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Full text of "Mittelniederdeutsches Wörterbuch"

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Mittelniederdeutsches 



WÖRTERBUCH 



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Dr. KAHL SCHILLEB u.d Dr. lUGÜST LOBBEN 

in Sch'werin in Oldenburg. 



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EiLDrs: 1 



SECHSTER BAND. 

(NACHTRAG.) 



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BREMEN. 

Verlag von Hinricus Fischer. 

1881. 




Dmok von Diedr. Soltav in Norden. 



Sehluss^vo^t. 



Wie bei Eigentumsübertragungen die Formel lautet, daß man das ver- 
äußerte Grundstück oder Haus mit allen Hechten, aber auch mit allen Lasten 
dem neuen Eigentümer übergebe^ ähnlicherweise kann auch ich sagen, daß ich 
nun schließlich das mnd. Wörterbuch mit allen Vorzügen^ aber auch mit allen 
Fehlern den Abnehmern übergebe. Aber meine Lage ist so günstig nicht, wie 
in dem juristischen Beis^nel, Denn während der alte Eigentümer, um sich 
vor späteren Processen oder doch vor übler Nachrede eu bewahren, in der 
Übertragungsurkunde dem neuen Eigentümer genau die Lasten angeben kann, 
welche auf dem Besitztum ruhen, bin ich nicht im Stande, alle die Fehler 
namhaft zu machen, welche diesem WerJce anhaften. Zwar sind einige mir 
nicht unbekannt geblieben, und diese habe ich auch, so weit ich es vermochte, 
im Nachtrage verbeßert, aber viele werden sich erst bei dem weiteren Ge- 
brauche des Wörterbuches offenbaren, die ich nicht wieder gut machen kann. 
Es bleibt mir darum hier nichts anders übrig, als die Käufer zu bitten, das 
Buch, so wie es nun einmal ist, mit freundlicher Nachsicht aufzunehmen; 
ich kann ihnen die Versicherung geben, daß sie absichtlich nicht hinters 
Licht geführt sind, sondern daß es mein redlichstes Bemühen war, Fehler 
zu vermeiden; sind sie begangen worden und stehen geblieben, so ist es zwar 
meine Schuld, aber nicht meine bewußte Schuld, 

Zum Schluße seien mir noch einige Nachträge verstattet, abraham 
(Nachtr. S. 1) ist „Mantelsack*^, wätsak. Ein Vocabular von 1542 (abge- 
druckt in Niederd. Jahrb, 6, S, 123 ff,) gibt es wieder mit mantica. Baraus 
wird sich wöl die weitere Bedeutung Behältnis (verschließbares) für Geld und 
Wertsachen entwickelt haben, wenn nicht etwa „Beutel*^ Oberhaupt die Grund- 
bedeutung ist. Vgl. Mielck im Kor resp. -Blatt des Vereins für nd. Sprach- 
forschung VI (1881, S. 11 ff.). — beslagen (Nachtr. S. 57). kalk beslagen 
in der angeführten Stelle heißt wol nicht „schlagend bearbeiten*^, sondern ein- 
setzen, einschließen. Die Kalkgrube wurde im Sande aufgeworfen und mit 
dem Sande wie mit einem Damme eingesMoßen, beslagen (Mitth. von Breu- 
sing). — brdkhase (Nachtr. S, 87) ist wol nicht tautologisch. brök ist das 
Kleidungsstück, das den Unterleib bedeckt, hase (hose) ist Beinkleid; brök- 
hase ist beides zusammen und bezeichnet lange Beinkleider, Hosen nach un- 
serer Afi. —r bmggehamer ist ein Hammer zum bruggeo, Steinpflaster- 
hammer, auf der einen Seite kolbig, auf der andern blattförmig (Mitth. von 
Crull und Krause). — buntret (Nachtr. S. 90) ist wol zu trennen: bunt 
rfet. Reth (Riet, Bohr), welches die WoUenweber oder Tuchmacher zur Her- 
stellung ihrer Blätter gehrauchen, wird wie Stroh nach Garben, Bündeln oder 
Bunden verkauft (Mitth. von Breusing, Orull und Krause). — donnegel 
(Nachtr. S. 102) ist noch jetzt im Lippischen und bei Hameln Bezeichnung 
für große eiserne Nägel (Korresp.-Bl. 1881, VI, S. 13). — einstallicli ist 



^allein, einsam stehend'^ (Mitth. von Deüer), — erles (Nachtr. S. 128) ist 
der Fisch: ElriUe, cyprinus phoxinus. Vgl, Grimms WB. s. v. elderze. — 
rnbe(n) (WB. 3, 518ti). rube ist „Raupe"" (S. Walther im Korresp.-Bl. 5, 
34 f). Das Sprichwort lebt noch im Lippischen (S, Schierenherg, das. 6, 6) ; 
die Stelle aus der Lübecker Chronik 2, 381 ist aber noch nicht geheut. Das 
bedricht mag sich ändern laßen in bedritt (von bedriten), obwol die Gemi- 
nation tt lästig ist^ oder es mag von bedragen, bedr^gen (nicht bedregen) 
herkommen^ das von Fliegen gesagt wird, welche die Gegenstände mit ihrem 
Schmutze ^bedecken, besudeln (bedragen), aber das der raben mach rynge 
bleibt noch grammatisch unverständlich. — erkoveren (WB. I, S. 722^) 
wird auch transitiv gebraucht; wieder erlangen, wordet (das Schloß) auer 
vorloren van ynghelucke, so scolde malk dem anderen helpen na al siner 
macht, dat wy dat slot weder erkoueren (1352). Sudend. 10, S. 63, 37; 
und refl. sich wieder bemächtigen: also lange went wy ys des slotes weder 
irkoueren. das. Z. 40; vgl. (1395) das. S, nr. 46. 

Auf Lesefehlern der Herausgeber beruhen wahrscheinlich: bnlen (Nachtr. 
S. 90) statt vulen (Koppmann, Korresp.-Bl. 5, 91); basken botter (Nachtr. 
32) statt vask (= varsk, frisch); es wird also kein vermutlicher Gegensatz 
gegen ^frische Butter^ sein, sondern diese selbst bezeichnen (vgl. Sprenger, 
Korre^.'Bl 5, 92); dote (Nachtr. S. 105^^) statt doce = doke (Tücher). 
Sicher verlesen ist versehet (Nachtr, S. 244) statt vorsucht (värsucht), 
„Siechbett, Krankenlager^ (Frensdorff, Korresp.-Bl. 6, 14); in dieser Stelle 
aus den Dortmunder Statuten (von Fahne) ist außerdem nach der Handschrift 
varende have zu lesen, während Fahne vadere have Jiat. 

Ein Fehler in der Erklärung ist begangen in dem Worte reden (WB. 
3, 4449k, 25). He wart lose reden kann nicht heißen: „durch Verhandlungen 
kam er los'', es müßte dann doch redet da stehen, sondern, wenn die Stelle 
richtig ist, kann es nur heißen : durch einen Ritt (Kriegsexpedition) ward er 
aus der Gefangenschaft befreit. 

Bei eckers, ockers (Nachtr. 115) wäre noch hinzuzufügen gewesen: 
quandocunque, wanne ockers, eckers; quocunque, war eckers hen. Dief. 
gloss. s, V. Außerdem noch harne, Kummetgeschirr, und hamen-, ham-maker 
(Eigennamen Hammacher), Sattler, der Kummetgeschirr macht (S. Honig , 
Wörterbuch der Kölner Mundart s. v.) Ein Beispiel für diese Wörter findet 
sich^nter witgerwer (Nachtr. S. 318), 

Doch was wäre wol nicht alles noch hinzuzufügen gewesen? Es mag 
aber hieran genug sein, um mir den Abschied, den ich hiermit auf immer 
von diesem Werke nehme, nicht zu verbittern; ich wünsche ihm bei der 
Trennung, daß es den Jetztlebenden erwünschte Hilfe bereiten und sie zu 
weiterem Studium des Niederdeutschen anregen, und den Späterlebenden die 
Überzeugung erwecken möge, daß die Arbeit ihrer Zeit nicht ganz unbrauchbar 
und unnütz gewesen ist. 

Oldenburg, Juni 1881. 

A. Lübben. 



A 

a. Als Buchstabe (wie alle andern) rang wekt, wonder. Oudem.) (Reiche 
fem. Mit deme eynen insirumente Tcommen zur Kirche in hoffärtigen 
(Urkunde)^ dar dey A yppe steit . . Kleidern:) vele de simpel ter kerken 
mit deme anderen, dar de; B vpp komen, Sien met ghenoechten dat 
steit etc. Fahne, Dortm. ürk. JS\ S. 5 moye abnus Vnd vergheten dat naecte 
219; ick byn de a vnde de 0. Apo- cruus« Speg. d. sanden f. 86^. 
kal. 21^ 6 (Bug, die Halberst. hat abiiwieb. Auch änbuwich. So 

nur: ick byn alpha vnde 0). als die portzen, tome vnd muren an 

a. Qewäßer^ Stram^ Bach, It heft vnser stat Eaersbergh vast aenbu- 
dit landt (Kurland) 6 vomeme ströme, 10 wich vnd nederfellich worden synt. 
alse de Duine . . de Treider A, Bul- Seib. Urk. 975. 
der A und hillige A. Benner^ Livl. &bftwingei ungebautes Land, Areas, 

Bist. 9. Wenn eine Holzung auch quedicanturabuwinge.Z(aeomU.^cA. 
A heißt ^ (wie: int suden licht eyn &, 392. 

holt, gebeten de Benninger A, v. H(h 15 achtbarlieit. Eyn gelauede der 
denb. Brem. G. Q. 2, 8. 12; de Gyler kusscheyt gesehnt twyerleye wysz. 
A, das. 13) so ist wci der Begriff Ens gesehnt mit insegynghe vnde mit 
erweitert und in den von: Sumpf eynes ordens entfangynge . . dat ander 
(broke), feuchte Niederung^ wo vor- gelauede gesehnt ane desse vaer 
eugsweise Holz unichst, übergegangen. 20 (=• vor) genante achtbarheit d, h. 

abel, nicht unbequem, abel to ohne Ansehn^ ohne äußere ceremonieUe 
jennigen dingen, idoneus, aptus. Weise. Ssp. III, 27 Gl. 
Hoffm. Findl. 1, S. 159; viuax, eyn aehte, der achte Tag, die octava. 

abel syn. Voc. Oldenb. Wat vor- In Zusammens. tho paeschachten. 
stant solde wesen, de abel were dat 25 Emd. Bußb. f. 1^; tho pinxterachten. 
to verstaue, dat noch oge geseyn das. f. ib. 

noch ore gebort ? Br. d. Euseb. 57; aehte. (I, S. 4, 4.) 2. vnde and- 

int vntfaen (Auffaßen) syn se (die werde ome (dem Armen) in vredes 
Kinder) licht vnd abel. So is nature achte (pacifice). Ecdes. f. 6^ (Sir. 
in den oelden hart. Sp. d. sonäen f. so 4, 8); vorcoft in der achte, in der 
7 7b; honen allen leden is se (die wise unde in der mate also etc. 
Zunge) abeist ten dienste godes (1348). ürk. d. hist. V. f, Nieders. 
ghezet. das. f. 136c. 8, nr. 442; des bad se (die IVau 

abraham? 3 dwelen vnde 1 ta- eines Mannes, den der Teufel gehcU 
felaken vnde 1 abraham^ 1 doerslach 85 hat) got, dat he id er openbarde, 
etc. (1515). Wism. Inv. f. 113; wo id eren heren by stunde (mit 
Wl% punt knacken, 1 abraham, 1 ihm stände), wo sin achte (Zustand) 
wynkanneken etc. das. e. J. 1548. were. Serm. evang. f. 204^. — 4. de 

abfts. (1. bedrog, begoocheling. 2. kynder desser werld sint klokeri wen 
zsak, die bevremding of verwende- 40 de iyndere des lichtes na erer achte» 

Ikftobtrag cum mud, Wb« i 



ACHTEDACH 2 TO ACHTER SIN 

das. f. iSSb; eyn islik mynsche mach (auf sie hören^ ihnen feigen). Speg. 
wol nach syner achte varen, sunder d, sonden f 133^. 
(indes, aber) onermate schal he yo achter, adv. von der Zeit: später. 

bewaren. Speg. d. minschl. Sal. f. Se (de gone, de niet te biechtene 
7a. — 6. (In einem Streit zwischen 5 sint ghewone, Vor [bevor] de vastene 
Hund und Schaf:) De richter begunde na [beinahe] is laden), willen achter 
vragen, Oft he (der Kläger) de tuge doen, Dat god vor (vorher) wil heb- 
icht scheide nomen . . Men vant to ben geploen (geübt). Speg. d, sonden 
rechte, dat he scholde. De bunt do f. 80^. — Zu S. Th, Z. 45: richtiger 
vuUen Toren wolde de dage unäe 10 wöl: „Suche nicht (bei Verstopfung) den 
gink an ene achte (nichts wie im Gl. : Stuhlgang zu erzwingen, sondern nimm 
ein an bestimmten Tagen u. Orten ein Abführungsmütel"^ (Koppmann), 
gehaltenes Gericht, sondern: erberieth to achter gän, mit Gen. verlustig 

sich). De tage, de he do vore brachte gehn, verlieren. Solde de copman 
etc. Gerh. v. M. 4^ 17; vgl, 100, 93. 15 hyr eynen copman mögen richten 
— Concret auch: Achtsleute. £k be- ynde eyn andere, de hyr in rechtes 
kenne, dat vor mek quam in eyneme dwange gekomen were, vor iw heren 
ghehegeden richte N. N. myd achten wysen, ymme dat juwe borgers an 
vnde vorspreken, vnde led vp dat de jenne, de hyr angesproken wor- 
verndel des tegheden (1380), Ma- 20 den, ok tachter weren, so scholde 
rienr. Urk. nr. 362. Vgl. Gerh. v. manich schamel gezelle des sins hyr 
M. 57, 33. to achter gan, dar he sik des sinen 

achtedach, Octave. Des achten wol genaked hedde. Want, so wan- 
daghes na to passchen le0 dit bet . . ner eynige partye hyr vor den cop- 
Ik loue dek (Christum) van ghantzem 25 man qwemen, so moste de copman 
herten in dussem vroliken dage, dede alle tyd erst al vmme in de henze- 
is eyn achtedach dyner vpstandinge. stede ouerscriuen, oft iemand dar 
Van den festen f. 109^. van eren borgers weren, de an den 

aehterbakes, adv. hinterrücks. De jennen, de hyr angesproken worde, 
borger, so na ein E. R(ät) jungst so icht to achter were etc. (14J20). 
achterbackes den 48 borgern (die Schreiben des Kaufm. eu Brügge an 
vom Volke erwählt waren) vor baden Lübeck. Lüb. Urk. tf, nr. 235. 
leet. Lüb. Ref. S. 12. to aehter sin. vnde Judas dachte 

aehterbort, f. Nachgeburt. Wey dar vp, wo he ene den ioden vor- 
sey (artemisia) drynket . . de wert 35 kopen muchte vnde to dem dode 
ghelozet von der suke der blomen bringhen, vppe dat he sinen schaden 
vnde der achterbort. Wolf Mscr. nahalen muchte, den he to achter 
23^ 3. f. 12. was van der saluen, d. h. der An- 

achter, präp. 1. achter lande. kauf der Salbe hatte ihn (seine Kasse) 
erraticus, de acter lande lopet. Voc. 40 i^ Rückstand gebracht^ ihm Verluste 
Old. Werden dine voete bekort to verursacht. Ravenst, f. 91^; we syck 
wanderen ofte to treckene achter ynn der vede vorsömeth, de sal in 
lande, so andencke, dat Cristi voete der buthen the achteren zyn, d. h. 
ghenagelt sin ant cruce. Bok d. Byen an der Beute keinen Theil haben. Von 
f. 125d; he wart ten lesten so arm 45 der wracke. Z. d. Berg. Gesch. V. 1, 
vnde vnselich, dat he achter lande 347; te achter sin an iem. d. h. noch 
lep. das. f. 169^. — 3. modal. Se Forderungen an einen Schuldner ha- 
(de gheuen quaden ract) bedrieghen ben, der mit seinen Zahlungen im 
om (sich) seinen voren (euvor)^ Daer Rückstande ist. Siehe Beispiel unter 
na de {^henne, de achter en boren 60 to achter g&n. 



AGHTERDEEEN 3 ACHTLOS 

ackterdeken, subdecanus (1438). em sede Die grote van al zjrnre ry- 
LacomU. Utk. JF, nr. 228. chede. De Yroede een deel achter- 

aeliterebbey die lelete Zeit der Ebbe. tert (trat — zur Beraihung mü ^eh 
Sole gy dat Swen inl[a]veren jegens — etwas euriick), In hem seinen he 
den wint, so sole gy nemen en ach- ö merkende wert, Dat he den armen 
ter ebbe nnde ene vorvlot. Seebuch^ hadde ghegeuen 600 gülden binnen 
8. 51t 36; 6, 26. zynen leuen etc. Speg. der sanden^ 

nik wiäiernj richtiger : mräckbleiben. f. 27^. 

aektergerede (-gereide), Schwanz- acktertow, Hintertau. 4 wagen, 

riemen der Pferde. Posteia e. corri- 10 3 nye acbtertowe, 3 vortowe to 4 
gia, que sub cauda equi tenditur, perden (1519). Wism. ger. Invent. 
sicut antela dicitur que ante tenditur, f. 120, 

et dicitur posteia, quasi post cellam achter fit, hinten aus. Hoede dyl 

et antela quasi ante cellam, et se- dat perdt sleyt achter vyth. Tappe^ 
cundum hoc polest dici quodlibet 15 Adag. 196^; achterut slan (Luth.: 
ornamentum equi ante uel retro, uel locken). 1 Sam. 2^ 29; Sprichw. 
mantica, que ante portatur uel retro. achterut kleiet do höner ! 
teutunice dicitur achterghereyde. achtervldt, die letzte Zeil der Flut. 

Brevü. Benth. Wil gy inlaveren dat Maesdeep, so 

aekterrftt, späterer Baih. Achter- ao nemet ene achtervloet unde ene voer- 
rades ghebrak nu man (Seit vir con- ebbe. Seebuch^ S. 50, 31. 
siUa centum, post facta dolenda). aehtervo^t, üntervogt. Hodenberg^ 

Kid. Mscr. nr. 114 f. 14. Brem. G. Q. 2, 88 (vgl achterdeken). 

aekter-rep, Hinterseü, Schwanz- acktervolgen, nachfolgen. Vele 

riemen. postella. Brevü. Benth. u. 26 spreken si veer (fem) van dynre 
Bief. bede (Gebet), Mer niet en moet di 

aektersele, HintersieMe, Hinter" gebreken bedinghe Gheachteruolcht 
riemen, posteia. Dief. insbes. „die met heter meninghe. S^. d. sonden 
Riemen, welche dem Zugvieh vor f. 61c; verfolgen (eine Sache), ok 
den Hintern gemacht werden, wenn 30 vormiddest der groten moinisse, ar- 
sie bergab gehen müßen, damit ihnen beit und vordret, de gi heren mit 
der Wagen nicht nach schieße. Es achtervolgen hir um (um der Mord- 
heißt hier also auch also das Geschirr {hat willen) to manigen tiden gehat 
der hintersten Pferde vor dem Wagen. hebben (1410). Livl. ürk. nr. 1823. 
in de achterseien komen: zurück B6 aekterwascher, m. HinterUäffer, 
bleiben; zurückkommen, in seiner Verleumder. De achterwascher 
Handthierung und Nahrung Abnahme (gleicht) deme rodden (Buden), de 
leiden'*. Bretn. WB. s. v. säle. — yo gnarret vnde bit tegen de lüde. 
Idt vorschwindt by en (den olden Serm. evang. f. 238d, 
bedageden wedewen, die heiraten) 40 ackterweek, m. Bückzug, Bückweg. 
loff unde grass, se kamen gahr balde to achterweghe bringen, zum Rück- 
in den achterseien („Hinter sichle, die zuge bewegen oder zwingen. Gerh. v. 
schwerste Stelle im vierspännigenZuge'') M. 49, 193. 

vp brodes ende. Wiechm. ÄÜnd. mdd. aektinge = acht, 4. Stand, Bang 

Lit. II, S. 146. 45 (unde nummende tho vorsprechende) 

aekterterdeiiy umgesetzt für: ach- anders schal men sodans uns und 
tertreden (vgl. terden j. treden. KU.). unserem rade vorbflten vnde dem 
De here, vnder wen he (de rike parte na syner achtinghe (1508). 
vroede man) sat, Wolde van em Bützow. Buhest. 6, 17. 
hebben schat; He bemaende, dat hie 50 ackUos = echtlos? vorramed, dat 



ACKEREN 4 ÄDERE 

de twidracht tuschen deme nyen an edell stychte vnd oapittel nae der 
rade vnde deme olden rade scheide adeldomme state (1487). Niesert^ 
stan bette to St. Jacobi dage . . Mänst. Utk. 6, S. 93. 
were dat denne nyn andere tidinge adelik (u. adenlik?), adj. u. adv. 

qweme • • so schal me den nyen rad 6 adeUü^^ herrlich^ vortrefflich, Wowol 
Ynde de menheid yan Lubeke holden dat is, dat got allenthaluen is gantz 
Yor achtlose, henzelose lüde (1412). in der gantzen werld in eyneme ye- 
Lüb. Urh. 5, 8. 453. weliken dele der werld, so werd doch 

ackeren, schw. v. ackeren, ackert meer vnd eygentliken gespraken sin 
lant, Äckerland, seven stucke acker- lo wesent to hebbende in den hemmelen 
des landes (1353). ' Urk. d. Stadt van adeliker vnde vuUenkameliker 
Bannav. nr. 318. werke wegen. Ansleg. des Patern, f. 

ackeren, Eichel. Ceres heft ge- 63; he wol an crem wandel sp&rde, 
vonden . • broet to backen, daer dat Dat se was eddel van geborte, wente 
volck to voren hart aekeren ofte 15 se konde gantz adenlick (1. adelick?) 
eykelen . . mosten eten. Echte 8taet geberen. Octaivian f. 5. 
f. 44^; Eichelmast. Wanner god ein adelsone, ehelicher Sohn (Ggs. ke- 

ackern verleint, werden neven den vessone). Dat we willen der coplude 
holtrichter vier scharmeisters gesät. ghilden vorkopen iowelkem bederuen 
Or. Weisth. 3^ 170; ende moeghen ao manne, de echt unde adelsone ghe- 
oec alle jaer mede bruken ackerens boren sy . . unde neyn papensone 
en bukes (Buchmast) onse swyn dar- noch neyn keuessone schal vmber 
medde in tho drivene (1386). Niesert^ vnse ghildebroder werden. Z. f. Nie- 
Münst. Urk. 5, 8. 442. ders. 1841, S. 26. 

acketf Nachstellung, Schliche, Knif- 26 ademtocht, Atemsug. Nen mensche 
fe. (j. aket, insidiae. KU.) Es muß kan sunder ademtocht niet leuen, 
ein iVemduH>rt sein ;(fran£.SkQqvieite?). Sp. d. kerst. gd. f. 104; em duchte, 
Tote viuen (=^ bis fünf^ eu fünf) dat he sach ghaen wt synen monde 
vind icker (neml. der specien, de een adentocht gelyck eenre vlamme 
gheuende syn occusoen der vracheiden so . . so ghaf Fr. eyn adem, dat so 
vnd er wasdom doen) bescreuen, So heet was etc. Leben d. A. Frans. 25. 
et de vroeden vt hebben gegheuen; ader, adder, Schlange. Wente de 

Eerst dat se de te wandeine trecken adderen telen, so steket de man syn 
Metten ghirighen vnd motten vrecken, houet in des wyues munt, dar van 
Daer sie hören de nauwe acketten, 86 entfenget se, vnde van woUust so 
De sie vmme den pennync setten etc. byth se dem manne syn houet äff, 
Speg. d. Sonden f. 49d. Das Wort wen he telet, vnde se steruet wedder 
findet si(Ä auch im Beinaert, ed. van den jungen adderen, wente so 
Willems El. 295. de jungen adderen scholen gebaren 

adel (ags. adul), StdUen. Wanne 40 werden, so biten se sik vth der mo- 
der berchmann eynen newen staelen der lyue, dat se ock steruet. Ssp. 11^ 
(Collen) aeder adell dreyuen moest 15 Gl. 
LaeanM. Arch. 7, 116. ädere. 1. Peitsche (aus Thiersehnen 

adelarn, (edler Aar) Adler, ünse de. gemacht). Do se (die h. Barbara) 
wert to deme swarten adelame 45 des nicht don en wolde, do let he se 
(schwarsen Adier^ als Wirtshausstei- toslan mit äderen van den rynderen. 
chen) an dem nyen markte. Götting. Lab. Passional f. 4^; vortmer bud 
ürk. V. 1419. de rad, dat [men] neue adem noch 

adelddm, im Plur. s Adelliche. buzhorner vth dem lande vore. Big. 
De twe (dochtere) sal men bi-enghen 50 Burspr. v. 1412 (Big. 81. B. p. 218). 



ADROTICH 6 AFDELINGE 

— 8. Phnr. Mutterleib (vgl. inaderen). to unrechte afbreken (1875). LUb. 
den droghen de äderen der jnno Utk. 4, nr. JS48; do dat den Holsten 
vrowen. Bast. Bremer f. 11. heren to wetene wart, dat C. P. des- 

adreticb, oe^;. überdrüßig. Die vake sen nyen vnrechten tollen hadde vp- 
banich eet, die wert is adrotich. Tun- 5 pesat vnde den vpnam sunder ere 
nie. 8. Koene^ Hdj. 8. 355. wisschop, do breken se eme af vef- 

(aderen-) aderlater, der eur Ader ticb mark Lubesch ymme der vndat 
J&filty fleubotomator. Ok so schal willen (1870). das. nr. 845. — 3. 
nemant qwik kopen van aderleteren refl. sich ewrüekeiehen ^ etwas nicht 
noch van stugerschen (1394). Lid. 10 mehr leisten tocUen. und geve de 
Urk. nr. 1365. yeer mark rente tu einer vicarien 

adieb, Ättich, Wedder den blot- der ersten missen in S.^ Nicolaus 
ghank nym bereu, de yppe dem kercken, de her H. Kr. unde ick 
adich gewasset, wen se ripe sint. noch bewaren und holden late. Weret 
Weif. Mscr. 23, 3 f. 79. 15 ock, dat her H. Kr. sick afbreke vnd 

af edder to; se weren begerende, van sinenthalven dar nicht meer tu 
dat se mochten weten äff edder to doen ne wolde, so solde men van 
d. h. 6b sie verweigern oder jsustimmen; mime gude noch dree m. rente dar 
darna mochten se ere dener bestellen tu maken (1389). Livl. Urk. nr. 1263. 
(1441). Hans. Bec. II\ 8. 406. 20 afbreker, m. Wegreißer, Bataver. 

af, ave sin, abgesetzt, vom Amte unde sin af brekere unde böse wichte, 
enüaßen sein. Ik wil gut don (spricht de nicht wen roves sik begät. Oerh. 
der ungerechte HaushaÜer) van my- v. M. 58, 42. 
nes heren gude . . de dut my denne af brekicheit, f. Abbruch, Abgang, 

wedder gud, wan ik aue byn. Serm. 26 defectuositas. Kleyne sint der (ihrer 
evang. f. 163^. gibts wenige), de dar arbeyden na der 

af bersten 9 intrans. abbrechen v. yuUenkomenheyt, men vele synt der, 
Steinen, 6 St. 1700. de yo then to der afbrekycheit, vnde 

afbreken, st. v. 1. intr. mit Dativ. also brekt en afif, dat se to lösten to 
szus is deme schatte affgebroken (die 80 nichte werden. 8erm. evang. f. 149^. 
Abgabe, Steuer hat sidi gemindert) afbrekinge f. Benehmung, Berau- 

vnde deme breckt noch alle tidt äff, bung. yd (das Zoünehmen) hefft be- 
alze alle deme gennen plecbt affto- ghyn van ghyricheit vnde is eyne 
brekende, dat myt neuer reden (un- affbrekynghe der lüde. Ssp. II, 26 GL 
vernünftig) werth an geseth. v. H(h 85 afdM, m. Abtheü, Erbtheü. Ich 
denb. Brem. G. Q. II, 8. 11. — 2, N. enkenne, dat ich myd vrentschap 
trans. wegreißen, rauben, entziehen. gescheden byn van mynem vader, 
Wy lesen van eyneme, de brak eyner also dat he my heued ghelaten my- 
armen wedewen eine ko af vnde nam neu afdel mynes erues (1352). Münst, 
de or. Bavenstein f. 12^ ; grote klage 40 Urk. 5, 8. 188. 
van dem dudeschen kopmanne is vor afdelen, schw. v. verurtheHen. Dar 

uns gekomen also dat juwe koplude grot iamer anseen de affgedelden, de 
dem dudeschen kopmanne to Nau- in der hellen deep sint verflockt, 
garden vele vordretes gedan hebben, Octav» f. db. 

und hebben en er gud afgebroken, 45 afdelgen, schw. v. vertügen, weg- 
also van körte wegene der lakene nehmen. De ledemate Gristi affdel- 
(1401). Livl. Urk. nr. 1597; vnde gen eme syne sunde. Emd. Mscr. 
hey (der Vogt in Malmoe) den kop- nr. 139 f. 5Äb. 
man meynlike yn vnmate sware zor- afdeliiige, f. = schedinge. Dey 

ghe brecht vnde wil eme syn ghud 50 affdeilinge was opgesat tho gescheyn 



SIK AFDON 6 AFHOSTE 

op volgenden pynxten. Soest. F. f. dey ghevanghen sy ynde ghedodet, 
595. wan dey mane afgheyt. Wdf. Mscr. 

sik afddn van den lif, sich ums S3, 3 f^ 59; mangeln^ fehlen, geit 
Ldten bringen. Z. d. Berg, Gesch. V. aver dal al af (Var. is dat aver al 
4, 59. 6 nicht), so sprik etc. Richtst. Landr. 

afdracbt f» besondere^ auszeichnende c. 19, §3. — J2. trans. erreichen 
Tracht. Scholen ok de losen wiue (durch Gehen); büdl,: hundert jär 
ene affdracht holden vnd hebben von efte lenger scholde de dach stän, Er 
den eliken frouwen vnd gen smide he mi scholde ein jawort afgän (sagt 
noch lastken effte goltborder mutsen 10 der König vom Tode^ der Ihn holen 
to dragende. Monum. Liv, 4, 253. will) d. i. von mir ein Jawort errei- 

afdringen, abs. (vom rechten Wege chen. Lüb. Dodend. v. 330. 
etc.) abbringen. (De yndogent,) dar afgrnnt, auch fem. De snnder 

dorch seer vaken de besten vnde de sencket sick suluest ynn der affgrunt. 
wysesten werden afiEgedrungen. Aus- 15 Disput, to OMersum f. 28. (Oder ist 
legung des Patern, f. 49^. es Druck f für in den?) 

afdriveiif st. v. rechtlich entziehen. afbendicb werden, sich entfernen^ 

len, dat gi beide pandeden edder sich abseits machen. Were et ok, 
iuwer en den anderen af dreve. ^ dat he by dage effte by nacht äff- 
Bichtst. Landr. c. 18; afgedreven 20 hendig worde, will ein jeder sine 
werden mit rechte enes ordeles. das. nacien und amte thoseggen und den- 
50, § 11. sulvigen mann by ejnem E. R. wet- 

af-entlasteiit verstärktes entlasten. ten. Lab. Beform. 8. 14; merkwürdig 
Van al desser ansprake scon we se ist van affhenden bringen, bei Seite 
af endlasten degher ane oren scaden 26 schaffen, dat sulver in bewaringe 
(1360). Caienb. TJrk. /X, nr. 135. nehmen, up dat papen und monnike 

afermnnt ist = overmunt, vorlauter nicht datsulvige van affhenden brin- 
Mundy ungdmhrliche Sprache; vgl. gen. das, 76; dat ein E. R. der pa- 
overmondich, magniloquus. Kü. (afer, pen memorienboke, segel unde breve 
affer ist häufig = over). 80 wolde an sick bringen, up de mede 

äffe und äffen. Diese eigentlich (damit) de papen sodanes nicht van 
hochd. Formen finden sich noch: De affhenden brochten. das. 82. 
konyng hadde syne knechte Alghelike af holt, besonders aus der aUgemei- 

wol geschaffen. Dusse rede synt den nen Holsmarke ausgeschiedenes oder 
rechten äffen Eyn deel alto swere ; 85 besonders belegenes GehoU? Desse 
Nu merket, wo ik desse rede kere. holte vorgescreven zynt alle affholte 
Speg. der mitischl. Sälicheyt f. 71^; vnde synt des stichtes frige sun< 
bore umme dessen äffen 1 Wat be- derholte, dar hefft nemant neyn 
gynnet he to claffen? Bedent. 1^. echtwert jnne. Hodenb. Brem. Q. Q. 
835; de ghonnen, de dat spyl schol- 40 7i, 12; vthenomen allenen de aff- 
den straffen, Dat synt de prester, de holte yn den zolen (sol = Meiner 
sik laten äffen. De godes offer dar Teich). Wism. Urk. v. 1430. 
mede to brynghet Lever wan se lesen af hoste (afhuste, af borst), ^mi- 

ofte synghet. Josefe V. d. 7 Tods. v. nuta decima, que dicitur afhoster(?). 
2418; It is eyn hose hus vnde aller 45 Cod- Trad. Westf. 8. 115; vgl. S. 89. 
geisüiken vrouwede ydel, dat one „Der Hg, erklärt mit Moser y Niesert 
äffet vnde ghecket. Bost. Andachtsb. und Wilmans die minuta decima 
f. 1099^. durch Blutaehnten (Viehaehnten)^ 

afgfttt, 1. abnehmen (vom Monde)^ uxihrend Seibertss (Gesch. d. Herz. 
deficere. Du schalt nemen hasenvel, 50 Westf. 2^ 208 f.) darunter eine Art 



AFHOStE 7 AFHOSTE 

Fruchtaehnten versteht. Ich muß nach ita non debere dare diminutam deci- 
toeUerer Prüfung der Möserschen Auf- mam, et obtinens nihilomioas septa 
faßung beipflichten. Folgendes enthält sua propria et locum fimarium, qtxoA 
die Gründe, a. In der ürk. des Grafen dicitur havestatt et vaelstede , ex 
Eberhard wn 1299 (Wilmans^ West f. 5 quibus praedictos colit ut prius, idem 
ürk, nr. 1635) kann das in integro, casarius tenetur dare dimi&atam de- 
quod est in agris nicht anders als cimam dictam afhoste ut prius, sua 
von Garben- oder Komeehnten ver- fraude non obstante (1338), Niesert, 
standen werden^ dann aber muß in Münsf. Ürk. 4^ S. 38 f. Sententia- 
minuto quod afhuste dicitur den lo tum est : possessor alicujus casae vel 
Vieheehnten bezeichnen, b. Der Vieh- man8ihabentishortum,exquibus(sic!) 
sehnte, der doch häufig sein mußtCy annuatim diminuta decima dicta af- 
würde sich su selten erwähnt finden^ hoste dari sit consuetum etc. (1339). 
wenn er nur in den Stellen läge^ wo das. 8. 40; sententiatum est, quod 
uchten, uchtteinde, ochtume vorkam- 16 quaelibet casa, constructa in capite 
men. c. Die Namen parva, minuta alicujus mansi, decimam minutam, 
decima scheinen mit Rücksicht auf quod Tulgariter afhoste dicitur, et 
ihren Gegenstand, das Jungvieh^ ge- decimam in agris solventis decima- 
wähit eu sein.^ Woeste in Z. f. Berg. tori sua tenetur minutam decimam 
Gesch. 9, 12 f. — Steüen, in denen 20 ministrare. das, 8. 41. Aus dem 
bestimmter als bloß decima minuta GegensatBc teinde yppen velde, in 
dieser Zehnte beseichnet ufard^ sind agris, ist Uar^ daß die decima mi- 
unter anderen : Sententiatum est : nuta ein Blutaehnte ist; und im ersten 
aliquis dans annuatim diminutam Beispiele wird ausdrücklich gesagt^ 
decimam dictam afhoste, ille non 26 daß sie in einer viva res bestehen soU» 
debet satisfacere suo domino deci- Die Abgabe lastete auf einem mansus 
matori cum sola pelle siue aliqua re oder einer casa, die nicht in einer 
inanimata, sed uecessario tenetur freien Mark gelegen u>aren. Die 
vivam rem eidem pro hujusmodi di- Stelle (das. 8. 42): sententiatum est, 
minuta decima ministrare. Senten- so quod omnis qui se usurpando intro- 
tiatum est: colonus aliquis commo- miserit de duobus mansis integrales 
rans in communi marcka, colens minutas decimas dantibus in glandi- 
tamen aliquos agros mansi alicujus, bus, agris, pascuis et aliis eorum 
solventis annuatim diminutam deci- proventibus quibuslibet quoad sui 
mam, dictam afhoste, et nutriens 35 utilitatem et profectum dare debeat 
exinde equos, pecora, vaccas et alia singulis annis de bis duobus mansis 
sua diversa animalia graminibus, de omnibus rebus decimalibus duas 
pascuis et aliis diversis nutrimen- minutas decimas integrales ist freilich 
tis, idem colonus tenetur dare dimi- nicht recht klar, indes scheint auch 
nutam decimam, hoc quod ipse in 40 doch aus ihr hervoreugehen^ daß man 
marka moratur non obstante. — dem Zehntner die minuta decima 
Sententiatum est : casarius aliquis zahlte von dem Vieh^ das auf seinem 
colens agros mansionales dictos ho- Lande oder in seinem Walde gehalten 
vichlandt, de quibus consueverit dare oder gefüttert wurde. — Als identisch 
decimam dictam teynde uppen lande, 45 mit aftegede wird es bezeichnet in 
et similiter dedit longo tempore di- einer ürk. von 1351. Nkberding^ Gesch. 
minutam decimam dictam afhoste d. Niederst. Münster i, ürk. 10^ 21: 
ratione casae suae, ille cum fraude a. 1351 N. N. vorkoft Henriche . . 
deponens casam suam et aedificans den afzehenden in iren hause ton 
eam super marckam liberam, sperans 60 Velthues, die genomet ist afhost, an 



AFHOUW 8 AFLENEN 

Yolen, calneren, lammer, gosen, im- behaldende si, wen he se mi af ta 
men vnd an aller tobehoringe. — krigende (im Text : winnende ). 
Die Form af hörst findet sich auch Eichtet. Landr. c. 26, N. 36. 
noch Moser Urk 126: minutas deci- aflandieb, (vom Winde:) vom Lande 

mas, qjie vulgariter aforst appellan- 6 wehend, dat kors is ostsodost up 
tur ; u. Ctrimm, ' Weisth. 5, 201 : de enen afflandigen wynt. 8edn4chf 8. 58, 
vaget, wan he den affhorst sameldt 25; 63, 17. 

(a. 1571). Die älteste Erwähnung aflangen, erreichen. Ynde sach, 

dieses Zehnten geschieht aus dem J. dat se mit den thenen toreth vnde 
1151, wo es in einer Urkunde (Erhard 10 tosplet allent dat se afflangen konde. 
C. 417) heißt: minuta decima, que Liä). Passional f. 2008^; wenne se 
dicitur affost. Die Etymologie des W. (vnse dochter) twelf iar alt ghewor- 
ist noch voUig dunkel. den is vnde dat druttegede afghe- 

afhonw, das Abhauen. Van dot- langet hefb (1371). Hoyer, Urk. II, 
slage Ynde wnndinge. Dotslachte, 15 7, nr. 170. 

wnndinghe, afhouwe (eines Ohres, aflaten, einen Teich abiaßen. Wan- 

Fingers?), dat dar sehnt vppe deme ner ock vnd so vacken se den vor- 
Sleszwiiker velde, schal men scheden genandten dick ouer dren edder vher 
vppe deme dinghe to Sleszwiigk. jaren affleten vnd fischeden, scheiden 
Schlesw. St. B. § 105. 20 se etc. (1476). Scheidt, v. Add p. 511. 

afbonwen, büdl.: niederschlagen, afle^gen, 1. einkehren. He gifft 

einstdien. My vordroeth des broders ock vmme dat drudde jare 2 golden 
(Mönches) vnnutte swetzerie vnde . . vnde wen de amptlude vnde vo- 
sprack den doctor an, de doctor gede to Beverstede to donde hebben, 
synen gesellen, men soldet affhonwen. 26 de leggen myt ome äff (d. h. nehmen 
Disp. to Oldersum f. lt>. hei ihm Herberge), anders geue he 

afbower, ein Schmiedewerkaeug? wol mer to tynße. f;. Hodenb. Brem. 
2 krampen in den blockken, 2 äff- G. Q. II, 8. 64. — 2. unde so 
hower, 1 mesforke (1539). JVtsm. schole he aueleggen vnde betalen 
ger. Inv. f. 215. 80 hem Detmere etc. (1395). Sudend. 

af kennen. Die nyen redgen (Bich- 8, nr. 90; hir is noch (sagt ein Hof 
ter) suUen zweren . . in den warve, haltender König zu eum Begehrenden) 
alsse de olde redgen af gekent heb- so vele gebleven, dat ek ja wol mach 
ben in der meene luide warft etc. leggen af (befriedigen durch Geben), 
Bichth. 371 § 27 (es sM wd heißen : 36 wo vele ek ök to dem hove vorgaf. 
ihr Amt niedergdegt, abgedankt haben Gerh. v. M. 100, 43. — Zu 4 : Al- 
= afkesen). dus gevellet sik, dat en schip vul 

af kericb, abwendig. Wen sy (die volkes äff lete van der stat. Liib. 
Menschen) froude vnde lucke hebben Passional f. 8^. — Zu 5 : nottorfft 
in desser werlde, so werden sy äff- 40 brekt alle gesette vnde afflecht alle 
kerich vnde bekennen dyner nicht. gebot. Summa Joh. f. 16^; vnde dat 
Bavenst. f. 151^; dat men enen gul- (inlegher) wille wi holden nnvorbro- 
den up de tonne Hamborger bee- ken, so langhe dat alsodan hinder 
res gesettet hedde, wormede men aoelecht sy (1376). Lüb. Urk. 4, nr. 
de Stadt Hamb. affkerich maken 46 323 ; darop he ome nicht wedder en 
(von LObeck abwenden , ihr feind- schreff onde lechte dat afi (schlug es 
selig machen) mocht. Lüb. Beform. ab, weigerte sich) onde sede, he en 
S. 42. hedde neynen schriver by sick. Zug 

af krigen, abstreiten, so vraget he geg. Jähnde^ p. 10. 
. . oft ic mine were icht neger to 50 aflenen, (Meihen. De van Werle 



AFLETICH 9 AFSCHÜLEN 

leynten den monneken ere cappen den borgeren, dat her Härmen Plön- 
aff. Seib. Qu. 2^ 293. nies also jederman affrichtede, efite 

afleticb, adj. wovon ahlaßend. Se he wor einen buren ut Westfalen vor 
was kdsch vnde dar to metych Vnde hedde. das. 47. 
was van allen sunden afletych. Oc- 6 afronnen, re/I. Wol sick des (Oe- 
tav. f. 2^. wißenztoanges) vndersteit, de wert 

nibnAtn, in der Kochkunst : schließ' mit dem koppe anlopen vnde sik 
{fcft jmbereüen^ die letzte Hand ante- suluest affronnen. Huspost. 28 na 
gen. Wenn du ydt anrichten wult, so Trinit. 

machstu ydt mit saflran affmaken. lo afrnnsticli werden, entrinnen; im 
Hamb. Kakdwek^ A. VII; make ydt jur. Sinne: sich dem Rechte (dem Ur- 
äff mit krade nnde solte. das. Ä. tJieilsspruch) nicht fiigen^ ungehorsam 
VIII. sein. Do wart ome gevunden, dat 

aftnalen, 2. „dem Schweine ein mal men ome bieden scolde sin gelt tu 
aufbrennen, wie dies auch häufig hei i6 betalende by vierteyn nachten vnde 
Mastschweinen geschah^ wenn sie in dama by achte daghen. Do wart 
den Waid getrieben werden sollten.^ hie ome afrunstich. Do vragede 
Woeste. Z. f. Berg. Oesch. P, S. 24. Mens, sint dem male dat hie ome 
— 3. abmalen, schUdem. Also sehe afrunstich were worden, wur ane nie 
wy, wo vnse leue here Christus syne 20 sick sines geldes scolde irholen. Hall. 
cristen affmaleth. Huspost. 27 na Schöppenb. f. 73; Jacob dy hinderde 
Trinit. Remmerecht vmme souen schok 

afminnen, weglieben, d. h. durch grossen. Dy wart ome afrunstich 
Liebe wegnehmen, verführen. He vnde weygerde vmme (sie!) rechtes, 
fruchtet, wy weit em dat wyff af- 26 das. f. 74^ ; do he dat gedan hadde, 
minnen. Soest. Dan. 126. do entleep he van hir und wart dem 

afinorden, durch Mord benehmen. rechte afrunstich (1439). Hans. Bec. 
Wy hebben en eren knecht afmorden IP, 8. 259. 

vnd doden taten. Fahne, Dortm. ürk. afsehaffen, wegschaffen, in tbo 

i, 224; N. hebbe em jammerliken 80 bryngen eyn rath wolde eynenn poest 
afgemordet sinen vrunt. Bichtst. afferdygen an den k. van Palen myt 
Landr. c. 31 § 3. schryfftenn, vnse anlyggende noet . . 

afraden = af-verraden, durch Ver- dar inn anthogen vnd bydden, de 
rätherei hingeben, prodere. Were ok, koeninckl. M. woelde vns vam ryke 
dat dessen steden desse slote, de wile 85 afschaffen (aus dem Beichsverbande 
dat se se inne hebben, afgheraden. lösen) (1571). Monum. Liv. 4\ 196. 
ghesleken edder afghewunnen worden afscbelken, „Schalken, ein Wort 

mit ghemaght. (1361). Lüb. UrTc. 3, der Zimmerleute, wenn sie etwas durch 
S. 421; vgl. das. S. 780. Anstückungen verlängern.^ Bohnert. 

afrekeiiy abreichen^ herunterlangen. 40 Dat klene hus äff to schelcken vnd 
Weret, dat se dar hoppen bi setten, wedder to latten (1552). Wism, St. 
de uppe den sulven thun weisse, den Jürg. Beg. 

mögen se afreken ("= ohpflücken) afschriven. wil ein radt sodan 

onde nemen laten, wanne des tid geleide afschriuen (aufkündigen) vnd 
were . (1373). ürk. d. St. Gott. I, 45 de voruesting by macht geholden 
nr. 271. hebben. Wism. Zeugeb. e. J. 1544. 

afticbten, abfertigen. Dot antwordt afscbnlen, im Versteck abwarten. 

nemen de heren an, wormede ok de Lopt uppe de böne unde kan dat 
beyden secretarien worden afifgerich- afschulen under den hanebende (?). 
tet. Lüb. Beform. S. 42; idt vordrot 50 Brschw. Schichtb. 71. 



AFSIDE 10 AFWERKEN 

afside. „In der Periode des g<h werden also des, de afstorrech is van 
thischen Stils verstand man darunter sinne vnde der guden zede nicht en 
die Seitenschiffe. A. 1434 wart de het. Ecd. f. 100^. 
afside gemuret jegen der wedeme afstöt. Item en sali men nyet 

(d. ». das nördliche Seitenschiff) ; a. 5 werken affstot noch flock noch schro- 
1437 wart de afside ghemuret jegen delingh noch plock noch schuddelingh. 
der grouen (d, i. das südliche S.); Van den wullen ampte to Wesel, 
a. 1524 don vyl dale de afi^side van Z. d. Berg. Gesch. V. P, 89 (^^etwa 
deme thorne in der norder syde. WMe^ die auf dem Streichbaume ab- 
Wism. (Jap. S. Nie. f. 18. 19 ^ (Dr. 10 gestoßen ist."" Woeste). 
CruU.) afstnren, ablenken. Van alre wrake 

afsin = afsinnicheit (als Ehehin^ dyne hant afsture. Speg. d. senden 
demis). Ssp. III, 28 Gl. f. 115\ 

afslän, intr. einen Weg (zur Seite) afsweren, f,nicht immer durch einen 

einschlagen. Dat is ok gelike völ, 15 Meineid abschwören, sondern überhaupt 
wan men verdwelen schal, wer (ob) durch einen Eid abgewinnen.^ Kopp- 
men tor rechtern edder thor lach- mann, 

teren hand aftsleit. Grünt der frater aftoch. We in my blift mit louen 

lev. . . de bringet vele vrucht myt aftoge 

afsliteHf niederreißen, vnde vor- 20 van sunden (weü er sich von Sünden 
stricket vns in desseme breue, dat frei halt?) Serm. evang. f. 94c. 
we dat sulue buw vnde wat dar vor- aftriiniiieli. Ist in den beiden aus 

der gebawet wert, enwech vnde äff dem Ndd. Bechtsbuche mitgetheilten 
slyten sohuUet (1395). Sudend. 8, Stellen nicht afrunnich (= afronnich, 
nr. 66. 26 afrunstich) eu lesen? 

afsniden, abschneiden^ trennen. Mit aftabbinge. H. A. J. ad murum 

den uncristen afgesneden (d. h. den granarii H. qnedam ligna in forami- 
vom Reiche Gottes oder der Christen- nibns, dictis menzeholt (ebensoviel als 
heit abgeschnittenen^ Sectirem, Ketzern) mensegat) interseruerunt et in eis trabe 
scholen se (de goddesriddere) num- 80 posita quoddam dedevum(?) edificinm 
mer sonen. Lüb. Dodend.v. 584; dat exstruxerunt aftubbinghe dictum. 24<&. 
mhen ock schal bruken dat werltlike Ober-Stadtb. 1353. Mar. Magd.( Pauli). 
schwerdt wedder sodane (lutherische) Wahrscheinlich ist afcubbinghe jsu 
ketterie nicht ryngher wen alze wed- lesen: Anbau (einer Scheune etc.). 
der Bussen, Musszquiter vnnde äff- 85 Vgl. ütkubbinge. 
geschnedene (gedr. steht falsch äff- afverraden, verrätherisch entziehen^ 

geschuedene) kettere. Hansen, die js. B. en slot; häufig in Bündnis- 
Kirchen etc. BevalSy Reval 1873^ S. Urik.; vnd wolden my dey hillige 
114. S. Baethcke eum Lüb. Dod. S. kristenheit afverraden und stolen 
94. Vgl. bescheden. 40 hebben ayne (ohne) mine schult, 

afspenen, entwöhnen, wart vpgenot mich nicht für einen Christen gelten 
vnde affgespenet Freckenh. Leg. 54. lassen. Fahne^ Dortm. ürk. /, 196. 

afspreken. He (Christus) wil deme afwachten, abwarten, erwarten. An 

keisere sinen schat afspreken. Rieh- den ende vses leuendes so moighe 
tiger: die Berechtigung (Schateung eu 45 wy den doid mit sekercheit afwach- 
erheben) in Abrede steUen, bestreiten. ten. Ecdes. f. 115sl. 

afstaven. S. 38^ ist zu lesen: af wenden, l. afwedden? 

afstuven ? afwerken, st. v. abhegen. M. quam 

afstorricb. Sin (eines verständigen in geheget ding vnd begauede Her- 
Lehrers) schole kan nicht vorwoistet 50 manne Langen eyn blek van syme 



AFWEVEN 11 AL 

garden, dat bouen syner schnne \jt smaken Oflftet em gued were off quaei 
vnd mit eyner wand afgeworcht is. das. f. 88^, 

Hallisch. Schoppenb. f. 138 (vgl. be- Aken, Aachen. Sprichtv. : Me vynt 

werken). mennyghen dwas, de nu (nie) io Aken 

afweyen, fertig weben. Wey äff- 6 quam (Non fuit omnis Aquis stultus, 
weaede, dar dey werckmestere nicht quem continet orbis). Kiel. Mscr. nr. 
by en weren gewest, hedde dey ey- 114 f. 30^. 

nen mester, dey dat myt eme warden Akenyart, Wallfahrt nach Aachen. 

wolde, dat dat werck synen taell (secundum quod fuit concarsus in- 
hedde vnde bestaen mochte , dar ^0 dulgenciarum in Aquisgrani , teutu- 
solde hey mede qwyt wesen. Vnd nice) van der enen akeruardt to der 
dede he des nicht vnd weuede äff, anderen vel ad decem annos. Hodens 
syn brocke is drey schillinckge. jPeiAne, berg^ Brem. G. Q. 11^ 19; vgl. Bur- 
Vcrtm. 3t 236. meister, Sürgerspr. der St. Wismar 

afwiken, st. v. 1. abweichen. Dar 15 p. 41; tho wetten, dat in der Acken- 
synt se nu affgeweken. Soest. Dan. fart B. vnd J. etlicke schape geslach- 
175. — ä. abtreten, gj solt wat af- tet vnd darvan by kleinen partzelen 
wyken. das. 43. vorkoft, da mit sie tegen vnse gilde 

afWisieb. de afwisinghe (l. af- gedain. Fahne, Dortm. 3, S. 226. 
wisighe) dulheit der yennen etc. Serm. 20 aker. le caudron (chaudron, cal- 
evang. f. 164\ darinm) = den aker. Hör, belg. 9, S. 

a^tstdO) auch als adamas glossiert. 93; akern, ein kupferner Koch- oder 
Nd. Jahrb. i, 20h. WascKkeßd. Koppen. 

agetvar, agatfarbig. Myt eddelen akesch. In dussem jähre (1489) 

ver bokstaven . . swart, agetvar in- 25 do was eine akesche reise ( WaUfahrt 
geschreven J. N. B. J. Nd. Jahrb. nach AaAen). Faicks Staate. Magae. 
3, 71. 9, 715; do gaf ek 1 mark vor IX 

ajj^ns dei, auch umgestaltet in eilen akesch dok, my seinen to ey- 
angensdeige. Item noch 1 angens- nem sommerrocke (1399). Sudend. 8, 
deyge mit ener keden (1451). Wism. 30 S. 377. 
ger. Inv. f. 43. aklenter, rampnus. Voc. Cdm. 

akedacht=age-, aducht. akeducht, (Zachers Z. 9,196). agaleia, agelei. 
aquaeductus. Lüb. Oberstadtsb, 1330. Dief. (= aculentarius). 
Joh. Bapt. akdr (acoer) ? Wi lesen van eenen 

aken (aeken), gierig nach etwas S6 konynck, De solde festeeren zyne 
trachten. (= haecken, captare, in- maghen To eenen van zynen verco- 
hiare, avide appetere. KU.) Werke, rene daghen; So moy dreef he zyn 
so wat dyne band vormach Vnd en acoer, Dat he solre, want vnd floer 
verste (friste) negheenen dach, De Verdecken dede van der zale Met 
du hyr leues vnd waecs (wachst), 40 pellen, purpere vnd met sindale etc. 
Want der hellen, daer du (einer der Speg. der sonden f. 94h. 
ledich is vnd ryke ist angeredet) na äl« (Gegen Impotefia) nym eynen 

aecs, Ne wert redene no (noch) con- groten leuendigen al vnde sette en 
ste mede. De inbrenghen mach wal- in eynen kettel vnde gud dar in eyn 
hede. Speg. der sonden f. 66h; De 45 oselen wines vnde lat one dar inne 
derde ghechede (Gedcheitj Narrheit) stan eyne nacht, so let he sine na- 
van desen Houerdighen, dat se al ture (d, i. semen) in den wyn, so 
voort, Wedder et em behort off niet nym den al vth vnde sighe den wyn 
behoort, Vmme verheuen to zyne dor eynen dok vnde drink dat dre 
aken, Vnd se ne geuolen noch en 50 morghen nochteren vnde dre auende 



AL 12 ALDINE 

eder mer, so werd di din natnre Apothekers Baer in Karlsruhe vom 
wedder bernen. Wdf, Mscr. 23^ S J. 1775: Jan. 2. Sachen eum Alant- 
f. 80h. wein. d. 10. 20. repet. Feb. 2. &- 

aly adj. jeder. Yse broder is alle chen zum Alantwein. D. F. Strauß 
niyDSche (jedermann). Ecd. f. 31^; 6 10, 8. 170.) 

Oen. alles, adv. ganz. Do quam eine alantbSr, (Kräuter)lner von Aland. 

grote watervlut vnde dreff die groten 1 Faß alandtbier (1&79 im Schloß' 
pylre al vmme vnde dat vnderste kdler zu Wernigerode). Z. d. Harz. 
qnam alles boaen. Brem. G. Q, 141; V. 10^ 370; Wultu maken alandes 
Ogs, alles neddene. Lüb. ürk. 4^ nr. lo beer, so schaltn granen de wortelen 
136. — als unde als. So we vor- van alande twysken assnmpcionis vnd 
sman kan den dot. De en darJBP nicht natiuitatis Marie etc. Nd. Jahrb. 4, 
▼rächten als vnde als, wen he kumpt S. 90. 

wis vp sinen hals. Laiendoctr. f. 140d. albaster, Alabaster. So is in den 

mit al. Do se nu myt avende und 15 korwe 3 koppe van albastere vnde 
myt alle tho Hyltunge bynnen qwe- 3 stope van albastere (1447). Wism. 
menn, vortoyenden se ere schepe. ger. Inv. f. 21. * 

Hans. Oesch. Bt 1876, 8. 81; dar albedalle. albedal, bedalle, deger 

ginghen ock wol rede « . wy en alle also hei qwit. Dief. s. v. om- 
hedden deme hertogen van Sassen 20 nino. Auch albetalle. Dit gescach 
neyn geschengke mit alle gedan. aver albetalle, uppe dat vorvuUet 
Zug gegen Jühnde. S. 17. van al wurde, dat dar gesproken was dorch 
to al, gänzlich, durchaus. De ock den propheten: seget der dochter van 
offren wille plien, Volghe der lere Syon etc. Halberst. Lectionar. S, XV 
van Thobien Vnd vntbere van al to 26 (Matth. 21). und albeduUe. Mit 
al; ick wene, hetso guet wesen sal. mynen hilgen vyff wunden, de hüte 
speg. d. Sonden f. 76^. allebeduUe vleten van gnade Van 

alant (alant), 7, 49. ^Alant ist den festen f. 96h. 
weder Stitih- noch Schleimfische wie alberen, Johannisbeeren (nicht bloß 

schon aus carpedo (oder capito) und SO die schuHxrzen, sondern auch die ro- 
calma (salma) hervorgeht; zu den Sal- then). Om aeleberen (= alberen) te 
men rechnete das M. A. den Stint confiten. Neemt een pondt sap van 
(S. eperlanus) nicht. Der älant, aelberen etc. Ostfries. Kochb. v. 1616 
älander heißt noch jetzt gelegentlich f 21; om flaet van roode aelberen 
Fluß- oder Wüd-Karpfe (carpedo). 85 to maken etc. das. f. 11h. 
Die Quappen haben mit dem capito aldas^s» alltäglich. Dat cled der 

(älant) nichts zu thun^ auch die allota othmodicheyd, dat sin (Christi) al- 
(jetzt also, eise, Maifisch) ist kein daghes cled was. Ecdes. f. 252c; 
äant. Capito ist der richtige Alan- einen aldageshoiken. Brschw. ürk. v. 
der (Gyprinus Joses). — alandesblei 40 1506, — und alledagelikes. Unde ok 
war gewiß kein kleiner Fisch ^ wie in der stad sammelt sik alledagelikes 
schon der Preis ergibt; dort in der alle vorsten, greven etc. Luddf v. 
Gegend heißt so Cyprinus Abramus.^ S, 12. 

Krause. Die Entscheidung überlaße aldink, allesdinges. Spätere Form 

ich den gelehrten Ichthyologen. 45 allerdinges (allesdinges ist Druckf.). 

alant Wein von Alant; II got. allerdinge ist indes auch noch Ende 
sol. vor 1 sto[ueken] alandis . . 8 gr. des 15. u. Anfang des 16. Jahrh. in 
vor 1 sto. alandis wyns (1397). Su- Gebrauch. Vgl (außer B. V.) Des 
dmä. S, S. 231. (Noch Klopstoek doch de rad my sodane vndaeth 
trank Alantwein, s. die Eeehnung des so vorlaten vnde alredinge (gänaich, 



ALDO&OEK 13 ALLELUJA 

vSlig) hefft thogegeuen. Wism. ürh. Die eifufdn specificirten Artikd sind 
V. 1470; allerdynge gelyck alse ein Kisten ^ Betten ^ Schränke j Kannen^ 
ander minsche. Husp. 21 an Trinü. Kessel und ähnliches Hausgeräthe.^ 

aldorgen. Dai mach schSn, dat Hamb. Utk. 7, nr« 665. Anm. IJS. 
en mynsche deyt en dink, dat dar 5 alf, Alp. Werne de alf dreghet, 
het enen quaden scbin vnde is doch beroket hey sek dre stund dar mede 
in godes wisschup aldorgben gud. (mit verbena), ome en werret nicht 
Eceles. f. 125^; so scbaltu se (die Wolf. Mscr. 23, 3 f. 41\ — alCschot 
kreuete bu einem Mittel gegen den s. anworp. 

Stein) denne stoten an eyneme mo- 10 alfdore, „Zu dem Narrenrade ge- 
sere al dorghen cleyne. Weif. Mscr. hören alse: schalkdoren, walkdoren, 
23, 3 f. 58^; xnyn moder hefft my alfdoren, Halfdoren, vuldoren unde 
geler t aldorgen recht : nu byn ick duldoren. Alfdoren dat sint kalfdoren, 
beer, myn man is knecht. Fast' De hebben klocken an den oren Unde 
nachtssp. 977, 6. Vgl. damit aldore. 15 lopen mit der bangen in dem lande; 
Nym gleden vnde stot in eynem mo- Scheiden de in rade sitten, dat were 
sen al dor cleyne. Wolf. Mscr. 23, schände! Hoffm. Fi$idl. I, 70. 
3 f. 114; ynde berne denne vnder aihom« De hosen geyste openba* 

de bodeme (Badeuninne) drogen el- reden sik dicke myner modderen vnde 
home, dat de bodeme droghe werde 20 seden er, dat se weren de guden 
vnde aldore het. Goth» Arsneib. f. holden, de vnder der erden wonden 
61^ 9 ; aldore droge. Nd. Jahrb. 4, vnde vnder den alhornes bomen. Emd. 
89; we dyt bueck wyl boren lesen, Mscr. nr. 139 f. 21\ (Daeu Rand- 
De scal aldore stylle wesen. De ver- bem.: Van den guden holden vnder 
lame San (Nd. Jahrb. 3), v. 30; des 25 deme alhorne, dat is duuels droch.) 
(Fleisches) mochten ze eten aldor alikere? AI myn gut to Barnem, 

zath. Joseph, V. d. 7 Tods, v, 7066; dre höue vnde twe koten mit alikere, 
do de materie der klokspise aldor holte, watere, wische etc. (1399). Su- 
gesmoiten was. Körner 173^; juwe dend. 8, nr. 267. — Ist das nickt 
gewaden syn van den motten aldoer 30 ein Druck- oder Lesefehler für ackere? 
gheten. Speg. d. sonden f. 9öc, Vgl. alink. Tautdogisch: wy borgme- 

wegen des angehängten n: alten, (al)- ster . . vnd ganze alinge gemeynheit 
dochen, ersten u. a. der stede Soist vnd Paderborne etc. 

alevare, -vore (Aüfuhre?), eine (1442). Wigands Arch. 4, 51. 
Fuhre, die den ganzen üausrath ent- 35 allarm (aus itäl. alle arme). So 
hält. Aliquis exiens de terra cum vro se (sobald als sie) den swarten 
alienacione universitatis, quam ale- adeler vornemen, wo geswinde se 
vare vocamus (1275). Hans. Urk. v. wedder ume kemen: allarm t allarm I 
Höhlbaum 1, nr. 746; vnde van der deden se ropen (1511) v. Lüiencr. 3, 
aleuore, wan en bederue man to 40 ^^- 263, 47; Als nu der konnigk so 
Lubeke in voren wil to wonende dar heft gerennet (mit der renne spissen) 
nemen se van (als Zoll), wat dat se na dem crentzken (von Eosmarin), 
suluen willen (1378). Lüb. Urk. 4, so heft der trommeter up geblasen, 
nr. 346. „Im 16. Jahrh. finden wir und die trummen sint angegain al- 
jene Abgabe Aelföhr u. Aelforder Toll 45 lärm. Münst. Chr. 2, 134. 
benannt. Ein in einem Schreiben von allegader, /, 8. 53^, Z. 17. Der 

1573 angeführter Tarif sagt: Item so Originaldruck (v. Lüiencron 4, S.454; 
euer mit sinem gude uth Hamborch nr. 568, 10) hat: allegader. 
voret to wagen offte to water . . en alleliga« Des ersten sondages 

beel aelfobr gifit twe gülden mttnte. 50 (Septuagesimae), wan dat alleluii^ 



ALLilNSEEN 14 ALSO ALS 

locht is, 80 bedenke, leue mynske, d. St. Bannav. nr. 438; auch allerlic. 
dat in desser tyd de hilgbe kerke Allerlic der (den?) anderen, de vn- 
begheyt, wo Adam vth dem paradyse vorscheden sint. Seib, ürk. 540^ 37. 
worpen wart, darvmme singhet me almank, ewischendurch (van der 

na nicht mer dat AUeluia vnde Glo- 6 Zeü). Dewile dat du drinkest, so 
ria in excelsis vnde allen yroliken eth yo almank hasselnote edder wal- 
sangh. Fastenandacht in Pf. Germ. note. Goth, Arssneib. f. 65^^^ 31. 
20, p. 341. almisse. 1. Brotscheibe (als Ser- 

allensken = allentelen, allmählich. viette). Noch mer beft de broken, 
pedetentim. Gemmtda in Her. Belg. lo de sine tene wil stoken unde wil 
7, 11, Wi hebbet oer somich . . denne sin messer wischen an dem 
ghekennet, de to ionghelinghen mynne almosen eder vp deme dische. Der 
hadden vnde . . de scamte allensken hindere hovescheit v. 51. — almissen- 
ouertraden. Bok v. d. joncfr. f. 118^; korf. Tom ersten 1 wvrschape, VII 
Gordiane began te verlauwene vnde i6 vate vormalet; it. noch I alemissen- 
mit dageliken Verliese van der vu- korf. Wism. Invent. f. 21. — almis- 
richeit der bynnensten mynne te ver- senfreter, als Schdte. Seib. Qu. 2^ 
traghene vnde allensken to der mynne 354. — 2. kircMiche Stiftung. Vgl. 
deser werlt weder te kerene. da^./*.7i9. Lappenberg, Hamburgs milde Stift. 

all-entel, adj. einzeln. Vortmer so 20 Varr. XXII, Anm. 17. 
beghere wy des, dat nemant bäten alre. Wedder de alre, de heft 

deme crame was vorkope [by] allen- vele hole, . . make de tappen van 
telen punden. Vortmer de scrodere benwelle de gestot sy vnde legge dat 
copet tzeter vnde syden, vnde de dar vp. Goth. Arzneib. f. 27^, 6. 
tzetere zellet se vt [by] allentelen 25 alrnne /, S. 60^ Z. 3 lies: de 
quarteren, des en boret em nicht to. h e heft biedere also de etc. — al- 
Lüb. Urh. 3, nr. 770 (S. 839). garitum, airune . . vnde is tweyer 

allentelkeii = allentelen. Ende bände, de eyne is de man, de ander 
also beghan he allentelken auermits dat wyff. Des wyues is de beste, 
synen arbeide . . weder op to stane 80 Wolf, Mscr. 60 p. 98; A. Kr. vor 
(aus seinem Unglück). Bok d. Byen dem rade to L. hefft tosprake gedan 
f. 108h u. so häufig in diesem Buche. to H. M. eyner alrunen haluen, de 
Auch findet sich enlentelk (f 87^) u. he em in de hant gedan unde he 
alteiken (f. 145^)^ was aber nur van sick gedan unde eyn radtman 
Schreibfehler sein möchten. 85 tom Stockesholm in dat water hadde 

allerlei, als adj. myt allerleyem geworpen Lwi. Niederstadtb. 1492. 
gherichte, ouerste vnde nederste Letare (Pauli). 
(1397). Sudend. 8, nr. 166. als (eis), anders, sonst, (vgl el u. 

alleswe, jeder, alleswe vorerghe- al). Simonye is, dat men gheuet 
ret sik an ome. Eccles. f. 29k 40 Tgoet, dat de hilghe kerke heuet, 

allike, gan^f gleich, twe hundert Als yemant (anders, sonst jemand) 
mark Munster slagbener pennincghe, dan (als) de arme clerken. Speg. d. 
de ghenghe vnde gbeue zin, ofte de sonden f. 39c. 

allike goot (ebenso gut) zyn (1331). alsen, Absinth, Wermuth. absin- 

Nies. Münst. Urk, 4, S. 483; schorf- 45 thium. Hör. Belg. 7, 12 u. KU. — 
lodeke de is veyr bände (von viererlei Gedenct myner (Christi) armoeden 
Art) vnde is doch almestich allik an alle, Gedenct der alssene vnd der 
der macht. Wdf Mscr. 23, 3 f. 29h; gallo. Speg. d. sonden f. 3c. gelike der 
unde de tolle (Zoll) scheide uns al- alsene bitterheit. das. f. 4h, Vgl. eisen, 
lyke tho hulpe komen (1366). Urk. 50 also, als, specifi^erend, nemlich. 



ALtEN 15 AM^tE 

den greYink het he Grimbart, de (ambaebt) ampt. Wo dat gy ghe« 

wilde kalte, alse den kater, nomet henget vnde mede beleuet hebn, dat 
he Hinzen. R. V. Vorr. S. VI, (Der de hotfyltkers bynnen juwer staet 
Nante Alse ist daher eu fügen.) — siner dochter kyndelbedde vnd ampt. 
Vor Adv. der Zeit: wetet, guden 5 dar se van groten krankheiden ynne 
vrunde , dat my de brede quemen lach, gheschynnet hebn myt weidiger 
alse dalling (als heute) (1419). Lüb. hant (indem sie einen Gesellen wäh'- 
Urk. 6, nr. 119. Vgl. das. nr. 121. rend dem aus dem Hause des Meisters 
S. darüber Grimms WB. 1. v. als, hoUen). Wism. ürk. v. 1487. („Ist 
8. 257^ 7. — als nn — als nn, bald 10 ampt hier etuHiz= kram? Dr. Crtdl.^) 
— bald. Nu se verhetten , nu se — eancr. der mu einem (Handwerker)' 
vercolden, Als nu hebben se spise amte gehört. EtUke ampte, soheve- 
verste, Als nu zwellen se van dorste. sehe vorredere (quidam mechanici, 
Speg. d. Sonden f. 117^. pessimi traditores). Chr. Sd. 142^ 27. 

alten = alte (alto), mit euphonisch 15 amberch. dat dorp Bethphage 
angehängtem n (vgl. aldorgen). De lach in deme amberge des olyeber- 
bisscop, de myt alten vnselighen dode ges. Bavenst. f. 85c. 
starf. Bok der Byen f. 4^ u. häufig ambort /, 73. „Es ist das Bei- 

in diesem Buche. Spruchs* oder Betractrecht des nächsten 

altenen, stets. De inghel (Engel) 20 Grensnachbaren j Vorkaufsrecht des 
de draget altenen Vor gode vnse Ndchbaren auf das angrenzende am- 
bidden vnd vnse wenen. Sp. d. sonden bordende (rrundstück.^ Krause, 
f, 59c ; dus vecht ere twe teghen ameehteni Ohnmacht zeigen^ sich 

eenen. De verwonnen moet syn al- den Schein derselben geben. Se sint 
teenen, Dats de geest. das. f. Ic; 26 nicht alle krank, de wol amechten. 
an de eene zyde he (der Mensch^ der Tunnic. 1142. 
sich besieht) vinden sal Oelucke vnd hmthÜB^Ähmhaus su Lübeck (Zschr. 

an die ander vngeual, Oaende vnd f. Lüb. Gesch. 2, 82); eu Hamburg 
kerende al to eenen. das. f. 14^. (Ed. Mayer^ das Eimbeksche Haus eu 

alftnen, mit Alaun gerben; bildl.: 30 Hamb. 8. 36) (Koppmann), 
durchprügeln, v. Lüiencr. i, 5, 164. amen. /, 8. 75b. Z. 45 lies III 

alve« Tander (=1 dat ander) cleet, statt 111. 
dat een priester antrect, dat heit een amere (anere? = andren?). (Wer 

alue dat cleet beteikent dat witte an Gicht leidet) de schal nemen 
cleet, dat koninc Herodes onsen beer 85 lauendelen, isopen, bathonien, rüden, 
in bespotten an dede ende sanden saluien vnde ameren, Stockes blede 
van een als een dwas. Sp. d. kerst. etc. Wolf Mscr. v. 23, 3, f. 70K 
gel. f. 193>i; 1 olde kassel (Kasd)^ amete = emete. Helpet dat nicht 

II alffen etc. Wism. Inv. f 204. — (gegen Ohrenschmera) ^ so nym de 
Lat. auch poderis. Brevil. Benthem. 40 maden, dede ameten traghen (1. dra- 

alwftr, alwärs, gana wahr. He ghen), de male vnde temperere mit 
secht al war, ik las vyff missen (und wiues spone (Frauenmilch) . . vnde 
nicht vier). Emd. Mscr. nr. 139 f. gud in de oren. Wdf. Mscr. 23^ 3 
4^; des gingk de frouwe to husz f. 87^; vor de gicht nym kukor vnde 
vnde meynede al wars, dat ore man 45 sinder von roder ameten, dar von 
sy nicht slaen scheide. Bavenst. f. 210c, make eyn bad etc. das. f. 69^. 

Mwere« Pro illis decem marcis amete = amede? Ohm? Item 1 

idem B. debet habere quartam par- krossen vor beer, do we reden. Item 
tem sue piscacionis, dicte alewer 1 gülden et VII bemesche ok vor 
(1410). Lüb. ürk. F, nr. 333. so ener amete (1401). Sudend. 9, 176, 



AMIS 16 ANE 

34 (in e. Veredchnis des ausbezahlten andel? It. enen gerkum, 1 kalk- 

Soldes u, sonstiger auf den leldaty kuwen, en andel in eme ketel, enen 
bezüglicher Ausgaben). dryfoed etc. Wism. Inv. f. 87. (Ist 

amiSy das Mose, zu amie, Freund. es ein besonderes Werkzeug^ oder an- 
Du hast mich gedelet van gode, my- 6 del, Antheü, an einem Keßd? Das 
neme amise. Visio Phüib. v. 302; letztere uxA schwerlich.) 
Buhler. Gerh. v. M. 30^ 54. anden. De menheit koren de so- 

an, spreken an, ä&er, in Betreff. stych borghere; wes de sostych bor- 
De rad schal np dat hfls ghän • • ghere vnde meenheyd hirum ghehan- 
to sprekende an alle stadtgebreke lo delt, gheandet (geäußert?) vnde ghe- 
etc. — dupliken dar an to sprekende. zecht hebben etc. (1408). LOb. Urk. 
Greif suj. St. V. I, § 3. F, 5. 186; vnde de pennynghe scolde 

anbessen, anbellen. Ick sta to he wissen deme rade; dar de raat 
rame so eyn wilt, dat de hunde umme manede by twen jaren, unde 
hassen an. Bht/thm. Vorr. z. Ssp. 15 nicht jeghenen konde. Dar na to 
(Stendal) v. 90. etliken tiden wart dat gheandet 

anbestaden, anberaumen. As der (wieder in Erinnerung gebracht?) van 
richter eyn nrdell anbestadet. La- etliken personen des rades, dat me 
Combi. Arch. i, 108. de ses dusent mark der stat wissen 

anbesten, bedeutet ni(M y^anpassen^^ 20 scolde (1392). Hans. Eec. 4, S. 40. 
sondern annähen^ mit Bast befestigen^ ander. Zu 3. Nabugodonosor ath 

mit Bastfasern näheny nähen überhaupt. heu aUe eyn ander dier. Bavenst. f. 
besten, neyen, suere, firmare, nectere. 33^^; 10000 boeslude (Bootsleute) ane 
TetiUh. vasthaken, samenrygen, los andere papen, monnecke unde nun- 
opnaaien. Oudem. 26 nen. v. Eöv, Chr. (F.) 48; vengen 

anbleken, anbellen. Bi wane sin vyl junferen vnd vrowen . . se setten 
de hunde untweken, dat se ne schol- se geuencklick in stocke vnd blocke 
den ja nicht anbleken. Gerh. v. M. als andere manspersonen. Seib. Qu. 
81^ 78; Den unbekanden blecket de ^, 292; dat Christus . . an den 
bunt an. Tunnic. 848. 80 Jordan tho Johanne gekamen sy, dat 

anbreder ? (der die Garben aus- he sick dopen lathe also andere zun- 
breitet?) Wen de gutheren willen ders. Ut^p. 2 Pred. v. d. Dope Chr. 
laten darsken (dreschen) oren del, so anderdags, jüngst^ neulich. Frzs. 

schal de meyger dar tho holden ey- Tautre jour. Ander daghes unse 
nen anbreder op syner kost, dede 35 koplude ut Flandern körnende uns 
ok ome kunne binden dat sommer- berichte don, wo dar en ruchte sy 
stro, ifft hc dat ghebunden hebben etc. (1398). Hans. Bec. 4, 436. S. 
wel (1479). Sudend. S, & 374, 48. dach, /, 47Öa, Z. 1. 

anbrink =: amberch. Als nu de andertere (-tire), anderer Art. 

hartige lettede . . so ersehenen yn 40 cledre van andertire tincture Dan 
dem anbrinke efte vpstige des berges (als) also se gaf nature. Sp. d. son- 
de Slavy etc. Lerbeck ß 82. den f. 95c. 

andaeh. gegeven des godensdages andregen s. indregen. 

na drutteinden andaeh (Octave des h. andringen, mit Acc. eindringen auf. 

Dreikönigstages) in den jar ons heren 45 Hefift menlich de viande angedrungen. 
1407. Livl. Urk. nr. 1712. Seib. Qu. i, 34. 

ande, Kränkung, s. mhd. Wb. He ane, Ahne. Eyn schepenbaer vrye 

bat se, dat se wroken des rikes ande man en derflf syne vyer anen beno- 
menliken. Sus wrach godes viant godes men, dat synt syne vier ende edder 
anden. Sachs. Weltchr. S. 102, 38 c. 46. w olderen benomen. Des wete, dat dat 



ANEBOREN 17 ANGER 

wort anen ys Vth dem latine gheta- het ene anghele, dar se mede stey- 
ghen vnde ghekamen, wente anus ket, Ecdes, f. 67h ; gleich darauf: ok 
heth en zagel edder eyn ars. Ssp, is an cm (Christo) en anghel, dar 
///, J29, Gl. Diese seltsame ErUä- he ghar harde mede steyken het; 
rung seheint atich in der Variante 5 den anghel het he bewist in sinen 
(Ah) vierendel eu stecken. worden. 

aneboren (-baren) erscheint schon angelden, betreffen, dat barschop, 

7.970 in einer Urk, bei Sudend. 9, dar (dat ?) de klage anghelt. Dühm. 
S. 133, 49: mit viilborth al vszer L, R. 11^ 6 (oder gehört an eu dar 
eruen, se syn boren edder anebaren. 10 = daran de klage gelt ?) 

anelank, adv, unlängst^ nicht lange angelik, adj, ähnlich, Wi werdet 

nachher, bald, Alse wy gisterne ju- (nach der Auferstehung) also subtil 
wer wisheid screuen, dat wy deme vnde wis . . also de engele an he- 
hertogen W. juwen ende vnsen vre- melriche. Wi werdet en angeliche. 
debref gezand hebben, des is ane- 16 V.d, Hagen, Germ. X, 144; de (man) 
lang vns siner herlicheid besegelde was suart vnde vreslich, deme duuele 
bref . . wedder komen (1420). Lüb. angelich (die andere Hs. hat Uoß ge- 
Urk. 6, nr. 261 (S. 295); danip an lieh), das. 155; dar na so kumpt de 
vns anelangh Bertoldes bref is ge- vogel (Aupia) to eynem b&rne vnde 
komen. das. nr. 255 (S. 291) ; vgl. 20 suet sik suluen in deme water, vnde 
nicht lank, bald. Gerh. v. M. 73, 19. wen he sick suluen sueth, so erken- 

anerven, durch Erbgang anfallen. net he, dat he eynen gedodet hefft, 

anesetel (-sedel). vortmer (söUen de em angelyck is gewest mit deme 
velich sein) yderman, houeman . . angesichte (vorher heißt es: de sulne 
bynnen eren tungrauen vnde anze- 26 vogel hefiFt eynes minschen antlate. 
tele etc. (1386). Uoyer Urk. II, 7, Den ersten minschen, den de vogel 
nr. 186 (8. 126); Des sali Peter van suet, den tbuet he to sick vnde to- 
ll, an gedachte Alheit van H. zun ryth ön). Die 7 Todsünden p. 92. 
rochter medegaue vnnd heilichsguide angeleg^nge = anlegginge, Ver- 

(Ileiratsgut) zuu ehestuir mit bren- 80 Wendung, Kosten, Aufwand? Und 
genn als ein eldester soene vnd bro- bekande, dat he up geboret hedde 
der denn annseydeill des guitz vnnd von sinen vedder 0. VIII hundert 
seß (Sitzes?) zuu Hambach genant mark Rig. van des gansen gudes 
Obdendorp mitsammpt syneme inn- wegen van B., beide vor hovedschult 
vnnd zugehoir seines geburenden an- 86 und angelegginge und dat richtgud 
parts etc. Jiüichsche Urk. v. 1548. etc. (1406). Livl. Urk. nr. 1703. 

aneworp. /, 87. Vgl. „In bey- angelt, Schuld, die man zu zahlen 

den Unterschlägen finden sich so vtel Juxt? We sin kind in der boisheid 
Fenster mit Wind-eisen, worunter vorharden let, de mod des in stedem 
zivey Fenster mit Haken, Anwürffen 40 vrochten (Furcht) sin, dat he dat an 
u. Hänge, so aufgemacht werden kön- om leue (erlebe), des he mit sinem 
nen"^. Formular im Corp. const. Old, kinde mod laster vnde schände heb- 

I, nr. 66 f 8. 139; j,Fenster, worunter ben, vnde teghen god grot anegheld. 
einige sich aufmachen laßen, auch Eccles. f. 1859k, 

dannenhero mit Haken, Anwürpel u. 46 angemelte, n. Gemälde. Soickes 
Beschlag versehen sind.^ das. S. 140. is ock trösüick, dat idt so fyn in 
angän, angehen, betreffen, mit Dat. desser historia alse in einem ange- 
alweme et anga (1437). Hans. Rec. melte angetöget is. Husp. Magdoi. 

II, 8. 27. anger, das W. erscheint selten im 
angel, als fem. De beseke (Biene) 50 Nd. also de acker vnde anger wen- 

Nachtrag znm mnd. W)), 2 



ANGEVINGE 18 ANLATEN 

det (1403). Sudend. 9^ 8. 289^ 25; edder de ee anich vnde loes. Summa 
hoff . . myt aller syner thobehoriDge, Joh, f. 52^, 

myt ertbadem, myt buwe, myt holten anker, auch n. Se vunden dat 

vnde myt angern etc. Lerbeck § 31; anker. IMb. Passioncd f. 292c; dat 
ob (wenn) ein gemeine anger füll 6 anker howwen (kappen), v. Höv. Chr. 
widen gepflantet worde etc. Gr. (F.) 4; to anker setten (vor Anker 
Weisth. 3, 317. gehen), das. 48. 

angevinge. i, 8. 90^ 31, Nicht aokliYen, st. v. antasteti (anfangen), 

j^Einsture^^ sondern (schlimme) Gabe anpacken, worden ouk wäre (Wa- 
des Himmels^ d. i. Ansteckungsstoff^ 10 ren) in unssen landen genomen off 
der sich in der Luft verbreitet (?) anders wes selffweldigen unde roiff- 
(W.). liken angekleuen etc. (1454). Wi- 

angissinge, f. (Muthmaßung, ver- gands Arch. IV^ 58; wan desse 
muthlicher Bath?) Do de moder Munstersche vede, de nu is, ge- 
Vrsulen vnde ok de vader Vrsulen 16 scheyden wer, soe sali malck syn 
dessen erbaren vrouwen breue san- guet anclyuen nae lade deser sehe- 
den nach der angyssinge godes van dinge (1487). Nies. Münst. Urk. 6, 
desser erliken sammelinge etc. Lüb. 8. 171; dar ein man do quam, 
Passional f. 243^, de vlucht de wulf to holte nam. 

angripingey f. Besitznahme. Mens 20 Went, were he dar lenger hieven 
kramere quam in geheget ding vnde und hedde sin recht angekleven 
bot vp dy angripinge, die hie hadde (hätte er angefangen bu streiten)^ de 
gedan an Hinrikes Kortvrondes erue« bände weren ome gedreuen unde 
Hau. 8choppenb. f. 74^. mannich gröt slach gegeven. Gerh. 

anbaben = anhangen. Syn inge- 25 v. M. 21, 36; unstede ankliven. das. 
segel . . anthohahen etc. v. Steinen 27^ 163 ; it is vil mannich kone man, 
2 8t. 811 ; unde ingesegel duen an- de an sek sterke nu (nie) gewan unde 
haben, das. 802. sulke dät wol klevet an dor dorheit 

anbitten, anheieen^ heiß machen. etc. das. 89^ 46. Die Redensart ain 
Item holt to unser koken und to 80 dink ankleven findet sich auch dort 
unsere ovenn und enen knecht, do 28^ 63; 71^ 29; 86 j 85. 
denn ovenn anhitte van der tyd dat anknofen, schw. v. anknüpfen. AI 

it kolt werd wente nha Philippi et dat voer (zuvor^ früher) wal sy ge- 
Jacobi, dat dat wedder warm werd wrocht, Daer ne sy goet ende an 
(1494). Lyßmanns Nachr. v. Kl. 35 geknoft, Hets gepynt meest vm nict. 
Meding, 8. 81. Sp. d. sonden f. 82^. 

anich, adj. los, befreit. Dat he ankamst. Dat de sulve geselle 

des steynes (Harnsteines) anich werde redelike ankumpst des perdes scheide 
. . so wert he der wedagen anich. gehad hebben (auf rechtlichem Wege 
Wolf. Mscr. 23, 3 f. 58b ; to besün- 40 in dm Besitz des Pferdes gekommen 
de, dat de kopman sulker beswe- sei). Brschw, Urk. v. 1519. 
ringe und upsate anich mochte bliven anlanginge, f. Angriff, Anlast. Gy 

(1410). Livl. Urk. nr. 1829; dar to scholen anthien de wapen gades, dat 
schal me ok kundeghen, dat eyn gy mögen wedderstaen de anlan ginge 
yewelk sik dar vore hode, dat he 45 der duuele. Ravenst. f 198d. Jn 
sick anderer munte anich make, dat rechU. 8inne: up sodane erve in lo- 
he to nyneme schaden kome (1379). komen tiden nummermeer generleye 
Hans. Bec. 2, 188 u. 399 (In spä- ansprake, klage off anlanghinge doen 
teren Faßungen los maken) ; (vnde (1460). Ostfries. Urk. nr. 755. 
welker dat dede) so were dat loffke 50 anlaten. sik a. vorretnisse echt 



ANLEGGEN 19 ANSCHOT 

he (der Wolf) let sik an. Gerh. v, anligger, m. (= anlegger), Än- 

M, 65^ 66; of he sik truwe latet an. Mager, aenleggher in recht, actor, 
das. 66 f 15; 71, 29; unde leit sik accusator. Kü. Dat ander dat in 
an, dat he wil ein meister wesen. em is quaet. De altyd na wraken 
dcis, 94^ 103; he (Aesop) was ein 5 staet (sich rächen unU)^ Data, dat 
man, de sik erst leit de vöcheit an, he in ener besichede (negotio) An- 
dat etc. das. Vorr. v. 10. — sik wol liggher wil zyn vnd richter mede. 
anlaten, nützen, prodesse, baten, ^peg* d. sonden f. 115b. 
nutte syn, helpcn, vorderen, vromen, annaken, sich nähern. Eyn anna- 

sik wol anlaten. Dief. n. gl. xo kende god , de vns nicht vorleth. 

anleggeB, J2. anthun^ zufügen. De (Philem. 4.) Disp. to Oldersum. 
dunkelguden ioden quemen to same- sik annemen, mit Gen. beherzigen^ 

ne, do Jhesus en swighent badde zu Herzen nehmen, darumme schöle 
anlecht den Zaduzeyen (sie zum wy yns desses exempels annemen. 
Schweigen gebracht hatte). Serm. 15 Husp.; sik des dodes so sere anne- 
evang. f. 209^^; de not unde de ge- men. das. Mar. Rein. 
wait, de eme N. tu unrechte an anrichten. 4. De here wolde, se 

lecht (Var. doit, thut). Bichtst. (Adam u. Eva) scholden bichten. 
Landr. c. 32 § 9. — 3. ati/'-, ver- Adam konde he wol anrichten, Do 
wenden, sunder wedderstadinge des 20 h^ zede : Adam, wor bistu nu ? Du 
du dar angelecht heddest (ohne Zu- werest slicht, nu bistu ru. Josefe V. 
rüchzahlung der auf gewandten Kosten), d. ? Tods. 6166. 
das. c. 17y § 3. anrichtinge. 1. Dat hilghe ewan- 

anleg(g)er. i. 97^, 17. synd des gelium is de warheid, de an os is 
kuntscheppere, hovetheren odir an- 26 ghekomen vnde is os en anrichtinge 
legere gewest. De weren gemeyne vses leuendes (Anweisung^ une unr 
mederidere unde nicht kuntsceppere, unser Leben führen sollen). Ecdes. 
hovetheren odir anleger. Gott. Urk. f. 105^. 
V. 1396. anregen^ schw. v. (in Bewegung 

anlegginge, Anlage (Aufu^and an so setzen) beunruhigen, se woren ange- 
Kosten für Bauten etc). Vortmer roget menig jar unde lange tid. Li- 
budet de raed, wert dat jemant eyn liencr. V. L. 3, 325. 
huess kofifte, dar sal he neyne bu- ansäten, ansetzen. Bleve aver dat 

winge offte anlegginge ane doen er (l. dar) wat na van der summen un- 
der tyt, dat et em von dem rade 35 betalet, dat scholdeme denne vort 
vpgelaten wert. Big. St. B. p. 227; anzaten uppe andere jar (1385). 
van den neghen hundert mark, de Walkenr. ürk. nr. 988. 
my N. N. schuldig is, dar gheue ik anschin, n. Angesicht. Enyghe 

eme hundert mark van to vnde alle (vrouwen) smeren er anschyn, vm 
anlegginge, de ik hebbe in deme gu- 40 dat se de schonre (um so scJiöner) 
de vnde in der molen to H. (Geld- solden zyn. Sp. d. sonden f. 96\ 
anläge^ verzinslich ausgeliehenes Ca- ansehet ist auch das^ was an Land 

pital?). Testam. v. 1417 im Ar eh. f. etc. das Waßer ansetzt, ansehet van 
Gesch. Livlands p. 216. — Stiftung. sande of erden als yan waters wegen, 
vppe dat desse vorgescreuene stich- 45 Teuth. ferner: (anschießendes Land- 
tinge vnde anlegginge, fundatie vnde stück) Grenze^ Bain^ Wende- Acker. 
bewedeminge dessulven lehnes . . Wan einer gaerdenlandt van synes 
nummer mer vorwandelt, vorhindert naburss gaerdenlandt aftothunen 
werde etc. (1483). Scheidtf v. Adel gemeint, soll wiken II foet, so idt 
p. 326. 50 auerst ein anschöbe vnd landt iss, 



ANSCHRI 20 ANTALEN 

daer ein ander mit der plog vp inne wanet (1443). Wigcmds Arch. 
wendet, yyfftein voet. Nies. Münst, 4^ 54. 



ürk. 3, 8. 189 ; al0den gifit he allen ansprekieL /. 105, Z. 16. Lies : 

und idem nahem, de anschott darhy ansprekelik. 

(bei seinem Etgenthum) hehhen und 5 ansprengen, angreifen (mit Wbr- 
angelegen sin (Anlieger sind^ benach- ten). Dat ick nn den doctor ynde 
bari)^ warsaal etc. Falck^ Staatsb. synen gesellen so hart ansprenge 
Mag. 6^ 622. vnde grype se hauen hy den topp 

ansehr!, Anschrei. Sprüngen se . . moet men my vp dithmael vor- 
vth eren herhergen myt eynem an- 10 tyen. Disp. to Oldersum f. 1^; de 
schrye vnde heredden sich hastelike yunge geselle sprongede ene mit 
tor were. Freckenh. Leg. 79. macht an. das. f. 21^; hyr up hefit 

ansSner, der ansieht. God is an- my de doctor gefraget vnde ange- 
sener vnde hekenner der herten. sprengeth, ick antworde etc. das. 17K 
Ecdes. f. 18c ; he schal nSn ansener 15 anstin. /. i05b, Z. 32. — „von 
weysen der personen. das. f. 17c. Zinsen nuM: fällig sein, sondern von 

ansieht, n. Angesicht^ Antlüe. Se einem bestimmten Termin an laufc%i. 
sach in eynen ghesichte, dat eyn Passchae institit census, die üisnie 
encgel mit eynen veruerliken ansichte läuft vofi Ostern.^ Koppmann. 
to eer quam. Bolc v. d. joncfr. /, 56; 20 anstellen 9 reß. 1. sich betragen, 
dat ansieht is eyn Spiegel des herten. sich zeigen. Dusse stalten sych 
das. f. 83. menlych vnd erlyok an. Seib. Qu. 2^ 

anslfttti in techn. Sinne: zur Ante- 293. — 2. sich stellen^ gAerden. Ick 
gung eines Wehres Pfähle durch den stalte my hillichliken an. Soest. Dan, 
Fluß schlagen. Hebben vullecomene 25 21; ja, als wy uns noch anstellet, 
macht ayn to slane, tho dammcne is der gecke mer, wan men umbtel- 
ind die £mschere tho stu doene. let das. 66. 

FähnCj Dortm. 2j 102. Daeu das anstSt, AnfM (von Rrankheü^ übler 

Subst. anslach. Laune etc.). De frouwens krigen wol 

ansloky eine Varietät von allium so eynen anstodt, Idt kan noch altomael 
ascalonicum, Aschkxuch^ Johannis- werden gudt, Myn wy£f kroch ok eyns 
lauch. loek, knuflok, ansloek vnde den schrul etc. Fastnachtssp. 978, 1. 
andere hete krude. Gath. Areneib. /. ftnt, Entd Plur. ande. ghuse, 

72^ 30. — Auch aslok. aslok, ascho- ande vnde honere (137?). Liib. Urk. 
nium. Voc. Hotberst. Vgl. Dief. s. v. 35 4, nr. 329. u. ende. VI gosze, VI 
aldonium. — Auch findet sich: men, ende etc. (1535). Wism. Inv. f. 176. 
herba, anslok. Brevü. Dagegen bei antalei Anrede. (Gegen das 9. 

Dief. s. V. men (tille), meslok. Gebot sündigen) die ander luede . . 

anspannen, st. v. anschnaUen. De tor yenigher unkuyscheit . . trecken, 
Brunswikeschen spenen ein deil schar- 40 het sy yn vrentliken ghelate yn qoa- 
pe Sporen an. Lüiencr. V. L. III, der meeningbe, mit halsen, mit aen- 
328, 24\ Ggs. ütspannen, losschnal- tale, mit onschemelike tasten etc. 
Un, losmachen, se spennen eynen Tract. Ober die 10 Gebb. f. 10^. Vgl. 
ploch vt. Seü). Qu. 2, 290. aantaal, minzame toesprack, minzam- 

anspreker, der Anspruch erhebt, 45 heid in het spreken. Oudem. 
Kläger, Grgs. antwerder. off eynich antalen, anreden, ansprechen; im 

borger dusser stede to donde hedde gerichU. Sinne: beanspruchen, An- 
myt eme andern borger . . so sali Spruch erheben, anMagen, jsur Verant- 
de anspreker komen vnd sich vo- toortung eichen im Wege Hechtens. 
gen in dey stat^ dar dey schulder 50 mhd. anzelu; ahd. anazeljan. Zockers 



AKT AST 21 ANVANGEN 

Zeritschr. iy 65 u. 5, 65. Hedde he antieu, at. v. (anaeihen)^ Schuld 

geleyde, dat scul wy ene upzegen, gd)en^ beschuldigen. De mort wart 
wan US dat van en gekundiget wor- ein angheteghen. Boh d. Byen f. 155d; 
de; wonden (fänden) ze darna den N. N. hebben getuget, dat B. hues- 
in unser stad, den mugen se antalen. 5 vrowe V. heuet deueryge angetegen. 
dar Wille wy en to helpen (1340). Emd. Bußb. f, ?b; weert oick saick, 
Wigatids Arch. V, 166 ; darna in dat men ymant aenteghe, dat he dat 
welkerme disser sloite [me] den vunde, (sc. gestailen) guet vorsc. myt synre 
den mochte me antalen unde dar scal wetenheit gekocht etc. Z. d. Berg. 
unser eyn dem anderen to helpen 10 Gesch. V. 4^ 72. — b&ULegen. He ("der 
(1358). das. V, 167; wert sake, dat Gut empfangen hat) gode nauwe be> 
F. . . ende ere maghe jenighe an* nediet, Want he em seinen de ghe- 
sprake hebben up H. off vp dat land nade antiet. Speg. d. senden f. 90^; 
to W. unde F. ende zyne zoenes ende se wenen gode tien an, de gheuer is, 
maghe vorscr. H. unde de meente 15 dat he is een man, De to vercopene 
van W. darvan antaleden, unde H. holt zyn goet. das. f. 90^. 
ofite de meente darvan nynes rech- antlftt. an antlat, ohne Unterlaß. 

tes offte vrunschapp en willen blyven Lisch, Meld. Jahrb. 26^ 8. 133. 
by redelken luden etc. (1424). Ostfr. antoeb , Anspruch. Item so sal 

Urk. nr. 326; were dat van vnseren 20 Ayleke Onsta ende sine broders ende 
bürgeren wellick werde geladen vnd de ghene, de van Kenen vrienden in 
angetalt myt geistliken gerichte etc. der vede buten landes gewesen heb- 
Niesert^ Münst. Urk. 3^ S. 322. be[n], een jewelich weder up sine 

antast. /, iOSa, 19. Und wert arve ende up sin gud, als hy dat 
saicke, dat eimans wer, dei it vur* 26 vint, ende dat vry unde unbehindert 
schneit hedde, dat man en aintasten bruken sunder antüch d. h. ohne daß 
solde, sali dey haeves schulte aintast er (gerichüich) deshalb angesprochen^ 
dein und leveren en dem amptmanne. belangt werde = frei^ ungehindert 
Barmer Urk. p. 30. (1409). Ostfries. Urk. nr. 213. 

antdrake, Enterich. Min peerdt so anfa*eekeni andehen; bädl.: auf 
had my eine ant todt (l. dodt) ge- jem. etuHxs bringen^ attribuere, arro- 
treeden, Dar quam ick meede bi dat gare, ende hiir mede so wil ik vor- 
market geraken Und vorkofte se noch geten . . alle haet ende nyd, loghen- 
vor einen antdraken. Fastnachtssp. tale . . unde ik unde myn raed en 
965^ 8. 35 willen der meer nicht achten noch 

an-tengen, anfangeti. Ock schall antrecken upp Focken etc. (1424). 
her T. vor der molen wedder behol- Ostfr. Urk. nr. 326. 
den alse vann deme landtweghe, dar antworde, Gegenwart. Mit ausge- 

be graue antenghet, wennte vp den laßenem in e. B. antworde guder lüde, 
steen etc. (1384). Lüb. Urk. 4, nr. 435. 40 Münst. Beitr. i, 93 (dagegen: in ant- 

anter — anter (= antwer), ent- werde etc. das. 4^ 470). antwerdes, 
weder — oder. Alle andere (vyrdage) adv. = to antwerde. dar se beide 
hebben se anter affgesat anter vp antwerdes sin. Ssp. i, 5ä, 2 (Old. 
dey sondage gelacht. Dan. v. Soests Hs.) 
Apdogetikon, 8. 9 (u. öfter das.). 40 anvallen = invallen, einfallen^ 

ant-bete = enthete, Versprechen, EinfaU haben. Do vil eme an eyn 
Gdiibde. Anthete edder lofile, we kort rät. Körner 193c. 
de gode don wil, de schal se doen anvangen, st. v. 1. ergreifen. He 

vnde ok vuUenbryngen yn aller wise (der vermeinfUche Mörder) wort an- 
als he dat lauet. Summa Joh. f. 18^. 50 gheuanghen ende wort ghebrocht 



ANVECHTER 22 ANWERT 

daer etc. Bok d. Byen f. 155^. — ghende. Bavenst. f. 175^; dat volk 
2. in Besite nehmen. 96 gülden, die was nu angeworden, dat se vor dem 
emme (dem ScJdoßhauptmann) vnse sermone sik plegen tho sammeln und 
amptman na verlope der tyd, hie die ein psalm effte dree effbe veer tho 
horch angefangen vnd hewonet he- 5 singen. Lub. Reform p, 37; dat dn 
uet, te allen verdell jahrs den veer- nicht anwerdest de narheit. Sirtxck 
den deil hetalen etc. (1484). Nies. 23, 19 (Magd, B.). Vgl. dat drinkent 
Münst, Utk. 6^ S. 79. an werden (Meld.) u. Dähnert s. v. 

anvechter, Angreifer. Wan de anwaren (= anwarden, anwerden). 
mensche van torne sinen anvechter 10 Die Grundbedeutung wird sein (vgl. 
dodet vnde mochte dat wol taten, das ahd. anawerden): an einen oder 
dat is ein morder. Summa Joh. f. etwas kommen^ sich zuwenden, gern 
141^. haben ^ liebgewinnen^ sich gewöhnen. 

anvenknisse, f. (Anfaßen)^ Angriff. Vgl. de wif , de he (Salamo) was 
Vns te tröste, nutte vnd vrede vmb 15 aneworden, de brochten en dar to, 
manichuoldiger not vnd bedranknisse dat etc. Ecdes. f. 48^, d. h. die Wei- 
vnd anvencknisse (1442). Wigands ber, die er (nicht bloß begehrt hatte, 
Arch. 4, 52. denn er hatte sie ja bereits^ sondern 

an-, anewerden, st. v. 1. begehren^ die er) liebgewonnen^ denen er sein 
vgl. anwert. Twe prester, twe rieh- 20 Herz eugeuxindt hatte. 
ter, twe olde man worden de erliken anwert, anewert, m. u. n. Begierde. 

vrowen (die Susanna) an. Josef, V. Nement late sine oghen vmmeghan, 
d. ? Tods. V. 4839; keyser Otte, ge- dat he se de scheine der vruwen, 
heten dat kint, de hadde eynen rid- also dat he van der weyghen (ihrer 
der in sinen hove, und so ward de 25 wegen) nicht kome in anewerde vnde 
keyserinne one an unde bad on, dat in quade begheyrunghe. Van dem 
he by or slepe. Bothos Chr. z. J. anewerde is mennych mynsche gans 
989; Barsabee was des n§n sake vor vorderued. Ecdes. f. 48c; de scheine 
dat eerste, dat Dauid se ane ward, maket den anewerd (erregt die Bc- 
sunder oir scheine de bedroch on. 80 gierde), de anewert maket de snoiden 
Ecdes. f. 46o; Amon vorderuede sik leue. das. 49^; de wanschapenecheid 
suluen darmede, dat he aneward sine (Häßlichkeit) wolde he leuer liden 
halfsustere Tbamar. das. f. 48c ; De wen dat aneweerde der vruwen. das. 
(iungheling) was de maghet anewor- f. 93c; en vnstede wyf, dat anwerdes 
den, wur he se wüste, dar wolde he 85 vul is vnde keine te der vntucht. 
io hy or weysen. das. 87c ; Helena das. f. 145^; mit den vruwen schal 
was gar scheine, de stolte Paris wart men spreyken . . also dat men an 
se an. das. 93^; ik (sagt eine Frau on breyke de snoiden leue, dar gherne 
zu ihrem Manne) was an dem vifte- aneweerd mede kernet, das. 212c; 
genden jare, de di min herte erst 40 de danken uses horten bringhet es 
ane wart. Gerh. v. M. 30, 15; ein in vrochten, in lose vreude, in men- 
lowe unde ein man an kumpanie gherleye vnnutte word unde werk 
worden an, dat se te gadere vrunt- vnde ek in mennich vnnutte anewerd 
schop beiden, das. 69, 2. — 2. sich das. 226^; dat anewerd in der leue 
gewöhnen an etuxis. We dat vele 45 maket vil manghen vromen knecht 
spreykent is ane werden, de spreket te enem deue. das. ; Des schriuct 
undertiden ane limpe word, de he Yalerius in euer epistelen te Buffino 
nicht wel vordeydinghen kan. Ecdes. van dem anewerde koningh Dauites, 
f. 238c ; wat de minsche an wert, alse he aneward Barsabeen, Urias 
dar is he swarliken van te brin- 50 husvruwen. das, f. 242^; dat gud 



ANWORP 23 ARK 

vude ere brachte od (Salomo) an ter, gropengeiter unde apengeiter. 
dat SDoide anewerd der wiue. das, Gott. ürk. v. 1423, u. sonst); sie 
f. 256k machen die JUeineren Sachen und die 

anworp (s. aneworp). 1. Metall- Flickarbeit, 
beschlag. 4V2 ß. Arende Royger vor 5 apenspil, n. Geckerei. De van 
2 nige slotel . . unde 1 nigen anworp Helmstidde brochten oren strel (Name 
au der bowersten Co&er^^er»!^ dor (vor eines Bieres?)^ dat duchte der mum- 
der scole) (1493), Z. f. Nieders, 1871^ men (d. i. Braunschweig) wesen ein 
S. 130. — 2. eifie Augenkrankheit apenspil. v. Lüiencr. 3, nr. 184y 9. 
(welche?). Dit sint de zuke der 10 arbeiden, schw. v. 2. unde gelaten 
oghen, de men mach boten. Dat minen brunen hengest, dat se den 
sint hude . . Schemen, star, anworp, arbeyden, riden vnde bederven schul- 
alfschot, alspil (l. alfpil), alspuste len unde moghen to al orer nut unde 
(l. alfpuste) etc. Wdf. Mscr. 23, 3 behove (1368). Gott. ürk. nr. 253; 
f. 99^; weder den anworp schrif vnd 15 de ene (d. h, den wech) arbeiden 
henge in den hals : vrede sy myt dy konde = reisen, vgl. travailler u. to 
vnde allent dat dek schaden mach travel. Lud. v. 8. 18. 
alse dey vrede was twischen Marien ärbSr, (Ährenbier?) eine Art Wei- 

vnde creme leyuen benedyeden kynde zenhier. Wultu maken aer-beer, so 
vnde twischen Jacobum vnde Rachil- 20 schaltu vp nemen den wethe, wen he 
len, weder de kranckheit der oghen in der gheelripe steyt vnd bynden 
etc. das. f. 50. en in klene bunde, so grot alse in 

anwuchen, schw. v. anschreien. dat spunt gan mach vnd lat dat dar 
Wistet gy, armen wichte, Vor wem ynne liggen eyn yar lank vmme vnd 
ik vloe, mit nichte gy my sus naju- 26 vornye dat denne echter wedder. 
cheden Unde dorlichen anwucheden. Becept aus d. 15. Jdhrh. Nd. Jahrb. 
Aesop, S. 80. 1879, 8. 89. 

ape, Affe, supest dy vul als eyn Arent = Arnold. By der tit was 

ape. Soest. Dan. 87. = Narr. Yan to Rome en grot predeker, de heet 
pawsten, moniken und papen, Nun- SO meyster Arent (Arndd von Brescia). 
nen, begynen und ander apen. das. Lüb. Chr. i, 36. 
33; holdet vnss leyen vor apen. argueren, disputieren. Segheden 

dcLS. 41. se int erste . . dat ze van yemende 

apenffeter. Daß apengeter nicht yennighe wedderworde wolden hören 
solche Gießer sind, die bunte Figuren 30 noch arguercn in den zaken etc. 
(Affen, apen) an ihren Gefäßen an- (1411). Lüb. Urk. 5, nr. 366; mit 
brachten, sieht man deutlich aus einer hern Simon to argueren. Soest. 
Göttinger Aufgeichn. v. J. 1519: is Dan. 63. 

he eyn grofsmed, schal he eyn . . arinkpennink. de quolibet promp- 

hantbyel . . eyn spomer eyn par 40 tuario 30 ^^ qui vulgariter dicuntur 
Sporen . . eyn' gropengeyter eynen aiingpennigghe (Var. aringhe-p.) 
degel unde gropen, eyn kannen- (1278). HöMbaum, Hans. Urk. /, 8. 
geter eyne wynkannen unde thenen 277 nr. 807; De (437« wispele soltos) 
(zinnern) becken , eyn apengeyter scal men vortollen vor twe punt pen- 
eynen tafelluchter unde handfat ma- 45 ninghe unde scal darvore gheveu 
ken. Ferner: it. IV» ß. dem apen- viftehalven scillingh to arinpenninge 
geter vor dat wechterhorn to lodende (= aringpenninge?) to der Bochorst. 
(lothm) (1487). Z. f Nieders. 1871, ürk. d. hist. V. für Nieders. 8, nr. 
8. 208. — In der Bangordnung der 454. 
Gießer stehen sie euietet (kannengei- 6ü ark, Bogen (Papier). 109996 arcks 



ARKEL 24 AS 

papier, wo vele balen, riemen und VII kelke mit VII patenen; en grot 
boeken hebben de? facit 21 bal. 9 vorguldet am; item II sulverne lysten 
riem, 19 boeck, 21 arcks. Friese^ vor de altare, II sulverne apullen etc. 
Behenk. (1658). S. 16; it. 21 balen, (1400). Livl. ürh. nr. 1525; ju ge- 
9 riemen, 19 boeck, 21 arcks papier, 5 leve to wetene, dat wi ju senden eine 
wo vele arcksen sijn dat? das, 8. 14; tunnen, dar is in s. Peters gesmide. 
etlike arcus pappires. Mon. Livon. In der tunuen is VI sulverne scha- 
4*, 45. len, IV sulverne glese, I gülden aren, 

arkel. etlike arkels papeer, einige XVI stucke sulvers etc. (1406). das. 
Bogen P. Dähn. Vgl. Wattenbach^ 10 nr. 1705. Daß ein Schreibfehler für 
Schriftw. S. 117. arm vorliege, wie vermtähet ist, läßt 

armoden, schw. v. arm werden, sich nicht wol annehmen. 
Vnde he (der verlorene Sohn) begunde arne, erae, Ernte. Augustus be- 

to armodende. Bavenst. f. 62^. ghinnet in sunte Peters daghe in der 

armscbeiie(]i), Armschiene (als Be- 15 erne. Wdf. Mscr. 23, 3 f. 134; als 
Jdeidung). Etlyck olde frowenkragen, m. oder n. Nu spreke gy, dat noch 
1 armschenen, 1 olde byndexse etc. ver mande syn to deme arne Old, 
(1534). Wism. Invent. f. 173. Eoangelienh. f. 34^; gleich darauf: 

armtuch. brachionista, armilla, to der arne. 
armzug. Dief. s. v. 20 arrede? (Wy alle zyn gebrodere, 

armwapent, (eiserne) BeMeidung aber de mensche werct contraria van 
des Armes, armilla, dextrale. Dief.; allen dieren.) Hyr up Seneca dus 
I stellenborst, 2 armwapent etc. beduet: Met quader arreden gebeert 
(1450), Wism. ger. Inv. f. 93. De eene mensche ten andern wert 

am, Adler. Wanneer die oghen 25 Vnd de lebart to gheenre vren Dat 
eens aerns verdonckert syn , soe gelike quetst van zyner naturen. Sp. 
vliecht hie op teghen die sonne, d. sonden f. 117o, 
wanneer sie claerste schynt ende arstedier, Arjst. So heißt der vierte 

holt syn oghen recht in die sonne Finger (arztfinger, digitus medicus). 
ende van der claerheit der sonnen so De verde vynger, dat is de arstedyer, 
wordt dat sien synre oghen claerre dar yo de arsten de wunden mede 
ende scharper dant te voeren was. betastet, wente he is sunt. Serm. 
Sp. d. Teerst, gel. f. 172, evang. f. 192^. 

arndt. /, 129^^. Daß amdt, arn arstenien = arstedien. He heft 

eine Kette heißt , ist ein Irrthum 35 ml ghesant to vorkundigen den sach- 
Dähnerts; de dach S. Peters in de modighen, dat ik arstenie de bedro- 
arne ist freilich Petri Kettenfeier, ist ueden horten. Bavenst. f. 17^. 
aber nicht so von den Ketten genannt, art 2. Land. Vns duchte nutte 

sondern weil mit dem Tage (1. Av^ust) wesen . . dat vertich eder viftich 
die Ernte, der Erntemonat beginnt. — 40 wepenere beseitet worden in unser 
In dem ersten Beispiele (de arndt art, de mid uns bleven dem heren 
heft gewagen) ist wol ein Adler ge- unde deme lande to ghude (1375). 
ineint; silberne Adler als Kleinodien Sudend. 4, nr. 108 (Lüneb, Urk. II, 
werden häufiger erwähnt. So findet nr, 684). 

sich im Beliquienvereeichnis des Klo- 45 äs. 2. Speise. Ten vloch nee 
sters Drübeck (Z. des Har/s-V. 11, S. vaghel so hoch, he en sochte syu 
13) auch: 1 silbern fliegender arnt as vp der erden (Alta petens volu- 
St. Johannes. Ferner: Dit is de re- cris post escam petit in imis). Kiel. 
kenscop van dem ampte to Dune- Mscr. nr. 114 f. 36; die visch int 
munde. Int erste in der kosterie 50 water syn aes vliet, Vm dat hie die 



ASCHE 25 AWISE 

hinghene (Angel) der (d(yrt) vntsiet. asholter, 2 rede C/erf/öfe^ asszen ^i555^. 

Speg, d. Sonden f, 17^; vnd dat (daß das, 174. 

die luxurie des Teufels Netn ist) cleft atkorn, Korn (Getreide) sum Eßen. 

be ant aes, Dat em brenct dat ewighe Aunonam et frumenta, proprie sat- 

eylaes. das. Auch von Menschen, 5 körn vnde atkorn, que sibi dictus L. 

Vnd 80 lanck so meer se (die Fau- concessit, debet sibi restituere de 

len) traghen, Dat see eer voort vp primis fructibus etc. (1410), Lüb. 

quaet aes leuen, Dan (als) se em Urk. F, nr. 331. 

meer ten arbeide gbeuen. das, f. atlask, wn Atlas, 1 swarden at- 

68h, 10 laskes koUer. Wism. Inv, f, 211; 1 

asche, ferculum, schussei vel asch swarten atlasken frowenrock myt 
Dief. 1 vormalt aschk myt ghe- sammyt vorbremet. das, 172 (a, 1534). 
schmucke. Wism, Inv. f. 146; bekant, attelas, Atlas, 17 mathiergrossen 

dat he Alberte Jungen IIc aschen vor attelaß. Brschw, ürk, v. 1522. 
(Faß?) soltes oversande (1409), Livl, 15 avent. 2. des mörghens in s. 
UrJc, nr. 1803. Magdalenen avende (21. Juli). Lü- 

aschebalge, Aschbehäiter. 7 tobe- neb, Urk. II, nr, 801. 
ken (= tobbeken), vnde 2 wotspan aventlank, aventlinge, aveliuge, 

(d. i. YÖtspan) vnde 2 aschebalgen adv. zu Abend, Sal my noch auent- 
(1448), Wism. ger, Inv, f. 29. 20 lank gelingen, sagt ein fahrender 

aseher. /, 132^. ^^ascher kann ein Schüler^ der um Nachtherberge bittet. 
Spaten oder eine Aschenschaufel sein, aber abgewiesen unrd, so bin yk des 
der Spaten heißt im Bremischen noch seker unde wis, dat wert noch beter 
jetzt äscher, m.^ Kratze. wan dat sune is. Studentenglüdc, 

ask. /, 133\ j,Die mit Kalk be- 25 Eschenb. S. 243; duchte my des wol 
arbeitete Buchenasche zum Abziehen not wesen, dat gl aventlank . . sen- 
der Lauge für das Seifenkochen heißt den etc. (1372). Lüneb. ürk. 11^ nr. 
im Göttingischen äscher, m. ; die 776; Holofernes let de auentkost 
Tonne, worin der äscher zum Abzie- bereden . . he zede: Vagio, myn 
hen von Wäschelauge aufbewahrt 30 knecht, alzo do: segghe Judith, Dat 
wird, heißt äschertonne.*' Krause, se aueling nu ete myt my. Josef, V, 

askelwoensdach , Aschermittwoch, d, 7 Tods. v. 6942. 
Altoes des woensdaghes ende vry- averecht? De fullers (Wallcer) 

daghes en saterdaghes nae askel- schuUen de laken sufern von den 
woensdach nae pinxterdach na ver- 35 knospen unde den twey gude siden 
beffinghe des cruces ende nae s. maken, so dat he an der averecht 
Lucye ist quattertemper ende een neyn gebrek en hebbe. Welk laken 
botuast (gebotenes Fasten). Nieders, anders gefunden worde, so dat in an 
Gebetb. v. 1447, (Old, Bibl) der averecht misbandelt were . . 

askerferwe, askervarwe, aschfar- 40 schal man sniden. Jowelk laken, so 
big, 1 lemmeke deken, 1 par asker- wol gefallet unde averecht gemaket 
ferwerhaszen, 2swartebonytteCi558^. etc. Gott. Urk, v, 1476. 
Wism. ger, Inv, f, 199; eyn lichtgrow awete, von Agat? En swart awe- 

(laken), eyn askefarwe etc. Hamb. Z. ten feffkich myt 4 sulueren stenen 
R. p. 295. 45 (1534). Wism. Inv, f 164 (vgl. 1 

asse, f. Achse, Öine (des deren) aghaten paternoster. das, f, 5), 
danken sint alse en asse, dar dat awise, Thorheit, Ik bidde dy, dat 

rad inne vmme gheyt. Ecdes, f, 196^ du willest vorgeten diner awyse . . 
(Sir, 33^ 5); 2 asszen to enem wa- sin (des Königs) ingesynde dat spre- 
gen (1542). Wism, Inv, f. 241; 20 50 ket wedder dy, dattu sist vnsynnych 



AWISICH 26 BACKTEN 

geworden. Lub, Passional f. 18^ ; de licker ende awisigher stemmen (vofi 

wisen deren dat sint de der vornunft einem Heiseren). BoTc d. Byen f. J208^; 

ghenoighe hebben vnde doch der nicht ihöricht^ unsinnig, welk mynsche wcl 

willen to rechte braken, sunder se en soite rowich leuend hebben, de 

volghen der awise, de on alle tid 5 hoide sek vor dorhaftigen boisen 

mede is. Ecdes. f. 130^ ; bliuet de luden, dat he nicht werde besweyret 

kindere in der suluen awise vnde in mit oren awiseghen zeden. Ecdes. /. 

der boisheyd der elderen. so gheyt 18^; Des landes sede is des landes 

dat sulue ordele ouer se, dar de ere, Ja, wan dat ane grote sunde 

elderen ane vermalediet sin. das. f. 10 were! afwysege vnde sundige böse 

^55a. sede Dar vorderuet (l. vordenet) 

awisich, adj. von der gewöhnlichen me cleyne loues mede. Josefe F. d. 

Weise ahtoeichend. Mit euer screie- 7 Tods. v. 5430. 



B 

babbeler, der rasch und Unverstand- baehminte , oculus consulis. Voc. 

lieh spricht, plappert. Hyr quam nu 20 Cdmar. u. IHef. 
hervor des doctors geselle, doctor bachstake, (richtiger back-stag,) 

Oeuelsuest, vnde mester Babbeler, piur. die einzelnen schweren Taue^ 
eyn frysch stolt yunger kemper. wdche von der Spitze des Mastes 
Disput, to Oidersum f. 10^; mester (hinter dem WanJt) heruntergehen. 
Babbeler ys hyr echtes valsch ge- 26 A. (15)64 d. 31. Oct. is . . ersehe- 
uunden. f. 112. (babeler, blatero, nen F. W. und bekennet vnde ge- 
garrulus, inepte loquax; babelen, con- tuget, dat vorleden sonnauend d. 
fundere verba, confuse loqui. Kü.) 12. oct. sick ein storm erbauen, vnd 

babbert? Mit flyth deith he sick sy datsuluige mall J. R. by A. G. 
darben kern, Wo he vel spyse m5g so sinem schepe hengedreven, vnd also 
vorteren; Drincket ock nichtes desto he jegen gedachten A. G. schip ge- 
myn, Negen duuen tSg ein babbert kamenn, sy J. bochspreeth in A. 
muth syn, Dat he vor enen kleenen bachstaken geraket. Brem. Ürh. v. 
drunck rekent. Werldtsproke 43^ 1564. (In einer zweiten Verklarung 
(= Brant^ Narrensch. c. 110^ v. 96). 35 über denselben Fall heißt es : doch 

bach, PraJdereij Pracht^ Hoffart. nichtes desto weniger J. R. mit sy- 
Id is en vnnutte bach des cledes nem bockspreet in obre hovettow 
butenwendich an dem liue. Ecdes. gedreuen sy.) 

f. 67c ; myd guden werken dref he bachten d. i. be-achten (vgl. buteu 

(Zedechias) bach, darvmme quam he 4o = be-uten ; boven = be-oven) hinter. 
in eyn böse lach. Josef, V. d. 7 ^bachten, flandr. j. achter, retro.*' 
Tods. 2175; he (der Geizige) hey- Kü. (u. Oudem). Das W. ist aber 
ghet dat (sein Gut) enem anderen, nicht bloß flandrisch^ sondern auch 
de dat lichte in baghe wol dar vor- niederdeutsch. So kommt es 0. B. in 
teren. Ecdes. f. 71c; (de rike man 45 Wernigerode vor (im J. 1439)^ wo 
in dem ewangelium), de dat sine mit ein Bürger heißt : Hennigh bachten 
grotem baghe aet vnde drank. das. der korken. — Bei Gerhard v. M. 
7ib; he (der reiche Mann) at alle dage 57^ 34 ist es substantiviert und heißt : 
schinlike, dat was stolte richte to baghe der Hintere, podex. Doch bin ik 
vnde to woUust. Serm. evang. f. 160c. 50 (spricht die Äffin ^ die dem Fuchse 



BACK 27 BAaEREN 

Idagt^ daß sie hinten TuM ist) meist ger. Inv. f, 198; ek heffe iwe scryfit 
darmede begän (d. h. beängstigt)^ als wol vorstan , so vmme de ersten 
ick schal to hove stän Dar vor den beyde (Bitte) ^ de gy my beydet, 
lowen, unsen heren, unde ik mi schal alse eynen snor an iwen badebudel 
dan ummekeren unde gän den lichte 5 (1458). Gertnan. 10^ 392. 
mit den achten, so mach he mi sein badehdt, Badehut, 1 badehoet 

in den bachten. vnde 1 rot harret (1551). Wism. ger. 

(baek), baeh, Backe. Se slogen em Inv. f. 114; 3 stolkuszen, 3 badehode 
("CÄris^ö) mennigen groten slach Beyde (1546). das. f. 260. 
an synen hals vnde an synen bach. 10 badekuve, Badewanne. Item zo 
S^. d. minsciü. salich. f. 35h. — geve ick doctor Arnoldo ein sulvern 
Seitenstück des Helmes? vor II hei- schale unde myn badekuve, dat to 
meline backen vnde vthgepoUerth vnd Wakerow steyt (1492). Pomm. Gesch. 
vp bereth IUI gülden. Rechn. e. pla- Denhn. 11^ S. 178, 
tenslegers von 1562. 15 baderdf. /^^e«=bade(-bode)schilt? 

baekbord, an b. links vom Schiffe, (dolitega -tecta, tectura dolei, bade- 
überh. links, unde sal so insegelen, schilt, bodendeck u, s. v, epicaute- 
dat he twedeel van dem watere schal rium : poden über ein vaD ; boden- 
hebben an backbord van eme (von schilt). 

sich) to deme eylande wort etc. 20 badestSn, ertoämUer Stein in den 
Seeb. 12. 16, 31. S. weiteres im Badestuben ßum Heißmachen der Ba- 
Gloss. z. Seeb. delaken ? De da badestene vorschlyn- 

baeken. Beispiele zur starken det, De heÖt eynen beten magen. 
Form: De beckers klageden over Koker , S. 364. 
de innebeckers, dat se mit orem 25 bagen, schw, v. prahlen mit etwas^ 
egen holte umme loen boken. Brschw. bach treiben. Alse de kettere alle 
Schichtb. f. 85; vor wetenmel, dar don, de dar bagen in oiren behenden 
men to vastelauende mede bock worden, dar se der endualdighen vele 
(1381). Sudend. 5, nr. 227 (S. 270); mede bedreghen. Ecdes. f. 102h; se 
welk man yn den vorschreven ampte 30 vorweten eme (Christo), dat he alto 
(der Bäcker) to luttik brod boke, grot baghede vnde sochte ydele ero. 
dat moghen de meistere setten to Serm. evang. f, 77h; Du schult myd 
ghevende twe brod vmme dre scherff. guden werken nicht baghen, Wultu 
Wism. Bäcker-R. v. 1417 (Burm. van den werken gode behaghen. Jo- 
Wism. Alterth. S. 61); de becker 35 sef, V. d. 7 Tods. v. 2184; se be- 
hedden vorklaget N. N., de syck gunden one (den Raben, der sich 
hadde vnderwonden eres amptes vnd mit Pfauenfedern geschmückt hatte 
boeck roggen broet . . vmme geld. und von den Pfauen übel zugerichtet 
Nies. Münst. Urk. 3, S. 298. war) vragen, wor nu komen were sin 

backenkrfit „backen krüt, ge- 40 bagen unde sin grote hoverdichede. 
backenes Gewürz, Gewürzkuchen, Leb- Gerh. v. M. 54, 35. 
oder Honigkuchen, mit dem allein die bager = bagge, Ring (mit einem 

krntkremere handeln, bez. ihn backen Juwd oder Edelstein)? Kil.u.Oudem. 
durften. In Stade war es Privileg . , und dat smydewerck (Geschmeide), 
der Seidenkrämer.'' Krause. It. 6 ß 45 also euer guden vrouwen bort (ge- 
vor 1 punt backen krüt. It. 5 ß vor bührt) tho dragenn, alse eyne pale, 
1 punt backen krudes (1499). Z. f. ene orringher(!), en span, en esschare, 
Nieders. 1871, S. 200. en bager etc. (1470). Ostfr. Urk. 

badebudel, Badebeutel. 1 badekappe nr. 889. 
myt deme badebudel (1537). Wism. 50 hageren, prahlen. Dat eerste secht 



BAGGERT 28 BALLASTEN 

he (Ohristus) den, de bagherende siut schließt^ einhiäU) Körper, Dorch den 
vndc willen gherne, dat se ghelouet smak nnde swallich Yorlust manuicli 

worden, den anderen secht he etc. zele unde bailich. Josef ^ V. d. 7 

Eccles. f. 64c. Tods. 7133. 

baggert, Ludwig der Heüiye wird 5 bale, Ballefi. warmakende, dat de 
spottweise ein baggert genannt. Do dre terlinge lakeue vnde de(n) bale 

de bode weder quam, vraghede em kSmen . . eme tobehoren. Wism. 

de greue, of he den coninck van Urli. v. 1436; warmakende, dat den 

Vrancryke Lodowicum nicht gheseen kleynen balen mit cramwerke eme 

en hadde. Do keerde de bode den 10 tobehore. Wism. ürh v, 1437; dat 

hals vmme in schimpe ende sede: de terling lakene vnde den bale 

ick hebbe gheseen den vnselighen sardoke eme tobehore. Wism, üri. 
baggert den coninck, de sine coghele v. 1435. 

an den halse hadde. Boh d. Byen balke. 2, Boden. Ock en sali 

f. 262^. 15 nummantz vüer hebben vp den bal- 

baie, ein Kleiderstoff (boje), grobes, ken edder bönne. Niesert, Münst, 

dichtes Wollenzeug. Einer leth eine Urlc. 3, S. 139; item vlaisch bauen 

mantel maken, kofft dartho 5V» eleu up dem balcken des huses hangende 

engelsch wandt, de ele tho 4 «% 6 D off wesende dat under de balcken 

vnd 8 eleu 3 quarteer engelschen 20 y^i ^^^ ^^ nicht gheuen (1320). Gf, 

baye, de ele tho 18 ß etc. Hamb. Weisth.3^33; up dem balcken roret 

Bekenk. v. 1630, Ä 39. se dat malt. Soest. Dan. 89. 

bake, /, S. 143^, 7. Auch in der bailast, m. und f. Ok so en schal 

(fries.) Form beeke. Item so vor- meu nene vuelnisse, stubbe offte hoer 

loue wy mit unsem lande nene bee- 26 by des Stades mueren störten . . vnd 

ken to bernende van jenigen bur- ok so en sali neyn schepher ballast 

scoppe. Dühm. B. Q. § 32. edder vulnisse schudden by den 

bakeren, (gelinde) erwärmen, vnde Strand vppet bolwerk (1399). Big* 

tempereren dat (eine Areneimischung) Burspr. (Big. St. B. 212) ; umme 

mit olye vnde bakeren bi enem vure. so vele gebreke willen, de de schipperen 

Weif. Mscr. 23, 3 f. 80^ ; büM, daxlix hebben van den ballastvorersch 

warm halten? nicht verfrieren laßen? int Zwen, wente se en quade reken- 

= gut pflegen? he bakert sinen schup doen ere schepe to ballasten 

schelm, h. e. nequitiam cum gaudio . . so hebben de radessendebodeo 

exercet ; en stück veh upbakern, de- a5 besloten , dat na dcssem dage de 

notat saginationem vel largam pabuli schepeskindere (Matrosen) elk sinezn 

dationem. Bützow. Buhest. 2, 40 u. schipperen sin schip sal ballasten 

Dähnert, unde mit eren eghenen boten de 

bakisern, Backeiseti d. h. Eisen ballast voren (1442). Hans. Bec. 1I\ 

(eisernes Gerät) zum Backen von 40 & S13 ; datt alle datt ghelt, szo van 

Kuchen, cerialia, bachisen. Germ. der ballast, welck an de mure vtt 

9, 25 Z. 7; Benzo 1 lebetem ad den schepen geffloghen (d. i. gevle- 

pistrinum et Bunikin lebetem et gen) wordde, solide de bordynckherre 

craticulam et bakiseren. das. 18, 218. dar ock tho (zu e. Baue) geffen 

bakwort. Vnde spreken aldus: 45 (1554). Monum. Liv. 4\ 81. 

se hopeden des , na deme dat it ballasten, mit Baüast beladen. Dat 

backwort weren, dat se yight spre- (schip) wil wy ballasten unde laden 

ken droften etc. (1359). Lüb. Urk. mit dem overi(n)gen gude ute dem 

3, nr. 339. groten schepe in der mate, dat etc. 

baleh, ballich, (was die Seele um- 50 (1437). Hans. Bec. II\ S. 36; (U- 



BALLEIE 29 BANT 

heck verlangt^ daß O.) mit syneme bange lüde J, 8, 148^^ Z. 15 

schepe geballastet unde mit nenen sind wd bannige lüde. (F, Beck,) 

copmans guderen (zurücksegele) bangeraden, in Angst setzen^ an- 

(1140). Hans. Bec. II\ 8. 284; dat gere, angustare. Hoffm. Findl 1,159. 

nyn schipper mit geladenen (d. h. mit r> bank. It. II schock iseren , LX 

Kaufmannsgütern beladenen) noch up en schock. Dat stucke is gewar- 

ballasten schepen segelen schal na deret vp III s. dorch de banck (1528). 

S. Mertens dage uth der havene, dar Wism. ger. Inv. f. 137; ^ohne Unter- 

he denne ynne is (1442). das. 8. 510 schied^ (vgl Livl. Beimchr. 943) ; 

u. 512. 10 unde Juncker Job. van der Hoye was 

balleie = balge (balje). Sede enen binnen Munster, unde de helt de 

ketel Yul wegebreden vnde dat mid- borgere daer tho bynnen M., dat 

delste van der ekene borken . . vnde daer mosten welcke borgere van den 

dat andere geit (gieße) in ene bal- rykesten theyn to Colne unde mosten 

leien. Ooth. Arsneib. f. 40\ 22. 15 daer loven in de bangk (d. h. alle 

ballieringe^ Tänzerin, baleeren, zusammeti?) voer eynen drepliken 

balleren, tanzen. Oadem. Eene derde pennynck, daer men medde solde 

orconde vinden wy van Den hilghen werven tho Rome de confirmacie voer 

dopere baptiste Johan, Dat en die bereu Ericke van der Hoye. Münst. 

ballieringhe rouede Met eren sprin- 20 Chr. i, 284. 

ghen van den bouede. Sp. der son- bankhart, außer der Ehe erzeugt^ 

den f. 13K Bankert. Etlike kyndere synt ok 

ballingere, eine Art (Kriegs)schiff, nycht echte vnde mögen ok nicht 

erwähnt in den Hamh. KämmereirB. echte werden als bankharde de ge- ' 

3^ 8. 591. — groot schip, dat als 25 boren werden van olderen, de beyde 

oorlogsschip op zee kon dienstig zijn. nicht vrig syn vnde leddich ofifte erer 

Oudem. (om alle groote schepen als eyn nicht vrig is edder der ere ol- 

hulken, kraaijers, ballengiers . . ten deren nicht eine rechte ee hebben 

oorlog toe te rüsten etc.) noch myt rechte hebben moghen. 

baUink = banlink, Verbannter. Do 80 8ufnma Joh. f. 93^. 
se y erdreuen weren wt Campanien, bannich, im Banne befindlieh. Die 

bleuen se dre iaer ballinck. Bök d. eerste oerde (eines Priesters) is doer- 
Byen f. 102c ; Eest dat die mensche wechterschap . . dat hie die bannighe 
vpwert schouwe, So siet he die he- lüde vter kercken wyst. Sp. d. kerst. 
melsche dinck, Daer he a£f gemaect 86 gd. f. 192. 

is ballinck. 8peg. d. sonden f. 14^. baut, Tannenband^ Beifen. de wuIf 

ballimi, /, 8. 145b, 15, De mun- de vlucht nam . . went were he dar 

teheren scholen ere eede don, dat lenger hieven, . . de bände weren 

dat sulver nicht durer kofft en sy ome gedreven unde mannich grot 

uppe de munte denne negen mark 40 slach gegeven, d. h. er wäre tüchtig 

lubescb. Aver balliun mach men durchgehauen, wie der Böttcher die 

kopen na sinem werde. Münzrec. v. Beifen um ein Gefäß treibt. Gerh.v. 

1439 (Orautoff .9, 225). M. 21, 33. 8. 8edm. zu d. St. — 

baliiier (ballin er) = ballinger? den baut erliden, gehenkt werden. 

Hans. Bec. Il\ 92. 46 B. H. is in de hachte komen, dar- 

balsk? De kumpane, dede synt umme dat he stal Harm G. dat 

los vnde valsk Vnde gan des nachtes moder peerd. He bekent; dat ordeel 

vp eren balsk . . Ere kumpanyge is is: tom galgen. actum am 3. heyet 

den armen nicht gud. Josef, V. d. ock hude na namiddage den band 

7 Tods, V. 3611. 50 erleden. Dreyers Neltenst p. 176. — 



BANT 30 BARIE 

bant godes. Appellatur über litargi- bardese, barse ist nidit ein Bod 

cus, quem inter inferioris subsellii ohne Mast (wie Friedländer jsu Ost- 
homines sponsus dat sponsae. Ita fries. Urk, nr, 318 sagt)^ sondern ein 
toties in actis. Büteow. Ruhest. 7, größeres Schiff (scheep dat lanck ind 
J28. — Verbund, Bündnis. De (breue 5 snel is, eyn bardse, dromo. Teuth.) 
des lantfredes) scolen mit dessem Vgl. noch: it. 7 M. vor en blau la- 
bande vntobroken wesen (1342). Lüb. ken, dat to telden quam uppe de 
Urh. IP^ nr. 734. bardesen, do her Simon van Utrecht 

bant (= regio). /, S. löO^j 10. vnde her Ludeke Meltsingk mit den 
Ses graze landes, gheleghen in We- 10 anderen steden tor dachvart scholden 
stcrhusen hammerke, gheheten „in to Emeden (1433), v. d. Eopp^ Han- 
Westerhuser sloeflf** by der norder- serec. /, S. 130; he beredde ene nye 
syde Hayngk Alerdes bant, unde barze . . unde sad darsulves yn wol 
strecket etc. (1460). Ostfr. UrJc. v. mit L knechten unde wolde seghclen 
756. (Oder ist laut eu lesen?) 15 (von Gotland) to Lubeke edder to 

bant, Kopßedeckung = bunt, deme Sunde. Liib. Chr. 2^ 134. 
(Bund)? morisch bandt, mauri- bardun, als musikalisches Instru- 

scher Bund^ d, L Turban. (Meister- ment, parda, genus fistule, pardan, 
stück eines Ilutmachers) 1 sammitten pardin, pardawn vel trometeu, par- 
hodt, . . 1 siden morischen bandt 20 daun vel bumhart. Die f. — Man 
etc. Hamb. Z. B. p. 117; vgl. Und hored dar over alle de bassunen 
weü ich aiheit barhäuptig eu gehen schallen, tripel unde bardunen vil 
pflegte^ meine Haar aber von Natur etc. S. tripel. 
kraus waren^ halte es das Ansehen^ bare, bär, Bär. A. 1446 in den 

cds wenn ich ein türkischen Bund 25 herueste do was komen eyn groett 
gehabt haue. Simplicissimus i, 19 deyr, geheiten eyn baer, dat deyr 
(S. 51^ Tittm.). dede groten schaden an ossen, an 

bantholt. Item den Junckern thor koegen, an schapen, an hanige vnd 
Ruthe is tho gefunden twe foder in anderen dingen. Dit deyr was 
bandholtes in dem Fellerschen broke 30 geheiten eyn baer vnd was komen 
eyn in dem loue und eyn im riße. in dem (? 1. den) sunderen to I)., 
Uoltdinck von 1599 in Grupen^ orig. alse dat de van Munster vttogen to 
Ilannov. p. 90. voet vnd to perde myt armborsten, 

banthower, der (Tonnen)reifen haut^ myt speiten, mit kusen vnd mit pei- 
verfertigt. Item begere wi des, dat 35 cken etc. vnd hedden se dat deyr 
dee, de enen banthower holdet, dee nicht doet stecken, dat hedde alle 
en schal en nicht laten don men dat de lüde toreten; dat deir brachten 
hec syne bende howe vnde syne holt- se to Munster myt bosunen vnd mit 
barde vnde starke. Schra der bodeker pypen vor dat rathuys vp eynen 
in Riga v. J. 1375. Monum. Liv. 4^ 40 wagen, dar gengen vor YII pagen. 
317. Vgl. bentsnider. Niesert, Münst. Utk. 5, S. 334. 

bantsteiiy Stein zur Einfaßung? bare, Woge^ Welle, baere, water- 

It. 7 H. L. vor 2c bantsteyn thom baere, fluctus, unda. KU. He (der 
rosehole. It. 7V« ß deme mester vor Schiffer in Noth) werpt et (das gc- 
den bantsteyn to snidende (1503). Z. 45 ladene Gut) lieuer in der zee baereu, 
f. Nieders. 1871, S. 191. Dan ("ofo^ he daermede moste misuaren. 

bardesane, Partisane. 3 vormalde Speg. d. sonden f. 53^. Vgl. sebare. 
fathe, 1 klen bardeszan, 9 holten barie (= bare, bore, Bohrer?). 

tallore etc. (1540). Wism. ger. Inv. noch etlyck olde barye vnde II olt 
p. 222. Vgl. bordesän. 50 nevejer (1532). Wism. Inv. f. 156. 



BARILLENSEER 31 BASILISCÜS 

barillensSer, BriUenseher ^ d, h. (Federbüschen?) vnnd barsien, so gy 
der durch ein Wahrsagerglas [barill, de heddenn, edder so nich, bekom- 
brill(e)] sieht. „Hie wird die Zau- mcn kondenn, gerüstet tor Wolbecke 
l^erey beschrieben und unter denen by vnns syn willenn den folgenden 
hosen Werdceeugcn kommen die Ba- 5 sundach myt vnns bynnen Münster 
riüenseeers, die man nachhin Chry- tho rydenn (1533). Niesert^ Münst. 
statten 'Eiickers (s. kristallenkiker) Urh. 6, 8. 209, — Helleharden^ wie 
heißet^ varJ^ Bütz. Ruhest. 1, 13 derHerausg.vermuthet, sind essdiwer- 
(aus einer eu Magdeburg 1630 ge- lieh; eher wird eine Helmzier oder 
druckten, niederd. Kirchen-Ordnung). 10 sonst ein ritterlicher Schmuck darunter 
Vgl. Grimm, s. v. BriUenseher. zu verstehen sein. 

barkhdn, Birkhuhn, bisschup H. bart. Als Thc^l verschiedener Dinge, 

let de van 0. panden, dat Martens z. B. eines Panzers. gepoUert eyn 
van der Lith knechte hadden rap- ruggenkreuet vnde eynen nygen barth 
Iioner vnde barckhanen vangen. v. 15 darup gemaket 3 gülden (1562). 
Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 37. Bechnung eines platenslegers. — Zu 

barlieht, ein Licht an der Bahre 1, 154h, Z. 47: bart ist wd nie fem. 
(beim Todtenfeste)? So scholen de In dem Beispiel aus E. v. Repgow 
hr oder (die Enwaldsbrüder)ioüSjnende ist das latein. barbam Schreibfehler 
wesen, dat me de lickboren (Leichen- 20 für bardam (bipennis). S. Strauch 
bahre) myt bomen (LicJUbäumen) und im Gl. zu der neuen Ausgabe von 
barlichten udylighe(n) to der villige Weüand u. Nd. Korresp. Bl. III, 
(Figüie). Hamb. Z. JB. p. 265. S. 68. 

barm, berm, faex (fex), faeces. bartzig? Ok en moghen de schro- 

He heft gerowet in synem bermen, 25 der voderdök unde bartziig nicht vor- 
dat is in syner vnreynicheyt vnde in kopen ut to snydende by der eilen, 
syner vnreynen Inst. Serm. evang. Späterer Zusatz zu den Hechten der 
f. 249^. Innungen v. 1302 ff. TJrk. d. hist. 

barm, Name eines Fisches. IX flo- Ver. f. Niedere. 8, nr. 2489k. 
renos dedi pro piscibns recentibus 80 barwen, schw. v. bar u>eTden, sieh 
barm et donll anlanth (1533). Ilsen- offenbaren. Also de (drittich iar) sin 
bürg, registr. exposit. Nemnich : cy- uorgan, so barwet de dauel san (der 
prinus barbus, deutsch barbe, barf, im Antichrist steckt), v. d. Hagen. 
barm; hoü. barm, berm, barbeel, s. Germ. X, 138. 
Grimm, Wb. barbe, barm. 85 baseli (bask) ist zusammengez. aus 

barsen, gebären, baersen, voort- barsch, vigorosus, crefftich, stark 
brengen, baren. Chidem. God sprac also win edder crude ; tangher, barsch, 
to er (zu Eva nach dem Sündenfall), Lief. v. gl. 

du suis barssen in rouwen. Speg. d. basilisens. Dat water, dat se in 

Sonden f. 10^; Ander, als se vor em 40 den stenene vate vonden, en achte- 
sien staen Enych wy£f, de een kint den se nergent vor ende stortent wt, 
heft vntfaen, Segghen, wat se baer- ende rechtevort do dat water wt 
sen sal ; dit is valsche raderie al. ghestort was, rordet bi gbeualle (zu- 
das. f. 100c. fällig) somigbe iseme reschap, daer 

barsie. Is an juw (an den Grafen 45 se mede ghearbeidet hadden, ende 
von Bentheim) vnnse (des Bischofs de varue des iserens wart vorwandelt 
von Mürber, Franz v. Waldeck) be- in de alre schoenste ghedaente des 
gerte, dat gy vp saterdach . • myt goldes. Want dat water was ghe- 
twelff perdenn, speissen vnnd im brant van blöde ende vlesche basi- 
bloten harnsche ock myt pluymen 50 liscus in salker maneren, als men 



BASKENBOTTER 32 BEBREDEN 

rosenwater pleget to bernen, ende cator, i. scholasticus trivialis, barba- 
mit sulken water plechtmen valsch rus, barbasculus, banausuS) ain bean. 
golt te maken. Bök d. Byen f. 156c, bacchant, schelm, grobianus, grober 

baskenbotter. „In einer Auf zäh- esel, ochß, puffel, tulpel. Dief, s. r. 
lung von Speisen aus d. J. 154:2. Der 5 Sta keygherende (gaffend) in den 
Zusammenhang ergibt^ daß es nickt Straten vnde vor deu husen ynde 
„raneige Butter^ heißen Icann ; es ghif dine dorbeyd allesweme beschre- 
muß also vielleicht ein Ggs, gegen uen vnde wes en beane alle djne 
jyfrisdie Butter*^ sein,^ Mantels. daghe (secht Sedulius de poete). 

bast We myt den wluen lopt, 10 Ecdes. f. 142^^, 
de mot bulen, myt dem deue in dem beanen, bestrafen? vnde wowoll 

baste vulen (am Galgenstricke hängen). C. datsulve, alze den winst in der 
Josef, V. d. 7 Tods. 7785. mathen bynnen Righe (2^1% Last Big. 

bastart« 1. Salomo secht in der = 2 Last Wism,) nicht geweten vnde 
vroetschappen boec (B. d. Weish. c. 15 darauer nicht beandet etc. (1520). 
4): Bastarden plante ne suUen in Wism. Zeugeb. f. 41. (Richtiger tccl: 
gheenre wysen Toghe (Zweige) ge- darüber keine Ahnung, Vennuthung 
uen, de hoghe risen. Speg. d. sonden gehabt, daran gar nicht gedacht.) 
f, 36K — 2. „Ein Ohm Seckt, Ba- bebeden, mit einer bede (Abgabe) 

stert oder ander lauter Tranck^ gibt 20 belasten, eine bede fordern. Die an- 
an Zoll etc. Corp. const. Old. IV, nr. der sculde, die si geuen den greaen ( 
39, S. 84. Auch in der Form bostert. von Wernigerode, dat sie si vnd ere 
Mich wardt gesendt 149 stucken gut weldichliken beherbergen vnd 
wins, 26 stucken melmesie und dar bebeden vnd mancherleye walt en 
manch idtliche stuk ipocress, lutter- 25 vnd an erem gude dun, hir tv spreke 
drauch und bostert (1545). Seifart, wie, dat nein richter mut gheldt nocli 
Sagen aus HUdesh, i, 144. herberge noch bede noch dienst noch 

bastave (= badestove), Badestube. nyc recht vppe dat laut setten (1314), 
Vnd sint gheinslich alhir in des du- Ilsenb. ürk. nr. 205. 
uels basthauen, wo men plecht tho so bebilden, mit einem Bilde verselieii- 
scggende, gekamen. Wism. Urk. v. Twe sulueren lepele, wor manck ein 
1537. („Der Teufel richtet einem ein mit einem bebylden stele, d. A. cineni 
Bad an^ s. Gr. Wb. 1, 1069.) Stiele, dessen Ende eine Figur oder 

batensnavel (?) italica. Foc. Colm. ein Büd bildet (1542). Wism. Zeu- 
(Dief. s. V. italia katzen-, wolflFzagel). 35 geb. p. 111. 

bauwioigh* Nota: to nyen jar bebinden, verpflichten. Vnde ne 

ider diener und bauwfolgh 1 meth- wolden er kindere sie (sie?) nicht 
wurst, 1 roggen. Phründenordn. des bebinden mit suschedane louede, so 
kl. Freckenhorst (Ende des 15.) S. schal al dit gut . . ledech wcsen 
173. folgh ist nur andere Schreib- 40 (1290). Z. des Harz. Ver. 5, 479. 
weise für volk; volk ist = Gesinde bebonen, mit e. hone versehen. Den 

(s. s. V.); also Gesinde, welches das suluen berghvrede mögen se decken 
bauen (pflügen etc.) besorgt. laten vnde bebonen mit enem hone, 

bfe. i, S. 160\ 26 f. Scirenbe dar twe edder dre der erer uppe 
= Scirenbeke. Veniente ad presen- 45 wesen mögen de schuttenbrede der 
tiam nostram Alberto famulo de Sei- sluse vnde spoyen to bewarende 
renbe (1262). Nies. Münst. ürk. 5, (1393). Lüb. Urk. 4, nr. 595. 
S. 40. — Über Kierspe s. Crecelius bebreden, überbreiten, bedecken, 

in Pf. Germ. 18, 8. 114. Astiages sach in eyme drome, wu 

beane, aus mitteJlat. beanus, i. le- 50 von siner dochter eyn wynstock 



J 



BECK 33 BEDELDACH 

Avoyse (wüchse)^ de dat gantze laut eyn herberge armer kranken lüde 
bebredde. Engdh. Chr. f. 2lK . . nnde beddereseger lüde (1381). 

beck. Se (die kcUholischen Priester) Oött. Urk. /, nr. 299. 
hebben de sielen mit gantzen bupen beddeschraffe^fe^ß^^, 5. schräge, 

gode (d. i. deo) genomen mit oeren ban- 5 Enen schottelkorff , item 2 bedde- 
nen, vnde den duuel vor eyn mor- schrägen, 1 scherramen etc. (1440). 
geneten (Frühstück) in den beck Wism. ger. Inv, f. 5. 
geworpen. Disput, to Oldersum f. J25h, beddestede, Bätstelle. M. emit de 

becken. We eine brudtlechte heb- S. domum, tali adjecta condicione, 
beu wil, de mach hebben twintich 10 quod ipsa S. toto tempore sue yite 
becken, jo veer lüde tho einem optinebit in eadem domo locxun lecti 
becken (== scutella, Schüßd) achte sui, vulgariter beddestede (1401). 
drosten etc. Stat. d. Stadt Bockenem Ltib. Oberstadib.; 6 m. 12 s. geuen 
in V. Biilow u. Hagemann prakt. Er- F. D. vor eine beddestede, M. C. 
örter. (Hannover 1798—1804) 10, is gemaket. Wism. Urk. v. 1568. (Noch 
S. 224. jetzt Überdll gebräuMich, namentlich 

bedackty eingedenk. Alse he (Pe- von festen, an oder in der Wand an- 
irus) godes iiye hadde vorsaket, do gebrachten.) 

sanck de hane vnde he wart gödes bede? Item sunte Enwaldes bylde, 

wort bedacht. Serm. evang. f. 78^. 20 Marien bilde und sunte Odillien bylde 
bedagen, fällig sein. De greuen- came[n] der broderschop to, de bede 
schatt to N. N. bedaget Martini. myt den schappen, noch dre ander 
Hodenb. Brem. G. Q. II, 5 u. hau- schappe. Hamb. Z. R, 263; item so 
fig das. scholen de brodere des sondaghes 

bedde. Dat bedde is ]i)f oken heißt : 25 betyden in der bede wesen, er men 
eins der Ehdeute ist gestorben, durch „assparges^ synghet, dat is, wan men 
den Tod der einen Hälfte hat die Ehe dat wyghwater warped. So scholen 
sich gdöst. Wu men dat holt, wan se de bede decken und de lichte 
de kynder stervet unbestaedet (un- entfenghen betyden etc. das. 
verheiratet), wan dat bedde broken 30 bedebfik, Gebetbuch. Ok so schall 
is. It. wan dat bedde gebrocken is se (die Ehefrau) oer guet &t hebben, 
unde den kinderen gelovet is etc. soe se dat bracht hefft, viiff koo . . 
mer der kindere, der ere olderen unde dat ik sulven screven hebbe in 
noch beyde leven etc. Cod. trad. mynbedeboek,dosekranc was ("1^55^. 
West f. 1, S. 195; gebrochen beds. 35 Ostfries. Urk. nr, 689. 
LacomU. 1, 134 (nr. 30). bedebrSf, Bittbrief, Bittgesuch. Ok 

beddemnnde. ^Ue beddemunde gheve wy B. Jonssones wyve bede- 
van des stichtes luden, de syn juwe breve mede, biddende alle de jene 
(der Äbtissin eu Wunstorf), dat sy etc. (1394). Hans. Bec. 4, 203. 
van echte edder van vnechte (um 40 bedeckte = bedochte = bedorfte, 
1380). Calenb. Urk. IX, S. 133. s. dorven u. bedorven. Me secht to 

bedderede. Here, myn knecht de kynderen vaken tüss, Des de olden 
licht in dem huse gichtich unde ok wol bedeckten. Koker, S. 350. 
bedderede. Serm, evang. f. 36^; so- bedechtich. Wes nicht bedeohtich 

uen mark lub. renthe to nfitticheit 45 der ghewald dines neyghesten, denke 
der armen bedderedighen vnde pele- nicht daran deinem NaMxxren Gewalt 
grimen an deme gasthuse binnen amuthun. Ecdes. f. 56c, 
Uadersleuen (1473). Fälcks StacUsb. bedeldach. Bettag. nu beeden 

Magojs. 8, 702. (beten) dey muylchristen seiden off 

bedderesick. Eyn spettal unde 50 nummer, noch vp bysunder noch vp 

Naohtrag lam mnd. Wb. 3 



BEDELER 34 BEDIGRTENISSE 

gemeyne bedeldage. Danid v. Soests lever ein korn of ene bonen vundeo 
Apologetikon ^ 8. 7; des wille wy (sagt der Hahn^ der einen Eädstein 
bidden alle leue hilghen, de me nu /and^, went ik kan di nicht beder- 
drecht in dessen bedeldagen (s. hil- ven. Qerh. v. M. 1, 15; dat vlesch 
ligen dracht, s, v. dracht), wes an 5 (des Schafes) kan ik (der Wolf) nn 
vns enbrikt, dat wy erer neten. wol bederven. das. 4, 39. — Zttr 
Serm. evang. f. 144ä; = rogationes, Form bedochte: weret aver, dat de 
kruceweke. In den bedeldaghen pernere buwholtes bedochte to sine- 
(rogacionibus) dat euangeliom . . me huse, dar scheiden se eme to 
Welk iuwer heft enen vrunt vnde 10 gheven etc. (1386). Gott. ürk. -I, nr. 
syn vrunt ghinge to om etc. Old. 267; alleyne dat (obgleich) we nener 
JEvangel. Buch f. 65. bewaringe (Ehrenverwahrung) eo 

bedeler, Beter. De stunde kumpt bedocht hedden, wenne dat recht 
vnde is gitto (bereits^ jetet)^ dat de uns ledich unde los secht van iu 
waren bedeler godes den hemmel- 15 aller truwe etc. (1387). das. nr. 323; 
sehen vader alderwegen anbeden vor VI sto[veken] wyns den mcn 
scholt. Serm. evang, f. 62c ; de ander entelen wlde (füUte) in mir frowen 
(Grund)^ waerumme (ein Gehet von rinschen wyn, wan men ez bedochte 
Gott nicht erhört wird) Is de twiuel (1399). Sudend. 8, 8. 239. 
van den bedelaren. Speg. d. sonden 20 bedervicheit. Kuscheyt is yn dem 
f. 62c ; de Vllste waerumme, d. i. eehte vnde in iuncfrowen vnde in 
der 8. Chrund^ is de crancke begherte weddewen; in dem echte heth id 
der bedelaren. das. f. 63\ bederuicheit, in iuncfrowen maghe- 

bedelyen, st. v. graben. De den doem. Ssp. S, 1. Gl. 
putte bedalf al, Seinen he daer in 26 bedi ^ mhd. be diu, bedin, des- 
Valien sal. Speg. d. sonden f. 133\ halb^ weü. Konynginne het se (de 

bMen, st. v. Partie, boden. Van houerde) bedi, Vm dat se nerghent 
cristliker truwe schal en yewelk cri- allene si. Speg. der sonden f. 85d; 
sten den anderen zo leff hebben alse Du ne weets , to welker stede Di 
sik Buluen vnd ok na bodener e so de doet verbeit (eru>artet) vnd bedi 
godes (1396). Sudend. 8^ S. 175 Z. 2. So vntbeit er in elke stede. das. 

beden^ bähen = hegen. Vnde f. 75^. 
leggen dat krud warm vppe den bedich, adj. bittend? De not hefl 

swuls vnde vppe dat krud eynen ju (Hansestädte) to hope wracht, 
wuUen dok vnde gheten dat gheso- 86 Och dat wert nu nicht geacht! 
dene crude water mit dem krude Schalme noch int leste juwe bedich 
also warm vppe den swuls vnde be- (euch bittend?) sen, Not unde wed- 
den dicke also. Wolf. Mscr. 23^ 3^ derstal möt ju wedder to hope ten. 
f. 121^; nym mynten, sud sey in Hoffm. Findl. i, 68. 
watere vnde bede de clote (Hoden) 40 bedichte, adv. dichte heftig^ crebro. 
dar euer. das. f. 30^; vnde sud in Se ghenc er kind steken vnd slaen 
vleytende water eder in moltwatere Met eren vuusten in syn ansichte, 
vnde bede dar wol ynne, so make Daer se vp em sloech so bedichte, 
eyn plaster aldus etc. das. f. 64K So bad he . . troost an gode etc. 

bSder, Gebieter^ Herr. Petrus 45 Sp^. d. sonden f. 56k Vgl. gedichte. 
sprak: beder (praeceptor), de schare bedichtenisse, Erdichtung, Erfin- 

drenget dik. Serm. evang. f. 228^. düng, ende beden de moder (Maria), 

bedervelike, adv. probe. 1 u. 3 dat se or den bruders anderwerue 
Voc. W. apenbaren wolde, of dat hadde by 

bederven^ 2. gebrauchen. Ik hedde 60 auenturen (vieUeicht) eerstea ghe- 



BEDIEN 35 BEDÜVEN 

wesen des duuels bedichtenisse. Bok dreech were etc. (1400). Hans. Rec. 
der Byen f. 173b. 4, 52J3. 

bedien, gedeihen^ gelingen. . . be- bedrtf, n. Thätigkeit. Eyn islik 

sanden wy juw mid vnsen sendeboden mynsche beft syn bedriff, Dat sy 
vnde ok breven . . vnde mochte vns 5 man, prester, leye efte wiff, Wor 
(loch aUe nicht bedyen, men vnse islik sine nerynghe ane socht Josefy 
bade wort vns derwegen in guden F. d. 7 Tods. v. 172 ; jo mer bedrif, 
geloven afgewundet (1470). Folcks jo grawer har. das. 873. — Se (die 
Staatsb. Magnus. 9, 459. — gedeihen, gute Liebe) vorhelet noch vro noch 
werden. Dat kind, van welken se- 10 spade Eres leues schände edder 
ghede de medicien (Anst), dattet schaden, An sele edder an lyue, 
blint solde bedien, wert dat queme Dat is rechter leue bedriue. Laien- 
zonne te ziene etc. Speg* der sonden dodr. f. U21b. 
f. 96<ü; de wech, den de jonghelinc bedriten. der ketter Arrius hefft 

doet, Tote dat he man bediet (eum 15 syne sele ym stoelgange myt saropt 
Manne wird) etc. das. f. 42^; dat allem vnreynem yngeweyde van syck 
roedeken volcht hyr vnd dare, Alst gegeuen, hefft sick ganss . . bedret- 
jonck is, mer daer nare, Alst to ten. Daniel v. Soest y Ketterspegel 
bome is bediet, so ne mach ment 8. 171. 

geboeghen niet. das. f. 77c ; u. so 20 bedrive, adj. thätig. Neyn myn- 
mehreremal in schwacher Form in sehe is so bedriue, he en behoue 
diesem Buche^ b. B. abt Johan de hulpe vnde rades to aller tyd. Lai- 
is engel bediet. f. 69^. endoctrin. f. 111^. 

bedinge. ( Von dem ihr im Te- bedriverne. Ein vräm wyf, de be- 

Slam, vermachten Gute) schal se my 26 dryveren is etc. Hoffm. Findl. 2, 169. 
unde mine vrunde in bedinghe hol- bednderenP (Vt twen steenen 

den d. h. für mich beten ^ Sedenmes- hart van naturen Sien wy, dat lu- 
sen haUen laßen (1455). Ostfries. Urk. xurie vt gaet, Als men sie vaste te 
nr. 689. gader slaet. Wie eine keerse eine 

beddn, sik, sieh verunreinigen. Wo so Mauer nicht verbrennen kann , aber 
schyr hadd ick my bedaen van gro- sie vuyl vnd swart macht) Aldus 
tem leyde! tastnachtssp. 982^ 6. al is die mensche also hart, Dat en 

bedoveni betauben. Slaet myt ha- zyn vleesch niet en beduedert, Een 
meren ore houet, dat se drade werde deel blyfft he nochtan besmuederet. 
bedouet. S. Barbaren passie f. 7; sö ßpeg. der sonden f. 12^. 
welck mynsche sick den duuel lede bednrwerken, sticken. Vgl. frigio, 

bedöuen, Dat he twyuelen wolde an barduer-, barduyr-, boorduerwercker, 
cristlikem louen, de wert in de helle Dief. n, gl. und s. v. polimitarius. 
gedreuen. Octav. f. 10. Ende leth se (die Worte) beduer- 

bedragen, (geduldig) ertragen. Te 40 werken in syne hantdwelen. Bok der 
drien saken ontfaet cranchede De Byen f. 210b. 
mensche vter ertscher rychede. De bednven, /, S. 179. Tho S. Ja- 

eerste crancheit is int bedragen, cobs dage (1489) do leep dat water 
Also wy ciaer sien alle daghe, Dat auer alle wege, vnde alle ackere 
die ryken ne connen no moghen 46 weren wol halff bedaven. Falcks 
Gheensyns eren vnwille doghen. Staatsb. Magae. 9, 715; dan moet 
/S^p^. der sonden f. 31^. man soo veel pekel maken van loo- 

bedr&chy Betrug. Dar up de stede pent wäter, dat het vlees bedooven 
er berad nemen unde under enander Ucht. Ostfries. Kochb. v. 1656 und 
wol woghen, dat yd lichte en be- 60 häufiger in diesem Buche. 

3* 



BE-EDEN 36 BEGETEN 

be-Sden, eMich gdoben. Doch en geuen so vele gades, dat sik eyn 
konde wy erer noch der vorscreuenen prester dar mede moghe begaen. 
sone, de vns beloftet vnd beedet is, Summa Joh. f, 96c ; ach min man 
nicht gheneten (1396). Sudend. 8, ys doet . . Ick kan my sus Dicht 
nr. 141 (S. 140^ 9). 5 lenger begaen, scholde my de werk- 

beerden, beerdigen. Ein jedlick stede leddich staen; ick moet eynen 
egge schall sine doden beerden hei- anderen eeman nemen. Schip v. Nar- 
pen. Lundener Recht § 36. rag. f. 26^; we sik mit eren wil be- 

beerfdelen. Das Erbtheü einziehen gän, Mit vlite mot he darna stan. 
(vom Nachlaß eims Hörigen). Wy lo Gerh. v. M. 62^ 41 ; sik roves 
en beerfdelet nycht den var, den vom Baube leben, das. 58^ 43. 
beer unde de mutten, de drechtich begapen, durch Öffnung, Äufsper- 

synt. Cod. trad. Westf. i, 192. rung des Mundes erreichen. Umme 

befamer, Schmäher^ Lästerer, (be- eynen appel syn wy al Gekomen in 
faemen, diffamare, infamie nota as- 15 dyt ungeval, Den Adam hefift begapeo 
pergere. KU.) Averst dey sint rechte (gierig gegeßen). Lieder a. d. Mün- 
lasterer vnd befämers, dey wedder sterL III, 3. 

eines anderen eer oder glymp schryff- begasten, „beunrten^ ist falsch; 

ten off lasterworde erdychten. Daniel es muß sein = Oäste einlegen^ mü 
von Soest, Apdogetikon. S. 14. 20 Einquartierung belegen. 

begaden, ifurecht machen, besorgen. begeeken, bethören. Des bidde wy 

disponere, schicken vel begaden. 1 got . . dat vns nen böse gest be- 
Voc. W. Wen de bom is vorladen ghecke. Serm. evang. f. 206\ 
mit vele guder schoiner vrucht, dat begSn (begein) = bejen (bejehen), 

is en teken, dat de bom wol begha- 25 gestehen. Doch wil ik ja des begein, 
det is van dem heren des bomes. dat etc. Gerh. v. M. 10, 45. 
Ecdes. f. 171c; wenner de schonsche }i^f;m^^^adj.imGange,(Um-)Laufe 

(aus Schonen) iL&tin^, de to rechten seiend, gang und gAe. De Witten 
tyden gesolten vnde wol begadet is penninge, soslinge unde drelinge, de 
na der ordinancie bouen screuen etc. 80 nu in eren steden begenge unde dar 
(1360). Lüb. ürk. 4, nr. 137; vortmer ghemunted sint. Münsrec. v. 1422 ; 
willen desse radessendeboden gehol- der sulven nyen Schilling schal eyn 
den hebben de recesse darup in vor- so gud wesen alse twe der jegen- 
tiden gemaket, so dat en islik den wardigen begengen Schillingen, ifafuiup- 
hering beghade , packe unde spile, S6 rec. v. 1463 ; dath men deuerie an 
so wontlik is gewesen (1442). Hans. mynren dyngen richtet den an dro- 
Bec. IP, S. 513. Siehe auch die gen (Betrügerei), dat kommet to dar 
Beispiele aus Seiberte, westfal. ürh. van, dat de deuerie begenger is (mehr 
in Zockers Ztschr. 6, 88 von Woeste geübt unrd) wen de drogen. Ssp. III, 
beigebracht. 40 47 Gl. 

begän, (begangen) begän sin, ver- begerlicheit , (Gemüihs)neigung. 

legen, bestürzt sein. Eyn clerc wart unde ghevet dat sulve recht gantz 
ghedwungen te prediken; he en was . . deme konvente . . to love . . des 
nicht luttic begaen, wo he werdelike h. hem S. Georgii, to den we sun- 
prediken mochte voer so vele pre- 45 derlike begerlicheit unde gnade heb- 
laten. Bok der Byen f. 111^. — sik ben (1336). Gott. ürk. I, nr. 138. 
begän, sich nähren, leben wovon. We begeten, begießen, gelik dem rey- 

eyne kerken buwen wil, den schal ghene, de dat erdrike beghud to allen 
de bischop dar to holden, bet dat haluen. Ecdes. f. 259^. — Et en scal 
he se vullebringet vnde schal dar to 50 nement begheten vor unser vrowen 



BEGEVEN 37 BEGRIPELIK 

dagü der latereu (8, Sept.) d. h. ? (aus en conste, Do versuchte (seufßte) he 
mner bürsprake). HälbersL UrL nr. etc. Speg. der sonden f. ^8h; al 
686^ 6. vonde men ock in kinderen consten, 

begeven, st, v, verlaßen. Die ene Bi dat se tytlicke leeren begonsten, 
soen (eines Wucherers) was gode 5 Doch etc. das. f. 41c. 
ontsiende . . ende beghaf den vader begnaden, mit folg, Infin. darum 

ende ghenc sitten in ene woestine. döt it mi (spricht dat heimeken JBur 
Speg. d. leerst, gel. f. 1JS19>; T^anneer emete) de not, dat ik to hüs nu ju 
een mensche is besmyt mit groten möt soken, dat gi nu mi begnaden 
Sunden ende die niet wil en beghe- lo roken mit spise. Qerh. v. M. 62^ 14. 
uen noch laten, so is hy onweert begoden (= beguden), eine Gabe 

voer gode. das. f. 91^; do dat de (Gnade etc.) gehen. Witlik si, dat 
broeder horde (die Schwester der h. de rad van nu twe jar mester Gurde, 
Mechiüdis^ mit der er bisher eusam- dem aderlatare, hevet begodet (d. h. 
fnengdebt hatte, forderte ihn nendich 16 gütig gestattet, gewährt) hushure to 
auf sich vofi ihr zu trennen), screiede vhende mit X ferdingen, und hoger 
he, ende dat was em swaerre, dat nicht ; wil he hoger hus winnen, dat 
he sine suster begheuen solde dan gelt schal he selven utgeven (1399). 
al dat he ouer ghegheuen hadde. Livl. Uri. nr. 1492. 
Bck d. Byen f. 133c; ins Kloster 20 begonwen, überlisten. S. Beispiel 
geben. Vme dat de Ivde nv gemene unter gouwe //, 136\ 17. 
Ere kinderen so ouer clene Begheuen begrip. 1. Hinterlist. (Derselbe 

vnd in cloester steken. Speg. der son- Tropus wie in behäl.) Seggen vnde 
den f. 41^; erlaßen, von sich geben? louen enen vasten vrede sunder arch 
Wy bekennen, dat wy de zone unde 26 vnde begrip (1420). Lüb. ürk. 6, nr. 
schedinghe, de twyschen uns wart 256. — 2. Tadd (correptio) sunder 
ghedeghedinghet unde van unsen begrip, onberispelijk. (hydem. Vellet 
ghenedighen heren van Bremen unde ok so, dat schipheren in de hense 
den sendeboden begheven, bebrevet behorende ghud visscheden in der 
unde beseghelt, willen wy holden etc. SO zee, unde dar mede quemen in dat 
(1425). Ostfr. Urh. nr. 330. — In- Swen, dat moghen ze antworden deme 
trans. (ohne b\\l) hinschwinden. Vnd copmanne mit wetenheyt der bayluns 
of em (dem alten Vater) zyne synne to der genen behSf, de dar recht to 
begheuen, Vntfermt zyns. Speg. der hebben, unt dat moghen ze ok don 
sonden f. 103^^. 86 zunder alle begrip (1389). Hans. Rec. 

begine. Int iaer vnses heren 3, 459; item of de borgher mer vor- 
MGCXXYI geschede een wunderlick varen konden edder to wetende 
dinck in der stat van Nivellen. In werde to der stat beste, dat se des 
der stat, als velen menschen kundich sunder beghrip moghen vnvorsumet 
is, de noch leuen, began ersten de 40 wesen (1405). Lüb. Urh. V, S. 153. 
gheestlickheit (d. h. das religiöse begripelik, adj. 1. im Stande jbu 

Leben) den yennigen vrouwen ende ergreifen. Des merke en islik vor- 
iunckvrouwen, de beghynen heten, sunnen mynsche sine zele, wer (ob) 
de nu verbredet syn ouer de werlt. de mit sunden sy beulecket, vind he 
Bok d. Byen f 229^. 46 der welk an or, he do varlosen de 

beginnen. Das Prät. begonste vlacken af mit warer ruwe vnde mit 
findet sich : He (ein Reicher) bad lütterer bicht, dat se begriplik sy der 
synre rycheit vnd bemaende, Dat sie gnade godes (sie die Gnade erlangen 
em hulpe . . Als hie te merkene be- könne). Ecdes. /« 215^; god hed vns 
gonste, Dat sie em niet antworden 60 de ertzedie vses seken Uues ghescha- 



BEGRIPEN 38 BEHALEN 

pen van der eerde, dar men os mede be^iper,2bd{er. (reprehensor. KU,) 

helpen mach van den suken vses li- Ick en wil gheen begriper vtresen Van 
ues, de wile dat lif der ertzedie be- hem luden (=z ihnen), de t latyn 
griplik is, wente, wen de tyd des verstaen. Speg, d. sonden f. 39c. 
dodes om ghekomen is, so kan om 5 begripinge, das Ergreifen, vnde 
nen ertzedie helpen. das. 216^, — beroueden er (d, h. Elisabeth) eres 
J3. wer oder was eu begripen == ta- gudes . . vp dat ere dult worde 
de2n, ist. Slagen to vntyd is zeer openbare vnde dat se beide de be- 
begripelick (tadelnswert). Speg. der gripinge des armodes (fest daran 
sonden f. 74c; begripelic drie dinghen 10 hielte die Armuth zu ergreifen), den 
staen in de ghenne, de ghiften vnt- se also lange in ere herten begeret 
faen. das. f. 39\ (Kü. hat das W. hadde. Mb. Passional f. 273^. 
als activ. Tadler: begrypelik, vitu- begrtpsem, adj. begreifend. Soda- 

perator, reprehensor, facile aliquem nighe mynschen (die von natürlichem 
reprehendens.) 15 Verstände sind) syn oek sunder vele 

begripen, auch im Sinne von „ta- scriften begripsem der reden (können 
ddn'^ wie tat. corripere; (begripen, begreifen) ende daerna werden se 
berispen. Oudem.) Dat ander dat lichteliker van den wilden leuene 
men begripen mach Ant slapen, dat bekert. Bok der Byen f. 92^. 
is slapen an den dach. ^eg. der 20 bebachten = behaften. Ende 
sonden f. 70c; ledighe (Müßiggänger) weert, dat se (die friedelos gelegten) 
zyn te begripen, dat se niet wercken weder int laut quemen, so sal dat 
willen in tyden van genaden. das. lant behacht (verhaftet, verpflichtet) 
73ä; (eine Putssüchtige bekommt Oe- wesen voer de pene, of (oder) se 
unßensbiße) er seinen se begreep vnd 26 suUen de vredeloze ter stunt over- 
zede etc. das. f. 95c. — Beflex. L levereu (1418). Ostfries, ürk nr. 261. 
sik b. mit, d. h. congredi cum ali- behaften, in Haft nehmen. Weret, 

quo , handgemein werden. Konink dat unse eyn ghevanghen eder behaft 
Waldemer van Danemarken wolde worde etc. (1370). Gott. Urk. J, 
dat hus entsetten unde toch darvor 30 nr. 263. 

wol mit twelf hundert wepener; dar behaget, adj. Behagen erweckend^ 

begrepen sik mede Holsten unde anmuthig. Undo (de apinne) sprak 
slogen erer vele dot. Lüb. Chr. 1, to ome (dem Löwen ^ dem sie ihr 
284; vnde quam in vnkuysche be- Junges zeigt) . . ik bidde, dat gi 
gheringe. He begreep sik mit der 86 seggen mi, oft min kint icht loves 
werdinnen; des wolde om de werd wert si. He sprak: it is also beha- 
sturen etc. Ecdes. f. 248^; sik b. gel, dat it hedde enen krummen 
an, sich an jem. vergreifen. Der zagel, dat it geschapen were ane 
(prestere) schal nemet roiren noch twivel als ein junk vorschapen du- 
mit worden quad van on to segghende 40 vel. Oerh. v. M. 40^ 15. 
. . noch mit werken, dat he sek an behäl, n. 1. Versteck. Manich 

on begripe mit hastem mode ichte syns se (de miren, Ameiseti) lopens 
sla etc. das. f. 252^. — 2. mit Gen. pleghen Int behael van ere spisen. 
versprechen^ sich anheischig machen. Speg. der sonden f. 65^. — 2. Hin- 
also dat sik sine susterman tuges 45 terhalt, Betrug, sunder enygerhande 
begrep van der sake wegen over see arghelyst vnd behaell (1487). Nies, 
to bringen, unde des nicht gedaen Münst. Urk. 6^ S. 96; sunder alle 
en hevet, so is he tuechborstich ge- behael unde arghelist (1460). Ostfr. 
worden der sake (1401). Livl. Urk. Urk. nr. 757. 
nr. 1601. 50 behalen« 1, einholen^ überholen. 



BEHANDE 39 BEHELFEN 

Vnde lepen vort na der Eyder . . hautuesten; (ist er keine erbarliche 
vnde wolden ouer wesen hebbcu in persone, soUen sie ihn im balsiseren 
Ditmerschen, mer ze worden vpp by dem kake bett ann den morgen 
deme wege van Jons vrunden behalet Torwarenn). Jeversche Urk. v, 1526, 
vnde vlogen yppe de kerken to Vulre- 6 behaten. Hyr up . . so huldede 
wyk (1461). Falcks Staaish. Magaz, he ome. Dit behatede Sueno vnde 
7, S. 678. — J2. bilcU. betrügen^ beein- loch dorch dat gantze land etc. 
trächtigen^ ilbervortheüen. ufft (wenn) Lerbeck § 54. 
myn vader zaliger ghedechte in der bJBbebben. Vnde ik vulborde . . 

vrundscopp unde zone wes behalet lo desser zamelinghe des closters des- 
unde benouwet were, ick unde myne scs gudes . . my vnde mynen eruen 
erven uns der benouwinge myd des- dar nichtes nicht an to behebbende, 
seme erve wedder bekomen, vorhalen vnde nummer darup spreken willen 
unde entsetten mögen (14^0). Ostfr. (1413). Mb. Urk. F, nr. 473. 
Urk. nr. 753; alse eth tho vehle 15 beheften, fest machen, einsddießen. 
mahlen geboerett (geschieht)^ dat So schal he vnde wil to G. wedder 
fromde lüde alhier mit voeder uht- inkomen uppe dat radhus unde nycht 
stahn, de örhen vullen tall nicht weder darvan, de rad en hebben on 
hebben, dardorch de gemeine mann denne erst beheftet unde besmedet 
alhier vernadeilet und behaleth werd 20 laten in oren stock unde vanghen- 
etc. Hamb. Z. B. p. 185, 14; hirup stedde (1399). Gott. Urk. I,nr.382; 
(auf das Verlangen der Bürger die komen in ene rechte vengnisse vppe 
Briefe nicht ane weten und willen dat rathus to H. vnde scolde mek 
der anderen borger lesen to laten) on dar beden vnde nicht van on 
antworde de borgermeister, idt were 26 komen, ek en were witliken van erer 
an (ohne) behalent. Lüb. Beform. weghene behechtet oder besmedet etc. 
|). 91. (1346). Sudend. 8, 8. 76, 48; unde 

hehmUe = behende, geschickt, fein. wanne nu myn broder vnd manne 
wisheit unde kunst behande (: laude). gar swerUken in eren stocken sitten 
Gerh. v. M. Vorr. 3; wis unde be- 80 vnde beheftet sin etc. (1405). das, 
hand^. das. 102, 90; bei der Hand, 9, nr. 268. 

gegenwärtig, nahe, he (der gerufene bebelpen. 2. also dat broder Be- 

Teufel) ome was vil behande (l<xt. dard umnie des conventes wyllen 
Quelle : qui protenus astans). das. zwerlike to der doet ghewundet waert, 
38, 37; S. Sedmann zu Gerh v. M. 35 daernae dat hem got beholp syns 
Vorr. 3. lives (eum Leben verhalf, ihm in Be- 

behantreken, praesentare, repre- treff seines Lebens Beistand leistete), 
sentare. Hoffm. Findl. 1, 159. dat em batede (1422). Ostfries. Urk. 

behantstrecken, durch Handschlag nr. 303. — 4. Befl. sich bedienen, 
geloben, de gantze gemeinte äuge- 40 Vnde Gristoforus was so starck, dat 
laueth vnnd behandtstreckett (1570). he droch enen groten balken vor 
Monum. Liv. 4^, 161. enen staff, dar he sik mede behalp 

behantvesten, hantvast machen, in in deme watere. LiU). Passional f. 
Verhaft halten. Dar he (der nach 9 166^ ; s. des schaden behelpen, JBr- 
Uhr ane lucht up der Straten geJU 45 säte des Schadens suchen, schude des 
und dem anrufenden Wächter kein nicht (nemlich den vredebrake weder 
gudt geboirlich bescheit und antwort to donde, £fu erseteen, vergüten), so 
gibt) eyn heren diener . . mochte moghen de heren van Sassen sek in 
synn, scholen se ohne inn eines bor- des vredebrekers deel, dat he in 
gers hus bet ann den morgen be- 50 dem slote heft, eres schaden behel- 



BEHELPICH 40 BEHOLDEN 

pen; dar scholden we on truwelken de zyne discipulen niet solde her* 
to behulpe wesen (1372), Sudend. 4, berghen vnd niet vntfaen , Daer se 
nr. 282; absol, doch io moghen se prediken solden gaen. Speff. der san- 
sik behelpen (sich schütten) van des- den f. 4öc; Bi Ezechiel Vint men 
sem seluen slote vnde dar wedder 5 to deser sonde wel beheeten wrake. 
vp ieghen stratenrouere, wanne vnde ja vnde grote, Hern, de vntrouwe 
wo dicke se willen (1391), Lüh. Urk. zyn eren ghenote. das. f. 9^. 
4j nr, 529. behodester, BehiUer-^ Bewahrerin. 

bebelpich) behülflieh. Ük spreke De oetmodicheit is een stadige be- 
we to aen satesluden in dem rade lo waerster vnde recht als ein behoed- 
to Luneb., dat se myd rade, myd ster van allen dogheden. Bök v. d. 
daed . . behelpich synd dem proueste, joncfr. 107h, 

dat he etc. (1397). Sudend. S, S. 28, beholden^ 1. erhalten^ bekommen, 

Z. 20. Under dersulven tyd hadde hertich 

beherbergen, bequartieren, mit Ein- 15 W. eynen bref beholden van deme 
quartierung belegen. Die ander sculde, romeschen konynge Albrecht up ey- 
die si geuen den greuen van W., nen unwontliken tollen. Lüb. Chr. 2, 
dat sie si vnd ere gud weldichliken 85. — 2. festhalten^ detinere. Ok 
beherbergen vnd bebeden etc. (1314). so but de raed, were dat sake dat 
Usenb. UrJc. nr. 205; were ok, dat 20 ieman worde begrepen in enes an- 
vns vnse dynere volgedin in eyme deren garden, worde he doet gesla- 
here, so schulde man dy bürgere ghen, dat scolde wesen sunder be- 
nicht mer beherbergen (nicht mehr teringhe; worde he beholden eder 
Beherbergung auflegen) in den ste- queme dat vt, we he west hebbe, 
den, wan sy wol gewesen (?geweren?) 25 den schal men richten (1376 J. Big* 
mögen (1348). Riedel^ Cod. Dipl. JB. p. 205 u. 215; = überwinden, be- 
Brdb. Supplem. 8. 233. siegen (obtinere). Noch mer secbi 

beherden. 2. festhalten, We desse he (Ovid), dat eyn cleyne hundelyn 
morder huset vnde houet vnde ander Beholt eyn grot euerswyn. Laiendoär. 
morder, ift desse morder beherdet 80 f. 150^. — 2ktr Redensart bi sik be- 
werden vnde we ze entholt, de schal holden gibt auch folgende Stella noch 
broken hebben lych vnd goet (1445). eine Erläuterung : Wen (l. were), dat 
Falcks Staatsb, Magaa. 8, 668; we he de dage wolde vtbleuen (= üt- 
den anderen to hus socht . . vnde bliven) . . so meynt hertog 0. dat 
ene dariune dothsleyt, wert he be- 85 he alle schände, vorretnisse, de he 
hardet (neuerer Text: wert he be- em ouerschrift (durch ein SchreOeti 
grepen vnd vpgeholden), he schal beilegt, Schuld gibt), by sick schal 
leffenth vor leffenth laten. Rig, St. beholden (d. h. ni<^t von der Anklage 
R. 26&. befreit werden, die Schuld auf ihm 

behessen. In dem Beispiel ist 40 sitzen bleiben söU) vnd en vorreder 
kuylenpant M?aArscAeinKcÄ JSin Wort: bliuen. Riedel, Supplem. S. 261; da- 
Grubennets. nach könnte auch heißen den doden 

behSt, Oeheiß, Befehl (vetus, j. ghe- bi sik beholden : von der AnUage des 
biedt. KU.). Elementen, sternen Mordes nicht befreit werden, die Be- 
vnd planeten, De vulkomen al gods 45 schuldigung des Mordes auf sich siteen 
beheten. Speg. d. sonden f. 106K laßen mäßen (u. demnach £ur Mord- 

beheten, st. v. verheißen, in Atts- sühne verpfluMet sein.) — Das Pari. 
sieht stellen, drohen, (beloven, toe- beholden steht 1. für: gehalten, ver- 
zeggen. Oudem,) Wo grote swaer- pflichtet, weret, dat de kopman iß 
heit he (Oott) em behiet, De ghenne 50 genegen schaden queme in der wage 



BEHONSLAGEN 41 BEJENEN 

. . dar schal de stede von Brugghe geschworen hat = beeidigt, gescliworen) 
vor beholden sin dem kopman dar des gerichts, offt he oick Tihgebod- 
vor vul to donde (1352). Lid. ürk. det hadde W. W. etc. (1499). Nie- 
nr. 3209 (8. 646). — 2. in den sert, Mänst. Utk. 6, 174. 
(Bürger)verband aufgenommen^ Staats- 5 behnlpe u. behalpen sin u. wer- 
angehörig? (behenden zyn, toekomen, den, helfen. Dat ze mit ganser 
raken, behooren. Oudem.) hat(het?) macht willen den steden behulpe 
bi uns vor eynen beholden man unde wezen up de zeerovers (1383). Hans. 
borger gewonet. Brschw. Utk. v, 1503. Bee. 2, 324 ; dat de koningynne vnde 
— 3. beholden mit Gen. vorbehaltlich. 10 des rikes rad willen up de zeerovere 
Hebbet myd vryen willen vnde mit den steden behulpen wesen myt ne- 
beradenen mode, beholden malk zi- ghen schepen (1384). das. 2^ 334; 
ner olden vryheyt, rechtecheyt, priui- himmme bidde ik iu, dat gi willen 
legien . . vns voreneghet (139?). Sur berichten mynen heren van L. dat 
dend. 8, S. 298, 8; beholden des, 16 he my behulpen werde, dat etc. 
dat gi uns vorwissinghe d&n (1425). (1382). Läneb. ürh. 11, nr. 964. 
Ostfries, ürk. nr. 329. behftt, Schute, welik lant de com- 

behdnsli^eii. (tunge) dar he de(n) mendator und syne voorvaderen alle 
armen vnde geistliken lüde mede stedes in ohr behuit und geweer 
hadde bespottet unde behonslaghet. 20 hebben gehadt. Urk. v. 1521 (bei 
Bavenst. f. 139^; de dunckelguden Ben. 607). 

dachten in orem herten, dat de here bejahen, schw. v. 1. verfolgen, ek 

gade behoenslagede, dat is, dat he was sulven so bejacht (: gedacht), 
sick dat to thoghe, dat gade alleyne dat ik is gedenken nicht en künde, 
to geboret, das. 192^. 25 Oerh. v. M. 10, 86 ; ik bin also be- 

behftrde, Gebühr, was jemand ge- jaget, dat ik ne wart ni so vorzaget. 
hührt = behor. Up desser were das. v. 90. — 2. de not bejagen, für 
plegen des stichtes amptlude vnde die Nothdurft sorgen, die Herbei- 
vogede affleger to hebbende, wen de Schaffung der Lebensbedürfniße besor- 
des stichtes rechticheit vnde broke so gen. Noch de konynghe, de purpur 
in der borde voruorderden, dat de draghen Noch de noot moeten be- 
Brokbergere ene titlanck vaste vor- iaghen. Speg. der senden f. 7c ; als 
hindert hebben, dat de vogede nicht sie (die Frauen) kinderen soghen 
vele behores dar hadden. v. Hodenb. off draghen, moeten di maus di not 
Brem. Gesch. Q. II, 46. (Oder ist 35 beiaghen Vnd winnen dat ghennc, 
es = gehör, Gehör, Gehorsam? s. waer bi dat wyft vnd tkint geholden 
d. W.) si. das. f 16cd. 

behorieli, 2. gehorsam. Holt du bejaworden, sein Jawort zu äwas 

dyne kindere also, dat se dy behorich geben, genehmigen, dat ick (Gort 
sin. Engdh. Laienreg. f. 429. 40 Molteke) de (degedinge) sundcrliken 

behdrte = behor, Gebühr. Jacob vulborde und bejaworde (1369). Livl. 
de patriarche de zede : Wo verueer- Urk. nr. 1063 ; tolaten vnd beyawor- 
lik is desse stede, Hyr en is niet den (1431). Styffe, Bidrag II, 256; 
dan des himmels poorte Vnd gods de sendeboden van Prucen segheden, 
huys na rechter behoorte. Speg. der 45 dat se de breve nicht bejawordet 
senden f. 100c. hebben (1375). Hans. Bec. 2, 99; 

behulden. leiten seggen, dat ick en vrede wart begrepen, de in bey- 
richter walde fragen den behuldeden dentsiden wart bejawordet (1395). 
vronen (d. i. den Fr. der die Hui- das. 4, S. 250. 
digung gdeistet, den Huldigungseid 50 bejenen, begähnen, den Mund gegen 



BEIBEREN 42 BEKLEMMEN 

etwas aufsperren. De hoore se ik 12. p. 132 (Rolle der Kerjsengießer). 
oti (den Fuchsy als Aret) bejeiien, »ü — Die mate (der da mäße) met 
wanne he wil ene hennen bi joget ed- scfaeppelen, verdelen offt bekeren an- 
der bivetteirkennen. 6rerA.t;.Jlf.55,.^6'. gewroigt . . die brocket veer seh. 

beiberen, Biek-, Heidelbeeren. In 6 Gr. Weisth. 5, 28. 
einem Lippisch, Eentenreg. v. 1537 bekeren. 1, anwenden^ anlegen, 

vorkommend. Noch jetet nennt das Erve unde gut . . to bruken unde 
Volk hier die Frucht „Bebern^. to bekeren to des klosters beste 
(Preuß.) (1436). Ostfr. Urk. nr. 461; al wolde 

beidelik. spectabilis, edel yel bei- lO ymand de rime dornen (verurtheü^^, 
delik. 3 Voc. W. (baittich. Dief. s. v. tadeln)^ dat se erghent valt to hart 
spectabilis.) Den ghennen den se te pinen wart 

beidinge, (bange) Erwartung. Vnde (d. %. derjenige^ der sie eu machen 
de lüde scholen (wenn die Zeichen hatte^ der Dichter) Bidt em, dat he 
des herannahenden Weitendes kommen) 16 se wille bekeren (d, h. zu seinem 
vordorren van fruchten vnde bei- Nutzen^ seiner sütiichen Beßerung 
dinge. Bavenst. f. 4^. anwenden) Vnd dat he merke den 

be-isen, be-eisen^ vom Eise reini- sin der leren, Of de mach werdich 
gen^ vgl. isen. Bekennet, dat we wesen etc ^y. der sonden f. 138^. 
scon unde willet. den langhen wech, 20 — 2. refl. im medicin. Sinne: beßer 
den US de rad van W. gheorlovet werden, genesen. Darna schal de 
heft to buwende . . use e^ene ghe- mynsche syne vrinen beseen laten, 
synne beisen vnde begraven laten, Is de brune, goltvar, so bekeret sek 
wan des der stad to donde is (1358). de mensche. Wdf. Mscr. 23^ 3 f. 
Ckdefü}. Urk. IXj nr. 130. 25 I05h u. so h. 

beiten, beten, mit Falken jagen, bekiken, intrans. sehen^ hinein- 

beizen, vnse hole van Sassen (Her- sehen. De dore wSt einen oghen 
zog Friedrich) de beitede mit enem nSn gelat, he wel bekiken in alle hus, 
valken (1400). Sudend. 9, nr. 73. des de wyse sek suluen sturet. Ecdes, 

bekantbeit. Er-, Bekenntnis. Nu so f, 141^. 
schal neyn mynsche vraghen . . wor bekleden. Im büdl. Sinne: szo 

vmme he (Qott) den enen scheker ouerst T. K. edder sine frontschop 
gaff bekantheyt vnde den anderen tho weten kregen, dath H. W. vil- 
let blyuen in blyntheyt. Speg. d, berurten T. jenigermathe bosede (= 
minschl. sal. f. 4^, 85 beseggede), villichte dat hie sodan 

bekeler. bacca, fructus oliue uel zyn seggenth vmbe velheit der frunth- 
laurium uel fructus omnium silue- schop badde wedderropen mothen, 
strium arborum , proprio bekeler. edder wattergestalt id van eme mochte 
Brevü, Benth. Vgl. Dief. s. v. — (nl. bekledeth (umhüUt, bemäntelt) wer- 
baekelaer, aus dem lat. bacca lauri.) 40 den etc. (1527). Wism, Zeugeb, f, 

bekennen , 6. dat he ome neynes 198, — Dusse ene thoch ut der stadt, 
goldes noch geldes bekenne d. h. up dat he nicht in den rath wesen 
schuldig sei. Brschw. Urk. v. 1504; wolde, quam averst wedder und be* 
dat he nemandes daraue noch heller klede sine stede (Stelle, Amt). Lüb. 
ofte pennige bekenne. Brschw. Urk. 45 Beform. p. 125. 
V. 1503. bekleimen, bekleben. Is dey grope 

beker, Becher, als Maß. Ok en (Topf) nicht dicke, so becleyme one 
schal nement buteti dem ammethe en buten myt lemen. Wolf. Mscr. 
theer vorkopen by kiener mathe alse 23, 3 f. 60. 
by ammeren und bekeren. Hämb. Z. 50 beklemmen, st. und schw. v. Desse 



BEKUVELIK 43 BEKOPEN 

heft de duuel so vaste beklammen, ten hone. das. f. 40^. — werden (wie 

dat en vmme god nicht en is. i2a- engl, become). He (Alex. d. Gr.j 

venst. f. 439k ; vnd (vryllen) ere huser sede : Eer tfolck gekreech dese 

voersorgen myt aller nottroft; auer rychede, Mit vechtene niement en 

voerbeholden, se wyllen nycht hebben 6 konde geschaden , Mer als sie met 

ere boenen tho boklemmen (verschlief ghelde zyn geladen, Se zyn crauck 

ßen 7). Monum. Liv. 4*, 187 ; se wyl- vnd swaer becomen. das. f. 31\i ; Ic 

len ere boennen nycht beklemmet en segghe niet, dat he (der spät Po- 

hebben. das. nüene thut) wert verdoomt, noch dat 

bekÜTelik, ansteckend. So iemendt lo he quyt ock bekoomt. das. f. 7Sh. 

iu tiden der pestilentien oder be- — 2. trans. bekommen (in die Ge- 

cliffliker kranckheit sick iergens war toatt)^ erreichen^ mit Acc. Wor men 

baten begheaen warde. Z. f. vaterl. der (Matrosen^ die ihrem Capitän in 

Gesch. 35, 139. der Noth Hiüfe versagten) enen efte 

bekliven (bekleven), haften Ueiben^ 16 meer in jennicher hensestadt be- 

fest hängen. Büdl. (vom Fluch u. qaeme, so schal me ene setten in 

Segen, Gebet^ Krankheit etc.). Or (der den torn. Lüb. R. 564. — 3. reß. 

EÜem) wünsche vnde benediginge eu einer Sache kommen^ sich erholen 

is den kinderen dicke becleaen. En- (schadlos halten). Eyndrechtichliken 

gelh. Laien-Reg. f. 429 ; das moet 20 gesloten, dat eyn islik in seyner 

he dan eendrechtich (beständig) bli- Stadt, wanner se sik des bekomen 

uen In bedinghe, wes (= cujas) bede können (wenn sie da£U kommen kön- 

sal becliuen. Speg. der sonden f. 61d ; nen^ es ihnen bequem ist)^ sollen la- 

(der Aussäte ist) ok en vorghiftich ten vor sik komen^deselven alder- 

bekleaende (ansteckende) kSgys sake. 25 lade to Naagarden etc. (1437), Hans. 

Serm. evang. f. idSa; (den qaaetwil- Rec. IP^ S. 119; so mach he de 

lighen knechte betemet persinge ende manen . . hent also lange, dat he 

voetbande, sende em to den werke, sich mit den (ihnen) rechtes bekome 

vp dat he nicht ledich en si) . . dat (1421). Nies. Münst. ürk. 6, S. 15. 

en gescheet nicht wredelike, mer 80 bekomte, das bequem sein^ Gefallen^ 

barmhertelike, vp dat se mit der Behagen, convenientia, congraentia, 

becliueden sake nicht vele menschen saccessas. KU. De vyfte sotheit (der 

en vorderaen. Bok der Byen f. 129\ Spieler) is . . De becomte vnd de 

bekomen, 1. intrans. beqtiem sein^ genoechte groot, De dobbelers sien 

passen^ convenire, congraere. KU. — 85 vnd hebben in er springhen Van twen 

Alle rede bekomet allen laden nicht off van dren terlingen etc. Speg. der 

like wol. Ecdes, f. 212; de em sei- sonden f. 48c; te wes becomte se 

uen becomt wel, becomt den gheck (de nerensticheit) is gedaen etc. das. 

vnd nymant el (anders, sonst). Speg. f. 81c. 

der sonden f. 88h; traecheit mislyct 40 bekopen, 1. einkaufen. Do gingen 
gode, becomt (gefällt) den dnael. se (de kramere) ome aae, Se becof- 
das. f. 66; (Jacob schickt seinem Bru- ten grote haae vnd mosten to has 
der Esau Geschenke) vnd he sede : weder varn. Studentenglück (Eschenb. 
Ick sal bekomen (gefallen, behagen, S. 240). — J. M. wonafftich to Ro- 
angenehm sein) den broeder myn. 45 stock vnde in deme gadeshase tome 
das. f, 56h; desse coop (Simonie met hillighen gheiste darsulaest mit si- 
ilatiren vnd smekerdien) is vntsien- ner hasfrawen bekofft (die sich ein- 
lick zere, Nochtan becomt he meny- gekauft haben) (1501). Wism. Zeugeb. 
ghen here, Want smcken, placken p. 121. — 2. besaJden, büßen. Und 
van den stoae Is nv worden een amt 50 (Deborah) brochte em (dem Gysara, 



BEKOSTEN 44 BELASTEN 

Sisscra) zuete melck, de he becoffte eines mans hues, syne dochter o£[t€ 
zwaerlike, wante etc. B6k der sonden modder tho bekrupende offte synt 
/*. 70^; he zwoer, dat se dat beco- nichten vnd se tho beschlapende 
pen solde. das. f, 123^; vgl. Beinaert Riff. St. R. 29. 
de Vos (Volksb.) ed. Martin^ S. 18 6 beknderen (= bekoderen), k- 
u. 34. schuxiteen, durck Schwateen hethör&t 

bekofltetty reft. sich in Kosten seteen^ Do dachte her Bernt up ein ander 
Aufwand machen (im tradieren) . also und bekuderde sine vronde, dat he 
dat he en gheve speck unde koel achtentich gewapen upbrachte hem- 
unde rintvlesch unde sick nicht grot lo lik. Z. des Berg. Gesch. F. 9, J29. 
to bekostende. Hamb. Z. JB. p. 234. bekammeren, occupare. De here 

beköstigen 9 bewirten (eine koste Jhesus sprack: houwet den (vighe- 
geben), und darto de morgensprake böm) up to hant, waer to bekanunert 
beköstigen. Hamb. Z. JB.. p. 285. he dat laut? Speg. der sonden f. 7K 

bekoren ist wd aus bekoderen 16 In sexueUem Sinne: Desse twe ga- 
entstanden. S. köderen ti. bekuderen. den, also se to ener tit tosamende 

bekoveren = erkoveren. Und legen vp erem bedde vnde sik nä 
wen men sich alszdan in Stander dem lope der naturen bekummerd 
fredes-handlung wol bekovert hedde, hadden, also ward syn wyff entsla- 
so kan men lichtlich eine orsake fin- 20 pende etc. Lab. Passianal f. 67^; 
den . • dama einen krich anfangen. also de he vnde de se to hope ko- 
Renners lAvi. Eist. S. 315. men vnde se syk denne nach dem 

bekrieen, bekommen, wy vruch- lope der naturen bekümmeren etc. 
teden, dat user, heren vrund, den das. 128^^. 

se bekrej^en, nerghen en levendich 26 beknrren, bemurren^ taddn? wol 
blive; wente, wor se se bekreghen, dat he (der Priester^ der in dem 
so segfaeden se, se hadden se uppe quaden levende is) de warheyt secht» 
der schinbaren dat begrepen (1394). doch loichent he sek seluen mit si- 
Hans. Rec. 4, 201. nen quaden werken; dat ward on 

bekrummen. Nu sla up, lat henne so vorkart vnde alle salghe lüde vor- 
varen (sagt eine Frau nach dem Tode keret on dat vnde bekurret ore lere, 
ihres Mannes, der sie karg gehalten dar se suluen nicht na en doit. Ecdes. 
hatjy We wyllet noch vroude noch f. 190^. 

leuent sparen. Wan de ver weken belach = belegenheit. Dat halue 

(d. i. die geselelichen Trauerwochen) 35 dorp to E.. also dat bynnen siner 
komen vmme (ich also uneder hei- veltschede beleghen is, mid al sinem 
raten darf)^ Myslik (es ist ungewis) belaghe, also dat de van Godendorpe 
wene ik dene becrumme, De my got- gy vrygest hadden etc. (1368). Lüb. 
lik nympt in synen arm; is he kolt, Urk. 3^ nr. 666. 
ik make ene warm etc. Josefe F. d. 40 hA9^^^Belästiguf^f^eur'Last'legung, 
7 Tods. V. 2995. (Ist es = mhd. be- Beschimpfung. (Die Qüde soll sich 
krimmen, einengen^ pressen^ bedrän- hüten) vor alle de gene, de ein vuel 
gen? Das W. kann übrigens auch quadt . . geruchte hebben, dar de 
betrumme gelesen werden^ da c und gilde belast vnde vnere van krygen 
t in den Hss. bekannüich kaum zu 46 mögen. Nies. Münst. Urk. 3^ S. 269. 
unterscheiden sind. Aber was wäre belasten, beauftragen^. Se wereu 

betrummen?) van den dren steden belasten (be- 

bekrapen, bekriechen^ eujem. krie- lastet?) uns to zegghene, datse he- 
chen, = verboden bijslaap genieten. rede weren (1379). Hans. Rec. 2^ 
Oudem. Is yt, dat jemant kumpt inn 50 225 ; werit also, dat de Viamischen 



BELEGEN 45 BELEMMERN 

boden hir overquemen, dat 86 schul- . . vor ener groten lieyde, de do 

len Yorhom, war dat se mede be- sine vrend waren, de heyt he weder 

lastet sin, wat macht se hebben etc. to rugge kern. Studentenglück (Eschen- 

(1388). das. 5, 385. bürg, 8. 239). — 4. leüen, einrich- 

helegm^ part. adj. gelegen, passend^ 6 ten. (leiden, besturen, richten, de 

beqt&em. Ik wille di (sagt das Pferd, vaart of voortgang besturen, regelen. 

das sich freiunUig dem Bitter dar- schikken. Oudem.) He was ok mede 

bietet), of it di behaget, nu up minen in deme romeschen rade vnd alle 

rugge dregen, dat is di vil wol *be- de sake, de em beuolen weren, de 

legen, Dar ein hert steit vullen stolt. lo konde he wislyken beleyden. Liib. 

Gerh. v. M. 61, 36. Passianal f. 90h; Jhesas Sydraches 

belegenheit = gelegenheit, Be^ sone seyt: Myssedut in jnwe vrund 

schaffenheit. Eyn prester mach de icht, Des en schole gi wreken nicht, 

böte wandelen na des sonders be- Mer gi scnlt dat beleyden Mit gader 

legenheit ynde em setten böte, de he 16 meticheyde, Dat juwe vrand snnder 

dragen mach. Summa Joh. f. 36^. wan Nochtan moghe ymntlik stan. 

beieggen. 5. ersetzen, entschädigen, Laiendoär. f. 135^; nmme dar dat 

befahlen. Wilt vorseyn wesen (= beste . . by to doen, dat dat dink 

denkt darauf) . . dat de vorscreuene mit eendracht vort beleit wurde. 

schade moghe beiecht vnde gebetert 20 (1436). Bans. Bee. IP, S. 4. 

werden (1420). Läh. ürk. 6, nr. 199; beleider, Leiter, Führer. Nymant 

ju genoghe to wetende, dat de schade sal ionghe beleyders minnen, Want 

nicht beiecht unde entrichtet is se ne sint nyet vroet van sinnen. 

(1427). Ostfr. Urk. nr. 360; dat (den Speg. der sanden f. 41h. 

Überschuß) scholen se vnder sick so 26 beleidinge. Vnde gingen eme 

delen, we to achter is (der noch Far- (Stephanus) to mit drierleie actus : 

derungen hat), dat de van den ouer- to dem ersten mit der disputacien 

lope beiecht werde etc. Brem. BenUb. . . to dem anderen male mit beley- 

113 (a. 1455); isseth zake, dat vrouwe dinghe (Vor- oder Verführung?) der 

Ethe will zeggen by eeren warach- so tnghe. iMb. Passional f. 26su 

tighen worden, dat ze noch XVI belemmern, hindern, hemmen, occu- 

stucke gholdes miste, zo scholen pare. (yjbeseteen, in den Weg legen, 

desse twe vorgen. borge dat gheld daß man nicht durchkommen kann; 

yrouw Etten wedder beieggen. Emd. hindern, in Verlegenheit bringen."^ 

Bußb. f 36h, — 7. darlegen, bewei- 86 Bichey ; „he is daar mit belemmert : 

sen. Ok alze gi schriuen, gi willen er ist damit in Verlegenheit gebracht, 

en eres rechten beieggen, dat kan er weiß sich dabei nicht eu rathen 

ik nicht ghebeteren, wen ik wol her- und eu helfen.^ Brem. WB. s. v. 

ren krigen wil, de my mynes rech- lemmem; lemmer, lammer, impedi- 

ten scholen behulpen sin. Biedd, 40 mentum, nocumentum, molestia. Kü.) 

Supplem. 8. 260. = bileggen, eur — De nunnen hebben geclaget, dat 

Seite legen, deponere, abseteen. Were de stad gewaltsamelyk by en gehan- 

dat dar welich ammetman were, de delt hebbe . . ock de foerste van 

vnsen rade nicht behaghede, den Palen vnd de foerst van Prussen ere 

suln wi untsetten und beieggen na 46 garden ingenamen . . ere muren mit 

rade nnses rades Ci^Stii^. Nies.Münst. holte belemmert, ere frygheit inn 

Urh. 5, S. 160. der stat busk benamen (1572). Mo- 

heieiden, 1. begleiten. He (der ab- num. Liv. 4^, 214 ; de ere muren 

reisende junchere) wart harde wal belemmert hebben, scholen äff doen. 

beleyt van vrunden vnd van magen 60 das. 



BELEMMERINGE 46 BELOF 

belemmeriiige, Hindernis^ Hern- rest belegen. Unde men 8al de enre 

mung, By etliken wert de wech, so unde gudere umme ghenerleye sake 

dat 8chip aver see maket, mit ein wyllen bekümmern edder belettet 

gemarckede lin, welckes dorch ein (1466). Ostfries. Utk. nr. 836, 

holten schepigen (Schiffchen) offt dre* 5 beigen, von dem Balge, der Schale 
huckig bretien (Brettchen) wert uth- etc. reinigen. Sede vnde beige de 

gedreyen, gefunden und affgemeten, erueten rein mit water. Hamb. Kokt- 

welckes averst veel belemmeringe an hoek A. V. 

sick heft und by nacht nicht wol tho beliehtinge. To dem druddes 
dohnde ys. Beschrvo. t;. d. hunst der 10 male (drittens) het id (das Fest der 

Seefahrt p. 22. Reinigung Maria) de belichtynge. 

belemmertbeide, f. Hemmung^ Hin- Liib. Passional f. 61d. 

derniSj Beschäftigung^ occupatio. De bellen, aussagen, bekennen, somi- 
ander remedie (gegen gulsicheit) is ghe belieden de waerheit B, d. Bp&i 

. . Van redelike dinghen belemmert- 15 f. 205c ; ik heb dat vor ein belyede 
hede (Beschäftigung mit). Speg. der sake angenamen. Disp. to Olders. f. 
sonden f. 2d; belemmerthede verslaet 20^. — B^. ynde de borgereraester 

desse drie (Arten der unersättlich' sal kesen eynen man vnde belien sie 

keit). das.; Remedie luxurie te uer- bi sinem eide (eidlich aussagen)^ dat 

driuen mede Dats ersame belemert- 20 he neynen nutteren ne wete to deme 

hede, Want ledicheit (Müßiggang) statrechte. Big. St. B. p. 61 § S, ^ 

menych verdriet To brenct. das. 15^; Gebräuchlicher ist in diesem Sinnt 

der werlt belemerthede Belet vake sik beieggen; eine Var. hat auch s% 

deuote bede. das. f, 6(A. dieser St. belegin. 

betenden, enden, äußeren (ver-eyn- 26 beliken, begleichen^ sukammen. Item 

den, evadere, pervadere. KU.). Die dar boret to alle dat genne, dat 

mensche sal lichte vntberen van eneme lantforsten mach beliken, nich- 

Danssene, wil he merken an, Waer tes baten bescheden, dat sy watdat 

wy syn vnd waer beienden, Als wy sy, dat sy tollen, wechgeld etc. (1500). 

dit cranke leuen enden. Speg. d. son- 80 v. Hodenb. Brem. G. Q. 11^ S. 2. 

den f. 14e; He (der Wirt^ der einem belken = bolken. Doe em van 

Gaste hantwater eum Waschen ge- veers de koen to moete quemen 

reicht hatte) en wiste, waer de gast ende ander beeste des dorpes, de 

beiende (a. h, wo er geblieben war)^ man to weide dreef, belkeden se 

Vmme sach he hyr vnd daer, He ne 86 rechteuort alle gader. B. d. Byen 

vant en niet (es war Christus selbst f. 186d; ter stunt verkirde he de 

gewesen^ der verschwand), das. f. 118d. oghen ende vor (statt) de mensche- 

Vgl. lenden. like stemme belkede he. das. 217^, 

belet. 1. sunder belet, ohne Hin' beldf, n. 1. Glaube, riken (reiche 

dernis^ unverzüglich, (zonder toeven, 40 Leute) plien te gheuene Hem seluen 

Oudem.) Dat men en de keden (die troost van langhe te leueue ; Van 

Kette^ die den Hafen sperrte) openen dessen belouen scryft also Salomo 

unde upsluten schal z&nder belet in ecclesiastico : Dat quaetste beloff 

(1391). Hans. Bec. 4, 33. — 2. Be- heflfter vele verloren. Van desser be- 

schäftigung^ occupatio. Dat derde 45 louinghe wy boren orconde van den 

(der dritte Theü der luxurie) is der riken man etc. Speg. der sonden f. 

older wiuen Beleet, de lüde to sa- 51^. — 2. Geloben^ Versprechen, (vns 

mene driuen (die Kupplerinnen sind). is belouet dat rike der hemele etc.) 

Speg. der sonden f. 9d. All was den hilghen in de oelde wet 

beletten, im Jurist. Sinne : mit Ar- 60 Beloff van hemelrike geset, Nochtan 



BELOFTEN 47 BENALEN 

etc. das. ?4^; el hadden de eerston belnrtereii, behorchen^ bdaf$8cken^ 

(die ewt Arbeit in dem Weinberge ge- ( Verboten wird) dat gerichte to be- 
mietet tjoaren) er beloff (den euge- lustern. Eichtet. Lehnr, (v, Hameyer) 
sagten Lohn)^ Se marmurerden zere S. 437. 

daer off, Dat de laetsten so vele 5 bemantelen. Bi wilen is die woe- 
untfinghen. das. f. 125^. ker apenbaer ende bywylen is hy 

beloften , versprechen. Doch en bemäntelt. Speg. d. Teerst, gel. f, 111\\ 
konde wy der sone, de vns beloftet bemeigeren, mit Meiern besetzen. 

vnde beedet is . . nicht gheneten Weret, dat se in desser stucke jen- 
(1396). Sudend. 8, 8. 140, 8, 10 gheme brochaftech worden, so mach 

belt. Zu /, 219 f. „ Und bey die- de ebdesche dat ammecht (gud) be- 
sen silbernen und verguldeten Gefäßen meygeren, wor vnde weme ore dat 
(in Bützow) wird auch verwahret ein bequeme is (1303). Oalenb. Urk. IX, 
so genandter BeU^ der von Säber ist nr. 58. 

und ein silbernes Marien-Büd führet 15 bemorTen, mürbe machen. Wanner 

mit dem Christ - Kindlein auf dem alsolcke woerde den man niet be- 

Arm und hinter dem Haupt ein sü- weyken ende bemorwen können, so 

bemes Olöeklein hängt. Dieser Belt brenget die vrouwe een swaer such- 

ist auch noch von cathdischen Zeiten tent. Echte Staet f. 19. 

und wird nebst denen B^ingebeutdn 20 bemoten^ sik b., sich begegnen. 

jBur Einsandung der Almosen ge- Disse Russen unde de, so to K. 

braucht.*^ Mant0d,BiUsow.Ruhest.6^18. heerden, hedden beschlaten, dat sie 

belHken, Part, beloken, schließen, sich in der Zare wolden bemott heb- 

besddießen. Siet (spricht Oott)^ ic ben. Benners Livl. Histor. p. 285. 

hebbe de hant beloken vp den vra- 25 bemaderen, eu mueder, modder, 

cken, die niet vntdede sine banden (Moder) werden. Alle unzuuer so 

vp de arme lüde. Speg. der sonden syn vi Vnd vnse gerechticheit be- 

f. 35^; Doe so, dat de almoessen smuedert, (jelike eenen dede be- 

dyn In der armer schoot beloken muederet etc. ^peg. d. sonden f. 91c. 

syn, vnd se sullen biden ouer dy. 80 benaken, auch trans. (wie benalen) 

das. f. 56c ; beloken paesschen. Oc- nahe bringen, einhändigen. De (Afit- 

tavus dies post Pascha, Dominica wort u. Copie) vortan Gerdt van d. 

proxime subsequens paschale festuro. R. to benakene, darvp syne inreden 

KU. Altoes viertiendaghe voer deen . . schryuen tlaten vnd vnsem sege- 

vastelauent soe leyt men alleluia, 85 1er ouer to sendene, de vort gemel- 

ende beghint bonden tyt ende gaet ten greuen to Stenforde to benakene 

wt tot beloken paesschen. Niederl. etc. (1537). Nies. Münst. Orh. &, 

Gebetb. v. 144? ((Xdenb. BM.); altoes S. 189. 

XIIII daghe vor pinxter gaet bonden benalen. 1. nahe bringen (mitthei- 

tyt in, Ende ghaet wt tot beloken 40 2en, einhändigen). Des heft de rad 
pinxter ende des donnerdaghes daer- juwer stad vns dallinge (heute) be- 
nae soe ist sacramentsdach. das. nalet vnde vntboden, wo etc. (1416). 

(belnten), belnden. Über. jem. etwas LOb. Urh. K, nr. 566; wetet, dat my 
laut werden laßen, ihn verleumden. de breue quemen alse dalling, de 
Und beklaget sik swarliken, wo en 46 mynes heren gnade hebben schal, 
ein goldsmet an sinem breve an dat vnde de wil ik gerne vordan vorde- 
amt der goltsmede tor Rige ovele ren . . doch so vormSde ik my, dat 
berichtet und mit arger daat beludt ik se mynem heren nicht benalen 
und bescreven heft (1400). Livl. Urh. kan er nu an sondage vord ouer 8 
nr. 2951. 60 daghen. das. VI, nr. 119; unde wy 



BENDEL 48 BENETEN 

senden ju ok by dessem juweme bo- mede (toas ist das für eins?), II pu^ 
den 20 rinsche golden, de gy mit mutzen-bendelen etc. (1531). Wism, 
dem besegelden breve dem erbaren Zeugeb. f. 110. 
P. 6. vorder mogben benalen (1448). beBedden, auch in der Form bo- 

Ostfries. Urk. nr. 603; so hebbe wy 5 nedden, wie häufig bo = be. bo- 
juwe unbeqwemicbeyd darane . • neyden deme sypen, de van dem 
overwegen unde benalen ju der van Scharpenberg her äff kommet. Seii. 
Bamberg begeringe unde meninge Urk. 511 ; boneden der drenke. Iseri. 
in scrift etc. (433). das, nr. 416. — TJrk. v. 1448; dar boneden. Hemer- 
2. reft. sich nahem. Unde dat se 10 sehe Urk. v. 1520. 
sick to H. vor sine gnade mochten benedetty wagen, s. neden. So 

benalen (sich hinbegeben), ome dar meneden se deme pawese tho Rome 
ore meynunge to underrichtende. nicht af tho gande, ofte pawese Cle- 
Zug gegen Jühnde p. 10; sich bemäeh- mente tho tho ghande ; men se lo- 
tigen; auch in gutem Sinne; sich in 15 veden des wol, dat wol sfim lade 
Besitz einer Sache setzen, bekommen. weren, de id gheme dun scholden 
Was begherende, dat de stede darup (thun würden), dorsten se des bene- 
vorsinnich weren . . unde in wat den (1392)1 Hans. Bec. 4, S. 107. 
wise se der kost (das ausgdegte Gdd) Beneke (Benekinus) = Bernhard, 

zik mochten benalen (1442). Hans. 20 Vgl. Liih. Urk. II, nr. 661, u)o Be- 
Bec. IP, S. 513. — In der Stelle: nekini (statt Henekini) eu lesen ist. 
wo vele vrouwen, de dar benalen vgl. ebendas. S. 1122 Sp. 2 u. Siegd 
sint gewest mit mennigerleie suke des MA. aus Lub. Arch. 
vnde sint van eme sunt geworden benemeliken, adv. namentlich, be- 

etc. Liib. Passionai f. 17c ; wo be- 26 sonders. So als gy scriven van ar- 
nalen doch heißen muß : behaftet (denen mode der hove unde benemeliken, 
nahe gekommen, ssugestoßen ist) oder dat gy nicht vermögen dem prestere 
ähnlidi. ist es entweder ein falsch ge- yarlikes solk loen to gevende etc. 
büdetes Particip (wie auch 0. B. be- (1440). Hans. Bec. IP, S. 273. 
lasten = belastet) oder ein Adjeetiv. so benemen, refl. sich wegnehmen, sich 

bendel, Binde, Band, Borde, fascia. entfernen. Des volkes was vole. De 
Dief. Gheste, de kölnische have here wolde sik van em benemen; 
hebben, moghen verkopen ver pund dat plach de here, wen em dat volck 
gharnes unde nicht min, vnd eyn na quam. Bavenst. f. 349^. 
hunderd bendels unde nicht min. 35 beneminge, f Wegnahme. Van 
Lüb. Z. B. 271; item ene kiste mit deme vorgenompden gelde unde lofite 
lowende vnde siden vnde bendel vnde scheide unde wolde H. dem vorben. 
golt (1472). Wism. ger. Inv. f. 89; unsem borgere betalinge unde bene- 
1 lade, dar inne 1 stuckhe bendelen minge (EtMastung von dem Verspre- 
(1638), das. f. 208; Vs punt wullen 40 chen) gedan hebben in der pasobe- 
bendel (1531). das. f. 149; zardoch, weken nulate8tgeleden('i^d^. flan^. 
bomwulle unde bendelen scoUet se Oesch. Bl. 1874, S. 70. 
(die sartores) nicht hebben (1302). benen, adj. beinern, knödiern. pa- 

Urk. d. hist. V. für Niedere. 8, nr. ternoster, holten, benen vnde hörnen. 
2489L; ok schal niment utsniden . . 46 Lib* arbitr. civ. Bost. in e. BoUeder 
tzeter noch syden, sidene borden netelere vnd kremerere gegen Ende 
edder bendellen daghelikes veyle heb- des 14 Jh. 
ben (1458). Hamb. Z. B. p. 50. beneten, st. v. genießen. unde 

bendelt, mü bendeln versehen. 1 darto mach se ere eghene yngut . . 
ouerhemmede, 1 bendelt ouerhem- 60 unde ynghelt byneten to eren egen 



BENIDEN 49 BEQÜEKEN 

besten (1456). Ostfries. JJrk. nr. 700. benomelik , adj. benannt. T. . . 

(In der ürk. ist hj = be, e. B. by- heft vorkoft enen hof . . umme 
sehest, byneden u. a.) benomeleke penninghe (1373). Oött. 

beniden, st. v. beneiden, misgSnnen. Urk. 1, nr. 269; myt weyde, mit 
Nachdem dan de Bellingworder em 5 holte, * . vnde myt alle deme, dat 
sulckes (d&% Besitz des Landes) be- dar tho benomelick wesen mach (als 
needen und anfachten, doch meer gugehSrigbenanntwerdenJcann)(1401). 
mit gewalt als mit reden etc. (1521). Lab. ürk. F, nr. 10. 
Ben. 607. benthake, Bandhake (Werkzeug der 

bentt? Gregorins secht: Hetswal lo Bötticher, um die Beife aufs Faß zu 
te denkene, wo ouer zere Wy dwin- zwangen). En kuneken vnde en bend- 
ghen moeten vnse sien (Seh&n)^ Dat haken vnde en olt bileken (1483). 
wy starkelike moeten vlien, Want et Wism. ger. Inv. f. 100 ; it. so sint 
benyt gaet doer de oghen Vnd comt dar II iseren bende vnde enen bent- 
ter herten, des vntfaet et doghen. 15 haken, das. — Als Flurname (nach 
Speg. d. Sonden f. 11c. der ÄJinlichkeit benannt ?). vnze acker 

besk = bank. In der benck (d. h. vnde bnwländ, bynamen eyn stucke 
wol : in der ScKbxfbank) en meghede uppeme kole, eyn haneberde twischen 
bedde myt II howetkussen etc. Wism. H. H. und 0. stucken, . . twe bend- 
Inv. f. 162. (Vgl. Dähnert s. v. benk.) 20 haken twischen H. B. . . de groten 

benkhower? Item X s. YIII ^ langhe jard etc. Old. Urk. v. 1469. 
Torlonth dem trademanne vnd benck- bSnwelle, anagallis, benwesle (l. 

houwer vor VIII daghe, dede eerden -welle). Voc. Ccim. Vgl. Dief. beyn- 
tho makeden vnde beredden erstmals welle. 

stheen to strykende. Wism. St, Jürg. 25 beorden, 1. im Münzwesen : die 
Beg. V. 1515 f. 10; IUI s. to gades- Münjsstücke justieren (s.orieu). Item 
ghelde H. S. dem benckhouwer; it. schal de erbenomde munter sodanen 
H. 6. dem trademanne 1 s. to gades- penning beorden unde scroden lyck 
ghelde. das. f. 11h. dem golde, so he best kan. Müne- 

benoden, nöthig sein, war unde 30 rec. v. 1441 (Orautoif, Verm. Sehr. 
wan on des benodet (1350). Oött. 5, 230). — 2. in der Kirchensprache : 
ürk. J, nr. 184; u. nöthig haben. reguliert (nach einer Begel geordnet). 
were ok, dat se orer penninge be- De beordede geistlicheit in den klo- 
nodeden (1353). das, nr. 189. steren . . vnd also müncke, nunnen, 

benodifheit, /*. Bedrängnis. so 35 beginen off beordede süsteren etc. 
scryfft Matheus mede Van Christus (1488).Niesert,Münst.Urk.6,S.102f. 
benodichede (der des Abends keine bepinen , dwrch Arbeit erwerben. 

Herberge fand). Speg. der sondenf.52c. Des wokerers vyfte quaet Is, dat he 
benodiger, Bedränger. Dor der altyd ledich gaet, Bepinen wil he 
benodigher keytiuichede Vnd doer 40 niet zyn brood. Welk Adame vnse 
der armer züchten mede Sal ic yp- here gebood. Speg. d. senden f. 33c ; 
staen, secht de here. Speg. d. sondlen Bepyne motten banden dyn Dat broot, 
f. 36k dattu zuls nuttende syn. das. f. 66c ; 

benomaehtieh, adj. Namen (guten die nootsake und orbaren . . Bepyn- 
Buf) hc^)end^ berühmt, breve, dar 45 den de banden myn (spricht Paulus 
in benomet bormestere und benom- eu den Korinthern), das. f. 32^. 
achtich gude lüde (1409). lAvl. ürk. beqaeken, Ubendig machen. Sie 

nr. 1805; Bardewik, dat do en grot (die partrise, perdix) pynt, dat sie 
benomeaftich stat was. Sticht, d. yremde eyre . . broet vnd bequeect 
Hert. Luneb. f. 162. 50 etc. /S^^. d. sonden f. 34c. 

Nftohtrag lom mnd. Wb. 4 



BEQUEME 50 BEREDEN 

bequeme, 2. gefügig, (gehorsam). [se] vlomen hebbe, mar id syn nene \ 
To desser tyd weren konnik Earolo vlomen, mer de huet ys alzo ge* 
towedderen vele edeler lüde des rikes schicket na vlomen vyse. Croth. An- 
van Bemen, men de makede he sik neib. f, 56^. „Es ist wohl aus dieser 
alle bequeme unde underdanich. 5 Beschreibung eifdeuehtend, daß damit 
Kamer 193^. die unschädliche RingdnaUer^ coluber 

bequemen, reß, = bequeme sin, natrix, gemeint ist, welche auch Haus- 
sich passen, sidi schichen. De vad- noiter heißt Nemnich II j 1120^ 
deren thein cleeder an, dar se ynne Begel, 

plegen to ghan an den hylghen fest- 10 bere, ein Gemäß? It. III side 
dagen, vnde bequemet syck ock wol, spechkes; it. II smer; it. to IUI 
wente yd ys in der dope. Bew, v. beren holt. Wism. Inv. f. 4JS; Item 
der dope f. Tb. noch XII side spechkes, it V beren 

bequineu, gedeihen. In des drud- holt vnde IIc steich holtes; it. noch 
den manen schin ward geboren ICain, 15 II bere molt, it. II last weiten, das. 
so en schal men neen werk beghin- f. 37. 

nen, dat bequinen schal. Wdf.Mscr. berechteu, 1. das Recht üben gegen 

2.% 3 f. 137^. jemand, = bestrafen ; für jemand = 

beraden, berathen = beradenes mo- zum Rechte verhelfen, schätzen. Hjr 
des, absichtlich, mit Wißen und Wü- 20 vmme bidde wy ju, dat gy so wd 
len. De keyser wedderrep do ok dun vnde berechten den gennen, de 
openbare : weret> dat he yemände in ene hynderet (arretiert) heft, dat he 
der herschop, vnwitlik edder beraden, nicht vorvnrechtet werde, wente he 
ychtes gegeuen hadde, dat den heren nenerleyge schult en heft (1359). 
van Zassen . . hinder don mochte 25 Lub. Urk. 3, nr. 673; Wert sake, 
etc. Lüneb. Chr. f, 168K dat jenich man misdede in unser 

beraken, bedecken, einhüUen, ein- stad, den wy birechten wolden na 
scharren. In mele begonde se (das landrechte of na stadrechte umme 
Wiesel, das vor AUer keine Mäuse mehr sine misdat etc. (1408). Ostfries. 
fangen konnte) sik beraken, unde be- 80 Urk. nr. 213; Sie (die Armen) sollen 
gundedar nawaken. 6erA.t;. Jlf. 70,5; vor di bidden vmmer mere, Vp di- 
we het den mes gemaket, de dicke nen viant sal (L sullen) sie vechten 
wert mit stro beraket? dio^. 82, 18; Heipen, striden vnd berechten, ^feg. 
wat in deme mynschen is beraket, der sonden f. 29^. — 2. ein recht, 
De drunken munt dat witlik maket. 85 Eid, leisten, eidlich versichern. Wi 
Josef, V. d. 7 Tods. v. 7276. hebben vorramet up sodane gud, dat 

berbore ? 2 tunnen, dar met inne men ut Vlanderen in Liflande voret, 
west is, 1 berboere, 2 olde doeren dat men dat beede und berechte in 
etc. (1515). Wism. ger. Inv. f. 112. Vlanderen vor deme kopmanne, dat 

berchsnake- Puluer wedder den 40 ed nicht geborget, noch geborget 
spyttael (Aussäte) : nym vnde berne gekoft en si (1405). Liü. Urk. nr. 
1 slanghe to puluere . . men beware 1656. 

dy dar ane, wente dar synt menni- beredelikeu, adv. baar. 25 mark, 

gerleye snakcn, dat du anders nene de men or beredelikeu geuen scall 
en nemest wen berchsnaken edder 45 alle jarlekes (1412). Bayer, Urk. II, 
hussnaken. De bekenne aldus: he 7 nr. 209; wolden se de (ackere . .) 
scal hebben enen wytten buek vnde beredelicken unde wol betalen. Zug 
enen swarten rugghe vnde ene ghele gegen Jühnde, S. 18. 
kryngelen vmme den hals, vnde de bereden, 1. bereiten, laken b. „Tu- 

huet schal gesclmpen syn, also eft 50 eher rauhen und scheren. Die Tücher 



BEREDEN 51 BERINGE 

unurden ssuerst angefeuchtet^ dann mit ' III sickelduns küssen bereuen in twe 
Distelkarden übergermiht und somit taffeUacken. Wism. Inv. f. 138; ick 
,aus dem ersten Waßer^ geschoren, hebbe jw boreuen laten 3 stro was- 
dann folgte das eweite Anfeuchten^ ses, gemerket aldus. Hirsch^ Daneigs 
Sauhen und Scheren aus dem ^snoei- 5 Handdsgesch, j>. J2JS4. 
ten Waßer^. 80 oft dies geschah^ aus berSt? De salghe mjrnsche wil 

dem sovidten Waßer toird bereitet. setten sine woninghe in der band, 
Daher: alle Engelscke laken ut dren dat is, in dem berede des huses (sta- 
wateren bereden (8. 300); bereden tnet casalam suam ad manns illius. 
up de Frankforder arth (8. 290)^ lo 8ir. 14, 26). Ecdes. f. 94k 
Rüdiger^ Oloss. eu den Hamb. Z. R. bergen, schw. v. (nicht bloß im 

Daher bereder, beredinge. das. Präter.) 1. bergen, bona periciitata 

bereden (= beredenen), verspre- in navi et per N. recuperata, pro- 
chen, geloben. Vgl, reden. Bhereden prie berghet (1401). Lüb. Urk. V, 
und verspreken ock darby . . unsem 15 nr. 34; van den guderen desses sehe- 
hern to dienen etc. (1^2). Z. f. pes bergede desolve ridder vele. 
Nieders. 1860, 8. 169. Lüb. Chr. 2, 318. — 2. nähren (nicht 

beregen, (gebreck unde yarlicheyt) bloß refl.). Mannich lopet baruod 
dede den inwonren unser Stadt in al ane scho, De mod dy (Wacherer) 
der openingh der dor by schlapener 20 bergen ynde voden. Josef V. d. 7 
tidt in der utiatingh der scholer, Tods. 3898. 

dede buten der Stadt to kloster dar- beriehteslnde, 8ehlichter eines Strei- 

sulvest in de schole tor lere to tes. compositor (berichter. 3.). wi, 
ghande vorplichtet sin, mochte be- Hinrik, hertoge to L., Job. bischop 
reghen unde unforsichtliken ankomen 26 to P. mit unsen mede borichtes lui- 
etc. Memor. Schening. f. 269; (ist es den, gekoren van N. « . van einem 
verlesen oder verdruckt für bejegen, dele und van her J. . . up der au- 
begegnen, eustoßen?). deren siden, bekennen etc. (1397). 

berenbiinge, berula. Wolf. Mscr. Lid. Urk. nr. 1454; heft gekoren 
60, 29. (Bei Dief. s. v, ebenfalls be- 30 dedinges- und borichteslude. Dieselbe 
renbunge neben vielen andern Benen- Urk. 
nungen.) beriehtnisse, registrum. Voc. Hai- 

berenvorke, Birnengabel. 9, sul- berst. 
werde listen, 3 berenworken beslagen beriken, bereichern, yd schal sick 

myt sulwer, item noch 1 angensdeyge 85 nemand bcryken myt eynes anderen 
(agnus dei) myt euer keden (1451). schaden. 8^. II, 52 Gl. 
Wism. ger. Inventar f. 43 (vgl. 2 berinen, berühren. He (der Lowe) 

sulwerne work tho appele. das, f. 23.). was so stark, dat he se (die anderen 
berewort, baldemonia. Voc. Cdm. Löwen) brachte, Dat se ne dorsten 
(Vgl. Dief. beren-, baren-, brunwort.) 40 den man (Andrdidus) berinen. Gerh. 
u. beniewort, cardona. das. (Dief. v. M. 23^ 47. 
cardopatium everwort.) beringe, 1. appetitus, Begehren, 

bereven, mit Beifen, Bändern etc. 8ehnsu(^t De sunder valt in sesleye 
belegt Met hoepels beslagen. (ktdem. andere yamer. De erste is en ge- 
int irste scheppede her J. ene bere- 45 brek alles gudes, wente it is tomale 
vene tonne, dar was inne Ulm scho- vorteret. De andere is en berynge 
nes Werkes und XI timmer märten der beschowinge des antlates godes, 
(1410). Livl. Urk. nr. 1843; vor alle de en spyse is aller hilghen, wente 
droge tunnen gud, dat si bereven dar is en grot hunger in dem lande 
edder unbereven (1402). das. nr. 1602; 50 des bösen geystes. 8erm. evang. f. 

4* 



BERISEN 52 BEBORICH 

53^ (in e. Auslegung des Evang. vom stiftungeti in deren Lcmden maAm. 
verlornen Sohne). Summa Joh. f. J29h. 

berisen, aufstehen, sidi erheben. beraewtns^las , Brannttcein^hs, 

Unbesetene lüde mögen wol tuegen 1 korffeken myt 6 bernewynsgl^es 
up erfgesetene luede, wat in winkope 5 (1527). Wism. ger. Inveni. f. 134, 
gesehen, so hoch alse de sake be- bern (barn) -isarn, Brenneisen, \ 

risende is (sich belauft). Liib. R. 581. tunne, dar inne etlyke barneiazeren. 

berisper, Tadeler, Berisper hart Wism. ger. Inv. f. 182 (a. 1536). 
geneckt (von hartem Nacken)^ doe bernich und berndieh, adj. hre»- 

doch ins overleggen etc. Friese^ Be- 10 nend. (hundert vosse), den bemige 
henk. S. 178. blase mit den tzagelen werea to«a- 

bSrkloeke, Bierglocke. We dar ar- mene banden. Serm. evang. f. 2S^: 
beydet des hilgen auendes na der Paulus scriuet . . en ghebet, dat mes 
beerclocken, dee sal beteren ene de[n] onghehorsam schuwen sclul 
mark wasses (Schra der schomaker). 15 als eyn bernighen menschen. Sek i 
Monum. Liv. 4, 314. „Der Feier- Byen f. 114c ; in ereme bede was^ 
abend wird in den älteren Gesetzen (die h. Elisabet) gans vurich ynde 
meistens mit dem Ausdruck bezeichnet bemdich. Liib. Passionai f. ä70c. 
vor wechter docken ; in den südlichen berntheit, Brand, Inbrunst^ ardor. 

Ländern heißt die Glocke Weinglocke, 20 Priselic goot moet men grootlike be- 
in den nördlicheren Bierglocke, eine gheren Vnd bidden mids eenre berat- 
Bezeichnung, welche sich daraus er- hede. Dus en verwerft niet laewe 
Wärt, daß nach dem Abendläuten den (laue) bede. Speg. d. sonden f. 68^. 
Einheimischen kein Bier mehr verab- beraken, besorgen. It geschach. 

reicht werden sollte.^ Bodem, Hannov, 25 do he (Zacharias) dat prester ammet 
R. Alterth. S. 130. scheide beghan . . do ghink he in 

berlaken? 1 olde kysste, darinne den tempel vnde berokede den. OU. 
1 berlaken (1539). Wism. ger. Inv. Evangd. B. f. lOJSK (Odergdiörtei 
f. 214. zum folg. W. ?) 

berloge, frzs. berloque. 1 hals- so beroken, beräucheren. Werne de 
banth myth ethlichen steynen parlen alf dreghet, beroket hey sek dre 
unde II anhangenden berlogen. Meld. stund (dreimal) dar mede (mit ver- 
Jahrbb. 42, S. 23. bena), ome en werret nicht. Wdf. 

bSrman, Biermann, Krüger, Wirt. Mscr. 23, 3 f. 41K 
(Einnahme:) 1 mrk. van dem ber- 86 beropen, schelten, mit Worten stra- 
manne in dem Ereventorperhagen. fen, zur Rede setzen oder steUen. (S. 
Lipp. Küchen- Rechn. v. 1372. Grimms WB. s. v. 4.) Berop den 

bernekamer, Brennkamm^. Ende armen nicht an dynen torne, wes 
were dat sake, dat tghewichte int ghoitlick teghen on. Eccles, f. 6c; 
weghehuis ende in die bernekamer 40 men beropet, strafet ichte sleyt un- 
de ykene stonde, dat soude men be- derwilen den knecht. das. f. 239^; 
tren (cdso die Kammer, in weichet' Do quam de schencke des koninges 
die Gewichte geaicht, resp. gebrannt vnde berep den apostel (Thomas), 
wurden) (Urk. d. Stadt Brügge v. dat he nicht en ath offte dranck, 
1309). Sartorius, ürsp. d. deutsch. 45 vnde gaff em enen slach in sin ant- 
Hansa II, 249 u. 30L lat. Lüb. Passiotwl f 14d. 

bernen, brennen. De nicht ein here berorich, ac{j. rührig, der sich ruh- 

is vnde land vnde lüde nicht vnder ren kann u. mag. De sone (dem der 
sik en hefft, de mach syne viende Vater sein Gut übergehen hatte) laaede 
nicht bernen, d. h. darf keine Brand- 50 dem vadere alle gued to doende syn 



BERORTE 53 BEBSWEL 

leuedaglie vnde dede em gaetliken, mois ind yre zwen eyne goyde schuyr- 

de wyle de vader berorich was vnde henne gebraden ind ganssleyde dar 

de sone neyn wyf nam . . sunder by ; darna mallich sine schnttel pef- 

alao vro alse de sone eyn wyff nam fers myt wylbroede off birssvuylly 

vnde de vader ock olt wart, do 5 off he des wylbroitz neyt haven in 

dachte he nicht mer vp synen vader. mach, ind malUch sinen vladen myt 

Havenst. f. 150o. zncker beschaden etc. Femer: (Die 

berfirte, Efregung, commotio, tur- Amdeule erhalten) unum sextarium 

batio. Ynd bad gode, dat Constan- boni vini et unam scutellam cum 

tyn, sin neue (dem Odd gestohlen 10 birswül, smalendeyr et salsucio et 

toar) gepait (payen = pagare, frs. viventem pullum et unam semellam 

payer, solvere, satisfacere, pacare, etc. da^.j>.<2P0; zo dem yrsten gange 

sedare. KU.) moste syn, So dat syne sali man geven wilbrait off birswill 

beroerte moste slaken. Speg. d. son- gepeffert mit kneill (Kaneelj ZimnU) 

den f. 56d. 15 beschaiden (1469). Fahne, Forsch. I, 

bersensame, cardamomium. Wdf. 2, S. 84 (u. S. 90); wildpret oder 

Mscr. 60 f. J29c (kersensame ?). birswill (cames suillas) gepfeffert 

berspnnder. Item wylle wy beden, und mit kaneel bestreut das. S. 141. 

dat de beerspunder neue unwonlicke Daraus sieht man, daß berswel eine 

tunnen mit beere tospunden schalen, 20 Speise ist, bestehend aus dem TheHe 

sunder allene, de den rechten Bützo- oder Stücke eines Ebers, als Pfeffer 

weschen band hebben (1508). Bützow. eubereüet, und zwar als Surrogat von 

Buhest. 6, 11, Wildpret (frzs. poiyrade). Danach 

berste, OArechen, Mangel, berst, t^ die Ansicht Sudendorfs über die 

vetus, j. ghebreck, penuria, defectus. 26 Stelle in seinem ürhundenbuche 5, nr. 

Kü, — Alse de armen maken sulc 45: nenerhande wilbrat vnde neuen 

gepyp vor em luden (ihnen, nenil. wyn schal man dar (bei einer Abend- 

den Beiehen) yan groter berste, Sie mahleeit zur Hochzeüsfeier) gheuen. 

en gheuen niet vm de mynne van Mer beer swel vnde tunghen mod he 

Kerste. Sjp. d. sonden f. 3^; als nv so wol vor een richte gheuen, wen he 

hebben se (die Krieger) spise berste, wil (es söUen nendich nur 4 Oeriehte 

Als nv zwellen se van dorste. d<is. gegeben werden). Swan dar ghetten 

f. 117c. is, so sal men dar danzen etc. daß 

binwel. Was berswel ist, geht mit es heißen sott (Vorr. S. LIV) „Bier, 

einiger Deutlichkeit aus folgenden 35 SchcUen und Zungen^ völlig uneu- 

SteUen hervor: (Es söU bei einem läßig. Aber was heißt swel, swil? 

Schmause aufgetischt werden) in pri- An swel, callum denkt man zunächst. 

mis bonum olus, quod moys dicitur. Aber ist die Schwiele (Eelt, Schwarte, 

et unam gallinam horrestream (d. i. die harte Haut unter den Füßen, Fuß- 

Bchürhenne) bonam assatam cum 40 sohle etc.) eßbar? Auf die in Thü- 

gassleda (sonst gansleda). Et post ringen u. Obersachsen so beliebten 

hoc eorum cuilibet unum epulum pi- Schweinsknöchdchen passt die Be- 

peratam wilbrodinum (d. h. von Wud- Zeichnung nicht, denn swel kann doch 

pret) vel aperinum, quod birswil di- niemals Knochen heißen. Es begeg- 

citur etc. (1384). Ennen u. Eckertz, 45 net uns aber das Wort swil auch cd- 

Qu, d. Oesch. d. Stadt Köln I,p.274; lein, und zwar in folgenden Stellen: 

auf der folg. S. 275 steht in deutscher (In einer Mahleeit eu geben) item 

Sprache fast gane dasselbe: Item so dabunt bonam scutellam cum duobus 

sal man zo me essen geven in deme rotis que dicuntur gewnt (?) cum 

yrsten mallich sine schuttel moren 60 pipere et duobus frustis dictis swil 



BERYEEEN 54 BESGHEDIGH 

cam dimidio salsucio. EnneUj Qu. 1, deme beruwigen leuende. Lub. JPas- 

286; ouch suUen unse bürgere noch sümal f. 234\ 

geste nicheynerleye gesalczen vleichs berfliken, d. i. berveliken (= be- 

seile wen dürre vleichs ynd gesalzen derveliken), adv. probe, Ueäety redä- 



swel (14 Jahrh,), Förstemann^ N. 5 schaffen. Ek wel syner sunde nicht 
Mütheü. III^ 3, 66; diese Stellen er- mer dencken, desto (wenn nur) he 
geben indes noch nichts sicheres; eine berfliken leue. Van dm Festen f. 118^. 
dritte Stelle leistet mehr. Der Bene- berwegen ? So wey sey (artemiaia) 

didiner B. Witte^ der um 1517 schrieb^ drynket myt wyne, dat nimet dey 
hat: (Histor. Westphdl. etc. p. 710) 10 borst vnde reynyghet dy (dey?) ber- 
apri (eines gefangenen Ebers) caput, weghen vnde vordrift den steyn. Wolf, 
Collum sed et clunem Lippensibus Mscr. 23^ 3 f. USh. 
impertiti sunt ; das übersetzt Latomus berwert, agrimonia. Voc. Halberä. 

(Emmingh, Mem. Susat. 654): sey (Bei Dief. s. v. auch borworz.) 
deylden myt den Lyppeschen aene 16 besaebtinge, f. Besänftigung. Nrae 
waen; dat houet, eyn belle und swel besachtinge kan he denne fb^ 
verwar schenkeden sey ene. Hier jüngsten Gericht) gode geuen. Serm. 
entspricht sich boUe und Collum nicht, evang. f. 4c. 

denn ein Eber hat doch nicht ewei besäte, 1. Besitz, also se . . in 

Hälse, aber wol moei clunes, die sehr 20 rauwegher besäte hebben ghehat 
wohl bellen heißen können; darnach wente an dessen dach (1392). Ma- 
muß also swel sein = coUum, Eber- rienr. ürk. (4. Äbth. d. Galmb. Uri, 
hals, (S. WoestCy Zachers Z. 6, 211). B.) nr. 371. — 2. das Besetsfen (mü 
Wie aber swel eu der Bedeutung Meiern). Vortmer besäte off a&ate 
jfHals^ kömmt, weiß ich freilich nicht, 26 des houes vnd der guder vnd lade 
Daß es eine kräftige^ anreißende Speise desseluen amptes in den vorgen. hoff 
gewesen sein muß, sieht man auch beerende sal gescheen na erer bei- 
daraus, dass sie in der älteren Me- der vulborde etc. (1472). Nies. 
dicin empfohlen wird zur Erweckung Münst. Urk. 7, 8. 607. 
der Männlichkeit, (et yo beren swel. 80 besatigen, mit Beschlag beiegen, 
s. s. V, broder, 426K) Dat burgerichte tho Elbergen is myns 

berveken? IUI bervekinos, HI heren ynd des stifts van Munster 
salsucia jecorina, III beruek. — in vnd hört in des richters hus tho £.; 
purificationepropterberuekin.XLVIII vnd alle de bröke, de binnen dem 
beruekini, qui faciunt VII carnes 35 dorpe und pelen gelegen (?), sint myns 
porcinos uno beruekino minus u. 0. heren van M. vnd de richter tho E. be- 
— linguam vacce et IV beruekinos: satiget binnen de pelen (d. h. hat das 
item sint XII festa, de quorum quo- Becht mit Beschlag eu bdegen?) Item 
Übet IV beruekini dantur, erunt dat burgerichte to Loen höret in den 
XL VIII beruekini. Aus d. Xantener 40 tegethof to Loen md de tegeder mag 
Hebereg. des Stiftes S. Victor (um besatigen Sütloen (1452). Niesert, 
1300). Pick, Monatsschr, f Gesch. Münst, Urk. 6, S. 36. 
Westdeutschlands 5, S. 48, beschedeiiy ausbeschieden, getrennt, 

beruerlink, Name eines Brodes. We mit deme banne is bescheden 
III paues, qui beruerlinghe dicuntur 46 van meenschop der hilligen cristeu- 
tur. Niesert, Münst. ürk, 7, S. 562. heit vnde dar ynne bliffl vreueliken 
(S, auch beverlink.) mer wen eyn iar, de were eyn ket- 

bernwich, adj. reuig. He (der Ere- ter. Summa Joh. f. 94^. 
engel Baphael) is den mjrnschen ley- besehedicb, -sebeidicb, bescheiden, 

dende van deme wege der sunde to 60 mäßig. Van vele sal men vele gheuen, 



. BESCHEDIGEN 55 BESCHITEN 

Van weynich aal men bescheidich beschoßene Bettstelle^ so in der Speer- 
wesen. I^g. d. sonden f, 64ä. wand nach der Dehlewärts bevestiget 

beschedigen* De uses heren strate ist, also, daß man auf der Dehie und 
beschedigen d. h. welche die herr- auch in der Kammer zu Bette gehen 
schafÜiche Landesstraße (durch Wege- 5 hann,^ Formviar von Inv, Corp. const, 
lagerung) schädigen, Straßenräuber Oldehb. J, nr. 66, S, 140, (vgl. he- 
sind etc. (1493). Pomm. Gesch. Denkm. schot.) — 3. in der Kochkunst: be- 
4, 62. decken, bestreuen, vladen, mit zucker 

bescbSdinge, (unterscheidende Be- beschaden. Ennen, Qu. d. Gesch. 
Stimmung), Beschaffenheit, Beu^andt- 10 Kölns I, p. 275 u. 253. 
nis. Des auendes spreke gi, it wert besebicken , techn. Ausdruck im 

bister weder, dar by bekennen gy MünBwesen : Metall mimischen. „Sit- 
ae beschedyngfae des hemmeis etc. ber oder Kupfer unter die massam 
Old. Evangelienb. f. 79, mengen.^ Frisch 2, 177h. Ein mftnte- 

besebaper, Befrachter? dath sie, 15 meister hefft 18 marck sidver, holt 
ock alle de anderen ere mythuor- de marck 12 loot fyn, beschicket 
wanten, fnmdhe, rheder vnde besehe- idt myt fyne, dat de marck 14 loot 
per etc. Wism. Zeugeb. p. 734. fyn holde; wo veel fyn sfllver moet 

bescheren, abweiden laßen. OfFt he dartho doen? 9 marck. Friese, 
dar ene were vnde slöge höger ed- 20 Bskenkunst p. 153; it. einer hefft 10 
der boscherde alzo he dar graßinge m. solyer, holt de marck 7 loot fyn, 
to bewyßen künde, so schall he bra- wil idt beschicken, dat de marck 5 
ken bebben ene tonne beeres jegen loot fyn holde ; wo veel kopper moet 
vnse burscop. Büsum. Deichr. v. 1532 he dartho doen ? 4 m. das. 154. 
II § 10 (Dühm. R. Q. p. 250.) 25 besebinnen, berauben, ausplündern. 
besebeten, 1. durch Schießen er- Ock lese wy van enem riddere, de 
proben. De sine büsse bi dage will hadde ejn slot by deme wege vnde 
bescheten, so mag he it dohn, so- he beschynnede alle de gennen, de 
ferne he nenen schaden darmede daer by henne gingen. Liib. Passio- 
deith. Lunden. R. § 65 (Dithm. JS. 80 nal f. 74d; vnde leden den roff en- 
Q. p. 226); wol ene nige armborst twei (d. i. theilten ihn) vnde be- 
verkofft, de schall em des guth waren schinneden de Uchamme. das. 277^; 
vor windent unde vor upbrekent; korken vnde kerkhoue bereuet, be- 
men vor orde afithoschetende unde schinnet vnde vorbrand etc. (1420). 
sehnen entwei to schetende, dar en 85 Lüb. Urk, 6, nr. 238. 
kan nemand guet vor waren, wenn beschippen, gestoUen, eine Beschaf- 

id em tho der nöghe beschaten is. fenheit geben. Se (die Pharisäer) be- 
Hamb. Z. B, p. 5. — 2. mit Dielen schippen ere antlat, vp dat se schy- 
oder Brettern belegen. Item so hebbe nen vastende. Old. Evangelienb. f. 
ik ut gheuen IUI s. vor II holte, 40 19^, 

dar me mede den bone buschot besehiten, eig. u. bildl. Wen de 

(1410). Heg. S. Spir. eu Wismar f. dachsz em eyn hol gemaket hefft, 
17; it. 26V9 i. des rades timmerman, dar ynne he syne waninge hebben 
. . do se den oberstoven bescoten wyl, so kumpt de vosz vnde beschyth 
(1493). Z. f. Nieder s, 1871, S. 135; 45 em dat hol mit synen vnreinen dreck; 
it. beschoten se de bonen, dar de so mach de dachsz den r5ke der 
astrik uppe liegt in der dornten. vnreinycheit nycht lyden vnd vlucht 
Lipp. ReeAn. v. 1506. y,Ein oder mehr vth dem hol, dar na vnderwynnet 
besdioßene oder unbeschoßene Bettstelle syck de vosz des holes vnde hefft 
vors Oesinde. In der Kammer eine 50 denne syne wanynghe dar ynne. V. 



BESCHITEB 56 B£8(E)BIEB 

d. 7 Tods. p. 96^; kan ick (de du- imune beden de sendeboden tul 
yel) sy nicht bedreghen med eyner Prutzen, dat • . se werven it mit 
sunde, ick wyl sy beschyten med der vlite an den homester, dat he dat 
anderen. Bavenst. f. 1599k, ghelt wedder gheven late (1380). 

bescbiter, bildl. Betrüger. Har- 5 Hans. Eec. 2, 266. 
tong, Heyeman ande Kriter, dat we- bese. papirus, quod etat in mare (!), 

ren alle dre beschiter. Brschw. proprio eyn bese. Voc. Oldenb. — (k 
SchuMb. f. 130. 266h^ Z. 36 lies over statt ovor.) 

beschtn, Bescheinigung. Des czo besegen, besiegen. De sine richeyt 

brachte Remeth bewys vnde beschyn, 10 beseghen kan, He is here; is id an- 
de in enem rechte getonet worden, ders, he is knecht. Laiendoetr. f. 
welke bewys vnde waraftige beschyn 139\ 

wi hebben vort gewiset etc. Emd. bese^^i^en. sik b. laten, mit Gen. 

Bußb, f. 69. sich in einer Sache bereden^ überge^ 

bescbonen^ sik, (sich schön tnachen) 15 gen laßen. Ok zetten se vreaeliken 
sich rechtfertigen, ynde se (die Lüne- ane vnsen willen ene schattinge oner 
burger^ die den Herzögen sulfwolt etc. vnse prelaten, manne • . vnd woldeo 
einschreiben) beschonet sik dar suluen sik des nenewys beseggen laten, ze 
mede vor den, de des nicht en we- en wolden dat vreueliken don (1396). 
ten, wo sulfwoldichliken se an vns 20 Sudend. 8. S. 155^ Z. 38; künde gi 
ghedan hebben (1396), Sudend. 8, en vnderwisen, dat he to dagen wolde 
S. 157^ Z. U. komen . . vnde late es sik beseggen, 

bescboven? Yortmer alse de Bus- dat sogen wi gerne. Biedd^ cod. dipL 
sen boden worven bi uns umme de Supplem. S. 261. 
koste der lakene, van den wasse, 25 besekOf Beere. Die wyn wart vor- 
dat to sere bescboven und bekloppet gaddert van vele druuen ende bese- 
wert, dat ment werk (Pdewerh) to ken. Elucid. f. 27c, 
sere besehet und to vele up nimpt beseke, Biene. De beseke (apis) 

etc. (1402). Livh Urh. nr. 1602, 44. is en kort voghel mang den TOghe- 

bescbfir, Schute, unde schal be- so len. Bcdes. f. 67^ (Sir. li, 3); bor- 
schür (B. beschut) hebben vor west- raghe is ghud, wen eyn beseke befil 
Sudwesten wynde. Seeb. p. 16, 31. ghesteken ofte eyn wespe. Wolf. 

beschoringey 1. Beschattung. De Mscr. 23^ 3, f 19^^. 
allerbeste ghaue de komet van bauen beseler^ baseler. Yortmer so vor-* 

hir nedder van dem vader der lichte 35 buet de raed allen denghenen, de 
vnde dar en is neynerleye wände- denen vmme loen, dat se en scholen 
linghe noch auertredinghe noch be- dreghen noch stekemest eder bazeler 
schuringhe (airo<nt£a(r[xa) der tyd. jBo- (1376), Big. St. B. p. 206y 36; se 
venst. f. 119^ (Jaccb. i, 17). — 2. Be- heyten do Macedones, vnde or bese- 
deckung^ Entschuldigung, Eth is den 40 lere, de se by sek drogen vnde va- 
traghen wyuen ghude beschuringhe, kene or liff mede reddeden, dat no- 
dat se een kleen kynt hebben (est meden se vp ere sprake sasse, dar 
pigre parvus Lise defensio servus). von heyten se ander lüde Sassen. 
Kiel. Mscr. nr. 114 f. 37. Engdh. Chr. f. 30; myt den worden 

beschatten, in Verwahrsam neh- 45 Judith to der sule gink, Dar des 
men^ mit Beschlag belegen. Yortmer vorsten bezeler hink, Beslagen myt 
so hebben de van dem Zünde open- suluer vnde ok myt golde. Josef, V. 
bard, wo dat de homester van Pru- d. 7 Tods. v. 6984. 
tzen eren borgheren beschüttet heft be8(e)mer. malk see to sinem be- 

300 m. Des hebben de stede dar- go smer vnde to sinem lope, dat se 



BESETTEN 57 BESLAGEM 

recht sin (1376). Big. St. Rp.JSOS, beskheit Beschäftigung, Thätig- 

J3Ö; nemant sal olye noch krude we- keü. profitelike besicheit doen. Sp$g. 
gen mit bezemeren (men aal dat mit d. senden f. 70»>; de sdele (Seele) be- 
schälen wegen). Bevälsehe Burspr. sich mit zeligher guder besicheit. 
.Ende des 14 Jh. Livl ürk. 4, S. 6 das. f. 74p. 

J278. besinme, Überlegung, Berathung. 

beeetten. 3. festsetßen, bestimmen. De rad nam darup besinne. CrStt. 

Jodoch mach men dat (Ehe-) lofte ürk. v. 1423* 

so wol doen vnde besetten, welkere besippen, sik, seine Verwandtschaft 

dat Yorbreke, dat de dat gnd vnde 10 angeben, dei moit sik dar to besip- 

clenode vorlese, dat ein deme anderen pen u. snlks bewisen mit fromen la- 

gifft, wen se syck mit einander vor- den, dat hei dei nehste (der nächste 

truwen. Summa Jöh. f. 44^; testa- Verwandte) si. Bichtst. Landr. (ed, 

mentare, dat testament besetten. Hameyer), 8. 492, Anm. 

Dief. — 6. refl. sich niederlaßen, he 16 besitten. Welch man . . guden 

besatte sik in de werde stat S. Do- lüden ere ghnt afborgede nnde bleve 

ratheen passie f. 3. en dat sculdich nnde besete darmede 

beseven (beseffen)t st. v. bemerken, dre morghensprake (u. bliebe damit 

wahrnehmen, fühlen etc. comprehen- süsen, d. h. zögere mit der Wieder- 

dere, percipere. KU. De seste sonde, 20 erstattung drei Morgensprachen, etwa 

die men doet In copenschape: se drei Monate oder so oft die Morg. 

toghen een good Vnd int copen se gehauen wurde), de en scal in dat 

een ander gheuen. Goopers hebbent ammet nicht mer weder comen. 

vake besenen, Dat men wisselde Hamb. Z. B. p. 32. 

vnder banden etc. Speg. d. sonden 25 beslaeh. 1. = bislach. Yan nien 

f. 38^; (die tempteren van sotheden beschlagen ter Straten werth. Item 

De volghen meest der slanghen se- idt sollen die timmerlnede . . nicht 

den) Dat in den boom eerst bedroech anders noch widers ambowen, tim- 

Eueu, Dat alle menschen ooc be- meren, alss van olders gebrücUich 

seuen. das. f. da. — mittheHen, eu 80 gewesen. Nies. Münst. ürk. 3, S. 185; 

erkennen geben. (S. Oudem. s. v. 4). hebben gesaetet, dat nemandt binnen 

Die schone vrouwe (Maria, die einer ynsser Stadt einig nye beschlagh ter 

Jungfrau in einer Vision erschien) Straten wert doen offte bespaenen 

besiec (l. besief) her wel, dat sie solle, daer van olders nien beschlag 

(innerhalb 30 Tage sterben sollte). 35 gewesen en heffl;. das. 186 f. — 

das. f. 13c. 2. = toslach. 1444 do hadde D. 

besieh. Das W. heißt freüich im R. ein beschlach beslagen yp der 

jetzigen Niederd, eifrig, (und über- Oallich beide, dar eyn stat van Mun- 

^ifi'ig) geschäftig = bilde (vgl. Falcks ster . . to drangen, dat he moste 

Staatsb. Magas. 2, 764); im Mndl. 40 dat weder dale teyn, wante, dat was 

ist es indes bloß: beschäftigt, thäJtig. eyne gemeyne veweide. (Überschr.: 

z, B, Sees daghe saltu besieh zyn, eyn toslach was gemacket, de most 

De zeuende dach dats dynes heren men weder vpten). das. 3, 330. 

sabbat. Sp. d. sonden f. 105^; de- beslagen. 1. schlagend bearbeiten. 

wijle dat ick ende myn huysvroawe 45 Nemandt schall mher kalckes inth 

dus besieh waren (den Schatz fort- santh setten, idt sy den, dat de snlue, 

zubringen). Eeinaert de F. v. Martin de den kalck beschlagen, densulven 

S. 51; binnen der tiit, dat men mit- kalck in 14 dagen vorarbeidet (1560). 

ten ghennen, so vorscreven is, besieh Wism. Bathsunükürb. f. 66. — 2. mit 

is, so laten etc. Leitf. p. 14. 50 Gesehmeide etc. beschlagen, besetzen. 



BESLAPEN 58 BESOLEN 

ein gülden span twe bealaghene 15, 7; dyt spreck to my, o here myn, 

mouwen etc. (Ii73). Ost fr, Urk. nr, als ick moet besmaken des dodes 
9J2JS. — 3, einhegen^ umscJdießen. pyn. das, 15^ 3, 
Vgl, Gr. WB, s. v. 1, 1573^ 12. unde besmelikeiii sckw, v. schmähe ma- 

qwam iegen den avend by Helgen- 5 ehen^ schmähen^ hespMen. De yoden 
stad, dar he sick legerde ande dar- vorsmadeden de Samaritani, wenie 
sulvest in dem feldo dat beer mit se en beiden nicht recht de ee . . 
den paulunen unde telden besloch. des was en smeliken to en, Ynde 
Zug gegen Jühnde p. 10; unde wor- wene se besmeliken wolden, den he- 
pen de erden uth an de wagenne, 10 ten se also. Serm. evang. f. 77^; et- 
dar se dat beer mede umme be- like sint, de dat wort godes vlitigen 
togben unde beslagen badden. das. boret, men nicht dat se sik des be- 
p. 15; dat beer, alse dat vor Impsen teren wyllen, men dat se besmeliken 
beslagen unde begraven was, dat in deme kroghe vnde den prester 
bleff dar so beliggende. das. p. 16; 16 mede bespotten, das. f. 7äb. 
mit der hüt (des getödteten Wdfes) besmeliker, Sehmäker. also geit 

scbalme ju (den kranken Löwen) be- it allen achtersprekeren vnde grym- 
slän. Oerh. v. M. 55, 81; bes. vom migben besmelikeren. Serm. evang. 
(fangenden) Nete. ju schal dat net f. 199d. 

beslän (sagt der alte Vogel eu den 20 be8mnderen,£c&9ii«tei9(8muddericb) 
jungen), das. 74, 35; Na dyneme machen^ besudeln. Sie (die yracbeit 
worde wil ik utbreden dat nette, der Geie) besmuedert vnd vuil maect 
vnd do ze dat hadde[n] dan, do be- den mynre (ihren Liebhaber). Speg. 
slogben se eyn grot deel myt vissche d. sonden f. 30d; besmuederen vnd 
(d. h. sie fiengen im Netze)^ dat ere 25 beulecken. das. (Vgl. s. v. bedudem.) 
nette ret. OU. Evangdienb. f. 76^; besneidigen, betrügen^ iibervarih^ 

darmede (mU der Frucht des liachses, len. Dar schall nemant in bosneydi- 
inscfem Netee daraus gemacht wer- get werden. Wism. Zeugeb. ad a. 
den) we scholen in der vlucbt ge- 1540. 

vangen werden, beslagen ane water 30 besoken, suchen, aufsuchen. De voe- 
up der erden etc. Gerh. v. M. 17, 12. ten (Füße sind uns gegeben)^ vm dat 

beslapen. 2. £k ben med des se solden ghaen Besoeken noot (d. h. 
richters boden darin (in das Haus) %oas man nöthig hai^ Bedürfnisse) vnd 
gewyset, beslapen (d. h. habe darin zelichede, . . de banden etc. Speg. 
gesMafen), befredet, alse hir rechtes 35 der sonden f. 66c, — 3. versudhen, 
wonbeyd is. Hälberst. ürk. v. 1436. Ein einsedel sinen knecht besochte, 

beslechten. namachtige, beslech- oft be ome getruwen mochte. Gerh. 
tede unde mechtige hovedlude (^^^1?/ v. M. 42^ 1; (Streitigkeiten der Gü- 
Ostfries, ürk. nr, 416. den unter einander) dat suUen se 

beslotet, mü einem slot (Schloßt 40 drye besoken vnder sick vor eren 
Burg) versehen. De greue van Sco- gilden (d. h. die gütliche Beilegung 
wenborg is witliken beslotet in der soll man versuchen)^ können se des 
herscop to Luneb. (1395). Sudend. dar dan nicht gescheiden, so etc. 
8, S. 36, 2; unde orer eyn schal Niesert, Münst. ürk. 5, S. 254. — 
dem anderen velich to daghe riden 45 4. ersuchen, unde se by eeren eeden 
uppe leghelke stede ballefweghe, dar bezoken, off etc. (1441). Hans. See. 
se beyde wonbaftich unde beslotet JP, S. 360. 
sin (1372). das. 4, nr. 282. besolen, beschmuteen. De (Konig 

besmaken = besmecken. Den ewy- Kanut) sede to dem mere: ek beyde 
gen doit besmaken. Lied. a. d. Münst. 50 dy, dat du nicht vp myn land en 



BESORCHTE 59 BESTAPELEN 

ghast; do vor dat mer yp mer, wen des gelik, deme suluen komet de 
ot plach, vnde besolde ome sine cle- schade des gudes, wert dat erger ; 
dere. Engdh. Chr. f. 86. edder de nuth, wert id beter; vnde 

besorehte, Besorgnis. Eirst (erst) blifft alle syn egen vnde nicht des 
so brengt de dauel an Eene besorchte 5 anderen, de dat gud besteyt edder 
den man, Wo he de nootsake ge- entfanget. . . Acker, wissche vnde 
winne. Danne beghint hie ne temp- vee bringet nut vnde gewyn deme 
teren Van meer to hebbende etc. menschen, de dat besteit edder ent- 
Speg. d. senden f. ä4c. fanget. Sunma Joh. f. 153c u. d; eyn 

besorge, Besorgung, cura. Christus 10 erfsedel, de erue bestanden heft erf- 
wolde wesen in erer (seiner irdischen liken, de mach dat erue yorkopen. 
Mutter) besorge. Sertn. evang. f. IM. das. f. 6JSe ; eyn erfhere mach den 

bespekelen, bespeicheln. He (Chri- erffsedel edder den bowman de dat 
stus) wert bespottet, geyselt vnde erue bestanden heft . . afdriuen van 
bespekelt. Serm. evang. f, 34k 15 vele sake wegen, das. f. 62^. — 

bespetekegen. In dussem jare 8. anfangen^ hinnen. De mensche, 
1463 in S. Florentius dage do wardt de ten beghinne werc bestaet, Dat 
bespetekoget Barnkemer koch al droge welke he vnyulmaket laet, Desse 
all ymme. Faleks l^aatsb. Mag. 9^ sonde solden wy vlien. 1^. der son- 
710. (fiSf Ätekog, u}oraus man im Noth- ^ den f. 81c. — 9. Qeridit bestehen^ 
fäU den Teich [d. i. Deich] ausgu- Beisitzer eines Oeriehtes sein. Ding- 
beßem mit der Spate Basen abstetAen plichten vnde de dat sulue gherichte 
mußte.'' Frisch 1, 531h.) bestonden. Herf. Urk. (in Wismar) 

bespreke, adj. freundlich^ mit dem v. 1437; bestanden sin, vor Gericht 
sich reden läßt, desse (greve Karsten) 26 gezogen werden. Wert OYer, dat dat 
was vrolik unde bespreke (iste jo- schip vorgynge, de wyle he (der Ma- 
cundus et afiabilis). Bynesb. Ohr. trose) aJso (ohne Urlaub) buten sche- 
(Hamb. Cod.) 67. Vgl. Lappenb. Oesch. pes were unde yemendes dot bleve 
Qu. S. 19. — (Mantels.) in deme schepe, so schal he sines 

bespreken, versprechen, dusent so halses bestanden sin (d, h. auf Le- 
Arensgulden, de greve 0. in syner ben und Tod verklagt werden). Hans. 
lösten kranckheyt syner suster hadde Rec. IP^ S. 359. — 11. angehen. 
besproken to ghevende (1474). Ost- bestaen, angaen, attinere, attingere. 
fries. Ürk. nr. 940. KU. (Die Kirche) ordinirde, dat ny- 

bestaden, (eine Stätte geben) aus- 85 mant vortan, de hem bestonden (d. i. 
thun. Mer ys et, dat se de war Verwandte = die van zibbe em an- 
(= die Schweine) yn de mast be- gaen) nemen (zur Ehe) solde. 1^^. 
staedet (in die Mast thun) vor gelt, der senden f. 8h; wat bestaets my 
so dryven se de unse mede. Cod. wiff vnd di? das. 40^. 
trad. Westf /, 198. Vgl. he wairt 40 bestant, n. Waffenstillstand, Ver- 
van unser moder bestadet in de kost trag, dat wy vp dat bestant van 
to Beken int susterhus. Münst. dem hertoghen to B. hebben ziinen 
Gesch. Qu. 2^ 439; he wert de bo- openen breef uthanghende bezeghelt 
sen ouel handelen vnde wert sine^ etc. (1436). Hans. Rec. IP, S. 2. 
wingarden anderen luden bestaden, 45 bestantbr&f, WaffenstiXlstandswr' 
de eme wedder gheuen de fruchte künde, wy hebben untfaughen den 
an oren tyden. Bavenst. f. 61^, bestandbref des vredes met den 

bestin, 7. ettoas auf sich nehmen, Hollanderen etc. (1436), Hans. Rec. 
übernehmen^ empfangen, „anfangen''. 11\ S. 1. 
Leent eyn mensche ein perd . . vnde 50 bestapelen. welke holtinge vnd 



BESTEDI6EN SO BESTDREN 

veitmarke . . Demand anders nach to markende, dat it bestockelt word 
olden uthwisinghe der scheede be- dorch iüike personen vt dem rade. 
stapelt und besteent, gebruket etc. Brschw. Schiehib. J308. 
(1464). Faicks Staahb. Mag. 9, 45^. bestoppen, unterstopfen^ verbergen. 

befitedi|;en, festsetzen^ verhaften. 5 Vnde makede dat mit etliken kop- 
So veit he en unde stocten wente laden, de ene bestoppeden vnder ene 
tu dinge. Dafür eine Var. (n. 37) kuven (= bodenstulpeden?) vnde lo- 
unde bestedige one. Bichtst. Landr. den ene vp enen wagen. Zääb. Pas- 
45, § 3 (a. K). sional f. 77c. 

bdstekeUy ein Schmuckgegenstand 10 bestorten, wor enes vischers trogL 
(welcher Art?). Item 8 paer beest- gheloted werd, den schal he mit ei- 
kens tho den monwen (Ermein) der nen vischen bestorten (d. h. dahin 
gemaeckelse aren unde lewen . . seine Fische stüreen) unde in anders 
item 10 paer beestekens etc. (1475). nenen trogh. Hawb. Z. B. p. 62. 
Ostfries, ürk, nr. 951; item beste- 15 hestOYtn (bestäubt?). be8toven,be- 
kens to tuen mouwen unde veer vor- stooft, bezoedeld, besmeerd, met iets 
güldene spangen (1474). das. nr.938. vuils bedekt. Oudem. Ock were sake, 
(Ist es Deminut. van best^ Thierchen? dat wellich man in euer gilde, de 
Ermel'y Manschettenknöpfe in Thier- eyn vuel, vnardich, bestouen gerächte 
form?). 20 hedde etc. Niesert, Münst. ürk. 3j 

besteise« Van desser gewoenten 8. 264. 
(jsu sündigen) in lob wi lesen: Ere bestronwen, 6e^6tien, conspergere. 

beenre suUen veruult wesen Van BUdl.: wy ock datsulue ampt ehne 
schänden to eren misoalle, De son- mit gleichen schmeworden wedder- 
den van der kindscheit alle Maken 25 umb behoneth vnd bestrouwet (1529). 
se gewoente in den man, Se slach- Wism. Zeugeb. f. 291; nachdeme bie 
ten (gleichen^ ähneln) den besteise ein gast vnd die B. mid eineme gast- 
dan, Dat is gewortelt tot int been, rechte bestrouweth (1530). das. f» 
Dan kant man genesen gheen, Het 329. 

ne moet gebernet wesen« Speg. d. so bestftr, bestier, Lenkung, Leitung^ 
Sonden f. 76^ (eine Art Geschwür Begierung. regimen, rectio, guber- 
oder sonst eine äußerliche Krankheit? natio. KU. Eene bernende begherte, 
Das W. kann übrigens auch^ da h Dat em moete wesen de spise (die 
und V in der Handschrift kaum eu Hostie^ das h. Abendmahl) Bestuer 
unterscheiden sind, vestelse gelesen 86 vnd voetsel ten paradise. S^. i^ 
werden). sonden f. 42^; were nu mester Ta- 

besteil. Dat we geuen willet vnse lius hyr Vnd saghe (sähe) der mo- 
dochter deme eddelen Otten . . to ghender (Vermögenden, Mächtigen) 
eneme eliken wyue, de we eme besten bestier etc. das. f. 49^. 
schultet vnde willet an sjn bedde, 40 besturen, 1. steuern, hemmen, be- 
wanne se twolf iar alt geworden is stieren, domare. KU. Vnde besturede 
etc. (1371). Hoyer ürk. II, 7, nr. dat volk, dat se scheiden vphoren 
170. (Es muß heißen : besteden, wie van erem stehende. Lüb. Passional 
es in derselben ürk. weiter unten f216^; dat gy uns bystendich wesen 
heißt: vnde we se greuen Otten nicht 45 willen de (nenüich die Friedensstörer) 
en besteden vnde gheuen to eneme tho besturende (1425), Ostfries. Utk' 
eliken wyue etc.) nr. 329. — 2. einrichten, besorgen- 

bestinge. I, 290^, 34. Bei Becker sus sitte wy ane jennigen trost und 
durch „Endsaum^ erklärt. hulpe, hebben ock nicht eynen myns- 

bestfiEekelen, betreiben, unde was 50 ken an tho sprekende, wen id uns 



BESUREN 61 BETEN 

in de noth geyth, sonder moten daih meester noet Hern, diet myni Speg. 
Bulve in egner personen in sne nnd d. sonden' f. 28^; de ledighe (Müßig- 
regen began unde besturen (1544). ganger) ne werct seines eenen dach, 
Lyßm. Nachr. v. Kl. Meding. S. 147; Vmme dat (weü) syne rente vermach 
ick (sagt die Kleinmagd) moth alle 6 Te gheldene syns lichamen noot ; Mer 
dat hussarbeit dohn, bedde maken, als de rente beswyot terdoot, Waer 
de kinder wahren vnde alle weme sal de ziele vercrighen können He- 
buthen huses best&ren. Hamb. Re- mels voetsel ? das. f. 73^. 
hensb. v. 1630, S. 173. betame, adj. gesnemend. Der kerke 

besnren, (besauem)^ 1. bitteres für lo is grote ere betame, Vm dat daer 
eticas erkvden^ ausstehen, acerba pati. mst gods lichame. Speg. d. senden 
Kü. Vnlanghe sie (die Freude der f. lOOc. 

Wdt) gednert, Die men daer na heUm^ Oeaiemendheit^ PassUehkeU^ 

langhe besuert. Speg. d. sonden f. Also wy hebben na vnser betame 
30c; syne houerde he (König Jasias) 15 Ydeleden (Glieder) an vnsen lichame, 
das besuerde (indem er die lazarie. In Christus wy also een zyn. S^. ä. 
den Aussatz bekam), das. f. 41b; dat sonden f. 113c, 
dese die (Kupplerinnen) harde vele betaaen, (mit dem Zahne) anfreßen. 

besnren, Ig get<^het bi scrifturen. De zogen betanen ök de poten. Oerh. 
das. f. 73^. — 2. sauer erwerben. 20 t;. M. 101, 57. 
De mensche, de syn broot besnurt, bete. Biß. Desse is gelik den 

is als een casteel rast bemunrt. das. deren, de den bunt ihut by den 
f. 73^ ; van (den) de weren in den oren, He mach des kume entgan, He 
wyngaert Des morgens tydlike vor- motes eynen bete entfan. Laiendoetr. 
huert Vnd al den dach dat loon be- 26 (Mscr.) f. löJS^ (SeheUer: eiM bete, 
zaert das. f. 10c, S. 186). 

beswegen = beswogen, ohnmäch- beteken? it. 8 schyppant iseren 
tig werden. Do dat de maghet sech, . . it. vor 2 beteken stales 2 0. 
reep se veruerlike ende vel achter- (1437). Hans. Reo. IP^ 8. 95. (= ve- 
wert ende besweghede. Bck d. Byen so teken, Fäßehen?) 
f. 160^; se vel neder ende van lief- beti^len, bebauen (einen Äcker), dat 

ten besweghede se bi na. das. f. 1629^. ik unde M. aver wynter und aver 

besweten, im Schweiß erarbeiten^ sommer hebben betat (?) unde be- 
mühevöU gewinnen. Vndersaten, de telet, schal se half hebben (1455). 
bezweten den thins, den se em (dem 35 Ostfr. Urk. nr. 689. 
Herrn) to huys bringhen. Speg. d. betemen, eiemen, geßiemen. Als 

sonden f. 100a. men ghemeenlike pleghet te segghen: 

beswiken, 1. Irans, hintergehen, be- den denen betemet clene diughe ende 
trügen. Wes rät den heren wol be- den groten grote dinghe. B. d. Byen 
hage, dem radik, dat he jo vorzage 40 f. 98c ; ten derden (drittens) so be- 
vor bösem rät up sine geliken, sin temt dar bi (beim Genuß des h. 
dat de armen of de riken, of he nte Abendmahles) Een bewachten , dat 
deme rade mote wiken, dat se om emstich si. Sjpeg. d. sond. f. 43c. — 
mit vruntschop nicht beswiken. Oerh. betemen laten, intermittere, omittere, 
V, M. 55, 144. — 2. intr. nachlaßen, 45 missum facere. Hoffm. Final. I, 8. 
aufhören, mangdn, mit Dat. fatiscere, 169; dusse mynsche deyt vele teken; 
pessnm ire et defioere, linquere. Kü. is dat wy ene also bethemen laten 
Oroot is de ghecheit van desen (die (si dimittimus illum), alle de lade 
den pennync eren besten vrent wesen louet in ene. Serm. ewmg. /. 6#a. 
behaupten), Want tghelt beswyct ter so betSn, betrügen (wd vom NlBl0e her- 



BETEREN 62 BETOVEREN 

genommen: = umgarnen, umstricken). bist betennet den mensobeliken li* 
Gode he (der Geiaige) cleyne ere chame inwendelike. Anh. z. Elucidar. 
buth, Synen euenmynschen he betuth, f, 66k 

Syk suluen he nicht gudes en deyt. beteseb, bißig, ein betesch hunt 

Josef, F, d. 7 Tods. 824:7 \ mennich 5 Qerh, v. M. 81, 54. 
arm sent gym (den Wucherern) na betiden, reß. sich womach riekien, 

(sendet nach) synen vlok, Den se heb- ins Auge faßen? De laetste (letzte) 
ben hir betogen, afgewokert vnde be- zake, Waenrmme men sal bedwin- 
dragen. das. 3818. — beten laten ghen sprake, Dat is, dat em elk moet 
nach Woeste (Z. d. Berg. G. V. 9, 10 betiden, Dat zyne woorde moeten 
47) = betemen laten, gewähren laßen. liden Doer (= transire per) dat 
Wey brockhafftich geworden is, sal nauwe gherichte vns heren, Diet al 
neymant vor den andern bydden, to rechte sal bekeren. Speg. d. son- 
vnde borgermester ynd raedt mede den f. 122^; hyr na so wil ick be- 
beteyn laten. Seib. ürk.992; Lacombl. 15 wisen Yan murmuracien de diuisen 
Arch. 7, 268. — Dagegen kennen (= devisen), Tot vieren te scriaene 
KU. u. Oudem. ein Verb, betyen, per- ick my betide. De eerste is etc. das, 
gere, ulterius ire, begaan, zijn gang f. 125^; Vor den menschen is doot 
gaan, u. bei Ouckm. fiftden sich auch vnde leuen, Goet vnde qoaet, welk 
ifwei Beispiele eu betien laten. 20 van dien Hie vanct, so sal hem ge- 

beteren können oder mögen, dwas schien. Elc betider hem to hyr na. 
beßer schaffen, anders machen, ändern. das. f. 179^. — Kü. u. Oudem. kennen 
De prester (dem Trauben aus seinem das Wort nicht. 
Weingarten weggenommen wurden) betlik d. i. bete-, batelik, adf. von 

wart gheschandaUseret nnde segede 26 Nutzen, hdfend, fordernd. Darup ome 
ahmurmurerende etc. Do dat Fran- neyn endelick antworde were ghe- 
ciscas vornam, segede he : here, en worden noch sodanne schrifiFte, clage 
wylt nicht vntureden (böse sein), wy unde vorfolginge ome betlick were 
en hebben dat nu nicht mögen be- ghewesen. Ziig geg. Jähnde p. 11 ; one 
teren. Leben d. h. Frane. f. 125; 30 en mochte ock nicht sin betlick, dat 
daghelike spise to noettrofft des da- se mede gewest weren. das. p. 19. 
ges mach men kopen np eynen hilli- betdch. Beweis (demonstratio), 

ghen dach, also beer, brod, wyn . . Scrifture doet vns ciaer betooch, dat 
wen !man dat anders nicht wol be- etc. Speg. d. sonden f. 123^; also de 
leren kan. Lüb. Gd>etb, 8$, (Geffcken, 35 bible doet betoech, Dat de dnuel 
S. 125) ; unde van dessen sloten, de alre eerst looch. das. f. 129c ; na dat 
konink Cr. innam, itlike behelt he vns Beda doet betooch. So etc. das. 
sidven, itlike dede he anderen guden f. 10^. 

luden , de eme bistandich weren. betogen, jseigen (demonstrare). he 

Unde dar mosten se mede liden, 40 (der Einsiedler, dessen Vater und 
wente se konden des nicht gebeteren, Bruder als Wucherer gestorben waren) 
doch quam dar grot unwille af. Liä). waert biddende gode, Dat he em 
Chr. 2, 305; hir hebbe wy gewesen wolde betoghen Eren staet, off se 
dysse nacht vnd nicht so vele vorth hadden doghen etc. Speg. d. sonden 
gebracht, dat wy enen berchfrede 45 A ^^• 

gewunnen hebben, min raet were, betoveren, beeavhem. Ad omnes 

dat wy wechruimende[n] wente vp eine medicinas valet (Betonia), wente se 
ander tidt, dat wy idt beteren kon- kumpt dem maghen enen. Plinius dielt, 
denn. Fries. Arch. 1, 324. si quis eam apud se habet, non potest 

betermen, 7, 301t^. Vnde (du, Sede) 50 werden beteuert. Wdf. Mscr. 60p. 99. 



BETRACHTICH 63 BEVER6EIL 

betrachtieb, beiradUend^ h. wesen, Gerh. v. M. «d, 65; aldus döt jo de 
in Erwägung aiehen, up desse sake valschen lüde, de den truwen willen 
wille jawe vorsichtighe wiisheit be- bevellen. das. 4^ 54; den apen sint 
trachtich wesen und grantliken des he (der Wolf) ök aldus besochte, 
kopmans meninge overwegen (1410). 6 den he bevellen nicht en mochte. 
Livl Urk. nr. 1823. das. 65, 93. 

betachtigen = beliftuchtigen. Ich beverden = bevreden, IVieden u. 

K. N. erkenne, dat ich betuchtighet Schutj^ verschaffen, schutsen (vor oder 
hebbe Lysabet, myn eliken husyrowen, gegen). Des he (Pit^ehas, 4 Mos. 35, 
und to rechten ly£Etucht ghegeven lo 11 ff.) hadde verdient, Dat he daer 
und gemaket to eren lyye dat hus vmme was gods vrient, Daer he ne 
und woninge to St. etc. und hebbe (d. i. ene, ihn) pape dede werden 
se vort betuchteget myt dem hove Vnd zyn volc wolde beuerden Van 
to B. etc. (1426). Kindl. Vclmestein der gramschapen vnses heren. Speg. 
J2, S. 449 (u. so häufig in dieser ürk.); 15 d. sond. f. 9c ; twee zweerde weren 
de edel Kathrina, vrouwe to Sten- gheopenbaert . . Daer beduet by 
forde, wedewe, bekande vnde sachte, wolde zyn, Dat twe correccien sol- 
80 als se ertydes mytter Oronouwe, den werden, Dar men quaetheit bi 
mytter moUen, kempen . . na inholt solde beuerden. das, f. 108^; De 
euer cedulen, betuchtiget etc. (1480). 20 derde sake, de solde beuerden, Dat 
Nies. Münst. ürk. 6, 8. 450. nymant vertassere solde werden etc. 

beYallen, gefallen, ovele b«, mis- das. f. 37b; dat yyffte teyken (des 
fallen, dat uns degber ovele bevalt Hochmuthes, der Verachtung der Aar* 
und missehaghet (1388). Hans. Bec. men) mach he verstaen. De van em 
3, 8. 394. 25 seinen weent zyn heuert . . Data dat 

beTaren, in ein Baus etc. einziehen. he gode rerunwert Te dienene etc« 
We gudt efte erue tho einem jare das. f. 90c. 

huret, wil he de nicht beuaren, vnd beyerdi^en, fertig (smr Fahrt) nui- 

secht he wedder vp veer weken vor chen. Den bogert (ein kleines Schiff) 
S. Peters dage, so mach he mit einem 30 boüardiget mit aller nottrof . . dath 
haluen jare quiet wesen; mer segt wy sodanen bogert bofordyget heb- 
be se na der tydt vp efte beuaret ben in der see tho schycken. Mä- 
he se, so schal he ein ganz jar hure num. Liv. 4\ 184. 
geuen. We mer jare huret den ein, bevergeil. Syn drincken schal dyt 

secht he eme vp eher he de hure 35 wesen: stoet lorberen, bevergheylen, 
beuaret (das gemietete Haus etc. he- dach vnde nacht, seeblades wortelen 
zieht), so mach he mit einem jare etc. Goth. Äreneib. f. 6J\i. „Das ani- 
quiet wesen. BiUwerder R. § 74 u. 75. malische castoreum heißt in unserm 

bevechten, angreifen. N. unde N. Buche gewöhnlich castorie; nur ein- 
hebben in der heren band (d, h. 40 ^^kiZ steht beuergeel: sede lorberen 
Obrigkeit) gebroken zess olde post. vnde beuergeel an olden beere, dat 
gtdden, vor den dat (dafür daß) cze schal he drinken. f. lllh^ 22; es 
den dyckrechters in Reiderlant myt möchte daher fraglich sein, ob das 
stocke vnde speeten hebben beuoch- deutsche Wort bevergeil, besonders an 
ten. Emd. Bußh. f. 68^. 45 obiger Stelle, unrklich das castoreum 

bevellen, zu Faü bringen, stürzen. und nicht vielmehr mitten unter Pflan- 
De (bösen lüde) moten dichten unde zen eine Pflanze bezeichne, nemlich 
spreken unwärheit, valsch unde un- Ranunculus Ficaria (= Chelidonium 
gevöch . . dar se de armen bevellen minus, Scrophularia minor, Nemn. 
roede, so de wulf deme lamme dede. 60 IV, 1129), das Fßigwarzenhraut der 



BEVEROERN 64 BEWEGEN 

• 

aUen Eräuterbücher, wdekes in den- über etwas freuen. Do dit gesehen 
sdben auch immer Biberhödlin ge- was na dem bode des erdeschen fco- 
nannt wird^ 8. Hieron. Bock Ereuter- ninges, do bewysede ok de hemme]- 
buch^ Straßb. 1556 f. XLIII u. Leonh, sehe koninck sine craft ynde gaff si- 
Fuchs New Kreüterbuch^ BaseU 1543^ 5 neme riddere de pine to beTroawende. 
cap. CCCXXXIUI; vgl. castoriam, Lüb. Fassional f. i9d. 
beuergeyle, biberhode, biberwurz. bevnlen, schmutjrig machen. En 

Dief,gLl059k^.^ Regd, apiata, beuer- hammester is vnmaten reyne vnde 
woit. Colmar. OL (Zachers Ztschr. 9 mach nenen stank dogen . . wan dat 
8. 199). 10 vomympt de vos, de beyulet dat nest, 

beTergern ? Dat een vron geswinde so vorlet id dat hammester ynde de 
verlost (d. i. gebiert). Beyergeern vos wonet darynne. Serm. evang, f. 
800 groot als een veltboone klein 55c; vnsuuerhede (ünkeusehheit) he- 
gestoten in 4 lepel yoI polei water anlt Den licham vnd de ziele mede. 
gedaen of bivoet water 4 ä 6 lepel 16 Speg. der senden f. 5a. 
yol met witten hönig ingenomen. An- bewaiie = bi wane, s. wän. 

hang eum Ostfries. Koehb. bewant, venoandt. De heimelike 

beTerlinkf Name eines Brodes. bewante, familiäres. Hoffm. Findl. 1, 
mittat infirmo vnam amphoram cum 8. 159; eyn pape, geheiten her N. 
cereuisia . . et tres panes, qui beuer- 20 N., syn bewantbe yn dem lande van 
linge dicuntor (15 Jh.). Nies. Münst. Gelren etc. (1535). Niesert^ Münst. 
Urh. 7, & 434. (8. auch berverUnk). Urh. 6, 8. 217. 

beveleOy fühlen^ merken. Alle be- bewaitnis, Verwandtschaft, na vn- 

caringhen (d. i. bekoringen) . . be- ser beiden beeren (Herren) angebore- 
noelt ledicheit (Müßiggang) al Yoren 26 ner bewantnisse van bloitz wegen etc. 
(gana suerst) Vnd bi der beuoelinghe (1480). Niesert, Münst. Ork. 6, 63. 
trect se Smitten van zonden altyd bewarater« Bewakrerin. Se wart 

toe. Speg, d. senden f, 739^; vake is abdisse ende ene bewarster der innc- 
beuoelet, dat se (die Zunge) vele ferliker schar. Bok d. Byen f. 178^. 
quaets mach doen« das. f. USlc. so bewede. Ist nach Woe^ verlesen 

bevremden, fremde seltsam^ unm-^ oder verschrieben für vewede (Vieh- 
derbar dünken. Eberup antworde de weide). 8. Zachers Ztschr, 6^ 85. 
borgermeister : datsulvige befremde bewedemen, beundmen^ beschenken. 

einen E. R. nicht weinig. Liib. Re- Wert eine frawe angespraken vor 
form. p. 121. S6 egen, de mit Munsterschen rechte 

bevroden, yröt (Tdug) machen^ be- bewedompt is etc. Niesertj Münst. 
lehren. Ridders (Soldaten^ die su Joh. Urk. 3, 8. 141. 
d. T. kamen) wolden syn bevroet, bewederen, widrig^ häßlich machen. 

Wo hemluden (ihnen) te leuene stoet, Darna wart he (der anfangs schon 
Dat sie vercreghen selichede. 8peg. 40 geschaffene Mensch) bewedert vnde 
d. senden f 36^ ; hyr af Thobias vns eyslik van velem arbeyde, vordorret 
dus beuroet vnd secht etc. das. f. van hette, bleek van vroste etc. 
59d ; als uns scrif ture (die h. 8chrift) Serm. evang. f. 196^. 
beuroet. das. f. 68c; mit sachl. Öbj. (bewegen), bewagen, r^. sich be- 

beiehren iiber^ miUheUen. Vgl. Oudem. 45 denken. Vortmer is Henning Witten 
s. V. — De derde (partie des Trac- gheseght, dat he sik bewagen schal, 
totes über die vracheit) sal dinghen we de ghene syn, de ane orlof se- 
beuroden, die vracheit queken vnde ghelden van Hekingborch etc. (1374). 
voden. das. f. Idä. Hans. Bec. 2^ 8. 89. — Partie, ge- 

bevronwen, mit Aec. d. 0. sich so wogen. Des zeden de van Dantzike: 



BEWENDEN 65 BEWIMPELEN 

gi van Lubeke, gi zynt densch; gi he mid iuw vnde vns inen leue vnde 

synt den Denen wol bewegen (1399). vruntschop en wete (14J20). Lab, Urk. 

das. 4, Ä 509. tf, nr, 249; vnde bad darvinme, dat 

bewenden, anwenden^ gebrauchen. wy eme an deme gude nicht bewer- 

spreken se (denen ein von ihnen ge- 5 deden, wente etc, das, nr. 245 (S. 

brauchtes zweideutiges Wort eur Er- 282); vnd na dem dat wy (Harn- 

Jclärung vorgelegt ist) dan neyn, be- burger) vnd de vnse vele ghudes 

sunder (Var. unde) setten dat wort bynnen Luneborg hadden, dat se 

equivocum noch eyns eder eyn an- (die Herzöge von Brschw,) vns so 

der, so willen sey it clockliken be- 10 vycntliken bewerden, so danket vns, 

wenden unde ouel, so salstn etc. dat se de veyde an vns betenghet heb- 

(Premis). Bruns, Beitr. e. d. d. Recht. ben (1396). Sudend. 8, Ä 162, Z, 10. 

p. 150 (Im hochd. Text bei Homeyer beweren, (leisten) zahlen? und (de 

S. 398: so wollin si it krusen unde cappellan) faevet uns to kennende 

obelen, so saltu etc.). — Refl. sik 15 geven, wo he to Revele eine summe 

wol b., sich gut aufführen, vortmer geldis untfangen hebbe, de eme mit 

(geve ik) mime oeme H. W. twe rechte over gewiset wart, welk gelt 

mark geldes, of he sick erliken holde he dar bewerde und to der seewart 

unde wol bewenden wil, alle iar tu hadde gesand, dat van wedders we- 

lifgedinge tu brukende etc. (1389). 20 gen to Revel wedder quam, welkes 

Livl. ürk. nr, 1263. geldes gi ju underwunden und ene 

bewerden laten, gewähren laßen^ untweldiget hebben (1413). Livl. Urk. 

nicht stören. Do sy (die Frau) quam nr. 1949 ; 8 tf gr. desses zuluen 

tho Helisaeo vp den berch, sy viel gheldes zint beweret in rise unde in 

em to vote. Jesy wolde si van em 25 mandelen (bezahlt mit R.?). Laurent, 

driuen. Heliseus de sprack: lath sy p. 62. 

bewerden (2. B, d. K. 4, 27). Ra- bewerp, Entwurf, Skizze, beworp, 

t^enst. f. 76^; (Judas tadelt die Sal- bewerp, summarium, breviarium ; pro- 
hung Christi durch Maria) do sprack tocolum. Kü, Wo dat wi . . solden 
Jhesus: lath se bewerden. das. 87^; 30 arbeiden um eyne vriheit to vorkri- 
is he (der Mensch) in den sunden, ghen in HoUant • . dar wi eyn be- 
be vrochte sik des, dat god on in werp unde forme up hadden ghe- 
den sunden bewerden late (verharren ramet (1392). Hans, Rec. 4, 67. 
laße) vnde vorgheue om der sunde bewilligen, wülig wozu machen, be- 

nicht. Ecdes. f. 13^; vallet de recht- 35 wegen. Den bewillegeden se mit geld, 
uerdighe mynsche in sware sunde, . . den schickeden se an den fursten, 
god wel on dar nicht inne laten also de brachte oene alle kunschap we- 
bewerden, dat he darvmme verdoi- der. Ben. 585; heft grave Joh. van 
met schulle wesen. äo^. ^id ; we siner Oldenb. hertoch Hinrich von Br., 
oghen nicht wil en hoider sin vnde 40 umme de Butjadingers mede aver Uf 
wel se laten in oirer vnstedicheit be- teheu, bewilliget, das. 489; und de- 
werden, de vorderued sin herte. das. wyle nu Hero Omken dat hues to 
f. 47ä. (Dies bewerden ist wol durch Domum was afgewunnen, bewillegede 
Anschiebung eines d entstanden, also he de fursten noch eenmael, dat se 
= beweren, Datier haben; vgl. be- 45 darvor togen. das. 559. (Die Erklär 
werden = beweren, hindern.) rung: bewilliget werden, Erlaubnis 

bewerden (= beweren), hindern, bekommen, ist demnach falsch.) 
als Jurist. Term. (Vgl. bewerren.) bewimpelen, verschleiern, verhüllen. 

Des begered de hertoge, dat gy vnde Teerste (das erste) decsel vnd dat 
wy ene dar nicht an bewerden, wente 60 subtile toomsel . . daer vraecheit 

Nftohtrag Biim mnd. Wb. 5 



BEWINDEN 66 BI 

(Qeisf) is bewimpelt mede etc. Speg. bewiser, Vorweiser, Vareeiger. L 

d. Sonden f, JS4K R. bewyaer dosses breußs (1420), 

bewinden, 1. etwas in die Hand Lüb. Urk. 6, nr. 233. 
nehmen. Übernehmen^ besorgen (= on- bewonen = bewanen, in Verdack 
derwinden, bestaren, bezorgen. Ou- 6 haben. Item worde we bewonet, dal 
dem.). Toomen so mach eenen werc- he teghen desser stucke welk ghe- 
man, Dat een, de niet theghen em daen hadde, de schal sik des em- 
can (=z ihm nicht gewachsen ist, nicht leddighen mit sinem ede, dat he de^ 
so gut arbeitet als er), Bewinden solde vnschuldich sy, wo vaken he werd 
Vau zynen daden. Speg. der sonden 10 bewouet etc. Münjsrec. von 14oo 
f. 96b. — 2. refl, sich mit etwas be- (Grautoff, Verm. Sehr. 3, 235), 
faßen. guedes werkes di altyt bewiut, beworen, Part, jsu bewer(r)en, der 
Dat di de duuel bekümmert (beschaff in Krieg, Fehden etc. verwickdi, tä- 
tigt) viut. das. f. 7l9>; sich wohin strickt ist. En beworen mynsche Tor- 
wenden oder kehren (zieh keeren, win- 15 deruet dat lanth, Dar wol vroude 
den of begeven. Oudem.). "Wan de ynne were. Josef, V. d. 7 Tods, 6606. 
tzeuer vlucht ouer ene grone wisch, bewrintheit? Got heft lef den 
de stolten blomen vlucht he vore vrede, vnde de werld de bewrTnthejt 
(vorüber) vnde in den stynckenden vnde vnurede. Serm. evang, f. 202^ 
mysse bewynt he sik. S^rm. evang. 20 (Ist vielleicht bewintheit £n/t lesen = 
f. 166\ Unruhe, Sorge?). 

bewint, Regiment, Regierung, ad- bi, präpos. bi in Strafandrohun- 

ministratio, curatio. Kü. Dar de gen: bei Strafe, bei Verlust. Dat ne- 

konnynck yst eyn kynth Unde de mend schulte zeghelen dor den Nors- 
frouwe hefft dat bewynth Unde dat 25 sund by lyve unde by ghude (1394). 

hoff arbeydeth nha gelt, De lande Hans. Rec, 4, 166 u. h. ; vorbot deme 

synth selszen gestellt. Nd. Jahrb. II, koster by deme galghen (bei Strafe 

29; (lande) de doch in creme bewinde des G.). Korner f. 189^; vnde se 

nicht en sin (1440). Hans. Rec. IP, (desse ordele) mach oc neyn man 

S. 291. — cancr. Herrschaft, Provinjs. 30 bescelden bi siner woninghe, de he 

dat de van Lubeke ere borghere, in der stat heuet; wil se auer genicb 

koplude . . in unssen unde anderen man bescelden, de sal vmberen sines 

bewinden unsenthalven to watere erues vnde darto siner woninge in 

unde to lande sekerlich . . scholen desser stat. Rig. St. R. p. 60. — 

mögen komen etc. (1474), Ostfr. Urk. 35 bi also, by alsoe, in dem, behelt- 

nr. 935. lieh, in maten, als off, myt under- 

bewis, m. Beweis, Zeugnis. Und scheyde, so verre, si, inquantum. 

schall sodaner bewysz mit des amptes TeiUh. Es folgt regelmäßig ein dat. 

segell vorsegelt werden. Brem. Denkb. Moten de lakene betalen bynnen 

101; soferne van vnsenn gesellenn 40 dreen off veer manten, dar vore se ere 

befundenn, de sick . . woerden haer- werde (Wirte) to borghen moten 

tagen, schlau . ., scholen van vnsem stellen, und bii also dat (faüs^ wenn) 

ampte nein bewysz bekamenn, se in desser betalinge enige vortoge- 

hebben dan vorher in der stad, daer ringe ville . • so mennighen dach, 

de daet geschehenn isz, der herren 45 als he over sinen tut bleve, so men- 

willen gemaket. das. 103 (der kan- nighen ghulden moet de wert vor 

nengeter ordinancie t;. J. 1575). sinen gast vor ellik laken uthgeven 

bewisen, als starkes v. In desen (1442). Hans. Rec. 2*, p. 512; unde 

woerde wert ons der enghelen hoghe geven macht den olderluden to Brügge, 

natuer bewesen. Eluddar. f. 4\ 50 by also dat (u)enn) de alderlude in 



BICHTBREP 67 BILEGGE 

anderen nicht een weten, de zake med onsen willen etc. (1386), Nieseri^ 

yrede to setten 10 jar. das. S. Münst Urk, 5, S. 443. 
U; item scholen (de grof backer) biddersehe, Leichenbitterin. (Bei 

ik neyn krudet brod backen, eck Odegenheü eines Begräbnisses:) noch 
;yn tweback, by also dat (insofern 5 der bidderschen 1 ß. Mem. Dunekelg. 
: toeü) eyn iderman des gefor- f. 17b. 

i(r)t (?) werd by den beckeren (weü biddn, wegschaffen. Dat slot bidon 

der das hei den — andern — Bä- unde breken (1396). Sudend. 8, nr. 
;em heTcommen kann?). Hamb. Z. B. 147. 

27 y 5; wes dorch den borger vnder 10 bi-dwele, (Nebentuch) ^ Serviette. 
X guldenn Yorbrakenn wert, schall 5 manshemde, 1 tafelaken, 3 by- 
sk der Stadt versehenen synn, by duelen etc. (1443). Wism. ger. Inv. 
Iso dat niemandt keine freantscha£Ä f. 43 (u. f. 12); it. IUI hantduelen, 
^hall makenn tuschenn den genen, II tafellaken . . it. II biduelen. das. 
e sick binnen Jeuer gewandet heb- 15 f. 41. 
en. Jev. ürk. v. 1536. bigat. 1 schip, 2 tryssen, 1 bigftt, 

biehtbrSf, literae absolntoriae, Ab- 2 schoeten etc. (1450). Wism. ger. 
ißbrief. Unde de gantze summa Invent. f. 63. 
es geldes ythe der groten kysten, bigordel, (lederne) Tasche am Gür- 

e im dome stoet, vnde ock van den 20 td. De budelmaker en scolen nen un- 
»ychtbreuen belep zick yppe 6740 tidich ledder don to eren budelen, 
insche gülden vnde 18 grote. Brem. bighordelen unde ledderen broyken. 
Denkb. a. 1503 (Van deme jubilei Hamb. Z. B. p. 92; beter is eyne 
)dder aflatesgelde). gude samitticheit, wen kloke wort 

biehten, pralen. Bach unde dar 25 vnde eyn bigordel mit gelde. Bavenst. 
;o ydele ere, Dar mede kan de ho- f. 7b. 

nod sere, Vor den luden he bichten bigot(e). „gesaden honervlSsch mit 

£an. Josefe V. d. 7 Tods. v. 5003. swynsvöten, bigSte unde merredick. 
Von späterer Hand ist über das i ein In einer AufeöMung von Speisen aus 
deines v gesetzt^ so daß darnach eu 30 dem J. 1542. Es scheint also bigote 
esen ist buchten, (vgl. buchter), wel- Sauce eu sein^ was etymologisch nahe 
ihes fßohrseheinlich die richtige Form liegt. Für diese Erklärung spricht 
ist. auch dcLS in der Speisekarte weiter 

bichterie, Amt eines Beichtigers. folgende; h£ket mit galrey, raszsinen 
Dnde schal der vicarie vnde bych- 36 unde mandelen in der vasten.'^ 
terige truweliken vorstan, alzo dat Mantels. 

he syck dama schicke, dat he ane bikantes = bikant, ungefähr, fast. 

hindemysse der bychterige edder an- Unde de 6 vadem (Tiefe) scholen 
derer redeliker sake syne missen bykantes duren ene mile. Seebuch p. 
nicht vorsume (1458). Lyßmann, Kl. 40 32^ 21. 

Meding S. 62. bilach (Nebengdag), besonderes^ tin- 

bickelstSn. 2. Würfel (von Kno- erlaubtes Gelag. (Vgl. bikoste.) Se 
chen). Do segen se dar lopen en (die Aufrührer) vischeden in des 
kynt, also id ene sede is der kin- rades watere, se makeden vele by- 
dere mit den bickelstenen to spe- 45 läge. Brschw. Schichtb. 54. 
lende. LiU). Passianal f. 150^. bilegge, Serviette; bylegge, pre- 

bidden, von jem. eine bede (Steuer) mappa. Hoffm. Final. 1, S. 153. 
verlangen. He en zal zee (de denst- 4 taffellacken vnd 1 bylegge (1529). 
lüde) nycht bidden of scatten of ner- Wism. ger. Inv. f. 139; in dat erste 
ghen meede veronrechten, dat en zy 60 is darinne (in der grollen kisten) V 

6* 



BILEGGEN 68 BIPLICHTEN 

bilegghen, it. Ym tafellaken. das. unlanghe = bdld, innerhalb nicht lan- 
f. 85, ger (= hureer) Zeit, Speg. d, sanden ; 

bileggen. 3. beweisen. Bidde wy 40^; — modal, binnen sin, eint 
jw, dat ghy helpen raden vnd med Dinges inne sein^ mßen. Des gj 
vnsen borghern spreken, dat se vns 5 bynnen syt. das. f. 85^; to binnt: 
vnser (l. ynses) rechten noch wolden maken, belehren. Vns maect te bp 
byleggen ken Dyderik (um 1400). nen das (= des) Dat boeck \k 
Riedel, Supplem. 267. rechte (das Buch der Richter istgt 

bille, ^Mungsanweisung (Rech- meint) wel, wo dat Sampson et: 
nung), Weclisel. Ik hape io, dat H. lo das. 118h; Salomon vns te byncei 
BL dar gekamen sy, er J. und de maect, dat etc. das, f. 131h, 
Boten gereiset syn, dat se de eine binnenlade» die innerhalb der St<ti 

billen an Gomelis van J. Boten we- Wohnenden, Item schoien (die Gn/^j- 
gen up 100 tf mede gekregen . . häcker) ok neyn kerne kopen unde 
So sendet di Dirik nocht eine billen 15 dat malen laten to behoff der baten- 
van 400 daler etc. Brem. Urk. v. und binnenlude. Hamb. Z, R. p. Tt. 
1564. binnenschap, Disse meisterstacke 

bilove (Nebenglaube) ^ falscher (eines Kistenmachers) schoien syn. 
OlaubCy Aberglaube. En wis minsche dat drudde en schap mit vyff wob 
schal sik hoiden vor der sameninghe 20 ningen mit enem binnenschappe. 
der kettere . . dat he nicht en se Hamb. Z. R. p. 138^ 25. 
noch en hoire, dat on moighe wey- binnes = binnen. De coninck 

ghen van dem rechten kristenen (der Bienen) is altoes bynnens hases 
louen in enen quaden bilouen. Ecdes. sorchuoldich. B. d. Byen f. M^ 
f. 48^ ; mennych mynsche komet to 25 überschr, — Im gleich darauf ß- 
valle in grote erringhe, bilouen vnde genden Texte bynnes huses (nick 
ketterie. das. f. 194^. bynnens). 

billersät = bilsensat. Wolf. Mscr. bintsel, Strick. Des quam de duuel 

J33y 3 f. 91^. Vgl. billerkruud, Bilsen- to em (dem Diebe) in den torne vnde 
hraut. Bohnert. 30 sede to em, he scheide sick nicht 

bilre» Zahnfleisch, gingiva; ahd. vruchten, wente he wolde id so to- 
pilarn, mhd. biler, Plur, die bilern, ghen, dat men neyne strenghe scholde 
bildern. S. Grimm, Wb. 2, 25 u, vinden in der gantzen stad, dar me 
Dief. s. V. gingiva. Wen di dine em mede hengen muchte, vnde wan 
bilre sweren eder blöden, so schaltu 35 de lüde neyne strenghe edder bint- 
nemen maligranat etc. Wolf. Mscr. zele vinden konen, so etc. Ravenä. 
23, 3 f. 91; so weme de worme de f 154c ; it. 3 m. vor seien, vor. sel- 
tene holen vnde de bilren eten, nym strenghe vnde vor bintzele (1451). 
bilren oley (d. i. von Bilsenkraut). Meld. Jahrb. 39, 11. 
das. f. 91b, 4Q biplicht, Hülfe, Beistand. Item: 

bindelbasse, Verbandtasche. Twe dat se sick vorseggen wolden, ut der 
schermesser vnnd de lutke bindel- Stadt nicht tho wiken, ok den vor- 
busse. Wism. Zeugeb. v. 1546. gewekenen heren nene byplicht tho 

binge ? 1 olde bedde, 2 olde fot- donde noch mit rade, gelde effia 
kißen, 2 hinge, 1 grape etc. (1621). 45 Schriften. Lub. Reform, p, 115. 
Falcks Staatsb, Magae. 7, 251. biplichten, im Spiel mit seteen (auf 

binnen. Superl. Wete, dat de bin- Gewinn oder Verlust), Se (de papen) 
neste myns horten van der ghenaden schoien nicht dobbelen edder in den 
godes gheuestighet sin in vreden. worptafelen spalen (= speien) noch 
B. d. Byen f. 101^^; temp. binnen 00 byplichten. Bsp, III, 1. Gl. 



BIREDE 69 BLACK 

birede, Nebenrede, Ausrede. Son- bister, 1. umkerstreifend. Ick . . 

der yenigherhande arghelist ende by- scuUighe den voghet van L., dat he 
redene ofte wedersegghen etc. (1421), heft nemen laten utem statrechte (?) 
Ostfr, Urk. nr. 291, tho Horborch bister haye unde gut, 

birkenmeier. j,Die Eigenbehörigen 5 dat borchgeren thohort, an koygen, 
des Damenstiftes Geseke hatten die ge- an svinen etc. (1372), Lüneb, Urk, 
ringsten Abgaben, Als Vorheuer brach- II, nr. 784 (Vdger). — bister wer- 
ben sie aüe 7 Jahre einen Becher aus den und sin, verlustig werden oder 
Birkenhole, woraus die Stiftfrätdeins sein. De here mach synes arbeydes 
jsfum Wiükommen tranken. (Das Land 10 byster werden vnde de knecbt des 
Delbrück), Wigands Arch. 4, 456, lones. Ssp, II, 32 Ol.; so mod he 

bisidhalven , adv, an der Seite. (der Mensch im Tode) vorlaten, dat 
Vnde make daran (an der Arche) he mit grotem arbeyde irworwen 
eyne dore besithaluen in van baten hevet vnde mach lichte in vroimede 
tho. Bavenst. f, 102c. 16 haude komet dat gud altomale, also 

bislach. Dessuluen jhares (1452) is he denne beider bister, dat is, 
wurdenn tho Lub. gesettedt vor dat des gheystliken gudes . . vnde ok 
radthus de missingere bischlege, dar- des tidliken gndes. Ecdes, f, 89^. — 
inne is gegaten de keiser, alse he 2. vagus ; von Weibern, vaga, unzüch- 
sidt in siner herlicfaeidt. Lüb, Chr. 20 tig, Id was ein iunghelingk, de gingk 
2, 690, in eyn holt, dar weren bister vrou- 

bisläpster, Beischläferin, Daer wen inne, dar wolde de iunghelingk 
vmme gheboet he (der Kaiser) ener mede sundigen. Bavenst. f. 176^. 
synre alre schoenster byslaepster, bisteriiken, adv. hir steit N. unde 

dat se den hillighen man hemelicke 25 secht, he vunde bisterliken sodan 
solde angaen. Bok d. Byen f. 189c. gut also N. eschet, d. h. er habe die 
bisorge, Seelsorge. He (der Brie- Sache als eine herrenlose gefunden, 
ster eines neugestifteten Altares) scal Bichtst. Landr. 12, § 1 (s. unter 
ok mit der bisorghe vmbeworren sin, bister). 

et ne were, dat es eme de deken 80 bisweke, Beeinträchtigung, Betrür 

bede oder bete (1330). Urk. d, Klost. gerei, Alse Jacob desse bysweke 

Drübeck, nr, 76. — De drudde sake (neml. die Wegnahme des väterlichen 

(de den köre vordervet) is, ofte de Segens) hadde synen broder Esau 

gekaren ane orloff etwan twe bysorge ghedaen, do toch he vthe deme lande 

(geistl. Sprengel) gehath hedde. Ssp, 86 in ein ander land. Bavenst, f. 195^; 

III, 59 Gl verne (0 Gott) dar af (von der Taufe) 

bissen. I^ichw, Holt den man, alle de schalkheyt der duuelschen 

de ko wyl byssen. (Vacca pugnante drogen efte bysweke. Van den festen 

vir post teneatur et ante.) Kiel, Mscr. f, 87, Vgl, besweken. 

nr, 114 f, 27h ; alze de olde koye 40 bite, (Baupe u.) Blutegel, (h)eruca, 

byssen, so klappen de clowen (Post est vermis corrodens olus et sangui- 

sene cursante vacca sonat vnguis et suga, byte. Brevü. Benth. 

ante. Dum trotant vacce veteres, biwanen, beiwohnen, eusammeti- 

sonat vngula queque). das. f. 15, sein (?), u. biwaninge. Wo leeflF de 

bissen, schw. v. ein bstf zurufen, 45 minsche ock leuendich sy, Doch ys 

stillen. De du bist dat brusent des he na dem dode bywaning fry. Werlt- 

meeres. Ps. 65, 8. (Magdeb, B.; sproke f. 5a; dodt bywanendes fry. 

die Vulg. hat: qui contarbas . . so- das. f. 31h, 

num fluctuum). Vgl. Grimm WB. black, Tinte. Welk schriuer syn 

s. V, bischen, bisten. 50 black dar mede (mü wormete, Wer- 



BLACKKRÜT 70 BLAÜFINGER 

muth^ Absinth) sedet, nene muse be- 40 Gelr. gülden , den galden tb 
gnaghen sine boke edder syne breve. rekene vor 14 hlsLUcken (14J9J2). Os^f 
Boh der Ärsted. f. 117; Black ghe- Ort. »r. 813. 

maket van watere, dar wormede ynne blanketten, -kitten, Uanh^ glänzend 

ghelegen edder soden hedde , de 5 wachen^ schminken, fnciare, blaock 
bocke, dar mede gheschreuen, en machen, blancketten, mit blanckette 
gnaget noch en schadet nene melden, bestriken. Dief. Yrowen edder ksi^ 
mutten, mu0e. Herbar. f. 80. pen, De ere antlat maken unde smjt- 

blaekkrftt, Tintenpulver. iVs i* ten, unde syk könnet wol blanckt- 
1^/s /A. vor blackkrudt. 2 0. 3 A 10 ten, wat mach grotter sunde wesee 
vor blackkrudt und 1 bodt (?) (^149^;. up erden? Josef, V. d. 7 Tods. t. 
Z. f. Niedere. 1871, S. 200. 5290. 

bladder. We dit bet (Gebet) bi blare = Blesse. Name einer Kuk 

sik drecht • . de is seker vor den etc. mit einer Blesse. Me heth nece 
bladderen, genant Jobs bledderen, 15 ko blare, sunder se heft wat wyties 
edder mala frantzosa. Nd. Jahrb. 3, (Vacce quando datur capat alban. 
S. 64. blara vocatur). Kiel. Mscr. nr. 114 

blaffen 9 beUen, af4ch = lästeren. f. 31. 
blaffen, latrare et inepta effundere blaseketel? 1 handvat, 2 blase 

verba; reddere sine mente sonum, 20 ketel, it. 1 ketel van enen veres- 
gannire. KU. — Etlike van den me- dele (1141). Wism. ger. Inv. f. 5: 
steren in der ee spreken bynnen sik: 2 ketel, de ene van 3 ferendel, de 
desse (Christus) blaffet, dat is, he ander 1 blaseketel. das. 1546. 
locht sik tho gheuende godes ere blat, n. Halseäpfchen. Werne dat 

(Matth. 9, 3: blasphemat). Serm. 25 blad (vuula) in der strotten nedder 
evang. f. 214h, vallet, de kauwe dost. Herbar. f. &i; 

blaekmalen. We sulfhere (im Zunge. To bosheit is de tunghe balt, 
Amte der Goldschmiede) wille wer- Dat snodeste blat in ertrike; se is 
den, dee sal maken en gülden vyn- ok sekerliken dat beste blat, wan se 
geryn mit vynsteren vnde ene en- so is S^t. Laiendoctr. f. 123^; he sprak 
gelsche brazen vnde ene hanttruwe (der Mann zu seiner sanksücktigen 
brazen geblackmalet vnde eynen by- Frau): noch radik, dat gi ewigen, 
worp myt smelte (1382). Monum. ofte ik vorkorte ju dat blat; se 
Liv. 4\ 309; noch VI amitten, III sprak: nu varet an godes hat, wil 
mid blackmalen szmide vnd III mid 35 gi de tungen mi vorsniden. GerK r. 
boekstauen Jhesus, Maria vnnd Anna ; M. 28^ 31; mannich tunge is eis 
II amitte mit blackmal smide. In e. wret blat, it maket vruntschop unde 
Wismar. Vere. hat etc. das. 56^ 51. 

blaken, schw. v. flammen^ brennen. blatbil. ene grote roste vnde en 

blaecken, flammare, fiagrare. KU. 40 blatbil (beim Seidachter). Wism. ger, 
Wy sien, dat yser bi den viere (Feuer) Invent. f. 78, (büm Schiffer) das. f, 
Weert gesmeed menygertiere, Also 244. 

kan die luxurie blaken, Yserne lüde blanelse. /, S. 3539^^ 49. It. noch 

can sie morw maken. Speg. der son- (als boete) 8 lichte gl. vor eyne blö- 
den f. 12^. 46 deltze vnd blauweltze gesclagen myt 

blank, weiß (vom Wein). Vnde alle eynem armborste. Emd. Bußbuch f. 39. 
de dingk, dey den bück bestoppen, blanfln^er, Bezeichnung eines Mein- 

blanken wyn . . schal he nutten : eidigen. Se (die Chroninger) untboden 
Wolf, Mscr. 23, 3 S. 47^. den furste, id weer na al te late, 

blank, eine Münze, vorkoft vor 50 se weren alle blauwfingers gewurden, 



BLAÜVOT 71 BLINT 

se hadden na eenen anderen heere. (Vtdg. fulgur). Old. Evangelienb. f. 

IBen. 576; 637. 8. Zachers Z. f, d. 56h, — 2. blickender Schein, dat en 

Fhil, 8^ 240. sy dan, dat de man mit blicke edder 

blanvdt. vp winachten 1 gülden myt schyne eder in hanthaftiger daet 

juncfrowen Eatherinen, den gaf myn 6 begreppen worde. Niesert^ Münst, 

vrowe Tor eynen blauout (1379). /Sw- ürk. 3, 8. 243. 

dend. 8^ 8. 230. blicken, sich zeigen^ apparere. 

blek. Hec autem silva in diversis (Umme dat de coopman siin reven- 

locis diversis nominibus nuncupatur ter daer heft unde ock etlicke fun- 

etc. (13 Jh.).^^ Z. d. Hare-V. 11, 8. lo datores gewest siin van den clooster) 

96. In der Übersetzung: (Ende des so et bliket by enen liickstene lig- 

15 Jh.) dusse wold wert in manniger- gende daerselves mids in den chore. 

hande bleken mannigerhande ge- Leitf. 8. 25; und aldus en holden 

nomet; vorkope en blech landes de Spaniarde van gheenen bestände, 

etc. (1349). ürkb. d. hist. V. für i5 alse dat wal bliict, wante etc. (1437). 

Nieders. S, nr. 449; wurde eyn ge- Hans. See. IP, 8. 26. 

ruchte des nachtes, de wechtere, bücken = part. blickende, l^fit 

de denne up der muren weren, de blotrenninghe eder mit anderen bli- 

scalden op dem bleke (d. i, auf dem kenen schine (1325). Niesert^ Münst. 

FlecJce^ auf der Stelle) bliven, dar se 20 ürh. 7, 8. 453. 

rede weren (1400). Halberst. Urk. I. bligasche, Bleiasche (molybditis). 

;S>. 575. — (200 m.) dee we on be- 1 balhge vnde ock enbrekne(?) mydt 

talen schuUen . . in der stad to h\jgSLske(1536), Wism.ger.lnv.f.l82. 

Brunsw. edder in der stad to Hei- bli(g)wit, Bleiweiß^ cerussa.'Die/'. 

meste vppe der blek eynem (d. h. 25 u, Goth. Arzneib. f. 33h, 

auf einer der genannten Stellen) vnbe- blindefalle. j,Das TaUy womit das 

knmmQrt etc. (1396). Sudend.8,nr.l04. unter dem Bugspriet befindliche Segel 

blerreiii balare, est clamor ovis. (die Blinde) geheißt umrde.^ Breu- 

3 Voc. W. (blarren. 1 Voc. W.) sing. Do hebbe Alberdt geropen, ber- 

blesset. Item exposuit IUI m. so get my I yck bynn min schip al quit, 

Yor ein bieset perd. Wism. Urk. v. vnd alDbald an ohr schip gekamen, 

1424; ok so vorderuede P. eyn bles- ore blindefalle angegrepen ynd sick 

set perd, dat ik om gelden mot vor darby indt schip getagen. Brem. Urk. 

XL gülden (1396). Sudend. 8, 8. 112, v. 1564, 

Z. 41; dat bleste peert (1473). Ost- 85 blindelinge, adv. blindlings. De 
fries, Urk. nr. 922. moU (Matüwurf), De blindelinghe 

bieten, 5cAu;. t;. Uärren, von Schafen, wroet voort vnd voort. Speg. d. son- 
bleten, balare. Voc. Locc. Hör. belg. den f. 31c. 

7, IL ags. bleate. Den wuK be- blint, von Thüren, Fenstern, die 

kent me by der stempne, wente he 40 nur zum Schein angebracht sind, sich 
hulet tegen den hemmel, men de nicht öffnen. Des heft her H. behol- 
schap bietet ieghen de erden. . . De den (sich vorbehalten), in der sidel- 
scape, de waren ghestliken, bieten muren . . na J.'s syme rume wert 
ieghen de erden. Serm. evang, f. 180c, eyne blinde dore maken to laten, 
bli, Blei (als Schreibmaterial). De 45 desulvige dore thor tid der not, dat 
schreuen ere leuent in blig vnde god vorbede, tho open und tho ge- 
leden de scrift hemeliken manck de bruken unde vort darnah wedder 
stene. Lüb. Passion, f 170d, ihoihomiiTeude ( 1534). Z. für Rechtsw. 

bliek, 1. Glanz, Blitz. Vnde syn der Univ. Dorpat, 7, Anm. 162; des 
(des Engels) antlat was so eyn blik 50 sali und mach ok F. S. ein muer 



BLIF 72 BLÜMBLOME 

npten . • mit blinden fenstern up blöttigen zehenden hatt über eia erb 
beiden syden etc. das. etc. Gr. Weisth. 5, 137. 

bllf, das Bleiben, Vergug. Ynd blome, menstruum, im Sing. Der 

seghede, wert dat desse (Christus) vrouwen blome seyet me allermeist 
wäre Prophete, he solde sonder blyf 5 in deme XIIII jare . . vnde de schal 
(unvergüglich^ sofort) Ter stond we- er waren volkamelyken beth daih se 
ten, dat dat wyf Is zonderinne, de käme to eren veftich iaren . . Wes 
em taste. Speg. d. sonden f, 125^. eyne vrouwe entfangen hefffc, so en 

bÜTen, eur See verunglücken, vor- erret se ere blome nycht, beth an de 
clarende, wo eyn schip vorghing vnde lo tyd, dat se geberet. Ssp. III^ ^7, Gl. 
bleue in der Ribbenitzer wyk (1420). blond (s. blunt). Ende se (die frü- 

Lüb, Urk 6, nr. 289 (8. 320). her die schönste gewesen toar^ wurde 

block. 3. blockähnliche Kiste. De häßlich^ de munt wart serich • . de 
gude mans van der menheit scholen nese hovelich), kreech mit alle een 
my mede ghunncn enen slotel to den 15 blont anghesichte. Bdkd. Byenf, 185i. 
blöke, dar dat ingesegel unde secret bldt, adj. u. adv. Hoß. To iunghest 

ynne ligghen (1436). Ostfr. Urk. nr. van deme hus wart ghevangen Echart 
456. — 5. Ackerstück. Nach ten Rybe sulf veyrde, de dre waren blote 
Doornkaat-Koolman (Ostfr. Wb.) ist knechte (bloße Knechte, d. h. nur 
blokakker ein kurzer Queracker vor 20 Knechte^ keine Ritter). LÜb. Chr. l 
den anderen längeren Äckern. — 6. 416. — als adv. offenbar^ deuüick. 
Rotte (in einer Winde, einem Flaschen- häufig mit al. Z. B. als uns de bible 
euge), bes. auf dem Schiffe. 2 remen, toghet al bloot. Speg. d. sonden f. 
4 kleiie blockke tho enem scfaipe 66^^; als ic voren screef al bloot 
(1542). Wism. ger. Invent. f. 245; 26 das. f. 15^; vnd- secht al bloot. das. 
idt schal ock nen blockmaker vor- f. 25^; ten anderen ist al ciaer vnd 
dingen in eine summa blocke tho bloot. das, f. 3^ u. h. 
einem schepe. Wism. HoUdreher-RoUe bieten, schw. v. entblößen^ ent- 

V. 1589. — 7. Goldschmidtsarbeit? dedken^offenbaren. Isset, dat du dines 
1 grone kuszel myt blockken (1538). 80 vrundes hemelken sake bloitest ichte 
Wism. ger. Inv. f. 205. openbarest, so kanst du om nicht 

blockstock, (tautd. Zusammens.) mer volghen. Becks, f. 173d; bloite 
eiserner fester Behälter zur Aufbe- nemede din horte, das. 79K 
Wahrung von Geld etc. Ut dem toll- blotinge, f. Entblößung^ Aufdeckung, 

blocke (Zdlkasten oder Kiste) tor 85 Offenbarung, In dem ende des myn- 
Layhe entfangen IUI gld. u. III mrk. sehen is en bloitinghe ichte open- 
Ut dem blockstocke der beerzyse to baringhe siner werk. Ecdes, f. 73L 
Detmolde XX gld. (1537). Lipp. bldtrinne, ^eieti/'. jerw bl6troiin(inge), 

Rechn. He (der Ritter) vorwarflf durch vrau- 

blode, schwach^ furchtsam. De na- 40 wen minne Vil manige blutrynne. 
tuer heuet somighen deren ghegeuen Eschenburg, S. 268. Auch erscheint 
enen wreden geest, somighe[n] eyuen die Form blötrunt. upgebort an broke 
vnwysen gheest, ende somighe[n] ' van Bernt Wrenger vor einen bloit- 
enen blodden gheest. Bok d. Byen f. runth IUI m. (1498). LippisfAe üri. 
113h. 45 Öfter heißt es auch bloetrint^ 

hloAelse, blutige Verletzung. (Buße) blStstSn, bolus armenicus. Voc. 

vor ene blodelse vp zynen arm. Emd. Golm. — Das Voc. Halberst. bloß 
Bußb. f. 2b. bolus. 

blodich, blutige Zehnte = Vieh- blumblome? Sancta Dorothea ma- 

zehnte, Daer ein zehendhere den 50 kede dusse saluen wedder den sehe- 



BLUS 73 BODEME 

men der oghen. Nym rüden sad vnde Lüneb. Urk, 11, 835. Vgl. böge 
venecoldes wortelen vnde blade von 8. 373. 

leuerstocke vnde blade von blüm- bdchsam, adj. biegsam. Ende ma- 

blome vnde etekes etc. Weif. Mscr. kede waer in em seinen de gheme- 

J^3y 3 f. 14h. 5 nen bisproke: wo dat houet hogher 

blfia = blas, Fackel^ Leuchte. Der is, wo de hals bochsamer is. B. d. 

negesten nacht Petri . . worden up Byen f. 203^. 

beiden thorneu to unser leven frou- bdchsprSt, Bugspriet. und syn 

wen baven under den tinnappelu ene bochspreth qwam in Klawes Wendes 

bluse uthgestecken in middernacht. lo focken takel to staende. Do lepen 

Lüh. Beform. 87 (Lüb. nordblüse, twe boesmans van den unsen int 

Nordlicht; im hiesigen Dänisch Nord- focken takel und houven eme dat 

blois oder -Mos, in der Pröbstei stach und bolynen van synem hoch- 

schlechtweg bluse; bloistern, stark sprete etc. Hans. Oesch. Bl. 1876, 

aufflammen, lodern, fackeln, find von 16 S. 88. 

den Wangen, wenn sie glühen. Falcks bodel, Büttd, als Scharfrichter. 

Staaisb. Mag. 2, 764). Camerarii vthgave. Deme scherpen- 

blosemen, feuern, heiß machen (mit richtere edder bodele. Wenne de 

Flackerfeuer) (sm blüs?). Welk vruwe bodell de vndedigen lüde dodet, so 

vorvroren is in deme kindelbedde, 20 ghifit ome de kemener VIII grote. 

so dat se alto vele koldes drinkens Bürens JDerikelb. /. 81 ; do bleef erer 

ghedrunken heft, der swellen de vote noch 9; de qwemen wente tho Waerde- 

vnde de been grot, de scal nemen bärge, dar worden se grepen; dar 

erwitten (Erbsen) stro vnde wicken moste de ene bodel werden und ho- 

stro vnde setten dat in eynen ketel 26 wen den 8 de koppe af. Hans. Gesch. 

vnde blusme mit stro de bodene Bl. 1876, S. 90, 

(BadeuHinne), dat se warm werde bodelie, Büttelei, Wohnung des 

vnde sette den ketel dar in vnde Büttels, Gefängnis, so moste ik scri- 

lat de vruwe darin baden. Wdf. uen in bastenen, in horrenhusen vnde 

Mscr. 23, 3 f. 131h. 80 in bodelliigen in allen steden vnde 

binwen, bleuen, schlagen, (de ster- moste se honen vnde sehenden, al- 

vet sunder ruwen) De hellesmet möt seme sulke vorreders vnde hurso[n]s 

de bluwen Vnde vuren ore sele in plecht. Wism. Br. a. d. 15 Jahrh. 

der esen. Gerh v. M. 73, 22. bodeme. /, S. 369^, 24. — Auch 

böch, 2, Biegung. En yewelk vyn- 85 von Gewäßern, die von Schiffen be- 

ger hefft III böge, behaluen den er- fahren werden. Begerende,juwer coep- 

sten . . de dume heft II böge. Serm. manundeschipperwoldenunderwysen, 

evang. f. 192K — 3. Bug (Vorder- de neue menginge orer gudere mit 

theil) des Schiffes. Enige meten den den Hollanderen tor zee makeden, 

fortganck des schepes by er egen 40 eder upe viande bademe schepen etc. 

ganck, warpen ein spon offt stücke (1480). Ostfries. Urk. nr. 1037; noch 

holt aver bort, offi; nehmen marck uppe Hollandeschen bodeme schepe- 

by de schumflecken, so de hoch vant den, alse dat myne opembare vyande 

schip maket. Beschriv. v. d. Kunst sint. das. nr. 1039. 1064. 1067; (Gii- 

der Seefahrt p. 22. Bezeichnung 45 ter aus einem dem Feinde genomme- 

eines Ackerstüdces. in deme Morende nen Schiffe brauche ich nicht wieder- 

twe verdendeil landes , eyne wisch eugeben) wo wol juw breff vormeldet, 

buten deme dike unde verteyn mor- wo gij juw noch na pawestlykem 

gen landes in deme boeghe, de ühese noch na keyserlykem eder jennigen 

van uns to lene heft etc. (1374). 50 anderen rechten konen vernemen, 



BODEME 74 BODENSTÜLPEN 

dattet sick moghe geboren, dat vyande recesse gemaket 1417 u. 1434 uppe 
bodeme maken vyande guder unde dejennen, dede bodemen . . dede ere 
in den geljken vyande guder maken Bchepe vorladen etc. (1442). Hans. 
vyande bodeme. das. nr. 1043; unde Bec. II\ 8. 510. 
(die Königin) warnet uns vor de 5 boddeming, der Schiffsboden, goder 
vytalgenbrSdere, de in deme norderen up der boddeminge, die Grtiter^ wie 
bodeme syn (1396). Hans. Bec. 4, sie unausgeladen im Schiffe liegen, 
353. — Dähnert kennt bodeme nur Bohnert. 

als j,ein niedriges Binnentoaßer^ . — bodemstede, Stätte^ Stelle des Bih 

boddeme, ein unbebuwet schip, basis lo dens^ wo ein Gebäude steht, sach van 
navis. Voc. Strals, d. h. ein Schiffe dem hemmel nederstigen vp de bod- 
dessen Boden nur erst gelegt^ nicht demste[de] des closters enen breff 
weiter ausgebaut ist. — Als besondre etc. Lerbeck § 125 (Wolf. Hs.J. 
Art von Schiff: de Sundeschen wur- bodenbrdt, 2. Nachricht^ Botschaft. 

den rede mit einer barsken (d. i, 15 4. sol. gülden vor VI elen eykes 
bardsen)und einer (?) boddeme. iSi^roZ^. (achisch ^ von Aachen) grone, dat 
Chr, 1, S. 180. — Was ein bödmen- gaflf myn frowe von Bruns. der lant- 
schip ist, darüber wird gestritten ; er- greuinnen boden, de mir frowen dat 
wähnt udrd es Hamb, Urk. B. S. 550, bodenbrot sede, dat de lantgreuinne 
als eins der kleinsten Schiffsgattungen; 20 eynen jungen son hadde (1397). 
navis que dicitur mankane, 4 \ (an Sudend. 8, S. 241. 
Zoll), navis simple^i (in der Über- bodene (auch: bod(d)eme, eyn 

Setzung en bödmen schip) 4 ^. — kumme, doleum. Voc. Strals. u. Dief,) 
Bohnert kennt ein boddenböt, ein Diogenes lach in ener vpgherichten 
Boot, das unten flach und breit ist, 25 boidene vor ener stat. Ecdes. f. 200^. 
und daher leichter an seichte Ufer bodenrof, auch getrennt: bod(d)e 

kommt. Vielleicht ist bodmenschip unde röf, z. B. so blifft by der wehr 
ein prahmähnlicher Kahn. S. Nd. voraff twey mutten mit dem nechsten 
Jahrb. II, 40; Korresp. Bl. II, 33 f. worpe, bullen, beer, wagen, ploig, 
u. 78. — Das W. bodmenschip be- 30 bodde und roiflf etc. Or. Weisth. 3, 
ruht übrigens nur auf Ootijectur; es 207. 

steht im Hamb. ü. B. bomenschip ; bodenstnlpen. Ich bezweifle, ob die 

Korresp. Bl. IV, S. 94, Bedeutung „zu Boden werfen, um- 

bodeme. /, S. 3709^^ 35. Der bo- reißen, von Gebäuden^ richtig ist. In 
dem(e) hatte keine bestimmte Größe. 85 dem angegebenen Beispiele L. 6r. et 
So wird erwähnt: 1 bodem wasses GL 6r. proscripti sunt eo, quod tem- 
van en haK schippunt (1389). Livl. pore nocturno ventimolendinum . . 
Urk. nr. 1264 u, ferner: int erste bodenstulpeden, heißt es wohl nicht: 
zuUen si gheuen van elken bodem sie rißen nieder, (u)as zwei Leuten 
wasses, grot of clene, neghen pen- 40 auch wol unmöglich gewesen wäre), 
nynge holL (1389). Lüb. Urk. 4, S. sondern sie übten Bodenstülperei (Bau- 
553. berei) in der Mühle; wie man auch 

bodemen, mit einem Boden versehen. ein Land oder ein Dorf bodenstulpet, 
Vortmer schall men geven enem Daher ist die von Bdl gegebene und 
knechte vor ene tunnen tho makende 45 auch von Hänselmann (Im neuen Reich 
driddehalven pennyngh unde vor einen 1873, 2, S. 570) befürwortete Inter- 
rump to bodemende dre scherf . Hamb. pretation „einem einen Bottich auf- 
Z, E. 33. stülpen u. dadurch widerstandsunfähig 

bodemen, auf Bodmerei leihen. En- machen^ nicht zu verwerfen. Ein be- 
drachtliken gesloten, to holdende de 50 stoppen under ene kuven (s. bestop- 



BÖGE 75 BOKWETE 

pen) und eis Strafe under dat kayen bogesam = bochsam, biegsam^ bädl. 

Stulpen (s. kuven) kommen auch sonst geschmeidig^ gefällig, vnde (Christus) 

vor. Daß es dabei auch leicht zur heft den hemmel also bogesam ge- 

Toäiung des so Behandelten kommen maket, dat de hemmel nu entfanget 

konnte^ liegt in der Natur der Sache. 6 de guden. Ravenst. f 155^. 

Später mag vielleicht jede nächtliche bdkecker, Eichel der Buche, fagus, 

gewaltsame Bäuberei u. Plünderung proprio eyn bom, dar bokekkeren 

(im Ogs. eum furtum) so genannt Yppe wassen. Voc. Oldenb. 

sein^ wenn auch das wirkliche boden- boken, abs. Flachs durch Schlagen 

atulpent nicht mehr sfur Anwendung lo oder Klopfen weich machen. Des bebbe 

Team. Vgl, Frensdorff^ Einleitung eum wy gheorlovet, dat de rad vnde meen- 

Sträls. Verfestungsb. S. LXV. heyt to Buxstehude moghet leggben 

bogOt adj. bi^sam. woUu prijs, een waterrad yppe dat stow to bo- 

wes een boghe rijs. Nd. Jahrb. 11^ öl. kende, to walkende vnde to stotende, 

bogelspel. sphaeristerium, spbaerae 15 sunder jenigberleye körn to malende 

ludus. Hor.b^.6,177;Hoffm.Findl. (U02). Sudend. 9, nr. 177. 

i, & 169. boken, t?ergd)en von Todeswegen^ 

bogen, praien^ rühmen. ,,boogen, vgl. bokunge. (eig. buchen^ in das 

roemen, yerheffen, pralen. Oudem. — Buch einschreiben bei Übertragt^ng des 

Dat derde teyken, dat desse boocht, 20 Eigenthums.) welck landt ghegeyen 

De yan em seinen weent zyn yer- und gheboket heeft salighe Tateke 

boocht, Dats, dat he ghenen lof ne Ennena to s. Yiti altaer in onser 

gheuet gode. Speg. der sonden f. 90^ korken to Pilsum etc. (1463). Ostfr. 

(Über sehr.: Gheck zyn se, de yan em IJrk. nr. 793; teyn rinsche gülden, 

seluen hebben wenen, dat se be- 26 de men schal boken unde geyen in 

Sitten.) desulyen kercken (1481). das. nr. 

bogensage, Bogen-, Kreissäge. 1 1050. Vgl, Bichth. s. v, bokia. 
rulle, 1 bagensage, 1 olde kiste etc. bokeral. bissus, eyn bokeral, est 

(1552). Wism. ger. Inv. f. 268; ene species panni Jacinctus; idem est 
grote saghe ynde i baghensagebom 80 genus candidissimi lini. 3 Voc. W. 
(1483). das. f 100. Vgl. Lief s. v. „Soort yan wit fijn 

bogenschere, Bogen-^ Kreisschere. linnen mit hennep bereit en met 
2 olde scroderscheren ynde ene ba- gom op<- en glad gemaakt.^' Oudem. 
ghenscher ^i5iS^. Wism. ger. Invent. (boke-)f bdkvorer, Buchhändler. 

bogetange. Bogen-, Kreiseange. 1 85 Derohalyen hebben se (der der Be- 
haneken, 1 klene bogetanggeken mit formation feindlich gesinnte Bath) 
enemklenendorchslage(i5d5). Wism. enem boekfShrer ein yatt boeke la- 
ger. Inv. f. 179. ten nehmen. Lüb. Beform. 2; idt 

bogenseliote, Bogenschuß als Län- schal ock nen bockdrucker noch bock- 
genbeßeichnung. cape L. unde is eynen 40 fhoerer, welcker dat handtwerck nicht 
bogenschote wol in de see. Seeb. p. gelheret . . bockbindergesellen hol- 
12 f 11; twe bogenschote yan dem den noch gebunden boeker feyl heb- 
lande dar licht etc. das. p. 42^ 84; ben. Hamb, Z. B. p. 38^ 13. 
uppe dre bogenschote na. das. S. 25, 9. bokesbudel, Beutel für ein (Gesang-) 

bogerdp« „Verlesen für boyerep? 45 buch. Dit sint de clenade, dede be- 
jäet: Bqjereep d. h. das Tau, welches höret to der broderschop s. Mauricii 
die Boje am Anker befestigt.^ Breu- . . item eyn antependium als me 
sing, en wyntakel, III brede, II böge- bokesbudele plech[t] äff to makende 
repe, ene anckerstock etc. Wism. Inv. den frouwen, brun. Hamb. Z. B.p.58. 
f. 246. 60 bdkwete. Zum weiteren Beweise^ 



BOLDBRENG 76 BOLWERK 

daß der Buchweieen schon vor dem Steyn, die bol vnde gaterich is, ale 
16 Jahrh. bekannt tjoar^ mag auch der duyfstejn, peemse ind der gelycken, 
Eigenname Nicolaus Boekweyte die- tabentum. Teuth. hol unde boL Bmt 
nen; so hieß ein Schweriner Cleriker genhag. Genes, c. 23, 
im J. 1413. Lab. Urk. V, S. 142 ö bollafüch, Uch&rig. Et gheuel, dat 
(a. E.). . . ene mole ghemaket was, de stro 

boldbreng. Das ältfr. W. (Aus- ende caf seer starckelike towreef 
stattungj Aussteuer) findet sich noch ende mel daer van makede, ende mit 
1470. . . erer moeder boelbrenge, so sulken mele mit semelen (d, i. furfur) 
Meleff den myt erer moeder entfan- 10 ghemenghet mestede men de verkene. 
gen hefit etc. Emd. Bußb. f. 68h, Do de verkene verkoft weren, . . 

bole, bale, bauchiges Gefäß. Und wort daer gheuunden, dat de verkene 
hat der knecht in einer nacht 4 hedden bollachtig vlee8ch(B) ende niet 
bahlen voll (Schmutz) weggeschoben vaste. Bok d. Byen f. 16^. 
(1710). Schwed. Arch. (Stettin) TU. 15 boUapt. J, 5Ma, 5. — 1 tunne 
106. nr. 130. darin was 26V8 tunnen bollert, stot 

bole« Ein markantes Beispiel, daß 1 •% to Danske unde wert hir geven 
hole den Verwandten, bes. den Bruder vor 16 ß. Mem. Dunckdg. f. 14h, 
bezeichnet, ist: Hir vt spreke wy vnsen boUik = boldek. Den veer preste- 

heren vnde holen den bischSp van 20 ren, de (bei Processionen) den bollick 
Hildens&m, vnsen holen den dorn- dreghen, iewelkeme twe grote. Brem, 
provest to Minden etc. (1395). Su- Benkb, f. 87. 

dend. 8, nr. 13 („Bischof Otto vofi bollinge=bolinge, (Bohlung) Fach- 

Minden verpflichtet sich der Herzöge werk. Dat olde schohus is boefeldich 
von Brschw. u. Lüneb. Land und 25 gewest, dat men nicht koude to schür 
Leute gleich den seinen zu vertheidi- sytten vnd de lemen wende weren 
gen, auch ihre Feinde nicht zu be- vte vallen myt der boUinge. Niesert, 
hausen, zu hegen noch zu begünstigen. Münst. Urk. 3, S. 351. 
Hievon nimmt er aber seine beiden bSIscliap, concr. amica. Item heft 

Brüder, den Bischof von Hildesheim 30 he eyne boelschop ghehat. De ma- 
und den Domprobst zu Minden aus.^) kede enn vroet, ze were swanger 

boleke^ mülefolium. Voc. Colmar. van eme . . Do sneet he desolue 
(Vgl. JDief. rolike u. bolick.) syne boelschop van nedden up beth 

boleken, leibliche Geschwister. Ick tho den brüsten etc. F. q. Dracole 
hebbe gemerket ein ydelheyt der 35 p. 78. 

mynschen, dat is, wen ein mynsche holten, 3. Feßel, Fußeisen. Und 

nycht kyndere efifte bolken hefft, vnde als se nycht thostaen (gestehen) wol- 
doch arbeydes nicht vphoret. Von den, do kragen se eynen boltenn und 
den 7 Todsünden p. 78. (Predig. Sa- drouweden se darinn tho sluten . . 
lom. 4, 8.) 40 So wart de grote junge in den bol- 

bolinen. unnd houven eme dat ten geslaten etc. Hans. Gesch. Bl. 1876, 
stach unnd bolynen van synem hoch- Ä 82. — 4. RoUe Leinwand, recepi 
sprede. Hans. Gesch. Bl, 1876y S, 88, 4 mr. minus 16 den. de uno holten 
„engl, bowlines, hd, Bugleinen, die lini panni, continente Ic et VIIV« 
Taue, womit die dem Winde zuge- 45 ulnas. Laur. S. 28; 1 holten lowen- 
wandte Seite nach vorn (nach dem des van IUI laken. Wism. Inv, f. 26. 
Buge) geholt werden, damit sie beßer bolwerk, urspr. Bohlenwerk, hol- 

vom Winde gefaßt werden können." zeme Wehr; später übertr, auf jede 
Breusing. Befestigung, auch von Erde, vallatio, 

boU, löcherig, schu)ammig, porös. 50 ein starck bolwerck od. eyn tarrass. 



BOM 77 BONIK BONK 

IHef, — Vnd ok so en sali neyn Zimmers oder Hauses, vnd leggen se 
schepher ballast edder vulnisse schud- (die gekochten Kräuter) vp ene bonen 
den by den Strand vppet bolwerk vnde laten se aldor droge werden 
edder bi dat bolwerk, offte by der sunder nicht in der sunnen. Nd, 
stad muren etc. Big. 8t B.p. 212^12. 5 Jahrh. 4, 89; vnde nicht ghedroghet 
bdm, 2, Schlagbaum. Unde de böm, in der sunnen, sunder vp der hone 
de dar is vor des bischoppes slote effte vp euer kameren, dar de lucht 
ouer dat water der Eenbeke gheslo- nicht in gha etc. das. S. 90. 
ten etc. (1392), IM. Urk. 4^ 8. 641. bonehase, nicht künftiger Hand- 

— 3. Lichtbaum, unde men ghingk 10 werker. De ampt geuen eynen rade 
oxne (dem Cardinal Raimund a. 1503) eyne suplycatyo auer van deme in- 
to mothe buthen Bremen wente vor drang, wes en geschege in erem 
dat slinghe na dem dorpe Walle in ampte van den boenehasen (1571). 
Ythbremen, de gheisteliken vnde alle Monum. Liv. ^', 186; so jemandt 
lichte vnde bome der ambachte« Brem. 15 mit einem bönhasen edder bonhas- 
Denkb. f, 116. innen verbünde (Wunden verbände)^ 

bomleter? (Zu papilionen salae) watterley schaden datt sin, de schal 
. . wuntkrud, sanekel, gaheilen, we- dat betheren mit tein daleren. Hamb. 
gerich, grawe huslok, gichtcrad, bom- Z. B. (Ordn. des Barbieramtes von 
leter, zugancrud, dach vnde nacht etc. 20 1577) p. 20; dessülvigen dages ist 
etc. Wolf. Mscr. 23^ 3 f. 123. geschlaten (vom Amte der snitker), 

bdmsehip. „ein Trog oder Schiff- dat na düsser tydt stedes schölen 
lein^ so aus dem Stamme eines Baumes 30 meistere de böhnhasen jagen, dc^s. 
gehauen ist; monoxylon. Unter. Up 268. (y^Die Ämter hatten das Becht 
den folgenden winter wardt ein ge- 25 die Freimeister u. Brüderschaftsmei- 
ringe frost und de nawinter mit gro- ster [die Bönhasen werden^ wenn sie 
ten regen, also dat men konde up ihre Befugnis überschreiten] eu &6- 
S. Martens kerckhave mit einem suchen^ doch nur mit specieüer Er- 
bohmschepe fahren by dem klock- laubnis des Bürgermeisters und unter 
torne. Benner e. J. 1552.^ Brem. WB. so Begleitung von dessen Diener. Dieses 
IV^ 657. jfAn der Westküste Hollands Besuchen heißt Bonhasenjagd. Die 
giebt es gewisse Fischerfahrzeuge^ Zunftacten enthalten eine Menge Ein- 
weiche bömschepen heißen (im gewöhn- eelheiten über dergl. Jagden, bei denen 
liehen Leben häufig bomertjes oder es oft blutig herging.^ Büdiger im 
homschmi^n, in SüdhoUandatuhpinken 85 Gl.) 

genannt). Sie haben ihren Namen von bonen, „mit einer steifen Bürste 

ihrem plumpen Bau erhalten; sie sind oder gewachsten Lappen das polierte 
namentlich breit und kurz und h(d)en Holzwerk reinigen und blank machen.^ 
flachen Boden. ^ Voigt im Korresp. Bl. Bichey. Dann überh. glänzend rein 
/F, S. 94. 40 machen, ist (dat vat) vnreyn, men 

bonaftich, eig. adj. Bühne^ Decke, boentet ende wasschet. Speg. d. kerst. 
Stockwerk höhend; dann subst. Bühne, gel. f. 187. 

Stockwerk etc. Unde (Salomo) buwede bonet , Hut, Mütze. damast to 

dat bonaftich (Vulg. tabulatum) bouen einem honette vor XXIII witpenninge. 
alle hus vif elen in de lenghe. Merzd. 45 Lipp. Bechn. v. 1537. 
B. d. Km. 133. bonik) bonk, Schiffsladung. Item 

bone, Zimmerdecke. Dyonisius nam aliquis veniens cum navi ad portum 
eyn swert, unde henck dat bouen an tytulo vendicionis aperit et dividit 
den bone myt eyneme vademe. i2a- res suas, quod sie nominamus: ofte 
venst. f. 9^. Der (obere) Boden eines 50 he sinen bönich breket, vendens ali- 



BONIT 78 BORCHSATE 

quam^ partem rerum suarum etc. gnlden, 18 st&ver, 4 witte; wo is 1 
(1275). Höhlbaum, Hans. ürk. J, nr. eile gerekent? Friese, Beketüc. (1658), 
746 (8. 262); item, eyn schipman, S. 26. 

de eyn schiphere heth vnde de mit boreh, vercken, dat gelabt is, pro- 

em in deme schepe sin, de en open 5 prie eyn borch. Teuth. (Zu einer 
eren bonnyck nicht, er se vornoghed Scdbe) 1 oesselen (Nasd) wynettikes 
hebben dat schiplon (lat. Text: item, vnd alzo vele borchnettes . . myt 
nauta dictus skipher et secum in eyner blasen van eynem borchswyne. 
naui existentes sua bnnkse non ape- Wolf. Mscr. 60, p. 153; enteghen 
riant, antequam satisfactum fuerit 10 de suluen pochen. Nemet 1 pundt 
pro naulo). Apenr. Skraa c. 41 ; alle swyne vlomen van eynem borch, de 
gud, dat uppet lant nicht en kimpt ynghesolten sy etc. das. 
(kumpt?) edder van dem lande nicht borclii^esete, 1. Burgsüs, 5. borch- 

geschepet wert, dat schal yry wesen; säte. Wi bekennen, dat her L. bi- 
dar segge wi van vses heren weghen 16 schop der kerken to Revele nnd sin 
to: were dat een bonk ghebroken capittel . . und hovelnde darsalves» 
werde in den schepen, dat gud, dat de borchgesete up deme groten hus 
men upschepet, unde dat in den to Revele hebben, den dat to borde, 
schepen blift, schal haluen tollen en deel van des Stades marke • . 
gheuen (1364). Hans. ürk. v. Sar- 20 hebben gelaten etc. (1281 u. 1371). 
torius II, p. 553; it. en schal men Livl. ürk. nr. 1080. — 2. Burgsaße, 
nen gud by westen der Maase ut- Burgmann. Hir umme vulborde wi 
schepen umb ostwert to Yorende. und stedegen den Torgeschreyenen 
Men werit, dat en schipher qweme borchgeseten und ratluden und bor- 
by Westen der Maase in Zeland, de 25 geren to Revele de Stades marke to 
mach dar synen bonnik breken und Bevele etc. dies. ürk. 
bringen dat gud by sworen eeden borchhode, bezeichnet aw^ den 

tho dem Stapel (1388). Hans. Rec, Baum, innerhalb dessen der Schutg 
3^ S, 440. gilt Desse borchfrede vnde borchude 

bonit. y,ist nicht artemon, d. i. 30 scal anstan (beginnen) y^p^pe der borch 
Focksegely sondern ein Beisegel 'an Euersteynne vnde wenden bet an den 
einem größeren^ eine Verlängerung des bornen etc. (folgt die weitere Angabe 
Segels an der Unterseite durch einen der (Srensen (1395). Sudend. fi, nr. 
Streifen Segeltuch^ welcher daran ge- 58; vnde scheiden dar setten eynen 
reiht wurde. Wir sagen jetet: Lee- 35 amptman, dede se vnde de 6re vor 
segele die Franzosen noch bonnette.^' schaden vnde vnv&ghe bewarde vpp 
Breusing. it. en seghel mit siner dem slote vnde alse veme de borch- 
thobehoringhe, alse III bonitte (so h&de wende (1399). das. 8, S. 367 u. 8. 
ist eu lesen, nicht bomtte). Wism. borchkndp, was für ein Knopf? 

Inv. f. 63. 40 3 borchknope vnde schalen vor enen 

boras, Borax ? vif rinsche gülden hoiken (1526). Wism. ger. Inv. f. 
vor twei punt boras. Brschw. ürk. 127; 1 jurien, 4 borchknope, 6 ringge 
V. 1520. etc. (1548). das. f 267. 

borai multitia, orum. ital. buratto. borehsate, Burgsitz, tom ersten 

Kü. jfEtamin, dünner, wollener (u. 45 male (erstens) so scolen de vorspro- 
seidener) Zeug^. Ein stflcke syden kenen deken capitel vnde stad vs 
borat van 24 Vs eleu, kostet 29 •% borchmanneugheuentwelf erueborch- 
12 0. wat ys dat ein ele? Hamb. säte in der borch vnde in der vor- 
Bekensb. v. 1630, S. 33; it. 4 stucken borch to Tedinghusen . . de wille 
wullen beratt jeder 24 eilen, vor 265 50 wy nemen, also de deken, dat ca- 



BORCHSUKÜNGE 79 BORDE 

pittel Ynde de stad van Bremen vnde de van twen jaren weren. Old. Evan- 
de dre, de van vsen twelf borchsaten gelienb. f. 9. Es gab viele Börden 
dar to vughet virerden, dat sätet vnde im Bremer Stifte, b, B. de borde to 
delet (1357). Sudend. 8, 8. 295, Z. Seisingen, Tzittenßen, Elstorppe, Hes- 
46 ff, 6 lingen, Mulßen, Berckstede, Alerstede, 

borehsuknnge, Burggebiet? Die Oldendorppe, Lamestede, Beverstede, 
helfte von der borchsukunge Gretyn, Wickstede, Kustede, Orle u. s., ohne 
also dat die borg to G. in ir deil daß auch hier genau zu bestimmen 
vile, unde wi. die andere helfte der wäre^ worin die Verschiedenheit einer 
Yorbenomeden borchsukunge behilden lo borde von anderen Landeseintheüun- 
etc. (1258). Livl. Urk. nr. 246; der gen besteht; in latein. Aufzeichnungen 
erve gelegen is in den borghsukun- steht wol parrochia, aber eine par- 
ghe[n] (kU. Text: castellaturis) Dz. rochia und eine borde deckt sich nicht 
und M. genant, das. nr. 248. immer. Daß es ursprünglich ein Juris- 

borehvrede (wie borchhode) beeeich- 15 dictionsbeeirk war^ scheint auch dar- 
net auch den Bezirk^ innerhalb dessen au5 hervorzugehen , daß es von der 
der Friede gut. We hebbit uns vor- Borde Orle, zu der 10 Dörfer gehör- 
eynet mit N. . . vmme eynen rechten ten^ heißt: Interste hefft dat stiebte 
borchfrede vnd vmme ene borghode van Bremen auer desse borde dat 
. . vnd de borgfrede schal stau 20 wertlike richte, dat sideste myt dem 
ynde angan vp den husen vnd slo- hogesten. Doch ys hir in manighen 
ten von der rechten ringmüren to der tyden neen gerichte holden, v. Hodenb. 
H. vnde wenden wente vppe de Zose Brem, O. Q. 11^ 8. 32. Ferner: de 
dat water vmme vnd vmme etc. van Hollen hören ock in desse borde 
(1375), Sudefid, 5, nr. 63. 25 to Lamestede vnde gan alle tho richte 

hovi^^j Scherz, Spiele Posse, boerde, to Lamestede. das. 8. 47; item de 
jock, nugae, jocus. KU. Nu leert van Abbenßete hören ock in desse 
hyr vort van de plien (von denen, borde vnde alle to richte to Lame- 
welche pflegen) Te beschimpen, dat stede ; item de van Armestorppe ho- 
se zien Vnd to elken dinghe boerde 30 ren ock in desse borde to Lamestede 
vort bringhen. Speg. d. soniden f. 133& vnde in dat richte, vnde gan alle to 
(8. auch bort). Vgl. boerder, schim- richte lick anderen insaten desser 
per; boertmaker, balatro i. clamoro- borde etc. das. 8. 48; item de van 
sus ioculator. Hör. belg. 7, 11. Yarle hören ock noch in desDe borde 

borde. Dieses Wort erscheint häufig 85 vnde gerichte. 8. 51; in desser borde 
im Gerh. v. Minden, ohne daß es etwas to Beuerstede hebben de borchman- 
anders bezeichnete als: Bezirk, Land- nen van Lunenbergh dat wertlike ge- 
schaft überhaupt, nur einmal wird es richte, das. 8. 62 u. 83 f. ; dem hil- 
in bestirntem Gegensatz zur Stadt ge- ligen hern sunte Peter vnde dem 
braucht (beide up der borden unde 40 stiebte van Bremen höret dat wert- 
in den steden. 60, 50), und so scheint like richte auer desse gantzen borde 
es auch softst immer von der Land- (to Szesinghenn). das. 100 ; vor allen : 
Schaft mit Ausschluß der Stadt ver- In perrochia Beuerstede et in di- 
standen zu werden. Vgl. noch: Desset strictu judicii temporalis ibi- 
nascreuene gud vnde gulde hebbe gi 45 dem vulgariter nuncupati borde. das. 
buten Wunstorp in der borde van 8. 64; in hac parrochia vel in di- 
der abbedige wegen (um 1380). Ca- strictu hujus judicii dicti in der 
lenb. Urk. IX, 8. 128; Herodes let borde etc. das. 8. 85. Es wechselt 
doden alle de kindere, de to Beth- deshalb auch der Ausdruck mit richte, 
lehem weren, vnde in alle der borde, 50 ff. B. De rechticheit des stichtes van 



BORDEN 80 BORKE 

Bremen in der borde to Mulsem . . alle tidt enen borde vagedt tor stede, 
Hyr volgen nba de dorppe in dessem de des stichtes rechticheit vorsteidt 
richte belegen: Mulsen etc. das. S. v. Hodenb, Brem. G. Q. 11^ S^ 85. 
136; dat richte unde de borde to bore, ne bore, s. bure. 

Mulsen etc. das. :/4ö. — In der Stelle: 5 borental. 1^394^,5. — Ok se- 
item van den borden des graezes ghede her Everd, dat de yan Cam- 
und der weide, gemeinliken geheiten pen unde de vam Sunde na ereo 
veedrifft, de solen gemeine sin (lat. borentale to den tiden de hovetlnde 
Text: de partibus graminum et pas- allene sterkeden etc. (1383). Sans. 
cuis Yulgariter dictis yedrifth com- 10 Rec. 2^ p. 312; dat gi lik uns na 
munia esse debent) (1340). Livl. ürk. borentalen willen stan vromen, scha- 
nr. 792 wird wd ein Übersetzungs- den unde koste (1385). das. 2^ p. 
fehler stecken, da bord doch nie pars 316 ; unde dat schal man uns afslan 
heißt. (abrechnen^ kürzen) na borentale der 

borden, an Bord legen. . . unde 15 tiid etc. (1395). das. 4^ p. 273. 
hadden nicht so vele skepe to huss bördele, auch glossiert mit adracins. 

alse dar do injegen behofi was, unde Voc. Halberst. ( Vgl. Dief. s. v. ad- 
de skepe de gi hadden, se weren ok ragis.) 

nicht so grote, dat se myt den Hol- bor^elik. J, 388^. were de sake 

lenders skepe borden konden, wente 20 borglich (Giväsache)^ se scheiden bor- 
se hadden grote Spansche skepe (im ger (l. borgen) geneten, wer se eck 
Kampfe sind nemlich die Schiffe mit (aber) pinlick, dat vunde sick eck 
niedrigem Bord sehr im Nachtheü wol. Bost. Chr. p. 13 (Rost. Progr. 
gegen die hochbordigen) (1440). Hans. 1880 von Krause). 
Rec. IP^ S. 320. 26 borgen, im Sinne von: fristen^ axif- 

borden, den bort einer Glocke scKta- schieben. Dat ander (dos OcH den 
gen ? vnd hedt nicht wollen der ar- Weg zum Herzen des Sünders ver- 
beidt geraten, dat de klocke hadt sperrt) Dats, dat se hyr bekeren 
ahn beide siden borden wollen (1574). borghen Vnd borghent van morghen 
Wism. St. Mar. Geb. R. so to morghen, S^eg. der sonden f. 74^. 

borderen, schw. v. Scherz, Possen borgerrecht, die Bürgerj^ichten. 

treiben, jocari. Vp de beschempers We (das Kloster Ebstorff) ne willen 
zeghet dit De wise man, de zere bla- neue bode buwen, dar borger edder 
meret, Dat een met zynen geselle lüde inne wonen, uppe dat se scho- 
boerdeert. ^eg. d. sonden f. 133^. 35 tes unde wachte unde borgerrechtes 

borderich, adj. der Scherz, Possen unde wicbeldesrechtes vrig sin etc. 
treibt. To den vrend niet boerderich (1355). Lüneb. Urk. J, nr. 507. 
si, De betrouwen heft in di. Speg. d. boringe, Hebung, Einnahme, bo- 

sonden f. 133^^. ringe, tyns unde denst, (die) ^rj hebn 

borderwerkersche, Bortenmacherin. 40 van vogedie wegen in B.'s ghuet to 
It. der bordenwerkerschen 1 lubsch L. etc. (15 Jahrh.). Nies. Münst. Urk. 
pund. Wism. Reg. Sp. S. 2 f^. 4, S. 306; willen ock nawisinge doen, 

bordeslnde, LetUe, die zu einer alle ere tinse, pechte, rennte, fruchte, 
Börde gehören. To Elme synt nu tor vpkunfte vnd böringe, wor se de tho 
tidt XI buwhoue beseth, de synt ock 45 hörende hebben etc. Lüb. Urk. v. 
alle richtesplichtich vnde mothen doin 1532. 

lick anderen bordesluden. v. Hodenb. borke, attch von anderer Rinde als 

Brem. G. Q. II, 149. Baumrinde, Kruste. Beme czegen- 

borde-YOget, Vogt in einer Börde hörne in der lochen (Flamme), de 
(Gerichtsbezirk), dat stiebte hefft dar 50 borke, de dar vp steit, (an dem ver- 



BORLICH 81 BORTBREF 

brennenden Hörne) de schaue af etc. borsen; It. X d. vor II rade tho bor- 
Goth. Arsneib. f. 33^. szende (1530), Wism. Heü, Geist Reg, 

borlich, offt dat alle (es sind viele horsis (borczis) = mhd. bortside, 

Ahgahen aufgeeählt) ok gothlik vnde bursät, burscbat? halbseidener Zeug. 
borlich ys, mach de weten, deme 5 8. Dief. s, v. coccinum. VII got. 
nicht Yorborgen ys , de amptlude sol. Gleynsmede vor VII elen borczi- 
nemen dat wol, dat käme her wor sis, wart mir frowen vnd oren junc- 
dat here käme, vnde achtet dat nicht frowen vnder grawe kogelen (1397). 
groth, ofte ore here dar ymme to Sudend. S, 8. 235; neynen borßis 
deme duuel varet offte nicht, v. Ho- lo sniden (darf der Krämer). Gott. Urk. 
denb. Brem. G. Q. 11, 8. v. 1431; arras, boersis etc. das. 

bormester. Nach Rüdiger: Kassen- borstel, Borste, 8ta6hel. Se droch 

heamter (zu boren, heben?). Item een yseren panser naest eren liue 

-welk unsser (der 8t, Enwddsbrüder- ende vp den panser hadde se een 

Schaft) broder, de dat gheld ghift, 15 hären cleet van borstelen, dat eer 

de unsse bormester is, de bcft macht dort panser seer scherpelike stack. 

to beden aver alle des, dar der bro- B. d. Byen f. 115^. 

derschop macht ane is (1512), Hanib, bort, Bord des Schiffes, schepe van 

Z. R. p. 263, 8. (Zu bemerken ist vyff borden grot (d. h. ?) (1457). Ost- 

übrigens, daß diese Bedeutung wegen 20 fries, Urk. nr. 714; wy voren myt 

der Unklarheit der 8teUe zweifelhaft ist,) her H. Vorrade in dat schypp unde 

\iWm\XLijeineBferdekrankheit Wultu vunden alle bort (den ganzen Raum?) 

eynem perde des bormyntes boten, yul geschepet, yodoch schall noch in 

so nym bücken talligh, was vnd ha- datsulve schyp al unse vitalie unde 

nygh (d. i. Honig) vnde smelte dat 25 darboven wol 100 schypkysten (1437). 

to samende dor de heden vnd wynde Hans. Rec, IP, 8. 36; so £ro wy by 

ymme dat beth des thomes vnd do der borth (an Bord) weren, quam 

deme perde den thome yn den munt, des rovers boeth etc. Hans, Gesch, Bl, 

yt vergeyt oem al to handt. Wdf, 1876, 8. 85. Büdl, Darumme so la- 

Mscr, 60, f. 1809k. 30 tet uns unse segel setten up de an- 

bome, 2, frisches, Marcs Waßer, dere boort, Wy willen eenen anderen 

Wan du dat glas (Uringlas) yppe anschlach maken etc. Ben. 643, — 

dyne haut nemest, is syn vrina also Von der Glocke, Do dit de borger 

eyn bome, so is id von der milten; alle horden, do ging de klocke an 

is auer de vrina gheel, so is it von 35 beiden borden, do word dar eine 

der Watergallen. Wolf. Mscr. 23, 3 samlunge grot. Liliencr. 2, nr. 166, 

/. 6S^; dar borne is di ok gud to 212; des was he mit den sinen im 

drinkende (im Juni), das. f. 134, word, he wolde schlau de klocken 

bomisse, Gebühmis, (richtiges) Ver- an bord. das. 390; de docke cloppede 

hältnis. In desse wis to holdende . . 40 an de boort = es läutete oder es 

dat unse penningh schal zo gud we- u>ard geläutet, Speg. der sonden f. 134c. 

zen na bomisse alze der Lubeker bdrt (bftrt), 8cherz, Spott, Dine 

penningh is, den ze nu slaan etc. wysheyt sal ein sunder 8charp[h]eit, 

Münzrec. v, 1387 (Grautoff, Verm. dine beerten sunder lichtuerdicheit. 

Sehr, 3, 183) ; so scolen zee vns 45 Bok d. Byen f, 146^; se (ein keusches 

enen güldenen gheuen vor teyne to Mädchen) en wolde mit allen (d, h. 

dem iare to tinze darvan na bornisse durchaus) gheens maus buerten to 

der tyd (1399), Sudend, 9, nr. 17 laten. das. f. 192h, 

(S. 20, 38), Vgl, borental. bortbrSf, Geburtsbrief, (Urkunde) 

borsen? It. 1 seh. vor II rade to 50 i^r Bescheinigung ächter, freier Ge- 

NMhtrag Biia mnd. Wb. Q 



BORTLIK 82 BOTTINK 

burt. Wol dat ampt begeret tho win- deten zuerst nur eine TdrcMiehe Brü- 
nen, de schal vorerst syne boerdt- derschaft^ dann eine Br, mit Zunft- 
brieve halen, eflfte weten syne boerdt gerechtigJceit,^ Rüdiger. IhreOrdnuntj 
in der morgensprake tho betugen, (von 1586) s. Hamb, Z. R. p, J237. 
dat he echt unde recht, f righ geboren 5 botereke ? Dhe rat hevet gheor- 
sy. Harnb. Z, B, p. 44, 5. lovet N. dhat se moghen steken ho- 

bdrtlik, adj, scherzhaft, jocosus. tereke in den ghevel uppet nordec 
Ydel, spotlike ende boertlike woerde dhes rathuses , wanne se willen. 
tesprekenetc./^egr.d.Äer^^.^eit./'.i^db. Brschw. Deged. Boh f. 21. 

bortncht, contrah. aus borgetoch[t]. 10 botins. De delinge des wandes: 
So en konde wi des (des von den den bassuneren vnde II pyperen el- 
Brüggern genommenen Gutes) anders ckem twolf grote vor botins. Botins 
nicht vrig gehebben, dan up aisulke was voderwand vnder de cledere also 
bSrtflcht alze den ammeral gelevede genomedt. Brem. Denkdb. (v. Stiren) 
(1437). Hans. Bec. IP, 8. 105. 15 f. 83. 

bosaek. VII olde kroszeken, en botmester. Et nuntii civitatis, 

kleyn ladeken, II hyllegen bredeken, vulgariter de botmesters, cum eoroni 
enen olden bosack, V stolkuszen etc. baculis erunt apud processionem, 
Wism. Inv. f. 257. (Verschrieben für preparando viam, sicut in diebas ro- 
böksack = bokesbudel?). 20 gationum fieri solet (1466). Nies, 

boßelklfit. So kunnen se wol gude Münst. ürk. 7, 8. 199 ; ghelyc also 
word ut einem falschen herten geven is in der koninghen houe, daer raets- 
Lange tid hebben se den bosselklod lüde, scryuers vnde drosten eder bot- 
sus umme gedreven. v. Lüiencr. 3, meisters syn, also ist in den ryke 
nr. 330, v. 10 (vgl. scheveklöt). 25 der zielen etc. Anh. e. Eludd. f. €8\ 

bosichy adj. böse, zornig. De leste botplichtieh, dem Gebote au feigen 

dochter (der ira) tenacitas is genant verpflichtet, gehorsam. Nu he uns 
Vnde is den bosegen tornigen wol nicht entledighed heft van anclaghe 
bekant. Josef, V. d. 7 Tods. v. 7582. unses heren des keysers . . unde we 

b6shake (verkürzt une bösman), so van ere weghene uses heren des key- 
Bootshaken. 8 hakenbussen vnde 8 seres bodpUchtich weren to holdende 
schepremen vnde 1 boshaken (1537). etc. (1371). Lüneb. ürk. II, nr. 682 
Wism. ger. Invent. /". 188. (Sudend. 4, nr. 99 richtiger getrennt : 

böte (bdt), Abhülfe, iuwe mot (Ge- bot plichtich.) 
sinnung) unde juwe gunste is so gut, 86 botterbnsse, Butterbüchse (auch 
dat my is alles hungers bot, d. i. syrsiTYe genannt). 3 krose vnde botter- 
mein Hunger gestiUt ist. Gerh. v. M. bossen, en haspel (1441). Wism. ger, 
10, 41. Invent. f. 6. 

bot(e). /, 494^, 37. Item alle ma~ bottermelk, Buttermilch, vnd den 

niere van wynen, die van westen co- 40 armen darvan 3 mal in der weken 
men, salmen gheuen van elken vate van Philippi vnd Jacobi ahn beth vp 
X den. hoU. ende twe pipen of twe s. Dinniges ehre bottermelk geuen. 
böte vor een vat gherekent (1389). Wism. Zeugeb. z. J. 1552. 
Lüb. ürk. 4, 8. 555 ; twe böte wins botterspan (-spfin), Butterlöffd zum 

(1390). Livl. ürk. nr. 1268; einer 45 Abstechen der nutter (noch jetzt so 
koft^oß boeth corinthen, wegen 2137, genannt). 1 brotdrage vnde 1 botter— 
1976, 1493 ff etc. Hamb. Rekensb. span (1444). Wism. ger. Inv. f. 14. 
v. 1630, 8. 32. bottink. /, 404ß>, 18. Bottingk est 

boter, bttter, „Böter, Eibschiffer, supremum Judicium in hac terra. 
aufwärts fahrender 8chiffer; sie bü- 50 v. Hodenb. Brem. G. Qu. II, 96 ; dat 



BOTVAST 83 BRAKE 

bottingh 18 dat hogeste richte des scharen of lasten, hent de bow an- 
stichtes yan Bremen, dar alle de quam ende de here barmherticheit 
richte des stichtes van Bremen in bewees den yolke. Bok d. Byen f. 
den nedderen landen infleten ynde 160^; in der bowmaent (Erntemonat)^ 
toflucht hebben . . ynde watt in den 5 dat onse ghesinde seer becunmiert 
baden (gebotenen) bottingh schutt . . was in den bowe. das. f. 161h u. K; 
dat straffen de amptlude yan Verde. Item des sommers, sonderlich in dem 
Desset bottingh wert alle yare ge- baaw, soll ein jeder sine schwiene 
holden to Stade yor des stichtes pal- yor dem heerde driuen oder im 
laße des mandages na Dyonisii ynde 10 schotte holden (1567). Niesert^ Münst. 
wen festum Dyonisii ypp enen man- Urk. 3^ 8. 168. 
dach kumpt, io werth dat bottingh boxe, boxe, Hose. 1 par linthasen 

des negesten mandages dar na ge- ynde 1 par buxsen yan lowende 
holden, das. 89; es fdgt eine Be- (1482). Wism. ger. Inv. f. 98. 
Schreibung: wo men dat bottingh to 15 brabbelen, schtvatisenj confdndere, 
holdende plecht. nugari, rixari. Kü. Na em muth 

bdtvasty gebotenes Fasten^ s. askel- hSren eyn yderman Dat he yel brab- 
woensdach. belen ynd reden kan. Werldtsproke 

boawede (bawede, boywede), Ernte- f. 439^ (ef. Scheuer n. 1076). 
eeit. De yestgenote tho Schwelm iss 20 braek, scieig. (Waßer^ eu dem 
Bchnldich tho Wetter dem drosten etwas Soiz gethan ist) op dat men 
to deinen twe dage . . noch dem proeyen kan, dat het effen brack is, 
hogreyen einen dag und den yronen niet alto soudt (scieig). Ostfr. Kockb. 
einen halyen dag, und sunst nit wi- t;. 1656 f. J.b. 
der, datselye baten dem lenten und 25 brade, meist fem., eig. das eum 
bauwede. Gr. Weisth. 3, 30; an S. Bremen geeignete weiche (Dick) Fleisch^ 
Peters ayende in der boywede (= in vgl. die wanghe off braede yan den 
der ame, 1 Aug.). Dortm. Urk. v. beynen, zura (d. t. sura). Dief. u. 
1330. Vgl. bow, ostfr. bot in ten KU. Femer Dief. s. v. pulpa. — 
Doornkaats WB. 80 Weset rede unde kämet drade, So 

boyen, btiben^ sich wie ein Bube wert jw ok wat yan der pasche brade. 
benehmen, gewaÜthätig verfahren. Och Bedent. S^. 901 ; duyendreck un ze- 
bidde ik ju to weten, wo Hans yan genköttel Smecket seiden wol na 
Reyn heft geboyet up dat mi und einer braden. Koker, S. 313; als m. 
mineme wiye und kinderen tohort mit 85 yor eynen braden (1397). Sudend. 8, 
forse und mit yordrete und tegen 8. 229. 

unsen willen (1405). Liü. Urk. nr. brake, 2. neu gepflügtes (in ChMur 

1679. genommenes) Land. Et dictus Lude- 

boyenkonink. Sal men die unraitz- kinus presentauit sibi 29 modios tri- 
wiyen (d. h. die Unrath, eine Art Ge- 40 tici ad seminandum, proprio satkom, 
back, verkaufen) oyermitz den boeyen- in bonam culturam . . dictam gude 
konynck dein brengen to Moerse up brak (1410). LÜb. Urk. V, nr. 331; 
den kaeze setten etc. LacomU. IV, wurde my groten scaden in myner 
8. 564. gemesseden ynd geplSgeden brake 

boyenste. /, 8. 409\ 40. Dat is 45 geuen etc. Wismar. Brief v. 1535. 
nutte, dat de ouerste bliue de bo- brake, Ast. braken, arborum fia- 

uenste ynde de ynderste bUue de gella, teneriores arborum rami, ra- 
ynderste. Voc. Old. malia minutiora. Hoffm. Fif^. 1, 8. 

bow, Ernte, vgl. boiwede, buwete. 159; j,abgehauene 8tümpd von Sträu- 
. • ende em en brach niet in sinen 50 cAen, die Ober der Erde stehen, he 

6* 



BRAKEN 84 BRANTSTORER 

schttwet nich tuun of braken.^ Strodt- es = brämkrüt? vgl. bacas, bremen- 
mann. Do se quemen in den wolt, Btrftch; u. bremencruth, apiastellum. 
De egel let af, in sin beholt quam Voc. Colmar. (Zachers Ztschr. 9^ S. 
he, dat was ein dicke brake. Gcrh. 199.) 

V. M. 81^ 65. — Häufig verbunden 5 brant, brennende Hautentzündung. 
busk unde brake, vom wild aufschla- Beersalue make aldos : sede eyn half 
genden Gebüsch, desset wer ock ene stoueken dickes beres so lange, dat 
schone wisk ( Wiese) ^ wen de vthge- dat druddel vorsaden sy ynde be- 
radet wer, dat de nicht vorwusse in strick de[n] brant dar mede; bestrik 
bttsck vnde in brake. Hodenb. Brem. 10 ok enen blauwen wnllen dok dar 
G. Q. II, S. 16; wissche, de yyl- mede vnde legge den daryp, ynde 
lichte wol Yorwassen zyndt in busck dat holet den brant sunder va^. 
ynde brake; item by N. N. lycht Goth. Areneib. f. 339k ; wedder dxsx 
eyne schone wisk, de is gantz in brant: legge dar vp etc. das. f. 3J8^. 
busck ynde brake wassen, dat de 15 brantrede, -rode, BrancB)0€k (nickt 
wedder to radet wurde, were woU Brandblock^ une im WB. falsckUek 
nutte. das. 8. 17; busch unde brake steht); ein eiserner Bock jBum Anlege» 
häufig auch bei Benner, Livl. Hist.j der Hdarscheite auf dem Feuerheard; 
wo s. B. 8. 375 es nicht weniger als andela, brantreite etc., nd. brand- 
dreimal vorkommt; es ist aber mög- 20 rede, ags. brandreda. Dief. cauteriam, 
Ztc&, daß es bei ihm = brok(e), eyn brandiseren yel eyn brandrode; 
Sumpfe ist. Vgl. busch. 3 Voc. W. tedale, brandisern. das, 

braken, aUiter. mit breken: ein tedale ist (nach Dief.) ferrum, super 
Geräusch machen^ krachen^ wie es quo ponuntur ligna in foco. — epi- 
beim Brechen der Zweige u. s. w. ge- 25 gergium, (fulcrum focarium; andena, 
schickt. Vnde wan Amd dor de por- ferrum, quod sustinet ignem), brant- 
ten ging, so gyng yo de geyst be- yseren, -roide, -redt. Dief. — ^cmi 
neuen eme dorch den thun ynde dar eisernes GesteU, an welchem auf dem 
yan ne gaff de thun nen brekent Küchenheerde oder im Kamine das 
noch nenerleye brakent efte lud van 80 Hde gelegt unrd^ damit es hohl liege 
sik. Emd. liscr. nr. 139 f. 12. und desto besser brenne.^ Br. WB. 

brakldk, emicedo, bragloc. Wolf. 5, 450. — Item IIV« mr. yor 11 
Mscr. 60f p. 30. Vgl. Dief. s. v. brantroden, II (h)iserne kile etc. 
(brachloch, bracloec, braclouch etc. ; Gadebuscher Ämtsrechn. v. 1451-2 in 
brächwort, emicedo u. esula major.) 35 MeU. Jahrbb. 39^ 8; unter den Ge- 
Voc. Colmar. (Zachers Ztschr. 9^202.) räthen der Cirkdbrüderschaft in Lü- 

br&n, brämber, br&mbnsch, bräm- beck wird auch genannt (1447): ene 
dorn, Brofiiri>eers^au4h^ rubus. Do se stände brandrode. das. 10, 71; 1 
(die Bäume) hadden des ein räm brantrode vnde 1 koneke. Wism. Inv. 
umme enen konnink, do quam de 40 f 7. 

brämberdarto .. Mit grotem schalle \^vsji\AU^vtv^ Brandstifter (aus Backr 

sprak de bram etc. Gerh. v. M. 102^ sucht etc.). Brantstorre is he ghe- 
95 ; unde (der Hirsch) quam an enen seit. De mit zyns seines quaetheit 
dicken dorn. Daran beworen sine Vrucht verbrant, huys of port etc. 
hörn mit dem brämdome so bewun- 45 8peg. der sotiden f. 118^^ (Vorher geht: 
den, dat etc. das. 26^ 33; de bibel de derde quaetheit, de comt Vier 
doet vns gewach, Dat Moyses den gramschop, is brantstoor ghenomt); 
braembusch bernen sach etc. Speg. de brant maken hyr vnd daere . . 
d. senden f. 45^. syn argher . • dan de vianden vter 

brancrftt, bachus? Voc. Halb. Ist 50 hellen; In der helle doen se nymand 



BRASPENNINE 85 BRET 

toreD, He ne heuet verdient to voren. breke, Schnupfen^ Katarrh, breke, 

Mer van brantstorers syn gepynt reuma. Voc. Hoiberst, Vgl, Dief. s. v. : 
Yake menschen, de god mint. das. tumphel, brake, gebrec. u. 8. v. pi- 
f. 117K tnita u, catarrhus. 

braspennink. „Ich halte es kaum 5 breke. Bracht Verbrechen^ Ver- 
für glaublich^ daß auf einer Münze schüldung. Were dat wi den go- 
mit dem kleinen Schiff sbüde die Bros- greuen mit breke befunden, so moghe 
sen so deutlich ausgeprägt werden, daß wi en entsetten, wanner et vns be- 
die Müfuse davon den Namen erhalt haghet (1325). Nies. Münst. Urh. 7, 
Es ist: Kupferpfenning, engl, brass, 10 8. 453; vmme vele brekes, waltvnde 
Kupfer.^ Breusing. Dagegen spricht vnrechtes. Lüneb. Chr. f. 183c, 
aber, daß wirJdiche Pfenninge überall breken, intr. De (Klippe) licht 

in Kupfer ausgeprägt umrden, also under waters, men se brickt altoesi 
ein Kupferpfenning keine besondere d. h. ist eine blinde Klippe, die aber 
Münee beeeichnet; femer daß der i^ bei Ebbe u. Flut die See brechen oder 
brasp. eine Münze von zu hohem Oe- branden läßt (vgl. engl, breakers). 
halte (= Schilling) uHir, als daß er Seebuch, p. 34; sal men seyn rudzen 
kupfern gewesen ume, Oudemans, 1, p. (Felsen, Klippe) breken. das. p. 28 ; 
807, sagt: braspenning, belasting, on- de brekende rutze. das. ( Weither im 
der de grafelijke regeering, op de 20 ^^0* — umschlagen, verderben (von 
bieren, also : Braupfenning. Das gibt Getränken)? Wenn de wyn gebraken 
demncich nur eine Biersteuer an, be- ys, so schal men nemen tho ytlicker 
zeichnet aber keine besondere Münze. ame ein halff stoueken melck. Hamb. 

brasser, Prasser, Schwelger. De Käkeboek. B. V. 
drydde broder to den drenckers: 26 brekerf eider. 1 brune kappe, 1 
ach, gy fjmen brassers, wylt uns weske vnde 1 slottasszeke (Tasche) 
nicht Yorkeren, wyset uns na etc. myt eneme brekerfelder, 1 par nyghe 
Hensdin. Nd. Jahrb. 3, S. 15. toffelen etc. (1634). Wism. ger. Inv. 

brat = barat. Wete ok, dat de f. 167; 1 stol, 1 kleyn schappeken, 
brat, den me maket mit deme, de 30 1 brekerfelder, 2 byle etc. (1540). 
sik selve dodet, wen men se to grave das. f. 232. „Das Stödtchen Brecher- 
vort (das Durchziehen unter der fdde im Märkischen, unu^ Bogen 
SchweUe), dat is al raserie. Gl. z. und Lüdenscheid, war früher im 
Ssp. I, 31 bei Homeyerj der erklärt: Hansabunde, hatte im 16 Jahrh. eine 
Lärm, Unufesen. 85 berühmte Messerfabrik , welche sich 

bratmen (= vratmen), Dunst, Bro- 1545 zu einer Zunft bildete. Brecker- 
dem. Welk vrouwe se (borraghe) sut felder tmrd ein dort gefertigtes Messer 
(siedet) vnde entf enget den bratmen sein.^ Oligscklager. 
myt orer schemede, dey etc. Wdf. bremeles, d. i. bremelse, Verbrc^ 

Mscr. 23, 3 f. 20. 40 mung. bremeles tom hoyken. Wism. 

brätspit, Bratspieß. 2 rossten, 1 Inv. f. 32. 
fot to enem bratspete, 1 ketelhake bressilienholt, brunsilienholt, ro^Ae« 

(1538). Wism. ger. Inv. f. 205; 2 Farbholz. Schon 1350 bei Ludcif v. 
bratspete. das. f. 7. Suthem genannt. — S, Krause im Nd. 

breidely Zaum. He reit sunder 45 Jahrb. II, S. 83 ff. u. III, S. 56. 
breidel (Var. breitel), dat ros was brest, (Gekrach) Lerm? Sus stu- 

blint. V. d. Hagen, Germ. X, 156; ein mede mit breste De (kreißende) berch, 
schone ors van hogem prise, geziret want an dat leste Eyne mus he do 
wol na siner wise mit breidele unde telede. Aesop f. 21, 11. 
mit gerede etc. Gerh. v. M. 59, 3. 60 bret. De eynen veringk up dat 



BRETSTOL 86 BROK(E) 

kerspell altar vnde eynen penniDgk 64, 25. S. weiteres im CRoss. z. 
to geluchte in dat bret offert (be- Seeb. 

deutet dies einen in der Kirche auf- brode. J, 425^^ 25. vorherde(?) 

gestellten Tisch — oder ZaMbret — brode, Schimpfname einer IVauens- 
eu bestirnten Samiungen, wie man jetzt 6 person. Lid, ürk. nr. 2406, 
eu demselben Zwecke Becken ausstellt?) brodich. brodige knecht. latinisiefi 

(1480). Z. f. vaterl. Gesch. Bd. 35^ paneus Bervus. Stnüs. Verfesi. B. «if. 
8. 163. — ds bestirntes Maß? alzo 386. 404. 431. — brodige def, ein 
gy scriven, dat gy hebben yorkoft Dieb^ der seinen Brotherrn bestiM. 
twe bret lowendes unde hermelen. lo H. S. furtive abdoxit onam eqnam 
(143?). Hans. Bec. IP, 8. 40 (oder Arnoldi, domini sai ; pro quo delicto 
ist es ein in Bretform aufgewicJcdtes idem H. justis sentenciis • . pro p&- 
8tück? ähnlich wie bolten?) nisco füre, dicto „en brodegh def 

bretstdl, StfM^ dessen 8ite ein est proscriptus. das. nr. 449. 
Bret ist (wie man sie etwa beim Met- 15 (broge), broie, Brühe, dat ydt 
ken etc. gebraucht). 1 stenkros . . 3 nicht vele broye hebbe. Ban/ib. Kcid, 
brethstole, 2 flasken. Wism. Inv. A. V; beth dat de broye dicke werde. 

brSf. De olderlade mid den mey- das. 
nen kopman sint up eyn komen: wan brogen, broien, bra^n, brühen. 

de koplude ere morgensprake holden, 20 Siecheit ynd doghen, dat men heft 
so scal men de breve lesen up de hier, Is gelike, offt were een Tier 
Btokke (Kerbstock ?) screven, dar men (Feuer) Bemende off broyende 't ob- 
mede lotet; vre na den breven hir edel let, Dat de edele siele solds 
nicht en were, de scolde dat vorbe- hebben te bet. 8peg. der sanden f 
teren, ako damp ghesed is (1365). 25 21^ ; weret onk, dat ymant in synem 
Z. f. Niedere. 1878^ 8. 133. huse thu schlachten heddOi so scIibI 

br^ftoger = brefwiser, Voreeiger de kuter em twe ferken vmmesib 
des Briefes, dusse jegenwordige bref- brfigen (1321). Berlin. Urk. 8. 55. 
toger. Brschw. Urk. v. 1501. brfik, adj.? De de oldermanne 

brSfyat, Gefaßt Behälter für Briefe, so syn, de scholet utyorderen binnen 
(Für die Brief boten des Bathes:) creme jare beyde tyns unde bräke, 
item 2 &. 3 ^ vor 1 brefvath tho der me den copluden plichtich is; 
makende (1504). Z. f. Niedere. 1871^ we on brok werde (wer seinen Ver- 
8. 206. pflichtungen nicht nachkömmtj säumig 

bricke. citta, ludus qui habetur 85 ist?)^ dar scheiden se den rad to 
in glacie. teut. bricke. Brevü. (ludus hulpe nemen (obrigkeitliche Hülfe in 
in pickel [bickel ?] super glacie. Dief.) Anspruch nehmen) (1365). Z. f. Nie- 
Was ist das für ein Spiel? ders. 1878, 8. 131. 

brien, Prai. eu bruwen ? De wan- brdk(e). 4. In dem Emd. Büß- 

delen in Gayns weghen Dat zyn de 40 buche werden böte und broke so un^ 
der vracheit pleghen, Want vracheit terschieden, daß böte den Ersate, die 
brien de eersten misdaet. Speg. d. Strafe an den Beleidigten oder Be- 
Sonden f. 19c. schädigten, broke die Geldstrafe an 

bringen, in der Seemannssprache: die Obrigkeit bezeichnet. Z, B. Focko 
so steuern, daß ewei in Sicht seiende 45 sal geuen to boete Habben VI gl. voir 
Gegenstände theüweise oder gane in dat he ene sloech eyn blaw oghe myd 
eine Linie fallen, so bringet den der Yuuest (Faust). Item oek soe vele 
boem an den tome so na togader to brocke, f. 41h; B. heuet geslagen 
etc. Seeb. p. 65, 30; so bringet den E. des mögen oer tho boete werden 
kerktoren jegen dat hus etc. das. 50 16 lichte gl. ter broke 2 gU das. 4^* 



BROKELICHEIT 87 BRÜDE 

lirokeliclieity Gebrechlichkeit^ im van den Borstele, der van Labeke 

activen Sinne Verletzung des Gesetzes^ slot, de (l. dat, es hat ursprünglich 

der Sitte u. s, w. unde gii ene uthe slot dagestanden. Anm. d. H.) moten 

juweme rade hadden verwiset, des sy yntledegben. (Luder gibt nemlich 

he doch nergen mede hadde verwer- 5 dem Bathe von L, Schtdd^ daß sie 

ket, unde ander mer brokelicheide, de seinen Feinde der aus ihrem Schloße 

eme unvorschuldes van her N. N. • . Segeberg ausgeritten und wieder zu 

besehen were (1436), Hans, Rec. IP^ L. hineingeritten sei, beschützten,) 

S. 3. Schuldeghit he ere brod, also dat id 

brökgrasiBge , die Grasnutzung lo vth^ eren brode scheen sy vnde dar 

(JBeweidung) des brokes. De gene, wedder in, sy moten id vntledeghin 

de dar nene brieve up hebben und (1353). Lüb. Urk. 3, nr. 170. Vgl. 

deich seggen, dat se darinne hebben alze wy erer liues vnd ghödes velich 

broeckgrasinge, de scholen dat mit weren vnd in sunderken vrede mit 

der derden handt waerachtige tuige 15 en sethen van vser manne weghene, 

s weren etc. (Vorher geht: item so sint ere denere vnd ghesinne, vth 

scholen de van Buirwall bruiken de ereme brode vnde daer wedder in, 

broeckgrasinge ihn der borst ihn ghereden in vnse land vnde sloghen 

Diler marcke) (1463). Ostfries. Urk. daer vnsen man doet etc. (1361). 

nr. 791; item de van Buirwall scho- 20 Lüb. Urk. 3, nr. 395. Danach wird 

len de broeckgrasinge in der borst auch in der im WB. /, 432\ 42 an- 

bescheren mit koien ofi mit ossen. geführten Stelle: sine slote vnde sine 

das. brod heißen: seine ScMößer und die 

brökhaft, adj. der e. broke began- auf denselben^ in seinem Brode oder 

gen hat, Verbrecher. Wan dat dink 25 Dienste stehende Besatzung. 

geheget is, so late de cleger den brätbidder. Brotbitter, Bettler. De 

brochaften buten deme dinge etc. ryken werden (von dem dobbelspil) 

Bichtst. Landr. c. 31 § 1; des brochaf- broetbidders. Bök d. Byen f. 220^. 

tigen unhorsamicheit pinigen. das. brdtdra^e, Brottrage, s. drage. 1 

c. 36. 30 brotdrage vnde 1 botterspan (1444), 

brdkhaseiii tatUol. Zusammens., wol Wism. ger. Inv. f. 14; 1 soltuath, 

um genauer Hosen, keine Strümpfe 1 brotdrage, I haspel etc. (1548), 

zu bezeichnen. 1 bedde vp dem bone, das. f. 268. 

it. noch 1 paer brokhassen (1450). brÖteter, Broteßer, min br., der 

Wism. ger. Inv. f. 46. 35 mein Brod ißt, in meinen Diensten 

brdkman, der in einem broke lebt, steht. Sine brodere unde sine brot- 

paluster. 1 u. 3 Voc. W. etere moghen nicht wesen sine tughe. 

bronnie, als Kittel (kedel, tunica StmM. Urtheüsb. S. 28. 
linea. Engelh.). enen swarten maus- brotsehap, Brotschrank. 2 bicken 

hoth , ene mansbronye etc. Wism. 40 vnde 1 dorslach, 3 luchten, 1 broth- 
Inv, f, 115. scap van yser (1498). Wism. ger. 

brdsch, zerbrechlich. Dat du kennes Inv. f. 109. 
ind overdenckes dyn broisch leven. brStscherne, -scbarne. s. scherne. 

L. Meyer, nd. Handschr. aus dem Kosten der JErbauung eines neuen 
16 Jahrh, (Dorpat 1874) S. 12. 45 Brotscharns (scharrens) (1482). Z. 

brosten, cremo, proprio brosten. f, Nieders. 1871, S. 140 ff. 

Voc. Old. brude = bruwede, Gebräu? Dat 

bröt. = Dienst, concr. Gesinde. vastelavendesber ys upgedan, Truwen, 

So spreke wy dit vor en recht: schul- Hennecke, so lath uns gaen, Dat 

deghit de erlike ridder, her Luder 50 wert so rechte gudt, Edder se supen 



BKUDEN BRÜDEN 88 BUCHT 

de brüden altomale uth. Fastnachts^. brftnwort, brumella. Voc. Balberst. 

968, 5. brunella. Voc. Cdm. Vgl. Dief. s. r. 

brnden, brflden. Die im WB. ver- brunella. 
suchte Ableitung ist als mißlungen zu brfttbank. Wat tuchnisse gan mo- 

betrachten. Es gehört zu brut und 5 gen in der stad. Neyne tuchnisse 
ist = mhd. briuten, coire (brüten synd in der stad ane dingtugbe, 
Bief.)^ futuere, stuprare. Es ist da- brutbenke (d. h.?) vnde dat yot deme 
her die Redensart ga hen unde brü[de] raede schut vnde wynkop, de nicht 
dinen (oder den) huck oder dine mör synt myn dan twee lade; wedder dosse 
eine der gröbsten Unflätereien, die aber, 10 tuchnisse wart dat lantrecht nich: 
wie viele derartige Ausdrücke, verUaßt ghebroken. Schlesw, St, ü. § 103. 
und nur zu der derben pöbelhaften brfttbedde. ut elikem bradbedde 

Abfertigungsformel herabgesunken ist, geboren. Brschw. TJrk. v. 1498. 
bei der man an den ursprünglichen brftthfts? Hochzeit. Am mandage 

Sinn gar nicht m ehr denkt. So sagt 15 1540 nah Erasmi was de brudthoS 
auch das Brem. WB.: Es ist kein mines broders Jochim Brandis mit 
Zweifel, daß nicht etwas Unflätiges Annen Dikes hier in usem huise. 
hinter diesen beiden Redensarten ste^. Seifart, Sagen aus Hüdesh. 1^ 137; 
S. SchmeUer, P 371; Hüdebrand in de brudthuß kostede boven 400 gul- 
Gr. WB. s. V. geheien, das ganz ahn- 20 den. das. 140. (SoUte das TF. nicht 
lieh gebraucht wird, wie auch mhd. verlesen oder verschrieben sein?) 
serten; Braune zu Lauremb. s. v. — brfitstdl, Brautstuhi. Dat he Annen 

Auffallend ist es aber, daß das Wort syner eliken husfruwen in orem brut- 
in der Bedeutung „vexieren, necken'^ stole (d. h. als sie Braut war; vgl, 
jetzt überall bekannt ist, während von 25 witwenstol), do se sek im hiUigen 
der ursprünglichen Bedeutung keine echte vorsammeden, gegeven unde 
weüere Spur sich findet als bei Dan- bescheden hebbe • . sin hus etc. 
neu 256: he hat muddern brüt, dat Brschw. ürk. v. 1498. 
se wedder kinnelbersch is. Dies brnwelse, brnwete, brnwe, u?as auf 

könnte mistrauisch machen, aber Hilde- 30 einmal gebraut wird, Brau; vgl. 
brands Beweisführung ist überzeugend. backeise. Dat numment schal in un- 
Die im WB. aus dem Friesischen ge- ser Stadt Butzow beer bruwen, sun- 
zogenen Beispide gehören nicht unter der he sy husseten, by yerlust des 
bruden, sondern zu altfr. brida. Die bruwels (1508). Bützow. Ruhest. 6, 
übrigen Beispiele, wo bruden „impe- 35 11; 1 bruw ys 30 tunnen. Hamb. 
tuose ferri, stürzen*^ zu bedeuten Rekensb. v. 1630, S. 190; ein brofiwt 
scheint, werden aus der ursprünglichen Oldersumer hier vor 81 rycksdaler 
abgeschwächt sein, wie geheien aimh 21 stuver, wat is dat 1 tunne? Friese, 
ruere bedeutet. Rekenkunst (1658) S. 29. 

bruggehamer? en kleyn beddeken, 40 brnwruder, Braukrücke, um das 
2 olde Druggehemer, 1 ue&gQY (Bohrer) Malz zu rühren, monirgum, instr. 
etc. (1541). Wism. ger. Inv. f. 237. braxandi. Brevü, Vgl. monergium, 

brnkelik, ntäzbar. Hebben ghe- instr. braxandi, brie schyt; morun- 
lenet A. H. dat rflm, dar de Vyninge gum, rur-scheyt; rutabulum, kruck 
ghestan hadde, alzo dat se acker 45 . . schuurstange . . rakelstock. Dief. 
daraf moghen maken unde 'den sik bucht, ein eingefriedigter Raum, 

brukelik maken (1373). Sudend. 4, Pferch, septum, bocht. Dief. septam, 
nr. 339. een loke, een biuanc, een bocht. 

brnnkerse, ostrucium (Im. senecium). Hör. belg. 7, 19; bucht, bocht, in- 
Voc. Cölmar. u. Dief. 50 sluiting, omperking. OuAem. To enge 



BÜCHTER 89 BUKRORINGE 

Eoy selfs is disse bucht. Aesap (v, ende dede de (Mehl-) kiste hasteliken 

J^offm. V. F.) S, 80. — Vgl. Däh- vp ende vant se vol van de alre- 

n^ert: „ein befriedigter Baum auf den schoensten ghebuldelden (l. ghebu- 

Elöfen für Vieh, swin-bucht." delden) mel. Bdk d. Byen f. 160A. 

buchter, Prahler (eu bach?). Dat 5 (So steht auch — icd als Schreib' 

is der boverdighen buchter sede . . fehler — das, S. 161^ eweimal vol- 

legen, bedregen is ore bedriff. Josefe ghelken statt voghelken.) 

V. d. 7 Tods. t?. 5008; kleyne daed buffel, Büffel (Ochse). Bezeichnung 

vnde grote word Werden van den eines groben Menschen, grauer buffe* 

buchteren hört. das. 5016. (Vgl. das. 10 len heb yck myn leuedage nu gesen 

t7. 6003: Bach unde dar to ydele ere noch gehört. IHsput.to Oldersumf.ld^, 

Dar mede kan de homode sere, Vor bng^ernie, Sodomüerei. Vgl. Oudem. 

den luden he bichten kan. Von spar s. v, buggher. Buggemie is eene vule 

terer Hand ist über das i ein kleines sonde. ( Vorher geht : de vyfte vn- 

V gesetet.) 15 kuusche mysdaet, De tegen der na- 

1>nd. /, 444d,^ 16. — „den bud turen gaet etc. Feigen Beispiele^ unter 

gellen heißt: den Butt vergällen^ durch andern von Sodom etc.) Speg. der son- 

Verletzung der CrdUe und dadurch ent- den f. 7d. 

stehende Vermischung derselben mit buheit, TJnheü? De dorch lucke 

dem Fleisch etc. des Fisches beim Bei- 20 enes andern lucke smerte, Alle bu- 
nigen und Ausnehmen des Thieres un- heyt mote gym scheen. Josefe V. d. 
genießbar machen. Die Bedensart 7 Tods. v. 6529. (l. vnheil?) 
(== eine Sache ungenießbar, bitter bflik. He let na syk synen samen 

machen) ist noch heute im Flämischen im büke der Ileebe, einer husfrouwin 
sprichumüich.^ Mitth. von Prof. Schär 25 ("= schwanger). Hciberst. UrJc. v. 1460. 
fer in Jena. Vgl. Koppmann im nd. bftkbete, BaucMnß^ Bauchgrimmen. 

Korresp. Bl. i, S. 52^ der noch auf (Dat pert) dat den buekbyt heft. 
die Stelle im Begister der Lüb. Chr. Nym senep, suer, knoflok vnd seuen- 
2^ 448 aufmerksam mactd, wo es heißt: boem, den hacke cleyen dar to vnd 
Lubeke entfynk konyng cristoffer so ghuet oem dat yn den halO. Wolf. 
ghaer hovesch, men [de] buth was Mscr. 60^ f. 181d; vor de swarten 
gheghellet. — Vgl. de fische galten, colera vnde buckbete (der Menschen), 
vergällen, mit Galle bitter machen; die Wolf. Mscr. 23, 3 f. b. 
Gatte bei dem Ausnehmen der Fische büket bant, Ggs. smalbant. — By 

jserreißen, daß sie bitter davon schme- 35 dissem vnd dergelyken exempelen ys 
cken. Brem. WB. 2^ 478 u. Kopp- tho merken, dat eine tunne botter 
mann l. l. buketbandt behort 23 lyßpundt tho 

bndel, Beutel, to budele dregen, wegen, dar denn 3 lyßpundt tara all- 
in den BetUel bringen^ Einnahme ver- tydt van genahmen werden. Hamb. 
schaffen, de husschriuer hebben dar 40 Bekensb. v. 1630, 8. 88; eine tunne 
neen groth acht vpp gehadt, ßo dat botter buketbandt, de ein schip-tf 
one nicht groth to budele droch, behort tho wegen, kostet 56 •% 14 0; 
alße se noch neen groth ach[t] heb- it. ein t&nne botter schmaelband, de 
ben dar vpp, dat one nicht groth to behort 16 Lyß-ff tho wegen etc. das. 
budele drecht (1500). v. Hodenb. 45 S. 24. 

Brem. G. Q. II, 9. bdkovel, = Buhr. rechteuort tot 

bndelen, betäeln, sichten. De olde dissen worden kreech he de quaer- 
wet gebood, wilde latuke vnd gebu- tanen koelde (Fieber) mit den buk- 
delt brood Daer ghene clyen in weren ouele. Bok d. Byen f. 115^. 
geweten. Speg. der senden f. 43^; 50 bftkroringe, Buhr. Do dusse key- 



BÜKVLOT 90 BÜK^ (BORE) 

ser Otte an syn leste kam, do each dar komen des hylghen crutzes daglie 
he in syme slape, wu eyn ghel vrouwe na passchen, unde so schal de kop- 
vor ome stunde; do vraghede he, we man den buluden ore ghud vorkopen 
se wore vnde wat se wolde; se sprak: unde nicht den buren (1442), Sans. 
ek hete bukroriuge vnde kome dar na, 6 Bec, IP, S. 494. 
dat ek eyne wyle wil in dynem büke bnndel ? . . alse en anghebore& 

wonen, vnde darna in diner grotesten vorhyed kotzensone . . wente he is 
vorsten seuene büke; dat ghescach. an der wegen vorwesselt. Done qne> 
Engelh. Chr. f. 77. men dre b&ndele unde dre b&ndel- 

bükvldt, Bauchfluß^ Ruhr. Vor den lo scheue; dzeygheden (!) in de weghe: 
hnkvlote nym grote weghebreden etc. dar untsprok de angheboren vor- 
Wolf. Mscr. 23, 3 f. 34. hyede kotzensone wedder af (1380?). 

bulen. Efte euer en glas towerpe, Lüneb. Urk. II, nr. 942 ( Volger). 
de sal 3 wedder gelden (sunder tin- bnngen, die Pauke oder Trommd 

nen kannen), is overst, dat he ed 15 schlagen, rühren. Wenn he (der JSsd) 
bulede, is 1 lisspunt wasses. Livl. dodt ys, so maket me bimgen yan 
ürk. nr. 1620. (Beulen machen kann synem velle. Älse karget ynde spart 
es hier doch nicht heißen^ da man ein gyrich minsche, frytt sick nicht 
einem Glase doch nicht Beulen bei- halff satt; darna wenn he dodt ys. 
bringen ka^m; und ed muß sich doch 20 80 bungen vnde dantzen de kinder. 
auf das Glas^ nicht auf eine einneme Agric. Spr. 249, (Latend. S. 87.) — 
Kanne beziehen-, zudem ist die Strafe Das aus Leibn. 3^ 252 mitgetheäk 
sehr hoch.) Oitat (to lösten bungede ene de hsLse) 

bnlSven, als Verbum. ok wat uns erhält seine Erklärung aus Sasirow h 
Yorbenomeden biscop Albrechte höret 25 ^^3, wo es heißt : die hosen begunten 
to bulevende. Hcdberst. ürk. I, nr. inen zu bungen (die Hosen fiefigen 
560 (ähnlich gebildet wie buteilen von ihnen an zu Mappern, von dem Zii~ 
huteil^Waüz^Vf.6esch.5,S.24lA2). tern und Schlottern der von Mtrcht 

bullen. We da myt dem ossen und Angst befallenen). 
holt (einen Ochsen eine Kuh besprin- so bnntret? 1 styge buntretes Tude 
gen läßt), Dar kalvet de koe nicht V horde, dar me wUen yppe sleit. 
van. Koker, 8. 351. Wism. Inv. f. 99. 

buliken = budelken, Beutelchen. bür, Wohner, Bewohner. De loue- 

vnde eyn buliken prustelcrudes. Wolf, den gode des, dat he (Lucif&r) vor- 
Mscr, 60, f. 156h, 85 worpen was, Dar (l. de) vnder den 

hvlsiXLi Flagge (Wappenflagge? oder hemelschen buren (Bewohnern des 
die rothe s. g. Blutfahne, Schlacht- Himmels) Makede wroghen vnde vn- 
fahne?). Kynder, vorsaget nycht sture, v. d. Hagen, Germ. 10^ S. 170, 
unnd kryget uns endygen (schnell) v. 4, 

den bulsan unnd latet ene flogen ; als 40 burdereu = borderen, Scherz trei- 
nu de deeff sach, dat unnse bulsaen ben, jocari. Men siet er ghenoech in 
uth floch, do leth he syn fenlyn ock korken. De niet en achten te bo- 
flegen. Hans. Gesch. Bl. 1876, 8. 87. ghene knyen, Als men dat sacrament 

buman, Plur. bulude, Bewohner laet sien; Se roepen wal: ^ghenaden, 
einer by? Bürger = dän. byman. 45 herel' Desse burderen so min noch 
Hür hebben de bulude van Anslo mere Met gode etc. ^g. der sofiden 
(Oslo) unde van Tunsberghe . . jw f. 90^. 

unde yuwen kopman der menen stede bure (bore), adv. mhd. bor(e); 

hiir affgedreven . . unde wan de steigernd: gar, sehr; oder auch ver- 
kopman dar wel wesen, so schal he 50 neinend: nicht sehr. Im Mittdniederl 



BURE 91 BÜSSE 

^enUichhäufig: s.Oudefnans;imMnd. bdrscliap. /, 456^^ 37. Lies: m 

ind mir nur folgende zwei Beispiele hebben unde holden statt unholden. 
^egegmet, aber auch nur in einem — Auch wie borgerrecht, Bürger- 
Schriftstück^ das fast als mittelniederl. Pflicht, wi bekennen, dat wy hem 
ru bezeichnen ist. Een leuende hont 5 Dyderik bisschope tu Brand, ynd 
le bure groot . . Is beter dan een deme capitele fryheit gegeuen heb- 
ebart doot. Speg. der sonden f. 71c ; ben an oreme huse vnde houe . . 
äaer na (im Evang, Matthäi) staet an schote ynd an waken vor der 
ae buer verre (nicht gar ferne, nicht stad d6r tu sittende, vnd an allerleie 
weit davon), dat he dus sprack etc. 10 ander burschaft vnd gerechticheit der 
das. f. 8ib. stede, ane mort vnd handhaftige daet 

bure, Bauerschaft Ik Imelo hoefiPt- (1383), Fididn, Diplom. Beitr. JJj 
ling to Grymissum etc. enckenne 8, 88, 

openbare . . dat ik hebbe vry unde burse, at^ch: Meines Wohnhaus. 

qwyt gescholden unde ghelaten des- 15 twe bursen edder kleine wanhuse. 

sen benomeden dre buren als by na- Big, Erbdmch v. 1399, 

men Grymissum, Wyrdum ende Ge- bnsbdm. vygen, mandeln, rosyn, 

neleed myne undersaten van aller rys unde bu0bom utwegen. Gott. 

schattynge, eyghendome unde dwan- IJrh. v, 1431, 

ghes weghene (1426), Ostfries. Vrk, 20 bnse. J, 458\ 38, Ghodebek deme 

nr. 341. (In der vorherg. ürh,: wy nemen ze enen (? ene) buzen myt 

ghemene meente unde buren der erer last, de rekent zynen schaden 

dryer buerschuppe by namen Gry- yppe viftich nobelen. Brem, Dehkb. 43, 

missum, Wyrdum unde Geenled.) buseme, boseme, Busen. N. N. 

bürgelt, Bürgergeld, Geld^ womit 25 (ein Jude) hadde eyner krysten vro- 

das Bürgerrecht erkauft wird, Brem, wen in crem bosmen grepen. Gölt. 

Denkb. 17. Urk. v. 1409; das die Brust deckende 

bftrbavei (Bauem)meh^ bes. Bind- Gewand, als Tasche gebraucht, szo 

vieh, (Ggs. reisige have, BeOpferde,) men eme wess offerbringen (täfer- 

Weret auer, dat w^ yppe en yelt 80 bringen d. h, überführen) künde, he 

quemen ynde streden ynde yromen hadde ydt yn dem bossme, dar he 

nemen an geyangen ynde resigir mede betallen künde (1554). Monum. 

haue, eddir andrin yromen nemen Liv. 4\ 84. — BUH. Hirto de Hol- 

an name edir an burhaye, den yro- landere antwerden, dat de 6 stede 

men ynde de name scuUe wy deleti 35 sementliken en yakene ynde yele 

na mantal gewapendir lüde (1397). schaden gedan hadden, de ene myn, 

Sudend, 8, S, 286, 37. de ander mer, ynde hadden dat ge- 

bfirlesse. Dem czyszemanne I mark daen ut eneme busseme (aus einer 

eyns des yars yor dat ghelt yan de bur- Gesinnung, unanimiter) samentliken 

lesszen to sammellen. Brem. Denkb. 59. 40 (1441). Hans. Bec, IP, 8. 418. 

bftrmester. „Die burmester, in ä2- bnsse, (Gdd)büchse. ghesegt, dat 

teren Urkunden magistri ciyium, auch en redelik unde moghelik dunket 
magistri structurae genannt, hatten wesen, dat se an beiden siden tosa- 
unter Oberaufsicht des Bathes haupt- mene in ene busse scheten (gemein- 
8ächli(^ die Bauten und die HoUun- 45 schafUiche Kasse haben); unde na 
gm der 8tadt jbu beaufsichtigen.'' Z, dem, dat se an beiden siden malk 
f Niedere, 1868, 8, 192, men enen olderman en hebben, dat 

burne-gel, adj. brenngelb? coccus. se sik malk an enem slutel gheno- 
(inter rubeum et croceum) burnegel. ghen laten an beiden siden (1378). 
Dief Gl 639c. 50 Bans. Bec. 2, p. 167. 



BUSSE 92 BÜWEN 

Busse, Koseform von Burchard. dem Oute) in dat beer, imde bata- 
Ik Busse van der Ghartow = BurcAard den dat under sich (1371). Hans 
V. G, (1397). Sudend, 8, nr, 157. Bec. 2^ p, 41; vnde wes dar oaerecb 

bosseii, bauschen^ schtveüen. tur- bleue, dat scbolde wy delen na man- 
gere, drinten, swellen, bussen, ut 5 tall wapender lüde, alse malk da: 
pondus (?) facit. 1 u. 3 Voc. W. u. mede hiadde, ane wat sik to bute&de 
Dief. 8. V. turgere, ut pondus (?). borde (also hier delen und batc: 

bussensehote, Büchsenschuß^ als unterschieden) (1403). Sudend. 9, irr 
Längenbeeeichnung. enen guden bus- 154, 

senscbote van dem lande. Sed). p, 10 batnet, Netz eum Buttfang. 5 par 
24^ 3. dorschnette, it. butnette 3 par Tnde 

bnssune (gew. bassune). Wente so 3 bunt (1449). Wism, Lw. f. 38. 
eyn konnynk heft in sinem here batte, Eingeweide bes. der Flsd^ 

konn7n[g]Iike teken, alze banre unde s. gebutte. Dat versehe butte tjui 
bussunen. Nd. Jahrb. 3^ 8. 81. 15 eneme vissche warm gemaket. Gotk 

bnt. Auch ein Süßwaßerfisch? Item Areneib. f. lls^. exentera, put. Di^, 
VI s. vor eynen groten but vnde — Audi = Knochen, butt, been, bot 
grundelen unde grimpen (1409). Su- Oudem. (Oder ist but als bes. W. an^»- 
dend. S, 8. 239^ Anm. 31; XI d. setzen?) De broders wosschen de 
vor eynen halffisch und einen but 20 ghebeente (eines seit geraumer Zpw 
(1397). das. 8. 234 (auf Schloß gestorbenen Priors bei der IVans- 
Münden). locierung) ende vunden, dat dat be€B 

bnte, Tausch. Regula de tri in der der borst, daer de ribben an beiden 
bfithe. Twe buthen, A. hefft flass, siden anhangen, verciert was mit 
gifft den steen vor 5 m., B. hefft 25 &lte suuerliken cruce ende dat was 
ein lastherinck, de tunne 11 m. 4 ß. recht als eyn schilt vor den herte. 
Wo veel flass schal de erste daruor Dat cruce sach (l. sath) midden in 
geuen? Hamb. Bekensb. 1630, f. 137. den butte der borst an der substan- 

baten nemen in der Seemanns- cien des buttes vp verheuen schin- 
sprache: „so steuern^ daß ein Gegen- so barlike. Bok der Byen f. 119h, 
stanäj der in Sicht ist^ mehr nach der butte, Bütte (Oefäß auf dem Rü- 

See eu bleibt als ein anderer. De wil cken zu tragen , aber auch kleiner). 
segelen van s. Matheus to der Fore, Ene butte mit negelen (1515). Wism. , 
de sal de kerke van s. M. nemen bu- Inv. f. 114; 1 holten butte. f. 191; 
ten den huck van E. etc. Seeb. p. 35 dede maken tunnen, butten etc. Lüb. 
24, 5. Überhaupt heißt buten oft: Dodend. v. 63; II hätten vnde bal- 
in der See^ mehr seewärts, nach der lygen vnde melden. 1 bütte, dar men 
Seeseite eu.^ Walther im Gloss. $s. de glese inne spölt (15..). Mdi. 
Seeb. Jahrb. 10, S. 90. 

bnten, 1. vertauschen, ende bute 40 bnw, als stfnonym mit buwhof oder 
mit em mit wyngaerden ende gif em hof. Item tho Orle synt nu tor tydt 
dinen wyngarden, de beter is, vmme beseth VI buwhouo . . item tho Ber- 
sinen. Bök d. Byen f. 156\ — 2. als chelte synt VII buw beseth etc. 
Beute vertheüen. wat dar ghewunnen v. Hodenb. Brem. G. Q. 11^ 33; N. N. 
werde an beyder weghene, dat schal 45 buwet hir ock enen hoff, welcke buw 
men an beyder weghene like buten boret tho den van Itzendorppe. das. 
(1341). Lüb, Urh. IP, nr. 732; vnde & 36 u. so sehr häufig in diesem 
de vangenen leth he . . buten alse Buche. 

vee (1342). das. nr. 758; vnde vore- bawen. /, 8. 466^, 21. hebbet uns 

den dat (das genommene Schiff mit 50 eynen armen vorman äff ghevangen 



BUWERK 93 DALDEN 

. . ghenant Job. Scacbt, de de strate ene kothwere . . ynde horeth tho 
plach vor eynea vorman to buwende den van Swanewede; men secht, dat 
{145J2). Zug geg. Jühnde, 8. JSl. sy en buwhoff. das. S. 35; des stieb- 

bnwerk, n. bebauUs, hesteUtes Land. tes meyere, de vppe des stichtes 
„ein Ackerhof. Dähn. Vnd de zulue 6 buwbouen wanen, de geuen ok tyns- 
or ammeebtman scbal vns ok vrede- swine, de lopet zik myn vnde mer, 
gud geuen iegben vnse bawerk vnde dar na dat des sticbtes buwboae 
veltgande vee etc. (1396). Sudend. beßetb (mit Meiern hesetet) offte 
8, S. 115, 43. wüste ßyndt. das. S. 10. 

bnwbof. Das W. erseheint sehr lo bnwieb, cultur-y ertragsfähig. Den 
häufig in dem Vorder Register, ab- bof buwich und telich to maken. 
wedhselnd mü bof oder buw, und im Lipp. Rechn. v, 1471. 
Gegensatze eu kote, kotwere; es be- bawlos, im Bau nicJU unterhalten 

zeichnet ein Landgut (Meiergut, lat. u. gebeßert. Alse vnse gn. bere do 
curia villicalis) von unbestimter Größe, 15 des sticbtes molen wedder an nam, 
meist den Giften, Prälaten oder Edel- doe was de gantz vorfallen, vorkamen 
leuten gehörig. Desse vorscbreuen twe vnde buwioesz. v. Hodeiib. Brem. G. 
buwhoue buwen nu tor tydt N. N. Q. II, 141. 

. . alle jarplicbt vt dessen beiden buvnnan, PI. buwlude. In deme 

houen boreUi dem stiebte etc. Ha- 20 kerspelle to W. synt nu tor tidt wol 
denb. Brem, G. Q. II, 8. 33; item 25 buwlude vnde ynsaten, de alle 
so licht to A. nocb ene woste buw ricbtes plycbticb synt vnde vnder- 
. . wenner desse buwbof beseten ys, säten des sticbtes to Bremen. Hodenb. 
so Bcbal men dar jarlikes van geuen Brem. G. Q. II, 8. 152. 
etc. das. 8. 42 ; item szo ys bir nocb 26 



D 

dachloneii} im Tagelohn arbeiten, gbet 18 stige liebt gl. to dren tiden. 
Tagdohfker sein. Weret nu, dat der Emd. Bußbuch f. 35^. 
kneebt welk vor sodan Ion (^1% M, dagelicht, adj. tagesheU. Etb scball 

des Jahres) nicbt denen en wolde kein meister scberen jennigherlande 
unde dacblonede. Gott. ürk. v. 1445. 85 laken, etb sy denne so dagelicbt, dat 

daeblfinre , Tagelöhner. Lub. Do- menn uppet geringeste by dem scber- 
dend. v. 1161. diske einen rynscben gülden vor einen 

dack| als m. de dack van der ryder edder ander dergeliken muntbe 
kerken (ist abgebrannt) (1547). Mo- wol erkennen möge. Hamb. Z. R. 8. 
num. Liv. 4\ 40. 40 289. 

dack, Stroh eum Decken der Bauer- dagelds, d. h. ohne bei einer Ver- 

häuser. Item Greta et Henricus, ejus samlung ein ResttUat erreicht zu ha- 
filius, II mod. tritici et vimam dakes ben. Wy laten juw weten, wo dat 
. . Jobannes 4 modios tritici et duas wy ok myd den van Hamborgb gbene 
vymas dakes etc. Xantener Hebe- Reg. 46 soen gededinged en bebben, men sin 
des Stiftes St. Victor f. 27h (Pick, dageloss gescbet (geschieden) etc. 
Monatsschr. 5, 8. 48). (1408). Ostfries, ürk. nr. 212. 

dadel, aUfr. dadel, Mord, Todt- dalden, Nebenform eu dalen ? Nym 

sctdag. Esse Reyntsna scbal Tidken bard twe deil, pek eyn deel vnde 
vnde . . Irenen van dadel erer ma- 50 was eyn deel . . tostot id clene vnde 



DALE-SLAN 94 DA& 

smelte id to samende vnde lat vp ihrer Aufnahme in eine Ortit, ii 
seden vnde gbet in guden starken wdche der Unrath abfloß, gestürzt \m 
etik vnde lat id wol dalden, so nym von den Herumstehenden mü Ka& i 
id denne yth etc. Wdf. Mscr. 23. Koth beworfen wurden, sobald miü 
3 f. 118. 6 Kopf heraussteckten. 

dale-slän, niederschlagen. BUdl. : danddk = damdök, das nicht fei 

allen Unwillen, twidracht unde krich schmai, sondern auch breit war. Vtd 
scholen unde willen wy nu van stund enem breden englischen laken, dij 
daleslan unde nederleggen (1452). men het dandok, dar van betale^l 
Ostfr. ürk. nr. 648. lo wy nicht mer dan 3 -Ä. (1378), fiafe 

dale-tSn, niederziehen, eu Boden Rec. 3, S. 91. 
werfen, besiegen (wrsfpr. wd den Reiter dane, dahne wird in hiesigen (Lk- 

von seinem Pferde), alse biscbup pischen) Urkunden und audi noch i» 
Clawes in Vrescb dal getagen wart, Munde des Volkes vidfack gdmxnä 
Yorquam des sticbtes gut gantz seer. 15 um eine Niederung in der Gegm 
V. Hodenb. Brem. Q. Q. II, 8. 54 der Flüße eu bezeichnen, wdche Ir 
(prostratus et devictus Nicolaus in Hochwaßer überschwemmt wird. Wm 
Frisia. das. 8. 88). e, B. die Weser anschwüU, so iei^ 

dalen, niedersinken. Weert sake, es: „Die Danen laufen schon^. iM 
dat dat steenbuiss dalen schulde, so 20 betr. Grundstücke sind meist Wi^ 
schall men Uken busfrowe bringen und Hudekampe. So heißt es /. i 
• • waer se wesen wil (1430). Ostfr. in den Salbüchem: des Pastoren Dm^ 
ürk. nr. 389; scolde ik mi so alle die Küsterdane. (Mittheil. vonPreuß^i 
jar van deme minscben vexiren la- — Vgl. denne. 
ten I wen ik mit ome certeyn kop 25 dank, (See)tang. Dat se tho bet£- 
gemaket, wo dat gut darnach ein ringe eines weges ein foder dand 
weinicb riset, so scal ik ein andern halen laten (1560). Wismar. Br^ 
kop mit ome maken ; nu it dalet, nu dankelbr&f , Enäaßungsbrief (^ 

will he na dem vorigen gewesen kope welchem man jem. seiner Di^ 
sik richten; wat is dat vor handelt so dankt). Were et sake, dat eyogh^ 
Brem. ürk. v. 1567; laet dalen seUe schedede van synem meisten. 
(neige) den armen dine oren. Spegel unde queme in desser vorbenomede 
der Sonden f. ^7a. stede eyn, unde nicht mede en brocbti 

dftlslach. /, 478^, 15 lies : mit synen dankelbreff, so dat he wilüci^ 
einem dalslage. 36 lyken ghescheden were van sjn^ 

dampe. Abrotanum, dat is euerittOi meystere, so en schal ene nnm&i^ 
de is gud weder dey bösen borst tosetten efte meden (1494). Bani' 
vnde weder den dampen vmme dat Z. R. Nachtr. 8. 7. — Vgl eoeii: 
berte. Wolf. .Mscr. 23, 3 f. 13^. knechte danken vom Meister, der i» 

damspil. Noch hadden se (die han- 40 Zufriedenheit seinen Geseüen enü^- 
sischen Contoristen zu Bergen) ein Hamb. Z. B. p. 3. 52. 165. 
spill im starffhuse, dat mosten dapper, adv. heftig, schwer, gr&' 

de sniders und schomakers tosamen viter. Vnd heft he, als he (avf i^ 
speien; dat hetede dat dhamspill. FdUer) vast, hart vnd dapper ange- 
Wen dar ein uthquam, drogeden se 45 tast, desse benomet etc. (1535). ^^ 
ehn mit einer gekalckeden hudt. sert^ Münst. ürk. &, S. 216. 
Hans, Gesch. Bl. 1877, S. 143. Nach dar, 2. Belat. (da) wo. in deni^ 

S. 102 glich das dam- oder doemspil ewangelio, dar alsus gescreven steit 
dem Bavdspid, bei welchem Gdldr IM. Vodend. v. 127. 225; m ä^ 
Schmied- und Kürschnerjungen bei 50 lesten richte, dar sik mine coa- 



ÖAHDON 95 DECKER 

[^iencien schal openbaren. das. v. 564 drückt würde. Diese BirJcenrinde 
u. h. durfte nicht von cMeu alten und gro- 

darddn, darthun, beweisen. Kan ßen Bäumen sein^ damit sie nicht 
ouerst her H., dath szodane N. thor brüchig und spröde wäre. Der Meister 
commenden gegeuen, dardon ynd bo- 5 mußte zugleich unßen, wann dieselbe 
wisen (1533). Wism. Zeugeb. p. 174. gesammelt umrde^ da auf den Zeit- 
darnlaken beeeichnet wd nicht punkt des Schälens alles bei der Ver- 
y, Decken^ die vor die Thüren gehängt wendung und Brauchbarkeit ankam.^ 
wurden^ (Wehrm.) sondern Laken, Mitth. v. Rüdiger.) Auch die Arm- 
die bei der Darre gebraucht wurden. 10 brustmacher gebrauchten die Rinde 
Vff dem haussböhne 16 maltzsecke, (vielleicht um den Büfjel zu bescMa- 
2 hoppfensecke, ziemblich altt, 1 gen, wo derselbe durch das Loch des 
fertige steinerne darne mitt dem Schaftes gesteckt wird, damit derselbe 
laken, 1 new vffgeroUet darnelaken, fest und zugleich elastisch säße?). 
19 alte tonnen etc. Wism. Inv. v. 16 L. R. claghede, dat ze (sine brodi- 
1596. Vgl.: yp dem bohne 1 ferdige ghen knechte) eme hadden duftliken 
dahren mit 1 laken, 17 stucke bort- entdreghen an dauer vnde an arm- 
holt etc. Wism. Inv. v. 1575. bostesslotelen vnde an anderen din- 
dayer, Baumrinde, bes. Birkenrinde. gen also gut alze 4 mark. Strcds. 
„dabber, Plur. dabberen, die abge- 20 Verfest. Buch, nr. 558. — 4 bundfuU 
zogene Rinde des Birkenbaumes, welche beker yan dauerde gemaket (s. g. 
man gern eum Anmachen des Feuers Birkenmeier?) (1520). Wism. Invent. 
nimmt.^ Schambach. Vor den worm. t;. 1520 f. 122. 
Nym guden winetik ynde sede den daueren, „^ ^^ ^^^ eitlem, 
to salue ynde smere de wunden bu- 25 beben; sondern schwateen, wie es noch 
ten ymme ynde legghe dar yp berken heute westmärkisch und bergisch für 
dauer, den split alse du dünnest ostmärkisches dabbeln gebräuchlich 
kanst. Wen du on afnympst, so han- ist.^ Woeste, Z. f. Berg. G. V. 10, 
get id yul worme. Wdf Mscr. 23, 3 8. 19. 

f. 124; Is auer dey worm dot, soso de* I,490\17. Vor Compar. desto, 
leyge dar sweden yp (auf die Wunde), um so. uppe dat de yruntschop, de 
dat de yulnisse yth the ynde id holet twischen ju unde uns ghesloten is, 
denne. Item nym ghuden etick . . de ewigher unde de yaster bliyen 
ynde smere de wunden buten ymme moghe (1392). Hans. Rec. 4, S. 107. 
ynde legghe dar yp dannen berken 86 de. i, 492\ 28. Oberschenkel. Dey 
dauer (fehlt ein eder, oder zwischen äderen an deme dee lat yor dre we, 
dannen und berken?). das. f. 76; ok dat is yor dey podagren ynde yor 
scolen se (die zadelere) de bome mit dey watersucht ynde yor dat men- 
aderen unde mit lyme wol bewaren, strum der yrowen. Dey äderen ynder 
unde wanne se dat ghedan hebbet, 40 beyden deen lat yor dey drose. Wdf. 
so en scolen se der bome nicht de- Mscr. 23, 3 f. 52; H. schal dem 
cken mit leddere, edder undere mit yogede geuen VI gl. yoir dat he F. 
dayeren, de mestere en hebben se hefft gewundet int dee. Emd. Bußb. 
erst bezeen (1375). Hamb. Z. R. p. f. 33h u, h. in diesem Buche; Die 
91, 11. (jfNoch vor 30 Jahren mad^ 46 leynden ende die dyen (des Bildes 
ten die Sattler in Dresden ein Mei- im Traume des bahyl. Königes im 
sterstück, das dem Hamb. von 1375 Daniel) weren yan metale. Speg. d. 
entsprach. Man pflegte nemiich unten kerst. gd. f. 102^. 
die Sattelbäume mit Birkenrinde eu decker, Deckd. Vnde bedecke den 

bdegen^ damit das Pferd wehiger ge- 60 gropen myt eyneme Sterken decköre, 



DEGKSEL 96 DELKORN 

also dat id nicht vth en swademe. deler, Theüer^ der von dctn Guts- 

Wolf. M$cr. 23^ 3 f, 47. Herren hesteUt ist das demselben s^ 

decluel, Deckel. De ersame raid fallende delkorn au sammeln (res^ 
schenckede dem hem cardinale eynen eu theilen) und in Empfang su neh- 
solvernen kop na wyse eyner blomen 6 men. In dat erste schal de mejge: 
myt eynem decksei. Brem. Baths- dem deler der ghntheren doo eji 
denkelb. 118 (e. J. 1503); dat decksei bedde, eyn houetpol . . vnde ome 
ys one van den herten ock nicht äff- geuen eten vnde drinken, so raken 
genamen, dar de ioden noch mede om des . . behoiff vnde not is. De 
bedecket syn. Disput, to Oldersum 10 deler scal weddenimme des meygec 
f. 12. perden, so vaken alse de meyger 

de^e. He (der Ehemann) messede eyne voer inbringet, to twen perdec 
den stal, he malk de koe, He moeste geuen eyne gherue (1197). Sudend, 
de Täte wasken, de dele vegen, Ja, 8, S. 374, 26. 
do hadde ick (die Frau) mynen 15 delesman, „ein Geselle^ der Jceintn 
rechten degen (konnte ich gedeihen, Zeitlohn, sondern Äntheü am Fang 
giengmir^swohl).Fastnachtssp.972,33. erhielt.*^ Rüdiger, £n jewelk kneck 

degell Tiegel. Item scholen de in dem ammethe, he sy delesmaL 
munteheren deme montemestere dat edder knecht, schal holden, so ws: 
suWer in den degel to wegen. Müng- 20 he lovet eneme in deme ammethe. 
reo. V. 1439 (Orautoff, 3, 224). Bolle der Fischer von 1375. Hamk. 

deimet. In einer u. derselben Ur- Z. B. p, 63, 21. 
künde wechseln oft die Formen, e. B. deletacht. Vgl. noch: Was die hol- 

Item bi den 7 deymet 1 deymet; ten dem van Salder . . zu erkennen? 
item in Eminelen venne twe del ('/s) 25 Eingebr. : ein schock schweine mit 
van 1 dachmat; item 1 deymet bii einem kempen, die sollen ein fleisch- 
10 dachmet boven deme Evendike mahl (ein am Körper eingebrannUs 
(1464). Ostfries. Ürk. nr. 818. n. 3. oder eingeschnittenes Zeichen ?) haben 

deinlink, dienlink (dinlink), Die- und auf ihre deele gezogen sein 
ner. (vet. flandr. minister, famulus. 30 (1579). HöUing eu Hohenhamelen, 
KU.) Vasten vnd lesen syn myn no Gr. Weisth. 3, 255. 
mee Als der bedinghe (des Betens delkorn ist wcH das Getreide, das 

precationis) deynlinghe twe Off twe dem Eigenthümer des Landes van den 
vloghele etc. ^eg. der sonden f. 59^; Pächtern etc. für die Benuteung gt- 
(sprac god to em, neml. Moses vnde 85 gehen wird. Die Ländereien wurden 
sede etc.) Wat is to seggene anders oft — je nach Übereinkommen — gegen 
dat dinc, Dat god sprac to zynen die eweite, dritte, vierte Garbe ausge- 
dienlinc etc. das. f. 60c ; untrouwe than. It. van dem ho&lo& to delkorne 
oft smekerdie maken nu de dienlin- VI verdel kornz vnd X verdel haue- 
ghen rike. das. 98c; de unghetrouwe 40 ren. It. von Eldershusen von dem 
dienlinc. das. Vorwerke, dat Hans Holthusen b&wet, 

deisen. De seste remedie, de vrac- te deilkorne 4 verdel roggen vnd 
heit achterwert doet deisen (bewirkt, XII verdel haueren etc. (Einncütmc- 
daß V. fortgeht, verschwindet), dat Beg. v. 1397). Sudend. 8, S. 24S; 
men etc. ^eg. d. sonden f. 53^. 45 spant de meyger na dem myddage 

dele 9 Diele, Hausflur, gew. (wie wedder an wente an den auent, so 
noch jetet) mit Lehm gepflastert. Item vaken alse he eyne voer delkorens 
8 0. Rukoppe vor 2 dage up der scole inbringet, schal de deler (s. d. W.) 
de delen myt lemen to beslande etc. gheuen je twen perden eyne gheruen 
(1489). Z. f Nieders. 1871, S. 129. so eic. das. 8, S. 374; welk land geach- 



DEMPEN DAMPEN 97 DEPEN 

ted is yppe oegen molder haveren lesen^ das Gedenken^ der Verstorbenen 
delkorns ynd negen molder haveren von der Kanzel. Deme kerkheren 
a.11 dem tegeden in der marsch vnd to s. Jacobe deme gheven de older- 
dat feltlank dar en boven an tege- lüde unser broderschop veer Schil- 
den ynd an dele yppe twe ynd drut- 6 linghe to denkeghelde, dat he der 
tich himpten etc. (1476). Cdlenb. Urh. brodere unde sustere des sondages 
JX, nr. 278 (es wird hier also dSl- yan dem predickstole denke (1440). 
kom, resp. del mit dem Zehnten in Hamb, Z> R. p. 235^ 9. 
ffleiche Linie gestellt). Vgl. heren, denne, danne, (schalenförmige) Ver- 

gheistlick efte werltlik, dede yelt- 10 tiefung^ Höhlung^ bes. von der Lager- 
gudere efFte houetael hebben ynde statte. De (die Thiere) quamen al 
de suluen guder bemeygert hebben up enen dach, dar he (der Lowe) 
vmme den dridden efifte yerden deyl an sinem denne lach, dar dicke 
na wontliker wise nnde wonheit der umme ein dorne was, dar binnen 
marke etc. (1479). Sudend. 8, p. 374; 16 blomen unde gras. Qerh. v. M. 55^ 
de gutheren synt denne wedder ymme 8 ; do sin (des Fuchses) de lowe wart 
dem meyger (der dreschen helfen muß) geware, Dat he stunt buten sinem 
plichtich tho gheuen den delhympten danne, He sprak: ik wöndes ichtes- 
{den ihm für seine Arbeit euf allenden wanne etc. das. 68^ 13; de lowe gink 
Theü an Getreide) na dusser wise 20 do mit dem manne Tohant to sines 
etc. das. yaders danne. das. 69^ 33. „Ligst du 

dempen, dampen. Tuchnisse und noch in de denne? loird denen Lang- 
Isewisinge dempen eede, Zeug^iisse schläfern sugerufen; und eu denen 
und Beweise (durch Urkunden) ma- aus Kranckheit oder sonst unstätsch 
chen Eide unufirksam. Lid. Urk. nr. 26 liegenden wird gesagt: wat dennest 
2115. du?^ Manted 25, 69. (Im WB. ist 

dendelen? tändeln, Tand treiben, fälschlich gesagt: Schlaf stdle im 
spielen? Dat men in dem gelde huss Schweinestalle; nach Maned l. c. ist 
(Gildehaus) moghe dendelen oder es „die verwundersam reine ScJdaf- 
hof eleu (?) mit den klaten (Kegd so stelle im Schweinestalle'' d. h. doch 
spielen?), mer men solde ändert ner- für die Schweine sdbst; also die La- 
gen nirgen spilen, dar men geld möge gerstatt des Schweines,) Vgl. dane, u. 
verlesen oder winnen (1389). Niesert, „dene, f. Nur als Localname: eine 
Munst Urk. 3, S. 216. (Der Herausg. Vertiefung des Bodens, Einsenkung, 
vermuthet, daß vielleicht eu lesen sei 86 ein Meines Thal, in der dene bei 
dobbelen.) Hardegsen, Weneen elc.^ Schambach. 

denen. /, 503^. — 2. unde des denning, eine Münee. (9 d. = 1 M«) 

naesten daghes alle godes hylighen Den enkeden tall weten se (die Bus- 
solde wi denen eyn eten dem ghe- sen) hir by: wen se in den krich 
synne der vorghenomeden vrowen 40 tehn, so moth ein ider hovet einen 
(ÄUissin sfu IVeckenhorst) (1343). denning geven, und wen se wedder- 
Cod. trad. Westfal. 1, 133; van deme umb kamen, nimpt ein ider sinen 
tenden tho Belen solde wi alle iare denning weder, so vele stucke den aver 
deenen negen reymel vlasses und alle bliven, so vele werden orer gemisset 
iare hundert h6nre vnde alle iare tue 45 Ein denning is ungeferlich ein Bra- 
dusent eygere, tuiger (eweier) eyere bants stuver. Renner^ Lid. Eist. S. 
min, unde alle iare achteyn schil- 234. 

linghe penninghe vor cleynen denst. depen, die Tiefe untersuchen, lothen, 

das. p. 134. mit dem Senkblei die Tiefe meßen. 

denkegelt Das Geld für das Vor- 60 Do dar depet . . de schal vinden etc. 

KMbtrac nun nmd. Wb. 7 



DERDENKRUT 98 DIALTEN SALVE 

Seebuch^ S, 45, 27 ; dar ymme is dar braucht tvird^ me moden = rermodei 
quät depent. das. 45, 23, u, a.) (Ein wevel vant om — eifv^ 

derdenkrüt. . . dach vnde nacht, sMafenden Diebe — hinder open Sr. 
wid derdencrud, snnte Marien krud gat unde kröp om darin) Daraf h? 
etc. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 123. 5 wunde (wohnte, glaubte) shien sii 

dere, Schaden, Nachtheü, nocu- vorlesen oft van ruwen sterren, We^t 
mentum, offensa, noxa. KU. Gnffheit he daraf begunde derven. Gerh. t 
schal men schuwen vmme vele deren, M. 35, 10 ; dat hovet darf (in Fdo* 
de se den mensche doet. Speg. d. des Hungers), buk unde herte beide 
Sonden f. 63h; ghelike dat de worme 10 starf unde al de lede van dem liw^ 
den holte doen lede, Also brenghet das. 34, 13; sin körn he (der kerf€ 
droefheit an Dere den herte van den rike man) he lever derven lete, sin 
man. das. f. 82^. ovet roten unde sine kleder d^ 

deren, (£:u dere) schaden. Ende worm eten etc. das. 57, 68. 
solde hem gheuen rüste ende vrede 15 des steht auch für doste, nwr Sat 
ende nyemant en solde hem moeghen Des stichtes man moghe ^i (dv 
deren. Speg. d. Teerst, gel. f. 130; JLA^m»n) wol belenen in iuweme wer- 
anxt brenct enen menschen daer toe, like klede, des gi de ¥ritten stake: 
dat hi ontsiet die dinghen, die oen hebben in juwem vorderen arm. Gj- 
deren mogben an sinen liue. das. f. 20 ^b. ürk. IX, S. 135; vnd weidet 
159^ ; de ledich is (der Müßiggänger), dar vmme van stund an to juw ge- 
vele dinghen beghert, Altyd em hon- reden hebben, des vnse sone ander 
gher deert. Sine oren doghen hon- dage begrepen mit den herren (1400). 
gber sware, Altyd vm te boerne nye Etedel, Supplem. 8. 264; dine kindere 
mare. Speg. d. sonden f. 2^. 25 claghet dich (wenn du gestorben bist). 

dSrlik, thierisch. In miner iungen vil körte stunde, des ze (wenn sie 
ioget hadde ik eyn derlik leuent . . nur) crighen depunde. Visio Phüib. 
vnde hadde eynes hundes leuent. 142 (Nd. Jahrb. 5, 8. 31). — Auch 
Emd. Mscr. nr. 139 f. 9^. dese (wenn nicht etwa ein t ausge- 

derlik (eu dere), schädlich, nocivus. 90 fallen ist). Vortmer mach en jewe- 
Stanc vnde derlike lucht. Speg. d. lieh copman up unde ut schepeo, 
sonden f. 30^. wann he wil, dese id bi dage si 

derten. Der vrowen syn [is] to (1369). Lid, Ürk. nr. 1064. (S. desto 
male derten Vnde to malen licht van a. E.) 

gudeme horten. Josef, V. d. 7 Tods. 35 det, f. Volk, de vos sprak: der 
V. 2071. hunde det Noch luttek van dem 

dertlik, thierisch. We wU sik ir- vrede wet. Gerh. v. M. 47, 77; be- 
barmen ouer de sik ghenalen den drogen van der valschen det. das. 
bestien, dat is, de en dertlik leuend 80, 63; gi sinnelose det; das. 94, 73, 
hebbet also eyn peerd ? Ecdes. f. 78b. 40 — bi nachtslapender deet leeth ber- 

derven, darben, entbehren. Men sal toge Magnus . . stigen in de stat 
(an den Fasttagen) vleisch deruen Luneborch. StuMinge des Hertig. 
etc. Sp. d. kerst. gel. f. 154^; swar- Lüneb. f 173^; bi slapender deyet. 
like[r] so deruen wi prys, den men Big. St. B. p. 66; secget he denne, 
vns bieden solde, dan van gesteente 45 he untforde mi min gut duftliken 
vnd van golde. Speg, d, sonden f 109^. nachtslapender diet etc. Bichtsi. 

derven, st, v. hinschwinden, ein^ Landr, c. 35 § 2, u. Homeyer im GL 
schrumpfen (jsu derf, Darre, Schwind- dialten salve. Dyalten salae to 

sucht? oder = verderven, tvie häufig maken. Accipe dialten nigram, bot- 
das Simplex statt des Compos. ge- 50 teren antiquam, sepen album, hasen- 



DICHT 99 DISfK 

Teth, goseneth, marck vth den schyn- uude van dilden weaeren, dede w&r- 
cken kuoken, desse alle tosamende liken van enem bevere Dat vel vor 
temperert Optimum efficitor unguen« din vel nicht ennemen. das. 81, 11; 
tum. Woif. Mscr. 60^ p. 152, dem armen dilden mach dat sin ge- 

dieht = dacht, decht. Drierleie 5 lik. das. 65, 129. (Die im WB. an- 
dinck is in eneme waslichte, also dat geführte Steüe aus Wiggert ist = 
was Tnde de dycht vnde dat vur. Gerh. v, M. S, 28.) S. Sedmann, 
Lab. Passianal f. 54h. Gerh. v. M. Eitd. 8. XXX. 

diehteBi ersinnen^ ins Werk seteen, diUe, Ttäie? (Bohre , am etwas 

anstiften, ut siaem synne stichtede 10 hineineustecken.) 1 schuuestake myt 
De rave onde dichtede eyn werschop ener iszeren dillen. Wism. Inv. f. 128. 
(Gastmal), de was grot; vil vögele dime, ,,ein Haufen Heu oder Gar- 

he tosamen löt. Äesop f. 37, 1. ben auf dem Felde.*^ Bohnert . Se 

dickent = dicke (dicken mit an- geuen ock der borgh mit alle nene 
geschobenem t), häußg. Wy dickent 15 plicht, sdndern alleine den tegeden, 
sien, dat etc. Speg. d. senden f. Sb. alse nameliken de nyen lendere vnde 

dien, digen, gedeihen, wachsen, eu- louwenbrokere den veirteynden dymen 
nehmcfi. Maria, alse du degest an (1500). Sudend. 8, S. 273. Vgl, vimen. 
der saugen tyd dyner kintheyt an diaigelkole? It. 1 i. P. vor 2 vo- 

gnaden, also lat my digen an doge- 20 ^^^ ^<>'^^ ^ hudende dingelkole van 
den. Van den festen f. 125h. dem Osterwolde; it. 5 ß. P. vor 10 

di^^dink, s. deinlink. voder kole to hudende dingelkole; 

iigge = dagge? (Eine Nebenf. it. IV« ß. Pr. vor 3 voder dingelkole 
degge kommt atich vor. s. Oudemans.) to hudende. Z, f. Nieders. 1871, S. 
Dat luckede syk vppe eyne tyd, Dat 35 214. („Bie Bereitung von Meiler- 
dar en rouer to em (einem saligen kohlen scheint später nicht vortheühaft 
broder, der vid Gold an einer Steüe befunden zu sein, da sie aufgegeben 
gefunden hatte u. mü demsdben be- umrde. Nur in dem J. der Fehde 
kümmert u)ar. he wyste nicht, wat 1486, wo die Herbeischaffung auswär- 
he mede scheide, Wor he dat lede, so ^ig^ Kohlen Schwierigkeiten haben 
so hadde he var) quam Vnde her- mochte, scheint die Kohle at^s dem 
berge myt (bei) eme nam. Des auen- städtischen Walde bezogen zu sein, 
des se gingen ligghen, De hilge va- Es findet sich nendich bei etwa 40 
der nam synen digken (doch wd des Fudern dieses hier dingelkole genann- 
Beimes wegen = diggen), Syn golt 35 ten Materials nur die Ausgabe für 
vnde lede vnder syn houet. De gast das Bergen dersdben [früher to dre- 
hadde dat gesen unde prouet . . Do gende, bei obigen 40 Fudern dingel- 
he by dat bedde quam Vnde den kole aber to hudende bezeichnet] be- 
pungen (Beutd) myt dem golde vor- rechnet.^ Anm. d. H.) 
nam etc. Josef, V. d. 7 Tods. v. 4050. 40 dink, euphem. für penis. Is eynem 
(Oder sollte es ein Synonym von punge manne dat dingk serich gheworden, 
sein ? Dies finde ich aber nirgends.) nym dyllen wortelen etc. Wdf. Mscr. 

dilde ist wd niedrig von Geburt 23, 3 f. 65. — Im Flur, mit Adj. 
u. Gesinnung. (Hängt es zusammen (u. Präp.) zur Umschreibung des Ad- 
mit tiltap, dildap, stultus? Bief.) 45 verbs. De bogen landesheren, De mo- 
Stolt papenknecht van dilder art Nu gen sik tein bi dussen meren, Dat 
(nie) to denste truwe ne wart. Gerh. se mit gnedeliken dingen (auf gnä- 
V. M. 82, 36 ; ok hestu (spricht der dige Weise) jo ore underdanen dwin- 
Wdf to enem egele) jo veide grot gen etc. Gerh. v. M. 14, 37; mit 
van minschen (andere Hs. weuerschen) 50 neuen dingen, auf keinerlei Weise. 

7* 



DmE 100 DOBBEB 

Redent. Sp. 229; gedegedinget, dat wy mede in der vart weren oos' 
vnse heren den sieden . . ere breue nicht also Engeische dyse and aoik 
in vrantliken dingen holden willen also de zeevart hebben . . dachte n\ 
(1404). Sudend. d, nr. 261; se schul- wol sin gedan (1441). Hans. Beclt 
len dat holden mit den tollen in 5 S. 377. 

vmntliken dingen. d%s.; Dat dor wy disinge. wo dat twe schaten h 

wol Seggen by groten dingen, y,das der dyssinge vnd regen [vp] gelof« 
getratien wir uns groß und hoch jbu weren (1543). Wism, Br. Es wir. 
versichern^. Hensdin (Nd. Jahrb. d, wdhrsdieinlich: ^düsteres Weiter^ ^ 
8. 13); ik segghe ju in waren din- lo deuten; wir sprechen noch jeUt tm 
ghen etc. Speg. d. senden f. 117^; einem „dbigen wer'' (WeUer) vm 
mit Torsaten dingen (vors&telich). verstehen dirunter besonders ein f im- 
Harnb. Z. R. p. 32^ 2. dauernd neUiges^ naßkaltes; s. Doon- 

dink, als Flurname, een wisch, haatj Ostfr. WB. s. v. 
dat wilde dingk. FHes. Arch. i, 436; 15 dobbe, Niederung^ Vertiefung. Neic 
(dyt is de geltpacht in den kerspel fyn weyten meel in een diepe scfao^ 
to Freckenhorst) . • to Vrylinktorpe tel, maeckt int midden van het ra^ 
1 marc van 1 wisch hörende tor ,een dobbe, doet daerin een l^iel n. 
Hosel. Gort Blocke 3 rh. g« van dem room etc. Ostfr. Kochb. v. 1656 / 
dinge hörende tor Hosel. Rotgerus 20 iOa. — Sumpf, wort mit Yelen Lft- 
1 rh. gld. van der Mollenwisch (Ende touwern erslagen, de andern entve- 
des 14 J.j. Codex trad. Westf. 1, 152. ken in dobben, moras und wilteni^ 
— So giebt es bei der Stadt Oldenh. Benner, Lid. Eist. 36. 
(im Ohmsteder Felde) ein ding; holt- dobbelatze, Würfdqnd. Dar a 

dink, Quekendink (Friesoythe); auf 25 schal nen sulveshere synen knechlei 
'm wildinc (soU wd heißen wilden d.). steden (gesUxtten) veyle markede ta 
(Tungdn^ Old.) holdende edder dobelatze. Hamb. Z. 

dinkbank. Des he (König Erich R. p. 26. 
von Dänem.) nicht tolaten en wolde, dobbelstSn. wittebroot in dobbel- 

sunder he hadde dar dingbencke ge- SO stenen (d. h. in Würfdform^ »tdU u 
stalt ynd berSd laten, dar he vnse Scheibenform). Ostfr. Kochbuch f. 
frund Yor gerichte in eschede (1413). 1656, f. 11h. 
Lüb. UrJc. F, nr. 463. dobber. Kombt ein schip in einen 

dinkstock. j,In diesen vier Dings- haven driven, dat schal ein dobber 
stocken (quatuor projectis in terram 36 np einen ancker hebben. Husumer 
lanceis ad quadrangularem formam) Seerecht (Wisbi) 48 Bdiebung (^ 
ließ Konig Christian 2. von den 1614). — Es heißt auch so der Kort 
Bauern über den Schloßhauptmann (Bohr) etc. in der Mitte der Ängd- 
Torbern Oxe das Todesurtheü faUen.^ ruthe^ der die Angd am Sinken kin- 
Dreyer, Samml. 2^ p. 724. 40 dert und durch seine Bewegung os- 

dinslaeh. Die Vermuthung, daß gibt^ ob der Fisch „gdrißen'^ hat. ca- 
statt dynslach aynslach au lesen sei^ lamus, qui suspendit hamum, ne fon* 
ist nach brieflicher Mittheüung von dum petat; cortex subereoa lineae 
Dr. Rübd richtig. piscatoriae. Kü. doaper, in genere 

dirdendei. diertein (fr. tiretaine) 46 fluitans quid, quod suspendit hamum 
linistema, dicitur vestis ex Uno et reteve; speciatim parallelopipedoo 
lana contexta, quod religiosi pro ca- Ugneum parvum in aqua natans et 
miseis portant. Hör. bdg. 7, 11. sustinens funem, qui desinit in ha- 

dise? Mochte man ene vlote ut- mum. EaV krtsma. — Vgl. Bobrik^ 
reden unde de wol bostellen, up dat 60 Naut. WB. s. v. dobbers. 



DOCH 101 DOLEN 

doch dient zur kräftigen Versiehe- dogen, taugen. (Wer das Schuster- 

%ng. Dar ymine schalle we ynd wil- amt gewinnen unU) de schall maken 
$n . . ze (unsere Herren) vor scha- dre par scho vor erem werkmester; 
en Tnd vor vnvoge bewaren, des doget de (taugen diese, sind diese gut), 
e on doch to rechte plicfatich zind 5 so scholen se eme darto sieden 
tc. (139?). Sudend. 8, nr. 202; (1394). Bayer Urk. II, 8, nr. 194. 
dicht — ) sunder doch, ynd drogen doger (dSger), Nebenf. au deger 

enne dusse krude al droghe vp ener (wie häufig e = o, s. I, 618). wor 
•önen, nicht in der sunnen, sunder umme so bidde wi ja vrentliken unde 
loch in der lacht. JV3. Jahrh. 4, 8. lo döger (1401). lAvl. Urk. nr. 1595. 
\9 ; ynd do se (die sleenen) denne doien, deien, thauen. Nu heyet et 

. in enen badel, sunder doch (aber hir also sere gedoiiet, dat se der 
a) erst gesolten. das. 90. (l. de) sware last nicht yan hir en 

doeke, Schiffsdock. It. (gegeyen) bringen konen (1400). Livl. Urk. nr. 
lerne manne, de dat schip in de 16 1561; als 't deyet, so smelt de mor- 
locke (eu London) lede 6 ^. (1436). ter (Mortd) weder. Speg. d. sonden 
Hans. Bec. 2\ S. 91. f. 34ä. Vgl. deigen, (updeigen), re- 

docke, 3. Strohbündd. Dat men soWi, remitti. Hoffm. Findl. I, 8. 160. 
myt nyne docken decken (nend. die dSkmaker, TuchfcArikant. gilde 

Dächer) sal (1414). Coesfeld. Stat. in 20 der douckmakere, wullenweyere ofte 
Nies. Münst. Urk. 3, 8. 209. lakenmaker in Melyinge (EUnng). 

doden, tödten. quicksulyer doden, Brschw. Urk. v. 1501. 
d. h. es seiner Flüßigkeit berauben, dSkyorer, wird wd nu/r „Tuch- 

es durch Beibung mit anderen Kör- händler'' sein^ vgl. bökyorer, une die 
pern in einen pulverartigen Stoff ver- 25 Kaufieute noch jetzt sagen, daß sie 
tvafiddn. Wedder de läse . . nym diese oder jene Ware führen oder nicht 
rüden ynde qwiksuluer, dat gedodet führen. 

sy myt nüchteren spekelen. Ooth. dol, als Subst. tJbermuth. De sun- 

Arjsfneib. f. 17h. der not de landesheren dor dol jo 

dodenbdk, Todietdmch. began . . 80 schedel&en anyechten etc. Gerh. v. 
mit yigilien ynde des morghens mit M. 60, 30. 

selemissen, mit eneme ytghesprededen dolen, schmerzen^ verdrießen? (Zau- 

boldeke ynde mit yer liebten dar- berei) ym dat se maus minne beghe- 
ymme, ynde yortmer erer binamen ren, Of dat se diefte willen doen, 
laten denken yridach ynde sondach 35 Also enighe yremden coen (Kühen) 
yt vnseme dodenboke mit den andern Er melc meest hebben gestolen, Dat 
(1394). Mb. Urk. 4, nr. 612. Vgl. zere den ghennen dede dolen, De 
Hanib. Z. B. 265, 15. daer by yerloren dat ere. Speg. d. 

dodenkiste, Sarg. Dat dode lycham so^n f. IO82, (oder es heißt hier: 
wart ghedraghen to synen eghenen 40 irren machte, in Verwirrung setete?). 
hase ende ghelecht in de doetkiste. Unklar ist das W. auch in folg. St. 
B. d. Byen f. 219^. (aus demselben Mscr. f. 123c): De 

dogelik. ynde (der Herzog) sede selue zonde (der Blasphemie) den 
yorder den steden, dat se sik dar- ghenen ock wert, De yerhuren ter- 
mede beworen ynde yppe dogelike 45 hnge of bret (Spielbrett). Nymand 
wyse brachten (1409). Lub. Urk. 5, en derf daer in dolen Cameretten, 
S. 301 (In dieser St. vielleicht eu dat sint dobbelscholen. Den weert 
dogen, ertragen, eu eichen: auf eine roect niet, wat se hantieren, Is he 
Weise, die eu ertragen ufäre, die man yerbetert yan bellechiren (d. h. ?). 
sich gefaUen laßen könnte). 50 dolen, ur^. mit e. dole, Graben^ 



DOLLE 102 DON(N)EKEN 

umgeben^ <Ü8 Zeichen der Grenee, we bidden dy, dat da Y. B. brer? 
überh. begrenzen, vorkopen enen werff, ghevest an de van Ltmeb., dat osi 
als de nu tor tyt gedolet unde ge- lange dach (Frist) werde, als d: 
tekent is myt enen koeltune (1438). lengest bidden kannest. Dar is as 
Ostfries, ürk, nr. 502, Vgl. dole, dol, 5 to donde (es liegt viel daran)^ ah we 
Grenzzeichen ( Pfahl ^ Stein, Rinne, dywol berichten willen ^1572^. JM«^ 
Graben). DoornJeaat, Ostfr. WB. s.v. ürTc, 2, nr. 722 (Vdger). 

doUe. J, 535\ 44. Nemend soal doii(e), m. und f. Art und Weis 

deme anderen einen boet efifte kaen Hberh. He (de vilthot) is ok van men- 
entforen . . doUen, remen, osevate 10 nyger done, gel, wit, rot ofte grooe 
nemen uthe des anderen böte. Fischer- Nd. Jahrb. 11, 56, 76; se (die AfpK 
rolle in Z. f. Gesch. d, Herzogth. 8. als der Löwe ihr Kind häßlich gt- 
H. L. 4, 8, 182. funden hatte) angest hadde der mere. 

dolle = dale, DoMCy monedula. dat or kint vorwesselt were, West to 
Voc. Old. 15 lesten ein spegelglas bewiset or, da: 

dolowe, Fensteröffnung? De duue it was or gelik an aller done ö^ 
de Noe ter dolouuen Vt vlieghen dede jeder Hinsicht). Gerh. v, M. 85, 4ii 
vmme prouuen, Off iewers droghe unde (der Ritter) how it (dc^ Pfef^} 
was enych land etc. I^eg. d. sonden sere mit den sporen, des is vil gem^ 
/". 59d. 20 hedde enboren . . To lest do it quaE 

dornen, verurtheüen. Wonderlike üt der done (als es seine Ruhe b 
dinck ick zie, De grote dienen do- Geduld verlor?), do sprak it etc. (iii 
men de cleenen. Speg. d. senden f. 61, 78; de (die Frau) he ane fc't 
49<i; al wolde ymand de rime dornen wol gewinne, de one weder nmine 
(die Reime verurtheüen^ verwerfen) 25 gerne, allein se si ein arm dem. 
Dat se ergfaent valt to hart etc. das. de sinem done (seiner Art u. Weise 
f, 1380, seinem Stande) si geyöch, darauf 

ddn, schaffen, fördern, helfen. Wert hebbe he ennoch. das. 60, 48. 
eyn ordel vor richte vunden vnde donerdach. Noch ein Beispid, daß 

wil dar ienich man wederspreken, 80 der grüne D, auch der D. nach Ostern 
dat ne doyt (Var. helpeth) nicht, he ist: Donrestagh na ostem, genant 
ne bescelde dat ordel uppe dat hus gronen donnerstagh den armen im 
vor den rat. Rig. 8t. R. p. 86. — sekenhuis ein siden specke (15 J-)- 
Mit Inf. 3. laßen, befehlen, seggende, Pfründenordn. in Freckenharst, Cd 
dat wy van den vorscreuenen schepe 85 trad. Westf. 1, 177. 
ynde gude solden verrichtinge offte denen (danen), strotzen. MywuD- 

beteringe doen effte doen doen (thun dert des auermate sere . . dat jenycb 
laßen) (1420). Lüb. ÜrTc. 6, nr. 224. vrowe ere kynt vorlecht Vnde em 
— 7. do markeden se dat wol, dat syne vodynge vorsecht, der des kp- 
eres dondes up der zee nycht mer 40 des nature is bewonen, vnde den Ae 
wesen wolde. Korn&r 218\ — 8. to brüste van willicheyt danen (l. donen 
donde sin, nöthig sein, stratenrouere, des Reimes wegen) etc. Josef V. i 
de ze wol weten vnd der we on vele 7 Tods. 5213. 
wol benomen willen, oft des to donde donnagel? 2V2 m. . . H. Wegener 

is (1396). Sudend. 8, nr. 145; so 46 pro diversis fabrilibus ad pyxidesto 
wanne de gast comet in de Nu unde den bolwerken pro Stempel, pro slote, 
hevet he to donde holtes oder mast pro grote donnegele, stelnegele, h^s- 
(lat. Text : de quibus habent necesse), pen unde haken etc. Kämmer. Bechn. 
de mach he howen an beidentsit des v, 1457. Zug g. Jiihndc p. 25. 
wateres (1269). Livl. Urh. nr. 414; 60 don(B)eken, tünchen. 8 kr. N. N« 



DONT 103 DORENDAGE 

lone, dat se veir dage twfl dorn- vlees door heet is. Ostfr. Kochbuch 

lassen dönekeden vnd ouene makeden /*. 5. — Vgl. peruigil, dorwacker, 

C^^97). Sudend. ö, S. 228. sere wacker. Hör. helg. 7, 19 u. 

ddat, Sfdfst. Infin. auch concr, Saclie. Oudem. 2^ 121. — S. auch aldorgen. 

XI> e schaffere solen bewaren alle dynck 6 dorehhowene sco. caiceus militaris 

i T\ der capellen, also dat alle ornate perforatus. Dief, s. v. milleus. 

^ebetert werden vnde nycht vorgaen, dor(eh)siehtieh, scharfsichtig. So- 

o-lse myssegewede, vnd alle doent, migher lüde oghen syn min bequeme 

<]at deme altare to behort (1429). der duuele fantesien te sene, mer 

JMekl. Jahrb. 10, S. 73. 10 sumighe syn van naturen dorsichtich, 

dopy Topf. Nym eynen dop von also dat se de duuele seen mogben 

orden ghebrant, dey vorglasuret sy als se lychame anghenomen hebben, 

>rnde doy den dop al tuI der steyne Bok d. Byen f. 182^. 

otc. Wolf. Mscr, 23y 3 f. 49. — dorde, thöricht^ von Sinnen, sleyt 

JCnqpf^ Beschlag von Metall. Do toem- 16 dat swel inwart vp de lungen, so 

sleger scholen (als Meisterstück) ma- wert de mynsche dorde ynde steruet 

Icen ein tug und gerede tho einem drade. Ooth. Areneib. f 24^; sprikst 

perde, ein unstrafflicfa crutzetug mit du auer, du willest bewisen, dat it 

acbte munstern daranhangende und de unsinnige dore dorch dorheit nicht 

mit runden doppen beslagen. Eamb. 20 gedan hebbe unde so dorede nicht 

Z. B. p. 47. en si, dat he sie mit dorheit icht 

dopersch, täuferiscK Unde gy der unsculdegen möge etc. Bichtst. Landr. 

doperschen secten nicht wyllen an- c. 43, § 5. 

hengich syn. Gott. ürJc. v. 1535. deren, Thor sein^ thöricht handeln. 

doppeken, dopken, Demin. von dop. 25 Und laten uns fryken (frei^ ungehin- 
29 Yorguldede dopken mit lowenkop- dert) doreu unde dullen. Fastnachtssp. 
ken tho einem reemen (wahrschein- 964, 1. 

lieh y^Ueine Knöpfe^ zum dusink). deren, u>agen. Vele dinghe en doer 

Wism. Inv. v. 1565. Vgl. 1 huven wy nicht doen, nicht want se swaer 
mit bockstaven und mit doppekens. 80 syn, mer want wy er nicht deren 
Item noch 1 huve mit sulveren dop- doen, dar vmme syn se vns swar. 
pekens (1475). Ostfries. Urk. nr. 951. Bok d. Byen f. 196&; Di dorn ik 
doppet? unde cyn nygge doppet (sagt die Krähe sum Schafe, dem sie 
tafellaken van sees eleu lanck unde Wolle auszupft) to allen tiden an 
twe nygge hantdwelen etc. (1466). 35 angest riden . . gi ne dorven dar 
Ostfries. Urk. nr. 846. (Zu doppen: nicht wedder don. Gcrh v. M. 58, 
bezetten, opzetten, opsieren. Oudem.?) 23. — Vgl. über darn. Ilöfer in d. 
dop, Eidotter (gewöhnlich döl). (Zu Germ. 23, 3 f — Auch die Form 
einem Gebäcke) twe of 3 deren van der, derren kömmt vor. De lüde 
ayer clayn geklopt. Neemt harde 40 schenken gallendrang vnde myrren, 
ayer, doet de dooren uyt in een mor- De van unrechten gude almissen 
teer. Ostfr. Kochb. v. 1656 f. lU; geuen derren . . Dem vorreder Judas 
hoe men en kraft ey macket. Neempt is ghclyk de man, de mit houetsun- 
een dor van een ey en etc. das. f. 22. den der to godes dische gan. Speg. 

(dorch), dor, jsur Verstärkung von 45 d. mins(M. salicJi. f. 48^. 
Adj. u. Adv. durch und durch. Merke, dorendage. In festo coaversionis 

wan dat water rot vnde dor heyt is, b. Marie Magdalene, quod peragitur 
80 wert deme mynschen gherne vmme feria 3 post Estomihi, hoc est, in den 
den nauel we. Wdf. Mscr. 23, 3 f. deren dagen. Grotefend, hist. Chronol. 
44 ; dat tosamen gekoket, bet het 50 s. v. ; se deden on witlik, wu dat 



DORENKISTE 104 DORPEBNIE 

fromede kremere over dorendage ande ein DruckfeMer, bei Lc^^penberg nidd \ 
noch leng gestan hadden. Gott. Utk. im Druckfehlerverseiehnis verieflert. ' 
V. 1419. Es heißt: doren ; das Hinrichten twis- 

dorenkiste. j^Es finden sich Nach- ken twen doren ist eine bekanmk 
richten^ daß auch in Hüdesheim die 6 Sache; auch in der Bost. Ckron. p. 
alte Strafe des Sanderhäfigs angewandt 22 (Bost. Progr. 1880) imrden ge- 
wurde; solche Käfige hauten die Städte koppet E. B. u. N. W. twiscken bei- 
(Magdeburg) häufig gefangenen Bauh- den doren/' Krause^ Nd. Jahrb. IL 
rittern^ ja selbst Kriegsgefangenen, 40. — Vgl. dat etlicke des nachtes 
fürstlichen Personen. An vielen Orten lO heimlicken twisschen den dhorea äff 
steckte man in seich einen neugebauten gehouwen worden« Lab. Chr. J2y €55, 
oder schon früher eu diesem Zweck (In dem ersten Beisp. im WS. Jia 
hergestellten Käfig Leute, die durch ververnisse.) 

ihre Hoffahrt (Berlin) oder durch dorme(n)ter, dormter. Wy sold^ 

grobe Possen Anstoß erregt hatten. 15 decken den dormetere van der ker- 
Man nannte diese Behälter in Nieder- ken bet tho deme schorsteyxie (teg^ 
Sachsen dorenkisten, in Süddeutsch- dormitorium . . usque ad cammoml 
land (0. B. Wien) narrenkötterlein. Cod. trad. Westf, i, 133 u. 74; k 
Um 1542 wurde nach den handschrift- lach up den dormter ende wakede, 
liehen Brandesseken Annaien einer ge- 20 ende he sach den duuel yp den dorm- 
wissen Barbara Storg in Hüdesheim ter comen in der gedaente enes scho- 
auf des Baths Befehl eine Dorenhiste nen wyues. Bck d. Byen f. 256^; mx 
gebaut. Es heißt dort: Barbara Storg jaer 1347 so was tghewicbte Tan d^ 
gieng in den dorn wedder des rades Oesterlingen ghelyket tieghen ige- 
bodt, de markvogedt nham Öhr vele 25 wichte van der stede van Brügge, 
hoiken, ind leste wordt Öhr gebuwedt twelk tghewicbte gheleit es ten Frereo 
ein dorenkisten vor des hilligen krui- in der Oesterlinge steine, die staet 
tzes dor, darin wardt se gesettedt in den dormenter. Lüb. Ürk. IP, «r. 
omme den avend des hilligen lieh- 876, 

nams dach unde sadt dar dat gantze 30 dorn, unde (Heinr. d. L.) leth de 
iahr nndt andere inne/' Seifart^ Sa- stat (Braunschw.) mit grauenen vnde 
gen etc. atui Hüdesheim 1860. 2, p. 190. dornen vestenen. Stichtinge des Her- 

dorich, thoricht. Alzo secht de tigdomes to Luneb. f. 161k 
arme doryge man, Deme syn torne dora6| umgesetzt für drone (wie 

nicht wil vorgan. Josefe V. d, 7 Tods. 35 häufiger r versetzt wird^ e. B. bert, 
V, 7597; Bistu wys vnde hefb cleyne Bret^ terden, treten^ derschen, dre- 
gud, Dyn daed dorich wezen mod; sdien u. a.). Dat deerde deel der 
Hesta gud vnde bist dorich mede, byen is der gheenre, de ghenomet 
Du kumst wol in der wysen stede. werden dornen. Bck der Byen f. S?c. 
Emd. Mscr. nr. 139^ f, 193h, 49 dorpel, Schweüe, limes, eyn zolle 

dork. dorrick in eyn schip dair vel eyn dorpel. 5 Voc. W. De ouer- 
sych al dat water in den schip ver- sten dorpele der huse worden be- 
gadert, sentina. Teuth. streken mitten bloede des paesch- 

dorke? Des lammes losinge sint lammes. Boh d. Byen f, 238^. 
veir penninge . . achte Schillinge der 45 dorper. Ein dorper dorperhede 
meren (Kfh: of dorken). Ssp. 3^ 91 plecht, Ein hovesch man hovescher 
Anm. (Die Vermuthung, daß es ein dat, AI dorperheit mi is yorsmät. 
türkisches Wort sei^ s. Hom. im Gl.^ Gerh. v. M, 27^ 114. 
ist hältlos.) dorpernie, (rusticitas; die dorper 

dorm. I, 552b, 30. „dormen i^^ 50 hi doet dorpernie etc. S. Oudem.) 



DORST 105 DRAGEN 

9€iwirische8f grobes Wesen in Handlung erlik vrowe vp dem velde, dat (=wenn 

«• Sprache. Yracken (Geizige) doen auch^ gesetsd daß) dar weren twyn- 

Sode grote dorpernye (benehmen sich tich beide, De bleue wol eyn vrome 

j^rtib^ roh gegen 6.). Speg, ä. sonden vrowe vordan. Josef, V. d, 7 Tods. 

r. ^5b; beter syn de bilghe dorper- 5 v. 5511. 

r^ien . . den bezondighe (sündhafte) d8f, taub; büdl. leer, vergeblich. 

»chone sprake. das. f 137d. uppe dat wy nene dove reyse deden 

doMt. Wedder den dorst nym (1437). Hans. Bec. IP, 8. 37. 

ytten engeuer. Goth. Ärzneib. f. 6JSh, dovense, Taubheit. Ybko hefft Ep- 
Offetäar ist hier mit dordt nicht 10 pen swarliken gewundet myt enem 



cier natürliche Durst gemeint, sondern steen in dat houet by dat oer . . 
eitle krankhafte Trockenheit des Mun- des sal he em geuen te boete 23 gl. 
deSy der Fieberdursty wie es in einer , . ynde de lamelse vnde donense 
sjpäJteren Stelle unseres Buches (Von scal staen jaer vnde dach. Etnd. Büß- 
den Heäwaßem) heißt : aqna endiuien, 15 buch f. 50^; douense (in Folge von 
dat is Bunderlinghes kolende alle sake bloetlosinge, dat em tbloet vth den 
(suke?), yt vordrift de Yorrateden oren was gelopen) steyt jaer vnde 
wuchtigen bitte, it vordrift dagelikens dach. das. f. Sab. 
dorstens (de suke des d. d.?). f. 118^^; draelit. hilligen dracht. des hilli- 

&qua ebiari, dat is water van adicke, 20 ghen lychams fest, wanner man den 
id is van velen kreften; dyt water hillighen lycham vnses leuen heren 
vordrift daghelike dorste vnde qaad vmme de stad drecht, so kostet de 
gesuchte (Hs. gesiohte). das. 118^.^ processie dit nabescreuen. Brem. 
Regel. Sathsdenkdb. 87; YIII schiU. hefft 

dorstel, Thürpfosten. Dat synt de 25 gekostet de heyligen dracht to Wa- 
paschalken hochtide, dar ane dat terlere (Kloster in der Graf seh. Wer- 
wai*e lam dodet wart vnde de dor- nigerode). j^Dieses heyligen dracht 
Stele werdet ghewiget myt syneme ist ein sehr häufiger Ausdruck und 
blöde. Van den festen f. 84b. bedeutet die Procession mit den Heil- 

dorstiehy kühnj trotzig, dorch ere so thümern, zunächst wci das Tragen 
dorstigen vorsate uode avegunst. derselben eu einem Wallfahrtsort.'^ 
Halberst. Urk. v. 149 JS. Jacobs. (Die erste Ausgabe ist datiert: 

dortigeste. Dieser 30ste Tag pflegte 6» fer. oct. corp. Christi 1446.) — 
auch festlich begangen zu werden. Swe EngelhtAs hat: hilgendracht, letania, 
hir eynen dryttegesten hebben wel, 35 rogatio pro mortuis. 
de en scal neyne gheste mer bidden dracht, Tracht. Nen wif en mach 

noch setten to dem etene wanne de, to euer dracht mer ghewinnen den 
de erve, rade oder herwede opnemen seuen kindere (d. h. auf einmal ge- 
scolen (1400). Halberst. Urk. 1, S.580. baren), dat en kome denne van godes 
dote, eine Art Tuch? Weten scole 40 wunder. Wolf Mscr. 23, 3 f. 132. 
gi, dat uppe de Russen werd gevoret Ertrag (an Früchten). Na den drachte 
Rosselersche doten und andere do- van den lande gheuen se goede daer 
ten, de menniger wegen gemaket sint äff offerande. Speg. d. sonden f 21^ ; 
und de werd mit den Tomeschen und noch vintmen meer, den dunct ghe- 
mit den Leyschen den Russen vor- 45 noech, Wolde tweder (das Wetter) 
koft (1401). Livl. Urk, nr. 1595. comen na er gheuoech, Dat se dat 

doten, närrisch sein, insipere. (do- land sullen vuUen met drachten. das. 
ten, dutten, delirare, desipere. KU.) f. 126c. 

De wysen kloken to male sere doten, dragen, beitragen, helfen, nützen. 

Dede vrowen holden besloten; eyn m (1^ 5€4\ 34.) Myn seggent kan nicht 



DRAGGE 10« DREPLKEN 

vele dragen. Hensdin^ Nd. Jahrb. 3^ vnd nicht geseit, dan (sondern) bt- 
S, 15, dreven worde mit rindern, schwinen. 

dragge, harpago. Sin draggen dede oft anderen hauen, off men icht schal- 
he an em slan, Ein schip heft he dig en sy dat landt to seigen (U- 
em afgestrecken. v. Lüiencr. 3, nr. 5 säen)^ den tenden daraff tho hebbi-a 
263^ 40o, off des theintherren willen tho nu- 

drakenblfit „Ist keine Pflaneef ken, off wes dar recht Tnune sj. 
sondern HarzJ^ Midck. Antw.: Is dat landt dreissig, bedriäi 

drätmole. up der dratmolen by die bruckere (GebräucheTf Nutsnießerj 
Dantzke wonend. Brschw. UrJc. v, 10 dat mit einen quicke, he is schuldig 
1516, des teintherren willen tho maken in 

drammen, „cum impatientia expe- rechten (1184). Niesert, Münst. Url 
tere vel insiatere. Wat drammst du ? 4j Ä 58 f. 

non opportune abiturientibus accini- drei. /, d70b, 26, Welk man, de 

tur: drammst jo; kannst du nicht 16 dar ein deff edder ein drei gewest 
töfen ?" Manteel, Bütss. Ruhest. 7, 32. heft, edder de van drellen gebores 

drän = dragen (vgl. dwän = dwa- is . . de unerlik is, wert he broder 
gen). En ringe krank olt man De etc. (1400). Lid, ürk, nr. 1519., So: 
moste de borde (neml. das Kreuz) lopt ein drei etc. (lat. Text: si ali- 
myt Gristo dran. Josef, V. d. 7 Tods, 20 quis servus proprius aufugerit) (132^). 
V. 1495, das. nr, 694; (were dat en egea 

draf, Plur. drever, Trdfer. It. (als knape ofte maghet creme heren Ynt- 
Viehfutter) vor 1 ferndele (Viertel) lepe in en ander »rechte) . . vnd were 
drefere Hanse . . It. X fer. vor dre- dat en man den drei ( Var. loper 
fere Gorde . . myns iuncheren feye 25 oder strycker) wederbringet, deme 
(Vieh) . . des middewekens 1 ferd. sal men gheven etc. Big. St. JR. 17 'J. 
vor drefere Hanse . . den swynen dreUinne. das. 39, 
(1400). Sudend, 8, S, 238 Änm. dre*, drilink, als Maß : Item idem 

drafy TrcA. Wer ot (d€^ Pferd) medium sextarium et drilinch tritici 
draf heft edder telt, ein half mark 80 et drilinch avene. Xantener HA. Reg, 
is sin gelt (WeH). Gerh. v. M. 37, des Stiftes St, Victor (1300). Pick. 
29; do lep he (der dobeler e) sneller MotuUsschr. 5, S. 49. — »-Ei» aUes 
den ein draf (trabendes Pferd?), das. Weinmaß von 3 Ankern,^ Dähnert, 
86y 16, drengen, intrans, u. refi, Vnde (de 

dregebalge? Y stoelkussen, ene 35 hund) drengede up ene, alse eft he 
isclede (Eisschlitten), ene dregebalge. ene wolde byten . . Arnd ward vor- 
Wism. Invent. f, 128* vered vnde drengede syk an einen 

dreger, Träger. Mannich arm dre- tbun. Bmd, Mscr, nr, 139, f. Ib. 
gher, Den werd de borde vpgelecht. drenkerinne, Trinker-, Säirferin. 

Josef, V. d, 7 Tods. v. 1503. 40 Se (Maria) ne was ne drenkeiynne 

dreger = dreier, Drechsler, dre- noch spotterynne. Speg, d, mensdd. 
ger, tornator. 1 Voc. W, u. Old, sal. f. 15^. 

dreigen = drouwen, drohen. Ende drentonw ? drentouwen buren 

(Judith) verloesde die kinder van (Bühren) na vlamischer wisze, ok 
Israhel van der pinen, daer hie (Hölo- 45 dwelen etc. (1480). Pauli, Liib. Zust. 
fernes) sie mede ghedreicht hadde te 1, 32. 
pinen. l^g, d. kerst. gel. f, 152, (di*^p-)) drapelikeii, heftig, stark 

dreisich, in Dresche liegend (als Vortmer so bidde wy jw sundirliken, 
Weideland?), Frage: offt theindthaff- dat gy uns dat nicht vor arch beb- 
tigb (eehrUpßichtig) landt dreisig leige 50 ben, dat wy jw dit so drapelken tho* 



DRESPE 107 DRIFT 

sc^xriven and juw hir ane alze sere drfstheit, DreistigkeU, Trote, We 

irmanen etc. (1385). Hans. Bec. d, myt gewalth offte myt drystheyt baten 
169. des Stades velde ffan dem richte geit 

drespe, m. Trespe. Den drespen etc. Big. 8t. B. p. 32. 
vorbemet he yn deme ewyghen vure. 6 driten, st. v. cacare, seinen Koth 
Ot^l. Evangelienb. f. 2 . laßen, Myn wyff krech eck eyns den 

dreye, Schlag, pulsus, ictas, alapa, schral . . Overst ick nam war, do 
ooläphns. Kü. „ictas gravis. He gaf se eyns sath und dreth, Mit orlave, 
^^m eenen duchtigen Dräve^ i. e. pla- alse se er water leth, Mit lyst ick 
^sktn corporalem.^^ Mantzel, Büteow. lo dat yn eyn kohom entfink; Wo balde 
jRuhest. 15, 29. ick na ansem doctorn ghynk etc. 

drevel, Triebel^ bes. Werkzeug der Fastnachtssp. 978, 5. 

JBöttcher, womit sie Beife antreiben; driyen. Vnghepynt he niet en 

Ccder: großer Hammer? tudes, mal- blyft, De ghenne, de valsche orconde 

lens habens capnt grossatum; tade- 16 dryft (falsches Zeugnis ablegt). Speg. 

cula, stoter, smede-voerhamer u. bütt- d. sonden f. 130^^. 

nerschlegel. Dief.). Dem smede van driver, 1. Wagenkneckt, Kutscher. 

liemeren en[de] drevelen tot den It. exposuit 24 s. Berteide deme dri- 

donrebussen. Duisburger 8tadt-Bechn. uere syn wintherloen. Wism. Beg. 

-». 1381. 20 Ä Spir. f. 65. — 2. Viehtreiber u. als 

drevep, Traber (Pferdy das trabt; solcher auch Viehhändler. Were dat 

Ggs. Zelter?). Ok wonnen my de ho- ein knecht orlof neme van sineme 

noaerschen af myneu grawen d reuer. heren, dat he fet quick wolde dryven 

Ok antwerde ik mjmem heren eyn van siner eyghenen weghene, edder 

grau perd to houe, dat vorderft was 25 oft he uth deme ammete mit rechte 

(1396). Sudend. 8, S. 112, 42. dreven worde, unde he en driver 

drevestSn, s. drivesten. denne werden wolde, deme scholde 

drevestoek. It. 6 ^ den dreffstock neen man afkopen in deme ammete. 

(in einer Sagemühle) in to settende BoUe der knokenhowere von 1375. 

(1496). Z. f. Nieders. 1871, S. 159. 30 Hamb. Z. B. p. 140, 13. 

drile? 4 iszeren to eneme glasze- drivestfiii, stofus, ein driffsteyn. 

fynster, 1 myszeges (d. i. messinge- 1 Voc. W. stobus, driffsteyn. Voc. 
nes) dryle (1534). Wism. Invent. f. Locc. drevesten, stossus (?). 1 Voc. 
169 (drill, eine Lehne, worauf man Kiel, stofus, tophus. Dief. (Tuf stein, 
das Oewehr leget, wenn nach einem 35 Beibstein?) 

Ziel nicht aus freyer Hand geschoßen drift, i.a Treiben. Unde ok laten 

wird. Dähuert. Ist eine ähnliche Stütze se (die Fischer von 6r.) vortstan de 
hier gemeint?). steene, de se vor den sienghen lig- 

drinten, st. v. anschwellen, intu- gcnde hebben had. Darmede vorder- 
mescere. Gl. Bernense. Drintet he 40 ven se uns de drift na dem störe 
(der Kranke) denne, dat he swellet, (um den Stör mit drifgarn eu fan- 
so nym etc. Wolf Mscr. 23, 3 f 79h; gen?). Hamb. Z. B. p. 69, 4. — 
ein berch anken begunde sere, als l.h Trieb, Eifer. Se (die menschliche 
oft he mit kinden were, he bevede, Seele) ghebrueket erre dryft ende 
suchte unde drant. Gerh. v. M. 51,3; 45 werket grote dinge. B. d. Byen f. 
sin lif drinten so begunde, dat it an 158^; du (Seele) werst van uatuer- 
stucken om tosplet. das. 45, 14. liken dryften ghetrecket to dyn 

drintinge, Anschwellung. Wedder licham. Anh. z. Elucidarius f. 66<^. 
de drintinghe der oghen. Wdf Mscr. — 2. Viehtrift. Ok ne sculle we 
23y 3 f. 79h. 50 neyne driffib mer hebben darsulves 



DROGE 108 DRÜLGAST 

mit perden eder anderen qwecke das. 30^; droswort vel ertpeper. 

(1353), Grupen^ Origin. Hannov, Dief. s. v. crassula. 

p. 36. droten, drohen (durch Drohung er- 

droge. Twe jar darnba, do he pressen) ? Nen man scal einiges Esten 
mende, he hedde al syn dinck wol 5 gnd besetten to drotende. (Bevalsehe 
vpt droge gebracht, d. h. in Steher- BurspraJce von 1400.) Lid. Urk. nr. 
hisü, blifft he platzlich dot. Kanizow 1516, 25 ; vgl. nen man scal einiges 
f. 191. Esten gud besetten, kopen ofte to 

drone« /, 682h^ 1. Dar vor (für drotene. (Bevalsche Burspr. v. 1360.) 
12 Pf.) hebbe wy dem kalande (zu 10 das. nr. 982. 

Wunstorf) vorkoft to enem vasten drovegen, drovich machen^ beMh 

rechten ervekope dre drone, de hefit ben. Noch (femer) droueget se (de 
N. N. ynde lygget vppe der lutteken begeuenen d, i. die Manche) de gy- 
krumen bunt, vnde enen dron, hefft richeit. Josef V. d. 7 Tods. v. 434L 
N. N. . . vnde twe morgen (1454). 16 droYen, trübe sein, trauern (von 
Calenb. UrJc. IX, nr. 260. den Klagenden Tonen der Ihuben). 

droseher, dorscher, Drescher. De (Hans Meyer.) Dat ys noch neyn 
dorschers quemen to eenen daghe sommer, hebb ick loven. (Henneke 
Vm dorschen ter schüre, so se pla- Rane.) Ja, wen de ryngelduyen dro- 
ghen. Speg. d. senden f. 54^. 20 ven Und sytten rudap rudup np nn- 

drosem, ahd. truosina, mhd. drusene, ser karken. Fastnachtssp. 967^ 10. — 
druosene, j^was beim Auspressen von Was heißt es aber in folg. Stelle: 
Früchten zurückbleibt'^, dat dros, Tyd van ypstane moet gy drouen. 
drussen, Dief. s. v. fex, faeces. — De geslapen hefit na syn behouen, 
De spade te bekeeme plien (pflegen), 25 Sal des morghens ypstaan gereet 
Slachten (gleichen), secht scriftore, To arbeiden dat ghenne, dat he weet 
dien, Die metter droeseme yan dem Speg. d. senden f. 70c. 
wyne Eeren weent den heren sine. drnekenisse, Druck, Zwang. Dosen 

/S^^. der Sonden f. 75^. (Vgl. droes- yrede hebbe wy kerstene menschen 
sem yan wyn, floces, faex yini. Kü.) SO ouermids der hulpe Cristi oeck onder 

drösle, drösln, eine Art Gewürz, de dmcnisse der werlt. Bok d. Byen 
Spezerei, (als Confect oder auf Wein f. 147d. 

abgezogen genoßen). 12 1). pro una dml, zusammenhängend (in Kugd- 

libra drozyen Alberto T« (1370). form), drol, res conyoluta, teres et 
Hamb. Kämmerei-R. I,p. 124; 6 ff 4 ^. 36 rotunda et stercus doriusculum, teres. 
pro quinque libris drozyen et 4 li- Kü. — Dat samen (zusammen) op* 
bris stomatici. das. 144; 49 ß. pro gesoden, bet het drul wort. Osifr. 
speciebus, scilicet drosia et aliis. das. Kochb. v. 1656, f. 14^. 
145; 12 ^. pro stomatico et drozya, dralgast, Gast, der sich eindrängt 

cum domini consules Lubecenses hie 40 oder zugelaßen wird, um Spaß zu 
fuerunt. das. 165; Unde do yort gaff machen, drol, homo facetus, festiyns, 
me dryerleye kruth, confect, dadelen lepidus, gesticulator. Kü. droUen, 
ynde drosye, wente grone engener drulen, den spot drijven met^ foppen. 
was nicht gud to krigende. JBrem. Oudem. — DruUe gaste bryngen 
Denkelb. 127. — Es scheint mü einem 46 nicht den soten schal Vnde spreken: 
Löffel genoßen zu sein. Es findet sich god grote j w heren auer al ; Wan se 
nemlich im Invent. v. Wismar f. 73: kamen, we wyl gym weren, De node 
it. enen drosigen lepel. gelden (zahlen) ynde gerne theren. 

droswort, crassula. Wdf. Mscr. Emd. Mscr. nr. 139, S. 19^. Vgl. 
60, p. 29^; mUlemorbida, druswrz. 60 Lexer s. v. trulgast u. SchmeUeTf 



DRÜNKENDRINKEN 109 DÜLLERIE 

jFV>rm. i, 661; (?rtmm, WB. 2^ 1424. Kind von allen Thieren getobt wißen 

y, Unter den nicht geladenen Gästen wiU)^ gi sin ein ducke, Dat gi ans 

girier wesifSlischm Bauernhockseii wer- gingen mit dem bücke To al den 

€2eti besonders zwei Arten unterschie- deren in der borde, Up dat it wol 

€2eft. 1. tfingäste (Zaungäste)^ Arme 5 gelovet worde. Oerh. v. M. 40^ 45. 

t^wl BetÜer^ welche hinter einem Zaune dudeschen, duytschen, deuten^ er- 

Zcigemd sieh Speisen und Getränke Mären. Und up dat ju gnade moghe 

jerutragen laßen. 2. droUgäste, welche ciaer weten, wat her H. hevet be* 

i^» lächerlicher Kleidung^ oft auch ge- segelt unde ik mit em, dat mach 

schu^rjpt^ sich einfanden und durch 10 juwe gnade vynden in der cedulen 

JBdusik oder Possen die Gesellschaft hirin besloten van worden to wor- 

belustigteny nicht selten indes argen den, so de artikel besegelt sin, de 

Unfug anrichteden. In neuerer Zeit men anders nicht duytschen en mach, 

nennt man auch die ungeladen sich dan se staen. Darumme so sien se 

einfindenden jungen Kerle bei Mäd- 15 in so claren lichten Latiin gesät, up 

t:hengeseUschaften Drdlgäste,^ Woeste. dat men dar geen arguecie up maken 

(Zachers Z. 2, 113.) en solde etc. (1438). Hans. Bec. IPy 

drankendrinkeii. Szo schall ock S. 182. 
eynn jeder synenn meigerenn vnnd dage? It. 2 pt. 8 seh. H. Z. den 

sweleren ethenen vnd drinken geuenn 20 pipsteyn und wangen und dughen to 
sunder gesank Ynnd drunkendrinken. breken thor rose. Z. f. Nieders. 1871^ 
Jev. Urk. (Mitte des 16 Jh.) 8. 192. 

drunkendrinker, IVtfftien&aJd. Alle dakas, dftks. „Ein Ducks = ein 

papen, de druncken drinckers sin- Betrug^ Verstellung. Ist der Gegen- 
nen . . desulve scheelen afgesettet 25 saie von aufrichtig. Dar ist een 
werden. Ben. 129. Duecks achter^ sagt man fleißig.^ 

dmnkert, 2Viiniente2ä. dronckaerd, Büteow. Ruhest. 26^ 6t 
bibax, Potator. Kü. De drunckerde dakeB) tauchen. Het dy eyn douen- 

laten syk sulven des dünken, Dat se dich hunt gebeten. . . schaltu duken 
rechtferdich syn, wor se Sitten. Her^ so drie in vleytendeme water. Weif. 
selin, Nd. Jahrb. 5, 8. 15. Mscr. 23, 3 f 67. — BMI. Ja he 

drapader. (Dat perdt), dat sick (der Mann) moeste vor my (der 
verdenet heft, dem schal man de Frau) duken (sich beugen^ nieder- 
drupaderen slaen ynd schal dat perdt drücken) als eyn mus. Fastnachtssp. 
twyschen den beynen smeren. Wdf. 35 973^ 5. 

Mscr. 60^ f. 180^. dalkone, adj. tollkühn, verwegen^ 

dabbeleren , mit Acc. umsegeln, temerarius. lu.3 Voc. W. (dumkone, 
engl, to double, frjss. doubler. Eyn Voc. L.) My ghedencket, dat ic sach 
schip, dat bort an bort is an de ende hoerde enen, de gotdenstelyke 
Pleymark . . de sal dnbbeleren de 40 dulkone was . . yan der iuncfrouen 
Zeymys. 8eebuch 39^ 52; 44^ 19. M. . . Do began de gotdenstighe 

dacht, F\ircht^ Ehrfurcht, timor et dulkone broder tränen to störten etc. 
reverentia. Kü. (dncht, vrees; duch- Bok d. Byen f. 172c. 
ten, vreesfen^ 00k in de Betekenis van : dnlkop, ToUkopf. Dulkop, storm- 

ververen. Oudem.). Vm dat sie (Eva) 45 klocke, dulbregen. Hoffm. Findl. 2, 70. 
de dure yrucht Voren plucte sonder dnllerie, TMheit^ Unverstand. Mo- 

dacht, Wart se swarlic teblouwen. nicherie (das Mönchswesen) is ein 
^peg. der senden f. 10^. gewosse dullerye ; se lauen god, datze 

ducke, ThSrin, Närrin? Vrouwe nicht en hebben; datze hebben, vor- 
apin (sagt der Bär zu ihr^ die ihr u^ laten se vnd truggelen dan yan nyes 



DULLIK HO DÜSING 

in mit allerleye dregerye etc. Düp. tides (ZeiÜang) sns dunne im 
to Oldersum f. £9h. (schwach, geringe, leidUA). Basi. Ckr. 

duUik, 8. dwelk, Zwittieh. XVUI p. 13 (Bost. Prcgr. 1880). 
ele dnllyck. Wism. Inv. f. 217. dnuiise. IfAm diesem Fetm. gü 

dnlven? kein wer buwen, heckt 5 es auch ein dnnnink ob Mose. Wer 
stecken, dulven, angelen etc. (14ß9). eyn mynfiche blodet Tnde dsi nicht 
Cod. Brdb. i, 10, 322. („Den Hecht stan en wil, de neme eyn plaster 
unter dem Eise durch einen Sehlag van eynem eyge vnde legge dat tot 
betäuben^ ?) dat vorhovet vnde wrif den dmuiiiik. 

dnlwagen. Den dolwagen dryren, lo vnde nym swynes mes etc. WUf. 
insanie curnun agitare. Hoffm. Final. Mser. 23, 3 f. 79h; lat alan de ade- 
J, S. 160. ren bi dem dnnninge. das. f. 83. 

dnmpieh, mU dnmpe, dampe be- dopelik, tief, gründlich. Were srer, 

haftet. Do (1417) was holt wint, dar dat des nicht en schege, dat deoiie 
von worden de lade hostende vnde 16 der stede hovetlade mit den jawea 
dumpich so sere, dat in mennigen mnme de voreninghe dipeliker spre- 
stiebten neymet konde gehelpen to ken (1394). Hans. Bec 4, 191. 
der misHe Hingen. Engdh.Chron. f. 402. dnppe, kleines Gefäß, meist ans 

dnne, Däne. Item so syn wy over- Hole, doch auch aus 2%0fi. lappas. 
draghen . . ofift van onsen coipmans 20 doppe. Voc. OUL (u. Dief.). Intifign- 
cnde Schippers in dess anderen lande las, duppenmager (l. . . maker). das. 
offte havenen yemant schipbrekinge dnranty hartnäckig^ pertinax. De 

lede bynnen dnnen offte baten donen, vefte dochter is pertinäcia genant 
die sal daer zyii gaet moghen her- Unde is deme darande wol bekanl. 
ghen (1427). Ostfries. Urk. nr. 346 26 Josef, V. d. 7 Tods. v. 5110. 
(Friedensvertr. eto. Grafen Dietrich dnringe, Theurung. In dassem jare 

von Oldenb., Ocko tarn Brdk . . u. was en stark winter ande ene grote 
Focko Ukena u. Sibet v, Bästringen) ; during in brode ande beere. Hamb. 
also gy segelen in dat Eeldep, so Chr. 332. 

sole gii lopen by westen der rnghen 90 dfirsam, dauernd. Welch passie 
dunen etc. Sed)uch, 8. 49, 21; in Christi nummermer mach vorgheten 
Ortsnamen: Cleysdanen, Duenkerken, werden van den vader, dann (son- 
to den Dunen; die engl, downs wer- dem) de blyfft ewich d&rsam schi- 
den de Dunen genannt. 8. 8, 20. nende vnde blenckende vor den ogen 

danken, persönl. constr.? Hadde $5 gades. Disput, to Oldersum f. 17. 
yemand een vat besmit Vnd daer in dosingy balteus. Dief. Se (Judith) 

dede zuuren wyn, He solde dünken toch an eyn dure kleit do, £yne 
verloren syn. 8peg. d. sonden f. ic. stolte motzen vnde fine scho, Eyn 

dnnne. dat dunne lif, die Taiüe, dusyng van golde clangh etc. Josef, 
die dünne KörpersteUe über den Huf- ^ V. d. 7 Tods. v. 6842 ; it. L goldene 
ten. vnde leggen den (dök) vmme N. N. van older schold, dar hadde 
de syden vnde vmme dat dunne lif. he mir frowen dusingk vnd eyue 
Goth. Arjsneib. f. 55ä. — dunne lucke kannen vor (1398). Sudend. 8, S. 235, 
(Unglück) 1, 598\ 32 ist im Kiel. 14. „Die reichen Leute halten Teu- 
Mscr. nach Jdlinghaus entstdU aus 45 sinke um; war ein sUbemer Ourtd, 
dem l^aruche bei Hoffmann 689 :Tonhic da hingen Glöddein an, wenn einer 
(= dat onluc) hoort nau. — Alse ging, so scheute es um ihn her.^ Alte 
nu disse dach van ein ander ginck Kleidertraeht eu Kreusburg a.d.Wefra. 
(d. h. die Zusammenkunft resultatlos PauUini, Zeiiküreende Lust II, 678. 
blieh), do stunth idt echter ein wil- 50 Frankf. a. M. 1695. 



DÜST 111 DÜSTERMISSE 

dnst. origanum vulg. — Yaltu heb- mit einem holBernen Instrumente (Klap- 
ben krutbeer, so nym dust, klomer per) ein Geräusch gemacht^ welches — 
vnde woltmester etc. Nd, Jahrb. 4, nach den heutigen Ausdeutern — an 
8, 89. das Tosen und Lärmen des Juden- 

dust, Spreu^ Staub, cantabrum (can- 5 vdkes oder auch an das Erdbeben 
dabra) furfur, purgamentum frumenti beim Tode Christi erinnern soll. (So 
vel farine. Dief. Des mynschen leuent nach PachÜer^ Das Buch der Kirche 
is alzo dust. Josef, V. d. 7 Tods. v. vom Palmsonntage bis zum weißen 
6066. Sonntage, Schaffhausen 1864, S. 119 

dnster, düster, unklar. De schalt lo u. 165.) In Stiftskirchen werden oder 
is darumme nicht duster (d. i. ewei- u>urden wd auch die Stühle der Ka- 
felhaft). Halberst. Urk. v. 1450. nonichen umgeworfen. Am meisten 

dastören, tjostieren (Ritterspid trei- Unfug mußten ohne Zweifel SchiUer 
ben, iumieren). Vorsten vnde edele machen, weshalb in der von mir (II, 
heren, De leuen an groten eren Vnde 16 19) angeführten Orailsheimer Schul- 
ok to allen tyden Durch lust dustem Ordnung eine Beschränkung angeordnet 
unde stryden. Escherdmrg, (Studenten- wurde, namentlich in Bezug auf die 
glück) S. 237, Zeit: es sollte der Lärm nur am 

dnstermette. Den presteren ouer Schluß beim Benedidus gestattet sein 
de dustermetten pro 1 lagena cere- 20 (benedictus dominus), und während 
uisie 14 s. (1429). Wism. S. Spir. der Antiphone eu domine miserere, 
3 f. 88. — ^Nd. Jahrb. II, S. 30 Ps. 50, welcher bei dem ScUußtheil 
bringt für den Sonntag Domine, ne der Mette (den laudes) eu Anfang 
longo etc. = Palmarum den folgen- und eu Ende hinter dem Benedictus 
den Sprttch: So synne wy ernesen 25 gebetet wird. — Die Verschiedenheit, 
Und spreken, de vasthe hofft hir ge- daß die dustermette voti manchen als 
wesen Und helpen de dustermetten Abendgottesdienst, von andern als Mor- 
lesen. Weidenbach, Calendarium 8. gengoitesdienst erklärt wird, ist nicht 
190 erMärt: Dustermetten, die Abend- auffallend; sie sollte eu Mitternacht 
andockten an den drei letzten Tagen 30 gehalten werden (und so geschieht es 
der Gharwoche, und führt als Syno- in Klöstern von strengerer Observanz), 
nyma auf: Finstermetten u, Rumpel- wenn aber das Volk daran Antheü 
metten.^ Koppmann im Korresp. El. nehmen soU, wird sie auf den Abend 
II, 26; vgl. 91. — y,Die Erklärung vorher oder den Morgen nachher ver- 
Weidenbachs ist durchaus zutreffend. 85 legt. — Der Name dustermette be- 
Eei der Mette (matutina) vor Grün- zieht sich also auf das Auslöschen der 
donnerstag , Karfreitag und Oster- Lichter, die Namen pumper- und rum- 
Samstag (sie heißen auch Trauermetten pelmette auf das Geräusch, das am 
oder tenebrae) werden auf einem Schluß gemacht tvird. Frisch hat ,die 
Triangel 15 Kerzen angezündet ; am 40 finstere Mette^ aus Carpzov, Zittaui- 
Ende eines jeden der 14 Psalmen, die sehe Ghron. und die ,düstere Mette^ 
im Verlauf der Mette gebetet werden, aus Menken, Script. Sax. II, 1769: 
unrd eine Kerze ausgelöscht; während er wart in der dinster (? L duster ?) 
des Benedictus (Luc. 1, 68-79) löscht mettin an dem gutin freytag, do man 
man auch die Kerzen auf dem AUar 45 die lichte nach der gewonbeit der 
und es brennt nur noch eine, die oberste h. Christenheit leschete, uuder dem 
am IViangel, diese wird zuletzt hinter gesange Benedictus erstochen.^ Cre- 
dem Altar verborgen, aber bald nach- cdius, Nd. Korresp. El. III, 67 f. 
her wieder hervorgenommen und aus- dnstermisse, die Messe um Mitter- 

gelöscht. Bei dem letzten Akte wird 50 nacht (am Weihnachtstage). Dusse dre 



DUVE 112 DWERN 

geborten begeit men h&de (am Weih- gewest ys. Wismar. Zeuget, ad a. 
nachtstage) mit dren missen. De erste 1536. 

mysse synget men in der düsteren (dnfliken), dfifliken, adv. heimlich. 

nacht vnde geit an also: dominus Heyne van M., eyn rytmeyster jan- 
dixit ad me etc. vnd d&sse mysse be- 5 oberen Oherdes, wolde deefliken doed 
d&det de vorborgen gebort, de ge- slan den hovedman van D., |men he 
schach in der düsteren Verborgenheit vyl snlven in de knien, de he graven 
etc. Tatdcr, Predigten f. 1. hadde. Lüb. Chr. 2, 432. 

dave, penis. Is dem manne de duwiere, Hohle, duwiere, flandr. 

dune serich gheworden, nym dusse 10 spelunca. Kü. u. Oudem. Do biet de 
asche (von Dill) vnde strowe se in coninc Balaam schire Dat kint (von 
dat sere etc. Wolf. Mscr. 23^ 3 f. dem der Aret gesagt hatte^ es würde 
15^ ; deme de duue sere is, de neme Uind werden^ wenn es vor dem 10. 
muse vnde ville de vnde berne de Jahre die Sonne sähe) slnten in ene 
to puluere in eynem eren gropen, 15 duwire, Daer gheen gheuoel was van 
dat puluer strowe dar vp vnde sla claerheden etc. Speg. d. sonden /*. 96d. 
de hut dar vmme, dat heilet, das. f. dwän, waschen^ Partie, auch ge- 

119h; merkwürdiger Weise ist das W. dwegen. — Vleysch gesalten, cledern 
in diesem Mscr, fem. Is ome de dune gedweghen Vnd al dat menschen te 
bynnen sere etc. . . stek ome körte 20 doene pleghen, Moet hebben de tyt, 
cleyne. weken in de dunen . . Wen de em to hoort etc. Speg. der sonden 
dat water in der dunen is, so holt f. 79^. 

se vore to vnde wrif se en luttek dwelm, Irrthum, Verwirrung. Me- 

vnde sla dat plaster dar vmme etc. ster Babbeier haddet vels to quaet 
das. f. llSh. 25 mit mester Jurien, vnde de ynnge 

dave, Taube, als masc. (I, 605a, 6) geselle sprongede one mit macht an, 
ist irrthümlich von Wiggert aufgenom- de hefft sick ock an my gespiaset 
men. Im Mscr. heißt es: de havik vnde vorbracht thon Heb. int X (d. h. 
sprak to d6 (d. i. den) duven. das 10, Cap. des Briefes an die Hehr.). 

duvel. Als men im gemeynen by- 30 Ick sach dussen dwelm an : hero, 
sproecke seght: Dey yungen engel segget dat noch einmal. Disput, io 
werden dey olden duuel.* Daniel v. Oldersum f. 21^. (Oder ist es per- 
Soests ApdogetiJcon^ S. 5. sönlich zu faßen: diesen verwirrten 

duveiivdt) Taubenfuß^ als Beedch- Kopf^ Clofiff^sionarius?) 
nung des röm. Zahlzeichens X. Do 85 dwelsch, irrendl. Mester Jui-ien hefft 
man schreef ein ring von der taschen medelydent mit dyt arme, stumpe, 
(M) und veer hengen van einer fla- dwellsche volck gehat (gemeint sind 
sehen (GGGG), vief duvenföt vnd ne- die papistischen Gegendisputanten). 
gen J (XXXXXirUIIIII), Dar denk Disput, to Oldersum f. 13\ 
man hartoch Adolf by. Grabschrift 40 (dwerl), dwarl, perplexum quid, 
auf Herzog Addf von Holstein. 1459. maxime in arboribus et frondibus. 
Amkiel^ Cimbrisches Heidenthum 3^ Bützow, Ruhest. 15, 31; auch ^Dwad- 
400. Kinderling, Gesch. d. nds. Sprache del, eine schlechte Stelle im HdUe^ die 
p. 158. querdrähtig ist*^. 

duver, Täuberich, columbus. Hoffm. 45 dwern (duern), „Lage vofi zwei 
Final. 1, 153; und duverinc (Gern- nicht zusammengefalteten Bogen Pa- 
muila) Hör. belg. 7, 11. pier.^ Rüdiger. (Meisterstück der 

duvet, gestohlen. Dat gndt also BtuMinder) noch ein text van ach- 
dnfifte gudt szal by der stadt bliuen, tig dnern in gel ledder etc. Hamb. 
alse van jeheruth dath wonthlich so Z. R, p. 37, 2. 



E 113 . ECHTWORT 



E 

e. J, ßJfSa. Weehsd zwischen e und desz amptcs, und so se sick echter- 
ferner in: et, ot ; medik, moddik ; lik stellen worden (d. h, säumig sind)^ 
aldeger, aldoger; keller, koUer (col- den dubbelten brocke leisten sunder 
larium. Dief.); rekelink, rokelink gnade. Hamb. Z. R, p. 22. 
(picüleus. IHef. n. gl.); restlik, rost- 5 ttVUni^^ Nachgeburt? Welk fruwe 
lik; dregen, drogen (Sündenf, 750); enes kindes gheneset er rechter tyd 
bledich, blodich; elant, olant; lef, lof vnde vorsumet wert an erer krank- 
(Läb. Chr. 2y 439); ledest, lodest; keit, dat se dat echterste nicht en 
vlecke, vlocke (Voce. s. v. plica); ge- het, de neme akeleye vnde de blade 
neme, genomeCFocc.^; nemen, nomen; lo naderwort . . vnde seden dat in ol- 
beseken, besoken; speken, spoken; den bere, dat schal se sere drinken, 
speien, spolen; belken, bolken; de so werd id gud. Wolf. Mscr. 23 ^ 3 
Jone, jene oder gone. f. 131\ 

S = ä, Oewäßer^ Bach etc. im echtschop, auch: eheliche Gehurt. 

Fries.^ z. B. de Timel Ee (1391). is (Der Meister, der einen lehrknecht 
Osifr. Urh. nr. 270; gheleghen tusken annimmt, sott dessen) echteschop vor 
den maren bi der E (1475). das. nr. den morgenspraksherenn bewysen etc. 
949. Hamb. Z. R. p. 287. 

ebesse? Werne de borst we deit, echtwort Das Wort erscheint in 

de neme redik, rnden, ebezen vnde stot 20 vielfachen Formen: echtwort, -wart, 
de dre toaamende. Wolf. Mscr. 23, -wert, -wurt, -wäre, -were, echwart, 
3 f. 96h; wultu maken eyne gnde achtword etc., achwart, auch wol, 
artzedie to der borst, so nym . . aber höchst selten, achwerk; laiini- 
raden vnde poUeien . . vnde ebezzen, siert: echt(acht)wardum (-das). Die 
eppen. Van dessen cruden schaltu 26 Bedeutung des Wortes ist seinem Ge- 
maken ein supent. das.; We quad brauche nach Jdar; es bezeichnet das 
her ghedrunken heft, de schal spek Nutzungsrecht (Nutzungsgerechtigheit) 
eten vnde guden win drinken, de mit an einem gemeinschaftlichen Eigen- 
rüden vnde mit ebyzzen ghesoden thum, namentlich die Berechtigung in 
ai. das. f. 103. 30 der Holzmark Holz zu fällen (aber nur 

echt- /, S. 622^, 3. Dar waft up zu eigenem Gebrauche); das Recht tr- 
acheden: konde he de vriheyd ("meiner streckte sich aber auch auf andere Dinge, 
f^au, die als Eigenhörige des Klosters die im gemeinschaftlichen Besitze einer 
angesprochefi wurde) irtughen mid Gemeinde untren ; so bezeichnet es auch 
dren van vader wegene vnde mid 35 die Mast-, Weide-, Fischeretgerechtig- 
dren ran moder wegene, des mochte keit u. a. Die lateinischen Übersetzung 
he geneten. Dat annamede he also gen geben es wieder durch usuagium, 
to donde vnde nam darvp sine ech- nsualia, utilitas, commodum, commn- 
ten dage. Der tughe ward he ned- nitas, jus utendi, fruendi (1336. 
dervellich (1404). Sudend. 9, nr. 242. 40 Scheidt, v. Adel p. 39) oder, wenn 
— I, 623^, 24 l. broder statt breder. von der Hauptnutzung die Rede ist: 
echterlik, sik e. stellen, sich zurück- utilitas lignorum, jus ligna secandi, 
^hen. Dar jemandt mangelhafftich jus commune ligna secandi, iucisio 
befanden in siner reckenschop, de lignorum, vulgariter agtwert (1256. 
schall dat betheren na erkenntenisse 46 Scheidt, p. 364), jus quoddam, quod 

Haohlrag ma Dind. Wb. 8 



ECHTWORT 1 14 ECKER 

echtwart dicitur, ad ignem et aedifi- £r.J3. borchwart und horch were (Sachs. 
cationem (Urh, des Pfaijsgr. Heinrich Lehnr. Art. 65 § 22)^ dostware und 
von Sachsen v, J. 1224); proprietas dostwart (Wüm. Westf. ürk, 5, nr. 
in Silva ; in ea parte . . habeat (villa) 389) ; holtwort und holtware u. a, 
echtwart in hunc modum: incidant 5 wäre ist aber (s. d. W.) der Antheil 
ad ignem tantum anecht holt et ad an einer Nut^sung, laL warandia; und 
yfSLgeTihoihe(Wagen'Äusbeßerung)sm' sOy warandia, wird auch dkü^ivforA ge- 
guli singulis annis ^yn half wagen. nannt (emit unam warandiam inte- 
ürh, V. 1320, Eine Stelle^ die gvem- gram, que vulgo dicitur echtwort. 
lieh alles eusammenfaßt^ was zu einer 10 Ärch, f. Gesch. Westf. p, 199). Nach 
echtwert gehört, ist folgende: we dar meiner Meinung ist daher echtwort 
pernere is to W., de heft vnde scal die legitima portio, die ein Hof^ Dorf 
hebben twe eghene hove teghetvry (so wor en dorp is, dat enen acht- 
mit aller nfit vnde achtward in dorpe wort heft in enem wolt etc. 1322, 
vnde an velde . . Ok heft he enen 15 Scheidt^ v. Adel p. 363), Bauer, Edel- 
vryen hof in deme dorpe, de acht- mann etc. oder wer sonst an einem 
ward heft in drift, in watere, in gemeinsamen Besitethum hat; und 
weyde, in delegrase vnde in holte. stimme dem bei, uxis Brinckmeier i, 
Ok heft disse sulue pernerer acht- S. 24 sagt: y^es ist eigentlich die rata, 
ward in deme heynholte vnde vort- 20 welche jemand als condominus oder 
mer in allen den holten, de dar sint socius an einer gemeinschafüichefi 
vppe der marke. Ok heft desse kerke Nutimng hat. Daher hat oft ein Bauer 
eyne eghene vrye word; desse word i, 2 oder 3 word, ein Edelmann 2^ 
heft ok achtword in holte, in dele- 6 etc. word. Und nach diesem Prin- 
grase vnde in aller nvt like den an- 25 <^ip fcann er 1, 2, 3 etc. Stück Vieh 
deren buren. Ok heft de opperman auf die Weide schicken, oder er pro- 
(Küster) darsulues eyne eghene vrye fttiert von allen gemeifisamen Nutzun- 
halue höue mit achtworde aller nvt gen einfach, zweifach, dreifach ete.'^ 
an dorpe vnde an velde. Vorbatmer Das echtwerd haftete ursprünglid* 
heft disse snlue perner in deme dorpe 30 nur an dem Grundstück, konnte später 
to E. eyne eghene vrye word, dar aber auch besonders und getrennt ver- 
achtwärd tohord in holte, in weyde, kauft werden. 
in delegrase to aller nvt in dorpe (ecken), eken, s^. t;. eitern, (Wund' 

vnde in velde (1311). Sudend. I, nr. segen :) ik seghene dy wunde, dattu 
219. — Was bedeutet aber echtword 35 dyn ekent, dyn stekent . . scholt la- 
hmem Ursprünge nach? So weit ich ten • . also dede dey wunde, dey 
habe beobachten können, ist echt-, acht- Longinus vnseme heren stak, dey en 
wart und -wert die vorherrschende ak nicht, dey en stack nicht etc. (S. 
Form, nicht echtword; (vor r aber, das ganse Oiiat unter kellen). Wolf- 
namentlich mit folgendem Oonsonanten 40 Mscr. 23, 3 f. 50h; Du schalt nicht 
wechselt der Vocal vielfach, oder hat ecken, du schalt nicht stecken, du 
vielmehr keinen bestimmten Klang, schalt nicht killen, du schalt nicht 
uxis man sich selbst deutlich machen swillen etc. In einer Böteformd in 
kann, wenn man bloß wrd — ohne d. Z. f. Gesch. d, Herz. Seh. H, L. 
Vocalbejueichnung — at4Seusprechefi ver- 45 3, 141. 

sucht) ; ist aber -ward und - werd «r- ecker, Eiter. Wen de vystelen wyt 

sprünglicher so halte ich es für das- ecket van sick gift. Goth. Ar/snetb. 
selbe Wort mit wäre und were ; wäre f, 28^; dazu das V. eckeren ; wedder 
und ward wechseln ja nicht bloß in de wunden, de dar swellen vnde nicht 
diesem Worte, sondern auch in andern, go en eckeren. das. f. 679^. (Die andere 



ECKER 115 EDDACH 

Form des Subst. ist ether; s. B. so dem Hamh. Big. St. 22. (C. IV, 5. 6. 
wert he [de dok] vul van ethere. f, 8. 95: binnen der gebundenen thit 
98^, 5. Es ist deshalb fraglich^ ob ne sal nein borgere deme anderen 
nicht die Sigle ck, wie auch sonst^ s. sweren, men sal auer den eth versten 
quackel, = tt zu lesen sei.) 6 to deme ethdage; is eyn man rede 

ecker, adv. nur, aUfr. okir. Vgl. to lestende sinen eth to ethdage, 
Ockers. (Johannes sprack: non sum;) also eme besceiden is, vnde ne is he 
als alle menschen wolden des namen dar nicht, den de eth angeit, de vo- 
Terlonen, und geit aller menschen get sal eme stauen, ynde he sal swe- 
doyn dar op, we sey ecker des namen 10 ren vnde wesen ledich vnde los. 
verlonen und verbergen: non sum. Louet ein man dem anderen sin recht 
Sey willen alle gut syn off schynen to deme ethdage vnde ne lestet he 
etc. Nd. Jahrb. 1876 (II), S. 14. den eth to der tith nicht etc.) ent- 
„JSn aUkctn. eckers findet sich in nommenen ethdag (D. II, 12. 13.: 
Kodh. Chr. Dieselbe Form kömmt lö Binnen der ghebundenen thit scal 
noch heute in Solingen vor,^ Woeste. nen borghere deme anderen sweren. 
eddaeh. /, 6J25^. ^In Riga wer- Men sal den eth versten tho den 
den bis auf den heutigen Tag viermal openen daghen . . Deghene, de sin 
im Jahre^ an je drei ^aufeinander fd- recht don sal tho ethdagen, de sal 
genden Freitagen offenbare Rechtstage 20 den eth don des anderen mandaghes 
gehaiteny an denen vor dem Bathe na paschen etc.) das yCchte Ding' zu 
Atuftaßüngen von Immobilien und Auf- erblicken, wie bisher geschehen.^ v. 
Schreibungen von ImmobiUar-Hifpothe' Bunge, Stadt Biga S. 872. Anm. 33. 
ten vorgenommen werden; außerdem „Das Hamh. Big. St. B. macht aus 
gleichzeitig an den vorhergehenden Mitt- 25 den gebundenen Tagen'' des Ssj). be- 
Wochen offenbare Gerichtstage, an denen sondere eidtage, welche anderweit nir- 
vor dem Vogteigerichte die Zwangs- gend vorkommen; die Bigischen um- 
versteigerung von Immobilien vollzogen gearbeiteten Statuten haben diese auch 
wird. Es sind dies Einrichtungen, die aufgenommen , brauchen dafür aber 
so ganz dem aus den dUdeutschen 30 auch die Bezeichnung ,offene Tage\ 
Vdüksgerichten hervorgegangenen „ech- welche in späterer Zeit für die s. g. 
ten Ding'' entsprechen, daß man sich offenbaren Bechtstage üblich war (Big. 
zu der Annahme veranlaßt sieht, sie B. Q. p. J241, 95) und identifidrten 
hätten sich mit den Anfängen deut- damit völlig räthselhaft den zweiten 
sehen Lebens in der Dünastadt dort 36 Montag nach Ostern. Man kann doch 
eingebürgert. Denn es ist doch kaum kaum annehmen, daß für die Leistung 
denkbar, daß diese den Verkehr wenig von Eiden nur einzelne Tage im Jahre 
fordernden Institutionen erst in einer angesetzt waren, oder gar nur ein ein- 
weit späteren, die alten Formalitäten ziger I Ebensowenig ist es wahrschein- 
immer mehr beseitigenden Zeit in Auf- 40 lieh, daß Eide gerade an den offen- 
nähme gekommen sind, und dennoch baren Bechtstagen, falls solche über- 
reicht die früheste, sichere Kunde über haupt damals gehegt wurden, abgelegt 
die Hegung von offenltaren Bechtstagen worden seien. Die Worte des Hamh. 
in Biga nicht über die Mute des 16. Big. St. B.\ ethdage, also eme be- 
Jahrh. hinauf, und bis dahin beweisen 45 sceiden is, laßen eher darauf schlie- 
die Erbebücher, daß gerichtliche Auf- ßen, daß in jedem einzelnen Falle der 
laßungen zu jeder Zeit des Jahres und Partei ein besonderer, und zwar ein 
an allen Wochentagen vorgenommen möglichst naher Termin zur Eides- 
wurden. Schon aus diesem Grunde leistung, ein eihdag, anberaumt wurde.^ 
dürfte es bedenklich sein, in dem aus 50 das. S. 380, Anm. 122. „Im Lüb. 

8* 



EDERTÜN 116 EIN 

Hechte und in den Goslar. Statuten der vorscr. Katherinen to brutschatie 
(79y 29) werden die eddage, une im Ynd egelt twolfdusent güldene etc. 
Harnb, und Big. Rechte den gebun- (1395). Sudend. 9, nr, 9, 
denen Zeiten oder Tagest gegenüber- egen = eggen. Ein iegelik pert, 

gestellt. Da das Lüb. und Goslar. 5 dar man mit eghet, wanncre it in 
Becht an anderen Stellen (LÜb. R. syn verde trit, 80 sal it geven den 
II, 28^ Gosl. St. 73, 9) das unge- vorgenomeden tins (1267). Lid. Urk. 
l)otene Gericht echteding benennen, nr. 405. 

so ist nicht aneunehmen, daß letzteres egester(=hege8ter,hexter), £Z^^. 

auoA unter dem Worte eddag verstan- 10 De eerste radinghe is, als men eiet, 
den worden sei, und können als Eid- Dat in een hays yet nyes gescfaiet, 
tage hier wohl nur diejenigen Gerichts- Als eghestren of kreyen comen ge- 
tage bezeichnet worden sein, an denen uloghen, Dan seggen wyffs, se willen 
nach Ablauf der gebundenen Tage yet toghen etc. Speg. d, sonden f. 
gerichtliche Eide wiederum geleistet 15 100c. 

werden durften.*^ Napierskyy Zt. für egg«) ^- Kante, Ecke. Eyn iewelk, 

Rechtswissenschaft. Dorpat 7, S. 32. de in copenschop bemehold edder 

edertün, geflochtener Zaun. Do de buwhold, tor egghe houwen (d. i. 
heren dar (eu Soest) to sammende kantig behauen), edder anders wes 
weren und makeden den lantvrede 20 wad id sy, wil copen in vnseme mar- 
over de edertune (1380). Kindl. kede (Quicumque aliqua mercimonia, 
Volmestein 1, S. 350. ligna cremalia vel edificialia, car- 

edreken, wiederkäuen, eig. u. bildl. penta vel quodcumque aliud emere 
edericken, ericken, ruminare. KU. voluerit), Äpenr. Skra § 47. — Ecke, 
(dlid. ita-, etrucchan, ags. ed-recan, 25 Ort des Landes. De mene manschop 
mhd.'\i{e)vvic\iQri',vgl.UeyneinGrimfns vnd stede van iuwer egge landes etc. 
WB. s. V. ittrücken.) Ysidorus secht (1395). Sudend. 8, nr. 12; neme wy 
00c das van dien (diesen; es ist von vromen van vanghenen vppe vnse 
denen die Rede, die viel sprechen von egghe landes, de scheide vnse wezen. 
den Speisen, die sie genießen wollen) : 30 das. 8, S. 99, 12. 
Sie edreken in der maniren Ere spise eggeblock, kantig behauener Block? 

gelike stommen diren, De (welche) Im Zolltarif (für Hoya): Van deme 
visieren vnd reeden so vele, Vm des eggeblocke II swaren ; item is eyn 
auents to vulne er kele^ De dire eggeblock tom lutteken ende affge- 
edreken ane vaen (fangen an eu w.), 35 houwen, de gifft 1 swaren. Brem. 
Als er eten is gedaen, Mer dusdaenen Dehkb. 25. 

edreken vor dat eten etc. Speg. der (eigen), egen, haben. Oud . . an 

sonden f. 1^. solte, an wände, an roggen, an isern, 

egelentiere, Hagebutte eghelentier, an elendes huden unde wo et den 
cynosbaton, rubus caninus, scntis ca- 40 namen eget (1362). Livi. Urk. nr. 
nis, rosa silvestris odorata. KU. — 994. 

Exempel van den egelentiere, De eigenpessich, propra tenax iudicii. 

rosen draecht na zynre muniere, Van Hoffm. Findl. 1, 8. 160. S. einpessich. 
zoeten roeke . . Vnd de doornen, de eilof. hedera, eyloff vel wede- 

met hare Wassen, de zyn vnedel dar 45 wynde. Brevü. Benth. S. iwelof. 
by. Speg. d. sonden f. 99^. ein. /, 637^. dat vna gcuen is van 

egelkrflt, centimorbia. Voc. Cdm. so leff eynem (einem so lid>en) vrunde. 
Vgl. Dief s. v. V. d. festen, f. 118; — I, 6389^, 20: 

Sgelt, Ehegeld, Mitgift an barem Et is my vortelt, dat ein alto sun- 
Gelde, SchuUet vnd willet geven 50 dighen, olden wif was, de or (sidi) 



EIN 117 EINSHEIT 

mit desser sande plach te besmittene. was rike, Wolde arm werden al een- 
Bok d. Byen f. 182^, like, Vm vns te makene met zyner 

ein. /, 638^^ 40. Weret ok, dat armoede rike. Speg, d, sonden f, 52^. 
wy zamentliken wes don wolden to ein-, Snlope, (einzeln) umherlaufend, 

schepe, so schole wy, de rad van 5 solivagus. Die sunde (der Uhkeusch- 
Hamb., den van Lnbeke schepe schi- heit) is niet efifen groet (gleichgroß); 
cken gelyk vns suluen ymme ein want biwilen is een man by een een- 
redelik (d. h. zu mäßig berechnetem lopen deernken ende dat is on- 
Preise) (1419), Liib. Urk, 5, nr, 171 ; cuuscheit van den lichtsten etc. Speg. 
vnde vmme eyn erger to schnwene, 10 d. kerst. gel. f. 136, 
so willen etc. (1420). das. 6, S. 272, einmechtich ? Myt vnlberaden 

— 8. auch beter. mode, snnt, eynmechtich, unverdrun- 

eindrechtieh, -drachticb, adj. u. adv. cken etc. (1444). Ostfr. Urk. nr. 558. 
eindreehtlik, -drachtlik, auch im (Dem Zusammenhange nach muß es 
Sinne von: fest^ beständig^ ohne Unter- 16 sein: bei vollen^ ungeschwächten Sin- 
laß. In der apostelen werke ik las, nen; wie kann das aber einmechtich 
Dat er eendrechtighe ghebede was heißen?) 

. . Dat 86 den hilghen gheest vnt- (ein-), enparich, gleich-^ regelmäßig. 

finghen. Dus moet he eendrechtich S. Oudem. Vortmer schal malk spre- 
bliuen In bedinghen, wes bede sal 20 ken in sineme rade umme de harynk- 
becliaen. I^^eg. der sonden f. 62^^; in tunnen unde de beertunncn, dat me 
den dienst van gode se (Anna) lach dee eenparich make in allen steden 
Eendrechtlike nacht vnde dach Met unde de likede na Rostker tunnen 
vastene vnd met ynnigher bede. Int (1375). Hans. Rec. 2^ S. 101. 
werc der apostolen vinde wy mede, 25 ein-, Snpas, das Bestehen auf einen 
Dat se eendrachtich weren allegader Gedanken oder Sinn^ Hartnäckigkeit. 
Met bedinghen. das. f. 59^; he hadde eynpass, eynmoit, pertinacio, obdu- 
vntfan knyels harthede an beyde racio. Teuth. 

zyne knyen Vt synre endrechtigher ein-, enpassich, adj. beharrend^ fest^ 

gebede. das, f. 59h' Eendrachtlike so eigensinnig. eyDpassich, eynpessich, 
becaert (= bekört) Sathan den men- verhart, pcrtinax, obstinatns, imman- 
sehen, das. f. 116^. sivus; vereynpassen, verharden, in- 

(einich), enich, einsam, öde. 7, durari. Tmth. — Do de ketter sach, 
H2\ 2. — Ende de selue stede, de dat he em alte stantachtelike weder- 
to voren al vul volkes was, waert in 85 stont, sede he to den broder: du bist 
koi-ter tyt verwoestet ende enich. Bok alte eenpassich in dynen ghelouen. 
d. Byen f. 2059^. Bok d. Byen f. 252^^. 

ein-, eninghe, Innung. We wat (ein-), enpesseliken, adv. fest, be- 

vorbreke weder dat, dat in des cop- harrlich. In den worden verstont de 
niannes eninghe bord, de schall etc. 40 bisscop, dat he begrepen was, vnde 
(1365). Z. f. Nieders. 1878, S. 131; bekande otmodeliken, dat be eyrst 
i^eyn kopman schal kopenschop dri- eynpesseliken vorsakede. Dial. Greg. 
ven myd eines anderen mannes pen- f. 184. 

ninghen, he en sy eyn kopman, dat (einsheit), eensheit, das Einssein. 

kopmanne eninghe anrore. das. S. 45 Dus (neml. Schlangen mit Weiberge- 
132; alle degene, de ute der coplude sichtern, da nach Beda die Schlange, 
eninghe vorstorven sint etc. (1381). die Eva bethörte, ein Weibsgesicht 
das. S. 137. hatte) moghen wal gebeten zyn De 

ein-, enlik, aUein. (Paulus de zede makeligghen (Kupplerinnen), want 
to den Chorinten:) Christus^ daer he 60 wyffs anschyn Hebben sie vnd myds 



EINSLEGELINK 118 EILAES 

der eenshede (Gleichheit) Brenghen scJduße) icht (nidits) äff werde, de 
se anderen ter vnkuuschede; dat een here van Borghonighen unde se kri- 
duvel noch een man Niet vulbrengen gen erst van Vlanderen eren eysch 
en mach no en can, Dat (l. doet) de van ghelde (1438). Hans, Rec. IP^ 
makeligghen lichte Mids der eensheit 6 S. 231; elken (jedem) sal daer wer- 
der ansichte. Speg. d, sonden f. 10c; den ghegheuen eer unde glorie na 
Gemeinsamkeü? MiUheilsamkeit?'Eene eysche syner Verdiensten (wie seine 
derde orconde . . De toghet der vra- Verdienste es erfordern). Anh. e. Elu- 
cken (Geieigen. Habsüchtigen) grote cidarius f. 78^. 
quaethede, Dats, dat he niet de eens- lo ekiscli, von Aachen. 8 kr. vor 1 
heit heft, Die an zynen schepper elen ekissches wandes . . to eynem 
cleft Vnd in all ander creaturen . . par hosen (1397). Sudend. S, S. 226 ; 
Die schepper wolde der. naturen, Dat vor 8 elen eykesches swerten. das^ 
alle dinge ghemene waren, Also die S. 229; (XI femdel swart engils von 
sonne gheeft er verclaren Int ge- 16 Ake. das. Anm.); vor II swert eikes, 
meene vnd tvuer (das Fetier) syn wart mir frowen vnd oren juncfrowen 
hitte . . Des willen niet de vracken to socken, do se reden tegin Helm- 
plien. das. f. 19c. stede. das. 8. 235. 

einslegelink? . . twe grote ketelle, el, anders^ sonst; mit Negat. niet 

Bnen mydeelmatschen ketel, enen een- 20 el, el niet — Die tyd des levens en 
sleghelink van eneme ammere waters is niet el (nicht anders) Dan (als) 
etc. Invent. d. Schloßes gu Emden v, en loop ter dootwert snel. Speg. d, 
J. 1439. Vgl. snlfslegelink. sonden f. 14^; ydele glorie en it niet 

einstallich? To Dorne ys eyn en- el Dan en pauement van den duuel. 
stallich hoff. v. Hodenh. Brem. G. Q. 25 das. f. 50^ ; voete snel, De nerghent 
//, 74; desset nabescreuen synt de vmme en lopen el Dan quade mere 
enstalligen houe in der borde to in allen steden dreghen. das. f. 133c; 
Selsjrngen etc. das. 101. de em selven becomt (gefällt) wel, 

ein-, entalich, (einer Sprache) einig. Becomt den gheck vnd nymant el. 
Vorkofte . . umme ene summen gel- 30 das. f. 88h; als drome, de haestelike 
des, des se enthallich worden (1386). vntschiet, So wort de eerdsche weelde, 
Livl. Urk. 4, nr.l234; were ok, dat el niet. das. f. 30c. In der Frage: 
gy vmme dat besecgent desser säte- Paulus in eene epistole leert : Een 
Brake nicht entalich werden en kon- weynich comes vorderuet wel In 
den etc. (1395). Sudend. S, nr. 78. 36 eenen graenre; wat soldet el? das. 

einvdtlink? De einfoetlinge, pirt- f. IIK 
nicken (d. i. Badstovers) ofte losz- eilaes, elaes? (Ist es =. fr es. helas, 

drivers, so kein laut hebben, schol- und ist diese Interj. auch suhstanti- 
den (eu e. aügem. lantschattinge) ge- viert?) Vnd dat (nend. des Teufds 
ven einen ferding. Renner^ Lid. Hist. 40 Netß) ciaer siende cleft he ant aes, 
p. 249, Dat em brenct dat ewighe eylaes. 

elsch, (esch), das Heischen^ For- Speg. d. sonden f. 17^; nien %e (die Hof - 
derung. Dese sunde (Sodomiterei) färtigen) anderen moyheide (Pracht^ 
wort ghedaen teghen eysch ende ghe- Elegane) driuen, Des murmureren se 
set der naturen. Speg. d. christl. gel. 46 rechtevoort Vnd vraghen, waer of 
f. 136; die werlt, die vyant ende dat em dat behoert? Vm vor (früher, 
vleesch, als dese drey hebben heren eher als ein ander?) offeren vnde vm 
eysch, so blivet de edel seile ver- paes Ryst murmuracie vake elaes 
loren. Nd. Jahrb. 1876 (11), S. 52; Vnder desse dulle wiuen. das. f. 125; 
doch love ik, dat dat (vom Friedens- 50 vnd maect (die Schmeichler) vor ma- 



ELDEN 119 ENDE 

nighen here pays; Se doet ock vor wolde he vil dicke sweren, dat he 
prelaten elays (d. h.?) Met plucken vnd sines tuges nicht hebhen machte, 
streken er habyt. das. f, 40^. Richtst. Landr, c. 45, § 4 u, 5; Vort- 

eldea, J. warten^ expectare. Weret, mer werden elende lüde rouet, miss- 
dat se (de lose schalkes) bir in der 5 handelet edder in yenighen stucken 
&ee elden wolden etc. (1404). Livl, vorvanghen, also de lantfrede to 
Urh. nr. 1650, — J2. = olden, alt secht, de moghen ere elende beswe- 
UKrden. Werne gud anenture enteghen ren mit creme rechte (Eide) vnde 
wiacht, de mach elden vnde wysen. moghen enen beruchteden man win- 
Josefy V. d. 7 Tods, t?. 17S\ se (die 10 nen (überführen) sulf dridde, de be- 
Truiüenen) willen kyuen, ropen vnde derue sin in creme ruchte (dagegen 
slan, En swyne kerl mot yo slapen, geht eben vorher: were dat en bor- 
En perde kerl myt vusten drapen, gher schuldegede beruchtede lade, 
En hunde kerl wyl biten vnde schel- de mach he wynnen salf twolfte bor- 
den, £n ezel kerl wil by vroawen 15 gheren, de vmberachtede lade sint) 
elden /= sich aufhaUen?), Alzo het (1354). Lüb. Urh. 3, p. 216. 
de drinker tidvordriff. das. v. 7190. 81ik, gesetzmäßig, im Recht begrün- 

ele. Sandsteinquader (grawe steyn) det. Weret, dat van sundergen in- 
mrden nach Ellen gemeßen. It. iVsß. valle edder van anderen eeliken sa- 
vor 10 elen steynes to deme steyn- 20 ken yd so queme, dat de sake nicht 
hovede (1487). Z. f. Nieders. 1871, werde vorscheden etc. (1441). Hans. 
S. 175. Vgl. S. 194. („Sandstein- Reo. IP, S. 417. 
guader werden mehrfach die EUe eum ellerbrök. De Stockersche hefft 

Preise von 2 ß. angekauft^) apgelaten hern N. N. eyne wort, be- 

elende, als fem. Dar vart men 25 legen in dem elrebroke tegen der 
dorch de elende (=z Einöde^ Wüste) perdemolen (1455). Z. f. Rechtstv. 
unde de wostenye van Arabien. Man- Dorpat 7, S. 103^ 913 ; auch = Erlen- 
demües Reisen f. 20. sine elende, gesträuch. Vpp desser stade plach 
sein Fremdsein. S. unter elenderecht. • to vorne ellerbrock to wassende. 
elenderecht. (Ein Beklagter ver- 30 Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 141. 
tritt den 2!eugenbeweis durch Beschwö- (Der Begriff von brök ist in der 
fung seiner Fremdheit, seines elendes, Compos. demnach ganz geschwunden.) 
und seiner Unschuld), Also he en elre, adv. an einer andern Stelle. 

denne in dat ding bringet, so mut Vgl. el, ellers, alibi. Kü. — lob das 
de antwerder (Bddagte) vragen, na 35 zede . . De hilghe lob secht vns elre : 
deme dat he dar also elende (Varr. Myne daghe de waren snelre Dan 
endende, alleyne) si van vrande, dat enych lopen. Speg. d. sonden f. ^7a. 
hö dat sweren wil, dat he dar nenen ende. /, 660^. ende = altnord. 

tuch dar hebben möge, oft he sinen andi, ond. — Dem was de ende vth- 
elenden tuch (Varr. syne eilende, 40 geghan. Visio Philib. v. 9 (Nd. Jahrb. 
sein elend, sines endendes geczug) 5, S. 24 u. 28); wo die andere Hs. 
icht vor (vorher) mute sweren unde hat: deme was de zele utgheghan. 
sin unscult dar na. Dat vintme. So 3. Schluß, Abschluß, vrageden, wo 
swert he drier lüde ed allene. Wen se doch dat menden, wente men künde 
he sus van em gekomen is, so kla- 45 nicht weten, efft de sendeboden des 
get he denne van nies. Dat is al to landes to Pruytzen van den Hollan- 
Duale unrecht . . It is ok dul (Var. dern mit ende edder ane ende (ver- 
dorük) umme den elenden tuch, wente richteter oder unverrichteter Sache) 
we tuch hebben scolde, de werde schededen (1441). Hans. liec. IP, 
neddervellich, hedde hes nicht, al 50 S. 356 ; feste, endgültige Bestimmwig. 



ENDICH 120 ENKET 

Wy begeren law weten, dat vnse (Beife) etc. Spegd der sanden ^. 

vrundes to hus komen sin vnd heb- 109^. 

ben der brutlacht enen gantzen ende, engelflachte? engelflüchten unie 

also dat de brutlacht schal wesen wickgurdel (Geschmeide, • clenodia) 

bynnen Lubeke vp S. Johans dach 6 (1565). Lib.civ.Grjfphisw.XVII^lSS. 

etc. (1420), Lüb. Urk, 6, nr. 217; engelot. aureus anglicus, Tulgari- 

unde biddeu fruntlik, dat gy des mit ter en .engelotte. In e. Urk, d. 16 J. 

eme to eme ynuortogerden ende ouer- Im Hamb. Sekensb. v. 1630 = 5 <% 

komen, efte he dat don kone efite 12 ß. 

nicht, das. nr. 218. 10 engelwis, centum morbia. Weif. 

endich, 1. zu Ende mit etwas kam- Mscr. 60, f. 29^. Bei Dief. 8. v. 
mend^ rasch, schnell. Wes cluk in centimorbia : igel-, egel-, engel-, eyl- 
dade, endich in werue. Emd, Mscr. gras, -kraut, dusent craft, schlangen- 
nr. 139, f. 207^; se (de m angelinge, kraut, druswort. 
das Gefecht) warede nene halue stun- 15 engen, engen; mit üt oder van, 
de, men se warth korth unde endick. heraustreiben, verdrängen. Juw mach 
Bast. Chr. p. 6 (Bost Progr. 1880. lichte wol witlik sin worden, wo J. 
Krause). — 2. definitiv, hiir von B. vnde H. D. borgermester, vnde 
scrivet uns en endich antworde by H. St radman vnser stad Stade vor- 
dussem sulven bodin, went wy nynes 20 middelst den borgeren darsulues vthe 
dinghes en begynnen, er wy en ant- deme rade, vthe der stad vnde van 
werde von jw hebben (1381). Hans. crem gude sin geenget eto. (1419). 
Bec. 2, 272; Van dessen stucken Lüb. Urk. 6, nr. 151. 
sal men to den vorbenomeden daghe engerer. . . mit peperkomen (-ko- 

zeggen en endich antword, af eder 25 men ?), engeuer klauen (Ingwerklauen 
tho (1381). das, 2, 291; wy don jw oder -Tdoben, d h, in ganzen Stücken, 
to wetende, dat wy dorch juwes af- wie sie gewöhnlich gekauft werden, 
wesendes willen den dach to W. nicht nuM zerschnitten ?) vnd muschaten- 
holden kunnen, wente wy sunder jw blomen etc. Hamb. KakAoek. Ä. VI. 
dar nicht vele endighes werven kun- 80 enginge, Hindernis, Beeinträch- 
nen unde handelen (1386). das. 2, tigung. Dat de (Witwe) rauwelken 
384; sunderghen schal men den van sunder euginge in ore lijftucht möge 
Lyflande schriven, dat se op den sul- treden etc. (1475). Ostfries, Urk. nr. 
ven dach bi eren boden overseuden 959. 

allent, wes se noch under sie hebben 35 enkedicheit, Sicherheit. Ifit de 
van puntghelde deune dar endighe keiser heren Olrike sodanes vorlenet 
rekenschup van to donde (1387). das, hadde, des wy uns doch so nicht 
3, 372. vorhopen, dat deme so gescheen sy, 

endicheit, Baschheit. Wy bidden des ok nene warhaftige engkedicheit 
ju mit alleme vlyte, dat gy mit en- 40 en hebben (1467). Ostfries. Urk. nr. 
dicheit (= rasch) dar to deucken, 849. 

dat den unvoghen luden van Brun- enket, offenkundig, sichtbar. Vnde 

swick gesturet werde der jamerlyken gebar eyns kindes, dat was half ru 
Bchycht (1374). Hans. Bec. 2, 80. (rauh) also eyn schap vnde half blot 
Vgl. praecipitatio, cndelicheit, snelle- 45 also eyn minsche . . se leyt dat kint 
mutekeit. Dief. p. 643. dopen. Also me ot vt der dope toch, 

enen gader. to enen gader, adv. do was ot schone vnde reyne vnde 
zusammen, zu gleicher Zeit. Vnmo- ncrgen har an ome enket (sichtbar). 
ghelic so eist tenengader Dattet Engdh. Chr. f. 206; genau, zuver- 
cruit solde hebben syne ryphede 50 läßig, sicher. Des hebbe ik ath war- 



ENSEL 121 ENTDON 

aftighen brenen, olden kroneken ynde den vele duester dingfae verluchtet 
enkeden Schriften to hope socht de ende mannigher hande behende vraghe 
stichtinge des hertichdomes tho L. entbonden. Elucid. f. 1. Dann iiberh, 
StidUinge des Here. Liineb. f. 160^; explicieren^ erUären^ sagen. Salomon 
clare, enkede rekenschop to scrinende 6 in prouerbien vntbint: de ghenne etc. 
(1420). Liib. ürk. 6, nr. 286 ; enkede Speg. der satiden f. 103^ ; Twe zware 
bode ^ ^ssebode. Vnde na des saken scrifture vntbint, Daer houerde 
rikes brenen vorwarede we yns des bi den menschen pynt. dcLs. f. S8a. 
to den eren an hertoghen Magnesze — entbunden werden, gügeUos (licen- 
mit Tnsen enkeden boden vnde breflen lo tiosus) toerden. De byen en werden 
(1396). Sudend. 8, 8. 128^ 44; so nicht vntbunden in vnkuischeit . . 
BchuUet vnd willet de rad van Luneb. De vntbindinghe in vnkuischeit be- 
iewelkes jares gheuen vns edder vn- tekent de vnnaturlike sunde. Bok der 
Bern enkeden boden, de des van vns Byen f. 182c. 
mechtich is, hundert güldene etc. 15 entbosen, böslich entziehen? De 
(1402). das. 9, 8. 220, 37. derde quaetheit is: vntholden, Dat 

ensel? (= nnsel?). 1 riwe (Beibe), se den arbeiders gheuen solden, Van 
1 roste, 1 ensel mit sulwer etc. Wism. wien (denen) wy hebben den arbeit. 
Invent. f. 63. Hyr up s. Jacob seit (c. 5, 4): Er 

miMlitinge f SäumenyVersfug (==ent' 20 loon, de ju hebben gewrocht, De gy 
achteringe?). Also bidden wy frunt- vntboost hebt vnd vntcracht, De 
like, gy desset so vorfogen unde ane roept (schreit eu Gott). Speg. d. son- 
entachtinge vortsetten willen etc. den f. 119. 

(1481). Ostfries. Urk. nr. 1063. entbliven, ent-, atdrückbleiben, de- 

entiiSdeni (untbieden), erwarten. 26 ficere. KU. Vnder alle (pelgrime), 
De eerste (manire der gulsicheit) is, de daer stonden, Was ecn man, wen 
dat men niet vnbieden (d. i. untb.) he weende gheuen Hantwater, vnd 
Mach geordineerde maeltiden. Speg. hets em vntbleuen (es war tumlich 
der senden f. ia; all was den hilghen Christus selbst, der verscttwand). Speg. 
in de olde wet Beioff (Verheißung) so der sonden f. 118d. 
van hemelrike geset, Nochtan en entbringen, wegbringen. Gut, dat 

mocht em niet gebueren, Se ne mo- em van den juwen in juwem egenen 
stens lange vnbieden. dcis. 74^; (Se- geleyde . . nomen unde entbracht is 
neca:) Hets goet, so erst leden de (1442). Hans. Bec. IP, S. 476. 
tyd, Dat men daer na seker ombyt 85 entbundicheit, Losgelaßenheit. In 
(ontbit) Deel to hebbene in de ander euer scholen weren twe iunghelinghe, 
stond. das. f. 75d. dede alre onsedighesten scholers we- 

entbesten, den Bast auflösen, los- ren . . de ander scholers brechten 
machen, ontsnoeren, losrijgen. Oudem. se vake to onsedicheyt ende ontbun- 
Intr. sich loslösen. Se (de cranen, 40 dicheyt. Bok der Byen f. 151^. 
Kraniche) somtyd so langhe leuen, entdecken, anzeigen, eur Kenntnis 

Dat er gepluemte (Gefieder) al vnt- bringen. De erszamen manne X. vnnd 
best, Ynd bliuen naect daer int nest. T. syn vor deme burgermeistere per- 
Speg. d. Sonden f. 103\ (Nach der szonlich ersehenen endeckende vnnd 
Schreibweise des Mscrpts, die b und 45 vorgeuende, wo etc. (1531). Wism. 
V fast gar nicht unterscheidet; kann Zeugeb. f. 9. 

atfcft vntvest gelesen werden; ein ont- entdön, 1. aufthun, öffnen. Dauid 

vesten gibt es auch; es müßte aber secht: Vp mi staen der sonderen 

ebenfalls intrans. gebraucht sein.) monden Vntdaen, als wolden se mi 

entbinden. In dessen boeke wer- 60 verslonden. Speg. ^der sonden f. 44^. 



ENTE 122 ENTHOREN 

— 2. benehmen^ büdl. bestürsft machen^ ent^den, der Güter berauben^ pri- 

erschrecken, verslaan. Oudem. ont- vare bonis. Kü. u, Oudem. Ic hebbe 
daen, verschrikt, verslagen, bedrukt. in Brabant gheseen enen seer schal- 
ders, (Vgl. hochd, „benommen",) (Der ken wokener, de vele e4ele ende 
Habicht) gink wol na dem neste stän ; 5 mechtighe lüde ontguedet hadde. Sek 
des wart de nachtegal untdän unde der Byen f. 157^; he en wolde se 
sprak etc. Gerh. v. M. 31^ 7; de wulf nicht vntguden, mer he wolde se wat 
de wart hir af (von dem Drohen des moyen vor oer misdat. das. 102^; 
wevels) untdän unde hedde des angest daer he ne (= ene, ihn, gegen den 
unde wän etc. dcLS. 49, 44. 10 jemand einen falschen Eid leistet) vake 

eilte, Beis^ Zweig (namentlich jmm mede pleghet To vnteerne vnd som- 
Pfropfen oder Einpflanzen), surculus, tyd vntgoet. das. 130h. 
calamus. Kü. Ghanc . . in den bom- enthelpen, nicht helfen. Also eyn 

gart, Waer vinstu ledych enyghe ente, mynsche wonet (toähnt, glaubt) wesen 
Sie ne is besieh vmme ere rente 15 ghehulpen yan eynen man, vnde em 
Te leuerne van eren frute? Speg. der enthelpen (l. -pet?) dan, dar he sine 
sonden f. 8ib. truwetovorleyt, datyordreit[is]bonen 

enter, entweder. De (pawes Ur- alle vordreit. Laiendoctrin. f. 132^. 
banus) satte, dat de kelke schuUen entheven, entheben^ entlasten^ be- 

syn enter gülden, suluern eder tenen, 20 freien. Were ok, dat zek de koste, 
nicht glesin eder eren. Engelh. Chron. de ze binnen desser tyd dar yppe 
f. 14*; enter wiset vns den heyme- hebbet, hogher queme den de rente 
liken wech bindene to deme slote des slotes inbrochte . . dar schole 
eder gy moten staruen. das. 109; dar wy ze vnde wilt vruntliken van ent- 
(auf dem Concil eu Costnüe) warn 25 heuen vnd entrichten vp de tyd alse 
von allen koningriken enter de hem wy zee entzettet (1395). Sudend. ä, 
suluen eder ore boden etc. das. 401; nr. 41; queme desulue in schaden 
N. was nowe enyghe tytledichfmü^t^^; eder lasten, dat wy eme van alsul- 
enter he dachte wat guedes, ofte he cken schaden vnde lasten inthauen 
las ofte he horde bichte. B. d. Byen so vnde vntieddigen willen (1480). Nies. 
f. 104c. Münst. üri. 6, S. 50; weret, dat B. 

enterven, um das Erbe bringen. unde A. jcnighen schaden ofte an- 
menich ketyff (ein i^neler ist gemeint) sprake van desses kopes wegen deden 
Vnteruet landeren vnde wyf (d. h. ofte leden, darvan schole wy se genst- 
macht^ daß sie nach seinem Tode kein 36 liken entheven unde benemen (1440). 
Erbe bekommen^ weil er das Vermögen Ostfries. Urk. nr. 512. 
verspielt hat). Speg. der sonden f. 47d; entholt, Äufe^ithaU. und (der Löwe) 

Ten anderen doet se (die Kriege) treckede mit on in den wolt, dar he 
menschen vnteruen, Dat zyne vnt- des wildes wiste entholt. Gerh. v. M. 
rouen etc. das. f. ll?h. 40 6, 6. 

entgän, refl. sich vergehen^ sündi- enthoren, 1. nicht hören^ verweigern, 

gen. S. was een edel iungelinc, een Vnde des schal vnser eyn deme an- 
canonic, de em (sich) ens vntghenc deren nicht enthoren (1402). Sudend. 
in vnsuuerheet. Bok d. Byen f. 106^ ; 9, S. 217, 35; dar ik unde myne 
weret sacke, dat sick darinne je- 45 vrunde en alles diughes willichlikcn 
mandts entgenge, die brawedeC^t«^€^, weren volgende unde en nichtis wol- 
vnd hedde den ersten accisen nicht den unthoren (1448). Ostfries. Urk. 
betalet, die sali dem rahde verfallen nr. 597; de tyt vorgingh unde wy 
syn mit viff mark daruor. Nies. worden nicht vorscheden. Dar na 
Miifist. Urk. 3, 8. 191. 60 enthorde wy des unsen leven vrun- 



ENTKENTLIK 123 ENTMERKEN 

den, den van Labeke unde van Hamb. entladen, auseinandersetzen^ erKtä- 

nicht, nnde nemen na erem rade ene ren^ sagen, uiteen zetten, verklaren, 
andere tyt (1373). Hans. Ree. J2, 454. Oudem, Laeuheit (Lauheit) doet den 
— J9. kören. Umme herren 0., dat mensche vyff grote schaden, De ick 
dat affseggend vnchlik sy, na deme 5 hyr na sal vntladen. Speg. d. sanden 
he sik bfit so böge in recht unde f. 68^; hyr off is ghenoech vntladen 
wolde rechtes gerne enthoren. Pomm. Int LXVIste desser bladen. das. f. 
Gesch. Denkm. 4, 8. 49. 73t^; van der vntwertheit heft vnt- 

entkentliky zugestehend. Des ik eme laden de mester Ecclesiastes etc. das. 
also tostont vnde enkentlic was. Westf. 10 /*. 86K 

Urk. V. 1439. entleggen. 3. He scfaickede de 

entkeren, 1. entwenden. Hir vmme hoken na den winde und konde den 
schalta denken . • wer (ob) du on heren dat entleggen (sich vor den 
(deinen Eltern) icht ghestolen eder Herren rechtfertigen)^ dat he van den 
entkerst best. Engelhus^ Laienr. p. 15 spei nicht en wüste. Lüiencr. 11^ nr. 
418b. — JS. hindern, in den Weg 166. 271. 

treten, abwenden, ofite neme de to entlegginge, Verstögerung^ Hinaus- 

hulpe kegben my, dat schal unde Schiebung, dat sulck lanck bestant 

wyl ik, Keno, in ghelike keren na und u beraid anders nicht en were 

alle myner macht . . Unde weret over, 20 dan eyne entlegginge unde vertoch 

dat ik desser sake ummechtich were (1437). Ostfries. Urk. nr. 466. 

to entkerende, zo scbal ik dat den entleren, dediscere. Seneca secht : 

sieden kundigen . . unde ze schullet De nicht en lert deghelikcs, de ent- 

my to bulpe komen (1409). Ostfries. leret. Laiendoctr. f. 112^. 

Urh. nr. 215. 25 entlidelicheit, J?e/retuii^ von Z^iden. 

entkinen, aufkeimen. Welker Voer syn (Christi) lydent gaf he den 

gharste (in den Harn eines Mannes menschen ontlidelicheit ende vor sy- 

ttwd einer Frau gelegt) denne nicht ner doed onsterflicheit. Eludd. f. 23^. 

enkined, de en is nicht vruchtbar; entlivigen = entliven. So bidde 

is id auer, dat de garste ouer lang 80 wi, dat gi L. v. B., unsen swager 

(nach einiger Zeit) enkynet in orer unde frunt, unde ok den knecht 

beider watere, so en s6helet on nicht. umme unser bede willen nicht willen 

Vdf. Mscr. 23^ 3 f. 131. entlivighen noch entlivigen laten 

entkrenken = vorkrenken, krank, (1373). Lüneb. Urk. II, nr. 795 

i- i. schuHJLch machen. Ik, Keno, do 80 (Vdger). 

^tlich, dat ik my vrunüiken vor- entlosen, auflösen. Nam dat bok 

dreghen hebbe myt . . umme nutti- unde nntlozede id gans unde leth 
cheyt unde profytes willen der menen dath uthscriven . . unde leth id do 
stede unde des copmans unde to ent- wedder bynden. Korner 152^; bUdl. 
krenkene de Yitalienbroders unde ere 40 de bestallinghe ward do vil schere 
entholdere in desser wiis etc. (1408). untloset. das. 219^^. 
Ontfr. Urk. nr. 815; were sake, dat entlessen, Waren aus dem Schiffe 

yemand were, de den ersamen Juncker bringen, löschen (s. lossen). Unde 
0* wolde binderen, entkrenken (sein werit also, dat jement van den sieden 
^ckt kränken) an den landen, luden 45 dar enbynnen en gut affkofte edder 
• - dat wy dat willen belpen keren vorkofte, l0de edder entlossede, de 
^tc. (1424). das. nr. 325. scheide vorbröken hebben etc. (1394). 

ontkrimpen, atich vom Winde: em Hans. Bec. 4, 8. 169. 
entkramp de wynt. Hanserec. (v. d. entmerken, die merke wegnehmen, 

•RoRP^ i, 8. 36, nr. 56. 60 entstellen, verderben. du godes beide, 



ENTMETEN 124 ENTSCHEDESMAN 

du schone wyff, Du entmerkest gode entreinen. He ordelde dat grote 

sele unde lyfi (von einer puiesüchti- sunde to wesene ene iuncfer to Tut* 

gen^ sich sdiminkenden Frau). Josefe reynene (vitiare). Bok d, Byen f. 18S^. 

V. d. 7 Tods. V, 5380. entreken, anzünden? Jozias hadde 

entmeten, betrügen, (eigenlijk met 5 an gedaen biscops habyt Vnd is ten 
eene mische maat meten, door siecht temple in gestreken, Als dat be wi- 
meten iemand te kort doen^ en van rock wolde vntreken. l^g. der son- 
daar is het van toepassing op alle den f. 4lK 

mogelijk bedrog en misleiding, eoovod enttrecken, wegziehen. Do wart my 

met woorden als met daden. Oudem.) lo myn geist unrecket (d. i. unt[t]recket^ 
Leyder wo wal schynt dat huden verzückt)^ do horde ick der engele 
Doer der valschen ghiricheden, Dat sanck. Korner 22^. 
de eene Trent den andern eet (ißt) entrichten, 1. ausrichten. Do de 

Vnd met valscheden dat zyne vntniet twe borghermester er werff wol aDt> 
(ihn um das Seinige betrügt). Speg. 15 richtet hadden. Korner 2179^; unde 
d. Sonden f. 130c ; ynderwyset juwen untrichtede suverliken (behandelte or- 
borger C. W., dat hy noch käme ynd dentlich d. h. bewirtete) de baden der 
bureyde vns wullen (d. i. vuUen, voU- Torsten, de em sand worden, das. 
ständig) dy hameyde; hy het vns an 2öh; refl. alzo kan nement wanderen 
dersuluen uordoruen hameyde ent- 20 unde sik untrichten (d. h. den rieh- 
meten vnd heft sy ghemuret vnde tigen Weg finden) in deme weghe. 
ghemaket also eyn büue etc. Fidicin, das- 152^. — 3. zahlen^ bezahlen. 
Diplom. Beitr. 11^ S^ 100. Guden vrunde, so gi rorende sin van 

entraken, nicht treffen^ fehlen. Se juncher 0., wo he de kS wedder ent- 
(lelike wyfs) wenen em selven schone 25 richtet hebbe unde den schaden we- 
maken Met tomene, men se vntraken der beiecht, den he unde de syne 
(in der Überschr. dafür: mer se mis- ghedan hebben . . genoghe ju to we- 
sen). Speg. d. sonden f. P7a; God tende, dat de schade nicht beiecht 
schoep den menschen Na der driuol- unde entrichtet is etc. (1427), Ost- 
dicheit gebelde . . Als eruelinc van so fries. ürk. nr. 360; und bydden gyk 
der ewigher weide, Mer als he em darumme, dat gy Lagendorpe unt- 
seinen vermaect (durch Schminken richten (Richtigkeit mit ihm machen^ 
etc.)i Gheualt wal, dat he weder vnt- ihn bezahlen) und denken daran, dat 
raekt. das, f. 96^. wi schaden unde not noch ennoch 

entogen, aus den Äugen kommen. 85 dor j&wen willen leden hebben (1372). 
Houerdich mensche, de[n] roke (dem Sudend. 4, nr. 322. 
Bauche) gy slacht (gleicht ihr). De entneliiitihi thätig^ geschäftig, expe- 

yp climt met zynre cracht Vnd clym- ditivus, bescheftich vel entrichtich. 
mende den mensche vntoocht. I^eg. 3 Voc. W. 

d. sonden f. 89h; so vele geluckes he 4o entrnmen, räumertj verlaßen. (Die 
(der fliehende Sisara) do gewan, Dat Dienstboten sollen) ere thogesagte 
he zyne viande vnthogede. das. f. 70^. tidt deinen oder ein jaerlangk vnser 

entreden, wegreden. Ein wif ichtes- stadt entrumen. Niesert^ Münst. ürk. 
wan Sinnes vul, De makede oren man 3^ S. 171; sollen . . dieser stadt ent- 
so dul, Dat se untredde ome al den 45 rumen vnd der borgerschafft verlustig 
dach, Dat he mit sinen ogen sach, sein. das. S. 172. 
d, K brachte es mit ihren Reden dahin, entscheden, ausscheiden, theUcn. 

daß ihr Mann auch das, was er mit Dat wy entscheden vnde delet hebben 
eignen Äugen sah, nicht gesehen zu vnse land. Wism. Urk. v. 1347. 
haben glaubte. Qerh. v. M. 36, 3. 50 entscfaedesman, Schiedsmann. Were 



ENTSCHEN 125 ENTSINKEN 

ok, dat van den Ter entschedesladen (d, h. die Argte) Tntseden em Tan 
welk Torstonie etc. (1346), Sudend, den leuene (sprctchen ihm das Leben 
8, S, 82^ IL ab), want he arbeidede in der alder 

«BtsehSn, begegnen^ sich ereignen. swaerster kolde (Fieber). Bok d. Byen 
Item, lauen heren, menen wol de Tan 6 f. 234^; ghemeenlike een woort men 
Hamborch, ofte tds dyt wol Tnscode seit, Dat he alles guedes is Tntseit 
(=i glückte) myt deme sclote, dat ze (von aUem guten losgesagt ist, d. h. 
ene 300 Tnde wy des ghelikes hir böse Absichten hat). De nachts ter 
leten sander perde Tnde seghen, wes herbergen comt. Speg. der sonden 
de vord bringhen konden, wente id lo f. 79^. 

thomale Taste . . Torbolwerket is etc. entsen, Ehrfurcht haben. Do dyneme 

Lüh. Urk. 6^ nr. 244. euenmynschen in allen dogeden, also 

entseheten, wegschießen, entfallen. du Ton rechte scheidest willen, dat 
Dat lif barste er ghans entwey unde he dy dede ; is he bouen dy Tnde 
ere untschotten alle ere dermte myt 16 groter, ere Tnde entsu ome; is he 
deme kinde. Komer 29^; rasch weg- mynner, Torunrechte on nicht. Engelh. 
gehn, verschwinden. Als drome, de Laiendoctr. p, 408 (angehängt an seine 
haestelike ontschiet, So wert de eerd- Chronik). 

sehe weelde, el niet. Speg. d. sonden entsetten, wegsetzen, von der (ge- 

f- SOc; rasch erwachen, plotseling ont- 20 hörigen) Steüe entfernen ; von 6lie- 
waken, wakkcr werden. Oudem. als dern: verrenken, ontsetten een lidt, 
een daer Tt (vt den drominghen) Tnt- articulum loco moTere. Kit. Eist dat 
schiet (d. h. wenn er eu träumen auf-- (ist es, daß = wenn) enich mensche- 
^>)) Dat he scheen hebben, en heft lik let Mids ghedogeue is Tntset, 
he niet, So, als de rike endt dit leuen 25 Alle des menschen andere leden Zul- 
etc. das. len met den lede arbeden. Speg. der 

«Atschichten , auseinanderseteen. sonden f. 54ä; vom Weine: verschla- 
(Streiten ßwei um ein Recht) so Trag, gen, umschlagen, satter werden. Oec 
oft it en de richter icht untbiden soe en salmen mit ghienen wine misse- 
scole, dat se sie na rechte entschich- so doen, die alte seer ontset is, soe dat 
ten Süllen (im Text: untsceiden) etc. die wyn bet etick dan wyn mach 
fichtst. Lehnr. c. 21, Not. 16, heiten. Sjpcjy. d. kerst. gel. f. 190h. — 

eBtsehriTeii, schreiben. Wy bidden entset(tet) sin, weg, bei Seite gesetzt, 

* des juwe ghotlik antwarde sunder fem sein. Ick weet wal, dat dat zieke 
vorthogeringhe tho entscriuende 35 let Van ghenesene Terre is Tntset 
(^^^). Lüb. Urk. 6, nr. 244. (von der Genesung weit entfernt ist), 

ontsehnlden, mit Gen. sick to Tor- welk beuoelende is ghene ziecheit. 
äutwordende unde untschuldende der Sjpeg. d. sonden f. 89b; De sine oren 
swaren tichte, de me eme tolede. neder helt, Ym niet te Terstane de 
Corner 76d, 40 wet, Syne bedinghe wert Tntset (bei 

cntsehalen , sich verstecken, ver- Seite gesetsst, nicht erhört), Dat se niet 
^gen, Tolest se (die Maus) om ent- en wert Tntfaen. das. f. 105h. 
v^o mit not, an euer gruttenmate entsiehlikeit (zu entsen). Ehr- 

grot untschulde se ome unde untsat. furcht. Eer anghesichte is Tan so 
^^k V. M. 10, 80. 46 groter gracien, dat al der ghener 

cntseden, sieden. Des anderen da- anghesichte, de se seen, mit groter 
gea Bo ghut dar half so Tele waters Terwundernisse ende ontsichlikeit (re- 
^P vnde entsut dat. Wdf. Mscr. 23, Terentia) tot er ghekert werden. Bok 
^ l ^2\ der Byen f 158d. 

entseggen, lossagen. De meisters 60 entsinkeni 1. u}egsinken. Do se dat 



ENTSINNET 126 ENTVANGELIK 

horden, do entsangh den Pruaseschen den. das. 165^, — 3, im Sinne von : 
dat herte (1399). Hans. Bee. 4^ 501. anstecken^ inßcieren. Alse de leprosen 
— 3. trans, nachiaßen. Wi bidden dey andern gesunden entstycken vnd 
ome des in dem kope wes to ent- entfengen. Danid v. Soests Ketter- 
sinkende (fallen laßen^ den Preis er- 6 spegel 8. 90, 
mäßigen). Brschw. Urh. v. 1604. entstellen. De vredelike meaache 

entsinnet, von Sinneti. Se beten pleghet Lichte[r] te verdraghene an- 
(bißen) malk andern dat se mochten, der dinghe Dan (ais) de worde van 
Gelike twe vntsinde dieren etc. Speg. schofiringhe (Beschimpfung)^ Vmmer 
der senden f. SOd, Dojm das Subst, lo vntstelt he em (sich) daer mede. 
vntsinthede. /".Sic; vntsintheit. /*. ^d. Speg. d. sanden f. 13 1^ (ssu entstel- 

entsitten, entkommen (sich weg- len,afficere, confundere, turbare. ^tl.? 
seteen). Tolest se (die Maus) om oder eu entstelen, sik o., stil weg- 
entvlo mit not, An euer grutten mate sluipen, vr^maken van. Oudem.? Das 
gröt Untschulde se ome unde untsat. 16 erster e scheint richtiger: er quaU sich 
Oerh. V, M. 10^ 80. [in seinen OedankenJ immer damit, 

entslagen sin, befreit^ entledigt sein. wird davon afficiert). 
Gzo (im FaU er den Eid leistet) entstriden, durch Streiten jem. ei- 

scholde he des entslaghen wezen vnd u?as nehmen, abstreiten. . . De na 
entliken mede gescheden. Emd. Bußb. 20 tspel kiken, Als se den eenen ghelt 
f. 68K sien striken (einstreichen), Sie ne we- 

entspfin, wegführen? De armode ren des wasdoms (Gewinnes) gerne 
van Gristum den here Solden (= solde) mede Weder ment wonne offt vnt- 
met rechte de ryken zere Van ere strede, So men vake in speien pliet 
werschepe vntspoen (ablenken), Die 26 etc. I^eg. d. senden f. 49^. 
sie in ouerdaden doen. l^^g. der son- entswellen, die Geschwulst verlieren, 

den f. 3c. (= entspanen ? ontspanen, Werne eyn let (Glied) swelle . . neen 
ontluiken, ontvoeren. Oudem.) swuls is so grod, makestu de (ge- 

entstän, 5. fehlen, mangeln. Wil nannte) salue vnde smerest, se vnt- 
gl al truwen, dat gi seit (seht), Num- 30 swelle ; eder nym wutscherling . . vnde 
mer unlust iu entsteyt. Gerh. v. M. legge den auer den hals, so entswel- 
36, 24. let he. Weif. Mscr. 23, 3 f. 122. 

entsteken, wegstecken, von sich entsnveren, (reines besdnnutzen), 

stoßen, amovere, abstrudere. KU. verunreinigen. BUdl.: Also et vake 
Gristum weder vntsteken, na dat he 86 gescreuen si Van geesten, de heten 
vntfaen is, is grote vrese. Speg. der incubi, Dat sie hebben vntsuuert 
Sonden f. 46^^; de ander (große Sünde wiuen etc. I^9eg. d. senden f. 5d; cene 
ist) als siet (das h. Sacrament) heb- maget vntsuueren. das. f. 7c. 
ben vntfaen . . dat siet in corten enttonen, entziehen. Ecclesiastes 

stonden Weder ontsteken met hoft- 40 vns dus bevroet: De bloet sturten 
Sonden, das. f. 45^. vnd de vnthoont Den arbeider, Dat 

entsticken, -steken, 1. entzünden. he ne niet en loont, Desse zyn bro- 
Gristus vntstac zyne discipulen bin- ders gheacht. Speg. d. senden f. 119^. 
nen metten vuere der mynnen. ^g. enttoven, aufhalten, warten laßen. 

d. senden f. 114c; yele dochteren 46 My vorlanghet utermatene zere, war- 
hebben onsteken ghewesen mitten up dat gy mynen boden aldus lange 
brande der ouersten minnen. Bok d. entouen, dat my myn antworde wed- 
Byen f. ISO^l; he wart so seer ont- der enkumpt (1409). Lüb. ürk, 5, 
steken in mynnen etc. das. f. 155a; S. 254. 
mit Yurigen mynnen ontsteken wer- 60 entvangelik, (passiv) annehmbar, 



ENTVANK 127 EN(T)WITEN 

attgenehm. In de bible so vintmen entwei, auseinander. En derne, de 

wel, Wo offerden Cayn vnd Abel, Des • hadde II gantze lichamme . . de 
eens was yntfangelic, des anders niet. rugge hadde se to hope ghekeret 
^>eg, d. Sonden f, 104c. unde de antlate untwey. Komer f. 9i^n 

entvank, Empfang, concr. das Em- 5 entweHien = entwedemen, ent- 
pfangene. Den nyen uate bliaet langhe weihen, (sondage) welcke se myt 
Smack van zynen ersten vntfanghe. braszerie vnd gods lasterunge bouen 
Speg. d. Sonden f. 75c. matbe entwemen vnd enthilligen. Da- 

entvanklieheit, Empfänglichkeit. niel v, Soest, Apdogetikon, 8. 9. 
(Gott) de alle syne creaturen mynnet 10 entwenen. Do L. de scrift lesen 
vnde gnnstich is elcken na syner ent- horde, do wart he sere untwenen 
fanclicheit etc. Anh. e. Elucid. f. 67d, (d, i. untwenende) unde sprack etc. 

entvinden, durch Urteil absprechen. Korner 32c u. h. 
aberkennen. Darvan dat he den ge- entwerpen, den Entwurf (Zeich- 

meynen gilden ere olden recht Tnd 15 nung) von etwas machen, etwas be- 
gewonte wolde verhalsstarcken vnd ginnen (in Gedanken oder in der That). 
entfynden. Nies. Münst. TJrk. 3, 8. conjicere, dünken, entwerpen. 1 u. 3 
286; und beden, ein e. radt ehme Voc. W. Ein maler entwerpt ersten 
sodane syne gudere muchte laten dat ys ya vnd schouwet denn wo syn 
thoschriven, vnd wo hie ehme des 20 bild sta. Werldtsprokef.259^ (Schdler, 
entfinden worde, wolde hie id also n. 1076); noch 1 tafellaken, dat is 
ein geschulden ordelt ahn den e. radt entworpen (1534). Wism. Inv. f. 173; 
tho Lübeck gesetteth hebben. Wism. in der 8chreibkunst : große Buchstaben 
Zeug. p. 331. machen, entwerpen, ingrossare. Voc. 

«ntTinsen. Vnde isset, dat he vnt- 26 Locc. u. W. 
fynset (mit der Gl. dat is, dat he de entwerren, 2. edhlen. Des nam us 

varheyt swyget). 8ir. 23, 13 (Coln. up de grote scheffer und bleff by 
vleseket, Ldib. dissimulavit, Vidg.). user syden bet to Marienborch unde 

^utylegen^ entfliehen. In deme stride entwor dat T^rlon (Fährlohn) over 
uotvlogen honliken de Sassen van 80 de Wysle (1394). Hans. Bec. 4, 197. 
dem velde erem heren. Komer 77^. entwerteleDf entwur£feln. Hir umme 

6nt?Poawen, der Freude berauben. willet juwe wisheyt daran vorzoken, 
Na se ik wol (sagt die Taube eum wo men alzodanne boze samelinghe 
Fwhse, eis sie ihm meldet^ daß Jäger . . vorstoren, untwertelen und vor- 
^ankommen), gi sin hiraf so sere 35 derven moghe (1398). Hans. Bec. 4^ 
eutvronwet, Dat gi dem vrede nicht 437. 

wol en truwet. Gerh. v. M. 47, 75. entwinden? Neyn fleysch vorko- 

entwaken, als starkes v. Dat schone pen, dat endwunden sy (d, h. 9 ge-- 
geselschap (die moder gods met me- stöhlen? )- Gott. TJrk. 16 Jh. 
gheden vele, die einer Jungfrau im 40 entwisen, abjudicare. KU. Hier" 
Traum erschienen war) schedde dar her? De terlinck is der dobbeler god 
na, Vnd sie (die Jungfrau) vntwiec Vnd se holden al syn gebod, Se stri- 
na desser dinck. Speg.d, sondenf. 145. ken, dat he em striken heet, Vntwyst 
entweget, vom Wege abgekommen, biet, se gheuent gereet. 8p. d. sonden 
verirrt, ontweghet, devius. Kü. Troe- 45 /*. 4?b. 

stende den menschen in tribulacien, en(t)witen, zum Vorwurf machen. 

l^m to bewisene (zurechteuweisen), dat sik de guden (vrouwen) nicht en 
de is yntweecht. Speg. d, sonden f. schämen . . dat se is 6k mi nicht en- 
'^^\ leydende, daer he is vntweghet. witen. Gerh.v,M. 27,6 (wo aber wahr- 
^. f. 13(A. 50 scheifdich eu lesen ist nicht en witen). 



EPISTELER 128 ERSAT(E)RE 

episteler. Ock de wyf, de by enen erdnot, Erdnuß^ cyclamen. Voe. 

papen gelegen heuet, de so ver ge- • Ccim, (^Z}^/*. ^. v. schweinkraat, saaw- 
wyget is also to der epistolen (d. h. brodt, ertnoz, erdtappel. ags. slite.) 
ein episteler ist)y der en sali men erdwort, Erdwure? agramen. Voc. 

ock in nine gilde nemen. Niesert^ 6 Colm. (Bei Dief. s. v. everwort; in 
Münst. UrJc. 3, S. 266. Crrimms WB. famus terrae, Erdrauch, 

er, Ahküreung für her (als beson- Bocksbart.) 
dere Tittdatur der Oeistlichen). Wy erheyen. Ik do gik witlik, dat ik 

bekennen, dat wy hebben gedan deme de zate, dar ik to koren was de to 
erliken pristere Er Michile Kloster- 10 vorstände twe jar . . nicht lengh vor- 
wolde etc. Wurde Er Michil so old stan vnde des Vorstandes denue er- 
und krank etc. auer na Er Michil heuen (iü>erhoben) wezen wille etc. 
dode etc. (1394). Fidicins hist. Beitr. (1396). Sudend. 8, nr. 127. 
1, S. 216 f, u. öfter. erinnen. We sint des erinnet vnde 

erbloden, Uutig werden? Alsobalde 15 berichtet, dat de kerke heft to deme 
warp ohre (der Sameiten) bluthkerl gude degher recht, vnde we nicht 
na ohrer olden heidenschen gewonheit (1360). Galenb. Urk. JX, nr. 137. 
dat lott ; do erbloedede ein quick erkantnisse, 3. richterliches ürtheü. 

allesmidden; do sprack he etc. Ren- und setteden dat in des erszamen 
ner, Liü. Hist. p. 41. 20 rades erkanthenisse, worup die e. 

erbodere, Erbieten. Ich moste radt tho recht erkandt etc. (1531). 
(durfte) na mynen velen erbodderen Wism. Zeugeb. u. h. 
nicht vor vme (ihn) komen, my sust erkoveren, sik e., sich erhcien, er- 

verschickt van der einen borg thor littenen Schaden wieder einbringen. 
anderen (1532), Z. f. vaterl. Gesch. 25 Hedden wi euch schelunge mit ymande, 
(4 Felge) 4. Bd. S. 142. dat scheide wie on twene mande vor 

erbogen, rühmen, mhd. erbüegen. vorkündigen ; konden sie vns dar byn- 
Hoverdicheit sik dicke erboget. Gerh. nen rechtes gehelpen , dat scheide 
V. M. 75y 29. wie nemen vnde vns darane laten 

erdappel, alcamia u. cucumer. Voc. so genügen; were auer, dat sy vns dar 
Cdm. Vgl. Dief. s. v. alcanna u. s. bynnen keynes rechten en hulpen, 
V. pepo (Gurke oder Melone^ Pfebe). so mochten wie vns von deme Aldir- 

erde, Landgut. We vth vorsettet steine . . sulbes behelpen vnde ir- 
(verpfändet) erden edder ander gudt kobern des bestin wie mochten (1395). 
und wil dat nicht wedderlosen etc. 85 Sudend. ä, nr. 46. 
Äpenr. St. R. c. 35; wol erde vor- erles? ein Fisch? XIII gr. Ger- 

settet edder ander gud etc. Flensb. nande vor rot&ugen; V gr. Hanse vor 
St. R. § 31; wol dar wil delen enen erleszen . . XX g. der Knokeschen 
lantbo (de dar wanet vp enes ande- vor stocfisch; III g. Engelherde vor 
ren maus erde) . . de scal eme sen- 40 erleczen (1397). Sudend. S, S. 240; 
den twe manne, de scolen eme seg- VII g. vor vische, III g. vor erlczen. 
gen, dat he rume syne erde bynnen das. 
VI dage etc. das. § 40. ermanen. Were ouk in unssen 

erdelant (zu eren), Ackerland, unde landen, de syn recht myt gerichte 
al dat land, dat omme dat slot licht, 45 verfolgen off erman(n)en wolde, deme 
erdeland unde ettinghe (1440). Ost- sal me des gunnen (1454). Wiganäs 
fries. Urk. nr. 513. Ärch. 4, 60, 

erdwinner, Landmann. ertwinncr, er8at(e)re, Arjst. Vgl. Oudem. s. v. 

agricola. Gl. Bemense. Vgl. laut- Christus, de ersatre werde. I^g. der 
winner. 60 sonden f, 22. 



EBSKBRNE 129 ESELDRIYER 

erskerne, Arschkerbe^ Name einer he van der erize Unde aller dogfaet 
Siraße in Wismar (noch heute Ors- en sware pertze> Schaeksp. f, 10h. 
karn). bode . . in der erskernen. (Schweriich ist es Areenei^ medicina, 
Wism, Inv, f. 17 u. 117. (Auch medela.) 

Straßenname in anderen Städten; kerne 5 erven. So scryft he (Ecclesiasti- 
= kerve.) cus) : In schänden vnd in pinen sware 

drsprakey ( Ehrensprache) ^ ehrende Werden gheeruet al ere (der Rauner 
Rede; Ggs. honsprake. Dat dat nicht u, Zweieüngiger) leuen. d, h.? Speg, 
eersprake en sy, sunder scheid word. d. sonden f. 135c. 
Gott. Urk. V. 1464. 10 ervestam, Stammhalter. De sunne 

erste, Sraten. dat erste dat, sobald. so dat vor sik nain, Dat he umine 
unde komme to hus wart, dat erste ervestam Wuldenemento siner ere (?) 
dat ik schepe kryghe (1438). Hans. Eine vrouwen etc. Aesop f. 7, ^. 
Bec. //*, S. 171; nur daß^ wenn nur^ ervetal, (erbliches) BcsUzthum. 

(= desto) dummodo. So wor en bu- 15 Vortmer to merer wissenheit vnde 
wen idher graven wil bi sinen nabur, verwaringe vns vnde dem capitele 
dhat mach he don uppcn sinen, erst vnde dem stichte to egentliker erue- 
(Tar. so verne) he sinen nabarnenen tal vnde dussen vorgescreuenen to 
Bcadhen de (1303), Brem, Stat. 8. crem gelde, so hebbe wy bisscop G. 
101, — Es erscheint sehr häufig im 20 vnde bisscop J. heren Hinrike van 
Oldenb. Cod. des Ssp,^ der nie desto dem St. to truwer hant dit slot . . 
gebraucht^ sondern dafür stets erste gheantwerdet (1396) Sudend. 8, S. 
setzt. Vgl. Vorr. e. Ssp. S. VIIL HO, 29; desse nabescreven sint de 

ert-, s. erd-. arfftalen in deme Basbeke. v. Hodenb. 

erirdsten, über den Verlust einer 25 Bre^n. G. Q. IIj ^5. 
Sache sich beruhigen^ aufgeben. Wes ervink? Erbe, Nu heft de vorge- 

dar enbuten (der Stadt) was, des nant P. T. twe broder na sich, her 
hadde wy uns begeven unde crtrostet. 0. und her N., de sine rechte ervinge 
^ geg. Jühnde, S. 19. (l. erflinge ?) sint (1409). Livl. ürh 

erfaehtieheit, Erbtheil, erfdeel. 30 nr. 2980. 
Oudem. St. Johan beduet : Do Gristus erwete, auch contrah. in erte. 3 

van den discipulen schiet, Dat he als molt haveren, 4 scep. wetis, 4 scep. 
erfachtichedc Em luden (d.i. ihnen) witter erte (= erwete) (Um 1300). 
pays gaf vnd vrede; mynen vrede Nies. Münst. Urk. 5, S. 124. 
gheueicketc. Speg, d. sonden f. 116^^; S6 erwissenen = vorwissenen. Dat 
licclesiastes secht: Der nydigher erf- ghelt scal ek deme rade van Hildesh. 
acbticheit Vnd de dubble tonghen erwissenen, dat en ghenoghe van 
vort bringhen, Wert ewych vorwyt deme neysten sondage vort over ver- 
met schofiringhen. das. f. 112d. teyn nacht (1346). Sudend. 8, S. 

ertze (erze, erse), f.? (Hochmuth 40 76, 44. 
bringt ganzen Ländern schlimme Fol- Sschap = echtschap. So war en 

gen; so England u. Frankreich^ wo man vnde en vruwe an escap tho- 
aunte Johannes ovel, d. i. Epilepsie^ samene comet etc. Big, St. R. 170. 
86 roren kan) Antonius gnade unde eseldriver, -hower, -holthower. Dit 

Regiment Is den Walen wol bekent. 45 is dat knechte loin vp dem slote oucr 
Alle de van snoder unde böser ertze somer . . 1 fr. Engeibrechte deme 
Kan he bernen also en kerze, d. h. eselhower, 1 fr. Ekkele dem esol- 
iann sie mit dem Antoniusfeuer, ^9Lcev driuere (1399). Sudend. 8, S. 379; 
ignis, Erysipelas, strafen? Josefe V. dem eseldriver an loen 1 gld., dem 
d. 7 Tods. V. 1468; en mester was 50 eselholthower 1 gld. (1537). Lippische 

Kaehtrag sun mad. Wh, Q 



ESSCHARE 130 OADDGftE 

Bechn. („Das Wort eselholthower to eren kosten etc. (1414). LÜb. Urk. 
Jcommt mehrmals in der Bechnung F, nr. 493; könamen aüer vnd ander 
unter den Vereeichnissen an Gesinde- eteve . . dat scoldeme like delen 
lohn vor."" Prenß, — Welches Geschäft (1402). Sudend. 9, S. 221, 11, 
hat dieser eu verrichten?) 6 etlant, Weideland, hebbe vorkoft 

essehare? Unde dat smydewerck, . . negen grase etland es ("itliO/ Ost- 
also ener guden vrouwen bort tho fries. Urk, nr. 514. 
dragenn, alse eyne pale, ene orrin- ettinge, Weide. Dit vorbenoemde 

gher (!), en span, en essehare (Var. erve licht tosamende in ener ettinge 
essehare), en bagher etc. (1470). 10 by Eningheborch in Pewessumer 
Ostfries. Urh. nr. 889. hammerke (1455). Ostfries, Urk. nr, 

etekö, (Eßkuh), Kuh eur Speise. 685. 
^1431 schicken die Hamburger Kriegs- etvenne (s. venne), Weideland, 

schiffe aus^ welche die nach Flandern Grünland. (Tausch) so dat ick em 
bestirnten Bier schiffe hei den Ditmar- 16 6V2 gras roedlandes gheve . . de 4 
sen vorüberbringen seilen. Da be- grase liggen myt uns to Pleggewert 
kommt aber die Mannschaft Lust eu an myner etfennen, unde 2V< gras 
plündern und einer von den Soldnern liggen inna provest Ayldes etfenne 
sagt: id were nutte, dat wi ene eteku to Grimesum (1478). Ostfries. Urk, 
haleden ute desseme Dithmerschen 20 nr. 101^. 

lande, wente se uns doch schaden eve. Dat hus M. gift 15 scepel 

gedan hebben (lat. ut pro Tictualibus gersten, 18 scep. haveren, 1 swin eve 
augmentandis vaccas et pecora ali- (l. 1 swin, 1 eve?), 3 Schillinge 
qua de terra tarn habundanti auferre (1300). Niesert, Münst. Urk. 5, 8. 126. 
non tardarent).^ Korner f. 230^, 26 evendreelitich. Alse der sermon ut 
Koppmann^ Korresp. Bl. 3, S, 91. was, ehr de prediger dar sulvest wat 

eteldach. „Eßtag vin Gegensatz zu van wüsten, hoven twe kleene jun- 
vasteldach. Im Klosterbuche des Bru- gen an den psalm: ach gott vam 
ders Joh. Vrese (1510 — 35) (im Det- hemmel seh darin etc. und dat volk 
molder Landesarchive) heißt es: eyn so sank vertan efendrechtich e£fte (nichts 
itl\k( Klosterbruder) schall syner mal- wie der Hg. erklärt: ruhig fort^ son- 
tith warnemen des eteldages to X dern: gerade so als ob) se darup tbor 
unde des avendes to V unde des vri- schole gegan hedden. Lüb. Reform. 
dages to XI stunden.'^ Preuß. S. 28. 

etende wäre, Eßwaaren (1440). 36 evenmodieh, gleichmüthig ; even- 
Hans. Bec. //', S. 290. . modigen, adv. God keret alle ding 

etevS, Vieh, das gegeßen wirdy vor- to des mynschen vromen, eft id de 
zugsweise Bindvieh. Nemen zee ok minsche euenmodigen drecht. Emd. 
vromen in vanghenen , dyngnissen Mscr. nr. 139, f. 44. 
edder in namen, des schal man delen 40 everswin, Eber. Twe buren heb- 
na mantale der weraftigen lüde . . ben 3 euerswine, by yderem euer- 
vtgenomen etheuee, dat schuUen de swine synt 30 sogen. Hamb. Bekensb. 
van Hamborch half teueren beholden v. 1630, S. 15. 

G 

gadde, ein Fisch, gadde, wijting. gadden doet. Ostfries. Kochb. v. 1656, 
Oudem. (asellus mollis). Lact se (die f. 16h. 
Karpfen) dan opsieden gelyck men 60 gaddere. IUI tafelen glasewerkes, 



ÖAbfi 131 GÄLREIDE 

1 ghadderen, de Tor der dore han- nocbtan en had ic nv so grote glie- 
gede. Wism. Inv, f, 4 (wie es scheint^ nochte in enighen soten gherichte 
das Inventar eines Glasers); eineeine als ic daer inno hadde. Bohd, Byen 
CriUerstange? Do antworde em de f. 135d. 

meler (d. i. Maler u. Glaser) ouele 5 gAg^lf mirtus, Aurora gram. u. 
Tode wolde Hinrich ran der doer gagelböm. Hör. belfß. 7^ 11. ,,Gragel, 
slaen, so grep H. ene gadderen vnd der bekannte kleine Strauch, überall 
werde sick darmede . . so spranck grute genannt. In den Annalen des 
dem meler de gadder vor dat houet histor. Vereins f. d. Niederrh. IL VI, 
etc. Niesert^ Münst. TJrk, 3, S. 276. lo & 192 etc. ist in einer Urkunde des 

gada, Gatte, Genoße, meines glei- hoU. Grafen AU)ert von Baiern von 
chen, Ecn clamvoghel, de allene 1380 über das Marktrecht zu Alpsen 
vinine vleghet, vereniget em (sich) eu lesen: van gagel, die in onse lau- 
mit sinen gaden in ein teken des den wassen ende de luyden plocken 
vredes. Bok d. Byen f. 113^; mit gi- ib en selve ten meerkt voeren etc. 
richey t hebbe ek (spricht der beich- Forsch, sedum palastre, umrde früher 
tende Weif) nenen gaden (keinen der wohl weniger als Zusatz zum Biere 
mir gleich ist). Gerh. v. M. 101, 17. benutzt als Gagel. "^ (Oligschläger.) 

gadele? Gevatterin? Ende die galant? Alantwein? galantwortel. 

(Zeugen der Firmelung) moeten malck 20 j» alandwortel. KU. Vgl. gandorn u. 
anderen niet truwen (heiraten) ghe- andorn. Mit ciarette of mit galant 
lick den peetren (Gevatter, Taufzeuge) of mit wyn, die gheualschet is, en 
ende den ghadelen, die oen vter fon- moet men ghiene misse mede doen. 
ten (Taufe) hebben gheheuen. S2)eg. Speg. d. kerst. gel. f. 190^, 
d. kerst. gel. f. 176K 25 galgant = galigan. Einer ys 

garerer, Sander. Verwoet so is de schuldich 1276 c%, leuert darup in 
gaderare (: nare), Die niet cleene bethalinge ein sack cardemomen . . 
dinck en can gelaten Vmme t' ont- noch ein sack galgant etc. Hamb. 
fane hondertvolt baten. Speg. d. son- Rekensb. v. 1630, 8. 38. 
den f. 25^. 30 galiken, adv. schnell. En gogreve 

glieringe) Versamlung^ Gesell- beit en gagreve (!), dor dat he gande 
Schaft, De derde grote zotternye, De richten mach, edder dor dat he ga- 
ick in den ledighen (Müssiggängern) like d. i. snelliken richten mot. Gl. 
2ie, Dats dat sie Verliesen so boghe zu Ssp. i, 56. 

dinghen Bi roekeloser gaderingben. 35 galle. 4. De ogen sin iu (einem 
Speg. d. Sonden f. 71^. schlecht gewordenen Pferde) in ge- 

gaeawen, gähnen^ hiare, büdl. ver- vallen, de rugge scharp, besät mit 
Iwtgen nach etwas? (züchten of znik- gallen de bein. Gerh. v. M. 59, 68. 
ken. Oudem.) (In prouerbien secbt — 5. fchlerJiafte Stelle (überhaupt? 
de wyse man:) Des mans verwoetheit 40 (Vgl. Ilildef/rand in Grimms WB. s, v.) 
sal niet sparen, Als de dach van Wenn ein meister eyn nye dack de- 
wraken sal varen, He ne sal niet cket: so mennige galle, alse he dar 
gaeuwen der bede van lieden Noch inn maket, so mannige 10 s. Lub. 
he ne sal vntfanghen mede Van ye- schall he to broke geuen (1560). 
wiene to zynre verlosinghen. Speg. d. 45 Wism. Bathswillkürenb. f. 65 in der 
Sonden f. tfa. Maurerrolle. 

gagel, Zahnfleisch. Wi oten dat galreide. oxigarum i. acetum cum 

broet (von Kleien) ende al wasset liquamine, sawrfisch, brfie, galreyden 
dat (=: obgleich) ons de clyen, de in im saurn. Dief. VII s. vor krude to 

den brode weren, int gagel steken, bo galreygden (1381). Sudend. 5, S. 222^ 

9* 



GA-MODICH 132 GASTINGE 

19; III kr. dem kreymere vor pardis- garbrader. „Latein, heißt er fartor 

körnere, de quamen to galreyden to (wie der küter) und assator (im Meld. 
karpen (1397). das. 8, S. 242. Urkb. IV. Reg. irrlhündieh Brett- 

ga-modiefa, jäh-müthig^ vebemens. sager). ^ Krause (Nd. Jahrb. Ily S.41). 
Voc. Halherst. 6 gapde = engl, yard, Eüe. Utghe- 

gaBgelwech. Das vollständige Oitat gheven . . erst to der piper clederen 
lautet: vortmer so moghen wy laten 9 garden gron, de garde 28 ^ . . 
maken doer de pyler . . eynen gan- item tot want 8 garden, elke 33 ^ 
gelwecb, des men by noet bebouet . . item vor 6 garde wyt laken, elk 
to den buse, daer nu ynne wonet N. lo garde 30 ^ etc. Hans. See. IP^ 92. 

gank. „Auch Procession ; daher gardebmst? Item eine gardebrnsth 

gangdage, gangwocbe. Für gangdage V gülden ; einen ronnebart III gal- 
tst der Beleg bei Weidebach calend. den (1562). Rechnung eines platen- 
195; gewöhnlich Montag^ Dienstag u. slegers. 

Mittwoch nach vocem jocund.; doch 15 garnei. //, 1^. 1 leddern gamey 
auch andere Processionstage, z. B. myt pelsze vnder gefo(r)dert. Wism. 
10 Octb. in der Diöcese Utrecht.^ Inv. f. 177 ; 1 graw garneyken. das. 
Krause, Nd. Jahrb. 2, 8. 41. f. 159. 

gank. In der Weberei: eine be- garnekorf. „g. ist der Netesacky 

siimte Partie Äufjgugfäden^ die nach 20 in dem die Fische sich festlaufen. Er 
der Art des Gewebes variirt. (Rudi- heißt noch heute korb, auch bei BeM- 
ger.) jewelk laken schal hebben 58 huhnneteen. Aus Korbgeflecht sind nur 
genge hoch an garne geschert, jewelk die in der BelagsteUe selbst ah Gegen- 
gang 30 fedeme unde jewelk egge satg gebrauchten rodenkorve/' Krause 
8 listendrade. Gott. TJrh. v. 1476; 25 (Nd. Jahrb. II, S. 41). 
de menen lakene schallet hebben 42 gftrt« gart vel bekele, aculeus. 

ghenghe mit eres sulves listen. Unde Hör. belg. 7, 8. Ecclesiasticus de 
islik gangh schal wesen van 24 va- secht: Des vracken woorde syn als 
demen. Hamb. Z. R, p. 306, 14. eyn gaert. Speg. d. senden f. 66^. 

ganz, i. im Plur. alle, claghende 80 garap? unde II iser hoede, II 
van der ganssen hure weghen (1450). börste, dat sin garup was. Wism. 
Ostfries. Urk. nr. 629; wy gansen Inv. f. 20. 

gemenen bur to F. bekennen etc. gasse, ein von ewei Reihen (Häuser, 

(1452). das. nr. 645; de oldeste gylde- Menschen etc.) eingefaßter Weg. Ga 
mc'stere schall yd verstan laten (kund 35 drade yn de Straten unde yn de gas- 
thun) den ghanzen broderen. Is et sen. Old. Evangelienb, f. 72^; up St. 
den, dat he (der die Aufnahme be- Johannes dach (1561) leth 1. C. eine 
gehrt) den ganzen broderen und su- gasse slan mit 8 fenlin knechten vam 
steren anname is, so etc. Urk. v. slate af beth in de Stadt, dar mosten 
1497 in Biltzow. Ruhest. 25, 10, — 40 de belegerten dorch tehn in de stadt. 
2. gang, unverletzt, gestmd. Ggs. sere. Renner, Lid. Hist. p. 345. 
Den zeren roeste iS pyi^lick tbroot, gastinge, Gastung^ d. i. Fütterung. 

Den ganzen so eist zoetheit groot, Aduocato (dem Vogte) dabunt de 
Den seren oghen de lucht ock deert, quolibet vnco (j^Haken^) vnam cöretz 
De dat ganse oghe niet begheert. 46 siliginis uel solidum denariorum, sub- 
Speg. d. Sonden f. 78b. aduocato dabunt vnum cöretz auene 

ganzen (gansen), heilen^ sanare. pro gastinghe (so bu lesen statt gu- 
Ilor. belg. 7, 12; gheestlike quäle ^\:mge)(1300). Fabricius, Rugan. Urk. 
ganst se (de bedinge. Gebet) mede. 3, S. 116; (dafür, für eine gewisse 
Speg. d. sonden /*.. fföa. 50 Abgälte sdUten sie sein) fryg vnde losz 



GASTINNE 133 GEDOCHSAMLIKE 

vann aller ringhen rechticheit wegen rechte solde to hören, Want sie van 
denste vnde gastynge (sc, der Hunde Raben weren geboren. Speg, d» son- 
u. Hundetcärter), das. S. 130. 8. Wig- den f. 4U. 

gefy BaU. Stud. 29^ 44. (Hundekorn.) gebnck. Vgl. dasm F. Beck in d. 

gastione. Begonde bydden de hus- 5 Germ. (Pfeiffer-Bartsch) 20^ 1, 8. 35. 

vrowe de gastinnen (die eine Hündin gedane = gedänte. Niet mer dan 

die andere) mit guder truwe etc. zonne of mane Decken ere schone 

Gerh. V. M. P, 42. ghedane. Speg. d. senden f. 94^; elk 

gastsester. We radmanne der stad zoect vm (suckt nach) vremde ghe- 

to L. bekennen, dat we hebben ent- lo dane To zynen cledern. das. f. . 95c. 

fangen J. S. to eneme gastmestern gederen = deren, schaden. De 

des godeshuses to deme hilghen gheste poete Ouidius seit: Wiltu ledichede 

to L. unde hebben. eme heteu unde van di weren. Der mynnen boghe 

ghebeeden, dat he deme sulven godes- sal niet gederen. 8peg, d. sonden f. 72ä. 

huse borghe unde wynne, dar des be~ 15 gedickte, 2. Satzung. Sus hefstu 

huff is, na unseme rade etc. (1382). gedän jegen de regulen unde des or- 

Lüneb. ürk. II, nr. 976 (Vdger). dens gedieht. Mb. Dodend. v. 1053. 

gastreeht. J. G. van sunthe Annen- gedickte, adv. unabgebrochen^ un- 

berch hefft alhir A. W. ein gastrecht verweilt, sofort. De knapen spron- 

holden laten van wegen IUI last mels. 20 ghen vp gedichte, Vm den mester 

Wism. Urtheüsb. A. VII. — Das (d. i. den Philosophen^ der ihrem 

Verfahren s. Big. St. B. C. VII, 14 Herrn ins Gesicht gespieen hatte) te 

(p. 107); D. II, 17 (p. 157); G. 67 doene ter doet. Speg. d. sonden f. 

(p. 324). 94c ; vnd em (dem K. Josias) quam 

gebare = gebere. Ten testen so 25 aldaer to gedichte De lazarie (Aus- 

waert he gheware, Waer se (Vater säte) in syn ansichte (2 Chron. 26y 

tt. Brüder in der Holle) met vrese- 16 ff.), das. f. 41^; Christus sprac 

Uker gebare Queroen vt eenen diepen wel vnd ghedichte (unaufhörlich, un- 

pulte etc. Speg. d. sonden f. 50^. unterbrochen), Do he predicte de 

^ Gebeke. y, Urkundlich (Büttner, 80 waerhede. Aw. f. 91^; vgl mhd. ge- 

Lüneb. Patr.) ist es = Gerburgis; dihte u. Oudem, s. v. ghedichte u. 

ßarbricht v. Bederkesa 1228 bei Mus- ghedicke. 

hard; Gibbike u. Gebbeke. Stader gedinge,gedingete,(?a^^vomFe«ii(7€i^ 

Ar eh. 3, 8. 281 u. 2." Krause, Nd. ausbedungene Geld, (Brandschatzung) 

Jahrb. 2, 41. 85 = dingetal. Vnd wat vnse vnde sine 

gebordiget, gebürtig. Her Joh. van amptlude dar vordingen vp de vigende, 

S. eyn domhere to Hamborch, de dat scholet se semptliken med eyn 

ghebordiget is ute deme stiebte to don vnd scholet we eder vnse ampt- 

Bremen etc. (1344). Urk. d. hist. Ver. lüde dat halfte deil des gedinges, 

f Nieders. 8, nr. 483. 40 dat se also vordingen, nemen vnde 

geborenisse, Geburt, Abkunft. Ny- dat ander halue deil vnse veddere 

niand en mach vp de edelheit Van . . vnd weret, dat ander vnser ampt- 

geborenissen verbliden. Speg. d, son- lüde in vnsen sloten iemend gedin- 

äen f. 99^; nymand is edel vm zyne gesse (!) geue, so schole de helfte des 

ghebornisse, wes werke vneedel zyn. 45 gedinges dem ergnanten vnsin ved- 

das. 99^. dem werden (1397). Sudend. 8, nr. 

geborentheit, Gebühr ? Abyron 190 ; dat gedingete, den framen eder 

unde Dathan Dese twe to Moyses de name scholen wq allet deilen na 

seiden, Dat de erdsche geborenthede mantal (1397). das. Z. 22. 

(irdische Würde?) Em luden (ihnen) 50 gedfiehsamlike, adv. geduldig, pa- 



GEDOCHTE 134 . GEHÜRE 

tieuter. Gedoochsamiciic vnrecht ge- g6|;ruBde, Ergründung. Vake Tose 

doghen Is edele grote oedmodicheit gerechticheit, Als se ter proeue is 
toghen. Speg, d. sanden f. 115\ geleit Vor den godliken gegronde, 

gedochte = gedachte. £en stemme, Is se al vnrecht vnd sonde. Speg. d. 
de ny spreken en mochte, Mach be- 6 senden f. 91o. 

dinghe doen met gedochte (in Ge- gehat, adj, ti. adv. invidiosus. ICH. 

danken). Speg. d. senden f. 60^^ (Ysayas:) iuwe hilge daghen heft 

gedoge, das Aushalten^ Oeduld, Zu- myne ziele gehaet (mU Haß) Ter- 
geständnis. patientia, venia, licentia. draghen. ^^eg. d, senden f. 107^; ge- 
KU. — bi gedoge, durch Zulaßung, 10 hat hebben, haßen. god here, da 
bij toelating. Oudem. (Heirat unter so heues gehaet, Die der ydelheit 
VeruHindten ist verboten) Men som- ane cleuen. das. f. J25k 
wile bi gedoghe, Vm te beuelne (fhin- gehelt, geneigt? T'seste quade is, 

dem?) grote orloghe Van princhen daer gifte in stelt Iren vntfenger, 
(d. i. Prineen^ Fürsten), wy dickent 15 sie maecten gehelt To elker quaei- 
sien Vnder sibben hilick geschien. heit, die men hem bidt. Speg. d. son- 
Speg. d. Sonden f. 8b. — med g., ge- den f. 39^^. 

duldig. Des solden wy met vasten geheilt, adv. nahe bei. ghehende 

gedoghe (steter Geduld) Altyd bidden u. ghehent, dicht bij, nabiß, in de 
. . Nywer (nur) der werlt belemert- 20 nabijheid, Oudem. In de selue stede 
hede (Beschäftigung) Belet vake de- Plecht te wesene en serpent, Nymand 
uote bede etc. das. f. 6(A. doer (u)agt) em comen gehent. Speg. 

gedrechte, Tracht. Du bist ein d. senden f. lOöd. 
ape . . Din halsbant, vingerlin unde gehingen = gehengen, ghehenden, 

din kröne en was van erste nicht 25 -binden u. ghehengen, -lungen, gu- 
din gedrechte (: gesiechte) van godes laßen, erlauben, gestatten. Oudem. 
hant. Gerh. v. M. 103, 75. Wal is he unselich gescholden Ter 

gednrich, andauernd, beständig. werlt, de bewacht vremde dinghen 
Dat achtste, dat bede to niete dryft, Van misuaerne vnd wil gehinghen, 
Is dat men der niet in gedurich 80 Dat he syn proper dinck verliest 
blyft, Want bedinghe moet gedurich Speg. d. senden f. 82^. 
zyn. Speg. d. senden f. 61\ gehint. gestadig, volhardend, tot 

gedwenge, Enge, enger Paß, Ver- het einde onwankelbaar. Oudem. 
hau. Verhack. Et schal ok neiner des (minres, Liebhaber, in trowen gehint), 
annderen viehende (Feinde), echter 35 De prophete zeet (= zecht, sagt): 
edder rover in sinen landen nicht De here des konynx gherichte mynt 
husen, hegen, beschirmen, noch den In discretien gehint. Speg. d. senden 
neinerleye toleggunge, vorderunge, f. 86^. 

hulpe noch rat don, noch durch sine gebogen, gehngen, sich erinnern, 

getwennge vnde lantwere nicht kom- 40 eingedenk sein. Dat men jo guder 
men lassen (?Iaten ?). Mutz. ürk,3J35. dat gehoge Unde vorschulde, als men 

geervet Syn se gheeruet offghe- möge, Dat is getruwer lüde recht 
rent (mit Erläutern oder Beuten, Ein- Gerh. v. M. 23, 63. 
künften, versehen), Gode ne suUen gehdr. De ichteswer gehores hefft 

sie niet antien (demonstrare). Speg. 45 (d, i. irgend etwas eu befehlen hat; 
d. senden f, 86^. dem Gehersam eu leisten ist), de wil 

gegrot, ti. das Gegrüße. De wer- enen heren lick wesen etc. Hodenb. 
dichede vnd dat gegroet, Dat men Brem. G. Q. II, S. 7. 
al vmme den riken doet etc. Speg, gehnre, (geheuer) angenehm. Mit 

d. senden f. öO^. 50 sinne dum, nicht van nature, In dum- 



GEKBISCH 135 6EMENE 

heit tit, dat is gehure. Gerh, v. M, günstlich, früntlich Tnd geloflich ynder 
Forr. 54, eyn andern staen vnd wesen sollen 

^ekrischy Gekreisch. (Binnen der %}inA%V2Ltg<d]i'&i(1490).Niesert^Münsi. 
helle) daer he sach groot gekrysch, Urh 6, S. 124; wy siede . . willen 
groot handgeslach. Speg. d. senden 5 uns ock underlangenß frantlicken, ge- 
f. 50^. lofflicken und traweliken meynen 

gekrftn, Murren, s. krönen. Dat (1478). Gott. ürk. II, Ä 315. 
yierde gecroon is thegen gode. Speg. K ^louwen^ greifen, faßen. (Oudem_. )2,Vff. 

d. Sonden f. 125^; et solde ock risen Vnd als een cacntel, dat men jaecht, 
groot gecroon, weert dat he vntfaen 10 Salmen en (den ünkeuschen) gelau- 
solde weaen Int erdsche paradys. das. wen daer, Daer hies niet sid nemen 
/". 71h. waer. Speg. d. sonden f. 5a. 

S^landet sin, Landbesitß haben (vgl. gel-ripe, Gelbreife. Wultu maken 

geervet u. gerentet). Item vyf grase aer-beer, so schaltu yp nemen den 
in lange ackeren gheleghen, daer 15 wethe, wen he in der gheelripe steyt. 
naest by ghelandet is Frederick van* Nd. Jahrb. 4, S. 89. 
L. . . item, vier grase by Wywessum, gemak» bequem, eynvoldich is he 

daer naest by is ghelandet de pro- (d&r Esel) unde gemak. Gerh. v. M. 
vest etc. (1444). Ostfries. Urk. nr. 101, 200. 

5M. 20 gemank, dojswischen. Ghedenct, dat 

gelegen, passend, bequem. Vndt ick (Christus) was gedranct dor di 
wer sake , vns nicht en beley vede Met alssene vnd met gallen gemanck. 
eder gelegen were in dessen tractate Speg. d. sonden f. 51^. 
lenger te stane . . vnde derglicken gemate = mate, mäßig. Bemerc, 

offt Johanne oock nycht gelegen were 25 offt enych cloester staet, Daer men 
in dessen tractate te blyuene etc. de armen liefst vntfaet Vnd daer de 
(1503). Niesert, Münst. ürk. 6, S. 466, prouenden syn so gemate, Dat men 
geleistunge = leistunge (Geisel- der somtyts wol meer ate. Speg. d. 
Schaft). sonden f. 39ä. 

geles. 1. gewoon. 2. zeker, gewis. 80 gematen, mäßfffen, Maß setzen, 

Oudem. De ander zaken, de vnse moderari. Salomou scryft: De alre 

Zinnen Dese (neml. die Lüge) to schu- vroedeste man is hi, De syn woort 

wene maect gheles, Dats vm dat se ghematende sy. I^peg. d. sonden f. 72^. 

duuelic (teuflisch) es. Speg. d. sonden gemeine, dat gemeine hus, Frauen- 

f. 129c. 35 haus, Haus, in dem (ge)meine Weiber 

gelef = lef. Ersamen, geleven sind, ik wil dy in dat gemeyne husz 

fnindes, So alse gij etc. (1476). laten teen. Basler Pass. W. 112, r. 

Ostfr. Ürk. nr. 977. gemeinheit, G&m^ndegui. Ich be- 

gelike, f. Gleichheit. De mensche kande eynen man op erden, de plach 

is geformiert na gods gelike. Speg. 40 arme lüde to verdrucken und be- 

d. sonden f. lOlc; de dwase, gelike sloich eyne gemeynheit, einen kamp, 

hebbende mit Judase etc. das. f. 46^; dar der armen lüde have to weiden 

in der gelike (gleicherweise), das. 17c; plach. Buschmann, Mir, c. 22, 

bi gelike. das. f. 17ä; elc mach sien gemelik. II, 54, 33 lies \e\i statt 

bi geliken dit. das. f. Ic; tho done, 45 lert. 

80 gi wulden, wi in der gelycken gemene. In hac silva haben t com - 

(desgleichen, in gleicher Lage) bi yuw munionem, quod dicitur ghemene, 
doen sulden etc. (1475). Ostfries. cives de Cpnredestqrp (1197). Z. des 
ürk. nr. 951. Uare- Ver. 11, 93; nachher bloß mene, 

geldflik(en), treu. also dat wy 50 hie nullus habet mene, nisi etc. 



GEMELT 136 GEPLETEN 

gemelt (gemelet) , i. verniiML unde brot, Des nam he 8yn ghenerte, 
Keefsdom heet luxurie, die de mcn- Dat andere, we des begherte, gaf he 
sehen driuen Anders dan met gemel- etc. De vorhrne San v. 377. (Nd^ 
ten wiuen (d. h. den Weibern^ mit Denkm, 3.) 

denen sie sich vermahlt haben. Ehe- 5 genSt, m. Genieß, Vartheü. Schall 
frauen). Speg. d. sonden f. 9c ; de de krochvader (Herbergsvater) dat 
man heft ock noot, dat he bliue Te ungemack hebben van den wandern- 
vreden met zynen ghemelden wiue etc« den knechten ofFte krancken, so moet 
das. f, 133^. — 2. ehelich geboren, he jo billich den geneet tho gelegener 
Gemeenlic wy sien , Dat ghemelde 10 tidt wedder to erwartende hebben 
kindren plien (pflegen) Bet geleert (1620). Zus. eu den Hamb. Z. R. 
te zyne van aerde Vud bet gcmaniret p. 3. 
dan die bastarde. das, f. 16d, gense. 17, 62b, 8. Das Utete Bei* 

gemeten, angemeßen. Dat denne spiel gehört nicht eu den Livl. Urhk,^ 
yo der certen nicht gemethen. Wism. 15 sondern zum Gedenkbuehe des Bathes 
Zeugeb. p, 75. ' in Braunschweig. 

gemoie = moie? Wy, Iroelo to genneke, Anstoß. Welk man nu 

Grymissum, Frerick to Lherlt beken- heft sin gevoch, De het auentare gnd 
nen, wo dat wy hebben entfangen vnde lucke, Afgunst deit om qaade 
van SibbcD, unseiijuster ende ghe- 20 genucke Vnde wert belogen vnde be- 
nioye wegen etc. (1440). Östfries, secht. Josef, V. d. 7 Toiis^ v. 6377. 
tJfkTnr. 518. . gepens = gepinse, Gedanken. De 

gen (j6n), st v. sagen. 3. F. S. ziele te gode bedinghe (Gebet) gheeft 
Präs. get (iet), gut (ghut, ghuet). s. Van den inaderen de se heeft, Als 
Varr. eu Ssp. /, 60, 1; III, 14, 1; 26 ouer (= vor) eenen gheestliken thens 
Gl. zum Lehnr. 2b>, 8. 587, (Hof er (Zins). Mer als anders is dat gepens 
in Pf. Germ. 23, 1 ff.) — Prät. jach. Binnen, dan hüten de lippen lesen, 
he borde dat ho?ed unde iach (: lach). So moet de bede vnnutte wesen. 
risio Philib. 214. (Nd. Jahrb. 5.); Speg. d. sonden f 60t^. 
gede; ein lowe wart sek; de besande 80 geftii^ gefeßdt? De traghen holden 
de der . . dat se ome to siner suke em (^^cA^ ouer (ytir^ghevaeQ,Nochtan 
reden. De quamen unde se alle geden en is em anghedaen Ringhen, kete* 
etc. Gcrh. v, M, 80, 4; gude; pine- nen noch baut, De em holt voten off 
gcden cue so sere, dat he to deme haut; Mer van syns seines quade be- 
lesten gude unde sede etc. Korner 85 gherten Is de wille van zynen herte 
210d, Also gepert vnd geuaen, Dat he to 

genaken, sik des sinen g., in den niet can verstaen. Speg. der sonden 
Besitz des Seinigen kommen. S. to f. 68\ 
achter gän. Nat^tr. g^pipO) (Gepfeife) Klagetöne. Alse 

gendeXt o^^* dort, von dort. Ghaiic, 40 de armen maken sulc gepyp Vor em 
haele my ghender mes. Speg. d. son- luden (den Beidien) van groter berste 
den f. 105c. Vgl. ginder. (Gebrechen, Mangel)^ Sie en gheuen 

graeden, wagen, sich erkühnen. niet. Speg. d. sonden f. 3^. 
tert, trots, gy en dorst des nyet ge- gepleten ? Dat volc, dat nv to of> 

neden. Teuth. 45 ferne pliet, De ne offeren anders niet 

generye (?)• generye in den worden, Dan vm der werelt ersamhede Off 
scurrilitas verborum, scurrilia verba. met doden doer vrenden bede; Den 
lloffm. Findl. 1, 160. mynnesten hellinck, den se weten 

geneijctef Ernährung. De vrowen Ouer cm, de moet syn gepleten; Vm 
Sauden eme dor got Des daghes spyse 50 gode se de helffte bieden Enyghen 



GEPLÜMTE 137 QEREVEN 

Yan den armen luden, Dat ander dra- raken den luden , de hitte hebben, 
ghen 86 ten altare Met deuocien helfen den Leuten, die HUjsehabenftDenn 
quansis dare. Speg. d. sanden f. 76^. sie gerochen werden. Es ist demnach 
geplümte, n. Gefieder. Van den kein Beispiel für eine starke Parti- 
cranen (Kranichen) staet gescreuen, 5 cipialfarm des Verbs^ das wd stets 
Dat se somtyd so langbe leuen, Dat schwache Formen hat. 
er gepluemte al vntvest Vnd bliuen gerbe = garwe, Oarbe, Wi scho- 

naeet daer int nest. Speg, d. senden len to dem wagene dregen de gerben 
f. 1039k, . . De gerben vaten se begunden« 

gepogelik. Ecclesiast vns weten lo Oerh. v, M. 64^ 29. 35. 
doet, Dat de dieff is beter, de stelt (tterde-), ttertrüi Wan dat an 

met vare, Dan een gepogelik loghe- den auent trat, dat ander betk (Gebet) 
nare. Speg. d. senden f 38^. (Zu po- be denne bat, der hilgen sunte Ger- 
gen? niti tentare, aggredi, moliri, trud, dat se ome schope herberge 
contendere, conari. KU,) 15 gut. Studentenglück (Eschenburg. S. 

gtraAe^ adv. schnell. Eyndesgreuen J236.) /. 4^0^*^^ il^f:^/ hU^ ^A4r$^ ?H'^^%n^^ 

kneght . . de snelde sik gerade gerede, adv. bereits. Dat (L dar ?) 

(machte sieh schnell auf den Weg) vnse here de koningk von des rikes 

Tnde qwam etc. Lerbeek § 56; myn wegen de borgere von Gottingen^ ge- 

mage ys so rechte scheff, Make my 20 rede mede begnadet vnd belent beft 

eynen warmen bry gerade« Fast- (1395), Sudend. 8, nr. 22. 

nachtssp. 974, 3. gerede, (Ausrüstung), Gerät. Scol- 

gerikMy gelingen, wylt got, id den se vns dat slot wedder ledioh 

schal en doch nicht geraken. Z. f. vnde ISs in vnse were antwerden mit 

Hamb, Gesch. 2, 265, 40; sich ereig- 26 alle deme gherede alse we one dat vor 

Meli, auch pers. constr. Een jongelinck gheaniwerdet hebben (1405). Sudend. 

geraecte te comene (es traf steh, daß 9, S. 381, 10; (Bäid}er haben) sich 

er kam) tote desen (eum Diogenes). des friggen hoves und gudes und we0 

Sipeg. d. Sonden f. 32^^; mettien (mitt- an gereide (baar Geld?) und. unge- 

lerweüe) daer te comene gerechte 30 reide (s, s. v. un) dar inne gewesen, 

(: vnsochte == unsachte), de teghelen daetlich und wedder recht untemom- 

te makene plach. das. f. 134^; mo- meii (1559). Lippische Urk. 

ghedi drinken Den kelic, den ic sal gereke. So gift de copman jaer- 

moeten smaken, So moghedi te sit- Hex enen horologemaker . . de de 

tene daer geraken. das. f 40^; Min 95 horologe an de plaetze gemaket heft, 

peerdt had my eine ant todt (l. dodt) in gereke (Ordnung) te holdene 4 

getreeden, Dar quam ick mede bi seh. grote. Leitfaden p. 27. 

dat market geraken (= gerakende?), gerent = gerentet, mü Renten 

bin damit auf den Markt gekommen, versehen. Vgl. geervet, gelandet u. a. 

und vorkofte se noch vor enen ant- 40 gevitBehs,f^(Bereitschaft),guteAuf- 

draken. Fastnachtssp. 965, 8; Part. nc^me? Unde so wat gheresschap 

geraket, trefflich. He (Gott) heuet und ere en nu is weddervaren, dat 

de blome ghemaect Van schonen var- moghen se ju wal selven te kennende 

wen wal gheraect. Speg. d. senden f. hebben gegeven (1436). Hans. Bcc. 

95d; gerakede lüde uth iuweroe lande. 45 IP, 8, 2. 

Akx. f 399^. (II, 64\ 21 fehlt aus gereven? . . myt ander cleynsul- 

Versehen üt.) — In dem letzten Bei- verwarck, dat tosamen gereven (ge- 
spiele II, 62*, 22 ff. ist geraken wol regen ? geriehen oder gereiht) was in 
= geroken, gerochen, (se, die Bösen) eyn snoerken (1440). Ostfries. Urk. 
synt colt vnd droghe; se synt gud ge- 60 nr. 518. 



GERICH 138 GESCHICK 

gerich, adj. hegehrend, Myn vader dit der gemene hedde angesecht, ward 

18 gherich, dat gy Tele Yrach[t] brin- sodan ein rumor und gerummel mank 

gben. Old, Evangelienb. f. 6&». dem volke, dat men den eoen vor 

gericht, gerades Weges^ stracks, so- den anderen nicht hören konde. 



fort. So segge yk dy al gberycht, 5 Beform. p. 23. Daeu das V. g(e)ruin- 
wo gescbapen ysdeschycbt. De vor- mein.. Und hedden (neml. das Vcti, 
hrne Son v. 199 (Nd. Denkm. S) u, das auf dem Markte stand) de ange- 
V, 277; se dankede gode desser siebte na dem ratbuse, dar de bor- 
schycbt Vnde gbink in den sal al ger so grummelden. das. 
gbericbt. das. v. 532. 10 gervalke. „Die großen vcicken hei- 

gerinlik = geringelik, adv. rasch, ßen Gervalcken.^ Handtbüddin . . der 
sehnM. De ene waldaet gbift, be Ortographie, Tübingen 1501, 8. 44. 
ghift et dubbelty ist dat beet gberin- erodius. Dief. Schaden, den mi de 
Uke ghift. B. d. Byen f. 163^. koningh van Frankrike nnde de her- 

geroken = gereken, reichen. AI 16 toghe van Burgoingfaen dede, alse an 
clome zyne houerdichede Ten hemele den 3 witten ghervalken, dat was 1 
vnd dat wesen mochte Vnd zyn booft wit gbervalke unde 2 witte gherter- 
de wölken gerochte. So sal he dalen sele, unde 10 grawe ghervalken, dar 
int ende. Speg. d. sonden f, 110^. de Lumbarde vor boden to dem ersten 

gerör, (Qeruhre), Lerm, Bewegung 20 bedende 100 punt grote Flamesch 
etc. Tusschen dessen tween (sonen) (1387). Hans. Itec. 3, S. 365. Vgl. 
geschiede eenen stryt Vnd van spra- Lexer s. v. girvalke. Obiges Beispid 
ken groot gheroer (d. h. Zank). Speg. lehrt, daß die g. nicht bloß von Mm- 
d. sonden f. 123^. meUiauer Farbe waren, wie bei Lexer 

gerson = gar^on. Als gy alle 25 steht. 
dinghe hebt ghedaen, De in de ge- geschelle, geschil, Verschiedenheit. 

boden zynt gestaen, Secht: wy zyn Dat ander geschil (der gufbeit voti 
vnnatte ghersoene. Speg. d. sonden der miltheit). is etc. Speg. d. sonden 
f 91c. f. €3c; Streitigkeit De zone (Söhne) 

gerstely ustarinm (schür-, ofenstab, 80 weren van geschille (waren uneinig), 
-Stange, -stacke), gerstel. JDief. «gas- want elk des mans kind wesen wille. 
sein (in Northeim bei Göttingen „ga- das. f. 124^; umme de twidrachten 
stern^'^ bedeutd: das schon heiße aber und gbescbelle tuschen beiden par- 
ungare, aus dem Ofen gezogene Brot mit tien tot een heelen vrede to brin- 
einem in Waßer (nicht Eiweiß) ge- S5 ghende etc. (1437), Hans. Rec. IP, 
tauchten Quaste bestreichen. Durch das 8. 26; gebreke und geschele. das. 
Waßer löst si(* das durch die Hitee 8. 123. 

schon entwickdte Dextrin oder Pflan- gesohichte, Pfeü. De ledigbe men- 

eengummi und macht dadurch die y^ge- sehe {d. i. der Müssiggänger) mach 
gasterte"^ Binde Uatik. Die Bretter, 40 van allen zyden van den viant (Teufd) 
auf denen die Brote in den Ofen ge- gescheten wesen. Sinen bogben so 
schoben werden, heißen gasterbret, im spen hi Vnd heuet daer to gesettet 
Brem. gasselbret, im Plur. kurß de mi Als een teiken, daer me na schiet. 
gassein. Das Gastern geschah in mei- Bekummcrheide (Beschäftigung) es 
ner Jugend tnit einem Strohquast aus 45 een seker schilt, de lichte Weder- 
grannigen Ähren, also ursprünglich staet des viants geschichte. ^^. d. 
aus Oerstenähren ; daher der Name.^ sonden f. 72^. (= pijl. Oudem. u. d. 
Krause, Nd. Jahrb. II, 41 f. Beispiele dazu.) ^ 

gertenele, s. gervalke. gesehick, (das Bringen in „Schickf^, 

gerummel, Lerm. Do nu de heren 50 Ordnung), Auf Stellung, dispoBiüo. De' 



GESCHICKE 139 6E8T0NT 

forsten werea dar . . mit V effte VI geszete. das. f. 178; I olde deken, 
haodert perden, se hadden ehre ge- 1 lynnen geszete. das, f. 219. 
schick (Sc/Uachtardnung) gemaket etc. gesiecht, Nachkommenschaft Wann- 

Rost. Chr. (Rost Progr» v. 1880 von er god ehme ein gesiechte geue mid 
Krause). 6 syner itzigen ehelichen husfrawen vnd 

gesekieke = geschieht .Ouden hie enhe tho faddern bede, sao etc. 
firandes, beghere we iw to weten, dat (1530). Wism. Zeugeb. f. 134. 
we der genanten von Stockhnsen gesoke, (Suchen^ Spüren airf Wüd) 

unde Hanses geschicke nicht to donde Enoerb, (Srewinn^ Zins. s. Lexer s. v. 
en hebben unde sodan iuwe schade 10 gesuoch. De Jnriste mit synem boke, 
en ig uns nicht ley£F (1452). Zug g. De J&de mit synem gesoke, Vnd dat 
Jühnde S. J32. vnder der maget yArdoke (Schürze) 

g68ckie(de)ni88e, Gesehehen. Daer Maken de ganze werlt erre. Werlt- 
se (die laxurie) äff (nenUich von der sprdke f. 5a (ScheUer n. 1076). In 
gulsicheit) heft > meest geschienesse 15 einem Spruche gleichen Inhaltes (Nd. 
(d. h. entsteht^ herkömmt). Dese wert Jahrb. Ily 8. 29) stM dafür wcdcer. 
in Partien sesse Gedeelt. I^peg, d. Des doctoren bocker nnde der yoden 
Sonden f. 4a. wocker etc. 

gesehrift, n. Schrift^ bes. die h. gesparlike, sparsam. Seneca secht: 

Sdirift Dat gecryft manicbsins ver- 20 wi solden Gesparlike doen (schonend 
claert, Dat se (die houerde) is al der verfahren) metten oelden. Speg. d. 
zonden koninck. Speg. d. sanden f. 85c, senden f. 102b. 

gesekrit = geschrift. Augustyn gespe, gepse, gSpse. dracca (drag- 

sette in syn gescryt (: nyt), Doget ma) i. implecio manns, en goepsen. 

dat is etc. I^^eg. d. sonden f. 85 ; de 25 Dicf. lignla, eyn hampvolle (l. hant- 

derde malediccie staet das int ge- YoUe) quantum duabus manibns ca- 

scryt : Wee jv, de znuer yan baten pitar. ders. — Occurrit inter praesta- 

zyt etc. das. f. 110b. tiones ecclesiasticas, quas yocamus 

geselle, gude g* — Dat was een Mißkom. e. gr. ein gestrichener Schef- 

klerck als men plecht to seggene van 80 fd durch den BdUen und 2 — ^ Göpsen 

den guden gesellen, de gheen guet vcU darauf. Büteow. Ruhest. 9^ 41. 

en doen. B^ d. Byen f. 203^. gesselgran = gosselgrau, in grauer 

gesellicky nach gesellen Art^ freund- Farbe^ wie sie die jungen Gänse ha- 

schaftlich^ socialis. — Den sondach ben? Dei reisigen (die zu einer Hoch- 

vnde den negesten mandach (na der 35 zeit kamen) hadden gemeinlich ges- 

werachup, Hochzeit) myt synen gesten seigrau anne . . wy Hildeshemschen 

sich gesellich vnde erlich vroelick hadden uns tapper ^ekledet aschen- 

maken etc. — De ere kynder willen farven (1540). Seifarty Sagen aus 

doepen laten vnde kynderbeer holden, Hüdesh. i, 138. 

Bchoelen den sondach vnde negesten 40 gestade. . . houerde, de menschen 

maendach vermoege erer goeder eer- driuen Van cledern vnd van gestaden 

lieh vnde gesellich vroelich syn. Je- Hyr af to vntbeeme vns raden Vele 

versehe Urk. v. 1536. leringhen in scriftureb. Speg. d. son- 

gesete, Sitz, Stuhl. 1 ghesete vnde den f. 93b (Schreibfehler für gewaden ? 

1 voetbenck. Wism. Inv. f. 112; i5 Die tfberschriftnendich lautet : howr- 

Steüe in einem Kleidungsstücke, auf dich zyn in ghewaden is zere mis- 

der man sitzt, Sitzpfand, l par haszen priselick. Oder ist es = stät?). 

(Hosen) myt eneme ledder geszette. gestont^gestonder? vracke ("G^ei- 

das. f. 174 ; 1 fotkyste, dar inne II ziger), Cristos sprect to di : Van dat 

olde halffe haszen myt eneme olden 60 ic di gaff, so giff mi; Ic was eerst 



GESWAT 140 GEVRODEN 

de gheuere dyn, Do my nu de ge- g«val, n. FaU, Misselic so eist in 

stonder zyn, Ghiff mi en luttel in erlogen dat gheual tan stride nv vnd 
dit leuen, Ic sal di vele daer ouer nv. Speg, d. sonden f, 117d; bi ge- 
(dafür) gheuen etc. Speg. d. sonden valle (per casum), eufSIlig. das. 17^ 
f. äSä. 5 u. Ä. 

geswat, ( Reiter Jabiheüung. He be- gevallen, J2. unde vele meer qua- 

legerde Revel mit 25000 Russen, 4 des ghedaen, dat to langh ghevelle 
geschwade haveluiden. Renner^ Lid. to scryvende (1474). Ostfr, Urk. nr. 
Hist. p. 361; mit 22 fenlin lands- 937. 

knechten und elven geswader have- 10 geve, unverletety integer. Let 
luiden. das. p. 370. (Glied), dat nu gans unde geve is. 

geswel, büdl. Aufgeblasenheit. Gerh. v. M. 72, 10. 
Vroetschap de maect gezwel. Speg. gevedder, Vaterhruder, Oheim, go* 

d. senden f. 88^. fedder edder vaderbroder. Wism. 

getei (Geiß)^ junge Ziege. Do gi 15 Zeugeb. ad a. 1537. Vgl. vedder. 
(d^ Ziegenbock ist angeredet) stunden geyellich. Dat vorvolgede ich myt 

mit juwen geten unde ik (der Wdf) den allerbesten unde brachte se we- 
ein wolpen was gebeten etc. Gerh. der tho rade, dat wy tozamen weren 
t;. M. 53, 13. 3 ganse dage myt manygen reden . . 

getemen, für ziemlich erachten^ gut 20 alzo dat de van Lubeke gevelUch 
finden. Zweren en is min niet Dan worden myt den van dem Sunde, 
gode to eenen tughe nemen; Wo doer d. h. sich gegenseitig gefielen^ eins 
(wagt) dan de valsche ghetemen, Dat umrden (1381). Hans. Bee. J2, 272. 
he van gode wille maken Een tuuch gevellietaeit^ Gefällen. Adam, de 

to valscher zaken? Speg. d. sonden 25 sik suluest god geliken wolde vth 
f. 128c, (Vgl. temen.) syner egener krafit vnde gheuellicheit. 

getidieh, zeitig. Wo de gemene Disput, to Oldersum f. 3^. 
man ok behoert ter platze getidich gevel-win, Wein, der bei Festlich- 

te komene na costume etc. Leitfaden keUen (Hocheeiten) gegeben wird. Vgl. 
S. 8. so gevelber. Thor brutlacht en zal men 

getogen, wolgeeogen^ eüchtig. Wes nynen gheuelwyn dryncken (1389). 
getogen als eine juncvrouwe in al Niesert^ Münst. Urk. 3^ S. 199. 
dime gelate. Zuchtbüchl. f. 4. geverde, Art und Weise des Seins. 

getorden» Partie, eu terden = tre- mynsche, denke ouer alle gheverde 
den. Mettien (damit, mittlerweile) is 35 Der veer dementen vnde eren grad. 
he (der einem Klopfenden die Auf- Josef V. d. 7 Tods. v. 12. 
nähme ins Haus verweigerte) bynnen geydeh, adj. der woge hat, geschiekty 

getorden (: worden, geworden)^ Als Mug. He (der Fuchs) is wis und^ 
die ne buten te latene meent. Speg. gevöch. Gerh. v. M. 55, 21; to der 
d. sonden f. 69c. (Vgl* vertorden u. 40 schalkheit bin ek gevöch (sagt der 
mistorden bei Oudem.) Fuchs), das. 101, 105 ; passend (füg- 

getonwe. De licham is eyn ge- lieh), aptus. ein arm derne, de sinem 
touwe des geystes. Emd. Mscr. nr. done (Stande) si gevöch. das. 60, 48. 
139, f. 12b. gevroden, Uug (vröt), verständig 

gevaderlinge. Dat achtende (was 45 sein. He hoert de riken van weelden 
bei einer Taufe nSihig ist) is die ge- gewaghen, Dan hoert he weder de 
uaderlinghe, als men een kynt doept. armen claghen, Van gebreke vnd van 
Sp.d.kerst.geLf. 175\i. (Es steht da: armoeden, Dan peinst he, dat de 
genaderlinge. Ist das aber ein Wort? riken geuroden etc. Speg. d. sonden 
Aber steht es mit gevaderlinge beßer?) 50 /• 5^* 






GEWACH 141 GINGE 

/(ewaeby auch: Bedenken, de 64 ..gewise, ..loeise. In forme des 

hedden uth solker sage (der Nach- gerichtes off gerichts gewiess. Wi- 
richte daß ein Aufruhr auszubrechen ganda Ärch. 4^ 414. 
drohe) ein grot gewach, . . derohal- gewrdeh (zu wrogen), Tadeln Rüge. 

ven seghen de 64 vor gut an, dat de 5 Van eenre maghet so lesen wy, De 
artikel stille legen. Lüb, Reform, S. 67. in er seinen hadde gewroech Van 
gewagen, eru)ahnen^ gedenken^ spre- consciencien (= Oewißensbiße)^ vm 
chtn von. He hoert de riken van dat se droch Cledre van andertire 
weelden gewaghen. Speg. d. senden tincture Dan also se gaf nature. 
f 5(M; daer scriffinre äff gewaghet, lo l^g, d. senden /*. 95^. 
dat etc. das. f. 4c; wy moeten gode gictaten, aussagen^ durch Aussage 

lof gewaghen in de hochtidelike da- bestätigen. Wil dan (bei einer Klage 
ghen. das. f. 107^, wegen Hörigkeit) de raeth giehteu, 

gewant. Gy suluen wol weten, wo dat de clagede frawe lenk dan ein 
et vs ghewant is, mit uns steht (1395). 15 iair vnde dach vor oire frye bor- 
Sudend. 8, nr. 60. gersche geholden is sunder recht- 

geweider, der Gewalt Übt, Verge- bespracke, so etc. Niesert^ Münst. 
wcUiiger. De richter des rechtes heuet Urk. 3^ S. 141. 
ghedodet den ghewelder des rechtes. gi^K®)? ^* Datum, yan nu in gifte 

Bok d. Byen f. 196ä. 20 desses breues an wente vort ouer dre 

gewene, Geweine, Weinen. Van jar (1395). Sudend. 8, nr. 41; hude 
den duuel wert he (der Gewohnheits- gift dis briefs. Kolner Chr. i, 8. 
Sünder) gesleten In dat ewelike ge- 339, 34. 

ween. Speg, d. senden f. 779^. giftich, dativus, was gegeben wer- 

gewenge? Noch 3 vote gewenges 25 den kann und darf, gut. Vom Fleische: 
(soU ein Steinlieferant zum Bau der Dat dat fleisch giftig unde kopwer- 
Kirche liefern). Old. ürk. v. 1525. dich gewesen sy etc. Braunschw. Urk. 
8. wenger. (Sandstein zu Thür- und v. 1504. 

Fenstereinfaßungen? Dieser pflegte gil. Desse tyd is nycht men eyne 

ellen-^ resp, fußweise verkauft zu 30 wyle, We syk vorsumet, dat kämet 
werden.) vt den gile (d. h.?), Wan dar kuropt 

gewere, Wehr. Midier tidt weren de leste dach. Josef, V. d. 7 Tods. 
de Dudeschen thor gewehre kamen t;. 150. 

im gantzen lande. Renner, Livl. Hist. ginden ? Vnde (de kunst) maket 

p. 47 (traten an die wer. R. C). 85 snauen (am Rande sweuen : vorheuen) 
gewillich, eifrig, feurig. (Vgl. De ghenne, de se to markede bryn- 
Oudem.: OYercoene deghen, die ghe- ghet Van sik de meyster van kunst 
Jülich was int gevecht; u. gewil- gindet (d. h.?). Josef, V. d. 7 Tods. 
licheit = vuer, yver, aandrang.) (Der v. 287. 

ein seiner Bewachung anvertrautes 40 ginge ? Perden syn harde starck 
ScUoß den Feinden verkaufte) sonder int gemeene, Nochtan so duinct sie 
noot vnd niet hulpe en sochte Ken- een breydel (Zaum) clene Te staene 
nende nochtan zynen here Ghewillich alse vnder ghinghen; Dns mocht hem 
vnd ouermoghende zere (darf sich (sich) de mensche dwinghen. jS^^. 
nicht entschuldigen). Speg. d. senden 40 d. senden f. 17c, 
f. 17d. ^g^9 gangbar. Dar zede wy den 

gewiltnisse, n. Wildnis, dat g. van Lubeke, dat vns hertige H. hadde 
Mandeviües Reisen f. 22^; dorch bidden laten, dat wy to L. komen 
de gcwiltnisse knmpt me in eynen wolden vnde dartho raden hulpen, 
dal, de heit Helyn. das. f. 20. 50 dat de strate ghinghe ble?e vnde de 



Gm 142 GNtDEN 

kopman yelich yaren mochte (1409). ,gorteS Mannagrütee^ die erst später 
Lüb. Urk. V^ 8. 299, durch den Buchweizen verdrängt ist; 

gtr, m. Begierde. Welk vorste den also der Same des Mannaschwingels 
homod vlnt Unde den giren ut dem Glyceria fluitans. Wo es in Heineren 
herte tyd (l. tut) . . Den vorsten ik 5 Quantitäten als Oewürs genannt wird^ 
na love pryse. Josefe V. d. 7 Tods. i^ es der Schwarzkümmel (drykani, 
V. 1392. driort), der Same der nigella sativa, 

^res, gerren. Yk [ne] weyt, wat vieüeicht auch n. arvensis. Durch das 
de yarken mach erren, yk höre se Vorkommen dieser als Komunkraut^ 
ynste (l. yuste) gerren, Studenten- 10 schon in der Mark, wurde der Name 
glück (Eschenburg, S. 251). dann auf verschiedene Komunkräuier 

girer, Gieriger, hört alle ghirere, z. B. die rade, angewandt, deren &>- 
hodet iw yor ghyrycheit. Oid. Evan- tanischer Name Githago wohl auf 
gelienb, f. 70^, g^K^) zurückzuführen ist ; welche beide 

g^sse, Muthmaßung, Gutdünken? 15 Formen übrigens dem klassischen La- 
Also yro also (sobald) dar (in Now- tein (auch für nigella sativa) schon 
gorod) eyn nyghe borgermester off angehören,^ Krause. 
hertighe upgheworpen wert, so wil- gl^Ae, m, das Gleiten. He (Simson) 

len se gifft unde gaye hebben, und toch den piler yth der stede, Vnde 
segghen, et sy ere plicht. Solde wy 20 de horch nam den glede, stürzte 
se alle hegifitigen, so behovede St. nieder. Josef, V. d. 7 Tods. 5862. 
Peter yele geldes, wente se werpen glepinge ? Mensuram a loco muri, 

se up und äff by der gisse (nach qui glepinge dicitur, usque ad tectum 
ChUdünken? oder haufenweise?) (1439). granarii. Lüb. Niederstadtb. 1303. in 
Hans. Eec. Il\ S. 269, Vgl. Woeste, 25 festo corp. Chr. 
Westf. Worterb. s. v. gisse. glin = glitze, gletze. Wert jenich 

gissen, auch im Sinne von berae- mest getagenn yp den anderen . . 
men, uitdenken. Oudem. Merk, of he offt schwort offt glys offt jenigerhande 
(der Beiche, der wohl leben woUte) wapen, de scharp sin etc. Big. St. 
wal de wile wiste (die Zeit wußte), so B. p, 23. 

Dat en de doet te panden ghiste. {^losen, achten, merken? Hadde he 

Speg. d. sonden f. 75b. (der Wucherer) te wets (zu Pfände) 

git wird im Colmar. Voc. (Zachers staende een paert (Pferd), Hie sold 
Ztschr. 9) glossiert mit wachtelenwete. sparen, dattet werde gelost, Mer yp 
— Die Frucht wird auch noch erwähnt 35 die ziele he weynich gloost. Speg. d. 
Hans. Bec. 4^ S. 157: duo yasa cum sonden f. 33^. 

gilt et amigdalis (1378). — Vgl. da- glu, glänzend, ok mag man dar 

mit : it. 2 yas mit riis unde mandeln. wol schouwen glue handbecken . . 
das. S. 123 u. in der Kämmereirechn. blanke schuttein yan tinnen. Liliencr. 
der St. Hamburg unter der Jl^ibrik: 40 3, nr. 165, 26; De stadtmegede seeth 
pro ris et amydalis. — „git ist ge- tho malen gluw; Ja, de dorpmeegde 
wiß kein Gries; nach den Zusammen- synt ock nicht schnw. Fastnaehtssp. 
Stellungen bei Henschel (Ducange^ 966, 30. Derselbe wird glei sein. 
Supplem. ed. Diefenbach 262) ist an Buten glatt un gley, Inwendig lutter 
verschiedenen Ortefi verschiedenes dar- 45 entwey. Bützow. Buhest. 14, 76. 
unter verstanden ; wo es als Nahrungs- glnmeke, im Dunkeln leuchtendes 

mittel vorkommt, ist es vermuthlich faules Holz, glumeke, glos. Voc. Ol- 
nicht Beis, sondern der in Deutschland denb. Vgl. glümkeholt bei Sehambach. 
wachsende und früher in den Bruch- gniden, glätten. Lange doke, blank 

ländem viel gesammdte Mannareis, 50 gegneden, De hanget se (die putz- 



CJNiDESTEK 143 GRASLERG 

süchtigen Frauen) over. Josefe K d. Gen. Die er dache weelde, de des 
7 Tods. V. 5S62. gomen wille, is gelike dromen (Trau- 

^idesten = gnidelsten. 1 klene men). Speg. d. sanden f. BOc; de apo- 
korfie myt 1 gnidestene. Wism. Inv. atel Paulus scryft: Ick en wille niet, 
f. 247. „gnieden, levigare, linteum 5 dat wiue gomen, Met wat gewaden 
apparare. Tros suntspecies: rtdlen^ se em (sich) tomen. das, /. 93c ; so 
mangeln und gnieden. Ultimum fit wat wiue der tomyoghe gomen. das, 
per vitream massam, quam vocant /*. 97e; gelike so mogbedi merken an 
einen Gnidesteen. Transfertur etiam bomen, De yrucht draghen, Wildys 
ad imberbes, unde dicterium: seifU 10 gomen etc. das. f. 99e; Wo moghedi 
dat wyse Danielken ; heft een Bärtken gelouen in gode, De ydele glorie 
aß een Gniede-Steenken, un iß JUödcer soect so ode Vnd der glorien niet 
aß unse Öldesten Heren.** Büteow, en goomt, De allene Tangode coomt? 
Ruhest. 3, 37; 18, 20. das. /. 10^. 

fiode. j^Attch weiblich: Gode, Göde, 16 gortiiagel. Deme toemsleger vor 
Godel, Goedele = Gudula. Mushardy kalter, gortzingel, stichledder, heff- 
Siad. Arch. 3, S. 281. 289. 291. Auch toegel (?) vnde houetstell etc. (1559). 
männlich: Gödde, Goddert, Goddart Wism. 8. Nie. Geb. .Heg. 
u. Godewert = Gothard.*" Krause. gorWEkge? Inf emus habet X came- 

Nd. Jahrb. 11^ S. 42. 20 ras, prima vocatur lacus mortis . . 

godeslnde, Gottesteute^ d. h. Kirch- nona stix, dat heytet ghorungbe, de* 
9eschu?omey Kirchenvorsteher. Wy E. cima flegeton etc. Mscr. d. Ritter- 
G. vnde T. D. kerckswaren ofifte ga- ahad. zu Brdbg. (Progr. 1878, 8. 3.) 
deslude der kerspelkerken tho S. gose-, gensekrose. Pluriplarimen- 

Wism. Urk. v. 1515 ; to truwer band, 26 tum, ganczekroeze, gensekrese, gansch 
we to der [tit] gades lüde sin to der krose. Dief. 

vorbenomeden korken (1401). Büteow. gotsene, Interj. hei Gatt! Nd. Jahrb. 

Ruhest. 19, 8. 39; ick und de gades 1876, 8. 48; vgl. godsen, gotzen. 
lüde der yorben. kercken alß Claass läinchin v. d. Krone 7, 3; 24^ 3; 
Bode etc. (1407). das. 8. 40. 30 46, 7; 49, 1. 

to golde gan oder sin, von der gtMMKny(mU Händen und Füßen) 

Scfnne^ untergehen. De sunne ging to zappein. De frömden kinder ver- 
golde, Do screg he overlud: eya, schmachten vnde grabbelen yn eren 
iuncvrowe Gertrud etc. Studentenglück banden. Ps. 18, 46 (Magd. Bib.). 
(Eschenburg, 8. 240); des avendes 35 grftl, epipium. Vöc. Oid. Vgl. Dief. 
na der tydt, dat de sunne to golde s. v. ephippium, eyn grale. (cf. krael 
is (1375). Hamb. Z. R. p. 252. epistites.) (Merkwürdigerweise wird 

goltfin, aurugo. 1 Voc. W. u. Voce. epipia im Voc. Od. erklärt durch 
Locc. (2 Voc. W. hat goldschum). pagenvlege, Pferdefliege.) 

goltsleger. gildebroder der gorde- 40 gran und gren. 1 i% goldes ys 
1er, goltsleger unde taschener (in 24 karat, 1 karat ys 4 gran, 1 gran 
Magdeb.). Brschw. Urk. v. 1308. ys 3 gren. Hamb. BekenA. v. 1630, 

gdm nemen, Acht worauf haben, 8. 190. 
wahrnehmeti, bemerken. Siet he (der grmtVj griMAw^ Kornboden, -sctter. 

Geizige) eenen toech (Zweig) an eny- 46 granarium, horreum. Kü. frz. grenier. 
ghen boom Vorladen met froyte, he Een weynich cornes verderuet wel 
nemts goom Vnd set darvnder eenen In eenen graenre. /^pegf. d. senden 
spriet (Stange), Speg. d. sonden f. 36^. f. 11\ 

gomen, mhd. goumen, Acht haben, graslehe, Sense zum Grasmähen. 

achten, merken, wornach trachten, mit 50 Wism. Inv. v. 1596. 



6RATIAS 144 GRISEN 

g^atias. 4 gratias berkannen, 2 grettich (1437)^ Hans^ Rec. IPf S. 
berkannen, ein yan (1) stoveken, de 1J2J2, 

ander van Vs stoveken, 1 flaske etc. greYmBthnU Abgabe an den Grafen; 

Mehl, Jahrb. 10^ S, 71. (Was für eine auch van Stiften erhoben. Item in den 
Art Bierkanne?) 5 dorpperen 0. B. vnd E. hefft dat 

greignaert, (GeiehdlSy oder brum- stiebte yth etliken buwhonen greuen- 
mig^ unfreundlich?). Eene ander re- schatt; Werne de buwhoue tbo boret, 
den (warum keefsdom quaet ist) ia wyset wol vth de registere des greuen- 
. . Die vele arcbeide die gescbien schattes. Desse greuenscbat de moth 
Van den wiuen ten kindren wert, lo vth vppe den dacb Tbome apostoli 
Als bem die man ia alte greignaert vor winacbten vndo wen de nicht 
Off den kindren niet goets willen ytbkumpt by der suuuen (d. A. an 
doen, Dan gaen si Tm dit occusoen diesem Tage bis Sonnenuntergang)^ so 
Den jongben kindren doen swarbede. sleyt de vpp alle stunde. Item dessen 
£^p^. d. Sonden f. 16^^. 15 greuensebatb sammelt jarlikes de 

grempeleiii krempeln. Vor groff kerkbere van 0. etc. Hodenb. Brem, 
wefel tbo grempelen vnde vp tbo bo- G. Q. 11, 33 f. 
wende vnde to krassen 3 d. (1585). grief, Kummery Schmere. grave, 

Wism. Wollenweberstat. asperum, incommodum, nocumentum, 

grenen, greinen, mit gren (Schar- 20 dolor. KU Das volgbet em (dem 
lachfarbe) färben. Item sal be betalen Vieler) enycb qnaet grieff. Speg. d. 
ut dem lande van elkem laken unge- sonden f. 47d; (sie sehen nicht an) 
greynt 12 ^, wat (vul) gegreynt ys, de sware grieuen, De ricbeit doet 
2 6. vude wat balf gegrent ys 18 /^ em, de se mint. das. f. 50^. 
(1437). Hans. Rec. IP, S. 82. 26 grimet? Ene grimede ko myt enen 

grensze, Grenze. De van Lubeke oghen. Brem. Denkb. 33. 
beden syk kegen deme byscbop van grimpe, eine Art kleiner Fische^ 

Munster to like unde to recbte nicbt Gründling; als eßbar: VI g. vor grim- 
in syn laut men up eine grensze to pen (1397). Sudend. S, S. 239; it. 
komen (1437). Hans. Rec. IP, S. 142. 30 XXV g. d. vor grympen . . vnde de 

grensen, grinsen, auch = grunzen. worden gebraden in oley vnde wer- 
Do de böse ketter borde de swine den gemake[t] mit eynem peper etc. 
so iute grensende. Korner 60^; unde (1409). das. Anm, 31. 
de swine myt ereme grinsende unde grisen = gresen, erschrecken^ sow. 

pustende, das. 35 perterrefacere, terrere als perterre- 

grepe. „Wahrscheinlich die Gallion. fieri, terreri. KU. — Vele redene 
Röding erklärt greep als den Theil (Gründe) vns ciaer bewisen Der vns 
des Vorstevens^ der das Waßer durch- vracbeit äff macb grisen. Speg. d. 
schneidet^ eine Erklärung^ die eur fcH- sonden f. 19^; dul is be, de des niet 
genden Stelle nicht passt.^ Breusing. 40 äff gryst. das. f. 37^; gy ryken, laet 
So was dar en in des deves scbepe, v des äff grisen. das. f. 40^; (Die 
de stunt vor der grepe unnd scboth Ameise sucht eifrig Speise eu sam- 
mytb enem rore utb der grepe und mein) Des solde den tragben zere 
scbot uns wol 8 manne äff. Hans. äff grisen, Dat be eens nauwe bjn- 
Jahrb. 1876^ S, 88. Das Beispiel (11^ 45 nen der weken Der zielen apise wille 
7i^a, 36) aus der Hamb. Chr. gehört soeken. das. f. 65^; drouelike gbe- 
hierher. deint den bere, Dats gelike min no 

grettieh, ereürnt. (Die Fürsten mere, Als alssene (Wermut) gbedaen 
sind über den Beschluß des Pernauer in des konynx spise^ Wes bitterheit 
Städtetages hinsichtlich der Münze) 60 elken macb äff grisen. das. f. 82^» 



GROFROGGEN 145 GUI'HEIT 

grofroggen. Et 26 scepel tritici gninty f. Boden. Ze schullet de 

. . nee non duo molt siliginis spiker- stubben utroden vnde yan der grünt 
mathe, que Tulgariter grofroghen acker maken laten (1396). Sudend. 
mincupatur (1330). Niesert^ Münst. 8, nr. 109. 

ürk. 7, S. 323; studontibus dabun- 5 gruntvestigen, gründen, und wil- 
tnr XIV denarii, item pro grofroggen len hir af gruntuestighen laten vnde 
XX scepelini spikermate, facientes bestedighen laten ene ewige yicarie. 
XVI scepel mensure monasteriensis. Wism. Urk. v. 1422. 
das. 8. 395. S^^W^j Benne^ (s, grope). ende 

grofstacky Groß = 144 ? Im tollen 10 worp ene (den gegriffenen Teufel, der 
tor Hoyen eyn groffstucke stock- in Wurmesgestalt aus dem Munde einer 
yissches VIII swaren. Im Brem. Denkt. Beseßenen gefahren uHir) in ene gruppe, 
grone denst, d. h.? (Gericht von dar dat reghenwater in plecht to 
frischen Fischen?) Gy (die Äbtissin lopen. Bok d. Byen f. 200K 
zu Wunstorf) hebbet to committe- 15 grfts» zerbröckeltes Gestein, Schutt 
rende na rade juwes stichtes dat sud- etc* Welk man de grues, snee ofbe 
htts Tan twen hone landes, dar men mees wil athvoren laten, dat schal 
af ministreret deme stiebte twe grone men vppe den santbergh brenghen. 
denst, en to der meghede daghe, dat Big. St. B. p. 212, 
ander Tyburtii et Valeriani (um 20 grftt Vor III grossen grud, de 
1380). (Jalenb. ürk. IX^ S. 125. men mengede to dem hoppen. Lip- 

grote. Flemische penninge, de men pische Bechn. v. 1455. 
grote nöhmet, yder flemische grote gruwesäm, Grausen erregend, grau- 

synt 6 Hamborger ^. Hamb. Bekensb. sam. ik se den gruwesamen bitteren 
V. 1630, S. 14 f. 25 dot. Lab. Dodend. v. 992. 

grdthere, Großvater. Des soens guden, schw. v. = gen (Jen), aus- 

kind, dat achter huyse ghinck, Tot sagen, bekennen, das im Prot, gude 
em so riep de groothere (der von hat, von dem dc^ schwache V. abge- 
seinem Vater verstoßen vxxr) etc. Speg. leitet sein wird. Dar wart so vele 
ä, Sonden f. 103^; dat kindeken sach, 80 äff, dat se apenbar bekanden und de 
wo men zere veronwerde zynen groot- eine gudede up den andern. Bost. 
here etc. das. 103c ; ick salt (die an- Chr. S. 21 (Bost. Progr. v. 1880). 
dere Hälfte des erbetenen Kleidungs- gudensdach. Was des losten ghudes 

Stückes^ vlassaert) bewaren wol ghe- daghes vor Paschen. Bok d. Byen 
uolden, Tot gy comt to juwer olden, 85 /. 120^. 

So nu is comen myn grothere, Dan guderteren, auch in der Form: 

sal ick jy doen min no mere, Also guderterende. Dine guderterende 
gy nv doet juwen vader etc. das. barmherticheit. Lüb. Dodend. v. 256; 

groven = groien, wachset^ engl. 574; du, here, bist guderterende. 
to grow. Of gi willen nu genesen 40 das. 991, 

Unde er juwe unheil to sere grove, gof, adj. verschwenderisch, libe- 

So maket ju hin ute dem hoye. Gerh, ralis, prodigus. KU. — Is he (der 
V. M. 20, 19. Geld besitzt) vrac (geizig), he ne 

gründe], Gründling; als eßbar: heues niet, Vnd is he gufi^ em en 
Dez medewekens yor Mathee in der 45 bliues twint. Speg. d. sonden f. 23^; 
quatertempere 20 g. vor II stige he- de guffe sone, de dat sine verdede. 
ringes; 1 k. vor grundelen etc. Dez das. f* 649k, 

fridages an S. Matheus dage 11 k. gnfheit, Verschwendung. Guffheit 

vor grundelen, 4 gr. yor kreuete etc. aal men schuwen ymme de velen 
(1397). Sudend. 8, 8. 225. 50 deren (Schäden, Nachtheile), de se 

Nftobtoag snm mnd. Wb. \Q 



GüPLIKE 146 HAGEN 

den menschen doet. Speg. d. sonden gade man. Fastnachtssp, 978^ 31;) 
/*. 63^; int erste salmen getoghet sien her kopman, wat gy, ghummen, du 
(gezeigt sehen), Wat gufheit vnd milt- hastych synt. Berlin. Dodend. v. J291; 
heit schulen (= diflferant). das. f. 63c. vnde ghef my, ghumen, dut erste tho 

gaflike. De mensche ne weet nicht 5 etc. das. v. 323. 
synen ent, Also dat garn krighet den gnmpelman, Narr, mit dem man 

visch Vnd gheuaen holt sonder vnt- sein Spiel treibt. S. Mhd. WB. s. v. 
wisch, Also de voghel is gestrict, We to Borne ducaten nicht gheven 
So gufflike is de mensche getrect kan, De mot bliven der lade gumpel- 
Van der doet vnd gheuaen. Speg. d. 10 man. Josef, V. d. 7 Tods. v. 2598. 
sonden f. 75h. (Nach Pred. Salom. gnnteke« Ichteswelke gunteken, 

9, 12^ womach g. „plötzlich^ heißen dar men in den gyltscoppen ut plecbt 
müßte.) to schenken. HcUberst. Urh. v. 1492 

gül. Du bist unwert, träch unde (cdso = Trinkgefäß). 
ein gül, sagt der Löwe zum Esel. 15 gaste, nicht trächtig, wy en beerf- 
Gerh. v. M. 67, 9. delet nycht . . de mutten, de drech- 

galse, adj. schwelgerisch, gulosus. tich synt, mer wann se guste synt, 
So s. Lucas van den gulsen sonne dat men se wyll affdriven, so dele 
(d. i. dem verlornen Sohne) scrift, dat wy se oeck. Cod. trad. Westf. 1, 192. 
he was gewone etc. Speg. d. sonden 20 gnster-net. Netz, um Güster m 
f. 6c, fangen, gaster ist Name eines Fisches; 

galsicheit, Schwelgerei. De seste Güster, auch Blieck, Blick getiannt, 
hoeftsunde is gulsicheit ghehieten, Gyprinus Blicca. 
dat is oueraet ende ouerdranc. i^eg. gfitseggen, gutsagen, d. i. verspre- 

d. Teerst, gel. f. 121^; dese (prester) 25 chen, verbürgen, ik hebbe geredet, 
en gaf em (sich) so ser der gulsicheit lavet unde gudtsegt, rede, lave unde 
ende to vnkuscheit, dat etc. Bok d. gudsegge jegenwardich in unde mit 
Byen f. 184b>. krafft desses breves vor desset bi- 

gammen = gude man, in der An- stand . . wol to holdende (1476). 
rede. (Vgl. vadder, hebbe dank, 30 Ostfries. Urh. nr. 984. 



H 

hachgarn? jewelk laken schal in hagedorn do bade . . he were hart, 
de lengide twischen beiden hach- scharp unde swinde etc. Gerh. v. M. 
gamen 25 eilen holden. Gott. Urh. 102, 86. 
V. 1476. hagen. Nach Walther (Nd.Korresf. 

haekele, ein Kraut, eradia (?). Voc. 40 Bl. II, S. 58) ist in der Redensart 
Ealberst. »hagen wreken^ hagen kein Verbfim^ 

liSLgebiike,nage-(nain)bucheMsLgnsL sondern ein Eigenname und ztcar 
fagus, que hageboke dicuntur. MeM. hochstvKihr^cheinlich der aus der Nibe- 
ürk. nr. 3760; Do bat me de hage- lungensage bekannte. Vgl. W. Grimm, 
boken (König der Bäume zu werden). 45 Die deutsche Hddens. 2. Ausg. 1867^ 
Gerh. v. M. 102, 37. S. 289. ^J. Grimm fand hierin eine 

hagedorn, Hage'(nei)dorn, rubus- spriehwörÜiche Anspielung auf die 
culus veprium, que hagedorn dicun- Heldensage.'^ Eine zweite Sprichwort- 
tur. MeM. ürk. nr. 3750; se liehe Verwendung des Namens Bogen 
worden des to rade, dat me dön 60 findet sich in ^^Uthlegginge der Evan- 



BAGGEN 14t HALFPAPfi 

gelien van Paschen an wente up den (1508). Z. f. N. Sachs. 1871, 8. 
Advent, geprediget dorch M. Luther. 139. 

Wittemberg 1529, 8^ f. 289b: Overst hakiseren, Eisen eum Haken^ 

de Joden stünden stiff, vorleten sick Krampe? De sexagena hakiseren 
up de- thosage gades, dat se nicht h 2 ^. (1270). Hans, ürk v. HöMbaum 
anders meneden, men dat se schol- J, nr. 687. 

den ewichlik bliven; se weren seker halle, ein überdeckter i2aum, bes. 

unde dachten : got deit dat nicht, um Waren in demselben eum Verkaufe 
wj hebben den tempel, hyr wanet aufzustellen, halle vel hatte, tugu- 
godt sülvest, ock hebbe wy dreplike lo rium. Voe. Engelh. u. Lief. — Ok so 
lade, gelt unde gudes genoch: tras scolet se (die Schuhmacher) de ny- 
Hagen! wolunswatdo! undf.iOS>: ghen hallen wedder setten, dar se 
Sü, du Btarcke geist, ick wil dy ei- nu stat under oyre overhanck (1344). 
nen amechtigen krancken pot vor- Oött. ürk. /, nr. 155; scharnelede 
Betten, tras Hagen unde gryp en my 16 eder hallen schallen ok de schomaker 
anl (Name des Teufels oder Todes?) under erem overhange, so von aldere 
hangen. //, 175, 4. In den Büteow. her is gewesen, lyden unde wedder 
Ruhest 2y 48 lautet das Sprichwort: setten (1515). Oött. Urk. v. 1515. 
de sick des dages gnaggen, de kru- halm, auch n. Unde wan de erde 

pen des nachts under de plaggen. 20 bringhet gude vrucht . . yn deme 
hake, /i, 175, 41. ,,computantur ersten de wortele, dar na dat halm, 
praedia nostra nach Hacken^ i. e. dar na kome yn deme halme etc. 
juga bouni, quorum duo requirit eine Old. Evangelienb. f. 95. 
gemeine Hufe.^ Bützow. Euhest.4,48. hals. 3. Ok is en vruntlik dach 

kakelen? aufhaken? Dat du dine 25 besproken vnde vorramet, dede wesen 
kogelen hevest laten hackelen, off du schal an deme halse twuschen Ver- 
vleigen woldest (sc. hattest du nicht den vnde dem Langwedele (1428). 
gebeictUet). Bt^chmanns Mir. c. 16. Hoyer^ ürk. II, 7, nr. 229. 
(Oder: hackelen, conscindere minu- liBlsbroke, Halsbrüche. „Die höchste 

tim? KU.) so Geldstrafe von 60 M., mit der man 

haken, gierig nach etwas sein. in alten Zeiten den Hals lösete.*^ 
hacken nae eenigh dinck , captare Dähn. Item to bescriuende, yn des- 
rem aliquam, inhiare alicui rei, avide sen borden (ßerichtsbeeirken) wat 
appetere. KU. Als na spisen haect eyn halsbroke ys (d.h. welche Brüche 
de sin, So ne comt godes gracie niet sö oder Buße darauf steiht)^ item eyne 
der in. Speg. d. senden f. 3d; de wyse lemenisse, item eyne vlete etc, so dat 
Seneca hyr up seit (nemlich vp dit (weil) nicht yn allen borden allike 
vnnatuerlic haken:) De maghet (l. hoch vnde groth ys. (De rechticheidt 
maghe) haect vmme vele smaken. des stichtes van Bremen.) Hodenb, 
das. f. 2^; Wal mach beten (heißen) 40 Brem. G. Q. 11^ S. 99. 
de gulse verscrouen, De hem niet halve, SeUe. Vort royede unse 

anders besieh en maket (sich mit volck deme vure (d. i. dem Brander) 
nickts anderem beschäftigt) Dan he under ogen unde woldent aver de 
met moede altyd haect V p dat mael halve vorby sturen (Der Herausg. : 
etc. das. f. id. 45 ^schräg vorüber^). Hans. Qesch. Bl. 

hake-, hacksten. Item 7 0. Arns- 1876, 8. 86. 
borch vor 2c upsteyn to dem oster- halfpape, Schüler oder Student, der 

stoven. Item 4 ö. vor Ic groten dack- pape werden wiU. „Angehender Geist- 
steyn. Item 9 ^ deme teygelmester lidier, Student der Theologie.^ Däh- 
to drancgelde vor 3<^ hacksteyn 60 nert. darmede gi halfpapen den leien 

10* 



HALFFISK 148 flANit 

quade exempel geyet etc. Der Tod to bedde is, schal men dar Denen 
zum Studenten. Lüb. Dodend. v, 964. haneu bringhen. ( Verordn. des Lüneb. 
halfflsk. 8 gr. BürmeBtere vor Bathes.) Sudend,V^p,55; ihorhrut-- 
eynen balffisch (1397). Sudend. 8, p, lacht en zal men nynen gheuelwyn 
J^;29; 22 got. d. vor twene halffische. 5 dryncken noch bauen brengen^'J^SP^. 
das, p. 230. — Der Fisch wird die Niesert, Münst. Urk. 5, S. 199; int 
Schölle sein, pecten, halpfisc (halb- erste: thon bratlachten en sal men 
fisch), sculle vel plaidise. Dief, flan- nynen hanen brenghen van baten int 
gendula, ein half visch. 1 Voc. W. has (1403). das. S. 205; wanner de 
Sag- {meist flang-)endula, ein halp- 10 brut un de bradegam byslopen, so 
(alp-, hoel-)vi8ch, vnser frowen visch, sal eine (?) brengen twe hanen, enen 
en half visch, flander, flaoder, schölle, van des brudegams wegen vnd de 
schulgen, blat-ey0, pladyfi. Dief. andere van der brat wegen van 
rustupa, vlig bering vel halb visch eren naihsten frenden sab poena 
vel vnser frawen visch. ders. 15 daorum solidoram (1389). das. S. 

halfwassen visk, II, 182, 3 wird 217. Vgl. Woeste in Nd. Jahrb. 3^ 
dasselbe sein wie halfiisk. hallefwas- 128. — De rode hane, Brand. J. 
sen visch, plearonectes. Nemnich. Balthasar is mit eenen stanck van 
Hirsch (Handels- u. Gewerbegesch. Sylmonniken geruemet und upgebra- 
Danjsigs S. 154, Anm. 418) fand in 20 ken, betaelde synen weert mit den 
einer Urkunde von 1423 neben ein- roden haen. Ben. 683. 
ander: „Halfwassen, Gropdinge, Loth- haneberde, als Flurname^ s. bend- 

fische, Langen, Lubben, Tydtlinge, haken. 

Bakdfische und Ore, im Ganzen 80 haneken, Hähnchen. 1. en hane- 

Centner Fisch und 10 Last Ore.^ — 25 ken, alse me vor ene tannen steket. 
Kriegk (Deutsches Bürgerthum im Wism. Inv. f. 100; II beer haneken. 
M.A.) nennt aus einem Verzeichnis Mekl. Jahrb. 10^ 87. 
des 15 Jahrh. „eyn korb rynfisches, hanerei, Ehebrecher. Item wen twe 

eyn worfifkorp bolches, ein centuer begrepen werden tosamende vnde eyn 
hasen, ein hundert loffen, ein hun- 80 yslyck hefft eynen echten gaden, des 
dert rackfische, Jampffr. fische, and wyffes echte mann hefit de gewalth, 
lothfische, ein handert prussfische, wath he den hanreyge (anderer Text: 
ein handert kappelinge oder kreppe- mytt dem aaerspeler) don wyL Big. 
linge, ein handert halfwax, ein hun- St. B. 39. 
dert titiling. — Hans. Bec. 3, S. 356. 35 hangelkamer. Item J. Y. schal . . 

hameide« clatrus, een hameyde, hebben . . eyn van den bedden uppe 
dicitur repagulum, quod opponitur der hangelkameren. (Testam. v. 1481.) 
(h)ostio. Voc. cop. Hör. belg. 7, 17; Ostfries. Urk. nr. 1058. 
Y mark tymberluden, de arbeygden hangen. Eyn antwerde bidde ek 

verteynacht to dem (l. den) planken 40 weder, dar ek mek na richten moghe, 
to der hammeygden to der kokene wante ek hebbe dar wol lenk den 
(1381). Sudend. 5, p. 223, 25. eyn jar uppe hanget ("= darauf ge- 

handelen. 3. weret ok, dat orer wartet) (1374). Sudend. V, nr. 4L 
(der in das Hospital St. Nie. aufge- hank. It. noch YIII siden küssen 

n(ytnmenen) welich loghenhaftighe 45 . . lt. 1 wandes deken, it brune hank 
wort handelde (Lügenreden betri^), (1451). Wism. Inv. f. 43 ; 1 grusener, 
dar scade af komen mocghte, de deyt 1 panser, it. 8 henge vnde hundes- 
sich oc in den ban (1344). Urk. d. kaghelen. das. — Was bedeutet hier 
hist. V. f. Nieders. 8, nr. 423. hank? utid ist das eweüe Beispiel 

hane^ Brauthahn. Wan de bruth 60 hieher zu ziehen? Vgl. bei Oudem.: 



HANT 149 HARDNACK 

siJQ (Karl des Gr.) gordel moeste mennygerleyge hantgelt dagelikes, 
sijn also lanc (nemlich 8 voete) Son- dat men alle hir nicht beschriuen 
der buten der gespen den hanc. kan, dat synt alle nene stände renthe, 
d, k? Vgl. auch äas. hanneken, Kleid dar van to seggende ys, de dagelikes 
ohne Ermel, Tabbart. ö to Vorde vorfallen etc. (1500). Hodenb. 

hant. 11,8.191,34. Vortmervmme Brem. G. Q. II, 8. 
den dodeden knecht, gheheten H. K., taantreken, mit der Hand über- 

den her R. heft ghedodet, dar schal reichen, noch forder hantgereket, ge- 
be lyk vmme don, aldos: he schal geuen vnde betalt eyne summen. Urk. 
de hant des doden to graue bringen, 10 v. Dalheim v. 1440, 
alze en lantrecht is enen dSdeden hantsone = hantvrede, nur vid- 

bur to bogande (1400). Pamm. Gesch. leicht mit dem Unterschiede, der ewi- 
Denkm. 1, S. 310.' — 8. 191^, 15. sehen vrede und sone Oberhaupt ist. 
eneme sine hande geven ist Symbol Desset is my scheen, also wy myt 
der Huldigung. Grimm, R. A. 139, 15 den Hessen in euer guden ewigen 
Welp was so Tri vorste, dat he ne wissenden handsone seten, also se 
pemanne noch deme keisere umbe sloghen mynen groten vader, dar 
ienich len ie sine hande geve. Sachs. desse sone vmme scheen is (1425). 
Weltchron. 274, 28. — 8. 193, 10 jf. Mb. Urk. 6, nr. 643. 
Do gingen se baven (gegen, toider) 20 hantveste, Handgriff, -habe. Datt 
oere loefte unde eede, zegel unde ein dolck gewest, van einem steke- 
breve den fursten van Gelder in de poke, vndt darna ock datt bauenste 
hant. Ben. 638. — 8. 194, 2. van vam handtveste (1588). Wölg. Arch. 
(der) hant, weg, foH. N. N. sy vef- (SteUin) T. 61? nr. 31. fd. 391. 
^^T^ jar lang ungeferlik van der hant 25 hantwere ? und dat se mit har- 
gewestetc. Na dem he so lange van der nische, mit velen volke und mit ge- 
baut blive etc. Brschw. Urk. v. 1498. wapenden hantweren (hantwerken?) 

hanteren, -tieren, oft besuchen. De gekamen to dagen, dat also doch nicht 
niet Schalken dienste vmme ghaen, belevet noch vorbrevet is (1388). 
Als spellude,- de tauernen hantieren 30 Livl. Urk. nr. 3099. 
• . dit beten vnedele lüde. Speg. d. har, interj. Interjectiones non so- 

sonden f. 63d; etwas betreiben (als lum homines sed et bruta movent, 
gewöhnliches Geschäft). Ipocrisie is, ut pullos kus, kis; porcos hus; har 
de fingiert Dueghet, de he niet hau- har equos. Aurora grammat. 
tiert. das. f. 109d; ledicheit (Müssig- 85 har de, Härte; guter, trockener Bo- 
gang) hanteren. das. f. 48c ; einen be- den gegenüber dem Morast De (vaget) 
handeln, für ihn sorgen, beschützen. wände up Wittenstein, so dat eintzige 
Doch beholden des, dat nen copman hus in Jerven is gelegen und umbher 
van der hanze enighe andere per- mit moras umbgeven, wowol idt an 
s^onen of copenschop . . de in de 40 dem orde, dar datt slot und fleck 
hanze nicht en boren, hir ymme rike lach, eine kleine harde int runde was. 
up der hanzestede vrygheit vnde pri- Benner, Livl. Hist. 366. 
vilegien nenerleye wys suUen vorant- hardnack, 11,207, y^ist trotz Menzel 

woren, hanteren noch beschermen ursprünglich nicht der Klander (ca- 
(1437). Hans. Bec. IP, 8. 32 u. 53. 45 landra), schwarze Kornkäfer, sondern 

hantgelt, im Ggs. zu rente, Geld, die Totenuhr, anobium pertinax, von 
das nicht zu einer bestirnten festge- dem man erzählt, wenn er mit steifem 
setzten Zeit, sondern täglich eingenom- Nacken den Kopf einklemme, könne 
men wird. Item bauen desse (fest- ein schwerer Wagen über ihn fahren 
stehenden) pennyngkrenthe kumpt 50 ohne ihn zu scJiädigen.^ Krause. 



HARM 150 HAVELREEE 

barm, Hermelin^ Wiesel. (My mot basenknren, Hasen jagen, s. knren. 
irbarmen) dat du (sagt die Landmaus Dat he in syner gnaden lande hebbe 
zur Stadtmaus) vor den barmen, vor gehasenkuret. Gott. Urk. v. 1516. 
bunt, vor kalten unde vor vallen . . hasert, personificiert: Wan de do- 

din lif most hoden to allen stunden. 6 beler hasert anropt (den Gatt des 
Gerh. v. Jkf, iö, 107. — harmenvel. Glücksspieles?)^ So esket he den 
Timera harmenvelle (1252). Hans. bösen man Astrod. Josefe F. d. 7 
Urk. B. i, 144; vgl. harmelken, gril- Tods. 2350. 
lus. Hoffm. FincU. i, 154. haspel, (Gam)winde von einem be- 

harman, „ein nodi nicht geschore- lo stimmten Maße (oder Umfange)^ das 
nes, nur einmal aufgerauhtes Tuch,*^ nach der Art des Garnes etc. und in 
Rüdiger. (Laken soll geschoren wer- verschiedenen Landern verschieden ist. 
den nur bei Tageslicht) iodoch scho- Flur, auch hespele. De kopmanne 
len ohnen de harmans . . by lichte hebben verdreyt gehad an gamekope 
(Kerzenlicht) tho scherende togelaten 15 umme kortede willen veler hespele 
sin. Hamb. Z. R. p. 289. . . gehaspeld, yd sy up ravenhespele 

harst, Braten. (6y ryken) Ne weest edir andern hespelen etc. Gott. ürh. 
daer to gheen occusoen, Dat gy ju des 15 J. 

kind so niet en varst, Dat gy der haste, adv, schnell^ rasch. Ick vinde 

äff maect des duuels barst (einen 20 zees dinghen harde goet Comen vter 
Teufelsbraten). Speg. d. sonden f. 40^. bekeringhe spoet (Eile), Eerst dat 

barsten, röstefi. (bersten, berdsten, etc. Dat ander goet dats blide leuen, 
torrere. KU.) Neemt gesneden witte- Dat haeste bekeringhe mach gheuen. 
brodt gebarst op een rooster. Ostfr. Speg. d. sofiden; Dar quemen haeste 
Kochb. V, 1656, f. 15. 25 twe grote heische hunde. Bok d. 

hartborich, dem Gebote, Aufrufe Byen /. 157^. 
etc. nicht folgsam, Vele (Hanse-) hatte, Haß. De ander gramschap 

stede sint hartborich unde unhorsam is zere quaet, De met beuoele van 
gcweset to dage to komende (1441). redene (== ratio) staet; Veroldert in 
Hans. Rec. IP, S. 358. 30 den menschen die, So wert he (l. se) 

bartkorn. hardt körn dat is wete, ghenoomt hatie. Speg. d. sonden f. 
rogge unde garste (1430). Sudend. il^a; een derde quaet, dat comt^vom 
8, S. 373y Z. 39. Spielen), Dats vele tomä vnd vele 

bärworm „ist das Nagelgeschwür, hatyen, Menich geuechte vnd man- 
auch der s. g. verfülUe Finger, fik. S5 slacht etc. das. 47^; de minne (nem- 
Ein Spruch dagegen im Stader Arch. lieh quaed goed für die Kinder zu 
2, 301.^ Krause. gewinnen u. eu sammelen) mach men 

base« Dat is een spruke onder wal nomen hatyen, Der (= dar) se 
den Volke: hyr en lach de hase nicht. ere kindere mede vermaledien etc. 
Bok d. Byen f. 142c. 40 das. f. 50^; nyt is vele argher dan 

haselbfin. coturnices haselhünre, hatie etc. das. f. 111c. 
dat alderUeste witbrot, kregen Moyses bavek, Plur. auch heveke. Weyde- 

geste. Josef, V. d. 7 Tods. v. 7067. werk driuen mit hunden, mit sper- 

hHStnhiiier? der Hasen (mit Falken) weren, mit valken, mit heueken etc. 
beist? (= hasenbeiter, -beter?). Alle 45 (1398). Sudend. 8, nr. 234. 
vorsten, greuen . . scholen velicheit havekesklocke , Schelle, die dem 

hebben (eu jagen) eyne mile weghes • . Habicht angehängt wurde? IUI kros- 
vthgescheden hasenbidere vnde nacht- sen to havekeskloken. Lipp. Bechn. 
jeghere, de en scholen neuen vrede v. 1393. 
hebben (1398). Sudend. 8, nr. 234. 50 bavelreke? Item quod nuUus vadat 



HAVENDE 151 HEILERE 

ad locum in Berlin, qui dicitur Ples, schätz) (1399). Suäend. 9, wr. 15 
locando se alteri, nisi opus quod ha- (S. 12), 

buerit pre manibus usque ad talem hechler? = hekeler? It. Bories 

partem totaliter, que uocatur eyn de hechler. Fries. Arch. 1, 466, ( Vgl, 
hauelreke, et illud pertinet ad tex- 6 den jetzigen Eigennamen Ilegeler.) 
tores; laDificos vero etc. (1331). Fidic. heckeschede ? It. dede ick D. deme 

/, & 73. molre 18 8. vor heckescheden, Wism. 

Iia?ende, Nebenf, zu havene, z. B. Beg. 8, Spir. 5, f. 20. 
(1420) Lüb. ürJc, 6, nr. 285, hede? Ecclesiastes: Ne kike in 

Iiaver. De van Nesße geuen alle 10 elke strate niet, Alstu wandelst in 
yar vppe de horch Vorde vifif molt de stede, Ganc neder siende vp die 
bonen vnde 4 molt swartes haueren. hede Vnd kicr afif, ofstu wils suuer 
V. Hodenb. JBrem, G. Q. 11^ S. 82; bliuen, Dyne oghen van den getoemden 
item ßo geuen de van N. ok 1 6 molt wiuen. Speg. d. senden, f. 13k (Sir. 9^ 7. 
Wittes haueren. doLS. 8, 85. 16 Es loird hede tool „Haide^ sein^ das 

haverbock. ^J5m mit Hafer ge- im Sinne von Boden gebraucht ist^ tcie 
mästeterj zum Schlachten bestimmter ^ in einem Beispiele bei Oudemans : Die 
verschnittener Ziegenbock. In einem bome waren gewassen uter hede). 
Notizhiiche des Bruders Joh, Vrese heg«? 5, Schutz. S. MeJd. Urh, nr, 

mit Einträgen über den Haushalt sei- 20 5806. 

nes Klosters Falkenhagen aus den J. beiden = heden, von Heede. XXV 

1520 — 35 heißt es z. B.: Item duth g. vor vyf elen heydens doukes vnder 

jaer (1519) slachten wy V stige vette de eselsedele (1397). Sudend, 8, 8, 

swyne, item XV ossen unde V koge 232, 14; eyn ander plaster vppe vule 

in de peckelen . . Ferner: wy holden 26 ben. Nym recht murwat'er vnde lat 

XII stige szeghen, VI stige melcke id stan, dat id schire, dar nette 

ui\de VI stige guste myt den haver- beiden plaster inne vnde legge den 

bocken. Item wy teyn alle jaer tho vp. Wolf. Mscr, 23, 3 f. 115. 

yaszel boven hundert hoken up. Noch heienmouwe. „In hiesiger Gegend 

jetzt wird in einzelnen Gegenden des 30 (Beckliiighausen) sieJU man zur Ernte- 

Paderbornschen Ziegenfleisch in Salz zeit sehr häufig die Arme der auf dem 

gelegt. Über die Fütterung der Ziegen Felde beschäftigten Arbeiterinnen mit 

wit Hafer, s. Grimm, Gesch. d, d. Ermein von grober Leinwand bewaff- 

Spr. S. 66 (doch vgl. dagegen M, Heyne net, das sind solche heienmouwen; 

s> V, baber) u, über den in früherer 36 Heindauk nennt man nefnlich das aus 

Zeit verbreitet gewesenen Gebrauch der dem Werggespinste zubereitete Leinen, 

Ziegenbödce neben den Ziegen zum während flessen oder üessendauk das 

Schlachten Fr. Diez, Krit. Anhang feinere aus Flachs zubereitete heißt 

zum etymd. WB. der roman. Spr. und mangdauk (gemischtes Tuch) das- 

(Bonn, 1854) 8. 2,^ Preuß. 40 jenige Leinen ist, welches aus Werg- 

haverknecht ? Vortmer hebbe wy und Flachsgespinsten gemacht ist, 

(Propst u, Capitel zu Bremen) ouer W. Mummenhoff, Korresp, Bl. 2, 8. 

ghegheuen vnde vulbordet vnsem vor- 79, — heienmouwen ist demriach = 

screuenen heren (Erzbisch, v. Br.), heidenmouwen, Ermel aus Heede, 8, 

dat alle schomakere, scrodere, sme- 46 beiden. 

de, coplude, tauernere vnde tauer- heilant. „Nach Böhmer, techn, 

uerschen, vnde de haverknechte ghe- Gesch. der Pflanzen heißt so der Aitich 
beten zind, wor ze beseten zin hüten (Sambucus ebulus).^^ Oligschlager, 
steden . . eyn ihewelik eynen zwai*en Oder Alant, Inula Helenium. L, ? 
güldenen gheuen sal (zu e. Pflug- 60 Heileke. Ist statt heileke densten 



HEIMODE 152 HENDELINK 

druch zu lesen: alse Heileke den sten sich auch im Bok d. Byen f. ISS^; 
(s, d. W.) droch? nur steht da beer statt deor, u. die 

heimode, n. Heimat. 6od de mote Erklärung dat is t. gemaket fehU. 
dy wedder senden to dyneme hei- heim, helmartiges Gefäß? dar na 

mode. Bost, Brev, f, 145. 6 berne yd (eine Menge genannter 

heue, Handgriff oder Ohr eines Ge- Kräuter) an (in) eneme helme. Nd. 
fäßes. heise, een hanthave of heise Jahrb, S, S. 68. 
van een cniic of canne, ansa. Dief. taelmelin, Dem. eu heim? oder 

een heyse vel ore van eenre cruyken. Stück eines Helmes? gepollerth eyn 
Voc. cop. (Hör. belg. 7, 16). 10 helmelin 8 seh. lüb. Bechn. e. platen- 

hel. de hele höp, der ganee Haufe. sIegers von 1562; vor II helmeline 
Averst H. S. wolde allene nicht ka- backen vnde vthgepoUerth vnde vp 
men, sunder bracht enen helen hupen bereth IUI gülden, das. 
mede sines volckes. Lüh. Beform. 67; helpe, m. Helfer, se unde ere hei- 

do iss de heile hop von den lantz- 15 pen an beydentsiden (1377). Sudend. 
knechten an die stat gefallen etc. F, nr. dd; weretok, datiementdarsul- 
Münst. Chr. 2^ 206. ven nicht hen then konde edder enen 

heldenslot, Schloß an Ketten, enen helpen uthmaken, de scholde geven 
präm myd siner tobehoringhe, twe in de kisfen etc. Lüb. Chr. 2^ 273. 
yserne holten, vif beeiden, dre hei- 20 helpe, als P/lanae: herba Roberti. 
denslote, sos grote grapen etc. Invent. Voc. Colm. 

des Schloßes zu Emden (1439). Ostfr. hemelstighe, celidium (?). Voc. Colm. 

ürk. nr. 509; vor 3 heldenslote tho hemelte, hochd. gehemelze. (gehel- 

den prahmen vnde vor ein tasken- meze ist Druckf.) 
slot an de timmerbode. TFi^m. jETa/en- 25 hemmede; in dat h. geven, ein 
reg. v. 1609. Patengeschenk geben. So myn iunker 

helgen. JI, 231^ 44. Des nachtes scholde vader stan Bernd Swibben, 
scheiten helget den fygend. Gott. dem kint int hemmet gegeven 1 
Urk. V. 1450. postulatusgulden . . it. der vadderen 

heiige beren, brionia. Voc. Colm. 30 int bedde IUI mrk. (1503). Lippisctte 
Vgl. Dief. brionia, hilge beren, hei- Bechn. 

lige byrn; schitwort, wilt kürbiß, hendelink, ein Maß. tres tinas et 

hundskürbsen. S. auch hilgenberen. XXVIII hendelingos. Notandum au- 

heliken. //, 231^^ 33. Ick hebbe tem, quod III medemere faciunt II 
becant enen iunghen man in Brabant, 35 stopos, II stopi 1 hendelingum, III 
de em (sich) al heellicke (ganz^ voll- hendelingi I sextarium et XII sex- 
ständig) ghegeuen hadde to der werlt. tarii 1 tinam. Xaniener Hebe-Beg. des 
Bok d. Byen f 17 Id. Stiftes St. Victor um 1300 f. 10 (in 

helle, als Flurname. Vorkope een Picks Monatsschr. 5, S. 49 ff.) ; et 
stucke erves beleghen bii Kaning- 40 nota, quod XXXVI hendelingi faciunt 
husen, gheheten Duvelswerkke, myt 1 tinam. f 38; et XXI hendelingi 
den hellen unde unleende (? Unlan- faciunt 1 medium et V vasa faciunt 
den?), de bii unde umme den vor- 1 hendelingum. das.; IX hendelingos 
screven werf synt liggende, dat in ceruisie. das. f. 52^; preterea sco- 
vortyden ene grote fenne heft ghe- 45 lastrie datur cotidie 1 hendelinc, et 
wezen, de vormyds den unwedder thesaurarie similiter I et celerarie 
unde water vorghaen is (1453). Ost- III que dicuntur millebir et sie 
fries. Urk. nr. 662. XXXVII hendelingi cotidie dantur et 

heilich. //, 232fi^, 48. Die aus d. quia XXXVI hendelingi faciunt I ti- 
Pass. Christi efrinommene Stelle findet 50 nam, summa predictorum facit ad 



HENGELKE 153 HERISIEN 

septimanam VII tinas et VII hende- stechmetzer, der baseler schmit acht, 

lingos. das, „Gehört eu hant, wie der cordinschmit ziehen und nicht 

hendelinc, der Fausthandschuh; es mehr. In einem Solinger Privileg von 

muß ein Gefäß gewesen sein, das ganz 1623 ist von Schlachtschwertern, Pam- 

auffallende Henkel hatte. Vgl. et due 5 pen, langen Dollichen die Rede.^ F. 

mensure lactis, hec mensura vocatur W. Oligschlager su Solingen, 

heindelinch." Laconibi. Arch. VI, S, hevieVjhsj^iev^ Name eines Fisches. 

116 if. Birlinger. centenum muUonum, hoc est hardres 

heogelke, //, 239\ ^ist das Han- (1252). Hans. ürk. B. /, p. 146. — 

gende der Bergmannssprache, also im lo herder, mugil, capito. Kil, 

Stollen die obere Decke.*' Krause. here nnde were. 11,248^,6. Vnde 

henkers- vel hoii(c)wort, mercuria- willen des ore rechte here vnde were 

lis. Voc. Colm. sin vor aller ansprake, wur one des 

henkomeiiy (mäßiges) Auskommen. behoff is (1409). Ilsenb. ürk. nr. 1409. 

„dat henkömen, das knappe Auskam- 15 heren, mit dem Heere ziehen. In 

wen.^ Schambach. Hier om en suUen einer vasten sammelden sich de Seme- 

wi niet bidden om grote rycheit, mer gallen und wolden na Rige beeren. 

om noetdorfte ende om een henne- Renner^' Livl. Hist. p. 63; überh. an- 

coemen, daer wy tlyf mede moeghen greifen^ invadere. De wolf bedudet 

ontdraghen. Sp. d. kerst. gel. f. 91^. 20 . . de bösen richter, de mit gewalt 

henne ke-, henkewagen? It. 10 0. den hüsman heret unde al sin gut 

H. T. vor 2 rade, eyne disele . . to to unrechte teret. Gerh.v.M. 101^308. 

deme hennekewagen (1483). It. 13 0. herenmete, adj. herrenmäßig, herr- 

T. vor den henkenwagen to makende lieh. De (der eine der Brüder) lei- 

(1489). It. 13V2 0. vor 2 rade in 25 dede in eilende een seer arme leuen, 

dem henkenwagen (1493); it. 10 0. de ander leide een heremeten ("Z. here- 

H. T. vor 1 assen an dem henke- meten) leuen. Bok d. Byen f. 133c, 

wagen; it. 10 0. vor 2 asse to deme berge, Hure. It is opembar, dat 

kamerwagen (1500). Z. f. Nieders. opembare wyfe sluven und herghen 

1871, 8. 209. — Vgl. henneke am 30 hen unde her bynnen desser stat hus 

Schluß. unde hoff upholden und rufferie und 

hento. De junge wer hentho XX ander quaet darinne steden (1439). 

jaienn (d. h. ungefähr 20 J. alt) vnd Hans. Rec. IP, S. 257. 

also tho sodaneme gelde tho handt- hergenscheit. 11,249^,1. Mennich 

hauende mundich genoch. Wwm. 35 de is tomale unthere, De sik vppe 

Zeuget, p. 334, hcrgenscheit vordrynket. Josef, V. d. 

herder, „Hartmacher, Härter. Her- 7 Tods. v. 6609. 
zog Wilh. von Jülich und Berg er- bergen- (heren)sone, herenson, ne- 

laubte 1401 den , Härteren' (der Schwer- quam, modynck, herensen, vnselige 
ter) und den Schleiferen zu Solingen 40 bosewicht. Dief. 
eine Bruderschaft (Zunft) su bilden. herholt, Herold. Do quam ene 

unsen luiden, de da geheischen sind barse ut Holland, darynne was en 
herdere und schieifere der schwerde, herholt (1441). Hans. Hec. IP, S. 409 
baselere ind andere mezer. In den (herold. das. S. 322 z. J. 1440). 
1472 bestätigten Privilegien für die 45 herien, pflügen, (heren, ploegen. 
Solinger Schtvertschmiede tcird ange- Eiders erien. Oudem.) = eren. Vp 
geben, wie viel Stücke jeder Schmit hilghe daghe were beter vele Heryen 
täglich, und nicht mehr schmieden soll. vnde sayen dan gaen to speie. Speg. 
der schwerdtschmidt veir schwerdt, d. senden f. 13^. 
jecklich.metzerschmidt ziehen ("jereÄ»; 50 herisicii, Ketzer , hereticus. De 



HERLIK 154 HERTESHORN 

kersten, de gebannen leghet, Is als tenen herrschafte. Niesert^ Münst, 
geleuert den duuel, Also de kerke ürk. 3, 8. 171; weret ock sake, dat 
leuert wel Eenen gecroenden (der dese (eigene, vulschuldige luede) ei- 
eine crime hat^ tonsuriert ?) herisien, nich wibbolde erue hedden, so solde 
De niet scheiden wil van dien, Den 6 man dat eren rechten herschup, den 
leken here (Laien - Herrn), de en si mit rechte vuUschuldig weren, vth- 
schiere Gorrigiert vnd doot met vuere. richten, als fere als dat herschup 
ßiwg. d. sonden f. 108\ dat versatten etc. das. S. 176. 

herlik, herilis. Voce, in tadelndem hershorn ? It. noch an ener ande- 

Sinne^ stoU. Dar ginghen ock wol 10 ren tunnen III sidene küssen, it. noch 
rede . . dat wy herlick unde ho- 1 slaplaken, it. I hershoren. Wism. 
modich weren. jSug g. Jühnde, S. 17. Invent. f. 21. (Hirschgeweih?) 

hermeschar , mhd. härm - schar, hert, m. 2. StammgtU. Den heerd 

(schmerdiche Dienstleistung), Strafe, to Hersweghe van dordehalff hundert 
Plage, Noth. ok so byn yk des ghe- 15 gresen . . den beert to Lopsum van 
mant, Dat he syn hermeschar hyr achte unde veertich demeden, den 
mot driuen openbar. De verlorne Son Wischhuser beert van vofteyn stighe 
V. 427. 508; vulendet ys dyn»herme- grasen, den beert to Twixlum van 
schar, das. v. 716. hundert grasen etc. (1439). Ostfries. 

herne, ais fem. He vel van ener 20 ürk. nr. 509; myn husvrouwe schal 
hochte ende brack de herne. Boh d. hebben 21 demede landes to orer 
Dgen f. 140c ; sunder ghude noetdroft liiftucht, de 4 demet synt van myner 
des lichammes en kan ic nicht ghe- moder lant, men de seventeyn synt 
beden (beten), want ic bin ghekren- van Himbe laut, dar schal se my 
ket in der herne ende mit allen (d. i. 25 mede holden in bedenghe oer levent, 
gänglich) vnmechtich in dem lichame. darna so schal dat erve wedder up 
das. f. 102b^. den hert (1455). das. nr. 689. — 

hemeworst, Hirn'(Brägen)u)urst. 3. Vogelherd. De jungen (vögele) na 
VI g. d, der Reseschen vor eygere der jungen sede wolden dar den hert 
to herneworsten, II kr. Herborde dem 30 besein etc. Gerh. v. M. 74, 42. 
kreymere vor eyn halflf verdingk herte, Herz, als fem. Mit den hen- 

wichte engeuers vnd II got. sol. dem den sullen se arbeiden ende mit der 
seluen vor eyn lot wichte safferans herten sullen se singhen ofte lesen, 
ok to hernewSrsten (1398). Sudend. Boh d. Byen f. 104c ; kere weder to 
S, S. 231, 33. 35 der herten. das. f. 1089.; he wart be- 

hersam, (einem Herrn geziemend, weget in der herten. das. f. 114d; 
gehörend), herrlich, ansehnlich. Godes wt heier herten (toto animo). das. 
viesch vnde blud is eyn hersam spyse, f, 1159^. 

we de entfad mit eyner reynen con- hertesblat, cirte. Voc. Hdlh. Vgl. 

sciencien, dat ouerdrift (vertreibt) myt 40 Dief. s. v. carve, (cireo, circe, cirte), 
syner krafft allerleye suke. Etnd. herze-, herteblat. — Im Voc. Cdm. 
Mscr. nr. 139, f. 213; ik byn be- wol verschrieben herseblath. 
rouet myner hersamen kledere. das. hertesbrons. //, 257\ 1. „Hirsch- 

f. 213^. brunst (boletus cervinus) ist ein klei- 

hersehopi als n. War eyn erff- 45 ner, kugelförmiger Schtoamm, noch in 
delinge gevallet (vorfällt, eintritt), is neuester Zeit in Gebrauch, um Kühe 
de man gestorven, so nymt dat her- brünstig zu machen.*^ Oligschlager. 
schop bevoerens äff eyn heyrgeweyde herteshorn. „cornu cervi, und nicht 

etc. Cod. trad. Westf. 1, 192 (u. so cochlearia coronopus, überhaupt keitie 
immer in dieser ürk.); deme verla- &o Pflanze.^ Midck. 



HERTESKRÜT 155 HIEN HIEMANNEN 

berteskrüt, celtica. Voc. Cd. (Dief. Kannst du nicht geschwinder gehen?^ 

s. V. hertestnnge.) Dähn. 

hertestwicb, Hirschgeweih. (Hol- hessisch, eine Art Tuch (nach dem 

länder nehmen den Bremern im J. Fabricationslande genannt?). VII k. 

1398 unter anderen) . . an wuUe 6 Guldenhande vor IV« elen hesach, 

to teyn Lub. marken, an bertes- Arnde to eynem par hosen (1397). 

twyghen to IV Lnb. marken. Brem. Sudend. 8, S. 223, 17. 

Benhb. 11. heveker (zu havek, Habicht), Fat- 

hertslaeli. 11,257^,43. Einer koflft conier. „Nach einer Urkunde van 

einen essen • . vorkofiFt de hudt vor lo 1439 behält sieh Joh. von Bonop bei 

4 daler . . dat herteschlach, kop, Vergabung eines Zehnten an die Kirche 
vothe vnd callunen rekent he vor zu Hillentmp vor, daß, wenn er nach 

5 *% 4 ß. etc. Hamb. EeJcensb. v. H. komme, den Pferden 2 Scheffel 
1630, S. 40. — trop, familia, socie- Hafer, seinem heveker oder vogeler 
tas. he was dar mit sienem ganzen 15 aber für den Vogel ein Huhn und für 
hartschlag. Bützow. Ruhest. 7, 39; die Hunde ein Brot gegeben werden 
vgl. „miin oll harteslag, eine Caresse sdll.^ Preuß. 

gemeiner Leute. ^ Bahn. hevelte. licium, heuelt, leenbint 

\ieT\^viL\^}i^adj. zur Heerfahrt fertig, vel twiin. Voc, cop. Hör. belg. 7, 18; 

bereit. Unde bat, dat he ome wolde 20 hevelgarn, lizze. Bief. s. v. — herum, 

bescheiden, ehir denne he hir int heuelte texterum. Brevü. Benth. (he- 

land mit den herferdigen queme. Zu^ velgaern, inslag ef schering by den 

gegen Jühnde p. 10; des so genalede wever. KU.) — „hefel (oder helfte 

sik de hertoge myt den vorben. si- = hevelte) heißen die Schnüre, durch 

nen herverdigen herward. das. 25 deren Ösen der Aufjsug gezogen wird.^ 

herwagen, Kriegswagen. Und de Rüdiger. Die Wereker sollen schul- 

pelser to Osenbnigge na des kregen dig sein ihre Arbeit richtig zu halten, 

dat recht, dat er herwagen nest des dasz sie keine Draden unrecht laufien 

rades wagen foer, als se to felde to- auch keine Hevelle ledig stehen las- 

gen. Münst. Chr. 1, 125. 30 sen, bei Straflfe 2 ß. vor jeder Draet, 

hesse, hessene. hesene, poplex. darüber die Helffte gehet. Hamb. Z. 

Voc. cop. Hör. belg. 7, 19. (Ber Löwe R. p. 225. 

laßt den Wolf wegen seiner Übelthaten, hevemoder. i/, 2639i, 39. celica, 

die er als Stellvertreter des Löwen be- grimme muoter, heuemoder. Bief. 

gangen hatte) mit knuppelen wol der- 35 Wedder de heuemoder, de wert van 

slän unde up bi den hesnen hän, enen wynde, de vor holen ys, dar 

unde . . gebot, wer men iergen sin wedder nym etc. Goth Areneib. f. 

geuöt mit schult of ane schult ge- 53^ (also eine Blähungskrankheit). 

venge, dat men (d. i. men en) up bi hien, hiemannen. Debet familia 

den hesnen henge. Gerh. v. M. 65, 40 sive hiemanni solvere cellerario II 

119. Vgl. „hessen, die Hinterfüße derer solid, leves, qui dicuntur winvore. 

Pferde. Wird hernach auch auf die f. 9; hiemannis et bodello III quarte 

Menschen angewandt. De olde treckt partes porci. f. 8b. Xantener Hebe- 

de hessen so nah; he feel em in de Reg. des Stiftes St. Victor (1300). 

hessen, er höhlte ihn ein; he iß em 45 Pick, Monatsschr. 5, S. 50. Vgl. 

up de hessen ; bey denen Korn-Mähers sciendum, quod quicunque villicus 

wirds viel gebraucht."^ Bützow. Ruhest. curtem Derne dimiserit, conuentui 

25^ 64, „Bie Hinter-Füße der Pferde. Gherishemensi seu eins villico succe- 

Ber untere sehnigte Theü der Lende. denti dimittet quatuor equos secun- 

Kanstu de hessen nig fortslepen ? 50 dum quod fidelibus curtis, qui dicun« 



HIFFER 156 HIRLANDISCH 

tur hyen sufficientes videntur ad ara- mel unde vor furwark. Der Posten^ 
trum et arandum. LacomU. Arch. 6y zuweilen 1 fl., zuweilen 1 seh., kehrt 
132. — lata procuratio (des Münst regelmäßig tvieder, 1451: hymmelkoi- 
Dekans in carnisprivio) durabit ad ken, 1491: hymmelkoken. Es sind 
tres commestiones, feria secunda 5 überall offenbar Oblaten." Jacobs. 
mane incipiet et feria tertia facta hindersage, Einrede^ späterer Ein- 

commestione et habito consilio, quod t/vurf. Vnd de twintich mark betalen 
byensprake dicitur, cum sculteto et ane allerleye hindersage, vortoch vnde 
mansionariis ibidem recedet (Ende kummer (1404), Sudend, 9, nr. 336. 
des 14 J.). Niesert, Münst. Urk. 7, lo hindersprekcn, Rücksprache neh- 
S. 546, men. Dar nen rechtgandt noch hin- 

hiffer? De rad scholden des hiffere dersprekent e. e. rahts by geschntt 
vnde vortdriuere (Antreiber) wesen, etc. Von werffen, dar vp e. e. raht 
dat dit (einer bedrängten Stadt Hülfe hindersprekent nimpt und folgents 
zu leisten) io endichliken schüde 15 darup erkendt (15 . .). Ordn. der 
(1870). Sudend. 8,8.97, 22. (Schwer- Wortführer u.Proawaloren zu Lübeck, 
lieh richtig überliefert.) hinge, Angel, hamus et cardo. KU. 

hildensem. II, 265h, 38. Der Ar- Die visch int water syn aes vliet, 
tikel ist zu streicJien. „In dem Glos- Vm dat hie die hinghene der (da) 
sar hat Burmeister allerdings: bilden- 20 vntsiet. Speg. d. sonden f. 17^; des 
sem, eine Art Messer, aber in seinem duucls hinghen vnde net is dat schone 
Texte steht bildesemensem und so wyö met toorosel beset. das. f. 6^. 
auch im Original^ also HüdesJieimische hip, feines (Hohl-) Gebäck, hypp, 

Messer. " (>mZZ. hyppy > hippen, nebula. Dief. (=unrat). 

hilgenberen, romesch roese, wilt 26 hipken, Dem. zu hip. hipkenbecker, 
zedvar, vitis agrestis. Wolf. Mscr. der hippen backt u. verkauft. Diese^ 
nr. 363. Vgl. Dief. vitis alba, vitalba. von den Käufern verächtlich behan- 

hillich, hillighe(n) mans, Kirchge- delt, gaben den Spott mit ihrem losen 
schwomer, Kirdienvorstand. Die voer- Maulwerk zurück: daher: Schmäher ^ 
Stander unde hillighen mans der 30 Lästerer, Spötter (s. M. Heyne unter 
kercken etc. (1463). Ostfries. Urk. hippenbube, hohlhippe in Grimms 
nr. 787; Aytit Sybrandsna, Bürger WB.). Hören vnd bouen, deue vnd 
zu Emden, verkauft der Kirche zu logeners, hypkenbeckers vnd lesterers 
Emden den erwerdigen hilligen mar- plegen (sülken schnack) tho voren. 
telers sunte Cosme unde Damyano 35 Staphorst 2\ 201; dar entjegen bryn- 
patronis der kerken to Emeden verde- get he desse hypkenbeckers argu- 
half gras für eine Summe, welche ihm mente alse volget etc. das. 179. 
Gherrolt Egghen, Johan Putman . . hir. Von der Zeit: heute. Reynd 

hilghen mans entrichtet haben van der Tyen vnde Siabo scolen eyn vrunt- 
hilgen wegen (1444). das. nr. 553. 40 scap maken twischen hir vnde mor- 

hilligenbiter. Vgl. pilernbiter, hy- gen by pena van V gl. Emd. Bußb. 
pocrita in aede sacra ; supei-stitiosus ; f. 75b. u. s. 

qui assidue, anili superstitione im- hirlandisch, hier zu Lande gehörig, 

butus, in aede sacra desidet ; quasi inlä^idisch, einheimisch. Ok is de rad 
columnas mordens sive erodens. KU. 45 eins worden, dat degenne, de de dore 

himmelkoke. y^Die Custodierech-^ unser stad sluten, in sodanen hilli- 
nung vom J. 1443 (des Silvesterstifts gen dagen, alse de dore unser stad 
in Wernigerode) verzeichnet unter den to stan , neue hirlandische wagen 
Ausgaben für gottesdienstliche Uten- scholen inne laten, de mit velinge 
sUien: X sz. vor hymelkoken, vor 60 unde kopenschop tho unser stad 



Bisco i5t holde 

komen. Brem. Künd. R. (v. 1756) rugge. äas.S.224; 6 k. vor horuge, 
Art, 27. swinenfleisz vnde rintfleisz. das, S. 

liiseh, Famüie. Unde en yewelick 226; (daselbst häufiger horuge vnde 
hysche (der zwei in Wismar gedut- vote zusammen genannt); Tor twene 
deten Judenfamilien) schal wesen en 6 vote und vor eynen horuck. das, S, 
man unde syn wyff unde ere kindere 227; vor horuge, braden vnde v6te. 
mit eren knechten unde megheden. das, S. 231; de garbrader schuUen 
Verordn. des Fürsten Alhr. v. Meld. neine koppe, bogerugge oder voite 
a. 1337; dat nicht mer J0den wen im vorslitende des swinefleisches mede 
twe hysche in Yser stad to Wismer lo inhauwen. Gott, ürk. v. 1548. 
Seelen wonen vnde yn nicht mer hu- hoyelen ? Dat men in dem gelde- 

sen behaluen twe. das, huss moghe dendelen oder hoyelen 

hoch, dat hogeste. Sunder id mit den klaten (= kloten, Kegd spie- 
were, dat id an dat hogeste alse an Un?)^ mer men solde ändert nergen 
band unde an hals ginge, dat willen 15 nirgen spilen, dar men geld möge 
wy richten na older wönheyt (1449). verlesen oder winnen (1389), Nicsert^ 
BiUjsow. Ruhest, 20, 8. — dat ho- Münst. ürk. 5, S. 216. (= hogelen ?) 
geste, adv. höchstens, bynnen cnem hdk, hak. De waerheit en soect 

dage . . edder bynnen dren dat ho- gheen hoec (Winkel oder Versteck), 
geste. Goth, Areneib, f. 24&. 20 S^eg. der sonden f, 38c, 

hogelen? So sprack de byschop hol. We syne yinger in alle hole 

to dem papen: Wo wultu my arste- stykt, Allent dat he hört, zfld vnde 
dye schaffen, Dat myn ghesichte werde besprykt (l. allent dat he bort vnde 
gued? . . He sprack: . . 6y over- z&d, besprykt), Vnde syne Yote van 
hoppen my nicht over nacht dat spyl ; 25 dem pole strecket, Dat were neu 
hovelt unde höghelt desto meer Over wunder, he werde gecket. Emd. Mscr. 
nacht unde bethet yuw bringen beer nr. 139, f. 194^. 
En schone suverlike wyff . . So wer- holbers? Dit (das heü. Grab) hadde 

den yuw de oghen klaer. (Der hochd. baven eyn runt weifte, dat is myt 
Text: Ir uberhupft mir heint das zil: 30 holte maket unde is baven apen, dat 
Hobolt umb zway fertten dester meer dar apen is, dat is wol V fadem 
heint und heist euch pringen etc.) wyd unde is recht rund ; dat dar apen 
Pfairer v. Kaienberg, Nd. Jahrb, 2^ is unde als den holbers to gespert 
jS. 147. (Ist es = hd. höfelen, con- ys (d. A. ?) dat is myt blig gedecket, 
vivare, comessari, opipare. Dief. 35 Pass. Chr. 119. 
fröhlich^ üppig leben ?) holde, de guden holden. De bösen 

hogemOt = homöt. Unde dat eren geyste openbareden sik dicke myner 
vrunden mochte lieh sehen vor unlieb modderen vnde seden er, dat se we- 
umme den vorevangh unde hoghe- ren de guden holden, de vnder der 
mut, de en gesehen is bynnen vrunt- 40 erde wonden vnde vnder den alhornes 
scop (1396). Hans. Rec. 4, 358. bomen vnde vnder den krusen bu- 

hogeragge» horngge. spondile sehen, vnde nomeden er vele siede, 
(spondalium, -dalia, i. e. ymum dorsi), dar se plegen to wonende in der lüde 
ruggeknake, hochruck; (auch beyne, houen vnde achter den schunen. 
koten.) Dief. u. Engelh, Vgl. Grimm^ 45 Vnde seden er, dat se de lüde scheide 
WB. s. V, hochreck. Des dinsdages warnen, dat se ene de stede nicht 
. . 3 kr. vor eynen horuge, 5 g. vor vnreyne makeden, so scheide id ene 
hannich etc. (1397), Sudend. 8, S. wol gan in erer nerynge; dat dede 
223; ] 9 got. vor fleisz vnde horugge. denne myn modder den luden künt. 
das.; 1 got. sol. vor voyte vnde ho- r>o Vnde we des denne gelovede, dat id 



HOLDERN 158 HOLTKORE 

de guden holden edder de Witten lenderbome, blatanus. Dief. 8, 63Sb; 
vrouwen weren vnde se denne ereden, hollendorenblomen , atrapassa. Voc. 
dar kreghen se gewalt ouer. Vnde Golm. 

des stedede god darvmme, dat se holf? II syde speckes, VI spethe 

sik in eren vngelouen van gode kere- 5 mydt helfen. Wism. Inv. f. 225. 
den to den duuelen. We dat denne holfte, Ziegd zur Bedeckung der 

vorsumede vnde ene nene ere bod, First. 3m dachsteins beiderleig, Vs gr. 
so dcden eme de duuele schaden in flageggen, 36 holfften (1539), Wism. 
erer neringe, in erem queke, in eren St. Jürgen Geh, Beg. 
kynderen ynde olden luden, de se lo holk. Ein Beispiel eines Meinen 
krenkeden. Wan se denne in desse holkes gibt das Wism. Zeugd). f. i, 
nod gekomen weren, so quemen se wo es heißt: H. et D. emerunt a B. 
to desser wichelerschen vnd sochten nauem suam, en holk, de XII lestis 
rad van er vnde clageden denne ere vel circa (1348). 
nod. So sede denne de wichelersche: 15 hoUys wird sein = hollus, olus, 
ik wil Seen, wo id hir vmme sy. Thran (Seehundsthran). oleum, quod 
So quemen de bösen geyste to er proprie dicitur boUus, arsurum in 
ynde spreken: vns en werd nene ere lampade. Mekl. Urk. nr. 6608; 
dan, ere kyndere hebben vnse wo- unguentum ad lampas(!), quod dici- 
nynge ynreyne maket. Se scheiden 20 tur olus. das. nr. 4242^ 8. 580. 
des donredages auendes betyden to hollok, Hohüauch. capricorium. 

bedde gan vnde maken ersten dat Voc. (Mm. (sonst cepetonium.) 1 seh. 
hus schone vnde bereyden vns eyne vor hoUoek in de koken. Lipp. Bechn. 
taffeien myt guder spyse vnde setten v. 1511 ; hollo(c)k kömmt oft ruhen 
reyne water dar by, so scheide ere 25 knoflok vor in e. Wemiger. Gustodie- 
haue wol dyen, vnde id scheide ene Bechn. v. J. 1441, 
wol to banden gan in alle eren sa- holt, das deutsche Wort für kors, 

ken. Dyt dede denne de wichelersche Kurs. Dat holt (B. kors) is ostsat- 
kund den luden, so deden se, alse ost unde westnortwest. 8eeb, p, 56. 
se ene sede. Vnde so bleuen se van 30 (holden, das Schiff richten^ einen Kurs 
den bösen geysten vngepyniget. Vnde festhalten etc. s. Glossar eum Seebuch). 
myt sulken Üsticheiden kregen vnde holtappel = holtikappel. Bradene 

krygen noch de duuele wald ouer holtappele, Germ. 23^ 53. 
symple lüde, dat se myt anderen sa- hol tf erste, -forster, Förster. Se 

ken nicht den kennen. . . Arnd sprak: 35 mögen hawen to orem buwe . . als 
watte geyste synt de guden holden? et obn de holtforste wiset (im lat. 
De geyst sprak: Id synt duuele, der Text: custos nemoris) (15 J.). Z. d. 
eyn deel vth Lucifers köre vorvallen Harz- V. 11 (1878)^ 8. 99; wu de 
syn. Vnde god wil, dat se scholen holtforster one dat wiset etc. das. 
syn in der lucht vnde vp deme ert- 40 8. 100. 

rike in pynen, vnde dat se de myn- holtkore (vgl. kör, köre). . . item 

sehen bekoren vnde anvechten bet so haben die Männer gewroget^ daß die 
an den dach godes gerichtes. Vnde von D. haben getheilet sonder Willen 
heft ene de walt gegeuen ichtwelcke der von Bortfeldt. Hier ist auf ge- 
tekene vnde wunderwercke to donde, 45 funden: sie brechen daran eine holt- 
vppe dat openbar in den luden werde, köre. So ist ferner gefragt: was die 
we van eyme waren vnde vasten louen Hdzkore sei? Ist eu Bechte gefun- 
hir sy. Emd. Mscr. nr. 139^ f. 22 ff. den: die Heister 3 ß. und die Wede 
holdem, holderblumen, atrapassa. 3 ^ braunschw. Münze. Item so ist 
Voc. HaJherst. u. Dief. holler-, hol- 50 forder wieder gefragt um ein Orddl^ 



aOLTKORN 159 tIOP(tEN)RIK 

das Eeeht sei : an wen sodane Brüche troteig^ hartnäckig. Wolde we wesen 
faüen scüe? etc. Holting auf dem wedderstrevich vnde dessen stacken 
Timmerlach (1511), Z. d. Harz- V. 11 homudelike wedder liggen, den homut 
(187SX 8. 50. schun de ratman helpen staren. Cad, 

boltkorn = holtschultkorn ? Dit s Brdb. /, 15, 130, 
is die rente ind gulde, die to Elver- homdt. Ende hebben to dezer tijt 

felde to dem sloite huert . . Item to in den wylle gheweest, onsen voir- 
deme eirsten, dat yan teynden ge- screuen schaden ende homoet voirt 
yallen is summa yan rocgen IIIII the yerhalen yp den heren yoirscreuen 
malder; item yan gersten summa . . lo etc. Gleich darauf: hebben yns so 
VIII malder; item yan haeyeren besproken, dat wy juw te lieue onsen 
summa (im Mscr. nicht ausgefiUU); yoirscreuen schaden ende yerdriet 
item yan hoiltkome summa XGI mal- yergheten willen etc. (14:24), Lüb. 
der, item, yan yagithayere summa Urk, 6, nr, 566. 
XIUI malder etc. Z. d, Berg, Gesch. 15 hOn. II, 293^^ 33. Item so kla- 
V, 9^ S. 61. gede Aylt (in seinem Testamente)^ wo 

holtsehultrogge, (Kom)abgabe für he weer hoen up Aylt to Hinte 1 
die Erlaubnis das Höh mit Vieh be- ^Iden span . . unde enen strengeden 
weiden zu dürfen. Beholtlich yns sesz rinck (Kläger wäre gegen Ä. wegen 
schepel roggen, als ere hörige egene 20 ^f^cr Spange ? von ihm eu fordern 
lüde ton Beuergerne yor holtschult- habe?) (1474). Ostfries. Urk. nr. 
roggen besher to gegeuen hebbn; 938. 

ynd darymme willen wi . . einen dagh hopen, häufen. Hadstu (spricht der 

. . doen yerrhamen, ymme to yer- mit seinem Vater in der HöUe befind- 
home ynd to beseene sothane rech- 25 liehe Sohn) niet te gader Quaet goet 
ticheit, alsz sich de luide tor drifft gehoopt vnd dat mi gelaten, so en 
yppen Schonewinckel off in anderen were ic niet met di yerdomet. Speg. 
marken yor den holtschultroggen yer- d. senden f. 50^. 
meten tho hebbn; erfindet sich, dat hoperninge. //, 298^. Ist von 

sie die roggen yor die brukinge ynd so Scheuer verlesen für hope-runinge. 
drifft erer haue yp den Schonewin- liOplant ? Ken halfi gras in Wyrder 

kel off in anderen marcken plegen hammerck gheleghen, dat ys höplant 
tho geuen, dat sie dan oick darvor (1472). Ostfries. Urk. nr. 908. 
der driffb geneiten ynd gebruken hoppenkerlen (?), knepgen, frustil- 

(1491). Nies. Münst. Urk. 6, S.137f. 35 lum lignei mutuli. Haffm. Findl. 1, 

holtynnge? De mestmaker scholen S. 160. 
smeden (als Meisterstück) . . 1 weyde- hoppenpMeker. „So heißen im Lip- 

mest na der olden wyse ynde 1 fro- pischen seit alter Zeit die kleinsten 
wenmest midt einen yedderorde, ein Cdonate, weil sie früher, wo hier der 
nedeyunge ynde 1 holtyunge. Wism. 40 Hopfenbau in größerer Ausdehnung 
Schmiedeamtsr. betrieben sein muß, der Landesherr- 

holtwart, -werder, -worder, Holz- schaft zu Diensten beim Hopfenpflücken 
Wärter. Ejus, quem diximus holtwart verpflichtet waren. In einer alten 
etc. custodes lignorum, qui dicuntur Re(^n. v. Scptb. 1360-62 findet sich 
holty^axde (1203, Lutter). Z.d.Harz-V. 45 cificJ.M5^a6e/Mrhoppen toplockende." 
11 (1878), S. 95; unde schuUen dem Preuß. 

holtworder twe eten bereyden (15 J.), hop(pen)rik, Hopfenstange. Unde 

das, S. 99; gleich darauf dem holt- begunden ore haken mit hopricken 

werder. lenger ntaken, de se dar to bunden 

homodeliken, adv, hochmüthig, d, i, 50 yaste (um nach einer in einen reißen- 



H0P(PEN)SIGE 160 HOT 

den Bach gefallenen Frau eu tasten). hörnte, Hornisse, To der kunne 

GerK v. M. 29^ 70. der hörnte werden oeck mede to ghe- 

hop(pen)8ige. /i, 29S^^ 7. XII gr. uoghet drierhande kunne van ande- 
Heynemann . . vor eyne hopsighin ren wormen, alse vledermuse, weuele 
(1S97), Stidend. 8, S. 236. 5 ende (feUt im Mscrpt.). Bdk d. Byen •• 

hoppich, hopfig. Dusse complexien f. 2i8K 
(die melancholische) schal wenich eten horrS8t=oreest. 1. on weder, storm. 

. . unde drincken heten dranck also 2. storm of gewoel van den strijd : 
hoppich ber, dicke win unde des ge- aanval, geraas, getier. OtMkm, fres. 
lick. Engelh. (im Hann. Mscr. B.) 10 orage. Spelres speien des vierdages 
176^. meest Vnd dan maken se meest hor- 

hOrdom. Van oncuusheit coemt reest. Speg. d. sonden f. 55a; bouen 
hoerdom, auerspil . . wildicheit. ^eg. allen leden vanghet dit let (Glied, 
d. kerst. gel. f. 122. nendich der Mund) den mensche 

höre, Gewalt (Hörigkeit). Wat 15 meest Vnd helt in der sunder hor- 
wy dan hebben (nendich ein ge- reest, Want, wie daer äff is verblent, 
raubtes Lüb. Schiffe das in unsern Slacht (gleicht) em, die gode niet en 
Hafen eingelaufen war^ angehalten)^ kent. das, f 7b. 
dat dede wy, dat dat schyp nicht hörst, i/, 304^^ 37, Dat was vmme 

wechghezegheld ward vthe juwer h0re 20 deselven pote, de gepottet weren oppe 
(1420), Lüb. ürk. 6, nr. 285(8,317). horste, blote veld etc. Fahne, Dortm. 

hören, gehören, likerwys offt id ürk. /, nr. 121, S, 148; N. N. heb- 
myn eghene bore (mein Eigenthum ben vorkoft ere holt, de Wedeghe 
sei, mir eugehöre), Wism. ürk. v. 1430. ghenomet . . vnde de dre horste 

horich (eu hör), schmutzig. He 25 darbi beleghen etc. (1402). Lüb. ürk. 
(der Esel) spranck mit sinen horegen F, nr. 37. 

Voten ome (dem Herrn) uppe de hört. //, 305^, 4. Item VI seh. 

borst. Gerh. v. M. 15, 22. vor II horde, dar me sant dor wer- 

horier? S. Ambrosius doet vns pet. Werniger. ürk. v. 1499. 
bekint: De alte zere zyn wyf mint, 30 hose, in jetzigem Sinne: Eynschro- 
Is hoerier, dits getoghet ode, Want der in vser stad (Stendal) schal ey- 
de minne schynt theghen gode etc. nen suchten mansroch neyen vmme 
Speg. d. sonden f. 97c. veyr penningge . . eyn par hosen 

hfirkamer, auch: Bürgergehorsam, vm eynen penninck (1350). Cod. 
ehrliches Gefängnis? Nach dem male 35 Brdb. /, 15, 130. 
J. S. in die richtewalt getastet, der- hosegrimme? bubs (= bubo, inter- 

haluen schal hie in de horkamer trigo, paratrimma?). Voc. Hcdberst. 
ghan. Wism. Zeugeb. v, J, 1535, Es hSt. den höt up- oder ütsteken, 

ist wdl „Verhörkammcr^ . Disse IX als Zeichen der Ergebung. Darjegen 
(aus dem Eath) worden gewiset in 40 schoten de Narvischen wedderumb 
de horkamer, de uppe dem rathuse in Iwannegorod 4 stunde lank so hef- 
is. Rostock. Chr. S. 9 u. öfter das. tich, dat de Russen einen hoet up 
(Rost. Progr. 1850 von Krause); sub stehen und frede begerden. Renner, 
poena der Einweisung in die bor- Livl. Hist. p. 178; todem wart (von 
]i2kmQv (1572). Neu^wöch. Rost. Nachr. 45 den belagerten Einwohiern) ein hoeth 
1838, p, 405. uth gestehen, das. p. 196; se steken 

horneqnek, Hornvieh. Dem N. N. up baneren und hod. v. Lüiencr. 
sint ghenomen worden XII perde vnde Volksl. nr. 186, Str. 4, 
XXIII houede hornequekes. Brem. hOt, nicht bloß Äckermaß, sondern 

Venkb. f 7. 50 auch anderes Gemäß. Vgl. Ic wil gaen 



ttOTtte 161 HOVESAtE 

ütten vor den tappe Ende drinken teyn morgen landes (1360), Berlin. 
een groot hoot bi den viere (Feuer j Urh. nr. 130, 8. 141. 
Heerd). Hör. hdg. &, 106; yif hoede hoveden an, i€%e einem Haupte an- 

zoltes^Far.inihade). Brem.8tat.293. hangen. Lubeke, de en houedstad is 

hotte. Ilf 308^, 21. 25 E. Urba- 6 aller der stede by disser see lig- 
nuB . . Nota den Jungfern durch diese ghende, de an er houeden an eren 
zeitt eine bottern, einen kese, 60 ynde to werdicheit des bilghen rom. 
eier, und gift men ihnen, auch den rykes (1416). Lüb. Urh. V, 8. 629. 
kleinen iuncheren und Jungfern, bot- boveden, enthaupten^ köpfen. Unde 

ten ufh disch. Pfründen-Ordn, des Kl. 10 let se beide hoveden (capite eos 
Fredcenharst. Cod. trad.Westfai. 1,179. truncari precepit). Eike v. B. 236; 

boawe(haa-)]ii&nt, hoym&n, Heu- al leuendich dinch, dat in der not- 
monat^ Juni, mensis fenalis. German. nunfte was, sal men bovenden (d. i. 
16, 92. u. Juli. das. 89. 90. hoveden). 8sp. III, 1,1. Old. Cod. 

bouwen (= holen), heuen, Gras 15 (Einige Hss. haben auch hoveden.) 
mähen. Do hadde dusse man ök ene bovekiiif d. i, huvekine, sluier, Kopf- 

wisch, dar he an bow mengen (gun- bededcung, 8chleier. Oudem. Maghet 
sehen) twene sine knapen. Gerh. v. fyn, wo steyt (= steit et) myt iuwen 
M. 29, 23. leven, dat gi dit baghinen hovekyn 

hofy als n. Dar de konnynck yst 20 seven jaren heft begeven ? Mnd. Ged. 
eyn kynth Unde de frowe hefit dat be- 8. 15, v. 495 ; ten derden weynde 
wynth (Begiment) Unde dat hoff ar- he (Christus) int houekyn (Kopftuch) 
beydeth nha gelt: De lande synth Theghen de tocomst der passie zyn. 
selszen gestellt. Nd. Jahrb. II, 29. Speg. d. senden f. 136^. 
— umme hof gan (II, 310^, 3) ist lat. 25 bovelen, s. hogelen. 
cimeterium circuire. Qui plebanum hovelicb, höekericht. De nese wart 

in deportatione sacre eucharistie houeUch ende lelicke ghekrummet« 
sanctissimi corporis . . ad infirmum Bok d. Byen f. 185^. 
et ejusdem plebani reditum ad ean- hoverdi(g)e, Hoffahrt, Hochmuth. 

dem ecclesiam secuti fuerint et qui 30 Do vragede Arnt: wat was din ho- 
post inunctionem olei sancti infir- verdighe? Do sprack de geist: ick 
morum plebanum ad cimeterium ejus- leit my verwent cleiden und leit 
dem ecclesie secuti fuerint et qui schon maken myt langen snabben. 
cimiterium ejusd. eccl. circuierint etc. Buschmann, Mirakel, c. 11 u. ö. 
(1333). ürk. d. hist. V. für Nieders. 85 hovereeht, 8tändchen. Latet (sagt 
8, nr. 365. der Narr mit der bunghen) my doch 

kof. 11,3119^,31. Myt al den rechte, noch leven, ik wil jw maken eyn 
dat wy in dessen vorgenomden houen hauerech[t]; Dat mach my leyder 
(Oberhof en?) vnde boeuenen (unter- nicht belpeui my arme knech[t]. JBer- 
hSfen?) vnde alle erer tobehoringe 40 lin. Dodend. v. 347; vgl. ^Deß Mor- 
hadden und hebbet . . vnde beken- gens vnd deß Abends macht man ihm 
net, dat wy de vogedie der vorge- (dem Könige von Guinea) allezeit ein 
nomden hone vnde hoeue vnde bues Hofrecht oder Kwrtzweil auff den 
. . hebt upgedregen etc. (1365). Nie- Pfeiffen von Elephantenzahnen, wdche 
sert, Münst. Urk. 4, 8. 296. (Oder 45 ein sonderlichen Thon oder Geleuthe 
ist es nur juristische FuUe des Aus- under einander gehen.*^ Levinus Hui- 
drucks?) siw 7, p. 105. 

bove, Hufe, auch nur 10 Morgen bovesate, f. HofsteUe. (geltpacht) 

enthaltend, thu eyme dorpe mit viue . • Lockeman 10 sc. van der bove- 
vnde twintich hufen, jo tho der hufe 50 säte to etc. Cod. trad. Westf. 1, 151; 

Haebtrag snm mnd. Wb. XI 



HOVET 162 HÜLDEUK 

Tygeman 12 den. van der hove- sze mer vordryncken, mögen sze tho 
säte, hörende tor Gesebomeshove« lyke hovetlikenn betalen ^1555^. iVocA- 
da$. 152. trag eu d. Eamb. Z. R. p. 52. 

hovet. Alle veer weken eyn reyne kovetman = handdediger. Ean 

hoeuedt. Am Schiuße einer Äußäh- 5 men se (die medeholpers bei einem 
lung einer Beköstigung etc. von 1542. Morde) myt tagen nych afferwynnen 
(BlaU in Deeckes NaMaß.) Mantels (= overvnnnen, überführen), so schal 
meint j es müße ein Oefäß sein^ großer de hoffetman (and. Text: de hant- 
Hdlenapf. SoUte es nicht heißen : aüe dediger) syck eynthledygen myt XII 
Monat den Kopf geschoren u. rein lo bedarffen mannen. Big. St. B. 27^. 
gemacht ? — Hir sint etliche Engeische Bevollmächtigter. Ik N. N. ritter, vul- 
. . den is vorlovet roggen und weyte mechtich procurator ynde ^oaedman 
van hir to foren . . datsulye hebben der wedewen hem J. Abrahammes 
de riddere und knechte desses landes (1413). Lüb. Urk. 5, nr. 442. BUdl. : 
den steden wol half ane eren willen 15 ein HaupÜeitungsrohr eines Waßer- 
OTcrt hovet (urie hochd. j,über den Werkes. Vnd geit ein hoaetman lan- 
Kopf^) genomen etc. (1440). Hans. gest de Ossenreiger strate; gift in 
Bec. IP^ S. 305. — Stück Bindvieh. alle soede water darsfiluest. Strals. 
Dat he my heft genomen XXII ho- Urk. v. 1547. 
uede ves, ossen vnd koye, vnd achte 20 kovetsake. jfAuch Hauptschuldner. 
perde (1395). Sudend. 8, nr. 7. — So ayer de höftsaake swack würde, 
dat beste hovet, das beste Stück Vieh. &at. d. Stader Kaufl. Brüderschaft. 
(S. Grrimm, B. A. 364.) we beken- Anh. s. 12.^ Krause. 
nen, dat wi on de gnade ghegheaen kovetstel (Kopfgestell? was ist 

hebbet, wanne orer welk afiiuich werd 25 das?). It. VI thome vnde I hinder- 
vnde dot is, so schallen des doden gerede mit 1 hovetstelle . . IUI ho- 
eruen sin beste houet hebben vnde vetstelle van thomen etc. Wism. Inv. 
beholden to vorn van siner vamer f. 110. 

(fahrenden) haue vnde denne dat hovettoawe. Das Want (der Schiffe) 

beste honet dar neghest van der sul- 30 begeht aus Haupttauen^ s. bachstake, 
uen haue schal an vns vallen (1395). howsel, BUdhauer-^ Steinarbeit (vgl. 

Sudend. S, nr. 48. — hovet = hovet- . melsel, Malerarbeit, Gemälde). Ok 
man oder -here. Wert zake, dat my vyndet men buthen am köre der 
desse H. schaden of overlast dede monsterkerken (gu Herford) eyn sul- 
umme dese 4 terlync wandes willen, 35 ken howsel der kogeldracht, dat dar 
de ik hier nu mot utscheppen, dat lenger gestan heft wen der frater 
beghere ik, dat ghi mi dar en hoft levent olt is. Grünt der frater levendes. 
off wessen wylt unde vorandworden hudeken, n. Häutchen, vnde thee 

my darin (1437). Hans. Bec. IP, dat hudeken vp etc. Goth. Areneib. 
S. 35. 40 f 28h, — (h)ymen. Voc. Oldenb. 

kovethere, Schuteherr, darto S. kaderave, ghudeleve, edera ter- 

Jacob eyn patrone ofte houethere is restris. Wolf. Voc. med. phys. nr. 363. 
(1520). Wism. Zeugeb. f. 51; capit- (Vgl. haderene [hudereue?], atera. 
tel vnd stat sollen . . dar to helpen Voc. Gdm. acera, gunderebe. Sum. 
. . de (slote) to vnsen banden to 45 53.) 

brengen, vnd wy vns tegen se weder- kuderene , atera. Voc. Gdm. 

vmb darin holden vnd ere hovether (= acera, gunderebe. Sumerl. 90. 
wesen sollen etc. (1480). Niesert, Vgl. SchiOer, Z. Th. u. Kräuterb. 2, ^ 
Münst. Urk. 6, S. 69. 22. s. v. huder, glechoma hederacea.) 

kovetlikeni adv. hopf weise. Wath 50 huldelik, adv. dem Hütdigungs- 



äüLPE 16B HÜRKÜKEN 

(Ämts)eide gemäß? thom ersten, dat hundert. In dehlen, latten, wagen- 

malick hulpelick backe vnd braue, schotten, sparren und posten werdt 
vnd geae vuUemathe. Niesert, Münst. dusent vor 10 hundert und ein hun- 
Urk. 5, 139. dert vor 6 styge oder 120 gerekent. 

halpe, t». Helfer, de hertoge van 6 Friese, Rekenk. 1658, 8. 174, 
Sassen vnde sine hulpen (1371). liündestiuige, digitus Yeneris. Voc. 

Hoyer, Urk. II, 7, nr. 170, flaZ6er5^.briga,M.cinoglo8sa. FocOo^m. 

bnlper, Helfer, vp al de Jone, de hnnt. II, 334h, 49 ff. über hunt 

orer nulpere helper sin. (1397). Su- als Ackermaß, s. Kähne in der Schrift: 
dend. 8, nr. 190. 10 Das Hundekam etc. S. 129 ff. Sldtin, 

hnndegelt. Welche Abgabe? tu- 1879. — Auf 8. 335^, 20. Lies: 
sehen uns bededingt, also dafc die LacomU. Arch, 7, 207 f. u. Z. 25 
balier commenduer prior vnd conuent roden statt Toden. 
des vorscr. huses to Stenvorde vnd hnnt. Jagdhunde^ zur Fütterung in 

ere nakomelinge sodane schatrindere, i6 Güter gelegt. Item vp den tenden 
hundegelt, koegelt vnd andere gerech- artikel, als he scryft, so ouertheet 
tigkeit, als wi van ehren vnd des syne jeger vnse cloestergude vnd be- 
huses to Borken hori(n)gen vnd ege- legget de mit synen hunden, dar wy 
nen luiden jerlix tho nemmen vnd vnd vnse stichte an verkortet wer- 
tho hebben plegen, vns vnd vnsen 20 den. — Dar sprek ik weder: hunde 
nakomelingen alle jaer sollen geuen hebt myner olderen jegere voer (vor- 
(1491). Niesert, Münst. Urk. 6, S. 135. her, früher), vnd de myne na (nach^ 

hnndekom, „ist 1, keine mit der her, später) gelegt in guderen, dar 
Jagd eusammenhangende Abgabe oder de wiltbane vnd wiltforst myn is, 
Leistung, insonderheit kein Surrogat 26 vnd myner olderen de herlicheit ge- 
für Jagdablager oder für das Hunde- wesen heft (um 1400). Niesert, Münst. 
lager, auch keine speciell ewr Unter- Urk. 4, S. 337. 
haltung der fürstlichen Jagdhunde oder hnntvisk , „eine Art großer See- 

überhaupt der fürstlichen Jägerei ge- fische, carcharia." Frisch 1, 475; 
forderte und geleistete Komabgabe; so groote hondvisch, musteli cetacei; 
2, vielmehr eine nach dem früher im bonte hontvisch, galeus seu mustelus 
Magdeburgischen und im Werleschen stellaris. KU. (Holländer nahmen den 
üblichen Sprachgebrauche im 14 Jahrh. Bremern im J, 1398 :) viftehalue 
in Vorpommern bei den meisten Ämtern deker ossenhude, VI deker kohude, 
eingeführte neue Benennung für den- 35 VI hundert huntvisches, III merswyn 
jenigen Theü der Bede, welchen die etc. Brem. Denhb. f. 11. 
Hereoge nicht in Geld, sondern zum hurard. Ik bidde jue, dat gy be- 

Behuf e ihrer Hofwirthschaft in dreier- rychten enen, de zyk H. Sporeke hed 
lei Kern, Boggen, Oerste und Hafer unde nynen Sporene wart ane van 
erhoben ; 3. nach der Beformation ist 40 hurard (= hur art?) dath he my noch 
die Benennung Hundekom auch auf wille daghe holden etc. Weiter wird er 
Pachtkorn, welches zu demselben Zwecke genannt : en angheboren vorhy ed 
bestimmt ward, ausgedehnt worden,^ kotzensone . . wente he is an der 
Wigger. Das Hundekorn, Outachten wegen vorwesselt etc. (1380?). Lüneb. 
von Klempin u. Wigger etc, Stettin, 45 Urk. II, nr. 942 (Volger). 
1879. In dieser gründlichm Schrift hnrküken, II, 336^, 21, ist wol 

sind die obengenannten aus zahlreichen nichts weiter als ein schaUnachahmen- 
Belegen gewonnenen BesuUate schließ- des Wort für das Gurren der Tauben, 
lieh so zusammengefaßt. Vgl. Nd. resp, des Taubers; noch heute im 
Jahrb. 4, 106 ff. 50 Götting. hurkuen. 

11* 



aUSBER 164 HUT 

liäsbSry BicTy^ beim Eichten des hussethen nu tor tidt, de alle synt 
Jäat^ses gegeben. Idt scholenn ock yndersaten des stichtes to Bremen, 
alle hueßbeer vnnd auer8bott(?) in Hodenb. G. Q. II, 154. 
deme husrichtende hirmede affge- hüsschriver , Schreiber auf einem 

daenn synn, also dat eynn ieder, de 5 buse, d. i. Schloße. De husschriver 
eynn hneß richtenn wertt, nemandt (des ScUoßes Vorde) hebben dar neen 
schall ladenn vnd byddenn, dann al- groth acht ypp gehadt (1500). Hodenb. 
lene de jennigen, de ohme thom hu0- Brem. G. Q. 11, 9; we de (tinsswine) 
richtende van nodenn synth. Jev. Urk. vth to geuende plegen, hebben de 
atAS d. Mitte des 16 Jahrh. iq husschriver woU in oren sundergen 

liüsbote, -bute, (Hols zur) Aus- tyn0 registeren. das. 10. 
beßerung, Beparatur des Hauses. ( Vgl. hfisslacbter, HausscMächter (der in 

wagenbote.) Si domus ipsorum in- den einzelnen Hausem auf Verlangen, 
oendio vastate fuerint vel senio com- nicht zum Verkaufe schlachtet), hus- 
putruerint . . in terminis Quemhorst 15 slachter, so de knokenhouwer einung 
husbuthe licenter habebunt (1203. nicht hedden. Gott. Urk. v. 1548. 
Lutter). Z. d. Harz-V. 11 (1878), S. hdsvri, Besitzer eines Freihauses. 

95; si domus eorum vetustate vel Hirby, ane unde ubir synt gewest . . 
incendio corruerint, ad husbothe tres dy bescheydin N. N. unde N. N., 
trabes cum totidem tignis secabunt 20 ftlse husfrigen yn Nesschinrode vor 
(13 J.). das. S. 96. der stat Wernigerode. Urk. v. 7 Apr. 

hdsdener. N. hai einen anderen 1476. 8. Jacc^, Ztschr. d. Harz-V. 
mit dem huszdener vor de heren X, 8. 353. 

burgermeistere vorbodeschuppen la- hdsvrede. //, 343^, 1. We walt, 

ten, d. h. mit dem Diener des Bathes, 25 roff ifte des gelick scal sceeden. 
nicht dem Frohn. Wism. Zeugeb. ad Huszvrede, walt, roff vnde ander 
a. 1539; item de veer husdeener sulfweldige dat, de men klaget vppe 
(Bürgermeisterdiener) holden de y^SLcht deme dinghe, scholen scheden de 
(bei einer Festlichkeit) (1502). MeU. stocknefend. Schlesw. St. B. § 102; 
Jahrb. 10, 91. 30 N. et N. intraverunt violenter in . . 

haser, Hauser, Beherberger, Wirt. curiam G., fecerunt ibi violenciam, 
VII mark betalde myn here syme dictam husvrede etc. Strcds. Verfest. 
huseren thor Lippe (Lippstadt), do B. Eintrag 289. 
myn here van dennen scheide (1381) hüswin, -winnunge, das Mieten, 

Kindl. Völmestein I, 8. 351. 36 Pachten eines Hauses. Nee (cellera- 

hüsgesinde, als Sing, von Einem. rius) aliquem ad conducendum, quod 
Wy (Herzog Joh. v. Baiem) beken- huiswinninge dicitur, artabit, ante- 
nen, dat wy Ocko tho Broeck ont- quam talia loca vacauerint, que lo- 
henden mit desen brieve voir onsen cari debent. Nies. Münst. Urk. 7, & 
dyenre ende huysgesinde met 8 peer- 40 429 u. 431 ; It. den huswyn vordyn- 
den ende 7 knechten (1421). Ost- get men allene, unde men schryft 
fries. Urk. nr. 300. en oeck allene, unde men gyft en 

hfissate, -sete, = hüssittende, haus- nycht uth, er de brudt edder brue- 
geseßen, mit einem Hause ansäßig. degom up dat erve edder ketten ko- 
Ock wetet, dat de ertzebischop nie- 45 met, mer alse dat erffgudt vordynget 
mant an den frede getagen hefit . . wert, settet men yn termynen to be- 
sondern allein sine hußsatene manne taelen. Ood. trad. Westf. 1, 194. d. h. ? 
unde stede. Fididn, Diplom. Beitr. hftt. Item beschuldege ek (der ver- 

IV, S. 80 ; in der burschupp gebeten triebene Bürgermeister von Goslar) 
in deme IDensee wanen wol by 24 60 Hermen . . dat he unde syn husfrowe 



Hütspot * i65 inbringen 

in orem hos leten na my stoppen hutspot koket op wiltbraets manier. 

eynen stroman, den se des anderen Ostfr, Kachb, v, 1656^ f. ^a. 

dagbes in den rym deden unde uppe hawelik, Ehe (= biwelik, hilik). 

der but worpen, dat aver to bone Huwelik bebbet be (Gott) geset, Vm 

unde smaheyt my scbacb (1446). 5 dat keefsdom solde syn belet. Speg. 

Hans. Gesch. Bl 1877, S. 145. Über d. sonden f. 16h. 

dies Freuen (auf einer Ochsen- oder huy = beie, boie (II, 226^^, 10). 

SinderhatUf das auch als Spid der Neemdt dan suer hny en maeck dat 

Deutschen zu Bergen stattfand, Ya9 soo soldt, dat daer een vars (frisch) 

der büt werpen) s. das, 8. 99 u. lo ey in dryven kan. Ostfr. 'Kochb. v. 

142 M. Nd. Korresp. Bl 3, S. 75 1656, f. ^a. 

u. 88. hnxhowet, Oxhoft. 5 bnxbSnet 

lintspoty Tdein gehacktes Fleisch. mandelen. Hamb. Rekensb. v. 1630, 

Vgl. potbarst. Hoe men een swyne S. 32 (so immer in diesem Buche) 



I 

iet (neg. niet), etwas, iet lang = 20 dentque coenantque. Bützow. Buhest. 
eerlang, binnen kort, weldra, spodig, 4, 52. 

Oudem. Ick sal dy togben eer yet in, adv. hinein, Do wi dar (vor 

lanck (= gleich, bald) De gewerken Mölln) wedder quemen, do mocbte 
van den luden. Speg. d. sonden f. 77^. wi dar nocb nicbt yn . . Int leste lete 

iewers, na6h irgend welcher Seite 25 wi vragen H. L., de do binnen Molne 
hin. (Noah sandte die Taube aus^ um was, worumme dat wi to Molne nicbt 
zu prüfen) off iewers drogbe was yn en mosten (dürften) (1408). Lub. 
enycb land. Speg. d. sonden f. 59^. TJrk. 5, nr. 202; God staet ter duera 

il-gras, piper aquaticum. Voc.medic. (Thüre) van den zondare Vnd clopt 
phys. Wolf. Es. nr. 363; clene wegbe- 30 vm in (^= Mqpft um Einlaß). Speg. 
brede, ribbewort> ylgras. berba salis, der sonden f. 74ä. 
lingua passerina. das. (eig. Kraut inaderen, 1. Eingeweide, u. 2. das 

oder Gras für die ilen?). Innere, dat binnenste, innigste, diep- 

ilinge, Eüe. Myt euer groten ste, 00k gemoed. Oudem. interiora 
ylingbe brack de smyte in dem kog- S5 viscera. KU u. Dief. — De ziele 
gen. Hans. Bec. IP, S. 38. (Seele) te gode bedingbe (Bitte, Gebet) 

illwrekend (= ilwrekend, schnell gbeeft Yan den inaderen de se beeft. 
rächend, jähzornig?), utb eynem bet- S^eg. d. sonden f. 60»; altyd borick 
tyscben, nydyschen oder ^Uwreken- des bereu bazine (Fosaune) Ropen 
dein] berten etc.. Dan. v, S. Apölo- 40 in die oren myne: Gbifi redene van 
geticon S. 15 u. 16. dynen gewerke Den gennen, wes in- 

immet. Hir entegen scbal de mei- adren sterke, Vm dansen off vm ydel 
ger don wedder dem deler aUe wege spei. das. f. 15^. 
eten, vnde den darsscberen^Dre^cA^m^ inbit, Imbiß, vnde wat se vns 

dat ymmet vnde dat verdemael vnde 46 tbom inbitt na de vesper geuen, daran 
kelrebeyr, dat se drincken (1430). scbal sik iglicb . . nögen laten, idt 
Sudend. 8, S. 373 u. 374. — Imt. sin mettwüste edder anders wat godes. 
Distinguitur in bis terris in lütt und MeU. Jahrb. 10, 71 (Ordn. v. 1477, 
hoch Imt. Rustici enim nostri per nach e. Abschrift des 16 Jh.). 
messem quinquies in diem pran- 50 inbringen. In der Handwerhs* 



INBRINGER 166 " INTO INTE 

spräche: feierlich ewr ersten Arbeit mholdeii* Also gi vs hebben screuen 

geleiten. Item so en scholen ok de vmme halpe to der säte, hebbe we 
ghesellen desBuIven hantwerkes (der sproken myt vser heren Yogede, vnde 
bekermakere) nyne schafferye hebben menen, wes vs vse heren beten to 
ok nyn inbringhent nyger ghesellen. 5 donde vnde wes land vnde lüde meyn- 
Nachtr. eu d, Hamb. Z. R. p, 7. liken don, dar wille we nicht inhol- 

inbringer, büdl. Veranlaßer, Verur- den (einbehaUen, smrückhaUen, unter- 
sacher. Dat myn unde dyn, dese laßen), we willen des gelike gerne 
woorde beede, Syn inbrengers van mede don (1395). Sudend. 8, nr. 5. 
menyghen leede. ^eg. d. sonden f. 26^. 10 inholt. XUII stncke exkens (d. h. 

indenken. indenkende sin, einge- eckens, eichen) holtes van 1 gülden 
denk sein. Darop de hertoge ant- VI stucke inholtes. Wism. Inv. f. 160. 
werde, ome mochte wol indenckende inlede (inlit). 18 s. vor 6 ele bredt 

sin, dat etc. 2^ geg. Jühnde p. 11. lynnewandt, dat krech de kuhr tho 

indregen, techn. Ausdruck: Bier 15 ibnieden zum bedde yp dem tohrne. 
(zum Verzapfen) ins Haus bringen? Wism. St. Mar. Geb. R. a. 1581. 
Ock en sal nymant nyn beyr indregen lnl6p, Einlauf, inloep der wateren, 

äfft indregen laten . . dat he wedder eluvio. Kü. uterdike (Außendeiche), 
verkope. Niesert, Münst. JJrk. 3, S. ligghende twischen de olde Erighel- 
347; daher 20 werff wente to Langhener inloep 

indreger. overkomen (übereinge' (1450). Ostfries. TJrh nr. 629. 
kommen), dat nemant en sal tappen inne, Ggs. buten. Du scholt node 

X verinck beer, dan (sondern) de butene wesen, sunder gerne inne. 
brower sollen dat suluen doen vnd Emd. Mscr. nr. 139 f. 205^. 
tappent euer eer delle (Diele) vnd 26 mr&m, Festsetzung, Bestimmuiig, 
sullent nynen yndregeren senden, de Beschluß, bekennen, wo dat wi mit 
dat soe verkopen. Niesert, Münst. inrame und seggende des junckheren 
TJrk. 3, S. 288. 0. tho Gr., als eines vuUmechtigen 

indrinken. vnde kere dat ore vp- overmans an desser schelinge, einen 
wart, dat yd (der eingegoßene Saft) SO entliken slote . . vorramet und uth- 
wol indrincke (einsicJcere). Goth. Arz- gespraken hebben (1461). Ostfries, 
neib. f. 19^^. 8. Regel zu der St. Urk. nr. 773. 

ingelsehe, ein Gewicht, l untze 20 intasten, einen Eingriff thun, an- 

ingeischen, 1 ingeische 32 äsen. greifen, greve Gherd hevet boven 
Friese, Rekenkunst, S. 174. 85 syne bezegelden breve in gneden ge- 

ingeriehte, eine Schloßerarbeit; loven unde vrede ane entsecht in 
welche? eyn ingerichte mit negen unse land inghetastet, dat gherovet,* 
grepen. S. unter apengeter. gebraut etc. (1474). Ostfries, Urk. 

inhoden, inhoder sein = zu Hause nr. 927. 
bleiben. 10 seh. vor haueren in den 40 intermos, -meseh. „Sie söUen geben 
marstal vnde heren Ludelue, dede dru gude gherighthe inde ein gem&se 
jnnehodde (1381). Sudend. 5, S. 233, bit (d. i. mit) eme yntrimesch." 
7; Um. vor haueren myns heren Ennen, Qu. d. Gesch. d. Stadt Coln 
perden . . vnde andren myns heren I, 238 (p. 245: intermoese); olus 
man, de hir ynne hodden. das. 225, 45 cum additamento, dicto intremes. 
35 ; 2Vs ch[orus] haueren mynes he- das. 289; were dat sachge, dat man 
ren perden vnde den de hir holpen geyne znflegge (Schnöde, Hecht) en 
inne hoden. das. 235, 38 (es scheint vunde, so mochten gy eyn ander goit 
zu wechseln mit: de hir bleven. S. intermuese dar vur geuen. das. p. 245. 
237, 2). 50 intOyinte. Nyemant en sal ingeische 



INTOCH . 167 ITTONS 

lakene, het sy at den lande off int dechliken juwe wisheid etc. (1373). 
ten lande, yryen upter Duetschen Hans, Bec. 3^ 8. 50. 
recht (US?). Hans. Bec. IP, 8. 80; io-, Distribtdion hemchnend, auch 
dat gantze laken ut unde at affge- vor io(je)welk. Z. B. iojewelec yrcuwe 
reten, wol eyne haive ele inte deme 5 mot wol hebben eyne güldene bracen. 
lakene (lUO). das. 8. 269; were et Z. f. Nieders. 1876, 8. 19. 
anderswur, ek wolde dek ein mest yps ey ? Unde en sulveren schenk- 
inte deme koppe slan. Z. f. Nieders. vat van den twen en, dat yrs ey effte 
1855 j Ä 16 J2; do dat fuer (d. i. der den pellican (1470). Ostfr. Urk. nr. 
Brander) so na quam, dat wy it myt 10 889. 

deme scherpentyner afflangen moch- is. snnte Marien, user vrowen ys, 

ten, do schotte wy dar eyn mael alomen plumosum. Wdf. Mscr. wr. 

dorch, dat de flammen int der 363. 

lucht stoven. Hans. Gesch. El. 1876, ise, erugo. Voc. HoXberst. (8o auch 

8. 86. 16 Bief. s. v. en yse i. vermis sugens 
intoch, Einjsug, 1. als Theü u. 2kh sanguinem. Verwechsdung mit ile ?) 

behör einer Armbrust. Als ek latest Isenaek. „ Van dem Tuchhandel ge- 

by iuk was, sah ek in der herberge ben uns die angeschafften vielerlei in- 
etlikke gode armboste . . darum bidde und ausländischen Tuche eine Vor- 
ek juw frundlik, gy wolden my der- 20 Stellung. 8o finden unr Arrisches 
s&lven armboste drey myt kn5kem (arrisch erst 1564^ in früheren Bech- 
pylen, gorden unde intogen maken nungen errisch), Braunschweigisches^, 
lathen. Origines Plessenses^ 8. 184 Eisenacher (isenaek ein gewöhnlicher, 
(die Urk. soll von 1139 sein, wahr- viel gebrauchter 8toff), Gättinger, Gas- 
scheifdich ist sie aber von 1439). — 25 larer, Hannoverisches (bes. Leinwand)^ 
2. im rechÜ. Sinne: Einzug, Vorbe- Hagisches, Hardeuncker, HUdesheimer, 
halt etc. vnde en wyllen noch en Italisches, Leidensches, Lundisches, 
schollen neyne insaghe noch intoch Stendalsches, WemigerSdischeSy Zm- 
dar entyeghen hebben (1410). 8udend. ckauisches Tuch u. Leinwand gekauft.^ 

9, 8. 212, 34. 80 Jacobs, Urk. d. Kl. Bsenburg II, 8.465. 
intacht acceptum, ut proprium isem, eisern, bUdl. bleibend (das 

intuch porcorum mitterent in pastu- beim Abgange immer wieder erneuert 
ram etc. impellunt proprium intucht Ufird, eisernen Bestand hat). Int erste, 
a Dornede usque ad etc. (13 J.), so hebbe ick gegeven sunte Antonio 
Z. d.Hare-V. U (1878), 8. 97; in 86 . . tho einer ewigen vicarie all dat 
der Übersetzung aus dem Ende des erve, dat etc. . . und dartho twe 
15 J, : ore egen ingetogene swine iseren koe bi der yicarie tho bliven 
neben ore egen intucht. . . item up de vicarie sunte Nicolaus 

inyallich, rückgängig, ende werd twe iseren koe etc. (1461). Ostfries. 
zake, dat dese coep . . invallich werde, 40 Urk. nr. 774. „eisernes vieh stirbt 
so schal de convente die dijken ma- nicht*'. Orimm, B. A. 593. 
ken etc. (1431). Ostfr. Urk. nr. 398. Ishoken = -haken, Eishaken ? vor 

inwenden. vndt (der Amtmann auf eyne rosten, twe exen vnde ses ys- 
der Burg) sali vort all de pechte hoken (1384). Sudend. 6, 8. 73, 3. 
vnd renthe . . vthmanen, vpboren 46 isop, isep. isepen-ber, s. Nd. Jahrb. 
vndt vthgeaen . . erfftale na erffhuses 4, 89. 

rechte inwenden, d. h.7 (1503). Nie- ittons = nu tor tit, s. jutto. Desse 

sert, Münst. Urk. 6, 8. 464. meiger ittons, d. h. der jetzige Meier 

inwendichliken, inniglichst, instän- (es wechselt damit cds gleicM>edeutend: 
digst. Wor umme wi bidden ynwen«- 50 nu tor tyd). lApp. Urk, v, 1471, 



JA 168 . JODE 

. ja. Item des mandages darna Was negheti Marck Läb.^ Bützow. Buhest. 
dat van dem rade al ya d. h. ward 4^ 52, 

einstimmig bejaht. Brschw. Chr. 2^ ' jaseggen, eustimmen. ik N. laue, 
225, 87. jasegge Tnde swere etc. Cod. Brdb. 

iapen. 17, 397^. Nu iapestu (sagt 5 2, 19^ 372. 
die Bede eum Leichnam), du most j^g^D. So wese en hus wint ge- 

den duvel vorbiten. Visio Phüib. ghen (Var. van) usen borger (1303). 
(Nd. Jahrb. 5, 36) v. 322. Brem. Stat. 57. (vgl wider); zeiU.: 

järknecht, Knecht, der auf ein Jähr jegen dat wi dar komen (1447). 
gemietet ist. Szo scbolenn ock alle lo MeU. Jahrb. 10, 74. — Auch in der 
morgenn twe jarknechte vam huse Form jegens. Dat wy dat birmede 
(Schloß Jever), wanner affgeschlaten effte mit andern dinghen nyjeghens 
wert, affgann buthenn ymb de Stadt, ju vorschult en hebben (1420). Lab. 
alle gelegenheit besichtigen etc. Jev. ürk. 6, nr. 191 (8. 231); unde alse 
Urk. V. 1536. 15 he jeghens de kerke kumpt etc. Setb. 

järkokei wrspr. wd „Neujahrs- p, 25 (B.); jegens den wint. das. 8. 
iuchen^, dann überh. jeder Festkuchen. 51, 36. 

libellus eyn luttick bock vel yarkoke. jegenen. Unde de pennynghe scolde 

Brevü. Benth. — Des mandages an he wissen deme raade; dar de raat 
dem jars avende. XIX kr. Herborde 20 umme manede by twen jaren, unde 
dem kreymere Yor engeuer, pardis- nicht jeghenen (erlangen, bekommen) 
körne, quam to deyge (Teig) to dem konde (1392). Hans. Eec. 4, 40 (ist 
nygen iare . . XUI g. sol. . . vor es persönl. oder unpersönl. can- 
honnich, de quam to iarkouken vnd struiert?). 

to sulteden queden (1397). Sudend. 26 jegentrackten y entgegen wirken. 
8, 8. 235; item des krummen goden- unde der stad to ewighem vorderve 
dages (Mittwoch vor Karfreitag) IUI jegengetracht he£ft. Brschw. Chr. 2, 
seh. vor stockyisch unde XU den. 400, 16. 

vor jarkoken. Lippische Rechn. v. jenen = janen. Unde he (der sich 

1386; vor einen jarkoken am sun- 80 aufblähende Frosch) begunde to jenen 
abend na Maria Magd, (also im Juli) Unde sik engestliken denen. Gerh. 
III seh. das. z. J. 1509. v. M. 75, 9. 

järlinky in diesem Jahre. Na dem jesse ? Dit is Peter Pouwesons gut, 

male dat it ovele steit tur zewart . . de vordrank in der hauen . . 1 swarte 
so hebben de stede des also over en 86 kogelen vnde 1 swar[t]en widen rock 
dreghen, dat nemand schal jarlinc unde 1 grawen yessen. Wism. Inv. 
dat laut to Schone . . vorsoken (1393). f. 3. 
Hans. Bec. II, 8. 127. jode. Da besonders die Juden im 

jart. BieseBeseichnung eines Acker ' MA. auf Pfänder Geld vorstreckten, 
Stückes findet sich auch im Meklenb. 40 so bildeten sich Redensarten, wie in 
— Item II morghen . . Item 1 iart, de joden setten, d. h. bei den Juden 
l^/s morghen. MeU. Urk. v. 1414 (im verpfänden, üt den joden losen, das 
Jahrb. f. mekl. Gesch. 43, 8. 12). bei den Juden versetzte Pfand wieder 
„Eine Jährte. Longitudo variat; lati- einlösen u. a. Desse penninge scal 
tudo est quatuor extensionum viri 45 men oc bireden mit reden (barem) 
robusti falce metentis, eifie starke gelde ofte mit güldenen ofte mit sil- 
8chwadi. — (Vertrag über eitlen ver- vernen panden, de men vor de pen- 
kauften Acker 1527 eu Mölln zwischen ninge möge setten in den (Var. de) 
Jürgen Beneken u. Taieken Eerwi- joden (1303). Brem. Stat. 85; welck 
ghes) über eine Jährten Ackers vor 50 schroder eyn want, dat eme bracht 



JODENAPPEL 169 JÜBILERER 

is, settet in de jaden, de schal be- heten de lachte, was myn juncher 
teren mit dren Schillingen. Cod. Brdb. to Detmolde. lA^. Bechn. v. 1460, 
J, 15, 131 ; dat pant in de ioden set- (n^er Tag fallt auf den 29 Aug, also 
ten (1353). das. 148 ; 3 fr. hem Joh. Enthauptung, und nicht Joh. Ge- 
Bertolde, myner frowen kappellan, 6 burt d. 24 Juni.^ Preuß.) Ist eine 
de gaff ome myne frouwe, dat he üngenauigkeit oder Verwechselung auf 
sine bruine houiken (Mantel) ut den Seilen des Schreibers aneunehmen^ oder 
ioden mede losede. Z. f. Nieders. finden sich auch sonst Beispiele? Mir 
1849y S. 9 in einer fürsÜ. Bechn. aus ist nur dies eine bekannt geworden. — 
d. 14 Jahrh, (III fert. hern Bertolde, lo St. Johannis dach in deme winachten 
de gaff 5me myn frowe, dat he synen ist der 27 Dec. 
brflnen hoftken ut den ioden mede jokelmore. Wat hän ek (sagt die 

loeste (1397). Sudend. 8, S. 234); vom Sturme gestürmte Eiche) gedan, 
Vortmer wetet, dat J. T. . . unde dat ek hir ligge aldus tobroken, want 
ik noch in den joeden stad vor hun- 15 ek stark was . • nnde du (das ret) 
derd lodeghe mark (d. h. für 100 M. steist grone also ein gras, krank also 
verpfändet haben). Des dut wol unde ein jokelmore ? Oerh. v. M. 88^ 23. 
scikket uns W. B. unde enen andern (Im Glossar : eine BObenart [?]. Ist 
ghuden vanghenen mid ome, de uns nicht eu lesen: jokel more, mürber^ 
kunnen irlecghen hövetghud (Kapital) 20 eerbrecklicher Eiseapfen ?) 
unde ioden schaden (Zins an die joUe, JoUe^ Meines Boot. Aldus 
Juden)^ wente we dat enkede irvaren was gemelte H. E. szulffander mith 
hebbet, dat W. B. alleyne uns nicht eynere joUen ilendes in de hauene 
irlecghen kan (1373). Sudend. 4, nr. nha zodaneme schepken gefaren 
325; unde dat uns de rad gheve de 25 (1520). Wism. Zeugeb. f. 63. 
anderen hundert mark, dar we in jordebök. clare unde rekene re- 
den joden mede stad, dar we umme gistere tho mackende, daranne des 
Yorloren hebbet unser vrflnde klen6de, stichteß rechticheitbeschreven werde, 
beyde vrowen unde juncvrowen, de Hodenb. Brem. G. Q. II, Var. V. 
we oen afghebeden hadden (1373). 30 (n^m Bande der (Jopie Q ist von 
Schreiben Hannoverscher Bürger an jüngerer Hand hinzugefügt jorde- 
den Bürgermeister Springintgud zu boeck', was ^Jahrbudi^ oder Beck- 
Lüneb. Sudend. 4, nr. 324 ; scolt van nungsregister für die ^Jahreshebungen*^ 
financi of dye totten Lombarden of bedeuten mag.^ Der Herausg. Diese 
ten joeden scaede steit (tfu Zins aus- 35 Erklärung ist irrig. „Solche Auf- 
steht). Lacombl. d, nr. 552. Zeichnungen der Bechte und Gefälle 

jodenappely citrum, pomum acer- nannte man jördebock, liber jurium, 
num. Wdf. Mscr. nr. 363. indem das letzte Wort als Fremdwort 

joget, joecht, Jugend, kindere van beibehalten wurde. Auch dänisch ist 
jonger joecht. Speg. d. sonden f. 77^. 40 Jördebok und liber censualis gleich- 

Johannes. Dat was in sunte Jo- bedeutend.^ Krause, Stader Arch. 6, 
hannes avende ante portam latinam 3 f. u. Korresp. El. 4^ S. 95. 
(d. i. 6 Mai). Lüneb. Urk. II, nr. jnbilerer, Juwelier. Ein goltschmidt 

822 (Vdger); Bost. Chr. p. 17 (BosL entfanget van einem jubilerer 8 de- 
Progr. 1880); daß übrigens St. Joh. 45 mant, dat stflcke vor 13^/2 rykes da- 
dach des lichten auch der Tag von 1er tho 40 6., leuert eme daryegen 
Johannes Enthauptung (29 Aug.) sein einen vorgulden stoep, wicht 5 Jk 
kann, geht aus folg. Stelle hervor: 3 lodt, 1 quentiu, dat lodt vor 29 0. 
Des vryghdages na Bartolmeus (24 4t ^. Ys de frage, wol ein dem an- 
Aug.) an sunte Johannes dage, ge- 50 dem schal gelt tho geuen vnde wo 



JÜCHT 170 KAKE 

veel? Facit, de goltschmidt moth nung verheirateter Frauen^ entepre- 
dem jubilerer geuen 117 <% 2 0. 4 /A. chend dem junkhere. Wy juncher 
Hamb, Bekensb. v. 1630^ 8. 140. Job. edele here to Depholte unde . . 

jaeht, Juch'Schrei (Sdieuchruf?). juncher Job. des vorscr. junebere Jo- 
also wart mennecb beydene gbesla- 5 bannes ecbten recbten zone, junc- 
gben; to lesten se (die Christen) be- vrowe Ermegard, des vorgescr. junk- 
ghunden to yagben myt scrycbte vnde bere Cordes ecbte vrowe (1406). 
mit moonegber yacht, De beydene Dieph. Urh. nr. 114. — Büdl. Wärme- 
nemen al dar de ylucbt Vorl. San flasche. III kopperne ketele, II band- 
t'. 446. 10 becbken, vnde I joncbkvrowen, it. II 

jnften, Juchten, jufften, ein deker lucbtere. Wism. Inv. f. 59; it. en 
etc. Wism. ZoUr. v. 1560. wor-('JP<9f«er^scbapenvndeenejancbk- 

jnnk. van junges, von Kind auf. vrowe to den voten. das. f. 72. 
Van jonges croep et (das von einer jatto, jotoL Ock beft be (der Im- 

Wolfin gesäugte Kind) acbter bare. 15 perativ) neinen praeter, temp., dat is 
i^pe$f. der sonden f. 53^; kind, dat vorgangben tyd, wente ick kan dy 
van jonxgodete blaspbemierne placb. nicbt gebeden edder doen beten dit 
das. f. 1239>. — junk werden, ge- edder dat doen in eine tyd, de vor- 
boren werden. Wert ok, dat uppe den gaen is. Ik macb wol seggen : Hen- 
sulven boffen wat Jungk werde, dar 20 rice, lese jotoel, edder lese drade 
me tegbeden plecbt äff to gbevende, efte morgen; men segge ik: Henrice, 
dat scboldeme ok sunderliken vor- lesz gisteren edder lesz ergisteren, 
tegbeden. Blasius Urk. v. 1439 (14 dat en is nein sin. Nd. Jahrb. III^ 
Febr.). S. 45. — Vgl. Woeste in Zachers Z. 

junkyrowe, auch eis Slandesbeeeich' 25 /*• d. Phil. 8, S. 241. 



E 

kabelow. estaurus, cablau. Nd. dat were er (der Seeräuber) kabusen- 
Jahrb. 7, 19; meruta, cabeliau vel knecbt. Hans. Gesch. El. 1876^ S. 85. 
bulcbe;kabyIygouwe, cabbelyau. Di^. kachtel = katele, Stück Vieh. In 

5 ^ vor baringb, 3 ^ vor kabblaw de strate van der stede (der Stadt) 
(1381). Sudend. 5, p. 227, 17; vor 85 Wert be (de unkuuscbe) genodicbt 
eyne tunnen kabelowes II marcas vnd geplaecbt Ynd als een cacbtel, 
(1381). das. 272, 35. Es ist dem- dat men jaecbt, Salmen en gelouwen 
nach kein Wort, das erst aus Amerika (greifen) daer, Daer bies niet sal 
zu uns herübergebracht ist, wie Schlei- nemen waer. Speg. d, sonden f. 5^. 
den behauptet. 40 kagede ? It. nocb 1 dekene, it. 1 

kabnse. spintrum est reservacu- kagbeden boiken. Wism. Inv. f. 44. 
lum, eyn spint, eyn raitb ader kab- kajnte. Hebben en ere kayuten 

buse. Voc. V. 1424. (Hör. belg. 7, S. unde kisten upgeslagen (1438). Hans. 
28; vgl. Dief.). — enges Gemach, Bec. IP, S. 210. 
Zelle. By dersulven veder buse Was 45 käk. to kake slän, am Pranger 
ok eyn kleyne cabbuse, darynne do stäupen. We daer visscbe edder vo- 
de scriver satb. Brschw. Chr. 2, gbelen stelt und wort darmede be- 
107, 83. grepen, den sal men to kake slaen 

kabnsenkneebt, Küchenjunge. De (1465). Ostfries. Urk. nr. 831. 
grote junge, den wy sitten badden, 60 kake, von Menschen: Kinnbacke^ 



KALANT 171 KARDEN 

fVange^ maziUa. KU. (engl, cheek, kanlnde? 1 roden kanynden nyen 

s. keke). De tränen van der kaken pels (1475). Ostfr. Utk, nr. 951. 
Glimmen te hemele rechte Yoort. (von Kaninchenfell?) 
Speg. d. Sonden f. 35^; to den hemele kapehom? It. exposuit 14 s. vor 

sal clymmen de traen Der wedewen 6 1<^ capehorne twe vp e^ spet, tor 
van eren kaken. das. f. 61^. koke. Wism. Reg. 8. Spir. 3 f. 63. 

kalant. fratres hujus calendae sive kapelle, Schmdkiegd ; frs. coufQUe^ 

fratemitatis (1300). Nies. Münst. it. coppella. Welk goltsmyd de van 
Urk. 7, 8. 297. weme entfanget snlver, dat he vor- 

kalken, mit Kalk bestreuen. Stoo- 10 maken schal, de schal vorwaren, dat 
fisch unde andere fisch, den se (de de gewegen mark XV lot fyn holde 
hoker) weken unde vorkopen willen, na proben der cappellen. Münaree. 
schallen se nicht kalken noch myt v. 1463 (Grautoff^ Verm. 8chr. 3y 
kalke weken (1460). Gott. Urk. 246); (ebenso in einer früheren Müng- 

kameide? 1 gr. vor 1 gropen to 16 ordn. von 1439, das. 3, 225); enen 
kameyden (1397). Sudend. 8, 8. 225. holen penning to slande van VII lode 

kamer, „im GeschiUewesen die fyns sulvers na prove der capellen. 
Höhlungen im hintersten Theü man- Münerec. v. 1432 (das. 3^ 220). 
eher Geschütze^ in die das Pulver ge- kappe« een par dubbelde hanschen 

laden unrd. Diese kamern untren (Aer 20 mit emer kappen. Hamb. Z. B. p. 
anfangs, noch im 16. Jh. selbständige 47^ 38; kappe wird der Theil des 
Stücke, die geladen ans Bohr befestigt Handschuhes sein, der die wrist be- 
wurden.^ Hüdebrand im D. WB. s. v. deckt und nach Bdieben eurückge- 
kysste, dar inne XIII kameren tho schlagen werden kann oder nicht. — 
scherpentyner. Wism. Inv. f. 188; 25 De borgermestere , den de kappe 
eine steinbusse mit twen kamern. snedden wart (8chich£b. f. 77) heißt 
Benner, Livl. Eist. p. 279; voghelers nach Hänselmann (Brschw. Chr. 2, 
grot unde kleyne van ere ghaten Glossar s. v. kappe) nicht: die betro- 
XVIII; hiir hören to XXIUI kianeren gen wurden^ sondern: auf die es ab- 
van ere gaten . . Item XII voghelers 80 gesehen war. 

myt eren kameren van yseren sme- (kapperon), kaproen, kapram. ka- 

det etc. Lib. arbUr. civ. Bost. f. 84. proen efte kappe. Hör. bdg. 7, 8. 28. 

cameret. Merct, of he zere mis- Do seghede her Johan : ghif mi des 
doet. De dobbelschole holt of cameret (der Übertragung von Gut) ein or- 
. . cameretten dat zyn dobbelscholen. 85 konde. Do toch Johannes sin kaprum 
8peg. der senden f. 123^. — (Bier-, of unde dede uns to eme tekene, dat 
wijn-, drinkhuis, kroeg = cabret. he eme updroech al sin ghuet (1360). 
Oudem.) Hans. Bec. 3, 8. 17; (Nd.Jahrb.1,107.) 

kampwtn, sapa, sapum, sawr, suer, it. 2 caproene (1387), das, 3, 8. 354. 
swair wyn; sawr vel kampwin. Dief. 40 kapstange. „Kann schwerlich cap- 
„von kamp, Traubenkamm, also wie stan sein, da dieses (ein Gangspill) 
Tresterwein, Nachwein.^ Hildebrand oben gerade einen dicken Kopf hat, 
im D. WB. s. V. Eyn vaet wines weshalb es auch Kopfständer ver- 
. . dat ein frisch gud kampwin syn detUscht unrd. Es unrd 8ignalstange 
scheide. Braunschw. Urk. v. 1501. 45 bedeuten, vgl. kapinge, 8. 426. Die 

kanaster, Korb. (Vgl. Gr. WB. s. v. wird oben spite, und unten, wo sie mit 
canaster u. kanaster.) Einer kofft 4 Tauen befestigt unrd, gleich dick sein.^ 
kanaster kaneel, wegen 240, 251, 237, Breusing. 

232 tf, thara vor yder 15 tf etc. karden, bildl. die Karten mischen, 

Hamb. Bekensb. v. 1630, f. 132. so ein intrigantes l^nel einfädeln. Se be- 



KAEINE 172 KEDENE 

gunden do to karden ; dat moste eyn (erinnerten ihn an) synre scharen, 
tyt lanck warden, eer se dat konden Vnd dat woenhuus was ock beter 
vinden. Brschw. Chr. 2^ 108^ 24. vele Sonder syne andere cathele, 

kärine. 11^ 4309,^ 47, Umme enen Daer vele meer gods lach an. Do 
gemeneii dornen, dat ein echlik stad, 6 antworde de goede man : Alle die 
de thu Valsterbude edder thu Scho- dinghen syn mine niet. das. f. 27^; 
nore eghene witten hebben, k&ndigen striden moestu ock begheuen Met de 
late, dat noch man noch vrouwe thu rike vnd welich leuen, De mochts 
Schone neine karine mit beringe dre- dy leueren al te vele, Dat quetsen 
gen sal (1392). Hans. Eec. 4, 101; lo mochte dyne catele. das. f. 132^. 
ok sint de stede des ens geworden, kater, eine Art Bier. Vmme dat 

dat nene karynen uppe Schone ghan drudde yare geuen des stichtes meyere 
schallen, das. 4, S. 127. alle schatt . . vnde wen de erst ge- 

.kftrman, Flur, karlade. He (Gar- eschet wert . . ßo gifft men den men- 
dinal Baimund in Bremen a. 1503) 15 nen ene tannen katers. v. Hodenb. 
leth gheaen den kareluden, de dit Brem. G. Q. II, 6. („In Stade, Wit- 
voreden vnde de dit brecht hadden, tenberg war kater ein Biemame.^ 
IIII rin. gülden. Brem. Denkb. 117. HüdSr. s. v.) 

käme, als Maß = 20 Himpten. kattenvat, Faß, Gefäß für die 

De van Woldestorppe geuen alle jare 20 Kaiaen. vnde en (dem GesindeXden 
III käme roggen; it. III karne swar- katten gelick dat auerige (die über- 
tes kaueren, eyn iewelick käme is Ueibsel der Speisen) in einem pot- 
XX himpten, vnde belopt sik na scharde vnde kattenvate vorsetten. 
Vorder (Bremervörder) mathe de Gryse, L. B. fr, 12 F3. 
karne vppe X vorder himpten, ßo 25 kavelen, durchs Loos theilen, ver- 
maken de III karne IIj(?) vorder sehe- hosen. In eme isliken virdeliares 
pell. Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 86. scolen sy (de knokenhowers) geuen 

karteke. It. ein carteck (Stück tu tynse von der tzarnen (d. i. Schäme) 
Kartehes) van 65 eleu, tho 2\ i. 4, ^ vif penning; vnd alle virdel iares 
de ele, wo vele ysset an gelde? so scolen sy de tzarnen kauelen vnd 
Hamb. Rekensb. v. 1630, S. 27. wandelen. Berlin. Urk. v. 1311 (S. 

kartel, karteel, ;. quarteel, quarta 27); YtjhQAen (gebieten), dat, wenner 
pars. Kü. Quart (Maß oder Ge- se hebben grass, holt edder wes ynt 
wicht?), drittein cartele 8wep's(?). gemene to delende, scholen de vern- 
Brschw. Urk. v. 1507; veer cartele 85 dels heren den gennen, de dar kamen 
tymeans; ein carteil tymeans. das. vnde willen ere deel hebben, mydt 

käse ? 1 kagheden (?) hoiken ; it. gudem like entwey delen vnde kaue* 
III bedde yp der käsen. Wism. Inv. len, vnde wat so enem iwelken tho- 
f 44. Yolt, schal he mede to vreden wesen, 

cately (bewegliche) Habe, bes. Vieh, 40 80 doch dat de vemdels heren de 
engl, cattle. kateylen, kateelen, bona ersten kauelen . . vor ere moye mo- 
mobilia; het beste katheyl, pretiosis- ghen nemen (1508). Büteow. Ruhest. 
simum pecus domesticum aut aliud 6, 18. 

ornamentum. KU. Vgl, auch Oudem. canenscerlinch, cariola. Gl. Oolm. 

Die syne erdschen cathelen wacht 45 („wd Colchicum autumnale.^ D. 
Van (hütet vor) quaet te wordene na Herausg,) 

syner macht, Vnd em (sich) seinen kedene, Kette. Umb Wittenstein 

quaet bliuen laet, Wal schynt, dat to erlangende hedde de grothforste 
he em seinen haet. I^^^eg. der sonden vele hir bevome gedan, und sich ock 
f. 26c ; vnd gie vermaenden hem 50 einsmals vomemen laten, he wolde 



EEDINGE 173 • EENNUTas 

dit schlott hebben, wen idt schone oder ihn für städtische Bechnung ver- 
mit keden am hemmel hinge. Menner^ waUet. — Hans WuLBf de kelrelaw an- 
lAvl. Eist. p. 366 (z. J . 1572). Vgl. derfenck do des eynen draw. Brschw. 
Hüdebrand im D. WB. 5, 631 d. Chr. S, 186, 74; nach Hänselmann: 

kedinge, Kettung^ catenatio. noch 5 scherzhafte (?) Bezeichnung eines ge^ 
leih K. halen des frejdages nach strengen(?)Keüeru)irts. T^J.kränlouwe. 
Petri keding 2 m. Wism. Protok. v. kenniHge, Jf. richterliches Erkennt' 

1568. nis. zoe vele, alse ik na juwer ken- 

kegelken, Dem. zu kegel. Vnde nynghe schuldich bjn an rechte to 
menge dyt tohope vnde make dar 10 donde (1455). Ostfries. Urk. nr. 689. 
kegelken af. Goth. Arfineib. f. 21^^. — 2. Kennzeichen, en hochachtich 
j^WoKl ein technischer Ausdruck für berch, dat is eme gude kennynge. 
runde spitz gedrehte Stückchen einer Seeb, S. 13^ 18; de stede kunnen ane 
festen ArzneigcAe.'^ Begel zu d. St. wapen nichte sin, wente yd is eyn 

keiserinne. In deme dat ik (sagt 15 underscheyt unde eyn kenninge eyner 
die Mutter Gottes) ok byn eyn keser- islicken orer lüde.* Brschu). Chr. 2^ 
inne der helle, so gebede ik jw duue- 480, 4. — 3. In der Schiff er spräche: 
len etc. Emd. Mscr. nr. 139^ f. 39. unde weren (wm Stade aus) in de 

kele, Kehle^ Kehlpelz, vossenvoeder zee gekamen wol 3 kenninge af gen* 
yan nacken und kelen« Hamb. Z. B. 20 zit dem werke van Hamborg (1437). 
p. 185^ 14. „Die KeJdpelze wurden Hans. Bec. IPy S. 38; wen ein schip, 
besonders bearbeitet^ da sie gewöhnlich dat geladen is mit gude, segelt uth 
eine andere Farbe haben^ als der übrige der havene in de see in konnigricke 
Theü des Pelzes." Büdiger. verne (richtiger III kennynghe veme, 

keller, als Gefängnis. Und als der 25 une CBc hat) unde wedder in de 
koningk die beiden vendreger heft havene segelt van noedtsake etc. 
laten fangen und sie laten setten in Lub. B. IV ^ 68 (S. 678); Bolyn is 
die gefencknis oder in den keller, van Ortegeer nordost 83 mylen. Also 
nicht in des Stades keller, mehr (son^ tho segeln werde gy kamen V mylen 
dem) under der schriverie in den SO beosten Bolyn. Vyff mylen synt hyr 
keller etc. Münst. Chr. 2, 193. gerekent vor eine kennynghe. See^ 

kellerb&r. VII seh. vor 1 tunnen karte^ Lüb. bei Baühom 1588. „Hier- 
bers, halff kellerber u. half gud ber. nach unirden also ungefähr 16^1% See- 
Lippische Bechn. v. 1462; (den Dre- meüefiy oder da Brüche bei so rohen 
schem zu geben) kelrebeyre, dat se 85 Maßen eigentlich keinen Sinn haben^ 
drincken (1430). Sudend. 8, S. 373. 16 Seemeilen (= 4 deutschen Meilen) 
Es ist also eine geringere Sorte. auf eine Kennung gehen. Das Maß 

kellerlouwe. 1493. Item 18 0. wird von der Entfernung genommen 
dem kelrelawen Joh. van Winten, sein^Hn welcher man auf See bei klarer 
was vorterth over 2 jaren yn dem 40 Luft die Küste^ ein Sdiiff u. dgl. ^er- 
kelre, do de groffsmeth L. L. unde kennen^ kann. Es ist das natürlich 
de kleynsmeth C. B. rekenden. Z. sehr relativ und hängt von der Schärfe 
für Nieders. 1868, S. 231; 1493. Item des Auges ab. Man hatte deshalb auch 
4 pt. Johan de Wyntem de kelrelawe kleine (Seebuch, S. 61), gute kleine 
altera die Marcii evangeliste, und 46 (das.) und große (S. 23 u. 61). Nach 
ein Jahr vorher: upname uth dem S. 61 (VI, 54) würden auf eine große 
winkeller van Joh. von Winthem. das. 18 Seemeilen zu rechnen sein, da die 
Anm. Es ist demnach wol k. ein Entfernung von Dover nach Dungeness 
Wirt, der von dem Bathe oder der soviel beträgt. Wären im Hamb. und 
Stadt den Weinkeller gepachtet hat, 50 LiÜb. Schiffsrecht, une das wahrschein- 



EENSENER 174 itERVEN 

lieh ist^ deutsche Meilen gemeint^ so sparren 4 ^. Elc hondert stenghen 
giengen 12 Seemeilen auf eine Ken- 8 ^. Elc hondert kercsparren 12 /^. 
nung. Sonach könnte man annehmen Hans. Urk. v. HoMbaum nr. 1033^ 
die Meine Kennung eu 12^ gute Maine eu 8. 361, (Sind das große Sparren^ wie 
14f eigentliche eu 16^ große eu 18 See- 5 sie auf Kirchdächern gebraucht wer- 
meHen." Bretising.Vorr.e.Seeb.p.XLI. den?) Vgl. kerk (kark) bort, Wism. 

kensener, Nebenform eu kenseler. Inv. f. 112^ das jedes f aus eine Sorte 
Brschw. Chr. 2^ 134^ 84; 203, 44. Hole ist, wie schon der Zusate waren 

kere, Wendung, gebot, dat sie d. i. fahren beweist. 
vertan nummermere Eintscheit en 10 ^tT\%^ Kleidungsstück. VghOudem.: 
dede in ghener kere (Weise). Speg. Jioere], tabbaard, lang kleet. gestrypte 
der sonden f. 13o; vgl. mni. in allen keerels, goudverwig^'^oM/br&en/ Guic. 
keren, omnino, in desen kere, auf f. 2879^; Bij hem stont sijn advoca^t 
diese Weise, met genen kere, auf keine of taelman, met eenen rooden flawee- 
Weise; richtige Wendung (wie fre. 15 len keerle aen totten voeten. Die 
tour). Em dunct dan (wenn er daran Exe. Chron. van Vlanderen f. 162, 5 ; 
denkt, daß die Reichen gevroden), willende, dat zy van doen voort sou- 
konde he geleeren Sulke subtile nauwe den draghen tabbaerden van eenen 
keren (Wendungen, Liste, Geschick- coleure, te wetene (nendich): elck 
lichkeiten etc.), Dat em manichsins 20 twee keerels den eenen zwart ende 
baten mochte, das. f 50^. — Daher den andern Ghents blau. Van Vaeme- 
üt der kere, aus der richtigen Wen- wijck, Eist, v., Bdg. 1574, f. 131^.^ 
düng, aus der Bichtung. BitM. : Wol kersebere , Kirsche. Zum Biere : 

des auendes drincket also seer, Dat 3 mark vor 1 vad beres to kersse- 
syn hövet kumpt vth der keer, d. h. 26 beren (1381). Sudend. 5, S. 231, 40; 
daß er sinnlos wird. Werltsproke f. kersebern ber, s. Nd. Jahrb. 4, 89. 
32^. Vgl. Uten oder buten kere, &e- kerstdrank, mellicratum (vinum 

dwdmd, buiten eich eelven. Oudem. melle mixtum). Voc. Oldenb. = kers- 
u. HUdebrand im D. WB. s. v. kehr. drank? 

keringe, (üm)wendung, Drehung, so kersteldwele, Tauftuch. Vgl. do- 
Welk (nenäich dy vitalienbroders peldök. Dit sint Gretke Meigers na- 
uter zee to dryvene) doch moste ghelaten gudere . . vnde 1 kerstel- 
achterlaten sien umme keringhe und duelen. Wism. Inv. f. 79. 
gebrekes willen von wynde (1398). kerstenen, karstenen, eum Christen 

Hans. Bec. 4, 433. 35 machen, taufen. Dat hie dath kyndt 

kerkemissenvarer, der (des Han- thor dope beide . . vnd dath sulue 
dds wegen) die Kirchmessen (Jahr- kynth aldar nha oldeme gebruke ge- 
märkte) besucht. We (die Gewand- dofft vnd gekarstent worde (1530). 
Schneider, Tuchhändler) don iu wit- Wism. Zeugeb. f. 315; Poppo heuet 
lik unde khtgen over desse korke- 40 vorsproken de ghemeenen dyckrech- 
missenvarer, de mit wände umme ters inReiderlant vnde heft gesecht, 
gan, dat se snydet in eren husen . . dat Tjrtke zy en verlopen monnyck 
des neynwonheyt gewesen heft (7567^. vnde Boelke eyn vorlopen monick- 
Lüneb. Urk. II, nr. 1077 ( Volger). zoen vnde Elverick wer vp en vnrech- 

kerkhoff. De erffsunde kan de dope 46 ten vader kerstenet. Emd. Bußb. f. 49. 
af dwan, Wygwater vnde vmme den kervele, acus muscata. Voc. Colm. 

kerkhof ghan (d. h. Proeession, vgl. kerven. In dem Big. St. B. p. 125 

umme den hof gän). Josef, V. d. 7 finden sich in der SteUe, die der aus 
Tods. V. 235. den Brem. Stat. 299 genommenen gleich 

kerksparre. Een cleen hondert 50 ist, die Varr. : gekeruet u. gekarffeth. 



EESERLINE 175 KtNDEBMOME 

keserlink. „Die künstlichen Bäder oick Aylt noch van Heben kinderen 
im MA. waren Schwitzbäder^ wobei eyn ketelhael (1474). Ostfries. Urk. 
das Schtvüzen ursprünglich wahr- nr. 938. 

scheinlich durch heiße Luft, nach dem keteltromme = ketelbunge. Den 

12. Jh. durch Waßerdämpfe hervor- 5 14 Febr. (1582) is to Dantzig aller- 
gebracht^ die Dampfenttvidcelung aber ley triumph mit scheten, fuirwerpen 
durch Begießen heißer Steine bewirkt . . trommeten und keteltrommen 
wurde. Daher kommen in Bechnungen schlan . . geholden. Benner^ lÄd. 
für stoven vide Ausgaben für keser- jBt^^. p. 398. 

linge vor. Z. B. 18 0. vor keser- 10 kette? In der Kürschnerei : welck 
linge thom osterstoven (in Hannover); korsewrechter hnken edder lemmeren 
it. Yor 4 Yoder keserlingk in den settet vnder ketten, de schal beteren 
osterstoven ; it. 6 ß. vor 2 voder gro- mit dren schillinghen (1346). Cod. 
ter keserlinghe (1480 u. 1481) u. «.« Brdb. J, 15, 129. 
Z. f. Nieders. 1871, S. 131 ff. 15 ketze, eine Art Schiff. Hamb. 

kessine ? Distributa ad consolacio- Kämmer. Bechn. 3, 8. 591 v. J. 1493. 
nes (d. h. Ergötelichkeiten) domino- — Holl. u. schwed, kits, engl, ketch, 
rum. — Distributa, do myn heren fres. quaiche. Nach Böding ist es ein 
to hope wern, alseme ombe de stad Schiff mit Großmast und Besahnmast, 
ging sexta et sabbato in commanibus 20 ^^ Baasegdn und je einem Gaffel- 
(in der Gemeinwoche nach Mich. segd; es ward gebraucht theäs wie 
Freitag u. Sonntag); item VII sz. eine Jacht eur Personenbeförderung^ 
IX [d.] vor vorne (Forellen) ; it VII sz. theils als Bombardiergaliote. 
vor 1 las; it. II sz. vor mandeln; keuwen, kauen. So men met ge* 

it. XX d. vor IUI stagke botteren; 25 make eit (ißt) Vnd de spise keuwet 
item VI d. vor honnig ; it. III sz. vor meer, So sie verteert wert lichte te 
semmein onde brod; it. X d. vor 1 eer. £^. d. sonden f. id. 
punt rossin to dem kessine; it. XVIII kil, Keü, y,Se scheiden nicht wed- 

d. vor in femdil wyns etc. Bechn. derkomen Negher der Stadt wen 
des cellerar. domini canonicorum in 30 twjntich myl.'^ Sus wart 6n gesla- 
Wemigerode v. J. 1441. ghen de kyl, d. h. so ward ihnen ein 

ketel. np den ketel, bei Strafe des Keil eingetrieben, ihrem ünfuge ein 
Keßelsiedens, s. up. F, 102. Ende gemacht. Brschw. Chr.2,228y99. 

ketelboter, Keßelflicker, dem ket- kimmen ? . . II lacken, ene deken, 

telbotter 1 mk. do he de ketel lap- 35 1 jopen, en par hasen — synt ge- 
pede. Lippische Bechn. v. 1511. kirnt — 1 schipkysten etc. Wism. 

ketelere, Keßdmacher. Vortmer Inv. f. 150. (SolUe 0U lesen sein: ge- 
klage wy, dat twene gropere efte knut? gestrickt?) 
ketelere etc. Westf. Provincialbl. I. kindelbeddesehe, Xtnd^eMeHn. Ein 

Anh. p. 39. 40 möseken vor eine kindelbeddesche. 

ketel^lt. Unde den schal he (der Hamb. Kakeb. A. HL „Man findet 
in die Hutmacher- oder WoUenweber- darin (nemlich in einer Magdeb. Kir- 
güde aufgenommen ist) gheven achte chen'-Ordn. von 1530) eine widerlegte 
schillinghe to ketelgelde, to lichte Lehre^ dat de kindelbeddesche frowen 
unde boldeke. Han^. Z. B. p. 111^ 45 in der gewalt des d&vels sint.^' 
3; 304 y 2. „Wahrscheitdich ein Gdd- Bützow. Buhest, i, 14. 
beitrag eur Unterhaltung der kirch- kinderdedinge, Sache^ mit der sich 

liehen Brüderschaft und der Kleinode Kinder abgeben (vgl. Narrentheiding). 
derselben.'' Büdiger. Hans. Gesch. Bl. 1877, S. 146. 

ketelkäly Keßdhaken. So hadde 60 kiudermome, Hebamme, wii, de rad 



EINTBDDeL 176 , ^LEÜ^ 

to Gandersszem bekennen . . dat vor geist claffen (: straflPen), kienlich so 
uns gewest is Alheit M., unse mede- en kindelin. das, 218. 
wonersche unde kindermome in unser klär, fertig^ bereit, und haelden 

stad etc. Stadt Gandersh. ürk. v. 1501. beyde schepe tho hope und hadden 
Nov. 6. 5 unse dynck Uaer (fertig eum Gefecht), 

kintbudel, Kindeshewtd, d. h. ein Bans. 6§sch. El. 1876, S. 86; als 
Beutet (mit Geld^ Kleinod etc.)^ der wy nu menden, dat wy it klaer had- 
dem Kinde als Pathengeschenk gege- den (mü allem fertig uxiren)^ so horde 
henwird? Ludemanne Bussenscutten wy, dat dar noch folk under der 
XX d. to II kindbudelen. Verzeichn. 10 Itüsen was. das. 8. 89. 
der Ausgaben des Reimbert v. Werpe klawe = klouwe, Klaus. 1 voeder 

für die Herzöge von Braunschu).(1396). boken (buchen) klawen vnde VI secke 
Sudend. 8, 8. 111, 37. kalen (Kohlen). MeU. Jahrb. 10^ 86; 

kip, Fachen. Mit 25 tunnen rot- vgl. mü: I yoeder boeken holtes, IX 
scheres, eyner tunnen nopzen gestru- 15 secke kalen. das. 87; also: ELöLs- 
vet, dren kippen runtfisches, ändert- scheite? 

halven kip rekelinges unde eyner klaweseken. JJ, 474^. klaisken 

tunnen tranes. Brschw. ürk. v. 1523; ist im Fries. Name eines Fisches^ 
ein kip fisch in halbe tonnen bende eine runde 8chuUe. Mem. d. Cadav. 
(gibt cds Hafengeld etc.). Wism. Hafen- 20 Miäler, ed. Kükdhan^ 8. 36. 
getdrdOe von 1636; 1663 ist hinzu- klSf, kldb, kleff (kle, Gen. klebes, 

gefügt: \ kip von 8 wagen etc. klewes), Kliff, Klippe, Fels, felsige 

kistenpant. Is dat pant dan (be- Höhe; ags. altn. alts. klif; klif, klef 
schaffen) also, dat men itt mach be- bei Schamb. De Ossenborch staet up 
schlutenn inu der kisten (anderer 26 eyn hoch schone cleff unde (dieses) 
Text: is yth kystenpandt) offte in ys ene halve myle lank. 8ed>.p. 63; 
demhu8e,soetc. jB^. ^^.jR.^d. (Ggs.: 15; de Schilt dat is en hoch lanck 
is dat pant ein bode edder huss; cleff. das. p. 61, 8; tusschen der sin- 
anderer Text : is yth lyggende grünt gelen unde den roden cleve. das. p. 
ofite hus etc.) 80 65, 29 ; de 7 kleve. das. p. 16, 33. 

kitzen, ketsen. II, 467^. Alle de j,In Zusammensetzungen lebt der 
borgeren, de ketsen, keller, kameren Stamm in verschiedenen Harzischen 
Torhueren, de nyn egen roeck heb- Bergnamen fort, wie 8onnenldee, Ixh 
ben vnde daleslagen venster etc. Jev. berMee, HohnenJdee, wahrend andere 
ürk. V. 1536. 35 Namen dieses Ursprunges zu Zeter- 

kiven. litigo, kiuen alzo maus Mippen, SonnenMippe u. s. w. wurden. 
kiuen; obiurgor, kiuen alzo vrouwe Vom sonnenkleve (Anhöhe bei Osler- 
kiuen; rixor, toriten alzo hunde unek) fand ich Beläge im dortigen 
k(iuen); altercor, kiuen, angueren (l. Archive (8tadtbuch) bereits aus dem 
argueren); serto (d. i. c^rto) also 40 14 Jh. Derselbe Name sonnenklS be- 
kempen kiuen. Voc. Oldenb. gegnet von einer Anhöhe links von der 

klap, interj. Do de forste uth der Landstraße von Brübeck nach Bsen- 
Stadt was, do gingen de dore wed- bürg in den Jahren 1528 u. 1554; 
der klap nha tho (fielen gleich hinter sonnekleff, sonklef, am sonklebe. 
ihm ins 8cUoß). Rost. Chr. (Host. 46 Brüb. ürk. 8. 258 u. 268; vgl ürk. 
Progr. 1880. Krause). v. 7 Aprü 1538: 2 morgen hinder 

klappen, klaffen , auch in gutem dem sonnenkleve. Ztschr. des Harz- V. 
Sinne: 'Du achtedest cleyne up de 10, 8. 369. Die ZeterJdippen östlich 
papen, Wat se gudes mochten klapen. unter dem Brocken heißen 1640 Setter- 
Visio Phüib. v. 311; ik horde eynen 50 klee; vgl Z. d. Harz-V.3,S. 27u.94; 



tl 



1i 



KLEMMEN 177 KLET 

später kömmt der Name Zetterberg troita, von Untergebenen dargebracht 
vor^ das, S. 27. Der Lobenklee heißt zu werden pflegten.^ Wehrmann,) — 
1640 Lockenklef, das. 3^ S. 28. Als Auch kommt die Form kleenheit (d. i. 
im J. 1599 ein nachträglich verbrann- kleinet) vor. Alle ansprake van desse 
ter Brandstifter zu Drübeck in einen 6 vorscreven guoder ende cleynheyt, 
Thurm gesperrt wurde^ suchte er durch- de hyr gescreven synt (l^ngen^ 
zubrechen^ UHird aber^ da er nü einen Ringe^ Gürtel etc.) (1440), Ostfr. 
steinklefe kommen, daran verhindert.^ Urk. nr. 518. 
Jacobs. klepeldrank. yjKlöpfeUrank^ Bier 

klemmen. De Yogel, [de] können lo oder Wein als Abgabe oder Lohn für 
klemmen, De laten syk vil node tem- das Läuten der Glocken (in Nümb. 
men. Josef, V. d. 7 Tods, v, 3634. Polizeiverordn. 8. 327 daz leutlon). 

klemmergnlden. II goltgld. unde Item debetur ei quoddam ins cere- 
eyn klemmer gld. fac. XVII Mrk. 2 visie et vini, quod dicitar clepeldranc. 
8ch. Lipp. Rechn. v. 1509. „Die klem- 15 Xanten. Heb. Reg. des Stiftes St.Viäor 
mergulden sind herzogt. Gddemsche (um 1300).^ Pick, Monatsschr. 5, 
Gülden und führen ihren Namen ent- S. 48. 

weder von dem Klammern ähnlichen kleppen = klappen, trans. jemand 

Dreipasse, oder von den beiden klim- hart anfahren^ schelten (?). He wolde 
menden Löwen des Wappenschildes.^ 20 se denne kleppen. Darnm se to synne 
(Preuß.) De groniger gülden, klem- greppen. Brschw. Chr. 2^ 196^ 64. 
mer gülden,« de uttrechteschen gul- klepper. In tyt der nood sali he 

den sin alto ringe na dusser ordi- nns met een gueden klepper tho felde 
nancien. Brschw. Chr. 2, 445^ 3. kamen (1448). Ostfr. Urk. nr. 592; 

klSnlodich? twe brune Hagensche 25 J. v. 0. stadholder to Wittenstein 
laken cleinlodich vor (d. i. für, statt) und Revel was mit 33 perden wol 
grotlodich. Brschw. Ürk. v. 1507. 15 milen in des fiendes landt getagen 

klSnode, -ade, Geschenk. Dhe und nam in de 300 hovede gudes (d. i. 
klenade, dhe dhe brudegham in der Vieh) und brachte idt up Wittenstein, 
brud hvs zenden schal, schal men 30 quam dar na mit 4 kleppem heimlich 
gheuen in desser wyse. Der brud dorch de nothporte up dat slott 
vadefe vnde broderen malkem een Revel. Renner, Livl. Eist. p. 343. 
par hosen, der brud moder een par klerre? Tho dem lösten also he 

scho, den kynderen . . gywelkem enen lach an des dodes varl[i]cheit, so 
schillingh penninghe edder een kle- 35 kam eyn jodde tho ome, dede by sek 
nade van enem scbillinghe u. s. w. hadde ekenblade ghepulvert unde ge- 
Verordn. des Lüneb. Rathes, betr. menghe[t] myt eyn klerre suckers 
Verlobungen^ Ende des 14 Jahrh. umme der bittericheit willen der 
Sudend. T, nr. 45 (S. 53, 16); it. blade. Nd. Jahrb. 2, 33. 
de Anthonite gifflb jarliken 24 brem. 40 kISt. Item entfenk Hinrik Moller, 
marck . . hir to giffb he alle yar Johan Bartunes knape, de sine kle- 
etlike clenodia enen heren tor didt der droch (d, i. sin Idedede gesinde 
ß. tidt). V. Hodenb. Brem. G. Q. II, was) de verkofte 18 tunnen heryn- 
5; vmme klenade des bysscopes to ghes, de myn weren, unde entfeng 
Lubeke, alze dat saligher dechtnisse 45 rede gelt darto etc. Id steyt ghe- 
her B. schicket heft, des clenades schreven in der breveleygen (dem 
schal de erwerdighe vader to Lub. Privilegium), [eenich] osterlingh, de 
bruken (1405). Lüb. Urk. V, nr. 128. beschadet werde van des werdes 
(„klenade, Geschenke, welche beim An- veghen (d. i. weghen) [edder] van 
tritt einer Würde, pro jucundo in- 50 sinen knapen, de sine kleder draghen, 

Nachtrag xom mnd. Wb. X2 



KLETZE 178 KLOTVISCH 

dat scal de rat van Brügge behol- klockenheike, (Hoike^ Heike) Man- 

den Wesen (1387). Hans. Rec. 5, 'nr. tel in Glockenform, darumme ghyn- 
352. gen se so dol myt den groten klocken- 

kletze« lanago, walle yan den heyken, orer herschop tom affteyken. 
kletzen. Mscr. d. Bitterakadem. zu 5 Brschw. Chr. 2^ 238^ 08, 
Brandenb. (Progr. von 1878). — klockenhenger, d. h,? N. N. ein 

^= Flocke? vgl. lanugo, vlocken yppe klockenhenger. Brschw. Urk. v. 1498. 
den wände; noppe op den doick. (Glocken aufzuhängen war doch kein 
Lief) besonderes Amt oder Gewerbe?) 

kleven. Ghelyc dat (gleichwie) de 10 klomer. Yultu hebben krutbeer, 
princbe (Fürst) heuet Volck altyd, so nym dast, klomer vnde woltraester 
dat an em cleaet (ihm anhängt)^ Also vnd dusser dryerleye crud ok in bun- 
Yolghen etc. Speg. d. sonden f. 85^. deken vnde do in dat beer. Altes 

klinkenslän. Im lentzen gaen klin- See. aus d. 15 Jh. Nd. Jahrb. 4, S. 89. 
cken slaen, Im sommer vissche fahn, 15 kloppegelt. Item II seh. den schilt- 
Im herueste vogel stellen, Vorderuet wechteren to cloppegelde. Wemiger. 
mannigen guden gesellen. Husemanns Urk. v. 1499. „ Z)ie5e^ kloppegeld i^^ 
Spruchs, nr. 96. ein stehender Posten in den Bech- 

klinkert. (Empfangen) in reden nungen.^ Jacobs. (Ist es Geld für das 
gelde: seven krönen, teyn klinckarden 20 Anklopfen an Thüren, Fenster etc., 
etc. (1466). Ostfr. ürk. nr. 841. um des morgens Bürger zu wecken?) 

klint Etlike katen up den klinte, kldsterliken, in Klosters Weise. 

von N. N. scholen gebuwet sin (bei Do dat de werdynne (die Feldmaus, 
Blumenthal), ürk. v. 1542. (Pratje, die eine Dorfmaus bewirtete) sach, 
Altes u. Neues XI, S, 211.) 25 dat se so klosterliken at (d. h. so 

klippenpennink = klippink. Scha- wenig aß), se sprak : ik se wol etc. 
den, den he unse koplude in Sweden Gerh. v. M. 10, 35, 
gedan, sines profites halven, mit den, kldt« Wurde einem Bathsherm ein 

klippenpenningen. Lüb. Beform. 47. Kind geboren, so erhielt die Wöchnerin 

klippink. //, 484\ 50. De centum 30 eynen klot mit krude. Gott. Urk. 11^ 
pellibus agnorum, quod vocatur clip- S. 422. — Was ist klot in den fdg. 
ping (1270). Hans. ürk. v. Höhlbaum Beispielen? 9 s. dem tegelmester vor 
/, nr. 687. 9™ gestreckeden mursten in den kloth 

klipstat, Winkdstadt. und denn tho bringende (1538). Wism. St. Jürg. 
nene lust hedde in ders&lven Stadt 35 -K^^.; 12Vs s. den timmerluden, ypme 
lenger tho dehnen, so mach he in haue bi dem klote gearbeidet. das. 
eine andere [h]anzeestadt reisen und f. 75; 6 m. T^/a s. den murluden 
darsulvest arbeidenn, overst in neuen datsulve wedder tho murende. das. ; 
unwanthlichen steden offte klipste- 3 m. 4 s. den sthen in den kloeth 
denn (1569). Nachtr. zu d. Hamb. 40 tho yoren deme yolcke. das. f. 77; 
Z. B. p. 11. (Auch im Wism. Bött- 28 sc. sthein vth der schuenen in 
cher-Beceß desselben J,) den kloeth tho yoren. das. f. 77. 

klocke, Schelle, als Frauenschmuck. klotvisch. (Hermann von der Halle, 

29 gülden . . yor spangen ynd klo- Hauptmann eu Stockholm, schreibt an 
cken mir frowen yp eynen rok, do 45 die preußischen Städte:) Item sendet 
se reit tegen Helmenstede (1397). . . lantwin, honnigh, eppele, bereu, 
Sudend. 8, p. 235, 37. stoer unde clacyisch, 6 leste krog- 

klockener, Glöckner, fem. klocke- bere unde 3 growe lakene (1396). 
nersche. Alke, de klockenersche Styffe, Bidrag 2, 33. „Da c und t in 
(1347). Nies. Münst. Urk. 5, S. 179. 50 Handschriften nicht eu unterscheiden 



KLOVEBIL 179 KNIPKERNE 

sindy so kann man clacvisch und clot- stiebte to Bremen heU)^ dat lopt 
visch unbedenklich identißcieren. Ob nicht hoge des yars . . alle man in 
a oder o das richtige ist?^ Koppmann. dessem lande will knechtegeld nemen; 

klovebil. 1 clovebil, dar me ysse- de ichteswer gehores hefft, de wil 
ren mede klovet (ein Schmiedegerät). 5 enen heren lick wesen vnde nympt 
Beg. d. Ausgaben des KL Ilsenburg knechtegelt, dat doch affgeseth ys 
V. 1482. , (1500). Hodenb. Brem. G. Q. II, 7; 

klover. alle andere, de mit vns de borchmanne van Lunenberge heb- 
sin gekomen in der van Lubeke ben ene tidtlanck knechte gelth ge- 
(Kriegs-) denst, se sin wepener, wa- 10 namen van des stichtes meyeren yn 
pende knechte, schütten, schiltknechte, der borde to Beuerstede besethen, 
klouere edder wo se genand sin etc. dat lethen de vogede sehen, dat wolde 
(1420), Lüb. Urh. 6, nr. 275. myn gn. h. nicht lenger liden, ynde 

cl&en(?)l&8, anacardi. Oh Cdm. hefft dat by lyue vnde gade vor- 
(sonst elefanten-, elpenlüs, s. oben 15 baden; suß lange plaeh eyn here 
s. V.) (Ist vielleicht elvenlüs ßu lesen?) desses landes ore meyere to vorbid- 

klnh. It. 1 V2 p. 3 ß. H. B. klufte dende, nu willen de borchmanne des 
unde deylen und iserenwarek tho stichtes meyer vorbidden. das. S. 83. 
eyner dornsen in de boden, dar de knSkop. 11, 499^, 7. — 2 paria 

knechte inne wonet (1503). Z. f. 20 (2 Par) knekoppe. Gott. Urh. v. 1475. 
Nieder s. 1871, 8. 146. Was bedeutet knellicheit = knenlicheit. knelli- 

hier Kluft ? Zange scheint es dock cheit, weklicheit, wen ener gar nieh- 
nicht eu sein. tes kan edder wil lyden. mollicies, 

klnftich. Dit nim tho hert'n, secht moUitudo. Ghytr. 576. 
Plato mehr, Dat jeder syn kint 26 knerreholi II, 500^^, 14. „Unter 
rek'nen lehr, De talPt vorstant maeckt einem Frachtcontrade mit einem Schif- 
klufftiger In oldt in j&nck vornuffti- fer von Danzig 9iach Lübeck heißt es: 
ger. Friese, Rekenb. (1658), Vorr. Der Schiffer bona, utpote asseres et 

klüteren, Kleinigkeiten zimmern. alia ligna dieta wagenseot et clap- 
4 Witt, dem tymmerman de stole in 80 holt, et nemini alteri alia bona ad 
sunte Jürgens chor wat tho klüternde Lub. per aquas duceret; attamen 
(auseubeßern) (1538). Wism. St. Jürg. sibi ipsi ducenta ligna, dicta knarre- 
Beg. holt ducere posse. Lüb. Niederstadtb. 

klnterich, Mümpich. vnd dat meel 1416. Reminiscere.^' (Pauli); it. 100 
schal men vörhen wol rören mit den 35 delen ende hundert knoreholtes('I^?ä?/ 
wyne, vp dat ydt nicht klüterich Hans. Bec. 3, S. 363. 
blyve. Hamb. Kakeb. A. III. . kniphorn. E. schult se vor deue 

klnver. Item 14 scillinge vor twe und vorreders und helt sine knip- 
wichimten haueren, de ik voderde hörne her Hinrick Krone vor sin 
Johanne dem kluuere, do he was to 40 liff, men he leth nicht loss (schoß 
D. twe nacht . . vnde 8 sc. vor pant- nicht ab?). Bast. Chr. 14 (Bost. Progr. 
quittinghe Johanne dem kluuere 1880) (Var. knipbore ; die umschrei- 
(1381).Sudend.5,nr.228. (= klover.) bende Übersetzung: ein geladen Bohr, 

knechtegelt. II, 498k Desgeliken also = knipbusse ?). 
wort ock gesacht van den Huchtin- 46 knipkerne? Dem Kotkewitzen wort 
geren, se sytten buten den thornen vam orden levert . . eine steinbusse 
vnde mothen to Delmenhorst knechte- mit twen kamern, twe gegaten ser- 
geld (ut eredo 14 m.) unde gohaue- pentiners, 14 dubbelde haken, ein 
ren alle yar gheuen. Brem. Denkb. schivenrohr, elven haken, twe plump- 
126; dat kneehtegelt (welches dat 50 kuilen, vif knipkerne, 2 tonnen pul- 

12* 



KNIPPINGE 180 KOBRÜÖGE 

ver etc. Renner, Litt. Eist. p. 279. sen, Beigern unde an Swaven unde 
(= knipbusse, knipper? Pistole? — over al dut dudesche lant so stark 
knipker f^ auch = knippelsten, (= beschwerlich) ein levent me ni 
SchneUkügelchen^ Schußer. knipkern- ne vant. De knottere des nicht ne 
spei, pilularam, sphaerolarum ludus. 6 pleget, des gi vor juwe sunde dre- 
Hofftn. Findl. 1, 8. 161.) ^ get. Gerh. v. M. 55, 119. — Vgl. 

knippinge« teyndehalf golden in Jerosdiin 177^ u. Frisch 1, 529. 
knippingen, ver unde twintich vor knoawen, nagen, mandere. KU. 

eynen rinschen gülden (1521). Wism. vp de worme, de binnen knauwen 
Zeugeb. f. 85. 10 Therte (das Here), daer äff se clene 

kjiopenswinke. Darnegest en harne schouwen etc. Speg. d. sonden f. 30^. 
geysle myt III knupten knopenswin- knuster? It. W. dem smede van 

ken. Nd. Jahrb. 3, 8. 72. „swinke kn&steren ende sloten. Duisburg, 
wird sein, was sonst smicke genannt StadJt-Bechn. v. 1385 (Auch hiein. 
wird, nemlich das vordere Schwenk- 15 Wilkino fabro de duobus magnis no- 
ende der Peitsche, das aber bei der vis knustris in der Bechn. v. 1375); 
Passionsgeissel ssu Knoten geknüpft an slote en an knasteren an dye 
fjoar.*^ Watther. porten en rennebome; van einen 

knOpiseren, „auchGcldschmidtgerät, knasteren an die kiste in der gher- 
um Becher, Töpfe etc. darauf zu häm- 20 kamer. das, Bechn. v. 1384. (Ist 
mem.^ Crtdl. twe knöpiszeren. Im es ein eisener Beschlag, Überfall, 
Wism. Invent. Krampe?) 

knoppe, Knoten, zu einem Knoten knnttelwocke. 1 fert. hem Bert- 

sfusßmmengebundenes, Bündel, nodus. olde, der pewelere von Grotingen 
Dief. bynt yd vaste to by deme 26 cdstere, dat he mir frowen von 
krude vppe II vingerbreit na, dat Brunsw. makede eynen knflttelwocken 
dyt krude enes vingerbreyt rumes (1379). Sudend. 8, S. 232. 
hebbe, so henge den Poppen by enen kOy collect. Den Flensborgern is 

snore in ene kanne vul beres. Goth. ere koo genomen (vgl. koname) vnde 
Arzneib. f. 25\ 31. S. Begel, Nd. so her Merten syne wilden perde etc. 
Jahrb. V, S. 79. (1419). Lüb. ürk. 6, nr. 133. — 

knoteren (vgl. kneteren), garrire, Plur. auch kuge. vnd ere ossen, 
minurizare, cantillare, murmurare. kughe, schap . . genomen etc. (1395). 
KU. Noch vintmen mennyghen dies Sudend. 8, nr. 68. 
pliet, Wo vele goets em geschiet, 35 ko-, kabeben. It. ersten en half 
He knotert (murrt), als een ander punt kabeben confecht vnde en half 
wal vaert. Speg. d. sonden f. 125^ punt kaneel confecht, dar na de per- 
(vgl. das jetzige knütterich, mürrisch, sonen kemen. MM. Jahrbb. 10, 86. 
brummig). kobfist, n. Kuh. beschloten, dat 

knottenkaf = kaf von knutte, 40 niemandts kohebieste oder perde hol* 
Flachsknopf. Eyn becker, dey ock den soll vp der gemeinen drift, dat 
knotten kaff ynt broth backen kan. vnse borgers nicht en sind. Nies. 
Daniel v. S. Apdogetikon, S. 20. Münst. Urk. 3, S. 168; ein perdt, 

knoiter, Kapuziner oder wahrschein- ein kohebeist etc. das. S. 169. 
licher Geiselbruder. Nu segget my 45 kobrngge. He sede, dat se (die 
(sagt höhnend der Fuchs zum Wolfe, Seeräuber) tho werck legen und bu- 
der auf seinen Bath dem kranken weden eyne hoge kobrugge up den 
Löwen seine Haui hat geben müssen), kreyer („einen Oberlauf, Oberverdeck, 
waner geschach, dat gi ju in dat um durdi die höhere Stellung einen 
levent ("= Orden) begaven? an Sas- 60 Vortheü über das anzugreifende Schiff 



KOCHELER 181 KOLTGOTE 

au gewinneh,^ Hans. Gesch. Bh 1876^ que dicitar koghelt onerabit (14JS4). 
8. 82 u. 87. Nies. Münst. Urh. 7) 8. 169. ' 

koch-9 kogeler. kogeler, incanta- koje. cauea, een kieuic (Käfig) 

tor, gesticulator. Voc. Oldenb. koge- vel ghayole vel koye. Voc. cop. in 
len, gesticulari. das. (gaukelen, ko- 5 Har. belg. 7, 17. 
kelen. Dief.) kokeler, Küchler, Kuchenbäcker^ 

koder, ünterhinn. De (Epicuren) fem. kokelersche. Gott. JJrh. v. 1419. 
inenden, dat were nen groter sali- kokeseke, Köchin. Vnd alle syne 

cheyt Den de smak, de dor de strote- anderen gudere syner kokeschen ge- 
geyt. Darvmme ze lange helse beden 10 geuen. Wism. Z^d). v. 1536. 
Van gode, vnde worden des ge- kolener, KoUer^ carbonarius. Bre- 

tweden. Ze hebben coder ynde vü. Benth. 

heize lang etc. Josefe V. d. 7 Tods. kolgreve, der die Aufsicht über die 

7128. Kohlen hat. (Vgl andere Zus. mit 

kodesinge, Beßerung^ Beparatur? 16 greve, xr. B. spelgreve, dikgreye etc.) 
dritteynn gude lub. marck . . wel- Dem kalgrenen II 0. Mehl. Jahrb. 10^ 
cker de vor langenn jarenn hyr be- 8. 86; item de kalgreve was pörtner 
Yorenn an den husen boninge (?) unnd etc. das. 8. 91. 
codesinge uppe der sulten to Lünen- kOlmome, Kohlmuhme d. h. Kohl- 

horch in Yortyden synt vorbuwet ge- 20 pflegerin^ vgl. mome. Item exposuit 
wesen. Blas. Urha.a. 1511 (12 März). Hilleken der kolmomen 22 s. Wism. 

kogele. ene slichte koghele. Cod. Beg. 8. Spir. 3^ f. 66; it. exp. 22 s. 
Brdb. I^lSy 130. „kogel heißt Ebreisch der kolmomen, darvor dat se den kol 
Sruach. Egi^od. 26, 12. Vnd ist ein warde. das. f. 79. 
Kogel wie vorzeiten die magistri vnd 25 kols. Gelik is deme de nachtegale, 
Studenten Kogel trugen, da viel un- de jo kolset van hoger tale, mer 
nutzes Tuchs vmb den Kopff her Meng. kumpt ein, des he angest hevet, Dem 
Das uHiren rechte Babylonische 8ruchien kolse he denne ende gevet. Gerh. v. 
oder Chüdeische Kogeln. 8o nennet M. 31, 44. 

Jer. 49, 8 sapientiam Nisrah lose, SO kolse, Hose. Quader clederen, col- 
fladdernd, pampUnd.^ Gl. zur Lüneb. sen offte schoen Wilstu wal . . off 
Bibel Ezech. 23, 15. van di doen, Mer dyn quade leuen 

kogeler. De scr ödere de moget etc. 8peg. d. sonden f. 26^; eene 
kopen siden, kogeler, ceter, sindal colse. das. 

en jewelik to siner behof . . und 36 kdlstok, maguderis, ein Stengel, 
scolled nicht utmeten kogeler, ceter ein kolstock. 2 Voc. W. kölstrunk. 
unde siden to kope men ene halve Dief, II gr. vor annis vnde kolstok 
eleu to der kledinge etc. (1302). juncfrowen Ilsen to puluere, dat se 
ürkb. d. h. V. für Nieders. 8, p. 140; nutten solde wedder den hoisten 
II kr. vor II eleu koghelers, de wart 40 (1397). 8udend. 8, 8. 223, 13. 
mir frowen an eynen swerten rok koltgote, (kalt bereitete) Lauge. 

(1397). Sudend. 8, 8. 237; 21 ß. vor Wedder den schorf . . Nym unde 
roden Arrasch, blawen cogheler, wit- make koltgaten vnde beye den schorf 
ten hardok to deme vlogele (1441). dar ynne. Goth. Ärzneib. f. 32^; myt 
Hans. Bec. 11\ 8. 405. Anm. 2. 46 warmer koltgatene. das. f. 32^; dwa 

kegelt, Kuhgeld, Abgabe von Kühen den schorf an koltgaten, de warm 
(von jeder Kuh) = koschat? Nee sy. das.; gifte (wenn) it en wives- 
aliquos premissorum sua venatione name is, de salve de roven (Incru- 
gravabit (nenUich der Bischof von Stationen der Wunde) mit der Witten 
Münster) nee vaccis , seu pecunia, 60 salven unde wassche se af , des mor- 



KOLTLEGER 182 CONFERS 

gens mit coltgoten, dat de asche si Jahrb. 11^ 44)^ ist unwahrscheifdichy 
van haverstro gebrant. Germ. 23, 53. toeü die Umschreibung mit name im 

koltleger« 11^ 521. ^,1. Das Kalt- Nd. meines Wtßens nur von Personen 
liegen der SiUjspfannen , wenn der suläßig und niemals ein femininum ist. 
Sülfmeister eine Sole versotten hatte 5 koneke, Ofengahd^ Feuerrake. ) 
und keine Stige mehr kaufen woUte; brantrode Yode 1 koneke, 1 ratsche, 
in dieser Zeit hatte der Sotmeister das dar me eyger in kaket. Wism. Inv. 
Becht zu bestimmten Zwecken eu sie- v. 1442; 1 koneke, 1 roste, das. v. 
den; daher auch 2. diese Pflichtsiedung J. 1504; 1 iszeren bamer, 1 koneke, 
des SotmeisterSy eu der die Pfanne 10 1 olt scottelkorfif. das. v. J. 15ß4; 
hergegeben werden mußte, wenn auch 1 rosste, 1 koneke, 1 furtangge. das. 
der Sülfmeister sonst weiter gesotten v. J. 1537; 1 roste, l koneke, 1 
hatte. Die cit. Walkenr. Urk. ist = kede awer deme für. das. 1538; 2 
Volger^ Lüneb. U. B. S, p. 62. '^ rösten, 1 eisern bratpüanne, 1 eisen 
Krause^ Nd. Jahrb. V^ S. 132. 15 koneke oder feurrake. Inv. v. 1599; 

kolve ist nach Krause (Nd. Jahrb. „N. N. legirt am 21. Äug. 1431 unter 
Ily 44) nicht Haarschopf ^ sondern anderm auch: item cacabum et duas 
Kopf mit ganz kurzem oder ganz weg- cruccas, vulgariter koncken (l. kone- 
gescknittenem Haar. Doch s. Hilde- ken) nominatas (Meyer, Gesch. d. 
brand im D. WB. s. v. — Dat einer 20 Hanib. Schtdw. S. 374); dieses Ge- 
eines rodelechtigen (röthlichen) kol- schenk nennt eine andere Äufzeich- 
uen vnd fuU spruteln vnder ogen nung (8. 379): cacabum cum atti* 
tho ehm thor herberge gekamen. nenciis et duas cruccas, volgariter 
Wism. Act. V. 1556. koneken. crucca ist nic}it ^Kruke\ 

komen8chup=köpmanschup, Kauf- 25 sondern das latinisierte knicke, Ofen- 
mannschaft^ Jaandel. Yerdragen, dat gahel. — Die Stadt Hamburg besaß 
alle oere coepluude, borger . . sul- in ihrem Hause zu Lübeck nach einem 
len ende mögen oere komenscapp Inventar vom J. 1464: ene taugen, 
ende neringe zoken ende doen . . vry, enen koneken (Ztschr. f. Hanib. Gesch. 
velich etc. (1457). Ostfries. Urk. nr. 30 5, Ä 112)^ nach einem andern (S. 
720. 113): item ene taugen unde enen 

koname, (auch fem. Auch das zweite koneken, u, nach einem dritten v. J. 
Beispiel 11^ 523^j 3 zeigt das fem. 1519 (S. 116): Item eyn tange, eynen 
Vgl. name.) Wegnahme von Kühen^ koneken. — Das Compos, vurkoneke 
Beute an Kühen. Sake unde tosage, 35 findet sich Gryscj Speg. d. Pawestd. 
alse se to Juncker J. meynen to heb- Bl. X, 2: Up dat der seelen bat- 
ben van der koname wegen (1456). stave nicht mochte vorkolden, so heb- 
Hoyer^ Urk. 7, nr. 274; vmme ko- ben de Römischen calefactores, de 
name vnde schattinghe der borger- heischen vürboter, jümmer holdt und 
lüde . . dat de bereu eren willen ^0 gtro thom fegefur geslepet und tho- 
dar vruntliken vmme maken, denen gedragen, brandewyn und olye by 
dni gheschoin is (VergleichsvorschlägCf hupen dar manck gesprenget, und 
betr. Schadenersatz für die Bürger we- de brende bracchio seculari, mit den 
gen abgenommener Kühe u. Schätzung). weltlyken furköneken, thogestaket.^' 
(1402). Sudend. 9, 8. 233, 30; ko- 45 Koppmann (Nd. Korresp. Bl 2, S. 61). 
namen auer unde ander eteve, wes confers. „gedeckte, geschützte Bhede, 

des we nemen, dat soldeme like delen vom frzs. couvert, oder engl, covert.^^ 
(1402). das. P, S. 221, 11. Vgl. ve- Breusing. By norden den sunde, dar 
name. Daß name Uoße Umschreibung licht en goet confers . . unde het 
sein scU^ wie in wivesname (Nd. 50 Smorwyk. Seeb. p. 18, 7; wille gy 



KONINGESSCHAT 183 KOR KÜR 

segelen in dat oster confers etc. das. kopezerte , Kaufender, -vertrag, 

p. 14, 20, Na lade der uthgesneden kopezerten. 

konin^essehat. Die hoeffener im Z. für Becktsw. Dorpat 7, Anm. 162. 
Hoyerhagen an der zahl zwölffe ge- kopperkldn? Mathias (der Gos- 

ben zu bestetigung ihrer freyheit, 5 hxrscne Groschen mü dem Bude des 
da0 sie ihre hoffe, wie andere ambts- h. Mathias) mach wol wesen erdt . . 
meyer nicht beweinkauffen, sondern he hefft aver den kopperklon. Brschw. 
bei verenderung der haußwirte mit Chr. 2^ 251^ 19. 
einem paer huner recognosciren vnd kdpseli^e mändach ist der Montag 

beweinkauffen können, geben ieder 10 nach Invocavit, Item eodem anno 2 
am tage für den heiligen christtage feria post Invocavit was eyn snel 
vor der sonnen untergange koning- dow vnde quam so vele waters in de 
schätz, 2 grot, 2 schwär. Hoyer^ ürk, Scrode, dat id 9 schunen unde 1 
7, 8. 222. hus umme dreff to Destorp; unde 

koningestins. De koningktynß to 15 dat water was so grot, dat de lüde 
Verde hefft zik woll hoger belopen nich konden to hus komen, dede hyr 
wen de nu deyth, men weth tho Verde to marckede weren in dem koppsali- 
itzundes van neuen konyngktynße to ghen mandage (1488). Gesch. Bl. für 
seggende, den hebben de vogede ßo Magdeburg 1875, 8. 337-41 (Korresp. 
lange boreth (gehoben) vnde vnder 20 Bl. d. nd. V. /, 30); vortmer beken- 
sik geslagen, dat de ys vorbistert neu wy A. abbeth . . dat de vorbe- 
vnde vorkamen; de husschriuer heb- nomde H. H. hefft de sulve hove 
den dar neen groth acht vpp gehadt landes van K. K. gehuret . . vor yar- 
. . szo ys de konyngktynß yn den like pechte, nemliken eyn ferndel 
greuenschatt gemenget, de greuen- 25 wetes Magd, mathe, up den kopsali- 
schatt yn den koningktynß, de ko- gen mandach na dem sondage Invo- 
ningktyns in dat vaergelt, dat vaer- cavit in den hilligen vasten alle yar- 
geldt in den nodingk (1500). Hodenb. likes om . . to gevende (1481). Lehn- 
Brem. G. Q. II, 8. 9. buch des Abtes Andreas zu Berge, 8. 

konvent, kovent. vnde willen der- so 69. Korresp. Bl. II, 66. Zu dem 
suluen Ermegharde gheuen alle we- Gitat im WB. aus 8astrow, dessen 
kene dre conuentes brod, also vnse Angabe auf der Chrono Joh. Berch- 
brodere daghelikes eten vnde eyne manns 8. 114 beruht, heißt es weiter 
haluen tunnen conuentes also vaken bei Berchmann 8. 115: desz anderen 
alse wy bruwen (1423). Liib. Urk. 85 dagcs, up Gregorius dach, makedenn 
6, nr. 542; gheuen alle wekene dre de predicantenn eine supplicatien 
wetene conuentes brod vnde ver rog- ahnn denn rhatt. Der Gregoriustag 
ghene brod vnde eyne tunne couen- ist der 12 Märe, und der Tag vorher, 
tes, so vakene alse wy bruwen. das. also der 11 März, war, wie das Ka- 
nr. 561. 40 lendarium zeigt, der Montag nach 

kop, koppe. Besundergen geve ik Invocavit. Koppmann im Korresp. Bl. 
dem doctor G. mynen besten sulvern i, 8. 23. 

koppe van VI lodige mark (1492). kdpvar = kopvarer, Kauffahrer, 

Pomm. Gesch. Denkm. II, 8. 178; Handelsreisender, welke overfalle, ge- 
de ersame raid schenckede dem hern 46 weide greve G. unde S. den unsen 
cardiual (Baimund im J. 1503) einen unde velen vroemden gueden kop- 
suluernen kop na wyse eyner blomen faren unde anderen lueden ghedaen 
myt eynem decksei gemaked, bynnen hebben (1474). Ostfr. Urk. nr. 927. 
unde buten herliken vorguldet. Brem. kSr^ kftr. wol na köre, wie mhd. 

Denkb. 118. 50 nach wupsche. Dar was eyn stolt 



KOR. KARDEL 184 KORVESE -WITZE 

dans wol na köre, une man ^n sich kOTn(e)iej n. Vnde de meyger 

nur wünschen kann = ausgeeeichnel^ schal den gudheren or kornete brin- 
vortrefflich. Josefe F. d, 7 Tods. v. gen tho husz vnde tho hone (1179}. 
4394, _ Bassdhe ist te oder ter Stidend. 8, 8. 375, 19. 
eure, ter euere, ten volle, ter dege, 5 kornsehillmk. Primo de annona 
zeer; zoo goed als men wen sehen coilibet dominomm dantur 1 molt 
kan. Oudem. Dat bedinghe (Beten) siliginis mensure Monast., quod ab 
nutlic is ter eure, Toghet vns wal antiquo dicitur kornschillinck, item 
de hilge scrifture. Speg. d. sonden f. etc. (15 Jh.). Niesert, Münst. Urk. 
58c ; hadde een mensche wal ter eure 10 7, S. 395. 

Gheleuet al syn leuen dure, Is he kornate. 2. Vnde also mach eyn 

ten laetsten daghe quaet, is geen islik mynsche welke hilghen uthkesen, 
raet der zielen vm beholden, das* f. de he sunderliken ere, alse syne kor- 
8J2y>; hjT af is ghedaen gewach Int nuten, de stan denne truweliken by 
laetste capittel der luxure, Daer sal 15 eme in sinen noden, wan he steruen 
ment vinden ciaer ter eure. das. 127c schal. Emd. Mscr. nr. 139, f. 34^. 
u. ö. kdrSy Kurs, Richtung u. Ausdeh- 

kor-, kardel. Und leden do twe nung der Fahrt, dat kors holden, 
kardele tho malckander in, went van Seeb. p. 43, 9; dat kors van N. to 
noden werde, so wolde wy de schepe 20 N. is dre kenninge. das. p. 51, 3. 
dycht to hope körten etc. Hans. korsch, £ur köre verpflichtet, unde 

Jahrb. 1876, S. 85. („durch beider- hebbet bekant, dat se van der hove 
seitiges Anholen der um einander gc- weghen korsch syn unde wesen wil- 
schlungenen Taue zusammenbringen,^ len unde wesen hebben wente an 
D. Herausg.) 25 dusse tyd und hebben den genanten 

korepennige, Chorpfennige, Hebun- heren kor ghegheven van oren elde- 
gen für Theilnahme an den gottes- sten. Klus. ürk. a. a. 1490. 
diefistlichen Handlungen im Chor, to kort ddn^ verletzen, vnd dar en 

Präsenegelder. bestellen, dat se dat dede ich myn lovede nicht to kort 
kappittel nicht en manen umme köre- 30 an, unirde ich mein Gelöbnis nicht 
pennige. Brschw. Chr. 2, 327, 8 verletzen (1394). Mesert, Münst, Urk. 
(Hänselmann). 7, 8. 484. — to kort gän, mit Oen. 

korn. Du schalt my geven . . worin fehlgehen. Dar ore procurator 
allent wes ick sus wil han, Wultu van appelleret hedde unde der ap- 
anders mit freden ym huse gan . . 85 pellacien doch to kord ghegan was. 
Dat ys so kordt als ein korn. d. h,9 Brschw. Chr. 2, 50, 14. 
Fastnachtssp, 975, 21. kortelinges, adv. Mrslich, netdich, 

korneile, Kern der Nuß, Als zie jüngst. Se hebben kortelinghes twee 
(de kreye) de nut so starke siet, Dat schepe van der henze ghenomen 
se vm de hartheit der schellen Niet 40 (1437). Hans. Eec. IP, S. 26. 
mach komen ter cornellen, Sie draecht kortinge, Kürzung. It was my 

se hoghe ; dan breken alle De schel- noit, dat ich my dy oppenbarde 
len motten nedervalle, Dan daelt se umme cortinghe willen myner pine. 
na vnd vint se wel etc. S^g. d. son- Buschmann, Mir. c. 24. 
den f. 88c. 45 kfirts, Fid>er. Dan volghet de loon 

körnen. Ene stenen s&l was beret [der] gulshede, Dats corts off ander 
dem vorsten My[t] repen, brun graw siecheide. Speg, d, sonden f. 2^^. 
was se gekomet. Nd. Jahrb. 3, S, 72. korvese, -witze ? It. 4 melden, 1 

y,Das Korn des Marmors zeigte braune drywoed (Dreifuß), it 1 korwetze, it. 
u. graue Streifen.^ WaUher. so 1 bratspit. Wism. Inv. f. 58; ene 



EOSCHAT 185 KRADE 

froawenmutse, II szuwelen, ene kor- ingsegil yorrothen hod, alzo Judas 
uisse, ene benck etc, da«. /*. 127. vnsern herren vorrith. ¥%i%c. Diplom. 

kosehat, ist nicht Uoß Kuheins ^ BeUr. 2, S. 105; dat lygen (lügen) 
sondern auch eine Abgabe, die in der sy als mynedige kotzenschelke . . 
Lieferung von Kühen selbst besteht. 5 dat lygen sye als kotzensone. (Schrei- 
De koeschadt tho Verde. To deme ben Diedr. v. Quitßow an den Roth 
slate to y. hebben wandages myn jsu Berlin). Riedel. Supplem. S. 262. 
mere (mehr oder weniger) koye ge- kotzere, en kotzere, mechns; en 

horeth (d. h. sind eu liefern gewesen)^ kotzerinne, mecha. Voc. Halberst. 
dar na dat des stichtes unde de clo- lo „Kotzere ist mir in Oöttingen oft vor- 
ster gnder beseth hebben weßen. gekommen, namentlich in den Schmäh- 
Item der clostere meyere geuen et- briefen^ die an den Burgen und Thoren 
like hoefikoye jarlikes, etlike geuen angeschlagen wurden, auch in Fehde- 
neue hoffkoye etc. Hodenb. Brem. O. briefen." Schmidt. Ichkundeghe vnde 
Q. II, 9. 15 claghe juw boddelen, stugheren vnde 

cosiant, ein Kleiderstoff . Item, ein kotzen (kotzeren?), huren, rackeren, 
stucke cosiant, hold 22^/9 eleu vnd kethelbutheren vnde allen vorhiden 
kostet 7 •% 11 6. Wo dfier ein ele ? schüken kynderen etc. Sudend. 4, nr. 
Hamb. Bekensb. v. 1630, f. 33. 285. 

kost, /. Küste. Alle de kost van 20 koveL culla, een couele dicitur 
Spannygenu. PoytouwenundeVranck- quoddam genus vestis monachorum. 
ryken. Seeb.p. 1. u. häufig in diesem Voc. cop. (Hör. belg. 7, 17); caleptra 
Buche, wahrend es sonst gänzlich un- (d. i. ix£k\mrf(x), hoet vel couele. das. 
gebräuchlich ist. Noch hyr untboven (außerdem) Ebbe, 

koste, Haushalt. Und brack do 26 syn echte huysfrouwe, dat dy unt- 
syne kost (gab seinen Haushalt auf) fangen hefft vyfi eilen leides . . noch 
to Stenvord und legede de to Hesne l^/s eile gruen leides tho een kovel 
(1380). Kindl. Vdmest. 1, 315. (1450). Ostfries. Urk. nr. 469. 

kote, Huf, Klaue. S. sal geuen kovent, Kofent, Dünnbier; dafür 

to boete B. XI lichte gl. voir 1 wun- 30 auch konvent, a. B. 1 lymet hoppen, 
den euer de nesen, gheworpen myd dat me conuent dar van soyd deme 
1 koete. Loses Bl. im Emd. Bußb. gesinde (1410). Sudend. 8, S. 227; ne- 

koter. In desser wise, dat eyn met salveyen . . pettercilienwortelen, 
ihewelik bwman (Vollbauer) eynen sedent in convente, ghevet deme, de 
swaren rinschen güldenen edder ses- 35 de neyn water laten kan. Nd. Jahrb. 
teyn grote, vnde eyn ihewelk koter 2, 33. S. oben 8. 183. 
eynen haluen zwaren güldenen echter kov6t, Kuhfuß, eiserne Brechstange, 

achte grote schuUen geuen (1399). deren üntertheü einem Kuhfuß ahn- 
Sudend. 9, nr. 15. lieh gespalten ist. Item enen kouoet 

kotzeber. Gerh. v, M. 27, 37 40 vnde ene grote saghe. Wism. Cop. 
(= Wiggert 2, 43) ist nach Seelmann S. Nicol. f. 33. 
in kotse (= kotsete) und fer ibu tren- kowort, barba aaron. Ol. Ocim. 

nen. S. die Anm. (S. arone.) 

kotzensehalk, Hurenbube, ein star- krabben, schw. v. kratzen, schaben, 

kes Schimpfwort. Ynd ich dem truwe- 45 Merch (Mark) neemt clayn gekrapt. 
lose vortzvifilten selbwachsin kotztzin Ostfr. Koehb. v. 1656 f 11; neemt 
Schalke mien geld mit guthen noch 2 ä 3 ayeren (Eier) clayn gekrapt. 
mit bosin worthin ny künde abege- das. f. 15. 

manen; wenn *mich der kotztzin krade? Hans Meyer: Ho ho, wo 

Schalk mit synes scUalkis bri£fe vnd so hefifstu en betragen (l. bedragen) ? 



KRAGE 186 CREDENZER 

Ja wo heffstu eem de hihasen ange- Tiabt boeten vor zodane mishande- 
tagen? Wat was ydt doch vor ein linge by nachtyden gescheen . . dat 
man? — Henneke Rane. He hadde he by czynem eede geholden heft, 
eynen langen rok ann Und ein dink XXYIII lichte gl., vnde dat dubbelt, 
nppe mit veer oren (d, h. er toar ein 5 na den he em in den kraem beuoch- 
Geisflicher). — H. M. Wanne, wanne, ten heft. Emd. Bußb. f. 15a. 
de rechte kraden doren, Se menen, krän, Kranich, Van den cranen 

se willen uns buren Oven Und kön- staet gescreuen, Dat se somtyd so 
nen sich sulvest nicht pröven. Fast- langhe leuen, Dat er gepluemte al 
nacMsap. 963^ 6. ^ 10 vntvest Vnd bliuen naect daer int 

kri^e. Wo kan en man van allen nest, Van der coltheden bedwonghen, 
vordenen dank, Dar so voge kragen Dan halen em eten ere jonghen, Tot 
(d. h.?) synt mankt? We velen denet, dat se zyn verpluemt of doot, Seghet 
de denet nement. Josefe V. d. 7 Tods. der naturen boec. Sgeg. d. sonden 
V. 4292. (Es ist die Rede von der 15 /*. 103^. 

schwierigen Stellung eines Abtes den kranekessnanel , acus muscata. 

Mönchen gegenüber. De ouerste des Voc. Cölm. u. Dief. u. acus reuma- 
klosters is in nod, De gym [ihnen^ tica. Voc. Cdm. 
den Mönchen] besorget spise unde kränlonwe P (Es soll niemand mit 

brot heißt es v. 4288.) 20 Fischen hokemy he si den ersten bor- 

krake. Auch als Var. zu Ssp. III, ger undt hebbe den olderluden der 
44y 2: mit dren hundert kelen (Varr. vischwekere undt haken achte schil- 
galeiden, kraken). linge tho harnschgelde entrichtet) 

krakelinge. Hou (wie) men krake- worvan nemandt den alleine de kraen- 
lingen backet. Neemt fyn weyten 25 louwenn uthgenamen. Hamb. Z. R. 
meel . . doet darin een lepel vul p. 80j 5. Rüdiger meint, es sei viel- 
room, een stuckjen botters, dan wat leicht kraenfrouwen zu lesen; aber 
heele hofcamyn (Kümmel)^ wat ge- eine andere Zusammensetzung mit 
stooten nagelen, wat suyker, mengen louwe ist kellerlouwe; freilich weiß 
dat door en ander, bet het tay (zäher) 80 man nicht mit Sicherheit^ was es be- 
deeg wordt, en ruUen daer als slan- deutet. (Krahnpächter?) 
gen van of ook wel krakelingen. krans. (um Schweinsleberwürste 

Ostfr. Kochb. v. 1656 f. 10^. zu machen) nimt men het buyckspeck 

kraken, krachen. Idt sint vele tru- . . de krans vnde de tqnge etc. 
hertige, de erlosinge erwarden; idt 85 (Um Blutwürste zu machen:) men 
wil kraken an allen orden, de vor- moet de krans vant swyn hei vel of 
bitteringe is groth. Renner^ Livl. trecken, eer men se snyt etc. Ostfr. 
Rist. p. 149. Kochb, v. 1656, f 2h. — Gekröse ? 

kralle^ koraL Een sten de betet Vgl. kranzdarm u. kragen im D. WB. 
koral. De is roed averall. Ene[r]- 40 eredenzer, Anrichte, Büffet, vasa- 
hande krut ynme mere stat; dat ijum. kredens, tafel, wß.arop allerlei 
sulve körte blede hat ; so men dat vaatwerk werd ten toon gesteld. Kü. 
bringhet ant laut, so wert et hart (bei Oudem.). £n credentzer, dar 
altohant unde werd to enen stene man dat sulversmyde uppe settet 
gud, roet rechte alse en bloed, noch- 45 van 3 treden (Stufen, AbseUzen). 
tent was id int erste grone . . Dar Mekl. Jahrb. 10, 91; ein vbrgulden 
wert de man van kone unde mach credentzer, wecht 28 loot 6 gren. 
to aller stund wol varen unde syn Friese, Rekenk. v. 1658 (S. 29); ein 
ghesund. Nd. Jahrb. 2, S. 63, v. 259 ff. golden credentzer wecht 1 mark 2 1 

krame. //, d57a, Z. 7. Emke scal 50 karat, 4 gran. ' das. S. 30. In den 



KREIBICKEN 187 KRITEN 

beiden letzten Beispielen scheint es nachten? Ist es nicht die Zeit^ wo der 
indes ein Trinkgefäß selbst zu sein. Chrysam geweiht wird?) 

kreibieken, Muscheln, kabbik, fan- kret, krit, Kreis. Do nu de Ser- 

ben? Ebe hefit ghebroken X rinsche mone (Predigt) ut. were, sammelden 
gl. vmme dat he hefft ghekreybicket 6 sick de borget up dat market und 
boven (wider) der heren bot (Gebot). makeden enen kret etc. Lüb. Reform. 
F. W. hefft ock ghebroken X rinsche 71; Kampfplatz. De starke den star- 
gl. Ymme dat se tosamende krey- ken bestryt Vnd beide yerderuen se 
byckeden bouen bot der heren. Emd. int cryt. 1^^. d. sonden f. 117\, 
Bußb. f. 4:2. 10 knch^ Zank^ Hadery Rechthaberei etc. 

kreier. ^^Ein dreimastiges (?) Schiff unde is ein vil mene wort, Dat wives 
mit Pdktker TakeUage d. h. die Masten krich mer machtes hevet den al der 
aus einem Stücke bestehend.^ Hans. man, de hude levet . . Der wive 
Gesch. Bl. 1876f S. 81. Vgl. Röding^ krich de heft de macht, dat ni van 
AUgem. WB. der Marine^ Tafdn Figur 15 manne wart bedacht, Sampson van 
478. vdves krigesnöt geblent wart . . Hir- 

kreisen? Nemend sal hasen karen, umme wives krich den man bedreget 
kreitzen eder neynerleye wilt jagen. gerne sunder wän. Gerh.v.M. 29^98 ff. 
Gott, ürk 15 Jh. — Es muß ein krikel, krekel, Heimchen. De sme- 

weidmännischer Attödruck sein, wie 20 I^ere t^J slachten (gleichen) dinct 
auch im Beispiel des Kokers (wo: Den krekel, de to zomer zinct Vnd 
„kreischen^ schreien*^ wci falsch er- to winter zinct he niet. Speg. d. sofi- 
klärt ist); indes die Bedeutung: „das den f. 130^. 

Gebüsch umgehen^ in dem sich das kringel, Ring^ Kreis. De (berch- 

Wüd aufholt^ = bekreisen, einkrei- 25 snaken) bekenne (erkenne) aldus: he 
sen im Hochd. (s. Chr. WB. s. v. scal hebben enen wytten buek vnde 
kreisen 4^) paßt sum Beispiele des enen swarten rngghe |Vnde ene gele 
Kokers nicht rechte man müßte denn kringelen vmme den hals. Goth. Are- 
annehmen, daß der Verf. sagen unU, neib. f, 56^. 

daß beim Vogelfang das kreisen nicht 80 kriselen, krischelen. kryselen eft 
anwencBxir sei, weil es die Vogel ver- knersen mit den tenen, stridere. Hör. 
scheuche. belg. 7, 29; Beuende pleghen zyn 

kreke. //, 562^. 1 k. vor II korue (des Neidischen) lyppen te ghane, 
kreken eyner frowen; II gr. vor 1 Grysschelens pUet he weder vnd 
gropen to dem krekenmoisze (1397). 35 voort. Sjpeg. d. sonden f. 111^. 
Sudend. 8, p. 224. kristenheit. De k. hebben = ge- 

. krekelink, kreklink, krengel, tor- kristenet, getauft, sin. (De geist) is 
tilis panis, spira intorti panis. Hoffm. bewilen bi sime sone Hinrike und 
Final. 1, S. 161. Vgl. krakelinge. dodet eme sine kindere, wan dat se 

creemoren, baucia. Gl. Cdm. 40 de cristenheit hebn (Kölner Druck: 
(moren, gelbe moren, pastenach. als sie gedeuft syn). Buschmanns 
Dief.) Mir. c. 22. 

kresem. Darumme so solen de kriten, krit, kret erregen, streuen, 

richters eick in synem lande nu tho aavken. Nd dussem ossen dicke plecht 
negesten kreseme bidden den official 45 to donde eyn unbeschedcn knecht; 
oetmoedelik, dat he dat geestlike icht om gebut wat sin here to donde, 
recht, wan he selven in den lande des he wol enbere, Mit Scheltwort 
nicht en is, late bliven bi den prave- he dar weder kritet, sinen truwen 
sten (1428). Ostfries. Urk. nr. 367, denst he ome vorwitet. Gerh. v. M. 
(Nach jFVie(Z2äm2er=kersmi8se, Weth- 60 82, 33. 



KROCHDACH 188 KROPEL 

krOckdacli, Tag^ an dem man ins chroneken vnd vil de ene twe mal. 
Wirtshaus geht. In gelikem scholenD Darna stak noch een par scarp. — 
de gesellenn nur allein vmme de Im 3. Bande van Hamaker (De Beke- 
veer wekenn (vp osteren vnde Mi- ningen der Grafdijkheid van Heiland 
chaelis, achte dage vor vnnd achte 5 onder het Henegouwsdie Huts) hegeg- 
dage nah) krochdage holdenn. Brem. net mir auch das Kompositum steec- 
DenTü>. f. 102 (der kannengeter ordi- crone, wie ebendort (8. 138) auch 
nantie a. 1575). steecscilt und steecplate; 8. 137: 

krOehvader, Herbergsvater. Darmit Item selves daghes bi Josset van 
ock ein wanderende knecht möge wol 10 Pottes ende bi Ysebouts hant om 5 
beherberget werden, edder ock ein steeccronen mijn here.^ Koppmann^ 
knecht, so dar kranck wurde edder Nd. Karresp. BI. 5, 69. — Vgl. kröne, 
kranck wanderende kehme, mit guden tricuspis. Aurora gramm. dryeckter 
bedden unnd upsichte van dem kroch- spieß; kron-lin, kronil, do mit man 
vader unde moeder gepleget muchte 15 sticht. Lief. Baratts geht hervor^ daß 
werden, schall dem krochvader anbe- kröne, kronlin (kroneke) auch Be- 
fahlen werden, wo he sick gegen de- eeichnung eines Spießes ist, wenn auch 
sulven knechte schall vorholden etc. bei Turnieren die Spieße nicht gewe- 
Nachtr. zu den Hamb. Z. B. p. 2. sen sind wie die Eberspieße. 

kroden , kruden, refl. mit Gen. 20 (kron8-),krftn8beren, Preisseibeeren. 
(Der Schloßhauptmann hat slot u. Do slant ik (der Fuchs) se (die 
borch tho Sten verde in Befehl be- Küchlein) in den kragen, unde que- 
kommen) alsulkes to bewonnen . . men als krunsberen in minen magen. 
vnde vnse borch vnde slot thot vnsen Gerh. v. M. 101^ 132. 
behoff truwehck na alle siner macht 25 krdnsberenkrftt. It. nemet borwort 
te verwaren vnde vorder sik vnser . . kronsberencrut . . ywenloff, dut 
sake nichtes to kroden (1484). Nies. alle sedet in oldem bere, ghevet 
Münst. ürk. 6, S. 78; dewile he des deme, de sek we dan heft. Nd. Jahrb. 
mannes gelegenheit wüste, scheide ^, 33. 

he sick des mannes noch sines gudes 30 krop, Kropf, schenket uns dre 
nicht gekrudet hebben (1562). Wis- schyllinge edder veer, Darmede wy 
mar. Brief. mögen kamen tho beer Und dryn- 

krodendnvel, bupho. Voc. Hoiberst. ken malk eynen guden kroep, Dat 

krodensone, als Schimpfwort. Du vorlene uns de almechtige godt. 
best gedan alse eyn krodensöne. 35 Fastnachtssp. 968, 17; dewile nu de 
Gott. ürk. V. 1448. orden dem Russen alleine to swack 

krolen, gröhlen^ widenoärtig was und de ertzebischop van Rige 
schreien? De vuUen (betrunkenen) dem hermeister (als de ohne hir be- 
lude willen krolen, Lude ropen vnde vor avertagen und gefangen hedde, 
eyseliken tzolen, Se weten nicht, wat 40 welchs ome noch im kreppe Stack) 
ze bedryuen. Josefe F. d. 7 Tods. v. weinich hulpe dede etc. Renner^ Livl. 
7250. Bist. p. 191. 

kromer, Krämer, institor, kromer. kropel. i/, 578\ 32. krappe, 

Voc. Oldenb. • krumpel, kroppel, frixum oleo farinae 

kröne, wicke, vicia. Voc. HMerst. 45 edulium, frixa oleo torta. Hoffm. 
(Vgl. Die f.) Findl 7, S. 161; de schaffere scho- 

kroneke. „Atu^h sonst wird das len wyn unde kroppel geven. Mekl. 
Stechen mit kroneken dem Scharf- Jahrb. 10^ 73 (Stat. der Zirkdbrüder- 
stechen gegenübergestellt; Hamb: Chr. schaft in Lübeck 1447) ; dit vorgaende 
S. 154: Darna stak een paar mit 50 deech (aus JB^em, MUch^ Saffran^ 



KRO]?WALE 189 KRÜT KRÜDE 

Zucker u. Weieenmehl) is oock goet u. 1445 kommen sie vor^ u. im Lip- 
om kroepels van ie maken. Ostfr. pischen (1 krummstert der Djrderik- 
Kochb. V. 1656 f. 10h, sehen, do se mynen Junker sehor. 

kropwale „sind Cretins. wale sind Lvpp. Eechn. v. 1462) ; die Fann 
hier fVälsehe^ da die Cretins in Wälsch' 5 krumster findet sich Ostfr. ürk. nr. 
land (Savoyen u. Piemont) leben.^ nr. 619 (vyfftein krumster to rekenen 
Breusing. vor einen arentsgulden); vgh das. nr. 

krndekerke? Noch 1 schap, dar 895. 940; den gülden vor 16 kr. 
is inne tom ersten V glese vnde 1 das. nr. 925. — ^ hemerhen ist, daß 
krudekerke. Wism. Inv. f. 21 („eine lo auch . Benennungen anderer Münzen 
KrätUerbüchse in Form einer auf -ert sich endigen^ e. B. blaffert, 
Kirche?^). zifert. 

krndieh, voU Kräuter, krudich, krnse, (Hals- etc.)Jcrause. 1 sul- 

plenus et (h)abundans herbis. Brevü. werde mes (Messer); it. 1 sulwemen 
Benth. 15 lepel, it. VI sulwerde natelen yp enen 

krnke. 1 k. vor II kruken in den (? euer?) krusen« Wism. Invent. f. 
keller (1397). Sudend. S, S. 223; 41; Gekröse (von Thieren; vgl krMs). 
XVI g. eynem gropere vor kr&ken de garbrader schulten de krusen 
vnde kr6se. das. 8. 246^ 1; vor de nicht in de schmere leggen, sondern 
kruken wandages III 0.; nu vor de 20 in de worste maken. OcU. ürk, v. 
lechelen. Mekl. Jahrb. 10, 86. 1548. (8. Hädebrand im D. WB. s. v. 

krnl, Haarschopf, cirrus, krol. Voc. krös.) 
Oldenb. — Dalida lede Sampson ouer krusedök. Mennich vrowe heft 

eren schot, Do he was des wynes eynen crusen dok, Yan armode is de 
wul (d. i. vul) Vnde schor em af 25 man wol ane brok. Josef, V. d. 7 
sinen krul. Josef, V. d. 7 Tods. v. Tods. v. 5365. 
5844; eyn vrome vrowe is laves vul kmseL 1 groth myssinges krusel. 

. .«0 wo mannich heft synen krul Mekl. Jahrb. 42, 8. 24; 20 Va seh. 
Dorch vrowen hulpe verloren I das. vor twe henpen touwe, quemen tho 
5527. 80 den kruselen in de kercke (1561). 

kramkoke. Item denne gift me Wism. Nie. Qeb. Beg. 
appell edder krumbkoken unde sehen- krfit, krude, Gewüre jeder Art. 

ket win unde beer. Nd. Jahrb. 3, S. 11 sol. myner juncvrowen vor krude, 
85. Vgl. KU. : krombrood, j, wegghe, kabeben, kardemomen, galeghan. — 
mane, maenwegghe ; libum lunatum, 35 X sol. vor krud, galeghan, eyngevare, 
quod dicitur panis curvatus. Lexer: pardyskorne, safferan, kanel, dar men 
krumbrot, tortus panis. Dahnert: vysche mede begeten scolde. — XI 
krummahnke, ein Brod in Form eines sol. vor krut, dat was 1 punt spyse- 
Halbmonds. krudes, 1 punt pepers, 1 punt ko- 

krnmstert. „Außerdem erscheinen 40 mynes. It. des hilgen avendes tho 
in den Rechnungen (der Probstin von Paschen XV sol. vor kmt, unde was 
BeUinghausen als Besitzerin der Zehn- tho der dopekersen. Lippische Bechn. 
ten in Salland, zugeschickt in .den v.1385; ^^krnäe ward nicht getrunken, 
Jahren 1475^ 76^ 79 u. 81 im Esse- es bestand in Gewüre und Confect^ 
ner Archiv) noch eine Anzahl Münz- 45 welches man als Beizmiäd zum Ge- 
sotten aus den Nachbarländern^ und tränk genoß. Auch der gewürzte Wein 
zwar besonders häufig der krumstert, fehlte dabei nichts ward aber nicht als 
der 36. Teü eines rhein. (^hddens.^ krude, sondern als ipenkraß (hippo- 
Z. des Berg. G. V. 11^ S. 196; auch cras) bezeichnet.*^ Mantels (Nd. Jahrb. 
in Duisburger Bechnungen von 1437 50 3^ 83 ff.). Es wird unterschieden 



ERUZE 190 ERUZEDRACBT 

spisekrut (krude up de spise), das 1, 176b, — Genoße im Kreuetragen. 
an die Speisen kömnU^ tafelkrut, Can- se nemen nicht dat rechte cHltze ap 
fect etc. (Meld. Jahrb. 10, 87 u. 90) ; sick , volgen ock darinne Christo 
und unter dem leteteren unrd wieder nicht na, alse Christas synen cr&tze- 
dat klene krut (alse witkrüt, nach der 5 broderen befehlet Ghryse^ j^pe^. des 
Farbe benannt) u. ladenknit (Nä. Äntichr. Pawestdoms Bl. Nn. 2^. 
Jahrb. 3, 85 f.) besonders genannt. kriuesdaeh, -daghe. 1. „Montag, 

Eine besonders lehrreiche SteUe findet Dienstag und Mittwoch in der Kreus- 
sich Meld. Jahrb. 10, 87 v. J. 15(00): woche. Altoes VI weeck nae paeschen 
Men lecht (bei dem Sommergelage der lo op een donnerdach soe ist ons heran 
Zirhdbrüder) 1 vndertafellaken vnde hemeluartsdach, ende des maendaghes 
dwelen vmme her vnde krude ge- ende des dinghesdaghes ende des 
streyget . . vnde men settct denne woensdages daer voer syn gebeten 
kannen vnde glese ersten vp de ta- die bedeldage of die cruasdaghe. 
feien vnde sytten denne en hälfe 16 Niederl. Gebetb. v. 1447 in dem vor- 
stunde, so gyfift men denne krude in aufgehenden Kalender (Oid. BiH.). — 
twcn schowern (Fokalen) vp de ta- 2. übertragen: alle Tage der Kreuz- 
feien gemenget tho hope kannel, con- woche^ also auch der Himmelfahrtsiag. 
fecht vnde kabeben vnde II scuffel Hierher gehären die beiden der im 
in elken schower, vnde denne en 20 WB. angeführten Stellen. — Des hit 
halve stunde dar na nympt men a£f ligen cruces dach t^^ 1. die Kreuz- 
de schouwers vnde lecht denne dar erßndung^ inventio crucis, Mai 3. 
inne wytte marcelle (MorseUen). Des dingestendages na des hilgen 

krnze. Des donredages vor crucen, cruces daghe, alsed ghewunden ward 
also alse use here ghot to hemele 25 (1349). Meld. Urkb. 10^ nr. 6958; 
varet (1351). Lüneb. ürk. ; des man- Sudend. 8, nr. 167; in des hylgen 
dages vor crucen, als id to hemmele cruces dage na paschen (1337). Meld. 
vor. Sudend. ürk. v. 1343. S. Grate- ürk. nr. 5764; IM. Chr. 2, 301. •— 
fend s. V. cruze. 2. Kreuzerhöhung, ezaltatio crucis, 

kruzeband, Kreuzband. Item eyn so Septbr. 14. in deme daghe der ho- 
gast, dede voret packen mit krutze- ghinge des hilghen cruces (1333). 
banden, de betale vor eyne jewelke Lüb. ürjc. 2, nr. 565 u. 566; 4, nr. 
packen 6 penninge. Scfd. H. L. ürks. 590; des vridaghes na des hilgen 
4^ nr. 65 § 9. cruzes dage in dem herweste. Magd. 

kruzebdm. Mekl. ürk. nr. 3582 ss Seh. Chr. 305; Strals. Chr. 1, 180; 
„ist^ wie ich glaube^ nicht richtig (als in dem daghe des hillighen knitzes 
Drehbaum) erklärt. Es wird das vor s. Michelis daghe. Mekl. ürk. 7, 
Zimmerwerk zum Steifen der Planken nr. 4973 u. s.^ Koppmann, Nd. Kor- 
sein.^ Crutt. resp. Bl. 5, S. 67. — ünde v^an de 

kruzebvoiefiKreuzbruderj^Kreuz- 40 kopman dar (zu Oslo in Norwegen) 
fahrer, bes. die Tempelherren. Unde wel wesen, so schal he dar komen 
im sulven jare vorginghen de cruce- des hylghen crutzesdaghe[s] na pas- 
brodere umme erer vorrederie wil- sehen . . Item so schal de kopman 
len, de sze vorhadden. Hamb. Chr. jo ute dem laDde wesen des hylghen 
S. 236. (In e. anderen Hs. : unde do 45 crutzes daghe[s] vor s. Michele (1442). 
vorgingen de crutzebrodere aver de Hans. Eec. IP^ S. 494. 
gantzen werlt unde worden gedodet krazedracht, ^^ist zwar 1. die 

umme erer vorrederie willen, de sze Kreuztragung^ aber 2. nicht das Rst 
vorhadden etc.) — Auch hieß so die der Kreuzerhöhung, sondern die Pro- 
Bruderschaft der Flagellanten. Frisch 60 Zession mü Kreuzen.*^ Koppmann, 



^ KRÜ2EGANK 191 KRÜZEWEKE 

£^*' Nd. Korresp. Bl. 2, 93. Vgl. Nd. Geldstück in die Höhe, und verliert 
^^ ^ Jahrb. 3, 80 f. es^ wenn es, niedergefaüen, die van B 

"^ ' kruzegank, Kreuegang. Wenn einer bestimmte Seite zeigte; gewinnt es da- 

^••- under en na synem willen nicht kan gegen^ wenn B unrecht gerathen hatte. 
so hoch kamen, dat he ein pawest 5 crnis (Kreuz) of munt (moneta, 
3*!. tho Rome wert, ein cardinal edder Schrift). Hör. bdg. 6, S. 185; dat 
^ J bischop, noch thom cr&tzheren kan gheen man of wyf, die binnen Leiden 
icf: erwelet werden und sick mit den poorter (Bürger) of poortesse syn, 
':}£ weltg&deren segenen, so begifiEt he en suUen dobbelen, quaerten « .cruua 
GL- sick in ändere geringe crfttzorden, 10 ende munt werpen. das. S. 173. — 
geidt in den cr&tzgengen alle dage Noch jetzt ist das Spiel überall in 
herumme und socht de slotel, und den Niederlanden im Gebrauche unter 
wo he des&lven so balde nicht fin- dem Namen kruis of munt. WinMer 
det, crfitziget he sick heimlyken in in Nd. Korresp, Bl. 3, 46; in Harn- 
den capittelhflseren» edder geitzelet 15 bürg war es bdcannt unter dem Namen 
sick offentlyken. ChrysCj Bl Nn. 26; münt oder krön (Koppm. das. 2^ 94); 
kercken, kl6ster, cr&tzgenge, capel- ich selbst habe es als Knabe gespielt 
len, clAse . . und andere gewyhede unter dem Namen letter (Schrift) of 
orde. das. Bl. Bbb. 36. lau (Löwe^ als Münzzeichen) ; in Leeu- 

krnzehere, Kreuzherr (Mitglied 20 tmrden heißt es kop of lieu, weü die 
l^ der 3 religiösen Ritterorden), ok we- eine Seite der niederl. Münzen den 
ren dar vele biscope unde prelaten, Kopf des Königs^ die andere den 
godesriddere van den tempelerer Löwen des Landeswappens zeigt (Kor- 
unde cruceheren unde pelgrim alto resp. Bl. 3^ 47). 
vele. Lüb. Chr. i, 92; dar quam 26 krnzepennink. De vorscreuen here 
uppe de tyd alto vele Volkes tosa- (der Erzbisch, v. Bremen) scal heb- 
mende, vorsten unde landesheren, ben vnde vpboren brnkeliken . . de 
hdder unde knapen, sunderghen de erucepenninghe bynnen vnde buten 
konnigh van Krackow mit den cruce- Hamborch vnde den tegheden etc. 
heren van Prutzen. das. 2, 601; 6k 30 (1409). Sudend. 9, Ä 211, 23; item 
hete wi (der godesridder ist der de herliken schonen gudere auer der 
Sprechende) de cruceheren al dude- Elue myt tegeden, tynßen, item myt 
sehe laut dorch unde ök in Prusen, krutzepeunyngen geuen ok yarlikes 
Dorch Lifland . . wente an de Rus- wol wath to der koken (1500).' v. 
sen; godesriddere des dudeschen or- S5 Hodenb. Brem. O. Q. II j S. 7. 
dens si wi ök genant. Lab. Dodend. knueweke. „Die mit dem Sonn- 

V. 519. tag vocem jucunditatis beginnende 

knuekussen. Hir is to weten, dat Woche heißt deshalb die Kreuzwoche, 
de Moscowiter keinen vordrach so weü im Normcijahr der Kirche^ wel- 
stif holt also den he becrutzkusset. 40 ches Ostersonntag auf den 27 März 
Dat geit also tho: se leggen ein setzte die inventio crucis auf den 
crutze int middel up einen disch, Dienstag nach vocem jucunditatis fällt 
welckes beide parte küssen und also (Hans. Gesch. Bl 1875, S. 202); daß 
den vordrach bevestigen. Renner^ wirklich die zweite Woche vor Pßng- 
Livl. Eist. p. 143. 45 sten, die Himmdfahrtswoche oder die 

krnzemunten, Büd oder Schrift Woche des- Sonntags Vocem jncundi- 
aufwerfen, ein Glücksspiel mit Geld- tatis unter der Kreuzwoche verstanden 
stücken: A, der ein Geldstüch in der werden muß^ ergiebt sich aus folgen- 
Hand hält, fragt B : Bild oder Schrift ? den Stellen. Im J. 1394 berichten die 
B bestimmt so oder so: A wirft das 50 Bathssendebolen der Städte Bostock 



KRÜZEWORT 192 KÜNKELTüNNE 

und Wismar (Hans. Bec. 4^ nr. 217 ^ knmmerpeniiink , Ärrestpfenning. 

§ 9): des vore wy — des sondaghes Weret aver, dat se sek dar en byn- 

to Yocem jucanditatis neghest vol- nen gutliken vordrogen edder rich- 

ghende (Mai 34) to Marienborch, teden, dar ann en scholde dejenne, 

und sodann (§ 10): des mandaghes 6 de den kammer gedan hedde, nicht 

dar neghest in der cruceweken (Mai gebroken hebben edder broghaftich 

25) ghiughe wy uppe dat hus to M.; werden, nnd vorlore dar anne nicht 

Magd. Seh. Chr. 8. 415: (1466) des wen den kummerpennigk und de 

anderen dages, dat was des sondages flachtige scholde uns wedden etc. 

vor der cruzeweken, als de h. kerke 10 Stadt Gandersh. Urh v. 1410 (2 F^,). 

singet YOcem jucunditatis (Mai 11); kampi (größeres) Gefäße gew. van 

Strals. Chr. i, S. 58: Anno 1539 up HöU^ eu verschiedenen Zwecken ge- 

dem avent Philippi unnd Jacobi, up braucht^ bes. in der MühtCj um das 

denn middewekenn (Apr. 30)^ wurt Waßer tsu sammeln; (daher eine 

de knop up Marien thome anderwarff 15 Kumpfmühle im Ggs. steht jsu einer 

gesettett; desz 9 dages darna, up den Müfde mit Schaufelrädern, s. Lexer). 

frigdach vor der crutzweke (Mai 9) XII sol. orer twen, de howen enen 

wurtt de haue upgesettet. Der Sann- kumpt tor molen; X sol. den kump 

to^vocem jucunditatis tmr am iiJfa«.^ to swenende; Uli sol. vor tzintel- 

Kqppmann (Nd, Korresp. Bl. 2^ S. 20 neghele to kumpe; IUI sol. vor pek 

92 f.). S. auch Kratze: caput dra- to kumpe (1382). Sudend. 6^ S. 51; 

conis und die Kreuewoche^ in Nd. it. 8 0. Gl. vor den troch up den 

Jahrh. 3^ 75 ff. kumpp to dem waterrade (1486). Z. 

knusewort, pes leporis (hasenpoot- f. Nieders. 1871, S. 164; it. lOVs ß* 

ken). Dief 26 2 pen. vor 4 delen to deme kumpe 

kndel. kiidel, cassidile eens voch- to deme waterrade. das. S. 166; it. 

f^elQTen (Voglers)^ aesac (d.i. äs-sak, 6^/9 6. eynem manne den kump reyn 

Tasche mit äs, Köder) vel de cudel to makende. das. 166; it. 2Vs. 0. H. 

achter van den nette dicitur pera vor den kumpp upp dem merkede 

aucupis et fundus cassis in modum so dycht to makende. das.; it. 8Vs ß. 

rethiculi facta. Voc. cop. in Hör. bdg. dem timmermanne . . makede eynen 

7, 17. kump bi dem olden waterade . . It. 
knkelh&n ist Name eines Bieres. 9 0. B. also he de nigen kump terede. 
knie, (Keule) Stumpfet in einem das. 168; it. 4Vs 0- vor 2 kumpe tho 

Mörser. It. 1 moser vnde II knien. S6 makende, dar men erde schal mede 
Wism. Inv. f. 44. foren (1506). das. S. 209. 

knlk, KolUc. (Dat ekenblad tho- künde. (. . Eynen borger, den he 

stot) is nutte . . thegen de bösen vant) Ome duchte, he hadde en er 
winde, den kuick etc. Nd. Jahrb. 11^ geseyn, To dem borger begunde he 

8. 32. „Im Brschw. noch heute spe- 40 syk theyn Vnd rekende myd om de 
ddl eine Art Magenkrampf mit be- künde, d. h. berechnete^ dachte nachy 
gleitendem Würgen und Speichelfluß.^ wie er mit ihm bekannt wäre. Eschen^ 
Hänselmann^ Gl. z. Brsdhw. Chr. 2. bürg S. 268. 

kfilpumpen, ein Spiet der Hanseaten kundiehbref , Statut , Verfaßung 

in Bergen. Hans. Gesch. Bl. 1877^ 46 (vgl. kundige ruUe). Na deme kun- 
8. 142 u. 99. dichbreue. Brem. Denkb. f. 114. 

knmmerlds. 76 molt gudes winter- kunkeltonne ? Thom ersten so 

roggen . . en in ere schip vor de schall na oldem gebruke alle halve 
bruggen to Beden kummerlos to leve« jare up dem kroge 14 dage vor Mi- 
ren (1446). Ostfr. ürk. nr. 572. 50 chaelis und 14 dage vor Osteren de 



KÜNNEN 193 LACH 

kunckeltanne gedruncken werden, dar luden verordnet VIII Schillinge tho 
benevenst ock de wandernde tunne, miedgelde vnd tho der ganzen end- 
doch bi der condition, dat sich ein liehen besoldunge V marck. Ghreifsio, 
jeder knecht darbi vermeden und Hocheeüsorän. v. 1569. 
meden laten schall (1620). Nachtr. 6 kuren. IT, 602h^ 23. Nemant sal 
eu d. Hamb, Z, R. p. 1. hasen kuren, kreitzen eder neyner- 

kaBnen. wol k. mit, sich auf etwas leie wilt jagen. OötL Urk, v. 15 Jh. 
verstehen. (Sendet) twe gude b&ssen knresser, korisser. gemacket einen 

unde ander raschop, unde enen man, welschen korisser yp siner gnaden 
de dar wol mede konde, unde veer lo (Herz. Ulrich) liff 40 daler; enen 
ghude schütten (1372). Lüneb. Urk. feldtkorisser 30 daler (1562). Rechn. 
11^ nr. 776. eines platenslegers. 

kunst, Ankunft. De vrowe yntfenk kns ! inierj. s. har. 

den heren Myt houescheit ynde myt knsel, turbus(I) eyn kusel. Vac. 

eren, Syn ghesynde dede ok also, 15 Oldefib. — als Ocidschntidtsgerät? 
Syner kunste se weren yro. De vor- 1 grone kuszel myt blockken (1538). 
larne Son v. 80. Wisn^. Inv. f. 205. 

knnstieh. De ogen sin ju (ein aU knter. Vgl. ouk schal de kuter 

gewordenes Pferd ist angeredel) inge- den kumpen (Kumpanen^ Genoßen) 
yallen, de rngge scharp, besät mit 20 slachten allerley yee, alz van older 
galten de bein kunstich, ser beide recht is, vnde dat yee, dat sy kopen, 
siden etc. Gerh. v. M. 59^ 68. — dat schall de kuter halen unde houen 
Wenn die Stelle richtig ist^ so muß alz von older recht is (1331). Berlin. 
k. hier heißen^ da es als Attribut von Urk. XlII^ 8. 54 ff. 
Beinen des Pferdes gebraucht ist : 25 kutze (küsse). Dar entjegen M. P. 
kräftig^ vom physischen Köntien. Rieh- beholden schölle die schenckschiue, 
tiger ist wd knustich (mü Knusten, dat cuntor, die kutzen, de benk, dat 
krankhaften Ausumchsen)^ und eu inier- grote spanbedde, die Flamische kutze ; 
pungieren: besät mit gallen, de bein item die bilde vnd hilligen laken. 
knustich. SO Wism. Zeugeb v. 1538. — Ist es eine 

knre, Wächter ^ ThurmUäser. Do Art Bettstelle? vgl. 2 bedden ane 
dit de kuer sach yppe dem torne, bueren, 1 bedde, 1 poel mit bueren, 
dat Jehu quam mit eneme groten 1 deken u. s. w. in 2 kutzen yp dem 
here etc. Mered. B. d. Kön, 197; achterbuwe. Wism. Inv. v. 1575 ; eine 
Vhan einer frien kosten (Hockzeit) 35 Td^ine Kuße oder Bettstelle, das. v, 
iS dem churen effte ahnderen spei- J. 1612. 



L 

la = lo, s. u. van der erden. Josefe V, d. 7 Tods. 

labben (= lapen), lecken^ schlürfen. v. 33 ; Rüben van unkuscheyt vor- 
Vele lüde sint gelyk den rynderen; malediget wart, darumme dat (weil) 
se speien mit oren ynreyne[n] kin- 45 he syk ouel vor sach Vnde quam 
deren . . Vnde latet se mit on vt in synes vader lach. das. v. 5472; 
dem bekere labben. Der hindere wor de monnyke stunden ofte gyn- 
hovescheit v. 113. gen, De kappen gym vul duuele hyn- 

lach, Lager ^ Lagerstätte. Eyn deer, gen; Demo houeman (der siof^ begeven 
quek vnde mynsche hebben eyn lach 50 hatte) wart ser banghe . . Deme 

Nachtrag xnin miid. Wb. X3 



LACH 194 LANGE 

abbate dede de houeman klage Vnde LiXb. Z. B. 293 ; item in den groten 
sede: ik bebbe ronet myne dage, schouwer gebort 1 tf engeverconfect 
Mer duuele ik ny werlde sach, Ik wil . . 2 tf ladenkrut; me deit dem spei- 
vnde mot rp eyn ander lacb, d, i, greven einen schower mit ladenkrat, 
anderswohin, das. v. 4378. Bücß.: 6 dat deilt be umme etc. Nd. Jahrb. 
Do be (Adam) dat scbone bilde Euen 3, 86. 

sacb, Dar van quam be in eyn be- laken. minoi, consumi, decrescere, 

drouet lacb. das. 5441; myd guden attenuari. KU. verminderen^ vererge- 
werken dref be (Zedechias) bacb ren en dardoar te niet gaan. Oudem. 
(Prahlerei)^ Dar vmme quam be in 10 (reliker wys dat jongbe kind pliet, 
eyn böse lacb. das. v. 2175 ; wart Vm dattet zweert zeer ciaer siet, So 
betenget ein ander lacb d. h. gieng slaet bet gbeme de bände daer an 
ein anderer Tanz an. Brsehw. Chr. ' und verletzt sich dabei . . Dus laect 
2^ 222, 79. be, de an wille scbouwen Met zueter 

lach, Lache^ cacbinnus, risus? 15 minnen wyfs scboonbeit. Sp^. der 
Dorrestu derwert lacbende gaen, Die sonden f. 96c. 
met sonden bist beuaen? Hyr vp IskeUjtaddn. Vebl bebben mundts 

vinden wy bescreuen In der bilgben genoecb, umb jemants werck tbo 
räderen leuen, Dat een old wader iaken, Men niet wol bandts genoecb, 
(d. i. Voiter) wilen sacb Eenen jon- 20 umb sulvest wat to maken. Friese^ 
gben toegben eenen lacb (ein Oe- Bekenk. p. 178. 
lächter zeigen, lachen?); Ho laetstu lakenstriker. De lakenstriker schal 

(? laecstu, lacbstu?), broder myn, by synem eide truwelick striken unde 
Vnd du wetes wal, dat wy scbuldicb vorwaren, dat de laken ore recbte 
zyn Vor bemel vnd vor eerde to 25 lengide bebben. Oött. ürk. v. 1498. 
gheuene Rekenyngbe van all vnsen lamlaken, Tuch atis LammtoöUe? 

leuene? Speg. der sonden f. 15^. Anno M^CGC^ is de meyne kopman 

ladder = ledder, Leder. Hör, (in Hannover) up eyn komen, dat 
Henneke, leve vadder. Ick wyl dyne bir neyn kopman lakene kopen scbal 
Alheit (die in eine pagenbüt getoidceU so vor lamlaken, se en sin mid der ¥rul- 
ist) nemen utb dem ladder. Fast- lenwevere ingbesegbele mid wasse 
nachtssp. 984, 24. twye gbetekend up eyneme ende . . 

laddern, ledern. Dat be den jun- Ok en scbal nemand jenicb laken 
gen veer jar langk by sek gebad utsniden vor lamlaken, id en sy also 
und ome laddern budele unde ban- 35 gbetekend. Z. f. Nieders. 1878, S.129. 
sehen to makende geleret. Brsehw. lange, Langfisch. Nach Nemnichs 

Urk. V. 1502. Waaren- Lexikon 2, Sp. 1037 ff. unter- 

lade, am Geschütz: Lade, worauf scheidet man hauptsächlich folgende 
ein Stück Geschütz liegt, Laffette. Stockfischarten: Bundfisdi, Bathschär, 
Frisch 1, 563^. De rad to Bremen 40 Klippfisch und Langfisch. Bundfisch 
bebben my ghelent enen vogheler ist der magere Stockfisch, der ganz 
myt der lade, twyntich bussenstene getrocknet wird, nachdem man ihn 
unde ene tunnen krudes (1447). Ostfr. ausgenommen und ihm den Kopf ab- 
Urk. nr. 578; vgl. M. Heyne in D. geschnitten hat. Bothschär, Plattfisch, 
WB. s. V. 45 Flachfisch ist der fette Stockfisch, der 

ladenkrftt, in Laden oder Kisten vom Bauch nach dem Bücken zu, doch 
aufbewahrtes Gewürz. De kremer so, daß beide Stücke zusammenhängen, 
scholen nicht vorkopen grot confect gespalten und dann getrocknet wird. 
. . sunder ladenkrudt scholen se vor- Klippfisch oder Bergerfisch, ebenfalls 
kopen, alse coriander unde mandelen. 50 f^t, wird mit Beibehaltung des Bück- 



LANGEN ' 195 LAPPEN 

grtAs (der heim Bathschär ausgenom- idt ok yann denn lanthagen nicht 
men wird) gespalten^ längere Zeit in tho uoranderenn vorstandenn wer- 
Saie gelegt und dann auf Klippen ge- denn. Jev. üri. v. d. Mitte des 16 Jh. 
trocknet. Langer, Langfisi, Läng' lanthode. Ok schuUet vnse lüde 

fische sind lang und schmal^ und wer- 5 vnde vndersaten . . helpen bewaren 
den entweder als Bothschär oder als ere lantwere vnd tu der landhode 
Klippfisch bereitet. komen vnd de truweliken helpen 

langen, adv. (wie erste-n, sonsten weren jegen aller malkem (1397). 
u. a.). noch eens so langhen. Ooth. Sudend. 8, nr. 160. 
Ärjsneib. f. 29\ 10 lantknecht. Vgl.: vnde ek H* 0. 

lank. Vom Wein^ Bier etc. sah, bekenne, dat ik ok hir euer ghewe- 
fadeneiehend^ pendulus. Wen ok etlik sen hebbe alse des landes knecht, 
oltbeer lank worde, so tappe dat äff vnde tho eyner openbaren bekant^ 
in eyn reyne vat van dem bodem nisse aller dusser artikele hebbe ek 
vnd mak den eyn reyne vat vledich 15 H. B. nu thore tyd gogreue myn in- 
vnd do dat beer dar wedder in vp gesegel henghet laten an dussen 
enen verschen barm vnd nym enen breiff vor my vnde de vorghenanten 
klenen bessern, dede renlick sy, vnde vorspreken, dinglude vnde des landes 
sla dat beer dar mede, so lange dat knecht (1479). Sudend. S, 8. 375^ 
dy danket, dat yd kort sy vnd des 20 45 f. 

ghenoch hebbe. Altes Becept aus d. lantrekel, Bauemhund. Dusse kon- 

15 Jh. (Nd.Jahrb.4,8.90.) F^Z. seger. den hemeliken gelick den lantrekelen 
— lank, lange sin, säumen^ zögern. slyken. Brschw. Chr. 2^ 175^ 81. 
Do de brudegam nycht en quam unde lantsehade, Landschädiger (Bäuber^ 

langhe was, do begunden se to sla- 26 Wegelagerer). Ik (spricht der beich- 
tende. Old. Evangd. Buch f. 99. — tende Weif) bin ein böse zage, ein 
Als Adv. Präp. und (die Schiffe) le- rover unde ein def, ein lantsehade« 
pen lanck landes na der Neese. Hans. Gerh. v. M. 101^ 16. 
Gesch. Bl. 1876 y S. 81; de schaffere lantwacht = lanthode. kerspels 

solen des morgens vmme gaen lang 30 recht ys, yn de heeruarth mede tho 
de tafelen. Mdd. Jahrb. 10, 66. (lan- thende , klockenslage to uolgende, 
gest de tafel. das. S. 88.) landtwacht mede tho holdende etc. 

lankovely Krankheit der Lanke, Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 131. 
Pleuresis. Dief. De sweringhe van läppe, „bandförmiges Anhängsel von 

den lenden vnde dat langkouel. Goth. S5 den Schultern herab.^ Friedländer. 
Areneib. f. 123\ 8; torsyen(?) vnde Item 2 läppen uppe schulderen unde 
lankouel. das. 117^ 10. weren wynrancken, dar stunde S. 

lannengolt, dünn geschlagenes Gdd, Martens bilde uppe unde so vele 
Goldblech (Gddschaum)? 26 kr. vor orden, als dartho behoren (14:75). 
lannengolt vnde vor wormsyden, de 40 Osifr. ürTc. nr. 951. 
braichte Stutz von Colne (1397). läppe, der läppisch ist, LaffCj Narr. 

Sudend. 8, p. 223. Wan eyn ander narre eyne narrynnen 

lantgftt, nicht ein einednes Land- nympt, Dar swager und swegersche 
gut, sondern Besitz in Ländereien. narrent synth, Uth den narren ke- 
in roue, in brande . . in vorwustinge 45 meth läppen, Uthe läppen tyletappen, 
vnses (der Stadt Lüneb.) lantgudes Narren, läppen, tyletappen und ör 
etc. (1396). Sudend. S, 8. 143^ 20. kynth, Nu mercket, wo vele der nar- 

lanthagen = lantwere? (Niemand ren, läppen und tyletappen synth. 
soll die Wege vorkrenken noch vor- Nd. Jahrb. 11^ S, 31. 
körten.) Demsuluigen gelikenn schall 50 läppen. Disse winter was thomale 

13* 



LAREBOM 196 LE (LEBE) 

ein kolt winter, und tho Rostock van staden an (sofort) wente to dem 
hadden se thomale nicht lyke vele neghesten sunte Fabiani unde Seba- 
int vur tho läppende. Bost. Chr. stiani dage (J20 Janr.), den men late- 
(Bost. Progr. v, 1880. Krause). ren twelften het. ürk. v. 6 Decbr. 

larebOm, Lor(beren)hauin^ dampnus, 6 1373. Lüneb. Urk. II, nr. 772 (VA- 
laycicus. Voo, Ccim. Vgl. Dief. s. v. ger) ; „des donderdaghes na leteren 
daphne. twelften. Der Donnerstag fSttt nach 

lasmänt, Lachsmonat, Januar. S. den vorhergehenden und nachfolgenden 
Kratze in Germ. 16, 92. Tagen der Bechnung auf den 14 Janr. ; 

last Auftrag, yppe de yorordeninge lo also ist leteren twelften die Octave 
der schatteherenn begerde syne gnade des Dreikonigstages. Lipp. Rechn. v. 
den vorordenten last vnde beueel to ISßl.'^ Preuß, Es bezeichnet ml ei- 
geuende (1561). Sudend. 8, 8. 169, 48. gentlich nicht die Octave, sondern nur 
— Als n. Hyr umme sunte Peter den ^späteren^, wie vnser yrowen 
dat last vntfinc, Dat he de schape 15 dach der lateren (leteren), die nur 
Bolde voeden. Speg. d. sonden f. 42^. eufäUig bei den Zwölften auch die 

lat, Krug ? urceus, late. Dief. Vgl. Octave ist. 
hochd. läse im D. WB. lavelbSr = lovelber, Verlobungsfest. 

AtiM lät, Benehmen. Werdes (Wirtes) To solkem layel- unde gevelber nicht 
gunste unde willich lät (freundliches 20 över ene tunne her utgedrunken wer- 
Wesen) vor allerhande worschup gät. den. BdU. Stud.^ 21, II, 156; lavel 
Gerh. v. M. 10, 42. unde gevelber, Überschrift des 1. Ab- 

lat, late, laß, läßig, träge. Alse wy Schnittes einer Bauerordnung, das. 21, 
Seen vnsen euenen cristenen trach //, 155. 

vnde late to der doghet, den schole 26 law, lauw, lau. Vergeue god, dattu 
wy vorwakeren. Sp. d. Dogede f. 214; wers heit ynd colt, want, ym dattu 
he blift trach unde lat. Laiendoctrin. lauw bliuen wolt etc. Speg. d. sonden 
f. 1379^. — Comp, later, leter, später. f. 66^; (groet goet moet men groete- 
De warffrede duret enen naturliken like begheren Ynd bidden mids eeure 
dach al wt, dat is van den optoge so bernthede, Inbrunst), Dus en verwerft 
der sonnen des eersten daghes al to niet laewe bede. das. f 68d. 
den optoghe des lateren (folgenden) (lawheit),lauheit^(laeuheit),£aiitsr- 
daghes (ad ortum sequentis diei). keit. Lauheit doet den menschen V 
Bichth, 285, § 8 ; (vylgen u. sele- grote schaden. Speg. d. sonden f. 67d. 
missen) . . unde dama denne alle 85 lazarie, Aussäte. Verwatenisse 
jare vere mantyt, de erste latern (Verfluchung,Excommunication) üsLcht 
daghes synte Blasies, de andere des (gleicht) der lazarien, Want de lazare 
daghes vor s. Hauses avende to med- wyff of man Ohemeenlik is versteken 
densomere (1319). Halberst. Urk. 1, van Ghemenen gesonden luden. Speg. 
S. 298; 1 d% 6 6. hem Koleve, vor- 40 d. sonden f. 108^; em quam de la- 
terd to Lubeke des lateren dages • zarie in syn ansichte, das. f. 41^. 
S. Yiti (nach v. d. Bopp Juni 16; u. lazarhede. Cristus tote eenen zede, 
St. Vitus Tag ist Juni 15) (1440). Wien (den) he beeide van der lazar- 
Hans. Bec. IP, S. 301; (lateren dach) hede etc. das. f. 108c. 
crastina feria Eatherinae. Z. d. Bars- 45 lasers, leusarisch, d. i. aussätzig. 
V. 13, S. 110. — Daß der latere Moyses boeck doet vns bekent, Dat 
dach auch die Octave bezeichnen kann, zyn zuster lazers wart Van er mur- 
geht aus folgenden Stellen hervor: we mureren hart. Speg. d. sonden f, 
hebbet afgelovet enen rechten olden 124^. 
handvreden, den we holden willet . . 50 li (lehe). //, 6419^ 1. 8. darüber 



LE (LEHE) 197 LEDIGEBE 

Breusing im Jahrb. des V. für nd. sandten weren noch alle mit ein- 
Spr. 5, S. 15 f. ander junge luide. Renner^ lAvl. Eist. 

li (lehe), Sense. In dem Beisp. 177. 
Wisim. Reg, 8. Spir. ist erffet lee leckoken ist tocl = lebkoken, Leb- 

uxihrscheinlich: Erbsensensey Sense um 6 kochen. Ryue wol gebacken leckoken 
Erbsen, Bohnen etc. eu mähen. Vgl. klein . . make einen deech mit 
graslehe. — S. Krause in Nd. Kor- leckoken fladen. Hamb. Kakeboek B. 
resp. Bl. 2^ S. 53. „Krumme, sensen- (Vgl. nim dat sweet (?) vnd ryue 
artig gestreckte Ackerstücke heißen seit lebkoken darin, das. A. VIIL) 
alter Zeit lehört; so bei Bederkesa lo leekwin. leecwin (leckwin. Dief.)f 
und bei Flögein im Bremischen.*^ ders. yappa, dicitur uile vinum, quod ex 

lebare, -bart, Leopard. Desse nyge fece exprimitor. Hör. belg. 7, J20. 
penning, de me nu slande wert in leddiehman. Ego comiti contuli 

Dennemarken, des schal de sosling (partem in eodem Castro) libere pro 
hebben to teken dre lebaren nppe 16 ailodio seu predio, et ab ipso comite 
der enen syde . . unde de holen tenebo jure homagii, et de dicto 
penning enen lebaren. Münzrec. v. castro ero homo suus absolutus, quod 
1424 (Orautoff, Verm. Sehr. Bd. 3). vulgo dicitur ledechman (1255). 
Auch: Lowe. Een leuende hont is Niesert, Münst. Urk. 5, S. 428. 
beter dan een lebart doot (Fred. 20 ledelweke, die Leidenswoche (Kar- 
Salom. 9, 4. Xscov^. Speg. d. senden woche von Palmarum bis Ostern)? 
/*, ?ic; dus secht de traghe (Sprichw. a. 1500, sonnavends vor Cosmi und 
Sal. 22^ 13): also starck is de le- Domiani wordt minem vader H. M. 
baert, dat he ten middele der Straten dat arve in der Bikenstrate vor dem 
Van em moet syn leuen laten. das. 26 rade vorlaten . . Didt arve hefft myn 
f. 78^. zelige fader gekofiEt van den swaren 

Idch, niedrig, schlecht. Dat derde to St. Nicolaus a. 1500 dinxtedages 
laken, dat legeste unde geringeste, in der ledelweken etc. Slechtbok der 
mit dem Lubeschen Schilde allene to Familie Meiler^ von 0. Beneke, Hamb. 
tekende (1480). Pauli, Lüb. Zust. 80 1876, S. 63. 
i, 31. leden, leiden (11, 649t^, 35), leid 

leeht. War ein kinder-beyr is, dar sein, verleidet werden, Ggs. leven 
sult Wesen VI scuttelen un nicht mer, (leiven). Des konninges hof begunde 
un wanner men de lecht maket (die leiden Dem jungen hertzogen klar. 
Taufkerjgen, s. dopekerse) un ock 35 Fberhard, Brschw. Beimchron. 837; 
wanner eine vrowe to korken geyt so wan ein vrunt beginnet leiden 
na der buert, so sal se gaen seif (aufliört lieb gu sein, die Freundschaft 
teende. Niesert, Münst. Urk. 3, S. 213. erhaltet) unde vrunt van vrunde den- 

leehtpipe, Lichtpfeife, d. h. Bohre, ket scheiden, de mot mit sodanen 
jTÜUe, um Licht, Kerzen darauf eu 40 reden de wärheit mit unwarheit kle- 
stecken. II sol. vor 1 tunnen beres, den. Oerh. v.,M. 2, 33; sin krich 
1 tornos vor lechtpipen etc. Lipp. unde sin homöt begunde ome sere 
Rechn. v. 1374; UI d. lechtpypen. leiden, das. 84, 23. 
das. V. 1462. ledigere, Müssiggänger. Min wille 

lecker, sondern (der Großfürst) 45 is, dat bi desser mere (vom Heimchen 
nam vor ein behelp und lose orsaken, u. der Ameise) ein träch man unde 
men hedde ohme junge leckers tho- ein ledigere, de nicht ne kan oft nicht 
gesandt tho siner Verachtung, dar ne hevet unde dicke kumberliken 
men doch wol olde statliche luide levet, dat he sette al sinen vlit . . 
im lande gehatt hedde, dan de ge- 60 dat he nacht unde den dach mi 



LEGEN 198 LESEMOS 

allem sinne darna sta, dat he nicht lernen, mit Lehm beschmieren oder 

hungerich ne gä. Gerh. v, M, 62^ 32, bestreichen. 2 m. den lemers, de le- 

legen = legel (lechelken). Vor eyn meden J. domtzen. Wism, Nie. 
loghen olyes 2Vs M. 6 den. min. Geb. R. e. J. 1560. 
Lipp, Küchen- Eechn. v. 1360. 5 lenten? Islick mynsche hefi en 

legerstede, Grabstätte. Item hefft part van allen elementen, Wen de 
Hille gekoren ere legerstede in der mynschen dar wolden yp trachten 
karspelkerken to Emden by s. Mer- vnde lenten, Wo vnde wor van se 
tyns altair (1481). Ostfr. Urk, nr. synt ghekomen etc. Josefe V. d. 7 
1058. 10 Tods, 0. 18. (Es muß etwa heißen: 

leide sin oder wesen. vereor, timeo; bei ettoas betrachtend verweüen^ be- 
my is leide, vereor, subvereor. Hoffm. denken. Vgl. letten, 71, ^75a, 19.) 
Final. 1, S. 161. lepeL Up dit anbringend (nemltch 

leidegelt 11^ 656\ Dat leydegeldt mit den reform. Geistlichen eu dispu- 
vnde ossentoUen lopt zick alle yare 15 tieren) antworde de deken van wegen 
nicht allike hoge, des enen yars myn, der ganzen geistlichkeit: dat se wed- 
des anderen yars mer. Hodenb. Brem. der de predicanten scheiden dispa- 
G. Q. II, 7. teren, dar wüsten se nicht einen 

leiden. 3. also langhe Dauyt Met lepel tho tho wasken. UJib. Beform. 
orloghen leyde zynem tyd ^«eine 2ei^ 20 j). 139; de deken antworde: wat 
hinbrachte)^ Bleff he in gestadicheden. scheide wy dar tho seggen? wy mo- 
Speg. d. Sonden f. 73^. ten wol bekennen, dat nemand under 

leideseh, auch in grüner Farbe. uns ys, de dar enen lepel tho tho 
noch P/s eile gruen leides tho een wasken weet. das. 143 (= mit einer 
kovel (15 Jh.). Ostfr. Urk. nr. 469. 26 Sache nichts anzufangen ufißen?). 

leidieh, ledieh. molestus. Voc. W. lepelvoder. Wol weniger ein Loffd- 
(laidig. Dief.) brett^ als ein Löffelfutteral, vor ein 

..leie. In der tyd quemen to leppelfoder mit leppeln, XYI seh. 
Jhesus ener leye lüde (eine Art Leute, Lippische Bechn. v. 1537; 1 lepel- 
Leute einer gewissen Art), de heten 80 weder (d. i. -voder). Wism. Inv. f. 29. 
Zaducei. Old. Evangdienb. f. 70 u. h. Igr u. lier. Backe. (Bei Diebstal) 

leisicheitP Sanftheit? Um eynen beneden 8 scillinghe sal men (d. i. 
vrede Sprak he (der Wolf) tohant men en) to der stupe slan vnde mit ei- 
myt leysicheit (leidicheit? Schmei- neme gloyenden slotele an sin ene lier 
chelei?), De siner list ye was bereyt. S6 bernen (Var. lere, dat is an sine 
Aesop f. 53, 13. kennebacken). Big. St. B. p. 121. 

lei-, leitschap. II, 659^^. Vort so lerieb, auch mit Gen. In den pro- 

gelouen wy hem alle schaepwaringe pheten is geschreuen: se scolen alle 
af to doen in Duvenre leytschap ende lerych werden godes. Old. Effange- 
Groessenre leytschap (1328). LaconM. 40 lienb. f. 67. 
III, nr. 229. . les, n. auch Legende (was man 

leinne. It. 2 leiune vor 29 seh. liest). Se nemen to horten dat les, 
lub. (also 1 1. = 14 6. 6 ^). Hans. dat me vint in der croneken der van 
Bec. 3, 45. Trere. To eyner tut was eyn bischop 

leik, Fischlaich, ünde de (gefan- 45 etc. Brschw. Chr. 2, 523, 10. 
genen Fische) alsedenn der stad to lesemos, -mos. De carnibus que 

gude to gelde maken unde dar nye dicuntur spisevlesch . . de fercido, 
leik vor bestellen, de grauen, wan se quod dicitur lese mos. Xant. Hebe- 
gereyniget syn, wedder to besetten Beg. des Stifts St. Victor (um 1300) 
(1480). Halberst. Urk. 2, nr. 1083. 60 f* 31; de vino et cerevisia lesemos. 



LESEN 199 LEVEREREN 

cerevisia qne lesemos vocatar. das. der letzte Eimer ^ der zur letzten (4) 
f. 54^; sciendum est, quod, licet , goie jeder ilodi tiberher gegeben wurde. 
officium decanie et scolastrie et cu- Krause im Nd. Jahrb. F, 8. 136. 
stodie et lesemus habeat cerevisiam ISstnngeY Geiselschaft. In leistunge 

que dicitur weked inest, tarnen non 5 unde inleger riden (1532). MeM. 
recipit cerevisiam augustalem nee Jahrb. 16^ 347; do red he (myn here) 
seryicialem. das. f. 38; preterea isti in eyne lestinge to Essene van des 
habent ad snpplementum quoddam greven weghene van der Marke 
ferculum licet diminutum quod dici- (1380). Kindl. Vcimestein i, 349. 
tur lesemus . . hoc caret vino et 10 letanie, Litanei. De processien der 
cenrisia exceptis XXXII stopis quos kruceweken, de scheen des yaers 
habet de vino ferculari per annum. twye, alze in sunte Marcus daghe 
Pick, Monatsschr. 5, 8. 49 f. (Aprü 25); de nomet men de groten 

lesen = vorlesen, verlieren. Vnde letanien . . unde de ander is dre 
dat sal he sweren vnde he luset sine 15 dage vor der hemmeluart de nomet 
penninghe, de he darvmme gaf. Big. me de kleinen Letanien. Nd. Jahrb. 
St. R. 119. 5, 78 ff. (de processien der kruce- 

lesen. Er (der Reichen^ die Gott weken.) 
nicht dienen) lippen lesen (d. h. sie leiten, morari, impedire. De vo- 

bewegen ihre Lippen zum Gebet, beten 20 gheler den voghelen werpt vele zaets 
mit den Lippen), mer er moet Bin- bynnen den nette, Ym dat he se bet 
nen denct vm dat ertsche goet. Speg. mach letten. I^eg. d. sonden f. 63d, 
der sonden f. 25d; thom lesten kre- — letten up. Acht geben auf etwas 
gen se eine grote ledderen, up wel- (II, 675^, 19). Daer moet op gelet 
kere se ehn sehr harde bunden, up 25 syn, dat die doek (Tuch) altyd nat 
dat vuer worpen; do hoeff de mar- is. Ostfr. Kochb. v. 1656 f. 3^. 
tyrer Christi (Hinr. v. Zütphen) an si- leve. 5. Wi don juwer leve (wie 

nen geloven to spreken, schloech averst hochd. Ew. Liebden) weten etc. (an 
einer her mit einer vuest in sin muell die Bürgermeister von Lübeck (1436). 
unde sprak tho ehm: he scheide erst so Hans. Rec. IP, 8. 29 u. h.; Also wii 
bernen, darna mochte he lesen latest bii juwer leve (dem Rath von 
(= beten) wat he wolde. Neoc. 2, 26. Bremen) in yuwer stad weren etc. 

lest. II, 6729,, schivelben, spat (1460). Ostfr. Urk. nr. 754. 
unde gallo, muke unde lest, de le- levendich. Von Urkunden etc. nicht 

mede ök alle, de jenich pert gewin- 35 mortificiert ; ebenso levende breve. 
nen mach. Gerh. v. M. 61, 106; vom Na inholt siner leuenden breue my 
Hirsche: sine bein, de ome duchten darvp gegheuen (1484). Niesert, 
alto kleine unde weren doch van Münst. Urk. 6, 8. 77. 
lemede reine, beide ane spat unde levendige = levedage, Lebenszeit. 

ane leist. das. 26, 25. 40 Hedde eyn mensche alle sin leven- 

ISsten, leisten, sich als Geisel zum dige wol gedaen . und dede op dat 
Einlager stellen. Ein man, de lesten leste eyne doitsunde und storve dar- 
sall, de en sali nicht lenger lesten ynne sunder ruwen und bicht, he 
dan eine maent (1370). Niesert, moste jo in de helle. Buschmann, 
Münst, Urk. 3, S. 127. 45 Mir. c. 24; hebbe ick myn levendige 

lestink, der letzte. Item gifft ein yu aiBait vordenet, des gheve ick 
juwelik hus des soetmeisters fruwen dy. das. c. 15. 
in allen äöden 3 ^ unde darvan gifb levereren, liefern. Vnde de leue- 

de soetmeister einen groten ammer, ringhe (von Bemsteinarbeit) scal we- 
de heet lestink. Staph. 860. Es ist ^ sen in desser wise, dat de mesterman 



LEVERINGE 200 LIINGE 

vnde dat ampt vns desset leuereren unde dat gude sulvergeld dat stech 
scholen veer wekene vor passchen etc. etc. Brschw. Chr. 2^ 416, 19 ; leic^- 
(142i), Lüb. ürh 6, «r. 586. fertig, itlike sproken so lichtvordige 

leveringe, Überlieferung, Tradition worde etc. Aw. 370, 5, 
eines verkauften Gegenstandes etc.? 5 licken, lecken. Schorpio, ejn dert, 
Wärumme ik unde de myne den dat mit den munde sute lickket vnde 
conyentesluden rechte waringhe vnde mit den sterte sere Btich[t]. Old. Voc. 
vrye leveringhe scholen don des vor- lidelik. 11,687^,1. lydelik, lesticb, 

ben. landes to ewighen daghen . . grave, molestum, iniucundum. Hoffm, 
unde wer id sake, dat en hinder, lo Findl. i, S. 160. 
schade edder teringe nod anqueme liden, gehen. Elk woort, dat doer 

umme myner leveringe ghebrek, schal den mond lyt, Wert gheordelt ten 
unde wil ik den conventesluden vuUe ordel tyd. Speg. der sonden f. ISSh ; 
utrichtinge don up mynen schaden te lidene doer eenre naelden oghe. 
etc. (1450). Ostfries, ürh. nr. 633. 15 das. f. 23^; sie (die Kupplerinnen) 

ISfhovet. //, 680b. Dorch salicheit syn brucghen talre tyd, Daer de 
willen aller miner lefhovende seien duuel ouer lyt, Ym te genaken den 
willen etc. Test. v. 1421. Berlin, ürk. wyue. das. f. 11^ ; vorübergehen, wäre 

lefmöt. II, 681^. ErstUch schall moghelic (tmre es möglich), dat lede 
. . beider deils und oren successoren 20 de kelic dare van der passien etc. 
frede, lefmuth unde gude naberschop das. f. 59^; snelliker so leden myne 
geholden werden. Renner, Livl. Eist. daghen, Dan de weuer can gedraghen 
p. 158; vnde hir vore (für den ge- Den vadem dwers dor de ketene etc. 
leisteten Schutz) sin se (die Bürger das. f. ^7a. 

der Stadt Hannover) vns (dem Herzog 25 lider sin. „Darvör wil ick, moet 
Albr. V. Brschw.) plichtich to ghe- he, een Lieder syn. Ita dicunt nostra- 
uende tö lefmöde to iewelkeme wyn- tes, quotiens quis vel sincerationes 
nachten disser vyf jar XX lodighe et fidejussiones promit, vel condem- 
marc silueres (1370). Sudend. 8, S. natur ex merito . . Formula asse- 
96, 31. „Ein Aufschlag auf die alte 30 verationis consueta est: ick wiU een 
Pfannenpacht, die der Sulfmeister dem Lieder syn.^ Bützow, Ruhest. 7, 43. 
Pfannenherrn zu zahlen hatte. Volger, Angeklagter, dat dem cleger recht 
Lüneb. Neujahrs-Bl. 1861. 11. 12. Ge- gesche und dem lyder neyn unrecht. 
wohnlich hieß sie YTuntschojp.*^ Krause, Richtst. Landr. c. 33, Not. 22. 
Nd. Jahrb. V, S. 136. 35 liderlich, elend, jämmerlich. Also 

libant? Eyn libanth in dendickken leth her J. Gl. ein st&cke (Geschüte) 
blanken rugge ^^2 gülden (1562). mank se afgan und wort gedrapen 
Rechn. eines platenslegers. Jasper de overste . . de quam hir 

lichter, „muß ein Maß oder Rech- so liderlich umme. Renner, Livl. Bist, 
nung sein.^ (Schmidt.) sestein lichter 40 P* 353, (S. lidelik.) 
Nordhusescher laken. Brschw. Urk. ligen? unde spreken underlang, 

V. 1501. unde kereden sik wedder to uns, 

lichtmone (= mome), Aufseherin unde lygeden unse rede, also dat wy 
Ober die Lichte. Wen it duster is, vele wesselrede underlang hadden 
dat me sick in der gherwekamer nicht 45 (1394). Hans. Rec. 4, 200 ; to dem 
boseen kan, so schal dy lichtmone lesten mang vele anderen reden, der 
in dy gherwekamer steken ein ber- uns de meyster lygede unde bystund, 
nende licht. Cod. Brdb. I. 6, 66. zeghede he etc. das. 201. 

lichtvorich, adj. leicht Dat lecht- Uinge, Aussage, Bekenntnis. Nach 

vorige gelt dat galt na siner werde 50 den dat F. desse vorscr. bekantoisse 



LIK 201 LITHOLT 

unde lyenge vor vns ghedaen hefft linde, (gelinde) weich. Wedderstan 

(1413). Ostfries, JJrk. nr. 234:. der begerte des fleisches an fratzerie, 

lik, iüs fem. Gleichheit. Got de an weken und linden klederen und 
scop my na ziner lik, gar scone unde sachten liggen und langen slapen. 
tertlik. Visio Phüib. 60 (god de ma- 5 Werltspröke (Druck : ScheUer 457, 
kede my na zinem bilde v. 57) ; vnde Bl. 5^). 

latet vns dat uordynen in sodaner linden, van Lindenhdz. Ich mende, 

like edder in eyneme groteren. Fidic. yt were ydel eken AUent, dat de lüde 
Diplom. Beitr. II, 8. 90. spreken; Nu ys yt kume lynden De 

liken, adv. = like. her R. schal lo warheyt kan me nergen fynden. Nd. 
waken . . liken anderen borgeren. Jahrb. 3, S. 62. 
Old. ürk. V. 1439; vnd (das Schaf) line, Leine, Seil, (sint) de meisten 

ath dat brot vnd drank liken em vth tidt eindrechtich gewesen , de eine 
deme kelke. Mered. B. d. Kon. 86. dem andern gehulpen und eine line 

likenisse. hostimentum, equamen- 15 getagen (ein Seü, denselben Strang 
tum, scilicet lapis, in quo modius gezogen). Benner, Livl. Hist. S. 140. 
equatur, licknisse. Brevil. Benth. lint, Band. Wenner he (ein win- 

( Vgl. strikholt.) ckelier d. h. ein Krämer) etwas hefit 

liebere ? liebere her Johans 6. vorkofft, so schencket he (tho mehrer 
(1360). Hans. Rec. 3, 17.' 20 contentement) an den koper ein lint, 

likholt „lichtholt beruht auf einem oder wat em sonst dienlyckst is, vor 
Fehler der Bremer Es, oder des iSerauS' ein thogave. Friese, Behenk. fin. 
gebers; likholt ist gar nicht beglau- lipen. Und van groter boesheit 

bigt.*^ Koppmann. Korresp. Bl. 1, S. stont he (der Führer des Seeräuber- 
39. (licholt steht unter dem Texte. 25 schiffes) und reeth den munt van 
Ist das = likholt oder litholt?) ander und sloch de tungen uth und 

Itkhfis. II, 696h. Se ginghen to lypede. Hans. Gesch. Bl. 1876, S. 88. 
vuser vrowen korken (eu Lübeck) in Vgl. „liepen, labiis injuriose formatis, 
dat likhus (als Versamlungsort der oculis aliisque gestibus concurrenti- 
radessendeboden) (1416). Lüb. ürk. 30 bus contentim agere. Se liepten sich 
5, S. 626; van eynem bort me noch an,^ BiUzow. Buhest. 9, 46. 
wrocken, de were ghekropen in de lisam, (lis-sam), leise. Slangen ko- 

klocken to 8. Andreas ynt liekhus. men lysam unde stylle. Soest. Dan. 
Brschw. Chr. 2, 216, 82. Ketter spegel S. 96; der ketter lysty- 

lim, als n. Dat starcste lym dat 35 cheit, welk sachte vnd lysam tho vns 
mach zyn Dats twyflF vm zielen (Seelen) komen. ebendas. 
te vane. Speg. der sonden f. 6^, liste, Besaiestreifen. De wif (sagt 

limat, -met, = Himten? It. an der Fuchs) begeret miner hosen, dat 
dem suluen dage gaflF ek H. Borchar- se listen daraf maken. Gerh. v. M. 
dis II ferdel vnde I lymat haueren 40 92, 31. — Trottoir, Bürgersteig. Den 
von older schult (1397). Sudend. 8, steinbruggern vor de lysten by dem 
S. 225; 1 lymet hoppen. das. 227; werkhuse in der bogen Straten vnde 
3 lymet roghin. das. 229. im perdestalle tho bruggen etc. 

limpliken. Des bidde wy juwe (1538). Wism. St. Jürg. Geb. B. 
majestat weten, dat wy den suluen 45 lit(e). II, 704^, „Eene Lieht vo- 
juwen breff heben laten lezen dem catur locus paludosus, ex quo leviter 
cappittel vnde papheit mit vns to prodit aqua prima. In materia finium 
Lubeke, de lympliken (= decenter) regundorum etc. talia respiciuntur." 
vnde gutliken dat to syk nemen Büteow. Buhest. 3, 44. 
(1420). Lüb. ürk. 6, nr. 178. 50 litholt. Zulit, Deckel; also: Deckel- 



LITKOP 202 LOIEREN 

höh. „Nach Schedds Waaren-Lexik. den verdendel an dem sondere to 
(1797) 2^ 8. 595 f. sind von den ver- Stelghe vnde an dem Steigher lo etc. 
schiedenen Arten Stabhdz die Tannen- Ock so bebbe ik de gnade dar an 
Stäbe Ij IV4 — 4, die Oxhoftstäbe 1, beholden, dat ik den verdendel an 
Pls—d^ und die Pipenstäbe 1, PIs — 4 5 deme sunder vnde lo möge alle iar 
oder ^Vs ZoU breite toahrend Boden- wedder losen etc. (1401). Sudend. 
Stäbe oder JBodenhciß 6 — 7 ZM breit 9^ nr. 143; 13 morghen landes, de 
sind. Die Erklärung von litholt wäre gheleghen sin an deme breden la. 
also: DeckelholjB, jetzt BodenhoU ge- Klus. UrJc. a. 1326. 
nannt, Stäbe von 6— 7 ZoU Breite, 10 lobbe. II, 710^, 30. Twe stucke 
von den Böttchern eu Tonnen-, Oxhoft- stocvisches, also ejn konigeslobben 
und Pipenböden verarbeitet.^ Kopp- unde dat ander gemeiner lobben. 
mann, Nd. Korresp. Bl. 1, 8. 39. Brschw. Urk. v. 1505. 

litkdp. Auch das Geld, das bei der Idehnesen (?) 9 canulenta (?). Voc, 

Aufnahme in die Innung geßoMt wurde, 15 Cdm. S. locfesen II, 718^. 
Aufnahmegebühren. Desse senilen ge- lode, n. KugeL De wart geschoten 

ven to litkope ver schillinghe (fingen und heft dat lode noch in dem live. 
die Namen); desse scuUen gheven to Gott. Urk. v. 1450. 
litkope teyn schillinghe etc. Z. f. lode, lade. II, 714^, 50. vp datt 

Nieders. 1878, S. 124 ff. 20 em nejn* schade in deme vnderholte 

liven unde leven. Dese vorbunt- effte laden geschudt (1520). Eldenaer 
nisse sali duren de tyd vnd wyle wy Urk. (Stettin. Arch.) nr. 145. 
Everwyn . . liuen vnd leuen (1490). lodern« in Feteen (loden) eerreißen. 

Niesert, Münst. Urk. 6, S. 132. ru was sin (eines Knechtes, der fast 

lifigedinge. „In den Lohnregistem 25 unbekleidet Nachts in der Kälte durch 
ist ^ter die Bede von einem hove- einen Wald gegangen ist) lif, arm 
mester Heytmann, welcher eu Michae- unde bein ; sin klet stunt ome boven 
lis 2 pt. Zins und 1493 f. unter der den knein gelodert ho unde tohouwen. 
Bezeichnung: dem olden hovemester Gerh. v. M. 86, 39. 
Hinrike Heytmann 2 pt. liffgedinck 80 loen, gerben, und sachten (sagten) : 
(d. h. Pension) erhielt,'^ Z. f. Nieders. loe vnd roeleder to kopen vnd to 
1868, S. 203. loen, so vele se versnyden mit eynen 

liflas ? vmme veles qwades also knyue vnd mit eren knechten verar- 
lijäases vnde blötghetendes to vor- beiden, [dat] mögen se doen. Niesert, 
midende (1416). IM. Urk. F, 8. 612 36 Münst. Urk. 3, 8. 299. 
(= liflos, -lüs, Lebensverlust,Tödtung?). löge (loie). cleyn-loghe, camedreos ; 

Uftnebt Wy Reynecke Naghel, grotloghe, capiteos (quercula maior). 
Johannes und Ludolfus brodere be- Voc. Cdm. Vgl. Begd, Goth. Ars- 
kennet . . dat wy Dydercke Naghel neib. II, S. 6. 
unsem brodere hebbet gelaten to 40 logenmere, Liigenmäre. Alle dat 
eyner rechten liftucht, de wile dat gy mi gesecht hebben wente noch 
he levet, dre wyschblecke etc. (1444). (bisher), dat sint logenmere (1372). 
Grupen, Orig. Hann. p. 8. — De ek Lüneb, Urk. II, nr. 779. 
schfd boren unde bruken (die Zehnten loieren, loi mit etwas sein, auf- 

zu Arie etc.) myt aller n&t « . abso 45 schieben, versögem. Biechte veruor- 
vorschr. is myne lifitucht d. h. Zeit sten (verfristen) geschiet in III ma- 
meines Lebens. Urk. des Häuptlings nieren. Na den loyerne int bekeren, 
Keno tom Brook, v. J. 1412. Ostfr. so eist nootsake, dat wi leren etc. 
Urkb. nr. 230. . Speg. der senden f. 79^^; van daghe 

IO9 la« //, 709^. Hebbe vorpendet 60 te daghe verscheidic mi Van komene 



L0IEKIN6E 203 L0SE6REF 

to di van leaene in di, Mer ick en len, der nähere, der eher als der an- 
loyerde ny De doot te spodene in dere seine SteUung eum Schiffe ver- 
my. das. f. 74e. ändert.^ Gloss. — „Bei diesen Ver- 

loierilij^e» das Hinaasschidfen^ Ver- Streckungen (Alignement) im Vorbei- 
£Ögem. Loyeringe van bekeren te 5 segdn tvird die Gesicktslinie sum 
gode is zeer anxtUck der zielen . . De näher gelegenen Punkte sich rascher 
vierde specie der traecheit Data verschieben, als die zum entfernteren, 
loyeringhe gheseit. Speg. d. senden so daß jener zu laufen scheint, wäh- 
f. 74c. rend dieser auf der SteUe bleibt. 

loiheit, Trägheit, loigheit, trächeit, 10 Darum nannte die naive Anschauung 
vülheit, desidia, pigritia. Hoffm. des Seemanns den nahen Punkt den 
Findl. 1, S. 161. ,Läufer' und so mag mit den Worten: 

loike, loieke, Logik. Ja vnde nen de twe tome . . dat sint twe lopere 
is vmghewen(e)t, Dede nu de nyge nichts anders gesagt sein, als ,stehen 
loyeke nicht bokent, De warth be- 15 nahe am Strande\^ Breusing, Vorr., 
dragen sunder wan. Dat gy my rechte s. Seeb. LIL 

vorstan: Me gifft nu hantfeste vnde Ids, frei, nicht einer Zunft ange- 

breue, Wen (7. wen me?) se holden hörend^ vagierend. Wen men schaf- 
schal, szo stan se scheue. Im Bech- fere keset, wil men den anderen 
nungsb. des Fischeramtes in Bestock 20 losen speiluden (Ogs. der stad trum- 
von 1520. petter und pipere) wat geuen, so 

loU-kldster, (Beginenhaus?) Haus kan men idt don (1447). MeU. Jahrb. 
beim St. Johannis Kloster in Stral- 10, S. 71; lose wif. Werth eyn echte- 
sund. Strals. ürk. v. J. 1547. man begrepen myth eynem losen 

Ionen, loinen, contrah. aus logenen, 25 wy£fe (and. Text : mitt einem anderen 
lochenen, leugnen. (Die Juden frag- wyue, dat frie ist vnd nenen eghten 
ten Johannes) wey hey were . . He man hefit). Big. St. B. 39. — betrü- 
go nnde loynte nycht und sprack : gerisch, met ghenerleye behendicheit 
non sum (neml. der Messias). Nd. alse met losen godespenningen off 
Jahrb. II, S. 14 u. 15. — Vgl. vor- 30 ander subtilheit (1437). Hans. Bec. 
Ionen. IP, S. 80. 

löp. Dese Simonie loopt vp twe Idsdriver. De einfoetlinge, pirt- 

lopen (d. h. auf zweierlei Weise), nicken (d. h. Badstöver) ofte losz- 
Dats bi copen vnd verkopen. Speg. drivers, so kein laut hebben, schoU 
der Sonden f. 39c; een radt, wener 35 len (zu einer allgemeinen lantschat- 
en mensch in de lop is (den Durch- tinge) geven einen ferding. Benner, 
fall hat). Ostfries. Kochb. (a. E.). lAvl. Hist. p. 249; de buren, dregers 

lopelinge, Lauf. Hyr begynnen de und loszdrivers to Revel etc. das. 375. 
lopeUnge van den ströme (die Strom- lose. //, 725\ 44. Unde to eyner 

laufe, neml. der Ebbe und Flut), alse 40 lose, so se (die Schiffe) van ander 
in den Breitsunde. Seeb. p. 4 u. 8 qwemenn und in nachtyden wedder 
(Hs. B.). by eynander qwemen, so scheide eyn 

loper. Item de twe tome, de by ider eyne luchte uthhangen. Hans. 
Westen sunte Edemunde staen, dat Gesch. Bl. 1876, S. 80. 
sint 2 lopere; unde men sal se by 45 losebref, Losebrief, Urkunde Ober 
Westen s. Edemundes capellen brin- eine lose (Loskündigung). (De golden 
gen enen groten bogenschote. Seeb. rynsche gülden plach — 1463 — 
p. 60. y^Läufer, von ewei Gegenstän- viftein Schillinge to gelden) . . de 
den, die dem vorbeifahrenden Schiffer rente mach geloset werden van den 
zeitweilig in dieselbe Gesichtslinie fal- 60 genen, de losebreue dar up hebben 



LOSEN 204 LÜCHTICH 

, . mit sodane payemente etc. (1488). bracht , hebbe wy wol yomomes 
Niesert, Münst. Urk. 6, S. 101. (1409). Lüb. ürk. F, nr. 289; cre- 

loseii, refl. StuMgang haben. So dencien unde lovebreff ("i^^/ Hans. 
(wenn du ein vorher angegebenes Mittel Reo. IP, S. 508. Anm. e. 
gegen Leibesverstopfung nimmst) ga 5 loven, Preis verlangen (vgl. lof, II, 
unde rore die, so danket di, wo du 733^, 13). und boden twe honer tho 
die tohant losen scolest. Germ. 23, kope und laveden se so duer (for- 
S. 53. derten so viel Oeld dafür), dat se se 

losensdk, schalksJorahk , sdieinbar nycht kopen wolden. Hans. Gesch. 
krank. Merke Amon, koning Dauites 10 Bl. 1876, S. 81. 
kynt . . De mortlike leue em was lover. De lover und pantheren 

by . . Loszen sek Amon syk lede (Pfandherren), zo up des N. N. husse 
etc. Josef, V. d. 7 Tods. v. 4604. gelt gehat und idsuivige hus als ere 
(Vgl. loose deure, pseudothyron, fores pant mit allem rechte irfordert und 
cecae. KU.) 15 irhalden (als Umschreibung von de- 

loseweder ? Hie sunt arietes . . bitor, Gläubiger). Zeiischr. f. RecfUsw. 
Theodericus de Vord. II et II lose- der Univers. Dorpat, 7, S. 16, Anm. 29. 
weder; yidua de Scoluen I loseweder lncbte. „80 gab es eine unser leven 

. . summa arietum . . LXXVIII de fruwen cappeUe in und vor dem Klo- 
quibus sunt loseweder. Xantener Heb. 20 ster (Drübeck), welche letztere at4ch 
Beg. des Stiftes St. Victor (um 1300) kerke heißt, auch U. L. Fr. lachte 
f 16 f (Pick, Monatsschr. 5, S. 51.) (Urkb. 1305, 49; 1308, S. 229 ; 1396, 

losman, Lootse (= lotsman, wie 98; 1422, 112; 1500, S. 274 f.)." 
bosman = botsman). Int erste hebbe Z. d. Hare-V. 11 (1878), S. 13. St. 
ik gegeven deme losmanne, de my 25 Jacobs altar, s. Johannes lachte, ürk. 
segelde in de Temese 10 0. 6 /i^ v. 1442. das. S. 14. --' Leuchtthurm. 
(1437). Hans. Rec. IP, S. 91; it. De knechte, de up der luchten (bei 
10 ß. dem losman ut Orwel na der Wamemünde) weren, de enthelden 
Elve; it. 6 0. dem losman ut der de luchten beth up dat fest Petri 
Baye. das. SO ad viticula, do geuen se de luchten 

lossen, ent-, at^laden. en schyp, aver. Eost. Chr. S. 4. (Rost. Progr. 
dat to L. gelosset unde wedder ge- v. 1880. Krause.) 
laden is (1436). Hans. Rec. IP. S. lucht-endes, d. i. linker Hand oder 

20; alse gy lossen to J. myt enem Seite, links. (Vgl. welk-ent, wohin.) 
swaren schepe etc. Seeb. p. 64, 23 35 Dat dyt also is, so hebbe wi unse 
u. 24. inghesegel laten cheklevet lucht endes 

Idt, Kugel (II, 730a, 34). De Rus- uppe desses breves brock (?) (1372). 
sen schoeten mit blien und lemen Büteow. Ruhest. 20, 74. 
loeden. Renner, Livl. Hist. 223. luchtevat. //, 743h. Dat luchtevat 

Idtgeter, (Blei-) Kugelgießer. B. 40 dynes lyues dat is dyn oghe. Old. 
unde T. de beyde gude lothgheters. Evangelienb. f. 104. 
Brschw. Chr. 2, 141, 11. Inchtich. Do sede L. in ernsten 

Idf? Int erste so nam my Focko mode: her A. dat leghe gy . . Dar 
ein gülden span . . ein loeff goldes her A. to antwerde : yk \7yl dat be- 
und geschmide, als einer frouwen tho 45 wysen mid juwen breve, den gy scre- 
dregen boret (1461). Ostfr. ürk. nr. ven hebben . . Dar L. echter to sede 
774 (S. 672). in ernsten mode: gy synt jo to luch- 

lovebrdf, Beglaubigungsbrief, Cre- tyk unde to homodich dar to, dat 
densbrief. Juwen papen mit juwem gy my aldus antworden; unde hat 
louebreae vnde werue to vns ge- 60 em anderwerve leghen (1400). Hans. 



LUCKEN 205 LUSEPUNGE 

Rec. 4^ 544. (Ist es aerios, luftig, lnkkenpipe=lulken-, lollikenpipe? 

erhaien, stöUf?) Cantaula dicitnr eyn lokkenpipe. Voc, 

Inekeiiy refl, sich euföUig ereignen. Oldenb. (Vers: Rusticus in aula . . 
Dat luckede syk vppe eyne tyd, cantauit in cantaula). 
Dat dar en rouer to em (einem Ein- 5 lambeke = lumeke, lomeke. In- 
siedler) quam. Josef, V. d. 7 Tods. meke, fabaria. Voc. Gdm. 
V. 4046. Inmmel. hertes- (Hirsch-) lümmel 

lade« II, 74ß9k^ 30. De olde nth- bereden. Hamb. Kakek. A, VIII. 
wesende radt und de nye radt wor- Ifine, Laune. Alletyt denket se 

den enerlude (kamen überein). Host lo (das Weib) up ere smucke unde nye 
Chr. 8. 19 (Rost. Progr.1880, Krause.); fansune, Under dach unde nacht heft 
we synt yo noch eyner lüde. Brschw. se LXXVII lune. Hoffm. Final. 1, 
Chr. 2,209, 72; he sprak:'myn volk nr. 15 (S. 69); einen luyn krygen, 
ynd din volk dat sint euer lüde (d. h. sinistro genio exagitari, sinisteritate 
eins); myne perde dat sint dine 15 genii divexari. das. I, S. 161. 
perde vnde desgelik sint dine mine. lnnemut, Leumund? ernstlik an- 

Mered. B. d. Kon. 172 (1 Kon. zeende dat grote arich, dat böse 
22, 41). lunemut nu unde van den, de noch 

Indehier, Leute-Betrüger, s. hien, ungeboren sin, darumme over ju 
gehien. Nye vfinder, l&dehier, finan- 20 moet gan (1437). Hans. Rec. IP, 
tzer. Licht dach, klar oghen, Hir- S. 54. 

mede entschuldigen sick de Ifidehiers lurer, Laurer, heimtückischer Ge- 

(hochd. finantzer). Agricdas Sprichw. seile. De olde hermeister feil den 
V. Latendorf, S. 22. (Lands-) knechten to vote und batt 

Inder, Kindes-windeln, als masc. : 25 se, se scheiden so nicht by em hau- 
Eenen vulen luder hadde dat kind dein. Se leten sich nicht bereden, 
Cristus. Speg. d. sonden f. 52\ sonder reten ehm de slotel van der 

lader, Lauter, subcustos quintus, siden, einer schloch en ock und 
qui dicitur luder custodiat has quin- sprack, idt were beter den olden 
que campanas in turri cum clausura 80 luhrer als so vele guder gesellen vor- 
(15 Jh.). Niesert, Münst. ürk. 7, laren. Renner, Lid. Hist. S. 326. 
8. 427; wie dat ghiften (GeschefAe) lüs. II, 750h, 32. A. 0. überläßt 

vntfaet van lieden Wert der luder dem H. B. 3 tunnas luzes, bald dar- 
(wird deren Läuter, posaunt ihr Lob?) auf einem andern XI tunnen luzes. 
bi der mieden (Miete, Lohn). Speg. 35 IM* ürk. v. 1426. (Wehrm.) 
der Sonden f. 39^^. (Oder ist es : luder, Iftschen. luyschen, latere, latitare. 

lokaas , aanloksel. KU. u. Oudem. KU. Woker sal men schuwen vmme 
werden deren Lockspeise, locken da- vele saken, de daer in luuschen. 
durch andere an?) Speg. d. sonden f. 33ä. 

Inke (im Schiff). Als wy menden, 40 lusebasch. Vgl. wisch, de ge- 
dat wy it klaer hadden, so horde heten is de Lusewisch (1352). ürk. 
wy, dat dar noch folck under der d. histor. Ver. für Nieders. 8, nr. 
luken was, Hans. Gesch. Bl. 1876, 477. (Lüneb. ürk. I.) 
S. 89. losen, lausen; bildl. ausplündern. 

Inken, schließen. Alstu te gode 45 ok de van Ryddageshusen Konden 
wils doen gebede. So saltu ghaen se wol helpen lusen etc. Brschw. 
in dynen winkel Vnd dyne dore dan Chr. 2, 160, 11. 
luken wel. Speg. d. sonden f. 61h lusepunge, eig. Läusesack, als 

(Vgl. luken, tunen, sepire. Voc. cop. Schelte: Lause^nge. S. Korresp. Bl. 
Hör. belg. 7, 19). 60 3, 8. 45 u. 92. 



LüTtfi 206 ItALMESlE 

latte, Odäute, wat overbleve van deme kreymere, vor engeuer, negel- 

den dren ferding geldes, dat scholde ken vnd pardiskörner, dat wart mir 

komen to der lutte to s. Jurigen. frowen to lutterdranke (1397). Su- 

Oandersh. Urk. v. U22 (3 Apr.). dend. 8, S. 241. 

latterdrank. XVI kr. Herborde, 6 



M 

maisiere, Mauer. (Nach Sndlaert der older wiaer Beleet, de lade to 
een maur zonder kalk oder eeo dikke samen driuen.) ; tserpent (das Eva 
muur zonder aardewerk bevestigd en betrog) hadde wyfs ansichte . . Dus 
die van schiet- of werpgaten voorzien moghen wal gebeten zyn De make- 
is. S. Oudem. s. v.) • . also wy van 15 ligghen, went wyfs anschyn Hebben 
der maysieren sien, Vestmen eene sie etc. das. f. 10^; makelinghen wer- 
keerse daer an, Ho dat (obgleich) den geplaget gelik den serpente. 
sie niet verbernen can, Doch maect das. f. 10^. 

sie de vuyl vnd swart. Speg. der maken. 2. bestimmeriy festseteen^ 

Sonden f. 12ä. 20 aussettfen^ von Geld (nicht bloß testa- 

make. 1. Buhe. De konyg (David^ mentarisch etc. vermachen). Vnd denne 
der Absalon zürnte toegen des Mordes^ (wenn er seinem Amte nicht länger 
den dieser an seinem Bruder began- vorstehen kann) wille wy vnd schul- 
gen) to hant gaf syk to make (be- len Hinrike to synem leuende van 
neigte sich), Do he horde schult 26 stund an, er wy ene afsetteden, ma- 
unde sake, vnde sede, Absalom schal ken drittych marc gheldes wisser 
hebben leyde (Geleit) etc. Josef, V. jarliker rente (1398). Sudend. 8, nr. 
d. 7 Tods. V. 4692; vp euer borch 224. 

vnder enem dake, Dar weren se (die malen. 2, Item, wan wey de swyne 

Phüister) vrolik unde wol to make 30 malet, so keset de erfman dat beste 
(ließen sichs bequem, wohl sein), das. swyn ; dat dar nest dat beste is, 
5856; Den hongherigen dromet, Dat keset dat herschop. Cod. trad. West f. 
vele spisen vor hem komen, Dan 1, 198. (Vgl. afmalen u. mälswin.) 
etet he und is wal te make. Speg. d. malmesie u. melmesie. It. 2Vs 6. 

Sonden f. 30c. — 2. Gemach. Tibbe 35 vor 1 quarten melmesye deme mey- 
scal hebben in demsulven godesh&s ster, de de bussen goth (1486). Z. 
en heren provene und zodane mak /*. Niedere. 1871, 8. 222. — ^Das 
unde woninghe, alze er bequeme is heutige Monemva^ia ist ein altes, un- 
(1379). Lüneb. Urk. II, nr. 930. bedeutendes Steinnest, das bis eur 

makelinge (-ligge), Vermittlerin, 40 Klippe hinansteigt und mit dem Fest- 
Kupplerin. Makeligghen syn vake land durch eine etwa 500 F. lange 
occusoen to groter luxurien ( Über sehr.) Brücke zusammenhängt. Auf der HM- 
. . Dat derde, dat gheft occusoen insel Morea gibt es überhaupt gar 
Der luxurien misdoen, Dat syn make- kein Napdi di Malvasia. Der Ort, 
ligghen, bi wien Men vake luxurie 45 den man fälschlich so nennt, heißt in 
siet geschien . . Dus doen make- WirMichkeitMonemv(isia{yLo^zu.^i5ioL), 
ligghen altoes, Sie sweren, dat sie von den Franken verwandelt %n Mol- 
kennen voes(?), Vm te doen sneuen voisie, Malvagia, Maivaeia, Malvaxia 
dat megedekyn. Speg. d. sonden f. (s. Ducange). Monemvasia liegt auf 
lOb (Vgl, vorher f. 9^: Dat derde is 50 der Halbinsel Minoa, Ostküste von 



MALSCd 20) MANDACH 

Ldkonika. An diesem Ort und taeit dat led (1417), Hälberst. Urk. nr. 
und breit in der Umgegend toächst 758. Was ist hier unter mamme au 
kein Mdvasier^ wächst überhaupt kein verstehen? mamme, Zitee^ kann es 
Wein^ ja wächst eigentlich so su sagen wd sachlich, und auch spraddich, da 
gar nichts. Es ist wahrscheinlich, 5 mamme fem. ist, hier aber als masc. 
daß Monemvasia (das 1205 von dem gebraucht wird, nicht sein. Sonst wird 
Fürsten Wilhelm von ViUehardouin bei der Nachricht von der Erlaubnis 
erobert wurde, später an Thomas finniges Fleisch verkaufen eu dürfen 
Paläoiogus, dann an den Pabst, dann (s. vimiich) immer gesagt, daß ein 
an die Vendianer, schließlich an die 10 weißes Laken demselben untergebreitet 
Türken kam bis eum J. 1821, wo es werden soll. 

ihnen die Griechen entrißen) damals mammelke, mamilla ? Hinr. Fmnd 

d. h. sur fränkischen Zeit ein ansehn- hat 1452 in seinem Testamente neben 
licher und wohlbefestigter Ort eines silbemen Schalen, Bechern und Rän- 
der lokalen Centra der fränkischen 15 nen auch salverne mammelken ver- 
Herrschaft gewesen, nicht nur für die macht. (Mitth. v. Wehrmann.) 
Müitaria, sondern auch für den Han- mändacb. Den geBellen scholen 

dd, und daß von hier aus die Franken ock jharlich freygelaten werden 4 
d. h. die Westeuropäer, ihre Levante- gude mandage tho holden, welckere 
artikel belogen, namentlich auch den 20 se scholen anfangen mit bewilligung 
feinen griechischen Wein, für den des vaders, und scholen se holden 
Monembasia den HauptstapelpUxte bil- den ersten up paschen, den anderen 
det. Ein eweiter Hauptstapdplale für up Johanni, den drudden up Michaeli, 
Weine war spater die Insel Kandia den 4. up nie jhar. So overst ein 
oder Kreta, nach welcher man diese 25 geselle [sick] understahn werde, mher 
Weinsorte auch vino di candia oder gude mandage oder ungewonlicke 
vinum creticum nannte, womit tfu- feyrdage tho maken ahne disse 4, 
weilen auch vinum romanium, d. i. schal vor ein ideren dach ein weke- 
oströmischer oder griechischer Wein, Ihon thor straffe geven (1559). Hamb. 
synonym gebraucht wird. Die Er- so Z. R. p, 40; so jennig geselle bin- 
scheinung, daß der Wein nicht nach nen vertheyn dagen mehr denn einen 
dem Ort seines Wachsthums, sondern mandach mackede, de schall solckes 
ncuih seinem Hauptstapelplatß genannt . . behteren mit einer thonne behrs. 
unrd, finden wir sehr häufig, auch in Nachtr. tfu d. Hamb, Z. R. p, 17. — 
DetUschland, b. B. Bacharacher Weine, 35 b r e d e mandach ist der Montag nach 
in Frankreich Bordeaux - Weine.^ Michaelis. Ztschr. d. Oeseüsch. f 
Braun, Über Land u. Meer 1879, S. Gesch. d. Herzogth. SM. H. L. 4 
875 ff. (1873) S. 183 u. 8. 419-20. „Die 

maisch. De wulf sprak ("^ertiin J^cA^e, Bezeichnung erklärt sich durch das 
auf dessen Bath er seine Haut hatte 40 tVi Mhd. u. Mnd. vorkommende Wort 
hergeben müßen) : vrunt, gi sint yil brehen, glänzen, leuchten, und bedeutet 
maisch; was min rät weder ju icht also den heUen Montag (an welchem 
valsch, Mit valsche hebbe git mi mü dem Lichtbraten oder krüselbaden 
vorgulden. Gerh. v. M 55, 127. die winterliche Lichtarbeit eingeweiht 

mamme. Were ok . . dat jenich 46 wurde). Mit dem Sonntage nach Mi- 
were, dede wandelbar vleisch hedde, chaelis begann die s, g. Gemeinwoche.^ 
alse bockfleisch, sufleisch unde vyn- Koppmann, Nd. Jahrb. 1, S, 111. — 
nich fleisch, de scheide dar eyn tey- rode mandach ? . . und boet darvor 
ken by hebben, alse (nemlich) eynen sin recht (erbat sich zum Eide) etc. 
mammen, den scolden se setten up 60 dat denne de kopman (die Kauf- 



MANDE 208 MANSTADIGH 

mannsgüde van Göttingen) so von ome JMangdbret und eine Waize^ RoUe^ 
ncmen und he doen wil uppe den Mangelhole. ^Een mangelholt est 
roden mandach etc. Actum VI post species minor einer RoUe.^ Büteaw. 
dominicam Oculi anno 1476 etc. Nd. Buhest. 9^ 48 (In meiner EUem Haus 
Karresp. II, S, 66. — Verloren maen- 5 uhjlt noch ein solches Instrument^ aus 
dach, hilaria, dies primus lunae post EichenhöU verfertigt^ in Qd)rauch.}. 
Regalia, luxui sacratus. Dicitur ver- — Ein mangelstock ist eine (dünnej 
loren, quod convivüs, lusu et jocis BoUej die auch zum KuchenniusröUen 
perdatur; nnde et sicambr. raesmaen- dient. £n dan (den Teig) met een 
dagh dictus; aliis verkoren, quod lo mangelstock rolt so dun als ment 
magistratus tunc Belgii multis locis krygen kan. Ostfries. Kochb. v. 1656 
eligatur et creetur; ver-sworen sive f. 10, 

ghe-sworen, quod tunc in magistra- manklaeht, MannesJclafler. De we- 

tum electi jusjurandum praestent. vele de quam her gevaren Mit sinen 
KU. 15 in den strit mit macht, Wol boven 

mande, qualus. Dief. ende vyff der erden ene manklacht (Hs. man- 
wytten kese, die stonden voer 12 kr. craft). Gerh. v. M. 49, 161. 
ende voer ene mande ghegeven 1 kr. mftnkop. (Zur Mandelmilch) eyn 

Bechn. v. 1475 (Essen). Z. d. Berg. weynich mankoppen säet, soo de per- 
Gesch. V. 11^ 194 ; ende de (kese) 20 son geen rust (Ruhe) heeft. Ostfr. 
kostede toe wegen ende to voeren Kochb. v. 1656 f. 20. 
mytter mande, daer die kese gelecht mannich. Auch im Comparativ ? 

worden, 2 wst. das, Alse dicke eyn vnser borghere eynes 

mande, Gemeinschaft. . . an den daghes wedder eynen anderen edder 
wischen und angeren, dat mande 25 mannegheren man (gegen einen oder 
(Gemeingut) heytet (1341). Sudend. mehrere) vordobbelt etc. Brschw. 
8, S. 60, 21; item eyn halleff demet Urlcb. p. 12t 
zatlandes in den mande-thfin (1466). män-olie» Mohnöl. Dat de olie sy 

Ostfries. Urk. nr. 846; wert sake, neyn maenolie gewesen, sundem von 
dat van dessen viff personen yenich 80 rouesate (BÜbsaat) gemaket. Brschw. 
storve, so moghen de anderen ver TJrTc. v. 1504. 
personen enen anderen personen van manselen. He (der Wucherer) re- 

eren manden - vrunden in de stede kent, dat he doghet doet, Dat hie 
kesen (1426), das. nr, 335. dor wassdom (d. i. emolumentum) 

mangel und mangelinge, Streit, 85 leent zyn goet. Tghemac, dat die 
Kampf. Is mangel tuschen gilden, arme heuet, Rekent he, dat he em 
so etc. Ock is eyne gilde schelachtig gheuet, Tzolaes tyet he den armen 
mit einer anderen gilde. Niesert, ane, Mer den wasdom waent he tont- 
Münst. Urh. 3, 8. 252; is mangel fane; Dus wil he mantzelen zyne 
tuschen twen gildebroderen etc. das. 40 vnmate Quanzys (d. i. quantstoeise) 
S. 253. — Dat he vor Blerenstede vnder de caritate. Speg. d. sondenf. 
in der mangelinge sy veltfiuchtich 33^. — Es muß etwa heißen: ver- 
geworden etc. Halberst. Urk. v. 1588; stecken^ bedecken. (Nach Le Long 
dat a£fgehowen ohr belangende ist = mompelen, heimlich reden; nach 
he erbodich, so he bewysen kan, dat 45 Oudemans wahrscheinlich = bedekte- 
idt in der mangelinge gebleuen, ehme lik iets voorbereiden u. manseling = 
schyn tho geuen. Wism. Protok. v. bedekte handelwijs. Beide Bedeutm- 
1571. gen passen nicht gavus zu obiger Steüe.) 

mBStgeln^ (die Wäsche) röUcfi. linum manstadich? Storve ein vrawe, 

lotum adaequare. Es gehört daeu ein 60 dar kinder in den sameden weren, 



MANTEL 209 MAST 

80 mach de man sines gudes de Chr. (ed. Zoher)^ S. 13; a. 1478 in 
helffte nemen unde schal den kinde- s. Gallen dage wart gerichtet de 
ren de anderen heUSle gheven. Hedde markbom vnd knop vnd de hane. 
he aver manstadich ghud (Gut, das das, S. 14. 

er in msLüstAty als Lehnsgut hat?), dB,t 5 marketrecht, Gerechtigkeit, d. h. 
mochte he tovoren beholden alle de ' Abgabe für die Erlaubnis den MarJct 
wile 'he leve (1409). Z. d. Hare-V. beziehen eu dürfen oder in einem 
13, 8. 93. Markt zu wohnen, S. Lexer s. v. 

mantel. Wert jemant beuunden (Einnahme:) it. von marketrechte, 
myt eines anderen echten wyue, de 10 dat vp dem markede gevallen ys, 2 
hefft sin leuent vorbort, mer wyll de marg. . . it. antworde my de schulte 
echte mann des wyues eine gnade ynde de scryaer von marketrechte 
donn vnd nemen syn gelt, dat steidt von den husen in der stat to Mun- 
an sinen gnadenn; mer dat wyffsall den (1397). Sudend. 8, 8. 249; III 
dragen eine mantell, also dar tho 15 kr. deme sculten, deme scriuere^ so se 
geschicket vnd gemaket (in der an- datmarketrechtsammeden.dti^.iS.^^0. 
deren Bec. den schanthoyken). Big. marketschdn = marketgeve. Der- 

St. B. 38, 55. tich molt roggen marker (l. market) 

mantelkint. Desse (die per subs. schönes koms. Cod. trad, Westf. 1, 136. 
matrim. legitimierten Kinder) heiten 20 marsel = morsel. It. dar na en 
wy mantelkindere. Gl. z. Ssp. L 36 punt marceile (1500). Meld. Jahrb. 
(Homeyer 3 Aufl. 8. 182), 10^ 8, 86; dar na nympt men afi de 

mare. ///, 33l), 32. — 3 demet schowers, vnde lecht denne dar inne 
gheleghen tusken den maren bi der wytte marcelle. das. 8. 87; de wyt- 
E. (1475). Ostfries, Urk. tir. 949; 25 ten marsein; brune marsein. Nd. 
ses grase, streckende myt de eene Jahrb. 3, 8. 85. 
ende an de maer (1478). das. nr. 999. masch = nasch, scatula (d. i. 8cha' 

mark, Nota: quociescunque agitur tulle), masch. Die f. He hedde laden, 
vel scribitur de marca simplici sine masghe unde stulpschottelen, der 
addito, tunc est intelligendum de 30 weren eyn del besloten unde eyn del 
vsuali marca currente cuiuscunque unslothaftich. Gott, Urk. v. 1410; 
patrie. Cum autem dicitur marca ar- de acta seint in einer maschen vor- 
genti, sunt quatuor floreni. Si autem pitschirt. Gott. Urk. v. 1554. 
dicitur lodige marck, sunt quadra- mäsgat, Mauerloch. Der duuen 

ginta solidi patrie. Si vero ponitur 35 slacht (gleicht) he (der Geizige) recht 
lodige marck suluers, sunt septem in dat Die bruet int seine maesgat, 
floreni. Si ponitur lodige marck sul- Daer sie er jonghen vutverloos. 8peg. 
uers Witte vnde wichte, tunc est d. sonden f. 29^ (^9^* mensegat; u. 
purum argentum, et sunt 7 floreni bei Oudem. masier-, maisieregat). 
vnde 1 ort. Si additur eyn marck 40 masselen. II I^ 41^, 7. „m. sind 
suluers hildensemscher edder bruns- Brandpusteln. Wer auf brennendem 
wigscher wichte vnde witte vnde Hdz (glühendem 8prickwerk) hockte 
weringe, sunt 5Vs floreni, quia talis krigt Brandpusteln an die Schienbeine; 
marca habet XI loet argenti puri. wer ins Feuer geht, verbrennt skh.^ 
Aufzeichn. über die Mark im Brschw. 45 Krause, Korresp. El, 2, 40. 
Bathsbudi (1400). Sudend. 9, 8. 143 f. mast, auch fem. Mast, he sal dat 

mark(march)b6m ? It. so ys de eylant seen to halver mast to. 8eeb. 
yseren stanghe hoch, de vppe dem p. 44, 15. „Man befindet sich im en- 
marchbome steyt up unser leuen geren Sinne in Sicht des Landes, wenn 
frowen torne, XII fothe. Alte Strais. 50 es vom Verdecke aus zu erblicken ist. 

Naohtrag sam mnd. Wb. 14 



MATE VINÖEN 210 MEIfiOM 

Man wird es aus größerer Ferne sehen standaa enen wedder setten in de 
können^ wenn man sich auf halbe mechte des slotes to der Ässeborg 
Masthöhe begibt (sen to halver mast) (1398). Sudend. 8, S. 309, 41. 
und aus noch größerer^ wenn man mechtiger, der Macht, Vdlmachl 

gane nach eben in den Mast steigt 5 hat, JBevcümächtigter. und gemenlik 
(van boven sen).'' Breusing, das. p. L. alle, de se hebben beschediget, darup 

mate vinden, Mütel und Wege fin- hebben se clage gedichtet, sunderlik 
den. Uly 439k, 28. — Kan he ok dat cort is gescheen, als Siwert Gro- 
mate vinden, dat he vns entledige wel, Lissow . . ynd vel ander van 
to den van Rottingen twen hundert lo der hanze, de hir sint und ere mech- 
mark, de se hebben an Westerhoue, tiger hebben umme eren schaden to 
dar schal he sek trn welken an be- manen (1437). Hans. Rec. IP, 8.47; 
wisen (1400). Sudend. 9, nr. 85; unde nu hefft sik desulve R. laten utbor- 
loevede eme darvore dre dusent mark gen und is wechgetogen und hefft 
upp S. Mertens dagh to betalende. 15 mechtigers gesettet, de sik mit syme 
Des gheldes kSnde hertoghe M. nicht wedderzaken in dat recht und dege- 
wol mate vinden; darumme ward he dinge gegeven hebben etc. (1439). 
nogh toerneger uppe den rad (1370). das. S. 259. 
Lüneb. Urk. II, 8. 41 (Vciger). mede-, mdtlant, Mäh-, Heuland. 

mategeselle. Ist nach Koppmann 20 buwacker, fenne (Weide) vnd met- 
(Korresp. Bl. 4, 95) fälschlich eu- landt. Jeversche Urk. a. d. Mitte des 
sammengeeogen; mate soll Adj. sein, 16 Jh. 

also mate geselle, ein geringer Kauf- medelgelt, Mietgeld als Handgeld, 

geselle. Ebenso soll das Beispiel, unter Item 8 0. deme tornemanne to me- 
mate, (III, 8. 42) enen maten schip- 25 delgelde , do ohne de radt annahm 
man etc. das Adjectiv mate bieten. (1509). Z. f. Nieders. 1868, 8. 199. 
mate ist sonst nur als Adverb, bekannt. medelnden, miüauten d. h. harmo- 

matere. ///, 44^, 10. Vnd bestryck nieren. welk uns der redelicheid nicht 
en (den Aal) vmme her mit gehacke- medeludende beduncket (1474). Win- 
den petersillien, saluien, matern, ba- 80 nuir. Brief. 

silicum vnd timean, vormenget mit medesamicheit, das Zusammensein^ 

solte. Hamb. Kakeboek B. Uli. OeseUschaft. (Die Daneiger Frauen 

mathier, eine Meine Münze, gul- bedanken sich für die ihnen vom K. 
den, der XL mathier vor den gülden Erich von Dänem. und seinem Gefolge 
strecket. Brschw. Urk. v. 1513. Oos- 85 bewiesene) frundlike und lefflike mede- 
larscher Grroschen mit dem Bilde des samicheit und bywesen und vor erber 
h. Mathias. Häufig in Brschw. Chr. erlike handlinge und geselscop (1437). 
2. 8. Glossar. Hans. Bec. IP, 8. 116. 

mätje, ein rundes Maß für trockne medeseten, mit - eingeseßen. vnd 

Ware, ^UoTheil einer ko^(=lKubik'' 40 laten em des geneten, dat he vnse 
meter). — 1 tunne 4 veerdup, 1 veer- medesetene borger is (1423). Lüb. 
dup 4 maetjes. R. Friese, Rekenk. Urk. 6, nr. 486. 
p. 173 (Daher maetjes-heringe ? une meibftm, Maibaum. Dewyle ock 

kanaster-tabak?). eynn vntuchtich gebruck is, dath 

Matz, (Koseform eu Mathias?). 45 menn vp meyauend enenn meyboem 
mester Matz ist eine Bezeichnung des settet, darby megede vnnd mansuolk 
Henkers. Brschw. Chr. 2, 223, 28. de gantze nacht wackenn, drinkenn, 

mechte = macht, Gewalt. Were tzechenn vnd sustes andere vnbyllicke 
oky dat her L. ichte T. affghingen hendele dryuenn, oick mit der ping- 
van dodes wegene, so scheide we von 60 gesterblomenn, so scholenn desului- 



MEIER MEIGER 211 MENDELDACH 

genn beidenn gewonheiden hirmede daer mede verbliden. Hyr op in Job 
gantz affgedaenn wesen« Jeversche so lesen wi: Trompen, nacaren so 
Urh V. 1536. beiden si, Vnd verbliden in orgelen 

meier, meiger. Dyt ys dat zomer- vnd in snaren etc. Speg. d. senden 
Ion (Sommerlohn), dat men deme b f- ^Sb, 

gbezynde ghift to lone: Henneke melde = mele, Mübe. (furfures 

deme meygere (nicht Mäher, sondern [crinium] nyss, [caseorum] melen; 
GroßkneM) 1 mark, vortmer Nolteke [carnium] pfinnen. Dief.) — ^ Black 
deme anderen knechte IX Schillinge, ghemaket van watere, dar wormede 
vortmer der meygerschen (der Oroß- lo (Wermuth) ynne ghelegen edder so- 
tnagd) ^/s M. der arne maghet V2 m. den hedde, de bocke dar mede ge- 
Henke dem swene (Hirten) VIII seh. schreuen en gnaget nene melden, 
Lipp. Bechn. v. 1386 (Preuß). matten, muße. Herbar. f. 85h. 

meiget? IUI elen ghemeygedes melde = mele = alvens. 1 tonnen 

lakens, de elen vor V sol. vnde II Vs I6 pulver, eine halve tonne kornekruth, 
elen groves de elen vor Y sol. — 1000 loede (Kugeln) nnd ein melde 
VIII elen meygedes jo de elen vor blig. Renner, lAvl. Hist. p. 279. 
IP/2 sol. nnde P/s elen, de elen vor melken, als starkes V. He messede 

Uli den. Bentrechnung über den lan- den stal, he malk de koe. Fast- 
desherrl. Lipp. Haushalt von 1366 20 nachtssp. 97J2, 30. 
(Preuß). (mSn-) meinbdm, Baum^ welcher der 

meiboge, Maifest. Item des don- Gemeinheit (der Mark) gehört. Qui- 
nerdages na Gantate (1391 Apr. 27), cunque secnerit meinbom, solvet lig- 
do myne jungheren unde myne junch- norum comiti urnam mellis; qui in- 
vrowe hadden den meyghoghe to 25 ciderit snetbom (Grembaum)^ solvet 
Volkerdissen, vorterede wy dar unde XXX solidos et UI obolos (13 Jh.). 
to Brak XX seh. In einer Rechnung Z. d. Harz-V. 11 (1878), S. 97. 
von 1389 heißt es bei einer Ausgabe (mende), meinde = mene, meine, 

eum Mittwoch ncidi Pfingsten (10 Juni): Meinung, Absicht, nnd offt dat nu 
da myn junkher den meyghoyge helt 80 de meynde wore, dat etc. Brschw. 
to den Egestersteyne. Lipp. Bechn. Chr. 2^ 267, 1. 
(Preuß). mendeldaeh. „Der mendeldach soll 

meilant, Festland, engl, mainlant. seine Erklärung haben 1. vom Mandd- 
Unde dar licht ene rudze ander wa- brot. Waüraf, Altd. hist. dipl. WB. 
ters harde by dat meyland. Seeb. p. 36 S. 58; 2. als Freudentag: von Groote, 
18, 4; nnde by dem meylande dar Hagen* s Beimchron.d. St, Coln,S. 278; 
licht ene rudze etc. das. § 6; unde Hoffm. v. F. Zu Theoph, 8. 39 n. 132; 
sal segelen tuisschen dat eylant unde 3. als Erinnerungstag^ vgl. goth. ga- 
dem meylande in de mydde werde minthi. Woeste; 4. vom htein. man- 
etc. das. p. 33, 30; to den meylande 40 datum do vobis; Birlinger im Gl. eu 
(megelande A.). das. p. 16, 31; es den Cöln. Chr. (Chr. d. dtsch. Städte 
wird Inseln oder Klippen gegenüber- 12, S. 415; 14, S. 993); [vgl. Lexer 
gestellt. S. Gloss, jsum Seeb. s. v. mandäte]. 5, als mendicantium 

meinstrandie, die Zunft der Sänger dies (vgl. engl maundy-thursday, vom 
u. Spielleute. (Der menestreelen, min- 46 normannischen ma[u]ndier, statt de- 
strels) menestrandie, de minnezangers- ma[u]ndier au^ tat. demandare). 
befit, het minneeangersgüd. Oudem. Krause im Nd. Korresp. Bl. 4, S. 53. 
De vyffte houerde, de heren plien, — Mir scheint die Erklärung Hoff- 
Dats van den meinstrandien, De se manns das Bichtige getroffen zu haben: 
hebben to eren maeltiden, Ere gasten 50 sachlich, weil der Gründonnerstag ein 



MENE 212 MENGEN 

üHtäeulscher Festtag von so hoher Be- der geordneten Begierung des BcUhes), 
deutung war, daß ihn die mittelalter- Anno 1394 do was dat meyne beste 
liehe Kirche nicht in die Fastenzeit thom Sunde. Alte Strals. Chr. (ed. 
einzuschließen vermochte, sprachlich, Zoher) 8, 7; a. 1453 do was ock 
weü neben dem Mendeldach ein Men- 5 thom Sunde dat meyne beste, das, 
delberg existiert, der als mons gaudii, S. 11. 

mons Veneris glossiert wird [auch „mene, meine sweren, falsch schwo- 

mendeltrahen , Freudenthränen ; bei ren, findet sich bereits aus d. J. 1296 
Oudemr^ mende, -Frewefc, zieh menden, im MeJd. ü. B, nr. 2385. Aus der- 
sich freuen; menderlike, fröhlich].^ 10 sdben Zeit das Suhst. nr. 2423: umbe 
Koppmann, Nd, Korresp. Bl. 4, S. 54. dhene menech (l. meneth?) steit he 
Dieser Erklärung Koppmanns schließe hir gescreuen ; dor dat, dat desse 
ich mich an. Vgl, auch noch: Aliis, meine dhe (muthm. meinedhe) deme 
nempe Coloniensibus et Juliacensibus rade witlich sint, hern van Y. unde 
mendeldagh et mengheldach dictus; 15 h. van K., so ne mögen sie neuen 
et mendelbrood sive menghelbrood manne anme Lubescheme rechte 
panis ex farragine, tritico nempe et sines rechtes helpen.^^ Latendarf, Nd. 
secali, quaetuncpauperibus erogatur; Korresp. Bl. 3^ 8. 45, 
panis autem candidus in templo sacer- mSn-edich. Acta sunt hec apud 

dotibus distribui solitus pridie para- 20 arborem dictam meynedige bom 
sceues, qui menghel-brood Juliacensi- (1290). Niesert, Miinst. ürJc. 7, S. 
bus, Flandris Brugensibus krickemicke 446. 

dicitur. Kü. s. v. witten donder-dagh. menel, Ochsenstecken. Ein man 

Ferner: Auff mendeldach pringet der hadde einen ossen lef, Mit dem he 
schult zum Osthoffe alhei im kerspell 25 sinen mes ütdref ; Do he one mit 
36 mendelkoke, darzu werden ihme dem menele stak, so dat de hüt ome 
von der abdieen zugemessen 2 scepel tobrak, de osse ome to sprak etc. 
weits spikermat; item er krigt wid- Gerh. v. M, 82, 3. 
der 5 Stiftsroggen, 5 kanne behr, 5 meneweke. Zur Datierung: Dez 

beringe, 5 ejer, 5 hellinge, 5 höhnen, 30 Sonauendes an S. Michahelis dage . . 
und der angedeutete koke pringet, Dez sondages neist . . Dez mandages 
krigt auch essen und drinken. Von in der meyntweken (1397). 8udend. 
erneuten 36 koke kreiget ider junfer 8, 8. 226, 7. 
1, scholejunffern 1, badesmaget 1, mene-, meinewerk. wachte, were 

iunfer Haddewich 1 ; die uberigen 35 vnde meynewerk scholen se don ghe- 
pleiben bei der abtei. Aprilis 5 D. lik anderen borgheren (1390). Su- 
Auf Mendeldach den Jungfern auft dend, 8, 8. 193, 47; T. heft ghevun- 
chor ein mendelbroed, haltend vif det (d. i, ghewundet) L. in denme- 
proeven broet, dazu kriegen die jung- neu wercke (d. h. bei einer aUgemei- 
fern half, und herrn, auch custers 40 nen, von aUen Bürgern stu leistenden 
half; den Jungfern eine schale mit Arbeit), dar vor mach eme to böte 
sucker und eine mit krude ; noch twe werden XXI lichte gülden, unde dat 
kanne dranchs oder bastart, den ys dubbolt, na den male dat yb is 
herrn vnd custers 1 quartale win, gheschen als vorges. ys. Emd. Büß* 
custers und herrn ideren 1 d. euch 45 buch f. 37. 

den kleinsten Jungfern. (Pfründen- mengelle, Mengdei, ünredlicJikeit, 

ordn, in Frckenhorst nach 1570,) Cod. De kopman bruket vele van menge- 
trad, Westfal. 1, 176. lyen. Henselin, Nd. Jahrb. 3, 8. 14, 

mene« dat mene beste, ReptMik mengen, Nebenf, eu mank, zwischen, 

(di^iökratische Regierung im Ggs. jm 50 He hadde ök ene wisch, dar he an 



MEN6SEL 213 MESLOK 

how mengen twene sine knapen etc. ernsthaftigen an unde grep den pre- 
Gerh, v. M. 29^ 23. ster by synexn rechteren arme, dat 

mengsel, i. Gemenge. Roert den he dat merk beheldt beth an syn 
stevich het mengsel (gemengten Teig) ende. Nd. Jahrb. 3, 57; God sprac: 
darin. Ostfries. Kochb. v. 1656 /. 12, 5 waer bistu, Adam ? Ym dat noot was, 
— 2. bunte Farbe, mixtara, varietas. dat he merc nam (es sich merkte), 
KU. (In der cleder grote vromthede), Dat he in crancheden was getreden. 
So men ny mencselen visiert (erfin- Speg. d. senden f. 107h. 
det). Speg. d. sanden f. 95^; mencsel merle, waterly[u]8e, lens aqaatica. 

verweent vnd vremde verwe is ny- 10 Wolf. Hs. nr. 363. 
mand schuldich te begheerne. das. merlink = marlink. Deme repere 

menseholt (= mensegat?). H. A. vor merlingk vp dem klocktorne. 
J. ad murum granarii H. quedam Wism. St. Jürg. Reg. ad a. 1538. 
ligna in foraminibus dictis menzeholt merren. Swe batet, dat ome ere 

interser[ue]runt etc. Lüb. Ober-Stadtb. 15 gevet, Unde minnet, des he laster 
1353, Mar. Magd. (Pauli). (Sollte hevet, De is ein del der sinne ge- 
es nicht heißen müßen dicta statt merret, d. h. in seinem Verstände auf- 
dictis, auf ligna beeog&n?) gehalten, behindert, ^erh.v. M. 26,49. 

mSr, mSrer, vornehmer. De(r) eny- merse, marse. Item in konyngh 

ghen dochter sal men beraden an 20 Hakens breve stan twe punte : to 
eren mereren (der höheren Standes deme ersten, dat de kopman mach 
ist als sie) oft gheliken vnd gheuen vrig in de havene segelen, men de 
der mede theyn dusent goldene ryn- schepe, de mersen hebben edder top- 
sehe güldene (1487). Niesert, Münst. kastei, de scholen de mersen afnemen, 
Vrh. 6, S. 93. 25 er dat se to der bruggen leggcn 

mer. Wenn es alleinstehend ^^nur^ (1294). Hans. ürk. v. Höhttaum I, 
heißt (z. B. en dow vil up ere pau- nr. 1149, S. 397, Anm.; Do haelde 
lune nachtes, des morghens, wan ze wy euen hupen stene . . und wun- 
to seghen, zo vunden se mer blot. den de marse ful stene. Hans. Gesch. 
Lüb. Chr. 1, 38), so ist es nur durch 30 Bl. 1876, S. 85. 
Wegfall einer vorhergehenden Nega- mersener, Kaufmann, Krämer, 

tian eu erklären. S, Grimm, Gr. 3, Merseners oufenen (üben) achte son- 
244 f. — Vgl. ne-mare. De man den in ere neringhe. Speg. d. sonden 
(im Streit mit seiner Frau) by zynen f. 38a, 

drce sonen swoer . . Dat wyf sprac: 35 mesldk« „M. wird nicht als Dill, 
gjhehiyersYforen (falsch geschworen), wilder Kümmel, eu erklären sein. 
De twee jy niet to behoren. De eene Dies bedeutet auch das griech. [/.tüov 
ne is juwe maer (nur der eine ist gar nicht, sondern, soviel sich fest- 
euer). Do wolde de man weten ciaer stellen läßt, nur überhaupt ein dolden- 
etc. Speg. d. sonden f. 124^^ ; de dieflf 40 artiges Kraut. Von doldigem Blüten- 
en steelt mer alleene, Hyr en groot stand, zugleich aber zur Gattung allium 
deel, ghender een cleene, Dat si yin- gehörig, ist allium ascalonicum, Esch- 
den sonder wachte , Mer wokerers lauch. Es fragt sich nur, ob wir hier 
Stelende zyn bi daghe bi nachte etc. eine weitere volksetymologische Ent- 
das. f. 34^. 45 stellmig für das schon aus dem latein. 

mergelmfis, Mcrgelbrei, Schlick. De Namen entstellte esclök oder nur einen 
grünt is groff, grys sant myt merghel- Schreibfehler des Glossars anzunehmen 
mose gemenget. Seeb, p. 61, 7. hohen.** Sprenger, Korresp. Bl. 3, S. 

merk, Zeichen, Merkzeichen. Unde 92 (Is t es esclök mit vorgeschlagenem 
(de stimme) sprack ene (den Priester) 50 m ? ^. WB. III, ia, 21). 



MESSENIEDE 214 MIDDE TO 

messeniede = massenie, Diener- künden unde moghten (1355). Brem. 

Schaft, So vele doet houerde verteren Urh, 5, nr. 76, 

In spise, in clederen vnd in messe- micke? Desen Adame, der au/" cZer» 

nieden. Speg.d, senden f, J2h; Tvierde Ruf Gottes sich deckte (in dat ick 

(das 4te^ wodurch JReichthum zu 5 naect was, dectic mi) slacht (gleicht) 

Grunde geht) is menichte van messe- bi, De syne senden in hold stille, 

nieden, Die an cleuen den ryken Want vor gode be se decken wille 

lieden. das. f. 29^; Wolta leenen . . Dit staet in Job gelästert wel, 

de[n] godes messenieden, 6od solde Int sestiende (? 31^ v. 22?) capittel: 

bondertvolt weder gheuen. das, f. 10 Mine schulderen van den juncturen 

339>. Valien Vnd de arme motten beenre 

]ne8set(mest) wert, wird selbst verun- alle Moeten gewreuen syn in stucken, 

staltet in meswerder, cultellifex. Voc. 0& ick in deckefl bin in micken 

Oldenb, — Die Form mestwercht ist (d. h. ?) Gelyck den mensche m.ine 

gebildet wie andere mit -wercht zu- 15 misdaet. Speg. d. sonden f. 79h. 

sammengesetzte, s. B. korssenwercht. micken, Aas Auge auf etwas rieh- 

mestink (mestinge), Düngung. Nee ten^ achten. Is sie (eine Frau) sim- 

locentur agri pr^ositure alicui nisi pel of vterlike Gecleet, daer vp saltu 

ad vnum fimum tantum, quod eine nicht micken« Speg, d, sonden f. 12^; 

mestinck nuncupatur^i5J%.^. JV»e5er^, -20 de eerste (manire des Übermaßes im 
Münst. Urk. 7, 8. 430. Eßen) is als men etet dicken (öfters) 

metegingef Maßseteung^Maßgebung. Daer gemeente (d. h,?) weynich up 
In gelde to nemende vor absolucien micken. das. f. 2^. 
vnde breve to besegelnde solle wy middelbar, mittelmäßig, recht is, 

(Bischof von Münster) holden de 25 dat men thende gheuet Van den 
wyse des houes to Colne vnde meto- besten, dat men heuet. Noch tachter- 
ginge des capitels vurgescr. (1426). ste (das hinterste^ schlechteste) noch 
Niesert^ Münst. Urk. 7. 182, dat middelbare. Speg. d. sonden f. 

meterne, matere, matricaria minor. 104c. 
Wolf. Mscr. nr. 363. 30 miA.iit\mgt^ HaXbscheiäung^Theüung 

metselrie, structura muri. KU. eur Hälfte. Mit steinen vnde holtinge 
Fundire in dieper oedmodicheden; eine schedinge vnde middeUnge in 
Altyd ter hoghesten metselrien Dat dem dyke gemaket. Wismar. Protök, 
diepste fundament wi sien etc. Speg. v. 1561. 
d. sonden f. 88c. 35 middelrecht. Was m. ist, wird er- 

meven. also dat des capiteles lüde, klärt durch folg. Stelle: myt rychten 
so war de beseten sin, vnbeschattet vnde rechten, hogesten, sydesten vnde 
bliuen sun van deme gogerichte, meuen alle andere rychte, de dar entwisken 
(indes^ aber) se solen halden des jares syn (1401). Lüb. Urk. F, nr. 18. 
ere echte godinch. . . also lange alse 40 middelrift, Zwerchfell, (Om lever 
de ghene gogreve is, meuen wanner worsten te maken van een swyii) 
de gogreue entsat were, so etc. Nie- , . dan nimtman het buyckspeck, 
sert^ Münst. Urk. 7, S. 453 (beidemal , . ket (ein oder zwei Buchstaben sifid 
ist fälschlich gelesen: menen); sculde beim Einbinden abgeschnitten) , de 
wi unde willen by unsen reghten 45 kraus ende de tonge, middelrift, en 
heren mit gansen truwen bliven . . harte etc. Ostfr. Kochb. v. 1656 f. 2^. 
meven (indes) dar sculde wi dogh midde to = mede to, mit dazu d, i, 

to komen ane arghelist mit then außerdem, de rad leyt alle nacht wa- 
besten, wor wi mit vruntliken dingen ken und leyt midde to de huse der 
(d. h. auf freundschaftliche Weise) ßo schichtmekers hemeliken bewaren. 



i-J 



MIDDEWEKE 215 MISBEDEN 

Brschw. Chr. JS, 343, 11; dat was Man ertmrtet eigenUich: so ist es, 
eyn koyk unde eyn bruwer middeto. und nicht anders. Sollte es eine ellip- 
das. 460, 19. tische Redensart sein, gleich dem 

middeweke, als Gerichtstag: go- mnld. min no mere = gerade so?)» 
dinge, welch vth noethwendigen or- 6 min. Zu bemerken ist noch, daß 
Sachen van den gewontlichen plicht- min def und ähnliche Ausdrücke be- 
dage, mide wecken na pentecostes besz eeichnen: der Dieb, der mich bestoHen 
up dussen dach vpgeschort word etc. hat. 

Gr, Weisth. 3, 108, — de krumme m, mines, Gen. von ik. We mynes be- 

Des sondages als de palmedach was 10 kennet vor den laden, des wil ik be- 
. . des mandages na dem p. . . dez kennen vor mynen uader. Old, Evan- 
middewekens, als de krumme midde- gelienb. f. 102^. 
weken waz (1397). Sudend. 8, S. 244. minken, verstümmeln. Eten und 

mide ? Eyn bedeler, dede ane not drinken se (die Putesüchtigen) eer 
hinket, Eyn prester, dede leuet ane 15 minken (d. h, sie knappen lieber an 
ee, Eyn myde, dusse vnde noch dre, ihrem Eßen und Trinken ab), Dan 
Dede kopen vp deme ekenen brede (als) se houerde (Hoffart) laten zin- 
(d. h.?), We de sosse vlut, de het ken. Speg. d. sonden f. 97^. 
vrede. Josef, V. d. 7 Tods. v. 6610. minner. de minner tal. Vgl. Heb- 

miden, als schw. v. Also mydede 20 ben de (24 molter hafern) vorsethin 
dat ene part dat ander. Lüb. Chr. unde nit betalt van achte jaren negist 
2, 424. vorgangen, dat is nemeliken van den 

milde, freundlich, lieb. Unde dar jarn na Christi geburt der kleinsten 
(de lakene) vorkopen na older ghuder tall dre unde viflFtich. Urk. v. -J. 1461. 
milder wonheit (1442). Hans. Bec. 25 Z. f. Nieders. 1871, S. 104. S. auch 
IP, S. 509, tal. IV, 5069^, 50. 

mile, als Zeitbestimmung. Do se minninge, Verkleinerung, Wy wil- 

gelagen (auf dem Bette) eine wile, let, dat vnser hoff in all den rechten 
Nicht vul to euer halven mile, Do . . vort bliue, sunder jenigerleye aff- 
suchtede de wert. Gerh. v. M, 27, 128, 80 treckinge offt mynnynge, alz et alzus 

mile, (Kohlen)meiler, als fem. 2 0. lange gewesen heuet (1304). Niesert, 
deme sulven vor 3 nacht by der mile Münst. Urk. 3, S. 18. 
to wakende (1480). Z. f. Nieders. minte, dat, das meinige. yk be- 

1871, 8. 212. gere, gy my ok wedder tor stede 

no min no mee, weder minder noch 35 leyden by dat mynte (1495). Wism. 
mehr, d. i. nichts anders als, gerade. Brief. 

Vgl. min no mee, (mere,) juist eo, minnte, Form ? De viltholt is van 

Oudem. We ju luden, de zyn no mennyger mynuten; De ene ruch 
min noch mee Gelike den graue, dat binnen, de ander buten ; De ene 
buten es Bescreven, bynnen stin- 40 grijs, de ander vael etc. Nd. Jahrb. 
ckende mes. Speg, der sonden f. 94h 2, 56, 72. (Bild aus der Schreiberwelt 
(Diese Ausdrucksweise findet sich — entnommen, wo minute ein erster Ent- 
ais Flickwort — sehr häufig in diesem warf, Concept etc. ist, mit kleiner 
Buche). Schrift oder mit Abbreviatur geschrie- 

min. Vader, nu vorsta wy recht 45 ben?) 
dynen syn. Rechtferdicheyt is in uns mirc, Ameise. du traghe, ghanc 

sulven verborgen; De sulven wyl, ier mieren etc, Speg. d. sonden f. 65^. 
fyndet se, dat is nicht min. Henselin, misbeden (misbieden, aan iemands 

Nd. Jahrb, 3, S. 19 („Das ist nicht eer of goeden naam te kort doen. 
weniger, nänU. der Fall.^ Walther. 50 Oudem.). De een wulf den anderen 



MISBEREN 216 MIS-SITTEN 

niet miesbiet. Speg. d. sonden f. 117c he syn deel van zynen goede Willens 
(Gleich darauf: De een wulf den an- (absichtlich) misleit, so dat (= dat et) 
dren niet bit, beißt, Mer de een hont misuart. ^peg. d. sonden f. 5^. 
den andren torit). mislik, 1. gweifelhaft, ungewiss, 

misberen u. -baren. He (der Nei- 5 eventualis. Dief. Misselic so eist in 
dische) droeft vnd misbaert, Vm dat orloghen Dat gheual van stride nu 
zyn euenkersten wel vaert. Speg. d. unde nu. Speg. d. sonden f. 117ä, — 
sonden f. 113b,. — J2. adv. unangenehm. Dat sere 

misehen (mysehen) ? Dat me nicht roisselke luden (lauten) solde ("= sehr 
en Stade, dat jennich unser borger 10 verdrießlich wäre). LOb. Urk. 6^ nr. 
eder lernet buten den doren bi den 235, S. 270. 

Steinwegen myßchen make; sunder misliken, misfällen, nicht behagen. 

weme des to donde sy, de late sinen De derde zake, dat traecheit moet 
mes voren buten de slach in dat velt syn gehaet, Is dat se gode so mis- 
(1383. Hüdesh.). Z. d, Harjg- V. 13, 15 lyct, Den duuel bekomt . . Dat se 
S. 87 (Das Wort scheint ^Misthaufen^ gode mislyct, Dat staet in apocalyp- 
eu bedeuten; oder ist es vielleicht = sis wal verclaret. Speg. d. sonden /*. 
miste, Düngergrube?). 66c; se (gramschop) mislyct gode. 

misdanken; auch = misdunken? das. f. 114^. 
Van wegen des kindes vaders, sei. 20 misrake. Merken vnd ansien De 
N. N. kleider und schmyde sal unde misualle, de moghen geschien Vten 
will sich H. W. jegen dem kinde misrake der tonghen (d. i. fehler- 
alsso erkennen, schicken und erlogen, haften, unsweckmäßigen Gebrauch der 
dath man sich des gegen ehm nicht Zunge). Speg. d. sondeft f. 136c. 
sali tho misdancken hebben, sondern 25 misraken, mesraect sijn van iets. 
ehm in diesem falle den geloven Over iets in dwaling zyn, zieh ver- 
stellen etc. (1540). Z. f. Bechtsw. gissen, iets mis hebben; mesraken, 
Dorpat 7, Anm. 168. in het ongeluk raken. Oudem. De 

miskomen, nicht bekomen = mis- vracke (Geizige) is misraect (: ge- 
faUen. (Ongevallig, onaangenaam zyn, 80 maect) Vnd thegen em (sich) zere 
mishagen, niet aanstaan. Oudem.) misdoet. In dat hie (indem daß er) 
(Oft een broder zyn suster seghe etc. Int ander (zweitens) is de vracke 
sneuen, Die sie to waerne hadde, in misrocht (: gecocht), Vnd doet hem 
keefsdome, Solde he niet zere drouen seinen ouer groet quaet, In dat he 
dar vmme?) Dus mach den enghel 85 etc. Speg. d. sonden f. 20c f 
zere miscomen. Als he to wachtene misräm, (Miß-Absicht)^ Absiehts- 

heft genomen Des koninghes dochter losigkeit, unglücklicher Zufall. (Ok en 
van hemelrike (d. h. die Seele) . . Als scullet se vns nicht beschedegen ed- 
he sie in vnkuuscheid vallen siet. der vorvnrechten) . . schege dat auer 
l^eg. d. sonden f. 5b. 40 van misrame vnd se dar vmme ge- 

mislede, (eig. Misleitung) falscher manet worden, dat scolden se byn- 
Weg, Unglücksweg. In keefsdome wy nen ver weken na der maninghe 
vake sien, Dat die mans den wiuen wedderdon (ersetzen), Sudend. 10, nr. 
vntvlien. Als sie weten, dat sie kind 4 (S. 23, 40), In ähnlichen Verein- 
draghen ; Des uallen die wiue vake 45 barungen steht dafür unwitliken. 
in plaghen Ofi komen vake in grote missen, c^sd. gebraucht: das Ziel 

mislede, Dat sie misuaren vnd tkind verfehlen. Lelike wyfs wenen en (sich) 
mede. Speg. d. sonden f. 16^. met tomene schone roaken, mer se 

inisleiden, fälsch leiten. Dat erste missen. Speg. d. sonden f. 97^. 
(die erste sotheit des guften) is, dat 50 mis-sitten , (eig. mis-sitzen), übel 



MISSÜNICHEIT 217 MOGEDE 

anstehen^ nicht eiemen, mis-staan, slaen, De zuUen met zweerden mis- 
kwalijk staan. KU. — De ander re- uaren (eccht Matheua). dus, f. 119^. 
dene (Orunä)^ waerumme dat missit misyrost Men alse dat nu ghewant 

Langhe loyeringhe, dat is dit etc. ys, dat yk van misfrostes weghen, 
Speg, d. Sonden f, 799k ; se (die Lüge) 5 so juwe bode dat wol suth, nicht by 
besmit dat edelste let, Dar meest on komen kan etc. . . dat yk yuw 
in missit viiulheit. das. f. 129^; een nu ock gheeme to willen, wan de 
dinck dede ic jv gerne verstaen, Dat misfrost nicht en dede, wolde heb- 
jv missit, dats mi leet. das. f. 134^; ben gedaen etc. (1480). Ostfries. Urk. 
de ander sake, de missit In ghiften lo nr. 1042. „Mangel an Prosta (üso 
(Geschenken) tontfane, is dit etc. Thauwetter*^ . D. Herausg. Beseich' 
das. f. 39b; dat derde missit den net es nicht „schlechtes Frosttoetter^ ^ 
armen lieden . . Dats, dat sie niet so daß der Frost nicht stark genug 
vor de ghone (die ihnen gehen) Bid- isi^ um die Wege fest und' gangbar 
den etc. das. f. 39\ 15 zu machen? 

missaniclieity üMes Aussehen? (N. mite. Sie (die Reichen) gheuen 

N., den C. F. verwundet^ entstellt und vm gode (um Gottes Willen) II of III 
dem er die Nase abgehauen hat^ verträgt miten, Hem dunct, dat sie cre sun- 
sich mit diesem) wowol deme so ge- den quiten. Speg. d. sonden f. 3c. 
sehen vnde he in sodane merklike 20 mite, „Meine Mücke^. Dat (eine 
missunicheit vnde annal gekamen Arenei) is gud wedder de suchte 
(1524). Wism. Zeugeb. f. 134. vnde wedder de myten, de yn den 

mistarden = misterden = mis- ogenleden synt. Goth. Areneib. f. IIb 
treden, mistreten^ einen Fehltritt thun. (Jetzt Mitbe der kleinsten Art im 
AI is de siecheit der luxuren Te ge- 25 Käse, verdorbenen Mehl etc.). 
doghene swaer ter euren Off erdsche mitse. ///. 106^^ 8. Statt mithen 

mynne in den man, Doch comt der lies mitsen. 

vake falgieren an, Twyff mach ster- model? ein kleines Maß, aus lat. 

uen off mistarden, So sal die man modulus? (S. Lexer s. v.) Item 8 
becoelende werden (d. h. ?). Speg. d. 30 seh. vor modelen unde vor kroze 
sonden f. 22h. unde vor kruken. Lipp. Bechn. v. 

mistel, filipendula. mistelsaty eu- 1386. 
forbium. Voc. Cdm. moderik u. moderlos, von Pferden. 

misteil = missen (une noch häufig In einem Pferderegister von 1412 
jetzt). Item bekande A. wo he mistet 35 heißt es : II grawe u. stickharige, 1 
van Larlter heerd de halven warve suwart perd, Uli brune moderike 
etc. Item so klagede A., dat he mi- van dussem jare, l moderlose van 
stede den darden part syner böte dussem yare royd (roth). Lipp. Rechn. 
(1474). Ostfries. Urk. nr. 938; so (Preuß). Was sind das für Pferde? 
bekande A. wo he mistede de horch- 40 moderlos, m. Fische dieses Namens 
vennen tho 0., welck ene mit gewalt sind nach Nemnich i, 1355: spir- 
untholt Enno etc. das. linck, moderliesken, mutterloseken ; 

misvaren, einen falschen Weg ein- cyprinus aphya (Spierling). 
schlagen, umkommen^ ins Unglück ge- modink. III, 107^, 50. Aman was 

rathen. He (der Geizige) sluut off 46 en modink in der hut, Myt walt dref 
grauet syne rycheide, Daer se ver- he Thamar vth etc. Josef, V. d. 7 
gaet vnd misuaret. Speg. d. sonden Tods. v. 4629. 
f. 2lA; de em veruerren (sich ent- mogede = möge, Macht, Vermögen, 

fernen), here, van di, Misuaren etc. Sch&llen vnde willen vnser en dem 
das. f. 78a; alle de met zweerden 50 andern truwelken vnde vestliken vnser 



MOGELIK 218 MONIGEN 

itlik nach alle syner moghede vnde diese Glosse: molendok is nicht, dar 

gantzer macht bibestan vnde behul- me sichtebudel af maket, sunder dat 

pen syn (1403). Sudend, 9, S. 299, 21. hetet cleremunt. Korresp. Bh 1^ S. 

mogelik, jkdäßigy erlaubt, Dyne 6, Kappmann ; „möleDdök icird beien 

iungheren don, dat nicht moghelk 5 (vati Heede) dök, grobe Leinwand be- 

en is yn vireldaghen. Old. Evange- eeichnen. möl(e), m. ist im siidöstL 

lienb. f, 79^; Dauid at dat hilge Westfalen ein wechselndes Maß von 

brot, dat em nycht mogelk was to 12 — 17 Eüen^ aber, soviel ich weiß, 

etende. das,; Johannes sprak (su nur bei gröber Leinwand gebräuch- 

Herodes): id en is nicht moghelik, 10 lieh. Daher konnte molendok geradei^ 

dat du hefst dynes broder wyf. das. die letztere bezeichnen.^ Woeste, das. 

f. 106. S. 14 f. 

moie, Muhme. Matheus (erzählt): molenkolk. y,Ist die Stelle unier- 

Dat Zebedeus kinder vnd moder halb^ wo der Grund durch das her^ 

Christus moye began te vermonen 15 unterstürzende Waßer trichterfönnig 

Vnd bidden, dat ere twe sonen etc. geworden ist.^ CruU. 

. . Merct, mensche, wo Christus niet molensehot, Mühlenwehr. De mol- 

en dede Der moder no (d. i. noch) lener mach vppe den molendicke 

der moyen bede etc. Speg. d. sonden nicht Tischen myt netten . . behal- 

f. 40c. 20 uen vanget he wat vor der molen- 

moierd, einer der sich moie d. h. schütte in koruen, dat mach he wol 

schön macht, Stutzer, Zierbengel. don. v. Hodenb. Brem. G. Q. JI, 43. 

moiaerd. homo elegans, bullatus, mol(l)ie9 molige. Item des bestel- 

ostentator. Kä. Een moyert vnd let men gerne 1 runden dans in 

jongelinck Geraecte te comenen tote 25 deme haue, in der wyle maket men 

desen (Diogenes). Speg. d. sonden f. gerne de botter moelygen vnde beren 

32K — moie (schön), moiheit (Schön- brot in grapen (1500). Meld. Jahrb. 

heit), Ggs. vül, viUheit, finden sich 10, S. 90; witte molie van schonrog- 

in diesem Mscrpte ebenfalls, wie sie gen unde grapenbradenvet . . witte 

ja in den niederländischen Gegenden 30 m61ie mit olie uhde petersillien wor- 

gebräucfdiche Wörter sind, die in das telen (1542). Aufzählung von Speisen. 

Niederd. Grenzgebiet sich eingedrungen Loses Bl. in Deeckes Nachlaß, 

haben; in rein niederd. Gegenden findet molt 1 molt ordei . . et III molt 

sich moie nebst Ableitungen nicht. auene parue mensure . . Et notan- 

moierdie, das Wesen eines moierd, 35 dum, quod hujusmodi molt facit VI 

ostentatio, u. concret. stutzermäßige scepel et dimidium. Niesert, Münst. 

Dinge. De ander ghecheit de mach ürk. 7. S. 523, — molt ist also, wie 

wesen, Dat de menschen vte lesen alle Maße des M. A. von wechselnder 

So costlike moyerdien ten lichame. Größe. 

Speg. d. sonden f. 949^; uterlike moyer- 40 mome = Mutter. Hans Nagele 

dien. das. f. 81b. vnde syne mome. In derselben Urk. 

moIendOk. Eyn kramer (de eyne (Sudend. 9, nr. 220, S. 297, 17) Hans 

kopgilde heflft) mach oven unde ge- N. unde sine moder. — Alheyt thor 
bruken (kopen unde verkopen), wad moder: Godt gröte yuw, leve moder 

in den kram höret, also parcham, 46 myn! Moder: Wilkamen . . leve 
molendok unde arratz (sagin, syden dochter! Alheit: Leve moeme etc. 
want unde taflft). Götting. Aufzeichn. Fastnachtssp. 971, 21. 

V. 1431. Diesen Ausdruck erklärt ein monigen, das Abendmahl reichen, 
anderer: molendok is, dar me sichte- u. auch genießen. He mach drouen 
budel af maket; ein dritter corrigiert 50 sware. De niet eens gemonnicht is 



MONNIKSÜSTER 219 MOSEN 

binnen dem jare. £^e^. d, sonden f. nostram pertmentes . . vendidimus 
45h; moneghen vnwerdeliken Ib grote etc. (1304). Niesert^ MünsU ürh. 7, 
vrese. das, 8. 448, „Dr. Wigger erwähnt^ daß 

monniksaster, Nonne. J. heft ge- auch sonst mehrfach Ackermaße den 
sproken vnde heten Vdo hasfrowen 5 Abgaben den Namen gegeben haben; 
moder vorlopen monnick suster, dar so s. B. sei in dem Landbuche des 
scal he er vor geuen to boete XVI gl. Churfürstenthums und der Mark Bran- 
Emd. Bußb. f. 23. denburg Kaiser Karls IV. für die 

moTj m. £n holt, strecket syck Uckermark gane unzweifelhaft als eine 
wente an . . dar schedet dat de mor. 10 Abgabe von Äckern^ welche nach Mar- 
V. Hodenb. Brem. G. Q, II, S. 15; gen berechnet sei^ genannt der mor- 
de borger plegen torff to bernende gentins, welcher^ weü er vielfach in 
vnde mosten noch den moer van der Korn eu entrichten gewesen, auch 
herschupp wynnen. das. S. 3. morgenkorn genannt seij^ Aus einem 

moren = murren, murmeln. My 15 Briefe von Dr. Kühne. 
is gescreven van mynen vrunden van merken, murken. Vnde giff isliken 

enem swaren geruchte, dat over my armen mynschen eyn brod van eynep 
geit unde vor herreu, steden unde coUenschen merken. Emd. Mscr. nr. 
overal Imme lande gemoret werd, alze 139 f. 3 (Andere Rec. murken). 
etc. (1437). Hans. Bec. IP, 8. 43. 20 morisch bunt, maurischer Bund, 

morgelink, -lank, am (anderen) d. i. Turban (s. spigat). (Meister- 
Morgen. Vnde se zeden vns vorder, stück eines Hutmachers:) 1 sammit- 
dat morghelingh ere rat wolden we- ten hodt . . 1 siden morischen bandt 
sen vppe dem rathuse etc. (1416), mit 7 spigaten schufern etc. Hamb, 
Lüb. Urk. F, S. 626; Jodoch hadde 26 Z. R. p. 117. (Vgl. . . und weil ich 
wy euer nacht by III dusent mannen olleeit barhäuptig eu gehen pflegte, 
geschickt na Rypenborch, des gelik meine Haare aber von Natur kraus 
morgelank ene volghende twehundert waren, hatte es das Ansehen, als wenn 
. . so sin desse erbenomeden III du- ich ein türkischen Bund gehabt hätte. 
sent morgelang, alse de sonne vpgink, 30 Simplicissimus, 1, 19 [S. 51. ed. Tut- 
komen vor R. (1420). das. VI, nr. mann]). 
252, 8. 288. moH. Daß in dem Fluche sla di 

morgen, Ackermaß. Mansus sie de mort der Teufel verstanden ist, 
ordinavimus, quod quilibet mansus lehrt auch der Zusatz olt. (Ja so sla 
triginta iugera agroruro, que vulga- 36 uns yo de olde mord! Henselin, Nd. 
riter morgen vocantur, haberet; Ju- Jahrb, 3, S. 13.) Der Teufel ist ja 
gerus (!) agri autem quilibet, qui der „alte^ Mörder. 
morgen teutonice appellatur, quadra- mortiik. Do wart he in uses heren 

ginta in longum et decem mensuras lande gheschunden, gherovet unde ge- 
virgarum, quibus mensuratur, in la- 40 mordet mortlikes mordendes. Strals. 
tum haberent. Big. Urk. v. 1232 Verfest, B. nr. 490. 
(Livl. Urk. nr. 114). morve, mürbe, weich. He vant eenen 

morgenkorn. Redditus sexaginta moor swart De hout (Höh) hieu 
molt siliginis et ordei vno scepelo (hieb) moru (d. i. morv) vnd hart, 
minus monast. mensure de agris per- 45 Speg. d. sonden f. 77d. 
tinentibus ad curtem nostram Bys- morwen, mürbe, weich machen. 

copynchof annis singulis persoluendos Sachte antworde morwet den moet. 
et in granario nostro in ciuitate S^eg. d. sonden f. 119^. 
Monast. presentandos , qui dicuntur m$s? dens equinus. Voc. Caimar. 

v^lgariter morghenkorn ad mensam 50 mosen, sik, Mus werden, ydt vor- 



MOSKULE 220 MÜNTEGANK 

schmoret vnd moset sik süluest. Hamb, mudegen, ÜbermiUhig sein^ super- 

KcJceb. A. III. bire? Wan der stad Lubeke wol 

mdskule, Hammer^ Schlegd. mos- steyt, soe staen wol al de lant dar- 
kuyl, hamer, klouwer. Oudem. nDas vmme in vele mylen. Daeromme 
Wort heißt jetzt bei den Seeleuten 5 schole gy jw nicht verhoghen ynd 
müsküle. Es bedeutet einen höleernen^ mudeghen, men danken gode, dar 
runden Schlegel^ der zum Kdlfaten (dat?) gy vorwunnen hebben vnrecht. 
gebraucht wird. Auch die Tischler ge- Aus e. Urk. (Briefl. Mittheüung von 
brauchen ihn^ um auf das Stemmeisen Wehrmann.) 

und den Beüd zu schlagen. Das Wort 10 mnffe. Auf stillen frigdach die 
stammt von Ual. mazzo oder span. schulte zu Afhüppe 1 lam; dajegen 
mazo = Schlegel. Vgl. Diez unter gebuirt ime ein kloister muffe (Zusatz 
mazza. Das niederd. muhskeule (s. nach 1570). Cod, trad. Westf. i, 177; 
Eöding s. v.) ist durch Anlehnung an item mit meydage im sekenhuse alle 
Ketde ein Pleonasmus geworden.^ 15 maindage an brode haiende einen 
Breusing. korff füll; und so duck men zu cloi- 

mdsschottel, Gemüseschüßel. Twe ster backet, 3 muffen und 2 roggen. 
tynne plattere, dree moesschottele das. 186. Nach Woeste: „ein ileines 
(1455). Ostfries. Urh. nr. 689. Oebäck^ eig. ein MundvcU; ein muff- 

mote, mute. Esset, dat et (die 20 ken ist noch jetzt ein Meiner Bißen. ^ 
Steuer) de lüde vtgheuen schullen KU, hat moffe: later coctus gran- 
vnde ok andere lüde, so bydde ik dior. Ist es demnach ein in Steinform 
ju vrundliken, dat gy des mynen ar- gebackener Kuchen ? 
men luden vnde my wandel gheuen muUeken? vthgepollert 1 ruggen- 

achte daghe na vser leven vrowen 52 kreueth vnde 1 par pansser mulliken 
daghe (der bestimmten Frist) . . vnde (1562). Bechn. eines platenslegers. 
gheuet my io de mote (Muße, Ver- mnndicli. Ich N. N. richter to 

^^)i wente ik unde myne armen Essende, do kundich, dat vor my is 
lüde gerne don willen wes vns boret komen Henrich Ulenbroeck, so hye 
(1395). Sudend. S, nr. 60; do he (der 80 mundich und tot sinen iaren komen 
Herzog von Burgund) . . desse breyve was, als dat vur my Berta . . sachte, 
hadde laten overseyn myt guder m&te dat dye vurgescr. Henrich over sine 
(in aller Bequemlichkeit^ nicht fluch' twelfi jare komen were vnd vollen- 
tig) etc. (1438). Hans. Bec. IP^ S. kameliken in sinem druttenden jare 
J226. 36 were (1406). Kindl. Volmest. 2, S. 431. 

motich. ///, 1289^. Vnde wante de munsterhere, Musterungsherr ^ der 

vorste vnde syn brudere des motich die Musterung abnimmt = oberster 
syn, dat se eynen altar buwen willen Führer. Dat slot berande her Bemt 
in vnsen closter, dar schullen we en van Schwerten, so munsterhere disses 
truweliken tho helpen (1398). Sudend. 40 kriges was. BenneTy Livl. Hist. S. 155, 
8^ nr. 243. munt. bi munde, mündlich, bi 

made. „Die in der Leine bei Ma- munde noch bi scriften (1437). Hans, 
rienwerder^ Lohnde und Neustadt a. R. Bec. IP^ S. 26. 
gelegenen müden waren mit Schützen muntegank (oder -genge?), Curs 

(d. h. schütten) versehe^te Waßertoerke^ 45 der Münze^ Währung. Belefde den 
daher wohl Schiffsschleusen^ für welche steden alle dichte munthe to slande 
von der städtischen Verwaltung an- . . schal tho orem kor stan, so se 
sehfüiche Kosten bezahlt wurden.^ Z. (wenn sie^ die Münzen) de munthe- 
f. Nieders. 1871, S. 170. S, die auf genghe hebben. Brschw. Chr. 2, 551^ 
S. 170 ff. folgenden Ausgaben. 50 1; das. 444, 18; 446, 13. 



MÜRMEN 221 NACHT 

marmen, murren, Do murmcden miitey Maußet. Hierher? Heft tjh 

de duukelguden vnde de schrivere. vedderspyl eyne mathe vnd entflucht 

Old. Evangelienb. f, 74. eynem manne, wSr dat vpfanget, de 

mfirstOL „Ein aus Brettern eu- sal dat to rechte wedder geuen, dat 

sammengeschlagener Kasten, in wel- 5 recht ys van vogellen, de man in 

chem der Maurer hinaufgeumnden wird kemenaden holt ynd heten beslatene 

0ur Arbeit, wo Gerüste nicht anwend- vogelle, euer wo dicke vnd vakene 

bar sind, a, B. bei Ausbeßerungen se sick muthen, dat helpet alles 

am Gewölbe.^ Cruü. nicht, oft se dre daghe buthen synt, 

rnnsehor, Mäusedreck (vgl, muse- 10 so sze entfiagen synt, id wert en 

kotel). (Gegen Leibesverstopfung) nim nicht wedder. Ndd. Rechtsb. f. 56. 

musehor, tostot it alle clene, nim Es ist indes eu bemerken, daß mute, 

honich, hold id over dat vur, dat it muyte mndl, auch einen Käfig bedeu- 

warm werde, unde scumit, so scade tet oder auch eine Steile, wohin sich 

(l. scave) dat musehor darin etc. 15 die Vögel beim Maußem eurüchriehen ; 

Germ. 23, 8. 53. cavea, aviarium, mutatorium, locus, 

nmseknipe, Mäusefalle. It. 1 0. in quo aves se recipiunt, cum pennas 

vor 1 musknipe uppe de scriverie mutant. KU. u. Oudem. Daher auch: 

(1483). Z. f. Nieders. 1871, 8. 206. in muten blijven, qpgesloten, in huis, 

muskelen olle, vnde ghut dar ynne 20 in eene kamer Uijven ; in muten hou- 

(in eine ausgehöhlte Ztotebd) muske- den, gevangen houden. Otsdem. 

len olie (gegen Ohrenschmere). Goth. muten. Gehört hierher die Ol.: 

Arzneib. f. 18k „Das sonst unerhörte lavare faciem vel vultum, mute (l. 

Wort erklärt sich aus mndl. mvisckeli&t, muten? der n-Strich vergeßen?) also 

moscus, muscus. KU. eine etwas kür- 26 de lüde sich ringen (= wringen) 

eere Form ist mnd. muskele, Moschus, under ogen. Dief. s. v. lavare. 

Bisam, wovon hier ein Präparat ge- muten, maußem, mutare, muthen. 

meint sein muß.^ Begd zu der 8t. Dief. 8. mute. 



N 

na, vom Preise: niedrig, wohlfeil. veel tho na, Se stan stedes na unsem 
Se kofften d&r unde gheven na. 86 vorderve. das. 963, 28; . . hebben 
Brsckw. Chr. 2, 161, 42; Dut laut ingebracht, als ze dat anders rechter 
. . mach he vorhuren, don und laten, nicht en weten, men dat de sulve 
Werne he wel, wu dure, wu na he Olrick mit sinen hulperen den van 
wel efte kan etc. (1444). CHrupen, Hamborgh in eren rechten to na sii, 
origin. Hannov. p. 8; Wan gy wat 40 se darane ser vorkorte etc. (1452). 
willen kopen, dat dynget alse gy Ostfr. Urk. nr. 644. 
negest können sunder drogene. Emd. ua-besitter, nachheriger, späterer 

Mscr. nr. 139 f. 5. (Vgl. hochd. Besitzer, hern Clawese edder zinen 
„näher geben"^. Lessing, Zerstr. Anm. nabesitteren etc. (1414). Meld. Jahrb. 
über das Epigramm. Martial 3.) — 45 43, 8. 12. 

to na sin, zum Nachtheüe, 8chaden nacht. Dit schrive ik ju by nach- 

sein. Truwen, leve her Ysegrim, Dün- tes hemliken (1437). Hans. Bec. IP, 
ket dy dat wesen tho na ? Fast- 8. 140. — Als masc. Up eenen nacht 
nachtssp. 975, 9; alse ick dy nu so em gheuel (geschah es ihm), Dat 
recht vorsta. So synt uns de börgers 60 rouers quemen to zynre cellen« 8peg. 



NACHTHÜSEKEN 222 NA-RAT 

t2. Sonden f. lJ20c; den nacht (die nalen. Weret ok, dat we desse 

Nacht hindurch) stonden se daer. stede . . vorvnrechteden, so schollen 
das. sy dy macht hebben, dat sy sik oder 

nachthnsekell. l/i, 147b. Do stunt mit anderen steden eyneme herren 
de hovetman achter in deme vor- 6 ualeden (l. naleden), d. h, sieh ^u- 
decke jegen deme nachthuseken . . wendeten^ dy 5n ores rechtes vor- 
und herdede dat folck an etc. Hans. dedinge (1348). Riedel^ Cod. Dipl. 
Gesch. Bl. 1876, S. 88. Brdb. Supplem. S. 233 f. ; (de wissche, 

nachtwort, ancusa (? antusa?). de to den wasten guderen hören, 
Ccim. Voc. 10 de mach men ock wynnen, 0o lange 

nackal? Ein halve last nackales. de guder wedder beseth weren . .) 
Brschw. Urk. v. 1522. wente de menne, de vpp den beset- 

na-gftn. Begheren darumb, ick ten guderen wanen ynde des stichtes 
mynen Vorschriften (früheren Schrei^ meyer nicht en syndt, de wolden zick 
ben) nagha unde genochdoe (1481). 15 der wol nalen (sich in deren Besüs 
Ostfr. Urk. nr. 1065 u. 1057. seteen) vnde wen de guder denne 

iKAS^ISrfis, Qrus von negelken? * deme stiebte mögen wedder beßeth 
1 loot nagelgru0 vor 14 witte, wo werden, hören denne dar neue wissche 
duer 16 af 19 loot? Friese, Rekerik. to. Hodenb. Brem. O. Q. II, 17; unde 
p. 21. 20 bad 86 umme hulpe, dat he sek des 

nftjftr, spec. das (nachfolgende) Jahr, parehoves wedder nalen mochte« 
in dem nach dem Tode jemandes dessen Brschw. Chr. 2, 39, 3. 
Erben Pfründe, Geholt u. dgl. noch name. 2. Wegnahme, Raub. To 

fortbeeaMt wurde. Ok so hebbe ik dem verden male (d. i. viertens) be- 
twe najare van myner provene hiir, 25 schuldighe wi se, dat se nomen heb- 
de ik achte uppe L mrc. Blasius bet vnde nemen vnsen prelaten . . 
Urk. V. 1490; alse de ersame her B, vnde vndersaten van der sulten ere 
use medecanonik, de wyle he levede, schulde (Var. ghülde), des se mit 
syne najar twe na wonheyt uses rechte . • nicht don en moghed. 
stichtes . • gegheven hefft in use 80 Den schaden unde name de vnse 
korken. Blasius Urk. v. 1445. achten (schiUeen) bouen hundert du- 

nakare, nakkare, ein musikalisches sent mark vnde mer vnde essched 
Instrument; tambourinähnliche Pauke de name vnde schaden van en ghe- 
der Türken. Hir vp in Job so kart mit rechte (1404). Sudend. 9, 
lesen wi: Trompen, nacaren so 85 8. 356, 1 ff.; vnder des wurden der 
holden si Vnd verbliden in orgelen stad koye genomen (es geschah ein 
unde in snaren etc. . . Yzayas woor- koname) . . wol dat (gleich) de 
den dus syn (Jes. 5, 12): Harpen, name den beren vorkundiged ward, 
nakaren, trompen unde wyn Hebbi hulpen doch de heren dat nicht keren. 
in juwe werschapen al etc. Speg. d. 40 das. 10, nr. 9. 
senden f. 98^. namhaftich, als Titulatur: nam- 

naklappen, nacMdappen, hinterher hafftige unde ersame juncher, gun- 
folgen. Me scheide . . vor ses pen- stige gude gunner reden die Bürger- 
nyngh Eemkes beer dat stoveken meister von Lübeck den Junker Sibo 
tappen . . De wesselingh moste na- 45 von Esens in einem Briefe an (1464). 
klappen etc. Brschw. Chr. 2, 115, 27. Ostfr. Urk. nr. 805. 

niüeken, sich nähern, iuwe vorlo- na-rät, der nachfolgende Roth. De 

singhe naleket . . wan se (die Feigefi- rad noch de narad en schal . . nenes 
bäume) ere vrucht brynghen, so is de vreBeniessi&den (1468), Z. des Harz- V, 
somern9,lekende.Oid.Evangetiefü).f.2h, 50 13, 78; ua-radsman. das, 102, 



NASt>ÖL 223 NET 

naspol? Se schuUen na fordmer Etymologie des Wortes ist mir nn- 
backen honnichkoken von purem hon- Jdar.^ Preuß, neghen-manneken, sest^ 
nige, eynen langen koken von II punt tans, duo chalci, triens. Kü. 
unde 80 ford na punden unde en neigen = nihen, nigen. hinnio, 

scholen dar neyn naspol to don, sun- 5 sonus est equorum, wrenschen vel 
der kinderkoken and sodane ander neygen. Brevü. Benth. 
koken de mögen se backen. Oött. nei(g)knecht wird tod ein NähUotz 

Urk. V. 1455. (Ist eu trennen na — (Nähpluch) sein. 
spol?) nemeliken. 111^ 171h. Vnde heb- 

nastallich, rückständig, her S., 10 bet sick also vorbänden mit frome- 
mester B. etc. hebben ene schedinge den heren vnde stat na vnsem erghe- 
maket van nastalichen ghelde . . in sten sunder unse schulde, dat doch 
zulker wyse, zo dat etc. Emd. Bußh. nemeliken nicht wesen scheide van 
f. 1. degedingen vnde brede wegen etc. 

natrumpen, nachtrumpfen, können 15 (1404). Sudend. 9^ 8. 323^ 16. 
den kerlen mit iren logen nicht stets nemen. ///, 172\ 4 ff. Vnde se 

nachtrumpen. Wism. Protok. v. 1571. weret dat (sclot) gans menliken, dar 

nedderdalen, niedersteigen. Als de wy doden vnde ghewifiidede lade 
dach was leden, Dat de sonne daelde ouer ghenomen hebben etc. (1420). 
neder etc. Speg. d. sonden f. 69s^. 20 Lüb. Urk. 6, nr. 244 (S. 280). 

nedderlage u. -leger, Ort^ wo man Bereitste, als fem. Nutschap, de 

sich niederläßt, Wohnsitz, Aufenthalt. vt der nerenste comt. Speg. d. son- 
unde dar (in den genannten Läiidem) den f. 81^. 

ore nedderlage gedechten to heb- nescher, Näscher^ bes. Wollüstling. 

bende. Brschw. Chr. 2, 401^ 6; twyn- 25 nescher, catillo, histrio. Breml. Benth. 
tich myle (van Braunschw. entfernt) Vgl. Dief. s. v. catillator u. Lexer 
scheiden se holden nedderlegher. das. s. v. nascher. 
234^ 81. nesen. Merke, dat Magdalene in 

nedejange? De mestmaker scholen groten sunden was. De (l, der) sunde 
smeden ((ü.s Meisterstück) . . 1 weyde- so se tomalen nas. Josef, V. d. 7 Tod^. 
mest, . . vnde 1 frowenmest . . ein v. 5679. 

nedeyunge, vnde 1 holtyunge etc. neskart? (i>gl, esschare). Item be- 

Wism. Schmiedeamtsr. kande Aylt, wo he hadde gheleent 

neden, wagen, sich erkühnen, unde Helrich syner dochter eyn gülden 
bidden ju unde alle bederve lüde, 35 neskart, slicht warck van seven wai- 
dat gi juck vor deme truwelosen cken, den schal se eren broderen 
herren hoden, dat he jfi nicht en do, wedergeven, want se eer boelschat 
alse he uns ghedan heft, wente he vul vnde al heft entfangen (1474). 
des wol neden dar (er u>agt sich das Ostfries. Urk. nr. 938 u. nr. 922. 
zu erkühnen, ist kühn, troteig genug 40 nestelen. He hadde vele twistung 
dajsu) (1371). Sudend. IV, nr. 99. mit den angrentzenden Littouwen, 
(Lüneb. Urk. II, nr. 682.) de ohme jummer aver die grentze 

nege? 24 M. vor eine nege holtes. nesteln wolden. Renner, Livl. Eist. 
Wism. Nie. Geb. Reg. f 67. (Ein p. 148. 
Maß?) 45 net, Netz. De van dem Osterhagen 

negenmenneken. Vor 1 gl. negen- hadden de helffte yn dem sydesten 
menneken, dar myn gn. Junker mede [gerichte] van deme stiebte to leene, 
speien weide (1527). Lippische Rechn. vnde konden sick myt oren heren 
„Negenmenneken als Münze kommen dar nicht auer vordragen ; se nemen 
in der Rechnung vielfach vor. Die 50 de ripesten beren vor äff, vnde vys- 



NETEN 224 NObiNK 

scheden oren heren vor dem nette, ne wäre. Dit orcont wal de wo- 

dat he nicht (nichts) kroch. Hodenb. kerare, De gherne dat wokeren liete, 
Brem. Q. Qu. 11, S, 154. ne wäre Dat (nur daß) men nymant 

neten, genießen^ Vortheil von etwas ere nv doet, Dan he heuet erdsche 
oder jem. haben. De vrowen (in der 5 goet. Speg. d. sonden f. 86sk; To wi- 
Arche) worden myt den mannen ret hinghen ten hilghen steden solden 
(gerettet)^ De vrowen noten do der (würden) se (die Trägen) baruoet 
man, Anders hadden se ok vorgan. gaen, Ne wäre Een doren were (nur 
Josef, V. d. 7 Tods. v. 4460. daß, aber ein Dom wäre) em al te 

netteboven. Vgl. farende schüler 10 zware, Vp dat (wenn) he in ere voete 
seind vor zeiten im land umgangen, stake, das. f. 67^. 
die hetten gele gestrickte netz an nipliehticlieit nygplichtikeit, cu- 

dem hals, grosze leutbescheiszer. riositas. Hoffm. Findl. 1, S. 161, 
Schimpf u. Ernst 1546, 31. niten, stoßen. Vgl. aÜn. hniodha 

neve. 3. Enkel, Nachkomme. (Hern 15 (goth. hniuthan), ahd. niozan, stoßen. 
— dem Geieigen — seiden de eere niten = niden, neiden, Haß em- 

geschiet, Dat enych erffname achter pfinden. nummermer dai'up Idagen, 
hem blyft) *Hyr vp hefift aldus be- spreken, nyten, edder baten (1466). 
screuen Ecclesiastes: ere neuen Ne Ostfr, Urk. nr. 844. 
suUen mannichuolden niet etc. Speg. 20 node, im Compar.: So de duuel 
d. sonden f. 36^. langher besit Den menschen, So he 

neven = meven. In der RoUe der ne noeder laet. Speg, d. sonden f. 
Bäcker su Oldenburg v. J. 1362 (per- 77^; de solde ik node vortornen unde 
gam, Urk.) heißt es: Wy radmanne oc solde ik jv noch noder vortornen. 
der stad van Old. betuget, dat wy 25 Hans, Eec. IP, S. 35. 
den beckeren yn vnser stad eyn nodink (= node>, nötdink), Nidh- 

ewich ampt hebben ghegeuen, des se gericht d. h. Blutgericht, Ggs. bottink? 
bruken scolen yn allen stucken alze u. eine Abgabe eu den Kosten dessd- 
de beckere yn der stad to Bremen ben, Gerichtssteuer? (vgl. Item bot- 
don myt alzulken vnderschede: wel- so tings haveren, item wo mannich foder 
lick becker synes sulues man wer- holtes tho dem bottinge unde torf. 
den wil, de schal dat ampt vor eyne Hodenb. Brem. G. Q. II, S. VI; vgl. 
halue marck wynnen, neuen (es nötrecht). — Item desse dre [hove] 
scheint erst meuen gestanden eu haben, lathet dat nv vmme gan, de ene gifft 
aber radiert zu sein) becker kinder, 35 den himpten roggen vppe de horch 
wyff unde man en dorffen dat werck to Vorde des enen jars, de ander 
nicht winnen. Spater heißt es: nyn des anderen jars, de drudde des 
becker scal mer brodes backen, dan drudden jars, so ys dat jarlikes tho 
he vppe synem vynstere vorcopen enem himpten kamen . . vnde dit 
Wille . . neuen eneme bederuen manne, 40 ys en nodingli gelick also varghelt 
de dat an synem huse eten wil, dem vnde moth jo vth syn (befahlt wer- 
moet men wol backen vnde dat sal den) vppe S. Thomas dach vor Wi- 
men twyge sniden. — Vgl. Essener nachten (unter der Eubrik : de greuen- 
Gl. neuan (= sed). Nd. Jahrb. 4, S. schadt tho Euerenstorppe). Hodenb. 
48 (R. 13, 10). 45 Brem, G. Q, II, S. 35 ; den tegeden 

never = neveger, Bohrer. It. 12 ß. tho Euerenstorppe hefft nu dat closter 
H. vor den langen never, dar men tho Tzeuen, den schal en van dem 
de bornepipen (Brunnenröhren) mede stiebte gebracht hebben, de hefift ge- 
bar th (= boret) (^^489^. Z.f.Nieders. beten N. N. Desse tegede ys eyn 
1871, S. 166, 50 nodingh vnde moth sampt vpp enen 



ilÖPfi ä2& NUCKEN 

dach yth. das. S. 35; ok geuen se nopen (antastet)^ Dat he ter zelicheit 
alle yare vppen pascheauendt vor 8 mach hopen. das. f. 1\ 
grote eyere; desser eyer schal wesen nortstering. „Ist Druckfehler des 

XII stige, vnde ys eyn nodingh, doch Originals für: nordostering, im Oe- 
mögen se losen myt 8 grote. das. S. 5 gensaU eu nordwesting. Aus dem 
87; de konynkgtins to Verde hefft Satee geht hervor^ daß die Nadel in 
zik woll hoger belopen wen de nu diesem Falle nach Nordwesten ah- 
deyth, men weth tho Verde itzundes weichen muß.'' Breusing. 
yan nenen konyngktynse to seggende, nosen, hindern^ schaden ^ noosen, 

den hebben de vogede so lange bo- 10 nocere. KU. Dat ander, daer droef- 
reth (geheben) vnde vnder sik ge- heit in noost Den mensche, is, dat 
slagen, dat de ys vorbistert vnde sie ne troost To manygherhande 
vorkamen; de husschriuer hebben zonde quat. Speg. d. senden f. 83d. 
dar neen groth acht vpp gehadt . . not, Becher in Nußform. A. 1478 

80 ys de koningktyns yn den greuen- 15 hadden de jnnckeren in der compag- 
schatt gemenget, de greuenscbadt yn nie 3 note, weren so god als 40 Jl^] 
den koningktyns, de koningktyns in de nam H. L. to sik, vnde gaff den 
dat vaergelt, dat vaergeldt in den broderen darvor 12 sulyeme bekere, 
nodingk; szo hebben de vogede dat de men in der companie bruken 
so lange vnderslagen, dat de koken- 20 schal. MeM. Jahrb. 10^ 78. 
schrinere hebben ore tidt gesleten ndtreeht» -rieht. III, 201\ 33. Des 

vnde syndt in • deme cisioianusse stichtes meyer van Bremen, de de 
vorbistert, dat se nicht weten, wanen in desser borde, de richten 
wath tegede ys, wath pacht ys, sick nha den amptluden to Verde 
wat nodingk is, wat vargelt ys. das. 25 vnde nha anders nemande, snnder 
8, 9. de gain wol tho nothrichte to Bener- 

nope, punctns, punctio et tactus. stede. Hodenb. Brem. G. Q. 11, 62; 
KU. aanvediting, prikkding; steek^ de van Eustede, item de van Gyle 
prik^ prikking; aanraking, aanstoting; . . synt nicht plichtich to richte to 
nop geven, even aanrcJcen^ 000 als 30 gande vnde hebben dat ok to nenen 
somtyds de visschen het aas doen. tiden gedan sunder tho nothrechte, 
Oudem. — Ke (der unbußfertige Sün- anders nummer. das. S. 83; dat des 
der) haept, dat god vntbeiden Sal, stichtes meyere noch tho nothgerichte 
na em so langhe tyden, Als he mis- gaen, kumpt sus by; wen men enen 
doen wil. Desse hope Is em ten 35 armen minschen richten schall, so is 
domesdaghe eene nope. Speg. d. son- de gantze borde taxert dar to to 
den f. 79d ; de gracie van vnsen here, geuende, so beholt de richter vakenne 
De elk mit bedinghen (Gebeten) ver- de helffte ofite mer des geldes auer. 
krighen moet. Als em traecheit nope das. 8. 84. 
doet etc. das. f. 84. 40 ndttogen, mü Gewalt zunngen. Wo 

nopeBi schw. v. stimulare, pnngere, dat jawe medewanre, olde C. E. en 
tangere. KU. aaneeUen^ voortdryven, nottoget und besätet heft. Wism. Br. 
aansporen, prikkden; aanraken^ aan- v. 1478. 

tasten; toldcelen^ aanstooten, prangen^ nu. nu so . • nu so, nunc . . nunc, 

benauwen, pgnigen, qwetsen. Oudem. 45 modo . . modo. Seneca doet vns dus 
Dus sal dat spei elkes sin nopen, te wetene, Dattet kennen der tyd 
jedermanns Sinn reisen. Speg. d. son- vnseker sy, Nv so leuen wi, nv so 
den f. 49^ ; dat vyfte van den guden steruen wi. Speg. d. sonden f. 67^. 
dinghen. De komen van desser be- njkeken^seineUnjgufriedenheit äußern 

keringhen, Is als em de doot komt 50 durch Kopfschütteln, Mwrmdn elc.^ 

Nachtrag sum miid. Wb. X5 



NÜMMERLIKEN 226 OHERDE 

vgl. ckxsjeteige: nutzem. Wen ein man wat caneel water en wat suyker ei 

hier wolde up nucken Unde wolde sik dan melck so veel als noodicb is, 

ditto hone tacken, Des kanik anbeierde die moet lauwarm maeckt worden, 

knechtnichtkeren. fli9/fi9i. J^tn{Z2.i, ^7. en dit to samen gemencht wat dick- 

nummerliken, niemals, so scole wy 5 achtich en dan coeckxens daer vao 

ans nammerliken sunen eder daghen gebacken in ofgeklaerde botter, warm 

(1329), MeU. Ork. nr. 5057. sucker en caneel daer over gestrojt 

nunnekenftirt. ///, 208^. Hoe dit synt de rechten, das. 

(wie) men nunfarten backet. Laa nnpse, nopse. III, 2099^ 48. Mit 

warm melk, daer een weynich roosen- 10 25 tunnen rotscheres, eyner tunnen 

water in, caneel, safferaen, meel, suy- nopzen gestruvet, dren kippen nint- 

ker, ayeren, gestooten tweeback vnde fisches, anderthalven kip rekelinges. 

eyn weynich botter, dat door een Brschw. ürk. v. 1523. 

ander gemencht vnde in ofgeklaerde nuwicheit, Neuheit. Ok quam 

botter gebacket. Ostfries. Kochb. v. 15 klachte over de van Mechelen, de 

1656; Om nunfurten te backen. mit nuwicheiden (d. h. ungewohnten 

Neemt 4 ayer, voor 2 stuyver witte-» Dingen) den copman bellten etc. 

broot gerivedt, wat rosenwater en (1442). Hans. Rec. IP^ 8. öLS. 





ode, adv. 1. gemakkelyk, lichtelyk. Offen. 2. sehen, darumme orer vele 

2. gaame. Oudem. De spelre mint 25 an ome ogeden (ihn ansahen)^ gelik 
bouen gode Syn spei, dats geproeft eft he to Paris were doctor worden, 
ode. Speg. d. sonden f. 47^; de dat Brschw. Chr. 2^ 258 Nachtr. 
versmade ofiert gode, Mach to den ogenlukinge, Verschluß der Augen. 

lone komen ode, Dat Cayn vntfenck und wolden ogenl&kinge doen unde 
van synre vrucht. das. f. 75ä; wo so doer de vingeren seen (1441). Hans. 
moghedi (möget ihr) gelouen in gode, Rec. IP. 8. 443. 
De ydele glorie soect so ode etc. ogensclitn. dyt wart do gar wol 0. 

das. f. 109^; houerdicheit trect my (augensichtlich). Brschw. Chr. 2y 141. 
van gode Vnd van den euenkersten oherde. Vor nativitatis Marie (8 

ode etc. das. f. 112^ u. so öfter in 35 Sept.) en mot nymand oherde hebbin 
diesem Buche, immer im Reim au/* gode. edder vor se dryven by eynem punde ; 

of. of — of, sive — sive. Of hyr we ok dar na deit, de schal den 
int leuen of na der doet. l^g. d, herden doch ore fülle Ion geven. 
sonden f. 117c. Gott. Urk. aus dem 15 Jh. (Schmidt). 

oge. Äuge, vom Würfel: De ter- 40 „auhere, der ünterhirte, Hirtenjunge, 
linc he£ft XXI oghen. Speg. d. son- Hütejunge^ Handhube. In manchen 
den f. 47^ ; Nadelöhr. Id were möge- Gegenden stellt ein Haus nach dem 
liker, dat eyn kammele gynge dorch andern, jedesmal auf einen Tag, einen 
eyner nattelen oghe wen dat etc. Mann oder einen schon ziemlich er- 
( Werltsproke f. 5^.) Scheuer 457. 45 uHuchsenen Jungen, der dem Gemeine- 

Ogelik, vor Augen kommend, sieht- hirten helfen muß. Meistens erhaJU 
bar. Wente yuw ys de sake vnd nur der Kuhhirt bei der Waldweide 
dat sute vnd dat sure bekant, einen solchen Gehüfen, damit das Vieh 
dee doo weren ogelik (1422). Schrei- nicht über die Waldgrenze in die 
ben eines Ratzeburger Domherren. 50 Saaten oder jungen Gehege gehe; zur 



O-HOF 227 ORKÜNTSCHAP 

Zeit der Eichelmast wird aber auch bede willen Oreteken, myner oeme- 
dem Schweinehirten ein auhere beige- ken, myn ingesegel hebbe an dessen 
geben.*^ Schambach. (Urspr. Schaf- breff gehangen." (Preuß.) 
hirt? vgl. ö-hof.) opperlant, y^Oberlandj d. h, das 

d-hof , Schafhof (eu owe, ouwe). 5 Land über dem Winde, jetsft opperwal 
Hi dut rechte alse en houewart, Die (s, Böding s. v.), QegensaJte von leger- 
in enen wasten ohof gait Ende man wall.^ Breusing, 
hem vor dat dore stait Mit ener opperseholer, Schüler eines opper- 

stangen etc. Germ, 12, 62, v. 17. mannes (Brschw. Urh. J, 164 im WB. 

okelname, s. Höfer^ Oerm. 23, 9 f. lO s. v. opperman). Vnse borsarias scal 
olde, f. Alter. Salomon scriuet in gcven den canoniken . . yicariesen . . 
dat boeck prouerbiario: De kindsche der custerige eynen scilling . . den 
18 by zynen weghen Vnd als he is chorscolem eynen scilling, deme op- 
in de oelde gesleghen (?), Scheiden permanne, kemmerer, sluter unde 
se (die bösen Gewohnheiten) van om 15 opperscoler yowelken twe penninge 
ock niet. Speg. d. senden f. 76d; etc. Blas. ürk. a. a. 1429 (Wdfenb.); 
Daema als se (die Kinder) komen 1434; 1435 u. s. 
ter oelde etc. das, f. 79c; se (die opperschop, Opferschaft, Opferet. 

Kinder) van rechte wedder doen sei- wu de gulde der opperschop darsiü- 
den, Als vader vnde moder quemen 20 ves so kranck unde luttich sy, dat 
ter olden. das. f. 103^; als se que- sik nyn opperman dar van beholden 
men to crancker olde. das. kunne. Kliis. Urh, v. 1412 (Wdfenb.). 

olderink = olderlink ? ouderlingh, orbaren. III, 231^. (voirwerck) 

senior; ouderlinghen, archigerontes, vry thoe ghebruken ende the ver* 
principes seniores. KU. Vake de 25 hueren, the verkopen ende anders 
jonghe monick ghinck To zynen abt the orbaren, hoe dat hem nut ende 
den olderinck Vnd bad em etc. Speg. orbar dancket to wesen (1447). Ost- 
d. Sonden f. 63c. fries. Urh. nr. 583. 

olt. de oldesten , die MterletUe. orde(n) u. Bemin. ordeken ? It. 2 

Darto de borgermester van Hamborch 80 läppen (nach Ftiedländer: bandförmige 
sede, he hadde van sinen oldesten ÄtAängsel von den SchuUern hercd>) 
darvan nenen bevel . . so weren de uppe schuldem, unde weren wyn- 
radessendeboden begherende, dat he rancken, dar stunde St. Martens bilde 
dat bii sine oldesten wolde bringen uppe, unde so vele orden als dartho 
(1442). Hans. Bec. IP, S. 511. 85 behoren (1475). Ostfr. Urh. nr. 951; 
olter = Altar. Zuweilen unmittel- Item frouw Grete hevet to my ge- 
bar neben altaer, e. B. to s. Nicolaus bracht eya gülden span, een orden, 
altaer, to s. Martens olter (1494). twe beslaghene mouwen etc. (1473). 
Ostfr. ürk. nr. 1391. das. nr. 922 (S. 21); item do ick 

olvanty Kameel, Id is mogheliker, 40 mynen orden untfenck, do was he 
dat eyn oluant dor eyn natelen oghe van veer unde twyntich loet, nu ys 
crepe etc. Old. Evangelienb. f. 101. he van veer unde sestich loet. das. 
omeke, auch: Nichte. „In einer S. 22; vgl. nr. 863 und den Zusatz 
Urh. V. 1407 (lAppe-Detm. Landes- eu Bd. 1. — Item noch 1 huve mit 
archiv) sagt die Ausstellerin, Greteke 45 sulveren doppekens und mit dubbelde 
A., daß sie, weü sie selbst kein Siegel rosen mit stenekens vnd ordekens 
hcAe, sich bediene .des Ingesegels Ber- twischen (1475). das. nr. 951. 
trammes van dem Beede, mynes Ornes^ orkuntschap, Zeugnis. Orconschap 

und dann heißt es weiter : Un ik Ber- valsch draghen is zeere quaet, Under 
trammes . . bekenne, dat ik umme 50 desse zonde (neml. Lüge) is begre- 

16* 



ORT 228 OVEL 

pen Dat misdoen van valscher orcon- ftstersch, ostlich, Desse boke (d: 

schepen. Speg. d. senden f. 1319^. souen tyde etc.) sya to Paris gb^ 

ort Und vortellede ehn sine sake drucket up de ostersche sprake (d. i. 
van orth tho ende (von Anfang an des nordöstlichen Detäschlands) anik 
bis eu Ende). Rost. Chr. p, 18 (Rost, s syn to Lubeke to kope. 
Progr, v. 1880, Krause); wente an ftstert, adj. östlich, und (ein Stüd 

juwes levendes ord (Spitee, d, h. Land) schut up den Achynynch ane- 
Ende). Quedl. Mscr. nr. 144 f. 8a; weynden motten 08terteneynde(74^J 
Hyrmit wyl ick laten mynen sermon Rubel, Beitr. z. Gesch. Dortm. 2, 
anstaen Und gaen wat aver den ordt lo p. 108. 

(d. i. hei Seite), So kricht eyn ander dtmodicheit AtAch von GMi gesagt 

ock dat wordt. Fastnachtssp. 986, 9. Herablaßung, als Synon. von gnade 

ortrikes = rikesort, Viertel eines (Vgl- König Rother 187. 361). De 
Reichs(thälers etc.). Vor dass siege! prester quam wedder tho husz, dede 
ein ortrikes. dd. Urk. v. 1587. 15 umb s&nderlike othm6dicheit vode 

osely Nößel Ein vath wyns holdt ock gnade tho vordenende in de 
3 ame, 29 8t6ueken, 1 quarteer, ] kerckwiginge tho Havelberg was ge- 
oßel etc. Hamb. Rekensb. v. 1630, 8. wesen etc. Nd. Jahrb. 3, 57. 
30 ; 1 stoueken ys 4 quart, 1 quart otte, (octe), die Octave, Dat scbol- 

ys 2 ossel etc. das, S. 189. — It. 20 deme den tegetheren vorkundighe^ 
1 0. 1 ^1% ^ vor 1 ozelen wyns, dath uppe s. Peters daghe umme de vasteo 
Did. Lubeke (der hingerichtet wurde) otten (8 Tage nach 8. Petri in den 
dranck vor deme richte (aur s. g. Fasten), so mochten se oren teghe- 
HenkersmaKleeit). Z. f. Nieders. 1868, den dar van nemen. Blas. ürk. a. a. 
8. 221, 26 1439 (Wdfenb.); flforder so schullen 

oser, 8chopfer; der eigentliche 8ol' unde willen wi . . zinen anniversA- 
Schöpfer am Sode (in der Lüneb. Sa- rium umme Palmen oten mit vigUien 
line). 8. Krause in Nd. Jahrb. V, . . holden. Blas. ürk. a. a. 1469; 
141 f. dat he mit zinen scholere twe me- 

ossenkop, Ochsenkopf. Desse pen- so morien holden schal umme de sähe 
ninge van veir penningen scholen tiid oten. das. 
hebben . . de Wysmerschen enen onwe. Van deme hemmele vel 

haluen ossenkop vnd ere schilt half nicht regen efte dow (auf Sodom «• 
in beyden siden (1403). Lüb. ürk. Gomorrha), Men pyk, swauel, des 
V, nr. 66. 85 duuels o'^( Feuchtigkeit, Regen). Josefe 

dst, der Monat August; EmteeeU, V. d. 7 Tods. v. 4555; den auent 
Ernte. Absalon dede verbemen Moabs legerden se sick up eine grote grooe 
vrucht, De he ghewunnen hadde ten ouwen (Aue, Wiese). Renner, Lid. 
oeste Vnd daer na verhangen moste. Eist. 24. 

Speg. d. Sonden f. 118^; se (de mire, 40 oveken. ///, 247^. Es wird iff 
Ameise) bereit in den zommer Ere Obst- oder Baumgarten sein. Evanj/> 
spise theghen des winters commer, Joh. 18, 1. 

Ten oeste met groter ernsticheit ovel. Das fallende Übd heißt a^ 

Gadert se, dat se to winter eit (ißt). S. Johannis ovel. Sint Jans evel, val- 
dcLS. f. 65^. 46 lende evel, morbus caducus, epilepsia. 

dster, adj. ösÜich. twene hove by Kü, Sunte Johannes Baptista kan se 
deme dorpe to L. beleghen by deme (die Fläminger) plaghen . . Sunte ■ 
schapenhove in der osteren halve Johannes ovel se roren kan, junck, I 
des dorpes. Blas. ürk. a. a. 1439 olt, vrowen unde man. Josef, V. i- 
(Wdfenb.). 50 7 Tods. v. 1462. 



OVELE HETEN 229 OVERICH 

ovele beten, tadeln^ schmähen. Ma- sulven tegeden. ürk. St. Äegidii v. 

rien Magdalenen he (Judas) ouele 1478 (Wolf. Arch.). (Vgl. averbref.) 

het (weil sie Christum salbte). Josefe overdracht, Übertragung (Trans- 

V. d. 7 Tods. V. 6464. ferierung). ouerdracht des domes 

oveleige, s. obleie. Item XIIII 5 (Verlegung der Domkirche zu Verden 
scep. tritici ejusdem (sc. medie) men- nach Lüneburg) (1403), Sudend. 9, 
sure ad album panem, qui dicitur nr. 219. — Übertragung, Übereignung 
oueleyge, in die dedicationis et se- eines BesUethums. welkeren kopp 
quenti etc. Nies. Münst. UrJe. 7, S. (Kauf)^ averdracbt und uplatinghe 
587; VII scepel tritici ad album pa- lo wy alzo beleven (1494). Ostfr. Urh. 
nem pistrandum, qui dicitur oveleye. nr. 1361. 
das. 605. overdragen, -dreien, abs. überein-^ 

oyelgunne. Auch getrennt: de ovele zustimmen, assentiri, concedere in 
gunne. twee h&sstede in Emeden be- sententiam. KU. Hyr to so ouer- 
leghen .... beth an de dwerstraten 15 dreghet aldus S. Jeronimus. Speg. d. 
achter de ovelen ghunuen (1475). sonden f. 88b. 
Ostfr. Urk. nr. '950; hüs . . beleghen overende, aufrecht. Och 1 ick kan 

by der ovelen gunnen in westen etc. nicht lenger aver ende staen I Is dar 
(1474). das. nr. 933. Vgl. Nd. Kor- nemant, de my helpen wyl? Fast- 
resp. El. 4, 88 ; 5, 4 f u. 18 ff. 20 nachtssp. 983, 18. Vgl. s. v. ende. 

over = aver, und mit paragogi- overgelt, als Synonym von Wucher, 

schem t overt. Weret ouert, dat etc. woker unde overghelt. Speg. d. son- 
(1420). Liib. Urk. 6, nr. 286. den f. 34^. 

over, präp. auch = für^ als. In overgeyen. JZI, 259^j 42. und 

Ezechiels boeke so es Rycheit ge- 26 seden uns ock, welcke avergeven 
rekent ouer mes. I^eg. d. sonden f. boven (verzweifelte^ desperate Kerls) 
30^: ict vntfenc ouer secreet (ais ein dat it weren etc. Bans. Qesch. Bh 
Geheimnis), das. f. 136h; wal mocht 1876, S. 90. 

he ouer zot vtghan (für einen Narren overgiebt. Overgicht unde ok para- 

geUen)^ De riepen wyngart Liete 80 lysis De twe telet de grote torne wis. 
staen sonder lesen etc. das. f. 71^; Josef, V. d. 7 Tods. v. 7428. 
dat goed, dat met speie wint de man, oyergripen, übergreifen, unrecht- 

Mach he niet holden ouer syne (für mäßiger Weise angreifen. Wes he 
Seins, sein Eigenthum). f. 47c ; de sik to vns vorsehn schulle, efft he 
traghen holden em (sich) ouer ghe- 85 bouen sodane uorbedinge ouergrepen 
uaen (für gefangen), Nochtan en is vnde beschediget worde etc. (1456). 
em anghedaen ringhen, ketenen noch Boyer Urk. 7, nr. 275. 
bant etc. das. f. 68c u. ö. overgulde. Vgl. obryzum, smalz 

over sin, auch: vorüber, vorbei sein. — gesmalzet — gewieret, dar, lutter- 
Der gulse maniren over sien (sind 40 golt, scheinentgold der pesten färb, 
vorüber, sind nun besprochen); Nv vbirguilde, ags. weald gold. Dief. 
verstaet vnd leert etc. Speg. d. son- overbank, überhängende Zweige, 

den f. 2^. duo plaustra lignorum et plaustra 

overbrSf, Bestätigungsurkunde des ouerhange, plaustrum virgarum etc. 
Lehnsherrn? Ok love ik den sulven 46 Xanten. Bebe-Beg. des Stiftes St. 
heren, dat ik effte myne erven willen Victor (um 1300) f. 4a (Pick, Mo- 
one erwerven eynen overbreflf over naisschr. 5, S. 53). 
du88e renthe unde bekantnisse der overieb, überher. En islik schip 

hundert gülden an dem vorgerorten schal overich hebben (d. h. in Be- 
tegeden van mynen lenheren des 60 serve ?) 10 armborste (1400). Bans. 



OVERKOP 230 OVERSEGGER 

Bec. 4j 522; en jewelk schip schal sagen. Des beghere wy iw weten. 
yo 10 overghe armborste hebben dat dat nicht war en is vnde he Yns 
(1398). das. 4, 421. — übermäßig, dat ouerlucht (1420). Lüb. Urk. 6, 
überflüßig. Overge sorge maket dat . nr. 268 (S. 304). 
leuent krank. Josef, V. d. 7 Tods. 5 overleggen. Alse de stede den 
t;. 6818; gebruke nicht averig und heren koningh aldus auerleghen 
unnfltte wordt. WerUsproke f. 4ß> (= anlagen, baten?) ymme mynne 
(Scheller v. 1076.). vnde vruntschop to vorsokende, ant- 

oyerkdp, SkMung durch Anweisung, worde he etc. (1416). Lüb. Urk. F, 
Wechsel etc. Unde ok so en sali 10 8. 611. 

neyn dutsch copman . . yenigerleye oyerlidentbeity das Vorübergehen, 

overkoep mit en (den Bussen) ma- Vergänglichkeit. (De natuerlike tyd, 
ken, also dat he sylver offte ander De rasch is vnde cort ouerlyt 
gud in Raslande upneme, darvor he [transit]) Van der tyd overlidenthede 
en gelt ofiFte andere wäre in den 16 Lesen wi, dat Job dus zede etc. 
steden solde geven, und dat wedder- Speg. d. sonden f. 67^^ 
umme, dat he in den steden wes van o vermerken, überdenken, überlegen 

en entfenge und in Ruslande, als dat (s. Oudem.). unde alse wii hochliken 
-vorgescreven steit, betalen solde overmerken, wat tokomende achter- 
(1440). Hans. Bec. IP, S. 273. 20 deel in mennighen kinderen darvan 

overkopen. III, 265^^, 41. Alzo enstan mochte etc. (1442). Hans. 
gy mi scriven unde syn van my be- Bec. IP, S. 497. 
gerende, dat yk iw . . schole senden overraden, berathen. stidde, dar 

li fi unde 10 ö., deme wil yk alzo se mid merer sekerheit mochten over- 
gherne don unde yw de senden myt 26 raden, wudennewis etc. Brschw. Chr. 
deme ersten wyssen boden, den ik 2, 515, 24. 

mach hebben, edder ze ja overkopen oversftts (-s6ts)? Eene vierde le- 

by wissen luden unde vrunden (1437). licheit so mach zyn, Dat de luxuria 
Hans. Bec. IP^ 8. 40. mach zyn ghemanteniert, Ouersaets 

oyerlAnkj adv. vor Zeiten. In einem so äe dinck hantiert, De gode meest 
Conjugatiansparadigma heißt es im vnwertschap toghet etc. und etwas 
Old. Vocab.: Ik hebbe lef, amo; ik weüer unten: Sunte Jheronimus vns 
hadde lef, amabam; ik hebbe lef dus vort brachte, Dat des menschen 
ghehad, amavi; ik hebbe auerlang vnsuuer gedochte Achtervolghet dat 
lef ghehat, amaveram ; ik werde lef 86 vneerlic zy, Ooc trect sie er de din- 
hebbende, amabo. — bisweilen. Des- ghen by Ouersoets de vngeorloft 
ser denstplichtigen sint auerlangk staen. Speg. d. sonden f. 6a. -- Kä. 
myn, auerlangk mer. Hodenb. Brem. hcU ein oversaeyt (-saedt) vercken, 
G. Q. II, 60; myn alderleueste we- porcus grandinosus, leprosus, frgs. 
seke, ick beghere otmodeliken van 40 sursemS i. e. superseminatus quibus- 
(ju, dat gy mi) so langhe nicht mer dam ceu granis leprae. Passt das 
en wyllen vorgeten alse gy sus lange hier? 

gheda(n heuet), mer dencket myner overschickeni beschicken, beordnen. 

jo ouerlanck etc. Brief einer Nonne To walvaert vnser wndersaten vmme 
V. 1517. 45 desse na bescreuen puncto to auer- 

overlant. 5. Himmel, ünde (Chri- schicken etc. (1488). Niesert, Münst 
stus) toch ver ut deme overlande, Urk. 6, S. 99. 
Na willen synes vaders. JVS. Jahrb. oversegger, grote segger, hovtseg- 

3, S. 71. ger, ein C^erbeamter des Sodes (in Lüne- 

overlegen, lügenhaftes über jem. 50 bürg). Krause, Nd. Jahrb. 5, 8. 142. 



OVERSEN 231 PADÜCHEN 

oyersln, nachsehen. Int erste, dat unwillich sin vnd zee ouer to tre- 
me vomeme unde oversee de privi- ckende ynd to theende dencken etc. 
legie unde vidimus, de en islik stad (14J^0). Lüb. Urk. 6, nr. 221 (8. 259). 
uppe de vrygheit in Dennem. heffl oyerval, Abfluß des Waßers ober- 

(1442). Hans. Reo, IP, 8. 491. B halb einer Mühle, um das 8tauen des 

oversetten. welk (nendich , daß Waßers vor einer Mühle eu beschrän- 
Vorrathy Bürgerin, von Danzig, von Tcen. und schal boven der molen ma- 
den Engländern bestochen sei) uns ken laten enen overval, dar dat wa- 
swarliken to herten gheet, dat men ter bouen der molen möge afflopen, 
erbare personen, de so truweliken 10 und de overval schal WQsen hoger 
den gemenen goede denen, also jemer- wan de grundbom der molen euer 
liken met gewelde sal aversetten eleu hoch uppe dat hogeste, hoger 
(1438). Hans. Bec. IP^ 8. 183. schall de overval nicht wesen. Blas. 

oversteke, Über-, vorstehender Bau. Urk. a. a. 1458 (Wolf. Ärch.). 
Van des nabum grundes (l. gründe) 15 overvlodieh (-dige ?) = overvlo- 
(sdl beim Legen eines Fundamentes) dicheit. De suke het colera vnde 
gewechen werden 11 voet, vnd daer kumt van ouerulodigen; dat bekenne 
die geuel is (doch sunder averstecke) alsus etc. Goth. Areneib. f. 6^; dusse 
Vs voet . . Daer jemandt grote suke wert gerne den vrouwen van 
rüembte vor seinem huise nha der 20 ouervlodigen des blödes, dat dar is 
Straten hefft, vnd ein klein auerstecke in matrice. das, f. 94^^ 11, 
begheret tho maken . . soll idt van overweke. Due septimane, que 

der erden achte voet hoege, vnd (dicnntur) ouerweke; due septimane, 
derdehaluen voet auersat (=• vor- que dicuntur ouerwege. Heb. Beg. d. 
ragend, vorspringend) syn. Niesert, 26 Stiftes 8t. Victor (um 1300), f. 5a 1. 
Münst. Urk. 5, 8. 187. 5b (Pick, Monatsschr. 5, 8. 54). 

overstote ,impedia, d. h. ? Voc. Old. overweselik. vnser dagelikes ouer- 

overtreeken, (mit Gewalt, Krieg weselik brod gif vns hude. Emd. 
etc.) ubereiehen. Wy hebben erfaren, Mscr. nr. 139, f. 212. (supersubstan- 
wo gi mit den hertogen van Sassen so tialis. Vulg.) 



P 

paekSl, Packen. Ick, Heyno Dftuel, Item so hebbe yck gekofft ene gul- 
nu tor tyd eyn vorman, bekenne van dene padele vor vyfiFtich rinsch gul- 
der wegene, dat ik in erer hechte den . . Item van myner moder smyde 
gesloten was vmme enes packeles hebbe yck untfanghen eyn padel unde 
voderdokes willen, dat verloren wart 40 eyn span unde eyn neskert (1473). 
etc. (1410). Lüb. Urk. V, nr. 327. Ostfr. Urk. nr. 921. 

packen, sik. (Nicht im verächt- padelkerse, waterkerse, Brunnen- 

liehen 8inne, wie jetzt) sich wohin kr esse, aquaticum narstocium (na- 
begeben, Dusse beiden (durch einen sturcium), cenecio (senecio). Voc. 
Aufrühr aus der 8tadt vertriebenen) 45 paducben? (== puchen?) . . vnde 
burgermeisters packeden sick hen, bi vns weren to Segheberghe, dar 
dar se wüsten tho finden de forsten, gi vns seden, dat gi dat so mit des 
den clageden se ere noth. Rost. Chr. koninghcs sendeboden bestellet had- 
S. 5 (Bost. Progr. v. 1880). den, dat van erer siden nement mer 

padele^ Name eines Geschmeides. 60 scheide jemande vanghen eder be- 



PAGE 282 PARAT 

rouen vnde also vp der Straten pa- nehmen; ihn berauben eines IHnges. 
dhuchen etc. (1419). Lüb. Urh 6, Merck, off he (der Eeiche) • . wal 
nr. 123. de wile wiste (die Zeit wüste), Dat 

page. Ascke schal hebben den en de doet te panden gfaiste. Speg. 
paghen, den he ryt unde desgheliken 5 d. sonden f, 75b (Vgl. Als die doet 
sal hebben Aylko dat pert, dat he . . oomen is em dlyf te panden, hei 
ryt (page und pert beeeichnen hier Oudem.J; de quaet laet doen md 
Reitpferd; wie aber sind sie ver- weren mach, Sal van den quade 
schieden?) (1473). Ostfr. Vrh.nr.922. werden gepant (d. i. bestraft)^ off 

pagenknle. Dat dridde rad wart lo hyt seinen dede metter hant eto. 
gesät boven der pagenkulen vor s. das, f. 49^. 

Egidien dore. Brachw. Chr. 2^ 398^ ^MMmebovie^ Panserschürjgej SHidi 

9. ( y^Aasgrube^ . Hänselmann. Grube^ der Rüstung. So nnse borger N. N. 
wo krepierte Pferde verscharrt wer- den N. N. umme eyne panzerschor- 
den? oder ist es: Pferdeschwemme?) 16 ten ome de to betalende ansprikt. 

pagentzever, Roßkäfer (s. sever). Brschw. Urk. v. 1506. 
Darto de lynenwevere grummeden pant, Nets^ Stridc. ök komet jegere 

lick paghentzevere. Brschw. Chr. 2^ al lier gestreket Mit winden, panden 
103^ 45. nnde mit hnnden. Gerh. v. M. 47 ^ 

pagenvlege, Pferdefliege (auch baue 20 63 ; Hans Karlow nennt 1425 unier 
genannt), epipia. Voc. Old. den Gegenständen, die ihm bei der 

pftl holden, Grenee einhalten ? Hie Eroberung seiner Burg serstöri oder 
(der SU einer Abendmahlzeit einge- geraubt sind: twe bodene, so gud 
laden ist) sal ter maeltyd (Mittags- also IUI mark; item VI re-pande 
moM?) holden pael (= mäßig sein?), 26 ^nde IUI häs-pande vnde III schock 
Vm to holdene dat auontmael. Speg. re-sele, to hope so gud alse XXIIT 
d. sonden f. 3^. m. item XII par nette, twe stocke- 

pale, contrah. at^s padele. Unde nette, XXVI garnekorve vnde ene 
dat smydewerck, also ener guden nige wade. £ü6. Urk. 6, nr, 643, 
vrouwen bort tho dragenn, alse eyne 30 pant, auch = overlast, schade, 
pale, ene orringher (I), en span etc. nadeel; leed, pijn, smart. Oudem. 
(1470). Ostfr. ürk. nr. 889. (Princhen d. i. Fürsten, de orloghe 

palmavent, Osterdbend (Sonnabend hantieren, fürchten die Verräther) 
vor Ostern), hundert eier up palm- want bi em luden (ihnen) er viant 
avende besturen. Gr. Weisth. 3, 202 35 Solden doen moghen den meesten 
(= wittendach geven?). pant. I^eg. d. sonden f. 12. 

palmen. Des neghesten sondages pap. Als men hier wat meerder 

vor dem tokunftigen palmen (1402). suyker en room in (in einen gewissen 
Sudend. 9, S. 215, 18 (hier also als Teig) doet, soo kan men daer ock 
Sing, angesehen). 40 spaense (spanischen) pap van maken. 

palmenterstrate, Straße in Stral- Ostfries. Kochb. v. 1656, p. 12. 
sundy = permenterer. Pergament- pftr, bi paren, paarweise, unde 

macher Straße. Strals. Urk. v. 1547. wor se (die Kinder) quemen in ene 

pälvast. . . sollen twe borgen und stad, so ghink en (einer) vor myt 
gelouen setten, so im lande paelvast 46 der banner, unde de anderen vol- 
(d. h. ansäßig, Immobilien besüsend) gheden na by paren, twe unde twe. 
syndt. Old. Urk. v. 1587. IM. Chr. 2, 206. 

pamer. „In einer späteren Abschrift parät. Dar (nach Paris) he (Kg. 

stau panier.^ Crtül. Sigismund) syne werdighen boden 

pan46n; von jemand ein Pfand 60 mit herliken parat vmme sande. 



PABSCHOLER 233 PEPERGELT 

(Ulß). IM. Urh. F, 8. 631. Vgl Oiekbaumes. Die Boom in den piek 
barät. Seiten heißt die Baaen vermiUeM der 

parseholer, PßrrschiUer. Dar van Tappenants an der einen Seite auf- 
to gevende unde donde deme pemer holen und an der andern Seite nieder- 
to 8. Mertens, teyn cappellanen, veer 6 laßen (Beding). Kynder . . latet eüe 
parscholeren, dre opperscholem elven (den BtUsan) flegen unnd de marsen 
nye Schillinge, den pemer to s. Ka- rade in peeck • . Als nu de deeff 
therinen, vefteyn cappellanen, Ter sach, dat unnse bulsaen uth flock 
parscholeren, dre opperscholem vef- unnd de marssen rae in peck gyn- 
tighedehalven nyen Schillinge etc. lo gen etc. Hans. Gesch. Bl. 1876, S. 87. 
Blas. Urh. a. a. 1434 (Wdf. Arch.). pelle. Unde do se dat ghedan 

par-, perlement. 2. Oeeank, Streit. hadden (nemlieh Christum gegeißelt)^ 
De quaede soect altyd perlament. do toghen se em an eyn rot pellen 
Speg. d. Sonden f. 132. van purpuren. Old. Evangelienb. f. 63. 

payement. Büdlich: ydele glorie 16 = boldek, eum goUesdiensÜiehen 6re- 
en is niet el dan (nichts anders als) brauch. Item so sollen des sonaven- 
een pauement van den duuel, De des na der h. dryer koninge dage 
den mensche draghet int gedachte komen de olderlude (einer Brüder- 
etc. Speg. d. sonden f. 50\ schaft) in de kercken to der vespertyt 

pecklink. ///, 312^^. Item hadde 20 vnd hestellen die pellen ynd leckte 
my G. G. vorschreven, weret zake, Tnde dat de kerckher darsulres lese 
dat ik den pechling wolde geven vigilien myt synen koster. Z. f. vaterl. 
umme 38 6., zo wolde gy en nemen Gesch. 35, S. 164 ; welker vnser bro- 
unde my betalen. Leve Hermen, ik der eyn syne vrowen . . yn syner 
gunne des pechlinges nemende alzo 25 kerspeles korken wil laten began, 
wol alze jw (1437). Hans. Bec. IP, den sal men geven vnser pellen, luch- 
S. 42; 2 pakken pechlinge (1437). tere vnde lochten sunder kosten« 
das. S. 90. das. S. 165. 

pegeL Auch ein Maß ßur Meßung pelwuUe ? vor VI kluwede pel- 

der Wunden. Dyt is de meto des 80 wuUen unde VI kluwede lamwullen 
pegels (hierbei ein Biid) unde is dar- XII mark. Lipp. Bechn. v. 1510. 
umme hir gemalt: weret, dat de penningesbudele, Oberhaupt: Geld- 

wundenspegel vorlecht eder verloren beutet. Eyner fruwespersonen was or 
werde, dat men denne nach dusseme pennigesbudele afsneden. Brschw. 
gemalden eynen anderen mochte ma- 36 Urk. v. 1509. 
ken laten, unde myt deme ende, dar penninkbrSf, Schuidurhunde, Obii- 

de boykstaf S geteykent steyt, pegelt gation. Ik hebbe den penninghbreff 
man de gesteken wunden mede unde al beseghelt vppe de veftich mark 
myt deme anderen ende, dar dat H etc. (1422). Lab. Urk. 6, nr. 478 
anne steyt, pegelt man de gehauwen 40 (S. 488). 

wunden. Gott. Urk. v. 1400. — Als penninkgeltf Benten in Gdd. 

bestimmtes Flüßigkeüsmaß : „Pegel, Niesert, Münst. Urk. 3, 120, 136, 
quarta pars mensurae, quam dicunt 137 f. 
eenen Pott.^ Biäzow. Buhest. 9, 50. penninktins, Zins, der in Gelds, 

peeken = picken. De welke (die 45 nicht in Naturalien gezahlt wird, 
von Noah ausgesandte Taube) eenen Brschw. Chr. 2, 326, 27. 
oliue boom vant, Van welken se heft pepergelt. Impotentes pro quodam 

een rys gepect Vnd is ter archen censu, qui pepergeld vel varene tyns 
weder getrect. Speg. d. sonden f. 59^. dicitur in vulgari, quam de quibus- 

p&k (piek), das Tau am Ende des 60 dam bonis sive mansis in campis 



PERDESTOT 234 PLANEN 

villae Algestorpe sitis quondam solvi Dafür die Var, Piloten- oder Leidt- 
coDSueverat etc. Marienth. Urh, a. a, zagen-gelt auers, Boetgelt etc. Big. 
1329 (Wctf. Ärch.). St. B. p. 199. S. Breusing, Nd. Jahrb. 

perdestöt Vnd Salomo de hadde 5, S. 6 ff. 
vertichdusent perde atode ynde twelf- 6 pinen, arbeiten. De niet en pynt, 
dusent voetghenghere. Mered. B, d. ne moet niet eten. Speg. d. senden 
Kon. 131. (1 Kon. 4, 26 od. 5, 6. f. 69c (vgl. de niet vil werken, sal 
Nach dem Hebr.: Krippe^ Baufe^ niet eten. das. f. 66c). 
Viehstand im StaUe, hier f?on einer pinstake? Des kam de man wed- 

gewissen Anzahl wn Pferden^ die gu lo der unde brochte uns ^1% last soltes, 
einem solchen Stande gehörten ; Vtdg. : dat anker, en noppesak, eynen gro- 
presepia equorum carrilium.) pen, ledyghe tunnen . . unde ok 

perk, park, als n. dat parck ruu- enen pynstake (1400). Hans. Bec. 
men. 1^^. d. sonden f. 117c ; misse- 4, 544. 

lic so eist in orloghen dat gheval 15 pinxteraehten, die Pfingstoctave. 
van stride nv vnd nv, Dat zweert In deme jare 1441 des dinzendages 
verslaet eenen vor jv, AI is een groot na pinzterachten etc. Ostfries, ürh. 
vnd starck, Een starcker mach syn nr. 525. 

int parck, De to niete doet syne pypawe, lungword, palla marina. 

starcheit. das. f. 117^. ' 20 Wolf. Mscr. nr. 363. 

„persekAs (im Bigischen Erbebuch) pip(e)aven. „HeiBfx>rri€htung unter 

bedeutet höchstwahrscheinlich einen dem Fußboden eur Erwärmung mit 
l^peicher oder eine Scheune; es finden heißer Luft (wie noch im Bathhause 
sich dergleichen Persehäuser in Besite eu Lüneburg).^ GruU. 
der Stadt ^ der St. Petri Kirche und 26 pipen. Ick pypede (Luther: win- 
nicht weniger Privatpersonen.^ Bunge, seUe) also ein kr5n vnde swaleke 
Stadi Biga S. 72; daeu die Änm.: vnde kirde alse eine duue. Jes. 38^ 
(S. 105) perse, Presse^ dürfte hier 14. (Magd. B.) „pipen drückt im 
nicht eutreffend sein. Dagegen findet Nd. auch das Jammern des Kranken 
sich in dem Pemauschen Erbebuche 80 aus.^ Woeste (Nd. Jahrb. 11^ 121). 
beim J. 1524 die Nachricht, daß da- plaeke, als Münee. Unde van sol- 

sdbst durch eine FetAersbrunst „dat ken certificacien sal men des cop- 
radthus, ok de beiden flas persen** mans clerik to Brügge geven 3 pla- 
eerstört worden seien. Mit flaspersen cken (1441). Hans. Bec. IP, S. 363. 
sind hier also ohne Zweifel Flachs- 85 plackerie u. plaggerie, Plackerei. 
Speicher gemeint. — N. N. heft up- Des lyde wy siilcke noth von rove, 
gelaten N. N. eyn persshuss und ein plackerie vnd an vnsern borgern, die 
rhume mit dem gevell boven dem gefangen werden etc. Fidic. Diplom. 
gange (1541). Z. f. Bechtsw. Dorpat Beitr. 4, S. 83; willen nicht gesta- 
7, Änm. 162 (Napiersky). 40 den, dat jennighe roverye edder plag- 

persenanty Herdd^ Parlamentär. gerye to water und laiide scholen 
Und quemen to Malstranden und scheen (1493). Ostfr. ürk. nr. 1361. 
sanden dar van sich eyn persenant plan, Ebene, ebener Plate (eu rit- 

. . welk vorbenomede persenant ok do terlichen Übungen). Die schrader 
an uns warff, so dat wi etc. (1440). 45 sollen eynen priester tom altare, eyne 
Hans. Bec. IP^ S. 320; herolde unde brut to der kerken unde eynen ruter 
persenante haben velicheit to varende. tome plane mit temeligen, unstref- 
das. S. 322. ligen ornaten unde cleyderen . . to 

Silote. Mer lezagengelt vnde lote- boreydende wetten. Oött. ürk. v. 1527. 
^ . . sal men rekenen na marctale. 50 planen, uitwischen, uitdoen. Ouäem. 



PLASBOVE 235 POLES HAVERE 

De ynkausche man Gadert em seluen hoyken, ene tasschen ynde gordel • • 
vuylheit an, Ynd de pine, die ne hyr ylesch, worste, smer etc. (1406). 
wert taent, Wert nummer meer van Sudend. 10^ 8. 305^ 35. 
em geplaent. Speg. d. sondefi f, 5a. pofoisen. j^Sowol pofoise eis pro- 

plasboye. Buhe, der plas machte 5 veise sind aus iUü. pavese, fres. 
Unruhstifter. Vil mannych lyden pavois (Schild) entstellt.'' Woeste^ Nd. 
plach, de nicht en was van dem Jahrb. 11^ 4&. 
Orden, de to den plasboven horden. pogen, u. sik pogen, sich anstren- 

Brschw. Chr. 2^ 221^ 74. gen, sich bemühen, niti, tentare, ag- 

plasteren, schw. v. als Pflaster lo gredi, moliri, contendere, conari, ad- 
auflegen, vnde plaster dat (eine Salbe) laborare. KU. Das schynt wal, dat 
yp dat vorhouet. Ooth. Arzneib. f. ^a. de mensche niet poget Weelde te 

plinken vel wenken, conquinisco. soeken met deser sonde (der luzorie), 
Voc. Oid. Mer gode te vertornen in allen ston- 

pldck. hove, de G. A. dar sulves 15 den. Speg. d. senden f. 6^; So zere 
nu tor tiid in ploge (unter dem he em (sich) te lopene poghede, Dat 
Pfl^^i i^ Bearbeitung) hefft. Blas. he gevlo int huys eens wyfs. das. f. 
Urh. a. a, 1474 (Wolf. Ärch.). (Oder 17^; de gheck (nenUich der ignavus) 
ist ploge = plege, une häufig mit to em wert (jsu sich u)arts) syne han- 
e wechselt? S. /, 618.) 20 den voocht, Syns seines vleysch he 

ploek = pluck. Des modt he eten poocht. das. f. 82^. 
rftcken np den plock, auf den Bfropf poie ? De vierde yrucht, de vut 

riechen, d, i. leer ausgehen. Brschw. den munt komet. De mach biechte 
Chr. 2, 252, 33. (Beichte) syn ghenomet, Wat dat 

plncken. Smeken, plncken van den 25 desse vrucht doen mach, Hoert men 
stoue (vom Staube reinigen, den Staub ter poye al den dach. Speg. d. son- 
von den Kleidern ablesen). Is nv wor- den f 7S^. 

den een amt ten houe. Speg. d. son- poinson. Ist fres. poingon, welches 

den f 35h, auch Faß und Ohmfaß bedeutet. 

plume. Is an juw (den Grafen so Woeste. Nd. Jahrb. II, 48. 
von Bentheim- Steinfurt) vnnse (des pdk. Sprichw.: De et nich wil ge- 

Bischofs von Münster Frane van ven dem mann mit den boock (i. e. 
Waldeck) begerte, dat gy yp sater- pastori), De moet et geven dem 
dach na dem sundage Misericordias mann mit den poock (i. e. militi). 
Domini tegen den auent myt twelff 35 Büteow. Buhest. 3, 48. 
perdenn, speissen vnd im bieten harn- poles bayere. „Pdn. Bafer hat 

sehe, ockmytpIuymen('F6(?er&ü^cAen.?^ wed^. zu avena nuda noch Überhaupt 
vnnd barsien(?), so gy de heddenn, ^^ avena spec. irgend eine Beziehung. 
edder so nich, bekommen kondenn. Unter poln. Hafer versteht noch heut 
gerüstet tor Wolbecke by vnns syn 40 zu tage die VoUcsarzneikunde Hamb. 
willenn den folgenden sundach myt u. Holsteins den semen Seseleos, mit 
vnns van dair bynnen Münster tho weichem Namen jetzt die Früchte von 
rydenn (1.533). Niesert, Münst. ürk. Laserpitinm Siler L. belegt werden. 
6, S. 208 f. Baß dies auch im 15 Jh. galt, lehrt 

plunderware. Was zur pl. gerech- 45 das arstedyge boeck 1483 f. 64, 
net wurde, sieht man auch aus foh Poles hauere. Silre siler montanum 
gender Steile: Dit is plunderware, siseles is heit vnde droge in deme 
de d^sse vorbenomeden nemen, to anderen grade . . Dat sad uth ge- 
dem ersten: 1 nige vlessen laken . . nomen is veyr yar guf Mielck, Nd. 
enen nygen rok vnde enen nygen 50 Jahrb. II, 125. 



POLTEREE 236 PREDIKENSPEL 

polterie, Unruhe^ Verwirrung, Lerm. porter, Bürger, ok mach nemm&nt 

Vnse bere heft yds dar ymine vth- van uns (klagen die Engländer) poir- 
gezand, dat wy gi schulden to hulpe ter mit jw (bei euch in Dansig) wer- 
nemen vnde bringhen wedder Lubeke den (1439). Hans. Reo. Il\ 8. 257. 
in eren olden staed vnde herlicheit, 5 portrecht, Bürgerrecht. Eyn yder- 
dat ze van sulker partye vnde pol- man krech syn portrecht, d. «. bekam 
terye nicht gheergert werde (1416). sein Theü. Brschw. Chr. 2, 129^ 31; 
Lüb. Urk. F, S. 632. 165, 60. 

poneiz = mhd. punei;, stoßendes portze, Thor; als Vor. eu dor. 

Anrennen auf den Gegner, Anlauf 10 Ssp. II, 41, 1. 
auf den Feind. Bei Senner, Livl. „portsiel wird sein = fres. par- 

Hist. p. 67 wird es als eine Belage- celle, engl, parcel; als Plur. wird es 
rungsmaschine betrachtet. Also de hier Portionen verschiedener Speisen 
porte to geslaten was, brachte men und Getränke bej^eichnen.^ Waeste, 
ein poneis dar vor und wolden se 15 Nd. Jahrb. 11, 48. 
up maken. post III, 364^ 38. „postenstene 

ponzman = pontsman, Fährmann, beaeuien in den hiesigen (Wismar.) 
ndl. pont, Fähre, pontman, Fähr- Scripturen durchaus die Steine 0u den 
mann. So schal kopmansgut unde Fensterpfosten, und post, postis, in 
ponzmen an user beider leide wesen 20 specie auch in der citierten Stelle aus 
unde velich (1335). Lüneb. Urk. I, 8. Nie. Geb. Beg. bedeutet einen 
nr. 381 (8. 217. 46. Volger, der übri- Waßer- oder Pumpenpfosten; auch 
gens falsch pouzman liest ; das copia- noch heute.^ Crull. 
rium bei Sudend. hat richtig ponzmen.) potstSn. 1 mark u. VIII seh. vor 

pork, ]pornim/ Schnittlauch). Lief. 25 pöthsteine uppe dye graven (doch 

porne ist Infin. = pori;ene, pur- jedesfaUs: Stadtgräben) to settende. 
rene, antreiben, stacheln. De mensche Wernig. Bechn. v. 1497. Was sind 
. . in Wien (in welchem) niet vphoi- pöthsteine? 

den van porne De vloden van dessen potter. Zu dem Beispiele ergäwfe: 

erdschen dingen. I^eg. d. sonden 80 der weren 120. 
f. 43k ponwe, Pfote, Klaue, Tatze, engt 

porringe = purringe, beweging, paw. Nd. Jahrb. II, 48. 
aandoening. Oudem. Dat vierde quaet prämbolt, nicht : Hots eu Prahmen, 

(der luxurie) mach di beduden Den sondern: auf Prahmen angeführtes 
stanc in man van brande (d, i. der 85 Brennhoh. Bunge, Stadt Biga S. 190, 
vom Brande der lux. enteündet ist). Das Maß für Brennholz ist der Prcthm 
Daer geestlike menschen manigher- (Elmede et Ymatke tenentur Vrowino 
bände porringhe (Beize, Empfindun- III pramas lignorum. Big. Schuldbuch 
gen) off vntfaen, De sie bi gracien nr. 307; J. Curo, stupenator, tenetur 
wedder staen. Speg. d. sonden f. 4^. 40 Vrowino III pram lignorum. das. nr. 

port, Stadt. De neringhe in meni- 506) und 0U>ar bestimmt das Stadt- 
ger poort Gaet met vulen woker recht: „Wenn man einen Prahm 
voort. Speg. d. sonden f. 35^^; beide Holzes verkauft, so soll das Holz min- 
te lande vnd ter poort. das. f. 72^. destens 10 Fuß lang sein. Und wenn 

(»ortatell ? Item (vermache ich) Lu- 45 das Hotz vom Verkäufer auf das Land 
ve van Salder myn portatell. Blas. gesetzt ist, söU es im Umfange haben 
Urk. a. a. 1475. (Sänfte?) 10 Faden, und ein halber Prahm 7 

porteken. In den (vilt)hot mach Faden, von der Erde nach der Mitte 
men steken Suverlick brot unde vette hin zu meßen. das. S. 157. 
porteken. Nd. Jahrb. II, 55, 25. 50 predikenspel. Deszgeliken hebben 






fREME 237 tROINfiN 

de schomakers j^des hansischen Con- presencie, Oeldedhlung für Mit-- 

iors in Bergen) ehre eygen speie Wirkung beim Chordienst unde dar- 
under sick gehatt, alhe predikenspell van presencien to köre geven. Brschto. 
up den Norden Nesze in volgender Chr. 2, 326^ 31; al de wile aver . . 
wyse. 1. up eynen bestemmeden dach 5 de renthe nicht uppe en queme, aide- 
am passchen hebben se geghan up wile en dorfte wii ok nene presen- 
den Norden Nesse in S. Margreten cien geven. Blas, Urh a. a. 1445 
karcke; dar moste einer up ein stucke (Wolf, Arch.). 
holtes stigen unde dar snackerey pre- prestel = pressel. Heft he syn 

digen off vorteilen, wat hir geschacb 10 seghl myt ein dorchsteken prestelen 
van losen wyvern und megden, wo dorch de fundacien und Instrument 
de geehret worden edder ungeehrt, vorseghelt. Z. f. Nieders. 1861^ S. 
und hebben it predigenspil gebeten. 206. 

Averst so balde gotteswort hir ge- prigen. „prigen, strijden, zieh be- 

kamen ysz, hebben se dit spill af- 15 ijveren.'' Oudem. So wie vm vorstaen 
gelecht. Hans. Gesch. Bl. 1877, 8. 142 f. (anderen voraneustehen, vor anderen 

preme = prene. Snyt ene (den Ehre zu genießen) prycht, Ne roect 
drose) vp myt enen premen. Goth. niet, wo he goet crycht. 8peg. d. 
Areneib. /. 32^. sonden f. 85k 

premese. III, 374^, 26. Lies: 20 prisen, III, 577b, 2 (in der Schif- 
Caufela. „ Hier bezeichnet premis das f er spräche). Nach Breusing nicht vom 
Mittel, um den zweidetUig sprechen-- frzs. prise, sondern vom frzs. priser 
den Gegner zu zwingen, sich an einen (lat. pretiari) = preisen, vorziehen, 
bestimmten Sinn seiner Bede zu hat- prisen, sik p. na, trachten nach, 

ten.^ Homeyer.^ 25 Wan du beginnest to alden Unde 

prenden, prinden, st. v. faßen, er- dine loke grisen, So erst schaitu dik 
greifen. Eenen vasten naghel se dar na prisen, Dat du beginnest to 
(Deborah) prant Vnd enen hamer in wisen etc. Visio Philib. v. 454 ; islich 
de andre hant. Speg. d, sonden f. 7(h. sik dar na prisete, daz her sin eilen 

prenten ist oft = schreiben (Buch- so bewisete. Brschw. Reimchron. v. 5109; 
stoben auf Papier etc, drücken). Lukas he (Herodes) sprak (zu Christo:) 
de ewangeliste prent Van den riken „wultu mi ein teiken wisen, Ik wil 
vracken man etc. Speg. der sonden mi degher dar na prisen, Dat ik di 
f. 75a; bet achter (etwas später) hefft helpe van den jodden etc. Anselm, 
he (Ecclesiastes) dus geprent: num- 35 v. 652; na State (Staat, Pracht) vele 
mermer en pryst den man, Eer du sick prysen. Brschw. Chr. 2, 237, 96. 
tale hores daer van. das. f. 123^. — privete. Besundern sede de ko- 

In den folgenden Stellen ist die Be- ning (Erich von Dänemark) den van 
deutung unklar. Dauid seit: Ere doch- Lubeke, dat se ouerdechten, wo vnde 
teren zyn geprent Met kostelheiden 40 myt welken eren se ere herschop 
al vmtrent Eenen hilghen tempel ge- hedden ; eer he also en here wesen 
like, Nv pleghen des arm vnd rike. wolde, so wolde he leuer enen vromen 
das. f. 95h; (Der Hoffärtige ist gheck) manne syne pryueten bewaren (1416). 
dat (weü) he em selven niet ne kent Lüb. ürk. F, S. 614 f. 
Mensche wesen van eerden geprent. 45 proinen. Darop se worden vor- 
das. f. S8b. soynet, Myt dem rade dyt geproynet 

presant, Präsent, Gescheit, unde Vor or beste und der stadt. Brschw. 
se Sauden eme (dem zurückgekehrten Chr. 2, 119, 571. (Nach Hänselmann 
Fürsten) ryke presante (1298). Lüb. = prünen, zusammenstücken, kümmer^ 
Chr. 1, 416. 50 lieh, unordentlich flicken.) 



PROPPfiN ä38 PÜST 

proppen. Or armborste weren la- Woeste^ Nä. Jahrb. 11^ 8, 49. — 
den . . ore hakebussen gheproppet Hierher'? 10 Vi ß. (als oppergelt d. t. 
(mit dem Propfen = Kugd? ver- Trinkgeld gegeben) ß immmeieTs unde 
sehen). Brschw. Chr. J3, 213^ 92, 1 puckirde unses gn. heren van 

prot. fflautes^ proteiges Wesen.^ s Brunswick (1493). Z. f. Nieders. 
He wart ghegreppen myt syner eghen 1868, S. 239; vom Herausg. als 
selschop, De in dren jaren helth den „Pauker** bezeichnet. 
proth (das große Wart führte) ; do pnlmete. Item eyn grot spynt nnde 

Tel aus up 6ne dat loth. Brschw. eyn luttick spynt baven myt eynen 
Chr. 2, 223, 12. (eig. Oeschwätß, ßu lo pulmete (1466), Ostfr. ürk. nr. 846, 
proten ?) pnlsevort ? Item ersten ghyfft men 

prOYenbrdt. Ok schal he alle yar yp de tafel IUI scynken vor de 
den snluen domheren gheuen vor ere borgemesters vnde jungen heren ynde 
prouenbrot sestich mese rogghen de olden broders, vnde gelen sennyp 
vthe den thegeden in deme lande to 15 darby vnde pulse voert. Item to 
Holsten (1405). Liib. Urk. F, nr. 128. deme anderen rychte gyfft men wylt- 

proyest. 2. Humpen, twe lange brede etc. (1500). Meld. Jahrb. 10, 
Sttuerlyke sulveren krose, de men S. 88. 

prottweste nenneth , myth decken pninpel. Nein goltsmit sali maken, 

(Deckeln), twe grote bekere etc. 20 verkopen . . sulver, dat upgestreken 
Hans. Oesch. Bl. 1878, 8. 182. — is mit geschlagen golde, dat men 
3. „provest unrd das italienische Wort gewoDtliken pumpel rufet (? ' Var. 
provese sein (s. Böding III s. v.), pumpelrutet) (1491). Ostfr. Urk. nr. 
^n Gerät, um das Schiff am Lande 1299. 
eu befestigen.^ Breusing. 25 pnnse. Der doctoren (d. i. Juristen) 

packelaken = puck. Nymant schal bocker Unde der yoden wocker, Unde 
sine wuUen vorlesin (auslesen) noch de ruchen puntzen Under den wyssen 
utscheiten puckelaken darvon to ma- tuchen Unde de romesche kenzelio 
kende. Oött. Urk. v. 1476. Dat synt vyer geschyr, De maken 

pake, puche. Wes den van all so de gantze werlt yr. Nd. Jahrb. II, 29. 
oren guderen an gelde, puchen, kan- Die Bedeutung von punse wird Mar 
nen, kettelen; gropen . . bedden, durch den gleichen Spruch: di^ i\kvv8,\jß 
kesten nableve (1512). Z. f. Nieders. mit sinem boke, De jode mit synem 
1867, S. 169, (Da bedden auch be- gesSke (d. i. Wucher) Unde dat vnder 
sonders genannt werden, und puchen 35 der maget vSrdoke (Schürte) Maken 
bei kan nen, kettelen etc. aufgeführt de ganze werlt erre. Werltsproke f. 5^. 
sind, so ist fraglich, ob puche hier pust^ Küssen. Item II ledderne 

„schlechtes Bett'' heißt. Doch vgl. puste vnde VI wulne puste III mark 
„pueken, alte, schlechte Bettenstüdce, (1443). Sudend. 9, S. 311, 38; ok 
sacpe occurrit in foro, in casibus here- 40 (geve ek) enen pust van ledder, enen 
ditatum etc/' Bützow. Ruhest. 3, 49.) klenen gropeken etc. Blas. Urk. a. a. 

pukep. ///, 384^, 50, Pauker, 1475 (Wdf Arch.). 
Trommler? „spellude". Gl. in Dg.: pflst = puyst? vomica, pustula, 

pfifer, puker, videler, singer, sprin- tuber, Verruca. Kü. Van der ziecheit 
ger. Homeyer, S^, I, 38 (Dritte 45 des vleyschs vertelt Augustyn dus 
Ausg. S. 194. Anm.). „Da pung(e) vnd seit: Sulc ghedaen is des vleyschs 
außer Beutel, kleiner Sack auch Trom- crancheit, Dat he niet en can ge- 
mel bedeutet, so unrd punger als weren (hindern?) den puust, he 
Trommler eu verstehen sein; pücker ne wast (wächst) em to deren, Noch 
ist dann wie mhd, püksere, Pauker.^ 50 dat he se can gematen, So dat se 



tUST 239 QüANt 

em slapen laten. Speg. d. sanden f, lijk. 3. gemeen, grof, onhebbelijk, 

ijtlb. woest. 3, sterk, herig, snel. Oudem. 

pfiflt. Quod dixit: it helpt also Salomon in prouerbien sede : Die pu- 

vele alze pust in de have (Verbcd- tertiäre werden gerooft Van der eer- 

injurie) (1379). Lib, civ. Gryphisw, 5 den, des gelooflEk. Speg, d, senden f. 36^; 

lib. XXXIIIy f. 85. (Pyh) metten mensche ne stride niet, De 

pute, als Schelte. Owe, owe, owach! de tonghe heft putertiere. das. f. 

Wo sleystu, böse pute, my so seer. 120^; Augustin secht: Ick zie zuae- 

Fastnacktssp. 976^ 22. ren vnd verchieren (d. %. rercieren) 

pntertiere, a((;., 6^. adv. nacA TFet^e 10 Aldinck vmtrent den putritiren Vnd 

(tiere, tere) einer pute, «n^atiier, un- seinen blyfft he yuuI vnd besmit. 

ieu^cA. i.onkuisch, hoerachtig,lieder- das, f. 94\ 



a 

qnaekelie, Schtoätjserei^ Schnackerei. quBltbeiie^SchfnerMfenslager? Kran- 

Vnde darvp scriuet iuwen furstl. Jcenbett? Siechthum? Sie (die Beichen) 
gnaden de ersamen rade van Lubeke 20 sien vnd vinden in allen steden 6e- 
ene lange qoackelyge vnde vnnutte noech armen . . Vnd qualebedde co- 
wort, der se nnmmer al bewisen men em ooc te voren, Mer si en 
}LoriAGii^U:^.(1423).IM.Urk.6^S.497. willen der nyet na hören etc. Speg. 

quadie, Bosheü^ malitia. Unde d. sanden f. 3c. 
wolde lichte gheme de bände ghe- 26 quant. Der Gen. quants scheint 
smered hebben, dar Lodewich Beye- af*ch adverbial gebraucht eu sein, wie 
ringhofi my van he£Et gesecht, unde quantswise. We comt nv, dar men 
schal nenewiis scheen, uppe dat men tword godes seghet? Arme wiueken 
sulke ghesellen nicht en starke in vnd daer to maus Staeo dar van 
erer quadie (1437). Hans. Rec. /i^ 80 verren bi als quans (vgl. ähnl. Bü- 
S. 30. duug: als kaks, kwanswijs. Oudem.). 

quadie = quät, böse, boosdoener, Speg. d. sonden f. 2&; ten hilghen 
booswicht. Otukm. (Ten andern knape steden Solden (würden) se baruoet 
dat he zede: sech, ofistu etc.) . . Do gaen, ne wäre (nur) Een deren 
sprac gheknielt (mit gebogenem Knie) 86 (Dorn) were em al to zware, Vp dat 
de quadie: Verlaets my, here, ick he in ere vote stake . . Dus van 
bidde ghenaden etc. Speg. d. sonden elken guden zaken, De se gherne 
f. 13ib. quans solden doen. Hindert em enych 

qnayer, Gebetbuch^ Brevier? He valsch occusoen. das. f. ^7a; de an- 
(ein junger Mönch^ der eum Abte 40 ders almoesse gheuet Dan dat he in 
Icam^ De woende ten berghe van zynen willen heuet Den armen te 
Syna) sach mit groter ernstichede doene dat he bad, De ghifte en sal 
De moDyken alle werken vnd he em helpen plat . . De riken gheuen 
zede: Wo werct gy dat misuaer vm de ersamhede, Dat quans be- 
altoes? Maria dat beste deel vercoes 45 hoert to ere richede Vnd schämen 
. . Do gaff em de abt een quayer solden, dat sies achterbleuen; De 
Vnde deden gaen in den vergier Verliesen so wat se gheuen. das. f. 
(viridarium, nachher bömgarden ge- 57^; De doer contemplacien me 
nannt), Vmme te gebruken synre quans Ere lyffnere te winnene laten 
gebeden. Speg. d. sonden f. 69k 50 (unterlaßen)^ Stelen de giften der 



OüÄNTSWlSfi 240 OüßKEN 

caritaten. das. f. 69^. — Vgl. Oudem. der henze (1437). Hans. Bec, IP. 
5, 591. S. 37. 

qnantgwisei (quanzys, quansis) adv. qneke, gramen diureticam. Wdf. 

nur zum Scheine, toch J. E. borger- Voc. med. phys. nr. 363. 
mester sampt dren rathmannen aver 5 quekebret, (quaecborde, quecberti 
de beke, im schine, als wolden se Trictrachret^ Spidbret. ( Vgl. Har, belg, 
umb frede handlen; jedoch worden VI^ 170). Daß es ein Wurf Mret ist, 
86 quantswis gefangen. Benner^ Livl. geht hervor aus dem Speg. der senden 
Bist. S. 181; den (swei Leuten^ die f. 46c^ wo es heißt: Int ende (des 
beide morders unde dotslegers uxiren) 10 Abschnittes von der Verderbliehkeü des 
gaf N. vele geldes, welches se quantz- Spiels) daer gesecht so wert Van de 
wis mit speien gewannen hedden, (von denen, die) terlinghe upt queke- 
dan se weren beide dobelers. das. bret Verhuren . . off enighen winke! 
360. — Der vracker (Gieriger^ Gei- Vm daer in te driuen spei etc. — 
siger) stric, dat is quanzys noot . . 15 Das quekebret aufsetzen jsru dürfen 
Eerst so brengt de duuel an Ene be- auf Kirmessen etc. gehörte su den 
sorchte (Besorgnis) den man, Wo he Begalien. Es beschwert sich der Erz- 
de nootsake gewinne . . Danne be- bischof von Köln, Dietrich van Moers, 
ghint hiene tempteren Vm meer to in seinem Fehditbriefe von 1441 an 
hebbene dat noot gebiede . . Vp 20 die Stadt Soest im 13 Punkte: sj 
auenture quans, offt geschiede, Dat vnderwyndent sich ouch ejgen qaeck- 
he volle etc. dc^. f. 24^ ; ander (vrou- bret zu haven ind haint dare eynen 
wen) vlechten vrende (d. i. vremde) bofen konyng zu gestalt, genant 
haer Int ere , als quansis et were Hilteman, die hait dat von yren we- 
daer etc. das. f. 96h u. so häufig in 25 gen . . zu Weluer up den maodag 
diesem Buche. — Nach de Vries zu pingsten nest gelidden, als dair 
(Archief voor Nederl. Taalkunde, Am- kyrckmesse was, up geslagen ind ynse 
sterd. 1847-8, S. 72) ist quansis (in queckbret dar up zuslagende mit ge- 
anderen Formen auch quinsiquans, walt verbodden . . Ouch so hait he 
alse quisquans, alse quansijs) Ent- 80 dat selve queckbret up andre steden 
Stellung nicht von quasi, sondern von . . in vnsen landen, als nemelich za 
quamsi und soll von quinsiquansi Soest etc. up geslagen, darmit wir 
(oder eigentlich quim si quam si) in groisslichen an Tusen herlicheydeD 
scherzhafter Ablautung gebildet sein. von yne verkurtzt worden, des sy 
Korresp. Bl. F, S. 20 ff. 36 allet mit recht nicht doin en mögen. 

quast, Laubbüschel. De olden lüde Item so haint etc. Soest. Areh. XX, 
brukeden vel meer ekener queste, nr. 13. 

alse or noch bruket, wen anderer qnekegelt, Viehgeld, Abgabe vom 

blede etc. Nd. Jahrb. II, S. 33. Vieh. Item gifft he ock jarlikes XI 

qaast. Zu dem Sprichwort dama 40 Schillinge, dat het qwekegelt. Hodenb. 
man, dama quast vgl. das latein. Brem. G. Q. II, 38 u. 40; des stich- 
Qualis persona, tale datur perizoma. tes meyere . . de geuen ock tyn0- 
So sede de bader vnde gaf dem bo- swine offte qwekegelt. das. S. 10. 
del eyn rode in de band. Voc. Oldenb. queken, quik machen^ beleben, nah- 

qaebbe = quobbe. Brock, quebbe 46 ren^ mehren etc. De derde partie 
unde see. Mandeviües Reisen p. 38'^. (des Tractates) sal dinghen bevro- 

qaedraeht = twedracht. Unde in den, Die yracheit (Gierigkeit) que- 
daghe to settende de quedracht, ken vnd voden. S^. d. sond^ f. 
dede ist twysken dem koning van 18^; he (der Wucherer) queect den 
Engeland unde den menen steden 60 schat met minnen groot. Die ne be> 



-^ 



QÜELEN 241 RAPEN 

swyct ter meester noet. das, f. 34o. Singen oder auf einem Instrumente 

(Vgl. bequeken.) . allerley schlechte Abwechselungen ma- 

qnelen, als st, v. Qual erleiden. chen,^ Dähnert; stümperhaft singen; 

Genturio bad vnsen heren Ouer syn sich im Singen versuchen, trällern; 

kind, dat quäl so zere etc. I^eg. d, 5 von Vögeln: zwitschern. Teghen des 

sonden f. 45b. soten meghen (Maien) blote Der 

qnene. De prophete genaemt Johel voghelin stolte ghemote, Wen se to 

(secht) (c, 3 V. 3?): Vm wyn ver« stride qwinkelleren Quart qwint oc- 

cofte de quene olde Dat meghedeken taven jubileren etc. Qu^dl. Es. nr. 

etc. Speg. d. sonden f. 10h. lo 144 f. 77tk (Seelmann). 

qnerdel. De querdel an enem qnist, te quiste gän, umkommen^ 

lechte, lickmus (Docht). Voc. Oldenb. verloren gehen. Des duuels wichten 

quere, ÄtVr, zahm. III^ 403\ 1, voeden zy (die Reichen) Vnd de ar- 

Se weren worden degher queer, Der men gaen te quiste daer bi. Speg. 

spellude lust uns nicht mer. Brschw. 15 d. sonden f. 3^. 

Chr. 2^ 160, 30. quisten, umkommen laßen, vernich* 

quetselik, schädlich. slapen to ten, verschwenden. Vake so ziet me 

vntyd is zeer begripelick vnd quetse- an de rike, dat siet (das irdische 

lick. Speg. d. sonden f 70c ; Sie wer- Crut) quisten manigerleye wys. SIpeg. 

den van gode geplaget, Die quetselic 20 d. sonden f. 109h; Syn ghelt se (die 

zyn ten armen waert (d. i. wärts)^ luxurie) em quisten doet. das. f. 6c. 

die den Armen schaden, das. f. 36^. qnistinge, Verlust (das Umkommen- 

quieksulver , (argentum vivurn), laßen). Nochtan yolcht dar twe quade 

Quecksilber, humectum. Brevü. Benth. saken (dem, der luxurie treibt) Qui- 

u. Dief. 25 stinge van goede vnd vele waken. 

qninkeleren. ^üftY der Stimme im Speg. der sonden f. i?b. 



R 

radde, Balte? (Die Balte heißt raken. ///, 415^^, 31. tractulare. 

sonst nd. rotte.) So wanne du (Leich- Ik wyl ehr (der Frau) de aschen 
nam) körnest dare (auf den Kirchhof), uth den wunden raken. Fastnachtssp. 
so nemed diner radden wäre (Hs. 35 984^ 25. — Auch stark? Gelike dat 
H. de wormen). Visio Philib. v. 111. gloyende colen de ander ontsteken, 

raderie, radinge, Bathen, Wahr- De al vte weren gereken (die bereits 
sagen. Raden bi auenturen vm dat ^ausgerakt^ sind?), Also vntstect des 
geschiet off geschien sal, is grote menschen moet etc. Speg. d. sonden 
vrese . . De ander dweliughe is ra- 40 f. 50^. 

dinghe, des vele lüde plien etc. Dits ramen, ogen, destinare oculis, lu- 

valsche raderie al. Speg. d. sonden minibus, acri contuitu; mate ramen, 
f 100c, dat middel ramen, teuere moderamen; 

radesam, adj. rathsam. Vnde bege- de rechte tydt ramen, nancisci tem- 
ren ju weten, dat vns radesam vnde 45 pus legitimum, idoneum etc. Hoffm. 
nutte dunket, dat etc. (1419). Lüb. Findl. I, S. 162. 
ürk. 6, nr. 143. vBJ^e ist: Kopftuch. 'pepl\im(Blejer, 

radieheit, compendium, compendii sloiger) rancze, hülle, heuftduech. 
ratio. Hoffm. Findl. I, S. 162 (zu Dief. 
rät, schnell?). 50 rapen, raffen. Se (die Mächtigen, 

Kaohtrag xnm mnd. Wb. 16 



RASLIK 242 RECHTWIS 

Reichen) rapen dat grote vnd cleyne batt, 9 elen deep, van kalck, haer 
mede; dit8 ouergrote dorperhede und allerlei fulen dreck thogerichtet, 
(und keine edelheit). I^eg, d. senden und smeyten de neykamers (die Neu- 
f. 100c; wat dar hadden mer de pa- angekommenen) dar hen in; wen se 
pen In der borch, scholden se rapen. 6 averst berut wolden, standen se alle 
Brschw. Chr. 2^ 203^ 24. tbosamen baven und smeten kalck, 

raslik = rascblik, adv. schnell, baer und allerley unfledicbeit^ wat 
rasch. De knape rande raslik Tan se men bekomen konden, ap see. 
deme wegbe. Vorl, 8on v. 481; vnde Hans, Oesch. Bl. 1877, S. 143. 
kerde syk raslyk wedder vmme. das. 10 rebel. De mit der beugen (?) effte 
V. 675, worden iement rebell makede (heim 

rasselen ? unde der krossen (Gro- JPastnachtstanz in der ZirkelbrOder- 
sehen) wart vele van buten bir in- geseUschaft), de scbal brokegelder 
gebracbt und leten se teken. Unde den vastelauensdicbteren upsetten 
de ungetekenden krossen kernen bir- 15 (1477), MM, Jahrb. 10, S, 78. (d. h. 
over enwacb, dat neymet neynen un- in Zorn brächte?), vgl, revelstrit. 
getekenden krossen mer bebben wolde, reeb, adj. steif, mhd. rsßbe. So eyn 

wente dar konde neymet neyn vor- pert recb wart. Nyra des perdes 
dell mer ane rasselen. Brschw. Chr. toem etc. Ane. f. K, d. deutsch. Vors. 
2, 415, 4. 20 1878, 8. 183. 

rät. des rades leven, sich berathen; recht, to recbte setten, vor Gericht 

auch mhd. rätes leben. Hirumme vor- stellen oder bringen. Were, dat ein 
bodede de rad de papbeit unde leue- canonicb van deme capytele sich be- 
den rades myt on, wu men dar vort clagbede van deme gogreuen, den 
by varen mocbte. Brschw, Chr. 2, 25, 25 sole wy eme tbo recbte setten, also 
25; dar wolden se ock vorboden to lange als de ghene gogreue is; me- 
komende de van Honofier . . vnde nen (l. meven, aber), wanner de go- 
wolden mit en spreken vnde rades greue entsat is, so ne bedde wy der 
lefien. dar vmme dat id ouele stunde clage vorder nicbt to ricbtene (1325). 
etc. (1406), Sudend. 10, S, 366, 1. 30 Niesert, Münst. ürk. 7, S. 453. 

ratborn. ratbore ansfusetzen? Eine recht. Superl. recbtest. Se seien 

bore (Bahre), die auf einem Bade oldermanne kesen . . de dar recb- 
geht? Schiebkarre? test (die passendsten) to sin. AUeste 

ritschop, öerä^ÄCÄa/lf, 5. redescbop. Nowgor. Skraa (lAvl ürk. nr. 2730); 

rauwe = rö, roh, von Speisen: 35 dese olderman, de bevet vort vrien 
Gbeen dinc en is so quaet Vnd dat wilkore to kesende ver man eme to 
den licbam meer verslaet Dan men belpe, de eme recbtest sin etc. das. 
te etene begbeert, Vor (bevor) de rechtdeler. 111,433^. Nach Lap- 

spise is verteert (im Magen verdaut) ; penberg: Scharf rUMer, 
Ais rauwe spise vp rauwe valt, So 40 rechtinge, Becht, Gerechtigkeit. 
ne is natuerlike bitte Niet mecbticb ende A. vorscreven scbal bruken sine 
te doen smelten ditte. Speg. d. son- recbtscop ende recbtinge na utwisinge 
den f. 2t^. dar sien breve, de bevoren dessen 

rave. i//, 428^^ 21. Ere (der do- breve darup gemaket sind, dar he 
ren) ser dat beilet to sunder raven. 45 recht to bevet um Kenen bede willen, 
Hoffm, Findl, I, S. 70. ende se suUen etc. (1408). Ostfries, 

rayel. Dar na badden se (die Uan- Urk, nr. 213 (Lüb. ürk. F, S. 194). 
sischen Contoristen) ock ein spill (Fehlt etwas oder ist dar sien fehter- 
Ravel gebeten. Und bebben einen haft?) 
depon sump up der scbostraten ge- 50 reehtwis, adv. nach rechter Weise, 



REDE 243 REINELIK 

gebührend, unde de suUen an unde behoff, aver de nederste regel scholde 
ut danzen, als idt eme de vastel- van der dele binnen der woninge 
auensdichter beten und beuelen recht- ver eilen lank ho wesen. Hildesh. Urk, 
wis (1477). MeU. Jahrb. 10, S. 78. v. 14J24 (Z. d. Harz-V. 13, 94). 

rede, to reden satten, zur Rede 5 regelsberen. „Die r. sind die be- 
stellen^ ins Gerede bringen, verJdagen. kannten regelsbirnen, die unzähUge- 
dat se den rat in mangher forsten med vorkommen.'' A. Birlinger. 
bove, vor utwendeghen capittelen, regen. In einem regenen wedder 

vor papen unde vor leyen to reden (Regenwetter). Rost. Chr. p. 4 (Rost. 
setten etc. Brschw. Chr. 2y 31, 11 ; lO Progr. v. 1880. Krause.) (= regen- 
to dem ersten sette we, dat de ca- den ; oder ist -en nur euphonische Ver- 
nonike to S. Blasiese uns, den rad längerung?). 

to Brunswick, hebben to reden ghe- regSrslade, (Leute, die das Re- 

sad in forstenhoven myt unwaren gieren haben), Leiter, Anführer, unde 
worden etc. das. 49, 15; en scheide 15 dat vor dem dore LXX borgere syn 
eyn over den anderen nicht klaghen geharnschet, alse XXX in der Olden- 
offte on vorergheren edder to reden stad; darover schullen regerslude 
setten. das. 38, 3. syn N. N. XX im Hagen, de schul- 

redet Fieber, Do sach he Petrus den sik holden na N. N. Brschw. 
swagber ligghen zek van rede. Old. 20 Chr. 2, 531, 5. 
Evangdienb. f. 93. reie, Lied; als Spottlied: Item be- 

redelds, befreit von Anspruch; syn. schuldege ek Hermen, dat he over 
von quit. Vnde scheidet de heren my hefft laten maken unde gedichtet 
van Steynvorde vnde syne aneruen dessen nabescrevenen reyen . . und 
quit vnde redelos van den verluse 26 sande dessen sulven reyen in de 
(1343). Niesert, Münst. Urk. 5,8.175. schole etc. (1U6). Hans. Gesch. Bl. 

reden. Desse brif is gegeuen tho 1877, 8. 145. 
Ameborch, also men reydet (= zäh- reie ? Dree bedde, twe banckpSle, 

let, rechnet?) van der bort etc. veer hovetpole, twe par laken, een 
(1295). MeM. ürkb. nr. 2352. 30 reye etc. (1455). Ost fr. Urk. nr. 689. 

reder, Ausrüster, der ein 8chiff rein, contrah. aus regen. Rein, 

ausrüstet und befrachtet, Rheder. wel- sachte vallende, is zere goet . . Mer 
ken schaden (den ein Schiffer von vele reyns vnd vallende zere Quetst 
den Seeräubern erlitten hat) he van de vrucht no min no mere. Speg. d, 
zijne reders dachte uprichtet (ersetzt) 35 sonden f. :2b. 

to hebben etc. De reders höbben eme reine, f. Reinheit. Willet darto 

eyn lichtescbip gesant etc. (1493). neuen loven keren, sunder willet my 
Ostfr. Urk. nr. 1376. hebben in reine unde unschult (1437). 

rege, Reihe, Zeile, uppe dem spa- Hans. Rec. IP, S. 44. 
tium dusser rege. Brschw. Urk, v. 40 Teinetik^ reinlich; im moral. Sinne: 
1507. ordentlich, unbescholten. We ein kop- 

regel, Riegel. Item 1 pt. 5 0. man wert, de scal in deme jare de 
deme holtfogede sulff 4 vor 5 dage kertzsen vore unses heren lykhame 
slage unde reghel helpen to settende dragen; en were ok des iares neu 
(1486). Z. f. Nieders. 1868^ 8. 202. 45 nie kopman ghewurden, so scheide 
— Wur ein unser borger by sines id de don, de allernest were kopman 
nabers hoff buwede, de mochte boven ghewurden ; mochten se des van eoh- 
den nedersten regel (d. h.?) venster ter not selven nicht don, so scoldet 
to sines nabers hove wort (hofwärts, ein ander reynelik kopman van des 
«ft den Hof hinein) maken to siner 50 wegenc vor on don; den schal he 

16* 



REISER 244 RESCHAP 

hir tho vormogen (1362). Z, f. Nie-- scriuen, wente der ys to der eynen 
ders. 1878, S. 131. tidt myn, to der anderen tidt meer. 

reiser = reisener? (Vrome), idt das. 8. 113; were wol nutte, dat alle 
sy an vangenen, reiseren, haue ofte de rechticheit myt den kothweren 
an namen etc. (1401). Lüb. Urk. V, 5 (ji^u Beverstede) wurden samptliken 
nr. 18. lecht to Verde, so de nicht vele dre- 

reisich. venustus dicitur schone gen vnde nicht van werde ßynt, io 
vel veydelik (d. i. weidelik) vel rey- wurde dat dorpp Beuerstede reken, 
sich. Voc. Oldenb. ynde dat gantze dorpp qweme denne 

reisige perde, Reitpferde (jsum lO gantz to der vagedie to Vorde. das. 
Kriegsdienste) , Ggs. wagenperde. Ä 65; vnde wanne se den van uns 
Unde beden . . se leyten on doch bered (befahlt) sint, also dat en dyt 
itwelke ackere to voderinge vor ore vorben. ghelt bruclik vnde reken 
waghenperden uthwisen . . se hed- worden is, so etc. (1371). Hoffer, 
den noch haveren genoch to oren 15 ürk. II, 8, nr. 170. 
reysigen f erden. Zug geg. JühndeS. 18. rele. 111,457^. WogenansMag^ 

rekede. y,Im J. 1409 verkauft je- Brandung, rel, flandr. strepitus et 
mand an das Marienkloster in Lemgo garrulitas. KiL gedruisch, geraisch, 
seine beiden ryeken HoIjs, und 1424 geraas. ders. (bei Oudem.) 
ferner eine rekede Holjg. Auch noch 20 ren, als n. Renne. It. 4^/^ 0. 3 A 
jeißt haben viele Cdonate Grundstücke^ B. vor 2 dage dat ren to dem wa- 
die als in der reckede belegen genannt terrade to makende . .It. 14 0. H. 
werden.'' Preuß, Vgl. Lübben: regente vor dat ren to makende (1490). Z. 
in den German. Studien 2, S. 272. f. Nieders. 1871, S. 167. 

rekelik, ordentlich, richtig, recht- 25 (renne-), ronnebart. It. einen rönne- 
schaffen, wy hebben gheseen, de daer barth III gülden (1562). Rectm. eines 
versiert weren myt natuerliker vor- platenslegers. Vgl. hart. 
Standenisse ende in den State des (renne-), ronnehfit, Hut beim Ren- 

lichtuerdighen leuens ghekoren wor- nen (Turnieren). Eine brüst tho dem 
den to regimente seer reckelic wor- SO ronnehode('S'^wrmÄati6c^ 1 daler('155^^. 
den. Bok d. Byen f. 92c ; alle recke- Rechn. e. platenslegers. 
like manne de helpet dar gerne to, reppinge, das Wiederaufrühren von 

dat de gilden yo by eren wonten Streitigkeiten. Item alle reppinge, de 
(Gewohnheiten) blyuen. Niesert^Münst. van vns beyden in desser twydracht 
ürk. 3, 237. 85 syt gescheit van allen gebrecken beth 

rekelpennink, Rechenpfennig. It. toe data desses breves, sollen alle 
IV« 0. vor rekelpennige in de scri- doit ind vorswegen syn (1487). Nie- 
verie (1481). Z. f. Nieders. 1871, S. sert, Münst. ürk. 6, 8. 166. 
199; dagegen das. S. 200: It. 2V'« 0. reren? (Der Weinschreiber sott) 

vor nige reckenspennige Johanny 40 neyn fordil soeken mit waner mate 
deme s'crivere. noch rerende. Gott. ürk. v. 1496. 

reken, adj. u. adv. in richtiger Be- reschap = retscap, Richteramt; 

schaffenheit, ordentlich, clare vnde Gerichtssprengel, boven all dussen 
rekene registere tho mackende. Ho- punten zo sali Ymelo hoefftling unde 
denb. Brem. G. Q, II, Anh. S. 16; 45 sine naekomelinge . . dat recht unde 
weme de (buwhoue) tohoren, kann reschap myt tobehore der herlicheyt 
men wol myt der tidt reken (ins aver uns buren hebben to ewegen 
Klare, in Ordnung) maken. das. S. tiden (1426). Ostfries, ürk. nr. 340; 
128; de vagetplichtigen kan men de gene, de wanen im Damsater 
nicht reken (genau^ ordentlich) be- 50 rescup (1428). das. nr. 367. 



RESELE 24Ö BIN 

resele, d. i. re-sele, Eeh-seüe. S. ridetonwe. „Campes Erklärung 

ein Beispiel unter pant. scheint mir unwahrscheinlich. Ist es 

restement, Arrest. Dat sine vorscr. nicht das Tau, womit das Schiff vor 
gudere vte dem restemente verlaten Anker reitet (ridet) ? also ein anderes 
werden. Lüb. Br. v, 1431. Vgl, roste- 6 Wort für Kabel oder Ankertau 9^^ 
ment. Breusing. 

r&t, n. Sitt. Dat man der (Stadt- rie, Scheune, (slav. ?) Als do de 

diener) nemede mer (fürder) lenen ruiters anquemen, drengeden se de 
schal na hovewerke to ridende ane Russen in 2 rien (edder schuinen), 
allene unsem heren van Hildensh. also lo beschloten se dar inne unde sticke- 
beschedelike . . wu he witlik do, den de rien an. Renner, Livl, Eist. 
war dat reet hen gelden schulle, dar S. 286; also quam de erste hop 
se schallen riden. Wolde unse here Russen andrengen und nemen de 
om des nicht seghen, wur dat reet perde uth den ryen. das. S. 169. 
hen gulde, denne so scholden se ok 15 riese, der leichtsinnig handelt, ries 
wedderkeren (1421). Z. d. Eare-V. (vetus), temerarius, inconsideratus, 
13, 97. Bildlich: syn reth me konde effrenus. Kü. ribaud. Oudem. Des 
nicht merken, würben dat scholde (die Kostbarkeit der Zeit) weynich 
sus ghelden. Brschw. Chr. 2, 191, 17. achten duUe riesen. Speg. d. senden 

rettelen. rettelen vor der doren, 20 f- ^7^ ; aldus so bid (bittet) menych 
kloppen vor der porten, pulsare fores. arm old ries vm dinck etc. das. f. 62^. 
Hoffm. Findl. I, S. 162. riesen, wie ein riese handeln, te- 

richte. to richten, gerade aw^ ; auch mere agere. KU. zot, dwaas zyn. 
richten to (wo richten adverbial eu Oudem. Ghelic de coren wannet in 
faßen ist), unde he leyt den hasen 25 den wint Behelt zyns kaues niet en 
lopen, de leyp dem huse to, richten twint, Dat doet de wint, diet al ver- 
to. Brschw. Chr. 2, 340, 16. Vgl. liest; In dusdaenre wys de guffe 
Zeno V. 141. (Verschwender) riest, Want namaels 

riehtinge, Berichtigung, Entschä- syns undanx he gemist, Dat he quelke 
digung, Erstattung, vns dat aftostel- 80 heft verquist etc. In vier maniren 
len vnd richtinge to doen . . vnd so Verliesen Dat ghenne, datgheuen 
were vnser eynig vndersathe darin guffe riesen etc. I^eg. d. senden f. 
vngehorsam to der afstellinge, rieh- 67d; ciaer eist, dat he zere riest, 
tinge vnde betteringe (1490). Niesert, De ledighe (der Müßiggänger), de 
Münst. ürk. 6, S. 126. 86 sulck goet verliest etc. das. f. 71^. 

riden. de ridende borgermester rik, Rücken. Roboam zede: Myn 

(Brschw. Chr. 2, 370, 1) ist der re- minneste vingher dats algader Mere 
gierende Bürgermeister, insofern dieser dan riken (!) myns vader (grossior 
auf die auswärtigen Tagfahrten aus- est dorso). Speg. d. senden f. 87^; 
ritt. Daher auch ridemester genannt. 40 Desse grote borde vp mynen rick 
(das. 556, 27.) (Hänselmann.) Zyn myne zonden; der ne wil ick 

ridener = ridender. Berittener, Niet besien noch daer äff boren. dEa5. 
Reisiger. Wat deyt god noch vele f. 139^. 

teken ! de is worden eyn rydener, rim. in den rim dön, ein Spottlied 

he was int erste eyn korsener. 45 auf jem. machen, im Gedichte ver- 
Brschw. Chr. 2, 172, 10. höhnen. S. hüt. 

rider ? It. den monneken (in Eng- rimpe. hertes-twich, rattensaghel, 

land) dede yk 2 ryders, costen 7 ß. ; rympe, spica celticä. Voc. Wolf. med. 
darto 2 ß. an ghelde, dat is 9 0. phys. nr. 363. 
(1437). Hans, Reo. IP, S. 92. 50 rin. „Der rin (ein noch gane ge- 



RINGEN 246 ROK 

bräuchliches Wort) ist ein — gekreue- Wald getrieben wird, schon eu den 
tes oder vierarmiges — Eiscn^ das in Reisern gelangen und sie albeißen 
den oberen Mühlstein oder Läufer ein- Icann, JeUinghaus im Korresp, El, F, 
gelaßen ist, damit diesem, bei Waßer- 8. 8. 

mühten durch den in den rin eingrei- 6 Piste. ///, 490^, 8. Auch von an- 
fenden Zapfen des Getriebes^ bei Wind- dem Gegenständen als vom Flachse, 
mühlen durch den darüber faßenden hebben untfangben . . elfftehalff rijste 
klüver, die Drehung mitgetheilt wer- leyen (Schiefer), daer unse schroer- 
den kann. Die Gestalt lehrt das Wap- kamer mede gedecket is (1489). 
pen der Stadt Hameln (Bode, Die äl- lo Ostfr, ürk. «r. 1J259, — Wie viel 
teren Müneen Nieders. 1847, Tafel ist das? 

VIII). Das Wort kommt vor bei rif. ///, 491^. Dath sick de schepe 

Westph, Mon. ined, II, 185 in einer vor dem nesto (Dommesnest) vnd 
Bordesholmer ürk. v. J, 1390: dat reue diste beth vorspeen muchten. 
se de rynen moghen panden.*' Jelling- 15 Rigaer Brief v. 1530. 
haus (Nd. Jahrb. III, 88). Grego- robbin, Zank, Streit, Schlägerei? 

rius, Ambrosius, Jeronimus mit Au- se weren insampt wol gemeyt . , Aver 
gustine, vorwacbtet vns de rine unde up den avent quam do eyn robbyn 
dat kammrat; so löpt de möle desto tomalen unfro. Brschw. Chr. J^, 186,63. 
bat. Im Mühlenliede, Str. 8, (Eben- 20 Pobelirer. „Für mich besteht kein 
daselbst.) Vergl. auch Neoc. 1, 224. Zweifel, daß die angezogene StcUe in 

ringen, einen Ring bilden. Her D. verderbter Schreibung die Robelerer 
B. quam dar hen tho en up dat meint, de van Robele (Hobel, Stadt 
mareket, dar ringeden se ehm um an der Mürite), welche in Märkischen 
dat liff bere (umringten sie ihn). 25 Kriegsschädenrechnungen des 15. und 
Rost. Chr. p. 20 (Rost. Progr. v. 16. Jh. häufig als Mitreiter der Mann- 
1880. Krause). schaft des Landes genannt werden.'^ 

ringeneren, Nebenf. eu regneren, Hänselmann. 
rengneren. So nu dusse ordinancien rode = rotte, musikalisches In- 

was augeslagen, van stuut begunde 30 strument. Item 2 0. eynem spelman, 
Satenas to ringeneren. Brschw. Chr. de up deme huse spelede mit der 
2, 447, 12; se (de partiebroder) roden (1487). Z. f Nieders. 1868, 
ringenereden na orem lone. das. S. 230. 
334, 16. rode, Ruthe. Dat kumpt vaken, 

rirap, sandera. Voc.Colmar.u.Dief.sbAAt eyn deme anderen de rode in 
s. V. sandira u. scandria (rotich). — de weke leyt, de one sulvest vor den 
Nim (gegen bükovel) wegebreden sat ers smyt. Brschw. Chr. 2, 311, 6. 
unde rirapen sat, wrif et an ener rodeln = roden? We uppe der 

peper molen, werp et to den eyeren Northoist bauweth edder rodelt ahnne 
unde backe enen eyervladen unde et 40 der orven willen, de scball der erven 
gegen dat bucovel. German. 23, S. 53. willen maken. Holtding von 1699. 

rise. III, 488h, Ok en sal en Grupen, orig. Hannov. p. 90. 
geyne vrowe nochte iunc vrowe dra- „rodergelt ist eine Hafenabgabe, 

gen goldstripede diike nochte gülden die von jedem einlaufenden Schiffe 
rysen (1334). Cod. Diplom, Brdb. 46 bezahlt wird.^ Crull. 
Supplem. S. 227. r6k, Rauch. Hans P. den beth 

risebiter ist nach Honcamps hand- hyr de r5ck, biß der Rauch, d. h. es 
schriftlichem Wörterbuche der westfäl. war ihm hier nicht geheuer. Brschw. 
Mundart (risbiter, reisbiter) ein etwa Chr. 2, 224, 58; uns byt nicht unse 
jähriges Rind, das, wenn es in den 50 eghen rock, was uns beunruhigt, ist 



ROK 247 ROT 

Tceine' Einbildung^ die nur in uns selbst zog Friedrich eine Böse Kalk von 
ihren Ursprung hat das. 168, öl (Hän- Suhlfelde^ 6000 Ziegelsteine etc. eur 
seimann); Haushaltung: se moten Aufhauung der Kirche gnädigst ver- 
tollen geven, so lange dat se dar ehrt. Gegenwärtig ist diese Bezetch- 
büß holden unde egen rock upslan, 6 nung in hiesigen Gegenden ganz ver- 
eine eigene Baushaltung haben, das, loren gegangen.'^ Z. f. Nieders. 1871, 
293, N. 16. S. 181 ff. 1502 bestand eine Base 

rok. Vnde efft dan hertoge Wil- Kalkes aus 30^1% u. 1503 aus 44}l% 

heim edder anders we wat endes Fudern, das. S. 182, 

dedinghen könne, dat dat dan vnder lo rose. Als dat en erlike wise is, 

deine roke sehe (id. h,?) (1420). Lüb, dat m des dinxtedages to vastelauent 

Urk. 6, nr. 251 (8, 287). gan in den winkeller, da scholen vns 

rokelose. ///, 500^. overtrach- bestellen de schaffere de rosen, dar 
tende de brecklicheide der menschen, wi van oldinges her pleggen to sit- 
woevele menschen rokeloze (jsiötdich) 15 ten « . Wan wi dar kamen vnder 
unde unvorhoddes sterven sunder der rosen, so dohn wi vnse tortizien 
wyslike schickinge eres testamentes. van vns vnsen knaben se bemend 
Eingang eines Testam. v, 1481. Ostfr, to holden etc. (Ordn. v, 1477, nach 
Urk. nr, 1058. e. Abschr, des 16 Jh.) Meld. Jahrb. 

rokelosike, unbedachtsam. Eene 20 10, S. 74 f. 
kleyne orisoen (Gebet) werket mer rosen, glänzen. Die sonne gheeft 

dan twe geseit roekelosike vnd er vorclaren Int gemene vnd tvuer 
vndevoet. I^g, d. sonden f. 82^. (das Feuer) syn bitte, Die blomekens 

rdkspel, Bauchspiel der Hanseaten rosen al sonder smitte. Die bome 
in Bergen. Hans. Gesch, Bl, 1877, 25 ock gheuen er fruut. Speg, d. sonden 
S. 92 u. 142. f, 20\ (Oudem, hat nur das Partie, 

rol ? It. vor 1 kogel to beteren rosende als Synonym von blendende.) 
ind 1 rol in de kogel vor her Johan rosenkranz. dyne kindere, dat 

4/1^; it. noch vor 1 swarte kogel unschuldige blöd, motet liden, unde 
sunder tympen to maken ind 1 rol, 80 alle dejenne, dede des ansetter syn, 
tosamen 8 ^ (1437), Hans, Bec. IP, de gan darunder her also under ey- 
S. 94, 4. nem rosenkranße, d, i, leben fröhlich. 

ronen, rudern (= roien, rojen, Brschw. Chr, 2, 349, 19. 
roen). De vnsen ropen ene nlia, sti- rosensam, antera. Voc. Colm, S. 

gen in eyn both vnd rohnen ene nha. 35 Dief, s. v. anthera. 
Wism. Brief von 1560, rosevent = roseknecht. Item 12 ß. 

rorichy beweglich, . . so sole wy vor 1 tunnen bers den roseventen, 
de vorgen. dertich scylde betalen se drunken, dewyle de rose brende 
myt reden (baren) scylden oflfte mit (1481). Z. f Nieders. 1871, S. 188, 
rorigen panden (1351). Friedländcr, 40 rdst, Brauen, assum,frictum,tostum, 
Einlager p. 169. caro tosta. KU, Den duuel eist ock 

rose = kalkrose. „In früheren een groot troost: So vetter vleysch, 
Zeiten nannte man einen Öfen ge- so vetter roost. Speg. d. sonden f. 40tk. 
brannten Kalkes eine Kalkrose oder rot. Dat rode ras. „In dieser Zu- 

Böse Kalkes (rose, royse, roze kalkes). 45 sammenstellung hat rode nichts mit 
Die Beeeichnung rose kalkes wird in rot zu thun. De ström dreyet runt 
den vorliegenden Lohnregistern häufig umme unde is gebeten dat rode ras 
gehraucht, auch ist noch spater in (Seeb. S. 4, JS B). Dies rode kömmt 
einem der Kirche zu Hohne gehören- vom fr es. roder = umherlaufen.^ 
den Mscr. gesagt: anno 1637 hat Her- 50 Brcusing. 



ßOTEN 248 RÜM 

roten, röthen^ roth anstreichen. It. rnj^en. ///, 5^da. Altohant-voren 

(gegeuen) dessulven avendes, do dat ze (die bösen Geister) vi den myn- 
schip roted was, den kinderen (d, i. sehen vnde quemen yn de swyn vnde 
Schiffskindern^ Matrosen) de my bul- se worden rugede (d, t. rügende) 
pen hadden, vor kost 10 ^ (1437). 5 vnde lepen yn dat mSr. Qld. Evan- 
Hans. Reo. IP^ S. 91. gelienb, f. 78. 

rSf. 1. Decke^ Deckel, vnde kere rngge« 3, Rückenhamisch. Eyn 

denne de (die umgestülpte) bodeme libanth in den dicken blanken ragge 
rasch vmme vnde sette den roeff Vs gülden (1562). Rechn. e. platen- 
snelliken vp vnde deck se vaste to. 10 slegers; 1 schifftinge vp de brusth 
Gath. Areneib. f. 61^; It. 12 ß. vor vnde einen bandt vp den rugge 2 
8 voer lernen to deme rove der roze dalier. das. 

(Kalkrose) (1483). Z. f. Nieders. 1871^ rnggenkrevet, Rückenkrehs ^Rücken- 

S. 189. Die Decke über einen Wagen, paneer. vthgepollerth 1 ruggenkreueth 
eine Sänfte etc. spolium, textura panni 15 vnde 1 par pansser muUiken (1562). 
super feretrum, rof, roef. Dief. roof, Rechn. e. platenslegers; Gepoliert 
sceleton vehiculi, quo homines ferun- eyn ruggenkreuet vnde eynen nygen 
tur. Bützow. Ruhest. 8, 57. — 4. Kruste barth darvp gemaket 3 gülden, das. 
einer Wunde. Sweme de bladere in rnggetoch, Rückzug, das Zurück- 

deme antlate uplopet unde werden 20 ziehen (Aufschieben) der 2!ustimmung, 
de roven (inkrustieren sie sich ?), de Unterschrift etc. Ok so wolden se uns 
sede salvien, beverizzen, hintberen gheenen ruggetoch van zoes weken 
unde drink de . . gifte it en wives- geven, dat wy jw eren willen moch- 
name is, de salve de roven mit der ten gescreven bebben (1438). Hans. 
Witten Salven. Oerm. 23, 53. 25 Rec. IP, S. 153; doch der van Ham- 

rndenkrans, der Rautenkranz im horch sendeboden r&ggetSch hebben 
sächsischen Wappen, de krosse (Gro- genomen, se dat an eren rat to' brin- 
^cAen^ myt dem rudenkrantze. fr^cAu;. gende etc. (1440). das. S, 291; mit 
Chr. 2, 189, 36; (hertoge Albrecht) vuUer macht sunder rucgetoch. das. 
de nam do dat ballenstiddesche wa- 30 8. 316. 

pen, de teyn holen « . Darover gafi rnhaver. IUI maldra slethauer — 

ome de keyserine den gronen rüden- brimhauer, II maldr. riihauer. Xan- 
kraus unde bestedigede, dat soden tener Hebe-Reg. des Stiftes St. Viäor 
wapen scheide sin des hertogen to (1300), (Pick, Monatsschr. 5, S. 49)y 
Sassen, das. 2, 487, 7 u. Anm. 35 f. 8^; de quo habemus tria maldra 

rudesch. y^Der GUdebruder schwört siliginis et duo maldra avene dicte 
also: he sy neynes lynewevers, sehe- ruhauer. das. f. 69^. 
pers, stovers (gerndes) noch van wen- roken. ruke dar to, rieche daran> 

descher edder rudescher ard geboren. Goth. Arzneib. f. 22h u. ö. 
Das eingeklammerte gerndes ist getilgt 40 (rulle), rolle, ein zusammengelegief 
und offenbar als gleichwerthig (?) ed- Brief (Liebesbrief oder dergl.). Dat 
der rudescher art nachgeschoben. Es seuenste (was zur Unkeuschheü reiä) 
handelt sich gewiss um einen häufiger is rollen off ledekinne (Liedchen) 
vorkommenden terminus technicus.^ Te hoerne, de ghe wagen der mynne, 
Werniger. Urk. v. Ende d. 15 Jh. 45 Want sie den brant roren vast etc. 
(Jacobs). Speg. d. sonden f. 19^. 

ruese = rese, Riese (vgl. KU.). rftm, als Jurist. Ausdruck: Freiheii 

Olifernus (Holofernes) de ruese groot von Lasten u. Beschwerden (s. das 
van eenen wiue was gedoot. Speg. d. Adj. rüm. 3.). Ock scal man binnen 
sonden f. 70^. 50 desser tith malek den andern be- 



RÜMEN 249 RUWAN 

Sitten laten mit alsodaneme rechte 349): Mai 31 sende H. D. mi 1 halff 
un rume, als et nu is ane jenegher- kalff mit dem cop, voten und rüsch. 
hande bewernisse (1324). Hoyer^ Urh Nach Crull^ Baihslinie der St, Wis- 
11, S, nr. 139. mar (Hans. G. (^. 2) S. XXXVIII 

rnmen. uther Stadt ruemen = exU 5 Anm. 3 erhielten im 17 Jh. die Bür- 
liert werden. Niesert, Münst. ürk. 5, . germeister und sämmtliches Gerichts- 
8, 174. personal 66 M. statt eines ^Bltä- 

rnmmeldeiis. Bummeldossz, ik moth ochsen' und davon der älteste Gerichts- 
dy drinken, schulde ik dy myt den herr mit seinem Kollegen 10 M. und 
ogen wenken ; dat rede ik al by 10 für sich allein noch 14 M. ,wegen 
synne . . Wen ik dy kan haven nicht, der hautt, renschwerh (?) und tuUich'. 
so byn ik ein armer wicht. Sudend. Wie jetzt ersichtlich, ist das Frage- 
P, S. 126. (8. Nd. Jahrb. 3, 67 ff.) zeichen eu tilgen und statt rensch- 

rnmpy Maß für 8alz. (Eine Vi- werk eu lesen reuschwerk, in Ver- 
carie unrd gelenet) myt alsodaner 15 hochdeutschung eines nd. rüschwerk/' 
rente . . To dem ersten male en Koppmann, Korresp. El. 2, 8. 95, 
hallif voder soltes . . unde darto Vgl. kraus. 

ander halven rump soltes (1382). rnseleren, in 8aus u. Braus leben, 

Lüneb. Urk. 11, nr. 979. (Vdger.) toben^ Lerm machen. Vgl. ruiselen, 

— Nach Krause (Nd. Jahrb. F, 8, 20 ruischen, geruisch maken; ruysen, 
144) y,l. als Maß: V4 voder = 2 vroolijk zijn, tieren. Oudem. Wike 
schepel = 3 süs; 2. kleinstes Rech- wech (sagt der Jüngling zum Tode), 
nungsmaß eur Theüung des Chorus- late mi ruseleren, Int older wil ik 
guts der Pfanne = V4 plaustrum = mi bekeren. LÜb. Dodend. Str. 45, 7 
Vi« chor = V«4 panne. 3.Rechnungs- 25 (Baethche); den hilghen dach hebbe 
maß stur Theilung des großen oder ik nicht ghevyret, Sunder in dem 
Prelatenchor in demselben Verhältnis: kroghe ruseleret. Berlin, Dodend. 312 
Y prelatenchor = 12 grote rümpe/* (der amptman gum Tode). 

— 4. als Kleidungsstück: Leibchen. rasteren, rostig werden, erugino- 
Wor de rump af were, dar scholde 80 sus, rusterech; eruginare, rusteren. 
ok krage und vorprise von wesin. Voc. Oldenb. 

Qötti Urk, des 15 Jh, rnstmeister, Büstmeister^ d. i. der 

rnmpelmette. 8. dustermette, Nach- di^ Leitung, den Befehl über das Ge- 
trag, schütewes&n hat. der tidt (zu der 

rnmpich, gerumpelt, vom Pfeffer. 35 Zeit), do du mit dinem vader in 
Mandevilles Reise 44^ u. b. Liflande krigedest, dede ohme ein 

rumprecken. ,,duriter corpus alius rustmeister groten denst jegen de 
tractare. De Rumprecker vocabatur fiende. Renner, Livl, Hist, p. 73. 
in denen Weyhnachts - Frateen der rastwage. und (die fliehenden 

rauhe Claß, Torturam appellat plebs 40 Feinde) wolden aver de brugge, dar 
dat Rumprecken et carnificem den helt averst ein rustwage vor. Renner, 
Rumprecker.^ Bützow. Ruhest. 8, 59. Livl. Hist. p, 308. 

rnppelrei, der letzte Tanz, Kehraus. ravoder, Rauchfutter, vor teringe 

Item men danset II auende II danse in der herberge 1 fl. . . item vor 
vnde des mandaghes to myddaghe 45 rufoder VII d. (1403). 8udend. 9, 
enen dans, to deme latesten den nr. 127. 
ruppelreyg. Mekl. Jahrb. 10, 8, 89. Ruwan = Rouen, Na des koninges 

rasch, (Eivgeweide,) Krause, Ge- dode (1422) vlogen de besten En- 
kröse. „Gentzkow verzeichnet 1565 in gelschen van Pariz to Ruwan. LOb, 
seinem Tagebuche (8trals. Chr. 3, 8. 60 Chr. 2, 522, 



SABBEN 250 SANTELEN 



S 

•abban. Vele lüde sint gelyk den 5 se te her wert saect. Speg, d. samdeu 
rynderen: Se speien mit oren vnrey- « f. 30^. 

ne[o] bescetten kinderen, Vnde latet sal, n. „Einjseln 8oI; das MeiasU 

se mit sik vt der scottelen sabben Maß für die Vertheüung der Sole ctm 
Vnde mit on vt deme bekere labben. Sode. 10 sal sind 1 kam, 60 sal 
Der Kindere Hovescheit^ v. 113. lo kommen auf eine gote, 20 geben 1 

MCbare? Item nee illas merces, stige.** Krause^ Nd. Jahrb, F, 145, 
que sachave vulgariter appellantur, salute? Item hcren Johan V. schal 

ntpote tbos, alumen et consimilia. heben persoenlick vor sich eyn sa- 
Köln. Urk. v. 1269 (u. Hans. Urk. v. luten (Testam. v. 1481). Ostfries. Url. 
HöKlhaum i, nr. 523). 16 nr. 1058. (saluyt, genus anreae mo- 

sachto. Sa, Peter, war käme gy netae, salutianus. Kü.) 
heer, dat gy so tho ans infallen myt sftn, sofort. Cristas hiet Peter ter 

spannen baghen? Do sedde he, dat zee ghaen, Daer vant Peter eenen 
mochte wol sachte (d. h. tväre^ meine visch zaen, Ut wes monde he den 
t'M, denke ich, toohl nSthig), de tydt 20 penninck haelde. Speg. d. sonden f 
brocbte it so mede. Hans. Gesch. Bl. 52c ; do quemen gheuallen in des 
1876^ S. 83, (Noch jetet wird sass bisscops schoot Neder de tweleff 
d. i. sachts, ndl. zachts, gebraucht eur güldene (die gestoJden waren) zaen. 
höflichen Milderung eines Urtheüs.) das. f. 55^; saect (sucht) vnd gy 

sacken, (in den Sack stecken) sam- 26 sult vinden säen. das. f, 58d; also 
mein. We de vele sakket vp desser säen als (sobald als) siet (Etxi die 
erden, de en is nycbt ryke in gode. Frucht) in de hande nam, yerswalch 
Old. Evangdienb. f. 87, siet etc. das. f. 3^. Sehr häufig in 

sackpiper, der die sackpipo Uäst. diesem Buche. 
(TrinkgeÜ gegeben . .) der konning- so sande = sende, Sendung ^ (euge- 
ynnen van Denemarken sackpiper sandtes) Geschenk, war iemet were, 
(1484). Z. f Nieder s. 1868, S. 237. de orer welken sande eder giflte 

sadel, 3. Saal. Den presteren, senden eder ghcven, de hir vor dem 
koster and scholeren VI mrk., de rade eder an gor ich te sake hedden 
de vigilie sangen ap dem sadel by 86 etc. Z. des Harz. V. 13^ 106. 
dem like (des damals verstorbenen sandele? Hyr vp secht mester 

Edelherm Bernh. 8 eur Lippe). Lipp. Seneca: Die met vremden sandeyen 
Sechn. v. 1511; vor de doer uppem maect Syn haus, he is altoos mis- 
sadel den marers II gid. das. v. raect, Als hie muren doet, alst vriest, 
1523. 40 He weynich myn dan al verliest, Alst 

sage, Zaghaftigkeit, Furcht, worher deget (thaut), so smelt de morter 
kümpt dy de fracht vnd zag? De d. weder, Dan tamelt twerc liecht daer 
Schiömer H. 2^; wahrscheinlich ist neder etc. Speg. d. sonden /*. 34c. 
auch die Stelle Lüb. Chr. 2^ 394 : santelen, weihen^ heiligen, aus sanc- 

darumme sette af de zage, richtiger 45 tificare. Dar&mme wo wol s&Ick 
so eu erklären : laß ab von deiner santelent yn sick unnutte ys. Bugen- 
Zaghaftigkeit. hagen, der keys. Stadt Lüb. crisüike 

saken , „die Grundbedeutung ist ordeninge. Bog. J. Bl. 2^: (u. vorher: 
trekken^. Oudem. Sie (die vracheit) neyn pape werdt dat water myt dem 
vailmaect den mynre (Liebhaber)^ die 60 santelende beter maken). — Ordi- 



SAROK 251 SCHAFFER 

narie plach me wandages allene to umme redeliken schaden (d. h. eu 
dSpende ym paschen und ym pinxten gebührlichen Zinsen^ nicht zu hohen, 
. . . darvan wy de hfichelsantelye Wucherzinsen) den schaden wolde we 
(Heuchelweihe), dat ys dopewyginge gherne dregen eder lyden unde wol- 
im pascheavende unde yn pioxtavende 5 den dat gheld mit deme schaden to 
beholden hebben. das. Bl, 2^ (Man- dancke betalen, so we erste mochten 
telsj Korresp. Bl. 1, 8. 92). (1372), Sudend. 4, nr. 292 (Lüneb. 

sarok = sardök. VII g. sol. ürk. 11, nr. 755); . . deden se des 
Cleynsmede vor YII eleu sarockez, nicht, so scolde dat silue gheld 
de wart Arnde mir frowen deyner 10 (1000 M.) nemen vppe scaden io 
(1397). Sudend, 8, 8. 243, 28. ses mark vp en lot tu der weken, 

sarte^ wahrscheinlich = schartse, unde vort darna tu paschen scolen 
wollene (Bett)decke. Item sorori mee se dat andere del der dusent mark 
do 1 tzarten. Lüb. Testam. v. 1388; vns bereden mit deme scaden (1320). 
do Nicoiao vnum lectum meliorem, 15 Meld. Urh. nr. 4183. 
unum pulvinar, unum cussinum, unum schadeaftich , Schaden bringend, 

par lintheaminum et viridem meam schädlich, = misdeder. Geschude, 
tzarthen (1352). Zurate eu v. Melle; dat jenecherleie misdedeghe eder 
do meam blaveam tzarten (1374). schadeafteghe lüde in des vagedes 
das.; filie do meam optimam tzarten 20 haut quemen und gefengnisse . . so 
et 1 par lintheaminum (1381). dnsr, orlove wie . . dat de burgemeister 
do 1 rubeam tzarten (1387). das.; und rat to L. enen under sik mögen 
do meam meliorem tunicam yrensem, setten to richtende den misdedigen 
1 tzarten, 1 par lintheaminum etc. oder schadeaften man (1371), Lüneb, 
(1384). das. 62 UrTc. II, nr. 665 (Sudend. 4, nr. 78). 

sassam (sassem, sassaem, satsam). schadegelt. It. zo haddefn] ze 

lascivus, protervus, petulans. Kil. deme kopmanne 24 manne gheseet, 
dartel, moedwillig, roekeloos, schaam- de hadden stre[n]ghelken in den hyl- 
teloos. Oudem, — Also ne sal men ghen sworen vor on, wor se enen 
werc louen, Daer vulmaectheit an 80 koppman vunden, dede kopslaghede 
gebrect. Hyr up sunte Lucas dus uppe der stede privilegya, den scholde 
sprect: Vnbequeme elc dier leeft, me by syneme halse grypen unde ne- 
Dat ne ghenen stert ne heuet, Also men eme den kop, darboven schal he 
de ape, de welke sassame Is int geven 8 wytte unde 13 mark schade- 
schouwen vnde vnbequame. Speg, d. 35 ghelde (Strafgeld?) up ysliken kop 
Sonden f. 82h. (1442). Hans. Rec. IP, S. 495; Auer 

sät, als Ackermaß? N. N, ver- betalede wi dan de 200 schok nicht 
tauscht mit dem Häuptling W. Lände- den radmannen tu Berlin, so scolen 
men. Er gibt eyn zat, gheheten de sie stan vort wente vp den ander 
gare . . . und erhält eyn ferdendeel 40 wynachten darna vnd scolen vnd 
grases. Ostfr. Urk. nr. 1417. (Oder willen den radmannen tu B. dan 
ist es überhaupt ein besäetes oder be- geuen von teyn schocken eyn schok 
säebares Stück Land?) Bemischer groschen tu schadegelde 

schaclit = Schaft, hastile, poni- (Zinsen), als si dat seluen muten 
tur pro ligno lancee et pro parte 45 vorschaden (verzinsen) (1394), Fidic. 
candelabri et stipite directe proce- Dipl. Beür. II, 8. 117f. 
dente, eyn schacbt teutunice. Brevü. schaffer. IV, 5S». De van Ham- 

Benth. borch werden iw van stund senden 

schade, Zins. Konde gy ok eer cren schaffer, bidde ik iw. dat gy 
der tyd to ghelde anderswor komen 50 twe vte jawem rade darto voghen 



SCHAL 252 SCHEDE-KLOT 

willen, de eme bestellen herberge, na to scalinge to der bniggen (1482) 
syner anwysinge backen vnde bruwen Z. f. Nieders. 1871, S, 173 (sur Ver- 
laten sodane beer ende brot, alse wy schälung , Bekleidung der Briick&A ' 
in vnser hervard hadden (1420). Lüh. Oder ist es verlesen für stalinge r 
Urh. 6, nr. 252 (8. 288). 5 vidleicht = stelholt?) 

schal. Den scholen wi alle in den flclialk,£n€c/»^. GristusyatemselueL 

winkeller gan mit vnsem vuUen schale, ghenck Ynd schalcke forme ane uenck 
iglick ene bernende tortizie in einer (er entäußerte sich sdbst und nahm 
hant dregende etc. Mekl. Jahrb. 10, Knechtsgestalt an). Speg. d, senden f. 
S. 75 (a. 1477); de vastelauend hol- lo 7^a. Vgl. Cristus em seinen veroed- 
den, scholen sik nogen laten an den modighede zo zere, Dat he em (sich) 
rimen, de enen de vastelauensdichter warp in schalkernyen, Vm dat he sji 
geuen, wat he in deme schale wesen volck solde vrien. das. f. 87^. 
schal etc. das. S. 78. Hat schal hier schalkernie, Knechtschaft. Luxnrie 

eine erweiterte Bedeutung: feierliche 15 holt den menschen in groter schal- 
Froeession (unter Musik etc.)? kernyen. Speg. d. sanden f. 7b. 

schal, schaal (van Geschmack), de- schap-rade (schap-raede, -reede). 

fectuosns, schal, also den drancke Küchenschrank. promptuariam, ar- 
vorgheyt syn smack. Dief marium, repositorium. KU. Vgl. 

schal, n. dar scal he (der Münzer) 20 scafreita. Graff II, 481 u. mM 
van maken dre punt vnd ses schil- schafreite. — De leerer secht sunte 
link penninge, der schallen dre vnd Augustyn, Dat der armer banden sjd 
drittich Schillinge ene mark weghen. Cristus (1. Cristi) scrienen (Schreine) 
de penninghe schal men in hode vnd schapraden. Speg. d. sonden f. 57^. 
holden (daß sie vollu)ichtig bleüfen), 25 seharnelit (tautd. Zusammensä- 
vnde wan dat scal ghemaket is, dat eung), s. lit. 2. Fleisch-, Brai- eie. 
scal men in ver stncke howen (1406). hank. Scharnelede eder hallen schal- 
Sudend. 10, S. 256^ 13, (In der Inhalts- len ok de schomaker ander oreme 
angäbe: Wenn das Soll gemacht ist^ o verhänge, so von aldere her is ge- 
wird es in vier Stücke zerhauen.) SO wesen, lyden unde wedder setten. 
Wdhrscheinlieh ist ein Lesefehler Gott. Urk. v. 1515. 
anzunehmen; es muß wd heißen stal scharp-, scherprichter. Is von 

(s. d. W.). Denn es fdgt: der (der older wonheit hir geholden, dat de 
Stücke) wille wy en beholden, vnse scherprichter plecht de oveldaeder, 
capitel dat andere, dat dridde willen 86 de to den dode verrichtet sin, to der 
wy vnsem rade van Hildensem be- stede, dar se ore beloninge nach 
velen to bewarende vnde Hinrik Galle crem vordenste erlangen, to trecken- 
(der Münzer) scal dat verde deyl de. Brschw. Urk. v. 1506. 
beholden. sehartetich , occiverram (occirer- 

schale. Vgl. „ Die Frauen und 40 rum ?) Voc. Cdm. 
Mägde hatten an Röcken doppelt dicke sehartzoene? Item 1 leidescben 

Säume f Handbreit; die reichen Weiber rock mit 4 schartzoenen, de 2 ach- 
silberne Knäufe oder breite silberne tersten weren groten rosen, dar twe 
Schalen an Böcken von oben bis auf swanen inne, de eine hadde den an- 
die Schuh.*^ Alte Kleidertracht zu 45 dem umme den hals vlochten, and 
Kreuzburg a. d. ^erra. Paüllinis so vele kleineren (?) als dartho hoer- 
zeitkürzende Lust II, 678 (Frankf. den (1475). Ostfr. Urk. nr. 951. 
a. M. 1697). schede-kldt. Nach Homeyers Ausg. 

scalinge? It. 17 sh. 4 /^ twen ze- des Bichtst. Landr. S. 43 f. auch in 
geren vor 3 blokke to dicken stagken, 50 den Hss, nr. 8 (Berlin), 58 (Münster), 



SCHEDEL-KLOCKE 253 SCHEVELHEDE 

59 (Münster); 8cheidecloet. nr, 25 sehenden, im Jurist, Sinne: jemand 

(Gießen), ^^schede gleich scbedinge eu Schanden machen durch Überfüh- 

Jcann auch Entscheidung^ Urtheü be- rung^ daß er falsch geschworen. Wultu 

deideny daher schedebök, d. i, liber aver ene Beenden (Vorr. to schände 

decisionum. Und dieser Sinn möchte 5 maken, den schänden, schaden nia- 

für ein Buch^ in welchem fortwährend ken), so lat ene den ed don unde 

Urtheile gefragt und gefunden werden^ aneva dar na din ding, so helpet 

wohl sich eignen, wenn nur mit dem em sin ed nichtes nicht. Richtst. 

klot etuHis schickliches anzufangen Landr. c. 11, § 3. 

wäre; denn, obgleich das Wort auch 10 Schenkel wort, leporine priapns. 

für einen Haufen gebraucht wird, so Voc. Gdm. = stendel-, Standelwort? 

doch nicht in dem Sinne für Menge^ Vgl. Dief. s. v. leporina u. satyrion. 

sondern als runde Gestalt*^ Homeyer, %^\ken}L\9X^ Schenkgefäß (Kanne etc) 

S. 44. Item so hebbe yck to Ezense up dat 

sehedel-kloeke, Sterbe-glocke (Grab- is slot vyffteyH sulueren schenkvate, dar 

gelätUe). „ Von verscheiden, abscheiden ys mede eyn groet myt eyn deckeise 

= sterben. Daher wir auch in den (1473). Ostfr. ürk. nr. 922. 

Meckl. Kirchen- Registern die schedel- schepelhodeme, Boden eines Sehef- 

klocken haben.^ Büteow. Ruhest. 8 fels. Dre grote hantbecken eyn is- 

Vorr. 20 lick van grote eynes schepelbadems. 

sehelbrade? Dat punt von den Haiberst. ürk. v. 1492. 
schelbraden (vom Schweine) vor 11/^. scheprik, schiffbar. So vrage, wo 

Gott. ürk. V. 1527. lange he eme volgen scole. So vintme 

schele, Schilling, (schell, solidus. virteinnacht, ane over sceprike watere. 
Dief.) Mochte een arme to zynen 26 Ricktst. Landr. c. 13 § 2. 
eesche Van vissche copen off van scherbeeken, Rasierbecken, scher- 

vleesohe Vm eenen pennynck also backen, twe tynne plattere, dree 
vele, Als een rike vm hondert schele, moesschottele etc. (1455). Ostfr. ürk. 
He soldet gheerne kopen etc. I^peg. nr. 689. 

d. Sonden f. 10(9); het solde heeten 30 scheren, st. v. parare, praeparare, 
quaetheit groet, Brachte een zynen ordinäre, formare, fingere, agere, ge- 
gebner ter doet Vm twe schele off rere. KU. Do Moyses . . van den 
vm dre. das. f. 11^. berghe quam gegaen, Sach [hie] vm- 

sehelieh, streitend. Efte erer welke trent een calf enen dans geschoren, 
in enigen worden edder sproken der 35 ^eg, d. sonden f. 13h. 
vorschedinge twiuelaffliich edder sehe- scheren, höhnen. Arme lüde ne 

lieh worden, dat der suluen worde zyn niet To veronwerden noch to 
vnde sproke dudinge, verclaringe vnde scheerne, Men als patronen zyn se 
Schede by vns stan en schole (1419). to eerne. l^eg. d. sondefi f. 1029^. 
Lüb. ürk. 6, nr. 112. 40 scherm. 4V« m. . . pro diversis 

schemelde. Do gaff de greve van laboribus bussen intohowende to dem 
Cleve myme heren den schemelden nygen Wender bolwarke nnd scherme 
hengest (Schimmel?) (1384). Kindl. uptorichtendet'ii^T^. Zuggeg.Jühnde^ 
Volmest. 1, 354. S. 25, 

schemehdi He tuth nu den schSm- 46 schermbret, absconsia. Hoffm. Final. 
hodt all äff, wirft alle Scham von i, S. 156. It. 4^1% sh. H. R. vor scer- 
sich. Brschw. Chr. 2^ 252^ 28. menbrede uppe dat huss (Rathhaus) 

sehemhaftich (-achtich), schattig. (1487). Z. f Nieders. 1871, S. 206. 
schem-achtige stede, apricus locus. uehevelheiLe. „Dieschtechtisste^nichi 

Hoffm. Findl. /, Ä 162. 60 gan0 gereinigte Heede.^ OruU. 



SCHICHTEN 254 SCHOEN SCHOGEN 

schiehten, abmachen^ beaahlen. De haut afkeren, So etc. Speg. d. senden 
sulfmestere suUet alle jar binnen der f. 76d. 

ersten vlod (10 Tage tMch triam re- schilt. 4. „In Wismar wie in 

gum bis 5. Febr.) schichten alle be- Rostock dreiseitige Pläijge.^ Cruä. 
talinge. Lüneb, Urk. (Volger) 5, p, 5 (Also nach der Form eines drei- 
447; de bäte unde vorwisinge des eckigen Schildes benannt.) 
vloutgades . . schichten (die Beck- sehinloSf scheinhs, den Schein ver- 

nung aufnuichen). das.p.344. (Krause.) lierend. Darna wart de mane schyn- 
JVa. Jahrb. F, 146. los. Lüb. Chr. i, 64; do wart de 

schichtes^alm , aufrührerischer 10 sänne schynlos. dias. 57^ 66, 83 (dat 
Lerm? hiirvan enstant eyn schieb- men den schyn der sannen binnen 
tesgalm. Brschw. Chr. 2^ 181, 68. veer stunden nicht vornam. das. 71). 

sehichtspel, Titel einer gereimten schippen, ordnen, einrichten, regie- 

Braunschw. dhron. Dyt is dat schiebt- ren. Ick untfa unde anneme Norder 
speel to Brunswick. Brschw. Chr. 2, 15 olde land ander myne beschermynghe 
101. S. Hänsdmann das. S. 94, dat to schippen unde to reger ende 

schider. 6 m. 6 s. vor 4 voder gelick de hoyetlinge hebben gedaen 
boeken schider (Scheite?). Wism. in vortyden (1436). Ostfr. ürk. nr. 
Nie. Geb. Beg. f. 60; 5 m. 2V« s. 456. 

vor 3 voder auervuringe vnde 2 voe- 20 schiren, reinigen, he wolde se 
der boeken schider. das. f. 74. „Das lütter schyren, „ihnen gehörig den 
Wort auervuringe ist gane sicher und Kopf uxischen^, se mosten na syner 
kommt vielfach auf jeder Seite vor. lyren, de uppersten, affdantzen do. 
Es muß Feuerung sfum Ziegelofen sein. Brschw. Chr. 2, 121, 14. 
9 m. 7 8. vor 6 stige auerfuringe. 26 sohiten. De den doden schyten 
diis. f 81.^ Crull. drecht Unde de syn ghelt an scho- 

sehieden = scheden. flandr. si- ken lecht etc. Henselin, Nd. Jahrb. 
camb. findere. Kü. spalten, eerschnei- 3, 22. 

den (scheiden, kloven, hacken. Oudem.) sehiter, podex. Den dants wolden 

Und als hi {der gulse) et (die Speise) so so betengen, itliken den schyter dren* 
gecrigen can, Schiet he daer an so ghen, podicem comprimere. Brschw. 
bernendelike (brennend, d. i. eifrig, Chr. 2, 104, 71, 
ardenter); De verbemtheit is ciaer- schive, Scheibe. Got ghaf em der 

like Int sniden vnd int keuwen ver- Salden schyue, Dat he vorwan alle 
claert. I^eg. d. sonden f. 1^. 35 syne not. Verl. Son. v. 928. 

sehif tinge ? 1 schifftinge vp de sehivenkopper, dar men grote ket* 

brusth vnde einen bandt vp den tele von smedet. Brschw. Urk. v. 
rugge 2 daller (1562). Bechn. e. 1505. 
platenslegera. schode. IV, S. 108^, 40. Gemacht 

sehillen = schelen , verschieden 40 des Hengstes? 
sein, differre; So waer dat men siet sehodavel. Drech sperwer Sixti, 

hoofden twee In een huys, altyd se . vank vinken Bartholomaei , Drynk 
schillen (sind sie uneins). Speg. d. wyn Martini, loep schoduuel nativi- 
sonden f. 102c, tatis (Hss. der Stadtbibl. eu Maest- 

schillink (au schillen, schelen, ver- 45 rieht aus dem Anfange des X V. Jh. 
schieden, bunt (varius) sein), bunter " Mones Qu. u. F. 1, 126). 
Fleck. Mach pardus, de beeste feile, sehoen, schogen. It. 3 pt. L. E. 

De schillinghe waren (d. i. wandeln, vor 31 punt, he to den voten to des 
waeren, vetus hott. j. wandelen. Kü.) rades grosten gropen dan hadde, do 
van eren velle, Vnd de moor syne 50 he de bene darto got. It. 2Vs pt. 



SCHOFIEREN 255 SCHORSTEN 

9 ß. L. E. Yor twe gropen to scho- mantz beleygen (bdiigen) solle, sy 
gende („mü neuen Füßen eu verse- eme anders nicht bewust, wan he 
hen^) (1482. 1498). Z. f. Nieders'. schone (wennschon^ obgleich) to stu- 
1871, 8. 202. cken . . getogen werde (1535). Nie- 

sehofleren = schände seggen, höh- 5 sert, Münst. Urk. 6, S. 216. 
nen, spotten = sconfieren, tUtfras. flchone-brdt. Weert oick, datter 

desconfire. Davon abgeleitet: scbo- schone broedt to kope qaeme byn- 
fierlic, schofiricheit , schofieringe; nen Embden van baten tho, dat aal 
schofieringe segghen den euenkersten veer loet swaer wesen up enen hal- 
is grote zonde. Speg. d. sonden f. 10 ven krumstert, unde dat grove broet 
131c u. sonst sehr häufig in diesem een half punt swarer up enen kmm* 
Buche. Stert (1465). Ostfr. Urk. nr. 83h 

seholen, die Schule besuchen. In sehonerhode. „In einer (Lippi- 

der Fügung: seholen gän, frequentare sehen) Drk. v. 1468 reversirt sieh ein 
scholas. KiL Somen (einigen) kin- 15 Paderborner Weihbisehof gegen den 
deren eist hard mede Seholen ghaen Eddherrn eur Lippe wegen einer ihm 
in ere jonchede, De roede moet se von diesem verbrieften Rente ^ indem 
daer to driaen. Speg. d. sonden f. er sich verpflichtet aus der Verschrei- 
75c. (Ist es ein eignes Verbum oder bung, die allein geschehen sei to scho- 
Breviloquenjs für te(r) seholen gän, 20 nerhode, um seine upsate (seine Er^ 
wie hochd. etwa: Kirchengehen?) nennung zum episcopus in partibus) 

seholke? vif morghen landes be- damit to erwerbende, keine Reckte 
leghen uppe den Lendorper velde by herleiten eu wollen. Das to schoner- 
der scholken in dem winkel by dem hode kann also nur „eum Scheinet 
weghe. Blasius Urk, a. a. 1443; twin- 25 bedeuten; es IkandeUe sich um ein bloß 
tich morgen landes belegen upp den simülirtes Geschäft. Das W. kann 
Leendorper velde twischen der beer- übrigens auch in dieser Urk. ebensogut 
strate unde den vulen scholken gra- als schouerhode gelesen werden^ da in 
ven unde eyn deel uppe etc. das. a. derselben n und u (v) gar nicht su 
a. 1456; dat dat capittel in der borch so unterscheiden sind.'' JPreuß. 
to S. Blasii to Brunswig mek erlovet schonemaken, reinigen. (Diogenes) 

hebben ene koppersmede hutten to die syn warmoes hadde gelesen; he 
buwende uppe de scholken bynnen maectet schone vnd dwouch (wusch 
Olbere . . das. a. a. 1471 (Wolf. es). Speg. d. sonden f. 32b. 
Ärch.). (Ist es demin. von scholl 85 sehoneroggen. 1446 do was dur- 
(soU), das nach Dähnert ein seichtes tyt to Munstere van körne, do galt 
Waßer ist^ wo man waten kann, also dat scheppel roggen tuschen 3 vnd 
Sumpfe Tümpel?) 4 seh. Do ouerquemen raet vnd 

8chon(e). Zu dem Beispiele IF, gilde, dat men nyne sehoneroggen 
ii^a, 17 ff. vgl.: nemen se (de joden) 40 scholde backen, men solde dat mel 
pande in bi schönem dage . . by myt den clygen laten vnd backen 
schinender sunnen. Gott. Urk. v. 1370. groff brot den luden to tröste. Nie- 
— SuperL schoneste. Vortmer de sert^ Münst. Urk. 5, S. 333. 
gevangenen, de vnse her van Monster schorlitxe. IV^ 1209^^ 10. Hans 

vnd syne vrende gevangen hebt, de 45 Kocke (ist geratM) . . eyn bref^ gele 
mögen se schatten vp ere schoneste knope, eyn schorlitze unde eynen 
d.h. nach ihrem besten Vortheüe (1385). speyt. Brschw. Chr. 2, 540, 34. 
Niesert, Münst Urk. 5, S. 290. sehorstSn. Alse vele unwill van 

schone, adv. 2. in concessivem seggen kumpt, so schall gehn knabe 
Sinne: Vnd so ver (sofern) he ne- 50 in den schorsten stan noch in der 



SCHORT(E) 256 SCHOTTSMAL 

donsen stedes sinen mester npwaren (wie man sie nennet) sowoU auch 
(1447). Statut der Zirkelbrüdersch, in der Osterlinge oder sonst der Fremb- 
Lübeck. Mdd. Jahrb, 10^ 76, äen seine specereyen und waaren 

flehort(e). Ock so en sali men albie aufflegen oder bey Ellen and 
numande in de gilde nemen, he en 5 kleine Gewicht, sondern summens- 
bebbe syn harns, so dat gesatet is, weyse verkauiFen. (Mitte des 17, Jh.) 
panser, scbort, yseren hoet, borst, scliotteldreiger, der Schüßeln (hcl- 

hundeskogele vnd wapenbanschen. gerne Teller etc.) dreht. VI seh. deme 
Nieserty Münst, ürk. 3, S. 262. scbutteldreygere. Daneben auf einem 

%t\Liivieitk^ Busammenbinden^knüpfen. lo besondem Blatte: item 1 ferdiogk iß 
En bessern, gheschortet van nyen ri- gegeven Hinrick dreygere uppe dat 
seren. Nd. Jahrb. 5, 72. schuttelmaken. Wemiger. Rechn. r. 

sehortse, schnrtse (scurse), die 1499. 
äußere Bekleidung der Blumenknospe, schottelpot, Schüßeltopf, ^<>pfi der 

bloemknop. Oudem. Rinde, cortex. 15 isur Bereitung der Speisen dient, Eß^ 
KU. Ood maecte van twen schaeps- topf. Post hoc Martinas de Liidt 
vellen Twee rocke Adame und Euen; instetit aput Gerardum archiepisco- 
Darna begonde gelieuen Den mensche, pum, ut posset edificare habitacionem 
Dat he de haut af dede Vnd droech in predio suo Ochtenhusen quod 6e- 
de wulle . . Ten derden wert in em 20 rardus noluit permittere, dicens: Ick 
gegejuen, Dat se schurtsen van cruden wil my in den schottelpoth to Verde 
wreuen (Kräuterfasem zerrieben) Vnd nicht kiken lathen. v. Hodenb. Brem. 
cledent, dat noch sachter was, Dat G. Q. //, S. 31. ^ 
noch het banep vnd vlas. Speg. d. schottsmaL „ Über schoszmal wird 

sonden f. 95K 26 in Falcks Staatsb. Mag. X (1831), 

sehet. IV, 124^, 11. Item des S. 974 unter Anziehung von zwei 
sommers soll ein jeder sine schwiene königl. dänischefi Verordnungen vom 
im schotte holden (1567). Niesert, 3. Juni (nicht Januar) 1752 und vom 
Münst. Urk. 3, S. 168; A. idt soll 20. Oct. 1778 gehandelt, wonach das- 
nemandt einen mistvalt oder schwine 80 selbe als eine in ÄppeüationsfäHen 
schott maken, daer van olders gene vom appdlirenden Theüe zu erlegende 
gewhesen; daer einer ein schott will Zahlung zu erklären ist. Ebenso nach 
maken, daer van olders hero ein J. F. Hansen, Vollst. Beschreib, des 
mistvalt gewebsen, soll datsulve ach- Hzg. Schleswig, Flensburg 1770, S. 
ter vier voet vnd vor drei voet hoege S5 300^. Gleichbedeutend mit AppeUation 
syn. das. S. 188. ist das Wort gebraucht in der schlesw. 

Schot« IV, 123^, 32. 1 M. = revidirten Landgerichtsordnung vom 1. 
4 vierdung = 24 schot =192 pf.; Sept. 1636 (gedruckt in v. Cronhelms 
1 vierdung = 6 schot = 48 pf.; Corpus statutorum principalium Hol- 
1 schot = 8 pf. Koppmann, Hans. 40 satian, Altona 1750), wo es im ersten 
Ree. 4, 490. Theüe TU. III § 2 heißt: sM einem 

scliotswiii , Schwein , als Schoß jeden Theü, das sich . . beschwert be- 
(Steuer, Zins) gegeben. Et cum hoc findet, die Appellation oder Schotsmal 
dedimus • . monasterio in Grasleve nach altem Gebrauch und Herkommen 
. . servitia rusticorum cum porcis, 46 ermeltes Fürstenthumbs ScMeszung frey 
qui scotswin vulgariter appellantur. stehen. Vgl. das. § 4: welch Theü 
Marienth. Urk. a. a. 1307 u. 1308 dann an der Urtheil sich nicht begnü- 
(Wolf. Arch.). gen laßen wdte, es sey denn der Kläger 

schotte. Vgl. auch Big. St. B. 247, oder Beklagte, dem soll frey stehen, 
61: Es soll niemandt der Schottschen 6o sein Schotsmal zu schießen und die 



SCHOP 257 SCHRODEN SCHRADEN 

Urtheil eu schelten. — In Verbindung scrackede, dat id Herodese wol be- 
mit ^thun^ und mit .einbringen^ kommt hagbede. Old. Evangelienb. f. 105. 
Schotemal vor im dritten Artikel der sehrage, ver par tafiel sebragen 

Vierhardebeliebung vom JS4. Märe 1568 vnde ver benke sebragen. MM. Jahrb. 
in Dreyers Ahhandlwigen^ Zweit. Th. 6 20, 71. 

Rostock u. Wismar 1756^ 8. 1126: sehrank. wi bebben N. N. tom 

alle de jennen, so neen benögeat an sebranke vorferdiget (vor die Gerichts- 
ebre gesprackene sententz bebben und schranken kommen laßen?) ^ de alse 
vor der veer barde rabtt appelleren de eldesten von den boken sodaner 
willen, scbölen ere scbotzmahlen do- lo wäre (verdorbener Kabdjaue) gut vor- 
hen, wenn de sententz affgelesen stant dregen. Brschw. Urk. v. 1514. 
werde, unnde datsulve scbotzmabl schrftt, schräg, scbrat over tbegen 

mit des berren ambtmansz breef in- dem nyen base (1500). Z. f. Bechtsw. 
bringen binnen sSsz wecken." (Ano- Dorpat 7, S. 105^ 84. 
nyme Mitth.) 16 sehridde? „Ein Absagdnrief hat 

sehfif. IVy 129^^ 31. Item 3 0. vor folgenden Anfang: wy don witlik . . 
l scbo£f glases in den osterstoven wo dat sake geseben syn, dat gy vns 
(eu Hannover) (1503). Z. f. Mieders. mit den juwen bebben afgedelet vnse 
1871^ S. 137. gudere vnde bus vnde bo£fte vnde 

schoawer. Anschauer. Dyn antlat 20 bebben vn^ gemaket to scbridden in 
is clarer wen de sunne Vnd gbift dem lande. ** Mitth. von Wehrmann. 
dynen scbauweren grote wunne. %^\LV\m^efik^ die Nase rümpf en? mhd. 

Quedl. Mscr. 144 f. 2^. scbrimpfen, md. scbrimpen. Vor gu- 

schouwinge , das Besuchen der dem gelde se (die Aufruhrer^ die ge- 
Wöchnerin. In einer Luxusordnung: 25 ^^de der Münee wegen den Aufruhr 
to deme ersten (fcigt eine Verordnung begonnen hatten) scbrumpen, Myt qua- 
wegen der Hocheeitfeier) . • vortmer dem gbelde se krampen. Brschw. Chr. 
to der scbowinge en scbal men ne- 2^ 101. 

nerleyge openbare koste don und sehrif-bret, -stöL Epicausterium 

ok nicbt mer den ene tunnen beres 30 uel epicauterium , dicitur catbedra 
scbenken (dann folgen Bestimmungen uel scriptorium scriptorum , scryf- 
über kindelbere und dodcngraft) . . stoel uel scryfbret. BrevU. Benth. 
unde en jewelk, de desser vorgescre- Vgl. Dief. 

ven koste ene, id sy brutlecbte, scbou- schrift. können se myt densulven 

winge, kinderkersteninffe offte doden- 85 beeren konyngbe unde den synen 
graft gedan beft, de scbal etc. Brem. soriSt maken (schriftliche Verträge 
Urk. V. 1438 (Cassd^ Histor. Nachr. machen), dee vor den coepman syn, 
1770). (Es pflegten und p/legen auch daer willen se er beste mede doen 
noch bei dem ersten Besuch der Wödi- (1436). Hans. Bec. IP^ 8. 79. 
nerin Bewirtungen statt eu finden.) 40 schrivelik. unde vele mer plage 

sehovtliBgejWeißbria? „1500 tcaren deden se en an, de tomale nicbt 
die ConstaUl von der burssen mit scbryvelik ys (sich nicht beschreiben 
den Jungfrauen eum Tane auf dem läßt). Lüb. Chr. 2, 422. 
Baihhause, die für lJII^21ß3^ mit sehrif tholt. „ Verschrieben für 

Glaret, Malvasier^ Weißbrot (scbove- 45 scbaffbolt, wie der Stab e. B. bei 
linge), Feigen^ Bosinen und Eierbrot den Bäckern hieß, mit dem in den 
tradiert wurden.*^ Schmidt ^ Oött. Urk. Versammlungen Buhe geboten wurde 
11, S. 422. resp. wird?"" (JruU. 

sehracken» schraken, laut lachen. schroden, schradeiit I^j ^^^^ ^1 
De docbter Herodias sprank vnde 50 abladen. Item Eygeberde der stat 

KM^Ag sam mnd. Wb. 17 



SCHRODEN 258 SCHüTTINK 

knechte 'vnde synen gesellen 3 kr. befindet sich im s. g, neqasan^Bueke 
▼or ses halue vöder in mir frowen zu Soest 

keller to schradende (1398), Sudend. schüren , scheuem. Dit hnsbrot 

8, 8. 231^ 20. (schreibt der in Kloppenburg gefcmgen 

schroden, schneiden^ beschneiden. 5 gehaltefie Bürgerin, v. Daneig^ Vorradi) 
De bände he jo nicht ue dwöch, de schüret my dat liff alz eyn pansen, 
Yote he vil seidene schrode (beschnitt dat duone beer spolt vort äff, dit is 
dM Nägel an den Füßen) etc. Gerh. penitencie (1337). Hans. See, Il\ 
V. M. 34, 7 ; welck goltschmedt einich S. 142. 

geschrodet (beschnittenes?) goldt van 10 schüt. IV, 154\ 31. schad. id 
golden oder van sulverpeuningen . . Abküreung für schudatus = scadatas^ 
bequeme, so zal die goltschmit dat scutum, ital. scudo, frzs. ecns, mnd. 
melden (1491). Ostfr. Urk. nr. 1299. schilt. 

schrÖt. IV, 14U, 43. . . bedde- sehatsehot, Pfandstaü. Dar ock 

p61e, neghentoyu pär knechtelaken 15 baten der porten jennig vehe vp je- 
van twen schroden etc. (Invent. d, mandts gründe . . befunden wurde, 
Schloßes zu Emden) (1439). Ostfr. soll alsolch vehe beschüttet vnd vtfa 
Urk. nr. 509. dem schuttschotte nicht gelaten wer- 

sehrdtlSn, Schneiderlohn. It. sint den bis etc. (1567). Niesert, Mund. 
wy söhuldich IL Crespen scrotlon 20 Urk. 3, S. 168. 
vor 6 tabberde unde 2 hoyken ; it. schuttemester, der fremdes, verlau- 

byn ik sulven schuldich vor myne fefies Vieh zu schütten hat? dann 
swarte koghele want vnde scrotlon ; überh. Pciizeidiener (nach der üaupt- 
it. noch vor myne lutteke koghele ihätigkeit benannt)? weer jenich ba- 
scrotlon (1437). Hans. Rec, IP, 25 cker, de siin broet to licht were, de 
S, 94. sal dat broet vorbroken hebben unde 

schulordich? £in brunrod perth, geven daerto twe Biasgulden to broke, 
eyn wenich schulordich. Brschw. Urk. den enen den borgermesteren , den 
t;. 1502. anderen den schuttemeisters. Eben.<io, 

sehunnege. „l. schimmese. die so dessen Maß zu klein ist, söU to broke 
betreffende Urk., die ich Hanser ec. 4, geven twe Binsg. den enen den bor- 
nr. 640 nach dem Original herausge- germ., den anderen den schuttemei- 
geben, liest: dre schimmesen.* Kopp- sters (1465). Ostfr. Urk. nr. 831, 
nuinn^ Korresp. EL 2, S, 54. schutter, Schütze, Schießer. Des 

schappestftl. n-ächupfen, la Xeupp, 86 vader goet was em gegeuen (der 
s. Cheuppe zu Metz. Über der Rinne, nicht auf die Leiche seines Vaters 
die siaii bei dem Platz du champ ä schießen wollte), de schutters (die 
Seille befand, richtete man einen GaU beiden andern Söhne, die es gethan 
gen auf, an dem ein Seil in einer hatten) zyn daer zonder bleuen (sie 
Belle herabhieng, und solches wurde 40 bewiesen sich nemlich dadurch als un- 
unten im Keffig, bassin genannt, an- echte Söhne). Speg. d. sonden f. 124^. 
gebunden. Wenn nun der Missethäter sehnttink. a. 1378 do worden de 

in selbiges eingespart war, so ließ bedderve lüde . . des to rade . . 
man ihn in dem Keffig auf und nieder dat se desse kumpanyo (die K. der 
und tauchte ihn in den Koth. a. 1 796 46 Kaufleute in Lübeck) vaster wolden 
wurde zu Wien die Strafe des Schüpfens maken vnde dat desse kumpanye de 
an einem Becker vollzogen und derselbe bet vorstan werde, vnde koren veer 
wacker ins Waßer getaucht.** Süber- houetlude myt eyner gansen een- 
mann, Localgesch. d, St. Straßb. — dracht, de vor dessen schuttingh 
Abbildung eines schuppestöls (Wippe) 50 raden scholen vnde scholen den vor- 



SEBETE 259 SENDE SANDE 

stan. Ältestes Memorial des Schonen-- her heißt er selbst auch grote segger, 
fahrer Schüttings /. 2^ (MeU. Jahrb. höftsegger, oversegger. Krame ^ Nd, 
10, 8. 63). Jahrb. F, 147. 

sebete, Binse, Bied. semde, se- seggerne, der Neigung hat gu spre- 

bede, papirus, scirpus. Voc. theuton. 6 chen, geschwatzig (vgl. kiverne u. a.) 
V. 1482. Dazu wci sebetbisgod, s. g. Ein homodich bSrgermeister, ein seg- 
Riedgut. Urk. v. Asseburg /, nr, 16 gern rahtmann, ein vors&mich ker 
V. J. 1175 (vgl. die Urk. v. 1174); merer, ein vngehorsam borger, dith 
vgl. Grimm^ Weisth. 1^ 674: es ist synt ver böse st&cke in einer stadt. 
och zu wissende, das zu mittelmei- lo Werldisproke f. 33^ (cf. ScheUer nr. 
gen, 80 sollent die ban warte bringen 1176). 

in den hof sebeden und liesche, das seggesman = segger. Int erste, 

der appet und die huber sufir ge- dat de van Lubeke . . twe segghes- 

sizent. lüde darto setten scholen, den se ere 

seden. Dat mer zedet (siedet^ 15 gebreke scholen overgheven . . unde 

wallt auf) unde ebbet. Mandevittes des gheliikes scholen de van Holland 

Meisen f. 39. ok ere seggheslude darto setten unde 

seder, Sieder^ der Salzkocher; einer ere gebreke overgheven (1437). Hans. 

der 3 sultere ; der seder siedet Tags, Bec. IPy S. 127. 

der höder Nachts. Krause^ Nd. Jahrb. 20 8ei(g)er8tailde, Olockenstunde. Dat 

V, 147. kint heft eyne ganze seyerstunde na 

segeler , Siegeler. De mandata der dope gelevet. Brschw. Urk. v. 1506. 

nicht verkundigen, ten sy dan van sekKni^ als m. oder n.Seeseite^ Küste. 

vnsen official off segeler togelaten Nyerpoten, Dunekerken, Oestende 

(1488). Niesert, Münst. Urk. ff, S. 104. 26 (und andere) up deme zekantc belc- 

segen, Segen. Des moste de rad ghen (1437). Hans. Rec, //^ S. 105. 

wesen äff, mußte der Bath aufgeben^ si\{e). IV, 178^^, 39. Mit zele und 

wente me ome den zeghen gaff, ifft mit wäre (cautionem, quae vulgariter 

me wolde gheyste bannen unde de dicitur sele). Westphal, II, 96; mit 

beseten spannen. Brschw. Chr. 2, 142, 80 zele und mit war und mit allem er- 

29; daher zegheubök (das, 143, 77), veliken rechte tu rechtem eghendomo 

das Buch, aus dein man diesen Segen (1367), S, H. L. Urk. II, 491. 

spricht. Zauberbuch. 8el(e)gelt = selegave. Darto scal 

segenvdt, Ziegenfuß, nach der Ge- he goven dat zeelgclt vor Ü do<lon 

statt benanntes Brecheisen, zegenvote 35 twelff kr(um8tert) (liSl). Ostfr. Urk. 

edder brekeisem. Magd. Seh. Chr. nr. 1058. 

397, 29. selichliken. Ein schone houesch 

seger (segger), Säger. Och sollt kortewylich boek, dat narrenschip 
segger edder timmerlude nein tim- genant, begynnet hyr zelichliken. 
merholt kopen, dat se vort vorkopen. 40 Schip v. Narrag. f. 2^. So häufig 
Niesert, Münst. Urk. 8, S. 139. in lat. Schriftstücken feliciter. Vgl. 

segger. IV, 172^. Der segger ist Mhd. WB, 2h, 41. 
der Ifeamte des sotmeisters , hat die semele, Kleie. Metter semele voet- 

Aufsicht über die Bauarbeiten am roen (futtert man) swyn. Speg. d. 
Sode und der Fahrt, so wie über das 46 sonden f. 99h. 
Schöpf en und die Vertheilung der Sole, seminte, nerpica Voc. Cdm, 

die er buchen laßen muß. Zur Aus- sende, sande. We sine morghen- 

führung der Sole-contrde, die Tag sprake vorsumet ane echte not, deme 
und Nacht geführt tcurde, hatte er ne scal me neue sende gheven (75^^ j. 
gtcei Unterbeamte: undersegger; da- 60 Z. f, Nieders, 1878, S. 130 („Mit 

17* 



SENKELER 260 (SIBÜM) CIBOM GAN 

diesen Warten hat wohl die Sendung sere, als Campar. Hie (der Seiche, 

des SlocJefisches bezeichnet werden Gierige) were schuldich ym de 17- 
sollen.^ D. H,); we bir nicht to hus chede Gode te mynnene de seere 
en is, wanne me loten schal, des loth (um so mehr), Nu mynt he igelt dan 
en schal men nemande antworden 5 gode mere. Speg. d. sonden f. 2(K. 
noch sine sande senden, he en wille sSsehnmer. Vgl, franz. escumenr 

vuUekomen schot vor one sweren . . de raer. Jugemens d^ Oleron, Art, 45 
were aver eyn kopman also arm, dat in collection de lois maritimes par 
he syne plicht nicht don en mochte, Pardessus (Paris, 1828). 1^ 351. 
de scheide des donredaghes, wanne 10 sesting? Item grote Kankene 1 
me de nyen olderlude seilet, komen krusgede sesting . . item so hebbe 
vor den meynen kopman vnde bidden ik noch 3 gülden rynge unde den 
umme sine sande, unde der en scheide rote sestyng der scholen de teaia- 
me ome nicht weygheren (1365). das. mentarii Vormünder to wezen , dat 
S. 133; a. 1372 is de meyne kop- 15 men dat geve in kercken unde yn 
man eyn gheworden, dat me neyne kluzen, dar men dat aldernuitest be- 
sande hogher senden schal, wen ore denken kan (145J2). Aus e. Testam. 
tins uiwisei (1372). das. 8. 135; vgl. Ostfr. Urk. nr. 652. 
vortmer is de meyne kopman eyn set-angel, Setzangd. De mollener 

worden, dat de olderlude jowelkes 20 mach vppe den molendicke nicht 
jares thugen unde bereden scholen vischen myt netten edder mit gar- 
den stokvisch , den de nyen older- nen . . Ock mach he dar nene aeet- 
lüde, de se na twelfften settet, um- angele inne setten, behaluen vanget 
mesenden scholet in creme jare. he wat vor der molenschutte in kor- 
das. S. 137. 25 uen, dat mach he wol don. v. Hodenb. 

senkeler, der Senkeln macht. N. N. Brem. G. Q. Ily 43. 
ein senkeler knecht. Brschw. Urk. v. sete = gesete, Gefäße After. Gifte 

1500. (wenn) di dat lif bestoppet si, so nim 

senne, Bogensehne. De hadde enen scir solt, also grot also en bone, stec 
stalen bagen, dar hadde he ene strale 30 et neden an dinem sete, so du ver- 
vor der senneu. Hans. Gesch. Bl. nest mach etc. Germ, 23^ S. 23. 
1876, S. 83. seterin/ce, 2attern. Unde olt duuen- 

sennepsehottel, Senfschüßel, -tuip/*. vlesch is ghud den, de de tzeteringhe 
senpscottele, saltvate unde andere vnde beuinge hebben. J3oi d. ^r^/€d. 
kleyne wäre. Gott. Urk. v. 1436. 86 f. 101. 

ogen as sempschotteln, große Augen. sette (sete). IV, 195^, 4. De hof- 

Brem. WB. 3, 752. stede to Dornumb midt den stenhuse, 

sent. Item 2 1 seh. vordede (ver- vorborch, sette undt koeltune (1480). 
that, verausgabte) myn here to Mun- Ostfr. Urk. nr. 1036; vorkoft ene 
ster in moder Even hus (Name einer 40 borchstede mytt eme steenhuse, vor- 
Herberge in Münster) des gudens- borg, setth unde koeltune (1485). 
tages thom meynen zende (1381). das. nr. 1112. 
Item 2Vs m. de myn here vordede (sibnm) eibnm gftn« Denn etlike 

thom meynen sende myt synen ghe- oldern laten eren kynderen nicht 
seilen (1382). Kindl. Volmest. 1,357: 45 allene hftren, wo se in erer joget 
„Senden heißen in M. die 2 großen cybum gegahn syn, wo.se gesungen 
Jahrmärkte. Diese fingen an, wenn und gesprungen, gefreten vnd ge- 
der Münstersche Bischof seine geist- sapen. Gryse L. B. fr. 9, Bog. M. 3 
liehe Synode gehalten hatte; daher der (ebenso fr. 40). „zibummen gaan, 
Name.^ ^ müßig geheti, nicht arbeiten.^ Dähnert. 



SICHTEN 261 SINKEDUS 

Noch jetst kort man: herumzihvimmen. nautica utitur, de dat zifelidt hefft 
Bichey 253 u, Schütze i, 101 s. v. vnde den b501uden tho spreckt vnde 
sibungen gaan. thor arbeit se anholt. Chytr. 234; 

siebten, sieben, dat de radt wart celeuma facere, dat volck tbosam- 
80 Yornichtet unde dorch de treppen 5 mende ropen dörch dat zifelit. das, 
sichtet, die Treppe hinuntergeworfen. 242; so fro als (sobald als) dat de 
Brschw. Chr. 2^ 118^ 25. olde Thode horde, blees he int sy- 

siddinge, Niederung? Eyn kort pheleth. Hans. Gesch. Bl. 1876 ^ S. 
dwer stucke schut vppe den wech 86; ock vorboet he, dat eyn ider syn 
na der siddinghe. Old. Urk. (im Old. lo dinck verdich hadde myt roren . . 
Missale). averst nicht en schotte, eer he int 

sidewendinge. „Es sind die nie- syphelette stotte . . wen he pypede, 
drigen Querdeiche (Kajedeiche) vom den scholde ein ider sin beste bru- 
Hauptdeich bis zum Achterdeich oder ken. das. S. 87; 1 sziuelit ahne kede ; 
eur Geest, So in Oestingen; es i^ 15 1 zinelit mit einer blockkede. Wism. 
also die niedrige Deichwendung, we- Inv. v. 1575. 

ster-, ostersitwendinge = pars occi- silos, piötzlich. silosen, unvorsich- 

dentalis, p. orientalis (1230). Hamb. tigen, causa, causaliter, ex abrupto, 
Urk. B. 494; (1201). Vgl. Brem. improvise, casualiter. Voc. Strals. 
Urk. nr. 92.^ Krause. Passt dies 20 Unde de ghantze stad beclagheden 
aber auf alle Siedwendungen? Es den sylosen nnde snellen dot des 
scheint vielmehr^ daß es schon Sied- ridders. Korner 275^ 14 (H.). S. 
Wendungen gab, ehe es Hauptdeiche Hof er ^ Germ. 23 y S. 13. 
gab; auch laufen sie, soviele ich we- simboria. Item de sten tho den 

nigstefis deren kenne, nicht aUe quer. 25 beiden, zimborien unde tho den ca- 

8ien(e), adj. angesehen ^ schön, pass- piteln. Brem. Jahrb. 2, 303; it. 6 
luJi. 1. schoon. 2. aanzienlijk. 3. sware den knechten, de de zimboria 
goede kans; sienst, best, yerkieslijkst, honwen. das. 304. („Baldachine über 
gevoeglijkst Oudem. De bede wer- den Fenstern und Sockeln als Unter- 
dichste (zum Beten würdigste) dach SO lage.^ das. S. 38t) 
van al Vnd dat bidden an gode is sin. He scholde dat mid synen 

sienst, Is de wile dat men doet den rechte beholden (eidlich aussagen)^ 
dienst des vridaghes, do he sterven dat dat schip . . syne (ihm) horde 
wilde. Speg. der senden f. 61^; desse nnde anders neymande (1400). Hans, 
(der Gewohnheitssünder) is ock met 85 Bec. 4^ 543; des nam he eyn anker 
sulken banden An voeten gebenden unde en strenk, dat syne nicht en 
vnd an banden, Dat he an godliken horde. das. 

dienste Niet pynen mach, al wort sinderkldt, calchiton. Voc. Old. 

em tsienste. das. 77^; (Krieg ist un- (Vgl. Die f. s. v,) 
sicher)^ want vake de in dat sienste 40 singefl. Denne (an meinem Todes- 
weent syn, Blyft vnder, eer dat comt tage) scholen se mi beghan mit einer 
de fyn (Ende), das. 117K Ggs. on- singenden villighe und mit einer sin- 
siene. Dat was een konync van Paris, genden selemissen (1492). Pomm. 
Als he at allene maeltyden, De[de] GestA. Denkm. II, S, 196; darvor 
he zitten an zyne twe zyden To synre 45 (für eine gewisse Geldsumme) se 
tafele vnd thegen em mede De vn- holden scholen eine singende missen 
sienste (unansehnlichsten) armen van (1486). Ost fr. Urk. nr. 1157, N. 2. 
der stede. das. f. 110^. sinkedfts, die fünf und zwei auf 

sifelity n. bes. die Bootsmanns- dem Würfel. Darum wil we by juw 
pfeife, celeustes, hortator, qui fistula 50 blyven, Dyt gheferde helpen dryven, 



SIPHIS ÜOLT 262 SLAVEN 

dat we innemen eyn rathus, So kryge gemeinen lantdagen den negesten sitt 
we sees synkedus, gelingt uns ein tho der linckeren hant by deme ko- 
hoher Wurf? Brschw. Chr. 2^ 206^ 50. ninge hebben. Renner, Lid. Bist, 124. 

„gipers golt-, borden bedeuten cy- . Sitten, 1. sich setzen, Unde de dar 
prisches Gold und Cyprische Goüd- 5 wolde eynen anderen wech vareD to 
borden^ da eu den Froducten Cypems Synay, de moste sitten in dat rode 
auch Gold gehört,^ Koppmann^ Kor- mere. Mandeviües Reisen f. 20. 
resp. Bl. 2, 54. slababsch. „Ein Voc. medico- 

zip maken ist wöl aus den% Franz, physicus der Wolf, BM. (nr. 363 
genommen, faire bonne chöre, se re- 10 fol.) hat unter ficus: ficus liquida, 
jouir (altfr, Verb, chierir). ficus moUis, sclababbescbe vighen, 

siricheit = sirheit. Here, ick weke vighen. Ob aus dem Slavischen? 
hcbbe lef de tziricheit dines huses. etwa mit slabu, schlaffe zusammenhän- 
Ps, 25 (26), 8 (L,). gend?"" Walther, Korresp. Bl. 3, 92. 

sirunge = siringe, Zierhcit. An 15 slachbrade, hilla. Dief. vgl. s. v, 
ome (Christus) cn was neyne stalt- hirna. 

uisse edder cyrunghe. Epist, Samuclis slaken, trans. slak machen^ u. intr. 

25b,; Zierrat. an boken, kelken, misse- slak werden, slaeken, laxare u. laxari, 
wede und an anderen zirunge. Magd. liberare u. liberari. KU. So (wenn 
Seh. Chr. 61, 25. 20 ich in der Krankheit wille underho- 

(sirke) cirke, Zirkel, cirke, cir- rieh wesen und nemen medicine) 
ciuus, eyn tange, dar men cirkele mach geslaect syn myne pyne. 1^^. 
mede maket. Dief. s. v. d. sonden f. l?c; Die mensche, vmme 

cirkelknecht, circulator, circuitor, die siecheit groot Te slakenen, so 
der als Wache umherziehende Kriegs- 26 sal he zyn bloet root etc. das. f. 17d; 
knccht. Dar to di heft De cirkel- Sie (die vraken, Geizigen) segghen, 
knecht In sorgen laten duren. v. Li- sie moghen met eren goede Slaken 
liencr. nr. 331, 3. der armer armoede etc. dow. f. 24c ; 

sisebar, steuerpflichtig, We binnen weret zake, dat diit gebod in den 
Boecholte wonacbtich wer, de cyseber 80 anderen steden der henze nicht en 
gud verkofte, en sal des nicht van werde geholden, sunder darmede 
sik lauten, de cysemeister en hebben sclakeden und wolden ogenl&kinge 
eirsten oer cyse daer af. Wigands doen (die Augen schließen) unde doer 
Arch. 3, 49. de vingeren seeu etc. (1441). Hans. 

cisiojanus. (Kalender), Datierung 35 Rec. IP, S. 445. 
nach Festen und Heiligentagen ; so släplSve, -lieve, Beischläferin. Met 

benannt nach dem Anfange der Me- slaeplieue, die men het yrendinnen 
morirverse, die aus den^ Anfangssilben (d. i. amien). Speg. d. sonden f. 9^. 
der größeren Festtage und willkürlichen slftpscholer, Schüler, der im Stifte 

Einschiebseln zusammengestoppelt sind. 40 schläft, Internar, dormitorialis. eyn 
So z. B. Januar: Cisio Janus Epi sibi slapscholer in der horch. Brschw. 
vendicat Oc Feli Mar An; Prisca, Chr. 2, 25, 23; 43, N. 2. Vgl. 
Fab etc. S. Grotefefid, histor. Chro- Dürre, Gesch. d. St. Braunschw. S. 
nol § 17, S. 40 ff. — vnd sindt (die 565 f 

Schreiber) in deme cisiojanu0e vorbi- 46 slftt. palos (Pfähle), qui vulgari- 
stert (1500), Hodenb. Brem, G. Q. ter slait nuncupantur (1250). Brem, 
U, 9. Urk. B. nr, 246. (Das W. ist wd 

sit, m. Sitz. Und schal nu hen- nicht richtig überliefert.) 
fort de hochmeister ein forste und slaven, Sdave sein, Sdavendienste 

rath des rikcs Palen sin und up den 60 verrichten. leve kynt, Dat du so 



! 



SLAVINE 263 . SLOT 

ym husc Bcholdest slaven, Dat worde slinderen := slingeren , sich mn- 

dyn yunge lyff nicht' lange vordragen. den, drehen, Stangen krupen vnd 
FastfUichtssp, 972^ 4. slynderen yp erer borst. Danid v. 

slavine = mhd. sla venia, „ffrober Soests KeUerspegel, S. 96. 
jVoiicnstoff^ daraus verfertigter Man- 6 slit = slete, sletholt? Primo 
tel, wie ihn namentlich Pilger trugen. Brant de terra in Mensel 16 den. 
Aus nUat. sclavinia, slavina, (ütfr. leves et plaustrum slytli, item Her- 
esclavine.^ Lexer. Dat habyt, dat mannus de Ylte 18 den. leves et 
he an droch bouen, Warp he off vnd plaustrum slyth. Item III plaustra 
nam de slauine Vnd trac (zog) en 10 slyth etc. Xantener Hebe-Seg, des 
wech in eene woestine. Speg. d. son- Stiftes St. Victor (um 1300) f. 26^. 
den f. 69h, Pick, Monatsschr. 5, 52. 

slei^erddk, ScMeiertuch^ Tuch, das sliten, 1. zerreißen. (Den Leich- 

als Soleier dient, twe sleigerdoyke. nam eines Bäubers) werpt men buten 
Brschw. Urk. v. 1502. S. sloierdök. 15 Jherusalem, Daer beesten vnd vögele 

slenge« Einfaßung (von Hde^ Dom, sliten Tvleesch. Speg. d, sonden f. 
bes. Eisen etc.); schling, crates fer- S6c, 

ree. Dief. Vgl. slink. de muer ehn slitenheit, Versöhnung ^ Beendigung 

beiden, alss kopern und verkopern, eines Streites. Ymme guder endracht 
thoglick tbo gebrucken tuschen ehn 20 vnde slitenheit willen tuschen den 
beiden. Des sali und wil J. S. de beiden etc. (1414). Lüb. Urk. 6, nr. 
schiengen und trallien uthbreken, 120. 

und de fenster, so in H. T. hoff sldch? (Land) liggende in des 

gähn, darin de schiengen und tral- cloesters grote sloech in Loghender 
Uen gestanden, weder thomuren laten 25 hamryk (1488). Ostfr. Urk. nr. 1234 
etc. Z. f. Bechtswissensch. Dorpat 7, u, 1262. 
Änm. 162. sloddik. Zum J. 1533 werden 

sleppe? Item so klaget A. up juncfrawen epffel, XVI schock slot- 
Heben kinder vyf unde 20 Arens- deken eppel, islich seh. Vs pf., aust 
gülden voer enen gordel, de he eer 30 epffel und berne, iVs sestich junck- 
inlosede, unde enen golden rinck frawen e. und godderlinge namhafl 
unde ene sleppe mit veer knope etc. gemacht (Kloster Drübeck). Z. d. 
(1474). Ostfries. Urk. nr. 938. Hare-Ver. 10, 368. 

slethaver. IUI maldra slethauer sldp, Schlüpfe, Zaunloch, fle lede 

. . brimhauer, II maldra ruhauer etc. 35 sych nedder vnde krop Dor menne- 
Xanten. Hebe-Beg. des Stiftes St. ghen busch vnde slop vnde dor 
Victor (um 1300). Pick, Monatsschr. mennygen scharpen stycken. Vorl. 
5, & 49. Son. V. 354. 

suchten = slichte, adv. Unde offt slope. vor eyne slopen mit einem 

se neue eruen hadden van orer bey- 40 ringe to eyner wage. Lipp. Bechn. 
der liue boren, so scal de mole slic- v. 1496. (Also wol: die Stange der 
ten (ohne weiteres) wedder an dat Wagschale. Preuß.) 
stiebte kamen. Hodenb. Brem. G. Q. slopen, intr. sich hinschleichen? De 

//, S. 66. sus seten in gantzen h5pen, Mosten 

slichies, adv. So he den Christen 45 wedder to huss slSpen. Brschw. Chr. 
geloven wolde annemen, so wolde he 2^ 120^ 77. 

ohme de koningliche kröne vor- sldt. /F, 248^., 25. Do funden 

schaffen, dan he hadde schlichts sey (die Schafe^ die dem verkleideten 
(nichts weiter als, nur) den koning- Wolfe folgten) yn den sypen kostlyke 
lieben titel. Benner, Liti. Hist, p. 37. 50 vnd ym ersten anschyne gude weyde, 



SLOT 264 SMOK 

auerst (wo dan yn sypen vnde 8l6ten Dat smake gaf van allen diogfaen, 
gewSntlich) füll doytiykes vergiftes. Daer se den smac off hebben wol- 
lten. V. Soest, KetterspegeL S. 136 den etc. Speg, der sanden f. 1^; Ge- 
(das W. ist also nicht bloß in frie- raeh. De nature van em (dem Ge- 
sischen Gegenden bekannt), 5 toohnheüssünder) so eB Vuul gebre- 

slot, Schloß, Feßel. Do seten dar kelik mes, Want em dat wal smaken 
twe geslaten, repen: schonet, wy synt dunct, Dat sende is vnd vor gode 
arme fangen . . Do holpe wy ene stinct, Vnd ghene smake ^= WM- 
uth den slotten und leten se baven gefallen) yint he in Duechden . . 
gaen. Hans, Jahrb. 1876. S. 89, lo Vor gode stinct dusdaene zede. das, 

slotbrdt, Schloßbrodj d. h. feines f. ?6d. 
Brodj wie man es auf Schlößem hat. smak, eine Art kleinerer Schiffe. 

pastellum, Voc. Old. Vgl. Dief, s. v, twe kravele nud viff schmacken sampt 
pastillum, ho£Pbrot. anderen hnckboten. Benner s. JT. 1624. 

slotlove. IV,249\ wy J. unde 0. i6 smalendSr. In vigilia Victoris U 
hovetlinghe bekennen, dat wy van carnes porcinas, dimidium pectns 
den ratmannen toHamburgh hebben vacce, linguam vaccinam, 1 iusant, 
entüangen in guden truwen unde 1 uder, V smalander etc. Xantener 
uppe slotloven ere slot unde stad Heb. Beg. des Stiftes St. Vietor (um 
Emeden etc. (1439). Ostfries. Urk. 20 1300) f. 43. Pick, Monaissckr. 5, 
nr. 509. S. 52. 

slnhorer, Horcher, wan dat rad- smeekmester, der Speisen und (re- 

bus so besloten unde beseyn is, dat tränke eu prüfen hat. Darna sprak 
dar neyn sluhorer sy. Gott. Urk. 15. vnse here (bei der Hochzeit von Kana) : 
Jahrh. 25 schencket deme smeckmester (Imiher: 

sl^ker, Lecker^ Schlecker, bucela- Speisemeister) . . do de mester den 
rius, gluto. Brevil. Benth. wyn smeckede etc. Old, Evangdiefd^. 

sinne« Neben f. zu sle(ne). Nd. f, 12^. 
Jahrb. i, 90 (vgl. slone). smeken, schmeicheln^ in gutem 

slnrr? vnd war dat (wahre das so Sinne: Altyd als men is in noden, 
Bier) ok, dat yd nicht to versch en Salmen smeken vnd bidden gode. 
sy, 80 makestu wol vnde hest gude l^^eg. der sonden f 61^, 
beer vnd blyffst wol eyn gud slurr smelten« st, v. schmelzen, Want al 

effte gastmester. Nd, Jahrb. 4^ 90, (obgleich) is he (der falsche Pfenning) 
(„Zwischen u und r scheint ein Buch- 35 valsch gesmeit (geschmiedet), Des en 
stcAe getilgt oder verwischt zu sein.'' is in em ghene archeit, Mer in em, 
Crecelius.) diene (d, i. der ihn) munte vnd smalt; 

slnterne, der Neigung hat zu ver- Aldus de mensche, de loghene talt 
schließen, geizig. Beter eene schlu- Maect em seluen valsch daer mede. 
tem a0 eene kievcrn fruw. Bützow. 40 1^^. der sonden f, 129^, 
Buhest. 13, 53, smite. IV, 264. Unde quemen in 

slnve, meretrix. It is opembar, grote noet to vorlesende schypp, li£F 
dat opembare wyfe, sluven und her- unde guet, wente myt euer groten 
ghen hen unde her bynnen desser ylinge de smyte in dem koggen brack 
stat hus unde hoff upholden und ruf- 46 (1437), Hans, Bec, IPy S. 38. 
ferye und ander quat darinne steden smdk , Schmauch , Bauch ; bildl, : 

(1439). Hans. Bec. IP, S. 257. — (H. Meyer.) Se (meine Frau) is lange 
Vgl. sloef, sordidus, squalidus, homo eyne havemaget gewesen, Und kan 
nihili. KU, ock beide schriven unde leesen. (H. 

smak, smake, Geschmack. (Manna) 50 Rane.) Truwen, myn Talke is ock 



SMUDE 265 SO DAT 

nicht alto dicht, Datsülve ungelficke Binnen der vierder werden bescreuen 
kan se ock ; Ick vorneme (merke) etc. Speg, d. sonden f. 4^ u. h. Aach 
mengen wunderliken smoek, Se schryfft trans. (Almoesse spacie vm peniten- 
unsem pamer vaken eeren syn etc. cien gheeft) Te beteme, dat men 
Fastnachtssp. 966^ 6. 6 heft gesneeft (gefehU^ gesündigt), das. 

snnde, schmierig^ schmutzig^ fatd. /*. 56c, 
Woker bedecken de lüde manichsyns snidebrdt? Brot für die Schnitter? 

vmme der werlt8chaemte('C/%er«cAr./ (So Lexer s, v.) spisebrot et V 
. . de neringhe in meniger poort snitebrot. Xantener Hebe-Beg, d, 
(Stadt) Gwi met Yulen woker voort lo Stiftes St. Victor (1300) f. 5a; de 
. . De eerste smueder woker etc. pane, quod dicitnr snidebrot et spise- 
(folgen mehrere Beispiele verhiUlten^ brot canonicorum. das. f. 31. (Pick^ 
schmuizigen Wuchers). Speg. d. son- Monatsschr. 5, S. 52.) Z, f. d. Ah 
den f. 35^ (vgl. besmnderen). terth. v. Haupt 15, 614. 

»negel (sneil), Schnecke, limax. 16 snippe, Schnqfpe, schnabdßrmige 
Voc. Old. u. Dief. snegelshut, coclia. Verlängerung am Schuh. klyppen 
Voc. Old. (Bdleschuhe) y dede hadden lange 

snene? Vortmer let her 6. des 'snippen. Brschw. Chr. 2^ 112^ 49, 
stichtes slote panden in deme hono- snirreme, Schnür (?)r%emen. So liest 

uerschen broke, dar vnse vogbede 20 Hänselmann Brschw. Chr. 2^ 404^ 21 
vnde man vnde kunschop ene snene (^= Brschw. StAichtb. 166) statt snit- 
ghetoghen hebbet (1406), Sudend. renien. 

10, S. 306, 27. (Ist snede, Grenze, sntr. Ik Ekko Ismedes, Evert 

gemeint?) myn broder, Houwe unser twyer 

snepel. ytlst von snoppel verschie' 26 snore, enkennen etc. (1448). Ostfr. 
den; snepel ist der heutige Schnäpel, Urk. nr. 591. — 8n6r ist sonst die 
so genannt nach seinem schnabelartig Schwiegertochter, mines sones wif; 
verlängerten Maul; corregonus oxy- hier vielleicht Sehunegermutter? Die 
rhynchus.*' Krause. Verwandtschaftsbezeichnungen spielen 

sieppel, Schnipfel^ Zipfel? bildlich: 80 vielfach in einander Über. 
darna kramp om de sneppel d. h.? sndrlike, schnurgerade, van der 

ward seiner weniger? schrumpfte ein? kanthen des ganges schnorlike bet 
Die Stelle heißt: vor eyne mark me an de kanthe Märten Stalles to gande 
koffte do vyflf scbeppel hoppen, to (1634). Z. f. Reehtswiss. Dorpat 7, 
myddensommer dre scheppel: darna 86 Änm. 162. 

kramp om ok de sneppel. Brschw. snonwe, dumm? Se weren wys, 

Chr. 2, 248^ 31. se weren snow, Se alle he vur de 

snetelen. (Dat stolte holt) dat koppe houw. Aesop f. 18^ 47; de mul 
hebben de amptlude nicht geachtet, sprak: du bist gar snouwe, Wat is 
so dat (= dat it) busk unde stude 40 mi wicht um din drouwe? das. 25, 7. 
was; szo he£ft vnse gn. here dat nu (Müth. v. Seelmann.) 
snetelen (ausschneiden) lathen vnde so dat (IV, 282^, 28), weil. Item 

wolde dat wedder hegen to holte to bescriuende yn dessen borden, wat 
(1500). V. Hodenb. Brem. G. Q. II, 2. eyn halsbroke ys, item eyne leme- 

sneven, snaven, defioere, deesse; 46 nysse . . so dat nicht yn allen bor- 
frustrari, errare, labi; vacillare, ces- den allike hoch vnde groth ys. v. 
pitare, nutare. KU. De derde (partie Hodenb. Brem. G. Q. II, Ä 99; unde 
des Traäates) sal maken mencioen ys eyn stolt holt gewesen vnde ys 
Der dinghen, de gheuen occusoen vorhouwen, so dat hardc vor der 
Ter luxurien em de dar in sneuen; 60 porten belegen was. das. II, S. 2. 



SOBER 266 SONDOYIER 

sober, mäßig. Sobre spise vnd sol. Vgl Nd. Karresp. Bl. 3, 69 

sobrcn Bin Brenghet zueten sobren ff. u. Bützoto. Ruhest. 12, 67: „Ak 
slaep in. Speg. d. senden f, ?0d; dat eine große Dürre veranlaßte das mächsU 
ander (Mittd gut zu schlafen) is, dat Sdl auszufahren etc. Weiter hin isi 
he soberlike zy gheuoet. das. 5 eineWaßer-Sincke^ die man das Brand- 

soch, auch was man saugt; Frauen^ SoU heißet etc. Die morastigen Theäe 
müch^ Muttermilch, zok, sock, zog, und die Sincken oder SöUe, wie man 
zoogsel. Oudem. socb, soochsel, soc- sie heißet etc. Das, S. 58: Ein Grenz- 
CU8. KU. — Dat ammen stelen ander Sdl ist zwar nur schmahl^ aber so 
Boch, Yake sien wy dat noch, Dit is 10 tief^ daß die Pferde darin scktcimmen 
al duuelike sake. (Es ist von toverie und durchgetrieben werden.^ 
die Redcy welche auch die betreibeny soltyweVj Salzhändler^ wie hokyorer. 

dat se diefte willen doen, also enigbe Sie waren Oroßkaufteute, die das Sab 
vremden coen Er melc meest hebben von den Siäfmeistem ladungsweise 
gestolen.) I^^el der sonden f. 1019^. is kauften und ausführten. In Meckl, 

so^en, säugen^ die Brust geben; nannte man dagegen im 17. Jahrh. 
büdl.: Freundliches erweisen^ mü soltvorer die Fuhrleute ^ welche Sah 
freundlichen Worten füttern^ schmei- von Lüneburg holten. Krause, Nd. 
chcln. Of di zoghen de zondaren Jahrb. F, 149. 
(Sünder)^ Troeste di in em luden 20 solvlachtich. En vnse behorige 
(d. i. ihnen) niet. Bet achter (etwas man was vns bi nacht solvluchtich 
später) Salomon dus beduet: De quade gheworden to Honouere (1405). Su- 
zynen Trend zoghens pleghet Leyden- dend. 10, S. 343, 30. („Ein dem 
de, daer he is vntweghet (es ist von Bischöfe eigenbehöriger Mann u?ar bei 
smekeren die Bede). Speg. der sonden 26 Nacht von seinem Grundstück nach 
f. 130d; Salomons woort segghende Hannover entflohen.^ So Sudend.) 
zyn: Zoocht nymand metten lippen soldfir, solduren? Offt imandt 

dyn. das, — Vgl. Oudem. soyken, van den goltschmeden bevondeo 
zogen. Die smekers dat sijn des duvels wordo, die up gewracht goldt offte 
unimenofifvoe8teren,diehemhoerkyn- so sulver mher solduer hadde laten ha- 
deren soyken ende voeden in sunden. lopen, und dat umb sines profites 

soker, der eines andern Gut sucht; willen, die sali daran verbroken heb- 
daher Oudem. geradezu es durch „Räu- ben vyff gülden (1491). Ostfr. Urk. 
her*^ erklärt. Van den vierden smue- vir. 1399; item noch sollen alle goldt- 
der wokere Mach vroet zyn elk so- 35 schmede neine gebreckpenninge van 
kere, Dats als een rike syn ghelt golde offte sulver solduren by peoe 
leent Eenen armen (und ihn dafür twe rinische gülden etc. das. (löten? 
Tagelang ohne Lohn arbeiten läßt). vgl. solderen, ferruminare, plumbare, 
Speg. d. sonden f. 35^. quod in auro borace [chrysocoUa] 

sokesehnlt IV, 286. vnse her- 40 effici videmus. Rü.) 
toghe B. toch dat vp ein besprekeot sonder? Elk solde te rechte all 

mit sinem broder hertoghen H. unde spei baten Beyde met terlingh vnd 
wan id [dar] to quam, so was dat der sonder (: wondcr). ^e^. d. son- 
nicht; men wolde wi vns ghevrundet den f. 47^ (=, bricke? S. d. W.) 
hebben mit ghelde, dat hedde me wol 45 sondoyier ? Men sal den armen 
ghenomen. Vnde dat en stunt vns mensche niet bieden Vnwertheit als 
vppe de unschuldighen sokesch&lde verstekenen lieden, Mer als patrone 
van ere wegene nicht to donde (1404). bidden vnd eeren, Want arme na der 
Sudend. P, nr. 255 (S. 326, 6). (an scrifturen leeren, Syn sondoyiers van 
dem man eine Schuld sucht?) 50 vns geset. De vns verstaen vor sviaots 



SOMMERVOGEL 267 SPARRELDER RAFFUR 

(des Feindes^ d. i. des Teufels) net. sotergeil? Or kunst vorswant in 

i^eg, d sanden f. 29^, korter tut. Dar weren do nicht al 

sommcrvogel, Schmetterling. Eyn ynne De meyster van hoghem synne. 
vlegbende worm, papilio genometh, se weren bleven sotergheyl, An one 
dat ys eyn sömer vogel. Dan. v. Soest, 5 were neyn gefeyl. Brschw. Chr. 2, 
KcUerspegd Ä 93. 158, 56. (Ist es Ein Wart, oder ist 

sonebroke, Bruch des Friedens. es zu trennen soter geil?) 
Dar schickede de rad twene ute sdtmfster. „Ist niemals ein Siede- 

deme rade to, de den rad der sone- nteister, sondern der hoch angesehene 
brake leddigeden. Gott. Urk. v. 1388, 10 erste Beamte der Sülze, urspr. ein 

sonebrokich, der den Frieden bricht. herzoglicher, dann nach 1228 von 
Unde ome dar ane sonebrokich ge- Bath und Prälaten gewählt. Er ist 
worden is up 200 Mark. Gott. Urk. stets ein Bathsherr, der für die Dauer 
V. 1388. dieses Amtes aus dem Bath austritt, 

sonesprake, Sühne-bercdung, N. N. 15 er .<ioll das Eigenthum der Pfannen- 
hebben vorlaten vpp sodane dedinghe J^erren am Sode wahren, wie die Bar- 
vnde sonesprake, so twischen den meister das Interesse der Sülfmeisfer 
partcn gescheen der slachtinghe hal- vertreten.^ Krause, Nd. Jahrb. V, 
ven (1487). Wism. Zeugeb. p. 259. S. 150. 

Sortenwerk. IV, 296. .Unde ze 20 sottemie, Thun und Wesen eines 
(de paternostermekcre) scholen maken sots, stultitia, moria; VII sotternyen 
gut Sortenwerk vnde wol gedreyget, sware Vind ick in spelres hyr vnd 
vude scholen dat wol belezen (aus- dare, De ers^ sotheit mach syn etc. 
lesen), dat dar nyn kopmans werk Speg. der sonden f. 48^^. — concr. 
mede en sy (1424). Lüb. Ürk. 6, 25 Posse, possenhaftes Lustspiel, 
nr, 586, sdtvart. 1. die vart, Fahrt des 

sdt. IV, 297^, 8. jflot heißt nie Sodes, s. vart. 2. Begister sämfnt- 
Salzsiederei, sondern Salzborn, in licher Abgaben aUer Siäzhäuser und 
Lüneburg nur vom alten und neuen deren Benten. Der zulten tho Luneb. 
Sulzborn (des 14. Jh.) gebraucht: de 30 zodvart (1543). Lisch, Jahrb. 3, 34. 
oldc zöd, de nye zöd. lat. puteus, sovenbdm = sevenbötn. 1 M. den 

foDS, antiquus fons salinae (1388), bruggeren, de wedder thobruggeden 
vetus quam novus fons etc. Dagegen im chore, dar de soeuenboem stunth. 
giebt es auch ein sot (m. oder n.?) Wism. St. Jürg. Beg. v. 1567. 
das ,Siedung' heißt. Van den soden. 35 Span, n. Wille gy melken ? dar 
In juwelykem naturlykcn dage, dede steith dat spao. Fastnachtssp. 974, 25. 
heft 24 stunde, werden 13 sode in spannel. ^Zeugstoffe (verkauft) nach 

juwelikem huse etc.^ Staph. 861. Ellen; bei 2lic& kommt auch der Aus- 
Krause, Nd. Jahrb. V, S. 150. druck spannel vor. It. 8 ß mester 

sote, snte. wento juw ys de sake 40 Pawel vor 1 spannel tuch (1486),^ 
vnd dat sute und sure (das Ange- Z. f. Nieders. 1871, 8. 197 u. 224. 
nehme und Unangenehme) bekant, dee spansgrdüf wird auch mit aloe 

doo weren ogelik (1422). Schreiben glossiert; so im Old. Voc. u. bei Dief. 
eines Baleeburger Domherrn. Gehort sparen, auch mit van construicrt: 

hicher, was in demselben Briefe steht: 46 Enyghe spaerstu van te slane, An- 
ik spreke nicht hire also en monik, dere gaestu met wraken ane etc. 
dede sprekt in des closters sudo Speg. d. sonden f. 115k 
{= sute? jgum Vortheil, jgum Besten?), sparrelder raffar. „Es ist wol 

»under ik vormane juw der warehey t. zu leseti : sparr eider r. eider ist 
(Mitth. v. Wehrmann.) 50 das nl, Wort eider , oder : also : 



SPECKE 268 SPISEPENNINK 

f^nen Sparren oder r. in die Hand 50 Bpete koflescheB . ande 10 siden 

gegeben.^ Breuaing. speck (1453). O^r. Vrk. nr. €53 

ipeeke. i^Eine specke heißet ein (sind es hier auch 30 Siüde^ oder 

von Gesireuchen, Uolte^ Plaggen zur nur sovieUj als an einem Spieße — 

passage vors Vieh über oder ins Waßer 5 Stock von 7 Fuß Länge — uufgereik 

gemadUcr transitus/' Orupen^ Otig. werden können?). 

Hannov. p. 401. Bat M. den drosten, spien , spähen , forschen, spien, 

dat de Tan N. mosten so vele bus- spieden, speculari, explorare, inda- 

sches houwen yppe der houe, dat de gare, inquirere. Kü. Dat eerste ge> 

ore specken auer den m5r mede be- 10 win (des häufigen Beichtens) is Dat 

terden. v. Hodenb. Brem. G. Q. II, de duuel vele te min Den menscfain 

S, 32. vm becaren spiet, De vake io biech- 

sp^S^lhars« Pisa (Faß) gummi, tene pliet Speg. d. sonden f. 80^; 

quod dicitur harpois vel spegelhars de mynt (liebt)^ sal altjd spien. Wo 

(1252). Hans. Vrk. i, p. 144. 15 dat he best sal genoeghen Den ghen- 

speL 1. spei hebben mit- Gen. nen, wen he em wille voeghen. das, 

lachen worüber; ebenso spei driven. f. 82t^; de altyd vm wralce spien. 

— Do lachede de stemme vnd hads das. f. 115\>. 

spei . . (der Abt fragt ihn:) waerbi spikeramt Item est officium gra- 

He eerst weynde vnd derna dreef 20 narii, quod vocatur spikerambt sive 
spei, Speg. d. Sonden f. 137c, _ 3. custodia granarii. Xantener Hebe-Reg. 
musikal. Instrument. Engel myt eren des Stiftes St. Victor (um 1300) f. 
speien (1495). Wism. St.Uürgen Heg. 10^^ u. f. 52tk (Pick, Monatssckr. 5, 

spelgreve. Item hir was de spei- S. 48.) 
greve; noch (ferner) dat grote spill 25 spikherink« Item plausimm sicci 
vnde trumpers. Meld. Jahrb. 10, S. 91. allecis videlicet spic-herinc 6 ^ et 

spendeOi spindeo, spenden. Du salt similiter recentis 6 /^ (1275). Hnms. 
so vele almyssen spinden und gheven, Urk. v. Höhlbaum J, nr. 746.. 
als Cristus wunden hadde. Busch" spilen. den herink spilen, beider 

mann, Mir. c. 4. 80 Verpackung der Heringe in Tonnen 

spergen? vor vigen, seitspeck u. jsur Trennung der Lagen spile legen? 
reckelinck III m. IX orde gesperget Den bering beghaden, packen unde 
IX den. III orde gestelt IX witte. spilen, so wontlickisghewesenCü^^/ 
Lippische Rechn. v. 1506. Hans. Rec. IP, S. 513. 

sperrelen = sperren , ausbreiten. 86 spinkelt, fleckig, bunt. Tom derd^ 
Vor em is sduuels net gesperrelt ys eyn rupe eyn spynckelt worm, ys 
(: werlt). Speg. d. sonden f. 22t^. auerst ynwendich ful fuylnisse. So 

spese, speise. Und leden myt den ock dey ketters synt ful spynckelen 
espingen vor unse towe, offt dat vuer vnd vlecken der erringe. Dan. v. Soest, 
qweme, dat se it myt speysen vorby 40 Ketterspegel, S. 93. 
schuven scheiden. Hans. Gesch. El. %^\%ti^mTAxiik^ GM eur Speise. Item 

1876, S. 86; und qwemen hervor- quandocunque dantur II solidi leves, 
spryngen myt halven speysen. das. 89. ad mensam dantur VI denarii leves, 

spdt. 1. Spieß. Bunge, de truwe qui dicuntur spisepenninge. Xanten. 
man (ironisch), ja, hinder sick also 45 £fe6. Reg. des Stiftes St. Victor (1308) 
de bureu de spetenn dragen. Rost. f. 35. (Pick, Monatsschr. 5, S. 52); 
Chr. (Rost. Progr. v. 1880. Krause). Quae competunt studentibas. Da- 

— 2. eine Änaahl von 30. spet he- buntur spisepenninge ss. Gereonis et 
ringe. Hans. Urk. v. HöhXbaum I, Victoris XXV denar. Item dominica 
S, 106. item 40 tunne mels. Item 50 populus Sion, cuilibet XI denar. Nota, 



SPISEVLESK 269 SPüTH 

spisepenninge, que dantur per annum vnd dan syne worde myt banden, 
sunt VII solidi II denarii (15. Jh.). vyngeren offte myt yftten wyset, so 
Niesert^ Münst. Utk. 7, S. 398. secht men, hey spreckt myt banden, 

spisevlSsk. de camibus, que di- vyngeren o£fte mit vötben. Dan. v. 
cuntur spisevlescb. Xanten. Heb. Eeg, 5 Soests Ketterspegel S. 59. 
d, Stiftes St. Victor f, 31^; canonicis sprengen, auch im Sinne f?on: 

datur quoddam supplementum, qnod Geschoß werfen^ schießen. Eyne stede 
dicitur spisevlescb. das. f. 37t^. (Pick^ . . der anderen stede wol so verne, 
Monatsschr. 5, S. 52.) 2Xschr. f. d. alß men twye ofite drye ungeferlich 
Alterth. v. Haupt 15, 516. 10 myt eynem amborste (Armbrust) 

spodeB. Wo dat (obgleich) quade mocbte sprengen, v. Hodenb. Brem. 
exemplen doen To elker sonde groet 6. Q. II, 8. 141. 
occusoen, Sie spoden em ter luxurien sprengen , salsen. sprengen bet 

bet d. h. treiben sie doch beßer an vleescb, sale inspergere, sale condire 
eur L. Speg. der senden f. 11^. 15 carnes. KU. Wyl he averst den 

spodicheiti EiU. wy senden juw broederen icbteswat meer to goede 
umme spodicheit willen de copien doen mit ein scbincke und ein stucke 
sunder togerent, so dat wy neue sprenget fleesches, des macb wobl 
avescbrifft darvan behelden (1437). gescbeben (1495). Ostfr. Urk. nr. 
Hans. Rec. Il\ S. 118. 20 l^^l- 

spolebaek. „Ist = SpiObacke, Sauf ^ spriet = spret, Stange. Siet be 

aus. Gryse bezeichnet so den termi- (der Oevrige) eenen toech (Zweig) 
nirenden Mönch, der die Bauern mehr an enygben boom Verladen met 
beschwere als ein plündernder, wege» froyte, He neemts goom Vnd set 
lagernder Reiter.'' Krause. F^I.; Diese 26 daer vnder eenen spriet Speg. der 
spuelbacken waren alle tage bei ein- senden f. 30^. 
ander, beratbscblageten sieb, wie sie . springen, entspringen (van Flüßen 
doch den Hans hinter der meuren etc.). De Oesten ström, bauen dar 
mochten zum regiment bringen etc. de erst sprinckt vnde men den vys- 
Brschw. Chr. 2, 453, N. 2. so ken kan, boret . . deme stiebte van 

sponbSr. We de wyl oltbeer wol Bremen, v. Hodenb. Brem. Q. Q. II, 
waren, dat dar bet sponbeer, de S. 2. 

schal nemen vnde houelen spone van sprock, ein Vogd. hezere, sprock, 

drogen denen holte vnd do[n] de in avis. Brevü. Benth. 
enen ketel vnd seden de al wol . . S9 spuntholt, Holz, womit man ver- 
dar na (wenn sie getrocknet sind) spundet, spuntholt unde talch schul- 
schal me se bynden in bundeken len de rad den uptogern vorplegen. 
vnd don se denne in dat beer etc. Gott, Urk. v. 1430. 
Altes Recept aus dem 15. Jh. (Nd. spnntvlasche, Flasche mit einem 

Jahrb. 1878, S. 89.) 40 Spunde? ver schok holtener spunt- 

spoBlnehte. ^ Ob nicht Leuchte mü flaschen. Brschw. Urk. v. 1514. 
Homspänen statt des Glases?"^ Dr. spnth, Salsmaß der ältesten ZdOr 

(JrulL rdUe Stettins, de sputh salis 1 ^ et 

sporner, Sporenmacher. Is he eyn de last salis 2 &. Urk. v. 1270 u. 
sporner, (sM er als Meisterstück 46 Hans. Urk. v. Höhlbaum I, nr. 687. 
machen) eyn par sporen etc. Gott. „Da sputh nach der Abgabe au rech- 
Urk. V. 1517. nen = 3 Scheffel oder Vs Tonne ist, 

sprekei. Et ys eyn gemeyne by- und das Spundloch der Tonne deren 
sproeck, wan eyner wath b&stigen Hälfte bezeichnet, ist wci spunt jm 
oder mit thomigen mftde spreckt so lesen.^ Krause, Nd. Jahrb. V, S. 151. 



STACH 270 STEDESHEN 

stach, n. Tau. und hoven em dat äreimastiges Schiff mit Pclaker Ta- 
stach (hier tod zwischen Bugspriet keUage^ d, h. die Masten aus einem 
u. Fockmast) und bolynen van synem Stade bestehend. Röding^ Wb. d. Ma- 
bocbsprede. Hans, Gesch. Bl. 1876^ riwc, Taf. fig. 478. 
S. 88. 5 Stapel, als erste richterliche Instatis. 

stake, als Meßstange^ -rtähe. „Im Item dat ymme pleitende edder rech- 
Mechl. Taxa derer Lehn-Gühter legi- tende ene gude ordinantie edder 
tur rubrum : Vereeichniß^ wie man schyckynghe möge werden geholden, 
Land an Morgemahl meßen soll nach wille wy beden vnde bestedigen, dat, 
Ordnung des Land-Stackens; habet 10 wenner e wol (jemand) menth klaghe 
autem der Land-Stacken acht Ellen.'' to hebbende jeghen den anderen van 
Bützow. Ruhest. 8, 64, welcken sacken weghen, so schal men 

stal, als n. Dat stal van zynen sodane sacke myt recht ynt erste 
peerde off coen Sal he van messe vor den Stapel brynghen vnde vor- 
zuueren doen. Speg. d. sonden f. 80^. 15 folgen, vnde d&chte denne, dat he 

stalbroder« De (die Russen in dorch dat ordel beschweret were, 
einer eroberten Burg) worden gefenk- mach he syn recht scheiden to er- 
heb an genamen und na Wenden kenntnusse vnses rades to Batzow 
gesant, dar se lange up der stalbroder vnde so de denne ock van des rades 
dorutzen seten. Renner^ Livl. Hist. 20 ordel mende syn beschweret wesen, 
p. 222. S. stal. alse schal he de sacken vor vns vppe 

st&lhof« S. Pauli in Hans. Gesch. vnse brflgghe vor vnser horch to 
Bl. 1877, S. 131 u. Höhlbaum das. Bützow [brynghen], dar men schal de 
S. 13S, der das W. auf stal, stalen sacken myd rechte endighen (1508). 
(das Prüfen der Tücher auf Echtheit 26 Büteow. Buhest, ff, 16 f 
und vorschriftsmäßige Beschaffenheit) Stare, to stare stän, starr sein? 

zurückführt. „Erwägt man, daß es . (von Äugen). (Der Leichnam spricht 
in überwiegendem Maße der Tuch- eur Seele:) ik ligghe hyr vp eyner 
handel gewesen ist, der schon in den bar Mit mynen struuen hären, Myne 
ältesten Zeiten die deutschen Kaufleute so oghen stan meck to stare. Na nym 
an London und England fesselte, so myner rede wäre etc. Visio Philiberti 
ergiebt sich von selbst, daß die Anfänge v. 225 (Weif. Mscr.). 
ihrer großefi kaufmännischen Residenz starken? Item begere wi des, dat 

in der Themsestadt in einer Halle zu dee, de enen banthower holdet, dee 
suchen sind, die für die Prüfung der So enschal ene nicht laten don men dat 
zu exportirenden Wollenfdbrikate be- hee syne bende howe vnde syne holt 
stimmt war. An sie stMoß sich die barde vnde starke. Schra der bodeker 
Gildhalle, aula Teutonicorum , das in Riga. Mon. Liv. 4, CCCXVII aus 
Kontorhaus der Deutschen, das erst d. J. 1875. 

im 15. Jh. die Bezeichnung des StaJü- 40 starlisse (storlitze). Item gheve 
}iofes erhalten hat.^ ik her N. N. eyn par laken . . myn 

%i^JlAhvie\k (als Fehler an der Wdle). swartten kappen, eyn starlissen unde 
de wuUen to besebinde alse mit na- 2 myner mynsten rochlen. Testam. v. 
men swetich, stamharich, fiit und 1501. (= schorlitze?) 
Schorf. Gott. ürk. v. 1432. 45 stat 2. Statt, Stelle. Desse be- 

stangenkreier. AU se nu qwemen leninghe hebbe ick Wulbrand ghedan 
jegen den Scherynges-Sunt, do segen in State unde in vulmacht mynes ved- 
se dar eynen stangenkreyer lyggen deren Gheverdes etc. (1501). Grupen^ 
achter eyner kuppen (1526). Hans. Orig. Han. p. 35. 
Gesch. Bl. 1876, 8. 81, (kreyer, ein m stedeshen , stetshin , fortwährend. 



SIEGEL STEIGEL 271 STILNISSE 

Heinrich hevet eyn teiken van dem sterflik, auch: sterben machend^ 

geiste bebalden, dat he bevet stedes töcUlich, sterflic Tenyn vi er (der 
hen, off eme sere vreise. Buschmann^ bösen Zunge) gaet. Speg. d. sonden 
Mir. c. 23. f. llK 

stegely steigel. Dit schlott ligt up 5 stern, f. uomeden sich swertbro- 
einem steigeln berge. Renner^ lAvl. der, dan be drogen an orem mantel 
Uist. p. 328. twe swerde aver einander geschren- 

steger = Siegel, Treppe. Elker- cket mit einer roden sterne thom 
lyck waert zyns (des alten Vaters) teken ohres ordens. Remier^ Lid. 
vuwegher, Men dede em legghen 10 Hist. p, 22. 

vnder een stegher, Daer he lach als Stickwort, waternot, nux aquatica. 

een arm man. Speg. d. sonden f. 103\ Weif. Mscr. nr. 363, 

steken, fest-steckeny festsetaen^ be- stideB. „deficit notio latina. Utun- 

stimmefi. ene stekende (d. i. stekene) tur autem eo verbo populäres ita : 
tit, feste Zeitf bestimmter Termin. 16 He J$eft siek al stiedet, t. e. kan und 
Guden vrunde, dat wi jw dyt so mag nicht mehr essen. De Klumpe 
vterliken scriuen, dat do wi darvmme, etc. sind stiedet , item de aliis cras- 
dat yns ouel to donde steyt, dat wy sioribus cibis : dat stiedet.'^ Bützow, 
jw ene stekende tyd seggen edder Ruhest. 15, 40 (also = dick^ voll 
toscriuen, welke tyd wi vnse stad 20 machen? ausdehnen?). 
wedder annamen willen, wente gy stigebosse? 2Vs fert. H. Wegeneir 

weten wol, dat vns de noet darto pro diversis fabrilibus videlicet 3 
drenget, dat wy se mechtliken an- stigebussen, stempele, zünde (?), ha- 
namen moten vnde dat magh vns ken, hengeboge, slote, de bussen- 
wedder vnde wynt benemen, so dat 25 kannen uptorumende etc. (1457). 
wi nene stekende tyd soken können Zug geg. Jühnde S. 25. 
(1420). Lüb. Urk. 6\ nr.l82 (8.225). stik? du vrode in philosophien 

stekerechtdaeh. Demnach settenn (so spricht een moyert, Stutzer, zum 
wy ehr tho einem peremtorienn ste- Diogenes), Haddestu willen gelouen 
kerecbtdage den dinstedach nach 80 mien, Vnd den princhen dienen als 
Invocauit schirsten. Wism. Roths- ick. Du mochts hebben gewesen een 
missive v. 1560. stic Vntholden(?) vnd ten haue wal 

stele = stegele. Sr. fürstl. gn. vntfaen etc. Speg. d. sonden f. 32h, 
trat tho den börgern heraf up dath stille, stille market. Datum anno 

dautze-hus unde trat up de sielen 35 domini 1454 ame stillen markede to 
vor der capellen unde dede dar her Aurike. Ostfr. Urk. nr. 673 u. nr. 
eine lange rede (1565). Grupen^ Orig. 1359. (Nach der Note des Hcrausg. 
Hannov. p. 322. waren zu Aurich in der Fastenzeit 

stelpen. sielpen, stülpen, sistere, und zwar Montag nach Reminiscere 
stipare, obsiruere, restringere, inhi- 40 und Montag nach Laetare Märkte^ 
bere. Kd. Te siriden (mit Worten) an denen kein Krammarkt stattfand.) 
bewini ock niet di Thegen de vuul Ein paeschmarket zu Aurich wird 
van worden si, Du ne soldes den auch erwähnt das, nr. 1162 (8. 250). 
niet anders sielpen Dan oftu tergets Ist das derselbe Markt? 
{l. tergest) honde welpen. Speg. der 45 stilmesse, d. i. siilnisse. wan dat 
sonden f. 132d. stillmesse to der hoemisse dan is. 

Ht&nhuAiey ein Gebäck? Derbecker Lüneb. Urk. 3, p. 424. (Verlesen?) 
claghe was yo duth, De steynbudden stilnisse. Daß st. nur ein Theü 

weren to grot, de ynnebecker boyken der Messe ist (nicht eine stiUe Messe)^ 
br6t. Brschw, Chr. 2^ 112, 28. so nemlich der Augenblick der Consecra- 



STOCKELEN 272 STORTEKARE 

tian^ der Brotverwandlung ^ geht besan- ber^ der für lUitteraten Briefe umd 
ders detMich aus einer Stelle des Ge- andere Schriftstücke verfertigte ; su 
dichtes vom Verl, Sone v. 736 ff. hatten ihren Namen von ihren Schreib- 
hervor. Der Einsiedler spricht eum stuhlen/*^ Wattenbach^ Schriftw, d, 
Ritter (v. 718): ik wyl eyne misse 5 M. A. 2. Aufl. S. 407 u. 227. a. 
lesen, dar to scholtu myn helper syn, 1461 sede her S., scholemester in 
und verkündet ihm, daß Teufd ihn in dem dorne to Hildensem . . dat be 
die HoUe holen werden; aber dar en dem rad to willen wolde lydeo hir 
blyfstu leogher nicht wen dyt styl- bynnen Hildensem dre stolscriver 
nysse ys berycht, So bringhen se dy 10 (gedruckt steht scolscriver), de der 
wedder hir, to der mysse helpestu borger kinder scholden leren scriven 
vort mir . . De ensedelynk hof an unde lesen etc. Z, d, Barjs-V. 13, 
de myssen; he (der Bitter) halp em S. 119. 

wente tome stylnyssen; do he to stoppe, Stoppel. De mensche ter 

deme stylnisse was ghekomen . . 16 werlt hier Is stro off stoppe, dat 
Yorden (die Teufel) ene an de helle lichte vntstect etc. Der sonder si- 
grünt, de pyne duchte eme langhe nagogen is niet Dan stoppe, die men 
stunt; do dat styl nysse was ghedan, yergadert siet. Elk weet, dat ghene 
do was de sulue yunghe man wedder sekerhede Ne heuet hoy no stoppe 
in dat muiister gesät . . vnde halp 20 mede Bi vuere, het ne sal qaael 
dem ensedelynghe vort to der mys- doen etc. Sp^. d. sonden f. 12%; 
sen . . de misse quam dar na to stoppe heißt auch: Werg fstupa. Kü.). 
ende etc. — Als Theü der Messe indes ist in obiger Stelle wegen der 
auch fem. Darna is de prester auer Zusammenstellung des W. mit atro 
stille wente to deme paternoster vn- 26 und hoy Stoppd (oder Spreu) wd 
de al dat volk is stille in der kerken; richtiger, stoppe wird auch glossiert 
de Stilnisse betekent de drofnisse, de mit baralica. Voc. Old. Vgl. Dief 
alle creature hadden, do god an baralita-ca, stope, stuppe, gestuppe, 
deme cruse nam den dot. Old. Evan- stapf. 
gelietib. f. 117h. 30 stoppe, Köcherdeckel, eyn stoppe 

stockelen, mü Stecken oder Stangen yppe cfeu kaker, strigilis. Voc. (Md. 
wonach stoßen. De (Hollants , des Vgl Dief s. v, kocher-decke, rißysen. 
HauptaufrührerSy Gesellschaft) gingen storemäBy herba luminaria. Voc 

mit voirlatten stockelen, alse de kin- Oolm, 

der mit den geerden, de de gelen 36 stormhake. Den lösten Sept. que- 
&leken van den wenden stoten. men to Revel 2 halve slangen, eine 
Brschw. Chr. 2^ 215. N. 1. halve last pulver und etliche storm- 

stolinge, adv. stehlender Weise^ haken an van Hamborch. Renner, 
heimlich. Secget he denne, he unt- Livl. Bist. p. 214. 
forde mi min gut duftliken (Varr. 40 stortebeker bedeutet eineti Deckd- 
Stelende, stolinge, heymeliken) etc. becher (der eine ^yStür£fe^\ Deckel hat). 
Richtet. Landr. e. 35 §2; darna Walther, Mitth. f Hamb. Gesch. 1, 
vorde git stolinge enwech na sla- S. 91—93. Einen ^ySilbemen Trink- 
pender diet etc. das. c. 47 § 4. becher, welchen man den Stürtsbecher 
( Var. 41.) 46 insgemein pfleget eu neitnen,'^ besaß 

Stolpe. IV, 411h, 42. „Wohl die Schiffergesellschaft, die 1490 ge- 
kleine Balken. 13 s. 7 stolpen dorch gründet wurde. Koppmann, Hans. 
to sniden, qwemen ther posten vpr Gesch. Bl. 1877, S. 56. Vgl Korresp. 
wedeme.'' OrvU. Bl. 4, S. 28. 

stSlschriver. „Öffentlicher Schrei- 60 stortekare. 1 seh. deme tymmer- 



STORTELINGE 273 STRIDEN 

manne arbeyt ame kake unde der stralewitte, Stralsunder witte mit 

stortekare. Werniger. Urk, v, 1496. dem strale (Pfeäe) im Bilde, unde 
Nach diesem Beispiele scheifit es, als ok de stralewitten scholden vor dre 
of) die stortekare als Strafe mit dem pennyngh sitten. Braunschw. Chr. 2y 
käk verbunden war.^ Jacobs, (heim 5 1S9, 44. Vgl. stralengelt. 
scbuppestöl, Wippgalgen?) Straten, schw. v. Straße machen^ 

stortelinge, Hader^ Zwist. Were, pflasteren. mueren, Straten eder 
dat numer sek jenich stortelinge efte tuenen. Nieseriy Münst. ürk. 3^ 186, 
Unwillen irhove in dem rade twisz- streke, Strich. De heyden de 

eben personen (lies twen p.?) effte 10 bebben dar nu streke gemaket uppe 
mer, de sek mit haste wedderspreken, dem altar, dar men by suet, an watte 
denne scbal de rad to stunde, er se tyd dat ed an dem dagbe sy. Man- 
affgan, [sik] darmede beweren, dat so- devüles Reisen p. 29\ 
dan Unwille gutliken bisyden gelecht strengede ringe, Ringe^ die aus 

worde (1438). Z. d. Harz. V. 13, 16 verschiedenen ineinandergeschlungenen 
S. 106. (auch verschiebbaren) Strängen gemacht 

stossich? stutzig^ tvider strebend? sind^ jetzt Aüianzringe genannt. Wy 
Were auer, dat desse vorbenompden hebben untfangen . . een span, dre 
. . man in den vorscreuenen saken strengede rynge, eyn myt een sa- 
edder in eynes dels stossig worden, 20 phyr etc. (1440). Ostfr. Urh. nr. 518; 
also dat se myt vrundschap edder 1 gülden span, dat is wordeert up 
den rechten nicht vorsonen edder vyfteyn styge Aernsgulden unde enen 
entscheydeu mochten. Brem. Denkb. strengeden rinck, de daer is wordeert 
199. Vgl. up-, wedderstntzich. up 4 styge Aernsgulden (1474). das, 

stöt, f. Stuterei, emissarius, eyn 26 nr. 938; achte strengene (I) ryngher 
pert in der stod. Voc. OU. (1470). das. nr. 889. (Das dritte 

8t6t6? (schenckvathe) Item de Meisterstück eines Goldschmidts söU 
sulveren stoyte gaff my her Gherdt sein:) ein gülden gestrengeden ringk 
yan Oldenborch yn eyner vadder- gedreget und vergaddert (1491). das. 
schap; item eyn kleyn stoyte unde 80 nr. 1299. 

eyn watmerer, de boren to Dornum strenk, Strang, Tau. Des nam he 

up den beert myt eyn paer tho hope eyn anker unde en strenk, dat syne 
Biulpende wAthe (1473), Ostfries, ürk, nycht en horde (1400). Hans. Rec. 
nr. 922. (Ist es = stop?) 4, 543. 

stotel, mhd. stcezel, Werkzeug zum 35 strickit, Stakett. De Russen que- 
Sioßen? contus, pila. Tho dem ersten men vor Marienhusen und sageden 
schal yslik helffte dar senden 40 dat strickit by nachte entwey. Ren- 
gude wepener mit platen . , item . . ncr, Livl. Eist. p. 275. 
dar bringen 6 tunnen sto telen (^Far. strickitte. IV, 433^, 40. Vgl. 

soltes), veer steenbussen, 6 loetbus- 40 Hoet u (hütet euch) 00c van hen 
sen etc. (1395). Hans. Rec. 4, 253. allene, Die legghen haer goet ane 

stouwen. Dat schip is al vol ghe- diere stene, an diere striketten ende 
stouvet (voll von Waaren gestopft), ane langhen sloien. Blomm. Oudvl. 
nu wilt velle arbeides kosten de 1^- Ged. i, 83, v. 734. (Oudem. erklärt: 
ken (die zu unterst lagen) ut to wyn- 46 strikken en Unten.) 
denne (1437). Hans. Rec. IP, S. 35. striden, 1. streiten: auch mit sege 

sträl, als Stachel der Biene, Wen verbunden, wie vechten. In deme iare 
se wondet, Lact se den strael . . 1323 stridde seghe de van Mekelen- 
Ynd sonder strael is er konynck. borch weder den van Wenden etc. 
I^eg. d. sondefi f. 100h. 60 Lüb. Chr. 1, 215. — 2. zafiken, 

Nachtrag mm mnd. Wb. \Q 



STRIDEN 274 STÜLPEN 

Stridinghe gehaet moet zyn. Den sie an die Haken gehängt, um aufge- 
knape gods beteemt gheen striden, tcunden zu werdeti.^ Bret^sing, 
Mer sachte to zyne in allen tiden strnmp, Stumpf. Efte de knake 

. . mester Seneca secht: Stridcn is tospelkert sy, dat les vth vnd leggbe 
wiuelike zede, Striden sal elk vroede 5 eme den sweden omme den strump. 
vlien. Speg, d. sonden f. 1329^, Goth. Äreneib, f. 67^. 

striden, rasch (mit ausgestrecktefi strnse ys also eyn tover. J>iV- 

Beinen) gehen, eilen. Des vellen em 5. v, tonna. (Also auch Beeeichnunp 
(e, jungen Mönch) de becaringhen eines Gefäßes.) 

an; Vort sach de abt, de hilghc 10 stvM, von Haaren : rauh, Ik ligghe 
man, Eenen inghel vp den monick hir uppe eyner baren Mit minen 
striden, De em vermaende to allen struwen baren. Visio Phüib. 224^ 
tyden In bedinghen to vastene etc. straven. In tydt der nood sali 

i^eg. d. sonden f. 63^; Wan de ma- be uns met cen gueden klepper tho 
lediden gans vorgliden Unde to den 15 felde kamen , unde wel gestruivet 
bitteren vlammen striden, So rope (=: bewahrt?) mit siin rfisttuig, wo 
my mank de benediden etc. Nd. een hofFmann tho gebeert (1448), 
Jahrb. 3, S. 70, Ostfr, ürk. nr. 592. 

strikbenke ist wol die s. g, Zug- stnde. stude unde busk, cAgehoist^r 

bank der Böttcher. 20 und dann wild aufgeschoßener Wald, 

striken, 1. streichen, üherh, gehen, Dat stude unde busk (im lai. Text 
Jozias hadde an gedacn bisscops rubetum) vor Verde he£ft wandages 
habyt Vnd is ten temple in gestre- eyn stolt holt gewesen vnde ys vor- 
ken, Als dat he wirock wolde vntre- houwen . . dat hebben de amptlade 
ken. Speg, d. sonden f. 41^^ ; des 25 nicht geachtet, so dat (weil es) busk 
morghens quam he (ein Spieler) vnde stude was etc. v. Hodenb. Brem. 
weder gestreken, Vm weder te spelne G. Q, II, S. 2; dat holt to W. höret 
so he plach. das. f. 49k — 2. ein- deme stiebte erfflick myt buske myt 
streichen, sammeln (woghalen, be- stude ymmclangk beere. d€is. S. 151. 
halen. Oudem.)? De terlinck is der 30 — Die Form stühe auch im Brschtc, 
dobbeler god, Vnd se holden al syn y^HoUung, geheißen der Stüh, darauf 
gebod, Se striken, dat he cm striken haben sie ihr Achtwort^. Erbregister 
heet, Vntwyst biet, se gheuent gereet. des Amtes Schöningen im Brschw. 
das. f. 47K stnkelbant. hebben untfangen . . 

striksehepel. Ita mandamus, ut 35 eyn sulver stuckelbant myt ander 
omnia frumenta cum modus , qui cleyn sulverwarck (1440). Ostfr, ürk, 
strikschepele vulgariter nuncupantur, nr. 518; item so beefft Fr. van my 
mensurentur, preter avenam, que ghekofft van dussen vorscr. golde 
solummodo optinebit cumulum in eyn sulver stukelbant vorgult etc. 
monsura (1300). Cod. Brdb. /, 15, 48. 40 (1455). das. nr. 688; item 1 sulveren 

strit? hemiculus, Brevil. hemio- stuckelbant van 8 toppen, und 1 hu- 
lu8, strijt. Dief. Ist es stric, strik, ven mit bockstaven unde mit doppe- 
das Streichhdiif, mit dem man ein ge- kens (1475). das. nr, 951. 
füllten Maß abstreicht? Vgl. hoste- Stulpen. De koning (der Aufruhrer 

rium, strekel, stret, stritholtz. Dief, 45 in Harrten) hadde twe hoede aver 

strop. „stropballien (-balgen) sind einander gestulpet (einen über den 
solche Balgen, die statt des eisernen andern gelegt oder gesetst) mit uth- 
Bügels, den ein FAmer hatj einen standen tacken rund umbher dorch- 
Stropp haben, noch jetet an Bord ge- gesteken, dat was sine crone. lienner, 
bräuchlich. Mit dem Stropp tverden 50 Livl. Hist. p. 338; eyn par tho hope 



STÜMEN 275 SÜLTERECHT 

stülpende vathe, Deckelgefäße? Ostfr. sn-heler, Schweineschneider, Is de 

JJrk, nr. 922, rad overkomen myt N. N. dem su- 

stamen, wüten. Mit grimme de heier, dat men om scal geven van 
wert dar stumede So lange dat he deme sponeverkene 1 ^, van dem 
rumede. Aesopf, 10^57; sas stumede 5 vaselverkene 2 /Ä, van eyner 6u4/A, 
mit breste De berch went an dat unde en scal hir in der stad neyner 
leste Eyne mus he do telede. das. su helen, he en vrage des erst . . 
f. 21, 11, den rad. Gm. TJrk, v, 1400, 

stnmpel. Sunt enim earum (can- suUieheit? Vnd ofte hie nu jo 

delarum) quedam stumpel, quedam 10 ethwes tegcn ebnen gesecht, muchte 
candelae breves. Xanten. Hebe-Re^. d. vthe suUicheit edder thornischem 
Stiftes St. Victor f. 62^ (um 1800), gemote ofte vpquellinge sines blödes 
JPick, Monatsschr. 5, S. 52. gesehen sin. Wism. Zeuget, p. 446. 

stunde, Zeit. Sulc (einer der lu- (l, duUicheit?) 
xurie drivet) waket de stonde van 15 snlte, f. y^Nicht salsugo, sondern 
eenen jare. Speg. der sonden f. 4^. salina: antiqua salina, nova salina 
(Eine wirkliche Stunde heißt in dem und so stets in (Men Lüneburger Ur- 
Buche vre.) künden u. Schriften: stets f. nie n. 

stnpars, stabiosa (scabiosa?) major. in der Stelle bei Korner 96^ (WB. 
Wolf. Mscr. nr. 363. 20 4? ^^^) steckt ein Fehler; es ist zu 

stüpspil, Spiele bei dem gestäupt lesen: unde ok dat sultegud to L. 
ivird^ es Schläge setzt. Speie, thom syk sere vorergerde. Es ist immer 
ersten dat waterspell . . in de wage die fabrica salis, die Saline^ daher 
werpen und ander stupspele mehr. auch öfter n. pr. von Salzwerken,'' 
Hans. Gesch. Bl. 1877, S. 142. 25 Krause, Nd. Jahrb. F, S. 153. 

stur, blicus (l. blitus) u. bleta. salter« „Sülzer, Knechte des sulf- 

Voc. Colmar. Vgl, Dief. s. v. (stur, mesters zum Sieden im Sülzhause: 
hanenkam , ganßfuß, miltenkraut, auoA = suiteknechte. In jedem Hause 
schmierig mangold, guter Heinrich.) ware^i 3: der seder, zum Sieden am 

Stnrewolt. Zu diesem Namen vgl. 30 Tage, der hüder oder höder bei Nacht 
Stür-den-kerl. . . schoten den torn und der voget zum Holzhauen etc. 
Stuir den kerl hernedder. Renner, Die 162 suiter hielten durch Brüder- 
Livl. Hist. p. 344, Schäften einen festen 2kisammenhang. 

stnwe = stuvete? Gebüsch? De In Lüneburg hießen sie nie solter 
van Solmisse sal auerantworden vn- 35 (WB. 4, 288), obwol der Name in 
sen heren van Munster dat slot vud Hannover galt; dies würde in Lüneb, 
stad ton Ottensteyne myt deme alingen Einsalzer, PöJder bedetden," Krause, 
broke vnd stuwe alse dat dar vmme Nd, Jahrb. V, S, 154. 
gelegen is (1421). Niesert, Münst. sultereeht, Sülzreckt, -gericht, 

ürk. 5, S, 457. 40 Spreke jemand mit rechte in sulte- 

sude = sode, eructatio? Appele, gud, dat id des nicht en were, de 
de dat middel alze sur vnde sote dat eschede, dat scolde men vor- 
hebben in oreme smacke, de sint volghen mit brenden uth to thende 
wol thomate nutte jegen den dorst, na dem olden sulterechte. Lüneb, 
jegen den kolre, jegen des lierten 45 Urk. (Volger) 3, p. 447; ok en wille 
zude, de van kolre ys. Herlmr. f. 1, we des nicht staden, dat me dat 

sudwendinge = sid(e)wendinge. suiterecht mit den brenden uttothende 
By der sudwendinghe (in dem ker- . . vortogbere, men wanne de brende 
spei to der Holtgast) (1456). Ostfr. drye ute togen sint na suiterecht — 
Ürk nr. 706. (l, siidw. ?) 50 so sculle we ane vortoch den sot- 

18* 



SÜLVERWERK 27G SWAGER 

meste^r beten, dat he de solen vor- Tammenrodhe, quod vnlgariter dici- 
bede, dar de brende so ute toghen tur sundre (1197 Brschw.). Z, d, 
sint. das. 343. Das Überreichen des Hare. V. 11 (1878), S. 93. 
vom Pfannenherrn ausgezogenen Bran- snnne. Wanneer syk aver ghefo- 

des (taeda) war die offenkundige Über- 5 gede, dat Hclmerik sines wertes in 
gäbe des Eigenthums,^ Krause^ Nd. de stad to Bremen qweme, so mach 
Jahrb. F, 154, he dar des enen dages in kernen 

sulvepwerk , verarbeitetes Silber^ unde des anderen dages by der sun- 
SübergeriU, Item al myn husgerad, nen dar wedder uth reysen (1460), 
ingedome, kledere . . klenode, sul- lO Ostfr. Urk. nr, 765. 
verwark, wat ik des rede nicht ver- sunnenblik, Sonnenstrcd. So quam 

geven hebbe etc. Blasius Urk. a. a. eyn schin als ein sunnenblick und 
1471 (Wolf. Ärch.). was vort myt dem geiste enwech. 

snlfmester. ^Der Ausdruck ist im Buschmann^ Mir. c. 25. 
WB. irrig gedeutet; Sta^^h. erklärte 15 sunt, Meerenge. In der osterzee 
ihn vollkommen richtig »quasi Selbst- wüste neroent ienighe simde eder 
meister, daß sie sieden können und wathere, se ne waren mit yse hart 
dürfen^. — Nach altem Herkommen beleghet. Lüb. Chr. 7, 214. Vgl. 
konnten die Prälaten und auswärtigen Strales-sunt u. a, 
Eigenthümer des Sühgutes nie selbst 20 sür. stipticus alzo en appel snre 
sieden, sondern es hatte sich eine feste is. Voc. Old. In dem Beispiele (IV^ 
Korporation von theils (Privat-)eigen- 477^, 28) aus Kindl. Hör. ist suer 
thümern, theils Pächtern gebildet, die (van Ilolee) wohl eine andere Form 
das Recht behauptete, die Besiedung von sör, trocken, 
der Sülzhäuser allein vornehmen zu 25 gas, n. (zus, zues, süst). y^l. Das 
dürfen; die Eigenthümer der Pfannen kleinste Handelsmaß für Salz auf der 
mußten sie ihnen zur Besiedung ein- Sülze: 36 suess sind 1 chorus, 3 
thun^ verpachten, und seit alter Zeit suess sind 2 Scheffel. — 2. Das 
war diese Pacht (oltvlodegut) eine kleinste Rechnungsmaß für die Rente, 
feste Rente geworden. Diese Pfannen- so (Aus sestarius?)^ Krause^ Nd. Jahrb. 
Pächter wurden so Siedeherren, nannten V, S. 156. De heren hebbet in der 
sich als eigne Herren sulfmestere, sulten den tollen. Vnde van eynem 
ihre ^Knechte'' waren die suiter. — iowelkem huse XVII sus kokensoltes 
Auf lat. heißen sie rectores salinae (1405), Sudend. 10, S. 184, 25. 
(d. h. der Sülzhäuser) qui vulgo zulff- 35 süs. Hir leveden se im suse und 
mestere dicuntur. Lüneb, Urk. (Vol- meinden, se weren in prester Johans 
ger) 3, p. 58.^ Krause, Nd. Jahrb. lande. Renner, Livl. Hist. p. 163. 
V, 155. suverk. We ok ginge to den 

snlfslegeliuk. Item duo caldaria, suverkon frawen (im naiv-ironischen 
unum de auricalco factum, reliquum 40 Sinne = gemeinen f., öffentlichen 
de cupro factum, proprie enen sulf- Dirnen) unde leyte dar eyn pant, 
slagelingh. Lüb. Testam. v. 1368. de brickt 1 punt wass. Brief v. 1458 
Vgl. einslegelink. (Stolberg - Wernigerode). Weiterhin 

summe, summe gantz drosz. Hen- steht: ok welk kumpau seyte to beyre 
selin, Nd. Jahrb. 3, S. 13. Nach 45 in eynes beddermannes huse unde 
Walther entstellt aus: so mi godes ome volgede eyn der gemeynen frawen, 
död (?). hedde se dar werff, der mach he eyns 

Sandern, sunder. IV, 472^. Dicke- standene schenken unde laten se 
hage, Northop et indago in silva, que wedder gan.) 
dicitur Vur . . sunt singulares de 60 swager, als Neffe der Frau. To 



SWAKELIKEN 277 SWINEJEGER 

behouf syner husfrowen siut ome von „swepnagel sind Nägel zum Be- 

wegen synes swagers, orer suster festigen der swepen, der starken Lat- 
soenen, itlike gudere angestorven. ten, welche die Sparren zusammen- 
Brschw, UrJc. v. 1508. halten,^ GrulL Vgl, schwepe, ein 

8wakelikeii,adt;.5cAfc;äcA2tcA. Wante haus einer halb durchgesägten Spiere 
sek syn tyd nalet to stervende, so bestehendes angenageltes IUmm- oder 
vormynret sek sines lampen licht unde Schrägeband zur Verbindung und 
barnet swakeliken. Mandevüles Bei- Stützung von Pfählen.^ Jacobsons 
sen f. 21, Technol. WB. (1784) s. s. — Tan- 

swalch. vppe den suluen dach lO nene Schwöppen^ von oberländischen 
(wann Sendgericht ist) holt de rieh- Sparren gesägt. Old. Anz, 1878, nr, 
ter ok gerne syne echte godingk, ßo 187. 

kamen des stichtes meyer dar ok to swertbusse« „Oder Büchse zu 

zente, wo de plichtich syndt, vnde Schwärze?^ Dr. CruU. 
bliuen den dar, hebben de wat vth i5 swertreigen, Schwertertanz, unde 
to richtende, dat doet 0e denne dar, wolden so den swertreygen treden 
vnde bliuen dar by deme swalge (dem tosamede. Brschw, Chr. 2, 339, 1. 
Festeßen?)^ wor auer ße dar richtes Daß der Brauch auch in Brschw. 
plichtich sint gewurden, v. Uodenb. noch im 17. Jh. in Übung UKir, be- 
Brem. G.-Q. II, S. 84. 20 zeugt ein Edict vom 7, Febr. 1615, 

swän, Schufan, als Speise. Darna nach welchem den Messerschmieden 
gebradeu van enem groten harten, „ihr gewöhnlicher Schwerttanz^ ge- 
hirby oranien-eppel. Darby en schwan, stattet wurde, jedoch „ohne einiges 
gestafiert mit des keysers wapen vor vermummens, ohne trummelschlagJc und 
de borst. Item noch enn boven ok 25 trommeten*^. S, Hänselmann in der 
gestoflFert na siner art mit den wa- Note zu d, St. Vgl. Münst. Chr. 2, 
pen, harde vorguldet. FestmaM der 138, 

ZirJcelbrüderschaft in Lübeck (1502), swetworst, presulpa. Voc. Old. 

Meld, Jahrb. 10, S, 91. (sweis-, roß-, blut-, blot-, bratworst, 

swaren. Als werkers beginnen so Dief.) 
ledich gaen, De des arbeides gewo- swiken, entweichen. Du kondest 

nen weren, Dan gaen em de leden dem duvele nicht en swicken, He 
(Glieder) swaren Ten arbeide, den helt dy vaste in synen stricken, 
se to voren plagen. Speg. d. sonden Quedl. Mscr. 144, f. 88^. 
f, 68h, 35 swindich = swinde. scholden 

swanelstern (-scemV), terebintius. sitten veer unde twyntich, up recht 
Wdf. Mscr. nr. 363. utermaten swyndicli (eifrig). Brschw. 

swelgen, hinunterschlucken. He Chr. 2, 113, 71; de scheppel rogge 
(der Hund) swalch dat stuc broets (galt) vyf unde twyntich, Darna 
geheel Gapende vm een ander deel. 40 was dat volk gar swyndich. das. 
Speg. d. sonden f. 31c, 248, 99. 

swepenstel, PeUschetistiel. De gu- swinejeger. Vnse (Herzogs Albr„ 

demenne wyllen nicht gunnen, dat 5 von Meckl.) swinejegher H. G. heft 
or egene meygere eynen stock holtes vns berichtet, wo juwe voget to Molne 
houwen mothen vpp oren holten vnde 45 em drowet vnde veidet (1419). Lüb. 
nouwe enen swepenstell. v. Hodenb. Urk, 6, nr, 161. 
Brem, G. Q. II, 15. 



TABBART 278 TE TEN 



T 

tabbart, Plur, tebberde. Frouwe 5 De ne (ihn) int gerichte vri talen 
Teda scal desulven orer (l. ore) sal. Speg. d. sonden f. 57a, 
dochter mijt tebberden unde klede- tanen, nagen^ bädl.: De pine, die 

reD, so einer grefinnen temet unde ne (ihn, den unkeuschen) hyr wert 
to dragende gebort, uthgeferdigt taent, Wert nummer meer van cm 
juncheren Ericke antworen (1475). lo geplaent. Speg, d. sonden f. 5a. 
Ostfries. Urh. «r. 959. tappe. ;,Dar hebben se den tap- 

tiacke, Zacke. De koning hadde peu up dem bot. Ist unirckiich in 
twe hoede aver einander gestulpet der Bauer Sitte gegründet, da man 
mit uthstanden tacken rund umbher bey denen Gastmahlen, Güden, Wed- 
dorcbgesteken, dat was sine crone. 15 delbieren, Ahmklazen nicht eher tMuf- 
Senner, Livl. Eist. p. 333. Auch hörete eu saufen, bis edle Fäßer leer, 
im spöttischen Sinne: H. B., eyn fyn Ja. man pflegt einen leteten Tarn mit 
tacke. Brschw. Chr. 2, 144, 96; we- Zapfens auf denen Uükten zu machen, 
ren fyne tacken, das. 210, Ol. (etwa so bis auf die Dorfstraße sich hin su 
in dem Sinne von „Kerl^, „Knote*^, ^^ tumlen und darauf auseinander ^t 
wie „Zacke'' hierlands.noch heute an- gehen.'' Büteow. Ruhest. 13, 51. 
gewandt wird, Hänselmann.) taschener, Täschner, s. goltsleger. 

tafelheren« De weren to der tut tassement, tasserer, s. tasseren. 

tavelheren (jm Goslar), dat weren tasseren, vim inferre, violenter 

de, de de munte leten slan. Brschw. 25 extorquere. KU. Tassement is ver- 
Chr. 2, 447, 17, boden allen luden vnd mest den 

tafelitte« Ynd dartho (sy gekomen) edeln. Tasserers vntfaughen driuolt 
eyn kremer . . vnd heb yn synen schaden vut eren tassemente. Speg. 
tae£felet nicht anders dan krueth d. sonden f. 36^. 
edder specere gehadt (1535). Niesert, 30 taswerk? Taswerc nemers mis- 
Münst. Urk. 6, S. 218. doen yake vnd [sjwaerlike, verstaet 

tafelrink, fransös. garde-uappe, j. wo. (ÜOerschr.) De ander manire 
tafelrinc, basis, basis potoria, men- (in welcher die dachwerkers sündigen) 
saria. KU, is, nv merc, Als dusdaene nemen 

tafelrunde. Item beschuldege ek 35 taswerc Wo wal dat ment weent be- 
Hermen, dat he my leyd up de taf- spreken Sie sullen bouen den pale 
felrunnen malen to hone unde sma- steken Ynd versubtilen ere maten 
heyt (1446). Hans. Gesch. Bl. 1877, Ter lüde cost vnd to ere baten Beter 
S. 145 f, (Die T, wurde also zur quanzyns dan siet begonsten Dus 
bildlichen verhöhnenden Darstellung 40 falgiren sie ere consten Vnd syu 
der Gegner benutzt.) rouers van vorworden Die sie eerst 

taleman, Wortführer, Fürsprech, maecten bi accorden. Speg, d. sonden 
Advokat. Alraoesse wert des men- f. 37^. (Was heißt das?) 
sehen taleman ten lösten gerichte. tS, t£n? Ock so will ick unde 

Speg. d. sonden f 56d, 45 myn broder blyven by twe gude 

talen. 3. erzählen. Nu höret vor- presters unde 4 layen, de uns in 
bat van der minne thalen. De vorl. vruntschop scholen scheden van den 
Son. V. 120 (Nd. Denkm, 3). — 4, theen unde waldes weghen (1436). 
reden (als taleman). De (welcher Ostfr. Urk. nr. 456. (Ob richtig über- 
Almosen gibt) ordinirt hyr syne sake, 50 liefert?) 



^J 



TEDEN 279 TEÜTE 

teden. (Wir bevollmächtigen N.N.) telicb, adj, ertrags fähig. Den hof 

. . dat gi ome des ghelouen willen, buwich unde telicb to maken. Lipp. 
gheliker wys alse iflft we suluen Bechn, v, 1471. 
mvntliken mit iu tededen (verhan- tendest wische de genomet iß de 

delten?) (1424). Lüb. Urh. 6, nr. 564. ö Hoppenhop* vnd ligget by tendest 
(= dcgedingeden, dedingeden?) dem crummen sehe etc. (1468). 

tei-, tein-, tenlink, ein Maß. pro BüUow. Ruhest 19, 42. (Hier wird 
bis Omnibus villani annuatim ecclesie tendest als ein Sübst. gefaßt; der 
beate Marie in Valle unam mensuram Ursprung des W. ist also ganz ver- 
ordei, que dicitur theilinc etc. (1203 lo geßen.) 

Lutter). Z. d. Harz-V. 11 (1878), tene. IV, 531\ 3: dyt to drye 

S. 95; pro duobus porcis quilibet ist Druckf. l. dit do drye. 
solvit 1 modium ordei, qui dicitur (tennet), tenth, hraunc Farbe? 

tenlinc etc. Quilibet solvet claustro 2 U tenth dat punt vor 1 ä.; item 
IL theinlinc ordei (13. Jh.). das. S, 15 noch 1 seh. vor de kruke. Güstrower 
98; ene mate gersten, dat eyn tey- Kaufmannsrechn. v. 1560 (vp den 
linc het etc. das. S. 99. (Der zehnte ' vmeslach tho Güstrow) ; ais adj. = 
Theil eines größeren Maßes?) tannet. 4 eile tenet arrask de eile 

teker = notarius. Ik N. N. ein vor 6 seh. das. 
clerick der stad to Lubeke und eyn 20 tentier, der Zehnten gibt. Dat wy 
apenbar scriver edder teker van offeren vnd tende gheuen, Dat is vns 
keyserliker walt wegen . . (1482). al van gode bleuen, Ghelyc eenen 
Z. d, Uars-V. 13, S. 124; vgl. das. tenthier wy syn. Hyr of orcond s. 
ik N. N. ein apenbar scriver edder Augustyn, In den persoen gods sprect 
notarius van keys. walt wegen etc. 25 hi: Van den dat ick gaf, ghef mi, 

telden. Leren tulden is pine de[n] Als eenen gheuere hadstu mi, Als 
perde, Welk dräuen kan van aerde, eenen teiuthier moetic hebben di etc. 
Want men moet de voeten syne Van Speg. d. sonden f. 104c, 
noede binden met eenre lyne; Mer terden, umgesetzt für treden (auch 

alst de ghewoente heft an. So doet 30 bei KU.). Tvierde (das vierte), dat 
men dan de line daer van, Vnd to roof maect vnmare Dats die male- 
den ganghe het em (sich) keert, dixie sware, Daer rouers in sullen 
Dient van gewonten hefft geleert. terden, Want die armen er richters 
Speg. d. sonden f. 75c. werden. Speg. d. sonden f. 36^; mit 

telen unde voden, erzeugen und 35 des is he bynnen ghetorden, Als die 
groß machen (aufziehen). Teilen vnd ue (ihn, den durch Kliffen Eiftlaß 
voden wy manskuune toe beiden begehrenden) buten te latene meent. 
zyden, soe sollen etc. Weir ock das. f. 69c, 

sake, dat eyn vnser herlicheit vnd termenige, Wohnung des termina- 

lande manspersone telden vnd vod- 40 rius. So en willen wy up sodauem 
den vnd de ander telde vnde vodde huss, hoff unde stede wer kerken, 
dochtere etc. (1487). Nieser t, Münst. kluss, cappellen, termenyge effte klo- 
Urh. 6, S. 92 f. stere buweu. Stadt Gandersh. UrJc. 

telhake. An geschutte krech hir v. 1474; so dat se sodanes huses 
de Russe . . dre gegaten falkunen 45 gebrukeu unde hebben to ewigen 
. . noch 28 gegaten kleine stucke, tiiden to orer termenige ore termi- 
3 geschmedede quarterslangen , 42 narius dar inne to wonende. das. 
dobbelde haken, 36 teelhaken und Urlc. v. 1473. 

sust vele kruth und loth. Benner, tente, Kanne. Eyn syner sone 

Livl. Hist. 184. 50 heb eyne teuten genomen vnd wolde 



TICHELWERK 280 TO-BERIS 

drinken etc. (1535). Nieserty Münst. den tynappel wedder to makende np 
Urk, 6y S. 219, (tuyte, obba, am- den becker, dede geschenket wart 
phora, cyrnea. KU,) unses gn. heren dochter etc. Brschtc. 

tiehelwerk, Ziegelei. Klage, dat Chr. 2, 533, 13. 
in dem tichelwerke vele vordurven 5 tindes an, d. h. wol = to endes 
were und ock umme 8 dusent stenes an, schließlich, jstdetzt. latent darby, 
(1476). Ostfries. Urk. nr. 979. dat hee tyndesan mith edeshant van 

tidebdk (Zeitenbuch), Gebetbuch, öne moghe scheiden (1517). Wism. 
die kanonischen Hören enthaltend. Zeugeb. p. 429; dar ze oeme des 
(Haben geraubt dem Kaplan) twe 10 denne nicht willen vordragen, schall 
cleyne tideboyke up parmynt ge- hee ehede tyndesan doen. das. — 
screven. Brschw. Chr. 2, 541, 15; Vgl. tendes. 

nicht: Chronik. Item schal kovotes tirät, Zierrat. Gulden ringe lath 

dochter hebben myn ewangelium, aver dyne vynger then Vnd allent 
unde myD(e) tydebok schal kovot 15 wes du krygen kanst van tirat. 
hebben unde myn paternoster. das. Fastnachtssp. 973^ 6. — Dieses Wart 
If 216. N. 1. (vgl. das. 2, 292, Not. ist schwerlich richtig; denn ornare, 
1). tidebök mit dem bokesbudele ornamentum heißt sonst stets ziren 
(Boxbeutel) gehört isur Frauenrade. (sireu), zirät (sirät). 
Lüneb. Urk. 3, p. 43^. 20 tobbe, ein (hölzerner) Zapfen an 

tiden. Vnd vm dat zwighen to einer Wand etc., um etwas daran jsfu 
behoort Den clostriers, also wy zien, hängen (noch überall gebräuchlich). 
Dat se silencie te holden plien, Na Setto eyn holt iu de erden IX vote 
ere ordine se tiden (sich richten lank, dat yt souen vote lenk buten 
nach?)y So wil ict ouer laten lideu. 25 der erden blyue vnde make enen 
Speg. d. senden f. 136^', und boden tobben bouen in dat holt vnde bynt 
sick tho like und tho rechte, effte ene dwelen in den tobben etc. Galh. 
dar jemandt were, de se worumme Arzneib. f. 54^. 
beschuldigen wolde edder konde, dar tobben. Do se (die Fürsten) do 

wolden se wol vor tyden (es auf sich 30 geweken weren, do thogen de Rost- 
nehmen, dafür aufkommen, sich ver- ker voth auer voth na Rostock. De 
antworten) unde doen wat recht wer. haveludeu tobbeden alle nha (zogeti 
Bost. Chr. p. 16 (Bost. Progr. v. den abziehenden Bostockem neckend, 
1880. Krause). zerrend nach?) und behelden se stede 

tillant = tilbar land, Ackerland. 35 in dem gesiebte beth vor de stadt, 
twintich grase lande, ethlandt, tillandt men se quemen nicht wedder ann. 
unde meetlandt. Ostfr. Urk. nr. 938; Bost. Chr. p. 6. (Bost. Progr. 1880. 
hebbe gegeven dem convente tve Krause.) 

grase tillandes in H. unde tve grase to-berts, was einem zukömmt, Ge- 

mede in A. (1453). das, nr. 663. 40 bühr, Zuständigkeit, Einkünfte. Des 

timpet, IV, 543^, 15, ist wol adj. vagedes toberyßer. Hir volget na 
part. „mit einer timpe versehen", des vagedes van L. toberißer, wat 
kanne ist zu ergänzen. he van broken vnde van vorvalle 

tilitzer? Didericke (raubten sie) hefft. — Szo heflft de vaget noch 
eyn busse, eyn pulvertasche von twen 45 mannegerleije toberyß in desser siner 
gülden, eyn tilitzer von Va gülden vogedie; he nimpt den roggen iar- 
etc. Brschw. Chr. 2, 540, 20. likes van de jennen, de den Witten 

tinappel, au^h Knauf zur Bekrö- mor scholen maken unde holden, den 
nung eines Trinkgefäßes. . . Ludeken roggen steckt he in sinen budel, de 
Eggers gegeven vor dre schilde unde 50 witte mor bliff[t] ungemaket. Hir 



•^ 



TO-BESCHET 281 TOLEGGUNGE 

bauen hefft de vaget noch mannyger nige knechte etc. (1474). Ostfries. 
leye toberiß, dat men hir ßo nicht Urk. nr. 9S5, 

beschriven kan. v, Hodenh. Brem. todanicbeit , f, Geneigtheit. Be- 

G. Q. 11^ 60 u. 61. kennen, dat wy myt vnsem vryen 

to-beschdt (was einem von Gerichts- 5 willen . . . myt toedanycheit vnd 
wegen eubeschieden ist), a. 1457 gaff vuUeukomen berade vnser lande etc. 
N. N. sinem broder ses gülden vor Niesert, Münst. Urk. ff, S. 91. 
sodanen tobescheyd, also ome de rad toddevale. „Todfahlken, infans 

togescheiden hadde. Z. d. Hare-V. nimis indulgenter educatus. Meta- 
ll, 8. 115. 10 phora est ex verbo todden (ziehen^ 

tobestän, eukommen^ gebühren, off naturaliter e. gr. in tractatione la< 
(wenn) god so wrac tgekoffte goet, nae et lini) et pullo equino sequace.^ 
Welk den affgoden to bestoet, wat Büteow. Buhest. 8, 65. 
vraken sal he dan doen lopen vp togedän, ^uft^tonfm^cA: vnse vnder- 

kerstine etc. Speg. d. sonden f. 40^. 16 säten, verwanten, borgere vnd toge- 

to-blouwen, verbleuen. Van Paulus dane etc. (1490), Niesert, Münst. Urk. 
is ock dus gescreuen, Bouen maten 6, S. 123, 

syn wy zere te blouwen, So dat vns (to-), tegegen. Dat muste (dürften) 

dat leuen solde rouwen etc. Speg. d. we wol don unde scholde tegeghen 
sonden f. 83^. 20 dessen bref nicht wesen (1363). Su- 

tobreken. Is eyn mynsche bynnen dend. 3, nr. 163. 
tobraken, d. h. hcU er einen Bruch. togewant = togedän. Tuschen . . 

Goth. Areneib. c. 132. der vrouwen Theden, eren undersaten 

tdehy 2!weig, Ast. Siet he (sieht unde togewanten unde dem greven 
er, der Geieige) eenen toech an eny- 25 Gerde etc. (1476). Ostfries. Urk. 
ghen boom Verladen met froyte, he nr. 960. 

neemts goom Vnd set daer vnder to-heften, anheften. Dat het en 

eenen spriet (Stange). Speg. d. son- hanthaftich dat, de eime manne so 
den f. 30h; bastarden plante ne sul- tu heftit is, als oft it emo tu der 
len in gheenre wisen Toghe gheuen, 30 hant cleve. Bichtst. Landr. c. 30 § 1. 
de hoghe risen. das. f. 36^. to-hisser, Anhetzer. H. B. unde 

tdeh, Beweis, Lehre (documentum). C. V. to twydracht gude tohyssers. 
Een groot tooch der gods goedhede Brschw. Chr. 2, 234, 3. 
Is, dat etc. Speg. d. sonden f. 20h; tobolder, -helder. Vmb de gewalt 

na der hilgher toghen wolde gods 35 vnd vnrecht der stat Muuster mit 
sone arm geboren werden, das. f. 32^ eren toehelderen tegen vns . . to 
(in diesem Beispiele ist toghen wol wederstane (1452). Niesert, Münst. 
subst. Infinit.) Urk. 6, S. 28. 

toekeren, zögern, säumen. Hertoge tolät, Zulaßung, Erlauhtis. ane 

H. wekede de braden unde tockerde 40 des duchtigen Eden Wymeken tolate 
dar ock mede van eyner tut to der unde vulborde (1481). Ostfries. Urk. 
anderen, dat yd sick jo vortockerde nr. 1060. 

unde vorlengede. Brschw. Chr. 2, toleggnnge. Dat se de hovet- 

407, 10. summen vorschoten schuUen unde 

toekeringe, Zögerung, Hinhalt. Des 45 willen unde darvan tolegunge don 
wolde wy eynen denkzedel hebben, dem rade in aller wise, also andere 
de uns na itliker tockeringe word. unse medeborgere van oren gudem 
Brschw. Chr. 2, 261, 5. plegin to donde (1423). Gott. Urk. 

todanich, zugethan, zugewandt, ge- (Vgl* der stad dingk mochte sik 
neigt, ere borghere, koplude, toda- 60 also maken, dat se alle furder to- 



TOLENINGE 282 TORN TOREN 

legin mosten an schote. GötL UrJc. strecken ( Stricke) y Daer si den meo- 
V. 1423,) sehen mede vaet . . Teerste decs>el 

toleninge. „Ein mit einem Pult- vnd dat subtile Toomsel . . daer 
dach bedeckter Anbau.'' CruU, „Zmh vrachoit is bewimpelt mede etc. das. 
Wohnen dienender Anbau der Scheune. 6 f. J34h. 

Pyl' Vgl. Stadtb. v. Greif sw. XVII^ top als Maß. (Zu verkaufen) dat 

117 (a. 1556): N. N. kauft eine schune meel by losten unde by halven . . 
sampt der toienynghe na S. Gertru- rossyn by toppen, de vyghen bj 
den werck . . welckere toleninge N. korven, mandelen, peper unde rje> 
daran gebuwet. 10 by lyspunden (1442). Hans. Rec. IP. 

to-lipen, ein schiefes Maul gegen S, 494. (Vgl. top van vyghen, j. 
jem, ziehen, s. lipen. mester Matz vygh-korf, orca, massa caricata, pa- 
(der Henker) myt syner pypen wolde latha. Kü.) 

on nicht veel to-lipen. Brschw. Chr. topere? Wer ever, dat eyn man 

2, 223^ 29. 16 were van den twelven, dat eyn topere 

toller, ZdUerheber. Van dem ede were of eyn unwert man van undo- 
des vagedes . . . unde des tolres. geden, so mögen dey drey man . . 
Greif sw. St.-V. V, secgen: des mans en wel wy nicht 

tomen, schw. v. zieren^ schmücken wante he unwetende is. Vorher wird 
(urspr. aufzäumen?) Wiuen, die er 20 den Wählem ans Hers gelegt^ dafür 
dochteren tomen Vnd dan ten danse zu sorgen und solen dat gaden (pa6- 
senden, so (d, i. sie) Slachten (sind send einrichten^ schicken) na juwer 
ähfdich) den ghenen, de hoy off stro macht, dat dar ummer eyn of twe 
Bindet in een etc. Sjpet/. der sonden mede syn, dey lesen kunnen manek 
/'. i5d; kier äff . . Dyne oghen van 25 ^^^ twelf mannen. Dortm. Gilde stat 
den getoemden wiuen. das. f. 13^^; (Müth. v. Frensdorff.) 
de em (sich) so tomen met clederen topkastSl. S. noch ein Beispiel 

rike De zyn den graue gelike etc. unter d. W. merse im Nachtr. 
das, f. 94c ; apostel Paulus scryft: to-riehten. Vnde wy en sollen der 

Ick en wille niet, dat wiue gomen, 30 gude (Güter) nyn vndirbeholdeu, de 
Met wat gewaden se em tomen, to- en syn vns to gerychtet (adjudicata) 
men en met schonen zeden Met zu- van vnser manschop (1426). Mütiöt. 
uerheden vnd met schemelheden etc. Urk. 7, S. 180 u, 171. 
das. f. 93c. to-ris, Gebühr^ Einkommen; vgl, 

tomeriet Schmuck. Tomerie brun 35 to-beris. (Der Priester soll cds Lohn 
ghet to (bringt herbei, verursacht) 5 Stück Silber, einen Pelz, sotoie freie 
vele deren (Sctiäden). Speg. d. sonden Kost und je V« Stück für Hin- und 
f. 97^; uymand ne roect der tomc- Herreise haben) dar hefit he dan siu 
ricn Te dreghene, daer men em niet toriis und des koepmans gunst to 
sal sieu. das. /'. 95^. 40 (1440). Hans. Mec. /i^ S. 274; (In 

tdmsel, Schmuck, Zierde, toomsel derselben Sache:) dat se dat nicht 
driven, (Kleider etc.')pracht treiben. vormochten vurder [to] gevende wen 
Speg. d. sonden f. 96^ u. s. Ander 5 stukke, weute de cappelan hedde 
wiue tomen em huden Vm bouen ok mer tx)ryse8 unde darumme had- 
ghaen in houerdicheden Vnd andere 45 de[n] de stede overwegen, dat yd dar 
hanghen em toomsel an Vm te be- noch ane were (1442). das. S. oOU. 
haghcu eren man. das. f.97c; desse tornmodich, zornmülhig. N. N. de 

zyn also verheuen Beide met toom- ein tornmodich unde uubesunnen mau 
selo vnd int cleet, so dat etc. das. was. Benner, Livl. Hist. p. 106. 
f. 98c; bedect zyn ere (der vrachede) 00 torn, toren, muß auch eine objec- 



TOSCHICKEN 283 TRATSEN 

tive Bedeutung haben ^ wie Schaden^ vnde stot dyt clene etc. Goth, Are- 
Leidy Nacktheil, incommodum. s, B. neib. /'. i^. 8, Regel zu der SL 
Vele swarhede vnd toorne comt der tonwelik, perpes, snel vel towelic. 

afi (von der luxuria), dat god seluen Dief. s. v. perpetuus. 
het doorne (Domen), Speg, d, sonden 6 touwen, bereu machen» Met drit- 
f. 4b; dat vierde quade Is dat vten tich reyseghen perden wol gerüstet 
orloghe geschiet, Dat de vnnoselsten und gethowet (14:62). Z. f. Nieders. 
den toren Altyd moeten liden vo- 1860, & 169. — Eefl. sich beeilen 
ren, Dat syn de vnnosele lantluden. (sich surüsten). unde beden de ab- 
das. /'. 117^; In der helle doen se lo bet unde de brodere des closters den 
nymand toren, He ne heuet verdient rad, dat so sik wolden tauwen unde 
to voren. das. f. 117^; We sal clim- vorderen myt dem nyghen sarke (des 
men in des heren hoochede Vnd staen s. Author) to makende. Brschw. Chr. 
in zyne hilghe stede? De ghenne, de ^, 518, 1. ' 

niet heft gezworen in zynes evenker- 15 to voren komen, vor Augen hom- 
stens toren (Fs. 15). das. f. 128^ u, h. men, auch büdl. : gewahr werden, er- 

tosehieken, als syn. mit tovogen. fahren, Ter tyd, dat Joseph was 
Dat vns Ludke, iuwe marschalk, vns verloren, De vader, alst em quam to 
tovoget vnde toschicket heft (1425). voren, Sprac vul rouwen etc. Speg. 
Lüb. ürk. 6, nr. 664. 20 d. sonden f. 111^. 

to-spelkeren, zersplittern, efte de towassen. Do desse bestallinge 

knake to-spelkert sy, dat les vth. der Denen gewaret hadde wente 
Goth. Arzneib. /'. 6'7a (8. Regel, Nd. uppe den wynter, unde de Holsten 
Jahrb. 5, 107). seghen, dat den Denen towus van 

tostendlieh = tostendich. Vnd 25 dage tho dage. Liib. Chr. 2, 39 Anm. 
gesacht, he sy nicht weddergedopet, to-wesen, zugehören, zu Theü wer- 

noch derseluen secte tostendlieh ed- den. Syns seines profyt sal he (der 
der anhengich (1535), Niesert, Münst. Neidische) beuerden, Eer hies yemen 
Urh. 6, 8. 217. to laet wesen. 8peg. d. sonden f. 112^; 

to-sturen, zu-dirigieren, zusteuern, so De nydyghe is so quaets moets, Dat 
zuwenden, Dat eerste (Zeichen der he lieuer heft van yet goets Te der- 
Hoffart ist), dat he em (s^ich) glori- uene, dans jemand to wäre, das, 112^. 
ficiert Vpt goet, dat em god to stuert. traken (= treken), furchtsam sein, 

Speg. d. sonden f, 90^^. zittern. Mike scheiden sere traken 

to-ten, zuziehen, verursachen. Were 35 (: maken) Unde eysen up den rugghe. 
ok, dat dar we were vau den, de Brschw. Chr. 2, 109, 33. 
des nicht wolde don, zo schal dat trask, Dreschland? Item achte 

Reymar verboten vor enen ieweliken demet (Diemat) camper (Kamp- 
bi zik lykeder wys alze de zake wolde, stücke? s. kamp) unde trasker, de 
de den schaden heft dem godeshuse 40 faghet Hilmer Itzena (1466), Ostfr. 
toghetogen edder den hinder (1400). Urk. nr. 846. (cf. KU. : dries, dres, 
Pomm. Gesch. Denkm. 1, 8. 311. ager novalis, ager paseuus, pratum 

toter, cuscuta. Voc. Colm. Vgl. non conclusum.) 
Dief. s. V. cassutha. träts, (grober) Tanztritt oder 

tottige, Umdeutschung von tucia, 45 -schritt. Elk danss off traets mach 
wesentlich aus Zinkoxyd bestehende beten wel Proccssie van den duuel. 
Abgänge bei metallurgischen Processen, Speg. d. sonden f. 14^. 
metallische Brocken, die ein feines, trätsen, (grob, roh) tanzen. Traet- 

graues Pulver geben, als Heilmittel sen vnd dansen is grote sende. Vp 
für die Augen. Nym lU lot tottigen 50 hilghe daghe were beter vele Heryen 



TRECKEN 284 TÜCHT 

vnd sayen dan gaen ten speie, Daer- 6, nr. 244^ S, 281. (Ist nicht au lesen: 

men dansen ofi traetsen leet. Speg. getröstet?) 

d. sanden f, 13^^. trdsten, aiich =-. hortari (wie im 

trecken, als st, v. Van Jerobeam Mndl,) Dese (vracheit , Geis) te 
wy lesen, Dat he zyn rike verloos bi 5 verhatene zere Troest vns der scrif- 
desen, Dat he to zynen rade trac turen lere. Speg, d, satiden f. 3J^\ 
Jonghe vnd de olde verstac. Speg. vort (femer) troesten vns ter bedin- 
d, Sonden f. 113^; ghevraecht, wat ghen zere Exemplen van Cristum 
he daer medde mochte menen, dat vnsen here. das, f. 68^. 
he de armen so na em track Vnd 10 trfistlik, behiUflich, Vnde in des- 
by cm sette. De konync sprae. das. seme kriige schal vnser eyn deme 
f. llOd, anderen truweliken trostlik vnde to 

trede, Tritt, Tanztrüt, Tanz, frzs. ende vth behulpen wesen to perde, 
pas. nye dantze unde trede. li&ix- to wagene, to schepe vnde to vote 
selin. Nd. Jahrb. 3, 16, — Tritt, 15 mit gantzer macht (1420). Liib. Urk. 
Stufe, Absatz. En credentzer van 6, nr. 171, 
dren treden. Mdd. Jahrb. 10, 91, tmmmitter« Die trummittere wt^r- 

treifeler , Betrüger, Bube. Do den, wie alle Spielleute, auch als gande 
dissen erliken luden dit weddervor, oder ridende boden benutzt. S. das 
dar makede Kunge nenen uplop um- 20 Äusgabenverz. in der Z, f. Niedcrs. 
me, dath he de losen v^olde uth der 1868, S. 236. 

hechte, so he dedc, do de traifflers trüt Unde so schuUen denne de 

weren gesettet. Rost. Chr. p. 16 brodere (der Marienknechte) dem lyke 
(Rost. Progr, v, 1880, Krause). mit der processien tyghen gan unde 

treverie. IV, 612\ 12. ^Dieses 25 halen met den truten (Verwandten?) 
W. ist zu streichen Ufid nicht in tre- unde schullen de bygraft beghan 
rede, sofern in tronerie zu beßern.*^ (1319), Halberst. Urk. 383. 
Koppmann, Nd. Korrcsp,'Bl, 3, S, 93. trnwant, vagierender Bettler, trou- 

trimel = dremel, drommel, drum- want, vagabundus, parasitus, scurra, 
mel, Stückchen (Land). , . hebbe 30 ludius, deceptor, vulgo trutannus. KU. 
vorkoft . . veer grase unde een try- Cristus en bad ny brood no almoes- 
mel gras etc. (1492). Ostfr. Urk. nr. sen, Wo wal dat truwanten segghen. 
1308, Truwanten vnd bedelaers Doen de 

tritsfir, trisdr. IV, S. 614. Een lüde wenen al waei-s Vm hillich te 
trisor, ene klenc voldetafele etc. In- 35 hetene daer mede. Speg, d, sondcfi 
vent. des ScMoßes zu Emden (1439). f. 52c ; truwanten vnd dienen, das. 
Ostfr, Urk, nr, ö09; een tafele myt /'. 127d. 
eneme trysoer. das, nr. 689, tnbit. In dat vaet si komen su- 

tros. Runge, de truwe man (iro- ckercandi, melsucker, mastix, tubidt, 
nisch) . , heflFt nu de stadt den vor- 40 daddele etc. Brschw. Urk. v, 1500. 
wagen (Fuhrwagen) al vorbaden. De (Ist wol verschrieben für turbit.) 
eine kurrede, de ander nmrrede, men lacht. 2. Verschieben, Aufschub, 

tross dat dar einer was (d. h, trotz- Frist. Dar auer vraget de greue 
dem u)ar nicht einer), de dar sede, denne eyn ordell, zo biddet de swa- 
dat Runge hadde ouel gedaen. Rost. 45 reu tucht van deme mandage vppe 
Chr, p. 18 (Rost. Progr. v, 1880, den dinxtedach, des dinxstedages vppe 
Krause), den mydtweken, des mydtwekes wert 

trossen« Id (dat sclot, das belagert dat ordell vthgefunden. t^. Hodenb. 
wurde) is thomale vaste ghetrosset Brem. G.-Q. II, S. 91. — 4. Jugend- 
vnde vorbolwerket (1420), Liib, Urk. ßo liclier An- und Aufwuchs, An eynem 



TÜCKEN 285 TWITE 

hole sik helede Eyn vos, dar buten edder io de twede dehl der selschop 
spelede Eyn tucbt des vosses jungen kegenwardig sy (1447), Meld. Jahrb. 
Myt wele unde mit sprungen. Aesop lOy 8. 75, 

11, 1 f, ; wen de tuchten (der Schweine) twelfachtende. geschreven up twelf- 

in den vorwarken nicht en were[n], so 5 achtende avent (Octave des Drei- 
moste men swyne kopen. Brem, G.-Q. hönigsfestes), Ostfr, Urh, nr, 396, 
II, S, 10, — 5, Art, Weise, vnnd heb- tweschele. So itlicke erringe unde 

ben . . die gedachte fruwe na fruwe- twischele sek erholdet etc. Brschw. 
lieber tucht mit erer rechter handt Urh, v. iri22, 

vpp ere brüste gelecht vnd darnha lo twenter, twinter. vieff koo, een 
gedachte B. vnnd G. mid eren vth- junc pär ossen, twe twynter rinder 
gestreckeden armen . . swerende ge- etc. (1455), Ostfr. ürk. nr. 689, 
thugeth etc. Wism. Zet^eb. p. 42, twien, Part, getwiget, erdeweit. 

tncken, zucken, zappeln, bildlich Seepen . . vnde borchmans binnen 
unruhig nach etwas streben, Se had- 15 Stenvorde wonachtich synt ein tydt- 
deu sick upgherucket Yor heren, dar langk getwigett vnd vnwillig gewest 
lanck na tucket. Brschw. Chr. 2, etc. (1499), Niesert, Münst. ürk. 6, 
238^ 15; de sus langhe heflPt ghe- 8. 175. — puUus et i porcus, qui 
tucket, hefiPt sick sulves upgherucket. dicitur getviget svin. Xantener Hebe- 
das. 249, 38. 20 Reg, (1300), Pick, Monatsschr. 5, 8. 

tulte. ;,Eene tiilte, ein großes, 53 (== porcus a matre separatus, 
hölzernes Gefäß, worin Getränck zu- ablactatus? Birlinger.) 
getragen wird. De convents Tiilte twink, twint. Se sprak : Myn herte- 

tvird aus Verachtung so geheißen.^ leue kynt, Ik mene hyr mede nicht 
Bützow. Ruhest. 25, 75. 25 eyn twink (keine Kleinigkeit, sondern 

tamelen. Alst deyet (wenn es etwas großes), Men yk claghe dynes 
thaut), so smelt de morter (Mörtel, vader dot. De verlorne Sone v. 181 
der gefroren verwandt ist) weder, (Nd, Denkm. 3). — twint aUein ste- 
Dan tumelt (stürzt) twerc liecht dar hend findet sich z. B. Elk, die niet 
neder. 8peg, d. sonden f, 34c. 30 verloochent dit, Dat he tydlic goet 

tünlilge, Zaunlüie, occa (orca). hyr besit, Mach myn discipel wesen 
Voc. Colm. twint. 8peg, d, sonden f. 23^; is he 

turbit, radix Turbethi. Gip im (der Geld besitzt) vrac, he ne heues 
anderhalp dragme turbit. Hoffm. niet, Vnd is he gufiP, em en bliues 
Fundgr. 1, 323. (8. lurbit.) 35 twint. das. f. 23d. 

tasehen. Houerde (Hoffart) is dat twirendel, die Hälfte? To merene 

rechte tekyn (Zeichen) vnd daer de ere neringhe Vermoghen sie te doene 
duuel bi al voren Tusschen kent alle dinghe . . Mer se willen niet 
(zum Unterschiede von andern erkennt), ghedoen Der penitencie twirendeel, 
De em to behoren. 8peg. d. sonden 40 De een cranck wyff doet geheel, Dit 
f* 86^. comt al vt der herten laeuheit. ^eg. 

twede. hebbe vorkofit twe grase d. sotiden f 68^. 
tillandes, gheleghen in . . ende in iYiiA\xiiiiit\i^(enizwei stehend,) strei- 

Theyengfeen eyn twed gras (d. h. tend, uneins. So alz de ersame man 
auch zwei Grase oder zweidrittel 45 Sirik hovetling tor Vredeborch, unde 
Gras?) (1457). Ostfr. Urk. nr. 716. wy schelhaftich unde twistandich sint 
— de twede del = twedel, zwei- ghewesen etc. (1470). Ostfr. Urk. 
drittel. (Die Aufnahme eines Mit- nr. 884. 

gliedes soll geschehen) da idt der twite. .vicus, eyn tuite (d. i. twite) 

selschop god dunket vnde de meiste 50 vel eyn gasse. Voc, Old, 



UCHTE 286 ÜNBEDERVE 



u 

achte. Vy 1. Item satc wy, dat 5 nmmeleggeii, auch im Sinne von: 
de ghene, de dorschen wilt des ausstoßen, unde spreken, se weren 
vchtentydes vme gelt, de solen vp- meyneedich. Unde umme der sulften 
per dele wessen to midnacht, als de sake willen se de beyde ut gylden 
clocke twelue sieit . . Yortmer we unde wercken achterna ummeleyden. 
des daghcs dorschen wilt, de sollen 10 do se beter macht kreghen. Brsehtc. 
vpper dele wesen, wan de clocke Chr, 2^ 353, 11, 
dre sleit (1412). Niesert^ Münst. nmmenemmj im Jurist. Sinne : f aßen. 

ürk. 5, S. 207, bestricken, (Eid) dat gy de herscop 

uder (^ judder), Euter^ über, vter, to Br. . . darumme nicht willen an- 
vtter. Dief, In vigilia Victoris . . 15 langen, noch mit gcistlickem edder 
linguam vaccinam, III salsucia ieco- werltickem gerichtes (l. gerichte?) 
rina, 1 iusant, 1 uder etc. Xantener ummenhemende, edder jenigerleie wiis 
Hebe-Reg. (um 1300) f. 43 (Pick, beclagen. Brschw. Chr. 2, 535, 15. 
Monatsschr, 5, S. 52). ummestrate, Abweichuf^g von der 

nie u. Dem. nleke. So heißt auch 20 Heerstraße, Nebenstraße. Item vmme 
der Nachtschmetterling. De olden, de de vmmeTore, dunket vns vrantlik 
sik do kretten, alsus ghyngen vorder sin, dat de heren . . beden, dat en 
schulen, so de kynder na den ulen iowelk kopman vnde andere wan- 
(d. h.?). Brschw. Chr. 2\ 215, 71; dernde lüde de menen strate wan- 
in der Paraphrase (daselbst): de 25 deren schuUen, vnd we vmmestraten 
gingen mit voirlatten stockelen, alse sochte, dat de den heren dat vor- 
de kinder mit den geerden, de de beterde (1405). Sudend, 10, S. 40, 31. 
gelen äleken van den wenden stoten. ammeTOre s. ummestrate. 

ummegerichte. quales debeant esse nnbate, Nachtheü, Schaden. Noch 

carnes de umbegerichte et wanno. 30 volghen hyr drie andere vnbateu. 
Xantener Hebe-Reg. f. 32^; de car- Speg. d. sonden f. 44^; de ander 
nibus que dantur ad umbegerichte sake, daer tassement Die mechtighen 
et ad wannum, quibus et qualiter vmme solden laten, Dats vm Uli 
distribuantur. das. in festis enim schaden vnd vnbaten, De van tasse- 
domini dantur II carnes . . dantur 35 roente comen. das. f. 37^. 
ad umbegerichte VIII carnes. das. nnbeanxtet, ohne Angst, Besorgnis. 

f. 47&; de festis recipiunt carnes, (Ein Schiffer verkauft sein wrack ge- 
que dicuntur umbegerichte. das. f. wordenes Schiff, da er) dar ock vm- 
57^; II carnes dantur ad umhege- beanxtet nicht wedder by varen konde 
richte etc. (circumferculares). (Pick, 40 (1520). Wism. Zeugeb. p. 63. 
Monatsschr. 5, S. 53.) unbcfredeii,6eu«/riedfew, den Friede« 

ammelage, Niederlage. Do oren brechen. wart darumme vorvestet 
gnaden up der heyde by Soltauw de myt eyner vorsate, indeme dat he 
ummelage van orer gnaden vigenden den kelre hadde unbefredet, den 
bejegende. Brschw. ürk, v. 1528; 45 Keüerfrieden (durch Schlägerei) ge- 
hebben entfangen 400 gülden . . sek Wochen hatte. Brschw. Chr. 2, 381, 10. 
von des (?) unsen verlust in der um- nnbederve, f, Nachtheil, (nadeel, 

melage unser medeborgere, dorch Oudem.) Vnd droech em (seinem 
Albrecht v. d. Seh. vorhenget, her- Sohne) vp alle zyn erue Jamerlic to 
sakende. Brschw. Chr. 2, 542, 12. 50 syiire unbederue. Speg. d. sonden f. 



UNBEGREPEN 28t ÜNDERHORICHEIT 

103; (Dauid secht in den psalter:) nndenst. ducbte dat yd on to na 

god, et quam bynnen dynre erue stode, efte dat se sick to undenste 
Volc to ere unbederue Vnd besmit- (als nicht dienlich^ als Nachtheil) 
tede den tempel dyn. das, f, ^a. unde to Unwillen genomen hedden, 

unbegrepen, irreprebensus. KU. 5 dat se one dat vorgeven wolden. 
scbolen vns dcsset teuereren veer Brschtv. Chr, 2, 326^ 7, 
wekene vor Passeben edder veer nnderdak, Dach (unter das man 

wekene na Passchen vnbegrepen, sum Schutze tritt), Nature beft em 
vnde veer wekene vor s. Michahelis (dem Menschen) byr gegeuen De 
dagbe edder veer wekene na s. Mi- 10 wonste (Wohnstätte) als een vnder- 
chahelis dagbe ok vnbegrepen, d, h. dack Eene wile te rustene in dat 
die Lieferanten sollen nicht getadelt Vnd niet als eene bliuende stede 
oder gestraft werden^ wenn sie auch (So spricht mester Tulius van den 
das Werk erst vier Wochen später erdschen busen). Speg, der sonden 
liefern (1424), Lüb. Urk. 6, nr. 586. 15 f. 30&, 
(= unvorvenklik u. unbevangen.) underdegedink, Verfiandlung mit 

unbebnlpen, nicht behiüflich. Vort- einander^ Unterhandlung, unde uns 
mer wer dat we eder Joban desse mit deme nicbt zonen, freden, vor- 
sone breke, welk user se breket, worden noeb neyne underdegedink 
deme scollen de van Wenden unde 20 bebben (1409). Sudend. 10^ 8. 27, 35, 
van Meklenborcb in dudescbem lande nnder ein ( V, 26^^, 23), ununter- 

umbebulpen wesen. Bydberg, Sverigs brochen, in einem fort. Vnde vmme 
Tractater /, S. 547, era (den sterbenden Eusebius) ston- 

nnbeqneme, nicht passend, wider- den de brodere vnde lesen vnder eyn 
wärtig. God hefft getogbet wel Dat 25 de passie vnses beren unde stedelike 
em vnbequeme is elk spei. Speg, d, ander billige lectien. Br, d. Euseb, 
sonden f. 49k 72\ 

unberiehtet, von Personen : unver- undergän, abs. von einem eum an- 

ständig, dairhafftige (l, doirb.) und dern gehn, hin und her gehn. so 
unbericbtede lüde (Ggs. wise, be- 30 undergbingen de borgermesters, jo 
derue). Niesert, Münst. Urk. 3, S. 134. twey unde twey . . van radbusen to 

anbesorget y sorglos, ohne Gefahr radbusen unde trosteden de borger. 
Iwfürchten eu müßen. mögen wancken Brschw. Chr, 2, 344, 26, 
unde vorkeren unbeschedigbet, un- JkJkiievliiiilitXi^unter einander (gegen- 

belleet (d. i, unbelet), unbesorget, 35 seitig) heiraten. Eerst so was gods 
ungetovet unde ungehindert (1474). gebod gegeuen To vnderbiliken nicb- 
Ostfr. Urk. nr. 935. ten vnd neuen. Speg, d. sonden f. dh, 

nnbetame, ungeziemend. Slaep to nnderholden , bewahren, halten. 

maten moet wesen; Vnbetame eist servare, conservare, sustinere. KU. 
den kerstyn, Dat em dat morgben 40 Desse dre punte en siin nicbt un- 
sonnenscbyn Vp syn bedde gbcuinden derbolden , unde is van node de 
can. Speg. d. sonden f. 69\i. strengelicke to underbolden, so verre 

unbevaret, mit Gen. ohne Gefahr für. de coopman wil, dat men der stede 
. . eyn vryg, vast . . geleide, unbe- recesse . . nicbt en wille aller dingbe 
fardt lyves unde gudes (1495). Ostfr. 46 laten verlaren gaen. Leitfaden p. 21. 
Urk. nr. 1355, underhoriebeit, Gehorsam. Ggs. 

nndege, Ungedeihen, Verderben. overhoricbeit. ünderboricbeit beflft 
synes lyves undegbe vant de tut grote mogentbeit. Speg, d. sonden f. 
over. Int verde jar vorsterff de bere 105c ; wo vele quaets dat desse quaet- 
twar. Brschw, Chr. 2, 162, 85. 50 beit (die overboricbeit) Te doene pliet, 



UNDERKOP 288 ÜNDERWAN 

Vnderhoricheit doet also vele goeds f, 26; sciendum, quod XV sunt festa, 
vnd mer. das, de quibus debentur pulli et cames 

nnderkdp. Welck korsenwrecbter que dicuntur undersat. das, f. 36^; 
synen ghildebruder underkop deyt, sciendum, quod III dies de undersat 
de scbal beteren mit dren Schillingen 5 faciunt II cames ferculares. Hec 
(1346), Cod, Brdb. /, 15, 129, autem jam dicta seil, pulli ova et 

anderkopen. Idt soll ock niemandt undersat pertinent tamen ad fercu- 
den anderen etwas underkopen vnd lum. f, 37; LXXII pullos et XLUII 
sunderlick, so lange idt bedinget wert. ova ad undersate in pascha quartam 
Niesert^ Münst, Urk, 3, S, 182. Vgl, 10 partem undersate in carne porcina. 
uriderkoper, pretium majus offerens f, 3^; de puUis et ovis et carnibus 
pro re emenda. KU, que dicuntur undersate. f, 31^; cor- 

nnderlat, ein Gelaß, unter das man tis in D. in festo omninm sanctorum 
zum Schutze tritt? Scheune? Vgl, under- serviet carnes coquine et undersate 
dak. — Cristus wolde ock seluen vm 15 XXXII pullos. f, 7». (Pick, Monats- 
dat Gheboren syn in een vnderlat Vm sehr, 5, S, 53 f.) 
te toghenen dat corte termyn Van nnderslin, unterschlagen. Den 

dat wy hyr bliuende syn. Speg. d. grevenschadt in der borde to L. 
Sonden f, 3Ö8l; Syn (Christi) moder sleidt C. de vaget gantz vnder. r. 
lach in een underlat Buten ere 20 Hodenb. Brem. G, Q, II, 9; den 
stede vnder yremde luden etc. das, (den Königseins) hebben de vogede 
f, 52K under sik geslagen. das,; tho dessem 

anderlinge, als adj, gegenseitig, wosten haue hören gude wiske to, 
al ist sake, dat die ewe der naturen de slan de van B. vnder sick, wenthe 
alle menschen verbyndet tot onder- 25 de wische liggen mang oren wischen, 
lingher mynnen, nochtant etc. (1481), das, S. 35, 
Ostfr. ürk, nr, 1081, anderstekea, wegstecken, bei Seite 

nnderminnen, sich gegenseitig lieben, schaffen, N. N. hebben de stat vor- 
Elc mint natuerlic zyn ghenoot, Ho- swom, der orsake, dat se boven 
uerde batet en toter doot, De odmo- 30 (wider, gegen) den receß vorfoget 
dighen vnderminnen, be di (dadurch unde (sc, ihn, den Beceß) in eren 
weä) £lk kent, dat he de nederste gilden understeken hadden, so dat 
zi. S^g, d. Sonden f, 87^; alle crea- me de gildemeister nicht mochte 
turen Syn na rechte zustere brodere kesen na older wonheit Brschw, 
. , Vra dat tvolc vnderminnen solde 35 Ghr, 2, 265, 12, 
etc. das, f. 113c. uniertveimjintrans, heruntertreten, 

nnderrucken« vorwissen, dat de herunterkommen, velen luden dede 
memorien stede blyven unde nicht wunder, wu draden he trede under 
underslagen werden, wente we vele (fjWie rasch es mit seiner Herrlichkeit 
irvaren hebben, dat vele memorien 40 ein Ende nahm*^), Brschw, Chr. 2, 
underrucket werden (unterdrückt, auf- 121, 31, — „unterschlüpfen, Unter- 
gehoben), wen de frunde, de dar to scMauf suchen^? hfi, Mathias, tredt 
hören, verstorven syn. Brschw, Chr, hiir under in dynem gar speygen 
2, 65, 22, klede etc. das. 252, 51, 

undersat? X ova que sunt me- 45 under wän? Dus machmen claer- 
dietas de undersat. in assumptione like verstaen, Dat de (nendich die- 
villicus de Lo serviet carnes coquine jenigen, die das Geld mehr lieben als 
et undersat, quorum estimatio est Gott) meest zyn vnderwaen Dan (l, 
XXX solidi graves. Xantener Bebe- den?) hetene spennics dan gode (dem 
Beg. des Stiftes St. Victor (um 1300) 50 Geheiß des Pfennigs unterworfen, ge- 



ÜNDERWASSEN 289 UNHÜLDE 

horsam?)y Falgieren van gods geböte. eynem personen, de dat zacramente 
Speg, d. Sonden f. 211^, in dem passchedage unentliken (Var. 

miderwassen, dousmachen toachsen. nnnutliken) entfengk. Brschw, Chr. 
Bi den werke van natnren (der Be- 2^ 475, 22. 

gatiung) vnderwast mynne in crea- 5 ungehopelieheit, Plötelichkeü^ Un- 
turen (d, h, wächst^ entsteht^ gegen- envartetheit. hebben wi betrachtet 
seitige Liebe), Speg. d. sonden f. 8K de unghehopelicbeit unde naheit des 

nndingliken, adv. niclU dem Dinge dodes etc. (1494), Ostfr. Urk, nr. 1395. 
(Gerichte) gemäß. Ick vrage, o£ft hir nngelaten, adv. unfüglicher Weise, 

queme jenich man vnde spreke vn- lo ungeherdig. Mit stormen ok unghe- 
dingliken an myns heren hegede laten mannich uplop wart bedreven. 
botting, ofite he idt van rechtes Brschw. Chr. 2^ 105, Ol. 
wegen schole nicht to rechte wedden. ungenSt, nicht „genöthigt^, unein- 

V. Hodenb. Brem. O.-Q. II, p. 90. geladen. He (Christus) ghenc des 

unecht. Cives de P. infra termi- 15 anendes bnten Jherusalem Met em 
nos Qaemhorst ligna tantum que twelenen vnghenoot; wast niet be- 
dicitnr (h)nnecht, de qnibns ipsis nauwetheide groot, Dat nymand 
vuringe (Feuerung) sufficiat, licenter Christus en nodede noch en bad? 
secabunt (1203. Luiter). Z. d. Hare- Speg. d. sonden f. 52<^. 
V. 11 (1878), S. 95; habent ecthwart 20 nngerake, schlimmer Zufall, Unfall 
in hunc modum: incidunt ad ignem (sonst: ungerade), welker schepe dat 
tantum unectholt etc. Villanis de ene van vngerake in der Trauene in 
M. concessum est, ut ad ignem in- de grund ginck etc. . . wor des cop- 
cidant unecholt etc. nee isti aliquid mans schepe vnde gud van nngerake, 
incidunt nisi unechtholt (13, Jh.). 25 alse van unwedere, storme edder 
das. S. 96 f. Die Übersetzung (Ende windes not to gründe geit etc. (1423). 
des 15. Jh.) in der ersten SteUe: un- Lüb. Urk. 6, nr. 553. 
nutlik holt; in der anderen unechholt ungerechtigen, adv. auf ungerechte 

= vureholt. das. S. 99 f.; ligna in- Weise. Woe wreetliken, tyranliken, 
fructifera, quae unechtholt vocantur, so unerliken unde ungherechtigen greve 
ad comburendum . . succidere po- G. uns overfallen (1474). Ostfr. Urk. 
terunt Marienth. Urk. a. a. 1304 nr. 927. 
(Weif Arch.) nngestade, nicht fest, unbeständig, 

nneiataliage, Zwietracht. Wy be- wankelmüthig. We di, land, wes 
kennet, dat vor vns gekommen zin 35 here kind es, Want prinche jonc vnd 
N. N. . . alz vmme vneyntalinge vngestade Brengt syn land in meni- 
vnde twyst, die zee vnder eyn had- ghen schade, ^g. d, sonden f. 41d; 
den (1390). Niesert, Müfist. Urk. 3, se, de my dienen, zyn ungestade. 
8. 195. das. f. 91o; S. Jacob seit: Wie dat 

nnende, Erfolglosigkeit. Alse de 40 religieus weent wesen Vnd niet de 
heren van Luneborg vnde de bis- tonghe toomt van quade, Dat herte 
schop van H. van dem daghe mit misleidende vngestade, ydel so is zyn 
enem vnende en wech ghereden we- religioen. das. f. 122K 
ren, ble£f hertighe B. etc. (1406). nngnde, Ungute, Nachtheil. Also 

Sudend. 10, S. 262^ 31. 45 deyt he unsen borgheren to unghude 

ii]iende(-ent)liken , unnüteer, fri- wat he kan. Brschw. Chr. 2,55,23. 
vder Weise? Vorder is noch eyn nnhnlde. 2. Se sullen keisen wise, 

vest des middewekens in den pas- bederue lüde . . dar kumpt grote 
sehen. So geyt me dar umme hoff ehre van vnd velle gemakes . . kei- 
. . unde dat is gelovet van wegen 50 set se dairhafftige (l. doirh.) vnd 

Haolktrftg mm mnd. Wb. 19 



ÜNJAR 290 ÜNVORSATES 

vnberichtede lüde, dar kumpt vele kaufen) Syn dieuen (Diebe). Speg. d, 

unholde, schände unde wedderwillen sonden f. 38h, 

äff. Niesert, Münst. Utk. 3, S. 134. ante, bis^ mhd, unze; im Mnd. un- 

unjär. S. un- F, 14h, Deße tynß gehräuMich^ nur einmal in der Gan- 
swine lopen zik to iaren vnde to 5 dersh. Chr. v. 66: unte an theo so- 
vniaren (d. h, jedes Jahr^ mag es nesdach; hier ist aber unte nur durch 
viele Schweine geben oder nicht) vn- Canjectur hergestellt; die Hs. hat: 
uoruengklik vppe . . stige. v. Hodenb. unse anthen sonesdach; die Richtig- 
Brem. Q.-Q, 11^ p. 10. keit der Conjectur ist eweifelhaß. 

nnmere u. unmare« Desse zonde lo nnterne? Und in dersulven wise 
(Sünde) heft god unmare. Speg. d. (wie im Trinitatishospitdl) schal me 
sonden f. 135h u. s. Die quaet doet, yd ok mer holden mit den provenden 
hefft tlicht onmaer. das, f. 38c. to St. Katherinen . . und to St. Ka- 

nnr&t, nebula, feines Gebäck. Vgl. therinen schullen nicht mer rejner 
dazu: nebulator, vnreter; nebulatrix, 16 lüde sin in den provenden wen achte, 
vnreterin. Dief. nebulator, eyn man wenne se nu so na alle vorstorTen 
de dat brot hecket, nebulatrix, de sint, und de anderen schullen alle 
frue, de et dreget. Voc. Old. (S. unterne (= untreue? unrene, un- 
auch M. Heyne in Chr. WB. s. v. reine? d. i. krank^ namentlich aus- 
hip, hippenbecker.) 20 sätsig^ leprosi? oder = mhd. undaere?} 

nnreken, nicht reke, nicht in Ord- sin (1391 resp. 1424). Hildesh. Urk. 
nung. Szo desset dorppe myt aller (Z. d. Harz-V. 13, S. 89). 
rechticheit . . deme stiebte boret . . untuchtigen, adv. wider Zucht und 

were wol nutte den tinß vpp ander gute Sitte. (Wir klagen J dat ms 
wise to settende myt hoffdenste myt 25 iuwe pape . . in sinen breuen . . 
eyn vnde ander, ßo dat (weil) vnreken schendlike word vnde stucke vntuch- 
is. V. Hodenb. Brem, G.-Q. 11^ S. 54. tigen ouerscreuen heft etc. (1423). 

anrate? Also treden itlike borger Lüb. Urk. 6^ nr. 485. 
uth der Oldeiistad by den unruten untareden. Es ist zu lesen: unt- 

( Var. unnutteii) hop unde itlike part 30 vreden = entvreden, unzufrieden sein. 
bleven uppe deme radhuse. Brschw. antwiTel. also denne juwer wer- 

Chr. 2, 454, 14; unde dar wart den dicheit to untwivel (unzweifelhaft) 
borgeren de vorrederie vorgelesen . . wol witliken is etc. (1466). Osffr. 
so dat de borgher dar ghans unrute Urk. nr. 843. 

(Var. unnutte) up worden in sodem 35 anvere, nicht ferne. Ten derden 
angeste to wonen. das. 463, 5. (un- eist goet, dat men se (die daghelixe 
ruhig?) sonden) vlie, Dat gheene hooftzonde 

anschttldicli. F, 75a, 50. Dessen wasse in die, Bi dat de mensche to 
hoff hefft nu tor tidt eyn to meyer unvere siet. Speg. d. sonden f. 138h, 
rechte genant H. St. vnde gifft alle 40 anvopleslik VÜP, wol richtiger = 
yar to tynse 3 schepel roggen . . unvorleschlik, unauslöschlich. 
vnde deyt vurder als eyn vnschuldig anvorsates, adv. unvorsätzlich, d. h. 

meyer syneme heren plichtich is to nicht vorher verkündigt oder angesagt, 
donde. v. Hodenb. Brem, O.-Q. II, wie unvorwarndes. Schude on ok 
S. 109. 45 rof eder braut vnvorsates (d. h. nicht 

unt- = ent-. (Van den dinghen, in offener Fehde, sondern in raube- 
de bi den getale Te cope syn off bi rischem, plötzlichem Überfall), dat 
der schale) Die vnt[t]ellen, vntmeten, mochten se anden vnde keren vppe 
off vntweghen (d. h. die unter der dem vote to haut, oft se konden 
ZoM, dem Maß, dem Gewichte ver- 50 (1352). Sudend. 10, S. 63, 31. 



ONVORSEGET 291 ÜPBRINGßtJ 

anvorseget. Hebbel vorkoft eynen Seele). Srem, Stat, 65; wie en scoln 

rechten unversegeden kop etc. (1349). neu erlöge angripen ane alle desser 

Hoyer Urk. II, 7, nr. 160 (8. 111). heren vülbort ; dede wi dat, dat dede 

unvorsen, adj. der nicht vorher-, • wi vp vs, d. h. auf eigene Gefahr 

voraussieht, unvorsichtig, unbedacht, 5 (1318) ^ Mehl. Urk. nr. 4034, 

Yracke zyn zere sod, vnuersien in np dat. V, 103^, 3. wenn, wenn 

vele saken (Überschr.). Vracke mo- nur^ insofern, falls. Dese viere (Wohl- 

ghen wal ghec beten vm ere vnuer- thatj Zeit^ Almosen, Himmelreich) syn 

sienichede. Vorsenicheit groot vnd properlike Vnse, de van vns nummer- * 

äonderlinghe Doet de vrode vm eene 10 meer scheeden, Vp dat wy vns daer 

woninge. Speg, d. sonden f, 30t^, to bereden Vnd niet der werld cleuen 

niiTorseiiicheit. Die im WB. an- an. Speg, der sonden f, J^6ä; du ne 

gegebene Bedeutung „PWdichkeü^ ist moets te gode doen ghene bede Vmme 

wol zu ändern in : Unvorsichtigkeit^ tidelike dinghe to di, Du ne segghea 

das nicht vorher gesehen werden. 15 daer mede, Vp dat si nuttelic di, 

nnvorwardes dinges, adv. ohne dat moete gescbien. das, f, 62^; de 

Veru)ahrung = unvorwardes. her- mensche mach met zynen mond 

toge Otte sochte in vnse lant vn- Vruchten gaderen to elker stond . . 

uorwardes dinges . . vnde syn veide- Daer bi em zelicheit sal geburen, yp 

breff de quam vns na, alse he rede 20 dat he se wysliken bestiert etc. das. 

in vnsem stiebte roff vnde brand dede f. 72^; Nv (im Christenthum) vaert 

(1406). Sudend. 10, S. 383, 38. te hemele rechteuoert De ziele . . 

unweger, mit Gen. Elkerlik wart Vp dat se sy gesuuert van Den son- 

zynes (des alten Vaters) vnwegher. den, de er cleuen an. das. f. 72^; 

Men dede em legghen vnder een 25 wiltu«.des niet mer vort pleghen (zu 

Stegher, Daer he lach als een arm rauben), de zonden werden schier 

man. Speg, d, sonden f. 103h, vergheuen, Vp datstu wils penitencie 

unwilligen, reft, sich veruneinigen, doen. das, 137h u. häufiger in diesem 

Offt de van Kustede etc. sik vnder BucJie. 

malkanderen Unwilligeden o£Eteslogen, so upbringen, aufziehen, großziehen. 
dat scholen richten de amptlude. v, Merct de henne, de kukene broet, 
Hodenb. Brem. G,-Q. II, S. 84. Wo grote emsticheit se doet. Tote 

nnwort. Do dwunghen se ene dat se ere jonghen vp brinct. Speg. 
(Elisa) darto vnd also lange, wente d. sonden f, 81^, — Im Jurist, Sinne 
he vnwort gaf (^sich ungeberdig stel- 35 syn, mit upsenden. We N. N. be- 
lete^. LtUh.) vnde sede etc. Merzd. kennet, dat we dat vorbenomede gud 
B. d. K. 180 (2 Kön. 2, 17). dorch Hinrikes bede willen useme 

up. Den juwen is uppe enen Lu- juncheren Wylbrande upghebracht 
besehen nicht genomen (nicht einmal hebben . . To uhrkunde desser vor- 
ein liib, Pfennig genommen = gar 40 screvenen upsande unde upbrinc- 
nichts) (1444). Ostfr, Urk. nr, 663; ghinghe hebbe we N. N. use inghe- 
up dat lateste (zuletzt) loch he wed- seghele ghehenghet an dessen bref 
der na hus ane bäte. Lüb. Chr. 2, (1383). Grupen, Orig. Hanov. p. 32. 
169; uppe ein hei, auf einmal. Ein vorbringen (auf das Bath- oder Ge- 
köpman sprak: . . latet af den ver- 45 richtshaus etc.), hinaufbringen, dat 
den del, ik wil it talen up ein hei vormente testament were nicht up- 
unde geldent hir vpper stat (auf der gebrocht (auf das Bathhaus gebracht) 
Stelle). Gerh. v, M. 37, 5. — De (1518). Wism. Zeugeb. p. 5. up- 
scolen de sake sceden uppe ere sele brochte malk syne claghe vor den 
(d. h. bei Strafe der Seligkeit ihrer 50 radt. Brschw. Chr. 2, 109, 44; wat 

19* 



ÜPBRINGER 292 ÜPSLACH 

^one des nachtes dromede, dat broch- de twischen . . ypstan sint, hebbe 

ten SB des dages upp in velen worden. wy vns vrentliken berichtet (1370J, 

das, 373 y 9; itlike horden dyt roch- Sudend. 4, nr, 42, 

ten . . de dyt upbrochten (hinter- apnemen, 6, aufnehmefi^ anfcmgem^ 

brachten) an den mester. das, 196^ 75, S Abraham, Die grote orloghe Tp nam 

apbringer, Anbringer, Ankläger, Teghen der Sodomiten conynck. ^eg. 

De vulmechtighen upbryngher seghen der sonden f. 31^, 

mydde dorch de vyngher etc. Brschw. nppen. 2, Vnde en wil noch &i 

Chr. 2, 129, 54. schal sodanes ynwillen alse twischeo 

updragen, (einstweilen) übergeben iq^ dem copmanne vnde my bette herto 

(committere), vorschießen, vorher aus- geweset is, nummermeer denken ed- 

legen, Wy, borgermestere van Bre- der vppen by (durch) my suluen noch 

men, bekennen , dat wy van Haye by anders iemende (1420), LÜb. Ufi, 

Harldes hovetling to Jever en scryv 6, nr, 184 (S. 227), 

entfangen hebben , darup wy eme 15 Upper, uppere borger, vornehmert^ 

wynnen nnde updreghen scholen in angesehenere B, It is to weten, dat 

desser veyde in kosten, bere vnde dar nicht opper, degeUke, wetene 

wes dar vurder vpkomende werd . . borger mede gewesen sinn etc. Host, 

vnde weswy eme also wytliken wynnen, Chr. S, 2 (Rost, Progr. v. ISSö. 

updreghen unde den riteren unde 20 Krause); de radt was noch uppe 

soldeners . . toseggende werden, dat deme huse mit velen framen, opperen 

schall he vns alle wedderrichten, borgeren etc. das, S. 13. 

gelden vnde betalen (1440), Ostfr. apresich, (sich erhebend), aufriih- 

ürk, nr, 523, rerisch, widersetelich, Lat wesen, dal 

npgeven, hinaufreicheny einreichen, 25 se (die Obrigkeit) missedon; nocht 

artykelei, de se tighen se upgegbeyen en schaltu jegcn se nicht wedder- 

hadden vor richteren. Brschw, Chr, strevich noch upresich werden (d, L 

2, 325, 17, selbst wenn die Obrigkeit nicht richtig 

upholden, schützen, heschüteen, handelt, trotzdem sollst du nicht etc.) 

tvahren, mit Dat. d. F., mit Oen. d. so Brschw. Chr. 2, 269. 

5. (vor, gegen), Wy bekennen, dat npsdiutten = upschuven, hinaus- 
wy uns nu, umme uns unde den schieben, Zo wil ik umme bede wil- 
usen sulkes overfals, rovens tegen len der ersamen N. N. den dach 
greven Gherde up to holdene unde upscutten wente to S. Johans daghe 
oek sodanne schaden to vorhalene, 35 (1460). Ostfr, ürk. nr, 757; bidde 
myd eyn andern . . vorenyghet heb- wy . . vns dat vorkundengen willen, 
ben etc. (1474). Ostfr, ürk. nr, 931. off de dach ok so vor sik gaa sun- 

apbdr, zurück, sta up hör, wike, der vorleggen ane vppschutten (1426). 
wike! Visio Philib, 75. Vgl, Woeste Lub, ürk, 6, nr, 717, 
in Zachers Z. 5, S. 78. 40 upslach. 3. Waffenstillstand, Vort- 

npleggen. 4, bezahlen, ersetzen, mer so ne solen wi negheyn orloge 
vnd erfindet sich dan (bei der Rech- maken noch nynen vpschlag don . . 
nungsahlage) , myn gn. iuncker Jo- buten vulbort vnses rades (13,36), 
banne (dem Amtmann) in der reken- Niesert, Münst, ürk, 5, S. 161; up- 
schap schuldich blyuet, will sick syi\e 45 slach unde vruntlik bestant (1474). 
genade geborlicke holden vndt vp- Ostfr, ürk. nr. 935; 6, ouer eyn 
leggen (1503), Niesert, Münst. ürk. ghekomen: were dat wy to des 

6, S. 465, stichtes behof fenerynghe, louede 
Bplofte = uplöp, Zwiespalt, Streit, edder vpslach deden edder vorlyes 

Ymme alle vpISfte vnde schelinge, 50 vppen velde, vangnisse leden, sp sole 



UPSLAN 293 UTDRAGEN 

wy mallick bi den anderen truwe- Lüneb. deghedingen nicht mer ghan 
liken blyuen etc. (1368). Niesert, (1405). Sudend. 10, S. 150, 8. 
Münst. Urk. 5, 8. 236, (Geldanleihe, iiptSn. i. verlängern, begerende 

fenerynge; Versprechen, Bürgschaft suUik h^^iAnii (Waffenstillstand) im- 
louede; Vorschuß an hären Ätislagen 5 dere up to theende unde to vorlan- 
upslach?) Vgl vnd wy schullen vnd gende (1470). Ost fr, Urk. nr. 978. 
willen dat hus sunder jenigen vp- upwerpen. Darna spreken de he- 

slach (d. h. kostenlos) holden dem ren in der horch dat wischblek an 
stiebte to gude, also lange wend ome unde leten sweren orer cappittels- 
de paues dat stiebte geue (1406). 10 heren twene, dat blek were orer 
Sudend. 10, S. 359, 15. kerken unde worpen dat up myt 

iipslän. 6. = upslach maken, eynem steyne, grenzten das durch 
Kosten aufwenden (vorschußweise). einen Aufwurf (von Steinen) ein ? 
Weret, dat G. ofte sine enren in Brschw. Chr. 2, 62, 15. 
orloghe quemen van unser wegene, 15 fit. noch üt noch in. Vmme de 
wat se uns dan upslogen . . ofte säte vnde vmme dat vpseggent etc. 
verloren se wat, wat se uns dan dar segge wi noch ut noch m(d. h. 
berekenen künden mit guder kun- schweigen still dazu), vnde maked 
schap, dar sule wy se af entleggheu dat noch bethere noch erghere (1405). 
(1354). Kinderl. Vdmest 2, 370. 20 Sudend. 10, S. 49, 1; üt moten. Is 
Vgl. das: wedder geven, wat geldes van noden, dat men den grevenschat 
dat se utgelegghet hebben van op- beschriuen lathe in eyn sunderch re- 
slage, . . verlus unde bowinghe unde gister, vpp wat tidt de vth moth 
beteringe. — 9. aufschieben. Des (heraus muß d. h. bezahlt werden 
middewekens na S. Kylianes dage 25 muß, fallig ist) . . by wat penen de ' 
slan de rad dat gerichte up umme vth moth vppe de rechten tidt . . De 
der arne und unledigen tyd willen greuenschadt moth vth by vorluße 
wente des neisten middewekens na des gudes to rechtere tidt (1500). 
unser leven fruwen dage assumptio- t;. Hodehb. Brem. G.-Q. 'II, 8 u. h. 
nis. Gott. Urk. v. 1420. Intrans. 30 fttbnlden (-bullen), (überschäumen?) 
steigen, zunehmen. Desse greuenschat bädlich: an den Tag kommen. Idt 
de moth vth (muß bezahlt werden, wart 6m wedder vorgulden. ydt 
ist fällig) vppe den dach Thome betengde uthtobulden, do he etc. 
apostoli vnde wen de nicht vth kumpt Brschw. Chr. 2, 169, 07; so dat 
by der sunnen, 60 sleyt de up alle 35 hirna uthbulde. das. 394, 6. 
stunde, t?. Hodenb. Brem. G.-Q. II, 14. fttduken, heraus-, empor-, auftau- 

upsliten. were auer, dat de wische chen. neyn gut pennigk konde bli- 
worde upgesleten van eyner meynen ven; wanner dat he uthdock, so wart 
vpslitinghe (d. h.?), so sole wy ver he undergeslagen. Brschw. Chr. 2, 
Hillen (der Käuferin) bynnen den 40 ^10, 9. 

neysteu haluen yare na der vpslitin- fttdragen. 3. im Jurist. Sinne. 

ghe weder gheven veer mark penninge. Ind wy . . sollen ind willen oick 
Mitth. d. Osnabr, hist. V. II, 309. gelick delen, hebben ind holden de 

upstoten, abs. Widerspruch erheben. Solmschen leenc, ind als vns beyden 
Vnde wol dat Glawes sede, dat zolt 45 de edell Gysbert daer indracht ind 
were syn nicht vnde wolde sik des [injsage inne doit, de sollen ind wil- 
entleddighen in gerichte . . doch len wy vor vns ind vnse eruenden 
wolden de van Hamborg dat nicht gelick tegen en vthdragen ind vor- 
to laten vnde stotten do vp vnde rechtuerdigen toe vnsem rechte (^i^87^. 
seden slichtes, se wolden to der van 50 Niesert, Mür^. Urk. 6, S. 166. 



ÜTDÜDEN 294 ÜTHEMISCH 

fttdudeilt ausdeuten^ erklären, inter- nachher probiert, sondern ateren be- 
pretare (l. -ri). Voc. Old. deutet hier wd: aussondern^ auslesen 

Uten, äußern (vom Sprechen), elo- (verlesen); nach der Auslese fand die 
qui, efiari. KU, Tongho de vtet ere Probe statt und nach der Probe er- 
sprake, Heft der maledixien wrake, 5 fcigte das Verbot, 
Swigben sal beteren die rechtevoort. fitfeigen? Hedden se ok ienighe 

Speg. d. Sonden f. 136^, — Im Sinne Stellinge (Bestellung des Ackers^ Dün- 
von sik uteren (sich entäußern), nicht gung etc.) in den lande, de soholde 
(als Seins) anerkennen^ verwerfen^ syn. wy one uthfeygen laten edder ghel- 
mit vorleggen. recbt is: swenne men 10 den, so tbo Wunstorppe sedlick t§ 
scbuldegbet vmme breue, bekant he (1451). Calenb. Urk. JX, nr. x^. 
der, he schal holden allent, dat dar (Der Sinn ist deutlich = ütnutten. 
inne steyt; vorsaket he der, he schal ütbruken, s. gare, o&er das W. i^ 
se vten vnde vorleggen mit sinem nicht bekannt; gehört es eu vagen ?i 
ede vppen hilghen (1317). MeU. Urk. 15 fttg&n. Wal mocht he ouer zot 
nr. 3918, vtghaen (für dumm gdten). De ripeB 

uteren. De Haiverstedeschen te- wingart liete staen sonder lesen etc. 
kenden ock dusse sulven krossen Speg. d. sonden f. 71^, — von Deich&i, 
myt einem h, unde se tekenden ock die durchbrechen. Dar sloech he int 
mede . . de snoden myt den guden, 20 erste eynen daim vor, de ginck ome 
also dat de tekenden krossen to vth vnde lach lange wüste, v. Hodenb. 
Halverstad worden geutert, unde me Brem. G.-Q. II, S, 141. — mit Gen, 
nam se nicht durer wan vor dridde- sich entäußern. End ich hebbe vor- 
halven pennigk. Brschw. Chr. 2, 415, tegen vnd byn vytgegaen, vortyge en 
7; to Ganderssem leihen de fursten 25 ga vyt in dessen breue mjt hande 
to Br. ock munte slan . . unde end myt munde alles rechtes end 
scholden gelick dem gottingeschen aller ansprake (1386). Niesert, Mund. 
und hildessemschen sesling gelden, ürk. 3, S. 44. — sich enteiehen. (dat 
unde weren nicht twier pennigk ge- wy eme up openen dagen ere unde 
wert. De sulften krossen worden so rechtes uyt gegangen sin etc.) juwe 
plat vorboden, also dat se wedder herlicheid schal wol vernemen, dat 
worden undergeslagen , wente me wy deme genanten fursten, juweme 
uterde se in anderen wegen (ander- brodere, ere unde rechtes up openen 
wärts) ock. das. 419, 14. Nach dem dagen ny uyt gegan en hebben (1439). 
Hg. „ausmustern, ausscheiden, verwer- 35 Ostfr. Urk. nr. 510 ; anders (wenn 
fen**. 1506 slogen de van Osterrode wir ihm nicht rechtes hx\^en können) 
ock krossen uppe den mattierslach, mach he sin unrecht (das ihm suge- 
de worden hir (in Brschw.) bynnen fügt ist) keren unde weren van den 
utert nicht men (= nur) vor dre hus to Beveren weder den ghenen, 
brunsw. pennigk d. h. ihr Wert wurde 40 de em rechtes utgenge, beut also- 
auf 3 Pf. herabgesetgt, man konnte lange dat wi eme mögen rechtes 
sie nur für 3 Pf. los werden, das. helpen (1372). Kindl, Volmest. 2, 
449, 1; ock worden to mytvasten de S, 386. biddende, dat ze vns dar- 
mattieskrossen geutert unde broberet, umme deden, wes ze vns van ere 
so dat se worden vorboden unde ge- 45 plichtich weren; des ze vns vtginghen 
sat in itliken enden vertich uppe den vnde van en nicht wedderfaren konde 
gülden etc. das. Z. 9. Hier ist ute- (1424). LÜb. Urk. 6, nr. 565. 
ren nicht „verwerfen^, denn das wäre ftthemisch (Ggs. inhemisch), nicht 

ein ungewöhnliches Verfahren, daß eu Hause, dewyle itzunder denne 
man erst die Münee verwirft und sie 60 de prauest nicht to huesz , men 



UTHOF 295 UTSTAN 

vthheymesch (1514). Wism. Zeuget. anhanghen unde bi em utghande sint, 
p. 347. de wart vorlecht (verworfen^ abgelehnt) 

üthof • Yorwerck ofie üthoff (1461). van unser wedderpartie. Aus e. Mar 
Ostfr. Utk. nr. 767. nifest des Königs Erich v. J. 1429 

dtkundigen, aushündigen^ öffentlich 5 (Mitth. v. Wehrmann). 
verTiündigen. So wan de scfaeppen ^ivtien^ aus der Reihe heraui^tanzen^ 

(Schoppen) gekoren sind, so sali men bildlich: ausschufärmen. De meynheit 
SB vthkundigen mit der klocken (d. to vorspeygen, Leih de gilde welk 
h. durch einen öffentlichen Aushün- uthreygen. Brschw. Chr. ^, 197^ 21. 
diger^ der, wie noch jetzt, mit einer 10 ütricht = ütrichtinge, rechtliche 
Handglocke läutet, um die Äufmerk- Bescheidung^ sententia. vnde sprak 
samkeit der Leute wach zu rufen). de koning to my, he en wolde my 
Niesert^ Münst. Urk. 5, S. 135. nicht vtrich[t] don, ik moste ome 

fitlage, Anbau (etwa = ütlucht?). volgen wente to Heidelberge (1405). 
a. 1576 ward dat rathus tho Honover 15 Sudend. 10, S. 167, 13. 
binnen unde buten vermählet to eren fttrichten, aus-, zurichten. Vortmer 

dem forsten mit twen nigen uthlagen sede N. deme rade to hone . . . se 
daran gebuwet. Grupen, Orig, Hanov. wolden nu eynen deken kesen, de 
p. 322. den rad wol utrichten (zurechtweisen, 

ütlnehten. Icht welk disser kum- 20 ^^zur Saison bringen^) scheide bed 
pane emande wat stelet edder nym- wen de olde deken dede etc. Brschw. 
met unde des met warheit an öne Chr. 2, 52, 21. 
mochte komen , deme schulten de dtrichtich, zu Ende bringend, end- 

kumpane uthlfichten, also men dat gültig. (Syn. v. cndelik.) Ynd doch 
holt in anderen steden boven unde 25 darvp (auf unsere Klage) bis herto 
benedden. Brief v. Gr. Heinrich zu nyne entlike vihrichtige antworde 
Stolberg , der Brüderschaft ü. L. hebben erlangen mögen (1480). Nie- 
Frauen der schomaker und gewerk- sert, Münst. Urk. 6, S. 66. 
knechte gegeben v. J. 1458. (D. h. dtrider. De forsten : Se (de recht- 

die Betroffenen, nachdem man sie mit 30 verdicheyt) is vnsen vogeden unde 
einer gehörigen Tracht Prügel verse- uthriders bevalen. Henselin, Nd. 
hen, zur Stadt hinausjagen. Jacobs, Jahrb. 3, 12. Vgl. Z. f. Lüb. Gesch. 
Wernigerode am Schluß des M. A. Z. 1, 219; Hans. Gesch.-Bl. 1873, S. 221. 
d. Harz- V. XII, S. 351. — ünserm fitsetten, mit under, verpfänden an, 

jetzigen „heimleuchten^ entsprechend?) 36 bei. Item so hebbe yk Meynke (mei- 

Atmaken, heruntermachen, schelten? ner Frau) rynk utsat under fron 
Idt is nhumehr dem ganzen Ostfreß- Reynste vor dree Rynesgulden. Item 
landt bekandt, who sick etlicke vor- so hebbe yk mynen eghen rynk utsat 
meinte lehrer gelüsten laten eine to Groningen under Gertes husyrouwe 
erbare borgerschop tho £mbden mit 40 vor veer Rynesgulden (1455). Ostfr. 
lasteringen und logen up idt aller Urk. nr. 689. Vgl. in ders. Urk.: 
schendtlickeste uththomaken. Van d. Item so hebbe yck Nonnen undersat 
Beform. tho Embden (Bremen 1594), de fenne an der vorborch to H. vor 
S. 3. enen summen geldes. 

fttnemen, heratisnehmen (aus einer 45 ntstän. Wen we eyne gilde wyn- 
Menge vor andern), wählen. De Ro- nen wil . . sollen de gildemesters to 
missche koningh de wart vor enen seen, dat he reckelick sy . . vnd mit 
overman van unser weghen utgheno- nimande nicht sunderlix vt to stane 
men darumme, dat men neuen hogher hebbe (d. h. wol : nichts gerichtlich 
richter weit, dar alle werlike rechte 50 auszumachen habe^ in keinem Prozeß 



UTSTRECKINGE 296 FALGIEREN 

mit jem, liege)^ dat eme daran hin- vifte mit eden vppen hilghen (1317). 
derlich sy (er soll also rechtlich un- Meld. ürk. nr, 3918. 
beschälten sein). Niesert^ Münst Urk. ftttochen. uthtochende ist Lese- 

st S. 260. Vgl. wanner sick de fehler für vt to thende. 
Yorgadderen, hopen wy unde menen, 5 fitvlneht. borgen . . dat he synes 
wanner wy mit ynser borger welke rechten nene vthflucht soeken, denne 
wes to donde vnde vttostande hebben dat he by Lubischeme rechte blyaen 
. . dat wy na lüde der ordinancien Bcholde (1525). Wism. Zeugeb. f, 151. 
nicht plichtich sint noch dornen ant- — j^Die häufig vorkommende Formel 
worden darvmme vor den steden 10 scheint weniger gegen das Vorbringen 
(1426). Lüb. ürk. 6, nr. 721. einer Einrede überhaupt als gegen die 

fttstreckiiige , Ausdehnung. dar Erhebung einer Klage vor einem andern 
Th. den vorloueren (Gläubigern) na Forum gerichtet su sein.^ Dr. CrM, 
leghelycheyd vnde vthstreckinghe des &twei(g)eil , auswehen , auMasen. 

gudes (d. h. soweit das Vermögen 15 Dar de wint dat licht athweigede 
reicht) schole van betalen (1509). (1495). Wism. Zeugeb. p. 51. 
Wism. Zeugeb. p. 233. fttwippen, herauswerfen, hee wolde 

fttten, ausaidien, ins Feld aiehen^ er (Herrn) 6. dar uth wippen (aus 
expeditionem facere. Werne gheboden der Bhederei eines Schiffes) (1516). 
wert vth-tho-thende, de schal sulven 20 Wism. Zeugeb. p. 390. 
vththeen vnde wesen den hovetluden atze, Kröte. Die 1 F, ld7\ 30 aus 

horsam etc. Old, Stat, in Brem. St. dem Koker beigebrachte sprichwörtliche 
p, 844. — sik ütten, sich eidlich Redensart findet sich ähnlich in Brschw. 
reinigen. Yorsaket he des men ene Chr. 2^ 171^ 70: me seth de &tzen up 
schuldeghet, he schal sik vtten snlph 25 denstol, Sespryngetwedderindenpol. 



V 

facelment, „zilverwerk, bewerkte vaghen (1465). Ostfr. Urk. nr. 827; 
sieraden^. Oudem. De vierde sake item achte demet . . , de faghet H. 
(der honerde bi den werschoppen) J. Item neghen demet in U., de fa> 
is bekent Int silverne facelment, ghed R. W. (1466). das. nr. 846. 
Daer de tafele mede is vorchiert 35 T&k, Schlaf vaec, sopor, somnus. 
(d. i. versiert) Vnd ydele glorie KU. Hoghe so clam he . . vnd als 
mentenert. Speg. d. sonden /*. 98^; Paulus sprack, Quam em to een vaec 
vgl. Caerl ende Elegast v. 260 u. so groot, Dat he off vel und vel doet. 
Mones Ane. IVy 202. Speg. d. sondeti f. 70^. (Apost.-Gesch. 

vaeht, vlies, vellus. KU. (Ghelike 4.0 20, 9 ff. von Eutychus^ hier Euchicus 
den ypocriten) de slacht (gleicht) Den benannt.) 

wulf, de an heft de schapes vacht. valde, vali Itom daer jemandt 

Speg. d. sonden f. llOs^. einen ruemen (geräumigen) valt oder 

vackele, hymmelslotel, Sunte Pe- sunst grote räembte vor seinein huise 
ters slotel, herba britannica, herba 45 nha der Straten hefft etc.- Niesert, 
paralisis. Wdf. Voc. med.-phys. nr. Münst. Urk. 3, S. 187; septa pro- 
363. pria et locum fimarium, quod dicitur 

vagen, vacht jsiehen (vom Acker havestatt et vaelstede (1339). das. 
etc.), Frucht ernten. Dat erve, dar 4, S. 38. 
(l. dat) S. plach to bruken ende 50 f algieren = faiUeren , faylliren, 



VALSCH MAKEN 297 VASTELAVENTSAVENT 

abfaUen^ weichen: falgieren van gods wille twisschen . . vorhoff (M23). 
gebode. Speg. d. sonden f. 21^; an Lüb, Urk. 6, nr, 485. 
(körperlicher oder süÜicher) Kraft v&rgelt. Ok geuen de van Bra- 

abnehmen, Dat ander quaet (des mell alle jare vppe de borch Vorde 
Spidens) Data gramschap van wiuen 5 XIX grote vnde VI sware, gebeten 
vnd kindre, De vake daer by moeten yisckpennyngk vnde is bedaget vppe 
falgieren, Als em vntbrect des vaders den auendt ascensionis domini vnde 
besturen, das, f. 47d, Vgl. Oudetn. ys vargelt. Hodenb. Brem, G.-Q. 11^ 
s. V. 87; (durch Unachtsamkeit der Vögte) 

valseh maken. fals magen (d, i. 10 ys de koningktynß yn den greuen- 
valsch maken), corrumpere. Voc, Old. schatt gemenget, de greuenscbadt yn 

vftn? Item elven demet thunlant den koningktynß, de konyngktynß in 
hu8thuner(?) unde den faen recht dat vaergelt, dat vaergelt in den 
dar baven, de bruket T. U. (1466). nodingk . . dat se (de kokenscriuere) 
Ostfr. Urk. nr. 846. (Bewidmung 15 nicht weten, wath tegede ys, wath 
einer Vicarie,) pacht ys, wat nodingk ys, wat var- 

vaneiivorere, Fahnenführer , An- gelt ys etc. das. S. 9. 
Stifter. H. B. is aller quaden upsate varingey varink, adv. schnell, To 

eyn fanenforere wesen. Brschw. Chr. dynen behoef helt somtyd de here, 
^, 266, 8. 20 D&t he (auf dein Gebet) niet wil 

Tangen, vän. Die jetzt übliche gheuen varynck. Speg. d. sonden f. 
Form des Imperf. vunk, vungen ist 63h ; varnic (so steht da, es wird aber 
ffkir zuerst begegnet in einer Kämme- varinc heißen müßen) so was he ver- 
rei'Bechn. v. 1457. (Zug geg. Jühnde nomen Van sommen, dey der waren 
p. 25): 8 pf. Marcus Saken, servo 26 vor oghen, Die segheden etc. dc^. 
marggravii, de ome unse knechte, f. 27h. 
alse se one fungen, genomen hadden. varlosen, rasch, schnell, vnwillen 

vang-gulden. . . unde doch eyn edder kreit schulle gi nicht hebben 
itlick der gefangenen an beyden in den closter; isset dat dat sc&t 
syden enen fanckgulden unde enen 30 van scundinghe des duuels, varlosen 
Stockgulden, de jene geseten hebben schul gi dat endeghen, eer de sunne 
ut to gevende soIen vorplichtet syn vnder gheit. Wolf. Mscr. (Heimst. 
(1476). Ostfr. Urk. nr. 980 \ 1 gul- 1189. Klosterregeln.) 
den Hans Kramer uthegeven vor den varsten, aufziehen ^ großziehen? 

vanghengulden (1513). Brschw. Chr. 35 (Gy ryken) Ne weest daer to gheen 
2^ 464^ N. 3. occusoen, Dat gy ju kind so niet en 

vare. /F, 200. to vare holden, varst, Dat gy der äff maect des du- 
e(w€is gefährlich finden^ für gefährlich uels harst. S^eg. d. sonden f. 40h. 
ansehen. Wetet, dat gi dessen bref varfeil. Die Stelle ein pellel var- 

nicht sere dornen to vare holden, 40 feil ist zu trennen in : ein pellelvar 
went de keyser vns vul ghutlike breue (peüd farbiges^ d. i. rothes) feil, 
gesand heft (1370). Sudend. 4, nr. 22. vastelaiient. Ouch en scolen vru- 

— wy wolden gerne de dachuard wen noch juncfrowen weder danzen 
besand hebben, wan wy dat van vares noch' reyen up der Straten wenne in 
vnde vnvelicheit willen gedan hebben 45 den dren daghen to vastelauende, so 
konden etc. (1426). Lüb. Urk. 6y mach me danzen unde reyen, wor 
nr. 746. me wel unde we da wel. Grupen^ 

vareB. 3. befürchten, alse wy gissen Orig. Hanov, p. 321. (In den Gott. 
unde varen, dat he in vortyden nicht Stat. v. 1379.) 
clene darto en wrochte, dat sik vn- 60 Tastelavenisavent. Man schal vp 



VASTELAVENTSBORCH 298 VINDEN 

den groten yastelayentsauent (Tag der Stadt etc. Rost. Chr. p. 6 (Rost. 

vor Estomihi) kenen schenken kesen Progr. v. 1860. Krause). 

(U4.7). Mehl. Jahrb. 10, S. 72, verep , Fährmann. N. unde N. 

\9Ai^\9k\%XkiÄ}iOVt\iistein(fdhrhares) hebben aver die Emse gewesen und 
Gerüst zu den Schauspielen, die von 5 brochten aver peerde unde aader 
den vastelaventsdicbtern geschrieben guedt, datt sie myne undersaten 
und aufgeführt umrden. S. Meld. bebben gestolen, als de verer iho 
Jahrb. 10, S. 74, 83, 85. Oterdum wol witlick is, die sie aver 

vateketel. 5 caldaria videlicet plecht tho bringen (1454). Ostfr. 
twe vateketele vnde III vulleketele 10 Urh, nr. 679. 

(1468). Wism. Zeugeb. p. U20. „Faß- Termin, w.? To Gosseier begun- 

und TonnerJceßel?^ Cruü. den sick de deve to wrogen . . also 

vechten = aanken. Vele vecbtens de oversten worden unwillich under 
vnd vele striden Ryst vten speie te malkander, so dat de borgermester 
vele tyden. Speg. d. sonden f. 47k 15 dat yermyn (Var. vornam) spelde 

veddeler. (Trinkgeld gegeben) imm- unde hengede des orer veeren de 
peter twen unde 1 vedelare (1451). weden in den hals. Brschw. Chr. 2. 
Z. f. Nieders. 1868, S. 237. 447, 16. (Das prae venire spidte? 

veldore. V, 223^ Loe vnd roe- Vgl. die N. 1. in dussem jare was 
leder to kopen vnd to loen . . vnd 20 de handel mit den van Gosler unde 
vp ere veldor verkopen können sy oren munteheren, der se itliken un- 
eyn tobehoringe eres amptes. Niesert, billiger wyse unerkanter sake de 
Münst. Urk. 3, S. 299. koppe affhauweden.) 

vSlich) sicher, geschützt. Vmb ver- verst. F, 244^, 14. Sprek nu 

midung des brandes verordnen wy, 25 (sc^ die Sede zum Leichnam) wo di 
dat ein jeder hebbe eine veilige vnd dyn hus behaghet, Din nese di in den 
wolgeschoende fürstedde vnd dorre verst ragbed. Visio Phüib. 89. 
(d. i. Darre). Niesert, Münst. Urk. vestelmos = vastelmos. caro si- 

3, S, 175. militer eis habenda, que dicitor 

vellich. 2. vertragsbrüchig. Dussen 80 vestelmös. Xanten. Hebe-Beg. f. 49^^. 
unsen utsproke willen wi van beiden (Pick, Monatsschr. 5, S. 54.) 
parten geholden hebben. We des fei- vetten, fett werden. Een leuende 

lieh worde unde nicht en heilde, dem hont is beter dan een lebart doot. 
wille wi entigen sin. Brschw. Chr. 2, Tverstaen is bi den doden lebarde 
546, 8. 35 De rike vrake, want he van arde 

veltweges, Länge eines Stadiums Der gans slacht vnd den perde mede, 
(bei Luther), uth der stadt dorste De vetten in ere ledichede. Speg. d. 
nemanth wancken aver ein veltweges, sonden f. 71^. 

sunde[r] he was in der viende handt. vi, vilant. V, 250^, 32. Desset 

Bast. Chr. (v. 1487 — 1491) p. 6 (Bost. 40 vorgeschreven vilant, gebeten in deme 
Progr. v. 1880. Krause). S. Grimm, vy. v. Hodenb. Brem. O.-Q. II, 87; 
d. WB. dat stiebte he£Ft in erste V stige 

vere, Fähre, auch n. dat veere tynsswine alle yare vtb deme vy. 
tom Krantze. v. Hodenb. Bretn. Gf.-Q. das. S. 10; die Bewohner heißen vi* 
II, Aiih. S. 20. 46 Inde. De vilude zyndt plichtich ore 

ver(d)endel = verdel. Viertel, eyn tynße körne to betalende uppe exalt. 
verdendel(V4ff)wa8ses. Go^A-^rje^Mcift. s, crucis. das. S. 88. Vgl. noch dos. 
f. 29^; eyn verendel van eneme daghe. 6, 7, 8, 15. 

das. f. 31h; do se do quemen up ein vinden, refl. bildlich: sich einigen. 

verendel weges ("Vi Feldweges?) nha 50 Alse me dar to Brunswick de deghe- 



VINEN 299 VLEGENDE REDE 

dinghe wol anderhalfien dach ghe- Dit beten vnedele lüde, das, f. 63d; 
handelt hadde, do en konden se sick menych wyf nu visiert Dure moyhe- 
dar nicht vinden. Sudend, 10, S. den te hangene an. das. f. 93d u. h. 
J263, 12. in diesem Buche. 

vinen, mhd. vienen, zum Besten 5 flstelf flssel, Fistd. eyn lopende 
haben, beifügen. Van vruchte wegene loch off wonde. Dief. dat ys eyn 
steyd uns nicht wol to körnende in swer mit enen engen munde vnde 
yuwe stad, went alse wii latest bii mit wyden gründen. Goth. Areneib. 
yuwer leve in juwer stad weren, so f. 27^. 

wereu ytlike personen up uns vinende lo viteskop, Pfennig von Corvey und 
und wolden uns upghenomen hebben Höxter mit dem Kopfe des h. Vitus. 
(1460). Ostfr. Urk. nr. 754. (Dem Brschw. Chr. 189, 67. 
Sinne nach: auf uns lauern, isu fan- vif, dedin. sunder unser aller . . 

gen suchen, etwa das tat. insidiari.) vulbort edder des meistendels van 

flniren, flneren, (Geld) aufleihen. 15 uns, doch jo verer edder viver aver 
opnemen (van geld gesproken). Zie de helfte. Greifsw. St. V. II, § 6. 
Roquefort op ^finer^. Oudem. — vlage^ vlaeghe, nimbus, procella, 

Vortmer alse dese vif jar umme tempestas. £«2. J5t2cS.: God, die den 
komen sint, de ammetlude, de wy menschen to ghenre stonde Ne laet, 
dan hebbet by der tied, de sullen 20 also de apostel orcond, Pine van 
wi untlegghen; vnd vnsen raet, of der becaringhe vlaghen Bouen dien 
si fyneret vnd winnet tho vnser be- dat he mach (über seifie Kräfte hin- 
hof etc. (1336). Niesert, MünsL Urk. aus) gedragen etc. Speg. d. . sonden 
0, S. 162; it. VIII Schilde (Schüd- f. i8a. — In s. Dorotheen daghe 
thaler) phenerede myn here oppe 25 kemen se in groter vlaghe up dat 
mynes juncheren perde van Buren hu0 in de Nyenstadt. Brschw. Chr. 
etc. (1380). KincUinger, Volmest. 1, 2, 109, 47 (nach d. Herausg. „Schaar, 
346. — Düjsu das Subst. finiringe, Schwärm^). 

fineringe. were dat wy to des stich- vlassart. vlasbhaerd, vetus, pannus 

tes behof ienerynghe , louede eder 80 villosus, lodix villosa. KU. De vader 
vpslach deden etc. (1368). Niesert, dede brenghen vor em eenen flas- 
Münst. Urk. 5, S. 162. saert, Welk he sneet in stucke tween. 

viseringe, Zeichnung. 1 ferd. Speg. d. sonden f. 103^. 
Hanse dem maier vor de viseringe flau, schwach, matt. Nature is in 

up de (Müne-) Stempel to entwar- 35 den oelden Hart int verstaen, flau 
pcnde. Brachw. Chr. 2, 435, N. 1. int vntholden (behalten im Gedächt- 

visevase. Vnd dus (wie Kinder nis). Speg. d. sonden f. 77c. 
Blasen mit Wind füllen des Spieles vledich, sauber, schön. Ggs. un- 

wegen) met ere visevase So blasen vledich (unflätig). Wen ok etlik 
smekers woorden in Den houerdighen 40 oltbeer lauk worde, so tappe dat äff 
etc. Speg. d. sonden f. 92K (Nach in eyn reyne vat van den bodem vnd 
Seneca.) mak den eyn reyne vath vledich 

visieren, ausdenken, ersinnen, ins (säubere ein Faß, in dem noch nichts 
Auge faßen. echtschap, dat god vi- gewesen ist?) vnde do dat beer dar 
sierde, Do he Adam vnd Euen be- 45 wedder in etc. Nd. Jahrb. 4, 90. 
stierde. Speg. d. sonden f. 8^; Ozee vlegende rede oder worde. Binnen 

scryft wel, Wo dat volc van Israhel der heren deghedingen ward den van 
Menichte van altaren visierde. das. Luneborg vnde van Hono&er in vle- 
f. 2I0; spellude, de tauernen han- ghenden reden (d. h. gesprächsweise, 
tieren . . off valsche rime visiren, 50 gerüchtsweise) to wetende, dat etc. 



VLENSCHER 300 VOFTINK 

(IdOö). Sudend. 10^ nr. 74; de han- verändert, jb. B, Werth de doetsleger 
delinge was uns unwitlik, id en were, behardet, deyt men on syn recht • . 
dat unser radeskampane welk vati de ock in volcke vnde werde wesen 
flegenden worden dar vore wat van syn, mothen ock don wo men in an- 
ghehort hedden. Brschw. Chr. 2, 5 deren borden deyt etc. v, Hodenb, 
50, 7. Brem. G.Q. 11, & 32. 

vlenseher = vlenseker, SchmekKler. vloge, FlügeL Vracht (fragt) der 

yderman hiirmydde lere, van dem merye (Pferd, ^ute), se gheuet di 
vlSnscher he sick kere, synen wor- lere, Vracht den voghel met sinen 
den he love nicht. Brschw. Chr. 2, 10 vloghen, He salt di wisen vnd to- 
25i, Ol. ghen, Dattu etc. Speg. d. senden f. 

vlerke, Flügel, Fittich, vlercke, 51^; vloeken slacht na Salomons to- 
flandr. vleughel, ala. KU, So waer ghen Den voghel van hoher vloghen, 
he (de aren, Adler) aze kaen ge- de elk sins zyne proye zoect. das. 
merken, Daer stuert he em met zy- 16 f. 131^, 

nen vlerken. Speg, d, sonden f, 41^; vldp, Flur (Fläche, Feld), We, 

nimant wil vp ten stert merken, £lk hertoghe E. bekennet, dat we settet 
bestuert em mit den vleifken Vnd vnsen deyl der stad to Duderstad 
metten voeten grypt dat he heft Als deme hertoghen H. mit alle deme, 
voghels de vp proyen leeft. das. f. 20 dat dar to höret an gherichten, an 
dib. tollen . . vnde met alleme rechte in 

vldsch , vom Obste. Ggs. kerne. der stad vnde vppe deme velde vnde 
Dat vleesk der kerseberen (Kirschen). flore, de to der stad höret (1334). 
Nd. Jahrb. 4, 89. Sudend. I, nr. 563. 

vleschmos. Hirna, dicitur proprie 25 vl6tvarieh, beweglich (von Gütern). 
vleschmos, salcica (salsicia) ( Wurst). (Meinen Schwestern gebe ich je 2 M.) 
Brevü. Benth. unde wil, dat se darmede scholen 

vlesseSy den Flachs bereiten oder ghescheden wesen van alle mynen 
bearbeiten. Ock sicii des nachtliken vlothvarighen guderen (1451). Feh- 
vnd auent brakens, flessens vnd ar- 30 marnsche Urk. Testam. nr. 5. 
beidens entholden etc. Niesert, Münst. vlnnken, flunkern, windtnachen, 

Urk. 3, S. 175. Flausen und Lügen treiben. Ok de 

vlete. V, 27^29,^ 38. Item to be- in der tollenbode scheide se . . yo 
sehnende, yn dessen borden, wat eyn nicht beropen, wan se wolden teken 
halsbroke ys, item eyne lemenysse, 35 kopen: myt one scheide he fluncken, 
item vnde eyne vlete . . so dat (weil) dat se om nicht lykes deden. Brschw. 
nicht yn allen borden allike hoch Chr. 2, 116, 41. 
vnde groth ys. v. Hodenb. Brem. G. voder, Fuder, dat voder binden, 

Q. II, S. 99, bildlich: etwas fest machen, ins Werk 

vletten = vlotten. Mi is warliken 40 setzen, veranstalten, so daß es bindend 
vorgekomen, dat juwe knechte N. N. ist. Dat moste eyn tyt lanck war- 
myne undersate in vengknisse ge- den, eer se dat konden vynden, unde 
bracht . . des ik mi doch to juw so dat voyder bynden. Brschw. Chr. 
unde den juwen nicht vormodet 2, 108, 27; twene parthyenbrodere 
hadde, men vele meer myne under- 45 wolden bynden dat vodere. das. 
säte van jaw gevlettet unde vorderet 186, 67. 
etc. (1444). Ostfr. Urk. nr. 561. voftink, n. = veftich, Rosenkranz. 

vlocke. Die Formel in vlocke Fruwen, de des nachts up der Straten 
unde in vorde sin (Complice .sein) gähn Vnd dat vofitinck vmm den 
wird zuweilen bis zur UnkennÜicMceit 60 vinger schlau Vnd de vel dantzen 



VOGELER 301 VORBOSMINGE 

vnd drincken De lathen den hundt drystigen vorbSghet (sich unterfangm^ 
gerne hincken. Werltsproke f, 5d, wagen?), Brschw. Chr. 2^ '185, 35. 
(Scheuer nr. 1076.) Yorbeent? Abt Jofaan (der verge- 

Tegeler. J2. enen vogbeler . . myd bens an die Thür «m Einlaß geklopft 
tacbtenticb stenen, enen ysernen to- 6 hcUte) van bongber na verbeent 
gbeler . . enen klenen kopperen vo- (: meent) Wert an de celle cloppende 
gbeler. Invent. des ScHoßes zu Emden meer. Speg. d. senden f. 69c, — 
(1439). Ostfr, Urk. nr. 509. KU. hat: verbeenen, flandr. vitupe- 

Tonte, auch = Taufe. Ter vonte rare; das passt hier nichts es muß 
(bei der Taufe) gheeft men salt in lo etwa sein: erschöpft, ermattet. 
des kindes mont. Speg. der sonden Torbeiden, -beden, J2. erwarten, 

f. 12lK Wal em, den predikers der waer- 

VOP, Conj. bevor. Pryat nymand, hede, Want groten loen se des vor- 
vor be is doot. Speg, der sonden beden. Speg. d. sonden f, 73c ; (Se- 
f. 130d, 15 neca:) Du ne weets te welker siede 

vor, vore wesen, davor sein^ hin- di De doot verbeit vnd bedi (deshalb) 
dem. Ynde be iuw (euch von Lübeck) So vntbeit er in elke stede. das. f. 75^. 
efte en (den Hamburgern) ny rechtes Yorberen? Int leste bleff de schrifit 

is vore wezen (nie Recht verweigert darby^alsehyrnegbestnagbeschrenen 
hat), ift gi efte de van H. eme mid 20 is, docb vppe bebacb in beydentsiden 
recbte wes badden to to zeggbende vnd vppe en vorberend der scbrifPb 
(1420). IM. Urk. 6, nr. 226. So vppe dem tokomenden daghe (1405). 
in der Formel: dar god vore sin Sudenä. 10, S. 122, 13 (vortragen^ 
mote, das Gott verhüten möge, z. B,: vorzeigen?) 

weret ock, dar got vore sin mote, 26 vorberntheit, ardor. Büdl. : und 
dat wy des rades to L. vyend wer- als bi (der gulse) et (die Speise) 
den wolden, so etc. das. nr. 196, gecrigen can, Scbiet be daer an so 

vorart. Eyn forard up unser stad bemendelike (brennend, d. i. eifrig, 
marke sal bebbin 7 vot mer wen syn ardenter); De vorberntheit is claer- 
nebir bi ome. Gott. Urk. aus dem 30 like Int sniden vnd int keuwen ver- 
15. Jh. claert. Speg. d. sonden f. Id. 

vorbare, vortrefflich, hervorragend. vorbeselt = vorbaselt, wahnsinnigy 

Paulus secbt, dat to allen gbemeene mente captus. De genante Aleke, 
Dingben is almoesse vorbare. Speg, als eyn verbeselt vnd vnsynnich 
d. sonden f. 55b; dat hoorden andre 35 menscbe (1535). Niesert, Münst. Urk. 
beren vorbare. das. f. 27^; vorbare 6, S. 218. 

wiuen. das. f. 14h; (die Wahrheit vorbosen. Diefte (Diebstahl) eist 

verhehlen diejenigen, welche) vercopen den vrent yet stelen; Mer de kerke 
enygbe wäre, De goet scbynt wesen . . verbosen (nüat. depravare, be- 
vnd vorbare (vortrefflich) Vnd enycb 40 schädigen am Gute) moet sacrilegie 
gebrec beuet bynnen. das. f. 38^. — wesen. Speg. d. sonden f. 104^, 
Dazu das Verbum vorbaren. Vnse vorbosminge, s. vorbosemen. De 

bere doomt ypocriten so zere, Vm man W. horde vns (uxir unser Eigen- 
dat se valscbelic em vorbaren (sich höriger) vnde bebben den in vnsen 
den Schein der Trefflichkeit geben), 46 weren gebad wend an synen dod, vnde 
Gelike off se van gode waren, das, bekennen dar der domprouestie neyner 
f 110h, were nocb manscbop an vnde bopen, 

vorbegen = verwegen ? Den dat wy neger syn den to beboldende 
scbolde or straffynge gelden, de mit der were bewisinge vnde vor- 
darto weren gbenegbet, sick des 50 boysminge wen biscbop J. vns den 



VORBREKEN äÖä VORDOßT 

mit worden affsecgen möge (1406). vrowe na maels enen anderen man, 
Sudend. 10, S, 325^ 14, so aal dey vrowe den kinderen to 

Torbreken. Spelres vm ghelt ver- wiisen dey helfte van alle deme 
breken (übertreten, verletzen) meest ghude dat sey hevet; unde were der 
de tien gebode. Speg. d, sonden f. 47^. 5 kindere welk uytsetsch, dar umme 

verbroien, verbrühen, durch Hüee en aal dat kint ainea ervea unde 
eerstören. Doghet , die men den gudes dey vorder nicht weaen. Dartm, 
viant doet, Gelyct den colen, de Stat, (Mitth. von Frensdorff) «. die 
achone gloyen , De met ere bette im WB. angeführte Stelle aus BidUst. 
verbroyen Gramachap , de daer ia lo Lehnr. c, 29 § 3. — Dieses adj, (de) 
geploen. Speg. d, sonden f, 120h; vorder ist nicht mit dem adv. (de) 
intrans. De menache mach niet een vorder n^u verwechseln, Z, B. greve 
vuer grot Alao bedecken in zynen Gbert aach wol, dat de Denen weren 
schoot, Dattet niet verberne ayn cleet. vil unatede in erer handelunghe; des 
Dua ia den mensche vnghereet Te 16 ghing he to der aone, unde umme 
wachtene, dat niet verbroyet Dat dat deme koninghe neman wol lo- 
herte, daer gramachap in groyet. vede, des namet greve Johan (Oerds 
das. f. 114^. Bruder) de vorder (um so mehr, um 

Tordenen. wordit orloghe , so so eher) to aic etc. Lüb. Chr. 1, 227. 
scolde her Bolten sone ainea vader 20 vordest, Superl. eu vorder. Dat 
gut vordenen, d. h. im Kriegsfall meaten del dea herea toch vort in- 
soU er für die Verleihung des Gutes teme lande, alaet vordeat künde (so 
( Kriegs)dienste leisten (1323). Mehl. weit es vorwärts konnte). Lüb, Chr. 
Urk. nr. 4459. 1, 211. 

vordSnst. unde ick (der Häuptling 25 vordeven, jmm Dieb machen, aik v. 
Eduard von Ghreetsiel, der die Norder zum Dieb werden an jem. dar gy in 
alten Lande in seinen Schutz nimmt) vortiden hebben auluer pennynge vte- 
zal nemende van der meenheit myt dan, dar bore gy koppergelt wedder 
ghewelde overvallen boven zun vor- vp, aldua so vordeue gy iw vnde iwe 
deenst (wenn er es nicht verdient, 30 vnderaaten, de myt vele geldea moten 
verschuldet hat) (1436). Ostfr. Urk. luttik gudea kopen (1424). Lüb. Urk. 
nr. 456. 6, S. 755. 

vordfinstelik, verdienstlich. So ia vordingen, vor Gericht das Wort 

ock vordensteiich, dat men gelovet für jemand führen, vertheidigen. Brack 
godes wunderwercken, Buschmanns 35 enych jode de wet (das Gesetz Mosis), 
Mir. c. 24. Men solden doden vp de stede Son- 

vordcp. Die Herzogin Agnes schreibt der enighe vutfermichede, Want gheen 
Lüb. Urk. tf, nr, 556: ala gi (der verdinghen daer an en wäre. Speg. 
Bath von Lübeck ist angeredet) acri- d. sonden f. 44^; (God de aal apre- 
uen, were dat gi dar enbouene yo 40 ken:) Ick was gbast, ghi en vntfenct 
van Bulowen beschediget worden etc. my niet, Tote de de armen niet vnt- 
vnde gi dar wat wedder vmme deden, finghen. Wo aal he dan moghen ver- 
gi en wolden unaer gnade, gunat dingen. De de armen to verbernen 
unde fruntachop de vorder nicht plien etc. das. f. 118c. 
wesen, d. h. ihr würdet darum nicht 45 vordocheit, Geduld? Dat derde, 
entfernter von unserer Gunst sein^ dat de scriffture noomt Te biddene 
d. h. nicht weniger bei uns in Gunst dats ernste verdocheit, Theghen de 
stehen. Vgl. Hedde eyn vrowe eynen tokomende swaerheit. Speg. d. sonden 
echten man unde hedden kindere to f. 62^. 
samene, storue dey man, neme dey 60 vordort? ok were Bji'(ohne) ore 



VORDOVEN 303 VORHANTEREN 

vulbort 5r ingheseghel Tel vordort vm (um gesehen eu werden) eist al, 
hanghet an nye l^reve (= vordwere, dat de wiuen So houerdighe voere 
verquert, unrechter Weise?) Brschw, driuen. Speg, d, sonden f. 95^; ghe- 
Chr. 2^ 195y 55, cker menschen voere he plach. das. 

YOrdoTen, betäuben, bildlich: Des 5 f, 109h, 
schynt de zonder zere verdooft, Dat vore, (Grene)furche. Beenginge 

he em seinen lanck lyff (langes Le- der voer vnd peele (1480), Niesert^ 
ben) belooflft. Speg, d. sonden f. 74^; Münst, Urh. ö, Ä 65; de vore vnd 
ghi riken, de light in sonden ver- pele der lande an beiden ziden to 
dooft, Wold gy Cristus armoede an- 10 beseyne. das. 6^ S. 71. 
sien, Ghy moghet vracheit derbi ver- vorgän, den Weg vertreten. Do 

tien. das. f, 53^. quam de geist und vorgenck Arnde 

vordragen, J2, verschieben. Eene dat hus. Do bleif Amt van nodes 
wedewe hadde lange stond Den weghen stände. Buschmann, Mir. c. 2. 
rechte[r] er vnrecht geclaghet Vnd 15 vorgebergete = vorborgete, vor- 
altyd hyt hadde verdraghet So dat horch, Vorhof. Ich sal varen in de 
he er gheen recht en dede. Speg. d. selven stede, dar Jesus Adam und 
sonden f. 35d, (Wegen der schwachen Even voirde myt erer gesellschap, 
Form ist wol richtiger zu lesen : ver- do he se nam ute der vorgebergete 
traghet oder doch vofn Verfaßer ge- 20 der helle. Buschmann^ Mir. c. 24. 
meint.) — 4, verschonen, in exodo VOPgeten. F, 554b, 49. mit Dativ: 

gescreuen is, We dat vader vnd Dem was dat vorgetten, er hatte es 
moeder sloech, Dat men em van do- vergeßen. Brschw, Chr. 2, 179^ 17; 
dene niet verdroech. das. f, 103d, idt was one alle vorgetten, wen se 

Tordnllen, in etwas abgeschwächter 25 affgesettet hadden vam rade. das. 
Bedeutung: bcthören^ Ijetrügen. Dus N. 1. 

holen (verhehlen) de vorcopers de vopgeveii = geben, vergheve god, 

waerhede, Daer si den copere ver- dat se (die Vieler) den geboden 
duUen mede. Speg. d. sonden f. 38c; weren so vnderdaen van gode (als 
vm dat (serpent, die Schlange) bi der so sie den Geboten des Würfels sind). 
quaetheit syn Dem mensche met spi- Speg. d. sonden f. 47h, 
sen heft verdult, Was em gesecht : vorgrammen, grimmig^ zornig wer- 

gy sult Eerde eten al dyn lyff, Vm den. Weest niet to vergrammene 
dattu verduldes dat wyff. das. f. 10^; snel. Speg. d. sonden f. 114h, 
merct, wo hem (Christum) de vracken 35 Vorboten. He dulheit doet, de 
verdullen etc. das. f 19h, em daer vp (vp edelheit van licham) 

vorduwen, unterdrücken, s. duwen. vergroot (groß thut, sich über andere 
Um luxurie te verduwen Vnd eren erhebt). Speg. d. sonden f. 99k 
swaren brant te schuwen, Mogestu vorhalsstarken , sich halsstarrig 

leeren, wo etc. Speg. d. sonden f. 4h; 40 zeigen. Vnde wil he synen gilde- 
vm sonden lichter te verduwene Vnd mesteren nicht horsam wesen vnd 
sonderlinghe ghirichede etc. das. f. wil en darinne verhalsstarken. Nie- 
54h, sert, Münst. Urh. 3, S. 267; als 

vordwasen, tharicht durchbringen. trans. mit Acc. darvan, dat he den 
Doer der werlt prys houeren, Dat 45 gemeynen gilden ere olden recht vnd 
goet verdwasen, destrueren Vnd alle gewonte wolde vorhalsstarken, d. h. 
vntemelike zeden Entschulden se ihren Oewohnlidten den Gehorsam 
metter edelhede (ihrer edlen Geburt). verweigern, das. S. 286. 
Speg, d. sonden f. 127^. vorhant@ren. Soll einen jederen 

vere. 3. Lebensweise. Want daer 50 frey sein seine wahre, handlung vnd 



VORHASTfiN 304 VORKÜNTSCHAPEN 

arbeit der maten tho verhandteren, ferre. Kü. — (Die subditen, Unter- g 
tbo geuen, tho verkopen . . alss eme thanen^ fliehen die tasserers) die van di 
gelehgen sein will. Niesert, Münst, elken meer vntfaen, Dan em met rechte 
ürk. 3, S. 183. can bestaen ; Ere late (Laßen) yer- 

yorhasten. 3. beschleunigen. Sie s husen. Dan hebben sie min, Dan sie 
verhaesten eren doot Ynd corten eerst hadden int begin. Speg. d, son- I 
eres seines lenen. ^g, d, sanden den f. 37^. U 

/*. 36K Yorkesen. 4. erwählen. De ander la 

yorhaten, haßen. Gramschap is manire (der gnlsicheit) is, dat riesen i 
te yerhatene ymme zenen saken. lo (Narren^ Igoren) Leckerlike dinc i 
Speg. d. Sonden f. lld^i. yerkiesen. Speg. a. sonden f. Ib; also 

yorhatinge^ Gehäßigheü^ Haßtoür- gy ofiferande sult ghenen Van jnwen 
digkeit. Dat eerste (capittel) sal yns tende gode, so doet, Dat yerkoren 
toghen clare De yorhatinghe desser (ausgewählt^ exqnisitus) zy und goet. 
zonde (der gramschop). ^g. d. son- 15 das. f. 75d, 
den f^ 113d, yorklftr, Erklärung. Ick yinder 

yorhdnen? Dauid doet yns ghe- (der Sünden der Zunge) XXIIII ge- 
wach: In blyschappen wert de men- screuen, Valn welken ick yerclaer sal 
sehe yerheent, De yntfermich is ynd gheuen. Speg. d. sonden f. 123^^; hyr 
leent Den armen menschen to syner 20 äff ciaer genoech ick sede Int trac- 
noodsake. Speg. d. sonden f. 57d. taet yan der gnlsichede, Mer ym 

yorherwede. T, 365 ist nicht Ein beter yerclaer secht das Myn here 
Wort^ sondern ist wcl getrennt eu s. Iheronimns. das, f. 10^. 
lesen yor herwede (pro jnre, qnod yorkolden« 2. kühl sein. Bildlich : 

etc.) Koppmann^ Korresp.-Bl. 1879^ 26 Hyr in (den Oottesleuten eu gAen) 
S. 92. zyn sie (die Beichen) zere yercolt, 

Yorholdinge, Säumen^ Zögern^ Hin- Mer teghen eenen jode offte sarra- 
halten. Se essche wy . . dat gi snn- zyn Süllen sie gheme wokerende syn. 
der yorholdinge komen in ynse stat Speg. d. sonden f. 25ä, 
yns en inlegher to holdende etc. 30 vorkomen, ifu etwas gelangen ^ be- 
(1423), Lüb. ürk, 6, nr. 482. kommen. Dobbelen hefft ock dit to 

Yorhoren. 3. peinlich verhören^ gedreuen, Dat de yerlieser em seinen 
foltern. Item 15 ß. Didercke Sehern- nam dat lenen, Vm dat he sach gheen 
hagen, dat de stockmesters yorterden, yercomen Van dat em de terlinch 
do se Hinrikese yorhorden (1487). 35 hadde genomen d. h. weil er keine 
Z. f. Nieders. 1868, S. 217. vs MöglicUceit sah, das Verlorene wieder 

Yorhonwen. Du letest (aus Üpp'^- eu bekommen. Speg. d. sonden f. 47d; 
keit) Yorhowen ok dyne scho. Visio suuerheit (Beinheü d. i. Keuschheit) 
Philib. V. 336 (die andere Hs.: du is een goet genomen. Des nummer 
ghinghest mit dorhouwen schoen). 40 mer men mach yerkomen (d. i. das, 

Yorhoyerden , hoffartig werden. einmal verloren, unwiederbringlich ist). 
(Dauid vel in hooftsonden und St. das. f. .9b. 

Peter) . . Judas liet he (Gott) ock YOrkrogen, im Kruge, Wirtshause, 

misuaren Vm dat nymand, in wat l)esprechen? Dar se dan (an Sonn- 
ordine se weren, yerhouerden solden, 46 tagen) gods wort alse nasewyse ta- 
Mer oedmodelike eren staet holden. delgense yerkrogen ynd balgen (Am 
Speg. d. sonden f. 89c. Rande: cauponare yerbum dei). Da- 

Yorhnsen, d€is Haus, die Wohnung nid v. Soest, Apdogetikon S, 9. 
wechseln, verliehen, migrare, domi- YOrkuntschapen, durch Kundschaft 

cilium mutare, habitationem trans- 50 beweisen. Vnde (de lantwere) hefft 



VORLANGEN 305 VORMALEN 

gehord to ynsem lande alzo lange, vorlieringe = vorloieringe , Hin- 

dat ntt nement leaet, de dat anders deniis (zu loeyeren, constringere, 
äff gedenken möge, alze we dat ok nectere, vincire. Kü,), Möge ock 
wol yorkunschopen mögen , efft des die schelehaftige syn schip ofte gudt, 
nod is (1406), Sudend. 10^ S. S24^ 16. 5 heel ofte in parte, sunder hulpe ber- 

Yorlangen, lang machen^ verlängern. gen, so schal em daran neyne vor- 
Mate van dranke vnd van spiae Ver- lyeringe ane schin (an geschehen) 
langhet dat menschelike leuen. Spe^. ofte hinder (1494). Ostfr. Urk. nr. 
d. sonden f. 72\ 1410. Vgl. vorloieren. 

yorlanky Belang, yerlank = be- lo yorloieren, hinausschieben^ vereö- 
langh, necessitas, res necessaria; gern. Biechte yorloyert ynd dicwile 
daer licht groot yerlangh aen, magni yervuult Dats harte yreselic. Speg. d. 
refert, plurimum iuterest. KU, Alle sonden f. 79c, 
de tayernen holden, Moghen em des (yorloinen), -Ionen = vorlogenen, 

niet yntholden, Der eeden (Eide) 15 -lochenen, (Meugnen. (Johannes, ge- 
hebben se gheen yerlanc (== nihil fragt, wer er wäre, antwortete:) non 
refert), Vp dat (wenn nur) se tappen sum (nenü. der JUessias) . . unde 
eren dranc. Speg, d. sonden f. 123c. loynde nicht . . als alle menschen 

yorlät, Erlaß, Ablaß, yorlaet ynt- wolden des namen yerlonen und yer- 
faen van zonden. Speg. d. sonden f. 20 bergen etc. Nd. Jahrb. II, 8. 14. 
1039k, YOrloyer, Gläubiger, creditor? oder 

v6r(voip)latte ? De gingen mit der gut gesagt hat, Bürge? Sponsor? 
yoirlatten stockelen etc. Brschw, Chr. Dat A. schal alle schulde, de H. V. 
2, 215, N. 1. schuldych ys ghebleuen, den yorlo- 

yorleggen. 4. ab-, zurückweisen, 25 uers betalen (1507). Wism. Zeugeb. 
verwerfen. Weret sake, dat it nicht p. 195; dar Th. den yorloueren na 
en schude, so rouste he darmede leghelycheyd ynde ytstreckinge des 
yaren, alse recht were ; daryp se yns gudea schole yan betalen (1509). 
yragheden, ofte wy ok recht vorleght das, p. 233. 

hadden (d. h. den Rechtsgang ver- 30 Yorlnden, läuten überh. (auch ohne 
weigert) ; dar wy vp antwardeden, Object). Des sollen hebben . . VI ß. 
dat wy rechtes ouerbodich weren de ses kerspelkercken to yerludene, 
vnde gherne recht ghenomen ynde 18 den. dre lutteken kerken to luden 
ghegheuen hadden (1420), Liib. Urk. etc. Niesert, Münst. Urk. 3, S. 349. 
6, nr. 244. — 7. vorschießen (Geld). 35 yormaken, refl. sich anders machen, 
Dat gelt scholen de schaffers yer- cd*" ^an (von Natur) ist. Van de 
leggen yan allen, dat man den Winter ir seinen yermaken dus (nemlich, 
oyer benödigt is ynde dat gelt wedder f^elche ihr ansichte besmeren off 
entfangen, wenn da gerekenet is vremt haer legghen ant honet) Be- 
(1477). MeU. Jahrb. 10, S. 71. 40 scryft yns s, Iheronimus etc. Speg. 

Yorleiden, -leden, trans. leid ma- d. sonden f. 96h, 
chen, verleiden, tedium creare, fasti- yormakinge. 3. Vermachung, ein- 

dium afferre. KU. Eerst sal dit boeck gegangene Verpflichtung, ynde schul- 
yertoghen ("^eret^en^ De dinghe, de den len dar ypp alle ghisele, borghen 
mensche moghen Alre bände spei doen 45 ynde andere yermäkinge ledich ynde 
yerleden. Speg. d. sonden f. 46c, aye syn (1405). Sudend. 10, 8. 3, 29. 

Yorleven. V, 398\ 34. „ Vermuth- vormalen. V, 402\ 6. Zum ersten 

lieh ist an beiden Stellen zu lesen: Beispiele: „Ein Lesefehler (für tot- 
yorlenen.^ Koppmann, Korresp.-BL maken) u?ird anzunehmen sein.*' Kopp- 
1879, S. 92. 50 mann, Korresp.-Bl. 1879, S. 92. 

Nachtrag ram mnd. Wb. 20 



VORMANEN 306 VORREDEN 

tl^raiaDeii, refl. sich erinnern, Vro- Bildl. : oyertnitz welkerer schedynghe 
me lüde, de sick orer ede ande loffte . . tuschen beyden parten alle an- 
vormant. Brachte. Chr. J2, 400^ 5. wylle, twidracht nnde schelinghe is 

Tormangelen, vertauschen? Wy guetlich ende yruntlich vomedert 
bekennen, dat wy . . hebben ver- s unde grundlichen dalegelacht (^i^i/ 
manghelt yerbntet ende yerwysselt Ostfr. TJrh nr. 1049. 
onse vier dymethe (1438). Ostfries. Tornichtinge , OeringschäJteung^ 

ürk. nr. 500. Schändung^ Misachtung (vgl. detur- 

Yormekelen, als MäMer Käufe ver- pare, vornichtigen. Dief. u. s. v. ab- 
müteln. Item so en schal nen me- iq hominatio). Unde künde snlkes (wenn 
keler, de gud vormekelen wil, kop nenUich einer mit enem anderen bro- 
maken, he en bringe mnnd tegen der sik schellen wurde iinä ihm der- 
mund. Lüb. Urh. (7, nr. 784 (8. 765). wegen de companie vorbeden) in toka- 

Yormennigen, vermanniehfaltigen, menden tiden to groter yomichtinge 
vergrößern^ vermehren y multiplicare, is ynde vnruste kamen (1447). MeU. 
augere et mnltitudine superare. KU. Jahrb. 10, 8. 76. 
De nydighe is verkeert daer in, Dat vor-Dote. oltsate und voirnoten. 

em quetst in zynen sin, Dat yet goets Urk. v. 1502 s. vor-genote. 
solde yermenicht werden, Syns selues vornottelen , durch eine Urkunde 

profyt sal he beuerden, Eer hies ye- 20 (notel , nottel) feststellen, in euer 
men to laet wesen. Speg. d. sanden vornottelden cedelen vorclart. Brschw, 
f 112\ Chr. 2, 553, 9. 

Yormit, Vermeidung, Unterlaßung. Yoroyergripen, vorübergreifen, mit 

Uut juwen yader den duuel gy zyt Schweigen übergehen, dar ick yor- 
Vnd gy wilt zonder yermyt (unab- 35 oyergripen wille, unde yorswigen is 
läßig?) Juwes yader gewerken doen. dat best. Brschw. Chr. 2, 311, 10. 
Speg. d. Sonden f. 129c ; Want be- yorpineDf mit Arbeit überladen? 

ghint daer (ewischen Mann und Frau) Dat ander (das er yorsien muß, wei- 
de stryt, Nummermeer wert des yor- eher der ledicheit yntylien will, ist) 
myt (Aufhören?), das. f. 133. so dat em nymant so yerpynt Bi ghe- 

vormoden. 2. refl. begehren, unin- noechten yan werken, He ne yorse 
sehen. We sick des wolde yormou- dat ende yan den werke. Speg. d. 
den, afflath yordenen mit wercken, senden f. 74^. 
moste ghan to seyen korken. Brschw. yorplant. (Alle Geschöpf e beweisen 

Chr. 2, 155, 27. Das Part. Boss. : 35 OcU underhorichede, Gehorsam) Mer 
yormöt wird (gegen die Begel) auch een quaet mensche ynd de yiant 
staU des Part. Präs. Act. yormodent (Teufel) Syn in houerden so verplant 
gehraucht in der Stelle Brschw. Chr. (d. h. ?), Dat em oetmoet is ynmare. 
2, 227, 73: (de rad) up dat sackhus Speg. d. senden f. 106\ 
do gheste läth, de sik des nicht 40 Yorprentan, (eig. verdrucken), mit 
weren yorm6th, wahrscheinlich nur prenten entstellen oder verderben, an- 
aus Beimbedürfnis. sieht (AntlUe), welk de schepper 

y^rm^gm^ im Jurist. Sinne : rechts- niet bekent, Want seinen so heft 
verbindlich (gültig) besagen. Alse biet (der Mensch, es) yerprent (durch 
dat denne de gerichteshandel cl&r- 45 besmeren, schminken). Speg. d. senden 
liken yermagh unde uthwiset. Brschw. f. 96^. 

Chr. 2, 530, 20; alse des rades ge- Yorredea = yorspreken, schelten. 

sette unde wonheit vermögen, das. Beclaghede he (de yndersate, de si- 

545, 21. nem heren truwe plichtich is) sinen 

Yomedderen , Aeruti/erdräcten. so heren, dat an sine ere vnde liff 



VORRICHTEN 30? VORSICHTICH 

ginghe, kan he des nicht wulbringen here s. Augustinus : Van daghe te 
(beweisen) vpp one na rechte, den daghe verscheidic mi Van komene 
mach de here na rechte truwelos to di . . mer ick en loyerde ny De 
vorreden (für tretdos schelten^ erTdä- doot te spodene in my. Speg. d. son- 
ren) vnde mach ome endeten syn ere 5 den f, 74c. 

vnde sin leen (1385), Sudend, 6^ S. yorschelinge, Differenz, ZtoistigkeiL 

131, 40, Wes twischen den fursten vnde 

vorrichten. 4. De borgere to Lu- iewelker stad vmme ere vorschelinge 
beke, den dat (schiffbrüchige) gut alrede vorramed is etc. (1406). Su- 
tohord, mögen mit erem ede vor- 10 dend, 10, 8, 390, 22. 
richten vnde holden (d. h. eidlich vorsehet, das^ Scheiden, discessus. 

aussagen), wo vele dat des gudes Als he (der Sünäer^ denct vmme dat 
were, dat en de hertige Alf genomen verscheit Des leuens, dat he beft 
heft (1423). Lüb. Urk, 6, nr. 553; geleid. Speg. d. sonden f. 78c. 
bynnen desser tyd mochten komen 15 vorscheten. Doch halp dit vnde 
juwe medeborghere, kopmanne . . ere vele mer redelkes , dat den van 
gudere to entfangende, de see vor- Hamborch mede vore schoten (vor- 
rychten (eidlich als die ihrigen an- gestellt wurde?) ward, alte male noch 
geben?) (1420). das. nr. 285, nicht, dat se syck hyr ane wolden 

vorriken , reich werden. Enighe 20 gicht beseggen lathen (1406). Sudend. 
deelen er goet vnd gheuen Vnd sie 10, S. 150, 20. 
verriken altyd noch tan; Die ande[r] vorsehin. Verschwinden, Sterben. 

raept waer dat biet can ghekrighen unde syn vormiddes der personen 
. . Vnd blift arm altyd daer bi. vorschyne unde dode de rechten 
Speg. d. sonden f. 36h, 26 erfifnamen geworden (1460). Ostfr. 

Yorrisinge, das Aufstehen, Höher Urh nr. 763. 
werden, Steigerung, vorrisinge des vorschinen. 2. sterben. De bischop 

payements (1488). Niesert, Münst. von Vtr. kortliken versehenen, dem 
Urk. 6, 100. ghod gnedich sy (1424). Lüb. Urk. 

vorrncken, von der Stelle wegneh- 30 6, nr. 565. 
men, anderswohin scliaffen. (Die ge- vorseggen, durch Worte preisgeben, 

raubten Waren sind gehütet unde entsagen, vereichten, se seden, de 
gepartet, deshalb ist es nicht möglich, radt hadde vorsecht der stad vryheit 
sie eurückeugeben) . . de guder synt und ehre privilegia. Bost. Chr. p. 7 
genslyken vorrucket und vorkomen 35 (Best. Progr. v. 1880). 
. . sodaen vorruckede gueder staen vorsSn. 3. versehen, versorgen wo- 

my nicht wol weder to richtende mit. So god den vracken meer ver- 
(1481). Ostfr. Urk. nr. 1055. siet Van goede (mit Out), so he ne 

vorrnsteren , verrosten, twe vor- meer verghet. ^eg. d. sonden f. 25c ; 
rusterde armschenen, eyn kreuet etc. 40 (diejenigen) de van (d. t. mit) wey- 
(1521). Wism. Zeugeb. p. 88. nich goeds zyn vorsien. das. f. 37«^; 

vorsateselien, adv. vorsätzlich, vpp leuen van den (womit) he is vorsien. 
datb alsodane renthe van den schul- das. f. 37c, 

deneren nicht werde lenck entholden vorsSnlik, absichUich, mit Vorbe- 

vorsateschen (1477). Wism. Zeugeb. 45 dacht. Vele argher is hi, De vor- 
p- 164. sienlike lieghens pliet, dan de peii- 

vorscheden, sik, sich trennen von nync, den men valsch ziet. Speg. d. 
etwas, aufgeben, verschieben. Van sonden f. 129^. 
desser veruerstinge (Aufschub eur vorsiehtich, adj. absichtlich, vorbe- 

Bekehrung) secbt aldus Tot vnsen 60 dacht. Dat de bur N. N. is vppe 

20* 



VORSMOREN 308 VORSWELÖEN 

dat rat ghezettet, dat is em scheen Yorsteltnisse, Veret^^ Hinausschie- 

mit rechte, vnde nicht dor vorzich- ben? wor hey (der Verwundete) ome 

* tighes hates willen (1400), Pomm, (dem Arete) wille drey gülden geven, 

Oesch, Denkm, 1, 8, 309. wille hey . . siner kunst bruken unde 

yorsmoren, ersticken. (Die Welt 5 on wedder gesunt maken ane alle 
ist) Vul vngheweders eene zee, Daer vorsteltnisse (1531). Oött. ürk. v, 
menych ryke ynne versmort, Mids HasseUiatt nr. 521. (Oder ist es: 
dat he niet werpt oaer bort, Dat ohne Entstellung^ vollkommen heü?) 
he gheladen hefift to vele. Speg. d. vorsttt = vorstiyet (me geschryt 

Sonden f. 53k 10 = geschrift)? Daer na als se (die 

YOrsotten, eum sot (Narren) ma- Kiiider) komen ter oelde (Alter)^ 
chen oder werden. Mids der wiuen Syn se int misdoen verstyt, Dat de 
bekummerthede Ne was he (SalomOy castier tyd (castigandi tempus) ver- 
als er den Tempd baute) niet versot slyt etc. Speg. d. sonden f. 79c. 
van sinne Alzo zere vp wiuen minne 15 yorstiven, Irans, steife fest machen. 
Als daer na in ledighen stonden. Speg. De hopende zyn in gode, den here, 
d. sonden f. 73h, Verstiyen ere starcheit zere. Speg. d. 

yorspellen (sni spei, Erzählung), sonden f. 83c. 
erzählen. Van elken so sal ick een yorstoren, verstört (im Gemüthe) 

deel teilen. Also de ewangelien yer- 20 flachen, erbittern, irritare, exacer- 
spellen. Speg. d. sonden f. 59^. bare. £»7. Vele exemplen yinde wi 

yorspieiif verwerfen, misachten? lesen, Dat god yerstoert heft gewesen 
reepuere? De derde redene (Grund), Van beghinne yp de houerde. Speg. 
waermen mede Yerspien solde erd- d. sonden f, 87^. 
sehe edelheide . . Vmme dat yuul is 25 yorstorme(t)taeit, Sturm. (Ertrike 
de materie, de wy yntfaen Van yader, is eene zee yul sneuens) Hyr vp wast 
van moder etc. Speg. d. sonden f. 99^ dat Job dus sede : Doe der werlt 

yorstandel, verständig. Prinche vorstormthede Ouer my yloyede, ick 
(d. i. prinze) de dit land heft binnen vntsach Oode etc. I^g. d. sonden f. 
(gemeint ist die Seele), dat syn de V 30 53&; Midi.: Zorn, Unwille. Drie du- 
yerstandele sinnen. Speg. d. sonden sentich yersloech hi (Moses) Doot in 
f. IK Dazu das Subst. vorstände- de verstormheit (als die Juden um 
licheit. Eerst moet wesen gedaen bete das goldene Kalb tanzten), das. f. 13^. 
(Gebet) Met ernster verstandelichede. yorstroicheit. „Es wird zu lesen 

das. f. Sic. 35 sein vorstroitheit." Koppmann, Kor- 

yorsteken, wegthun, verwerfen, re- resp.-Bl. 1879, S. 93. 
jicere, contemnere, repudiare. KU. yorstroven? Loept niet ongema- 

Vnd (die Spieler, die verloren haben) nirt ter spisen En stoert den licham 
sprekens to em (Gott) wert dorper- niet dar bouen, Wal mach heten de 
hede, De em ny anders dan wol en 40 gulse vorstrouen. De hem niet anders 
dede, Den terlinck en wil he niet besieh en maect, Dan he met moede 
versteken, Mer zynen torn vp gode altyd haect Vp dat mael, datter vol- 
wreken. Speg. d. sonden f. 48^; men ghet an etc. Speg. d. sonden f. 1^. 
solde (würde) de armen versteken yorswelgen, st. v. verschlingen. 

zere, Hadde se niet seinen god de 45 Also säen als siet (Eva die Frucht) 
here Ghemint etc. das. f. 52^^; god in de bände nam, Verswalch siet etc. 
sal doen wraken Vp die, de de ap- Speg. d. sonden f. 3^; alle dinc soe 
postelen verstaken. das. f. 45c ; ho- (d. i. se, de luxurie) yerswelgt vnd 
uerde verstac god vnd nam to zynen vorteert, das. f. 6c; so wat hem (dem 
dienste vnedele zieke lade. das. f. 89K 60 Geizigen) de auentare to sent, Dat 



VORSWELGINGE 309 VORTRUMPEN 

verswelcht hie, vnd gaept Wo he vortermen. Vgl, mhd. türmic mit 

noch meer daer to geraept. das. f. den Nebenformen törmic, dürmig, to- 

31^. (Die im WB, angegebene in- bend, ungestüm, Lexer 2^ 1582. 

trans. BedetUung ist unrichtig,) Tortien, abs, verziehen^ ein Ende 

YOrswelginge 9 Verschlingung. De 5 nehmen^ aufhören. Dat sjm rovent 

ander plaghe . . was verswelghinge doch vorteghe, Dat arme Tolk beth 
der erde. Dit lesen wy in numeri bedeghe! Brschw. Chr, 2^ 250^ 96, 

van Abyron vnd Dathan . . de erde vortockeren = vortogeren, verjsö- 

verswalch sie. I^eg. d, sonden f. 4lK gern^ hinhaUen, dat yd sick jo vor- 

Torsweren. 1, falsch schwören. Die 10 tockerde unde vorlengede. Brschw, 

pennynck heet sweren vnd versweren, Chr. 2^ 407^ 11; dat wart vortockert 

Die en to gekrighene begheren. Speg. bet to dem lutken vastelavende. das. 

d, sonden f. 21^. — 2, abschwören. 466, 17. 

Hieher? By creaturen god verbiet vortogen, zeigen. Also gelyck 

Te zwcerne, vm dat de mensche niet 15 (netnlich den 21 Buchstaben) hefit 

Bi vake te zweerne by dessen of dien in zyn toghen De terlinc XXI oghen 
Schinen mochte in afgoderien ; Want Vnd by den vertoghet hi Den dob- 
sulc so duUik mint zyn kint, Dat he belers, wat zyn wille sy. Speg, d. 

verzweere eer elke sint Vnd gode sonden f, 47h. 

mede al te voren, Eer syn kind solde 20 vortorden, Yort6rt? Die clederen, 

zyn veräworen. Dats afgoderie. e^o^. die gy achter jv liet, Eten die motten 

f. 129h, vnd hebben vortorden, Jv siluer, jv 

Yortasser, der tassement übt. ver- golt is rostich worden. Speg, d, son- 

tasserer, tyrannus, oppressor. KU. den f. 81^; de bye (Biene), de by 

De derde sake, de solde beuerden 25 naturen Er honych haelt vnd zere 

(abschrecken), Dat nymand vertassere bepynt, Vertoort vliecht se soet schyni 

solde werden, is etc. Speg. d, sonden das. f, 100^. 

f. 37h, vortragen. 1. träge, matt werden. 

vortASsiereil) tassement üben gegen De armen ropen: Van colden, van 

jem. vi urgere, vim inferre, oppri- 30 breke wy vertraghen. Speg, d, sonden 

mere. KU, Moghende heren, die er f. 95o, 2. trans. versäumen. Dat 

subdieten (Unterthanen) Vertassiren derde capittel sal vermanen Van de 

vnd verbiten, Holden des duuels ere biechte ghaen vertraghen. das, 

herschopie. Speg, d. sonden f. 37^. f. 79c. 3, verzicUen, aufgeben. Van 

vorteil, bei SeUe schaffen, entfernen. 35 desser zonde (Gotteslästerung) solde 

De luxurie wille vertien, Moet alre- (würde) elk vertraghen, Seghe he 

bände wiue vlien. Speg. d, sonden f. wal an de sware plaghen, De god 

12c. — Were ok, dat wi orlighen daervmme heft gesent. das. f. 123k 

wolden van dem blote, so scolden vortrecken. 1. De vyfte remedie 

vnse amptlude, de we dar vpp sen- 40 (gegen vracheit) is, dat he (der 

deden, se vorwaren vor schaden vnd Mensch) em niet vertrecke (nicht 

vor vnuoghe vnd dat en scolden se hingezogen werde, sich nicht verleiten 

vns nicht vortheen, entziehen (1405), laße?) Met ghirighen te wanderne. 

Sudend, 10, S, 24, 4. Speg. d, sondeti f, 53c. 2. erzählen. 

vortdren, im Sinne von : verdauen. 45 Ake suute Johan vertrac, dat Cristus 

Gheen dinc (sagen de arsten van tot den joden sprac etc. das, f. 129c ; 
medeciuen) en is so quaet Vnd dat de wise Salomon ock vertrect etc. 

den licham meer verslaet Dan men das. f, 114c, 

te etene begheert. Vor (bevor) de vortrumpen, vortrompeten ; bildlich: 

spise is verteert. Speg. d. sonden f. 2\ 50 mit großen Worten anlaßen (zum 



VORVELEN 310 VORWATENISSE 

Zwecke der Einschüchterung). se also de vorbenomede institucie vth- 
darup dachten, dat HoUant myt sy- wiseth, nicht wurde holdende, denne 
nen kumpen scholde one wes vor- dar na schal dat vorfollich der ap- 
trumpen. Brschw. Chr. 2^ 176^ 25. pellatien erst anghaen vnd beide 

vorvelen. De abt van H. moth 5 parthe eer recht annemen to be- 
geaen vmme dat drudde yar 30 ho- schermende (M89), Wvsm, Zeugeb, 
uede qwekoi? to der koken to Vorde; p, 275. 

dat (wenn) he des yars X geue offte vorwalden = vorweiden, Gewalt 

myn, ßo vorvelde ome dat nicht üften, vergewaltigen. Geuille dat, dat 
(mache er damit keine Fehler, werde 10 yenich vorste, here . . yemanden vau 
ihm nicht als Fehler oder Übertretung, vns na desser tyd vorwalden, vor- 
Verletzung der Verpflichtung ange- vnrechten, beschedigen wolden etc. 
rechnet?), v. Hodenb. Bretn. G.-Q. (1423). Mb. Urk. 6, nr. 523. 
II. 9. (Oder gehört es zu vorvallen vorwandelen, ändern. Vnde wente 

5. und wäre das d ein eingeschobenes 16 id en sede is, dat sik de rad nv (to 
euphonisches?) s. Jacobs dage) plecht to verwände- 

vorvelen laten, verdrießen (zu viel lende (d. i. neue Bathsherren zu tväh- 
sein) laßen, angeseen, gy juw ok len anstatt der ausscheidenden), so 
kost, moye unde arbeydes . . nicht willet iv desse heren nomen, de den 
hebben vorvelen laten etc. (1480), 20 rad besetten scolen, alse hern N., 
Ost fr. Urk. nr. 1039. (Vgl mhd. hern N. etc. Älteste Lüb. Burspr. 
beviln.) ^ Lüb. Urk. 6, S. 760. 

vorveligen, (velich machen)^ ver- vorwanen, refl. praJden^ sich zu 

.sichern. Ok heft de sulve her J. hoch dünken, gloriari. KU. mhd. ver- 
gebuleuet Henninghe vnde heft sek 25 wsenen. Hyr vor so is wal geseit, 
vorvelighet laten seuen verdingh Dat em nymand vp edelheit Vau 
Brunsw. (1406). Sudend. 10^ S. lichame solde verwanen. Speg. der 
275, 12. Sonden f. 99. 

yorver(r)en, entfernen. De coppelt vorwanich, adj. anmaßlich, prah- 

zonde an zyne bede, Ververret em 30 lerisch. Verwanich is elc herisien 
seinen van gode dermede. Speg. d. (Ketzerei), Want houerdicheit maect 
Sonden f. 63h; so de mensche lan- dien etc. Speg. d. sonden f 88^; (de 
gher leeft In vuulen sonden, so he begheren to zyne verheuen) Van dus- 
mere Em seinen veruerret van vnsen daener verwanicheit . . . Augustyn 
here. das. f. 78^; Iheremias secht: 35 seit: Ick doer wal ouer (d. i. für. 
De sonden, de gy doet, Verueren van als) recht orconden, Dat de vorwa- 
V luden al goet. das. f 62^. nighe valt in zonden etc. das, f. 92c, 

vorversten, ver fristen, aufschieben. vorwantnisse , (Bundes )zugehör ig- 

Niet ne traghe noch ue veruerste keit. De vorgenante stede sint uns 
(Beichte und Bekehrung) van daghe 40 also vorwant unde togedän, dat wy 
te daghe. Speg. d, sonden /". 74c; se nenerleye wyse vorlaten, sunderen 
lange veruersten rekenynghe Doen to rechte beschütten . . na verwant- 
zeer vergheten de dinghe. das. f. 79^. nissemotenhelpenbeschermen^Ii^^ö;. 

vorversUnge, das Aufschieben. De Ostfr. Urk. nr. lOil. 
vierde specie der traecheit Dats 45 vorwassen, erwachsen. Den ko- 
loyeringhe gheäeit, Veruerstingheu nynck so vorwes zyn moet (Zorn), 
twe syn hyr to leerne Van biechten dat he zwoer by synre cronen. ^eg. 
vnd van bekeerue etc. Speg. d, son- d. sofiden f. 136K 
den f. 74c, vorwatenisse , Exconimunication, 

vorvolcli, n. Were, dat Aruoldus, 50 Änathema, Verfluchung. Verwatenisse 



VORWENDEN 311 VORWORDICHEIT 

moet men yntsien /fürchten) vm VI werke maken vnde buwen dat van 
redene (Gründe), Vberschr. . . ho- vnser kost; we scholet ok eyne por- 
uerdicheit van dien, Dies cleyne te ten hebben vth vnsem houe dorch 
achtene plien, Dat men se in de de muren in vnse vorwerk, efft we 
kerke verwaet . . Elk moet verwa- 5 willet, also dat vnses heren toch- 
tenesse vntsien, Eerst . . dat se is brucge vnse vorwerk vnde porten 
een gheestlic sweert, Daer de men- - beslute (1316), Sudend, /, nr. 283, 
sehe medde is gedeert. Speg, d, son- Vorwerken, tinen wech v., ungang^ 

den f. 1089k; verwatenisse sUcht bar machen. De fursten scholden de 
(gleiüit) der lazarien. Want de la- 10 stede . . vnde de slote . . nicht be- 
zare . . Ghemeenlike is versteken van stallen noch vorbnwen, noch de wege, 
gesonden luden, Aldus . . is he vor- de to vnde van den steden vnd slo- 
steken, de licht verwaten Buten ten ghat, vurwerken edder vurhin- 
ghiften der caritaten. das, f. 108\ dem to water edder to lande. Su- 

vorwenden. 3, absol. Mühe auf- 15 dend. 10, S, 375^ 34, — verwirken, 
wenden. Doch so hebben ein e. radt wor des copmans schepe vnde gud 
vnd gantze gemente denstüiien vor- van ungerake in dat land drift, dar 
ededen bedancketh erhes flitigen en is des copmans gut nicht mede 
arbeydes vnd vorwendens (1526), vorwracht edder vorloren van rechte 
Wism, Zeugeb, f. 179, 20 etc. (U23). Lüb, Urk. 6, nr. 553, — 

vorweninge = vorwenth^. Ver- mit persönl, Äcc, sich gegen jetn, ver- 
wiBnynghe ..pryst em seinen vnd all gehen, verwerken zynen vriendt. Opere 
er doen. Übersehr, (Van de em sei- siv^i facto o£fendere amicum, com- 
uen setten voren Vor aUe andre mereri aliquid ergo amicum; infensum 
vnd priset etc.) Speg. der senden f. 25 reddere amicum. KU, De den armen 
92\ vntwertheit doet, Synen schepper ver- 

vorwSflt verwendt j. ver-waendt, werket hi. Speg. d, sonden f, 131d; 
gloriosus, lascivus (verwaenen, glo- de vracke vntsiet nicht (entsteht, 
riari). Kä, Sunte Augustyn vns al- schämt sich nicht) te verwerkene den 
dus calt: Hets goet den houeixlighen, so here, diet hem al heft gegeuen. das, 
dat he valt, Dat he niet verweent f. 25^, 

bediet ("= werde). Speg, d, sonden y^rfiüAfftL^unkenntlichfiwLchen, Gar 

f. 92^; mencsel verweent (d, h. wp- soyte {süß, lieblich) he de wort vor- 
pige Buntheit) vnd vremde verwe is slouch to vorwilden syn unghevouch. 
nymand schuldich te begherne. das, S5 Brschw, Chr. 2, 145, 35, 
f. 950 (Übersehr,). — Das unter vorwinielen, einhüllen^ verdecken, 

vorwenen gegebene Beispiel aus dem S, acket im Nachtrag. 
Leben des h. Franz gehört wci rieh- vorwo4eB = vorwoten. verwoeden, 

tiger hieher, ein vorwenet jungelink insanire, furere, rabie agitari. KU. 
wird ein anmaßlicher, hochmüthiger, 40 Here, armoede noch rychede Te 
laseiver J. sein. Vgl, mhd. vorwsenet. groot so ne verliene mi . • Dat ick 

vorwentheit, Stolz, Hoffahrt, Auf- vt groter armoede Buten mi seinen 
geUasenheit. ver-wandtheyd , arro- niet verwoede (zur Verzweiflung kam- 
gantia, gloriatio, lascivia. KU. De fne). Speg. d. sonden f, 62^, 
verweentheit van die Vnd dyne ho- 45 vorwordieheit, Vertrag, De eerste 
uerdicheit heft di bedrogen (sagt smueder woker, so verstaet, In vor- 
Jeremias). Speg. d, sonden f. 88»^. wordicheit vte gaet. Huert (heuert 

Vorwerk. 2, Vorwerk einer Fe- ihr) eenen huerlinck, Jv te dienene 
stung, Ok schulte we dat blek twis- met zynre pineu (Arbeit), Dien gy 
sehen den muren . • to eynem vor- 60 doet doen binnen synre terminen 



YOS 312 VRUNTLINK 

Swaerre werck, den he vorseide Dits vriherliken. „ Unzweifelhaft m 

smueder woker etc. Speg, d. sonden emendieren: vrigheliken." Kappmann^ 
f. 359^, Korresp.'Bh 1879, S. 93. 

Tds, ist wol aus lat. vox entstanden, vristdage, überh. Frist (Es habeti 

Yoos, voys, vox. KiL S. Johan secht 5 beide Parteien) yamme e. rade na 
(Apok. 3, 20): Sie ick (stae) ter bosprake gebeden vnde erbolden 
duere (hei der Thüre) altoes Vnd veertheindage fristdage (1519). Wism, 
cloppe; we dat hoort myne voos, Zeugeh. p. 32. 
Syne dore vnidoet vnd in laet my. vr6ch = vro, frühe. Exemplen 

Speg. d. sonden f. 74^; dus doen lo vinden wi ghenooch, Dat mcn aal 
makeligghen (Kuppterint^en) altoes; vpstaen des morghens vroech. Speg. 
Sie sweren, dat sie kennen voes Vm d. sonden f. 70^. 
te doen sneuen dat megedekin. das. vromede. des my verwundert vnde 

f. 10^. zere vromede nympt, d. i. mich he- 

vdtster, Ernährerin^ Amme, voed- 15 fremdet (vgl. mhd. mich nimt wander) 
ster, nutrix; voedsterer, nutritor. Kü. (1487). Ostfr. UrJc. nr. 1187. 
Exempel van eenen kindekine, welk yromman (als ein Wort, wiee.B. 

gesoocht was van eenre wulfynne, armman), Biedermann. Den satte de 
dat anders niet te gaene plach, also rad äff unde einen anderen fromman 
et zyne voetster gaen sach, ouer 20 in de stidde. Brschw. Chr. 2, 389, 
voete ouer bände etc. Speg. d. son- 25; 458, 9. 

den f. 53^; de smeker is voetster vromorgen, Morgettfrühe. Se be- 

gheseit, Vm dat he gheven schynt gunden seer to sorghen, Do dat kam 
zoetheit. das. f. 130d, an den vromorghen. Brschw. Chr. 2, 

„votten wird verlesen sein für 25 202, 16; früh morgens, vromorghen 
vortten.^ Koppmann, Korresp.-Bl. umme des zeyghers achte, das, 
1879, S. 93. 552, 5. 

vrak und vrek. Z. B, aldus eist vr6t wif, Hebamme, la sage femme. 

metten ryken vrecken, Die tgoet al- Vgl. vromoder. Syn (Christi) moder 
leene to em wert trecken. Speg. d. 30 lach in een vnderlat Buten ere stede 
sonden f. 20^; S. Lucas woorde ver- . . sonder magheden, de er dejrnden, 
trecken van den riken vrecken. da^. Joseph haelder vroede wyfis twee, 
/'. ia. — Dazu das fitifr^^. vrakheit. De eene Zebel, de ander Salomee. 
das. Speg. d. sonden f. 52\ 

vredelblomen und vredelstunge, 35 vrdtscbap, Weisheit, der vroet- 
flos campi, oculus porci. Wolf. Mscr. schapen booc, das (biblische) Buch 
nr. 363. der Weisheit Sal. Speg. der sondeti 

vresen, in Schrecken setzen? Sa- f. 24^ u. h. 
lomon in prouerbien vntbint: De vronde unde wunne. V, 541^, 8. 

ghenne, de zyuen vader pynt, Sine 40 Bei Dief. findet sich: cardamonium, 
moder vreest of veriaghet, Met ma- freud und wunue. In dem Beispiele' 
lediccien wert he geplaget. Speg. d. aus Hans. Bec. scheint aber vroude 
sonden f. 103^. unde wunne noch ein besonderes Ge- 

vreveldrist, trotzig kühn, unde würz neben Cardamom zu sein; oder 
itlike spreken freveldriste werde. 45 ist es nur Übersetzung des vorher- 
Brschw. Chr. 2, 433, 9. gehenden cardemom? 

vrevelscb, frevelhaft, böse. Egeu vruntlink, Verwandter, gefraget, 

nfitt, wreuelsch raht vnd vorborgen offfc denne so eyn tome dode qweme 
hath, Vorderven noch ytzund menge vnde de fruutlingk van vnsem gn. h. 
gude Stadt. Werltsproke f. 2^. 60 de grafft nicht wynnen wolden, wo 



VRXJNTSCHAP 313 WAGENSCHOT 

men dar denne by faren scbolde. sin bi dat für (uns an den Heerd oder 
V, HodefA. Bretn, G,'Q. 11^ 8. 119. Kamin gesetzt haben?) so scholen de 

Trnntseliap, eine (kleine) freund- 8cha£Eere seggen, wat dar auer blift 
schaftliche Gabe. Hir ys woU auer- (1447). MeU. Jahrb. 10, 8. 73. — 
langk (bisweilen) gnade by dan, de 5 Als Krankheit: Wy sien, dat in der 
ebbte (die jährlich 10 Kühe in die luder been Vnderwylen so wart een 
Küche des ScMoßcs Verden au liefern Ouel vnd heet tvuer der hellen (das 
haben) dingen äff vnde geuen ene hoUische Feuer); Enyghe, die hyr äff 
fruntschup. v. Hodetib. Brem. G.-Q. quellen, Doen hem draghen to vnser 
77, 8. 10. 10 vrouwen To Paiys, vnd vp een be- 

Tulhoke. So was eyn gegreppen, trouwen Willen sie bynnen der ker- 
de heyt H. R. . . . unde was der ken wesen, Tote (bis daß) zie daer 
becker bode unde was darby eyn äff zyn genesen, Andre yersoken 
Tulhoke. Brschw. Chr. 2, 339^ 9. (= sunte Anthone, Een andre dyet zyn 
Tulhoker, d. i. Fettwarenhäniäler^ = 15 hebben (= hebbende) gewone (Ge- 
vulhaken. Korresp.-Bl. 4, 71; oder wohnheit) Tote sunte Cristofels te 
der vollberechtigte penesticus ? das. gaene Vnd in zyne kerken te staene 
5, 15,) etc. Speg. d. sonden f. 15c. 

vnktedes, vollständig. . . schuUen ^vürstat, Feuerstätte, spec. „der Ort, 
uns vulstedes wyken. Brschw. Chr. 20 wo auf Tage- und Kriegsfahrten Her- 
2y 148, S7. berge genommen wird^. De heren in 

ynlsten (aus dem Subst. vulste ge- der borch weren almeystich in eyner 
büdet), unterstiUjsen, fördern, helfen. vurstad (d. K „auf einer auswärtigen 
(teghen dem rade) dat se de korti- Tagfahrt^), sunder dejenne, de to hus 
sanen darto gheforderet unde gke- 25 weren, leten se bidden, dat etc. 
vulsted hedden. Brschw. Chr. 2, 32, Brschw. Chr. 2, 20, 13; ok weren 
21; dar gy to vulsteden unde vor- se to der tiid in eyner vurstat, also 
derden , dat one sodanne sulffwolt dat se uns ueyne bodeschop so dra- 
weddervore, bidde we jw, dat gy des den darvan don konden. das. 56, 22; 
nicht en staden unde dar ok nicht so XXIII 0. use heron in de wurstad 
to en vulsten edder jennige vorder- [to] Walbeke verrechnet Hans Porner 
nisse to don etc. das. 31, 28. im theringebok 1411. (Hänselmann.) 

vüp, Feuer. Wenn men (bei einer vftrweger , Feuerf achter , Hetzer. 

Festlichkeit der Zirkelbrüder) sch^wkei R. M. syner geste eyn vurweyger. 
hedde vnde wi van de taffei gegan 35 Brschw. Chr. 2, 145, 43. 



W 

wach, ha, id est wach et est in- He soldet besien vnd nemen wäre, 
terjectio exponenti8(?). Brevü. Benth. Offt binnen suuer (sauber) were vnd 

wachede, Flüßigkeit (zu wack, clare etc. das. f. 42^. 
udus, uvidus. Kü.). Als olye bouen wagenschoi „8tatt ,zersägtes^ 

vliet AI andre wachede binnen elken 45 Eichenholz hätte es wol richtiger ge- 
vate, Also gelike gaet caritate Bouen heißen ,gespaltenes^. Das Holz war 
ander dueghden, de men mach doen. 8piegelholz und der Spiegel tritt nur 
8peg. d. sonden f. 28^ ; de wachede zu Tage, wenn der Schnitt durch das 
van werdicheden (wer wertvolle Flu- Ceiürum geht. Die parallelen Säge- 
ßigkeittn) In een vat wolde besteden, 50 schnitte geben nur zwei Spiegelflächen, 



WALDINGES 314 WATER 

fcenn eben ein Schnitt durch das Cen- wantkogge, kogge mit want (Oe- 

trum geht,*^ CrulL Vgl. Bpegel im wand) beladen, do wurden ghenomen 
Nd. Jahrb. i, S. 82. dre want cocghen van Prutzen vor 

waldinges, adv. mit Gewalt. JRichtst. dem Swene. Lü6. Chr. Ij J244. 
Lehnr. 31 § 3. 6 wantrdsten. De ander sake, de 

walende distel, woltdistel, armica, vns mede Leert vefthaten deee traec- 
iringus, cretamus marinus. Weif, Voc. beide Is dat leuen (lesen?) der hilghen 
med. phys. nr. 363. Vgl. Dief^ s. v. scrifturen, De vns wantroest to elker 
arnica: wuluesdistele , wolveley: u, vren Ledich vnd traech to wesen. 
s. V. eryngium, walt-, walten-, wollen- lo Speg. d. sonden f. 66^. (wantröst ist 
distel, wallende distelmorhen. sonst: Verzweiflung^ desperatio; diese 

walgelik, Ekel erregend. Vnbe- Bedeutung passt hier nicht; es muß 
queme vnd walghelic zere Syn vuule e^tm heißen: dringend abrathen; trö- 
lippen den here. Speg. d. sonden f. 129^. sten heißt allerdings auch hortari, s. 

wan, als Fragew. warum? He (ein 16 d. W. im Nachir., das wan wtU sich 
Räuber^ de vm roeuen te wegbe stoet) aber nicht fügen.) 
vraghede den abt (der ihm im Walde warlosieheit, Verwahrlosung, Nach- 

begegnete): wan Int wolt quam so läßigJceit. Dat se vns dit vorsetliken 
manicb man, Want he ne badt niet ghedan bebbet vnde van erer vor- 
eer gesien? De abt antworde: Dat 20 setliken warlosicbeit vns dit gheschen 
(weil) der een ridder was verscheden, is, dat opembare is (1404). Sudend. 
To wes (dessen) like se alle reden. 9, S. 356^ 30. 
Speg. d. sonden f. 137h. warmede, wermede, Wärme. We 

wanbort, unechte Geburt, welke steyt by einem groten vure sunder 
summen C. B. unsem gn. heren, her- 25 wermede? Navdlg. 4, 4; van den vuer 
togen Hinrike, dar de vorgerorde heft he (der Mensch) de bette of 
summe van wänbord unde dodes wermpte. Elucidar. f. ?K 
wegen des vorben. Hinrik Grotebin- warnei, rüsten, sicher machen. 

rikes sone an vorvallen was, gutliken Hirumme my to warnende vor deme 
entrichted hcft. Blasius Urk. a. a. 30 dagbe unde vor der stunde des do- 
1440 (Wolf. Ärch.). des, so sette ik myn testament etc. 

wanebode, Wohnbude, ok wes dar (1439). Fehtnartische Urk. Testam. 1. 
susten noch in eerer vorstoruen warschop = wäre, berechtigter 

fruudtinnen waneboden was (1518). Äntheü (an einer Nutisung). we beb- 
Wism. Zeugeb. p. 8. 35 bet vorkoft dem stiebte to H. ses 

wanhageii, misfaUen^ keinen Ge- koten, dar ses warscop to bort in 
fallen haben an. j. mishagben, dis- dem soltborne to Gytere (Salzgüter) 
plicere. KU. £lc sal wokerens wan- (1370). Sudend. i, nr. 9. 
hagben, Wil he ansien die pine vnd wassen und wessen, von Wachs. 

plagen. Die de wokerers suUen vnt- 40 vnde slae dar vor enen wessenen dok, 
faen. Speg. d. sonden f. 34c. Wachstuch. Goth. Arzneib. f. 67^^. 

wankel, schwankend. De derde wat n£n! Im Ausruf: o nein^ o 

remede desser sende (der vracheit), nicht doch. Do sede de ene tbom 
dat men merke in elker stonde Den anderen : dar lycbt eyn schyp, scheide 
wankelen staet der werlt leuens. 46 dat eck wol eyn deeff wesen? Eyn 
Speg, d. sonden f. 53k part seden: wat neen, it mach wol 

wannen, mit der Wanne reinigen. ein Schotte wesen. Hans. Gesch.-BL 
De coren wannet in den wint, Bebelt 1876^ S. 81. 

sines kaues niet en twint. l^eg. d. water. Am Anfang und Schluß 

sonden f. 63c. 50 der MahUeit wurde Waßer gereicht. 



WATERGANK 315 WEDDERTOCH 

De scaffers stan yp der delen vnde wechvlote, Abfluß, so dat dat 

heten . . alle wylkamen . . vnde water enen wechviote hebben möge 
▼ragen se, offt se ok wyllen nygge van den wischen. Blasius Urk. a. a. 
broeders innemen, vnde offt en ok 1458. 

jement ys beualen in tho warnen; 5 wedderbellinge , (Widerbdlen) , 
is den dar en, de der gansen selscop Widerrede, wol dat (obgleich) de 
nycht beleuet, so ghyfft nien voert eldesten van dem rade vakene bi- 
water . . item des gyfft men water leiden ore wedderbellinghe , de se 
langhest de tafel myt dwelen. Meil, vorbrochten, doch en halp dut nicht. 
Jahrb. 10, S. 88. 10 Brschto. Chr. 2, 515, 13. 

watergank, Abfluß des (Schmutz)- wedderblick, Spiegelung; auch im 

waßersy s. gank. uppe dat sodane Sinne ton Spiegelfechterei? Se ma- 
watergank . . van boven wente neden keden eyn wedderblick myt dem 
unvorbuwet vry blyve . . so bewillen rade, nnschedelick. Brschw. Chr. 2, 
wi, . . dat wi an den sulven water- 15 10J2, 23. 

gank wer boven eder beneden erem wedderdriven, zurücktreiben, ab- 

necessario up de vorgerorden muren weisen, verwerfen. Der (tage) mach 
eder pale nichts buwen etc. Blasius he dre weddorspreken myt suchten 
Urk. a. a. 1442 (Wolf. Arch.) worden unde dre up den hilgen 

watersem, alga. Wdf. Voc. med. 20 wedder driven (1457). Fehmamsche 
phys. nr. 363. Vgl. Dief. meer-semde, Urk. nr. 13. 
seym. weddergdt = weddergelt. Vortmer 

watmerer? (schenckvate) . . Item scole wy en gheuen wederghfit teghen 
de sulveren stoyte gaff my her Gherdt ere hfiuen (1329). Mekl. Urk. nr. 
vanOldenborchyneynervadderschap; 25 5057. 

item eyn kleyn stoyte unde eyn wat- weddersperricta , rebellisch , sich 

merer de hören to Dornum up den widersetzend. Darna do Joachim 
beert myt ejrn paer tho hope stui- widersperrich was deme koninge van 
pende vathe (1473). Ostfries. Urk. Babilonie, he vor up ine mit groteme 
nr. 922. ( Wahrscheinlich verschrieben 80 here etc. Sachs. Weltchr. 75, 18. 
oder verlesen.) wedderstaw, Wider-, Entgegen- 

watschen = watsak, Meisetasche. Stauung, Widerstand. So leth se god 
(Haben geraubt) eyn sulveren pater- nicht vorderven, to beholden wol 
noster . . . eyn watzschen, darinne wedderstaw tyghen veler viende draw. 
eyn bonit vor eynen gülden. Brschw. 35 Brschw. Chr. 2, 254, 00. 
Chr. 2, 541, 6; eyn togesloten waetz* wedderstom? Vppe baren voten 

sehen, das. Z. 17. schal se (die Frau) ghan, Efit se 

wecb, to wege seggen, fortweisen, jennich wedderstom lide, Dat se an 
abweisen, bidden wy fruntlich, wor dogeden nicht en g^ide. Harteb'. 228 
seck dey dinge so befunden, alse wy 40 f. 30^. (Ist wedderstrom zu lesen? 
bericht, gy willen der frouwen (der Oder wedderstän? Vgl. weirt ouch 
Klägerin wegen einer Schuldforderung) sache, dat wir beide in desen Sachen 
to wege seggen, darmede dey borgen enich wederstoin kregen off dat ye- 
forder mögen umbesproken blyven man tgain ons . . dairumbe . . zo 
(1531). Gott. Urk. v. Hasselblatt 45*veden queme etc. Lacombl. IV, nr. 
nr. 521. 130 S. 153.) 

wechten. V, 621^. In dem dort weddertoch. Im Jurist. Sinne: 

angeführten Beispiele (enen ende vnses Welke boden gi also vulmechtigh 
werves unde wechtenes) ist wechtenes senden . . dat se nyn weddertoch 
= wechtendes, unseres „Wartens*^. 50 nemen (sondern, ohne die Auftrag- 



WEDDERTEMEN 316 WENTEWARE 

geler wieder jsu befragen y ohne die (s. d, W.)^ des Düngers^ Mistwei- 
Sache zu hinterbringen^ entscheiden) chung. Die Nutzung des in den 
(1420), Lüb. ürk. 6^ S. 276. Acker gebrachten Düngers stand auch 

weddertemen, schw, v. nicht ge- dem abziehenden Heuermanne (oder 
ziemen^ zuwider sein. Ouch bidde 5 Verkäufer) noch einige Jahre, ge- 
ik alle . . den dit bok to banden wohnlich 3 Jahre^ zu. S. weke. — 
kumpt, of se vinden ich[t] an deme Dat se de gudere . . alse ere pand 
boke, dat der warheit wedderteme. unde hureghudere hebben, besitten 
Wdjf. Msc. (Heimst, nr. 937). Schluß. vnde bruken scholen vnde willen, 

weddervaren. (Wy en hebben 10 eres geldes, dat se in den gudern 
noch neyne antword . . . erfaren) hebben, alse an der zaet, stocken, 
Jodocb mit den ersten, so wy ene wekengare, tymmere vnde thunen, 
antword van eme hebben weder- to wardende, alse in dem lande to 
faren (d. i. zurück erhalten), willen Holsten huregudes recht is (1419). 
wy juwer ersamheit weten laten 10 Lüb. ürk. 6, nr. 76. (Vielleicht ist 
(1481). Ostfr. ürk. nr. 1068. aber wekengare nicht Ein Wort, son- 

wede. 2. dat wede to Aken ist dem besteht aus den beiden weken, 
wöl nicht „das Geweihte^, sondern gare, die als fast ganz synonym zu 
auch wie 1. Kleidung, coUect. Es betrachten sind; in juristischen Aus- 
sind die bekannten Kleidungsstücke 20 fertigungen pflegen gerne Synonyme 
Christi, Windeln und Lendentuch, das neben einander zu stehen.) 
Kleid der h. Jungfrau u. a. Kopp- wenden« Hir wendede dit mede, 

mann, Korresp.-Bl. 1879, S. 93. hatte es sein Bewenden, beruhte es. 

wcdewe = wedeme. ( VertatAschung Rost. Chr. p. 7 (Rost. Progr. 1880) ; 
von w und m s. V, 569.) Wille ghy 25 ganz guth wer idt, dat idt hir 
de dhomherren hebben, dar sinth mochte by wenden, men ick be- 
see, und wisede se hen nha der we- fruchte my, dat idt nouwe geschee. 
dewen. Dar werth de hupe gande das. p. 12; hir wendede idt by up 
nha der wedewen tho, dar Stegen dissen mideweken. das. p. 17. 
wolcke auer der wedewen muren etc. 30 wendevleseh. y^Die nach Zober 
Rost. Chr. p. 2 (Rost. Progr. 1880, gegebene Erklärung kann irre führen, 
Krause), da sich mit dem Ausdruck Groß- 

wegen, gewogen, günstig. So wolde händler die Begriffe: bedeutende Mittel 
ik myt en komen hebben vor enen und angesehene Stellung verbinden. 
heren, de vns lyke weghen wesen 35 Die WendschlacfUer durften, wie es 
hadde in deme rechte (1420). Lüb. scheint, im Gegensatz zu den privHe- 
ürk. 6, nr. 176. gierten Knochenhauern das geschlach- 

wegen. V, 650, 17 f. Item dat tete Vieh nur an bestimmten Tagen 
van der klagebreue wegen de heren und in größern Stücken verkaufen.^ 
den rad groffliken in menig wegene 40 Kopptnann, Korresp.-BL 1879, S. 93. 
(an vielen Stellen, vielerwärts) ent- wenholt? He settede a£F unde 

ruclitt'den (1405). Sudend. 10, S. tho, alle dynck scheiden wesen so. 
45, 23. Na wenholte leep de schyve, he 

weidelfit, tvaidlaui, wie der Jagd- wart tomalen bedryve. Bfschw. Chr. 
hund auf der Fcihrte. Also was dusse 45 2, 121, 07. 

W. H. alto weydelut unde to leve wenteware = wentegüt? M. B. 

na dem gelde. (Am Rande: W. H. hefft vorgeuen laten, wo mangk ze- 
kreiet to frow.) Brschw. Chr. 2, ligen her G. C. nhageläten guderen 
396, 2. etliche veutewar were, vnd dewyle 

wekengare, Erweichung der gare 50 desulue uhu vorderfflich vnd, dar die 



WEPPE 317 WILLEKOME 

nicht Yoruterth, tho besorgende, dath werpe = warp; stamen, weffel vel 

szulue tho mercklichen schaden vnd werpe. Vac.Engelh.(ders,auchyfSi,Tfe); 

nadiel gereken wolde etc. Wism, licium, werpe. J3 Voc. W. 

Zeugeb. v, J. 15S1 ; dat de gudere, werre. In al dessen dinghen scolen 

welkere en deell vorderflike vnde 5 de domheren hebben dat drudden del 

venthware, vortan nicht vorderuen ane werre, d. h, ohne daß jemand 

dorften etc. das, z. J, 1518 (p, 11). sonst Anspruch darauf erheben könnte^ 

Darnach scheint wenteware Ware zu was sonst gewöhnlich ane hinder heißt 

sein, die leicht verdirbt (Verzehrungs- (1S32). MeM, UrJc. nr, 5378. 

gegenstände). Wehrmann in den Hans. 10 wernnge = wer. de woninge, dat 

Qesch.-Bl. 1873, 8. 81 erklärt eben- lehngud were, und unse borger nicht 

falls die Venietvaren für solche, die en hedden in lehnscher werunge etc. 

leicht vergänglich waren und deshalb Z. d. Harz-V. 13, S. 112. 

dem Stapelzwange nicht unterworfen wichelie-b&k , Zauberbuch. Dat 

werden konnten, sondern sofort ver- 15 gelerde lade wichgelieboicke hebn 

kauft werden mußten. Die Ableitung und gheven rait myt water segene 

vom frzs. vendre ist aber schwerlich (hier: sehen) effte mit anderen sa- 

richtig. ken, dat sich de lüde leiff sollen 

weppe. Wol -= wippe, j,der Hebel gewinnen effte baten, de sin alle 

unter der Klinke*^. GruU. j^Ist bei 20 gescreven in dat boick der yerdome- 

aUerthümlichen Schlößern der durch den seilen. Buschmanns Mir. c. 28, 

die auswärtige Klinke innen zu he- wieht, als bestimmtes Gewicht, vgl. 

bende Fallriegel; ganz roh dient zur wage. 3 steene ynde 2 wichte henp- 

Hebung der hiAzernen Wippe sogar pes vnde 4 borsze vlasses (1510). 

nur ein Bindfaden an ländlichen 25 Wism. Zeugeb. p. 254. 

Stellen kleiner Leute. Sie heißt auch wigen, st. v. kämpfen, streiten? 

kleppe.^ Krause, Korresp.-Bl. 1879, mhd. wigen. Altomale achtet men 

S. 92. orer (der gestorbenen Herren) nicht. 

werken, wirken, pinsere. Ynde ^Der deghen, de hir riden (reden?) 

werk et myt sepen tosamende. Goth. 30 unde weghen , Den de arme lade 

Arzneib. f. 28k under den Toten leghen?* Nicht 

werlos. F, 6869^, 28. l. vormordet mer wan eyner yalen schegen (Ziege), 

statt Yormodet. Visio Philib. v. 556. (Das Wort ist 

wermenisse, Wärme. Myt desser sonst im Mnd. unbekannt.) 

saluen sal men smeren de pochen 35 wilde. V, 713\ 19. Ood de ma- 

in der wermenisse. Wolf. Mscr, 60, kede my na zinem bilde, Nu byn ik 

f. 153. eme worden wilde Unde vare ander 

wernen, schw. v. (auf zu befürch- der duvele schilde. Visio Philib. 58. 

tenden Schaden) aufmerksam machen, wilde. V, 714&, 33. Diese Pferde 

durch warnen abwenden. Dat schuUe 40 genoßen besonderen Schutz ; daher : 

we eyndrechtliken . . wernen, weren alle wilde perde znln velich wesen 

vnd keren na all vser macht (1402). (1386). Hoyer, ürk. 7, nr. 186; 

Sudend. 9, nr. 172; ek N. loue . . Ggs.: boupert und ridepert. dat 

juwe beste vorttosettende . . vnde hus to Weihern hevet elven wilde 

juwe argeste tho wernende vnde äff 45 perde in den brocke, achteyn bou- 

tho kerende (1376). das. 9, S. 109, perde unn tv# rideperde (1369). 

33; unnutte bede, radik, dat jene Rubel ^ Beitr. z. Gesch. Dortm. 2, 

jo vormide, de node smelik wernent p. 103. 

(Zurückweisung) lide. Gerh. v. M. 57, willekome. In deßer borde hefffc 

52; 82^ 16. S. weiteres unter warnen, go dat stiebte van Bremen de ouersten 



WILLEN 318 WREK 

walt, boeth vnde bede . • item volge, dem anderen schuldich is, de geue 
item willkome, wen des tidt is, item em tal vnde wicht, so en wert deme 
plochschatt etc. v. Hodenb, Brem, valschen wipper vnde besnyder nycbt 
G.'Q, 11^ 8. 84, (jucundus adventus, (etwa 1425), Lüb. Urk. 6^ 8, 755. 
WiUkommensgelder von allen Unter- 6 wis werden, erfahren, vnde en- 
thanen des Ergbischofs, Die Prälaten konden ene nicht to degedingen 
diesseits und jenseits der Elfte im bringen, noch siner wiser werden, 
Stifte geben eine procuratio, sobald wat he don efte laten wolde (1423). 
das Capitel zu Bremen dieselbe aus- Lüb, Urk, 6, nr. 531. 
schreibt, das. Anh. 8, 12,) 10 witgepwer, Weißgerber. 1511 is 

willen. Auch allein stehend: he- gescheit eyn verdrach tuschen den 
haupten. alse (wie) de lerer wil- rinderen schomakeren vnde den wit- 
len der hilgen schrift. Lüb. Chr. jf, gerweren, herkomende van den ha- 
276. meckern (in der Überschr.: hamen- 

wilster. Item 1 tacket (gezacktes?) 15 maker), also dat na dussen dage 
goltwilster und 16 grenade bockstave. wey tho Munster hamen macken 
Item 2 tacket goltwilster umme de will, de sal na dussen dage wynnen 
hande . . . Item noch ein leidesche de witgerwer gilde. Niesert^ Münst. 
rock mit einen kleinen goltwilster Urk. 3y 300. 

und mit bockstaven umme de han- 20 woldadich, als Titulatur. An de 
den etc. (1475), Ostfries. Urk, nr. woldadighen vrouw Theden, gravyn- 
951. nen in Oestvressland, ock an den 

welven = wilven, tauschen, qua- duchtigen Eden Wymmeken etc. 
men ouereen N. ende N. also dat (1481), Ostfr. Urk, nr. 1071. 
se ghewelvet unde gehütet hebben 26 woldan, obgleich = woldat. Tck 
mit lande etc. (1487). Ostfries. Urk. S. woldan kranck van lichame, vul- 
nr. 1191. mechtich doch myner sinne (1473). 

winden, windig sein. Stanth vaste, Ostfr. Urk, nr. 922. 
etb wyndet sere, Dat dick de windt woldrechtieh, heilsam, heilbringend. 

nicht um en kere. Pick, Monatsschr. 30 ene endrechtlike, redelike unde wol- 
/, 8. 477. drechtlike ordinancie. Brschw. Chr. 

winkeltoch, Winkeleug (vgl. sik 2, 550, 14. 
to winkele ten, sich verstecken). In wdste, wuste, umsty unfruchtbar, 

saken, dar ghelt afi mochte, he de unbebaut; von Capüalien: keine Frucht, 
wynkeltSghe sochte. Brschw. Chr. 2, 35 Zinsen, tragend, de wile aver sodan 
157, 27. drittich mark umbelecht leghen, eder 

winmSs, Weinmuß. Item dar ne- dar se angelecht weren efte wurden, 
gest gyfft men wynmoes. Mekl. Jahrb. woste worde edder de rente doch 
10, 8. 89; item des mandages de nicht uppe en queme. Blas. Urk. a. a. 
kolden spyse des avendes vnde verske 40 1445 ( Wdf. Anh.) 
vyske vnde wynmoes. das.; darna wrant, homo mussitator, litigator, 

varske vyske, wynmoes, braden hoe- morosus. Kü. Murrkopf, 
nere, bottere vnde kese. das, (Ge- wranten, mussitare, litigare. Kü. 

müse in Wein gekocht?) mürrisch sein, male contentum se 

wipper, der die Münssen wiegt, um 45 esse verbis audientibus molestis pro- 
die überwichtigen auszuscheiden und fiteri. Wat wrantet he? he is een 
umsuschmeUen (oder auch zu be- olde wrantepott. Büteow. Buhest. 2, 
schneiden), die geringhaltigen dagegen 68. Vgl. Brem. WB. s. v. 
unter die Leute zu bringen, überh, wpek, zornig, erbittert (einen wrok 

Münzfälscher. Ok welk man, de 60 habend). Worumme hebben dy dine 



WRIVEN 



319 



WÜLVEN 



brodere bedroghen vnd sjnt wrek 
uppe dy? Mered. B, d. Kon. 107. 

wriven. Quatuor stamina grisei 
coloris in valgari nuncupata ghe- 
wreaen lakene (1465). Wism, Zeugeh. 
p. 119. 

wnlmeB =•- wlumen, wlomen? Alse 
dat water in eynem gropen, alzo 
wulmeden (kamen in Betcegung, tur- 
babantur?) de zelen uth dem vure 



vnde de zelen vulleden alle de siede 
der dusternisse. Bitiioih Hoffmanni 
Fällersleben 1846^ S. 42 (aus einer 
Hs.). 
5 wulven, sich wie ein Wolf be- 
nehmen? Aver up dat alderleste 
wart me war de bösen gheste ; de 
int erste wolden wulfen, weren noch 
de mester sulven. Brschw. Chr. 2^ 
10 166, 06.