicherungsarbeiten  in  vollkommen 
entsprechender  Weise  durchgeführt  wurden  und  beantragt 
die  Vornahme  nachstehender  Herstellungen:  1.  Reparatur 
des  Daches  im  Kapellenraume;  2.  Ergänzung  der  Balken- 
lage der  Zwischendecke  im  Clesianischen  Trakte  und 
Wiederherstellung  des  Estrichbelages;  3.  Ergänzung  der 
Stiege  im  anstoßenden  Trakte  mit  Ausnahme  des  kleinen 
unteren  Armes,  der  von  dem  Ruheplatze  in  den  Clesiani- 
sehen  Trakt  führt;  4.  Wiederlurstillung  dtr  fehlenden  Decke 
in  jenem  Teile  des  Raumes  mit  dem  Puttenfriese,  der  nicht 
zu  Arresten  verwendet  wird,  um  einen  geschlossenen  Zu- 
gang zu  den  oberen  mit  Wandmalereien  geschmückten 
Räumen   zu   gewinnen;    5.  Verglasuug   der  Fenster   in  dem 


163 


Tätigkeitsbericht 


164 


Räume  über  den  Arresten;  6.  Sicherung  des  baulichen  Be- 
standes des  Vorraumes  zum  Saal  der  sieben  freien  Künste 
und  der  dortselbst  befindlichen  Wandmalereien;  7.  Rekon- 
struktion   des    Daches    des    im    dritten    Hofe    befindlichen 


I*iy»  38      Welsberg,   Pfarrkirche 

Wachthauses,  dessen  Mauerwerk  auch  gegen  Alisturz  zu 
sichern  und  dessen  Schornsteinköiife  zu  befestigen  sind. 
Einverstanden. 

Sterzing,  Pfarrkirche.]  Der  Generalkonservator 
emijfiehlt  nachstehendes  Restaurierunijsprogramm:  Aus- 
besserung und  Sicherung  der  Strtbepleiler  der  Chorpartie, 
Reinigung  derselben  sowie  des  Chores  vom  Verputze  und 
von  der  Färbelung;  Anlegung  eines  Entfeuchtungsgrabens 


und  eines  Kugelsteinpflasters  um  die  Kirche;  Abschlagen 
des  feuchten  Verputzes  im  Innern  und  Neuverputz  mit 
Weißkalkmörtel  nach  erfolgter  Austrocknung;  Ausbesse- 
rungen am  Sockel  und  am  Helme  des  Turmes.  Einver- 
standen. 

Tartscher  Bühel,  Kirche.]  Der  Generalkonscrvator 
beantragt  folgende  Maßnahmen  zum  Schutze  des  spät- 
gotischen Plafonds:  Legung  einer  einfachen  rauhen  Scha- 
lung auf  die  Bundträme  in  der  ganzen  Deckenausdehnung; 
der  heute  vor  der  Empore  absetzende  Unterzugsbalken 
ist  wieder  bis  zu  dem  Triumphbogen,  an  dem  noch  das 
alte  Auflager  erkennbar  ist,  zu  ziehen  und  wie  einst  durch 
einen  entsprechenden  Holzpfeiler  zu  stützen;  Reinigung 
des  Plafonds  von  der  Tünche  unter  möglichster  Erhaltung 
der  Bemalung;  Sicherung  der  Verfugung  und  Befestigung. 
Ferner  wäre  die  Holzempore  von  der  Tünche  zu  reinigen 
und  der  Estrichfußboden  auszubessern.  Einverstanden. 

Trient,  Maria  Maggiore,  Turm.]  Der  General- 
konservator und  der  technische  Konsulent  berichten,  daß 
die  Sicherungsarbeiten  in  vollkommen  entsprechender  Weise 
vorgenommen  werden  Von  den  Quadern  wurden  nur  jene 
durch  neue  ersetzt,  deren  weiteres  Belassen  gefahrdrohend 
gewesen  wäre;  dagegen  wurden  auch  ilußerlich  beschädigte 
Stücke  beibehalten,  bei  denen  jenes  Bedenken  nicht  vor- 
handen war;  die  ausgewechselten  Quadern  fügen  sich 
unaufdringlich  der  Ciesamterscheinung  ein.  Im  Innern  des 
Turmes  wurden  alle  notwendigen  Sicherungsarbeiten,  Aus- 
füllen der  Sprünge,  Einziehen  von  Schließen  gut  ausgeführt. 

Die  Z.  K.  befürwortet  die  Gewährung  einer  Staats- 
subvention unter  der  Bedingung,  dal>  auch  an  dem  Helme 
des  Turmes  keine  seine  Form  oder  Eindeckuugsweise  be- 
rührende Änderung  vorgenommen  werde,  wie  man  in 
lokalen  Kreisen  zu  wünschen  scheint,  sondern  daß  auch 
hier  die  Arbeiten  nur  auf  notwendige  Siclierungen  und  die 
unumgänglich  erforderliche  Auswechslung  des  Daihstuhles 
oder  des  Eindeckungsmaterials  beschränkt  bleiben. 

Welsberg,  Pfarrkirche.]  Eine  Erweiterung  der 
Kirche  (Fig.  38)  aus  Kultusrücksichten  ist  notwendig.  Von 
den  vorgelegten  Projekten  emplichlt  die  Z.  K.  jenes, 
welches  in  schlichten  Formen  gehalten,  die  Gesamt- 
erscheinung der  Kirche  und  ihrer  Umgebung  berücksichtigt. 
Da  die  Westfassatle  fallen  muß,  empfiehlt  die  Z.  K.  eine 
photographische  Aufnahme  der  diese  Fassade  schinücken- 
drei  barocken  Heiligenbilder. 


URUCK  VON  RUDOLF  M.  ROHKER  IN  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  6 


Juni   1908 


Publikationen 

Erschienen  ist: 
Kunstgeschichtliches  Jahrbuch  1908,  Heft  1. 
Inhalt: 
Hauptblatt:  Hans  Tietze,  Albrecht  Altdorfers  Anfänge.  — 
Joseph  Neuwirth,  Die  Klosterneuburger  Architektenfrage. 
Beiblatt:  Max  Dvok.^k,  Restaurierungsfragen:  I.  Die  Prager 
Königsburg.    —    S.  v.  Tomkowicz,    Neuentdeckte    mittel- 
alterliche Wandmalereien  in  Krakau.  —  E.  Tietze-Conrat, 
Die  Restaurierung  der  hl.  Dreifaltigkeitskirche  in  Wien. 
—  Notizen:    Zwei   Bilder  auf  Schloß   Rosenburg.     Zwei 
Ölgemälde   von  Egidius  Sadeler.     Bericht  über  die  Aus- 
grabungen   in    S.  Michele    di    Bagnole.     Mein    Ruf   sind 
Felsenhieroglyphen. 

Preis  des  Bandes  (4  Hefte)  20  K,  des  Heftes  10A'. 


Personalien 

Die  Z.  K.  hat  zum  Korrespondenten  ernannt: 
Max  Freiherrn  von  Imhok  in  Steyr. 


Bericht  über  die  Jahresversamm- 
lung des  österr.  archäologischen 
Institutes  1908 

(Mitgeteilt  von  dessen  Direktion) 

Am  3.  März  d.  J.  fand  die  statutenmäßige  Jahresver- 
sammlung des  Institutes  statt,  zu  der  außer  den  in  Wien  und 
vielen  auswärts  weilenden  Mitgliedern  auch  die  neu  ernannten 
Mitglieder,  die  Professf)ren  A.  Bauer,  K.  J.  Jirk/ek,  Hofrat 
D.  tl.Müi.i.ER,  R.  Oberhummer,  Hofrat  L.  Reini.sch,  H.Suohuda 
und  A.  Wn.HEi.M  erschienen  waren.  In  Vertretung  Sr.  Ex.- 
zellenz  des  Herrn  Ministers  f.  K.  u.  U.  begrüßte  Herr 
Sektionschef  Graf  Wi(kknbiir(}  die  Versammelten,  ge- 
dachte sodann  in  findrucks\  ollen  Worten  zweier  Dahin- 
geschiedener, lies  Direktors  Sektionschefs  O.  Bennoork  mul 

Mitteilungen  der  k.   k     Zentral-lCommissioD   igo8 


des  Mitgliedes  Ministers  a.  D.  und  Geh.  Rates  W.  v.  Härtet., 
und  ihres  entscheidenden  Anteiles  an  dem  Zustandekommen 
und  Gedeihen  des  Institutes  und  versicherte  dessen  Leitung 
für  ihre  Unternehmungen,  namentlich  aber  für  die  im 
Süden  der  Monarchie  immer  dringlicher  eine  Lösung 
heischenden  Musealfragen  der  wärmsten  Fürsorge  der 
Unterrichtsverwaltung. 

Hierauf  erstattete  der  Direktor,  Hofrat  Prof.  Dr.  Robert 
R.  V.  Schneider,  nachdem  er  auch  seinerseits  O.  Benndorf 
einige  Worte  der  Erinnerung,  die  besonders  die  letzte  Zeit 
seines  der  Krankheit  in  vorbildlicher  Pflichttreue  abgerun- 
genen Wirkens  berücksichtigten,  gewidmet  hatte,  einen 
die  Zeit  von  Juni  1906  bis  Februar  1908  umfassenden 
Tätigkeitsbericht,  der  nachstehend  auszugsweise  wieder- 
holt wird. 

Publikationen.  Von  Publikationen  kamen  zur  Vor- 
lage der  I.  Band  der  „Forschungen  in  Ephesus",  von  den 
,.Jahresheften  des  Institutes"  die  zweite  Lieferung  des 
IX.  Bandes  und  der  X.  Band,  von  Sonderschriften  die  Aus- 
hängebogen eines  demnächst  erscheinenden  Werkes  von 
A.  Wilhelm:  „Beiträge  zur  griechischen  Inschriftenkunde". 

Ausgrabungen  in  Ephesus.  In  beiden  Jaliren  be- 
gannen die  Arbeiten  in  den  ersten  Tagen  Septembers, 
wurden  mit  60 — 80  Arbeitern  geführt  und  .Anfang  Dezember 
beschlossen.  Als  Leiter  der  Grabungen  fungierte  wie  in 
den  früheren  Jahren  Sekretär  Professor  Dr.  R.  Heberdey; 
ihm  zur  Seite  standen  der  Architekt  W.  Wii.berg  und  Se- 
kretär Dr.  J.  Keil.  Im  Jahre  1907  gesellte  sich  zu  ihnen 
der  mit  der  Ausgrabung  der  Basilika  betraute  Ingenieur 
im  Staatsbaudienste  Fried.  Knoll.  Für  den  ihm  hierzu  ge- 
währten Urlaub  gebührt  Sr.  Exzellenz  dem  Herrn  Statt- 
halter von  Niederösterreich,  Grafen  Kielmannsecc,  der  Dank 
des  Institutes. 

Abgesehen  von  nachträglichen  Untersuchungen  unil 
.Aufnahmen  der  bereits  1904 — 1905  aufgedeckten  Baulich- 
keiten an  dem  vom  Theater  zum  magnesischenTore  laufenden 
Straf^enzug  erstreckten  sich  die  .Arbeiten  auf  zwei  Kom))lexe: 
den  hellenistischen  Marktplatz  und  die  Marienkirche  mit 
dem  Baptisterium.  Die  ganze  Anlage  des  Marktplatzes  ist 
nunmehr  im  wesentlichen  klargestellt.  Sie  läßt  in  ihrer 
jetzigen  Gestalt  durch  später  erfolgte  MiHÜfik.itionen  hin- 
durch den  ursprünglichen  Plan  erkennen.  Vor  der  Marien- 
kirche wurde  ein  anschließender  Apsidenbau  freigelegt  und 

1 1 


167 


Bericht  über  die  Jahresversammlung  des  österr.  archäologischen  Institutes   1908 


168 


das  Baptisterium  von  Schutt  und  Trümmern  geräumt,  so 
daß  der  noch  in  2  111  Höhe  aufrechtstehende  Innenbau  nun 
von  allen  Seiten  zugänglich  ist.  Für  die  Rekonstruktion 
des  ganzen  sind  die  wesentlichsten  Anhaltspunkte  gewonnen. 
Das  Polygon  des  Innenraumes  war  von  einer  kreisrunden 
Kuppel  überwölbt,  die  im  Tambour  von  acht  breiten  Fenstern 
durchbrochen  war.  In  den  Fußboden  war  ein  kreisrundes 
Taufbecken  zirka  l'/i  Meter  tief  eingelassen,  von  zwei 
Seiten  durch  Treppenabgänge  zugänglich.  Da  der  Bau  in 
ganz  später  Zeit  ein  Wohnhaus  und  eine  Werkstätte  wurde, 
ist  von  dem  Innenschmucke,  von  acht  Reliefkreuzen  an 
Mauerpfeilern  abgesehen,  nichts  mehr  erhalten.  Unter- 
suchungen am  magnesischen  Tore  wiesen  einen  breiten,  für 
Wagen  bestimmten  mittleren  und  zwei  schmälere  Seiten- 
durchgänge nach.  Zahlreiche  aufgefundene  Architekturteile 
werden  die  zeichnerische  Rekonstruktion  des  Stadttores 
zulassen;  große  marmorne  Löwen,  deren  Bruchstücke  sich 
fanden,  dürften  die  Torpfeiler  flankiert  halben.  Nebenher 
gingen  Tastgrabungen  zur  Auffindung  der  alten  voralexan- 
drinischen  Stadt,  die  man  an  dieser  Stelle  vermutet,  doch 
führten  sie  zu  keinem  sicheren  Ergebnisse.  \'on  Einzel- 
funden ist  neben  zahlreichen,  zum  Teil  wichtigen  Inschriften, 
ein  Hronzekranz  von  10  cm  Durchmesser  mit  einem  Kreuze 
zu  erwähnen,  der  die  Bekrönung  eines  Gerätes  gebildet  zu 
haben  scheint,  ferner  Bruchstücke  von  Marmorgruppen,  die 
die  Taten  des  Herakles  darstellen.  Durch  Abräumung  der 
vor  der  Bibliothek  lagernden  Schuttmassen  gelang  es,  einen 
freien  Platz  zu  schaffen,  der  die  Ruine  erst  zu  voller  Wir- 
kung bringt  und  überdies  ermöglichte,  durch  Zusammen- 
setzung verschiedener  Bauglieder  (hauptsächlich  der  Bi- 
bliothek, aber  auch  der  Agora  und  eines  Tores)  in  den  ur- 
sprünglichen Verband  eine  Art  architekturgeschichtliches 
Museum  an  Ort  und  Stelle  anzulegen. 

Die  Sekretariate  in  Athen  und  Smyrna.  Die 
Sekretäre  Professor  Dr.  R.  Heberdev  und  Dr.  A.  v.  Premer- 
STEIN  hielten  im  Jänner  bis  Ende  März  1906  Vorträge  in  den 
athenischen  Museen  und  topographische  Kurse  ab,  die  sich 
regen  Zuspruches  von  Seiten  der  in  Athen  anwesenden 
Archäologen  erfreuten,  ferner  im  April  alternierend  einen 
zweiten  Zyklus  für  die  mit  staatlichen  Stipendien  nach 
dem  Süden  entsendeten  österreichischen  Gymnasiallehrer. 
Sekretär  Dr.  Keil  in  Smyrna  bearbeitete  die  Inschriften 
der  dortigen  evangelischen  Schule  für  den  Schedenapparat 
der  Tituli  Asiae  minoris,  für  die  er  auch  gemeinsam  mit 
Dr.  V.  Premerstkin  aus  dem  von  Sr.  Durchlaucht  dem 
regierenden  Fürsten  von  und  zu  Liechtenstein  gewidmeten 
F"ond  eine  Bereisung  Lydiens  und  der  südlichen  Aiolis 
vornahm.  Den  Ertrag  bilden  300  neue,  zum  Teil  belang- 
reiche Inschrifttexte,  die  demnächst  in  den  Schriften  der 
kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  zur  Veröffent- 
lichung kommen  werden.  Seit  der  letzten  Jahresversamm- 
lung ist  das  Institutsgebäude  in  Athen,  dessen  Bau  nach 
dem  Entwürfe  des  Architekten  Ernst  Zii.i,er  auf  dem  von 
der  königlich  hellenischen  Regierung  hierfür  gewidmeten 
Grunde  damals  eben  begonnen  wurde,  vollendet  worden. 
Der  Außenbau  war  vor  etsva  einem  Jahre  fertig;  seitdem 
auch  im  Innern   mit  dem  Nötigen  versehen,  wurde  es  vor 


einigen  Wochen  bezogen.  Für  die  Eröffnungsfeier  des  Hauses 
ist  kein  pomphaftes  Fest  geplant;  es  sollen  sich  nur  in 
schlichter  .Art  die  in  Athen  weilenden  Archäologen  aller 
Nationen,  die  sonst  wochenweise  abwechselnd  indcn  Häusern 
der  fremden  wissenscliaftlicht-n  Missionen  zusammenzu- 
kommen pflegen,  zum  ersten  Male  auf  österieichischem 
Boden  vereinigen  Die  Weihe  wird  alier  der  Tag  durch  den 
Besuch  erhalten,  den  Se.  Majestät  der  König  der  Hellenen 
und  Sc.  königliche  Hoheit  der  Herzog  von  Sparta  auf  Ein- 
ladung des  Herrn  k.  u.  k.  Gesandten  Freih.  v.  Macchio  bei 
diesem  Anlasse  unserem  neuen  Hause  zu  machen  gesonnen 
ist').  Einfach  in  seiner  Erscheinung  und  Einrichtung  wird 
es  desungeachtet  sich  den  Gästen  nicht  ohne  bedeutungs- 
vollen Schmuck  zeigen.  Vor  wenigen  Wochen  langte  in 
Athen  die  von  Joh.\nnes  Benk  in  Laaser  Marmor  gearbeitete 
Porträtbüste  Sr.  k.  u.  k.  Apostolischen  Majestät  an,  die  als 
sichtbares  Zeichen  der  Allerhöchsten  Huld  durch  die  gütige 
Fürsprache  Sr.  Exzellenz  des  Herrn  C)bcrstkämnierers 
L.  Grafen  Gudenus  für  uns  erwirkt  wurde.  Sie  fand  im 
Bibliothekssaale  ihre  Aufstellung.  Eine  andere  Zierde  wird 
unser  athenisches  Heim  in  der  Porträtbüste  Otto  Benndorfs 
von  Frl.  Het.i.a  Unger  erhalten,  deren  .Ausführung  in 
Bronze  das  Ministerium  nach  dem  im  vorigen  Jahre  hier 
ausgestellten  Gipsmodelle  in  Auftrag  gab  und  die  es  zur 
Aufstellung  im  neuen  Institutshause  bestimmte. 

Die  Staats museen    und    die   staatlich  subven- 
tionierten Grabungen  im  Inlande. 

1.  Salona  und  Spalato.  Die  vom  Regierungsrate 
Monsignore  Bui.iC  geleiteten  Ausgrabungen  in  Salona, 
für  die  vom  Ministerium  1907  ein  Zuschuß  von  2000  A' 
bewilligt  wurde,  deckten  eine  vom  Feuer  zerstörte, 
wahrscheinlich  unter  Kaiser  Constans  (333 — 350)  erbaute 
Basilika  auf,  die  auf  Fundamenten  älterer  Häuser  errichtet 
war;  ferner  eine  große  Badeanlage,  das  Katechumenion 
eines  1846  bloßgelegten  Baptisteriums  sowie  Wirtschafts- 
gebäude aus  der  Zeit  des  Erzbischofs  Petrus  (554 — 562); 
weiter  wurde  die  Wasserleitung  von  der  Basilica  urliana 
bis  zur  Porta  Caesarea  verfolgt  und  nördlich  von  dieser 
ein  kleines  Stadttor  ausgegraben.  Untersuchungen  bei 
der  Porta  Caesarea,  dem  Haupttore  der  Stadt,  legten 
dar,  daß  die  rechts  und  links  flankierenden  achteckigen 
Türme  aus  den  letzten  Zeiten  der  Republik  stammen  und 
selbstverständlich  zu  Verteidigungszwecken,  nicht,  wie  man 
glaubte,  als  Wasserreservoirs  dienten.  Ihre  Stellung  zum 
Tore  zeigte  auch  deutlich,  daß  sich  von  der  Stadtmauer 
westlich  bis  zum  Amphitheater  die  Altstadt,  östlich  vor 
dem  Tore  die  Neustadt  ausbreitete.  Hiermit  ist  ein  ent- 
scheidendes Resultat  für  die  Topographie  der  antiken  Stadt 
Salonae  gewonnen.  Vor  der  Porta  Caesarea,  also  in  der 
Neustadt,  wurde  in  drei  Fragmenten  einer  griechischen 
Inschrift  ein  höchst  wichtiges  Dokument  ausgegraben,  das 
.  sich  auf  eine  Gesandtschaft  der  griechischen  Kolonie  Issa 
(Lissa)  an  den  in  Aquileja  weilenden  Statthalter  lUyricums 
und    beider  Gallien,  Julius  Cäsar,  56    v.  Chr.  bezieht  (vgl. 


')  Die  Eröffnungsfeier  des  athenischen  Inslitutsjjebäudes  fand 
am  /\.  März  statt. 


lög 


Bericht  über  die  Jahresversammlung  des  österr.  archäologischen  Institutes  1908 


170 


KuBiTSCHEK  im  Jahrbuche   für  Altertumskunde  Bd.  I  [1907] 
S.  76  ff.)- 

Im  Jahre  1906  veranstaltete  Bui.iä  eine  Ausgrabung 
in  Klapavica  oberhalb  Clissas,  wobei  eine  Kirche  aus  dem 
\'I.  Jh.  aufgedeckt  wurde.  Der  Fund  eines  höchst  eigen- 
artigen und  interessanten  Weihrauchgefäßes  aus  dergleichen 
Zeit  sowie  von  Inschriften  aus  dem  I.  Jh.  und  späteren 
kroatischen  Gräbern  aus  dem  IX.  und  X.  Jh.  lohnte  reich- 
lich Kosten  und  Mühen.  Aus  diesen  Ausgrabungen  und 
durch  gelegentliche  Käufe  kamen  dem  Staatsmuseum  von 
Spalato  in  den  letzten  zwei  Jahren,  von  Münzen  abgesehen, 
über  1200  Gegenstände  zu,  die  inventarisch  verbucht  wur- 
den, ein  erheblicher  Zuwachs,  der,  an  sich  als  der  spre- 
chendste Beweis,  eines  gedeihlichen  Wirkens  erfreulich, 
doch  die  Kaumbedingungen,  miter  denen  in  Spalato  ge- 
arbeitet wird,  von  neuem  sichtlich  verschlimmerte.  Die  end- 
liche Inangriffnahme  des  im  Prinzipe  bereits  beschlossenen 
Baues  eines  neuen  Museums  auf  der  Straße,  die  von  Spalato 
zum  Kloster  delle  Paludi  führt,  nach  den  ebenfalls  schon 
genehmigten  Entwürfen  von  Ohmann  und  Kirstein  müßte 
daher  als  rettende  Tat  begrüßt  werden,  da  die  Zustände 
in  dem  gegenwärtig  „Museum"  genannten  Hause,  das  vor 
etwa  80  Jahren  mit  den  dürftigsten  Mitteln  kümmerlich 
genug  aufgeführt  wurde,  und  in  den  in  der  ganzen  Stadt 
zerstreuten  Depots,  in  denen  die  dicht  aneinander  ge- 
rückten Monumente  weder  studiert  noch  konserviert  werden 
können,  absolut  unhaltbar  geworden  sind. 

Vom  25.  bis  27.  September  1907  tagte  in  Spalato 
die  für  die  Konservierung  des  diokletianischen  Palastes 
eingesetzte  Kommission.  Das  Protokoll  über  ihre  Beratun- 
gen zugleich  mit  einem  den  in  den  Verhandlungen  ein- 
genommenen Standpunkt  rechtfertigenden  Berichte  legte 
die  Direktion  am  7.  Dezemher  v.  J.  dem  Ministerium  vor. 
Als  erfreuliches  Resultat  der  Beratung  darf  es  gelten, 
daß  sich  die  Mehrzahl  der  Kommissionsmitglieder  dahin 
geeinigt  hat,  von  einer  weiteren  Isolierung  des  Domes 
(Mausoleum)  und  daher  auch  von  der  beabsichtigten  De- 
molierung des  alten  Episkopiums  abzusehen,  insbesondere 
deshalb,  weil  dieses  an  sich  vielleicht  kunstgeschicht- 
lich nicht  allzu  hoch  einzuschätzende  Gebäude,  den  Be- 
grenzungslinien des  ursprünglichen  Platzes,  den  das  Mauso- 
leum einst  beherrschte,  wenn  auch  nicht  genau,  folgt  und, 
so  wie  der  Kahmen  für  das  Bild  für  die  künstlerische  Wir- 
kung des  Domes  unentbehrlich  ist.  .Sehr  förderlich  ist  die 
schon  vollzogene  Befreiung  der  Rückseite  des  Baptisteriums 
(sogenannter  Äskulaptempel)  von  den  Häusern,  die  es  ver- 
deckten. Unaufschiebbar,  aber  kostspielig  und  technisch 
höchst  schwierig  wird  sich  die  Konservierung  der  Rotunde 
gestalten,  deren  obere  Ziegellagen  einzustürzen  drohen. 
Die  Entstellung  der  Porta  Aurea  durch  einen  Balustradcnljau, 
den  die  dort  wohnenden  Nonnen  errichteten,  und  der  noch 
schlimmere  Neubau,  den  man  mit  Benutzung  antiker 
Architekturteile  an  der  Riva  aufführte,  machten  den  Mangel 
einer  gesetzlichen  Grundlage  für  das  gedeihliche  Wirken 
der  Kommission  schwer  fühlbar.  Sie  hielt  es  deshalb  luv 
ihre  Pflicht,  nachdrücklich  die  Bitte  auszusprechen,  den  vor 
lahren  von  Sr.  Exzellenz  Frhr.  v.  Hur.ifKit'r  im  Herrenhausc 


eingebrachten  Gesetzentwurf  mit  den  nötigen  Emendationen 
baldigst  der  parlamentarischen  Beratung  zuführen  zu  wollen. 

2.  Zara.  Das  Museum  in  der  aufgelassenen  Kirche 
San  Donato  hat  unter  der  bewährten  Leitung  der  Herren 
Smirich  und  de  Bersa  durch  die  im  Herbste  1906  vollendete 
Restaurierung  der  Treppe  und  des  Vestibüls  erheblich 
gewonnen.  Dem  antiken  Bestände  wurde  in  würdiger  Auf- 
stellung eine  Sammlung  von  Gegenständen  aus  dem  Mittel- 
alter und  der  Renaissance  hinzugefügt.  Als  Geschenk  des 
Munizipiums  konnten  dem  Museum  die  früher  in  einer 
kleinen  Exedra  im  Giardino  pubblico  aufgestellt  gewesenen 
römischen  Bildwerke  und  Inschriften  einverleibt  werden. 
Im  Jahre  1907  wurden  zahlreiche  Fundgegenstände  aus 
Nona,  einer  Trümmerstätte,  die  einer  eingehenden  Unter- 
suchung wohl  wert  wäre,  mit  einen  dem  Ministerium  be- 
willigten Dotationszuschusse  erworben.  In  beiden  Jahren 
hatte  das  Museum  einen  Zuwachs  von  479  Objekten,  darunttr 
161   Münzen. 

3.  Obrovazzo.  Mit  einer  Gesamtsubvention  von 
3400  K  setzte  Herr  Oberlehrer  Anton  Coi.nago  in  Obrovazzo 
seine  archäologischen  Untersuchungen  im  nördlichen  Dal- 
matien  fort,  über  die  er  der  Direktion  sorgfältig  ver- 
faßte Berichte  einsandte.  Die  Grabungen  betrafen  haupt- 
sächlich die  Orte  Starigrad  und  Krupa.  In  Starigrad, 
dem  römischen  Argyruntum,  wurde  der  Verlauf  der  antiken 
Stadtmauer  konstatiert.  Bedeutendere  Funde  erzielte  man 
außerhalb  des  Stadtgebietes,  indem  man  die  im  Stadttore 
mündende  römische  Straße  mit  der  Nekropole  aufdeckte. 
Hunderte  von  Gräbern  ergaben  eine  Fülle  von  Kleinfunden 
in  den  verschiedensten  Materialen,  den  Inhalt  eines  ganzen 
Museums,  das  man  auf  Gemeindekosten  im  Rathause  zu 
Obrovazzo  einzurichten  gesonnen  ist.  Bei  Krupa  wurden 
östlich  vom  griechischen  Kloster  die  Umfassungsmauern 
einer  römischen  Ortschaft  entdeckt  und  innerhalb  derselben 
Steinfundamente,  auf  welchen  die  Häuser  sich  wohl  in  Holz 
erhoben  hatten.  Unter  den  aufgefundenen  Gegenständen 
zeichnet  sich  eine  in  rund  100  Bruchstücken  zerbrochene 
Bronzeinschrift  aus.  Zusammensetzung  und  Lesung  sind 
bisher  noch  nicht  vollständig  gelungen;  doch  dürften  diese 
Fragmente  nach  Bormanns  Vermutung  das  Statut  des  Con- 
ventus  von  Scardona,  in  welchem  Ausmaße  steht  noch 
dahin,  uns  schenken. 

4.  Pola.  Die  von  Dr.  A.  Gnirs  1906  und  1907  fortge- 
führten LTntersuchungen  an  der  Villenanlage,  die  die  Bucht 
von  Val  Catena  auf  Brioni  grande  umsäumt,  ergänzen 
die  bisher  erzielten  Ergebnisse  zu  dem  Gesamtbilde  eines 
reichgegliederten,  zusammenhängenden  Bautenkomplexes, 
der  für  die  Geschichte  der  römischen  Villenarchitektur  die 
wichtigsten  Aufschlüsse  zu  gewähren  verspricht.  Nach  dem 
gegenwärtigen  Stande  der  Arbeiten  zeigen  sich  beide  Ge- 
stade der  sclimalen  Buclit  von  einer  ununterbrochenen 
Reihe  von  Baulichkeiten  umsäumt,  die,  namentlich  auf  der 
Nordseite,  in  Terrassen  sich  dem  hügeligen  Gelände  an- 
schmiegend, ein  lebhaft  bewegtes,  malerisches  Architektur- 
bild geboten  haben  müssen,  wie  es  uns  analog  Veduten 
ponipejanischer  Wandgemälde  vergegenwärtigen.  Einen 
einheitlichen  Rahmen    erhielt    es    in    den  am  Strande  sich 


171 


Bericht  über  die  Jahresversammlung  des  österr.  archäologischen  Institutes  1908 


172 


hinziehenden  Säulenhallen,  die  den  innersten  beiderseits 
von  aediculae  flankierten  Winkel  der  Bucht  bogenförmig 
umfaßten.  Die  Arbeiten  der  zwei  letzten  Jahre,  die  vom 
Ministerium  jährlich  mit  je  1000  K  subventioniert  waren 
und  für  die  —  wüe  wir  mit  größtem  Dank  erwähnen 
müssen  —  aus  den  Allerhöchsten  Privat-  und  Familien- 
fonds durch  Sr.  Exzellenz  Frhr.  v.  Chf.rtek  uns  ein  Beitrag 
von  1000  K,  sowie  von  der  böhmischen  Gesellschaft  zur 
Förderung  deutscher  Wissenschaft,  Kunst  und  Literatur 
eine  Unterstützung  von  500  A'  zufloß,  konzentrierten  sich 
auf  die  Freilegung  einzelner  umfänglicher  Bauobjekte,  der 
Wasserversorgungsanlagen  und  der  abschließenden  Säulen- 
halle, wobei  sich  als  wichtigstes  Ergebnis  herausstellte,  daß 
in  dem  Scheitelpunkte  der  Halle  eine  dritte  Aedikula  ein- 
gebunden war.  —  Auf  Monte  Collisi,  gleichfalls  auf  Brioni 
grande,  deckte  Dr.  Gnirs  einen  antiken  Meierhof  mit 
der  Anlage  einer  Ölfabrik  auf,  aus  deren  technischem 
Detail  Aufschlüsse  über  die  antike  Art  der  Ölgewinnung 
herzuleiten  sind.  Wie  auf  dem  gegenüberliegenden  Fest- 
lande ist  auch  auf  Brioni  grande  für  das  Altertum  eine 
intensive  landwirtschaftliche  Bestellung  nachweisbar;  nicht 
weniger  als  drei  ähnliche  mit  Ölpressen  und  Wein- 
keltern ausgestattete  Höfe  fanden  sich  bisher  auf  der 
Insel.  —  Die  Arbeiten  in  Pola  selbst  galten  der  Untersuchung 
der  Stadtmauer  zwischen  Porta  Aurea,  Porta  Ercole  und 
Porta  Gemina,  wobei  die  Verbauung  zahlreicher  antiker 
Werkstücke  und  Grabsteine  konstatiert  wurde.  Letztere 
wurden  von  den  Gräbern,  die  sich  nach  antiker  Sitte  zu 
beiden  Seiten  der  Landstraße  hmzogen,  genommen,  wie 
denn  noch  eine  Beschreibung  Polas  aus  dem  Jahre  1540 
große  römische  Grabmäler  vor  den  Mauern  der  Stadt  aus- 
drücklich erwähnt.  Die  Museumsverhältnisse  in  Pola  sind 
so  unhaltbar  wie  in  Spalato,  weshalb  die  Direktion  des 
Institutes  schon  wiederholt  die  Gelegenheit  wahrnahm,  die 
Adaptierung  des  als  Militärbettenmagazin  verwendeten 
Klosters  San  Francesco  zu  einem  Museum  in  Antrag  zu 
stellen.  Die  Schwierigkeiten,  die  der  Ausführung  dieses 
Projektes  entgegenstehen,  zeitigten  andere  Vorschläge.  Da 
in  jedem  Falle  baldige  Abhilfe  geboten  ist,  wird  die  Direk- 
tion nach  neuem  Studium  der  Frage  schon  in  der  nächsten 
Zeit  eingehenden  Bericht  darüber  dem  Ministerium  er- 
statten. 

5.  Aquileja.  Im  Jahre  1906  wurden  1561  Stücke, 
darunter  859  Münzen,  käuflich  erworben.  Als  Geschenke 
kamen  dem  Museum  24  Stücke  aus  der  Sammlung  Widter 
in  Wien  zu,  ferner  die  beim  Baue  der  Aussabrücke  bei 
Cervignano  gefundenen  antiken  Inschriftsteine,  die  die 
k.  k.  Bezirkshauptmannschaft  in  Görz  dem  Museum  zuwies, 
und  drei  wichtige  Fragmente  einer  christlichen  Inschrift 
aus  konstantinischer  Zeit,  eine  Widmung  des  Frhr.  Eug. 
Ritter-Zahony.  Ein  kostbares,  wenn  auch  unscheinbares 
Stück  spendete  eine  Dame  in  Vicenza,  Contessa  Lucrezia 
Orgian:  das  untere  Fragment  einer  nur  aus  wenigen  Zeilen 
bestehenden  Inschrift,  das  sich  genau  an  ein  anderes  fügte, 
welches  in  der  Sammlung  Obizzi  auf  Schloß  Cataio  war 
und  das  Se.  kaiserliche  Hoheit  der  Herr  Erzherzog  Franz 
Ferdinand  im  Juni   1899  der  Stadt  Aquileja  schenkte.  Das 


Ganze  bildet  das  Elogiuni  des  Lucius  Manlius  Acidinus, 
eines  jener  drei  Männer,  die  der  römische  Senat  im  Jahre 
181  v.  Chr.  entsendete,  die  römische  Kolonie  .Aquileja  zu 
begründen  [CIL  V  873].  —  Die  Ausgrabungen  im  Jahre  1906 
führten  zur  Aufdeckung  eines  großen  Grabmales,  ähnlich 
dem  im  Museum  bereits  befindlichen  der  Curier,  auf  den 
Beni  Bonaparte  in  Villa  Vicentina.  Ein  Fund  von  Bedeutung 
wurde  aus  jüngster  Zeit  gemeldet:  es  ist  der  untere  Teil 
eines  Grabmonumentes  auf  der  Straße  nach  Beligna,  mit 
der  Darstellung  einer  Schmiedewerkstätte  fein  Arbeiter 
beim  Blasbalg,  ein  zweiter  beim  Ambos  beschäftigt)  und 
vieler  Schlosser-  und  Schmiedewerkzeuge,  wie  Zange, 
Hammer,  Schloßplatte   mit  Riegel  usw. 

Als  dringendes  Bedürfnis  wurde  die  Herausgabe  eines 
Führers  durch  das  Museum  erkannt.  Die  Direktion  hat 
ihrerseits  alles  getan,  diesem  so  berechtigten  Wunsche  zu 
genügen  und  das  Erscheinen  eines  kleinen  illustrierten 
Kataloges  in  handsamem  Formate  zu  billigem  Preise  in 
zwei  .Ausgaben,  einer  deutschen  und  italienischen,  schon  in 
den  nächsten  Monaten  zu  ermöglichen. 

6.  Grado.  Auf  Veranlassung  und  Kosten  des  Insti- 
tutes unternahmen  Universitätsprofessor  Swoboda  und 
Architekt  Wii.berg  einen  Pfingstausflug  nach  Grado,  um 
für  eine  künftige  größere  Unternehmung  die  Umgebung  des 
Domes  und  der  Kirche  S.  Maria  delle  Grazie  zu  sondieren. 
Ihre  Probegrabungen  waren  von  bestem  Erfolge.  Neben 
dem  Dome  wurde  2^1.,  m  unter  dem  jetzigen  Boden  eine 
sehr  schön  erhaltene  Mosaik  aus  dem  VI.  Jh.  mit  christ- 
lichen Inschriften  und  dem  Monogramme  des  Patriarchen 
Elias  aufgedeckt  und  in  S.  Maria  delle  Grazie  stieß  man 
auf  ein  altes  Altargrab,  in  dem  ein  Marmorkistchen  war, 
das  eine  zerfallene  Ampulle  enthielt.  Diese  Ergebnisse 
einer  ganz  kurzen  Rekognoszierung  schließen  die  Auf- 
forderung zu  eingehenderer  Nachforschung  in  sich. 

7.  Virunum.  Die  seit  Jahren  vom  kärntnischen  Ge- 
schichtsvereine mit  ministerieller  Subvention  betriebenen 
Ausgrabungen  in  Zollfeld  bei  Klagenfurt  wurden  im  Sommer 
1906  und  im  Herbste  1907  fortgeführt.  Gymnasialprofessor 
Dr.  Eduard  Nowotny,  der  sie  leitete  und  in  dem  Organe 
des  kämtnerischen  Geschichtsvereines  „Carinthia"  darüber 
regelmäßig  berichtet,  ging  von  der  zweifellos  richtigen 
Absicht  aus,  in  dem  durch  zahllose  frühere  Tastgrabungen 
zerwühlten  Boden  durch  streng  systematisches  Vorgehen 
endlich  einmal  einen  festen  Punkt  für  die  Topographie  des 
alten  Virunum  zu  gewinnen.  Er  suchte  demnach  eine  ganze 
Häuserinsel,  und  zwar  diejenige,  innerhalb  welcher  im 
April  1.S98  ein  schöner  Mosaikboden  gefunden  wurde,  bloß- 
zulegen, ohne  indes  in  den  zwei  Kampagnen  dieser  Auf- 
gabe völlig  Herr  werden  zu  können.  Die  Grabungen  vom 
Jahre  1906  wurden  durch  stattliche  Einzelfunde.  Skulpturen, 
die  das  Museum  Rudolfinum  in  Klagenfurt  bereicherten, 
insbesondere  durch  einen  trefflich  gearbeiteten  Giganten- 
kopf, gelohnt,  wogegen  im  Jahre  1907  interessante  bauliche 
Konstruktionen  aus  der  ältesten  Zeit  der  .Ansiedlung  zu- 
tage gefördert  wurden.  Vom  19.  .August  bis  14.  Sep- 
tember 1907  unternahm  Nowotny  eine  Grabung  auf  dem 
Helenenberge,  die   infolge  der  Entlegenheit  des  Ortes  und 


173 


Bericht  über  die  Jahresversammlung  des  österr.  archäologischen  Institutes   1908 


174 


der  damit  verljundencii  Schwierigkeit  in  der  Verprovian- 
tierung frühe  abgebrochen  werden  mußte,  obgleich  sie 
zur  Aufdeckung  der  Fundamente  eines  Tempels  führte. 
Die  Untersuchungen  der  interessanten  Stelle  sollen  in  diesem 
Jahre  fortgesetzt  werden.  Die  früher  erwähnte  1898  ge- 
fundene Mosaik  wurde  im  Herbste  1906  vom  Restaurator 
des  Hofmuseums,  W.  STUR^r  jun.,  in  einem  hierzu  aus- 
geräumten Saale  des  Museums  Kudolfinum  in  Klagenfurt 
zusammengesetzt  und  ist  nach  einer  kleinen  Enthüllungs- 
feier im  Dezember  1906  der  öffentlichen  Besichtigung  über- 
geben worden. 

8.  C  a  r  n  u  n  t  u  m.  Unter  der  Leitung  des  k.  u.  k.  Obersten 
Groi.t.er  V.  Mir.DiiNSEE  wurde  in  den  zwei  letzten  Jahren 
ein  größeres  Arbeitsgebiet  bewältigt  als  je  zuvor.  Große 
Teile  des  Lagers  und  von  dessen  Umfassung  wurden  durch- 
forscht und  auch  außerhalb  des  Lagers  die  ausgedehnte 
Badeanlage  bei  dem  Palffy'schen  Garten  in  ihrem  ganzen 
Zusammenhange  klargelegt  sowie  eine  Anzahl  von  Ge- 
bäuden beim  Amphitheater  untersucht.  Die  Ausgrabung 
der  Badeanlage,  die  zum  Teil  schon  in  den  Siebzigerjahren 
aufgedeckt  worden  war,  gestaltete  sich  besonders  schwierig, 
war  aber  dafür  auch  um  so  ergebnisreicher.  Das  Museum 
Carnuntinum  erhielt  einen  willkommenen  Zuwachs  durch 
die  von  dem  bekannten  Wiener  Sammler  Anton  Widter  in  den 
Fünfziger-  und  Sechzigerjahren  zusammengebrachten  Skulp- 
turen und  Inschriftsteine  aus  Carnuntum,  die  im  Jahre  1906 
um  den  Preis  von  4000  K,  einer  Spende  des  Herrn  kais. 
Rates  Karl  Keli.krmann,  erstanden  wurden.  Die  kleine 
Sammlung  von  40  epigraphischen  Denkmälern  schließt  in 
sich  manch  merkwürdiges  Stück,  so  den  Grabstein  des 
Germanenkönigs  Aistomodius  aus  dem  Anfange  des  HL  Jh. 
(CIL  III  4453),  den  Grabstein  eines  Kelten  Atpomarns 
(CIL  III  4580),  ferner  eines  aus  Florenz  gebürtigen  Sol- 
daten der  X.  Legion  (CIL  III  4463a),  einer  Frau  aus 
Sarmizegetusa  in  Siebenlsürgen  (CIL  III  4501)  und  einer 
andern  aus  dem  Mosellande  (CIL  III  4459).  Da  einige 
wertvolle  Bronzen  und  eine  schöne  silberne  Kasserolle 
schon  im  Jahre  1905  aus  WioTER'schem  Besitz  im  Doro- 
theum  vom  Vereine  Carnuntum  für  das  Museum  erstanden 
wurden,  enthält  letzteres  so  gut  wie  ganz  den  aus  Carnun- 
tum stammenden  Antikenbestand  der  einstigen  Widter- 
schen  Sammlung,  den  man  auch  zur  Ehrung  des  verdienten 
Mannes  vereint  zur  Aufstellung  brachte.  Aus  den 
Ausgrabungen  kamen  dem  Museum  in  beiden  Jahren  848 
Fundstücke  zu,  darunter  auch  eine  Münze  des  Kaisers 
Regalianus,  so  daß  die  Sammlung  jetzt  zwei  dieser  numis- 
matischen Kar  issima,  deren  Fundort  ausschließlich  die  unteren 
Donauländer  sind,  besitzt.  Das  merkwürdigste  Fundstück 
der  letzten  Jahre  sind  aber  die  Fragmente  einer  Ter- 
rasigillataschüssel  aus  dem  Ende  des  II.  oder  dem  Be- 
ginne des  III.  Jhs.  (Jahreshefte  X,  Taf.  VIII,  S.  330(1'.).  Ein 
großer  Gewinn  ist  die  Aufstellung  der  vom  Obersten 
v.  Groi.t.er  gezeichneten  Fundkartc  von  Carnuntum  an  der 
Treppenwand  des  Museums.  Im  Maßstabe  1:7'iO,  d.  h.  vier- 
mal so  groß  als  die  Katastralkarte,  zeigt  sie  das  Ruinen- 
feld in  seiner  ganzen  Ausdehnung  vom  Pfaffenberge  bis 
zum  Heidentore.  Vor  dem  Museum  wurde  am  29.  August  1906 


ein  Standbild  des  Kaisers  enthüllt,  ein  Werk  des  Bild- 
hauers Edm.  V.  Hofmann,  das  die  Gemeinde  zur  Erinnerung 
an  die  am  27.  Mai  1904  durch  Se.  Majestät  erfolgte  Eröffnung 
des  Carnuntinums  errichtete. 

Tituli  Asiae  Minoris.  Der  von  der  kais.  Akademie 
der  Wissenschaften  in  Verwahrung  des  Institutes  gegebene 
und  im  Institute  gearbeitete  Schedenapparat  der  TAH 
wurde  im  Laufe  der  letzten  Zeit  stattlich  vermehrt.  Eine 
Zahlung  im  Mai  v.  J.  ergab  eine  Anzahl  von  21.000  In- 
schriften auf  24.000  Blättern,  eine  vor  wenigen  Wochen 
vorgenommene  27.000  Inschriften  auf  33.000  Blättern.  Um 
nur  die  am  stärksten  vertretenen  Landschaften  zu  nennen, 
entfallen  davon  auf  Karien  bei  6000,  auf  Mysien  bei  2G00, 
auf  Phrygien  über  2400,  auf  Lydien  bei  2200.  In  die  an- 
gegebene Anzahl  nicht  aufgenommen  sind  2000  Inschriften, 
die  aus  Syrien,  also  jenseits  der  dem  Unternehmen  ab- 
gesteckten Grenzen,  stammen.  An  der  Vervollständigung 
des  Apparates  arbeitet  stetig  Herr  Gymnasialprofessor 
Dr.  Joh.  Oehi.er.  Bei  der  Ergänzung  des  Apparates  er- 
wiesen sich  hilfsbereit  eine  Reihe  unserer  auswärtigen 
Mitglieder,    so    die    Herren    Professoren:    Friedr.    Freih. 

V.      HiI.T.ER-GaERTRINGEN,     AI-EX.     CONZE,      U.     V.    VVir.AMOWITZ- 

MoEi.LENDORFF,  Th.  Wiegand,  Dr.  Ziebarth  u.  a.,  eine  Unter- 
stützung, für  die  wir  den  Dank  werktätig  erweisen,  indem 
wir  den  Apparat  allen  ernsten  Forschern,  die  darum  an- 
suchen, für  ihre  Arbeiten  zugänglich  halten.  Auch  für  die 
von  der  königlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  Berlin 
herausgegebene  Prosorographie  sowie  für  die  vom  Pariser 
Institut  des  Inscript.  et  Belles-Lettres  herausgegebenen 
„Inscriptiones  Graecae  ad  res  Romanas  pertinentes"  werden 
unsere  Scheden  ständig  verwertet. 

Anhangsweise  sei  bemerkt,  daß  Universitätsprofessor 
N.  VuLiö  in  Belgrad  in  den  Jahren  1906  und  1907  mit  Unter- 
stützung des  Institutes  zwei  Forschungsreisen  durch  das 
ganze  Gebiet  von  Serbien  und  durch  das  türkische  Alt- 
serbien unternahm.  Den  Hauptertrag  dieser  Reisen  bilden 
über  100  neue  römische  Inschriften;  nebenher  gingen  eine 
Nachprüfung  der  bereits  im  C.  I.  L.  veröffentlichten  Texte 
und  photographische  Aufnahmen  von  Skulpturen  und  Ob- 
jekten der  Kleinkunst. 

Auf  Kosten  des  Institutes  wurde  die  zweite  Auflage 
des  vom  Herrn  Gymnasialdirektor  Julius  Wisnar  in  Znaim 
verfaßten  „Vademecums  für  die  Studienreisen  österreichi- 
scher Mittelschullehrer  in  Italien  und  Griechenland,  Smyrna 
und  Konstantinopel"  gedruckt. 

Fortsetzung  begonnener  Werke. 

Folgende  fünf  literarische  Unternehmungen  hinterließ 
die  frühere  Direktion  unvollendet  der  jetzigen: 

I.  Tituli  Asiae  minoris.  Sämtliche  Kosten  des  Unter- 
nehmens wurden  bisher  durch  die  von  Sr.  Durchlaucht 
dem  regierenden  Fürsten  Johann  von  unu  zu  Liechtenstein 
und  der  kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  durch 
Jahre  gewährten  Subventionen  bestritten.  Der  Rest  reicht 
noch  hin  zu  einer  letzten  Bereisung  Lykiens,  zu  der  sich  für 
die  Monate  Juli  bis  September  Prof.  Kat.inka  und  Sekretär 
ZiNfiERi.E  entschlossen  haben.   Überdies  wird  die  Direktion 


175 


Bericht  über  die  Jahresversammlung  des  österr.  archäologischen   Institutes   1908 


176 


aus  Institutsmitteln  die  Sekretäre  v.  Premerstein  und  Keii. 
April  bis  Juni  nach  jenen  Teilen  von  Lj'dien  entsenden, 
die  bisher  weder  für  die  TAM  bereist  noch  überhaupt 
<p-ündlich  epigraphisch  durchforscht  wurden.  Es  dürfte- 
sonach  für  zwei  Landschaften  das  Material  bis  Ende  d.  ]. 
komplett  vorliegen,  so  daß  man  an  die  Bearbeitung  von  zwei 
Bänden  des  Werkes  gehen  könnte.  Es  wird  Sache  der 
kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  sein,  die  Geld- 
mittel zur  P'ortsetzung  dieses  großen  Unternehmens  zu  be- 
schatfcn,  damit  so  vielen  heimischen  Gelehrten  die  Ernte 
gesichert  bleibe,  wo  sie  gesät  haben.  Die  Direktion  des 
Institutes  wird  auch  in  Zukunft  bedacht  sein,  das  Werk 
in  gleiciier  Weise  wie  bisher  zu  fördern  und  zu  unter- 
stützen. 

II.  Der  Katalog  der  Stein  Skulpturen  von  Aqui- 
leja,  der  von  Bknndorf  voretvvazehn Jahren  l)egonnen  wurde, 
ist  weit  gefördert.  Das  gesamte,  bis  1900  ins  Museum  gelangte 
Material  wurde  gezeichnet  und  von  Benndorf  auf  Zetteln 
beschrieben.  Obgleich  Benndorf  in  den  letzten  Monaten 
seines  Wirkens  unausgesetzt  und  mit  dem  Einsätze  seiner 
ganzen  Kraft  daran  arbeitete,  ist  verhältnismäßig  doch 
nur  ein  kleiner  Teil  druckfertig  geworden.  Auch  hat  er 
keine  Aufschreibungen  hinterlassen  über  die  von  ihm  be- 
absichtigte Einteilung  und  Gruppierung  des  Stoffes.  Die 
Direktion  denkt,  sofort  nach  Fertigstellung  des  früher  er- 
wähnten „Führers"  durch  das  Staatsmuseum  in  Aquileja 
an  die  Drucklegung  dieses  Kataloges  zu  gehen.  Sein  Um- 
fang wird  jedoch  nur  ein  allmähliches  Aufarbeiten  gestatten, 
und  es  wird  sich  deshalb  eine  Ausgabe  in  größeren  Liefe- 
rungen empfehlen.  Für  die  fernere  Zukunft  ersteht  die 
weitere  Aufgabe,  dem  Katalog  einen  selbständigen  Supple- 
mentband nachfolgen  zu  lassen  mit  den  höchst  erheblichen 
Erwerbungen  des  Museums  seit  1900,  die  Benndorf  nicht 
mehr  berücksichtigte. 

III.  Forschungen  in  Ephesus.  Die  Arbeiten  über 
das  Theater  sind  so  gut  wie  abgeschlossen,  so  daß  an  die 
Ausarbeitung  des  Textes  und  der  Abbildungen,  söferne 
dies  nicht  schon  geschehen,  geschritten  werden  kann, 
mit  Ausnahme  der  Skulpturen,  deren  Zusammensetzung 
im  Hofmuseum  noch  nicht  beendigt  ist.  Band  II  soll 
ausschließlich  dem  Theater  von  Ephesos  be.stimmt  sein. 
Die  folgenden  Bände  werden  die  übrigen  von  uns  aus- 
gegrabenen Baukomplexe  behandeln.  Professor  F.  Sarre 
in  Berlin  übernahm  es,  nachträglich  die  kunsthistorische 
Stellung  der  seldschukischen  Bauten  von  Ajasoluk,  die  im 
ersten  Bande  veröffentlicht  wurden,  zu  erläutern.  Wir 
werden  seine  Arbeit  im  dritten  Bande  einreihen. 

IV.Das  Werk  über  die  römische  Kunstindustrie. 
Es  scheint  sich  die  Möglichkeit  zu  ergeben,  das  Werk  Riegt.s 
auf  Grundlage  der  von  ihm  hinterlassencn  Schriften  mit 
linem  zweiten  Bande  abzuschließen  und  hierbei  die  Tafeln 
zu  publizieren,  die  bereits  dafür  fertiggestellt  oder  in 
Aussicht  genommen  wurden.  Im  Nachlasse  Rif.gis  fanden 
sich  umfangreiche  Notizen  vor,  die  die  verehrte  Witwe  der 
Direktion  unter  gewissen  Bedingungen,  deren  Erfüllung 
sie  gerne  auf  sich  nahm,  für  die  Fortsetzung  des  Werkes 
überließ,    und   es  zeigte  sich,  daß  Riegi.  ein  stellenweise 


sehr  eingehendes  Kollegienheft  über  die  Kunst  der  Völker- 
wanderungszeit ausgearbeitet  hat,  das  für  unseren  Zweck 
verwertbar  werden  kann.  Erst  nach  genauem  Studium  dieses 
Manuskriptes  wird  es  möglich  sein,  die  Frage  zu  ent- 
scheiden. In  jedem  Falle  gilt  es  aber  jetzt  schon  der  Vor- 
stellung vorzubeugen,  als  ob  wir  imstande  wären,  etwas 
dem  ersten  Bande  des  Rikcm  'sehen  Werkes  völlig  Gleich- 
wertiges zu  bieten,  der  von  entscheidender  Bedeutung  für 
die  moderne  Kunstwissenschaft  wurde,  auch  'heute  schon 
im  Buchhandel  völlig  vergriffen  ist.  Selbst  das  Geringere 
wird  man  in  diesem  Falle  noch  gut  heißen  tlürfen.  Nach 
Lösung  dieser  Aufgabe  wird  die  Direktion  nicht  säumen, 
an  die  Herausgabe  eines  Werkes  über  die  frühere  römische 
Kunstindustrie  im  Sinne  des  ursprünglichen  Planes  zu 
schreiten. 

V.  Das  Unternehmen,  die  römischen  Bauwerke  der 
Küstenländer  der  Monarchie  in  neuen  Aufnahmen  heraus- 
zugeben, mußte  der  Aufnahme  des  Diokletianischen  Palastes 
durch  Professor  Niemann  vorläufig  weichen  und  kann  erst 
wieder  in  Angriff  genommen  werden,  wenn  diese  vollendet 
sein  wird.  Ks  liegen  die  Zeichnungen  der  Porta  Aurea  von 
Pola,  der  Porta  maritima  von  Zara,  eines  Torbogens  von 
Fiume  und  des  Arco  di  Riccardo  in  Triest  bereits  in  unseren 
Mappen.  Daran  sollen  sich  die  übrigen  Monumente  Polas, 
die  Porta  Ercole,  die  Porta  Gemina,  das  Amphitheater 
und  der  Doppeltempel  der  Roma  und  des  Augustus  sowie 
der  analoge,  in  den  Fundamenten  über  der  Erde  stehende 
in  Parenzo  anreihen. 

An  diese  fünf  Werke,  die  fortzusetzen  oder  zu  voll- 
enden Aufgabe  der  nächsten  Jahre  sein  wird,  dürfen  wir 
seit  kurzem  ein  sechstes  reihen,  dessen  Herausgabe  uns 
besonders  lockt  und  auch  besonders  leicht  gemacht  wird. 
Professor  H.  Schrader  in  Innsbruck  befaßte  sich  seit 
Jahren  mit  dem  Studium  der  archaischen  Statuen,  die  aus 
dem  Perserschutte  der  Akropolis  ans  Tageslicht  gebracht 
wurden.  Ihm  sind  in  unermüdlich  emsiger  Beschäftigung 
eine  lange  Reihe  der  glücklichsten  Zusammensetzungen 
gelungen  und  er  ließ  sich  die  Mühe  nicht  verdrießen,  die 
oft  erst  durch  ihn  aus  Trümmern  gewonnenen  Statuen  kunst- 
gemäß unter  seiner  Aufsicht  photographisch  aufnehmen  zu 
lassen.  In  eingehender  Besprechung  mit  Professor  Schrader, 
der  uns  diese  Aufnahmen  kostenlos  zur  Verfügung  stellt, 
entschlossen  wir  uns,  das  reizvollste  und  köstlichste  wie 
formgeschichtlich  wichtigste  daraus  in  ein  Werk  größeren 
Formates  zu  vereinigen,  dessen  Tafeln  allen  Schönheiten 
der  Originale  gerecht  werden  sollen.  Wir  haben  vor,  es 
noch  in  diesem  Frühjahre  in  Angriff  zu  nehmen,  und  hoffen, 
in  nicht  ferner  Zeit  es  auch  veröffentlichen  zu  können. 
Diesem  Tafelwerke  soll  später  als  selbständiges  Werk  ein 
Band  kleineren  Formates  mit  dem  Kataloge  der  Fundstücke 
und  angeschlossenen  Untersuchungen  nachfolgen.  Wird 
letzterer  naturgemäß  nur  die  Fachkreise  als  Leser  in  Be- 
tracht ziehen,  so  hoffen  wir,  mit  dem  Tafelvverke  auch  den 
nicht  streng  gelehrten  Freunden  antiker  Kunst  eine  Freude 
bereiten  zu  können. 

In  einem  neuen  Bande  der  Sonderschriften  wird  Pro- 
fessor  Reisch,   im   Anschlüsse    an   A.  Wilhelms  .Urkunden 


177 


Tätigkeitsbericht 


178 


dramatischer  Aufführungen  in  Athen',  diese  Inschriften  in 
einen  größeren  Zusammenhang  einreihen,  der,  auf  eine  Re- 
konstruktion des  Bauwerkes  gegründet,  neue  Aufschlüsse 
über  die  Geschichte  der  dramatischen  Agone  bieten  wird. 

„Hiermit  schließe  ich  den  Bericht,  der  eines  gewiß 
gezeigt  haben  wird,  daß  wir  rüstig  am  Werke  sein  müssen, 
um  den  uns  gestellten  Aufgaben  zu  genügen.  Ein  Mehr  auf 
uns  zu  nehmen,  dürften  die  gegenwärtig  dem  Institute  ver- 
fügbaren Mittel  und  Kräfte  kaum  noch  gestatten.  Indem 
wir  aber  in  stiller  Arbeit  alle  unsere  Veröffentlichungen 
der  Form  wie  dem  Inhalte  nach,  literarisch  wie  künstlerisch, 
so  harmonisch  auszugestalten  bestrebt  sein  werden,  als 
unsere  Fähigkeiten  erlauben,  hoffen  wir  auch  jener  höheren 
humanistischen  Mission  gerecht  zu  werden,  die  uns  mit  der 
Gründung  des  Institutes  zuteil  wurde." 

Im  Anschlüsse  an  diesen  Bericht  gab  der  Vizedirektor 
Professor  Dr.  E.  Reisch  einen  raschen  Überblick  über  die 
von  den  ausländischen  Instituten  und  gelehrten  Gesell- 
schaften unternommenen  Forschungsarbeiten  der  letzten 
Jahre  und  skizzierte  die  Stellung,  die  Österreich  in  diesem 
internationalen  Wettbewerbe  der  Altertumforschung  ein- 
nimmt und  auch  weiter  zu  wahren  verpflichtet  ist,  in  Be- 
folgung der  Kulturmission  des  modernen  Staates,  zu  der 
mit  Grund  auch  die  Forderung  dieser  Studien  gerech- 
net wird. 

Zur  Vorlage  gelangten  meisterhafte  Kartons  Professor 
NiEMANNs  mit  Aufnahmen  des  diokletianischen  Palastes  in 
Spalato  und  Rekonstruktionen  des  ephesischen  Theaters, 
ferner  verschiedene  Antikeiifunde,  unter  denen  ein  von 
Professor  H.  Swoboda  erläutertes  Elfenbeinreliquiar  aus 
Pola  sowie  reizvolle  Bernstein-  und  Glasgegenstände  aus 
Aquileja  besonderes  Interesse  erregten. 


Tätigkeitsbericht 


Böhmen 

Prag,  Altneusynagoge,  Kathaus,  jüdischer 
Friedhof,  Umgebung.]  Damit  die  Sj'nagoge  von  den 
Neubauten,  welche  in  ihrer  nächsten  Umgebung  ausgeführt 
werden  sollen,  nicht  ganz  erdrückt  werde,  empfiehlt  die 
Z.  K.,  für  diese  Neubauten  nur  eine  beschränkte  Höhe  zu 
gestatten.  Das  geplante  Eckhaus  gegenüber  dem  Rathause 
sollte  nicht  über  die  Höhe  des  Hauptgesimses  des  letzteren 
reichen.  Die  Fassaden  dieser  Häuser  wären  möglichst  ein- 
fach und  ruhig  zu  halten.  Bei  den  Gebäuden,  welche  mit 
den  Rückseiten  gegen  den  Friedhof  gekehrt  sind',  sollten 
.uich  diese  Rückseiten  fassadiert  werden. 

Bystrei  bei  Gablonz,  Pfarrkirche,  Kreuzweg.] 
Konserv.  DvoüAk  berichtet,  daß  er  wegen  Wiederver- 
wendung der  alten  am  Dachboden  und  im  Glockenturme 
unzureichend  untergebrachten  Kreuzwegbilder  an  Stelle 
ihres  wertlosen   neuen  Ersatzes  Schritte   eingeleitet   habe. 

Groß-Chmeleschen,  Pfarrkirche,  Turmhelm.] 
Gegen  das  Projekt  für  die  Herstellung  eines  neuen  Tiirm- 


helmes  an  Stelle  des  jetzigen  baufälligen  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung. 

Drum  bei  Böhm.-Leipa,  Statuengruppe.]  Über 
Antrag  des  Konserv.  Äugst  befürwortet  die  Z.  K.  die  Ge- 
währung einer  Landessubvention  für  die  Restaurierung 
einer  barocken  auf  einem  Unterbau  ruhenden  Statuengruppe 
der  schmerzhaften  Muttergottes  aus  Sandstein  unter  der 
Bedingung,  daß  die  Arbeiten  auf  die  Sicherung  des  Denk- 
mals beschränkt  bleiben  und  eine  Ergänzung  fehlender 
Teile  vermieden  wird. 

Deutsch-Gießhübel,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K. 
spricht  sich  gegen  die  Entfernung  der  barocken  Altäre 
aus,  da  diese  nach  dem  Gutachten  des  berufenen  Konser- 
vators von  erheblichem  kunsthistorischen  Wert  und  zwar 
schadhaft  sind,  jedoch  einer  entsprechenden  Restauriernng 
ganz  gut  unterzogen  werden  können. 

Haslau,  Kirche.]  Die  Z.  K.  tritt  für  die  Erhaltung 
des  Turmes  in  seiner  derzeitigen  Form  ein.  Sollte  aus 
technischen  Gründen  eine  Erneuerung  der  Haube  unver- 
meidlich sein,  so  könnte  die  Z.  K.  auch  in  diesem  Fdlle 
nicht  dem  vorgelegten  Projekte  für  einen  neuen  Turmhelm 
zustimmen,  der  namentlich  wegen  der  Giebelhäufung  um 
die  Pyramidenbasis  kleinlich  und  ästhetisch  wenig  an- 
sprechend wirken  würde. 

Hefmanic  bei  Vilimov,  Filialkirche  St.  Bar- 
tholomäus.] Konserv.  Chytii.  berichtet,  daß  eine  Aus- 
besserung des  Mauerwerkes,  des  Daches  und  des  Fuß- 
bodens, die  Austrocknung  der  Grundmauern  und  eine 
Neubemalung  des  Innern  vorgenommen  wurde. 

Her manmestec,  Marienkirche.]  Gegen  den  Zu- 
bau  eines  neuen  Turmes  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 
Im  Interesse  der  unveränderten  Erhaltung  der  Westansicht 
sollte  jedoch  der  Turm  nicht  der  Westfront  vorgelegt, 
sondern  an  das  westliche  Ende  der  südlichen  Langhausseite 
angebaut  werden,  an  jene  Stelle,  wo  sich  heute  der  Auf- 
gang zum  ürgelchor  befindet.  Es  könnte  dann  eine  Stiegen- 
anlage zum  Orgelchor  im  Innern  des  Turmes  Platz  fintlen 
so  daß  die  beiden  geplanten  Treppentürmchen  entfallen 
könnten.  Der  alte  hölzerne  Turm  ist  jedenfalls  zu  er- 
luilten. 

Huhenmauth,  Dekanalkirche,  Glockenturm] 
Anhergelangten  Nachrichten  zufolge  soll  die  Absicht  be- 
stehen, die  inneren  Eichenbalken  imd  Fußbodenbretter  des 
Turmes  zu  beseitigen  und  das  jetzige  Ziegeldach  in 
Pyramidenform  durch  eine  flache  Pappendeckclbedachung 
zu  ersetzen.  Die  Z.  K.  spricht  sich  auf  das  nachdrücklichste 
gegen  diese  Herstellungen  aus,  die  den  ästhetischen  Wert 
des  stimmungsvollen  Turmes  auf  das  schwerste  schädigen 
würden. 

Hohenmauth,  Gitter.]  Der  Stadrat  teilt  mit,  daß 
das  in  einem  Materialdepot  aufgefundene  Gitter  vom  Pres- 
byterium  der  Dekanalkirche  im  städtisciien  Museum  auf- 
bewahrt wird. 

Kohljano witz,  Agidiuskirchc.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  hewilligt  zu  den  in  Aussicht  genommenen 
Arbeiten,  welche  im  steten  Einvernehmen  mit  dem  berufenen 


179 


Tätigkeitsbericht 


l8o 


Konservator  durchzuführen  sind,  eine  Subvention  von  200  K. 
Insbesondere  ist  die  Instandsetzung  und  Erhaltung  der 
Wandmalereien  nach  den  Direktiven  der  Z.  K.  vorzu- 
nehmen. 

Kolin,  Bartliolomäuskirche,  Hochaltar.]  Der 
barocke  Hochaltar  befand  sich  ursprünglich  in  der  ehe- 
maligen Klosterkirche  zu  Patzau  und  wurde  erst  nach 
.Aufhellung  des  Klosters  in  die  Bartholomäuskirche  nach 
Kolin  übertragen.  Er  ist  eine  wertvolle  Arbeit  des  XVIII.  Jhs, 
Die  Kirchenverwaltung  beabsichtigt,  diesen  Altar  durch 
einen  neugotischen  zu  ersetzen.  Er  selbst  soll  wieder  an 
seinem  ursprünglichen  Bestimmungsorte  in  der  —  gegen- 
wärtig im  Privatbesitze  stehenden  —  Kirche  zu  Patzau 
aufgestellt  werden.  In  diesem  Falle  würde  die  Kirche 
wieder  gottesdienstlichen  Zwecken  zurückgegeben  werden. 
Die  Z.  K.  erhebt  hiegegen  unter  der  Bedingung  keine  Ein- 
wendung, daß  der  neue  Altar  an  künstlerischem  Werte 
dem  alten  gleichkomme,  daß  der  letztere  ohne  h.  a.  Zu- 
stimmung nicht  aus  der  Kirche  in  Patzau  entfernt  oder 
restauriert  und  daß  diese  Kirche  wenigstens  in  beschränk- 
tem Maße  öffentlich  zugänglich  gemacht  werde. 

Kronporitschen,  Wald  Untere  Blahovka,  Gra- 
bungen.] Mitglied  Szombathv  teilt  mit,  daß  er  im  Auftrage 
der  präh.  Kommission  der  Akademie  der  Wissenschaften 
Ausgrabungen  in  einer  aus  120  Grabhügeln  bestehenden 
Tumulusgruppe  auf  diesem  kaiserlichen  Fondsgvite  vor- 
nehme. Nach  den  bisherigen,  nicht  sehr  reichlichen  Funden 
gehören  die  Tumuli  der  jüngeren  Stufe  der  Bronzezeit  an. 

Küchel  bad,  Friedhofskirche  St.  Johannes  Nep.] 
Konserv.  Herai.n  empfiehlt  die  Reparatur  der  Taschenein- 
deckung am  Kirchendache  und  die  Ausmalung  des  Innern 
in  einem  schwachen  Oliventon.     Einverstanden. 

Kurau,  Pfarrkirche.]  Mitglied  Hii.bert  berichtet: 
Folgende  Arbeiten  sind  durchgeführt:  Neuherstellung  des 
morschen  hölzernen  Langhausturmes  in  der  alten  Form; 
Hinzufügung  eines  Sanktustürmchens  am  Presbyterium- 
dache;  Rekonstruktion  eines  Fensterchens  mit  einem  Pfosten 
und  Maßwerk  an  der  Südfront  des  Presbyteriums  auf  Grund 
der  gefundenen  Fragmente  und  des  östlichen,  erhaltenen 
Fensterchens;  die  Abdeckung  der  Friedhofsmauer  mitRasen- 
ziegeln;  Aufbau  einer  neuen  Wendeltreppe  und  Abtragung 
der  alten  an  der  Südseite  des  Schiffes;  Erweiterung  der  neu- 
projektierten Sakristei  von  3w!  auf  4  »n  Breite;  Erweiterung 
der  neuprojektierten  Vorhalle  um  1  m  Tiefe;  geplant  wird: 
Reinigung  der  Gewölberippen,  des  Fenstermaßwerkes,  des 
Sanktuariums  und  der  Sedilien  im  Presbytcrium;  Reinigung 
und  Ausbesserung  des  südlichen  gotischen  Einganges; 
Unterlassung  einer  Steinverkleidung  der  F'ensterspaletten 
und  Ausführung  derselben  in  Putz;  Verstärkung  der  Tram- 
profile in  der  .SchifTsdecke.  Über  Antrag  des  Referenten 
gibt  die  Z.  K.  zu  diesen  Herstellungen  ihre  Zustimmung 
und  spricht  sich  lediglich  gegen  die  angeblich  beabsich- 
tigte vollkommene  Regotisierung  der  Inneneinrichtung 
aus,  der  eine  barocke  Kanzel  und  zwei  Statuen  zum  Opfer 
fallen  würden. 

Lanzow,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Zaki.asnik  be- 
richtet, daß  bei  Abtragung  einer  Vorhalle  an  der  Südseite 


der  Kirche  ein  romanisches  Portal  aufgedeckt  wurde,  dessen 
Erhaltung  imd  Sicherung  die  Z.  K.  anstriM. 

Der  Konservator  bemängelt,  daß  im  Zuge  der  Arbeiten 
das  Quadermauerwerk  weiß  vertüncht  wurde. 

Mies,  Funde.]  Konserv.  Georg  ScHMiivr  berichtet, 
daß  bei  Anlage  einer  Wasserleitung  im  Miesatale  diluviale 
Funde  (Schenkelknochen  eines  Pferdes,  Unterkiefer  eines 
Pferdes,  Unterkiefer  eines  Höhlenbären)  gemacht   wurden. 

Neubydzov,  Museum.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  Staatssubvention 
von  400  K  an. 

Pardubitz,  Bartholomäuskirche,  Grabstein.] 
Konserv.  DvoS.'kK  beantragt,  daß  ein  im  Sockel  des  Altars 
in  der  Annenkapelle  als  Baustein  eingemauerter  Grabstein 
(Thomas  Kropacek  1612 — 1614)  gehoben  und  an  der  inneren 
Kirchenwand  aufgestellt  werde.     Einverstanden. 

Pardubitz,  Häuser  am  Hauptplatz. J  Das  Bürger- 
meisteramt hat  die  Demolierung  der  Häuser  (Mit.  1907,  Sp.  43) 
verfügt,  da  sie  unbewohnbar  und  nicht  mehr  restaurierungs- 
fähig sind.  Es  wurde  Sorge  getragen,  daß  der  Charakter 
des  Platzes  bei  den  Neubauten  gewahrt  wird  und  sein 
stilgerechtes  Aussehen  behält. 

Rabi  bei  Schüttenhofen,  Burg.]  Konserv.  Gi.ocker 
berichtet,  daß  man  bei  Vornahme  von  Wasserleitungs- 
arbeiten im  Umkreise  der  Burg  eine  Reihe  von  Gegen- 
ständen (Topfscherben,  Kohlenstücke,  Steinkugeln,  eine 
Figur,  Kacheln)  fand,  welche  dem  Museum  in  Pilsen  ein- 
verleibt werden. 

Rokitzan,  Stadttor.]  Die  Bzh.  teilt  mit,  daß  die 
anhergemeldete  Absicht  einer  Demolierung  tles  Tores  nicht 
aktuell  ist  und  vor  Durchführung  der  .Angelegenheit  das 
Einvernehmen  mit  der  Z.   K.  gepflogen  wird. 

Rumburg,  Kapuzinerkloster,  Lourdeskapelle.J 
Gegen  die  vorgelegten  Skizzen  für  die  Au:smalung  erhebt 
die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Skytal,  Kirche,  Glocke.]  Wie  Konserv.  Hokmann 
berichtet,  ist  die  große  aus  dem  Jahre  1596  stammende 
Glocke  gesprungen  und  soll  in  der  alten  Form  unter  Nach- 
bildung der  Inschriften  und  Verzierungen  umgegossen 
wertlen. 

Tetschen,  Brücke.]  Konserv.  Luk.sch  berichtet,  daß 
die  in  den  Jahren  1564 — 1567  errichtete,  über  den  Polzen- 
fluß  führende  Brücke  durch  eine  neue  ersetzt  werden  soll. 
Da  die  Brücke  architektonisch  interessant  und  von  erheb- 
licher malerischer  Wirkiuig  ist,  spricht  sich  die  Z.  K.  nach- 
drücklichst gegen  die  Demolierung  aus. 

Tschernhausen,  Schloßkapelle.]  Konserv.  Au<;.st 
berichtet,  daß  die  Restaurierung  in  zufriedenstellender 
Weise  vollendet  wurde.  Das  Dachwerk  wurde  repariert, 
die  Apsismalereien  gesichert,  die  Wände  des  Innenraumes 
einfach  getüncht,  das  Holzwerk,  der  Anstrich,  die  Staffie- 
rung und  der  schadhafte  Verputz  der  Außenseiten  ausge- 
bessert. 

Wolenitz,  Pfarrkirche.]  Seit  der  Frühgotik,  in 
welcher  der  Chor  errichtet  wurde,  hat  fast  jedes  Jahrhundert 
zum  Ausbau  und  zur  Ausschmückung  der  Kirche  beige- 
tragen.   Bemerkenswert  ist  das   Gewölbe  des  Schiffes,  in 


Tätigkeitsbericht 


182 


welchem  die  der  gotischen  Tradition  zuliebe  eingezogenen 
Rippen  mit  ihren  Schlußsteinen  in  ihren  Detailformen  voll- 
kommen im  Sinne  der  Renaissance  umgestaltet  wurden.  Es 
ist  eine  der  wichtigsten  Aufgaben  der  beabsichtigten  Re- 
staurierung, diesen  jetzt  stark  übertünchten  Gewölbeschmuck 
von  der  anhaftenden  Tünche  zu  befreien  und  seine  Formen 
wieder  in  ursprünglicher  Reinheit  sichtbar  zu  machen.  Die 
übrigen  geplanten  Arbeiten  haben  hauptsächlich  den  Zweck, 
das  arg  verwahrloste  Äußere  und  Innere  der  Kirche  würdig 
wiederherzustellen.  Die  Z.  K.  empfiehlt  daher  das  vorge- 
legte Programm  zur  Genehmigung  und  befürwortet  die 
Gewährung  einer  Staatssubvention  von  10.000  K  auf  das 
wärmste. 

Bukowina 

Putna,  Kloster,  Museum. J  Die  Z.  K.  Ijegrußt  die 
Errichtung  eines  Museums  zum  Zwecke  der  Aufbewahrung 
der  im  Kloster  befindlichen  Kirchenschätze  und  die  Adap- 
tierung zweier  entsprechender  zum  Klostergebäude  ge- 
höriger Lokalitäten  als  Museumsräume. 

Sereth,  Filialkirche  ad  St.  Trinitatem.]  Beab- 
sichtigt sind:  Restaurierung  der  Ikonostasis,  Anschafi'ung 
neuer  Einrichtungsgegenstände,  Anbringung  von  Lüftungs- 
fenstern über  dem  Eingange,  Unterfangung  der  Fundamente, 
neue  Knöpfe  über  den  Dachfenstern  und  ein  neuer  Unter- 
satz für  das  Glockenturmkreuz,  Lüftungsflügel  an  zwei 
Fenstern,  teilweise  Neudeckung  des  Daches,  Herstellung 
einer  neuen  Eingangstür  nach  dem  Muster  der  alten. 

Dalmatien 

Zara,  Domkirche,  Altar.]  Ein  wertvoller  Marmor- 
altar des  XVIL  Jhs.  aus  der  Anastasiakapelle  wurde  in 
Privatbesitz  veräußert,  vorläufig  im  Museum  San  Donato 
deponiert  und  steht  in  Gefahr  in  das  Ausland  verkauft  zu 
werden.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß  der  Altar 
wieder  in  die  Domkirche  zurückversetzt  und,  falls  dies  nicht 
möglich  sein  sollte,  in  einer  andern  Kirche,  etwa  in  der 
neuerbauten  Pfarrkirche  zu  Meleda,  deren  Innenausstattung 
noch  nicht  fertiggestellt  ist,  aufgestellt  werde. 

Zara,  Garpacciobilder.]  Sechs  von  Carpaccio 
herrührende  Gemälde,  die  sich  bis  vor  kurzem  in  unge- 
eigneter Verwahrung  im  erzbischöflichen  Palais  befanden, 
wurden  in  der  Domsakristei  aufgehängt.  Die  Z.  K.  bezeichnet 
auch  diesen  Aufbewahrungsort  als  ungünstig;  denn  die 
Bilder  sind  an  der  Stelle,  wo  sie  hängen,  schwer  zu  be- 
sichtigen und  leiden  infolge  der  in  der  Sakristei  herrschenden 
Feuchtigkeit.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß  die 
Gemälde  an  einem  passenden  Orte,  etwa  der  Rückwand 
des  Priesterchors  in  der  Kirche,   aufgehängt  werden. 

Trau,  Kastell  Camerlengo.]  Das  k.  k.  Finanz- 
ministerium teilt  mit,  daß  die  Errichtung  des  projektierten 
Neubaues  eines  Tabakblättermagazins  beim  Kastell  Camer- 
lengo unterbleibt. 

Galizien 

Golesz  bei  Jaslo,  Schloßruin<Ti.J  Konservator 
Lepszv    berichtet,    daß   die   aus  dem  XIV.  Jh.   stammenden 

Mitteilungen  dar  k.  k.  Zentral-Kommission   iqo8 


Ruinen  durch  einen  Steinbruch  gefährdet  sind  und  daß  er 
sich  wegen  Einstellung  des  Betriebes  verwendet  habe. 

Kärnten 

Heiligenblut,  Pfarrkirche.]  Die  vorgelegten 
Skizzen  für  die  Innenbemalung  werden  von  der  Z.  K.  ab- 
gelehnt. 

St.  Jakob  im  Rosentale,  Pfarrkirche,  .Altar.] 
Konserv.  Groe.sser  berichtet,  daß  der  aus  der  zweiten  Hälfte 
des  XVII.  Jh.  stammende  Seitenaltar  durch  einen  neugoti- 
schen ersetzt  wird.  Über  Intervention  des  Konservators 
bleibt  der  alte  .-\ltar  in  der  Kirche  und  wird  an  deren  Süd- 
wand aufgestellt. 

Millstatt,  Stiftskirche.]  Der  Generalkonservator 
empfiehlt  die  Anbringimg  eines  breiten  Schutzdaches  über 
dem  das  jüngste  Gericht  darstellenden  Fresko.  Um  das 
Durchschlagen  dieses  Daches  durch  vom  Turme  abrutschen- 
den Schnee  zu  verhindern,  wären  an  letzterem  Schnee- 
fänger anzubringen.  Endlich  sollte  die  vor  dem  Fresko 
befindliche  Trauerweide,  welche  mit  ihren  Ästen  an  dem 
Gemälde  scheuert,  beschnitten  werden,  jedoch  im  Hinblicke 
auf  ihre  malerische  Wirkung  nur  so  weit,  als  unumgänglich 
notwendig.  Die  mit  Holz  verschalten  Chorfenster  wären 
zu  vermauern,  wobei  die  Mauer  an  die  Innenseite  der 
Fensterlaibung  zu  rücken  und  in  Trockenmauerwerk  ohne 
Mörtelbettung  herzustellen  wäre,  wenn  nicht,  was  vom 
Standpunkte  der  Z.  K.  vorzuziehen  ist,  eine  Verglasung 
mit  Kathedralglas  erfolgen  könnte.  Schließlich  wäre  eine 
Sicherung  der  Gonzaga-Truhe  und  eine  Verglasung  der 
auf  Holz  geklebten  Urkunden  in  der  Domitianskapelle  an- 
zustreben.    Einverstanden. 

St.  Paul,  Stiftskirche.]  Der  Generalkonservator  emp- 
fiehlt nachstehendes  Restaurierungsprogramm:  Sicherung 
des  Sprunges  in  der  Südwand  der  Vierung  und  der  Knickung 
in  der  Südostkante  des  Chorquadrates;  Freilegung  der 
Hausteinteile  von  derTünche,  wobei  der  voraussichtlich  stark 
beschädigte  Sockel  auszubessern  ist;  Freilegung  der  durch 
einen  späten  Zubau  teilweise  verdeckten  Absiden;  sollten 
sich  unter  der  Tünche  im  Innern  Wandmalereien  vorfinden, 
so  sind  sie  zu  erhalten;  verneinenden  Falles  wird  eine  streng 
nach  echten  Vorbildern  herzustellende  ornamentale  Aus- 
malung des  spätgotischen  Gewölbecinbaues,  durch  welche 
die  von  einem  tretflichen  Meister  der  Pacher-Schule  her- 
rührenden Gemälde  in  den  Vierpaßmedaillons,  die  jetzt 
infolge  der  hellen  Vertünchung  des  Gewölbes  nur  als  dunkle 
Flecken  erscheinen,  mehr  zur  Geltung  kommen  würden, 
empfohlen;  kleine  Ausbesserungen  an  der  Inneneinrichtung 
und  Widcraufstellung  des  vor  20  Jahren  durch  einen  im 
romanischen  Stile  gehaltenen  Ziboriumaltar  ersetzten  jetzt 
in  der  unteren  Pfarrkirche  aufgestellten  Hochaltares; 
Reinigung  der  Stukkaturen  und  Malereien  am  Gewölbe  der 
Marienkapelle,  deren  Wände  einheitlich  licht  zu  färbein 
wären.     Einverstanden. 

Straß  bürg,  fürstbischöfliches  Schloß.]  Die  Z.  K. 
macht  neuerlich  auf  den  unaufhaltsam  fortschreitenden  Ver- 
fall des  Schlosses  aufmerksam  und  verwendet  sich  mit  allem 
Nachdrucke  dafür,  daß  eine  Sicherung  des  Gebäudekomplexes 

12 


i83 


Tätigkeitsbericht 


184 


oder  wenigstens  des  kunsthistorisch  wichtigsten  Teiles 
—  der  Kapelle  (Herstellung  eines  Daches  und  einer  Fenster- 
verglasung)  —  noch  im  Laufe  dieses  Sommers  vorgenommen 
werde. 

TwengbeiMöllbrücken,  FilialkircheSt.  Leon- 
hard.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die 
Restaurierung  eine  Subvention  von  2000  K  unter  der  Be- 
dingung, daß  das  Programm  nach  den  Anträgen  der  Z.  K. 
abgeändert  und  die  Arbeiten  im  steten  Einvernehmen  mit 
ihr  durchgeführt  werden. 

Krain 

Laibach,  SchU>ß.]  Der  Generalkonservator  berichtet, 
daß  an  der  Westseite  die  den  ehemaligen  Spazierhof  der 
Gefangenen  umschließende  hohe  unil  kahle  Mauer  entfernt 
und  an  der  Brüstung  der  vorliegenden  Terrasse  die  früher 
bestandenen  Zinnen  bloßgelegt  und  mit  Zementplatten 
überdeckt  wurden. 

Billichgraz,  Schloß,  Brunnen.]  Über  . ■Antrag  des 
Korresp.  Svoboda  verwendet  sich  die  Z.  K.,  daß  die  mit 
dem  Einstürze  drohende  Steineinfassung  des  Ziehbrunnens 
gesichert  werde. 

Bodesic,  Filialkirche,  Wandmalereien.]  Der 
Generalkonservator  empfiehlt  folgendes  Restaurierungs- 
programm: Bloßlegung  und  Fi.xierung  der  Malereien  an 
der  Innenseite  des  Chores;  Schließung  eines  Sprunges  in 
dem  künstlerisch  wertvollsten,  wohl  von  einem  Tiroler 
Meister  des  XV.  Jhs.  stammenden  Gemälde  der  hl.  Georg 
und  Florian  im  Dachbodenraume  der  Vorhalle,  Reinigung 
der  darunter  befindlichen  Bilder  von  der  zum  Teil  noch 
anhaftenden  Tünche,  der  Bilder  an  der  Nordseite  von  dem 
vegetabilischen  Überzug  und  Fixierung.  Einverstanden. 

Brdo,  Pfarre  Jauchen,  St.  Nikolauskapelle.] 
Konserv.  pR.ANKr.  berichtet,  daß  das  Kirchlein  einen  Zj'klus 
wertvoller,  zum  Teil  noch  vertünchter  gotischer  Wand- 
malereien enthält.  Er  beantragt  deren  vollständige  Bloß- 
legung und  Sicherung.  Die  Z.  K.  leitet  weiterere  Schritte  ein. 

Brod  bei  Wocheiner  Feistritz,  Filialkirche, 
Fresken.]  Der  Generalkonservator  berichtet,  daß  im  Chore 
Wandmalereien  aus  der  Wende  des  XVL  zum  XVIL  Jh. 
zutage  getreten  seien,  und  zwar:  hinter  dem  Altar  ein  von 
zwei  Engeln  gehaltenes  Veronikatuch,  an  den  Laibungen 
des  Fensters  hinter  dem  Altare  die  Umrisse  zweier  Ritter 
im  Harnisch  und  rechts  vom  Altar  ein  mehrarmiger  Leuchter 
auf  Marmorgrund.  Die  Z.  K.  leitet  eine  probeweise  Bloß- 
legung  der  Malereien  ein. 

Dolec,  Filialkirche,  St.  Andreas.]  Die  Z.  K.  be- 
willigt für  die  Reparatur  des  Daches  und  die  Sicherung 
der  Malereien'  eine  Subvention  von  350  K. 

Drazgosc,  Kirche,  Altäre.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  zur  Restaurierung  der  Altäre  eine 
Subvention  von  3000  K  unter  der  Bedingung,  daß  die 
Arbeiten  nach  dem  von  der  Z.  K.  aufgestellten  Programm 
und  in  stetem  Einvernehmen  mit  ihr  durchgeführt  werden. 

Ehrengruben,  Bildstock.]  Der  Generalkonservator 
berichtet,  daß  ein  aus  dem  Beginne  des  XVL  Jhs.  stammen- 
der  vom   Erdbeben   stark    mitgenommener   Bildstock   auf 


dem  Wege  nach  Pevno  dringend  der  Restaurierung  bedürfe. 
Insbesondere  sei  die  Verkittung  der  Sprünge  und  die  Ein- 
ziehung vou  Schließen  notwendig.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere 
Erhebungen. 

Gradisce,  Filialkirche  St.  Veit,  Statuen.]  Kon- 
servator AvsEc  berichtet,  daß  er  gegen  die  Übertragung 
einiger  auf  dem  Dachboden  der  Kirche  St.  Veit  ver- 
wahrter Statuen  in  das  Kloster  Sittich  keine  Einwendung 
erhoben  habe. 

Kertina  bei  St.  Veit,  Filialkirche.]  Die  Z.  K. 
verwendet  sich  wegen  Vornahme  einiger  dringlich  not- 
wendiger baulicher  Reparaturen. 

Möschnach,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Vurnik  be- 
richtet, daß  die  Kirche  unter  Beibehaltung  der  Dachform 
mit  Eternitschiefer  gedeckt  werden  soll.  Die  Z.  K.  erklärt 
sich  mit  grauem  Eternitschiefer  einverstanden,  da  eine 
Wiederherstellung  des  schadhaften  Schindeldaches  aus 
feuerpolizeilichen  Gründen  ausgeschlossen  ist  und  ge- 
eignetes Ziegelmaterial  in  der  dortigen  Gegend  nur  schwer 
zu  beschaffen  wäre. 

Prapretsche,  Filialkirche.]  Die  Z.  K.  regt  die  Vor- 
nahme liaiilicher  Reparaturen  an  dieser  kunsthistorisch  hoch- 
bedeutenden,  aus  dem  Beginne  des  XVI.  Jhs.  stammenden 
und  fast  unberührten  Kirche  an. 

Tabor  bei  Jauchen,  Kirche  St.  Kunigunde, 
Grabstein.]  Über  Anregung  des  Konserv.  Franki.  ver- 
wendet sich  die  Z.  K.,  daß  ein  im  Pflaster  eingelassener 
Grabstein  des  Jahres  1646  mit  reich  ausgebildetem  Wappen- 
aufsatze gehoben  und  an  der  Innenwand  der  Kirche  auf- 
gestellt werde. 

Küstenland 

Aquileja,  Dom,  Wandmalereien]  Maler  VitKriii- 
BERGER  berichtet,  daß  er  die  Arbeiten  zur  Sicherung  der 
Malereien  in  der  Krypta  fortgesetzt  habe.  Die  durch 
Feuchtigkeit  stark  beschädigten  Malereien  unter  den  beiden 
seitlichen  Fenstern  wurden  sorgfältig  befestigt  und  etwa 
handbreit  nach  außen  abgegrenzt,  so  daß  die  Reparatur 
der  Mauer  an  den  von  der  Malerei  freien  Stellen  ungehindert 
vorgenommen  werden  kann.  Bei  den  Sicherungen  unter 
dem  linken  Fenster  wurden  vertünchte  Malereien  boßgelegt, 
und  zwar  fragmentarisch  ein  Tiger  und  ein  Leopard  durch 
eine  Palme  getrennt,  mit  den  Köpfen  gegeneinander- 
stehend.  Unter  dem  rechten  Fenster  wurden  die  Dar- 
stellungen der  Lanzenreiter  weiter  aufgedeckt. 

Die  beiden  vermauerten  Türen  wurden  geöffnet;  bei 
der  linksseitigen  kam  eine  sehr  interessante  Ausmalung 
des  Sturzbogens  zum  Vorschein;  beim  Bogen  in  der  rechten 
Fensternische  wurde  ein  vertüncht  gewesenes  Ornament 
bloßgelegt,  welches  für  die  Entstehungszeit  der  Malereien 
von  Wichtigkeit  sein  dürfte ;  ebenso  weist  die  Laibung  der 
rechtseitigen,  nunmehr  geöffneten  Tür,  gut  erhaltene  orna- 
mentale Bemalung  auf. 

Bogliuno,  Kastell.]  Einem  vorgelegten  Projekte 
für  die  Sicherung  des  Kastells  stimmt  die  Z.  K.  mit  der 
Einschränkung  zu,  daß  die  eingestürzten  Mauern  nicht 
wieder   aufgeführt  und    horizontal   abgeschlossen   werden. 


'85 


Tätigkeitsbericht 


ISO 


Sie  empfiehlt,  die  nach  oben  gekehrten  Flächen  der  Mauer- 
ruinen von  \'en;etation  und  Erde  möglichst  zu  befreien  und 
dann  mit  einem  dünnen  Überzuge  von  Portlandzement 
derart  zu  versehen,  daß  nirgends  Regenwasser  stehen 
bleiben  kann. 

Lussinpiccolo,  Pfarrkirche.]  Wie  Korresp.  Moser 
berichtet,  hat  sich  der  Blitzableiter,  welcher  mit  der  dem 
Kirchendache  aufgesetzten  Heiligenfigur  in  V'erbindung 
stand,  losgelöst,  so  daß  eine  Beschädigung  der  letztern 
zu  befürchten  steht.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  für  die  Ab- 
stellung dieses  Übelstandes. 


Für  die  Erhaltung  des  Alters-  und  Stimmungswertes  wird 
Sorge  getragen. 

Pola,  Arena.]  Der  Gemeinderat  hat  sich  bereit  er- 
klärt Tafeln  aufzustellen,  welche  das  Einsteigen  und 
Beschmutzen  der  Arena  verbieten.  Eine  Reinigung  und  Über- 
wachung wurde  gleichfalls  veranlaßt. 

Mähren 

B  r  ü n  n,  D  o  m  i  n  i  k  a  n  e  r-K r  e u  z g  a  ii z.]  Konserv.  Hr.\cii 
berichtet:  Die  Arbeiten  wurden  in  entsprechender  Weise 
durchgeführt.    Der  Kreuzgang  wurde   in  seinen    gotischen 


f'g-  39     W<iU.-Mcseritsch,   Friedhofskirche  (.lus  dem   „.Styl") 


Momarano,  Kirche,  Skulpturen.]  Konserv.  Gnirs 
inipfiehlt  folgendes  Programm:  1.  Das  vergoldete,  zum 
Teil  [lolychromierte  Steintabernakel  aus  dem  Jahre  1431 
untl  seine  Renaissanceädikula  ist  von  dem  modernen  Farb- 
überzug luid  der  Tünche  zu  befreien  und  in  seinem  origi- 
nalen farbigen  Zustande  zu  belassen;  2.  Das  von  dem 
Marniortabernakel  verbaute  plastische  Tafelbild  (Anbetung 
der  hl.  drei  Könige)  ist  zu  reinigen  und  die  Holzreliefs  im 
derzeitigen  Zustande  zu  belassen.  Nach  Durchführung  der 
Arbeiten  ist  das  Tabernakel  wieder  an  seinen  ursprüng- 
lichen Standort  zu  bringen.     Einverstanden. 

Momarano,  Stadtmauern.]  Konserv.  Gniks  be- 
richtet, daß  die  Societa  Istriana  di  Archelogia  Sicherungs- 
arbeiten am  Stadttore  und  einzelnen  Teilen  der  Umfassungs- 
mauern mit  einem  Ivostenaufwande  von  2000  K  vornimmt. 


Formen  belassen;  die  in  den  l'fellern  des  einen  (langes 
enthaltenen  romanischen  Reste  wurden  durch  .Anliringung 
nischenartiger  Vertiefungen  sichtbar  gemacht;  hiebei  wurden 
mehr  oder  minder  beschädigte  Kapitale  und  Basen,  ein 
Säulenschaft  und  ein  Bogenanlauf  gefunden.  Die  Nischen 
wurden  nach  außen  hin  geschlossen,  regulär  ausgeputzt, 
die  fehlenden  Säulenschäfte  und  Hasen  durch  solche  aus 
Zementguß  ersetzt.  Die  Vermauening  der  spitzbogigen 
Oflnungen  wurde  beseitigt  und  einlache  Fenster  einge- 
setzt; von  abgemeißelten,  ehemaligen  Maßwerkstützen  an 
den  Pfeilerlaibungen  sinil  deutliche  Spuren  zu  erkennen. 
Einfache  steinerne  Feiistersohlbänke  wurden  neu  ange- 
bracht. 

Die  Wände  erhielten  neuen  Putz,  wobei  die   wenigen 
aufgefundenen  Malereien  geschont  und  die  an  ihrem  Fuße 


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Tätigkeitsbericht 


i88 


durchwegs  stark  verletzten  Rippen  in  diesem  Zustande 
und  teilweise  auch  in  der  natürlichen  Steinfarbe  oder  in 
ihrer  alten  Färbelung  belassen  wurden. 

Einige  alte  Türgewiinde  wurden  teils  ganz  aufgedeckt, 
teils  erkenntlich  gemacht.  Neben  einer  reich  eingefaßten 
Tür,  welche  zu  einem  neu  hergerichteten  Museumsraume 
führt,  sind  beiderseits  kleine  Maßwerkfenster  instand  ge- 
setzt und  durch  Teile  aus  Zement  (z.  B.  Pfosten)  ergänzt 
worden. 

Der  Fußboden  wunlr  in  hellgrauen  Zementplattin 
neu  hergestellt,  der  Hof  auf  sein  ursprüngliches  Niveau 
vertieft  und  alles  für  eine  gute  Abwässerung  und  Trocken- 
legung vorgekehrt ;  der  Brunnen  sowie  die  malerisch  wirk- 
samen Bäume  wurden  belassen. 

Iglau,  .St.  Igna tiuskirche.]  Die  Z.  K.  nunmt  eine 
Reinigung  und  .Sicherung  der  Malereien  im  Innern  der 
Kirche  in  Aussicht. 

Wall.-Meseritsch,  Friedhofkirche. J  Die  Z.  K. 
spricht  sich  gegen  die  infolge  des  Neubaues  einer  Pfarrkirche 
beabsichtigte  Demolierung  der  Friedhofkirrhe  (Fig.  39)  aus, 
da  diese  einen  seltenen  Typus  der  Holzkirchen  vertretende 
Kirche  von  erheblichem  .Stimmungswerte  und  von  kunst- 
historischer Bedeutung  ist.  Der  Bauzustand  des  Objektes 
ist  ein  sehr  guter  und  für  die  neue  Kirche  würde  der  ge- 
wählte Bauplatz  mancherlei  Nachteile  haben,  die  bei  anderen 
zur  Verfügung  stehenden  Bauplätzen  nicht  vorhanden  wären. 

Mißlitz,  Pfarrkirche,  Hochaltarbild.]  Für  die 
Restaurierung  des  Gemäldes  (Abschied  der  hl.  Apostel 
Petrus  und  Paulus)  wird  folgendes  Programm  aufgestellt: 
Das  Bild  ist  an  den  schadhaften  Stellen  mit  neuer 
Leinwand  zu  unterziehen;  die  Übermalungen  versuchsweise 
zu  entfernen,  die  Fehlstellen  ohne  jede  Übermalung  aus- 
zutupfen. 

Vorkloster-Tischnowitz,  Pfarrkirche  Porta 
coeli.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die 
Restaurierung  eine  Subvention  von  3000  K  unter  der  Be- 
dingung, daß  die  Arbeiten  nach  dem  von  der  Z.  K.  restrin- 
gierten Programme  und  im  steten  Einvernehmen  mit  ihr 
vorgenommen  werden. 

Nieder-Österreich 

Wien  I.,  St.  Stefansdom.]  Für  das  Jahr  1908  sind 
geplant:  Fortsetzung  der  Arbeiten  an  der  nördlichen  Lang- 
hauswand, und  zwar:  Fertigstellung  des  dritten  Ziergiebels, 
Inangriffnahme  des  bereits  eingerüsteten  vierten  Strebe- 
pfeilers und  des  an  den  Halbturm  anstoßenden  letzten  Zier- 
giebels; Auswechslung  einzelner  verwitterter  Wimperge, 
Fialen  und  Säulen  am  Halbturme;  Restaurierung  der  dritten 
Chornische  und  der  in  dieser  befindlichen  Bildwerke  VAn- 
verstanden. 

Wien  L,  St.Stefansdom,  untere  Sakristei,Decken- 
gemälde.J  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  die  geplante  Ab- 
gabe des  von  Altomonte  stammenden  Gemäldes  an  eine 
öffentliche  Sammlung  aus,  da  die  ornamentale  Dekoration 
des  Stuckplafonds  mit  Rücksicht  auf  das  Bild  konzipiert 
ist,  dasselbe  daher  jedenfalls  im   Sinne  des  Erbauers  der 


Sakristei  an  seinen  alten  Platz  gehört  und  die  Möglichkeit 
anstandsloser  Befestigung  gegeben  ist. 

Wien  1.,  Akademie  der  Wissenschaften,  kleiner 
Sitzungssaal,  Deckenfresken.]  Maler  ViERTKi.iiKRiip.R 
berichtet,  daß  er  die  Malereien  mit  Brot  und  lauwarmem 
Wasser  von  der  Schmutzschichte  befreite,  die  späteren 
Übermalungen,  soferne  es  ohne  Gefahr  für  das  Bild  mög- 
lich war,  entfernte  und  störende  Flecken  und  Sprünge 
mit  Kitemperafarben  austupfte. 

Wien  L,  Fleischmarkt  17,  Pro  fanhaus.]  Die  von 
der  Z.  K.  zur  Rettung  des  Gebäudes  (Mitt.  1907,  Sp.  304) 
unternommenen  Schritte  erwiesen  sich  als  erfolglos.  Mit 
der  Demolierung  des  Hauses  wurde  bereits  begonnen.  Die 
schönen  schmiedeeisernen  Gitter  sollen  als  altes  Eisen  an 
einen  Händler  verkauft  werden.  Die  Z.  K.  bemüht  sich,  daß 
wenigstens  diese  Gittrr  von  einem  inländischen  öffentlichen 
Museum  erworben  werden. 

Wien  n.,  Praterstraßc,  Johanneskirche.]  Es 
wird  beabsichtigt,  ein  gemaltes  Votivfenster  in  dieser  Kirche 
anzubringen.  Mit  Rücksicht  auf  die  jetzt  schon  ungünstigen 
Beleuchtungsverhältnisse,  die  wegen  der  Führichschen 
Fresken  besonders  zu  bedauern  sind,  spricht  sich  die  Z.  K. 
in  erster  Linie  gegen  die  Anliringung  jeder  Glasmalerei 
aus.  Nur  für  den  Fall,  als  sie  hierbei  einem  unbesiegbaren 
Widerstände  der  lokalen  Faktoren  begegnet,  empfiehlt  sie 
die  Wahl  von  möglichst  lichten  Farben  und  einen  künst- 
lerisch einwandfreien  Entwurf. 

Wien  IL,  Donaukan  aliifcr,  Johanneskapelle.] 
Es  ist  beabsichtigt,  die  durch  die  .•Aufführung  eines  Nutz- 
baues für  die  Wehr-  und  Schlcul^enanlage  beeinträchtigte 
Kapelle  in  der  Weise  umzustellen,  daß  ihre  Front  gegen 
den  Kanal  gerichtet  wird,  da  die  Kapelle  eine  Schiffer- 
kapelle und  an  ihrem  früheren  Platze  am  andern  LUer 
ebenfalls  mit  dem  Hauptportal  gegen  das  Wasser  ge- 
richtet war. 

Die  Z.  K.  spricht  sich  dagegen  aus,  denn  durch  die 
Regulierungsarbeiten  am  Donaukanal  ist  die  Situation  der- 
art geändert,  daß  eine  Richtung  der  Hauptfassade  gegen 
das  Wasser  zu  unverständlich  wäre  und  die  schöne  Wirkung 
des  Hauptportales,  das  zu  nahe  an  das  Gitter  der  Kai- 
mauern rücken  würde,  beeinträchtigen  müßte.  Die  Z.  K. 
empfiehlt,  die  Frontseite  der  Kapelle  gegen  den  unmittelbar 
voriiberführenden  Straßenzug  zu  stellen,  so  daß  die  Längs- 
achse senkrecht  zur  Richtung  des  Donaukanales  steht. 

Wien  IlL,  Rennweg  10,  Kloster  Heimsuchung 
Mariae.]Gegen  die  beabsichtigte  Erweiterung  und  Erhöhung 
einer  rechteckigen  Durchfahrtsottnung  in  der  Umfassungs- 
mauer und  die  Neufärbelung  dieser  Mauer  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung.  Über  h.  a.  .\ntrag  wurde  von  dem  Öl- 
anstrichc  der  Steinportale  abgesehen  und  lediglich  deren 
Reinigung  in  Aussicht  genommen. 

Wien  VL,  Mariahilferkirche.]  Geplant  ist,  die 
sämtlichen  geputzten  und  mit  Ölfarbe  gestrichenen  äußeren 
Mauerflächen  abzuscheren,  zu  verputzen  und  mit  feinem, 
gleichtönigem  Mörtel  zu  überweißen,  die  Steinverkleidungen, 
steinernen  Gesimse,  Verzierungen  und  den  figuralen  Schmuck 
von    dem  Ölanstriche    zu    befreien    und    größere  Schäden 


iSg 


Tätigkeitsbericht 


190 


durch  Einsetzen  von  Vierungen  auszubessern;  der  Anstrich 
der  Fenster  und  Türen,  die  Vorlegestufen,  die  Blech- 
eindeckungen der  Gesimse  und  das  Dach  werden  repariert. 
Einverstanden. 

Wien  VIII.,  Blindengasse  15,  Stadt.  Haus.]  Die 
Z.  K.  beantragt,  daß  das  früher  an  der  .Außenmauer  des 
demolierten  Hauses  befindliche  Stuckrelief  mit  einer  Dar- 
stellung aus  der  Argonautensage  erhalten  bleibe  und  in 
einem  Gange  des  Neubauses  eingemauert  werde. 

Wien  XVII.,  Hernalserfriedhof,  Grabmal  des 
Feldmarschalls  Grafen  Clerfayt.]  Die  Z.  K.  empfiehlt 
eine  Reinigung  und  Sicherung  des  Denkmals  nach  einem 
ihr  vorgelegten  Programme. 

Auersthal,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich 
gegen  die  geplante  Demolierung  des  gotischen  malerisch 
wirksamen  Turmes  aus.  Im  Hinblicke  auf  seinen  schlechten 
Bauzustand  empfiehlt  sie,  das  Geläute  in  einen  neu  auf- 
zuführenden Glockenturm  zu  übertragen  und  den  alten 
Turm  sowie  die  durch  ihn  belastete  östliche  Abschluß- 
wand des  Langhauses  durch  Schließen  und  Verankerungen 
zu  sichern. 

Gegen  die  aus  Kultusrücksichten  notwendige  Er- 
weiterung der  Kirche  nach  Westen  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung. 

Brand,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Hämmert,  berichtet, 
daß  nachstehende  Arbeiten  geplant  sind :  1 .  Neuherstellung 
des  Turmhelmes  in  barocken  Formen  nach  Analogie  des 
Turmhelmes  der  benachbarten  Kirche  in  Langegg.  Der 
gegenwärtige  auswechslungsbedürftige  Helm  ist  ein  zur 
Franaosenzeit  aufgeführtes  Notdach.  An  Stelle  des  dunkel- 
grauen Anstriches  wäre  ein  roter  zu  wählen.  2.  Färbelung 
des  Innern,  wofür  entsprechende  Direktiven  gegeben  werden. 

3.  Neuanstrich    der  Turmjalousien    und    der    Kirchentüren. 

4.  Restaurierung  des  Altarblattes  vom  Kremser  Schmidt, 
Kreuzigung  des  hl.  Andreas.  5.  Reparatur  der  Orgel.  6.  Die 
Vergoldungen  an  den  Einrichtungsgegenständen  sind  mög- 
lichst einzuschränken.  7.  Die  Marmorierung  der  Kanzel 
kann  unterbleiben.  8.  Das  am  Triumphbogen  angebrachte 
Votivschild  aus  der  einstigen  Andreaskapelle  in  Krems  ist 
zu  reinigen.  Einverstanden. 

Gaubitsch,  Pfarrkirche.]  Es  ist  beabsichtigt,  das 
Obergeschoß  des  Musikchores  zu  entfernen,  da  der  Zugang 
zu  demselben  eng  und  unpraktisch  ist,  wozu  noch  die 
Feuergefährlichkeit  des  Objektes  kommt.  Da  dieses  Ober- 
geschoß eine  wertlose  Zimmermannsarbeit  ist,  erhebt  die 
Z.  K.  gegen  die  Demolierung  keine  Einwendung. 

Hernstein,  Pfarrkirche.]  Geplant  ist:  Neuein- 
deckung mit  Ziegeln,  wobei  einige  geringfügige  Änderungen 
der  Dachform  vorgenommen  werden;  Ziehung  von  jetzt 
gänzlich  fehlenden  Gesimsen;  Neuverputz  des  schadhaften 
Äußern;  Vergrößerung  der  Lünettenfenster  an  der  Süd- 
und  Nordseite.  Die  Z.  K.  erhebt  keine  Einwendung. 

Himberg,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  emi)fiehlt  fol- 
gendes Programm :  Abschlagen  des  Verputzes  zur  Blol.'i- 
legung  der  (Juadermauerung;  Ausbesserung  des  ll.iupt-, 
Kordon-  und  Sockelgesimses;  Herstellung  rines  Abzugs- 
grabens  um   die  Kirche;  Trockenlegung   des  Mauerwerkes 


im  Innern,  Neuverputz,  einfache  Bemalung,  teilweise  Er- 
neuerung des  Fußbodens,  Reparatur  der  Dachdeckung;  das 
weiter  beabsichtigte  Ausbrechen  von  fünf  vermauerten 
Fenstern  wird  widerraten. 

Hof  am  Leithagebirge,  Pfarrkirche.]  Konserv. 
Roth  berichtet,  daß  die  Ausbesserung  des  Verputzes,  Aus- 
malung des  Presbyteriums,  Sicherung  und  Vergoldung  des 
Hochaltares  in  einwandfreier  Weise  vorgenommen  wurden. 
Er  empfiehlt  Ausbesserung  des  Dachstuhles,  Abgrabung 
des  Terrains  um  die  Kirche,  Erweiterung  des  Luftkanales 
an  der  Decke  und  Anbringung  eines  zweiten  solchen.  Ein- 
verstanden. 

Klosterneu  bürg,  Stift,  Erzherzogshut.]  Konserv. 
Pauker  berichtet,  daß  die  Zeitungsnotizen,  welche  von  einer 
Einholung  oder  Verwendung  des  im  Stifte  verwahrten 
Originalerzherzogshutes  beim  Jubiläumsfestzuge  meldeten, 
den  Tatsachen  nicht  entsprechen. 

Krems,  Spitalkirche,  Kreuzweg.]  Wie  Korresp. 
Spänoi.er  berichtet,  konnte  stud.  phil.  Obf.rwai.der  auf  dem 
Bilde  der  14.  Station  des  Kreuzweges  unten  rechts  auf  dem 
dunkeln  Hintergrunde  die  Signatur  Andarea  RudrofF  nach- 
weisen, was  die  bisherige  Vermutung,  daß  der  Kreuzweg 
vom  Kremser  Schmidt  stamme,  widerlegt. 

Marbach,  Fund.]  Konserv.  Chizzoi.a  berichtet,  daß 
bei  48-5  km  der  Bahnlinie  Krems— Grein  bei  Herstellung 
eines  Tunnels  in  ungefähr  1  '5  m  Tiefe  unter  der  P>dober- 
fläche  ein  neolithischer,  schön  geglätteter Steinkelt  gefunden 
wurde. 

Oberhollabrunn,  Pfarrkirche,  Ausmalung.] 
Gegen  die  Skizze  für  die  Innenbemalung  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung  und  empfiehlt  lediglich  die  Vornahme 
einiger  Vereinfachungen. 

Spitz,  Fund.]  Wie  Konserv.  Chizzoi.a  berichtet, 
wurden  bei  22-7  km  der  Bahnlinie  Krems — Grein  Mammut- 
knochen gefunden. 

Weistrach,  Pfarrkirche.)  Mit  der  Ausbesserung 
des  Verputzes  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden;  dagegen 
wird  die  Skizze  für  die  Ausmalung  abgelehnt. 

Ober-Österreich 

Linz,  Bischofshof,  c;emälde.]  Es  wird  beabsichtigt, 
zwei  im  Bischofshofe  verwahrte  Gemälde  zu  veräußern. 
Das  eine  stammt  aus  der  Pfarrkirche  St.  Magdalena,  stellt 
den  Tod  des  hl.  Josef  dar  und  bedürfte  nur  einer  gering- 
fügigen Restaurierung  kleinerer  Schäden  und  einer  Reini- 
gung, um  es  für  Kultuszwecke  wieder  verwendbar  zu 
machen.  Die  Z.  K.  erhebt  daher  gegen  den  Verkauf  des 
Bildes  an  eine  Pfarrkirche  des  Landes  keine  Einwendung. 

Das  zweite,  das  Martyrium  des  hl.  Johannes  Bapt. 
darstellende  Gemälde  weist  größere  Schäden  auf.  Ungefähr 
ein  Achtel  des  Bildes  fehlt  ganz.  Auch  sonst  zeigt  der 
Malgrund  zahlreiche  Abbröcklungen,  so  daß  nur  eine  ziem- 
lich weitgehende  Restaurierung  eine  praktische  Verwen- 
dung des  Gemäldes  erzielen  ließe.  Die  Z.  K.  beantragt 
dessen  Weiterbelassung  im  Diözesanmuseum. 

Braunau  a.  Inn,  Fund.]  Korresp.  Schuckiniser  be- 
richtet,   daß    im  Garten    des  Fabrikanten  Lauf   20—30  cm 


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Tätigkeitsbericht 


ig2 


unter  der  Erde  4 — 5  Skelette  gefunden  wurden,  welche  aus 
dem  Mittelalter  stammen  dürften. 

Enns,  Musealverein  Laureacum.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  Staats- 
subvention von  500  A'  an. 

Kronstorf,  Pfarrkirche.]  Über  Antrag  des  Konserv. 
ScHiEKTHAi.ER  erhebt  die  Z.  K.  gegen  die  Erweiterung  des 
Schiffes  keine  Einwendung,  wenn  die  kunsthistorisch  inter- 
essante Vorhalle  vor  dem  neuen  Westportale  aufgestellt  wird, 

Pinsdorf,  Bauern  hügel.]  Landeszahlamtskassier 
Passy  macht  auf  die  Gefährdung  des  als  Erinnerung  an  die 
Bauernkriege  interessanten  Bauernhügels  durch  den  Betrieb 
einer  Schottergrube  aufmerksam  und  beantragt  eine  Siche- 
rung des  Hügels  sowie  des  auf  demselben  befindlichen 
Gedenksteines.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Steyr,  städtisches  Museum,  Tätigkeit  1907.]  Die 
Sammlungen  wurden  durch  zahlreiche  Erwerbungen  ver- 
mehrt, darunter  die  bedeutendste  die  Grabplatte  des  Steyrer 
Patriziers  Sigmund  Traindt  1492,  welche  aus  dem  Sudhause 
der  StejTer  Aktienbrauerei  gehoben  wurde. 

Die  Inventarisierung  und  Numerierung  sämtlicher 
Musealgegenstände  ist  durchgeführt,  für  eine  entsprechende 
Unterbringung  derselben  gesorgt.  Die  Unterbringung  der 
städtischen  Archivalien  im  Museum  wurde  angebahnt. 

Windhaag  bei  Perg,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  genehmigt  das  Restaurierungsprogranim 
und  bewilligt  zu  den  Kosten  als  Patronatstangente  einen 
Betrag  von  384220  K  und  weiter  3350  A'  als  gnadenweisen 
Beitrag  des  Religionsfonds. 

Salzburg 

Salzburg,  St.  Petersfriedhof,  Mönchsberg- 
tunnel.] Der  Franziskanerkonvent  wendet  sich  gegen  die 
von  der  Z.  K.  vorgeschlagene  Trasse  durch  die  Siegmund 
Haffnergasse  (Sp.  33)  für  die  Führung  eines  zweiten  Tunnels 
durch  den  Münchslterg.  Von  den  Einwänden,  die  der  Kon- 
vent gegen  den  Vorschlag  der  Z.  K.  erhebt,  müssen  jene 
materiell-ökonomischer  Natur  aus  dem  Kompetenzkreise 
der  Z.  K.  ausgeschieden  werden.  Dagegen  verdient  die 
Bemerkung  Beachtung,  daß  bei  Führung  der  Straße  in  der 
gedachten  Weise  das  Kreuz  beim  Franziskanergarten,  das 
Jahrhunderte  lang  Fremden  und  Einheimischen  ein  Wahr- 
zeichen war,  entfernt  werden  müßte.  Dieser  vom  Stand- 
punkte der  Denkmalpflege  gewiß  sehr  bedauerliche  Um- 
stand kann  jedoch  in  keine  wirkliche  Parallele  mit  der  Be- 
einträchtigung eines  so  hochberühmten  Denkmales,  wie  es 
die  des  Petersfriedhofes  wäre,  gestellt  werden,  um  so  mehr, 
als  sich  für  dieses  Kreuz  ein  neuer  Standplatz  in  der  Nähe 
seiner  bisherigen  Stelle  unschwer  finden  lassen  dürfte.  Die 
Z.  K.  hat  daher  keinen  Anlaß,  von  ihren  in  dieser  An- 
gelegenheit gefaßten  Beschlüssen  abzugehen. 

Salzburg,  Hohensalzburg.]  Konserv.  Romstorfer 
berichtet,  daß  die  gegenwärtig  als  Augmentationsmagazin 
verwendeten  drei  großen  Räumlichkeiten  unter  den  Prunk- 
sälen für  ein  Regimentsmuseum  benutzt  werden  sollen.  Der 
Konservator  spricht  sich  gegen  die  aus  diesem  Anlasse 
beabsichtigte  Herausnahme   der  zwischen  zwei  Räumen  in 


späterer  Zeit  eingefügten  Trennungswand  und  des  Pfeilers 
aus,  weil  er  befürchtet,  daß  die  Festigkeit  der  Holzdecke 
darunter  leiden  konnte.  Mit  dem  eventuellen  Öffnen  der 
zwischen  dem  zweiten  und  dritten  Räume  gelegenen,  der- 
zeit vermauerten  Verbindungstür,  welche  mutmaßlich  reich- 
profilierte  gotische  Steingewände  besitzt,  erklärt  er  sicli 
einverstanden. 

Salzburg,  Taubstummeninstitut.]  Wie  Konserv. 
Romstorfer  berichtet,  ist  der  Dachstuhl  und  die  Eindachung 
des  Mittelbaues  infolge  eindringender  Nässe  ganz  schad- 
haft geworden  und  soll  durch  ein  neues  in  der  Form  von 
dem  alten  nur  wenig  abweichendes  Dach  ersetzt  werden. 
Einverstanden. 

Schlesien 

Katharein,  Kreuzkapelle  (Schwedenkirche).] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung 
der  zweiten  Rate  von  2250  A'  der  für  den  Ankauf  und  die 
Restaurierung  der  Kapelle  bewilligten  Subvention  von 
6000  A'  an. 

Weiter  stellt  das  Ministerium  für  die  Vornahme  der 
noch  notwendigen  Herstellungen  die  Übernahme  von  höch- 
stens der  Hälfte  der  mit  3800  K  veranschlagten  Kosten  auf 
die  staatlichen  Kunstkredite  unter  der  Bedingung  in  Aus- 
sicht, daß  die  Arbeiten  nach  dem  von  der  Landesregierung 
empfohlenen  Programme  und  im  steten  Einvernehmen  mit 
der  Z.  K.  und  dem  berufenen  Konservator  durchgeführt 
werden. 

Steiermark 

Graz,  Domkirche,  Dreilandplagenbild. j  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Anbringung 
eines  Schutzgitters  eine  Subvention  von  380  A',  deren  Flüssig- 
machung gleichzeitig  angeordnet  wird. 

Graz,  landschaftliclies  Zeughaus.]  Konserv. Wisr 
berichtet,  daß  im  Zeughause  ein  Warenmagazin  mit  elek- 
trischer Beleuchtung  untergebracht  wurde,  wodurch,  wie 
die  sich  in  neuerer  Zeit  in  Graz  häufenden  Brände  in 
Warenhäusern  lehren,  das  Gebäude  und  die  interessante 
.Sammlung  gefährdet  erscheint.  Die  Z.  K.  beschließt,  den 
Landesausschuß  auf  diesen  Übelstand  aufmerksam  zu 
machen. 

Goeß,  Ornat.]  Das  österr.  Museum  f.  K.  u.  I.  teilt 
mit,  daß  der  Ornat  in  den  Besitz  des  Museums  über- 
gegangen sei. 

Heiligenstatt  bei  St.  Lambrecht,  l'^ilialkirche] 
Konserv.  Graus  berichtet,  daß  eine  Sicherung  der  Mauer- 
sprünge, Einziehung  von  Schließen  und  Herstellung  des 
Verputzes  vorgenommen  wurde.  Hierliei  konnten  die  rudi- 
mentären Reste  der  aus  dem  XV.  Jh.  stammenden  Malereien, 
die  bei  einer  Restaurierung  des  XVIU.  Jhs.  vertüncht,  be- 
schädigt und  für  alle  Zukunft  verdorben  wurden,  nicht 
geschont  werden.  Die  aus  der  gleichen  Zeit  stammende 
dekorative  Bemalung  der  architektonischen  Glieder  blieb 
erhalten. 

Judenburg,  Magdalenenkirche.]  Konserv.  Graus 
empfiehlt  die  Sicherung  der  westlichen  Diagonalstreben 
durch  Unterfahren  ihrer  Grundmauern,  den  Neuersatz  der 


193 


Tätigkeitsbericht 


194 


obersten  Teile  jener  Streben,  bei  denen  eine  Abtragung 
unvermeidlich  erscheint,  ferner  Anlegung  eines  Luftkanals 
an  der  Nordseite  der  Kirche.  Einverstanden. 

S.  Lorenzen  im  Mürztale,  Pfarrkirche.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  verfügt,  daß  das  nach  dem 
Brande  hergestellte  Kirchendach  aus  ökonomischen  Gründen 
verbleiben  könne;  die  Neubedachung  des  Turmes  ist  in 
einfacher  Weise  auszuführen  und  die  zwei  beschädigten 
Gewölbefelder  im  rechten  Seitenschiffe  sowie  das  Kreuz- 
gewölbe im  Innern  sind  nicht  zu  demolieren,  sondern  wieder- 
herzustellen. 

Maria  Svetina,  Filialkirche.]  Der  alte  Fußboden- 
belag des  Presbyteriums  wird  durch  einen  neuen  ersetzt. 
Die  alten  Platten,  deren  Rückversetzung  leider  undurch- 
führbar erscheint,  stammen  aus  spätgotischer  Zeit  und  sind 
technisch  vorzüglich  gearbeitet.  Die  Z.  K.  strebt  daher 
deren  Abgabe  an  ein  öffentliches  inländisches  Museum  an. 

Miirau,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  widerrät  die  geplante 
Neufärbelung  der  Außenwände  und  empfiehlt,  die  Arbeiten 
auf  die  Ausbesserung  der  Mauerschäden  und  die  Befreiung 
der  Portale  von  der  Tünche  zu  beschränken. 

Tirol 

Bozen,  Pfarrkirche,  Turm.]  Die  Z.  K.  macht  neuer- 
lich auf  den  besorgniserregenden  Zustand  des  Turmes  auf- 
merksam und  beantragt  die  schleunige  Vornahme  der  not- 
wendigen Sicherungs-  und  Rekonstruktionsari )eiten,  indem 
sie  jede  Verantwortung  für  die  mit  einer  weiteren  Ver- 
zögerung erwachsende  Gefahr  ablehnt. 

Brixen  im  Tale,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Grien- 
BERGER  berichtet,  daß  folgende  Herstellungen  geplant  sind: 
Färbelung  des  Innern,  Reinigung  der  Altarblätter  und 
Sicherung  der  Kuppelfresken,  woljei  nach  dem  anerkennens- 
werten Wunsche  der  Kirchenvorstehung  jede  Erneuerung 
oder  Übermalung  der  Gemälde  aasgeschlossen  bleiben  soll. 
Einverstanden. 

St.  Florian  zwischen  Neumarkt  und  Salurn, 
Florianskirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  den  ge- 
])Ianten  Abbruch  des  reparaturbedürftigen  Langhauses  aus 
und  leitet  wegen  Sicherung  dieses  Bauteiles  die  weiteren 
Schritte  ein. 

Hall,  Stiftskirche.]  Die  Statthalterei  teilt  mit,  daß 
gelegentlich  der  Abhaltung  patriotischer  Festspiele  in  der 
Kirche  diese  lediglich  vom  Staub  gereinigt  und  einige 
vermauerte  Türen  wieder  geöffnet  werden  sollen. 

Herbstenberg  bei  Toblach,  Edelsitz.]  Konserv. 
Untergasser  berichtet,  daß  das  Gebäude  in  einwandfreier 
Weise  adaptiert  wurde.  Die  aus  dem  XV.  und  XVI.  Jh. 
stammenden  Fenster-  und  Türprofile  blieben  erhalten,  durch 
die  neue  Raumeinteilung  wurde  das  Außenbild  in  nicht 
nennenswerter  Weise  verändert,  altes  Getäfel  ausnahmslos 
wieder    verwendet,    fehlendes  in   richtiger  Weise    ergänzt. 

Hochgallnig,  Pfarrkirche.]  Gegen  den  Ersatz  der 
morschen  Schindeldachung  durch  natürlichen  Schiefer,  was 
im  Hinblicke  auf  die  feuergefährliche  Lage  des  Objektes 
inmitten  von  aus  Holz  konstruierten  Bauernhäusern  bedingt 
wird,   sowie  gegen   eine   Erweiterung  der  Sakristei  erhebt 


die  Z.  K.  keine  Einwendung  und  bringt  für  die  erstgenannten 
Herstellungen  eine  Staatssubvention  in  Antrag. 

Imst,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Deiuinger  berichtet, 
daß  das  spätgotische  Maßwerk  des  Rosettenfensters  über 
dem  Hauptportale,  das  von  der  Vermauerung  befreit  wurde, 
mit  Ausnahme  von  ganz  geringen  Beschädigungen  voll- 
kommen erhalten  zutage  gefördert  werden  konnte.  Derzeit 
werden  die  alten  Gewölberippen  blo(.\gelegt  beziehungsweise 
genau    nach    den   aufgefundenen  Richtungsspuren   ergänzt. 

Imst,  H.  Grabkirchlein.]  Konserv.  Deininger  be- 
antragt eine  Reparatur  der  beschädigten  Holzsäulen  an 
den  Längsseiten  des  Schiffes  und  eine  Ergänzung  der 
Balustergeländer  in  den  fehlenden  elf  Feldern  genau  nach 
dem  Muster  des  erhaltenen  zwölften  Feldes.  Einverstanden. 

Imst,  St.  Lorenzkirchlein.]  Nach  einem  Berichte 
des  Konserv.  Deininger  wäre  eine  Ausbesserung  der  sehr 
schadhaft  gewordenen  Sockelpartie  der  Apsis  sowie  der 
Ersatz  des  zerstörten  aus  Mörtelestrich  bestandenen  Fuß- 
bodens durch  ein  Plattenpflaster  zu  empfehlen.  Einver- 
standen. 

Lienzer  Klause.]  Eine  kommissioneile  Erhebung 
hat  ergeben,  daß  der  Verfall  gerade  bei  dem  ältesten  Teile 
der  Klause,  nämlich  dem  westlichen  Torturm  und  den 
beiderseits  anstoßenden  Gebäuden,  in  einem  solchen  Grade 
fortgeschritten  ist,  daß  an  eine  Erhaltung  im  Sinne  der 
Denkmalpflege  nicht  mehr  gedacht  werden  kann,  da  für 
die  bloße  Sicherung  dieses  Gebäudekomplexes  so  um- 
fassende Demolierungen  und  Neuherstellungen  notwendig 
wären,  daß,  abgesehen  von  den  hohen  Kosten,  hierdurch 
der  historische  Charakter  des  Bauwerkes  vollständig  ver- 
wischt würde. 

Die  erst  in  der  Renaissancezeit  ausgeführten  Schanzen 
und  Bastionen  mit  Einschluß  des  gleichaltrigen  Osttores 
und  des  hochgelegenen  durch  einen  Laufgang  mit  dem 
Hauptwerke  verbundenen  Außenturmes  befinden  sich  in 
einem  wesentlich  besseren  Bauzustande,  sind  aber  auch 
durchgehends  mehr  oder  weniger  beschädigt  und  an  meh- 
reren Stellen  bereits  des  ganzen  Quadersteinmaterials  be- 
raubt. 

Die  Instandsetzungsarbeiten  sollen  sich  auf  jene  Partien 
beschränken,  welche  für  die  fortifikatorische  Anlage  einer- 
seits und  für  die  landschaftliche  Wirkung  derselben  ander- 
seits von  besonderer  Bedeutung  sind,  nämlich  die  ganze 
Ostfront  des  Schanzwerkes  mit  dem  auch  architektonisch 
interessanten  Tore  sowie  dem  hochstehenden,  aus  der 
Ferne  sichtbaren  Außenturme.  Die  Z.  K.  ergänzt  diesen 
Antrag  dahin,  daß  von  dem  Reste  der  Ruinen  jener  Teil 
demoliert  werden  kann,  dessen  weiterer  Bestand  die  durch 
die  Anlage  durchführende  Fahrstraße  —  den  sogenannten 
Römerweg  —  gefährden  würde.  Von  den  danach  stehen 
bleibenden  Teilen  des  Westtores  ist  jenes  Mauerwerk, 
dessen  Erhaltung  und  Sicherung  mit  nicht  zu  großen  Opfern 
Verknüpft  wäre,  zu  sichern. 

Obermontani,  Schloß,  Flügelaltar.]  Konserv. 
Inneriioker  berichtet,  dal.^  ein  wertvoller  Flügelaltar  an 
einen  Antiquar  veräußert  und  von  diesem  weiter  in  das 
Ausland  verkauft  wurde.  Die  Intervention  des  Konservators 


195 


Tätigkeitsbericht 


ig6 


kam,  ohne  sein  Verschulden,  zu  spät.  Die  Z.  K.  l)eklas;;t 
diesen  Vorgang  auf  das  Tiefste  und  nimmt  ihn  zum  neuer- 
lichen Anlasse,  um  die  von  ihr  bereits  seit  einem  Jahrzehnt 
eingeleitete  Aktion  für  das  Zustandekommen  eines  mög- 
lichst umfassenden  Denkmalschutzgesetzes  mit  allem  Nach- 
drucke weiter  zu  verfolgen. 

Percha  bei  Olang,  Expositurkirche.]  Die  Z.  K. 
verwendet  sich  dahin,  daß  die  dringenden  Keiiaraturen 
des  Daches  ehetunlichst  vorgenommen  werden.  Gegen  die 
Ergänzung  des  in  seinem  unteren  Teile  zerstörten  Christo- 
phorusbildes  spricht  sich  die  Z.  K.  aus. 

Kattenberg,  Servitenkirche.]  Der  Konvent  teilt 
mit,  daß  die  durch  wiederholte  Überschwemmungen  arg 
mitgenommene  Kapelle  im  Vorjahre  instand  gesetzt  wurde. 
Aus  diesem  Anlasse  wurden  aucli  die  Bemalungen,  deren 
V'erputz  zum  größten  Teil  heruntergefallen  war,  neu  her- 
gestellt; l)ei  zwei  Gemülden  am  Chore,  die  besser  erhalten 


waren,  wurden  lediglich  die  ausgesprungenen  Stellen  aus- 
gebessert. 

Sardagna,  Pfarrkirche  S.Philipp  und  Jakob. J 
Konserv.  Deininger  empfiehlt  eine  Sicherung  der  kunst- 
historisch interessanten,  aufSer  gottesdienstlicher  Verwen- 
dung stehenden  Kirche.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Welsberg,  Fund.|  Wie  Konserv.  Untergasser  be- 
richtet, wurden  bei  iler  Krdaushebung  zur  Erweiterung  der 
Pfarrkirche  in  einer  Tiefe  von  1  50  tu  Keste  einer  römischen 
Heizanlage  gefunden.  Unter  einer  Schichte  Estrich  lagen 
die  05  III  breiten  und  0  65  iii  hohen  Heizkanäle  mit  Gewölben 
im  Stichbogen,  das  Mauerwerk  augenscheinlich  aus  den 
Trümmern  einer  älteren  Anlage  aufgeführt.  Die  Gänge 
waren  mit  Schutt,  Ruß,  Holzkohle  und  Stücken  von  Röhren- 
ziegeln olnie  Stempel  angefüllt;  auf  dem  Estriche  lag  das 
Skelett  eines  jungen  Mannes  und  Knochen  von  klemeren 
Tieren.  Das  Erdreich  war  mit  Brandspuren  durchsetzt. 


DkUl  K  VON  RUDOLF  .M  ROHREK  IN  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  7 


Juli   1908 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  die 
Konservatoren  Architekten  Boza  DvükAk  in  Pardubitz  und 
Johann  Wist,  Professor  an  der  technischen  Hochschide  in 
Graz  in  ihrem  Ehrenamte  auf  die  Dauer  weiterer  fünf 
Jahre  bestätigt  (7.  Juli   1908,  Z.  28763). 


Neunter  Tag  für  Denkmalpflege 
in  Lübeck 

Erlaß    des    k.   k.  Mini.steriums    f.    K.    u.    U.    vom 
23.  Juni  1908,  Z.  29737  an  alle  politischen  Landes- 
stellen 

Die  seit  dem  Jahre  1899  unter  der  Bezeichnung  „Tag 
für  Denkmalpflege"  im  Deutschen  Reiche  alljährlich 
stattfindenden  Versammlungen  der  Denkmalpfleger  (Kon- 
servatoren) und  der  Förderer  und  Freunde  des  Denkmal- 
schutzes haben  durch  die  rege  Teilnahme  maßgebender 
Persönlichkeiten  der  verschiedenen  in  Betracht  kommen- 
den Berufe  (Kunsthistoriker,  Architekten,  Verwaltungs- 
beamten usw.)  sowie  durch  die  Sachlichkeit  und  Gründ- 
lichkeit ihrer  Beratungen  eine  solche  Bedeutung  gewonnen, 
daß  die  reichsdeutschen  Behörden,  Organe,  Körperschaften, 
Vereine  usw.,  deren  Wirkungskreis  die  einschlägige  Materie 
umfaßt,  regelmäßig  Vertreter  zu  diesen  Tagungen  entsenden 
und  deren  Beschlüssen  großes  Gewicht  beilegen. 

Auch  die  k.  k.  Zentralkommission  für  Kunst-  und 
historische  Denkmale  nimmt  seit  einer  Reihe  von  Jahren 
an  diesen  Tagen  teil,  über  deren  Verlauf  und  Charakter 
das  beiliegende  Protokoll  (vide  Mitt.  1907  Sp.  218f.)  der  im 
Jahre  1907  zu  Mannheim  stattgehabten  achten  Tagung 
näheren  Aufschluß  gibt,  zu  welcher  das  Ministerium  für 
Kultus  und  Unterricht  zum  ersten  Male  einen  Vertreter  ent- 
sendet hatte. 

Das  wachsende  Interesse,  welches  den  reichen  Schätzen 
Österreichs  an  Kunst-  und  Geschichtsdenkmalen  aller  Art 
seitens  der  berufenen  Faktoren  entgegengebracht  wird,  läßt 
es  wahrscheinlich  erscheinen,  daß  sich  auch  die  heimischen 

Mitteilungen  der  k.  k.  Zenträl-ICummission    iqo8 


Kreise,  wenn  nur  einmal  deren  Aufmerksamkeit  auf  die 
üben  erwähnte  Institution  gelenkt  wird,  an  derselben,  neue 
.Anregungen   gewinnend   und   bringend,   Iseteiligen  werden. 

Diese  Erwägungen  veranlassen  mich,  die  k.  k 

zu   ersuchen,    die  Landesvertretung   von unter 

Übermittlung  des  beiliegenden  Protokolls  sowie  des  gleich- 
falls beigelegten  Programmes,  auf  den  am  24.  und  25.  Sep- 
tember 1908  in  Lübeck  stattfindenden  neunten  Tag  tür 
Denkmalpflege  entsprechend  aufmerksam  zu  machen. 

Über  den  Erfolg  des  bezüglichen  Schrittes  erl)ittc 
ich  mir  unter  Nennung  der  allfälligen  Teilnehmer  aus  dem 
dortigen  Verwaltungsgebiete  eine  Mitteilung  bis  5.  Sep- 
tember I.  J. 


Erhaltung   von   geschichtlich    oder 
kunstgeschichtlich  wichtigen  Bauten 

(Aus  dem  Amtsblatte  der  Bezirkshaiiptmannschaft  Rokitzan 
vom  23.  Mai  1907,  Nr.  5.) 

Nach  einer  Mitteilung  der  Z.  K.  wurden  in  der  letzten 
Zeit  wiederholt  historisch  oder  künstlerisch  wichtige  Bauten 
demoliert,  ohne  daß  die  diesbezügliche  Absicht  vorher  der 
genannten  Z.  K.  mitgeteilt  und  derselben  dadurch  Gelegen- 
heit geboten  worden  wäre,  durch  die  dazu  berufenen 
Organe  die  Erhaltung  und  Integrität  solcher  Objekte  zu 
ermöglichen. 

Die  autonomen  Behörden  und  deren  technische  Organe 
werden  deshalb  aufmerksam  gemacht,  daß  sie  bei  allen  in 
ihre  Kompetenz  fallenden  Bauten  und  Kommunikations- 
anlagen, bei  welchen  die  Gefahr  besteht,  daß  alte  Bau- 
denkmale oder  andere  Denkmale  von  künstlerischem  oder 
historischem  Werte  beschädigt  werden,  stets  rechtzeitig 
dit!  Z.  K.  zu  verständigen  haben,  damit  diese  in  die  Lage 
versetzt  wird,  noch  vor  der  Entscheidung  ihr  Gutachten 
abzugeben. 

Diese  Mitteilung  kann  allenfalls  auch  an  die  Bezirks- 
hauptmannschaft zur  weiteren  Übermittlung  an  die  Kom- 
mission gerichtet  werden. 


13 


199 


Tätigkeitsbericht 


200 


Die  große  Bummerin  von  St.  Stephan 
in  Wien 

Ingenieur  Professor  Breuer  aus  Pilsen  legt  ein  Projekt 
vor,  welches  das  Läuten  der  großen  Bummerin  im  lurme 
zu  St.  Stephan  ohne  jede  Gefahr  für  letzteren  ermöglichen 
soll.  In  theoretischer  Hinsicht  erscheint  dieses  Projekt 
nach  Ansicht  der  Techniker  einwandfrei  und  verspräche 
allem  Anscheine  nach  eine  befriedigende  Lösung  dieser 
schwierigen  Frage. 

Die  Möglichkeit,  die  große  Bummerin  bei  St.  Stephan 
wieder  läuten  zu  hören,  war  vor  Monaten  nach  den  Be- 
richten verschiedener  Zeitungen  ein  lebhafter  Wunsch  der 
Wiener  Bevölkerung.  Nunmehr  scheint  diese  Idee  an 
Popularität  sehr  eingebüßt  zu  haben.  Die  Z  K.  hat  weder 
Veranlassung  noch  Legitimation,  in  dieser  Angelegenheit 
eine  Initiative  zu  ergreifen  oder  eine  Anregung  zu  geben. 
Sie  hat  jedoch  in  vielen  Fällen  zu  intervenieren,  in  welchen 
Türme  durch  das  Läuten  von  Glocken  schadhaft  geworden 
sind.  In  solchen  Fällen  mußte  bisher  zunächst  das  Läuten 
der  Glocken  eingestellt  und,  nachdem  dies  auf  die  Dauer 
nicht  möglich  ist,  an  eine  oft  sehr  kostspielige  und  vom 
Standpunkte  der  Denkmalpflege  bedauerliche  Rekonstruktion 
der  Türme  geschritten  werden. 

.«^us  diesem  Grunde  würde  es  die  Z.  K.  begrüßen, 
wenn  ein  Mittel  gefunden  würde,  um  in  solchen  Fällen  die 
Glocken  läuten  zu  können,  ohne  daß  der  Turm  Schaden 
leidet  oder  dessen  Außenerscheinung  verändert  werden 
müßte.  Da  das  Projekt  Breuer  die  Bedingungen  hiefür  zu 
erfüllen  scheint,  beschließt  die  Z.  K.,  der  Erprobung  des 
Systemes  an  einem  Demonstrationsmodelle  näher  zu  treten. 
Mit  Bezug  auf  die  in  Mitteilungen  1907,  Sp.  290  flf.  ge- 
brachte Notiz  „Die  große  Bummerin  bei  St.  Stephan  in 
Wien"  teilt  die  Firma  Ad.  Hillers  Witwe  &  Sohn  mit,  daß 
sie  nicht  für  den  Linzer,  sondern  für  den  Brünner  Dom 
ein  elektrisches  Läutewerk  ausgeführt  hat  und  daß  es  auch 
bei  V^erwendung  des  Hillerschen  Aufhängesystems  für  das 
Läuten  der  großen  Bummerin  möglich  wäre,  den  alten 
wertvollen  Holzhelm  mit  seinen  Beschlägen  zu  erhalten. 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  Seminargebäude.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt,  daß  das  mit  2450  Ä'  60  A  veran- 
schlagte Erfordernis  für  die  Restaurierung  der  wertvollen 
Fenstergitter  und  für  die  damit  im  Zusammenhange  stehen- 
den sonstigen  Arbeiten  unter  der  Bedingung  auf  die  staat- 
lichen Kunstkredite  übernommen  werde,  daß  die  Her- 
stellungen nach  dem  vorgelegten  Programme  unter  Über- 
wachung durch  den  berufenen  Konservator  durchgeführt 
werden. 

Unter-Bautzen,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  befür- 
wortet   die    an    der   Kirche    projektierten    Konservierungs- 


maßnahmen, Die  weiters  in  .Aussicht  genommenen  Arbeiten 
zur  reicheren  Ausgestaltung  der  Kirche,  namentlich  der 
Fassade,  widerrät  die  Z.  K.  bei  aller  Anerkennung  der 
Vorzüge  des  hiefür  vorgelegten  Projektes,  da  durch  dieselben 
der  Denkmalswert  der  Kirche  beeinträchtigt  würde. 

Belohrad,  Pfarrkirche,  Hochaltar.]  Konservator 
ZAki..\snik  berichtet,  daß  man  die  ursprüngliche  Absicht, 
den  barocken  Altar  durch  einen  neuen  zu  ersetzen,  fallen 
ließ.  Der  alte  Altar  wird  lediglich  gesichert  und  gegen  den 
Holzwurm  imprägiert. 

Bi'eznic,  Dekanalkirche.]  Gegen  die  Färbelung 
der  Kirche  erhebt  die  Z.  K.  unter  der  Bedingung  keine 
Einwendung,  daß  die  Kapitale  nicht  ganz  vergoldet,  sondern 
nur  an  einigen  Stellen  Gold  angelegt  werde.  Die  Mar- 
morierung der  Pilaster  erscheint  nur  dann  zulässig,  wenn 
nachgewiesen  wird,  daß  sie  ursprünglich  marmoriert  ge- 
wesen sind;  sonst  wären  sie  weiß  zu  belassen.  Bei  der 
Reinigung  der  Stukkaturen  wäre  mit  der  größten  Vorsicht 
vorzugehen. 

Böhmisch-Brod,  Dekanalkirche.]  An  Stelle  der 
jetzigen  barockisierten  Kirche  (Mitt.  1907,  Sp.  6),  die  in 
drei  verschiedenen  Perioden  entstanden  ist  und  ein  historisch 
interessantes  und  künstlerisch  wirkungsvolles  Denkmal 
bildet,  soll  nach  einem  der  Z.  K.  vorgelegten  Projekte  eine 
ganz  neue,  rein  gotische  Kirche  kommen,  in  der  vom  alten 
Baue  nur  das  Presbyterium  unversehrt  erhalten  bliebe, 
während  die  übrigen  Teile  regotisiert  würden.  Letztere 
Umgestaltung  würde  bedeuten,  daß  die  barocken  Teile  der 
.'\rchitektur  ganz  beseitigt  und  die  spätgotischen  Teile  der 
Wölbungen  des  Hauptschiffes  in  eine  moderne  Gotik  über- 
tragen würden,  so  daß  an  Stelle  des  historischen  und  kunst- 
geschichtlichen Denkmals  eine  Schöpfung  der  modernen 
konventionellen  Pseudogotik  entstehen  würde.  Eine  solche 
Restaurierung  würde  den  geltenden  Grundsätzen  der 
Denkmalpflege  durchaus  widersprechen.  Hiezu  kommt, 
daß  Kultusrücksichten  eine  Umgestaltung  der  Kirche 
nicht  erfordern,  da  die  „restaurierte"  Kirche  denselben 
Fassungsraum  hallen  würde,  den  die  Kirche  in  ihrer  gegen- 
wärtigen Gestalt  besitzt.  Auch  technische  Momente  sind 
für  eine  so  weitgehende  Umgestaltung  nicht  vorhanden. 
Die  Kirche  wurde  wohl  durch  lange  Zeit  vernachlässigt, 
jedoch  sind  die  .Schäden  an  der  Fassade,  an  dem  Mauer- 
werke, an  dem  Turmhelme  derartige,  daß  sie  eine  allerdings 
dringliche  Restaurierung  unter  Beibehaltung  des  über- 
kommenen historischen  Zustandes  ohne  Schwierigkeiten 
ermöglichen.  Die  Z.  K.  spricht  sich  daher  lediglich  für  die 
Vornahme  dieser  Arbeiten  aus  und  lehnt  das  vorgelegte 
Projekt  ab,  da  für  dasselbe  kein  anderer  Grund  gegeben 
erscheint,  als  Purifikationsbestrebungen,  bei  welchen  das, 
was  Jahrhunderte  geschaffen  haben  und  was  das  tatsäch- 
liche dokumentarische  Vermächtnis  der  Vergangenheit  dar- 
stellt und  den  Gegenstand  des  Stolzes  und  der  größten 
Pietät  der  Gemeinden  bilden  sollte,  durch  eine  zeitlose, 
historisch  und  künstlerisch  inhaltlose  moderne  Gotik  er- 
setzt würde. 

Budweis,    Synagoge.]    Professor  Huykr   berichtet, 
daß  bei  Demolierung  des  Hauses  Judengasse  Nr.  219  Reste 


201 


Tätigkeitsbericht 


202 


der  alten,  zuerst  im  Jahre  1380  urkundlich  erwähnten 
Synagoge  bloßgelegt  wurden.  Es  sind  dies  eingemauerte 
Konsolen,  und  die  Anfänge  von  Rippenbändern  einer  un- 
gefähr 7 1)1  hohen  gotischen  Wölbung.  Ebenso  ließ  sich 
erkennen,  daß  die  Wände  ursprünglich  mit  Sgraffitoschmuck 
und  hebräischen  Inschriften  bedeckt  waren. 

Budweis,  Holzplafond.]  MiRosr.AV  Capek  teilt  mit, 
daß  ein  gemalter  und  geschnitzter  Holzplafond  aus  dem 
Haasschen  Hause  von  Seiner  Durchlaucht  dem  Fürsten 
Schwarzenberg  angekauft  wurde. 

Caslau,  Verein  Vcela  Caslavskä.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  dem  Vereine  für  das 
laufende  Jahr  eine  Subvention  von  100  A.'  für  die  weitere 
archäologische  Durchforschung  der  Umgebung  von  Caslau 


Friedland,  Holzbrücke.]  Konserv.  Äugst  berichtet, 
daß  die  baufällige  Brücke  (Fig.  40)  durch  eine  moderne 
Eisenkonstruktion  ersetzt  wird. 

Heinersdorf,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Äugst  be- 
richtet, daß  die  Restaurierung  des  um  1800  entstandenen 
Mobiliars  in  unbefriedigender  Weise  erfolgte.  Namentlich 
wurde  durch  die  gleißende  Neustaffierung  der  Altäre  der 
Alters-  und  Stimmungswert  vernichtet. 

Kaaden,  Heiligenturm.]  Konserv.  Hofmann  be- 
richtet, daß  der  Stadtrat  eine  Restaurierung  des  Turmes 
(Fig.  41),  welcher  sich  von  den  vier  die  Stadttore  krönen- 
den Türmen  allein  erhielt,  beabsichtige.  Der  Konservator 
beantragt  hiefür  folgendes  Programm:  Abschlagen  des 
hohlliegenden  Verputzes,  Auskratzen  der  Fugen  und  Über- 


Fiu.  40     t'riedland,  HolzbrücUe 


unter  der  Bedingitng,  daß  der  Verein  nach  Abschluß  der 
Grabungen  einen  zur  Publikation  geeigneten  Bericht  un- 
mittelbar der  Z.  K.  einsendet. 

Cervena  Äeöic,  Pfarrkirche,  G  rabsteine.]  Über 
Antrag  des  Konserv.  Dvo6Ak  verwendet  sich  die  Z.  K. 
wegen  Hebung  der  im  Fußboden  der  Kirche  liegenden 
Grabsteine  des  XVI.  und  XVII.  Jhs. 

Cervena  Recic,  erzbischöfliches  Schloß, 
Sgraffiti.]  Wie  Konserv.  Dvoü.^k  berichtet,  sind  die  wert- 
vollen aus  dem  XVI.  Jh.  stammenden  Sgraffiti  zum  Teil 
verfehlt  restauriert  worden,  zum  Teil  leiden  sie  unter 
dem  Regenwasser.  Einige  besonders  schöne  Teile  sind 
durch  einen  Holzschupfen  verdeckt.  Die  Z.  K.  verwendet 
sich  wegen  Sicherung  der  Sgraffiti. 

Chotoric,  Pfarrkirche,  Inschrift.]  Wie  Konserv. 
DvoäAK  berichtet,  wurde  bei  der  Neufärbelung  der  Kirche 
eine  Inschrift  entdeckt,  welche  besagt,  daß  die  Kirche  im 
Jahre  1589  erbaut  wurde.  Die  Inschrift  wird  sorgfältig 
konserviert. 


ziehen  mit  einer  neuen  Kalkmürtelschicht  in  glattem  Ver- 
putze; Freilegung  und  Reinigung  der  Quaderteile  und 
Ersatz  des  zerrissenen  südlichen  Wetterfähnchens.  Ein- 
verstanden. 

Kauth,  Kapelle.]  Gegen  die  Verlängerung  des 
Schiffes  nach  Westen  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 
Sie  beantragt  Vereinfachungen  an  dem  Projekte  für  die 
Orgelempore,  die  architektonische  Gliederung  der  Außen- 
seiten und  für  das  oberste  Turmgeschoß. 

Kläster  bei  Opofno,  Fund.]  Wie  Korresp.  Divr.'S 
berichtet,  wurde  das  Bruchstück  eines  profilierten  Sand- 
steines, in  dem  das  Zeichen  eines  lateinischen  Kreuzes 
eingraviert  ist,  gefunden.  Der  Berichterstatter  vermutet  in 
dem  Fragment  eine  architektonische  Zierde  des  von  den 
Hussiten  zerstörten  Zisterzienscrklosters  oder  den  Rest 
eines  Grabsteines  und  beantragt  dessen  Bergung  an  der 
Mauer  der  Filialkirche.  Die  Z.  K.  leitet  weitere  Schritte  ein. 

Kldster  bei  OpoCno,  Filialkirche  Johann  d.  T.] 
Korresp.  Diviä  regt  die  Instandsetzung  des  vernachlässigten 

13* 


203 


Tätigkeitsbericht 


204 


malerisch  gelegenen  Kirchleins  und  die  Erhaltung  des  be- 
drohten, stimmungsvollen  Baumwuchses  um  dieselbe  an. 
Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Kloster,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt  die  Vornahme  der  beantragten  Bau- 
herstellungen unter  der  Bedingung,  daß  den  Vorschlägen 
der  Z.  K.  hiebei  volle  Rechnung  getragen  werde. 

Königgrätz,  Kathedrale.]  Konserv.  Pippich  be- 
richtet, daß  er  anläßlich  der  vorgenommenen  Untersuchung 
der  schadhaften  Ziegeleindeckung  sein  Gutachten  dahin 
erstattete,  daß  im  Hinblicke  auf  die  schonende  Erhaltung 


Fig.  41      Kaaden,  Heiligentunn 

der  altertümlichen  Kirchencharakteristik,  die  sich  besonders 
in  der  schönen  Harmonie  zwischen  dem  Rohziegelbau  an 
den  Mauern  und  der  Ziegeleindeckung  an  den  Dächern 
zeigt,  die  Reparatur  nach  und  nach,  stets  an  kleinen  Stellen 
durchzuführen  wäre,  um  den  bisherigen  Stimmungswert 
möglichst  wenig  zu  beeinträchtigen.  Bloß  in  dem  Falle, 
wenn  die  Anschaffung  des  Materials  in  halbrunder  Formen- 
gestalt, wie  die  jetzige  Ziegeleindeckung,  sowie  von  rauhem 
und  glanzlosem  Farbtone,  wenn  auch  im  Gewichte  leichter 
und  im  Profile  schwächer  ermöglicht  wäre,  könnte  einer 
kompletten  Umwechslung  ohne  größere  Bedenken  zuge- 
stimmt werden.  Die  Anwendung  eines  Deckmaterials  mit 
auffallend  moderner  Glasur  wäre  jedenfalls  zu  vermeiden. 


Ladowitz,  Fund.]  Wie  Konserv.  Weinzieri.  be- 
richtet, wurden  in  unmittelbarerNähe  des  Hartmannschachtes 
bei  einer  Erdbewegung  mehrere  Skelettgrüber,  Bestattungen 
liegender  Hocker,  gefunden.  In  zwei  Gräbern  waren  Gefäße 
lieigesetzt  worden,  wovon  zwei  reich  ornamentiert  sind. 
Eine  gehenkelte  Topfurne  sowie  eine  flache  mit  einer  Ose 
versehene  Schale  (diese  auf  der  Außenwandung)  zeigen 
die  charakteristischen  Ornamentmotive  des  Rössener  Typus. 
Außer  diesen  beiden  ornamentierten  Grabgefäßen  waren 
noch  beigegeben:  eine  zv^'eite  gehenkelte  Topfurne  ohne 
Ornament,  eine  Topfamphora  (verschleppt)  und  ein  gerad- 
wandiger  Becher,  der  zertrümmert  wurde. 

Die  prägnante  Verzierungstechnik  dieser  Kultur  setzt 
im  nördlichen  Böhmen  am  Ende  der  älteren  Kulturphase 
der  jüngeren  Steinzeit,  der  Bandkeramik,  ein.  Diesell)e  tritt 
nur  ganz  sporadisch  auf  und  trotzdem  im  urgeschichtlichen 
Zentralmuseum  zu  Teplitz  eine  große  Anzahl  von  band- 
keramischen Siedelungen  vertreten  ist,  so  kommt  hierunter 
der  Rössener  Typus  nur  selten  vor.  T\pische  Funde  liegen 
bisher  vor  von  Saaz,  Horka  bei  Saaz,  Prosmik  an  der  Elbe  und 
Lobositz.  In  Saaz  und  Horka  kamen  auch  die  dieser  Kultur 
spezifisch  eigenen  Marmorarmringe  vor.  In  Prosmik  waren 
den  Bestatteten  auch  ein  Feuersteinbeil  und  ein  Feuerstein- 
messer beigegeben  worden. 

Langugest,  Grabungen.]  Das  k.  k.  Ministerium 
i.  K.  u.  U.  bewilligt  der  Museumsgesellschaft  in  Teplitz 
zur  Fortsetzung  der  archäologischen  Grabungen  eine  Sub- 
vention von  200  A'  unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten 
in  stetem  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  durchgeführt  und  die 
Grabungsresidtate  in  den  Publikationen  der  Z.  K.  veröft'ent- 
licht  vv' erden. 

Letafovice,  Jakobskirche,  Altäre.]  Das  Museum 
des  Königreiches  Böhmen  teilt  mit,  daß  die  beiden  Altäre 
bereits  ins  Museum  überführt  wurden  und  daß  an  den- 
selben die  notw-endigsten  Erhaltungsarbeiten  vorgenommen 
werden. 

Neubydzov,  Dekanalkirche.]  Konserv.  Z.^ki.asnik 
bezeichnet  die  Holzbrüstung  des  Orgelchores  und  das 
( )rgelgehäuse  als  wohlerhaltene,  interessante  Ijarocke 
Objekte,  welche  mit  der  Kanzel  und  dem  Hauptaltare  ein 
anheimelndes,  stimmungsvolles  Ensemble  bilden.  Die  Z.  K. 
spricht  sich  daher  gegen  die  Entfernung  jener  Gegen- 
stände aus. 

Konserv.  Pippich  macht  Vorschläge  für  eine  sach- 
gemäße Restaurierung  des  wurmstichigen,  vielfach  be- 
schädigten Altares,  mit  denen  sich  die  Z.  K.  einverstanden 
erklärt. 

Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  genehmigt  die  in 
Aussicht  genommenen  Herstellungen  unter  der  Bedingiuig, 
daß  hiebei  den  Anträgen  der  Z.  K.  volle  Rechmmg  ge- 
tragen wird. 

Pardubitz,  St.  Markuskapelle,  Grabstein.] 
Korresp.  Divi.s  berichtet,  daß  der  Grabstein  des  Pardubitzer 
Bürgers  Heinrich  Adam,  des  Stifters  der  Kapelle,  zum  Teile 
in  die  Mauer  eingelassen,  als  Altarmensa  verwendet  werde, 
und  beantragt,  den  Stein  gelegentlich  der  Restaurierimg 
der  Kapelle  an  der  Innenwand  aufzustellen.  Einverstanden. 


205 


Tätigkeitsbericht 


206 


Pl.itz,  Studienfondskirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt  den  Umbau  der  Kirche  unter  der 
Bedingung,  daß  hiehei  den  Anträgen  der  Z.  K.  volle 
Rechnung  getragen  wird. 

Podletitz,  St.  Laurentius-Pfarrkirche.]  Wie 
Konserv.  Hofmann  berichtet,  sind  folgende  Herstellungen  ge- 
plant: 1.  Zur  Trockenlegung  der  durchfeuchteten  Südmauer 
Abgraben  des  äußeren  Erdreiches  und  teilweise  Erneuerung 
der  Fundamentmauer.  2.  Erneuerung  der  schadhaften  Ein- 
deckung  des  Chores  und  Langhauses  mit  blauem  Schiefer 
mit  roter  Einfassung,  des  Turmes  mit  verzinktem  Eisen- 
bleche. 3.  Ersatz  der  beschädigten  Kirchenbänke  durch  neue 
in  ähnlichen  Formen.  4.  Aufstellung  einer  neuen  Orgel 
anstatt  der  unbrauchbaren  alten.  5.  Restaurierung  der  Ein- 
richtimg; an  den  Altären  und  der  Kanzel  sollen  die  fehlenden 
oder  wurmstichigen  Teile  ergänzt,  die  Objekte  neu  ver- 
goldet und  staffiert  werden;  das  Tabernakel,  das  durch 
seine  Höhe  das  Altarbild  verdeckt,  wird  um  \5  cm  tiefer 
gestellt,  seine  den  kirchlichen  Vorschriften  widersprechende 
Nische  in  einen  Einsatz  mit  verschließbaren  Türen  umge- 
wandelt, das  im  Abschlußaufsatze  befindliche  schadhafte, 
wertlose  Dreifaltigkeitsbild  durch  eine  neue  Darstellung 
ersetzt,  die  gemauerte  Seitenaltarnische  verkleidet,  die 
St.  Annastatue  auf  dem  rechten  Seitenaltare  neu  staffiert, 
das  Ölbild  des  linken  aufgefrischt,  die  beiden  primitiven 
unter  einander  ungleichen  Tabernakel  durch  neue  gleicher 
Form  ersetzt,  die  Kommunionbank  neu  staffiert,  die  ver- 
morschten hölzernen  Träger  der  Kifnzel  durch  eiserne  er- 
setzt, für  den  Taufbrunnen  ein  neuer  Deckel  angeschaflt. 
Über  Antrag  des  Konservators  spricht  sich  die  Z.  K. 
ad  2.  für  die  Beibehaltung  der  Schindelbedachung  des 
Turmes  aus,  die  den  Flächen  des  Helmes  Weichheit  und 
Inhalt  geben,  zumal  bei  der  Isoliertheit  der  Kirche  eine 
Feuersgefahr  nicht  besonders  groß  ist.  Ad  4.  regt  die  Z.  K. 
den  Versuch  an,  das  neue  Orgelwerk  in  dem  alten  Kasten 
unterzubringen.  Ad  5.  erhebt  die  Z.  K.  gegen  die  Tiefer- 
stellung des  Tabernakels  Bedenken,  da  diese  dem  Altar- 
aufbaue kaum  zum  Vorteile  gereichen  würde,  ferner  gegen 
den  Ersatz  des  Dreifaltigkeitsbildes. 

Reiditz,  Glocken.]  Wie  Konserv.  Autisr  berichtet, 
wurde  eine  in  einem  Privathaus  angeljrachte,  aus  dem 
Jahre  1789  stammende  (ilocke,  mit  den  Reliefs  des  hl. Josef 
mit  dem  Jesuskinde  und  zweier  weiblicher  Heiliger  und 
der  Inschrift  J.  G.  K.  (Johann  Georg  Kühner,  Glockengießer, 
Prag)  veräußert  und  in  einem  neuerbauten  Meierhofe  in 
Böhmisch- Aicha  untergebracht. 

Watzlaw,  Münzfund.J  Am  20.  November  1907  wurde 
in  einem  Obstgarten  beim  Umackern  der  Erde  ein  Topf 
mit  1  'I2  kg  schlecht  erhaltenen  Münzen  gefunden,  welche 
nach  den  vorgelegten  Proben  Pragergroschen  aus  der 
spätesten  Zeit,  wahrscheinlich  König  Wladislaws  II.  (1471  bis 
1516)  sind.  Ein  mitgefundenes  Goldstück  kann  nach  den 
Resten  der  Umschrift  wohl  nur  von  Sigismund  als  römisch 
deutschem  Kaiser  (1433 — 1437)  stammen. 

Wolenitz,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  eine  Subvention 


von  1 0.000  K  unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  auf 
das  vorgelegte  Programm  beschränkt  bleiben  und  im  steten 
Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  durchgeführt  werden. 


Dalmatien 

Zara,  S.  Grisogono.]  Der  Generalkonservator  be- 
richtet über  das  kommissionell  vereinliarte  Restaurierungs- 
programm: Als  leitender  Gedanke  wurde  die  möglichste 
Erhaltung  und  Sicherung  des  Baues  in  seiner  jetzigen, 
historisch  gewordenen  Form  angenommen.  Nach  diesem 
Gesichtspunkte  konnten  folgende  Arbeiten  konzediert 
werden:  1.  Die  gegen  die  Straße  gekehrte  baufällige  Seiten- 
wand ist  nach  sorgfältiger  Numerierung  der  einzelnen 
Steine  abzutragen  und  sodann  in  derselben  Form  und  mit 
dem  gleichen  Materiale  wieder  aufzubauen.  Auswechslungen 
von  einzelnen  Steinen  und  Baugliedern  sind  nur  da  vorzu- 
nehmen, wo  dies  aus  Stabilitätsgründen  unbedingt  not- 
wendig ist.  Die  jetzige  durch  diese  Wand  führende  Tür 
ist  zu  belassen.  2.  Die  Chorpartie  hat  unverändert  zu 
bleiben.  3.  An  der  Hauptfassade  können  die  fehlenden 
Säulchen  in  der  unteren  Etage,  wo  Pendents  vorhanden 
sind,  erneuert  werden.  Das  jetzige  Fenster,  welches  in 
roher  Weise  in  dieser  Etage  zur  Beleuchtung  des  Orgel- 
chores durchbrochen  wurde,  kann  durch  ein  anderes,  weniger 
auffälliges  ersetzt  werden.  4.  Das  Dach  ist  in  der  jetzigen 
Form  zu  erneuern  und  wieder  mit  Hohlziegeln  zu  decken. 
5.  Die  Decke  ist  in  der  jetzigen  Form  (flache  Decke)  in 
besserer  technischer  Ausführung  zu  erneuern.  6.  Die  jetzigen 
späten  Fenster  können  geschlossen,  die  alten  bestehenden 
und  nur  vermauerten  Fenster  können  geöffnet  werden.  7.  Die 
jetzt  vermauerten  Seitenapsiden  sind  zu  öffnen.  8.  Der 
Innenverputz  der  Wände  ist  zu  beseitigen  und  diese  im 
Rohbaue  zu  belassen.  9.  Bei  der  Beseitigung  des  Verputzes 
ist  auf  das  Vorhandensein  von  Malereien  zu  achten  und 
bejahenden  Falles  der  Z.  K.  die  Anzeige  zu  erstatten. 
10.  Der  an  einzelnen  Säulen  und  l'feilern  befindliche  Ver- 
putz ist  zu  beseitigen.  II.  Die  Kry|)ta  ist  zu  entfeuchten. 
Einverstanilen. 

Drvenik,  Pfarrkirche,  Erweiterung.]  Gegen  die 
aus  Kultusrücksichten  notwendige  Erweiterung  der  Kirche 
erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung.  Sie  spricht  sich  ledig- 
lich gegen  die  projektierte  Änderung  des  Turmhelmes  aus. 

Spalato,  Dom,  Portal.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt  die  Restaurierung  des  Buvina-Tores 
auf  Rechnung  der  staatlichen  Kunstkredite  nach  dem  von 
der  Z.  K.  aufgestellten  Programme. 

Trau,  Dom.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ge- 
nehmigt das  Projekt  für  die  Sicherung  der  Fundamente 
mit  dem  voranschlagten  Aufwände  von  10.000  K  wmX 
ordnet  die  unverzügliche  Diuchfiihrung  der  Kunkurrenz- 
verhandlung  an. 

Trau,  Barbarakapelle.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K  u.  U.  stellt  für  den  .\nkauf  der  Kapelle  einen  staat- 
lichen Beitrag  von  5200  A'  unter  der  Bedingung  in  Aussicht, 
daß  dieser  Ankauf  durch  das  Land  erfolge  und  dieses  sich 


207 


TätiuUeitsberichl 


208 


verpflichte,  die  Kapelle  als  Kunst-  und  historisches  Denkmal 
für  alle  Zukunft  zu  erhalten  und  die  notwendigen  Restau- 
rierungsarbeiten im  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  durch- 
zuführen. 

Galizien 

Chocimierz,  Fund]  Das  Landesgendarmeriekoni- 
mando  teilt  mit,  daß  Mitte  April  im  Steinbruche  Zubrzycki 
ein  Brandgrab  aus  der  Völkerwanderungszeit  mit  reichem 
Inhalte  aufgedeckt  wurde.  Die  Z.  K.  bemüht  sich  w*;gen 
Einsendung  des  Fundes. 

Krakau,  Fauliner-Kon  vont.]  Gegen  die  aus  techni- 
schen Gründen  notwendige  Erneuerung  der  Diicher  in  der 
alten  Form  und  in  dem  früheren  Material  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung. 

Przemysl,  röm.-kath.  Kathedralkirche.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  l".  ordnet  die  Flüssigmachung 
der  IV.  und  V.  Kate  per  10.000  ä  der  für  die  Restaurierung 
bewilligten  Staatssubvention  an. 

Alt-Sandez,  Schulgebäudu  der  Klarissinnen.J 
Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  die  geplanten  Zubauten  und 
die  projektierten  Adaptierungsarbeiten  aus,  die  zufolge 
ihres  reizlosen,  kasernenmäßigen  Charakters  den  maleri- 
schen Eindruck  der  Anlage,  von  welcher  einzelne  Teile 
aus  dem  XIII.  Jh.  stammen,  in  bedauerlichster  Weise  stören 
würden. 

Kärnten 

Heiligenblut,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Goebei,  be- 
richtet: 1.  Die  Kirchenvorstehung  erklärte  auf  der  Legung 
eines  Chamotteziegelpflasters  nicht  weiter  zu  bestehen, 
sondern  zur  Erneuerung  und  Ergänzung  des  alten  Stein- 
pflasters mit  Steinplatten  aus  möglichst  gleichem  Materiale 
ihre  Zustimmung  zu  geben.  Der  Konservator  beantragte, 
die  vom  alten  Pflaster  noch  verwendbaren  Platten  für  den 
Belag  zu  verwenden  und  die  fehlenden  Platten  durch  die 
dermalen  im  Presbyterium  liegenden  zu  ergänzen.  Die 
Pflasterung  im  Presbjterium  hätte  mit  Steinplatten  aus 
gleichem  Materiale,  welches  sich  in  genügender  Menge 
im  Orte  selbst  und  dessen  nächster  Umgebung  vorfindet, 
hergestellt  zu  werden.  2.  Das  hinter  der  Orgelempore  behufs 
besserer  Belichtung  ausgebrochene  runde,  mit  einem  Maß- 
werke verzierte  Fenster  ist  bis  auf  die  Verglasung  fertig- 
gestellt. Die  Verschalung  der  Maßwerke  der  Emporen- 
brüstungen im  Langhause  ist  noch  nicht  entfernt.  3.  Die 
Kirchenbänke  sollen  durch  neue  ersetzt  werden,  die  be- 
reits bestellt  wurden.  Da  hiedurch  das  Mittelschift'  der 
Kirche  eines  großen  Teiles  seines  altehrwürdigen  inter- 
essanten Mobiliars  beraubt  würde,  hat  sich  der  Konservator 
um  so  mehr  hiegegen  ausgesprochen,  als  auch  ein  Teil 
der  lokalen  Faktoren  die  Belassung  der  alten  gewohnten 
Kirchensitze  anstrebt.  4.  Entgegen  dem  von  h.  a.  aufgestellten 
Programme,  die  beiden  an  den  Stirnseiten  der  Nebenschifl'e 
befindlichen  barocken  Seitenaltäre  an  ihren  derzeitigen 
Plätzen  zu  erhalten  und  an  denselben  nur  die  notwendigen 
Ausbesserungen  vornehmen  zu  lassen,  wurden  dieselben 
entfernt    und    neue   Altäre    angeschafi't.     Die    alten    Altäre 


sollen  an  der  Rückseite  des  linken  Nebenschiflfes  beziehungs- 
weise in  der  Krypta  aufgestellt  werden.  5.  Auch  die  Ent- 
fernung der  Renaissancekanzel  soll  geplant  sein. 

Die  Z.  K.  kann  nur  ihrem  lebhaften  Bedauern  Aus- 
druck geben,  daß  versucht  wird,  ihre  nachdrücklichen  und 
wiederholten  Bemühungen  zu  durchkreuzen,  welche  darauf 
abzielen,  den  stimmungsvollen  Eindruck  des  kunsthistorisch 
wertvollen  Gotteshauses  und  seines  interessanten  Mobiliars 
unberührt  zu  erhalten.  In  einem  wohlerwogenen  Programme 
hat  sie  alle  jene  Arbeiten  konzediert,  die  im  Hinblicke 
auf  die  Kultusbedürfnisse  und  die  technische  Sicherung 
des  Baues  notwendig  sind.  Sie  kann  jedoch  ihre  Zustim- 
mung nicht  zu  Herstellungen  geben,  die  ihre  Begründung 
lediglich  in  mißverstandenen  N'erschönerungsabsichten 
finden,  und  wird  sich  mit  allen  ihr  zu  Gebote  stehenden 
Mitteln  dahin  verwenden,  daß  die  Arbeiten  auf  das  fest- 
gesetzte Programm  beschränkt  bleiben  und  namentlich  das 
Mobiliar  unversehrt  erhalten  werde. 

St.  Jakob  im  Rosentale,  Pfarrkirche,  Altar.] 
Gegen  die  beabsichtigte  Überstellung  des  rechten  Seiten- 
altares  an  die  Südwand  der  Kirche  und  die  Skizze  für 
einen  neuen  Altar  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Thörl-Maglern,  Pfarrkirche,  Fresken.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Erhaltung  der 
Fresken  eine  Subvention  von  300  K  unter  der  Bedingung, 
daß  die  Arbeiten  nach  dem  von  der  Z.  K.  gebilligten 
Programme  durch  den  Maler  Viertei.berger  durchgeführt 
werden. 

Villach,  Stadtpfarrkirche,  Ausmalung.]  Die 
vorgelegten  Skizzen  für  die  Innenbemalung  werden  mit 
einigen  Vereinfachungen  genehmigt. 

Krain 

Crmosujice  liei  Rudolfswert,  Fund.]  Korresp. 
.Smih  berichtet,  daß  Ende  Mai  1.  J.  beim  Pflügen  ein  ge- 
mischter Depotfund  der  jüngeren  Bronzezeit  ausgegraben 
wurde,  bestehend  aus  25  wohlerhaltenen  Sicheln  ver- 
schiedener Typen,  darunter  drei  mit  Gußmarken  III,  A  und  X, 
einer  Anzahl  Bruchstücken  von  Sicheln,  Düllenteilen,  Bronze- 
kuchen, dem  Reste  eines  Helmes  mit  Strichreihenverzierung, 
mehreren  Lanzenspitzen,  Armbändern,  deren  einige  mehr- 
fach gerollt  sind,  sowie  zwei  gebrochenen  Dolchen  und 
einem  mittelständigen  Lappenkelte.  Der  Fund  lag  0-5  m 
tief  unter  der  Erde.  Die  Objekte  wurden  für  das  Landes- 
museum Kudolfinum  erw'orben. 

Ehrengruben,  Filialkirche.]  Der  Generalkonser- 
vator konstatiert,  daß  die  Seitenaltäre  in  einwandfreier 
Weise  restauriert  wurden.  Zu  bemängeln  ist  die  Legung 
eines  Chamotteplattenpflasters,  welches  den  Eindruck  der 
Kirche  empfindlich  stört. 

Die  Kirche  besitzt  zum  Teil  noch  vertünchte  Malereien: 
An  der  Außenseite  neben  einem  neueren  Christophorus 
Spuren  eines  mittelalterlichen  Wandgemäldes,  das  zum 
größten  Teile  verloren  sein  dürfte.  Im  Innern  des  Presby- 
teriums  Malereien  (Engelsfiguren  und  Ornamente)  aus  der 
zweiten  Hälfte   des  XVII.  Jhs.  Im  nördlichen   Seitenschiffe 


209 


Tätigkeitsbericht 


210 


Malereien,  die  laut  Inschrift  aus  dem  Jahre  1453  stammen. 
Diese  sind  über  einer  älteren  stark  eingepickten  und  ver- 
wischten Schicht  aufgetragen  und  bringen  die  Passion  und 
Heiligenfiguren  zur  Darstellung.  Es  sind  feine  Malereien 
im  Zeitstile.  Die  Z.  K.  leitet  deren  BlolJlegung  sowie  die 
Bloßlegung  der  übertünchten  Rippen,  Arkadenbögen  und 
Schlußsteine  des  Langhauses,  endlich  die  Sicherung  des 
gesamten  Malereibestandes  ein. 

Gaber,  Filialkirche.]  Konserv.  AväEC  berichtet,  daß 
die  Kirche  infolge  eines  Neubaues  demoliert  werden  soll. 
Sie  ist  ein  einfacher  Bau,  besitzt  einen  schönen  barocken 
Altar,  der  in  den  Neubau  übertragen  werden  soll,  und  einen 
interessanten  barocken  Turmhelm.  Die  Z.  K.  versucht  eine 
Erhaltung  der  alten  Kirche. 

St.  Michael  bei  Rudolfswert,  Filialkirche 
St.  Anna.]  Wie  Konserv.  AväEC  berichtet,  wurde  das  schad- 
hafte barocke  Turmdach  durch  einen  ästhetisch  ungünstig 
wirkenden  Pyramidenhelm  ersetzt,  ohne  daß  ihm  rechtzeitig 
Gelegenheit  zur  Einflußnahme  gegeben  wurde. 

Seisenberg,  St.  Nikolauskirche.]  Maler  Viertei.- 
BERGER  berichtet,  daß  eine  Sicherung  der  Malereien  ohne 
eine  gleichzeitige  teilweise  Sicherung  des  Bauzustandes 
nicht  durchgeführt  werden  kann.  Da  die  Nordwand  unbe- 
dingt demoliert  werden  muß,  eine  Wiederbefestigung  der 
Malereien  dieser  Wand  an  der  neuen  Mauer  mit  großen 
Schwierigkeiten  und  Geldopfern  verbunden  wäre,  da  der 
Malgrund  nicht  eben  ist,  schlägt  er  vor,  an  der  neuen 
Mauer  nur  Probestücke,  die  sowohl  für  die  Zeit  als  für 
die  Technik  der  Malereien  von  Wert  sind,    zu    befestigen. 


Küstenland 

Canfanaro,  Pfarrkirche.] Konserv.  Gnirs  berichtet, 
daß  aus  Kultusrücksichten  eine  Erweiterung  der  aus  dem 
Jahre  1606  stammenden  einfachen,  schmucklosen  Kirche 
beabsichtigt  wird.  Die  Erweiterung  erfolgt  durch  Ver- 
längerung des  Schiffes  nach  Westen  und  Anfügung  einer 
Apsis  an  Stelle  der  hinter  dein  Hauptaltare  befindlichen 
Requisitenkammer.  Der  Konservator  erhob  gegen  das 
Projekt  unter  folgenden  Bedingungen  keine  Einwendung: 
1.  An  der  aus  den  Due  castelli  stammenden  Kanzel,  welche 
sowohl  durch  ihre  bauliche  Anlage,  wie  durch  ihre  Stein- 
reliefs ein  wertvolles  Denkmal  des  XV.  Jhs.  darstellt,  so- 
wie in  ihrer  unmittelbaren  Umgebung  darf  eine  bauliche 
Veränderung  nicht  vorgenommen  werden;  2.  bei  Abtragung 
der  Requisitenkammer  sind  die  Steinverkleidungen  der 
ovalen,-  kleinen  Barockfenster,  welche  neben  einem  Bau- 
vermerk die  Jahreszahl  1706  tragen,  sorgfältig  samt  dem 
zugehörigen  Eisengitter  auszulösen  und  in  die  neue  Sakristei- 
wand einzubauen. 

Cassione  bei  Veglia,  Franziskancrkloster.] 
Der  Generalkonservator  bezeichnet  die  an  den  mehr  male- 
risch wirksamen  als  kunsthistorisch  relevanten  Kloster- 
gebäuden durchgeführten  Herstellungsarbeiten  als  not- 
wendig und  zweckentsprechend.  In  der  Kirche  wurden  an 
den  Altären  Ergänzungen  vorgenommen,   ein  neuer  Orgel- 


chor, eine  neue  Orgel,  eine  neue  Kanzel  und  Kirchenbänke 
hergestellt.  Der  Wert  der  durch  diese  Arbeiten  verdrängten 
Objekte  läßt  sich  derzeit  nicht  mehr  feststellen. 

Nesazio,  Grabungen.]  Die  Grabungen  an  der 
Römerstraße  von  Nesactium  nach  Pola  führten  zur  Auf- 
deckung von  ungefähr  50  Gräbern.  Unter  den  Funden  ist 
der  wichtigste  der  eines  Truhenschlosses  aus  Bronze  mit 
silbernem  Schilde.  Weiter  wurden  Architekturfragmente 
aus  Marmor,  Inschriftreste  und  Teile  figuraler  Plastik  ge- 
funden. 

Pola,  Arena,  Umfriedungsmauer.]  Konservator 
Gnirs  berichtet,  daß  in  der  Nacht  vom  28.  zum  29.  Mai 
ein  Teil  der  Umfriedungsmauer  und  des  Gitters,  welcher 
das  Arenaareal  gegen  die  Via  Giovia  abschließt,  in  bös- 
williger Weise  demoliert  wurde.  Die  Z.  K.  verwendet  sich 
dahin,  daß  der  Schaden  wieder  gutgemacht,  die  Täter 
ausgeforscht  und  gegen  sie  mit  aller  .Strenge  des  Gesetzes 
vorgegangen  werde. 

Pola,  Palazzo  communale.]  Konserv.  Gnirs  be- 
richtet, daß  vor  Inangriffnahme  baulicher  Umänderungen 
über  seinen  Antrag  die  Sicherung  des  rückwärtigen  Teiles 
des  nördlichen  Forumtempels  durchgeführt  wurde.  Dieser 
bedeutende  Bauteil  wurde  zunächst  von  einzelnen  Teilefi 
des  Palazzo  entlastet,  die  durch  Druck  und  Schub  auf  die 
erhaltene  rückwärtige  Tempelwand  wirkten.  Dann  wurden 
die  das  Giebelfeld  deckenden  Werkstücke  mit  den  dem 
Denkmal  wohl  schon  im  frühen  Mittelalter  geraubten 
Bronzeklammern  durch  Neuersatz  gleicher  Stücke  gebunden 
und  die  zwischen  den  einzelnen  Quadern  klaffenden  Sprünge 
mit  versenkten  Füllungen  ausgefugt.  Weiter  wurde  dem 
Tempelgiebel  eine  überaus  solid  gearbeitete  Kupferblech- 
eindeckung aufgesetzt,  um  das  Denkmal  vor  einsickernden 
Niederschlagswässern  zu  schützen. 

Die  verbaute  Südwanil  der  Cella  wurde  in  einer 
Länge  von  6  in  bloßgelegt,  und  da  sie  durch  den  Neubau 
wiederum  iminnenbaue  des  Palazzo  verschwinden  soll,  genau 
vermessen,  photographisch  aufgenommen  und  im  Plane  des 
Forums  eingezeichnet. 

Von  einzelnen  Teilen  des  Tempels  und  des  ursprüng- 
lichen gotischen  Palazzo  wurden  wiederholt  kleinere  er- 
haltene Partien  bloßgelegt,  deren  Aufnahme  ebenfalls  durch- 
geführt wurde.  Nicht  in  situ  befindliche,  bereits  losgetrennte 
und  als  Baumaterial  wieder  verwendete  Stücke  wurden 
dort,  wo  es  tunlich  war,  aus  dem  Mauerwerke  des  Innen- 
baues losgelöst  und  im  Museum  deponiert. 


Mähren 

Brunn,  Dominikanerkreuzgang. ]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  eines  Teil- 
betrages von  2500  K  der  für  die  Restaurierung  bewilligten 
Staatssubvention  an. 

Hradisch,  Garnisonsspital  (ehem.  Prämonstra- 
tenserkloster.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  LT.  be- 
willigt für  die  Restaurierung  der  beiden  nördlichen  Eck- 
türme  eine   Subvention   von   9073  A"  unter   der   Bedingung, 


21  I 


Tätigkeitsbericht 


212 


daß    die   Arbeiten    nacli   den   Anträgen   der  Z.  K.   unil    im 
Einvernehmen  mit  ihr  durchgeführt  werden. 

Wal.-Meseritsch,  Pfarrkirche.)  Korresp.  Domi.uvii. 
berichtet,  daß  das  schadhafte  Steinplattcnpflaster  durch 
ein  solches  aus  Kunststein  ersetzt  und  aus  diesem  Anlasse 
auch    die    unter    der    Kirche    befindlichen   Grüfte    geöffnet 


Schädel,  vermoderte  Särge  und  Priestergewändt-r  und  ein 
Messingkreuzehen.  Die  Särge  ruhten  auf  Gerüsten,  die  mit 
der  7,eit  zusammenbrachen. 

Olmütz,  .Sarkandcrkapelle.]  An  Stelle  der  Kapelle 
(Fig.  42),  welche  im  Jahre  1720  zur  Erinnerung  an  den  in 
Olmütz   im    Jahre    1619   zu  Tode  gefolterten   hl.  Sarkander 


Fig.  42     Olmütz,  .Sarkandcrkapelle 


wurden.  Die  eine  im  Vorderteile  des  Schiffes  zwischen  den 
ersten  Bankreihen  (2  )ii  hoch,  3  in  breit  und  3'/..  "'  lang) 
ist  mit  gebrannten  Ziegeln  eingewcilbt  und  barg  vier  Särge 
mit  Leichen  von  Priestern.  Die  zweite  unter  dem  Musik- 
chore befindliche,  in  dessen  ganzer  Breite  sich  ausdehnende 
Gruft  ist  3  H!  tief,  gewölbt,  mit  Ziegeln  gepflastert  und  auf 
efner  guterhaltenen  Stiege  zugänglich.  Sie  enthält  Gebeine, 


erbaut  wurde,  soll  ein  Neubau  errichtet  werden.  Die  Kr- 
lialtungswürdigkeit  der  Kapelle  wird  durch  zwei  Momente 
bedingt:  durch  ihren  historischen  Wert  und  in  künstlerischer 
Hinsicht  als  zwar  anspruchsloses,  aber  charakteristisches 
Beispiel,  dafür  wie  mit  einfachen  Mitteln  reizvolle  Stadt- 
bilder geschaffen  wurden.  Aus  diesem  Grunde  spricht 
sich     <lie     Z.    K.     dahin     aus,     daß  die     Kapelle     erhalten 


2'3 


Tätigkeitsbericht 


214 


bleibe  und  unverändert  in  den  Kirchenneubau  einbezogen 
werde. 

Stignitz,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Hrach  berichtet, 
er  habe  sich  dahin  verwendet,  daß  die  beabsichtigte 
Außenrestaurierung  auf  die  sorgfältige  Wiederherstellung 
des  Putzes  (Abschlagen  des  alten.  Auskratzen  der  Fugen, 


Nieder-Österreich 

Wienl.,  Kirche  Maria  am  Gestade.]  Wie  Konserv. 
Jordan  berichtet,  ist  die  aus  den  siebziger  Jahren  des 
Vorigenjahrhunderts  stammende,  aus  grellfarbigen  geometri- 
schen Mustern  bestehende  Verglasung  des  Presbyteriums 
schadhaft  geworden ;  man  plant  daher  eine  neue  Verglasung 


'.*- 


'>s;  v^"^'' :;<*^''^~'  i  ^  1 


Fig.  43      Wien   V-,  Sch<">nbrunncrstraRe   55,   l'rnfanl>;ius 


Anwurf  mit  Miirtcl ),  die  Instandsetzung  des  Sockels,  Her- 
stellung einer  Wasserableitungsanlage  und  sonstige  kleinere 
Ausbesserungen  ohne  Änderung  der  Form  beschränkt  bleibe. 
Mährisch-'l"rül)au,  Seitenaltar,  Holzfiguren.] 
Die  Z.  K.  verwendet  sich  wegen  Sicherung  zweier  wert- 
voller Holzplastiken  aus  dem  Beginne  des  XVllI.Jhs.  gegen 
die  Holzwurmschäden. 

Mitteilungen  der  k,   k.  /^entral-Kommission   1008 


mit  Butzenscluibeu.  Die  Z.  K.  erhebt  gegen  die  Beseitigung 
der  bestehenden,  ästhetisch  ungünstig  wirkenden  Ver- 
glasung keine  Einwendung,  emplichlt  jedoch  für  die  neue 
Verglasung  die  Verwendung  von  leicht  getöntem  Kathedral- 
glase mit  geometrischen  Mustern. 

Wien  I.,  M  i  n  o  r  i  t  e  n  k  i  r  c  h  e]  Der  Generalkonscr  vator 
berichtet,  daß  zu  beiden  Seiten  tles  der  Restaurierung  zu- 

«4 


2f5 


Tätigkeitsbericht 


2l6 


geführten  Hauptportales  Seitenportale  aus  dem  XVI.  Jh. 
aufgedeckt  wurden.  Das  linke  weist  noch  die  alte  Be- 
raalung  auf  und  bedarf  nur  einer  sorgfältigen  Reinigung 
vom  Staube  und  MOrtelteilchen.  Im  Tympanon  des  rechten 
Portales  ist  eine  die  Stigmatisation  des  hl.  Franziskus  dar- 
stellende Skulptur  stark  beschädigt,  die  vier  Evangelisten 
an  den  Kragsteinen  für  den  Türsturz  gut  erhalten.  Auch 
hier  sollen  sich  die  Arbeiten  auf  bloße  Reinigung  und 
Sicherung  beschränken;  es  darf  nur  der  Mittelpfeiler  im 
Anschlüsse  an  die  oben  in  Stein  erhaltenen  Profile  ergänzt 
werden.  Neben  dem  Portale  des  Zubaues  sind  ältere  Säulen 
unter  dem  Verputze  sichtbar  geworden.  Es  soll  das  untere 
Schaftdrittel  samt  der  beschädigten  Basis  und  das  Kapital 
sichtbar  gelassen  bleiben.  Die  Anbringung  von  Krabben 
über  dem  Seitenportal  und  die  Aufnahme  des  Turmaufbaues 
in  das  Restaurierungsprogramm  wurde  abgelehnt. 

Wien,  Wiederaufstellung  von  zwei  Brunnen- 
figuren von  Joh.  Martin  Fischer.]  Die  Z.  K.  spricht 
sich  dahin  aus,  daß  die  früher  „Am  Hof"  befindlichen, 
nunmehr  in  einem  Depotrauni  verwahrten  beiden  Brunnen- 
figuren von  Johann  Martin  Fischer  wieder  an  ihrem 
ursprünglichen  Standpunkte  und  ihrer  früheren  Bestimmung 
dienend  aufgestellt  werden.  Die  große  Schätzung,  deren  sich 
Werke  Joh.  Martin  Fischers  in  neuerer  Zeit  wieder  er- 
freuen, dürfte  es  kaum  rechtfertigen,  wenn  Schöpfungen 
dieses  Künstlers  in  einem  Depotraume  verschollen  und 
hiedurch  der  öfi'entlichen  Besichtigung  entzogen  blieben. 
Femer  würde  der  Fischersche  Brunnen  dem  Platze  Am 
Hof,  einem  der  wenigen  bedeutenden  Plätze  in  Wien,  der 
seine  ursprüngliche  Schönheit  wenigstens  zum  Teil  noch 
erhalten  hat,  zur  angemessenen  Zierde  gereichen  und  wäre 
vollends  im  Falle  der  anläßlich  der  Verlegung  des  Reichs- 
kriegsministerium beabsichtigten  Entfernung  des  Radetzky- 
denkmals  als  Schmuck  des  Platzes  fast  unentbehrlich.  Eine 
Neuanfertigung  der  Brunnenschale,  zu  welcher  jene  Figuren 
gehüren,  ilürfte  keiner  Schwierigkeit  begegnen,  da  die  Form 
des  Brunnens  eine  einlache  und  anspruchslose  war  und  in 
zahlreichen  genauen  Abbildungen  überliefert  ist.  Die  im 
Laufe  der  Zeit  an  den  Figuren  selbst  entstandenen  Schäden 
werden  sich  voraussichtlich  ohne  große  Kosten  beheben 
lassen.  Es  wird  sich  dabei  hauptsächlich  um  eine  rationelle 
Rekonstruktion  der  tragenden  Eisengerüste  im  Innern  der 
Figuren  handeln.  Ein  Umguß  in  Bronze  würde  beträchtlich 
höhere  Kosten  verursachen  und  der  künstlerischen  Wirkung 
der  Gruppe  nicht  in  gleichem  Maß  entsprechen,  wie  der 
alte  Bleiguß. 

Wien  V.,  Schönbrunnerstraße  55,  Profanhaus.] 
Korresp.  Madjera  berichtet,  daß  das  Gebäude  (Fig.  43)  ab- 
getragen wurde.  Der  Hof  dieses  im  Jahre  1793  erbauten 
Hauses  weist  die  typischen  Bauformen  eines  einfachen  Alt- 
Wiener  Vorstadthauses  auf. 

Gradnitz,  Betkapelle,  Turmbau.]  Gegen  den  An- 
bau eines  Turmes  an  die  Kapelle  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung. 

Grafendorf,  Pfarrkirche.]  Die  vorgelegten  Skizzen 
für  die  Ausmalung  der  Kirche  werden  von  der  Z.  K  ab- 
gelehnt. 


Greifenstein,  Ruine.]  Eine  von  h.  a.  veranlaßte 
Untersuchung  des  Bauzustandes  lehrte,  daß  die  Außen- 
mauem  in  ihrem  Bestände  an  einzelnen  Stellen  arg  ge- 
fährdet sind,  insbesondere  an  jenen  Teilen,  wo  sich  im 
Innern  die  Eingangshalle  und  der  sogenannte  Kittersaal 
befindet.  Diese  Schäden  sind  zum  überwiegenden  Teile 
neueren  Ursprungs.  Wenn  auch  an  einzelnen  wenigen 
Stellen  das  Mauerwerk  durch  mangelhaften  Verband  und 
die  natürlichen  Einflüsse  der  Zeit  und  der  Witterung  ge- 
litten hat,  so  ist  doch  im  allgemeinen  die  Mauertechnik 
der  Umfassungswände  und  der  Zwischenmauern  eine  durch- 
aus gute.  Auch  die  Fundamente  befinden  sich  in  einem 
befriedigenden  Zustande  und  sind  an  einzelnen  Stellen 
wiederholt  durch  von  außen  vorgelegte  Strebepfeiler  in 
zweckdienlicher  Weise  verstärkt  und  gesichert  worden. 
Da  nachgewiesen  ist,  daß  der  in  der  Nähe  der  Burg  be- 
triebene Steinbruch  mit  dem  Burgfelsen  geologisch  zu- 
sammenhängt, unterliegt  es  keinem  Zweifel,  daß  die  im 
Oktober  1904  und  im  Oktober  1906  vorgenommenen  Spren- 
gungen, bei  welchen  außerordentliche  Mengen  Dynamit 
verwendet  wurden,  die  Ursache  des  gefahrdrohenden 
Zustandes  der  Burg  sind. 

Die  Z.  K.  beantragt  daher  vor  allem,  daß  im  Stein- 
bruche nurmehr  Sprengungen  im  verminderten  Umfange 
vorgenommen  werden.  Die  bestehenden  Schäden  wären 
durch  Einziehen  von  Schleudern  und  Schließen,  die  Gefahr 
eines  Absturzes  der  Nordwestecke  durch  Anlage  eines 
kräftigen  Strebepfeilers  zu  beheben.  Endlich  sollte  dafür 
gesorgt  werden,  daß  das  mutwillige  Losbrechen  von  Fels- 
teilen und  Steinen  der  Mauern  durch  Ausflügler  ver- 
hindert wird. 

Krems-Grein,  Bahnbau,  Fun  de.]  Gefunden  wurden: 
Nächst  Willendorf  in  den  Lößeinschnitten  k)n  22^ ,,  und  23'/4 
fossile  Knochen-  und  Geweihreste  nebst  mehreren  Feuer- 
steinen. In  km  16'9/7  eine  silberne  Münze,  anscheinend  die 
barbarische  Nachbildung  einer  Drachme.  Im  Einschnitte 
bei  kin  17"01  mehrere  Bronzebeile.  Der  Fund  wurde  ver- 
heimlicht und  verschleppt,  nachträglich  ein  Beil  zustande 
gebracht. 

Laimbach  bei  Pöggstall,  Pfarrkirche.]  Anher- 
gelangten  Nachrichten  zufolge  soll  anläßlich  der  Einsetzung 
einer  Glasmalerei  das  mittelalterliche  Maßwerk  eines 
Presbyteriumsfensters  herausgeschlagen  und  vernichtet 
worden  sein.   Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Marchegg,  Pfarrkirche,  Hauptaltar.]  Gegen  die 
Skizze  für  die  Staffierung  des  Altars  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung. 

Mistelbach,  Funde.]  Korresp.  Fitzka  berichtet, 
daß  am  südlichen  Abhänge  des  Kirchenberges  bei  der 
Grundaushebung  für  das  Bezirkskrankenhaus  1 5  mensch- 
liche Gerippe  aufgedeckt  wurden.  Jeder  Leichnam  war 
seinerzeit  in  ein  abgesondertes,  regelrechtes  Grab  gelegt 
worden,  und  zwar  1  m  bis  1-80  m  tief;  einige  waren  mit 
dem  Gesichte  nach  Süden,  andere  nach  Osten,  wenige 
auch  nach  Westen  gebettet.  Auffallend  ist,  daß  Männer 
und  Weiber  nicht  untereinander,  sondern  getrennt  begraben 
wurden.    Einige  Gerippe  hatten  keine  Beigabe,   acht  ein 


217 


Tätigkeitsbericht 


2l8 


Tongefäß  (Urne),  welches  bei  allen  am  Fußende  aufgestellt 
war.  Die  Gefäße  sind,  wenngleich  auf  der  Drehscheibe 
gearbeitet,  sehr  primitiv,  jedoch  in  den  Formen  und  Orna- 
mentmotiven für  diese  Gräber  typisch.  Bei  den  weiblichen 
Skeletten  fand  man  7  Ohrgehänge  aus  Bronze,  teilweise 
mit  Glasperlen,  und  2  Ohrgehänge  aus  Silber  stark  mit 
Kupfer  gemischt.  Bei  dem  Skelette  eines  sehr  alten  Mannes, 
welcher  bei  der  Bevölkerung  eine  führende  Stellung  ein- 
genommen haben  dürfte,  fand  man  nachstehende  Bronze- 
gegenstände: Sechs  größere  Gürtelstücke  in  Durchbruch- 
arbeit  mit  je  einem  geschwänzten  Krallentiere   mit  Adler- 


Schwertes  aus  Eisen,  am  Fidsende  eine  Tonurne.  Neben 
dem  Skelette  lagen  die  sämtlichen  sehr  gut  erhaltenen 
Knochen  eines  kleinen,  kräftigen  Pferdes  mit  zwei  Zier- 
scheiben (Rosetten  und  Rankenornamente)  aus  Bronze 
(vergoldet),  eine  aus  drei  starken  runden  Gliedern  be- 
stehende Eisenkette  und  einige  andere  Eisenreste  als 
Beigaben,  Hufeisen  und  Sporen  wurden  nicht  gefunden.. 
Diese  Gräber  staiumen  aus  dem  VII.  oder  Vlll.  Jh.  n.  Chr. 
Die  Z.  K.  nimmt  weitere  Grabungen  an  der  Fund- 
stelle in  Aussicht  und  verwendet  sich  dafür,  daß  die  Funde 
einem  (iflentlichen  inländischen  Museum  zugewendet  werden. 


Fig.  44     Schwallenbacli,  Teufelsniauer 


köpf  (Greif);  eine  besonders  schöne  Bronzeriemzunge 
(Keilschnitt),  Kampfszene  dreier  Krallentiere  (Greife),  orna- 
mental, vierfache  Ranke;  zwei  Gürtelschnallen  verschiedener 
Größe;  sechs  gebuckelte  Gürtelbeschläge;  eine  größere 
Kopfnadel;  eine  Zwickzange;  zwei  Beschläge  imd  Zier- 
stücke mit  ornamentalen  Tierköpfchen;  drei  Gürtclzungcn 
mit  Durchbrucharbeit  (Ringreihenverzierung);  eine  kleine 
Gürtelspange  und  ein  kleines  Zierstück;  an  Eisensachen 
wurden  bei  diesem  Skelette  gefunden:  eine  größere  Lanze, 
ein  Messer,  beide  zur  rechten  Seite  gelagert;  endlich  links 
bei  der  herabhängenden  Hand  ein  stark  zugespitztes  Hirsch- 
hornstück. 

Außerdem  wurde  noch  ein  Grab  aufgedeckt  mit  dem 
Skelette  eines  Mannes,  l)ei  welchem  der  linke  Fuß  fehlte: 
an  Beigaben    fand    man   I'"ragmente   eines  stark  verrosteten 


Preßbaum,  alte  Pfarrkirche,  Einrichtung.]  Die 
Z.  K.  hat  sich  dahin  bemüht,  daß  die  interessante  Ein- 
richtung der  Kirche  in  die  wieder  instand  zu  setzende 
Karmeliterkirche  in  St.  Polten  komme,  aus  welcher  sie  seiner- 
zeit bei  Auflassung  jener  Kirche  genommen  wurde.  Da 
aber  für  die  Restaurierung  der  Karmeliterkirche  ein  Tennin 
nicht  in  Aussicht  genommen,  ja,  überhaupt  nicht  mit  Be- 
stimmtheit behauptet  werden  kann,  dal.^  diese  Restaurierung 
erfolgen  werde,  spricht  sich  die  Z.  K.  dahin  aus,  daß  die 
alte  Kirche  in  Preßbaum  vorläufig  nicht  demoliert  und  als 
Depot  für  die  Einrichtung  verwendet  werde. 

Schwallenbach,  Teufelsmauer.]  Korresp.  Pichi.er 
berichtet,  daß  der  südliche  Teil  des  romantischen  Natur- 
gebildes (Fig.  44),  an  das  sich  vielfache  Lokalsagen  knü|)fen, 
dem    Bahnbaue    Krems- Grein    zum    Opfer  falle    inid   daß 

14* 


219 


Tätigkeitsbericht 


220 


seine  Erhaltung  im  Hinblicke  auf  die  ungünstigen  Terrain- 
verhältnisse undurchführbar  war. 

Tribus Winkel,  Pfarrkirche.]  Wie  Konserv.  Lasser 
berichtet,  wurden  die  Sprünge  und  Risse  im  Mauerwerke 
ausgebessert,  der  abgefallene  Mörtel  ergänzt,  das  Innere 
gefärbelt,  Altäre  und  Kanzel  neu  gestrichen,  der  Hauptaltar 
neu  vergoldet.  Die  Arbeiten  sind  als  befriedigend  zu  be- 
zeichnen. 

Willendorf,  Fundi-.]  Mitglied  Szombathv  berichtet, 
daß  beim  Bahnbaue  Krems-Grein  mehrere  Lüßeinschnitte 
gemacht  wurden,  welclie  eine  .Anzalil  von  paläolithischcn 
Kulturschichten  bloßlegten.  An  der  belangreichsten  Stelle 
bei  der  Ebnerschen  Ziegelei  werden  im  Auftrage  des  natur- 
historischen Hofmuseums  Grabungen  veranlaßt. 

Über-Osterreich 

Linz,  Landesarchiv,  Tätigkeit  1907.]  Folgende 
Gemeindearchive  wurden  revidiert:  \.  \'öcklabruck,  Stadt- 
archiv. Das  Archiv  ist  in  einem  gewölliten,  feuersicheren, 
aber  zu  kleinen  Lokale  neben  der  Gemeindekanzlei  unter- 
gebracht. Die  Bestände  sind  nahezu  vollständig  ungeordnet. 
Mehrere  historisch  sehr  wertvolle  Handschriften  und  das 
kostbare  Stadtbuch  von  1391  wurden  bei  der  Revision  in 
einer  eigenen  versperrbaren  Truhe  im  .Archivlokale  hinter- 
legt. 2.  Weyer,  Kommunalarchiv;  wohlverwahrt  in  eigenen 
Kästen  im  ersten  Stocke  des  Gemeindehauses  und  halbwegs 
geordnet.  Die  Anfertigung  eines  Inventares  wurde  in  Aus- 
sicht gestellt.  .V  Gaflenz,  Kommunalarchiv;  urkundliches 
Material  und  Handschriften  nicht  vorhanden;  das  gering- 
fügige Aktenmaterial  umfaßt  Grundstreitigkeiten,  Holz- 
rechnungen, viele  Schuldbriefe,  hauptsächlich  aus  dem 
XVIIL  und  XIX.  Jh.  Von  Interesse  sind  die  wenigen  Stücke 
wegen  Einhebung  der  Türkensteuer.  Aufbewahrungsort  ist 
die  Registratur  der  Gemeinde  im  neugebauten  Gemeinde- 
hause. 4.  Schärding,  Stadtarchiv.  Die  Archivalien  wurden 
in  einen  entsprechenden  Raum  im  Gebäude  des  städtischen 
Museums  überführt,  neu  aufgestellt  und  signiert.  Ein  In- 
ventar wird  vorbereitet.  5.  Schwanenstadt,  Stadtarchiv.  Der 
größte  und  wichtigste  Teil  des  Archives  ging  verloren. 
Der  unansehnliche  Rest,  darunter  17  Urkunden,  ist  in  einem 
entsprechenden  Lokale  im  Gem.eindeliause  wohl  verwahrt. 

6.  Eferding,  Stadtarchiv.  Der  kleine  Bestand  ist  in  einem 
feuersicheren  Räume  im  ersten  Stocke  des  Gemeindehauses 
Wühl  verwahrt.  Die  68  Urkunden  sind  inventarisiert;  das 
geringfügige  Aktenmaterial  (über  Kauf  und  Verkauf  des 
Spitales  zu  Eferding,  französische  Invasion  1803/10  usw.) 
geordnet,  die  Stadtkammerrechnungen  von  1588 — 1699 
chronologisch  zusammengestellt.  Letztere  wurden  bei  der 
Revision      gleichfalls     in     den      Archivkasten      hinterlegt. 

7.  Aschach  a.  d.  Donau,  Gemeindearchiv;  in  einem  feuer- 
sicheren Räume  neben  der  Gemeindekanzlei  entsprechend 
untergebracht;  die  Urkunden  befinden  sich  in  einer  feuer- 
sicheren Kasse.  Das  Aktenmaterial  bedarf  dringend  einer 
Skartierung,  welche  sowie  eine  NeuaufstelUmg  durch  das 
Landesarchiv  durchgeführt  wird.  8.  Perg,  Kommunalarchiv. 
Der  ansehnliche  Bestand  an  Urkunden   und  Handschriften 


(Akten  verloren)  ist  im  ersten  Stocke  des  Gemeindehauses 
in  einem  ausreichenden  Räume  untergebracht.  Die  Ordnung 
des  Archives  wird  durch  das  Landesarchiv  erfolgen. 
9.  Schwertberg,  Kommunalarchiv.  Die  fünf  Archivstücke 
(drei  Pergamentlibelle,  ein  Steuerbuch,  ein  ProtokoUbuch) 
sind  im  Vorzimmer  der  Gemeindekanzlei  in  einem  Koffer 
zugleich  mit  der  Registratur  verwahrt.  10.  Gmunden,  Stadt- 
archiv. Das  fensterlose,  mit  otlenem  Gaslichte  beleuchtete 
Lokal  ist  ungeeignet;  in  diesem  befinden  sich  viele  oft  be- 
nötigte, nicht  zum  Archive  gehörige  Gegenstände  verwahrt. 
Die  Adaptierung  eines  geeigneten  Archivlokales,  die 
Ordnung  und  Neuaufstellung  des  Archives  sowie  die 
sofortige  Entfernung  aller  nicht  zum  Archive  gehörigen 
(iegenstände  wurde  angeregt,  liisher  nur  die  letztgenannte 
Anregung  erfüllt.  1 1.  Grieskirchen,  Stadtarchiv.  Die  Urkunden 
wurden  geordnet  und  in  einem  Kasten  der  (jcmeindekanzlei 
zusammen  mit  der  Registratur  aufbewahrt.  Ein  anderer 
ungeordneter  Teil  des  .Archives  befindet  sich  nach  wie  vor 
in  einem  dumpfen  inid  feuchten  Lokale  neben  der  Gemeinde- 
kanzlei. Die  Vereinigung  beider  Bestandteile  in  einem 
eigenen  Kasten  in  der  Gemeindekanzlei,  die  Trennung  von 
di.T  Registratur  und  die  Inventarisierung  der  Bestände 
wurden  angeregt.  12.  Wels,  Stadtarchiv.  Die  Archivalien 
sind  in  einen  neuadaptierten,  sehr  zweckentsprechenden 
Archivraum  (ehemalige  Sigwardskapelle  im  aufgehobenen 
Minoritcnkloster)  übertragen  worden  und  in  den  neuen 
.Archivschränken,  vorerst  noch  ungeordnet,  aufgestellt.  Da- 
selbst befinden  sich  auch  die  früher  im  städtischen  Museum 
verwahrten  LTrkunden  und  Ratsprotokolle.  13.  St.  Georgen 
a.  d.  Gusen,  Kommunalarchiv.  Die  .Archivalien  sind  in  einer 
Truhe  im  Hause  des  Kommunalvorstehers  untergebracht. 
Es  sind  dies  eine  Bestätigung  der  fünf  Jahrmärkte  in 
St.  Georgen  durch  Graf  Weißenwolff  (21.  Oktober  1689), 
eine  Verleihung  des  Wochenmarktes  durch  Franz  Josef  von 
Weißenwolff  (2.  Januar  1773),  drei  Bände  Marktrichteramts- 
rechnungen  ab  1682  bis  heute  und  die  Archivalien  der 
Leinenweberzunit  in  .St.  Georgen  bestehend  aus  drei  Pri- 
vilegien für  diese  Zunft  von  Leopold  I.  (1683),  Josef  I.  (1709) 
und  Maria  Tiieresia  (1746)  und  den  Leinenweberrechnungen 
ab  1794  in  einer  Handschrift.  Außerdem  befinden  sich  im 
.Armenhause  in  einer  Truhe  .Akten  dieser  Ziuift  meist 
neueren  Datums,  doch  auch  mit  einzelnen  älteren  Stücken. 
Die  Deponierung  der  .Archivalien  im  Landesarchive  wurde 
angebahnt. 

Für  das  nächste  Jahr  ist  die  J^evisidu  der  Gemeinde- 
archive des  Salzkammergutes  in  .Aussicht  genommen. 

Eine  überaus  wertvolle  Bereicherung  erfuhr  das  Landes- 
archiv dank  der  Hochherzigkeit  des  Grafen  Siegmund  Engl 
durch  die  Widmung  des  auf  Schloß  Schlüsselberg  befind- 
lichen ansehnlichen  Restes  des  ehemaligen  Schloßarchives, 
von  dem  die  oberösterreichischen  Stände  bereits  im  Jahre 
1834  einen  Teil  für  das  landständische  .Archiv  um  den  Be- 
trag von  4000  fl.  K.-M.  angekauft  hatten.  Der  neu  erworbene 
Teil  umfaßt  das  eigentliche  Familienarchiv  des  Freiherrn 
von  Hoheneck  mit  zahlreichen,  namentlich  an  den  bekannten 
Genealogen  Joh.  Georg  Adam  Freiherrn  von  Hoheneck 
(1669 — 1754)  gerichteten   Korrespondenzen   und   dii;   bis   in 


221 


Tätigkeitsbericht 


222 


den  Beginn  des  XV.  Jhs.  zurückreichenden  Besitztitel  der 
Herrscliaften  der  Familie. 

Kirchberg,  Pfarrkirche,  Grabsteine.]  Das  Pfarr- 
amt teilt  mit,  daß  über  h.  a.  Anregung  zwei  im  Fußboden 
gelegene  Grabsteine  gehoben  und  entsprechend  unter- 
gebracht wurden. 

Roitham,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Herstellung  von 
im  gotischen  Stile  gehaltenen  Fenstern  an  Stelle  der  jetzigen 
erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Schärding,  Ortsbild.]  Der  Bau  eines  neuen  Amts- 
gebäudes (Bezirksgerichtes)  steht  in  Absicht,  welches  auf 
dem  vornehmsten  Platze  der  Stadt  gegenüber  der  Kaiser- 
Franz-Josefs-Volksschule  errichtet  werden  soll.  Da  dem 
Vernehmen  nach  zu  befürchten  steht,  daß  ein  ganz  gewöhn- 
licher Schablonenbau  aufgeführt  wird,  leitet  die  Z.  K.  die 
weiteren  Schritte  ein,  um  entsprechende  Ingerenz  auf  das 
Projekt  nehmen  zu  können.  Denn  Schärding  zählt  zu  den 
besterhaltenen  unter  den  altertümlichen  kleineren  Städten 
Österreichs  und  bietet  in  seinen  einzelnen  Bauwerken,  vor 
allem  aber  in  der  gesamten  Anlage  eine  Fülle  von  archi- 
tektonisch bedeutsamen  Bildern,  deren  einfache,  boden- 
ständige Schönheit  besonderen  Wert  besitzt.  Die  Z.  K. 
fühlt  sich  verpflichtet,  nicht  nur  die  einzelnen  Denkmale 
früherer  Zeiten,  sondern  auch  die  hervorragend  wertvollen 
Ortsbilder,  welche  zu  den  kostbarsten  Erbstücken  altheimi- 
scher Kunst  zählen,  als  schützenswerte  Objekte  zu  be- 
trachten und  für  deren  Erhaltung  nach  Kräften  zu  sorgen. 
Sie  kann  sich  hiebei  auf  das  Beispiel  des  Auslandes  be- 
rufen, in  welcher  Hinsicht  hier  nur  auf  die  Fürsorge  der 
kgl.  bayerischen  Regierung  für  das  in  den  letzten  Jahren 
berühmt  gewordene  Städtchen  Burghausen,  das  nicht  weit 
von  Schärding  gelegen  ist  und  zu  diesem  Orte  eine  Parallel- 
erscheinung bietet,  hinzuweisen  wäre.  Wenn  die  Z.  K.  mit 
allem  Nachdrucke  das  Ziel  verfolgt,  dal.^  im  vorliegenden 
Falle  den  Anforderungen  des  Heimatschutzes  Rechnung- 
getragen  werde,  so  will  sie  zur  Vermeidung  von  Mißver- 
ständnissen ausdrücklich  betonen,  dafS  hiebei  nicht  die 
Ausstattung  des  Neubaues  mit  auffallendem  architektoni- 
schem Schmucke  oder  die  Verwendung  einer  bestimmten 
Stilart  gemeint  sei.  Vielmehr  lehrt  das  Beispiel  von  Danzig 
und  Hildesheim,  daß  die  architektonische  Uniformierung 
eines  Ortes  durch  eine  äußerliche,  mit  monotonem  Flei(,^e 
wiederholte  Imitation  alter  Bauformen  keineswegs  zu  er- 
freulichen Resultaten  führt.  Wohl  aber  ist  in  Fällen  dieser  Art 
darauf  zu  dringen,  daß  der  —  wenn  auch  noch  so  einfache  — 
Neubau  durch  den  inneren  Wert  seiner  Formen  der  Um- 
gebung würdig  erscheine  und  sich  in  seinen  Linien 
(namentlich  in  den  Silhouetten),  in  seinen  Proportionen  und 
in  seiner  Farbe  harmonisch  in  das  Ortsbild  einfüge. 

Steyr,  Margaretenkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  des  Turmes  eine 
Subvention  von  5600  A' unter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten 
im  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  und  dem  zuständigen  Kon- 
servator durchgeführt  werden. 

Vöcklaljruck,  Ulrichskapelle.]  Die  den  Kultus- 
bedürfnissen nicht  mehr  entsprechende  Kapelle  soll  durch 
einen   Neubau   ersetzt   werden.     Da   die   Kapelle   als   zwei- 


schiffige  Hallenanlage  mit  einem  reichen,  spätgotischen 
Netzgewölbe  als  interessantes  kunsthistorisch  wertvolles 
Denkmal  zu  bezeichnen  ist  und  auch  eine  erhebliche  male- 
rische Wirkung  besitzt,  spricht  sich  die  Z.  K.  gegen  die 
geplante  Demolierung  aus  und  bringt  in  Anregung,  daß 
für  den  Fall  eines  unabweislichen  Kultusbedürfnisses  der 
Neubau  an  einer  andern  Stelle  errichtet  werde. 

Weyer,  Marktkapelle.]  Gegen  die  Verbesserung 
des  Aufganges  zur  Orgelempore,  einige  aus  baulichen 
Rüsksichten  notwendige  Herstellungen,  die  Anbringung  von 
Maßwerken  und  Butzenscheiben  in  den  Fenstern,  gegen 
die  Aufstellung  neuer  Bänke  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ein- 
wendung. Dagegen  spricht  sie  sich  gegen  den  beabsichtigten 
Ersatz  des  barocken  Altars  durch  einen  neuen  aus. 

St.  Wolfgang,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  4.  Rate  per  2000  K 
der  für  die  Restaurierung  der  Kirche  bewilligten  Sub- 
vention an. 

Salzburg 

Salzburg,  Stiftsgebäude  St.  Peter.]  Konserv. 
RoMSTORFER  berichtet,  daß  er  gegen  die  aus  sanitären  und 
bautechnischen  Gründen  notwendig  gewordene  Instand- 
setzung einer  defekten  Abortanlage  eine  Einwendung  nicht 
erhoben  habe,  da  hiedurch  an  der  äußeren  Erscheinung  des 
Stiftsgebäudes  nicht  die  geringste  Änderung  vorgenommen 
werde  und  der  ursprünglich  projektierte  Ausbruch  eines 
Fensters  gegen  den  Kapitelplatz  entfällt. 

Obern dorf,  alte  Kirche,  Turm.]  Die  k.  k.  Landes- 
regierung teilt  mit,  daß  der  barocke  Oberteil  des  Turmes 
abgetragen  wurde,  wobei  die  Säulen  und  die  Kapitale  im 
Pfarrgarten  aufbewahrt  wurden.  Der  romanische  Unterteil 
soll  zu  einer  Kapelle  adaptiert  werden.  Die  Z.  K.  könnte 
dieser  Absicht  nur  unter  der  Voraussetzung  zustimmen, 
daß  hiemit  keine  die  Außenerscheinung  des  Turmes  be- 
einträchtigenden Adaptierungen  verbunden  wären,  und  ver- 
wendet sich  wegen  Aufbewahrung  der  obenerwähnten  Bau- 
teile im  Turme. 

Siezenheim  bei  Salzburg,  Kunstmühle.]  Korrcsp. 
Geppert  berichtet,  daß  eine  kunsthistorisch  sehr  wertvolle 
Mühle  (mit  weit  vorspringendem  Dache,  geschnitzten  Ver- 
schalungen und  spätbarocken  Fassadenmalereien)  tlurch  ein 
Eternitschieferdach  und  ein  banales  benachbartes  Wohnhaus 
in  ihrem  Stimmungswerte  außerordentlich  beeinträchtigt 
wurde.  Der  Korrespondent  hat  sich  in  werktätiger  Weise 
dahin  verwendet,  daß  die  in  Aussicht  genommene  Restau- 
rierung des  Gebäudes  in  entsprechender  Weise  vorge- 
nommen werde.  Die  Z.  K.  beschließt,  die  Schritte  ihres 
Korrespondenten  naclidrücklichst  zu  unterstützen. 

Steiermark 

Adriach,  Filialkirchc.]  Mit  den  vorgeschlagenen 
Sicherungsarbeiten,  welche  sich  im  wesentlichen  auf  eine 
Reparatur  des  Daches  und  Herstellung  einer  Wasserab- 
leitungsanlage beschränken,  erklärt  sich  die  Z.  K.  einver- 
standen.    Sie    beantragt,    daß  die  weiter  in   Aussicht  ge- 


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Tätigkeitsbericht 


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nommenen  Reparaturen  an  den  Kirchenstülik-n  uiul  Altären 
auf  die  dringenden  Bestandausbesserungen  beschränkt 
bleiben. 

Polstrau,  lil.  Cleistkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich 
gegen  die  geplante  Erweiterung  der  aus  dein  Jahre  1316 
stammenden  Kirche  aus,  da  hiedurch  die  eigenartige 
Stimmung  und  Charakteristik  der  Kirche  vernichtet  würde. 
Für  den  Fall,  als  das  Kultusbedürfnis  unabweislich  sein 
sollte,  empfiehlt  die  Z.  K.  den  Neubau  einer  Kirche  an  einer 
andern  Stelle,  der  kaum  teurer  zu  stehen  kommen  dürfte 
als  der  Erweiterungsbau. 

Sromlje,  Pfarrkirche,  Inschriftstein.]  Wie  Kon- 
servator SxEGENäEK  berichtet,  kam  bei  Restaurierung  der 
Kirche  über  dem  Hauptportale  ein  Inschriftstein  zutage, 
der,  aus  dem  XVII.  ]h.  stammend,  auf  die  Erbauung  oder 
Restaurierung  des  Kirchenschifles  durch  den  Vikar  Matthias 
Weisel  Bezug  nimmt.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß 
der  Stein  sichtbar  erhalten  bleibe. 

Suchadol  bei  Seizdorf,  Grabungen.]  Konserv. 
StkgknSek  berichtet,  daß  er  vier  von  den  an  der  Nordseite 
des  rechts  von  Suchadol  ansteigenden  Berges  befindlichen 
ungefähr  30  Erdhügeln  von  teils  länglicher,  teils  runder 
Form,  welche  im  Volke  als  Mönchgräber  angesehen  werden, 
untersucht  habe.  Er  stellte  fest,  daß  es  sich  um  Natur- 
gebilde handelt,  welche  durch  die  Erosionstätigkeit  des 
Wassers  hervorgerufen  wurden.  Eine  vorgeschichtliche 
oder  mittelalterliche  Grabstätte  erscheint  gänzlich  ausge- 
schlossen. 

Tirol 

Innsbruck,  St.  Johannes  Nep. -Kirche.]  Wie 
Konserv.  Drininger  berichtet,  sollen  folgende  Arbeiten  an 
der  Kirche  vorgenommen  werden:  Auswechslung  schadhafter 
Steinplatten  im  Fußboden  der  Vorhalle,  des  Schiffes  und 
Presbyteriums;  Ausbesserung  einzelner  Teile  am  Gebäude- 
sockel und  schadhafter  Altarstufen;  Ausbesserung  der 
abgestofSenen  Oberkanten  des  in  Stukko  hergestellten 
Kranzgesimses  im  Innern,  Ergänzung  fehlender  Stücke  an 
den  Säulenkapitälen  und  an  den  seinerzeit  durch  ein- 
dringendes Dachwasser  beschädigten  Stuckornamenten  an 
der  Decke  des  Schiffes;  Ersatz  der  in  späterer  Zeit  ange- 
brachten rautenförmigen,  vielfarbigen  Tafelgläser  an  den 
Rundbogenfeldern  der  Fenster  durch  farblose  Butzen- 
scheiben; Versetzen  der  in  Holz  geschnitzten  Kreuzigungs- 
gruppe mit  lebensgroßen  Barockfiguren  an  den  linken 
Seitenaltar,  woselbst  sich  diese  Gruppe  ursprünglich  be- 
fand; Herstellung  einer  Porphyrpflasterung  rings  um  die 
Kirche,  zur  Abhaltung  der  Feuchtigkeit  von  den  äußeren 
Sockelpartien.    Einverstanden. 


.Auer  bei  Bozen,  -St.  Peterskirche.]  Korresp. 
M.MiER  macht  auf  Schäden  an  der  Kirche  aufmerksam 
und  beantragt  Verkittung  der  Sprünge  in  den  Mauern 
und  Ergänzung  der  Gesimse.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Er- 
hebungen. 

Bruneck,  Privathaus,  Fresko.]  Über  Anregung 
des  Korrespondenten  Hkbenstreit  leitet  die  Z.  K.  wegen 
Sicherung  des  an  der  Außenmauer  des  Hauses  Nr.  16  be- 
findlichen Freskos  mit  der  Darstellung  der  Leiden  Christi 
und  ihrer  Wirkung  auf  die  Menschheit  die  weiteren 
Schritte  ein. 

St.  Jakob,  Kirche,  Christophorus-Fresko.j  Die 
Z.  K.  bewilligt  für  die  Anbringung  des  bereits  abgelösten 
Freskos  an  der  Außenseite  des  Bozener  Museumsgebäudes 
eine  Subvention  von  100  K. 

Pill,  hl.  Kreuz- Kirchlein.]  Im  Einvernehmen  mit 
Konserv-.  Deininger  wurde  folgendes  Restaurierungspro- 
gramm aufgestellt:  Ausbesserung  der  Bedachung  mit 
Lärchenschindeln,  Anbringung  von  Dachrinnen,  Herstellung 
eines  Knaufes  von  Kupferblech  mit  Vergoldung  unter  dem 
Kreuze  der  Kuppellaterne,  Ausbesserung  des  Hohlkehlen- 
gesimses, der  Fenstersohlbänke  und  der  Verglasung.  Die 
Z.  K.  bringt  für  diese  Arbeiten  eine  Staatssubvention  in 
Antrag. 

Prabi  bei  Arco,  Kirche  St.  Apollinare.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der 
für  die  Restaurierung  bewilligten  Staatssubvention  von 
500  K  an. 

Riva,  Kirche  St.  Michele.j  Wie  Konservator 
Cassagrande  berichtet,  beabsichtigt  die  Stadtgemeinde  die 
noch  vor  dem  Jahre  1000  errichtete  Kirche  demolieren  zu 
lassen,  da  die  Anrainer  statt  einer  Kirche  lieber  einen 
freien  Platz  vor  ihren  Häusern  hätten.  Die  Z.  K.  spricht 
über  diese  Absicht,  welche  die  Stadt  ohne  zwingenden 
Grund  ihres  ältesten  lleiligtumes  zu  berauben  ilroht,  ihr 
lebhaftes  Befremden  aus  und  setzt  sich  mit  allen  ihr  zu 
Gebote  stehenden  Mitteln  für  die  Erhaltung  der  Kirche  ein. 


Vorarlberg 

Bregenz,  ehemaliges  Gesellenspital,  Fresken.] 
Konserv.  Kleiner  berichtet,  daß  an  der  Außenseite  des 
Spitales  figurale  Fresken  des  XVI.  Jhs.  folgenden  Inhaltes 
zutage  getreten  sind:  Christophorus  mit  dem  Jesuskinde, 
hl.  Petrus,  eine  Anzahl  Wappen,  darunter  jenes  der  Stadt 
Bregenz,  der  Grafen  von  Montfort-Bregenz  und  der  Edlen 
von  Wolfurt.  Der  Konservator  bemüht  sich  wegen  Erhaltung 
und  Sicherung  der  Malereien. 


DRUCK  VON  RUDOLF  M.  ROHKER  IN  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.  ZENTRAL -KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  8 


August  igo8 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  den 
technischen  Praktikanten  Dr.  Kari.  Hor.Ev  zum  technischen 
Assistenten  ernannt  (20.  Juli  1908,  Z.  29785). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  den 
Baurat  Viktor  Schwerdtner  von  dem  Ehrenamte  eines 
Konservators  II.  Sektion  im  polit.  Bez.  Brück  a.  Leitha 
über  sein  eigenes  Ansuchen  enthoben,  und  für  diesen  Be- 
zirk den  Architekten  Anton  Weber  in  Wien  zum  Kon- 
servator II.  Sektion  auf  die  Dauer  von  fünf  Jahren  er- 
nannt (8.  Juli  1908,  Z.  26089). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  den 
Adjunkten  und  Leiter  des  kulturhistorischen  und  kunst- 
gewerljlichen  Museums  Joanneum  in  Graz  Anton  Katu 
zum  Konservator  für  Angelegenheiten  II.  Sektion  in  den 
polit.  Bez.  Deutsch-Landsberg  und  Leibnitz  auf  die  Dauer 
von  fünf  Jahren  ernannt  (5.  August   1908,  Z.  24301). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  die 
Neueinteilung  des  die  polit.  Bezirke  Korneuburg,  Mistel- 
bach, Oberhollabrunn  und  den  Ger.-Bez.  Kirchberg  am 
Wagram  umfassenden  Konservatorenbezirkes  III.  Sektion 
in  zwei  Bezirke  genehmigt,  von  denen  der  erste  den  polit. 
Bez.  Mistelbach,  der  zweite  die  polit.  Bezirke  Korneuburg, 
Oberhollabrunn  und  den  Ger.-Bez.  Kirchberg  am  Wagram 
zu  umfassen  hat  und  für  den  ersten  Bezirk  den  Ehren- 
domherrn, Dechanten  und  Pfarrer  in  Prinzendorf  Franz 
KiEDi.iNG,  für  den  zweiten  Bezirk  den  Kustos  am  n.-ö. 
Landesarchive  in  Wien  Dr.  Maximili.vn  Vancsa  zu  Kon- 
servatoren für  Angelegenheiten  III.  Sektion  auf  die  Dauer 
von  fünf  Jahren  ernannt  (12.  August  1908,  Z.  30766). 


Kirchlicher  Denkmalkultus 

(Aus  dem  \'erordnungsl)latte  für  die  Diözese  Gurk 
Nr.  3  ex   1908) 

Auf  den  im  Jahre  1907  in  der  Gurker  Diözese  abge- 
haltenen Pastoral-Konferenzen  stand  das  Thema:  „Welche 
kirchlichen  und  staatlichen  Vorschriften  und  Weisungen 
sind  bei  Restaurierungen  von  Kirclien  und  deren  Ein- 
richtungsstücken zu  beobachten?"  in  Beratung. 

Mitteilungen  der  k.  k.  /entr.'d-Kommission   l<io8       / 


Die  Verhandlungen  ergalien  nisoferne  ein  sehr  lehr- 
reiches und  interessantes  Resultat,  als  nach  eingehender 
Debatte  die  Grundsätze  der  modernen  Denkmalpflege  volle 
Anerkennung  fanden  und  vom  Ordinariate  bei  kirchlichen 
Restaurierungen  zur  genauesten  Beobachtung  empfohlen 
wurden.  Dieses  Ergebnis  ist  um  so  wertvoller,  als  damit 
von  autoritativer  Seite  anerkannt  wurde,  daß  die  geltenden 
Prinzipien  der  Denkmalpflege  dem  kirchlichen  Standpunkte 
nicht  widersprechen,  sondern  sogar,  wie  aus  der  weiter 
unten  im  Auszuge  wiedergegebenen  Verordnung  des  Ordi- 
nariates hervorgeht,  die  Interessen  der  Kirche  fordern  und 
deshalb  auch  von  dieser  Seite  wirksamste  Unterstützung 
verdienen. 

In  Kärnten  hielt  das  Christentum  in  relativ  früher 
Zeit  siegreichen  Einzug,  und  eine  Reihe  von  wichtigen, 
weit  über  die  Grenzen  des  Kronlandes  hinaus  berühmten 
Denkmalen  der  Baukunst,  der  Malerei  und  der  Plastik  ver- 
dankt der  opferwilligen  Begeisterung  der  Gläubigen  ihre 
Entstehung.  Es  verdient  die  vollste  Anerkennung,  daß  der 
Klerus  in  entschiedener  Weise  für  die  Erhaltung  dieser 
Schätze,  welche  die  Nachwelt  zur  Bewunderung  und  Nach- 
eiferung anzuregen  geeignet  sind,  eintritt  und  bei  kirch- 
lichen Restaurierungen  Grundsätze  angewendet  wissen  wül, 
wie  sie  nicht  klarer  und  besser  umschrieben  die  von  mo- 
dernstem  Geiste  durchwehten  Denkmalschutzgesetze  auf- 
stellen. 

Die  Z.  K.  begrüßt  die  Art  und  Weise,  in  welcher  in 
der  Diözese  Gurk  an  die  Lösung  einer  schwierigen  und 
vielumstrittenen  Frage  geschritten  wurde  auf  das  freu- 
digste und  kann  nur  auf  das  lebhafteste  wünschen,  daß 
das  hier  gegebene  Beispiel  auch  in  anderen  Diözesen 
Nachahmung  finde  und  es  damit  der  staatlichen  Denknial- 
schutzbehörde  ermöglicht  werde,  im  engsten  und  freund- 
lichsten Einvernehmen  mit  den  kirchlichen  Organen  ihren 
Wirkungskreis  auszuüben. 

Im  Eingange  der  mehrerwähnten  X'erordnung  bekennt 
das  f.-b.  Ordinariat  mit  großer  Freude  „dal.s  durch  den 
großen  Eifer  des  hoclnvürdigen  Klerus  und  dir  unermüd- 
liche Opferwilligkeit  des  größten  Teiles  des  gläubigen 
\'olkes  in  der  Gurker  Diözese  in  den  letzten  Dezennien 
manche  Kirchen,  Kapellen  und  Altäre  neu  gebaut,  gar  viele 
im  recht  kirchlichen  Sinne  restauriert  und  viele  neue  Altäre, 
Glocken,  Fahnen  und  dergleichen  angeschalft  worden  sind". 

'5 


221 


Kirchlicher  Denkmalkultus 


228 


„Bei  dieser  fleißigen  Bautätigkeit",  besagt  die  Ver- 
ordnung weiter,  „und  dem  regen  Eifer  für  die  Zierde  des 
Gotteshauses  sind  jedoch  einige  Mißgriffe  nicht  abzuleugnen, 
die  aus  Unkenntnis  der  Verordnungen,  Voreiligkeit  und 
Mangel  an  Beratung  mit  den  vorgesetzten  Behörden  unter- 
laufen sind.  Dieselben  bereiteten  dem  hochw.  Klerus  teil- 
weise viel  Verdrießlichkeiten  und  brachten  auch  der  Diö- 
zese keine  Ehre,  wenn  auch  konstatiert  werden  muß,  daß 
bei  allen  diesen  Vorgängen  kein  anderes  Motiv  obwaltete, 
als  der  Rifer  für  den  Schmuck  des  Gotteshauses. " 

Die  Verordnung  zählt  dann  des  weiteren  die  be- 
stehenden kirchlichen  und  staatlichen  Vorschriften  auf, 
welche  bei  Ausbesserung  oder  Neuherstellung  von  Kirchen- 
oder Pfründengebäuden  (Anzeige  an  das  Ordinariat,  an  die 
politische  Bezirksbehürde)  zu  beoliachten  sind,  und  fährt 
weiter  fort: 

„Im  Ordinariats- Fjrlasse  vom  10.  .\pril  1860  P.  14  c,  d 
heißt  es:  Restaurierungen  an  und  in  Kirchen  müssen  mög- 
lichst stilgerecht  durchgeführt  werden.  Es  muß  demnach  bei 
jeder  derartigen  Restauration  —  auch  wenn  selbe  nur  auf 
Kosten  von  Wohltätern  geschieht  und  wenn  sie  auch  nicht 
umfangreich  ist  —  unter  Vorlage  eines  genauen  diesfälligen 
Planes  mit  der  .Angabe,  wem  die  Ausführung  übertragen 
werden  soll,  die  hierortige  Ermächtigung  nachgesucht 
werden.  Das  gleiche  ist  auch  hinsichtlicli  der  Entfernung 
von  .Altären,  Aufstellung  neuer  Bilder,  Statuen  (Orgel) 
u.  dgl.  in  den  Kirchen  zu  beobachten,  und  es  ist  von 
Kirchenvorstehern  Sorge  zu  tragen,  daß  das  Haus  Gottes 
nicht  verunstaltet  werde.  Altehrwürdige  Baudenk- 
mäler, Grabsteine,  Fresken,  Römersteine  usw.  sind 
vor  Zerstörung  sorgfältig  zu  bewahren  und  falls 
sie  an  ihrem  liisherigen  Platze  aus  wichtigen 
Gründen  nicht  belassen  werden  können,  an  einer 
besser  geeigneten  Stelle  unterzubringen."  Es 
können  solche  Gegenstände  nach  erhaltener  hieramtlicher 
Erlaubnis  auch  dem  kärntnerischen  Landes-Museum  über- 
geben werden.  V.-Bl.  1903.  Neu  eingeschärft  wurde  obige 
Verordnung  nochmals  durch  den  f-b.  Ord.-Erl.  vom  6.  Ok- 
tober 1870,  Z.  2874  (D.-V.-Bl.  70  pag.  42),  wobei  bemerkt 
wird:  „Das  Ordinariat  mul,^  die  unliebsame  Erfahrung 
machen,  daß  Kirchenvorstehungen  sich  von  Arbeit  suchen- 
den Vergoldern  zu  Restaurationen  verleiten  lassen,  bei 
denen  alle  diese  oberhirtlichen  Weisungen  in  allen  ihren 
Teilen  unbeachtet  bleiben,  und  die  begonnene  oder  vollen- 
dete Restauration  höchstens  dann  zur  Kenntnis  des  Ordi- 
nariats gebracht  wird,  wenn  die  Beschaffung  der  Geld- 
mittel ins  Stocken  gerät.  Diese  Erfahrungen  veranlassen 
hiermit  das  Ordinariat,  jeden  Pfarrvorsteher  für  die  Folgen 
der  Nichtbeachtung  obiger  Anordnung  verantwortlich  zu 
machen  und  ausdrücklich  zu  erklären,  daß  die  Entschul- 
digung, die  Gemeinde  oder  Wohltäter  wollen 
es  so  haben  .  .  .,  ihn  der  PIlicht  dieser  Weisung  nach- 
zukommen nicht  enthebe,  da  ja  auch  das  Ordinariat  Re- 
staurationen nicht  hintertreiben,  sondern  fördern,  durcli 
dieselben  aber  für  die  wahre  Zierde  der  Gotteshäuser  und 
für  die  Ehre  der  Diözese  dureli  Rettung  ihrer  kirchlichen 
Baudenkmale  sorgen  will. 


Diese  Verordnung  wurde  nochmals  dem  p.  t.  Klerus 
ins  Gedächtnis  gerufen  und  ergänzt  durch  den  f.-b.  Ord.- 
Erl.  vom  36.  Juli  1906,  D.-V.-Bl.  de  1906,  pag.  70,  wo  es 
heißt:  „Restaurierungen  dürfen  erst  nach  Erhalt  der  hier- 
ortigen  Genehmigung  und  bei  Kirchen  von  einigem  Kunst- 
werte mit  Zustimmung  der  Organe  der  k.  k.  Zentral- 
kommission in  Angriff  genommen  werden.  Das 
Gleiche  ist  auch  hinsichtlich  der  Aufstellung  neuer  Bilder, 
Altäre,  Statuen,  Kanzeln,  Taufsteinen  (Orgeln,  Bänke, 
Beichtstühle)  u.  dgl.  in  den  Kirchen  zu  beobachten."  Be- 
züglich Restaurierung  kirchlicher  Einrichtungsstücke  sind 
lolgende,  in  dem  D.-V.-Bl.  publizierte  Weisungen  wichtig: 
Erlaß  des  k.  k.  Minist,  f.  K.  u.  U.  vom  Dezember  1896,  be- 
treffs Anbringung  untl  Renovierung  von  Glasmalereien. 
Dieser  Erlaß  stützt  sich  auf  den  Zirkularerlaß  der  k.  k. 
Zentralkommision  für  Kunst  und  historische  Denkmale  vom 
9.  August  1896,  Z.980,  an  die  p.  t.  Konservatoren  II.  Sektion 
wobei  zwei  Momente  ins  .Auge  zu  fassen  sind:  1.  Ob  der 
Stilcharakter  der  Kirchen  Glasmalereien  nicht  ausschließe 
oder  verbiete? 

Es  kommt  vor,  daß  Kirchen  des  späteren  Renaisssance-, 
Barock-  und  Rokokostiles  mit  derartigen  Malereien  ver- 
sehen werden,  Kirchen,  die  also  zu  einer  Zeit  entstanden 
sind,  m  welcher  die  historische  Glasmalerei  längst  abge- 
storben war,  und  deren  Stilverhältnis  für  die  Anbringung 
von  Glasgemälden  auch  in  ästhetischer  Richtung  nicht 
passend  ist,  da  abgesehen  von  manclien  anderen  Um- 
ständen die  von  außen  einfallende  Beleuchtung  eine  un- 
schöne und  störende  Wirkung  auf  die  Einrichtungsgegen- 
stände solcher  Kirchen  ausübt. 

2.  Wenn  auch  der  Stil  der  Kirche  usw.  eine  Ein- 
wendung gegen  die  Anbringung  von  Glasmalereien  nicht 
erheben  ließe,  so  ist  doch  zu  berücksichtigen,  daß  Glas- 
gemälde bedeutende  Summen  beanspruchen.  Muß  gespart 
werden,  so  kommt  dann  ein  Surrogat  ohne  jeden  Wert  zu- 
stande, das  die  Kirche  verunstaltet.  Schließlich  ist  auch 
auf  die  Firma  Rücksicht  zu  nehmen  und  in  keinem 
Falle  zu  gestatfen,  daß  alte,  bereits  vorhandene 
Glasgemälde  gegen  moderne  und  neue  einge- 
tauscht werden.  Diesen  Zirkularerlaß  brachte  das  f.-b. 
Ordinariat  mit  Erlaß  vom  7.  Jänner  l897,  Z.  5805,  i896  zur 
Kenntnis  und  Darnachachtung.  Ein  f.-b.  Ord.-Erl.  vom  29. 
März  1906,  Z.  1492  (D.-V.-Bl.  1900,  pag.  13)  bezieht  sich  auf 
eine  Note  der  k.  k.  Landesregierung  vom  15.  Dezember  1900, 
Z.  4-249,  und  normiert  die  Färbelung  und  Weißigung  der 
romanischen  und  gotischen  Kirchen.  Es  heißt  unter 
anderen:  „Das  Färbein  der  Außenseite  einer  solchen  Kirche 
ist  vollkommen  sachwidrig,  weil  diese  Bauwerke  hier- 
durch in  ihrem  Aussehen  erheblich  geschädigt  werden  und 
ihren  ursprünglichen  Charakter  gänzlich  verlieren.  Solche 
Kirchen  sind  im  Bruchsteinmauerwerk  an  ihren  .Außen- 
seiten nur  mit  Mörtel  und  Zement  zu  verfugen,  am  aller- 
wenigsten sind  Quader])feiler  anzuklelien,  mit  Mörtel  zu 
verwerfen  und  zu  weißigen.  Sinngemäß  wird  hiermit  auch 
die  Übertünchung  und  Weißigung  der  an  vielen  Kirchen 
vorhandenen  Römersteinc,  gotischen  oder  romanischen 
Portale    verurteilt.     Infolge   Erlasses    des    Min.  f.  K.  u.  U. 


22g 


Kirchlicher  Denkmalkultus 


230 


vom  14.  Februar  1900,  Z.  27.266,  werden  die  politischen 
Behörden  beauftrao;t,  dafür  Sorge  zu  tragen,  daß  zur  Ver- 
meidung derartiger  sachvvidriger,  den  Charakter  des  Baues 
schädigender  Herstellungen  in  Hinkunft  bei  jeder  schein- 
bar noch  so  geringfügigen  Veränderung  von  Baudenkmalen 
vor  Inangritfnahme  der  Arbeit  das  Einvernehmen  mit  der 
Zentral-Kommission  und  ihrem  lierufenen  Konservator  ge- 
pflogen werde." 

Das  Verordnungsblatt  vom  Jahre  i902,  Nr.  6,  pag.  94, 
enthält  Weisungen  bezüglich  Erhaltung  und  Restaurierung 
von  Bildern  und  Gemälden.  Wichtig  und  aktuell  ist  eine 
Verordnung  vom  Jahre  1905,  D.-V.-Bl.  Xr.  5,  pag.  66,  über 
kirchliche  Denkmäler  und  deren  Erhaltung.  Angefügt 
ist  das  strenge  Gebot  jedweder  \'eräußerung 
kunsthistorischer  Objekte,  wobei  ausdrücklich  darauf 
hingewiesen  wird,  „daß  der  Schuldtragende  unnachsichtig 
zum  Schadenersatze  verpflichtet  wird,  falls  eine  unbefugte 
Veräußerung  irgend  eines  wertvollen  Objektes  stattfinden 
sollte".  Das  Verbot  vom  Verkauf  kirchlicher  Altertümer 
wurde  nochmals  durch  den  f.-b.  Ord.-Erl.  vom  26.  Juli  1906 
eingeschärft  und  liezüglich  Restaurierungen  die  Verordnung 
vom  Jahre  1870  den  Seelsorgern  ins  Gedächtnis  gerufen. 
Sehr  zu  beachten  ist  auch  ein  Ministerialerlaß  vom  11.  No- 
vember 1864,  Z.  11.369,  der  die  Warnung  enthält,  daß  ohne 
genügenden  Fonds  kein  Bau  und  keine  Renovierung  unter- 
nommen werden  wolle.  Es  heißt  darin:  „Es  mehren  sich 
Fälle,  daß  Gemeinden  aus  eigenen  Mitteln  oder  durch 
Sammlungen  Kirchen  und  Altäre  zu  bauen  beginnen  ohne 
sichere  Mittel  zur  \'ollendung  derselben.  Gewöhnlich  decken 
die  Beiträge  kaum  die  Hälfte  des  Aufwandes;  die  Folge 
davon  ist,  daß  an  den  Staatsschatz  oder  an  in  der  Verwal- 
tung des  Staates  stehende  Fonds  Unterstützungsansprüche 
gemacht  werden,  oder  daß  an  Gemeindeinsassen  oder 
fremde  Wohltäter  in  einer  Weise  appelliert  wird,  die  ge- 
eignet ist,  deren  Opferwilligkeit  zu  ersch(')pfen.  Dies  ver- 
anlaßte  sowohl  die  kirchliche  als  auch  die  staatliche  Ge- 
setzgebung (Ministerialerlaß  vom  11.  November  l864, 
Z.  11.369,  Ministerialerlaß  vom  24.  Mai  1887,  Z.  7286,  und 
Ministerialerlaß  vom  18.  Oktober  1890,  Z.  21.186,  Ord.-Erl. 
vom  18.  Jänner  1865,  Z.  221,  V.-Bl.  1S65,  pag.  8)  anzuordnen, 
daß  keinerlei  Bauführungen,  seien  es  Neu-,  An-  oder  Zu- 
bauten oder  auch  bedeutendere  Abänderungen  an  drni 
Baustande  derartiger  Objekte,  vor  Sicherstellung  des  not- 
wendigen Baufonds  (resp.  ohne  die  hierzu  erforderliche 
Baubewilligung)  unternommen  werden.  Zuwiderhandelnde 
müßten  es  sich  selbst  zuschreiben,  wenn  der  eventuell  be- 
stehende, öffentliche  oder  Privatpatron,  welchem  durch  ein 
solches  willkürliches  Vorgehen  die  Möglichkeit  benommen 
würde,  seine  eigenen  Interessen  durch  gebührende  luntluß- 
nahme  zu  wahren,  jede  Beitragsleistung  verweigert " 

Noch   einige    Ci  rundsät ze,    ilie    bei  Restaurationen 

zu  be  folgen  sind; 

Als  I.  Grundsatz  soll  bei  Restaurierungen  gelten: 

„Zuerst    das    Notwendige,    dann    das    Nützliche    und 

wünschenswert  Schöne.    Im   Ord.-Erl.  vom    10.  April    1860 

heißt  es:  Es  muiS  erinnert  werden,  dal^i  di-r  soliden  Instand- 


haltung der  Gebäude  in  erster  Reihe,  der  Ausschmückung  — 
teure  Orgeln,  imposante  Geläute,  so  wünschenswert  auch 
diese  Mittel  zur  Belebung  der  Andacht  sind  —  erst  in 
zweiter  Linie  unsere  Sorgfalt  zugewendet  sein  müsse,  daß 
demnach  Anträge  auf  Verwendung  des  KirChenvermögens 
zu  den  letztgenannten  Zwecken  erst  dann  berücksichtigt 
werden  können,  wenn  die  unerläßlichen  Bedürfnisse  für 
die  „Gebäude  ihre  genügende  Bedeckung  haben."  Ebenso 
Ord.-Erl.  vom  17.  Oktober  1887,  V.-Bl.  1887,  pag.  86:  Das 
f.-b.  Ordinariat  hat  wiederholt  die  Wahrnehmung  gemacht, 
daß  hie  und  da  auf  die  entsprechende  Erhaltung  der 
Kirchengebäude  seitens  der  Kirchenvorstehungen  nicht  die 
entsprechende  Sorgfalt  verwendet  werde  und  daß  durch 
Vernachlässigung  und  Außerachtlassung  der  kleinen  Re- 
paraturen nach  und  nach  größere  Baugebrechen  entstehen, 
die  dann  nur  mit  bedeutenden  Kosten  l^eseitigt  werden 
können  und  von  der  Kirchengeraeinde  oft  schwere  und 
sehr  empfindliche  Opfer  fordern.  Zugleich  kommen  nicht 
selten  Fälle  vor,  daß  die  genehmigten  Projekte  und  Kosten- 
voranschläge nicht  immer  eingehalten,  sondern  eigenmächtig 
überschritten  und  so,  wenn  auch  in  guter  .Absicht,  Mehr- 
kosten verursacht  werden,  wofür  jede  Bedeckung  fehlt.  Es 
werden  daher  sämtliche  Kirchenvorstehungen  erinnert,  daß 
sie  der  Erhaltung  der  Kirchengebäude  die  erforderliche, 
in  ihrer  Verpflichtung  liegende  Sorge  zuwenden  und  sich 
bei  der  Ausführung  solcher  Bauten  an  den  gedeckten  Bau- 
kredit halten." 

Als  n.  Grundsatz  werde  aufgestellt: 

„Man  studiere  das  Bauobjekt  selbst  und  mit  Hilfe 
Sachverständiger,  insbesondere  des  zuständigen  k.  k. 
Konservators  vorerst  genau  durch  (ohne  Heran- 
ziehung eines  Kunsthandwerkers)  und  scharte  sich 
einen  förmlichen  Restaurierungsplan  an,  um  nicht  ,in  den 
Tag  hinein'  und  unglücklich  zu  restaurieren.  Bei  Dekora- 
tionsarlieiten  werden  die  Architektur  und  die  vorhandenen 
Spuren  alter  Bemalung  strenge  zu  berücksichtigen  sein. 
Ein  erfahrener  Dechant  sagt:  ,Vor  jeder  Kirchenbemalung 
habe  ich  einen  heillosen  Respekt;  man  kommt  zu  leicht 
auf  Abwt'ge  und  tut  des  Guten  zuviel.'" 

Als  III.  Grundsatz  wäre  festzuhalten:  „Wirf  nichts 
ohne  stichhältigen  Grund  hinaus.  Eine  zu  große  Sucht,  in 
allen  Teilen  die  Einheit  des  Stiles  herzustellen,  würde  zur 
pietätlosen  Zerstörung  des  oft  von  Stiftungen  oder  frommen 
Vorfahren  Geschaftenen  führen." 

Endlich  IV.:  „Halte  dich  nicht  für  unfehlbar;  fange 
nicht  zu  bauen  au,  bevor  du  nicht  einen  genügenden  Bau- 
fcind  gesammelt,  richtige  Pläne  (wenn  sie  auch  etwas 
Geld  kosten)  dir  verschafft  und  die  oberbehördliche  Ge- 
nehmigung zur  Durchführung  deiner  geplanten  Restau- 
rationsarbeiten erlangt  hast." 

Die  jetzige  Welt  interessiert  sich  mit  Recht  für  die 
kirchlichen  Kunstwerke  und  für  die  modernen  Grundsätze 
der  Denkmalpflege.  In  manchen  Punktin  sind  dieselben 
von  denen  früherer  Zeiten  verschieden.  Man  ehrt  die  kunst- 
vollen Produkte  aller  Stilarten,  des  romanischen,  gotischen, 
der  Renaissance,  des  Barock,  des  Rokoko  und  sogar  des 
l''.m])ire-   und    Biedermeierstiles.    Die  Kirche,   die   älter   ist 


23« 


Tätigkeitsbericht 


232 


als  alle  und  alle  überdauert,  hat  sich  für  keinen  speziell 
ausgesprochen.  Die  Wiederherstellung  eines  Gebäudes  in 
dem  ursprünglichen  Bauzustande  und  Stile  hält  man,  weil 
die  ganze  Kunstauffassung  eine  andere  ist,  nicht  mehr  für 
so  notwendig  anzustreben  als  vormals;  in  der  Tat  hat  der 
sich  selbst  bewußte  gotische  Stil  mit  den  romanischen 
Bauten  geradeso  schonungslos  aufgeräumt  oder  sich  neben- 
an gesetzt,  als  die  Renaissance  und  ihre  Kinder  mit  ihm. 
Unsere  Zeit  hat  freilich  noch  keinen  eigentlichen  Stil ; 
man  traut  der  Sezession  noch  nicht,  daher  wird  man  die 
historisch  gewordenen  Stilarten  noch  pflegen  müssen,  aber 
stets  melir  auf  eine  stimmungsvolle  Harmonie  zwischen 
dem  Alten  und  Neuen  sehen  dürfen,  als  sklavisch  das 
Entschwundene  nachfälschen.  Die  kirchlichen  Kunst- 
denkmale sind  illustrierte  Blätter  der  Geschichte 
des  christlichen  Volkes.  Sie  erzählen,  was  unsere 
Vorfahren  geglaubt,  wie  sie  gebetet,  was  sie  ver- 
ehrt haben,  welche  Gefahren  von  Feinden  und 
Elementen  sie  ausgestanden  und  wo  und  wie  sie 
Hilfe  gefunden  haben.  Geschichtliches,  nationales, 
religiöses  und  wissenschaftlicheslnteresse  knüpft 
sich  an  diese  Kunstschüpfungen  früherer  Zeiten, 
die  noch  dazu  durch  die  Wunden,  die  die  Zeit  ihnen 
geschlagen,  wie  eine  alte  Kriegsfahne  einen  gewissen 
Alterswert  erlangt  haben.  Wer  empfindet  nicht 
ganz  eigentümliche  (lefühle  beim  Anblicke  der 
altersgrauen  Mauern  alter  Festungstürme,  z.  B.  in 
Althofen  oder  des  Stefansturmes?  Wer  wollte  ein- 
stimmen, daß  diese  Mauern  und  Quadern  über- 
tüncht, verputzt  und  geweißigt  würden?  —  Ver- 
schiedene Fragen  über  das  Wie  bei  Restaurationen  drängen 
sich  da  auf.  Es  ist  geraten,  bei  Beantwortung  derselben 
sich  an  eine  Behörde  zu  wenden,  die  ex  professo  sich  mit 
derselben  beschäftigt,  d.  i.  die  k.  k.  Zentralkommission  für 
Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst-  und  historischen 
Denkmale.  Im  Jahre  1850  ins  Leben  gerufen,  hat  sie  im 
Jahre  1854  ihre  eingreifende  Wirksamkeit  liegonnen  und 
durch  mehr  als  50jährige  Tradition  und  tatsächliche 
Übung  ihr  hehres  Ziel  verfolgt,  von  der  Regierung  mit 
ausreichenden,  mitunter  großartigen  Mitteln  unterstützt. 
Die  herrlichen,  durch  ihre  Intervention  restaurierten  oder 
erhaltenen  Dome  in  Prag,  Wien,  Spalato,  Salzburg  usf. 
und  viele  Kirchen  Kärntens  geben  Zeugnis  für  ihre  erfolg- 
reiche Wirksamkeit.  Mit  ihrer  Organisation,  welche  sich 
mit  einem  dichtgedrängten  Netze  von  Konservatoren  und 
Korrespondenten  über  alle  österreichischen  Königreiche  und 
Länder  erstreckt,  steht  sie  vor  allen  anderen  Ländern  an 
der  Spitze.  Die  Vorzüge  dieser  Einrichtung  sind  derart 
anerkannt,  daß  namentlich  in  letzter  Zeit  wiederholt  An- 
fragen von  auswärtigen  Staaten  gekommen  sind,  welche 
sich  diese  unsere  Einrichtung  zum  Muster  genommen 
haben Das  f.-b.  Ordinariat  um  Mitwirkung  er- 
sucht, hat  dieselbe  auch  zugesagt  und  daher  die  dies- 
bezüglichen Erlässe  im  D.-V.-Bl.  verkündet.  Infolgedessen 
wurden  in  unzähligen  Fällen  die  stets  hilfsbereiten  Organe 
der  Zentralkommission  bei  Kirchenrestaurierungen  um  Rat 
und  Beistand  angegangen.  Die  Befolgung  der  erteilten 


Ratschläge  machten  nicht  nur  die  Restaurierungen 
gelungen,  sondern  oft  auch  billiger  und  verhalfen 
zu  namhaften  Subventionen.  Nicht  immer  konnte 
dieselbe  den  geplanten  Herstellungen,  Bauver- 
änderungen und  Neuanschaffungen  ihre  Zustim- 
mung erteilen,  und  es  entstanden  Meinungsver- 
schiedenheiten zwischen  den  Kirchenvorstehun- 
gen  und  der  k.  k.  Zentralkommission.  Dieselben 
wurden  jedoch  durch  genauere  Erhebungen  und 
R  ü  c  k  s  i  c  h  t  n  a  h  m  e  a  u  f  d  i  e  U  m  s  t  ä  n  d  e,  a  u  f  d  a  s  K  u  1 1  u  s- 
bedürfnis  und  die  berechtigten  Wünsche  der  Inter- 
essenten, namentlich  des  opferbringenden  gläu- 
bigen Volkes,  leicht  beglichen,  oder  es  kam  ein 
versühnendes  Kompromiß  zwischen  den  oft  allzu 
rigorosen  Grundsätzen  der  Denkmalpflege  und  ilem 
modernen    Kult-   und    K  unst  hcdür  fnisse    zustande. 


Kunstinventar 

(Aus  dem  Verordnungsblatte  der  Diözese  Gurk 
Nr.  3  ex  1908) 

Behufs  sorgfältiger  Konservierung  des  kirchlichen  Be- 
sitzstandes von  Gegenständen  von  besonderem  Kunst-  oder 
geschichtlichem  Werte  ist  es  notwendig,  ein  eigenes  Inventar 
für  die  Gegenstände  dieser  Kategorie  zu  verfassen  und  in 
genauer  Evidenz  zu  halten.  Die  Feststellung  der  in  dieses 
besondere  Inventar  aufzunehmenden  Objekte  soll  unter  Zu- 
ziehung fach-  und  sachkundiger,  für  Kunst-  und  historische 
Denkmale  Sinn  und  Verständnis  habender  Personen  erfolgen. 

Die  Anlegung  und  Revision  der  gedachten  Inventarien 
soll  unter  Zuziehung  des  zuständigen  Konservators  der 
Zentralkommission  erfolgen,  welche  die  Mithilfe  zuge- 
sagt hat. 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  Longinuska pelle.]  Die  Z.  K.  spricht  sich 
gegen  das  vorgelegte  Restaurierungsprogramm  als  zu  weit- 
gehend aus.  Sie  ist  mit  dem  Abschlagen  des  schadhaften 
Verputzes,  der  Ausbesserung  des  romanischen  Mauerwerkes 
in  geschichtetem  Bruchsteinmauerwerk,  mit  derZumauerung 
des  jetzigen  modernen  und  der  Wiederöffnung  des  alten 
Portals,  dessen  Formen  und  Teile  erhalten  sind,  und  der 
Zurückführung  der  Apsis  auf  ihre  ursprüngliche  Größe 
einverstanden.  Dagegen  kann  sie  der  Reromanisierung  der 
Laterne  nach  vorhandenen  Analogien  nicht  zustimmen  und 
beantragt,  die  Arbeiten  auf  die  Ausbesserung  des  Daches 
und  der  Laterne  zu  beschränken.  Für  die  Pflasterung  nn 
Innern  empfiehlt  die  Z.  K.  einfache  Steinplatten.  Sie  spricht 
sich  gegen  die  Schaft'ung  eines  neuen  Zuganges  und  einer 
Einfriedung  in  romanischen  Formen  aus,  die  mit  dem  Denk- 
mal konkurrieren  und  dessen  Originalwert  und  Wirkung 
schädigen  würden  und  befürwortet  an  seiner  Stelle  die 
Herstellung  eines  Zuganges  in  möglichst  schlichten  Formen. 


2ii 


Tätigkeilsberichl 


234 


Prag,  Fort  ifikation sgründe  auf  dem  Hradschin 
und  V'ysehrad.]  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dafür,  daß 
die  Grundstücke,  welche  in  das  Eigentum  der  Gemeinde 
üliergingen,  in  einer  dem  hochberühmten  Stadtbilde  Prags 
entsprechenden  Weise,  das  ist  durch  Anlage  von  Pro- 
menaden in  Verwendung  genommen  werden.  Das  Vorbild 
zahlreicher  Städte  des  Auslandes  (namentlich  Frankreichs 
und  Italiens)  läßt  erkennen,  welch  hervorragender  Nutzen 
hinsichtlich  der  Schönheit  des  Ortsbildes  und  in  hygienischer 
Beziehung  durch  derartige  Anlagen  erzielt  werden  kann 
und  wie  sehr  solche  Anlagen  den  öden  Vorstadtquartieren, 
die  sonst  zumeist  auf  ehemaligen  Fortifikationsgründen  er- 
richtet werden,  vorzuziehen  sind. 


Kosif  bei  Prag,  Friedhof.]  Der  aufgelassene,  im 
Eigentume  der  Prager  Stadtgemeinde  stehende  Friedhof 
gehört  zu  den  stimmungsvollsten  Friedhöfen  (Fig.  45 — 47) 
und  zeichnet  sich  durch  eine  Reihe  hervorragend  schöner 
Denkmäler  aus  der  ersten  Hälfte  des  XIX.  Jh.  aus.  Die 
Z.  K.  spricht  sich  daher  gegen  den  Plan  aus,  einzelne  Teile 
dieses  Friedhofes  abzutrennen  und  zu  parzellieren,  wobei 
auch  die  Regulierung  des  vorbeifließenden  Baches,  welcher 
über  die  Friedhofsgründe  geleitet,  einen  wichtigen  Teil  des 
Friedhofes  okkupieren  würde,  vorgesehen  sein  soll.  Die 
Z.  K.  erblickt  in  den  alten  Friedhöfen  vorzüglich  schätzens- 
werte Dokumente  der  hohen  künstlerischen  Kultur  der 
Vergangenheit,    die  in  dieser  Hinsicht  mehr  Anspruch  auf 


Fig.  45     Koäiif,  Friedhof 


Bosch  in  bei  Klattau,  Münzfund.]  Konserv.  HostaS 
berichtet,  daß  am  15.  Juli  1,  J.  beim  Umbau  des  Hauses 
Nr.  6  unter  einer  alten  Mauer  des  Wohnzimmers  ein  gut 
erhaltenes  Säckchen  mit  64  Kreuztalern  gefunden  wurde. 
6  Stück  wurden  vom  Eigentümer  verschenkt.  Der  Rest 
sind:  4  Kreuztaler  Maria  Theresias,  12  Kreuztaler  Josefs  IL, 
3  Kreuztaler  Leopolds  IL  und  39  Kreuztaler  Franz'  II. 

Brandeis  a.  d.  Adler,  Kirche.  Friedhof.]  Wie 
das  Pfarramt  mitteilt,  wurden  nur  jene  am  Friedhofe  be- 
findlichen Bäume  gefällt,  welche  für  die  malerische  Ge- 
samtwirkung ohne  wesentliche  Bedeutung  waren  und  der 
Kirche  und  deren  Bedachung  Schaden  zu  bringen  drohten. 

Godrusch,  Stiftskirche.]  Konserv.  Gi.ocker  be- 
richtet, daß  das  Dach  und  die  Einrichtung  der  aus  dem 
XIV.  Jh.  stammenden  Kirche  ein  Raub  der  Flammen  wurden, 
so  daß  nur  die  nackten  Mauern  stehen  blieben. 


kulturelle  Bedeutung  besitzen  als  manche  der  weltberühmten 
Friedhöfe  Italiens.  Insbesondere  durch  ihre  stimmungsvolle 
Weihe  zählen  diese  Friedhöfe  zu  dem  Wertvollsten,  was 
aus  der  heimischen  Vergangenheit  erhalten  blieb.  Der 
Schutz  derselben  wird  daher  überall  angestrebt  und  man 
würde  es  zweifelsohne  in  weitesten  Kreisen  als  einen  Mangel 
an  Pietät  der  Vergangenheit  gegenüber  empfinden,  wenn 
der  Kosifer  Friedhof  aus  Utilitätsgründen  geopfert  werden 
sollte. 

Langenbruck,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Ariisr  be- 
richtet, daß  er  sich  gegen  die  Herstellung  eines  neuen 
Turmhelmes  an  Stelle  des  baufälligen  alten  und  für  eine 
sorgfältige  Rekonstruktion   desselben   ausgesprochen  habe. 

Liebshausen,  Münzfund.]  Konserv.  Ankert  be- 
richtet: Bei  Grabungen  auf  dem  dem  Landwirte  F.  C.  Haupt- 
vogel gehörigen  Grunde  „Hinter  dem  Schüttboden"  wurde 


235 


Tätigkeitsbericht 


536 


am  i!4.  Iiini  in  der  bis  14  111  tiefen  Kulturschichte,  in  welcher 
sich  Asche,  bteingeröU,  Tierknochen  und  Scherben  finden, 
ein  ungefähr  lOc/ii  hohes,  bauchiges  Tongefäß  aufgedekt, 
welches  in  Trümmer  ging;  es  enthielt  ungefähr  200  römische 
Silbermünzen  verschiedener  Prägung,  zwei  römisch  ]iro- 
vinzielle  Silberfibeln  mit  Goldauflage,  einen  kleinen  Silber- 
reifen und  eine  Silbernadel.  Der  Fund  wurde  verschleudert: 
das    zertrümmerte   Gefäß,    zehn    Münzen   und   eine   Fibula 


Patek  bei  Laun,  Mühle.]  Mitglied  Hit.bkrt  berichtet, 
daß  die  zierlichen  Giebelmauern  (Fig.  48,  49)  und  damit  die 
Fenster  und  Sgraffiti  unberührt  erhalten  bleiben.  An  d<n 
Längsseiten  werden  aus  praktischen  Rücksichten  die  kleinen 
Fensterchen  vermauert  und  neue  zahlreichere  und  größere 
Fenster  angelegt. 

Ple schnitz,  Ortskapelle.]  Konserv.  Gt.ocker  be-' 
richtet,    daß  er  sich   gegen  die   aus  Straßenerweiterungs- 


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Fig.  46     Küsif,  Friedhot 


erhielt  das  Duxer  Stadtmusuum,  eine  größere  Anzahl 
von  Münzen  soll  in  das  Landesmuseum  nach  Prag  ge- 
kommen sem. 

Luzan,  Friedhof,  Grabungen.]  Die  Z.  K.  beschließt 
die  Gewährung  einer  Staatssubvention  für  die  Ausgrabung 
dreier  tief  in  die  Erde  eingesunkener  Steinkreuze  des 
XV.  Jh.  auf  der  Südseite  des  Kirchhofes  zu  befürworten, 
da  zu  vermuten  steht,  daß  die  Kreuze  die  Ruhestätte  an- 
gesehener Personen,  eines  sogar  vielleicht  die  des  Grün- 
ders der  Kirche,  bezeichnen  und  daß  bei  den  Grabungen 
auch  weitere  Funde  gemacht  werden. 


rücksichten  beabsichtigte  Demolierung  der  Kapelle  aus- 
gesprochen habe,  die  durch  ihre  malerische  Lage  und 
vermöge  ihrer  kunsthistorisch  wertvollen  Innenmalereien 
als  erhaltenswertes  Denkmal  zu  betrachten  ist. 

Skytal,  Pfarrkirche,  Glocke.]  Konserv.  Hokmann 
berichtet,  daß  der  Umguß  der  großen  Glocke  unter  Er- 
haltung der  Form  des  Glockenkörpers  mit  Wiederanbringung 
der  Inschrift  und  der  Ornamente  erfolgen  werde. 

Tet  sehen,  Brücke.]  Die  Bezirkshauptmannschaft 
Tetschen  teilt  mit,  dat.'i  die  über  den  Polzenfluß  nach 
Altstadt  führende   Brücke  nicht  abgetragen  wird,    sondern 


237 


Tätigkeitsbericht 


238 


trotz    des    aus    Verkehrsrücksichten    erforderlichen    Baues 
einer  neuen  Brücke  erhalten  bleiben  soll. 

Wellnitz,  Pfarrkirche.]  Nach  einem  Berichte  des 
Konserv.  Aug.st  sind  folgende  Arbeiten  in  Aussicht  ge- 
nommen: 1.  Herstellung  eines  Terrazzopflasters,  wie  ein 
solches  im  Schiffe  bereits  besteht,  im  Presbyterium  und 
in  der  Sakristei;  der  Konservator  hat  sich  für  Ausbesserung 
des  Steinpflasters  ausgesprochen;  2.  Abschlagen  des  Mauer- 
putzes im  Innern  und  Erneuerung  desselben  mit  Zement- 
mörtel. Dieser  Arbeit  wurde  unter  der  Voraussetzung  zu- 
gestimmt, daß  hiermit  keine  Veränderung  oder  Vernichtung 


Wildschütz  bei  Traut enau,  Pfarrkirche.]  Kon- 
servator J.wvAN.sKE  beantragt,  gegen  den  Ersatz  zweier 
wertloser,  baufälliger  Seitenaltäre  und  einer  ebensolchen 
Kanzel  durch  neue  Objekte  eine  Einwendung  nicht  zu 
erheben.  Die  pol^-chromierten  Holzfiguren  (Pietä,  hl.  Josef) 
der  alten  Altäre  sollen  in  einem  Nebenraume  der  Kirche 
zur  Aufstellung  gelangen.     Einverstanden. 

Dalmatien 

Morter  bei  Sebenico,  Grabungen.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  bewilligt   dem    Konserv.  jKi.ir  zur  Vor- 


Fig.  47      Kosir,   Friedhof 


alter  Gliederungen,  Profile,  Gesimse  etc.  vrrlmnden  sei. 
3.  Ausmalung  des  Innern.  Es  wurde  geraten,  lediglich 
eine  Färbelung  in  zwei  Tönen  vorzunehmen,  verneinenden 
Falles  die  Vorlage  der  Skizzen  verlangt.  4.  Anschaffung 
von  16  Kirchenbänken,  wie  solche,  ohne  künstlerischen 
Wert,  bereits  aufgestellt  sind.  5.  Restaurierung  des  Haupt- 
altars, Aufstellung  zweier  neuer  Seitenaltäre.  Die  alten 
Seitenaltäre  sind  im  Holzwerke  vollständig  gesund  und 
von  einfach-würdiger  Form,  so  daß  der  Konservator  deren 
Wiederaufstellung  unter  Anbringung  neuer  Mensen  im 
Charakter  der  morschen  alten  empfahl.  6.  Mit  dem  Ölfarben- 
anstriche der  Blechdachung  des  Turmes,  7.  der  Instand- 
setzung der  Orgel  und  8.  der  Entfeuchtung  der  Grund- 
mauern erklärte  sich  der  Konservator  einverstanden. 


nähme    archäologischer    Grabungen    eine    Subvention    von 
500  K. 

Galizien 

(irybow,  Katharincnkirche.]  Die  k.  k.  Bzh.  teilt 
mit,  daß  die  baufällige  Kirche  demoliert  wurde  imd  durch 
einen  Neubau  ersetzt  wird.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere 
Erhebungen. 

Krakau,  tlebäude  der  J  agcUonischen  Biblio- 
thek.] Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  ein  Projekt  aus, 
welches  einen  Umbau  der  Fassaden  im  gotischen  Stile 
in  Aussicht  nimmt.  Sie  beantragt,  daß  vorläufig  nur  die 
notwendigsten  Herstellungen  —  wie  die  Beseitigung  des 
herabfallenden  Verputzes  an  der  Außenfassade,  Sicherung 


239 


Tätigkeitsbericht 


240 


lies  mit  dem  Einstürze  drohenden  Bogens  im  Hofe  —  vor- 
genommen und  zunächst  dafür  gesorg:t  wird,  durch  Adap- 
ticrung  oder  Erwerbung  eines  Hauses  in  der  Nähe  das 
Gebäude  von  den  übermäßig  angehäuften  Bücherbeständen 
zu  entlasten.  Sodann  wird  erst  eine  genaue  technische 
Untersuchung  des  Gebäudes  möglich  und  über  die  weitere 
Behandlung  zu  beraten  sein. 

Kärnten 

Hetnmaberg,  Grabungen.]  Der  Generalkonservator 
teilt  mit,  daß  innerhalb  einer  gewaltigen  Umwallung  zwei 


Küstenland 

Aijuileja,  Dom,  Krypta,  Fresken.]  Das  U  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der 
Malereien  eine  Subvention  von  300  K  unter  der  Bedingung, 
daß  die  Arbeiten  unter  Überwachung  durch  die  Z.  K. 
durchgeführt  werden. 

Brionigrande,  Val  Madonna,  Basilika.]  Konserv. 
Gnirs  erstattet  über  die  beendeten  Grabungs-  und  Restau- 
rierungsarbeiten nachstehenden  Bericht:  Der  liaufällige 
Zustand  der  aufgehenden  Teile   ließ  es  im  Frühjahre  1908 


Fig.  48     Patek,   Mülile 


basiiikale  Zwillingsbauten,  daneben  ein  Baptisterium  und 
wenigstens  zwei  größere  Wohnanlagen  konstatiert  wurden. 
Die  Kultbauten  sind  durch  den  Grundriß  und  die  Mosaiken 
die  im  Klagenfurter  Museum  geborgen  wurden,  beachtens- 
wert.    Die  Arbeiten  werden  fortgesetzt. 

Krain 

Idria,  Profanhaus.]  Gegen  die  anläßlich  des  Baues 
eines  neuen  Postgebäudes  beabsichtigte  Demolierung  eines 
Hauses  (Fig.  50)  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Koscze,  Filialkirche.]  Wie  Konserv. Sumc  berichtet, 
wurden  in  der  Kirche  Schließen  eingezogen,  Sprünge  aus- 
gefüllt, das  Gewölbe  über  dem  Presbyterium  neu  hergestellt 
und  die  Wände  getüncht. 


dringend  erscheinen,  daß  das  schadhafte  Mauerwerk  ausge- 
bessert und  die  aus  ihm  herausgefallenen  Mauerpartien  er- 
setzt werden.  Diese  Arljeiten  wurden  ebenso  in  den  Haupt- 
mauern der  Basilika  wie  in  den  zugehörigen  Annexbauten 
durchgeführt.  Ferner  war  es  schon  im  Interesse  der  Er- 
haltung des  Denkmales  gelegen,  daß  die  im  Innern  der 
Basilika  wuchernden  Bäume  und  Sträucher  entfernt  und 
daß  das  2 — 3  tu  mächtig  liegende  Verschüttungsmaterial 
ausgeräumt  wurde,  um  auch  schadhaft  gewordene  Sockel- 
und  Fundamentteile  sichern  zu  können.  Für  den  gleichen 
Zweck  erschien  es  notwendig,  auch  Reste  spätmittelalter- 
licher Einbauten  zu  entfernen,  wodurch  es  auch  möglich 
wurde,  wenigstens  dem  Priesterraum  und  Chor  sein  origi- 
nales bauliches  Arrangement  teilweise  wiederzugeben. 


241 


Tätig  k  eitsbericht 


242 


Durch  die  Grabungen  wurde  ein  großer  Teil  der  dem 
ursprünglichen  Innenbaue  der  Basilika  zugehörigen  Archi- 
tekturteile gewonnen.  Im  Interesse  der  Erhaltung  dieses 
Materiales  und  einer  teihveisen  Wiederherstellung  der 
Innenarchitektur  wurde  vor  allem  das  Säulenmaterial  und 
die  Kapitale  zur  Aufstellung  am  zugehörigen  Platze  ge- 
bracht.  Die  übrigen  zahlreichen  Fundstücke  sind  teilweise 


gewiesen  worden,  für  die  Kunst  des  Abendlandes  gibt  das 
vorliegende  Denkmal  einen  neuen  Tj-pus.  Ebenso  originell 
wie  das  Grundrißarrangement  ist  die  architektonische 
Dekoration  des  Innenbaues.  Von  der  Einrichtung  wichtiger 
Teile  ist  genügend  erhalten,  so  daß  die  Rekonstruktion  des 
Altartisches  samt  seiner  interessanten  Fußplatte,  wie  eines 
vom    Triumphbogen    aus    in    der    Länge    zweier    Säulen- 


Fig.  49     Tatek,  Mühle 


im  Narthex  des  spätmittelaltcrlichen  Kircheneinbaues  ge- 
sichert aufgestellt  worden. 

Mit  der  Durchführung  der  genannten  Arbeiten  ist  ein 
nicht  unl)edeutendes  Kunstdenkmal  der  wissenschaftlichen 
Bearbeitung  zugänglich  gemacht  und  in  seinem  Bestände 
gesichert  worden. 

Besonders  bemerkenswert  ist  die  seltene  Form  des 
Kirchenplanes  —  eines  durch  den  ganzen  Bau  laufenden 
Oblongums,  dreischiffig  geteilt,  mit  quadratischem  Altar- 
raume  und  kleinen,  durch  eine  Säulenstellung  abgetrennten 
Seitenschitfen  im  Priesterhaus.  Für  Nordafrika  ist  dieses 
basilikale  Schema  wiederholt  an  sehr  frühen  Bauten  nach- 

Mitteilungen  der  k.  k.  Zentral-KommissioD   igoS 


Stellungen  das  MittelschilT  füllenden  Chorus  und  der  Plätze 
tler  unter  dem  Triumphbogen  stehenden  Epistel-  und  Evan- 
geliumpulte  gesichert  erscheint. 

Die  Ausgrabungen  haben  ferner  genügend  erkennen 
lassen,  daß  im  späten  Mittelalter  diese  Marienbasilika  zer- 
stört war  und  dal.'i  in  ihrer  Kuine  nur  unter  Benutzung  des 
Schiffes  der  Kirche  ein  neuer  Kultbau  um  das  Jahr  1450 
aktiviert  wurde,  dem  wenige  heute  noch  stehende  Einbauten 
der  Basilika  angehören. 

Gologorica,  Grabdenkmal  des  Q.  Labienus.] 
Konscrv.  Gnirs  berichtet,  daß  das  Grabmal  (Mitt.  1902, 
Sp.6:if.)  für  die  staatlichen  Sammlungen  in  Pola  erworben 

16 


243 


Tätigkeitsbericht 


244 


und  die  originale  Staiidplatte,  die  bald  nach  ihrer  Auf- 
tiiidung  verschwunden  war,  festgestellt  wurde.  Das  voll- 
kommen intakte  Denkmal  wurde  provisorisch  in  der  Arena 
aufgestellt. 

Opcina,  Gedenkstein.]  Da  die  Inschrifttafel  an 
dem  zur  Erinnerung  an  die  Eröffnung  der  Straße  von  Triest 
in  das  Hinterland  errichteten  Denkmale  schadhaft  ist,  so 
daß  die  Inschrift  unleserlich  zu  werden  beginnt,  empfiehlt 
die  Z.  K.  im  Hinblicke  auf  die  Erhaltung  des  Alterswertes 
des  Denkmals,  eine  Kopie  der  lateinischen  Inschrift  (eventuell 
eine  allgemein  verständliche  t'bersetzung)  am  Sockel  oder 
in  der  Nähe  des  Denkmals  anzubringen. 

Parenzo,  Mosaiken.]  Korresp.  Amoroso  berichtet, 
daß  sich  die  Mosaiken  im  Garten  des  Episkopiums  in  einem 


die  an  der  Nordseite  des  Forums  und  in  der  \'ia  Kandier 
gelegenen  baufälligen  Häuser  aus  dem  Anfange  des 
XIX.  Jhs.  demoliert  wurden.  Bei  Abgrabung  des  Bauplatzes 
wurden  folgende  Funde  gemacht: 

1.  Architekturreste   aus   Marmor,   I.  Jh.  n.  Chr.,  Teile 
eines  Gesimses,  kannelierte  Pleiler; 

2.  viele  gebrochene  Terra  sigillata-  und  Barbotinwaren 
(teilweise  mit  Stemiiell 

^'^^^    und    HILARI 

3.  Verputzstücke  mit  Sgraffitiresten; 

4.  in    situ    befindliche    Baureste;    der   Charakter    des 
Baues  ließ  sich  noch  nicht  genügend  erkennen. 

Die  Funde  wurden  dem  Museo  civico  übergeben. 


Fig.  50     Idria,  Profanhaus 


schlechten  Zustande  befinden,  und  beantragt  die  ehetun- 
lichste  Sicherung  durch  Bettung  in  eine  neue  Unterlage. 
Die  Z.  K.  leitet  im  Sinne  des  .\ntrages  die  weiteren 
Schritte  ein. 

S.  Pelegrino  bei  Fasana,  frühchristliche  Basi- 
lika.] Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  dem 
Konserv.  Gniks  für  die  Blol.Ueg\ing  und  Untersuchung  der 
Basilika  eine  Subvention  von  600  K. 

P  o  1  a,  a  n  t  i  k  -  r  ü  m  i  s  c  h  e  s  B  ü  h  n  e  n  t  h  e  a  t  e  r.]  Konserv. 
Gniks  berichtet,  daß  unter  seiner  Leitung  die  Überreste 
des  Theaters  an  der  Ecke  der  Via  Zaro  und  der  Via  della 
specola  völlig  bloßgelegt  und  in  ihrem  baulichen  Bestände 
entsprechend  gesichert  wurden.  Die  mit  diesen  Arbeiten 
verbundenen  Kosten  von  \600  K  trug  die  Gemeinde.  (Ein 
ausführlicher  Bericht  wird  im  jahrbuche  für  Altertumskunde 
veröffentlicht.) 

Pola,  Funde.]  Konserv.  Gnirs  berichtet,  daß  zum 
Zwecke    der   Errichtung   eines   neuen    Sparkassagebäudes 


Rovigno,  Lapidarium.]  Wie  Konserv.  Gnirs  be- 
richtet, sammelt  die  Gemeinde  die  im  Stadtgebiete  zutage 
kommenden  antiken  und  mittelalterlichen  Steindenkmale 
und  deponiert  sie  im  Hofe  des  Kirchleins  St.  Martino.  Hier 
liegen  aber  die  einzelnen  Inschriftsteine  und  Architektur- 
stücke ungeordnet,  den  Witterungseinflüssen  preisgegeben 
und  zum  Teil  unzugänglich  in  ihrem  Depotraunie.  Der 
Konservator  hat  daher  die  gesicherte  Aufstellung  der  Denk- 
male in  Anregung  gebracht  und  hierfür  seine  Mitwirkung 
angeboten. 

Mähren 

Tattenitz,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der  Kirche  eine 
Subvention  von  3000  K  unter  der  Bedingung,  daß  die  Ar- 
beiten im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  unter  Berück- 
sichtigung der  Anträge  derselben  durchgeführt  werden. 


245 


Xätigkeitsbericlit 


246 


Nieder-Österreich 

Wien,  I.,  Fleischmarkt  17.]  Das  österreichisclie 
Museum  f.  K.  u.  I.  und  das  Wiener  städtische  Museum 
haben  je  ein  Gitter  von  dem  demolierten  Hause  er- 
worben. 

Wien,  IX.,  Servitenkirche,  Peregrinikapelle.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  erfolgte 
Restaurierung  der  Kapelle  eine  Subvention  von  5000  A', 
von  welcher  die  erste  Kate  per  2500X  flüssig  gemacht  wird. 

Wien,  XVI.,  Alt-Ottakring,  Pfarrkirche.]  Gegen 
die  durch  einen  Neubau  begründete  Demolierung  der  Kirche 
erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung,  da  hierfür  unabweis- 
liche  Kultusrücksichten  vorliegen.  Überdies  ist  die  Kirche 
kein  Denkmal  von  besonderem  kunstgeschichtlichen  Werte. 
Ihr  Hauptreiz  liegt  in  der  Lage  an  der  anmutigen  Biegung 
der  Straße,  dessen  Erhaltung  ohnedies  infolge  der  bevor- 
stehenden Regulierung  der  Ottakringer  Hauptstraße  kaum 
möglich  wäre.  Von  der  Einrichtung  empfiehlt  die  Z.  K. 
den  Hochaltar  und  die  beiden  Seitenaltäre  für  den  Neubau 
oder,  falls  hierdurch  die  künstlerischen  Ideen  desselben 
eine  Einbuße  erleiden  müßten,  für  eine  andere  Kirche 
wieder  zu  verwenden. 

Wien,  XIX.,  Kahlenberg,  St.  Josefskirche.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung 
der  Kirche  eine  weitere  Subvention  von  5000  K  in  fünf 
Jahresraten  ä  1000  A'. 

Eggenburg,  Pfarr-(Stephans-)Kirche.]  Entgegen 
anderweitig  anhergelangten  Nachrichten  stellt  Korresp.Vor.t- 
HOFER  fest,  daß  die  steinerne  Kanzel  in  den  letzten  Jahren 
(seit  der  im  jähre  1896  erfolgten  Restaurierung)  keine  Ver- 
änderung erfuhr  und  daß  eine  Restaurierung  des  Flügel- 
altars aus  dem  Jahre  1450  nicht  geplant  sei.  Dagegen  be- 
stehe die  erfreuliche  Absicht,  den  in  das  Hauptschiff  hinein- 
gebauten Musikchor  wieder  an  seinen  ursprünglichen  Ort 
zurückversetzen  zu  lassen,  wodurch  die  inneren  Großen- 
verhältnisse  und  der  ästhetische  Gesamteindruck  der  Kirche 
gewinnen  würden. 

Eggenburg,  Sparkassagebäude,]  Korresp.  Voi.r.- 
Hoi'ER  berichtet,  daß  die  zwischen  1723  und  1760  in  Natur- 
stein erbaute  Fassade  von  dem  entstellenden  Ölanstriche 
befreit  wurde. 

Gaming,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen 
die  Ausmalung  des  Innern  in  der  geplanten  Weise  sowie 
gegen  die  Legung  von  buntem  Klinkerpflaster  beim  Hoch- 
und  Seitenschiffaltar  aus. 

Groß-Haselbach,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Ein- 
deckung  des  schadhaften  Schieferdaches  mit  alten  Dach- 
ziegeln oder  Biberschwänzen  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ein- 
wendung. 

Hausleiten,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt  die  Innenrestaurierung  mit  dem  ver- 
anschlagten Kostenaufwande  von  7.300  K  unter  der  Be- 
dingung, daß  die  Arbeiten  im  Einvernehmen  mit  der  Z.  K. 
durchgeführt  werden. 


Japons,  Kirche,  Fresken.]  Wie  Konserv.  Enoi  be- 
richtet, sollen  die  Fresken  gereinigt  werden.  Die  Z.  K. 
pflegt  weitere  Erhebungen. 

Krems,untereLandstraße69,Profanhaus,Sgraf- 
fiti.]  Der  Generalkonservator  berichtet,  daß  die  auf- 
gedeckten Sgraffiti  laut  erhaltener  Inschrift  die  Geschichte 
vom  verlorenen  Sohne  behandeln  und  1561  datiert  sind.  Die 
Szene  des  Sohnes  unter  den  Schweinen  und  daneben  das 
Gastmahl  sowie  eine  dritte  Szene  (vielleicht  der  Vater  mit 
den  beiden  Söhnen)  sind  relativ  gut  erhalten  vmd  lassen 
eine  tüchtige  Auffassung  und  flotte  Behandlung  erkennen. 
Die  Z.  K.  leitet  wegen  Bloßlegung  und  Sicherung  der 
Sgraffiti  die  weiteren  Schritte  ein. 

Krems,  städtisches  Museum,  Tätigkeit  1907.] 
Unter  den  P>werbungen  sind  hervorzuheben:  eine  Standuhr 
mit  Kasten  aus  P2ichenholz  und  geschnitzten  Ornamenten 
aus  dem  Archivraume  der  Stadtgemeinde;  zwei  Ölbilder 
(Mariae  Verkündigung  und  Christus  und  die  Ehebrecherin) 
von  ungenannten  Meistern  aus  den  früheren  Räumen  der 
Kleinkinderfiewahranstalt;  ein  gotisches  Säulenkapitäl  aus 
dem  ehemaligen  Zwettler  Hofe  in  Weinzierl;  ein  viereckiger 
mittelalterlicher  Pflasterziegel  mit  Darstellung  eines  Reiters 
und  Inschriftresten  aus  der  Ruine  Rehberg;  ein  sechs- 
eckiger Pflasterziegel  mit  einer  Tierfigur  aus  der  Frauen- 
kirche in  Stein;  ein  Steinbeil,  gefunden  im  Riedental;  ein 
Bronzemesser  und  ein  MessergriflF  aus  Bronze,  gefunden  in 
einem  Weingarten  in  Kirchberg  am  Wagram;  zwei  Original- 
urkunden (Papier)  mit  aufgedruckten  Siegeln  aus  der 
Kanzlei  Kaiser  Friedrichs  III.  aus  den  Jahren  1481  und  1485, 
die  Befestigung  von  Krems  und  Stein  betreffend;  ein 
schmiedeeisernes  Oberlichtgitter  aus  dem  Eckhause  des 
Kirchenplatzes  gegen  die  Margaretenstraße  in  Krems; 
eine  eiserne  Tür  mit  barocken  schmiedeeisernen  Verzie- 
rungen aus  dem  Passauerhofe  in  Stein;  14  auf  Glas  gemalte 
Kreuzwegstationen  aus  Perschlag. 

Die  Vergrößerung  der  Museumsräume  wurde  als  uu- 
abweisliches  Bedürfnis  —  leider  ohne  Erfolg  —  an- 
gestrebt. 

Neunkirihen,  Pfarrkirche,  Orgelchor.]  Eine  ge- 
treue Kopie  des  alten,  durch  Brand  vernichteten  Orgel- 
gehäuses aufzustellen  würde  den  im  Interesse  des  Gottes- 
dienstes zu  erhebenden  Forderungen  nicht  vollkommen 
entsprechen,  da  eine  modern  ausgestattete  Orgel  in  einer 
Kopie  des  alten  Gehäuses  nicht  untergebracht  werden 
könnte  und  da  das  früher  über  der  Brüstung  angebrachte 
Gitter,  welches  einem  derzeit  nicht  mehr  bestehenden  litur- 
gischen Bedürfnis  entsprach,  als  der  akustischen  Wirkung 
abträglich,  nicht  erneuert  werden  sollte.  Ferner  sind  nur 
ungenügende  Aufnahmen  des  alten  Gehäuses  vorhanden, 
welche  nur  die  Umrisse  nicht  aber  die  Detailformen  ent- 
nehmen lassen.  Die  Z.  K.  spricht  sich  daher  dahin  aus,  daß 
ein  freierfundenes  neues  Gehäuse  aufgestellt  werde,  welches 
dem  alten  künstlerisch  gleichwertig  ist  und  mit  der  Um- 
gebung in  ästhetische  Übereinstimmung  gebracht  werden 
kann,  ohne  daß  die  Wahl  einer  bestimmten  Stilart  hierfür 
angeregt  wurde. 

i6* 


247 


Tätigkeitsbericht 


248 


Oberhollaljrunn,  l'farrkirche,  Hochaltar.]  Der 
Altar  wurde  aus  dem  Presbyterium  entfernt,  um  einem 
neugotischen  Platz  zu  machen.  Da  es  sich  um  ein  wert- 
volles Werk  der  Erapirezeit  handelt,  spricht  die  Z.  K.  über 
die  eigenmilchtiu;  vorgenommene  Entfernung  des  Altars 
ihr  Befremden  aus  und  verwendet  sich  dahin,  daß  der 
Altar  an  einem  würdigen  Platze  in  der  Kirche  wieder  zur 
Aufstellung  gelange. 

Poysdorf,  Sammlung  Kudernatsch.]  Die  Samm- 
lung wurde  durch  nachstehende  Gegenstände  vermehrt: 
Handwerksordnung  der  Weberzunft  im  Markte  Falkenstein 
(ausgestellt  Wien,  am  28.  September  1644)  aus  Poysdorf; 
drei  vorgeschichtliche  Mahlsteine,  zwei  aus  Herrenbaum- 
garten, einer  aus  den  Poysdorfer  Kirchbergweingärten; 
einen  Feuersteinschaber  und  ein  Beil  aus  einer  beim  Roden 
des  Waldes  aufgedeckten  vorgeschichtlichen  Ansiedlungs- 
stelle  in  Wallersdorf  bei  Staatz;  einen  Mastodonbackenzahn 
aus  Zwentendorf. 

Schallaburg,  Schlolihof.]  Die  Arbeiten  wurden 
dem  von  der  Z.  K.  aufgestellten  Programm  entsprechend 
durchgeführt  und  gewährleisten  auf  lange  Zeit  hinaus  den 
gesicherten  Bestand  des  Denkmals.  Die  Z.  K.  beantragt 
die  Flüssigmachung  der  bruilligten  Staatssubvention. 

Schönbichl,  Kirche.]  Konserv.  Katschthai.er  be- 
richtet, daß  die  baulichen  Herstellungen  in  entsprechender 
Weise  vollendet  wurden.  Die  Skizzen  für  die  Innenbemalung 
des  Langhauses  werden  abgelehnt,  wegen  Restaurierung 
der  Malereien  in  der  Peregrinikapelle  die  weiteren  Schritte 
eingeleitet. 

Strengberg,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Einfügung 
von  einfachen  Maßwerken  in  die  großen  Fenster  und  die 
Verglasung  mit  Butzenscheiben  und  einer  schmalen,  ein- 
farbigen Bordüre  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Ober-Waltersdorf,  Pfarrkirche.]  Geplant  sind: 
Neueindeckung  des  Daches  mit  Schindeln,  Anbringung 
eines  auf  schmiedeeisernen  Konsolen  ruhenden  Vordaches 
über  dem  Haupteingange.  Falls  eine  derartige  Konstruktion 
die  ästhetische  Erscheinung  der  Kirche  ungünstig  beein- 
flussen sollte,  wäre  sie  nach  dem  Antrage  der  Z.  K.  besser 
wegzulassen. 

Ober-Österreich 

Gallneukirchen,  Pfarrkirche.]  Geplant  ist:  1.  Neu- 
errichtung einer  südlichen  Seitenkapelle  in  der  Form 
eines  Querschitfes;  2.  Entfernung  der  späteren  Zubauten 
des  im  Kerne  gotischen  Musikchors  und  Ersatz  derselben 
durch  Zubauten  im  gotischen  Stile  mit  schmiedeeisernen 
Trägern;  3.  Einfügung  von  Maßwerk  in  die  Fenster;  4.  Re- 
paratur des  Kommuniongitters;  5.  Neupflasterung  mit  ge- 
schliffenen Marmormosaikplatten  in  zwei  Farben;  6.  Aus- 
besserung des  Verputzes  am  Äußern  und  im  Innern,  Bloß- 
legung der  Hausteinteile;  7.  Herstellung  neuer  Kirchen- 
stühle; 8.  Ersatz  der  Aufgänge  zu  den  Emporen  der  West- 
seite durch  im  gotischen  Stile  gehaltene;  9.  ferner  eines 
barocken  heiligen  Grabanbaues  an  der  Ostseite  des  süd- 


lichen Seitenschiffes  durch  einen  gutischen  Zubau;  10.  Ver- 
größerung des  Turmeinganges. 

Die  Z.  K.  bemerkt  hiezu:  ad  1.  Da  die  Kapelle  nicht 
unbedingt  notwendig  erscheint  und  das  Kircheninnere  un- 
günstig verändern  würde,  spricht  sich  die  Z.  K.  hiegegen 
aus;  2.  für  die  Umgestaltung  des  räumlich  beschränkten 
Musikchors  empfiehlt  die  Z.  K.  die  Weglassung  des  ge- 
planten Maßwerkes  an  der  Brüstung  und  an  deren  Stelle 
glatte  Verputzflächen,  welche  zu  dem  schlichten  Charakter 
iler  Kirche  besser  passen  würden,  und  anstatt  der  schmiede- 
eisernen Träger  einfache  Steinpfeiler;  3.  die  Anbrin- 
gung von  Maßwerken  könnte  die  Z.  K.  nur  bei  den  großen 
Fenstern  in  dem  Falle  konzedieren,  wenn  es  der  unüber- 
windliche Wunsch  der  lokalen  Faktoren  wäre,  die  kleinen 
Fenster  und  jene  des  Hochschiffes  sollten  kein  Maßwerk 
bekommen;  7.  für  die  Kirchenstühle  wird  die  Vorlage  von 
Skizzen  verlangt;  8.  die  neuen  Aufgänge  zu  den  Emporen 
sind  in  ganz  einfacher  Form  und  zu  beiden  Seiten  der 
freizulegenden  Fassade  zu  errichten;  9.  die  Herstellung 
eines  neuen  Zubaues  für  das  heil.  Grab  und  die  Demolierung 
des  bestehenden  wird  abgelehnt;  10.  der  geplante  Turm- 
eingang in  seiner  protzigen  Breite  wäre  ein  schlechter 
Ersatz  für  das  schlichte  und  anheimelnde  Türchen,  das  be- 
seitigt werden  soll,  aber  erhalten  zu  werden  verdient. 

Garsten,  Stiftskirche,  Gobelins.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der  ' 
Gobelins  eine  in  vier  gleichen  Jahresraten  ä  750  K  zahl- 
bare Staatssubvention  von  3000  K  unter  der  Bedingung, 
daß  die  Arbeiten  nach  wie  vor  im  Einvernehmen  mit  der 
Z.  K.  durchgeführt  werden. 

Überackern,  Funde.]  Korresp.  Prekn  berichtet,  daß 
zwei  Gräber  aufgedeckt  wurden.  Grab  I  liegt  ungefähr  20)h 
nordwestlich  vom  bekannten  Reihengräberfelde  zwischen 
Friedhofmauer  und  Braunlechnerstadl:  auf  einem  3h(  breiten, 
6  in  langen  Stein  30  cm  unter  dem  stark  begangenen  Steige 
lag  auf  einer  etwas  gehärteten  Flußsandschichte  ein  weib- 
liches Skelett  in  der  Richtung  von  West  nach  Ost,  den 
Kopf  auf  die  linke  Seite  geneigt;  Beigaben  fehlten.  Grab  II 
befand  sich  unter  den  Fundamenten  eines  früher  hier  er- 
richteten Stadels,  enthielt  ein  männliches  Skelett,  in  der- 
selbenRichtung  liegend,  gleichfalls  ohne  Beigaben;  zwischen 
beiden  Skeletten,  auf  gleicher  Höhe  mit  ihnen,  fanden  sich 
die  Schädelfragmente  eines  Kindes  vor. 


Salzburg 

Großgmain,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  sjiricht  sich 
für  folgende  Maßnahmen  aus:  Zur  Behebung  der  Feuchtig- 
keit sind  die  Wände  des  Presbyteriums  abzuscheren,  die 
Fugen  mit  Weißkalkmörtel  zu  schließen  und  der  Raum  ein- 
fach zu  tönen;  bei  Erneuerung  des  Schindeldaches  über 
dem  Eckeinbau  rechts  neben  dem  Sakristeieingang  ist  der 
möglichst  lückenlose  Anschluß  an  die  Presbyteriumswand 
herzustellen.  Die  Zeitblom'schen  Bilder  sind  in  einem  Ab- 
stände von  zirka  5  cm  von  der  Wand  aufzuhängen,  so  daß 
hinter   ihnen   die  Luft   frei   zirkulieren    kann.    An  diesen 


549 


Tätigkeilsbericht 


250 


Bildern  sind  die  sehr  kleinen  aufgestandenen  oder  abge- 
blätterten Stellen  zu  restaurieren;  die  Tafelbilder  der  Vor- 
halle sind  zu  reinigen  und  zu  firnissen,  von  jeder  Ergänzung 
ist  abzusehen. 

Hallein,  Pfarrkirche,  Epitaphien.]  Das  k.  k. 
Ministerium  für  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der 
für  die  Restaurierung  der  Grabmale  bewilligten  Subvention 
von  500  Ä"  an  und  verfügt,  daß  bei  Fortsetzung  der  Arbeiten, 
den  Anträgen  der  Z.  K.  entsprechend,  nur  die  notwendigsten 
Sicherungsarbeiten  unter  tunlichster  Vermeidung  jedweder 
Ergänzung  vorgenommen  werden. 

Lessach  bei  Tamsweg,  Ortsbild.]  Die  Z.  K.  ver- 
wendet sich  dahin,  daß  der  Wiederaufbau  des  abgebrannten 
Ortes  entweder  entsprechend  der  alten  bodenständigen 
Bauweise  oder  aber  nach  guten   anderen  Mustern  erfolge. 

Oberreching,  Filialkirche.]  Korresp.  Geppf.rt 
berichtet:  Die  Kirche  wurde  im  Äußern  neugefärbelt,  im 
Innern  einfach  bemalt,  der  Altar  in  aufdringlicher  Weise 
neu  staffiert.  Auf  das  tiefste  zu  beklagen  ist  die  neue 
Eindeckung  mit  roten  und  weißen  Zementplatten,  welche 
ästhetisch  abstoßend  wirken  und  jede  Stimmung  ver- 
nichten. 

Schlesien 

Friede k,  Jodokuskirche.]  Beabsichtigt  ist:  Er- 
neuerung des  schadhaften  Außenverputzes,  Eindeckung  des 
derzeit  mit  Schindeln  bedeckten  Daches  und  der  Strebe- 
pfeiler mit  roten,  naturgebrannten  Biberschwanzziegeln, 
Auswechslung  der  hölzernen  Seitenwände  des  Dachreiters, 
Erneuerung  der  hölzernen  Schallfenster,  des  Schindel- 
daches desselben,  mit  Biberschwanzziegeln,  tler  Laterne 
und  des  ober  derselben  befindlichen  Teiles  des  Turmes 
mit  Kupferblech.  Einverstanden. 

Punzau,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  für 
K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  zweiten  Rate  per 
2000  K  der  für  die  im  Innern  durchzuführenden  Herstellungs- 
arbeiten bewilligten  Staatssubvention  an. 

Steiermark 

Graz,  Statthalterei  — Archiv,  Tätigkeit  1907.] 
Korresp.  Taiicr.  l)erichtet:  Die  L'rkundenreiho  wurde  durcli 
Ausscheidung  der  Pergament-  und  Papier-Urkunden  aus  den 
Aktenkörpern  von  310  auf  ungefähr  1000  Stücke  vermehrt 
und  die  Urkunden  in  Form  eines  Zettelkataloges  registriert. 
Die  in  der  Urkundenreihe  befindlichen  300  Stittsbriefe 
wurden  überdies  in  ein  seit  1871  in  Buchform  geführtes 
Kepertorium  eingetragen;  desgleichen  wurde  in  dieses 
Repertorium  ein  aus  gleichzeitigen  Abschriften  von  Stifts- 
briefen des  XVII.  und  XVIII.  Jhs.  bestehendes  Sonderfaszik(>l 
(338  Nummern)  indiziert,  so  daß  die  Anzahl  der  indizierten 
Stiftbriefe  von  800  Nummern  fast  auf  das  Doppelte  ge- 
stiegen ist. 

Weiter  wurde  über  die  Gruppe  der  geistlichen 
Stiftungsakten  (XIV.  Jh.,  1778,  277  t'asz.)  nach  sämtlichen 
Orts-  und   l'rrsnneiinainen  ein  Zctti-Iindrx  angelegt,  so  d.ili 


nunmehr  in  diesem,  auch   für  amtliche  Zwecke  wichtigen 
Bestände   genaue   Erhebungen  gepflogen    werden    können. 

Desgleichen  wurden  über  die  Faszikel  der  weltlichen 
Stiftungsakten,  über  welche  keine  Repertorien  vorhanden 
waren  (fasz.  1—3,  18,  48,  51,  63,  64,  79,  SO),  Inhaltsüber- 
sichten ausgearbeitet. 

Die  Sondergruppe  der  alten  Gubernialakten  Xr.  204, 
Klosteraufhebung  in  Innerösterreich,  6  fasz.,  welche  gänz- 
lich in  Unordnung  geraten  war,  wurde  wieder  in  die  ur- 
sprüngliche Ordnung  gebracht. 

Über  das  Plan-  unil  Karten-Archiv  (Hochbau,  Straßen- 
und  Wasserbau,  zumeist  I.Hälfte  des  XIX.  Jhs.)  wurde  die 
Anlage  eines  Zettelkataloges  begonnen.  Bisher  wurde  das 
Material  des  Brucker  und  Judenburger  Kreises  bearbeitet. 

Endlich  wurde  ein  Generalindex  über  die  Hofkammer- 
akten in  der  Weise  in  Angriff  genommen,  daß  zunächst 
unter  dem  Gesichtspunkte  „Hofstaat  und  Behörden wesen" 
das  einschlägige  Material  verzeichnet  wurde.  Über  diese 
Akten  werden  Regesten  angelegt,  welche  bisher  für  die 
Jahre  1564—1574  ausgearbeitet  worden  sind.  Zur  Ausge- 
staltung des  Regestenwerkes  sollen  auch  die  in  andere 
Archive  ausgeschiedenen  Bestände   herangezogen  werden. 

Übernommen  wurden  die  Bestände  des  ehemaligen 
Kreisamtes  Graz  sowie  der  ehemaligen  Bezirksämter  Graz 
und  Frohnleiten,  Die  Bestände  umfassen  den  Zeitraum 
vom  Ende  des  XVIII.  Jhs.  bis  1867  und  bestehen  aus  unge- 
fähr 300  Faszikeln  mit  den  zugehörigen  Nachschlage- 
büchern. Sie  befanden  sich  bisher  im  Hause  Hans  Sachs- 
gasse 6  unter  der  Verwaltung  der  Bezirkshauptmannschaft 
Graz-Umgebung  und  wurden  nunmehr  in  das  Haus  Burg- 
gasse 2  übertragen  und  der  unmittelbaren  Verwaltung  des 
Archives  unterstellt.  Kleinere  Bestände  wurden  von  der 
Bezirkshauptmannschaft  Judenburg  und  vom  Statthalterei- 
Rechnungsdepartement  übernommen. 

Ober-Cilli,  Burgruine.]  Die  Ruine  befindet  sich 
in  einem  derartigen  Zustande,  daß,  den  Friedrichsturm 
ausgenommen,  nirgends  eine  geschlossene  Baugruppe  be- 
steht, deren  Mauern  im  ungestörten  Zusammenhange  sind. 
Selbst  beim  Palas,  jenem  Bauteile,  von  welchem  noch  ver- 
hältnismäßig am  meisten  erhalten  ist,  fehlt  der  größte  Teil 
der  nördlichen  Außenmauer  vollständig.  Es  sind  demnach 
nirgends  eigentliche  architektonische  Raumbildungen  vor- 
handen, sondern  ausschließlich  Mauerüberreste,  die  nichts 
mehr  von  jener  Schönheit  zeigen,  die  ihnen  einst  Menschen- 
hand gegeben,  sondern  die  von  den  Naturgewalten  eine 
neue  anders  geartete  Schönheit  erhalten  haben.  Die  Ruine 
ist  eigentlich  schon  ein  Übergangsglied  zu  den  Naturdenk- 
malen, ihr  ganzer  Wert  und  höchster  Reiz  liegt  in  dem, 
was  die  Natur  aus  ihr  geschaffen.  Die  Z.  K.  spricht  sich 
unter  diesen  Umständen  dahin  aus,  daß  die  Restaurierung 
sich,  wie  es  liei  tlen  bereits  vorgenommenen  -arbeiten  der 
Fall  ist,  lediglich  auf  die  Erhaltung  des  derzeitigen  Zu- 
standes  und  malerischen  Reizes  beschränke  und  der  Aus- 
bau aucli  nur  einzelner  Teile,  wie  z.  B.  des  Palas,  welcher 
mit  weitgehenden  Ergänzungen  verbunden  sein  müfste, 
unlrrlih-ibe. 


2.SI 


Tätigkeitsbericht 


252 


11z,  Pfarrkirche,  Erweiterunsr.]  Das  Schiff  wird 
abgetragen  und  an  dessen  Stelle  ein  neues  Schiff  von 
größerer  Länge  und  Breite  errichtet,  zu  beiden  Seiten  des 
Presbyteriums  sind  Anbauten  für  Sakristei,  Beichtkamniern 
und  Oratorium  geplant;  der  Turmhelm  soll  abgetragen,  das 
Mauerwerk  erhöht  und  ein  neuer  Helm  hergestellt  werden ; 
für  alle  Teile  ist  ein  neuer  Dachstuhl  und  Eindeckung  der 
Dachflächen  mit  Eternit  projektiert;  die  Fassaden  sollen 
in  italienischem  Renaissancestil  durchgebildet  werden. 

Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  das  Projekt  aus;  sie  be- 
fürwortet die  Erhaltung  des  romanischen  Schiffes  und  dessen 
Erweiterung  durch  Seitenschiffe;  ferners  sollte  die  Außen- 
erscheinung des  Presbyteriums  (X\'1I.  jli.)  unverändert  er- 
halten bleiben;  für  die  geplanten  Anbauten  dürfte  kaum 
ein  praktisches  Bedürfnis  geltend  gemacht  werden  können, 
da  der  gegenwärtige  Anbau  an  der  Südseite  mehr  nutz- 
baren Kaum  enthält  als  der  an  seiner  Stelle  projektierte; 
ebenso  nimmt  die  Z.  K.  gegen  die  unbegründete  Erhöhung 
des  Turmes  um  so  mehr  Stellung,  als  der  gegenwärtige  Helm 
künstlerisch  ungleich  hciher  steht,  als  der  geplante;  endlich 
bemängelt  die  Z.  K.  die  Deckung  mit  Eternit  an  Stelle  der 
Ziegeldachung. 

Judenburg,  Magdalenenkirche,  Malereien.] 
Gelegentlich  der  Restaurierung  der  Kirche  wurden  nach- 
stehende Wandmalereien  aufgedeckt:  An  Stelle  der  Apostel- 
kreuze sind  die  Halbfiguren  der  Apostel,  jede  mit  einem 
Schrift  bände  (Vers  aus  dem  Credo),  angebracht  worden; 
über  der  Sakramentsnischc  der  Schmerzensmann  mit  den 
Leidensinstrumenten;  über  der  Session  an  der  Epistelseite 
eine  Krönung  Mariens.  Die  Gemälde  stammen  aus  der 
Zeit  um  1400  und  haben  bei  der  Bloßlegung,  die  vorläufig 
sistiert  wurde,  sehr  gelitten. 

Lankowitz  bei  Köflach,  Steinsäule.]  Konserv. 
Graus  berichtet,  daß  eine  aus  der  Mitte  des  XYIL  Jhs. 
stammende  am  Kirchplatze  stehende  Steinsäule  aus  Ver- 
kehrsrücksichten entfernt  und  über  seinen  Antrag  auf  dem 
Kirchhofe  aufgestellt  wird. 

Lind,  Pfarrkirche,  Fresko.]  Maler  Viertei.bergkr 
beantragt,  das  an  der  Außenseite  des  Presbyteriums  be- 
findliche Fresko  mit  der  Darstellung  des  Abendmahls 
unverändert  zu  belassen,  da  es  in  seinem  derzeitigen  Zu- 
stande nicht  störend  wirkt,  in  diesem  sich  noch  jahrelang 
erhalten  dürfte,  eine  weitergehende  Restaurierung  aber  bei 
den  verblaßten  Farben,  die  schon  die  Bindekraft  verloren 
haben,  keinen  dauernden  Erfolg  verspricht.  Einver- 
standen. 

Murau,  St.  Anna(Friedhofs-)kirche,  Malereien.] 
Der  Generalkonservator  berichtet,  da(.^  nachstehende  Male- 
reien neu  aufgedeckt  wurden:  1.  An  der  Nordwand  des 
Schiffes  im  ersten  Joch  ein  Zyklus  von  sechs  in  zwei 
Reihen  übereinander  angeordneten  Darstellungen  aus  der 
Leidensgeschichte  Christi  (oben  Geißelung,  Dornenkninung, 
KreaztragungjUnten  Kreuzigung,  Grablegung,  Auferstehung). 
Die  Gemälde  stammen  aus  dem  Ende  des  XV.  Jhs.,  sind 
auf  trockenen  Malgrund  gemalt  und  gut  erhalten.  Die  Fehl- 
stellen   werden    im   Tone    der    Umgebung   ausgetupft,    die 


Übermalungen  des  XVII.  Jhs.  entfernt.  2.  Im  letzten  Schift's- 
joche  am  Schildbogen  eine  lebensgroße  Figur  des  hl.  Georg, 
aus  den  40er  Jahren  des  XVI.  Jhs.;  über  ihr  befindet  sich 
im  Bogenzwickel  das  Liechtenstein'sche  Wappen,  zu  ihren 
Füßen  eine  kleine  Stifterfigur  mit  Wappen  und  der  Bei- 
schrift: Sieman  Aristartter;  das  Gemälde  ist  in  Leimfarben 
gemall  und  hat  stark  gelitten.  3.  Hinter  dem  rechten 
Seitenaltar  und  neben  demselben  das  Gemälde  der  .Xuf- 
erstehung  und  eine  Figur  des  hl.  Paulus.  Die  Bilder  sind 
1565  datiert,  von  sehr  schlechter  Technik  und  .Ausführung. 
Unter  der  Figur  des  Heilands  schlägt  eine  Inschrift  durch, 
welche  nach  den  Schriftcharakteren  aus  der  Kefornuitions- 
zeit  stammen  dürfte;  die  Gemälde  sind  zu  fixieren.  4.  .An 
der  Nordseite  des  rückwärtigen  Presbjteriumsjochs  eine 
hl.  Anna-Selbdritt  aus  der  ersten  Hälfte  des  XV.  Jhs.  in 
schlechtem  Zustande;  das  Bild  wird  fixiert.  5.  In  den 
Kappen  der  Wölbung  des  Presbyteriums  vom  Schlußstein 
ausgehende  Ornamente;  die  Fehlstellen  werden  ausgetupft; 
6.  An  der  südlichen  .Außenseite  des  Schiffes  ein  sehr  gut 
erhaltener  Zyklus  von  aus  der  Zeit  um  1450  stammenden 
Darstellungen  von  Heiligen ;  am  schrägen  Eckstrebepfeiler 
eine  undeutliche  Figur,  sodann  der  Oberteil  eines  Chri- 
stophorus,  hierauf  die  kleinen  Figuren  der  hl.  Katharina, 
Maria  Verkündigung,  Erasmus  und  Ulrich.  Die  Gemälde 
werden  gereinigt  und  fixiert,  sodann  mit  einem  Schutzdache 
versehen. 

Neuberg,  Friedhofskirche.]  Die  Z.  K.  bringt  über 
.Antrag  des  Konserv.  graus  folgende  Arbeiten  in  Vorschlag: 
.Ausbesserung  des  Dachstuhles,  Auswechslung  der  teilweise 
vermorschten  Mauerbänke,  Ausbesserung  des  Lattenmaterials 
der  Dachbeleguug,  insbesondere  bei  der  nordseitigeu 
Schneckenstiege  und  Sakristeiempore;  konstruktive  Siche- 
rung des  Dachreiters,  Anbringung  einiger  Fenster  am  süd- 
lichen Kirchendache  der  leichteren  Lüftung  wegen,  Er- 
neuerung des  Verputzes  der  Außenwände  in  Siiritzbewurf 
oder  als  Rauhverputz,  wobei  die  auszubessernden  und  gut 
zu  verfugenden  Hausteinteile  unverputzt  zu  belassen  wären; 
Abgrabung  des  Terrains  an  der  Seite  der  Dachtraufe, 
Herstellung  von  Dachrinnen  mit  Regenausgüssen;  Er- 
neuerung der  Verglasung,  Anbringung  viui  Lufttlügeln  an 
der  Ost-  und  .Südseite;  .Au.sbesserung  der  Gewölbemalereien, 
F;irbelung  der  W'ände;  das  ganz  verdorbene  Estrichpflaster 
ist  mit  haltbaren  Zementplatten  zu  überlegen. 

Oberhaidin  bei  Pettau,  römischer  Grabstein.] 
Mitglied  Luschin  berichtet:  In  der  Schottergrube  Parzelle 
445  wurde  in  einer  Tiefe  von  2  vi  ein  römischer  Grabstein 
(Höhe  1-69;«,  Breite  0-54);),  Dicke  0-18  »1)  gefunden.  In 
seinem  einfach  gerahmten  Giebelfelde  befindet  sich  eine 
Rosette  und  zu  beiden  Seiten  der  abgedachten  Kninung 
sind  Akroterien  in  Form  von  Halbpalmetten  angebracht. 
Der  Fuß  des  Steines  ist  zur  .Aufstellung  in  einen  Sockel 
zugemeiL^elt.  Das  Inschriftfeld  ist  1  »i  6  cm  hoch  und  39  cm 
breit.  Die  schön  gearbeiteten,  trefflich  erhaltenen  Buch- 
staben der  eifzeiligen  Inschrift  haben  in  der  obersten  Zeile 
eine  Höhe  von  55  iiini  und  nehmen  bis  zur  untersten  Zeile 
gleichmäßig  bis   -iS  nun  ah.      Die   Inschrift   lautet: 


253 


Tätigkeitsbericht 


254 


A.  POSTVMIVS 

SP.  F.  SENECA, 

DOM,  PARMA 

VETER.  MISSI 

LEG.  XI.  AN.  XXCV. 

H.  S.  E. 

POSTVMIA.  IV 

CVNDA.  ET. 

PRIMICENIVS 

POSIERVNT 

LIBERTI 

Die  Erwerbung  des  Steines  für  das  Pettauer  Museum 

wurde  angebahnt. 


Vierung  unter  dem  Turme,  und  Ersatz  der  scheuernden 
Holzstützen  für  die  Glockenstränge  durch  fest  eingemauerte 
Glasstützen;  Verputzen  des  herabgefallenen  Stückes  jenes 
Gemäldes  luid  Tonung  der  verputzten  Stelle;  Ergänzung 
des  Körpers  einer  Heiligenfigur  im  Kuppelgewölbe  des 
Seitenschiffes.  Gänzliche  Bloßlegung  des  an  der  äußeren 
Südseite  aufgedeckten  al  secco  gemalten  Gemäldes  des 
XV.  Jhs.  (Christus  in  der  Mandorla,  umgeben  von  Heiligen), 
welches  sodann  mit  emem  Schutzdache  zu  versehen  wäre. 

Tirol 

Hart   im  Zillertale,   Pfarrkirche,   Glocke.]    Das 
k.   k.   Ministerium   f.   K.   u.   U.  erklärt  sich   bereit   in    dem 


Fig.  51      Innerlaterns,  Pfarrkirche 


Pettau,  Funde.]  Wie  Korrespondent  Trakau  be- 
richtet, wurden  gelegentlich  einer  Brunnengrabung  in  seinem 
an  der  Hauptstraße  gegenüber  dem  Museum  gelegenen 
Hause  römische  Baureste  aufgedeckt,  die  er  einem  größeren 
römischen  Grabmale  zuschreiben  möchte.  Ein  ausführlicher 
Bericht  wird  in  Aussicht  gestellt. 

Pettau,  Musen  ms  verein.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  dem  Vereine  zur  Förderung  seiner 
Grabungstätigkeit  im  Jahre  1908  eine  Subvention  von  600  A'. 

Reichenburg,  Filialkirche  St.  Sebastian.]  Die 
Z.  K.  spricht  sich  gegen  die  geplante  Demulierung  der  in- 
folge eines  Neubaues  entbehrlichen  Kirche  aus,  welche 
aus  dem  XVT.  Jh.  stammt,  kunstgeschiclitlich  interessante 
Malereien  und  einen  wertvollen  Turm  besitzt  und  endlich 
vom  malerischen  Standpunkte,  als  Zierde  des  I.andscliafts- 
bildes  weitestgehender  Fürsorge  würdig  ist. 

Ober-VVölz,  Pfarrkirche,  Malereien.)  Die  Z.  K. 
genehmigt  nachstehendes  Programm:  Reinigen  mit  Hrod 
und  nachheriges  Waschen,  Verkeilen  der  Sprünge  und 
sorgfältiges  Austupfen  derselben ;  Befestigen  der  losen 
Stellen     am     Deckengemälde     Maria     I  [immiUalu  t     in    der 


Falle,  als  das  Tiroler  Landesmuseum  die  Erwerbung  der 
ungefähr  aus  dem  Jahre  1400  stammenden  Glocke  beabsich- 
tigen sollte,  einen  angemessenen  Staatsbeitrag  zu  den 
Erwerbnngskosten  zu  bewilligen. 

Lahn,  Kirche,  Tabernakel.]  Konserv.  GKiENKK.Kr.nR 
beantragt,  daß  das  derzeit  auf  einem  Heuboden  verwahrte 
spätbarocke  Tabernakel  des  früheren  Altars,  für  welches 
in  der  Kirche  ein  Platz  nicht  gefunden  werden  kann,  an 
das  Diözesanmuseum  abgegeben  werde.  Einverstanden. 

Mitterwald  bei  Franzensfeste,  Kapelle.]  Mit 
der  geplanten  einfachen  Innenbemalung  erklärt  sich  die 
Z.  K.  einverstanden. 

Morter,  Widum,  Madonnenstatue.]  Konservator 
Innkrhoprr  lieantragt,  daß  eine  stark  beschädigte,  spät- 
gotische, zum  Verkaufe  bestimmte  Madonnenstatue  für 
das  Meraner  Museum  i-rworben  werde.  Dii'  Z.  K.  pflegt 
weitere  Erhebungen. 

kovereto,  Kirche  Maria  dcl  t'avniinc,  Kreuz- 
gang.]  Konserv.  RnsAii  beantragt  folgende  Herstellungen: 
1.  Blol.Ueguug  des  über  den  Arkaden  hinlaufenden  Putten- 
liiis<s  und  ilerBemahmg  der  .Arkailenzwickel ;  2.  Freilegung 


255 


Tätigkeitsbericht 


256 


des  jetzt  unschönerweise  vermauerten  Teiles  der  Arkaden ; 
3.  Hebung  der  im  Boden  des  Kreuzganges  befindlichen 
Grabsteine  und  Aufstellung  derselben  an  der  Wand.  Kin- 
verstanden. 

Saubach,  Filialkirche  St.  Ingenuin.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  zu  den  Kosten  der  Dach- 
herstellungen eine  Subvention  von  1700/v  unter  der  Be- 
dingung, daß  die  Arbeiten  genau  nach  dem  Voranschläge 
in  stetem  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  durchgeführt  werden. 

SiebeneichbeiTerlan,  Kirche  zu  den  h.  Kosmas 
und  Damian,]  Konserv.  Atz  berichtet,  daß  die  kunst- 
geschichtlich wertvolle,  malerisch  gelegene  Kirche,  welche 
im  Privatbesitze  steht  und  zu  profanen  Zwecken  ver- 
wendet wird,  ein  entstellendes  Notdach  aus  Brettern  erhielt. 
Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Stans  bei  Schwaz,  Laurentiuskirche.|  Die  Z.  K. 
spricht  sich  gegen  die  Demolierung  der  nicht  mehr  in 
gottesdienstlicher  V^erwendung  stehenden  Kirche  aus,  die 
zufolge  ihrer  spätgotischen  Bauformen  und  der  sehr  be- 
achtenswerten Stuckauskleidung  im  Innern  als  ein  erhaltens- 
wertes  Kunstdenkmal  zu  betrachten  ist.  Sie  leitet  daher 
wegen  Sicherung  des  Bauzustandes  dieser  Kirche  die 
weiteren  Schritte  ein. 

Stuben,  Liebf rauenkirchc]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der  Kirche  eine 
Subvention     von    600  A'    unter    der    Bedingung,     daß    die 


Arbeiten  genau  nach  dem  vorgelegten  Programme  im 
steten  Hinvernehmen  mit  der  Z.  K.  und  deren  berufenem 
Konservator  durchgeführt  werden. 


Vorarlberg 

Bregenz,  Landesarchiv,  Tätigkeit  1905 — 1907.] 
Die  Benutzung  des  Archivs  war  eine  sehr  rege.  Zur  Unter- 
bringung der  Archivalien  wurden  im  Gebäude  der  alten 
Seekaserne  zwei  weitere  feuersichere  Lokale  zugemietet, 
die  Bestände  durch  Zuwendungen  von  Behörden  und  Pri- 
vaten erheblich  vergrößert.  Die  Ordnungsarbeiten  wurden 
in  Angriff  genommen. 

Feldkirch,  Wasserturm,  Wappen.]  Wie  Korresp. 
Härtenberoer  berichtet,  hat  der  Verschönerungsverein  das 
Hauswappen  Kaiser  Maximilians  I  in  vollkommen  ent- 
sprechender Weise  restaurieren  lassen. 

Götzis,  Gemeindearchiv.]  Konserv.  Kleiner  be- 
richtet, daß  die  Gemeinde  willens  sei,  ihr  Archiv  in  die 
Verwaltung  des  Landesarchivs  zu  übergeben. 

Innerlaterns,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Kleiner  be- 
richtet, daß  die  Kirche  (Fig.  51)  zum  Abbruche  bestimmt 
sei.  Der  Neubau,  in  welchen  vorläufig  die  aus  dem  XIX.  Jh. 
stammende  unbedeutende  Ausstattung  der  alten  Kirche 
übertragen  werden  soll,  wurde  aus  Kultusrücksichten  not- 
wendig. Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 


DRUCK  VON  kUnOLl''  M.  ROHKEK  IN  BKUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.ZEN^TRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UiXTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  9 


September   i  908 


Publikationen 

Erschienen  ist: 

Jahrbuch  für  Altertumskunde  1907,  Heft  4 

Inhalt:  Luschin,  Steirische  Münzfunde.  —  Beiblatt:  Wkin- 
ziF.Ri,,  Aus  dem  nördlichen  Böhmen.  —  Schwf.rzenbach, 
Ein  Hornbeil  vom  Bodensee.  Römische  Baureste  in 
Bregenz.  —  Lokger,  Reste  römischer  Bauten  nächst 
St.  Marein  bei  Erlachstein  in  Steiermark. 

Jahrbuch  für  Altertumskunde  1908,  Heft  1 

Inhalt:  CuRöiC,  Alter  und  Herkunft  einiger  Fibeln  und 
Tongefäße  aus  Bosnien  und  der  Herzegowina.  —  Abr.\miC, 
Ein  Mithrasrelief  in  Faal  bei  Marburg.  —  Beiblatt: 
NowAT.SKi,  Proksch,  Kubitschek,  Friedrich,  Die  römische 
Wasserleitung  nach  Wien.  —  Kubit-schek,  Römische 
Funde  in  Wels.  —  Fundnotizen. 

Preis  des  Bandes  (4  Hefte)  10  A',  des  Heftes  5  K. 

Mitteilungen  der  dritten  (Archiv-)  Sektion,  VII.  Band, 
1.  Heft 

Archivberichte    aus    Tirol    von    Ottenthat.    und    Redlich. 
Preis  des  Heftes  2  K. 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f  K.  u.  U.  hat 
den  Regierungsrat  Dr.  Matth.\us  Much  in  Wien  in  dein 
Ehrenamte  eines  Mitgliedes  auf  die  Dauer  weiterer  fünf 
Jahre   bestätigt   (13.  August  1908,  Z.  34.404). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f  K.  u.  U.  hat 
den  Landesgerichtsrat  Dr.  Josee  Muczkow.ski  in  Krakau 
zum  Konservator  IL  Sektion  mit  fünfjähriger  Funktions- 
dauer  in  den  politischen  Bezirken  Biala,  Chrzanow, 
Myslenice,  Podgorze,  Saybusch,  Wadowice  und  Wieliczka 
ernannt  (13.  August   1908,  Z.  27.802). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat 
die  beantragte  Teilung  des  Kronlandes  Salzburg  mit  .Aus- 
nahme der  Landeshauptstadt  in  drei  Konservatorenbezirke 
II.  Sektion  genehmigt,  von  welchen  der  erste  den  politischen 
Bezirk  Salzburg,  der  zweite  die  politischen  Bezirke 
St.  Johann  und  Tamsweg,  der  dritte  die  politischen  Be- 
zirke Hallein  und  Zell  am  See  zu  umfassen  hat;  und  hat 
nach  Einvernehmen  mit  dem  Ministerium  für  ötfentliclie 
Arbeiten  für  den   erstbe zeichneten    Bezirk    den    Professor 

.Mitteilungen  der  k.  k.  Zentral-Kommission   1908 


der  Staatsgewerbeschule  in  Salzburg  Kart.  Demei.,  für 
den  zweiten  Bezirk  den  Professor  dieser  Anstalt  Oswai-d 
Richter  und  für  den  dritten  Bezirk  den  Professor  der- 
selben Anstalt  JosEF  Schubauer  zu  Konservatoren  auf  die 
Dauer  von  fünf  Jahren  ernannt  (30.  August  1908,  Z.  22.356). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  den 
Verzicht  des  Hofrates  Dr.  Josef  v.  Zahn  auf  das  Amt 
eines  Konservators  III.  Sektion  zur  Kenntnis  genommen 
und  die  Z.  K.  ermächtigt,  dem  Genannten  anläßlich  der 
Enthebung  von  diesem  Ehrenamte  im  Namen  des  Ministeriums 
die  Anerkennung  für  seine  verdienstvollen  Leistungen 
sowie  den  Dank  für  dieselben  auszusprechen. 

Ferner  hat  der  Herr  Minister  die  Teilung  Steiermarks 
in  drei  Konservatorenbezirke  III.  Sektion  genehmigt,  von 
denen  der  erste  die  politischen  Bezirke  Brück  a.  d.  Mur, 
Graz,  Gröbming,  Judenburg,  Deutsch-Landsberg,  Leoben, 
Liezen,  Mürzzuschlag,  Murau,  Voitsberg  und  die  Stadt 
Graz,  der  zweite  die  politischen  Bezirke  Feldbach,  Hart- 
Ijerg,  Leibnitz,  Luttenberg,  Marburg,  Radkersburg,  Weiz 
und  die  Städte  Cilli,  Marburg,  Pettau  und  Windischgraz, 
der  dritte  die  politischen  Bezirke  Cilli,  Gonobitz,  Rann, 
Pettau  und  Windischgraz  (mit  Ausnahme  der  Stadt 
Windischgraz)  zu  umfassen   hat. 

Gleichzeitig  hat  Seine  Exzellenz  zu  Konservatoren 
III.  Sektion  mit  fünfjähriger  Funktionsdauer  ernannt:  für 
den  erstgenannten  Bezirk  den  Universitätsprofessor  und 
Landesarchivar  Dr.  Anton  Meli,  in  Graz,  für  den  zweiten 
Bezirk  im  Einvernehmen  mit  dem  k.  k.  Ministerium  des 
Innern  den  Leiter  des  Statthaltereiarchivs  Dr.  Viktor 
Thiel  in  Graz  und  für  den  dritten  Bezirk  den  Alfred 
Freiherrn  v.  Moscon  auf  Schloß  Pirschötz  (11.  September 
1908,  Z.  33.390). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f  K.  u.  U.  hat 
nachstehende  Konservatoren  in  ihrem  Ehrenamte  auf  die 
Dauer  weiterer  fünf  Jahre  bestätigt:  Dr.  Edmund  Wilhelm 
Braun,  Direktor  des  Kaiser- Franz-Josef- Museums  in 
Troppau,  Ladisi.aus  Innozenz  Cervinka,  Ingenieurgeometer 
in  Kojetein,  Florian  Koudelka,  Bezirks-Obertierarzt  in 
Wischau,  Regierungsrat  Karl  Rom.storfer,  Direktor  der 
Staatsgewerbeschule  in  Salzburg,  Josef  Skorpil,  Architekt 
und  Direktor  des  städtischen  Gewerbemuseums  in  Pilsen, 
Kaiserlichen  Rat  Johann  Smirich,  Realschulprofessor  und 
Leiter  des  Museums  San  Donato  in  Zara,  Dr.  Johann 
SmvCka,  Distriktsarzt  in  Littau,  und  Bartholom.äus  Tamino, 
Oberbaurat  bei  der  Statthalterei  in  Zara  (17.  September 
1908,  Z.  34.660). 


^59 


Das  Recht  der  Dcnkm;ilpllege  in  Preußen 


260 


Das  Recht  der  Denkmalpflege 
in  PreulJen 

Eine  kürzlich  unter  diesem  Titel  erschienene  offizi<'ise 
Publikation  von  Ü.  H.  Lezius,  Reo;ieruns;sassessor  unti 
Hilfsarbeiter  im  Ministerium  der  geistlichen,  Unterrichts- 
und Medizinalangelegenheiten  (Berlin  1908,  Cotta),  legt  in 
klarer  und  übersichtlicher  Weise  diese  Materie  nach  ihrem 
heutigen  Stande  dar.  Sie  verdient  um  so  mehr  eingehendere 
Besprechung  in  diesen  Blättern,  als  sich  daraus  auch  lehr- 
reiche Parallelen  zu  den  einschlägigen  Bestimmungen  in 
Österreich  ergeben. 

Der  Verfasser  gliedert  seinen  Stoff  in  drei  Abteilungen, 
von  denen  die  erste,  allgemeine,  die  Geschichte  der  Denk- 
malpflege in  Preußen  sowie  ihre  Grundsätze  und  Organisa- 
tion behandelt,  während  die  zweite  und  dritte  die  Gesetze 
und  Verordnungen  für  dieses  Gebiet  im  Detail  bringen, 
die  dritte  speziell  die  neue  Gesetzgebung  gegen  Ver- 
luistaltungen. 

Der  allgemeine  Teil  beschäftigt  sich  zunächst  mit  der 
Definition  des  Denkmalbegrifles,  gelangt  aber  —  für  eine 
praktischen  Zwecken  dienende  Arbeit  durchaus  ent- 
sprechend und  folgerichtig  —  unter  Vermeidung  theoreti- 
scher Erörterungen  lediglich  zu  einer  explikativen  Begriffs- 
bestimmung durch  Aufzählung  der  uiiter  die  Bezeichnung 
„Denkmal"  als  gesetzlicher  Terminus  technicus  fallenden 
Gegenstände,  wobei  wie  natüi-lich  die  spezifisch  nord- 
deutschen Altertümer  besondere  Berücksichtigung  finden. 
Bei  Darlegung  des  Zweckes  der  Denkmalpflege  kommt 
Le/.ius  zur  Besprechung  der  Erweiterung,  welche  neuerer 
Zeit  die  einschlägigen  Bestrebungen  durch  die  Strömung 
zum  „Heimatschutz",  dann  zum  „Schutze  der  Landschaft" 
und  zur  „Pflege  der  Naturdenkmäler"  erfahren  haben.  Mit 
Recht  verweist  der  Verfasser  darauf,  wie  innig  diese  Be- 
strebungen, zumal  jene  des  Heimatschutzes,  mit  der  Denk- 
malpflege zusammenhängen  und  wie  schwer  es  ist,  sie  be- 
grifflich (und  Wühl  auch  praktisch)  von  einander  zu  scheiden. 

Interessant  sind  die  Ausführungen  des  Autors  über 
das  „staatliche  Hoheitsrecht  der  Denkmalpflege".  Sie  gründen 
sich  auf  die  Bestimmungen  der  preußischen  Grundgesetze, 
insbesondere  auf  die  Vorschriften  des  allgemeinen  Land- 
rechtes. Mit  Rücksicht  darauf,  daß  diese  Bestimmungen, 
auf  die  im  folgenden  noch  zurückgekommen  wird,  in  ge- 
wissem Grad  ein  koerzitives  Einschreiten  der  Staatsgewalt 
in  Fragen  der  Denkmalpflege  schon  jetzt  ermöglichen,  hat 
sich  die  preußische  Regierung  trotz  langjähriger  Vor- 
bereitungen noch  nicht  entschließen  können,  ein  allge- 
meines Denkmalschutzgesetz  einzubringen.  In  neuerer  Zeit 
sind  allerdings  Teilgebiete  dieser  Materie  gesetzlich 
geregelt  worden  durch  die  Gesetze  vom  2.  Juni  1902  gegen 
die  Verunstaltung  landschaftlich  hervorragender  Gegenden 
und  vom  15.  Juli  1907  gegen  die  Verunstaltung  von  Ort- 
schaften und  landschaftlich  hervorragender  Gegenden.  Ein 
Spezialgesetz  zum  Schutze  der  prähistorischen  und  früh- 
geschichtlichen Altertümer  und  zur  Regelung  der  Aus- 
grabungen scheint  in  Erwägung  zu  stehen. 


Wie  licrcits  angedeutet,  können  nach  preußischem 
Landrcciitc  unter  Umständen  Eigentumsbeschränkungen 
aus  Gründen  der  Denkmalpflege  im  Interesse  der  Allgemein- 
heit („des  öffentlichen  Wohles")  mit  zwingender  Gewalt 
verfügt  werden.  Dabei  ist  allerdings  zwischen  öttentlichem 
und  privatem  Besitzstande  zu  unterscheiden.  Der  öffentliche 
Besitzstand  (nicht  nur  das  öfl'entliche  Eigentum  im  eigent- 
lichen Sinne,  sondern  alle  der  ölTentlichen  \'erwaltung  unter- 
stehenden Gegenstände)  ist  weit  strenger  gebunden  als 
der  private.  Immerhin  ist  rücksichtlich  des  letzteren  das 
Gesetz  über  die  Enteignung  von  Grundeigentum  vom 
11.  Juni  1(374  wiederholt  zur  Sicherimg  von  Baudenknialcii 
in  Anwendung  gebracht  worden.  Freilich  ist  dann  voll- 
ständige Entschädigung  nötig,  während  liei  den  Eigentums- 
beschränkungen, welche  den  öffentlichrcchtlichen  Korpora- 
tionen aufliegen,  ein  Entschädigungsanspruch  nicht  aner- 
kannt wird. 

Dem  Abschnitte  über  die  Organisation  iler  Denkmal- 
pflege ist  folgendes  zu  entnehmen: 

In  den  Provinzen  werden  die  Verwaltungsgeschäfte 
der  Denkmalpflege  durch  die  Organe  der  allgemeinen 
Landesvcrwaltung  (gemeint  sind  hier  die  staatlichen  und 
nicht  etwa  die  autonomen  Administrativbehörden,  also  die 
Regierungspräsidenten,  Bezirksregierungen  und  Landräte) 
besorgt.  Neben  diese  Instanzen  treten  als  sachverständige 
Ratgeber  der  Konservator  der  Kunstdenkmäler  im  Kultus- 
ministerium und  die  einzelnen  Provinzialkonservatoren. 
Das  Entscheidungsrecht  liegt  bei  den  Regierungspräsidenten, 
gegen  welche  Einwendungen  im  Beschwerde-(Rekurs-)Wege 
gemacht  werden  können.  Intern  ist  der  Regierungs- 
präsident angewiesen,  vorher  das  Gutachten  des  Provinzial- 
konservators  einzuholen  und,  falls  seine  Entscheidung  gegen 
den  Konservator  ausfiele,  die  Bestimmung  der  h()heren 
Instanz  herbeizuführen. 

Als  oberstes  sachverständiges  Organ  für  Angelegen- 
heiten der  Denkmalpflege  ist  der  Konservator  der  Denk- 
mäler in  Preußen  bestellt  (Allerhöchste  Kabinettsordre  vom 
1.  Juli  1843).  Er  ist  der  sachverständige  Gutachter  des, 
Kultusministers  in  allen  einschlägigen  Fragen.  Selbständige 
Anordnungen  zu  treffen  ist  er  nicht  berechtigt,  vielmehr 
ergehen  alle  Aufträge  durch  den  Minister.  Bloß  wenn  Ge- 
fahr im  Verzuge,  hat  er  das  Recht,  unter  gleichzeitiger 
Anzeige  an  den  zuständigen  Regierungspräsidenten  die 
Sistierung  in  Ausführung  begriffener  Maßnalimen  durch  die 
Lokalbehörde  auf  so  lange  zu  veranlassen,  bis  auf  seinen 
schleunig  an  den  Minister  zu  erstattenden  Bericht  des 
letzteren  Entscheidung  erfolgt.  Er  ist  verpflichtet,  allen 
Behörden,  Korporationen  oder  Privatpersonen,  welche  sich 
an  ihn  wenden,  mit  seinem  Rate  unentgeltlich  zur  Seite 
zu  stehen. 

Gleichartig  sind  die  Aufgaben  der  (aus  dem  ursprüng- 
lich allein  bestellten  Konservator  der  Kunstdenkniäler 
derivierten)  Provinzalkonservatoren,  deren  .Amt  jeduLh  mit 
der  Einrichtung  der  Provinzialkommissionen  für  Denkmal- 
pflege eng  zusammenhängt.  Auch  die  Staatshauverwaltung 
ist  instruktionsgemäß  gehalten,  sich  in  den  Dienst  der 
Denkmalpflege  zu  stellen,  worüber  besondere  und  genauere 


201 


Das  Recht  der  Denkmalpflege  in  Preußen 


262 


Bestimmungen  erlassen  sind.  Sie  haben  dabei  im  Einvernehmen 
mit  den  Provinzialkonservatoren  vorzugehen.  Kann  ein 
solches  Einvernehmen  nicht  erzielt  werden,  so  hat  der  Re- 
gierungspräsident zu  entscheiden,  welcher  dann,  wenn  seine 
Ansicht  mit  der  des  Konservators  kollidiert,  wieder  die  Ent- 
scheidung des  Ministeriums  anzurufen  hat. 

Um  dem  Provinzialkonservator  die  Mitwirkung  der 
Selbstverwaltungskörper  zu  sichern,  sind  Provinzial- 
kommissionen  gebildet,  deren  Zusammensetzung  weiter 
unten  noch  besprochen  wird. 

Im  Jahre  1853  war  durch  Allerhöchste  Kabinettsordre 
eine  Kommission  zur  Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst- 
denkmäler in  Berlin  als  unterstützendes  Organ  des  Kon- 
servators der  Kunstdenkmäler  ins  Leben  gerufen  worden. 
Diese  Einrichtung  erwies  sich  jedoch  als  nicht  lebensfähig 
und,  nachdem  die  Zentralkommission  nur  zwei  Sitzungen 
abgehalten  und  eine  größere  Zahl  von  Korrespondenten 
kreiert  hatte,  welch  letztere  durch  viele  Jahre  eine  zusammen- 
hanglose Tätigkeit  entwickelten  die  sie  aber  nach  und  nach 
einstellten,  wurde  die  Zentralkommission  aufgelassen  und 
durch  die  Provinzialkommissionen  suppliert.  Die  Zusammen- 
setzung dieser  Kommissionen  ist  nach  den  örtlichen  Verhält- 
nissen verschieden.  Es  gehören  ihr  grundsatzlich  der  Pro- 
vinzialkonservator, dann  in  der  Regel  Mitglieder  der  Landes- 
vertretung, der  Geschichts-  und  Altertumsvereine,  Vertreter 
der  kirchlichen  Behörden  und  eine  Anzahl  sachverständiger 
Personen  an.  Die  Provinzialkonservatoren  versehen  gleich- 
zeitig ein  Provinzial-  (Landes-)  und  ein  Staatsamt.  Sie  sind 
in  letzterer  Eigenschaft  Delegierte  des  Generalkonservators 
in  Berlin  und  auf  Grund  besonderer,  in  ihrer  Bestallung 
zum  Ausdrucke  gebrachter  Ermächtigung  des  Kultus- 
ministers berechtigt,  für  den  Bereich  ihrer  Provinz  alle 
Rechte  und  Pflichten  wahrzunehmen,  welche  dem  Konser- 
vator der  Kunstdenkmäler  für  Preußen  übertragen  worden 
sind.  Insbesondere  haben  sie  für  die  Anlage  und  Führung 
von  Denkmälerarchiven  (nicht  Inventaren,  sondern  Samm- 
lungen von  Materialien  zur  Kenntnis  und  Erforschung  der 
Denkmäler)  zu  sorgen.  Wie  die  Mitglieder  der  Provinzial- 
kommissionen, wirkt  der  Provinzialkonservator  in  der  Regel 
nur  im  Ehrenamte.  Er  bezieht  jedoch  eine  vom  Staate  und 
der  Provinz  gemeinschaftlich  getragene,  im  einzelnen  ver- 
schieden bemessene  Pauschalsumme  als  Dienstaufwands- 
entschädignng.  In  einigen  Provinzen  hat  allerdings  der 
Provinzialkonservator  einen  festen  Gehalt  oder  eine  fixe  Re- 
muneration, so  daß  hier  nur  das  Staat  samt  als  Ehrenamt 
anzusehen  ist. 

Den  Provinzialkommissionen  obliegt  speziell  die  Ver- 
zeichnung (Inventarisation)  der  Denkmäler.  Die  Arbeiten 
hiezu,  die  sich  bereits  ein  Menschenalter  im  Gange  befinden, 
sind  auch  heute  noch  nicht  abgeschlossen.  1902  haben  unter 
dem  Vorsitze  des  Konservators  der  Denkmäler  Beratungen 
stattgefunden,  welche  zur  Erziclung  eines  einheitlichen 
Verfahrens  in  dieser  Beziehung  bestimmte  Grundsätze 
festgelegt  haben.  Aus  denselben  sei  folgendes  hervor- 
gehoben: 

Zu  inventarisieren  sind  die  Denlnniiler  von  di'r  vorge- 
schichtlichen Zeit  bis  1870.  Unter  Umsläntlen  kann  das  Ver- 


zeichnis schon  mit  1850  schließen.  Doch  wird  es  gelegent- 
lich erwünscht  sein,  auch  neuzeitliche  Baudenkmale  einzu- 
beziehen.  In  dieser  Richtung  wird  dem  Verfasser  die  Ent- 
scheidung überlassen.  Wünschenswert  ist  eine  gesonderte 
Behandlung  der  vorgeschichtlichen  und  römischen  Denk- 
male. Die  Ausführlichkeit  ist  nach  den  Zeitabschnitten 
eine  verschiedene.  Objekte  der  Zeit  nach  Schinkel  und 
Schadow  sind  kurz  und  bündig  zu  behandeln.  Besonderes 
Gewicht  ist  auf  alle  Zutaten  und  Veränderungen  aus  den 
der  Entstehung  des  Werkes  folgenden  Perioden  zu  legen. 
Denkmäler  volkstümlicher  Kunst  sind  gesondert  und  zu- 
sammenfassend zu  besprechen.  Die  Besitzverhältnisse  sind 
für  die  Aufnahme  gleichgültig.  Alle  öftentlichen  und  privaten 
Sammlungen  sind  zu  berücksichtigen,  größere  Sammlungen, 
welche  eigene  Publikationen  besitzen,  sind  unter  Hinweis 
auf  diese  nur  kurz  zu  behandeln,  kleinere  ausführlicher  unter 
summarischer  Angabe  des  Inhaltes  und  Hervorhebung  be- 
merkenswerter Stücke.  Nach  gleichen  Gesichtspunkten 
die  Archive  und  Bibliotheken.  Als  Vorarbeit  hat  die  Zu- 
sammenstellung der  Literatur  ortsgeschichtlichen  und  kunst- 
geschichtlichen Charakters  voranzugehen.  Besondere  Sorg- 
falt ist  auch  den  Nachrichten  über  verschollene  oder  ander- 
wärts übertragene  Denkmale  zu  widmen. 

Die  Beschreibung  des  Denkmales  ist  an  Ort  und 
Stelle  vorzunehtnen,  am  Kopfe  sind  der  heutige  Name  und 
die  notwendigen  Daten  über  Lage,  Unterhaltungspflicht 
respektive  Eigentum  anzugeben.  Folgen  genaue  Direktiven 
über  die  technische  Seite  der  Beschreibung,  Kennzeichnung 
des  Alters  (durch  Angabe  des  Jahres,  Jahrzehntes  oder 
Jahrhunderts),  womöglich  Angabe  des  Meisters  oder  der 
Schule.  Werkzeichen,  Marken  sind  ebenso  aufzunehmen  und 
zu  reproduzieren  wie  Inschriften.  Bei  der  Beschreibung  ist 
eine  bestimmte  Reihenfolge  für  Baugeschichte,  Baube- 
schreibung, Anbauten  und  Ausstattungsstücke  einzuhalten. 
Polemik  ist  grundsätzlich  ausgeschlossen.  Zusammen- 
fassungen sind  erwünscht,  namentlich  solche  kunstgeschicht- 
licher Natur  am  Ende  des  Werkes.  Ebenso  detaillierte  und 
praktische  Weisungen  werden  für  die  bildlichen  (graphi- 
schen und  photographischen)  und  planlichen  Darstellungen 
gegeben.  Jedem  Heft  ist  eine  Karte  des  behandelten  Ge- 
bietes nach  bestimmten  Direktiven  beizugeben.  Die  Stil- 
gattung der  Bauten  und  Ausstattungsstücke  ist  durch  be- 
stimmte farbige  Striche  unter  den  Ortsnamen  anzudeuten. 
Für  die  vorgeschichtlichen  und  römischen  Denkmale  sind 
besondere  Karten  herzustellen.  Jedem  Bande  ist  ein  alpha- 
betisches Ortschaftenverzeichnis,  am  Schlüsse  des  ganzen 
Werkes  sind  genau  vorgeschriebene  Orts-,  Sach-  und  Bild- 
register beizufügen.  Auch  das  Format  wird  auf  zwei 
Alternativen  eingeschränkt  und  für  den  Druck  des  Textes 
und  der  Abbildungen  sowie  für  den  Vertrieb  eine  Reihe 
von  Weisungen  gegeben. 

Auf  dieser  Basis  sind  bereits  für  eine  Anzahl  von 
Provinzen  vollständige  Denkmälerverzeichnisse  ausge- 
arbeitet worden. 

Das  Kapitel  „Förderung  der  Denkmalpflege  durch  den 
Staat"  bespricht  nun  die  Einrichtungen,  welche  außer  den 
Konservatoren  dir  Denkmalpflege  zu  ilienen  bestimmt  sind. 

■  7* 


263 


Das  Recht  der  Denkmalpflege  in  Preutten 


264 


Dahin  gehören  die  Akademie  des  Bauwesens  in  Berlin, 
die  königl.  Meßbildanstalt  dortselbst  (Anstalt  für  Photo- 
grammetrie),  der  an  der  Berliner  technischen  Hochschule 
eingerichtete  Kurs  für  praktische  Denkmalpflege,  die  von 
der  Schriftleitung  des  Zentralblattes  der  Bauverwaltung 
herausgegebene  Zeitschrift  „Die  Denkmalpflege",  endlich 
die  staatlichen  kunsthistorischen  Museen,  wie  das  königl. 
Kunstgewerbemuseum  in  Berlin  und  das  königl.  Museum 
in  Kassel,  in  Zukunft  auch  das  im  Entstehen  begriffene 
Museum  für  iiltere  deutsche  Kunst  in  Berlin.  Ilioher  gehört 
Wühl  auch  das  von  Lezius  erst  an  späterer  Stelle  erwähnte 
Museum  für  Völkerkunde  (Abteilung  für  Prähistorik).  So- 
dann werden  die  Geldmittel  besprochen,  welche  der  Staats- 
haushalt für  Denkmalpflege  widmet.  Für  die  Unterhaltung 
der  Baulichkeiten,  zu  deren  Erhaltung  dem  Fiskus  eine 
rechtliche  Verpflichtung  obliegt,  wird  lieim  Etat  des  Kultus- 
ministeriums ein  Fonds  von  44.000  Mark  präliminiert.  Zur 
Gewährung  von  Subventionen  („Beihilfen")  an  Eigentümer 
von  Denkmälern,  denen  die  Unterhaltung  dieser  Objekte 
schwer  fällt  oder  unmöglich  ist,  stehen  dem  Kultusminister 
173.000  Mark  zur  Verfügung,  von  welchen  123.0C0  Mark 
ausschließlich  für  kirchliche  Denkmale  gewidmet  sind.') 
Nebstdem  werden  aber  nach  Bedarf  einmalige  außerordent- 
liche Kredite  für  bestimmte  Denkmäler  ins  Präliminare 
eingestellt  und  wird  erwähnt,  daß  in  zahlreichen  Fällen 
überdies  durch  Gnadenbewilligungen  aus  dem  Aller- 
höchsten Dispositionsfonds  ausgeholfen  wurde.  Diese 
Gnadengeschenke  haben  in  den  letzten  20 Jahren  für  kirch- 
liche Denkmale  allein  mehr  als  zwei  Millionen  betragen. 
Schließlich  wird  der  in  einzelnen  Fällen  für  besondere 
Restaurierungsaktionen  genehmigten  Geldlotterien  Er- 
wähnung getan. 

Von  den  gesetzlichen  Vorschriften  älteren  Datums,  welche 
im  folgenden  Abschnitte  im  einzelnen  angeführt  werden,  sind 
vor  allem  die  bereits  oben  besprochenen  Bestimmungen  des 
allgemeinen  Landrechtes  bemerkenswert.  Danach  ist  der 
Staat  berechtigt,  soweit  die  Erhaltung  einer  Sache  auf  die 
Erhaltung  und  Beförderung  des  allgemeinen  Wohles  Ein- 
fluß hat,  ihre  Zerstörung  oder  Vernichtung  zu  untersagen. 
Daß  hier  unter  dem  Gesichtspunkte  des  „allgemeinen 
Wohles"  auch  die  Denkmalpflege  zu  subsumieren  ist  (wo- 
für nach  unserer  Terminologie  wohl  der  weitere  Begrift' 
des  das  öffentliche  Wohl  involvierenden,  darüber  jedoch 
noch  hinausgehenden  „öffentlichen  Interesses"  passen  würde), 
geht  aus  den  folgenden  Paragraphen  deutlich  hervor.  Dort 
wird  nämlich  ausdrücklich  von  „Statuen  und  Denkmälern 
auf  öffentlichen  Plätzen"  und  von  .Gebäuden  in  Städten, 
an  Straßen  oder  öffentlichen  Plätzen"  gesprochen.  Eine 
weitere  Bestimmung  verbietet  ausdrücklich,  „daß  zur  Ver- 


')  Zum  Vergleiche  seien  hier  aus  dem  Budget  des  öster- 
reichischen Unterrichtsministeriums  pro  lgo8  folgende  Ziffern  an- 
geführt: Als  Pauschale  zur  Restaurierung  und  Konservierung 
alter  Bau-  und  Kunstdenkmale  sind  präliminiert  70.OOO  K,  an 
einzelnen  Subventionen  für  solche  Zwecke  zusammen  204.T00  K 
(darunter  für  Profanbauten  21.200  K),  ferner  in  der  Abteilung 
„Kultus"  noch  speziell  für  derartige  Zwecke  62.000  K,  zusammen 
mithin   336.IOO  K. 


unstaltung  der  Städte  und  öffentlichen  Plätze  ein  Bau  oder 
eine  Veränderung  vorgenommen  werde". 

Diese  Subsumierung  der  Denkmalpflege  unter  die 
ratio  des  öffentlichen  Wohles  dient  offenbar  als  Grundlage 
dafür,  auch  das  bereits  oben  erwähnte  Enteignungsgesetz 
auf  diesen  Belang  anzuwenden. 

Von  den  älteren  X'orschriften  werden  noch  erwähnt: 
eine  Kabinettsordre  von  1830,  gemäß  welcher  den  Stadt- 
gemeinden die  w-illkürlichc  Abtragung  ihrer  Stadtmauern, 
Tore,  Türme,  Wälle  usw.  weder  in  polizeilicher  noch  in 
militärischer  noch  in  finanzieller  Rücksicht  gestattet  werden 
kann  und  die  bezüglichen  Bestimmungen  des  allgemeinen 
Landrechtes  auch  auf  diesen  Gegenstand  Anwendung  zu 
finden  haben.  In  der  Durchführungsinstruktion  dazu  ist  aus- 
drücklich das  Moment  der  historischen  Erhaltungswürdig- 
keit solchc-r  Bauten  hervorgehoben  und  auf  die  Möglich- 
keit staatlicher  Beiträge  zur  Erhaltung  aus  diesem  Titel 
hingewiesen.  Diese  Vorschrift  wurde  im  j.dn-e  1856  mit  er- 
gänzenden Zusätzen  republiziert. 

Die  Einsetzung  des  Konservators  der  Kunstdenkmäler 
im  Jahre  1843  gab  Anlaß  zur  Hinausgabe  einer  Instruktion 
für  denselben,  deren  wesentliche  Grundsätze  bereits  oben 
bei  Kennzeichnung  der  Organisation  der  Denkmalpflege 
angeführt  wurden.  Dem  Konservator  ist  die  Initiative  in 
bezug  auf  Konservierungsfragen  zur  Pflicht  gemacht.  Da- 
bei ist  hier,  zeitlich  merkwürdig  früh,  der  Standpunkt  reiner 
Konservierung,  ohne  daß  von  Restaurierung  gesprochen 
wurde,  deutlich  eingenommen.  Weiter  wird  ihm  die  Be- 
lebung des  Interesses  für  die  Denkmäler  in  den  Provinzen 
durch  Fühlung  mit  den  Lokalvereinen  und  Museen  beson- 
ders ans  Herz  gelegt. 

Ein  eigenes  Kapitel  behandelt  die  staatliche  Auf- 
sichtsgesetzgebung über  Kommunen  und  Kirchen.  Die  Städte- 
ordnungen (aus  dem  Beginne  der  1850  er  Jahre)  wie  die 
Landgemeindenordnungen  (aus  der  Mitte  der  1850er  Jahre) 
enthalten  gleichlautend  einen  Paragraph,  wonach  an  die 
Genehmigung  des  Bezirksausschusses  beziehungsweise  in 
gewissen  Fällen  des  Regierungspräsidenten  gebunden  sind 
„die  Veräußerung  oder  wesentliche  Veränderung  von  Sachen 
welche  einen  besonderen  wissenschaftlichen,  historischen 
oder  Kunstwert  haben,  namentlich  von  Archiven".  Das  Ge- 
setz über  die  Zuständigkeit  der  Verwaltungsbehörden  vom 
1.  August  1883  bestimmt  ausdrücklich:  „Gemeindebeschlüsse 
über  die  Veräußerung  oder  wesentliche  Veränderung  von 
Sachen,  welche  einen  besonderen  w-issenschaftlichen,  histori- 
schen oder  Kunstwert  haben,  insbesondere  von  Archiven 
oder  Teilen  derselben,  unterliegen  der  Genehmigung  des 
Regierungspräsidenten."  Im  Zusammenhange  hiermit  wird 
eine  Reihe  von  Entscheidungen  des  Oberverwaltungsge- 
richtes angeführt,  welche  zeigen,  wie  rigoros  diese  Be- 
stimmungen interpretiert  werden. 

Das  Gesetz  über  die  Vermögensverwaltung  der  ka- 
tholischen Kirchengerheinden  vom  20.  Juni  1875  bestimmt: 
„Die  Beschlüsse  des  Kirchenvorstandes  und  der  Gemeinde- 
vertretung bedürfen  bei  Veräußerung  von  Gegenständen, 
welche  einen  geschichtlichen,  wissenschaftlichen  oder 
Kunstwert   haben,   der  Genehmigung   der   staatlichen  Auf- 


205 


Das  Recht  der  Denkmalpflege  in  Preußen 


266 


sichtsbehörde."  Fast  gleichlautend  ist  die  Anordnung  des 
Gesetzes  über  das  Aufsichtsrecht  des  Staates  bei  der  Ver- 
waltung der  katholischen  Diözesen  vom  7.  Juni  1876.  Auch 
hier  sind  Oberverwaltungsgerichtsentscheidungen  ange- 
führt, aus  denen  sich  unter  anderem  ergibt,  daß  aus  dieser 
Bestimmung  im  Zusammenhalte  mit  den  Durchführungs- 
verordnungen die  strikte  Pflicht  zur  Erhaltung  solcher 
Gegenstände  in  ihrem  gegenwärtigen  Zustande  abge- 
leitet wird. 

.Analog  enthalten  die  Gesetze  über  die  evangelische 
Kirchen  Verfassung  (1876  und  1878)  wörtlich  gleichlautende 
Bestimmungen. 

Unter  den  allgemeinen  Erlässen  über  die  Organi- 
sation der  Denkmalpflege  werden  angeführt:  eine  Zirkular- 
verfügung des  Finanzministeriums  von  1819  betreffend  das 
Verbot  der  Veräußerung  fiskalischer  Denkmäler;  eine  Zir- 
kularverfügung mehrerer  Ministerien  vom  Jahre  1823  be- 
treffend die  Fürsorge  für  die  Denkmäler,  Weisungen  an 
die  Oberbaudeputation  in  dieser  Richtung  (1824);  eine 
Zirkularverfügung  von  1830  betreffend  die  Erhaltung  von 
Denkmälern  alter  Kunst,  namentlich  von  Glasmalereien, 
eine  solche  von  1835  wegen  Übertragung  der  Denkmal- 
pflege an  das  Kultusministerium,  vom  Jahre  1837  betreffs 
Beaufsichtigung  und  Erhaltung  der  Kunstdenkmäler  (strikte 
Bindung  aller  Reinigungen  und  Restaurierungen  an  die  Ge- 
nehmigung der  Regierung),  vom  Jahre  1844  wegen  Schonung 
alter  Denkmäler  bei  Erneuerung  des  inneren  Zustandes 
von  Kirchen.  Auch  hier  tritt,  in  einer  der  Zeit  vorauseilen- 
den Weise,  schon  ein  Versuch  zutage,  sich  von  den  damals 
herrschenden  puristischen  Tendenzen  der  Stileinheit  und 
Stilreinheit  loszureißen  und  jeder  Stilepoche  innerhalb  des- 
selben Denkmals  ihr  historisches  Recht  zu  lassen.  Erwähnt 
werden  dann  noch  eine  Verfügung  von  1849  wegen  Siche- 
rung von  Denkmälern  bei  Veräußerung  staatlicher  Domänen 
an  Privatpersonen  und  von  1850  wegen  Vorbehalt  der 
staatlichen  Genehmigung  zur  Veräußerung  oder  Veränderung 
von  Denkmälern  durch  den  Kultusminister. 

Mit  Ende  der  1880  er  Jahre  setzt  eine  erneuerte  Bewe- 
gung zum  Schutze  der  Denkmäler  durch  eine  Reihe  ein- 
schlägiger Erlässe  (meist  Hinweis  auf  schon  bestehende 
Vorschriften  unter  zeitgemäßer  Amendierung)  ein.  Be- 
merkenswert ist  hier  insbesondere  der  Runderlaß  des  Unter- 
richtsministeriums und  des  Ministeriums  für  öffentliche 
Arbeiten  —  zwischen  diese  beiden  Ressorts  teilt  sich  der- 
malen die  oberste  Kompetenz  in  Angelegenheiten  der  Denk- 
malpflege, wobei  die  prinzipielle  Führung  dem  erstgenannten 
Ministerium,  dem  letzteren  mehr  die  technische  Seite  zu- 
fällt') —  vom  6.  Juni  1904  betreft'end  das  Verfahren  und  die 
Zuständigkeit  tler  Staatsbeamten  in  Angelegenheiten  der 
Denkmalpflege.    Hier   wird    zunächst    der  Denkraalsbegritf 


')  Auch  in  Österreich  dürfte,  mit  HinlilicU  auf  die  vor 
kurzem  erfolgte  Krriclitung  eines  Arbeitsministeriums,  welches  im 
wesentlichen  mit  technischen  .Vgenden  befaßt  ist,  eine  Regelung 
der  Kompetenzen  zwischen  diesem  Ministerium  und  dem  Unter- 
richtsministerium in  Bezug  auf  die  Dcnkmal[jllegc  notwendig 
werden. 


erläutert  und  der  Schutz  der  Denkmale  auf  „alle  abge- 
schlossenen Kulturepochen"  erstreckt,  „deren  letzte  etwa 
bis  1870  rechnet".  „Sollen  Denkmale  vom  Schutze  der 
Denkmalpflege  ausgeschlossen  werden,  so  ist  dazu  das  Ein- 
verständnis des  Provinzialkonservators  notwendig."  Der 
Erlaß  trifft  weiter  Verfügungen  über  die  (lediglich  kon- 
sultative) Einflußnahme  des  Provinzialkonservators,  dessen 
Sistierungsrecht  in  dringenden  Fällen  übrigens  gewahrt 
bleibt,  über  sein  Zusammenwirken  mit  den  Lokalbau- 
beamten, über  die  Art  und  das  ^■erfahren  bei  Aufstellung' 
und  Begutachtung  von  Kostenanschlägen  einschließlich 
detaillierter  Weisungen  für  die  zugehörigen  Photogramme, 
über  die  Kontrolle  der  Bauführung  während  der  Arbeiten 
usw.  Wenn  der  Regierungspräsident  den  Anträgen  des 
Provinzialkonservators  nicht  beistimmt  und  eine  Verstän- 
digung nicht  erzielt  wirtl,  ist  die  Entscheidung  der  Zentral- 
instanz herbeizuführen.  „Sollte  den  Vorstellungen  und  Rat- 
schlägen des  Provinzialkonservators  kein  Gehör  gegeben 
werden,  so  kann  auch  von  ihm  durch  Vermittlung  des 
Konservators  der  Denktnäler  die  Entscheidung  der  Zentral- 
instanz angerufen  werden."  1905  ergingen  noch  detaillierte 
Weisungen  wegen  Vorbereitung  von  Anträgen  an  die 
Zentralinstanz  in  .-Angelegenheiten  der  Denkmalpflege, 
1907  ein  Erlaß  betreffend  die  technische  Revision  von  Ent- 
würfen und  Bauanschlägen.  Gemäß  letzterem  hat  bei  Her- 
stellungen, deren  Ivosten  50.000  Mk.  übersteigen,  grund- 
sätzlich die  Superrevision  durch  die  höchste  Baubehörde 
Platz  zu  greifen.  Bei  Kirchen  und  Kunstdenkmalen  hat  diese 
Superrevision  jedoch  schon  bei  einem  Aufwände  von  inehr 
als  15.000  respektive  10.000  Mk.  einzutreten.  Nach  einer 
Verordnung  vom  Oktober  1907  ist  auch  bei  Fluchtlinien- 
änderungen der  Provinzialkonservator  zu  hören. 

Die  besonderen  Erlässe  in  Angelegenheiten  der  Denk- 
malpflege beziehen  sich  auf  verschiedene  Teilgebiete  dieser 
Administrativagende.  Bemerkenswert  ist  hier  eine  Ver- 
fügung vom  Jahre  1843  mit  bautechnischen  Weisungen  über 
die  Wiederherstellung  alter  Bauwerke,  weil  sich  auch  hier, 
wie  in  der  oben  besprochenen  allgemeinen  Verordnung 
vom  Jahre  1844,  schon  eine  der  Zeit  vorauseilende,  moderne 
Auffassung  geltend  macht.  Es  heißt  u.  a.,  „daß  es  nie  Zweck 
einer  Restauration  sein  könne,  jeden  kleinen  Mangel,  der 
als  die  Spur  vorübergegangener  Jahrhunderte  zur  Charak- 
teristik des  Bauwerkes  beitrage,  zu  verwischen  und  dem 
Gebäude  dadurch  das  Ansehen  eines  neuen  zu  geben", 
dann:  „diejenige  Restauration  wäre  am  vollkommensten 
zu  nennen,  welche  bei  Verbesserung  aller  wesentlichen 
Mängel  gar  nicht  zu  bemerken  wäre."  „Am  unangenehm- 
sten fallen  das  starke  Verstreichen  der  Fugen  und  das 
Verzwicken  in  dick  angetragenem  Kalkmörtel  auf- 

Ähnlich  empfiehlt  aueli  eine  Zirkularverfügung  aus 
1854  lictrefts  der  Erhaltung  von  Holzschnitzwerken  in 
Kirchen,  „daß  alle  Erneuerung  die  bestimmteste  künstleri- 
sche Fürsorge  (zur  Erhaltung  des  ursprünglichen  Cha- 
rakters am  Äußeren)  verlange,  alle  Üliernialung  oder  Über- 
tünchung aber  aufs  sorgfältigste  zu  vermeiden  sei".  Von 
analogen  Tendenzen  ist  ein  Runderlaß  von  1884  betreffs 
Erhaltung  der   architektonischen  Ausbildung  alter   Fenster 


267 


Das  Recht  der  DenkmalpHege  in  Preu'^en 


208 


bei  Anbringung  neuer  Glasmalereien  belierrscht,  ebenso 
ein  Runderlaß  von  1890  betreffend  die  Ausführung  von 
Restaurationsarbeiten  an  kirchlichen  Ausstattungsstücken 
und  die  Erhaltung  derselben  in  der  Kirche,  auch  wenn  sie 
Kunstrichtungen  anderer  Zeitepochen  angehören.  Der  letztere 
Erlaß  tritt  in  sehr  beherzigenswerter  Weise  den  über- 
flüssigen Verschönerungsbestrebungen  der  lokalen  Faktoren 
entgegen  und  wendet  sich  direkt  gegen  den  Doktrinarismus 
der  Stilreinheit  liei  Restaurierungen  und  gegen  die  durch 
solche  Rücksichten  diktierte  Entfernung  alter  kirchlicher 
Ausstattungsstücke  behufs  Ersatz  durch  neue.  „Die  staat- 
liche Denkmalpflege  befindet  sich  mit  allen  Autoritäten, 
nicht  nur  Deutschlands,  sondern  auch  des  Auslandes,  in 
vollkommener  Übereinstimmung  darin,  daß  Denkmäler 
dieser  Art  ihrer  Bestimmung  und  ihrem  Standorte  nicht 
entzogen  werden  dürfen,  wenn  sie  einen  Kunst-  oder  ge- 
schichtlichen ^Wert  haben,  daß  überhaupt  das  Bestreben, 
die  Baudenkmäler  einheitlich  im  Charakter  ihrer  ersten 
Erbauungszeit  wiederherzustellen,  unberechtigt  ist  und  dem 
Interesse  der  Denkmalpflege  widerspricht." 

Ein  Runderlaß  der  beiden  Zentralstellen  (Kultus-  und 
Arbeitsministerium)  vom  28.  Juni  1891  ordnet  die  Kenn- 
zeichnung von  Ergänzungen  und  Erneuerungen  bei  alten 
Baudenkmalen  durch  Anbringung  passender  Inschriften 
mit  der  Jahreszahl  an.  Eine  Vorschrift  von  1895  wendet 
sich  gegen  den  Ölfarbenanstrich  an  Denkmalbauten,  eine 
andere  von  1896  gegen  die  Verwendung  anderen  Dach- 
deckungsmaterials als  das  der  alten  Eindeckung.  Weitere 
Verfügungen  der  Jahre  1902  und  1905  beschäftigen  sich 
mit  der  Anbringung  von  Heizungsanlagen  und  Blitzableitern 
an  alten  Kirchen,  eine  solche  vom  Jahre  1903  mit  den  aus 
Gründen  der  Verkehrssicherheit  zu  treffenden  Maß- 
nahmen bei  alten  Denkmalbauten.  Endlich  ordnet  ein  Er- 
laß von  1907  die  Bestellung  eigener  Pfleger  (ständiger 
Überwachungsorgane  für  den  Bauzustand)  bei  alten  Kirchen- 
gebäuden an. 

In  einem  selbständigen  Abschnitte  bespricht  Lezius 
die  Vorschriften  rücksichtlich  der  vor-  und  frühgeschicht- 
lichcn  Altertümer.  Den  allgemeinen  Ausführungen  ist  zu 
entnehmen,  daß  in  der  letzten  Zeit  seitens  des  Unterrichts- 
ministers wiederholt  die  Absicht  ausgesprochen  wurde, 
einen  Gesetzentwurf  über  den  Schutz  von  prähistorischen 
Denkmälern  und  von  Ausgrabungen  und  Altertumsfunden 
im  Landtag  einzubringen.  Dazu  wird  bemerkt,  daß  sämt- 
liche bereits  oben  erwähnte,  allgemein  gesetzliche  Be- 
stimmungen auch  auf  Denkmale  dieser  Art  Anwendung 
finden,  daß  jedoch  die  im  Grund  und  Boden  von  Privat- 
personen ruhenden  Altertümer,  die  gerade  hier  eines  be- 
sonderen Schutzes  bedürfen,  keinerlei  Beschränkungen  und 
auch  keiner  Anzeigepflicht  im  Interesse  der  Denkmalpflege 
unterworfen  sind.  „Hier  ist  es  nur  möglich,  im  Wege  der 
Enteignung  nach  Maßgabe  des  Gesetzes  vom  11.  Juni  1874 
vorzugehen,  was  in  vielen  Fällen,  namentlich  bei  zufälliger 
.\uffindung  verborgener  Schätze,  praktisch  nicht  einmal 
durchgeführt  werden  kann."  Neben  den  staatlichen  Organen 
tritt  hier  auch  die  Ingerenz  der  Generalverwaltung  der 
königlichen    Museen    in    den    Vordergrund.     Dem     Finder 


solcher  Münz-  und  Altertumsfundc  wird  seitens  der  könig- 
lichen Museen  jedenfalls  der  volle  Metallwert  und  nach 
Maßgabe  der  Seltenheit  der  Gegenstände  ein  angemessener 
höherer  Wert  von  vornherein  in  Aussicht  gestellt. 

Von  besonderen  \'orschriften  werden  erwähnt:  die 
bereits  oben  angeführten  Verfügungen  von  1823  und  1835, 
welche  den  Regierungen  die  Erhaltungspflicht  der  alten 
Kunstgegenstände  und  Denkmale  oder  geschichtlicher 
Merkwürdigkeiten  zur  l'fliclu  macht.  Eine  Zirkularver- 
fügung von  1844  zur  Verhütung  der  Abtragimg  und  Zer- 
störung von  Hünengräbern,  Landwehren,  Schanzen  u.  dgl., 
eine  solche  vom  Jahre  1878  wegen  Erwerbung  von  Alter- 
tümern durch  die  Provinzialmuseen,  ein  Erlaß  von  1886 
betreffs  Ausgrabungen  auf  fi.skalischem  Boden,  ferner  vom 
selben  Jahre  wegen  Schutz  der  Altertümer  vor  Aufgrabung, 
Zerstörung  und  Veräußerung  durch  unberufene  Hände  (güt- 
liche Einwirkung  gegen  Raubgräberei),  ebenso  wegen  Aus- 
grabungen auf  Liegenschaften  der  städtischen  und  länd- 
lichen Gemeinden  ("hier  wird  die  Einwirkung  schon  mehr 
imperativer  Natur),  weiterErlas.se  von  1887  mit  Ausdehnung 
der  Bestimmungen  des  vorigen  auf  Stiftungen  und  auf  die 
katholische  Kirche,  dann  wegen  Benachrichtigung  der 
Generalverwaltung  der  königlichen  Museen  von  Altertums- 
funden, wegen  Bildung  und  Inventarisierung  von  Altertums- 
sammlungen und  Museen  in  den  Provinzen,  von  1903  wegen 
Benachrichtigung  des  Museums  für  Völkerkunde  bei  prä- 
historischen Funden  gelegentlich  von  Eisenbahnbauten,  von 
1904  wegen  Veröft'entlichung  der  Fundberichte  der  Pro- 
vinzialkonservatoren,  von  1906  wegen  Erstattung  von  Im- 
mediatberichten  seitens  der  Oberpräsidenten  in  bedeuten- 
deren Fällen. 

Eine  Reihe  besonderer  Vorschriften  bezieht  sich  auf 
die  Behandlung  alter  Grabsteine.  Die  allgemeinen  Bemer- 
kungen, welche  dieser  Zusammenstellung  vorangehen,  ge- 
langen zu  der  Argumentation,  daß  wohl  in  der  Regel  das 
Eigentum  der  Grabsteine  den  Stellenbesitzern  zusteht,  doch 
auch  den  Eigentümern  des  Kirchhofes  durch  die  Kirch- 
hofsordnungen oder  sonstigen  örtlichen  Bestimmungen  ein 
entscheidendes  Votum  rücksichtlich  der  Entfernung  von 
Grabsteinen  gesichert  werden  kann.  Daher  sei  die  Auf- 
sichtsbehörde in  der  Lage,  auf  die  Eigentümer  des  Kirch- 
hofes im  Interesse  der  Erhaltung  des  Denkmalschatzes  an 
(irabsteinen  entsprechend  einzuwirken. 

Eine  Zirkularverfügung  von  1835  beschäftigt  sich  mit 
der  Veräuf.serung  und  anderweitigen  Verwendung  von  alten 
Leichensteinen,  ein  Kunderlass  von  1889  mit  der  Erhaltung 
solcher  Objekte,  einer  von  1902  mit  den  \'orschlägen  des 
Konservators  der  Kunstdenkmäler  zur  .\ufstellung  steinerner 
Grabdenkmale.  Diese  Vorschläge  enthalten  eine  Reihe  de- 
taillierter praktischer  Winke  für  die  Konservierung  solcher 
Objekte.  Folgen  noch  einige  Spczialbestimmungen,  so 
eine  Zirkularverfügung  von  1863  betrelTs  Behandlung  von 
Glocken,  eine  solche  von  1889  betrefts  Schonung  alter 
Steinmetzzeichen,  eine  von  1898  wegen  Erhaltung  frei- 
liegender Mauern  alter  Baudenkmale,  endlich  eine  Weisung 
von  1904  wegen  Erhaltung  alter  Orgelgehäuse. 

Ein    kurzes  Kapitel    ist    den    strafrechtlichen  Bestim- 


26g 


Das   Recht   der   Denkmalpflege   in   Preußen 


270 


muiigen  gewidmet.  Hier  kommt  einzig  —  aber  wolil  aucli 
in  ausschlaggebender  Weise  —  der  §  304  des  deutschen  Straf- 
gesetzes vom  15.  Mai  1871  in  Betracht,  welcher  die  histo- 
rischen und  Kunstdenkmalerausdrücklich  unter  qualifizierten 
Schutz  stellt.  „Wer  vorsätzlich  und  rechtswidrig  Gegen- 
stände der  Verehrung  einer  im  Staate  bestehenden  Religions- 
genossenschaft oder  Sachen,  welche  dem  Gottesdienste 
gewidmet  sind,  oder  Grabmäler,  öffentliche  Denkmäler, 
Gegenstände  der  Kunst,  der  Wissenschaft  oder  des  Ge- 
werbes, welche  in  öffentlichen  Sammlungen  aufbewahrt 
werden  oder  öffentlich  aufgestellt  sind,  oder  Gegenstände, 
welche  zum  öffentlichen  Nutzen  oder  zur  Verschönerung 
öffentlicher  Wege,  Plätze  oder  Anlagen  dienen,  beschädigt 
oder  zerstört,  wird  mit  Gefängnis  bis  zu  drei  Jahren  oder 
mit  Geldstrafe  bis  zu  1500  Mark  bestraft  ....  Der  Versuch 
ist  strafbar."  Das  charakteristische  Merkmal  liegt  in  der 
Beeinträchtigung  öffentlicher  Interessen,  welche  durch  die 
Beschädigung  oder  Zerstörung  der  unter  dem  Schutze  des 
§  304  stehenden  Sachen  bewirkt  wird. 

Dem  nun  folgenden  Abschnitte  über  die  neue  Gesetz- 
gebung gegen  Verunstaltung  schickt  Lezius  allgemeine 
Bemerkungen  voraus,  denen  zu  entnehmen  ist,  daß  die 
Bedeutung  dieser  Gesetze  für  die  Denkmalpflege  nach  dem 
Zusammenhange  zu  beurteilen  ist,  in  welchem  hervor- 
ragende Baudenkmäler  mit  dem  Straßen-,  Orts-  oder  Land- 
schaftsbilde stehen.  Nicht  nur  der  öffentliche  Besitz,  sondern 
auch  das  absolut  freie  Privateigentum  ist  den  polizeilichen 
Beschränkungen  des  Gesetzes  unterworfen,  wenn  es  an 
einer  öffentlichen  Straße  oder  einem  öffentlichen  Platze 
gelegen  ist  beziehungsweise  in  jenen  Ortsteilen,  welche 
den  verstärkten  Schutz  des  „Ortsstatutes"  genießen.  Im 
Rahmen  dieser  Vorschriften  liat  nun  auch  die  Ortspolizei- 
behörde   die  Grundsätze    der  Denkmalpflege    zu  beachten. 

Das  Gesetz  gegen  die  Verunstaltung  landschaftlich 
hervorragender  Geg^enden  vom  2.  Juni  1902  verleiht 
den  Landespolizeibehörden  die  Befugnis,  zur  Verhinderung 
derartiger  Verunstaltungen  solche  Reklameschilder  und 
sonstige  Aufschriften  und  Abbildungen,  welche  das  Land- 
schaftsbild verunzieren,  außerhalb  der  geschlossenen  Ort- 
schaften auf  Grund  des  Gesetzes  über  die  allgemeine 
Landesverwaltung  vom  |ahre  1883  zu  verbieten. 

Das  Gesetz  gegen  die  Verunstaltung  von  Ortschaf- 
ten und  landschaftlich  hervorragenden  Gegenden  vom 
15.  Juli  1907  ordnet  an,  daß  die  baupolizeiliche  Genehmi- 
gung zur  Ausführung  von  Bauten  und  baulichen  Verände- 
rungen zu  versagen  ist,  wenn  dadurch  Straßen  oder  Plätze 
der  Ortschaft  oder  das  Ortsbild  völlig  verunstaltet  werden 
würden.  Die  Eigentumsfrage  ist  dabei  irrelevant.  Durch 
Ortsstatut  kann  für  be-timmte  Straßen  und  Plätze  von 
geschichtlicher  oder  künstlerischer  Bedeutung  vorgeschrieben 
werden,  daß  die  l}aupolizeiliche  Genehmigung  zur  Aus- 
führung von  Bauten  und  baulichen  Veränderungen  zu  ver- 
•sagen  ist,  wenn  dadurch  die  fügenart  des  Orts-  oder 
Straßenbildes  beeinträchtigt  werden  würde.  Ferner  können 
durch  das  Ortsstatut  einzelne  Bauwerke  von  geschichtlicher 
oder  künstlerischer  Bedeutung  gegen  bauliche  .Audenmgen, 
welche   ihre  Eigenart  oder  ihren  Eindruck  beeinträchtigen 


würden,  unter  besonderen  Schutz  gestellt  werden.  Die  Er- 
lassung eines  solchen  Ortsstatutes  steht  jedoch  im  freien 
Belieben  der  Gemeinden,  wodurch  also  der  Schwerpunkt 
der  Denkmalpflege  von  der  Staats-fZentral-)Verwaltung  in 
die  Initiative  der  kommunalen  Selbstverwaltungskörper 
verschoben  wird.  Durch  das  Ortsstatut  kann  ferner  die  An- 
bringung von  Reklameschildern,  Schaukästen,  Aufschriften 
und  ."Abbildungen  der  Genehmigung  der  Baupolizeibehörde 
vorbehalten  werden.  Ebenso  können  durch  dasselbe  für  die 
Verbauung  bestimmter  Flächen  (Landhausviertel,  Badeorte, 
Prachtstraßenl  besondere,  über  die  baupolizeilichen  Be- 
schränkungen hinausgehende  Anforderungen  gestellt  werden. 

Der  Beschlußfassung  über  das  Ortsstatut  hat  eine  An- 
hörung Sachverständiger  vorauszugehen.  Ebenso  sind  vor 
Erteilung  oder  Versagung  der  Genehmigung  Sachverständige 
und  der  Gemeindevorstand  zu  hören.  Gegen  den  Bescheid 
der  Polizeibehörde  hat  der  Gemeindevorstand  das  Rekurs- 
recht an  die  Aufsichtsbehörde. 

Für  selbständige  Gutsbezirke  können  die  Vorschriften 
des  Ortsstatutes  nach  Anhörung  des  Gutsbesitzers  vom 
Kreisausschuß  erlassen  werden.  Der  Regierungspräsident 
ist  befugt,  außerhalb  der  Ortschaften  ähnliche  baupolizei- 
liche Beschränkungen  zum  Schutze  des  Landschaftsbildes 
vor  gröblicher  \'erunstaltung  vorzuschreiben.  Vor  Ver- 
sagung der  Genehmigung  sind  Sachverständige  und  der 
Gemeindevorstand  zu  hören. 

Die  Durchführungsverordnung  zum  Gesetz  enthält 
genauere  Bestimmungen  zu  vorstehenden  Grundsätzen. 
Wann  einer  Straße  oder  einem  Platz  eine  besondere  ge- 
schichtliche oder  künstlerische  Bedeutung  zukommt,  wird 
als  Frage  des  einzelnen  Falles  erklärt.  Künstlerisch  be- 
deutend können  auch  neu  angelegte  Straßen  oder  Plätze 
sein.  Nur  eine  wirkliche  Beeinträchtigung  des  Orts-  oder 
Straßenbildes  ist  Voraussetzung  des  Verbotes.  Neu-  oder 
Umbauten  haben  sich  in  den  geschützten  Teilen  den  be- 
nachbarten Gebäuden  derart  anzupassen,  d.  h.  mit  dem 
nötigen  Takte  unterzuordnen,  daß  das  Gesamtbild  eine 
Schädigung  nicht  erleidet.  Die  Beeinträchtigung  des  Ein- 
druckes einzelner  Bauwerke  wird  nicht  nur  in  der  Vornahme 
baulicher  Änderungen  an  ihnen  selbst,  sondern  auch  in  der 
Ausführung  von  Bauten  und  baulichen  Änderungen  in  der 
L'mgebung  erblickt.  In  beiderlei  Hinsicht  kann  durch  das 
Ortsstatut  ein  Bauverbot  herbeigeführt  werden.  Die  gänz- 
liche Niederlegung  im  Privateigentume  stehender  Bau- 
werke kann  aber  nicht  verboten  werden.  Was  die  Reklame- 
schilder anbelangt,  wird  bemerkt,  daß  die  Reklame  von 
Handel  und  Industrie  nicht  entbehrt  werden  könne;  nur 
ihren  Ausschreitungen  sei  entgegenzutreten.  Betreffs  des 
Schutzes  einzelner  Ortsteile  wird  angeführt,  daß  nicht  nur 
die  gröbliche,  sondern  jede  Verunstaltung  der  geschützten 
Teile  untersagt  werden  kann. 

Darüber,  wer  als  Sachverständiger  zu  gelten  hat,  trifft 
das  (lesetz  keine  Entscheidung.  Soweit  es  sich  um  den 
Schutz  künstlerisch  oder  geschichtlich  bedeutender  Straßen 
oder  Objekte  handelt,  werden  —  so  bemerkt  die  Durch- 
führungsv<-rordnung  —  die  Provinzialkonservatoren  ge- 
eignete Gutachter  sein.  Wo  es  sich  um  hiihere  ästhetische 


271 


Das  Recht   der  Denlimalpllcfje  in   Preußen 


272 


Ziele  handle,  wird  empfohlen,  Vertreter  der  Künstlerschaft 
heranzuziehen.  Auch  wird  auf  die  verschiedenen  techni- 
schen (Ingenieur-  und  Architekten-)Vereine  hingewiesen. 
Jedenfalls  sind  die  Gemeinden  frei  in  der  Entschließung, 
wen  sie  als  Sachverständige  hören  wollen;  nur  müssen  es 
wirkliche  Sachverständige  sein.  Ein  Zwang,  dem  Gutachten 
zu  folgen,  besteht  für  die  Gemeinden  nicht.  Hier  wird  also 
alles  vom  guten  Willen  der  letzteren  abhängen. 

Was  den  Begriff  der  „landschaftlich  hervorragenden 
Gegend"  anbelangt,  so  kann  nicht  das  Heimatsgefühl  der 
Bewohner  allein  maßgebend  sein,  sondern  die  Bewertung 
der  Landschaft  durch  die  öffentliche  Meinung,  den  Zustrom 
von  Besuchern  usw. 

Da  es  sich  um  eine  immerhin  einschneidende  Maß- 
nahme handelt,  wird  den  Behörden  empfohlen,  mit  be- 
sonderer Vorsicht  zu  Werke  zu  gehen.  Es  ist  in  jedem 
Falle  zu  prüfen,  oh  nicht  wirtschaftliche  Interessen  von 
schwerwiegenderBedeutung  gefährdet  werden,  denen  gegen- 
über die  avif  ästhetischem  Gebiete  liegenden  Wünsche 
zurücktreten  müssen. 

Im  Interesse  des  malerischen  Ansehens  der  Städte 
und  Dörfer  sind  außerdem  in  den  Jahren  1903  und  1908 
besondere  Runderlässe  hinausgegeben  worden,  welche  in 
der  Hauptsache  die  Beibehaltung  der  heimatlichen  Bauweise 
zum  Zwecke  haben.  Diese  Weisungen  tadeln  die  Neigung, 
den  Wohnhäusern  ein  in  die  Augen  fallendes  Äußere,  eine 
nach  landläufiger  Anschauung  moderne  Erscheinung  zu 
geben.  In  diesem  Bestreben  liege  eine  Geringschätzung 
der  Überlieferung.  Früher  baute  man  in  der  Kleinstadt 
und  auf  dem  Lande  nach  örtlichem  Herkommen  unter  dem 
Einflüsse  zünftiger  Kegeln  handwerksmäßig  schlicht.  So 
entstanden  die  charakteristischen  Bautypen.  Jetzt  werden 
dagegen  mit  Vorliebe  die  Formen  des  Großstadthauses  auf 
die  Bürgerhäuser  der  Mittel-  und  Kleinstadt  übertragen. 
Hierin  soll  Wandel  geschaffen  und  wieder  angeknüpft 
werden  an  die  gesunde  Überlieferung  früherer  Zeit.  Dabei 
soll  aber  die  Wiederaufnahme  älterer  Stilformen  sich  nicht 
nur  an  Äul.^erlichkeiten  halten,  sondern  im  Sinne  und  Geiste 
iler  Zeit,  die  diese  Formen  schuf,  für  die  anders  gearteten  Be- 
tlürfnisse  der  Gegenwart  einen  entsprechenden,  stilgemäl'sen 
Ausdruck  suchen.  Daher  solle  im  bauenden  Publikum  die 
Erkenntnis  geweckt  werden,  daß  ein  Strafsen-,  Stadt-  und 
Landschaftsbild,  möge  es  sich  aus  noch  so  einfachen  und 
scheinbar  anspruchslosen  Teilen  zusammensetzen,  ein  kultur- 
geschichtliches Erbteil  ist,  dessen  Wert  darin  liegt,  daß  es 
im  künstlerischen  Sinn  ein  Ganzes  bildet,  das  durch  un- 
schöne, aufdringliche  und  fremdartige  Neubauten  ebenso 
geschädigt  wird  wie  durch  Beseitigung  wesentlicher  Teile 
des  Vorhandenen  —  vi'ahrhaft  beherzigenswerte  Worte,  die 
verdienen,  auch  außerhalb  des  Geltungsgebietes  dieser  Vor- 
schrift nach  Gebühr  gewürdigt  zu  werden. 

Anhangsweise  wird  noch  die  Pflege  der  Naturdenk- 
male')  behandelt,   für  deren  Schutz  jedoch  lediglich  eine 


beratende  Einwirkung  des  dazu  berufenen  staatlichen  Kom- 
missars vorgesehen  und  jeder  Zwang  von  vornherein  aus- 
geschlossen wird. 

Wenn  wir  den  allgemeinen  Eindruck  dieses  Kom- 
plexes von  Vorschriften  im  Vergleiche  zu  den  in  Öster- 
reich geltenden  Bestimmungen  zusammenfassen,  muß  gesagt 
werden,  daß  zwar  auch  Preußen  von  dem  wünschenswerten 
Zustande  einer  solchen  Legislative  noch  weit  entfernt  ist, 
welche  zwangsweises  und  erfolgreiches  Einschreiten  in 
allen  Fällen  des  Denkmalschutzes  gewährleisten  würde. 
Immerhin  wird  aber  zuzugestehen  sein,  daß  dort  für  eine 
rigorose  Handhabung  des  Denkmalschutzes  durch  die 
zitierten  Vorschriften  des  allgemeinen  Landrechtes,  des 
Strafgesetzes  und  insbesondere  des  —  in  Österreich  noch 
fehlenden  —  Enteignungsgesetzes,  dann  durch  die  Ge- 
meinde- und  Bauordnungen  und  vor  allem  durch  die  Ge- 
setze gegen  Verunstaltung  mindestens  weit  bessere  Grund- 
lagen gegeben  sind,  als  bei  uns. 

Weder  unsere  Staatsgrundgesetze'),  noch  unser  bürger- 
liches Gesetzbuch^),  noch  unser  Strafgesetz-')  bieten  nur 
annähernd   solche   HandhaVien,   und   auch   die   Vorschriften 


')  Der  von  der  preußischen  VerwaUunn  akzeptierte  Terminus 
tcchnicus  „Naturdenkmale"  will  mir  ein  Coniradictio  in  adjccio 
scheinen.     Jedes    Denkmal   ist   ein   gewolltes,   von   Menschenhand 


gesetztes,  während  die  Naturbildung  eben  eine  rein  natürliche, 
ungewollte  Bildung  ist.  Nach  dem  Statute  für  die  „staaUiche 
Stelle  für  Naturdenkmalpflege"  in  Preußen  handelt  es  sich  denn 
auch  tatsächlich  nur  um  hervorragende  und  charakteristische  Natur- 
bildungen, denn  §2  des  Statutes  gelangt  zu  der  Definition:  „Unter 
Nauirdenkmalen  .  .  .  sind  besonders  charakteristische  Gebilde  der 
heimatlichen   Natur  zu  verstehen. *• 

'1  Gesetz  vom  21.  Dezember  1867  Nr.  142  R.-G.-Bl.  Art.  5: 
■  Das  Eigentum  ist  unverletzlich.  Eine  Enteignung  gegen  den  Willen 
des  Eigentümers  kann  nur  in  den  Fällen  und  in  der  Art  eintreten, 
welche  das  Gesetz  bestimmt."  Die  Möglichkeit  einer  Eigentums- 
beschränkung aus  Gründen  des  Denkmalschutzes  ist  in  Ermang- 
lung eines  eigenen  Gesetzes  hiefür  also  nicht  gegeben. 

■)  §  365  a.  h.  Gh.:  „Wenn  es  das  allgemeine  Beste  erheischt, 
muß  ein  Mitglied  des  Staates  gegen  eine  angemessene  Schadlos- 
hallung  selbst  d.as  vollständige  Eigentum  einer  Sache  abtreten." 
Nur  für  Funde  von  wissenschaftlichem  Interesse  sind  die  für  das 
Finden  eines  Schatzes  (Anzeigepflicht)  in  den  §§  3g8 — 401  a.  b.  Gb. 
normierten  Vorschriften  maßgebend.  Außerdem  haben  die  politi- 
schen Behörden  von  numismatischen  und  anderen  antiquarischen 
Funden  die  Anzeige  an  die  Landesstelle  zu  erstatten,  welche  die 
für  solche  Gegenstände  bestehenden  Anstalten  und  Vereine  in 
Kenntnis  setzt  (Hfkzd.  vom    16.  Juni   1846  Nr.  70  J.  G.-S.). 

Die  vorkommenden  archäologischen  Funde  sollen  möglichst 
überwacht,  über  die  wichtigeren  die  Anzeige  an  das  k.  k.  Münz- 
und  Antikenkabinett  geleitet  und  die  Finder,  insoweit  es  ohne  Zwang 
tunlich  ist,  zur  Einsendung  besonders  interessanter  und  leicht 
transportabler  Stücke  veranlaßt  werden  (Hfkzd.  vom  14.  August 
1846  Pol.  G.-S.  74.  Bd.  S.  174). 

')  Boshafte  Beschädigungen  fremden  Eigentums  werden  ohne 
Rücksicht  auf  die  Höhe  des  entstandenen  Schadens  als  Ver- 
brechen (der  öffentlichen  Gewalttätigkeit)  bestraft,  wenn  sie  nach 
§  85  c  St.-Gs.  „an  Eisenbahnen  .  .  .  oder  an  den  dazu  gehörigen  An- 
lagen, Beförderungsmitteln,  Maschinen,  Gerätschaften  oder  anderen 
zum  Betriebe  derselben  dienenden  Gegenständen  oder  an  Dampf- 
schiffen, Dampfmaschinen,  Dampfkesseln,  Wasserwerken,  Brücken, 
Vorrichtungen  in  Bergwerken,  oder  überhaupt  unter  besonders  ge- 
fährlichen Verhältnissen". 


273 


Tätigkeitsbericht 


274 


der  Bauordnungen*),  der  Landes-  und  Gemeindeordnungen^), 
sowie  unsere  Kultusgesetze  °)  versagen  bei  der  Anwendung 
auf  den  Denkmalschutz  fast  gänzlich. 


ferners  nach  §  89  St.-G.  „an  irgend  einem  Bestandteile  des 
Staätstelegraphen  verübt  werden,  den  Betrieb  desselben  absichtlich 
stören,  oder  einen  vorsätzlichen  Mißbrauch  dieser  Staatsanstalt 
involvieren". 

Dieses  qualifizierten  Schutzes  erfreuen  sich  also  Denk- 
male nicht. 

*)  Z.  B.  Bauordnung  lür  N.-Ö.  (ähnliche  Bestimmungen  in 
den  Bauordnungen  fast  aller  Kronländer)  §  5 :  rBei  Verbauung  bis- 
her freier  Plätze,  sowie  bei  der  Wiederverbauung  größerer  Brand- 
stätten und  bei  der  Regulierung  der  Straßen  und  Gassen  eines 
Ortes  oder  einzelner  Ortsteile,  ist  die  Gemeinde  verpflichtet,  einen 
Regulierungsplan  .  . .  zugrunde  zu  legen. 

Gemeinden,  welche  kein  eigenes  Gemeindestatut  besitzen, 
haben  diesen  Regulierungsplan  vor  seiner  Durchführung  der  k.  k. 
politischen  Behörde,  Gemeinden  im  Wiener  Polizeirayon  dem 
Ministerium  des  Innern  zur  Erteilung  ihrer  Zustimmung  vorzu- 
legen und  hat  derselbe  sodann  bei  den  einzelnen  Bauführungen 
als  Richtschnur  zu  dienen." 

§  29:  „Bei  Bauten  zum  Zwecke  des  öffentlichen  Gottesdienstes, 
sowie  bei  Bauten,  welche  der  Staat  oder  ein  unter  der  Verwaltung 
des  Staates  oder  Landes  stehender  öffentlicher  Fonds  führt,  bleibt 
die  Prüfung  und  Genehmigung  des  Bauplanes...  der  k.  k.  Statl- 
halterei  vorbehalten. 

Bei  Bauten,  welche  die  Gemeinde  oder  ein  Mitglied  des 
Geraeindevorstandes  führt,  hat  die  politische  Behörde  erster  In- 
stanz, und  in  Städten  mit  eigenen  Statuten  die  von  der  Statt- 
halterei  zu  delegierende  politische  Behörde  die  .  .  .  Amtshand- 
lungen zu  pflegen." 

Darnach  ist  also  der  Gesichtspunkt  der  Denkmalpflege  in 
keiner  Weise  hervorgehoben.  Bestenfalls  könnte  eine  Ingerenz 
dieser  Art  in  die  Bestimmung  über  gottesdienstliche  Bauten  inter- 
pretiert werden. 

^)  Artikel  XXIV  des  Gesetzes  vom  5.  März  1862  Nr.  18 
R.-G.-Bl.  (Reichs-Gemeindegesetz):  „Der  Landtag  wacht  mittels 
seines  Ausschusses,  daß  das  Stammvermögen  der  Bezirke,  Gaue 
oder  Kreise,  sowie  der  Städte  und  Kurorte,  welche  mit  eigenen 
Statuten  versehen  sind,  und  das  Vermögen  ihrer  Anstalten  unge- 
schmälert erhalten  werde. 

An  seine  Genehmigung  sind  wichtigere,  insbesondere  den 
Haushalt  betreffende  Akte  gebunden." 

Die  Intention  ist  also  hier  nur  auf  die  „ungeschmälerte  Er- 
haltung"  des  Gemeindevermögens  gerichtet. 

0)  Gesetz  vom  7.  Mai  1874  N'r.  50  R.-G.-Bl.  §  38:  „Für  die 
Gebarung  mit  kirchlichem  Vermögen  gilt  als  Regel,  daß  dasselbe 
den  für  gemeinnützige  Stiftungen  bestehenden  staatlichen  Schutz 
genießt.  Die  staatliche  Kultusverwaltung  ist  insbesondere  befugt, 
die  Erhaltung  des  Stamravermögens  der  Kirchen  und  kirchlichen 
Anstalten  zu  überwachen,  sich  jederzeit  von  dem  Vorhandensein 
desselben  die  Überzeugung  zu  verschaffen  und  wegen  Einbringung 
wahrgenommener  Abgänge  das   Erforderliche  einzuleiten." 

Verordnung  des  Ministeriums  f.  K.  u.  U.  vom  20.  Juni  1860: 
„Infolge  Allerhöchster  Entschließung  vom  9.  Juni  :86o  ist  die 
Veräußerung  kirchlichen  Gutes,  soweit  es  den  Wert  von  100  fl. 
(200  K)  übersteigt,  an  die  staatliche  Bewilligung  gebunden.  Diese 
erteilt  bei  Kirchengut,  dessen  Wert  8000  fl.  (16.000  A')  nicht 
übersteigt,  die  politische  LandesstcUe,  bei  Kirchengut  im  Werte 
von  mehr  als  8000  fl.  (iG.ooo  AT)  bis  20.000  fl.  (40.OOO  K)  das 
Mitteilungen  «Iflr  U,   k,  Zentral-Kommisston   iqoR 


Deshalb  führt  gerade  der  Vergleich  mit  dem  preußi- 
schen Rechte  der  Denkmalpflege,  trotz  der  dort  herrschen- 
den Abneigung  gegen  eine  allgemeine  Kodifikation  in 
diesem  Belange,  für  unsere  österreichischen  Verhältnisse 
zu  dem  von  der  Zentral-Kommission  für  Kunst-  und  histo- 
rische Denkmale  mit  catonischer  Beharrlichkeit  wieder- 
holten „Ceterum  censeo":  Die  Erlassung  eines  besonderen 
strengen  Gesetzes  zum  Schutze  der  Denkmale  ist  ein 
dringendes,  unabweisliches  Bedürfnis  der  Allgemeinheit 
und  eine  Pflicht  der  Staatsverwaltung. 

Wilhelm  Freiherr  von  Weckbf.cker 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  Alt  neu  schule,  altes  jüdisches  Rathaus.] 
Konserv.  JeR.^bek  berichtet,  daß  an  den  Objekten  eine  Reihe 
von  Herstellungen  vorgenommen  wurde,  durch  welche  der 
Alterswert  dieser  wichtigen  Denkmale  sehr  geschädigt  wird. 
Das  Rathaus  erhielt  einen  unschönen  modernen  Anstrich, 
die  Steinteile  wurden  in  Stuck  ergänzt  und  vertüncht, 
steinerne  Fensterbänke  herausgenommen.  Ähnliche  be- 
klagenswerte Veränderungen  stehen  noch  bevor;  so  soll 
das  Portal  der  Synagoge  zugemauert  unil  in  ein  Fenster 
verwandelt,  die  sogenannte  Hochschule  mit  einem  neuen 
Giebel  und  neuen  Stuckverzieriingen  ausgestattet  werden 
tind  einen  neuen  Eingang  erhalten.  Der  Konservator  sprach 
sich  auf  das  nachdrücklichste  gegen  diese  Herstellungen 
aus  und  verlangte:  1.  daß  das  Portal  unverändert  erhalten 
werde,  2.  das  Herausnehmen  der  Fensterbänke,  die  Aus- 
führung des  Giebels  und  der  Stuckverzierungen  unterbleibe 
und  3.  der  Anstrich  durch  einen  weniger  störenden  ersetzt 
werde.  Einverstanden. 

Prag,  alter  israelitischer  Friedhof]  Der  Friedhof 
hat  in  der  letzten  Zeit  eine  neue  Totenkammer  erhalten, 
die  mit  großem  Aufwände  in  einem  pseudohistorischen 
Stile  erbaut  wurde.  Beabsichtigt  ist  ein  teilweiser  Ersatz 
der  Einfriedungsmauer  durch  ein  Gitter.  Mit  Recht  hat  der 
Klub  „Za  starou  Prahu"  hiegegen  Stellung  genommen.  Der 
Hauptreiz  des  weltberühmten  Friedhofes  liegt  in  der  poe- 
tischen Stimmung,  mit  der  sich  dort  ferne  von  allem 
Tagestreiben  Monumente  des  Sterbens  und  Vergehens  mit 
der  alles  neubelebenden  Natur  verbinden.  Diese  poe- 
tische Stimmung  hat  durch  die  bei  den  Assanierungsarbeiten 
durchgeführte  Modernisierung  der  Umgebung  bereits  eine 
große  Einbuße  erlitten  und  würde  ohne  Zweifel  noch  weit 
mehr  geschädigt  werden,  wenn  man  die  Unifriedungsmauer 
durch  ein  modernes  Gitter  ersetzte.  Es  würde  nicht  nur 
das  neue  Gitter  selbst  störend  wirken,  sondern  man  würde 
damit  auch  den  Friedliof  dem  Straßenlärme  und  der  neuen 


Ministerium    f.  K.  u.   LT.,    bei    VeräuCcrung    von    Kirchengut    im 
höheren  Werte  ist  die  Allerhöchste  Schlu^fassung  einzuholen." 

Auch  hier  ist  also  nur  das  Vermögensinteresse  geschützt, 
wodurch  sehr  oft  geradezu  ein  Konflikt  mit  den  diesem  Interesse 
meist  entgegenstehenden  Tendenzen  des  Denkmalschutzes  herbei- 
geführt  wird. 

18 


■■/.■y 


Tätiokeitsberieht 


276 


Umgebung  direkt  öffnen  und  jene  Abgeschlossenheit  und 
Ruhe  zerstören,  die  zu  den  Grundbedingungen  der  stim- 
mungsvollen Wirkung  gehört.  Die  Z.  K.  unterstützt  daher 
die  von  dem  Klub  „Za  stnrou  Prahu"  eingeleiteten  Schritte 
auf  das  nachdrücklichste. 

Prag,  Palais  Kinsk}-.]  Konserv.  jKfiABEK  berichtet, 
daß  bei  Adaptierungsarbeiten  im  abgelaufenen  Sommer 
Plafondmalereien  und  Stukkaturen  aufgedeckt  wurden, 
deren  pietätvolle  Erhaltung  zugesichert  worden  ist. 

Prag,  Jilska-Gasse,  Haus  v  Vej vodu.)  Das  Ge- 
bäude (Fig.  52),  ein  wertvolles  Denkmal  der  Renaissancezeit 
mit  einer  prächtigen  Giebelfassade,  einem  schönen  Portale, 
interessanten  gewölbten  Räumen  und  offenen  Bogengalerien 


Fi};.  52      Prag,  Jilska-Gasse,  Haus  v   Vejvodu 

im  Innern,  sollte  demoliert  werden,  um  einem  Neubaue 
Platz  zu  machen.  Dies  wäre  um  so  bedauerlicher  gewesen, 
als  sich  an  das  Haus,  das  die  Wohnung  des  Bürgermeisters 
TuREK  von  RosKNTH.^i.,  dcs  heldenmütigen  Verteidigers 
Prags  gegen  die  Schweden  im  Jahre  1648  war,  manche 
historische  Erinnerungen  knüpfen.  Ein  Kunstfreund  kaufte 
das  Haus  in  selbstloser  Weise  an,  ließ  an  demselben  die 
notwendigsten  Konservierungsarbeiten  vornehmen,  im  In- 
nern die  später  eingefügten  Zwischenwände  beseitigen,  so 
daß  das  Haus  auch  über  die  innere  Anlage  eines  Prager 
Patrizierhauses  des  X.V'1.  Jhs.  Belehrung  bietet.  Dabei 
kamen  drei  sehr  schön  bemalte  und  ein  mit  Intarsien  ver- 
zierter Holzplafond   aus  der  Kenaissancezeit   zutage.     Um 


das  Haus  dauernd  in  seiner  jetzigen  Gestalt  erhalten  zu 
können,  beabsichtigt  der  Verein  Umelecka  beseda  den 
Ankauf  desselben  und  die  Verwendung  für  Vereinszwecke. 
Die  Z.  K.  begrüßt  diese  Absicht  auf  das  wärmste  und  be- 
fürwortet hiefür  eine  Staatssubvention. 

Bela,  Pfarrkirche.]  Mit  einem  Projekte  für  den 
Umbau,  welches  den  grüßten  Teil  der  alten  Kirche  erhält, 
erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden,  wenn  die  beabsich- 
tigte Regotisierung  der  Fenster  des  Presbyteriunis  unter- 
bleibt. 

Deutsch-Brod,  Profanhaus.]  K<mserv.  Wirth  be- 
richtet, daß  das  aus  dem  Ende  des  XV.  oder  dem  -Anfange 
des  X\"I.  Jhs.  stammende  Haus  Nr.  52  im  heurigen  Sommer 
restauriert  wurde,  wobei  die  Stukkodekorationen  der 
Fassade  abgeschlagen,  die  steinernen  Fenstereinrahmungen 
herausgenommen  und  die  Fassadenwand  neu  gegliedert 
wurde.  Seiner  Intervention  gelang  es  lediglich  zu  erwirken, 
daß  das  Portal  und  der  untere  Teil  der  Fassade  unver- 
ändert erhalten  blieben. 

Cervena  Keöic,  Dekanalkirche,  Grabsteine.] 
Wie  die  f.  e.  Güterzentralkanzlei  mitteilt,  werden  die  wert- 
vollen Grabsteine  des  XVII.  Jhs.  an  passenden  \md  ge- 
sicherten Stellen  der  Kirche  neu  aufgestellt. 

Cervena  Recic,  f.-e.  Schloß,  Sgraffiti.j  Die  f.-e. 
Güterzentralkanzlei  teilt  mit,  daß  die  Sgraffiti  entsprechend 
geschützt  sind. 

Dobraken,  St.  Georgskirche.]  Einem  vorgelegten 
Projekte  für  die  Erweiterung  der  Kirche  stimmt  die 
Z.  K.  zu. 

Jungbunz lau,  Wenzelskirche  (Bethaus  der  böh- 
mischen Brüder).]  Gegen  das  Projekt  für  die  Restau- 
rierung erhebt  die  Z.  K.  unter  der  Bedingung  keine  Ein- 
wendung, daß  1.  der  obere  Teil  des  Giebels  nur  insoweit 
geändert  werde,  als  dies  durch  den  tatsächlichen  baulichen 
Befund  gerechtfertigt  erscheint,  jede  Kombination  ver- 
mieden und  die  projektierten  Vasen  weggelassen  werden; 
2.  die  Gesimse  nur  im  absolut  notwendigen  Maße  erneuert 
und  geringfügige  Schäden  nicht  ausgebessert  werden,  um 
die  Altersspuren  nicht  ganz  zu  verwischen;  3.  die  Über- 
reste der  Sgraffiti  im  alten  Verputze  ausgespart  werden 
und  im  vorgefundenen  Bestände,  ohne  Erneuerung  oder 
Ergänzung  verbleiben. 

Klattau,  Dekanalkirche,  Fresko.]  Konserv. V.vnkk 
berichtet,  daß  gelegentlich  der  Instandsetzung  der  Musik- 
empore Reste  von  Wandgemälden  an  der  westlichen  Stirn- 
wand des  rechten  Seitenschiffes  zutage  traten,  welche 
einst  die  ganze  Wandfläche  des  ursprünglich  niedrigeren 
Seitenschiffes  bedeckt  haben.  Das  Gemälde  stellt  eine  in 
der  Mandorhi  thronende  Madonna  mit  Kind  dar,  umgeben 
zu  beiden  Seiten  von  je  zwei  adorierenden  Engeln;  unter- 
halb sieht  man  kreisrunde  Nimben  und  die  oberen  Kopf- 
teile von  Heiligen,  deren  übrige  Gestalt  von  dem  im  Jahre 
1552  aufgeführten  Emporengewölbe  verdeckt  ist.  Das 
Gemälde  scheint  zu  Anfang  des  XV.  Jhs.  entstanden  zu 
sein,  wurde  jedoch  später  (vermutlich  knapp  vor  dem 
Umbau  des  Schiffes)  in  robuster  Weise,  aber  mit  Beibehal- 
tung  der   Silhouette,   übermalt    und    dürfte   wahrscheinlich 


277 


Tätigkeitsbericht 


278 


als  eine  Apotheose  Mariens  das  Schlußbild  einer  an  der 
nördlichen  Schiffswand  beginnenden  und  rings  um  die 
Kirche  sich  fortsetzenden  Marienlegende  bilden.  Das  Ge- 
mälde wird  gereinigt  und  fixiert. 

Es  bildet  einen  weiteren  Beleg  für  die  ursprüngliche 
Anlage  eines  Mittelschiffes  mit  eingebauter  Orgelempore 
(dafür  sprechen  zahlreiche  unter  der  Kalktünche  vorgefun- 
dene und  wahrscheinlich  von  Chorknaben  in  die  Wände 
eingeritzte  ornamentale  und  figurale  Drolerien  von  mittel- 
alterlichem Typus)  und  zweier  niedrigeren  Seitenschiffe 
von  ähnlichem  Charakter  und  Größe,  wie  in  den  benach- 
barten Kirclien  in  Nepomuk,  Schüttenhofen,  Horazdovic 
und  Bergreichenstei)!. 

Kolin,  Allerheiligenkirche.]  Es  ist  beabsichtigt, 
das  Presbyterium  zu  erhalten,  das  baufällige  Langhaus  zu 
demolieren.  Die  Z.  K.  spricht  sich  für  die  Erhaltung  der 
gesamten  Bauanlage  (inklusive  des  Langhausesi  aus,  da 
auch  dieses  —  vom  westlichsten  Teile  abgesehen  —  aus 
gotischer  Zeit  stammt,  sein  Bauzustand  kein  außer- 
ordentlich ungünstiger  ist,  die  Erhaltung  vielmehr  mit 
verhältnismäßig  bescheidenen  Kosten  (ungefähr  7000  A') 
erzielt  werden  konnte.  Endlich  ist  das  Langhaus  ein  histo- 
risch bedeutungsvoller  und  durch  besonders  wertvolle 
Details  ausgezeichneter  Bauteil  und  das  Gesamtbild  der 
Kirche  ein  anmutiges  und  interessantes. 

Komotau,  St.  Ig natiuskirc he,  Kriegerdenkmal.] 
Konserv.  Hofmann  berichtet,  daß  von  der  Herstellung  eines 
Kriegerdenkmales  über  dem  Portale  der  Kirche  abgesehen 
und  dafür  ein  selbständiges  Denkmal  in  der  Allee  errichtet 
wurde. 

Licomelic,  Münzfund.]  Wie  Korresp. Divis  berichtet, 
wurde  im  Garten  des  Realitätenbesitzers  Josef  MareCek 
Nr.  19  in  der  ersten  Hälfte  Juli  in  einer  Tiefe  von  0-75;;; 
ein  zerschlagenes,  braunglasiertes  Töpfchen  (Durchmesser 
7  cm  am  Boden,  9  cm  in  der  Mitte)  mit  etwa  300  Silber- 
münzen verschiedener  Größe  gefunden.  Über  280  Münzen 
der  Kaiser  Maximilian  IL,  Rudolf  H.  und  Mathias  (teils 
ohne  Jahreszahl,  teils  von  1587  bis  1618),  darunter  ein 
großer  Teil  von  Maleygroschen,  wurden  zustande  gebracht 
und.  sollen  dem  böhmischen  Landesmuseum  oder  dem 
Museum  der  Stadt  Pardubitz  übergeben  werden.  Die  Reste 
des  Fundes  (ebenso  die  Topfscherben)  wurden  verschleppt. 

Lobositz,  Maria  -  Einsiedl  -  Kapelle.]  Konserv. 
LuKSCH  berichtet,  daß  die  Kapelle  an  der  Rückwand  eine 
an  die  in  der  Schlacht  bei  Lobositz  Gefallenen  erinnernde 
Gedenktafel  erhielt,  die  eine  günstige  ästhetische  Wirkung 
nicht  hervorbringt. 

Meckl,  Kirche  Maria  Schnee.]  Konserv.  Ho|'M.\nn 
berichtet,  daß  folgende  Arbeiten  in  Aussicht  genommen 
sind:  1.  Herstellung  einer  Zement-  oder  Chamotteziegel- 
pflastening  an  Stelle  der  alten  nicht  mehr  reparaturfähigen 
Ziegelpflasterung;  2.  Herstellung  neuer  Fensterrahmen; 
3.  Herstellung  einer  neuen  Orgel;  4.  Anschaffung  eines 
neuen  Hochalt.irs  und  neuer  Seitenaltäre,  Ausbesserung 
\ni(l  Staffierung  der  Kanzel,  Komraunionbank,  Orgelchor- 
l)rüstung  und  Kirchenbänke.  Der  Konservator  sprach  sich 
dahin    ,uis,    d.d.s    der   neue  Hauptaltar    in  den   Dinicnsioni-n 


und  Formen  des  bestehenden  Altars  unter  Wiederverwen- 
dung aller  hierzu  geeigneten  Teile,  insbesondere  der  ge- 
schnitzten Figuren  und  des  Altarbildes,  errichtet  werde. 
Von  den  Seitenaltären  hat  nur  einer  —  der  westliche  — 
kunstgeschichtliche  Bedeutung,  doch  ist  seine  Weiterver- 
wendung im  Hinblicke  auf  seinen  schlechten  Erhaltungs- 
zustand nicht  möglich,  das  Altarbild  ist  zu  erhalten.  Das 
Orgelgehäuse  ist  wertlos  und  kann  unbedenklich  für  die 
aus  liturgischen  Rücksichten  notwendige  Aufstellung  einer 
neuen  Orgel  preisgegeben  werden. 

Pleschnitz,  Ortskapelle.]  Die  k.  k.  Bezirkshaupt- 
mannschaft  Mies  teilt  mit,  daß  sie  die  Demolierung  der 
Kapelle  zum  Zwecke  der  Erweiterung  der  Straße  unter- 
sagt habe. 

Wolin,  Burgruine.]  Die  Gemeinde  hat  die  Parzelle, 
auf  welcher  sich  die  aus  dem  Ende  des  XIV.  oder  dem 
Anfang  des  XVl.  Jhs.  stammende  Burgruine  befindet,  er- 
worben, um  über  den  Grund  einen  Zugang  zur  Schule  und 
zur  Kirche  zu  führen.  Das  Gebäude  soll  eine  praktische 
Verwendung  erhalten.  Die  Z.  K.  erhebt  gegen  die  Adap- 
tierung des  Gebäudes  durch  Durchbruch  einiger  Fenster, 
Anlage  einer  Treppe  und  Rekonstruktion  der  Tramböden 
keine  Einwendung,  wenn  diese  Arbeiten  in  einer  Weise 
durchgeführt  werden,  daß  sie  dem  Baue  nicht  zu  viel 
Abbruch  tun.  Bei  den  aus  technischen  Gründen  notwendi- 
gen Restaurierungen  der  Fassaden  und  am  Dache  sind  die 
alten  Formen  und  die  alte  Ausführungsart  genau  zu  be- 
achten. Die  Bastei  und  die  Wehrmauer  sind  bloß  zu  kon- 
servieren und  gegen  Einsturz  zu  schützen,  aber  nicht  aus- 
zubauen, die  Anlage  der  neuen  Straße  zum  Schulplatze 
und  der  Aufgang  zur  Kirche  sind  so  zu  projektieren,  daß 
der  Bestand  der  Wehrmauern  die  größtmöglichste  Schonung 
erfahre. 

Vracovic  bei  Hoheninauth,  Filialkirche  Jo- 
hannes d.  T.,  Hauptaltarbild.]  Über  Antrag  des  Konserv. 
DvoftÄK  verwendet  sich  die  Z.  K.  dahin,  daß  das  aus  dem 
XVIII.  Jh.  stammende,  derzeit  in  der  Sakristei  verwahrte 
Gemälde  wieder  anstatt  des  unbedeutenden  modernen 
Bildes  am  Hauptaltar  angebracht  und  ein  beim  Kirchen- 
diener deponierter  Flügel  eines  Altarschreines  des  X\'.  Jhs. 
in  der  Kirche  aufgehängt  und  nach  den  übrigen  Teilen 
des  Schreines  geforscht  werde. 

Zizeleves,  Grabplatten.]  Korresp.  Divis  berichtet, 
daß  die  am  Stiegeneingange  zur  Orts.schule  verwahrten 
reliefartigen  Grabplatten  der  Beschädigung  durch  die 
Schuljugend  ausgesetzt  sind  und  schlägt  eine  andere  Auf- 
bewahrungsstätte vor.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Bukowina 

Dragomirna,  Klosterkirche,  .\ltartuch.]  Kon- 
serv. KoMiKNHEVER  lierichtet,  daß  ein  wertvolles  Altartuch 
mit  der  Darstellung  der  Beweinung  Christi  in  das  Museum 
des  Klosters  übertragen  wurde  und  dort  unter  Glas  ver- 
wahrt wird,  um  es  den  durch  den  täglichen  Gebrauch  zu 
besorgenden   Beschädigungen  zu  entziehen. 

Kimpolunu,  Fund.]  Fachschulleiter  Wicsi.owsKi  be- 
riclitct:   Hinter  der  aulgelassonen  Knabenvolksschule  nächst 

18* 


279 


Tätigkeitsbericht 


280 


dem  Amtsgebäude  der  Bezirkshauptmannschaft  wurde  bei 
Aushebung  einer  Kalkgrube  in  einer  Tiete  von  35  in  ein 
0-19 //(  langer  Beinlöffel  gefunden,  dessen  Stiel  und  rück- 
wärtiger Teil  gleichmäßige  Verzierungen  aufweist,  die  aus 
einfachen,  konzentrischen  Kreisen  mit  je  einem  Mittelpunkte 
bestehen.  Der  Löffel  gehört  zu  den  koptischen  Bein- 
schnitzereien aus  dem  Anfange  des  VII.  jhs.  Die  Z.  K. 
verwendet  sich  wegen  Abgabe  des  Fundes  an  ein  Museum. 
Putna,  Basilianerkloster.]  Konserv.  Koi.]iii!JHEViiR 
beantragt  nachstehende  Herstellungen:  Die  Lücken  in  den 
Strebepfeilern  der  Umfassungsmauer  sind  auszufüllen  und 
zu  verfugen;  Eindeckung  des  Kapellenturmes  mit  verzink- 
tem Eisenblech  und  Aufstellung  des  aus  der  vertikalen 
Richtung  gelangten  Kreuzes;  Herstellung  von  eisernen 
Fensterrahmen;  einfache  Tüncluing  der  Kapelle.  Einver- 
standen. 

Dalmatien 

Cattaro,  Verein  Bökel  jsko  starinosko  drustvo.] 
Die  Statthalterei  teilt  die  Konstituierung  des  Vereines  mit, 
der  eine  interessante  in  einem  entsprechenden  Lokale  auf- 
bewahrte Sammlung  von  historisch  wertvollen  Gegen- 
ständen besitze. 

Sehen ico,  Franziskanerkloster.]  Die  Z.  K.  spricht 
sich  gegen  die  Demolierung  des  Konvent-  und  Kirchen- 
gebäudes  aus  und  befürwortet  die  Vornahme  von  baulichen 
Sicherungsarbeiten. 

Spalato,  diokletianischer  Palast.]  In  der  am 
24.  und  25.  April  1908  abgehaltenen  Sitzung  der  Palast- 
koinmission  gelangten  folgende  Gegenstände  zur  Verhand- 
lung: Anläßlich  der  Vornahme  der  trigonometrisch-polygo- 
nalen Aufnahme  der  Stadt  Spalato  wird  auch  eine  genaue 
.Aufnahme  der  Substruktionen  des  Palastes  vorgenommen 
werden.  Die  Schlußfassung  über  die  Demolierung  des 
Episkopiums  wird  vertagt,  bis  das  Baugerüst  des  Kampa- 
nile  abgetragen  ist  und  die  Ausbesserungen  an  den  Ar- 
beiten des  Peristiles,  die  Reinigung  und  Herstellung  des 
Domplatzes  und  des  mit  Schutt  und  Mauerwerk  ausge- 
füllten Raumes  zwischen Doin  und  Episkopium  vorgenommen 
sind.  Die  im  Domhofe  begonnene  tirabung  nach  antiken 
Mauerresten  wird  nach  Vollendung  des  Kampaniles  und 
Eröffnung  des  Haupteinganges  zum  Dome  fortgesetzt.  Die 
Sicherung  der  Palastmauer,  welche  in  das  zum  Abbruche 
gelangende  Haus  Allegretti  eingebaut  ist  und  die  Herstel- 
lung eines  Gitters  vor  dieser  Mauer  wird  in  Aussicht  ge- 
nommen. Der  Ankauf  eines  an  die  Rotunde  angeljauten 
Hauses  zum  Zwecke  der  Demolierung  wird  abgekhut  und 
beantragt,  die  Schäden  im  Mauerwerke  des  Vestibüls, 
welche  teilweise  durch  das  Haus  verdeckt  sind,  in  Ziegel- 
mauerwerk auszubessern.  Ferner  wird  die  Entsendung 
einer  geeigneten  technischen  Kraft  begehrt,  welche  kon- 
krete Vorschläge  für  die  Konservierung  dieses  Bauteiles 
zu  machen  und  ein  Gesamtprojekt  für  die  technischen 
Sicherungen  aller  gefährdeten  Palastteile  auszuarbeiten 
hätte.  Die  Reinigung  der  West-  und  Südseite  sowie  des 
Giebelfeldes  des  Baptisteriums  von  der  Tünche  und  dem 
Verputze,  die  Verlegung  einer  an  die  Nordwand  des  Bap- 


tisteriums angelehnten  .Abortanlage  und  die  Ülierziehung 
des  Daches  des  Baptisteriums  mit  einer  dicken  Beton- 
schichte wird  in  Aussicht  genommen;  ferners  der  Ersatz  des 
an  der  Nordseite  des  Peripterons  geborstenen  Architrav- 
stückes,  die  Abtragung  der  Zwischeninauer,  die  Auswechs- 
lung der  unter  diesem  Architrav  befindlichen  defektrn 
Säule  und  Ergänzung  der  zur  Hälfte  abgeschlagenen  Basis 
mit  Protilierungen  wie  bei  den  übrigen  Basen.  Für  den 
F^rsatz  der  erwähnten  Säule  soll  eine  der  sechs  in  der 
Friedhofskapelle  stehenden  Säulen  au.sgewählt  werden. 
Die  zum  Zwecke  der  Anbringung  der  neuen  Domtreppe 
an  zwei  Säulenbasen  und  den  betreffenden  Sockeln  des 
östlichen  Peristj-lflügels  beabsichtigten  Erneuerungen  werden 
abgelehnt  und  lediglich  die  Ausfüllung  der  fehlenden  Stein- 
stücke zwischen  den  rechtwinkelig  aneinander  stoßenden 
Treppenläufen  mit  Zementmasse  in  der  F'arbe  des  fehlen- 
den Steines  konzediert.  Vom  östlichen  Peristylflügel  soll 
der  Teil,  bis  zu  welchem  das  bestehende  Gerüst  des  Dom- 
kampanile  reicht,  sofort  restauriert  werden.  Hiebei  sind 
die  vorhandenen  Bruchstellen  im  Gesiinse  zu  erhalten, 
Fugen  auszufüllen,  defekte  Stellen  nicht  zu  überarbeiten 
und  die  obere  Fläche  der  Gesimssteine  zum  Schutze  gegen 
Witterungseinflüsse  mit  Zement  zu  überziehen. 

Valle  S.  Pietro  auf  Arbe,  Glockenturm.]  Die 
k.  k.  Statthalterei  teilt  mit,  daß  der  Glockenturm  im  Jahre 
1904  aus  Rücksichten  für  die  öffentliche  Sicherheit  teil- 
weise abgetragen  werden  mußte. 

Galizien 

Niepolomice,  Schloß.]  Die  Z.  K.  beantragt  die 
Vornahme  nachstehender  Arbeiten :  Ausbesserung  des 
Fassadenverputzes;  Ergänzung  der  stuckierten  Skulpturen 
der  Fassaden;  Ersatz  von  fünf  schadhaften  Pfeilern  im 
Arkadenhofe  durch  neue;  Neuherstellung  des  lockeren  und 
abfallenden  Verputzes  im  Arkadenhofe. 

Kärnten 

S  t.  G  e  r  t  r  a  u  d,  Pfarrkirche,  G 1  a  s  f  e  n  s  t  e  r.]  Konserv. 
Herbert  hat  sich  gegen  die  Anbringung  eines  farbigen 
Mosaikfensters  im  Chore  der  Kirche  ausgesprochen  und 
eine  Verglasung  mit  einfarbigem  weißen  Glase  oder 
Butzenscheiben  empfohlen.  Einverstanden. 

St.  Leonhard  bei  Siebenl)r ünn.  Pfarrkirche.] 
Konserv.  Goebei.  berichtet :  Die  Ausmalung  des  Innern 
wurde  in  entsprechender  Weise  durchgeführt;  das  Decken- 
bild Maria  Himinelfahrt  wurde  gereinigt,  die  Umrahmung 
des  Bildes  —  ein  gemaltes  Profil  —  erneuert ;  die  ursprüng- 
liche Bemalung  der  hölzernen  Orgelchorbrüstinig,  ebenso 
die  mit  gemalten  Balustern  verzierten  Brüstungen  der 
Oratorien  im  Sanktuarium  wurden  ausgebessert;  im  Fron- 
bogen wurde  ein  nicht  störendes  Blattornament  angebracht. 
Der  Hochaltar  und  die  beiden  Seitenaltäre  wurden  ge- 
reinigt, die  Fassung  ergänzt,  das  Tabernakel  am  Hoch- 
altar neu  vergoldet,  die  Fassung  der  Kanzel  ausgebessert. 

Der  Konservator  beantragt  die  Neuherstellung  der 
schadhaften  Schindeldachung  im  Hinblicke  auf  die  Feuers- 
gefahr   mit    einem    feuersicheren    Materialc,    etwa    Dach- 


28l 


Tätigkeilsbericlit 


28: 


ziegeln,  Taschenziegeln,  Biberschwanzziegeln  oder  natür- 
lichem Schiefer,  Reparatur  des  Außenverputzes  und  Be- 
hebung einiger  Schäden  am  Mauerwerke  des  Turmes. 
Einverstanden. 

Maria  Elend,  Pfarrkirche.]  Der  Generalkonser- 
vator berichtet,  daß  die  Stuckornaraente  an  der  rechten 
Seite  des  Presbyteriums  durch  eindringende  Nässe  gelitten 
haben.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß  die  entstandenen 
Schäden  sowie  ihre  Ursache  in  entsprechender  Weise  be- 
hoben werden. 

Plöcken,  Elisabethkirche,  Malereien.]  Über 
dem  linken  Seitenaltare  wurde  in  Fortsetzung  der  vor 
zwei  Jahren  aufgedeckten  trecentistischen  Bordüre  eine 
Hand  und  ein  von  dieser  getragenes  Kirchenmodell  bloß- 
gelegt. Es  dürfte  sich  um  eine  Figur  des  hl.  Wolfgang 
handeln,  deren  größter  Teil  leider  der  im  XVI.  Jh.  ausge- 
führten Verbreiterung  des  Triumphbogens  zum  Opfer  ge- 
fallen sein  dürfte.  Die  Z.  K.  leitet  eine  vollständige  Bloß- 
legung und  Reinigung  der  Malereien  ein. 

St.  Stefan  am  Krappfelde,  Pfarrkirche.]  Die 
aus  bautechnischen  Gründen  notwendige  Rekonstruktion 
und  Einwölbung  einer  Kapelle  an  der  Südseite  sowie  die 
Einsetzung  gotischer  Maßwerke  in  den  Fenstern  der  Kirche 
wurde  durchgeführt.  Beabsichtigt  ist  die  Erweiterung  des 
Nordportales,  die  Übertragung  der  Kanzel,  Reinigung  der 
Einrichtung,  Umänderung  des  Westportales,  so  daß  die 
Türen  nach  außen  schlagen  und  Ausmalung  der  Kirclie. 
Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  die  Erweiterung  des  Nord- 
portales und  die  Übersetzung  der  Kanzel  aus  und  empfiehlt 
bei  der  Reinigung  der  Einrichtung  besondere  Vorsicht,  so 
daß  die  alte  Fassung  im  weitestgehenden  Umfange  er- 
halten bleibe  und  nur  dort,  wo  es  unumgänglich  notwendig 
ist,  erneuert  wird.  Das  Projekt  für  die  Ausmalung  wird 
unter  der  Bedingung  von  Vereinfachungen  genehmigt. 


F'fc'-  53     Ulrichsberg,  Kapelle,  Äußeres 


l^^S-  54      Ulrichsberj^,   Kapelle,   Inneres 

Ulrichsberg,  Kapelle.]  Der  Generalkonservator 
berichtet,  daß  die  profanierte  Kapelle  (Fig.  53,  54)  durch 
Blitzschlag  beschädigt  wurde,  w-elcher  sie  namentlich  des 
Notdaches  beraubte.  Er  bringt  folgendes  Restaurierungs- 
programm in  Vorschlag:  Am  Äußern:  Herstellung  eines 
einfachen  an  der  Südseite  zum  Schutze  der  Strebepfeiler 
etwas  vorspringenden  Schindeldaches  und  einer  Blitz- 
ableiteranlage; Unterfangung  jener  Strebe- 
pfeiler, deren  unterste  Quadern  entfernt 
wurden;  Verglasung  der  Fenster,  bei  wel- 
chen sich  die  alten  Steingewände  erhalten 
haben;  bei  den  übrigen  Fenstern  ist  die 
unregelmäßige  Öffnung,  ebenso  die  Tür  an 
der  Südseite  zu  vermauern;  Herstellung  eines 
soliden  Türverschlusses  am  Hauptportale. 
Im  Innern:  Befreiung  des  Bodens  vom 
Schutte;  Ausfüllung  der  herausgefallenen 
Kappen  und  Ergänzung  des  über  dem 
Triumphbogen  gespannten  Rippenbogens. 
Einverstanden. 

Krain 

Auersperg,  Filialkirche  hl.  .Acha- 
ti us.]  Über  Antrag  des  Konserv.  Okf.r- 
cFcii.i.  verwendet  sich  die  Z.  K.  wegen  Siche- 
rung der  sehr  interessanten,  fast  baufälligen 
Kirche. 

Deutsch-Gereuth,  Filialkirche, 
.Mtar.|  In  den  Harockaltar  vom  Anfange 
des  .WTII.  ]hs.  wurde  ein  Flügelreliefeines 


28; 


Tätigkeilsbericht 


284 


ehemaligen  aus  der  Zeit  um  1520  stammenden  Flügelaltars 
eingefügt.  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  die  Übergabe  des 
Reliefs  an  das  Diözesanmuseum  aus,  da  seine  Entfernung 
den  Altar  wesentlich  schädigen  würde. 

St.  Johann  am  Wocheiner  See,  Kirche.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  \'oruahme 
von  Sicherungsarbeiten  eine  Subvention  von  700  Ä'  unter 
der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten  nach  dem  vorgelegten 
Programme  im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  und 
deren  berufenem  Konservator  durchgeführt  werden. 

Küstenland 

Cherso,  Pfarrkirche,  Gemälde.]  Korresp.  Moskr 
macht  auf  ein  restaurierungsbedürftiges,  auf  Holz  gemaltes 
Bild  von  Ar.visE  Vivarini  (Jesukind  mit  der  hl.  Katharina 
und  dem  hl.  Sebastian,  Christophorus  und  Kosimus)  auf- 
merksam, welches  des  Platzmangels  wegen  aus  der  Kirche 
in  die  Pfarrkanzlei  übertragen  wurde.  Die  Z.  K.  pflegt 
weitere  Erhebungen. 

Görz,  Rastelgasse,  Fresko.]  Die  Z.  K.  strebt  die 
Restaurierung  des  aus  dem  beginnenden  XVI.  Jh.  stammen- 
den, den  Einzug  Kaiser  Ma.ximilians  1.  darstellenden  Freskos 
an,  welche  im  Hinblicke  auf  seine  eminente,  den  kunst- 
historischen Wert  sehr  überwiegende  historische  Bedeutung, 
abgesehen  von  einer  Reinigung  und  Fixierung,  sich  auch 
auf  das  vorsichtige  Austupfen  einiger  kaum  mehr  kennt- 
licher Figuren  erstrecken  könnte. 

Grado,  Domkirche,  Altarbilder.]  Die  Z.  K.  liringt 
die  Restaurierung  von  Gemälden  (hl.  Antonius  Abbas  aus 
der  Zeit  um  1700  und  eine  in  Wolken  über  Heiligen  thro- 
nende Madonna  aus  der  Schule  des  jüngeren  Palma)  an 
zwei  Altären  des  rechten  Seitenschiffes  in  .■Anregung. 

Mähren 

Koschatka,  Fund.]  Wie  Konserv.  Vvvi.eCka  berichtet, 
wurden  am  16.  Mai  auf  dem  Grunde  Nr.  27  .31  Gold-, 
338  Silbermünzen  und  ein  goldener  Ring  gefunden.  Die 
gut  erhaltenen  Goldmünzen  waren  durchwegs  Aurei  des 
KönigsSigismund  von  Ungarn  1387 — 1437.  Weitaus  schlechter 
erhalten  sind  die  Silbermünzen  —  Prager  Groschen  König 
Wenzels  IV.  1378—1413.  Der  goldene  flache  Ring  hat  20»i)« 
Durchmesser,  ist  6  mm  breit  und  hat  die  Namen  der 
hl.  drei  Könige  (Casper,  Baltecer,  Melchior)  in  gotischer 
Schrift  eingraviert.  Der  P'uud  wurde  zersplittert. 

Proßnitz,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Krkss  berichtet, 
daß  nachstehende  Arbeiten  in  Aussicht  genommen  sind: 
Auswechslung  des  schadhaften  Ziegel-  und  Bruchstein- 
mauerwerkes, Erneuerung  des  Verputzes  der  nicht  mit 
Steint|uadern  verkleideten  Teile  der  Fassade,  einschließlich 
der  Giebelmauer,  mit  hydraulischem  Mörtel;  die  Quader- 
teile werden  nachgearbeitet,  frisch  verfugt,  beschädigte 
Teile  in  Kunststein  ausgebessert  oder  durch  neue  Quadern 
ersetzt.  Der  Konservator  beantragt,  daß  die  Erneuerung 
der  Steinteile  sich  auf  das  unbedingt  Notwendige  lie- 
schränke  und  der  Verputz  in  Kalkmörtel  vorgenommen 
werde.  Einverstanden. 


Roznau,  Rathaus.]  Wie  Korresp.  Domi.uvii.  berichtet, 
soll  die  Demolierung  des  alten,  1773  erbauten  hölzernen 
Rathauses  beabsichtigt  sein.  Da  es  sich  um  ein  sehr 
charakteristisches,  sowohl  vom  kunsthi.storischen  als  auch 
vom  ästhetischen  Standpunkte  beachtenswertes  Denkmal 
handelt,  tritt  die  Z.  K.  mit  allem  Nachdrucke  für  die  Er- 
haltung des  Gebäudes  ein. 

Woitzdorf  bei  M ähr. -Schön b er g,  Pfarrkirche, 
Turm.]  Konserv.  Czf.rnv  hat  sich  gegen  die  bestehende 
Absicht,  den  durch  Blitz  zerstörten  Turmhelm  in  einfacherer 
Weise  (ein  Zwiebeldach  mit  Hinweglassung  der  bestandenen 
Laterne)  aufzuführen,  au.sgesprochen  und  trat  für  die  Re- 
konstruktion des  Helmes  genau  in  der  alten  Form  ein.  — 
Einverstanden. 

Nieder-Österreich 

Wien  IV.,  Schutzengelbrunnen  neben  der 
Paulanerkirche.]  Mit  der  Ergänzung  einzelner  abge- 
brochener Metallbestandteile  und  deren  Patinierung  erklärt 
sich  die  Z.  K.  einverstanden. 

Wien  VI.,  Pfarrkirche  Mariahilf,  Grabstein.] 
Die  Kirchenvorstehung  teilt  mit,  daß  der  Grabstein  der 
.Anna  Sidonie  Choi.erin  gereinigt  und  in  der  Kirche  aufge- 
stellt wurde. 

Wien  VIII.,  Blind engasse  18,  Relief.]  Der  Stadtrat 
hat  das  Relief  (Jason,  welcher  die  feuerschnaubenden  Stiere 
vor  den  Pflug  spannt)  anläßlich  der  Demolierung  des  Ge- 
bäudes den  städtischen  Sammlungen  zur  Aufbewahrung 
übergeben. 

Wien  XXI.,  Kagran,  Johannesstatue.]  Gegen  die 
in  Aussicht  genommenen  Ausbesserungen  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung. 

Deutsch-Alten  bürg,  Pfarrkirche,  Wandmale- 
reien.] Das  k.  k.  Ministerium  für  K.  u.  U.  bewilligt  für 
die  Herstellung  eines  Schutzdaches  eine  Subvention  von 
1 74  Ä"  54  /;. 

Asperhofen,  Pfarrkirche,  Zubau.]  Gegen  den 
geplanten  Zubau  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Atzgersdorf,  Pfarrkirche,  Altäre.]  Gegen  den 
Ersatz  der  die  Fenster  verdeckenden  Rundgiebel  der  beiden 
an  der  Ostwand  der  Kirche  stehenden,  aus  der  Wende  des 
X\TII.  zum  XIX.  Jh.  stammenden  Altare  durch  abge- 
schnittene runde  Giebelschenkel  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung.  Dagegen  spricht  sie  sich  gegen  den  Ersatz 
des  an  der  Nordwand  aufgestellten  Altars  durch  einen 
neuen  für  die  .Aufstellung  eines  hl.  Grabes  geeigneteren 
aus  und  empfiehlt,  diesen  Altar  durch  einen  Umbau  für 
Zwecke  eines  hl.  Grabes  tauglicher  zu  machen. 

Brück  a.  d.  Leitha,  Wiener  Tor.]  Der  General- 
konsirvator  berichtet,  daß  im  Jahre  1907  die  letzten  Reste 
des  Wiener  Tores  demoliert  und  hierbei  ein  römischer 
Inschriftstein  und  ein  Skelettgrab  gefunden  wurden."  Die 
Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Eggenburg,  Brunnen  am  Hauptplatze.]  Die  Ge- 
meinde hat  die  Absicht,  einen  Kaiser-Jubiläumsbrunnen  auf 
dem  Hauptplatze  an  Stelle  eines  der  beiden  Empirebrunnen 
in  der  Nähe  der  Dreifaltigkeitssäule  dortselbst  aufzustellen, 


285 


Tätigkeitsbericht 


28Ö 


so  daß  einer  dieser  Brunnen  demoliert  werden  müßte.  Die 
Z.  K.  verwendet  sich  in  nachdrücklicher  Weise  dahin,  daß 
für  den  neuen  Brunnen  ein  anderer  Platz,  etwa  der  Seiten- 
arm des  Hauptplatzes  auf  dem  Kreuzungspunkte  der  ver- 
längerten Achsen  zweier  Straßen,  ausgewählt  werde. 

Emmersdorf,  Profanhaus,  Gitter.]  Wie  Korresp. 
PicHr.ER  berichtet,  wurden  schöne,  die  Hausfront  zierende 
barocke  Fenstergitter  gelegentlich  einer  Fassadenrenovie- 
rung herausgenommen  und  in  Privatbesitz  verkauft. 

Glinzendorf,  Filialkirche.]  Mit  den  in  Aussicht 
genommenen  Arbeiten,  welche  sich  auf  die  Erhaltung  eines 
entsprechenden  Bauzustandes  erstrecken,  erklärt  sich  die 
Z.K.  einverstanden.  Sie  spricht  sich  für  die  Wiederherstellung 
des  alten,  gemauerten  Glockenturmes  in  der  überlieferten 
Form  aus. 

Hausleuthen,  Pfarrkirche, 
Gemälde  A.  H.  Dreifaltigkeit.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet 
die  Flüssigmachung  der  zweiten  Rate 
per  700  A'  der  für  die  Restaurierung 
des  Gemäldes  bewilligten  Subven- 
tion an. 

St.  Johann  in  Engst etten, 
Fund.]  Korresp.  Br.ANK  berichtet,  daß 
ein  Ring  aus  gelbem  Ton  (2-5  cm  dick 
und  2  cm  lichter  Durchmessen  ge- 
funden wurde,  welcher  wahrscheinlich 
als  Spinnwirtel  in  Verwendung  ge- 
wesen sein  dürfte. 

Krems,  Steiner  Tor.]  Kor- 
resp. PiCHi.ER  berichtet,  daß  die 
Malereien  an  der  Außenseite  (Reichs- 
adler, zwei  Kremser  Wappen,  datiert 
1765)  gereinigt,  die  untersten  durch 
den  Regen  abgescheuerten  Teile  aus- 
getupft werden.     Einverstanden. 

Martinsberg,  Marienstatue.] 
Über  Intervention  des  Korresp.  Pichi.er  wurde  eine  zum  Teile 
zertrümmerte  Marienstatue,  welche  von  einem  Wasserbassin 
der  Stadt  Zwettl  herrührt  und  mit  der  Jahreszahl  1693  ver- 
sehen ist,  an  einem  geeigneten  Platze  in  Martinsberg,  wo 
sich  die  Figur  seit  zirka  15  Jahren  befindet,  aufgestellt. 

Mautern,  Fund.]  Der  Generalkonservator  berichtet, 
daß  am  südlichen  Ortsausgang  gelegentlich  der  Aufstellung 
von  Straßenma.sten  für  die  elektrische  Liclitleitung  in  einer 
Tiefe  von  1'5;;f  ein  Brandgrab  aufgedeckt  wurde,  welches 
zwei  Urnen  und  eine  flache  Schale  aus  unglasiertem  Ton 
mit  Fingernagelverzierungen  enthielt.  Außer  Asche  waren 
noch  Menschen-  und  Tierknochen,  Sigillatascherben  und 
Scherben  von  graffitierten  Qefäßen  verscharrt. 

Melk,  Stift,  Palmen  haus.]  Konserv.  K.\tschthai,kr 
berichtet,  daß  das  aus  der  Zeit  um  1760  stammende  Glas- 
haus (Fig.  55)  demoliert  werden  muLUe,  weil  sein  baulicher 
Zustand  weiterhin  unhaltbar  war.  Die  Demolierung  des 
Denkmals  ist  immerhin  bedauerlich,  da  es  sich  um  ein  sehr 
originelles  Bauwerk  handelt,  das  last  den  letzten  Rest  ilev 
alten  Gartenausstattung  bildete. 


Laimbach  bei  Pöggstall,  Pfarrkirche.]  Konserv. 
DoBNER  berichtet,  daß  die  Fenster  des  Presbyteriums  neue, 
nicht  ungünstig  wirkende  Glasmalereien  erhielten.  Bei 
diesem  Anlasse  mußte  aus  einem  Fenster  an  der  Epistel- 
seite das  Rudiment  eines  Maßwerkes  entfernt  werden. 

Oberhollabrunn,  Pfarrkirche.]  Bei  Entfernung 
des  Verputzes  zeigte  es  sich,  daß  die  Kirche  aus  früh- 
romanischer Zeit  stammt.  Die  linke  Seitenwand  und  die 
Stirnwand  zeigen  romanische  Mauertechnik.  In  der  links- 
seitigen Mauer  sind  kleine  romanische  Fenster  mit  eichenen 
Fensterrahmen  und  die  Auflageröflfnung  eines  Balkens, 
wahrscheinlich  der  Flachdecke,  sichtbar.  Am  Triumphbogen 
findet  sich  in  einem  Quader  eingelassen  eine  kleine  Nische 
mit  Eselsrückenabschluß,  welche  durch  ein  Loch  mit  dem 


Fig-  55     Melk,  Stift,  P.ilmenhaus 

dahinter  liegenden  Hohlraum  verbunden  ist.  V'ielleicht  ist 
es  eine  Lavabonische,  deren  Vorratsgefäß  rückwärts  ein- 
gemauert war.  Hinter  dem  Hochaltar  wurde  die  gotische 
Sakramentsnische  aufgedeckt;  sie  hat  einen  steilen,  geraden 
Giebelabschluß:  die  einlassenden  Stabprofile  sind  vielfach 
zerstört.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß  die  Nische 
nur  gereinigt  und  nicht  ergänzt  werde. 

Der  Generalkonscrvator  berichtet,  daß  der  Hochaltar, 
dessen  verschiedenen  Zeiten  entstammende  Teile  ein 
würdiges,  stimmungsvolles  Ensemble  bildeten,  einem  neu- 
gotischen  Altare  weichen  mußte.  Die  Z.  K.  bedauert  diesen 
Vorgang,  obwohl  die  einzelnen  Teile  entsprechend  verwahrt 
werden. 

St.  Peter  i.  d.  Au,  Funde.]  Wie  Korresp.  Bt.ank  be- 
richtet, wurden  gelegentlich  der  Kanalisicrung  im  April 
und  Mai  1.  J.  nachstehende  Funde  gemacht:  ein  poliertes, 
stark  abgenutztes  Steinbeil,  Scherben  eines  mittelalter- 
lichen Gefäßes,  ein  hammerartiger,  durchlochter  Stein  und 
zwei  Hufeisen. 

Poysdorf,  Wegkreuz.]    Die    Z.  K.  verwendet    sich 


287 


Tätigkeitsbericht 


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wegen  Restaurierung  des  an  der  Fahrstraße  nach  Mistel- 
bach stehenden,  mit  der  Jahreszahl  1 709  geschmückten 
Kreuzes. 

Ratz,  Pfarrkirche.]  Am  Hauptaltare  sollen  die  in 
Stuck  ausgeführten  Architekturteile  gesäubert  und  abge- 
schlitfen  werden.  Eine  gleiche  Behandlung  wird  bei  den 
übrigen  in  Stuck  hergestellten  Architekturarbeiten  im  In- 
nern vorgesehen.  Die  Holzfiguren  und  das  Tabernakel 
werden  neu  vergoldet.  Das  Niveau  des  aufzulassenden 
Friedhofes  wird  tiefer  gelegt,  so  daß  die  Umfriedungs- 
mauern abgetragen  werden  müssen.  Die  Z.  K.  wünscht, 
daß  hiebei  die  beiden  Fricdhofsportale  genau  in  der  jetzt 
bestehenden  Weise  wieder  zur  AufsteUung  gelangen. 


Fig.  56     Senftenberg,   Ruine 

Schallaburg,  Schloßhof.]  Das  k.  k.  Ministerium  f. 
K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  zweiten  Rate  pro 
4000  A'  der  für  die  Restaurierung  des  Arkadenhofes  be- 
willigten Staatssubvention  an. 

Schönbach,  Pf  arrkir  che,  Hochaltar.]  Der  General- 
konservator berichtet,  daß  die  Restaurierung  des  Altars, 
dem  entwickelten  Programm  entsprechend,  in  vollkommen 
gelungener  Weise  durchgeführt  wurde.  Die  ursprünglich  in 
Aussicht  genommene  Wiedervereinigung  der  barocken  Um- 
rahmung mit  dem  gotischen  Kerne  mußte  unterbleiben, 
weil  von  den  barocken  Teilen  sehr  vieles  zerstört  wurde 
und  daher  nach  unsicheren  Anhaltspunkten  ergänzt  werden 
müßte.    Für  eine  gesicherte  Aufbewahrung  der  barocken 


Überreste  im  Pfarrhofe  zu  Schönbach  wurde  Sorge  ge- 
tragen. Die  Kirchenvorstehung  hat  ihre  Aljsicht,  ein  neues 
im  gotischen  Stile  gehaltenes  Tabernakel  für  den  .^Itar 
anzufertigen,  fallen  gelassen  und  wird  hierfür  ein  sehr 
reichgeschnitztes  und  gut  erhaltenes  Holzantipendium  mit 
zwei  ebenso  behandelten  Seitenteilen,  das  bisher  in  einer 
Rumpelkammer  lag,  wieder  als  Altarschmuck  verwenden. 
Senftenberg,  Ruine.]  Die  baugeschichtlich  und 
historisch  interessante,  malerisch  gelegene  Burg  (Fig.  56) 
befindet  sich  in  einem  gefahrdrohenden  Zustande,  der  die 
schleunige  Sicherung  einzelner  Mauerteile  erheischt.  Die 
Z.  K.  genehmigt  das  vom  Korresp.  Picht.er  vorgelegte 
Programm  für  die  Vornahme  der  notwendigsten  Erhaltungs- 
arbeiten und  verwendet  sich  wegen  sofortiger  Durch- 
führung derselben. 

Zell  a.  Ybbs,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  aus 
Dringlichkeit  ohne  vorherige  h.  o.  Begutachtung  vorge- 
nommenen Arbeiten:  Verputzausbesserungen  im  Innern, 
Ausmalung  des  Schiffes  und  Reparatur  der  Orgel  er- 
hebt die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Ober-Österreich 

Garsten,  Stiftskirche.]  Mit  dem  Projekte  für 
die  bauliche  Sicherung  der  Beichtkammer  und  des  Chor- 
anbaues, wodurch  dieser  Bauteil  unverändert  erhalten 
bleibt,  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden.  Die  Ufer- 
schutzbauten zum  Zwecke  der  Sicherung  der  Kirche 
sind  bereits  im  Zuge. 

Wie  Konserv.  Schmidel  berichtet,  sind  die  Altäre 
durch  den  Holzwurm  sehr  beschädigt.  Die  Z.  K.  pflegt 
weitere  Erhebungen. 

St.  Georgen  bei  Tollet,  Pfarrkirche,  Sta- 
tuen.] Das  Ordinariat  teilt  mit,  daß  die  beiden  im 
Meßnerhause  aufbewahrten  Statuen  an  das  Diözesan- 
muscum  abgegeben  wurden. 

Mattsee,     Stiftskirche]      Wie    Konserv.     Roms- 
TciRFEK  berichtet,  wurden  am  ersten  nächst  dem  Orgel- 
chore befindlichen    Gewölbeschilde    des    linken   Seiten- 
schiffes zwei  übereinander  gelagerte  Malschichten  bloß- 
gelegt.     Die    untere,    aus    dem     XIV.  Jh.    stammende, 
stellt  den  hl.  Christophorus  dar,  dessen  Gestalt  zweifel- 
los   bis    an    den   Boden   reichte,    doch    seinerzeit   dum:h 
eingemauerte   Grabsteine   zerstört  wurde;   rechts   unten 
neben    dem    hl.  Christophorus    sind   kleine   Lämmer   zu 
bemerken,    die    wohl    zu    einer   späteren  Malerei  gehören. 
Auch   an   den   übrigen  7  Gewölbeschildern  sind  Malspuren 
wahrzunehmen,     die     der     Bloßlegung     harren.      An     der 
Wand  der  Antoniuskapelle  wurde  nach  Hinwegnahme  einer 
kleinen,  zum  darüber  gelegenen  Paramentenraume  führenden 
Stiege   eine   Rötel-Inschrift  gefunden:    1688  igsten  Jahr  ist 
dises  hir(?)  Ver  Maurt(?)  Wordt. 

An  der  aus  dem  Jahre  1700  stammenden  Deckenmalerei 
im  Hauptschiffe  und  an  den  Deckengeinälden  im  Quer- 
schiffe und  Presbyterium  werden  die  schadhaften  Stellen 
ergänzt.  Die  Vergolderarbeiten  an  den  Altären  mußten,  der 
bedeutenden  Wurmstichigkeit  und  Schadhaftigkeit  der 
Figuren    wegen,    in    weiterem    Umfange,    als    ursprünglich 


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Tätigkeitsbericht 


290 


beabsichtigt  war,  vorgenommen  werden.  Die  Grabplatten 
wurden  zum  größten  Teile  an  den  Wänden  des  Kreuz- 
ganges aufgestellt;  die  Grabsteine  wurden  gereinigt. 

Ranshofen,  Klostertaverne.]  Korresp.  Preen  be- 
richtet, daß  die  Taverne  von  einem  Brande  heimgesucht 
wurde,  dem  die  wertvollen  Kurfürstenbilder,  derRenaissance- 
plafnnd  und  die  Türverkleidimgen  zum  Opfer  fielen.  Ein 
Porträt  des  Kurfürsten  Ma.ximilian,  welches  der  Bericht- 
erstatter seinerzeit  erworben  hatte,  ist  das  einzige  nunmehr 
übrige  E.\emplar  des  Zyklus. 

Salzburg 

Salzburg,  Ursul inerinnenkloster.J  Wie  Konserv. 
RoMSTORFER  berichtet,  wurde,  ohne  daß  er  Ingerenz  darauf 
nehmen  konnte,  das  über  dem  Hauptdache  des  Gebäudes 
bestehende  Satteldach  teilweise  durch  ein  flaches  Dach 
ersetzt  und  vor  demselben  das  zunächst  der  Kirche  bereits 
bestehende  attika-artige  Abschlußgitter  fortgesetzt. 

Leopoldskron,  Bluineninsel,  Sommerhaus.]  Kor- 
respondent Geppert  beantragt  die  Ausbesserung  des  Schindel- 
daches, dessen  Schäden  bereits  die  an  den  Innenwänden 
angebrachten  Fresken  gefährden.  Die  Z.  K.  verwendet 
sich  im  Sinne  des  Antrages. 

Schlesien 

Wirbitz,  Holzkirche.]  Der  Generalkonservator  be- 
richtet, daß  die  Kirche  vollkommen  dem  Tj'pus  der  schle- 
sischen  Holzkirchen  aus  dem  Anfange  des  XVH.  Jhs.  ent- 
spricht, weder  in  ihrein  .Aulsern  noch  in  der  Ausstattung 
etwas  besonders  Beachtenswertes  bietet,  vielmehr  die 
schönen  und  klaren  Umrisse,  die  ähnliche  Holzkirchen 
zeigen,  vermissen  läßt.  Um  die  überdies  zu  kleine  Kirche 
weiterhin  für  Kultuszwecke  verwenden  zu  können,  müßte 
im  Hinblicke  auf  den  schlechten  Bauziistand  das  Presby- 
terium  abgetragen  und  neu  errichtet,  am  Hauptschiffe  zahl- 
reiche Auswechslungen  vorgenoiumen  und  l.ieinahe  die 
ganze  Kirche  neu  verschalt  und  eingedeckt  werden.  Mit 
Rücksicht  auf  diese  unumgänglich  notwendigen,  so  kost- 
spieligen Arbeiten,  welche  eine  Neuherstellung  nahezu  des 
ganzen  Baues  zur  Folge  hätten,  erhebt  die  Z.  K.  gegen 
die  von  den  lokalen  Faktoren  geplante  Demolierung  der 
Kirche  keine  Einwendung,  wenn  ein  Balken  im  Presbyterium 
mit  den  Jahreszahlen  1606  und  1655,  die  Glocken  und 
sonstige  vom  Konservator  auszuwählende  Kiiirichtungs- 
stücke  in  die  neue  Kirche  übertragen  werden. 

Steiermark 

Adriach  Ijei  Fruhnlciteii,  1-"  i  li  a  1  k  i  rche.]  Das  k.  k 
Ministerium  f.  K.  u.  L'.  bewilligt  für  die  Restaurierung 
der  Kirche  eine  Subvention  von  4000  ViT  unter  der  Bedingung, 
dafS  die  Arbeiten  nach  dem  von  der  '/..  K.  entwickelten 
Programme  und  im  steten  Einvernehmen  mit  ihr  durcli- 
geführt  werden. 

Cilli,  Funde.]  Konserv.  Kmi.  berichtet,  daß  im  Jahn- 
1905  im  Garten  des  Hauses  Grazergasse  22  zwei  Inschrift- 
steine (einer  antik,  einer  frühmittelalterlich)  gefunden  und 
dem  slowenisch-historischen  Museum  in  Marburg  übergeben 
wurden. 

Milteilungen  der  k.  k.  /^entral-Ivommission  1908 


Beim  Neubaue  des  Hauses  Ecke  der  Grazer-  uud 
Ringstraße,  gegenüber  dem  Eisenhofe  wurden  beim  Grund- 
ausheben im  Schutte,  der  auch  Trümmer  römischer  Ziegeln 
barg,  vereinzelt  nachstehende  schlecht  erhaltene  römische 
Kupfermünzen  gefunden,  die  vom  Lokalmuseum  erworben 
wurden;  6  Konstantins,  1  Konstantinus,  2  Gallienus,  1  Julia 
Domna,  2  Valens,  1  Aurelianus,  1  Valentinianus,  2  unbe- 
stimmte. Im  Garten  des  Hauses  Herrengasse  Nr.  15  wurden 
zwei  Silbermünzen  (I   Probus,   1   Antoninus  Pius)  gefunden. 

Cirkovce  bei  Polstrau,  Grabungen.]  Die  Z.  K. 
befürwortet  die  Gewährung  einer  Staatssubvention  für 
Cirabungen,  welche  der  Geschichtsverein  in  Marburg  im 
Herbste  1907  und  F-rühjahre  1908  in  .Angriff  genommen  hat. 
Diese  ergaben  nächst  Leichenfunden  mit  Beigaben  (Rino-en, 
Ohrringen)  eine  römische  Bauanlage  mit  drei  Absiden, 
wovon  zwei  mit  einem  zusammenhängenden  Hypokaustum. 

Guttenberg  bei  Weiz,  Pfarrkirche,  Hochaltar- 
bild.] Einem  Antrage  des  Konservators  Graus  entsprechend, 
befürwortet  die  Z.  K.  für  die  Restaurierung  des  vom 
Kremser  Schmidt  stammenden,  1795  signierten,  die  a.  h. 
Dreifaltigkeit  darstellenden  Gemäldes  eine  Staatssubvention. 

Marburg,  Burg.]  Der  Stadtrat  hat  veranlaßt,  daß  bei 
Aufführung  eines  Neubaues  in  der  Nähe  der  Burg  den 
Anträgen  der  Z.  K.  Rechnung  getragen  werde  und  wird 
das  Projekt  für  den  Neubau  zur  Begutachtung  anlier 
überrnitteln. 

Maria  Svetina,  Kapelle  S.  Crucis.]  Konserv.  Wist 
berichtet,  daß  die  Kapelle  auf  eisernen  Trägern  eingewölbt 
und  eine  barocke  Dreifaltigkeitsgruppe  entfernt  wurde, 
welche  das  Museum  in  Tüffer  erworben  hat.  Ferner  soll 
eine  romanische  Sockelfigur  und  anderes  wertvolles  Stein- 
inaterial  entfernt  und  zum  Teil  vermauert  worden  sein, 
zum  Teil  um  die  Kapelle  frei  herumliegen.  Die  Z.  K. 
pflegt  weitere  Erhebungen. 

P  ürgg,  Johanneskapelle,  Malere  ien.]DerGeneral- 
konservator  berichtet,  daß  sich  an  der  Szene  der  wunder- 
baren Brotverniehrung  Abblätterungen  zeigen,  der  .Anwurf 
neben  der  Eingangstür  herabzufallen  drohe  u.  dgl.  mehr. 
Die  Z.  K.  leitet  wegen  Behebung  der  Schäden  die  weiteren 
Schritte  ein. 

Tirol 

Bruneck,  alte  Mühle,  Fresko.]  Die  Z.  K.  bewilligt 
für  die  Restaurierung  des  Freskos  an  der  Außenseite  eine 
.Subvention  von  250  K. 

Galtür,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Deininger  berichtet, 
daß  nachstehende  Arbeiten,  dem  vereinbarten  Programm 
entsprechend,  durchgeführt  wurden :  Einziehung  neuerDurch- 
züge  und  Tragbalken  unter  dem  Männerchor  und  der 
darüber  liegenden  Orgelbühne;  Verbindung  des  Daches  der 
X'nrhalle  mit  der  Frontniauer  der  Kirche;  Entfeuchtungs- 
graben um  die  Sakristei;  Terrainregiilierung  zur  V'erhin- 
derung  des  Regen-  und  .Schneewasserzuflusses  in  die  Vor- 
halle; Sicherung  der  Fenster  der  Westfront  ilurch  .Ab- 
schrägungen  an  den  Sohlbänken  und  Neu  verglasung;  Wieder- 
herstellung des  X'erputzes  an  der  Westfront  der  Kirche 
inid  Vorhalle  an  der  Aul.Hu-  luid  Innenseite;  Neuherstellung 
der  Stiegen  zum  Mäniurchnr  und  zur  Orgelbühne;  Wieder- 

19 


291 


Tätigkeitsbericht 


292 


herstellung  des  beschädigten  Orgelgehäuses;  Ncuherstellung 
des  Fußbodens  in  der  Sakristei  und  an  der  Xoriiseite  des 
Kirchenschiffes  unter  den  Betstühlen  samt  den  entsprechen- 
den Ventilationsvorrichtungen;  Anbringung  von  Lüftungs- 
flügeln an  einem  Fenster  des  Kirchenschiffes  und  einem 
diesem  schräg  gegenüberliegenden  Fenster  des  Presby- 
teriums.  Die  Z.  K.  beantragt  die  Flüssigmachung  der  für 
diese  Arbeiten  bewilligten  Staatssubvention. 

Lienz,  Klause.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U. 
bewilligt  für  die  Sicherung  und  Instandsetzung  des  Ost- 
tores einschließlich  des  sich  daran  schließenden  Mauer- 
werkes sowie  des  Außenturmes  eine  Subvention  von  2500  K. 

Pedross,  St.  Martinskirche.]  Konserv.  Deininger 
berichtet,  daß  die  am  Beginne  des  XVIII.  Jh.  als  Kapelle 
errichtete,  im  Jahre  1827  erweiterte  und  1832  mit  drei 
Altären  geweihte  Kirche  nach  Erbauung  eines  neuen  Gottes- 
hauses für  Zwecke  eines  Schulgebäudes  adaptiert  werden 
soll,  indem  dieselbe  der  Höhe  nach  in  zwei  Geschosse 
abgeteilt  wird,  für  welche  die  bestehenden  kleinen  Kirchen- 
fenster zur  Verwendung  kommen,  desgleichen  auch  der 
quadratisch  angelegte  Turmkürper  bis  zur  Höhe  des  gegen- 
wärtigen Kirchenschiffes.  Der  Konserv.  spricht  sich  für 
die  Übertragung  der  drei  Altäre  in  die  neue  Kirche  aus. 
Die  Z.  K.  erklärt  sich  mit  dem  Projekte  unter  der  Voraus- 
setzung einverstanden,  daß  der  Turm  unverändert  beibe- 
halten und  die  Schornsteine  in  möglichst  unauffälliger 
Weise  angeordnet  werden. 

Plans,  Schloßruine  Wiesberg.]  Die  im  Privatbesitz 
stehende  Burg  wird  einer  eingehenden  Restaurierung  unter- 
zogen. Die  Konserv.  Deininger  und  Wieser  haben  hiefür 
folgendes  Programm  vereinbart:  l.  Der  Bergfried  kann  im 
Hinblicke  auf  die  architektonische  Wirkung  um  4 — 5 ;;; 
erhöht  und  mit  einem  auf  Zinnenpfeiler  gestellten,  mit 
Lärchenschindeln  gedeckten  Pyramidendachc  versehen 
werden.  Das  im  dritten  Geschosse  bereits  ausgeführte 
Doppelfenster  kann  verbleiben,  doch  sind  die  Steinschnitt- 
fugen zu  verstreichen.  Im  vorletzten  Geschosse  soll  ein 
gekuppeltes  Spitzbogenfenster  mit  Teilungssäulchen  her- 
gestellt, dagegen  die  übrigen  Turmfenster  rechteckig  in 
bescheidenen  Dimensionen  ausgeführt  werden,  und  zwar 
so,  daß  auf  jeder  Turmseite  abwechselnd  eine  Mauerwand 
ohne  Fensteröffnung  bleibt.  2.  Der  an  der  Südseite  des 
Osttraktes  kürzlich  ausgeführte  Holzerker  soll  konform 
mit  dem  an  derselben  Front  noch  vorhandenen  gotischen 
Erker  auf  Steinkonsolen  gestellt,  der  Holzbau  durch  Verputz 
maskiert  und  mit  einem  einfachen  geschindelten  Pultdache 
versehen  werden.  Auf  der  Ostseite  dieses  Traktes  soll 
\  der  neu  aufgeführte  Treppengiebel  durch  einen  einfachen 
ersetzt  werden;  auch  wurde  es  als  wünschenswert  bezeichnet, 
daß  von  den  neu  ausgebrochenen  F'enstern  wenigstens  die 
beiden  seitlichen  des  Obergeschosses  wieder  vermauert 
werden,  desgleichen  die  beiden  seitlichen  Schlitze  im  Giebel- 
felde. 3.  Der  für  die  nordiistliche  Ecke  projektierte  kleine 
Turm  soll  mit  Benutzung  des  noch  vorhandenen  Restes 
der  nördlichen  Umfassungsmauer  hergestellt  und  mit 
Lärchenschindeln  gedeckt  werden.  4.  An  Stelle  der  für 
die    Innenseite    der    östlichen    Ringmauer   in   Aussicht  ge- 


nommenen Arkadenstellung  mit  aufgesetzter  Holzveranda 
soll  ein  einfacher  Wehrgang,  dessen  Holzkonstruktion 
80 — 100  tHi  über  die  Mauerfläche  vorragt,  ausgeführt  werden. 
5.  Die  Kapelle  samt  Turm  ist  möglichst  genau  nach  dem 
noch  in  allen  Teilen  erkennbaren  alten  Bestände  zu  restau- 
rieren. 6.  Wünschenswert  wäre  es,  die  an  Stelle  der  ab- 
gestürzten ncirdlichen  Ringmauer  neu  aufgeführte  Hofmauer 
bis  zur  Brüstungshöhe  zu  erhiihen  und  mit  lireiten  Zinnen 
zu  versehen. 

Rietz,  Valentinskirche.]  Konserv.  Deininger  be- 
richtet, daß  die  in  gotischer  Zeit  erbaute,  im  XVIII.  Jh. 
barock  veränderte  Kirche  aufgelassen  und  eine  neue  Pfarr- 
kirche auf  einem  im  Zentrum  des  Ortes  gelegenen  Bau- 
platz errichtet  werden  soll.  Die  Übertragung  der  Innen- 
einrichtung in  den  Neubau  ist  in  Aussicht  genommen. 
Der  Konservator  spricht  sich  in  erster  Linie  für  die  Er- 
haltung der  alten  Kirche  aus  oder,  falls  deren  Demolierung 
unabwendbar  sein  sollte,  wenigstens  für  die  Sicherung  der 
wertvollen  Baubestandteile  —  der  beiden  Steinportale  und 
des  Freskos  an  der  Nordwand  —  und  die  Wiederatif- 
stellung  der  alten  Grabsteine  aus  der  die  Kirche  umge- 
benden Begräbnisstätte  an  dem  neuen  Gotteshause.  Die 
Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Rovereto,  S.  Maria  del  Carmine.]  Gegen  die 
l'mänderung  der  viereckigen  Kuppelfenster  in  ovale  und 
die  Bemalung  der  Nischengewölbe  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung. 

Schluderns,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Erweiterung 
der  Kirche  durch  den  Zubau  eines  Seitenschiffes  an  der 
Sü  Iseite  und  Verlängerung  des  Schiffes  nach  Westen  erhebt 
die  Z.  K.  keine  Einwendung.  Sie  wünscht  hiebei,  daß  die 
neue  Westfassade  genau  dem  alten  Bestand  entsprechend 
aufgeführt  werde;  als  Abweichung  könnte  lediglich  die 
.Aufführung  konstruktiv  notwendigerStrebepfeiler  konzediert 
werden.  Dagegen  hat  die  im  Projekte  versuchte  Portal- 
lösung, ein  Radfenster  über  dem  Portale,  Blenden  am 
Giebel  und  Anbringung  von  Maßwerken  in  den  neuen 
Fenstern  und  jenen  des  Presbyteriums  zu  unterbleiben. 

Sopramonte,  St.  Annenkirche,  gotischer 
Flügelaltar.]  Über  Antrag  des  Konserv.  CAs.\r,RANDE 
verwendet  sich  die  Z.  K.  dahin,  daß  der  in  ein  Privathaus 
transferierte  Altar  wieder  in  die  Kirche  zurückgebracht  werde. 

St.  Walburg  in  Ulten,  Bildstöckl.]  Korresp. 
Mknghin  berichtet,  daß  das  im  Jahre  1708  errichtete, 
freskengeschmückte  Bildstöckl,  welches  ein  singuläres 
Beispiel  der  volkstümlichen  Kunstauffassung  des  XVIII.  Jh. 
und  ein  Muster  der  Dekorationsweise  für  ein  derartiges 
Objekt  bildet,  einem  Straßenbaue  zum  Opfer  fallen  soll. 
Die  Z.  K.  verwendet  sich  in  nachdrücklichster  Weise  für 
die  Erhaltung  des  Bildstöckls. 

Vorarlberg 

Lochau,  Bildstöckl.]  Wie  Konserv.  Kleiner  be- 
richtet, wurde  die  Restaurierung  des  auf  dem  Grunde  des 
Gemeindevorstehers  Kaspar  Stadler  stehenden  Bildstöckls 
nach  den  von  der  Z.  K.  gegebenen  Direktiven  in  zufrieden- 
stellender Weise  bewirkt. 


DRUCK  VON  RUDOLF  M.  KOHKER  IN  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.ZEMTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UXTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 

Band  VII    Nr.  io  Oktober   1908 


Publikationen 

Erschienen  ist: 

Jahrbuch  für  Altertumskunde,  Heft  2 — 3 

Inhalt:  Hugo  Obermaier,  Die  am  Wagramdurchbruch  des 
Kamp  gelegenen  niederösterreichischen  Quartärfund- 
plätze. —  Johannes  Jacobs,  Zwei  römische  Gewichte  der 
Sammlung  Schwerzenbach.  —  Cari,  Patsch,  Kleinere 
Untersuchungen  in  und  um  Narona.  —  Anton  Gnirs,  Zur 
Topographie  des  ager  Polensis:  Florianum  liei  Pola.  — 
Anton  Gnirs,  Istrische  Beispiele  für  die  Formen  der 
antik  römischen  villa  rustica.  —  Beiblatt:  Ratmund  Fr. 
Kaindl,  Neolithische  Funde  mit  bemalter  Keramik  in 
Koszylowce  (Ostgalizien).  —  Eduard  Nowotny,  Das  rö- 
mische Gräberfeld  in  Laibach  an  der  Wienerstraße.  — 
Anton  Gnirs,  Das  römische  Bühnentheatcr  in  Pola.  — 
Wilhelm  Kubitschek,  Ein  römischer  Inschriftstein  aus 
Brück  a.  L.  —  Funde  und  Notizen:  14.  Medolino, 
römische  Luxusvilla  [Anton  Gnir.s].  15.  Gologorica,  rö- 
misches Grabmal  [Anton  Gntrs].  16.  Narona,  römische 
Steine.  17.  Pola,  Süden  [Anton  Gnirs].  18.  Lamprechts- 
kogel  [Odilo  Frankl  und  F.  X.  v.  Mayrhofer]  19.  Al- 
brechtsberg an  der  Pielach  [Roman  Hödl].  20.  Die  Saal- 
burg, Mitteilungen  der  Saalburgfreunde.  —  Münzfunde: 
18.  Popelin  [Aug.  v.  Loehr].  19.  Zsidahegy  [Rich.  Meli,]. 
20.  BSschin  [Karl  Ko.sTAä]. 

Preis  des  Bandes  10  K,  des  Heftes  5  A'. 


Personalien 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  hat  die 
am  6.  März  1908  erfolgte  Wahl  des  Bischofs  Dr.  Josef 
DouBRAVA  zum  Ehrenmitgliede  bestätigt  (18.  September 
1908,  Z.  13.796). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  U.  nimmt 
den  Verzicht  des  Regierungsrates  Robert  Stübchen-Kirchner 
auf  das  Amt  eines  Konservators  II.  Sektion  zur  Kenntnis, 
ermächtigt  die  Z.  K.,  dem  Genannten  aus  diesem  Anlasse 
für  die  in  diesem  Ehrenamte  geleisteten  Dienste  in  seinem 
Namen  den  Dank  auszusprechen  und  ernennt  den  Zivil- 
architekten Max  Loos  von  Losinfei.d  in  Teplitz   zum  Kon- 

MitteilunEren  der  k.  k.  Zentral-Kommission   1908 


servator  IL  Sektion  für  die  politischen  Bezirke  Aussig, 
Brüx,  Dux  und  Teplitz  auf  die  Dauer  von  fünf  Jahren 
(17.  Oktober  1908,  Z.  41.768). 

Seine  Exzellenz  der  Herr  Minister  f.  K.  u.  L^.  geneh- 
migt die  Zuweisung  der  neuerrichteten  Bezirkshauptmann- 
schaft Brandeis  a.  Elbe  an  die  Konservatoren  BSetislav 
Jei.inek,  Direktor  am  städtischen  Museum  in  Prag  (I.  Sek- 
tion), Baurat  Anton  Wiehl  in  Prag  (IL  Sektion),  Dr.  Jaromir 
Celakovsky,  Universitätsprofessor  und  Archivar  der  k.  Haupt- 
stadt Prag  (III.  Sektion);  ferner  der  neuerrichteten  Bezirks- 
hauptmannschaft Wamsdorf  an  die  Konservatoren:  Dr.  Josef 
HiEscH,  Professor  an  der  landwirtschaftlichen  Lehranstalt 
in  Tetschen-Liebwerda  (I.  Sektion),  Wilhelm  Augst,  Archi- 
tekten in  Reichenberg  (II.  Sektion),  Rudolf  Knott,  Gymnasial- 
professor in  Teplitz  (III.  Sektion)  (12.  Oktober  1908, 
Z.  40.987). 

Die  Z.  K.  hat  zu  Korrespondenten  ernannt: 
Demeter  Dan,  gr.-or.  Erzpriester  in  Struza, 
Dr.  August  Fournier,  Universitätsprofessor  in  Wien, 
Dr.  Eugen  Frischauf,  Notar  in  Eggenburg, 
Fritz  von  Herzmanovsky,  Architekten  in  Wien, 
Dr.  August  Ritter   von  Löhr,   Assistenten  am   kunsthisto- 
rischen Hofmuseum  in  Wien, 
Wenzel  Werner,  Statthaltereiingenieur  in  Saaz,  lind 
Elias  Wesi.owski,  Leiter  der  Fachschule  in  Kimpolung;  ferner 
Dr.  Karl  Chytil,  Direktor  des  kunstgewerblichen  Museums 

der  Handels-  und  Gewerbekammer  in  Prag, 
Baurat  Viktor  .Schwerdtner  in  Wien  und 
Regierungsrat    Robert    Stübchen-Kirchner,    Direktor    des 
Lehrmittelbureaus  für   gewerbliche   Unterrichtsanstalten 
in  Wien,   die   letztgenannten   anläßlich  ihrer  Resignation 
auf  das  Ehrenamt  eines  Konservators   (9.  Oktober   1908). 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmal- 
pflege 

Die  Frage  eines  Denkmalschutzgesetzes  für  Österreich 
dürfte  in  der  nächsten  Zeit  aktuell  werden.  Es  erschien 
der  Redaktion  daher  angezeigt,  eine  Rubrik  zu  eröffnen, 
welche  Abhandlungen  und  Notizen  über  ausländische  Ge- 
setze, die  Erfahrungen  mit  denselben,  die  wünschenswerten 

20 


295 


Erlaß  des  Landesschnlrates  für  Böhmen 


296 


Ziele  eines  Denkmalschutzgesetzes  und  sonstige  mit  dieser 
Materie  im  Zusammenhange  stehenden  Fragen  bringen  soll. 
Die  Redaktion  wendet  sich  an  die  Leser  dieses  Blattes, 
namentlich  die  Herren  Mitglieder,  Konservatoren  und  Kor- 
respondenten mit  der  Bitte,  ihr  Beiträge  zur  Verfügung  zu 
stellen,  welche  je  nach  Wunsch  mit  oder  ohne  Nennung 
des  Namens  abgedruckt  werden.  Bauer. 


Erlaß  des  Landesschulrates  für 
Böhmen 

vom  24.  September  1908,  Z.  41.983,  an  die  Bezirks- 
schulräte, betreffend   die  Mitwirkung  der   Lehrer- 
schaft   bei    der    Erhaltung    und    den    Schutz    von 
Denkmalen 

Die  k.  k.  Statthalterei  hat  die  politischen  Behörden 
des  Landes  in  einer  Reihe  von  Erlässen  (21.  Februar  1875, 
Z.96U,  15.  Dezember  1879,  Z.  66.161,  23.  Juni  1883,  Z.  30.276, 

4.  Dezember  1893,  Z.  152.930,  18.  November  1905,  Z.  223.556, 

5.  Mai  1906,  Z.  96.347,  und  1.  Februar  1907,  Z.  1808)  aufge- 
fordert, an  dem  Schutze  der  historischen  und  kunsthisto- 
rischen Denkmale  des  Landes  mitzuwirken.  Eine  Auf- 
forderung gleichen  Inhaltes  hat  der  Landesausschuß  des 
Königreiches  Böhmen  mit  Erlaß  vom  23,  Dezember  1893, 
Z.  36.114,  an  die  Bezirksausschüsse  und  Bezirksvertretungen 
gerichtet.  Dieses  Rundschreiben  wurde  mit  h.  a.  Erlasse 
vom  21.  März  1894,  Z.  998,  auch  allen  Bezirksschulräten 
mit  der  Aufforderung  übersendet,  seinen  Inhalt  der  unter- 
stehenden Lehrerschaft  mitzuteilen.  Bezugnehmend  auf  diesen 
Erlaß  sieht  sich  der  k.  k.  Landesschulrat  veranlaßt,  die 
Lehrerschaft  neuerdings  zur  Unterstützung  der  auf  die  Er- 
haltung und  den  Schutz  der  historischen  und  kunsthisto- 
rischen Denkmale  bezüglichen  Bestrebungen  aufzufordern. 

Die  Lehrer,  welche  vermöge  ihrer  Ausbildung  ein  Ver- 
ständnis für  Kunstwert  sich  aneignen  können,  sind  fähig, 
die  Erhaltungsvvürdigkeit  eines  Kunstdenkmales  zu  erfassen 
und,  da  sie  in  inniger  Berührung  mit  der  Bevölkerung 
leben,  in  dieser  das  Interesse  für  solche  Gegenstände  wach- 
zurufen. Der  Landesschulrat  ist  daher  ülierzeugt,  daß  die 
Lehrerschaft  den  auf  den  Schutz  der  Denkmale  bezüglichen 
Bestrebungen  volles  Verständnis  entgegenbringt  und  sie 
nachdrücklich  zu  fördern  bereit  ist. 

Die  Bestrebungen,  Baudenkmale  und  historisch,  kunst- 
histoiisch  oder  kulturhistorisch  wertvolle  Gegenstände  dem 
Lande  zu  erhalten,  sind  nicht  bloß  für  die  Landesgeschichte 
überhaupt,  sondern  auch  für  die  Lokalgeschichte  von  größter 
Bedeutung.  Da  die  Lehrerschaft,  wie  die  aus  ihren  Kreisen 
hervorgegangenen  Werke  über  Heimatkunde,  ihre  Teil- 
nahme an  den  Forschungen  über  Volkskunde  (Folklore)  und 
die  sorgfältigen  Aufzeichnungen  in  manchen  Schulchroniken 
beweisen,  der  Bedeutung  der  Lokalgeschichte  ein  immer 
wachsendes  Verständnis  und  Interesse  entgegenbringt,  so 
darf  schon  darum  ihre  Mitwirkung  beim  Schutze  der  Denk- 
male  mit    Sicherheit    erwartet   werden.    Die    Lehrerschaft 


wird  daher  ersucht,  die  Bevölkerung  bei  jeder  passenden 
Gelegenheit  über  den  Wert,  die  Bedeutung  und  die  Erhal- 
tungswürdigkeit solcher  Denkmale  zu  belehren,  dem  Ver- 
kaufe ins  Ausland  und  der  Verschleppung  von  historisch 
oder  kunst-  und  kulturhistorisch  wertvollen  Gegenständen 
entgegenzutreten  und  die  Beteiligten  zu  einer  pietätvollen 
Erhaltung  und  allfälligen  entsprechenden  stilgerechten 
Wiederherstellung  zu  vermögen. 

Hierbei  wird  die  Lehrerschaft  vor  allem  der  Erhaltung 
der  im  Profanbesitze  befindlichen  Gegenstände  ihr  Augen- 
merk zuwenden;  insofern  es  sich  um  Kirchenbesitz  handelt, 
wird  die  Lehrerschaft,  da  dessen  Erhaltung  den  Kirchen- 
behörden zusteht,  sich  auf  die  Wachrufung  des  Interesses 
der  Bevölkerung  dafür  und  deren  j\ufklärung  über  den 
Wert  der  betreffenden  Gegenstände  beschränken,  damit  die 
Bevölkerung  geneigt  werde,  auch  an  der  Erhaltung  der  im 
Kirchenbesitze  befindlichen  Denkmale  mitzuwirken. 

Um  das  angegebene  Ziel  um  so  sicherer  zu  erreichen, 
wird  die  Lehrerschaft  es  sich  angelegen  sein  lassen,  schon 
in  den  Schulkindern  ein  lebhaftes  Gefühl  für  die  heimat- 
lichen Denkmale  zu  erwecken,  wozu  besonders  der  heimat- 
kundliche Unterricht  im  dritten  Schuljahre  und  ein  richtig 
erteilter  Geschichtsunterricht  Gelegenheit  bietet.  .Auch  wird 
es  der  Lehrerschaft  bei  ihrer  Orts-  und  Personenkenntnis 
möglich  sein,  befähigte  Männer  aus  allen  Bevölkerungs- 
schichten zur  Mitarbeit  am  Denkmalschutze  heranzuziehen 
und  so  die  Arbeit  der  Konservatoren,  die  bei  ihrer  geringen 
Zahl  nicht  allen  an  sie  gestellten  Anforderungen  entsprechen 
können,  zu  unterstützen. 

Ein  Verzeichnis  der  Konservatoren  und  Korrespon- 
denten der  Z.  K.  für  Kunst-  und  historische  Denkmale,  an 
welche  die  Lehrerschaft  in  vorkommenden  F'ällen  Bericht 
erstatten  kann,  ferner  der  im  Lande  bestehenden  Museen 
und  Musealvereine  wird  beigeschlossen. 


Die  Kongresse  für  Heimatschutz 

und  Denkmalpflege  in  Lübeck, 

September  1908 

Vom  21.  bis  25.  September  stand  Lübeck,  die  altehr- 
würdige, schöne  Hansastadt  an  der  Trave,  unter  dem  Zei- 
chen von  nicht  weniger  als  drei  wichtigen,  in  innerem  Zu- 
sammenhange stehenden  Kongressen:  jenem  der  deutschen 
Geschichts-  und  Altertumsvereine,  dem  für  Heimatschutz 
und  dem  Tage  für  Denkmalpflege. 

Die  beide  i  letzteren  Tagungen  dürften  für  den  Leser- 
kreis dieser  Mitteilungen  von  aktuellerem  Interesse  sein, 
weshalb  wir  darüber,  wie  in  den  früheren  Jahren,  einen 
kurzen  Bericht  bringen. 

Der  Bund  „Heimatschutz"  hielt  seine  5.  Jahres- 
versammlung ab.  Hauptzweck  war  dabei,  einen  Überblick 
über  den  Stand  der  Deutschen  Heimatschutzbewegung  und 
ihre  praktischen  Leistungen  zu  geben.  Die  Berichte  der 
einzelnen  Vereine  zeigten,    daß  der  Gedanke  des  Heimat- 


297 


Die  Kongresse  für  Heimatschutz  und  Denkmalpflege  in   Lübeck,  September   1908 


298 


Schutzes  fast  überall  im  Deutschen  Reiche  festen  Fuß  ge- 
faßt und  mehr  und  mehr  zu  positiven  Ergebnissen  geführt 
hat.  Zahlreiche  Gegenbeispiele,  die  in  Lichtbildern  vor- 
geführt wurden,  lehrten  freilich  auch,  wieviel  noch  für 
die  Sache  zu  tun  übrig  bleibt.  Die  meisten  deutschen  Staa- 
ten hatten  durch  Entsendung  von  Vertretungen  ihr  Inter- 
esse an  der  Veranstaltung  bekundet,  so  Preußen  (Vertreter 
von  zwei  Ministerien),  Bayern,  Sachsen,  Württemberg,  Ba- 
den, Braunschweig,  Weimar,  Oldenburg,  Mecklenburg- 
Schwerin,  Hamburg,  Bremen,  Lübeck,  Elsaß-Lothringen. 
Vertreten  waren  weiter  zahlreiche  preußische  Provinzial- 
regierungen,  die  Stadt  Posen  und  viele  Vereine  aus 
Deutschland.  Auch  die  österreichische  Regierung  war  durch 
den  Sektionsrat  Dr.  Schindiur  vom  k.  k.  Ministerium  für 
öffentliche  Arbeiten  offiziell  repräsentiert,  welcher  im  Auf- 
trage seines  Ministers  die  auf  den  Wegen  des  Heimat- 
schutzes vorgeschrittenen  Reichsdeutschen  begrüßte  und 
rege  praktische  Unterstützung  auf  gleichen  Bahnen  in  Öster- 
reich in  Aussicht  stellte. 

Bemerkenswert  waren  außer  den  Mitteilungen  des 
Vorsitzenden,  Baurates  Rehorst  Cder  Präsident  des  Bundes 
Professor  Schultze-Naumburg  war  am  Erscheinen  verhin- 
dert), der  Bericht  des  Referendars  Koch  (Meiningen)  über 
die  Tätigkeit  des  Vereines,  unter  Vorführung  von  Licht- 
bildern. Dabei  kamen  insbesondere  die  geschmacklosen 
Zementdächer  mit  Jahreszahlen,  die  Plakatverunstaltungen, 
die  künstlichen  Ruinen  und  aufdringlichen  Aussichtstürme, 
die  Gefährdung  alter  Brücken  und  die  Ausrottung  der 
heimischen  Baumarten  aus  dem  Landschaftsbilde  zur 
Sprache.  Hervorzuheben  sind  weiter  die  Vorträge  des 
Baurates  Grothe  (Dresden)  über  die  Heimatschutzbewegung 
in  Sachsen,  des  Regierungsrates  Gröschel  über  diese  Be- 
wegung in  Bayern  und  speziell  über  die  umfassende  Tätig- 
keit des  dortigen  Vereines  für  Volkskunst  und  Volkskunde, 
des  Professors  Brand  (Kiel)  über  „Museen  und  Heimat- 
schutz". Dieser  letztere  Vortrag,  in  welchem  gegen  die 
Hypertrophie  des  lokalen  Musealwesens  und  die  wahllose 
Einsargung  verschiedenster,  von  ihrem  Platze  gerissener 
Gegenstände  in  solchen  Museen  vom  Standpunkte  des 
Heimatschutzes  mit  Recht  energisch  Stellung  genommen 
wurde,  verdiente  seitens  aller  an  der  Denkmalpflege  in 
engerem  Sinne  interessierten  Faktoren  volle  Beachtung. 
Bemerkenswert  war  auch  die  an  den  Gedankengang  der 
Erhaltung  von  Denkmälern  an  ihrem  Aufstellungsorte  an- 
knüpfende Diskussion  über  den  Verkauf  des  Neumünster- 
Kreuzganges  in  Würzburg  an  die  königlichen  Museen  in 
Berlin,  eine  Angelegenheit,  zu  der  auch  vom  Vertreter 
dieser  Museen,  Professor  Dr.  Rathoen,  eine  Erklärung  ab- 
gegeben wurde. 

Dem  sich  unmittelbar  anschließenden  neun  ton  Tag 
für  Denkmalpflege  —  der  Bcgrüßungsabend  für  diesen 
galt  zugleich  als  Abschiedsfest  für  die  „Heimatschützler", 
wodurch  beide  Kreise  in  die  wünschenswerte  und  sach- 
dienliche persönliche  Berührung  kamen  —  wohnten  Oster- 
reichischerseits  Sektionsrat  Dr.  Ritter  v.Förster-Streffieur 
als  Vertreter  des  k.  k.  Ministeriums  für  Kultus  und  Unter- 
richt, dann  die  Hofräte  Freiherr  von  Wkckbecker  und  Pro- 


fessor Neuwfrth  als  Vertreter  der  Zentral-Kommission  für 
Kunst  und  historische  Denkmale  bei.  Von  Österreichern 
waren  außerdem  noch  anwesend  der  Bezirkskommissär  der 
Tiroler  Statthalterei  von  iNAxtA-STERNEOc,  die  böhmischen 
Konservatoren  Skorpil  und  Herain  nebst  einigen  Herren 
vom  Prager  Stadtrate,  Stadtrat  Schwer  und  Baurat  Golde- 
MUND  aus  Wien  und  andere  mehr. 

Dem  Vortrage  des  Vorsitzenden,  Geheimen  Hofrates 
von  Oechelhäu.ser  aus  Karlsruhe,  waren  die  wichtigsten 
Ereignisse  auf  diesem  Gebiete  im  Laufe  des  letzten  Jahres 
zu  entnehmen.  Unter  anderem  wurden  in  demselben  die 
Fragen  des  Heidelberger  Schlosses  und  des  Braunschweiger 
Gewandhauses  gestreift. 

Sektionsrat  von  Förster-Streffi.eur  begrüßte  die  Ver- 
sammlung namens  der  österreichischen  Regierung,  erwähnte 
der  noch  im  Flusse  befindlichen  Bestrebungen  zur  gesetz- 
lichen Regelung  des  Denkmalschutzes,  gedachte  der  Tätig- 
keit der  Zentral-Kommission  für  Kunst  und  historische  Denk- 
male, insbesondere  ihrer  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der 
Kunsttopographie,  von  welcher  er  den  ersten  Band  vor- 
legte, und  besprach  die  von  der  Leogesellschaft  inaugu- 
rierten Instruktionskurse  über  Denkmalpflege  für  Geistliche. 

Ministerialrat  Kahr  aus  München  hielt  einen  inter- 
essanten Vortrag  über  die  neuerlichen,  ziemlich  einschnei- 
denden gesetzlichen  und  Verwaltungsmaßnahmen  im  Inter- 
esse des  Denkmalschutzes  in  Bayern,  eine  Angelegenheit, 
auf  welche  in  diesen  Blättern  noch  ausführlicher  zurück- 
gekommen werden  soll. 

Professor  Gurutt  aus  Dresden  besprach  das  auch  für 
Österreich  so  aktuelle  Thema  der  Freilegung  alter  Kirchen. 
Eine  allgemeine  Regel  lasse  sich  nicht  aufstellen,  im  gan- 
zen sei  aber,  besonders  für  gotische  Bauten,  heute  der 
Standpunkt  maßgebend,  daß  kleinere,  in  das  Gesamtbild 
passende  Häuser  an  und  um  die  Kirchen  besser  wirken 
als  freie  Plätze.  An  den  Vortrag  schloß  sich  eine  angeregte 
Diskussion. 

Professor  Ci.emen  aus  Bonn  sprach  über  den  Schutz 
der  Grabdenkmäler  auf  Friedhöfen,  erörterte  die  oft  kom- 
plizierte rechtliche  Seite  der  Frage,  die  dringend  einer  Re- 
gelung in  dem  Sinne  bedürfte,  daß  in  zweifelhaften  Fällen 
die  Gemeinden  in  die  Erhaltungspflicht  einzutreten  haben, 
und  wendete  sich  gegen  die  Benutzung  von  Grabplatten  als 
Bodenbelag.  Hofrat  Nkuvvirth  erwähnte  hiezu  aus  den  Er- 
fahrungen der  Zentral-Kommission,  daß  es  wünschenswert 
sei,  bei  einer  Aufstellung  ehemals  liegender  Grabsteine  den 
Zusammenhang  mit  der  ursprünglichen  Stelle  aus  Gründi-n 
der  Pietät  zu  wahren,  indem  an  dieser  Stelle,  sei  es  durch 
eine  Inschrift,  sei  es  durch  eine  Zahl  oder  sonstwie  er- 
sichtlich gemacht  werde,  daß  die  nun  aufgestellte  Platte 
früher  dort  gelegen  habe.  Auch  sprach  sich  Hofrat  Neü- 
wirth  dafür  aus,  daß  alte  Grabkreuze  nicht  weggegeben 
werden,  sondern,  wenn  herrenlos  geworden,  wieder  ent- 
sprechende Verwendung  finden  sollen. 

Die  Braunschweiger  Gewandhausfrage,  welche  den 
Gegenstand  einer  Mitteilung  bildete,  gab  den  Anlaß  zu 
lebhafter  Diskussion,  die  jedoch  schließlich  zur  Einigung 
der    auseinander   gehenden  Meinungen  führte,  ein  Beispiel 

;o* 


299 


Kirchlicher  Denkmalkultas 


300 


dafür,  wie  klärend  derartige  Auseinandersetzungen  unter 
Fachgenossen  —  freilich  nur  bei  so  ausgezeichneter  Dis- 
kussionsleitung wie  in  dies^em  Falle  —  wirken  können. 

Baurat  Grakbner  aus  Dresden  zeigte  in  Lichtbildern 
Beispiele  praktischer  Denkmalpflege  in  Sachsen  aus  letzter 
Zeit.  Bei  der  Diskussion  darüber  kam  auch  die  Frage 
des  Wiederaufbaues  der  Hamburger  Micliaeliskirche  zur 
Sprache. 

Baudirektor  Bai.tzer  aus  Lübeck  erläuterte  in  klarer 
und  lehrreicher  Weise  an  der  Hand  von  Lichtbildern  die 
höchst  anerkennenswerten,  in  einzelnem  geradezu  muster- 
gültigen Versuche  zur  Erhaltung  des  alten  Lübecker  Stadt- 
bildes. 

Amtsrichter  Dr.  Bredt  aus  Barmen  machte  inter- 
essante Mitteilungen  über  die  auf  Grund  des  preußischen 
Gesetzes  gegen  Verunstaltungen  erlassenen  Ortsstatute. 
Bis  Ende  August  waren  bereits  in  10  Ortschaften  solche 
Statuten  in  Kraft  getreten,  32  Städte  und  Gemein- 
den besaßen  fertige  Entwürfe  zu  solchen,  in  112  Orten 
waren  derartige  Maßregeln  in  Vorbereitung.  Damit  ist 
wohl  im  Deutschen  Reiche  ein  wesentlicher  Fortschritt 
auf  dem  Gebiete  des  Denkmalschutzes  verbürgt.  Im  An- 
schlüsse hieran  besprach  Geheimrat  Freiherr  von  Bieget.ebkn 
aus  Darmstadt,  der  Schöpfer  des  hessischen  Denkmal- 
schutzgesetzes, die  dortigen  Ortsstatute  und  die  Erfah- 
rungen, welche  auf  Grund  der  hessischen  Gesetzgebung 
in  dieser  Richtung  bisher  gemacht  worden  seien. 

Professor  Wränget,  aus  Lund  (Schweden) berichtete  über 
Restaurierung  alter  Wandgemälde,  Professor  Paui,  Weber 
aus  Jena  über  städtische  Kunstkommissionen.  Diese  letz- 
teren vermag  er  nur  für  größere  Städte  zu  empfehlen, 
während  in  kleineren  Orten  sich  besser  die  Zuziehung 
einzelner  Sachverständiger  bewähre.  Dabei  habe  aber  die 
Oberaufsicht  im  ganzen  Lande  jedenfalls  ein  Landeskunstrat 
zu  führen,  der  Denkmalpflege,  Heimatschutz,  Naturschutz 
und  künstlerische  Beratung  für  das  Neuentstehende  gleich- 
mäßig in  seinen  Bereich  ziehen  soll. 

Baudirektor  Hamann  aus  Schwerin  sprach  über  Wismar 
und  seine  Bauten,  das  Ziel  des  nach  Schluß  des  Denkmal- 
tages dorthin  veranstalteten,  genußreichen  und  lohnenden 
gemeinschaftlichen  Ausfluges. 

Am  Abend  vorher  hatte  noch  ein  Festmahl  im  Lübecker 
Ratskeller  die  Teilnehmer  in  bester  Stimmung  bis  in  die 
späten  Nachtstunden  vereinigt. 

Als  Ort  der  nächstjährigen  Tagung  wurde  Trier 
erwählt.  — W. 


Kirchlicher  Denkmalkultus 

(Schreiben  des  hochwürdigsten  Herrn  Bischofs  von  König- 
grätz  an  den  Konservator  Dvo6Ak  in  Angelegenheit  des 
Neubaues  der  Pfarrkirche  in  Sendrazic.) 
Es  ist  mir  willkommen,  daß  mir  Gelegenheit  geboten 
wurde.  Euer  Wohlgeboren  unsere  auf  Autopsie  beruhende 
Anschauung  in  der  Angelegenheit  der  Sendrazicer  Kirche 
mitzuteilen. 


Sie  läßt  sich  in  ein  ent'^chiedenes  Veto  gegen  den 
projektierten  Neubau  zusammenfassen,  wie  auch  in  ein 
ebenso  entschiedenes  Bestreben,  die  alte  Kirche  zu  erhalten 
und  so  weit  es  notwendig  sein  sollte,  instand  zu  setzen. 
Ich  glaube,  daß  dieser  Anschauung  jeder  beipflichten 
muß,  der  bei  der  Beurteilung  des  Projektes  ein  Verständnis 
für  die  Bedeutung  alter  Denkmale  und  gesunden  Sinn  für 
die  wirklichen  Bedürfnisse  der  Kirche  zugrunde  zu  legen 
vermag. 

Die  alte  Kirche  von  Sendrazic  schmückt  malerisch 
den  alten  Sendrazicer  Burgplatz;  der  Friedhof,  auf  dem 
sie  gelegen  ist,  nahe  dem  Gemeindehause,  ist  durch  einen 
12  m  tiefen  Hohlweg  von  dem  Grunde  entfernt,  auf  dem 
der  projektierte  große  Neubau  aufgeführt  werden  soll. 

Gegen  dieses  Projekt  muß  ich  mich,  abgesehen  von 
der  unvorteilhaften  Gruppierung  des  Gebäudes,  schon  aus 
Gründen  der  Seelsorge  aussprechen,  da  die  neue  Kirche 
sowohl  vom  Pfarrhofe  als  von  der  Schule  und  der  Ortschaft 
schwer,  entweder  nur  über  einen  kostspieligen  Viadukt 
oder  auf  einem  steilen,  im  Winter  nicht  gangbaren  Wege 
zugänglich  wäre. 

Aber  nicht  nur  deshalb,  weil  der  Neubau  die  Seel- 
sorge kompliziert  und  der  Gemeinde  den  Zugang  zur 
Kirche  erschweren  möchte,  muß  ich  mich  gegen  den  Neubau 
aussprechen,  sondern  auch  deshalb,  weil  dieser  das 
Schicksal  der  alten  Kirche  besiegeln  müßte,  welche  einer 
beklagenswerten  Zerstörung  einheimfallen  würde. 

Die  alte  Kirche  würde  infolge  des  Neubaues  wohl 
zugrunde  gehen,  weil  erfahrungsgemäß  niemand  nach 
der  Erbauung  der  neuen  Kirche  die  Erhaltungskosten  des 
alten  Baues  zu  tragen  geneigt  wäre.  Die  Zerstörung  des 
alten  Denkmales  aber  wäre  zu  bedauern,  weil  es  sich  um 
einen  Bau  handelt,  der  sowohl  in  seiner  architektonischen 
Lösung  interessant  als  in  seiner  Silhouette  wirkungsvoll 
ist  und  sich  durchaus  nicht  in  einem  so  schlechten  Bau- 
zustande befindet,  daß  er  nicht  erhalten  werden  könnte. 
Es  haben  sich  zwar  vor  12  Jahren  in  den  Mauern  Risse 
gezeigt,  die  jedoch  ausgefüllt  wurden  und  sich  nicht  er- 
neuerten, was  wohl  beweist,  daß  sie  nicht  auf  konstruktive 
.Schäden,  sondern  auf  zufällige  Ursachen  zurückzuführen  sind. 

Die  Gemeinde  benötigt  wohl  eine  große  Kirche,  doch 
auch  diesem  Bedürfnisse  kann  Rechnung  getragen  werden, 
ohne  daß  die  alte  Kirche  zerstört  werden  müßte,  indem  man 
sie  entsprechend  erweitert,  was  sich  durch  den  Anbau  einer 
Seitentravee  und  Erweiterung  des  Presbyteriums  gegen 
Osten  leicht  durchführen  ließe.  Der  Übelstand,  der  darin 
besteht,  daß  die  jetzige  Kirche  besonders  unter  dem  Sänger- 
chore sehr  dunkel  ist,  kann  ebenfalls  durch  die  Öffnung 
eines  vermauerten  Fensters  unter  dem  Sängerchore  leicht 
beseitigt  werden. 

Nach  meiner  Überzeugung  genügen  diese  Maßnahmen 
vollkommen  den  praktischen  Bedürfnissen,  das  malerische 
Bild  der  jetzigen  Kirche  wird  dabei  ebenso  erhalten  als 
ein  historisch  wichtiges  Denkmal  an  einer  historisch  wichtigen 
Stätte. 


50I 


Zur  Frage  der  Erhaltung  des  Gebäudes  des  Reichskriegsministeriums   „Am   ilof   in  Wien 


302 


Fig-  57     r^^"'  Platz   „Am  Hof".     Nach   einer  Lithographie  von  Rudolf  Alt  aus  dem  Jahre   1838 


Zur  Frage  der  Erhaltung 
des   Gebäudes   des   Reichskriegs- 
ministeriums „Am  Hof"  in  Wien 

Die  Z.  K.  hatte  in  ihrer  letzten  Sitzung  Anlaß,  sich  init 
diesem  Gegenstande  zu  beschäftigen.  Nach  eingehender 
Diskussion  wurde  der  einhellige  Beschluß  gefaßt,  gegen  das 
Projekt  der  Demolierung  des  Ministerialgebäudes  und  dessen 
Ersatz  durch  eine  moderne  Häusergruppe  vom  Standpunket 
der  Denkmalpflege  energisch  Verwahrung  einzulegen. 

Erfordert  schon  das  gesamte  Ortsbild  an  dem  Platze 
„Am  Hof"  (Fig.57)  und  der  Bognergasse,  als  zum  ältesten  und 
charakteristischesten  Teile  Wiens  gehörig,  unbedingt  pietät- 
volle Schonung,  so  würde  durch  die  Entfernung  des  in 
schönen  und  monumentalen  Architekturverhältnissen  ge- 
haltenen Gebäudes  des  Kriegsministeriums  die  anstoßende 
Kirche  zu  den  neun  Chören  der  Engel  am  Hof  nebst  ihrem 
gotischen  Chor  gegen  die  Seitzergasse,  eines  der  schönsten 
kirchlichen  Denkmale  Wiens,  auf  das  Empfindlichste  ge- 
schädigt. Gegenüber  diesen  Momenten  historischer,  wie 
künstlicher  Bedeutung  müssen  wohl  die  Fragen  der  finan- 
ziellen Verwertung  des  Baugrundes  und  der  Erleichterung 
des  Verkehres  in  der  Bognergasse  zurücktreten.  In  ersterer 
Beziehung  wurde  auf  den  ähnlichen  Präzedenzfall  des  Um- 


baues des  Lazansky-Hauses  am  Stock -im -Eisenplatz  hin- 
gewiesen, bei  welchem  es  auch  in  letzter  Stunde  durch 
das  Eintreten  einer  Gruppe  begeisterter  Wiener  Bürger 
imd  maßgebender  offizieller  Faktoren  gelang,  die  Hindernisse 
finanzieller  Natur  zu  beseitigen  und  den  Ausblick  auf  den 
Stephansturm  zu  retten.  Wasdie  Erleichterung  des  Verkehres 
in  der  Bognergasse  anbelangt,  wurde  die  Anregung  gegeben, 
einen  Durchgang  für  Fußgeher  innerhalb  des  Ministerial- 
gebäudes zu  schaffen,  was  ohne  Beeinträchtigung  seiner 
architektonischen  Außenerscheinung  leicht  durchführbar 
erschiene. 

Es  ist  zu  hoffen,  daß  die  Haltung  der  Zentralkommission 
im  großen  Publikum,  wie  bei  den  maßgebenden  Faktoren 
Verständnis  und  Entgegenkommen  finde,  und  so  vermieden 
werde,  daß  durch  die  staatlichen  Zentralbehörden  das  üble 
Beispiel  emer  durch  keinerlei  zwingende  Cuünde  bedingten 
Verunstaltung  des  alten,  ehrwürdigen  Stadtbildes  und  der 
Zerstörung  eines  der  bemerkenswertesten  und  historisch 
bedeutungsvollsten  Monumentalgebäude  Wiens  gegeben 
werde.  Noch  kann  das  durch  Geschichte  und  Kunst  geweihte 
alte  Platz-  und  Straßenbild  gerettet  werden,  man  muß  nur 
den  von  der  Überzeugung  getragenen  Willen  haben,  es  zu 
bewahren.  Denn  wo  ein  Wille,  ist  auch  ein  Weg. 


303 


Tätigkeitsbericht 


304 


Tätigkeitsbericht 


Böhmen 

Prag,  Funde.]  Konserv.  Jelinek  legt  einen  Bericht 
über  Funde  der  Biirgwalltjpusperiode  aus  dem  Anfang  des 
Mittelalters,  welche  im  Hofraume  des  Hauses  v  Vojvodu 
in  der  Altstadt  Vejdovagasse355/l  gemacht  wurden,  vor  (Be- 
richt wird  im  Jahrbuche  für  Altertumskunde  veröffentlicht). 

Prag,  Heinrichskirche.]  Mitglied  Hii.bkrt  berichtet, 
daß  das  Dach  des  Schifles,  welches  aus  technischen  Gründen 
weiterhin  nicht  erhalten  werden  kann,  in  der  gegenwärtig 
bestehenden  Form  erneuert  wird.  Der  Berichterstatter  sprach 
sich  gegen  die  beabsichtigte  Neuvergoldung  der  Einrichtung 
aus  und  beantragte  deren  Reinigung  und  Ausbesserung; 
die  an  den  Wänden  des  Presbyteriums  angebrachten 
Rahmenbilder  bedürfen  des  Unterspannens  mit  frischer 
Leinwand  und  der  Reinigung.  Einverstanden. 

Prag,  Maria-HimmelfahrtskirchcaufdemKarls- 
h  ofe.]  Die  Z.K.  beschließt  für  die  Erhaltung  der  bestehenden 
Bedachung  einzutreten.  Denn  die  technische  Untersuchung 
des  Dachstuhles  hat  ergeben,  daß  dieselbe  erhalten  werden 
kann.  Wenn  auch  die  Konservierungskosten  nicht  gerade 
gering  sind,  so  sind  sie  doch  wesentlich  niedriger  als  die 
Summe,  welche  der  vollständige  Umbau  des  Daches  kosten 
würde.  Es  gibt  also  keinen  zwingenden  Grund,  eine  Ände- 
rung der  jetzigen  Dachform  vorzunehmen.  Dagegen  würde 
aber  nach  den  heutigen  Anschauungen  der  Denkmalpflege 
die  projektierte  Änderung,  die  eine  Regotisierung  des 
Daches  anstrebt,  dem  Baue  einen  nicht  geringen  Schaden 
zufügen,  indem  sie  dessen  alte  Teile  durch  eine  pseudo- 
historische  Ergänzung  verfälschen  würde,  was  insbesondere 
bei  diesem  Denkmale  zu  beklagen  wäre,  welches  zu  jenen 
Schöpfungen  der  gotischen  Kunst  gehört,  bei  denen  die 
persönliche  Invention  des  Architekten  dem  Baue  einen  ganz 
singulären  Wert  verliehen  hat.  Während  das  jetzige  Dach, 
abgesehen  davon,  daß  es  in  seiner  Silhouette  zu  den 
charakteristischen  Monumenten  des  Prager  Stadtbildes  ge- 
hört, in  seinen  einfachen  schmucklosen  Formen  sich  beschei- 
den dem  herrlichen  gotischen  Torso  subordiniert  und  selbst 
dem  Laien  auf  den  ersten  Blick  als  eine  durch  die  Ungunst 
der  Zeiten  notwendig  gewordene,  doch,  was  vom  alten 
gotischen  Baue  besteht,  nicht  tangierende  Zutat  erscheint, 
würde  ein  pseudogotisches  Dach  nicht  nur  mit  den  alten 
gotischen  Teilen  des  Baues  in  einer  dem  modernen  Empfinden 
widerstrebenden  Weise  pietätlos  konkurrieren,  sondern  in 
dem  Bestreben,  Echtes  mit  Falschem  zu  einem  neuen  Orga- 
nismus zu  verknüpfen,  die  dokumentarische  Bedeutung  der 
alten  Teile  und  deren  bisherige  so  grandiose  Wirkung 
schwer  schädigen.  Man  müßte  sich  daher  gegen  die  aus 
den  alten  puristischen  Anschauungen  entstandene  Regoti- 
sierungsidee  selbst  dann  aussprechen,  wenn  eine  Erneue- 
rung der  Dächer  unbedingt  notwendig  wäre.  Um  so  mehr 
ist  auf  der  Beibehaltung  des  historisch  gewordenen  Zu" 
Standes  zu  bestehen,  als  diese  Erneuerung  aus  technischen 
Gründen  nicht  notwendig  ist.  Die  Z.  K.  faßt  daher  ihre 
Anträge  neuerdings  dahin  zusammen,  daß  von  der  geplanten 


Regotisierung  abzusehen  ist  und  die  Restaurierungsarbeiten 
auf  die  Sicherung  des  jetzigen  Baues  und  dessen  Einrich- 
tung zu  beschränken  sintl. 

Prag,  jüdischer  Friedhof.]  Konserv.  Jf.rabek  pro- 
testierte gegen  jede  eventuelle  weitere  Verkleinerung  des 
Friedhofes  und  beantragte,  dafS  bei  der  Verbauung  der 
l^mgebung  desselben  ein  spezielles  Höhen-  und  Silhouetten- 
projekt für  die  ganze  Häusergruppe  ausgearbeitet  werde. 
Die  Fassaden  der  Häuser  wären  schlicht  und  unaufdringlich 
zu  halten.  Die  Z.  K.  stimmt  diesen  Anträgen  vollinhaltlich  zu. 

Aussig,  städtisches  Museum.]  WieKorresp.MARiAN 
berichtet,  wurden  den  Sammlungen  im  Jahre  1907  nach- 
stehende Funde  einverleil)t:  1.  Aussig,  Ziegelei  des  Stadt- 
rates Iu.ing:  ein  Stoßzahn,  ein  Schenkelknochen  und  wohl- 
erhaltener Backenknochen  eines  Mammut.  2.  Krebshöhe  im 
Stadtteile  Schönpriesen,  gelegentlich  der  Teufung  eines 
Brunnens:  in  einer  Tiefe  von  5)«  das  47  o«  lange  Hörn 
eines  Stieres  (neolithisch).  3.  In  einer  Felsspalte  im  östlichen 
Flügel  derBurgSchreckenstein  eine  stark  patinierte  Kassette, 
IGc;»  lang,  4  f;»  hoch,  5  ('/»breit,  die  Seitenteile  aus  getriebenem 
Kupfer  mit  Akanthusranken  geziert;  Deckel  und  Bodenstück 
sind  mit  Messing  in  je  ein  großes  Mittelfeld,  zwei  Spruch- 
bänder und  vier  Ornamentblätter  geteilt.  Das  Mittelfeld  des 
Deckels  zeigt  im  rückwärtigen  Säulengange  drei  männliche 
Personen,  auf  dem  Säulenpostamente  sitzt  ein  Mann,  vor 
ihm  stehen  Christus  und  seine  Jünger.  Die  Spruchbänder 
enthalten  die  Schrift:  Jesus  Gesuchet  gesigt  can  sen  Blint 
Man  ob  der  Sabbatd  dagte  (Jesus  gesucht,  gesiegt,  kann 
sehen  blinder  Mann,  bevor  der  Sabbat  tagte).  Im  unteren 
Mittelfeld  schreitet  Christus  einer  Schar  Volkes  voran, 
während  ein  mit  einer  Lanze  bewaffneter  Kriegsknecht 
mit  Gefolge  ihm  entgegengeht.  Im  Hintergrunde  ist  eine 
Stadt  sichtbar;  die  Schrift  in  den  Spruchbändern  ist  un- 
leserlich. Die  Kassette  dürfte  aus  dem  Anfange  des  XVI.  Jhs. 
stammen. 

Drahomischl  bei  Saaz,  Menhir.]  Konserv.  Engt. 
berichtet  über  einen  25  m  hohen  Stein  (Fig.  58),  einen 
Quarzitblock,  der  in  der  Nähe  einer  vorgeschichtlichen 
Siedelung  liegt.  An  ihn  knüpfen  sich  zahlreiche  Lokal- 
sagen; seine  Provenienz  als  prähistorischer  Denkstein  dürfte 
sicher  sein. 

Elbogen,  Dreifaltigkeitssäule.]  Die  Z.  K.  be- 
grüßt die  Absicht  der  Gemeindevertretung,  die  kunst- 
historisch wertvolle  Säule  auf  dem  Hauptplatze  restaurieren 
zu  lassen  und  erklärt  sich  bereit,  für  diesen  Zweck  eine 
Staatssubvention  in  Antrag  zu  bringen,  wenn  die  Arbeiten 
auf  die  Reinigung,  die  Befestigung  lockerer  Bestandteile 
und  die  Ergänzung  solcher  Teile  beschränkt  bleiben,  deren 
Fehlen  eine  fortschreitende  Beschädigung  zur  Ursache  hätte. 
Jaromei^,  Dekanalkirche.]  Mitglied  Hii.bert  be- 
richtet, daß  die  lokalen  F.iktoren  die  Beseitigung  der  dem 
gotischen  zum  linken  Seitenschiffe  führenden  Portale  vor- 
gebauten Vorhalle  wünschen.  Er  sprach  sich  für  die  Be- 
lassung der  Vorhalle  aus,  deren  Pflaster  etwas  tiefer  ge- 
legt werden  soll,  um  das  Schlagen  der  mit  gotischen  und 
Renaissancebeschlägen  versehenen  Portaltür  nach  außen 
zu  ermöglichen.  Das  horizontale  Kreuzgewölbe  der  X'orhalle 


5o5 


Irätigkeitsberickt 


306 


wäre  derart  umzuwölben,  daß  der  Scheitel  der  in  der  Achse 
des  Portals  liegenden  Kappen  zum  Schlüsse  des  Portal- 
bogens  ansteigt,  und  so  den  ganzen  Bogen  frei  läßt.  Das 
Portal  ist  in  seinem  gegenwärtigen  Zustande  ohne  Sturz, 
ohne  Tympanonfeld  zu  belassen.  Auf  die  Konsolen  des 
Portals  ist  ein  profilierter  Balken  zu  legen,  auf  welchen  die 
Holzskulpturen  des  Gekreuzigten  und  der  hl.  Maria  und 
Johannes  aufzustellen  wären,  das  Tympanonfeld  hinter  der 
Gruppe  durch  eine  hölzerne  polychromierte  Tafel  zu  schließen. 
Das  äußere  Portal  der  Vorhalle  ist  unverändert  zu  belassen, 
nur  seine  Schwelle  etwas  zu  senken.  Die  Eingangstür  ist 
durch  einen  wagrechten  Fries  zu  verlängern,  die  einge- 
rahmten Füllungen  der  Tür  herauszuschneiden  und  als 
nach  außen  aufgehende  Gehtür  einzurichten;  die  glatten 
oberen  Füllungen  wären  der  besseren  Belichtung  wegen 
herauszuschneiden,  zu  vergittern  und  zu  verglasen,  fehlende 
Teile  der  Schnitzerei  zu  ergänzen,  das  Holz  zu  reinigen. 
Die  in  der  Vorhalle  befindliche  kunstlose  Pietä  wurde  in 
die  Jakobskirche  in  Jaromef  übertragen  und  durch  eine 
neue  Skulptur  ersetzt;  zwischen  zwei  Strebepfeilern  eines 
der  nördÜchen  Fassadejoche  wird  eine  einfache  Vorhalle 
angebracht.  Über  Antrag  des  Berichterstatters  werden  die 
barocken  Altäre  belassen  und  restauriert,  ein  modern- 
gotischer Altar  aus  der  Kirche  entfernt. 

Kourim,  Dekanalkirche  St.  Stephan.]  Gegen  den 
aus  sicherheitspolizeilichen  Gründen  notwendigen  Anbau 
einer  Vorhalle  zum  Schutze  des  Nordportals  erhebt  die 
Z.  K.  keine  Einwendung.  Sie  stimmt  weiters  einer  Er- 
neuerung der  Westfassade  zu,  wenn  die  neue  Fassaden- 
dekoration ihren  modernen  Ursprung  sinnenfällig  verrät. 
Die  Fassadenfläche  wurde  im  Jahre  1878  vollständig  neu 
ummauert,  besitzt  keinen  Kunstwert  und  würde  neben  den 
wiederhergestellten  anderen  Fassaden  ästhetisch  ungünstig 
wirken. 

Lautsc h im,  Pfarrkirche, Fresken.]  Konserv.VANfiK 
berichtet,  daß  an  den  beiden  Laibungen  des  Triumph- 
bogens Wandmalereien  aus  der  ersten  Hälfte  des  XV.  Jhs. 
aufgedeckt  wurden.  Es  sind  fragmentarisch  erhaltene  Brust- 
bilder von  Heiligen  in  kreisrunden  Medaillons  von  50  cm 
Durchmesser,  je  vier  an  jeder  Seite  der  Bogenkrümmung, 
von  denen  die  zwei  obersten  weiblichen  bekrönten  Figuren 
angehören.  Die  begleitenden  Minuskelinschriften  konnten 
nicht  entziftert  werden.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Libcan,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Pippich  berichtet, 
daß  der  schadhafte  hölzerne  Glockenturm  (Fig.  59)  durch 
einen  gemauerten  ersetzt  werden  soll,  welcher  an  der 
Stirnseite  der  Kirche,  die  eine  reizlose  Fläche  bildet, 
projektiert  ist.  Die  Z.  K.  spricht  sich  dahin  aus,  dafi  der 
Turm  neben  der  Vorhalle  dieser  (West-)Fassade  gebaut 
werde,  so  daß  erzürn  Teil  die  leere  Fassadenwand  zudecken 
und  malerisch  schmücken  würde.  Sollte  dies  aus  technischen 
Gründen  oder  wegen  der  dortselbst  befindlichen  Gräber 
nicht  möglich  sein,  so  erhebt  die  Z.  K.  gegen  den  Bau 
des  Turmes  an  Stelle  der  Vorhalle  keine  Einwendung.  Mit 
den  in  einfachen  barocken,  jenen  des  Sanktustürmchens 
nachgebildeten  Formen  des  Projektes  erklärt  sich  die  Z.  K. 


einverstanden.  Die  Übertragung  des  Sanktustürmchens  vom 
Schiff  auf  den  Chor  wird  widerraten. 

Mies,  Funde.]  Konserv.  Wilhelm  berichtet,  daß  die 
Sp.  180  erwähnten  Funde  sich  nach  näherer  Untersuchung 
nicht    als    diluvial,    sondern   als  neuzeitlich  herausstellten. 

Mies,  Museum.]  Konserv.  Georg  Schmidt  berichtet, 
daß  dem  Museum  eine  bei  der  Friedhofserweiterung  1902 
gefundene  mittelalterliche  Lanzenspitze  und  ein  in  Lans 
gefundener,  bisher  in  der  Knabenvolksschule  zu  Kladrau 
verwahrter  neolithischer  Schaber  überlassen  wurden. 


.-^"rsär;.. 


i 


Fig.  58     Drahomischl,  Menhir 

Protivin,  Dekanalkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich 
gegen  die  Demolierung  der  aus  dem  .Will.  Jh.  stammenden 
Kirche  aus  und  befürwortet  im  Hinblicke  auf  das  Kultus- 
bedürfnis eine  Erweiterung  derselben. 

Saaz,  Dreifaltigkeitssäule.]  Konserv.  Engl  be- 
richtet, daß  die  am  Ringplatze  stehende  baufällige  Säule 
in  entsprechender  Weise  restauriert  wurde. 

Sandau,  Pfarrkirche.]  Konserv.  aug.st  berichtet, 
daß  er  sich  gegen  den  Ersatz  dos  aus  dem  XVIL  Jh. 
stammenden  Hochaltars  ausgesprochen  habe.  Das  liturgisch 
nicht  entsprechende  wurmstichige  Drehtabernakel  aus  dem 
.Will.  Jh.  durch  ein  neues  im  Hinblicke  auf  den  Altar 
konzipiertes  zu  ersetzen,  stimmte  er  zu,  ebenso  die  im 
Jahre  1792  anläßlich  einer  Restaurierung  hinzugekommenen 


307 


Tätigkeilsbericht 


308 


Fig.  59     Libcan,  Pfarrkirche 


seitlichen  Ansätze  des  Hauptrahmens  zu  entfernen,  die 
wurmstichigen  Teile  der  Schnitzereien  zu  erneuem,  die 
ursprüngliche  unter  der  jüngeren  Marmorierung  verborgene 
Polychromierung  bloßzulegen,  das  Altarbild  zu  reinigen 
und  die  für  den  praktischen  Gebrauch  zu  wenig  tiefe 
Mensa  etwas  vorzurücken.  Mit  letztgenannter  Herstellung 
ist  eine  V'orrückung  der  beiden  Altarstufen  notwendig  ver- 
bunden, wodurch  der  an  sich  sehr  enge  Altarraum  noch 
mehr  beengt  würde,  so  daß  sich  eine  V'erlegung  der  im 
Charakter  des  Hochaltars  zu polychromierenden Kommunion- 
bank vor  die  Sakristei-Eingangstür  als  Folge  ergibt.  Bei 
der  Kanzel  wären  die  wurmstichigen  Schnitzereien  durch 
neue  zu  ersetzen,  die  Polychromie  zu  erneuern.  Der  An- 
schaffung eines  neuen  Paramentenschrankes  wurde  zu- 
gestimmt. Endlich  beantragte  der  Konservator  Ausbesserung 
der  Verglasung,  Wiederverwendung  einer  im  Depot  be- 
findlichen geschnitzten  Renaissance-Madonna  und  Ent- 
feuchtung der  Nordwand.   Emverstanden. 

Smolenoves,  Pfarrkirche.]  Mitglied  Hit.hert  be- 
richtet: Das  Innere  wurde  neu  bemalt,  das  Äußere  ge- 
säubert, die  Einrichtung  marmoriert, dieVergo'.dunggeremigt 
und  die  sechs  an  der  Epistelseite  des  Presbyteriums  ange- 
brachten Grabsteine  (1575—1607)  vom  Ölanstriche  befreit, 
die  wenigen  und  belanglosen  fehlenden  Teile  ergänzt. 


Weseli  a.  S.,  Dekanalkirche,  Wandmalereien.] 
Konserv.  Branms  berichtet:  Bei  der  Reinigung  der  Wände 
und  Ausbesserung  der  gefährlichen  Mauerrisse  kamen  Über- 
reste von  Wandmalereien  zum  Vorschein,  welche  mit  der 
bewegten  Baugeschichte  der  Kirche  in  einer  engen  Ver- 
bindung stehen  und,  dank  dem  Verständnisse  der  fürstlich 
Schwarzenbergschen  Bauleitung,  mit  möglichster  Vorsicht 
und  Schonung  bloßgelegt  wurden.  Nach  einer  eingehenden 
Besichtigung  konnte  folgendes  konstatiert  werden: 

In  der  Periode  des  gotischen  Stils  war  die  ganze 
Kirche  in  der  damals  üblichen  Weise  ausgemalt.  In  den 
Jahren  1542 — 1544  wurden  diese  Malereien  dann  so  gründlich 
restauriert,  daß  ihr  ursprünglicher  mittelalterlicher  Charakter 
größtenteils  zugrunde  ging.  Bei  dem  Baue  des  Turmes  im 
Jahre  1597  wurden  die  Gemälde  an  der  Nordwand  des 
Schilfes  teilweise  zerstört  und  dann  mit  neuen  Partien  er- 
gänzt. Auch  der  Errichtung  des  Gewölbes,  der  Orgelempore 
und  der  Oratorien  fielen  wieder  in  dem  XVTI.  Jh.  be- 
trächtliche Partien  der  Gemälde  zum  Opfer.  In  der  ersten 
Hälfte  des  XVIII.  Jhs.  wurde  die  ganze  Kirche  mit  einer 
neuen,  wenn  auch  nicht  kunstvollen,  doch  ziemlich  inter- 
essanten figuralen  und  dekorativen  Malerei  verziert. 
Endlich  wurde  Alles  —  höchstwahrscheinlich  in  dem  Jahre 
1788  —  einfach  übertüncht. 


309 


Tätigkeitsbericht 


310 


Von  allen  diesen  Malereien  sind  jetzt  höchst  heterogene 
Überreste  zum  Vorschein  gekommen,  deren  Erhaltung  nur 
dort  möglich  ist,  wo  wirklich  deutbare  Malereireste  vor- 
handen sind  und  wo  der  meist  von  Mauerfraß  vernichtete 
und  durch  Mauerrisse  gelockerte  Verputz  mit  Anwendung 
der  möglichsten  Vorsicht  erhalten  werden  kann. 

In  der  südlichen  Vorhalle  erblickt  man  auf  dem 
rippenlosen  Kreuzgewölbe  Symbole  der  Evangelisten,  welche 
durch  ihre  Manier  und  Minuskelinschriften  noch  auf  Vor- 
bilder aus  der  Zeit  der  Spätgotik  erinnern.  Dieselben  sind 
ziemlich  erhalten  und  brauchen  nur  gereinigt  und  fixiert 
zu  werden.  An  der  Ostwand  der  Vorhalle  erkennt  man 
schwache  Überreste  von  Gemälden,  welche  Gott-Vater 
mit  dem  toten  Heiland  und  den  hl.  Johannes  Evg.  im 
Feuerkessel  darstellten.  Dieselben  wurden  noch  im  XVI.  Jh. 
(1560),  vielleicht  von  den  kalvinisch  gesinnten  Schülern,  mit 
verschiedenen  Rötelzeichnungen  verunstaltet  und  nach  den 
Spuren  einer  späteren  Inschrift  im  Jahre  1622  erneuert. 
Wenn  auch  diese  Überreste  recht  schwach  und  kunstlos 
sind,  sollen  sie  wegen  ihres  Alterswertes  erhalten  imd 
fixiert  werden. 

Im  Innern  der  Kirche  haben  sich  an  der  Nordwand 
leider  nur  spärliche  Reste  eines  riesigen  Christophorus 
erhalten,  welcher  über  das  Gewölbe  hinaus  bis  in  den 
Dachboden  reicht ;  das  erhaltene  Knie  zeigt,  daß  hier  ein 
ursprünglich  mittelalterliches  Gemälde  in  der  Renaissance- 
periode erneuert  worden  ist. 

Die  Gurte  der  Turmkapelle  ist  außen  mit  einer  reichen 
Renaissanceumrahmung  aus  dem  Jahre  1600  umfaßt,  welche 
teilweise  von  einer  späteren  barocken  Malerei  verdeckt 
ist,  solche  barocke  dekorative  Malereien  sind  auch  über 
den  Oratorien  sichtbar;  an  den  Pilastern  erblickt  man 
kleine  Reichsadler  in  gelben  Kreisen.  Von  den  Resten 
können  nur  die  Dekorationen  über  den  Oratorien,  die  Um- 
rahmung des  Turmbogens  und  von  der  Christophfigur  das 
Knie  erhalten  werden. 

In  der  Turmkapelle  ist  eine  Malerei  aus  der  ersten 
Hälfte  des  XVIII.  Jhs.  zum  Vorschein  gekommen;  dieselbe 
stellt  die  hl.  Maria,  umgeben  von  den  Vertretern  des  Klerus 
und  vielleicht  auch  der  Laien  dar.  Das  Ganze  soll  nach 
der  vollständigen  Bloßlegung  gereinigt  und  fixiert  werden. 

Die  Reste  der  palmenartigen  Dekoration  des  Triumph- 
bogens sollen  erhalten  und  sorgfältig  ergänzt  werden. 

In  dem  Presbyterium  sind  in  der  Nähe  des  Sanktua- 
riums einige  zur  ursprünglichen  Ausschmückung  ge- 
hörige, aber  im  XVI.  Jh.  stark  übermalte  Reste  sicht- 
bar, welche  erhalten  bleiben  müssen,  auch  die  alten 
Konsekrationskreuze  und  dann  die  barocken  Vasen  und 
Blumen  hinter  dem  Hochaltäre  sind  erhaltungswürdig,  ebenso 
das  Wappen  und  —  soweit  es  möglich  ist  —  die  aus  der 
Barockzeit  stammende  Stermlckoration  des  Presbyterium- 
gewölbes. 

Nur  solche  VVandparticn,  an  welchen  bloße  Farben- 
flecke vorkommen,  oder  wo  der  Verputz  sich  durch  Mauer- 
fraß und  Mauersprünge  losgerissen  hat,  können  nach  der 
Ausbesserung  des  Mauerwerkes  neu  verputzt  werden  und 
einen  passenden  Anstrich  erhalten. 

Mitteilungen  der  k,   k.  Zentral-Kommission   iqo8 


Eine  besondere  Vorsicht  wird  der  Erhaltung  des  Süd- 
portals gewidmet  werden.  Die  reiche,  noch  romanische 
Gliederung  der  Gewände  und  des  wagrechten  Türsturzes 
mit  den  bereits  gotischen  Bogen  des  Tympanons  gehört 
zu  den  interessantesten  Denkmälern  des  Übergangsstils 
in  Südböhmen  und  ermöglicht  uns  mit  den  datierten  Portalen 
zu  Albrechtsried  und  Strakonic,  die  ersten  Schritte  der 
Gotik  in  diesen  Gegenden  zu  verfolgen.  Deswegen  soll 
das  Portal  noch  von  den  Resten  des  angebauten  Mauerwerks 
befreit,  möglichst  vorsichtig  gereinigt  und  nur  insofern 
ausgebessert  werden,  als  es  zu  seiner  Erhaltung  unum- 
gänglich erforderlich  ist. 

Bukowina 

Putna,  Basilianerkloster.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  die  beantragten  Herstellungen  mit  einem 
Kostenauf  wände  von  10.000  .ST. 

Dalmatien 

Ratac  bei  Spizza,  Klosterruine.]  Die  Z.  K.  befür- 
wortet die  Gewährung  einer  Subvention  von  1200  Ä'  für 
Nachgrabungen  nach  dem  aus  dem  IX. — XI.  Jh.  stammenden, 
im  XVIII.  Jh.  vernichteten  Kloster,  da  die  Grabungen  inter- 
essante Funde  erwarten  lassen. 

Sebenico,  Franziskanerklosterkirche.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  verfügt,  daß  von  der  geplanten 
Demolierung  vorläufig  Umgang  genommen,  der  Bauzu- 
stand ehetunlichst  untersucht  werde  und  falls  die  Unter- 
suchung das  gleiche  günstige  Resultat  wie  die  bisherigen 
Erhebungen  ergeben  sollten,  für  die  möglichst  rasche 
Durchführung  der  Restaurierungsarbeiten,  für  welche  ein 
Baubeitrag  von  2000  K  bewilligt  wurde,  .Sorge  getragen 
werde. 

Sebenico,  Madonna  di  Valverde.]  Über  Antrag 
des  Konserv.  Bulic  gibt  die  Z.  K.  zur  Untersuchung  der 
Wände  rechts  und  links  von  der  Orgel  auf  das  Vorhanden- 
sein von  vertünchten  Fresken  und  zur  Reinigung  der  Kanzel 
ihre  Zustimmung. 

Galizien 

Bronislawaberg  bei  Krakau,  Funde.]  Konserv. 
DvDYNSKi  berichtet  über  eine  paläolithische  Ansiedelung, 
die  gelegentlich  der  Vornahme  von  Befestigungsarbeiten 
am  nordöstlichen  Abhänge  des  Berges  aufgedeckt  wurde 
(Bericht  wird  im  Jahrbuche  für  Altertumskunde  ver- 
öffentlicht). 

Jadowniki-Podgorne,  Holzkirche.]  Wie  Konserv. 
Koi'i-.RA  berichtet,  wurde  mit  dem  Abbruche  der  aus  dem 
Jahre  I4b5  stammenden  Holzkirche  begonnen.  Dem  Kon- 
servator gelang  es  lediglich  zwei  gotische  Portale  zu 
retten,  die  entweder  für  die  neue  Kirche  verwertet  oder 
in  einem  Museum  imtergebracht  werden. 

Krosno,  Franziskanerkirche.]  Konserv.  Lkpszv 
berichtet,  daß  zum  Zwecke  der  Herstellung  eines  Zuganges 
zum  Dachboden  der  Kirche  ein  Turm  erbaut  werden  soll. 
Der  Konservator  verwendete  sich  dahin,  daß  der    Turm  in 

21 


3' 


Tätifjkeitsbericht 


31- 


einfacher  Form  an  der  Ecke,  wo  die  Oswiecimer-Kapelle 
an  die  Kirche  anstoßt,  aufgeführt  werde.  Für  die  weiter 
in  Aussicht  genommenen  Herstellungen  (Fenster  an  der 
Nordwand  des  Seitenschiffes,  neues  Dach  und  Dachreiter) 
wurde  die  Vorlage  eines  Projektes  verlangt. 

Krosno,  Pfarrkirche.]  Mit  einem  nach  den  An- 
trägen des  Konserv.  F-epszy  umgearbeiteten  Projekte  für 
die  Restaurierung  der  Kirche,  welches  den  alten  Bestand 
in  weitestgehender  Weise  schont,  erklärt  sich  die  Z.  K. 
einverstanden. 

Przeworsk,  Pfarrkirche.]  Mitglied  Szeptvcki  be- 
riclitet,  daß  die  anhergelangten  NachrichtcMi  von  einer  ver- 
unglückten Restaurierung  den  Tatsachen  nicht  entsprechen. 


Kirchhacli,  St.  Danielskapelle.]  Die  Z.  K.  vor- 
wendet sich  für  Ausbesserung  der  Bedachung,  deren  schad- 
hafter Zustand  die  Malereien  im  Innern  gefährdet. 

KiUschach,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  leitet  wegen 
Vornahnu-  von  Steinauswechslungen  und  Ausfüllung  der 
Fugen  liei  den  Strebepfeilern  die  weiteren  Schritte  ein. 

Lieseregg,  Pfarrkirche.]  Beabsichtigt  ist:  1.  Her- 
stellung eines  neuen  Hochaltars.  Da  der  bestehende  Empire- 
altar ein  schätzenswertes  Denkmal  jener  an  Altarbauten 
gerade  nicht  reichen  Zeit  ist  und  das  tragende  Gerüst  ganz 
gut  restauriert  werden  kann,  spricht  sich  die  Z.  K.  für 
die  Beibehaltung  des  alten  Altars  aus.  2.  Herabschlagen 
des  feuchten  \'erputzes  im  Presbyterium  und    Anbringung 


Fig.  6o      Ulucx,   Pfarrkirche 


Mit  den  Arbeiten  wurde  eine  vollkommen  verläßliche  Kraft 
betraut  und  bei  der  Restaurierung  das  stete  Einvernehmen 
mit  ihm  gepflogen. 

Ulucz,  Pfarrkirche.]  Die  Kirche  (Fig.  60)  mußte 
wegen  Baufälligkeit  geschlossen  werden.  Sie  soll  demoliert 
und  an  ihrer  Stelle  ein  neues  Gotteshaus  erbaut  werden. 
Die  Z.  K.  nimmt  hiervon  mit  Bedauern  Kenntnis  und 
empfiehlt  die  Anfertigung  entsprechender  photographischer 
und  zeichnerischer  Aufnahmen. 


einer  einfachen  Holzverschalung  zur  Abhaltung  der  Feuchtig- 
keit. 3.  Aufstellung  einer  neuen  Orgel.  Die  Z.  K.  legt  auf 
die  Erhaltung  des  kunstgeschichtlich  belanglosen  Orgel- 
gehäuses kein  Gewicht,  lehnt  jedoch  die  Skizze  für  das 
neue  Gehäuse  als  nicht  entsprechend  ab.  4.  Färbelung  des 
Innern.  5.  Ausbesserung  des  Steinplattenpflasters.  6.  Her- 
stellung eines  neuen  «.jlockenstuhls.  7.  Restaurierung  der 
Altäre.  Die  Z.  K.  beantragt  für  die  Arbeiten  eine  Staats- 
subvention unter  der  Bedingung,  daß  die  Herstellungen  auf 
das  von  ihr  entwickelte  Programm  beschränkt  bleiben. 


Kärnten 

Aichberg,  Filialkirche.]  Wie  Konserv.  Herbert 
berichtet,  wurden  der  Hochaltar  und  die  Kanjel  einer  im 
allgemeinen  befriedigenden  Reinigung  unterzogen. 


Krain 

Gosteiie,    Filialkirche.]    Maler  Viertelberger    be- 
richtet: Die  Malereien  der  Kassettendecke  wurden  gereinigt 


3'5 


Tätigkeitsbericht 


314 


und  fixiert,  fehlende  Stellen  ausgetupft,  die  Zeichnung 
nicht  ergänzt;  die  einfachen  Zapfenendungen  dieser  Decke 
sind  vom  Holzvvurme  stark  zerstört,  so  daß  nur  die  An- 
fertigung von  Kopien  erübrigt. 

Probeeinstiche  an  den  Wänden  hatten  kein  nennens- 
wertes Resultat.  An  den  Seitenwänden  wurde  wohl  in 
späterer  Zeit  ein  Mörtelputz,  der  auf  Malereien  schließen 
läßt,  aufgetragen,  doch  mit  Kalkmilch  überstrichen,  die 
allen  Versuchen,  sie  zu  entfernen,  trotzt.  An  der  linken 
Seite  des  Triumphbogens  kam  eine  Maria  Verkündigung 
in  arg  zerstörtem  Zustande  zum  Vorschein;  diese  Malereien 
setzen  sich  hinter  den  Altären  fort,  wurden  aber  im  vorigen 
Jahrhundert  so  vollständig  übermalt,  daß  von  der  ur- 
sprünglichen Malerei  fast  nichts  mehr  vorhanden  ist.  Bei 
allen  (auch  den  früher  bloßgelegten)  Malereien  wurden  die 
Lücken  und  Sprünge  getont,  ebenso  die  leeren  Stellen  an  den 
Wänden  mit  einer  neutralen  Farbe.  Auch  die  Untersuchung 
der  Außenwand  ergab  keinen  Erfolg.  Die  beiden  ver- 
tünchten Gemälde  neben  dem  Christophorusbilde  sind 
nicht  mehr  zu  erkennen  und  wäre  gegen  eine  Vertünchung 
der  bloßgelegten  Flecken  eine  Einwendung  nicht  zu  erheben. 

Krainburg,  Gräberfeld.]  Konserv.  Zmavc  berichtet 
über  das  Vorhandensein  eines  vorgeschichtlichen  Gräber- 
feldes, das  einen  großen  Teil  des  heutigen  Friedhofes  und 
den  südlich  und  westlich  daranstoßenden  Acker-  und 
Wiesengrund  umfaßte,  aber  allem  Anscheine  nach  bereits 
größtenteils  zerstört  sein  dürfte  (Bericht  wird  im  Jahr- 
buche für  Altertumskunde  veröfientlicht). 

Michelstetten,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Franke 
berichtet,  daß  die  baulichen  Schäden  der  Kirche  ausge- 
bessert, der  baufällige  Turmhelm  erneuert,  das  Innere  ein- 
fach getont  und  die  Fenster  mit  einer  bordierten  Ver- 
glasung versehen  werden, 

Seisenberg,  Nikolauskirche.]  Das  k  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Erhaltung  der  Malereien  eine 
Staatssubvention  im  Höchstbetrage  von  800  K. 

Veldes,  Ortsbild.]  Anläßlich  des  WiederaulTjaues 
des  durch  Brand  zerstörten  Ortes  verwendet  sich  die  Z.  K. 
dahin,  daß  der  Gesamtcharakter  des  Ortes,  die  Linien- 
führung der  Straßenfluchten,  die  Gruppierung  der  einzelnen 
Gebäude  und  ihr  Verhältnis  zur  Kirche  möglichst  unver- 
ändert erhalten  bleiben,  da  sonst  die  Gefahr  besteht,  daß 
die  Schönheit  des  anscheinend  Regellosen  und  Willkürlichen 
—  der  größte  Reiz  des  charakteristischen  Ortsbildes  — 
zugunsten  einer  vermeintlichen  Schönheit  des  Regelmäßigen, 
die  nur  auf  dem  Papier  des  Regulierungsplanes  wirkt,  un- 
wiederbringlich verloren  geht. 

Die  Z.  K.  kann  den  vorliegenden  Regulierungsplan, 
der  solchen  Gesichtspunkten  in  den  herabgi-minderten 
Straßenbreiten  und  der  verständigen  Rücksichtnahme  auf 
Terraingestaltung  und  Besitzverhältnisse  gerecht  zu  werden 
sucht,  mit  voller  Anerkennung  begrüßen  und  beantragt 
lediglich,  daß  einige  Punkte  einer  Umarbeitung  unter- 
zogen werden. 

Jener  Teil  der  Ortschaft  Grad,  der  vom  Brande  ver- 
schont blieb,  sollte  nicht  ohne  zwingende  Gründe  in  den 
Regulierungsplan  einbezogen  werden,  so  daß  der  Straßen- 


zug,  der  durch  jenen  Teil   führt,  ohne  Abänderung   seiner 
Linienführung  und  Breite  belassen  werden  sollte. 

Die  Schaffung  eines  neuen  Zuganges  zur  Pfarrkirche 
erscheint  in  dem  vorliegenden  Regulierungsplane  in  Form 
einer  schnurgeraden  Straße  vom  Hause  Nr.  43  bis  zur 
Pfarrkirche  als  ein  etwas  gewaltsamer  Eingriff  in  die  be- 
stehenden Linienführungen  der  Baufluchten.  Es  würde 
sowohl  im  Interesse  der  Erhaltung  des  alten  Straßenbildes, 
als  auch  im  Sinne  der  Grundsätze  des  modernen  Städte- 
baues liegen,  wenn  die  gekrümmte  Form  des  Straßenzuges 
in  dem  der  Kirche  zunächst  liegenden  Teile  beibehalten 
würde.  Ferner  sollte  die  rücksichtslose  Gerademachung 
einer  anderen  Straßenflucht  im  Interesse  der  Erhaltung  der 
leichten  Krümmung,  deren  Tendenz  in  der  ursprünglichen 
.Anlage  deutlich  gekennzeichnet  ist,  unterlassen  werden. 

Veliki  Otok  bei  Adelsberg,  Fund.]  Wie  Korresp. 
Smid  berichtet,  wurde  am  Rande  einer  kleinen  Doline  ein 
Depotfund  der  älteren  Bronzezeit  gemacht  und  dem  Landes- 
museum übergeben.  Der  Fund  besteht  aus  Bruchstücken 
von  Bronzeäxten  und  Bronzekuchen.  Die  .Äxte  ahmen  die 
Form  der  Hammerbeile  der  neolithischen  Periode  nach. 
Ein  ähnliches  Beil  wurde  vor  wenigen  Jahren  in  dem  nicht 
weit  entfernten  Zemon  bei  lUyr.  Feistritz  gefunden. 

Vigaun,  römischer  Inschrift  stein.]  Korresp.  Zmavc 
berichtet,  daß  in  der  Pfarrkirche  ein  römischer  Inschrift- 
stein bloßgelegt  wurde,  welcher  sich  8  cm  unter  dem  jetzigen 
Pflaster  befindet  und  als  Gruftdeckel  beni.tzt  wird  (Bericht 
wird  im  Jahrbuche  für  Altertumskunde  veröffentlicht). 

Küstenland 

Görz,  Domsakristei,  Wandmalereien.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Neuherstellung  der 
Malereien  an  der  Wölbung  eine  Subvention  von  300  K,  deren 
Flüssigmachung  gleichzeitig  angeordnet  wird. 

Pola,  Forum,  Funde.]  Konserv.  Gnirs  berichtet:  An 
der  Nordseite  des  Forums  konnte  eine  große  Exedra  frei- 
gelegt werden,  an  deren  nördlicher  Seite  Reste  eines 
bedeutsamen  Marmorwerkes  noch  in  situ  aus  dem  Einsturz- 
material ausgeschält  werden  konnten,  .'^uf  einem  Marmor- 
sockel, 120  c»!  lang,  70  f»;  breit,  12  c»;  hoch,  stehen  noch  bis 
in  Kniehöhe  die  Füße  einer  überlebensgroß  gearbeiteten 
Imperatorenstatue;  links  ein  gefangener  Barbar  in  Hose  mit 
torques  um  den  Hals  (Dakt-r  oder  Gallier?),  Kopf  fehlt. 
Die  Höhe  der  Statue,  die  eine  sehr  gute  Arbeit  ist,  ohne 
Sockel  ist  80  cm.  Zu  vermuten  ist,  daß  es  sich  um  eine 
.Statue  Trajans  handle.  Der  Erhaltungszustand  der  vor- 
handenen Partien  ist  sehr  gut.  Die  bloßgelegten  Baureste 
wurden  aufgenommen  und  in  den  Fundplan  eingezeichnet, 
außerdem  wurden  sie  photographiort.  Der  Statuenrest  wurde 
abgehoben  und   im  Museo  civico  aufgestellt. 

Südlich  von  diesem  Gebäude  wurde  ein  Teil  eines 
offenen  Platzes  bloßgelegt,  der  gegen  das  Forum  durch 
Pfeilerstellungen  (Pfeilersockel  in  situ)  abgeschlossen  war. 
Auf  der  dem  Forum  abgewendeten  Seite  gegen  das  nahe 
Capitolium  zu  schließ!  der  Platz  durch  ein  kleines  Propylaion 
ab,  ilessen  aufgelRndf   Teilr  der  Sockelpartien  bis  zu  60  rwi 

21* 


3t5 


Tätigkeitsbericlit 


,^16 


Hohe  erhalten  sind.  Allem  Anscheine  nach  beji:innt  hier  ein 
Clivus,  der  vom  Forum  auf  das  nahe  Capitolium  hinaufführt. 
Es  fehlt  nicht  an  genügenden  Anzeichen,  daß  dieses  Denk- 
mal samt  Weganlagc  bis  in  das  späte  Mittelalter  hinein  be- 
stand und  daß  letztere  mit  dem  auf  die  Castropola  hinauf- 
führenden Clivius  de  clivio  de  porticalibus  identisch  ist, 
dessen  in  einer  Handschrift  (Festkalender  des  Domkapitels 
in  Pola,  Fragment)  des  XIV.  Jhs.  Erwähnung  getan  wird.  Der 
Konservator  hat  sich  mit  Erfolg  dafür  verwendet,  daß  der 
Platz  des  aufgedeckten  Denkmals  innerhalb  des  aufzu- 
führenden Neubaues  reserviert  bleibt,  um  dasselbe  dauernd 
zu  erhalten. 

Umago,  Fund.]  Die  Statthalterei  teilt  mit,  daß  ein 
römisches  Militärdiploin  gefunden  wurde,  welches  dank  den 
Bemühungen  des  Konserv.  Gnirs  an  das  Triester  Museum 
abgegeben  wurde. 

Mähren 

Brunn,  Nonnenhauskapelle.]  Der  Stadtrat  teilt 
mit,  daß  nach  Beginn  der  Demolierung  der  Kapelle,  als 
besonders  schöne  Maßwerke  in  den  Kapellenfenstern  frei- 
gelegt wurden,  in  lokalen  Kunst-  und  Interessentenkreisen 
der  Plan  auftauchte,  alles  aufzubieten,  um  die  Kapelle  zu 
erhalten.  Daraufhin  wurde  die  Demolierung  sistiert  und 
zur  Erörterung  dieser  Frage  eine  Enquete  einberufen. 
Die  Enquete  gelangte  nach  Beratung  aller  einschlägigen 
Gesichtspunkte  zu  dem  Beschlüsse,  daß  die  Kapelle  soweit 
als  möglich  zu  erhalten  beziehungsweise  in  ihrer  früheren 
Gestalt  zu  restaurieren  sei.  Leider  gab  der  Gemeinderat. 
an  welchen  dieser  Beschluß  zur  Beratung  gelangte,  den 
Auftrag,  die  Kapelle  gänzlich  zu  demolieren.  Maßgebend 
hierfür  war  außer  der  besonderen  Baufälligkeit  einzelner 
Teile  vor  allem  der  Umstand,  daß  die  Kapelle  ein  besonderes 
Verkehrshindernis  an  dem  frequenten,  von  der  elektrischen 
Straßenbahn  durchquerten  Platze  bildet,  und  daß  durch 
die  Erhaltung  der  Gemeinde  erhebliche  finanzielle  Opfer 
aufgebürdet  würden.  Alle  kunsthistorisch  wichtigen  Be- 
standteile wurden  sorgfältig  abgenommen  und  aufbewahrt. 
Gurdau,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Hrach  beantragt 
folgende  Maßnahmen:  Abgrabung  des  Terrains  bis  möglichst 
weit  unter  das  Kirchenpflaster,  Abwässerung  desselben  von 
der  Kirche  weg,  Ersetzung  des  verwitterten  Sockelmauer- 
werkes durch  neues  Mauerwerk  aus  Bruchstein  mit  Zement- 
mörtel, Erneuerung  des  schadhaften  Teiles  des  steinernen 
Sockelgesimses,  der  schlechten  Werkstücke  und  des  Mauer- 
werkes an  den  Strebepfeilern,  Ausbesserung  der  Abdachung 
derselben.  Der  Außenverputz  ist  abzuschlagen,  die  Fugen 
sind  gut  auszukratzen;  der  neue  Verputz  soll  ohne  Färbelung 
bleiben;  das  Dach  ist  mit  einer  Kinne  zu  versehen,  um  die 
Kirche  ein  1  w  breites  Pflaster  aus  Zementplatten  anzu- 
bringen. Im  Innern  ist  der  schadhafte  Putz,  namentlich 
an  der  feuchten  Nordwand,  abzuschlagen  und  auszukratzen, 
wobei  auf  das  eventuelle  V^orhandensein  von  Malereien  zu 
achten  ist;  verneinenden  Falles  ist  der  Putz  zu  erneuern. 
Die  Deckenmalereien  des  Presbyteriums  sind  darauf  hin  zu 
untersuchen,  ob  sich  nicht  darunter  künstlerisch  wertvolle 
Fresken  befinden,   die   sich  restaurieren  lassen.    Auf  jeden 


Fall  ist  die  bestehende  Malerei  nur  zu  reinigen,  die  Sprünge 
sind  zu  schließen  und  in  der  Farbe  der  Umgebung  zu  tönen 
Die  Kanzel  ist  von  dem  Ölanstriche  zu  befreien,  der  Tauf- 
stein zu  reinigen.  Die  äußerst  schadhaften  Fenster  sind  durch 
neue  zu  ersetzen  und  einfach  zu  verglasen.  Endlich  sind 
die  Altäre  zu  reinigen  und  die  nur  mehr  in  Spuren  vor- 
handene Vergoldung  zu  erneuern.     Einverstanden. 

Mähr.-Trübau,  Pfarrkirche,  Altarfiguren.]  Die 
Z.  K.  empfiehlt  nachstehendes  Restaurierungsprogramm :  Ent- 
fernung des  weißen  .Anstriches,  Ausbesserung  der  .Sprünge, 
Ergänzung  klcmer  fehlender  Bestandteile,  sodann  Neuan- 
strich; ferner  verwendet  sich  die  Z.  K.  wegen  Behebung 
der  in  der  Kirche  herrschenden  Feuchtigkeit,  welche  die 
Schäden  an  jenen  Figuren  hauptsächlich  veranlaßte. 

Nieder-Österreich 

Wien  I,  Priesterbildungsinstitut  St.  Augustin.] 
Das  k.  k.  ^linisterium  f.  K.  u.  U.  genehmigt,  daß  die  in 
Aussicht  genommene  Restaurierung  des  Oratoriums  im 
Einvernehmen  mit  dem  Konservator  durchgeführt  wird  und 
ordnet  die  Flüssigmachung  des  hierfür  veranschlagten  Be- 
trages von  2309  K  60  /;  an. 

Wien  VI,  Pfarrkirche  St.  Aegyd  (Gumpendorf.] 
Gegen  die  Vergrößerung  des  Orgelchors  unter  Beibehaltung 
des  jetzigen  Abschlußgitters  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ein- 
wendung. 

Wien  .\1I,  .Altmannsdorf,  Pfarrkirche,  Ge- 
mälde] Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssig- 
machung eines  Betrages  von  1170  ä'  für  die  durchgeführte 
Restaurierung  der  Gemälde  an. 

Wien  XXI,  Kagran,  St.  Johannesstatue.]  Der 
Stadtrat  bewilligt  die  Restaurierung  der  Statue  mit  einem 
Aufwände  von  700  K. 

Altenmarkt  im  Tale,  Kapelle.]  Gegen  den  Anbau 
eines  den  Stilformen  der  aus  der  Mitte  des  XVIII.  Jhs. 
stammenden  einfachen  Kapelle  angepaßten  gemauerten 
Turmes  und  einer  ebensolchen  Sakristei  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung. 

Baumgarten  a.  d.  March,  Funde.]  Mitglied  Szom- 
EATHY  berichtet,  daß  0'7  km  westlich  vom  Nordende  des 
Dorfes  an  der  nach  Oberweiden  führenden  Straße,  bei  Ab- 
grabung einer  aus  Flußsand  gebildeten,  etwa  2  m  hohen 
Bodenwelle  gegen  20  Skelettgräber  aufgedeckt  wurden,  vo;i 
denen  sechs  in  einer  Reihe  nebeneinander,  die  anderen 
zerstreut,  mehrere  Meter  voneinander  entfernt  lagen.  Die 
meisten  Skelette  lagen  ausgestreckt  mit  dem  Kopfende 
nach  Westen,  dem  Fußende  nach  Osten.  Bei  einigen 
lagen  die  Knochen  in  Uncrdnung,  als  ob  die  Leichen  sitzend 
oder  kopfüber  m  die  Erde  gekommen  wären.  Unter  den 
spärlichen  Beigaben  wäre  eine  kleine  völkerwanderungs- 
zeitliche Scheibenfibel  mit  Almandineinlagen,  zwei  eiserne 
Lanzenspitzen,  ein  Nagel,  Reste  eines  Bronzebeckens  und 
vier  Tongefäße  hervorzuheben. 

Nach  den  bis  zur  Ankunft  des  Berichterstatters  in 
situ  aufbewahrten  Skeletten  zu  schließen,  handelt  es  sich 
um  bis  zur  Tiefe  von  1  m  eingesenkte  Skelettgräber,  in 
welchen  man  an  braunen  Farbspuren  im  Sande  die  Reste  von 


317 


tUtigkeitsberictt 


3t8 


kistenförmigen  Holzsärgen  erkennt-n  konnte.  Die  schlecht 
erhaltenen  Knochen  gehörten  jugendlichen  Individuen  an. 
Bei  einem  Skelette  fand  sich  am  rechten  Darmbein  eine 
gedrückte,  ganz  einfache  Eisenschnalle  von  4'5  cm  Breite 
bei  einem  zweiten  ein  insignifikantes  Eisenfragment. 

Nach  mündlichen  Mitteilungen  wurden  vor  einiger 
Zeit  im  benachbarten  Orte  Zwerndorf  ähnliche  Skelett- 
gräber gefunden. 

Brück  a.  d.  Leitha,  Römerstein.]  Die  Stadtgemeinde 
teilt  mit,  daß  sie  den  in  einer  Mauer  gegenüber  dem  Kinder- 
garten eingemauerten  Stein  dem  Museum  Carnuntinum 
überläßt. 

Brück  a.d.  Leitha,  Wiener  Tor.]  Das  Bürgermeister- 
amt berichtet:  Die  im  Jahre  1907  weggeräumten  Überreste 
des  vor  Jahren  demolierten  Tores,  bestehend  aus  mit  Erde 
gedeckten,  verfallenen  Hohlräumen,  bi.deten  ein  die  ganze 
Umgehung  verunstaltendes  Verkehrshindernis,  dessen  rest- 
liche Entfernung  aus  Verkehrsrücksichten  geboten  war. 

Eggenburg,  Brunnen  am  Hauptplatze.]  Die 
Gemeindevertretung  teilt  mit,  daß  der  Brunnen  neben  der 
Dreifaltigkeitssäule  sich  in  einem  derart  verwitterten  Zu- 
stande befinde,  daß  seine  weitere  Erhaltung  nur  dann  mög- 
lich wäre,  wenn  alle  alten  Steine  durch  neue  ersetzt  würden. 
Aus  diesem  Grunde  glaubt  die  Gemeinde  auf  ihrem  Be- 
schlüsse, den  Brunnen  abzutragen  und  an  seiner  Stelle 
einen  Jubiläumsbrunnen  zu  errichten,  beharren  zu  sollen. 
Die  Z.  K.  kann  diesen  Beschluß  um  so  weniger  gutheißen, 
als  die  Voraussetzung  der  Unmöglichkeit  einer  Erhaltung 
des  alten  Brunnens  nicht  zutrifft.  Im  Gegenteile  wäre  eine 
Restaurierung  dieses  Brunnens  —  bei  der  nicht  soweit  ge- 
gangen werden  dürfte  als  bei  den  Arbeiten  an  dem  zweiten 
ähnlichen  Brunnen  auf  demselben  Platze  —  mit  geringen 
Mitteln  durchführbar,  ohne  seinen  Alters  wert  zu  schädigen. 
Grießbach,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Ausbesserung 
der  Bedachung  und  die  Herstellung  von  Dachrinnen  erhebt 
die  Z.  K.  keine  Einwendung,  dagegen  verwendet  sie  sich 
wegen  Vereinfachung  der  projektierten  Bemalung. 

Griesfeld  bei  Berndorf,  Funde.]  Der  General- 
konservator berichtet,  daß  an  der  Stelle,  wo  die  südöstliche 
Straße  auf  den  Kirchenplatz  münden  wird,  einige  Platten 
und  Plattenreste  römischer  Provenienz  gefunden  wurden; 
in  der  nächsten  Umgebung  verstreut  wurden  Reste  älterer 
Kulturperioden,  vielleicht  bis  in  die  neolithische  Zeit  zurück, 
aufgedeckt.  Die  Z.  K.  leitet  Versuchsgrabungen  an  der 
Fundstelle  ein  und  verwendet  sich,  daß  die  Objekte  dem 
niederösterreichischen  Landesmuseum  übergeben  werden. 
Krems,  Althangasse  1,  Sgraffiti.]  Wie  Korresp. 
PicHi.KR  berichtet,  ist  die  mit  Sgraffiti  geschmückte  Fas- 
sade des  Hauses  restaurierungsbedürftig  geworden.  Es 
handelt  sich  um  sehr  interessante  und  relativ  noch  gut 
erhaltene  figurale  Darstellungen  (aus  dem  alten  Testamente 
und  satyrischen  Inhaltes)  aus  der  Mitte  des  XVI  Jhs.  Die 
Z.  K.  leitet  daher  wegen  Sicherung  der  Sgraffiti  die  weiteren 
Schritte  ein. 

St.  Leonhard  am  Horncrwalde,  Pfarrkirche, 
.-Mtar,  Kanzel.]  Gegen  die  Aufstellung  eines  neuen  Hoch- 
altars nach  der  vorgelegten  Skizze  erhebt   die  Z.  K.  keine 


Einwendung,  wenn  von  dem  bestehenden  (im  übrigen 
gleichfalls  modernen)  Hochaltar  das  Tabernakel  und  das 
Altarbild  erhalten  bleiben  und  an  gut  sichtbarer  Stelle  in 
der  Kirche  angebracht  werden.  Ebenso  wird  der  Aus- 
wechslung der  (modernen)  Kanzel  zugestimmt. 

Maisbirbaum,  Pfarrkirche.]  Beabsichtigt  wird: 
Auswechslung  der  hölzernen  Tragkonstruktion  der  Orgel- 
empore gegen  eine  solche  aus  Betoneisen  unter  Beibehaltung 
der  alten  Brüstung  und  Orgel;  Umänderungen  des  Zu- 
ganges zur  Kanzel  in  einen  einfachen  -Anbau  und  ver- 
schiedene kleinere  Reparaturen.     Einverstanden. 

Oberhollabrunn,  Pfarrkirche,  Hochaltar.] 
Gegen  die  vorgelegte  Skizze  für  einen  neuen  Altar  erhebt 
die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Obermarkersdorf,  Pfarrkirche,  Hochaltar.] 
Gegen  die  Restaurierung  des  .'\ltars  nach  dem  vorgelegten 
Programm  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung.' 

Perchtoldsdorf,  Martinskapelle.]  Die  Gemeinde- 
vertretung teilt  mit,  daß  das  Dach  repariert  und  die  Um- 
gebung entsprechend  reguliert  wurde.  Für  das  nächste 
Jahr  ist  die  Restaurierung  des  Innenraumes  in  Aussicht  ge- 
nommen, worauf  dann  die  Kapelle  nicht  mehr  als  Depot, 
sondern  als  Totenkammer  benutzt  werden  soll. 

Klein-Pöchlarn,  Pfarrkirche.]  Beabsichtigt  ist: 
Sicherung,  Reinigung,  Ausbesserung  der  Staffierung  der 
Altäre  und  Kanzel,  Umlegung  eines  Teiles  des  Pflasters 
und  Ausbesserung  der  Stufen.     Einverstanden. 

Pöggstall,  St.  Annakirche,  Friedhof.]  Wie  Korre- 
spondent PicHi.ER  berichtet,  soll,  um  dem  bestehenden  Raum- 
mangel abzuhelfen,  der  mit  der  Kirche  ein  malerisch 
wirkendes  Ganzes  bildende  Friedhof  erweitert  werden; 
bei  der  Vergrößerung  wäre  mit  größter  Vorsicht  und  Be- 
dachtnahme  auf  eine  möglichst  geringe  Schädigung  der 
Gesamtwirkung  vorzugehen. 

Poysdorf,  Sammlung  Kudernatsch.]  Korresp. 
KuDERNATscH  berichtet  über  nachstehende  Vermehrung 
seiner  Sammlung:  Aus  der  prähistorischen  Siedelung  bei 
der  Piller-Mühle  in  der  Nähe  von  Poysdorf  einen  in  zwei 
Stücke  zerbrochenen  Stemmeißel  und  eine  Steinplatte  aus 
einem,  in  der  L^mgebung  nicht  vorfindliclien  Material;  aus 
Mechsendorf  einen  Klopfstein,  zwei  Spinnwirtel  aus  Ton, 
eine  Steinperle,  einen  kleinen  Deckel  aus  Ton  mit  fünf 
gegen  die  Mitte  zusammenstehenden  Blättern  verziert;  aus 
der  Ziegelei  bei  Eisgrub  eine  Reihe  von  Tonscherben,  ge- 
brochene Steinplatten,  Knochen  (einige  bearbeitet,  die 
anderen  angebrannt)  ein  Bronzebeil  und  eine  durchbohrte 
Hirschgeweih  würze. 

Preßbauni,  alte  Kirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  verfügt,  daß  die  Einrichtung  der  demolierten 
Kirche  in  einem  entsprechenden  Räume  untergebracht 
werde,  in  welchem  sie  keinen  Schaden  leidet. 

Prinzendorf,  Fund.]  Wie  Konserv.  Rikdmnc.  be- 
richtet, wurden  auf  einem  Acker  zwischen  Kirche  und 
Schloß  Scherben  einer  Urne  der  Hallstattzeit  gefunden  und 
dem  niederösterreichischen  Landesnuiseum  übergeben. 

Retz,  Rathaus.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U. 
bewilligt   für  die   Restaurierung  von   Fresken    und   Bildern 


319 


Tätigkeilsbericht 


320 


im  Rathaussaale  und  in  der  Rathauskapelle  eine  Subvention 
von  2500  AT  (1800  ÜT  für  die  Restaurierunoj  der  Malereien  im 
Rathaussale,  700  K  für  die  Proberestaurierung  der  Malereien 
in  der  Kapelle)  unter  der  Bedingung,  daß  vorerst  die 
Trockenlegung  der  Lokalitäten  auf  Kosten  der  Gemeinde 
erfolge  und  die  Restaurierung  genau  nach  den  Weisungen 
der  Z.   K.    durchgeführt  werde.    Für    die    Vollendung    der 


jene  Gebäudeteile,  deren  Demolierung  aus  bahnbau- 
technischen  Gründen  nicht  unbedingt  geboten  erscheint, 
erhalten  bleiben  und  erhielt  die  Zusicherung,  daß  wenigstens 
ein  malerischer  Winkel  von  der  Demolierung  ausgeschlossen 
und  eine  ungünstige  Außenwirkung  des  übrigbleibenden 
Gebäudeteiles  durch  Beseitigung  jedes  Anbaues  fern  ge- 
halten wird. 


Fig.  ()i      Spitz,   Hof  des  Gemeindehauses 


Arbeiten  in  der  Kapelle  wird  noch  ein  eventueller  Beitrag 
von  2500  K  für  den  Fall  in  Aussicht  gestellt,  daß  die  Probe- 
restauriernng  ein  befriedigendes  Resultat  ergibt. 

Spitz,  Rathaus.]  Wie  Korresp.  Pichi.er  berichtet, 
will  die  Gemeinde  eine  gänzliche  Freilegung  des  Rat- 
hauses durch  Beseitigung  der  nach  den  Demolierungen 
infolge  des  Bahnbaues  noch  übrig  bleibenden  Anbauten, 
welche  den  ungemein  malerischen  Hof  (Fig.  61)  umschließen, 
durchführen.    Der   Korrespondent    intervenierte  dahin,  daß 


Klein- Wilfersdorf,  Pfarrkirche.]  Mit  den  in 
Aussicht  genommenen  Herstellungen  (einfaches  Tonen  des 
Irmern,  Neufassung  des  Hoch-  und  Seitenaltars,  der  Kanzel 
und  des  Orgelkastens)  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 

Wolfpassing,  Kirchenstiege.]  Die  Z.  K.  erhebt 
gegen  eine  Restaurierung  der  zum  Teile  vermorschten 
Stiege  (Fig.  62)  keine  Einwendung,  wenn  dadurch  die 
malerische  Wirkung  derselben  nicht  geschädigt  wird.  Daher 
widerrät  sie  die  Verwendung  von  Beton  als  Stufenmaterial 


321 


Tätigkeitsbericht 


322 


und  empfiehlt  die  Verwendung  von  Granit,  für  das  Geländer 
steinerne  Säulen  mit  eisernen  Stäben  (Rundeisen). 

Ober-Österreich 

Grieskirchen,  altes  Kathaus.]  Das  alte  Rathaus 
(Fig.  63)  soll  demoliert  werden,  um  die  nahe  stehende 
Pfarrkirche  freizulegen  und  durch  Beseitigung  des  angeblich 
feuergefährlichen  und  sanitär  bedenklichen  Gebäudes  eine 
günstige  ästhetische  Wirkung  der  Kirche  und  des  neuer- 
richteten Gerichtsgebäudes  zu  erzielen.  Auf  dem  Platze 
soll  eine  Gartenanlage  errichtet  werden,  in  welche  der 
vor  dem  Rathause  stehende  1610  errichtete  Brunnen  ein- 
bezogen würde. 

Vom  Standpunkte  der  Denkmalpflege  wäre  die  Demo- 
lierung des  Rathauses  sehr  zu  bedauern.  Der  Tradition 
nach  ist  es  das  Stammhaus  der  Herren  von  Grieskirchen 
gewesen  und  hat  zweifelsohne  späterhin  als  Freisitz  für 
die  Stadtgeschichte  einen  nicht  unljedeutenden  Faktor  re- 
präsentiert. Von  besonderem  architektonischen  Belange 
ist  die  als  Hauptfront  wirkende  westliche  Schmalseite, 
deren  Beseitigung  für  das  durch  Nutzbauten  ohnehin 
schon  ungünstig  beeinflußte  Stadtbild  eine  sehr  beklagens- 
werte Einbuße  bedeuten  würde.  Ob  ferner  hierdurch  die 
ästhetische  Wirkung  der  Pfarrkirche  gewänne,  steht  um 
so  mehr  in  Frage,  als  eine  Langseite  der  letzteren  frei- 
gelegt würde,   die   nicht  für  den  Fernblick   berechnet  war. 

Unter  diesen  Verhältnissen  könnte  die  Z.  K.  für  den 
Fall,  als  die  lokalen  Faktoren  die  unversehrte  Erhaltung 
des  gesamten  Gebäudekomp'exes  unbedingt  ablehnensollten, 
nur  der  Demolierung  des  hinter  der  Westfront  liegenden 
ganz  schmucklosen  Hinterbaues  zustimmen,  an  dessen 
Stelle  ein  öffentlichen  oder  privaten  Zwecken  dienender, 
in  möglichst  einfacher  Weise  ausgestalteter  Neubau  auf- 
zuführen wäre. 

Mühlheim  am  Inn,  Funde.l  Wie  Korresp.  Preen 
berichtet,  wurden  nachstehende  Funde  gemacht:  a)  .A.uf 
einer  Schotterterrasse  im  „Winkel"  einige  frühmittelalterliche 
Skelettgräber  mit  nachstehenden  Beigaben:  ein  Skramasax 
(61  cm  lang,  3  oh  breit,  15  cm  Grifflänge),  eine  Eisenschnalle, 
ein  Kamm  und  Tongefäßreste.  Die  Knochen  wurden  am  Orts- 
friedhofe bestattet,  der  Skramasax  für  das  Linzer  Landes- 
museum erworben,  das  übrige  ging  verloren  ;  b)  ein 
bronzenes  Lappenbeil  vom  „Winkel",  Einzel fund  im  Privat- 
besitze, mit  hochstehenden  kurzen  Schaftlappen  und  sehr 
langer  Schneide  (12  cm  Gesamtlänge,  6'/.  cjh  Schneide- 
länge). 

Salzburg 

Salzljurg,  Mönchsbergtunnel.]  In  neuerer  Zeit 
hat  sich  erfreulicherweise  in  der  Stadt  selbst  eine  Be- 
wegung geltend  gemacht,  welche  das  gänzliche  Unterbleiben 
eines  weiteren  Tunneldurchbruches  durch  den  Mönchsberg 
zum  Ziele  hat,  eine  Bewegung,  welche  auf  der  Erkenntnis 
basiert,  daß  das  Bedürfnis  nach  einem  zweiten  Tunnel 
überhaupt  kein  dringendes  ist  und  daß  bei  jeder  wie  immer 
gearteten  Herstellung  desselben  eine  Schädigung  des  charak- 
teristischen Ortsbildes  der  Altstadt  kaum  vermieden  werden 
könnte. 


Als  Ersatz  für  den  Tunnel  wird  die  Verbindung  der 
südlich  vom  Mönchsberg  gelegenen  Stadtteile  mit  dem 
Weichbilde  der  Stadt  durch  eine  elektrische  Ringbahn  vor- 
geschlagen. Unter  Hinweis  auf  den  Umstand,  daß  durch 
die  Anlage  einer  solchen  Bahn,  ohne  die  an  Kunst-  und 
historischen  Denkmalen  so  reiche  Altstadt  in  ihrem  Bestände 
zu  gefährden,  für  die  angestrebte  umfassende  Bautätigkeit 
auf  nahezu  unabsehbare  Zeit  genügend  Platz  geschaffen 
würde,  wird  seitens  der  Landesregierung  die  Bewilligung 
einer  angemessenen  Staatssubvention  für  den  Bahnbau  bean- 
tragt. Die  Z.  K.  unterstützt  diesen  Antrag  auf  das  wärmste. 


Fig.  62      Wolfpassing,   Aufgang  zur  Pfarrldrche 

Salzburg,  Neptuns-  oder  Fischbrunnen.]  Da 
der  Brunnen  durch  die  Verkaufsbuden  der  Fischhändler  zum 
Teil  verdeckt  und  in  seiner  Wirkung  beeinträchtigt  wird, 
verwendet  sich  die  Z.  K.  dahin,  daß  entweder  der  Fisch- 
markt verlegt  und  damit  die  Umgebung  des  Brunnens 
evakuiert,  oder  der  Brunnen  vom  Fischmarkte,  auf  welchen 
er  erst  im  Jahre  1872  transferiert  wurde,  wieder  auf  seinen 
ursprünglichen  Aufstellungsplatz  —  auf  den  Griesplatz  — 
übertragen  wird. 

Kuchl,  Pfarrkirche,  Grabsteine.]  Mit  den  Vor- 
schlägen des  Konserv.  Rom.storker,  eine  Anzahl  von  Grab- 
steinen von  der  Außenseite  der  Kirche  in  das  Innere  zu 
übertragen,  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 

Oberalm,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Romstorfer  stellt 
folgendes  Restaurierungsprogramm  auf:  Entfernung  der 
Tünche  von  den  Pfeilern,  Diensten  und  Gewölberippen, 
Belassung   derselben    in   natura  und  Ausbesserung  kleiner 


523 


Tätigkeitsbericht 


324 


l''»-  ^i     Grieskirchen,  altes  Rathaus 


Schäden  durch  Einsetzen  von  Vierungen,  Verputzen  der 
Risse  im  Mauerwerke  und  den  Wölbungen,  Erneuerung  des 
lockeren  Verputzes,  Färbelung  in  einem  hellen  Tone;  der 
Haupt-  und  die  beiden  Seitenaltäre  im  Seitenschiffe  sind  zu 
erhalten,  zu  reinigen  und  auszubessern;  auch  die  Seiten- 
altäre im  Hauptschiffe  sind  bloß  zu  reinigen  und  auszu- 
bessern, die  schwarz  gehaltene  Architektur  des  linken 
Altars  kann  entsprechend  aufgehellt  werden;  der  recht- 
seitige,  die  Kanzel  verstellende  Altar  ist  mit  seinem  Rücken 
in  die  Nische  hineinzubauen,  die  dortselbst  befindlichen 
drei  Epitaphien  an  eine  andere  Stelle  der  Kirchenwand  ein- 
zusetzen; der  Schalldeckel  der  Kanzel  ist  zu  reinigen 
und  auszubessern,  der  balkonartige  schadhafte  Zugang 
zu  derselben  kann  durch  einen  solchen  aus  Marmor  mit 
entsprechenden,  einzelnen  in  der  Kirche  vorhandenen 
Barockgittern  angepaßten  Parapctgittern  ersetzt  werden; 
die  Fenster  sind  mit  Kathedralglas  in  Bleifassung  zu  ver- 
glasen; der  Fußboden  mit  Verwendung  der  noch  brauch- 
baren Steinplatten  zu  erneuern:  die  Grabplatten  sind  aus 
dem  Fußboden  zu  heben  und  an  den  Wänden  im  Innern  der 
Kirche  oder  im  Vorräume  des  Turmes  aufzustellen;  die 
rechts  vom  Kircheneingange  geböscht  angebrachten  Grab- 
steine sind  vertikal  zu  versetzen  und  mit  einem  passenden 
Schutzdache  zu  versehen;  der  Anstrich  der  Orgel,  die 
Chorgestilhle  und  Kirchenstühle,  das  Presbyteriumsgitter 
sind  auszubessern,  letzteres  kann  mit  neuem  Messingblech 
überzogen  werden;  die  Türen  sind  nach  auswärts  schlagend 


anzuordnen;  im  Ossarium  ist  der  Tisch  auszubessern,  die 
Platte  aus  Eichenholz  herzustellen;  die  Einfriedung  ist 
auszubessern;  die  in  Aussicht  genommene  Friedhofskapelle 
soll  eine  einfache  Form  erhalten.  Einverstanden. 

Radstadt,  Stadtmauer.]  Notar  Dr.  Jung  nahm  die 
von  Anrainern  in  eigenmächtiger  Weise  vorgenommene 
Demolierung  eines  Teiles  der  Stadtmauer  zum  Anlasse, 
um  auf  die  Gemeinde  einzuwirken,  das  ihr  zustehende 
Eigentumsrecht  auf  den  geschichtlich  undkunstgeschichtlich 
sehr  interessanten  und  außerordentlich  malerisch  wirk- 
samen Wehrgürtel  geltend  zu  machen,  und  ferner  für  die 
Erhaltung  der  zum  Teil  reparaturbedürftigen  Mauern  zu 
sorgen.  Die  Z.  K.  beschließt  diese  äußerst  dankenswerte 
Anregung  auf  das  nachdrücklichste  zu  unterstützen. 

Steiermark 

Aussee,  Pfarrkirche,  Grabstein.]  Das  Pfarramt 
teilt  mit,  daß  der  Grabstein  des  Verwesers  Hans  Herz- 
heinitr  von  der  Nordwand  der  Kirche  unter  das  Dach  des 
Vorsprunges  neben  das  südliche  Hauptportal  versetzt  wurde. 
Beim  Entfernen  des  Steines  wurden  die  unleserlichen  Reste 
einer  Inschrift  des  XVI.  Jhs.  an  der  Mauer  sichtbar. 

Brück  a.  d.  Mur,  Pfarrkirche,  Grabsteine.]  Die 
von  der  Z.  K.  gegebene  Anregung,  die  im  Fußboden  der 
Kirche  eingelassenen,  kunstgeschichtlich  wertvollen  Grab- 
steine, welche  an  Wohltäter  der  Kirche  und  Pfarrherren 
erinnern,  zu  heben  und  an  den  Wänden  aufzustellen,  wurde 


Tätigkeitsbericht 


326 


von  der  Kirchenvorstehung  leider  mit  der  Begründung  ab- 
gelehnt, „daß  die  Anbringung  dieser  ganz  unschönen,  arg 
vertretenen,  profanen  Steine  im  Innern  einer  katholischen 
Kirche  nicht  zur  Ehre  Gottes  noch  zur  Erbauung  der 
Gläubigen  gereicht."  (!) 

Eisenerz,  Pfarrkirche  St.  Oswald]  Das  k.  k.  Mi- 
nisterium f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  eine 
Subvention  von  3000  Ä^  unter  der  Bedingung,  daß  die  Ar- 
beiten im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  durchgeführt 
werden. 

Krieglach,  Pfarrkirche.]  Wie  Konserv.  Wist  be- 
richtet,   sind    folgende    Arbeiten    in    Aussicht    genommen: 

1.  Neueindeckung  der  Dachungen  mit  Biberschwanzziegeln; 

2.  Anbringung  von  Dachrinnen;  3.  Ergänzung  und  Ausbes- 
serung der  Gesimse;  4.  Entfernung  der  Holzeindeckungen; 
5.  Verkleinerung  des  Vordaches  über  der  rechtseitigen 
Empore;  6.  Öffnung  des  vermauerten  Spitzbogenfensters; 
7.  Ausbesserung  der  Feuermauer;  8.  Ersatz  des  defekten 
Windfanges  durch  einen  neuen;  9.  Auswechslung  der  be- 
schädigten Steine  am  Turme  und  Ausbesserung  der  Ge- 
simse und  des  Portal  aufsatzes;  10.  Entfernung  der  Portal- 
aufschrift; 11.  Ersatz  der  Sakristeitür  durch  eine  neue  mit 
Steinstock;  12.  Umlegung  des  Rauchschlotes  in  der  Sa- 
kristei; 13.  Entfernung  der  beim  Chorabschlusse  zwischen 
den  Strebepfeilern  eingespannten  Bögen;  14.  Anbringung 
von  Blitzableitern,  Ausbesserung  der  Zifferblätter,  Ent- 
fernung des  Graswuchses  in  der  Umgebung  der  Kirche 
u.  dgl.;  15.  Erneuerung  des  Haupteinganges. 

Der  Konservator  bemerkt  hiezu:  ad  2.  für  die  Dach- 
rinnen wird  gut  verzinktes  Eisenblech  empfohlen;  ad  5.  der 
häßliche  und  späte  formenlose  Zubau  für  die  rechtseitige 
Empore  könnte  anstandslos  entfernt  werden,  wodurch  die 
Dacheindeckung  eine  wesentliche  Vereinfachung  erfahren 
würde.  Der  Bestand  der  Empore  ist  überdies  aus  bau-  und 
sicherheitspolizeilichen  Gründen  bedenklich;  ad  6.  das  ver- 
mauerte Spitzbogenfenster  des  polygonalen  Chorabschlusses 
enthält  noch  die  Steinmaßwerke  und  kann  daher  geöffnet 
und  entsprechend  verglast  werden;  ad  10.  gegen  die  Ent- 
fernung der  aus  neuerer  Zeit  stammenden  Aufschrift  be- 
steht kein  Bedenken;  ad  12.  das  bestehende  Rauchrohr  wird 
durch  eine  Fensteröffnung  geführt  und  ist  weiterhin  un- 
haltbar; ad  13.  der  Entfernung  der  zwischen  den  Strebe- 
pfeilern des  Chorschlusses  eingespannten  Bögen  könne 
schon  aus  konstruktiven  Gründen  nicht  zugestimmt  werden; 
ad  14.  das  Hauptportal  (über  dem  gotischen  Spitzbogen 
mit  bescheidener  gotischer  Umrahmung  und  einem  Kiel- 
bogen, flankiert  von  Fialen  mit  Resten  von  Kreuzblumen 
und  Krabben)  ist  sehr  beschädigt  und  durch  eine  spätere 
Restaurierung  verunstaltet.  Für  die  Erneuerung  sind  hin- 
längliche Anhaltspunkte  vorhanden. 

Polstrau,  hl.  Geistkirche.]  Mitglied  Luschin  be- 
richtet, daß  das  Schiff  verlängert,  eine  Sakristei  angebaut 
und  der  Turm  um  5'60w  erhöht  wurde.  Das  Innere  bleibt 
unverändert,  nur  die  gotischen  vermauerten  Fenster  im 
Schiffe  und  Presbyterium  sollen  wieder  geöffnet  werden. 
Beim  Abbruche  des  eingebauten  Musikchores  traten  Spuren 

Mitteilungen  der  k.  k-  /entral'Koromissiün  190$ 


von  Malereien  zutage,   deren  vollständige  Bloßlegung  ein- 
geleitet wurde. 

Pürgg,  Pfarrkirche,  Lambergsche  Gruftka- 
pelle.] Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß  der  Altar, 
welcher  dem  neuen  übrigens  gut  wirkenden  plastischen 
Schmucke  weichen  mußte  und  vorn  links  in  der  Kirche 
steht,  wieder  entsprechend  aufgestellt  werde. 

Voitsberg,  Schloßruine.]  Das  k.  k.  Ministerium  f. 
K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der  Ruine  eine 
Subvention  von  1100  A'  unter  der  Bedingung,  daß  die  Ar- 
beiten sich  auf  die  Erhaltung  des  Vorhandenen  beschrän- 
ken und  im  Einvernehmen  mit  dem  berufenen  Konservator 
durchgeführt  werden. 

Tirol 

Innsbruck,  Franziskaner  -  Hofkirche,  Aus- 
schmückung des  Langschiffes  mit  Glasgemälden.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  genehmigt,  daß  das  aus- 
geführte Probefenster  für  die  weitere  Ausschmückung  zum 
Muster  genommen  werde. 

Auer,  St.  Peterskirche.]  Die  Z.  K.  bewilligt  für  die 
Vornahme  der  notwendigsten  Restaurierungsarbeiten  eine 
Subvention  von  350  K. 

Dajano,  Kirche,  Christophorusgemälde.]  Die 
Z.  K.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die  Anbringung 
eines  Schutzdaches  über  dem  Gemälde  bewilligten  Sub- 
vention von  80  K  an. 

Galtür,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K. 
u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die  Restaurierung 
bewilligten  Subvention  von  1000  K  an. 

Glurns,  Stadtbild.]  Die  Z.  K.  verwendet  sich  da- 
für, daß  bei  dem  Wiederaufbau  der  abgebrannten  Teile 
des  Ortes  das  alte  anheimelnde  Stadtbild  nach  Tunlichkeit 
erhalten  bleibe. 

Hafling,  Filialkirclie  Katharina  i.  d.  Scharte.] 
Die  Z.  K.  verwendet  sich,  daß  zum  Zwecke  der  baulichen 
Sicherung  der  mit  Fresken  des  XV.  Jhs.  ausgestatteten 
Kapelle  das  Mauerwerk  ausgebessert,  wenn  nötig  eine  von 
außen  zu  führende  Schließe  eingezogen,  das  Dach  mit 
Schindeln  gedeckt  und  ein  versperrbares  Gitter  angebracht 
werde.  Für  diese  Arbeiten  bewilligt  die  Z.  K.  eine  Sub- 
vention von  140  K. 

Hocheppan,  Funde.]  Wie  Konserv.  Mazkggkr  be- 
richtet, wurden  im  Mai  i.  J.  beim  Graben  eines  Gartens 
südöstlich  von  der  Kapelle  an  der  Ringmauer  in  der  Tiefe 
von  1-5  bis  2  m  verrostete  Pfeilspitzen  gewöhnlicher  Form, 
mehrere  Silbermünzen  und  angeblich  menschliche  Knochen- 
reste gefunden.  Die  Funde  wurden  zum  Teil  vergraben,  zum 
Teil  zerzettelt,  eine  Münze  kam  an  das    Bozener  Museum. 

Langegg-Wangen, Schloß,  Funde.]  Konserv.  M.\z- 
KGGüR  berichtet,  daß  sechs  sehr  alte  Pfeilspitzen,  eine 
tönerne  Spinnwirtel,  eine  mit  Patina  überzogene  Kupfer- 
platte (15  cm  Durchmesser),  eine  Menge  Tier-  und  Menschen- 
knochen und  Bruchstücke  von  Tonscherben  gefunden  wur- 
den.   Die    Knochen    befanden    sich  auf  einem   Felsenvor- 


327 


XatigUeitsberichl 


328 


Sprung  in  schwarzer  Erde,  etwa  95  cm  unter  der  Erdober- 
fläche, wo  der  Sage  nach  sich  die  Gräber  alter  Ritter  des 
Schlosses  befinden  sollen. 

Mühlbacher  Klause.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u. 
U.  bewilligt  zur  Vornahme  unaufschiebbarer  Erhaltungs- 
arbeiten einen  Betrag  von  275  K  unter  der  Bedingung,  daß 
diese  Arbeiten  im  steten  Einvernehmen  mit  der  Z.  K. 
durchgeführt  werden. 

Prad,  Eund.]  Konserv.  Ma/egger  berichtet,  daß  beim 
Baue  der  Schniiedbrücke  gegen  Gomagoi  am  28.  Juli  in 
der  Tiefe  von  0  5  111  im  angeschwemmten  Sande  des  Ufers 
des  Suldenbaches  ein  Bronzekelt  mit  beiderseitigen  Schaft- 
lappen im  Gewichte  von  556jg-  gefunden  wurde  und  in 
den  Besitz  der  Schulleitung  in  Stilfs  gelangte. 

Soll  bei  Tram  in,  Kirche,  Malereien.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der 
Gemälde  an  der  Außenseite  eine  Subvention  von  200  X. 

Vorarlberg 

Bregenz,  Holzbrücke.]  Konserv.  Kleiner  berichtet, 
daß  die  malerische  und  architektonisch  interessante,  über 
die  Bregenzerache  gegen  Lauterach  führende  hölzerne 
Brücke   den  Anforderungen  des  modernen  Verkehres  nicht 


mehr  genüge  und  daher  durch  eine  neue  Brücke  ersetzt 
werden  soll.  Er  beantragt  die  Anfertigung  von  photogra- 
phisclien  und  zeichnerischen  Aufnahmen.  Einverstanden. 

Feldkirch,  Frauenkirche  in  der  Vorstadt.] 
Konserv.  Kleiner  berichtet,  daß  das  Innere  neu  bemalt, 
der  Hochaltar  gereinigt,  das  Altarbild  aufgefrischt  wurde, 
Arbeiten,  welche  im  großen  und  ganzen  nicht  zu  bemän- 
geln sind.  Ferners  wurden  die  beiden  Seitenaltäre  bis  auf 
die  Mensa  abgetragen  und  am  Dachboden  deponiert,  da 
der  Hochbau  dieser  Altäre  das  schöne  Netzgewölbe  des 
Presbyteriums  verdeckte.  An  ihre  Stelle  kamen  zwei  barocke 
Statuen,  St.  Agatha  und  St.  Sebastian,  die  aus  der  Stadt- 
pfarrkirche in  Feldkirch  im  Jahre  1872  entfernt  wurden. 

Stangenach,  St.  Annakapelle.]  Die  Kapelle  ist 
baufällig.  Zu  ihrer  Rettung  wären  außer  namhaften  Re- 
paraturen auch  sehr  kostspielige  Schutzbauten  gegen  den 
vorüberfließenden  Wildbach  erforderlich,  deren  Resultat 
überdies  fraglich  wäre.  Da  es  sich  um  einen  aus  dem  Jahre 
1760  stammenden  Bau,  der  vor  20  oder  30  Jahren  ein- 
schneidend restauriert  wurde,  handelt,  somit  um  ein  Denk- 
mal, dessen  kunsthistorische  Bedeutung  nicht  sehr  erheb- 
lich ist,  beschließt  die  Z.  K.  ihre  Intervention  auf  die  An- 
fertigung genauer  Aufnahmen  der  Kapelle  zu  beschränken. 


DRUCK  VON  RUDOLF  M.  ROHRER  IM  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  i  i 


November   i 908 


Personalien 

Seine  k.  u.  k.  Apostolische  Majestät  haben  mit  Aller- 
höchster Entschließung  vom  9.  November  1.  J.  dem  bei  der 
Z.  K.  in  Verwendung  stehenden  Ministerialsekretär  extra 
statum  im  Ministerium  für  K.  u.  U.  Dr.  M.wimu.ian  Bauer 
den  Titel  und  Charakter  eines  Sektionsrates  taxfrei  aller- 
g-nädigst  zu  verleihen  geruht  (9  November  1908,  Z.  3054 
K.  U.  M.). 

Die  Z.  K.  hat  zu  Korrespondenten  ernannt: 
Dr.  Emil  Jung,  Notar  in  Radstatt, 
Dr.  Emit,    Knoi.t.,    Vorstand    des    Vereines    „Heimatschutz" 

für  Tirol  in  Innsbruck, 
Dr.  Richard  Meli.,  Kustos  am  Museum  Joanneum  in  Graz. 
.  G.  PoNS,  Sekretär  des  Museo  civio  in  Pola, 
Dr.  Richard  Schmidt,  Statthaltereikonzipisten  in  Joachims- 
thal und 
Dr.  Hans  Winki.er,  Notar  in  Windischgraz  (13.  Nov.  1908). 

Gestorben  sind: 
Konservator    Dr.  Paui.    Anton    von   Bizzarro,    Advokat    in 

Görz  und 
Korrespondent  Hans  Bi.ank,  Landesgerichtsrat  in  St.  Peter 
i.  d.  Au. 


Kirchlicher  Denkmalkultus 

Sehr  beachtenswerte  Anordnungen  über  den  .Schutz 
und  die  Erhaltung  kirchlicher  Kunstwerke  hat  der  Bischol' 
von  AscoliPiciiNO  veröffentlicht:  Zuerst  wird  die  Einsetzung 
einer  Diozesan-Überwachungskommission  empfohlen,  ohne 
die  keine  Kirche  neugebaut  oder  restauriert  werden  darf. 
Bei  Restaurationen  muß  dafür  Sorge  getragen  werden,  daß 
kein  Kunstwerk  beschädigt,  kein  Fresko  übertüncht,  kein 
Kunstschatz  entstellt  wird.  Alle  Gebäude,  Fresken,  Skulp- 
turen, die  als  Nationaleigentum  deklariert  oder  als  hohe 
Kunstwerke  eingeschätzt  sind,  müssen  sorgsam  überwacht 
werden.  Auf  Grund  der  bestehenden  kanonischen  Gesetz- 
gebung wird  das  Verbot  erneuert,  lieilige  (uräte,  Para- 
mente,  Bücher,  Kodizes,  Möbel  jeder  Art  zu  verkaufen 
oder  zu  verpfänden,  auch  wenn  sie  außer  Gebrauch  gesetzt 
sind.  Alle  Missale  müssen  inventarisiert,  Pergamente, 
Bullen    der    Päpste,    Diplome    und    Urkunden    müssen    an 

-MitteilmigiT  der  k.  k.  Zontral-Kommission   [ijo8 


sicheren  und  trockenen  Orten  aufbewahrt  werden.  Bilder, 
Fresken  sollen  weder  gewaschen  noch  gefirnißt  werden. 
Bimsstein  ist  bei  Reinigung  von  Reliefs  und  Statuen  ver- 
boten. Metallkunstschätze  dürfen  durch  Cbergoldung  oder 
Versilberung  nicht  ihrer  Patina  beraubt  werden.  Verboten 
wird  die  Ausbesserung  alter  Spitzen.  Juwelen  gehören  in 
feuerfeste  Geldschränke.  Der  Art.  3  wendet  sich  gegen 
Mißbräuche.  Statuen  dürfen  nicht  bekleidet  werden.  Ver- 
pönt ist  die  Ausstellung  von  Papierheiligenbildern.  Die 
Bekleidung  der  Kirchenwände  mit  Teppichen  darf  bei  den 
Festen  nicht  mehr  gestattet  werden.  Künstliche  Blumen 
sind  als  Kirchenschmuck  zu  vermeiden.  An  Statuen  und 
Gnadenbildern  ist  die  Anbringung  von  ex  voto-Artikeln, 
Gold-  und  Silberketten,  Ringen,  Halsschmucksachen,  Ohr- 
gehängen usw  nicht  gestattet.  Wertvolle  Kunstwerke 
müssen  vor  dem  Sonnenlicht  und  dem  Kerzenrauch  ge- 
schützt werden.  Auf  Marmorwerken,  Bildern,  Schränken, 
Beichtstühlen  darf  kein  Staub  liegen.  Sollen  sie  abgebürstet 
und  gereinigt  werden,  sind  ungeschickte  Personen  oder 
Werkzeuge  zu  vermeiden. 


Erlaß  der  Landesregierung  für 
Kärnten 

vom  13.  Juli  1908,  Z.  9975,  an  alle  Bezirkshaupt- 
mann.schaften  und  die  politische  Expositur  in  Feld- 
kirchen betreffend  den  Schutz  des  Bestandes  von 
Altertümern  und  in  künstlerischer  oder  kunst- 
historischer Beziehung  wertvoller  Denkmale 

Mit  dem  Erlasse  vom  17.  August  1906,  Z.  15127  wurden 
die  Unterbehörden  angewiesen,  quartalsweise  über  etwaige 
Korrekturen  und  Ergänzungen  der  Kunsttopographie  des 
Herzogtums  Kärnten  zu  berichten,  eventuell  eine  Fehl- 
anzeige zu  erstatten. 

Fast  ausnahmslos  kommen  letztere  der  Landesregie- 
rung zu. 

Trotzdem  hat  dieselbe  die  Wahrnehmung  gemacht, 
daß  an  so  manchen  Objekten,  an  Altertümern  und  in  künst- 
lerischer    oder     kunsthistorischer     Beziehung     wertvoll.ii 

n 


331 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


332 


Gegenständen  tatsächlich  Änderungen  eingetreten  sind, 
daß  Abverkäufe  stattgefunden  haben,  Restaurierungen 
vorgenommen  wurden  usw. 

Diese  Wahrnehmung  läßt  darauf  schließen,  daß  die 
besagten  Fehlanzeigen  mehr  oder  weniger  schablonen- 
müßig gemacht  werden. 

Die  Landesregierung  muß  im  Hinblicke  auf  den  so 
bedeutend  geschmälerten  und  gefährdeten  Bestand  an  be- 
merkenswerten Denkmalen  das  größte  Gewicht  auf  die 
tatkräftige  Mitwirkung  der  Behörden  bei  der  Durchführung 
ihrer  auf  den  Schutz  der  Denkmale  gerichteten  Bestre- 
bungen legen. 

Diese  Mitwirkung  wird  insbesondere  dann  einen  nach- 
haltigen Wert  besitzen,  wenn  die  Behörden  keine  Gelegen- 
heit versäumen,  sich  von  dem  ungestörten  Vorhandensein 
der  in  Betracht  kommenden   Gegenstände   zu   überzeugen. 

Der  Wert  dieses  Eingreifens  liegt  nicht  bloß  in  seinem 
Ergebnisse,  sondern  auch,  und  zwar  vorzüglich,  darin,  daß 
die  Kirchenvorsteher  und  sonstigen  für  derlei  Sachen  ver- 
antwortlichen Personen  die  Überzeugung  von  der  Über- 
wachung der  Objekte  gewinnen  und  nicht  eigenmächtig 
Verkäufe  oder  den  Wert  der  Gegenstände  schädigende 
Änderungen  vornehmen. 

Die  Herren  Amtsvorstände  werden  daher  ersucht,  die 
unterstehenden  Beamten  anzuweisen  gelegentlich  der  aus- 
wärtigen Amtshandlungen  die  Kirchen,  Kapellen  und 
sonstige  Objekte  persönlich  zu  besichtigen  —  selbstver- 
ständlich soferne  dies  ohne  Beeinträchtigung  der  eigent- 
lichen Amtshandlung  möglich  ist  —  und  an  der  Hand  der 
Kunsttopographie  das  Vorhandensein  der  in  denselben  be- 
schriebenen Gegenstände  zu  konstatieren,  wobei  übrigens 
auch  dem  baulichen  Zustande  des  Objektes  die  Aufmerk- 
samkeit zuzuwenden  sein  wird. 

In  den  Quartalsberichten  ist  anzuführen,  welche  Be- 
sichtigungen im  abgelaufenen  Vierteljahre  stattgefunden 
haben  und  welches  Ergebnis  die  Besichtigung  hatte. 

Bei  genauer  Durchführung  dieser  Anordnung  wird 
es  möglich  sein,  in  einem  nicht  zu  langen  Zeiträume  alle 
im  Bezirke  befindlichen  Objekte  zu  revidieren  und  der- 
gestalt sich  über  den  Bestand  der  zu  schützenden  Gegen- 
stände zu  orientieren. 

Daß  die  Herren  Amtsvorstände  persönlich  sich  an 
dieser  Aktion  beteiligen,  glaube  ich  als  selbstverständlich 
voraussetzen  zu  können. 


setze  geregelt  hat.  Schon  deshalb  und  weil  über  die  Wirk- 
samkeit dieses  Gesetzes  eine  nun  schon  mehrjährige,  im 
allgemeinen  durchaus  günstige  Erfahrung  vorliegt,  verdient 
es  die  besondere  Aufmerksamkeit  der  an  der  Denkmalpflege 
interessierten  Kreise. 

Dem  Motivenberichte,  der  zu  der  amtlichen  Ausgabe 
vorausgeschickt  wird,  ist  folgendes  zu  entnehmen: 

Vielfach  galt  bis  dahin  das  französische  Gesetz  von 
1887  als  Vorbild,  dessen  Grundprinzip  sich  dahin  charak- 
terisieren läßt,  daß  es  auf  dem  „Classement",  der  Einwer- 
tunji  der  Denkmale,  aufgebaut  ist.  Danach  erstreckte  sich 
der  volle  Denkmalschutz  auf  die  seitens  der  zuständigen 
Behörde  in  einer  Liste  eingetragenen,  „klassierten"  unbe- 
weglichen oder  beweglichen  Denkmale,  aber  auch  nur 
auf  diese.  VVähi'end  bei  den  unbeweglichen  Denkmalen 
der  Unterschied  zwischen  öffentlich-rechtlichem  oder  pri- 
vatem Charakter  nicht  entscheidend  ist,  bezieht  sich  der 
Schutz  der  beweglichen  Denkmale  nur  auf  die  im 
Besitze  von  Personen  des  öffentlichen  K echtes 
befindlichen  Gegenstände.  Bei  unbeweglichen  Denkmalen 
sowie  bei  Fundstätten  im  Privatbesitze  ist  ein  staat- 
liches Enteignungsrecht  anerkannt. 

Das  hessische  Gesetz  hat  nun  diesen  Gedankengang 
in  sehr  modifizierter,  erweiterter  und  differenzierter  Weise 
ausgestaltet  und  den  Versuch  gemacht,  die  Postulate  der 
modernen  Denkmalpflege,  welche  in  manchen  Punkten  zu- 
folge des  vertieften  und  geläuterten  historisch-ästhetischen 
Empfindens  unserer  Tage  viel  weiter  gehen  als  zuvor,  mit 
der  billigen  Rücksicht  auf  die  Dispositionsfreiheit  der. 
Eigentümer  in  Einklang  zu  bringen. ') 

Maßgebend  für  den  Denkmalschutz  ist  nach  diesem 
Gesetze  das  öffentliche  Interesse  an  den  Denkmalen. 
Daraus  ergibt  sich  die  Notwendigkeit,  dem  Bezitzer  eines 
Denkmales  und  eventuell  auch  dem  Besitzer  in  der 
Umgebung  desselben  —  und  hierin  liegt  ein  wesent- 
licher Fortschritt  gegenüber  den  bisherigen  ähnlichen  Ge- 
setzen —  in  Wahrung  dieses  öffentlichen  Interesses  Beschrän- 
kungen hinsichtlich  seiner  Verfügungsgewalt  aufzuerlegen, 
welche  auf  §  109  des  Einführungsgesetzes  zum  deutschen 
bürgerlichen  Gesetzbuche  gestützt  werden.  Dadurch  gelangt 
das  hessische  Gesetz  zum  zweiten  Grundsatze:  eine  Ver- 
fügung über  ein  Denkmal  und  dessen  Umgebung  darf  nur 
mit  Genehmigung  der  Aufsichtsbehörden  stattfinden;  es 
sind  jedoch  Vorkehrungen  gegen  Mißbrauch   des   behörd- 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmal- 
pflege 

Die  Vorschriften  für  Denkmalpflege  im  Groß- 
herzogtum Hessen 

(Besprochen  auf  Grund  der  amtlichen  Ausgabe  des  Denk- 
malschutzgesetzes vom  16.  Juli  1902.) 

Unter  den  deutschen  Staaten  war  das  Großherzogtum 
Hessen  der  erste,  w-elcher  den  Denkmalschutz  nach  den 
modernen  Grundsätzen  in  einem  zusammenfassenden  Ge- 


eines    verwaltungsrechtlichen   Instanzenzuges,    zu    treffen. 


')  Daß  auch  in  Frankreich  das  Bedürfnis  n.nch  einer  bedeu- 
tend weitergehenden  Ausgestaltung  des  Denkmalschutzes  besteht, 
ist  dem  im  Journal  officiel  vom  19.  März  igo8  veröffentlichten  Ge- 
setzentwürfe des  Senators  RiDOUARD  zu  entnehmen,  welcher  gegen- 
wärtig der  Beratung  des  Anschusses  für  Unterricht  und  schöne 
Künste  unterliegt.  Dieser  Entwurf  unterzieht,  an  dem  l'rinzipe  des 
Classement  streng  festhaltend,  auch  den  Privatbesitz  von  unbe- 
weglichen wie  beweglichen  Denkmalen  rücksichtslos  den  weitest- 
gehenden Einschränkungen  (bis  zur  Expropriation),  spricht  ein  un- 
bedingtes Ausfuhrverbot  für  klassierte  Objekte  aus  und  setzt  geradezu 
drakonische  Strafen  (in  der  Art  der  Gefallsstrafen)  fest. 


333 


Gesetzliche   Regelung  der  Denkmalpflege 


334 


Bei  solchen  Verfügungen  privater  Besitzer  jedoch,  welche 
sich  auf  die  Wiederherstellung  eines  Baudenkmales 
beziehen,  begnügt  sich  das  Gesetz  mit  der  Möglichkeit 
gütlicher  Einwirkung.  Wird  die  Genehmigung  in  einem 
Falle,  wo  solche  einzuholen  ist,  versagt,  so  kann  die  in 
ihrer  Verfügung  behinderte  Privatperson  vom  Staate  Schaden- 
ersatz beanspruchen.  Kommt  hierbei  im  administrativen 
Wege  keine  Einigung  zustande,  so  steht  dem  Geschädigten 
der  Rechtsweg  offen. 

Der  Staat  wird  weiter  durch  das  Gesetz  befugt,  auch 
zum  Schutze  gegen  passives  V^erhalten  des  Denkmal- 
besitzers, und  zwar  bis  zur  Expropriation  im  Interesse  der 
Erhaltung  des  Denkmales,  einzuschreiten.  Bei  Grabungen 
und  Funden  darf  nur  nach  sachverständiger  Anweisung 
vorgegangen  werden.  Auch  bei  ersteren  ist  Expropriation 
zulässig.  In  allen  Fällen  einer  einschränkenden  Verfügung 
ist  seitens  der  Behörden  vorher  ein  sachverständiges  Ur- 
teil einzuholen. 

Das  Gesetz  zieht  schließlich  —  und  auch  hierin  liegt 
eine  vollständige  Neuerung  gegenüber  den  älteren  Gesetzen 
dieser  Art')  —  noch  den  Schutz  der  Landschaft  und  der 
besonderen  Naturbildungen  („Naturdenkmäler")  in  seinen 
Bereich.  Der  gesetzliche  Schutz  der  landschaftlichen  Schön- 
heit oder  naturgeschichtlichen  Merkwürdigkeit  wird  durch 
die  höheren  allgemeinen,  die  wirtschaftliche  Ausnutzung 
überwiegenden  Interessen  begründet.  Zur  Feststellung,  auf 
welche  „Naturdenkmäler"  sich  dieser  Schutz  .zu  erstrecken 
habe,  wird  ein  allgemeines  (nicht  bloß  auf  die  in  privatem 
Besitze  befindlichen  Objekte  beschränktes)  „Classement" 
angeordnet.  Für  die  klassierten  Objekte  besteht  dann  Ge- 
nehmigungspflicht bei  Änderungen  und  korrelat  Entschädi- 
gungsanspruch des  Besitzers  bei  Versagung  der  Genehmi- 
gung. Auch  hier  hat  der  behördlichen  Entscheidung  die 
Anhörung  Sachverständiger  voranzugehen. 

Unter  Festhaltung  dieser,  hier  nur  in  flüchtigster  Weise 
skizzierten  Grundgedanken  baut  sich  das  Gesetz  nun  in 
sieben  Abschnitten  auf  wie  folgt: 

I.  A  b s  c  h  n  i  1 1.  D  e  n  k  m  a  1  e  i  m  B  e  s  i  t  z  e  v  o  n  j  u  r  i  s  t  i  s  c  h  e  n 
Personen  des  öffentlichen  Rechtes. 

Artikel  1  bezieht  sich  auf  den  Begriff  des  Bau-  (un- 
beweglichen) Denkmals  und  die  Genehmigungspflicht.  Als 
Denkmal  wird  —  zunächst  nur  in  Anwendung  auf  Bau- 
werke, dann  aber  auch  auf  alle  weiteren  unbeweglichen 
sowie  auf  die  beweglichen  Denkmale  —  ein  Werk  bezeich- 
net, „dessen  Erhaltung  wegen  seiner  Bedeutung  für  die 
Geschichte,  insbesondere  für  die  Kunsgeschichtc,  im  öffent- 
lichen Interesse  liegt". 

Ein  solches  Bauwerk  im  Besitze  von  juristischen 
Personen    dos    öffentlichen    Rechtes    darf   nur  nach 

')  Auch  in  FianUreich  hat  sicli  in  neuester  Zeit  der  (rcdankc 
legislativer  Normierung  des  Schutzes  der  Landschaft  und  hervor- 
ragender Naturbildungen  Bahn  gebrochen.  Das  Journal  officiel  vom 
10.  Juli  1908  bringt  eine  „proposition  de  loi  pour  reglementer  les 
oecupations  temporaires  sur  des  terrains  classäs  parmi  les 
Sites    ou    monuments    naturels    ;i  protiger"    (lex  Beauquier). 


vorheriger  behördlicher  Genehmigung  ganz  oder  teilweise 
beseitigt  werden.  Gleiches  gilt  von  der  Veräußerung,  Ver- 
änderung, Wiederherstellung  oder  erheblichen  Ausbesserung. 

Durch  Verordnung  kann  festgestellt  werden,  daß  nur 
solche  Bauwerke,  welche  vor  einem  bestimmten  Zeitpunkt 
entstanden  sind,  als  Denkmale  gelten. 

Den  Erläuterungen  zu  diesem  Artikel  ist  zu  ent- 
nehmen,daß  keineswegs  nur  an  Denkmale  von  allgemeiner 
vaterländischer  Bedeutung  gedacht  ist,  sondern  auch  an 
solche  von  lokalhistorischem  Interesse.  Die  Frage  nach  der 
zeitlichen  Grenze  für  die  Denkmalseigenschaft  ist,  sehr  im 
Unterschiede  von  anderen  analogen  gesetzlichen  oder 
sonstigen  Normen,  weder  im  Gesetzes-  noch  im  Verordnungs- 
wege, sondern  lediglich  durch  eine  Entscheidung  des  Denk- 
malrates (s.  im  folgenden  Art.  32)  geordnet  worden.  Danach 
sollen  in  der  Regel  nur  solche  Denkmale  in  Betracht  gezogen 
werden,  seit  deren  Entstehung  mehr  als  30  Jahre  verflossen 
sind.  Also  eine  durch  das  Fortschreiten  der  Zeit  sich  auto- 
matisch verschiebende  Grenze  eines  Menschenalters. 

Die  Erläuterungen  bemerken  weiter,  der  Begrift'  Bau- 
denkmal sei  im  weitesten  Sinne  zu  verstehen  und  umfasse 
„alle  durch  Menschenhand  hergestellten  oder  bearbeiteten 
unbeweglichen  Gegenstände,  also  nicht  nur  Gebäude,  sondern 
auch  mit  dem  Grund  und  Boden  verbundene  Steinbilder, 
Grabdenkmale,  prähistorische  Grabstätten  u.  dgl".  Auch 
könne  es  vorkommen,  daß  von  einem  Bauwerke  nur  Teile 
(Portale,  Erker)  als  Denkmale  zu  behandeln  sind. 

Intendiert  ist  der  Schutz  nicht  bloß  gegen  eine  Be- 
seitigung und  Wiederherstellung,  wobei  hinsichtlich  letzterer 
an  eine  Restaurierungsarbeit  im  kunsthistorischen  Sinne 
gedacht  ist,  sondern  auch  gegen  scheinbar  geringfügige 
Veränderungen  und  bloße  Ausbesserungen,  wie  etwa  decken- 
den Verputz  bei  einem  Fachwerkhaus,  Ausbesserung  einer 
Monumentalmauer  mit  Werksteinen  u.  dgl. 

Artikel  2  stellt  die  Umgebung  eines  Baudenkmals 
unter  Schutz  gegen  bauliche  Anlagen  oder  Veränderungen, 
wenn  einer  juristischen  Person  des  öft'entlichen  Rechtes  die 
Verfügung  über  diese  Umgebung  zusteht.  In  diesem  Falle 
dürfen  die  Veränderungen  nur  nach  vorgängiger  behiird- 
licher  Genehmigung  ausgeführt  werden. 

Die  Erläuterungen  bemerken  dazu:  gedacht  ist 
hauptsächlich  der  Fall  der  Verdeckung  eines  Baudenkmals 
durcli  Errichtung  eines  andern  Gebäudes  oder  seine  Be- 
einträchtigung durch  geschmacklose  Bauten  in  der  Umge- 
bung oder  umgekehrt  die  Verunstaltung  des  Denkmals 
selbst  durch  unfachgemäße  Freilegung.  Wieweit  die  „Um- 
gebung" reicht,  hängt  von  der  Entscheidung  des  einzelnen 
Falles  ab. 

Wenn  die  Umgebung  des  Denkmals  nicht  der  Ver- 
fügung eines  öft'entlich-rechtlichcn  Faktors  unterliegt,  ist 
aber  .Artikel  2  nicht  anwendbar. 

Artikel  3  behandelt  die  beweglichen  Denkmale. 

Die  Genehmigungspflicht  nach  Art.  1  findet  auf  solche 
bewegliche  Gegenstände  (einschließlich  der  Urkunden)  .An- 
wendung, deren  Erhaltung  wegen  ihrer  Bedeutung  für  die 
Geschichte,  insbesondere  für  die  Kunstgeschichte,  im  öftent- 
lichen  Interesse  liegt,  soweit  diese  Gegenstände  sich 


335 


Gesetzliche  Regelung  der  üenkmalpflegc 


336 


im  Besitze  von  Gemeinden,  Kirchen,  Religions- 
gemeinden oder  öffentlichen  Stiftiinjjen  befinden. 
Demnach  ist  die  Genehmigungspflicht  lediglich  auf 
den  öffentlich-rechtlichen  Besitz  beschränkt,  der  schon 
vor  Erlassung  des  Denkmalschutzgesetzes  in  mancher  Hin- 
sicht in  seiner  Verfügung  gesetzlich  beschränkt  war.  Für 
den  Privatbesitz  ist  die  Genchmigungspflicht  als  zu  weit- 
gehend erachtet  worden. 

Die  Ausstattung  eines  Baudenkmales  mit  beweglichen 
Gegenständen  als  Zubehör  darf  seitens  eines  solchen  öffent- 
lich-rechtlichen Faktors  nur  nach  vorgängiger  behördlicher 
Genehmigung  erfolgen. 

Die  Erläuterungen  bemerken  zu  letzterem  Punkte, 
durch  solche  Zutaten  könne  ein  Baudenkmal  völlig  verun- 
staltet werden.  Dabei  wird  besonders  auf  Kanzeln,  Altäre, 
Chorgestühl,  Orgeln  usw.  hingewiesen. 

Artikel  4  bestimmt,  daß  die  Genehmigung  dann  zu 
versagen  ist,  „wenn  der  betreffenden  Handlung  im  Interesse 
der  Erhaltung  des  Denkmals  oder  sonst  aus  künstlerischen 
oder  geschichtlichen  Rücksichten  Bedenken  entgegenstehen, 
welche  die  anderweitigen,  durch  die  Versagung  berührten 
öft'entlichen  oder  privaten  Interessen  überwiegen".  Eine 
Versagung  aus  anderen  Gründen  ist  unzulässig. 

Die  Versagung  kann  auch  bedingungsweise  erfolgen, 
falls  die  entgegenstehenden  Bedenken  beseitigt  werden. 
Insbesondere  können  sie  an  die  Bedingung  geknüpft  werden, 
daß  die  Ausführung  der  betreffenden  Arbeiten  nur  nach 
einem  vom  Ministerium  des  Innern  genehmigten  und  von 
ihm  zu  überwachenden  Plan  erfolgt. 

Artikel  5  setzt  für  die  Genehmigung  nach  Art.  1 — 3 
den  Instanzenzug  des  administrativen  Verfahrens  bis  zur 
Ministerialinstanz  fest. 

Dazu  bemerken  die  Erläuterungen,  daß  dieses  Ver- 
fahren nicht  nur  den  bürgerlichen  Gemeinden,  sondern 
auch  den  Kirchen  und  Stiftungen  zugute  kommt,  welche 
dadurch  im  Vergleiche  zum  früheren  Zustande  (wo  ihnen 
ein  Rekursrecht  nicht  zustand)  einen  erhöhten  Rechtsschutz 
erhalten. 

Artikel  6  gewährt  eine  Erleichterung  der  Ge- 
nehmigungspflicht dahin,  daß  das  Kreisamt  auf  .Antrag 
im  vorhinein  diejenigen  Arbeiten  zu  bezeichnen  hat,  welche 
nicht  der  Genchmigungspflicht  unterliegen.  Diese  Ent- 
schließung ist  jedoch  vor  Beginn  der  bezüglichen  Arbeiten 
noch  widerruflich. 

Artikel  7  bestimmt,  daß  die  Staatsverwaltung 
als  Besitzerin  von  Denkmalen  der  Genehmigungspflicht 
nach  .Art.  1  und  2  nicht  unterliegt.  Doch  kann  das 
Ministerium  des  Innern  anordnen,  daß  eine  Bauherstellung 
erst  vorgenommen  werden  dürfe,  nachdem  das  Ministerium 
erklärt  hat,  daß  der  Vornahme  im  Interesse  der  Erhaltung 
des  Denkmals  oder  sonst  aus  künstlerischen  oder  geschicht- 
lichen Rücksichten  keine  Bedenken  entgegenstehen. 

Artikel  8  ordnet  an,  jedes  Kreisamt  habe  ein  Ver- 
zeichnis zu  führen,  in  welches  alle  in  seinem  Bezirke 
vorhandenen,  im  Besitze  juristischer  Personen  des 
öffentlichen  Rechtes  befindlichen  Baudenkmale  und 
unter  Art.  3  fallenden  beweglichen  Denkmale  einzu- 


tragen sind.  Die  öffentlich-rechtlichen  Faktoren  sind  ver- 
Iiflichtet,  bei  der  Aufstellung  des  Verzeichnisses  mitzu- 
wirken. 

Die  Erläuterungen  bemerken  dazu  ausdrücklich: 
Dieses  Verzeichnis  unterscheidet  sich  rechtlich  von  der  in 
Art.  10  angeführten  „Denkmalliste",  d.  h.  das  Verzeichnis 
ist  keine  Einrichtung,  welche  die  Voraussetzung  eines  ge- 
setzlichen Schutzes  darstellt,  sondern  es  hat  lediglich  Be- 
deutung für  die  praktische  Durchführung  des  Gesetzes. 

Demnach  tindet  für  Hessen  eine  Klassierung  der  Denk- 
male in  dem  Sinne,  daß  die  klassierten  Denkmale  eines 
qualifizierten  gesetzlichen  Schutzes  im  Sinne  des  franzö- 
sischen Classement  teilhaftig  werden,  wie  im  folgenden 
bei  Art.  10  gezeigt  werden  wird,  nur  für  die  im  Privat- 
besitze befindlichen  Baudenkmale  statt.  Die  im  öffentlich- 
rechtlichen  Besitze  befindlichen  Denkmale  (unbewegliche 
wie  bewegliche;  sind  ipso  facto,  und  ohne  daß  sie  erst  in 
die  Denkmalliste  eingetragen  zu  werden  brauchten,  durch 
das  Gesetz  in  der  durch  Art.  1 — 8  festgesetzten  Weise 
geschützt,  weil  in  betreff  dieser  öffentlich-rechtlichen  Denk- 
male ein  Zweifel  an  ihrer  Denkmalseigenschaft  viel  weniger 
vorkommen  kann,  als  bei  solchen  privaten  Besitzes  und 
Charakters.  Die  Verzeichnung  der  öffentlich-rechtlichen 
Denkmale  dient  nur  dem  Zwecke  leichterer  Evidenz. 

Abschnitt  II  handelt  von  den  Denkmalen  im  Besitze 
von  Privatpersonen. 
Hier  scheiden  die  beweglichen  Denkmale  (nämlich 
jene  im  Privatbesitze)  ganz  aus,  da,  wie  schon  oben  be- 
merkt, ihre  Einbeziehung  als  zu  weitgehend  und  mit  Rück- 
sicht auf  praktische  Unzuträglichkeiten  als  ungeeignet  be- 
trachtet wurde. 

Art.  9  beschränkt  die  Anwendbarkeit  der  Vorschriften 
dieses  Abschnittes  auf  jene  Fälle,  in  denen  einer  Privat- 
person —  als  solche  wird  eine  natürliche  Person  oder 
eine  juristische  Person  des  Privatrechtes  bezeichnet  —  die 
Verfügung  über  ein  Baudenkmal  oder  die  Umge- 
bung desselben  zusteht. 

Die  Erläuterungen  bemerken,  daß  diese  Bestim- 
mung ganz  neu  ist;  bisher  besaß  der  Staat  gegenüber 
privaten  Subjekten  keinerlei  Einwirkungsbefugnisse. 

Art.  10  stellt,  wie  bereits  erwähnt,  als  Voraussetzung 
des  Schutzes  der  im  Privatbesitze  befindlichen  Baudenk- 
male ihre  Eintragung  in  die  amtliche  Denkmalliste 
fest.  Die  Eintragung  ist  vom  Denkmalrate  (von  dem 
später  noch  näher  die  Rede  sein  wird)  zu  veranlassen, 
beziehungsweise  es  hat  der  Denkmalrat  ausdrücklich  zu 
erklaren,  daß  sich  der  Denkmalschutz  auf  die  Umgebung 
des  Objektes  erstreckt. 

Den  Erläuterungen  ist  zu  entnehmen,  daß  dazu  im 
Jahre  1905  Durchführungsverordnungen  erlassen  worden 
sind,  welche  in  Form  von  Belehrungen  die  verfügungsbe- 
rechtigten Personen  über  die  gesetzlichen  Folgen  dieser 
Maßregel  auflilären. 

Die  zuständigen  Behörden  sind  zur  Aufstellung  der 
Denkmalliste  amtlich  beauftragt. 


337 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


538 


Der  Gesetzestext  fährt  dann  fort :  Der  Denkmalrat  hat 
vor  seiner  Entschließung  das  Kreisamt  und  den  Denktnal- 
pfleger')  zu  hören. 

Von  der  Eintragung  in  die  Liste  ist  der  Verfügungs- 
berechtigte zu  benachrichtigen.  Dieser  letztere  kann  gegen 
die  Eintragung  binnen  einer  unerstreckbaren  Frist  von 
4  Wochen  beim  Ministerium  des  Innern  Beschwerde  erheben. 

Ist  gegen  die  Eintragung  oder  Erklärung  (bezüglich 
der  Umgebung)  nicht  rechtzeitig  Beschwerde  erhoben  oder 
die  Eintragung  durch  ministerielle  Entscheidung  bestätigt 
worden,  so  wird  die  Eintragung  oder  Erklärung  auch  den 
Rechtsnachfolgern  des  Verfügungsberechtigten  gegenüber 
rechtswirksam. 

Eine  Löschung  solcher  Eintragung  kann  nur  durch 
den  Denkmalrat  nach  eingeholter  Genehmigung  des  Mini- 
steriums des  Innern  erfolgen. 

Wichtig  sind  die  Erläuterungen  dazu:  Die  Frage, 
was  als  Denkmal  im  Privatbesitze  anzusehen,  ist  vor  allem 
für  die  Besitzer  selbst  schwierig.  Deshalb  war  es  notwendig, 
von  vornherein  für  diese  rechtliche  Garantien  zu  schaffen. 
Diesem  Zwecke  dient  die  Einführung  des  Glassements.  Das 
Classement  liegt  in  der  Aufnahme  des  Denkmals  in  die 
Liste  und  in  der  amtlichen  Benachrichtigung  hiervon.  Gleiches 
gilt  von  der  Umgebung  eines  Denkmals. 

Art.  11  regelt  die  Genehmigungspflicht  bei  pri- 
vaten Baudenkmälern.  Demnach  ist  bei  solchen  klassierten 
Denkmalen  die  völlige  oder  teilweise  Beseitigung,  die  Ver- 
änderung der  Umgebung,  dann  jede  Handlung,  welcher  im 
Interesse  der  Erhaltung  des  Denkmals  Bedenken  entgegen- 
stehen, an  die  Genehmigung  des  Kreisamtes  oder,  nach 
Wahl  des  Verfügungsberechtigten,  auch  des  Denkmal- 
pflegers (statt  jenes  des  Kreisamtes)  gebunden. 

Gegen  die  Entscheidung  des  Kreisamtes  oder  des 
Denkmalpflegers  kann  der  Verfügungsberechtigte  binnen 
einer  unerstreckbaren  Frist  von  4  Wochen  Beschwerde  an 
das  Ministerium  des  Innern  erheben. 

Hier  tritt  somit  der  Denkmalpflcger  fakultativ  mit 
einem  administrativen  Entscheidungsrechte  in  den  Kreis 
der  amtlichen  Organe,  eine  gesetzliche  Anordnung,  die  im 
Vergleiche  zu  anderen  ähnlichen  Normen  neu,  aber  sicher- 
lich nur  geeignet  ist,  die  Autorität  und  das  Ansehen  des 
Denkmalpflegers  wesentlich  zu  stärken. 

Art.  12  bestimmt  weiter,  daß  vor  der  bezüglichen 
behördlichen  Entscheidung  festzustellen  ist,  ob  die  er- 
forderlichen staatlichen  Mittel  vorhanden  sind. 
Trägt  nämlich  das  Kreisamt  oder  der  Denkmalpfleger  Be- 
denken, einem  solchen  Genehmigungsantrage  ohne  weiteres 
zu  entsprechen,  so  ist  von  ihm  zunächst  festzustellen,  ob 
dem  Staate  die  Mittel  ziu-  Verfügung  stehen,  welche  bei 
Versagung  der  Genehmigung  oder  nur  bedingungsweiser 
Erteilung  derselben  zur  Befriedigung  eines  etwa  zu  gewär- 
tigenden Entschädigungsanspruches  erforderlich  wären.  Sind 
diese  Mittel  nicht  vorhanden,  so  ist  von  der  angerufenen 
Instanz  die  Genehmigung  zu  erteilen. 

Die  Erläuterungen  bemerken  dazu:  Dadurch  ist  der 


')  Entspricht  unserem   Konservator. 


Staat  i:i  die  Lage  versetzt,  sich  in  jedem  einzelnen  Falle 
schlüssig  zu  machen,  ob  und  inwieweit  er  auf  Grund  des 
Gesetzes  eingreifen  soll. 

Art.  13  betrifft  Vorkehrungen  gegen  (zeitliche)  Ver- 
schleppung. Wird  einem  nach  Art.  11  gestellten  Geneh- 
migungsantrage binnen  6  Wochen  weder  Genehmigung  er- 
teilt noch  dem  Antragsteller  von  der  Beanstandung  der 
Genehmigung  Kenntnis  gegeben,  so  ist  der  Antragsteller 
in  seiner  Verfügung  unbeschränkt.  Die  Frist  von  6  Wochen 
kann  vom  Ministerium  des  Innern  sowohl  (bis  auf  3  Monate) 
verlängert,  als  eventuell  verkürzt  werden. 

Art.  14  handelt  vom  Entschädigungsanspruche 
bei  Nichtgenehmigung.  Wird  eine  nach  Art.  11  beantragte 
Genehmigung  versagt  oder  nur  bedingungsweise  erteilt,  so 
kann  der  Antragsteller  binnen  6  Wochen  vom  Ministerium 
des  Innern  Ersatz  des  ihm  durch  diese  MafSregel  zugefügten 
Schadens  verlangen.  An  Stelle  des  Schadensersatzes  kann 
er  auch  begehren,  daß  der  Staat  ihm  gegen  Über- 
tragung des  Eigentumes  am  Baudenkmal  oder  dem  in 
dessen  Umgebung  gelegenen  Grundstücke  Entschädigung 
leiste. 

Für  die  Bemessung  sind  die  Grundsätze  des  staat- 
lichen Enteignungsverfahrens  maßgebend.  Kommt  hiebei 
eine  Einigung  nicht  zustande,  so  steht  dem  Geschädigten 
der  Rechtsweg  offen. 

Art.  15.  statuiert  die  Anzeigepflicht  für  jede  be- 
absichtigte Veräußerung,  Veränderung,  Wiederherstellung 
oder  erhebliche  Ausbesserung  eines  Baudenkmals.  In  jedem 
solchen  Falle  ist  vom  Verfügungsberechtigten  dem  Denk- 
malpfleger Anzeige  zu  erstatten,  und  zwar  je  nach  Wahl 
tliesem  Organe  unmittelbar  oder  durch  Vermittlung  des 
Kreisamtes.  Der  Anzeige  sind  die  zur  Beurteilung  erforder- 
lichen Pläne  und  sonstigen  Behelfe  beizufügen. 

Art.  16  gewährt  eine  Erleichterung  der  Anzeige- 
pflicht dahin,  daß  der  Denkmalpfleger  auf  Antrag  im 
voraus  diejenigen  Arbeiten  zu  bezeichnen  hat,  für  welche 
eine  Anzeige  nicht  erforderlich  erscheint.  Auch  diese  Ent- 
scheidung ist  jedoch  widerruflich,  solange  die  Arbeiten 
nicht  begonnen  oder  vergeben  worden  sind. 

Nach  Art.  17  bestehen  die  F'olgen  der  Anzeige- 
pflicht darin,  daß  die  anzeigepflichtige  Handlung  nicht 
vor  6  Wochen  von  der  Erstattung  der  Anzeige  an  vorge- 
nommen oder  in  einer  den  Anzeigenden  bindenden  Weise 
vorbereitet  werden  darf,  insoferne  ihm  nicht  vorher  die 
Erlaubnis  erteilt  wurde.  Auch  hier  wird  jedoch  die  Mög- 
lichkeit der  Verlängerung  beziehungsweise  Verkürzung  der 
Frist  zugelassen. 

Während  der  Frist  soll  nun,  falls  der  beabsichtigten 
Maßregel  im  Interesse  der  Erhaltung  des  Denkmals  oder 
sonst  aus  künstlerischen  oder  geschichtlichen  Rücksichten 
Bedenken  entgegenstehen,  derDenkmalpfleger„den  Anzeige- 
pflichtigen zu  einer  anderweitigen  Entschließung  zu  ver- 
anlassen suchen". 

Aus  dem  Zusammenhalte  der  Bestimmungen  des 
II.  Abschnittes  ergibt  sich  daher  folgendes:  Bei  privaten 
Baudenkmalen  wird  unterschieden  zwischen  der  Beseitigung 
des    Denkmals    und    der    Veränderung    seiner    Umgebung 


viO 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


34P 


einerseits  und  zwischen  sonstigen  Verfügungen  (Veräuße- 
rung, Veränderung,  Wiederherstellung,  erhebliche  Ausbesse- 
rung) andererseits.  In  den  Fallen  der  ersteren  Art  besteht, 
wie  für  die  Denkmale  in  öffentlich-rechtlichem  Besitze, 
Genehmigungspflicht.  Die  Genehmigung  kann  wahlweise 
beim  Kreisamt  oder  beim  Denkmalpfleger  eingeholt  werden. 
In  den  Fällen  der  zweiten  Art  begnügt  sich  das  Gesetz 
mit  einer  Anzeigepflicht  beim  Denkmalpfleger,  der  die 
Aufgabe  hat,  auf  den  Besitzer  zur  Erzielung  eines  fachge- 
mäßen Vorgehens  gütlich  einzuwirken.  Nach  Ablauf  einer 
gewissen  Frist  ist  jedoch  der  Verfügungsberechtigte  in 
seinen  Dispositionen  frei.  Der  leitende  Gedanke  dabei  war, 
wie  der  Motivonbcricht  hervorhebt,  hinsichtlich  solcher  Ver- 
fügungen, bei  denen,  wie  vor  allem  bei  der  Wiederherstel- 
lung (Restaurierung),  der  individuelle  Geschmack  und  die 
wichtigsten  ideellen  und  materiellen  Interessen  des  Besitzers 
in  Betracht  kommen,  eine  schonendere  Behantilung  des 
Privateigentums  eintreten  zu  lassen.  Hier  begnügt  sich  der 
Staat  mit  gütlicher  „Kinwirkung".  Anders  aber,  wenn  es  sich 
um  die  Zerstörung  des  Denkmals  oder  seiner  Umgebung 
handelt.  Hier  tritt  ein  staatliches  Vetorecht  ein.  Es  mag 
gestattet  sein,  dem  Zweifel  Ausdruck  zu  geben,  ob  ange- 
sichts der  häufigen  und  meist  nicht  mehr  gutzumachenden 
Sünden,  welche  gerade  beim  „Restaurieren"  von  Denkmalen 
begangen  werden,  der  Verzicht  auf  koerzitives  Eingreifen 
der  Staatsgewalt  und  das  Genügen  an  der  platonischen 
„Einwirkung"  des  Denkmalpflegers  (eine  Einwirkung,  die 
vomBetroffenen  indenmeistenFällen  als  chikanös  empfunden 
werden  muß)  durchaus  zu  billigen  ist. 

Eine  Garantie  für  zuweitgehendes  Eingreifen  der  Be- 
hörden ist  durch  die  Bestimmungen  über  die  Schadenersatz- 
pflicht des  Staates  geboten. 

Der  111.  Allschnitt  ist  der  Behandlung  einiger  be- 
sonderer Fälle  gewidmet.  Hier  statuiert 

Art.  18  den  Entschädigungsanspruch  der  Kirchen, 
fJeligionsgenossenschaften  oder  öffentlichen  Stiftungen 
gegenüber  dem  Staate,  analog  dem  den  Privatbesitzern 
eingeräumten  Rechte,  für  den  Fall  der  Versagung  der  Ge- 
nehmigung bei  Veränderungen  am  Denkmal  oder  in  seiner 
Umgebung. 

Die  Erläuterungen  machen  Billigkeitsrücksichten  hie- 
für geltend. 

Art.  19  räumt  dem  Staate  das  Enteignungsrecht 
an  Grundeigentum  im  Interesse  von  Baudenkmalen  insoweit 
ein,  als  es  erforderlich  ist  1.  zur  Erhaltung  eines  Baudenk- 
mals, dessen  Unterhaltung  oder  Sicherung  in  einer  seinen 
Bestand  im  ganzen  oder  in  wesentlichen  Teilen  gefährden- 
den Weise  vernachlässigt  wird  und  2.  zum  Zwecke 
einer  durch  künstlerische  oder  geschichtliche  Rücksichten 
gebotenen  Freilegung  eines  Baudenkmals,  sofern  der- 
selben nicht  überwiegend  öffentliche  oder  private  Interessen 
gegenüberstehen. 

Der  Eigentümer  kann,  wenn  die  Umstände  es  recht- 
fertigen, verlangen,  daß  an  die  Stelle  der  Beschränkung 
des  Eigentums  dessen  Entziehung  trete.  Der  Staat  kann 
durch   Ministerialentschließung   das    ilun    zustehende    Ent- 


eignungsrecht auf  die  Gemeinde,  den  Kreis  oder  die  Pro- 
vinz übertragen. 

Hierzu  bemerken  die  Erläuterungen:  ein  Baudenk- 
mal kann  nicht  nur  durch  positive  Handlungen,  sondern 
auch  durch  Unterlassungen  in  seinem  Bestände  wesent- 
lich und  in  einer  dem  öft'entlichen  Interesse  widerstreitenden 
Weise  gefährdet  werden.  Deshalb  mußte  dem  Staate  eine 
Handhabe  zum  Einschreiten  hiegegen  geboten  werden. 
Das  ist  durch  die  Befi:gnis  zur  Enteignung,  eventuell  zur 
Beschränkung  des  Eigentums  geschehen. 

Art.  20  gibt  dem  Staate  das  Recht,  jederzeit  auf 
seine  Kosten  den  Zustand  eines  Baudenkmals  durch  Auf- 
nahme feststellen  zu  lassen.  Gleiche  Befugnis  steht  vor- 
behaltlich der  mini.steriellen  Genehmigung  den  Gemeinden, 
Kreisen  und  Provinzen  in  Ansehung  der  Denkmale  in  ihrem 
Bezirke  zu. 

Den  mit  der  Aufnahme  betrauten  Personen  ist  seitens 
des  Verfügungsberechtigten  freier  Zutritt  zu  allen  für  die 
..Aufnahme  erforderlichen  Örtlichkeiten  zu  gestatten.  Wird 
dem  Verfügungsberechtigten  dadurch  Schaden  zugefügt, 
so  kommt  ihm  gegenüber  dem  Staate  beziehungsweise  der 
Gemeinde,  dem  Kreis  oder  der  Provinz  Schadensersatz- 
anspruch zu. 

Art.  21  behandelt  die  unbeweglichen  oder  beweglichen 
Denkmale  im  Gemeindebesitze.  Hier  kann  das  Kreisamt, 
unbeschadet  der  Enteignungsmöglichkeit  zu  Erhaltimgs- 
oder  Freilegungszwecken  nach  Art.  19,  der  Gemeinde  an- 
sinnen,  für  ordnungsmäßige  und  würdige  Unterhaltung  und 
Wiederherstellung  sowie  für  eine  aus  geschichtlichen  oder 
künstlerischen  Rücksichten  gebotene  Freilegung  Sorge  zu 
tragen.  Widerspricht  der  Gemeindevorstand,  so  entscheidet 
der  Kreisausschuß  unter  Berücksichtigung  der  Leistungs- 
fähigkeit der  Gemeinde. 

Art.  22  bestimmt,  daß  ähnlich  bei  unbeweglichen  und 
beweglichen  Denkmalen,  über  die  eine  Kirche,  Religions- 
gemeinde oder  öffentliche  Stiftung  verfügungsbe- 
rechtigt ist,  dem  ^■erfügungsberechtigten  vom  Staate  ange- 
sonnen werden  kann,  für  die  Verhütung  des  Verfalles  luid 
ordnungsmäßige  Unterhaltung  Sorge  zu  tragen. 

Art.  23  ordnet  in  baupolizeilicher  Beziehung  an: 
die  Feststellung  einer  Fluchtlinie,  welche  ein  Bau- 
denkmal gefährdet  oder  sonst  für  dasselbe  von  Bedeutung 
ist,  bedarf  in  allen  Fällen  der  Genehmigung  des  Ministe- 
riums des  Innern.  Im  Interesse  der  Freihaltung  eines  Bau- 
denkmals kann  durch  Ortsstatut  bestimmt  werden,  daß 
Gebäude  nur  in  einer  bestimmten  Entfernung  vom  Denkmal 
errichtet  werden  und  die  in  dessen  Nähe  befindlichen  Ge- 
bäude eine  bestimmte  Höhe  künftig  nicht  überschreiten 
dürfen. 

Art.  2+  bestimmt:  Auf  Bandenkmale  im  Privatbe- 
sitze finden  Art.  19,  20  und  23  nur  Anwendung,  wenn  sie 
gemäß  Art.  10  endgültig  in  die  Denkmalliste  einge- 
tragen sind. 

In  diesem  dritten  Abschnitte  findet  somit  Ausdruck: 
ein  Entschädigungsanspruch  der  öffentlich-rechtlichen  Fak- 
toren bei  Nichtgenehmigung  von  ihnen  beantragter  Ände- 
rungen;  ein  Enteignungsrecht   im  Interesse   von  Baudenk- 


341 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


342 


malen,  deren  Erhaltung  vernachlässigt  wird,  und  zwar  nur 
in  dem  Umfange,  daß  der  enteignende  Faktor  (Staat,  Pro- 
vinz, Gemeinde)  eine  entsprechende  Einschränkung  des 
Eigentums  verlangen  kann,  während  der  Eigentümer  seiner- 
seits eventuell  verlangen  kann,  daß  an  Stelle  der  Einschrän- 
kung die  Entziehung  des  Eigentums  gegen  Schadlos- 
haltung trete.  Dadurch  ist  also  neben  dem  durch  Abschnitt  II 
gewährleisteten  Schutze  gegen  schädigende  Handlungen 
auch  ein  Schutz  gegen  passives  Verhalten  des  Besitzers 
geschaffen.  Dieser  Schutz  erfährt  noch  weitere  Ausgestal- 
tung durch  die  Möglichkeit  administrativen  Verfahrens  zur 
Erzielung  der  im  Interesse  des  Denkmals  erforderlichen 
positiven  Leistungen  (Art.  21,  22).  Aus  ähnlichem  Gesichts- 
punkte entspringen  die  Vorschriften  zur  Sicherung  des 
staatlichen  Rechtes  zur  Aufnahme  des  Denkmals,  ferner 
der  \'orbehalt  der  Genehmigung  der  Fluchtlinie  —  alles 
dies  bei  privaten  unbeweglichen  Denkmalen  unter  Be- 
schränkung auf  die  klassierten  (in  die  Liste  eingetragenen). 

Abschnitt  IV  handelt  von  den  Ausgrabungen  und 
Funden. 

Diesbezüglich  bestimmt 

Art.  25:  Wer  eine  Ausgrabung  nach  verborgenen  un- 
beweglichen oder  beweglichen  Gegenständen  von  kultur- 
geschichtlicher oder  sonst  geschichtlicher  Bedeutung  vor- 
zunehmen beabsichtigt,  hat  hiervon  dem  Kreisamte  oder 
einer  andern,  vom  Ministerium  des  Innern  zu  bezeichnenden 
Behörde  Anzeige  zu  erstatten  und  den  seitens  dieser  Be- 
hörde ergehenden  Anordnungen  hinsichtlich  der  Ausführung 
der  Ausgrabung,  der  Verwahrung  und  sonstigen  Sicherung 
sowie  der  Behandlung  etwa  aufzufindender  Gegenstände 
nachzukommen. 

Gleiches  gilt  bei  Grabungen,  die  zwar  nicht  auf  die 
Auffindung  von  Altertümern  gerichtet  sind,  bei  denen  aber 
dem  Grabenden  bekannt  ist,  daß  die  Entdeckung  solcher 
Gegenstände  wahrscheinlich  ist. 

Mit  der  Grabung  darf  nicht  vor  2  Wochen  von  Er- 
stattung der  Anzeige  ab  begonnen  werden,  sofern  die 
behördlichen  Anordnungen  nicht  schon  früher  getroflen 
wurden. 

Die  Erläuterungen  erklären  die  Terminologie:  „Aus- 
grabungen" für  bezwecktes  Finden,  „Gralningen",  wenn 
dieser  Zweck  nicht  von  vornherein  feststeht.  „Geschicht- 
liche Bedeutung"  liege  auch  dann  vor,  wenn  es  sich  um  ein 
naturwissenschaftliches  (anthropologisches)  Interesse  handle. 

Art.  26  normiert  das  Verfahren  bei  Funden.  Werden 
in  einem  Grundstücke  verborgene  unlaewcgliche  oder  be- 
wegliche Gegenstände  obiger  .^rt  bei  Ausgrabungen  oder 
gelegentlich  aufgefunden,  so  hat  der  Verfügungsberechtigte 
spätestens  am  folgenden  Tage  dem  zuständigen  Bürger- 
meister oder  Kreisamte  Anzeige  zu  erstatten  und  den  An- 
ordnungen analog  wie  bei  Art.  25  Folge  zu  leisten.  Gleiche 
Verpflichtung  obliegt  dem  Leiter  der  Arbeiten.  Zur  Erfül- 
lung der  Anzeigepflicht  genügt  die  Anzeige  eines  von 
mehreren  Anzeigepflichtigen. 

Handelt  es  sich  um  gelegentliche  Funde,  bezüglich 
deren  behördliche  Anordnungen  zur  Sicherung  usw.  noch 


nicht  ergangen  sind,  so  darf  der  Anzeigepflichtige  die  be- 
gonnenen Arbeiten  nicht  vor  Ablauf  von  3  Tagen  nach 
Erstattung  der  Anzeige  fortsetzen,  es  wäre  denn,  daß  die 
bereits  gefundenen  Gegenstände  oder  zu  gewärtigenden 
Funde  nicht  gefährdet  sind,  oder  daß  die  Unterbrechung 
der  Arbeiten  mit  unverhältnismäßigem  Nachteile  verbun- 
den ist. 

Art.  27  räumt  dem  Ministerium  des  Innern  die  Be- 
fugnis ein,  ausnahmsweise  die  Verpflichtungen  nach  Art.  25 
und  26  zu  erlassen. 

Die  Erläuterungen  motivieren  dies  damit,  daß  dabei 
vorzugsweise  an  die  von  sachverständigen  Personen,  Ver- 
einen usw.  auszuübende  Forschertätigkeit  gedacht  sei. 

Art.  28  setzt  für  den  Staat  die  Pflicht  zum  Ersätze 
des  Schadens  fest,  der  einem  Beteiligten  durch  die  Be- 
folgung der  nach  Art.  25  und  26  zu  treffenden  behördlichen 
Anordnungen  erwachsen  viäre. 

Art.  29  wahrt  den  Personen,  welche  staatlicherseits 
zur  Nachforschung  nach  verborgenen  Altertümern  beauf- 
tragt sind,  das  Recht  zur  ungehinderten  Besichtigung  von 
Fundstücken.  Entsteht  dadurch  Schaden,  so  tritt  Schadens- 
ersatzanspruch ein. 

Art.  30.  regelt  das  Enteignungsrecht  im  Interesse 
von  Ausgrabungen  dahin,  daß  der  Staat  befugt  ist, 
Grundeigentum  im  Wege  des  Enteignungsverfahrens  inso- 
weit zu  beschränken,  als  es  erforderlich  ist  zum  Zwecke 
der  Ausführung  von  Ausgrabungen  nach  unbeweglichen 
und  beweglichen,  vermutlich  in  einem  Grundstücke  ver- 
borgenen Gegenständen  von  kultur-  oder  sonst  geschicht- 
licher Bedeutung,  welche  durch  die  Grabungen  oder  sonst 
in  ihrem  Fortbestande  gefährdet  sind  oder  bezüglich  welcher 
der  Verfügungsberechtigte  eine  fachgemäße  Ausgrabung 
ohne  wichtige  Gründe  weder  vorzunehmen  noch  zuzulassen 
gewillt  ist.  Auch  hier  kann  über  Verlangen  des  Eigentümers 
an  die  Stelle  der  Beschränkung  des  Eigentums  dessen  Ent- 
ziehung treten,  und  ebenso  kann  der  Staat  sein  Enteignungs- 
recht an  die  Provinz,  den  Kreis  oder  die  Gemeinde  über- 
tragen. 

Bei  den  Bestimmungen  dieses  Abschnittes,  welche  im 
wesentlichen  den  Schutz  der  archäologischen  und  kultur- 
geschichtlichen Forschung  bezwecken,  ist  ein  Lfnterschicd 
zwischen  Personen  des  öft'entlichen  Rechtes  und  Privat- 
personen nicht  getnacht.  Sie  schatten  einen  wirksamen 
Präventivschutz  für  Funde.  In  der  Kegel  genügt  die  An- 
zeigepflicht. Wo  nötig,  tritt  Schadensersatzpflicht  des  Staates 
ein.  Zum  Schutze  von  Funden  oder  zur  Erzwingung  einer 
Ausgrabung  kann  aber  auch  Enteignung  angewendet  werden, 
auch  hier  jedoch  nur  alsBc-schränkung  des  Eigentums  und  nur 
über  Antrag  des  Eigentümers  als  Entziehung  des  Eigentums. 

Abschnitt  V  behandelt  die  Organisation  des 

Denkmalschutzes. 
Art.  31  regelt  die  Mitwirkung  des  Denkmalpflegers, 
dir     Ministerialabteilung     für    Bauwesen    und    der 
Altertumsvereine. 

Die  in  Betracht  kommenden  Verwaltnngsinstanzen  — 
Kreisamt,  Kreisausschuß  und  Provinzialausschuß  —  haben 


343 


GeseUliclie  Regelung  der  Denkmalpflege 


344 


in  allen  Fällen  vor  ihren  Entschließungen  oder  Entschei- 
dungen und  unbeschadet  der  Anhörung  der  zuständigen 
Baubeamten  das  Gutachten  des  Deiikmalpflegers  und  in 
wichtigeren  Fällen,  sofern  es  sich  um  ein  Baudenkmal 
handelt,  auch  jenes  dei-  Ministerialabteilung  für  Bauwesen 
einzuholen.  Diese  Verpflichtung  entfällt,  wenn  das  Mini- 
sterium des  Innern  durch  allgemeine  Anordnung  oder  im 
einzelnen  Falle  eine  Ausnahme  zugelassen  hat.  Ist  das 
Gutachten  der  ministeriellen  Bauabteili'.ng  einzuholen,  so 
hat  der  Denkmalpfleger  sein  Gutachten  in  der  Regel  gemein- 
sam mit  dieser  zu  erstatten.  Auch  Vertreter  von  Altertums-, 
Geschichts-  oder  Kunstvereinen  des  Bezirkes  können  von 
den  administrativen  Instanzen  schriftlich  einvernommen 
oder  der  mündlichen  Verhandlung  zugezogen  werden,  wenn 
dies  auf  Antrag  der  betreffenden  Vereine  vom  Ministerium 
verfügt  wird. 

Dem  Denkmalpfleger  kann  vom  Ministerium  die  Be- 
fugnis erteilt  werden,  in  Fällen  dringender  Gefahr  vorläufig 
die  Einstellung  gesetzwidrig  begonnener  Arbeiten  zu  ver- 
fügen oder  sonst  die  zur  Verhütung  gesetzwidriger  Handlun- 
gen erforderlichen  Maßnahmen  anzuordnen. 

Auch  hier  also  eine  wichtige  Befugnis  des  Denkmal- 
pflegers zu  selbständigem  Einschreiten  in  behördlichem 
Charakter  bei  Gefahr  im  Verzuge. 

.Art.  32  handelt  vom  Denkmalrate  und  dem  Mini- 
sterium. Der  Denkmalrat  ist  zur  Mitwirkung  bei  der 
Denkmalpflege  für  das  Großherzogtum  berufen.  Es  sollen 
ihm  jedenfalls  je  ein  Vertreter  der  evangelischen  und  katho- 
lischen Kirche,  mindestens  zwei  Mitglieder  von  hessischen 
Altertums-,  Geschichts-  oder  Kunstvereiuen  und  zwei  in 
Hessen  wohnhafte  Besitzer  von  Baudenkraalen  angehören. 
Die  kein  Staatsamt  bekleidenden  Mitglieder  sind  auf  sechs 
Jahre  zu  berufen.  Im  übrigen  ist  die  Zusammensetzung 
und  Geschäftsordnung  des  Denkmalrates  dem  Verordnungs- 
wege überlassen  (s.  im  folgenden). 

Das  Ministerium  des  Innern  kann  in  den  ihm  geeignet 
erscheinenden  Fällen  das  Gutachten  des  Denkmalrates  ein- 
holen; auf  Verlangen  eines  Beteiligten  muß  dies  geschehen. 

.A.uf  Verlangen  eines  Beteiligten  ist  auch  der  Denk- 
malrat durch  zwei  Sachverständige  zu  verstärken,  von 
welchen  der  eine  durch  den  Antragsteller,  der  andere  durch 
das  Ministerium  ernannt  wird. 

Das  Ministerium  kann  im  einzelnen  Falle  ausnahms- 
weise auch  neben  dem  ständigen  Denkmalrate  einen  beson- 
deren, ad  hoc  zu  bestellenden  Beirat  mit  der  Erstattung 
eines  Gutachtens  betrauen. 

Die  Entscheidung  des  Ministeriums  in  allen  nach  dem 
Gesetze  möglichen  Streitfällen  erfolgt  in  kollegialischer 
Beratung  und  Beschlußfassung. 

Die  Erläuterungen  bemerken,  die  Zuständigkeit  des 
Denkmalrates  erstrecke  sich  auf  das  gesamte  Gebiet  der 
Denkmalpflege,  jedoch  mit  Ausschluß  der  Naturdenkmale. 

Die  Organisation  des  Denkmalrates  ist  durch 
seine  Geschäftsordnung  vom  3.  Juni  1904  näher  um- 
schrieben. Zum  Geschäftskreise  gehören  1.  die  Baudenk- 
niale,  2.  die  übrigen  Werke  der  bildenden  Künste  einschließ- 
lich des  Kunstgewerbes,  3.  die  Altertümer,  4.  die  Urkunden. 


An  der  Spitze  des  Denkmalrates  steht  ein  N'orsitzender, 
tler  über  die  eingehenden  Schriftstücke  zu  verfügen,  sie 
den  Berichterstattern  zuzuweisen,  die  Entwürfe  aller  Erledi- 
gungen und  die  Reinschriften  derselben  zu  zeichnen  und 
bei  den  Sitzungen  die  Leitung  der  Verhandlungen  zu  führen 
hat.  Das  Ministerium  bestellt  einen  Stellvertreter  für  den 
Fall  der  Verhinderung  des  Vorsitzenden.  Der  Denkmalrat 
wählt  den  Schriftführer  aus  seiner  Mitte.  Für  die  Bearbeitung 
der  Akten  wird  ihm  vom  Ministerium  ein  Sekretär  beige- 
geben, der  befugt  ist,  den  Beratimgen  beizuwohnen.  Der 
Denkmalrat  führt  eigenes  Einreichungsprotokoll  und  eigene 
Registratur.  I^äume  und  Kanzleipersonal  werden  ihm  vom 
Ministerium  des  Innern  beigestellt.  Mindestens  emmal  im 
Jahre,  in  der  Regel  im  März,  findet  eine  Tagung  statt,  nach 
Bedarf  kann  aber  der  Vorsitzende  den  Denkmalrat  auch 
öfter  einberufen.  Die  .Sitzungen,  denen  nach  Bedarf  auch 
Vertreter  der  Staatsregierung  mit  beratender  Stimme  an- 
wohnen können,  sind  nicht  öffentlich;  zur  Beschlußfähig- 
keit ist  die  Anwesenheit  der  Hälfte  der  Mitglieder  nötig, 
doch  ist  bei  Beschlußunfähigkeit  einer  Sitzung  die  nächste 
mit  gleicher  Tagesordnung  unbedingt  beschlußfähig.  Die 
Beschlußfassung  erfolgt  durch  Stimmenmehrheit,  bei  Stim- 
mengleichheit entscheidet  derVorsitzende. Mitglieder,  welche 
bei  einer  Verhandlungssache  selbst  beteiligt  oder  als  Denk- 
malpfleger zugezogen  waren,  haben  in  diesem  Falle  nur 
beratende  Stimme.  In  dringlichen  und  minder  wichtigen 
Fällen  kann  die  Beschlußfassung  auch  schriftlich  durch 
Umlauf  erfolgen.  Auf  Einspruch  von  mindestens  drei  Mit- 
gliedern muß  jedoch  mündlich  beraten  werden.  Separatvoten 
sind  zulässig.  Die  Protokolle  sind  in  Abschrift  dem  Mini- 
sterium vorzulegen. 

Innerhalb  des  Denkmalrates  sind  ständige  Ausschüsse 
zu  bilden,  und  zwar  drei  für  die  Baudenkmale  der  drei 
Provinzen,  dann  je  einer  für  die  übrigen  Werke  der  bil- 
denden Künste  einschließlich  des  Kunstgewerbes  für  die 
drei  Provinzen,  ein  siebenter,  allgemeiner,  für  die  Urkunden. 
Diese  Ausschüsse  müssen  aus  mindestens  drei  Mitgliedern 
bestehen  und  w-erden  durch  Abstimmung  gewählt.  Die 
Ausschüsse  wählen  selbst  ihre  Vorsitzenden.  Sie  haben  die 
Angelegenheiten  des  Plenums  vorzuberaten  und  können 
auch  Initiativanträge  stellen.  Auch  kann  ihnen  vom  Denk- 
malrate eine  Angelegenheit  zur  endgültigen  Beschlußfassung 
an  Stelle  des  Denkmalrates  zugewiesen  werden.  Sie  können 
ihre  Beschlüsse  veröffentlichen,  jedoch  nur  mit  Zustimmung 
des  \'orsitzenden  des  Denkmalrates. 

Die  Geschäftsordnung  enthält  weiter  detaillierte  Vor- 
schriften über  das  Verfahren  bei  der  dem  Denkmalrate 
obliegenden  Eintragung  in  die  Denkmalliste  oder  der 
Löschung  aus  derselben. 

Der  Vorsitzende  hat  alljährlich  einen  zusammenfas- 
senden Geschäftsbericht  zu  verfassen  und  vorzulegen,  der 
amtlich  veröffentlicht  werden  kann. 

Abschnitt  Yl  handelt  von  den  Naturdenkmalen. 
Art.  33  definiert  dieselben  als   „natürliche  Bildungen 
der  Erdoberfläche,  wie  Wasserläufe,  Felsen,  Bäume  u.  dgl., 
deren  Erhaltung  aus  geschichtlichen  oder  naturgeschicht- 


345 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


346 


liehen  Rücksichten  oder  aus  Rüclvsichten  der  landschaft- 
lichen Schönheit  oder  Eigenart  im  öffentlichen  Interesse 
liegt".  Solche  Objekte  können  auf  Antrag  des  Ministeriums 
der  Finanzen,  Abteilung  für  Forst-  und  Kameralverwaltung, 
seitens  des  Kreisamtes  einem  besonderen  Schutze  unter- 
stellt werden.  Dieser  Schutz  kann  auch  auf  die  Umgebung 
des  Naturdenkmals  ausgedehnt  werden. 

Der  Verfügungsberechtigte  ist  von  der  Stellung  unter 
Schutz  zu  benachrichtigen.  Hiegegen  kann  er,  unbeschadet 
der  vorläufigen  Wirkung  der  kreisamtlichen  Benachrichti- 
gung, binnen  4  Wochen  Einspruch  erheben.  Wird  diesem 
nicht  stattgegeben,  so  entscheidet  der  Kreisausschuß,  und 
zwar  bis  zur  Ministerialinstanz  nach  dem  administrativen 
Rechtszuge. 

Art.  34  behandelt  die  Folgen  des  gesetzlichen  Schutzes 
und  die  Genehmigungspflicht.  Arbeiten,  welche  den  Tat- 
bestand eines  amtlich  geschützten  Naturdenkmals  zu  ge- 
fährden oder  dessen  amtlich  geschützte  Umgeljung  zu 
verunstalten  geeignet  sind,  dürfen  nur  nach  vorheriger 
Genehmigung  des  Kreisamtes  ausgeführt  werden. 

Die  Genehmigung  ist  zu  versagen,  wenn  die  beab- 
sichtigte Handlung  im  Interesse  der  Erhaltung  des  Denk- 
mals, aus  geschichtlichen,  naturgeschichtlichen  oder  land- 
schaftlichen Rücksichten  Bedenken  unterliegt,  welche  die 
anderweitigen,  durch  die  Versagung  der  Genehmigung  etwa 
berührten  öffentlichen  oder  privaten  Interessen  überwiegen. 
Aus  anderen  Gründen  ist  die  Versagung  der  Genehmigung 
unzulässig. 

Die  Bestimmungen  des  I.Abschnittes  finden  auf  Natur- 
denkmale und  ihre  Umgebung  analoge  Anwendung,  wobei 
es  gleichgültig  ist,  ob  eine  Privatperson  oder  eine  solche 
des  öffentlichen  Rechtes  verfügungsberechtigt  ist. 

Art.  35  verbietet  die  Aufstellung  von  Aufschriften, 
Reklame  schildern  u.  dgl.  an  einem  geschützten  Natur- 
denkmale oder  in  dessen  geschützter  Umgebung,  „sofern 
sie  für  jene  raißständig  erscheinen".  Über  kreisamtliche 
Verfügung  sind  solche  Aufschriften  usw.  zu  entfernen.  Der 
Besitzer  kann  vom  Staat  Ersatz  des  ihm  durch  die  Ent- 
fernung verursachten  Schadens  verlangen. 

Art.  36  bezeichnet  als  Organe  des  gesetzlichen  Schutzes 
für  Naturdenkmale:  an  Stelle  der  Baubeamten  die  örtlich 
zuständigen  oberen  Forstverwaltungsbeamten  und  an  Stelh- 
des  Denkmalpfiegers  die  Ministerialabteilung  für  Forst-  und 
Kameralverwaltung. 

Auf  Antrag  des  Verfügungsl)crechti<;ten  ist  vor  dem 
jeweiligen  \'erfahren  bei  den  aiimiuistrativen  Instanzen  das 
Gutachten  eines  von  ihm  zu  bezeichnenden  Sachverständigen 
einzuholen. 

Abschnitt    \'II    bringt   die   Straf-    und    Seh  I  u  ßbest  i  m- 
m  ungen. 

Nach  Art.  37  werden  Zuwiderhandlungen  gegen  das 
Gesetz  mit  Geldstrafen  bis  zu  300  Mark  und,  wenn  die 
Zuwiderhanillung  vorsätzlich  geschieht,  bis  zu  1000  Mark 
oder  mit  Haft  bestraft.  Uneinbringliche  Geldstrafen  sind 
in  Freiheitsstrafen  umzuwandeln. 

Mitteilungen  dttr  k.  k.   Zentr.il-KommisBinn   1908 


Art.  38  und  39  enthalten  die  formalen  Vollzugsbe- 
stimmungen. 

Zu  diesem  Gesetze  erflossen  ausführliche  Vollzugs- 
bestimmungen: unter  dem  20.  Jänner  1905  über  das  Ver- 
fahren bei  Beseitigung,  Veräußennig,  Veränderung,  Wieder- 
herstellung und  erheblicher  Ausbesserung  von  in  die 
Denkmalliste  eingetragenen  Objekten  einschließlich  der 
Handhabung  der  Strafbestimmungen;  unter  dem  21.  Jänner 
1905  rücksichtlich  der  Stellung  der  Umgebung  eines  Denk- 
mals unter  Schutz;  unter  dem  19.  Februar  und  2.  April 
1903  betreffs  des  Verfahrens  bei  Ausgrabungen  imd  Funden; 
endlich  unter  dem  3.  Juni  1904  die  bereits  besprochene 
Geschäftsordnung  für  den  Denkmalrat,  einschließlich  der 
Vorschrift  für  das  Verfahren  bei  Eintragungen  in  die  Denk- 
malliste. 

Den  Scliutz  der  Naturdenkmale  behandelt  eine  Ver- 
ordnung vom  29.  Oktoljer  1902. 

Sollen  wir  nun  aus  vorstehender  detaillierter  Darstel- 
lung Systematik  und  „ratio"  des  hessischen  Denkmalschutz- 
gesetzes, soweit  es  sich  auf  „Kunst-  und  historische  Denk- 
male" im  Sinne  unserer  österreichischen  Normen  bezieht, 
knapp  zusammenfassen,  so  ließe  sich  etwa  folgendes  sagen: 

I.  Zutage  liegende  Denkmale. 
.4)  Unbewegliche. 

1.  Strenge  Bindung  aller  in  öffentlich-rechtlichem 
Besitze  stehenden  Denkmale  einschließlich  ihrer  Umge- 
bung'); die  Bindung  besteht  in  Genehmigungspflicht  bei 
größeren,  in  Anzeigepflicht  bei  weniger  einschneidenden 
Veränderungen; 

2.  analoge  Bindung  derjenigen  im  Privatbesitze  be- 
findlichen Denkmale  samt  Umgebung,  welche  ordnungs- 
mäßig in  die  Denkmalliste  eingetragen  („klassiert")  sind, 
wobei  gegen  Willkttrlichkeit  bei  der  Eintragung  Garantien 
durch  Rekursrecht  usw.  geboten  werden; 

3.  hiebei  Entschädigungsanspruch  des  privaten 
Besitzers,  in  gewissen  Fällen  auch  des  öfl'enllich-rechtlichcn, 
gegenüber  dem  .Staate  rücksichtlich  des  Schadens,  welcher 
aus  der  Bindung  seines  Verfügungsrechtes  im  einzelnen 
Falle  erwächst.  An  die  Stelle  dieses  Entscliädigungsan- 
spruches  kann  unter  Umständen  Ablösung  des  Reales 
durch  den  Staat  treten; 

4.  staatliches  Enteignungsrecht  im  Interesse  der 
Erhaltung  eines  vernachlässigten  Denkmals  oder  im  Interesse 
der  Freilegung  eines  solchen  unter  gewissen  Kautelen  — 
bei  privaten  Denkmalen  aber  nur,  soweit  es  sich  um 
klassierte  (in  die  Denkmalliste  eingetragene)  handelt. 

y^)  Bewegliche. 

1.  Strenge  Bindung  aller  in  cif fentlich-rechtlichem 
Besitze  stehenden  Denkmale  nach  .Analogie  der  unlieweg- 
lichen; 


')  Unter  den  Schutz  der  letzteren  Tällt  auch  der  Vorlichalt 
ministerieller  Geneliniigunt;  für  eine  Fluchtlinie,  welche  ein 
öffentlicli-rechtliclies  oder  l'riv.tthaudcnkinal  tangiert. 

24 


347 


Die   Restaurierung   des   Buvin.Uores  am    Dome   in   Spalato 


348 


2.  Genehmigungspfiicht  für  die  Ausstattung  Oflent- 
lich-rechtlicher  unbeweglicher  Dunkmale  mit  beweglichem 
Zubehör; 

3.  der  Privatbesitz  an  beweglichen  Denkmalen  ist 
von  jeder  Beschränkung  frei  (also  keine  Anzeigepflicht  bei 
Besitzveränderung  oder  Wiederherstellung,  kein  Ausfuhr- 
verbot). 

II.  Verborgene  Denkmale. 

.1.  Beabsichtigte  Entdeckung  (Ausgrabung)  unter- 
liegt der  Genehmigungspflicht;  auch  ist  der  Grabende  hin- 
sichtlich der  Ausführung  der  Arbeiten,  der  Sicherung  und 
Behandlung  der  Funde  an  die  bchürdlichrn  Weisungen 
gebunden.  Soweit  es  zur  Erreichung  der  Staatsaufsicht 
notwendig,  ist  Enteignung  zulässig. 

B.  Unbeabsichtigte  Entdeckung  (Funde)  unterliegt 
der  Anzeigepflicht. 

In  beiden  Fällen  (.4.  und  /?.)  ist  der  Verfügungs- 
berechtigte nach  einer  gewissen  Frist  dispositionsfrei.  Ebenso 
ist  in  beiden  Fällen  der  Staat  für  den  aus  der  Ausübung 
seines  ."^ufsichtsrechtes  erwachsenden  Schaden  ersatz- 
pflichtig. 

Ein    staatliches    \'orkaufsrecht    für    Funde    ist    nicht 

festgesetzt. 

Wii.HEi.M  Freiherr  von  Wfxkbecker 


Die  Restaurierung   des  Buvinatores 
am  Dome  in  Spalato 

Das  Buvinator  (Fig.  64)  gehurt  zu  den  merkwürdig- 
sten kunstgeschichtlichen  Denkmalen  Österreichs.  Die  mit 
achtundzwanzig  großen  Reliefs  und  unzähligen  ornamen- 
talen Schnitzereien  geschmückten  Türflügel  aus  dem  XII.  Jh., 
deren  Urheber  man  kennt,  sind  gegenständlich  und  künst- 
lerisch nicht  nur  ein  Unikum,  sondern  auch  eines  der  wich- 
tigsten Dokumente  für  die  Geschichte  der  mittelalterlichen 
Plastik. 

Die  Notwendigkeit  einer  Restaurierung  mußte  von 
der  Z.  K.  anerkannt  werden.  Im  Hinblicke  auf  den  ge- 
schilderten kunstgeschichtlichen  Wert  war  es  ihre  Pflicht, 
auf  die  Übertragung  der  Arbeiten  an  eine  bewährte  Kraft 
und  die  Einschränkung  der  Restaurierung  auf  das  im  Er- 
haltungsinteresse Gebotene  hinzuwirken. 

Mit  Genehmigung  des  k.  k.  Ministeriums  f.  K.  u.  U., 
welches  auch  die  Mittel  für  die  Restaurierung  bewilligte, 
wurde  der  Lehrer  an  der  Fachschule  für  Holzbearbeitung 
in  Chrudim,  Anton  Svimbersky,  mit  der  Restaurierung  be- 
traut, der  zunächst  eine  verläßliche  technische  Unter- 
suchung und  einzelne  Proben  vorzunehmen  hatte. 

Svimbersky  hat  zunächst  alle  einzelnen  Teile  der 
beiden  Türflügel  auseinandernehmen  lassen.  An  den  Türen 
waren  dekorative  und  figurale  .Schnitzereien  (Fig.  65  u.  66) 
in  einer  regelmäßigen  Komposition  an  einem  festen,  eben- 
falls omamental  geschmückten  (bestell  durch  Nägel  be- 
festigt, die,  wenn  sie  gereinigt  und  gegen  Holzwurm  und 
Feuchtigkeit  geschützt  werden  sollen,   unbedingt  von  dem 


Gestelle  losgelöst  werden  mußten.  Diese  Arbeit  wurde 
mit  der  größten  Vorsicht  und  ohne  Beschädigung  der  ein- 
zelnen Teile  durchgeführt.  Nach  der  Loslösung  wurden 
vor  allem  die  figuralen  Reliefs  und  ornamentalen  Schnitze- 
reien von  dem  hundertjährigen  Staub  und  Schmutz  und 
dem  mehrfachen  Anstrich  gereinigt.  Auch  diese  Reinigung 
wurde  musterhaft  durchgeführt.  Nach  der  Reinigung  wurden 
die  Schnitzereien  gegen  den  Wurmfraß  imprägniert  und 
|ietrifiziert.  Zugleich  wurde  das  Gesamtgestell  der  Türen 
von  der  rückwärtigen  (nicht  dekorativen)  Seite  verstärkt. 
Nach  Durchführung  dieser  Arbeiten  sollten  alle  einzelnen 
.Schnitzereien  wieder  am  Rahmen  befestigt  werden,  wobei 
jedoch  die  Erneuerung  und  Ergänzung  einzelner  Teile  der- 
selben geplant  wurde. 

Es  sollten  einzelne  der  an  den  Tünn  liefestigten 
dekorativen  Umrahmungen  der  einzelnen  Reliefs,  ferner 
einzelne  Teile  des  dekorierten  Gesamtgestells  erneuert 
werden.  Den  untersten,  nach  unten  die  beiden  Türflügel 
abschließenden  mit  ornamentalen  Streifen  geschmückten 
Teil,  der  wohl  deshalb,  weil  er  ganz  zerstört  war,  schon  zu 
Beginn  dieses  Jahrhunderts  einem  einfachen  Brett  weichen 
mußte,  beabsichtigte  man  durch  neue  Alischlußbretter  zu 
ersetzen,  die  mit  Ornamenten  nach  vorhandenen  Mustern 
geschmückt  werden  sollten. 

Von  diesen  projektierten  Erneuerungen  sind  einzelne 
der  an  dem  Gestell  zu  befestigenden  Teile  bereits  durch- 
geführt; für  die  in  situ  auszuführenden  Erneuerungen  der 
Dekorationen  an  dem  Gestelle  sind  bereits  neue  Holzteile 
in  das  Gestell  eingefügt  worden,  deren  ornamentale  Deko- 
ration aber  bis  auf  die  beiden  untersten  Bretter  und  einige 
kleine  Teile  des  rechten  Flügels  erst  geschnitzt  werden 
sollten.  Diese  geplanten  Ergänzungen  und  Erneuerungen 
motivierte  der  Restaurator  einesteils  mit  dem  Wunsche  des 
Dombaukomitees,  andernteils  mit  dem  schlechten  Zustande 
der  entsprechenden  alten  Teile,  deren  Belassung  die  Sta- 
bilität der  Türflügel  ge^hrden  könnte. 

Trotzdem  sprach  sich  die  Z.  K.  auf  das  nachdrück- 
lichste gegen  jede  Erneuerung  und  Ergänzung  aus.  Dies 
gilt  insbesondere  von  den  figuralen  Reliefs,  an  welchen 
mit  Ausnahme  ganz  geringfügiger  Ausbesserungen  keine 
Ergänzungen  und  Erneuerungen  vorgenommen  werden 
dürfen. 

Doch  auch  die  Dekorationen  des  Türgestelles  selbst 
sind  derart  wichtig,  daß  keinerlei  weitergehende  Ergänzung 
oder  Erneuerung  zu  rechtfertigen  wäre.  Es  muß  wohl 
anerkannt  werden,  daß  ein  Teil  dieser  Dekorationen  in 
einem  relativ  sehr  sclilechten  Zustande  ist.  Doch  würde 
die  Z.K.  einer  E^rneuerung  selbst  dann  widersprechen,  wenn 
man  die  Dekorationen  ganz  entfernen  müßte,  weil  die  er- 
neuerten Teile  den  alten  Charakter  und  den  dokumentari- 
schen Wert  der  Türflügel  zerstören  würden.  In  diesem 
Falle  sollten  die  nicht  zu  erhaltenden  Pcu-tien  durch  glatte 
Bretter  ersetzt  werden.  Doch  ist  dies  nach  der  genauen 
Untersuchung  nicht  notwendig.  Die  Dekorationen  des  Ge- 
stelles bestehen  aus  ornamentalen  Füllfeldern,  welche  leicht 
in  die  ergänzten  und  entsprechend  ausgehöhlten  neuen 
Teile  des  Türgestelles   eingelassen  werden  können;   damit 


349 


Die  Restaurierung  des  Buvinatores  am  Dome  in   Spalato 


350 


erlangen  die  Türflügel  neue  Stabilität  und  bewahren  doch 
die  alte  Dekoration.  Der  untere  Abschlußstreifen  ist  wohl 
schon,  wie  erwähnt  wurde,  neu  geschnitzt. 

Da  hiebei  eine  ziemlich  willkürliche  Übertragung 
von  Motiven  anderer  Teile  der  Türen  stattgefunden  hat,  ist 
eine  Konzession  der  Z.  K.  hier  ausgeschlossen.  Damit  diese 


nur  die  Erneuerung  der  einfach  profilierten  Zierleisten 
und  schmalen  ornamentalen  Streifen  werden,  welche  die 
einzelnen  Reliefs  umgeben,  jedoch  dies  nur  dann,  wenn 
sie  so  zerstört  sind,  daß  die  Wiederverwendung  der  alten 
Teile  unmöglich  wäre.  Dasselbe  gilt  für  die  Holzknöpfe, 
welche  in  dit-  Einrahmungen  eingelassen  sind. 


Fig.  64     Spalato,  Domportal,  Buvinator 


Ergänzungen  nicht  wieder  entfernt  werden  müssen,  was 
technisch  sehr  schwer  durchzuführen  wäre,  wurde  das 
Übereinkommen  getroffen,  daß  sie  bei  beiden  Türflügeln 
mit  einem  an  der  Oberfläche  einfach  gegliederten  Brett 
zugedeckt  werden,  wodurch  der  Status  quo  in  ähnlicher, 
nur  technisch  vollkommener  Weise  restituiert  wird,  wie 
er  seit  dem  XVIIl.Jh.  bestanden  hat.    Zugestanden  kann 


Nach  diesen  Gesichtspunkten  wurde  folgendes  defini- 
tive Programm  vereinbart. 

1.  An  den  figuralen  Reliefs  werden  mit  Ausnahme 
ganz  geringfügiger  Ausbesserungen  keine  Erneuerungen 
oder  Ergänzungen  vorgenommen. 

2.  An  dem  festen  Türgestcll  werden  die  ornamentalen 
Schnitzereien  ebenfalls   nicht   erneuert.    Bei  jenen  Teilen, 

24* 


351 


Die  Restaurierung  des  Buvinatores  am  Dome  in  Spalato 


352 


bei  welchen  die  Erneuerung  des  Gestells  aus  Stabilitäts- 
griinden  notwendig  war,  werden  die  alten  Schnitzereien 
in  die  neuen  Teile  des  Gestelles  wie  in  einen  Rahmen 
eingelassen.  Eine  Ausnahme  davon  bildet  nur  jener  Teil 
der  ornamentalen  Schnitzereien  des  rechten  Flügels,  der 
sich  in  einem  so  schlechten  Zustande  befand,  daß  von 
seiner  Wiederverwendung  abgesehen  wurde.  Gegen  die 
Erneuerung  dieses  kleinen  Teiles,  bei  der  es  sich  nur  um 
die  Erneuerung  einer  Partie  eines  fortlaufenden  Ornaments 
handelt,  wird  kein  Einwand  erhoben. 


Brett,  welches  übrigens  dem  bisherigen  Zustande  ent- 
spricht, wird  gleich  jeden  Beschauer  darüber  belehren,  daß 
hier  ein  Teil  verloren  ging. 

5.  Bei  den  aus  einzelnen  Teilen  zusammengestellten 
engeren  Umrahmungen  der  einzelnen  figuralen  Reliefs 
können  die  nicht  mehr  verwendbaren  Partien  erneuert 
werden.  Es  sind  dies  17  Stück  Rahmenstreifen  am  rechten 
und  9  am  linken  Flügel,  ferner  50  Stück  profilierte  Leisten. 
Auch  die  nicht  mehr  verwendbaren  Holzzapfen  können 
erneuert  werden. 


Fig.  65     Spalato,  Domportal,  Buvinator,  Detail 


3.  Die  mit  Schnitzereien  geschmückte  Schlagleiste 
wird  nicht  erneuert,  sondern  die  alte  verwendet.  Nur  der 
Sockel  wird  etwas  verlängert  und  der  oben  fehlende  Ab- 
schluß durch  ein  einfaches,  nicht  ornamentiertes  Kapital 
geschaffen. 

4.  Der  (bereits  neu  geschnitzte)  untere  Abschluß  der 
Türen  wird  mit  einem  glatten,  einfach  profilierten  Brette 
zugedeckt.  Es  ist  dies  um  so  eher  durchführbar,  als  die 
minimale  dadurch  bedingte  Verstärkung  des  Türsockels 
(um  2'/iC»h)  bei  den  großen  Dimensionen  der  Türen  nicht 
in  Betracht  kommt.  Die  Ergänzung  würde  den  Gesamt- 
eindruck der  Türen  wesentlich  beeinträchtigen,   das  glatte 


6.  Die  angeregte  Erneuerung  des  roten  Hintergrundes 
ist  nicht  durchzuführen.  Auf  diese  Weise  wird  unverfälscht 
und  doch  gesichert  so  ziemlich  alles  erhalten,  was  von 
den  merkwürdigen  Flügeln   auf   uns   gekommen   war. 

Zur  Verhütung  künftiger  Schäden  werden  noch  fol- 
gende Konservierungsmaßnahmen  getroffen: 

1.  Die  einzelnen  als  durchbrochenes  Ornament  aus- 
geführten Schnitzereien  werden  mit  imprägnierter  Lein- 
wand unterlegt,  wodurch  nicht  nur  eine  gröfäere  Festig- 
keit erzielt,  sondern  auch  das  F<-stsetzen  des  Staubes  in 
die  Fugen  zwischen  den  Schnitzereien  und  dem  Türgestelle 
verhindert  wird. 


353 


Tätigkeitsbericht 


354 


2.  Die  tiefen  Holzwurmlöcher  werden  verkittet  und 
sämtliche  Schnitzereien  dann  durch  eine  durchsichtige 
Firnisschichte  gegen  den  unmittelbaren  Zutritt  von  Staub 
und  Luft  geschützt. 

3.  Zur  Erhöhung  der  Stabilität  der  Türen  und  zugleich 
als  Stütze  der  eisernen  Türangel  sollen  beitle  Türflügel  an 
den  Schmalseiten  und  an  der  den  Pfosten  anstoßenden 
Breitseite  mit  einem  Eisenband  umschlossen  werden.  Da 
die  Befürchtung  ausgesprochen  wurde,  daß  durch  die  Aus- 
dehnung der  Eisenschienen  infolge  der  Wärme  das  Holz 
leiden  könnte,  gilt  dieser  Punkt  nur  als  unter  der  Voraus- 
setzung statuiert,  daß  eine  neuerliche  fachtechnische  Unter- 
suchung, welche  die  Z.  K.  ehetunlichst  einleiten  wird,  ihn 
als  fachgemäß  bestätigt. 


a)In  der  Archivkammer,  westlich  des  Hauptturmes, 
kommt  das  Gewölbe  zur  Ausführung.  Vom  ursprünglichen 
Gewölbe  blieb  nach  dem  Brande  von  1541  bloß  eine  massive 
Konsole  in  der  Südostecke  erhalten.  Alles  übrige  ist  ver- 
nichtet worden.  Die  Einteilung  des  Gewölbes,  die  Kurven 
der  Wandrippen  und  die  übrigen  Konsolen  sind  aus  den 
an  den  Wänden  erhaltenen  Üljerresten  und  Spuren  genau 
festzustellen.  Der  Raum,  4"40  )ji  breit  und  9'05  in  lang,  war 
in  drei  Gewölbejoche  geteilt.  Die  Rippenbündel  sind  von 
4  Wand-  und  4  Winkelkonsolen  getragen  gewesen.  Da  früher 
das  Fenster  in  der  Südfront  des  Raumes  vermauert  und  in 
die  Westfront  in  denselben  Dimensionen  verlegt  wurde,  ist 
die  Wiederanbringung  einer  der  Wandkonsolen  an  der 
Westseite   in  alter  Form   unmöglich  geworden.  Jene  beim 


Fig.  66     Sp.ilatü,   nomport:il,   Buvinator,   DeUul 


4.  Zum  Schutze  gegen  das  Anstoßen  durch  die 
Kirchenbesucher  werden  die  untersten  Reliefs  mit  starken 
Glasplatten  verglast,  welche  in  die  Einrahmungsleisten 
eingelassen  werden. 

Zum  Schlüsse  ist  noch  die  sehr  glückliche  Anregung 
SviMBERSKYS  ZU  erwähnen,  von  den  Reliefs  unter  seiner 
Aufsicht  noch  vor  der  Wiederaufstellung  des  Tores  Gips- 
abgüsse anfertigen  zu  lassen.  Dvof<.<.K 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  St.  Vcit.sdoni.]  Mitglied  Hii.bert  berichtet 
über  die  im  Jahre  1907  durchgeführten  Arbeiten  (vidc  An- 
hang) und  legt  folgendes  Programm  für  die  Herstellungen 
des  laufenden  Jahres  vor: 


aufgebrochenen  Fenster  wird  in  eine  tragende  Figur  umge- 
wandelt, welche  die  Fcnsteröirnung  teilweise  verstellen  wird. 

6)  Im  Kapit eisaale,  unterhalb  der  Archivkammer, 
kommt  das  Gewölbe  zur  Ausführung.  Vom  alten  Gewölbe 
sind  die  ornamentalen  Wandkonsolen,  die  Kapitale  der 
Eckdienste  und  die  Gewölbcrippenbündel  bis  zur  letzten 
wagrechten  Fuge  erhalten.  Alles  übrige  fehlt  und  wird  er- 
neuert. An  der  Ostwand  des  Kapitelsaales  sind  einige 
Wappen  (des  Domkapitels  und  des  Erzbischofs  Zbynek 
Berka  z  Dubö  a  LipiS  1592—1606)  und  Lorbeerzweige  unter 
den  jüngeren  Färbelungen  ersichtlich.  Diese  werden  bloß- 
gelegt und  fixiert. 

c)  In  der  Hasenburgschen  Kapelle,  im  hohen 
Turme,  sind  Nacharbeiten  und  Putzarbeiten  an  dem  neu 
errichteten  Gewölbe  zu  vollzielien,  die  KajH'Ue  ist  abzu- 
pflastern und  von  der  Wendeltreppe  zum  .Xrcliivraunie,  ober 


355 


Tätigkeitsbericht 


356 


den  vom  Dombaumeister  Mocker  errichteten  Konsolen,  ein 
offener  Gang  anzulegen. 

d)  In  der  neuen  Sakristei  und  im  ober  derselben 
liegenden  Depositorium  werden  die  Bauarbeiten,  das  ist 
das  Einwölben  und  Putzen,  fortgeführt  werden. 

c)  In  den  zweiten  Stockwerken  der  westlichen 
Türme  wird  ein  stabiles  Dommuseum  installiert,  in  dem 
die  den  Dom  hetrctiende  Literatur,  Pläne,  Funde  und  alles 
bei  der  Purifikation  aus  dem  Dome  Beseitigte  und  im 
selben  nicht  mehr  Unterzubringende  ausgestellt  werden 
wird.  Nebst  dem  wird  der  innere  Ausbau  der  Türme  voll- 
endet und  werden  an  den  seitlichen  Orgelbühnen  Parapete 
versetzt  werden. 

f)  Das  Ouerschiff  soll  mit  der  vorbereiteten  Stein- 
metzarbeit eingewölbt  werden. 

g)  Das  nördliche  Querschiffenster  wird  durch 
Maßwerk  und  Pfosten  geschlossen. 

h)  Vor  dem  nördlichen  Querschiffenster  wird 
die   Triforiengalerie  analog  wie  am  übrigen   Bau   errichtet. 

i)  An  der  Fassade  der  südlichen  Vorhalle 
werden  die  Restaurierungsarbeiten  beendet,  indem  die  er- 
neuerte Galerie  versetzt  und  die  Kronkammer  wagrecht 
abgedeckt  wird. 

k)  An  der  südlichen  Vorhalle  soll  das  alte  Mosaik- 
bild, das  Weltgericht  darstellend,  wieder  angebracht  werden. 

/)  Errichtung  einer  erzbischöflichen  Gruft. 
Du  in  der  alten  erzbischöflichen  Gruft  höchstens  mehr 
zwei  Särge  Platz  finden  können,  wird  im  neuen  Domteile 
in  einer  der  nördlichen  Kapellen  eine  neue  Gruft  errichtet 
werden. 

m)  Die  westliche  Fassade  der  Wenzelskapelle 
wird  erneuert.  Ein  ausführlicher  Bericht  hierüber  wird  in 
Aussicht  gestellt. 

n)  Die  Fenster  in  den  nördlichen  Kapellen 
werden  provisorisch  verglast. 

o)  Sicherung  gegen  Feuersgefahr.  Im  An- 
schlüsse an  die  im  Vorjahre  angelegten  Wasserleitungen  zu 
den  Dächern  der  Kapellen  und  des  Hochschiffes  werden 
nach  dem  Programm  des  städtischen  Feuerwehrdirektors 
weitere  Vorkehrungen,  wie  Scheidewände  im  Dachraume, 
feuersichere  Verglasungen  und  anderes,  ausgeführt. 

p)  Verschiedene  Professionistenarbeiten,  wie 
Zimmermanns-,  Spengler-,  Dachdecker-  und  Asphaltier- 
arbeiten, kommen  zur  Ausführung. 

Einverstanden. 

Prag,  Teynkirche,  Nordportal.]  Mitglied  Hii.bert 
berichtet,  daß  eine  kommissioneile  Erhebung  mit  dem  Be- 
schlüsse endete,  von  jeder  Erneuerung  des  plastischen 
Tympanonfeldes  abzusehen  und  nur  den  Versuch  zu  machen, 
die  verwitterten  Teile  vor  vorzeitigem  Abfallen  zu  schützen. 
Ein  Gipsabguli  der  gesamten  Plastik  wurde  angefertigt. 

Prag,  Altstadt,  adeliges  Damenstift,  Garten.] 
Die  Z.  K.  unterstützt  eine  Aktion  des  Klub  za  starou  Prahu, 
welche  sich  gegen  die  Verbauung  des  Gartens  und  die 
Führung  einer  Straße  durch  denselben  richtet,  auf  das 
nachdrücklichste,  da  zwingende  praktische  Motive  für  diese 


Verbauung  nicht  vorhanden  zu  sein  scheinen  und  die 
ästhetische  Wirkung  des  Gebäudes  sowie  das  Stadtbild 
hierdurch  ungünstig  beeinflußt  würde. 

Prag,  Wasserturm.]  Konserv.  JeRAbek  berichtet,  daß 
die  Führung  einer  Brücke  von  der  Myslikastraße  zum 
botanischen  Garten  beabsichtigt  sei,  wodurch  eventuell  die 
beiden  Wassertürme  in  ihrer  malerischen  Wirkung  geschä- 
digt werden  könnten.  Der  Konservator  hat  sich  daher  dafür 
verwendet,  daß  bei  Ausarbeitung  dieses  Projektes  auf  die 
Erhaltung  der  Türme  und  ihrer  malerischen  Wirkung  Be- 
dacht genommen  werde. 

Albrechtic,  Filialkirche.]  Konserv.  DvoR.'^k  hat 
sich  gegen  die  Ausführung  der  die  Kirche  verunstaltenden 
Vorhalle  und  gegen  geplante  Änderungen  an  der  Umfrie- 
dungsmauer ausgesprochen.  Einverstanden. 

Auscha,  Grabsteine.]  Konserv.  Ankert  berichtet, 
daß  zwei  Grabsteine  des  16.  Jhs.  —  einer  des  Ritters  Johann 
VON  Sezvma  an  einer  baufälligen  Mauer  des  Herrenhofes, 
der  andere  seiner  Gemahlin  K.\tharina  im  Flur  des  Hauses 
Nr.  74  —  dem  Stadtmuseum  überlassen  wurden. 

Chotieschau,  Dupovzenka  pelle.]  Konservator 
Gi-ocKER  berichtet,  daß  die  Kapelle  (Fig.  67)  abgetragen 
und  an  einer  andern  Stelle,  näher  dem  Orte  zu  wieder 
errichtet  werden  soll.  Der  Konservator  sprach  sich  dagegen 
aus.  Die  Kapelle  befinde  sich  wohl  in  einem  schlechten, 
doch  restaurierungsfähigen  Zustande,  und  sei  auf  ihrem 
gegenwärtigen  Platze  von  sehr  malerischer  Wirkung.  Er  be- 
fürwortet die  Restaurierung  der  Kapelle.  Auf  dem  in  Aus- 
sicht genommenen  Punkte  möge,  wenn  das  Bedürfnis 
vorhanden  ist,  eine  ganz  neue  Kapelle  errichtet  werden. 
Einverstanden. 

Chrudim,  Pestsäule.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K. 
u.  U.  bewilligt  zur  Restaurierung  der  Säule  eine  Subven- 
tion von  470  K,  deren  Flüssigmachung  gleichzeitig  ange- 
ordnet wird. 

Doxan,  ehemaliges  Kloster,  Portal.]  Konserv. 
E.Mi.F.R  berichtet,  daß  das  Portal  zum  Teil  überarbeitet 
wurde.  Für  die  weitere  Restaurierung  empfiehlt  er  folgenden 
Vorgang:  Die  Fugen  sind  so  weit  auszufüllen,  als  es  aus 
Stabilitätsrücksichten  notwendig  ist;  die  Gesimse  sind  nur 
da  zu  ergänzen,  wo  es  unbedingt  notwendig  ist,  und  dies 
unter  genauer  Anpassung  an  den  Ton  und  die  Stimmung 
des  Portals;  der  Skulpturenschmuck  ist  unberührt  zu  lassen; 
der  unter  demNiveau  liegende  Sockel  kann  freigelegt  werden. 
Einverstanden. 

Hohenmauth,  Dekanalkirche,  Hochaltar.]  Die 
.Stadtgemeinde  läßt  ihre  Absicht,  den  alten  Altar  durch 
einen  pseudogotischen  zu  ersetzen,  fallen  und  strebt  eine 
Restaurierung  desselben  an.  Die  Z.  K.  kann  diesen  neuer- 
lichen Beschluß  um  so  freudiger  begrüßen,  als  der  Altar  zu 
den  großartigsten  und  merkwürdigsten  Schöpfungen  der 
barocken  Kunst  in  Böhmen  gehört.  Sie  stimmt  dem  vor- 
gelegten Restaurierungsprogramme  unter  der  Bedingung 
zu,  daß  die  Neuvergoldungen  auf  das  notwendige  Maß  be- 
schränkt werden  und  die  Restaurierung  des  .Altarbildes 
einer  vollkommen  verläßlichen  Kraft  übertragen  wird. 


357 


Tätigkeitsbericht 


358 


Jaromef,  Dekanalkirche,  Portal.]  Mit  dem  Pro- 
jekte für  die  Ausschmückung  des  Tympanons  des  neuaufge- 
deckten Portals  erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden. 

Jilowy,  Schloßkapelle,  Altargemälde.]  Konserv. 
AuGST  berichtet,  daß  das  Gemälde  entsprechend  restauriert 
und  im  Sichrower  Schlosse  verwahrt  wird.  Er  beantragt, 
daß  entweder  eine  Kopie  des  Gemäldes  in  der  Schloß- 
kapelle zu  Jilowy  aufgestellt  würde,  falls  sich  eine  Ent- 
feuchtung des  angeblich  auf  Piloten  ruhenden  Baues  als 
unmöglich  herausstellen  sollte,  oder,  wenn  die  Entfeuchtung 
gelingt,  das  Originalwerk  wieder  auf  seinen  ursprünglichen 
Standort  zurückgebracht  werde.    Einverstanden. 

Königgrätz,  Brücke.]  Konserv.  Pippich  berichtet, 
daß  die  hölzerne  ärarische  Elbebrücke  durch  eine  neue 
aus   Eisenkonstruktion    ersetzt    wird.    Bei  Bloßlegung    der 


Sängerbühne,  die  derzeit  mit  ihrer  Last  ungünstig  auf  die 
Blockwände  wirken;  5.  Auswechslung  der  morschen  Teile 
des  Dachstuhles,  Anziehung  der  lockeren  Fassadekonsolen, 
Umlegung  der  losen  Unterschalung  der  Dachtraufe,  Er- 
neuerung des  Traufgesimses  in  alter  Form;  6.  Erneuerung 
der  schadhaften  Schindeldachung;  7.  Erneuerung  der  schad- 
haften Blechdeckung  des  Sanktustürmchens,  Ersatz  der 
ßlechdeckung  der  Sakristei  durch  Schindel;  8.  .Anlage  einer 
wasserdichten  Kigole  um  die  Kirche.  Von  den  hiernach 
ausgearbeiteten  Projekten  verwirft  die  Z.  K.  jenes,  welches 
die  Auswechslung  der  Blockwände  mit  Mauerwerk  an- 
strebt; dem  anderen  Projekte,  welches  sich  im  wesent- 
lichen an  jenes  Programm  anschließt,  stimmt  die  Z.  K. 
mit  Ausnahme  der  hier  vorgesehenen  Ausmauerung  der 
West  wand  zu. 


Fig.  67     Chotieschiiu,   Dupovzenkapelle 


einzelnen  Quaderstücke  wurde  in  einem  der  rechtseitigcn 
Brückenpfeiler  der  Grundstein  di-s  alten  Brückenbaues  auf- 
gedeckt. In  einer  vierseitigen  H(")hlung  dieses  Steines  fand 
sich  eine  Zinkplatte  mit  einer  beiderseitig  eingravierten 
Inschrift,  welche  das  Datum  der  Grundsteinlegung  1II.  Au- 
gust 1767)  enthält  und  auf  die  damit  verbundene  Feier 
Bezug  nimmt.  Stein  uulI  Platte  soli<*n  dem  städtischen 
Museum  übergeben  werden. 

G  roß-Kozojed,  Holzkircli  e.|  Mit  dem  vorgelegten 
Programme  für  die  Restaurierung  erklärt  sich  die  Z.  K, 
einverstanden.  Dieses  umfai.k  nachstehende  Punkte:  1.  Ab- 
schlagen des  Außenverputzes,  Auswechslung  der  schad- 
haften Teile  der  Blockwände,  Verankerung  der  neuen  Teile 
mit  den  alten ;  sodann  ist  die  Fassade  wieder  zu  stukkatieren ; 

2.  vor  Auswechslung  der  Westwand  ist  auf  die  Sicherung 
der  Seitenwände  und  des  Sängerchores  Bedacht  zu  nehmen; 

3.  Ausbesserung  des  Innenverputzes  und  Neubemalung  des 
Innern;    4.    vertikale   Stützen    für    die    seitlichen    Teile   iler 


Kralowitz,  Pfarrkirche,  C!iabmal.|  Übi-r  Antrag 
des  Konserv.  Skorpu,  verwendet  sich  die  Z.  K.  wegen 
Restaurierung  des  gefährdeten  hölzernen  Griesbeckschen 
Epitaphiums  aus  dem  Jahre  1618  (?). 

Kwaschnowitz,  Pfarrkirche.]  Wie  Konserv.  Sed- 
L.^eKK  berichtet,  sind  folgende  Arbeiten  in  Aussicht  ge- 
nommen: Neutünchung  des  Inui'rn,  Entfeuclitung  des  Pres- 
liyteriums,  Restaurierung  der  Kanzel,  kleinerr  Reparaturen 
am  .Äußern,  namentlich  am  Turme.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere 
[•'.rhebungen. 

Lanzov,  Pfarrkirche,  romanisches  Portal.] 
Die  Z.  K.  genehmigt  das  Projekt  für  die  Sicherung  des 
neuaufgedeckten  Portals  und  bringt  für  die  .Arlieiten  eine 
Staatssubvention  in  .Antrag. 

Lautschin,  Pfarrkirche,  Malereien.]  Das  Pfarr- 
amt teilt  mit,  daß  die  aufgedeckten  Malereien  wieder  über- 
liuicht  wurden,  da  sie  so  zerstört  waren,  daß  man  kaum 
nticli  die  Darstellung  erkennen  konnte. 


359 


Tätigkeitsbericht 


360 


Ki^.  08      i'arduljitz,   liartholoinaus-(Dekaual-)kirche 


Mii;s,  Kathaus.)  Wie  Konserv.  Gi.ückur  bericlitt-t, 
sollen  die  im  Jahre  1886  hergestellten  von  iler  Feuchtig- 
keit teilweise  zerstörten  Sgraffiti  der  Fassade  restauriert 
werden;  ferner  soll  die  Wasseralaleitungsanlage  erneuert, 
und  die  Innenräume  entsprechend  ausgestattet  werden. 
Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Mische  netz,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Sedi-.^Cek  be- 
richtet, daß  durch  die  Weiterbenutzung  des  Raumes,  in 
welchem  sich  die  mit  einem  Kostenaufwande  von  6000  K 
restaurierten  romanischen  Fresken  befinden,  als  Sakristei 
die  ganze  Restaurierung  illusorisch  gemacht  würde,  da 
die  Fresken  einerseits  durch  Möbel  verstellt,  anderseits 
durch  die  Besucher  beschädigt  werden.  Er  beantragt  die 
Errichtung  einer  neuen  Sakristei.  Einverstanden. 

Neuland,  Münzfund.)  Wie  Konserv.  Ankert  be- 
richtet, wurde  im  Juli  1.  J.  im  Hause  des  Gemeindevorstehers 
ein  Topf  mit  Silberniünzen  (Taler  verschiedener  Prägung 
vom  Jahre  1565  —  August  von  Sachsen  —  und  vom  Jahre 
1603  —  Rudolf  II)  gefunden. 

Pardubitz,  Bartholomäus -(Dekanal)-kirche.] 
Eine  Erweiterunsr   der  dem  Kultusbedürfnisse   nicht  mehr 


entsprechenilen  Kirche  (Fig.  (>8)  wird  durch  den  .\nbau  einer 
Vorhalle  geplant,  wobei  der  ;üte  Kirchenraum  erhalten  und 
die  Fassade  wenigstens  in  ihrer  oberen  Hälfte  unberührt 
bleibt.  Die  Z.  K.  gibt  zu  bedenken,  daß  durch  diesen  Zu- 
bau  nur  für  die  allernächste  Zeit  —  kaum  auf  mehr  als 
ein  Dezennium  —  dem  Raummangel  abgeholfen  wäre  und 
durch  die  Anlage  der  schmalen,  langen  Vorhalle  eine  De- 
proportionierung  der  gesamten  Kirchenanlage  eintreten 
würde.  Aus  diesen  Gründen  empfiehlt  die  Z.  K.  den  Bau 
einer  neuen  Kirche,  und  das  alte  Gotteshaus  unverändert 
zu  belassen.  Sollte  dieser  Vorschlag  an  dem  Widerstände 
der  lokalen  Faktoren  scheitern,  so  müßte  die  projektierte 
Vorhalle  in  möglichst  einfachen  Formen  und  nicht  in  einem 
pseudohistorischen  Stile  gehalten  werden,  weil  gerade  hier 
eine  ästhetisch  ungünstig  wirkende  Konkurrenz  der  Formen 
kaum  vermieden  werden  könnte.  Ferner  dürften  durch 
diesen  Anbau  die  alten  Galerien  im  Innern  der  Kirche 
nicht  tangiert  werden.  Gegen  den  Umbau  der  benachbarten 
Rochus-Kapelle  zu  einem  Glockenturme  erhebt  die  Z.  K. 
unter  der  gleichen  Bedingung  keine  Einwendung,  daß  hie- 
bei  alle  konkurrierenden  Zutaten,  wie  die  Giebel  vermieden 
werden. 


36i 


Tätigkeitsbericht 


362 


Pleschnitz,  Münzfund.]  Die  Konserv.  Gi.ocker  und 
Georo  Schmidt  berichten  über  einen  reichhaltigen  Münz- 
fund, welcher  am  24.  September  1.  J.  bei  Anlage  der  Be- 
zirksstralse  nach  Dobraken  15  bis  20  c;;!  unter  dem  Niveau 
zu  Tage  trat.  In  einem  zirka  4  /  fassenden  Kruge  befanden 
sich  mehr  als  2500  Gold-  und  Silbermünzen.  Bemerkens- 
wert ist  die  Mischung  von  Pragergroschen,  Maleigroschen, 
(XVI.,  XVII.  und  Anfang  des  XVIII.  Jhs.)  mit  holländischen 
Goldgulden  und  türkischen  Goldmünzen,  welche  eine  zeit- 
liche Ausdehnung  des  Schatzes  auf  mindestens  200  Jahre 
bezeugen.     Die   Münzen    wurden    in    amtliche  Verwahrung 


Blick  als  eine  Schöpfung  der  Kunst  unserer  Tage  doku- 
inentiert. 

Tabor,  Wittigonenburg.]  Die  Bzh.  teilt  mit,  daß 
ihre  Bemühungen,  die  Reste  der  Burg  (Fig.  69)  zu  erhalten, 
vergeblich  waren.  Sie  wurden  von  der  brauberechtigten 
Bürgerschaft  demoliert  und  an  ihrer  Stelle  ein  Neubau 
aufgeführt.  Kunsthistorisch  interessante  Details  kamen  bei 
der  Demolierung  nicht  zutage. 

Witti  nghausen,  Burgruine.]  Konserv.  M.\res  be- 
richtet, daß  die  Sicherungsarbeiten  in  entsprechender  Weise 
durchgeführt  wurden. 


Fig.  69     Tabor,   Wittigonenburg 


genommen;  ihre  Erwerbung  für  das  städtische  Museum  in 
Mies  wurde  angebahnt. 

Prachatitz,  Kathaus,  Malereien.]  Die  Z.  K.  be- 
willigt für  die  Sicherung  und  Fixierung  der  Fassade- 
Malereien  eine  Subvention  von  300  K. 

Schirscho  witz,  Pfarrkirche.]  Wie  Konserv. Luksch 
berichtet,  wurde  der  Bauzustand  der  aus  <lem  Jahre  1846 
stammenden  Kirche  gesichert. 

Sedletz,  Marienkirche.]  Von  den  vorgelegten  Pro- 
jekten für  die  Herstellung  einer  neuen  Orgel  empfiehlt  die 
Z.  K.  jenes  zur  Genehmigung,  welches  sich  wohl  dem  all- 
gemeinen Stilcharakter  der  Kirche  anpaßt,  doch  von  den 
sogenannten  stiltreuen  Krzeugnissen  der  pseudohistorisehen 
Gotik,  die  fast  stets  eine  falsche  Note  in  einem  alten 
Baue  bedeuten,   weit   entfernt  ist,  und  sicli  auf  den  ersten 

Mitteilungen  der  k    k-  Zcntral-Kommission  igo8 


Bukowina 

Suczawa,  St.  Georgskirche,  Malereien.]  Maler 
ViERTEi.BERGER  berichtet  über  die  im  abgelaufenen  Sommer 
durchgeführten  Kestaurierungsarbeiten;  sie  erstreckten  sicli 
auf  die  Malereien  des  Tambours  der  Kuppel,  des  größten 
Teiles  der  Hauptapsidc  und  der  beiden  Seitenapsiden  und 
die  Wandfläche  zwischen  der  Hauptapside  und  den  Seiten- 
apsiden. Im  Pronaos  wurden  über  40  von  den  Kalender- 
liildern,  in  den  Fensterwänden  und  bei  einem  Fenster  die 
dazu  gehörigen  Bandornamente  ausgetupft.  Jede  Ergänzung 
wurde  vermieden. 

Dalmatien 

Makarska,  Franziskaner-Kloster.]  Die  Z.  K.  er- 
hebt gegen  den  Umbau  iles  Klosters  keine  Einwendung, 
wenn    hiebei    die    vollständige    Erhaltung    des    materiellen 

25 


303 


Tätigkeifslicrichl 


364 


Bestandes  und  der  ästhetisclien  Wirkung  der  Klosterkirche, 
des  freistehenden  Kampaniles  und  des  Kreuzganges  ge- 
währleistet wird. 

Spalato,  Doniportal.J  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K. 
u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die  Herstellung 
eines  Windfanges  bewilligten  Subvention   \  on   1400  K  an. 


eine  zu  erneuern,  die  übrigen  sind  nur  zu  sichern  und  zu 
reinigen.  Von  den  großen  Vasen  der  Balustrade  unter 
der  Kuppel  sind  nur  vier  zu  erneuern,  die  übrigen  vier 
sind  nur  zu  ergänzen  und  neu  aufzustellen.  Die  Balustrade 
selbst  ist  zu  belassen,  nur  die  Decksteine  sind  abzuheben 
und  die  zerbrochenen  Teile  derselben  zu  erneuern.  An  den 


Fig.  70     Jordanow,  GlocUenlurm 


Galizien 

Lemherg,  gr.-kath.  (St.  (!  eorgs)-Katliedrale  ] 
Die  in  Aussicht  genommenen  Arbeiten  empfiehlt  die  Z.  K. 
unter  nachstehenden  Bedingungen  zur  Genehmigung:  An 
der  Balustrade  der  Laterne  ist  nur  an  der  gegen  die  Fassade 
zu  liegenden  Seite  ein  Stück  zu  ergänzen,  sonst  ist  die 
Balustrade  nur  zu  sichern,  von  den  bestehenden  Vasen  nur 


Postamenten  der  großen  Vasen  dieser  Balustrade  sind  nur 
die  notwendigsten  Ausbesserungen  vorzunehmen.  Die 
Lukarnen  sind  auseinander  zu  nehmen  und  mit  Wrwen- 
dung  der  alten  Steine  neu  aufzustellen  und  nebst  kleinen 
Ausbesserungen  zu  sichern.  Von  den  19  Vasen  der  .Attiken 
sind  nur  zwei  neu  zu  machen,  und  zwar  die  mittlen;  über 
dfin   linken  und    die  an    der  l^cke   der  Fassade    über   dem 


365 


Tätigkeitsbericht 


366 


rechten  Querschiffe.  Die  übrigen  sind  nur  zu  sichern,  bei 
zweien  sind  die  Blechaufsätze  zu  befestigen.  Das  Haupt- 
gesimse ist  unverändert  zu  belassen,  die  Pilaster  unter  dem 
Hauptgesimse  sind  nicht  auszubessern,  die  Balustraden 
der  Balkons  sind  nur  auszubessern,  zu  sichern  und  zu 
reinigen,  an  den  Gesimsen  der  Balkons  sind  keine  Aus- 
besserungen vorzunehmen,  die  Balustrade  unter  dem  Chor- 
fenster ist  so  zu  belassen,  wie  sie  ist,  die  fehlenden 
9  Vasen  der  Anbauten  sind  zu  erneuern,  die  bestehenden  5 
sind  nur  zu  sichern,  bei  den  Balustraden  der  Anbauten 
sind  nur  die  schadhaftesten  Teile  zu  erneuern.  An  der 
Balustrade  der  Terrasse  vor  dem  Haupteingange  sind  nur 
die  notwendigsten  Ausbesserungen  vorzunehmen,  eine  neue 
Eindeckung  wäre,  wenn  sie  überhaupt  notwendig  ist,  was 
nicht  der  Fall  zu  sein  scheint,  aus  Zink  und  nicht  aus 
Kupferblech  auszuführen. 

Die  Reinigungen,  wo  sie  vorgenommen  werden,  sind 
auf  eine  vorsichtige  Beseitigung  des  Moosbewuchses  (ohne 
Schädigung  der  Patina)  vorzunehmen.  Die  Fugen  sind 
nicht  ganz  zu  schließen. 

Golesz,  Burgruine.]  Konserv.  Lepszy  berichtet,  daß 
über  seine  Intervention  der  Betrieb  eines  den  Bestand  der 
Ruine  gefährdenden  Steinbruches  eingestellt  wurde. 

Jordanow,  Holzkirche,  Glockenturm.]  Konserv. 
KoPERA  berichtet,  daß  trotz  seines  eindringlichen  Protestes 
der  aus  dem  XVI.  Jh.  stammende,  baulich  vorzüglich  er- 
haltene Glockenturm  (Fig.  70)  demoliert  wurde;  die  aus 
dem  Jahre  1663  stammenden  Glocken  blieben  erhalten; 
die  Niederreißung  der  kein  größeres  Interesse  bietenden 
Kirche  ist  in  Aussicht  genommen. 

Tarnöw,  Diözesan-Museum,  Gemälde.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  eines 
Betrages  von  70O  K  als  zweite  Rate  der  für  die  Restau- 
rierung der  Gemälde  bewilligten  Subvention  an. 

Zloczöw,  Synagoge.]  In  Aussicht  genommen  ist: 
Eindeckung  mit  Eisenblech,  ein  neuer  Fußbodenbelag  mit 
farbigen  Steinplatten,  Reinigung  und  Bemalung  der  Wände, 
Renovierung  der  Ornamente,  neue  Fensterstöcke,  Dach- 
rinnen u.  dgl.    Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Kärnten 

Berg,  Karner.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  be- 
willigt zur  Erneuerung  der  Bedachung  eine  Subvention 
von  500  K. 

Christendorf  am  H  emmaberge,  Grabungen.] 
Notar  WiNKT.KR  berichtet  über  den  Erfolg  seiner  Grabungen. 
In  der  westlichen  Ecke  des  Ackers  Andreitz  fand  er  in 
ungefähr  40  cm  Tiefe  eine  große  Bronzemünze  auf  dem 
Schottergrunde  auflagernd  und  Topfscherben,  in  8  bis  10);; 
Entfernung  ein  Terrasigillatastück  mit  Laubverzierung;  in 
einer  Tiefe  von  35«;«,  zirka  2;;;  von  der  Bronzemünze 
entfernt,  Teile  eines  roten  Tontopfes  mit  60  Großbronzen 
gefüllt,  ferner  einen  größeren  Tojit  gleichfalls  bis  zum 
Rande  mit  Großbronzen  gefüllt  und  zugedeckt,  ein  kleines 
Töpfchen  mit  Silberdenaren  ebenfalls  zugedeckt  und  end- 
lich in  einer  Tiefe  von  40  bis  45  t;;;,  das  Drittel  eines 
großen  Topfes  mit  ( linßbrciiizen.  Das  Ganze  war  mit  großen 


Backsteinen  aus  dem  nahen  Suchabache  (zwei  Meter  im 
Geviert)  umgeben.  Unter  den  Silbermünzen  sind  ver- 
treten: M.  Antonius  (zwei  schlechte  Stücke),  ein  Nero, 
Vespasian,  Domitian,  Nerva,  Trajan,  Hadrian,  Antoninus, 
Faustina  sen.,  jun.,  Lucilla,  Marc  Aurelius  und  Commodus; 
unter  den  Großbronzen:  Claudius,  Vespasian,  Domitian, 
Trajan  und  Hadrian,  schlechte,  abgenutzte  Stücke,  schönere 
von  Antoninus,  Marc  Aurelius,  Commodus,  Faustina  sen., 
jun.,  Lucilla,  Crispina,  Sabina,  L.  Verus,  Septimius  Severus, 
Julia  Domna,  Caracalla.  Die  Funde  bleiben  in  Verwahrung 
des  Berichterstatters. 

Egg  bei  Hermagor,  Pfarrkirche,  Glasfenster.] 
Die  Z.  K.  bemängelt  das  Programm  für  die  Restaurierung 
der  Glasmalereien  als  zu  weitgehend.  Im  dreiteiligen 
Fenster  hat  die  Ergänzung  des  bis  auf  geringe  Reste 
fehlenden  rechtsseitigen  Bildfeldes  (Figur  einer  knieenden 
Frau)  zu  unterbleiben;  ebenso  in  dem  leeren  Mittelfelde 
unter  der  Figur  der  heil.  Barbara  die  Anbringung  einer 
neuen  Darstellung  (gleichgültig  ob  Figur  oder  Wappen); 
auch  gegen  die  Anbringung  farbiger  Außenstreifen  sowie 
die  farbige  Füllung  des  Maßwerkes  wird  Stellung  o-e- 
nommen.  Im  zweiteiligen  Fenster  wird  die  Anbringung 
zweier  Wappen  unter  den  Figuren  des  heil.  Bartholomäus 
und  Apostels  Jakobus  widerraten. 

Falkeustein,  Burgruine.]  Der  Generalkonservator 
hat  sich  mit  Erfolg  für  die  Erhaltung  der  Ruine  und  die 
im  Interesse  des  Betriebes  der  vorbeiführenden  Tauern- 
bahn  gebotene  Sicherung   einzelner  Mauerteile   verwendet. 

Pusarnitz,  Pfarrkirche.]  Konserv. Picht.er  berichtet, 
daß  eine  Umänderung  der  Türflügel  zum  Öffnen  nach  außen 
eine  nicht  unbedeutende  Verengerung  des  aus  dem  Jahre 
1519  stammenden  Portals  zur  Folge  hätte;  weshalb  er  zur 
Erreichung  des  angestrebten  Zweckes  die  Herstellung  eines 
einfachen  hölzernen  Einbaues  (nach  Art  der  W^indfänge) 
empfahl;  das  Portal  könnte  auf  diese  Weise  unverändert 
belassen  werden.    Einverstanden. 

Weitensfeld,  Magd alenenkir che.]  Die  Z.K.  bringt 
für  die  Erneuerung  des  sehr  schadhaften  Daches  eine 
Staatssubvention  in  Antrag. 

Krain 

Vorgeschichtliche  Grabungen.]  Das  k.  k.  Mi- 
nisterium f.  K.  u.  U.  bewilligt  zur  Vornahme  vorgeschicht- 
licher Grabungen  und  Forschungen  unter  der  Leitung  des 
Mitgliedes  Szo.mbathv  für,  das  Jahr  1908  eine  Subvention 
von  500  K. 

Laibach,  Jakobskirche,  Marmortabernakel.] 
Konserv.  Subk^  berichtet,  daß  die  Restaurierung  des  Taber- 
nakels nach  dem  vereinbarten  Programme  in  zufrieden- 
stellender Weise  durchgeführt  wurde.  Die  Z.  K.  beantragt 
die  Flüssigmachung  der  hiefür  bewilligten  Staatssubvention. 

Brezje,  St.  Kanziankirche,  Gemälde.]  L''ber  -An- 
regung des  Konserv.  Franke  leitet  die  Z.  K.  wegen  Restau- 
rierung eines  über  der  Sakristeitür  befindlichen  Madonnen- 
bildes eines  unbekannten  Meisters  die  weiteren  Schritte  ein. 

Ehrengruben,  Fil  ial  k  irche.]  Die  Z.  K.  empfiehlt 
ein  vorgelegtes  Programm    für  die  Bloßlegung  und  Reini- 


3^7 


Tätigkeitsbericht 


368 


o-ung  der  Fresken  im  Innern,  sowie  der  Bemalung  der 
Rippen,  Arkadenbögen  und  Schlußsteine  zur  Genehmigung; 
jene  Mauerteile,  an  denen  keine  Fresken  zutage  treten, 
sind  entsprechend  zu  tönen.  Gegen  die  Herstellung  eines 
Gesimses,  den  Neuverputz  des  Äußern  und  die  über  leb- 
haften Wunsch  der  lokalen  Faktoren  erfolgende  Einsetzung 
von  Maßwerk  in  drei  Fenstern  nach  dem  Muster  der 
vorhandenen  Fenstermaßwerke  erhebt  die  Z.  K.  keine 
Einwendung.  Dagegen  spricht  sie  sich  gegen  die  voll- 
ständige Erneuerung  von  bestehenden  Maßwerken  in  drei 
anderen  Fenstern  und  die  weitgehende  .-Vuswechslung  der 
Gewölberippen  aus;  die  Erneuerung  der  Werkstücke  hat 
sich  nur  auf  jene  Teile  zu  beschränken,  bei  denen  dies 
aus  Staliilitätsrücksichtcn  unliedingt  erfonlcrlich  ist.  Die 
Verglasung  dir  Fenster  mit  Butzenscheiben  erscheint  un- 
bedenklich, wenn  von  den  Blumenmustern  im  Maßwerk 
abgesehen  wird.  Dagegen  könnten  tlie  kleinen  Zwickel 
zwischen  den  Butzenscheiben  mit  farbigem  Glase  ausgelüllt 
werden.  Gegen  die  Legung  eines  neuen  Fußbodens  in  der 
Sakristei  wird  kein  Einwand  erhoben.  Unter  der  Voraus- 
setzung, daß  diesen  Bedingungen  entsprochen  wird,  wird 
für  die  Arbeiten  eine  Staatssubvention  befürwortet. 

St.  Peter  am  Kronenberge,  Pfarrkirche.]  Gegen 
die  Erneuerung  der  ursprünglichen  Fassung  und  Vergol- 
dung der  Altäre,  die  Reinigung  des  Altarbildes  und  eines 
den  heil.  Petrus  darstellenden  Gemäldes  erhebt  die  Z.  K. 
keine  Einwendung. 

Seisenberg,  St.  Nikolauskirche.]  Maler  Lukesck 
berichtet,  daß  sämtliche  Mauern  so  von  Feuchtigkeit  durch- 
setzt und  durchseucht  sind,  daß  eine  Reinigung  und  Siche- 
rung der  Malereien  (und  zwar  nicht  nur  jener  der  vim 
der  Z.  K.  schon  früher  preisgegebenen  Nordvi-and)  nur 
durchführbar  wäre,  wenn  sie  von  den  Wänden  abgelöst 
würden.     Die  Z.  K.  erklärt  sich  hiemit  einverstanden. 

Küstenland 

Petzovia,  Fund.]  Konserv.  Gnirs  berichtet,  daß  im 
Frühjahr  1907  eine  Bronzetafel  mit  Inschrift  —  ein  Militär- 
diplom des  Kaisers  Septimius  Severus  —  gefunden  und  von 
ihm  für  das  Museo  civico  in  Triest  erworben  wurde. 

Pola,  Arena.]  Konserv.  Gnirs  berichtet,  daß  der  vor 
dem  stadtseitigen  Haupteingang  des  antiken  Amphitheaters 
liegende,  in  nicht  eruierbarer  Zeit  abgehobene  mächtige 
Sockelquader  nach  seinen  Dimensionen,  seiner  Bearbeitung 
und  seinem  mit  Bestimmtheit  festgestellten,  in  situ  liegen- 
den Substruktionsquader  dem  ersten  Innenpfeiler  des  Arena- 
Haupteinganges  angehört,  dessen  sämtliche  benachbarte 
Pfeiler  in  ihren  Sockelwänden  noch  erhalten  sind.  Der 
Konservator  beantragt  den  Pfeilersockel  an  seine  ursprüng- 
liche Stelle  rückzuversetzen ;  die  ursprüngliche  Lagerung 
läßt  sich  durch  die  antik  abgearbeitete  Lagerfläche  des 
Sockelfundamentes,  sowie  durch  die  kenntlichen  Fronten 
des  Sockels  selbst  genau  feststellen.  Einverstanden. 

Pola,  Amphorenfunde.]  Konserv.  Gnirs  berichtet, 
daß  am  29.  September  1.  J.  gelegentlich  der  Legung  eines 
Kanals  an  der  dem  Augustustempel  zugewendeten  Fassade 
des  Munizipalgebäudes  ungefähr  10  ziemlich  gut  erhaltene 


große  Weinamphoren,  antik  römischer  Provenienz,  gehoben 
wurden.  Sie  tragen  fast  durchwegs  Erzeugermarken  oder 
Kitzinschriften,  die  auf  den  seinerzeitigen  Inhalt  Bezug 
nehmen.  Die  einzelnen  Stücke  wurden  provisorisch  im 
Augustustempel  deponiert,  zwei  komplette  Halsstücke  mit 
Deckel  und  erhaltenen  originalen  Verschlüssen  im  Museo 
civico. 

Pola,  Wappenstein.]  Konserv.  Gnirs  berichtet,  daß 
bei  Demolierungsarbeiten  am  Forum  ein  schön  gearbeiteter 
Wappenstein  (ohne  Inschrift  und  Datierung)  des  veneziani- 
schen Dogen  Steno  gefunden  wurde.  Oberhalb  des  Wappen- 
schildes (Szackiger  Stern  im  Feldi  trägt  die  von  einer  ein- 
fachen Leiste  umraliinte  Platte  die  baretta  des  Dogen  mit 
seitlich  aufgestecktem  Kreuz.  Der  Stein,  welcher  ungefähr 
aus  dem  Jahre  1400  stammen  dürfte,  wurde  dem  Lapi- 
darium des  Museo  civico  einverleibt. 

Woltschach,  Danielskirche,  Fresken.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Renovierung  der 
Fresken  eine  Subvention  von  600  A'. 

Mähren 

Brunn,  Nonnenhauskapelle.]  Konserv.  Hrach  be- 
richtet, daß  die  Kapelle  vor  ihrer  Demolierung  genau  ver- 
messen und  Aufnahmen  angefertigt  wurden.  Alle  be- 
merkenswerten Bauteile  wurden  im  Dominikaner-Kreuz- 
gang als  Musealgegenstände  verwahrt.  Die  Rippen,  welche 
die  geringste  Bedeutung  besitzen,  fanden  in  einer  alten 
Gruft  ihre  Ruhestätte. 

Cernotin-Kelc,  Fund.]  Korresp.  Domi.uvii,  berichtet 
über  einen  Depotfund  der  jüngeren  Bronzezeif,  welcher 
im  Februar  1906  im  Kalksteinbruche  an  der  Lokalbahn- 
station gemacht  wurde.  (Bericht  wird  im  Jahrbuche  für 
Altertumskunde  verölTentlicht.) 

Partschendorf,  Pfarrkirche,  Epitaiihien.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung 
der  Epitaphien  eine  Subvention  von  460  A'  88  //,  deren 
Flüssigmachung  unter  einem  veranlaßt  wird. 

Proßnitz,  Musealgebäude.]  Wie  Konserv.  Kress 
berichtet,  wurde  die  Restaurierung  genau  nach  dem  ver- 
einbarten Programme  in  entsprechender  Weise  durch- 
geführt. 

Schnobolin,  Pfarrkirche.]  Mit  dem  Ausbau  des 
Turmes  nach  einer  vorgelegten  Skizze  erklärt  sich  die 
Z.  K.  einverstanden.  Dagegen  widerrät  sie  die  geplante 
.Anlage  einer  neuen  Sakristei  in  Form  eines  polj'gonalen 
.Anbaues  an  das  Presbyterium,  weil  dadurch  die  Außen- 
erscheinung der  Kirche  in  ungünstiger  Weise  beeinllußt 
und  die  falsche  Vorstellung  erweckt  wird,  als  ob  das  Pres- 
byterium einen  achteckigen  Abschluß  hätte.  Die  Z.  K. 
empfiehlt  die  alte  Sakristei  beizubehalten  und  eine  neue 
Leichenkammer  an  Stelle  der  alten,  zur  Demolierung  be- 
stimmten —  welche  nunmehr  in  die  alte  Sakristei  ver- 
legt werden  soll  —  wenn  notwendig  in  etwas  größeren 
Dimensionen  zu  errichten. 

Znaim,  St.  Michaelskirche.]  Gegen  nachstehende 
Herstellungen  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung:  1.  Aus- 
besserung    der     schadhaften     Steinteile     mit     Matscheko; 


369 


'niii"  .iilsl)criclit 


370 


Fig.  71      Wien  XVI.,   Ottakringerslraüe  101,  Altes  Vürstadlhaus,'  Hof 


2.  Unterlassungderursprünglich  beabsichtigten  Vermauemng 
der  Fenster  im  Presbyterium  bis  auf  die  Nischen  an  der 
Außenseite  und  die  Außenvermauerung  der  bereits  innen 
vermauerten  Fenster  hinter  dem  Hochaltare;  3.  Auswechs- 
lung des  schadhaften  Steinschwell ers  und  Ausbesserung 
des  steinernen  Torgewändes  am  Westportale;  4.  Anbringung 
einer  Spieltür  beim  Westportal  nach  Entfernung  der  jetzigen 
morschen  Türflügel  und  des  unschönen  Windfanges  im 
Innern;  5.  Ersatz  der  Tür  am  Südportal  durch  eine  neue; 
6.  Neuversetzung  des  Steingewändes  und  des  darüljer 
liegenden  Fensters  am  Südportal;  7.  eiserne  Fensterrahmen 
im  Presbyterium;  8.  Ersatz  der  hölzernen  Fensterrahmen 
in  der  heil.  Grabkapelle  durch  eiserne;  9.  Ausbesserung 
der  Laternenfenster  und  der  Laterne  über  der  heil.  Grab- 
kapelle; 10.  neue  Zifferblätter  am  Glockenturm;  11.  Aus- 
besserung des  Turmknaufes. 

Znaim,  Niklaskirche.]  Konserv.  Chit.t.a  berichtet 
über  die  in  befriedigender  Weise  durchgeführte  Bloßlegung, 
Reinigung  und  Sicherung  der  Malereien  im  Presbyterium. 
Auf  der  Evangelienseite  zwischen  dem  Sakramentshäus- 
chen und  dem  Hochaltare  wurde  das  Fresko  des  Schmer- 
zensmannes, im  Grabe  stehend,  bloßgelegt;  auf  derselben 
Seite  befindet  sich,  vom  Hochaltar  bereits  verdeckt,  das 
Schweißtuch  der  heil.  Veronika;  zwischen  beiden  Dar- 
stellungen wurde  die  Nische  des  ursprünglichen  Sakraments- 
häuschens aufgedeckt;  es  war  von  einem  steinernen  Giebel 
mit   Dreischweiß-Maßwerk   bekrönt,  dessen   Schenkel   eine 


Kreuzblume  verband,  welche  beiderseits  von  Fialen  flankiert 
wurde.  Auf  der  Epistelseite  wurde  zwischen  den  bloß- 
gelegten Darstellungen  des  heil.  Abendmahles  und  der 
Legende  des  heil.  Achatius  die  vermauerte  Session  frei- 
gelegt. Die  Umrisse  der  steinernen  Architektur,  welche 
bis  auf  die  den  Kleeblattbogen  tragenden  Konsolen  gänzlich 
abgesprengt  ist,  weisen  ebenfalls  auf  edelgeformte  Fiiden  hin 

Nieder-Österreich 

Wien  IX.,  Währinger  st  ra  ße  35,  J  ose  f  i  n  ii  in.] 
Korresp.  Mad.iera  berichtet,  daß  an  dem  straßenseitigen 
Gittcrabschlusse  zwei  grol.^e  Ilolztafeln  mit  Plakaten  an- 
gebracht wurden,  die  den  Einblick  in  den  gartenmäßig 
hergestellten  Vorhof  des  Gebäudes  zum  großen  Teile  ver- 
deckten und  das  Gesamtbild  dieses  vornehmen  Baues  ent- 
stellten. Der  in  den  Tagesblättern  hiegegen  einmütig  er- 
hobene Protest  hatte  erfreulicherweise  die  F.ntfirnung  der 
Plakate  zur  Folge. 

Wien  XVI.,  Ottakringerstraße  101,  Profanhaus.] 
Die  Z.  K.  vernimmt  mit  Bedauern,  daß  das  im  Privatbesitz 
stehende,  anheimelnde  Alt -Wienergebäude  (Fig.  71)  demo- 
liert wirtl. 

Baden,  Kollet-Museuiu.]  Professor  KKiN.ini.  be- 
richtet, daß  das  Museum  im  Boldrini-  (ehemaligen  Armen-) 
hause  untergebracht  wird.  Die  Z.  K.  erklärt  sich  hiemit 
einverstanden,  da  die  neuen  Räume  für  die  Samlungen  aus- 
reichend und  relativ  feuersicher  sind. 


371 


TStigkeitsbericlil 


372 


Bierbauni,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Entfcuchtving, 
bessere  Beleuchtung  der  Sakristei,  die  Neueindeckung  der 
Kirche  mit  Schiefer,  Verputzausbesserungeii  und  Reparatur 
der  Kirchenbänke  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ivinwendung.  Über 
den  geplanten  Ausbruch  eines  Fensters  werden  weitere 
Erhebungen  gepflogen. 

Brück  a.  Leitha,  röm.  Grabstein.]  Konserv.BoRxi.iK 
berichtet,  daß  der  im  Frühjahre  1007  bei  der  Niederlegung 
des  Wiener  Tores  gefundene  Grabstein  des  Farsuleius  vom 
Museum  Carnuntinum  erworben  wurde. 

Dürnstein,  Pfarrkirche.]  Der  Generalkonservator 
berichtet  über  die  Untersuchung  der  Kirche:  Größere  Bau- 
schäden konnten  nicht  konstatiert  werden;  einige  Risse  in 
den  Gewölben  sind  schon,  sehr  alt  unil  haben  in  neuerer 
Zeit  keine  \'eränderungen  oder  Erweiterungen  erlitten. 
Kleinere  Schäden  im  Innern  rühren  von  den  schadhaften 
Fensterverschlüssen  her,  welche  die  Niederschlagswässer 
eindringen  lassen.  Auch  am  Äußern  der  Kirche,  des 
Turmes  und  des  Kreuzganges  sind  nur  kleinere  Schäden 
zu  bemerken,  wie  am  Turme  das  Herausfallen  der  Ver- 
kittungen der  Fugen  und  an  einer  der  vier  Pyramiden, 
von  der  ein  Teil  durch  Blitzschlag  abgesplittert  ist.  Auch 
sind  Überwucherungen  der  Steine  mit  Moos,  Gräsern  und 
kleinen  Sträuchern  wahrnehmbar. 

Außer  der  Erneuerung  der  schadhaften  Fensterver- 
schlüsse, wobei  die  alten  Verglasungen  wieder  verwendet 
werden  können,  wäre  eine  Eingerüstung  des  Turmes  zu 
empfehlen  um  die  Überwucherung  mit  Vegetation  und 
kleineren  Schäden  zu  beseitigen. 

Die  Innenausstattung  ist  unberührt  zu  belassen.  Nur 
bei  dem  rechtsseitigen  Johannesaltar  ist  die  Instandsetzung 
des  Gemäldes  von  Kremser-Schmidt  ins  Auge  zu  fassen. 
An  den  künstlerisch  bedeutungslosen  Sockelbildern  im 
Kreuzgange  sollen  zur  Verhütung  größerer  Schäden  die 
beschädigten  Stellen  mit  Leinwand  unterklebt  und  neutral 
getont  werden.  Die  Wurmschäden  an  den  Holzreliefs  unter 
dem  Orgelchor  sind  ohne  Veränderung  der  Vergoldung  zu 
beheben. 

Dürnstein,  Klarissinnenkirche.]  Prälat  Schmoi.k 
teilt  mit,  daß  er  die  .'^psis  der  aufgelassenen  Kirche  mit 
Schindeln  eindecken  ließ. 

Emmersdorf,  Münzfund.]  Konserv.  Kerschbaumer 
berichtet,  daß  am  19.  September  1.  J.  beim  Baue  der  Donau- 
uferbahn in  einer  Tiefe  von  ungefähr  70  cm  ein  Topf  mit 
300  Silbermünzen  gefunden  wurde,  welche  aus  dem  XV. 
und  XVI.  Jh.  stammen  und  vermutlich  in  der  Zeit  des 
30jährigen  Krieges  vergraben  wurden.  Die  Z.  K.  pflegt 
weitere  Erhebungen. 

Grünsbach,  Fund.]  Korresp.  Leeb  berichtet,  daß 
beim  Baue  der  2.  Wiener  Hochquellenleitung  in  einer  Tiefe 
von  1 — 2  in  die  untere  Hälfte  eines  am  Stielloch  entzwei- 
gebrochenen Hammers  aus  Sandstein  gefunden  wurde,  den 
man  in  der  Folge  mit  einem  neuen  Stielloch  versah. 

Japons,  Pfarrkirche.]  Der  Konservator  empfiehlt 
dieSprünge  des  freskengeschmückten  Gewölbes  zu  schließen 
und  im  Tone  der  Umgebung  auszutupfcn.  Die  Fresken 
wären  mit  unverfänglichen  Mitteln  zu  reinigen,  jedes  Auf- 


frischen der  Farben  zu  vermeiden.  Die  beiden  Seitenaltar- 
l)ilder  und  das  über  der  Sakristeitür  hängende  Gemälde 
wären  zu  reinigen.  Einverstanden. 

K  r  e  m  s,  K  a  p  u  z  i  n  e  r  k  i  r  c  h  e  (a  1 1  e  s  T  r  u  p  p  e  n  s  p  i  t  a  1).] 
Konserv.  Kerschbaumer  berichtet,  daß  die  Außenseiten  des 
verwahrlosten  Gebäudes  restauriert  und  es  für  Depotzwecke 
benutzt  werden  soll,  wobei  die  Schonung  der  Decken- 
fresken zugesichert  wurde. 

Laimbach,  Pfarrkirche.]  Korresp. Pichlf.r berichtet, 
(laß  die  auf  Sp.  286  erscheinende  Darstellung  über  die  Ent- 
fernung von  Rudimenten  eines  Maßwerkes  aus  einem 
Fenster  an  der  Epistelseite  des  Presbyteriums  seinen  Wahr- 
nehmungen und  Erhebungen  nicht  entspreche,  da  es  sich 
nicht  um  Rudimente  eines  Maßwerkes,  sondern  um  ein 
komplettes  gotisches  Maßwerkfenster  handle,  bei  welchem 
zuerst  die  Entfernung  des  Mittelpfostens  geplant  war  und 
nachher  dieser  samt  dem  Maßwerk  herausgestemmt  wurde, 
ferner  da  von  einer  wirklichen  Notwendigkeit  des  Zer- 
störungswerkes keine  Rede  sein  kann. 

Nachdem  dieser  Bericht  auf  .\utopsie  beruht,  nimmt 
die  Z.  K.  an,  daß  ihr  Konservator  irrig  informiert  wurde 
und  behält  sich  weitere  Schritte  in  dieser  Angelegenheit  vor. 
Melk  (Wächterturm),  Haus  Nr.  76.]  Das  Dach  des 
aus  dem  Jahre  1586  stammenden,  früher  als  Wächterturm 
verwendeten  Hauses  brannte  ab.  Die  Z.  K.  spricht  sich 
dafür  aus,  daß  der  Turm  entweder  wieder  mit  Schindeln 
oder  mit  womöglich  alten  Biberschwanzziegeln  eingedeckt 
und  die  frühere  Dachneigung  beibehalten  wird. 

Neukirchen  am  Ostrong,  Pfarrkirche.]  Wie  der 
Z.  K.  berichtet  wird,  wurde  die  mit  ihren  alten  Schindel- 
und  Ziegeldächern  in  verschiedenen  Farbennuancen  außer- 
ordentlich malerisch  wirkende,  gotische  Kirche  zur  Hälfte 
mit  .Asbestschiefer  eingedeckt  und  auf  diese  Weise  eine 
malerische  Wirkung  gewaltsam  und  ohne  Notwendigkeit 
zerstört,  da  eine  gründliche  Ausbesserung  des  Ziegeldaches 
zweifelsohne  möglich  gewesen  wäre.  Die  Z.  K.  erhebt 
gegen  dieses  Vorgehen  Beschwerde. 

0 1  b  e  r  s  d  o  r  f,  M  ü  n  z  f  u  n  d.i  Die  Bezirkshauptmannschaft 
Oberhollabrunn  teilt  mit,  daß  bei  Demolierung  einer  Mauer 
des  dem  Fr.\nz  Stromer  gehörigen  Hauses  am  29.  Sep- 
tember 1908  ein  irdener  Topf  mit  241  Silbermünzen  aus 
den  Jahren  1700—1841  gefunden  wurde.  Die  Z.  K.  pflegt 
weitere  Erhebungen. 

Orth,  Mariensäule.]  Wie  Konserv.  Jordan  berichtet, 
wurde  die  Säule  restauriert.  Zu  bemängeln  wäre  die  hie- 
bei  erfolgte  Übertünchung  derselben,  welche  die  archi- 
tektonischen Details  verwischt. 

St.  Polten,  Bischofstor.]  Eine  Versetzung  dieses, 
den  Abschluß  der  Domallee  bildenden  Tores  (Fig.  72)  ist 
notwendig  geworden,  da  die  Fassade  des  neuen  Amts- 
gebäudes sich  teilweise  hinter  dasselbe  einschiebt  und 
durch  diesen  Bau  und  die  durch  die  Verhältnisse  gebotene 
Niveausenkung  des  Platzes  vor  dem  Tore,  der  sogenannten 
„Hofstadt",  das  Tor  in  ästhetischer  Hinsicht  hiichst  un- 
günstig beeinflußt  würde.  Das  Tor  soll  nun  abgetragen 
und  weiter  nach  rückwärts  an  jene  Stelle  verlegt  werden, 
wo   die  Einfriedungsmauer  des  sogenannten   bischöflichen 


373 


TätigUeitsbericht 


374 


Spargelgartens  einerseits,  und  die  Mauer  der  bischöflichen 
Wagenremise  andererseits  enden.  Im  Hinblicke  auf  die 
durch  den  Bau  des  Amtsgebäudes  bedauerlicherweise  ge- 
schaffenen Verhältnisse  erhebt  die  Z.  K.  gegen  die  Ver- 
setzung des  Tores  an  die  bezeichnete  Stelle  unter  der  Be- 
dingung keine  Einwendung,  daß  die  Wiederaufführung  mit 
tunlichster  Verwendung  des  alten  Materials  und  genauestens 
in  den  alten  Formen  erfolge. 

Poysdorf,    Sammlung    Kudernatsch.J     Korresp. 
KuDERNATSCH  berichtet,  daß  er  in  Eisgrub  von  einem  gegen 


Kellerhause  in  einem  modernen,  regenschützenden  Gehäuse 
untergebracht  ist.  Der  Korresp.  hat  sich  dafür  verwendet, 
daß  das  Bildwerk  in  unverändertem  Zustande  erhalten 
bleibe. 

Strengberg,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  spricht  sich 
gegen  die  Umwandlung  der  4  barocken  Fenster  unter  dem 
Musikchore  in  Rundfenster  aus. 

Tulbing,  Pfarrkirche.]  Der  Generalkonservator 
berichtet,  daß  das  Innere  in  entsprechender  Weise  neu 
bemalt  wurde. 


Fig.  72     Sl.  Peilten,   Bischofstor 


Neudegg  zu  gelegenen  Terrain  an  der  Taya  stammende 
vorgeschichtliche  Gefäßstücke,  darunter  ein  großes  Stück 
mit  zwei  schnabelförmigen  Ansätzen,  ferner  einen  S])inn- 
wirtel,  eine  gelochte  Tonscheibe,  ■aus  den  Steinlbergen  bei 
Klein-Hadersdorf  die  Spitze  eines  Steinhammers  mit  halbem 
Bohrloch  und  einen  Steinschaber  erwarb. 

Spitz,  Holzschnitzerei.]  Korresp.  Pichler  macht 
auf  eine  die  schmerzhafte  Muttergottes  darstellende,  aus 
dem  Anfange  des  XVI.  Jhs.  stammende  Holzschnitzerei 
aufmerksam,    welchr    oberhalb    des    F.inganges    zu    einem 


Zeiselmauer,  Funde.]  B.iroii  K.\scunitz  berichtet, 
daß  gelegentlich  von  Grundaushebungen  für  Neubauten  an 
der  Straße,  welche  von  dem  Orte  nach  der  Eiseulwhn- 
station  führt,  im  Herbste  1907  und  Frühjahre  1908  Reste 
der  Zivilansiedlung  Cetium  aufgedeckt  wurden  (Bericht 
wird  iin  Jahrbuche  für  Altertumskunde  \  en'itfentlicht). 

Ober-Österreich 

Linz,  I'undc.]  Dr.  Pachinckr  berichtet,  daß  ihm 
von    einem  Arbtiter    angeblich    auf    di-in    Römerberge    ge- 


375 


Tätigkeitsbericht 


376 


fundene  römische  Gegenstände  (Fragmente  von  Fibeln, 
Gürtelblechen,  Nägel,  Topfscherben,  Fragmente  aus  Bronze, 
Eisen  und  Ton)  angeboten  wurden,  welche  er  teils  für  das 
Linzer  Museum,  teils  für  seine  Privatsammlung  erwarb. 

Bei  Erdaushebungen  in  Lustenau  wurde  ein  bronze- 
zeitliches Armband  mit  federnden  Enden  und  geometrischen 
Ornamenten  gefunden  und  von  ihm  erworben.  Ein  bei  dem 
gleichen  Anlasse  gefundenes  Flachbeil  (?)  und  eine  Gewand- 
nadel (?)  wurden  verschleppt. 

Im  Jahre  1899  wurde  beim  Ausschachten  des  großen 
Sammelkanals  in  Linz  ein  wohlerhaltener  Skramasax  ge- 
funden. 

Braunau,  Stadtpfarrkirche,  Orgel.]  Die  Z.  K. 
spricht  sich  für  ilie  Beibehaltung  des  barocken  Orgel- 
gehäuses aus,  welches  einen  hervorragenden  kunstgeschicht- 
lichen und  künstlerischen  Wort  besitzt,  und  begegnet  dem 
Einwände,  daß  es  wurmstichig  und  eine  Ansteckungsgefahr 
für  die  neuen  Orgelpfeifen  bilde,  damit,  daß  es  genügend 
sicher  wirkende  Imprägnierungsmittel  gibt,  welche  diese 
Gefahr  so  gut  wie  ausschließen. 

Garsten,  Fund.]  Konserv.  Schmidei.  berichtet,  daß  bei 
den  Dammbauten  zum  Schutze  der  Stiftskirche  ein  Zwan- 
ziger der  Kaiserin  Maria  Theresia  gefunden  wurde. 

Grein,  Ortsbild.)  .Am  Stadtplatze  befindet  sich 
eine  Reihe  altertümlicher,  sehr  malerisch  wirkender  Häuser, 
von  welchen  das  Gasthaus  zum  goldenen  Löwen  mit  ori- 
ginellem Rund-Krker  besonders  bemerkenswert  ist.  Die 
vor  wenigen  Jahren  erfolgte  verfehlte  Restaurierung  eines 
solchen  Hauses  (bei  welcher  man  ganz  stilwidrigerweise 
auf  einen  runden  Erker  einen  spitzen  ßlechturm  mit 
Krabben  setzte)  und  die  vermutlich  damit  in  Verbindung 
stehende  Veräußerung  eines  dem  Vernehmen  nach  pracht- 
voll gearbeiteten  schmiedeeisernen  Steckschildes  gibt  der 
Z.  K.  Veranlassung,  mit  der  Gemeindevertretung  in  das 
Einvernehmen  zu  treten,  damit  diese  die  Eigentümer  der- 
artiger Häuser  anrege,  Restaurierungen  und  anderweitige 
bauliche  Maßnahmen  an  jenen  Gebäuden,  welche  ihrer  Um- 
gebung zur  Zierde  gereichen  und  lokalhistorische  Bedeu- 
tung besitzen,  nur  im  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  aus- 
zuführen. 

Greinburg,  Schloß.]  Die  Z.  K.  vernimmt  mit  Be- 
dauern die  Nachricht,  daß  das  Renaissanceschloß  mit 
schwarzen  Patent-Strengfalzziegeln  gedeckt  wurde, wodurch 
die  Wirkung  der  einst  malerischen  Dachung  eine  überaus 
eintönige  geworden  ist. 

Kronstorf,  Pfarrkirche,  Erweiterung.]  Das  vor- 
gelegte abgeänderte  Projekt  entspricht  zum  großen  Teile 
den  Anträgen  der  Z.  K.  So  wurde  die  Vorderseite  der  Vor- 
halle beibehalten;  sie  soll  jedoch  mit  einem  Dachauf  bau 
versehen  werden,  der  ästhetisch  ungünstig  wirken  und  die 
alte  Fassadenwirkung  stören  würde.  Der  Grund  dieses 
Aufbaues  ist  in  der  Anbringung  einer  Wendeltreppe  zu 
suchen,  deren  obere  Endigung  der  Projektant  durch  diesen 
Dachaufbau  zu  decken  sucht. 

Die  Z.  K.  beantragt,  die  V'nrhalle  genau  nach  dem 
alten  Muster  (mit  einfachen  Pult-  und  Satteldächern)  wieder- 
herzustellen und  auch  den  Stiegenaufgang  auf  den  Orgel- 


chor sowie  früher  oder  wenigstens  so  zu  projektieren,  daß 
hiezu  keine  Modifikation  in  der  äußeren  Erscheinung  der 
Vorhalle  notwendig  wird.  Ein  direkter  Zugang  von  außen 
zu  dieser  Musikchorstiege,  wie  er  an  der  alten  Kirche  be- 
steht, ist  auch  aus  Sicherheitsgründen  einem  indirekten 
Zugange  durch  die  \'orhalle,  wie  er  im  Projekte  vorgesehen 
ist,  vorzuziehen. 

Pip p man nsberg,  Münzfund.]  Korresp.ScHi.icKrNc.ER 
berichtet,  daß  am  16.  September  1.  J.  \Ociii  unter  der  Stall- 
brücke des  Rengigutes  ein  irdener  Topf  mit  537  Silber- 
niünzen  des  .WTIL  und  XIX  Jhs.  gefunden  wurde;  von 
diesen  entfallen  auf  Baiern  358  (7  Taler,  351  Zehner),  auf 
Österreich  173  (14  Taler,  15B  Zwanziger,  ein  Kupferstück 
vermutlich  Kaiser  Franz  II.);  den  Rest  bildet  ein  Goldstück 
Von  Württemlierg  (1734)  und  fünf  Livrestücke  von  Luil- 
wig  XIII  und  .\V  von  Frankreich. 

Schärding,  Pfarrkirche,  Male  reien.]  Der  General- 
konservator berichtet,  daß  die  an  einem  Streberpfeiler  des 
Chors  aufgedeckten  Wandmalereien  aus  fast  unkenntlichen 
Flecken  bestehen,  die  den  Gegenstand  des  Gemäldes  nicht 
mehr  erraten  lassen.  Gut  erhalten  sind  nur  die  3 — bon 
großen  Köpfe  einer  adorierendenStifterfamilie  (zweite  Hälfte 
des  XVI.  Jhs.),  deren  Ablösung  und  Unterbringung  im 
städtischen  Museuni  beantragt  wird. 

Schwertberg,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  anerkennt, 
daß  die  Kirche  in  ihrer  heutigen  Ausdehnung  dem  Kultus- 
bedürfnisse nicht  mehr  genüge,  und  erhebt  daher  gegen 
eine  Erweiterung  im  Prinzipe  keine  Einwendung.  Sie  spricht 
sich  jedoch  gegen  ein  ihr  vorgelegtes  Projekt  aus,  welches 
diese  Erweiterung  durch  LTmwandlung  der  zweischiffigen 
.Anlage  in  eine  dreischiffige  mit  vollständigem  Abbruche 
des  Langhauses  erreichen  will. 

St.  Wolfgang,  Pfarrkirche,  Malereien.]  Wie 
Konserv.  Greii.  berichtet,  gelangten  an  drei  Stellen  der 
Wände  des  Presbyteriums  Wandmalereien  zum  Vorschein, 
an  der  Evangelienseite  das  Bruchstück  eines  bärtigen 
Männergesichtes  mit  einigen  Buchstaben  auf  einem  Bande, 
an  der  Epistelseite  eine  Hand,  welche  einen  Schild  hält, 
auf  dem  sich  eine  Inschrift  befindet,  daneben  kleine  Reste 
eines  Wappens.  Die  Z.  K.  spricht  sich  für  die  Erhaltimg 
der  an  vorletzter  Stelle  Ijezeichneten  Darstellung  aus. 

.Salzburg 

Salzburg,  Museum  Gar.  Aug.,  Tätigkeit  1907. J 
Das  Hauptaugenmerk  der  Museumsleitung  war  auf  die 
Konservierung  der  Musealgegenstände  gerichtet  sowie  auf 
die  Herstellung  neuer  Schaukästen.  Durch  Adaptierungen 
des  Gebäudes  wurden  neue  helle  Ausstellungsräume  ge- 
wonnen. Die  beiden  an  der  friedhofseitigen  Mauer  des 
Fürst  ScHWARZENBERG  sehen  Ökonomiegebäudes  in  Aigen 
eingelassenen  Figuren  —  zu  den  in  der  „Kapelle"  des 
Museums  verwahrten  Bestandteilen  des  von  Kaiser  Max  I. 
bei  dem  Salzburger  Bildhauer  Hans  Vai.kenauer  bestellten, 
aber  nicht  zustande  gekommenen  Denkmals  für  die  Königs- 
gräber in  Speyer  gehörig  —  wurden  dem  Museum  über- 
geben. Gelegentlich  einer  zu  St.  Johann  in  Pongau  statt- 
gehabten Ausstellung  wurde  eine  große  Anzahl  von  inter- 


377 


Tätigkeitsbericht 


378 


essanten,  hauptsächlich  für  die  Volkskunde  wichtigen 
Gegenständen  erworben.  Die  anatomische  Sammlung  der 
ehemaligen  chirurgischen  Lehranstalt  wurde  an  das  St.  Jo- 
hannesspital abgetreten.  Konserv.  Klose  deckte  die  Reste 
eines  größeren  römischen  Wohngebäudes  in  Kemating  auf. 
Die  Inventarisierungs-  und  Katalogisierungsarbeiten  zeigen 
infolge  der  Teilnahme  einer  größeren  Anzahl  von  Fach- 
männern   einen    wesentlichen    Fortschritt.    Es    ist    ein    er- 


Goldenstein,  Schloß.]  Wie  Korresp.  Geppert  be- 
richtet, wurde  der  südseitige  Walm  des  mit  Lärchenschin- 
deln eingedeckten  hohen  Steildaches  mit  Blech  gedeckt, 
so  daß  die  harmonische  Gesamtwirkung  eine  schwere  Ein- 
buße erlitten  hat.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  dahin,  daß  dem 
Übelstande  abgeholfen  und  bei  weiteren  Dacharbeiten  ent- 
weder Lärchenschindel  oder  Taschen-  oder  Biberschwanz- 
ziegel gewählt  werden. 


Fig.  73      freibliidt,   RaUi.iusliirm 


freuliches  Zeichen,  dafi  das  Museum  infolge  der  lebhaften 
Teilnahme  sowohl  der  einheimischen  Bevölkerung  als  der 
Fremden,  ungeachtet  der  nun  schon  bedeutenden  Aus- 
dehnung und  räumlichen  Schwierigkeiten,  in  anerkennens- 
werter Weise  fortschreitet. 

St.  Gilgen,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Demel  berichtet, 
daß  er  zur  Anbringung  zweier  einfach  gehaltener  Glas- 
fenster (Verkündigung  und  Grablegung)  zu  beiden  Seiten 
des  Hochaltars  die  Zustimmung  erteilt  habe. 

Mitteilungen  der  k.  k.  Zcntral-Kommission  1908 


Lessach,  Ortsbild.]  Die  Landesregierung  teilt  mit, 
daß  der  Wiederaufbau  der  abgebrannten  Häuser  durchwegs 
in  der  alten,  bodenständigen  Bauweise  erfolgen  wird. 

Schlesien 

Bielitz,  Pfarrkirche.]  Die  Kirche  stammt  fast  zur 
Gänze  aus  der  zweiten  Hälfte  des  XIX.  Jhs.  und  besitzt  keine 
kunsthistorische  oder  wesentlich  ästhetische  Bedeutung.  Die 
Z.  K.  erhebt  daher  gegen  die  Erweiterung  keine  Einwendung. 

26 


379 


Tätigkeitsbericht 


380 


Freistadt,  Rathau  stürm.]  EinRestaurierungsprojckt 
will  den  Turm  (Fig.  73)  fast  vollständig  erneuern  und  die 
Altersspuren  verwischen.  Eine  Rekonstruktion  der  ursprüng- 


Fig.  74     Freistadt,  Rathauslurm,   Restaurierungsprojekt 

liehen  Haube  (Fig.  74)  wird  nach  einer  erhaltenen,  für  den 
vorliegenden  Zweck  gänzlich  ungenügenden  Ansicht  ver- 
sucht.   Die   Z.  K.  spricht   sich   gegen    die    beabsichtigten 


Arbeiten  aus,  welche  auf  eine  Sicherung  und  Instandsetzung 
des  Baues  zu  beschränken  wären. 

Steiermark 

Archivalischc  Bereisungen.]  Das  k.  k.  Miuistciium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  dem  Landesarchiv  zur  Bereisung  von 
Gemeindearchiven  im  Jahre  1908  eine  Subvention  von  400Ä 
unter  der  Bedingung,  daß  über  den  Erfolg  dieser  Be- 
reisung der  Z.  K.  ein  ausführlicher  Bericht   erstattet  wird. 

Cilli,  Fund.]  Wie  Konserv.  Riedl  berichtet,  wurde 
gelegentlich  der  Grabungen  für  eine  neue  Wasserleitung 
in  der  Herrengasse  bei  dem  Haus  Nr.  13  in  1  ;;;  Tiefe  eine 
Halbsäule  gefunden,  welche  den  monumentalen  Bauten 
längs  der  römischen  Arx  angehört  haben  dürfte.  Der  Fund 
wurde  dem  städtischen  Museum  übergeben. 

Leoben,  Schwammerlturm.]  Konserv.  Graus  be- 
richtet, daß  die  Restaurierung  in  entsprechender  Weise 
durchgeführt  wird.  Der  schadhafte  Putz  wird  erneuert, 
die  Wappen  und  Inschriften  in  der  alten  Form  wieder  an- 
gebracht. Das  Gemälde  der  Kreuztragung,  welches  in  den 
letzten  Jahren  vollständig  übermalt  wurde,  erwies  sich  nach 
Entfernung  der  Übermalungen  als  so  rudimentär,  daß  man 
von  seiner  weiteren  Erhaltung,  welche  einer  vollkommenen 
Neuherstellung  gleichkäme,  absah. 

Maria  Zell,  Wallfahrtskirche.]  Konserv.  Wisr  hat 
sich  gegen  die  angeregte  Durchbrechung  der  L^mfriedung, 
um  einen  Eingang  in  ein  Verkaufsgewölbe  zu  erhalten, 
ausgesprochen,  da  hiedurch  das  Bild  der  ehrwürdigen 
Kirchenanlage  in  ungünstiger  Weise  beeinflußt  würde. 

Polstrau,  Pfarrkirche,  Glocken.]  Mitglied  Li:schin 
hat  sich  gegen  den  Umguß  zweier  noch  gebrauchsfähiger 
Glocken,  darunter  einer  aus  dem  XVI.  Jh.,  ausgesprochen. 

Klein  Pristova,  Grabungen.]  Dr.  Lorger  be- 
richtet über  die  Aufdeckung  eines  römischen  Gebäudes. 
(Bericht  wird  im  Jahrbuche  für  .Altertumskunde  ver- 
öffentlicht.) 

Tirol 


Innsbruck,  altes  Ratliaus.]  Konserv.  Deininger 
berichtet:  Die  linksseitig  an  dem  alten  Rathausturm  in  der 
Herzog-Friedrichstraße  angebaute,  drei  Fensterachsen  und 
einen  Bogen  des  Laubenganges  im  Erdgeschosse  umfas- 
sende Front  des  Kathauses  war  mehrfacher  Reparaturen 
bedürftig.  Bei  Vornahme  derselben  wurde  der  Versuch 
unternommen,  die  Tüncheschichten  an  dieser  Front  solcher- 
art zu  entfernen,  daß  eventuell  noch  vorhandene  Reste  der 
alten  F'assadenbemalung  aufgefunden  werden  könnten. 
Die  nach  den  Weisungen  des  Konservators  vorgenommene 
Bloßlegung  ergab  insoferne  ein  günstiges  Resultat,  als  nach 
vorsichtiger  Entfernung  von  drei  Tüncheschichten  der  alte 
Freskoverputz  zutage  trat,  an  welchem  teils  in  eingerisse- 
nen Linien,  teils  in  einzelnen  gemalten  Konturen  und  F'arben- 
flächen  die  Motive  der  alten  Freskomalerei  unzweifelhaft 
erkennbar  waren,  bis  auf  wenige  Stellen,  wo  alte  Mauer- 
risse späterhin  durch  einen  Zementmörtelverputz  in  un- 
solider Art  geschlossen  worden  waren.  Am  linken  und 
rechten  Ende  der  Hausfront  kamen  perspektivisch  gemalte 


3«! 


Tätigkeitsbericht 


Pilaster,  welche  die  Höhe  der  beiden  Obergeschosse  ein- 
nahmen, mit  korinthisierenden  Kapitalen  zum  Vorscheine, 
ferner  an  den  Fenstern  des  1.  Stockes  verkröpfte  Umrah- 
mungen mit  ornamentaler  Bekrönung,  bestehend  aus  je 
einer  Vase  in  der  Mitte,  von  welcher  beiderseitig  Frucht- 
gehänge zu  den  horizontalen  Verdachungen  herabreichen. 
Die  gemalte  Umrahmung  der  Fenster  im  2.  Stocke  ist  ein- 
facher gehalten.  Ihre  Bekrönung  bildet  eine  gemalte  Seg- 
mentverdachung,  in  deren  Mittelfelde  je  eine  Muschel  mit 
Fruchtgehängen  dargestellt  ist.  Der  Fond  dieser  Fassade- 
malerei war  mattgrün,  die  gemalten  Architekturen  rot- 
violett und  der  ornamentale  Teil  ockergelb  mit  rötlichen 
Schattenpartien.  An  der  zirka  50  cm  hinter  die  Front  der 
beiden  Obergeschosse  zurückgesetzten  hohen  Aufmauerimg, 
welche  die  Hausbedachung  verdeckt  und  zwei  Rinnen- 
kessel mit  Standrohren  enthält,  waren  nur  einzelne  Farb- 
flecken und  Freskolinien  erkennbar,  da  dieser  oberste 
Teil  der  Front  wiederholten  Reparaturen  am  Verputze 
unterzogen  wurde.  In  einer  Skizze  der  alten  Rathausfassade, 
die  sich  in  einem  Kodex  des  Innsbrucker  Museums  vor- 
findet, erscheint  die  vorgenannte  Aufmauerung  durch  eine 
gemalte  Säulenstellung,  unten  durch  eine  Balustrade  ab- 
geschlossen, dekoriert.  Die  Wandfelder  zwischen  den  Drei- 
viertelsäulen enthalten  im  Mittel  einen  gröfseren  Wappen- 
schild mit  dem  deutschen  Reichsadler,  links  und  rechts 
kleine  Schilder  mit  den  VVappenemblemen  Tirols  und 
Innsbrucks.  Die  wenigen  Spuren,  welche  von  der  alten  Be- 
malung  an  der  genannten  Aufmauerung  gefunden  wurden, 
stimmen  mit  der  in  jener  Skizze  angegebenen  Dekoration 
überein,  daher  diese  auch  hinsichtlich  der  Erneuerung  der 
Malerei  an  der  Aufmauerung  zum  Vorbilde  genommen 
werden  konnte.  Dagegen  zeigt  die  in  derselben  Skizze 
angegebene  Dekoration  der  beiden  Obergeschosse  in  ihren 
Barockmotiven  weder  eine  stilistische  Verwandtschaft  mit 
der  Malerei  an  der  Aufmauerung  noch  eine  Ähnlichkeit 
mit  den  an  der  Obergeschoßfront  tatsächlich  aufgefunde- 
nen Malereimotiven,  so  zwar,  daß  jene  Skizze  hinsichtlich 
der  Fassademalerei  an  den  Obergeschossen  offenbar  ein 
späteres  Projekt  bedeutet,  welches  niemals  zur  Ausführung 
gelangte.  Die  Malereifragmente  wurden  kopiert,  und  mit 
Benutzung  dieser  Kopie  die  Erneuerung  der  Fassademalerei 
in  echter  Freskotechnik  begonnen. 

Innsbruck,  Regierungsgebäude.]  Wie  Konserv. 
DiirNiNGER  berichtet,  ist  die  Färbelungsprobe  für  die  Fas- 
sade beiriedigend  ausgefallen  und  wurde  der  gleiche  Vor- 
gang von  ihm  für  die  Färbelung  der  ganzen  Fassade 
empfohlen. 

Bozen,  St.  Oswaldskirche.]  Konserv.  Atz  berichtet, 
daß  die  Kirche  ein  neues  Dach  erhielt.  Bei  Abtragung 
des  alten  Daches  fand  man,  daß  der  ursprüngliche  Giebel 
der  Fassade  in  späterer  Zeit  bedeutend  erhöht  wurde  und 
so  morsch  war,  daß  er  unbedingt  abgetragen  werden 
mußte.  Der  neue  Dachstuhl  mit  dem  neuen  Dache  kam 
nun  wieder  auf  den  ursprünglichen  Giebel  zu  stehen. 

Klausen,  Fresken.]  Im  Hause  Nr.  73  wurden  alt- 
gotische  Fresken  aufgedeckt.  Im  Stiegenhause  Isefinden 
sich  drei  Portale  mit  spätgotischen  Profilen.  Als  eines  von 


Tünche  und  Kalkkruste  gereinigt  wurde,  stieß  man  auf 
Überreste  alter  Malerei.  Gotisches  Laubwerk  (Grün  in 
Grün),  Wappen  sowie  Konturen  von  Figuren  kamen  zum 
Vorschein.  Die  Laibung  wurde  in  alter  Form  gelassen,  die 
andere  Malerei  ist  wieder  mit  Kalk  getüncht  worden. 

Mutters,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Deininger  be- 
richtet, daß  die  aus  dem  Jahre  1759  stammenden  Fresken 
von  den  Übermalungen  der  siebziger  Jahre  des  vorigen 
Jahrhunderts  befreit,  die  zerstörten  Partien  in  Tempera  aus- 
gebessert wurden.  Die  Arbeiten  sind  als  entsprechend  zu 
bezeichnen. 

Oberplanitzing,  Johanneskirche.]  Wie  Konserv. 
Atz  berichtet,  wurde  zum  Zwecke  der  Entfeuchtung  das 
Erdreich  um  die  Kirche  abgegraben,  ein  Luftkanal  ange- 
legt und  die  bloßgelegten  Mauerflächen  mit  gutem  Mörtel 
verputzt. 

Pelugo,  Antoniuskirche,  Statuen.]  Die  Statthal- 
terei  teilt  mit,  daß  sie  wegen  Rückerwerbes  der  nach 
Bayern  verkauften  vier  Statuen  das  Entsprechende  veran- 
laßt hat  und  die  Schuldtragenden  zur  Verantwortung 
ziehen  wird. 

Riez,  Valentinskirche.]  Die  Z.  K.  bemüht  sich 
wegen  Vornahme  der  vom  Konserv.  Deininger  als  not- 
wendig erkannten  Reparatur  der  Schindelbedachung  und 
der  Anlage  eines  Entfeuchtungsgrabens  an  der  Südseite 
der  Kirche. 

Riffian,  Pfarrkirche,  Wandmalerei.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für 
die  Restaurierung  der  'IMalerei  bewilligten  Subvention  von 
1000  K  an. 

Sonnegg  bei  Dietenheim,  Ansitz,  Malereien.] 
Konserv.  Untergasser  berichtet:  In  einem  gewölbten 
Räume  mit  angebautem  Eckturme  sind  die  Wände  bis  zur 
Manneshöhe  mit  gutem  Teppichmuster  bemalt,  darüber  ein 
Wappenfries.  Die  Stirnwände  der  Nord-  uud  Südseite 
sowie  des  Erkerraumes  zeigen  mythologische  Darstellungen. 
Diese  Malereien  sind  stark  konturiert,  schwarz  auf  grauem 
Grunde,  die  Lokaltöne  durch  die  Tünche  stark  verblaßt, 
etwa  ein  Drittel  der  Gemälde  durch  eine  später  einge- 
führte Mauer  zerstört.  Die  Gemälde  im  Erker  sind  teils 
minderwertig,  teils  schlecht  erhalten,  darunter  auch  das 
als  anstößig  empfundene  Urteil  des  Paris,  die  Putti  am 
Gewölbe  des  Erkers  sind  Karikaturen.  Beabsichtigt  ist, 
die  beiden  Gemälde  an  der  Nord-  und  Südseite,  die 
Teppichmuster,  Wappen  und  die  Malerei  an  der  Bogen- 
laibung  des  Erkers  intakt  zu  belassen,  die  übrigen  Ge- 
mälde zugunsten  einer  einheitlichen  Wirkung  des  Raumes 
zu  vertünchen.  In  dem  an  den  vorgenannten  Raum  an- 
stoßenden Zimmer  befinden  sich  gleichfalls  Malereien  (Land- 
schaften und  Kriegsbilder)  des  XVII.  Jhs.,  sie  sind  teils 
zerstört,  teils  stark  und  schlecht  übermalt.  Ihre  Erhaltung 
ist  nicht  in  Aussicht  genommen  Die  Z.  K.  pflegt  weitere 
Erbebungen. 

Sterzing,  Hl.  Geistkirche,  Wandmalereien.] 
Konserv,  Dicininoer  berichtet,  daß  im  Innern  der  Kirche 
liguralc  Wandmalereien  aufgedeckt  viurden:  An  der  west- 
lichen Stirnfnmt    des    im    gotischen    Stile    erbauten  Teiles 

:6* 


383 


Tätigkeitsbericht 


3S4 


der  Kirche  in  der  Höhe  der  Orgelbühne  vergoldete  Nimben 
mit  den  in  den  Verputz  vertieften  Strahlen;  nahe  daran, 
an  der  Nordwand,  eine  ungefähr  1-5«;-  große  Partie  einer 
Darstellung  der  Verehrung  des  Jesukindes  durch  die  hl.  drei 
Könige,  an  der  südlichen  Innenwand  zwei  Figuren  mit 
Spruchband,  am  Sockel  der  östlichen  Wand,  nahe  dem 
Kapelleneingange,  das  Fragment  einer  gemalten  breiten 
Sockelbordüre  mit  italienisch -gotischem  Laubwerk  und 
einem  Brustbilde  innerhalb  einer  kreisförmigen  Umrahmung 
mit  Vierpaß.  Die  Gemälde  sind  kunsthistorisch  wertvoll 
und  stammen  aus  der  Wende  dus  XV.  zum  XVI.  Jh.  Die 
Z.  K.  leitet  die  vollständige  Bloßlegung  imd  Sicherung  der 
Malereien  ein. 

Stuben,  Liebfrauenkirche,  Malereien.]  Korresp. 
SiBER  berichtet:  Iin  Schlußsteine  des  Presbyteriums  befindet 
sich  ein  gut  erhaltener  Christuskopf  aus  dem  Anfange  der 
Renaissance.  An  den  Gewölbeflächen  des  Presbyteriums 
die  Nimben  der  vier  Evangelisten  auf  weißem  Grunde,  von 
Rankenornamenten  umgeben.  Der  künstlerische  Wert  dieser 
Dekoration  dürfte  kaum  besonders  hoch  sein.  An  der 
Nordwand  des  Presbyteriums  zeigen  sich  sehr  rudimentäre, 
in  der  Darstellung  nicht  zu  entziffernde  Freskoreste.  Hinter 
dem  linken  Seitenaltar  ist  teilweise  vertüncht  ein  Kelch 
auf  einem  grünen  Berge  von  Spruchbändern  umgeben  zu 
erkennen.  Da  der  Verputz  schlecht  ist,  schlägt  der  Bericht- 
erstatter ein  vorsichtiges  Abschlagen  des  Verputzes  vor, 
worauf  dann  erst  über  die  weitere  Behandlung  der  Malerei 
zu  entscheiden  wäre.  Einverstanden. 

Tarsch,  Michael skir che.]  Wie  Konserv.iNNERHOFEK 
berichtet,  wurden  die  Dachungen  mit  Eternitschiefer  ge- 
deckt und  damit  die  Kirche  in  ihrer  malerischen  Wirkung 
sehr  geschädigt. 

St.  Walburg  in  Ultcn,  Eggenwirtskapelle.] 
Konserv.  Innerhofer  berichtet,  daß  die  Kapelle,  welche 
anläßlich  der  Führung  eines  Straßenbaues  um  einige  Meter 
zurückgerückt  werden  sollte,  in  der  Nacht  vom  15.  auf 
dem  16.  September  vollständig  zertrümmert  wurde.  Die  in 
der  Kapelle  befindlichen  Gemälde  wurden  gleichfalls  zer- 
stört. Die  Z.  K.  leitet  wegen  Bestrafung  der  Täter  die 
weiteren  Schritte  ein. 

Weggenstein,  St.  Georgskirche.]  Konserv.  Atz 
berichtet,  daß  die  Kirche  einen  neuen  Anstrich  mit  ein- 
facher Gewölbedekorierung  erhält,  wobei  das  Altarbild  von 
Knoller  und  die  Wappen  und  Fähnlein  der  deutschen 
Ordensritter  an  de«  Wänden  unberührt  bleiben. 


Vorarlberg 

Christberg  bei  Silbertal,  St.  Agathakapelle.] 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  erhöht  die  Subvention  für 
die  Restaurierung  der  Kapelle  auf  500  K. 

Hohenems,  Burg  Glopper.]  Die  Rentenverwaltung 
teilt  mit,  daß  sich  die  baulichen  Änderungen  vorläufig  nur  auf 
den  Aufbau  des  oberen  Teiles  des  Turmes  und  des  Turm- 
daches erstrecken,  und  daß  der  Aufbau  ähnlich  seiner 
früheren  Gestalt  und  der  Anlage  möglichst  angepaßt  aus- 
geführt wird. 


Viktorsberg,  Kirche,  Fresko.]  Über  Antrag  des 
Konserv.  Kleiner  verwendet  sich  die  Z.  K.  wegen  Sicherung 
des  an  der  Außenseite  der  Kirche  angebrachten  Gemäldes 
„Jüngstes  Gericht". 


Anhang 

Bericht  des  Mitgliedes  Hii.bert  über  die  im  Jahre  1907 
am  St.  Veitsdome  in  Prag  durchgeführten  Arbeiten 

a)  Bauperiode  vom   1.  Jänner  bis  31.  März  1907 

Im  südliclien  Quersch if f enster  wurde  das  Ver- 
setzen des  neuen  Maßwerkes  fortgesetzt.  Xm  22.  Februar 
war  der  Schlußstein  des  Maßwerkes  versetzt  und  es  blieb 
den  Versetzern  nur  noch  das  Einsetzen  einiger  Führungen 
in  die  beschädigte  Fensterlaibung  übrig.  Viele  Steinmetzen 
blieben  am  versetzten  Maßwerke  mit  Nacharbeiten  an  den 
Stoßfugen  beschäftigt.  Auch  an  der  restaurierten  Fenster- 
laibung gab  es  viel  zu  schaffen.  Die  Versetzer  verließen 
am  28.  Februar  das  Fenster,  um  sonach  in  den  zwei  Ge- 
wölbejochen des  südlichen  Seitenschiffes  beim  hohen 
Turme  die  Gewölbsrippen  und  Schlußsteine  zu  versetzen. 
Am  27.  März  hatten  sie  diese  Arbeit  beendet,  worauf  sie 
das  Ausspitzen  der  Widerlager  an  der  Turmseite  vor- 
nahmen. 

Die  zweite  Versetzerpartie  versetzte  in  der  Zeit  vom 
20.  Februar  bis  8.  März  in  den  Eingängen  zu  den  Wendel- 
treppen des  nordwestlichen  Turmes  sowie  auch  des 
Haupt turmes  die  Vorlegstufen  und  das  Plattenpflaster 
der  unteren  Podeste.  Sonach  versetzten  die  Maurer  am 
Portale  des  nordwestlichen  Turmes  sämtliche  kleinen 
Fialen  und  Kreuzrosen  der  Baldachine  und  die  Abschluß- 
rose des  Portalgiebels.  Diese  .Arbeit  beschäftigte  einen 
Versetzer  bis  übers  Ende  des  Monates  März,  die  übrigen 
gingen  zum  Einwölben  der  bereits  versetzten  Gewölbsrippen 
in  das  südliche  Seitenschiff  über. 

Noch  eine  Ausführung  fiel  dieser  Versetzerpartie  zu. 
Am  nordwestlichen  Turme  wurde  die  Konsole  unter  der 
Statue  des  hl.  Johannes  schadhaft.  Da  der  Umfang  des 
Schadens  ohne  Gerüst  nicht  zu  beurteilen  war,  wurde  ein 
leichtes  Hilfsgerüst  aufgebaut.  Die  sehr  stark  unterschnit- 
tenc  Konsole  wurde  schief  geborsten  gefunden.  Da  aber 
die  Statue  auf  einem  starken  Haken  ruht  und  einer  Stütze 
in  der  ohnedies  zu  schwachen  Konsole  nicht  bedarf,  wurde 
von  der  Auswechslung  der  Konsole  Abstand  genommen 
und  die  Gefahr  eines  Abstürzens  des  schadhaften  Teiles 
durch  Anbringung  von  zwei  kupfernen  Bändern  beseitigt. 
Am  27.  März  war  die  Arbeit  fertig  und  das  Hilfsgerüst 
wieder  abgetragen  worden. 

Die  Bleideckung  am  Sanktusturme  zeigte  sich  ge- 
lockert und  riß  bei  einem  Sturme  an  zwei  Stellen  im 
größeren  Ausmaße  auf.  Um  sie  vor  weiteren  Schäden  zu 
behüten,  wurden  sofort  die  nötigen  Reparaturen  aus- 
geführt. Auch  in  der  Achsendeckung  sind  die  Fehler  der 
ursprünglichen  .Ausführung  durch  Teilung  und  Falzung 
behoben  worden. 


385 


Tätigkeitsbericht 


380 


In  der  Zeit  vom  7.  bis  12.  Jänner  wurde  die  Ein- 
deckung  mit  Pappe  der  drei  zuletzt  ausgeführten  Zelt- 
dächer der  Nordseite  ausgeführt.  Die  westlichen  Türme 
wurden  mit  Gittertüren,  die  fünf  Fenster  der  zweiten  Etage 
mit  Sechsecken  aus  Kathedralglas  in  Bleifassung  versehen. 

/))  Bauperiode  vom  April  bis  inklusive  Septem- 
ber 1907 

Am  5.  April  wurden  die  Löschvorrichtungen  am 
Dome  geprüft  und  einige  Arbeiter  über  die  Handhabung 
derselben  unterrichtet.  Die  Einrichtmig  ist  zweckmäßig 
angelegt  und  solid  montiert. 

Anfangs  April  wurden  alle  dekorativen  Teile,  so  die 
große  Kreuzblume  des  Giebels,  und  alle  Kreuzblumen  und 
Fialen  der  Baldachine  am  Portale  des  nordwestlichen 
Turmes  versetzt,  das  Verfugen  um  das  Portal  ausgebessert 
und  die  noch  fehlenden  Nacharbeiten  ausgeführt. 

Aus  Anlaß  der  Ankunft  und  des.AufenthaltesSr.Majestät 
in  der  königlichen  Burg  war  es  nötig,  den  Bauplatz  vor 
der  Westfassade  aufzuräumen,  und  es  wurden  alle  ange- 
häuften Sandsteinabfälle  und  alte  Materialien  verführt  und 
sonach  die  Einzäunung  des  Bauplatzes  eingezogen. 

Zugleich  sind  die  letzten  Überreste  des  Gerüstes  vom 
Hauptportale  abgetragen  imd  so  die  westliche  Fassade 
bloßgelegt  worden. 

Auch  vom  hohen  Turme  ist  zu  dieser  Zeit  ein  Teil 
des  Gerüstes  vor  dem  Renaissancegitter  des  I.  Stockwerkes 
abgetragen  worden. 

Am  15.  April  beteiligte  sich  die  Bauhütte  vor  der 
königlichen  Burg  bei  der  Ankunft  Sr.  Majestät  im  Spalier. 

Am  22.  April  begannen  einige  Maurer  mit  dem  Ein- 
wölben des  nördlichen  Seitenschiffes  und  der  an- 
liegenden Kapellen,  andere  richteten  zur  selben  Zeit  das 
Gefälle  in  den  Dachrinnen  des  südlichen  Seitenschiffes  beim 
Hauptturme  her. 

Im  Verlaufe  des  Monates  April  wurden  am  süd- 
lichen Kreuzschiffenster  Nacharbeiten  und  Ornamen- 
tales unter  der  Krone  ausgeführt.  Die  Krone  selbst  wurde 
am  28.  Mai  versetzt. 

An  diesem  Tage  waren  3  Gewölbejoche  des  nörd- 
lichen Seitenschiffes  und  3  Kapellen  eingewölbt.  An 
den  weiteren  C^ewölben  des  Seitenschifl'es  ist  bis  8.  Juni 
weitergearbeitet  worden,  worauf  die  Maurer  das  Parapet 
und  die  Mauerbank  oberhalb  der  letzten  zwei  Joche  des 
südlichen  Seitenschiffes  ausgeführt  und  die  Wasserrinnen 
bis  17.  Juni  mit  Zementestrich  versehen  iiaben. 

An  diesem  Tage  ist  mit  dem  Versetzen  der  Gewölbe- 
rippen im  Depositorium  ober  der  neuen  Sakristei  be- 
gonnen und  bis  3.  .\ugust  die  Auswölbung  mit  Ziegeln 
beendet  worden. 

Die  zweite  Versetzerpartie  hat  am  21.  Juni  mit  dem 
Ausspitzen  der  Auflager  im  Pfeiler  oberhalb  der  St. 
Sigismundka pelle  begonnen,  um  hier  eine  der  breiten 
Triforienpassagen  anzulegen.  Die  alten  Dachrinnen,  die 
Triforienparapete  und  ein  Teil  der  Stützmauer  sind  aus- 
gebrochen und  die  im  Jahre  1541  vom  Brande  stark  be- 
schädigten Pfeilerquadern  auf  eine  Tiefe  bis  25  cm  ausge- 


spitzt und  neu  verblendet  worden.  Behufs  Gewinnung  eines 
genügenden  Auflagers  für  die  neuen  Kinnen  platten  wurde 
das  Gewölbsfüssel  nachgemauert. 

Sodann  wurden  noch  die  Rinnenplatten  und  Parapete 
versetzt;  am  27.  Juli  wurde  jedoch  die  weitere  Arbeit 
eingestellt  und  wurden  die  Maurer  zur  Ausführung  des 
glatten  Gewölbeverputzes  in  das  nördliche  Seiten- 
schiff beordert. 

Am  3.  August,  nachdem  das  Ziegelgewölbe  im 
Depositorium  beendet  war,  gingen  die  Maurer  zur  Aus- 
führung des  Gewölbes  in  den  restlichen  zwei  Jochen  des 
südlichen  Seitenschiffes  beim  hohen  Turme  über. 

Bis  20.  August  waren  auch  diese  beiden  Travees  ein- 
gewölbt und  es  konnte  der  glatte  Gewölbeverputz  in  An- 
griff genommen  werden.  Nachdem  derselbe  in  beiden 
Seitenschiffen  beendet  war  und  bis  20.  September  die 
Rippen  und  Wände  gereinigt  waren,  konnten  vor  dem 
St.  Wenzelstage  die  Unterrüstungen  und  Gerüste  aus  den 
Seitenschiffen  beseitigt  werden. 

Mitte  Juni  wurde  konstatiert,  daß  der  Baldachin  am 
südöstlichen  Strebepfeiler  des  südlichen  Fassaden- 
turmes geborsten  ist.  Nach  Aufstellen  eines  Gerüstes  und 
Einmessen  der  schadhaften  Stelle  ist  ein  Ersatzstück  in 
die  Arbeit  genommen  und  in  der  Zeit  vom  1.  bis  3.  August 
versetzt  worden. 

Am  3.  September  beendeten  die  Steinmetzen  die  Nach- 
arbeiten am  südlichen  Querschiffenster. 

Bis  Ende  September  wurden  hier  an  Bildhauerarbeiten 
noch  am  linken  Auslaufe  des  Fensterbogens  ein  Fratzen- 
kopf nach  dem  alten,  früher  abgenommenen  Original  und 
ein  zweiter  an  der  rechten  Seite  ohne  Vorbild  ausgeführt, 
außerdem  noch  an  der  Durchgangsöffnung  aus  dem  Tri- 
forium  die  Krabben  und  die  Kreuzrose  aus  Bossen  herge- 
stellt. 

An  sonstigen  Nacharbeiten  waren  durch  die  ganze  Zeit 
3  bis  6  Steinmetzen  am  Baue  beschäftigt.  So  z.  B.  war  es 
Anfang  August  notwendig,  in  der  Waldsteinischen 
Kapelle  mehrere  verwitterte  Opukaquadern  auszuwechseln. 

Die  der  Bauhütte  angehörigen  Zimmerleute  hatten 
verschiedene  Gerüste  aufgestellt  und  solche  von  fertigen 
Arbeiten  abgetragen.  Zum  Wölben  des  Depositoriums  und 
der  Hasenburgschen  Kapelle  hatten  sie  Bockgcstclle  ge- 
zimmert und  aufgestellt. 

Im  Monate  Juli  haben  die  Zimmerleute  die  unvoll- 
endeten Arbeiten  an  den  zwei  Zeltdächern  beim  hohen 
Turme  beendet  und  über  der  Archivkammer  ein  Notdach 
aufgestellt. 

Die  Schmiede  der  Bauhütte  lieferten  außer  den  Werk- 
zeugen iür  den  Bau  die  Fenstereisen  und  Deckschienen 
und  montierten  an  die  früher  versetzten  Eisen  die  Kloben 
zum  Festhalten  der  Verglasung. 

An  sonstigen  Arbeiten  ist  die  Schiefereindeckung 
des  Hauptdaches,  der  Asphalt  anstrich  in  den  Rin- 
nen, das  Aufstellen  der  letzten  zwei  Dach  stuhle  über 
dem  südlichen  Seitenschiffe  und  die  Vollendung  der 
Ausmalung  in  der  Waldsteinischen  Kapelle  zu 
verzeichnen. 


387 


Tätigkeitsbericht 


388 


c)  Bauperiode  vom  Oktober  bis  inklusive 
DeEember  1907. 

Am  1.  Oktober  begann  eine  Maurerpartie  das  bereits 
im  Monate  August  ausgeführte  Gewölbe  des  Deposi- 
toriums  zu  putzen,  was  sie  bis  7.  des  Monats  fortbetrieb. 
Darauf  ging  sie  wieder  ans  Versetzen  der  Triforien- 
passage  am  Fensterpfeiler  des  Querschiftes  oh  der 
Sigismundka  pelle. 

Nach  Fertigstellung  der  Passage  nahm  sie  das  Ver- 
setzen der  äußeren  Galerie  ober  dem  Gesimse  der  Archiv- 
kammer und  um  den  südwestlichen  Pfeiler  des  hohen 
Turmes  vor  und  in  der  darauffolgenden  Zeit  hob  sie  die 
verwitterte  Rinne  der  alten  Galerie  und  auch  die  Haupt- 
gesimsscliichte  ober  der  Kronkammer  aus,  um  sie 
in  den  gesunden  Teilen  wieder  zu  versetzen,  in  verwitterten 
jedoch  durch  neue  auszuwechseln.  Im  Winkel  zwischen 
der  Wenzelskapelle  und  der  südlichen  Vorhalle  ist  es  nötig 
geworden,  für  das  hier  massenhaft  zusammenlaufende  Regen- 
wasser einen  Wasserspeier  einzuschalten. 

Das  zu  Beginn  der  Siebzigerjahre  erneuerte  Eckstück 
des  Hauptgesimses  wurde  gehoben  und  an  Stelle  dessen 
ein  neues,  mit  Wasserspeier  verbundenes  versetzt.  Die 
abgenommene  Galerie  wurde  sodann  wiederversetzt. 

Die  zweite  Versetzerpartie  wurde  nach  Beendigung 
des  Putzes  der  nördlichen  Kapellengewölbe  in  den  süd- 
westlichen Turm  beordert,  wo  sie  den  offenen  Schlußring 
versetzte.  Nachher  richtete  sie  noch  die  Widerlager  für  die 


Gewölbe  der  neuen  Sakristei  her  und  ging  am  28.  Oktober 
in  die  Hasenburgsche  Kapelle  des  Hauptturmes 
über,  wo  sie  das  Einwölben  in  AngritY  nahm.  Bis  25.  No- 
vember war  der  SchluLuing  und  die  Rippen  des  Stern- 
gewölbes versetzt  und  bis  4.  Dezember  auch  die  Kappen 
auf  halben  Ziegel  eingewölbt.  Nun  gingen  die  Maurer  in 
die  Archivkammer  über,  wo  die  Reste  des  liercits  vor 
mehreren  Jahren  abgetragenen  Tonnenziegelgewölbes  zu 
beseitigen  waren.  Nach  Abbruch  des  Gewölbfüssels  von 
der  westlichen  Mauer  des  hohen  Turmes  kam  eine  unebene 
Quaderflucht  zur  Sicht,  in  welcher  verschiedenes  Haustrin- 
material verarbeitet  wurde.  Dieses  Material  rührt  vom 
romanischen  Dome  her.  Diese  Annahme  wurde  auch 
durch  den  Fund  eines  romanischen  Würfelkapi- 
täls,  welches  vorsichtig  gelocki-rt  und  aus  dem  Turm- 
mauerwerke herausgenommen  wurde,  bestätigt.  Der  vom 
romanischen  Baue  herrührende  Sandstein  ist  von  brauner 
Farbe  wie  die  im  städtischen  Museum  deponierten  Säulen. 
Am  13.  Dezember  gingen  die  Versetzer  in  die  neue  Sa- 
kristei über,  wo  sie  das  Einwölben  in  Angriff  nahmen. 

Einige  Steinmetzen  waren  im  Verlaufe  des  Oktobers  und 
Novembers  im  Depositorium,  dann  im  nördlichen  Seiten- 
schiffe und  im  nordwestlichen  Turme  mit  Reinigen  der 
Quaderfläclien  vom  Kalk  beschäftigt,  die  übrigen  verfertigten 
die  Gewölbsrippen  für  das  Querschift',  die  Parapette  für  die 
seitlichen  Orgelbühnen  und  zahlreiche  Pflasterplatten  aus 
Marmor.  Auch  ein  Wasserspeier  und  mehrere  Schlußsteine 
wurden  aus  Bossen  ausgeführt. 


DRUCK  VOM  RUDOLF  M.  ROHREK  IN  BRUNN 


MITTEILUNGEN 

DER  K.K.ZENTRAL-KOMMISSION  FÜR  ERFORSCHUNG  UND  ERHALTUNG 
DER  KUNST-  UND  HISTORISCHEN  DENKMALE 

HERAUSGEGEBEN  UNTER  DER  LEITUNG  IHRES  PRÄSIDENTEN  SEINER  EXZ.  FREIHERRN  VON  HELFERT 

DRITTE  FOLGE 


Band  VII    Nr.  12  Dezember  1908 


Zum  2.  Dezember  1908 

Das  glorreiche  sechzigjährige  Regierungsjubiläum  Sr.  k.  u.  k.  Apostolischen  Majestät 
des  Kaisers  Franz  Josef  gibt  auch  der  Zentral-Kommission  den  erwünschten  Anlaß,  in 
ehrfurchtsvoller  und  unauslöschlicher  Dankbarkeit  der  Tatsache  zu  gedenken,  daß  sie 
der  hochherzigen  Entschließung  dieses  Monarchen  ihr  Entstehen,  ihr  Wirken  und  ihre 
Entfaltung  verdankt. 

Die  Errichtung  der  Kommission  fällt  in  die  erste  Regierungszeit  des  Kaisers:  mit 
a.  h.  Entschließung  vom  31.  Dezember  1850  wurde  sie  als  „Zentral-Kommission  für  Er- 
forschung und  Erhaltung  der  B  a  u  d  e  n  k  m  a  1  e "  ins  Leben  gerufen  und  dem  damaligen 
Ministerium  des  Handels,  der  Gewerbe  und  der  öffentlichen  Arbeiten  unterstellt.  Durch 
a.  h.  Entschließung  vom  12.  September  1859  wurde  die  Kommission  sodann  dem  Unter- 
richtsministerium untergeordnet  und  durch  eine  weitere  vom  11.  Dezember  1859  ihre 
Zusammensetzung  modifiziert  und  vergrößert. 

An  den  Publikationen  der  Z.  K.  nahm  Se.  Majestät  von  Anbeginn  an  eindringendes 
Interesse.  1856  war  das  erste  Jahrbuch  der  Kommission  erschienen  und  unter  dem 
19.  Juli  dieses  Jahres  geruhte  der  Kaiser  der  Kommission  die  a.  g.  Anerkennung  für 
ihre  bisherigen  Leistungen  auszusprechen.  Ebenso  nochmals  in  den  Jahren  1859 
und    1 860. 

Vom  Jahre  1861  bis  1867  war  die  Z.  K.  dem  Staatsministeriuni  unterstellt  und  von 
da  an  wieder  dem  Ministerium  f.  K.  u.  U.  Durch  a.  h.  Entschließung  vom  29.  März  1872 
erfuhr  ihre  Organisation  eine  wesentliche  Änderung  und  Erweiterung  infolge  Umwand- 
lung in  eine  „Z.  K.  für  Erforschung  und  Erhaltung  der  Kunst-  und  historischen 
Denkmale".  Die  hierdurch  bedingte  Änderung  der  Statuten,  welche  im  wesentlichen  auch 
heute   noch   die   Basis   für   die   Organisation   der  Kommission   bilden,    wurde   unter   dem 

18.  Juli  1873  a.  h.  genehmigt.  Ein  weiterer  Akt  Sr.  Majestät  verlieh  der  Z.  K.  am  11.  Mai 
1892   das  Recht   zur  Ernennung   von  Ehrenmitgliedern.    Durch   a.  h.  Entschließung   vom 

19.  Februar  1899  wurde  das  Statut  in  einigen  Punkten  geändert,  so  in  bezug  auf  die 
Kompetenz  des  inzwischen  begründeten  österreichischen  archäologischen  Institutes,  auf 
die  Einbeziehung  der  Denkmale  bis  zur  Mitte  des  XIX.  Jhs.  und  auf  die  Anzahl  der 
Mitglieder  der  Kommission.  Die  folgenden  Jahre  brachten  die  wichtige  Schaffung  des 
Institutes  der  Generalkonservatoren  und  des  technischen  Konsulcnten  bei  der  Z.  K.  und 

.Mitteilungen  der  k.  k.  Zontral-Koimnlssion    iyn8  27 


391  Zum   2.  Dezember  1908  392 


das  Jahr  1908  auf  Grund  a.  h.  Ermächtigung  die  Berufung  eines  Mitgliedes  zur  Unter- 
stützung und  Vertretung  des  Präsidenten  in  der  Führung  der  an  Umfang  so  bedeutend 
gewachsenen  Geschäfte. 

Von  den  zahh-eichen  Aktionen  der  Denkmalforschung  und  l^enkmalpflege,  an  denen 
die  Z.  K.  seit  ihrem  Bestände  mitwirkte  und  zu  deren  meisten  sie  selbst  die  Initiative 
gab,  führt  die  aus  Anlaf3  des  fünfzigjährigen  Bestandes  der  Kommission  im  Jahre  1903 
herausgegebene  Festschrift*)  die  wichtigeren  der  Reihe  nach  auf.  Es  würde  den  Rahmen 
der  vorliegenden  Erinnerung  an  das  a.  h.  Regierungsjubiläum  weit  überschreiten  und  nur 
zu  Wiederholungen  führen,  wollte  naher  darauf  eingegangen  werden.  An  allen  diesen 
Aktionen  nahm  Se.  Majestät  angelegentlichen  Anteil;  bedingte  doch  schon  die  Inanspruch- 
nahme größerer  finanzieller  Staatshilfe  in  den  meisten  Fällen  die  Erstattung  allerunter- 
tänigster  Berichte  an  die  höchste  Stelle. 

Den  Aufgaben  der  historischen  und  kunstgeschichtlichen  Forschung  ist  die  Z.  K. 
durch  ihre  seit  1856  in  ununterbrochener  Folge  erscheinenden  zahlreichen  und  ver- 
schiedenartigen Pubhkationen  nach  Kräften  gerecht  geworden.  Zu  dieser  umfassenden 
Tätigkeit  ist  in  den  letzten  Jahren  als  gewaltige  neue  Aufgabe  das  Unternehmen  der 
Kunsttopographie  getreten,  von  welcher  die  ersten  zwei  Bände  erschienen  sind  und 
deren  Bewältigung  die  hingehendste  Arbeit  der  damit  betrauten  Organe  für  Jahre  hinaus 
in  Anspruch  nehmen  wird. 

An  Ermunterung  und  Anerkennung  für  die  Wirksamkeit  der  Funktionäre  und  Organe 
der  Z.  K.  hat  es  der  gütige  Monarch  nicht  fehlen  lassen.  Wiederholt  sind  sowohl  Präsi- 
dent als  Mitglieder,  Konservatoren  und  Korrespondenten  durch  a.  h.  Auszeichnungen 
beglückt  worden,  so  zuletzt  anläßlich  des  a.  h.  Regierungsjubiläums,  worüber  das  Detail 
in  der  Personalrubrik  der  vorliegenden  Nummer  der  „Mitteilungen"  enthalten  ist. 

Das  Gefühl,  daß  unser  allergnädigster  Herr  und  Kaiser,  wie  allen  Belangen  von 
Kunst  und  Wissenschaft,  so  auch  jenen  der  Z.  K.  sein  warmes  persönliches  Interesse 
entgegenbringt,  ein  Interesse,  das  mit  Ihm  auch  der  erlauchte  Thronfolger  Erzherzog 
Franz  Ferdinand  in  hohem  Maße  teilt,  gibt  allen  Angehörigen  der  Z.  K.  den  Ansporn, 
in  ihrer  schönen  und  doch  so  oft  undankbaren  und  vom  Publikum  mißverstandenen 
Arbeit  mit  unermüdetem  Eifer  fortzuwirken.  Denn  fürwahr,  die  immer  mehr  vertiefte 
Erforschung  unserer  Altertümer  und  Kunstwerke,  die  pietätvolle  Pflege  dieser  Denkmale 
unserer  Vorfahren  und  der  Schutz  der  Heimat  vor  Verunstaltung  sind  Aufgaben,  des 
Schweißes  der  Edlen  wert.  Und  doppelt  freudig  werden  wir  ihnen  obliegen,  getragen 
von  dem  Bewußtsein,  daß  das  Auge  des  Herrschers,  der  nun  schon  sechzig  Jahre,  selbst 
ein  leuchtendes  Beispiel  nie  erlahmender  Arbeitsfreudigkeit,  die  Geschicke  dieses  Reiches 
lenkt,  auf  dem  Wirken  jener  ruht,  die  für  diese  oberste  der  kulturellen  Pflichten  eines 
modernen  Staatswesens  ihre  beste  Kraft  einsetzen.  W. 


*)  „Festschrift,    aus    Anlaß    des    fünfzigjährigen   Wirkens    der    Z.  K.    herausgegeben    im    .\uflrage    ihres    Präsidenten    Freiherrn 
V.  Hkifhrt."     Wien,  Braumüller  &  Ko.   1903. 


393 


Publikationen  —   Personalien  —  Einsendung   von   Fundnotizen 


394 


Publikationen 

Österreichische  Kunsttopographie. 

Erschienen  ist: 
Band  II:  Die  Denkmale  der  Stadt  Wien 
(XI.  bis  XXI.  Bezirk). 

Enthält  eine  Beschreibung  der  Denkmale  der  bezeich- 
neten Stadtteile.  Außer  den  kirchlichen  Denkmälern  wären 
hier  in  erster  Linie  die  kaiserlichen  Schlösser  Schönbrunn 
und  Hetzendorf  mit  ihren  prunkvollen  Einrichtungen  zu 
nennen.  Daran  schließen  sich  weitere  Schlösser  (Neu- 
gebäude, Kaiserebersdorf,  Schwarzenbergsches  Schloß  in 
Neuwaldegg,  erzbischöfliches  Schloß  in  St.  Veit,  Pirquet- 
sches  in  Hirschstetten)  und  Landhäuser  (Bachofen  von  Echt 
in  Nußdorf,  Mautner  in  Pötzleinsdorf,  Maria-Theresien- 
schlößchen  in  Döbling  usw.).  Sehr  groß  ist  die  Zahl  pri- 
vater Kunstsammlungen  (Bruckl,  von  Gutmann,  Kainz, 
Karpeles,  Kuranda,  Professor  Matsch,  Reinhardt,  Schütz, 
Tschermak,  Baron  Werner,  Dr.  Winter,  Wünsch  u.  a.  m.), 
in  denen  nicht  nur  Gemälde  und  Skulpturen,  sondern  auch 
kunstgewerbliche  Gegenstände  aller  Art  reich  vertreten 
sind.  Eine  besondere  Berücksichtigung  fanden  endlich  auch 
die  vielen  anheimelnden  Straßenbilder  und  Einzelhäuser, 
von  denen  ja  gerade  in  diesen  äußeren  Bezirken  jedes 
Jahr  einige  verschwinden. 

Der  Band  enthält  eine  Karte,  37  Tafeln,  625  Text- 
illustrationen  und   73  Bogen  Text.     Preis   broschiert   40  K. 

Alle  Konservatoren  und  Korrespondenten,  alle  staat- 
lichen Anstalten  erhalten  bei  unmittelbarem  Bezüge  des 
Werkes  durch  die  Z.  K.  eine  40prozentige  Preisermäßigung 
zugestanden,  so  daß  sich  für  diese  der  Preis  des  Bandes 
auf  24  K  stellt. 


Personalien 

Seine  k.  u.  k.  Apostolische  Majestät  haben  mit  Aller- 
höchster Entschließung  vom  2.  Dezember  1908  nachstehen- 
den Personen  für  ihr  verdienstvolles  Wirken  auf  dem  Ge- 
biete der  Denkmalpflege  folgende  Auszeichnungen  aller- 
gnädigst  zu  verleihen  geruht : 

den  Adelsstand  dem  Mitgliede  Hofrate  Dr.  Friedrich 
Kenner; 

den  Titel  eines  Baurates  dem  Konservator  Emii.  Gi.ocker, 
Professor  und  Fachvorstand  an  der  Staatsgewerbe- 
schule in  Pilsen; 

das  Komturkreuz  des  Franz  Josefs-Ordens  dem  mit  den 
Funktionen  eines  Generalkonservators  betrauten  Mit- 
gliede Hofrate  Dr.  Josei'  Neuwirth  und  dem  Konser- 
vator Dr.  Stanisi.aus  Ritter  von  Tomkowicz  in  Krakau; 

den  Orden  der  Eisernen  Krone  III.  Kl.  den  Konservatoren 
Monsignore  Dr.  Johann  Graus  in  Graz,  Domkapitular 
Matthäus  Groesser  in  Klagenfurt,  Dr.  Franz  Inner- 
HOFER  in  Meran  und  Reg.-Rat  Kari.  Komstorfbr,  Direktor 
der  Staatsgewerbeschule  in  Salzburg; 


das  Ritterkreuz  des  Franz  Josefs-Ordens  den  Konser- 
vatoren Dr.  Edmund  Wii.nEi.M  Braun,  Direktor  des  Ge- 
werbemuseums in  Troppau,  Dr.  Anton  Gnirs,  Leiter 
der    Realschule    in    Görz,    Dr.  August  Jaksch,    Ritter 

g  ;V0N  Wartenhorst,  Landesarchivar  in  Klagenfurt,  und 
Architekten  Josef  Skorpii.,  Direktor  des  städtischen 
Gewerbemuseums  in  Pilsen; 

das  goldene  Verdienstkreuz  mit  der  Krone  dem  Korre- 
spondenten Alois  Marun,  Vorstand  der  archäologischen 
Gesellschaft  in  Knin; 

das  goldene  Verdienstkreuz  dem  Konservator  Alois  Czerny, 
ßürgerschuldirektor  in  Mährisch-Trübau; 
endlich  vom  Kanzleipersonale  der  Z.  K.: 

das  goldene  Verdienstkreuz  mit  der  Krone  dem  Ad- 
junkten K.\RL  Heidrich, 

das  silberne  Verdienstkreuz  dem  Amtsdiener  Hubert 
TureCek. 

Die  Z.  K.  hat  zu  Korrespondenten  ernannt: 
Dr.  Rudolf  Egger,  Gymnasialprofessor  in  Klagenfurt, 
Otto  Eichler,  Gymnasialprofessor,  Obmann  des  Museal- 
vereines in  Cilli, 
Alois  Plesser,  Pfarrer  in  Klein-Pöchlarn, 
Hugo    Ritter    von    Schragl,    Oberbaurat    bei    der    Statt- 
halterei  in  Innsbruck, 
Gotthard  Grafen  Trapp,  Kämmerer,  Großgrundbesitzer, 
Reichsrats-     und     Landtagsabgeordneten     auf    Schloß 
Churburg,  und 
Dr.  Ottokar  Weber,    Professor    an    der   deutschen   Uni- 
versität in  Prag  (18.  Dezember  1908). 

Gestorben  sind  die  Konservatoren  Josef  Lacina,  Real- 
schulprofessor in  Prag,  Hofrat  Alexander  Makowsky,  pens. 
Hochschulprofessor  in  Brunn,  und  Alexander  Schern- 
thaner,  Oberforstkommissär  in  Kitzbühel;  ferners  Korre- 
spondent Dr.  Karl   Haberl,   Advokat  in  Wiener-Neustadt. 


Einsendung  von  Fundnotizen 

Im  Jahrbuch  für  Altertumskunde  wird  ein  Bericht 
über  die  antiquarischen  Forschungen  und  Zufallsfunde  in 
Österreich  während  der  Jahre  1907  und  1908  vorbereitet. 
Die  Z.  K.  ersucht  ihre  Konservatoren  der  ersten  Sektion, 
ihre  Korrespondenten,  die  Leitungen  der  Lokalmuseen  und 
die  Besitzer  privater  Sammlungen,  die  Redaktion  des  ge- 
nannten Jahrbuches  durch  Beisteuerung  von  Tätigkeits- 
berichten und  Fundnotizen,  sowie  durch  (leihweise)  Über- 
lassung von  einschlägigen  (^deutschen  und  besonders  anders- 
sprachigen) Zeitungsausschnitten,  ^gedruckten  Aufsätzen 
und  Berichten  zu  unterstützen,  .^uch  wären  Angaben  über 
etwa  in  diesen  beiden  Jahren  erschienene  Kataloge  oder 
Führer  durch  Ortsmuseen  oder  deren  sonstige  Publikations- 
tätigkeit, soweit  sie  die  .Agenden  der  ersten  Sektion  be- 
rühren, sehr  erwünscht. 


27' 


395 


Archäologisches  Repertorium  —  Erlässe  —  Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


396 


Archäologisches  Repertorium 
für  Ober-  und  Nieder-Österreich 

Die  Z.  K.  ersucht  ihre  Konservatoren  und  Korrespon- 
denten, zur  Ergänzung  und  Ausgestaltungeines  seit  längerer 
Zeit  in  Vorbereitung  stehenden  „Archäologischen  Reper- 
toriums  für  Ober-  und  Nieder-Österreich",  das  zugleich  ein 
Hilfshuch  für  den  praktischen  Dienst  der  Denkmalpflege 
werden  soll,  durch  Beisteuerung  von  Material  beizutragen. 
Es  handelt  sich  hiebei  hauptsächlich  um  nicht  gedruckte 
oder  an  ganz  versteckten  Stellen  (z.  B.  lokalen  Zeitungen, 
Kalendern  und  anderen  der  antiquarischen  Forschung  nicht 
leicht  zugänglichen  Druckschriften)  veröffentlichte  Notizen. 
Dieses  Ansuchen  erstreckt  sich  auf  Nachweise  von  Bau- 
resten oder  Grabfunden,  Straßenresten,  Münzfunden  und 
Antikaglien  aller  Art.  ganz  besonders  also  auch  Objekte, 
welche  in  kleinen  zu  wenig  bekannten  Sammlungen  und 
in  Privatbesitz  zerstreut  sind,  sowie  auf  Fundnotizen,  die 
nur  in  handschriftlichen  Bemerkungen  der  Inventare  öffent- 
licher Sammlungen  vorhanden  und  bisher  nicht  gedruckt 
worden  sind.  Ausgeschlossen  sind  in  diesem  Zusammen- 
hang Nachweise,  welche  sich  nicht  auf  Ober-  oder  Nieder- 
Österreich  beziehen,  hingegen  sind  ältere  verschollene 
Notizen  über  wenn  auch  sonst  genügend  bekannte  Fund- 
stellen und  Fundobjekte  aus  diesem  Bereich  sehr  erwünscht. 


Erlaß  der  küstenländischen  Statt- 
halterei 

vom  23.  Juli  1908,  Z.  V  537,  an  alle  k.  k.  Bezirks- 

hauptmann.schaften  Istriens  und  den  Stadtmagistrat 

Rovigno  betreffend  die  Erhaltung  von  archäologisch 

wichtigen  Gegenständen 

Es  besteht  die  dringende  Gefahr,  daß  liei  der  ge- 
steigerten Bautätigkeit  in  Istrien,  namentlich  in  den  an  der 
Ostküste  gelegenen  Gemeinden,  der  Charakter  der  alt- 
istrianischen,  ländlichen  Architektur  vernichtet  wird.  Diese 
Bautätigkeit  bringt  aber  auch  die  Gefahr,  daß  manches 
von  dem  alten  Bestand  an  alten  .A.rchitekturstücken  und  In- 
schriften spurlos  verschwindet,  indem  es  von  den  länd- 
lichen Baumeistern  als  Baumaterial  bei  Neubauten  rück- 
sichtslos verwertet  wird. 

Über  Ersuchen  der  Z.  K.  tür  Kunst  und  historische 
Denkmale  in  Wien  vom  1 1.Juni  1.  J.,  Z.  478,  werden  obige 
Behörden  eingeladen,  die  Gemeindevorstehungen  über  den 
Wert  dieser  alten  Inschriften  und  Architekturdetails  zu  be- 
lehren, die  nicht  nur  für  die  wissenschaftliche  Forschung 
von  Interesse  sind,  sondern  dem  Orte  selbst,  sofeme  sie 
gewissenhaft  bewahrt  werden,  zur  Zierde  gereichen  und 
die  ihm  zukommende  geschichtliche  Bedeutung  sinnfällig 
machen. 


Erlaß  des  k.  k.  Landesgendarmerie- 
kommandos  in  Triest 

vom  27.  August  1908  ad  Nr.  32  Res.,  an  sämtliche 

Abteilungen  und  Posten  betreffend  die  Behandlung 

archäologischer  Funde 

Es  hat  sich  der  Fall  ereignet,  daß  ein  k.  k.  Gen- 
darmerieposten archäologische  Funde  (Altertumsgegen- 
stände), die  ihm  übergeben  wurden,  an  dritte  Personen  abgab. 

Dieser  Vorgang  ist  unstatthaft. 

Über  ein  von  der  k.  k.  Z.  K.  für  Kunst-  und  historische 
Denkmale  in  Wien  an  die  k.  k.  Statthalterei  gerichtetes  Er- 
suchen ordne  ich  an: 

Wenn  ein  Gendarmerieposten  oder  Kommandoange- 
höriger auf  welche  Art  immer  zur  Kenntnis  eines  vorge- 
kommenen Fundes  von  Altertümern  gelangt  oder  ihm 
solche  von  wem  immer  übergeben  werden,  so  hat  er  der 
k.  k.  Bezirkshauptmannschaft  hievon  unter  Angabe  der 
Zahl  und  Art  der  Gegenstände  die  Anzeige  zu  erstatten 
und  das  Konzept  direkte  anher  vorzulegen.  Sollten  die 
Gegenstände  dem  Posten  übergeben  worden  sein,  dann  sind 
selbe  mit  der  .Anzeige  der  Dienstbehörde  einzusenden. 

Eine  Abgabe  solcher  Gegenstände  an  andere  Personen 


wer  es  immer  sein  mag 


untersasre  ich  absolut. 


Es  wird  gewiß  das  Ansehen  der  Kommandoangehörigen 
heben,  wenn  sie,  in  Kenntnis  von  solchen  Funden  gelangt, 
den  wie  oben  anbefohlenen  Vorgang  beobachten  und  wichtige 
Gegenstände  dem  Lande,  in  dem  sie  ihrem  Berufe  als 
Gendarmen  naclikommen,  erhalten. 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmal- 
pflege 

Die   neuen   bayrischen   Normen   zum   Schutze   der 
Denkmale 

Im  Laufe  des  Jahres  1908  sind  in  Bayern  neue  gesetz- 
liche Normen  erschienen,  welche,  .offenbar  beeinflußt  von 
den  legislatorischen  Maßnahmen  einiger  anderer  deutscher 
Bundesstaaten,  dem  modernen  Gesichtspunkte  der  Denkmal- 
pflege Rechnung  tragen.  Eine  zusammenfassende  Regelung 
der  Materie,  wie  sie  das  kürzlich  an  dieser  Stelle  besprochene 
Gesetz  für  das  Großherzogtum  Hessen  enthält,  bringen 
die  bayrischen  Vorschriften  nicht.  Immerhin  sind  durch 
dieselben  wichtige  Teilgebiete  der  Denkmalpflege  auf  eine 
Grundlage  gestellt,  welche  ein  imperatives  Vorgehen  der 
Staatsverwaltung  in  diesem  Belang  ermöglichen  und  das  , 
öffentliche  Interesse  am  Schutze  der  Denkmale  in  nach- 
drücklicherer Weise  wahren  als  bisher. 

Die  erste  der  im  Jährt;  1908  erflossenen  Normen  be- 
trifft die  Verschärfung  baupolizeilicher  Einflußnahme 
in  jenen  Fällen,  wo  Interessen  der  Denkmalpflege 
in  Frage   kommen  können. 


397 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


398 


Schon  durch  das  bayrische  Gesetz  vom  22. Juni 
1900  war  Artikel  101  Absatz  3  des  Polizeistrafgesetzes  vom 
Jahre  1871  dahin  abgeändert  worden,  „daß  im  Interesse 
der  Verschönerung  baupolizeiliche  Vorschriften  im  \'er- 
ordnungs-  oder  ortspolizeilichen  Wege  bei  Städten  von 
mehr  als  20000  Seelen,  durch  ortspolizeiliche  Vorschrift 
bei  den  übrigen  Orten  getroffen  werden  können".  Die 
hierauf  gegründeten  Abänderungen  des  Bauplanes  dürfen 
jedoch  die  Kosten  der  Bauführung  nicht  wesentlich  ver- 
mehren. 

Durch  Artikel  3  des  Gesetzes  vom  6.  Juli  1908 
erhielt  dieser  Artikel  eine  etwas  erweiterte  und  verein- 
fachte Fassung  dahin,  daß  im  Interesse  der  Verschönerung 
baupolizeiliche  Vorschriften  —  ohne  Differenzierung  zwi- 
schen Orten  von  mindestens  20000  Einwohnern  und  an- 
deren —  ganz  allgemein  auf  dem  Verordnungs-,  Distrikts- 
oder ortspolizeilichen  Wege  getroffen  werden  können. 

Im  Anschlüsse  an  dieses  Gesetz  in  seiner  Fassung  vom 
Jahre  1900  sind  eine  Reihe  von  Verordnungen  erflossen, 
die,  durch  die  neue  Fassung  vom  Jahre  1908  nicht  weiter 
berührt,  noch  volle  Gültigkeit  haben,  vom  Standpunkte  der 
Denkmalpflege  wie  auch  des  Heimatschutzes  hüchstwichtige 
Weisungen  an  die  Behörden  enthalten  und  deshalb  hier  aus- 
führlicher wiedergegeben  werden. 

Eine  Verordnung  des  Ministeriums  des  Innern 
vom  1.  Jänner  1904  stellt  fest,  daß  erfreulicherweise 
eine  Reihe  von  Gemeinden  durch  Erlassung  ortspolizeilicher 
Vorschriften  auf  Grund  des  Artikels  101  Absatz  3  des 
Strafgesetzes  für  die  Erhaltung  von  Baudenkmälern,  Be- 
festigungsanlagen usw.  Sorge  getragen  haben  und  diese 
Gebäude  sowohl  gegen  stilwidrige  Änderungen  am  Innern 
und  Äußern  wie  gegen  unschöne  und  stilwidrige  Um- 
gebung auf  benachbartem  Bauterrain  schützen.  Die  Ver- 
ordnung begrüßt  es,  daß  in  einigen  dieser  Vorschriften  der 
Form  und  Eindeckung  der  Dächer,  der  Art  des  Mauer- 
verputzes, der  Fernhaltung  unschöner,  das  Architektur-  und 
Landschaftsbild  störender  Reklameschilder  und  Aufschriften, 
dann  der  Anlage  von  Vorgärten  gebührendes  Augenmerk 
zugewendet  wird. 

Von  den  Baubehörden  wird  erwartet,  daß  sie  sich  den 
Vollzug  dieser  Weisungen  angelegen  sein  lassen  und  daß 
auch  an  anderen  Orten  mit  geschichtlich  oder  künstlerisch 
interessanten  Gebäuden  für  den  Schutz  solcher  Bauten, 
dann,  wo  reizvolle  Stadt-,  Straßen-  oder  Platzbilder  vor- 
handen sind,  für  deren  Erhaltung  gesorgt  werde.  Hierauf 
ist  nicht  nur  bei  der  Prüfung  der  Baupläne  Bedacht  zu 
nehmen,  sondern  auch  bei  der  Festsetzung  der  Höhenlage 
und  der  Baulinien,  welch  letztere  „unter  Vermeidung 
endloser  Geradlinigkeifund  unter  tunlichster  Schonung 
einspringender  Gebäude,  Anlagen  (Bäumej  usw.  anzulegen 
sind.  Die  Baulinienführung  soll  auch  auf  die  umgebende 
Landschaft  Rücksicht  nehmen. 

Besonderes  Augenmerk  ist  den  Orten  zuzuwenden, 
welche  sich  durch  charakteristische  heimische  Bau- 
form auszeichnen.  Es  wird  darauf  hingewiesen,  daß 
namentlich  im  bavrischen  Gebirge  die  Gefahr  besteht,  den 
heimischen     Baustil     durch     h'rliauung     unschöner,     groß- 


städtischer Miet-  und  Gasthäuser  und  ähnlicher  Bauten 
dieser  Art  zu  verdrängen  oder  doch  das  Ortsbild  wesentlich 
zu  beeinträchtigen.  Das  sei  um  so  bedauerlicher,  als  ja  meist, 
sogar  mit  geringerem  Aufwände,  der  bodenständigen  Bau- 
weise Rechnung  getragen  werden  könne.  Die  charakteristi- 
sche Anlage  solcher  Orte  bilde  übrigens  auch  einen  Haupt- 
anziehungspunkt für  den  Fremdenverkehr. 

Die  gegenwärtige  Architektur  könne  nur  bestehen, 
wenn  aus  dem  örtlichen  Bedürfnisse  heraus  und  möglichst 
mit  Verwendung  der  heimischen  Baustoffe  gebaut  wird. 
Die  örtliche  Überlieferung  im  Grundrisse,  Aufrisse  und  Ein- 
zelnmotiven muß  wieder  lebendig  werden.  Auf  ihrem  Grunde 
sollen  die  neuen  Bedürfnisse  der  Gegenwart  mit  Verwen- 
dung der  neuen  technischen  Hilfsmittel  befriedigt  werden. 
Die  Verwaltungsbehörden  sollen  die  Berücksichtigung  der- 
artiger Forderungen  in  den  zu  veranlassenden  ortspolizei- 
lichen   Vorschriften    bei    den    Gemeinden    selbst    anregen. 

Weiter  werden  die  Verwaltungsbehörden  beauftragt, 
ein  Verzeichnis  der  in  ihren  Bezirken  vorhandenen, 
geschichtlich  oder  architektonisch  interessanten 
Baudenkmale  anzulegen.  Dabei  wird  auf  die  bereits 
bestehenden  Vorschriften  vom  13.  Oktober  und  10.  No- 
vember 1892  betreffend  die  Inventarisation  der  Kunstdenk- 
male   Bayerns  hingewiesen. 

Steht  eines  der  betreftenden  Denkmäler  in  Gefahr,  so 
ist  auf  Grund  der  Gemeindeordnung  sofort  die  nötige  Ein- 
leitung zu  treffen  und  gleichzeitig  die  Regierung  sowie  das 
Generalkonservatorium  zu  benachrichtigen. 

Im  übrigen  ist,  namentlich  auf  dem  Lande,  auf  Weckung 
und  Förderung  des  Verständnisses  für  die  Bedeutung  der 
Denkmale  bei  den  Gemeinden  und  der  Bevölkerung  hinzu- 
weisen. Das  allgemeine  Interesse  sei  der  beste  Schutz  für 
die  Erhaltung  der  Denkmale.  Die  Verordnung  appelliert 
an  die  Einsicht  der  Gemeindebehörden  .daiS.  sie  in  pietät- 
voller Würdigung  des  geschichtlichen,  künstlerischen  und 
ethischen  Wertes  der  aus  der  Vorzeit  überkommenen  Bau- 
denkmale diesen  Meisterwerken  der  Vorfahren  ausgiebigen 
Schutz  zuteil  werden  lassen". 

Den  kleineren  Orten,  denen  geschulte  Kräfte  für  die 
einschlägigen  Bauprojekte  fehlen,  wird  empfohlen,  sich  des- 
halb an  die  Kreisgesellschaften  des  bayrischen  Architekten- 
und  Ingenieur  Vereines  oder  an  den  Verein  für  Volkskunst  und 
.Volkskunde  zu  wenden.  Das  erstrebenswerte  Ziel  dieses 
Teiles  der  Heimatpflege  soll  es  sein,  daß  die  Baumeister 
der  einzelnen  Orte  selbst  danach  trachten,  an  der  Erhaltung 
des  örtlichen  Gepräges  der  Architektur  unter  Rücksicht- 
nahme auf  die  charakteristischen  Denkmäler  und  Bauformen 
sowie  durch  passende  Eingliederung  von  Neubauten  in  den 
Rahmen  der  l'mgebung  mitzuarbeiten  und  der  schlichten, 
einfachen  Bauweise  wieder  zu  ihrem  Rechte   zu  verhelfen. 

Eine  weitere  Ministeriaientschließung  vom  22. 
April  1904  knüpft  an  vorstehende  Vorschrift  an  und  be- 
spricht das  \'erzeichnis  der  Denkmale.  Dieses  soll 
zweckmäßig  gemeindeweise  angelegt  werden  und  so,  daß 
Nachträge  leicht  angebracht  werden  können.  Die  Bau- 
werke sind  nach  Lage  luul  Zweckbestimmung,  unter 
Angabo   der  Besitzverhältnisse,   namentlich   auch   der  Zeit 


399 


CeseUliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


400 


der  Erbauung  oder  des  Umbaues,  zu  verzeichnen.  Bei 
alten  Befestigungswerken  sind  neben  der  Ausdehnung 
der  Mauern,  Wälle  und  Gräben  die  Befestigungstürme 
und  die  sonst  zugehörigen  interessanten  Gebäude  einzeln 
anzuführen.  Auch  Straßen-  und  Ortsbilder  mit  eigenartigem 
architektonischen  Gepräge  sind  aufzunehmen.  Bei  den 
amtlich  inventarisierten  Denkmalen  genügt  der  Hinweis  auf 
die  Inventarisation. 

Als  Ergänzung  der  Verzeichnisse  soll  allmählich  eine 
Sammlung  photographischer,  zeichnerischer  oder  sonstiger 
Aufnahmen  von  Objekten  und  Ortsbildern,  dann  von  Typen 
der  heimischen  bürgerlichen  oder  bäuerlichen  Bauweise 
angelegt  werden.  Was  unter  solcher  Bauweise  zu  ver- 
stehen ist,  muß  von  Fall  zu  Fall  festgestellt  werden.  Es 
ist  von  großer  Wichtigkeit,  die  besonderen  Merkmale  dieser 
volkstümlichen  Bauweise  durch  Zurückführung  auf  die 
Geschichte  und  die  Eigentümlichkeiten  des  Volksstammcs, 
der  örtlichen  Sitten  und  Lebensbedürfnisse,  die  natürlichen 
Verhältnisse  der  Gegend  in  Verbindung  mit  der  nicht  selten 
von  außen  beeinflußten  schöpferischen  Kraft  der  Bau- 
meister, festzustellen. 

Die  Baumeister,  welche  im  Besitze  photographischer 
Apparate  sind,  sollen  ihre  Aufnahmen  den  Bezirksämtern 
für  diese  Sammlungen  zur  Verfügung  stellen  und  sich  mit 
den  Bezirksämtern  über  ihre  Bedürfnisse  in  dieser  Rich- 
tung verständigen.  Beiden  Instanzen  wird  die  Einvernahme 
besonderer  Sachverständiger  bei  Erfüllung  dieser  Aufgabe 
anheimgegeben. 

Bei  dieser  Gelegenheit  wird  auch  auf  die  nicht  selten 
vorkommende  Errichtung  von  Kriegerdenkmalen  und  dgl. 
hingewiesen,  deren  Entwürfe  in  ihrer  ästhetischen  Gestaltung 
nur  zu  oft  in  direktem  Widerspruch  zu  den  idealen  Absichten 
ihrer  Stifter  stehen.  Sie  entbehren  häufig  jeder  Eigenart 
und  halten  sich  manchmal  an  die  Formen  der  Muster- 
bücher von  Grabsteinfabrikanten.  Hier  fehlt  es  den  leitenden 
Persönlichkeiten  meist  an  fachmännischer  Beratung.  Des- 
halb werden  die  Bezirksämter  aufgefordert,  die  betreffenden 
Gemeinden  rechtzeitig  darüber  zu  belehren,  sich  in 
solchen  Fällen  mit  tüchtigen  Bildhauern  oder  Architekten 
ins  Einvernehmen  zu  setzen.  Dabei  soll  aber  keineswegs 
an  koststpielige  Monumente  gedacht  sein.  Auch  ganz  ein- 
fache Denkmäler  können  sich  würdig  an  die  Umgebung 
anpassen  und  erfüllen  dann  ihren  patriotischen  Zweck 
besser,  indem  sie  der  Ortschaft  zum  wirklichen  Schmucke 
gereichen. 

Diese  Denkmäler  sollen  auch  nicht  gerade  in  der  Mitte 
von  Plätzen,  sondern  besser  unter  Freihaltung  der  Ver- 
kehrsrichtung und  des  Ausblickes  auf  etwa  vorhandene 
reizvolle  Gebäude  mehr  zur  Seite  an  einen  ruhigen  Punkt 
des  Platzes  gestellt  werden. 

Eine  Ministerialentschli tl.umg  vom15.Juli  1905 
bespricht  die  Herstellung  von  Baulinienplänen  und 
wendet  sich  gegen  die  Manie  der  „Gcradeleitung"  neuer 
Straßenzüge,  welche  .vielfach  ohne  Rücksichtnahme  auf 
die  bestehenden  Verhältnisse  überall  da  gefordert  wird, 
wo  nicht  die  Natur  der  Herrschaft  des  Lineals  ein  Ende 
setzt'. 


Der  Erlaß  beklagt' es,  wenn  „um  der  schablonenhaften 
Anlage  schnurgerader,  gleich  breiter  Normalstraßen  mit  dem 
ausnahmslosen  Rechteckschema  fremder  (irund  und  Boden 
unter  manchmal  nur  ganz  geringfügiger  Anschneidung  gut 
gebauter  Häuser  geopfert  wird".  Dadurch  würden  den  Be- 
teiligten vielfach  Kosten  verursacht,  die  bei  einiger  Über- 
legung erspart  werden  könnten.  Es  ist  förmlich  erfrischend, 
in  einem  amtlichen  Schiftstücke  so  —  um  mich  eines  öster- 
reichischen Ausdruckes  zu  bedienen  —  „resche"  Worte  zu 
lesen.  Der  Erlaß  fährt  fort:  „Durch  derlei  verfehlte  Maß- 
nahmen werden  auch  Orts-  und  Straßenbilder  ohne  Not 
gewaltsam  zerstört,  reizvolle  Landschaftsbilder  beeinträch- 
tigt und  den  Orten  ein  unsagbar  ödes  Gepräge  aufgedrückt." 
Deshalb  wird  auf  die  hervorragende  wirtschaftliche  und 
schönheitliche  Bedeutung  der  Baulinienführung  hingewiesen, 
an  welcher  die  öffentliche  Wohlfahrt  in  hohem  Maße  in- 
teressiert sei.  Mit  dem  geometrischen  Schematismus  der 
Straßenanlegung  soll  gründlich  gebrochen  werden  und 
möglichste  Freiheit  im  einzelnen  walten,  um  auf  Grund- 
besitz- und  Grenzenverhältnisse,  auf  die  Gestaltung  und  Ver- 
wertung der  Baublöcke,  auf  die  wechselnden  Bedürfnisse 
gesunden  Wohnens,  die  Erleichterung  des  Erwerbslebens, 
die  Entwicklung  der  Industrie  und  auf  den  Verkehr  und 
dessen  voraussichtliche  Gestaltung  bei  Straßenkreuzungen, 
Brückenköpfen,  Bahnhofplätzen  usw.  gebührende  Rücksicht 
zu  nehmen.  Ebenso  soll  aber  auf  die  natürliche  Beschaffen- 
heit des  Geländes,  die  umgebende  Landschaft,  charakte- 
ristische Höhenunterschiede,  Wasserläufe,  Baumbestände, 
das  Klima,  den  Wind,  die  Besonnung,  Fernblicke,  auf  Scho- 
nung reizvoller  Straßenzüge  und  Plätze,  Geschlossenheit 
der  Straßen-  und  Platzbilder,  auf  die  ortsübliche  Bau-  und 
Wohnweise,  monumentale  oder  sonst  interessante  Gebäude 
und  auf  das  Bedürfnis  an  Anlagen,  grünen  Erholungs- 
stätten, Kinderspielplätzen,  Brunnen  usw.  geachtet  werden. 
So  ergibt  sich,  daß  krumme  Straßen,  Bauchungen,  Un- 
regelmäßigkeiten überall  dort  zuzulassen  sind,  wo  das 
öffentliche  Bedürfnis  und  die  Abwechslung  im  Stadtbilde 
dafür  sprechen.  Auch  schmale  Straßen  haben  in  ruhigen 
Wohnvierteln  mit  niedrigen  Wohnhäusern  ihre  Vorzüge. 
Die  Hauptverkehrslinien  müssen  im  vorhinein  richtig  er- 
kannt, die  wichtigsten  Verkehrsmittelpunkte  entsprechend 
verbunden  und  die  Straßen  nach  den  Zukunftsbedürfnissen 
entsprechend  breit  angelegt  werden. 

Der  Erlaß  empfieht  daher  groß  angelegte,  weit  aus- 
schauende General-Baulinienpläne  mit  breiten  Verkehrs- 
straßen für  die  Geschäftswelt,  einem  den  Wohnstätten  ent- 
rückten Gebiete  für  die  Industrien  mit  dem  nötigen  An- 
schlüsse an  die  Bahnen-  und  Transportstraßen,  dann  Wohn- 
viertel, weiche  vom  Verkehre  möglichst  abgeschlossen, 
daher  auch  stiller  und  staubfreier  sein  können.  Baulinien 
sollen  aber  überhaupt  nur  da  gezogen  werden,  wo  wirklich 
ein  ."^ulaß  und  ein  Bedürfnis  dazu  besteht.  Es  ist  durchaus 
nicht  angezeigt,  kleine  Orte  und  Ortsteile,  in  welchen 
eine  Bautätigkeit  überhaupt  nicht  zu  erwarten  ist,  über- 
fürsorglich mit  Generalbaulinicnplänen  zu  versehen. 

Im  übrigen  bezeichnet  der  Erlaß  diese  Grundsätze 
des   Städtebaues    keineswegs    als  verbindlich.    In    dieser 


401 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


402 


Kunst  sei  das  natürliche  Empfinden  entscheidend.  Jeden- 
falls sei  auf  die  Zuziehung'  geeigneter  Sachverständiger 
Wert  zu  legen,  besonders  dann,  wenn  es  sich  um  schön- 
heitliche Interessen  älterer  Orte  handelt.  Auch  hier  wird 
auf  den  baj-erischen  Verein  für  Volkskunst  und  Volkskunde 
und  auf  den  bajrischen  Ingenieur-  und  Architektenverein 
mit  seinen  8  Kreisvereinen  hingewiesen. 

Wichtig  ist  auch  die  Minist erialent Schließung 
vom  28.  November  1907  betreffend  den  Heimat- 
schutz. Darin  werden  die  Richtpunkte  mitgeteilt,  welche 
vom  bayerischen  Vereine  für  Volkskunst  und  Volkskunde  für 
die  Pflege  der  heimischen  Bauweise  in  kleineren  Orten  und 
auf  dem  Lande  aufgestellt  wurden.  Die  Distrikts-Ver- 
waltungsbehörden werden  angewiesen,  die  Bestrebungen 
für  Beschreibung  und  Aufnahme  der  eigenartigen  Bau- 
formen der  einzelnen  Bezirke  zu  unterstützen  und  auch 
auf  die  Baumeister  in  dieser  Richtung  einzuwirken.  Auch 
die  Amtstechniker  sind  anzuhalten,  sich  mit  diesen  Auf- 
gaben vertraut  zu  machen.  Die  weitesten  Kreise  der  Be- 
völkerung sollen  über  die  Vorzüge  der  Heimatkunst  auf- 
geklärt werden.  Von  besonderer  Wichtigkeit  ist  es,  dal.^ 
namentlich  die  Bauten  für  öffentliche  Zwecke  den  An- 
forderungen der  Zweckmäßigkeit  und  Schönheit  ent- 
sprechen. Gute  neue  Bauten  sind  neben  den  guten  alten 
das  beste  und  lebendigste  Lehrmittel.  Sie  beweisen,  daß 
der  Heimatschutz  auch  praktischen  Zwecken,  namentlich 
der  Kostenersparung,  dient.  Die  bajTischen  Achitekten, 
insbesondere  der  V'erein  für  Volkskunst  und  Volkskunde 
in  München,  sind  bereit,  den  Behörden  und  Gemeinden 
geeignete  Skizzen  und  Pläne  zu  beschaffen.  Auch  die 
Mitarbeit  der  königlichen  Landbauämter  in  dieser  Richtung 
ist  zu  begrüßen.  Endlich  wird  auf  die  Baustelle  des  bayri- 
schen Landwirtschaftsrates  als  Beratungsorgan  für  land- 
wirtschaftliches Bauwesen  aufmerksam  gemacht.  Es  soll 
darauf  hingewirkt  werden,  daß  die  Vorschläge  der  Sach- 
verständigen auch  wirklich  zur  Ausführung  gelangen.  Hier- 
bei wird  auf  die  oben  bereits  mitgeteilten  Vorschriften 
vom   1.  Jänner  1904  und  18.  Juli   1905  hingewiesen. 

Besondere  Aufmerksamkeit  soll  den  Friedhöfen,  nament- 
lich alten  .Anlagen  dieser  Art  und  ihren  Denkmälern,  zu- 
gewendet werden.  Auch  der  Brückenbau  soll  sich  der 
Landschaft  anschmiegen. 

Der  Belebung  des  Interesses  am  Heimatschutze  wird 
es  dienen,  wenn  die  Allgemeinheit  zur  Mitarbeit  heran- 
gezogen wird.  Dazu  sind  namentlich  die  bestehenden  ört- 
lichen Vereine  verwandter  Richtung  einzuladen,  ihre  Wahr- 
nehmungen mitzuteilen.  .Auf  die  Bestellung  geeigneter  Per- 
sönlichkeiten als  Obmänner  für  liestimmte  Bezirke  ist  ge- 
eigneter Einfluß  zu  nehmen. 

Die  behördliche  Betätigung  des  Heiniatschutzes  mul.i 
jedoch  frei  bleiben  von  Zudringlichkeit  und  polizeilicher 
Bevormundung;  sie  fordert  verständnisvolles  Eingehen  auf 
die  Eigenart  des  Volkes  und  taktvolles  Vorgehen.  Letzteres 
namentlich,  wo  es  gilt,  etwaigem  Übereifer  oder  miß- 
verständlichen .Anschauungen  zu  begegnen. 

Eine  Ministerialentschließung  vom  I.  Jänner 
1908  befaßt  sich  mit  der  Erhaltung  der  im   Staatsbesitze 


befindlichen  Baudenkmäler.  Die  königlichen  Land- 
bauämter haben  den  Anforderungen  der  Denkmalpflege 
besonderes  Augenmerk  zuzuwenden.  Allen  wesentlichen 
Veränderungen  in  der  äußeren  Gestalt  eines  Denkmales 
im  Staatsbesitze  ist  volle  .Aufmerksamkeit  zuzuwenden. 
Clleiche  Sorgfalt  ist  bei  allen  Änderungen,  die  sonst  das 
Denkmal  ungünstig  beeinflussen  können,  zu  beachten,  bei- 
spielsweise Veränderungen  an  den  Fensteröffnungen,  Ab- 
bruch einzelner  Gebäudeteile,  örtliches  Aufbauen,  Ände- 
rungen im  Dachdeckungsmateriale  usw. 

Wenn  wesentliche  Änderungen  an  staatlichen  Bau- 
denkmälern beabsichtigt  sind,  ist  rechtzeitig  die  Äußerung 
des  Generalkonservatoriums  einzuholen.  Rücksichtlich  des 
Verzeichnisses  dieser  Denkmäler  wird  auf  die  Ministerial- 
entschließung vom  22.  April  1904  hingewiesen.  Im  Ver- 
zeichnisse ist  insbesonders  auch  anzugeben,  ob  der  Bau 
von  allgemein  historischer  oder  lokalgeschichtlicher  Be- 
deutung ist,  ob  für  die  Kunstentwicklung  im  Lande  oder 
in  der  Provinz,  allgemein  oder  für  die  Gattung  bedeut- 
sam. Die  Verzeichnisse  sind  durch  Vermittlung  der  könig- 
lichen Regierungen  dem  Ministerium  des  Innern  behufs 
Überprüfung  durch  die  oberste  Baubehörde  und  die  be- 
teiligten Ministerien  vorzulegen.  Die  so  endgültig  festge- 
stellten Verzeichnisse  gelangen  dann  an  die  kompetenten 
Behörden  zur  Verteilung  und  dienen  bei  Behandlung  der 
einschlägigen  Fragen  als  Richtschnur  und  Grundlage. 
Endlich  wäre  noch  eine  Ministerialentschließung 
vom  21.  April  1908  zu  erwähnen,  welche  sich  mit  der 
.Aufnahme  interessanter  Bauwerke  beschäftigt.  Es 
handelt  sich  dabei  um  Aufnahmen  von  alten  bürgerlichen 
Wohnhäusern,  welche  gleichwohl  Neubauten  Platz  machen 
müssen.  Solche  Gebäude  sind  vor  dem  Abbruche  voll- 
ständig aufzunehmen,  d.  i.  im  Grund-  und  Aufrisse  zu 
zeichnen.  Die  charakteristischen  Teile  sind  in  größerem 
Maßstabe  beizustellen,  färbige  Verzierung  durch  Zeich- 
nung, eventuell  Photographien  festzuhalten.  Dabei  soll 
man  sich  nicht  auf  geschichtlich  oder  künstlerisch  bedeu- 
tende Denkmale  beschränken,  sondern  auch  auf  einfache 
Bürgerhäuser  Bedacht  nehmen,  wenn  sie  nur  tj'pisch  waren. 
Welche  Bauwerke  im  einzelnen  in  Betracht  kommen,  ist 
in  der  Regel  dem  obenerwähnten  Verzeichnisse  (Ministerial- 
entschließung vom  22.  April  1904)  zu  entnehmen.  Die  be- 
treffenden Bauten  sollen  auch  in  den  Stadtplänen  erkennt- 
lich gemacht  sein.  Die  Aufnahme  soll  durch  die  Gemeinde 
sukzessivegeschchen,  jedenfalls  vor  dem  Abbruche  oderUm- 
baue.  Sie  soll  durch  sachverständige  Organe  besorgt  werden, 
wozu  die  Bildung  kleinerer  Kommissionen,  bestehend  aus 
Gemeindevertretern,  Künstlern  und  Kunsthistorikern  em])- 
fohlen  wird.  Die  Behörden  haben  entsprechend  mitzuwirken. 
In  dem  eingangs  erwähnten  Gesetze  vom  6.  Juli  1908 
sind  auch  Bestimmungen  w-egen  Ergänzung  der  Ge- 
meindeordnungen und  des  Polizeistrafgesetzes 
enthalten,  welche  neu  sind  und  die  bezwecken: 

1 .  Den  Schutz  der  beweglichen  Sachen  von  prähi- 
storischem, historischem  oder  kunsthistorischem  Werte  im 
Besitze  von  Gemeinden  und  gomeiiidlii'h  verw.iltcten  .Stif- 
tungen (Art.  1), 


403 


Gesetzliche  Regelung  der  Denkmalpflege 


404 


2.  den  Schutz  des  Landes  vor  Raubgn^abungen  und 
Verschleuderung  von  Funden  (Art.  2,  Abs.  1),  endlich 

3.  den  Schutz  der  einheimischen  Tier-  und  Pflanzen- 
arten gegen  Ausrottang  und  von  Orts-  und  Landschafts- 
bildern gegen  verunstaltende  Reklame  (Art.  2,  Abs.  2). 

In  dieser  Beziehung  normiert  das  Gesetz: 

Wer  den  Bestimmungen  über  Ausgrabungen  und 
Funde  von  prähistorischen  oder  historisch  merk- 
würdigen Gegenständen  zuwiderhandelt,  wird  an  Geld 
bis  150  Mark  oder  Arrest  bestraft.  Femer: 

Gleicher  Strafe  unterliegt,  wer  den  Vorschriften  ent- 
gegenhandelt, welche  zum  Schutze  der  einheimischen 
Tier-  und  Pflanzenarten  gegen  Ausrottung  oder  zum 
Schutze  v.on  Orts-  und  Landschaftsbildern  gegen 
verunstaltende  Reklame  erlassen  sind. 

Eine  Erweiterung  und  nähere  Bestimmung  erfahren 
diese  gesetzlichen  Vorschriften  durch  die  im  September 
1908  erlassenen  königlichen  Verordnungen  über  das 
Generalkonservatorium  der  Denkmale  und  Alter- 
tümer Ba3-erns  und  über  Ausgrabungen  und  Funde 
von  prähistorischen  oder  historisch  merkwürdigen  Gegen- 
ständen. 

Das  Generalkonse rvatori  ura,  welches  bis  jetzt 
mit  der  Direktion  des  baj'rischen  Nationalmuseums  ver- 
bunden war,  wurde  vom  1.  N'ovember  1908  als  selbst- 
ständige, dem  Staatsministerium  des  Innern  für  Kirchen- 
und  Schulangelegenheiten  unterstellte  Behörde  mit  dem 
Sitze  in  München  eingerichtet.  Nach  der  Verordnung  vom 
6.  September  1908  (veröffentlicht  im  Ministerialblatt  für 
Kirchen-  und  Schulangelegenheiten  Nr.  29  vom  15.  Sep- 
tember d.  J.)  obliegt  dem  Generalkonservatorium  die  Pflege 
der  geschichtlichen  Denkmäler  und  als  neue  Aufgabe  auch 
die  der  vorgeschichtlichen  Denkmäler.  Die  Pflege  umfaßt 
die  Erforschung  und  Erhaltung  der  vorbezeichneten  Denk- 
mäler und  hat  insbesondere  zum  Gegenstande:  1.  Die 
Verzeichnung  der  Denkmäler;  2.  die  Erstattung  von  Gut- 
achten bei  Veräußerung,  Belastung,  Ausbesserung,  Wieder- 
herstellung, Veränderung,  Beseitigung  oder  Zerstörung  der 
Denkmäler  oder  bei  Veränderung  ihrer  Umgebung;  3.  die 
Erhaltung  der  Denkmäler;  4.  die  Überwachung  der  Aus- 
grabungen und  Funde;  5.  die  F'ürsorge  für  öffentliche 
Museen  und  Sammlungen,  die  nicht  unter  staatlicher  Ver- 
waltung stehen.  Außerdem  können  dem  Generalkonserva- 
torium weitere  einschlägige  Aufgaben  zugewiesen  werden. 
Es  wird  mit  einem  Vorstande  sowie  den  erforderlichen  Be- 
amten besetzt.  Einzelnen  Beamten  des  Generalkonserva- 
toriums kann  der  Amtssitz  außerhalb  Münchens  angewiesen 
werden.  Das  Generalkonservatorium  verkehrt  unmittelbar 
mit  den  Stellen,  Behörden,  Körperschaften  und  Privaten. 
Für  die  Zwecke  der  Denkmalpflege  sind  dem  General- 
konservatorium eine  Konservierungs-  und  eine  Re- 
staurierungsanstalt beigegeben.  Die  erstere  Anstalt 
soll  in  den  dazu  geeigneten  Fällen  für  die  Konservierung 
von  Denkmälern  und  Altertümern  jeder  Art  sowohl  den 
staatlichen  wie  gemeindlichen  und  Vereinsrauseen  zur  Ver- 
fügung stehen.  Die  Restaurationsanstalt  ist  vor  allem  dazu 
bestimmt,  ganz   besonders   schwierige  Wiederherstellungs- 


arbeiten auszuführen,  die  ständiger  Überwachung  durch 
einen  Beamten  des  Generalkonservatoriums  bedürfen. 

Die  Arbeiten  in  beiden  Anstalten  erfolgen  bis  auf 
weiteres  unentgeltlich;  jedoch  ist  in  der  Regel  für  die  er- 
wachsenen Barauslagen  Ersatz  zu  leisten. 

Zum  Vorstande  des  Generalkonservatoriums  wurde 
der  Konservator  des  bayrischen  Nationalmuseums  Dr.  Georg 
Hager  mit  dem  Titel  als  „Generalkonservator  der  Kunst- 
denkmale und  Altertümer  Bayerns"  bestellt. 

Der  gleichzeitig  veröffentlichten  Vollzugsvorschrift 
des  Staatsministeriums  ist  zu  entnehmen,  daß  bezüglich 
jener  Angelegenheiten  der  Denkmalpflege,  in  welchen  schon 
bisher  das  Generalkonservatorium  einzuvernehmen  war,  die 
einschlägigen  Bestimmungen  in  Kraft  bleiben.  Als  neue 
Aufgabe  wird  ihm  die  Pflege  der  prähistorischen  Denk- 
male übertragen.  Zur  sachgemäßen  und  beschleunigten 
Erledigung  dieser  (prähistorischen)  Angelegenheiten  wird 
einem  Konservator  der  Amtssitz  in  Würzburg  ange- 
wiesen; sein  .Arbeitsgebiet  erstreckt  sich  auf  die  Regierungs- 
bezirke Pfalz,   Ober-   und  Mittelfranken   und  Unterfranken. 

Die  -Äußerung  der  in  solchen  Angelegenheiten  einzu- 
vernehmenden Fachorgane,  d.  i.  je  nach  der  örtlichen  Kom- 
petenz des  Generalkonservatoriums  in  München  oder  des 
Konservators  in  Würzburg,  ist  seitens  der  Aufsichts-  oder 
Kuratelsbehörden  dann  einzuholen,  „wenn  es  sich  um  die 
Genehmigung  zur  Veräußerung,  Veränderung  oder  Be- 
seitigung unbeweglicher  prähistorischer  Denkmale  oder  zur 
Veräußerung,  Belastung,  Restauration  oder  Veränderung 
beweglicher  Sachen  von  prähistorischem  Werte  im  Besitze 
von  Gemeinden,  gemeindlich  verwalteten  Stiftungen,  Kirchen- 
gemeinden, geistlichen  Stiftungen  usw.  handelt". 

Demnach  sind  also  die  gesetzlichen  Schutzmaßregeln 
lediglich  im  Hinblick  auf  den  öffentlich  recht- 
lichen Besitz  an  solchen  Objekten  erlassen. 

Die  Ausgrabungen  und  Funde  von  vorge- 
schichtlichen oder  geschichtlich  merkwürdigen 
Gegenständen  bilden  den  Gegenstand  einer  Verordnung 
des  Staatsministeriums  des  Innern  für  Kirchen-  und  Schul- 
angelegenheiten vom  7.  September  d.  J.  (Ministerialblatt 
für  Kirchen-  und  Schulangelegenheiten  Nr.  29  vom  15.  Sep- 
tember d.  J.).  Nach  dieser  Verordnung  können  Ausgrabungen 
nur  mit  Genehmigung  der  Distriktsverwaltungsbchörde 
und  in  München  der  des  Stadtmagistrats  erfolgen. 

Mit  der  Grabung  darf  erst  begonnen  werden,  wenn 
die  behördliche  Genehmigung  erteilt  ist.  Die  zuständige 
Behörde  kann  die  Genehmigung  versagen  oder  von  der 
Erfüllung  bestimmte  Bedingungen  abhängig  machen. 

Diese  Bestimmungen  finden  jedoch  keine  Anwendung 
auf  Grabungen,  die  von  einer  staatlichen  Denkmalpflege- 
behörde vorgenommen  oder  veranlaßt  werden.  In  solchen 
Fällen  ist  der  Behörde  lediglich  vom  Beginne  der  Arbeiten 
Anzeige  zu  erstatten. 

Beim  zufälligen  Auffinden  vorgeschichtlich  oder  ge- 
schichtlich merkwürdiger  Gegenstände  ist  der  Ortspolizei- 
behörde sofort  Anzeige  zu  erstatten.  Die  Anzeigepflicht 
obliegt  dem  Finder.  Ist  dieser  nicht  der  Unternehmer 
oder    sein  Stellvertreter    oder   der  Leiter  der  Arbeiten,  so 


405 


Die  Durchquerung  der  inneren  Stadt  Wien  durch  die  elektrische  Straßenbahn 


406 


genügt  es,  wenn  der  Finder  dem  an  Ort  und  Stelle  be- 
findlichen Unternehmer,  dessen  Stellvertreter  oder  dem 
Leiter  der  Arbeiten  unverzüglich  die  Anzeige  erstattet. 
Dieser  ist  zur  Weitergabe  der  Anzeige  an  die  Behörde 
verpflichtet. 

Alle  in  Betracht  kommenden  Personen,  der  Eigen- 
tümer und  die  sonst  etwa  Verfügungsberechtigten  haben 
durch  7  Tage  von  der  Erstattung  der  Anzeige  an  die 
Fortsetzung  der  Arbeiten  zu  unterlassen  und  die  gefundenen 
Gegenstände  in  ungeändertem  Zustande  zu  verwahren. 
Wird  innerhalb  dieser  Frist  behördlicherseits  nichts  vor- 
gekehrt, so  sind  die  Verfügungsberechtigten  frei. 

Die  Durchführungsverordnung  zu  diesem  Gesetze  be- 
merkt, daß  durch  die  Einführung  der  in  Rede  stehenden 
Genehmigungspflicht  der  noch  nicht  erschlossene  Denkmäler- 
bestand des  Landes  vor  Zerstörungen,  Beschädigungen  und 
Verminderungen  geschützt  werden  soll.  Insbesondere  sollen 
Ausgrabungen  durch  unkundige  Personen  verhindert  und 
Grabungen  in  Grundstücken,  in  denen  prähistorische  oder 
historisch  merkwürdige  Gegenstände  zu  vermuten  sind, 
unter  fachkundige  Beobachtung  gestellt  werden. 

Vor  Entscheidung  über  die  betreftenden  Gesuche  sind 
deshalb  die  zuständigen  Organe  (Generalkonservatorium 
in  München  oder  Konservator  in  Würzburg)  anzuhören. 

Die  Anzeigen  über  Funde  sind  von  den  Ortspolizei- 
behörden auf  kürzestem  Wege  insoweit  möglich  tele- 
graphisch oder  telephonisch  an  die  vorgesetzte  Verwaltungs- 
behörde weiterzugeben. 

Die  Anzeigepflicht  soll  die  Möglichkeit  bieten,  die 
sachkundige  Untersuchung  der  Fundstellen  und  die  etwaige 
Erwerbung  der  Fundgegenstände  im  Wege  des  freien 
Kaufs  für  bayrische  Sammlungen  herbeizuführen.  Die  Di- 
striktsverwaltungsbehörden  haben  mit  größter  Beschleuni- 
gung und  unter  tunlichster  Fernhaltung  von  Schädigungen 
des  Unternehmers  der  betreffenden  Arbeiten,  gegebenenfalls 
nach  Einholung  eines  sachverständigen  Gutachtens,  wegen 
der  Erlaubnis  zur  Fortsetzung  der  Arbeiten  oder  wegen 
der  Freigabe  der  Fundgegenstände  Verfügung  zu  treffen. 

Auch  hier  ist  das  Gutachten  vom  Generalkonserva- 
torium oder  dem  Würzburger  Konservator  einzuholen, 
wenn  es  sich  um  Münzfunde  handelt,  das  K.Münzkabinett 
in  München  oder  ein  von  diesen  Behörden  benannter  Sach- 
verständiger des  Bezirks. 

Wii.HRT.M  Freiherr  von  Weckbeckf.r 


Die  Durchquerung  der  inneren  Stadt 
Wien  durch  die  elektrische  Straßen- 
bahn 

Vorläufig  ist  eine  Durchquerung  der  inneren  Stadt  nur 
in  der  Richtung  Süd — Nord  und  zurück  in  Aussicht  ge- 
nommen. Hiefür  stehen  drei  Varianten  der  Trassenführung 
in  Vorschlag:  Variante  I:  Vom  Ring  durch  die  Kärntner- 
straße— Stephansplatz — Rotenturmstraße  zum  Kai;  zu- 
rück   vom     Kai —  Morzin]ilatz  —  Marc- Aurelstraße — Tuch- 

MiltriUingcn  der  k.  k.  Zentral-Kommission   1908 


lauben  —  Brandstätte  —  Stephansplatz  —  Seilergasse  zum 
Neuen  Markt. 

Variante  II :  Vom  Neuen  Markt— Seilergasse — Graben- 
überquerung —  Stephansplatz  —  Brandstätte  —  Tuchlauben  — 
Marc- Aurelstraße  zum  Kai;  zurück  vom  Kai — Marc- Aurel- 
straße —  Tuchlauben  —  um  die  Peterskirche  herum  — 
Graben  —  Spiegelgasse — Lobkowitzplatz — Augustinerstraße 
— Albrechtsplatz — Operngasse  zum  Ring. 

Variantelll:  Vom  Neuen  Markt— Seilergasse — Graben — 
Stephansplatz— Brandstätte -Tuchlauben —Marc- Aurelstraße 
— zum  Kai;  zurück  vom  Kai — Rotenturmstraße— Stephans- 
platz— Kärntnerstraße — Kupferschmiedgasse— Neuer  Markt. 

\'on  diesen  V'arianten  wird  die  sub  I  genannte  am 
meisten  favorisiert  und  in  der  Tat  ist  auch  diese  vom  Stand- 
punkte der  Denkmalpflege  insoferne  die  am  wenigsten 
bedenkliche,  weil  sie  größtenteils  durch  regulierte  und  neu- 
oder  umgebaute  Straßen  führt,  so  daß  die  Beseitigung  alter 
Objekte  kaum  zu  befürchten  wäre. 

Die  von  diesem  Standpunkte  bedenklichste  Linien- 
führung ist  jene  der  Variante  II,  bei  welcher  das  Doppel- 
geleise in  den  „Tuchlauben"  das  Haus  Nr.  17  daselbst  in 
Gefahr  bringt,  der  Petersplatz  durch  Umfahrung  der  Kirche 
entstellt  wird  und  die  Häuser  Nr.  15,  23  und  25  in  der 
Spiegelgasse  zur  Demolierung  verurteilt  werden. 

Weniger  bedenklich  ist  wieder  die  Variante  III,  bei 
welcher  jedoch  ein  Doppelgeleise  auf  dem  Stephansplatze 
gelegt  werden  müßte. 

Die  Hauptbedenken  jedoch,  welche  seitens  der  Z.  K. 
gegen  alle  drei  Varianten  in  gleicher  Weise  erhoben  werden 
müssen,  richten  sich  nicht  allein  gegen  die  voraussichtlich 
notwendige  Demolierung  mehr  oder  minder  wertvoller  alter 
Gebäude,  sondern  gegen  die  zu  befürchtende  Vernichtung 
des  historischen,  intimen  und  vornehmen  Charakters  der 
inneren  Stadt,  welcher  nicht  nur  dem  Wiener  ans  Herz  ge- 
wachsen ist,  sondern  auch  jeden  Fremden  als  spezifisch 
wienerisch  anmutet  und  erfreut,  und  der  daher  vom  Stand- 
punkte des  Heimatschutzes  unbedingt  erhalten  werden  soll. 
Schon  heute  ist  der  Neue  Markt  durch  den  Lärm,  die  unge- 
füge Erscheinung  der  Straßenzüge  und  die  durch  dieselben 
hervorgebrachte  Lebensgefahr  für  die  Passanten  fast  voll- 
ständig verdürben.  Es  ist  nicht  mehr  möglich,  den  schönsten 
Brunnen  Wiens  ohne  Störung  und  Gefahr  zu  besichtigen, 
und  Brunnen  wie  Platz  sind  um  ihre  Wirkung  gebracht. 

Mußte  schon  die  monumentale  Ringstraße  durch  die 
Geleise  der  Straßenbahnen  und  die  fast  ununterbrochene 
Reihung  der  gerade  nicht  in  den  angenehmsten  Farbentönen 
gestrichenen  Straßenbahnwagen  entstellt  werden,  so  ist  da- 
mit durch  die  mögliche  Umfahrung  der  inneren  Stadt  den 
heutigen  Anforderungen  des  Durchzugsverkehrs  vollauf 
Genüge  geleistet;  eine  Durchquerung  der  inneren  Stadt 
durch  Straßenbahnlinien  im  Pflasterniveau  würde  dem 
Durohzugsverkehre  nichts  nützen,  weil  die  Durchquerung 
mehr  Zeit  in  Anspruch  nehmen  würde  als  die  ITmfahrung 
der  inneren  Stadt.  Dem  Verkehre  innerhalb  derselben  so- 
wie mit  den  umliegenden  Bezirken  würden  weniger  starre 
Verkehrsmittel,  wie  z.  B.  ein  gut  organisierter  Pferde-  oder 
Auto-Omnibusdienst,   in  weitaus   befriedigender  Weise    ge- 

28 


407 


Tätigkeitsbericht 


408 


nügen  können,  ohne  das  einzig  dastehende,  reizende  Stadt- 
bild, die  ruhig  vornehme  Erscheinung,  welche  heute  noch 
die  innere  Stadt   auszeichnet,  in  lirutaler  Weise  zu  stören. 

Deininger 


Tätigkeitsbericht 

Böhmen 

Prag,  St.  Galluskirche,  Haviptaltarl)ild.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachunt; 
der  für  die  Restaurierung  des  Gemäldes  und  des  dazu- 
gehörigen Rahmens  bewilligten   Subvention  von  570  K  an. 


Fig.  75      Hofinoves,  Johannesslaluo 

Nieder-Klein-Autui,  Pfarrkirche.]  Nach  einem 
Berichte  des  Konserv.  Jawanskf.  wurden  folgende  Arbeiten 
durchgeführt:  Neuanstrich  der  Holzverschalung  der  Außen- 
wände, Ausbesserung  des  Verputzes  und  Färbelung,  Be- 
malung des  Innern.  Der  baufällige  Hochaltar  mußte  abge- 
tragen und  soll  durch  einen  neuen  ersetzt  werden. 

Boharna,  Kirche.]  Konserv.  Pippich  berichtet,  daß 
er  gegen  die  Restaurierung  der  kunstgeschichtlich  belang- 
losen Einrichtung  eine  Einwendung  nicht  erhoben  habe. 

Cäslau,  Dekanalkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  eine  Subvention 
im  Maximalbetrage  von  40.000  K  unter  der  Bedingung,  daß 
das    vorgelegte    Projekt    genau  eingehalten   und    das   stete 


F.iiivernehmen  mit  der  Z.  K.  und  ihrem  Konservator  ge- 
wahrt wird. 

Gerekvic,  Grabstein.]  Konserv.  Nemec  berichtet, 
daß  er  sich  wegen  Aufstellung  eines  noch  wohl  erhaltenen, 
derzeit  am  Ortsfriedhofe  befindlichen  Grabsteines  mit  dem 
Wappen  der  Gräfin  TrCka  an  die  östliche  Mauer  des  Fried- 
hofes verwendet  habe. 

Cervena  Recic,  Pfarrkirche,  Madonnenstatue.] 
Konserv.  Dvofi.A.K  hat  sich  mit  Erfolg  dafür  verwendet,  daß 
eine  am  Dachboden  verwahrte  barocke  Madonnenstatue 
wieder  in  der  Kirche  aufgestellt  werde. 

Eidlitz,  Pfarrkirche.]  Korresp.  Werner  berichtet. 
daß  drei  romanische  Fenster  in  der  Apsis  vermauert  und 
an  deren  Stelle  drei  große  Fenster  ausgebrochen  wurden, 
und  beantragt  die  Wiederherstellung  des  früheren  Zu- 
standes.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Friedland,  Stadtkirche,  Rudern-Kapelle.]  Wie 
Konserv.  Äugst  berichtet,  wurde  das  schadhafte  Ziegel- 
pflaster der  Kapelle  durch  ein  solches  aus  Sandstein  er- 
setzt, hiebei  die  darunter  l)efindliche  Gruft  geöffnet,  deren  Zu- 
stand protokollarisch  aufgenommen  und  einzelne  gefundene 
Rüstungs-  und  Stoffteile  den  Sammlungen  des  Schlosses 
Friedland  übergeben. 

Gojau,  Pfarrkirche.]  Für  die  Ausmalung  der  Kirche 
gibt  die  Z.  K.  Direktiven. 

Goldenkron,  Kloster,  Gemälde.]  Die  Z.  K.  gibt 
für  die  Restaurierung  eines  aus  dem  XIV.  Jh.  stammenden 
auf  Holz  gemalten  Madonnenbildes  Direktiven. 

H  o  d  k  o  V,  W^  e  n  ze  1  sk  i  r  c  h  e.]  Konserv.  WiRTH  empfiehlt, 
der  Erneuerung  des  Daches  und  der  Kassettendecke,  die 
technisch  unvermeidlich  sei,  unter  folgenden  Bedingungen 
zuzustimmen: 

1.  Daß  das  neue  Dach  in  der  bisherigen  Form  her- 
gestellt werde:  zu  diesem  Zwecke  sollen  vor  der  Erneue- 
rung genaue  architektonische  und  photographische  Auf- 
nahmen angefertigt  werden.  2.  Die  bei  der  Aufführung 
des  neuen  Dachstuhles  unvermeidliche  kleine  Erhöhung 
der  Seitenwände  soll  tatsächlich  auf  das  Minimum  einge- 
schränkt werden.  3.  Das  anläßlich  dieser  Erhöhung  pro- 
jektierte neue  Hauptgesimse  hat  zu  entfallen.  4.  Die  Kon- 
solen, auf  welchen  die  Träme  der  neuen  Decke  ruhen 
sollen,  dürfen  nicht  „stilgetreu"  dekoriert  werden,  sondern 
sind  ohne  Ausschmückung  einfach  abzuschrägen.  5.  Die 
neue  Kassettendecke  ist  als  eine  getreue  Wiederholung  der 
alten  auszuführen.  6.  Der  neue  Verputz  soll  ganz  glatt 
(ohne  jedes  Quadrieren  oder  Bossieren)  ausgeführt,  das 
Innere  der  Kirche  in  einem  Tone  gefärbelt  werden.  7.  Die 
Dachbedeckung  ist  in  Biberschwänzen  oder  Hohlziegeln, 
doch  nicht  glasiert,  herzustellen,  der  Dachkamm  ist  ohne 
Verzierungen  zu  belassen.  8.  Das  Sanktustürmchen  ist  zu 
belassen.  9.  An  der  barocken  Fassade,  den  Fenstern,  Por- 
talen, der  Sakristei  ist  mit  .Ausnahme  des  neuen  Verputzes 
nichts  zu  ändern  10.  Desgleichen  ist  der  jetzige  Triumph- 
bogen zu  belassen.  11.  Da  der  jetzige  hölzerne  Chor  des 
unhaltbaren  Zustandes  und  der  nicht  abzuweisenden  Not- 
wendigkeit der  Erweiterung  wegen  nicht  erhalten  werden 
kann  imd  überdies  ganz  schmucklos  ist,  wird  gegen  dessen 


40Q 


Tätigkeitsbericht 


410 


Erneuerung  nichts  eingewendet,  unter  der  Bedingung,  dals 
der  neue  Chor  nicht  in  pseudogotischen,  sondern  in  ein- 
fachen, an  die  bisherige  Gestalt  nicht  anschließenden 
Formen  in  solider  Tischlerarbeit  angefertigt  werde.  Die 
Skizze  dafür  ist  vorzulegen.  12.  Dasselbe  gilt  für  das 
neue  Gitter  zwischem  dem  Schiffe  und  Presbyterium. 
13.  Die  projektierte  eiserne  Treppe  zum  Chore  wird  ab- 
gelehnt.    14.    Auch    die    neuen    Türen    sind    einfach    ohne 


verwendbare  alte  Kanzel  in  einem  Museum  deponiert  und 
das  Tabernakel  und  die  zwei  Statuen  des  Hochaltars  in  der 
Kirche  aufgestellt  werden. 

jungbunzlau,  Kreisgerichtsgebäude,  Sgraffiti.J 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  erklärt,  die  für  die  Restau- 
rierung der  Sgraffiti  bewilligte  Subvention  nicht  zur  An- 
weisung bringen  zu  können,  da  an  den  Sgraffiti,  entgegen  der 
bei  Bewilligung  der  Suljvention  gestellten  Bedingung,  zum 


Fig.  76     Neulust,  .SehliilJcheii 


alle  Gotisierungsversnche  auszuführen.  15.  Das  alte  Tauf- 
becken ist  an  Ort  und  Stelle  zti  belassen.  Einverstanden. 

Hofinoves,  ]  ohanncsstatiie,  Fig.  75.|  Konscrv. 
Nkmf.c  beantragt  Erneuerung  einzelner  verwitti-rtcr  Partien, 
l'nterniauerung  des  Sockels,  Erneuerung  einer  Stufe  und 
Herstellung  eines  einfachen  Geländers.  Einverstanden, 

Jentschowitz,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  genehmigt  über  Antrag  der  Z.  K.  das  neue  Picijekt 
für  die  Herstellung  von  Einrichtungsgegenständin  und  eine 
Nenliemalung    unter   diT  Hodingtmg,    daß    die   nii  lil     mein- 


großen  Teile  Ergänzungen  vorgenommen  wurden,  wodurch 
das  Denkmal  in  seiner  Foriu  und  seinem  Alterswerte  eine 
bedeutende  Einbuße  erfahren  hat. 

Katowitz,  Pfarrkirche.]  Beabsiclitigt  ist:  Her- 
stellung eines  neuen  Pflasters,  Staflierung  der  Altäre, 
Reinigung  der  Altarbilder,  Reparatur  des  Gewölbes  und 
der  Mauern,  Ausmalung  des  Innern,  Reparaturen  am  Turme. 
Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Kralovic,  Plarrkirche,  Epitaph.]  Die  Z.  K.  spricht 
siiii    mit    allem  Nachdrucke    gegen    den  Verkauf   des    aus 


4" 


Tätigkeitsbericht 


412 


dem  Jahre  1608  stammenden,  aus  Lindenholz  jjeschnitzten 
und  mit  einem  Gemälde  geschmückten  Epitaphs  über  der 
Gruft  der  Familie  Grif.sbeck  aus,  und  verwendet  sicli  für 
eine  sachgemäße  Restaurierung  und  gesicherte  Aufbe- 
wahrung des  Kunstwerkes  in  der  Kirche. 

Krf,  Pfarrkirche,  Erweiterung.]  Die  Z.  K.  .stimmt 
einem  Projekte  zu,  bei  dem  der  Turm  und  die  Fassade 
der  Kirche  erhalten  bleiben. 

Kukus,  Braun'sche  Skulpturen.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  zweiten 
Rate  per  1000  K  der  für  die  Restaurierung  bewilligten 
Subvention  an. 


Fig.  77     Seifersdorf,  Kapelle 

Langugest,  Grabungen.]  Konserv.  Weinzieri.  be- 
richtet, daß  bei  den  Grabungen  auf  der  Parzelle  645/46  drei 
Kulturgruben  und  vier  Skelettgräber  der  La  Tenc-Zeit  auf- 
gedeckt wurden.  Die  Funde  kamen  ins  Teplitzer  Museum 
(Bericht  wird  im  Jahrbuche  für  Altertumskunde  ver- 
öffentlicht). 

Liebotitz,  Pfarrkirche  zum  hl.  Veit.]  Nach  einem 
Berichte  des  Konserv.  Hofm.vnn-  sind  folgende  Arbeiten  in 
Aussicht  genommen:  Ausfcießung  einiger  Ri.sse  im  Mauer- 
werke, Befestigung  der  sich  abblätternden  Stellen  der  Stuck- 
pilaster  des  Presbyteriums, Befestigung  hohlliegenderStellen 
der  Fresken,  Austupfung  kleiner  Lücken,  Neumalung  der 
wenigen  Fehlstellen,  Verlegung  der  beiden  Steinstufen 
zum  Altarraume  in  die  Flucht  des  Scheidebogens,  Ersatz 
der  kunstlosen  Knmmunionbank  durch  eine  neue,  Reinigung 


und  Ergänzungen  an  Gestühl  und  den  Statuen  der  Seiteu- 
altäre, Reinigung  und  Auffrischung  der  übrigen  Einrichtung 
und  Reinigung  der  Altarbilder.  Die  Z.  K.  bemerkt  hiezu: 
Ergänzungen  an  den  Fresken  können  nur  hinsichtlich  der 
ornamentalen  Malerei  konzediert  werden,  an  der  Ein- 
richtung nur  insoweit,  als  es  die  Kultusrücksichten  unbe- 
dingt erfordern. 

Neulust  1).  Trozno  w,  Schlößchen.]  Das  Schlößchen 
(Fig.  76),  ein  anmutiger  Barockbau,  wurde  demoliert,  ob- 
wohl es  sich  noch  im  guten  Bauzustande  befand,  um  Bau- 
materialien zu  gewinnen.  Da  es  sich  um  ein  im  Privat- 
besitze stehendes  Denkmal  handelt,  kann  die  Z.  K.  von  diesem 
Vaudalismus  lediglich  mit  dem  Ausdrucke  lebhaftesten 
Bedauerns  Kenntnis  nehmen. 

Pardubitz,  Fund.]  Korresp.  Diviä  berichtet,  daß 
gelegentlich  der  Elberegulierung  zwischen  Pardubitz  und 
Pfelouc  ein  eisernes  böhmisches  Ritterschwert  des  XIL  Jhs. 
gefunden  und  dem  Pardubitzer  Museum  übergeben  wurde. 

Paulusbrunn,  Pfarrkirche,  Se  iten  alt  ar.j  Die  Statt- 
halterei  verweigert  die  Übernahme  der  Kosten  für  die 
eigenmächtig  erfolgte  Aufstellung  eines  neuen  Seitenaltars 
und  verfügt,  daß  dieser  dem  Charakter  des  Kircheninterieurs 
nicht  entsprechende  Altar  entfernt  und  der  alte  Seiten- 
altar wieder  aufgestellt  werde. 

Rüsenthal,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Valentin  Schmidt 
berichtet,  daß  an  der  Evangelicnseite  des  Presbyteriums 
Wandmalereien  aus  dem  Jahre  1630  und  1631  aufgedeckt 
wurden,  welche  den  Heiland  und  die  Apostel  zur  Dar- 
stellung bringen;  die  einzelnen  Figuren  sind  mit  Unter- 
schriften (wohl  der  Besteller)  versehen.  Es  dürfte  sich  um 
eine  den  Konvertiten  zur  Zeit  der  Gegenreformation  auf- 
erlegte Buße  handeln.  Der  Konservator  beantragt  voll- 
kommene Bloßlegung,  Reinigung  und  Sicherung  der  Male- 
reien. Er  beantragt  ferner  die  gesicherte  und  allgemein 
sichtbare  Aufstellung  einiger  verdeckter  oder  als  Pflaster 
verwendeter  Grabsteine.  Einverstanden. 

Saaz,  Funde.]  Konserv.  Engl  berichtet,  daß  im  Früh- 
jahre 1907  bei  Regulierung  des  Mühlgraben^  nachstehende 
Funde  gemacht  wurden:  Eine  Hellebarde,  verschiedene 
Waffenteile  aus  der  Zeit  des  30jährigen  Krieges,  ein  sehr 
gut  erhaltener  Silberdenar  des  Antoninus  Pius  und  außerdem 
nachstehende  Münzen :  mehrere  Braunschweiger  Spruch- 
groschen des  XVn.  Jhs.,  drei  Silbermünzen  von  Ferdinand  IL 
1619,  Tiroler  Silberdreier  und  Silberkreuzer  von  Erzherzog 
Ferdinand  Karl  1642,  Salzburger  Silberdreier  von  Erz- 
bischof Max  Gandolf  1681,  ein  Rechenpfennig  aus  Messing 
(Ludwig  XV),  ein  Denar  (Solms  Brug)  von  Christian  Ulrich 
u.  a.  ni. 

Seifersdori,  Kapelle.]  Konserv.  .Auüsi  berichtet, 
daß  das  stimmungsvolle  Bild,  welches  ilie  im  Jahre  i723 
erbaute  Kapelle  (Fig.  77)  mit  den  sie  umgebenden  Kaiser- 
linden bildete,  durch  den  Bau  eines  geschmacklosen  Spritzen- 
hauses zerstört  wurde.  I-^s  ist  dies  um  so  bedauerlicher, 
weil  sich  die  Erhaltung  der  Kapelle  nicht  weiter  verfolgi-n 
läßt,  da  hiedurch  die  Benutzung  des  an  die  Kapelle  an- 
gelehnten Spritzenhauses  unmöglich  gemacht  würde.  Ferner 
blieb  liei  den  .Migrabungen  nur  ein  schmaler  Streifen  Erd- 


413 


Tätigkeitsbericht 


414 


reich  um  die  Kapelle  stehen,  so  daß  Einsturzgefahr  be- 
steht.   Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

S  e  p  e  k  o  V,  P  t  a  r  r  h  a  u  s,  F  r  e  s  k  o.J  Wie  Konserv.  S  Koi.A.(:e.K. 
lierichtet,  wurde  bei  Restaurierung  des  Pfarrhauses  ein 
interessantes  barockes  Fresko  —  die  Geburt  Christi  dar- 
stellend —  in  einer  Nische  aufgefunden.  Die  Bloßlpg-un«; 
und  Sicherung  der  Malerei  wurde  eingeleitet. 

Sepekov,  ehemalige  Wallfahrtskirche.] Konserv. 
Sbdi-.^Cek  berichtet,  daß  das  gegenwärtig  zu  profanen 
Zwecken  verwendete  Gebäude  wieder  seiner  ursprünglichen 
Bestimmung  zurückgegeben  werden  soll. 

Trautenau,  Erzdekanalkirche.]  Die  Z.  K.  lehnt 
die  Skizze  für  die  Innenbemalung  ab,  da  die  geplante 
Ausmalung  in  den  Linien  und  Farben  zu  unruhig  und  daher 
der  architektonischen  Innenwirkung  durchaus  abträglich 
sein  würde.  Sie  empfiehlt  eine  einfache  Färbelung  der 
Kirche  mit  diskreter  Vergoldung  der  Kapitale. 

Bezüglich  der  Neustaffierung  des  Hochaltars  und  der 
Legung  eines  neuen  Fußbodens  pflegt  die  Z.  K.  weitere 
Erhebungen. 

Welletitz,  Fund.]  Konserv.  Weinzieri.  Iierichtet  über 
einen  Früh-La  Tene-Fund,  der  bei  Grabungen  zum  Zwecke 
von  Bahnarbeiten  gemacht  wurde. 

Diese  La  Tene-Gräber  stimmen  in  der  .Anlage  mit 
jenen  von  Langugest  überein.  Die  Skelette  waren  nahe 
aneinander  seicht  gebettet,  und  zwar  in  normaler  Rücken- 
lage, mit  ausgestreckten  Extremitäten,  ohne  Steinsetzung 
in  nördlicher  Orientierung. 

In  mehreren  Gräbern,  deren  Skelette  sehr  schlecht 
erhalten  waren,  wurden  keine  Beigaben  gefunden.  Zwei 
(-iräber,  das  einer  Frau  und  das  eines  Mannes,  enthielten 
dagegen  interessante  Beigaben,  deren  Typen  sich  vollständig 
decken  mit  den  La  Tene-Gräbern  des  nördlichen  und 
nordwestlichen  Böhmens  bis  in  die  äußeren  .Ausläufer 
der  La  Tene-Kultur  in  der  Gegend  von  .Auscha. 

1.  Grab  einer  Frau,  alte  Person;  .Schädel  mit  ein- 
gedrückter Hinterhauptpartie,  nicht  verwachsener  Stirii- 
naht  vnid  stark  aufgewölbter  Stirn ;  die  Zähne  stark  abge- 
braucht, die  Zahnlücken  verwachsen:  die  annähernden 
Maße  verweisen  auf  die  Grenze  der  Mesokephalie.  In 
diesem  Grabe  wurden  gefunden:  drei  bronzene  Früh-La 
Tene-Fibeln  (Typus  Dux  —  Riesenquelle),  zwei  stumpfgt - 
kerbte  Armringe  aus  Bronze  mit  stempeiförmigen  Enden 
und  ein  bronzener  Fingerring. 

2.  Grab  eines  Mannes,  alte  Person;  .Schädel  ziemlich 
gut  erhalten,  zu  Messungen  brauclibar;  die  Länge  186;;»". 
Breite  136;;;;;/,  Längenbreiten-Index  73  mm,  daher  Dolicho- 
kephal.  Beim  Schädel  stand  eine  Urne,  welche  besonders 
interessant  ist  durch  ihre  Verzierungstechnik  und  das 
Motiv,  welclu-s  in  Langugest  und  in  anderen  La  Tene- 
Niederlassungen  wiederholt  in  gleicher  Weise,  haupt- 
sächlich aber  an  Nutzgefäßen,  beobaclitet  wurde.  Das  tief- 
eingegrabene  Wellenband  umzieht  den  Halsgrund,  die 
Mündung  des  Gefäf^es  ist  stark  ausladend  und  entspricht 
den  typischen  markomannischen  Gefäßen,  so  auch  die 
Maske  des  Gefäfies,  während  das  Material  weniger  glimmer- 
haltig    ist,    wie    jenes    von    Nutzgefäßfragmenten    anderer 


Früh-La   Tene-Kulturgrubcn.     Außerdem  wurde   in  diesem 
Grabe  noch  ein  kurzes  typisches  Eisenmesser  gefunden. 

Die  Funde  befinden  sich  im  Privatbesitze  in  Saaz. 

Zdäric,  Pfarrkirche,  Inschrift.]  Konserv.  Dvok.^k 
berichtet,  daß  bei  Tünchung  der  Kirche  eine  Inschrift  in 
gotischen  Lettern  aufgedeckt  wurde,  welche  unberührt 
gelassen  werden  soll.  Die  Z.  K.  empfiehlt  die  Verglasung 
der  Inschrift. 

Zizeloves,  Grabsteine.]  Konserv.  Nemec  berichtet, 
daß  von  den  früher  im  Kirchenpflaster  gelegenen  Grab- 
steinen zwei  beim  Stiegeneingange  zur  Terrasse  vor  der 
.Schule  eingemauert  wurden.  Die  übrigen  Grabsteine  empfahl 
der  Konserv.  entweder  an  ]iassender  Stelle  des  neu  zu  er- 
richtenden Schulgebäudes  oder  an  der  Kirchenmauer  anzu- 
bringen. 

Bukowina 

Klosterkirchen.  .Malereien.)  Über  Antrag  des 
Korresp.  WESi.ousKr  verwendet  sich  die  Z.  K.  dahin,  daß 
der  mißbräuchlichen  Bekritzelung  der  Malereien  durch 
die  Kirchenbesuclier  gesteuert  werde. 

Dalmatien 

Zara,  Kirche  .St.  Chrvsogono.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  r.  genehmigt,  daß  die  allerdringendsten 
Restaurierungsarbeiten  mit  einem  Gesanitaufwande  von 
1.409  K  35  /;  vorschußweise  zu  Lasten  des  Religionsfonds 
vorgenommen  werden. 

Zara,  Domkirche.J  Der  Generalkonserv.  berichtet, 
daß  er  der  aus  technischen  Gründen  notwendigen  Erneuerung 
der  flachen  Decke  zustimmte,  wobei  im  Interesse  einer 
günstigeren  Raumwirkung  die  neue  Decke  im  Schifte  und 
Chore  im  gleichen  Niveau  —  und  nicht  wie  bisher  im  Chore 
niedriger  —  geführt  werden  kann.  .Auch  gegen  die  Wieder- 
öffnung der  vermauerten  alten  Fenster  an  Stelle  der  primi- 
tiven, in  der  Barockzeit  ausgebrochenen  erhob  er  keine 
Einwendung.  Endlich  empfahl  er  folgende  Arbeiten:  Be- 
seitigung des  schadhaften  Verputzes  von  der  Cliorpiirtie 
und  Belassung  der  Mauer  im  Rohbaue;  Siclierung  der  oberen 
Rosette  der  Hauptfassade  und  der  gefährdeten  Teile  der 
Galerie  der  Seitenfassade;  Entfernung  des  barocken  Triumph- 
bogens (im  Interesse  der  Aufführung  der  Decke),  die  barocke 
Balustrade  des  Chors  ist  zu  belassen;  Freilegung  der  Wände 
und  Säulen  der  Krvpta  und  des  Baptisteriums von  der'fünche. 

Spahit",  diokletianischer  Palast.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.u.  L'.  bewilligt  zur  \'ornahme  von  Grabungen 
bei  Aufnahme  des  Palastes  eine  Subvention  von  600  K. 

Spalato,  Dom,  Buvin.itor.|  Gegen  die  Anbringung 
einer  auf  die  erfolgte  Restaurierung  bezugnehmenden  In- 
schrift auf  der  Rückseite  der  Tür  nach  dem  Antrage  des 
Konserv.  Bur.ic  erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

T  r  a  ü,  B  a  u  e  i  n  e  s  n  e  u  p  11 G  e  r  i  c  h  t  s  g  e  b  ä  u  d  e  s.  1 G  eg en 
die  .\bsicht,  eine  aus  dem  früiieren  bischöflichen  Palaste 
stammende  Trifora  für  ein  Fenster  des  neuen  Amtsgebäudes 
zu  verwenden,  sjiricht  sich  die  Z.  K.  aus,  da  hiedurch.  ab- 
gesehen von  der  notwendigen  Überarbeitung  des  alten 
.Architekturteiles,  dieser  als  organischer   IVil  in  ein  Gesamt- 


415 


Tätigkeitsbericht 


416 


bild  eingefügt  würde,  welches  mit  dem  Baue,  für  den  er 
ursprünglich  geschaffen  wurde,  nichts  gemeinsam  hat.  Die 
Z.  K.  beantragt,  daß  die  Trifora  im  Hofe  in  die  Mauer 
cingelsissen  und  museal  behandelt  werde. 

Galizien 

D^browa,  Schloß.]  Über  .Antrag  des  Konserv. K.oper.\ 
verwendet  sich  die  Z.  K.  dafür,  daß  die  Ruinen  des  ehe- 
maligen künstlerisch  sehr  bedeutenden  Schlosses,  nament- 
lich ein  interessantes,  malerisch  wirksames  Tor,  nicht,  wie 
beabsichtigt,  demoliert  werden,  sondern  erhalten  bleiben. 

Krakau,  Florianikirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  ersten  Rate  per 
4000  A'  der  für  die  Restaurierung  der  Kirche  bewilligten 
Subvention  an. 


Fig.  78     GroB-Gaber,  Filialkirchc 

Krakau,  Kirche  St.  Peter  und  Paul.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  ü.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  fünften 
Rate  per  3000  K  der  für  die  Restaurierung  bewilligten 
Staatssubvention  an. 

Tarnow,  Ortsbild.]  Zum  Zwecke  der  Freilegung 
der  Kathedrale  soll  eine  Reihe  von  Gebäuden  demoliert 
werden.  Die  Z.  K.  spricht  sich  auf  das  nachdrücklichste 
hiegegen  aus;  denn  diese  Gebäude,  welche  zum  Teil  aus 
dem  Anfange  des  XVI.  Jhs.  stammen,  entfalten  eine  unge- 
mein reizvolle  Gesamtwirkung,  besitzen  künstlerisch  wert- 
volle Details,  wie  schönskulpierte  Fenster  und  Türeinrah- 
mungen, eingemauerte  Wappen  u.  dgl.,  und  weisen  aucli 
im  Innern  eine  interessante  Gestaltung  auf. 

Tuchow,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  Restaurierung 
der  abgebrannten  Kirche  nach  dem  vorgelegten  Projekte 
erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung,  wenn  die  Rekonstruktion 
des  Turmhelmes  auch  im  Detail  genau  in  den  alten  Formen 
erfolgt. 


Kärnten 

Klagenfurt,Garnisonsspital,  Kapelle.]  Konserv. 
Groe.sser  berichtet  über  die  in  befriedigender  Weise  durch- 
geführte Restaurierung  der  Kapelle.  Sprünge  wurden  ver- 
kittet, abgefallene  Teile  der  Stukkoumrahmungen  ergänzt, 
die  Musikchorbrüstung  erhielt  ein  einfaches  Stukkoornament, 
der  Hochaltar  wurde  gereinigt,  das  Deckengemälde  gleich- 
falls gereinigt,  die  Sprünge  verkittet. 

Bodenhof  im  Gailtal,  Fund.]  Konserv.  J.vksch  be- 
richtet, daß  im  abgelaufenen  Sommer  im  Schloßgarten  ein 
Bronzearmring  der  Völkerwanderungszeit  gefunden  wurde. 
(Bericht  wird  im  Jahrbuche  für  Altertumskunde  veröffentlicht.) 

Maria  Saal,  Kirche,  Grabstein,  Fresko.]  Korresp. 
ScHNiiRicH  berichtet,  daß  er  einen  Grabstein  wieder  an 
seinen  früheren  Ort  an  der  Ostseite  der  Kirche  aufstellen 
und  über  diesen  sowie  über  das  wertvolle  Kreuzigungsbild 
ein  Schutzdach  anbringen  ließ.  Wegen  der  Restaurierung 
dieses  Bildes  werden  die  weiteren  Schritte  eingeleitet. 

Neuhaus,  Pfarrkirche,  Glasgemälde.]  Die  Z.  K. 
bewilligt  für  die  Restaurierung  des  Glasgemäldes  hinter 
dem  Hochaltar  nach  einem  mit  ihr  vereinbarten  Programme 
einen  Beitrag  von  100  K. 

St.  Stephan  im  Gail  tale,  Wirtschaftsgeliäude.] 
Mitglied  Casteli.iz  beantragt  die  Vornahme  von  Sicherungs- 
arbeiten (Reparatur  der  Bedachung,  Ausbesserung  des  Ver- 
putzes) an  dem  aus  der  Renaissancezeit  stammenden,  kunst- 
historisch interessanten  (iebäudekomplixe.  Die  Z.  K.  pflegt 
weitere  Erhebungen. 

Krain 

I.aihaih,  IMarrkirche  St.  Jakcili,  Hochaltar, 
Tabernakel.]  Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  LI.  ordnet  die 
Flüssigmachung  der  Subvention  von  2000  K  für  die  zu- 
frieden-stellende  Durchführung  der  Restaurierung  an. 

Ehrengruben,  Bildstock.]  Die  Z.  K.  erklärt  sich 
mit  dem  vorgelegten  Programme  für  die  .Sicherung  des 
Bildstockes  und  seiner  Malereien  einverstanden  und  be- 
willigt für  die  -Arbeiten  eine  Subvention  von  100  K. 

Khrengruben,  Filialkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
I.  K.  u.  r.  erklärt  sich  bereit,  das  durch  die  lokalen  Fak- 
toren nicht  gedeckte  Resterfordernis  für  die  Restaurierung 
unter  der  Bedingung  auf  die  staatlichen  Kredite  zu  über- 
nehmen, daß  bei  den  .Arbeiten  im  Einverständnisse  mit  der 
Z.  K.  vorgegangen  und  an  der  wertvollen  Inneneinrichtung 
ohne  Zustimmung  der  Z.  K.  keine  Änderung  vorgpnf)mmen 
wird. 

Groß-Gaber,  Filialkirche.]  Die  Kirche  (Fig.  78) 
wurde,  ohne  das  Einvernehmen  mit  der  Z.  K.  zu  pflegen,  bis 
auf  Turm  und  Presbyterium  demoliert,  um  einem  Neubaue 
Platz  zu  machen.  Ein  guter  Barockaltar  (1694)  soll  in  den 
Neubau  übertragen,  eine  Glocke  aus  dem  gleichen  Jahre 
umgegossen  werden.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  mit  allem 
Nachdrucke  dahin,  daß  die  Reste  der  Kirche  erhalten 
bleiben  und  etwa  zu  einer  Friedhofkapelle  adaptiert  werden. 
Die  Glocke  soll  erhalten  bleiben,  in  einer  Rumpelkammer 
befindliche  Stationsbilder  (Holzschnitte)  mit  deutschem  und 


417 


Tätigkeitsbericht 


41S 


spanischem  Texte  dem  Museum  Kudolfinum  übergeben 
werden. 

Kalis  che,  Filialkirche  hl.  Kreuz.]  Konserv.  Franke 
berichtet,  daß  an  der  Westwand  nachstehende  Malereien 
zum  Teil  bloßgelegt  wurden:  1.  Christus  am  Kreuze: 
2.  Christoforus ;  3.  kleinere,  bisher  noch  nicht  deutbare 
Figuren;  4.  ein  König  neben  einer  knienden  Figur  und 
ein  segnender  Bischof;  5.  ein  Scharfrichter  mit  erhobenem 
Schwerte,  rechts  davon  eine  kniende  Frau,  rechts  von  ihr 
ein  kleiner  Rundturm.  Die  Gemälde  sind  von  einer  farljigen 
Bordüre  umrahmt.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Seisenberg,  St.  Nikolauskirche,  Malereien.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.U.  bewilligt  für  die  Abnahme  der 
Malereien  der  Nordwand  eine  Subvention  von  1500  A'.  Maler 


und  —  stark  beschädigt  —  die  .Auferstehung  bloßgelegt. 
.An  der  Nordwand  wurde  die  Darstellung  der  hl.  drei 
Könige  bis  zur  unteren  Bordüre  bloßgelegt.  Die  Gemälde 
wurden  gereinigt  und  fixiert. 

Seisenberg,  Schloß.]  Der  Generalkonserv.  macht 
auf  den  drohenden  Verfall  des  umfangreichen,  malerisch 
gelegenen  Schlosses  (Fig.  79)  aufmerksam.  Aus  den  Innen- 
räumen wurden  die  Türumrahmungen,  Wappensteine,  Öfen 
u.  dgl.  entfernt.  Die  Galerie  im  Hofe  verlor  ihre  Baluster, 
die  zu  derselben  führende  Freitreppe  ihre  Stufen.  Im  ver- 
gangenen'Winter  ist  das  Dach^über  dem  Westtrakt  einge- 
stürzt, jenem  des  Nordtraktes  droht  binnen  kurzem  das 
gleiche  Schicksal.  Die  Z.  K.  verwendet  sich  für  die  Siche- 
rung des  Baues, 


Fi".  79     Seisenberg,  Schloß 


LuKESCH  berichtet  über  die  durchgeführten  .Arbeiten:  Im 
Presbyterium  reinigte  er  die  Darstellung  des  hl.  Nikolaus 
mit  den  Mädchen,  im  Chorabschlusse  legte  er  drei  ver- 
mauerte gotische  Fenster  bloß,  von  denen  zwei  in  den 
l.aibungen  gut  erhaltene  Figuren  von  vier  Heiligen  tragen: 
im  linken  Fenster  links  die  Figur  der  hl.  Katharina,  rechts 
die  obere  Hälfte  der  hl.  Barbara,  im  rechten  Fenster  links 
die  hl.  Theresia,  rechts  die  hl.  Elisabeth.  An  der  Südwand 
des  Langhauses,  wo  bei  Entfernung  des  Kalksinters  auch 
die  Farbschichte  in  Mitleidenschaft  gezogen  wurde,  fand 
er  neben  der  schon  früher  zum  Teil  sichtbaren  Figur  der 
hl.  Katharina  die  Figur  des  Donators  und  ein  Spruchband 
ora  pro  nobis.  l'nterhalb  der  schon  früher  sichtbaren  Dar- 
stellungen der  ^Dornenkrönung"  und  „Christus  vor  dem 
luihen  Priester"  an  der  Westwanil  wurden  geringe  Frag- 
mente der  Grablegung,  eine  größtenteils  erhaltene,  sehr 
charakteristische  Darstellung  von  Christus  in  der  \'orh(")lle 


Sittic'Ji,  Kloster.]  Die  Z.Mv.  bemüht  sich  wegen 
Reinigung  und  Sicherung  des  figurenreiche  Szenen  aus 
der  Passionsgeschichte  zur  Darstellung  bringenden  Stuckos 
am  Tonnengewölbe  der  turmgekrrmten  Durchfahrt  des 
Nordtraktes. 

Vigaun,  Filialkircho  St.  Peter  am  Berg.]  Kon- 
serv. VuRNrK  berichtet,  daß  ein  aus  dem  XVII,  Jh.  stam- 
mender .Altaraufsatz  ■^' mit  gotischen  Figuren,  welcher  in 
einem  Nebenraume  aufbewahrt  wurde  und  nicht  mehr  in 
praktischer  Verwendung  stand,  dem  Diözesan-Museum  in 
I.aibach  übergeben  wurde. 

Küstenland 

Bogliuno,  Kastell.]  Das  k.  k.  Ministerium  1.  K.  u. 
LI.  bewilligt  für  die  Erhaltung  des  Kastells  eine  Subvention 
von  400  if  unter  der  Bedingung,  daß  die  .Arbeiten  im  steten 
Einvernehmen  mit  der  '/..  K.  durchgeführt  werden. 


419 


Tätigkeitsbericht 


420 


Fasana,  Funde.]  Konserv.  Gnirs  berichtet  über  die 
Aufdeckung  einer  antiken  Nekropole  bei  Feldarlieiten:  ge- 
funden wurden  kleine  Glasfläschchen,  Asche,  Scherben. 
Nachgfrabungen  sind  beabsichtigt. 

Fisella  bei  Pola,  röm.  Funde.]  Konserv.  Gnirs  be- 
richtet, daß  bei  einem  Neubaue  die  schon  verjähren  zum 
Teil  bloßgelegte  und  in  den  jahresheften  des  arch.  Inst. 
1903  II  Beiblatt  beschriebene  villa  rustica  im  Gebiete  ihrer 
cella  vinaria  weiter  aufgedeckt  wurde  und  samt  abschlie- 
ßenden Räumen  und  Terrassenniauer  zur  völligen  Abgra- 
bung  kommt.  Unweit  westlich  dieser  Grabungsstätte  wurden 
bauliche  Herstellungen  des  Mittelalters  gefunden  welche 
ein  reichhaltiges  Inventar  von  römischen  Architckturstücken 
aus  Marmor  und  Kalkstein  ergaben;  aus  Fragmenten  konnte 
ein  größeres  Mittelakroterion  aus  Marmor  teilweise  zu- 
sammengesetzt werden.  Diese  Architekturreste  scheinen 
einer  großen  Aedikula  mit  sakraler  Bestimmung  anzuge- 
hören. Zu  den  Funden  gehört  ferner  eine  Mittelbronze 
des  Julianus  (Coh.  151). 

Für  eine  provisorische  Sicherung  der  Fundstücke 
wurde  Sorge  getragen.  Die  Abtragung  der  Reste  und  Über- 
bauung des  Fundplatzes  ließ  sich  nicht  hindern. 

Parenzo,  Basilika.]  Zwischen  der  Nordmauer  der 
Basilika  und  dem  Räume,  in  welchem  sich  unter  Dach  die 
aus  der  ältesten  Basilika  stammenden  Mosaiken  befinden, 
liegt  eine  gemauerte  Zisterne,  welche  seit  langer  Zeil 
mit  Schuttmaterial  ausgefüllt  ist,  dessen  Niveau  das  des 
Fußbodens  der  Basilika  einerseits  und  das  des  Mosaikfuß- 
l)odens  anderseits  weit  überragt  und  durch  die  ange- 
sammelten Niederschlagswässer  die  Grundmauer  der  Basi- 
lika durchfeuchtet.  Über  Antrag  des  Korresp.  Amorosu 
empfiehlt  die  Z.  K.  die  vollständige  Ausräumung  der  Zi- 
sterne und  Anlage  eines  Abwässerungskanals  im  Bodenniveau 
derselben.  Bei  Ausräumung  des  Schuttes  ist  auf  Fund- 
stücke zu  achten.  Ferner  wäre  entweder  die  Zisterne  durch 
eine  Stiege  zugänglich  zu  machen  und  das  Fenster  in  dem 
für  die  Aufbewahrung  der  Mosaiken  dienenden  Räume 
etwas  tiefer  herabzusetzen,  oder  auf  der  andern  Seite 
dieses  Raumes  eine  hölzerne  Galerie  zu  errichten,  um  auch 
weiterhin  die  Betrachtung  der  Mosaiken  zu  ermöglichen. 

I'iila,  Augustustempel.]  Wie  Konserv.  Gnirs  be- 
richtet, wurde  die  schadhafte  Bleideckung  der  Dachung 
nach  seinen  Weisungen  ausgebessert. 

Pola,  Funde.]  Konserv.  CiNiRs  berichtet,  daß  gele- 
gentlich von  Nivellierungsarbeiten  nächst  des  südlichen 
Haupteinganges  des  Amphitheaters,  außerhalb  desselben, 
Spuren  eines  Mauerwerkes  zum  Vorscheine  kamen.  An- 
gestellte Nachgrabungen  ergaben  den  Zug  einer  starken 
Terrassenmauer  und  einen  Treppenaufgang;  weitere  Nach- 
forschungen wurden  in  Aussicht  genommen. 

Pola,  palazzo  municipale.]  Wie  Konserv.  Gnmrs 
berichtet,  wird  die  Rekonstruierung  in  vollkommen  einwand- 
freier Weise  mit  dem  schönsten  Erfolge  durchgeführt.  Be- 
sonders anzuerkennen  ist  die  durchgeführte  Sicherung  der 
schadhaften  gotischen  Fassade,  ohne  daß  äußere  Neuher- 
stellungen  notwendig  wurden,  die  den  urs])rünglichen  Cha- 


rakter abgeändert  hätten.  Neu  an  dieser  Fassade  ist  nur 
die  Freilegung  der  in  sj)äteres  Mauerwerk  versenkten 
.\rchitekturteile.  die  der  gotischen  Bauzeit  des  Palazzo 
angehören. 

Pola,  Porta  Kreole,  Relief.]  Konserv.  Gnirs  ent- 
nahm dem  ihm  zur  Verfügung  gestellten  Tagebuche  des 
Königs  Friedrich  August  II  von  Sachsen  über  seine  im 
Jahre  1838  nach  Dalmatien  unternommene  Reise  folgende 
Nachricht  über  eine  Skulptur  an  der  Porta  Ercole,  die  seit- 
her verschwunden  ist  und  derer  sonst  nirgends  Erwäh- 
nung getan  wird:  „(\'iim  Amphitheater  aus)  setzten  wir 
unsere  Wanderung  um  die  Ringmauern  der  Stadt  fort. 
.Auch  diese  sind  größtenteils  antik;  an  dem  Bogen  des 
Herakles  vorüber,  welcher  ein  Relief  trägt,  worauf  dieser 
Heros  im  Kampfe  mit  dem  Nemäischen  Löwen  vorgestellt 
ist,  gelangten  wir  zu  der  berühmten  Porta  aurea,  welche 
jetzt  das  östliche  der   Stadt  bildet." 

Sissana,  Funde.]  Konserv.  Gnirs  meldet  den  Funil 
von  römischen  tegulae  mit  Erzeugerstempeln  und  einer 
antiken  Zisterne;  erstere  wurden  den  Museum  in  Pola 
übergeben. 

Woltschach,  Friedhofskirche.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  genehmigt  die  bei  Vornahme  der  Re- 
staurierung erwachsene  Überschreitung  von  1 .39 1  7v  .SS /; 
und  übernimmt  einen  weiteren  Betrag  von  1  087  K  11// 
auf  die  staatlichen  Kunstkredite. 

Mähren 

Groß-Karlowitz,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  spricht 
sich  gegen  den  Ersatz  des  Schindeldaches  durch  ein  Eter- 
nitdach und  gegen  den  Ersatz  des  die  Kirche  (Fig.  80)  um- 
gebenden Holzzaunes  durch  ein  Eisengitter  aus,  da  hier 
durch  die  malerische  Wirkung  der  historisch  interessanten 
und  als  Dokument  des  rustikalen  Stils  des  österreichischen 
Ostens  beachtenswerten  Kirche  vernichtet  würde. 

Olmütz,  ehemalige  Klarissinnenkirche.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  überläßt  das  alte  Studien- 
liililiotheksgebäude  (ehemalige  Klarissinnenkirche)  demKura- 
torium  des  Erzherzog  Josef-Ferdinands-Museums  vorläufig 
auf  die  Dauer  von  20  Jahren  gegen  einen  Anerkennungs- 
zins von  jährlich  50  K  unter  der  Bedingung,  daß  vor  jedem 
KingriiTe  in  den  Bestand  des  Gebäudes  (insbesonders  vor 
baulichen  Änderungen,  .Vdaptierung,  Restaurierung,  Repara- 
tur usw.)  die  Weisungen  der  Z.  K.  eingeholt  und  genaue- 
stens beachtet  werden. 

Tichau,  Holzkirchc.J  Korresp.  Domiuvh  berichtet, 
daß  nachstehende  Herstellungen  in  Aussicht  genommen 
sind:  Im  Haupteingange  ein  neues  Kirchentor;  in  der  Sa- 
kristei an  Stelle  eines  Fensters  line  Tür;  neue  Meß- 
gewänder luid  ein  Sakristeischrank;  Auswechslung  des 
untersten  morschen  Balkens  an  der  Nordseite.  Die  Z.  K. 
pflegt  weitere  Erhel>ungcn. 

Znaim,  St.  Niklaskirche.]  Das  Ministerium  f. 
K.  u.  I^.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  die  Restau- 
rieruuK  der  Freskin  bewilligten  Subvention  von  600  A'  an. 


421 


Tätigkeitsbericht 


422 


Nieder-Österreich 

Wienl.,  „Am  Hof'',  Reichskriejisministerium.] 
Die  Architektenvereinigunj;  Wiener  Baiiliiitte  liat  in  ihrer 
N'oUversammlung  vom  23.  Oktober  1908  einhellig  den  Be- 
schluß gefaßt,  mit  allem  Nachdrucke  für  die  Erhaltung 
des  Gebäudes  einzutreten. 

Wien  XIII.,  Baumgarten,  alte  Plarrkirche.]  Die 
Z.  K,  erhebt  gegen  die  Demolierung  der  durch  einen  Neubau 
entbehrlichen  Kirche  (Fig.  81)  keine  Einwendung,  da  sie  von 
keinem  erheblichen  kunsthistorischen  Interesse  ist  und  die 
beiden  (neue  und  alte)  unmittelbar  nebeneinander  stehenden 
Kirchen  ästhetisch  ungünstig  wirken.  Rmpfohlen  wird,  das 


wil.^  ein  nicht  zu  unterschätzendes  Zwischenglied  für  den 
Wald-  und  Wiesengürtel  darstellt,  würde  durch  die  Rauch- 
entwicklung trotz  aller  Vorbeugungsmaßregeln  ein»' 
schwere  Schädigung  erleiden.  Die  durch  die  Kauch- 
belästigung  hervorgerufene  Unbehaglichkeit  des  Bewohnens 
jenes  vornehmen  Stadtteiles  würde  in  kurzer  Zeit  eine 
durchgreifende  Veränderung  der  Besitzverhältnisse  herbei- 
führen und  an  Stelle  der  behaglichen  Gebäude,  unter 
welchen  sich  noch  manches  interessante  Bauwerk  aus  der 
Barock-  und  Biedermeierzeit  befindet,  würden  voraussicht- 
lich moderne  Zinskasernen  treten,  die  aus  Spekulation  er- 
baut, eine  möglichste  .Ausschrotung  der  Area  anstreben  und 


Fig.  80     Groß-Karlowitz,  Pfarrkirclie 


gotische  Epitaph  vom  Jahri'  1511  an  der  .Außenseite  der 
alten  Kirche  in  entsprechender  Weise  an  der  neuen  Kirche 
anzubringen,  ebenso  das  Altarblatt  des  Hauptaltares. 

Wien  XIII.,  Anlage  von  Heizhäusern.]  Der 
Generalkonservator  hat  bei  der  am  24.  November  I.  J.  statt- 
gehabten Kommission  folgende  Erklärung  abgegeben:  Die 
Z.  K.  erblickt  in  der  Errichtung  großer  Heizhausanlagen 
im  Gebiete  des  XIII.  Bezirkes  eine  schwere  Schädigung 
eines  der  anmutigsten  Stadtteile  Wiens.  Die  hier  vor- 
waltende mehr  ländliche  Verbauungsweise  hat  in  diesem 
V'illenbezirke  mit  seinen  anheimelnden  Gartenanlagen  im 
Laufe  der  Zeit  eines  der  anziehendsten  \'iertel  der  Stadt 
geschaffen,  dessen  möglichst  unveränderte  Erhaltung  im 
Interesse  der  Bewahrung  einer  Besonderheit  des  Wiener 
Ortsbildes  gelegen  ist.  Die  reizvolle  Gartenkultur,  die  die- 
sem Stadtteile  sein  bestimmtes  Gepräge  aufdrückt  und  ge- 

Mitteiliiiipen  Her  k.  k.  Z<  iitral-Kommission   1908 


damit  nicht  nur  einzelne  Denkmale,  sondern  das  gesamte 
Ortsbild  verändern  und  vernichten  würden. 

Auch  dem  Bestände  .des  Schlosses  Schönbrunn  und 
seiner  Gartenanlagen  wird  die  gesteigerte  Rauchentwick- 
lung nicht  dienlich  sein,  und  das  nicht  nur  im  Hinblicke 
auf  die  Beeinträchtigung  der  Vegetation,  was  allein  schon 
bei  einem  so  einzigarten  Denkmale  auf  das  lebhafteste 
zu  bedauern  wäre,  sondern  auch  im  Hinblicke  auf  die 
Skulpturen,  deren  Materialzersetzung  gefördert  und  deren 
ä.sthetischer  Eindruck  auf  das  schwerste  geschädigt  würde. 
Die  Z.  K.  spricht  sich  daher  gegen  die  Wahl  des  Platzes 
für  die  geplante  Anlage  aus. 

Wien  XVII.,  Ciemälde.]  Ein  im  Privatbesitze  stehen- 
des Jugendwerk  Corregios  soll  veräußert  werden.  Das  Ge- 
mälde stellt  die  Vermählung  der  hl.  Katharina  mit  dem 
[esuskind  und  die  hl.  Johannes  d.  T.,  .Anna  und  Josef  (?)  dar. 


423 


Tätigkeitsbericht 


424 


Seine  Wichtigkeit  besteht  darin,  daß  es  das  erste  große 
Jugend%verk  des  Meisters  ist.  Die  Z.  K.  bemüht  sich,  daß 
das  Bild  dem  Inlande  erhalten  Ijleibt  und  von  einer  öfl'ent- 
lichen  Galerie  angekauft   wird. 


der  durch  Eindringen  von  Grundfeuchtigkeit  entstandenen 
Schäden  und  kleine  Instandsetzungen  erstrecken. 

Baden,  Herzogshot'.]  Wie  Konserv.  Lasser  berichtet, 
wurde  Anfang  Oktober  mit  der  Demolierung   des  Herzogs- 


Fig.  XI      Wien  XIII.,   Baumgarten,  Pfarrkirclic 


Wien  XI.X.,  Kobenzl,  Schloß.]  Mitglied  Mayreder 
teilt  mit,  daß  das  Schloß  (Fig.  82)  vor  mehr. als  10  Jahren 
gelegentlich  seiner  Umwandlung  in  ein  Hotel  in  einer 
ästhetisch  ungünstigen  Weise  verändert  wurde,  was  nament- 
lich von  der  Anbringung  eines  Giebels  und  anderer  Zutaten 
gilt,  daß  jedoch  die  gegenwärtig  von  der  Gemeinde  beab- 
sichtigten .Adaptierungen  sich   lediglich   auf  die  Behebung 


hofes  begonnen,  welcher  auch  die 'in  Verljindung  stehende 
Kapelle  zum  Opfer  fällt.  Die  Intervention  des  Konservators 
hatte  lediglich  den  Erfolg,  -  daßv'einige  Gemälde  der  alten 
Kapelle  in  die  neuaufzuführende  Kapelle  übertragen 
werden. 

Brück  a.^Leitha,  Funde. ]i;Mitglied    Szombathy  be- 
richtet, daß    in  einem    eirunde   dos  Franz  Kögl  (Nr.   14)  in 


425 


Tätigkeitsberich  t 


426 


einem  mit  Quadern  ausgelegten  Grabe  eine  römische  Ton- 
lampe und  ein  Henkeltöpfchen  gefunden  wurden,  welche 
dem  n.-ö.  Landesmuseum  übergeben  worden  sind.  Eine  bei 
diesem  Funde  gelegene  verzierte  Tonschüssel  und  andere 
Gefäße  wurden  zerschlagen.  Die  Z.  K.  nimmt  weitere  Aus- 
grabungen an  der  Fundstelle  in  Aussicht. 

Ebenfurth,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Roth  berichtet, 
daß  das  mittlere  Fenster  der  Evangeliumseite  des  Pres- 
bjteriums  regotisiert  und  mit  Glasmalereien  versehen  wurde 
und  nun  mit  den  anderen  Fenstern,  welche  im  XVII.  Jh.  ihre 
gegenwärtige  Gestalt  erhielten,  in  einer  ästhetisch  sehr 
ungünstig  wirkenden  Disharmonie  steht.  Eine  Regotisierung 
der  anderen  Fenster  muß  auf  das  dringendste  widerraten 
werden,  da  damit  der  barocke  architektonische  Schmuck 
der  Wände  vernichtet  werden  müßte.  Die  Restaurierung 
der  Sakristei  förderte  Malereien  mit  Darstellungen  aus  dem 


Die  Aufdeckung  der  vertünchten  Sgraffiti  an  der 
Fassade  des  Bradnaschen  Hauses  in  Eggenburg  wurde 
angeregt;  zwei  Grüfte  der  Stadtpfarrkirche  St.  Stefan 
wurden  eröffnet,  um  den  bisher  sagenhaften  Inhalt  und 
die  Beschaffenheit  der  beiden  Grabgrüfte  festzustellen. 
Bei  der  Erweiterung  des  Löschrequisitenhauses  der  frei- 
willigen Freuerwehr  Eggenburg  wurden  in  unmittelbarer 
Nähe  der  Stadtpfarrkirche  zwei  romanische  Grabplatten 
bloßgelegt,  von  denen  die  eine  noch  gut  erhaltene  an  der 
Nordseite  der  Kirche  Aufstellung  fand. 

In  Verfolgung  seiner  Aufgabe,  den  altertümlichen 
Charakter  der  Stadt  zu  wahren,  hat  der  Verein  bei  Haus- 
umbauten auf  die  Gestaltung  der  Fassaden  Einfluß  ge- 
nommen. Über  seine  Intervention  blieb  am  Hause  des 
Schlossermeisters  Steininger  in  der  Kremserstraße  der  Tor- 
bogen und  das  Rundtor  mit  dem  Türl  erhalten,  wurde  bei 


Fig.  8:     Wien   XIX.,  Koben zl,   Schluß 


Marienleben  zutage,  w-elche  stellenweise  von  Besuchern 
eingekritzelte  Inschriften,  darunter  die  Jahreszahl  1420, 
zeigen.  Auf  der  Wandfläche  des  Oratoriums,  welche  die 
Sakristei  abschließt,  wurde  ein  gotisches  gemaltes  Band- 
ornament aufgedeckt,  braun  auf  hellgelblichem  Grunde, 
welches  ebenfalls  in  seinem  gegenwärtigen  Zustande  zu 
belassen  ist.  In  der  linken  Ecke  der  Oratoriumswand,  unter- 
halb des  Ornamentes,  wurde  eine  mit  Rötelstift  angebrachte 
Inschrift  biosgelegt,  deren  Schriftcharakter  dem  XV.  Jh. 
angehört.  Auf  der  Steinbrüstung  des  Oratoriums  traten 
Steinmetzzeichen,  Johanniterkreuze,  und  das  Wajipen  der 
Herrn  v.  Fottendorf  zutage. 

Eggenburg,  Krahuletz  -  Gesellschaft,  Tätig- 
keit 1907.]  Der  Aufstellung  und  Erweiterung  der  Samm- 
lungen wurde  besondere  Aufmerksamkeit  zugewendet.  An 
Vermehrungen  sind  zu  verzeichnen:  ein  gut  erhaltener  linker 
Unterkiefer  eines  Mastodons  aus  Kirchberg  am  Wagram; 
zahlreiche  Funde  aus  den  tertiären  Ablagerungen  um  Eggen- 
burg; ein  Barockofen  aus  dem  Anfange  des  XVlIl.  Jhs. 
aus  dem  Redemptoristen-KoUegium  in  Eggenburg  u.  dgl.  m. 


Adaptierung  des  Bachmaj-erschen  Kellers  am  Kapistran- 
Ringe  die  traditionelle  Bauweise  von  Alt-Eggenburg  ge- 
wahrt, die  Tünche  und  Ölfarbe  von  der  Fassade  des  Spar- 
kassagebäudes entfernt. 

Endlich  bemüht  sich  der  Verein,  erhaltungswürdige 
Gasthausschilder  vor  dem  Untergange  dadurch  zu  be- 
wahren, daß  er  dieselben  für  das  Museum  erwirbt  oder 
deren  Verbleiben  auf  dem  Hanse  sichert. 

Eitenthal,  Wegsäule.]  Die  Z.  K.  bemüht  sich  wegen 
Sicherung  einer  an  der  Straße  gegen  Weiten  befindlichen 
Wegsäule  aus  dem  Anfange  des  XVIII.  Jhs. 

Fels  am  Wa:gram,  Pfarrkirche.]  Über  Antrag  des 
Konserv.  Pauker  leitet  die  Z.  K.  wegen  Sicherung  der 
schadhaften  Gemälde  die  weiteren  Schritte  ein. 

Gansbach,  Pfarrkirche,  Gemälde.]  Der  General- 
konservator berichtet,  daß  eine  Reihe  von  Gemälden  in 
entsprechender  Weise  restauriert  wurden. 

CJranz  liei  Mar b ach,  Naturdenkmal.]  Korresj). 
PiCHt.ER  berichtet,  daß  das  Felsengebilde  „der  Jude  von 
Granz",  welches   durch   den   Bau  der  Eisenbahn  Krems— 

29* 


42  7 


Tätigkeitsbericht 


428 


Grein  bedroht  war,  nach  neuerlichen  Verhandlungen  mit 
der  Bahnbauleitunn;  erhalten  bleibt. 

Krems,  Kapuzinerkirche  (altes  Truppe nspital.i] 
Über  Antrag  des  Korresp.  Pichi.er  verwendet  sich  die  '/..  K. 
dahin,  daß  die  bei  Abscherung  dts  Fassadenverputzes  an 
der  Giebelseite  der  ehemaligen  Kirche  zutage  gekommene 
Malerei  (Kreuz  mit  den  Leidenssj'mbolen  Lanze,  Schwamm) 
nicht  wieder  vertüncht  werde,  sondern  sichtbar  erhalten 
bleibe. 

Krems,  Untere  Landstraße  69  Sgraffiti.]  Die 
Restaurierung  wurde  in  einwandfreier  Weise  durchgeführt; 
die  gesamten  Malereien  wurden  von  Rewurf  und  Tünche 
gereinigt,  Löcher,  Sprünge  und  schadhafte  Stellen  frisch 
verputzt,  lockere  Stellen  befestigt,  Hohlräume  ausgegossen, 
der  ursprünglich  mit  Holzkohle  gefärbte  Untergrund,  der 
vollkommen  farblos  geworden  war,  wurde  mit  Braunstein 
getont,  die  Malereien  mit  Wasserglas  fixiert.  Die  Z.  K. 
ordnet  die  Flüssigmachung  der  bewilligten  Subvention  von 
330  A'  an. 

Laa  a.  Thaya,  Fund.]  Mitglied  Much  macht  Mitteilung 
über  völkervvanderungszeitliche  Funde  welche  einer  ihm 
zugekommenen  Nachricht  zufolge  .Anfang  Oktober  in 
der  Aulingerschen  Ziegelei  gemacht  wurden.  In  einem 
2  m  langen  Grabe  lag  2  m  tief  ein  Skelett  mit  dem  Kopfe 
gegen  Süden.  Von  dem  reichen  Inhalte  wären  goldene  Ohr- 
gehänge mit  eingesetzten  Steinen,  silberne  Armreifen  und 
Halsspangen,  ein  perlenbesetzter  Gürtel  und  eine  gebrannte 
Tonschale  hervorzuheben.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Er- 
hebungen. 

Marchegg,  Pfarrkirche,  Gemälde.] Die  Z.  K.  be- 
willigt für  die  in  befriedigender  Weise  durchgeführte  Re- 
staurierung des  Gemäldes  Verspottung  Christi  eine  Sub- 
vention von  250  K. 

Melk,  Wächterturm.]  Die  Bzh.  Melk  teilt  mit,  daß 
der  Brand  dem  Turme  nur  geringfügigen  Schaden  zufügte 
und  die  charakteristische  Dachung  hiebei  unversehrt  blieb. 

Müdling,  Münzfund.]  Schriftsteller  Skribanv  be- 
richtet, dal.^  hei  Demolierung  des  Hauses  Elisabethstraße  6 
in  einer  Mauernische  ein  ledenier  Geldbeutel  mit  1.'52  öster- 
reichischen Pfennigen  des  XIII.  Jh.  gefunden   wurde. 

Neunkirchen,  Pfarrkirche.]  Der  Generalkonserv. 
berichtet,  daß  an  der  Nordseite  unter  dem  Niveau  der 
frühere  gotische  Sockel  des  Seitenschiffes  entdeckt  wurde. 
Von  seiner  Freilegung  wurde  der  Erdbewegung  wegen 
abgesehen.  Die  Skizzen  für  die  Innenbemalung  wurden  ab- 
gelehnt. Es  wird  aus  ästhetischen  Rücksichten  empfohlen, 
die  Schlußsteine  im  Presbyterium  und  die  Kappen  rings 
um  dieselben  mit  einem  rosettenfi'irmigen  Muster  zu 
schmücken. 

Niederkrcuzstetten,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  in 
Aussicht  genommenen  Arbeiten  (Verstärkung  der  beiden 
Eckstrebepfeiler  und  Herstellung  eines  mittleren  Strebe- 
pfeilers beim  rechten  Seitenschiffe,  dessen  Mauern  ausge- 
baucht sind,  Sicherung  der  Hauptmauern  durch  Schließen, 
Herstellung  eines  neuen  Dachstuhles)  erhebt  dii'  Z.  K. 
keine  Einwendung. 


Perchtoldsdorf,  Spitalskirche.]  Eine  neuerliche 
Untersuchung  ergab  die  Notwendigkeit,  den  Turm  nicht 
nur,  wie  ursprünglich  beabsichtigt,  bis  zur  Stützmauer, 
sondern  ganz  abzutragen.  Er  soll  genau  in  der  alten  Form 
errichtet  werden,  wobei  die  Z.  K.  die  tunlichste  Wieder- 
verwendung der  alten  Werkstücke  wünscht.  Gegen  die 
projektierte  eiserne  Wendeltreppe  zum  Dachraume  und  in 
den  Turm  an  Stelle  der  gegenwärtigen  Holztreppc  spricht 
sich  die  Z.  K.  aus  und  beantragt  die  Erneuerung  der  ent- 
sprechend zu  konstruierenden  Holztreppe. 

Pöbring,  Pfarrkirche,  Tafelbild.]  Die  Z.  K.  ver- 
wendet sich  wegen  Restaurierung  eines  auf  Holz  gemalten 
Gemäldes  (Madonna  mit  dem  Kinde  und  zwei  Heilige  in 
Halbfiguren  und  reicher  landschaftlicher  Hintergrund)  der 
venezianischen  Schule  um  1500. 

POggstall,  St.  Annakirche. J  Mit  den  Vorschlägen 
des  Korresp.  Pichi.er  wegen  Sicherung  der  Dachungen  und 
Ausbesserungen  am  Mauerwerke  und  den  Fenstermaßwerken 
erklärt  sich  die  Z.  K.  einverstanden  und  leitet  wegen  Auf- 
bringung der  erforderlichen  Mittel  die  weiteren  Schritte  ein. 

Pottendorf,  Pfarrkirche,  Altarbilder.]  Das  k.  k. 
Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restaurierung  der 
Gemälde  eine  Subvention  von  1380  7v'. 

Prinzendorf,  Johannesstatue.]  Konserv.  Riedi.ing 
berichtet  über  die  Sicherung  der  in  der  Nähe  der  Kirche 
befindlichen,  aus  dem  Jahre  1 742  stammenden  Statue. 

Retz,  Dominikanerkirche.]  Mit  der  Regotisierung 
des  Presbjteriums  wurde  in  den  90er  Jahren  des  vorigen 
Jahrhunderts  begonnen  und  diese  .Arbeiten  mangels  ent- 
sprechender Mittel  im  Jahre  1898  unterbrochen.  Bei  den 
Wandpilastern  der  Nordseite  wurden  die  recht  hübschen 
hölzernen  korinthischen  Kapitale  des  XVIII.  Jh.  herabge- 
schlagen, die  gotischen  Wanddienste  zum  Teil  bloßgelegt; 
die  in  der  Barockzeit  vermauerten  sechs  Fenster  wurden 
wieder  ausgebrochen  und  mit  Glasmalereien  versehen.  An 
der  Südseite  sind  die  barocken  Verkleidungen  noch  erhalten. 
Im  gegenwärtigen  Zustande  macht  das  Presbvterium  einen 
ruinösen,  weiterhin  nicht  haltbaren  Eindruck.  Im  Hinblicke 
auf  die  schon  so  weit  fortgeschrittene  Regotisierung  erhebt 
die  Z.  K.  gegen  die  Vollendung  der  Arbeiten  keine  Einwen- 
dung, wenn  die  noch  erhaltenen  Iiolzgeschnitzten  Kapitale 
und  Konsolen  der  barocken  Wandpilaster  an  einem  ge- 
schützten Orte  aufbewahrt  werden.  Dagegen  tritt  sie  mit 
allem  Nachdrucke  für  die  Erhaltung  des  barocken  Hoch- 
altars ein,  dessen  Ersatz  durch  einen  neugotischen  gleich- 
falls beabsichtigt  ist.  Der  Beseitigung  der  den  Raum  unter- 
halb der  Orgelempore  gegen  das  Schiff  zu  abschließenden 
Mauern  wird  zugestimmt. 

Retz,  alter  Friedhof.]  Der  längst  nicht  mehr  in  Be- 
nutzung stehende  Friedhof,  welcher  die  Pfarrkirche  umgibt, 
soll  zur  Entfeuchtung  der  letzteren  abgegraben  und  in  eine 
Parkanlage  verwandelt  werden.  Die  Z.  K.  verwendet  sich 
dahin,  daß  eine  Anzahl  interessanter  (Trabsteine  des  XVIII. 
und  XIX.  Jhs.  erhalten  bleiben  und  in  dem  Park  ent- 
sprechend aufgestellt  werden. 

Schieinbach,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  nimmt  mit 
Bedauern   zur  Kenntnis,   daß   der   barocke,   angeblich  bau- 


429 


Tätigkeitsbericht 


430 


fällige  Hochaltar  abgetragen  wurde  und  durch  einen  neuen 
ersetzt  wird.  Die  beiden  Altarbilder  werden  für  den  neuen 
Altar  verwendet,  die  Statuen  Rochus  und  Sebastian  in  der 
Sakristei  aufgestellt. 

Stein,  unterirdische  Gänge.]  Korresp.  Pichi.kr 
berichtet,  daß  mehrere  miteinander  in  Verbindung  stehende 
in  den  Felsen  eingehauene  Gänge  teils  horizontaler,  teils 
schiefer  Anlage,  von  einem  ehemals  zum  Passauerhof  ge- 
hörigen, geräumigen  Felsenkeller  ausgehend,  entdeckt 
wurden.  Weitere  Nachforschungen  sind  in  Aussicht  ge- 
nommen. 

Thürnthal,  Mariensäule.]  Konserv.  Pauker  be- 
richtet, daß  die  Säule  gesichert  wurde.  Dem  Antrage,  das 
gegenwärtig  hinter  der  Schloßmauer  befindliche,  von  hohen 
Holzstößen  umgebene  Denkmal  auf  den  Hauptplatz  zu  über- 
tragen, stimmt  die  Z.  K.  zu  und  empfiehlt,  die  Tatsache  der 
Übertragung   durch   eine  Inschrift  am  Sockel  festzuhalten. 

Traismauer,  Pfarrkirche.]  Beabsichtigt  ist:  1.  Eine 
Erweiterung  des  Schiffes  in  der  Weise,  daß  drei  an  der 
Nordseite  befindliche  getrennte  Räume  zu  einem  einheit- 
lichen Seitenschiffe  umgestaltet  werden.  Durch  die  hiermit 
verbundenen  Maueraufbauten  und  Durchbrechungen  würde 
kein  kunsthistorisch  wertvolles  Detail  vernichtet.  Eine  spät- 
barocke Darstellung  der  Auferstehung,  welche  zerstört 
werden  müßte,  ist  bedeutungslos.  Die  Z.  K.  stimmt  daher 
dem  Projekte  grundsätzlich  zu,  mit  Ausnahme  der  Erhöhung 
der  Seitengewände  des  niedrigen  gotischen  Seitenportals, 
da  eine  solche  Erhöhung  eine  Disproportionierung  des 
Portals  zur  Folge  hätte.  Das  Portal  ist  zu  versetzen  luid 
eventuell  als  Sakristeitür  zu  verwenden.  2.  Restaurierung 
der  barocken  Einrichtung,  namentlich  des  Hochaltars,  und 
Ersatz  der  unbequemen  Kanzel  durch  eine  neue.  Gegen 
die  letzgenannte  Absicht  spricht  sich  die  Z.  K.  aus.  Falls 
sich  die  Kanzel  nicht  nach  den  Wünschen  der  Kirchen- 
vorstehung  praktikabler  gestalten  lassen  sollte,  hätte  sie 
in  der  Kirche  zu  verbleiben,  und  wäre  an  anderer  Stelle  eine 
neue  zu  errichten,  welche  mit  der  alten  Einrichtung  in 
Umriß  und  Farbe  harmoniert;  3.  Ausbesserung  des  Pfla- 
sters mit  Kehlheimerplatten;  4.  Hebung  der  Grabsteine 
aus  dem  Fußboden;  5.  Herstellung  neuer  Torflügel;  6.  Re- 
staurierung des  Innern;  Befreiung  der  Steinteile  von 
der  Tünche,  einfache  Ausmalung,  Reinigung  und  Sicherung 
der  Wandgemälde;  7.  Vergrößerung  des  Westportals.  Hin- 
sichtlich dieses  Punktes  pflegt  die  Z.  K.  weitere  Erhebungen. 

Vitis,  Pfarrkirche,  Orgel.]  Gegen  die  Entfernung 
lies  kunsthistorisch  belanglosen  Orgelkastens  erhebt  die 
Z.  K.  nach  dem  Antrage  des  Konserv.  H.\mmeri,  keine  Ein- 
wendung, wenn  eine  entsprechende  Skizze  für  die  neue 
Orgel  vorgelegt  wird  und  die  bestehende  mit  einer  plasti- 
schen Darstellung  des  Kirchenpatrons  gezierte  Musikchor- 
brüstung erhalten  bleibt.  , 

Wartberg,  Fund.]  Korresp.  Krauuikt/.  berichtet 
über  einen  Fund  der  älteren  Bronzezeit  ( Armschiene,  Schaft- 
beil), welcher  in  das  Museum  nach  Eggenburg  kam.  (Bericht 
wird  im  Jahrbuche  für  Altertvnnskunde  veröffentlicht.) 

Weiten,  Bildsäule.]  Die  Z.  K.  regt  die  Sicherung 
einer  Kapelle   mit   der  Statue    des  hl.  Johannes  Nepomuk 


und  einer  Bildsäule  mit  der  Darstellung  der  Geißelung 
Christi  an. 

Wolke rsdorf,  Pfarrkirche.]  Gegen  die  in  Aussicht 
genommenen  Herstellungen  (Xeuverputz  der  Fassade,  Aus- 
besserung der  Gesimse,  der  Fenster  und  Türen,  Anstrich 
des  Turmhelmes,  Xeuvergoldung  des  Turmkreuzes  und 
Übersteigen  der  Dachungen)  erhebt  die  Z.  K.  keine  Ein- 
wendung. 

Wörth  bei  Grein,  Insel.]  Der  Insel,  welche  mit  ihrem 
tiefdunklen  Walde  und  den  Ruinen  des  Schlosses  Wörth 
den  vornehmsten  Schmuck  einer  der  schönsten  Gegenden 
des  Donautales  bildet,  droht  durch  Anlage  einer  Zement- 
fabrik Verunstaltung.  Die  hierdurch  bedingte  Abholzung  des 
Waldes,  die  Aufführung  von  ästhetisch  unschön  und  nüchtern 
wirkenden  Nutzbauten  würden  den  romantischen  Zauber 
für  immer  zerstören,  den  Natur,  Poesie  und  Sage  um 
jenes  Eiland  gewoben  haben.  Die  Z.  K.  tritt  daher  mit  allem 
Nachdrucke  dafür  ein,  daß  der  malerische  Reiz  der  Gegend 
unversehrt  erhalten  bleibe. 

Ober-Österreich 

Enns,  Brauhaus,  Lehn  er  Turm.J  Das  k  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  bauliche  Herstellungen  zum 
Schutze  der  Malereien  eine  weitere  Subvention  von  300  K. 

Gallneukirchen,  Pfarrkirche.]  Die  Z.  K.  sprach 
sich  gegen  eine  Vergrößerung  der  Kirche  durch  Errichtung 
einer  Kapelle  an  der  Südseite  aus,  da  hierdurch  der  stim- 
mungsvolle Anblick  der  Südseite  zerstört  und  die  Gesamt- 
anlage der  Kirche  unproportioniert  würde.  Es  wurde  ver- 
einbart, bis  zur  Lösung  der  Frage  der  Umgestaltung  des 
Pfarrhofes,  welche  eine  Erweiterung  der  Kirche  nach 
Westen  ermöglichen  würde,  ein  Provisorium  zu  schaffen, 
indem  man  die  hölzernen  Zubauten  zum  Musikchor  derart 
umgestaltet,  daß  die  Seitenflügel  der  unteren  Etage  kassiert 
werden  und  dafür  die  obere  Etage  nach  vorne  gerückt 
wird.  Die  unten  mit  Grisaillemalereien  in  Kartuschen  (erste 
Hälfte  des  XIX.  Jhs.)  versehenen,  oben  barocken  Brüstungen 
werden,  soweit  verwendbar,  beibehalten. 

Zur  Einsetzung  von  Maßwerk  in  die  südlichen  Hoch- 
schiflfenster  gibt  die  Z.  K.  ihre  Zustimmung,  da  die  gegenüber- 
liegenden Fenster  noch  das  alte  Maßwerk  einwärts  der  Ver- 
mauerung  erhalten  haben;  an  der  Form  dieser  Fenster  ist 
nichts  zu  ändern.  Gegen  die  LTmänderung  der  hl.  Grabkapelle 
—  eines  einfachen  Zubaues  —  wird  ein  Einwand  nicht  er- 
hoben. Das  Gewände  des  Südportals  sowie  das  dortselbst 
liefindliche  Steinrelief  sind  von  der  Tünche  zu  befreien. 

C^arsten,  Pfarrkirche.]  Wie  Konserv.  Schmidei.  be- 
richtet, wurden  aus  der  Kirche  eine  Stickerei  aus  dem 
Anfange  des  XVI.  Jhs.  luul  zwei  orangefarbene  gepreßte 
Sammetbehänge  entwendet. 

Ferner  berichtet  er,  daß  er  sich  gegen  die  Her- 
stellung von  Zifferblättern  am  Turme  in  Sgraffitotechnik  und 
für  die  Beibehaltung  der  gegenwärtigen  Ziflerblätter  aus 
Eisenblech  ausgesprochen  habe.  Finverstanden. 

Garsten,  Stiftsgebäude.]  Konserv.  ScHMiDEr.  be- 
richtet, daß  der  .Anbau  an  dem  nördlichsten  Teile  der  Prä- 
latur,  welcher  eine  Wendeltreppe  und  Anstandsortc  enthält, 


431 


Tätigkeitsbericht 


432 


infolge  Verseuchung  des  Mauerwerkes  demoliert  wird.  Kr 
hat  gegen  die  Innenseite  des  Hofes  in  jedem  Geschosse 
ein  Fenster,  jedoch  ohne  die  bei  den  anderen  Fenstern  des 
Stiftes  vorhandene  barocke  Umrahmung;  an  die  Fenster 
schließt  sich  ein  durch  beide  Stockwerke  gehender  Pilaster 
mit  Sandsteinkapital  an,  dessen  Aufbewahrung  veranlaßt 
wurde.  Die  infolge  der  Demolierung  bloßgelegte  Fläche 
des  Hauptbaucs  wird  veri)ufzt,  an  Stelle  des  Anbaues  eine 
Mauer  aufgeführt. 

Die  Z.  K.  empfiehlt,  das  Kapital  am  Gebäude  selbst, 
an  geschützter  und  allgemein zugänglicherStelle  anzubringen 
oder  es  an  ein  oberösterreichisches  Museum  abzugeben. 

Garsten,  Bertholdusbrunnen.]  Konserv.  Schmidix 
berichtet,  daß  beim  Brunnen  eine  Marmortafel  mit  der 
Inschrift  Soli  deo  Gloria  in  Buchstaben  aus  dem  Ende 
des  XVIII.  Jhs.  gefunden  wurde,  welche  von  der  früheren 
Kinfassung  des  Brunnens  stammen  dürfte  und  dem  Pfarr- 
amte in  Stevr  überg-eben  wurde. 


Fig.  83     Ranshofen,   Klostertaverne  vor  dem  Brande 

Hallstatt,  Löckerbrunnen.]  Konserv.  (ireit.  be- 
richtet, daß  die  beiden  Inschrifttafeln  sehr  schadhaft  ge- 
worden seien.  Die  Z.  K.  erhebt,  ob  sich  die  Tafeln  bei 
Vorkehrung  entsprechender  Schutzmaßnahmen  an  Ort  und 
Stelle  erhalten  ließen.  Nur  für  den  Fall,  als  dies  als  aus- 
geschlossen gelten  müßte,  gibt  sie  ihre  Zustimmung,  daß 
die  Tafeln  ins  Museum  übertrafen  und  durcli  Kojjien  er- 
setzt werden. 

Kronstorf,  PI  arrkirche.]  Gegen  das  nach  den 
h.  a.  .Anträgen  umgearbeitete  Projekt  für  die  Hrweiterung 
erhebt  die  Z.  K.  keine  Einwendung. 

Lauffen  bei  Ischl,  Pfarrkirche].  Konserv.  Grkii, 
berichtet,  daß  am  Turmhelme  notwendige  Reparaturen,  ohne 
die  Form  zu  ändern,  durchgeführt  wurden. 

Mattig  bei  Aching,  Fund].  Korresp.  Preen  be- 
richtet, daß  ein  geschweifter  Steinhammer  der  neolithischen 
Periode  bei  einem  Schleusenbaue  der  Lindachwiese  ge- 
funden wurde. 

Ranshofen,  Klosterta verne.]  Korresp.  Preen  legt 
eine  Photographie  (Fig.  83)  der  durch  Brand  zerstörten 
Taverne  vor. 


Steyr,  Funde].  Konserv.  Schmidei.  berichtet,  daß 
beim  Baue  eines  Turbinenwerkes  am  Zusammenflüsse  der 
Steyr  und  Enns  nachstehende  Funde  gemacht  wurden:  ein 
eiserner  gut  erhaltener  Dolch,  XVII.  Jh.;  ein  Besteck,  rund, 
aus  Messingblech  mit  fünf  Objekten,  XVII.  oder  XVIII.  )h.; 
zwei  eiserne  Hacken,  mehrere  Münzen,  darunter  eine  aus 
Ungarn.  Die  Übergabe  der  Funde  an  das  städt.  Museum 
ist  in  Aussicht  genommen. 

Steyr,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Schmidei.  berichtet, 
daß  eine  Reinigung  des  Innern  in  vollkommen  ent- 
sprechender Weise  durchgeführt  wurde. 

Salzburg 

Großgmain,  Pfarrkirche.]  Für  die  Sicherung  der 
Wände  des  Presbyteriums  gegen  Feuchtigkeit  und  Aus- 
besserungen an  den  Zeitblom'schen  Gemälden  bewilligt 
die  Z.  K.  eine  Subvention  von  280  A'. 

Lofer,  Pfarrkirche].  Konserv.  Richter  berichtet, 
daß  der  barocke  Hochaltar  im  Jahre  1903  durch  einen 
neuen  gotischen  ersetzt  wurde,  und  beantragt,  daß  die 
noch  vorhandenen  Statuen  (Fig.  84)  jenes  Altars  auf  Konsolen 
in  der  Kirche  aufgestellt  werden.  In  jüngster  Zeit  wurde 
das  Innere  der  Kirche  neu  bemalt;  von  einzelnen  Be- 
mänglungen abgesehen,  ist  die  .Arbeit  zu  billigen.  Ein  unter 
der  Tünche  zutage  getretenes  Schweißtuch  der  hl.  Veronika 
wurde  restauriert,  die  anderen  aufgedeckten  Malereien  — 
hl.  Elisabeth,  hl.  Johannes  —  weil  nicht  weiter  haltbar, 
wieder  vertüncht.  Das  neben  dem  Turmeingange  befindliche 
Clemälde  von  drei  Heiligen  wurde  gleichfalls  restauriert, 
ebenso  die  Seitenaltäre.  Gegen  die  Entfernung  der  barocken 
Kanzel  (Fig.  84)  sprach  sich  der  Konservator  aus.  Die 
Skizzen  für  neue  Kirchenstühle  wurden  abgelehnt. 

Tamsham,  Fund.]  Konserv.  Kr.osE  stellte  durcli 
(Grabungen  im  Garten  des  Hauses  Nr.  6  vier  Räume  eines 
römischen  Wohnhauses  fest,  von  welchen  zwei,  im  Lichten 
7-98  X  5-76  III  und  3-82  >'  6'4  m  messend,  heizbar  waren. 
Im  kleineren  Zimmer  sind  die  Gewölbehypokausten  noch 
teilweise  erhalten.  Das  Mauerwerk  reicht  an  seinen  höchsten 
Stellen  nur  bis  zum  Zimmerestrich.  Im  Schutte,  der  keine 
,\nhaltspunkte  dafür  bot,  dal.s  das  Haus  diuxh  Brand  zerstört 
wurde,  kamen  zum  Vorscheine:  kleine,  keilförmige  Gewölb- 
ziegel —  solche  sind  auch  bei  einem  noch  unversehrten 
Feuerloche  verwendet  —  Bruchstücke  \()n  Heizkacheln, 
weiße  und  färbige  Verputzstückchen  und  wenige  Scherben 
von  sigillata  und  ordinären  Gefäßen. 

Steiermark 

Cilli,  l'unde.]  Konserv.  Riedi  berichtet:  In  der 
Schulsasse,  südlich  vom  Hause  Nr.  18,  stieß  man  beim 
Haue  der  neuen  Wasserleitung  in  zirka  1  in  Tiele  auf  die 
Ecke  einer  großen  Platte  aus  Bacherer  Marmor,  die  weder 
Schrift  noch  Relief  zeigte  und  daher  nicht  weiter  verfolgt 
wurde.  Ebendaselbst  wurde  im  Schutt  l)is  1  in  Tiefe  eine 
metallische  Platte  (Messing?,  vielleicht  eine  jüngere  Spiel- 
marke oder  eine  Münze  des  -Wl.  Jhs.)  gefunden.  In  der- 
selben Gasse,  südlich  vom  Hause  Nr.  10,  fand  man  in  der 
schwarzfarbigen    römischen    Kulturschichte    eine    wohler- 


433 


Tätigkeitsbericht 


434 


haltene,  Tonurne  20  o«  hoch,  das  Bruchstück  einer  römischen 
Fibel,  eine  schlecht  erhaltene  Bronzemünze  mit  der  Um- 
schrift „.  .  .  .  ustus  Pater  Pat  .  .  .",  Reste  von  Zimmer- 
malerei (vornehmlich  pompejanisch  rot,  geU),  braun)  sowie 
eines  in  Mäanderlorm  4  cm  breit  gehaltenen  Keliefstreifens. 
Cirkovce   bei   Polstrau,    Funde.]    Das  k.  k.  Mini- 


so  wären   die   Grabsteine   zu   heben   und   an   der   Kirchen- 
mauer aufzustellen. 

Guttenberg  bei  Weiz,  Pfarrkirche,  Altarbild.) 
Das  k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  die  Restau- 
rierung des  vom  Kremser  Schmidt  stammenden  Bildes  eine 
Subvention  von  260  K. 


Fiy.  84     Lofer,  Pfarrkirche,   Kanzel,  Statuen 


sterium    f.  K.   u.  U.   bewilligt   dem  Marburger  Geschichts- 
vereine für  Grabungen  eine  Subvention  von   100  K. 

Gröbming,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Wist  erklärt 
die  durchgeführten  Arbeiten  für  zufriedenstellend,  bis  auf 
die  Imitierung  eines  Maßwerkes  in  einem  vermauerten 
Chorfenster  und  die  unkonstruktive  Abdeckung  der  Strebe- 
pfeiler mit  Steinplatten  statt  der  früheren  Bretterver- 
schalung.   Wenn    ein   neues  Pflaster   gelegt  werden   sollte. 


Laporje,  Pfarrkirche,  Römersteine.]  Konserv. 
SriiGENäEK  berichtet,  daß  beim  Umbaue  der  Kirche  im  Jahre 
1907  drei  römische  Steine  gefunden  wurden.  Eine  Platte 
(80  X  50  cm)  enthält  die  Darstellung  einer  Bacchantin  und 
ist  ohne  Inschrift;  die  beiden  anderen  tragen  Inschriften. 
Zwei  Steine  wurden  leider  wieder  als  Baumaterial  ver- 
wendet, der  dritte  an  der  südlichen  Außenwand  des  Schiffes 
eingemauert. 


435 


Tätigkeitsbericht 


436 


St.  Lorenzen  im  Mürztale,  Pf  arrkirchej.  Konserv. 
WisT  beantragt:  den  Turm  in  der  unmittelbar  vor  dem 
Brande  bestandenen  Gestalt  mit  barockem  Helme  auszu- 
führen, was  einem  dringenden  Wunsche  der  lokalen- Faktoren 
entsprechen  würde.  Einverstanden. 

St.  Martin  bei  Wurmberg,  Pfarrkirche,  St. 
Michaelaltar.]  Die  Z.  K.  spricht  sich  gegen  den  Ersatz 
des  bestehenden  Altaraufsatzes  durch  einen  neuen  aus; 
sie  empfiehlt  die  Restaurierung  des  alten  Aufsatzes,  wobei 
die  Marmorierung  und  \'ergoldung  überall  nach  den  vor- 
handenen Spuren  in  nicht  aufdringlicher  Weise  erneuert 
werden  kann.  Der  Entferniuig  des  vor  40  Jahren  gemalten 
-Mtarbildes  stimmt  die  Z.  K.  zu. 

Murau,  Stadtpfarrkirche].  Konserv. Graus  empfiehlt 
nachstehende  Arbeiten:  Abdeckung  des  nördlichen  Quer- 
schiffgiebels; Herstellung  eines  Luft-  und  Sickerkanals 
längs  der  Nordseite  der  Kirche  und  Entfernung  des 
Humus  und  Graswuchses  in  Dachtraufenbreite  von  den 
Mauern;  Ergänzung  der  Fenster  und  Auswechslung  der 
Rahmen;  Herstellung  neuerHausteinabdeckungen  für  Strebe- 
pfeiler, Portal  u.  dgl.  an  Stelle  der  bestehenden  aus  Weiß- 
blech oder  Ziegel;  Befreiung  des  Hauptportals  und  der 
Vorhallensäulen  von  der  Tünche.  Einverstanden  mit  der 
Einschränkung,  dali  die  Anwendung  von  Kunststein  nur 
für  den  Fall  konzediert  wird,  als  der  Beschaffung  des 
Natursteines  imübervvindlichc  Schwierigkeiten  entgegen- 
stehen. 

Murau,  F  r  i  e  d  h  o  f  s-(St.  Anna-)  kirche].  Maler 
ViERTEi.BERGER  legte  an  der  südlichen  Außenseite  nach- 
stehende Gemälde  bloß:  die  obere  Partie  eines  Christo- 
phorus  (die  untere  Hälfte  wurde  durch  die  im  Jahre  1839 
erfolgte  Aufstellung  eines  Grabsteines  zerstört);  daran 
schließend  vier  Heiligenfiguren:  St.  Katharina,  Maria  Ver- 
kündigung (ohne  den  Engel),  St.  Erasmus  (?)  und,  nur 
mehr  in  den  Konturen  erkennbar,  St.  Nikolaus,  am  Strebe- 
pfeiler links  Christus  am  Ölberge.  Die  Bilder  wurden  ge- 
reinigt und  fixiert  und  sollten  durch  ein  Dach  geschützt 
werden. 

Im  Innern  wurden  die  zerstörten  Flecken  der  aufge- 
deckten Passionsszenen  getont,  kleinere  Lücken  mit  Farbe 
ausgetupft. 

Studenitz,  Filialkirche  St.  Lucia,  JohannNep.- 
Altar.]  Konserv.  WiST  bezeichnet  den  Altar  als  fast  ruinös; 
bei  einer  Restaurierung  müßte  mehr  als  die  Hälfte  durch 
neue  Bestandteile  ersetzt  werden.  Die  Z.  K.  erhebt  daher 
gegen  die  Aufstellung  eines  neuen  Altars  keine  Einwendung 
und  empfiehlt  die  Abgabe  des  alten  an  ein  Museum. 

Voran,  Filialkirche  St.  Agidius  amKlarkte  und 
zum  hl.  Kreuze  am  Friedhofe.]  Die  Z.  K.  verwendet 
sich  wegen  Vornahme  der  baulichen  Sicherungsarbeiten 
und  der  Sicherungen  an  den  vom  Maler  Hackhofer  her- 
rührenden Fresken. 

Voran,  Stift,  Gemälde]  Die  Z.  K.  bringt  die  Siche- 
rung der  Fresken  im  Kapitelsaale  und  der  Sakristei  sowie 
von  vier  Ölbildern  in  der  Lorettokapelle  in  Anregung. 


Tirol 

Innsbruck,  Regierungsgebäude. J  Konservator 
Deininc.er  beantragt  die  Entfernung  der  in  neuerer  Zeit 
eingefügten,  vom  Fußboden  zur  Decke  reichenden  Scheide- 
wand im  Sitzungssaale  (Claudiasaale),  da  die  Teilung  den 
ästhetischen  Eindruck  des  Saales,  namentlich  der  reich 
geschnitzten  Holzdecke  und  des  Holzportals  an  der  öst- 
lichen Wand  dieses  Saales,  beeinträchtigt.    Einverstanden. 

I  n  n  s  b  r  u  c  k,  W  i  1 1  e  n ,  T  r  i  u  m  p  h  p  f  o  r  t  e.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung  der  für  Er- 
haltungsarbeiten bewilligten  Subvention  von  98  A'  an. 

Bozen,  Pfarrkirche,  Turm.]  Der  technische  Kon- 
sulent  hat  namens  der  Z.  K.  bei  der  am  7.  November  1.  J. 
stattgehabten  Lokalkommission  in  Angelegenseit  der  Restau- 
rierung des  Turmes  folgende  Erklärung  abgegeben:  Die 
Z.  K.  steht  wohl  grundsätzlich  auf  dem  Standpunkte,  daß 
an  einem  so  wertwollen  Baudenkmale,  wie  es  der  Pfarr- 
kirchenturm in  Bozen  in  ganz  hervorragender  Weise  ist, 
nichts  geändert  werden  soll,  solange  dessen  Aufrecht- 
haltung überhaupt  ohne  Gefahr  für  das  Lebeii  der  Be- 
wohner und  für  den  Bestand  des  Denkmals  möglich 
ist.  Die  Z.  K.  kann  aber  keine  Verantwortung  über- 
nehmen, wenn  der  Turm  in  seinem  jetzigen  Zustande  ver- 
bleiben sollte.  Sie  hält  daher  ihr  ursprüngliches  Gutachten 
aufrecht,  welches  im  allgemeinen  dahin  geht,  daß  es  aus 
technischen  Gründen  notwendig  ist,  den  Turmhelm  bis  zur 
Galerie  abzutragen  und  neu  aufzubauen.  Hiebei  sollen 
die  noch  brauchbaren  alten  Bestandteile  nach  Möglichkeit 
wieder  Verwendung  finden  und  die  neuen  Teile  möglichst 
genau  den  alten  nachgebildet  werden,  wobei  jedoch  kon- 
struktive \'erstärkungen  und  eventuell  die  Wahl  eines 
wetterfesten  Materials  nicht  ausgeschlossen  sind.  Die  ge- 
naueren Grenzen  der  Rekonstruktionsarbeiten  werden  sich 
erst  im  Laufe  der  Restaurierung  feststellen  lassen.  Der 
technische  Vertreter  der  Statthalterei  schlolj  sich  diesem 
Gutachten  vollinhaltlich  an.  Die  lokalen  Faktoren  wollen 
eine  momentane  und  voraussichtliche  Einsturzgefahr  des 
Turmhelmes  nicht  anerkennen,  weil  namentlich  die 
tragenden  Konstruktionsteile  noch  gut  erhalten  sind,  er- 
klären jedoch  gleichfalls,  daß  durch  die  Abbröckelung  der 
sehr  schadhaften  und  feineren  Dekorationsteile  eine  Gefahr 
für  die  Sicherheit  der  Passanten  entstehen  und  eine  Ver- 
antwortung für  den  Bestand  des  Turmhelmes  von  ihnen 
nicht  übernommen  werden  könnte,  weil  ein  Erdbeben  oder 
ein  Blitzschlag  eine  Katastrophe  herbeiführen  könnte. 

Branzoll,  St.  Leonhardskirche.]  Das  k.  k.  Mini- 
sterium f.  K.  u.  U.  erklärt  sich  bereit,  zu  den  mit  3100  A 
bezifferten  Kosten  der  Restaurierung  die  Hälfte  beizutragen, 
wenn  auch  das  Land  Tirol  einen  gleich  hohen  Beitrag 
leistet  und  die  Arbeiten  nach  dem  festgesetzten  Programme 
unter  Berücksichtigung  der  Wünsche  der  Z.  K.  und  im 
steten  Einvernehmen  mit  dem  berufenen  Konservator  durch- 
geführt werden. 

Brixen,  Gasthof  zum  Elefanten,  Fresko.]  Kon- 
servator Egger  berichtet,  daß  das  zum  Teil  bloßgelegte 
Fresko  kunsthistorischen  Wert  besitze.   Es  befindet  sich  in 


437 


Tätigkeitsbericht 


438 


einem  Unstern  Gange;  die  untere  Hälfte  wurdt-  seinerzeit 
durch  den  Ausbruch  einer  Tür  ruiniert.  Der  Besitzer  will 
das  Bild  vollkommen  bloßlegen,  es  an  den  freien  Hausgang 
übertragen  und  ergänzen.  Letzteres  widerrät  die  Z.  K. 

Brixen  im  Tale,  Kirche.]  Konserv.  Grienberger 
berichtet,  daß  die  Arbeiten  im  steten  Einvernehmen  mit 
ihm  in  zufriedenstellender  Weise  durchgeführt  werden.  Sie 
beziehen  sich  auf  die  Reinigung  und  Sicherung  der  Wand- 
malereien, Entfernung  der  tapezierten  Holzwände  zu  selten 
des  Altares,  Erneuerung  der  Stuckumrahmung  an  einem 
Chorfenster  und  kleinere  Ausbesserungen  an  der  Ein- 
richtung. 

Göflan,  Walpurgis-Kirche.]  Folgende  Herstel- 
lungen werden  beantragt:  Ausbesserung  der  drei  starken 
Sprünge  mit  Schleudern  und  Ausgießen  mit  Portland- 
zement; Unterfangung  der  Fundamente;  Ausbesserung 
des  Verputzes  im  Innern;  Verglasung  der  Fenster  mit 
Solinglas,  Rekonstruktion  der  Stiege.  Einverstanden  mit 
dem  Bemerken,  dal>  eine  Verglasung  mit  Butzenscheiben 
vorzuziehen  wäre. 

Hochgallmig,  Pfarrkirche.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  U.  bewilligt  für  Herstellungsarbeiten  eine  Sub- 
vention von  1300/v  imter  der  Bedingung,  daß  die  Arbeiten 
im  steten  Einvernehmen  mit  derZ.  K.  durchgeführt  werden. 

Malüsco,  Schloß.]  Der  geplanten  ^'ergrößerung  der 
Parterrefenster  kann  die  Z.  K.  nicht  zustimmen.  Hiedurch 
würden  diese  Fenster  die  gleiche  Größe  mit  den  darüber- 
liegenden  erhalten  und  hiermit  der  Charakter  des  Erd- 
geschosses als  „Sockelgeschoß"  aufgehoben,  die  sehr  gut 
wirkende  Horizontalgliederung  zerstört  und  das  Schloß  in 
seiner  ästhetischen  Erscheinung  beeinflußt. 

Mani,  Kastell.]  Gegen  die  Behebung  von  Bauschäden 
nach  einem  vorgelegten  Programm  erhebt  die  Z.  K.  keim- 
Einwendung. 

Niederdorf,  St.  Anna-(Toten-)kapelle.]  Das 
k.  k.  Ministerium  f.  K.  u.  U.  ordnet  die  Flüssigmachung 
der  für  die  Restaurierung  der  Fresken  bewilligten  Suli- 
vention  von  400  K  an. 

Ob  er  mais,  Ansitz  Pflanzenstein.]  Konserv.  Inner- 
HOFER  berichtet,  daß  bei  der  Restaurierung  der  Charakter 
des  Bauwerkes  gewahrt  wurde.  An  der  Ostseite  wurde  das 
Gebäude  um  ein  halbes  Stockwerk  erhöht,  ohne  der  ästhe- 
tischen Wirkung  Eintrag  zu  tun.  Die  im  Innern  zutage  ge- 
tretenen Fresken  wurden  bloßgelegt,  gereinigt,  gesichert 
und  ergänzt,  Übermalungen  vermieden. 

Pinzolo,  Kuratiekirche.]  Mit  der  Verlängerung  des 
Vordaches  zum  Schutze  der  Fassademalereien  nach  dem 
Antrage  des  Korresp.  Siber  erklärt  sich  die  Z.  K.  einver- 
standen. 

Rentsch,  St.  Lorenzikirchlein.]  Die  Kirchenvor- 
stehung  teilt  mit,  daß  nachstehende  Arbeiten  bereits_durch- 
geführt  wurden  beziehungsweise  in  Aussicht  genommen 
sind :  Sicherung  und  Neuverputz  des  Turmes  und  der  Kirche ; 
Ausmalung  des  Innern;  Einsetzung  von  Glasmalereien; 
Neuersatz  des  liturgisch  ungenügenden  Tabernakels;  Neu- 
fassung der  Altäre,  der  Kanzel  und  des  Rahmens  vom  Hoch- 
altarbilde;   Umguß  der  Glocke.    Drei  Statuen  (St.  Lorenz, 

Mitteilungen  der  k.  1l.  Zentrul-Kommission  igoö 


Mater  Dolorosa,  Johannes)  sollen  veräußert  werden.  Hie- 
gegen  spricht  sich  die  Z.  K.  aus. 

Rum,  Altwirtshaus.]  Konserv.  Deininger  berichtet, 
daß  das  an  seinen  Fassaden  mit  Freskobemalungen  im 
Rokokocharakter  gezierte  Gebäude  in  neuester  Zeit  durch 
eine  lichtockergelbe  Tünche  dieser  Zierde  im  Erdgeschosse 
beraubt  wurde.  Das  künstlerisch  wertvolle  figurale  Fresko 
inmitten  der  südseitigen  Giebelfront  (Madonna  mit  hl.  Jo- 
hannes dem  Täufer  und  Katharina  als  L^mrahmung  einer 
Sonnenuhr)  blieb  erhalten,  desgleichen  die  gemalten  Fenster- 
umrahmungen im  2.  Stockwerke;  jene  im  1.  Stocke  wurden 
in  ihrem  unteren  Teile  durch  eine  leichte  Übertünchung 
beschädigt.  Die  Tünche  an  dem  reich  bemalten  Eckerker 
wurde  tunlichst  wieder  entfernt,  so  daß  an  zwei  Seiten 
desselben  die  Freskobemalung  gut  sichtbar  ist,  an  den 
beiden  übrigen  Seiten  jedoch  verschleiert  erscheint. 

Schenna,  Pfarrkirche,  Martinskapelle.]  Da  sich 
die  Pfarrkirche  als  zu  klein  erweist,  gedenken  die  lokalen 
Faktoren  eine  neue  Kirche  zu  bauen,  welcher  nicht  nur 
die  baulich  und  architektonisch  hochinteressante  alte  Pfarr- 
kirche, sondern  auch  die  westlich  von  derselben  befindliche 
St.  Martinskapelle  —  ein  hervorragend  wertvolles  Denkmal 
romanischer  Architektur  —  zum  Opfer  fallen  soll. 

Die  Statthalterei  und  die  Z.  K.  hatten,  bei  voller  Wür- 
digung des  Kultusbedürfnisses,  ihre  Meinung  dahin  präzisiert, 
daß  die  St.  Martinskapelle  unbedingt  intakt  zu  erhalten  ist 
und  daß  entweder  bei  vollständiger  Erhaltung  der  alten 
Kirche  die  neue  Kirche  an  einer  andern  Stelle  zu  erbauen 
wäre,  oder  aber,  daß  unter  tunlichster  Erhaltung  des  alten 
Bauzustandes  durch  eine  entsprechende  Verlängerung  und 
Verbreiterung  der  alten  Kirche  der  erforderliche  Raum  ge- 
wonnen werde. 

Da  die  Verlegung  der  Kirche  an  eine  andere  Stelle 
mehrfachen  Schwierigkeiten  begegnet,  so  wurde  vom  Archi- 
tekten Schulz  ein  Variantenprojekt  ausgearbeitet,  welches 
die  Rekonstruktion  der  alten  Kirche  versucht  und  welches 
sowohl  der  Forderung  nach  Erhaltung  derselben,  sowie  der 
St.  Martinskapelle,  als  auch  dem  Bedürfnisse  nach  Erwei- 
terung des  Gotteshauses  Rechnung  trägt.  Mit  diesem  Pro- 
jekte waren  die  Statthalterei  und  die  Z.  K.  einverstanden 
und  es  fand  am  10.  November  1.  ].  eine  Lokalkommission 
statt,  um  mit  den  lokalen  kirchliclien  und  autonomen  Fak- 
toren hinsichtlich  der  Bauführung  eine  Einigung  zu  erzielen. 

Dieser  Kommission  wurde  seitens  der  Kirchenverwal- 
tung ein  neuer  Entwurf  vorgelegt,  welcher  die  Martins- 
kapelle in  ihrer  Totalität  erhält,  ferner  von  der  alten 
Kirche  den  Turm,  das  Presbyterium  und  die  daranstoßende 
Johanneskapelle.  Dem  Entwürfe  wird  seitens  der  kirch- 
lichen Faktoren  aus  folgenden  Gründen  der  Vorzug  vor 
dem  Projekte  Schulz  gegeben:  Es  wird  dem  gesteigerten 
Raumbedürfnisse  in  viel  besserer  Weise  entsprochen  und 
für  lange  Zeit  auch  dann  noch  genügen,  wenn  der  Ort  in- 
folge eines  Eisenbahnbaues  ungewöhnlich  rasch  wachsen 
würde;  das  in  dem  Entwürfe  vorgesehene  geräumigere 
Presbyterium  erscheint  für  Kultuszwecke  und  die  Unter- 
bringung der  Schulkinder  viel  geeigneter  als  das  in  dem 
Projekte  Schulz  beibehaltene  alte  Presbyterium;   die  Kirche 

30 


439 


Tätigkeitsbericht 


440 


würde  frei  stehen,  während  nach  dem  Projekte  Schulz  das 
nördliche  Seitenschiff  allzu  tief  in  das  Terrain  eingesenkt 
erschiene;  die  Kirche  stünde  dann  im  selben  Niveau  wie 
die  Martinskapelle;  es  würde  eine  genügend  geräumige 
Sakristei  gewonnen,  was  nach  dem  Projekte  Schulz  nicht 
der  Fall  ist,  die  Kirche  würde  unter  der  Feuchtigkeit  nicht 
zu  leiden  haben,  durch  die  Niederlegung  des  Langhauses 
würde  ein  sonniger,  hübscher  Friedhofsraum  gewonnen 
werden  und  endlich  würde  die  Kirche  einen  ästhetisch  un- 
gleich günstigeren  Eindruck  machen. 

Die  Vertreter  der  Gemeinde  überlassen  die  Ent- 
scheidung über  die  Art  des  Kirchenbaues  den  anderen  maß- 
gebenden Faktoren  und  erklären  sich  zufriedengestellt, 
wenn  die  Kirche  genügend  geräumig,  dauerhaft  und 
möglichst  billig  hergestellt  wird. 

Die  Vertreter  der  Statthalterei  und  Z.  K.  erklären, 
den  vorgelegten  neuen  Entwurf  nicht  befürworten  zu  können. 
Der  nach  Xiederlegmig  des  Langhauses  übrig  bleibende 
Rumpf  der  alten  Kirche  repräsentiert  nicht  mehr  das 
Denkmal,  um  dessen  Erhaltung  sich  die  staatliche  Denk- 
malpflege bemüht.  Durch  die  Masse  der  neuen  Kirche 
wird  der  Rest  des  alten  Gotteshauses,  dessen  zwar  er- 
haltener Turm  in  dem  Baukörper  geradezu  versunken  er- 
scheinen, ihn  aber  nicht  beherrschen  würde,  zweifellos 
zuviel  gedrückt  und  käme  nicht  in  der  richtigen  Weise 
zur  Geltung.  Auch  würde  das  ganze  Ensemble  des  Neu- 
baues mit  den  erhaltenen  Teilen  der  alten  Kirche  voraus- 
sichtlich auch  nicht  annähernd  mit  dem  Landschaftsbilde 
so  harmonieren,  wie  der  Erweiterungsbau  nach  dem  Projekte 
Schulz,  der  das  jetzige  Bild  im  wesentlichen  unange- 
tastet läßt. 

Dagegen  würde  das  Projekt  Schulz  den  Ansprüchen 
der  Denkmalpflege  und  wohl  auch  jenen  des  Kultus  ent- 
sprechen. Es  stellt  sich  mit  der  Erhaltung  von  Presby- 
terium,  Turm,  Johanneskapelle  und  Langhaus  auf  den 
Standpunkt  der  möglichsten  Erhaltung  der  alten  Kirche, 
nimmt  nicht  nur  auf  die  Normalziffer  des  regelmäßigen 
Kirchenbesuches  Rücksicht,  sondern  trägt  auch  einem 
größeren  Kirchenbesuche  bei  außerordentlichen  Anlässen 
Rechnung  und  stellt  sich  weitaus  billiger  als  der  vorge- 
legte neue  Entwurf.  Da  dieser  den  größten  Teil  des  Fried- 
hofterrains in  Anspruch  nehmen  würde,  müßte  im  Falle 
seiner  Realisierung  sofort  die  auch  nur  mit  beträchtlichem 
Kostenaufwande  lösbare  Frage  eines  neuen  Friedhofes  auf- 
gerollt werden. 

Schenna,  St.  Georgskapellc,  Seitenaltar.]  Da 
nach  Aufstellung  der  Kirchenbänke  die  Raumverhältnisse 
äußerst  beschränkt  sind,  gibt  die  Z.  K.  zu  der  Entfernung 
des  Seitenaltars,  der  mit  seinem  einfachen  Unterbaue 
keinen  kunst-  oder  historischen  Wert  besitzt  und  sich  als 
bloßer  Notbehelf  darstellt,  die  Zustimmung,  wenn  die  beiden 
gotischen  Figuren  (St.  Nikolaus  und  Wolfgang)  auf  dem- 
selben auf  einfachen  Konsolen  in  der  Kirche  aufgestellt 
werden.  Ebenso  wäre  das  hinter  den  Kirchenbänken  unbe- 
achtet liegende  Altarbild  mit  Rahmen  an  der  linksseitigen 
Kapellenwand  anzubringen. 


Schwaz,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Wieser  berichtet; 
Durch  die  Entfernung  des  Gewölbeverputzes  können  die 
Richtungslinien  der  früheren  Gewölbsrippen  mit  Sicherheit 
verfolgt  werden,  so  daß  das  Rippennetz  deutlich  zutage 
liegt.  Die  Beschädigungen  des  Gewölbes  sind  viel  weiter- 
gehende und  tiefergreifende,  als  ursprünglich  anzunehmen 
war.  Die  Wiederverwendung  der  Innenausstattung  (Orgel, 
Betstühle,  Seitenaltäre,  Emporebrüstungen,  Grabmale)  wurde 
zugesichert;  nur  die  beiden  Hauptaltäre  sollen  durch  neue 
ersetzt  werden.    Hiegegen  spricht  sich  die  Z.  K.  aus. 

Spinges,  Friedhof.]  Konserv.  Eggkr  berichtet, 
daß  der  durch  die  Freiheitskämpfe  rühmlichst  bekannte 
Friedhof  zu  klein  ist  und  nach  Osten  erweitert  werden 
soll;  außerdem  wäre  auch  die  Abgrabung  des  Terrains 
der  inmitten  des  Friedhofes  stehenden  Pfarrkirche  zwecks 
Entfeuchtung  der  letzteren  notwendig.  In  lokalen  Kreisen 
machen  sich  lebhafte  Bedenken  gegen  diese  Herstellungen 
geltend,  welche  das  charakteristische  Gepräge  des  Fried- 
hofes verwischen  würden.  Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Er- 
hebungen. 

Stans,  Luurentiuskirche].  Die  Z.  K.  verwendet 
sich  neuerlich  mit  allem  Nachdrucke  dahin,  daß  die  für 
das  Landschaftsbild  charakteristische  und  durch  die  Stuck- 
dekorationen des  Presbyteriums  kunstgeschichtlich  inter- 
essante Kirche  und  in  derselben  die  Retablen  zweier  Seiten- 
altäre, zwei  Grabsteine  aus  Marmor,  ein  Türschloß  der 
Sakristei  und  zwei  Glocken  erhalten  bleiben.  Mit  lebhaftem 
Bedauern  vernimmt  die  Z.  K.,  daß  der  Hochaltar  vom 
Jahre  1830  und  eine  Spätrenaissancekanzel,  ohne  Einholung 
obrigkeitlicher  Genehmigung,  in  das  Ausland  verkauft 
wurden,  und  strebt  die  Rückerwerbung  dieser  Objekte  an. 

Trient,  Maria  Maggiore.]  Das  k.  k.  Ministerium 
f.  K.  u.  XJ.  bewilligt  zu  den  Kosten  der  Sicherungsarbeiten 
am  Turme  eine  Subvention  von  2000  K. 

Vorarlberg 

Glopper  Burg.]  Konserv.  Klf.iner  berichtet,  daß  es 
in  Absicht  stehe,  die  Dachung  neu  herzustellen  und  den 
mit  dem  Einstürze  drohenden  Wehrturm  wieder  aufzu- 
bauen. Die  Z.  K.  pflegt  weitere  Erhebungen. 

Hohenweiler,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Kleiner  be- 
richtet: Die  Altäre  wurden  neu  gefaßt  und  marmoriert, 
das  Innere  des  Langhauses  erneuert,  die  Stations-  und 
Apostelbilder  retouchiert.  Ein  altes  aus  dem  XVII.  Jh. 
stammendes,  auf  dem  Dachboden  verwahrtes^  Hochaltar- 
blatt wird  restauriert  und  wieder  zum  Schmucke  des  Hoch- 
altars verwendet.  Endlich  wurde  die  Kirche  entfeuchtet 
und  für  eine  bessere  Ventilation  vorgesorgt. 

Röthis,  Pfarrkirche.]  Konserv.  Kleiner  berichtet, 
daß  das  gotische  Sakraraentshäuschen  und  die  an  der 
Wand  des  Langhauses  befindlichen  Grabsteine  gereinigt 
wurden ;  die  Stuckaturen  erhielten  eine  neue  Fassung,  die 
Deckenfresken  wurden  gereinigt;  die  Kanzel,  welche  zwei 
Grabsteine  verdeckt,  wird  durch  eine  neue  ersetzt. 


DRUCK  VON  RUDOLF  M.  ROHRER  IN  BRUNN 


INDEX 


I    \''erzeichnis  der  in   den   „Personalien' 


genannten   Namen 


Acliatz   I 
Adamck  97 
Ankert  97 
Äugst  294 
Bauer  329 
Bayer  66 
Bizzarro  32g 
Blank  329 
Braun   258,   394 
Campi  65 
Casagrande   63 
Castelliz  66 
Celakowsky  30.  294 
Cervinka  258 
Chytil  98,  294 
Czemy  394 
Dachler   1  29 
Dan  294 
Deininger  30 
Demel  258 
Devaty  97 
Doubrava   293 
Dvorak   197 
Egger  66,  394 
Eichler  394 
Kmler  97 
Engl  97 
Felcmaiin    97 


Fournier   294 
Franke  31 
Frankl  31 
Friedrich   31 
Frischauf  294 
Glocker  393 
Gnirs  394 
Goebel  66 
Graus  30.  393 
Groesser  393 
Grienberger   129 
Gunolt  30 
Haberl   394 
Hager  I 
Heidrich  394 
Heiich   97 
Herain  31 
Hermann   30,  3  I 
Herzmanowsky  294 
Hibsch   294 
Hilbert  97 
Hofmann   31 
Holey  I,  225 
Hostas  97 
Imhof  165 
Innerhofer  393 
Jaksch  394 
Jawanske  97 


Jelinek  294 
Jerabek  97 
]ohn   97 

Jung  3^9 
Katschthaler  66 
Kenner  393 
Ketrzynski   31 
Knoll  32Q 
Knott  294 
Koudelka   258 
Kratochwil   129 
Kristinus  97 
Kropacek  3 1 
Kubitschek   I 
Kudernatsch   66 
Lacher   I 
Lacina  394 
Löhr  294 
Latzel  97 
I.oos   293 
I.uschin   30 
Ludwig  97 
Maczynski   l 
Maionica   31 
Makowsky  394 
Mares  97 
Marun  394 
Matiegka  97 


Mayreder  30 
Meindl  31 
Meli  Anlon   23S 
Meli   Richard   329 
Moerath   97 
Moscon   258 
Much   257 
Muczkowsici  257 
Mudrich  66 
Nemec  97 
Neuwirth   393 
Pauker  65 
Plesser  394 
Pens  329 
Przybyslawski   3  1 
Ratli   22|; 
Richter  258 
Riedling   225 
Romstorfer  258,  393 
Schernthaner  394 
Schmidt   Georg   i,   97 
Schmidt  Richard   32g 
Schmidt  Valentin  97 
Schragl  394 
Schubauer  258 
Schwerdtner  223,   294 
Sickel  98 
Sliorpil   2,8.   VH 


Skribany   31 
Smid  98 
Smirich   258 
Smycka  2^8 
Stegensek   30 
Stein  gS 
Stübclicn-Kircliner   293 

294 
Swoboda   I 
Tamino  2,8 
Thiel  238 
Tomkowicz  393 
Tragaii   31 
Trapp  3g4 
Turecek  3g4 
Valentinitscli  66 
Vancsa  225 
Vanek  98 
Weber  22;,   394 
Weckbecker   2g 
Weslowski   2g4 
Winkler  32g 
Wintera  gS 
Wirth  98 
Wist  30,   197 
Zahn   I,  258 
/.mavc    I  2g 


II    Ortsregister 


Bü.  ^  Böhmen.     Bu.        Bukowina.     D.  =  Dalmation.     G.       Ualizien.     Kä.        Kärnten.     Kr.    ■  Krain.     Kü.  -  Küstenland.     .M;i.    -  Mähren. 
NÖ.  =  Nioder-Österreich.     OÖ.  =  Ober-Österreich.     Sa.  -     SaUburg.     Schi.  =  Schlesien,     .«it.         Sti-Iorm.irk.     T.        Tirol.     V.         Vorarlhcrc. 


Adriach  (St.)   Filialkirche  222.  289 
Aggsbach  (NÖ.i  I'farrkirche  in  der  Kar- 

tause  57 
Ahm  (T.)  NilSlische   Krippe  62 
Aichberg   (Kä.)   FilialUirche   311 

.Mitteiluntiin  tlci-  k.  k.  Zi*ntr;il-K<miinission  iqrH 


Aigen  (Sa.)  Skulpturen  376 
Albrechtic  iBö.)   Fili.alkirche  351. 
Altenburg,  Deutsch-  (NÖ.)  Pfarrkirclu-, 

Wandmalereien  284 
Allen  markt  im  Tale  (NÖ.)  Kapelle  31(1 


Altlcngbach    (NO.)  PAirrarchiv   19 
.■Vlthart  (Mä.)  Gemeinde.archiv   1  + 
Altmannsdorf    (NÖ.   Wien   XIIl    Pfarr- 
kirche, Gemälde   116.  316 
Alimünster  (OÖ.)  Pfarrkirche  121 

31 


443 


Index 


444 


A 1 1  -  S  a  n  d  e  z  (G.)  Schulgebäude  der  Klar  js- 

sinnen  207 
Anzbach  (NÖ.)  Pfarrarchiv   19 
Aquileja  (Kü.)  Dom  Wandmalereien  7O. 

184,  240 

—  Staatsmuseum   1 7  1 

Arbora  (Bu.)  gr.-or.   Kirche  7.  49 
Arch  (Kr.)  Pfarrkirche,  Or_<;el   142 
Arco  (T.)  KoUegiatUirche  62 
Arnsdorf,  Mitter-  (NÖ.)  Türkentor  79. 

116 
Aschacha.d.  Donau  (OÖ. )  Gemeindearchiv 

219 
Aspach  (OÖ.)  Pfarrarchiv   88 
Asparn  a.  d.  Zaya  (Nu.)   Funde  84 
AsperUofen(NÖ.)  Pfarrkirche,  Zubau284 

—  Pfarrarchiv   19 

Atzgersdorf    (NÖ.i    Pfarrkirche,    Altäre 

284 
Auer  bei  Bozen  (T.i  St.-l'elerskirche  224. 

326 
Auerbach  a.   Inn  (OÖ.)  Pfarrkirche  20 
.\uersperg  (Kr.)  Filialkirche  hl.  Achatiu^ 

282 
Auersthal  (NÖ.)  Pfarrkirche   189 
Aufkirchen  (T.)  Wehrtum   125 
Augsdorf   bei  Velden  (Kä.)  Pfarrkirche, 

Altäre  112 
Aujezd,  Unter-  (Bö.)  Kirche  4 
Aupa,  Nieder-Klein  (Bö.)  Pfarrkiichi' 

407 
Aurolzmiinstcr  (OÖ."l    Koinmunalarchiv 

20 
.\uscha  (Bö.)  Grabsteine  356 
Aussee  (St.)  Pfarrkirche,  Grabstein 89.  324 
Aussig  (Bö.)  Museum  304 

—  städtisches   Funde   304 

Baden  (NÖ.)  neolithische   l-'unile  79 

—  Pfarrkirche  116 

—  Herzogshof  424 

—  Theatergebäude  79 

—  RoUet-Museum  370 

—  Verein  der  n.-ö.  Landesfreundc   14g 
Badgastein  (Sa.) Nikolauskirche,  G eraälde 

123 
Barbana  (Kü.j  Wallfahrtskirche  -(> 
Barbariga  Punta  (Kü.)  Villa   144 
Baumgarten  a.  d.  March  (NO.)  Funde  316 
Baumgartenberg     (OÖ.)     Zisterzienser- 
kirche  122 
Bautzen, Unter-  (Bö.)  Pfarrkirche  2.  199 
Bayern,  gesetzliche  Regelung  der  Denk- 
malpflege 396 
BSla  (Bö.)  Pfarrkirche    276 
B  e  1  o  h  r  a  d  (Bö.)  Pfarrkirche,  Hochaltar  200 

—  Lokalmuseum  69 


BelScica  Alpe  (Kr.)  Fund    142 
St.  Benigna  (Bö.)  Kirche  3.  70 
Bensen   (Bö.)  Kapelle    zu    den    14    Not- 
helfem   133 

—  Stadtmauer   133 

—  Stadt.   Museum   70.   102 
Berg  (Kä.)  Kamer  365 

Berneck  bei  Kauns(T.)  Schloßkapelle  12, 
Beschin  bei  Klatlau  (Bö.)  Münzfund  233 
Bezdez  (Bö.)  Burg,   Kapelle  47 
Bialka  (G.)  Holzkirche   112 
Biedermannsdorf(NÖ.)  Pfarrkirche  149 
Bielitz  (Schi.)  Pfarrkirche  378 
Bierbaura  (NÖ.)  Pfarrkirche  371 
Billichgraz  (Kr.)  Schloß,  Brunnen  1S3 
Bischofwarth  (NÖ.)  Filialkirche   150 
Bisenz  (Mä.)    Pfarrkirche,    Madonnenbild 

J3-  145 
Bivio  (Kü.)  römische  Funde  51 
Blahovka,  Untere-  bei   Kroniioritschcn 

(Bö.)   Grabungen   179 
Bodenhof  im  Gailtal  (Kä.)  Fund  416 
Bodesid  (Kr.)  Filialkirche,  Malereien  ;o. 

183 
Boharna  (Bö.)  Kirche  40? 
Böhm. -Brod  (Bö.)  Dekanalkirche   200 
Böhm.-Kamnitz  (Bö.)  Museum  70 
Bogliuno  (Kü.)  Kastell  184,  418 
Bosco     Sevie    (Kü.)    antikes    Trümmer- 
feld  51.   76 
Bozen  (T.)   St.   Oswaldskirche  38 1 

—  Pfarrkirche,  Turm    193,  Md 
Brand  (NÖ.)  Pfarrkirche   189 

—  bei  Tachau  (Bö.)  Pfarrkirche    133 
Brandeisa.  d.A.  (Bö.)  Pfarrkirche,  Fried- 
hof, Umgebung  47.  233 

Branzoll    (T.)    St.   Leonhardskirche   159. 

436 
Braunau  a.  Inn   (OÖ.)  Fund    190 

—  Stadtpfarrkirehe,  Orgel  375 

Brdo  Pfarie  Jauchen  (Kr.)  Nikolauskapelle 

183 
Bregenz  (V.)   Holzbrücke   327 

—  ehemaliges  Gesellenspital,  Fresken   224 

—  Landesarchiv,     Tätigkeil     1905  —  1907, 
256 

—  Ausgaben  für  Denkmalpflege  64 
Brezje  (Kr.)  St.  Kanzianskirchc,  Gemälde 

366 
Bfeznic  (Bö.)  Dekanalkirche   200 
Brionigrandc  (Kü.)  St.   Germanuskirche 

114 

—  Val  Madonna,  Basilika  240 
Brionische  Inseln  (Kü.)  Funde  52 
Brixen  (T.)  Gasthof  zum  Elefanten,  Fresko 

Brixen  im  Tale  (T.)  Pfarrkirche  193.  437 


Brixlegg  (T.)  Kupferschmiedhaus   125 
Brod,  Böhm.-  (Bö.)  Dekanalkirche  200 

—  Deutsch-  (Bö.)   Profanhaus  276 

—  Ung.-  (Mä.)  Johanneskirche  14; 

—  hei   Wocheiner    Feistriz    (Kr.)    Filial- 
kirche,  Fresken   50,    183 

Bronislawaberg  bei  Krakau  (G.)  Funde 

310 
Brück    a.  d.  Leitha  (NÖ.I  Funde  424 

—  Römerstein  317.  371 

—  Wiener  Tor  284.   317 

—  a.  d.  Mur(St.)Propsteikirche,  Grabsteine 

89-   324 
Brunn  (Mä.)   Magdalenenkirche   li 

—  Minoritenkirche,   Lorettokapelle   53 

—  Nonnenhauskapelle   I45.  3 15.  368 

—  Dominikaner-Kreuzgang    186.   210 

—  Landesarchiv    1 1 

Brunneck  (T.)  alte  Mühle,    Fresko   290 

—  Privathaus,  Fresko  224 
Bubendorf  (NÖ.)  Münzfund   57 
Budweis  (Bö.)  Klosterkirche  47 

—  Holzplafond  201 

—  Synagoge  200 

Budwitz,  Mähr.-(Mä.l  Gemeindearchiv  14 
Bukowina,  Klosterkirchen,  Malereien 

414 
Bürserberg   (V.)   Pfarrkirche  27 
Bystrei   bei    Gablonz    (Bö.)    Pfarrkirche, 

Kreuzweg   177 

Canfanaro  (Kü.)  Pfarrkirche   209 
Canzianberg  bei  Malestig  (Kä.)  Funde   113 
Carnuntum   Grabungen    173 
Caslau  (Bö.)  Dekanalkirche    102.   407 

—  Verein   Vcela  (^aslavsk.i  201 
Cassione  bei  Veglia  iKü.1  Franziskaner- 
kloster 209 

("atena,  Val-  (Kü.)  römische   Funde   52. 

170 
Cattaro  (D.)   Verein   Bokeljsko  starinoskn 

drustvo  279 
Celovnik  (St.)  Filialkirchezum  hl. Geist  23 
Cerckvic  (Bö.)  Grabsteine  408 
(Je  rnotin-Kelc  (Mä.)  Fund  368 
Cervena   Recic  (Bö.)  Pfarrkirche,   Grab- 
stein 201.  276,  Madonnenst.itue  408 

—  erzbisch.  Schloß,  Sgraffiti  201.  2  7(j 
Cherso    (Kü.)    Pfarrkirche,    Gemälde   283 

—  Stadttor  del  Prato  76 
Ihraeleschen,    Groß-  (Bö.i    Pfarrkirche, 

Turrahelm   177 
Chocimierz  (G.)  Fund  207 
Chotieschau  (Bö.)  Dupovzenkapelle  356 
Chotoric  (Bö.)  Pfarrkirche,  Inschrift  210 
Christberg  bei  Silbertal  (V.)  St.  Agatha- 
kapelle 383 


445 


Index 


446 


Christendorf  am  Hemmaberge  (Kä.) 
Grabungen  365 

Christo-Punta  bei  Pola  iKü.l  Christus- 
kapelle  115 

Chrudim  (Bö.)   Pestsäule  356 

Cilli  (St.)  Funde  289.  380.  432 

—  Ober-  (St.)  Burgruine  250 
Cimburg  iMä.)  Burgruine   54.  76 
Cirkovec  bei  Polstrau (St.)  Grabungen  290. 

433 
Collisi,  Monte  (Kü.J  Grabung   171 
( 'rmosuj  ice  bei  Rudolfswerth  (Kr.)  Fund 

208 
Curzola  (D.)   Abteikirche  74 

—  .Stadtmauern  9 

Czernosek,  Groß-  iBö.)  Grabungen  107 

Dabrowa  (,G.)  Schloß  415 

Dajano     (T.)     Kirche,      Christoforusbild, 

Schutzdach  63.   326 
Deutseh- Altenburg  (NÖ.)   Pfarrkirche, 

Wandmalereien  284 
Deutsch-Brod  (Bö.)  Profanhaus  276 
Deutschdorf,  Unter-  (Kr.)  Funde   ;o 
Deutsch-Gereuth      (Kr.)      Filialkirche, 

Altar  282 
Deutsch-Gießhübel    (Bö.)    Pfarrkirche 

178 
Dobraken   (Bö.)  St.   Georgskirche  276 
Dobrowitow    (Bö.)   Filialkirche    zum  hl. 

Wenzel   133 
Dol     bei     Cittavecchia    (D.)     Pfarrkirche, 

Altarbild  9.   109.   136 
Dolec  (Kr.)  Filialkirche,  St.  Andreas  183 
DöUach  (Kä.)  Kirche,  Malereien   10 
Doupov  (Bö.)  Fund  70 
Doxan  (Bö.)  ehemaliges  Kloster,  Portal  35O 
Dragomirna  (Bu.)  Basilianerkloster   130. 

Kirche,  Altartuch   278 
Drahoraischl  (Bö).   Menhir  304 
D razgo5e(Kr.)Pfarrkirche,  Altäre, Kanzel 

10.   75.    183 
Drum     bei     Böhm.-Leipa    (Bö.)     Statuen- 
gruppe  178 
Drvenik  (D.)  Pfarrkirche, Erweiterung 206 
Dürnberg  bei  Haliein  (Sa.) Schulhaus  1^7 
Dürn stein  (NÖ.)  Pfarrkirche  371 

—  Klarissinnenkirche  371 

—  Stadtmauer   1 17 

Ebenfu  rth  (NÖ.)  Pfarrkirche425,  Archive 

17 
Ebersdorf,Groß-(NÖ.)  Pfarrkirche  117. 

151 
Eberstein   (Kä.)   Römersteine   10 
Eferding  (OÖ.)  Stadtarchiv  219 
Egcr  (Bö.)    .Museum    103 


Egg  bei  Hermagor  (Kä.)    Pfarrkirche    St. 

Michael,  Glasmalereien   112.  366 
Eggenburg  (NÖ.)Pfarr- (Stephans-) kirche 

245 

—  Brunnen  am  Hauptplatze   284.   317 

—  Sparkassagebäude  245 

—  Krahuletz-Gesellschaft,    Tätigkeit    1907 

Egk  (Kr.)  Fund  142 

Ehrengruben(Kr.)  Filialkirche  208.  36O. 
416 

—  Bildstock   183.  416  t 
Eibesthal  (NÖ.)   Fund   121 

Eidlitz  (Bö.)  Pfarrkirche  408 
Eiersdorf  (Kä.)   Filialkirche   113 
Eisenerz  (.St.)  Pfarrkirche  St.  Oswald  325 
— •  Erzberg  Kreuz  23 
Eisgarn  (NÖ.)  Propsteikirche  57 
Eisgrub   (Mä.)  Fund   373 
Eitenthal  (NÖ.)  Wegsäule  42O 
Elbogen    (Bö.)      Dreifaltigkeitssäule    304 
Elend,  Maria-  (Kä.)  Pfarrkirche  281 
Eisarn  im   Straßertale  (NÖ.)    Pfarrkirche 

117 
Emmersdorf  (NÖ.)  Münzfund   371 

—  Profanhaus,   Gitter  285 
Enns  (OÖ.)  Funde  156 

—  Malereien  im  Turme  des  Lehner-Brau- 
hauses 60.  430 

—  Musealverein  L<iurcacum    191 
Enzersdorf, Maria-  (NÖ.)  Archiv   19 
Ephesus   Grabungen   166.   175 
Erzberg  (St.)  bei  Eisenerz  Kreuz   23 

Faedo  (T.)  alte  Kirche  91 
Falken  stein  (Ku.)  Burgruine  36(5 
Fallbach  (NÖ.)  Pfarrkirche   T17 
Fasana  (Kü.)  Funde  419 
Feldkirch  (V.)  Frauenkirche  in  der  Vor- 
stadt 328 

—  Johanniterhaus   64 

—  Schießstätte  64 

—  Wasserturm   128.  25b 

Kels  am   Wagram  (NÖ.)  Pfarrkirche    42I) 
Kisella  bei  Pola  (Kü.)  röm.  Funde  410 
St.    Florian     zwischen     Neumarkt     und 

Salurn  (T.)  Florianskirche   193 
Förthof  bei  Stein  (NÖ.)  Fund    118 

—  Filialkirche    1 18 

Francowa  Lhotta  (Mä.)  Pfarrkirche   54 
Frauen  bürg  (St.)  Ruine  90 
Freistadt  (OÖ.)  Münzfund  60 

—  Urkunde  20 

-   (Schi.)  Rathausturra   379 
Friedek  (Schi.)  Jodokuskirche   249 
Fricdland     (Bö.)     Stadtkirche,    Rudern- 
K.apelle  408,  Holzbrückc  202 


Friesach    (Kä.)    Ruinen    am    Petersberg 

10.    113 
Fügen  (T.)  Schloß,  Denksäule  92 
Fürth  (NÖ.)  Gemeindearchiv  83 

Qaber,  Groß-  (Kr.)F  ilialkirche  209.  4  i'i 
Gaflenz  (OÖ.)  Kommunalarchiv  219 
Gais  (T.)  Totenkapelle,  Malereien  63 
Gaishorn  (St.)  Pfarrkirche  90.   124 
Gallneukirchen  (OÖ.)  Pfarrkirche  247. 

430 
Galtür  (T.)  Pfarrkirche  24.  12;.  290.  326 
Gaming  (NÖ.)  Pfarrkirche  245 
(iansbach    (NO.)     Pfarrkirche,     Gemälde 

426 
Garsten  (OÖ.)  Fund  375 

—  Pfarrkirche  88.  122.288.  430,  Gobelins 
88.  248 

—  Stiftsgebäude  430 

—  Bertholdusbrunnen  431 

Gastern  (NÖ.)  Pfarrkirche,  Hochaltarbild 

80 
Gaubitsch  (NÖ.)  Pfarrkirche  58.    189 
Geiersberg  (Bö.)  Mariensäule   134 
Geinberg  (OÖ.) Pfarrkirche,  Grabsteine  20 
Gelsa  (D.)  Tor,  griechischer  Turm  74 
St.  Georgen  a.  Reith   (NÖ.l    Pfarrkirche 

118 

—  a.  d.  Gusen  (OÖ.)  Kommunalarchiv  220 

—  bei  ToUett   (OÖ.)  Pfarrkirche,    Statuen 
88.   122.  288 

—  i.  W.  B.  (St.)  Pfarrkirche,  Hochaltar  90 
(jereuth,    Deutsch-    (Kr.)    Filialkirche, 

Altar  282 
St.  Gertraud  (Kä.)  Glasfenster  280 
Gc witsch  (Mä.)  Pfarrkirche   140 

—  Stadttor   146 

Gießhübel,  Deutsch-  (Bö.)  Pfarrkirche 

178 
St.  Gilgen  (Sa.)  Pfarrkirche  377 
Glinzendorf  (NÖ.)  FiUalkirche   2S,s 
Glopper  bei  HohcnemsjV.)  Burg  3S3.  440 
Glurns  (.T.)  Stadtbild   326 

—  Turmkasemgebäude   125 
(imünd  (NÖ.)  Hausiat  80 

(i  munden  (OÖ.)  Stadtarchiv  220 
Godrusch  (Bö.)  Stiftskirche  233 
Goed   (St.)  Bischofskapelle,   Malereien  124 

—  Pfarrkirche,  Ornat   15S.   192 
Göflan  (T.)  Walpurgis-Kirche  437 
Gojau  (Bö.)  Pfiirrkirche  408 
Goldenkron(,Bö.)  Kloster3,  Gemälde  408 
Goldenstein  (Sa.)  Schloß  378 
Golesz    bei    Jaslo    (G.)     Schloßruiue    181 

Gologorica   (Kü.)    Grabmal    des    Q.  I.a- 

liienus  242 

31* 


44: 


Indes 


44S 


Görz  (Kü.)  Domsakristei,  Malereien  11.314 

—  Rastellgasse  27,  Gemiilde   II.   283 
Gostece  (Kr.)  FUialUirclie  312 
Götzis  (V.)  Gemeindearchiv  256 
Gradisce  (Kr.)  Filialkirche  St.  Veit,   St.-i- 

tuen  184 
Gradnitz  (NÖ.)  Betkapelle,  Turmbau  215 
Grado  (Kü.)  frühchristliche  Funde  52 

—  Grabungen    172 

—  Domkirche,  Altarbilder  283 
Grafendorf  (Nu.)  Pfarrkirche   213 
Gramilach  (Kä.)  Fund  114 

Granz  bei  Marbach  (NU.)   Naturdenkmal 

151.  426 
Graupen  (Bö.)  Pfarrkirche  48 

—  Archivalien  74 

Graz  (St.)  Domkirche  124 

—  Landplagenbild   öl.    192 

—  Pfarrkirche  Mariahilf,   .Sakristei.schraiik 
158 

—  St.  Lconhards-Friedhof,  Grabmal  23 

—  landschaftliches  Zeughaus   192 

—  Statthaltereiarchiv,  Tätigkeit  1907,   249 
Greifenstein  i,NÖ.)  Ruine   Ijl.   21G 
Grein  (OÖ.)-Krems  (NÖ.)  Bahnbau   155. 

216 

—  Ortsbild  375 
Greinburg  (OÖ.)  .Schloß  37; 
Grießbach  (NÖ.)  Pfarrkirche  317 
Griesfeld   bei  Bemdorf  (NÖ.)  Funde  317 
Gricskirchen  (OÖ.)  Rathaus  321 

—  Stadtarchiv  220 
Gröbming  (St.)  Pfarrkirche  433 
Grofi-C/.ernosek   (Bö.)    Grabungen    107 
Ci  roti-Chmel eschen    (Bö.)    Pfarrkirche. 

Turmhelm   177 
Groß-Ebcrsdorf  (NÖ.)  Pfarrkirche  117. 

151 
Groß-Gaber  (Kr.)  Filialkirche   209.  41G 
Großgmain  (Sa.)  Pfarrkirche  248.  432 
Groß-Haselbach  (NÖ.)  Pfarrkirche  80. 

245 
Groß-Karlüwitz  (Mii.)  Pfarrkirche    420 
Groß-Kozojed  (Bö.)  Holzkirche  357 
Grünsbach  (NÖ.)  Fund  371 
Grybow  (G.)  Katharinenkirche  238 
Guntramsdorf  (NÖ.)  Archive  19 
Gurdau  (MS.)  Pfarrkiche  313 
Guik  (Kä.)  Dom   138 
Gutenstein  (NÖ.)  Archiv   18 
Guttcnberg    bei  Wciz   (St.)  Pfarrkirche, 

Hochaltarbild   124.  290.  432 

Hadersdorf  a.   Kamp   (NÖ.)    Funde    80 

—  Stcinlberge,  Fund  373 

Hafling   (T.)  Filialkirchc  Katharina  i.  d. 
Scharte  326 


Haid  (Bö.)  Pfarrkirche,  Fresken    104 
Hai  da  (Bö.)  Ortsbild   4 
Haindorf  (Bö.)  Wallfahrtskirche  4.    104 
Hall  (T.)  ehemalige  Stiftskirche    12G.    193 
Hallein    (Sa.)    Pfarrkirche,    Kirchhofein- 
gang, Grabsteine   157,  249 
Hallstatt  (OÖ.)  I.öckerbrunnen  43" 
Hals     (Bö.)     Pfarrkirche,     Inventargegen- 
stände 70 
Hart  bei  St.  Peter  (St.)  Holzrelief  90 

—  im  Zillertale  (T.)  Pfarrkirche,  Glocken 
126.  254 

Hartenstein  (NÖ.)  Burgruine   i; 
Haselbach,  Groß-  (NÖ.)  Pfarrkirche  80. 

Haslau  (Bö)  Kirche    17S 
Hauskirchen    (NÖ.)  Filialkirchc  St.  Ul- 
rich, Altar,  Statuen    119 
Hausleiten  (NÖ.)  Pfarrkirche   245 

—  Gemälde  A.  H.  Dreifaltigkeit   285 
Heiligenblut  (Kä.)  Pfarrkirche  182.  207 
Heiligenstatt    bei    St.  Lambrecht    (St.) 

Filialkirche   192 
H  cincrsdorf  (Bö.)  Pfarrkirche  202 
Hemmaberg  (Kä.)  Grabungen   239 
Herbstenberg    bei    Toblach    (T.)    Edel- 

sitz   193 
Hermanic  bei  Vilimov  (Bö.)   Filialkirche 

St.  Bartholomäus    178 
Hefmanmestec  (Bö.)  Marienkirche    178 
Hern  stein  (NÖ.)   Pfarrkirche   189 
Her  rcnbaumgarten  (NÖ.)  Funde    247 
Hessen,  gesetzliche  Regelung  der  Denk- 
malpflege 331 
Himlierg  (NÖ.)  Pfarrkirche    1 89 
Hinterhaus  bei  Spitz  (NÖ.)  Ruine   58 
Hirschegg  (V.)  Kirche   28 
Höbersdorf  (NÖ.)  Pfarrkirche   119 
Hoche])pan  (T.)   Funde  326 
Hochgallmig    (T.)    Pfarrkirche   24.    193. 

437 
Hodkov  (Bö.)  Wenzelskirche  408 
Hof  am    Leithagcbirge   (NÖ.)   Pfarrkirche 

190 
Hohenberg     (NÖ.)     Pfarrkirche,     Grab- 
stein  15 
Hohcnbregenz  (V.)  Ruine   28 
Hohenems  (V.)  Burg  Glopper  3S3.    440 
Hohenmauth        (Bö.)        Dekaualkirchc. 
Glockenturm    178;    Presbyteriurasgittcr 
70.   178;   Hochaltar  356 
Hohenweiler  (V.)  Pfarrkirche  440 
Holtschitz  (Bö.)  Pfarrkirche  70 
Hörersdorf  (NÖ.)  Pfarrkirche,  Sakristei- 

zubau   I 5 I 
Horinoves  (Bö.)  Johannesstatue  409 
Hostonitz  (Bö.)  Hallstatlfund    108 


Hotzcndorf  (Mä.)  Holzkirche    12 
Hradisch     (Mä.)    Garnisonsspital    {ehem. 

Prämonstratenserkloster)  210 
Hradisch,    Kloster-   (Mä.)    Statuengruppe 

des  hl.  Johannes   147 

Idria  (Kr.)  Profanhaus   239 
I  g  g  (Kr.)  St-  Georgskirche  5 1 
Iglau  (Mä.)  St.  Ignatiuskirchc    187 

—  Jakobskirche   115 

—  Stadtarchiv   15 

11z  (St.)  Pfarrkirche,  Erweiterung   2;i 
Imbach  (NÖ.)  Pfarrkirche   i;i 

—  Holzrelief  1 5 

Im  st  (T.)  Pfarrkirche   194 

—  hl.  Grabkirchlein    194 

—  St.  Lorenzkirchlein   194 
Innerlaterns  (V.)  Pfarrkirche  2;6 
Tnnichen  (T.)  Stiftsarchiv   24 
Innsbruck    (T.)   Franziskaner- Hof kirchc 

326 

—  St.  Johannes-Nep. -Kirche   223 

—  altes   Rathaus    380 

—  Landhaus    I 25 

—  Regierungsgebäude  38 1.  436 

—  Wilten,  Triumphpforte  43(1 

Jadown  iki -l'odgorne   (G.i    Holzkirche 

310 
St.   Jakob     (T.)     Kirche.     Christophorus- 

Fresko   224 

—  im   Roscnlale  (Kä.)   Pfarrkirche,    .\ltar 
182.   208 

Jamnitz  (Mä.)   Gemeindearchiv    14 
Japons  (N(X)   Pfarrkirche,    Fresken   246. 

371 
J  aromer  (Bö.)  Dekanalkirche,'  Portal  304. 

357 
Jaroslau  (G.)  Fund    von    Kanonenrohren 

75-   138 

—  St.  Johanniskirche,  Gräber  75 
Jentschowitz  (Bö.)  Kirche   2.  409 
Jilowy  (Bö.)  Schloßkapelle,   Altargemälde 

357 
St.  Johann     in     Kngstetten     (NO.)    Fund 

=  S5 

—  im  Pongau  (Sa.)  Ausstellung  von  volks- 
kundlichen Gegenständen  376 

—  am  Wocheinersee  (Kr.)  Kirche  283 
Jordanöw   (G.)  Holzkirche,  Glockenturm 

3G5 
Judenburg    (St.)   MagdalenenUirche    124. 

192;   Malereien  25 1 
J  ungbunzlau  (Bö.)  Kreisgerichtsgebäude, 

Sgraffiti   104.  410 

—  Wenzelskirche     (Beth.aus     <ler     böhmi- 
schen Brüder)    134.   27O 


449 


Index 


450 


Kaaden  (Bö.)  Dekaiialkirche  4..  4.H 

—  Heiligenturm   202 

Kagran  (NÖ.,  Wien  XXI)  St,  Johannes- 
statue 284.  310 
Kahlenberg  (NÖ.)  Josel'sldrche  24; 
Kaiische     (Kr.)     Filialkirche     zum      hl. 

Kreuz  417 
Kamiiitz,  Böhm.-  (Bö.i   Museum  70 
Karbitz  (Bö.)  Pfarrarchiv,  Gedenkbuch  74 
Karlowitz,   Groß-(Mä.)  Pfarrkirche  420 
Katharein  (Schi.)  Kreuzkapelle  (Schwe- 
denkirche)  157.    192 
Katowitz  (Bö.)  Pfarrkirche  410 
Kauth  (Bö.)  Kapelle    134.   202 
Kelc-Cernotin  (Mä)  Fund  368 
Kemating  (.Sa.)    röra.  Wohngebäude  377 
Kertinabei  St.  Veit  (Kr.)  Filialkirche  1S4 
Kimpolung  (Bu.)  Fund   278 
Kirchbach    (Kä.)  St.  Danielskapelle   312 
Kirchberg  (OÖ.)  Pfarrkirche,  Grabsteine 
221 

—  am   Walde  (KÖ.)  Grabkreuze  80 
Kitzbühel    (T.)      Kupferschmiedgrabraal 

159 
Klagenfurt    (Kä.)    Landhaus,    Wappen- 
saal, Malereien   138 

—  Truppenspital,  Kapelle   10.  416 

— •  Archiv  des  Gurker  Domkapitels  75 
Klapavica  (D.)  Grabung    169 
Kläster  bei  Opocno  (Bö.)  Fund   202 

—  Filialkirche  202 

Klattau  (Bö.)  Dekanalkirche,  Fresko  276 
Klausen  (T.)  Fresken  381 
Klein-Aupa,  Nieder-  (Bö.)  Pfarrkirche 

407 
Klcin-Hadersdorf,     Sleinlbergc     (NÖ.) 

Fund  373 
Kleinmeierhöfen  (Bö.)  Münzfund  5 
Klein-Pöchlarn   (NÖ.)  Fund    120 

—  Pfarrkirche   318 

Klein-Pristova  (St.)  Grabungen   380 
Klein-Wilfersdorf(NÖ.)Pfarrkirche320 
Klein-Zwettl  (NÖ.)  Filialkirche   17.  60 
Kloster  (Bö.)  Pfarrkirche   5.  203 
Klosterbruck  (Mä.)  Pfarrkirche   12 
Klostergrab  (Bö.)  Gemeindearchiv  74 
Kloster-Hradisch    (Mä.)  Statuengruppc 

des  hl.  Johannes    147 
Klostern  eu  bürg  (NÖ.)Stift,  Erzherzogs- 
hut  190 
Kohljanowitz  ^Bö.)    Agidiuskirche    178 
Kolhing-Neusiedel  (NÖ.)  Fund    16 
Kolin   (Bö.)  .\llerheiligenkirche   277 

—  Bartholomäuskirche,  Hochaltar   179 
Komotau  (Bö.)  St.  Ignatiuskirchc,    Krie- 
gerdenkmal   134.   277 

—  Gemeindearchiv  74 


Königgr.itz  (Bö.)  Kathedrale   203 

—  Brücke  357 

Kornitz  (Mä.)  Pfarrkirche,   Turm   7O 
Koschatka  (Mä.)  Fund   283 
Koscze  (Kr.)  Filialkirche   239 
Kosiir  bei  Prag  (Bö.)  Friedhof  234 
Kostelzen  (Bö.)  Pfarrkirche,  Beichtstuhl, 

Taufbecken   104 
Kötschach   (Kä.)  Pfarrkirche  312 
Koufim   (Bö.)  Dekanalkirche  St.  Stephan 

104.   305 
Kozojed,  Gruß-  (Bö.)  Holzkirche  357 
Krain,    vorgeschichtliche  Grabungen  366 
Krainburg  (Kr.)  Gräberfeld   313 
Krakau  (G.)  Floriankirche  415 

—  Kirche  St.  Peter  und  Paul  415 

—  Pauliner-Konvent  207 

—  Gebäude   der  J.agellonischen  Bibliothek 

238 
Kralo  Witz  (Bö.)  Pfarrkirche, Grabmal 358. 

410 
Kratzau  (Bö.)  Pfarrkirche,  Glasfenster  48 
Krc  (Bö.)  Pfarrkirche,  Erweiterung  411 
Krebshöhe  bei  Schönpriesen  (Bö.)  Funde 

.304 
Krems  (NÖ.)  Spitalkirche,  Kreuzweg  190 

—  Kapuzinerkirche    (altes    Truppenspital) 

372-  427 

—  Althangasse   I,  Sgraffiti  317 

—  Steiner  Tor  285 

—  Untere     Landstraße     69,     Profanhaus, 
Sgraffiti   246.  427 

—  städtisches     Museum,    Tätigkeit     1907. 
246 

—  -Grein  (OÖ.)  Bahnbau,  Funde  155.  21  ö 
Krieglach  (St.)  Pfarrkirche  32; 
Kristein  (OÖ.)  Fund   156 
Kronporitschen,     Wald      Unlere     Bla- 

hovka  (Bö.)  Grabungen   179 

Kronstorf    (OÖ.)    Pfarrkirche,    Erweite- 
rung  191.  37,5.  431 

Krosno  (G.)  Franziskanerkirchc   310 

—  Pfarrkirche  31 1 

Krumau  (Bö.)  städtisches   Museum   5 
Krumpisch  (Mä.)  Münzfund  55 
Krupa  (D.)  Fund    170 
Kuchelbad  (Bö.)  Friedhofskirche  St.  Job. 

Nep.    179 
Kuchl   (Sa.)   Pfarrkirche,    Grabsteine  322 
Kukus    (Bö.)    grätl.    .Sporksche    Hospital- 
stiftung, Hieronyrausstatuc  48 

—  Braunsche  Skulpturen    104.  411 
Kurau  (Bö.)  Pfarrkirche   179 
Kwaschnowitz  (Bö.)  Pfarrkirche   358 

Laa  a.  d.  Thaya  (NÖ.)  Fund  427 
Laatsch  (T.)  alte  Pfarrkirche,   Turm    1^9 


Ladowitz  (Bö.)  Fund   204 
Lahn  (T.)  Kirche,  Tabernakel  254 
f.aibach  (Kr.)  Funde:    Deutscher  Grund 
142,  Gregorcicgasse   142,    Pfarrhofb,iu 
St.  Jakob   142,  Wienerstraße  10,   141 

—  Pfarrkirche     St.    Jakob,     Marmortaber- 
nakel  10.   366.  4I() 

—  Pfarrhof  St.  J.ikob    114 

—  Schloß   183 

—  Museum    Rudollinum,   Tätigkeit    1907, 
141 

Laimbach     bei     Pöggstall     iXÖ.)    Pfarr- 
kirche 216.   28Ö.  372 
Langegg-Wangen    (T.)    Schloß,    Funde 

32(3 
Langenbruck  (Bö.)  Pfarrkirche   234 
Langenlois(NÖ.)  vorgeschichtliche  Funde 

5« 

—  Filialkirche  St.   Nikolaus   38 

—  Archive  80 

Langugest    (Bö.)  La  Tenc-Grabfcld   107. 

134.   204.  411 
Laniäce  (Kr.)  röm.  Inschriftstein    142 
Lankowitz    bei  Köflach   (St.)  Steinsäule 

251 
Lans  (Bö.)  Fund  306 
Lanzov     (Bö.)    Pfarrkirche,     romanisches 

Portal   179.  358 
Laporje  (St.) Pfarrkirche, Erweiterung  124, 

Römersteine  434 
Lauffen  bei  Ischl  (OÖ.)  Pfarrkirche  431 
Laun  (Bö.)  Marienkirche  2.    104     , 
Lautschin     (Bö.)     Pfarrkirche,     Fresken 

305.  358 
I^emberg  (G.)  Basilianerkloster,   Glocken- 
turm   137 
— •  gr.  kath.  (.St.  Georgs-)  Kathedrale  363 
Leoben  (St.)  Pfarrkirche   am  W.aasen  6t 

—  Schwammerlturm  380 

St.    Leonhard     am     Horuerwaldc    (NÖ.) 
Pfarrkirche  317 

—  im  Passeier  (T.)  Thurnfeldgut,   Getäfel 
126 

—  bei  Siebenbrünn  (Kä.)  Pfarrkirche   280 
Leopoldau  (NÖ.)  Leopoldsstatue  79 
Leopoldskron    (Sa.)   Blumeninsel,  Som- 
merhaus 289 

Lessach  bei  Tamsweg  (Sa.)  Ortsbild  249. 

378 
Letaf  ovice  (Bö.) Jakobskirche,  Altäre  204 
I^ewin  (Bö.)  Münzfund    134 
Lhotta,  Francowa-  (Mä.)  Pfarrkirche  54 
Libcan   (Uö.)   Pfarrkirche  305 
Lichtenberg    (T.)    Ruine,    Fresken     139 
Licomülic  (Bö.)  Münzfund  277 
Liebotitz  (Bö.)  Pfarrkirche   zum   hl.  Veit 

411 


451 


Index 


452 


Liebotschan  (Bö.)  Pfarrkirche  3.  70 
[Jcbs hausen  (Bö.)  Münzfund  234 
Lienz  (T.)  Pfarrkirche,  Turm  63.  q2 

—  Klause  194,  291 
Lieseregg  (Kä.)  Pfarrkirche  312 
Lind  (St.)  Pfarrkirche,  Fresko  251 
Lindau  bei  Raabs  (NO.)   Münzfund    155 
Linz  (OÖ.)  Funde  374 

—  Bischofshof,  Gemälde   I90 

—  Diözesanarchiv  87 

—  Landesarchiv  20.  219 

L o b o  s i t  z (Bö.)  Maria-Einsiedl-Kapelle  277 

Lochau  (V.)  Bildstöckl  292 

r.ofer  (Sa.)  Pfarrkirche  432 

Log  (Kr.)  Fund    142 

St.  Lorerizen  im  .Mürztale  (St.)  Pfarr- 
kirche 90.   193.  435 

Losan  (Bö.)  Depotfund  108 

Losen  stein   (OÖ.)  Böschungsmauern   20 

Lovrana  (Kü.)  Villa  .\ntoinette,  röui. 
Sarkophag  143 

Lübeck  Kongresse  für  l-leimatschutz  und 
Denkmalpflege   197.   296 

Luditz  (Bö.)  Grund-  und  Schätzungsbucli  5 

Lussin    piccolo    (Kü.)    Pfarrkirche    185 

Lustenau  (OÖ.)  Fund   375 

Luian   (Bö.)  Friedhof,  Grabungen   235 

Madonna,  Val-  (Kü.)  Basilika  52 
NLHhris  ch-Budwitz      (Mä.)     Gemeinde- 
archiv   14 
-Mährisch -Neustadt  (Mä.)Klosterldrclie 

76 

Mährisch-Schönberg  (Mä.) Rathaus  148 
Mährisch-Trübau      (Mä.)     Pfarrkirche, 
Seitenaltar  213.  316 

—  Pestsäule  55 

—  Stadt.  Archiv  55 
Maisbirbaum  (NÖ.)   Pfarrkirche  318 
Makarska    (D.)   Franziskanerkloster   362 
Malestig   (Kä.)   Canzianberg,    Fund     113 
-Mal  OS  CO  (T.)  Schloß  437 

.Mani  (T.)  Kastell  437 

Mannsburg  (Kr.)  Fund   142 

Mar b ach  (NÖ.)  Fund  190 

Marburg  (St.)   Burg   124.   290 

Marchegg  (NÖ.)  Pfarrkirche,  Hauplaltar 
216,  Gemälde    427 

.Maria-Elend  (Kä.)  Pfarrkirche  281 

.Maria-Enzersdorf  (NÖ.)  Archiv  19 

Maria-Saal  (Kä.)  Umgebung  der  Pfarr- 
kirche 50 

■ —   Kirche,  Grabstein,  Fresko  416 

.Maria-Steinparz  (NÖ.)  Kapelle,  Zub^ui 
120 

Mari  a-Svetina  (St.i   Filialkirche   193 

—  Kapelle  S.  Crucis   290 


Maria-Trost  bei  Graz  (.St.)  Wallfahrts- 
kirche 61 

Maria-Zeil  (St.)  Wallfahrtskirche   380 

St.  Martin  bei  Wurmberg  (St.)  Pfarr- 
kirche St.  Michaelsaltar  435 

Martinsberg  (NÖ.)  Marienstatue   285 

—  Weitenegg  (NÖ.)  Lokalbahn   58 
Masi  di  Vigo  (T.l  Fund  63 
Mattig  bei  Aching  (OÖ.)   Fund    (31 
.Mattsee  (OÖ.)  Stiftskirche  288 
Man  lern  (NÖ.)  Funde  83.   285 

—  Stadtarchiv  83 

Mauthausen  (OÖ.)  Karner,  Malereien  21. 

88 
Mechsendorf  (NÖ.)  Fund   31S 
.Meckl  (Bö.)  Kirche  Maria  Schnee   277 
Mehrn   iT.i  Filialkirclie   159 
Melada  (D.)  Pfarrkirche   109 
Melk  (NÖ.)  Stift,  Palmenhaus  2S5 

—  Wächterturm,    Haus  Nr.   76.  372.  427 
Melnik   (Bö.)  Dechanleikirche   3 
Meran   (T.)  Suppanturm   92 

.M  e s e  r  i t s ch, W a  1 1  -.(Mä.) Friedhofskirche 
187 

—  Pfarrkirche  21 1 

Messern   (NÖ.)  Kirche,    Ausmalung   lO 
.Metnitz  (Kä.)  Karner,  Malereien    113 
St.   Michael  (NÖ.)  Fresko    120 

—  ob  Praßberg  (St.)   Pfarrkirche   24 

—  bei  Rudolfswert  iKr.)  Filialkirche  St. 
Anna  209 

.Michalowitz  (Bö.)  Burgruine    135 
Michelsburg  ber  Bruneck  (T.)  Burg  92 
Michelstetten  (Kr.)  Pfarrkirche,  Turm- 

helra   142.  313 
Mies  (Bö.)  Funde   l8u.  306 

—  Rathaus  359 

—  Museum   5.   306 
Millstatt  (Kä.)  Stiftskirche   182 
Milovic  (Bö.)  Filialkirche,    Totenkamnier 

105.   135 
Mischenetz  (Bö.)  Pfarrkirche,  Malereien 

5-  359 

Mißlitz(Mä.)Pfarrkirchc  12.  Hochallarhild 
187 

Mistelbach  (NÖ.)  Funde  21O.   219 

Mittelberg  (V.)  Lokalmuseum   128 

.Mitter-Arnsdorf  (NÖ.)  Türkentor  79. 
116 

.Mitterdorf,  Wo  che  in  er-  (Kr.)  Gräber- 
feld   141 

Mitte rndorf  bei  Traismauer  (^NÖ.)  Fund 
120 

Mitte  rwald  bei  Franzensfeste  (T.)  Ka- 
pelle  254 

Mödling  (NÖ.)  Münzfund  427 

—  Herzogshof  16.  84 


Mödling  (NÖ.)  Othmarskirche  120 
Momarano  (Kü.)  Kirche,  Skulpturen   18; 

—  Stadtmauer   185 

.Monte,  CoUisi  (Kü.)  Grabung    171 
Morter  (T.)  Widum,  Madonnenstatue  254 

—  bei  Sebenico  (D.)  Grabungen   137.  238 
Möschnach    (Kr.)    Pfarrkirche    51.    114. 

184 
.Muggia  (Kü.;   r.   k.   Pfarrkirche   7(1. 
Mühlbach  (T.)  Klause  92.   327. 
Mühlheira  am   Inn   (OÖ.)   Funde  321 
Murau  (St.)   St.  Anna  (Friedhofs-) Kirche, 

Malereien   251.    435 

—  Pfarrkirche    I')3.  435 
.Mutters   (T.)   Pfarrkirche  382 

Nesazio  (Kü.)  Grabungen   210 
Neuberg  (St.)   Friedhofskirche   252 
Neubydzov  (Bö.)  Dekanalkirche  13;.  204 

—  Museum    l8ü 

Neudorf  bei  Staatz  (NÖ.)  Pfarrkirche  84 
Neuhaus  (Bö.)  Propsteikirche   ^ 
-  (Kä.)  Pfarrkirche,  Glasgeniälde  416 
Neukirchen     atn     Ostrong    (NÖ.)    Pfarr- 
kirche  372 
Neuland  (Bö.)  Münzfund   359 
Neulengbach  (NÖ.)  Archive   19.  20 
Neulustb.  Troznow  (Bö.)  .Schlößchen  4 1  2 
Neunkirchen  (NÖ.)  Pfarrkirche   16.  246. 

427 
Neusiedel-Kolhing  (NÖ.)   Fund    lO 
Neustadt,  Mähr.-  (Mä.)  Klosterkirche  70 
Neustadtl  (Bö.)  Pfarrkirche   105 

—  Spirituskapelle  73 
Neutitschein  (Mä.)  Münzfund    12 
Niederdorf     (T.)      St.      Anna-    (Toten-j 

Kapelle  437 
Nieder-Klein-.\upa   (Bö.)    Pfarrkirche 

407 
Niederkreuzstetteu  (NÖ.)    Pfarrkirche 

Nieder- Österreich,        Archäologisches 

Repertorium   395 
Niedergrund  (Bo.)  Kirche  5 
Niederwöli;  (St.)    Kirche,    Malereien    90 
Niepolomice  iG.)  Pfarrkirche   138 

—  Königsschlol)  138.  280 

St.  Nikolai   in  der  Großsölk  (St.)    Pfarr- 
kirche  ')! 
Nim  bürg  (Bö.i   Stadtmauern   2 
Notranje    gorice    (Kr.)    Grabungen    141 

Oberalm   iSa.)   Pfarrkirche   322 
^)ber-Cilli  (St.)  Burgruine  250 
Obergottesfeld     (Kä.)     Kirche,    .\psis. 

Fresko   10 
Oberhaidin  bei    Pettau    (St)    römischer 
Grabstein  252 


453 


Index 


454 


OberhoUabiunn  i^NÖ.)  Pfarrkirche,  120 

igo.  286.  Altar  247.  318 
Obermais  (T.)  Ansitz  Pflanzeustein    437 
Obermarkersdorf     (NÖ.)     Pfarrkirche, 

Hochaltar  318 
Obermontani(T.)  Schloß,  Flügelaltar  194 
Oberndorf  (Sa.)  alte  Kirche,  Turm    123. 

222 
Ober-Österreich,   Archäolot;isches    Re- 

pertorium   395 
Oberplanitzing  IT.)  JohannesUirche  382 
Oberreching  (Sa.)  Filialkirche  249 
Ober-Waltersdorf    (NÖ.)     Pfarrkirche 

247 
(Jber-Wölz  (St.)    Pfarrkirche,    Malereien 

253 
Obrovazzo  (D.)  Grabungen    170 
Olbersdorf  (NÖ.)  Münzfund  372 
Olmütz  (Mä.)  Sarkanderkapelle  212 

—  ärarisches    Mehldepot    am    Juliusberge 

147 

—  ehemalige   Klarissinenkirche  420 
Opcina  (Kü.)  Gedenkstein   243 
Opponitz  (NÖ.)   Pfarrkirche    lü 
Orth  (NÖ.)  Mariensäule  372 
Ossiach  (K.ä.)  Pfarr-  und  Stiftskirche  140 
Otok-Veliki  (Kr.)  Fund   314 

Paasdorf  (NÖ.)   Fund   83 
Pardubitz  (Bö.)  Fund  412 

—  Bartholomäus-(  Dekanat-)    Kirche     359, 
Grabstein  180 

—  St.  Markuskapelle,   Grabstein   204 

—  Fragment  eines   Brunnens    135 

—  Häuser  am  Hauptplatze    180 
Parenzo  (Kü.)   Basilika  419 

—  Mosaiken   243 

Partschendorf    (Mä.)    Pfarrkirche,    Epi- 
taphien  147.   36b 

Patek  (Bö.)   Mühle   73.    105.    23!) 
St   Paul  (Kä.)  Stiftskirche  182 
Paulusbrunn   (Bö.)    Pfarrkirche,    Seiten- 
altar 6.  412 
Pedross  (T.)  Martjnskirche  291 
.St.  Pelegrino  bei  Fasana  (Kü.)  altchrist- 
liche Basilika   143.   243 
Pelugo  (T.)  Antoniuskirche,  Statuen  382 
Perchabei  Olang  (T.)  Exposituskircheigs 
Perchtoldsdorf  (NÖ.)Martinskapelle3l8 

—  Spitalskirche  428 

—  Gemeindearchiv  84 

Perg  (OÖ.)  Kommunalarchiv  219 
Pergine  (T.)  Fr.inziskanerkirche  92.    159 
Fern  egg  (St.)  Filialkirche  24 
St.  Peter  i.   d.   Au  (NÖ.)  Funde   286 

—  am  Kronenberge  (Kr.j  Pfarrkirche  367 
Peters wald   (Bö.)  Pfarrkirche  6 


Pettau  (St.)  Funde  253 

—  Museumsverein   253 

Pettneu  am  Arlberge  (T.)  Pfarrkirche  24 
Petzovia  (Kü.)  Funde   367 
Plans  (T.)  Margarethenkirche   24 

—  Schloßruine  Wiesberg  291 
Pill  (T.)  hl.  Kreuzkirchlein  224 
Pilsen  (Bö.)    Franziskanerkirche,   Altar  3 
Pinsdorf  (OÖ.)   Fund  88 

—  Bauemhügel   19 1 
Pinzolo  (T.)  Kuratiekirche  437 
Pippmannsberg  (OÖ.)  Münzfund  376 
Plan  (Bö.)  Kirche  3 

Platz   (Bö.)  Studienfondskirche   20; 
Pleschnitz  (Bö.)  Ortskapelle  236.   278 

—  Münzfund  361 

Plöcken  (Kä.)  Elisabethkirche.  Malereien 

281 
Pöbring  (NÖ.)  Pfarrkirche,  Tafelbild  428 
Pöchlarn,  Klein-  (NÖ.)  Fund   120 

—  Pfarrkirche  318 

Podgörne- Jado wniki    (G.)    Holzkirche 

310 
Podletitz  (Bö.)  St.  Laurentius-Pfarrkirche 

205 
Pöggstall,     (NÖ.)     St.     Annakirche    58. 

428,  Friedhof  318 
Pola  (Kü.)  Amphorenfunde  367 

—  Funde  und  Grabungen    11;.    143.    144. 
170.  243.   314.  419 

—  Arena  52.   186.  210.  367 

—  Augustustempel  419 

—  antikes  Bühnenthealer   144.  243 

—  Porta  Ercole,   Relief  420 

—  Palazzo   communale   210.  419 

—  Wappenstein   368 
PöUaberg  (NÖ.)  Pfarrkirche    121 
Polna  (Bö.)  Katharinenkirche,  Malereien  4 
Polstrau  (St.)  hl.   Geistkirche   223.   325 

—  Pfarrkirche,  Glocken   380 

St.  Polten  (NÖ.)  Bischofstor   372 
Pottendorf  (NÖ.) Pfarrkirche,  Altarbilder 
428 

—  Gemeindearchiv    17 
Povo  (T.)  Pfarrkirche  92 
Poysdorf  (NÖ.)  Bannfeld,   Fund    121 

—  Pfarrkirche   156 

—  Wegkreuz  286 

—  Sammlung  Kudernalsch    121.  247.  318. 

373 
Prabi  bei  Arco  (T.)  Kirche  St.  Apollinare 

224 
Prachatitz  (Bö.)  Rathaus,   Malereien  361 
Prad  (T.)  Fund  327 
Prag  (Bö.)   Funde  303 

Galluskirche,  Hauptaltarbild  407 

—  hl.  Geistkirche  41 


Prag  (Bö.)  Heinrichskirche   I32.   303 

—  Kleraenskirche    102 

—  Klosterkirche  am  Strahov    132 

—  Longinuskapelle  232 

—  Maria     Himmelfahrtskirche     auf     dem 
Karlshofe  303 

—  St.  Salvatorkirche  3.  69 

—  Teynkirche,  Nordportal   353 

—  St.  Veitsdom   132.  353.  384 

—  Wenzelskirche  133 

—  Altneuschule,    altes    jüdisches    Kathaus 

-74 

—  Altneusynagoge,      Rathaus,     jüdischer 
Friedhof,  Umgebung  177 

—  Altstadt,    adeliges     Damenstifl.    Garten 

35.S 

—  Altstadt,  Jilskestraße,  Vejvoda-Haus  45. 

275 

—  Altstadt,  Ratbauslurm    133 

—  Karolinum    133 

— •  Clementinum,  Wasserspeier  46.    102 

—  Fortifikationsgründe  auf  dem  Hradschin 
und   Vysehrad  233 

—  alter  israelitischer  Friedhof   274.  304 

—  Garnisonsspital     (ehem.     Jesuitenkolle- 
gium) 4 

—  Palais   Kinsky   275 

—  Landeshauptkasse,    Deckengemälde    bg 

—  Pulverturm  46 

—  Seminargebäude   199 

—  Wallturm  im  Hofe  der  Polizeidirektion 
69 

—  Wasserturm   356 

Prägraten  (T.) Pfarrkirche,  Betstühle  I2(> 
Prapretsche  (Kr.)  Filialkirche   184 
Preiner    Gscheid    bei    Reichenau    (NÖ.) 

Mariensäule  85 
l'reßbaum  (NÖ.)  Pfarrkirche,  Einrichtung- 

16.   218.   318 
Preußen,    Recht    der    Denkra.-il|)flege    in 

259 
Prinzeisdorf  (NÖ.)  Fund   121 
Prinzendorf  (NÖ.)  Fund   318 

—  Johanncsstatue  428 
Prinzersdorf  (NÖ.)  Funde  83 
Pristova,  Klein-  (St.)  Grabungen  380 
Proßnilz  (Mä.)  Pfarrkirche  283 

—  altes  Rathaus   12.  368 
Protivin  (Bö.)  Dekanalkirche  6.   306 
Przemysl(G.)  röm.-kath.  Kathedralkirche 

207 
Przeworsk  (G.)  Pfarrkirche  311 
Przyszowa  (G.)  Holzkirche  50 
Punta  Barbariga  (Kü.)  Villa   144 
Punta  Christo  bei  Pola  (Kü.)  Christus- 
kapelle 1 1 5 
Punzau  (Schi.)  Pfarrkirche  249 


455 


Index 


456 


l'ürfjjj  (St.)  JohanncskapcUe,  Malereien  290 

—  Pfarrkirche.   Laraberjjsche  Gruftkapellc 

Pusarnitz  (Kä.)  PfarrUirelie  300 
Puschwitz  (Bö.)  Pfarrkirche  136 
Putna  (Bu.)  Basilianerkloster  279.  31U 

—  Museum    1 8 1 

Raabs  (NU.)  Roland-Pranger   16 
Kabi  (Bö.)  Pfarrkirche  6 

—  Bury   l8ü 

Radna  (Kr.)  Münzfuud  51 
Radstadt  (Sa.)  Stadtmauer  324 
Rakonilz  (Bö.)   Kirche   .) 
Ranshofeu(OU.)  Klostertavenie  28y.  431 
Rappersdorf  (Kä.)  Filialkiiche,  gotischer 

Flügelaltar   141 
Ratac  bei  Spizza  (U.)   Kluslerruinc  310 
Rattenberg  (T.)  .Servitenkirche   ]<)5 
Keüic,  Ccrvcna-  (Bö.)  Pfarrkirclio.  (irab- 

steine  201.  276 

—  erzbisch.  SchloU,  Sgrafüti   201.   27O 
Reichenau,   Preiner  Gscheid  (NÖ.)  Ma- 
riensäule 85 

Rcichciiburg  (Sl.)  Filialkirclie  St.  Se- 
bastian  253 

Retz  (NÖ.)  Dumiuikanerkirche  428, 
Gemälde,  Grabstein    85 

—  Pfarrkirche  287 

—  alter  Friedhof  428 

—  gemaltes  Haus  85 

—  Rathaus  85.  318 

—  Si-.hlußstein   87 

—  Stadtbefestigung  85 
Reiditz  (Bö.)  Glocken  205 

Reut  seh  (T.)  St.   Lorenzikirchlein  437 
Rietz  (T.)  Valentinskirche  292.  382 
Riffian  (T.)  Pfarrkirche,  Wandmalerei  382 

—  Kapelle,  Malereien   25 

Riva  (T.)  Maria  Inviolatakirchc   159 

—  Kirche  St.  Michele  224 
Rodaun  (NÖ.)  Siegelstock  87 
Roitham    (OÖ.)  Pfarrkirche   221 
Rojenthal  (T.)  Federspielhof  92 
Rokitzan  (Bö.)  Stadttor   106.   180 
Ronov   (Mä.)  Filialkirche    147 
Rosen thal  (Bö.)  Pfarrkirche  412 
Rossatz  (NÖ.)  Funde   id 

—  Gemeindearchiv  83 
Rüssitz  (Mä.)  Pfarrkirche   148 
Rothigel  (Mä.)  Wenzelskirche  55 
Röthis  (V.)  Pfarrkirche  440 
Rovereto  (T.)  Kirche  Maria  del  Carmine, 

Kreuzgang  254.  292 
Rovigno  (Kü.)  antikes  .Marmorrelief  144 

—  Lapidarium   244 
Roznau  (Mä.)   Rathaus   284 


Rum    T.)  Altwirtshaus  43b 
Rumburg    (Bö.)    üekanalkirche    St.  Bar- 
tholomäus, Hochaltarbild   ü.  48 

—  Kapuzinerkloster,    Lourdeskapelle    i8q 

Saal,   Maria-  (Kä.^  Umgelniiig  der  Pfarr- 
kirche 50 

—  Kirche,   Grab.stein,  Fresko   410 
Saaz  (Bö.)  Funde  412 

—  Dreifaltigkeitssäule  306 
Sachsenfeld   (St.)    Pfarrkirche,    Einrich- 
tung O2 

.Salon a  (D.)  Grabungen    108 
Salurn  (T.)  Josefskirche  64.  92 
.Salzburg,    Stiftsgebäude     St.  Peter    222; 
Grabsteine   89 

—  Ursulinerinnenkloster  289 

—  Aiglhof,  Bogensteine   22 

—  Hohen  Salzburg   191 

—  Neptuns-  oder  Fischbrunnen   322 

—  St. Petersfriedhof,  Miinchsbergtunnel  ^j. 
191.  321 

—  Pferdeschwemme   1  23 

—  Regulierungsplan   21.    122 

—  Reklameschilder  22 

—  Hotel  Roter  Krebs,   Wandbrunnen   8g 

—  Taubstummeninstitut    192 

—  Museum     Car.     Aug.,     Tätigkeit     1907 
376 

Sand  au  (,Bö.)   Pfarrkirche   306 

Sandec,  Alt- (G.)  Schulgebäude  der   Kla- 

rissinnen   207 
Sardagna    (T.)    Pfarrkirche     St.   Philipp 

und   Jakob    196 
.Sattendorf  am  Ossiacher  See  (Kä.)  Ptair- 

kirche   141 
.Saubach  (T.)  Filialkirche  St.  Ingeuuin  25; 
Schallabnrg    (NÖ.)    Schloßhof    16.    247. 

287 
.Schärding    (OÖ.)  Pfarrkirche,    Malereien 

37C' 

—  Ortsbild  221 

—  Stadtarchiv   219 

Scbenna  (T.)  Pfarrkirche,   .MarlinskapcUe 
160.  438 

—  St.  Georgskapelle,   Seitenaltar  439 
Schillingsdorf  (St.)  Frauensäule  90 
Schirschowitz  (Bö.)  Pfarrkirche  361 
Schieinbach  (NÖ.)  Pfarrkirche  428 
Schluderns  (T.)  Pfarrkirche  292 
Schlüssclberg  (OÖ.)    Scbloßarchiv  220 
Schnobolin  (Mä.)  Pfarrkirche  368 
Schönbach  (NÖ.)  Pfarrkirche,  Hochaltar 

287 
Schönberg,    Mähr.-   (Mä.)   Rathaus   148 
Schönbichl  (NÖ.)  Kirche  247 
Schönpriesen  (Bö.^  Funde  304 


Sehreckenslein  (Bö.)   Funde   304 

Seh  wallen  bach  (NÖ.)  Teufelsmauer  218 

Schwanenstadt  (OÖ.)  Fund    122 

—  Stadtarchiv  219 

.Schwaz  (T.)  Pfarrkirche    162.  440 
Schwertberg  (OÖ.)  Pfarrkirche  376 

—  Kommunalarchiv  220 

Sebenioo    (D.)    Franziskanerkloster    279. 
3IÜ 

—  Madonna    di     Valverde,     Malereien    9. 

'37-  3'0 

—  Loggia  9 

Sedletz    (Bö.)    .Marienkirche    361 ;    Altar- 
bilder 73 
Seelau  (Bö.)  Stift  73 

—  Klosterkirche,  Turm  4 
Seifersdorf  (Bö.)  Kapelle  412 
Seisenberg     (Kr.)     St.    Nikolauskapelle 

(alte  Pfarrkirche)    142.   209.   3 13.    367. 

417 

—  Schloß  418 

Seiz  (St.)  Ruine  des  Kartäuserklosters    62 
.Sendrazic  (Bö.)   Pfarrkirche   299 
Senftenberg  (NÖ.l  Ruine   288 
.Sepekov  (Bö.)  Pfarrhaus,  Fresko  413 
— -  ehemalige  Wallfahrtskirche  413 
Sereth  (Bu.)  Trinitatiskirehe  181 ;  Ikono- 

stasis  49 
Serfaus    (T.)      alte     Pfarr-(.Marien-Wall- 

fahrts-)kirchc  92 
Sevie-Büsco  (Kü.)  Baureste   51.  76 
Siebeneich    bei    Terlau    (T.)    Kirche    zu 

den  hl.   Kosmas  und  Damian   25 J 
Siezen  heim  (Sa.)  Kunstmühle  222 
Sissana  (Kü.)   Funde  420 
Sittich  (Kr.)  Kloster  418 
Skytal  (Bö.)  Kirche,  Glocke   i8ü.  230 
Smolenowes  (Bö.)  Pfarrkirche  307 
Sobenitz  (Bö.)  Filialkirche,  Altäre  49.  106 
Sobotka  (Bö.)  Kirche  2 
Soll  ^T.)  Kirche,  Malereien  327 
Sommerein    bei    Trautmannsdorf   (NÖ.) 

römisches  Grab   12! 
Sonnegg     bei    Dietenheim    (T.)     Ansitz, 

Malereien   382 
Sonnenberg     (Bö.)     Kirche,      Inventar- 
gegenstände 6 
Sonnenburg  bei  St.  Lorenzen  (T.)   Klo- 
ster, Fresko  26 
Sopramonte   (T.i   St.  Annakirche,    goti- 
scher Flügelaltar  292 
Spalato  (D.)  Diokletianischer  Palast  lio. 

137-   169-  279-  414 

—  Dom,  Portaltüren  4.9.206.347.363.414 

—  Franziskanerkloster   auf  der   Riva   137 

—  Staatsmuseum   169 
Spinges  (T.)  Friedhof  440 


457 


Index 


45S 


Spital  a.  Pyhrn  (NÖ.)   Klosterarchiv   20 
Spitz  (NÖ.)  Fund   190 

—  Holzschnitzerei  373 

—  Rathaus   319 

—  Ruine  Hinterhaus   58 
Srednje  (Kü.)  Vikariatskirchc   52 
Sromlje    (St.)    Pfarrkirche,     Inschriftstein 

223 
Staatz  (NÖ.)  Burgruine   121 
Stangenach  (V.)  St.  Annakapelle  328 
St  ans  (T.)  Laurentiuskirche  64.  255.  440 

—  Friedhof,  Grabkreuze  64 
Starigrad  (D.)  Grabung    170 
StartschlMä.)  Pfarrkirche,  Ausmalung  1 10 
St.    Stefan    am  Krappfelde  (Kii.)    Pfarr- 
kirche 281 

—  im  Gailtale  (Kä.)  Wirtschaftsgebäude 
41Ö 

Steiermark,  archivalische Bereisungen  380 
Stein   (OÖ.)  Fund   122 

—  (NÖ.)  unterirdische  Gänge  429 
Steinlberge  bei  Klein-Hadcrsdorf  (NÖ.) 

Fund  373 

Steinparz,  .Maria-  (XÖ.i  Kapelle,  Zu- 
bau   120 

Stenico  (T.)  Kastell   162 

Sterzing  (T.)  hl.  Geistkirchc,  Wand- 
malereien 382 

—  Pfarrkirche   163 

—  Friedhof  127 
Sleyr  (OÖ.)  Funde  432 

—  Margaretenkirche   221 

—  Stadtpfarrkirche  61.  432 

—  Grabplatte   21.    191 

—  städt.   Museum,  Tätigkeit   1907     191 
Stignitz  (Mä.)  Pfarrkirche  213 
Straßburg  (Kä.)  fürslbischöfliches  Schloß 

182 
Streitwiesen  (NÖ.)  Burgruine  58 
Strengberg   (NÖ.)  Pfarrkirche   247.   374 
Striiek  (Mä.)  Friedbofsanlage  116 
St  rüden  (OÖ.)  Kommunalarchiv   20 
Stuben   (T.)    Liebfrauenkirche    127.   255, 

Malereien  383 
Studenitz    (St.)     Filialkirche     St.  Lucia, 

Johann  Nep.   Altar  435 
Suchadol    bei    Seizdorf    (St.)    Grabungen 

Suczavva  (.Bu.)  Fund   7 

—  St.  Georgskirche  8;  Malereien  108.  362 
Svetina,  Maria-  (St.)   Filialkirche   I93 

—  Kapelle  St.   Crucis   290 

Tabor  iBü.)    Wittigunenburg   3O2 

—  bei  Jauchen  (Kr.  Kirche  St.  Kuni- 
gunde,   Grabstein    1 84 

Taborjc  nächst  Tülfer  (St.)  Fund   yu 

Mittttilun^en  der  k.  k.  Zentral-Kuinmisiiuin  i^njt> 


Tamshani  (Sa.)   Fund   432 

Tarn s weg  (Sa.)  Lintschingcr  Kreuz   22 

Tarnow  (G.)  Diözesan-Museum,   Gemälde 

75-  i'''i 

—  Ortsbild  415 

Tarsch  (T.)  Michaelskirche  383 
Tartscher  Bühel  (T.)  Kirche   164 
Taschendorf  (Schi.)  Holzkirche    157 
Tattenitz  (Mä.)  Pfarrkirche   244 
Teltsch  (Mä.)  Geraeindearchiv   14 
leplitz  (Bo.)Museums-Gesellschafl  1905/6 
106 

—  Archivalien   74 

Tetschen  (Bö.)   Brücke   180.   23O 

—  Museum  49 

Thörl     bei    Maglern     (Kä.)     Pfarrkirche, 

Fresken  208 
Thürnthal  (NÖ.)  Dreifaltigkeitssäule  156. 

4-9 

—  Schloß  15G 

Tichau  (Mä.)  Holzkirclie  420 
Tischnowitz,     Vorkloster-    (.\lä.)     Pfarr- 
kirche Porta  coeli  56.   187 
Tomiselj  (Kr.)  röm.  Inschriftstein   142 
Traiskirchen  (NÖ.)  Archive   17 
Traismauer  (NÖ.)  Pfarrkirche  429 
Trau  (D.)  Barbarakapeile   206 

—  Dom   206 

—  Castell  Camerlengo  9.    112.    181 

—  Bau   eines  neuen  Gerichtsgebäudes  414 
Trautenau   (Bö.)  Erzdekanalkirche   413 
Treffliug  (Kä.)  Pfarrkireu.    "5 

Trib  US  Winkel  (NÖ.)  Pfarrkirche   219 
Trient  (T.)    Maria  Maggiore    (14.    93.    104 
440 

—  Castellu  del  buon  Consiglio   2(j 
Triesch  (Mä.)  Gemeindearchiv    13 
Triest  (Kü.)  Archivalien   76 
Troppau  (Schi.)  Landesarchiv  89 
Trost, Maria-    bei  Graz  (St.)    Wallfahrts- 
kirche 61 

Trstenic    (Bö.)    Beinhaus,    Altar    Kreuz- 
weg (j 

Trübau,  Mähr.-(Mä.)  Pfarrkirche,   .Seiten- 
altar 213,   316 
Pestsäule  55 

—  städt.  Archiv  55 

Tschern  embl  (Kr.)    röni.    Inschriftsteinc 

142 
Tschern  hausen  (Bö.)  SchloHkapelle   l8ü 
Lüchow  (G.)  Pfarrkirche  415 
Tulbing  (NÖ.)  Pfarrkirche  374 
Tweng  bei  Möllbrücken  (Kä.)  Filialkirche 

St.   Lconhard    113,   183 

Überackern  (OÖ.)  Funde   248 
Ulrichsberg  (Kä.)  Kapelle  282 


Ulucz  (G.)  Pfarrkirche  311 

Uraago  (Kü.)  Fund  31; 

Ung.-Brod  (.\ln.)  Johanneskirche    145 

Unter-Aujezd  (Bö.)  Kirche  4 

Unter- Bautzen  (Bö.)  Pfarrkirche   2.    199 

Unter-Deu tschdorf  (Kr.)  Funde  50 

Untere    Blahovka    bei    Kronporitschen 

(Bö,i   Grabungen    179 
Urbanau  (Mä.)  Pfarrkirche   12 
Utsch   (St.)  St.   Ulrichskirche,   Glasfenster 

')! 

Val-Catena  (Kü.)  röm.  Funde  52.    170 

Valdagorabei  Pola  (Kü.)  röm.  Funde  144 

Vallc  St.  Pictro  auf  Arbo  (D.)  Glocken- 
turm  2S0 

Val  Madonna  auf  Brioni  grande  (Kü.) 
Basilika  52,   240 

St.   Veit  bei  Grobelno  (St.)  Pfarrkirche  24 

Velden  (Kä.)  Münzfund    113 

Veldes  (Kr.)  Fund    142 

—  Ortsbild   31 3 

Velka  (Mä.)  Pfarrkirche   77 
Veliki-Otok  (Kr.)  Fund   314 
Vigaun  (Kr.)  röm.  Inscliriflsteiii   314 

—  Filialkirche  St.  Peter  am   Berg  418 
Viktorsberg  (V.)    Kirche,    Pfarrhof  94. 

128  Fresko  384 
Villach  (Kä.)Stadtprarrkirche,  Ausmalung 
208 

—  städt.   Museum    113 
Virunum   Grabungen    172 

Vitis  iNÖ.)  Pfarrkirche,  Orgel   421) 
Vnanje  gorice  (Kr.)  Fund    [42 
Vöcklabruck   (OÖ.)    Ulrichskapcllc    221 

—  Stadtarchiv   2 19 

Voitsberg  (St.)  Schloßbergruine  158.  3:0 
Völs    (T.)    Kirche    St.   Peter   am    Hciden- 

bühel  93 
Voran  (St.)  Filialkirche  St.  Agidius,  Fried- 
hofkirchc  zum   hl.   Kreuz  435 

—  Stift,  Gemälde  433 

^'u  rkloster-T  ischnowitz  (Mä.)  Pfarr- 
kirche Porta  coeli   56.    187 

Vracüvic  bei  Hohenmauth  (Bö.)  Filial- 
kirchc  Johannes  d.T.,  Hochaltarbild  278 

Waidhofen    a.    d.    Thaya    (NÖ.)    Aus- 
stellung von  Altertümern  87 
St.  Walburg  in  Ulten  (T.)  Bildslöckl  292 

—  EggenwirtskapcUe  383 

W  all.  -  Mc s  e  r  i  l s  c h  (Mä.)  Friedhofskirchc 

187,  Pfarrkirche  21 1 
Wallersdorf  bei  Staatz  (NÖ.)  Fund  247 
Waltersdorf  (NÖ.)  Fund   121 
Walters  dort",    Ober-   (NÖ.)    Pfarrkirche 

3J 


459 


Index 


460 


Wangen-Langcgg  (T.)    Schloli,    Funde 

326 
Wartberg  (NÖ.)  Fund  429 
Watzlaw    bei    Jechnitz    (Bö.)    Münzlund 

136.   205 
Weggenstein  (T.)  St.   Georgskirche  383 
Weipert  (Bö.)  Pfarrkirche  130 
Weissenfeis  (K.r.)  Pfarrkirche  75 
Weistrach  (NÖ.)  Pfarrkirche   190 
Weiten  (NÖ.)  Ortsbild  58 

—  Bildsäule  429 

Weitenegg-Martinsberg  (XÖ.)  Lokal- 
bahn  58 

Weitensfeld  (Magdalenenkirche   366 
Welletitz  (Bö.)  Fund   413 
Wellnitz  (Bö.)  Pfarrkirche   237 
Wels  (ÜÖ  )  Ledererturm   :i.    122 

—  Stadtarchiv   220 
Welsberg  (T.)  Fund   19(1 

—  Pfarrkirche    I O4 

Wcseli     a.      S.       (Bö.)      Dekanalkirche, 

Wandmalereien  308 
Wesel y  (Bö.)  Rathaus  4 
Weyer  (OÖ.)  Marktkapclle   222 

—  Kommunalarchiv  219 
Wieliczka  (G.)  St.  Sebastianskirche  13« 
Wien  Wiederaufstellung  von  zwei  Brunnen- 
figuren von  Johann  Martin  Fischer  215 

—  Durchquerung  der  inneren  Stadt  durch 
die  elektrische  Straßenbahn   405 

—  I    Kirche    Maria   am    Gestade   77.    214 

—  I   Minoritenkirche   2 14 

—  I  St.  Stefansdom  187,  groBe  Buramerin 
199,  untere  Sakristei,  Deckengemälde 
187 

—  I  Universitäts-(Jesuiten-)  kirche  56.  148 

—  I  Dorotheergassc,  evangelische  Kirche, 
Glasfenster   1 3 

—  1  -Vkademie  der  Wissenschaften,  Male- 
reien im  kleinen  Sitzungssaale  78.  188 

—  I  Fleischmarkt  17,  Profanhaus  56.  78. 
188.   245 

-^  I  Am  Hof,  Gebäude  des  Kriegsministeri- 
ums  78.  301.  421 

—  I  Priesterbildungsanslalt  St. Augustin  3 1 0 

—  II  Uonaukanalufer,  Johanneskapelle  188 

—  IT  Pralerstralie,  Johanneskirche  148. 
188 

—  III  Pfarrkirche  St.  Rochus  und  Seba- 
stian  ■;7 


Wien  III     Rcunweg   10,     Kloster    Heim- 
suchung Mariae   188 
III  Hauptstraße  90,  Gartenhaus    148 
IV'  Münzfund   116 

—  IV  Schutzengelbmnnen  neben   der  Pau- 
lanerkirche  2S4 

V    .Mittersteig    25,   Profanliaus    57 

—  V   Schönbrunnerstr.  55,  Profanhaus  215 

—  VI    Pfarrkirche    St.    Aegyd    (Gurapcn- 
dorf)  316 

—  VI   Laimgrubenkirche,    Hinrichtung  79 

—  VI    Pfarrkirche,    Mariahilf    188,    Grab- 
stein  284 

—  Vir  Alt-Lerchenfeld,   Pfarrkirche  79 

—  VII    Hofstallstra(?e,    Palais     der    unga- 
rischen  Garde    149 

—  VIII    Alserstraße,    Pfarrkirche    zur    .\. 
H.  Dreifaltigkeit    148 

—  VIII  Alserstraße  35, Kreuzwegstation  15 

—  VIII     Blindengasse     15,     slädl.    Haus, 
Relief  1S9,   284 

—  IX  Servitenkirche,  Peregrinikapelle  245 

—  IX  Währingerstraße  35,  Josefinum  370 

—  XII    Altmannsdorf,     Pfarrkirche,     Ge- 
mälde  116.   316 

—  XIII  Anlage  von  Heizhäusern   421 

—  XIII  Baumgarten,  alte  Pfarrkirche  421 

—  XVI  Alt-Ottakring,   Pfarrkirche  245 

—  XVI     Ottakringerstraße     101,     Profan- 
haus 370 

—  XVI  weißes  Kreuz    15 

—  XVII     Hemalser     Friedhof,     Grabmal 
des  Feldmarschalls  Grafen  Clerfayt  189 

—  XVII  Gemälde  im   Privatbesitz  422 

—  XIX  Denksäule  Ecke  der  Sieveringer- 
straße  und   Daringergasse   57 

—  XIX   Kahlenberg,  Josefskirche   245 

—  XIX   Kobenzl,  Schloß  423 

—  XXI  Kagran  Johannesstatue   284.  3l(j 

—  XXI  Leopoldau,  Leopoldsstatue  79 
Wiener-Neustadt      (NÖ.)      Umgebung 

der  Liebfrauenkirche  98 

—  Theresianische  Militär-Akademie  59 

—  Museum,  städt.  Archiv  87 
Wiesberg  bei  Plans  (T.)  Schloßruine  291 
Wiese  (Mä.)  Gemeindearchiv  13 
Wildschütz  bei  Trautenau  (Bö.)  Pf  irrkirchc 

238 
Wilfersdorf,    Klein-  (NÖ).  Pfarrkirche 
320 


Wilhelmsdorf  (NO.)  Fund   121 
Wilhering  (OÖ.)  Stift,  Grabplatten  89 
Willendorf  (NÖ.)  Fund   216.   219 
Wilten-Innsbruck    (T.)    Triumphpforte 

436 
Windhaag    bei    Perg    (OÖ.i     Pfarrkirche 

191 
Wirbitz  (Schi.)  Holzkirche   23,   289 
Witocliow  (Mä.)   Filialkirche  77 
Witlinghausen   (Bö.)  Burgruine  362 
Wocheiner  Mitterdorf  (Kr.)    Gräberfeld 

141 
Woitzdorf  bei    Mähr.   Schönberg   (Mä.) 

Pfarrkirche,  Turm   284 
Wolenitz  (Bö.)  Pfarrkirche  3.     180.   205 
St.  Wolfgang  (OÖ.   Pfarrkirche  222.  376 
Wolfpas  sing  (NÖ.)  Pfarrkirche   121 

—  Kirchensfiege  320 
Wolin  (Bö.)   Burgruine   278 
Wolkersdorf  (NÖ.)  Pfarrkirche  430 
Woltschach  (Kü.)  Danielskirchc.  Fresken 

368.  420 
Wölz.  Ober-  (St. i  Pfarrkirche,  Malereien 

253 
Wörth  (NÖ.)   bei  Grein  Insel  430 
Wrbno  (Bö.)  Pfarrkirche  6 

Zalog  (Kr.)   Filialkirche    143 

Zara  (D.)  Domkirche,   Altar   181.  414 

—  Kirche  San  Grisogono  4g.   206.  414 

—  Campo  Colonna,  röm.  Ehrenbogen    109 

—  Carpacciobilder   181 

—  Museum  San   Donato   170 

2däric  (Bö.)  Pfarrkirche,  Inschrift  414 
Zdechowic    (Bö.i     Pfarrkirche,    Gedenk- 
tafel 74 

—  Johannesstatue  74 
Zeiselmauer  (NÖ.)  Fund   374 

Zell   a.  d.  Ybbs  (NÖ.)  Pfarrkirche   288 
Zell,  Maria-  (St.)  Wallfahrtskirche  380 
ZiXeleves  iBö.)  Grabplatten  278.    414 
Zlabings  (Mä.)  Pfarrkirche.  Altar   12 

—  Gemeindearchiv   i ; 
Zloczöw  (G.)  Syn.agogc   363 
Znaim  (Mä.)  St.   Michaelskirche  368 

—  St.  Niklaskirche  369.  420 
Zollfeld   (Kä.)  Grabungen    172 
Zwentendorf  (NÖ.)  Fund  247 
Zwcttl,  Klein-  (NÖ.)  Filialkirche  17.  60 


46i 


Index 


462 


III  Sachregister 


Altäre:  Adriach  222,  Aichber«  311,  Atzgersdorf  284,  Augsdcuf 
112,  Baden  II 6,  Belohrad  200,  Biedermannsdorf  150,  Brixen 
437,  Bürserberg  27,  Cassione  209,  Deutsch-Gereuth  282, 
Deutsch-Gießhühel  178,  Drazgose  10.  75.  183,  Uürnstein  371, 
Khrengruben  208,  Feldkirch  328,  Gaber  209,  Garsten  288, 
St.  Georgen  i.  W.  B.  90,  Groß-Gaber  416,  Gurdau  31  i,  Hain- 
dorf 4,  Hauskirchen  119,  Heiligenblut  207.  Hof  190,  Hohen- 
mauth  356,  Hohenweiler  440,  Irabach  155,  St  Jakob  im  Rosen- 
tale 182.  208,  Japons  371,  Jentschowitz  409,  Katowitz  410. 
Klein-Wilfersdorf  320,  Kolin  179,  Lahn  254,  Laibach  10.  410, 
Langenlois  58,  St.  Leonhard  am  Hornerwalde  317,  St.  Lcon- 
hard  bei  Siebenbrünn  280,  Letafovice  204,  Liebolitz  412,  Lieser- 
egg  312,  Lofer  432,  Mähr.-Trübau  213.  316,  Marchegg  216, 
St.  Martin  435,  Meckl  277,  Mehrn  159,  Melada  109,  Neu- 
bydzov  204,  Neustadtl  73.  105,  Nieder-Klein-Aupa  407,  Ober- 
alm 322,  Oberhollabrunn  247.  28f).  318,  Obermarkersdorf  318, 
Obermontani  194,  Ossiach  140,  Paulusbrunn  6.  412,  Pedroß 
291,  .St.  Peter  am  Kronenberge  367,  Pilsen  3,  Podletitz  205, 
Poysdorf  156,  Pürgg  326,  Rappersdorf  141,  Rentscli  437,  Reiz 
287.  428,  Rossitz  148,  Sachsenfeld  62,  Sandau  306,  .Sattendorf 
141,  Schenna  439.  Schieinbach  42S,  Schönbacli  287,  .Schwaz 
440,  .Sobenitz  49.  lo'j,  Sopramonte  292,  Slans  64.  440,  Stude- 
nitz  435,  Traismauer  4.2q,  Tr.nutenau  413,  Trstenic  6,  Vigaun 
418,  Wellnitz  237,  Weyer  222,  Wien  79.  245,  Wildschütz  238, 
Wrbuo   7,  Zalog   143,  Zara   181,  Zlabings   12 

.\mpeln:  Sonnenberg  ö 

.Vrehäologisches  Institut:  Bericht  über  die  Jahresversamm- 
lung  1908    165 

Archive  und  Archivalien:  Altliart  14,  Altlengbach  19,  Anz- 
bach  19,  Aschacli  219,  Aspach  88.  Aurolzmünster  20,  Bregenz 
256,  Brüun  II.  Ebenfurth  17,  Eferding  219,  Freistadt  20, 
Fürth  83,  Gaflenz  219,  St.  Georgen  a.  d.  Gusen  220,  Gmundcn 
220,  Götzis  256,  Graupen  74,  Graz  249,  Grieskirclien  220, 
Guntramsdorf  19,  Gurk  75,  Gutenstein  18,  Iglau  15,  Innichen 
24,  Jamnitz  14,  Karbitz  74,  Klostergrab  74,  Komotau  74, 
Langenlois  80,  Linz  20.  87.  219,  Luditz  5,  Mähr.-Budwitz  14, 
Mähr.-Trübau  ;;,  Maria-Enzersdorf  iq,  Mautern  83,  Millstatl 
182,  Xeulengbach  19,  Niklasberg  74,  Perclitoldsdorf  84,  Perg 
219,    Pottendorf  17,    Rodaun    87,    Rossatz  83,    Schärding   20. 

219,  Schlüsselberg   220,    .Schwanenstadt   219,    Schwertberg   20. 

220,  .Spital  am  Pyhrn  20,  Steiermark  380,  .Struden  20,  Teltsch 
14,  Teplitz  74,  Traiskirchen  17,  Triesch  13,  Triest  76,  Trop- 
pau  89,  Vöcklabruck  219,  Wels  220,  Weyer  219,  Weyeregg 
20,  Wiener-Neustadt  87,  Wiese  13,  Windegg  20,  2däric  414, 
Zlabings  15 

BaudcnUnialf  s.  Bauernhäuser,  Brücken,  Brunnen,  Burgen, 
Gartenhäuser,  Gebäude  öffentliche,  Kapellen,  Karner,  Kirchen, 
.Mühlen,   Schlösser,   Wehrbauten,    Wohnhäuser 

Bauernhäuser:  Herbstenberg  193,  St.  Leonhard  126,  Obermais 
437.  Rojenthal  92,  Sonnegg  382,  Spitz  373,  St.  Stephan  41') 

Beichtstühle  s.  Gestühle 

Betstühle  s.   Gestühle 

Bibliotheken   s.   Archive 


Bild-.  Wegsäulen,  .Marterln:  Chrudim  356,  Drum  17S.  Ehren- 
gruben 183.  410.  Eisenerz  23,  Eitenthal  426,  Elbogen  304, 
Fügen  92,  Geiersberg  134,  Hofinoves  409,  Kloster-Hradisch 
147,  Lankowitz  251,  Lochau  292,  Mähr.-Trübau  55,  Martins- 
berg 285,  Orth  372,  Poysdorf  286,  Prinzendorf  428,  Reichenau 
85,  Saaz  306.  Schillingsdorf  90,  Tamsweg  22,  Thürnthal  156. 
429,  St.  Walburg  292,  AVeiten  429,  Wien  15.  57.  79.  284. 
310,   Zdechovic  74 

J^<  rücken:   Friedland   202,   Königgrätz  357,   Tetschen    180.   23O 

Brunnen:  Billichgraz  183,  Eggenburg  284.  317,  Garsten  431, 
Hallstatl  431,   Pardubitz    135,   Salzburg  89.   322,   Wien   284 

Burgen  und  Ruinen  i's.  auch  Schlösser):  Bogliuno  184.  418, 
Bregenz  64,  Cimburg  54.  76,  Dabrowna  415,  Falkenstein  360, 
Frauenburg  90,  Friesach  10.  113,  Golesz  181.  365,  Greifen- 
stein 151.  21Ü,  Hartenstein  i;,  Hinterhaus  58.  Hohenbregenz 
28,  Hohenems  383.  440,  Lichtenberg  159,  Mani  437,  Marburg 
124.  290,  Michalowitz  135,  Michelsburg  92,  Ober-Cilli  250, 
Plans  291,  Senftenbcrg  288,  Slaatz  121,  -Streitvfiesen  58,  Tabor 
3Ü2,   Voitsberg    158.   326,   Wittinghausen   362,  Wolin   278 

Bürgerhäuser  s.   Wohnhäuser 

Chor  Stühle   s.   Gestühle 

Denkmale: 
griechische:   Gelsa  74 

römische:    Eberstein    10,    Gologorica    242,    Lovrana    143,    Pa- 
renzo    243,    Pola    52.   186.   210.   3(17.   419.  420,    Rovigno   144, 
Spalato   iio.   137.    169.   279.   414 
vorgeschichtliche:   Drahomischl  304 

Denkmalpflege:   Bregenz,   Ausgaben   für  —   (14 

—  Erlaß  der  Landesregierung  Kärnten  betreffend  den  .Schutz  von 
Altertümern  und   Denkmalen   331 

—  Gesetzliche  Regelung  der  —  66,  in   Hessen  331,  in  Bayern  396 

—  Inventarisierung    der   kirchlichen    Denkm.ile    der   Diözese    Gurk 

232 

—  Recht   der  —   in   Preußen    259 

—  Tag  für  —  in   Lübeck   197.   296 

—  Verordnung  des  Bischofs  von  Ascoli  Piceno  über  ilen  .Schulz 
und   die  Erhaltung  kirchlicher  Kunstwerke  329 

—  Verordnung  des  Landesschulrates  für  Böhmen  wegen  .Mit- 
wirkung der  Lehrerschaft  bei  Erhaltung  und  beim  Schutze  von 
Denkmalen   295 

—  Verordnung  der  Diözese   Gurk   225 

—  Erlaß  der  küstenländischen  Statthallerei  wegen  Erhaltung 
archäologisch  wichtiger  Gegenstände   395 

—  Verordnung  des  n.-ö.  Landesausschusses  an  die  Bürgermeister 
wegen  Erhaltung  von   Profandenkraalen   31 

Verordnung    der   päpstlichen   Kurie   an    den  italienischen     Epi- 
skopat   1 29 

—  Verordnung  der  Hczirkshauptniannschafl  Rokitzan  wegen  Er- 
haltung von  Baudenkraalen   198 

—  Erlaß  des  Landesgendarmeriekummandos  in  Triest  wegen  Be- 
handlung archäologischer   Funde  39(1 

Einrichtung,  kirchliclic  s.  Altäre,  Ampeln,  Gestühle,  Glas- 
malereien, Glocken,  Gobelins,  Grabkreuze,  Grabsteine,  Ikono- 
stasis,   Kanzeln,   Licht-  und  Sakramentshäuschen,  Orgeln,  Para- 

32* 


4(>3 


Index 


4  04 


mentenkästen,   Reliquiare,   Skulpturen,   Stickereien,  Tafelbilder, 
Taufkcssel,  Weihwasserbecken 

Epitaphien  s.  Grabsteine 

Friedhöfe:  Brandeis  4.7.  2^,  Koäif  234,  Luiau  235,  Pögystall 
318,  Prag  177.  :74-  304,  Retz  287.  428,  Salzburg  33.  lOi- 
321,  Spinges  440,  Sterzing   127,  Stifilck  liO 

Funde  (Münzfunde  separat) 
griechische;  Ephesus   166.   17; 

mittelalterliche:  Braunau  190,  Cilli  432.  Doupuv  70,  Eniis 
156,  Grado  52.  172,  Hochcppan  326,  Jaroslau  75.  138,  Klapa- 
vica  169,  Klaster  202,  Königgrätz  357,  Pardubitz  412,  S.  Pele- 
grino  143.  243,  Pola  368,  Prag  303,  Rabi  180,  Saaz  412, 
Schreckenstein  304,  Schwanenstadt  122,  Stein  122.  429,  Su- 
czawa  7,  Val  Madonna  52.  240 
römische:  Bivio  51,  Bosco-Sevie  51.  7O,  Brück  a.  d.  Leithu 
284.  317.  37J.  424,  Carnuntum  173,  Christendorf  365,  Cilli 
28g.  380.  432,  Cirkovce  290.  433,  Egk  142,  Enns  15G,  P"u- 
sana  419,  Fisella  4 19,  Förthof  II8,  Griesfeld  317,  Hemma- 
berg  239,  Kemating  377,  Klein-Pristova  380,  Kristein  156, 
Krupa  170,  Laibach  10.  14 1.  142,  LaniScc  142,  Laporje  434, 
J.iebshausen  234,  Masi  di  Vigo  63,  Mautern  83.  285,  Mittern- 
dorf  120,  Monte  Collisi  171,  Morter  137.  238,  Nesazio  210, 
Oberhaidin  252,  Pettau  253,  Petzovia  367,  Pola  115.  144.  170. 
243.  314.  367.  419,  Punta  Barbariga  144,  Salona  168,  Sissana 
420,  Sommerein  121,  Slarigrad  170,  Tamsham  432,  Tomiselj 
142.  Tschemembl  142,  Umago  315,  L'nler-Deutschdorf  50,  Val 
Catena  52.  170,  Valdagora  144,  Val  Madonna  32,  Vigaun  314, 
Virunum  172,  W'elsberg  196,  Zara  109,  Zeiselmauer  374 
vorgeschichtliche;  Asparn  84,  Aussig  304,  Baden  79,  Baum- 
garten 316,  Belscica  142,  Bodenhof  416,  Bronislawaberg  310, 
Canzianbcrg  113,  Ccrnotin-Kelc  368,  Chociniierz  207,  Crmosu- 
jicc  208,  Eggenburg  425,  Eibesthal  121,  Eisgrub  373,  Gmun- 
den  88,  Gramilach  114,  Groß-Czernosek  107,  Griinsbaeh  371, 
Hadersdorf  am  Kamp  80,  Hostonitz  108,  St.  Johann  in  Eng- 
stetten  285,  Kimpolung  278,  Kirchlierg  am  Wagram  42;, 
Klcin-Hadersdorf  373,  Klein-Pöchlarn  120,  Krain  36Ü,  Krain- 
hurg  313,  Kronporitschcn  179,  Laa  427,  l.aduwitz  204,  Lang- 
egg-Wangen  326,  Langenluis  58,  Langugcst  107.  13+.  204.  41 1, 
Lans  306,  Linz  374,  Log  142,  1-osan  108,  Lustenau  375,  Mar- 
bach  190,  Mattig  431,  Mcchsendorf  318,  Mies  180.  3ü(j,  Mistel- 
bach 216,  Mühlhcim  321,  Notranjcgorice  141,  Paasdorf  83, 
St.  Pctcr  i.  d.  Au  28O,  Poysdorf  121.  31 8,  Prad  327,  Prinzels- 
tlorf  121,  Prinzendorf  318,  Prinzersdorf  83,  Rossatz  16,  Schön- 
priesen 304,  Spitz  190,  Steyr  431,  Taborje  90,  Überackern 
248,  Vcldes  142,  Veliki  Otük  314,  Waltersdorf  121,  Wartberg 
429,  Welletitz  413,  Welsberg  igO,  Wilhclmsdorf  121,  Willen- 
dorf 216.  219 

l'undnotizen,  Einsendung  von  393 

Gartenhäuser:  Leopoldskron  289,  Wien   148 

ticbäude,  öffentliche:  Alt-Sandez  207,  Baden  79.  424,  Bregenz 
224,  Brunn  18O.  210,  Dürnberg  157,  Eggenburg  245,  Feld- 
kirch 64,  Glurns  125,  Graz  192,  Hradisch  210,  Innsbruck  125. 
381.  436,  Jungbunzlau  104.  410,  Klagenfurt  138,  Krakau  238, 
Laibach  114,  Mödling  16.  84,  Olmütz  147,  Pola  210.  419, 
Prag  43.  69.  102.  133.  199.  275  356,  Salzburg  192,  Sebenico  g, 
Wien  78    149.  188.  189.  284.  301.  316.  370.  421 

Gemälde  s.  Tafelbilder 


Gestühle;  Adriach  222,  Bierbaum  371,  Büiserberg  27,  Francowa 
Lhotta  54,  Heiligenblut  207,  Kostelzen  104,  Liebolitz  412. 
Meckl  277,  NeubydiEov  135,  Neustadtl  73,  Oberalm  322,  Prä- 
graten 126,  Riva  160,  Sattendorf  141,  Schwaz  440.  Wiener- 
Neustadt  59 

Glasmalereien;  Egg  112.  3O6,  Neuhaus  41O,  Steyr  Ol,  Utsch 
gl,    Wien   15 

lilocken:  Groß-Gaber  416,  Hart  126.  254,  Jordano«  365,  Polstrau 
380,  Rciditz  205,  Rentsch  437,  Skylal  :8o.  236,  Stans  440, 
Wien   igg,   Wirbitz   28g 

Gobelins;   Garsten  88.  248 

Grabkreuze:  Kirchberg  am  Walde  80,  Stans  O4 

Grabsteine:  Aggsbach  57,  Auscha  356,  Aussee  8g.  324,  Brück 
a.  d.  Mur  89.  324,  Cerekvic  408,  Cervena  Recic  201.  276, 
Eggenburg  426,  Geinberg  20,  Graz  23,  Gröbming  433,  Gurk 
139,  Hallein  157.  249,  Hohenberg  15,  Kirchberg  221,  Kitz- 
biihel  15g,  Kralowitz  358.  410,  Krc  411,  Kuchl  322,  Maria 
Saal  41G,  Melada  109,  Oberalra  322,  Ossiach  140,  Pardubitz 
180.  204,  Partschendorf  147.  368,  Retz  85.  428,  Rietz  292, 
Rosenthal  412,  Röthis  440,  Salzburg  89,  Schwaz  440,  Smole- 
nowes  307,  Stans  440,  Steyr  21.  191,  Tabor  bei  Jauchen  184, 
Traismauer  42g,  Wien  l8g.  284.  Wilhering  8g,  Zdcchowic  74, 
Zizeleves  278.   414 

Hauszinssteuer:   Erleichterung  für  Privatdenkmale  67 

Heimatschutz;   Tag  für  —  in  Lübeck  296 

Holzkirchen;  Bialka  112,  Groß-Kozojed  357,  Hotzendorf  12, 
Jadowniki-Püdgorne  310,  Jordanow  3Ö5,  Libcan  305,  Przyszowa 
50,  Taschendorf  157,  Tichau  420,  Wieliczka  138,  Wirbitz  23. 
289 

Ikonostasis;  Sereth  49 

Institut:  archäologischer  Bericht  über  die  Jahresversammlung 
igo8    165 

Inventarisierung  der  Denkmale  der  Diözese  Gurk   232 

Kanzeln:  Aichberg  31  1,  Bialka  112,  Biedermannsdorf  150,  Brand 
133.  i8q,  Canfanaro  2og,  Drazgosc  IG.  75,  Eggenburg  245, 
Gurdau  315,  Gurk  13g,  Haindorf  4,  Heiligenblut  208,  Jentscho- 
witz  40g,  Klein  Wilfersdort  320,  St.  Leonhard  am  Hornerwalde 
317,  St.  Leonhard  bei  Siebenbrünn  280,  Lofer  432,  Maisbir- 
baum  318,  Meckl  277,  Neustadtl  73,  Oberalm  322,  Rentsch 
43;,  Rossitz  148,  Röthis  440,  Sattendorf  141,  Sebenico  310, 
Stans  64.  440,  St.  Stefan  am  Krappfeldc  28 1,  Traismauer  429, 
Wall.-Mescritsch    187,  Wirbitz   23 

Kapellen:  AUenraarkt  316,  Bensen  133,  Berneck  125,  Bczdez47, 
Bregenz  64,  Brunn  143.  315.  368,  Chotieschau  35G,  Christberg 
383,  Gradnitz  215,  Jilowy  357,  Kauth  134.  202,  Kirchbach  312, 
Klagenfurt  10.  416,  Lobositz  277,  Maria  Steinparz  120,  Maria 
Svetina  290,  Milovic  105,  Mitterwald  254,  Neustadtl  73,  Ol- 
mütz 212,  Pardubitz  204.  360,  Perchtoldsdorf  318.  428,  Plcsch- 
nitz  236.  278,  Poysdorf  156,  Prag  4.  232,  Punta  Christo  115, 
Pürgg  290,  Retz  85,  Riffian  25,  Rumburg  180,  Salzburg  8g, 
Schenna  160.  438.  439,  Seifersdorf  412,  Stangenach  328,  Trau 
206,  Tschernhausen  180,  Ulrichsberg  282,  Vöcklabruck  221, 
St.  Walburg  383,  Weyer  222,  Wien  15.  l8g,  Wiener-Neu- 
stadt 59 

Karner:   Berg  365,  Mauthausen   21.   88,  Metnitz   I13 

Kirchen  (s.  auch  Holzkirchen,  Kapellen):  Adriach,  222.  289, 
Aggsbach  57,  Aichberg  311,  Albrechtic  356,  -Mtmünster  I2I, 


Index 


466 


Aquileja  76.  184.  240,  Arbora  7.  4g,  Arch  142,  Arco  62, 
Asperhofen  284,  Atzgersdorf  284,  Auer  224.  326,  Auerbach  20, 
Auersperg  282,  Auersthal  189,  Augsdorf  112,  Aussee  89.  324, 
Baden  116,  Badgastein  123,  Barbana  76,  Baumgartenberf;  122, 
Bela  276,  Belohrad  200,  St.  Benigna  3.  70,  Biedermannsdorf 
149,  Bielitz  378,  Bierbaum  371,  Bischofwarth  150,  Bisenz  53. 
145,  BodeSic  50.  183,  Boharna  407,  Böhm.-Brod  200,  Bozen 
193.  381.  436,  Brand  133.  189,  Brandeis  47,  BranzoU  15g. 
436,  Braunau  375,  Brdo   183,  Bregenz  64,  Brezje  366,  Breznic 

200,  Brioni  grande  I14,  Brixen  193.  437,  Brod  50.  183,  Brück 
a.  d.  Mur  89.  324,  Brunn    II.   53,  Budweis  47,  Bürserberg  27. 

Bystrei    177,    Canfanaro   209,   Caslau    102.  407,  Cervena  Recic 

201.  276.  408,  Clierso  283,  Chotoric  201,  Curzola  74,  Dajano 
63.  326,  Dcutsch-Altenburg  284,  Deutsch-Gereuth  282,  Deutsch- 
Gießhübel  178,  Dobraken  276,  Dobrowitovv  133,  Dol  g.  log. 
136,  Dolec  183,  Dragomirna  278,  DraXgose  10.  75.  183,  Drve- 
nik  20Ö,  Dürnstein  371,  Ebenfurth  425,  Egg  112.  366,  Eggen- 
burg 245.  416,  Ehrengruben  208.  366.  416,  Eidlitz  408,  Eiers- 
dorf  113,  Eisenerz  325,  Eisgarn  57,  Eisarn  II7,  Faedo  gi, 
Fallbach  117,  Feldkirch  328,  Fels  426,  St.  Florian  193,  Fört- 
hof  118,  Francowa  Lhotta  54,  Friedet  249,  Friedland  408, 
Gaber    20g,    Gais  63,    Gaishorn  go.    124,    Gallneukirchen    247. 

430,  Galtür  24.  125.  2go.  326,  Gaining  245,  Gansbach  426, 
Garsten  88.  122.  248.  2RR.  430,  Gastern  80,  Gaubitsch  58.  1R9, 
St.  Georgen  am  Rcitli  118,  St.  Georgen  bei  Tollet  88.  122. 
288,  St.  Georgen  i.  W,  B.  go,  St.  Gertraud  280,  Gewitsch  146, 
St.  Gilgen  377,  Glinzendorf  285,  Godrusch  233,  Goeti  124.  158, 
Göflan  437,  Gojau  408,  Görz  314,  Gostece  312,  GradiSce  184, 
Grado  283,  Grafendorf  215,  Graupen  48,  Graz  61.  124.  158. 
192,  Grießbach  317,  Gröbming  433,  Groß-Chmeleschen  177, 
Groß-Ebersdorf  117.  151,  Groß-Gaber  416,  Groß-Haselbach  80. 
245,  Groß-Graain  248.  432,  Oroli-Karlowitz  420,  Grybow  238, 
Gurdau  315,  Gurk  13S.  Guttenberg  124.  290  434,  Hafling  326, 
Haid  104,  Haindorf  4.  104,  Hall  I2ß.  193,  Hallein  157.  249, 
Hals  70,  Hart  126.  234,  Haslau  178,  Hauskirchen  II g,  Haus- 
leiten 245.  285,  Heiligenhlut  182.  207,  Heiligenstatt  192. 
Heinersdorf  202,  Hefmanic  178,  Hefraanmestec  178,  Hernstein 
189,  Himberg  189,  Hirschegg  28,  Höbersdorf  iig,  Hochgallmig 
24.  193.  437,  Hodkov  408,  Hof  190.  Hohenmauth  70.  178. 
356,  Hohenweiler  440,  Holtschitz  70,  Hörersdorf  151,  Igg 
51,  Iglau  115.  187,  ]h  251,  Imbach  15.  i;i,  Imst  194,  Innei- 
laterns  25O,  Innsbruck  223.  32Ci,  St.  Jakob  im  Rosentale  182. 
208,  Japons  246.  371,  Jaromef  304.  357,  Jaroslau  75,  Jen- 
tschowitz  2.  409,  St.  Johann  am  Wocheinersee  283,  Judenburg 
124.  192.  251,  Jungbunzlau  134.  276,  Kaaden  4.  48,  Kaiische 
4:7,  Katharein  157.  192,  Katowitz  410,  Kertina  184,  Kirch- 
berg 221,  KläStcr  202,  Klattau  276,  Klein-Pöchlarn  318,  Klein- 
Wilfcrsdorf  320,  Klein-Zwettl  17.  60,  Kloster  5.  203,  Kloster- 
bruck 12,  Kohljanowilz  178,  Kolin  179.  277,  Koraotau  134. 
277,  Königgrätz  203,  Kornitz  76,  Koscze  23g,  Kostelzen  104, 
Koufim  104.  30;,  Krakau  41;,  Kralowitz  358.  410,  Kratzau 
48,  Krems   190.  372.  427,  Krieglach  325,  Kronslorf  375.   191. 

431,  Krosno  310.  311,  Kuchelbad  179,  Kuclil  322,  Kurau  179, 
Laatsch  15g,  Lahn  254,  Laibach  10.  360.  41Ö,  Laimbach  216. 
286.  372,  Langenbruclc  234,  Langcnlois  58,  Lanzow  17g.  358, 
Laporje  124.  434,  LauiTen  44I;  Laun  2.  104,  Lautschim  30;;. 
358,  Lemberg  363,   Leobeu  61,  .St.  Leonhard  an\   HornerwaUlc 


317,  St.  Leonhard  bei  Siebenbrünn  280,  Letafovice  204,  Libcan 
305,  Libocan  3.  70,  Liehotitz  411,  Licnz  63.  92,  Lieseregg  312, 
Lind  251,  Lofer  432,  St.  Lorenzen  90.  193.  435,  Lussin  piccolo 
185,  Mährisch-Neust adt  76,  Mährisch-Trül)au  213.  316,  Mais- 
birbaum  318,  Marchegg  216.  427,  Maria  Elend  281,  Maria 
Saal  50.  41O,  Maria  Svetina  193,  Maria  Trost  61,  Maria  Zell  380, 
St.  Martin  435,  Maltsee  288,  Mehrn  15g,  Meckl  277,  Mclada  109, 
Melnik  3,  Messern  16,  St.  Michael  ob  Praßberg  24,  St.  Michael  bei 
Rudolfswerth  209,  Michelstetten  142.  313,  Millstatt  182,  Milovic 
105.  135,  Mischenetz  5.  359,  Mißlitz  12.  187,  Jlödling  120, 
Moraarano  183,  Möschnach  51.  114.  184,  Muggia  76,  Murau 
'93-  -51-  435.  Mutters  382,  Neuberg  252.  Neubydzow  135.  204, 
Neudorf  84,  Neuhaus  5.  416,  Neukirchen  am  Ostrong  372, 
Neunkirchen  16.  246.  427,  Neustadtl  105,  Niedergrund  5, 
Niederdorf  437,  Nicder-Klein-Aupa  407,  Niederkreuzstetten  437, 
Niederwölz  90,  Niepolomice  138,  St  Nikolai  61,  Oberalm  322, 
Oberhollabrunn  120.  190.  247.  286.  318,  Obermarkersdorf  318, 
Oberndorf  123.  222,  Oberplanitzing  382,  Oberreching  249,  Ober- 
waltersdort  247,  Oberwölz  253,  Olmiitz  420,  Opponitz  16, 
Ossiach  140,  Pardubitz  180.  35g,  Parenzo  419,  Partschendorf 
'47-  3''8.  •'^t-  Paul  182,  Paulusbrunn  412,  Pedross  291,  Pelugö 
382,  Percha  193,  Pergine  92.  159,  Pernegg  24,  St.  Peter  am 
Kronenberge  367,  Peterswald  6,  Pettneu  24,  Pians  24,  Pill  224, 
Pinzolo  437,  Plan  3,  Platz  205,  Plöcken  281,  Pöbring  428, 
Podletitz  203.  Pöggstall  58.  318.  42S,  PÖUaberg  121,  Polstrau 
223.  325.  380,  Pottendorf  428,  Povo  92,  Poysdorf  156, 
Prabi  224,  Prag  3.  41.  6g.  102.  132.  303.  353.  355.  384.  407, 
Prägraten  126,  Prapretsche  1 84,  Preßbaum  16.  2 18.  318,  Proß- 
nitz  283,  Protivin  0.  306,  Przemysl  207,  Przeworsk  311,  Punzau 
24g,  Piirgg  326.  Pusarnitz  366,  Puschwitz  136,  Rabi  6,  Rako- 
nitz  4,  Rappersdorf  141,  Rattenberg  195,  Reichenburg  253, 
Rentsch  437,  Retz  85.  287.  42S,  Rietz  292.  382,  Riffian  382, 
Riva  15g.  224,  Roitham  221,  Ronov  147,  Rosenthal  412, 
Rossilz  148,  Rothigcl  55,  Röthis  440,  Rovereto  254.  292, 
Rurabura  6.  48,  Sachsenfeld  ()2,  Salurn  64.  qz.  Sandau  306. 
S.irdagna  196,  Sattendorf  141,  Saubach  255,  Schärding  376. 
Schenna  160.  438,  Schirschowitz  361,  Schlcinbach  428. 
Schluderns  292,  Schnobolin  368,  Schönbach  287,  Schönbichl 
247,  Schwaz  162.  440,  Schwertberg  376,  .Sebenico  g.  137.  310, 
Sedlctz  73.  361,  Seelau  4,  Seisenberg  142.  209.  313.  367. 
417,  Sendrazic  299,  Sepckov  413,  Sereth  49.  181,  Serfaus  92, 
Siebeneich  23;,  Skytal  180.  23O,  Smolenowes  307,  Sobenitz 
4g.  106,  Sobotka  2,  Soll  327,  Sopr.amonle  292,  .Spalato,  49. 
206.  347.  363.  414,  Srednje  52,  Sromlje  223,  Stans  64.  255. 
440,  Startsch  116,  Sl.  Stefan  am  Krappfeldc  281,  Stcrzing  163. 
382,  Steyr  61.  221.  432,  Stignitz  213,  Strengberg  247.  374, 
Stuben  127.  255.  383,  Studenitz  435,  Sucz.awa  8.  108.  362, 
l'abor  bei  Jauchen  184,  Tarsch  383,  Tartsch  li>4,  Tattenitz  244, 
Thörl-Maglern  208,  Tisehnowitz  56.  187,  Traismauer  429,  Trail 
206,  Trautenau  413,  Treflfling  75,  Tribuswinkcl  211).  Trient 
04.  93.  164.  440,  Tuchow  415,  Tulbing  374,  Tweng  113.  183. 
Ulucz  31 T,  Ung.  Brod  145,  Unter-Aujezd  4,  Unter-Baulzen  2. 
199,  Urbanau  12,  Utsch  91,  Valle  St.  Pietro  280.  St.  Veit  bei 
Grobelno  24,  Velka  77,  Vigaun  418,  Viktorsberg  94.  128.  384, 
N'illach  208,  Vitis  429,  Völs  93,  Vorau  435,  Vorkloster-Tisch- 
nowitz  36.  187,  Vrafovic  278,  Wall.-Mcscritsch  2!I,  Weggcn- 
stcin     383,     Wclpcrt     136,     Weißenfels     75,     Weistrach      190, 


467 


Index 


468 


Weitensfeld  366,  Wellnitz  237,  Welsbcrg  164.  Weseli  30S, 
Wien  15.  56.  57.  77.  79.  116.  14.8.  187.  188  199.  21+.  245. 
284,  316.  421,  Wiener-Neustadt  98,  Wildschütz  238,  Windhaa-; 
191,  Witochow  77,  Woitzdorf  284,  St.  Wolfgang  222,  37(1, 
Wolfpassing  121,  Wolenitz  3.  180.  205.  Wolkersdorf  430 
Woltschach  368.   420,  Wrbno  6,   Zalog  143,  Zara  4.9.  181.   206. 

414,  2däric  414,  Zdechowitz  74,  Zell  a.  d.  Ybbs  288,  2izeleves 
278,  Zlabings   12,  Znaim   368.   369.   420 

Klöster:  Cassione  209,  Doxan  3jt),  Dragciinirna  136,  Garsten  430, 
Goldenkron  3.  408,  Klosterneuburg  190,  Krakau  207,  Lemberg 
137,  Makarska  362,  Melk  285,  Puma  181.  279.  310,  Ranshofen 
289.  431,  Ratac  310,  Rumburg  180,  Salzburg  89.  222.  289, 
Sebenico  279.  310,  Seelau  73,  Scir  62.  Sittrich  418,  Sonnen- 
burg  26,   Spalalo    137,  Vorau   4V^•    Wien    188.  Wilhering  89 

Konservatoren,  Tätigkeitsberichte:  Bretholz  13,  Ginnnoni 
17,  Knott  74,  Richly  49,  Starzer   19,   Wcinzierl   7 

Landeskommission;   Kunsthistorische  für  Böhmen   2 

I.icht-   und   Sakr  am  ents  bauschen  :   Steyr   dl 

Malereien  s.  Tafelbilder,   W.andmalercicn 

Marterln  (s.  auch  Bildsäulen) 

Mühlen:  Brunneck   290,  Patek  73.    103.   236.   Siezenheim   222 

M  ünzfunde: 
mittelalterliche:  Beschin  233.  Bubendorf  57,  Cilli  432, 
Kmmersdorf  371,  Freistadt  60,  Garsten  375,  Hocheppan  326. 
Kleinmeierhöfen  5,  Kolhing-Neusiedel  16,  Koschatka  2S3. 
Krumpisch  55,  Lewin  134.  Licomelic  277,  Lindau  155,  Mies  5, 
Mödling  427,  Neuland  359,  Neutitschein  12,  Olbersdorf  372, 
Pipproannsberg  376.  Pleschnitz  361,  Radna  51,  Saaz  412, 
Steyr  432,  Velden  113,  Watzlaw  131^.  205,  Wien  116 
römische:  Cilli  289,  Christendorf  3fi5,  Laibach  142,  Liebshausen 
234,  Unter-Deutschdorf  50 

Museen  (s.  auch  Sammlungen.  Vereine):  Aquileja  171,  Aussig  304, 
Baden  370,  Belohrad  6g,  Bensen  70.  102,  Eger  103,  Enns  191. 
Feldkirch  64,  Krems  246,  Kruniau  5,  Laibach  141,  Mies  5. 
306,  .Mittelbcrg  128,  Neubydzow  180,  Pettau  253,  Pola  171, 
Putna  181,  Rovigno  244,  Salzburg  37G,  Steyr  191,  Tarnow 
75-  3^5>  Teplitz  106,  Tetschen  49,  Villach  113,  Wiener-Neu- 
stadt 87,  Zara   170 

Naturdenkmale:  Bialka  112,  Brandeis  47.  233,  Grauz  151.426, 
KlÄSter  202,  Schwallenbach  218,   Suchadol  223,  Viktorsberg  94 

Orgeln;  Arch  142,  Brand  189,  Braunau  375,  Francowa  Lhotta 
54,  Graz  124.  Haindorf  4,  Klein-Wilfersdorf  320,  Lieseregg 
312,  Maisbirbaum  318,  NeubydäEow  135.  204,  NeustadÜ  73, 
N'iedergrund  ;,  Oberalm  322,  Podletitz  205,  Poysdnrf  156. 
.Schwaz  440,  Vilis  429,   Wellnitz  237 

Ortsbilder;  Bialka  112,  Dümstein  117,  Eggenburg  426,  Glurns 
326,  Grein  375,  Haida  4.  Hallein  157,  Krems-Grein  155,  Lem- 
^"g  '37.  Lessach  249.  378,  Loseustein  20,  Mähr.-Schönberg 
148,  Maria  Saal  50,  Milovjc  105.  135,  Ossiach  140,  Pardubitz 
180,  Pöggstall  318,  St.  Polten  372,  Prag  177.  355,  Salzburg 
21.  22.  122.  191.  321,  Schärding  221,  Siezenheim  222,  Tarnow 

415,  Veldes  313,  Wien  78.  301.  405.  421,  AViener-Neustadt 
98,  Wolfpassing  320,  Wörth  430 

Paiamente:  Goeß  158.  192 

Paramentenkästen:   Graz   158,   Riva    160.  Wolfpassing   121 


Profandenkmale  s.  Bauernhäuser,  Brücken,  Brunnen,  Burgen 
und  Ruinen,  Gartenhäuser,  Gebäude  öflFentliche,  Mühlen,  Rat- 
häuser.  Schlösser,  Wehrbauten,   Wohnhäuser 

Rathäuser;  Freistadt  379,  Grieskirchen  321,  Innsbruck  380, 
Mähr.-Schönberg  148,  Mies  359,  Prachatitz  361,  Prag  177.  274, 
Proßnitz  12.  368.  Retz  85.  318.  Roinau  284,  Spitz  3iq, 
Wesely  4 

Römische  Denkmale  s.   Funde   und   Denkmale,   römische 

Ruinen   s.   Burgen,   Schlösser 

Sakramentshäuschen  s.  Licbthäuschen 

Sammlungen  (s.  auch  Museen,  Vereine):  Poysdnrf  121.  247. 
318.   373,   Waidhofen   a.  d.  Thaya  87 

Schlösser  (s.  auch  Burgen):  Billichgraz  183,  Cervena  Kecic  201. 
276,  Goldenstein  378.  Greinburg  375,  Laibach  183,  Malosco 
437,  Neulust  412,  Niepolomice  138.  280,  Obermontani  194, 
Schallaburg  16.  247.  287,  Seisenberg  418,  Sichrow  357,  .Stenico 
162,   Straßburg    182,   Thürnthal    156,   Trient   26,   Wien   423 

Schriftdenkmale  s.  Archive 

Sgraffiti  s.  Wandmalereien 

.Skulpturen:  Ahm  62,  Aigen  37(1.  Bialka  112,  Cervena  Recic 
408,  Doxan  356,  Dümstein  371,  Feldkirch  328,  St.  Georgen 
bei  Tollett  88.  122.  288,  GradiSfe  184,  Gurk  139,  Hart  90. 
Hauskirchen  119,  Imbach  15,  Jaromer  305,  Kukus  48.  104. 
411.  Laibach  366,  Lanzow  358,  Mähr.-Trübau  213,  Maria 
.Svetina  290,  Melada  109,  Momarano  185,  Morter  254,  Neu- 
stadt! 73,  Opcina  243,  Pelugo  382,  St.  Polten  372,  Poysdorf 
156,  Prag  355,  Raabs  16,  Rentsch  437,  Retz  87,  Salzburg  22, 
Sandau  307,   .Seelau  73,  Spalato  49.   206,   347,   Spitz   373,  Trau 

414,  Wien   79.    189.   214.   215.   2S4 
.Städtebilder  s.   Ortsbilder 

Stadtbefestigung,  Stadttore  s.   Wehrbauten 
Stickereien:  Dragomima   278,  Ciarsten  430 
Subventionen:     Adriach     289,     Aquileja    70.     240,     Auer    32Ü, 

Baden  149,  Badgastein  123,  Baumgartenberg  122,  BSlohrad  69, 
St.  Benigna  3.  Bensen  102,  Berg  305,  Bogliuno  417,  BranzoU 
436,  Bregenz  64,  Brunn  210,  Brunneck  290,  Cäslau  201.  407, 
Christberg  383,  Cirkovec  433,  Dajano  326,  Deutsch-Altenburg 
284,  Dol  136,  Dolec  183,  Dragomirna  136,  Drazgose  183, 
Ehrengruben  41b,  Eiersdorf  113,  Eisenerz  32;,  Enns  60.  191. 
430,  Friesach  113,  Gaishorn  90.  124,  Galtür  24.  125.  326, 
Garsten  248,  Gelsa  74,  Goeß  124,  Görz  II.  314,  Graz  192, 
Groß-Gmain  432.  Guttenberg  434,  Hafling  326,  Haindorf  104, 
Hallein  249.  Hart  254,  Hausleiten  24;.  285,  Hinterhaus  58, 
Hochgallmig  437.  Hohenbregenz  28,  Hotzendorf  12,  Hradisch 
210,  Igg  51,  Innsbruck  436,  St.  Jakob  224,  Jentschowilz  2, 
St.  Johann  am  Wocheinersee  283,  Judenburg  124,  Jungbunzlau 
134,    Katharcin    192,    Kohljanowitz    178,    Krain   366.    Krakau 

415,  Krems  427,  Kukus  411,  Laibach  10.  416,  Langugest  134. 
204,  Laun  2,  Libotschan  3,  Lienz  291,  Marchegg  427,  Maut- 
hausen 88,  Melnik  3,  Mitter- Amsdorf  116,  Mödling  120,  Morter 
137.  238,  Muggia  76,  Mühlbach  327,  Neubydzow  180,  Neu- 
haus 416,  Niederdorf  437,  Niederwölz  90,  Nimburg  2,  Obro- 
vazzo  170,  Partschendorf  368,  St.  Pelegrino  243,  Pergine  159. 
Peraegg  24,  Pettau  253,  Pettneu  24,  Pians  24.  Pilsen  3,  Pola 
f43,  Polna  4,  Pottendorf  428,  Prabi  224,  Prachatitz  361,  Prag 
3.  133.  199.  407,  PfzemyU  207,  Punzau  249,  Putna  310,  Rako- 
nitz  4,   Rappersdorf  141,  Retz  318,  Riffian  382,  Rojenthal  i)2, 


469 


Index 


470 


Salona  168,  Salurn  92,  Saubach  255,  Schallaburg  16.  287, 
Schillingsdorf  go,  Schwanenstadt  122,  Sebenico  137.  310,  Sed- 
letz 73,  Seelau  4,  Seisenberg  313.  417,  Sobotka  2,  Soll  327. 
Sonnenburg  26,  Spalato  137.  206.  363.  414,  Steiermark  380, 
Steyr  221,  Stfilek  116,  Stuben  255,  Suczawa  108,  Tarnow  365, 
Tattentiz  244,  Thörl-Maglern  208,  Traii  206,  Trient  93.  440, 
Tweng  183,  Unter-Bautzen  2,  Utsch  91,  Val  Catena  170,  Vik- 
torsberg 128,  Voitsberg  326,  Vorkloster-Tischnowitz  187,  Wels 
122,  Wesely  4,  Wieliczka  138,  Wien  116.  245.  316,  Wind- 
haag 191,  Wolenitz  3.  205,  St.  Wolfgang  222,  Woltschach 
368.  420,  Zara  414,  Znaira  420 
Synagogen:  Budweis  200,  Prag  177,  Zloczöw  365 
Tafelbilder:  Badgastein  123,  Bisenz  53.  145,  Brand  189,  Brezjc 
366,  Brixen  193,  Bystrei  177,  Cherso  283,  Dol  9.  109.  136, 
Eger  103,  Fels  426,  Gansbach  426,  Gastern  80,  Goldenkron 
408,  Grado  283,  Groß-Gmain  248.  432,  Gurk  139,  Guttenberg 
124.  290.  434,  Hausleiten  285,  Hohenweiler  440,  Japons  371, 
Jilowy  357,  Katowitz  410,  Krems  190,  Liebotitz  411,  Linz 
190,  Marchegu  427,  Meckl  277,  Melada  109,  Mißlitz  12.  187, 
Momarano  185,  Neustadtl  73,  St.  Peter  am  Kronenberge  367, 
Pöbring  428,  Podletitz  205,  Pottendorf  428,  Prag  303.  407, 
Ranshofen  289,  Retz  318,  Ruraburg  6.  48,  Sandau  307,  Sed- 
letz 73,  Steyr  61,  Tarnow  75.  365,  Traismauer  429,  Trätenic  6, 
Vorau  435,  Vracovic  278,  St.  Walburg  383,  Wien  116.  1S7. 
316.  422,  Zalog  143,  Zara  181 
lätigkeits berichte  s.  Konservatoren,  Museen,  Vereine 
Taufkessel:    Haindnrf  4,   Hodkov  409,   Kostelzen    104,  Podletitz 

205,  Steyr  61 
Umgebung  von  Denkmalen   s.   Naturdenkmale,  Ortsbilder 
Vereine  (s.   auch  Museen):   Baden    149,   Bregenz  64,  Cäslau   201, 

Cattaro  279,  Eggenburg  425 
Verkäufe:  Arch  142,  Budweis  201,  St.  Georgen  bei  Tollett  88, 
Graz  158,  Hals  70,  Knilovic  410,  St.  Leonhard  126,  Einz  190, 
Eovrana  143.  Morter  254,  Obermontani  194,  Pelugo  382, 
Rentsch  434,  Sonnenberg  6,  Wien  79,  Zara  181 
Verordnungen:  des  Bischofs  von  Ascoli-Piceno  über  Schutz 
und  Erhaltung  kirchlicher   Kunstwerke  329 

—  des  Landesschulrates  für  Böhmen  wegen  Mitwirkung  der  Lehrer- 
schaft bei  Erhaltung  und  beim  Schutz  von  Denkmalen   295 

—  der    Diözese    Gurk    wegen    Erhaltung    von    kirchlichen    Denk- 
malen  225 

—  wegen  Inventarisierung  der  Denkmale  der  Diözese  Gurk   232 

—  der  Landesregierung  Kärnten   betreffend   den  Schutz  von  Alter- 
tümern und  Denkmalen  330 

—  des    n.-ö.    Landesausschusses    an    die    Bürgermeister    wegen    l*"r- 
haltung  der  Profandenkmale  31 

—  der  päpstlichen  Kurie  an  den  italienischen  Episkopat  betreffeml 
den  Schutz  von   Kunst-  und  Gcschichtsdenkmalen    i  2() 


—  für  preußische  Denkmalpflege   259 

—  der  Bezirkshauptmannschaft  Rokitzan  wegen  Erhaltung  von 
Baudenkmalen    198 

Vorgeschichtliche   Denkmale  s.   Funde 

AVandmalereien:  Aquileja  76.  184.  240,  Arbora  7.  49,  Brixen 
'93-  437,  Brunneck  224.290,  Brunn  53,  Bukowina  414,  Cervena 
Recic  201.  276,  Dajano  63.  326,  Deutsch-Altenburg  284,  Dürn- 
stein  371,  Enns  60.  430,  Feldkirch  256,  Gais  63,  Görz  II, 
283,  Graz  61.  192,  Haid  104,  Iglau  187,  St.  Jakob  224,  Japons 
246.  371,  Jungbunzlau  104.  276.  410,  Klagenfurt  138.  416, 
Krems  285.  317.  372,  Lichtenberg  159,  Liebotitz  412,  Lind 
251,  Maria  Saal  416,  Maria  Trost  61,  St.  Michael  120,  Millstatt 
182,  Mischenetz  5.  359,  Mutters  382,  Neuberg  252,  Niederdorf 
437,  Niederwölz  90,  .St.  Nikolai  61,  Obergottesfeld  10,  Ober- 
wölz  253,  Ossiach  140,  Patek  236,  St.  Paul  182  Percha  195, 
Pettneu  24,  Pinzolo  437,  Prachatilz  361,  Prag  69.  132,  Pürgg 
290,  Retz  8f).  318,  Rielz  292,  Riffian  25.  382,  Riva  160, 
Ronov  147,  Röthis  440,  Rum  438,  Salzburg  123,  Seisenberg 
142.  209.  313.  367.  417,  Soll  327,  Sonnegg  382,  Sonnenburg 
26,  .Suczawa  8.  108.  362,  Thörl-Maglern  208,  Traismauer  429, 
Viktorsberg  3S4,  Vorau  435,  Wien  78.  188,  Woltschach  368, 
Znaim  420 

-Vufdeckung  von:  Aquileja  184,  Bodesic  50.  183,  Bregenz  224, 
Brdo  183,  Brixen  436,  Brod  50.  183,  DöUach  IQ,  Ebenfurth 
425,  Eggenburg  426,  Ehrengruben  208.  366,  Goeß  124,  Gostece 
313,  Gurk  139,  Heiligenstatt  192,  Judenburg  251,  Kaiische 
417,  Klattau  276,  Klausen  381,  Krems  246.  427,  Lautschim 
305.  358,  Lofer  432,  Mattsee  288,  Mauthausen  21.  88,  Metnitz 
113.  Murau  251.  435,  Obermais  437,  Plöcken  281,  Polna  4 
Polstrau  325,  Prag  275,  Retz  85,  Rosenthal  412,  Rovereto  254, 
Schärding  376,  Sebenico  9.  137.  310,  Sepekov  413  Sterzing 
382,  Stuben  127.  383.  Weseli  30S,  St.  Wolfgang  376,  AVrbno 
7,  Znaim  369 

Wegsäulen  s.  Bildsäulen 

Wehrbauten  {s.  auch  Burgen,  Schlösser):  Aufkirchen  T25,  Bensen 
133,  Brück  a.  d.  Leitha  284,  Cherso  07,  Curzola  9,  Dümstein 
1 17,  Enns  60.  430,  Feldkirch  128,  256,  Gewitsch  146,  Kaaden  202. 
Krems  285,  Leoben  380,  Lienz  194.291,  Melk  372.  427,  Meranq2, 
.\litter-.\rnsdorf  IIb,  Momarano  185,  Mühlbach  92,  327,  Nim- 
burg  2,  Prag  46.  69-  133-  233-  i-,t>,  Radstadt  324,  Retz  8.i. 
Rokitzan  10').  iSo,  Salzl)urg  iqi,  Trau  9.  112.  181,  Wels 
21.    122 

Weih  Wasserbecken:   Melada    109 

Wohnhäuser:  Brixen  436,  Brixlegg  12;,  Brunneck  224,  Deutsch- 
Brod  276,  Eramersdorf  283,  Görz  283,  Grein  375,  Haida  4, 
Idria  239,  Klausen  381,  Krems  240.  317,  Pardubitz  180,  Prag 
45.  275,  Rum  438,  Retz  85,  Wien  56.  57.  78.  188.  2I5. 
24-.V  370- 


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