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Mittelniederdeutsches
WÖRTERBUCH
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Dr. KAHL SCHILLEB u.d Dr. lUGÜST LOBBEN
in Sch'werin in Oldenburg.
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SECHSTER BAND.
(NACHTRAG.)
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BREMEN.
Verlag von Hinricus Fischer.
1881.
Dmok von Diedr. Soltav in Norden.
Sehluss^vo^t.
Wie bei Eigentumsübertragungen die Formel lautet, daß man das ver-
äußerte Grundstück oder Haus mit allen Hechten, aber auch mit allen Lasten
dem neuen Eigentümer übergebe^ ähnlicherweise kann auch ich sagen, daß ich
nun schließlich das mnd. Wörterbuch mit allen Vorzügen^ aber auch mit allen
Fehlern den Abnehmern übergebe. Aber meine Lage ist so günstig nicht, wie
in dem juristischen Beis^nel, Denn während der alte Eigentümer, um sich
vor späteren Processen oder doch vor übler Nachrede eu bewahren, in der
Übertragungsurkunde dem neuen Eigentümer genau die Lasten angeben kann,
welche auf dem Besitztum ruhen, bin ich nicht im Stande, alle die Fehler
namhaft zu machen, welche diesem WerJce anhaften. Zwar sind einige mir
nicht unbekannt geblieben, und diese habe ich auch, so weit ich es vermochte,
im Nachtrage verbeßert, aber viele werden sich erst bei dem weiteren Ge-
brauche des Wörterbuches offenbaren, die ich nicht wieder gut machen kann.
Es bleibt mir darum hier nichts anders übrig, als die Käufer zu bitten, das
Buch, so wie es nun einmal ist, mit freundlicher Nachsicht aufzunehmen;
ich kann ihnen die Versicherung geben, daß sie absichtlich nicht hinters
Licht geführt sind, sondern daß es mein redlichstes Bemühen war, Fehler
zu vermeiden; sind sie begangen worden und stehen geblieben, so ist es zwar
meine Schuld, aber nicht meine bewußte Schuld,
Zum Schluße seien mir noch einige Nachträge verstattet, abraham
(Nachtr. S. 1) ist „Mantelsack*^, wätsak. Ein Vocabular von 1542 (abge-
druckt in Niederd. Jahrb, 6, S, 123 ff,) gibt es wieder mit mantica. Baraus
wird sich wöl die weitere Bedeutung Behältnis (verschließbares) für Geld und
Wertsachen entwickelt haben, wenn nicht etwa „Beutel*^ Oberhaupt die Grund-
bedeutung ist. Vgl. Mielck im Kor resp. -Blatt des Vereins für nd. Sprach-
forschung VI (1881, S. 11 ff.). — beslagen (Nachtr. S. 57). kalk beslagen
in der angeführten Stelle heißt wol nicht „schlagend bearbeiten*^, sondern ein-
setzen, einschließen. Die Kalkgrube wurde im Sande aufgeworfen und mit
dem Sande wie mit einem Damme eingesMoßen, beslagen (Mitth. von Breu-
sing). — brdkhase (Nachtr. S, 87) ist wol nicht tautologisch. brök ist das
Kleidungsstück, das den Unterleib bedeckt, hase (hose) ist Beinkleid; brök-
hase ist beides zusammen und bezeichnet lange Beinkleider, Hosen nach un-
serer Afi. —r bmggehamer ist ein Hammer zum bruggeo, Steinpflaster-
hammer, auf der einen Seite kolbig, auf der andern blattförmig (Mitth. von
Crull und Krause). — buntret (Nachtr. S. 90) ist wol zu trennen: bunt
rfet. Reth (Riet, Bohr), welches die WoUenweber oder Tuchmacher zur Her-
stellung ihrer Blätter gehrauchen, wird wie Stroh nach Garben, Bündeln oder
Bunden verkauft (Mitth. von Breusing, Orull und Krause). — donnegel
(Nachtr. S. 102) ist noch jetzt im Lippischen und bei Hameln Bezeichnung
für große eiserne Nägel (Korresp.-Bl. 1881, VI, S. 13). — einstallicli ist
^allein, einsam stehend'^ (Mitth. von Deüer), — erles (Nachtr. S. 128) ist
der Fisch: ElriUe, cyprinus phoxinus. Vgl, Grimms WB. s. v. elderze. —
rnbe(n) (WB. 3, 518ti). rube ist „Raupe"" (S. Walther im Korresp.-Bl. 5,
34 f). Das Sprichwort lebt noch im Lippischen (S, Schierenherg, das. 6, 6) ;
die Stelle aus der Lübecker Chronik 2, 381 ist aber noch nicht geheut. Das
bedricht mag sich ändern laßen in bedritt (von bedriten), obwol die Gemi-
nation tt lästig ist^ oder es mag von bedragen, bedr^gen (nicht bedregen)
herkommen^ das von Fliegen gesagt wird, welche die Gegenstände mit ihrem
Schmutze ^bedecken, besudeln (bedragen), aber das der raben mach rynge
bleibt noch grammatisch unverständlich. — erkoveren (WB. I, S. 722^)
wird auch transitiv gebraucht; wieder erlangen, wordet (das Schloß) auer
vorloren van ynghelucke, so scolde malk dem anderen helpen na al siner
macht, dat wy dat slot weder erkoueren (1352). Sudend. 10, S. 63, 37;
und refl. sich wieder bemächtigen: also lange went wy ys des slotes weder
irkoueren. das. Z. 40; vgl. (1395) das. S, nr. 46.
Auf Lesefehlern der Herausgeber beruhen wahrscheinlich: bnlen (Nachtr.
S. 90) statt vulen (Koppmann, Korresp.-Bl. 5, 91); basken botter (Nachtr.
32) statt vask (= varsk, frisch); es wird also kein vermutlicher Gegensatz
gegen ^frische Butter^ sein, sondern diese selbst bezeichnen (vgl. Sprenger,
Korre^.'Bl 5, 92); dote (Nachtr. S. 105^^) statt doce = doke (Tücher).
Sicher verlesen ist versehet (Nachtr, S. 244) statt vorsucht (värsucht),
„Siechbett, Krankenlager^ (Frensdorff, Korresp.-Bl. 6, 14); in dieser Stelle
aus den Dortmunder Statuten (von Fahne) ist außerdem nach der Handschrift
varende have zu lesen, während Fahne vadere have Jiat.
Ein Fehler in der Erklärung ist begangen in dem Worte reden (WB.
3, 4449k, 25). He wart lose reden kann nicht heißen: „durch Verhandlungen
kam er los'', es müßte dann doch redet da stehen, sondern, wenn die Stelle
richtig ist, kann es nur heißen : durch einen Ritt (Kriegsexpedition) ward er
aus der Gefangenschaft befreit.
Bei eckers, ockers (Nachtr. 115) wäre noch hinzuzufügen gewesen:
quandocunque, wanne ockers, eckers; quocunque, war eckers hen. Dief.
gloss. s, V. Außerdem noch harne, Kummetgeschirr, und hamen-, ham-maker
(Eigennamen Hammacher), Sattler, der Kummetgeschirr macht (S. Honig ,
Wörterbuch der Kölner Mundart s. v.) Ein Beispiel für diese Wörter findet
sich^nter witgerwer (Nachtr. S. 318),
Doch was wäre wol nicht alles noch hinzuzufügen gewesen? Es mag
aber hieran genug sein, um mir den Abschied, den ich hiermit auf immer
von diesem Werke nehme, nicht zu verbittern; ich wünsche ihm bei der
Trennung, daß es den Jetztlebenden erwünschte Hilfe bereiten und sie zu
weiterem Studium des Niederdeutschen anregen, und den Späterlebenden die
Überzeugung erwecken möge, daß die Arbeit ihrer Zeit nicht ganz unbrauchbar
und unnütz gewesen ist.
Oldenburg, Juni 1881.
A. Lübben.
A
a. Als Buchstabe (wie alle andern) rang wekt, wonder. Oudem.) (Reiche
fem. Mit deme eynen insirumente Tcommen zur Kirche in hoffärtigen
(Urkunde)^ dar dey A yppe steit . . Kleidern:) vele de simpel ter kerken
mit deme anderen, dar de; B vpp komen, Sien met ghenoechten dat
steit etc. Fahne, Dortm. ürk. JS\ S. 5 moye abnus Vnd vergheten dat naecte
219; ick byn de a vnde de 0. Apo- cruus« Speg. d. sanden f. 86^.
kal. 21^ 6 (Bug, die Halberst. hat abiiwieb. Auch änbuwich. So
nur: ick byn alpha vnde 0). als die portzen, tome vnd muren an
a. Qewäßer^ Stram^ Bach, It heft vnser stat Eaersbergh vast aenbu-
dit landt (Kurland) 6 vomeme ströme, 10 wich vnd nederfellich worden synt.
alse de Duine . . de Treider A, Bul- Seib. Urk. 975.
der A und hillige A. Benner^ Livl. &bftwingei ungebautes Land, Areas,
Bist. 9. Wenn eine Holzung auch quedicanturabuwinge.Z(aeomU.^cA.
A heißt ^ (wie: int suden licht eyn &, 392.
holt, gebeten de Benninger A, v. H(h 15 achtbarlieit. Eyn gelauede der
denb. Brem. G. Q. 2, 8. 12; de Gyler kusscheyt gesehnt twyerleye wysz.
A, das. 13) so ist wci der Begriff Ens gesehnt mit insegynghe vnde mit
erweitert und in den von: Sumpf eynes ordens entfangynge . . dat ander
(broke), feuchte Niederung^ wo vor- gelauede gesehnt ane desse vaer
eugsweise Holz unichst, übergegangen. 20 (=• vor) genante achtbarheit d, h.
abel, nicht unbequem, abel to ohne Ansehn^ ohne äußere ceremonieUe
jennigen dingen, idoneus, aptus. Weise. Ssp. III, 27 Gl.
Hoffm. Findl. 1, S. 159; viuax, eyn aehte, der achte Tag, die octava.
abel syn. Voc. Oldenb. Wat vor- In Zusammens. tho paeschachten.
stant solde wesen, de abel were dat 25 Emd. Bußb. f. 1^; tho pinxterachten.
to verstaue, dat noch oge geseyn das. f. ib.
noch ore gebort ? Br. d. Euseb. 57; aehte. (I, S. 4, 4.) 2. vnde and-
int vntfaen (Auffaßen) syn se (die werde ome (dem Armen) in vredes
Kinder) licht vnd abel. So is nature achte (pacifice). Ecdes. f. 6^ (Sir.
in den oelden hart. Sp. d. sonäen f. so 4, 8); vorcoft in der achte, in der
7 7b; honen allen leden is se (die wise unde in der mate also etc.
Zunge) abeist ten dienste godes (1348). ürk. d. hist. V. f, Nieders.
ghezet. das. f. 136c. 8, nr. 442; des bad se (die IVau
abraham? 3 dwelen vnde 1 ta- eines Mannes, den der Teufel gehcU
felaken vnde 1 abraham^ 1 doerslach 85 hat) got, dat he id er openbarde,
etc. (1515). Wism. Inv. f. 113; wo id eren heren by stunde (mit
Wl% punt knacken, 1 abraham, 1 ihm stände), wo sin achte (Zustand)
wynkanneken etc. das. e. J. 1548. were. Serm. evang. f. 204^. — 4. de
abfts. (1. bedrog, begoocheling. 2. kynder desser werld sint klokeri wen
zsak, die bevremding of verwende- 40 de iyndere des lichtes na erer achte»
Ikftobtrag cum mud, Wb« i
ACHTEDACH 2 TO ACHTER SIN
das. f. iSSb; eyn islik mynsche mach (auf sie hören^ ihnen feigen). Speg.
wol nach syner achte varen, sunder d, sonden f 133^.
(indes, aber) onermate schal he yo achter, adv. von der Zeit: später.
bewaren. Speg. d. minschl. Sal. f. Se (de gone, de niet te biechtene
7a. — 6. (In einem Streit zwischen 5 sint ghewone, Vor [bevor] de vastene
Hund und Schaf:) De richter begunde na [beinahe] is laden), willen achter
vragen, Oft he (der Kläger) de tuge doen, Dat god vor (vorher) wil heb-
icht scheide nomen . . Men vant to ben geploen (geübt). Speg. d, sonden
rechte, dat he scholde. De bunt do f. 80^. — Zu S. Th, Z. 45: richtiger
vuUen Toren wolde de dage unäe 10 wöl: „Suche nicht (bei Verstopfung) den
gink an ene achte (nichts wie im Gl. : Stuhlgang zu erzwingen, sondern nimm
ein an bestimmten Tagen u. Orten ein Abführungsmütel"^ (Koppmann),
gehaltenes Gericht, sondern: erberieth to achter gän, mit Gen. verlustig
sich). De tage, de he do vore brachte gehn, verlieren. Solde de copman
etc. Gerh. v. M. 4^ 17; vgl, 100, 93. 15 hyr eynen copman mögen richten
— Concret auch: Achtsleute. £k be- ynde eyn andere, de hyr in rechtes
kenne, dat vor mek quam in eyneme dwange gekomen were, vor iw heren
ghehegeden richte N. N. myd achten wysen, ymme dat juwe borgers an
vnde vorspreken, vnde led vp dat de jenne, de hyr angesproken wor-
verndel des tegheden (1380), Ma- 20 den, ok tachter weren, so scholde
rienr. Urk. nr. 362. Vgl. Gerh. v. manich schamel gezelle des sins hyr
M. 57, 33. to achter gan, dar he sik des sinen
achtedach, Octave. Des achten wol genaked hedde. Want, so wan-
daghes na to passchen le0 dit bet . . ner eynige partye hyr vor den cop-
Ik loue dek (Christum) van ghantzem 25 man qwemen, so moste de copman
herten in dussem vroliken dage, dede alle tyd erst al vmme in de henze-
is eyn achtedach dyner vpstandinge. stede ouerscriuen, oft iemand dar
Van den festen f. 109^. van eren borgers weren, de an den
aehterbakes, adv. hinterrücks. De jennen, de hyr angesproken worde,
borger, so na ein E. R(ät) jungst so icht to achter were etc. (14J20).
achterbackes den 48 borgern (die Schreiben des Kaufm. eu Brügge an
vom Volke erwählt waren) vor baden Lübeck. Lüb. Urk. tf, nr. 235.
leet. Lüb. Ref. S. 12. to aehter sin. vnde Judas dachte
aehterbort, f. Nachgeburt. Wey dar vp, wo he ene den ioden vor-
sey (artemisia) drynket . . de wert 35 kopen muchte vnde to dem dode
ghelozet von der suke der blomen bringhen, vppe dat he sinen schaden
vnde der achterbort. Wolf Mscr. nahalen muchte, den he to achter
23^ 3. f. 12. was van der saluen, d. h. der An-
achter, präp. 1. achter lande. kauf der Salbe hatte ihn (seine Kasse)
erraticus, de acter lande lopet. Voc. 40 i^ Rückstand gebracht^ ihm Verluste
Old. Werden dine voete bekort to verursacht. Ravenst, f. 91^; we syck
wanderen ofte to treckene achter ynn der vede vorsömeth, de sal in
lande, so andencke, dat Cristi voete der buthen the achteren zyn, d. h.
ghenagelt sin ant cruce. Bok d. Byen an der Beute keinen Theil haben. Von
f. 125d; he wart ten lesten so arm 45 der wracke. Z. d. Berg. Gesch. V. 1,
vnde vnselich, dat he achter lande 347; te achter sin an iem. d. h. noch
lep. das. f. 169^. — 3. modal. Se Forderungen an einen Schuldner ha-
(de gheuen quaden ract) bedrieghen ben, der mit seinen Zahlungen im
om (sich) seinen voren (euvor)^ Daer Rückstande ist. Siehe Beispiel unter
na de {^henne, de achter en boren 60 to achter g&n.
AGHTERDEEEN 3 ACHTLOS
ackterdeken, subdecanus (1438). em sede Die grote van al zjrnre ry-
LacomU. Utk. JF, nr. 228. chede. De Yroede een deel achter-
aeliterebbey die lelete Zeit der Ebbe. tert (trat — zur Beraihung mü ^eh
Sole gy dat Swen inl[a]veren jegens — etwas euriick), In hem seinen he
den wint, so sole gy nemen en ach- ö merkende wert, Dat he den armen
ter ebbe nnde ene vorvlot. Seebuch^ hadde ghegeuen 600 gülden binnen
8. 51t 36; 6, 26. zynen leuen etc. Speg. der sanden^
nik wiäiernj richtiger : mräckbleiben. f. 27^.
aektergerede (-gereide), Schwanz- acktertow, Hintertau. 4 wagen,
riemen der Pferde. Posteia e. corri- 10 3 nye acbtertowe, 3 vortowe to 4
gia, que sub cauda equi tenditur, perden (1519). Wism. ger. Invent.
sicut antela dicitur que ante tenditur, f. 120,
et dicitur posteia, quasi post cellam achter fit, hinten aus. Hoede dyl
et antela quasi ante cellam, et se- dat perdt sleyt achter vyth. Tappe^
cundum hoc polest dici quodlibet 15 Adag. 196^; achterut slan (Luth.:
ornamentum equi ante uel retro, uel locken). 1 Sam. 2^ 29; Sprichw.
mantica, que ante portatur uel retro. achterut kleiet do höner !
teutunice dicitur achterghereyde. achtervldt, die letzte Zeil der Flut.
Brevü. Benth. Wil gy inlaveren dat Maesdeep, so
aekterrftt, späterer Baih. Achter- ao nemet ene achtervloet unde ene voer-
rades ghebrak nu man (Seit vir con- ebbe. Seebuch^ S. 50, 31.
siUa centum, post facta dolenda). aehtervo^t, üntervogt. Hodenberg^
Kid. Mscr. nr. 114 f. 14. Brem. G. Q. 2, 88 (vgl achterdeken).
aekter-rep, Hinterseü, Schwanz- acktervolgen, nachfolgen. Vele
riemen. postella. Brevü. Benth. u. 26 spreken si veer (fem) van dynre
Bief. bede (Gebet), Mer niet en moet di
aektersele, HintersieMe, Hinter" gebreken bedinghe Gheachteruolcht
riemen, posteia. Dief. insbes. „die met heter meninghe. S^. d. sonden
Riemen, welche dem Zugvieh vor f. 61c; verfolgen (eine Sache), ok
den Hintern gemacht werden, wenn 30 vormiddest der groten moinisse, ar-
sie bergab gehen müßen, damit ihnen beit und vordret, de gi heren mit
der Wagen nicht nach schieße. Es achtervolgen hir um (um der Mord-
heißt hier also auch also das Geschirr {hat willen) to manigen tiden gehat
der hintersten Pferde vor dem Wagen. hebben (1410). Livl. ürk. nr. 1823.
in de achterseien komen: zurück B6 aekterwascher, m. HinterUäffer,
bleiben; zurückkommen, in seiner Verleumder. De achterwascher
Handthierung und Nahrung Abnahme (gleicht) deme rodden (Buden), de
leiden'*. Bretn. WB. s. v. säle. — yo gnarret vnde bit tegen de lüde.
Idt vorschwindt by en (den olden Serm. evang. f. 238d,
bedageden wedewen, die heiraten) 40 ackterweek, m. Bückzug, Bückweg.
loff unde grass, se kamen gahr balde to achterweghe bringen, zum Rück-
in den achterseien („Hinter sichle, die zuge bewegen oder zwingen. Gerh. v.
schwerste Stelle im vierspännigenZuge'') M. 49, 193.
vp brodes ende. Wiechm. ÄÜnd. mdd. aektinge = acht, 4. Stand, Bang
Lit. II, S. 146. 45 (unde nummende tho vorsprechende)
aekterterdeiiy umgesetzt für: ach- anders schal men sodans uns und
tertreden (vgl. terden j. treden. KU.). unserem rade vorbflten vnde dem
De here, vnder wen he (de rike parte na syner achtinghe (1508).
vroede man) sat, Wolde van em Bützow. Buhest. 6, 17.
hebben schat; He bemaende, dat hie 50 ackUos = echtlos? vorramed, dat
ACKEREN 4 ÄDERE
de twidracht tuschen deme nyen an edell stychte vnd oapittel nae der
rade vnde deme olden rade scheide adeldomme state (1487). Niesert^
stan bette to St. Jacobi dage . . Mänst. Utk. 6, S. 93.
were dat denne nyn andere tidinge adelik (u. adenlik?), adj. u. adv.
qweme • • so schal me den nyen rad 6 adeUü^^ herrlich^ vortrefflich, Wowol
Ynde de menheid yan Lubeke holden dat is, dat got allenthaluen is gantz
Yor achtlose, henzelose lüde (1412). in der gantzen werld in eyneme ye-
Lüb. Urh. 5, 8. 453. weliken dele der werld, so werd doch
ackeren, schw. v. ackeren, ackert meer vnd eygentliken gespraken sin
lant, Äckerland, seven stucke acker- lo wesent to hebbende in den hemmelen
des landes (1353). ' Urk. d. Stadt van adeliker vnde vuUenkameliker
Bannav. nr. 318. werke wegen. Ansleg. des Patern, f.
ackeren, Eichel. Ceres heft ge- 63; he wol an crem wandel sp&rde,
vonden . • broet to backen, daer dat Dat se was eddel van geborte, wente
volck to voren hart aekeren ofte 15 se konde gantz adenlick (1. adelick?)
eykelen . . mosten eten. Echte 8taet geberen. Octaivian f. 5.
f. 44^; Eichelmast. Wanner god ein adelsone, ehelicher Sohn (Ggs. ke-
ackern verleint, werden neven den vessone). Dat we willen der coplude
holtrichter vier scharmeisters gesät. ghilden vorkopen iowelkem bederuen
Or. Weisth. 3^ 170; ende moeghen ao manne, de echt unde adelsone ghe-
oec alle jaer mede bruken ackerens boren sy . . unde neyn papensone
en bukes (Buchmast) onse swyn dar- noch neyn keuessone schal vmber
medde in tho drivene (1386). Niesert^ vnse ghildebroder werden. Z. f. Nie-
Münst. Urk. 5, 8. 442. ders. 1841, S. 26.
acketf Nachstellung, Schliche, Knif- 26 ademtocht, Atemsug. Nen mensche
fe. (j. aket, insidiae. KU.) Es muß kan sunder ademtocht niet leuen,
ein iVemduH>rt sein ;(fran£.SkQqvieite?). Sp. d. kerst. gd. f. 104; em duchte,
Tote viuen (=^ bis fünf^ eu fünf) dat he sach ghaen wt synen monde
vind icker (neml. der specien, de een adentocht gelyck eenre vlamme
gheuende syn occusoen der vracheiden so . . so ghaf Fr. eyn adem, dat so
vnd er wasdom doen) bescreuen, So heet was etc. Leben d. A. Frans. 25.
et de vroeden vt hebben gegheuen; ader, adder, Schlange. Wente de
Eerst dat se de te wandeine trecken adderen telen, so steket de man syn
Metten ghirighen vnd motten vrecken, houet in des wyues munt, dar van
Daer sie hören de nauwe acketten, 86 entfenget se, vnde van woUust so
De sie vmme den pennync setten etc. byth se dem manne syn houet äff,
Speg. d. Sonden f. 49d. Das Wort wen he telet, vnde se steruet wedder
findet si(Ä auch im Beinaert, ed. van den jungen adderen, wente so
Willems El. 295. de jungen adderen scholen gebaren
adel (ags. adul), StdUen. Wanne 40 werden, so biten se sik vth der mo-
der berchmann eynen newen staelen der lyue, dat se ock steruet. Ssp. 11^
(Collen) aeder adell dreyuen moest 15 Gl.
LaeanM. Arch. 7, 116. ädere. 1. Peitsche (aus Thiersehnen
adelarn, (edler Aar) Adler, ünse de. gemacht). Do se (die h. Barbara)
wert to deme swarten adelame 45 des nicht don en wolde, do let he se
(schwarsen Adier^ als Wirtshausstei- toslan mit äderen van den rynderen.
chen) an dem nyen markte. Götting. Lab. Passional f. 4^; vortmer bud
ürk. V. 1419. de rad, dat [men] neue adem noch
adelddm, im Plur. s Adelliche. buzhorner vth dem lande vore. Big.
De twe (dochtere) sal men bi-enghen 50 Burspr. v. 1412 (Big. 81. B. p. 218).
ADROTICH 6 AFDELINGE
— 8. Phnr. Mutterleib (vgl. inaderen). to unrechte afbreken (1875). LUb.
den droghen de äderen der jnno Utk. 4, nr. JS48; do dat den Holsten
vrowen. Bast. Bremer f. 11. heren to wetene wart, dat C. P. des-
adreticb, oe^;. überdrüßig. Die vake sen nyen vnrechten tollen hadde vp-
banich eet, die wert is adrotich. Tun- 5 pesat vnde den vpnam sunder ere
nie. 8. Koene^ Hdj. 8. 355. wisschop, do breken se eme af vef-
(aderen-) aderlater, der eur Ader ticb mark Lubesch ymme der vndat
J&filty fleubotomator. Ok so schal willen (1870). das. nr. 845. — 3.
nemant qwik kopen van aderleteren refl. sich ewrüekeiehen ^ etwas nicht
noch van stugerschen (1394). Lid. 10 mehr leisten tocUen. und geve de
Urk. nr. 1365. yeer mark rente tu einer vicarien
adieb, Ättich, Wedder den blot- der ersten missen in S.^ Nicolaus
ghank nym bereu, de yppe dem kercken, de her H. Kr. unde ick
adich gewasset, wen se ripe sint. noch bewaren und holden late. Weret
Weif. Mscr. 23, 3 f. 79. 15 ock, dat her H. Kr. sick afbreke vnd
af edder to; se weren begerende, van sinenthalven dar nicht meer tu
dat se mochten weten äff edder to doen ne wolde, so solde men van
d. h. 6b sie verweigern oder jsustimmen; mime gude noch dree m. rente dar
darna mochten se ere dener bestellen tu maken (1389). Livl. Urk. nr. 1263.
(1441). Hans. Bec. II\ 8. 406. 20 afbreker, m. Wegreißer, Bataver.
af, ave sin, abgesetzt, vom Amte unde sin af brekere unde böse wichte,
enüaßen sein. Ik wil gut don (spricht de nicht wen roves sik begät. Oerh.
der ungerechte HaushaÜer) van my- v. M. 58, 42.
nes heren gude . . de dut my denne af brekicheit, f. Abbruch, Abgang,
wedder gud, wan ik aue byn. Serm. 26 defectuositas. Kleyne sint der (ihrer
evang. f. 163^. gibts wenige), de dar arbeyden na der
af bersten 9 intrans. abbrechen v. yuUenkomenheyt, men vele synt der,
Steinen, 6 St. 1700. de yo then to der afbrekycheit, vnde
afbreken, st. v. 1. intr. mit Dativ. also brekt en afif, dat se to lösten to
szus is deme schatte affgebroken (die 80 nichte werden. 8erm. evang. f. 149^.
Abgabe, Steuer hat sidi gemindert) afbrekinge f. Benehmung, Berau-
vnde deme breckt noch alle tidt äff, bung. yd (das Zoünehmen) hefft be-
alze alle deme gennen plecbt affto- ghyn van ghyricheit vnde is eyne
brekende, dat myt neuer reden (un- affbrekynghe der lüde. Ssp. II, 26 GL
vernünftig) werth an geseth. v. H(h 85 afdM, m. Abtheü, Erbtheü. Ich
denb. Brem. G. Q. II, 8. 11. — 2, N. enkenne, dat ich myd vrentschap
trans. wegreißen, rauben, entziehen. gescheden byn van mynem vader,
Wy lesen van eyneme, de brak eyner also dat he my heued ghelaten my-
armen wedewen eine ko af vnde nam neu afdel mynes erues (1352). Münst,
de or. Bavenstein f. 12^ ; grote klage 40 Urk. 5, 8. 188.
van dem dudeschen kopmanne is vor afdelen, schw. v. verurtheHen. Dar
uns gekomen also dat juwe koplude grot iamer anseen de affgedelden, de
dem dudeschen kopmanne to Nau- in der hellen deep sint verflockt,
garden vele vordretes gedan hebben, Octav» f. db.
und hebben en er gud afgebroken, 45 afdelgen, schw. v. vertügen, weg-
also van körte wegene der lakene nehmen. De ledemate Gristi affdel-
(1401). Livl. Urk. nr. 1597; vnde gen eme syne sunde. Emd. Mscr.
hey (der Vogt in Malmoe) den kop- nr. 139 f. 5Äb.
man meynlike yn vnmate sware zor- afdeliiige, f. = schedinge. Dey
ghe brecht vnde wil eme syn ghud 50 affdeilinge was opgesat tho gescheyn
SIK AFDON 6 AFHOSTE
op volgenden pynxten. Soest. F. f. dey ghevanghen sy ynde ghedodet,
595. wan dey mane afgheyt. Wdf. Mscr.
sik afddn van den lif, sich ums S3, 3 f^ 59; mangeln^ fehlen, geit
Ldten bringen. Z. d. Berg, Gesch. V. aver dal al af (Var. is dat aver al
4, 59. 6 nicht), so sprik etc. Richtst. Landr.
afdracbt f» besondere^ auszeichnende c. 19, §3. — J2. trans. erreichen
Tracht. Scholen ok de losen wiue (durch Gehen); büdl,: hundert jär
ene affdracht holden vnd hebben von efte lenger scholde de dach stän, Er
den eliken frouwen vnd gen smide he mi scholde ein jawort afgän (sagt
noch lastken effte goltborder mutsen 10 der König vom Tode^ der Ihn holen
to dragende. Monum. Liv, 4, 253. will) d. i. von mir ein Jawort errei-
afdringen, abs. (vom rechten Wege chen. Lüb. Dodend. v. 330.
etc.) abbringen. (De yndogent,) dar afgrnnt, auch fem. De snnder
dorch seer vaken de besten vnde de sencket sick suluest ynn der affgrunt.
wysesten werden afiEgedrungen. Aus- 15 Disput, to OMersum f. 28. (Oder ist
legung des Patern, f. 49^. es Druck f für in den?)
afdriveiif st. v. rechtlich entziehen. afbendicb werden, sich entfernen^
len, dat gi beide pandeden edder sich abseits machen. Were et ok,
iuwer en den anderen af dreve. ^ dat he by dage effte by nacht äff-
Bichtst. Landr. c. 18; afgedreven 20 hendig worde, will ein jeder sine
werden mit rechte enes ordeles. das. nacien und amte thoseggen und den-
50, § 11. sulvigen mann by ejnem E. R. wet-
af-entlasteiit verstärktes entlasten. ten. Lab. Beform. 8. 14; merkwürdig
Van al desser ansprake scon we se ist van affhenden bringen, bei Seite
af endlasten degher ane oren scaden 26 schaffen, dat sulver in bewaringe
(1360). Caienb. TJrk. /X, nr. 135. nehmen, up dat papen und monnike
afermnnt ist = overmunt, vorlauter nicht datsulvige van affhenden brin-
Mundy ungdmhrliche Sprache; vgl. gen. das, 76; dat ein E. R. der pa-
overmondich, magniloquus. Kü. (afer, pen memorienboke, segel unde breve
affer ist häufig = over). 80 wolde an sick bringen, up de mede
äffe und äffen. Diese eigentlich (damit) de papen sodanes nicht van
hochd. Formen finden sich noch: De affhenden brochten. das. 82.
konyng hadde syne knechte Alghelike af holt, besonders aus der aUgemei-
wol geschaffen. Dusse rede synt den nen Holsmarke ausgeschiedenes oder
rechten äffen Eyn deel alto swere ; 85 besonders belegenes GehoU? Desse
Nu merket, wo ik desse rede kere. holte vorgescreven zynt alle affholte
Speg. der mitischl. Sälicheyt f. 71^; vnde synt des stichtes frige sun<
bore umme dessen äffen 1 Wat be- derholte, dar hefft nemant neyn
gynnet he to claffen? Bedent. 1^. echtwert jnne. Hodenb. Brem. Q. Q.
835; de ghonnen, de dat spyl schol- 40 7i, 12; vthenomen allenen de aff-
den straffen, Dat synt de prester, de holte yn den zolen (sol = Meiner
sik laten äffen. De godes offer dar Teich). Wism. Urk. v. 1430.
mede to brynghet Lever wan se lesen af hoste (afhuste, af borst), ^mi-
ofte synghet. Josefe V. d. 7 Tods. v. nuta decima, que dicitur afhoster(?).
2418; It is eyn hose hus vnde aller 45 Cod- Trad. Westf. 8. 115; vgl. S. 89.
geisüiken vrouwede ydel, dat one „Der Hg, erklärt mit Moser y Niesert
äffet vnde ghecket. Bost. Andachtsb. und Wilmans die minuta decima
f. 1099^. durch Blutaehnten (Viehaehnten)^
afgfttt, 1. abnehmen (vom Monde)^ uxihrend Seibertss (Gesch. d. Herz.
deficere. Du schalt nemen hasenvel, 50 Westf. 2^ 208 f.) darunter eine Art
AFHOStE 7 AFHOSTE
Fruchtaehnten versteht. Ich muß nach ita non debere dare diminutam deci-
toeUerer Prüfung der Möserschen Auf- mam, et obtinens nihilomioas septa
faßung beipflichten. Folgendes enthält sua propria et locum fimarium, qtxoA
die Gründe, a. In der ürk. des Grafen dicitur havestatt et vaelstede , ex
Eberhard wn 1299 (Wilmans^ West f. 5 quibus praedictos colit ut prius, idem
ürk, nr. 1635) kann das in integro, casarius tenetur dare dimi&atam de-
quod est in agris nicht anders als cimam dictam afhoste ut prius, sua
von Garben- oder Komeehnten ver- fraude non obstante (1338), Niesert,
standen werden^ dann aber muß in Münsf. Ürk. 4^ S. 38 f. Sententia-
minuto quod afhuste dicitur den lo tum est : possessor alicujus casae vel
Vieheehnten bezeichnen, b. Der Vieh- man8ihabentishortum,exquibus(sic!)
sehnte, der doch häufig sein mußtCy annuatim diminuta decima dicta af-
würde sich su selten erwähnt finden^ hoste dari sit consuetum etc. (1339).
wenn er nur in den Stellen läge^ wo das. 8. 40; sententiatum est, quod
uchten, uchtteinde, ochtume vorkam- 16 quaelibet casa, constructa in capite
men. c. Die Namen parva, minuta alicujus mansi, decimam minutam,
decima scheinen mit Rücksicht auf quod Tulgariter afhoste dicitur, et
ihren Gegenstand, das Jungvieh^ ge- decimam in agris solventis decima-
wähit eu sein.^ Woeste in Z. f. Berg. tori sua tenetur minutam decimam
Gesch. 9, 12 f. — Steüen, in denen 20 ministrare. das, 8. 41. Aus dem
bestimmter als bloß decima minuta GegensatBc teinde yppen velde, in
dieser Zehnte beseichnet ufard^ sind agris, ist Uar^ daß die decima mi-
unter anderen : Sententiatum est : nuta ein Blutaehnte ist; und im ersten
aliquis dans annuatim diminutam Beispiele wird ausdrücklich gesagt^
decimam dictam afhoste, ille non 26 daß sie in einer viva res bestehen soU»
debet satisfacere suo domino deci- Die Abgabe lastete auf einem mansus
matori cum sola pelle siue aliqua re oder einer casa, die nicht in einer
inanimata, sed uecessario tenetur freien Mark gelegen u>aren. Die
vivam rem eidem pro hujusmodi di- Stelle (das. 8. 42): sententiatum est,
minuta decima ministrare. Senten- so quod omnis qui se usurpando intro-
tiatum est: colonus aliquis commo- miserit de duobus mansis integrales
rans in communi marcka, colens minutas decimas dantibus in glandi-
tamen aliquos agros mansi alicujus, bus, agris, pascuis et aliis eorum
solventis annuatim diminutam deci- proventibus quibuslibet quoad sui
mam, dictam afhoste, et nutriens 35 utilitatem et profectum dare debeat
exinde equos, pecora, vaccas et alia singulis annis de bis duobus mansis
sua diversa animalia graminibus, de omnibus rebus decimalibus duas
pascuis et aliis diversis nutrimen- minutas decimas integrales ist freilich
tis, idem colonus tenetur dare dimi- nicht recht klar, indes scheint auch
nutam decimam, hoc quod ipse in 40 doch aus ihr hervoreugehen^ daß man
marka moratur non obstante. — dem Zehntner die minuta decima
Sententiatum est : casarius aliquis zahlte von dem Vieh^ das auf seinem
colens agros mansionales dictos ho- Lande oder in seinem Walde gehalten
vichlandt, de quibus consueverit dare oder gefüttert wurde. — Als identisch
decimam dictam teynde uppen lande, 45 mit aftegede wird es bezeichnet in
et similiter dedit longo tempore di- einer ürk. von 1351. Nkberding^ Gesch.
minutam decimam dictam afhoste d. Niederst. Münster i, ürk. 10^ 21:
ratione casae suae, ille cum fraude a. 1351 N. N. vorkoft Henriche . .
deponens casam suam et aedificans den afzehenden in iren hause ton
eam super marckam liberam, sperans 60 Velthues, die genomet ist afhost, an
AFHOUW 8 AFLENEN
Yolen, calneren, lammer, gosen, im- behaldende si, wen he se mi af ta
men vnd an aller tobehoringe. — krigende (im Text : winnende ).
Die Form af hörst findet sich auch Eichtet. Landr. c. 26, N. 36.
noch Moser Urk 126: minutas deci- aflandieb, (vom Winde:) vom Lande
mas, qjie vulgariter aforst appellan- 6 wehend, dat kors is ostsodost up
tur ; u. Ctrimm, ' Weisth. 5, 201 : de enen afflandigen wynt. 8edn4chf 8. 58,
vaget, wan he den affhorst sameldt 25; 63, 17.
(a. 1571). Die älteste Erwähnung aflangen, erreichen. Ynde sach,
dieses Zehnten geschieht aus dem J. dat se mit den thenen toreth vnde
1151, wo es in einer Urkunde (Erhard 10 tosplet allent dat se afflangen konde.
C. 417) heißt: minuta decima, que Liä). Passional f. 2008^; wenne se
dicitur affost. Die Etymologie des W. (vnse dochter) twelf iar alt ghewor-
ist noch voUig dunkel. den is vnde dat druttegede afghe-
afhonw, das Abhauen. Van dot- langet hefb (1371). Hoyer, Urk. II,
slage Ynde wnndinge. Dotslachte, 15 7, nr. 170.
wnndinghe, afhouwe (eines Ohres, aflaten, einen Teich abiaßen. Wan-
Fingers?), dat dar sehnt vppe deme ner ock vnd so vacken se den vor-
Sleszwiiker velde, schal men scheden genandten dick ouer dren edder vher
vppe deme dinghe to Sleszwiigk. jaren affleten vnd fischeden, scheiden
Schlesw. St. B. § 105. 20 se etc. (1476). Scheidt, v. Add p. 511.
afbonwen, büdl.: niederschlagen, afle^gen, 1. einkehren. He gifft
einstdien. My vordroeth des broders ock vmme dat drudde jare 2 golden
(Mönches) vnnutte swetzerie vnde . . vnde wen de amptlude vnde vo-
sprack den doctor an, de doctor gede to Beverstede to donde hebben,
synen gesellen, men soldet affhonwen. 26 de leggen myt ome äff (d. h. nehmen
Disp. to Oldersum f. lt>. hei ihm Herberge), anders geue he
afbower, ein Schmiedewerkaeug? wol mer to tynße. f;. Hodenb. Brem.
2 krampen in den blockken, 2 äff- G. Q. II, 8. 64. — 2. unde so
hower, 1 mesforke (1539). JVtsm. schole he aueleggen vnde betalen
ger. Inv. f. 215. 80 hem Detmere etc. (1395). Sudend.
af kennen. Die nyen redgen (Bich- 8, nr. 90; hir is noch (sagt ein Hof
ter) suUen zweren . . in den warve, haltender König zu eum Begehrenden)
alsse de olde redgen af gekent heb- so vele gebleven, dat ek ja wol mach
ben in der meene luide warft etc. leggen af (befriedigen durch Geben),
Bichth. 371 § 27 (es sM wd heißen : 36 wo vele ek ök to dem hove vorgaf.
ihr Amt niedergdegt, abgedankt haben Gerh. v. M. 100, 43. — Zu 4 : Al-
= afkesen). dus gevellet sik, dat en schip vul
af kericb, abwendig. Wen sy (die volkes äff lete van der stat. Liib.
Menschen) froude vnde lucke hebben Passional f. 8^. — Zu 5 : nottorfft
in desser werlde, so werden sy äff- 40 brekt alle gesette vnde afflecht alle
kerich vnde bekennen dyner nicht. gebot. Summa Joh. f. 16^; vnde dat
Bavenst. f. 151^; dat men enen gul- (inlegher) wille wi holden nnvorbro-
den up de tonne Hamborger bee- ken, so langhe dat alsodan hinder
res gesettet hedde, wormede men aoelecht sy (1376). Lüb. Urk. 4, nr.
de Stadt Hamb. affkerich maken 46 323 ; darop he ome nicht wedder en
(von LObeck abwenden , ihr feind- schreff onde lechte dat afi (schlug es
selig machen) mocht. Lüb. Beform. ab, weigerte sich) onde sede, he en
S. 42. hedde neynen schriver by sick. Zug
af krigen, abstreiten, so vraget he geg. Jähnde^ p. 10.
. . oft ic mine were icht neger to 50 aflenen, (Meihen. De van Werle
AFLETICH 9 AFSCHÜLEN
leynten den monneken ere cappen den borgeren, dat her Härmen Plön-
aff. Seib. Qu. 2^ 293. nies also jederman affrichtede, efite
afleticb, adj. wovon ahlaßend. Se he wor einen buren ut Westfalen vor
was kdsch vnde dar to metych Vnde hedde. das. 47.
was van allen sunden afletych. Oc- 6 afronnen, re/I. Wol sick des (Oe-
tav. f. 2^. wißenztoanges) vndersteit, de wert
nibnAtn, in der Kochkunst : schließ' mit dem koppe anlopen vnde sik
{fcft jmbereüen^ die letzte Hand ante- suluest affronnen. Huspost. 28 na
gen. Wenn du ydt anrichten wult, so Trinit.
machstu ydt mit saflran affmaken. lo afrnnsticli werden, entrinnen; im
Hamb. Kakdwek^ A. VII; make ydt jur. Sinne: sich dem Rechte (dem Ur-
äff mit krade nnde solte. das. Ä. tJieilsspruch) nicht fiigen^ ungehorsam
VIII. sein. Do wart ome gevunden, dat
aftnalen, 2. „dem Schweine ein mal men ome bieden scolde sin gelt tu
aufbrennen, wie dies auch häufig hei i6 betalende by vierteyn nachten vnde
Mastschweinen geschah^ wenn sie in dama by achte daghen. Do wart
den Waid getrieben werden sollten.^ hie ome afrunstich. Do vragede
Woeste. Z. f. Berg. Oesch. P, S. 24. Mens, sint dem male dat hie ome
— 3. abmalen, schUdem. Also sehe afrunstich were worden, wur ane nie
wy, wo vnse leue here Christus syne 20 sick sines geldes scolde irholen. Hall.
cristen affmaleth. Huspost. 27 na Schöppenb. f. 73; Jacob dy hinderde
Trinit. Remmerecht vmme souen schok
afminnen, weglieben, d. h. durch grossen. Dy wart ome afrunstich
Liebe wegnehmen, verführen. He vnde weygerde vmme (sie!) rechtes,
fruchtet, wy weit em dat wyff af- 26 das. f. 74^ ; do he dat gedan hadde,
minnen. Soest. Dan. 126. do entleep he van hir und wart dem
afinorden, durch Mord benehmen. rechte afrunstich (1439). Hans. Bec.
Wy hebben en eren knecht afmorden IP, 8. 259.
vnd doden taten. Fahne, Dortm. ürk. afsehaffen, wegschaffen, in tbo
i, 224; N. hebbe em jammerliken 80 bryngen eyn rath wolde eynenn poest
afgemordet sinen vrunt. Bichtst. afferdygen an den k. van Palen myt
Landr. c. 31 § 3. schryfftenn, vnse anlyggende noet . .
afraden = af-verraden, durch Ver- dar inn anthogen vnd bydden, de
rätherei hingeben, prodere. Were ok, koeninckl. M. woelde vns vam ryke
dat dessen steden desse slote, de wile 85 afschaffen (aus dem Beichsverbande
dat se se inne hebben, afgheraden. lösen) (1571). Monum. Liv. 4\ 196.
ghesleken edder afghewunnen worden afscbelken, „Schalken, ein Wort
mit ghemaght. (1361). Lüb. UrTc. 3, der Zimmerleute, wenn sie etwas durch
S. 421; vgl. das. S. 780. Anstückungen verlängern.^ Bohnert.
afrekeiiy abreichen^ herunterlangen. 40 Dat klene hus äff to schelcken vnd
Weret, dat se dar hoppen bi setten, wedder to latten (1552). Wism, St.
de uppe den sulven thun weisse, den Jürg. Beg.
mögen se afreken ("= ohpflücken) afschriven. wil ein radt sodan
onde nemen laten, wanne des tid geleide afschriuen (aufkündigen) vnd
were . (1373). ürk. d. St. Gott. I, 45 de voruesting by macht geholden
nr. 271. hebben. Wism. Zeugeb. e. J. 1544.
afticbten, abfertigen. Dot antwordt afscbnlen, im Versteck abwarten.
nemen de heren an, wormede ok de Lopt uppe de böne unde kan dat
beyden secretarien worden afifgerich- afschulen under den hanebende (?).
tet. Lüb. Beform. S. 42; idt vordrot 50 Brschw. Schichtb. 71.
AFSIDE 10 AFWERKEN
afside. „In der Periode des g<h werden also des, de afstorrech is van
thischen Stils verstand man darunter sinne vnde der guden zede nicht en
die Seitenschiffe. A. 1434 wart de het. Ecd. f. 100^.
afside gemuret jegen der wedeme afstöt. Item en sali men nyet
(d. ». das nördliche Seitenschiff) ; a. 5 werken affstot noch flock noch schro-
1437 wart de afside ghemuret jegen delingh noch plock noch schuddelingh.
der grouen (d, i. das südliche S.); Van den wullen ampte to Wesel,
a. 1524 don vyl dale de afi^side van Z. d. Berg. Gesch. V. P, 89 (^^etwa
deme thorne in der norder syde. WMe^ die auf dem Streichbaume ab-
Wism. (Jap. S. Nie. f. 18. 19 ^ (Dr. 10 gestoßen ist."" Woeste).
CruU.) afstnren, ablenken. Van alre wrake
afsin = afsinnicheit (als Ehehin^ dyne hant afsture. Speg. d. senden
demis). Ssp. III, 28 Gl. f. 115\
afslän, intr. einen Weg (zur Seite) afsweren, f,nicht immer durch einen
einschlagen. Dat is ok gelike völ, 15 Meineid abschwören, sondern überhaupt
wan men verdwelen schal, wer (ob) durch einen Eid abgewinnen.^ Kopp-
men tor rechtern edder thor lach- mann,
teren hand aftsleit. Grünt der frater aftoch. We in my blift mit louen
lev. . . de bringet vele vrucht myt aftoge
afsliteHf niederreißen, vnde vor- 20 van sunden (weü er sich von Sünden
stricket vns in desseme breue, dat frei halt?) Serm. evang. f. 94c.
we dat sulue buw vnde wat dar vor- aftriiniiieli. Ist in den beiden aus
der gebawet wert, enwech vnde äff dem Ndd. Bechtsbuche mitgetheilten
slyten sohuUet (1395). Sudend. 8, Stellen nicht afrunnich (= afronnich,
nr. 66. 26 afrunstich) eu lesen?
afsniden, abschneiden^ trennen. Mit aftabbinge. H. A. J. ad murum
den uncristen afgesneden (d. h. den granarii H. qnedam ligna in forami-
vom Reiche Gottes oder der Christen- nibns, dictis menzeholt (ebensoviel als
heit abgeschnittenen^ Sectirem, Ketzern) mensegat) interseruerunt et in eis trabe
scholen se (de goddesriddere) num- 80 posita quoddam dedevum(?) edificinm
mer sonen. Lüb. Dodend.v. 584; dat exstruxerunt aftubbinghe dictum. 24<&.
mhen ock schal bruken dat werltlike Ober-Stadtb. 1353. Mar. Magd.( Pauli).
schwerdt wedder sodane (lutherische) Wahrscheinlich ist afcubbinghe jsu
ketterie nicht ryngher wen alze wed- lesen: Anbau (einer Scheune etc.).
der Bussen, Musszquiter vnnde äff- 85 Vgl. ütkubbinge.
geschnedene (gedr. steht falsch äff- afverraden, verrätherisch entziehen^
geschuedene) kettere. Hansen, die js. B. en slot; häufig in Bündnis-
Kirchen etc. BevalSy Reval 1873^ S. Urik.; vnd wolden my dey hillige
114. S. Baethcke eum Lüb. Dod. S. kristenheit afverraden und stolen
94. Vgl. bescheden. 40 hebben ayne (ohne) mine schult,
afspenen, entwöhnen, wart vpgenot mich nicht für einen Christen gelten
vnde affgespenet Freckenh. Leg. 54. lassen. Fahne^ Dortm. ürk. /, 196.
afspreken. He (Christus) wil deme afwachten, abwarten, erwarten. An
keisere sinen schat afspreken. Rieh- den ende vses leuendes so moighe
tiger: die Berechtigung (Schateung eu 45 wy den doid mit sekercheit afwach-
erheben) in Abrede steUen, bestreiten. ten. Ecdes. f. 115sl.
afstaven. S. 38^ ist zu lesen: af wenden, l. afwedden?
afstuven ? afwerken, st. v. abhegen. M. quam
afstorricb. Sin (eines verständigen in geheget ding vnd begauede Her-
Lehrers) schole kan nicht vorwoistet 50 manne Langen eyn blek van syme
AFWEVEN 11 AL
garden, dat bouen syner schnne \jt smaken Oflftet em gued were off quaei
vnd mit eyner wand afgeworcht is. das. f. 88^,
Hallisch. Schoppenb. f. 138 (vgl. be- Aken, Aachen. Sprichtv. : Me vynt
werken). mennyghen dwas, de nu (nie) io Aken
afweyen, fertig weben. Wey äff- 6 quam (Non fuit omnis Aquis stultus,
weaede, dar dey werckmestere nicht quem continet orbis). Kiel. Mscr. nr.
by en weren gewest, hedde dey ey- 114 f. 30^.
nen mester, dey dat myt eme warden Akenyart, Wallfahrt nach Aachen.
wolde, dat dat werck synen taell (secundum quod fuit concarsus in-
hedde vnde bestaen mochte , dar ^0 dulgenciarum in Aquisgrani , teutu-
solde hey mede qwyt wesen. Vnd nice) van der enen akeruardt to der
dede he des nicht vnd weuede äff, anderen vel ad decem annos. Hodens
syn brocke is drey schillinckge. jPeiAne, berg^ Brem. G. Q. 11^ 19; vgl. Bur-
Vcrtm. 3t 236. meister, Sürgerspr. der St. Wismar
afwiken, st. v. 1. abweichen. Dar 15 p. 41; tho wetten, dat in der Acken-
synt se nu affgeweken. Soest. Dan. fart B. vnd J. etlicke schape geslach-
175. — ä. abtreten, gj solt wat af- tet vnd darvan by kleinen partzelen
wyken. das. 43. vorkoft, da mit sie tegen vnse gilde
afWisieb. de afwisinghe (l. af- gedain. Fahne, Dortm. 3, S. 226.
wisighe) dulheit der yennen etc. Serm. 20 aker. le caudron (chaudron, cal-
evang. f. 164\ darinm) = den aker. Hör, belg. 9, S.
a^tstdO) auch als adamas glossiert. 93; akern, ein kupferner Koch- oder
Nd. Jahrb. i, 20h. WascKkeßd. Koppen.
agetvar, agatfarbig. Myt eddelen akesch. In dussem jähre (1489)
ver bokstaven . . swart, agetvar in- 25 do was eine akesche reise ( WaUfahrt
geschreven J. N. B. J. Nd. Jahrb. nach AaAen). Faicks Staate. Magae.
3, 71. 9, 715; do gaf ek 1 mark vor IX
ajj^ns dei, auch umgestaltet in eilen akesch dok, my seinen to ey-
angensdeige. Item noch 1 angens- nem sommerrocke (1399). Sudend. 8,
deyge mit ener keden (1451). Wism. 30 S. 377.
ger. Inv. f. 43. aklenter, rampnus. Voc. Cdm.
akedacht=age-, aducht. akeducht, (Zachers Z. 9,196). agaleia, agelei.
aquaeductus. Lüb. Oberstadtsb, 1330. Dief. (= aculentarius).
Joh. Bapt. akdr (acoer) ? Wi lesen van eenen
aken (aeken), gierig nach etwas S6 konynck, De solde festeeren zyne
trachten. (= haecken, captare, in- maghen To eenen van zynen verco-
hiare, avide appetere. KU.) Werke, rene daghen; So moy dreef he zyn
so wat dyne band vormach Vnd en acoer, Dat he solre, want vnd floer
verste (friste) negheenen dach, De Verdecken dede van der zale Met
du hyr leues vnd waecs (wachst), 40 pellen, purpere vnd met sindale etc.
Want der hellen, daer du (einer der Speg. der sonden f. 94h.
ledich is vnd ryke ist angeredet) na äl« (Gegen Impotefia) nym eynen
aecs, Ne wert redene no (noch) con- groten leuendigen al vnde sette en
ste mede. De inbrenghen mach wal- in eynen kettel vnde gud dar in eyn
hede. Speg. der sonden f. 66h; De 45 oselen wines vnde lat one dar inne
derde ghechede (Gedcheitj Narrheit) stan eyne nacht, so let he sine na-
van desen Houerdighen, dat se al ture (d, i. semen) in den wyn, so
voort, Wedder et em behort off niet nym den al vth vnde sighe den wyn
behoort, Vmme verheuen to zyne dor eynen dok vnde drink dat dre
aken, Vnd se ne geuolen noch en 50 morghen nochteren vnde dre auende
AL 12 ALDINE
eder mer, so werd di din natnre Apothekers Baer in Karlsruhe vom
wedder bernen. Wdf, Mscr. 23^ S J. 1775: Jan. 2. Sachen eum Alant-
f. 80h. wein. d. 10. 20. repet. Feb. 2. &-
aly adj. jeder. Yse broder is alle chen zum Alantwein. D. F. Strauß
niyDSche (jedermann). Ecd. f. 31^; 6 10, 8. 170.)
Oen. alles, adv. ganz. Do quam eine alantbSr, (Kräuter)lner von Aland.
grote watervlut vnde dreff die groten 1 Faß alandtbier (1&79 im Schloß'
pylre al vmme vnde dat vnderste kdler zu Wernigerode). Z. d. Harz.
qnam alles boaen. Brem. G. Q, 141; V. 10^ 370; Wultu maken alandes
Ogs, alles neddene. Lüb. ürk. 4^ nr. lo beer, so schaltn granen de wortelen
136. — als unde als. So we vor- van alande twysken assnmpcionis vnd
sman kan den dot. De en darJBP nicht natiuitatis Marie etc. Nd. Jahrb. 4,
▼rächten als vnde als, wen he kumpt S. 90.
wis vp sinen hals. Laiendoctr. f. 140d. albaster, Alabaster. So is in den
mit al. Do se nu myt avende und 15 korwe 3 koppe van albastere vnde
myt alle tho Hyltunge bynnen qwe- 3 stope van albastere (1447). Wism.
menn, vortoyenden se ere schepe. ger. Inv. f. 21. *
Hans. Oesch. Bt 1876, 8. 81; dar albedalle. albedal, bedalle, deger
ginghen ock wol rede « . wy en alle also hei qwit. Dief. s. v. om-
hedden deme hertogen van Sassen 20 nino. Auch albetalle. Dit gescach
neyn geschengke mit alle gedan. aver albetalle, uppe dat vorvuUet
Zug gegen Jühnde. S. 17. van al wurde, dat dar gesproken was dorch
to al, gänzlich, durchaus. De ock den propheten: seget der dochter van
offren wille plien, Volghe der lere Syon etc. Halberst. Lectionar. S, XV
van Thobien Vnd vntbere van al to 26 (Matth. 21). und albeduUe. Mit
al; ick wene, hetso guet wesen sal. mynen hilgen vyff wunden, de hüte
speg. d. Sonden f. 76^. allebeduUe vleten van gnade Van
alant (alant), 7, 49. ^Alant ist den festen f. 96h.
weder Stitih- noch Schleimfische wie alberen, Johannisbeeren (nicht bloß
schon aus carpedo (oder capito) und SO die schuHxrzen, sondern auch die ro-
calma (salma) hervorgeht; zu den Sal- then). Om aeleberen (= alberen) te
men rechnete das M. A. den Stint confiten. Neemt een pondt sap van
(S. eperlanus) nicht. Der älant, aelberen etc. Ostfries. Kochb. v. 1616
älander heißt noch jetzt gelegentlich f 21; om flaet van roode aelberen
Fluß- oder Wüd-Karpfe (carpedo). 85 to maken etc. das. f. 11h.
Die Quappen haben mit dem capito aldas^s» alltäglich. Dat cled der
(älant) nichts zu thun^ auch die allota othmodicheyd, dat sin (Christi) al-
(jetzt also, eise, Maifisch) ist kein daghes cled was. Ecdes. f. 252c;
äant. Capito ist der richtige Alan- einen aldageshoiken. Brschw. ürk. v.
der (Gyprinus Joses). — alandesblei 40 1506, — und alledagelikes. Unde ok
war gewiß kein kleiner Fisch ^ wie in der stad sammelt sik alledagelikes
schon der Preis ergibt; dort in der alle vorsten, greven etc. Luddf v.
Gegend heißt so Cyprinus Abramus.^ S, 12.
Krause. Die Entscheidung überlaße aldink, allesdinges. Spätere Form
ich den gelehrten Ichthyologen. 45 allerdinges (allesdinges ist Druckf.).
alant Wein von Alant; II got. allerdinge ist indes auch noch Ende
sol. vor 1 sto[ueken] alandis . . 8 gr. des 15. u. Anfang des 16. Jahrh. in
vor 1 sto. alandis wyns (1397). Su- Gebrauch. Vgl (außer B. V.) Des
dmä. S, S. 231. (Noch Klopstoek doch de rad my sodane vndaeth
trank Alantwein, s. die Eeehnung des so vorlaten vnde alredinge (gänaich,
ALDO&OEK 13 ALLELUJA
vSlig) hefft thogegeuen. Wism. ürh. Die eifufdn specificirten Artikd sind
V. 1470; allerdynge gelyck alse ein Kisten ^ Betten ^ Schränke j Kannen^
ander minsche. Husp. 21 an Trinü. Kessel und ähnliches Hausgeräthe.^
aldorgen. Dai mach schSn, dat Hamb. Utk. 7, nr« 665. Anm. IJS.
en mynsche deyt en dink, dat dar 5 alf, Alp. Werne de alf dreghet,
het enen quaden scbin vnde is doch beroket hey sek dre stund dar mede
in godes wisschup aldorgben gud. (mit verbena), ome en werret nicht
Eceles. f. 125^; so scbaltu se (die Wolf. Mscr. 23, 3 f. 41\ — alCschot
kreuete bu einem Mittel gegen den s. anworp.
Stein) denne stoten an eyneme mo- 10 alfdore, „Zu dem Narrenrade ge-
sere al dorghen cleyne. Weif. Mscr. hören alse: schalkdoren, walkdoren,
23, 3 f. 58^; xnyn moder hefft my alfdoren, Halfdoren, vuldoren unde
geler t aldorgen recht : nu byn ick duldoren. Alfdoren dat sint kalfdoren,
beer, myn man is knecht. Fast' De hebben klocken an den oren Unde
nachtssp. 977, 6. Vgl. damit aldore. 15 lopen mit der bangen in dem lande;
Nym gleden vnde stot in eynem mo- Scheiden de in rade sitten, dat were
sen al dor cleyne. Wolf. Mscr. 23, schände! Hoffm. Fi$idl. I, 70.
3 f. 114; ynde berne denne vnder aihom« De hosen geyste openba*
de bodeme (Badeuninne) drogen el- reden sik dicke myner modderen vnde
home, dat de bodeme droghe werde 20 seden er, dat se weren de guden
vnde aldore het. Goth» Arsneib. f. holden, de vnder der erden wonden
61^ 9 ; aldore droge. Nd. Jahrb. 4, vnde vnder den alhornes bomen. Emd.
89; we dyt bueck wyl boren lesen, Mscr. nr. 139 f. 21\ (Daeu Rand-
De scal aldore stylle wesen. De ver- bem.: Van den guden holden vnder
lame San (Nd. Jahrb. 3), v. 30; des 25 deme alhorne, dat is duuels droch.)
(Fleisches) mochten ze eten aldor alikere? AI myn gut to Barnem,
zath. Joseph, V. d. 7 Tods, v, 7066; dre höue vnde twe koten mit alikere,
do de materie der klokspise aldor holte, watere, wische etc. (1399). Su-
gesmoiten was. Körner 173^; juwe dend. 8, nr. 267. — Ist das nickt
gewaden syn van den motten aldoer 30 ein Druck- oder Lesefehler für ackere?
gheten. Speg. d. sonden f. 9öc, Vgl. alink. Tautdogisch: wy borgme-
wegen des angehängten n: alten, (al)- ster . . vnd ganze alinge gemeynheit
dochen, ersten u. a. der stede Soist vnd Paderborne etc.
alevare, -vore (Aüfuhre?), eine (1442). Wigands Arch. 4, 51.
Fuhre, die den ganzen üausrath ent- 35 allarm (aus itäl. alle arme). So
hält. Aliquis exiens de terra cum vro se (sobald als sie) den swarten
alienacione universitatis, quam ale- adeler vornemen, wo geswinde se
vare vocamus (1275). Hans. Urk. v. wedder ume kemen: allarm t allarm I
Höhlbaum 1, nr. 746; vnde van der deden se ropen (1511) v. Lüiencr. 3,
aleuore, wan en bederue man to 40 ^^- 263, 47; Als nu der konnigk so
Lubeke in voren wil to wonende dar heft gerennet (mit der renne spissen)
nemen se van (als Zoll), wat dat se na dem crentzken (von Eosmarin),
suluen willen (1378). Lüb. Urk. 4, so heft der trommeter up geblasen,
nr. 346. „Im 16. Jahrh. finden wir und die trummen sint angegain al-
jene Abgabe Aelföhr u. Aelforder Toll 45 lärm. Münst. Chr. 2, 134.
benannt. Ein in einem Schreiben von allegader, /, 8. 53^, Z. 17. Der
1573 angeführter Tarif sagt: Item so Originaldruck (v. Lüiencron 4, S.454;
euer mit sinem gude uth Hamborch nr. 568, 10) hat: allegader.
voret to wagen offte to water . . en alleliga« Des ersten sondages
beel aelfobr gifit twe gülden mttnte. 50 (Septuagesimae), wan dat alleluii^
ALLilNSEEN 14 ALSO ALS
locht is, 80 bedenke, leue mynske, d. St. Bannav. nr. 438; auch allerlic.
dat in desser tyd de hilgbe kerke Allerlic der (den?) anderen, de vn-
begheyt, wo Adam vth dem paradyse vorscheden sint. Seib, ürk. 540^ 37.
worpen wart, darvmme singhet me almank, ewischendurch (van der
na nicht mer dat AUeluia vnde Glo- 6 Zeü). Dewile dat du drinkest, so
ria in excelsis vnde allen yroliken eth yo almank hasselnote edder wal-
sangh. Fastenandacht in Pf. Germ. note. Goth, Arssneib. f. 65^^^ 31.
20, p. 341. almisse. 1. Brotscheibe (als Ser-
allensken = allentelen, allmählich. viette). Noch mer beft de broken,
pedetentim. Gemmtda in Her. Belg. lo de sine tene wil stoken unde wil
7, 11, Wi hebbet oer somich . . denne sin messer wischen an dem
ghekennet, de to ionghelinghen mynne almosen eder vp deme dische. Der
hadden vnde . . de scamte allensken hindere hovescheit v. 51. — almissen-
ouertraden. Bok v. d. joncfr. f. 118^; korf. Tom ersten 1 wvrschape, VII
Gordiane began te verlauwene vnde i6 vate vormalet; it. noch I alemissen-
mit dageliken Verliese van der vu- korf. Wism. Invent. f. 21. — almis-
richeit der bynnensten mynne te ver- senfreter, als Schdte. Seib. Qu. 2^
traghene vnde allensken to der mynne 354. — 2. kircMiche Stiftung. Vgl.
deser werlt weder te kerene. da^./*.7i9. Lappenberg, Hamburgs milde Stift.
all-entel, adj. einzeln. Vortmer so 20 Varr. XXII, Anm. 17.
beghere wy des, dat nemant bäten alre. Wedder de alre, de heft
deme crame was vorkope [by] allen- vele hole, . . make de tappen van
telen punden. Vortmer de scrodere benwelle de gestot sy vnde legge dat
copet tzeter vnde syden, vnde de dar vp. Goth. Arzneib. f. 27^, 6.
tzetere zellet se vt [by] allentelen 25 alrnne /, S. 60^ Z. 3 lies: de
quarteren, des en boret em nicht to. h e heft biedere also de etc. — al-
Lüb. Urh. 3, nr. 770 (S. 839). garitum, airune . . vnde is tweyer
allentelkeii = allentelen. Ende bände, de eyne is de man, de ander
also beghan he allentelken auermits dat wyff. Des wyues is de beste,
synen arbeide . . weder op to stane 80 Wolf, Mscr. 60 p. 98; A. Kr. vor
(aus seinem Unglück). Bok d. Byen dem rade to L. hefft tosprake gedan
f. 108h u. so häufig in diesem Buche. to H. M. eyner alrunen haluen, de
Auch findet sich enlentelk (f 87^) u. he em in de hant gedan unde he
alteiken (f. 145^)^ was aber nur van sick gedan unde eyn radtman
Schreibfehler sein möchten. 85 tom Stockesholm in dat water hadde
allerlei, als adj. myt allerleyem geworpen Lwi. Niederstadtb. 1492.
gherichte, ouerste vnde nederste Letare (Pauli).
(1397). Sudend. 8, nr. 166. als (eis), anders, sonst, (vgl el u.
alleswe, jeder, alleswe vorerghe- al). Simonye is, dat men gheuet
ret sik an ome. Eccles. f. 29k 40 Tgoet, dat de hilghe kerke heuet,
allike, gan^f gleich, twe hundert Als yemant (anders, sonst jemand)
mark Munster slagbener pennincghe, dan (als) de arme clerken. Speg. d.
de ghenghe vnde gbeue zin, ofte de sonden f. 39c.
allike goot (ebenso gut) zyn (1331). alsen, Absinth, Wermuth. absin-
Nies. Münst. Urk, 4, S. 483; schorf- 45 thium. Hör. Belg. 7, 12 u. KU. —
lodeke de is veyr bände (von viererlei Gedenct myner (Christi) armoeden
Art) vnde is doch almestich allik an alle, Gedenct der alssene vnd der
der macht. Wdf Mscr. 23, 3 f. 29h; gallo. Speg. d. sonden f. 3c. gelike der
unde de tolle (Zoll) scheide uns al- alsene bitterheit. das. f. 4h, Vgl. eisen,
lyke tho hulpe komen (1366). Urk. 50 also, als, specifi^erend, nemlich.
ALtEN 15 AM^tE
den greYink het he Grimbart, de (ambaebt) ampt. Wo dat gy ghe«
wilde kalte, alse den kater, nomet henget vnde mede beleuet hebn, dat
he Hinzen. R. V. Vorr. S. VI, (Der de hotfyltkers bynnen juwer staet
Nante Alse ist daher eu fügen.) — siner dochter kyndelbedde vnd ampt.
Vor Adv. der Zeit: wetet, guden 5 dar se van groten krankheiden ynne
vrunde , dat my de brede quemen lach, gheschynnet hebn myt weidiger
alse dalling (als heute) (1419). Lüb. hant (indem sie einen Gesellen wäh'-
Urk. 6, nr. 119. Vgl. das. nr. 121. rend dem aus dem Hause des Meisters
S. darüber Grimms WB. 1. v. als, hoUen). Wism. ürk. v. 1487. („Ist
8. 257^ 7. — als nn — als nn, bald 10 ampt hier etuHiz= kram? Dr. Crtdl.^)
— bald. Nu se verhetten , nu se — eancr. der mu einem (Handwerker)'
vercolden, Als nu hebben se spise amte gehört. EtUke ampte, soheve-
verste, Als nu zwellen se van dorste. sehe vorredere (quidam mechanici,
Speg. d. Sonden f. 117^. pessimi traditores). Chr. Sd. 142^ 27.
alten = alte (alto), mit euphonisch 15 amberch. dat dorp Bethphage
angehängtem n (vgl. aldorgen). De lach in deme amberge des olyeber-
bisscop, de myt alten vnselighen dode ges. Bavenst. f. 85c.
starf. Bok der Byen f. 4^ u. häufig ambort /, 73. „Es ist das Bei-
in diesem Buche. Spruchs* oder Betractrecht des nächsten
altenen, stets. De inghel (Engel) 20 Grensnachbaren j Vorkaufsrecht des
de draget altenen Vor gode vnse Ndchbaren auf das angrenzende am-
bidden vnd vnse wenen. Sp. d. sonden bordende (rrundstück.^ Krause,
f, 59c ; dus vecht ere twe teghen ameehteni Ohnmacht zeigen^ sich
eenen. De verwonnen moet syn al- den Schein derselben geben. Se sint
teenen, Dats de geest. das. f. Ic; 26 nicht alle krank, de wol amechten.
an de eene zyde he (der Mensch^ der Tunnic. 1142.
sich besieht) vinden sal Oelucke vnd hmthÜB^Ähmhaus su Lübeck (Zschr.
an die ander vngeual, Oaende vnd f. Lüb. Gesch. 2, 82); eu Hamburg
kerende al to eenen. das. f. 14^. (Ed. Mayer^ das Eimbeksche Haus eu
alftnen, mit Alaun gerben; bildl.: 30 Hamb. 8. 36) (Koppmann),
durchprügeln, v. Lüiencr. i, 5, 164. amen. /, 8. 75b. Z. 45 lies III
alve« Tander (=1 dat ander) cleet, statt 111.
dat een priester antrect, dat heit een amere (anere? = andren?). (Wer
alue dat cleet beteikent dat witte an Gicht leidet) de schal nemen
cleet, dat koninc Herodes onsen beer 85 lauendelen, isopen, bathonien, rüden,
in bespotten an dede ende sanden saluien vnde ameren, Stockes blede
van een als een dwas. Sp. d. kerst. etc. Wolf Mscr. v. 23, 3, f. 70K
gel. f. 193>i; 1 olde kassel (Kasd)^ amete = emete. Helpet dat nicht
II alffen etc. Wism. Inv. f 204. — (gegen Ohrenschmera) ^ so nym de
Lat. auch poderis. Brevil. Benthem. 40 maden, dede ameten traghen (1. dra-
alwftr, alwärs, gana wahr. He ghen), de male vnde temperere mit
secht al war, ik las vyff missen (und wiues spone (Frauenmilch) . . vnde
nicht vier). Emd. Mscr. nr. 139 f. gud in de oren. Wdf. Mscr. 23^ 3
4^; des gingk de frouwe to husz f. 87^; vor de gicht nym kukor vnde
vnde meynede al wars, dat ore man 45 sinder von roder ameten, dar von
sy nicht slaen scheide. Bavenst. f. 210c, make eyn bad etc. das. f. 69^.
Mwere« Pro illis decem marcis amete = amede? Ohm? Item 1
idem B. debet habere quartam par- krossen vor beer, do we reden. Item
tem sue piscacionis, dicte alewer 1 gülden et VII bemesche ok vor
(1410). Lüb. ürk. F, nr. 333. so ener amete (1401). Sudend. 9, 176,
AMIS 16 ANE
34 (in e. Veredchnis des ausbezahlten andel? It. enen gerkum, 1 kalk-
Soldes u, sonstiger auf den leldaty kuwen, en andel in eme ketel, enen
bezüglicher Ausgaben). dryfoed etc. Wism. Inv. f. 87. (Ist
amiSy das Mose, zu amie, Freund. es ein besonderes Werkzeug^ oder an-
Du hast mich gedelet van gode, my- 6 del, Antheü, an einem Keßd? Das
neme amise. Visio Phüib. v. 302; letztere uxA schwerlich.)
Buhler. Gerh. v. M. 30^ 54. anden. De menheit koren de so-
an, spreken an, ä&er, in Betreff. stych borghere; wes de sostych bor-
De rad schal np dat hfls ghän • • ghere vnde meenheyd hirum ghehan-
to sprekende an alle stadtgebreke lo delt, gheandet (geäußert?) vnde ghe-
etc. — dupliken dar an to sprekende. zecht hebben etc. (1408). LOb. Urk.
Greif suj. St. V. I, § 3. F, 5. 186; vnde de pennynghe scolde
anbessen, anbellen. Ick sta to he wissen deme rade; dar de raat
rame so eyn wilt, dat de hunde umme manede by twen jaren, unde
hassen an. Bht/thm. Vorr. z. Ssp. 15 nicht jeghenen konde. Dar na to
(Stendal) v. 90. etliken tiden wart dat gheandet
anbestaden, anberaumen. As der (wieder in Erinnerung gebracht?) van
richter eyn nrdell anbestadet. La- etliken personen des rades, dat me
Combi. Arch. i, 108. de ses dusent mark der stat wissen
anbesten, bedeutet ni(M y^anpassen^^ 20 scolde (1392). Hans. Eec. 4, S. 40.
sondern annähen^ mit Bast befestigen^ ander. Zu 3. Nabugodonosor ath
mit Bastfasern näheny nähen überhaupt. heu aUe eyn ander dier. Bavenst. f.
besten, neyen, suere, firmare, nectere. 33^^; 10000 boeslude (Bootsleute) ane
TetiUh. vasthaken, samenrygen, los andere papen, monnecke unde nun-
opnaaien. Oudem. 26 nen. v. Eöv, Chr. (F.) 48; vengen
anbleken, anbellen. Bi wane sin vyl junferen vnd vrowen . . se setten
de hunde untweken, dat se ne schol- se geuencklick in stocke vnd blocke
den ja nicht anbleken. Gerh. v. M. als andere manspersonen. Seib. Qu.
81^ 78; Den unbekanden blecket de ^, 292; dat Christus . . an den
bunt an. Tunnic. 848. 80 Jordan tho Johanne gekamen sy, dat
anbreder ? (der die Garben aus- he sick dopen lathe also andere zun-
breitet?) Wen de gutheren willen ders. Ut^p. 2 Pred. v. d. Dope Chr.
laten darsken (dreschen) oren del, so anderdags, jüngst^ neulich. Frzs.
schal de meyger dar tho holden ey- Tautre jour. Ander daghes unse
nen anbreder op syner kost, dede 35 koplude ut Flandern körnende uns
ok ome kunne binden dat sommer- berichte don, wo dar en ruchte sy
stro, ifft hc dat ghebunden hebben etc. (1398). Hans. Bec. 4, 436. S.
wel (1479). Sudend. S, & 374, 48. dach, /, 47Öa, Z. 1.
anbrink =: amberch. Als nu de andertere (-tire), anderer Art.
hartige lettede . . so ersehenen yn 40 cledre van andertire tincture Dan
dem anbrinke efte vpstige des berges (als) also se gaf nature. Sp. d. son-
de Slavy etc. Lerbeck ß 82. den f. 95c.
andaeh. gegeven des godensdages andregen s. indregen.
na drutteinden andaeh (Octave des h. andringen, mit Acc. eindringen auf.
Dreikönigstages) in den jar ons heren 45 Hefift menlich de viande angedrungen.
1407. Livl. Urk. nr. 1712. Seib. Qu. i, 34.
ande, Kränkung, s. mhd. Wb. He ane, Ahne. Eyn schepenbaer vrye
bat se, dat se wroken des rikes ande man en derflf syne vyer anen beno-
menliken. Sus wrach godes viant godes men, dat synt syne vier ende edder
anden. Sachs. Weltchr. S. 102, 38 c. 46. w olderen benomen. Des wete, dat dat
ANEBOREN 17 ANGER
wort anen ys Vth dem latine gheta- het ene anghele, dar se mede stey-
ghen vnde ghekamen, wente anus ket, Ecdes, f. 67h ; gleich darauf: ok
heth en zagel edder eyn ars. Ssp, is an cm (Christo) en anghel, dar
///, J29, Gl. Diese seltsame ErUä- he ghar harde mede steyken het;
rung seheint atich in der Variante 5 den anghel het he bewist in sinen
(Ah) vierendel eu stecken. worden.
aneboren (-baren) erscheint schon angelden, betreffen, dat barschop,
7.970 in einer Urk, bei Sudend. 9, dar (dat ?) de klage anghelt. Dühm.
S. 133, 49: mit viilborth al vszer L, R. 11^ 6 (oder gehört an eu dar
eruen, se syn boren edder anebaren. 10 = daran de klage gelt ?)
anelank, adv, unlängst^ nicht lange angelik, adj, ähnlich, Wi werdet
nachher, bald, Alse wy gisterne ju- (nach der Auferstehung) also subtil
wer wisheid screuen, dat wy deme vnde wis . . also de engele an he-
hertogen W. juwen ende vnsen vre- melriche. Wi werdet en angeliche.
debref gezand hebben, des is ane- 16 V.d, Hagen, Germ. X, 144; de (man)
lang vns siner herlicheid besegelde was suart vnde vreslich, deme duuele
bref . . wedder komen (1420). Lüb. angelich (die andere Hs. hat Uoß ge-
Urk. 6, nr. 261 (S. 295); danip an lieh), das. 155; dar na so kumpt de
vns anelangh Bertoldes bref is ge- vogel (Aupia) to eynem b&rne vnde
komen. das. nr. 255 (S. 291) ; vgl. 20 suet sik suluen in deme water, vnde
nicht lank, bald. Gerh. v. M. 73, 19. wen he sick suluen sueth, so erken-
anerven, durch Erbgang anfallen. net he, dat he eynen gedodet hefft,
anesetel (-sedel). vortmer (söUen de em angelyck is gewest mit deme
velich sein) yderman, houeman . . angesichte (vorher heißt es: de sulne
bynnen eren tungrauen vnde anze- 26 vogel hefiFt eynes minschen antlate.
tele etc. (1386). Uoyer Urk. II, 7, Den ersten minschen, den de vogel
nr. 186 (8. 126); Des sali Peter van suet, den tbuet he to sick vnde to-
ll, an gedachte Alheit van H. zun ryth ön). Die 7 Todsünden p. 92.
rochter medegaue vnnd heilichsguide angeleg^nge = anlegginge, Ver-
(Ileiratsgut) zuu ehestuir mit bren- 80 Wendung, Kosten, Aufwand? Und
genn als ein eldester soene vnd bro- bekande, dat he up geboret hedde
der denn annseydeill des guitz vnnd von sinen vedder 0. VIII hundert
seß (Sitzes?) zuu Hambach genant mark Rig. van des gansen gudes
Obdendorp mitsammpt syneme inn- wegen van B., beide vor hovedschult
vnnd zugehoir seines geburenden an- 86 und angelegginge und dat richtgud
parts etc. Jiüichsche Urk. v. 1548. etc. (1406). Livl. Urk. nr. 1703.
aneworp. /, 87. Vgl. „In bey- angelt, Schuld, die man zu zahlen
den Unterschlägen finden sich so vtel Juxt? We sin kind in der boisheid
Fenster mit Wind-eisen, worunter vorharden let, de mod des in stedem
zivey Fenster mit Haken, Anwürffen 40 vrochten (Furcht) sin, dat he dat an
u. Hänge, so aufgemacht werden kön- om leue (erlebe), des he mit sinem
nen"^. Formular im Corp. const. Old, kinde mod laster vnde schände heb-
I, nr. 66 f 8. 139; j,Fenster, worunter ben, vnde teghen god grot anegheld.
einige sich aufmachen laßen, auch Eccles. f. 1859k,
dannenhero mit Haken, Anwürpel u. 46 angemelte, n. Gemälde. Soickes
Beschlag versehen sind.^ das. S. 140. is ock trösüick, dat idt so fyn in
angän, angehen, betreffen, mit Dat. desser historia alse in einem ange-
alweme et anga (1437). Hans. Rec. melte angetöget is. Husp. Magdoi.
II, 8. 27. anger, das W. erscheint selten im
angel, als fem. De beseke (Biene) 50 Nd. also de acker vnde anger wen-
Nachtrag znm mnd. W)), 2
ANGEVINGE 18 ANLATEN
det (1403). Sudend. 9^ 8. 289^ 25; edder de ee anich vnde loes. Summa
hoff . . myt aller syner thobehoriDge, Joh, f. 52^,
myt ertbadem, myt buwe, myt holten anker, auch n. Se vunden dat
vnde myt angern etc. Lerbeck § 31; anker. IMb. Passioncd f. 292c; dat
ob (wenn) ein gemeine anger füll 6 anker howwen (kappen), v. Höv. Chr.
widen gepflantet worde etc. Gr. (F.) 4; to anker setten (vor Anker
Weisth. 3, 317. gehen), das. 48.
angevinge. i, 8. 90^ 31, Nicht aokliYen, st. v. antasteti (anfangen),
j^Einsture^^ sondern (schlimme) Gabe anpacken, worden ouk wäre (Wa-
des Himmels^ d. i. Ansteckungsstoff^ 10 ren) in unssen landen genomen off
der sich in der Luft verbreitet (?) anders wes selffweldigen unde roiff-
(W.). liken angekleuen etc. (1454). Wi-
angissinge, f. (Muthmaßung, ver- gands Arch. IV^ 58; wan desse
muthlicher Bath?) Do de moder Munstersche vede, de nu is, ge-
Vrsulen vnde ok de vader Vrsulen 16 scheyden wer, soe sali malck syn
dessen erbaren vrouwen breue san- guet anclyuen nae lade deser sehe-
den nach der angyssinge godes van dinge (1487). Nies. Münst. Urk. 6,
desser erliken sammelinge etc. Lüb. 8. 171; dar ein man do quam,
Passional f. 243^, de vlucht de wulf to holte nam.
angripingey f. Besitznahme. Mens 20 Went, were he dar lenger hieven
kramere quam in geheget ding vnde und hedde sin recht angekleven
bot vp dy angripinge, die hie hadde (hätte er angefangen bu streiten)^ de
gedan an Hinrikes Kortvrondes erue« bände weren ome gedreuen unde
Hau. 8choppenb. f. 74^. mannich gröt slach gegeven. Gerh.
anbaben = anhangen. Syn inge- 25 v. M. 21, 36; unstede ankliven. das.
segel . . anthohahen etc. v. Steinen 27^ 163 ; it is vil mannich kone man,
2 8t. 811 ; unde ingesegel duen an- de an sek sterke nu (nie) gewan unde
haben, das. 802. sulke dät wol klevet an dor dorheit
anbitten, anheieen^ heiß machen. etc. das. 89^ 46. Die Redensart ain
Item holt to unser koken und to 80 dink ankleven findet sich auch dort
unsere ovenn und enen knecht, do 28^ 63; 71^ 29; 86 j 85.
denn ovenn anhitte van der tyd dat anknofen, schw. v. anknüpfen. AI
it kolt werd wente nha Philippi et dat voer (zuvor^ früher) wal sy ge-
Jacobi, dat dat wedder warm werd wrocht, Daer ne sy goet ende an
(1494). Lyßmanns Nachr. v. Kl. 35 geknoft, Hets gepynt meest vm nict.
Meding, 8. 81. Sp. d. sonden f. 82^.
anich, adj. los, befreit. Dat he ankamst. Dat de sulve geselle
des steynes (Harnsteines) anich werde redelike ankumpst des perdes scheide
. . so wert he der wedagen anich. gehad hebben (auf rechtlichem Wege
Wolf. Mscr. 23, 3 f. 58b ; to besün- 40 in dm Besitz des Pferdes gekommen
de, dat de kopman sulker beswe- sei). Brschw, Urk. v. 1519.
ringe und upsate anich mochte bliven anlanginge, f. Angriff, Anlast. Gy
(1410). Livl. Urk. nr. 1829; dar to scholen anthien de wapen gades, dat
schal me ok kundeghen, dat eyn gy mögen wedderstaen de anlan ginge
yewelk sik dar vore hode, dat he 45 der duuele. Ravenst. f 198d. Jn
sick anderer munte anich make, dat rechU. 8inne: up sodane erve in lo-
he to nyneme schaden kome (1379). komen tiden nummermeer generleye
Hans. Bec. 2, 188 u. 399 (In spä- ansprake, klage off anlanghinge doen
teren Faßungen los maken) ; (vnde (1460). Ostfries. Urk. nr. 755.
welker dat dede) so were dat loffke 50 anlaten. sik a. vorretnisse echt
ANLEGGEN 19 ANSCHOT
he (der Wolf) let sik an. Gerh. v, anligger, m. (= anlegger), Än-
M, 65^ 66; of he sik truwe latet an. Mager, aenleggher in recht, actor,
das. 66 f 15; 71, 29; unde leit sik accusator. Kü. Dat ander dat in
an, dat he wil ein meister wesen. em is quaet. De altyd na wraken
dcis, 94^ 103; he (Aesop) was ein 5 staet (sich rächen unU)^ Data, dat
man, de sik erst leit de vöcheit an, he in ener besichede (negotio) An-
dat etc. das. Vorr. v. 10. — sik wol liggher wil zyn vnd richter mede.
anlaten, nützen, prodesse, baten, ^peg* d. sonden f. 115b.
nutte syn, helpcn, vorderen, vromen, annaken, sich nähern. Eyn anna-
sik wol anlaten. Dief. n. gl. xo kende god , de vns nicht vorleth.
anleggeB, J2. anthun^ zufügen. De (Philem. 4.) Disp. to Oldersum.
dunkelguden ioden quemen to same- sik annemen, mit Gen. beherzigen^
ne, do Jhesus en swighent badde zu Herzen nehmen, darumme schöle
anlecht den Zaduzeyen (sie zum wy yns desses exempels annemen.
Schweigen gebracht hatte). Serm. 15 Husp.; sik des dodes so sere anne-
evang. f. 209^^; de not unde de ge- men. das. Mar. Rein.
wait, de eme N. tu unrechte an anrichten. 4. De here wolde, se
lecht (Var. doit, thut). Bichtst. (Adam u. Eva) scholden bichten.
Landr. c. 32 § 9. — 3. ati/'-, ver- Adam konde he wol anrichten, Do
wenden, sunder wedderstadinge des 20 h^ zede : Adam, wor bistu nu ? Du
du dar angelecht heddest (ohne Zu- werest slicht, nu bistu ru. Josefe V.
rüchzahlung der auf gewandten Kosten), d. ? Tods. 6166.
das. c. 17y § 3. anrichtinge. 1. Dat hilghe ewan-
anleg(g)er. i. 97^, 17. synd des gelium is de warheid, de an os is
kuntscheppere, hovetheren odir an- 26 ghekomen vnde is os en anrichtinge
legere gewest. De weren gemeyne vses leuendes (Anweisung^ une unr
mederidere unde nicht kuntsceppere, unser Leben führen sollen). Ecdes.
hovetheren odir anleger. Gott. Urk. f. 105^.
V. 1396. anregen^ schw. v. (in Bewegung
anlegginge, Anlage (Aufu^and an so setzen) beunruhigen, se woren ange-
Kosten für Bauten etc). Vortmer roget menig jar unde lange tid. Li-
budet de raed, wert dat jemant eyn liencr. V. L. 3, 325.
huess kofifte, dar sal he neyne bu- ansäten, ansetzen. Bleve aver dat
winge offte anlegginge ane doen er (l. dar) wat na van der summen un-
der tyt, dat et em von dem rade 35 betalet, dat scholdeme denne vort
vpgelaten wert. Big. St. B. p. 227; anzaten uppe andere jar (1385).
van den neghen hundert mark, de Walkenr. ürk. nr. 988.
my N. N. schuldig is, dar gheue ik anschin, n. Angesicht. Enyghe
eme hundert mark van to vnde alle (vrouwen) smeren er anschyn, vm
anlegginge, de ik hebbe in deme gu- 40 dat se de schonre (um so scJiöner)
de vnde in der molen to H. (Geld- solden zyn. Sp. d. sonden f. 96\
anläge^ verzinslich ausgeliehenes Ca- ansehet ist auch das^ was an Land
pital?). Testam. v. 1417 im Ar eh. f. etc. das Waßer ansetzt, ansehet van
Gesch. Livlands p. 216. — Stiftung. sande of erden als yan waters wegen,
vppe dat desse vorgescreuene stich- 45 Teuth. ferner: (anschießendes Land-
tinge vnde anlegginge, fundatie vnde stück) Grenze^ Bain^ Wende- Acker.
bewedeminge dessulven lehnes . . Wan einer gaerdenlandt van synes
nummer mer vorwandelt, vorhindert naburss gaerdenlandt aftothunen
werde etc. (1483). Scheidtf v. Adel gemeint, soll wiken II foet, so idt
p. 326. 50 auerst ein anschöbe vnd landt iss,
ANSCHRI 20 ANTALEN
daer ein ander mit der plog vp inne wanet (1443). Wigcmds Arch.
wendet, yyfftein voet. Nies. Münst, 4^ 54.
ürk. 3, 8. 189 ; al0den gifit he allen ansprekieL /. 105, Z. 16. Lies :
und idem nahem, de anschott darhy ansprekelik.
(bei seinem Etgenthum) hehhen und 5 ansprengen, angreifen (mit Wbr-
angelegen sin (Anlieger sind^ benach- ten). Dat ick nn den doctor ynde
bari)^ warsaal etc. Falck^ Staatsb. synen gesellen so hart ansprenge
Mag. 6^ 622. vnde grype se hauen hy den topp
ansehr!, Anschrei. Sprüngen se . . moet men my vp dithmael vor-
vth eren herhergen myt eynem an- 10 tyen. Disp. to Oldersum f. 1^; de
schrye vnde heredden sich hastelike yunge geselle sprongede ene mit
tor were. Freckenh. Leg. 79. macht an. das. f. 21^; hyr up hefit
ansSner, der ansieht. God is an- my de doctor gefraget vnde ange-
sener vnde hekenner der herten. sprengeth, ick antworde etc. das. 17K
Ecdes. f. 18c ; he schal nSn ansener 15 anstin. /. i05b, Z. 32. — „von
weysen der personen. das. f. 17c. Zinsen nuM: fällig sein, sondern von
ansieht, n. Angesicht^ Antlüe. Se einem bestimmten Termin an laufc%i.
sach in eynen ghesichte, dat eyn Passchae institit census, die üisnie
encgel mit eynen veruerliken ansichte läuft vofi Ostern.^ Koppmann.
to eer quam. Bolc v. d. joncfr. /, 56; 20 anstellen 9 reß. 1. sich betragen,
dat ansieht is eyn Spiegel des herten. sich zeigen. Dusse stalten sych
das. f. 83. menlych vnd erlyok an. Seib. Qu. 2^
anslfttti in techn. Sinne: zur Ante- 293. — 2. sich stellen^ gAerden. Ick
gung eines Wehres Pfähle durch den stalte my hillichliken an. Soest. Dan,
Fluß schlagen. Hebben vullecomene 25 21; ja, als wy uns noch anstellet,
macht ayn to slane, tho dammcne is der gecke mer, wan men umbtel-
ind die £mschere tho stu doene. let das. 66.
FähnCj Dortm. 2j 102. Daeu das anstSt, AnfM (von Rrankheü^ übler
Subst. anslach. Laune etc.). De frouwens krigen wol
ansloky eine Varietät von allium so eynen anstodt, Idt kan noch altomael
ascalonicum, Aschkxuch^ Johannis- werden gudt, Myn wy£f kroch ok eyns
lauch. loek, knuflok, ansloek vnde den schrul etc. Fastnachtssp. 978, 1.
andere hete krude. Gath. Areneib. /. ftnt, Entd Plur. ande. ghuse,
72^ 30. — Auch aslok. aslok, ascho- ande vnde honere (137?). Liib. Urk.
nium. Voc. Hotberst. Vgl. Dief. s. v. 35 4, nr. 329. u. ende. VI gosze, VI
aldonium. — Auch findet sich: men, ende etc. (1535). Wism. Inv. f. 176.
herba, anslok. Brevü. Dagegen bei antalei Anrede. (Gegen das 9.
Dief. s. V. men (tille), meslok. Gebot sündigen) die ander luede . .
anspannen, st. v. anschnaUen. De tor yenigher unkuyscheit . . trecken,
Brunswikeschen spenen ein deil schar- 40 het sy yn vrentliken ghelate yn qoa-
pe Sporen an. Lüiencr. V. L. III, der meeningbe, mit halsen, mit aen-
328, 24\ Ggs. ütspannen, losschnal- tale, mit onschemelike tasten etc.
Un, losmachen, se spennen eynen Tract. Ober die 10 Gebb. f. 10^. Vgl.
ploch vt. Seü). Qu. 2, 290. aantaal, minzame toesprack, minzam-
anspreker, der Anspruch erhebt, 45 heid in het spreken. Oudem.
Kläger, Grgs. antwerder. off eynich antalen, anreden, ansprechen; im
borger dusser stede to donde hedde gerichU. Sinne: beanspruchen, An-
myt eme andern borger . . so sali Spruch erheben, anMagen, jsur Verant-
de anspreker komen vnd sich vo- toortung eichen im Wege Hechtens.
gen in dey stat^ dar dey schulder 50 mhd. anzelu; ahd. anazeljan. Zockers
AKT AST 21 ANVANGEN
Zeritschr. iy 65 u. 5, 65. Hedde he antieu, at. v. (anaeihen)^ Schuld
geleyde, dat scul wy ene upzegen, gd)en^ beschuldigen. De mort wart
wan US dat van en gekundiget wor- ein angheteghen. Boh d. Byen f. 155d;
de; wonden (fänden) ze darna den N. N. hebben getuget, dat B. hues-
in unser stad, den mugen se antalen. 5 vrowe V. heuet deueryge angetegen.
dar Wille wy en to helpen (1340). Emd. Bußb. f, ?b; weert oick saick,
Wigatids Arch. V, 166 ; darna in dat men ymant aenteghe, dat he dat
welkerme disser sloite [me] den vunde, (sc. gestailen) guet vorsc. myt synre
den mochte me antalen unde dar scal wetenheit gekocht etc. Z. d. Berg.
unser eyn dem anderen to helpen 10 Gesch. V. 4^ 72. — b&ULegen. He ("der
(1358). das. V, 167; wert sake, dat Gut empfangen hat) gode nauwe be>
F. . . ende ere maghe jenighe an* nediet, Want he em seinen de ghe-
sprake hebben up H. off vp dat land nade antiet. Speg. d. senden f. 90^;
to W. unde F. ende zyne zoenes ende se wenen gode tien an, de gheuer is,
maghe vorscr. H. unde de meente 15 dat he is een man, De to vercopene
van W. darvan antaleden, unde H. holt zyn goet. das. f. 90^.
ofite de meente darvan nynes rech- antlftt. an antlat, ohne Unterlaß.
tes offte vrunschapp en willen blyven Lisch, Meld. Jahrb. 26^ 8. 133.
by redelken luden etc. (1424). Ostfr. antoeb , Anspruch. Item so sal
Urk. nr. 326; were dat van vnseren 20 Ayleke Onsta ende sine broders ende
bürgeren wellick werde geladen vnd de ghene, de van Kenen vrienden in
angetalt myt geistliken gerichte etc. der vede buten landes gewesen heb-
Niesert^ Münst. Urk. 3^ S. 322. be[n], een jewelich weder up sine
antast. /, iOSa, 19. Und wert arve ende up sin gud, als hy dat
saicke, dat eimans wer, dei it vur* 26 vint, ende dat vry unde unbehindert
schneit hedde, dat man en aintasten bruken sunder antüch d. h. ohne daß
solde, sali dey haeves schulte aintast er (gerichüich) deshalb angesprochen^
dein und leveren en dem amptmanne. belangt werde = frei^ ungehindert
Barmer Urk. p. 30. (1409). Ostfries. Urk. nr. 213.
antdrake, Enterich. Min peerdt so anfa*eekeni andehen; bädl.: auf
had my eine ant todt (l. dodt) ge- jem. etuHxs bringen^ attribuere, arro-
treeden, Dar quam ick meede bi dat gare, ende hiir mede so wil ik vor-
market geraken Und vorkofte se noch geten . . alle haet ende nyd, loghen-
vor einen antdraken. Fastnachtssp. tale . . unde ik unde myn raed en
965^ 8. 35 willen der meer nicht achten noch
an-tengen, anfangeti. Ock schall antrecken upp Focken etc. (1424).
her T. vor der molen wedder behol- Ostfr. Urk. nr. 326.
den alse vann deme landtweghe, dar antworde, Gegenwart. Mit ausge-
be graue antenghet, wennte vp den laßenem in e. B. antworde guder lüde,
steen etc. (1384). Lüb. Urk. 4, nr. 435. 40 Münst. Beitr. i, 93 (dagegen: in ant-
anter — anter (= antwer), ent- werde etc. das. 4^ 470). antwerdes,
weder — oder. Alle andere (vyrdage) adv. = to antwerde. dar se beide
hebben se anter affgesat anter vp antwerdes sin. Ssp. i, 5ä, 2 (Old.
dey sondage gelacht. Dan. v. Soests Hs.)
Apdogetikon, 8. 9 (u. öfter das.). 40 anvallen = invallen, einfallen^
ant-bete = enthete, Versprechen, EinfaU haben. Do vil eme an eyn
Gdiibde. Anthete edder lofile, we kort rät. Körner 193c.
de gode don wil, de schal se doen anvangen, st. v. 1. ergreifen. He
vnde ok vuUenbryngen yn aller wise (der vermeinfUche Mörder) wort an-
als he dat lauet. Summa Joh. f. 18^. 50 gheuanghen ende wort ghebrocht
ANVECHTER 22 ANWERT
daer etc. Bok d. Byen f. 155^. — ghende. Bavenst. f. 175^; dat volk
2. in Besite nehmen. 96 gülden, die was nu angeworden, dat se vor dem
emme (dem ScJdoßhauptmann) vnse sermone sik plegen tho sammeln und
amptman na verlope der tyd, hie die ein psalm effte dree effbe veer tho
horch angefangen vnd hewonet he- 5 singen. Lub. Reform p, 37; dat dn
uet, te allen verdell jahrs den veer- nicht anwerdest de narheit. Sirtxck
den deil hetalen etc. (1484). Nies. 23, 19 (Magd, B.). Vgl. dat drinkent
Münst, Utk. 6^ S. 79. an werden (Meld.) u. Dähnert s. v.
anvechter, Angreifer. Wan de anwaren (= anwarden, anwerden).
mensche van torne sinen anvechter 10 Die Grundbedeutung wird sein (vgl.
dodet vnde mochte dat wol taten, das ahd. anawerden): an einen oder
dat is ein morder. Summa Joh. f. etwas kommen^ sich zuwenden, gern
141^. haben ^ liebgewinnen^ sich gewöhnen.
anvenknisse, f. (Anfaßen)^ Angriff. Vgl. de wif , de he (Salamo) was
Vns te tröste, nutte vnd vrede vmb 15 aneworden, de brochten en dar to,
manichuoldiger not vnd bedranknisse dat etc. Ecdes. f. 48^, d. h. die Wei-
vnd anvencknisse (1442). Wigands ber, die er (nicht bloß begehrt hatte,
Arch. 4, 52. denn er hatte sie ja bereits^ sondern
an-, anewerden, st. v. 1. begehren^ die er) liebgewonnen^ denen er sein
vgl. anwert. Twe prester, twe rieh- 20 Herz eugeuxindt hatte.
ter, twe olde man worden de erliken anwert, anewert, m. u. n. Begierde.
vrowen (die Susanna) an. Josef, V. Nement late sine oghen vmmeghan,
d. ? Tods. V. 4839; keyser Otte, ge- dat he se de scheine der vruwen,
heten dat kint, de hadde eynen rid- also dat he van der weyghen (ihrer
der in sinen hove, und so ward de 25 wegen) nicht kome in anewerde vnde
keyserinne one an unde bad on, dat in quade begheyrunghe. Van dem
he by or slepe. Bothos Chr. z. J. anewerde is mennych mynsche gans
989; Barsabee was des n§n sake vor vorderued. Ecdes. f. 48c; de scheine
dat eerste, dat Dauid se ane ward, maket den anewerd (erregt die Bc-
sunder oir scheine de bedroch on. 80 gierde), de anewert maket de snoiden
Ecdes. f. 46o; Amon vorderuede sik leue. das. 49^; de wanschapenecheid
suluen darmede, dat he aneward sine (Häßlichkeit) wolde he leuer liden
halfsustere Tbamar. das. f. 48c ; De wen dat aneweerde der vruwen. das.
(iungheling) was de maghet anewor- f. 93c; en vnstede wyf, dat anwerdes
den, wur he se wüste, dar wolde he 85 vul is vnde keine te der vntucht.
io hy or weysen. das. 87c ; Helena das. f. 145^; mit den vruwen schal
was gar scheine, de stolte Paris wart men spreyken . . also dat men an
se an. das. 93^; ik (sagt eine Frau on breyke de snoiden leue, dar gherne
zu ihrem Manne) was an dem vifte- aneweerd mede kernet, das. 212c;
genden jare, de di min herte erst 40 de danken uses horten bringhet es
ane wart. Gerh. v. M. 30, 15; ein in vrochten, in lose vreude, in men-
lowe unde ein man an kumpanie gherleye vnnutte word unde werk
worden an, dat se te gadere vrunt- vnde ek in mennich vnnutte anewerd
schop beiden, das. 69, 2. — 2. sich das. 226^; dat anewerd in der leue
gewöhnen an etuxis. We dat vele 45 maket vil manghen vromen knecht
spreykent is ane werden, de spreket te enem deue. das. ; Des schriuct
undertiden ane limpe word, de he Yalerius in euer epistelen te Buffino
nicht wel vordeydinghen kan. Ecdes. van dem anewerde koningh Dauites,
f. 238c ; wat de minsche an wert, alse he aneward Barsabeen, Urias
dar is he swarliken van te brin- 50 husvruwen. das, f. 242^; dat gud
ANWORP 23 ARK
vude ere brachte od (Salomo) an ter, gropengeiter unde apengeiter.
dat SDoide anewerd der wiue. das, Gott. ürk. v. 1423, u. sonst); sie
f. 256k machen die JUeineren Sachen und die
anworp (s. aneworp). 1. Metall- Flickarbeit,
beschlag. 4V2 ß. Arende Royger vor 5 apenspil, n. Geckerei. De van
2 nige slotel . . unde 1 nigen anworp Helmstidde brochten oren strel (Name
au der bowersten Co&er^^er»!^ dor (vor eines Bieres?)^ dat duchte der mum-
der scole) (1493), Z. f. Nieders, 1871^ men (d. i. Braunschweig) wesen ein
S. 130. — 2. eifie Augenkrankheit apenspil. v. Lüiencr. 3, nr. 184y 9.
(welche?). Dit sint de zuke der 10 arbeiden, schw. v. 2. unde gelaten
oghen, de men mach boten. Dat minen brunen hengest, dat se den
sint hude . . Schemen, star, anworp, arbeyden, riden vnde bederven schul-
alfschot, alspil (l. alfpil), alspuste len unde moghen to al orer nut unde
(l. alfpuste) etc. Wdf. Mscr. 23, 3 behove (1368). Gott. ürk. nr. 253;
f. 99^; weder den anworp schrif vnd 15 de ene (d. h, den wech) arbeiden
henge in den hals : vrede sy myt dy konde = reisen, vgl. travailler u. to
vnde allent dat dek schaden mach travel. Lud. v. 8. 18.
alse dey vrede was twischen Marien ärbSr, (Ährenbier?) eine Art Wei-
vnde creme leyuen benedyeden kynde zenhier. Wultu maken aer-beer, so
vnde twischen Jacobum vnde Rachil- 20 schaltu vp nemen den wethe, wen he
len, weder de kranckheit der oghen in der gheelripe steyt vnd bynden
etc. das. f. 50. en in klene bunde, so grot alse in
anwuchen, schw. v. anschreien. dat spunt gan mach vnd lat dat dar
Wistet gy, armen wichte, Vor wem ynne liggen eyn yar lank vmme vnd
ik vloe, mit nichte gy my sus naju- 26 vornye dat denne echter wedder.
cheden Unde dorlichen anwucheden. Becept aus d. 15. Jdhrh. Nd. Jahrb.
Aesop, S. 80. 1879, 8. 89.
ape, Affe, supest dy vul als eyn Arent = Arnold. By der tit was
ape. Soest. Dan. 87. = Narr. Yan to Rome en grot predeker, de heet
pawsten, moniken und papen, Nun- SO meyster Arent (Arndd von Brescia).
nen, begynen und ander apen. das. Lüb. Chr. i, 36.
33; holdet vnss leyen vor apen. argueren, disputieren. Segheden
dcLS. 41. se int erste . . dat ze van yemende
apenffeter. Daß apengeter nicht yennighe wedderworde wolden hören
solche Gießer sind, die bunte Figuren 30 noch arguercn in den zaken etc.
(Affen, apen) an ihren Gefäßen an- (1411). Lüb. Urk. 5, nr. 366; mit
brachten, sieht man deutlich aus einer hern Simon to argueren. Soest.
Göttinger Aufgeichn. v. J. 1519: is Dan. 63.
he eyn grofsmed, schal he eyn . . arinkpennink. de quolibet promp-
hantbyel . . eyn spomer eyn par 40 tuario 30 ^^ qui vulgariter dicuntur
Sporen . . eyn' gropengeyter eynen aiingpennigghe (Var. aringhe-p.)
degel unde gropen, eyn kannen- (1278). HöMbaum, Hans. Urk. /, 8.
geter eyne wynkannen unde thenen 277 nr. 807; De (437« wispele soltos)
(zinnern) becken , eyn apengeyter scal men vortollen vor twe punt pen-
eynen tafelluchter unde handfat ma- 45 ninghe unde scal darvore gheveu
ken. Ferner: it. IV» ß. dem apen- viftehalven scillingh to arinpenninge
geter vor dat wechterhorn to lodende (= aringpenninge?) to der Bochorst.
(lothm) (1487). Z. f Nieders. 1871, ürk. d. hist. V. für Nieders. 8, nr.
8. 208. — In der Bangordnung der 454.
Gießer stehen sie euietet (kannengei- 6ü ark, Bogen (Papier). 109996 arcks
ARKEL 24 AS
papier, wo vele balen, riemen und VII kelke mit VII patenen; en grot
boeken hebben de? facit 21 bal. 9 vorguldet am; item II sulverne lysten
riem, 19 boeck, 21 arcks. Friese^ vor de altare, II sulverne apullen etc.
Behenk. (1658). S. 16; it. 21 balen, (1400). Livl. ürh. nr. 1525; ju ge-
9 riemen, 19 boeck, 21 arcks papier, 5 leve to wetene, dat wi ju senden eine
wo vele arcksen sijn dat? das, 8. 14; tunnen, dar is in s. Peters gesmide.
etlike arcus pappires. Mon. Livon. In der tunuen is VI sulverne scha-
4*, 45. len, IV sulverne glese, I gülden aren,
arkel. etlike arkels papeer, einige XVI stucke sulvers etc. (1406). das.
Bogen P. Dähn. Vgl. Wattenbach^ 10 nr. 1705. Daß ein Schreibfehler für
Schriftw. S. 117. arm vorliege, wie vermtähet ist, läßt
armoden, schw. v. arm werden, sich nicht wol annehmen.
Vnde he (der verlorene Sohn) begunde arne, erae, Ernte. Augustus be-
to armodende. Bavenst. f. 62^. ghinnet in sunte Peters daghe in der
armscbeiie(]i), Armschiene (als Be- 15 erne. Wdf. Mscr. 23, 3 f. 134; als
Jdeidung). Etlyck olde frowenkragen, m. oder n. Nu spreke gy, dat noch
1 armschenen, 1 olde byndexse etc. ver mande syn to deme arne Old,
(1534). Wism. Invent. f. 173. Eoangelienh. f. 34^; gleich darauf:
armtuch. brachionista, armilla, to der arne.
armzug. Dief. s. v. 20 arrede? (Wy alle zyn gebrodere,
armwapent, (eiserne) BeMeidung aber de mensche werct contraria van
des Armes, armilla, dextrale. Dief.; allen dieren.) Hyr up Seneca dus
I stellenborst, 2 armwapent etc. beduet: Met quader arreden gebeert
(1450), Wism. ger. Inv. f. 93. De eene mensche ten andern wert
am, Adler. Wanneer die oghen 25 Vnd de lebart to gheenre vren Dat
eens aerns verdonckert syn , soe gelike quetst van zyner naturen. Sp.
vliecht hie op teghen die sonne, d. sonden f. 117o,
wanneer sie claerste schynt ende arstedier, Arjst. So heißt der vierte
holt syn oghen recht in die sonne Finger (arztfinger, digitus medicus).
ende van der claerheit der sonnen so De verde vynger, dat is de arstedyer,
wordt dat sien synre oghen claerre dar yo de arsten de wunden mede
ende scharper dant te voeren was. betastet, wente he is sunt. Serm.
Sp. d. Teerst, gel. f. 172, evang. f. 192^.
arndt. /, 129^^. Daß amdt, arn arstenien = arstedien. He heft
eine Kette heißt , ist ein Irrthum 35 ml ghesant to vorkundigen den sach-
Dähnerts; de dach S. Peters in de modighen, dat ik arstenie de bedro-
arne ist freilich Petri Kettenfeier, ist ueden horten. Bavenst. f. 17^.
aber nicht so von den Ketten genannt, art 2. Land. Vns duchte nutte
sondern weil mit dem Tage (1. Av^ust) wesen . . dat vertich eder viftich
die Ernte, der Erntemonat beginnt. — 40 wepenere beseitet worden in unser
In dem ersten Beispiele (de arndt art, de mid uns bleven dem heren
heft gewagen) ist wol ein Adler ge- unde deme lande to ghude (1375).
ineint; silberne Adler als Kleinodien Sudend. 4, nr. 108 (Lüneb, Urk. II,
werden häufiger erwähnt. So findet nr, 684).
sich im Beliquienvereeichnis des Klo- 45 äs. 2. Speise. Ten vloch nee
sters Drübeck (Z. des Har/s-V. 11, S. vaghel so hoch, he en sochte syu
13) auch: 1 silbern fliegender arnt as vp der erden (Alta petens volu-
St. Johannes. Ferner: Dit is de re- cris post escam petit in imis). Kiel.
kenscop van dem ampte to Dune- Mscr. nr. 114 f. 36; die visch int
munde. Int erste in der kosterie 50 water syn aes vliet, Vm dat hie die
ASCHE 25 AWISE
hinghene (Angel) der (d(yrt) vntsiet. asholter, 2 rede C/erf/öfe^ asszen ^i555^.
Speg, d. Sonden f, 17^; vnd dat (daß das, 174.
die luxurie des Teufels Netn ist) cleft atkorn, Korn (Getreide) sum Eßen.
be ant aes, Dat em brenct dat ewighe Aunonam et frumenta, proprie sat-
eylaes. das. Auch von Menschen, 5 körn vnde atkorn, que sibi dictus L.
Vnd 80 lanck so meer se (die Fau- concessit, debet sibi restituere de
len) traghen, Dat see eer voort vp primis fructibus etc. (1410), Lüb.
quaet aes leuen, Dan (als) se em Urk. F, nr. 331.
meer ten arbeide gbeuen. das, f. atlask, wn Atlas, 1 swarden at-
68h, 10 laskes koUer. Wism. Inv, f, 211; 1
asche, ferculum, schussei vel asch swarten atlasken frowenrock myt
Dief. 1 vormalt aschk myt ghe- sammyt vorbremet. das, 172 (a, 1534).
schmucke. Wism, Inv. f. 146; bekant, attelas, Atlas, 17 mathiergrossen
dat he Alberte Jungen IIc aschen vor attelaß. Brschw, ürk, v. 1522.
(Faß?) soltes oversande (1409), Livl, 15 avent. 2. des mörghens in s.
UrJc, nr. 1803. Magdalenen avende (21. Juli). Lü-
aschebalge, Aschbehäiter. 7 tobe- neb, Urk. II, nr, 801.
ken (= tobbeken), vnde 2 wotspan aventlank, aventlinge, aveliuge,
(d. i. YÖtspan) vnde 2 aschebalgen adv. zu Abend, Sal my noch auent-
(1448), Wism. ger, Inv, f. 29. 20 lank gelingen, sagt ein fahrender
aseher. /, 132^. ^^ascher kann ein Schüler^ der um Nachtherberge bittet.
Spaten oder eine Aschenschaufel sein, aber abgewiesen unrd, so bin yk des
der Spaten heißt im Bremischen noch seker unde wis, dat wert noch beter
jetzt äscher, m.^ Kratze. wan dat sune is. Studentenglüdc,
ask. /, 133\ j,Die mit Kalk be- 25 Eschenb. S. 243; duchte my des wol
arbeitete Buchenasche zum Abziehen not wesen, dat gl aventlank . . sen-
der Lauge für das Seifenkochen heißt den etc. (1372). Lüneb. ürk. 11^ nr.
im Göttingischen äscher, m. ; die 776; Holofernes let de auentkost
Tonne, worin der äscher zum Abzie- bereden . . he zede: Vagio, myn
hen von Wäschelauge aufbewahrt 30 knecht, alzo do: segghe Judith, Dat
wird, heißt äschertonne.*' Krause, se aueling nu ete myt my. Josef, V,
askelwoensdach , Aschermittwoch, d, 7 Tods. v. 6942.
Altoes des woensdaghes ende vry- averecht? De fullers (Wallcer)
daghes en saterdaghes nae askel- schuUen de laken sufern von den
woensdach nae pinxterdach na ver- 35 knospen unde den twey gude siden
beffinghe des cruces ende nae s. maken, so dat he an der averecht
Lucye ist quattertemper ende een neyn gebrek en hebbe. Welk laken
botuast (gebotenes Fasten). Nieders, anders gefunden worde, so dat in an
Gebetb. v. 1447, (Old, Bibl) der averecht misbandelt were . .
askerferwe, askervarwe, aschfar- 40 schal man sniden. Jowelk laken, so
big, 1 lemmeke deken, 1 par asker- wol gefallet unde averecht gemaket
ferwerhaszen, 2swartebonytteCi558^. etc. Gott. Urk, v, 1476.
Wism. ger, Inv, f, 199; eyn lichtgrow awete, von Agat? En swart awe-
(laken), eyn askefarwe etc. Hamb. Z. ten feffkich myt 4 sulueren stenen
R. p. 295. 45 (1534). Wism. Inv, f 164 (vgl. 1
asse, f. Achse, Öine (des deren) aghaten paternoster. das, f, 5),
danken sint alse en asse, dar dat awise, Thorheit, Ik bidde dy, dat
rad inne vmme gheyt. Ecdes, f, 196^ du willest vorgeten diner awyse . .
(Sir, 33^ 5); 2 asszen to enem wa- sin (des Königs) ingesynde dat spre-
gen (1542). Wism, Inv, f. 241; 20 50 ket wedder dy, dattu sist vnsynnych
AWISICH 26 BACKTEN
geworden. Lub, Passional f. 18^ ; de licker ende awisigher stemmen (vofi
wisen deren dat sint de der vornunft einem Heiseren). BoTc d. Byen f. J208^;
ghenoighe hebben vnde doch der nicht ihöricht^ unsinnig, welk mynsche wcl
willen to rechte braken, sunder se en soite rowich leuend hebben, de
volghen der awise, de on alle tid 5 hoide sek vor dorhaftigen boisen
mede is. Ecdes. f. 130^ ; bliuet de luden, dat he nicht werde besweyret
kindere in der suluen awise vnde in mit oren awiseghen zeden. Ecdes. /.
der boisheyd der elderen. so gheyt 18^; Des landes sede is des landes
dat sulue ordele ouer se, dar de ere, Ja, wan dat ane grote sunde
elderen ane vermalediet sin. das. f. 10 were! afwysege vnde sundige böse
^55a. sede Dar vorderuet (l. vordenet)
awisich, adj. von der gewöhnlichen me cleyne loues mede. Josefe F. d.
Weise ahtoeichend. Mit euer screie- 7 Tods. v. 5430.
B
babbeler, der rasch und Unverstand- baehminte , oculus consulis. Voc.
lieh spricht, plappert. Hyr quam nu 20 Cdmar. u. IHef.
hervor des doctors geselle, doctor bachstake, (richtiger back-stag,)
Oeuelsuest, vnde mester Babbeler, piur. die einzelnen schweren Taue^
eyn frysch stolt yunger kemper. wdche von der Spitze des Mastes
Disput, to Oidersum f. 10^; mester (hinter dem WanJt) heruntergehen.
Babbeler ys hyr echtes valsch ge- 26 A. (15)64 d. 31. Oct. is . . ersehe-
uunden. f. 112. (babeler, blatero, nen F. W. und bekennet vnde ge-
garrulus, inepte loquax; babelen, con- tuget, dat vorleden sonnauend d.
fundere verba, confuse loqui. Kü.) 12. oct. sick ein storm erbauen, vnd
babbert? Mit flyth deith he sick sy datsuluige mall J. R. by A. G.
darben kern, Wo he vel spyse m5g so sinem schepe hengedreven, vnd also
vorteren; Drincket ock nichtes desto he jegen gedachten A. G. schip ge-
myn, Negen duuen tSg ein babbert kamenn, sy J. bochspreeth in A.
muth syn, Dat he vor enen kleenen bachstaken geraket. Brem. Ürh. v.
drunck rekent. Werldtsproke 43^ 1564. (In einer zweiten Verklarung
(= Brant^ Narrensch. c. 110^ v. 96). 35 über denselben Fall heißt es : doch
bach, PraJdereij Pracht^ Hoffart. nichtes desto weniger J. R. mit sy-
Id is en vnnutte bach des cledes nem bockspreet in obre hovettow
butenwendich an dem liue. Ecdes. gedreuen sy.)
f. 67c ; myd guden werken dref he bachten d. i. be-achten (vgl. buteu
(Zedechias) bach, darvmme quam he 4o = be-uten ; boven = be-oven) hinter.
in eyn böse lach. Josef, V. d. 7 ^bachten, flandr. j. achter, retro.*'
Tods. 2175; he (der Geizige) hey- Kü. (u. Oudem). Das W. ist aber
ghet dat (sein Gut) enem anderen, nicht bloß flandrisch^ sondern auch
de dat lichte in baghe wol dar vor- niederdeutsch. So kommt es 0. B. in
teren. Ecdes. f. 71c; (de rike man 45 Wernigerode vor (im J. 1439)^ wo
in dem ewangelium), de dat sine mit ein Bürger heißt : Hennigh bachten
grotem baghe aet vnde drank. das. der korken. — Bei Gerhard v. M.
7ib; he (der reiche Mann) at alle dage 57^ 34 ist es substantiviert und heißt :
schinlike, dat was stolte richte to baghe der Hintere, podex. Doch bin ik
vnde to woUust. Serm. evang. f. 160c. 50 (spricht die Äffin ^ die dem Fuchse
BACK 27 BAaEREN
Idagt^ daß sie hinten TuM ist) meist ger. Inv. f, 198; ek heffe iwe scryfit
darmede begän (d. h. beängstigt)^ als wol vorstan , so vmme de ersten
ick schal to hove stän Dar vor den beyde (Bitte) ^ de gy my beydet,
lowen, unsen heren, unde ik mi schal alse eynen snor an iwen badebudel
dan ummekeren unde gän den lichte 5 (1458). Gertnan. 10^ 392.
mit den achten, so mach he mi sein badehdt, Badehut, 1 badehoet
in den bachten. vnde 1 rot harret (1551). Wism. ger.
(baek), baeh, Backe. Se slogen em Inv. f. 114; 3 stolkuszen, 3 badehode
("CÄris^ö) mennigen groten slach Beyde (1546). das. f. 260.
an synen hals vnde an synen bach. 10 badekuve, Badewanne. Item zo
S^. d. minsciü. salich. f. 35h. — geve ick doctor Arnoldo ein sulvern
Seitenstück des Helmes? vor II hei- schale unde myn badekuve, dat to
meline backen vnde vthgepoUerth vnd Wakerow steyt (1492). Pomm. Gesch.
vp bereth IUI gülden. Rechn. e. pla- Denhn. 11^ S. 178,
tenslegers von 1562. 15 baderdf. /^^e«=bade(-bode)schilt?
baekbord, an b. links vom Schiffe, (dolitega -tecta, tectura dolei, bade-
überh. links, unde sal so insegelen, schilt, bodendeck u, s. v, epicaute-
dat he twedeel van dem watere schal rium : poden über ein vaD ; boden-
hebben an backbord van eme (von schilt).
sich) to deme eylande wort etc. 20 badestSn, ertoämUer Stein in den
Seeb. 12. 16, 31. S. weiteres im Badestuben ßum Heißmachen der Ba-
Gloss. z. Seeb. delaken ? De da badestene vorschlyn-
baeken. Beispiele zur starken det, De heÖt eynen beten magen.
Form: De beckers klageden over Koker , S. 364.
de innebeckers, dat se mit orem 25 bagen, schw, v. prahlen mit etwas^
egen holte umme loen boken. Brschw. bach treiben. Alse de kettere alle
Schichtb. f. 85; vor wetenmel, dar don, de dar bagen in oiren behenden
men to vastelauende mede bock worden, dar se der endualdighen vele
(1381). Sudend. 5, nr. 227 (S. 270); mede bedreghen. Ecdes. f. 102h; se
welk man yn den vorschreven ampte 30 vorweten eme (Christo), dat he alto
(der Bäcker) to luttik brod boke, grot baghede vnde sochte ydele ero.
dat moghen de meistere setten to Serm. evang. f, 77h; Du schult myd
ghevende twe brod vmme dre scherff. guden werken nicht baghen, Wultu
Wism. Bäcker-R. v. 1417 (Burm. van den werken gode behaghen. Jo-
Wism. Alterth. S. 61); de becker 35 sef, V. d. 7 Tods. v. 2184; se be-
hedden vorklaget N. N., de syck gunden one (den Raben, der sich
hadde vnderwonden eres amptes vnd mit Pfauenfedern geschmückt hatte
boeck roggen broet . . vmme geld. und von den Pfauen übel zugerichtet
Nies. Münst. Urk. 3, S. 298. war) vragen, wor nu komen were sin
backenkrfit „backen krüt, ge- 40 bagen unde sin grote hoverdichede.
backenes Gewürz, Gewürzkuchen, Leb- Gerh. v. M. 54, 35.
oder Honigkuchen, mit dem allein die bager = bagge, Ring (mit einem
krntkremere handeln, bez. ihn backen Juwd oder Edelstein)? Kil.u.Oudem.
durften. In Stade war es Privileg . , und dat smydewerck (Geschmeide),
der Seidenkrämer.'' Krause. It. 6 ß 45 also euer guden vrouwen bort (ge-
vor 1 punt backen krüt. It. 5 ß vor bührt) tho dragenn, alse eyne pale,
1 punt backen krudes (1499). Z. f. ene orringher(!), en span, en esschare,
Nieders. 1871, S. 200. en bager etc. (1470). Ostfr. Urk.
badebudel, Badebeutel. 1 badekappe nr. 889.
myt deme badebudel (1537). Wism. 50 hageren, prahlen. Dat eerste secht
BAGGERT 28 BALLASTEN
he (Ohristus) den, de bagherende siut schließt^ einhiäU) Körper, Dorch den
vndc willen gherne, dat se ghelouet smak nnde swallich Yorlust manuicli
worden, den anderen secht he etc. zele unde bailich. Josef ^ V. d. 7
Eccles. f. 64c. Tods. 7133.
baggert, Ludwig der Heüiye wird 5 bale, Ballefi. warmakende, dat de
spottweise ein baggert genannt. Do dre terlinge lakeue vnde de(n) bale
de bode weder quam, vraghede em kSmen . . eme tobehoren. Wism.
de greue, of he den coninck van Urli. v. 1436; warmakende, dat den
Vrancryke Lodowicum nicht gheseen kleynen balen mit cramwerke eme
en hadde. Do keerde de bode den 10 tobehore. Wism. ürh v, 1437; dat
hals vmme in schimpe ende sede: de terling lakene vnde den bale
ick hebbe gheseen den vnselighen sardoke eme tobehore. Wism, üri.
baggert den coninck, de sine coghele v. 1435.
an den halse hadde. Boh d. Byen balke. 2, Boden. Ock en sali
f. 262^. 15 nummantz vüer hebben vp den bal-
baie, ein Kleiderstoff (boje), grobes, ken edder bönne. Niesert, Münst,
dichtes Wollenzeug. Einer leth eine Urlc. 3, S. 139; item vlaisch bauen
mantel maken, kofft dartho 5V» eleu up dem balcken des huses hangende
engelsch wandt, de ele tho 4 «% 6 D off wesende dat under de balcken
vnd 8 eleu 3 quarteer engelschen 20 y^i ^^^ ^^ nicht gheuen (1320). Gf,
baye, de ele tho 18 ß etc. Hamb. Weisth.3^33; up dem balcken roret
Bekenk. v. 1630, Ä 39. se dat malt. Soest. Dan. 89.
bake, /, S. 143^, 7. Auch in der bailast, m. und f. Ok so en schal
(fries.) Form beeke. Item so vor- meu nene vuelnisse, stubbe offte hoer
loue wy mit unsem lande nene bee- 26 by des Stades mueren störten . . vnd
ken to bernende van jenigen bur- ok so en sali neyn schepher ballast
scoppe. Dühm. B. Q. § 32. edder vulnisse schudden by den
bakeren, (gelinde) erwärmen, vnde Strand vppet bolwerk (1399). Big*
tempereren dat (eine Areneimischung) Burspr. (Big. St. B. 212) ; umme
mit olye vnde bakeren bi enem vure. so vele gebreke willen, de de schipperen
Weif. Mscr. 23, 3 f. 80^ ; büM, daxlix hebben van den ballastvorersch
warm halten? nicht verfrieren laßen? int Zwen, wente se en quade reken-
= gut pflegen? he bakert sinen schup doen ere schepe to ballasten
schelm, h. e. nequitiam cum gaudio . . so hebben de radessendebodeo
exercet ; en stück veh upbakern, de- a5 besloten , dat na dcssem dage de
notat saginationem vel largam pabuli schepeskindere (Matrosen) elk sinezn
dationem. Bützow. Buhest. 2, 40 u. schipperen sin schip sal ballasten
Dähnert, unde mit eren eghenen boten de
bakisern, Backeiseti d. h. Eisen ballast voren (1442). Hans. Bec. 1I\
(eisernes Gerät) zum Backen von 40 & S13 ; datt alle datt ghelt, szo van
Kuchen, cerialia, bachisen. Germ. der ballast, welck an de mure vtt
9, 25 Z. 7; Benzo 1 lebetem ad den schepen geffloghen (d. i. gevle-
pistrinum et Bunikin lebetem et gen) wordde, solide de bordynckherre
craticulam et bakiseren. das. 18, 218. dar ock tho (zu e. Baue) geffen
bakwort. Vnde spreken aldus: 45 (1554). Monum. Liv. 4\ 81.
se hopeden des , na deme dat it ballasten, mit Baüast beladen. Dat
backwort weren, dat se yight spre- (schip) wil wy ballasten unde laden
ken droften etc. (1359). Lüb. Urk. mit dem overi(n)gen gude ute dem
3, nr. 339. groten schepe in der mate, dat etc.
baleh, ballich, (was die Seele um- 50 (1437). Hans. Bec. II\ S. 36; (U-
BALLEIE 29 BANT
heck verlangt^ daß O.) mit syneme bange lüde J, 8, 148^^ Z. 15
schepe geballastet unde mit nenen sind wd bannige lüde. (F, Beck,)
copmans guderen (zurücksegele) bangeraden, in Angst setzen^ an-
(1140). Hans. Bec. II\ 8. 284; dat gere, angustare. Hoffm. Findl 1,159.
nyn schipper mit geladenen (d. h. mit r> bank. It. II schock iseren , LX
Kaufmannsgütern beladenen) noch up en schock. Dat stucke is gewar-
ballasten schepen segelen schal na deret vp III s. dorch de banck (1528).
S. Mertens dage uth der havene, dar Wism. ger. Inv. f. 137; ^ohne Unter-
he denne ynne is (1442). das. 8. 510 schied^ (vgl Livl. Beimchr. 943) ;
u. 512. 10 unde Juncker Job. van der Hoye was
balleie = balge (balje). Sede enen binnen Munster, unde de helt de
ketel Yul wegebreden vnde dat mid- borgere daer tho bynnen M., dat
delste van der ekene borken . . vnde daer mosten welcke borgere van den
dat andere geit (gieße) in ene bal- rykesten theyn to Colne unde mosten
leien. Ooth. Arsneib. f. 40\ 22. 15 daer loven in de bangk (d. h. alle
ballieringe^ Tänzerin, baleeren, zusammeti?) voer eynen drepliken
balleren, tanzen. Oadem. Eene derde pennynck, daer men medde solde
orconde vinden wy van Den hilghen werven tho Rome de confirmacie voer
dopere baptiste Johan, Dat en die bereu Ericke van der Hoye. Münst.
ballieringhe rouede Met eren sprin- 20 Chr. i, 284.
ghen van den bouede. Sp. der son- bankhart, außer der Ehe erzeugt^
den f. 13K Bankert. Etlike kyndere synt ok
ballingere, eine Art (Kriegs)schiff, nycht echte vnde mögen ok nicht
erwähnt in den Hamh. KämmereirB. echte werden als bankharde de ge- '
3^ 8. 591. — groot schip, dat als 25 boren werden van olderen, de beyde
oorlogsschip op zee kon dienstig zijn. nicht vrig syn vnde leddich ofifte erer
Oudem. (om alle groote schepen als eyn nicht vrig is edder der ere ol-
hulken, kraaijers, ballengiers . . ten deren nicht eine rechte ee hebben
oorlog toe te rüsten etc.) noch myt rechte hebben moghen.
baUink = banlink, Verbannter. Do 80 8ufnma Joh. f. 93^.
se y erdreuen weren wt Campanien, bannich, im Banne befindlieh. Die
bleuen se dre iaer ballinck. Bök d. eerste oerde (eines Priesters) is doer-
Byen f. 102c ; Eest dat die mensche wechterschap . . dat hie die bannighe
vpwert schouwe, So siet he die he- lüde vter kercken wyst. Sp. d. kerst.
melsche dinck, Daer he a£f gemaect 86 gd. f. 192.
is ballinck. 8peg. d. sonden f. 14^. baut, Tannenband^ Beifen. de wuIf
ballimi, /, 8. 145b, 15, De mun- de vlucht nam . . went were he dar
teheren scholen ere eede don, dat lenger hieven, . . de bände weren
dat sulver nicht durer kofft en sy ome gedreven unde mannich grot
uppe de munte denne negen mark 40 slach gegeven, d. h. er wäre tüchtig
lubescb. Aver balliun mach men durchgehauen, wie der Böttcher die
kopen na sinem werde. Münzrec. v. Beifen um ein Gefäß treibt. Gerh.v.
1439 (Orautoff .9, 225). M. 21, 33. 8. 8edm. zu d. St. —
baliiier (ballin er) = ballinger? den baut erliden, gehenkt werden.
Hans. Bec. Il\ 92. 46 B. H. is in de hachte komen, dar-
balsk? De kumpane, dede synt umme dat he stal Harm G. dat
los vnde valsk Vnde gan des nachtes moder peerd. He bekent; dat ordeel
vp eren balsk . . Ere kumpanyge is is: tom galgen. actum am 3. heyet
den armen nicht gud. Josef, V. d. ock hude na namiddage den band
7 Tods, V. 3611. 50 erleden. Dreyers Neltenst p. 176. —
BANT 30 BARIE
bant godes. Appellatur über litargi- bardese, barse ist nidit ein Bod
cus, quem inter inferioris subsellii ohne Mast (wie Friedländer jsu Ost-
homines sponsus dat sponsae. Ita fries. Urk, nr, 318 sagt)^ sondern ein
toties in actis. Büteow. Ruhest. 7, größeres Schiff (scheep dat lanck ind
J28. — Verbund, Bündnis. De (breue 5 snel is, eyn bardse, dromo. Teuth.)
des lantfredes) scolen mit dessem Vgl. noch: it. 7 M. vor en blau la-
bande vntobroken wesen (1342). Lüb. ken, dat to telden quam uppe de
Urh. IP^ nr. 734. bardesen, do her Simon van Utrecht
bant (= regio). /, S. löO^j 10. vnde her Ludeke Meltsingk mit den
Ses graze landes, gheleghen in We- 10 anderen steden tor dachvart scholden
stcrhusen hammerke, gheheten „in to Emeden (1433), v. d. Eopp^ Han-
Westerhuser sloeflf** by der norder- serec. /, S. 130; he beredde ene nye
syde Hayngk Alerdes bant, unde barze . . unde sad darsulves yn wol
strecket etc. (1460). Ostfr. UrJc. v. mit L knechten unde wolde seghclen
756. (Oder ist laut eu lesen?) 15 (von Gotland) to Lubeke edder to
bant, Kopßedeckung = bunt, deme Sunde. Liib. Chr. 2^ 134.
(Bund)? morisch bandt, mauri- bardun, als musikalisches Instru-
scher Bund^ d, L Turban. (Meister- ment, parda, genus fistule, pardan,
stück eines Ilutmachers) 1 sammitten pardin, pardawn vel trometeu, par-
hodt, . . 1 siden morischen bandt 20 daun vel bumhart. Die f. — Man
etc. Hamb. Z. B. p. 117; vgl. Und hored dar over alle de bassunen
weü ich aiheit barhäuptig eu gehen schallen, tripel unde bardunen vil
pflegte^ meine Haar aber von Natur etc. S. tripel.
kraus waren^ halte es das Ansehen^ bare, bär, Bär. A. 1446 in den
cds wenn ich ein türkischen Bund 25 herueste do was komen eyn groett
gehabt haue. Simplicissimus i, 19 deyr, geheiten eyn baer, dat deyr
(S. 51^ Tittm.). dede groten schaden an ossen, an
bantholt. Item den Junckern thor koegen, an schapen, an hanige vnd
Ruthe is tho gefunden twe foder in anderen dingen. Dit deyr was
bandholtes in dem Fellerschen broke 30 geheiten eyn baer vnd was komen
eyn in dem loue und eyn im riße. in dem (? 1. den) sunderen to I).,
Uoltdinck von 1599 in Grupen^ orig. alse dat de van Munster vttogen to
Ilannov. p. 90. voet vnd to perde myt armborsten,
banthower, der (Tonnen)reifen haut^ myt speiten, mit kusen vnd mit pei-
verfertigt. Item begere wi des, dat 35 cken etc. vnd hedden se dat deyr
dee, de enen banthower holdet, dee nicht doet stecken, dat hedde alle
en schal en nicht laten don men dat de lüde toreten; dat deir brachten
hec syne bende howe vnde syne holt- se to Munster myt bosunen vnd mit
barde vnde starke. Schra der bodeker pypen vor dat rathuys vp eynen
in Riga v. J. 1375. Monum. Liv. 4^ 40 wagen, dar gengen vor YII pagen.
317. Vgl. bentsnider. Niesert, Münst. Utk. 5, S. 334.
bantsteiiy Stein zur Einfaßung? bare, Woge^ Welle, baere, water-
It. 7 H. L. vor 2c bantsteyn thom baere, fluctus, unda. KU. He (der
rosehole. It. 7V« ß deme mester vor Schiffer in Noth) werpt et (das gc-
den bantsteyn to snidende (1503). Z. 45 ladene Gut) lieuer in der zee baereu,
f. Nieders. 1871, S. 191. Dan ("ofo^ he daermede moste misuaren.
bardesane, Partisane. 3 vormalde Speg. d. sonden f. 53^. Vgl. sebare.
fathe, 1 klen bardeszan, 9 holten barie (= bare, bore, Bohrer?).
tallore etc. (1540). Wism. ger. Inv. noch etlyck olde barye vnde II olt
p. 222. Vgl. bordesän. 50 nevejer (1532). Wism. Inv. f. 156.
BARILLENSEER 31 BASILISCÜS
barillensSer, BriUenseher ^ d, h. (Federbüschen?) vnnd barsien, so gy
der durch ein Wahrsagerglas [barill, de heddenn, edder so nich, bekom-
brill(e)] sieht. „Hie wird die Zau- mcn kondenn, gerüstet tor Wolbecke
l^erey beschrieben und unter denen by vnns syn willenn den folgenden
hosen Werdceeugcn kommen die Ba- 5 sundach myt vnns bynnen Münster
riüenseeers, die man nachhin Chry- tho rydenn (1533). Niesert^ Münst.
statten 'Eiickers (s. kristallenkiker) Urh. 6, 8. 209, — Helleharden^ wie
heißet^ varJ^ Bütz. Ruhest. 1, 13 derHerausg.vermuthet, sind essdiwer-
(aus einer eu Magdeburg 1630 ge- lieh; eher wird eine Helmzier oder
druckten, niederd. Kirchen-Ordnung). 10 sonst ein ritterlicher Schmuck darunter
Vgl. Grimm, s. v. BriUenseher. zu verstehen sein.
barkhdn, Birkhuhn, bisschup H. bart. Als Thc^l verschiedener Dinge,
let de van 0. panden, dat Martens z. B. eines Panzers. gepoUert eyn
van der Lith knechte hadden rap- ruggenkreuet vnde eynen nygen barth
Iioner vnde barckhanen vangen. v. 15 darup gemaket 3 gülden (1562).
Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 37. Bechnung eines platenslegers. — Zu
barlieht, ein Licht an der Bahre 1, 154h, Z. 47: bart ist wd nie fem.
(beim Todtenfeste)? So scholen de In dem Beispiel aus E. v. Repgow
hr oder (die Enwaldsbrüder)ioüSjnende ist das latein. barbam Schreibfehler
wesen, dat me de lickboren (Leichen- 20 für bardam (bipennis). S. Strauch
bahre) myt bomen (LicJUbäumen) und im Gl. zu der neuen Ausgabe von
barlichten udylighe(n) to der villige Weüand u. Nd. Korresp. Bl. III,
(Figüie). Hamb. Z. JB. p. 265. S. 68.
barm, berm, faex (fex), faeces. bartzig? Ok en moghen de schro-
He heft gerowet in synem bermen, 25 der voderdök unde bartziig nicht vor-
dat is in syner vnreynicheyt vnde in kopen ut to snydende by der eilen,
syner vnreynen Inst. Serm. evang. Späterer Zusatz zu den Hechten der
f. 249^. Innungen v. 1302 ff. TJrk. d. hist.
barm, Name eines Fisches. IX flo- Ver. f. Niedere. 8, nr. 2489k.
renos dedi pro piscibns recentibus 80 barwen, schw. v. bar u>eTden, sieh
barm et donll anlanth (1533). Ilsen- offenbaren. Also de (drittich iar) sin
bürg, registr. exposit. Nemnich : cy- uorgan, so barwet de dauel san (der
prinus barbus, deutsch barbe, barf, im Antichrist steckt), v. d. Hagen.
barm; hoü. barm, berm, barbeel, s. Germ. X, 138.
Grimm, Wb. barbe, barm. 85 baseli (bask) ist zusammengez. aus
barsen, gebären, baersen, voort- barsch, vigorosus, crefftich, stark
brengen, baren. Chidem. God sprac also win edder crude ; tangher, barsch,
to er (zu Eva nach dem Sündenfall), Lief. v. gl.
du suis barssen in rouwen. Speg. d. basilisens. Dat water, dat se in
Sonden f. 10^; Ander, als se vor em 40 den stenene vate vonden, en achte-
sien staen Enych wy£f, de een kint den se nergent vor ende stortent wt,
heft vntfaen, Segghen, wat se baer- ende rechtevort do dat water wt
sen sal ; dit is valsche raderie al. ghestort was, rordet bi gbeualle (zu-
das. f. 100c. fällig) somigbe iseme reschap, daer
barsie. Is an juw (an den Grafen 45 se mede ghearbeidet hadden, ende
von Bentheim) vnnse (des Bischofs de varue des iserens wart vorwandelt
von Mürber, Franz v. Waldeck) be- in de alre schoenste ghedaente des
gerte, dat gy vp saterdach . • myt goldes. Want dat water was ghe-
twelff perdenn, speissen vnnd im brant van blöde ende vlesche basi-
bloten harnsche ock myt pluymen 50 liscus in salker maneren, als men
BASKENBOTTER 32 BEBREDEN
rosenwater pleget to bernen, ende cator, i. scholasticus trivialis, barba-
mit sulken water plechtmen valsch rus, barbasculus, banausuS) ain bean.
golt te maken. Bök d. Byen f. 156c, bacchant, schelm, grobianus, grober
baskenbotter. „In einer Auf zäh- esel, ochß, puffel, tulpel. Dief, s. r.
lung von Speisen aus d. J. 154:2. Der 5 Sta keygherende (gaffend) in den
Zusammenhang ergibt^ daß es nickt Straten vnde vor deu husen ynde
„raneige Butter^ heißen Icann ; es ghif dine dorbeyd allesweme beschre-
muß also vielleicht ein Ggs, gegen uen vnde wes en beane alle djne
jyfrisdie Butter*^ sein,^ Mantels. daghe (secht Sedulius de poete).
bast We myt den wluen lopt, 10 Ecdes. f. 142^^,
de mot bulen, myt dem deue in dem beanen, bestrafen? vnde wowoll
baste vulen (am Galgenstricke hängen). C. datsulve, alze den winst in der
Josef, V. d. 7 Tods. 7785. mathen bynnen Righe (2^1% Last Big.
bastart« 1. Salomo secht in der = 2 Last Wism,) nicht geweten vnde
vroetschappen boec (B. d. Weish. c. 15 darauer nicht beandet etc. (1520).
4): Bastarden plante ne suUen in Wism. Zeugeb. f. 41. (Richtiger tccl:
gheenre wysen Toghe (Zweige) ge- darüber keine Ahnung, Vennuthung
uen, de hoghe risen. Speg. d. sonden gehabt, daran gar nicht gedacht.)
f, 36K — 2. „Ein Ohm Seckt, Ba- bebeden, mit einer bede (Abgabe)
stert oder ander lauter Tranck^ gibt 20 belasten, eine bede fordern. Die an-
an Zoll etc. Corp. const. Old. IV, nr. der sculde, die si geuen den greaen (
39, S. 84. Auch in der Form bostert. von Wernigerode, dat sie si vnd ere
Mich wardt gesendt 149 stucken gut weldichliken beherbergen vnd
wins, 26 stucken melmesie und dar bebeden vnd mancherleye walt en
manch idtliche stuk ipocress, lutter- 25 vnd an erem gude dun, hir tv spreke
drauch und bostert (1545). Seifart, wie, dat nein richter mut gheldt nocli
Sagen aus HUdesh, i, 144. herberge noch bede noch dienst noch
bastave (= badestove), Badestube. nyc recht vppe dat laut setten (1314),
Vnd sint gheinslich alhir in des du- Ilsenb. ürk. nr. 205.
uels basthauen, wo men plecht tho so bebilden, mit einem Bilde verselieii-
scggende, gekamen. Wism. Urk. v. Twe sulueren lepele, wor manck ein
1537. („Der Teufel richtet einem ein mit einem bebylden stele, d. A. cineni
Bad an^ s. Gr. Wb. 1, 1069.) Stiele, dessen Ende eine Figur oder
batensnavel (?) italica. Foc. Colm. ein Büd bildet (1542). Wism. Zeu-
(Dief. s. V. italia katzen-, wolflFzagel). 35 geb. p. 111.
bauwioigh* Nota: to nyen jar bebinden, verpflichten. Vnde ne
ider diener und bauwfolgh 1 meth- wolden er kindere sie (sie?) nicht
wurst, 1 roggen. Phründenordn. des bebinden mit suschedane louede, so
kl. Freckenhorst (Ende des 15.) S. schal al dit gut . . ledech wcsen
173. folgh ist nur andere Schreib- 40 (1290). Z. des Harz. Ver. 5, 479.
weise für volk; volk ist = Gesinde bebonen, mit e. hone versehen. Den
(s. s. V.); also Gesinde, welches das suluen berghvrede mögen se decken
bauen (pflügen etc.) besorgt. laten vnde bebonen mit enem hone,
bfe. i, S. 160\ 26 f. Scirenbe dar twe edder dre der erer uppe
= Scirenbeke. Veniente ad presen- 45 wesen mögen de schuttenbrede der
tiam nostram Alberto famulo de Sei- sluse vnde spoyen to bewarende
renbe (1262). Nies. Münst. ürk. 5, (1393). Lüb. Urk. 4, nr. 595.
S. 40. — Über Kierspe s. Crecelius bebreden, überbreiten, bedecken,
in Pf. Germ. 18, 8. 114. Astiages sach in eyme drome, wu
beane, aus mitteJlat. beanus, i. le- 50 von siner dochter eyn wynstock
J
BECK 33 BEDELDACH
Avoyse (wüchse)^ de dat gantze laut eyn herberge armer kranken lüde
bebredde. Engdh. Chr. f. 2lK . . nnde beddereseger lüde (1381).
beck. Se (die kcUholischen Priester) Oött. Urk. /, nr. 299.
hebben de sielen mit gantzen bupen beddeschraffe^fe^ß^^, 5. schräge,
gode (d. i. deo) genomen mit oeren ban- 5 Enen schottelkorff , item 2 bedde-
nen, vnde den duuel vor eyn mor- schrägen, 1 scherramen etc. (1440).
geneten (Frühstück) in den beck Wism. ger. Inv, f. 5.
geworpen. Disput, to Oldersum f. J25h, beddestede, Bätstelle. M. emit de
becken. We eine brudtlechte heb- S. domum, tali adjecta condicione,
beu wil, de mach hebben twintich 10 quod ipsa S. toto tempore sue yite
becken, jo veer lüde tho einem optinebit in eadem domo locxun lecti
becken (== scutella, Schüßd) achte sui, vulgariter beddestede (1401).
drosten etc. Stat. d. Stadt Bockenem Ltib. Oberstadib.; 6 m. 12 s. geuen
in V. Biilow u. Hagemann prakt. Er- F. D. vor eine beddestede, M. C.
örter. (Hannover 1798—1804) 10, is gemaket. Wism. Urk. v. 1568. (Noch
S. 224. jetzt Überdll gebräuMich, namentlich
bedackty eingedenk. Alse he (Pe- von festen, an oder in der Wand an-
irus) godes iiye hadde vorsaket, do gebrachten.)
sanck de hane vnde he wart gödes bede? Item sunte Enwaldes bylde,
wort bedacht. Serm. evang. f. 78^. 20 Marien bilde und sunte Odillien bylde
bedagen, fällig sein. De greuen- came[n] der broderschop to, de bede
schatt to N. N. bedaget Martini. myt den schappen, noch dre ander
Hodenb. Brem. G. Q. II, 5 u. hau- schappe. Hamb. Z. R, 263; item so
fig das. scholen de brodere des sondaghes
bedde. Dat bedde is ]i)f oken heißt : 25 betyden in der bede wesen, er men
eins der Ehdeute ist gestorben, durch „assparges^ synghet, dat is, wan men
den Tod der einen Hälfte hat die Ehe dat wyghwater warped. So scholen
sich gdöst. Wu men dat holt, wan se de bede decken und de lichte
de kynder stervet unbestaedet (un- entfenghen betyden etc. das.
verheiratet), wan dat bedde broken 30 bedebfik, Gebetbuch. Ok so schall
is. It. wan dat bedde gebrocken is se (die Ehefrau) oer guet &t hebben,
unde den kinderen gelovet is etc. soe se dat bracht hefft, viiff koo . .
mer der kindere, der ere olderen unde dat ik sulven screven hebbe in
noch beyde leven etc. Cod. trad. mynbedeboek,dosekranc was ("1^55^.
West f. 1, S. 195; gebrochen beds. 35 Ostfries. Urk. nr, 689.
LacomU. 1, 134 (nr. 30). bedebrSf, Bittbrief, Bittgesuch. Ok
beddemnnde. ^Ue beddemunde gheve wy B. Jonssones wyve bede-
van des stichtes luden, de syn juwe breve mede, biddende alle de jene
(der Äbtissin eu Wunstorf), dat sy etc. (1394). Hans. Bec. 4, 203.
van echte edder van vnechte (um 40 bedeckte = bedochte = bedorfte,
1380). Calenb. Urk. IX, S. 133. s. dorven u. bedorven. Me secht to
bedderede. Here, myn knecht de kynderen vaken tüss, Des de olden
licht in dem huse gichtich unde ok wol bedeckten. Koker, S. 350.
bedderede. Serm, evang. f. 36^; so- bedechtich. Wes nicht bedeohtich
uen mark lub. renthe to nfitticheit 45 der ghewald dines neyghesten, denke
der armen bedderedighen vnde pele- nicht daran deinem NaMxxren Gewalt
grimen an deme gasthuse binnen amuthun. Ecdes. f. 56c,
Uadersleuen (1473). Fälcks StacUsb. bedeldach. Bettag. nu beeden
Magojs. 8, 702. (beten) dey muylchristen seiden off
bedderesick. Eyn spettal unde 50 nummer, noch vp bysunder noch vp
Naohtrag lam mnd. Wb. 3
BEDELER 34 BEDIGRTENISSE
gemeyne bedeldage. Danid v. Soests lever ein korn of ene bonen vundeo
Apologetikon ^ 8. 7; des wille wy (sagt der Hahn^ der einen Eädstein
bidden alle leue hilghen, de me nu /and^, went ik kan di nicht beder-
drecht in dessen bedeldagen (s. hil- ven. Qerh. v. M. 1, 15; dat vlesch
ligen dracht, s, v. dracht), wes an 5 (des Schafes) kan ik (der Wolf) nn
vns enbrikt, dat wy erer neten. wol bederven. das. 4, 39. — Zttr
Serm. evang. f. 144ä; = rogationes, Form bedochte: weret aver, dat de
kruceweke. In den bedeldaghen pernere buwholtes bedochte to sine-
(rogacionibus) dat euangeliom . . me huse, dar scheiden se eme to
Welk iuwer heft enen vrunt vnde 10 gheven etc. (1386). Gott. ürk. -I, nr.
syn vrunt ghinge to om etc. Old. 267; alleyne dat (obgleich) we nener
JEvangel. Buch f. 65. bewaringe (Ehrenverwahrung) eo
bedeler, Beter. De stunde kumpt bedocht hedden, wenne dat recht
vnde is gitto (bereits^ jetet)^ dat de uns ledich unde los secht van iu
waren bedeler godes den hemmel- 15 aller truwe etc. (1387). das. nr. 323;
sehen vader alderwegen anbeden vor VI sto[veken] wyns den mcn
scholt. Serm. evang, f. 62c ; de ander entelen wlde (füUte) in mir frowen
(Grund)^ waerumme (ein Gehet von rinschen wyn, wan men ez bedochte
Gott nicht erhört wird) Is de twiuel (1399). Sudend. 8, 8. 239.
van den bedelaren. Speg. d. sonden 20 bedervicheit. Kuscheyt is yn dem
f. 62c ; de Vllste waerumme, d. i. eehte vnde in iuncfrowen vnde in
der 8. Chrund^ is de crancke begherte weddewen; in dem echte heth id
der bedelaren. das. f. 63\ bederuicheit, in iuncfrowen maghe-
bedelyen, st. v. graben. De den doem. Ssp. S, 1. Gl.
putte bedalf al, Seinen he daer in 26 bedi ^ mhd. be diu, bedin, des-
Valien sal. Speg. d. sonden f. 133\ halb^ weü. Konynginne het se (de
bMen, st. v. Partie, boden. Van houerde) bedi, Vm dat se nerghent
cristliker truwe schal en yewelk cri- allene si. Speg. der sonden f. 85d;
sten den anderen zo leff hebben alse Du ne weets , to welker stede Di
sik Buluen vnd ok na bodener e so de doet verbeit (eru>artet) vnd bedi
godes (1396). Sudend. 8^ S. 175 Z. 2. So vntbeit er in elke stede. das.
beden^ bähen = hegen. Vnde f. 75^.
leggen dat krud warm vppe den bedich, adj. bittend? De not hefl
swuls vnde vppe dat krud eynen ju (Hansestädte) to hope wracht,
wuUen dok vnde gheten dat gheso- 86 Och dat wert nu nicht geacht!
dene crude water mit dem krude Schalme noch int leste juwe bedich
also warm vppe den swuls vnde be- (euch bittend?) sen, Not unde wed-
den dicke also. Wolf. Mscr. 23^ 3^ derstal möt ju wedder to hope ten.
f. 121^; nym mynten, sud sey in Hoffm. Findl. i, 68.
watere vnde bede de clote (Hoden) 40 bedichte, adv. dichte heftig^ crebro.
dar euer. das. f. 30^; vnde sud in Se ghenc er kind steken vnd slaen
vleytende water eder in moltwatere Met eren vuusten in syn ansichte,
vnde bede dar wol ynne, so make Daer se vp em sloech so bedichte,
eyn plaster aldus etc. das. f. 64K So bad he . . troost an gode etc.
bSder, Gebieter^ Herr. Petrus 45 Sp^. d. sonden f. 56k Vgl. gedichte.
sprak: beder (praeceptor), de schare bedichtenisse, Erdichtung, Erfin-
drenget dik. Serm. evang. f. 228^. düng, ende beden de moder (Maria),
bedervelike, adv. probe. 1 u. 3 dat se or den bruders anderwerue
Voc. W. apenbaren wolde, of dat hadde by
bederven^ 2. gebrauchen. Ik hedde 60 auenturen (vieUeicht) eerstea ghe-
BEDIEN 35 BEDÜVEN
wesen des duuels bedichtenisse. Bok dreech were etc. (1400). Hans. Rec.
der Byen f. 173b. 4, 52J3.
bedien, gedeihen^ gelingen. . . be- bedrtf, n. Thätigkeit. Eyn islik
sanden wy juw mid vnsen sendeboden mynsche beft syn bedriff, Dat sy
vnde ok breven . . vnde mochte vns 5 man, prester, leye efte wiff, Wor
(loch aUe nicht bedyen, men vnse islik sine nerynghe ane socht Josefy
bade wort vns derwegen in guden F. d. 7 Tods. v. 172 ; jo mer bedrif,
geloven afgewundet (1470). Folcks jo grawer har. das. 873. — Se (die
Staatsb. Magnus. 9, 459. — gedeihen, gute Liebe) vorhelet noch vro noch
werden. Dat kind, van welken se- 10 spade Eres leues schände edder
ghede de medicien (Anst), dattet schaden, An sele edder an lyue,
blint solde bedien, wert dat queme Dat is rechter leue bedriue. Laien-
zonne te ziene etc. Speg* der sonden dodr. f. U21b.
f. 96<ü; de wech, den de jonghelinc bedriten. der ketter Arrius hefft
doet, Tote dat he man bediet (eum 15 syne sele ym stoelgange myt saropt
Manne wird) etc. das. f. 42^; dat allem vnreynem yngeweyde van syck
roedeken volcht hyr vnd dare, Alst gegeuen, hefft sick ganss . . bedret-
jonck is, mer daer nare, Alst to ten. Daniel v. Soest y Ketterspegel
bome is bediet, so ne mach ment 8. 171.
geboeghen niet. das. f. 77c ; u. so 20 bedrive, adj. thätig. Neyn myn-
mehreremal in schwacher Form in sehe is so bedriue, he en behoue
diesem Buche^ b. B. abt Johan de hulpe vnde rades to aller tyd. Lai-
is engel bediet. f. 69^. endoctrin. f. 111^.
bedinge. ( Von dem ihr im Te- bedriverne. Ein vräm wyf, de be-
Slam, vermachten Gute) schal se my 26 dryveren is etc. Hoffm. Findl. 2, 169.
unde mine vrunde in bedinghe hol- bednderenP (Vt twen steenen
den d. h. für mich beten ^ Sedenmes- hart van naturen Sien wy, dat lu-
sen haUen laßen (1455). Ostfries. Urk. xurie vt gaet, Als men sie vaste te
nr. 689. gader slaet. Wie eine keerse eine
beddn, sik, sieh verunreinigen. Wo so Mauer nicht verbrennen kann , aber
schyr hadd ick my bedaen van gro- sie vuyl vnd swart macht) Aldus
tem leyde! tastnachtssp. 982^ 6. al is die mensche also hart, Dat en
bedoveni betauben. Slaet myt ha- zyn vleesch niet en beduedert, Een
meren ore houet, dat se drade werde deel blyfft he nochtan besmuederet.
bedouet. S. Barbaren passie f. 7; sö ßpeg. der sonden f. 12^.
welck mynsche sick den duuel lede bednrwerken, sticken. Vgl. frigio,
bedöuen, Dat he twyuelen wolde an barduer-, barduyr-, boorduerwercker,
cristlikem louen, de wert in de helle Dief. n, gl. und s. v. polimitarius.
gedreuen. Octav. f. 10. Ende leth se (die Worte) beduer-
bedragen, (geduldig) ertragen. Te 40 werken in syne hantdwelen. Bok der
drien saken ontfaet cranchede De Byen f. 210b.
mensche vter ertscher rychede. De bednven, /, S. 179. Tho S. Ja-
eerste crancheit is int bedragen, cobs dage (1489) do leep dat water
Also wy ciaer sien alle daghe, Dat auer alle wege, vnde alle ackere
die ryken ne connen no moghen 46 weren wol halff bedaven. Falcks
Gheensyns eren vnwille doghen. Staatsb. Magae. 9, 715; dan moet
/S^p^. der sonden f. 31^. man soo veel pekel maken van loo-
bedr&chy Betrug. Dar up de stede pent wäter, dat het vlees bedooven
er berad nemen unde under enander Ucht. Ostfries. Kochb. v. 1656 und
wol woghen, dat yd lichte en be- 60 häufiger in diesem Buche.
3*
BE-EDEN 36 BEGETEN
be-Sden, eMich gdoben. Doch en geuen so vele gades, dat sik eyn
konde wy erer noch der vorscreuenen prester dar mede moghe begaen.
sone, de vns beloftet vnd beedet is, Summa Joh. f, 96c ; ach min man
nicht gheneten (1396). Sudend. 8, ys doet . . Ick kan my sus Dicht
nr. 141 (S. 140^ 9). 5 lenger begaen, scholde my de werk-
beerden, beerdigen. Ein jedlick stede leddich staen; ick moet eynen
egge schall sine doden beerden hei- anderen eeman nemen. Schip v. Nar-
pen. Lundener Recht § 36. rag. f. 26^; we sik mit eren wil be-
beerfdelen. Das Erbtheü einziehen gän, Mit vlite mot he darna stan.
(vom Nachlaß eims Hörigen). Wy lo Gerh. v. M. 62^ 41 ; sik roves
en beerfdelet nycht den var, den vom Baube leben, das. 58^ 43.
beer unde de mutten, de drechtich begapen, durch Öffnung, Äufsper-
synt. Cod. trad. Westf. i, 192. rung des Mundes erreichen. Umme
befamer, Schmäher^ Lästerer, (be- eynen appel syn wy al Gekomen in
faemen, diffamare, infamie nota as- 15 dyt ungeval, Den Adam hefift begapeo
pergere. KU.) Averst dey sint rechte (gierig gegeßen). Lieder a. d. Mün-
lasterer vnd befämers, dey wedder sterL III, 3.
eines anderen eer oder glymp schryff- begasten, „beunrten^ ist falsch;
ten off lasterworde erdychten. Daniel es muß sein = Oäste einlegen^ mü
von Soest, Apdogetikon. S. 14. 20 Einquartierung belegen.
begaden, ifurecht machen, besorgen. begeeken, bethören. Des bidde wy
disponere, schicken vel begaden. 1 got . . dat vns nen böse gest be-
Voc. W. Wen de bom is vorladen ghecke. Serm. evang. f. 206\
mit vele guder schoiner vrucht, dat begSn (begein) = bejen (bejehen),
is en teken, dat de bom wol begha- 25 gestehen. Doch wil ik ja des begein,
det is van dem heren des bomes. dat etc. Gerh. v. M. 10, 45.
Ecdes. f. 171c; wenner de schonsche }i^f;m^^^adj.imGange,(Um-)Laufe
(aus Schonen) iL&tin^, de to rechten seiend, gang und gAe. De Witten
tyden gesolten vnde wol begadet is penninge, soslinge unde drelinge, de
na der ordinancie bouen screuen etc. 80 nu in eren steden begenge unde dar
(1360). Lüb. ürk. 4, nr. 137; vortmer ghemunted sint. Münsrec. v. 1422 ;
willen desse radessendeboden gehol- der sulven nyen Schilling schal eyn
den hebben de recesse darup in vor- so gud wesen alse twe der jegen-
tiden gemaket, so dat en islik den wardigen begengen Schillingen, ifafuiup-
hering beghade , packe unde spile, S6 rec. v. 1463 ; dath men deuerie an
so wontlik is gewesen (1442). Hans. mynren dyngen richtet den an dro-
Bec. IP, S. 513. Siehe auch die gen (Betrügerei), dat kommet to dar
Beispiele aus Seiberte, westfal. ürh. van, dat de deuerie begenger is (mehr
in Zockers Ztschr. 6, 88 von Woeste geübt unrd) wen de drogen. Ssp. III,
beigebracht. 40 47 Gl.
begän, (begangen) begän sin, ver- begerlicheit , (Gemüihs)neigung.
legen, bestürzt sein. Eyn clerc wart unde ghevet dat sulve recht gantz
ghedwungen te prediken; he en was . . deme konvente . . to love . . des
nicht luttic begaen, wo he werdelike h. hem S. Georgii, to den we sun-
prediken mochte voer so vele pre- 45 derlike begerlicheit unde gnade heb-
laten. Bok der Byen f. 111^. — sik ben (1336). Gott. ürk. I, nr. 138.
begän, sich nähren, leben wovon. We begeten, begießen, gelik dem rey-
eyne kerken buwen wil, den schal ghene, de dat erdrike beghud to allen
de bischop dar to holden, bet dat haluen. Ecdes. f. 259^. — Et en scal
he se vullebringet vnde schal dar to 50 nement begheten vor unser vrowen
BEGEVEN 37 BEGRIPELIK
dagü der latereu (8, Sept.) d. h. ? (aus en conste, Do versuchte (seufßte) he
mner bürsprake). HälbersL UrL nr. etc. Speg. der sonden f. ^8h; al
686^ 6. vonde men ock in kinderen consten,
begeven, st, v, verlaßen. Die ene Bi dat se tytlicke leeren begonsten,
soen (eines Wucherers) was gode 5 Doch etc. das. f. 41c.
ontsiende . . ende beghaf den vader begnaden, mit folg, Infin. darum
ende ghenc sitten in ene woestine. döt it mi (spricht dat heimeken JBur
Speg. d. leerst, gel. f. 1JS19>; T^anneer emete) de not, dat ik to hüs nu ju
een mensche is besmyt mit groten möt soken, dat gi nu mi begnaden
Sunden ende die niet wil en beghe- lo roken mit spise. Qerh. v. M. 62^ 14.
uen noch laten, so is hy onweert begoden (= beguden), eine Gabe
voer gode. das. f. 91^; do dat de (Gnade etc.) gehen. Witlik si, dat
broeder horde (die Schwester der h. de rad van nu twe jar mester Gurde,
Mechiüdis^ mit der er bisher eusam- dem aderlatare, hevet begodet (d. h.
fnengdebt hatte, forderte ihn nendich 16 gütig gestattet, gewährt) hushure to
auf sich vofi ihr zu trennen), screiede vhende mit X ferdingen, und hoger
he, ende dat was em swaerre, dat nicht ; wil he hoger hus winnen, dat
he sine suster begheuen solde dan gelt schal he selven utgeven (1399).
al dat he ouer ghegheuen hadde. Livl. Uri. nr. 1492.
Bck d. Byen f. 133c; ins Kloster 20 begonwen, überlisten. S. Beispiel
geben. Vme dat de Ivde nv gemene unter gouwe //, 136\ 17.
Ere kinderen so ouer clene Begheuen begrip. 1. Hinterlist. (Derselbe
vnd in cloester steken. Speg. der son- Tropus wie in behäl.) Seggen vnde
den f. 41^; erlaßen, von sich geben? louen enen vasten vrede sunder arch
Wy bekennen, dat wy de zone unde 26 vnde begrip (1420). Lüb. ürk. 6, nr.
schedinghe, de twyschen uns wart 256. — 2. Tadd (correptio) sunder
ghedeghedinghet unde van unsen begrip, onberispelijk. (hydem. Vellet
ghenedighen heren van Bremen unde ok so, dat schipheren in de hense
den sendeboden begheven, bebrevet behorende ghud visscheden in der
unde beseghelt, willen wy holden etc. SO zee, unde dar mede quemen in dat
(1425). Ostfr. Urh. nr. 330. — In- Swen, dat moghen ze antworden deme
trans. (ohne b\\l) hinschwinden. Vnd copmanne mit wetenheyt der bayluns
of em (dem alten Vater) zyne synne to der genen behSf, de dar recht to
begheuen, Vntfermt zyns. Speg. der hebben, unt dat moghen ze ok don
sonden f. 103^^. 86 zunder alle begrip (1389). Hans. Rec.
begine. Int iaer vnses heren 3, 459; item of de borgher mer vor-
MGCXXYI geschede een wunderlick varen konden edder to wetende
dinck in der stat van Nivellen. In werde to der stat beste, dat se des
der stat, als velen menschen kundich sunder beghrip moghen vnvorsumet
is, de noch leuen, began ersten de 40 wesen (1405). Lüb. Urh. V, S. 153.
gheestlickheit (d. h. das religiöse begripelik, adj. 1. im Stande jbu
Leben) den yennigen vrouwen ende ergreifen. Des merke en islik vor-
iunckvrouwen, de beghynen heten, sunnen mynsche sine zele, wer (ob)
de nu verbredet syn ouer de werlt. de mit sunden sy beulecket, vind he
Bok d. Byen f 229^. 46 der welk an or, he do varlosen de
beginnen. Das Prät. begonste vlacken af mit warer ruwe vnde mit
findet sich : He (ein Reicher) bad lütterer bicht, dat se begriplik sy der
synre rycheit vnd bemaende, Dat sie gnade godes (sie die Gnade erlangen
em hulpe . . Als hie te merkene be- könne). Ecdes. /« 215^; god hed vns
gonste, Dat sie em niet antworden 60 de ertzedie vses seken Uues ghescha-
BEGRIPEN 38 BEHALEN
pen van der eerde, dar men os mede be^iper,2bd{er. (reprehensor. KU,)
helpen mach van den suken vses li- Ick en wil gheen begriper vtresen Van
ues, de wile dat lif der ertzedie be- hem luden (=z ihnen), de t latyn
griplik is, wente, wen de tyd des verstaen. Speg, d. sonden f. 39c.
dodes om ghekomen is, so kan om 5 begripinge, das Ergreifen, vnde
nen ertzedie helpen. das. 216^, — beroueden er (d, h. Elisabeth) eres
J3. wer oder was eu begripen == ta- gudes . . vp dat ere dult worde
de2n, ist. Slagen to vntyd is zeer openbare vnde dat se beide de be-
begripelick (tadelnswert). Speg. der gripinge des armodes (fest daran
sonden f. 74c; begripelic drie dinghen 10 hielte die Armuth zu ergreifen), den
staen in de ghenne, de ghiften vnt- se also lange in ere herten begeret
faen. das. f. 39\ (Kü. hat das W. hadde. Mb. Passional f. 273^.
als activ. Tadler: begrypelik, vitu- begrtpsem, adj. begreifend. Soda-
perator, reprehensor, facile aliquem nighe mynschen (die von natürlichem
reprehendens.) 15 Verstände sind) syn oek sunder vele
begripen, auch im Sinne von „ta- scriften begripsem der reden (können
ddn'^ wie tat. corripere; (begripen, begreifen) ende daerna werden se
berispen. Oudem.) Dat ander dat lichteliker van den wilden leuene
men begripen mach Ant slapen, dat bekert. Bok der Byen f. 92^.
is slapen an den dach. ^eg. der 20 bebachten = behaften. Ende
sonden f. 70c; ledighe (Müßiggänger) weert, dat se (die friedelos gelegten)
zyn te begripen, dat se niet wercken weder int laut quemen, so sal dat
willen in tyden van genaden. das. lant behacht (verhaftet, verpflichtet)
73ä; (eine Putssüchtige bekommt Oe- wesen voer de pene, of (oder) se
unßensbiße) er seinen se begreep vnd 26 suUen de vredeloze ter stunt over-
zede etc. das. f. 95c. — Beflex. L levereu (1418). Ostfries, ürk nr. 261.
sik b. mit, d. h. congredi cum ali- behaften, in Haft nehmen. Weret,
quo , handgemein werden. Konink dat unse eyn ghevanghen eder behaft
Waldemer van Danemarken wolde worde etc. (1370). Gott. Urk. J,
dat hus entsetten unde toch darvor 30 nr. 263.
wol mit twelf hundert wepener; dar behaget, adj. Behagen erweckend^
begrepen sik mede Holsten unde anmuthig. Undo (de apinne) sprak
slogen erer vele dot. Lüb. Chr. 1, to ome (dem Löwen ^ dem sie ihr
284; vnde quam in vnkuysche be- Junges zeigt) . . ik bidde, dat gi
gheringe. He begreep sik mit der 86 seggen mi, oft min kint icht loves
werdinnen; des wolde om de werd wert si. He sprak: it is also beha-
sturen etc. Ecdes. f. 248^; sik b. gel, dat it hedde enen krummen
an, sich an jem. vergreifen. Der zagel, dat it geschapen were ane
(prestere) schal nemet roiren noch twivel als ein junk vorschapen du-
mit worden quad van on to segghende 40 vel. Oerh. v. M. 40^ 15.
. . noch mit werken, dat he sek an behäl, n. 1. Versteck. Manich
on begripe mit hastem mode ichte syns se (de miren, Ameiseti) lopens
sla etc. das. f. 252^. — 2. mit Gen. pleghen Int behael van ere spisen.
versprechen^ sich anheischig machen. Speg. der sonden f. 65^. — 2. Hin-
also dat sik sine susterman tuges 45 terhalt, Betrug, sunder enygerhande
begrep van der sake wegen over see arghelyst vnd behaell (1487). Nies,
to bringen, unde des nicht gedaen Münst. Urk. 6^ S. 96; sunder alle
en hevet, so is he tuechborstich ge- behael unde arghelist (1460). Ostfr.
worden der sake (1401). Livl. Urk. Urk. nr. 757.
nr. 1601. 50 behalen« 1, einholen^ überholen.
BEHANDE 39 BEHELFEN
Vnde lepen vort na der Eyder . . hautuesten; (ist er keine erbarliche
vnde wolden ouer wesen hebbcu in persone, soUen sie ihn im balsiseren
Ditmerschen, mer ze worden vpp by dem kake bett ann den morgen
deme wege van Jons vrunden behalet Torwarenn). Jeversche Urk. v, 1526,
vnde vlogen yppe de kerken to Vulre- 6 behaten. Hyr up . . so huldede
wyk (1461). Falcks Staaish. Magaz, he ome. Dit behatede Sueno vnde
7, S. 678. — J2. bilcU. betrügen^ beein- loch dorch dat gantze land etc.
trächtigen^ ilbervortheüen. ufft (wenn) Lerbeck § 54.
myn vader zaliger ghedechte in der bJBbebben. Vnde ik vulborde . .
vrundscopp unde zone wes behalet lo desser zamelinghe des closters des-
unde benouwet were, ick unde myne scs gudes . . my vnde mynen eruen
erven uns der benouwinge myd des- dar nichtes nicht an to behebbende,
seme erve wedder bekomen, vorhalen vnde nummer darup spreken willen
unde entsetten mögen (14^0). Ostfr. (1413). Mb. Urk. F, nr. 473.
Urk. nr. 753; alse eth tho vehle 15 beheften, fest machen, einsddießen.
mahlen geboerett (geschieht)^ dat So schal he vnde wil to G. wedder
fromde lüde alhier mit voeder uht- inkomen uppe dat radhus unde nycht
stahn, de örhen vullen tall nicht weder darvan, de rad en hebben on
hebben, dardorch de gemeine mann denne erst beheftet unde besmedet
alhier vernadeilet und behaleth werd 20 laten in oren stock unde vanghen-
etc. Hamb. Z. B. p. 185, 14; hirup stedde (1399). Gott. Urk. I,nr.382;
(auf das Verlangen der Bürger die komen in ene rechte vengnisse vppe
Briefe nicht ane weten und willen dat rathus to H. vnde scolde mek
der anderen borger lesen to laten) on dar beden vnde nicht van on
antworde de borgermeister, idt were 26 komen, ek en were witliken van erer
an (ohne) behalent. Lüb. Beform. weghene behechtet oder besmedet etc.
|). 91. (1346). Sudend. 8, 8. 76, 48; unde
hehmUe = behende, geschickt, fein. wanne nu myn broder vnd manne
wisheit unde kunst behande (: laude). gar swerUken in eren stocken sitten
Gerh. v. M. Vorr. 3; wis unde be- 80 vnde beheftet sin etc. (1405). das,
hand^. das. 102, 90; bei der Hand, 9, nr. 268.
gegenwärtig, nahe, he (der gerufene bebelpen. 2. also dat broder Be-
Teufel) ome was vil behande (l<xt. dard umnie des conventes wyllen
Quelle : qui protenus astans). das. zwerlike to der doet ghewundet waert,
38, 37; S. Sedmann zu Gerh v. M. 35 daernae dat hem got beholp syns
Vorr. 3. lives (eum Leben verhalf, ihm in Be-
behantreken, praesentare, repre- treff seines Lebens Beistand leistete),
sentare. Hoffm. Findl. 1, 159. dat em batede (1422). Ostfries. Urk.
behantstrecken, durch Handschlag nr. 303. — 4. Befl. sich bedienen,
geloben, de gantze gemeinte äuge- 40 Vnde Gristoforus was so starck, dat
laueth vnnd behandtstreckett (1570). he droch enen groten balken vor
Monum. Liv. 4^, 161. enen staff, dar he sik mede behalp
behantvesten, hantvast machen, in in deme watere. LiU). Passional f.
Verhaft halten. Dar he (der nach 9 166^ ; s. des schaden behelpen, JBr-
Uhr ane lucht up der Straten geJU 45 säte des Schadens suchen, schude des
und dem anrufenden Wächter kein nicht (nemlich den vredebrake weder
gudt geboirlich bescheit und antwort to donde, £fu erseteen, vergüten), so
gibt) eyn heren diener . . mochte moghen de heren van Sassen sek in
synn, scholen se ohne inn eines bor- des vredebrekers deel, dat he in
gers hus bet ann den morgen be- 50 dem slote heft, eres schaden behel-
BEHELPICH 40 BEHOLDEN
pen; dar scholden we on truwelken de zyne discipulen niet solde her*
to behulpe wesen (1372), Sudend. 4, berghen vnd niet vntfaen , Daer se
nr. 282; absol, doch io moghen se prediken solden gaen. Speff. der san-
sik behelpen (sich schütten) van des- den f. 4öc; Bi Ezechiel Vint men
sem seluen slote vnde dar wedder 5 to deser sonde wel beheeten wrake.
vp ieghen stratenrouere, wanne vnde ja vnde grote, Hern, de vntrouwe
wo dicke se willen (1391), Lüh. Urk. zyn eren ghenote. das. f. 9^.
4j nr, 529. behodester, BehiUer-^ Bewahrerin.
bebelpich) behülflieh. Ük spreke De oetmodicheit is een stadige be-
we to aen satesluden in dem rade lo waerster vnde recht als ein behoed-
to Luneb., dat se myd rade, myd ster van allen dogheden. Bök v. d.
daed . . behelpich synd dem proueste, joncfr. 107h,
dat he etc. (1397). Sudend. S, S. 28, beholden^ 1. erhalten^ bekommen,
Z. 20. Under dersulven tyd hadde hertich
beherbergen, bequartieren, mit Ein- 15 W. eynen bref beholden van deme
quartierung belegen. Die ander sculde, romeschen konynge Albrecht up ey-
die si geuen den greuen van W., nen unwontliken tollen. Lüb. Chr. 2,
dat sie si vnd ere gud weldichliken 85. — 2. festhalten^ detinere. Ok
beherbergen vnd bebeden etc. (1314). so but de raed, were dat sake dat
Usenb. UrJc. nr. 205; were ok, dat 20 ieman worde begrepen in enes an-
vns vnse dynere volgedin in eyme deren garden, worde he doet gesla-
here, so schulde man dy bürgere ghen, dat scolde wesen sunder be-
nicht mer beherbergen (nicht mehr teringhe; worde he beholden eder
Beherbergung auflegen) in den ste- queme dat vt, we he west hebbe,
den, wan sy wol gewesen (?geweren?) 25 den schal men richten (1376 J. Big*
mögen (1348). Riedel^ Cod. Dipl. JB. p. 205 u. 215; = überwinden, be-
Brdb. Supplem. 8. 233. siegen (obtinere). Noch mer secbi
beherden. 2. festhalten, We desse he (Ovid), dat eyn cleyne hundelyn
morder huset vnde houet vnde ander Beholt eyn grot euerswyn. Laiendoär.
morder, ift desse morder beherdet 80 f. 150^. — 2ktr Redensart bi sik be-
werden vnde we ze entholt, de schal holden gibt auch folgende Stella noch
broken hebben lych vnd goet (1445). eine Erläuterung : Wen (l. were), dat
Falcks Staatsb, Magaa. 8, 668; we he de dage wolde vtbleuen (= üt-
den anderen to hus socht . . vnde bliven) . . so meynt hertog 0. dat
ene dariune dothsleyt, wert he be- 85 he alle schände, vorretnisse, de he
hardet (neuerer Text: wert he be- em ouerschrift (durch ein SchreOeti
grepen vnd vpgeholden), he schal beilegt, Schuld gibt), by sick schal
leffenth vor leffenth laten. Rig, St. beholden (d. h. ni<^t von der Anklage
R. 26&. befreit werden, die Schuld auf ihm
behessen. In dem Beispiel ist 40 sitzen bleiben söU) vnd en vorreder
kuylenpant M?aArscAeinKcÄ JSin Wort: bliuen. Riedel, Supplem. S. 261; da-
Grubennets. nach könnte auch heißen den doden
behSt, Oeheiß, Befehl (vetus, j. ghe- bi sik beholden : von der AnUage des
biedt. KU.). Elementen, sternen Mordes nicht befreit werden, die Be-
vnd planeten, De vulkomen al gods 45 schuldigung des Mordes auf sich siteen
beheten. Speg. d. sonden f. 106K laßen mäßen (u. demnach £ur Mord-
beheten, st. v. verheißen, in Atts- sühne verpfluMet sein.) — Das Pari.
sieht stellen, drohen, (beloven, toe- beholden steht 1. für: gehalten, ver-
zeggen. Oudem,) Wo grote swaer- pflichtet, weret, dat de kopman iß
heit he (Oott) em behiet, De ghenne 50 genegen schaden queme in der wage
BEHONSLAGEN 41 BEJENEN
. . dar schal de stede von Brugghe geschworen hat = beeidigt, gescliworen)
vor beholden sin dem kopman dar des gerichts, offt he oick Tihgebod-
vor vul to donde (1352). Lid. ürk. det hadde W. W. etc. (1499). Nie-
nr. 3209 (8. 646). — 2. in den sert, Mänst. Utk. 6, 174.
(Bürger)verband aufgenommen^ Staats- 5 behnlpe u. behalpen sin u. wer-
angehörig? (behenden zyn, toekomen, den, helfen. Dat ze mit ganser
raken, behooren. Oudem.) hat(het?) macht willen den steden behulpe
bi uns vor eynen beholden man unde wezen up de zeerovers (1383). Hans.
borger gewonet. Brschw. Utk. v, 1503. Bee. 2, 324 ; dat de koningynne vnde
— 3. beholden mit Gen. vorbehaltlich. 10 des rikes rad willen up de zeerovere
Hebbet myd vryen willen vnde mit den steden behulpen wesen myt ne-
beradenen mode, beholden malk zi- ghen schepen (1384). das. 2^ 334;
ner olden vryheyt, rechtecheyt, priui- himmme bidde ik iu, dat gi willen
legien . . vns voreneghet (139?). Sur berichten mynen heren van L. dat
dend. 8, S. 298, 8; beholden des, 16 he my behulpen werde, dat etc.
dat gi uns vorwissinghe d&n (1425). (1382). Läneb. ürh. 11, nr. 964.
Ostfries, ürk. nr. 329. behftt, Schute, welik lant de com-
behdnsli^eii. (tunge) dar he de(n) mendator und syne voorvaderen alle
armen vnde geistliken lüde mede stedes in ohr behuit und geweer
hadde bespottet unde behonslaghet. 20 hebben gehadt. Urk. v. 1521 (bei
Bavenst. f. 139^; de dunckelguden Ben. 607).
dachten in orem herten, dat de here bejahen, schw. v. 1. verfolgen, ek
gade behoenslagede, dat is, dat he was sulven so bejacht (: gedacht),
sick dat to thoghe, dat gade alleyne dat ik is gedenken nicht en künde,
to geboret, das. 192^. 25 Oerh. v. M. 10, 86 ; ik bin also be-
behftrde, Gebühr, was jemand ge- jaget, dat ik ne wart ni so vorzaget.
hührt = behor. Up desser were das. v. 90. — 2. de not bejagen, für
plegen des stichtes amptlude vnde die Nothdurft sorgen, die Herbei-
vogede affleger to hebbende, wen de Schaffung der Lebensbedürfniße besor-
des stichtes rechticheit vnde broke so gen. Noch de konynghe, de purpur
in der borde voruorderden, dat de draghen Noch de noot moeten be-
Brokbergere ene titlanck vaste vor- iaghen. Speg. der senden f. 7c ; als
hindert hebben, dat de vogede nicht sie (die Frauen) kinderen soghen
vele behores dar hadden. v. Hodenb. off draghen, moeten di maus di not
Brem. Gesch. Q. II, 46. (Oder ist 35 beiaghen Vnd winnen dat ghennc,
es = gehör, Gehör, Gehorsam? s. waer bi dat wyft vnd tkint geholden
d. W.) si. das. f 16cd.
behorieli, 2. gehorsam. Holt du bejaworden, sein Jawort zu äwas
dyne kindere also, dat se dy behorich geben, genehmigen, dat ick (Gort
sin. Engdh. Laienreg. f. 429. 40 Molteke) de (degedinge) sundcrliken
behdrte = behor, Gebühr. Jacob vulborde und bejaworde (1369). Livl.
de patriarche de zede : Wo verueer- Urk. nr. 1063 ; tolaten vnd beyawor-
lik is desse stede, Hyr en is niet den (1431). Styffe, Bidrag II, 256;
dan des himmels poorte Vnd gods de sendeboden van Prucen segheden,
huys na rechter behoorte. Speg. der 45 dat se de breve nicht bejawordet
senden f. 100c. hebben (1375). Hans. Bec. 2, 99;
behulden. leiten seggen, dat ick en vrede wart begrepen, de in bey-
richter walde fragen den behuldeden dentsiden wart bejawordet (1395).
vronen (d. i. den Fr. der die Hui- das. 4, S. 250.
digung gdeistet, den Huldigungseid 50 bejenen, begähnen, den Mund gegen
BEIBEREN 42 BEKLEMMEN
etwas aufsperren. De hoore se ik 12. p. 132 (Rolle der Kerjsengießer).
oti (den Fuchsy als Aret) bejeiien, »ü — Die mate (der da mäße) met
wanne he wil ene hennen bi joget ed- scfaeppelen, verdelen offt bekeren an-
der bivetteirkennen. 6rerA.t;.Jlf.55,.^6'. gewroigt . . die brocket veer seh.
beiberen, Biek-, Heidelbeeren. In 6 Gr. Weisth. 5, 28.
einem Lippisch, Eentenreg. v. 1537 bekeren. 1, anwenden^ anlegen,
vorkommend. Noch jetet nennt das Erve unde gut . . to bruken unde
Volk hier die Frucht „Bebern^. to bekeren to des klosters beste
(Preuß.) (1436). Ostfr. Urk. nr. 461; al wolde
beidelik. spectabilis, edel yel bei- lO ymand de rime dornen (verurtheü^^,
delik. 3 Voc. W. (baittich. Dief. s. v. tadeln)^ dat se erghent valt to hart
spectabilis.) Den ghennen den se te pinen wart
beidinge, (bange) Erwartung. Vnde (d. %. derjenige^ der sie eu machen
de lüde scholen (wenn die Zeichen hatte^ der Dichter) Bidt em, dat he
des herannahenden Weitendes kommen) 16 se wille bekeren (d, h. zu seinem
vordorren van fruchten vnde bei- Nutzen^ seiner sütiichen Beßerung
dinge. Bavenst. f. 4^. anwenden) Vnd dat he merke den
be-isen, be-eisen^ vom Eise reini- sin der leren, Of de mach werdich
gen^ vgl. isen. Bekennet, dat we wesen etc ^y. der sonden f. 138^.
scon unde willet. den langhen wech, 20 — 2. refl. im medicin. Sinne: beßer
den US de rad van W. gheorlovet werden, genesen. Darna schal de
heft to buwende . . use e^ene ghe- mynsche syne vrinen beseen laten,
synne beisen vnde begraven laten, Is de brune, goltvar, so bekeret sek
wan des der stad to donde is (1358). de mensche. Wdf. Mscr. 23^ 3 f.
Ckdefü}. Urk. IXj nr. 130. 25 I05h u. so h.
beiten, beten, mit Falken jagen, bekiken, intrans. sehen^ hinein-
beizen, vnse hole van Sassen (Her- sehen. De dore wSt einen oghen
zog Friedrich) de beitede mit enem nSn gelat, he wel bekiken in alle hus,
valken (1400). Sudend. 9, nr. 73. des de wyse sek suluen sturet. Ecdes,
bekantbeit. Er-, Bekenntnis. Nu so f, 141^.
schal neyn mynsche vraghen . . wor bekleden. Im büdl. Sinne: szo
vmme he (Qott) den enen scheker ouerst T. K. edder sine frontschop
gaff bekantheyt vnde den anderen tho weten kregen, dath H. W. vil-
let blyuen in blyntheyt. Speg. d, berurten T. jenigermathe bosede (=
minschl. sal. f. 4^, 85 beseggede), villichte dat hie sodan
bekeler. bacca, fructus oliue uel zyn seggenth vmbe velheit der frunth-
laurium uel fructus omnium silue- schop badde wedderropen mothen,
strium arborum , proprio bekeler. edder wattergestalt id van eme mochte
Brevü, Benth. Vgl. Dief. s. v. — (nl. bekledeth (umhüUt, bemäntelt) wer-
baekelaer, aus dem lat. bacca lauri.) 40 den etc. (1527). Wism, Zeugeb, f,
bekennen , 6. dat he ome neynes 198, — Dusse ene thoch ut der stadt,
goldes noch geldes bekenne d. h. up dat he nicht in den rath wesen
schuldig sei. Brschw. Urk. v. 1504; wolde, quam averst wedder und be*
dat he nemandes daraue noch heller klede sine stede (Stelle, Amt). Lüb.
ofte pennige bekenne. Brschw. Urk. 45 Beform. p. 125.
V. 1503. bekleimen, bekleben. Is dey grope
beker, Becher, als Maß. Ok en (Topf) nicht dicke, so becleyme one
schal nement buteti dem ammethe en buten myt lemen. Wolf. Mscr.
theer vorkopen by kiener mathe alse 23, 3 f. 60.
by ammeren und bekeren. Hämb. Z. 50 beklemmen, st. und schw. v. Desse
BEKUVELIK 43 BEKOPEN
heft de duuel so vaste beklammen, ten hone. das. f. 40^. — werden (wie
dat en vmme god nicht en is. i2a- engl, become). He (Alex. d. Gr.j
venst. f. 439k ; vnd (vryllen) ere huser sede : Eer tfolck gekreech dese
voersorgen myt aller nottroft; auer rychede, Mit vechtene niement en
voerbeholden, se wyllen nycht hebben 6 konde geschaden , Mer als sie met
ere boenen tho boklemmen (verschlief ghelde zyn geladen, Se zyn crauck
ßen 7). Monum. Liv. 4*, 187 ; se wyl- vnd swaer becomen. das. f. 31\i ; Ic
len ere boennen nycht beklemmet en segghe niet, dat he (der spät Po-
hebben. das. nüene thut) wert verdoomt, noch dat
bekÜTelik, ansteckend. So iemendt lo he quyt ock bekoomt. das. f. 7Sh.
iu tiden der pestilentien oder be- — 2. trans. bekommen (in die Ge-
cliffliker kranckheit sick iergens war toatt)^ erreichen^ mit Acc. Wor men
baten begheaen warde. Z. f. vaterl. der (Matrosen^ die ihrem Capitän in
Gesch. 35, 139. der Noth Hiüfe versagten) enen efte
bekliven (bekleven), haften Ueiben^ 16 meer in jennicher hensestadt be-
fest hängen. Büdl. (vom Fluch u. qaeme, so schal me ene setten in
Segen, Gebet^ Krankheit etc.). Or (der den torn. Lüb. R. 564. — 3. reß.
EÜem) wünsche vnde benediginge eu einer Sache kommen^ sich erholen
is den kinderen dicke becleaen. En- (schadlos halten). Eyndrechtichliken
gelh. Laien-Reg. f. 429 ; das moet 20 gesloten, dat eyn islik in seyner
he dan eendrechtich (beständig) bli- Stadt, wanner se sik des bekomen
uen In bedinghe, wes (= cujas) bede können (wenn sie da£U kommen kön-
sal becliuen. Speg. der sonden f. 61d ; nen^ es ihnen bequem ist)^ sollen la-
(der Aussäte ist) ok en vorghiftich ten vor sik komen^deselven alder-
bekleaende (ansteckende) kSgys sake. 25 lade to Naagarden etc. (1437), Hans.
Serm. evang. f. idSa; (den qaaetwil- Rec. IP^ S. 119; so mach he de
lighen knechte betemet persinge ende manen . . hent also lange, dat he
voetbande, sende em to den werke, sich mit den (ihnen) rechtes bekome
vp dat he nicht ledich en si) . . dat (1421). Nies. Münst. ürk. 6, S. 15.
en gescheet nicht wredelike, mer 80 bekomte, das bequem sein^ Gefallen^
barmhertelike, vp dat se mit der Behagen, convenientia, congraentia,
becliueden sake nicht vele menschen saccessas. KU. De vyfte sotheit (der
en vorderaen. Bok der Byen f. 129\ Spieler) is . . De becomte vnd de
bekomen, 1. intrans. beqtiem sein^ genoechte groot, De dobbelers sien
passen^ convenire, congraere. KU. — 85 vnd hebben in er springhen Van twen
Alle rede bekomet allen laden nicht off van dren terlingen etc. Speg. der
like wol. Ecdes, f. 212; de em sei- sonden f. 48c; te wes becomte se
uen becomt wel, becomt den gheck (de nerensticheit) is gedaen etc. das.
vnd nymant el (anders, sonst). Speg. f. 81c.
der sonden f. 88h; traecheit mislyct 40 bekopen, 1. einkaufen. Do gingen
gode, becomt (gefällt) den dnael. se (de kramere) ome aae, Se becof-
das. f. 66; (Jacob schickt seinem Bru- ten grote haae vnd mosten to has
der Esau Geschenke) vnd he sede : weder varn. Studentenglück (Eschenb.
Ick sal bekomen (gefallen, behagen, S. 240). — J. M. wonafftich to Ro-
angenehm sein) den broeder myn. 45 stock vnde in deme gadeshase tome
das. f, 56h; desse coop (Simonie met hillighen gheiste darsulaest mit si-
ilatiren vnd smekerdien) is vntsien- ner hasfrawen bekofft (die sich ein-
lick zere, Nochtan becomt he meny- gekauft haben) (1501). Wism. Zeugeb.
ghen here, Want smcken, placken p. 121. — 2. besaJden, büßen. Und
van den stoae Is nv worden een amt 50 (Deborah) brochte em (dem Gysara,
BEKOSTEN 44 BELASTEN
Sisscra) zuete melck, de he becoffte eines mans hues, syne dochter o£[t€
zwaerlike, wante etc. B6k der sonden modder tho bekrupende offte synt
/*. 70^; he zwoer, dat se dat beco- nichten vnd se tho beschlapende
pen solde. das. f, 123^; vgl. Beinaert Riff. St. R. 29.
de Vos (Volksb.) ed. Martin^ S. 18 6 beknderen (= bekoderen), k-
u. 34. schuxiteen, durck Schwateen hethör&t
bekofltetty reft. sich in Kosten seteen^ Do dachte her Bernt up ein ander
Aufwand machen (im tradieren) . also und bekuderde sine vronde, dat he
dat he en gheve speck unde koel achtentich gewapen upbrachte hem-
unde rintvlesch unde sick nicht grot lo lik. Z. des Berg. Gesch. F. 9, J29.
to bekostende. Hamb. Z. JB. p. 234. bekammeren, occupare. De here
beköstigen 9 bewirten (eine koste Jhesus sprack: houwet den (vighe-
geben), und darto de morgensprake böm) up to hant, waer to bekanunert
beköstigen. Hamb. Z. JB.. p. 285. he dat laut? Speg. der sonden f. 7K
bekoren ist wd aus bekoderen 16 In sexueUem Sinne: Desse twe ga-
entstanden. S. köderen ti. bekuderen. den, also se to ener tit tosamende
bekoveren = erkoveren. Und legen vp erem bedde vnde sik nä
wen men sich alszdan in Stander dem lope der naturen bekummerd
fredes-handlung wol bekovert hedde, hadden, also ward syn wyff entsla-
so kan men lichtlich eine orsake fin- 20 pende etc. Lab. Passianal f. 67^;
den . • dama einen krich anfangen. also de he vnde de se to hope ko-
Renners lAvi. Eist. S. 315. men vnde se syk denne nach dem
bekrieen, bekommen, wy vruch- lope der naturen bekümmeren etc.
teden, dat user, heren vrund, den das. 128^^.
se bekrej^en, nerghen en levendich 26 beknrren, bemurren^ taddn? wol
blive; wente, wor se se bekreghen, dat he (der Priester^ der in dem
so segfaeden se, se hadden se uppe quaden levende is) de warheyt secht»
der schinbaren dat begrepen (1394). doch loichent he sek seluen mit si-
Hans. Rec. 4, 201. nen quaden werken; dat ward on
bekrummen. Nu sla up, lat henne so vorkart vnde alle salghe lüde vor-
varen (sagt eine Frau nach dem Tode keret on dat vnde bekurret ore lere,
ihres Mannes, der sie karg gehalten dar se suluen nicht na en doit. Ecdes.
hatjy We wyllet noch vroude noch f. 190^.
leuent sparen. Wan de ver weken belach = belegenheit. Dat halue
(d. i. die geselelichen Trauerwochen) 35 dorp to E.. also dat bynnen siner
komen vmme (ich also uneder hei- veltschede beleghen is, mid al sinem
raten darf)^ Myslik (es ist ungewis) belaghe, also dat de van Godendorpe
wene ik dene becrumme, De my got- gy vrygest hadden etc. (1368). Lüb.
lik nympt in synen arm; is he kolt, Urk. 3^ nr. 666.
ik make ene warm etc. Josefe F. d. 40 hA9^^^Belästiguf^f^eur'Last'legung,
7 Tods. V. 2995. (Ist es = mhd. be- Beschimpfung. (Die Qüde soll sich
krimmen, einengen^ pressen^ bedrän- hüten) vor alle de gene, de ein vuel
gen? Das W. kann übrigens auch quadt . . geruchte hebben, dar de
betrumme gelesen werden^ da c und gilde belast vnde vnere van krygen
t in den Hss. bekannüich kaum zu 46 mögen. Nies. Münst. Urk. 3^ S. 269.
unterscheiden sind. Aber was wäre belasten, beauftragen^. Se wereu
betrummen?) van den dren steden belasten (be-
bekrapen, bekriechen^ eujem. krie- lastet?) uns to zegghene, datse he-
chen, = verboden bijslaap genieten. rede weren (1379). Hans. Rec. 2^
Oudem. Is yt, dat jemant kumpt inn 50 225 ; werit also, dat de Viamischen
BELEGEN 45 BELEMMERN
boden hir overquemen, dat 86 schul- . . vor ener groten lieyde, de do
len Yorhom, war dat se mede be- sine vrend waren, de heyt he weder
lastet sin, wat macht se hebben etc. to rugge kern. Studentenglück (Eschen-
(1388). das. 5, 385. bürg, 8. 239). — 4. leüen, einrich-
helegm^ part. adj. gelegen, passend^ 6 ten. (leiden, besturen, richten, de
beqt&em. Ik wille di (sagt das Pferd, vaart of voortgang besturen, regelen.
das sich freiunUig dem Bitter dar- schikken. Oudem.) He was ok mede
bietet), of it di behaget, nu up minen in deme romeschen rade vnd alle
rugge dregen, dat is di vil wol *be- de sake, de em beuolen weren, de
legen, Dar ein hert steit vullen stolt. lo konde he wislyken beleyden. Liib.
Gerh. v. M. 61, 36. Passianal f. 90h; Jhesas Sydraches
belegenheit = gelegenheit, Be^ sone seyt: Myssedut in jnwe vrund
schaffenheit. Eyn prester mach de icht, Des en schole gi wreken nicht,
böte wandelen na des sonders be- Mer gi scnlt dat beleyden Mit gader
legenheit ynde em setten böte, de he 16 meticheyde, Dat juwe vrand snnder
dragen mach. Summa Joh. f. 36^. wan Nochtan moghe ymntlik stan.
beieggen. 5. ersetzen, entschädigen, Laiendoär. f. 135^; nmme dar dat
befahlen. Wilt vorseyn wesen (= beste . . by to doen, dat dat dink
denkt darauf) . . dat de vorscreuene mit eendracht vort beleit wurde.
schade moghe beiecht vnde gebetert 20 (1436). Bans. Bee. IP, S. 4.
werden (1420). Läh. ürk. 6, nr. 199; beleider, Leiter, Führer. Nymant
ju genoghe to wetende, dat de schade sal ionghe beleyders minnen, Want
nicht beiecht unde entrichtet is se ne sint nyet vroet van sinnen.
(1427). Ostfr. Urk. nr. 360; dat (den Speg. der sanden f. 41h.
Überschuß) scholen se vnder sick so 26 beleidinge. Vnde gingen eme
delen, we to achter is (der noch Far- (Stephanus) to mit drierleie actus :
derungen hat), dat de van den ouer- to dem ersten mit der disputacien
lope beiecht werde etc. Brem. BenUb. . . to dem anderen male mit beley-
113 (a. 1455); isseth zake, dat vrouwe dinghe (Vor- oder Verführung?) der
Ethe will zeggen by eeren warach- so tnghe. iMb. Passional f. 26su
tighen worden, dat ze noch XVI belemmern, hindern, hemmen, occu-
stucke gholdes miste, zo scholen pare. (yjbeseteen, in den Weg legen,
desse twe vorgen. borge dat gheld daß man nicht durchkommen kann;
yrouw Etten wedder beieggen. Emd. hindern, in Verlegenheit bringen."^
Bußb. f 36h, — 7. darlegen, bewei- 86 Bichey ; „he is daar mit belemmert :
sen. Ok alze gi schriuen, gi willen er ist damit in Verlegenheit gebracht,
en eres rechten beieggen, dat kan er weiß sich dabei nicht eu rathen
ik nicht ghebeteren, wen ik wol her- und eu helfen.^ Brem. WB. s. v.
ren krigen wil, de my mynes rech- lemmem; lemmer, lammer, impedi-
ten scholen behulpen sin. Biedd, 40 mentum, nocumentum, molestia. Kü.)
Supplem. 8. 260. = bileggen, eur — De nunnen hebben geclaget, dat
Seite legen, deponere, abseteen. Were de stad gewaltsamelyk by en gehan-
dat dar welich ammetman were, de delt hebbe . . ock de foerste van
vnsen rade nicht behaghede, den Palen vnd de foerst van Prussen ere
suln wi untsetten und beieggen na 46 garden ingenamen . . ere muren mit
rade nnses rades Ci^Stii^. Nies.Münst. holte belemmert, ere frygheit inn
Urh. 5, S. 160. der stat busk benamen (1572). Mo-
heieiden, 1. begleiten. He (der ab- num. Liv. 4^, 214 ; de ere muren
reisende junchere) wart harde wal belemmert hebben, scholen äff doen.
beleyt van vrunden vnd van magen 60 das.
BELEMMERINGE 46 BELOF
belemmeriiige, Hindernis^ Hern- rest belegen. Unde men 8al de enre
mung, By etliken wert de wech, so unde gudere umme ghenerleye sake
dat 8chip aver see maket, mit ein wyllen bekümmern edder belettet
gemarckede lin, welckes dorch ein (1466). Ostfries. Utk. nr. 836,
holten schepigen (Schiffchen) offt dre* 5 beigen, von dem Balge, der Schale
huckig bretien (Brettchen) wert uth- etc. reinigen. Sede vnde beige de
gedreyen, gefunden und affgemeten, erueten rein mit water. Hamb. Kokt-
welckes averst veel belemmeringe an hoek A. V.
sick heft und by nacht nicht wol tho beliehtinge. To dem druddes
dohnde ys. Beschrvo. t;. d. hunst der 10 male (drittens) het id (das Fest der
Seefahrt p. 22. Reinigung Maria) de belichtynge.
belemmertbeide, f. Hemmung^ Hin- Liib. Passional f. 61d.
derniSj Beschäftigung^ occupatio. De bellen, aussagen, bekennen, somi-
ander remedie (gegen gulsicheit) is ghe belieden de waerheit B, d. Bp&i
. . Van redelike dinghen belemmert- 15 f. 205c ; ik heb dat vor ein belyede
hede (Beschäftigung mit). Speg. der sake angenamen. Disp. to Olders. f.
sonden f. 2d; belemmerthede verslaet 20^. — B^. ynde de borgereraester
desse drie (Arten der unersättlich' sal kesen eynen man vnde belien sie
keit). das.; Remedie luxurie te uer- bi sinem eide (eidlich aussagen)^ dat
driuen mede Dats ersame belemert- 20 he neynen nutteren ne wete to deme
hede, Want ledicheit (Müßiggang) statrechte. Big. St. B. p. 61 § S, ^
menych verdriet To brenct. das. 15^; Gebräuchlicher ist in diesem Sinnt
der werlt belemerthede Belet vake sik beieggen; eine Var. hat auch s%
deuote bede. das. f, 6(A. dieser St. belegin.
betenden, enden, äußeren (ver-eyn- 26 beliken, begleichen^ sukammen. Item
den, evadere, pervadere. KU.). Die dar boret to alle dat genne, dat
mensche sal lichte vntberen van eneme lantforsten mach beliken, nich-
Danssene, wil he merken an, Waer tes baten bescheden, dat sy watdat
wy syn vnd waer beienden, Als wy sy, dat sy tollen, wechgeld etc. (1500).
dit cranke leuen enden. Speg. d. son- 80 v. Hodenb. Brem. G. Q. 11^ S. 2.
den f. 14e; He (der Wirt^ der einem belken = bolken. Doe em van
Gaste hantwater eum Waschen ge- veers de koen to moete quemen
reicht hatte) en wiste, waer de gast ende ander beeste des dorpes, de
beiende (a. h, wo er geblieben war)^ man to weide dreef, belkeden se
Vmme sach he hyr vnd daer, He ne 86 rechteuort alle gader. B. d. Byen
vant en niet (es war Christus selbst f. 186d; ter stunt verkirde he de
gewesen^ der verschwand), das. f. 118d. oghen ende vor (statt) de mensche-
Vgl. lenden. like stemme belkede he. das. 217^,
belet. 1. sunder belet, ohne Hin' beldf, n. 1. Glaube, riken (reiche
dernis^ unverzüglich, (zonder toeven, 40 Leute) plien te gheuene Hem seluen
Oudem.) Dat men en de keden (die troost van langhe te leueue ; Van
Kette^ die den Hafen sperrte) openen dessen belouen scryft also Salomo
unde upsluten schal z&nder belet in ecclesiastico : Dat quaetste beloff
(1391). Hans. Bec. 4, 33. — 2. Be- heflfter vele verloren. Van desser be-
schäftigung^ occupatio. Dat derde 45 louinghe wy boren orconde van den
(der dritte Theü der luxurie) is der riken man etc. Speg. der sonden f.
older wiuen Beleet, de lüde to sa- 51^. — 2. Geloben^ Versprechen, (vns
mene driuen (die Kupplerinnen sind). is belouet dat rike der hemele etc.)
Speg. der sonden f. 9d. All was den hilghen in de oelde wet
beletten, im Jurist. Sinne : mit Ar- 60 Beloff van hemelrike geset, Nochtan
BELOFTEN 47 BENALEN
etc. das. ?4^; el hadden de eerston belnrtereii, behorchen^ bdaf$8cken^
(die ewt Arbeit in dem Weinberge ge- ( Verboten wird) dat gerichte to be-
mietet tjoaren) er beloff (den euge- lustern. Eichtet. Lehnr, (v, Hameyer)
sagten Lohn)^ Se marmurerden zere S. 437.
daer off, Dat de laetsten so vele 5 bemantelen. Bi wilen is die woe-
untfinghen. das. f. 125^. ker apenbaer ende bywylen is hy
beloften , versprechen. Doch en bemäntelt. Speg. d. Teerst, gel. f, 111\\
konde wy der sone, de vns beloftet bemeigeren, mit Meiern besetzen.
vnde beedet is . . nicht gheneten Weret, dat se in desser stucke jen-
(1396). Sudend. 8, 8. 140, 8, 10 gheme brochaftech worden, so mach
belt. Zu /, 219 f. „ Und bey die- de ebdesche dat ammecht (gud) be-
sen silbernen und verguldeten Gefäßen meygeren, wor vnde weme ore dat
(in Bützow) wird auch verwahret ein bequeme is (1303). Oalenb. Urk. IX,
so genandter BeU^ der von Säber ist nr. 58.
und ein silbernes Marien-Büd führet 15 bemorTen, mürbe machen. Wanner
mit dem Christ - Kindlein auf dem alsolcke woerde den man niet be-
Arm und hinter dem Haupt ein sü- weyken ende bemorwen können, so
bemes Olöeklein hängt. Dieser Belt brenget die vrouwe een swaer such-
ist auch noch von cathdischen Zeiten tent. Echte Staet f. 19.
und wird nebst denen B^ingebeutdn 20 bemoten^ sik b., sich begegnen.
jBur Einsandung der Almosen ge- Disse Russen unde de, so to K.
braucht.*^ Mant0d,BiUsow.Ruhest.6^18. heerden, hedden beschlaten, dat sie
belHken, Part, beloken, schließen, sich in der Zare wolden bemott heb-
besddießen. Siet (spricht Oott)^ ic ben. Benners Livl. Histor. p. 285.
hebbe de hant beloken vp den vra- 25 bemaderen, eu mueder, modder,
cken, die niet vntdede sine banden (Moder) werden. Alle unzuuer so
vp de arme lüde. Speg. der sonden syn vi Vnd vnse gerechticheit be-
f. 35^; Doe so, dat de almoessen smuedert, (jelike eenen dede be-
dyn In der armer schoot beloken muederet etc. ^peg. d. sonden f. 91c.
syn, vnd se sullen biden ouer dy. 80 benaken, auch trans. (wie benalen)
das. f. 56c ; beloken paesschen. Oc- nahe bringen, einhändigen. De (Afit-
tavus dies post Pascha, Dominica wort u. Copie) vortan Gerdt van d.
proxime subsequens paschale festuro. R. to benakene, darvp syne inreden
KU. Altoes viertiendaghe voer deen . . schryuen tlaten vnd vnsem sege-
vastelauent soe leyt men alleluia, 85 1er ouer to sendene, de vort gemel-
ende beghint bonden tyt ende gaet ten greuen to Stenforde to benakene
wt tot beloken paesschen. Niederl. etc. (1537). Nies. Münst. Orh. &,
Gebetb. v. 144? ((Xdenb. BM.); altoes S. 189.
XIIII daghe vor pinxter gaet bonden benalen. 1. nahe bringen (mitthei-
tyt in, Ende ghaet wt tot beloken 40 2en, einhändigen). Des heft de rad
pinxter ende des donnerdaghes daer- juwer stad vns dallinge (heute) be-
nae soe ist sacramentsdach. das. nalet vnde vntboden, wo etc. (1416).
(belnten), belnden. Über. jem. etwas LOb. Urh. K, nr. 566; wetet, dat my
laut werden laßen, ihn verleumden. de breue quemen alse dalling, de
Und beklaget sik swarliken, wo en 46 mynes heren gnade hebben schal,
ein goldsmet an sinem breve an dat vnde de wil ik gerne vordan vorde-
amt der goltsmede tor Rige ovele ren . . doch so vormSde ik my, dat
berichtet und mit arger daat beludt ik se mynem heren nicht benalen
und bescreven heft (1400). Livl. Urh. kan er nu an sondage vord ouer 8
nr. 2951. 60 daghen. das. VI, nr. 119; unde wy
BENDEL 48 BENETEN
senden ju ok by dessem juweme bo- mede (toas ist das für eins?), II pu^
den 20 rinsche golden, de gy mit mutzen-bendelen etc. (1531). Wism,
dem besegelden breve dem erbaren Zeugeb. f. 110.
P. 6. vorder mogben benalen (1448). beBedden, auch in der Form bo-
Ostfries. Urk. nr. 603; so hebbe wy 5 nedden, wie häufig bo = be. bo-
juwe unbeqwemicbeyd darane . • neyden deme sypen, de van dem
overwegen unde benalen ju der van Scharpenberg her äff kommet. Seii.
Bamberg begeringe unde meninge Urk. 511 ; boneden der drenke. Iseri.
in scrift etc. (433). das, nr. 416. — TJrk. v. 1448; dar boneden. Hemer-
2. reft. sich nahem. Unde dat se 10 sehe Urk. v. 1520.
sick to H. vor sine gnade mochten benedetty wagen, s. neden. So
benalen (sich hinbegeben), ome dar meneden se deme pawese tho Rome
ore meynunge to underrichtende. nicht af tho gande, ofte pawese Cle-
Zug gegen Jühnde p. 10; sich bemäeh- mente tho tho ghande ; men se lo-
tigen; auch in gutem Sinne; sich in 15 veden des wol, dat wol sfim lade
Besitz einer Sache setzen, bekommen. weren, de id gheme dun scholden
Was begherende, dat de stede darup (thun würden), dorsten se des bene-
vorsinnich weren . . unde in wat den (1392)1 Hans. Bec. 4, S. 107.
wise se der kost (das ausgdegte Gdd) Beneke (Benekinus) = Bernhard,
zik mochten benalen (1442). Hans. 20 Vgl. Liih. Urk. II, nr. 661, u)o Be-
Bec. IP, S. 513. — In der Stelle: nekini (statt Henekini) eu lesen ist.
wo vele vrouwen, de dar benalen vgl. ebendas. S. 1122 Sp. 2 u. Siegd
sint gewest mit mennigerleie suke des MA. aus Lub. Arch.
vnde sint van eme sunt geworden benemeliken, adv. namentlich, be-
etc. Liib. Passionai f. 17c ; wo be- 26 sonders. So als gy scriven van ar-
nalen doch heißen muß : behaftet (denen mode der hove unde benemeliken,
nahe gekommen, ssugestoßen ist) oder dat gy nicht vermögen dem prestere
ähnlidi. ist es entweder ein falsch ge- yarlikes solk loen to gevende etc.
büdetes Particip (wie auch 0. B. be- (1440). Hans. Bec. IP, S. 273.
lasten = belastet) oder ein Adjeetiv. so benemen, refl. sich wegnehmen, sich
bendel, Binde, Band, Borde, fascia. entfernen. Des volkes was vole. De
Dief. Gheste, de kölnische have here wolde sik van em benemen;
hebben, moghen verkopen ver pund dat plach de here, wen em dat volck
gharnes unde nicht min, vnd eyn na quam. Bavenst. f. 349^.
hunderd bendels unde nicht min. 35 beneminge, f Wegnahme. Van
Lüb. Z. B. 271; item ene kiste mit deme vorgenompden gelde unde lofite
lowende vnde siden vnde bendel vnde scheide unde wolde H. dem vorben.
golt (1472). Wism. ger. Inv. f. 89; unsem borgere betalinge unde bene-
1 lade, dar inne 1 stuckhe bendelen minge (EtMastung von dem Verspre-
(1638), das. f. 208; Vs punt wullen 40 chen) gedan hebben in der pasobe-
bendel (1531). das. f. 149; zardoch, weken nulate8tgeleden('i^d^. flan^.
bomwulle unde bendelen scoUet se Oesch. Bl. 1874, S. 70.
(die sartores) nicht hebben (1302). benen, adj. beinern, knödiern. pa-
Urk. d. hist. V. für Niedere. 8, nr. ternoster, holten, benen vnde hörnen.
2489L; ok schal niment utsniden . . 46 Lib* arbitr. civ. Bost. in e. BoUeder
tzeter noch syden, sidene borden netelere vnd kremerere gegen Ende
edder bendellen daghelikes veyle heb- des 14 Jh.
ben (1458). Hamb. Z. B. p. 50. beneten, st. v. genießen. unde
bendelt, mü bendeln versehen. 1 darto mach se ere eghene yngut . .
ouerhemmede, 1 bendelt ouerhem- 60 unde ynghelt byneten to eren egen
BENIDEN 49 BEQÜEKEN
besten (1456). Ostfries. JJrk. nr. 700. benomelik , adj. benannt. T. . .
(In der ürk. ist hj = be, e. B. by- heft vorkoft enen hof . . umme
sehest, byneden u. a.) benomeleke penninghe (1373). Oött.
beniden, st. v. beneiden, misgSnnen. Urk. 1, nr. 269; myt weyde, mit
Nachdem dan de Bellingworder em 5 holte, * . vnde myt alle deme, dat
sulckes (d&% Besitz des Landes) be- dar tho benomelick wesen mach (als
needen und anfachten, doch meer gugehSrigbenanntwerdenJcann)(1401).
mit gewalt als mit reden etc. (1521). Lab. ürk. F, nr. 10.
Ben. 607. benthake, Bandhake (Werkzeug der
bentt? Gregorins secht: Hetswal lo Bötticher, um die Beife aufs Faß zu
te denkene, wo ouer zere Wy dwin- zwangen). En kuneken vnde en bend-
ghen moeten vnse sien (Seh&n)^ Dat haken vnde en olt bileken (1483).
wy starkelike moeten vlien, Want et Wism. ger. Inv. f. 100 ; it. so sint
benyt gaet doer de oghen Vnd comt dar II iseren bende vnde enen bent-
ter herten, des vntfaet et doghen. 15 haken, das. — Als Flurname (nach
Speg. d. Sonden f. 11c. der ÄJinlichkeit benannt ?). vnze acker
besk = bank. In der benck (d. h. vnde bnwländ, bynamen eyn stucke
wol : in der ScKbxfbank) en meghede uppeme kole, eyn haneberde twischen
bedde myt II howetkussen etc. Wism. H. H. und 0. stucken, . . twe bend-
Inv. f. 162. (Vgl. Dähnert s. v. benk.) 20 haken twischen H. B. . . de groten
benkhower? Item X s. YIII ^ langhe jard etc. Old. Urk. v. 1469.
Torlonth dem trademanne vnd benck- bSnwelle, anagallis, benwesle (l.
houwer vor VIII daghe, dede eerden -welle). Voc. Ccim. Vgl. Dief. beyn-
tho makeden vnde beredden erstmals welle.
stheen to strykende. Wism. St, Jürg. 25 beorden, 1. im Münzwesen : die
Beg. V. 1515 f. 10; IUI s. to gades- Münjsstücke justieren (s.orieu). Item
ghelde H. S. dem benckhouwer; it. schal de erbenomde munter sodanen
H. 6. dem trademanne 1 s. to gades- penning beorden unde scroden lyck
ghelde. das. f. 11h. dem golde, so he best kan. Müne-
benoden, nöthig sein, war unde 30 rec. v. 1441 (Orautoif, Verm. Sehr.
wan on des benodet (1350). Oött. 5, 230). — 2. in der Kirchensprache :
ürk. J, nr. 184; u. nöthig haben. reguliert (nach einer Begel geordnet).
were ok, dat se orer penninge be- De beordede geistlicheit in den klo-
nodeden (1353). das, nr. 189. steren . . vnd also müncke, nunnen,
benodifheit, /*. Bedrängnis. so 35 beginen off beordede süsteren etc.
scryfft Matheus mede Van Christus (1488).Niesert,Münst.Urk.6,S.102f.
benodichede (der des Abends keine bepinen , dwrch Arbeit erwerben.
Herberge fand). Speg. der sondenf.52c. Des wokerers vyfte quaet Is, dat he
benodiger, Bedränger. Dor der altyd ledich gaet, Bepinen wil he
benodigher keytiuichede Vnd doer 40 niet zyn brood. Welk Adame vnse
der armer züchten mede Sal ic yp- here gebood. Speg. d. senden f. 33c ;
staen, secht de here. Speg. d. sondlen Bepyne motten banden dyn Dat broot,
f. 36k dattu zuls nuttende syn. das. f. 66c ;
benomaehtieh, adj. Namen (guten die nootsake und orbaren . . Bepyn-
Buf) hc^)end^ berühmt, breve, dar 45 den de banden myn (spricht Paulus
in benomet bormestere und benom- eu den Korinthern), das. f. 32^.
achtich gude lüde (1409). lAvl. ürk. beqaeken, Ubendig machen. Sie
nr. 1805; Bardewik, dat do en grot (die partrise, perdix) pynt, dat sie
benomeaftich stat was. Sticht, d. yremde eyre . . broet vnd bequeect
Hert. Luneb. f. 162. 50 etc. /S^^. d. sonden f. 34c.
Nftohtrag lom mnd. Wb. 4
BEQUEME 50 BEREDEN
bequeme, 2. gefügig, (gehorsam). [se] vlomen hebbe, mar id syn nene \
To desser tyd weren konnik Earolo vlomen, mer de huet ys alzo ge*
towedderen vele edeler lüde des rikes schicket na vlomen vyse. Croth. An-
van Bemen, men de makede he sik neib. f, 56^. „Es ist wohl aus dieser
alle bequeme unde underdanich. 5 Beschreibung eifdeuehtend, daß damit
Kamer 193^. die unschädliche RingdnaUer^ coluber
bequemen, reß, = bequeme sin, natrix, gemeint ist, welche auch Haus-
sich passen, sidi schichen. De vad- noiter heißt Nemnich II j 1120^
deren thein cleeder an, dar se ynne Begel,
plegen to ghan an den hylghen fest- 10 bere, ein Gemäß? It. III side
dagen, vnde bequemet syck ock wol, spechkes; it. II smer; it. to IUI
wente yd ys in der dope. Bew, v. beren holt. Wism. Inv. f. 4JS; Item
der dope f. Tb. noch XII side spechkes, it V beren
bequineu, gedeihen. In des drud- holt vnde IIc steich holtes; it. noch
den manen schin ward geboren ICain, 15 II bere molt, it. II last weiten, das.
so en schal men neen werk beghin- f. 37.
nen, dat bequinen schal. Wdf.Mscr. berechteu, 1. das Recht üben gegen
2.% 3 f. 137^. jemand, = bestrafen ; für jemand =
beraden, berathen = beradenes mo- zum Rechte verhelfen, schätzen. Hjr
des, absichtlich, mit Wißen und Wü- 20 vmme bidde wy ju, dat gy so wd
len. De keyser wedderrep do ok dun vnde berechten den gennen, de
openbare : weret> dat he yemände in ene hynderet (arretiert) heft, dat he
der herschop, vnwitlik edder beraden, nicht vorvnrechtet werde, wente he
ychtes gegeuen hadde, dat den heren nenerleyge schult en heft (1359).
van Zassen . . hinder don mochte 25 Lub. Urk. 3, nr. 673; Wert sake,
etc. Lüneb. Chr. f, 168K dat jenich man misdede in unser
beraken, bedecken, einhüUen, ein- stad, den wy birechten wolden na
scharren. In mele begonde se (das landrechte of na stadrechte umme
Wiesel, das vor AUer keine Mäuse mehr sine misdat etc. (1408). Ostfries.
fangen konnte) sik beraken, unde be- 80 Urk. nr. 213; Sie (die Armen) sollen
gundedar nawaken. 6erA.t;. Jlf. 70,5; vor di bidden vmmer mere, Vp di-
we het den mes gemaket, de dicke nen viant sal (L sullen) sie vechten
wert mit stro beraket? dio^. 82, 18; Heipen, striden vnd berechten, ^feg.
wat in deme mynschen is beraket, der sonden f. 29^. — 2. ein recht,
De drunken munt dat witlik maket. 85 Eid, leisten, eidlich versichern. Wi
Josef, V. d. 7 Tods. v. 7276. hebben vorramet up sodane gud, dat
berbore ? 2 tunnen, dar met inne men ut Vlanderen in Liflande voret,
west is, 1 berboere, 2 olde doeren dat men dat beede und berechte in
etc. (1515). Wism. ger. Inv. f. 112. Vlanderen vor deme kopmanne, dat
berchsnake- Puluer wedder den 40 ed nicht geborget, noch geborget
spyttael (Aussäte) : nym vnde berne gekoft en si (1405). Liü. Urk. nr.
1 slanghe to puluere . . men beware 1656.
dy dar ane, wente dar synt menni- beredelikeu, adv. baar. 25 mark,
gerleye snakcn, dat du anders nene de men or beredelikeu geuen scall
en nemest wen berchsnaken edder 45 alle jarlekes (1412). Bayer, Urk. II,
hussnaken. De bekenne aldus: he 7 nr. 209; wolden se de (ackere . .)
scal hebben enen wytten buek vnde beredelicken unde wol betalen. Zug
enen swarten rugghe vnde ene ghele gegen Jühnde, S. 18.
kryngelen vmme den hals, vnde de bereden, 1. bereiten, laken b. „Tu-
huet schal gesclmpen syn, also eft 50 eher rauhen und scheren. Die Tücher
BEREDEN 51 BERINGE
unurden ssuerst angefeuchtet^ dann mit ' III sickelduns küssen bereuen in twe
Distelkarden übergermiht und somit taffeUacken. Wism. Inv. f. 138; ick
,aus dem ersten Waßer^ geschoren, hebbe jw boreuen laten 3 stro was-
dann folgte das eweite Anfeuchten^ ses, gemerket aldus. Hirsch^ Daneigs
Sauhen und Scheren aus dem ^snoei- 5 Handdsgesch, j>. J2JS4.
ten Waßer^. 80 oft dies geschah^ aus berSt? De salghe mjrnsche wil
dem sovidten Waßer toird bereitet. setten sine woninghe in der band,
Daher: alle Engelscke laken ut dren dat is, in dem berede des huses (sta-
wateren bereden (8. 300); bereden tnet casalam suam ad manns illius.
up de Frankforder arth (8. 290)^ lo 8ir. 14, 26). Ecdes. f. 94k
Rüdiger^ Oloss. eu den Hamb. Z. R. bergen, schw. v. (nicht bloß im
Daher bereder, beredinge. das. Präter.) 1. bergen, bona periciitata
bereden (= beredenen), verspre- in navi et per N. recuperata, pro-
chen, geloben. Vgl, reden. Bhereden prie berghet (1401). Lüb. Urk. V,
und verspreken ock darby . . unsem 15 nr. 34; van den guderen desses sehe-
hern to dienen etc. (1^2). Z. f. pes bergede desolve ridder vele.
Nieders. 1860, 8. 169. Lüb. Chr. 2, 318. — 2. nähren (nicht
beregen, (gebreck unde yarlicheyt) bloß refl.). Mannich lopet baruod
dede den inwonren unser Stadt in al ane scho, De mod dy (Wacherer)
der openingh der dor by schlapener 20 bergen ynde voden. Josef V. d. 7
tidt in der utiatingh der scholer, Tods. 3898.
dede buten der Stadt to kloster dar- beriehteslnde, 8ehlichter eines Strei-
sulvest in de schole tor lere to tes. compositor (berichter. 3.). wi,
ghande vorplichtet sin, mochte be- Hinrik, hertoge to L., Job. bischop
reghen unde unforsichtliken ankomen 26 to P. mit unsen mede borichtes lui-
etc. Memor. Schening. f. 269; (ist es den, gekoren van N. « . van einem
verlesen oder verdruckt für bejegen, dele und van her J. . . up der au-
begegnen, eustoßen?). deren siden, bekennen etc. (1397).
berenbiinge, berula. Wolf. Mscr. Lid. Urk. nr. 1454; heft gekoren
60, 29. (Bei Dief. s. v, ebenfalls be- 30 dedinges- und borichteslude. Dieselbe
renbunge neben vielen andern Benen- Urk.
nungen.) beriehtnisse, registrum. Voc. Hai-
berenvorke, Birnengabel. 9, sul- berst.
werde listen, 3 berenworken beslagen beriken, bereichern, yd schal sick
myt sulwer, item noch 1 angensdeyge 85 nemand bcryken myt eynes anderen
(agnus dei) myt euer keden (1451). schaden. 8^. II, 52 Gl.
Wism. ger. Inventar f. 43 (vgl. 2 berinen, berühren. He (der Lowe)
sulwerne work tho appele. das, f. 23.). was so stark, dat he se (die anderen
berewort, baldemonia. Voc. Cdm. Löwen) brachte, Dat se ne dorsten
(Vgl. Dief. beren-, baren-, brunwort.) 40 den man (Andrdidus) berinen. Gerh.
u. beniewort, cardona. das. (Dief. v. M. 23^ 47.
cardopatium everwort.) beringe, 1. appetitus, Begehren,
bereven, mit Beifen, Bändern etc. 8ehnsu(^t De sunder valt in sesleye
belegt Met hoepels beslagen. (ktdem. andere yamer. De erste is en ge-
int irste scheppede her J. ene bere- 45 brek alles gudes, wente it is tomale
vene tonne, dar was inne Ulm scho- vorteret. De andere is en berynge
nes Werkes und XI timmer märten der beschowinge des antlates godes,
(1410). Livl. Urk. nr. 1843; vor alle de en spyse is aller hilghen, wente
droge tunnen gud, dat si bereven dar is en grot hunger in dem lande
edder unbereven (1402). das. nr. 1602; 50 des bösen geystes. 8erm. evang. f.
4*
BERISEN 52 BEBORICH
53^ (in e. Auslegung des Evang. vom stiftungeti in deren Lcmden maAm.
verlornen Sohne). Summa Joh. f. J29h.
berisen, aufstehen, sidi erheben. beraewtns^las , Brannttcein^hs,
Unbesetene lüde mögen wol tuegen 1 korffeken myt 6 bernewynsgl^es
up erfgesetene luede, wat in winkope 5 (1527). Wism. ger. Inveni. f. 134,
gesehen, so hoch alse de sake be- bern (barn) -isarn, Brenneisen, \
risende is (sich belauft). Liib. R. 581. tunne, dar inne etlyke barneiazeren.
berisper, Tadeler, Berisper hart Wism. ger. Inv. f. 182 (a. 1536).
geneckt (von hartem Nacken)^ doe bernich und berndieh, adj. hre»-
doch ins overleggen etc. Friese^ Be- 10 nend. (hundert vosse), den bemige
henk. S. 178. blase mit den tzagelen werea to«a-
bSrkloeke, Bierglocke. We dar ar- mene banden. Serm. evang. f. 2S^:
beydet des hilgen auendes na der Paulus scriuet . . en ghebet, dat mes
beerclocken, dee sal beteren ene de[n] onghehorsam schuwen sclul
mark wasses (Schra der schomaker). 15 als eyn bernighen menschen. Sek i
Monum. Liv. 4, 314. „Der Feier- Byen f. 114c ; in ereme bede was^
abend wird in den älteren Gesetzen (die h. Elisabet) gans vurich ynde
meistens mit dem Ausdruck bezeichnet bemdich. Liib. Passionai f. ä70c.
vor wechter docken ; in den südlichen berntheit, Brand, Inbrunst^ ardor.
Ländern heißt die Glocke Weinglocke, 20 Priselic goot moet men grootlike be-
in den nördlicheren Bierglocke, eine gheren Vnd bidden mids eenre berat-
Bezeichnung, welche sich daraus er- hede. Dus en verwerft niet laewe
Wärt, daß nach dem Abendläuten den (laue) bede. Speg. d. sonden f. 68^.
Einheimischen kein Bier mehr verab- beraken, besorgen. It geschach.
reicht werden sollte.^ Bodem, Hannov, 25 do he (Zacharias) dat prester ammet
R. Alterth. S. 130. scheide beghan . . do ghink he in
berlaken? 1 olde kysste, darinne den tempel vnde berokede den. OU.
1 berlaken (1539). Wism. ger. Inv. Evangd. B. f. lOJSK (Odergdiörtei
f. 214. zum folg. W. ?)
berloge, frzs. berloque. 1 hals- so beroken, beräucheren. Werne de
banth myth ethlichen steynen parlen alf dreghet, beroket hey sek dre
unde II anhangenden berlogen. Meld. stund (dreimal) dar mede (mit ver-
Jahrbb. 42, S. 23. bena), ome en werret nicht. Wdf.
bSrman, Biermann, Krüger, Wirt. Mscr. 23, 3 f. 41K
(Einnahme:) 1 mrk. van dem ber- 86 beropen, schelten, mit Worten stra-
manne in dem Ereventorperhagen. fen, zur Rede setzen oder steUen. (S.
Lipp. Küchen- Rechn. v. 1372. Grimms WB. s. v. 4.) Berop den
bernekamer, Brennkamm^. Ende armen nicht an dynen torne, wes
were dat sake, dat tghewichte int ghoitlick teghen on. Eccles, f. 6c;
weghehuis ende in die bernekamer 40 men beropet, strafet ichte sleyt un-
de ykene stonde, dat soude men be- derwilen den knecht. das. f. 239^;
tren (cdso die Kammer, in weichet' Do quam de schencke des koninges
die Gewichte geaicht, resp. gebrannt vnde berep den apostel (Thomas),
wurden) (Urk. d. Stadt Brügge v. dat he nicht en ath offte dranck,
1309). Sartorius, ürsp. d. deutsch. 45 vnde gaff em enen slach in sin ant-
Hansa II, 249 u. 30L lat. Lüb. Passiotwl f 14d.
bernen, brennen. De nicht ein here berorich, ac{j. rührig, der sich ruh-
is vnde land vnde lüde nicht vnder ren kann u. mag. De sone (dem der
sik en hefft, de mach syne viende Vater sein Gut übergehen hatte) laaede
nicht bernen, d. h. darf keine Brand- 50 dem vadere alle gued to doende syn
BERORTE 53 BEBSWEL
leuedaglie vnde dede em gaetliken, mois ind yre zwen eyne goyde schuyr-
de wyle de vader berorich was vnde henne gebraden ind ganssleyde dar
de sone neyn wyf nam . . sunder by ; darna mallich sine schnttel pef-
alao vro alse de sone eyn wyff nam fers myt wylbroede off birssvuylly
vnde de vader ock olt wart, do 5 off he des wylbroitz neyt haven in
dachte he nicht mer vp synen vader. mach, ind malUch sinen vladen myt
Havenst. f. 150o. zncker beschaden etc. Femer: (Die
berfirte, Efregung, commotio, tur- Amdeule erhalten) unum sextarium
batio. Ynd bad gode, dat Constan- boni vini et unam scutellam cum
tyn, sin neue (dem Odd gestohlen 10 birswül, smalendeyr et salsucio et
toar) gepait (payen = pagare, frs. viventem pullum et unam semellam
payer, solvere, satisfacere, pacare, etc. da^.j>.<2P0; zo dem yrsten gange
sedare. KU.) moste syn, So dat syne sali man geven wilbrait off birswill
beroerte moste slaken. Speg. d. son- gepeffert mit kneill (Kaneelj ZimnU)
den f. 56d. 15 beschaiden (1469). Fahne, Forsch. I,
bersensame, cardamomium. Wdf. 2, S. 84 (u. S. 90); wildpret oder
Mscr. 60 f. J29c (kersensame ?). birswill (cames suillas) gepfeffert
berspnnder. Item wylle wy beden, und mit kaneel bestreut das. S. 141.
dat de beerspunder neue unwonlicke Daraus sieht man, daß berswel eine
tunnen mit beere tospunden schalen, 20 Speise ist, bestehend aus dem TheHe
sunder allene, de den rechten Bützo- oder Stücke eines Ebers, als Pfeffer
weschen band hebben (1508). Bützow. eubereüet, und zwar als Surrogat von
Buhest. 6, 11, Wildpret (frzs. poiyrade). Danach
berste, OArechen, Mangel, berst, t^ die Ansicht Sudendorfs über die
vetus, j. ghebreck, penuria, defectus. 26 Stelle in seinem ürhundenbuche 5, nr.
Kü, — Alse de armen maken sulc 45: nenerhande wilbrat vnde neuen
gepyp vor em luden (ihnen, nenil. wyn schal man dar (bei einer Abend-
den Beiehen) yan groter berste, Sie mahleeit zur Hochzeüsfeier) gheuen.
en gheuen niet vm de mynne van Mer beer swel vnde tunghen mod he
Kerste. Sjp. d. sonden f. 3^; als nv so wol vor een richte gheuen, wen he
hebben se (die Krieger) spise berste, wil (es söUen nendich nur 4 Oeriehte
Als nv zwellen se van dorste. d<is. gegeben werden). Swan dar ghetten
f. 117c. is, so sal men dar danzen etc. daß
binwel. Was berswel ist, geht mit es heißen sott (Vorr. S. LIV) „Bier,
einiger Deutlichkeit aus folgenden 35 SchcUen und Zungen^ völlig uneu-
SteUen hervor: (Es söU bei einem läßig. Aber was heißt swel, swil?
Schmause aufgetischt werden) in pri- An swel, callum denkt man zunächst.
mis bonum olus, quod moys dicitur. Aber ist die Schwiele (Eelt, Schwarte,
et unam gallinam horrestream (d. i. die harte Haut unter den Füßen, Fuß-
Bchürhenne) bonam assatam cum 40 sohle etc.) eßbar? Auf die in Thü-
gassleda (sonst gansleda). Et post ringen u. Obersachsen so beliebten
hoc eorum cuilibet unum epulum pi- Schweinsknöchdchen passt die Be-
peratam wilbrodinum (d. h. von Wud- Zeichnung nicht, denn swel kann doch
pret) vel aperinum, quod birswil di- niemals Knochen heißen. Es begeg-
citur etc. (1384). Ennen u. Eckertz, 45 net uns aber das Wort swil auch cd-
Qu, d. Oesch. d. Stadt Köln I,p.274; lein, und zwar in folgenden Stellen:
auf der folg. S. 275 steht in deutscher (In einer Mahleeit eu geben) item
Sprache fast gane dasselbe: Item so dabunt bonam scutellam cum duobus
sal man zo me essen geven in deme rotis que dicuntur gewnt (?) cum
yrsten mallich sine schuttel moren 60 pipere et duobus frustis dictis swil
BERYEEEN 54 BESGHEDIGH
cam dimidio salsucio. EnneUj Qu. 1, deme beruwigen leuende. Lub. JPas-
286; ouch suUen unse bürgere noch sümal f. 234\
geste nicheynerleye gesalczen vleichs berfliken, d. i. berveliken (= be-
seile wen dürre vleichs ynd gesalzen derveliken), adv. probe, Ueäety redä-
swel (14 Jahrh,), Förstemann^ N. 5 schaffen. Ek wel syner sunde nicht
Mütheü. III^ 3, 66; diese Stellen er- mer dencken, desto (wenn nur) he
geben indes noch nichts sicheres; eine berfliken leue. Van dm Festen f. 118^.
dritte Stelle leistet mehr. Der Bene- berwegen ? So wey sey (artemiaia)
didiner B. Witte^ der um 1517 schrieb^ drynket myt wyne, dat nimet dey
hat: (Histor. Westphdl. etc. p. 710) 10 borst vnde reynyghet dy (dey?) ber-
apri (eines gefangenen Ebers) caput, weghen vnde vordrift den steyn. Wolf,
Collum sed et clunem Lippensibus Mscr. 23^ 3 f. USh.
impertiti sunt ; das übersetzt Latomus berwert, agrimonia. Voc. Halberä.
(Emmingh, Mem. Susat. 654): sey (Bei Dief. s. v. auch borworz.)
deylden myt den Lyppeschen aene 16 besaebtinge, f. Besänftigung. Nrae
waen; dat houet, eyn belle und swel besachtinge kan he denne fb^
verwar schenkeden sey ene. Hier jüngsten Gericht) gode geuen. Serm.
entspricht sich boUe und Collum nicht, evang. f. 4c.
denn ein Eber hat doch nicht ewei besäte, 1. Besitz, also se . . in
Hälse, aber wol moei clunes, die sehr 20 rauwegher besäte hebben ghehat
wohl bellen heißen können; darnach wente an dessen dach (1392). Ma-
muß also swel sein = coUum, Eber- rienr. ürk. (4. Äbth. d. Galmb. Uri,
hals, (S. WoestCy Zachers Z. 6, 211). B.) nr. 371. — 2. das Besetsfen (mü
Wie aber swel eu der Bedeutung Meiern). Vortmer besäte off a&ate
jfHals^ kömmt, weiß ich freilich nicht, 26 des houes vnd der guder vnd lade
Daß es eine kräftige^ anreißende Speise desseluen amptes in den vorgen. hoff
gewesen sein muß, sieht man auch beerende sal gescheen na erer bei-
daraus, dass sie in der älteren Me- der vulborde etc. (1472). Nies.
dicin empfohlen wird zur Erweckung Münst. Urk. 7, 8. 607.
der Männlichkeit, (et yo beren swel. 80 besatigen, mit Beschlag beiegen,
s. s. V, broder, 426K) Dat burgerichte tho Elbergen is myns
berveken? IUI bervekinos, HI heren ynd des stifts van Munster
salsucia jecorina, III beruek. — in vnd hört in des richters hus tho £.;
purificationepropterberuekin.XLVIII vnd alle de bröke, de binnen dem
beruekini, qui faciunt VII carnes 35 dorpe und pelen gelegen (?), sint myns
porcinos uno beruekino minus u. 0. heren van M. vnd de richter tho E. be-
— linguam vacce et IV beruekinos: satiget binnen de pelen (d. h. hat das
item sint XII festa, de quorum quo- Becht mit Beschlag eu bdegen?) Item
Übet IV beruekini dantur, erunt dat burgerichte to Loen höret in den
XL VIII beruekini. Aus d. Xantener 40 tegethof to Loen md de tegeder mag
Hebereg. des Stiftes S. Victor (um besatigen Sütloen (1452). Niesert,
1300). Pick, Monatsschr, f Gesch. Münst, Urk. 6, S. 36.
Westdeutschlands 5, S. 48, beschedeiiy ausbeschieden, getrennt,
beruerlink, Name eines Brodes. We mit deme banne is bescheden
III paues, qui beruerlinghe dicuntur 46 van meenschop der hilligen cristeu-
tur. Niesert, Münst. ürk, 7, S. 562. heit vnde dar ynne bliffl vreueliken
(S, auch beverlink.) mer wen eyn iar, de were eyn ket-
bernwich, adj. reuig. He (der Ere- ter. Summa Joh. f. 94^.
engel Baphael) is den mjrnschen ley- besehedicb, -sebeidicb, bescheiden,
dende van deme wege der sunde to 60 mäßig. Van vele sal men vele gheuen,
. BESCHEDIGEN 55 BESCHITEN
Van weynich aal men bescheidich beschoßene Bettstelle^ so in der Speer-
wesen. I^g. d. sonden f, 64ä. wand nach der Dehlewärts bevestiget
beschedigen* De uses heren strate ist, also, daß man auf der Dehie und
beschedigen d. h. welche die herr- auch in der Kammer zu Bette gehen
schafÜiche Landesstraße (durch Wege- 5 hann,^ Formviar von Inv, Corp. const,
lagerung) schädigen, Straßenräuber Oldehb. J, nr. 66, S, 140, (vgl. he-
sind etc. (1493). Pomm. Gesch. Denkm. schot.) — 3. in der Kochkunst: be-
4, 62. decken, bestreuen, vladen, mit zucker
bescbSdinge, (unterscheidende Be- beschaden. Ennen, Qu. d. Gesch.
Stimmung), Beschaffenheit, Beu^andt- 10 Kölns I, p. 275 u. 253.
nis. Des auendes spreke gi, it wert besebicken , techn. Ausdruck im
bister weder, dar by bekennen gy MünBwesen : Metall mimischen. „Sit-
ae beschedyngfae des hemmeis etc. ber oder Kupfer unter die massam
Old. Evangelienb. f. 79, mengen.^ Frisch 2, 177h. Ein mftnte-
besebaper, Befrachter? dath sie, 15 meister hefft 18 marck sidver, holt
ock alle de anderen ere mythuor- de marck 12 loot fyn, beschicket
wanten, fnmdhe, rheder vnde besehe- idt myt fyne, dat de marck 14 loot
per etc. Wism. Zeugeb. p. 734. fyn holde; wo veel fyn sfllver moet
bescheren, abweiden laßen. OfFt he dartho doen? 9 marck. Friese,
dar ene were vnde slöge höger ed- 20 Bskenkunst p. 153; it. einer hefft 10
der boscherde alzo he dar graßinge m. solyer, holt de marck 7 loot fyn,
to bewyßen künde, so schall he bra- wil idt beschicken, dat de marck 5
ken bebben ene tonne beeres jegen loot fyn holde ; wo veel kopper moet
vnse burscop. Büsum. Deichr. v. 1532 he dartho doen ? 4 m. das. 154.
II § 10 (Dühm. R. Q. p. 250.) 25 besebinnen, berauben, ausplündern.
besebeten, 1. durch Schießen er- Ock lese wy van enem riddere, de
proben. De sine büsse bi dage will hadde ejn slot by deme wege vnde
bescheten, so mag he it dohn, so- he beschynnede alle de gennen, de
ferne he nenen schaden darmede daer by henne gingen. Liib. Passio-
deith. Lunden. R. § 65 (Dithm. JS. 80 nal f. 74d; vnde leden den roff en-
Q. p. 226); wol ene nige armborst twei (d. i. theilten ihn) vnde be-
verkofft, de schall em des guth waren schinneden de Uchamme. das. 277^;
vor windent unde vor upbrekent; korken vnde kerkhoue bereuet, be-
men vor orde afithoschetende unde schinnet vnde vorbrand etc. (1420).
sehnen entwei to schetende, dar en 85 Lüb. Urk, 6, nr. 238.
kan nemand guet vor waren, wenn beschippen, gestoUen, eine Beschaf-
id em tho der nöghe beschaten is. fenheit geben. Se (die Pharisäer) be-
Hamb. Z. B, p. 5. — 2. mit Dielen schippen ere antlat, vp dat se schy-
oder Brettern belegen. Item so hebbe nen vastende. Old. Evangelienb. f.
ik ut gheuen IUI s. vor II holte, 40 19^,
dar me mede den bone buschot besehiten, eig. u. bildl. Wen de
(1410). Heg. S. Spir. eu Wismar f. dachsz em eyn hol gemaket hefft,
17; it. 26V9 i. des rades timmerman, dar ynne he syne waninge hebben
. . do se den oberstoven bescoten wyl, so kumpt de vosz vnde beschyth
(1493). Z. f. Nieder s, 1871, S. 135; 45 em dat hol mit synen vnreinen dreck;
it. beschoten se de bonen, dar de so mach de dachsz den r5ke der
astrik uppe liegt in der dornten. vnreinycheit nycht lyden vnd vlucht
Lipp. ReeAn. v. 1506. y,Ein oder mehr vth dem hol, dar na vnderwynnet
besdioßene oder unbeschoßene Bettstelle syck de vosz des holes vnde hefft
vors Oesinde. In der Kammer eine 50 denne syne wanynghe dar ynne. V.
BESCHITEB 56 B£8(E)BIEB
d. 7 Tods. p. 96^; kan ick (de du- imune beden de sendeboden tul
yel) sy nicht bedreghen med eyner Prutzen, dat • . se werven it mit
sunde, ick wyl sy beschyten med der vlite an den homester, dat he dat
anderen. Bavenst. f. 1599k, ghelt wedder gheven late (1380).
bescbiter, bildl. Betrüger. Har- 5 Hans. Eec. 2, 266.
tong, Heyeman ande Kriter, dat we- bese. papirus, quod etat in mare (!),
ren alle dre beschiter. Brschw. proprio eyn bese. Voc. Oldenb. — (k
SchuMb. f. 130. 266h^ Z. 36 lies over statt ovor.)
beschtn, Bescheinigung. Des czo besegen, besiegen. De sine richeyt
brachte Remeth bewys vnde beschyn, 10 beseghen kan, He is here; is id an-
de in enem rechte getonet worden, ders, he is knecht. Laiendoetr. f.
welke bewys vnde waraftige beschyn 139\
wi hebben vort gewiset etc. Emd. bese^^i^en. sik b. laten, mit Gen.
Bußb, f. 69. sich in einer Sache bereden^ überge^
bescbonen^ sik, (sich schön tnachen) 15 gen laßen. Ok zetten se vreaeliken
sich rechtfertigen, ynde se (die Lüne- ane vnsen willen ene schattinge oner
burger^ die den Herzögen sulfwolt etc. vnse prelaten, manne • . vnd woldeo
einschreiben) beschonet sik dar suluen sik des nenewys beseggen laten, ze
mede vor den, de des nicht en we- en wolden dat vreueliken don (1396).
ten, wo sulfwoldichliken se an vns 20 Sudend. 8. S. 155^ Z. 38; künde gi
ghedan hebben (1396), Sudend. 8, en vnderwisen, dat he to dagen wolde
S. 157^ Z. U. komen . . vnde late es sik beseggen,
bescboven? Yortmer alse de Bus- dat sogen wi gerne. Biedd^ cod. dipL
sen boden worven bi uns umme de Supplem. S. 261.
koste der lakene, van den wasse, 25 besekOf Beere. Die wyn wart vor-
dat to sere bescboven und bekloppet gaddert van vele druuen ende bese-
wert, dat ment werk (Pdewerh) to ken. Elucid. f. 27c,
sere besehet und to vele up nimpt beseke, Biene. De beseke (apis)
etc. (1402). Livh Urh. nr. 1602, 44. is en kort voghel mang den TOghe-
bescbfir, Schute, unde schal be- so len. Bcdes. f. 67^ (Sir. li, 3); bor-
schür (B. beschut) hebben vor west- raghe is ghud, wen eyn beseke befil
Sudwesten wynde. Seeb. p. 16, 31. ghesteken ofte eyn wespe. Wolf.
beschoringey 1. Beschattung. De Mscr. 23^ 3, f 19^^.
allerbeste ghaue de komet van bauen beseler^ baseler. Yortmer so vor-*
hir nedder van dem vader der lichte 35 buet de raed allen denghenen, de
vnde dar en is neynerleye wände- denen vmme loen, dat se en scholen
linghe noch auertredinghe noch be- dreghen noch stekemest eder bazeler
schuringhe (airo<nt£a(r[xa) der tyd. jBo- (1376), Big. St. B. p. 206y 36; se
venst. f. 119^ (Jaccb. i, 17). — 2. Be- heyten do Macedones, vnde or bese-
deckung^ Entschuldigung, Eth is den 40 lere, de se by sek drogen vnde va-
traghen wyuen ghude beschuringhe, kene or liff mede reddeden, dat no-
dat se een kleen kynt hebben (est meden se vp ere sprake sasse, dar
pigre parvus Lise defensio servus). von heyten se ander lüde Sassen.
Kiel. Mscr. nr. 114 f. 37. Engdh. Chr. f. 30; myt den worden
beschatten, in Verwahrsam neh- 45 Judith to der sule gink, Dar des
men^ mit Beschlag belegen. Yortmer vorsten bezeler hink, Beslagen myt
so hebben de van dem Zünde open- suluer vnde ok myt golde. Josef, V.
bard, wo dat de homester van Pru- d. 7 Tods. v. 6984.
tzen eren borgheren beschüttet heft be8(e)mer. malk see to sinem be-
300 m. Des hebben de stede dar- go smer vnde to sinem lope, dat se
BESETTEN 57 BESLAGEM
recht sin (1376). Big. St. Rp.JSOS, beskheit Beschäftigung, Thätig-
J3Ö; nemant sal olye noch krude we- keü. profitelike besicheit doen. Sp$g.
gen mit bezemeren (men aal dat mit d. senden f. 70»>; de sdele (Seele) be-
schälen wegen). Bevälsehe Burspr. sich mit zeligher guder besicheit.
.Ende des 14 Jh. Livl ürk. 4, S. 6 das. f. 74p.
J278. besinme, Überlegung, Berathung.
beeetten. 3. festsetßen, bestimmen. De rad nam darup besinne. CrStt.
Jodoch mach men dat (Ehe-) lofte ürk. v. 1423*
so wol doen vnde besetten, welkere besippen, sik, seine Verwandtschaft
dat Yorbreke, dat de dat gnd vnde 10 angeben, dei moit sik dar to besip-
clenode vorlese, dat ein deme anderen pen u. snlks bewisen mit fromen la-
gifft, wen se syck mit einander vor- den, dat hei dei nehste (der nächste
truwen. Summa Jöh. f. 44^; testa- Verwandte) si. Bichtst. Landr. (ed,
mentare, dat testament besetten. Hameyer), 8. 492, Anm.
Dief. — 6. refl. sich niederlaßen, he 16 besitten. Welch man . . guden
besatte sik in de werde stat S. Do- lüden ere ghnt afborgede nnde bleve
ratheen passie f. 3. en dat sculdich nnde besete darmede
beseven (beseffen)t st. v. bemerken, dre morghensprake (u. bliebe damit
wahrnehmen, fühlen etc. comprehen- süsen, d. h. zögere mit der Wieder-
dere, percipere. KU. De seste sonde, 20 erstattung drei Morgensprachen, etwa
die men doet In copenschape: se drei Monate oder so oft die Morg.
toghen een good Vnd int copen se gehauen wurde), de en scal in dat
een ander gheuen. Goopers hebbent ammet nicht mer weder comen.
vake besenen, Dat men wisselde Hamb. Z. B. p. 32.
vnder banden etc. Speg. d. sonden 25 beslaeh. 1. = bislach. Yan nien
f. 38^; (die tempteren van sotheden beschlagen ter Straten werth. Item
De volghen meest der slanghen se- idt sollen die timmerlnede . . nicht
den) Dat in den boom eerst bedroech anders noch widers ambowen, tim-
Eueu, Dat alle menschen ooc be- meren, alss van olders gebrücUich
seuen. das. f. da. — mittheHen, eu 80 gewesen. Nies. Münst. ürk. 3, S. 185;
erkennen geben. (S. Oudem. s. v. 4). hebben gesaetet, dat nemandt binnen
Die schone vrouwe (Maria, die einer ynsser Stadt einig nye beschlagh ter
Jungfrau in einer Vision erschien) Straten wert doen offte bespaenen
besiec (l. besief) her wel, dat sie solle, daer van olders nien beschlag
(innerhalb 30 Tage sterben sollte). 35 gewesen en heffl;. das. 186 f. —
das. f. 13c. 2. = toslach. 1444 do hadde D.
besieh. Das W. heißt freüich im R. ein beschlach beslagen yp der
jetzigen Niederd, eifrig, (und über- Oallich beide, dar eyn stat van Mun-
^ifi'ig) geschäftig = bilde (vgl. Falcks ster . . to drangen, dat he moste
Staatsb. Magas. 2, 764); im Mndl. 40 dat weder dale teyn, wante, dat was
ist es indes bloß: beschäftigt, thäJtig. eyne gemeyne veweide. (Überschr.:
z, B, Sees daghe saltu besieh zyn, eyn toslach was gemacket, de most
De zeuende dach dats dynes heren men weder vpten). das. 3, 330.
sabbat. Sp. d. sonden f. 105^; de- beslagen. 1. schlagend bearbeiten.
wijle dat ick ende myn huysvroawe 45 Nemandt schall mher kalckes inth
dus besieh waren (den Schatz fort- santh setten, idt sy den, dat de snlue,
zubringen). Eeinaert de F. v. Martin de den kalck beschlagen, densulven
S. 51; binnen der tiit, dat men mit- kalck in 14 dagen vorarbeidet (1560).
ten ghennen, so vorscreven is, besieh Wism. Bathsunükürb. f. 66. — 2. mit
is, so laten etc. Leitf. p. 14. 50 Gesehmeide etc. beschlagen, besetzen.
BESLAPEN 58 BESOLEN
ein gülden span twe bealaghene 15, 7; dyt spreck to my, o here myn,
mouwen etc. (Ii73). Ost fr, Urk. nr, als ick moet besmaken des dodes
9J2JS. — 3, einhegen^ umscJdießen. pyn. das, 15^ 3,
Vgl, Gr. WB, s. v. 1, 1573^ 12. unde besmelikeiii sckw, v. schmähe ma-
qwam iegen den avend by Helgen- 5 ehen^ schmähen^ hespMen. De yoden
stad, dar he sick legerde ande dar- vorsmadeden de Samaritani, wenie
sulvest in dem feldo dat beer mit se en beiden nicht recht de ee . .
den paulunen unde telden besloch. des was en smeliken to en, Ynde
Zug gegen Jühnde p. 10; unde wor- wene se besmeliken wolden, den he-
pen de erden uth an de wagenne, 10 ten se also. Serm. evang. f. 77^; et-
dar se dat beer mede umme be- like sint, de dat wort godes vlitigen
togben unde beslagen badden. das. boret, men nicht dat se sik des be-
p. 15; dat beer, alse dat vor Impsen teren wyllen, men dat se besmeliken
beslagen unde begraven was, dat in deme kroghe vnde den prester
bleff dar so beliggende. das. p. 16; 16 mede bespotten, das. f. 7äb.
mit der hüt (des getödteten Wdfes) besmeliker, Sehmäker. also geit
scbalme ju (den kranken Löwen) be- it allen achtersprekeren vnde grym-
slän. Oerh. v. M. 55, 81; bes. vom migben besmelikeren. Serm. evang.
(fangenden) Nete. ju schal dat net f. 199d.
beslän (sagt der alte Vogel eu den 20 be8mnderen,£c&9ii«tei9(8muddericb)
jungen), das. 74, 35; Na dyneme machen^ besudeln. Sie (die yracbeit
worde wil ik utbreden dat nette, der Geie) besmuedert vnd vuil maect
vnd do ze dat hadde[n] dan, do be- den mynre (ihren Liebhaber). Speg.
slogben se eyn grot deel myt vissche d. sonden f. 30d; besmuederen vnd
(d. h. sie fiengen im Netze)^ dat ere 25 beulecken. das. (Vgl. s. v. bedudem.)
nette ret. OU. Evangdienb. f. 76^; besneidigen, betrügen^ iibervarih^
darmede (mU der Frucht des liachses, len. Dar schall nemant in bosneydi-
inscfem Netee daraus gemacht wer- get werden. Wism. Zeugeb. ad a.
den) we scholen in der vlucbt ge- 1540.
vangen werden, beslagen ane water 30 besoken, suchen, aufsuchen. De voe-
up der erden etc. Gerh. v. M. 17, 12. ten (Füße sind uns gegeben)^ vm dat
beslapen. 2. £k ben med des se solden ghaen Besoeken noot (d. h.
richters boden darin (in das Haus) %oas man nöthig hai^ Bedürfnisse) vnd
gewyset, beslapen (d. h. habe darin zelichede, . . de banden etc. Speg.
gesMafen), befredet, alse hir rechtes 35 der sonden f. 66c, — 3. versudhen,
wonbeyd is. Hälberst. ürk. v. 1436. Ein einsedel sinen knecht besochte,
beslechten. namachtige, beslech- oft be ome getruwen mochte. Gerh.
tede unde mechtige hovedlude (^^^1?/ v. M. 42^ 1; (Streitigkeiten der Gü-
Ostfries, ürk. nr, 416. den unter einander) dat suUen se
beslotet, mü einem slot (Schloßt 40 drye besoken vnder sick vor eren
Burg) versehen. De greue van Sco- gilden (d. h. die gütliche Beilegung
wenborg is witliken beslotet in der soll man versuchen)^ können se des
herscop to Luneb. (1395). Sudend. dar dan nicht gescheiden, so etc.
8, S. 36, 2; unde orer eyn schal Niesert, Münst. ürk. 5, S. 254. —
dem anderen velich to daghe riden 45 4. ersuchen, unde se by eeren eeden
uppe leghelke stede ballefweghe, dar bezoken, off etc. (1441). Hans. See.
se beyde wonbaftich unde beslotet JP, S. 360.
sin (1372). das. 4, nr. 282. besolen, beschmuteen. De (Konig
besmaken = besmecken. Den ewy- Kanut) sede to dem mere: ek beyde
gen doit besmaken. Lied. a. d. Münst. 50 dy, dat du nicht vp myn land en
BESORCHTE 59 BESTAPELEN
ghast; do vor dat mer yp mer, wen des gelik, deme suluen komet de
ot plach, vnde besolde ome sine cle- schade des gudes, wert dat erger ;
dere. Engdh. Chr. f. 86. edder de nuth, wert id beter; vnde
besorehte, Besorgnis. Eirst (erst) blifft alle syn egen vnde nicht des
so brengt de dauel an Eene besorchte 5 anderen, de dat gud besteyt edder
den man, Wo he de nootsake ge- entfanget. . . Acker, wissche vnde
winne. Danne beghint hie ne temp- vee bringet nut vnde gewyn deme
teren Van meer to hebbende etc. menschen, de dat besteit edder ent-
Speg. d. senden f. ä4c. fanget. Sunma Joh. f. 153c u. d; eyn
besorge, Besorgung, cura. Christus 10 erfsedel, de erue bestanden heft erf-
wolde wesen in erer (seiner irdischen liken, de mach dat erue yorkopen.
Mutter) besorge. Sertn. evang. f. IM. das. f. 6JSe ; eyn erfhere mach den
bespekelen, bespeicheln. He (Chri- erffsedel edder den bowman de dat
stus) wert bespottet, geyselt vnde erue bestanden heft . . afdriuen van
bespekelt. Serm. evang. f, 34k 15 vele sake wegen, das. f. 62^. —
bespetekegen. In dussem jare 8. anfangen^ hinnen. De mensche,
1463 in S. Florentius dage do wardt de ten beghinne werc bestaet, Dat
bespetekoget Barnkemer koch al droge welke he vnyulmaket laet, Desse
all ymme. Faleks l^aatsb. Mag. 9^ sonde solden wy vlien. 1^. der son-
710. (fiSf Ätekog, u}oraus man im Noth- ^ den f. 81c. — 9. Qeridit bestehen^
fäU den Teich [d. i. Deich] ausgu- Beisitzer eines Oeriehtes sein. Ding-
beßem mit der Spate Basen abstetAen plichten vnde de dat sulue gherichte
mußte.'' Frisch 1, 531h.) bestonden. Herf. Urk. (in Wismar)
bespreke, adj. freundlich^ mit dem v. 1437; bestanden sin, vor Gericht
sich reden läßt, desse (greve Karsten) 26 gezogen werden. Wert OYer, dat dat
was vrolik unde bespreke (iste jo- schip vorgynge, de wyle he (der Ma-
cundus et afiabilis). Bynesb. Ohr. trose) aJso (ohne Urlaub) buten sche-
(Hamb. Cod.) 67. Vgl. Lappenb. Oesch. pes were unde yemendes dot bleve
Qu. S. 19. — (Mantels.) in deme schepe, so schal he sines
bespreken, versprechen, dusent so halses bestanden sin (d, h. auf Le-
Arensgulden, de greve 0. in syner ben und Tod verklagt werden). Hans.
lösten kranckheyt syner suster hadde Rec. IP^ S. 359. — 11. angehen.
besproken to ghevende (1474). Ost- bestaen, angaen, attinere, attingere.
fries. Ürk. nr. 940. KU. (Die Kirche) ordinirde, dat ny-
bestaden, (eine Stätte geben) aus- 85 mant vortan, de hem bestonden (d. i.
thun. Mer ys et, dat se de war Verwandte = die van zibbe em an-
(= die Schweine) yn de mast be- gaen) nemen (zur Ehe) solde. 1^^.
staedet (in die Mast thun) vor gelt, der senden f. 8h; wat bestaets my
so dryven se de unse mede. Cod. wiff vnd di? das. 40^.
trad. Westf /, 198. Vgl. he wairt 40 bestant, n. Waffenstillstand, Ver-
van unser moder bestadet in de kost trag, dat wy vp dat bestant van
to Beken int susterhus. Münst. dem hertoghen to B. hebben ziinen
Gesch. Qu. 2^ 439; he wert de bo- openen breef uthanghende bezeghelt
sen ouel handelen vnde wert sine^ etc. (1436). Hans. Rec. IP, S. 2.
wingarden anderen luden bestaden, 45 bestantbr&f, WaffenstiXlstandswr'
de eme wedder gheuen de fruchte künde, wy hebben untfaughen den
an oren tyden. Bavenst. f. 61^, bestandbref des vredes met den
bestin, 7. ettoas auf sich nehmen, Hollanderen etc. (1436), Hans. Rec.
übernehmen^ empfangen, „anfangen''. 11\ S. 1.
Leent eyn mensche ein perd . . vnde 50 bestapelen. welke holtinge vnd
BESTEDI6EN SO BESTDREN
veitmarke . . Demand anders nach to markende, dat it bestockelt word
olden uthwisinghe der scheede be- dorch iüike personen vt dem rade.
stapelt und besteent, gebruket etc. Brschw. Schiehib. J308.
(1464). Faicks Staahb. Mag. 9, 45^. bestoppen, unterstopfen^ verbergen.
befitedi|;en, festsetzen^ verhaften. 5 Vnde makede dat mit etliken kop-
So veit he en unde stocten wente laden, de ene bestoppeden vnder ene
tu dinge. Dafür eine Var. (n. 37) kuven (= bodenstulpeden?) vnde lo-
unde bestedige one. Bichtst. Landr. den ene vp enen wagen. Zääb. Pas-
45, § 3 (a. K). sional f. 77c.
bdstekeUy ein Schmuckgegenstand 10 bestorten, wor enes vischers trogL
(welcher Art?). Item 8 paer beest- gheloted werd, den schal he mit ei-
kens tho den monwen (Ermein) der nen vischen bestorten (d. h. dahin
gemaeckelse aren unde lewen . . seine Fische stüreen) unde in anders
item 10 paer beestekens etc. (1475). nenen trogh. Hawb. Z. B. p. 62.
Ostfries, ürk, nr. 951; item beste- 15 hestOYtn (bestäubt?). be8toven,be-
kens to tuen mouwen unde veer vor- stooft, bezoedeld, besmeerd, met iets
güldene spangen (1474). das. nr.938. vuils bedekt. Oudem. Ock were sake,
(Ist es Deminut. van best^ Thierchen? dat wellich man in euer gilde, de
Ermel'y Manschettenknöpfe in Thier- eyn vuel, vnardich, bestouen gerächte
form?). 20 hedde etc. Niesert, Münst. ürk. 3j
besteise« Van desser gewoenten 8. 264.
(jsu sündigen) in lob wi lesen: Ere bestronwen, 6e^6tien, conspergere.
beenre suUen veruult wesen Van BUdl.: wy ock datsulue ampt ehne
schänden to eren misoalle, De son- mit gleichen schmeworden wedder-
den van der kindscheit alle Maken 25 umb behoneth vnd bestrouwet (1529).
se gewoente in den man, Se slach- Wism. Zeugeb. f. 291; nachdeme bie
ten (gleichen^ ähneln) den besteise ein gast vnd die B. mid eineme gast-
dan, Dat is gewortelt tot int been, rechte bestrouweth (1530). das. f»
Dan kant man genesen gheen, Het 329.
ne moet gebernet wesen« Speg. d. so bestftr, bestier, Lenkung, Leitung^
Sonden f. 76^ (eine Art Geschwür Begierung. regimen, rectio, guber-
oder sonst eine äußerliche Krankheit? natio. KU. Eene bernende begherte,
Das W. kann übrigens auch^ da h Dat em moete wesen de spise (die
und V in der Handschrift kaum eu Hostie^ das h. Abendmahl) Bestuer
unterscheiden sind, vestelse gelesen 86 vnd voetsel ten paradise. S^. i^
werden). sonden f. 42^; were nu mester Ta-
besteil. Dat we geuen willet vnse lius hyr Vnd saghe (sähe) der mo-
dochter deme eddelen Otten . . to ghender (Vermögenden, Mächtigen)
eneme eliken wyue, de we eme besten bestier etc. das. f. 49^.
schultet vnde willet an sjn bedde, 40 besturen, 1. steuern, hemmen, be-
wanne se twolf iar alt geworden is stieren, domare. KU. Vnde besturede
etc. (1371). Hoyer ürk. II, 7, nr. dat volk, dat se scheiden vphoren
170. (Es muß heißen : besteden, wie van erem stehende. Lüb. Passional
es in derselben ürk. weiter unten f216^; dat gy uns bystendich wesen
heißt: vnde we se greuen Otten nicht 45 willen de (nenüich die Friedensstörer)
en besteden vnde gheuen to eneme tho besturende (1425), Ostfries. Utk'
eliken wyue etc.) nr. 329. — 2. einrichten, besorgen-
bestinge. I, 290^, 34. Bei Becker sus sitte wy ane jennigen trost und
durch „Endsaum^ erklärt. hulpe, hebben ock nicht eynen myns-
bestfiEekelen, betreiben, unde was 50 ken an tho sprekende, wen id uns
BESUREN 61 BETEN
in de noth geyth, sonder moten daih meester noet Hern, diet myni Speg.
Bulve in egner personen in sne nnd d. sonden' f. 28^; de ledighe (Müßig-
regen began unde besturen (1544). ganger) ne werct seines eenen dach,
Lyßm. Nachr. v. Kl. Meding. S. 147; Vmme dat (weü) syne rente vermach
ick (sagt die Kleinmagd) moth alle 6 Te gheldene syns lichamen noot ; Mer
dat hussarbeit dohn, bedde maken, als de rente beswyot terdoot, Waer
de kinder wahren vnde alle weme sal de ziele vercrighen können He-
buthen huses best&ren. Hamb. Re- mels voetsel ? das. f. 73^.
hensb. v. 1630, S. 173. betame, adj. gesnemend. Der kerke
besnren, (besauem)^ 1. bitteres für lo is grote ere betame, Vm dat daer
eticas erkvden^ ausstehen, acerba pati. mst gods lichame. Speg. d. senden
Kü. Vnlanghe sie (die Freude der f. lOOc.
Wdt) gednert, Die men daer na heUm^ Oeaiemendheit^ PassUehkeU^
langhe besuert. Speg. d. sonden f. Also wy hebben na vnser betame
30c; syne houerde he (König Jasias) 15 Ydeleden (Glieder) an vnsen lichame,
das besuerde (indem er die lazarie. In Christus wy also een zyn. S^. ä.
den Aussatz bekam), das. f. 41b; dat sonden f. 113c,
dese die (Kupplerinnen) harde vele betaaen, (mit dem Zahne) anfreßen.
besnren, Ig get<^het bi scrifturen. De zogen betanen ök de poten. Oerh.
das. f. 73^. — 2. sauer erwerben. 20 t;. M. 101, 57.
De mensche, de syn broot besnurt, bete. Biß. Desse is gelik den
is als een casteel rast bemunrt. das. deren, de den bunt ihut by den
f. 73^ ; van (den) de weren in den oren, He mach des kume entgan, He
wyngaert Des morgens tydlike vor- motes eynen bete entfan. Laiendoetr.
huert Vnd al den dach dat loon be- 26 (Mscr.) f. löJS^ (SeheUer: eiM bete,
zaert das. f. 10c, S. 186).
beswegen = beswogen, ohnmäch- beteken? it. 8 schyppant iseren
tig werden. Do dat de maghet sech, . . it. vor 2 beteken stales 2 0.
reep se veruerlike ende vel achter- (1437). Hans. Reo. IP^ 8. 95. (= ve-
wert ende besweghede. Bck d. Byen so teken, Fäßehen?)
f. 160^; se vel neder ende van lief- beti^len, bebauen (einen Äcker), dat
ten besweghede se bi na. das. f. 1629^. ik unde M. aver wynter und aver
besweten, im Schweiß erarbeiten^ sommer hebben betat (?) unde be-
mühevöU gewinnen. Vndersaten, de telet, schal se half hebben (1455).
bezweten den thins, den se em (dem 35 Ostfr. Urk. nr. 689.
Herrn) to huys bringhen. Speg. d. betemen, eiemen, geßiemen. Als
sonden f. 100a. men ghemeenlike pleghet te segghen:
beswiken, 1. Irans, hintergehen, be- den denen betemet clene diughe ende
trügen. Wes rät den heren wol be- den groten grote dinghe. B. d. Byen
hage, dem radik, dat he jo vorzage 40 f. 98c ; ten derden (drittens) so be-
vor bösem rät up sine geliken, sin temt dar bi (beim Genuß des h.
dat de armen of de riken, of he nte Abendmahles) Een bewachten , dat
deme rade mote wiken, dat se om emstich si. Sjpeg. d. sond. f. 43c. —
mit vruntschop nicht beswiken. Oerh. betemen laten, intermittere, omittere,
V, M. 55, 144. — 2. intr. nachlaßen, 45 missum facere. Hoffm. Final. I, 8.
aufhören, mangdn, mit Dat. fatiscere, 169; dusse mynsche deyt vele teken;
pessnm ire et defioere, linquere. Kü. is dat wy ene also bethemen laten
Oroot is de ghecheit van desen (die (si dimittimus illum), alle de lade
den pennync eren besten vrent wesen louet in ene. Serm. ewmg. /. 6#a.
behaupten), Want tghelt beswyct ter so betSn, betrügen (wd vom NlBl0e her-
BETEREN 62 BETOVEREN
genommen: = umgarnen, umstricken). bist betennet den mensobeliken li*
Gode he (der Geiaige) cleyne ere chame inwendelike. Anh. z. Elucidar.
buth, Synen euenmynschen he betuth, f, 66k
Syk suluen he nicht gudes en deyt. beteseb, bißig, ein betesch hunt
Josef, F, d. 7 Tods. 824:7 \ mennich 5 Qerh, v. M. 81, 54.
arm sent gym (den Wucherern) na betiden, reß. sich womach riekien,
(sendet nach) synen vlok, Den se heb- ins Auge faßen? De laetste (letzte)
ben hir betogen, afgewokert vnde be- zake, Waenrmme men sal bedwin-
dragen. das. 3818. — beten laten ghen sprake, Dat is, dat em elk moet
nach Woeste (Z. d. Berg. G. V. 9, 10 betiden, Dat zyne woorde moeten
47) = betemen laten, gewähren laßen. liden Doer (= transire per) dat
Wey brockhafftich geworden is, sal nauwe gherichte vns heren, Diet al
neymant vor den andern bydden, to rechte sal bekeren. Speg. d. son-
vnde borgermester ynd raedt mede den f. 122^; hyr na so wil ick be-
beteyn laten. Seib. ürk.992; Lacombl. 15 wisen Yan murmuracien de diuisen
Arch. 7, 268. — Dagegen kennen (= devisen), Tot vieren te scriaene
KU. u. Oudem. ein Verb, betyen, per- ick my betide. De eerste is etc. das,
gere, ulterius ire, begaan, zijn gang f. 125^; Vor den menschen is doot
gaan, u. bei Ouckm. fiftden sich auch vnde leuen, Goet vnde qoaet, welk
ifwei Beispiele eu betien laten. 20 van dien Hie vanct, so sal hem ge-
beteren können oder mögen, dwas schien. Elc betider hem to hyr na.
beßer schaffen, anders machen, ändern. das. f. 179^. — Kü. u. Oudem. kennen
De prester (dem Trauben aus seinem das Wort nicht.
Weingarten weggenommen wurden) betlik d. i. bete-, batelik, adf. von
wart gheschandaUseret nnde segede 26 Nutzen, hdfend, fordernd. Darup ome
ahmurmurerende etc. Do dat Fran- neyn endelick antworde were ghe-
ciscas vornam, segede he : here, en worden noch sodanne schrifiFte, clage
wylt nicht vntureden (böse sein), wy unde vorfolginge ome betlick were
en hebben dat nu nicht mögen be- ghewesen. Ziig geg. Jähnde p. 11 ; one
teren. Leben d. h. Frane. f. 125; 30 en mochte ock nicht sin betlick, dat
daghelike spise to noettrofft des da- se mede gewest weren. das. p. 19.
ges mach men kopen np eynen hilli- betdch. Beweis (demonstratio),
ghen dach, also beer, brod, wyn . . Scrifture doet vns ciaer betooch, dat
wen !man dat anders nicht wol be- etc. Speg. d. sonden f. 123^; also de
leren kan. Lüb. Gd>etb, 8$, (Geffcken, 35 bible doet betoech, Dat de dnuel
S. 125) ; unde van dessen sloten, de alre eerst looch. das. f. 129c ; na dat
konink Cr. innam, itlike behelt he vns Beda doet betooch. So etc. das.
sidven, itlike dede he anderen guden f. 10^.
luden , de eme bistandich weren. betogen, jseigen (demonstrare). he
Unde dar mosten se mede liden, 40 (der Einsiedler, dessen Vater und
wente se konden des nicht gebeteren, Bruder als Wucherer gestorben waren)
doch quam dar grot unwille af. Liä). waert biddende gode, Dat he em
Chr. 2, 305; hir hebbe wy gewesen wolde betoghen Eren staet, off se
dysse nacht vnd nicht so vele vorth hadden doghen etc. Speg. d. sonden
gebracht, dat wy enen berchfrede 45 A ^^•
gewunnen hebben, min raet were, betoveren, beeavhem. Ad omnes
dat wy wechruimende[n] wente vp eine medicinas valet (Betonia), wente se
ander tidt, dat wy idt beteren kon- kumpt dem maghen enen. Plinius dielt,
denn. Fries. Arch. 1, 324. si quis eam apud se habet, non potest
betermen, 7, 301t^. Vnde (du, Sede) 50 werden beteuert. Wdf. Mscr. 60p. 99.
BETRACHTICH 63 BEVER6EIL
betrachtieb, beiradUend^ h. wesen, Gerh. v. M. «d, 65; aldus döt jo de
in Erwägung aiehen, up desse sake valschen lüde, de den truwen willen
wille jawe vorsichtighe wiisheit be- bevellen. das. 4^ 54; den apen sint
trachtich wesen und grantliken des he (der Wolf) ök aldus besochte,
kopmans meninge overwegen (1410). 6 den he bevellen nicht en mochte.
Livl Urk. nr. 1823. das. 65, 93.
betachtigen = beliftuchtigen. Ich beverden = bevreden, IVieden u.
K. N. erkenne, dat ich betuchtighet Schutj^ verschaffen, schutsen (vor oder
hebbe Lysabet, myn eliken husyrowen, gegen). Des he (Pit^ehas, 4 Mos. 35,
und to rechten ly£Etucht ghegeven lo 11 ff.) hadde verdient, Dat he daer
und gemaket to eren lyye dat hus vmme was gods vrient, Daer he ne
und woninge to St. etc. und hebbe (d. i. ene, ihn) pape dede werden
se vort betuchteget myt dem hove Vnd zyn volc wolde beuerden Van
to B. etc. (1426). Kindl. Vclmestein der gramschapen vnses heren. Speg.
J2, S. 449 (u. so häufig in dieser ürk.); 15 d. sond. f. 9c ; twee zweerde weren
de edel Kathrina, vrouwe to Sten- gheopenbaert . . Daer beduet by
forde, wedewe, bekande vnde sachte, wolde zyn, Dat twe correccien sol-
80 als se ertydes mytter Oronouwe, den werden, Dar men quaetheit bi
mytter moUen, kempen . . na inholt solde beuerden. das, f. 108^; De
euer cedulen, betuchtiget etc. (1480). 20 derde sake, de solde beuerden, Dat
Nies. Münst. ürk. 6, 8. 450. nymant vertassere solde werden etc.
beYallen, gefallen, ovele b«, mis- das. f. 37b; dat yyffte teyken (des
fallen, dat uns degber ovele bevalt Hochmuthes, der Verachtung der Aar*
und missehaghet (1388). Hans. Bec. men) mach he verstaen. De van em
3, 8. 394. 25 seinen weent zyn heuert . . Data dat
beTaren, in ein Baus etc. einziehen. he gode rerunwert Te dienene etc«
We gudt efte erue tho einem jare das. f. 90c.
huret, wil he de nicht beuaren, vnd beyerdi^en, fertig (smr Fahrt) nui-
secht he wedder vp veer weken vor chen. Den bogert (ein kleines Schiff)
S. Peters dage, so mach he mit einem 30 boüardiget mit aller nottrof . . dath
haluen jare quiet wesen; mer segt wy sodanen bogert bofordyget heb-
be se na der tydt vp efte beuaret ben in der see tho schycken. Mä-
he se, so schal he ein ganz jar hure num. Liv. 4\ 184.
geuen. We mer jare huret den ein, bevergeil. Syn drincken schal dyt
secht he eme vp eher he de hure 35 wesen: stoet lorberen, bevergheylen,
beuaret (das gemietete Haus etc. he- dach vnde nacht, seeblades wortelen
zieht), so mach he mit einem jare etc. Goth. Äreneib. f. 6J\i. „Das ani-
quiet wesen. BiUwerder R. § 74 u. 75. malische castoreum heißt in unserm
bevechten, angreifen. N. unde N. Buche gewöhnlich castorie; nur ein-
hebben in der heren band (d, h. 40 ^^kiZ steht beuergeel: sede lorberen
Obrigkeit) gebroken zess olde post. vnde beuergeel an olden beere, dat
gtdden, vor den dat (dafür daß) cze schal he drinken. f. lllh^ 22; es
den dyckrechters in Reiderlant myt möchte daher fraglich sein, ob das
stocke vnde speeten hebben beuoch- deutsche Wort bevergeil, besonders an
ten. Emd. Bußh. f. 68^. 45 obiger Stelle, unrklich das castoreum
bevellen, zu Faü bringen, stürzen. und nicht vielmehr mitten unter Pflan-
De (bösen lüde) moten dichten unde zen eine Pflanze bezeichne, nemlich
spreken unwärheit, valsch unde un- Ranunculus Ficaria (= Chelidonium
gevöch . . dar se de armen bevellen minus, Scrophularia minor, Nemn.
roede, so de wulf deme lamme dede. 60 IV, 1129), das Fßigwarzenhraut der
BEVEROERN 64 BEWEGEN
•
aUen Eräuterbücher, wdekes in den- über etwas freuen. Do dit gesehen
sdben auch immer Biberhödlin ge- was na dem bode des erdeschen fco-
nannt wird^ 8. Hieron. Bock Ereuter- ninges, do bewysede ok de hemme]-
buch^ Straßb. 1556 f. XLIII u. Leonh, sehe koninck sine craft ynde gaff si-
Fuchs New Kreüterbuch^ BaseU 1543^ 5 neme riddere de pine to beTroawende.
cap. CCCXXXIUI; vgl. castoriam, Lüb. Fassional f. i9d.
beuergeyle, biberhode, biberwurz. bevnlen, schmutjrig machen. En
Dief,gLl059k^.^ Regd, apiata, beuer- hammester is vnmaten reyne vnde
woit. Colmar. OL (Zachers Ztschr. 9 mach nenen stank dogen . . wan dat
8. 199). 10 vomympt de vos, de beyulet dat nest,
beTergern ? Dat een vron geswinde so vorlet id dat hammester ynde de
verlost (d. i. gebiert). Beyergeern vos wonet darynne. Serm. evang, f.
800 groot als een veltboone klein 55c; vnsuuerhede (ünkeusehheit) he-
gestoten in 4 lepel yoI polei water anlt Den licham vnd de ziele mede.
gedaen of bivoet water 4 ä 6 lepel 16 Speg. der senden f. 5a.
yol met witten hönig ingenomen. An- bewaiie = bi wane, s. wän.
hang eum Ostfries. Koehb. bewant, venoandt. De heimelike
beTerlinkf Name eines Brodes. bewante, familiäres. Hoffm. Findl. 1,
mittat infirmo vnam amphoram cum 8. 159; eyn pape, geheiten her N.
cereuisia . . et tres panes, qui beuer- 20 N., syn bewantbe yn dem lande van
linge dicuntor (15 Jh.). Nies. Münst. Gelren etc. (1535). Niesert^ Münst.
Urh. 7, & 434. (8. auch berverUnk). Urh. 6, 8. 217.
beveleOy fühlen^ merken. Alle be- bewaitnis, Verwandtschaft, na vn-
caringhen (d. i. bekoringen) . . be- ser beiden beeren (Herren) angebore-
noelt ledicheit (Müßiggang) al Yoren 26 ner bewantnisse van bloitz wegen etc.
(gana suerst) Vnd bi der beuoelinghe (1480). Niesert, Münst. Ork. 6, 63.
trect se Smitten van zonden altyd bewarater« Bewakrerin. Se wart
toe. Speg, d. senden f, 739^; vake is abdisse ende ene bewarster der innc-
beuoelet, dat se (die Zunge) vele ferliker schar. Bok d. Byen f. 178^.
quaets mach doen« das. f. USlc. so bewede. Ist nach Woe^ verlesen
bevremden, fremde seltsam^ unm-^ oder verschrieben für vewede (Vieh-
derbar dünken. Eberup antworde de weide). 8. Zachers Ztschr, 6^ 85.
borgermeister : datsulvige befremde bewedemen, beundmen^ beschenken.
einen E. R. nicht weinig. Liib. Re- Wert eine frawe angespraken vor
form. p. 121. S6 egen, de mit Munsterschen rechte
bevroden, yröt (Tdug) machen^ be- bewedompt is etc. Niesertj Münst.
lehren. Ridders (Soldaten^ die su Joh. Urk. 3, 8. 141.
d. T. kamen) wolden syn bevroet, bewederen, widrig^ häßlich machen.
Wo hemluden (ihnen) te leuene stoet, Darna wart he (der anfangs schon
Dat sie vercreghen selichede. 8peg. 40 geschaffene Mensch) bewedert vnde
d. senden f 36^ ; hyr af Thobias vns eyslik van velem arbeyde, vordorret
dus beuroet vnd secht etc. das. f. van hette, bleek van vroste etc.
59d ; als uns scrif ture (die h. 8chrift) Serm. evang. f. 196^.
beuroet. das. f. 68c; mit sachl. Öbj. (bewegen), bewagen, r^. sich be-
beiehren iiber^ miUheUen. Vgl. Oudem. 45 denken. Vortmer is Henning Witten
s. V. — De derde (partie des Trac- gheseght, dat he sik bewagen schal,
totes über die vracheit) sal dinghen we de ghene syn, de ane orlof se-
beuroden, die vracheit queken vnde ghelden van Hekingborch etc. (1374).
voden. das. f. Idä. Hans. Bec. 2^ 8. 89. — Partie, ge-
bevronwen, mit Aec. d. 0. sich so wogen. Des zeden de van Dantzike:
BEWENDEN 65 BEWIMPELEN
gi van Lubeke, gi zynt densch; gi he mid iuw vnde vns inen leue vnde
synt den Denen wol bewegen (1399). vruntschop en wete (14J20). Lab, Urk.
das. 4, Ä 509. tf, nr, 249; vnde bad darvinme, dat
bewenden, anwenden^ gebrauchen. wy eme an deme gude nicht bewer-
spreken se (denen ein von ihnen ge- 5 deden, wente etc, das, nr. 245 (S.
brauchtes zweideutiges Wort eur Er- 282); vnd na dem dat wy (Harn-
Jclärung vorgelegt ist) dan neyn, be- burger) vnd de vnse vele ghudes
sunder (Var. unde) setten dat wort bynnen Luneborg hadden, dat se
equivocum noch eyns eder eyn an- (die Herzöge von Brschw,) vns so
der, so willen sey it clockliken be- 10 vycntliken bewerden, so danket vns,
wenden unde ouel, so salstn etc. dat se de veyde an vns betenghet heb-
(Premis). Bruns, Beitr. e. d. d. Recht. ben (1396). Sudend. 8, Ä 162, Z, 10.
p. 150 (Im hochd. Text bei Homeyer beweren, (leisten) zahlen? und (de
S. 398: so wollin si it krusen unde cappellan) faevet uns to kennende
obelen, so saltu etc.). — Refl. sik 15 geven, wo he to Revele eine summe
wol b., sich gut aufführen, vortmer geldis untfangen hebbe, de eme mit
(geve ik) mime oeme H. W. twe rechte over gewiset wart, welk gelt
mark geldes, of he sick erliken holde he dar bewerde und to der seewart
unde wol bewenden wil, alle iar tu hadde gesand, dat van wedders we-
lifgedinge tu brukende etc. (1389). 20 gen to Revel wedder quam, welkes
Livl. ürk. nr, 1263. geldes gi ju underwunden und ene
bewerden laten, gewähren laßen^ untweldiget hebben (1413). Livl. Urk.
nicht stören. Do sy (die Frau) quam nr. 1949 ; 8 tf gr. desses zuluen
tho Helisaeo vp den berch, sy viel gheldes zint beweret in rise unde in
em to vote. Jesy wolde si van em 25 mandelen (bezahlt mit R.?). Laurent,
driuen. Heliseus de sprack: lath sy p. 62.
bewerden (2. B, d. K. 4, 27). Ra- bewerp, Entwurf, Skizze, beworp,
t^enst. f. 76^; (Judas tadelt die Sal- bewerp, summarium, breviarium ; pro-
hung Christi durch Maria) do sprack tocolum. Kü, Wo dat wi . . solden
Jhesus: lath se bewerden. das. 87^; 30 arbeiden um eyne vriheit to vorkri-
is he (der Mensch) in den sunden, ghen in HoUant • . dar wi eyn be-
be vrochte sik des, dat god on in werp unde forme up hadden ghe-
den sunden bewerden late (verharren ramet (1392). Hans, Rec. 4, 67.
laße) vnde vorgheue om der sunde bewilligen, wülig wozu machen, be-
nicht. Ecdes. f. 13^; vallet de recht- 35 wegen. Den bewillegeden se mit geld,
uerdighe mynsche in sware sunde, . . den schickeden se an den fursten,
god wel on dar nicht inne laten also de brachte oene alle kunschap we-
bewerden, dat he darvmme verdoi- der. Ben. 585; heft grave Joh. van
met schulle wesen. äo^. ^id ; we siner Oldenb. hertoch Hinrich von Br.,
oghen nicht wil en hoider sin vnde 40 umme de Butjadingers mede aver Uf
wel se laten in oirer vnstedicheit be- teheu, bewilliget, das. 489; und de-
werden, de vorderued sin herte. das. wyle nu Hero Omken dat hues to
f. 47ä. (Dies bewerden ist wol durch Domum was afgewunnen, bewillegede
Anschiebung eines d entstanden, also he de fursten noch eenmael, dat se
= beweren, Datier haben; vgl. be- 45 darvor togen. das. 559. (Die Erklär
werden = beweren, hindern.) rung: bewilliget werden, Erlaubnis
bewerden (= beweren), hindern, bekommen, ist demnach falsch.)
als Jurist. Term. (Vgl. bewerren.) bewimpelen, verschleiern, verhüllen.
Des begered de hertoge, dat gy vnde Teerste (das erste) decsel vnd dat
wy ene dar nicht an bewerden, wente 60 subtile toomsel . . daer vraecheit
Nftohtrag Biim mnd. Wb. 5
BEWINDEN 66 BI
(Qeisf) is bewimpelt mede etc. Speg. bewiser, Vorweiser, Vareeiger. L
d. Sonden f, JS4K R. bewyaer dosses breußs (1420),
bewinden, 1. etwas in die Hand Lüb. Urk. 6, nr. 233.
nehmen. Übernehmen^ besorgen (= on- bewonen = bewanen, in Verdack
derwinden, bestaren, bezorgen. Ou- 6 haben. Item worde we bewonet, dal
dem.). Toomen so mach eenen werc- he teghen desser stucke welk ghe-
man, Dat een, de niet theghen em daen hadde, de schal sik des em-
can (=z ihm nicht gewachsen ist, nicht leddighen mit sinem ede, dat he de^
so gut arbeitet als er), Bewinden solde vnschuldich sy, wo vaken he werd
Vau zynen daden. Speg. der sonden 10 bewouet etc. Münjsrec. von 14oo
f. 96b. — 2. refl, sich mit etwas be- (Grautoff, Verm. Sehr. 3, 235),
faßen. guedes werkes di altyt bewiut, beworen, Part, jsu bewer(r)en, der
Dat di de duuel bekümmert (beschaff in Krieg, Fehden etc. verwickdi, tä-
tigt) viut. das. f. 7l9>; sich wohin strickt ist. En beworen mynsche Tor-
wenden oder kehren (zieh keeren, win- 15 deruet dat lanth, Dar wol vroude
den of begeven. Oudem.). "Wan de ynne were. Josef, V. d. 7 Tods, 6606.
tzeuer vlucht ouer ene grone wisch, bewrintheit? Got heft lef den
de stolten blomen vlucht he vore vrede, vnde de werld de bewrTnthejt
(vorüber) vnde in den stynckenden vnde vnurede. Serm. evang, f. 202^
mysse bewynt he sik. S^rm. evang. 20 (Ist vielleicht bewintheit £n/t lesen =
f. 166\ Unruhe, Sorge?).
bewint, Regiment, Regierung, ad- bi, präpos. bi in Strafandrohun-
ministratio, curatio. Kü. Dar de gen: bei Strafe, bei Verlust. Dat ne-
konnynck yst eyn kynth Unde de mend schulte zeghelen dor den Nors-
frouwe hefft dat bewynth Unde dat 25 sund by lyve unde by ghude (1394).
hoff arbeydeth nha gelt, De lande Hans. Rec, 4, 166 u. h. ; vorbot deme
synth selszen gestellt. Nd. Jahrb. II, koster by deme galghen (bei Strafe
29; (lande) de doch in creme bewinde des G.). Korner f. 189^; vnde se
nicht en sin (1440). Hans. Rec. IP, (desse ordele) mach oc neyn man
S. 291. — cancr. Herrschaft, Provinjs. 30 bescelden bi siner woninghe, de he
dat de van Lubeke ere borghere, in der stat heuet; wil se auer genicb
koplude . . in unssen unde anderen man bescelden, de sal vmberen sines
bewinden unsenthalven to watere erues vnde darto siner woninge in
unde to lande sekerlich . . scholen desser stat. Rig. St. R. p. 60. —
mögen komen etc. (1474), Ostfr. Urk. 35 bi also, by alsoe, in dem, behelt-
nr. 935. lieh, in maten, als off, myt under-
bewis, m. Beweis, Zeugnis. Und scheyde, so verre, si, inquantum.
schall sodaner bewysz mit des amptes TeiUh. Es folgt regelmäßig ein dat.
segell vorsegelt werden. Brem. Denkb. Moten de lakene betalen bynnen
101; soferne van vnsenn gesellenn 40 dreen off veer manten, dar vore se ere
befundenn, de sick . . woerden haer- werde (Wirte) to borghen moten
tagen, schlau . ., scholen van vnsem stellen, und bii also dat (faüs^ wenn)
ampte nein bewysz bekamenn, se in desser betalinge enige vortoge-
hebben dan vorher in der stad, daer ringe ville . • so mennighen dach,
de daet geschehenn isz, der herren 45 als he over sinen tut bleve, so men-
willen gemaket. das. 103 (der kan- nighen ghulden moet de wert vor
nengeter ordinancie t;. J. 1575). sinen gast vor ellik laken uthgeven
bewisen, als starkes v. In desen (1442). Hans. Rec. 2*, p. 512; unde
woerde wert ons der enghelen hoghe geven macht den olderluden to Brügge,
natuer bewesen. Eluddar. f. 4\ 50 by also dat (u)enn) de alderlude in
BICHTBREP 67 BILEGGE
anderen nicht een weten, de zake med onsen willen etc. (1386), Nieseri^
yrede to setten 10 jar. das. S. Münst Urk, 5, S. 443.
U; item scholen (de grof backer) biddersehe, Leichenbitterin. (Bei
ik neyn krudet brod backen, eck Odegenheü eines Begräbnisses:) noch
;yn tweback, by also dat (insofern 5 der bidderschen 1 ß. Mem. Dunekelg.
: toeü) eyn iderman des gefor- f. 17b.
i(r)t (?) werd by den beckeren (weü biddn, wegschaffen. Dat slot bidon
der das hei den — andern — Bä- unde breken (1396). Sudend. 8, nr.
;em heTcommen kann?). Hamb. Z. B. 147.
27 y 5; wes dorch den borger vnder 10 bi-dwele, (Nebentuch) ^ Serviette.
X guldenn Yorbrakenn wert, schall 5 manshemde, 1 tafelaken, 3 by-
sk der Stadt versehenen synn, by duelen etc. (1443). Wism. ger. Inv.
Iso dat niemandt keine freantscha£Ä f. 43 (u. f. 12); it. IUI hantduelen,
^hall makenn tuschenn den genen, II tafellaken . . it. II biduelen. das.
e sick binnen Jeuer gewandet heb- 15 f. 41.
en. Jev. ürk. v. 1536. bigat. 1 schip, 2 tryssen, 1 bigftt,
biehtbrSf, literae absolntoriae, Ab- 2 schoeten etc. (1450). Wism. ger.
ißbrief. Unde de gantze summa Invent. f. 63.
es geldes ythe der groten kysten, bigordel, (lederne) Tasche am Gür-
e im dome stoet, vnde ock van den 20 td. De budelmaker en scolen nen un-
»ychtbreuen belep zick yppe 6740 tidich ledder don to eren budelen,
insche gülden vnde 18 grote. Brem. bighordelen unde ledderen broyken.
Denkb. a. 1503 (Van deme jubilei Hamb. Z. B. p. 92; beter is eyne
)dder aflatesgelde). gude samitticheit, wen kloke wort
biehten, pralen. Bach unde dar 25 vnde eyn bigordel mit gelde. Bavenst.
;o ydele ere, Dar mede kan de ho- f. 7b.
nod sere, Vor den luden he bichten bigot(e). „gesaden honervlSsch mit
£an. Josefe V. d. 7 Tods. v. 5003. swynsvöten, bigSte unde merredick.
Von späterer Hand ist über das i ein In einer AufeöMung von Speisen aus
deines v gesetzt^ so daß darnach eu 30 dem J. 1542. Es scheint also bigote
esen ist buchten, (vgl. buchter), wel- Sauce eu sein^ was etymologisch nahe
ihes fßohrseheinlich die richtige Form liegt. Für diese Erklärung spricht
ist. auch dcLS in der Speisekarte weiter
bichterie, Amt eines Beichtigers. folgende; h£ket mit galrey, raszsinen
Dnde schal der vicarie vnde bych- 36 unde mandelen in der vasten.'^
terige truweliken vorstan, alzo dat Mantels.
he syck dama schicke, dat he ane bikantes = bikant, ungefähr, fast.
hindemysse der bychterige edder an- Unde de 6 vadem (Tiefe) scholen
derer redeliker sake syne missen bykantes duren ene mile. Seebuch p.
nicht vorsume (1458). Lyßmann, Kl. 40 32^ 21.
Meding S. 62. bilach (Nebengdag), besonderes^ tin-
bickelstSn. 2. Würfel (von Kno- erlaubtes Gelag. (Vgl. bikoste.) Se
chen). Do segen se dar lopen en (die Aufrührer) vischeden in des
kynt, also id ene sede is der kin- rades watere, se makeden vele by-
dere mit den bickelstenen to spe- 45 läge. Brschw. Schichtb. 54.
lende. LiU). Passianal f. 150^. bilegge, Serviette; bylegge, pre-
bidden, von jem. eine bede (Steuer) mappa. Hoffm. Final. 1, S. 153.
verlangen. He en zal zee (de denst- 4 taffellacken vnd 1 bylegge (1529).
lüde) nycht bidden of scatten of ner- Wism. ger. Inv. f. 139; in dat erste
ghen meede veronrechten, dat en zy 60 is darinne (in der grollen kisten) V
6*
BILEGGEN 68 BIPLICHTEN
bilegghen, it. Ym tafellaken. das. unlanghe = bdld, innerhalb nicht lan-
f. 85, ger (= hureer) Zeit, Speg. d, sanden ;
bileggen. 3. beweisen. Bidde wy 40^; — modal, binnen sin, eint
jw, dat ghy helpen raden vnd med Dinges inne sein^ mßen. Des gj
vnsen borghern spreken, dat se vns 5 bynnen syt. das. f. 85^; to binnt:
vnser (l. ynses) rechten noch wolden maken, belehren. Vns maect te bp
byleggen ken Dyderik (um 1400). nen das (= des) Dat boeck \k
Riedel, Supplem. 267. rechte (das Buch der Richter istgt
bille, ^Mungsanweisung (Rech- meint) wel, wo dat Sampson et:
nung), Weclisel. Ik hape io, dat H. lo das. 118h; Salomon vns te byncei
BL dar gekamen sy, er J. und de maect, dat etc. das, f. 131h,
Boten gereiset syn, dat se de eine binnenlade» die innerhalb der St<ti
billen an Gomelis van J. Boten we- Wohnenden, Item schoien (die Gn/^j-
gen up 100 tf mede gekregen . . häcker) ok neyn kerne kopen unde
So sendet di Dirik nocht eine billen 15 dat malen laten to behoff der baten-
van 400 daler etc. Brem. Urk. v. und binnenlude. Hamb. Z, R. p. Tt.
1564. binnenschap, Disse meisterstacke
bilove (Nebenglaube) ^ falscher (eines Kistenmachers) schoien syn.
OlaubCy Aberglaube. En wis minsche dat drudde en schap mit vyff wob
schal sik hoiden vor der sameninghe 20 ningen mit enem binnenschappe.
der kettere . . dat he nicht en se Hamb. Z. R. p. 138^ 25.
noch en hoire, dat on moighe wey- binnes = binnen. De coninck
ghen van dem rechten kristenen (der Bienen) is altoes bynnens hases
louen in enen quaden bilouen. Ecdes. sorchuoldich. B. d. Byen f. M^
f. 48^ ; mennych mynsche komet to 25 überschr, — Im gleich darauf ß-
valle in grote erringhe, bilouen vnde genden Texte bynnes huses (nick
ketterie. das. f. 194^. bynnens).
billersät = bilsensat. Wolf. Mscr. bintsel, Strick. Des quam de duuel
J33y 3 f. 91^. Vgl. billerkruud, Bilsen- to em (dem Diebe) in den torne vnde
hraut. Bohnert. 30 sede to em, he scheide sick nicht
bilre» Zahnfleisch, gingiva; ahd. vruchten, wente he wolde id so to-
pilarn, mhd. biler, Plur, die bilern, ghen, dat men neyne strenghe scholde
bildern. S. Grimm, Wb. 2, 25 u, vinden in der gantzen stad, dar me
Dief. s. V. gingiva. Wen di dine em mede hengen muchte, vnde wan
bilre sweren eder blöden, so schaltu 35 de lüde neyne strenghe edder bint-
nemen maligranat etc. Wolf. Mscr. zele vinden konen, so etc. Ravenä.
23, 3 f. 91; so weme de worme de f 154c ; it. 3 m. vor seien, vor. sel-
tene holen vnde de bilren eten, nym strenghe vnde vor bintzele (1451).
bilren oley (d. i. von Bilsenkraut). Meld. Jahrb. 39, 11.
das. f. 91b, 4Q biplicht, Hülfe, Beistand. Item:
bindelbasse, Verbandtasche. Twe dat se sick vorseggen wolden, ut der
schermesser vnnd de lutke bindel- Stadt nicht tho wiken, ok den vor-
busse. Wism. Zeugeb. v. 1546. gewekenen heren nene byplicht tho
binge ? 1 olde bedde, 2 olde fot- donde noch mit rade, gelde effia
kißen, 2 hinge, 1 grape etc. (1621). 45 Schriften. Lub. Reform, p, 115.
Falcks Staatsb, Magae. 7, 251. biplichten, im Spiel mit seteen (auf
binnen. Superl. Wete, dat de bin- Gewinn oder Verlust), Se (de papen)
neste myns horten van der ghenaden schoien nicht dobbelen edder in den
godes gheuestighet sin in vreden. worptafelen spalen (= speien) noch
B. d. Byen f. 101^^; temp. binnen 00 byplichten. Bsp, III, 1. Gl.
BIREDE 69 BLACK
birede, Nebenrede, Ausrede. Son- bister, 1. umkerstreifend. Ick . .
der yenigherhande arghelist ende by- scuUighe den voghet van L., dat he
redene ofte wedersegghen etc. (1421), heft nemen laten utem statrechte (?)
Ostfr, Urk. nr. 291, tho Horborch bister haye unde gut,
birkenmeier. j,Die Eigenbehörigen 5 dat borchgeren thohort, an koygen,
des Damenstiftes Geseke hatten die ge- an svinen etc. (1372), Lüneb, Urk,
ringsten Abgaben, Als Vorheuer brach- II, nr. 784 (Vdger). — bister wer-
ben sie aüe 7 Jahre einen Becher aus den und sin, verlustig werden oder
Birkenhole, woraus die Stiftfrätdeins sein. De here mach synes arbeydes
jsfum Wiükommen tranken. (Das Land 10 byster werden vnde de knecbt des
Delbrück), Wigands Arch. 4, 456, lones. Ssp, II, 32 Ol.; so mod he
bisidhalven , adv, an der Seite. (der Mensch im Tode) vorlaten, dat
Vnde make daran (an der Arche) he mit grotem arbeyde irworwen
eyne dore besithaluen in van baten hevet vnde mach lichte in vroimede
tho. Bavenst. f, 102c. 16 haude komet dat gud altomale, also
bislach. Dessuluen jhares (1452) is he denne beider bister, dat is,
wurdenn tho Lub. gesettedt vor dat des gheystliken gudes . . vnde ok
radthus de missingere bischlege, dar- des tidliken gndes. Ecdes, f, 89^. —
inne is gegaten de keiser, alse he 2. vagus ; von Weibern, vaga, unzüch-
sidt in siner herlicfaeidt. Lüb, Chr. 20 tig, Id was ein iunghelingk, de gingk
2, 690, in eyn holt, dar weren bister vrou-
bisläpster, Beischläferin, Daer wen inne, dar wolde de iunghelingk
vmme gheboet he (der Kaiser) ener mede sundigen. Bavenst. f. 176^.
synre alre schoenster byslaepster, bisteriiken, adv. hir steit N. unde
dat se den hillighen man hemelicke 25 secht, he vunde bisterliken sodan
solde angaen. Bok d. Byen f. 189c. gut also N. eschet, d. h. er habe die
bisorge, Seelsorge. He (der Brie- Sache als eine herrenlose gefunden,
ster eines neugestifteten Altares) scal Bichtst. Landr. 12, § 1 (s. unter
ok mit der bisorghe vmbeworren sin, bister).
et ne were, dat es eme de deken 80 bisweke, Beeinträchtigung, Betrür
bede oder bete (1330). Urk. d, Klost. gerei, Alse Jacob desse bysweke
Drübeck, nr, 76. — De drudde sake (neml. die Wegnahme des väterlichen
(de den köre vordervet) is, ofte de Segens) hadde synen broder Esau
gekaren ane orloff etwan twe bysorge ghedaen, do toch he vthe deme lande
(geistl. Sprengel) gehath hedde. Ssp, 86 in ein ander land. Bavenst, f. 195^;
III, 59 Gl verne (0 Gott) dar af (von der Taufe)
bissen. I^ichw, Holt den man, alle de schalkheyt der duuelschen
de ko wyl byssen. (Vacca pugnante drogen efte bysweke. Van den festen
vir post teneatur et ante.) Kiel, Mscr. f, 87, Vgl, besweken.
nr, 114 f, 27h ; alze de olde koye 40 bite, (Baupe u.) Blutegel, (h)eruca,
byssen, so klappen de clowen (Post est vermis corrodens olus et sangui-
sene cursante vacca sonat vnguis et suga, byte. Brevü. Benth.
ante. Dum trotant vacce veteres, biwanen, beiwohnen, eusammeti-
sonat vngula queque). das. f. 15, sein (?), u. biwaninge. Wo leeflF de
bissen, schw. v. ein bstf zurufen, 45 minsche ock leuendich sy, Doch ys
stillen. De du bist dat brusent des he na dem dode bywaning fry. Werlt-
meeres. Ps. 65, 8. (Magdeb, B.; sproke f. 5a; dodt bywanendes fry.
die Vulg. hat: qui contarbas . . so- das. f. 31h,
num fluctuum). Vgl. Grimm WB. black, Tinte. Welk schriuer syn
s. V, bischen, bisten. 50 black dar mede (mü wormete, Wer-
BLACKKRÜT 70 BLAÜFINGER
muth^ Absinth) sedet, nene muse be- 40 Gelr. gülden , den galden tb
gnaghen sine boke edder syne breve. rekene vor 14 hlsLUcken (14J9J2). Os^f
Boh der Ärsted. f. 117; Black ghe- Ort. »r. 813.
maket van watere, dar wormede ynne blanketten, -kitten, Uanh^ glänzend
ghelegen edder soden hedde , de 5 wachen^ schminken, fnciare, blaock
bocke, dar mede gheschreuen, en machen, blancketten, mit blanckette
gnaget noch en schadet nene melden, bestriken. Dief. Yrowen edder ksi^
mutten, mu0e. Herbar. f. 80. pen, De ere antlat maken unde smjt-
blaekkrftt, Tintenpulver. iVs i* ten, unde syk könnet wol blanckt-
1^/s /A. vor blackkrudt. 2 0. 3 A 10 ten, wat mach grotter sunde wesee
vor blackkrudt und 1 bodt (?) (^149^;. up erden? Josef, V. d. 7 Tods. t.
Z. f. Niedere. 1871, S. 200. 5290.
bladder. We dit bet (Gebet) bi blare = Blesse. Name einer Kuk
sik drecht • . de is seker vor den etc. mit einer Blesse. Me heth nece
bladderen, genant Jobs bledderen, 15 ko blare, sunder se heft wat wyties
edder mala frantzosa. Nd. Jahrb. 3, (Vacce quando datur capat alban.
S. 64. blara vocatur). Kiel. Mscr. nr. 114
blaffen 9 beUen, af4ch = lästeren. f. 31.
blaffen, latrare et inepta effundere blaseketel? 1 handvat, 2 blase
verba; reddere sine mente sonum, 20 ketel, it. 1 ketel van enen veres-
gannire. KU. — Etlike van den me- dele (1141). Wism. ger. Inv. f. 5:
steren in der ee spreken bynnen sik: 2 ketel, de ene van 3 ferendel, de
desse (Christus) blaffet, dat is, he ander 1 blaseketel. das. 1546.
locht sik tho gheuende godes ere blat, n. Halseäpfchen. Werne dat
(Matth. 9, 3: blasphemat). Serm. 25 blad (vuula) in der strotten nedder
evang. f. 214h, vallet, de kauwe dost. Herbar. f. &i;
blaekmalen. We sulfhere (im Zunge. To bosheit is de tunghe balt,
Amte der Goldschmiede) wille wer- Dat snodeste blat in ertrike; se is
den, dee sal maken en gülden vyn- ok sekerliken dat beste blat, wan se
geryn mit vynsteren vnde ene en- so is S^t. Laiendoctr. f. 123^; he sprak
gelsche brazen vnde ene hanttruwe (der Mann zu seiner sanksücktigen
brazen geblackmalet vnde eynen by- Frau): noch radik, dat gi ewigen,
worp myt smelte (1382). Monum. ofte ik vorkorte ju dat blat; se
Liv. 4\ 309; noch VI amitten, III sprak: nu varet an godes hat, wil
mid blackmalen szmide vnd III mid 35 gi de tungen mi vorsniden. GerK r.
boekstauen Jhesus, Maria vnnd Anna ; M. 28^ 31; mannich tunge is eis
II amitte mit blackmal smide. In e. wret blat, it maket vruntschop unde
Wismar. Vere. hat etc. das. 56^ 51.
blaken, schw. v. flammen^ brennen. blatbil. ene grote roste vnde en
blaecken, flammare, fiagrare. KU. 40 blatbil (beim Seidachter). Wism. ger,
Wy sien, dat yser bi den viere (Feuer) Invent. f. 78, (büm Schiffer) das. f,
Weert gesmeed menygertiere, Also 244.
kan die luxurie blaken, Yserne lüde blanelse. /, S. 3539^^ 49. It. noch
can sie morw maken. Speg. der son- (als boete) 8 lichte gl. vor eyne blö-
den f. 12^. 46 deltze vnd blauweltze gesclagen myt
blank, weiß (vom Wein). Vnde alle eynem armborste. Emd. Bußbuch f. 39.
de dingk, dey den bück bestoppen, blanfln^er, Bezeichnung eines Mein-
blanken wyn . . schal he nutten : eidigen. Se (die Chroninger) untboden
Wolf, Mscr. 23, 3 S. 47^. den furste, id weer na al te late,
blank, eine Münze, vorkoft vor 50 se weren alle blauwfingers gewurden,
BLAÜVOT 71 BLINT
se hadden na eenen anderen heere. (Vtdg. fulgur). Old. Evangelienb. f.
IBen. 576; 637. 8. Zachers Z. f, d. 56h, — 2. blickender Schein, dat en
Fhil, 8^ 240. sy dan, dat de man mit blicke edder
blanvdt. vp winachten 1 gülden myt schyne eder in hanthaftiger daet
juncfrowen Eatherinen, den gaf myn 6 begreppen worde. Niesert^ Münst,
vrowe Tor eynen blauout (1379). /Sw- ürk. 3, 8. 243.
dend. 8^ 8. 230. blicken, sich zeigen^ apparere.
blek. Hec autem silva in diversis (Umme dat de coopman siin reven-
locis diversis nominibus nuncupatur ter daer heft unde ock etlicke fun-
etc. (13 Jh.).^^ Z. d. Hare-V. 11, 8. lo datores gewest siin van den clooster)
96. In der Übersetzung: (Ende des so et bliket by enen liickstene lig-
15 Jh.) dusse wold wert in manniger- gende daerselves mids in den chore.
hande bleken mannigerhande ge- Leitf. 8. 25; und aldus en holden
nomet; vorkope en blech landes de Spaniarde van gheenen bestände,
etc. (1349). ürkb. d. hist. V. für i5 alse dat wal bliict, wante etc. (1437).
Nieders. S, nr. 449; wurde eyn ge- Hans. See. IP, 8. 26.
ruchte des nachtes, de wechtere, bücken = part. blickende, l^fit
de denne up der muren weren, de blotrenninghe eder mit anderen bli-
scalden op dem bleke (d. i, auf dem kenen schine (1325). Niesert^ Münst.
FlecJce^ auf der Stelle) bliven, dar se 20 ürh. 7, 8. 453.
rede weren (1400). Halberst. Urk. I. bligasche, Bleiasche (molybditis).
;S>. 575. — (200 m.) dee we on be- 1 balhge vnde ock enbrekne(?) mydt
talen schuUen . . in der stad to h\jgSLske(1536), Wism.ger.lnv.f.l82.
Brunsw. edder in der stad to Hei- bli(g)wit, Bleiweiß^ cerussa.'Die/'.
meste vppe der blek eynem (d. h. 25 u, Goth. Arzneib. f. 33h,
auf einer der genannten Stellen) vnbe- blindefalle. j,Das TaUy womit das
knmmQrt etc. (1396). Sudend.8,nr.l04. unter dem Bugspriet befindliche Segel
blerreiii balare, est clamor ovis. (die Blinde) geheißt umrde.^ Breu-
3 Voc. W. (blarren. 1 Voc. W.) sing. Do hebbe Alberdt geropen, ber-
blesset. Item exposuit IUI m. so get my I yck bynn min schip al quit,
Yor ein bieset perd. Wism. Urk. v. vnd alDbald an ohr schip gekamen,
1424; ok so vorderuede P. eyn bles- ore blindefalle angegrepen ynd sick
set perd, dat ik om gelden mot vor darby indt schip getagen. Brem. Urk.
XL gülden (1396). Sudend. 8, 8. 112, v. 1564,
Z. 41; dat bleste peert (1473). Ost- 85 blindelinge, adv. blindlings. De
fries, Urk. nr. 922. moU (Matüwurf), De blindelinghe
bieten, 5cAu;. t;. Uärren, von Schafen, wroet voort vnd voort. Speg. d. son-
bleten, balare. Voc. Locc. Hör. belg. den f. 31c.
7, IL ags. bleate. Den wuK be- blint, von Thüren, Fenstern, die
kent me by der stempne, wente he 40 nur zum Schein angebracht sind, sich
hulet tegen den hemmel, men de nicht öffnen. Des heft her H. behol-
schap bietet ieghen de erden. . . De den (sich vorbehalten), in der sidel-
scape, de waren ghestliken, bieten muren . . na J.'s syme rume wert
ieghen de erden. Serm. evang, f. 180c, eyne blinde dore maken to laten,
bli, Blei (als Schreibmaterial). De 45 desulvige dore thor tid der not, dat
schreuen ere leuent in blig vnde god vorbede, tho open und tho ge-
leden de scrift hemeliken manck de bruken unde vort darnah wedder
stene. Lüb. Passion, f 170d, ihoihomiiTeude ( 1534). Z. für Rechtsw.
bliek, 1. Glanz, Blitz. Vnde syn der Univ. Dorpat, 7, Anm. 162; des
(des Engels) antlat was so eyn blik 50 sali und mach ok F. S. ein muer
BLIF 72 BLÜMBLOME
npten . • mit blinden fenstern up blöttigen zehenden hatt über eia erb
beiden syden etc. das. etc. Gr. Weisth. 5, 137.
bllf, das Bleiben, Vergug. Ynd blome, menstruum, im Sing. Der
seghede, wert dat desse (Christus) vrouwen blome seyet me allermeist
wäre Prophete, he solde sonder blyf 5 in deme XIIII jare . . vnde de schal
(unvergüglich^ sofort) Ter stond we- er waren volkamelyken beth daih se
ten, dat dat wyf Is zonderinne, de käme to eren veftich iaren . . Wes
em taste. Speg. d. sonden f, 125^. eyne vrouwe entfangen hefffc, so en
bÜTen, eur See verunglücken, vor- erret se ere blome nycht, beth an de
clarende, wo eyn schip vorghing vnde lo tyd, dat se geberet. Ssp. III^ ^7, Gl.
bleue in der Ribbenitzer wyk (1420). blond (s. blunt). Ende se (die frü-
Lüb, Urk 6, nr. 289 (8. 320). her die schönste gewesen toar^ wurde
block. 3. blockähnliche Kiste. De häßlich^ de munt wart serich • . de
gude mans van der menheit scholen nese hovelich), kreech mit alle een
my mede ghunncn enen slotel to den 15 blont anghesichte. Bdkd. Byenf, 185i.
blöke, dar dat ingesegel unde secret bldt, adj. u. adv. Hoß. To iunghest
ynne ligghen (1436). Ostfr. Urk. nr. van deme hus wart ghevangen Echart
456. — 5. Ackerstück. Nach ten Rybe sulf veyrde, de dre waren blote
Doornkaat-Koolman (Ostfr. Wb.) ist knechte (bloße Knechte, d. h. nur
blokakker ein kurzer Queracker vor 20 Knechte^ keine Ritter). LÜb. Chr. l
den anderen längeren Äckern. — 6. 416. — als adv. offenbar^ deuüick.
Rotte (in einer Winde, einem Flaschen- häufig mit al. Z. B. als uns de bible
euge), bes. auf dem Schiffe. 2 remen, toghet al bloot. Speg. d. sonden f.
4 kleiie blockke tho enem scfaipe 66^^; als ic voren screef al bloot
(1542). Wism. ger. Invent. f. 245; 26 das. f. 15^; vnd- secht al bloot. das.
idt schal ock nen blockmaker vor- f. 25^; ten anderen ist al ciaer vnd
dingen in eine summa blocke tho bloot. das, f. 3^ u. h.
einem schepe. Wism. HoUdreher-RoUe bieten, schw. v. entblößen^ ent-
V. 1589. — 7. Goldschmidtsarbeit? dedken^offenbaren. Isset, dat du dines
1 grone kuszel myt blockken (1538). 80 vrundes hemelken sake bloitest ichte
Wism. ger. Inv. f. 205. openbarest, so kanst du om nicht
blockstock, (tautd. Zusammens.) mer volghen. Becks, f. 173d; bloite
eiserner fester Behälter zur Aufbe- nemede din horte, das. 79K
Wahrung von Geld etc. Ut dem toll- blotinge, f. Entblößung^ Aufdeckung,
blocke (Zdlkasten oder Kiste) tor 85 Offenbarung, In dem ende des myn-
Layhe entfangen IUI gld. u. III mrk. sehen is en bloitinghe ichte open-
Ut dem blockstocke der beerzyse to baringhe siner werk. Ecdes, f. 73L
Detmolde XX gld. (1537). Lipp. bldtrinne, ^eieti/'. jerw bl6troiin(inge),
Rechn. He (der Ritter) vorwarflf durch vrau-
blode, schwach^ furchtsam. De na- 40 wen minne Vil manige blutrynne.
tuer heuet somighen deren ghegeuen Eschenburg, S. 268. Auch erscheint
enen wreden geest, somighe[n] eyuen die Form blötrunt. upgebort an broke
vnwysen gheest, ende somighe[n] ' van Bernt Wrenger vor einen bloit-
enen blodden gheest. Bok d. Byen f. runth IUI m. (1498). LippisfAe üri.
113h. 45 Öfter heißt es auch bloetrint^
hloAelse, blutige Verletzung. (Buße) blStstSn, bolus armenicus. Voc.
vor ene blodelse vp zynen arm. Emd. Golm. — Das Voc. Halberst. bloß
Bußb. f. 2b. bolus.
blodich, blutige Zehnte = Vieh- blumblome? Sancta Dorothea ma-
zehnte, Daer ein zehendhere den 50 kede dusse saluen wedder den sehe-
BLUS 73 BODEME
men der oghen. Nym rüden sad vnde Lüneb. Urk, 11, 835. Vgl. böge
venecoldes wortelen vnde blade von 8. 373.
leuerstocke vnde blade von blüm- bdchsam, adj. biegsam. Ende ma-
blome vnde etekes etc. Weif. Mscr. kede waer in em seinen de gheme-
J^3y 3 f. 14h. 5 nen bisproke: wo dat houet hogher
blfia = blas, Fackel^ Leuchte. Der is, wo de hals bochsamer is. B. d.
negesten nacht Petri . . worden up Byen f. 203^.
beiden thorneu to unser leven frou- bdchsprSt, Bugspriet. und syn
wen baven under den tinnappelu ene bochspreth qwam in Klawes Wendes
bluse uthgestecken in middernacht. lo focken takel to staende. Do lepen
Lüh. Beform. 87 (Lüb. nordblüse, twe boesmans van den unsen int
Nordlicht; im hiesigen Dänisch Nord- focken takel und houven eme dat
blois oder -Mos, in der Pröbstei stach und bolynen van synem hoch-
schlechtweg bluse; bloistern, stark sprete etc. Hans. Oesch. Bl. 1876,
aufflammen, lodern, fackeln, find von 16 S. 88.
den Wangen, wenn sie glühen. Falcks bodel, Büttd, als Scharfrichter.
Staaisb. Mag. 2, 764). Camerarii vthgave. Deme scherpen-
blosemen, feuern, heiß machen (mit richtere edder bodele. Wenne de
Flackerfeuer) (sm blüs?). Welk vruwe bodell de vndedigen lüde dodet, so
vorvroren is in deme kindelbedde, 20 ghifit ome de kemener VIII grote.
so dat se alto vele koldes drinkens Bürens JDerikelb. /. 81 ; do bleef erer
ghedrunken heft, der swellen de vote noch 9; de qwemen wente tho Waerde-
vnde de been grot, de scal nemen bärge, dar worden se grepen; dar
erwitten (Erbsen) stro vnde wicken moste de ene bodel werden und ho-
stro vnde setten dat in eynen ketel 26 wen den 8 de koppe af. Hans. Gesch.
vnde blusme mit stro de bodene Bl. 1876, S. 90,
(BadeuHinne), dat se warm werde bodelie, Büttelei, Wohnung des
vnde sette den ketel dar in vnde Büttels, Gefängnis, so moste ik scri-
lat de vruwe darin baden. Wdf. uen in bastenen, in horrenhusen vnde
Mscr. 23, 3 f. 131h. 80 in bodelliigen in allen steden vnde
binwen, bleuen, schlagen, (de ster- moste se honen vnde sehenden, al-
vet sunder ruwen) De hellesmet möt seme sulke vorreders vnde hurso[n]s
de bluwen Vnde vuren ore sele in plecht. Wism. Br. a. d. 15 Jahrh.
der esen. Gerh v. M. 73, 22. bodeme. /, S. 369^, 24. — Auch
böch, 2, Biegung. En yewelk vyn- 85 von Gewäßern, die von Schiffen be-
ger hefft III böge, behaluen den er- fahren werden. Begerende,juwer coep-
sten . . de dume heft II böge. Serm. manundeschipperwoldenunderwysen,
evang. f. 192K — 3. Bug (Vorder- de neue menginge orer gudere mit
theil) des Schiffes. Enige meten den den Hollanderen tor zee makeden,
fortganck des schepes by er egen 40 eder upe viande bademe schepen etc.
ganck, warpen ein spon offt stücke (1480). Ostfries. Urk. nr. 1037; noch
holt aver bort, offi; nehmen marck uppe Hollandeschen bodeme schepe-
by de schumflecken, so de hoch vant den, alse dat myne opembare vyande
schip maket. Beschriv. v. d. Kunst sint. das. nr. 1039. 1064. 1067; (Gii-
der Seefahrt p. 22. Bezeichnung 45 ter aus einem dem Feinde genomme-
eines Ackerstüdces. in deme Morende nen Schiffe brauche ich nicht wieder-
twe verdendeil landes , eyne wisch eugeben) wo wol juw breff vormeldet,
buten deme dike unde verteyn mor- wo gij juw noch na pawestlykem
gen landes in deme boeghe, de ühese noch na keyserlykem eder jennigen
van uns to lene heft etc. (1374). 50 anderen rechten konen vernemen,
BODEME 74 BODENSTÜLPEN
dattet sick moghe geboren, dat vyande recesse gemaket 1417 u. 1434 uppe
bodeme maken vyande guder unde dejennen, dede bodemen . . dede ere
in den geljken vyande guder maken Bchepe vorladen etc. (1442). Hans.
vyande bodeme. das. nr. 1043; unde Bec. II\ 8. 510.
(die Königin) warnet uns vor de 5 boddeming, der Schiffsboden, goder
vytalgenbrSdere, de in deme norderen up der boddeminge, die Grtiter^ wie
bodeme syn (1396). Hans. Bec. 4, sie unausgeladen im Schiffe liegen,
353. — Dähnert kennt bodeme nur Bohnert.
als j,ein niedriges Binnentoaßer^ . — bodemstede, Stätte^ Stelle des Bih
boddeme, ein unbebuwet schip, basis lo dens^ wo ein Gebäude steht, sach van
navis. Voc. Strals, d. h. ein Schiffe dem hemmel nederstigen vp de bod-
dessen Boden nur erst gelegt^ nicht demste[de] des closters enen breff
weiter ausgebaut ist. — Als besondre etc. Lerbeck § 125 (Wolf. Hs.J.
Art von Schiff: de Sundeschen wur- bodenbrdt, 2. Nachricht^ Botschaft.
den rede mit einer barsken (d. i, 15 4. sol. gülden vor VI elen eykes
bardsen)und einer (?) boddeme. iSi^roZ^. (achisch ^ von Aachen) grone, dat
Chr, 1, S. 180. — Was ein bödmen- gaflf myn frowe von Bruns. der lant-
schip ist, darüber wird gestritten ; er- greuinnen boden, de mir frowen dat
wähnt udrd es Hamb, Urk. B. S. 550, bodenbrot sede, dat de lantgreuinne
als eins der kleinsten Schiffsgattungen; 20 eynen jungen son hadde (1397).
navis que dicitur mankane, 4 \ (an Sudend. 8, S. 241.
Zoll), navis simple^i (in der Über- bodene (auch: bod(d)eme, eyn
Setzung en bödmen schip) 4 ^. — kumme, doleum. Voc. Strals. u. Dief,)
Bohnert kennt ein boddenböt, ein Diogenes lach in ener vpgherichten
Boot, das unten flach und breit ist, 25 boidene vor ener stat. Ecdes. f. 200^.
und daher leichter an seichte Ufer bodenrof, auch getrennt: bod(d)e
kommt. Vielleicht ist bodmenschip unde röf, z. B. so blifft by der wehr
ein prahmähnlicher Kahn. S. Nd. voraff twey mutten mit dem nechsten
Jahrb. II, 40; Korresp. Bl. II, 33 f. worpe, bullen, beer, wagen, ploig,
u. 78. — Das W. bodmenschip be- 30 bodde und roiflf etc. Or. Weisth. 3,
ruht übrigens nur auf Ootijectur; es 207.
steht im Hamb. ü. B. bomenschip ; bodenstnlpen. Ich bezweifle, ob die
Korresp. Bl. IV, S. 94, Bedeutung „zu Boden werfen, um-
bodeme. /, S. 3709^^ 35. Der bo- reißen, von Gebäuden^ richtig ist. In
dem(e) hatte keine bestimmte Größe. 85 dem angegebenen Beispiele L. 6r. et
So wird erwähnt: 1 bodem wasses GL 6r. proscripti sunt eo, quod tem-
van en haK schippunt (1389). Livl. pore nocturno ventimolendinum . .
Urk. nr. 1264 u, ferner: int erste bodenstulpeden, heißt es wohl nicht:
zuUen si gheuen van elken bodem sie rißen nieder, (u)as zwei Leuten
wasses, grot of clene, neghen pen- 40 auch wol unmöglich gewesen wäre),
nynge holL (1389). Lüb. Urk. 4, S. sondern sie übten Bodenstülperei (Bau-
553. berei) in der Mühle; wie man auch
bodemen, mit einem Boden versehen. ein Land oder ein Dorf bodenstulpet,
Vortmer schall men geven enem Daher ist die von Bdl gegebene und
knechte vor ene tunnen tho makende 45 auch von Hänselmann (Im neuen Reich
driddehalven pennyngh unde vor einen 1873, 2, S. 570) befürwortete Inter-
rump to bodemende dre scherf . Hamb. pretation „einem einen Bottich auf-
Z, E. 33. stülpen u. dadurch widerstandsunfähig
bodemen, auf Bodmerei leihen. En- machen^ nicht zu verwerfen. Ein be-
drachtliken gesloten, to holdende de 50 stoppen under ene kuven (s. bestop-
BÖGE 75 BOKWETE
pen) und eis Strafe under dat kayen bogesam = bochsam, biegsam^ bädl.
Stulpen (s. kuven) kommen auch sonst geschmeidig^ gefällig, vnde (Christus)
vor. Daß es dabei auch leicht zur heft den hemmel also bogesam ge-
Toäiung des so Behandelten kommen maket, dat de hemmel nu entfanget
konnte^ liegt in der Natur der Sache. 6 de guden. Ravenst. f 155^.
Später mag vielleicht jede nächtliche bdkecker, Eichel der Buche, fagus,
gewaltsame Bäuberei u. Plünderung proprio eyn bom, dar bokekkeren
(im Ogs. eum furtum) so genannt Yppe wassen. Voc. Oldenb.
sein^ wenn auch das wirkliche boden- boken, abs. Flachs durch Schlagen
atulpent nicht mehr sfur Anwendung lo oder Klopfen weich machen. Des bebbe
Team. Vgl, Frensdorff^ Einleitung eum wy gheorlovet, dat de rad vnde meen-
Sträls. Verfestungsb. S. LXV. heyt to Buxstehude moghet leggben
bogOt adj. bi^sam. woUu prijs, een waterrad yppe dat stow to bo-
wes een boghe rijs. Nd. Jahrb. 11^ öl. kende, to walkende vnde to stotende,
bogelspel. sphaeristerium, spbaerae 15 sunder jenigberleye körn to malende
ludus. Hor.b^.6,177;Hoffm.Findl. (U02). Sudend. 9, nr. 177.
i, & 169. boken, t?ergd)en von Todeswegen^
bogen, praien^ rühmen. ,,boogen, vgl. bokunge. (eig. buchen^ in das
roemen, yerheffen, pralen. Oudem. — Buch einschreiben bei Übertragt^ng des
Dat derde teyken, dat desse boocht, 20 Eigenthums.) welck landt ghegeyen
De yan em seinen weent zyn yer- und gheboket heeft salighe Tateke
boocht, Dats, dat he ghenen lof ne Ennena to s. Yiti altaer in onser
gheuet gode. Speg. der sonden f. 90^ korken to Pilsum etc. (1463). Ostfr.
(Über sehr.: Gheck zyn se, de yan em IJrk. nr. 793; teyn rinsche gülden,
seluen hebben wenen, dat se be- 26 de men schal boken unde geyen in
Sitten.) desulyen kercken (1481). das. nr.
bogensage, Bogen-, Kreissäge. 1 1050. Vgl, Bichth. s. v, bokia.
rulle, 1 bagensage, 1 olde kiste etc. bokeral. bissus, eyn bokeral, est
(1552). Wism. ger. Inv. f. 268; ene species panni Jacinctus; idem est
grote saghe ynde i baghensagebom 80 genus candidissimi lini. 3 Voc. W.
(1483). das. f 100. Vgl. Lief s. v. „Soort yan wit fijn
bogenschere, Bogen-^ Kreisschere. linnen mit hennep bereit en met
2 olde scroderscheren ynde ene ba- gom op<- en glad gemaakt.^' Oudem.
ghenscher ^i5iS^. Wism. ger. Invent. (boke-)f bdkvorer, Buchhändler.
bogetange. Bogen-, Kreiseange. 1 85 Derohalyen hebben se (der der Be-
haneken, 1 klene bogetanggeken mit formation feindlich gesinnte Bath)
enemklenendorchslage(i5d5). Wism. enem boekfShrer ein yatt boeke la-
ger. Inv. f. 179. ten nehmen. Lüb. Beform. 2; idt
bogenseliote, Bogenschuß als Län- schal ock nen bockdrucker noch bock-
genbeßeichnung. cape L. unde is eynen 40 fhoerer, welcker dat handtwerck nicht
bogenschote wol in de see. Seeb. p. gelheret . . bockbindergesellen hol-
12 f 11; twe bogenschote yan dem den noch gebunden boeker feyl heb-
lande dar licht etc. das. p. 42^ 84; ben. Hamb, Z. B. p. 38^ 13.
uppe dre bogenschote na. das. S. 25, 9. bokesbudel, Beutel für ein (Gesang-)
bogerdp« „Verlesen für boyerep? 45 buch. Dit sint de clenade, dede be-
jäet: Bqjereep d. h. das Tau, welches höret to der broderschop s. Mauricii
die Boje am Anker befestigt.^ Breu- . . item eyn antependium als me
sing, en wyntakel, III brede, II böge- bokesbudele plech[t] äff to makende
repe, ene anckerstock etc. Wism. Inv. den frouwen, brun. Hamb. Z. B.p.58.
f. 246. 60 bdkwete. Zum weiteren Beweise^
BOLDBRENG 76 BOLWERK
daß der Buchweieen schon vor dem Steyn, die bol vnde gaterich is, ale
16 Jahrh. bekannt tjoar^ mag auch der duyfstejn, peemse ind der gelycken,
Eigenname Nicolaus Boekweyte die- tabentum. Teuth. hol unde boL Bmt
nen; so hieß ein Schweriner Cleriker genhag. Genes, c. 23,
im J. 1413. Lab. Urk. V, S. 142 ö bollafüch, Uch&rig. Et gheuel, dat
(a. E.). . . ene mole ghemaket was, de stro
boldbreng. Das ältfr. W. (Aus- ende caf seer starckelike towreef
stattungj Aussteuer) findet sich noch ende mel daer van makede, ende mit
1470. . . erer moeder boelbrenge, so sulken mele mit semelen (d, i. furfur)
Meleff den myt erer moeder entfan- 10 ghemenghet mestede men de verkene.
gen hefit etc. Emd. Bußb. f. 68h, Do de verkene verkoft weren, . .
bole, bale, bauchiges Gefäß. Und wort daer gheuunden, dat de verkene
hat der knecht in einer nacht 4 hedden bollachtig vlee8ch(B) ende niet
bahlen voll (Schmutz) weggeschoben vaste. Bok d. Byen f. 16^.
(1710). Schwed. Arch. (Stettin) TU. 15 boUapt. J, 5Ma, 5. — 1 tunne
106. nr. 130. darin was 26V8 tunnen bollert, stot
bole« Ein markantes Beispiel, daß 1 •% to Danske unde wert hir geven
hole den Verwandten, bes. den Bruder vor 16 ß. Mem. Dunckdg. f. 14h,
bezeichnet, ist: Hir vt spreke wy vnsen boUik = boldek. Den veer preste-
heren vnde holen den bischSp van 20 ren, de (bei Processionen) den bollick
Hildens&m, vnsen holen den dorn- dreghen, iewelkeme twe grote. Brem,
provest to Minden etc. (1395). Su- Benkb, f. 87.
dend. 8, nr. 13 („Bischof Otto vofi bollinge=bolinge, (Bohlung) Fach-
Minden verpflichtet sich der Herzöge werk. Dat olde schohus is boefeldich
von Brschw. u. Lüneb. Land und 25 gewest, dat men nicht koude to schür
Leute gleich den seinen zu vertheidi- sytten vnd de lemen wende weren
gen, auch ihre Feinde nicht zu be- vte vallen myt der boUinge. Niesert,
hausen, zu hegen noch zu begünstigen. Münst. Urk. 3, S. 351.
Hievon nimmt er aber seine beiden bSIscliap, concr. amica. Item heft
Brüder, den Bischof von Hildesheim 30 he eyne boelschop ghehat. De ma-
und den Domprobst zu Minden aus.^) kede enn vroet, ze were swanger
boleke^ mülefolium. Voc. Colmar. van eme . . Do sneet he desolue
(Vgl. JDief. rolike u. bolick.) syne boelschop van nedden up beth
boleken, leibliche Geschwister. Ick tho den brüsten etc. F. q. Dracole
hebbe gemerket ein ydelheyt der 35 p. 78.
mynschen, dat is, wen ein mynsche holten, 3. Feßel, Fußeisen. Und
nycht kyndere efifte bolken hefft, vnde als se nycht thostaen (gestehen) wol-
doch arbeydes nicht vphoret. Von den, do kragen se eynen boltenn und
den 7 Todsünden p. 78. (Predig. Sa- drouweden se darinn tho sluten . .
lom. 4, 8.) 40 So wart de grote junge in den bol-
bolinen. unnd houven eme dat ten geslaten etc. Hans. Gesch. Bl. 1876,
stach unnd bolynen van synem hoch- Ä 82. — 4. RoUe Leinwand, recepi
sprede. Hans. Gesch. Bl, 1876y S, 88, 4 mr. minus 16 den. de uno holten
„engl, bowlines, hd, Bugleinen, die lini panni, continente Ic et VIIV«
Taue, womit die dem Winde zuge- 45 ulnas. Laur. S. 28; 1 holten lowen-
wandte Seite nach vorn (nach dem des van IUI laken. Wism. Inv, f. 26.
Buge) geholt werden, damit sie beßer bolwerk, urspr. Bohlenwerk, hol-
vom Winde gefaßt werden können." zeme Wehr; später übertr, auf jede
Breusing. Befestigung, auch von Erde, vallatio,
boU, löcherig, schu)ammig, porös. 50 ein starck bolwerck od. eyn tarrass.
BOM 77 BONIK BONK
IHef, — Vnd ok so en sali neyn Zimmers oder Hauses, vnd leggen se
schepher ballast edder vulnisse schud- (die gekochten Kräuter) vp ene bonen
den by den Strand vppet bolwerk vnde laten se aldor droge werden
edder bi dat bolwerk, offte by der sunder nicht in der sunnen. Nd,
stad muren etc. Big. 8t B.p. 212^12. 5 Jahrh. 4, 89; vnde nicht ghedroghet
bdm, 2, Schlagbaum. Unde de böm, in der sunnen, sunder vp der hone
de dar is vor des bischoppes slote effte vp euer kameren, dar de lucht
ouer dat water der Eenbeke gheslo- nicht in gha etc. das. S. 90.
ten etc. (1392), IM. Urk. 4^ 8. 641. bonehase, nicht künftiger Hand-
— 3. Lichtbaum, unde men ghingk 10 werker. De ampt geuen eynen rade
oxne (dem Cardinal Raimund a. 1503) eyne suplycatyo auer van deme in-
to mothe buthen Bremen wente vor drang, wes en geschege in erem
dat slinghe na dem dorpe Walle in ampte van den boenehasen (1571).
Ythbremen, de gheisteliken vnde alle Monum. Liv. ^', 186; so jemandt
lichte vnde bome der ambachte« Brem. 15 mit einem bönhasen edder bonhas-
Denkb. f, 116. innen verbünde (Wunden verbände)^
bomleter? (Zu papilionen salae) watterley schaden datt sin, de schal
. . wuntkrud, sanekel, gaheilen, we- dat betheren mit tein daleren. Hamb.
gerich, grawe huslok, gichtcrad, bom- Z. B. (Ordn. des Barbieramtes von
leter, zugancrud, dach vnde nacht etc. 20 1577) p. 20; dessülvigen dages ist
etc. Wolf. Mscr. 23^ 3 f. 123. geschlaten (vom Amte der snitker),
bdmsehip. „ein Trog oder Schiff- dat na düsser tydt stedes schölen
lein^ so aus dem Stamme eines Baumes 30 meistere de böhnhasen jagen, dc^s.
gehauen ist; monoxylon. Unter. Up 268. (y^Die Ämter hatten das Becht
den folgenden winter wardt ein ge- 25 die Freimeister u. Brüderschaftsmei-
ringe frost und de nawinter mit gro- ster [die Bönhasen werden^ wenn sie
ten regen, also dat men konde up ihre Befugnis überschreiten] eu &6-
S. Martens kerckhave mit einem suchen^ doch nur mit specieüer Er-
bohmschepe fahren by dem klock- laubnis des Bürgermeisters und unter
torne. Benner e. J. 1552.^ Brem. WB. so Begleitung von dessen Diener. Dieses
IV^ 657. jfAn der Westküste Hollands Besuchen heißt Bonhasenjagd. Die
giebt es gewisse Fischerfahrzeuge^ Zunftacten enthalten eine Menge Ein-
weiche bömschepen heißen (im gewöhn- eelheiten über dergl. Jagden, bei denen
liehen Leben häufig bomertjes oder es oft blutig herging.^ Büdiger im
homschmi^n, in SüdhoUandatuhpinken 85 Gl.)
genannt). Sie haben ihren Namen von bonen, „mit einer steifen Bürste
ihrem plumpen Bau erhalten; sie sind oder gewachsten Lappen das polierte
namentlich breit und kurz und h(d)en Holzwerk reinigen und blank machen.^
flachen Boden. ^ Voigt im Korresp. Bl. Bichey. Dann überh. glänzend rein
/F, S. 94. 40 machen, ist (dat vat) vnreyn, men
bonaftich, eig. adj. Bühne^ Decke, boentet ende wasschet. Speg. d. kerst.
Stockwerk höhend; dann subst. Bühne, gel. f. 187.
Stockwerk etc. Unde (Salomo) buwede bonet , Hut, Mütze. damast to
dat bonaftich (Vulg. tabulatum) bouen einem honette vor XXIII witpenninge.
alle hus vif elen in de lenghe. Merzd. 45 Lipp. Bechn. v. 1537.
B. d. Km. 133. bonik) bonk, Schiffsladung. Item
bone, Zimmerdecke. Dyonisius nam aliquis veniens cum navi ad portum
eyn swert, unde henck dat bouen an tytulo vendicionis aperit et dividit
den bone myt eyneme vademe. i2a- res suas, quod sie nominamus: ofte
venst. f. 9^. Der (obere) Boden eines 50 he sinen bönich breket, vendens ali-
BONIT 78 BORCHSATE
quam^ partem rerum suarum etc. gnlden, 18 st&ver, 4 witte; wo is 1
(1275). Höhlbaum, Hans. ürk. J, nr. eile gerekent? Friese, Beketüc. (1658),
746 (8. 262); item, eyn schipman, S. 26.
de eyn schiphere heth vnde de mit boreh, vercken, dat gelabt is, pro-
em in deme schepe sin, de en open 5 prie eyn borch. Teuth. (Zu einer
eren bonnyck nicht, er se vornoghed Scdbe) 1 oesselen (Nasd) wynettikes
hebben dat schiplon (lat. Text: item, vnd alzo vele borchnettes . . myt
nauta dictus skipher et secum in eyner blasen van eynem borchswyne.
naui existentes sua bnnkse non ape- Wolf. Mscr. 60, p. 153; enteghen
riant, antequam satisfactum fuerit 10 de suluen pochen. Nemet 1 pundt
pro naulo). Apenr. Skraa c. 41 ; alle swyne vlomen van eynem borch, de
gud, dat uppet lant nicht en kimpt ynghesolten sy etc. das.
(kumpt?) edder van dem lande nicht borclii^esete, 1. Burgsüs, 5. borch-
geschepet wert, dat schal yry wesen; säte. Wi bekennen, dat her L. bi-
dar segge wi van vses heren weghen 16 schop der kerken to Revele nnd sin
to: were dat een bonk ghebroken capittel . . und hovelnde darsalves»
werde in den schepen, dat gud, dat de borchgesete up deme groten hus
men upschepet, unde dat in den to Revele hebben, den dat to borde,
schepen blift, schal haluen tollen en deel van des Stades marke • .
gheuen (1364). Hans. ürk. v. Sar- 20 hebben gelaten etc. (1281 u. 1371).
torius II, p. 553; it. en schal men Livl. ürk. nr. 1080. — 2. Burgsaße,
nen gud by westen der Maase ut- Burgmann. Hir umme vulborde wi
schepen umb ostwert to Yorende. und stedegen den Torgeschreyenen
Men werit, dat en schipher qweme borchgeseten und ratluden und bor-
by Westen der Maase in Zeland, de 25 geren to Revele de Stades marke to
mach dar synen bonnik breken und Bevele etc. dies. ürk.
bringen dat gud by sworen eeden borchhode, bezeichnet aw^ den
tho dem Stapel (1388). Hans. Rec, Baum, innerhalb dessen der Schutg
3^ S, 440. gilt Desse borchfrede vnde borchude
bonit. y,ist nicht artemon, d. i. 30 scal anstan (beginnen) y^p^pe der borch
Focksegely sondern ein Beisegel 'an Euersteynne vnde wenden bet an den
einem größeren^ eine Verlängerung des bornen etc. (folgt die weitere Angabe
Segels an der Unterseite durch einen der (Srensen (1395). Sudend. fi, nr.
Streifen Segeltuch^ welcher daran ge- 58; vnde scheiden dar setten eynen
reiht wurde. Wir sagen jetet: Lee- 35 amptman, dede se vnde de 6re vor
segele die Franzosen noch bonnette.^' schaden vnde vnv&ghe bewarde vpp
Breusing. it. en seghel mit siner dem slote vnde alse veme de borch-
thobehoringhe, alse III bonitte (so h&de wende (1399). das. 8, S. 367 u. 8.
ist eu lesen, nicht bomtte). Wism. borchkndp, was für ein Knopf?
Inv. f. 63. 40 3 borchknope vnde schalen vor enen
boras, Borax ? vif rinsche gülden hoiken (1526). Wism. ger. Inv. f.
vor twei punt boras. Brschw. ürk. 127; 1 jurien, 4 borchknope, 6 ringge
V. 1520. etc. (1548). das. f 267.
borai multitia, orum. ital. buratto. borehsate, Burgsitz, tom ersten
Kü. jfEtamin, dünner, wollener (u. 45 male (erstens) so scolen de vorspro-
seidener) Zeug^. Ein stflcke syden kenen deken capitel vnde stad vs
borat van 24 Vs eleu, kostet 29 •% borchmanneugheuentwelf erueborch-
12 0. wat ys dat ein ele? Hamb. säte in der borch vnde in der vor-
Bekensb. v. 1630, S. 33; it. 4 stucken borch to Tedinghusen . . de wille
wullen beratt jeder 24 eilen, vor 265 50 wy nemen, also de deken, dat ca-
BORCHSUKÜNGE 79 BORDE
pittel Ynde de stad van Bremen vnde de van twen jaren weren. Old. Evan-
de dre, de van vsen twelf borchsaten gelienb. f. 9. Es gab viele Börden
dar to vughet virerden, dat sätet vnde im Bremer Stifte, b, B. de borde to
delet (1357). Sudend. 8, 8. 295, Z. Seisingen, Tzittenßen, Elstorppe, Hes-
46 ff, 6 lingen, Mulßen, Berckstede, Alerstede,
borehsuknnge, Burggebiet? Die Oldendorppe, Lamestede, Beverstede,
helfte von der borchsukunge Gretyn, Wickstede, Kustede, Orle u. s., ohne
also dat die borg to G. in ir deil daß auch hier genau zu bestimmen
vile, unde wi. die andere helfte der wäre^ worin die Verschiedenheit einer
Yorbenomeden borchsukunge behilden lo borde von anderen Landeseintheüun-
etc. (1258). Livl. Urk. nr. 246; der gen besteht; in latein. Aufzeichnungen
erve gelegen is in den borghsukun- steht wol parrochia, aber eine par-
ghe[n] (kU. Text: castellaturis) Dz. rochia und eine borde deckt sich nicht
und M. genant, das. nr. 248. immer. Daß es ursprünglich ein Juris-
borehvrede (wie borchhode) beeeich- 15 dictionsbeeirk war^ scheint auch dar-
net auch den Bezirk^ innerhalb dessen au5 hervorzugehen , daß es von der
der Friede gut. We hebbit uns vor- Borde Orle, zu der 10 Dörfer gehör-
eynet mit N. . . vmme eynen rechten ten^ heißt: Interste hefft dat stiebte
borchfrede vnd vmme ene borghode van Bremen auer desse borde dat
. . vnd de borgfrede schal stau 20 wertlike richte, dat sideste myt dem
ynde angan vp den husen vnd slo- hogesten. Doch ys hir in manighen
ten von der rechten ringmüren to der tyden neen gerichte holden, v. Hodenb.
H. vnde wenden wente vppe de Zose Brem, O. Q. 11^ 8. 32. Ferner: de
dat water vmme vnd vmme etc. van Hollen hören ock in desse borde
(1375), Sudefid, 5, nr. 63. 25 to Lamestede vnde gan alle tho richte
hovi^^j Scherz, Spiele Posse, boerde, to Lamestede. das. 8. 47; item de
jock, nugae, jocus. KU. Nu leert van Abbenßete hören ock in desse
hyr vort van de plien (von denen, borde vnde alle to richte to Lame-
welche pflegen) Te beschimpen, dat stede ; item de van Armestorppe ho-
se zien Vnd to elken dinghe boerde 30 ren ock in desse borde to Lamestede
vort bringhen. Speg. d. soniden f. 133& vnde in dat richte, vnde gan alle to
(8. auch bort). Vgl. boerder, schim- richte lick anderen insaten desser
per; boertmaker, balatro i. clamoro- borde etc. das. 8. 48; item de van
sus ioculator. Hör. belg. 7, 11. Yarle hören ock noch in desDe borde
borde. Dieses Wort erscheint häufig 85 vnde gerichte. 8. 51; in desser borde
im Gerh. v. Minden, ohne daß es etwas to Beuerstede hebben de borchman-
anders bezeichnete als: Bezirk, Land- nen van Lunenbergh dat wertlike ge-
schaft überhaupt, nur einmal wird es richte, das. 8. 62 u. 83 f. ; dem hil-
in bestirntem Gegensatz zur Stadt ge- ligen hern sunte Peter vnde dem
braucht (beide up der borden unde 40 stiebte van Bremen höret dat wert-
in den steden. 60, 50), und so scheint like richte auer desse gantzen borde
es auch softst immer von der Land- (to Szesinghenn). das. 100 ; vor allen :
Schaft mit Ausschluß der Stadt ver- In perrochia Beuerstede et in di-
standen zu werden. Vgl. noch: Desset strictu judicii temporalis ibi-
nascreuene gud vnde gulde hebbe gi 45 dem vulgariter nuncupati borde. das.
buten Wunstorp in der borde van 8. 64; in hac parrochia vel in di-
der abbedige wegen (um 1380). Ca- strictu hujus judicii dicti in der
lenb. Urk. IX, 8. 128; Herodes let borde etc. das. 8. 85. Es wechselt
doden alle de kindere, de to Beth- deshalb auch der Ausdruck mit richte,
lehem weren, vnde in alle der borde, 50 ff. B. De rechticheit des stichtes van
BORDEN 80 BORKE
Bremen in der borde to Mulsem . . alle tidt enen borde vagedt tor stede,
Hyr volgen nba de dorppe in dessem de des stichtes rechticheit vorsteidt
richte belegen: Mulsen etc. das. S. v. Hodenb, Brem. G. Q. 11^ S^ 85.
136; dat richte unde de borde to bore, ne bore, s. bure.
Mulsen etc. das. :/4ö. — In der Stelle: 5 borental. 1^394^,5. — Ok se-
item van den borden des graezes ghede her Everd, dat de yan Cam-
und der weide, gemeinliken geheiten pen unde de vam Sunde na ereo
veedrifft, de solen gemeine sin (lat. borentale to den tiden de hovetlnde
Text: de partibus graminum et pas- allene sterkeden etc. (1383). Sans.
cuis Yulgariter dictis yedrifth com- 10 Rec. 2^ p. 312; dat gi lik uns na
munia esse debent) (1340). Livl. ürk. borentalen willen stan vromen, scha-
nr. 792 wird wd ein Übersetzungs- den unde koste (1385). das. 2^ p.
fehler stecken, da bord doch nie pars 316 ; unde dat schal man uns afslan
heißt. (abrechnen^ kürzen) na borentale der
borden, an Bord legen. . . unde 15 tiid etc. (1395). das. 4^ p. 273.
hadden nicht so vele skepe to huss bördele, auch glossiert mit adracins.
alse dar do injegen behofi was, unde Voc. Halberst. ( Vgl. Dief. s. v. ad-
de skepe de gi hadden, se weren ok ragis.)
nicht so grote, dat se myt den Hol- bor^elik. J, 388^. were de sake
lenders skepe borden konden, wente 20 borglich (Giväsache)^ se scheiden bor-
se hadden grote Spansche skepe (im ger (l. borgen) geneten, wer se eck
Kampfe sind nemlich die Schiffe mit (aber) pinlick, dat vunde sick eck
niedrigem Bord sehr im Nachtheü wol. Bost. Chr. p. 13 (Rost. Progr.
gegen die hochbordigen) (1440). Hans. 1880 von Krause).
Rec. IP^ S. 320. 26 borgen, im Sinne von: fristen^ axif-
borden, den bort einer Glocke scKta- schieben. Dat ander (dos OcH den
gen ? vnd hedt nicht wollen der ar- Weg zum Herzen des Sünders ver-
beidt geraten, dat de klocke hadt sperrt) Dats, dat se hyr bekeren
ahn beide siden borden wollen (1574). borghen Vnd borghent van morghen
Wism. St. Mar. Geb. R. so to morghen, S^eg. der sonden f. 74^.
borderen, schw. v. Scherz, Possen borgerrecht, die Bürgerj^ichten.
treiben, jocari. Vp de beschempers We (das Kloster Ebstorff) ne willen
zeghet dit De wise man, de zere bla- neue bode buwen, dar borger edder
meret, Dat een met zynen geselle lüde inne wonen, uppe dat se scho-
boerdeert. ^eg. d. sonden f. 133^. 35 tes unde wachte unde borgerrechtes
borderich, adj. der Scherz, Possen unde wicbeldesrechtes vrig sin etc.
treibt. To den vrend niet boerderich (1355). Lüneb. Urk. J, nr. 507.
si, De betrouwen heft in di. Speg. d. boringe, Hebung, Einnahme, bo-
sonden f. 133^^. ringe, tyns unde denst, (die) ^rj hebn
borderwerkersche, Bortenmacherin. 40 van vogedie wegen in B.'s ghuet to
It. der bordenwerkerschen 1 lubsch L. etc. (15 Jahrh.). Nies. Münst. Urk.
pund. Wism. Reg. Sp. S. 2 f^. 4, S. 306; willen ock nawisinge doen,
bordeslnde, LetUe, die zu einer alle ere tinse, pechte, rennte, fruchte,
Börde gehören. To Elme synt nu tor vpkunfte vnd böringe, wor se de tho
tidt XI buwhoue beseth, de synt ock 45 hörende hebben etc. Lüb. Urk. v.
alle richtesplichtich vnde mothen doin 1532.
lick anderen bordesluden. v. Hodenb. borke, attch von anderer Rinde als
Brem. G. Q. II, 149. Baumrinde, Kruste. Beme czegen-
borde-YOget, Vogt in einer Börde hörne in der lochen (Flamme), de
(Gerichtsbezirk), dat stiebte hefft dar 50 borke, de dar vp steit, (an dem ver-
BORLICH 81 BORTBREF
brennenden Hörne) de schaue af etc. borsen; It. X d. vor II rade tho bor-
Goth. Arsneib. f. 33^. szende (1530), Wism. Heü, Geist Reg,
borlich, offt dat alle (es sind viele horsis (borczis) = mhd. bortside,
Ahgahen aufgeeählt) ok gothlik vnde bursät, burscbat? halbseidener Zeug.
borlich ys, mach de weten, deme 5 8. Dief. s, v. coccinum. VII got.
nicht Yorborgen ys , de amptlude sol. Gleynsmede vor VII elen borczi-
nemen dat wol, dat käme her wor sis, wart mir frowen vnd oren junc-
dat here käme, vnde achtet dat nicht frowen vnder grawe kogelen (1397).
groth, ofte ore here dar ymme to Sudend. S, 8. 235; neynen borßis
deme duuel varet offte nicht, v. Ho- lo sniden (darf der Krämer). Gott. Urk.
denb. Brem. G. Q. 11, 8. v. 1431; arras, boersis etc. das.
bormester. Nach Rüdiger: Kassen- borstel, Borste, 8ta6hel. Se droch
heamter (zu boren, heben?). Item een yseren panser naest eren liue
-welk unsser (der 8t, Enwddsbrüder- ende vp den panser hadde se een
Schaft) broder, de dat gheld ghift, 15 hären cleet van borstelen, dat eer
de unsse bormester is, de bcft macht dort panser seer scherpelike stack.
to beden aver alle des, dar der bro- B. d. Byen f. 115^.
derschop macht ane is (1512), Hanib, bort, Bord des Schiffes, schepe van
Z. R. p. 263, 8. (Zu bemerken ist vyff borden grot (d. h. ?) (1457). Ost-
übrigens, daß diese Bedeutung wegen 20 fries, Urk. nr. 714; wy voren myt
der Unklarheit der 8teUe zweifelhaft ist,) her H. Vorrade in dat schypp unde
\iWm\XLijeineBferdekrankheit Wultu vunden alle bort (den ganzen Raum?)
eynem perde des bormyntes boten, yul geschepet, yodoch schall noch in
so nym bücken talligh, was vnd ha- datsulve schyp al unse vitalie unde
nygh (d. i. Honig) vnde smelte dat 25 darboven wol 100 schypkysten (1437).
to samende dor de heden vnd wynde Hans. Rec, IP, 8. 36; so £ro wy by
ymme dat beth des thomes vnd do der borth (an Bord) weren, quam
deme perde den thome yn den munt, des rovers boeth etc. Hans, Gesch, Bl,
yt vergeyt oem al to handt. Wdf, 1876, 8. 85. Büdl, Darumme so la-
Mscr, 60, f. 1809k. 30 tet uns unse segel setten up de an-
bome, 2, frisches, Marcs Waßer, dere boort, Wy willen eenen anderen
Wan du dat glas (Uringlas) yppe anschlach maken etc. Ben. 643, —
dyne haut nemest, is syn vrina also Von der Glocke, Do dit de borger
eyn bome, so is id von der milten; alle horden, do ging de klocke an
is auer de vrina gheel, so is it von 35 beiden borden, do word dar eine
der Watergallen. Wolf. Mscr. 23, 3 samlunge grot. Liliencr. 2, nr. 166,
/. 6S^; dar borne is di ok gud to 212; des was he mit den sinen im
drinkende (im Juni), das. f. 134, word, he wolde schlau de klocken
bomisse, Gebühmis, (richtiges) Ver- an bord. das. 390; de docke cloppede
hältnis. In desse wis to holdende . . 40 an de boort = es läutete oder es
dat unse penningh schal zo gud we- u>ard geläutet, Speg. der sonden f. 134c.
zen na bomisse alze der Lubeker bdrt (bftrt), 8cherz, Spott, Dine
penningh is, den ze nu slaan etc. wysheyt sal ein sunder 8charp[h]eit,
Münzrec. v, 1387 (Grautoff, Verm. dine beerten sunder lichtuerdicheit.
Sehr, 3, 183) ; so scolen zee vns 45 Bok d. Byen f, 146^; se (ein keusches
enen güldenen gheuen vor teyne to Mädchen) en wolde mit allen (d, h.
dem iare to tinze darvan na bornisse durchaus) gheens maus buerten to
der tyd (1399), Sudend, 9, nr. 17 laten. das. f. 192h,
(S. 20, 38), Vgl, borental. bortbrSf, Geburtsbrief, (Urkunde)
borsen? It. 1 seh. vor II rade to 50 i^r Bescheinigung ächter, freier Ge-
NMhtrag Biia mnd. Wb. Q
BORTLIK 82 BOTTINK
burt. Wol dat ampt begeret tho win- deten zuerst nur eine TdrcMiehe Brü-
nen, de schal vorerst syne boerdt- derschaft^ dann eine Br, mit Zunft-
brieve halen, eflfte weten syne boerdt gerechtigJceit,^ Rüdiger. IhreOrdnuntj
in der morgensprake tho betugen, (von 1586) s. Hamb, Z. R. p, J237.
dat he echt unde recht, f righ geboren 5 botereke ? Dhe rat hevet gheor-
sy. Harnb. Z, B, p. 44, 5. lovet N. dhat se moghen steken ho-
bdrtlik, adj, scherzhaft, jocosus. tereke in den ghevel uppet nordec
Ydel, spotlike ende boertlike woerde dhes rathuses , wanne se willen.
tesprekenetc./^egr.d.Äer^^.^eit./'.i^db. Brschw. Deged. Boh f. 21.
bortncht, contrah. aus borgetoch[t]. 10 botins. De delinge des wandes:
So en konde wi des (des von den den bassuneren vnde II pyperen el-
Brüggern genommenen Gutes) anders ckem twolf grote vor botins. Botins
nicht vrig gehebben, dan up aisulke was voderwand vnder de cledere also
bSrtflcht alze den ammeral gelevede genomedt. Brem. Denkdb. (v. Stiren)
(1437). Hans. Bec. IP, 8. 105. 15 f. 83.
bosaek. VII olde kroszeken, en botmester. Et nuntii civitatis,
kleyn ladeken, II hyllegen bredeken, vulgariter de botmesters, cum eoroni
enen olden bosack, V stolkuszen etc. baculis erunt apud processionem,
Wism. Inv. f. 257. (Verschrieben für preparando viam, sicut in diebas ro-
böksack = bokesbudel?). 20 gationum fieri solet (1466). Nies,
boßelklfit. So kunnen se wol gude Münst. ürk. 7, 8. 199 ; ghelyc also
word ut einem falschen herten geven is in der koninghen houe, daer raets-
Lange tid hebben se den bosselklod lüde, scryuers vnde drosten eder bot-
sus umme gedreven. v. Lüiencr. 3, meisters syn, also ist in den ryke
nr. 330, v. 10 (vgl. scheveklöt). 25 der zielen etc. Anh. e. Eludd. f. €8\
bosichy adj. böse, zornig. De leste botplichtieh, dem Gebote au feigen
dochter (der ira) tenacitas is genant verpflichtet, gehorsam. Nu he uns
Vnde is den bosegen tornigen wol nicht entledighed heft van anclaghe
bekant. Josef, V. d. 7 Tods. v. 7582. unses heren des keysers . . unde we
b6shake (verkürzt une bösman), so van ere weghene uses heren des key-
Bootshaken. 8 hakenbussen vnde 8 seres bodpUchtich weren to holdende
schepremen vnde 1 boshaken (1537). etc. (1371). Lüneb. ürk. II, nr. 682
Wism. ger. Invent. /". 188. (Sudend. 4, nr. 99 richtiger getrennt :
böte (bdt), Abhülfe, iuwe mot (Ge- bot plichtich.)
sinnung) unde juwe gunste is so gut, 86 botterbnsse, Butterbüchse (auch
dat my is alles hungers bot, d. i. syrsiTYe genannt). 3 krose vnde botter-
mein Hunger gestiUt ist. Gerh. v. M. bossen, en haspel (1441). Wism. ger,
10, 41. Invent. f. 6.
bot(e). /, 494^, 37. Item alle ma~ bottermelk, Buttermilch, vnd den
niere van wynen, die van westen co- 40 armen darvan 3 mal in der weken
men, salmen gheuen van elken vate van Philippi vnd Jacobi ahn beth vp
X den. hoU. ende twe pipen of twe s. Dinniges ehre bottermelk geuen.
böte vor een vat gherekent (1389). Wism. Zeugeb. z. J. 1552.
Lüb. ürk. 4, 8. 555 ; twe böte wins botterspan (-spfin), Butterlöffd zum
(1390). Livl. ürk. nr. 1268; einer 45 Abstechen der nutter (noch jetzt so
koft^oß boeth corinthen, wegen 2137, genannt). 1 brotdrage vnde 1 botter—
1976, 1493 ff etc. Hamb. Rekensb. span (1444). Wism. ger. Inv. f. 14.
v. 1630, 8. 32. bottink. /, 404ß>, 18. Bottingk est
boter, bttter, „Böter, Eibschiffer, supremum Judicium in hac terra.
aufwärts fahrender 8chiffer; sie bü- 50 v. Hodenb. Brem. G. Qu. II, 96 ; dat
BOTVAST 83 BRAKE
bottingh 18 dat hogeste richte des scharen of lasten, hent de bow an-
stichtes yan Bremen, dar alle de quam ende de here barmherticheit
richte des stichtes van Bremen in bewees den yolke. Bok d. Byen f.
den nedderen landen infleten ynde 160^; in der bowmaent (Erntemonat)^
toflucht hebben . . ynde watt in den 5 dat onse ghesinde seer becunmiert
baden (gebotenen) bottingh schutt . . was in den bowe. das. f. 161h u. K;
dat straffen de amptlude yan Verde. Item des sommers, sonderlich in dem
Desset bottingh wert alle yare ge- baaw, soll ein jeder sine schwiene
holden to Stade yor des stichtes pal- yor dem heerde driuen oder im
laße des mandages na Dyonisii ynde 10 schotte holden (1567). Niesert^ Münst.
wen festum Dyonisii ypp enen man- Urk. 3^ 8. 168.
dach kumpt, io werth dat bottingh boxe, boxe, Hose. 1 par linthasen
des negesten mandages dar na ge- ynde 1 par buxsen yan lowende
holden, das. 89; es fdgt eine Be- (1482). Wism. ger. Inv. f. 98.
Schreibung: wo men dat bottingh to 15 brabbelen, schtvatisenj confdndere,
holdende plecht. nugari, rixari. Kü. Na em muth
bdtvasty gebotenes Fasten^ s. askel- hSren eyn yderman Dat he yel brab-
woensdach. belen ynd reden kan. Werldtsproke
boawede (bawede, boywede), Ernte- f. 439^ (ef. Scheuer n. 1076).
eeit. De yestgenote tho Schwelm iss 20 braek, scieig. (Waßer^ eu dem
Bchnldich tho Wetter dem drosten etwas Soiz gethan ist) op dat men
to deinen twe dage . . noch dem proeyen kan, dat het effen brack is,
hogreyen einen dag und den yronen niet alto soudt (scieig). Ostfr. Kockb.
einen halyen dag, und sunst nit wi- t;. 1656 f. J.b.
der, datselye baten dem lenten und 25 brade, meist fem., eig. das eum
bauwede. Gr. Weisth. 3, 30; an S. Bremen geeignete weiche (Dick) Fleisch^
Peters ayende in der boywede (= in vgl. die wanghe off braede yan den
der ame, 1 Aug.). Dortm. Urk. v. beynen, zura (d. t. sura). Dief. u.
1330. Vgl. bow, ostfr. bot in ten KU. Femer Dief. s. v. pulpa. —
Doornkaats WB. 80 Weset rede unde kämet drade, So
boyen, btiben^ sich wie ein Bube wert jw ok wat yan der pasche brade.
benehmen, gewaÜthätig verfahren. Och Bedent. S^. 901 ; duyendreck un ze-
bidde ik ju to weten, wo Hans yan genköttel Smecket seiden wol na
Reyn heft geboyet up dat mi und einer braden. Koker, S. 313; als m.
mineme wiye und kinderen tohort mit 85 yor eynen braden (1397). Sudend. 8,
forse und mit yordrete und tegen 8. 229.
unsen willen (1405). Liü. Urk. nr. brake, 2. neu gepflügtes (in ChMur
1679. genommenes) Land. Et dictus Lude-
boyenkonink. Sal men die unraitz- kinus presentauit sibi 29 modios tri-
wiyen (d. h. die Unrath, eine Art Ge- 40 tici ad seminandum, proprio satkom,
back, verkaufen) oyermitz den boeyen- in bonam culturam . . dictam gude
konynck dein brengen to Moerse up brak (1410). LÜb. Urk. V, nr. 331;
den kaeze setten etc. LacomU. IV, wurde my groten scaden in myner
8. 564. gemesseden ynd geplSgeden brake
boyenste. /, 8. 409\ 40. Dat is 45 geuen etc. Wismar. Brief v. 1535.
nutte, dat de ouerste bliue de bo- brake, Ast. braken, arborum fia-
uenste ynde de ynderste bUue de gella, teneriores arborum rami, ra-
ynderste. Voc. Old. malia minutiora. Hoffm. Fif^. 1, 8.
bow, Ernte, vgl. boiwede, buwete. 159; j,abgehauene 8tümpd von Sträu-
. • ende em en brach niet in sinen 50 cAen, die Ober der Erde stehen, he
6*
BRAKEN 84 BRANTSTORER
schttwet nich tuun of braken.^ Strodt- es = brämkrüt? vgl. bacas, bremen-
mann. Do se quemen in den wolt, Btrftch; u. bremencruth, apiastellum.
De egel let af, in sin beholt quam Voc. Colmar. (Zachers Ztschr. 9^ S.
he, dat was ein dicke brake. Gcrh. 199.)
V. M. 81^ 65. — Häufig verbunden 5 brant, brennende Hautentzündung.
busk unde brake, vom wild aufschla- Beersalue make aldos : sede eyn half
genden Gebüsch, desset wer ock ene stoueken dickes beres so lange, dat
schone wisk ( Wiese) ^ wen de vthge- dat druddel vorsaden sy ynde be-
radet wer, dat de nicht vorwusse in strick de[n] brant dar mede; bestrik
bttsck vnde in brake. Hodenb. Brem. 10 ok enen blauwen wnllen dok dar
G. Q. II, S. 16; wissche, de yyl- mede vnde legge den daryp, ynde
lichte wol Yorwassen zyndt in busck dat holet den brant sunder va^.
ynde brake; item by N. N. lycht Goth. Areneib. f. 339k ; wedder dxsx
eyne schone wisk, de is gantz in brant: legge dar vp etc. das. f. 3J8^.
busck ynde brake wassen, dat de 15 brantrede, -rode, BrancB)0€k (nickt
wedder to radet wurde, were woU Brandblock^ une im WB. falsckUek
nutte. das. 8. 17; busch unde brake steht); ein eiserner Bock jBum Anlege»
häufig auch bei Benner, Livl. Hist.j der Hdarscheite auf dem Feuerheard;
wo s. B. 8. 375 es nicht weniger als andela, brantreite etc., nd. brand-
dreimal vorkommt; es ist aber mög- 20 rede, ags. brandreda. Dief. cauteriam,
Ztc&, daß es bei ihm = brok(e), eyn brandiseren yel eyn brandrode;
Sumpfe ist. Vgl. busch. 3 Voc. W. tedale, brandisern. das,
braken, aUiter. mit breken: ein tedale ist (nach Dief.) ferrum, super
Geräusch machen^ krachen^ wie es quo ponuntur ligna in foco. — epi-
beim Brechen der Zweige u. s. w. ge- 25 gergium, (fulcrum focarium; andena,
schickt. Vnde wan Amd dor de por- ferrum, quod sustinet ignem), brant-
ten ging, so gyng yo de geyst be- yseren, -roide, -redt. Dief. — ^cmi
neuen eme dorch den thun ynde dar eisernes GesteU, an welchem auf dem
yan ne gaff de thun nen brekent Küchenheerde oder im Kamine das
noch nenerleye brakent efte lud van 80 Hde gelegt unrd^ damit es hohl liege
sik. Emd. liscr. nr. 139 f. 12. und desto besser brenne.^ Br. WB.
brakldk, emicedo, bragloc. Wolf. 5, 450. — Item IIV« mr. yor 11
Mscr. 60f p. 30. Vgl. Dief. s. v. brantroden, II (h)iserne kile etc.
(brachloch, bracloec, braclouch etc. ; Gadebuscher Ämtsrechn. v. 1451-2 in
brächwort, emicedo u. esula major.) 35 MeU. Jahrbb. 39^ 8; unter den Ge-
Voc. Colmar. (Zachers Ztschr. 9^202.) räthen der Cirkdbrüderschaft in Lü-
br&n, brämber, br&mbnsch, bräm- beck wird auch genannt (1447): ene
dorn, Brofiiri>eers^au4h^ rubus. Do se stände brandrode. das. 10, 71; 1
(die Bäume) hadden des ein räm brantrode vnde 1 koneke. Wism. Inv.
umme enen konnink, do quam de 40 f 7.
brämberdarto .. Mit grotem schalle \^vsji\AU^vtv^ Brandstifter (aus Backr
sprak de bram etc. Gerh. v. M. 102^ sucht etc.). Brantstorre is he ghe-
95 ; unde (der Hirsch) quam an enen seit. De mit zyns seines quaetheit
dicken dorn. Daran beworen sine Vrucht verbrant, huys of port etc.
hörn mit dem brämdome so bewun- 45 8peg. der sotiden f. 118^^ (Vorher geht:
den, dat etc. das. 26^ 33; de bibel de derde quaetheit, de comt Vier
doet vns gewach, Dat Moyses den gramschop, is brantstoor ghenomt);
braembusch bernen sach etc. Speg. de brant maken hyr vnd daere . .
d. senden f. 45^. syn argher . • dan de vianden vter
brancrftt, bachus? Voc. Halb. Ist 50 hellen; In der helle doen se nymand
BRASPENNINE 85 BRET
toreD, He ne heuet verdient to voren. breke, Schnupfen^ Katarrh, breke,
Mer van brantstorers syn gepynt reuma. Voc. Hoiberst, Vgl, Dief. s. v. :
Yake menschen, de god mint. das. tumphel, brake, gebrec. u. 8. v. pi-
f. 117K tnita u, catarrhus.
braspennink. „Ich halte es kaum 5 breke. Bracht Verbrechen^ Ver-
für glaublich^ daß auf einer Münze schüldung. Were dat wi den go-
mit dem kleinen Schiff sbüde die Bros- greuen mit breke befunden, so moghe
sen so deutlich ausgeprägt werden, daß wi en entsetten, wanner et vns be-
die Müfuse davon den Namen erhalt haghet (1325). Nies. Münst. Urh. 7,
Es ist: Kupferpfenning, engl, brass, 10 8. 453; vmme vele brekes, waltvnde
Kupfer.^ Breusing. Dagegen spricht vnrechtes. Lüneb. Chr. f. 183c,
aber, daß wirJdiche Pfenninge überall breken, intr. De (Klippe) licht
in Kupfer ausgeprägt umrden, also under waters, men se brickt altoesi
ein Kupferpfenning keine besondere d. h. ist eine blinde Klippe, die aber
Münee beeeichnet; femer daß der i^ bei Ebbe u. Flut die See brechen oder
brasp. eine Münze von zu hohem Oe- branden läßt (vgl. engl, breakers).
halte (= Schilling) uHir, als daß er Seebuch, p. 34; sal men seyn rudzen
kupfern gewesen ume, Oudemans, 1, p. (Felsen, Klippe) breken. das. p. 28 ;
807, sagt: braspenning, belasting, on- de brekende rutze. das. ( Weither im
der de grafelijke regeering, op de 20 ^^0* — umschlagen, verderben (von
bieren, also : Braupfenning. Das gibt Getränken)? Wenn de wyn gebraken
demncich nur eine Biersteuer an, be- ys, so schal men nemen tho ytlicker
zeichnet aber keine besondere Münze. ame ein halff stoueken melck. Hamb.
brasser, Prasser, Schwelger. De Käkeboek. B. V.
drydde broder to den drenckers: 26 brekerf eider. 1 brune kappe, 1
ach, gy fjmen brassers, wylt uns weske vnde 1 slottasszeke (Tasche)
nicht Yorkeren, wyset uns na etc. myt eneme brekerfelder, 1 par nyghe
Hensdin. Nd. Jahrb. 3, S. 15. toffelen etc. (1634). Wism. ger. Inv.
brat = barat. Wete ok, dat de f. 167; 1 stol, 1 kleyn schappeken,
brat, den me maket mit deme, de 30 1 brekerfelder, 2 byle etc. (1540).
sik selve dodet, wen men se to grave das. f. 232. „Das Stödtchen Brecher-
vort (das Durchziehen unter der fdde im Märkischen, unu^ Bogen
SchweUe), dat is al raserie. Gl. z. und Lüdenscheid, war früher im
Ssp. I, 31 bei Homeyerj der erklärt: Hansabunde, hatte im 16 Jahrh. eine
Lärm, Unufesen. 85 berühmte Messerfabrik , welche sich
bratmen (= vratmen), Dunst, Bro- 1545 zu einer Zunft bildete. Brecker-
dem. Welk vrouwe se (borraghe) sut felder tmrd ein dort gefertigtes Messer
(siedet) vnde entf enget den bratmen sein.^ Oligscklager.
myt orer schemede, dey etc. Wdf. bremeles, d. i. bremelse, Verbrc^
Mscr. 23, 3 f. 20. 40 mung. bremeles tom hoyken. Wism.
brätspit, Bratspieß. 2 rossten, 1 Inv. f. 32.
fot to enem bratspete, 1 ketelhake bressilienholt, brunsilienholt, ro^Ae«
(1538). Wism. ger. Inv. f. 205; 2 Farbholz. Schon 1350 bei Ludcif v.
bratspete. das. f. 7. Suthem genannt. — S, Krause im Nd.
breidely Zaum. He reit sunder 45 Jahrb. II, S. 83 ff. u. III, S. 56.
breidel (Var. breitel), dat ros was brest, (Gekrach) Lerm? Sus stu-
blint. V. d. Hagen, Germ. X, 156; ein mede mit breste De (kreißende) berch,
schone ors van hogem prise, geziret want an dat leste Eyne mus he do
wol na siner wise mit breidele unde telede. Aesop f. 21, 11.
mit gerede etc. Gerh. v. M. 59, 3. 60 bret. De eynen veringk up dat
BRETSTOL 86 BROK(E)
kerspell altar vnde eynen penniDgk 64, 25. S. weiteres im CRoss. z.
to geluchte in dat bret offert (be- Seeb.
deutet dies einen in der Kirche auf- brode. J, 425^^ 25. vorherde(?)
gestellten Tisch — oder ZaMbret — brode, Schimpfname einer IVauens-
eu bestirnten Samiungen, wie man jetzt 6 person. Lid, ürk. nr. 2406,
eu demselben Zwecke Becken ausstellt?) brodich. brodige knecht. latinisiefi
(1480). Z. f. vaterl. Gesch. Bd. 35^ paneus Bervus. Stnüs. Verfesi. B. «if.
8. 163. — ds bestirntes Maß? alzo 386. 404. 431. — brodige def, ein
gy scriven, dat gy hebben yorkoft Dieb^ der seinen Brotherrn bestiM.
twe bret lowendes unde hermelen. lo H. S. furtive abdoxit onam eqnam
(143?). Hans. Bec. IP, 8. 40 (oder Arnoldi, domini sai ; pro quo delicto
ist es ein in Bretform aufgewicJcdtes idem H. justis sentenciis • . pro p&-
8tück? ähnlich wie bolten?) nisco füre, dicto „en brodegh def
bretstdl, StfM^ dessen 8ite ein est proscriptus. das. nr. 449.
Bret ist (wie man sie etwa beim Met- 15 (broge), broie, Brühe, dat ydt
ken etc. gebraucht). 1 stenkros . . 3 nicht vele broye hebbe. Ban/ib. Kcid,
brethstole, 2 flasken. Wism. Inv. A. V; beth dat de broye dicke werde.
brSf. De olderlade mid den mey- das.
nen kopman sint up eyn komen: wan brogen, broien, bra^n, brühen.
de koplude ere morgensprake holden, 20 Siecheit ynd doghen, dat men heft
so scal men de breve lesen up de hier, Is gelike, offt were een Tier
Btokke (Kerbstock ?) screven, dar men (Feuer) Bemende off broyende 't ob-
mede lotet; vre na den breven hir edel let, Dat de edele siele solds
nicht en were, de scolde dat vorbe- hebben te bet. 8peg. der sanden f
teren, ako damp ghesed is (1365). 25 21^ ; weret onk, dat ymant in synem
Z. f. Niedere. 1878^ 8. 133. huse thu schlachten heddOi so scIibI
br^ftoger = brefwiser, Voreeiger de kuter em twe ferken vmmesib
des Briefes, dusse jegenwordige bref- brfigen (1321). Berlin. Urk. 8. 55.
toger. Brschw. Urk. v. 1501. brfik, adj.? De de oldermanne
brSfyat, Gefaßt Behälter für Briefe, so syn, de scholet utyorderen binnen
(Für die Brief boten des Bathes:) creme jare beyde tyns unde bräke,
item 2 &. 3 ^ vor 1 brefvath tho der me den copluden plichtich is;
makende (1504). Z. f. Niedere. 1871^ we on brok werde (wer seinen Ver-
8. 206. pflichtungen nicht nachkömmtj säumig
bricke. citta, ludus qui habetur 85 ist?)^ dar scheiden se den rad to
in glacie. teut. bricke. Brevü. (ludus hulpe nemen (obrigkeitliche Hülfe in
in pickel [bickel ?] super glacie. Dief.) Anspruch nehmen) (1365). Z. f. Nie-
Was ist das für ein Spiel? ders. 1878, 8. 131.
brien, Prai. eu bruwen ? De wan- brdk(e). 4. In dem Emd. Büß-
delen in Gayns weghen Dat zyn de 40 buche werden böte und broke so un^
der vracheit pleghen, Want vracheit terschieden, daß böte den Ersate, die
brien de eersten misdaet. Speg. d. Strafe an den Beleidigten oder Be-
Sonden f. 19c. schädigten, broke die Geldstrafe an
bringen, in der Seemannssprache: die Obrigkeit bezeichnet. Z, B. Focko
so steuern, daß ewei in Sicht seiende 45 sal geuen to boete Habben VI gl. voir
Gegenstände theüweise oder gane in dat he ene sloech eyn blaw oghe myd
eine Linie fallen, so bringet den der Yuuest (Faust). Item oek soe vele
boem an den tome so na togader to brocke, f. 41h; B. heuet geslagen
etc. Seeb. p. 65, 30; so bringet den E. des mögen oer tho boete werden
kerktoren jegen dat hus etc. das. 50 16 lichte gl. ter broke 2 gU das. 4^*
BROKELICHEIT 87 BRÜDE
lirokeliclieity Gebrechlichkeit^ im van den Borstele, der van Labeke
activen Sinne Verletzung des Gesetzes^ slot, de (l. dat, es hat ursprünglich
der Sitte u. s, w. unde gii ene uthe slot dagestanden. Anm. d. H.) moten
juweme rade hadden verwiset, des sy yntledegben. (Luder gibt nemlich
he doch nergen mede hadde verwer- 5 dem Bathe von L, Schtdd^ daß sie
ket, unde ander mer brokelicheide, de seinen Feinde der aus ihrem Schloße
eme unvorschuldes van her N. N. • . Segeberg ausgeritten und wieder zu
besehen were (1436), Hans, Rec. IP^ L. hineingeritten sei, beschützten,)
S. 3. Schuldeghit he ere brod, also dat id
brökgrasiBge , die Grasnutzung lo vth^ eren brode scheen sy vnde dar
(JBeweidung) des brokes. De gene, wedder in, sy moten id vntledeghin
de dar nene brieve up hebben und (1353). Lüb. Urk. 3, nr. 170. Vgl.
deich seggen, dat se darinne hebben alze wy erer liues vnd ghödes velich
broeckgrasinge, de scholen dat mit weren vnd in sunderken vrede mit
der derden handt waerachtige tuige 15 en sethen van vser manne weghene,
s weren etc. (Vorher geht: item so sint ere denere vnd ghesinne, vth
scholen de van Buirwall bruiken de ereme brode vnde daer wedder in,
broeckgrasinge ihn der borst ihn ghereden in vnse land vnde sloghen
Diler marcke) (1463). Ostfries. Urk. daer vnsen man doet etc. (1361).
nr. 791; item de van Buirwall scho- 20 Lüb. Urk. 3, nr. 395. Danach wird
len de broeckgrasinge in der borst auch in der im WB. /, 432\ 42 an-
bescheren mit koien ofi mit ossen. geführten Stelle: sine slote vnde sine
das. brod heißen: seine ScMößer und die
brökhaft, adj. der e. broke began- auf denselben^ in seinem Brode oder
gen hat, Verbrecher. Wan dat dink 25 Dienste stehende Besatzung.
geheget is, so late de cleger den brätbidder. Brotbitter, Bettler. De
brochaften buten deme dinge etc. ryken werden (von dem dobbelspil)
Bichtst. Landr. c. 31 § 1; des brochaf- broetbidders. Bök d. Byen f. 220^.
tigen unhorsamicheit pinigen. das. brdtdra^e, Brottrage, s. drage. 1
c. 36. 30 brotdrage vnde 1 botterspan (1444),
brdkhaseiii tatUol. Zusammens., wol Wism. ger. Inv. f. 14; 1 soltuath,
um genauer Hosen, keine Strümpfe 1 brotdrage, I haspel etc. (1548),
zu bezeichnen. 1 bedde vp dem bone, das. f. 268.
it. noch 1 paer brokhassen (1450). brÖteter, Broteßer, min br., der
Wism. ger. Inv. f. 46. 35 mein Brod ißt, in meinen Diensten
brdkman, der in einem broke lebt, steht. Sine brodere unde sine brot-
paluster. 1 u. 3 Voc. W. etere moghen nicht wesen sine tughe.
bronnie, als Kittel (kedel, tunica StmM. Urtheüsb. S. 28.
linea. Engelh.). enen swarten maus- brotsehap, Brotschrank. 2 bicken
hoth , ene mansbronye etc. Wism. 40 vnde 1 dorslach, 3 luchten, 1 broth-
Inv, f, 115. scap van yser (1498). Wism. ger.
brdsch, zerbrechlich. Dat du kennes Inv. f. 109.
ind overdenckes dyn broisch leven. brStscherne, -scbarne. s. scherne.
L. Meyer, nd. Handschr. aus dem Kosten der JErbauung eines neuen
16 Jahrh, (Dorpat 1874) S. 12. 45 Brotscharns (scharrens) (1482). Z.
brosten, cremo, proprio brosten. f, Nieders. 1871, S. 140 ff.
Voc. Old. brude = bruwede, Gebräu? Dat
bröt. = Dienst, concr. Gesinde. vastelavendesber ys upgedan, Truwen,
So spreke wy dit vor en recht: schul- Hennecke, so lath uns gaen, Dat
deghit de erlike ridder, her Luder 50 wert so rechte gudt, Edder se supen
BKUDEN BRÜDEN 88 BUCHT
de brüden altomale uth. Fastnachts^. brftnwort, brumella. Voc. Balberst.
968, 5. brunella. Voc. Cdm. Vgl. Dief. s. r.
brnden, brflden. Die im WB. ver- brunella.
suchte Ableitung ist als mißlungen zu brfttbank. Wat tuchnisse gan mo-
betrachten. Es gehört zu brut und 5 gen in der stad. Neyne tuchnisse
ist = mhd. briuten, coire (brüten synd in der stad ane dingtugbe,
Bief.)^ futuere, stuprare. Es ist da- brutbenke (d. h.?) vnde dat yot deme
her die Redensart ga hen unde brü[de] raede schut vnde wynkop, de nicht
dinen (oder den) huck oder dine mör synt myn dan twee lade; wedder dosse
eine der gröbsten Unflätereien, die aber, 10 tuchnisse wart dat lantrecht nich:
wie viele derartige Ausdrücke, verUaßt ghebroken. Schlesw, St, ü. § 103.
und nur zu der derben pöbelhaften brfttbedde. ut elikem bradbedde
Abfertigungsformel herabgesunken ist, geboren. Brschw. TJrk. v. 1498.
bei der man an den ursprünglichen brftthfts? Hochzeit. Am mandage
Sinn gar nicht m ehr denkt. So sagt 15 1540 nah Erasmi was de brudthoS
auch das Brem. WB.: Es ist kein mines broders Jochim Brandis mit
Zweifel, daß nicht etwas Unflätiges Annen Dikes hier in usem huise.
hinter diesen beiden Redensarten ste^. Seifart, Sagen aus Hüdesh. 1^ 137;
S. SchmeUer, P 371; Hüdebrand in de brudthuß kostede boven 400 gul-
Gr. WB. s. V. geheien, das ganz ahn- 20 den. das. 140. (SoUte das TF. nicht
lieh gebraucht wird, wie auch mhd. verlesen oder verschrieben sein?)
serten; Braune zu Lauremb. s. v. — brfitstdl, Brautstuhi. Dat he Annen
Auffallend ist es aber, daß das Wort syner eliken husfruwen in orem brut-
in der Bedeutung „vexieren, necken'^ stole (d. h. als sie Braut war; vgl,
jetzt überall bekannt ist, während von 25 witwenstol), do se sek im hiUigen
der ursprünglichen Bedeutung keine echte vorsammeden, gegeven unde
weüere Spur sich findet als bei Dan- bescheden hebbe • . sin hus etc.
neu 256: he hat muddern brüt, dat Brschw. ürk. v. 1498.
se wedder kinnelbersch is. Dies brnwelse, brnwete, brnwe, u?as auf
könnte mistrauisch machen, aber Hilde- 30 einmal gebraut wird, Brau; vgl.
brands Beweisführung ist überzeugend. backeise. Dat numment schal in un-
Die im WB. aus dem Friesischen ge- ser Stadt Butzow beer bruwen, sun-
zogenen Beispide gehören nicht unter der he sy husseten, by yerlust des
bruden, sondern zu altfr. brida. Die bruwels (1508). Bützow. Ruhest. 6,
übrigen Beispiele, wo bruden „impe- 35 11; 1 bruw ys 30 tunnen. Hamb.
tuose ferri, stürzen*^ zu bedeuten Rekensb. v. 1630, S. 190; ein brofiwt
scheint, werden aus der ursprünglichen Oldersumer hier vor 81 rycksdaler
abgeschwächt sein, wie geheien aimh 21 stuver, wat is dat 1 tunne? Friese,
ruere bedeutet. Rekenkunst (1658) S. 29.
bruggehamer? en kleyn beddeken, 40 brnwruder, Braukrücke, um das
2 olde Druggehemer, 1 ue&gQY (Bohrer) Malz zu rühren, monirgum, instr.
etc. (1541). Wism. ger. Inv. f. 237. braxandi. Brevü, Vgl. monergium,
brnkelik, ntäzbar. Hebben ghe- instr. braxandi, brie schyt; morun-
lenet A. H. dat rflm, dar de Vyninge gum, rur-scheyt; rutabulum, kruck
ghestan hadde, alzo dat se acker 45 . . schuurstange . . rakelstock. Dief.
daraf moghen maken unde 'den sik bucht, ein eingefriedigter Raum,
brukelik maken (1373). Sudend. 4, Pferch, septum, bocht. Dief. septam,
nr. 339. een loke, een biuanc, een bocht.
brnnkerse, ostrucium (Im. senecium). Hör. belg. 7, 19; bucht, bocht, in-
Voc. Cölmar. u. Dief. 50 sluiting, omperking. OuAem. To enge
BÜCHTER 89 BUKRORINGE
Eoy selfs is disse bucht. Aesap (v, ende dede de (Mehl-) kiste hasteliken
J^offm. V. F.) S, 80. — Vgl. Däh- vp ende vant se vol van de alre-
n^ert: „ein befriedigter Baum auf den schoensten ghebuldelden (l. ghebu-
Elöfen für Vieh, swin-bucht." delden) mel. Bdk d. Byen f. 160A.
buchter, Prahler (eu bach?). Dat 5 (So steht auch — icd als Schreib'
is der boverdighen buchter sede . . fehler — das, S. 161^ eweimal vol-
legen, bedregen is ore bedriff. Josefe ghelken statt voghelken.)
V. d. 7 Tods. t?. 5008; kleyne daed buffel, Büffel (Ochse). Bezeichnung
vnde grote word Werden van den eines groben Menschen, grauer buffe*
buchteren hört. das. 5016. (Vgl. das. 10 len heb yck myn leuedage nu gesen
t7. 6003: Bach unde dar to ydele ere noch gehört. IHsput.to Oldersumf.ld^,
Dar mede kan de homode sere, Vor bng^ernie, Sodomüerei. Vgl. Oudem.
den luden he bichten kan. Von spar s. v, buggher. Buggemie is eene vule
terer Hand ist über das i ein kleines sonde. ( Vorher geht : de vyfte vn-
V gesetet.) 15 kuusche mysdaet, De tegen der na-
1>nd. /, 444d,^ 16. — „den bud turen gaet etc. Feigen Beispiele^ unter
gellen heißt: den Butt vergällen^ durch andern von Sodom etc.) Speg. der son-
Verletzung der CrdUe und dadurch ent- den f. 7d.
stehende Vermischung derselben mit buheit, TJnheü? De dorch lucke
dem Fleisch etc. des Fisches beim Bei- 20 enes andern lucke smerte, Alle bu-
nigen und Ausnehmen des Thieres un- heyt mote gym scheen. Josefe V. d.
genießbar machen. Die Bedensart 7 Tods. v. 6529. (l. vnheil?)
(== eine Sache ungenießbar, bitter bflik. He let na syk synen samen
machen) ist noch heute im Flämischen im büke der Ileebe, einer husfrouwin
sprichumüich.^ Mitth. von Prof. Schär 25 ("= schwanger). Hciberst. UrJc. v. 1460.
fer in Jena. Vgl. Koppmann im nd. bftkbete, BaucMnß^ Bauchgrimmen.
Korresp. Bl. i, S. 52^ der noch auf (Dat pert) dat den buekbyt heft.
die Stelle im Begister der Lüb. Chr. Nym senep, suer, knoflok vnd seuen-
2^ 448 aufmerksam mactd, wo es heißt: boem, den hacke cleyen dar to vnd
Lubeke entfynk konyng cristoffer so ghuet oem dat yn den halO. Wolf.
ghaer hovesch, men [de] buth was Mscr. 60^ f. 181d; vor de swarten
gheghellet. — Vgl. de fische galten, colera vnde buckbete (der Menschen),
vergällen, mit Galle bitter machen; die Wolf. Mscr. 23, 3 f. b.
Gatte bei dem Ausnehmen der Fische büket bant, Ggs. smalbant. — By
jserreißen, daß sie bitter davon schme- 35 dissem vnd dergelyken exempelen ys
cken. Brem. WB. 2^ 478 u. Kopp- tho merken, dat eine tunne botter
mann l. l. buketbandt behort 23 lyßpundt tho
bndel, Beutel, to budele dregen, wegen, dar denn 3 lyßpundt tara all-
in den BetUel bringen^ Einnahme ver- tydt van genahmen werden. Hamb.
schaffen, de husschriuer hebben dar 40 Bekensb. v. 1630, 8. 88; eine tunne
neen groth acht vpp gehadt, ßo dat botter buketbandt, de ein schip-tf
one nicht groth to budele droch, behort tho wegen, kostet 56 •% 14 0;
alße se noch neen groth ach[t] heb- it. ein t&nne botter schmaelband, de
ben dar vpp, dat one nicht groth to behort 16 Lyß-ff tho wegen etc. das.
budele drecht (1500). v. Hodenb. 45 S. 24.
Brem. G. Q. II, 9. bdkovel, = Buhr. rechteuort tot
bndelen, betäeln, sichten. De olde dissen worden kreech he de quaer-
wet gebood, wilde latuke vnd gebu- tanen koelde (Fieber) mit den buk-
delt brood Daer ghene clyen in weren ouele. Bok d. Byen f. 115^.
geweten. Speg. der senden f. 43^; 50 bftkroringe, Buhr. Do dusse key-
BÜKVLOT 90 BÜK^ (BORE)
ser Otte an syn leste kam, do each dar komen des hylghen crutzes daglie
he in syme slape, wu eyn ghel vrouwe na passchen, unde so schal de kop-
vor ome stunde; do vraghede he, we man den buluden ore ghud vorkopen
se wore vnde wat se wolde; se sprak: unde nicht den buren (1442), Sans.
ek hete bukroriuge vnde kome dar na, 6 Bec, IP, S. 494.
dat ek eyne wyle wil in dynem büke bnndel ? . . alse en anghebore&
wonen, vnde darna in diner grotesten vorhyed kotzensone . . wente he is
vorsten seuene büke; dat ghescach. an der wegen vorwesselt. Done qne>
Engelh. Chr. f. 77. men dre b&ndele unde dre b&ndel-
bükvldt, Bauchfluß^ Ruhr. Vor den lo scheue; dzeygheden (!) in de weghe:
hnkvlote nym grote weghebreden etc. dar untsprok de angheboren vor-
Wolf. Mscr. 23, 3 f. 34. hyede kotzensone wedder af (1380?).
bulen. Efte euer en glas towerpe, Lüneb. Urk. II, nr. 942 ( Volger).
de sal 3 wedder gelden (sunder tin- bnngen, die Pauke oder Trommd
nen kannen), is overst, dat he ed 15 schlagen, rühren. Wenn he (der JSsd)
bulede, is 1 lisspunt wasses. Livl. dodt ys, so maket me bimgen yan
ürk. nr. 1620. (Beulen machen kann synem velle. Älse karget ynde spart
es hier doch nicht heißen^ da man ein gyrich minsche, frytt sick nicht
einem Glase doch nicht Beulen bei- halff satt; darna wenn he dodt ys.
bringen ka^m; und ed muß sich doch 20 80 bungen vnde dantzen de kinder.
auf das Glas^ nicht auf eine einneme Agric. Spr. 249, (Latend. S. 87.) —
Kanne beziehen-, zudem ist die Strafe Das aus Leibn. 3^ 252 mitgetheäk
sehr hoch.) Oitat (to lösten bungede ene de hsLse)
bnlSven, als Verbum. ok wat uns erhält seine Erklärung aus Sasirow h
Yorbenomeden biscop Albrechte höret 25 ^^3, wo es heißt : die hosen begunten
to bulevende. Hcdberst. ürk. I, nr. inen zu bungen (die Hosen fiefigen
560 (ähnlich gebildet wie buteilen von ihnen an zu Mappern, von dem Zii~
huteil^Waüz^Vf.6esch.5,S.24lA2). tern und Schlottern der von Mtrcht
bullen. We da myt dem ossen und Angst befallenen).
holt (einen Ochsen eine Kuh besprin- so bnntret? 1 styge buntretes Tude
gen läßt), Dar kalvet de koe nicht V horde, dar me wUen yppe sleit.
van. Koker, 8. 351. Wism. Inv. f. 99.
buliken = budelken, Beutelchen. bür, Wohner, Bewohner. De loue-
vnde eyn buliken prustelcrudes. Wolf, den gode des, dat he (Lucif&r) vor-
Mscr, 60, f. 156h, 85 worpen was, Dar (l. de) vnder den
hvlsiXLi Flagge (Wappenflagge? oder hemelschen buren (Bewohnern des
die rothe s. g. Blutfahne, Schlacht- Himmels) Makede wroghen vnde vn-
fahne?). Kynder, vorsaget nycht sture, v. d. Hagen, Germ. 10^ S. 170,
unnd kryget uns endygen (schnell) v. 4,
den bulsan unnd latet ene flogen ; als 40 burdereu = borderen, Scherz trei-
nu de deeff sach, dat unnse bulsaen ben, jocari. Men siet er ghenoech in
uth floch, do leth he syn fenlyn ock korken. De niet en achten te bo-
flegen. Hans. Gesch. Bl. 1876, 8. 87. ghene knyen, Als men dat sacrament
buman, Plur. bulude, Bewohner laet sien; Se roepen wal: ^ghenaden,
einer by? Bürger = dän. byman. 45 herel' Desse burderen so min noch
Hür hebben de bulude van Anslo mere Met gode etc. ^g. der sofiden
(Oslo) unde van Tunsberghe . . jw f. 90^.
unde yuwen kopman der menen stede bure (bore), adv. mhd. bor(e);
hiir affgedreven . . unde wan de steigernd: gar, sehr; oder auch ver-
kopman dar wel wesen, so schal he 50 neinend: nicht sehr. Im Mittdniederl
BURE 91 BÜSSE
^enUichhäufig: s.Oudefnans;imMnd. bdrscliap. /, 456^^ 37. Lies: m
ind mir nur folgende zwei Beispiele hebben unde holden statt unholden.
^egegmet, aber auch nur in einem — Auch wie borgerrecht, Bürger-
Schriftstück^ das fast als mittelniederl. Pflicht, wi bekennen, dat wy hem
ru bezeichnen ist. Een leuende hont 5 Dyderik bisschope tu Brand, ynd
le bure groot . . Is beter dan een deme capitele fryheit gegeuen heb-
ebart doot. Speg. der sonden f. 71c ; ben an oreme huse vnde houe . .
äaer na (im Evang, Matthäi) staet an schote ynd an waken vor der
ae buer verre (nicht gar ferne, nicht stad d6r tu sittende, vnd an allerleie
weit davon), dat he dus sprack etc. 10 ander burschaft vnd gerechticheit der
das. f. 8ib. stede, ane mort vnd handhaftige daet
bure, Bauerschaft Ik Imelo hoefiPt- (1383), Fididn, Diplom. Beitr. JJj
ling to Grymissum etc. enckenne 8, 88,
openbare . . dat ik hebbe vry unde burse, at^ch: Meines Wohnhaus.
qwyt gescholden unde ghelaten des- 15 twe bursen edder kleine wanhuse.
sen benomeden dre buren als by na- Big, Erbdmch v. 1399,
men Grymissum, Wyrdum ende Ge- bnsbdm. vygen, mandeln, rosyn,
neleed myne undersaten van aller rys unde bu0bom utwegen. Gott.
schattynge, eyghendome unde dwan- IJrh. v, 1431,
ghes weghene (1426), Ostfries. Vrk, 20 bnse. J, 458\ 38, Ghodebek deme
nr. 341. (In der vorherg. ürh,: wy nemen ze enen (? ene) buzen myt
ghemene meente unde buren der erer last, de rekent zynen schaden
dryer buerschuppe by namen Gry- yppe viftich nobelen. Brem, Dehkb. 43,
missum, Wyrdum unde Geenled.) buseme, boseme, Busen. N. N.
bürgelt, Bürgergeld, Geld^ womit 25 (ein Jude) hadde eyner krysten vro-
das Bürgerrecht erkauft wird, Brem, wen in crem bosmen grepen. Gölt.
Denkb. 17. Urk. v. 1409; das die Brust deckende
bftrbavei (Bauem)meh^ bes. Bind- Gewand, als Tasche gebraucht, szo
vieh, (Ggs. reisige have, BeOpferde,) men eme wess offerbringen (täfer-
Weret auer, dat w^ yppe en yelt 80 bringen d. h, überführen) künde, he
quemen ynde streden ynde yromen hadde ydt yn dem bossme, dar he
nemen an geyangen ynde resigir mede betallen künde (1554). Monum.
haue, eddir andrin yromen nemen Liv. 4\ 84. — BUH. Hirto de Hol-
an name edir an burhaye, den yro- landere antwerden, dat de 6 stede
men ynde de name scuUe wy deleti 35 sementliken en yakene ynde yele
na mantal gewapendir lüde (1397). schaden gedan hadden, de ene myn,
Sudend, 8, S, 286, 37. de ander mer, ynde hadden dat ge-
bfirlesse. Dem czyszemanne I mark daen ut eneme busseme (aus einer
eyns des yars yor dat ghelt yan de bur- Gesinnung, unanimiter) samentliken
lesszen to sammellen. Brem. Denkb. 59. 40 (1441). Hans. Bec, IP, 8. 418.
bftrmester. „Die burmester, in ä2- bnsse, (Gdd)büchse. ghesegt, dat
teren Urkunden magistri ciyium, auch en redelik unde moghelik dunket
magistri structurae genannt, hatten wesen, dat se an beiden siden tosa-
unter Oberaufsicht des Bathes haupt- mene in ene busse scheten (gemein-
8ächli(^ die Bauten und die HoUun- 45 schafUiche Kasse haben); unde na
gm der 8tadt jbu beaufsichtigen.'' Z, dem, dat se an beiden siden malk
f Niedere, 1868, 8, 192, men enen olderman en hebben, dat
burne-gel, adj. brenngelb? coccus. se sik malk an enem slutel gheno-
(inter rubeum et croceum) burnegel. ghen laten an beiden siden (1378).
Dief Gl 639c. 50 Bans. Bec. 2, p. 167.
BUSSE 92 BÜWEN
Busse, Koseform von Burchard. dem Oute) in dat beer, imde bata-
Ik Busse van der Ghartow = BurcAard den dat under sich (1371). Hans
V. G, (1397). Sudend, 8, nr, 157. Bec. 2^ p, 41; vnde wes dar oaerecb
bosseii, bauschen^ schtveüen. tur- bleue, dat scbolde wy delen na man-
gere, drinten, swellen, bussen, ut 5 tall wapender lüde, alse malk da:
pondus (?) facit. 1 u. 3 Voc. W. u. mede hiadde, ane wat sik to bute&de
Dief. 8. V. turgere, ut pondus (?). borde (also hier delen und batc:
bussensehote, Büchsenschuß^ als unterschieden) (1403). Sudend. 9, irr
Längenbeeeichnung. enen guden bus- 154,
senscbote van dem lande. Sed). p, 10 batnet, Netz eum Buttfang. 5 par
24^ 3. dorschnette, it. butnette 3 par Tnde
bnssune (gew. bassune). Wente so 3 bunt (1449). Wism, Lw. f. 38.
eyn konnynk heft in sinem here batte, Eingeweide bes. der Flsd^
konn7n[g]Iike teken, alze banre unde s. gebutte. Dat versehe butte tjui
bussunen. Nd. Jahrb. 3^ 8. 81. 15 eneme vissche warm gemaket. Gotk
bnt. Auch ein Süßwaßerfisch? Item Areneib. f. lls^. exentera, put. Di^,
VI s. vor eynen groten but vnde — Audi = Knochen, butt, been, bot
grundelen unde grimpen (1409). Su- Oudem. (Oder ist but als bes. W. an^»-
dend. S, 8. 239^ Anm. 31; XI d. setzen?) De broders wosschen de
vor eynen halffisch und einen but 20 ghebeente (eines seit geraumer Zpw
(1397). das. 8. 234 (auf Schloß gestorbenen Priors bei der IVans-
Münden). locierung) ende vunden, dat dat be€B
bnte, Tausch. Regula de tri in der der borst, daer de ribben an beiden
bfithe. Twe buthen, A. hefft flass, siden anhangen, verciert was mit
gifft den steen vor 5 m., B. hefft 25 <e suuerliken cruce ende dat was
ein lastherinck, de tunne 11 m. 4 ß. recht als eyn schilt vor den herte.
Wo veel flass schal de erste daruor Dat cruce sach (l. sath) midden in
geuen? Hamb. Bekensb. 1630, f. 137. den butte der borst an der substan-
baten nemen in der Seemanns- cien des buttes vp verheuen schin-
sprache: „so steuern^ daß ein Gegen- so barlike. Bok der Byen f. 119h,
stanäj der in Sicht ist^ mehr nach der butte, Bütte (Oefäß auf dem Rü-
See eu bleibt als ein anderer. De wil cken zu tragen , aber auch kleiner).
segelen van s. Matheus to der Fore, Ene butte mit negelen (1515). Wism. ,
de sal de kerke van s. M. nemen bu- Inv. f. 114; 1 holten butte. f. 191;
ten den huck van E. etc. Seeb. p. 35 dede maken tunnen, butten etc. Lüb.
24, 5. Überhaupt heißt buten oft: Dodend. v. 63; II hätten vnde bal-
in der See^ mehr seewärts, nach der lygen vnde melden. 1 bütte, dar men
Seeseite eu.^ Walther im Gloss. $s. de glese inne spölt (15..). Mdi.
Seeb. Jahrb. 10, S. 90.
bnten, 1. vertauschen, ende bute 40 bnw, als stfnonym mit buwhof oder
mit em mit wyngaerden ende gif em hof. Item tho Orle synt nu tor tydt
dinen wyngarden, de beter is, vmme beseth VI buwhouo . . item tho Ber-
sinen. Bök d. Byen f. 156\ — 2. als chelte synt VII buw beseth etc.
Beute vertheüen. wat dar ghewunnen v. Hodenb. Brem. G. Q. 11^ 33; N. N.
werde an beyder weghene, dat schal 45 buwet hir ock enen hoff, welcke buw
men an beyder weghene like buten boret tho den van Itzendorppe. das.
(1341). Lüb, Urh. IP, nr. 732; vnde & 36 u. so sehr häufig in diesem
de vangenen leth he . . buten alse Buche.
vee (1342). das. nr. 758; vnde vore- bawen. /, 8. 466^, 21. hebbet uns
den dat (das genommene Schiff mit 50 eynen armen vorman äff ghevangen
BUWERK 93 DALDEN
. . ghenant Job. Scacbt, de de strate ene kothwere . . ynde horeth tho
plach vor eynea vorman to buwende den van Swanewede; men secht, dat
{145J2). Zug geg. Jühnde, 8. JSl. sy en buwhoff. das. S. 35; des stieb-
bnwerk, n. bebauUs, hesteUtes Land. tes meyere, de vppe des stichtes
„ein Ackerhof. Dähn. Vnd de zulue 6 buwbouen wanen, de geuen ok tyns-
or ammeebtman scbal vns ok vrede- swine, de lopet zik myn vnde mer,
gud geuen iegben vnse bawerk vnde dar na dat des sticbtes buwboae
veltgande vee etc. (1396). Sudend. beßetb (mit Meiern hesetet) offte
8, S. 115, 43. wüste ßyndt. das. S. 10.
bnwbof. Das W. erseheint sehr lo bnwieb, cultur-y ertragsfähig. Den
häufig in dem Vorder Register, ab- bof buwich und telich to maken.
wedhselnd mü bof oder buw, und im Lipp. Rechn. v, 1471.
Gegensatze eu kote, kotwere; es be- bawlos, im Bau nicJU unterhalten
zeichnet ein Landgut (Meiergut, lat. u. gebeßert. Alse vnse gn. bere do
curia villicalis) von unbestimter Größe, 15 des sticbtes molen wedder an nam,
meist den Giften, Prälaten oder Edel- doe was de gantz vorfallen, vorkamen
leuten gehörig. Desse vorscbreuen twe vnde buwioesz. v. Hodeiib. Brem. G.
buwhoue buwen nu tor tydt N. N. Q. II, 141.
. . alle jarplicbt vt dessen beiden buvnnan, PI. buwlude. In deme
houen boreUi dem stiebte etc. Ha- 20 kerspelle to W. synt nu tor tidt wol
denb. Brem, G. Q. II, 8. 33; item 25 buwlude vnde ynsaten, de alle
so licht to A. nocb ene woste buw ricbtes plycbticb synt vnde vnder-
. . wenner desse buwbof beseten ys, säten des sticbtes to Bremen. Hodenb.
so Bcbal men dar jarlikes van geuen Brem. G. Q. II, 8. 152.
etc. das. 8. 42 ; item szo ys bir nocb 26
D
dachloneii} im Tagelohn arbeiten, gbet 18 stige liebt gl. to dren tiden.
Tagdohfker sein. Weret nu, dat der Emd. Bußbuch f. 35^.
kneebt welk vor sodan Ion (^1% M, dagelicht, adj. tagesheU. Etb scball
des Jahres) nicbt denen en wolde kein meister scberen jennigherlande
unde dacblonede. Gott. ürk. v. 1445. 85 laken, etb sy denne so dagelicbt, dat
daeblfinre , Tagelöhner. Lub. Do- menn uppet geringeste by dem scber-
dend. v. 1161. diske einen rynscben gülden vor einen
dack| als m. de dack van der ryder edder ander dergeliken muntbe
kerken (ist abgebrannt) (1547). Mo- wol erkennen möge. Hamb. Z. R. 8.
num. Liv. 4\ 40. 40 289.
dack, Stroh eum Decken der Bauer- dagelds, d. h. ohne bei einer Ver-
häuser. Item Greta et Henricus, ejus samlung ein ResttUat erreicht zu ha-
filius, II mod. tritici et vimam dakes ben. Wy laten juw weten, wo dat
. . Jobannes 4 modios tritici et duas wy ok myd den van Hamborgb gbene
vymas dakes etc. Xantener Hebe- Reg. 46 soen gededinged en bebben, men sin
des Stiftes St. Victor f. 27h (Pick, dageloss gescbet (geschieden) etc.
Monatsschr. 5, 8. 48). (1408). Ostfries, ürk. nr. 212.
dadel, aUfr. dadel, Mord, Todt- dalden, Nebenform eu dalen ? Nym
sctdag. Esse Reyntsna scbal Tidken bard twe deil, pek eyn deel vnde
vnde . . Irenen van dadel erer ma- 50 was eyn deel . . tostot id clene vnde
DALE-SLAN 94 DA&
smelte id to samende vnde lat vp ihrer Aufnahme in eine Ortit, ii
seden vnde gbet in guden starken wdche der Unrath abfloß, gestürzt \m
etik vnde lat id wol dalden, so nym von den Herumstehenden mü Ka& i
id denne yth etc. Wdf. Mscr. 23. Koth beworfen wurden, sobald miü
3 f. 118. 6 Kopf heraussteckten.
dale-slän, niederschlagen. BUdl. : danddk = damdök, das nicht fei
allen Unwillen, twidracht unde krich schmai, sondern auch breit war. Vtd
scholen unde willen wy nu van stund enem breden englischen laken, dij
daleslan unde nederleggen (1452). men het dandok, dar van betale^l
Ostfr. ürk. nr. 648. lo wy nicht mer dan 3 -Ä. (1378), fiafe
dale-tSn, niederziehen, eu Boden Rec. 3, S. 91.
werfen, besiegen (wrsfpr. wd den Reiter dane, dahne wird in hiesigen (Lk-
von seinem Pferde), alse biscbup pischen) Urkunden und audi noch i»
Clawes in Vrescb dal getagen wart, Munde des Volkes vidfack gdmxnä
Yorquam des sticbtes gut gantz seer. 15 um eine Niederung in der Gegm
V. Hodenb. Brem. Q. Q. II, 8. 54 der Flüße eu bezeichnen, wdche Ir
(prostratus et devictus Nicolaus in Hochwaßer überschwemmt wird. Wm
Frisia. das. 8. 88). e, B. die Weser anschwüU, so iei^
dalen, niedersinken. Weert sake, es: „Die Danen laufen schon^. iM
dat dat steenbuiss dalen schulde, so 20 betr. Grundstücke sind meist Wi^
schall men Uken busfrowe bringen und Hudekampe. So heißt es /. i
• • waer se wesen wil (1430). Ostfr. in den Salbüchem: des Pastoren Dm^
ürk. nr. 389; scolde ik mi so alle die Küsterdane. (Mittheil. vonPreuß^i
jar van deme minscben vexiren la- — Vgl. denne.
ten I wen ik mit ome certeyn kop 25 dank, (See)tang. Dat se tho bet£-
gemaket, wo dat gut darnach ein ringe eines weges ein foder dand
weinicb riset, so scal ik ein andern halen laten (1560). Wismar. Br^
kop mit ome maken ; nu it dalet, nu dankelbr&f , Enäaßungsbrief (^
will he na dem vorigen gewesen kope welchem man jem. seiner Di^
sik richten; wat is dat vor handelt so dankt). Were et sake, dat eyogh^
Brem. ürk. v. 1567; laet dalen seUe schedede van synem meisten.
(neige) den armen dine oren. Spegel unde queme in desser vorbenomede
der Sonden f. ^7a. stede eyn, unde nicht mede en brocbti
dftlslach. /, 478^, 15 lies : mit synen dankelbreff, so dat he wilüci^
einem dalslage. 36 lyken ghescheden were van sjn^
dampe. Abrotanum, dat is euerittOi meystere, so en schal ene nnm&i^
de is gud weder dey bösen borst tosetten efte meden (1494). Bani'
vnde weder den dampen vmme dat Z. R. Nachtr. 8. 7. — Vgl eoeii:
berte. Wolf. .Mscr. 23, 3 f. 13^. knechte danken vom Meister, der i»
damspil. Noch hadden se (die han- 40 Zufriedenheit seinen Geseüen enü^-
sischen Contoristen zu Bergen) ein Hamb. Z. B. p. 3. 52. 165.
spill im starffhuse, dat mosten dapper, adv. heftig, schwer, gr&'
de sniders und schomakers tosamen viter. Vnd heft he, als he (avf i^
speien; dat hetede dat dhamspill. FdUer) vast, hart vnd dapper ange-
Wen dar ein uthquam, drogeden se 45 tast, desse benomet etc. (1535). ^^
ehn mit einer gekalckeden hudt. sert^ Münst. ürk. &, S. 216.
Hans, Gesch. Bl. 1877, S. 143. Nach dar, 2. Belat. (da) wo. in deni^
S. 102 glich das dam- oder doemspil ewangelio, dar alsus gescreven steit
dem Bavdspid, bei welchem Gdldr IM. Vodend. v. 127. 225; m ä^
Schmied- und Kürschnerjungen bei 50 lesten richte, dar sik mine coa-
ÖAHDON 95 DECKER
[^iencien schal openbaren. das. v. 564 drückt würde. Diese BirJcenrinde
u. h. durfte nicht von cMeu alten und gro-
darddn, darthun, beweisen. Kan ßen Bäumen sein^ damit sie nicht
ouerst her H., dath szodane N. thor brüchig und spröde wäre. Der Meister
commenden gegeuen, dardon ynd bo- 5 mußte zugleich unßen, wann dieselbe
wisen (1533). Wism. Zeugeb. p. 174. gesammelt umrde^ da auf den Zeit-
darnlaken beeeichnet wd nicht punkt des Schälens alles bei der Ver-
y, Decken^ die vor die Thüren gehängt wendung und Brauchbarkeit ankam.^
wurden^ (Wehrm.) sondern Laken, Mitth. v. Rüdiger.) Auch die Arm-
die bei der Darre gebraucht wurden. 10 brustmacher gebrauchten die Rinde
Vff dem haussböhne 16 maltzsecke, (vielleicht um den Büfjel zu bescMa-
2 hoppfensecke, ziemblich altt, 1 gen, wo derselbe durch das Loch des
fertige steinerne darne mitt dem Schaftes gesteckt wird, damit derselbe
laken, 1 new vffgeroUet darnelaken, fest und zugleich elastisch säße?).
19 alte tonnen etc. Wism. Inv. v. 16 L. R. claghede, dat ze (sine brodi-
1596. Vgl.: yp dem bohne 1 ferdige ghen knechte) eme hadden duftliken
dahren mit 1 laken, 17 stucke bort- entdreghen an dauer vnde an arm-
holt etc. Wism. Inv. v. 1575. bostesslotelen vnde an anderen din-
dayer, Baumrinde, bes. Birkenrinde. gen also gut alze 4 mark. Strcds.
„dabber, Plur. dabberen, die abge- 20 Verfest. Buch, nr. 558. — 4 bundfuU
zogene Rinde des Birkenbaumes, welche beker yan dauerde gemaket (s. g.
man gern eum Anmachen des Feuers Birkenmeier?) (1520). Wism. Invent.
nimmt.^ Schambach. Vor den worm. t;. 1520 f. 122.
Nym guden winetik ynde sede den daueren, „^ ^^ ^^^ eitlem,
to salue ynde smere de wunden bu- 25 beben; sondern schwateen, wie es noch
ten ymme ynde legghe dar yp berken heute westmärkisch und bergisch für
dauer, den split alse du dünnest ostmärkisches dabbeln gebräuchlich
kanst. Wen du on afnympst, so han- ist.^ Woeste, Z. f. Berg. G. V. 10,
get id yul worme. Wdf Mscr. 23, 3 8. 19.
f. 124; Is auer dey worm dot, soso de* I,490\17. Vor Compar. desto,
leyge dar sweden yp (auf die Wunde), um so. uppe dat de yruntschop, de
dat de yulnisse yth the ynde id holet twischen ju unde uns ghesloten is,
denne. Item nym ghuden etick . . de ewigher unde de yaster bliyen
ynde smere de wunden buten ymme moghe (1392). Hans. Rec. 4, S. 107.
ynde legghe dar yp dannen berken 86 de. i, 492\ 28. Oberschenkel. Dey
dauer (fehlt ein eder, oder zwischen äderen an deme dee lat yor dre we,
dannen und berken?). das. f. 76; ok dat is yor dey podagren ynde yor
scolen se (die zadelere) de bome mit dey watersucht ynde yor dat men-
aderen unde mit lyme wol bewaren, strum der yrowen. Dey äderen ynder
unde wanne se dat ghedan hebbet, 40 beyden deen lat yor dey drose. Wdf.
so en scolen se der bome nicht de- Mscr. 23, 3 f. 52; H. schal dem
cken mit leddere, edder undere mit yogede geuen VI gl. yoir dat he F.
dayeren, de mestere en hebben se hefft gewundet int dee. Emd. Bußb.
erst bezeen (1375). Hamb. Z. R. p. f. 33h u, h. in diesem Buche; Die
91, 11. (jfNoch vor 30 Jahren mad^ 46 leynden ende die dyen (des Bildes
ten die Sattler in Dresden ein Mei- im Traume des bahyl. Königes im
sterstück, das dem Hamb. von 1375 Daniel) weren yan metale. Speg. d.
entsprach. Man pflegte nemiich unten kerst. gd. f. 102^.
die Sattelbäume mit Birkenrinde eu decker, Deckd. Vnde bedecke den
bdegen^ damit das Pferd wehiger ge- 60 gropen myt eyneme Sterken decköre,
DEGKSEL 96 DELKORN
also dat id nicht vth en swademe. deler, Theüer^ der von dctn Guts-
Wolf. M$cr. 23^ 3 f, 47. Herren hesteUt ist das demselben s^
decluel, Deckel. De ersame raid fallende delkorn au sammeln (res^
schenckede dem hem cardinale eynen eu theilen) und in Empfang su neh-
solvernen kop na wyse eyner blomen 6 men. In dat erste schal de mejge:
myt eynem decksei. Brem. Baths- dem deler der ghntheren doo eji
denkelb. 118 (e. J. 1503); dat decksei bedde, eyn houetpol . . vnde ome
ys one van den herten ock nicht äff- geuen eten vnde drinken, so raken
genamen, dar de ioden noch mede om des . . behoiff vnde not is. De
bedecket syn. Disput, to Oldersum 10 deler scal weddenimme des meygec
f. 12. perden, so vaken alse de meyger
de^e. He (der Ehemann) messede eyne voer inbringet, to twen perdec
den stal, he malk de koe, He moeste geuen eyne gherue (1197). Sudend,
de Täte wasken, de dele vegen, Ja, 8, S. 374, 26.
do hadde ick (die Frau) mynen 15 delesman, „ein Geselle^ der Jceintn
rechten degen (konnte ich gedeihen, Zeitlohn, sondern Äntheü am Fang
giengmir^swohl).Fastnachtssp.972,33. erhielt.*^ Rüdiger, £n jewelk kneck
degell Tiegel. Item scholen de in dem ammethe, he sy delesmaL
munteheren deme montemestere dat edder knecht, schal holden, so ws:
suWer in den degel to wegen. Müng- 20 he lovet eneme in deme ammethe.
reo. V. 1439 (Orautoff, 3, 224). Bolle der Fischer von 1375. Hamk.
deimet. In einer u. derselben Ur- Z. B. p, 63, 21.
künde wechseln oft die Formen, e. B. deletacht. Vgl. noch: Was die hol-
Item bi den 7 deymet 1 deymet; ten dem van Salder . . zu erkennen?
item in Eminelen venne twe del ('/s) 25 Eingebr. : ein schock schweine mit
van 1 dachmat; item 1 deymet bii einem kempen, die sollen ein fleisch-
10 dachmet boven deme Evendike mahl (ein am Körper eingebrannUs
(1464). Ostfries. Ürk. nr. 818. n. 3. oder eingeschnittenes Zeichen ?) haben
deinlink, dienlink (dinlink), Die- und auf ihre deele gezogen sein
ner. (vet. flandr. minister, famulus. 30 (1579). HöUing eu Hohenhamelen,
KU.) Vasten vnd lesen syn myn no Gr. Weisth. 3, 255.
mee Als der bedinghe (des Betens delkorn ist wcH das Getreide, das
precationis) deynlinghe twe Off twe dem Eigenthümer des Landes van den
vloghele etc. ^eg. der sonden f. 59^; Pächtern etc. für die Benuteung gt-
(sprac god to em, neml. Moses vnde 85 gehen wird. Die Ländereien wurden
sede etc.) Wat is to seggene anders oft — je nach Übereinkommen — gegen
dat dinc, Dat god sprac to zynen die eweite, dritte, vierte Garbe ausge-
dienlinc etc. das. f. 60c ; untrouwe than. It. van dem ho&lo& to delkorne
oft smekerdie maken nu de dienlin- VI verdel kornz vnd X verdel haue-
ghen rike. das. 98c; de unghetrouwe 40 ren. It. von Eldershusen von dem
dienlinc. das. Vorwerke, dat Hans Holthusen b&wet,
deisen. De seste remedie, de vrac- te deilkorne 4 verdel roggen vnd
heit achterwert doet deisen (bewirkt, XII verdel haueren etc. (Einncütmc-
daß V. fortgeht, verschwindet), dat Beg. v. 1397). Sudend. 8, S. 24S;
men etc. ^eg. d. sonden f. 53^. 45 spant de meyger na dem myddage
dele 9 Diele, Hausflur, gew. (wie wedder an wente an den auent, so
noch jetet) mit Lehm gepflastert. Item vaken alse he eyne voer delkorens
8 0. Rukoppe vor 2 dage up der scole inbringet, schal de deler (s. d. W.)
de delen myt lemen to beslande etc. gheuen je twen perden eyne gheruen
(1489). Z. f Nieders. 1871, S. 129. so eic. das. 8, S. 374; welk land geach-
DEMPEN DAMPEN 97 DEPEN
ted is yppe oegen molder haveren lesen^ das Gedenken^ der Verstorbenen
delkorns ynd negen molder haveren von der Kanzel. Deme kerkheren
a.11 dem tegeden in der marsch vnd to s. Jacobe deme gheven de older-
dat feltlank dar en boven an tege- lüde unser broderschop veer Schil-
den ynd an dele yppe twe ynd drut- 6 linghe to denkeghelde, dat he der
tich himpten etc. (1476). Cdlenb. Urh. brodere unde sustere des sondages
JX, nr. 278 (es wird hier also dSl- yan dem predickstole denke (1440).
kom, resp. del mit dem Zehnten in Hamb, Z> R. p. 235^ 9.
ffleiche Linie gestellt). Vgl. heren, denne, danne, (schalenförmige) Ver-
gheistlick efte werltlik, dede yelt- 10 tiefung^ Höhlung^ bes. von der Lager-
gudere efFte houetael hebben ynde statte. De (die Thiere) quamen al
de suluen guder bemeygert hebben up enen dach, dar he (der Lowe)
vmme den dridden efifte yerden deyl an sinem denne lach, dar dicke
na wontliker wise nnde wonheit der umme ein dorne was, dar binnen
marke etc. (1479). Sudend. 8, p. 374; 16 blomen unde gras. Qerh. v. M. 55^
de gutheren synt denne wedder ymme 8 ; do sin (des Fuchses) de lowe wart
dem meyger (der dreschen helfen muß) geware, Dat he stunt buten sinem
plichtich tho gheuen den delhympten danne, He sprak: ik wöndes ichtes-
{den ihm für seine Arbeit euf allenden wanne etc. das. 68^ 13; de lowe gink
Theü an Getreide) na dusser wise 20 do mit dem manne Tohant to sines
etc. das. yaders danne. das. 69^ 33. „Ligst du
dempen, dampen. Tuchnisse und noch in de denne? loird denen Lang-
Isewisinge dempen eede, Zeug^iisse schläfern sugerufen; und eu denen
und Beweise (durch Urkunden) ma- aus Kranckheit oder sonst unstätsch
chen Eide unufirksam. Lid. Urk. nr. 26 liegenden wird gesagt: wat dennest
2115. du?^ Manted 25, 69. (Im WB. ist
dendelen? tändeln, Tand treiben, fälschlich gesagt: Schlaf stdle im
spielen? Dat men in dem gelde huss Schweinestalle; nach Maned l. c. ist
(Gildehaus) moghe dendelen oder es „die verwundersam reine ScJdaf-
hof eleu (?) mit den klaten (Kegd so stelle im Schweinestalle'' d. h. doch
spielen?), mer men solde ändert ner- für die Schweine sdbst; also die La-
gen nirgen spilen, dar men geld möge gerstatt des Schweines,) Vgl. dane, u.
verlesen oder winnen (1389). Niesert, „dene, f. Nur als Localname: eine
Munst Urk. 3, S. 216. (Der Herausg. Vertiefung des Bodens, Einsenkung,
vermuthet, daß vielleicht eu lesen sei 86 ein Meines Thal, in der dene bei
dobbelen.) Hardegsen, Weneen elc.^ Schambach.
denen. /, 503^. — 2. unde des denning, eine Münee. (9 d. = 1 M«)
naesten daghes alle godes hylighen Den enkeden tall weten se (die Bus-
solde wi denen eyn eten dem ghe- sen) hir by: wen se in den krich
synne der vorghenomeden vrowen 40 tehn, so moth ein ider hovet einen
(ÄUissin sfu IVeckenhorst) (1343). denning geven, und wen se wedder-
Cod. trad. Westfal. 1, 133; van deme umb kamen, nimpt ein ider sinen
tenden tho Belen solde wi alle iare denning weder, so vele stucke den aver
deenen negen reymel vlasses und alle bliven, so vele werden orer gemisset
iare hundert h6nre vnde alle iare tue 45 Ein denning is ungeferlich ein Bra-
dusent eygere, tuiger (eweier) eyere bants stuver. Renner^ Lid. Eist. S.
min, unde alle iare achteyn schil- 234.
linghe penninghe vor cleynen denst. depen, die Tiefe untersuchen, lothen,
das. p. 134. mit dem Senkblei die Tiefe meßen.
denkegelt Das Geld für das Vor- 60 Do dar depet . . de schal vinden etc.
KMbtrac nun nmd. Wb. 7
DERDENKRUT 98 DIALTEN SALVE
Seebuch^ S, 45, 27 ; dar ymme is dar braucht tvird^ me moden = rermodei
quät depent. das. 45, 23, u, a.) (Ein wevel vant om — eifv^
derdenkrüt. . . dach vnde nacht, sMafenden Diebe — hinder open Sr.
wid derdencrud, snnte Marien krud gat unde kröp om darin) Daraf h?
etc. Wolf. Mscr. 23, 3 f. 123. 5 wunde (wohnte, glaubte) shien sii
dere, Schaden, Nachtheü, nocu- vorlesen oft van ruwen sterren, We^t
mentum, offensa, noxa. KU. Gnffheit he daraf begunde derven. Gerh. t
schal men schuwen vmme vele deren, M. 35, 10 ; dat hovet darf (in Fdo*
de se den mensche doet. Speg. d. des Hungers), buk unde herte beide
Sonden f. 63h; ghelike dat de worme 10 starf unde al de lede van dem liw^
den holte doen lede, Also brenghet das. 34, 13; sin körn he (der kerf€
droefheit an Dere den herte van den rike man) he lever derven lete, sin
man. das. f. 82^. ovet roten unde sine kleder d^
deren, (£:u dere) schaden. Ende worm eten etc. das. 57, 68.
solde hem gheuen rüste ende vrede 15 des steht auch für doste, nwr Sat
ende nyemant en solde hem moeghen Des stichtes man moghe ^i (dv
deren. Speg. d. Teerst, gel. f. 130; JLA^m»n) wol belenen in iuweme wer-
anxt brenct enen menschen daer toe, like klede, des gi de ¥ritten stake:
dat hi ontsiet die dinghen, die oen hebben in juwem vorderen arm. Gj-
deren mogben an sinen liue. das. f. 20 ^b. ürk. IX, S. 135; vnd weidet
159^ ; de ledich is (der Müßiggänger), dar vmme van stund an to juw ge-
vele dinghen beghert, Altyd em hon- reden hebben, des vnse sone ander
gher deert. Sine oren doghen hon- dage begrepen mit den herren (1400).
gber sware, Altyd vm te boerne nye Etedel, Supplem. 8. 264; dine kindere
mare. Speg. d. sonden f. 2^. 25 claghet dich (wenn du gestorben bist).
dSrlik, thierisch. In miner iungen vil körte stunde, des ze (wenn sie
ioget hadde ik eyn derlik leuent . . nur) crighen depunde. Visio Phüib.
vnde hadde eynes hundes leuent. 142 (Nd. Jahrb. 5, 8. 31). — Auch
Emd. Mscr. nr. 139 f. 9^. dese (wenn nicht etwa ein t ausge-
derlik (eu dere), schädlich, nocivus. 90 fallen ist). Vortmer mach en jewe-
Stanc vnde derlike lucht. Speg. d. lieh copman up unde ut schepeo,
sonden f. 30^. wann he wil, dese id bi dage si
derten. Der vrowen syn [is] to (1369). Lid, Ürk. nr. 1064. (S. desto
male derten Vnde to malen licht van a. E.)
gudeme horten. Josef, V. d. 7 Tods. 35 det, f. Volk, de vos sprak: der
V. 2071. hunde det Noch luttek van dem
dertlik, thierisch. We wU sik ir- vrede wet. Gerh. v. M. 47, 77; be-
barmen ouer de sik ghenalen den drogen van der valschen det. das.
bestien, dat is, de en dertlik leuend 80, 63; gi sinnelose det; das. 94, 73,
hebbet also eyn peerd ? Ecdes. f. 78b. 40 — bi nachtslapender deet leeth ber-
derven, darben, entbehren. Men sal toge Magnus . . stigen in de stat
(an den Fasttagen) vleisch deruen Luneborch. StuMinge des Hertig.
etc. Sp. d. kerst. gel. f. 154^; swar- Lüneb. f 173^; bi slapender deyet.
like[r] so deruen wi prys, den men Big. St. B. p. 66; secget he denne,
vns bieden solde, dan van gesteente 45 he untforde mi min gut duftliken
vnd van golde. Speg, d, sonden f 109^. nachtslapender diet etc. Bichtsi.
derven, st, v. hinschwinden, ein^ Landr, c. 35 § 2, u. Homeyer im GL
schrumpfen (jsu derf, Darre, Schwind- dialten salve. Dyalten salae to
sucht? oder = verderven, tvie häufig maken. Accipe dialten nigram, bot-
das Simplex statt des Compos. ge- 50 teren antiquam, sepen album, hasen-
DICHT 99 DISfK
Teth, goseneth, marck vth den schyn- uude van dilden weaeren, dede w&r-
cken kuoken, desse alle tosamende liken van enem bevere Dat vel vor
temperert Optimum efficitor unguen« din vel nicht ennemen. das. 81, 11;
tum. Woif. Mscr. 60^ p. 152, dem armen dilden mach dat sin ge-
dieht = dacht, decht. Drierleie 5 lik. das. 65, 129. (Die im WB. an-
dinck is in eneme waslichte, also dat geführte Steüe aus Wiggert ist =
was Tnde de dycht vnde dat vur. Gerh. v, M. S, 28.) S. Sedmann,
Lab. Passianal f. 54h. Gerh. v. M. Eitd. 8. XXX.
diehteBi ersinnen^ ins Werk seteen, diUe, Ttäie? (Bohre , am etwas
anstiften, ut siaem synne stichtede 10 hineineustecken.) 1 schuuestake myt
De rave onde dichtede eyn werschop ener iszeren dillen. Wism. Inv. f. 128.
(Gastmal), de was grot; vil vögele dime, ,,ein Haufen Heu oder Gar-
he tosamen löt. Äesop f. 37, 1. ben auf dem Felde.*^ Bohnert . Se
dickent = dicke (dicken mit an- geuen ock der borgh mit alle nene
geschobenem t), häußg. Wy dickent 15 plicht, sdndern alleine den tegeden,
sien, dat etc. Speg. d. senden f. Sb. alse nameliken de nyen lendere vnde
dien, digen, gedeihen, wachsen, eu- louwenbrokere den veirteynden dymen
nehmcfi. Maria, alse du degest an (1500). Sudend. 8, S. 273. Vgl, vimen.
der saugen tyd dyner kintheyt an diaigelkole? It. 1 i. P. vor 2 vo-
gnaden, also lat my digen an doge- 20 ^^^ ^<>'^^ ^ hudende dingelkole van
den. Van den festen f. 125h. dem Osterwolde; it. 5 ß. P. vor 10
di^^dink, s. deinlink. voder kole to hudende dingelkole;
iigge = dagge? (Eine Nebenf. it. IV« ß. Pr. vor 3 voder dingelkole
degge kommt atich vor. s. Oudemans.) to hudende. Z, f. Nieders. 1871, S.
Dat luckede syk vppe eyne tyd, Dat 35 214. („Bie Bereitung von Meiler-
dar en rouer to em (einem saligen kohlen scheint später nicht vortheühaft
broder, der vid Gold an einer Steüe befunden zu sein, da sie aufgegeben
gefunden hatte u. mü demsdben be- umrde. Nur in dem J. der Fehde
kümmert u)ar. he wyste nicht, wat 1486, wo die Herbeischaffung auswär-
he mede scheide, Wor he dat lede, so ^ig^ Kohlen Schwierigkeiten haben
so hadde he var) quam Vnde her- mochte, scheint die Kohle at^s dem
berge myt (bei) eme nam. Des auen- städtischen Walde bezogen zu sein,
des se gingen ligghen, De hilge va- Es findet sich nendich bei etwa 40
der nam synen digken (doch wd des Fudern dieses hier dingelkole genann-
Beimes wegen = diggen), Syn golt 35 ten Materials nur die Ausgabe für
vnde lede vnder syn houet. De gast das Bergen dersdben [früher to dre-
hadde dat gesen unde prouet . . Do gende, bei obigen 40 Fudern dingel-
he by dat bedde quam Vnde den kole aber to hudende bezeichnet] be-
pungen (Beutd) myt dem golde vor- rechnet.^ Anm. d. H.)
nam etc. Josef, V. d. 7 Tods. v. 4050. 40 dink, euphem. für penis. Is eynem
(Oder sollte es ein Synonym von punge manne dat dingk serich gheworden,
sein ? Dies finde ich aber nirgends.) nym dyllen wortelen etc. Wdf. Mscr.
dilde ist wd niedrig von Geburt 23, 3 f. 65. — Im Flur, mit Adj.
u. Gesinnung. (Hängt es zusammen (u. Präp.) zur Umschreibung des Ad-
mit tiltap, dildap, stultus? Bief.) 45 verbs. De bogen landesheren, De mo-
Stolt papenknecht van dilder art Nu gen sik tein bi dussen meren, Dat
(nie) to denste truwe ne wart. Gerh. se mit gnedeliken dingen (auf gnä-
V. M. 82, 36 ; ok hestu (spricht der dige Weise) jo ore underdanen dwin-
Wdf to enem egele) jo veide grot gen etc. Gerh. v. M. 14, 37; mit
van minschen (andere Hs. weuerschen) 50 neuen dingen, auf keinerlei Weise.
7*
DmE 100 DOBBEB
Redent. Sp. 229; gedegedinget, dat wy mede in der vart weren oos'
vnse heren den sieden . . ere breue nicht also Engeische dyse and aoik
in vrantliken dingen holden willen also de zeevart hebben . . dachte n\
(1404). Sudend. d, nr. 261; se schul- wol sin gedan (1441). Hans. Beclt
len dat holden mit den tollen in 5 S. 377.
vmntliken dingen. d%s.; Dat dor wy disinge. wo dat twe schaten h
wol Seggen by groten dingen, y,das der dyssinge vnd regen [vp] gelof«
getratien wir uns groß und hoch jbu weren (1543). Wism, Br. Es wir.
versichern^. Hensdin (Nd. Jahrb. d, wdhrsdieinlich: ^düsteres Weiter^ ^
8. 13); ik segghe ju in waren din- lo deuten; wir sprechen noch jeUt tm
ghen etc. Speg. d. senden f. 117^; einem „dbigen wer'' (WeUer) vm
mit Torsaten dingen (vors&telich). verstehen dirunter besonders ein f im-
Harnb. Z. R. p. 32^ 2. dauernd neUiges^ naßkaltes; s. Doon-
dink, als Flurname, een wisch, haatj Ostfr. WB. s. v.
dat wilde dingk. FHes. Arch. i, 436; 15 dobbe, Niederung^ Vertiefung. Neic
(dyt is de geltpacht in den kerspel fyn weyten meel in een diepe scfao^
to Freckenhorst) . • to Vrylinktorpe tel, maeckt int midden van het ra^
1 marc van 1 wisch hörende tor ,een dobbe, doet daerin een l^iel n.
Hosel. Gort Blocke 3 rh. g« van dem room etc. Ostfr. Kochb. v. 1656 /
dinge hörende tor Hosel. Rotgerus 20 iOa. — Sumpf, wort mit Yelen Lft-
1 rh. gld. van der Mollenwisch (Ende touwern erslagen, de andern entve-
des 14 J.j. Codex trad. Westf. 1, 152. ken in dobben, moras und wilteni^
— So giebt es bei der Stadt Oldenh. Benner, Lid. Eist. 36.
(im Ohmsteder Felde) ein ding; holt- dobbelatze, Würfdqnd. Dar a
dink, Quekendink (Friesoythe); auf 25 schal nen sulveshere synen knechlei
'm wildinc (soU wd heißen wilden d.). steden (gesUxtten) veyle markede ta
(Tungdn^ Old.) holdende edder dobelatze. Hamb. Z.
dinkbank. Des he (König Erich R. p. 26.
von Dänem.) nicht tolaten en wolde, dobbelstSn. wittebroot in dobbel-
sunder he hadde dar dingbencke ge- SO stenen (d. h. in Würfdform^ »tdU u
stalt ynd berSd laten, dar he vnse Scheibenform). Ostfr. Kochbuch f.
frund Yor gerichte in eschede (1413). 1656, f. 11h.
Lüb. UrJc. F, nr. 463. dobber. Kombt ein schip in einen
dinkstock. j,In diesen vier Dings- haven driven, dat schal ein dobber
stocken (quatuor projectis in terram 36 np einen ancker hebben. Husumer
lanceis ad quadrangularem formam) Seerecht (Wisbi) 48 Bdiebung (^
ließ Konig Christian 2. von den 1614). — Es heißt auch so der Kort
Bauern über den Schloßhauptmann (Bohr) etc. in der Mitte der Ängd-
Torbern Oxe das Todesurtheü faUen.^ ruthe^ der die Angd am Sinken kin-
Dreyer, Samml. 2^ p. 724. 40 dert und durch seine Bewegung os-
dinslaeh. Die Vermuthung, daß gibt^ ob der Fisch „gdrißen'^ hat. ca-
statt dynslach aynslach au lesen sei^ lamus, qui suspendit hamum, ne fon*
ist nach brieflicher Mittheüung von dum petat; cortex subereoa lineae
Dr. Rübd richtig. piscatoriae. Kü. doaper, in genere
dirdendei. diertein (fr. tiretaine) 46 fluitans quid, quod suspendit hamum
linistema, dicitur vestis ex Uno et reteve; speciatim parallelopipedoo
lana contexta, quod religiosi pro ca- Ugneum parvum in aqua natans et
miseis portant. Hör. bdg. 7, 11. sustinens funem, qui desinit in ha-
dise? Mochte man ene vlote ut- mum. EaV krtsma. — Vgl. Bobrik^
reden unde de wol bostellen, up dat 60 Naut. WB. s. v. dobbers.
DOCH 101 DOLEN
doch dient zur kräftigen Versiehe- dogen, taugen. (Wer das Schuster-
%ng. Dar ymine schalle we ynd wil- amt gewinnen unU) de schall maken
$n . . ze (unsere Herren) vor scha- dre par scho vor erem werkmester;
en Tnd vor vnvoge bewaren, des doget de (taugen diese, sind diese gut),
e on doch to rechte plicfatich zind 5 so scholen se eme darto sieden
tc. (139?). Sudend. 8, nr. 202; (1394). Bayer Urk. II, 8, nr. 194.
dicht — ) sunder doch, ynd drogen doger (dSger), Nebenf. au deger
enne dusse krude al droghe vp ener (wie häufig e = o, s. I, 618). wor
•önen, nicht in der sunnen, sunder umme so bidde wi ja vrentliken unde
loch in der lacht. JV3. Jahrh. 4, 8. lo döger (1401). lAvl. Urk. nr. 1595.
\9 ; ynd do se (die sleenen) denne doien, deien, thauen. Nu heyet et
. in enen badel, sunder doch (aber hir also sere gedoiiet, dat se der
a) erst gesolten. das. 90. (l. de) sware last nicht yan hir en
doeke, Schiffsdock. It. (gegeyen) bringen konen (1400). Livl. Urk. nr.
lerne manne, de dat schip in de 16 1561; als 't deyet, so smelt de mor-
locke (eu London) lede 6 ^. (1436). ter (Mortd) weder. Speg. d. sonden
Hans. Bec. 2\ S. 91. f. 34ä. Vgl. deigen, (updeigen), re-
docke, 3. Strohbündd. Dat men soWi, remitti. Hoffm. Findl. I, 8. 160.
myt nyne docken decken (nend. die dSkmaker, TuchfcArikant. gilde
Dächer) sal (1414). Coesfeld. Stat. in 20 der douckmakere, wullenweyere ofte
Nies. Münst. Urk. 3, 8. 209. lakenmaker in Melyinge (EUnng).
doden, tödten. quicksulyer doden, Brschw. Urk. v. 1501.
d. h. es seiner Flüßigkeit berauben, dSkyorer, wird wd nu/r „Tuch-
es durch Beibung mit anderen Kör- händler'' sein^ vgl. bökyorer, une die
pern in einen pulverartigen Stoff ver- 25 Kaufieute noch jetzt sagen, daß sie
tvafiddn. Wedder de läse . . nym diese oder jene Ware führen oder nicht
rüden ynde qwiksuluer, dat gedodet führen.
sy myt nüchteren spekelen. Ooth. dol, als Subst. tJbermuth. De sun-
Arjsfneib. f. 17h. der not de landesheren dor dol jo
dodenbdk, Todietdmch. began . . 80 schedel&en anyechten etc. Gerh. v.
mit yigilien ynde des morghens mit M. 60, 30.
selemissen, mit eneme ytghesprededen dolen, schmerzen^ verdrießen? (Zau-
boldeke ynde mit yer liebten dar- berei) ym dat se maus minne beghe-
ymme, ynde yortmer erer binamen ren, Of dat se diefte willen doen,
laten denken yridach ynde sondach 35 Also enighe yremden coen (Kühen)
yt vnseme dodenboke mit den andern Er melc meest hebben gestolen, Dat
(1394). Mb. Urk. 4, nr. 612. Vgl. zere den ghennen dede dolen, De
Hanib. Z. B. 265, 15. daer by yerloren dat ere. Speg. d.
dodenkiste, Sarg. Dat dode lycham so^n f. IO82, (oder es heißt hier:
wart ghedraghen to synen eghenen 40 irren machte, in Verwirrung setete?).
hase ende ghelecht in de doetkiste. Unklar ist das W. auch in folg. St.
B. d. Byen f. 219^. (aus demselben Mscr. f. 123c): De
dogelik. ynde (der Herzog) sede selue zonde (der Blasphemie) den
yorder den steden, dat se sik dar- ghenen ock wert, De yerhuren ter-
mede beworen ynde yppe dogelike 45 hnge of bret (Spielbrett). Nymand
wyse brachten (1409). Lub. Urk. 5, en derf daer in dolen Cameretten,
S. 301 (In dieser St. vielleicht eu dat sint dobbelscholen. Den weert
dogen, ertragen, eu eichen: auf eine roect niet, wat se hantieren, Is he
Weise, die eu ertragen ufäre, die man yerbetert yan bellechiren (d. h. ?).
sich gefaUen laßen könnte). 50 dolen, ur^. mit e. dole, Graben^
DOLLE 102 DON(N)EKEN
umgeben^ <Ü8 Zeichen der Grenee, we bidden dy, dat da Y. B. brer?
überh. begrenzen, vorkopen enen werff, ghevest an de van Ltmeb., dat osi
als de nu tor tyt gedolet unde ge- lange dach (Frist) werde, als d:
tekent is myt enen koeltune (1438). lengest bidden kannest. Dar is as
Ostfries, ürk, nr. 502, Vgl. dole, dol, 5 to donde (es liegt viel daran)^ ah we
Grenzzeichen ( Pfahl ^ Stein, Rinne, dywol berichten willen ^1572^. JM«^
Graben). DoornJeaat, Ostfr. WB. s.v. ürTc, 2, nr. 722 (Vdger).
doUe. J, 535\ 44. Nemend soal doii(e), m. und f. Art und Weis
deme anderen einen boet efifte kaen Hberh. He (de vilthot) is ok van men-
entforen . . doUen, remen, osevate 10 nyger done, gel, wit, rot ofte grooe
nemen uthe des anderen böte. Fischer- Nd. Jahrb. 11, 56, 76; se (die AfpK
rolle in Z. f. Gesch. d, Herzogth. 8. als der Löwe ihr Kind häßlich gt-
H. L. 4, 8, 182. funden hatte) angest hadde der mere.
dolle = dale, DoMCy monedula. dat or kint vorwesselt were, West to
Voc. Old. 15 lesten ein spegelglas bewiset or, da:
dolowe, Fensteröffnung? De duue it was or gelik an aller done ö^
de Noe ter dolouuen Vt vlieghen dede jeder Hinsicht). Gerh. v, M. 85, 4ii
vmme prouuen, Off iewers droghe unde (der Ritter) how it (dc^ Pfef^}
was enych land etc. I^eg. d. sonden sere mit den sporen, des is vil gem^
/". 59d. 20 hedde enboren . . To lest do it quaE
dornen, verurtheüen. Wonderlike üt der done (als es seine Ruhe b
dinck ick zie, De grote dienen do- Geduld verlor?), do sprak it etc. (iii
men de cleenen. Speg. d. senden f. 61, 78; de (die Frau) he ane fc't
49<i; al wolde ymand de rime dornen wol gewinne, de one weder nmine
(die Reime verurtheüen^ verwerfen) 25 gerne, allein se si ein arm dem.
Dat se ergfaent valt to hart etc. das. de sinem done (seiner Art u. Weise
f, 1380, seinem Stande) si geyöch, darauf
ddn, schaffen, fördern, helfen. Wert hebbe he ennoch. das. 60, 48.
eyn ordel vor richte vunden vnde donerdach. Noch ein Beispid, daß
wil dar ienich man wederspreken, 80 der grüne D, auch der D. nach Ostern
dat ne doyt (Var. helpeth) nicht, he ist: Donrestagh na ostem, genant
ne bescelde dat ordel uppe dat hus gronen donnerstagh den armen im
vor den rat. Rig. 8t. R. p. 86. — sekenhuis ein siden specke (15 J-)-
Mit Inf. 3. laßen, befehlen, seggende, Pfründenordn. in Freckenharst, Cd
dat wy van den vorscreuenen schepe 85 trad. Westf. 1, 177.
ynde gude solden verrichtinge offte denen (danen), strotzen. MywuD-
beteringe doen effte doen doen (thun dert des auermate sere . . dat jenycb
laßen) (1420). Lüb. ÜrTc. 6, nr. 224. vrowe ere kynt vorlecht Vnde em
— 7. do markeden se dat wol, dat syne vodynge vorsecht, der des kp-
eres dondes up der zee nycht mer 40 des nature is bewonen, vnde den Ae
wesen wolde. Korn&r 218\ — 8. to brüste van willicheyt danen (l. donen
donde sin, nöthig sein, stratenrouere, des Reimes wegen) etc. Josef V. i
de ze wol weten vnd der we on vele 7 Tods. 5213.
wol benomen willen, oft des to donde donnagel? 2V2 m. . . H. Wegener
is (1396). Sudend. 8, nr. 145; so 46 pro diversis fabrilibus ad pyxidesto
wanne de gast comet in de Nu unde den bolwerken pro Stempel, pro slote,
hevet he to donde holtes oder mast pro grote donnegele, stelnegele, h^s-
(lat. Text : de quibus habent necesse), pen unde haken etc. Kämmer. Bechn.
de mach he howen an beidentsit des v, 1457. Zug g. Jiihndc p. 25.
wateres (1269). Livl. Urh. nr. 414; 60 don(B)eken, tünchen. 8 kr. N. N«
DONT 103 DORENDAGE
lone, dat se veir dage twfl dorn- vlees door heet is. Ostfr. Kochbuch
lassen dönekeden vnd ouene makeden /*. 5. — Vgl. peruigil, dorwacker,
C^^97). Sudend. ö, S. 228. sere wacker. Hör. helg. 7, 19 u.
ddat, Sfdfst. Infin. auch concr, Saclie. Oudem. 2^ 121. — S. auch aldorgen.
XI> e schaffere solen bewaren alle dynck 6 dorehhowene sco. caiceus militaris
i T\ der capellen, also dat alle ornate perforatus. Dief, s. v. milleus.
^ebetert werden vnde nycht vorgaen, dor(eh)siehtieh, scharfsichtig. So-
o-lse myssegewede, vnd alle doent, migher lüde oghen syn min bequeme
<]at deme altare to behort (1429). der duuele fantesien te sene, mer
JMekl. Jahrb. 10, S. 73. 10 sumighe syn van naturen dorsichtich,
dopy Topf. Nym eynen dop von also dat se de duuele seen mogben
orden ghebrant, dey vorglasuret sy als se lychame anghenomen hebben,
>rnde doy den dop al tuI der steyne Bok d. Byen f. 182^.
otc. Wolf. Mscr, 23y 3 f. 49. — dorde, thöricht^ von Sinnen, sleyt
JCnqpf^ Beschlag von Metall. Do toem- 16 dat swel inwart vp de lungen, so
sleger scholen (als Meisterstück) ma- wert de mynsche dorde ynde steruet
Icen ein tug und gerede tho einem drade. Ooth. Areneib. f 24^; sprikst
perde, ein unstrafflicfa crutzetug mit du auer, du willest bewisen, dat it
acbte munstern daranhangende und de unsinnige dore dorch dorheit nicht
mit runden doppen beslagen. Eamb. 20 gedan hebbe unde so dorede nicht
Z. B. p. 47. en si, dat he sie mit dorheit icht
dopersch, täuferiscK Unde gy der unsculdegen möge etc. Bichtst. Landr.
doperschen secten nicht wyllen an- c. 43, § 5.
hengich syn. Gott. ürJc. v. 1535. deren, Thor sein^ thöricht handeln.
doppeken, dopken, Demin. von dop. 25 Und laten uns fryken (frei^ ungehin-
29 Yorguldede dopken mit lowenkop- dert) doreu unde dullen. Fastnachtssp.
ken tho einem reemen (wahrschein- 964, 1.
lieh y^Ueine Knöpfe^ zum dusink). deren, u>agen. Vele dinghe en doer
Wism. Inv. v. 1565. Vgl. 1 huven wy nicht doen, nicht want se swaer
mit bockstaven und mit doppekens. 80 syn, mer want wy er nicht deren
Item noch 1 huve mit sulveren dop- doen, dar vmme syn se vns swar.
pekens (1475). Ostfries. Urk. nr. 951. Bok d. Byen f. 196&; Di dorn ik
doppet? unde cyn nygge doppet (sagt die Krähe sum Schafe, dem sie
tafellaken van sees eleu lanck unde Wolle auszupft) to allen tiden an
twe nygge hantdwelen etc. (1466). 35 angest riden . . gi ne dorven dar
Ostfries. Urk. nr. 846. (Zu doppen: nicht wedder don. Gcrh v. M. 58,
bezetten, opzetten, opsieren. Oudem.?) 23. — Vgl. über darn. Ilöfer in d.
dop, Eidotter (gewöhnlich döl). (Zu Germ. 23, 3 f — Auch die Form
einem Gebäcke) twe of 3 deren van der, derren kömmt vor. De lüde
ayer clayn geklopt. Neemt harde 40 schenken gallendrang vnde myrren,
ayer, doet de dooren uyt in een mor- De van unrechten gude almissen
teer. Ostfr. Kochb. v. 1656 f. lU; geuen derren . . Dem vorreder Judas
hoe men en kraft ey macket. Neempt is ghclyk de man, de mit houetsun-
een dor van een ey en etc. das. f. 22. den der to godes dische gan. Speg.
(dorch), dor, jsur Verstärkung von 45 d. mins(M. salicJi. f. 48^.
Adj. u. Adv. durch und durch. Merke, dorendage. In festo coaversionis
wan dat water rot vnde dor heyt is, b. Marie Magdalene, quod peragitur
80 wert deme mynschen gherne vmme feria 3 post Estomihi, hoc est, in den
den nauel we. Wdf. Mscr. 23, 3 f. deren dagen. Grotefend, hist. Chronol.
44 ; dat tosamen gekoket, bet het 50 s. v. ; se deden on witlik, wu dat
DORENKISTE 104 DORPEBNIE
fromede kremere over dorendage ande ein DruckfeMer, bei Lc^^penberg nidd \
noch leng gestan hadden. Gott. Utk. im Druckfehlerverseiehnis verieflert. '
V. 1419. Es heißt: doren ; das Hinrichten twis-
dorenkiste. j^Es finden sich Nach- ken twen doren ist eine bekanmk
richten^ daß auch in Hüdesheim die 6 Sache; auch in der Bost. Ckron. p.
alte Strafe des Sanderhäfigs angewandt 22 (Bost. Progr. 1880) imrden ge-
wurde; solche Käfige hauten die Städte koppet E. B. u. N. W. twiscken bei-
(Magdeburg) häufig gefangenen Bauh- den doren/' Krause^ Nd. Jahrb. IL
rittern^ ja selbst Kriegsgefangenen, 40. — Vgl. dat etlicke des nachtes
fürstlichen Personen. An vielen Orten lO heimlicken twisschen den dhorea äff
steckte man in seich einen neugebauten gehouwen worden« Lab. Chr. J2y €55,
oder schon früher eu diesem Zweck (In dem ersten Beisp. im WS. Jia
hergestellten Käfig Leute, die durch ververnisse.)
ihre Hoffahrt (Berlin) oder durch dorme(n)ter, dormter. Wy sold^
grobe Possen Anstoß erregt hatten. 15 decken den dormetere van der ker-
Man nannte diese Behälter in Nieder- ken bet tho deme schorsteyxie (teg^
Sachsen dorenkisten, in Süddeutsch- dormitorium . . usque ad cammoml
land (0. B. Wien) narrenkötterlein. Cod. trad. Westf, i, 133 u. 74; k
Um 1542 wurde nach den handschrift- lach up den dormter ende wakede,
liehen Brandesseken Annaien einer ge- 20 ende he sach den duuel yp den dorm-
wissen Barbara Storg in Hüdesheim ter comen in der gedaente enes scho-
auf des Baths Befehl eine Dorenhiste nen wyues. Bck d. Byen f. 256^; mx
gebaut. Es heißt dort: Barbara Storg jaer 1347 so was tghewicbte Tan d^
gieng in den dorn wedder des rades Oesterlingen ghelyket tieghen ige-
bodt, de markvogedt nham Öhr vele 25 wichte van der stede van Brügge,
hoiken, ind leste wordt Öhr gebuwedt twelk tghewicbte gheleit es ten Frereo
ein dorenkisten vor des hilligen krui- in der Oesterlinge steine, die staet
tzes dor, darin wardt se gesettedt in den dormenter. Lüb. Ürk. IP, «r.
omme den avend des hilligen lieh- 876,
nams dach unde sadt dar dat gantze 30 dorn, unde (Heinr. d. L.) leth de
iahr nndt andere inne/' Seifart^ Sa- stat (Braunschw.) mit grauenen vnde
gen etc. atui Hüdesheim 1860. 2, p. 190. dornen vestenen. Stichtinge des Her-
dorich, thoricht. Alzo secht de tigdomes to Luneb. f. 161k
arme doryge man, Deme syn torne dora6| umgesetzt für drone (wie
nicht wil vorgan. Josefe V. d, 7 Tods. 35 häufiger r versetzt wird^ e. B. bert,
V, 7597; Bistu wys vnde hefb cleyne Bret^ terden, treten^ derschen, dre-
gud, Dyn daed dorich wezen mod; sdien u. a.). Dat deerde deel der
Hesta gud vnde bist dorich mede, byen is der gheenre, de ghenomet
Du kumst wol in der wysen stede. werden dornen. Bck der Byen f. S?c.
Emd. Mscr. nr. 139^ f, 193h, 49 dorpel, Schweüe, limes, eyn zolle
dork. dorrick in eyn schip dair vel eyn dorpel. 5 Voc. W. De ouer-
sych al dat water in den schip ver- sten dorpele der huse worden be-
gadert, sentina. Teuth. streken mitten bloede des paesch-
dorke? Des lammes losinge sint lammes. Boh d. Byen f, 238^.
veir penninge . . achte Schillinge der 45 dorper. Ein dorper dorperhede
meren (Kfh: of dorken). Ssp. 3^ 91 plecht, Ein hovesch man hovescher
Anm. (Die Vermuthung, daß es ein dat, AI dorperheit mi is yorsmät.
türkisches Wort sei^ s. Hom. im Gl.^ Gerh. v. M, 27^ 114.
ist hältlos.) dorpernie, (rusticitas; die dorper
dorm. I, 552b, 30. „dormen i^^ 50 hi doet dorpernie etc. S. Oudem.)
DORST 105 DRAGEN
9€iwirische8f grobes Wesen in Handlung erlik vrowe vp dem velde, dat (=wenn
«• Sprache. Yracken (Geizige) doen auch^ gesetsd daß) dar weren twyn-
Sode grote dorpernye (benehmen sich tich beide, De bleue wol eyn vrome
j^rtib^ roh gegen 6.). Speg, ä. sonden vrowe vordan. Josef, V. d, 7 Tods.
r. ^5b; beter syn de bilghe dorper- 5 v. 5511.
r^ien . . den bezondighe (sündhafte) d8f, taub; büdl. leer, vergeblich.
»chone sprake. das. f 137d. uppe dat wy nene dove reyse deden
doMt. Wedder den dorst nym (1437). Hans. Bec. IP, 8. 37.
ytten engeuer. Goth. Ärzneib. f. 6JSh, dovense, Taubheit. Ybko hefft Ep-
Offetäar ist hier mit dordt nicht 10 pen swarliken gewundet myt enem
cier natürliche Durst gemeint, sondern steen in dat houet by dat oer . .
eitle krankhafte Trockenheit des Mun- des sal he em geuen te boete 23 gl.
deSy der Fieberdursty wie es in einer , . ynde de lamelse vnde donense
sjpäJteren Stelle unseres Buches (Von scal staen jaer vnde dach. Etnd. Büß-
den Heäwaßem) heißt : aqna endiuien, 15 buch f. 50^; douense (in Folge von
dat is Bunderlinghes kolende alle sake bloetlosinge, dat em tbloet vth den
(suke?), yt vordrift de Yorrateden oren was gelopen) steyt jaer vnde
wuchtigen bitte, it vordrift dagelikens dach. das. f. Sab.
dorstens (de suke des d. d.?). f. 118^^; draelit. hilligen dracht. des hilli-
&qua ebiari, dat is water van adicke, 20 ghen lychams fest, wanner man den
id is van velen kreften; dyt water hillighen lycham vnses leuen heren
vordrift daghelike dorste vnde qaad vmme de stad drecht, so kostet de
gesuchte (Hs. gesiohte). das. 118^.^ processie dit nabescreuen. Brem.
Regel. Sathsdenkdb. 87; YIII schiU. hefft
dorstel, Thürpfosten. Dat synt de 25 gekostet de heyligen dracht to Wa-
paschalken hochtide, dar ane dat terlere (Kloster in der Graf seh. Wer-
wai*e lam dodet wart vnde de dor- nigerode). j^Dieses heyligen dracht
Stele werdet ghewiget myt syneme ist ein sehr häufiger Ausdruck und
blöde. Van den festen f. 84b. bedeutet die Procession mit den Heil-
dorstiehy kühnj trotzig, dorch ere so thümern, zunächst wci das Tragen
dorstigen vorsate uode avegunst. derselben eu einem Wallfahrtsort.'^
Halberst. Urk. v. 149 JS. Jacobs. (Die erste Ausgabe ist datiert:
dortigeste. Dieser 30ste Tag pflegte 6» fer. oct. corp. Christi 1446.) —
auch festlich begangen zu werden. Swe EngelhtAs hat: hilgendracht, letania,
hir eynen dryttegesten hebben wel, 35 rogatio pro mortuis.
de en scal neyne gheste mer bidden dracht, Tracht. Nen wif en mach
noch setten to dem etene wanne de, to euer dracht mer ghewinnen den
de erve, rade oder herwede opnemen seuen kindere (d. h. auf einmal ge-
scolen (1400). Halberst. Urk. 1, S.580. baren), dat en kome denne van godes
dote, eine Art Tuch? Weten scole 40 wunder. Wolf Mscr. 23, 3 f. 132.
gi, dat uppe de Russen werd gevoret Ertrag (an Früchten). Na den drachte
Rosselersche doten und andere do- van den lande gheuen se goede daer
ten, de menniger wegen gemaket sint äff offerande. Speg. d. sonden f 21^ ;
und de werd mit den Tomeschen und noch vintmen meer, den dunct ghe-
mit den Leyschen den Russen vor- 45 noech, Wolde tweder (das Wetter)
koft (1401). Livl. Urk, nr. 1595. comen na er gheuoech, Dat se dat
doten, närrisch sein, insipere. (do- land sullen vuUen met drachten. das.
ten, dutten, delirare, desipere. KU.) f. 126c.
De wysen kloken to male sere doten, dragen, beitragen, helfen, nützen.
Dede vrowen holden besloten; eyn m (1^ 5€4\ 34.) Myn seggent kan nicht
DRAGGE 10« DREPLKEN
vele dragen. Hensdin^ Nd. Jahrb. 3^ vnd nicht geseit, dan (sondern) bt-
S, 15, dreven worde mit rindern, schwinen.
dragge, harpago. Sin draggen dede oft anderen hauen, off men icht schal-
he an em slan, Ein schip heft he dig en sy dat landt to seigen (U-
em afgestrecken. v. Lüiencr. 3, nr. 5 säen)^ den tenden daraff tho hebbi-a
263^ 40o, off des theintherren willen tho nu-
drakenblfit „Ist keine Pflaneef ken, off wes dar recht Tnune sj.
sondern HarzJ^ Midck. Antw.: Is dat landt dreissig, bedriäi
drätmole. up der dratmolen by die bruckere (GebräucheTf Nutsnießerj
Dantzke wonend. Brschw. UrJc. v, 10 dat mit einen quicke, he is schuldig
1516, des teintherren willen tho maken in
drammen, „cum impatientia expe- rechten (1184). Niesert, Münst. Url
tere vel insiatere. Wat drammst du ? 4j Ä 58 f.
non opportune abiturientibus accini- drei. /, d70b, 26, Welk man, de
tur: drammst jo; kannst du nicht 16 dar ein deff edder ein drei gewest
töfen ?" Manteel, Bütss. Ruhest. 7, 32. heft, edder de van drellen gebores
drän = dragen (vgl. dwän = dwa- is . . de unerlik is, wert he broder
gen). En ringe krank olt man De etc. (1400). Lid, ürk, nr. 1519., So:
moste de borde (neml. das Kreuz) lopt ein drei etc. (lat. Text: si ali-
myt Gristo dran. Josef, V. d. 7 Tods, 20 quis servus proprius aufugerit) (132^).
V. 1495, das. nr, 694; (were dat en egea
draf, Plur. drever, Trdfer. It. (als knape ofte maghet creme heren Ynt-
Viehfutter) vor 1 ferndele (Viertel) lepe in en ander »rechte) . . vnd were
drefere Hanse . . It. X fer. vor dre- dat en man den drei ( Var. loper
fere Gorde . . myns iuncheren feye 25 oder strycker) wederbringet, deme
(Vieh) . . des middewekens 1 ferd. sal men gheven etc. Big. St. JR. 17 'J.
vor drefere Hanse . . den swynen dreUinne. das. 39,
(1400). Sudend, 8, S, 238 Änm. dre*, drilink, als Maß : Item idem
drafy TrcA. Wer ot (d€^ Pferd) medium sextarium et drilinch tritici
draf heft edder telt, ein half mark 80 et drilinch avene. Xantener HA. Reg,
is sin gelt (WeH). Gerh. v. M. 37, des Stiftes St, Victor (1300). Pick.
29; do lep he (der dobeler e) sneller MotuUsschr. 5, S. 49. — »-Ei» aUes
den ein draf (trabendes Pferd?), das. Weinmaß von 3 Ankern,^ Dähnert,
86y 16, drengen, intrans, u. refi, Vnde (de
dregebalge? Y stoelkussen, ene 35 hund) drengede up ene, alse eft he
isclede (Eisschlitten), ene dregebalge. ene wolde byten . . Arnd ward vor-
Wism. Invent. f, 128* vered vnde drengede syk an einen
dreger, Träger. Mannich arm dre- tbun. Bmd, Mscr, nr, 139, f. Ib.
gher, Den werd de borde vpgelecht. drenkerinne, Trinker-, Säirferin.
Josef, V. d, 7 Tods. v. 1503. 40 Se (Maria) ne was ne drenkeiynne
dreger = dreier, Drechsler, dre- noch spotterynne. Speg, d, mensdd.
ger, tornator. 1 Voc. W, u. Old, sal. f. 15^.
dreigen = drouwen, drohen. Ende drentonw ? drentouwen buren
(Judith) verloesde die kinder van (Bühren) na vlamischer wisze, ok
Israhel van der pinen, daer hie (Hölo- 45 dwelen etc. (1480). Pauli, Liib. Zust.
fernes) sie mede ghedreicht hadde te 1, 32.
pinen. l^g, d. kerst. gel. f, 152, (di*^p-)) drapelikeii, heftig, stark
dreisich, in Dresche liegend (als Vortmer so bidde wy jw sundirliken,
Weideland?), Frage: offt theindthaff- dat gy uns dat nicht vor arch beb-
tigb (eehrUpßichtig) landt dreisig leige 50 ben, dat wy jw dit so drapelken tho*
DRESPE 107 DRIFT
sc^xriven and juw hir ane alze sere drfstheit, DreistigkeU, Trote, We
irmanen etc. (1385). Hans. Bec. d, myt gewalth offte myt drystheyt baten
169. des Stades velde ffan dem richte geit
drespe, m. Trespe. Den drespen etc. Big. 8t. B. p. 32.
vorbemet he yn deme ewyghen vure. 6 driten, st. v. cacare, seinen Koth
Ot^l. Evangelienb. f. 2 . laßen, Myn wyff krech eck eyns den
dreye, Schlag, pulsus, ictas, alapa, schral . . Overst ick nam war, do
ooläphns. Kü. „ictas gravis. He gaf se eyns sath und dreth, Mit orlave,
^^m eenen duchtigen Dräve^ i. e. pla- alse se er water leth, Mit lyst ick
^sktn corporalem.^^ Mantzel, Büteow. lo dat yn eyn kohom entfink; Wo balde
jRuhest. 15, 29. ick na ansem doctorn ghynk etc.
drevel, Triebel^ bes. Werkzeug der Fastnachtssp. 978, 5.
JBöttcher, womit sie Beife antreiben; driyen. Vnghepynt he niet en
Ccder: großer Hammer? tudes, mal- blyft, De ghenne, de valsche orconde
lens habens capnt grossatum; tade- 16 dryft (falsches Zeugnis ablegt). Speg.
cula, stoter, smede-voerhamer u. bütt- d. sonden f. 130^^.
nerschlegel. Dief.). Dem smede van driver, 1. Wagenkneckt, Kutscher.
liemeren en[de] drevelen tot den It. exposuit 24 s. Berteide deme dri-
donrebussen. Duisburger 8tadt-Bechn. uere syn wintherloen. Wism. Beg.
-». 1381. 20 Ä Spir. f. 65. — 2. Viehtreiber u. als
drevep, Traber (Pferdy das trabt; solcher auch Viehhändler. Were dat
Ggs. Zelter?). Ok wonnen my de ho- ein knecht orlof neme van sineme
noaerschen af myneu grawen d reuer. heren, dat he fet quick wolde dryven
Ok antwerde ik mjmem heren eyn van siner eyghenen weghene, edder
grau perd to houe, dat vorderft was 25 oft he uth deme ammete mit rechte
(1396). Sudend. 8, S. 112, 42. dreven worde, unde he en driver
drevestSn, s. drivesten. denne werden wolde, deme scholde
drevestoek. It. 6 ^ den dreffstock neen man afkopen in deme ammete.
(in einer Sagemühle) in to settende BoUe der knokenhowere von 1375.
(1496). Z. f. Nieders. 1871, S. 159. 30 Hamb. Z. B. p. 140, 13.
drile? 4 iszeren to eneme glasze- drivestfiii, stofus, ein driffsteyn.
fynster, 1 myszeges (d. i. messinge- 1 Voc. W. stobus, driffsteyn. Voc.
nes) dryle (1534). Wism. Invent. f. Locc. drevesten, stossus (?). 1 Voc.
169 (drill, eine Lehne, worauf man Kiel, stofus, tophus. Dief. (Tuf stein,
das Oewehr leget, wenn nach einem 35 Beibstein?)
Ziel nicht aus freyer Hand geschoßen drift, i.a Treiben. Unde ok laten
wird. Dähuert. Ist eine ähnliche Stütze se (die Fischer von 6r.) vortstan de
hier gemeint?). steene, de se vor den sienghen lig-
drinten, st. v. anschwellen, intu- gcnde hebben had. Darmede vorder-
mescere. Gl. Bernense. Drintet he 40 ven se uns de drift na dem störe
(der Kranke) denne, dat he swellet, (um den Stör mit drifgarn eu fan-
so nym etc. Wolf Mscr. 23, 3 f 79h; gen?). Hamb. Z. B. p. 69, 4. —
ein berch anken begunde sere, als l.h Trieb, Eifer. Se (die menschliche
oft he mit kinden were, he bevede, Seele) ghebrueket erre dryft ende
suchte unde drant. Gerh. v. M. 51,3; 45 werket grote dinge. B. d. Byen f.
sin lif drinten so begunde, dat it an 158^; du (Seele) werst van uatuer-
stucken om tosplet. das. 45, 14. liken dryften ghetrecket to dyn
drintinge, Anschwellung. Wedder licham. Anh. z. Elucidarius f. 66<^.
de drintinghe der oghen. Wdf Mscr. — 2. Viehtrift. Ok ne sculle we
23y 3 f. 79h. 50 neyne driffib mer hebben darsulves
DROGE 108 DRÜLGAST
mit perden eder anderen qwecke das. 30^; droswort vel ertpeper.
(1353), Grupen^ Origin. Hannov, Dief. s. v. crassula.
p. 36. droten, drohen (durch Drohung er-
droge. Twe jar darnba, do he pressen) ? Nen man scal einiges Esten
mende, he hedde al syn dinck wol 5 gnd besetten to drotende. (Bevalsehe
vpt droge gebracht, d. h. in Steher- BurspraJce von 1400.) Lid. Urk. nr.
hisü, blifft he platzlich dot. Kanizow 1516, 25 ; vgl. nen man scal einiges
f. 191. Esten gud besetten, kopen ofte to
drone« /, 682h^ 1. Dar vor (für drotene. (Bevalsche Burspr. v. 1360.)
12 Pf.) hebbe wy dem kalande (zu 10 das. nr. 982.
Wunstorf) vorkoft to enem vasten drovegen, drovich machen^ beMh
rechten ervekope dre drone, de hefit ben. Noch (femer) droueget se (de
N. N. ynde lygget vppe der lutteken begeuenen d, i. die Manche) de gy-
krumen bunt, vnde enen dron, hefft richeit. Josef V. d. 7 Tods. v. 434L
N. N. . . vnde twe morgen (1454). 16 droYen, trübe sein, trauern (von
Calenb. UrJc. IX, nr. 260. den Klagenden Tonen der Ihuben).
droseher, dorscher, Drescher. De (Hans Meyer.) Dat ys noch neyn
dorschers quemen to eenen daghe sommer, hebb ick loven. (Henneke
Vm dorschen ter schüre, so se pla- Rane.) Ja, wen de ryngelduyen dro-
ghen. Speg. d. senden f. 54^. 20 ven Und sytten rudap rudup np nn-
drosem, ahd. truosina, mhd. drusene, ser karken. Fastnachtssp. 967^ 10. —
druosene, j^was beim Auspressen von Was heißt es aber in folg. Stelle:
Früchten zurückbleibt'^, dat dros, Tyd van ypstane moet gy drouen.
drussen, Dief. s. v. fex, faeces. — De geslapen hefit na syn behouen,
De spade te bekeeme plien (pflegen), 25 Sal des morghens ypstaan gereet
Slachten (gleichen), secht scriftore, To arbeiden dat ghenne, dat he weet
dien, Die metter droeseme yan dem Speg. d. senden f. 70c.
wyne Eeren weent den heren sine. drnekenisse, Druck, Zwang. Dosen
/S^^. der Sonden f. 75^. (Vgl. droes- yrede hebbe wy kerstene menschen
sem yan wyn, floces, faex yini. Kü.) SO ouermids der hulpe Cristi oeck onder
drösle, drösln, eine Art Gewürz, de dmcnisse der werlt. Bok d. Byen
Spezerei, (als Confect oder auf Wein f. 147d.
abgezogen genoßen). 12 1). pro una dml, zusammenhängend (in Kugd-
libra drozyen Alberto T« (1370). form), drol, res conyoluta, teres et
Hamb. Kämmerei-R. I,p. 124; 6 ff 4 ^. 36 rotunda et stercus doriusculum, teres.
pro quinque libris drozyen et 4 li- Kü. — Dat samen (zusammen) op*
bris stomatici. das. 144; 49 ß. pro gesoden, bet het drul wort. Osifr.
speciebus, scilicet drosia et aliis. das. Kochb. v. 1656, f. 14^.
145; 12 ^. pro stomatico et drozya, dralgast, Gast, der sich eindrängt
cum domini consules Lubecenses hie 40 oder zugelaßen wird, um Spaß zu
fuerunt. das. 165; Unde do yort gaff machen, drol, homo facetus, festiyns,
me dryerleye kruth, confect, dadelen lepidus, gesticulator. Kü. droUen,
ynde drosye, wente grone engener drulen, den spot drijven met^ foppen.
was nicht gud to krigende. JBrem. Oudem. — DruUe gaste bryngen
Denkelb. 127. — Es scheint mü einem 46 nicht den soten schal Vnde spreken:
Löffel genoßen zu sein. Es findet sich god grote j w heren auer al ; Wan se
nemlich im Invent. v. Wismar f. 73: kamen, we wyl gym weren, De node
it. enen drosigen lepel. gelden (zahlen) ynde gerne theren.
droswort, crassula. Wdf. Mscr. Emd. Mscr. nr. 139, S. 19^. Vgl.
60, p. 29^; mUlemorbida, druswrz. 60 Lexer s. v. trulgast u. SchmeUeTf
DRÜNKENDRINKEN 109 DÜLLERIE
jFV>rm. i, 661; (?rtmm, WB. 2^ 1424. Kind von allen Thieren getobt wißen
y, Unter den nicht geladenen Gästen wiU)^ gi sin ein ducke, Dat gi ans
girier wesifSlischm Bauernhockseii wer- gingen mit dem bücke To al den
€2eti besonders zwei Arten unterschie- deren in der borde, Up dat it wol
€2eft. 1. tfingäste (Zaungäste)^ Arme 5 gelovet worde. Oerh. v. M. 40^ 45.
t^wl BetÜer^ welche hinter einem Zaune dudeschen, duytschen, deuten^ er-
Zcigemd sieh Speisen und Getränke Mären. Und up dat ju gnade moghe
jerutragen laßen. 2. droUgäste, welche ciaer weten, wat her H. hevet be*
i^» lächerlicher Kleidung^ oft auch ge- segelt unde ik mit em, dat mach
schu^rjpt^ sich einfanden und durch 10 juwe gnade vynden in der cedulen
JBdusik oder Possen die Gesellschaft hirin besloten van worden to wor-
belustigteny nicht selten indes argen den, so de artikel besegelt sin, de
Unfug anrichteden. In neuerer Zeit men anders nicht duytschen en mach,
nennt man auch die ungeladen sich dan se staen. Darumme so sien se
einfindenden jungen Kerle bei Mäd- 15 in so claren lichten Latiin gesät, up
t:hengeseUschaften Drdlgäste,^ Woeste. dat men dar geen arguecie up maken
(Zachers Z. 2, 113.) en solde etc. (1438). Hans. Bec. IPy
drankendrinkeii. Szo schall ock S. 182.
eynn jeder synenn meigerenn vnnd dage? It. 2 pt. 8 seh. H. Z. den
sweleren ethenen vnd drinken geuenn 20 pipsteyn und wangen und dughen to
sunder gesank Ynnd drunkendrinken. breken thor rose. Z. f. Nieders. 1871^
Jev. Urk. (Mitte des 16 Jh.) 8. 192.
drunkendrinker, IVtfftien&aJd. Alle dakas, dftks. „Ein Ducks = ein
papen, de druncken drinckers sin- Betrug^ Verstellung. Ist der Gegen-
nen . . desulve scheelen afgesettet 25 saie von aufrichtig. Dar ist een
werden. Ben. 129. Duecks achter^ sagt man fleißig.^
dmnkert, 2Viiniente2ä. dronckaerd, Büteow. Ruhest. 26^ 6t
bibax, Potator. Kü. De drunckerde dakeB) tauchen. Het dy eyn douen-
laten syk sulven des dünken, Dat se dich hunt gebeten. . . schaltu duken
rechtferdich syn, wor se Sitten. Her^ so drie in vleytendeme water. Weif.
selin, Nd. Jahrb. 5, 8. 15. Mscr. 23, 3 f 67. — BMI. Ja he
drapader. (Dat perdt), dat sick (der Mann) moeste vor my (der
verdenet heft, dem schal man de Frau) duken (sich beugen^ nieder-
drupaderen slaen ynd schal dat perdt drücken) als eyn mus. Fastnachtssp.
twyschen den beynen smeren. Wdf. 35 973^ 5.
Mscr. 60^ f. 180^. dalkone, adj. tollkühn, verwegen^
dabbeleren , mit Acc. umsegeln, temerarius. lu.3 Voc. W. (dumkone,
engl, to double, frjss. doubler. Eyn Voc. L.) My ghedencket, dat ic sach
schip, dat bort an bort is an de ende hoerde enen, de gotdenstelyke
Pleymark . . de sal dnbbeleren de 40 dulkone was . . yan der iuncfrouen
Zeymys. 8eebuch 39^ 52; 44^ 19. M. . . Do began de gotdenstighe
dacht, F\ircht^ Ehrfurcht, timor et dulkone broder tränen to störten etc.
reverentia. Kü. (dncht, vrees; duch- Bok d. Byen f. 172c.
ten, vreesfen^ 00k in de Betekenis van : dnlkop, ToUkopf. Dulkop, storm-
ververen. Oudem.). Vm dat sie (Eva) 45 klocke, dulbregen. Hoffm. Findl. 2, 70.
de dure yrucht Voren plucte sonder dnllerie, TMheit^ Unverstand. Mo-
dacht, Wart se swarlic teblouwen. nicherie (das Mönchswesen) is ein
^peg. der senden f. 10^. gewosse dullerye ; se lauen god, datze
ducke, ThSrin, Närrin? Vrouwe nicht en hebben; datze hebben, vor-
apin (sagt der Bär zu ihr^ die ihr u^ laten se vnd truggelen dan yan nyes
DULLIK HO DÜSING
in mit allerleye dregerye etc. Düp. tides (ZeiÜang) sns dunne im
to Oldersum f. £9h. (schwach, geringe, leidUA). Basi. Ckr.
duUik, 8. dwelk, Zwittieh. XVUI p. 13 (Bost. Prcgr. 1880).
ele dnllyck. Wism. Inv. f. 217. dnuiise. IfAm diesem Fetm. gü
dnlven? kein wer buwen, heckt 5 es auch ein dnnnink ob Mose. Wer
stecken, dulven, angelen etc. (14ß9). eyn mynfiche blodet Tnde dsi nicht
Cod. Brdb. i, 10, 322. („Den Hecht stan en wil, de neme eyn plaster
unter dem Eise durch einen Sehlag van eynem eyge vnde legge dat tot
betäuben^ ?) dat vorhovet vnde wrif den dmuiiiik.
dnlwagen. Den dolwagen dryren, lo vnde nym swynes mes etc. WUf.
insanie curnun agitare. Hoffm. Final. Mser. 23, 3 f. 79h; lat alan de ade-
J, S. 160. ren bi dem dnnninge. das. f. 83.
dnmpieh, mU dnmpe, dampe be- dopelik, tief, gründlich. Were srer,
haftet. Do (1417) was holt wint, dar dat des nicht en schege, dat deoiie
von worden de lade hostende vnde 16 der stede hovetlade mit den jawea
dumpich so sere, dat in mennigen mnme de voreninghe dipeliker spre-
stiebten neymet konde gehelpen to ken (1394). Hans. Bec 4, 191.
der misHe Hingen. Engdh.Chron. f. 402. dnppe, kleines Gefäß, meist ans
dnne, Däne. Item so syn wy over- Hole, doch auch aus 2%0fi. lappas.
draghen . . ofift van onsen coipmans 20 doppe. Voc. OUL (u. Dief.). Intifign-
cnde Schippers in dess anderen lande las, duppenmager (l. . . maker). das.
offte havenen yemant schipbrekinge dnranty hartnäckig^ pertinax. De
lede bynnen dnnen offte baten donen, vefte dochter is pertinäcia genant
die sal daer zyii gaet moghen her- Unde is deme darande wol bekanl.
ghen (1427). Ostfries. Urk. nr. 346 26 Josef, V. d. 7 Tods. v. 5110.
(Friedensvertr. eto. Grafen Dietrich dnringe, Theurung. In dassem jare
von Oldenb., Ocko tarn Brdk . . u. was en stark winter ande ene grote
Focko Ukena u. Sibet v, Bästringen) ; during in brode ande beere. Hamb.
also gy segelen in dat Eeldep, so Chr. 332.
sole gii lopen by westen der rnghen 90 dfirsam, dauernd. Welch passie
dunen etc. Sed)uch, 8. 49, 21; in Christi nummermer mach vorgheten
Ortsnamen: Cleysdanen, Duenkerken, werden van den vader, dann (son-
to den Dunen; die engl, downs wer- dem) de blyfft ewich d&rsam schi-
den de Dunen genannt. 8. 8, 20. nende vnde blenckende vor den ogen
danken, persönl. constr.? Hadde $5 gades. Disput, to Oldersum f. 17.
yemand een vat besmit Vnd daer in dosingy balteus. Dief. Se (Judith)
dede zuuren wyn, He solde dünken toch an eyn dure kleit do, £yne
verloren syn. 8peg. d. sonden f. ic. stolte motzen vnde fine scho, Eyn
dnnne. dat dunne lif, die Taiüe, dusyng van golde clangh etc. Josef,
die dünne KörpersteUe über den Huf- ^ V. d. 7 Tods. v. 6842 ; it. L goldene
ten. vnde leggen den (dök) vmme N. N. van older schold, dar hadde
de syden vnde vmme dat dunne lif. he mir frowen dusingk vnd eyue
Goth. Arjsneib. f. 55ä. — dunne lucke kannen vor (1398). Sudend. 8, S. 235,
(Unglück) 1, 598\ 32 ist im Kiel. 14. „Die reichen Leute halten Teu-
Mscr. nach Jdlinghaus entstdU aus 45 sinke um; war ein sUbemer Ourtd,
dem l^aruche bei Hoffmann 689 :Tonhic da hingen Glöddein an, wenn einer
(= dat onluc) hoort nau. — Alse ging, so scheute es um ihn her.^ Alte
nu disse dach van ein ander ginck Kleidertraeht eu Kreusburg a.d.Wefra.
(d. h. die Zusammenkunft resultatlos PauUini, Zeiiküreende Lust II, 678.
blieh), do stunth idt echter ein wil- 50 Frankf. a. M. 1695.
DÜST 111 DÜSTERMISSE
dnst. origanum vulg. — Yaltu heb- mit einem holBernen Instrumente (Klap-
ben krutbeer, so nym dust, klomer per) ein Geräusch gemacht^ welches —
vnde woltmester etc. Nd, Jahrb. 4, nach den heutigen Ausdeutern — an
8, 89. das Tosen und Lärmen des Juden-
dust, Spreu^ Staub, cantabrum (can- 5 vdkes oder auch an das Erdbeben
dabra) furfur, purgamentum frumenti beim Tode Christi erinnern soll. (So
vel farine. Dief. Des mynschen leuent nach PachÜer^ Das Buch der Kirche
is alzo dust. Josef, V. d. 7 Tods. v. vom Palmsonntage bis zum weißen
6066. Sonntage, Schaffhausen 1864, S. 119
dnster, düster, unklar. De schalt lo u. 165.) In Stiftskirchen werden oder
is darumme nicht duster (d. i. ewei- u>urden wd auch die Stühle der Ka-
felhaft). Halberst. Urk. v. 1450. nonichen umgeworfen. Am meisten
dastören, tjostieren (Ritterspid trei- Unfug mußten ohne Zweifel SchiUer
ben, iumieren). Vorsten vnde edele machen, weshalb in der von mir (II,
heren, De leuen an groten eren Vnde 16 19) angeführten Orailsheimer Schul-
ok to allen tyden Durch lust dustem Ordnung eine Beschränkung angeordnet
unde stryden. Escherdmrg, (Studenten- wurde, namentlich in Bezug auf die
glück) S. 237, Zeit: es sollte der Lärm nur am
dnstermette. Den presteren ouer Schluß beim Benedidus gestattet sein
de dustermetten pro 1 lagena cere- 20 (benedictus dominus), und während
uisie 14 s. (1429). Wism. S. Spir. der Antiphone eu domine miserere,
3 f. 88. — ^Nd. Jahrb. II, S. 30 Ps. 50, welcher bei dem ScUußtheil
bringt für den Sonntag Domine, ne der Mette (den laudes) eu Anfang
longo etc. = Palmarum den folgen- und eu Ende hinter dem Benedictus
den Sprttch: So synne wy ernesen 25 gebetet wird. — Die Verschiedenheit,
Und spreken, de vasthe hofft hir ge- daß die dustermette voti manchen als
wesen Und helpen de dustermetten Abendgottesdienst, von andern als Mor-
lesen. Weidenbach, Calendarium 8. gengoitesdienst erklärt wird, ist nicht
190 erMärt: Dustermetten, die Abend- auffallend; sie sollte eu Mitternacht
andockten an den drei letzten Tagen 30 gehalten werden (und so geschieht es
der Gharwoche, und führt als Syno- in Klöstern von strengerer Observanz),
nyma auf: Finstermetten u, Rumpel- wenn aber das Volk daran Antheü
metten.^ Koppmann im Korresp. El. nehmen soU, wird sie auf den Abend
II, 26; vgl. 91. — y,Die Erklärung vorher oder den Morgen nachher ver-
Weidenbachs ist durchaus zutreffend. 85 legt. — Der Name dustermette be-
Eei der Mette (matutina) vor Grün- zieht sich also auf das Auslöschen der
donnerstag , Karfreitag und Oster- Lichter, die Namen pumper- und rum-
Samstag (sie heißen auch Trauermetten pelmette auf das Geräusch, das am
oder tenebrae) werden auf einem Schluß gemacht tvird. Frisch hat ,die
Triangel 15 Kerzen angezündet ; am 40 finstere Mette^ aus Carpzov, Zittaui-
Ende eines jeden der 14 Psalmen, die sehe Ghron. und die ,düstere Mette^
im Verlauf der Mette gebetet werden, aus Menken, Script. Sax. II, 1769:
unrd eine Kerze ausgelöscht; während er wart in der dinster (? L duster ?)
des Benedictus (Luc. 1, 68-79) löscht mettin an dem gutin freytag, do man
man auch die Kerzen auf dem AUar 45 die lichte nach der gewonbeit der
und es brennt nur noch eine, die oberste h. Christenheit leschete, uuder dem
am IViangel, diese wird zuletzt hinter gesange Benedictus erstochen.^ Cre-
dem Altar verborgen, aber bald nach- cdius, Nd. Korresp. El. III, 67 f.
her wieder hervorgenommen und aus- dnstermisse, die Messe um Mitter-
gelöscht. Bei dem letzten Akte wird 50 nacht (am Weihnachtstage). Dusse dre
DUVE 112 DWERN
geborten begeit men h&de (am Weih- gewest ys. Wismar. Zeuget, ad a.
nachtstage) mit dren missen. De erste 1536.
mysse synget men in der düsteren (dnfliken), dfifliken, adv. heimlich.
nacht vnde geit an also: dominus Heyne van M., eyn rytmeyster jan-
dixit ad me etc. vnd d&sse mysse be- 5 oberen Oherdes, wolde deefliken doed
d&det de vorborgen gebort, de ge- slan den hovedman van D., |men he
schach in der düsteren Verborgenheit vyl snlven in de knien, de he graven
etc. Tatdcr, Predigten f. 1. hadde. Lüb. Chr. 2, 432.
dave, penis. Is dem manne de duwiere, Hohle, duwiere, flandr.
dune serich gheworden, nym dusse 10 spelunca. Kü. u. Oudem. Do biet de
asche (von Dill) vnde strowe se in coninc Balaam schire Dat kint (von
dat sere etc. Wolf. Mscr. 23^ 3 f. dem der Aret gesagt hatte^ es würde
15^ ; deme de duue sere is, de neme Uind werden^ wenn es vor dem 10.
muse vnde ville de vnde berne de Jahre die Sonne sähe) slnten in ene
to puluere in eynem eren gropen, 15 duwire, Daer gheen gheuoel was van
dat puluer strowe dar vp vnde sla claerheden etc. Speg. d. sonden /*. 96d.
de hut dar vmme, dat heilet, das. f. dwän, waschen^ Partie, auch ge-
119h; merkwürdiger Weise ist das W. dwegen. — Vleysch gesalten, cledern
in diesem Mscr, fem. Is ome de dune gedweghen Vnd al dat menschen te
bynnen sere etc. . . stek ome körte 20 doene pleghen, Moet hebben de tyt,
cleyne. weken in de dunen . . Wen de em to hoort etc. Speg. der sonden
dat water in der dunen is, so holt f. 79^.
se vore to vnde wrif se en luttek dwelm, Irrthum, Verwirrung. Me-
vnde sla dat plaster dar vmme etc. ster Babbeier haddet vels to quaet
das. f. llSh. 25 mit mester Jurien, vnde de ynnge
dave, Taube, als masc. (I, 605a, 6) geselle sprongede one mit macht an,
ist irrthümlich von Wiggert aufgenom- de hefft sick ock an my gespiaset
men. Im Mscr. heißt es: de havik vnde vorbracht thon Heb. int X (d. h.
sprak to d6 (d. i. den) duven. das 10, Cap. des Briefes an die Hehr.).
duvel. Als men im gemeynen by- 30 Ick sach dussen dwelm an : hero,
sproecke seght: Dey yungen engel segget dat noch einmal. Disput, io
werden dey olden duuel.* Daniel v. Oldersum f. 21^. (Oder ist es per-
Soests ApdogetiJcon^ S. 5. sönlich zu faßen: diesen verwirrten
duveiivdt) Taubenfuß^ als Beedch- Kopf^ Clofiff^sionarius?)
nung des röm. Zahlzeichens X. Do 85 dwelsch, irrendl. Mester Jui-ien hefft
man schreef ein ring von der taschen medelydent mit dyt arme, stumpe,
(M) und veer hengen van einer fla- dwellsche volck gehat (gemeint sind
sehen (GGGG), vief duvenföt vnd ne- die papistischen Gegendisputanten).
gen J (XXXXXirUIIIII), Dar denk Disput, to Oldersum f. 13\
man hartoch Adolf by. Grabschrift 40 (dwerl), dwarl, perplexum quid,
auf Herzog Addf von Holstein. 1459. maxime in arboribus et frondibus.
Amkiel^ Cimbrisches Heidenthum 3^ Bützow, Ruhest. 15, 31; auch ^Dwad-
400. Kinderling, Gesch. d. nds. Sprache del, eine schlechte Stelle im HdUe^ die
p. 158. querdrähtig ist*^.
duver, Täuberich, columbus. Hoffm. 45 dwern (duern), „Lage vofi zwei
Final. 1, 153; und duverinc (Gern- nicht zusammengefalteten Bogen Pa-
muila) Hör. belg. 7, 11. pier.^ Rüdiger. (Meisterstück der
duvet, gestohlen. Dat gndt also BtuMinder) noch ein text van ach-
dnfifte gudt szal by der stadt bliuen, tig dnern in gel ledder etc. Hamb.
alse van jeheruth dath wonthlich so Z. R, p. 37, 2.
E 113 . ECHTWORT
E
e. J, ßJfSa. Weehsd zwischen e und desz amptcs, und so se sick echter-
ferner in: et, ot ; medik, moddik ; lik stellen worden (d. h, säumig sind)^
aldeger, aldoger; keller, koUer (col- den dubbelten brocke leisten sunder
larium. Dief.); rekelink, rokelink gnade. Hamb. Z. R, p. 22.
(picüleus. IHef. n. gl.); restlik, rost- 5 ttVUni^^ Nachgeburt? Welk fruwe
lik; dregen, drogen (Sündenf, 750); enes kindes gheneset er rechter tyd
bledich, blodich; elant, olant; lef, lof vnde vorsumet wert an erer krank-
(Läb. Chr. 2y 439); ledest, lodest; keit, dat se dat echterste nicht en
vlecke, vlocke (Voce. s. v. plica); ge- het, de neme akeleye vnde de blade
neme, genomeCFocc.^; nemen, nomen; lo naderwort . . vnde seden dat in ol-
beseken, besoken; speken, spoken; den bere, dat schal se sere drinken,
speien, spolen; belken, bolken; de so werd id gud. Wolf. Mscr. 23 ^ 3
Jone, jene oder gone. f. 131\
S = ä, Oewäßer^ Bach etc. im echtschop, auch: eheliche Gehurt.
Fries.^ z. B. de Timel Ee (1391). is (Der Meister, der einen lehrknecht
Osifr. Urh. nr. 270; gheleghen tusken annimmt, sott dessen) echteschop vor
den maren bi der E (1475). das. nr. den morgenspraksherenn bewysen etc.
949. Hamb. Z. R. p. 287.
ebesse? Werne de borst we deit, echtwort Das Wort erscheint in
de neme redik, rnden, ebezen vnde stot 20 vielfachen Formen: echtwort, -wart,
de dre toaamende. Wolf. Mscr. 23, -wert, -wurt, -wäre, -were, echwart,
3 f. 96h; wultu maken eyne gnde achtword etc., achwart, auch wol,
artzedie to der borst, so nym . . aber höchst selten, achwerk; laiini-
raden vnde poUeien . . vnde ebezzen, siert: echt(acht)wardum (-das). Die
eppen. Van dessen cruden schaltu 26 Bedeutung des Wortes ist seinem Ge-
maken ein supent. das.; We quad brauche nach Jdar; es bezeichnet das
her ghedrunken heft, de schal spek Nutzungsrecht (Nutzungsgerechtigheit)
eten vnde guden win drinken, de mit an einem gemeinschaftlichen Eigen-
rüden vnde mit ebyzzen ghesoden thum, namentlich die Berechtigung in
ai. das. f. 103. 30 der Holzmark Holz zu fällen (aber nur
echt- /, S. 622^, 3. Dar waft up zu eigenem Gebrauche); das Recht tr-
acheden: konde he de vriheyd ("meiner streckte sich aber auch auf andere Dinge,
f^au, die als Eigenhörige des Klosters die im gemeinschaftlichen Besitze einer
angesprochefi wurde) irtughen mid Gemeinde untren ; so bezeichnet es auch
dren van vader wegene vnde mid 35 die Mast-, Weide-, Fischeretgerechtig-
dren ran moder wegene, des mochte keit u. a. Die lateinischen Übersetzung
he geneten. Dat annamede he also gen geben es wieder durch usuagium,
to donde vnde nam darvp sine ech- nsualia, utilitas, commodum, commn-
ten dage. Der tughe ward he ned- nitas, jus utendi, fruendi (1336.
dervellich (1404). Sudend. 9, nr. 242. 40 Scheidt, v. Adel p. 39) oder, wenn
— I, 623^, 24 l. broder statt breder. von der Hauptnutzung die Rede ist:
echterlik, sik e. stellen, sich zurück- utilitas lignorum, jus ligna secandi,
^hen. Dar jemandt mangelhafftich jus commune ligna secandi, iucisio
befanden in siner reckenschop, de lignorum, vulgariter agtwert (1256.
schall dat betheren na erkenntenisse 46 Scheidt, p. 364), jus quoddam, quod
Haohlrag ma Dind. Wb. 8
ECHTWORT 1 14 ECKER
echtwart dicitur, ad ignem et aedifi- £r.J3. borchwart und horch were (Sachs.
cationem (Urh, des Pfaijsgr. Heinrich Lehnr. Art. 65 § 22)^ dostware und
von Sachsen v, J. 1224); proprietas dostwart (Wüm. Westf. ürk, 5, nr.
in Silva ; in ea parte . . habeat (villa) 389) ; holtwort und holtware u. a,
echtwart in hunc modum: incidant 5 wäre ist aber (s. d. W.) der Antheil
ad ignem tantum anecht holt et ad an einer Nut^sung, laL warandia; und
yfSLgeTihoihe(Wagen'Äusbeßerung)sm' sOy warandia, wird auch dkü^ivforA ge-
guli singulis annis ^yn half wagen. nannt (emit unam warandiam inte-
ürh, V. 1320, Eine Stelle^ die gvem- gram, que vulgo dicitur echtwort.
lieh alles eusammenfaßt^ was zu einer 10 Ärch, f. Gesch. Westf. p, 199). Nach
echtwert gehört, ist folgende: we dar meiner Meinung ist daher echtwort
pernere is to W., de heft vnde scal die legitima portio, die ein Hof^ Dorf
hebben twe eghene hove teghetvry (so wor en dorp is, dat enen acht-
mit aller nfit vnde achtward in dorpe wort heft in enem wolt etc. 1322,
vnde an velde . . Ok heft he enen 15 Scheidt^ v. Adel p. 363), Bauer, Edel-
vryen hof in deme dorpe, de acht- mann etc. oder wer sonst an einem
ward heft in drift, in watere, in gemeinsamen Besitethum hat; und
weyde, in delegrase vnde in holte. stimme dem bei, uxis Brinckmeier i,
Ok heft disse sulue pernerer acht- S. 24 sagt: y^es ist eigentlich die rata,
ward in deme heynholte vnde vort- 20 welche jemand als condominus oder
mer in allen den holten, de dar sint socius an einer gemeinschafüichefi
vppe der marke. Ok heft desse kerke Nutimng hat. Daher hat oft ein Bauer
eyne eghene vrye word; desse word i, 2 oder 3 word, ein Edelmann 2^
heft ok achtword in holte, in dele- 6 etc. word. Und nach diesem Prin-
grase vnde in aller nvt like den an- 25 <^ip fcann er 1, 2, 3 etc. Stück Vieh
deren buren. Ok heft de opperman auf die Weide schicken, oder er pro-
(Küster) darsulues eyne eghene vrye fttiert von allen gemeifisamen Nutzun-
halue höue mit achtworde aller nvt gen einfach, zweifach, dreifach ete.'^
an dorpe vnde an velde. Vorbatmer Das echtwerd haftete ursprünglid*
heft disse snlue perner in deme dorpe 30 nur an dem Grundstück, konnte später
to E. eyne eghene vrye word, dar aber auch besonders und getrennt ver-
achtwärd tohord in holte, in weyde, kauft werden.
in delegrase to aller nvt in dorpe (ecken), eken, s^. t;. eitern, (Wund'
vnde in velde (1311). Sudend. I, nr. segen :) ik seghene dy wunde, dattu
219. — Was bedeutet aber echtword 35 dyn ekent, dyn stekent . . scholt la-
hmem Ursprünge nach? So weit ich ten • . also dede dey wunde, dey
habe beobachten können, ist echt-, acht- Longinus vnseme heren stak, dey en
wart und -wert die vorherrschende ak nicht, dey en stack nicht etc. (S.
Form, nicht echtword; (vor r aber, das ganse Oiiat unter kellen). Wolf-
namentlich mit folgendem Oonsonanten 40 Mscr. 23, 3 f. 50h; Du schalt nicht
wechselt der Vocal vielfach, oder hat ecken, du schalt nicht stecken, du
vielmehr keinen bestimmten Klang, schalt nicht killen, du schalt nicht
uxis man sich selbst deutlich machen swillen etc. In einer Böteformd in
kann, wenn man bloß wrd — ohne d. Z. f. Gesch. d, Herz. Seh. H, L.
Vocalbejueichnung — at4Seusprechefi ver- 45 3, 141.
sucht) ; ist aber -ward und - werd «r- ecker, Eiter. Wen de vystelen wyt
sprünglicher so halte ich es für das- ecket van sick gift. Goth. Ar/snetb.
selbe Wort mit wäre und were ; wäre f, 28^; dazu das V. eckeren ; wedder
und ward wechseln ja nicht bloß in de wunden, de dar swellen vnde nicht
diesem Worte, sondern auch in andern, go en eckeren. das. f. 679^. (Die andere
ECKER 115 EDDACH
Form des Subst. ist ether; s. B. so dem Hamh. Big. St. 22. (C. IV, 5. 6.
wert he [de dok] vul van ethere. f, 8. 95: binnen der gebundenen thit
98^, 5. Es ist deshalb fraglich^ ob ne sal nein borgere deme anderen
nicht die Sigle ck, wie auch sonst^ s. sweren, men sal auer den eth versten
quackel, = tt zu lesen sei.) 6 to deme ethdage; is eyn man rede
ecker, adv. nur, aUfr. okir. Vgl. to lestende sinen eth to ethdage,
Ockers. (Johannes sprack: non sum;) also eme besceiden is, vnde ne is he
als alle menschen wolden des namen dar nicht, den de eth angeit, de vo-
Terlonen, und geit aller menschen get sal eme stauen, ynde he sal swe-
doyn dar op, we sey ecker des namen 10 ren vnde wesen ledich vnde los.
verlonen und verbergen: non sum. Louet ein man dem anderen sin recht
Sey willen alle gut syn off schynen to deme ethdage vnde ne lestet he
etc. Nd. Jahrb. 1876 (II), S. 14. den eth to der tith nicht etc.) ent-
„JSn aUkctn. eckers findet sich in nommenen ethdag (D. II, 12. 13.:
Kodh. Chr. Dieselbe Form kömmt lö Binnen der ghebundenen thit scal
noch heute in Solingen vor,^ Woeste. nen borghere deme anderen sweren.
eddaeh. /, 6J25^. ^In Riga wer- Men sal den eth versten tho den
den bis auf den heutigen Tag viermal openen daghen . . Deghene, de sin
im Jahre^ an je drei ^aufeinander fd- recht don sal tho ethdagen, de sal
genden Freitagen offenbare Rechtstage 20 den eth don des anderen mandaghes
gehaiteny an denen vor dem Bathe na paschen etc.) das yCchte Ding' zu
Atuftaßüngen von Immobilien und Auf- erblicken, wie bisher geschehen.^ v.
Schreibungen von ImmobiUar-Hifpothe' Bunge, Stadt Biga S. 872. Anm. 33.
ten vorgenommen werden; außerdem „Das Hamh. Big. St. B. macht aus
gleichzeitig an den vorhergehenden Mitt- 25 den gebundenen Tagen'' des Ssj). be-
Wochen offenbare Gerichtstage, an denen sondere eidtage, welche anderweit nir-
vor dem Vogteigerichte die Zwangs- gend vorkommen; die Bigischen um-
versteigerung von Immobilien vollzogen gearbeiteten Statuten haben diese auch
wird. Es sind dies Einrichtungen, die aufgenommen , brauchen dafür aber
so ganz dem aus den dUdeutschen 30 auch die Bezeichnung ,offene Tage\
Vdüksgerichten hervorgegangenen „ech- welche in späterer Zeit für die s. g.
ten Ding'' entsprechen, daß man sich offenbaren Bechtstage üblich war (Big.
zu der Annahme veranlaßt sieht, sie B. Q. p. J241, 95) und identifidrten
hätten sich mit den Anfängen deut- damit völlig räthselhaft den zweiten
sehen Lebens in der Dünastadt dort 36 Montag nach Ostern. Man kann doch
eingebürgert. Denn es ist doch kaum kaum annehmen, daß für die Leistung
denkbar, daß diese den Verkehr wenig von Eiden nur einzelne Tage im Jahre
fordernden Institutionen erst in einer angesetzt waren, oder gar nur ein ein-
weit späteren, die alten Formalitäten ziger I Ebensowenig ist es wahrschein-
immer mehr beseitigenden Zeit in Auf- 40 lieh, daß Eide gerade an den offen-
nähme gekommen sind, und dennoch baren Bechtstagen, falls solche über-
reicht die früheste, sichere Kunde über haupt damals gehegt wurden, abgelegt
die Hegung von offenltaren Bechtstagen worden seien. Die Worte des Hamh.
in Biga nicht über die Mute des 16. Big. St. B.\ ethdage, also eme be-
Jahrh. hinauf, und bis dahin beweisen 45 sceiden is, laßen eher darauf schlie-
die Erbebücher, daß gerichtliche Auf- ßen, daß in jedem einzelnen Falle der
laßungen zu jeder Zeit des Jahres und Partei ein besonderer, und zwar ein
an allen Wochentagen vorgenommen möglichst naher Termin zur Eides-
wurden. Schon aus diesem Grunde leistung, ein eihdag, anberaumt wurde.^
dürfte es bedenklich sein, in dem aus 50 das. S. 380, Anm. 122. „Im Lüb.
8*
EDERTÜN 116 EIN
Hechte und in den Goslar. Statuten der vorscr. Katherinen to brutschatie
(79y 29) werden die eddage, une im Ynd egelt twolfdusent güldene etc.
Harnb, und Big. Rechte den gebun- (1395). Sudend. 9, nr, 9,
denen Zeiten oder Tagest gegenüber- egen = eggen. Ein iegelik pert,
gestellt. Da das Lüb. und Goslar. 5 dar man mit eghet, wanncre it in
Becht an anderen Stellen (LÜb. R. syn verde trit, 80 sal it geven den
II, 28^ Gosl. St. 73, 9) das unge- vorgenomeden tins (1267). Lid. Urk.
l)otene Gericht echteding benennen, nr. 405.
so ist nicht aneunehmen, daß letzteres egester(=hege8ter,hexter), £Z^^.
auoA unter dem Worte eddag verstan- 10 De eerste radinghe is, als men eiet,
den worden sei, und können als Eid- Dat in een hays yet nyes gescfaiet,
tage hier wohl nur diejenigen Gerichts- Als eghestren of kreyen comen ge-
tage bezeichnet worden sein, an denen uloghen, Dan seggen wyffs, se willen
nach Ablauf der gebundenen Tage yet toghen etc. Speg. d, sonden f.
gerichtliche Eide wiederum geleistet 15 100c.
werden durften.*^ Napierskyy Zt. für egg«) ^- Kante, Ecke. Eyn iewelk,
Rechtswissenschaft. Dorpat 7, S. 32. de in copenschop bemehold edder
edertün, geflochtener Zaun. Do de buwhold, tor egghe houwen (d. i.
heren dar (eu Soest) to sammende kantig behauen), edder anders wes
weren und makeden den lantvrede 20 wad id sy, wil copen in vnseme mar-
over de edertune (1380). Kindl. kede (Quicumque aliqua mercimonia,
Volmestein 1, S. 350. ligna cremalia vel edificialia, car-
edreken, wiederkäuen, eig. u. bildl. penta vel quodcumque aliud emere
edericken, ericken, ruminare. KU. voluerit), Äpenr. Skra § 47. — Ecke,
(dlid. ita-, etrucchan, ags. ed-recan, 25 Ort des Landes. De mene manschop
mhd.'\i{e)vvic\iQri',vgl.UeyneinGrimfns vnd stede van iuwer egge landes etc.
WB. s. V. ittrücken.) Ysidorus secht (1395). Sudend. 8, nr. 12; neme wy
00c das van dien (diesen; es ist von vromen van vanghenen vppe vnse
denen die Rede, die viel sprechen von egghe landes, de scheide vnse wezen.
den Speisen, die sie genießen wollen) : 30 das. 8, S. 99, 12.
Sie edreken in der maniren Ere spise eggeblock, kantig behauener Block?
gelike stommen diren, De (welche) Im Zolltarif (für Hoya): Van deme
visieren vnd reeden so vele, Vm des eggeblocke II swaren ; item is eyn
auents to vulne er kele^ De dire eggeblock tom lutteken ende affge-
edreken ane vaen (fangen an eu w.), 35 houwen, de gifft 1 swaren. Brem.
Als er eten is gedaen, Mer dusdaenen Dehkb. 25.
edreken vor dat eten etc. Speg. der (eigen), egen, haben. Oud . . an
sonden f. 1^. solte, an wände, an roggen, an isern,
egelentiere, Hagebutte eghelentier, an elendes huden unde wo et den
cynosbaton, rubus caninus, scntis ca- 40 namen eget (1362). Livi. Urk. nr.
nis, rosa silvestris odorata. KU. — 994.
Exempel van den egelentiere, De eigenpessich, propra tenax iudicii.
rosen draecht na zynre muniere, Van Hoffm. Findl. 1, 8. 160. S. einpessich.
zoeten roeke . . Vnd de doornen, de eilof. hedera, eyloff vel wede-
met hare Wassen, de zyn vnedel dar 45 wynde. Brevü. Benth. S. iwelof.
by. Speg. d. sonden f. 99^. ein. /, 637^. dat vna gcuen is van
egelkrflt, centimorbia. Voc. Cdm. so leff eynem (einem so lid>en) vrunde.
Vgl. Dief s. v. V. d. festen, f. 118; — I, 6389^, 20:
Sgelt, Ehegeld, Mitgift an barem Et is my vortelt, dat ein alto sun-
Gelde, SchuUet vnd willet geven 50 dighen, olden wif was, de or (sidi)
EIN 117 EINSHEIT
mit desser sande plach te besmittene. was rike, Wolde arm werden al een-
Bok d. Byen f. 182^, like, Vm vns te makene met zyner
ein. /, 638^^ 40. Weret ok, dat armoede rike. Speg, d, sonden f, 52^.
wy zamentliken wes don wolden to ein-, Snlope, (einzeln) umherlaufend,
schepe, so schole wy, de rad van 5 solivagus. Die sunde (der Uhkeusch-
Hamb., den van Lnbeke schepe schi- heit) is niet efifen groet (gleichgroß);
cken gelyk vns suluen ymme ein want biwilen is een man by een een-
redelik (d. h. zu mäßig berechnetem lopen deernken ende dat is on-
Preise) (1419), Liib. Urk, 5, nr, 171 ; cuuscheit van den lichtsten etc. Speg.
vnde vmme eyn erger to schnwene, 10 d. kerst. gel. f. 136,
so willen etc. (1420). das. 6, S. 272, einmechtich ? Myt vnlberaden
— 8. auch beter. mode, snnt, eynmechtich, unverdrun-
eindrechtieh, -drachticb, adj. u. adv. cken etc. (1444). Ostfr. Urk. nr. 558.
eindreehtlik, -drachtlik, auch im (Dem Zusammenhange nach muß es
Sinne von: fest^ beständig^ ohne Unter- 16 sein: bei vollen^ ungeschwächten Sin-
laß. In der apostelen werke ik las, nen; wie kann das aber einmechtich
Dat er eendrechtighe ghebede was heißen?)
. . Dat 86 den hilghen gheest vnt- (ein-), enparich, gleich-^ regelmäßig.
finghen. Dus moet he eendrechtich S. Oudem. Vortmer schal malk spre-
bliuen In bedinghen, wes bede sal 20 ken in sineme rade umme de harynk-
becliaen. I^^eg. der sonden f. 62^^; in tunnen unde de beertunncn, dat me
den dienst van gode se (Anna) lach dee eenparich make in allen steden
Eendrechtlike nacht vnde dach Met unde de likede na Rostker tunnen
vastene vnd met ynnigher bede. Int (1375). Hans. Rec. 2^ S. 101.
werc der apostolen vinde wy mede, 25 ein-, Snpas, das Bestehen auf einen
Dat se eendrachtich weren allegader Gedanken oder Sinn^ Hartnäckigkeit.
Met bedinghen. das. f. 59^; he hadde eynpass, eynmoit, pertinacio, obdu-
vntfan knyels harthede an beyde racio. Teuth.
zyne knyen Vt synre endrechtigher ein-, enpassich, adj. beharrend^ fest^
gebede. das, f. 59h' Eendrachtlike so eigensinnig. eyDpassich, eynpessich,
becaert (= bekört) Sathan den men- verhart, pcrtinax, obstinatns, imman-
sehen, das. f. 116^. sivus; vereynpassen, verharden, in-
(einich), enich, einsam, öde. 7, durari. Tmth. — Do de ketter sach,
H2\ 2. — Ende de selue stede, de dat he em alte stantachtelike weder-
to voren al vul volkes was, waert in 85 stont, sede he to den broder: du bist
koi-ter tyt verwoestet ende enich. Bok alte eenpassich in dynen ghelouen.
d. Byen f. 2059^. Bok d. Byen f. 252^^.
ein-, eninghe, Innung. We wat (ein-), enpesseliken, adv. fest, be-
vorbreke weder dat, dat in des cop- harrlich. In den worden verstont de
niannes eninghe bord, de schall etc. 40 bisscop, dat he begrepen was, vnde
(1365). Z. f. Nieders. 1878, S. 131; bekande otmodeliken, dat be eyrst
i^eyn kopman schal kopenschop dri- eynpesseliken vorsakede. Dial. Greg.
ven myd eines anderen mannes pen- f. 184.
ninghen, he en sy eyn kopman, dat (einsheit), eensheit, das Einssein.
kopmanne eninghe anrore. das. S. 45 Dus (neml. Schlangen mit Weiberge-
132; alle degene, de ute der coplude sichtern, da nach Beda die Schlange,
eninghe vorstorven sint etc. (1381). die Eva bethörte, ein Weibsgesicht
das. S. 137. hatte) moghen wal gebeten zyn De
ein-, enlik, aUein. (Paulus de zede makeligghen (Kupplerinnen), want
to den Chorinten:) Christus^ daer he 60 wyffs anschyn Hebben sie vnd myds
EINSLEGELINK 118 EILAES
der eenshede (Gleichheit) Brenghen scJduße) icht (nidits) äff werde, de
se anderen ter vnkuuschede; dat een here van Borghonighen unde se kri-
duvel noch een man Niet vulbrengen gen erst van Vlanderen eren eysch
en mach no en can, Dat (l. doet) de van ghelde (1438). Hans, Rec. IP^
makeligghen lichte Mids der eensheit 6 S. 231; elken (jedem) sal daer wer-
der ansichte. Speg. d, sonden f. 10c; den ghegheuen eer unde glorie na
Gemeinsamkeü? MiUheilsamkeit?'Eene eysche syner Verdiensten (wie seine
derde orconde . . De toghet der vra- Verdienste es erfordern). Anh. e. Elu-
cken (Geieigen. Habsüchtigen) grote cidarius f. 78^.
quaethede, Dats, dat he niet de eens- lo ekiscli, von Aachen. 8 kr. vor 1
heit heft, Die an zynen schepper elen ekissches wandes . . to eynem
cleft Vnd in all ander creaturen . . par hosen (1397). Sudend. S, S. 226 ;
Die schepper wolde der. naturen, Dat vor 8 elen eykesches swerten. das^
alle dinge ghemene waren, Also die S. 229; (XI femdel swart engils von
sonne gheeft er verclaren Int ge- 16 Ake. das. Anm.); vor II swert eikes,
meene vnd tvuer (das Fetier) syn wart mir frowen vnd oren juncfrowen
hitte . . Des willen niet de vracken to socken, do se reden tegin Helm-
plien. das. f. 19c. stede. das. 8. 235.
einslegelink? . . twe grote ketelle, el, anders^ sonst; mit Negat. niet
Bnen mydeelmatschen ketel, enen een- 20 el, el niet — Die tyd des levens en
sleghelink van eneme ammere waters is niet el (nicht anders) Dan (als)
etc. Invent. d. Schloßes gu Emden v, en loop ter dootwert snel. Speg. d,
J. 1439. Vgl. snlfslegelink. sonden f. 14^; ydele glorie en it niet
einstallich? To Dorne ys eyn en- el Dan en pauement van den duuel.
stallich hoff. v. Hodenh. Brem. G. Q. 25 das. f. 50^ ; voete snel, De nerghent
//, 74; desset nabescreuen synt de vmme en lopen el Dan quade mere
enstalligen houe in der borde to in allen steden dreghen. das. f. 133c;
Selsjrngen etc. das. 101. de em selven becomt (gefällt) wel,
ein-, entalich, (einer Sprache) einig. Becomt den gheck vnd nymant el.
Vorkofte . . umme ene summen gel- 30 das. f. 88h; als drome, de haestelike
des, des se enthallich worden (1386). vntschiet, So wort de eerdsche weelde,
Livl. Urk. 4, nr.l234; were ok, dat el niet. das. f. 30c. In der Frage:
gy vmme dat besecgent desser säte- Paulus in eene epistole leert : Een
Brake nicht entalich werden en kon- weynich comes vorderuet wel In
den etc. (1395). Sudend. S, nr. 78. 36 eenen graenre; wat soldet el? das.
einvdtlink? De einfoetlinge, pirt- f. IIK
nicken (d. i. Badstovers) ofte losz- eilaes, elaes? (Ist es =. fr es. helas,
drivers, so kein laut hebben, schol- und ist diese Interj. auch suhstanti-
den (eu e. aügem. lantschattinge) ge- viert?) Vnd dat (nend. des Teufds
ven einen ferding. Renner^ Lid. Hist. 40 Netß) ciaer siende cleft he ant aes,
p. 249, Dat em brenct dat ewighe eylaes.
elsch, (esch), das Heischen^ For- Speg. d. sonden f. 17^; nien %e (die Hof -
derung. Dese sunde (Sodomiterei) färtigen) anderen moyheide (Pracht^
wort ghedaen teghen eysch ende ghe- Elegane) driuen, Des murmureren se
set der naturen. Speg. d. christl. gel. 46 rechtevoort Vnd vraghen, waer of
f. 136; die werlt, die vyant ende dat em dat behoert? Vm vor (früher,
vleesch, als dese drey hebben heren eher als ein ander?) offeren vnde vm
eysch, so blivet de edel seile ver- paes Ryst murmuracie vake elaes
loren. Nd. Jahrb. 1876 (11), S. 52; Vnder desse dulle wiuen. das. f. 125;
doch love ik, dat dat (vom Friedens- 50 vnd maect (die Schmeichler) vor ma-
ELDEN 119 ENDE
nighen here pays; Se doet ock vor wolde he vil dicke sweren, dat he
prelaten elays (d. h.?) Met plucken vnd sines tuges nicht hebhen machte,
streken er habyt. das. f, 40^. Richtst. Landr, c. 45, § 4 u, 5; Vort-
eldea, J. warten^ expectare. Weret, mer werden elende lüde rouet, miss-
dat se (de lose schalkes) bir in der 5 handelet edder in yenighen stucken
&ee elden wolden etc. (1404). Livl, vorvanghen, also de lantfrede to
Urh. nr. 1650, — J2. = olden, alt secht, de moghen ere elende beswe-
UKrden. Werne gud anenture enteghen ren mit creme rechte (Eide) vnde
wiacht, de mach elden vnde wysen. moghen enen beruchteden man win-
Josefy V. d. 7 Tods, t?. 17S\ se (die 10 nen (überführen) sulf dridde, de be-
Truiüenen) willen kyuen, ropen vnde derue sin in creme ruchte (dagegen
slan, En swyne kerl mot yo slapen, geht eben vorher: were dat en bor-
En perde kerl myt vusten drapen, gher schuldegede beruchtede lade,
En hunde kerl wyl biten vnde schel- de mach he wynnen salf twolfte bor-
den, £n ezel kerl wil by vroawen 15 gheren, de vmberachtede lade sint)
elden /= sich aufhaUen?), Alzo het (1354). Lüb. Urh. 3, p. 216.
de drinker tidvordriff. das. v. 7190. 81ik, gesetzmäßig, im Recht begrün-
ele. Sandsteinquader (grawe steyn) det. Weret, dat van sundergen in-
mrden nach Ellen gemeßen. It. iVsß. valle edder van anderen eeliken sa-
vor 10 elen steynes to deme steyn- 20 ken yd so queme, dat de sake nicht
hovede (1487). Z. f. Nieders. 1871, werde vorscheden etc. (1441). Hans.
S. 175. Vgl. S. 194. („Sandstein- Reo. IP, S. 417.
guader werden mehrfach die EUe eum ellerbrök. De Stockersche hefft
Preise von 2 ß. angekauft^) apgelaten hern N. N. eyne wort, be-
elende, als fem. Dar vart men 25 legen in dem elrebroke tegen der
dorch de elende (=z Einöde^ Wüste) perdemolen (1455). Z. f. Rechtstv.
unde de wostenye van Arabien. Man- Dorpat 7, S. 103^ 913 ; auch = Erlen-
demües Reisen f. 20. sine elende, gesträuch. Vpp desser stade plach
sein Fremdsein. S. unter elenderecht. • to vorne ellerbrock to wassende.
elenderecht. (Ein Beklagter ver- 30 Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 141.
tritt den 2!eugenbeweis durch Beschwö- (Der Begriff von brök ist in der
fung seiner Fremdheit, seines elendes, Compos. demnach ganz geschwunden.)
und seiner Unschuld), Also he en elre, adv. an einer andern Stelle.
denne in dat ding bringet, so mut Vgl. el, ellers, alibi. Kü. — lob das
de antwerder (Bddagte) vragen, na 35 zede . . De hilghe lob secht vns elre :
deme dat he dar also elende (Varr. Myne daghe de waren snelre Dan
endende, alleyne) si van vrande, dat enych lopen. Speg. d. sonden f. ^7a.
hö dat sweren wil, dat he dar nenen ende. /, 660^. ende = altnord.
tuch dar hebben möge, oft he sinen andi, ond. — Dem was de ende vth-
elenden tuch (Varr. syne eilende, 40 geghan. Visio Philib. v. 9 (Nd. Jahrb.
sein elend, sines endendes geczug) 5, S. 24 u. 28); wo die andere Hs.
icht vor (vorher) mute sweren unde hat: deme was de zele utgheghan.
sin unscult dar na. Dat vintme. So 3. Schluß, Abschluß, vrageden, wo
swert he drier lüde ed allene. Wen se doch dat menden, wente men künde
he sus van em gekomen is, so kla- 45 nicht weten, efft de sendeboden des
get he denne van nies. Dat is al to landes to Pruytzen van den Hollan-
Duale unrecht . . It is ok dul (Var. dern mit ende edder ane ende (ver-
dorük) umme den elenden tuch, wente richteter oder unverrichteter Sache)
we tuch hebben scolde, de werde schededen (1441). Hans. liec. IP,
neddervellich, hedde hes nicht, al 50 S. 356 ; feste, endgültige Bestimmwig.
ENDICH 120 ENKET
Wy begeren law weten, dat vnse (Beife) etc. Spegd der sanden ^.
vrundes to hus komen sin vnd heb- 109^.
ben der brutlacht enen gantzen ende, engelflachte? engelflüchten unie
also dat de brutlacht schal wesen wickgurdel (Geschmeide, • clenodia)
bynnen Lubeke vp S. Johans dach 6 (1565). Lib.civ.Grjfphisw.XVII^lSS.
etc. (1420), Lüb. Urk, 6, nr. 217; engelot. aureus anglicus, Tulgari-
unde biddeu fruntlik, dat gy des mit ter en .engelotte. In e. Urk, d. 16 J.
eme to eme ynuortogerden ende ouer- Im Hamb. Sekensb. v. 1630 = 5 <%
komen, efte he dat don kone efite 12 ß.
nicht, das. nr. 218. 10 engelwis, centum morbia. Weif.
endich, 1. zu Ende mit etwas kam- Mscr. 60, f. 29^. Bei Dief. 8. v.
mend^ rasch, schnell. Wes cluk in centimorbia : igel-, egel-, engel-, eyl-
dade, endich in werue. Emd, Mscr. gras, -kraut, dusent craft, schlangen-
nr. 139, f. 207^; se (de m angelinge, kraut, druswort.
das Gefecht) warede nene halue stun- 15 engen, engen; mit üt oder van,
de, men se warth korth unde endick. heraustreiben, verdrängen. Juw mach
Bast. Chr. p. 6 (Bost Progr. 1880. lichte wol witlik sin worden, wo J.
Krause). — 2. definitiv, hiir von B. vnde H. D. borgermester, vnde
scrivet uns en endich antworde by H. St radman vnser stad Stade vor-
dussem sulven bodin, went wy nynes 20 middelst den borgeren darsulues vthe
dinghes en begynnen, er wy en ant- deme rade, vthe der stad vnde van
werde von jw hebben (1381). Hans. crem gude sin geenget eto. (1419).
Bec. 2, 272; Van dessen stucken Lüb. Urk. 6, nr. 151.
sal men to den vorbenomeden daghe engerer. . . mit peperkomen (-ko-
zeggen en endich antword, af eder 25 men ?), engeuer klauen (Ingwerklauen
tho (1381). das, 2, 291; wy don jw oder -Tdoben, d h, in ganzen Stücken,
to wetende, dat wy dorch juwes af- wie sie gewöhnlich gekauft werden,
wesendes willen den dach to W. nicht nuM zerschnitten ?) vnd muschaten-
holden kunnen, wente wy sunder jw blomen etc. Hamb. KakAoek. Ä. VI.
dar nicht vele endighes werven kun- 80 enginge, Hindernis, Beeinträch-
nen unde handelen (1386). das. 2, tigung. Dat de (Witwe) rauwelken
384; sunderghen schal men den van sunder euginge in ore lijftucht möge
Lyflande schriven, dat se op den sul- treden etc. (1475). Ostfries, Urk. nr.
ven dach bi eren boden overseuden 959.
allent, wes se noch under sie hebben 35 enkedicheit, Sicherheit. Ifit de
van puntghelde deune dar endighe keiser heren Olrike sodanes vorlenet
rekenschup van to donde (1387). das, hadde, des wy uns doch so nicht
3, 372. vorhopen, dat deme so gescheen sy,
endicheit, Baschheit. Wy bidden des ok nene warhaftige engkedicheit
ju mit alleme vlyte, dat gy mit en- 40 en hebben (1467). Ostfries. Urk. nr.
dicheit (= rasch) dar to deucken, 849.
dat den unvoghen luden van Brun- enket, offenkundig, sichtbar. Vnde
swick gesturet werde der jamerlyken gebar eyns kindes, dat was half ru
Bchycht (1374). Hans. Bec. 2, 80. (rauh) also eyn schap vnde half blot
Vgl. praecipitatio, cndelicheit, snelle- 45 also eyn minsche . . se leyt dat kint
mutekeit. Dief. p. 643. dopen. Also me ot vt der dope toch,
enen gader. to enen gader, adv. do was ot schone vnde reyne vnde
zusammen, zu gleicher Zeit. Vnmo- ncrgen har an ome enket (sichtbar).
ghelic so eist tenengader Dattet Engdh. Chr. f. 206; genau, zuver-
cruit solde hebben syne ryphede 50 läßig, sicher. Des hebbe ik ath war-
ENSEL 121 ENTDON
aftighen brenen, olden kroneken ynde den vele duester dingfae verluchtet
enkeden Schriften to hope socht de ende mannigher hande behende vraghe
stichtinge des hertichdomes tho L. entbonden. Elucid. f. 1. Dann iiberh,
StidUinge des Here. Liineb. f. 160^; explicieren^ erUären^ sagen. Salomon
clare, enkede rekenschop to scrinende 6 in prouerbien vntbint: de ghenne etc.
(1420). Liib. ürk. 6, nr. 286 ; enkede Speg. der satiden f. 103^ ; Twe zware
bode ^ ^ssebode. Vnde na des saken scrifture vntbint, Daer houerde
rikes brenen vorwarede we yns des bi den menschen pynt. dcLs. f. S8a.
to den eren an hertoghen Magnesze — entbunden werden, gügeUos (licen-
mit Tnsen enkeden boden vnde breflen lo tiosus) toerden. De byen en werden
(1396). Sudend. 8, 8. 128^ 44; so nicht vntbunden in vnkuischeit . .
BchuUet vnd willet de rad van Luneb. De vntbindinghe in vnkuischeit be-
iewelkes jares gheuen vns edder vn- tekent de vnnaturlike sunde. Bok der
Bern enkeden boden, de des van vns Byen f. 182c.
mechtich is, hundert güldene etc. 15 entbosen, böslich entziehen? De
(1402). das. 9, 8. 220, 37. derde quaetheit is: vntholden, Dat
ensel? (= nnsel?). 1 riwe (Beibe), se den arbeiders gheuen solden, Van
1 roste, 1 ensel mit sulwer etc. Wism. wien (denen) wy hebben den arbeit.
Invent. f. 63. Hyr up s. Jacob seit (c. 5, 4): Er
miMlitinge f SäumenyVersfug (==ent' 20 loon, de ju hebben gewrocht, De gy
achteringe?). Also bidden wy frunt- vntboost hebt vnd vntcracht, De
like, gy desset so vorfogen unde ane roept (schreit eu Gott). Speg. d. son-
entachtinge vortsetten willen etc. den f. 119.
(1481). Ostfries. Urk. nr. 1063. entbliven, ent-, atdrückbleiben, de-
entiiSdeni (untbieden), erwarten. 26 ficere. KU. Vnder alle (pelgrime),
De eerste (manire der gulsicheit) is, de daer stonden, Was ecn man, wen
dat men niet vnbieden (d. i. untb.) he weende gheuen Hantwater, vnd
Mach geordineerde maeltiden. Speg. hets em vntbleuen (es war tumlich
der senden f. ia; all was den hilghen Christus selbst, der verscttwand). Speg.
in de olde wet Beioff (Verheißung) so der sonden f. 118d.
van hemelrike geset, Nochtan en entbringen, wegbringen. Gut, dat
mocht em niet gebueren, Se ne mo- em van den juwen in juwem egenen
stens lange vnbieden. dcis. 74^; (Se- geleyde . . nomen unde entbracht is
neca:) Hets goet, so erst leden de (1442). Hans. Bec. IP, S. 476.
tyd, Dat men daer na seker ombyt 85 entbundicheit, Losgelaßenheit. In
(ontbit) Deel to hebbene in de ander euer scholen weren twe iunghelinghe,
stond. das. f. 75d. dede alre onsedighesten scholers we-
entbesten, den Bast auflösen, los- ren . . de ander scholers brechten
machen, ontsnoeren, losrijgen. Oudem. se vake to onsedicheyt ende ontbun-
Intr. sich loslösen. Se (de cranen, 40 dicheyt. Bok der Byen f. 151^.
Kraniche) somtyd so langhe leuen, entdecken, anzeigen, eur Kenntnis
Dat er gepluemte (Gefieder) al vnt- bringen. De erszamen manne X. vnnd
best, Ynd bliuen naect daer int nest. T. syn vor deme burgermeistere per-
Speg. d. Sonden f. 103\ (Nach der szonlich ersehenen endeckende vnnd
Schreibweise des Mscrpts, die b und 45 vorgeuende, wo etc. (1531). Wism.
V fast gar nicht unterscheidet; kann Zeugeb. f. 9.
atfcft vntvest gelesen werden; ein ont- entdön, 1. aufthun, öffnen. Dauid
vesten gibt es auch; es müßte aber secht: Vp mi staen der sonderen
ebenfalls intrans. gebraucht sein.) monden Vntdaen, als wolden se mi
entbinden. In dessen boeke wer- 60 verslonden. Speg. ^der sonden f. 44^.
ENTE 122 ENTHOREN
— 2. benehmen^ büdl. bestürsft machen^ ent^den, der Güter berauben^ pri-
erschrecken, verslaan. Oudem. ont- vare bonis. Kü. u, Oudem. Ic hebbe
daen, verschrikt, verslagen, bedrukt. in Brabant gheseen enen seer schal-
ders, (Vgl. hochd, „benommen",) (Der ken wokener, de vele e4ele ende
Habicht) gink wol na dem neste stän ; 5 mechtighe lüde ontguedet hadde. Sek
des wart de nachtegal untdän unde der Byen f. 157^; he en wolde se
sprak etc. Gerh. v. M. 31^ 7; de wulf nicht vntguden, mer he wolde se wat
de wart hir af (von dem Drohen des moyen vor oer misdat. das. 102^;
wevels) untdän unde hedde des angest daer he ne (= ene, ihn, gegen den
unde wän etc. dcLS. 49, 44. 10 jemand einen falschen Eid leistet) vake
eilte, Beis^ Zweig (namentlich jmm mede pleghet To vnteerne vnd som-
Pfropfen oder Einpflanzen), surculus, tyd vntgoet. das. 130h.
calamus. Kü. Ghanc . . in den bom- enthelpen, nicht helfen. Also eyn
gart, Waer vinstu ledych enyghe ente, mynsche wonet (toähnt, glaubt) wesen
Sie ne is besieh vmme ere rente 15 ghehulpen yan eynen man, vnde em
Te leuerne van eren frute? Speg. der enthelpen (l. -pet?) dan, dar he sine
sonden f. 8ib. truwetovorleyt, datyordreit[is]bonen
enter, entweder. De (pawes Ur- alle vordreit. Laiendoctrin. f. 132^.
banus) satte, dat de kelke schuUen entheven, entheben^ entlasten^ be-
syn enter gülden, suluern eder tenen, 20 freien. Were ok, dat zek de koste,
nicht glesin eder eren. Engelh. Chron. de ze binnen desser tyd dar yppe
f. 14*; enter wiset vns den heyme- hebbet, hogher queme den de rente
liken wech bindene to deme slote des slotes inbrochte . . dar schole
eder gy moten staruen. das. 109; dar wy ze vnde wilt vruntliken van ent-
(auf dem Concil eu Costnüe) warn 25 heuen vnd entrichten vp de tyd alse
von allen koningriken enter de hem wy zee entzettet (1395). Sudend. ä,
suluen eder ore boden etc. das. 401; nr. 41; queme desulue in schaden
N. was nowe enyghe tytledichfmü^t^^; eder lasten, dat wy eme van alsul-
enter he dachte wat guedes, ofte he cken schaden vnde lasten inthauen
las ofte he horde bichte. B. d. Byen so vnde vntieddigen willen (1480). Nies.
f. 104c. Münst. üri. 6, S. 50; weret, dat B.
enterven, um das Erbe bringen. unde A. jcnighen schaden ofte an-
menich ketyff (ein i^neler ist gemeint) sprake van desses kopes wegen deden
Vnteruet landeren vnde wyf (d. h. ofte leden, darvan schole wy se genst-
macht^ daß sie nach seinem Tode kein 36 liken entheven unde benemen (1440).
Erbe bekommen^ weil er das Vermögen Ostfries. Urk. nr. 512.
verspielt hat). Speg. der sonden f. 47d; entholt, Äufe^ithaU. und (der Löwe)
Ten anderen doet se (die Kriege) treckede mit on in den wolt, dar he
menschen vnteruen, Dat zyne vnt- des wildes wiste entholt. Gerh. v. M.
rouen etc. das. f. ll?h. 40 6, 6.
entgän, refl. sich vergehen^ sündi- enthoren, 1. nicht hören^ verweigern,
gen. S. was een edel iungelinc, een Vnde des schal vnser eyn deme an-
canonic, de em (sich) ens vntghenc deren nicht enthoren (1402). Sudend.
in vnsuuerheet. Bok d. Byen f. 106^ ; 9, S. 217, 35; dar ik unde myne
weret sacke, dat sick darinne je- 45 vrunde en alles diughes willichlikcn
mandts entgenge, die brawedeC^t«^€^, weren volgende unde en nichtis wol-
vnd hedde den ersten accisen nicht den unthoren (1448). Ostfries. Urk.
betalet, die sali dem rahde verfallen nr. 597; de tyt vorgingh unde wy
syn mit viff mark daruor. Nies. worden nicht vorscheden. Dar na
Miifist. Urk. 3, 8. 191. 60 enthorde wy des unsen leven vrun-
ENTKENTLIK 123 ENTMERKEN
den, den van Labeke unde van Hamb. entladen, auseinandersetzen^ erKtä-
nicht, nnde nemen na erem rade ene ren^ sagen, uiteen zetten, verklaren,
andere tyt (1373). Hans. Ree. J2, 454. Oudem, Laeuheit (Lauheit) doet den
— J9. kören. Umme herren 0., dat mensche vyff grote schaden, De ick
dat affseggend vnchlik sy, na deme 5 hyr na sal vntladen. Speg. d. sanden
he sik bfit so böge in recht unde f. 68^; hyr off is ghenoech vntladen
wolde rechtes gerne enthoren. Pomm. Int LXVIste desser bladen. das. f.
Gesch. Denkm. 4, 8. 49. 73t^; van der vntwertheit heft vnt-
entkentliky zugestehend. Des ik eme laden de mester Ecclesiastes etc. das.
also tostont vnde enkentlic was. Westf. 10 /*. 86K
Urk. V. 1439. entleggen. 3. He scfaickede de
entkeren, 1. entwenden. Hir vmme hoken na den winde und konde den
schalta denken . • wer (ob) du on heren dat entleggen (sich vor den
(deinen Eltern) icht ghestolen eder Herren rechtfertigen)^ dat he van den
entkerst best. Engelhus^ Laienr. p. 15 spei nicht en wüste. Lüiencr. 11^ nr.
418b. — JS. hindern, in den Weg 166. 271.
treten, abwenden, ofite neme de to entlegginge, Verstögerung^ Hinaus-
hulpe kegben my, dat schal unde Schiebung, dat sulck lanck bestant
wyl ik, Keno, in ghelike keren na und u beraid anders nicht en were
alle myner macht . . Unde weret over, 20 dan eyne entlegginge unde vertoch
dat ik desser sake ummechtich were (1437). Ostfries. Urk. nr. 466.
to entkerende, zo scbal ik dat den entleren, dediscere. Seneca secht :
sieden kundigen . . unde ze schullet De nicht en lert deghelikcs, de ent-
my to bulpe komen (1409). Ostfries. leret. Laiendoctr. f. 112^.
Urh. nr. 215. 25 entlidelicheit, J?e/retuii^ von Z^iden.
entkinen, aufkeimen. Welker Voer syn (Christi) lydent gaf he den
gharste (in den Harn eines Mannes menschen ontlidelicheit ende vor sy-
ttwd einer Frau gelegt) denne nicht ner doed onsterflicheit. Eludd. f. 23^.
enkined, de en is nicht vruchtbar; entlivigen = entliven. So bidde
is id auer, dat de garste ouer lang 80 wi, dat gi L. v. B., unsen swager
(nach einiger Zeit) enkynet in orer unde frunt, unde ok den knecht
beider watere, so en s6helet on nicht. umme unser bede willen nicht willen
Vdf. Mscr. 23^ 3 f. 131. entlivighen noch entlivigen laten
entkrenken = vorkrenken, krank, (1373). Lüneb. Urk. II, nr. 795
i- i. schuHJLch machen. Ik, Keno, do 80 (Vdger).
^tlich, dat ik my vrunüiken vor- entlosen, auflösen. Nam dat bok
dreghen hebbe myt . . umme nutti- unde nntlozede id gans unde leth
cheyt unde profytes willen der menen dath uthscriven . . unde leth id do
stede unde des copmans unde to ent- wedder bynden. Korner 152^; bUdl.
krenkene de Yitalienbroders unde ere 40 de bestallinghe ward do vil schere
entholdere in desser wiis etc. (1408). untloset. das. 219^^.
Ontfr. Urk. nr. 815; were sake, dat entlessen, Waren aus dem Schiffe
yemand were, de den ersamen Juncker bringen, löschen (s. lossen). Unde
0* wolde binderen, entkrenken (sein werit also, dat jement van den sieden
^ckt kränken) an den landen, luden 45 dar enbynnen en gut affkofte edder
• - dat wy dat willen belpen keren vorkofte, l0de edder entlossede, de
^tc. (1424). das. nr. 325. scheide vorbröken hebben etc. (1394).
ontkrimpen, atich vom Winde: em Hans. Bec. 4, 8. 169.
entkramp de wynt. Hanserec. (v. d. entmerken, die merke wegnehmen,
•RoRP^ i, 8. 36, nr. 56. 60 entstellen, verderben. du godes beide,
ENTMETEN 124 ENTSCHEDESMAN
du schone wyff, Du entmerkest gode entreinen. He ordelde dat grote
sele unde lyfi (von einer puiesüchti- sunde to wesene ene iuncfer to Tut*
gen^ sich sdiminkenden Frau). Josefe reynene (vitiare). Bok d, Byen f. 18S^.
V. d. 7 Tods. V, 5380. entreken, anzünden? Jozias hadde
entmeten, betrügen, (eigenlijk met 5 an gedaen biscops habyt Vnd is ten
eene mische maat meten, door siecht temple in gestreken, Als dat be wi-
meten iemand te kort doen^ en van rock wolde vntreken. l^g. der son-
daar is het van toepassing op alle den f. 4lK
mogelijk bedrog en misleiding, eoovod enttrecken, wegziehen. Do wart my
met woorden als met daden. Oudem.) lo myn geist unrecket (d. i. unt[t]recket^
Leyder wo wal schynt dat huden verzückt)^ do horde ick der engele
Doer der valschen ghiricheden, Dat sanck. Korner 22^.
de eene Trent den andern eet (ißt) entrichten, 1. ausrichten. Do de
Vnd met valscheden dat zyne vntniet twe borghermester er werff wol aDt>
(ihn um das Seinige betrügt). Speg. 15 richtet hadden. Korner 2179^; unde
d. Sonden f. 130c ; ynderwyset juwen untrichtede suverliken (behandelte or-
borger C. W., dat hy noch käme ynd dentlich d. h. bewirtete) de baden der
bureyde vns wullen (d. i. vuUen, voU- Torsten, de em sand worden, das.
ständig) dy hameyde; hy het vns an 2öh; refl. alzo kan nement wanderen
dersuluen uordoruen hameyde ent- 20 unde sik untrichten (d. h. den rieh-
meten vnd heft sy ghemuret vnde tigen Weg finden) in deme weghe.
ghemaket also eyn büue etc. Fidicin, das- 152^. — 3. zahlen^ bezahlen.
Diplom. Beitr. 11^ S^ 100. Guden vrunde, so gi rorende sin van
entraken, nicht treffen^ fehlen. Se juncher 0., wo he de kS wedder ent-
(lelike wyfs) wenen em selven schone 25 richtet hebbe unde den schaden we-
maken Met tomene, men se vntraken der beiecht, den he unde de syne
(in der Überschr. dafür: mer se mis- ghedan hebben . . genoghe ju to we-
sen). Speg. d. sonden f. P7a; God tende, dat de schade nicht beiecht
schoep den menschen Na der driuol- unde entrichtet is etc. (1427), Ost-
dicheit gebelde . . Als eruelinc van so fries. ürk. nr. 360; und bydden gyk
der ewigher weide, Mer als he em darumme, dat gy Lagendorpe unt-
seinen vermaect (durch Schminken richten (Richtigkeit mit ihm machen^
etc.)i Gheualt wal, dat he weder vnt- ihn bezahlen) und denken daran, dat
raekt. das, f. 96^. wi schaden unde not noch ennoch
entogen, aus den Äugen kommen. 85 dor j&wen willen leden hebben (1372).
Houerdich mensche, de[n] roke (dem Sudend. 4, nr. 322.
Bauche) gy slacht (gleicht ihr). De entneliiitihi thätig^ geschäftig, expe-
yp climt met zynre cracht Vnd clym- ditivus, bescheftich vel entrichtich.
mende den mensche vntoocht. I^eg. 3 Voc. W.
d. sonden f. 89h; so vele geluckes he 4o entrnmen, räumertj verlaßen. (Die
(der fliehende Sisara) do gewan, Dat Dienstboten sollen) ere thogesagte
he zyne viande vnthogede. das. f. 70^. tidt deinen oder ein jaerlangk vnser
entreden, wegreden. Ein wif ichtes- stadt entrumen. Niesert^ Münst. ürk.
wan Sinnes vul, De makede oren man 3^ S. 171; sollen . . dieser stadt ent-
so dul, Dat se untredde ome al den 45 rumen vnd der borgerschafft verlustig
dach, Dat he mit sinen ogen sach, sein. das. S. 172.
d, K brachte es mit ihren Reden dahin, entscheden, ausscheiden, theUcn.
daß ihr Mann auch das, was er mit Dat wy entscheden vnde delet hebben
eignen Äugen sah, nicht gesehen zu vnse land. Wism. Urk. v. 1347.
haben glaubte. Qerh. v. M. 36, 3. 50 entscfaedesman, Schiedsmann. Were
ENTSCHEN 125 ENTSINKEN
ok, dat van den Ter entschedesladen (d, h. die Argte) Tntseden em Tan
welk Torstonie etc. (1346), Sudend, den leuene (sprctchen ihm das Leben
8, S, 82^ IL ab), want he arbeidede in der alder
«BtsehSn, begegnen^ sich ereignen. swaerster kolde (Fieber). Bok d. Byen
Item, lauen heren, menen wol de Tan 6 f. 234^; ghemeenlike een woort men
Hamborch, ofte tds dyt wol Tnscode seit, Dat he alles guedes is Tntseit
(=i glückte) myt deme sclote, dat ze (von aUem guten losgesagt ist, d. h.
ene 300 Tnde wy des ghelikes hir böse Absichten hat). De nachts ter
leten sander perde Tnde seghen, wes herbergen comt. Speg. der sonden
de vord bringhen konden, wente id lo f. 79^.
thomale Taste . . Torbolwerket is etc. entsen, Ehrfurcht haben. Do dyneme
Lüh. Urk. 6^ nr. 244. euenmynschen in allen dogeden, also
entseheten, wegschießen, entfallen. du Ton rechte scheidest willen, dat
Dat lif barste er ghans entwey unde he dy dede ; is he bouen dy Tnde
ere untschotten alle ere dermte myt 16 groter, ere Tnde entsu ome; is he
deme kinde. Komer 29^; rasch weg- mynner, Torunrechte on nicht. Engelh.
gehn, verschwinden. Als drome, de Laiendoctr. p, 408 (angehängt an seine
haestelike ontschiet, So wert de eerd- Chronik).
sehe weelde, el niet. Speg. d. sonden entsetten, wegsetzen, von der (ge-
f- SOc; rasch erwachen, plotseling ont- 20 hörigen) Steüe entfernen ; von 6lie-
waken, wakkcr werden. Oudem. als dern: verrenken, ontsetten een lidt,
een daer Tt (vt den drominghen) Tnt- articulum loco moTere. Kit. Eist dat
schiet (d. h. wenn er eu träumen auf-- (ist es, daß = wenn) enich mensche-
^>)) Dat he scheen hebben, en heft lik let Mids ghedogeue is Tntset,
he niet, So, als de rike endt dit leuen 25 Alle des menschen andere leden Zul-
etc. das. len met den lede arbeden. Speg. der
«Atschichten , auseinanderseteen. sonden f. 54ä; vom Weine: verschla-
(Streiten ßwei um ein Recht) so Trag, gen, umschlagen, satter werden. Oec
oft it en de richter icht untbiden soe en salmen mit ghienen wine misse-
scole, dat se sie na rechte entschich- so doen, die alte seer ontset is, soe dat
ten Süllen (im Text: untsceiden) etc. die wyn bet etick dan wyn mach
fichtst. Lehnr. c. 21, Not. 16, heiten. Sjpcjy. d. kerst. gel. f. 190h. —
eBtsehriTeii, schreiben. Wy bidden entset(tet) sin, weg, bei Seite gesetzt,
* des juwe ghotlik antwarde sunder fem sein. Ick weet wal, dat dat zieke
vorthogeringhe tho entscriuende 35 let Van ghenesene Terre is Tntset
(^^^). Lüb. Urk. 6, nr. 244. (von der Genesung weit entfernt ist),
ontsehnlden, mit Gen. sick to Tor- welk beuoelende is ghene ziecheit.
äutwordende unde untschuldende der Sjpeg. d. sonden f. 89b; De sine oren
swaren tichte, de me eme tolede. neder helt, Ym niet te Terstane de
Corner 76d, 40 wet, Syne bedinghe wert Tntset (bei
cntsehalen , sich verstecken, ver- Seite gesetsst, nicht erhört), Dat se niet
^gen, Tolest se (die Maus) om ent- en wert Tntfaen. das. f. 105h.
v^o mit not, an euer gruttenmate entsiehlikeit (zu entsen). Ehr-
grot untschulde se ome unde untsat. furcht. Eer anghesichte is Tan so
^^k V. M. 10, 80. 46 groter gracien, dat al der ghener
cntseden, sieden. Des anderen da- anghesichte, de se seen, mit groter
gea Bo ghut dar half so Tele waters Terwundernisse ende ontsichlikeit (re-
^P vnde entsut dat. Wdf. Mscr. 23, Terentia) tot er ghekert werden. Bok
^ l ^2\ der Byen f 158d.
entseggen, lossagen. De meisters 60 entsinkeni 1. u}egsinken. Do se dat
ENTSINNET 126 ENTVANGELIK
horden, do entsangh den Pruaseschen den. das. 165^, — 3, im Sinne von :
dat herte (1399). Hans. Bee. 4^ 501. anstecken^ inßcieren. Alse de leprosen
— 3. trans, nachiaßen. Wi bidden dey andern gesunden entstycken vnd
ome des in dem kope wes to ent- entfengen. Danid v. Soests Ketter-
sinkende (fallen laßen^ den Preis er- 6 spegel 8. 90,
mäßigen). Brschw. Urh. v. 1604. entstellen. De vredelike meaache
entsinnet, von Sinneti. Se beten pleghet Lichte[r] te verdraghene an-
(bißen) malk andern dat se mochten, der dinghe Dan (ais) de worde van
Gelike twe vntsinde dieren etc. Speg. schofiringhe (Beschimpfung)^ Vmmer
der senden f. SOd, Dojm das Subst, lo vntstelt he em (sich) daer mede.
vntsinthede. /".Sic; vntsintheit. /*. ^d. Speg. d. sanden f. 13 1^ (ssu entstel-
entsitten, entkommen (sich weg- len,afficere, confundere, turbare. ^tl.?
seteen). Tolest se (die Maus) om oder eu entstelen, sik o., stil weg-
entvlo mit not, An euer grutten mate sluipen, vr^maken van. Oudem.? Das
gröt Untschulde se ome unde untsat. 16 erster e scheint richtiger: er quaU sich
Oerh. V, M. 10^ 80. [in seinen OedankenJ immer damit,
entslagen sin, befreit^ entledigt sein. wird davon afficiert).
Gzo (im FaU er den Eid leistet) entstriden, durch Streiten jem. ei-
scholde he des entslaghen wezen vnd u?as nehmen, abstreiten. . . De na
entliken mede gescheden. Emd. Bußb. 20 tspel kiken, Als se den eenen ghelt
f. 68K sien striken (einstreichen), Sie ne we-
entspfin, wegführen? De armode ren des wasdoms (Gewinnes) gerne
van Gristum den here Solden (= solde) mede Weder ment wonne offt vnt-
met rechte de ryken zere Van ere strede, So men vake in speien pliet
werschepe vntspoen (ablenken), Die 26 etc. I^eg. d. senden f. 49^.
sie in ouerdaden doen. l^^g. der son- entswellen, die Geschwulst verlieren,
den f. 3c. (= entspanen ? ontspanen, Werne eyn let (Glied) swelle . . neen
ontluiken, ontvoeren. Oudem.) swuls is so grod, makestu de (ge-
entstän, 5. fehlen, mangeln. Wil nannte) salue vnde smerest, se vnt-
gl al truwen, dat gi seit (seht), Num- 30 swelle ; eder nym wutscherling . . vnde
mer unlust iu entsteyt. Gerh. v. M. legge den auer den hals, so entswel-
36, 24. let he. Weif. Mscr. 23, 3 f. 122.
entsteken, wegstecken, von sich entsnveren, (reines besdnnutzen),
stoßen, amovere, abstrudere. KU. verunreinigen. BUdl.: Also et vake
Gristum weder vntsteken, na dat he 86 gescreuen si Van geesten, de heten
vntfaen is, is grote vrese. Speg. der incubi, Dat sie hebben vntsuuert
Sonden f. 46^^; de ander (große Sünde wiuen etc. I^9eg. d. senden f. 5d; cene
ist) als siet (das h. Sacrament) heb- maget vntsuueren. das. f. 7c.
ben vntfaen . . dat siet in corten enttonen, entziehen. Ecclesiastes
stonden Weder ontsteken met hoft- 40 vns dus bevroet: De bloet sturten
Sonden, das. f. 45^. vnd de vnthoont Den arbeider, Dat
entsticken, -steken, 1. entzünden. he ne niet en loont, Desse zyn bro-
Gristus vntstac zyne discipulen bin- ders gheacht. Speg. d. senden f. 119^.
nen metten vuere der mynnen. ^g. enttoven, aufhalten, warten laßen.
d. senden f. 114c; yele dochteren 46 My vorlanghet utermatene zere, war-
hebben onsteken ghewesen mitten up dat gy mynen boden aldus lange
brande der ouersten minnen. Bok d. entouen, dat my myn antworde wed-
Byen f. ISO^l; he wart so seer ont- der enkumpt (1409). Lüb. ürk, 5,
steken in mynnen etc. das. f. 155a; S. 254.
mit Yurigen mynnen ontsteken wer- 60 entvangelik, (passiv) annehmbar,
ENTVANK 127 EN(T)WITEN
attgenehm. In de bible so vintmen entwei, auseinander. En derne, de
wel, Wo offerden Cayn vnd Abel, Des • hadde II gantze lichamme . . de
eens was yntfangelic, des anders niet. rugge hadde se to hope ghekeret
^>eg, d. Sonden f, 104c. unde de antlate untwey. Komer f. 9i^n
entvank, Empfang, concr. das Em- 5 entweHien = entwedemen, ent-
pfangene. Den nyen uate bliaet langhe weihen, (sondage) welcke se myt
Smack van zynen ersten vntfanghe. braszerie vnd gods lasterunge bouen
Speg. d. Sonden f. 75c. matbe entwemen vnd enthilligen. Da-
entvanklieheit, Empfänglichkeit. niel v, Soest, Apdogetikon, 8. 9.
(Gott) de alle syne creaturen mynnet 10 entwenen. Do L. de scrift lesen
vnde gnnstich is elcken na syner ent- horde, do wart he sere untwenen
fanclicheit etc. Anh. e. Elucid. f. 67d, (d, i. untwenende) unde sprack etc.
entvinden, durch Urteil absprechen. Korner 32c u. h.
aberkennen. Darvan dat he den ge- entwerpen, den Entwurf (Zeich-
meynen gilden ere olden recht Tnd 15 nung) von etwas machen, etwas be-
gewonte wolde verhalsstarcken vnd ginnen (in Gedanken oder in der That).
entfynden. Nies. Münst. TJrk. 3, 8. conjicere, dünken, entwerpen. 1 u. 3
286; und beden, ein e. radt ehme Voc. W. Ein maler entwerpt ersten
sodane syne gudere muchte laten dat ys ya vnd schouwet denn wo syn
thoschriven, vnd wo hie ehme des 20 bild sta. Werldtsprokef.259^ (Schdler,
entfinden worde, wolde hie id also n. 1076); noch 1 tafellaken, dat is
ein geschulden ordelt ahn den e. radt entworpen (1534). Wism. Inv. f. 173;
tho Lübeck gesetteth hebben. Wism. in der 8chreibkunst : große Buchstaben
Zeug. p. 331. machen, entwerpen, ingrossare. Voc.
«ntTinsen. Vnde isset, dat he vnt- 26 Locc. u. W.
fynset (mit der Gl. dat is, dat he de entwerren, 2. edhlen. Des nam us
varheyt swyget). 8ir. 23, 13 (Coln. up de grote scheffer und bleff by
vleseket, Ldib. dissimulavit, Vidg.). user syden bet to Marienborch unde
^utylegen^ entfliehen. In deme stride entwor dat T^rlon (Fährlohn) over
uotvlogen honliken de Sassen van 80 de Wysle (1394). Hans. Bec. 4, 197.
dem velde erem heren. Komer 77^. entwerteleDf entwur£feln. Hir umme
6nt?Poawen, der Freude berauben. willet juwe wisheyt daran vorzoken,
Na se ik wol (sagt die Taube eum wo men alzodanne boze samelinghe
Fwhse, eis sie ihm meldet^ daß Jäger . . vorstoren, untwertelen und vor-
^ankommen), gi sin hiraf so sere 35 derven moghe (1398). Hans. Bec. 4^
eutvronwet, Dat gi dem vrede nicht 437.
wol en truwet. Gerh. v. M. 47, 75. entwinden? Neyn fleysch vorko-
entwaken, als starkes v. Dat schone pen, dat endwunden sy (d, h. 9 ge--
geselschap (die moder gods met me- stöhlen? )- Gott. TJrk. 16 Jh.
gheden vele, die einer Jungfrau im 40 entwisen, abjudicare. KU. Hier"
Traum erschienen war) schedde dar her? De terlinck is der dobbeler god
na, Vnd sie (die Jungfrau) vntwiec Vnd se holden al syn gebod, Se stri-
na desser dinck. Speg.d, sondenf. 145. ken, dat he em striken heet, Vntwyst
entweget, vom Wege abgekommen, biet, se gheuent gereet. 8p. d. sonden
verirrt, ontweghet, devius. Kü. Troe- 45 /*. 4?b.
stende den menschen in tribulacien, en(t)witen, zum Vorwurf machen.
l^m to bewisene (zurechteuweisen), dat sik de guden (vrouwen) nicht en
de is yntweecht. Speg. d, sonden f. schämen . . dat se is 6k mi nicht en-
'^^\ leydende, daer he is vntweghet. witen. Gerh.v,M. 27,6 (wo aber wahr-
^. f. 13(A. 50 scheifdich eu lesen ist nicht en witen).
EPISTELER 128 ERSAT(E)RE
episteler. Ock de wyf, de by enen erdnot, Erdnuß^ cyclamen. Voe.
papen gelegen heuet, de so ver ge- • Ccim, (^Z}^/*. ^. v. schweinkraat, saaw-
wyget is also to der epistolen (d. h. brodt, ertnoz, erdtappel. ags. slite.)
ein episteler ist)y der en sali men erdwort, Erdwure? agramen. Voc.
ock in nine gilde nemen. Niesert^ 6 Colm. (Bei Dief. s. v. everwort; in
Münst. UrJc. 3, S. 266. Crrimms WB. famus terrae, Erdrauch,
er, Ahküreung für her (als beson- Bocksbart.)
dere Tittdatur der Oeistlichen). Wy erheyen. Ik do gik witlik, dat ik
bekennen, dat wy hebben gedan deme de zate, dar ik to koren was de to
erliken pristere Er Michile Kloster- 10 vorstände twe jar . . nicht lengh vor-
wolde etc. Wurde Er Michil so old stan vnde des Vorstandes denue er-
und krank etc. auer na Er Michil heuen (iü>erhoben) wezen wille etc.
dode etc. (1394). Fidicins hist. Beitr. (1396). Sudend. 8, nr. 127.
1, S. 216 f, u. öfter. erinnen. We sint des erinnet vnde
erbloden, Uutig werden? Alsobalde 15 berichtet, dat de kerke heft to deme
warp ohre (der Sameiten) bluthkerl gude degher recht, vnde we nicht
na ohrer olden heidenschen gewonheit (1360). Galenb. Urk. JX, nr. 137.
dat lott ; do erbloedede ein quick erkantnisse, 3. richterliches ürtheü.
allesmidden; do sprack he etc. Ren- und setteden dat in des erszamen
ner, Liü. Hist. p. 41. 20 rades erkanthenisse, worup die e.
erbodere, Erbieten. Ich moste radt tho recht erkandt etc. (1531).
(durfte) na mynen velen erbodderen Wism. Zeugeb. u. h.
nicht vor vme (ihn) komen, my sust erkoveren, sik e., sich erhcien, er-
verschickt van der einen borg thor littenen Schaden wieder einbringen.
anderen (1532), Z. f. vaterl. Gesch. 25 Hedden wi euch schelunge mit ymande,
(4 Felge) 4. Bd. S. 142. dat scheide wie on twene mande vor
erbogen, rühmen, mhd. erbüegen. vorkündigen ; konden sie vns dar byn-
Hoverdicheit sik dicke erboget. Gerh. nen rechtes gehelpen , dat scheide
V. M. 75y 29. wie nemen vnde vns darane laten
erdappel, alcamia u. cucumer. Voc. so genügen; were auer, dat sy vns dar
Cdm. Vgl. Dief. s. v. alcanna u. s. bynnen keynes rechten en hulpen,
V. pepo (Gurke oder Melone^ Pfebe). so mochten wie vns von deme Aldir-
erde, Landgut. We vth vorsettet steine . . sulbes behelpen vnde ir-
(verpfändet) erden edder ander gudt kobern des bestin wie mochten (1395).
und wil dat nicht wedderlosen etc. 85 Sudend. ä, nr. 46.
Äpenr. St. R. c. 35; wol erde vor- erles? ein Fisch? XIII gr. Ger-
settet edder ander gud etc. Flensb. nande vor rot&ugen; V gr. Hanse vor
St. R. § 31; wol dar wil delen enen erleszen . . XX g. der Knokeschen
lantbo (de dar wanet vp enes ande- vor stocfisch; III g. Engelherde vor
ren maus erde) . . de scal eme sen- 40 erleczen (1397). Sudend. S, S. 240;
den twe manne, de scolen eme seg- VII g. vor vische, III g. vor erlczen.
gen, dat he rume syne erde bynnen das.
VI dage etc. das. § 40. ermanen. Were ouk in unssen
erdelant (zu eren), Ackerland, unde landen, de syn recht myt gerichte
al dat land, dat omme dat slot licht, 45 verfolgen off erman(n)en wolde, deme
erdeland unde ettinghe (1440). Ost- sal me des gunnen (1454). Wiganäs
fries. Urk. nr. 513. Ärch. 4, 60,
erdwinner, Landmann. ertwinncr, er8at(e)re, Arjst. Vgl. Oudem. s. v.
agricola. Gl. Bemense. Vgl. laut- Christus, de ersatre werde. I^g. der
winner. 60 sonden f, 22.
EBSKBRNE 129 ESELDRIYER
erskerne, Arschkerbe^ Name einer he van der erize Unde aller dogfaet
Siraße in Wismar (noch heute Ors- en sware pertze> Schaeksp. f, 10h.
karn). bode . . in der erskernen. (Schweriich ist es Areenei^ medicina,
Wism, Inv, f. 17 u. 117. (Auch medela.)
Straßenname in anderen Städten; kerne 5 erven. So scryft he (Ecclesiasti-
= kerve.) cus) : In schänden vnd in pinen sware
drsprakey ( Ehrensprache) ^ ehrende Werden gheeruet al ere (der Rauner
Rede; Ggs. honsprake. Dat dat nicht u, Zweieüngiger) leuen. d, h.? Speg,
eersprake en sy, sunder scheid word. d. sonden f. 135c.
Gott. Urk. V. 1464. 10 ervestam, Stammhalter. De sunne
erste, Sraten. dat erste dat, sobald. so dat vor sik nain, Dat he umine
unde komme to hus wart, dat erste ervestam Wuldenemento siner ere (?)
dat ik schepe kryghe (1438). Hans. Eine vrouwen etc. Aesop f. 7, ^.
Bec. //*, S. 171; nur daß^ wenn nur^ ervetal, (erbliches) BcsUzthum.
(= desto) dummodo. So wor en bu- 15 Vortmer to merer wissenheit vnde
wen idher graven wil bi sinen nabur, verwaringe vns vnde dem capitele
dhat mach he don uppcn sinen, erst vnde dem stichte to egentliker erue-
(Tar. so verne) he sinen nabarnenen tal vnde dussen vorgescreuenen to
Bcadhen de (1303), Brem, Stat. 8. crem gelde, so hebbe wy bisscop G.
101, — Es erscheint sehr häufig im 20 vnde bisscop J. heren Hinrike van
Oldenb. Cod. des Ssp,^ der nie desto dem St. to truwer hant dit slot . .
gebraucht^ sondern dafür stets erste gheantwerdet (1396) Sudend. 8, S.
setzt. Vgl. Vorr. e. Ssp. S. VIIL HO, 29; desse nabescreven sint de
ert-, s. erd-. arfftalen in deme Basbeke. v. Hodenb.
erirdsten, über den Verlust einer 25 Bre^n. G. Q. IIj ^5.
Sache sich beruhigen^ aufgeben. Wes ervink? Erbe, Nu heft de vorge-
dar enbuten (der Stadt) was, des nant P. T. twe broder na sich, her
hadde wy uns begeven unde crtrostet. 0. und her N., de sine rechte ervinge
^ geg. Jühnde, S. 19. (l. erflinge ?) sint (1409). Livl. ürh
erfaehtieheit, Erbtheil, erfdeel. 30 nr. 2980.
Oudem. St. Johan beduet : Do Gristus erwete, auch contrah. in erte. 3
van den discipulen schiet, Dat he als molt haveren, 4 scep. wetis, 4 scep.
erfachtichedc Em luden (d.i. ihnen) witter erte (= erwete) (Um 1300).
pays gaf vnd vrede; mynen vrede Nies. Münst. Urk. 5, S. 124.
gheueicketc. Speg, d. sonden f. 116^^; S6 erwissenen = vorwissenen. Dat
licclesiastes secht: Der nydigher erf- ghelt scal ek deme rade van Hildesh.
acbticheit Vnd de dubble tonghen erwissenen, dat en ghenoghe van
vort bringhen, Wert ewych vorwyt deme neysten sondage vort over ver-
met schofiringhen. das. f. 112d. teyn nacht (1346). Sudend. 8, S.
ertze (erze, erse), f.? (Hochmuth 40 76, 44.
bringt ganzen Ländern schlimme Fol- Sschap = echtschap. So war en
gen; so England u. Frankreich^ wo man vnde en vruwe an escap tho-
aunte Johannes ovel, d. i. Epilepsie^ samene comet etc. Big, St. R. 170.
86 roren kan) Antonius gnade unde eseldriver, -hower, -holthower. Dit
Regiment Is den Walen wol bekent. 45 is dat knechte loin vp dem slote oucr
Alle de van snoder unde böser ertze somer . . 1 fr. Engeibrechte deme
Kan he bernen also en kerze, d. h. eselhower, 1 fr. Ekkele dem esol-
iann sie mit dem Antoniusfeuer, ^9Lcev driuere (1399). Sudend. 8, S. 379;
ignis, Erysipelas, strafen? Josefe V. dem eseldriver an loen 1 gld., dem
d. 7 Tods. V. 1468; en mester was 50 eselholthower 1 gld. (1537). Lippische
Kaehtrag sun mad. Wh, Q
ESSCHARE 130 OADDGftE
Bechn. („Das Wort eselholthower to eren kosten etc. (1414). LÜb. Urk.
Jcommt mehrmals in der Bechnung F, nr. 493; könamen aüer vnd ander
unter den Vereeichnissen an Gesinde- eteve . . dat scoldeme like delen
lohn vor."" Prenß, — Welches Geschäft (1402). Sudend. 9, S. 221, 11,
hat dieser eu verrichten?) 6 etlant, Weideland, hebbe vorkoft
essehare? Unde dat smydewerck, . . negen grase etland es ("itliO/ Ost-
also ener guden vrouwen bort tho fries. Urk, nr. 514.
dragenn, alse eyne pale, ene orrin- ettinge, Weide. Dit vorbenoemde
gher (!), en span, en essehare (Var. erve licht tosamende in ener ettinge
essehare), en bagher etc. (1470). 10 by Eningheborch in Pewessumer
Ostfries. Urh. nr. 889. hammerke (1455). Ostfries, Urk. nr,
etekö, (Eßkuh), Kuh eur Speise. 685.
^1431 schicken die Hamburger Kriegs- etvenne (s. venne), Weideland,
schiffe aus^ welche die nach Flandern Grünland. (Tausch) so dat ick em
bestirnten Bier schiffe hei den Ditmar- 16 6V2 gras roedlandes gheve . . de 4
sen vorüberbringen seilen. Da be- grase liggen myt uns to Pleggewert
kommt aber die Mannschaft Lust eu an myner etfennen, unde 2V< gras
plündern und einer von den Soldnern liggen inna provest Ayldes etfenne
sagt: id were nutte, dat wi ene eteku to Grimesum (1478). Ostfries. Urk,
haleden ute desseme Dithmerschen 20 nr. 101^.
lande, wente se uns doch schaden eve. Dat hus M. gift 15 scepel
gedan hebben (lat. ut pro Tictualibus gersten, 18 scep. haveren, 1 swin eve
augmentandis vaccas et pecora ali- (l. 1 swin, 1 eve?), 3 Schillinge
qua de terra tarn habundanti auferre (1300). Niesert, Münst. Urk. 5, 8. 126.
non tardarent).^ Korner f. 230^, 26 evendreelitich. Alse der sermon ut
Koppmann^ Korresp. Bl. 3, S, 91. was, ehr de prediger dar sulvest wat
eteldach. „Eßtag vin Gegensatz zu van wüsten, hoven twe kleene jun-
vasteldach. Im Klosterbuche des Bru- gen an den psalm: ach gott vam
ders Joh. Vrese (1510 — 35) (im Det- hemmel seh darin etc. und dat volk
molder Landesarchive) heißt es: eyn so sank vertan efendrechtich e£fte (nichts
itl\k( Klosterbruder) schall syner mal- wie der Hg. erklärt: ruhig fort^ son-
tith warnemen des eteldages to X dern: gerade so als ob) se darup tbor
unde des avendes to V unde des vri- schole gegan hedden. Lüb. Reform.
dages to XI stunden.'^ Preuß. S. 28.
etende wäre, Eßwaaren (1440). 36 evenmodieh, gleichmüthig ; even-
Hans. Bec. //', S. 290. . modigen, adv. God keret alle ding
etevS, Vieh, das gegeßen wirdy vor- to des mynschen vromen, eft id de
zugsweise Bindvieh. Nemen zee ok minsche euenmodigen drecht. Emd.
vromen in vanghenen , dyngnissen Mscr. nr. 139, f. 44.
edder in namen, des schal man delen 40 everswin, Eber. Twe buren heb-
na mantale der weraftigen lüde . . ben 3 euerswine, by yderem euer-
vtgenomen etheuee, dat schuUen de swine synt 30 sogen. Hamb. Bekensb.
van Hamborch half teueren beholden v. 1630, S. 15.
G
gadde, ein Fisch, gadde, wijting. gadden doet. Ostfries. Kochb. v. 1656,
Oudem. (asellus mollis). Lact se (die f. 16h.
Karpfen) dan opsieden gelyck men 60 gaddere. IUI tafelen glasewerkes,
ÖAbfi 131 GÄLREIDE
1 ghadderen, de Tor der dore han- nocbtan en had ic nv so grote glie-
gede. Wism. Inv, f, 4 (wie es scheint^ nochte in enighen soten gherichte
das Inventar eines Glasers); eineeine als ic daer inno hadde. Bohd, Byen
CriUerstange? Do antworde em de f. 135d.
meler (d. i. Maler u. Glaser) ouele 5 gAg^lf mirtus, Aurora gram. u.
Tode wolde Hinrich ran der doer gagelböm. Hör. belfß. 7^ 11. ,,Gragel,
slaen, so grep H. ene gadderen vnd der bekannte kleine Strauch, überall
werde sick darmede . . so spranck grute genannt. In den Annalen des
dem meler de gadder vor dat houet histor. Vereins f. d. Niederrh. IL VI,
etc. Niesert^ Münst. TJrk, 3, S. 276. lo & 192 etc. ist in einer Urkunde des
gada, Gatte, Genoße, meines glei- hoU. Grafen AU)ert von Baiern von
chen, Ecn clamvoghel, de allene 1380 über das Marktrecht zu Alpsen
vinine vleghet, vereniget em (sich) eu lesen: van gagel, die in onse lau-
mit sinen gaden in ein teken des den wassen ende de luyden plocken
vredes. Bok d. Byen f. 113^; mit gi- ib en selve ten meerkt voeren etc.
richey t hebbe ek (spricht der beich- Forsch, sedum palastre, umrde früher
tende Weif) nenen gaden (keinen der wohl weniger als Zusatz zum Biere
mir gleich ist). Gerh. v. M. 101, 17. benutzt als Gagel. "^ (Oligschläger.)
gadele? Gevatterin? Ende die galant? Alantwein? galantwortel.
(Zeugen der Firmelung) moeten malck 20 j» alandwortel. KU. Vgl. gandorn u.
anderen niet truwen (heiraten) ghe- andorn. Mit ciarette of mit galant
lick den peetren (Gevatter, Taufzeuge) of mit wyn, die gheualschet is, en
ende den ghadelen, die oen vter fon- moet men ghiene misse mede doen.
ten (Taufe) hebben gheheuen. S2)eg. Speg. d. kerst. gel. f. 190^,
d. kerst. gel. f. 176K 25 galgant = galigan. Einer ys
garerer, Sander. Verwoet so is de schuldich 1276 c%, leuert darup in
gaderare (: nare), Die niet cleene bethalinge ein sack cardemomen . .
dinck en can gelaten Vmme t' ont- noch ein sack galgant etc. Hamb.
fane hondertvolt baten. Speg. d. son- Rekensb. v. 1630, 8. 38.
den f. 25^. 30 galiken, adv. schnell. En gogreve
glieringe) Versamlung^ Gesell- beit en gagreve (!), dor dat he gande
Schaft, De derde grote zotternye, De richten mach, edder dor dat he ga-
ick in den ledighen (Müssiggängern) like d. i. snelliken richten mot. Gl.
2ie, Dats dat sie Verliesen so boghe zu Ssp. i, 56.
dinghen Bi roekeloser gaderingben. 35 galle. 4. De ogen sin iu (einem
Speg. d. Sonden f. 71^. schlecht gewordenen Pferde) in ge-
gaeawen, gähnen^ hiare, büdl. ver- vallen, de rugge scharp, besät mit
Iwtgen nach etwas? (züchten of znik- gallen de bein. Gerh. v. M. 59, 68.
ken. Oudem.) (In prouerbien secbt — 5. fchlerJiafte Stelle (überhaupt?
de wyse man:) Des mans verwoetheit 40 (Vgl. Ilildef/rand in Grimms WB. s, v.)
sal niet sparen, Als de dach van Wenn ein meister eyn nye dack de-
wraken sal varen, He ne sal niet cket: so mennige galle, alse he dar
gaeuwen der bede van lieden Noch inn maket, so mannige 10 s. Lub.
he ne sal vntfanghen mede Van ye- schall he to broke geuen (1560).
wiene to zynre verlosinghen. Speg. d. 45 Wism. Bathswillkürenb. f. 65 in der
Sonden f. tfa. Maurerrolle.
gagel, Zahnfleisch. Wi oten dat galreide. oxigarum i. acetum cum
broet (von Kleien) ende al wasset liquamine, sawrfisch, brfie, galreyden
dat (=: obgleich) ons de clyen, de in im saurn. Dief. VII s. vor krude to
den brode weren, int gagel steken, bo galreygden (1381). Sudend. 5, S. 222^
9*
GA-MODICH 132 GASTINGE
19; III kr. dem kreymere vor pardis- garbrader. „Latein, heißt er fartor
körnere, de quamen to galreyden to (wie der küter) und assator (im Meld.
karpen (1397). das. 8, S. 242. Urkb. IV. Reg. irrlhündieh Brett-
ga-modiefa, jäh-müthig^ vebemens. sager). ^ Krause (Nd. Jahrb. Ily S.41).
Voc. Halherst. 6 gapde = engl, yard, Eüe. Utghe-
gaBgelwech. Das vollständige Oitat gheven . . erst to der piper clederen
lautet: vortmer so moghen wy laten 9 garden gron, de garde 28 ^ . .
maken doer de pyler . . eynen gan- item tot want 8 garden, elke 33 ^
gelwecb, des men by noet bebouet . . item vor 6 garde wyt laken, elk
to den buse, daer nu ynne wonet N. lo garde 30 ^ etc. Hans. See. IP^ 92.
gank. „Auch Procession ; daher gardebmst? Item eine gardebrnsth
gangdage, gangwocbe. Für gangdage V gülden ; einen ronnebart III gal-
tst der Beleg bei Weidebach calend. den (1562). Rechnung eines platen-
195; gewöhnlich Montag^ Dienstag u. slegers.
Mittwoch nach vocem jocund.; doch 15 garnei. //, 1^. 1 leddern gamey
auch andere Processionstage, z. B. myt pelsze vnder gefo(r)dert. Wism.
10 Octb. in der Diöcese Utrecht.^ Inv. f. 177 ; 1 graw garneyken. das.
Krause, Nd. Jahrb. 2, 8. 41. f. 159.
gank. In der Weberei: eine be- garnekorf. „g. ist der Netesacky
siimte Partie Äufjgugfäden^ die nach 20 in dem die Fische sich festlaufen. Er
der Art des Gewebes variirt. (Rudi- heißt noch heute korb, auch bei BeM-
ger.) jewelk laken schal hebben 58 huhnneteen. Aus Korbgeflecht sind nur
genge hoch an garne geschert, jewelk die in der BelagsteUe selbst ah Gegen-
gang 30 fedeme unde jewelk egge satg gebrauchten rodenkorve/' Krause
8 listendrade. Gott. TJrh. v. 1476; 25 (Nd. Jahrb. II, S. 41).
de menen lakene schallet hebben 42 gftrt« gart vel bekele, aculeus.
ghenghe mit eres sulves listen. Unde Hör. belg. 7, 8. Ecclesiasticus de
islik gangh schal wesen van 24 va- secht: Des vracken woorde syn als
demen. Hamb. Z. R, p. 306, 14. eyn gaert. Speg. d. senden f. 66^.
ganz, i. im Plur. alle, claghende 80 garap? unde II iser hoede, II
van der ganssen hure weghen (1450). börste, dat sin garup was. Wism.
Ostfries. Urk. nr. 629; wy gansen Inv. f. 20.
gemenen bur to F. bekennen etc. gasse, ein von ewei Reihen (Häuser,
(1452). das. nr. 645; de oldeste gylde- Menschen etc.) eingefaßter Weg. Ga
mc'stere schall yd verstan laten (kund 35 drade yn de Straten unde yn de gas-
thun) den ghanzen broderen. Is et sen. Old. Evangelienb, f. 72^; up St.
den, dat he (der die Aufnahme be- Johannes dach (1561) leth 1. C. eine
gehrt) den ganzen broderen und su- gasse slan mit 8 fenlin knechten vam
steren anname is, so etc. Urk. v. slate af beth in de Stadt, dar mosten
1497 in Biltzow. Ruhest. 25, 10, — 40 de belegerten dorch tehn in de stadt.
2. gang, unverletzt, gestmd. Ggs. sere. Renner, Lid. Hist. p. 345.
Den zeren roeste iS pyi^lick tbroot, gastinge, Gastung^ d. i. Fütterung.
Den ganzen so eist zoetheit groot, Aduocato (dem Vogte) dabunt de
Den seren oghen de lucht ock deert, quolibet vnco (j^Haken^) vnam cöretz
De dat ganse oghe niet begheert. 46 siliginis uel solidum denariorum, sub-
Speg. d. Sonden f. 78b. aduocato dabunt vnum cöretz auene
ganzen (gansen), heilen^ sanare. pro gastinghe (so bu lesen statt gu-
Ilor. belg. 7, 12; gheestlike quäle ^\:mge)(1300). Fabricius, Rugan. Urk.
ganst se (de bedinge. Gebet) mede. 3, S. 116; (dafür, für eine gewisse
Speg. d. sonden /*.. fföa. 50 Abgälte sdUten sie sein) fryg vnde losz
GASTINNE 133 GEDOCHSAMLIKE
vann aller ringhen rechticheit wegen rechte solde to hören, Want sie van
denste vnde gastynge (sc, der Hunde Raben weren geboren. Speg, d» son-
u. Hundetcärter), das. S. 130. 8. Wig- den f. 4U.
gefy BaU. Stud. 29^ 44. (Hundekorn.) gebnck. Vgl. dasm F. Beck in d.
gastione. Begonde bydden de hus- 5 Germ. (Pfeiffer-Bartsch) 20^ 1, 8. 35.
vrowe de gastinnen (die eine Hündin gedane = gedänte. Niet mer dan
die andere) mit guder truwe etc. zonne of mane Decken ere schone
Gerh. V. M. P, 42. ghedane. Speg. d. senden f. 94^; elk
gastsester. We radmanne der stad zoect vm (suckt nach) vremde ghe-
to L. bekennen, dat we hebben ent- lo dane To zynen cledern. das. f. . 95c.
fangen J. S. to eneme gastmestern gederen = deren, schaden. De
des godeshuses to deme hilghen gheste poete Ouidius seit: Wiltu ledichede
to L. unde hebben. eme heteu unde van di weren. Der mynnen boghe
ghebeeden, dat he deme sulven godes- sal niet gederen. 8peg, d. sonden f. 72ä.
huse borghe unde wynne, dar des be~ 15 gedickte, 2. Satzung. Sus hefstu
huff is, na unseme rade etc. (1382). gedän jegen de regulen unde des or-
Lüneb. ürk. II, nr. 976 (Vdger). dens gedieht. Mb. Dodend. v. 1053.
gastreeht. J. G. van sunthe Annen- gedickte, adv. unabgebrochen^ un-
berch hefft alhir A. W. ein gastrecht verweilt, sofort. De knapen spron-
holden laten van wegen IUI last mels. 20 ghen vp gedichte, Vm den mester
Wism. Urtheüsb. A. VII. — Das (d. i. den Philosophen^ der ihrem
Verfahren s. Big. St. B. C. VII, 14 Herrn ins Gesicht gespieen hatte) te
(p. 107); D. II, 17 (p. 157); G. 67 doene ter doet. Speg. d. sonden f.
(p. 324). 94c ; vnd em (dem K. Josias) quam
gebare = gebere. Ten testen so 25 aldaer to gedichte De lazarie (Aus-
waert he gheware, Waer se (Vater säte) in syn ansichte (2 Chron. 26y
tt. Brüder in der Holle) met vrese- 16 ff.), das. f. 41^; Christus sprac
Uker gebare Queroen vt eenen diepen wel vnd ghedichte (unaufhörlich, un-
pulte etc. Speg. d. sonden f. 50^. unterbrochen), Do he predicte de
^ Gebeke. y, Urkundlich (Büttner, 80 waerhede. Aw. f. 91^; vgl mhd. ge-
Lüneb. Patr.) ist es = Gerburgis; dihte u. Oudem, s. v. ghedichte u.
ßarbricht v. Bederkesa 1228 bei Mus- ghedicke.
hard; Gibbike u. Gebbeke. Stader gedinge,gedingete,(?a^^vomFe«ii(7€i^
Ar eh. 3, 8. 281 u. 2." Krause, Nd. ausbedungene Geld, (Brandschatzung)
Jahrb. 2, 41. 85 = dingetal. Vnd wat vnse vnde sine
gebordiget, gebürtig. Her Joh. van amptlude dar vordingen vp de vigende,
S. eyn domhere to Hamborch, de dat scholet se semptliken med eyn
ghebordiget is ute deme stiebte to don vnd scholet we eder vnse ampt-
Bremen etc. (1344). Urk. d. hist. Ver. lüde dat halfte deil des gedinges,
f Nieders. 8, nr. 483. 40 dat se also vordingen, nemen vnde
geborenisse, Geburt, Abkunft. Ny- dat ander halue deil vnse veddere
niand en mach vp de edelheit Van . . vnd weret, dat ander vnser ampt-
geborenissen verbliden. Speg. d, son- lüde in vnsen sloten iemend gedin-
äen f. 99^; nymand is edel vm zyne gesse (!) geue, so schole de helfte des
ghebornisse, wes werke vneedel zyn. 45 gedinges dem ergnanten vnsin ved-
das. 99^. dem werden (1397). Sudend. 8, nr.
geborentheit, Gebühr ? Abyron 190 ; dat gedingete, den framen eder
unde Dathan Dese twe to Moyses de name scholen wq allet deilen na
seiden, Dat de erdsche geborenthede mantal (1397). das. Z. 22.
(irdische Würde?) Em luden (ihnen) 50 gedfiehsamlike, adv. geduldig, pa-
GEDOCHTE 134 . GEHÜRE
tieuter. Gedoochsamiciic vnrecht ge- g6|;ruBde, Ergründung. Vake Tose
doghen Is edele grote oedmodicheit gerechticheit, Als se ter proeue is
toghen. Speg, d. sanden f. 115\ geleit Vor den godliken gegronde,
gedochte = gedachte. £en stemme, Is se al vnrecht vnd sonde. Speg. d.
de ny spreken en mochte, Mach be- 6 senden f. 91o.
dinghe doen met gedochte (in Ge- gehat, adj, ti. adv. invidiosus. ICH.
danken). Speg. d. senden f. 60^^ (Ysayas:) iuwe hilge daghen heft
gedoge, das Aushalten^ Oeduld, Zu- myne ziele gehaet (mU Haß) Ter-
geständnis. patientia, venia, licentia. draghen. ^^eg. d, senden f. 107^; ge-
KU. — bi gedoge, durch Zulaßung, 10 hat hebben, haßen. god here, da
bij toelating. Oudem. (Heirat unter so heues gehaet, Die der ydelheit
VeruHindten ist verboten) Men som- ane cleuen. das. f. J25k
wile bi gedoghe, Vm te beuelne (fhin- gehelt, geneigt? T'seste quade is,
dem?) grote orloghe Van princhen daer gifte in stelt Iren vntfenger,
(d. i. Prineen^ Fürsten), wy dickent 15 sie maecten gehelt To elker quaei-
sien Vnder sibben hilick geschien. heit, die men hem bidt. Speg. d. son-
Speg. d. Sonden f. 8b. — med g., ge- den f. 39^^.
duldig. Des solden wy met vasten geheilt, adv. nahe bei. ghehende
gedoghe (steter Geduld) Altyd bidden u. ghehent, dicht bij, nabiß, in de
. . Nywer (nur) der werlt belemert- 20 nabijheid, Oudem. In de selue stede
hede (Beschäftigung) Belet vake de- Plecht te wesene en serpent, Nymand
uote bede etc. das. f. 6(A. doer (u)agt) em comen gehent. Speg.
gedrechte, Tracht. Du bist ein d. senden f. lOöd.
ape . . Din halsbant, vingerlin unde gehingen = gehengen, ghehenden,
din kröne en was van erste nicht 25 -binden u. ghehengen, -lungen, gu-
din gedrechte (: gesiechte) van godes laßen, erlauben, gestatten. Oudem.
hant. Gerh. v. M. 103, 75. Wal is he unselich gescholden Ter
gednrich, andauernd, beständig. werlt, de bewacht vremde dinghen
Dat achtste, dat bede to niete dryft, Van misuaerne vnd wil gehinghen,
Is dat men der niet in gedurich 80 Dat he syn proper dinck verliest
blyft, Want bedinghe moet gedurich Speg. d. senden f. 82^.
zyn. Speg. d. senden f. 61\ gehint. gestadig, volhardend, tot
gedwenge, Enge, enger Paß, Ver- het einde onwankelbaar. Oudem.
hau. Verhack. Et schal ok neiner des (minres, Liebhaber, in trowen gehint),
annderen viehende (Feinde), echter 35 De prophete zeet (= zecht, sagt):
edder rover in sinen landen nicht De here des konynx gherichte mynt
husen, hegen, beschirmen, noch den In discretien gehint. Speg. d. senden
neinerleye toleggunge, vorderunge, f. 86^.
hulpe noch rat don, noch durch sine gebogen, gehngen, sich erinnern,
getwennge vnde lantwere nicht kom- 40 eingedenk sein. Dat men jo guder
men lassen (?Iaten ?). Mutz. ürk,3J35. dat gehoge Unde vorschulde, als men
geervet Syn se gheeruet offghe- möge, Dat is getruwer lüde recht
rent (mit Erläutern oder Beuten, Ein- Gerh. v. M. 23, 63.
künften, versehen), Gode ne suUen gehdr. De ichteswer gehores hefft
sie niet antien (demonstrare). Speg. 45 (d, i. irgend etwas eu befehlen hat;
d. senden f, 86^. dem Gehersam eu leisten ist), de wil
gegrot, ti. das Gegrüße. De wer- enen heren lick wesen etc. Hodenb.
dichede vnd dat gegroet, Dat men Brem. G. Q. II, S. 7.
al vmme den riken doet etc. Speg, gehnre, (geheuer) angenehm. Mit
d. senden f. öO^. 50 sinne dum, nicht van nature, In dum-
GEKBISCH 135 6EMENE
heit tit, dat is gehure. Gerh, v. M, günstlich, früntlich Tnd geloflich ynder
Forr. 54, eyn andern staen vnd wesen sollen
^ekrischy Gekreisch. (Binnen der %}inA%V2Ltg<d]i'&i(1490).Niesert^Münsi.
helle) daer he sach groot gekrysch, Urh 6, S. 124; wy siede . . willen
groot handgeslach. Speg. d. senden 5 uns ock underlangenß frantlicken, ge-
f. 50^. lofflicken und traweliken meynen
gekrftn, Murren, s. krönen. Dat (1478). Gott. ürk. II, Ä 315.
yierde gecroon is thegen gode. Speg. K ^louwen^ greifen, faßen. (Oudem_. )2,Vff.
d. Sonden f. 125^; et solde ock risen Vnd als een cacntel, dat men jaecht,
groot gecroon, weert dat he vntfaen 10 Salmen en (den ünkeuschen) gelau-
solde weaen Int erdsche paradys. das. wen daer, Daer hies niet sid nemen
/". 71h. waer. Speg. d. sonden f. 5a.
S^landet sin, Landbesitß haben (vgl. gel-ripe, Gelbreife. Wultu maken
geervet u. gerentet). Item vyf grase aer-beer, so schaltu yp nemen den
in lange ackeren gheleghen, daer 15 wethe, wen he in der gheelripe steyt.
naest by ghelandet is Frederick van* Nd. Jahrb. 4, S. 89.
L. . . item, vier grase by Wywessum, gemak» bequem, eynvoldich is he
daer naest by is ghelandet de pro- (d&r Esel) unde gemak. Gerh. v. M.
vest etc. (1444). Ostfries. Urk. nr. 101, 200.
5M. 20 gemank, dojswischen. Ghedenct, dat
gelegen, passend, bequem. Vndt ick (Christus) was gedranct dor di
wer sake , vns nicht en beley vede Met alssene vnd met gallen gemanck.
eder gelegen were in dessen tractate Speg. d. sonden f. 51^.
lenger te stane . . vnde derglicken gemate = mate, mäßig. Bemerc,
offt Johanne oock nycht gelegen were 25 offt enych cloester staet, Daer men
in dessen tractate te blyuene etc. de armen liefst vntfaet Vnd daer de
(1503). Niesert, Münst. ürk. 6, S. 466, prouenden syn so gemate, Dat men
geleistunge = leistunge (Geisel- der somtyts wol meer ate. Speg. d.
Schaft). sonden f. 39ä.
geles. 1. gewoon. 2. zeker, gewis. 80 gematen, mäßfffen, Maß setzen,
Oudem. De ander zaken, de vnse moderari. Salomou scryft: De alre
Zinnen Dese (neml. die Lüge) to schu- vroedeste man is hi, De syn woort
wene maect gheles, Dats vm dat se ghematende sy. I^peg. d. sonden f. 72^.
duuelic (teuflisch) es. Speg. d. sonden gemeine, dat gemeine hus, Frauen-
f. 129c. 35 haus, Haus, in dem (ge)meine Weiber
gelef = lef. Ersamen, geleven sind, ik wil dy in dat gemeyne husz
fnindes, So alse gij etc. (1476). laten teen. Basler Pass. W. 112, r.
Ostfr. Ürk. nr. 977. gemeinheit, G&m^ndegui. Ich be-
gelike, f. Gleichheit. De mensche kande eynen man op erden, de plach
is geformiert na gods gelike. Speg. 40 arme lüde to verdrucken und be-
d. sonden f. lOlc; de dwase, gelike sloich eyne gemeynheit, einen kamp,
hebbende mit Judase etc. das. f. 46^; dar der armen lüde have to weiden
in der gelike (gleicherweise), das. 17c; plach. Buschmann, Mir, c. 22,
bi gelike. das. f. 17ä; elc mach sien gemelik. II, 54, 33 lies \e\i statt
bi geliken dit. das. f. Ic; tho done, 45 lert.
80 gi wulden, wi in der gelycken gemene. In hac silva haben t com -
(desgleichen, in gleicher Lage) bi yuw munionem, quod dicitur ghemene,
doen sulden etc. (1475). Ostfries. cives de Cpnredestqrp (1197). Z. des
ürk. nr. 951. Uare- Ver. 11, 93; nachher bloß mene,
geldflik(en), treu. also dat wy 50 hie nullus habet mene, nisi etc.
GEMELT 136 GEPLETEN
gemelt (gemelet) , i. verniiML unde brot, Des nam he 8yn ghenerte,
Keefsdom heet luxurie, die de mcn- Dat andere, we des begherte, gaf he
sehen driuen Anders dan met gemel- etc. De vorhrne San v. 377. (Nd^
ten wiuen (d. h. den Weibern^ mit Denkm, 3.)
denen sie sich vermahlt haben. Ehe- 5 genSt, m. Genieß, Vartheü. Schall
frauen). Speg. d. sonden f. 9c ; de de krochvader (Herbergsvater) dat
man heft ock noot, dat he bliue Te ungemack hebben van den wandern-
vreden met zynen ghemelden wiue etc« den knechten ofFte krancken, so moet
das. f, 133^. — 2. ehelich geboren, he jo billich den geneet tho gelegener
Gemeenlic wy sien , Dat ghemelde 10 tidt wedder to erwartende hebben
kindren plien (pflegen) Bet geleert (1620). Zus. eu den Hamb. Z. R.
te zyne van aerde Vud bet gcmaniret p. 3.
dan die bastarde. das, f. 16d, gense. 17, 62b, 8. Das Utete Bei*
gemeten, angemeßen. Dat denne spiel gehört nicht eu den Livl. Urhk,^
yo der certen nicht gemethen. Wism. 15 sondern zum Gedenkbuehe des Bathes
Zeugeb. p, 75. ' in Braunschweig.
gemoie = moie? Wy, Iroelo to genneke, Anstoß. Welk man nu
Grymissum, Frerick to Lherlt beken- heft sin gevoch, De het auentare gnd
nen, wo dat wy hebben entfangen vnde lucke, Afgunst deit om qaade
van SibbcD, unseiijuster ende ghe- 20 genucke Vnde wert belogen vnde be-
nioye wegen etc. (1440). Östfries, secht. Josef, V. d. 7 Toiis^ v. 6377.
tJfkTnr. 518. . gepens = gepinse, Gedanken. De
gen (j6n), st v. sagen. 3. F. S. ziele te gode bedinghe (Gebet) gheeft
Präs. get (iet), gut (ghut, ghuet). s. Van den inaderen de se heeft, Als
Varr. eu Ssp. /, 60, 1; III, 14, 1; 26 ouer (= vor) eenen gheestliken thens
Gl. zum Lehnr. 2b>, 8. 587, (Hof er (Zins). Mer als anders is dat gepens
in Pf. Germ. 23, 1 ff.) — Prät. jach. Binnen, dan hüten de lippen lesen,
he borde dat ho?ed unde iach (: lach). So moet de bede vnnutte wesen.
risio Philib. 214. (Nd. Jahrb. 5.); Speg. d. sonden f 60t^.
gede; ein lowe wart sek; de besande 80 geftii^ gefeßdt? De traghen holden
de der . . dat se ome to siner suke em (^^cA^ ouer (ytir^ghevaeQ,Nochtan
reden. De quamen unde se alle geden en is em anghedaen Ringhen, kete*
etc. Gcrh. v, M, 80, 4; gude; pine- nen noch baut, De em holt voten off
gcden cue so sere, dat he to deme haut; Mer van syns seines quade be-
lesten gude unde sede etc. Korner 85 gherten Is de wille van zynen herte
210d, Also gepert vnd geuaen, Dat he to
genaken, sik des sinen g., in den niet can verstaen. Speg. der sonden
Besitz des Seinigen kommen. S. to f. 68\
achter gän. Nat^tr. g^pipO) (Gepfeife) Klagetöne. Alse
gendeXt o^^* dort, von dort. Ghaiic, 40 de armen maken sulc gepyp Vor em
haele my ghender mes. Speg. d. son- luden (den Beidien) van groter berste
den f. 105c. Vgl. ginder. (Gebrechen, Mangel)^ Sie en gheuen
graeden, wagen, sich erkühnen. niet. Speg. d. sonden f. 3^.
tert, trots, gy en dorst des nyet ge- gepleten ? Dat volc, dat nv to of>
neden. Teuth. 45 ferne pliet, De ne offeren anders niet
generye (?)• generye in den worden, Dan vm der werelt ersamhede Off
scurrilitas verborum, scurrilia verba. met doden doer vrenden bede; Den
lloffm. Findl. 1, 160. mynnesten hellinck, den se weten
geneijctef Ernährung. De vrowen Ouer cm, de moet syn gepleten; Vm
Sauden eme dor got Des daghes spyse 50 gode se de helffte bieden Enyghen
GEPLÜMTE 137 QEREVEN
Yan den armen luden, Dat ander dra- raken den luden , de hitte hebben,
ghen 86 ten altare Met deuocien helfen den Leuten, die HUjsehabenftDenn
quansis dare. Speg. d. sanden f. 76^. sie gerochen werden. Es ist demnach
geplümte, n. Gefieder. Van den kein Beispiel für eine starke Parti-
cranen (Kranichen) staet gescreuen, 5 cipialfarm des Verbs^ das wd stets
Dat se somtyd so langbe leuen, Dat schwache Formen hat.
er gepluemte al vntvest Vnd bliuen gerbe = garwe, Oarbe, Wi scho-
naeet daer int nest. Speg, d. senden len to dem wagene dregen de gerben
f. 1039k, . . De gerben vaten se begunden«
gepogelik. Ecclesiast vns weten lo Oerh. v, M. 64^ 29. 35.
doet, Dat de dieff is beter, de stelt (tterde-), ttertrüi Wan dat an
met vare, Dan een gepogelik loghe- den auent trat, dat ander betk (Gebet)
nare. Speg. d. senden f 38^. (Zu po- be denne bat, der hilgen sunte Ger-
gen? niti tentare, aggredi, moliri, trud, dat se ome schope herberge
contendere, conari. KU,) 15 gut. Studentenglück (Eschenburg. S.
gtraAe^ adv. schnell. Eyndesgreuen J236.) /. 4^0^*^^ il^f:^/ hU^ ^A4r$^ ?H'^^%n^^
kneght . . de snelde sik gerade gerede, adv. bereits. Dat (L dar ?)
(machte sieh schnell auf den Weg) vnse here de koningk von des rikes
Tnde qwam etc. Lerbeek § 56; myn wegen de borgere von Gottingen^ ge-
mage ys so rechte scheff, Make my 20 rede mede begnadet vnd belent beft
eynen warmen bry gerade« Fast- (1395), Sudend. 8, nr. 22.
nachtssp. 974, 3. gerede, (Ausrüstung), Gerät. Scol-
gerikMy gelingen, wylt got, id den se vns dat slot wedder ledioh
schal en doch nicht geraken. Z. f. vnde ISs in vnse were antwerden mit
Hamb, Gesch. 2, 265, 40; sich ereig- 26 alle deme gherede alse we one dat vor
Meli, auch pers. constr. Een jongelinck gheaniwerdet hebben (1405). Sudend.
geraecte te comene (es traf steh, daß 9, S. 381, 10; (Bäid}er haben) sich
er kam) tote desen (eum Diogenes). des friggen hoves und gudes und we0
Sipeg. d. Sonden f. 32^^; mettien (mitt- an gereide (baar Geld?) und. unge-
lerweüe) daer te comene gerechte 30 reide (s, s. v. un) dar inne gewesen,
(: vnsochte == unsachte), de teghelen daetlich und wedder recht untemom-
te makene plach. das. f. 134^; mo- meii (1559). Lippische Urk.
ghedi drinken Den kelic, den ic sal gereke. So gift de copman jaer-
moeten smaken, So moghedi te sit- Hex enen horologemaker . . de de
tene daer geraken. das. f 40^; Min 95 horologe an de plaetze gemaket heft,
peerdt had my eine ant todt (l. dodt) in gereke (Ordnung) te holdene 4
getreeden, Dar quam ick mede bi seh. grote. Leitfaden p. 27.
dat market geraken (= gerakende?), gerent = gerentet, mü Renten
bin damit auf den Markt gekommen, versehen. Vgl. geervet, gelandet u. a.
und vorkofte se noch vor enen ant- 40 gevitBehs,f^(Bereitschaft),guteAuf-
draken. Fastnachtssp. 965, 8; Part. nc^me? Unde so wat gheresschap
geraket, trefflich. He (Gott) heuet und ere en nu is weddervaren, dat
de blome ghemaect Van schonen var- moghen se ju wal selven te kennende
wen wal gheraect. Speg. d. senden f. hebben gegeven (1436). Hans. Bcc.
95d; gerakede lüde uth iuweroe lande. 45 IP, 8, 2.
Akx. f 399^. (II, 64\ 21 fehlt aus gereven? . . myt ander cleynsul-
Versehen üt.) — In dem letzten Bei- verwarck, dat tosamen gereven (ge-
spiele II, 62*, 22 ff. ist geraken wol regen ? geriehen oder gereiht) was in
= geroken, gerochen, (se, die Bösen) eyn snoerken (1440). Ostfries. Urk.
synt colt vnd droghe; se synt gud ge- 60 nr. 518.
GERICH 138 GESCHICK
gerich, adj. hegehrend, Myn vader dit der gemene hedde angesecht, ward
18 gherich, dat gy Tele Yrach[t] brin- sodan ein rumor und gerummel mank
gben. Old, Evangelienb. f. 6&». dem volke, dat men den eoen vor
gericht, gerades Weges^ stracks, so- den anderen nicht hören konde.
fort. So segge yk dy al gberycht, 5 Beform. p. 23. Daeu das V. g(e)ruin-
wo gescbapen ysdeschycbt. De vor- mein.. Und hedden (neml. das Vcti,
hrne Son v. 199 (Nd. Denkm. S) u, das auf dem Markte stand) de ange-
V, 277; se dankede gode desser siebte na dem ratbuse, dar de bor-
schycbt Vnde gbink in den sal al ger so grummelden. das.
gbericbt. das. v. 532. 10 gervalke. „Die großen vcicken hei-
gerinlik = geringelik, adv. rasch, ßen Gervalcken.^ Handtbüddin . . der
sehnM. De ene waldaet gbift, be Ortographie, Tübingen 1501, 8. 44.
ghift et dubbelty ist dat beet gberin- erodius. Dief. Schaden, den mi de
Uke ghift. B. d. Byen f. 163^. koningh van Frankrike nnde de her-
geroken = gereken, reichen. AI 16 toghe van Burgoingfaen dede, alse an
clome zyne houerdichede Ten hemele den 3 witten ghervalken, dat was 1
vnd dat wesen mochte Vnd zyn booft wit gbervalke unde 2 witte gherter-
de wölken gerochte. So sal he dalen sele, unde 10 grawe ghervalken, dar
int ende. Speg. d. sonden f, 110^. de Lumbarde vor boden to dem ersten
gerör, (Qeruhre), Lerm, Bewegung 20 bedende 100 punt grote Flamesch
etc. Tusschen dessen tween (sonen) (1387). Hans. Itec. 3, S. 365. Vgl.
geschiede eenen stryt Vnd van spra- Lexer s. v. girvalke. Obiges Beispid
ken groot gheroer (d. h. Zank). Speg. lehrt, daß die g. nicht bloß von Mm-
d. sonden f. 123^. meUiauer Farbe waren, wie bei Lexer
gerson = gar^on. Als gy alle 25 steht.
dinghe hebt ghedaen, De in de ge- geschelle, geschil, Verschiedenheit.
boden zynt gestaen, Secht: wy zyn Dat ander geschil (der gufbeit voti
vnnatte ghersoene. Speg. d. sonden der miltheit). is etc. Speg. d. sonden
f 91c. f. €3c; Streitigkeit De zone (Söhne)
gerstely ustarinm (schür-, ofenstab, 80 weren van geschille (waren uneinig),
-Stange, -stacke), gerstel. JDief. «gas- want elk des mans kind wesen wille.
sein (in Northeim bei Göttingen „ga- das. f. 124^; umme de twidrachten
stern^'^ bedeutd: das schon heiße aber und gbescbelle tuschen beiden par-
ungare, aus dem Ofen gezogene Brot mit tien tot een heelen vrede to brin-
einem in Waßer (nicht Eiweiß) ge- S5 ghende etc. (1437), Hans. Rec. IP,
tauchten Quaste bestreichen. Durch das 8. 26; gebreke und geschele. das.
Waßer löst si(* das durch die Hitee 8. 123.
schon entwickdte Dextrin oder Pflan- gesohichte, Pfeü. De ledigbe men-
eengummi und macht dadurch die y^ge- sehe {d. i. der Müssiggänger) mach
gasterte"^ Binde Uatik. Die Bretter, 40 van allen zyden van den viant (Teufd)
auf denen die Brote in den Ofen ge- gescheten wesen. Sinen bogben so
schoben werden, heißen gasterbret, im spen hi Vnd heuet daer to gesettet
Brem. gasselbret, im Plur. kurß de mi Als een teiken, daer me na schiet.
gassein. Das Gastern geschah in mei- Bekummcrheide (Beschäftigung) es
ner Jugend tnit einem Strohquast aus 45 een seker schilt, de lichte Weder-
grannigen Ähren, also ursprünglich staet des viants geschichte. ^^. d.
aus Oerstenähren ; daher der Name.^ sonden f. 72^. (= pijl. Oudem. u. d.
Krause, Nd. Jahrb. II, 41 f. Beispiele dazu.) ^
gertenele, s. gervalke. gesehick, (das Bringen in „Schickf^,
gerummel, Lerm. Do nu de heren 50 Ordnung), Auf Stellung, dispoBiüo. De'
GESCHICKE 139 6E8T0NT
forsten werea dar . . mit V effte VI geszete. das. f. 178; I olde deken,
haodert perden, se hadden ehre ge- 1 lynnen geszete. das, f. 219.
schick (Sc/Uachtardnung) gemaket etc. gesiecht, Nachkommenschaft Wann-
Rost. Chr. (Rost Progr» v. 1880 von er god ehme ein gesiechte geue mid
Krause). 6 syner itzigen ehelichen husfrawen vnd
gesekieke = geschieht .Ouden hie enhe tho faddern bede, sao etc.
firandes, beghere we iw to weten, dat (1530). Wism. Zeugeb. f. 134.
we der genanten von Stockhnsen gesoke, (Suchen^ Spüren airf Wüd)
unde Hanses geschicke nicht to donde Enoerb, (Srewinn^ Zins. s. Lexer s. v.
en hebben unde sodan iuwe schade 10 gesuoch. De Jnriste mit synem boke,
en ig uns nicht ley£F (1452). Zug g. De J&de mit synem gesoke, Vnd dat
Jühnde S. J32. vnder der maget yArdoke (Schürze)
g68ckie(de)ni88e, Gesehehen. Daer Maken de ganze werlt erre. Werlt-
se (die laxurie) äff (nenUich von der sprdke f. 5a (ScheUer n. 1076). In
gulsicheit) heft > meest geschienesse 15 einem Spruche gleichen Inhaltes (Nd.
(d. h. entsteht^ herkömmt). Dese wert Jahrb. Ily 8. 29) stM dafür wcdcer.
in Partien sesse Gedeelt. I^peg, d. Des doctoren bocker nnde der yoden
Sonden f. 4a. wocker etc.
gesehrift, n. Schrift^ bes. die h. gesparlike, sparsam. Seneca secht:
Sdirift Dat gecryft manicbsins ver- 20 wi solden Gesparlike doen (schonend
claert, Dat se (die houerde) is al der verfahren) metten oelden. Speg. d.
zonden koninck. Speg. d. sanden f. 85c, senden f. 102b.
gesekrit = geschrift. Augustyn gespe, gepse, gSpse. dracca (drag-
sette in syn gescryt (: nyt), Doget ma) i. implecio manns, en goepsen.
dat is etc. I^^eg. d. sonden f. 85 ; de 25 Dicf. lignla, eyn hampvolle (l. hant-
derde malediccie staet das int ge- YoUe) quantum duabus manibns ca-
scryt : Wee jv, de znuer yan baten pitar. ders. — Occurrit inter praesta-
zyt etc. das. f. 110b. tiones ecclesiasticas, quas yocamus
geselle, gude g* — Dat was een Mißkom. e. gr. ein gestrichener Schef-
klerck als men plecht to seggene van 80 fd durch den BdUen und 2 — ^ Göpsen
den guden gesellen, de gheen guet vcU darauf. Büteow. Ruhest. 9^ 41.
en doen. B^ d. Byen f. 203^. gesselgran = gosselgrau, in grauer
gesellicky nach gesellen Art^ freund- Farbe^ wie sie die jungen Gänse ha-
schaftlich^ socialis. — Den sondach ben? Dei reisigen (die zu einer Hoch-
vnde den negesten mandach (na der 35 zeit kamen) hadden gemeinlich ges-
werachup, Hochzeit) myt synen gesten seigrau anne . . wy Hildeshemschen
sich gesellich vnde erlich vroelick hadden uns tapper ^ekledet aschen-
maken etc. — De ere kynder willen farven (1540). Seifarty Sagen aus
doepen laten vnde kynderbeer holden, Hüdesh. i, 138.
Bchoelen den sondach vnde negesten 40 gestade. . . houerde, de menschen
maendach vermoege erer goeder eer- driuen Van cledern vnd van gestaden
lieh vnde gesellich vroelich syn. Je- Hyr af to vntbeeme vns raden Vele
versehe Urk. v. 1536. leringhen in scriftureb. Speg. d. son-
gesete, Sitz, Stuhl. 1 ghesete vnde den f. 93b (Schreibfehler für gewaden ?
1 voetbenck. Wism. Inv. f. 112; i5 Die tfberschriftnendich lautet : howr-
Steüe in einem Kleidungsstücke, auf dich zyn in ghewaden is zere mis-
der man sitzt, Sitzpfand, l par haszen priselick. Oder ist es = stät?).
(Hosen) myt eneme ledder geszette. gestont^gestonder? vracke ("G^ei-
das. f. 174 ; 1 fotkyste, dar inne II ziger), Cristos sprect to di : Van dat
olde halffe haszen myt eneme olden 60 ic di gaff, so giff mi; Ic was eerst
GESWAT 140 GEVRODEN
de gheuere dyn, Do my nu de ge- g«val, n. FaU, Misselic so eist in
stonder zyn, Ghiff mi en luttel in erlogen dat gheual tan stride nv vnd
dit leuen, Ic sal di vele daer ouer nv. Speg, d. sonden f, 117d; bi ge-
(dafür) gheuen etc. Speg. d. sonden valle (per casum), eufSIlig. das. 17^
f. äSä. 5 u. Ä.
geswat, ( Reiter Jabiheüung. He be- gevallen, J2. unde vele meer qua-
legerde Revel mit 25000 Russen, 4 des ghedaen, dat to langh ghevelle
geschwade haveluiden. Renner^ Lid. to scryvende (1474). Ostfr, Urk. nr.
Hist. p. 361; mit 22 fenlin lands- 937.
knechten und elven geswader have- 10 geve, unverletety integer. Let
luiden. das. p. 370. (Glied), dat nu gans unde geve is.
geswel, büdl. Aufgeblasenheit. Gerh. v. M. 72, 10.
Vroetschap de maect gezwel. Speg. gevedder, Vaterhruder, Oheim, go*
d. senden f. 88^. fedder edder vaderbroder. Wism.
getei (Geiß)^ junge Ziege. Do gi 15 Zeugeb. ad a. 1537. Vgl. vedder.
(d^ Ziegenbock ist angeredet) stunden geyellich. Dat vorvolgede ich myt
mit juwen geten unde ik (der Wdf) den allerbesten unde brachte se we-
ein wolpen was gebeten etc. Gerh. der tho rade, dat wy tozamen weren
t;. M. 53, 13. 3 ganse dage myt manygen reden . .
getemen, für ziemlich erachten^ gut 20 alzo dat de van Lubeke gevelUch
finden. Zweren en is min niet Dan worden myt den van dem Sunde,
gode to eenen tughe nemen; Wo doer d. h. sich gegenseitig gefielen^ eins
(wagt) dan de valsche ghetemen, Dat umrden (1381). Hans. Bee. J2, 272.
he van gode wille maken Een tuuch gevellietaeit^ Gefällen. Adam, de
to valscher zaken? Speg. d. sonden 25 sik suluest god geliken wolde vth
f. 128c, (Vgl. temen.) syner egener krafit vnde gheuellicheit.
getidieh, zeitig. Wo de gemene Disput, to Oldersum f. 3^.
man ok behoert ter platze getidich gevel-win, Wein, der bei Festlich-
te komene na costume etc. Leitfaden keUen (Hocheeiten) gegeben wird. Vgl.
S. 8. so gevelber. Thor brutlacht en zal men
getogen, wolgeeogen^ eüchtig. Wes nynen gheuelwyn dryncken (1389).
getogen als eine juncvrouwe in al Niesert^ Münst. Urk. 3^ S. 199.
dime gelate. Zuchtbüchl. f. 4. geverde, Art und Weise des Seins.
getorden» Partie, eu terden = tre- mynsche, denke ouer alle gheverde
den. Mettien (damit, mittlerweile) is 35 Der veer dementen vnde eren grad.
he (der einem Klopfenden die Auf- Josef V. d. 7 Tods. v. 12.
nähme ins Haus verweigerte) bynnen geydeh, adj. der woge hat, geschiekty
getorden (: worden, geworden)^ Als Mug. He (der Fuchs) is wis und^
die ne buten te latene meent. Speg. gevöch. Gerh. v. M. 55, 21; to der
d. sonden f. 69c. (Vgl* vertorden u. 40 schalkheit bin ek gevöch (sagt der
mistorden bei Oudem.) Fuchs), das. 101, 105 ; passend (füg-
getonwe. De licham is eyn ge- lieh), aptus. ein arm derne, de sinem
touwe des geystes. Emd. Mscr. nr. done (Stande) si gevöch. das. 60, 48.
139, f. 12b. gevroden, Uug (vröt), verständig
gevaderlinge. Dat achtende (was 45 sein. He hoert de riken van weelden
bei einer Taufe nSihig ist) is die ge- gewaghen, Dan hoert he weder de
uaderlinghe, als men een kynt doept. armen claghen, Van gebreke vnd van
Sp.d.kerst.geLf. 175\i. (Es steht da: armoeden, Dan peinst he, dat de
genaderlinge. Ist das aber ein Wort? riken geuroden etc. Speg. d. sonden
Aber steht es mit gevaderlinge beßer?) 50 /• 5^*
GEWACH 141 GINGE
/(ewaeby auch: Bedenken, de 64 ..gewise, ..loeise. In forme des
hedden uth solker sage (der Nach- gerichtes off gerichts gewiess. Wi-
richte daß ein Aufruhr auszubrechen ganda Ärch. 4^ 414.
drohe) ein grot gewach, . . derohal- gewrdeh (zu wrogen), Tadeln Rüge.
ven seghen de 64 vor gut an, dat de 5 Van eenre maghet so lesen wy, De
artikel stille legen. Lüb, Reform, S. 67. in er seinen hadde gewroech Van
gewagen, eru)ahnen^ gedenken^ spre- consciencien (= Oewißensbiße)^ vm
chtn von. He hoert de riken van dat se droch Cledre van andertire
weelden gewaghen. Speg. d. senden tincture Dan also se gaf nature.
f 5(M; daer scriffinre äff gewaghet, lo l^g, d. senden /*. 95^.
dat etc. das. f. 4c; wy moeten gode gictaten, aussagen^ durch Aussage
lof gewaghen in de hochtidelike da- bestätigen. Wil dan (bei einer Klage
ghen. das. f. 107^, wegen Hörigkeit) de raeth giehteu,
gewant. Gy suluen wol weten, wo dat de clagede frawe lenk dan ein
et vs ghewant is, mit uns steht (1395). 15 iair vnde dach vor oire frye bor-
Sudend. 8, nr. 60. gersche geholden is sunder recht-
geweider, der Gewalt Übt, Verge- bespracke, so etc. Niesert^ Münst.
wcUiiger. De richter des rechtes heuet Urk. 3^ S. 141.
ghedodet den ghewelder des rechtes. gi^K®)? ^* Datum, yan nu in gifte
Bok d. Byen f. 196ä. 20 desses breues an wente vort ouer dre
gewene, Geweine, Weinen. Van jar (1395). Sudend. 8, nr. 41; hude
den duuel wert he (der Gewohnheits- gift dis briefs. Kolner Chr. i, 8.
Sünder) gesleten In dat ewelike ge- 339, 34.
ween. Speg, d. senden f. 779^. giftich, dativus, was gegeben wer-
gewenge? Noch 3 vote gewenges 25 den kann und darf, gut. Vom Fleische:
(soU ein Steinlieferant zum Bau der Dat dat fleisch giftig unde kopwer-
Kirche liefern). Old. ürk. v. 1525. dich gewesen sy etc. Braunschw. Urk.
8. wenger. (Sandstein zu Thür- und v. 1504.
Fenstereinfaßungen? Dieser pflegte gil. Desse tyd is nycht men eyne
ellen-^ resp, fußweise verkauft zu 30 wyle, We syk vorsumet, dat kämet
werden.) vt den gile (d. h.?), Wan dar kuropt
gewere, Wehr. Midier tidt weren de leste dach. Josef, V. d. 7 Tods.
de Dudeschen thor gewehre kamen t;. 150.
im gantzen lande. Renner, Livl. Hist. ginden ? Vnde (de kunst) maket
p. 47 (traten an die wer. R. C). 85 snauen (am Rande sweuen : vorheuen)
gewillich, eifrig, feurig. (Vgl. De ghenne, de se to markede bryn-
Oudem.: OYercoene deghen, die ghe- ghet Van sik de meyster van kunst
Jülich was int gevecht; u. gewil- gindet (d. h.?). Josef, V. d. 7 Tods.
licheit = vuer, yver, aandrang.) (Der v. 287.
ein seiner Bewachung anvertrautes 40 ginge ? Perden syn harde starck
ScUoß den Feinden verkaufte) sonder int gemeene, Nochtan so duinct sie
noot vnd niet hulpe en sochte Ken- een breydel (Zaum) clene Te staene
nende nochtan zynen here Ghewillich alse vnder ghinghen; Dns mocht hem
vnd ouermoghende zere (darf sich (sich) de mensche dwinghen. jS^^.
nicht entschuldigen). Speg. d. senden 40 d. senden f. 17c,
f. 17d. ^g^9 gangbar. Dar zede wy den
gewiltnisse, n. Wildnis, dat g. van Lubeke, dat vns hertige H. hadde
Mandeviües Reisen f. 22^; dorch bidden laten, dat wy to L. komen
de gcwiltnisse knmpt me in eynen wolden vnde dartho raden hulpen,
dal, de heit Helyn. das. f. 20. 50 dat de strate ghinghe ble?e vnde de
Gm 142 GNtDEN
kopman yelich yaren mochte (1409). ,gorteS Mannagrütee^ die erst später
Lüb. Urk. V^ 8. 299, durch den Buchweizen verdrängt ist;
gtr, m. Begierde. Welk vorste den also der Same des Mannaschwingels
homod vlnt Unde den giren ut dem Glyceria fluitans. Wo es in Heineren
herte tyd (l. tut) . . Den vorsten ik 5 Quantitäten als Oewürs genannt wird^
na love pryse. Josefe V. d. 7 Tods. i^ es der Schwarzkümmel (drykani,
V. 1392. driort), der Same der nigella sativa,
^res, gerren. Yk [ne] weyt, wat vieüeicht auch n. arvensis. Durch das
de yarken mach erren, yk höre se Vorkommen dieser als Komunkraut^
ynste (l. yuste) gerren, Studenten- 10 schon in der Mark, wurde der Name
glück (Eschenburg, S. 251). dann auf verschiedene Komunkräuier
girer, Gieriger, hört alle ghirere, z. B. die rade, angewandt, deren &>-
hodet iw yor ghyrycheit. Oid. Evan- tanischer Name Githago wohl auf
gelienb, f. 70^, g^K^) zurückzuführen ist ; welche beide
g^sse, Muthmaßung, Gutdünken? 15 Formen übrigens dem klassischen La-
Also yro also (sobald) dar (in Now- tein (auch für nigella sativa) schon
gorod) eyn nyghe borgermester off angehören,^ Krause.
hertighe upgheworpen wert, so wil- gl^Ae, m, das Gleiten. He (Simson)
len se gifft unde gaye hebben, und toch den piler yth der stede, Vnde
segghen, et sy ere plicht. Solde wy 20 de horch nam den glede, stürzte
se alle hegifitigen, so behovede St. nieder. Josef, V. d. 7 Tods. 5862.
Peter yele geldes, wente se werpen glepinge ? Mensuram a loco muri,
se up und äff by der gisse (nach qui glepinge dicitur, usque ad tectum
ChUdünken? oder haufenweise?) (1439). granarii. Lüb. Niederstadtb. 1303. in
Hans. Eec. Il\ S. 269, Vgl. Woeste, 25 festo corp. Chr.
Westf. Worterb. s. v. gisse. glin = glitze, gletze. Wert jenich
gissen, auch im Sinne von berae- mest getagenn yp den anderen . .
men, uitdenken. Oudem. Merk, of he offt schwort offt glys offt jenigerhande
(der Beiche, der wohl leben woUte) wapen, de scharp sin etc. Big. St.
wal de wile wiste (die Zeit wußte), so B. p, 23.
Dat en de doet te panden ghiste. {^losen, achten, merken? Hadde he
Speg. d. sonden f. 75b. (der Wucherer) te wets (zu Pfände)
git wird im Colmar. Voc. (Zachers staende een paert (Pferd), Hie sold
Ztschr. 9) glossiert mit wachtelenwete. sparen, dattet werde gelost, Mer yp
— Die Frucht wird auch noch erwähnt 35 die ziele he weynich gloost. Speg. d.
Hans. Bec. 4^ S. 157: duo yasa cum sonden f. 33^.
gilt et amigdalis (1378). — Vgl. da- glu, glänzend, ok mag man dar
mit : it. 2 yas mit riis unde mandeln. wol schouwen glue handbecken . .
das. S. 123 u. in der Kämmereirechn. blanke schuttein yan tinnen. Liliencr.
der St. Hamburg unter der Jl^ibrik: 40 3, nr. 165, 26; De stadtmegede seeth
pro ris et amydalis. — „git ist ge- tho malen gluw; Ja, de dorpmeegde
wiß kein Gries; nach den Zusammen- synt ock nicht schnw. Fastnaehtssp.
Stellungen bei Henschel (Ducange^ 966, 30. Derselbe wird glei sein.
Supplem. ed. Diefenbach 262) ist an Buten glatt un gley, Inwendig lutter
verschiedenen Ortefi verschiedenes dar- 45 entwey. Bützow. Buhest. 14, 76.
unter verstanden ; wo es als Nahrungs- glnmeke, im Dunkeln leuchtendes
mittel vorkommt, ist es vermuthlich faules Holz, glumeke, glos. Voc. Ol-
nicht Beis, sondern der in Deutschland denb. Vgl. glümkeholt bei Sehambach.
wachsende und früher in den Bruch- gniden, glätten. Lange doke, blank
ländem viel gesammdte Mannareis, 50 gegneden, De hanget se (die putz-
CJNiDESTEK 143 GRASLERG
süchtigen Frauen) over. Josefe K d. Gen. Die er dache weelde, de des
7 Tods. V. 5S62. gomen wille, is gelike dromen (Trau-
^idesten = gnidelsten. 1 klene men). Speg. d. sanden f. BOc; de apo-
korfie myt 1 gnidestene. Wism. Inv. atel Paulus scryft: Ick en wille niet,
f. 247. „gnieden, levigare, linteum 5 dat wiue gomen, Met wat gewaden
apparare. Tros suntspecies: rtdlen^ se em (sich) tomen. das, /. 93c ; so
mangeln und gnieden. Ultimum fit wat wiue der tomyoghe gomen. das,
per vitream massam, quam vocant /*. 97e; gelike so mogbedi merken an
einen Gnidesteen. Transfertur etiam bomen, De yrucht draghen, Wildys
ad imberbes, unde dicterium: seifU 10 gomen etc. das. f. 99e; Wo moghedi
dat wyse Danielken ; heft een Bärtken gelouen in gode, De ydele glorie
aß een Gniede-Steenken, un iß JUödcer soect so ode Vnd der glorien niet
aß unse Öldesten Heren.** Büteow, en goomt, De allene Tangode coomt?
Ruhest. 3, 37; 18, 20. das. /. 10^.
fiode. j^Attch weiblich: Gode, Göde, 16 gortiiagel. Deme toemsleger vor
Godel, Goedele = Gudula. Mushardy kalter, gortzingel, stichledder, heff-
Siad. Arch. 3, S. 281. 289. 291. Auch toegel (?) vnde houetstell etc. (1559).
männlich: Gödde, Goddert, Goddart Wism. 8. Nie. Geb. .Heg.
u. Godewert = Gothard.*" Krause. gorWEkge? Inf emus habet X came-
Nd. Jahrb. 11^ S. 42. 20 ras, prima vocatur lacus mortis . .
godeslnde, Gottesteute^ d. h. Kirch- nona stix, dat heytet ghorungbe, de*
9eschu?omey Kirchenvorsteher. Wy E. cima flegeton etc. Mscr. d. Ritter-
G. vnde T. D. kerckswaren ofifte ga- ahad. zu Brdbg. (Progr. 1878, 8. 3.)
deslude der kerspelkerken tho S. gose-, gensekrose. Pluriplarimen-
Wism. Urk. v. 1515 ; to truwer band, 26 tum, ganczekroeze, gensekrese, gansch
we to der [tit] gades lüde sin to der krose. Dief.
vorbenomeden korken (1401). Büteow. gotsene, Interj. hei Gatt! Nd. Jahrb.
Ruhest. 19, 8. 39; ick und de gades 1876, 8. 48; vgl. godsen, gotzen.
lüde der yorben. kercken alß Claass läinchin v. d. Krone 7, 3; 24^ 3;
Bode etc. (1407). das. 8. 40. 30 46, 7; 49, 1.
to golde gan oder sin, von der gtMMKny(mU Händen und Füßen)
Scfnne^ untergehen. De sunne ging to zappein. De frömden kinder ver-
golde, Do screg he overlud: eya, schmachten vnde grabbelen yn eren
iuncvrowe Gertrud etc. Studentenglück banden. Ps. 18, 46 (Magd. Bib.).
(Eschenburg, 8. 240); des avendes 35 grftl, epipium. Vöc. Oid. Vgl. Dief.
na der tydt, dat de sunne to golde s. v. ephippium, eyn grale. (cf. krael
is (1375). Hamb. Z. R. p. 252. epistites.) (Merkwürdigerweise wird
goltfin, aurugo. 1 Voc. W. u. Voce. epipia im Voc. Od. erklärt durch
Locc. (2 Voc. W. hat goldschum). pagenvlege, Pferdefliege.)
goltsleger. gildebroder der gorde- 40 gran und gren. 1 i% goldes ys
1er, goltsleger unde taschener (in 24 karat, 1 karat ys 4 gran, 1 gran
Magdeb.). Brschw. Urk. v. 1308. ys 3 gren. Hamb. BekenA. v. 1630,
gdm nemen, Acht worauf haben, 8. 190.
wahrnehmeti, bemerken. Siet he (der grmtVj griMAw^ Kornboden, -sctter.
Geizige) eenen toech (Zweig) an eny- 46 granarium, horreum. Kü. frz. grenier.
ghen boom Vorladen met froyte, he Een weynich cornes verderuet wel
nemts goom Vnd set darvnder eenen In eenen graenre. /^pegf. d. senden
spriet (Stange), Speg. d. sonden f. 36^. f. 11\
gomen, mhd. goumen, Acht haben, graslehe, Sense zum Grasmähen.
achten, merken, wornach trachten, mit 50 Wism. Inv. v. 1596.
6RATIAS 144 GRISEN
g^atias. 4 gratias berkannen, 2 grettich (1437)^ Hans^ Rec. IPf S.
berkannen, ein yan (1) stoveken, de 1J2J2,
ander van Vs stoveken, 1 flaske etc. greYmBthnU Abgabe an den Grafen;
Mehl, Jahrb. 10^ S, 71. (Was für eine auch van Stiften erhoben. Item in den
Art Bierkanne?) 5 dorpperen 0. B. vnd E. hefft dat
greignaert, (GeiehdlSy oder brum- stiebte yth etliken buwhonen greuen-
mig^ unfreundlich?). Eene ander re- schatt; Werne de buwhoue tbo boret,
den (warum keefsdom quaet ist) ia wyset wol vth de registere des greuen-
. . Die vele arcbeide die gescbien schattes. Desse greuenscbat de moth
Van den wiuen ten kindren wert, lo vth vppe den dacb Tbome apostoli
Als bem die man ia alte greignaert vor winacbten vndo wen de nicht
Off den kindren niet goets willen ytbkumpt by der suuuen (d. A. an
doen, Dan gaen si Tm dit occusoen diesem Tage bis Sonnenuntergang)^ so
Den jongben kindren doen swarbede. sleyt de vpp alle stunde. Item dessen
£^p^. d. Sonden f. 16^^. 15 greuensebatb sammelt jarlikes de
grempeleiii krempeln. Vor groff kerkbere van 0. etc. Hodenb. Brem,
wefel tbo grempelen vnde vp tbo bo- G. Q. 11, 33 f.
wende vnde to krassen 3 d. (1585). grief, Kummery Schmere. grave,
Wism. Wollenweberstat. asperum, incommodum, nocumentum,
grenen, greinen, mit gren (Schar- 20 dolor. KU Das volgbet em (dem
lachfarbe) färben. Item sal be betalen Vieler) enycb qnaet grieff. Speg. d.
ut dem lande van elkem laken unge- sonden f. 47d; (sie sehen nicht an)
greynt 12 ^, wat (vul) gegreynt ys, de sware grieuen, De ricbeit doet
2 6. vude wat balf gegrent ys 18 /^ em, de se mint. das. f. 50^.
(1437). Hans. Rec. IP, S. 82. 26 grimet? Ene grimede ko myt enen
grensze, Grenze. De van Lubeke oghen. Brem. Denkb. 33.
beden syk kegen deme byscbop van grimpe, eine Art kleiner Fische^
Munster to like unde to recbte nicbt Gründling; als eßbar: VI g. vor grim-
in syn laut men up eine grensze to pen (1397). Sudend. S, S. 239; it.
komen (1437). Hans. Rec. IP, S. 142. 30 XXV g. d. vor grympen . . vnde de
grensen, grinsen, auch = grunzen. worden gebraden in oley vnde wer-
Do de böse ketter borde de swine den gemake[t] mit eynem peper etc.
so iute grensende. Korner 60^; unde (1409). das. Anm, 31.
de swine myt ereme grinsende unde grisen = gresen, erschrecken^ sow.
pustende, das. 35 perterrefacere, terrere als perterre-
grepe. „Wahrscheinlich die Gallion. fieri, terreri. KU. — Vele redene
Röding erklärt greep als den Theil (Gründe) vns ciaer bewisen Der vns
des Vorstevens^ der das Waßer durch- vracbeit äff macb grisen. Speg. d.
schneidet^ eine Erklärung^ die eur fcH- sonden f. 19^; dul is be, de des niet
genden Stelle nicht passt.^ Breusing. 40 äff gryst. das. f. 37^; gy ryken, laet
So was dar en in des deves scbepe, v des äff grisen. das. f. 40^; (Die
de stunt vor der grepe unnd scboth Ameise sucht eifrig Speise eu sam-
mytb enem rore utb der grepe und mein) Des solde den tragben zere
scbot uns wol 8 manne äff. Hans. äff grisen, Dat be eens nauwe bjn-
Jahrb. 1876^ S, 88. Das Beispiel (11^ 45 nen der weken Der zielen apise wille
7i^a, 36) aus der Hamb. Chr. gehört soeken. das. f. 65^; drouelike gbe-
hierher. deint den bere, Dats gelike min no
grettieh, ereürnt. (Die Fürsten mere, Als alssene (Wermut) gbedaen
sind über den Beschluß des Pernauer in des konynx spise^ Wes bitterheit
Städtetages hinsichtlich der Münze) 60 elken macb äff grisen. das. f. 82^»
GROFROGGEN 145 GUI'HEIT
grofroggen. Et 26 scepel tritici gninty f. Boden. Ze schullet de
. . nee non duo molt siliginis spiker- stubben utroden vnde yan der grünt
mathe, que Tulgariter grofroghen acker maken laten (1396). Sudend.
mincupatur (1330). Niesert^ Münst. 8, nr. 109.
ürk. 7, S. 323; studontibus dabun- 5 gruntvestigen, gründen, und wil-
tnr XIV denarii, item pro grofroggen len hir af gruntuestighen laten vnde
XX scepelini spikermate, facientes bestedighen laten ene ewige yicarie.
XVI scepel mensure monasteriensis. Wism. Urk. v. 1422.
das. 8. 395. S^^W^j Benne^ (s, grope). ende
grofstacky Groß = 144 ? Im tollen 10 worp ene (den gegriffenen Teufel, der
tor Hoyen eyn groffstucke stock- in Wurmesgestalt aus dem Munde einer
yissches VIII swaren. Im Brem. Denkt. Beseßenen gefahren uHir) in ene gruppe,
grone denst, d. h.? (Gericht von dar dat reghenwater in plecht to
frischen Fischen?) Gy (die Äbtissin lopen. Bok d. Byen f. 200K
zu Wunstorf) hebbet to committe- 15 grfts» zerbröckeltes Gestein, Schutt
rende na rade juwes stichtes dat sud- etc* Welk man de grues, snee ofbe
htts Tan twen hone landes, dar men mees wil athvoren laten, dat schal
af ministreret deme stiebte twe grone men vppe den santbergh brenghen.
denst, en to der meghede daghe, dat Big. St. B. p. 212,
ander Tyburtii et Valeriani (um 20 grftt Vor III grossen grud, de
1380). (Jalenb. ürk. IX^ S. 125. men mengede to dem hoppen. Lip-
grote. Flemische penninge, de men pische Bechn. v. 1455.
grote nöhmet, yder flemische grote gruwesäm, Grausen erregend, grau-
synt 6 Hamborger ^. Hamb. Bekensb. sam. ik se den gruwesamen bitteren
V. 1630, S. 14 f. 25 dot. Lab. Dodend. v. 992.
grdthere, Großvater. Des soens guden, schw. v. = gen (Jen), aus-
kind, dat achter huyse ghinck, Tot sagen, bekennen, das im Prot, gude
em so riep de groothere (der von hat, von dem dc^ schwache V. abge-
seinem Vater verstoßen vxxr) etc. Speg. leitet sein wird. Dar wart so vele
ä, Sonden f. 103^; dat kindeken sach, 80 äff, dat se apenbar bekanden und de
wo men zere veronwerde zynen groot- eine gudede up den andern. Bost.
here etc. das. 103c ; ick salt (die an- Chr. S. 21 (Bost. Progr. v. 1880).
dere Hälfte des erbetenen Kleidungs- gudensdach. Was des losten ghudes
Stückes^ vlassaert) bewaren wol ghe- daghes vor Paschen. Bok d. Byen
uolden, Tot gy comt to juwer olden, 85 /. 120^.
So nu is comen myn grothere, Dan guderteren, auch in der Form:
sal ick jy doen min no mere, Also guderterende. Dine guderterende
gy nv doet juwen vader etc. das. barmherticheit. Lüb. Dodend. v. 256;
groven = groien, wachset^ engl. 574; du, here, bist guderterende.
to grow. Of gi willen nu genesen 40 das. 991,
Unde er juwe unheil to sere grove, gof, adj. verschwenderisch, libe-
So maket ju hin ute dem hoye. Gerh, ralis, prodigus. KU. — Is he (der
V. M. 20, 19. Geld besitzt) vrac (geizig), he ne
gründe], Gründling; als eßbar: heues niet, Vnd is he gufi^ em en
Dez medewekens yor Mathee in der 45 bliues twint. Speg. d. sonden f. 23^;
quatertempere 20 g. vor II stige he- de guffe sone, de dat sine verdede.
ringes; 1 k. vor grundelen etc. Dez das. f* 649k,
fridages an S. Matheus dage 11 k. gnfheit, Verschwendung. Guffheit
vor grundelen, 4 gr. yor kreuete etc. aal men schuwen ymme de velen
(1397). Sudend. 8, 8. 225. 50 deren (Schäden, Nachtheile), de se
Nftobtoag snm mnd. Wb. \Q
GüPLIKE 146 HAGEN
den menschen doet. Speg. d. sonden gade man. Fastnachtssp, 978^ 31;)
/*. 63^; int erste salmen getoghet sien her kopman, wat gy, ghummen, du
(gezeigt sehen), Wat gufheit vnd milt- hastych synt. Berlin. Dodend. v. J291;
heit schulen (= diflferant). das. f. 63c. vnde ghef my, ghumen, dut erste tho
gaflike. De mensche ne weet nicht 5 etc. das. v. 323.
synen ent, Also dat garn krighet den gnmpelman, Narr, mit dem man
visch Vnd gheuaen holt sonder vnt- sein Spiel treibt. S. Mhd. WB. s. v.
wisch, Also de voghel is gestrict, We to Borne ducaten nicht gheven
So gufflike is de mensche getrect kan, De mot bliven der lade gumpel-
Van der doet vnd gheuaen. Speg. d. 10 man. Josef, V. d. 7 Tods. v. 2598.
sonden f. 75h. (Nach Pred. Salom. gnnteke« Ichteswelke gunteken,
9, 12^ womach g. „plötzlich^ heißen dar men in den gyltscoppen ut plecbt
müßte.) to schenken. HcUberst. Urh. v. 1492
gül. Du bist unwert, träch unde (cdso = Trinkgefäß).
ein gül, sagt der Löwe zum Esel. 15 gaste, nicht trächtig, wy en beerf-
Gerh. v. M. 67, 9. delet nycht . . de mutten, de drech-
galse, adj. schwelgerisch, gulosus. tich synt, mer wann se guste synt,
So s. Lucas van den gulsen sonne dat men se wyll affdriven, so dele
(d. i. dem verlornen Sohne) scrift, dat wy se oeck. Cod. trad. Westf. 1, 192.
he was gewone etc. Speg. d. sonden 20 gnster-net. Netz, um Güster m
f. 6c, fangen, gaster ist Name eines Fisches;
galsicheit, Schwelgerei. De seste Güster, auch Blieck, Blick getiannt,
hoeftsunde is gulsicheit ghehieten, Gyprinus Blicca.
dat is oueraet ende ouerdranc. i^eg. gfitseggen, gutsagen, d. i. verspre-
d. Teerst, gel. f. 121^; dese (prester) 25 chen, verbürgen, ik hebbe geredet,
en gaf em (sich) so ser der gulsicheit lavet unde gudtsegt, rede, lave unde
ende to vnkuscheit, dat etc. Bok d. gudsegge jegenwardich in unde mit
Byen f. 184b>. krafft desses breves vor desset bi-
gammen = gude man, in der An- stand . . wol to holdende (1476).
rede. (Vgl. vadder, hebbe dank, 30 Ostfries. Urh. nr. 984.
H
hachgarn? jewelk laken schal in hagedorn do bade . . he were hart,
de lengide twischen beiden hach- scharp unde swinde etc. Gerh. v. M.
gamen 25 eilen holden. Gott. Urh. 102, 86.
V. 1476. hagen. Nach Walther (Nd.Korresf.
haekele, ein Kraut, eradia (?). Voc. 40 Bl. II, S. 58) ist in der Redensart
Ealberst. »hagen wreken^ hagen kein Verbfim^
liSLgebiike,nage-(nain)bucheMsLgnsL sondern ein Eigenname und ztcar
fagus, que hageboke dicuntur. MeM. hochstvKihr^cheinlich der aus der Nibe-
ürk. nr. 3760; Do bat me de hage- lungensage bekannte. Vgl. W. Grimm,
boken (König der Bäume zu werden). 45 Die deutsche Hddens. 2. Ausg. 1867^
Gerh. v. M. 102, 37. S. 289. ^J. Grimm fand hierin eine
hagedorn, Hage'(nei)dorn, rubus- spriehwörÜiche Anspielung auf die
culus veprium, que hagedorn dicun- Heldensage.'^ Eine zweite Sprichwort-
tur. MeM. ürk. nr. 3750; se liehe Verwendung des Namens Bogen
worden des to rade, dat me dön 60 findet sich in ^^Uthlegginge der Evan-
BAGGEN 14t HALFPAPfi
gelien van Paschen an wente up den (1508). Z. f. N. Sachs. 1871, 8.
Advent, geprediget dorch M. Luther. 139.
Wittemberg 1529, 8^ f. 289b: Overst hakiseren, Eisen eum Haken^
de Joden stünden stiff, vorleten sick Krampe? De sexagena hakiseren
up de- thosage gades, dat se nicht h 2 ^. (1270). Hans, ürk v. HöMbaum
anders meneden, men dat se schol- J, nr. 687.
den ewichlik bliven; se weren seker halle, ein überdeckter i2aum, bes.
unde dachten : got deit dat nicht, um Waren in demselben eum Verkaufe
wj hebben den tempel, hyr wanet aufzustellen, halle vel hatte, tugu-
godt sülvest, ock hebbe wy dreplike lo rium. Voe. Engelh. u. Lief. — Ok so
lade, gelt unde gudes genoch: tras scolet se (die Schuhmacher) de ny-
Hagen! wolunswatdo! undf.iOS>: ghen hallen wedder setten, dar se
Sü, du Btarcke geist, ick wil dy ei- nu stat under oyre overhanck (1344).
nen amechtigen krancken pot vor- Oött. ürk. /, nr. 155; scharnelede
Betten, tras Hagen unde gryp en my 16 eder hallen schallen ok de schomaker
anl (Name des Teufels oder Todes?) under erem overhange, so von aldere
hangen. //, 175, 4. In den Büteow. her is gewesen, lyden unde wedder
Ruhest 2y 48 lautet das Sprichwort: setten (1515). Oött. Urk. v. 1515.
de sick des dages gnaggen, de kru- halm, auch n. Unde wan de erde
pen des nachts under de plaggen. 20 bringhet gude vrucht . . yn deme
hake, /i, 175, 41. ,,computantur ersten de wortele, dar na dat halm,
praedia nostra nach Hacken^ i. e. dar na kome yn deme halme etc.
juga bouni, quorum duo requirit eine Old. Evangelienb. f. 95.
gemeine Hufe.^ Bützow. Euhest.4,48. hals. 3. Ok is en vruntlik dach
kakelen? aufhaken? Dat du dine 25 besproken vnde vorramet, dede wesen
kogelen hevest laten hackelen, off du schal an deme halse twuschen Ver-
vleigen woldest (sc. hattest du nicht den vnde dem Langwedele (1428).
gebeictUet). Bt^chmanns Mir. c. 16. Hoyer^ ürk. II, 7, nr. 229.
(Oder: hackelen, conscindere minu- liBlsbroke, Halsbrüche. „Die höchste
tim? KU.) so Geldstrafe von 60 M., mit der man
haken, gierig nach etwas sein. in alten Zeiten den Hals lösete.*^
hacken nae eenigh dinck , captare Dähn. Item to bescriuende, yn des-
rem aliquam, inhiare alicui rei, avide sen borden (ßerichtsbeeirken) wat
appetere. KU. Als na spisen haect eyn halsbroke ys (d.h. welche Brüche
de sin, So ne comt godes gracie niet sö oder Buße darauf steiht)^ item eyne
der in. Speg. d. senden f. 3d; de wyse lemenisse, item eyne vlete etc, so dat
Seneca hyr up seit (nemlich vp dit (weil) nicht yn allen borden allike
vnnatuerlic haken:) De maghet (l. hoch vnde groth ys. (De rechticheidt
maghe) haect vmme vele smaken. des stichtes van Bremen.) Hodenb,
das. f. 2^; Wal mach beten (heißen) 40 Brem. G. Q. 11^ S. 99.
de gulse verscrouen, De hem niet halve, SeUe. Vort royede unse
anders besieh en maket (sich mit volck deme vure (d. i. dem Brander)
nickts anderem beschäftigt) Dan he under ogen unde woldent aver de
met moede altyd haect V p dat mael halve vorby sturen (Der Herausg. :
etc. das. f. id. 45 ^schräg vorüber^). Hans. Qesch. Bl.
hake-, hacksten. Item 7 0. Arns- 1876, 8. 86.
borch vor 2c upsteyn to dem oster- halfpape, Schüler oder Student, der
stoven. Item 4 ö. vor Ic groten dack- pape werden wiU. „Angehender Geist-
steyn. Item 9 ^ deme teygelmester lidier, Student der Theologie.^ Däh-
to drancgelde vor 3<^ hacksteyn 60 nert. darmede gi halfpapen den leien
10*
HALFFISK 148 flANit
quade exempel geyet etc. Der Tod to bedde is, schal men dar Denen
zum Studenten. Lüb. Dodend. v, 964. haneu bringhen. ( Verordn. des Lüneb.
halfflsk. 8 gr. BürmeBtere vor Bathes.) Sudend,V^p,55; ihorhrut--
eynen balffisch (1397). Sudend. 8, p, lacht en zal men nynen gheuelwyn
J^;29; 22 got. d. vor twene halffische. 5 dryncken noch bauen brengen^'J^SP^.
das, p. 230. — Der Fisch wird die Niesert, Münst. Urk. 5, S. 199; int
Schölle sein, pecten, halpfisc (halb- erste: thon bratlachten en sal men
fisch), sculle vel plaidise. Dief, flan- nynen hanen brenghen van baten int
gendula, ein half visch. 1 Voc. W. has (1403). das. S. 205; wanner de
Sag- {meist flang-)endula, ein halp- 10 brut un de bradegam byslopen, so
(alp-, hoel-)vi8ch, vnser frowen visch, sal eine (?) brengen twe hanen, enen
en half visch, flander, flaoder, schölle, van des brudegams wegen vnd de
schulgen, blat-ey0, pladyfi. Dief. andere van der brat wegen van
rustupa, vlig bering vel halb visch eren naihsten frenden sab poena
vel vnser frawen visch. ders. 15 daorum solidoram (1389). das. S.
halfwassen visk, II, 182, 3 wird 217. Vgl. Woeste in Nd. Jahrb. 3^
dasselbe sein wie halfiisk. hallefwas- 128. — De rode hane, Brand. J.
sen visch, plearonectes. Nemnich. Balthasar is mit eenen stanck van
Hirsch (Handels- u. Gewerbegesch. Sylmonniken geruemet und upgebra-
Danjsigs S. 154, Anm. 418) fand in 20 ken, betaelde synen weert mit den
einer Urkunde von 1423 neben ein- roden haen. Ben. 683.
ander: „Halfwassen, Gropdinge, Loth- haneberde, als Flurname^ s. bend-
fische, Langen, Lubben, Tydtlinge, haken.
Bakdfische und Ore, im Ganzen 80 haneken, Hähnchen. 1. en hane-
Centner Fisch und 10 Last Ore.^ — 25 ken, alse me vor ene tannen steket.
Kriegk (Deutsches Bürgerthum im Wism. Inv. f. 100; II beer haneken.
M.A.) nennt aus einem Verzeichnis Mekl. Jahrb. 10^ 87.
des 15 Jahrh. „eyn korb rynfisches, hanerei, Ehebrecher. Item wen twe
eyn worfifkorp bolches, ein centuer begrepen werden tosamende vnde eyn
hasen, ein hundert loffen, ein hun- 80 yslyck hefft eynen echten gaden, des
dert rackfische, Jampffr. fische, and wyffes echte mann hefit de gewalth,
lothfische, ein handert prussfische, wath he den hanreyge (anderer Text:
ein handert kappelinge oder kreppe- mytt dem aaerspeler) don wyL Big.
linge, ein handert halfwax, ein hun- St. B. 39.
dert titiling. — Hans. Bec. 3, S. 356. 35 hangelkamer. Item J. Y. schal . .
hameide« clatrus, een hameyde, hebben . . eyn van den bedden uppe
dicitur repagulum, quod opponitur der hangelkameren. (Testam. v. 1481.)
(h)ostio. Voc. cop. Hör. belg. 7, 17; Ostfries. Urk. nr. 1058.
Y mark tymberluden, de arbeygden hangen. Eyn antwerde bidde ek
verteynacht to dem (l. den) planken 40 weder, dar ek mek na richten moghe,
to der hammeygden to der kokene wante ek hebbe dar wol lenk den
(1381). Sudend. 5, p. 223, 25. eyn jar uppe hanget ("= darauf ge-
handelen. 3. weret ok, dat orer wartet) (1374). Sudend. V, nr. 4L
(der in das Hospital St. Nie. aufge- hank. It. noch YIII siden küssen
n(ytnmenen) welich loghenhaftighe 45 . . lt. 1 wandes deken, it brune hank
wort handelde (Lügenreden betri^), (1451). Wism. Inv. f. 43 ; 1 grusener,
dar scade af komen mocghte, de deyt 1 panser, it. 8 henge vnde hundes-
sich oc in den ban (1344). Urk. d. kaghelen. das. — Was bedeutet hier
hist. V. f. Nieders. 8, nr. 423. hank? utid ist das eweüe Beispiel
hane^ Brauthahn. Wan de bruth 60 hieher zu ziehen? Vgl. bei Oudem.:
HANT 149 HARDNACK
siJQ (Karl des Gr.) gordel moeste mennygerleyge hantgelt dagelikes,
sijn also lanc (nemlich 8 voete) Son- dat men alle hir nicht beschriuen
der buten der gespen den hanc. kan, dat synt alle nene stände renthe,
d, k? Vgl. auch äas. hanneken, Kleid dar van to seggende ys, de dagelikes
ohne Ermel, Tabbart. ö to Vorde vorfallen etc. (1500). Hodenb.
hant. 11,8.191,34. Vortmervmme Brem. G. Q. II, 8.
den dodeden knecht, gheheten H. K., taantreken, mit der Hand über-
den her R. heft ghedodet, dar schal reichen, noch forder hantgereket, ge-
be lyk vmme don, aldos: he schal geuen vnde betalt eyne summen. Urk.
de hant des doden to graue bringen, 10 v. Dalheim v. 1440,
alze en lantrecht is enen dSdeden hantsone = hantvrede, nur vid-
bur to bogande (1400). Pamm. Gesch. leicht mit dem Unterschiede, der ewi-
Denkm. 1, S. 310.' — 8. 191^, 15. sehen vrede und sone Oberhaupt ist.
eneme sine hande geven ist Symbol Desset is my scheen, also wy myt
der Huldigung. Grimm, R. A. 139, 15 den Hessen in euer guden ewigen
Welp was so Tri vorste, dat he ne wissenden handsone seten, also se
pemanne noch deme keisere umbe sloghen mynen groten vader, dar
ienich len ie sine hande geve. Sachs. desse sone vmme scheen is (1425).
Weltchron. 274, 28. — 8. 193, 10 jf. Mb. Urk. 6, nr. 643.
Do gingen se baven (gegen, toider) 20 hantveste, Handgriff, -habe. Datt
oere loefte unde eede, zegel unde ein dolck gewest, van einem steke-
breve den fursten van Gelder in de poke, vndt darna ock datt bauenste
hant. Ben. 638. — 8. 194, 2. van vam handtveste (1588). Wölg. Arch.
(der) hant, weg, foH. N. N. sy vef- (SteUin) T. 61? nr. 31. fd. 391.
^^T^ jar lang ungeferlik van der hant 25 hantwere ? und dat se mit har-
gewestetc. Na dem he so lange van der nische, mit velen volke und mit ge-
baut blive etc. Brschw. Urk. v. 1498. wapenden hantweren (hantwerken?)
hanteren, -tieren, oft besuchen. De gekamen to dagen, dat also doch nicht
niet Schalken dienste vmme ghaen, belevet noch vorbrevet is (1388).
Als spellude,- de tauernen hantieren 30 Livl. Urk. nr. 3099.
• . dit beten vnedele lüde. Speg. d. har, interj. Interjectiones non so-
sonden f. 63d; etwas betreiben (als lum homines sed et bruta movent,
gewöhnliches Geschäft). Ipocrisie is, ut pullos kus, kis; porcos hus; har
de fingiert Dueghet, de he niet hau- har equos. Aurora grammat.
tiert. das. f. 109d; ledicheit (Müssig- 85 har de, Härte; guter, trockener Bo-
gang) hanteren. das. f. 48c ; einen be- den gegenüber dem Morast De (vaget)
handeln, für ihn sorgen, beschützen. wände up Wittenstein, so dat eintzige
Doch beholden des, dat nen copman hus in Jerven is gelegen und umbher
van der hanze enighe andere per- mit moras umbgeven, wowol idt an
s^onen of copenschop . . de in de 40 dem orde, dar datt slot und fleck
hanze nicht en boren, hir ymme rike lach, eine kleine harde int runde was.
up der hanzestede vrygheit vnde pri- Benner, Livl. Hist. 366.
vilegien nenerleye wys suUen vorant- hardnack, 11,207, y^ist trotz Menzel
woren, hanteren noch beschermen ursprünglich nicht der Klander (ca-
(1437). Hans. Bec. IP, 8. 32 u. 53. 45 landra), schwarze Kornkäfer, sondern
hantgelt, im Ggs. zu rente, Geld, die Totenuhr, anobium pertinax, von
das nicht zu einer bestirnten festge- dem man erzählt, wenn er mit steifem
setzten Zeit, sondern täglich eingenom- Nacken den Kopf einklemme, könne
men wird. Item bauen desse (fest- ein schwerer Wagen über ihn fahren
stehenden) pennyngkrenthe kumpt 50 ohne ihn zu scJiädigen.^ Krause.
HARM 150 HAVELREEE
barm, Hermelin^ Wiesel. (My mot basenknren, Hasen jagen, s. knren.
irbarmen) dat du (sagt die Landmaus Dat he in syner gnaden lande hebbe
zur Stadtmaus) vor den barmen, vor gehasenkuret. Gott. Urk. v. 1516.
bunt, vor kalten unde vor vallen . . hasert, personificiert: Wan de do-
din lif most hoden to allen stunden. 6 beler hasert anropt (den Gatt des
Gerh. v. Jkf, iö, 107. — harmenvel. Glücksspieles?)^ So esket he den
Timera harmenvelle (1252). Hans. bösen man Astrod. Josefe F. d. 7
Urk. B. i, 144; vgl. harmelken, gril- Tods. 2350.
lus. Hoffm. FincU. i, 154. haspel, (Gam)winde von einem be-
harman, „ein nodi nicht geschore- lo stimmten Maße (oder Umfange)^ das
nes, nur einmal aufgerauhtes Tuch,*^ nach der Art des Garnes etc. und in
Rüdiger. (Laken soll geschoren wer- verschiedenen Landern verschieden ist.
den nur bei Tageslicht) iodoch scho- Flur, auch hespele. De kopmanne
len ohnen de harmans . . by lichte hebben verdreyt gehad an gamekope
(Kerzenlicht) tho scherende togelaten 15 umme kortede willen veler hespele
sin. Hamb. Z. R. p. 289. . . gehaspeld, yd sy up ravenhespele
harst, Braten. (6y ryken) Ne weest edir andern hespelen etc. Gott. ürh.
daer to gheen occusoen, Dat gy ju des 15 J.
kind so niet en varst, Dat gy der haste, adv, schnell^ rasch. Ick vinde
äff maect des duuels barst (einen 20 zees dinghen harde goet Comen vter
Teufelsbraten). Speg. d. sonden f. 40^. bekeringhe spoet (Eile), Eerst dat
barsten, röstefi. (bersten, berdsten, etc. Dat ander goet dats blide leuen,
torrere. KU.) Neemt gesneden witte- Dat haeste bekeringhe mach gheuen.
brodt gebarst op een rooster. Ostfr. Speg. d. sofiden; Dar quemen haeste
Kochb. V, 1656, f. 15. 25 twe grote heische hunde. Bok d.
hartborich, dem Gebote, Aufrufe Byen /. 157^.
etc. nicht folgsam, Vele (Hanse-) hatte, Haß. De ander gramschap
stede sint hartborich unde unhorsam is zere quaet, De met beuoele van
gcweset to dage to komende (1441). redene (== ratio) staet; Veroldert in
Hans. Rec. IP, S. 358. 30 den menschen die, So wert he (l. se)
bartkorn. hardt körn dat is wete, ghenoomt hatie. Speg. d. sonden f.
rogge unde garste (1430). Sudend. il^a; een derde quaet, dat comt^vom
8, S. 373y Z. 39. Spielen), Dats vele tomä vnd vele
bärworm „ist das Nagelgeschwür, hatyen, Menich geuechte vnd man-
auch der s. g. verfülUe Finger, fik. S5 slacht etc. das. 47^; de minne (nem-
Ein Spruch dagegen im Stader Arch. lieh quaed goed für die Kinder zu
2, 301.^ Krause. gewinnen u. eu sammelen) mach men
base« Dat is een spruke onder wal nomen hatyen, Der (= dar) se
den Volke: hyr en lach de hase nicht. ere kindere mede vermaledien etc.
Bok d. Byen f. 142c. 40 das. f. 50^; nyt is vele argher dan
haselbfin. coturnices haselhünre, hatie etc. das. f. 111c.
dat alderUeste witbrot, kregen Moyses bavek, Plur. auch heveke. Weyde-
geste. Josef, V. d. 7 Tods. v. 7067. werk driuen mit hunden, mit sper-
hHStnhiiier? der Hasen (mit Falken) weren, mit valken, mit heueken etc.
beist? (= hasenbeiter, -beter?). Alle 45 (1398). Sudend. 8, nr. 234.
vorsten, greuen . . scholen velicheit havekesklocke , Schelle, die dem
hebben (eu jagen) eyne mile weghes • . Habicht angehängt wurde? IUI kros-
vthgescheden hasenbidere vnde nacht- sen to havekeskloken. Lipp. Bechn.
jeghere, de en scholen neuen vrede v. 1393.
hebben (1398). Sudend. 8, nr. 234. 50 bavelreke? Item quod nuUus vadat
HAVENDE 151 HEILERE
ad locum in Berlin, qui dicitur Ples, schätz) (1399). Suäend. 9, wr. 15
locando se alteri, nisi opus quod ha- (S. 12),
buerit pre manibus usque ad talem hechler? = hekeler? It. Bories
partem totaliter, que uocatur eyn de hechler. Fries. Arch. 1, 466, ( Vgl,
hauelreke, et illud pertinet ad tex- 6 den jetzigen Eigennamen Ilegeler.)
tores; laDificos vero etc. (1331). Fidic. heckeschede ? It. dede ick D. deme
/, & 73. molre 18 8. vor heckescheden, Wism.
Iia?ende, Nebenf, zu havene, z. B. Beg. 8, Spir. 5, f. 20.
(1420) Lüb. ürJc, 6, nr. 285, hede? Ecclesiastes: Ne kike in
Iiaver. De van Nesße geuen alle 10 elke strate niet, Alstu wandelst in
yar vppe de horch Vorde vifif molt de stede, Ganc neder siende vp die
bonen vnde 4 molt swartes haueren. hede Vnd kicr afif, ofstu wils suuer
V. Hodenb. JBrem, G. Q. 11^ S. 82; bliuen, Dyne oghen van den getoemden
item ßo geuen de van N. ok 1 6 molt wiuen. Speg. d. senden, f. 13k (Sir. 9^ 7.
Wittes haueren. doLS. 8, 85. 16 Es loird hede tool „Haide^ sein^ das
haverbock. ^J5m mit Hafer ge- im Sinne von Boden gebraucht ist^ tcie
mästeterj zum Schlachten bestimmter ^ in einem Beispiele bei Oudemans : Die
verschnittener Ziegenbock. In einem bome waren gewassen uter hede).
Notizhiiche des Bruders Joh, Vrese heg«? 5, Schutz. S. MeJd. Urh, nr,
mit Einträgen über den Haushalt sei- 20 5806.
nes Klosters Falkenhagen aus den J. beiden = heden, von Heede. XXV
1520 — 35 heißt es z. B.: Item duth g. vor vyf elen heydens doukes vnder
jaer (1519) slachten wy V stige vette de eselsedele (1397). Sudend, 8, 8,
swyne, item XV ossen unde V koge 232, 14; eyn ander plaster vppe vule
in de peckelen . . Ferner: wy holden 26 ben. Nym recht murwat'er vnde lat
XII stige szeghen, VI stige melcke id stan, dat id schire, dar nette
ui\de VI stige guste myt den haver- beiden plaster inne vnde legge den
bocken. Item wy teyn alle jaer tho vp. Wolf. Mscr, 23, 3 f. 115.
yaszel boven hundert hoken up. Noch heienmouwe. „In hiesiger Gegend
jetzt wird in einzelnen Gegenden des 30 (Beckliiighausen) sieJU man zur Ernte-
Paderbornschen Ziegenfleisch in Salz zeit sehr häufig die Arme der auf dem
gelegt. Über die Fütterung der Ziegen Felde beschäftigten Arbeiterinnen mit
wit Hafer, s. Grimm, Gesch. d, d. Ermein von grober Leinwand bewaff-
Spr. S. 66 (doch vgl. dagegen M, Heyne net, das sind solche heienmouwen;
s> V, baber) u, über den in früherer 36 Heindauk nennt man nefnlich das aus
Zeit verbreitet gewesenen Gebrauch der dem Werggespinste zubereitete Leinen,
Ziegenbödce neben den Ziegen zum während flessen oder üessendauk das
Schlachten Fr. Diez, Krit. Anhang feinere aus Flachs zubereitete heißt
zum etymd. WB. der roman. Spr. und mangdauk (gemischtes Tuch) das-
(Bonn, 1854) 8. 2,^ Preuß. 40 jenige Leinen ist, welches aus Werg-
haverknecht ? Vortmer hebbe wy und Flachsgespinsten gemacht ist,
(Propst u, Capitel zu Bremen) ouer W. Mummenhoff, Korresp, Bl. 2, 8.
ghegheuen vnde vulbordet vnsem vor- 79, — heienmouwen ist demriach =
screuenen heren (Erzbisch, v. Br.), heidenmouwen, Ermel aus Heede, 8,
dat alle schomakere, scrodere, sme- 46 beiden.
de, coplude, tauernere vnde tauer- heilant. „Nach Böhmer, techn,
uerschen, vnde de haverknechte ghe- Gesch. der Pflanzen heißt so der Aitich
beten zind, wor ze beseten zin hüten (Sambucus ebulus).^^ Oligschlager,
steden . . eyn ihewelik eynen zwai*en Oder Alant, Inula Helenium. L, ?
güldenen gheuen sal (zu e. Pflug- 60 Heileke. Ist statt heileke densten
HEIMODE 152 HENDELINK
druch zu lesen: alse Heileke den sten sich auch im Bok d. Byen f. ISS^;
(s, d. W.) droch? nur steht da beer statt deor, u. die
heimode, n. Heimat. 6od de mote Erklärung dat is t. gemaket fehU.
dy wedder senden to dyneme hei- heim, helmartiges Gefäß? dar na
mode. Bost, Brev, f, 145. 6 berne yd (eine Menge genannter
heue, Handgriff oder Ohr eines Ge- Kräuter) an (in) eneme helme. Nd.
fäßes. heise, een hanthave of heise Jahrb, S, S. 68.
van een cniic of canne, ansa. Dief. taelmelin, Dem. eu heim? oder
een heyse vel ore van eenre cruyken. Stück eines Helmes? gepollerth eyn
Voc. cop. (Hör. belg. 7, 16). 10 helmelin 8 seh. lüb. Bechn. e. platen-
hel. de hele höp, der ganee Haufe. sIegers von 1562; vor II helmeline
Averst H. S. wolde allene nicht ka- backen vnde vthgepoUerth vnde vp
men, sunder bracht enen helen hupen bereth IUI gülden, das.
mede sines volckes. Lüh. Beform. 67; helpe, m. Helfer, se unde ere hei-
do iss de heile hop von den lantz- 15 pen an beydentsiden (1377). Sudend.
knechten an die stat gefallen etc. F, nr. dd; weretok, datiementdarsul-
Münst. Chr. 2^ 206. ven nicht hen then konde edder enen
heldenslot, Schloß an Ketten, enen helpen uthmaken, de scholde geven
präm myd siner tobehoringhe, twe in de kisfen etc. Lüb. Chr. 2^ 273.
yserne holten, vif beeiden, dre hei- 20 helpe, als P/lanae: herba Roberti.
denslote, sos grote grapen etc. Invent. Voc. Colm.
des Schloßes zu Emden (1439). Ostfr. hemelstighe, celidium (?). Voc. Colm.
ürk. nr. 509; vor 3 heldenslote tho hemelte, hochd. gehemelze. (gehel-
den prahmen vnde vor ein tasken- meze ist Druckf.)
slot an de timmerbode. TFi^m. jETa/en- 25 hemmede; in dat h. geven, ein
reg. v. 1609. Patengeschenk geben. So myn iunker
helgen. JI, 231^ 44. Des nachtes scholde vader stan Bernd Swibben,
scheiten helget den fygend. Gott. dem kint int hemmet gegeven 1
Urk. V. 1450. postulatusgulden . . it. der vadderen
heiige beren, brionia. Voc. Colm. 30 int bedde IUI mrk. (1503). Lippisctte
Vgl. Dief. brionia, hilge beren, hei- Bechn.
lige byrn; schitwort, wilt kürbiß, hendelink, ein Maß. tres tinas et
hundskürbsen. S. auch hilgenberen. XXVIII hendelingos. Notandum au-
heliken. //, 231^^ 33. Ick hebbe tem, quod III medemere faciunt II
becant enen iunghen man in Brabant, 35 stopos, II stopi 1 hendelingum, III
de em (sich) al heellicke (ganz^ voll- hendelingi I sextarium et XII sex-
ständig) ghegeuen hadde to der werlt. tarii 1 tinam. Xaniener Hebe-Beg. des
Bok d. Byen f 17 Id. Stiftes St. Victor um 1300 f. 10 (in
helle, als Flurname. Vorkope een Picks Monatsschr. 5, S. 49 ff.) ; et
stucke erves beleghen bii Kaning- 40 nota, quod XXXVI hendelingi faciunt
husen, gheheten Duvelswerkke, myt 1 tinam. f 38; et XXI hendelingi
den hellen unde unleende (? Unlan- faciunt 1 medium et V vasa faciunt
den?), de bii unde umme den vor- 1 hendelingum. das.; IX hendelingos
screven werf synt liggende, dat in ceruisie. das. f. 52^; preterea sco-
vortyden ene grote fenne heft ghe- 45 lastrie datur cotidie 1 hendelinc, et
wezen, de vormyds den unwedder thesaurarie similiter I et celerarie
unde water vorghaen is (1453). Ost- III que dicuntur millebir et sie
fries. Urk. nr. 662. XXXVII hendelingi cotidie dantur et
heilich. //, 232fi^, 48. Die aus d. quia XXXVI hendelingi faciunt I ti-
Pass. Christi efrinommene Stelle findet 50 nam, summa predictorum facit ad
HENGELKE 153 HERISIEN
septimanam VII tinas et VII hende- stechmetzer, der baseler schmit acht,
lingos. das, „Gehört eu hant, wie der cordinschmit ziehen und nicht
hendelinc, der Fausthandschuh; es mehr. In einem Solinger Privileg von
muß ein Gefäß gewesen sein, das ganz 1623 ist von Schlachtschwertern, Pam-
auffallende Henkel hatte. Vgl. et due 5 pen, langen Dollichen die Rede.^ F.
mensure lactis, hec mensura vocatur W. Oligschlager su Solingen,
heindelinch." Laconibi. Arch. VI, S, hevieVjhsj^iev^ Name eines Fisches.
116 if. Birlinger. centenum muUonum, hoc est hardres
heogelke, //, 239\ ^ist das Han- (1252). Hans. ürk. B. /, p. 146. —
gende der Bergmannssprache, also im lo herder, mugil, capito. Kil,
Stollen die obere Decke.*' Krause. here nnde were. 11,248^,6. Vnde
henkers- vel hoii(c)wort, mercuria- willen des ore rechte here vnde were
lis. Voc. Colm. sin vor aller ansprake, wur one des
henkomeiiy (mäßiges) Auskommen. behoff is (1409). Ilsenb. ürk. nr. 1409.
„dat henkömen, das knappe Auskam- 15 heren, mit dem Heere ziehen. In
wen.^ Schambach. Hier om en suUen einer vasten sammelden sich de Seme-
wi niet bidden om grote rycheit, mer gallen und wolden na Rige beeren.
om noetdorfte ende om een henne- Renner^' Livl. Hist. p. 63; überh. an-
coemen, daer wy tlyf mede moeghen greifen^ invadere. De wolf bedudet
ontdraghen. Sp. d. kerst. gel. f. 91^. 20 . . de bösen richter, de mit gewalt
henne ke-, henkewagen? It. 10 0. den hüsman heret unde al sin gut
H. T. vor 2 rade, eyne disele . . to to unrechte teret. Gerh.v.M. 101^308.
deme hennekewagen (1483). It. 13 0. herenmete, adj. herrenmäßig, herr-
T. vor den henkenwagen to makende lieh. De (der eine der Brüder) lei-
(1489). It. 13V2 0. vor 2 rade in 25 dede in eilende een seer arme leuen,
dem henkenwagen (1493); it. 10 0. de ander leide een heremeten ("Z. here-
H. T. vor 1 assen an dem henke- meten) leuen. Bok d. Byen f. 133c,
wagen; it. 10 0. vor 2 asse to deme berge, Hure. It is opembar, dat
kamerwagen (1500). Z. f. Nieders. opembare wyfe sluven und herghen
1871, 8. 209. — Vgl. henneke am 30 hen unde her bynnen desser stat hus
Schluß. unde hoff upholden und rufferie und
hento. De junge wer hentho XX ander quaet darinne steden (1439).
jaienn (d. h. ungefähr 20 J. alt) vnd Hans. Rec. IP, S. 257.
also tho sodaneme gelde tho handt- hergenscheit. 11,249^,1. Mennich
hauende mundich genoch. Wwm. 35 de is tomale unthere, De sik vppe
Zeuget, p. 334, hcrgenscheit vordrynket. Josef, V. d.
herder, „Hartmacher, Härter. Her- 7 Tods. v. 6609.
zog Wilh. von Jülich und Berg er- bergen- (heren)sone, herenson, ne-
laubte 1401 den , Härteren' (der Schwer- quam, modynck, herensen, vnselige
ter) und den Schleiferen zu Solingen 40 bosewicht. Dief.
eine Bruderschaft (Zunft) su bilden. herholt, Herold. Do quam ene
unsen luiden, de da geheischen sind barse ut Holland, darynne was en
herdere und schieifere der schwerde, herholt (1441). Hans. Hec. IP, S. 409
baselere ind andere mezer. In den (herold. das. S. 322 z. J. 1440).
1472 bestätigten Privilegien für die 45 herien, pflügen, (heren, ploegen.
Solinger Schtvertschmiede tcird ange- Eiders erien. Oudem.) = eren. Vp
geben, wie viel Stücke jeder Schmit hilghe daghe were beter vele Heryen
täglich, und nicht mehr schmieden soll. vnde sayen dan gaen to speie. Speg.
der schwerdtschmidt veir schwerdt, d. senden f. 13^.
jecklich.metzerschmidt ziehen ("jereÄ»; 50 herisicii, Ketzer , hereticus. De
HERLIK 154 HERTESHORN
kersten, de gebannen leghet, Is als tenen herrschafte. Niesert^ Münst,
geleuert den duuel, Also de kerke ürk. 3, 8. 171; weret ock sake, dat
leuert wel Eenen gecroenden (der dese (eigene, vulschuldige luede) ei-
eine crime hat^ tonsuriert ?) herisien, nich wibbolde erue hedden, so solde
De niet scheiden wil van dien, Den 6 man dat eren rechten herschup, den
leken here (Laien - Herrn), de en si mit rechte vuUschuldig weren, vth-
schiere Gorrigiert vnd doot met vuere. richten, als fere als dat herschup
ßiwg. d. sonden f. 108\ dat versatten etc. das. S. 176.
herlik, herilis. Voce, in tadelndem hershorn ? It. noch an ener ande-
Sinne^ stoU. Dar ginghen ock wol 10 ren tunnen III sidene küssen, it. noch
rede . . dat wy herlick unde ho- 1 slaplaken, it. I hershoren. Wism.
modich weren. jSug g. Jühnde, S. 17. Invent. f. 21. (Hirschgeweih?)
hermeschar , mhd. härm - schar, hert, m. 2. StammgtU. Den heerd
(schmerdiche Dienstleistung), Strafe, to Hersweghe van dordehalff hundert
Plage, Noth. ok so byn yk des ghe- 15 gresen . . den beert to Lopsum van
mant, Dat he syn hermeschar hyr achte unde veertich demeden, den
mot driuen openbar. De verlorne Son Wischhuser beert van vofteyn stighe
V. 427. 508; vulendet ys dyn»herme- grasen, den beert to Twixlum van
schar, das. v. 716. hundert grasen etc. (1439). Ostfries.
herne, ais fem. He vel van ener 20 ürk. nr. 509; myn husvrouwe schal
hochte ende brack de herne. Boh d. hebben 21 demede landes to orer
Dgen f. 140c ; sunder ghude noetdroft liiftucht, de 4 demet synt van myner
des lichammes en kan ic nicht ghe- moder lant, men de seventeyn synt
beden (beten), want ic bin ghekren- van Himbe laut, dar schal se my
ket in der herne ende mit allen (d. i. 25 mede holden in bedenghe oer levent,
gänglich) vnmechtich in dem lichame. darna so schal dat erve wedder up
das. f. 102b^. den hert (1455). das. nr. 689. —
hemeworst, Hirn'(Brägen)u)urst. 3. Vogelherd. De jungen (vögele) na
VI g. d, der Reseschen vor eygere der jungen sede wolden dar den hert
to herneworsten, II kr. Herborde dem 30 besein etc. Gerh. v. M. 74, 42.
kreymere vor eyn halflf verdingk herte, Herz, als fem. Mit den hen-
wichte engeuers vnd II got. sol. dem den sullen se arbeiden ende mit der
seluen vor eyn lot wichte safferans herten sullen se singhen ofte lesen,
ok to hernewSrsten (1398). Sudend. Boh d. Byen f. 104c ; kere weder to
S, S. 231, 33. 35 der herten. das. f. 1089.; he wart be-
hersam, (einem Herrn geziemend, weget in der herten. das. f. 114d;
gehörend), herrlich, ansehnlich. Godes wt heier herten (toto animo). das.
viesch vnde blud is eyn hersam spyse, f, 1159^.
we de entfad mit eyner reynen con- hertesblat, cirte. Voc. Hdlh. Vgl.
sciencien, dat ouerdrift (vertreibt) myt 40 Dief. s. v. carve, (cireo, circe, cirte),
syner krafft allerleye suke. Etnd. herze-, herteblat. — Im Voc. Cdm.
Mscr. nr. 139, f. 213; ik byn be- wol verschrieben herseblath.
rouet myner hersamen kledere. das. hertesbrons. //, 257\ 1. „Hirsch-
f. 213^. brunst (boletus cervinus) ist ein klei-
hersehopi als n. War eyn erff- 45 ner, kugelförmiger Schtoamm, noch in
delinge gevallet (vorfällt, eintritt), is neuester Zeit in Gebrauch, um Kühe
de man gestorven, so nymt dat her- brünstig zu machen.*^ Oligschlager.
schop bevoerens äff eyn heyrgeweyde herteshorn. „cornu cervi, und nicht
etc. Cod. trad. Westf. 1, 192 (u. so cochlearia coronopus, überhaupt keitie
immer in dieser ürk.); deme verla- &o Pflanze.^ Midck.
HERTESKRÜT 155 HIEN HIEMANNEN
berteskrüt, celtica. Voc. Cd. (Dief. Kannst du nicht geschwinder gehen?^
s. V. hertestnnge.) Dähn.
hertestwicb, Hirschgeweih. (Hol- hessisch, eine Art Tuch (nach dem
länder nehmen den Bremern im J. Fabricationslande genannt?). VII k.
1398 unter anderen) . . an wuUe 6 Guldenhande vor IV« elen hesach,
to teyn Lub. marken, an bertes- Arnde to eynem par hosen (1397).
twyghen to IV Lnb. marken. Brem. Sudend. 8, S. 223, 17.
Benhb. 11. heveker (zu havek, Habicht), Fat-
hertslaeli. 11,257^,43. Einer koflft conier. „Nach einer Urkunde van
einen essen • . vorkofiFt de hudt vor lo 1439 behält sieh Joh. von Bonop bei
4 daler . . dat herteschlach, kop, Vergabung eines Zehnten an die Kirche
vothe vnd callunen rekent he vor zu Hillentmp vor, daß, wenn er nach
5 *% 4 ß. etc. Hamb. EeJcensb. v. H. komme, den Pferden 2 Scheffel
1630, S. 40. — trop, familia, socie- Hafer, seinem heveker oder vogeler
tas. he was dar mit sienem ganzen 15 aber für den Vogel ein Huhn und für
hartschlag. Bützow. Ruhest. 7, 39; die Hunde ein Brot gegeben werden
vgl. „miin oll harteslag, eine Caresse sdll.^ Preuß.
gemeiner Leute. ^ Bahn. hevelte. licium, heuelt, leenbint
\ieT\^viL\^}i^adj. zur Heerfahrt fertig, vel twiin. Voc, cop. Hör. belg. 7, 18;
bereit. Unde bat, dat he ome wolde 20 hevelgarn, lizze. Bief. s. v. — herum,
bescheiden, ehir denne he hir int heuelte texterum. Brevü. Benth. (he-
land mit den herferdigen queme. Zu^ velgaern, inslag ef schering by den
gegen Jühnde p. 10; des so genalede wever. KU.) — „hefel (oder helfte
sik de hertoge myt den vorben. si- = hevelte) heißen die Schnüre, durch
nen herverdigen herward. das. 25 deren Ösen der Aufjsug gezogen wird.^
herwagen, Kriegswagen. Und de Rüdiger. Die Wereker sollen schul-
pelser to Osenbnigge na des kregen dig sein ihre Arbeit richtig zu halten,
dat recht, dat er herwagen nest des dasz sie keine Draden unrecht laufien
rades wagen foer, als se to felde to- auch keine Hevelle ledig stehen las-
gen. Münst. Chr. 1, 125. 30 sen, bei Straflfe 2 ß. vor jeder Draet,
hesse, hessene. hesene, poplex. darüber die Helffte gehet. Hamb. Z.
Voc. cop. Hör. belg. 7, 19. (Ber Löwe R. p. 225.
laßt den Wolf wegen seiner Übelthaten, hevemoder. i/, 2639i, 39. celica,
die er als Stellvertreter des Löwen be- grimme muoter, heuemoder. Bief.
gangen hatte) mit knuppelen wol der- 35 Wedder de heuemoder, de wert van
slän unde up bi den hesnen hän, enen wynde, de vor holen ys, dar
unde . . gebot, wer men iergen sin wedder nym etc. Goth Areneib. f.
geuöt mit schult of ane schult ge- 53^ (also eine Blähungskrankheit).
venge, dat men (d. i. men en) up bi hien, hiemannen. Debet familia
den hesnen henge. Gerh. v. M. 65, 40 sive hiemanni solvere cellerario II
119. Vgl. „hessen, die Hinterfüße derer solid, leves, qui dicuntur winvore.
Pferde. Wird hernach auch auf die f. 9; hiemannis et bodello III quarte
Menschen angewandt. De olde treckt partes porci. f. 8b. Xantener Hebe-
de hessen so nah; he feel em in de Reg. des Stiftes St. Victor (1300).
hessen, er höhlte ihn ein; he iß em 45 Pick, Monatsschr. 5, S. 50. Vgl.
up de hessen ; bey denen Korn-Mähers sciendum, quod quicunque villicus
wirds viel gebraucht."^ Bützow. Ruhest. curtem Derne dimiserit, conuentui
25^ 64, „Bie Hinter-Füße der Pferde. Gherishemensi seu eins villico succe-
Ber untere sehnigte Theü der Lende. denti dimittet quatuor equos secun-
Kanstu de hessen nig fortslepen ? 50 dum quod fidelibus curtis, qui dicun«
HIFFER 156 HIRLANDISCH
tur hyen sufficientes videntur ad ara- mel unde vor furwark. Der Posten^
trum et arandum. LacomU. Arch. 6y zuweilen 1 fl., zuweilen 1 seh., kehrt
132. — lata procuratio (des Münst regelmäßig tvieder, 1451: hymmelkoi-
Dekans in carnisprivio) durabit ad ken, 1491: hymmelkoken. Es sind
tres commestiones, feria secunda 5 überall offenbar Oblaten." Jacobs.
mane incipiet et feria tertia facta hindersage, Einrede^ späterer Ein-
commestione et habito consilio, quod t/vurf. Vnd de twintich mark betalen
byensprake dicitur, cum sculteto et ane allerleye hindersage, vortoch vnde
mansionariis ibidem recedet (Ende kummer (1404), Sudend, 9, nr. 336.
des 14 J.). Niesert, Münst. Urk. 7, lo hindersprekcn, Rücksprache neh-
S. 546, men. Dar nen rechtgandt noch hin-
hiffer? De rad scholden des hiffere dersprekent e. e. rahts by geschntt
vnde vortdriuere (Antreiber) wesen, etc. Von werffen, dar vp e. e. raht
dat dit (einer bedrängten Stadt Hülfe hindersprekent nimpt und folgents
zu leisten) io endichliken schüde 15 darup erkendt (15 . .). Ordn. der
(1870). Sudend. 8,8.97, 22. (Schwer- Wortführer u.Proawaloren zu Lübeck,
lieh richtig überliefert.) hinge, Angel, hamus et cardo. KU.
hildensem. II, 265h, 38. Der Ar- Die visch int water syn aes vliet,
tikel ist zu streicJien. „In dem Glos- Vm dat hie die hinghene der (da)
sar hat Burmeister allerdings: bilden- 20 vntsiet. Speg. d. sonden f. 17^; des
sem, eine Art Messer, aber in seinem duucls hinghen vnde net is dat schone
Texte steht bildesemensem und so wyö met toorosel beset. das. f. 6^.
auch im Original^ also HüdesJieimische hip, feines (Hohl-) Gebäck, hypp,
Messer. " (>mZZ. hyppy > hippen, nebula. Dief. (=unrat).
hilgenberen, romesch roese, wilt 26 hipken, Dem. zu hip. hipkenbecker,
zedvar, vitis agrestis. Wolf. Mscr. der hippen backt u. verkauft. Diese^
nr. 363. Vgl. Dief. vitis alba, vitalba. von den Käufern verächtlich behan-
hillich, hillighe(n) mans, Kirchge- delt, gaben den Spott mit ihrem losen
schwomer, Kirdienvorstand. Die voer- Maulwerk zurück: daher: Schmäher ^
Stander unde hillighen mans der 30 Lästerer, Spötter (s. M. Heyne unter
kercken etc. (1463). Ostfries. Urk. hippenbube, hohlhippe in Grimms
nr. 787; Aytit Sybrandsna, Bürger WB.). Hören vnd bouen, deue vnd
zu Emden, verkauft der Kirche zu logeners, hypkenbeckers vnd lesterers
Emden den erwerdigen hilligen mar- plegen (sülken schnack) tho voren.
telers sunte Cosme unde Damyano 35 Staphorst 2\ 201; dar entjegen bryn-
patronis der kerken to Emeden verde- get he desse hypkenbeckers argu-
half gras für eine Summe, welche ihm mente alse volget etc. das. 179.
Gherrolt Egghen, Johan Putman . . hir. Von der Zeit: heute. Reynd
hilghen mans entrichtet haben van der Tyen vnde Siabo scolen eyn vrunt-
hilgen wegen (1444). das. nr. 553. 40 scap maken twischen hir vnde mor-
hilligenbiter. Vgl. pilernbiter, hy- gen by pena van V gl. Emd. Bußb.
pocrita in aede sacra ; supei-stitiosus ; f. 75b. u. s.
qui assidue, anili superstitione im- hirlandisch, hier zu Lande gehörig,
butus, in aede sacra desidet ; quasi inlä^idisch, einheimisch. Ok is de rad
columnas mordens sive erodens. KU. 45 eins worden, dat degenne, de de dore
himmelkoke. y^Die Custodierech-^ unser stad sluten, in sodanen hilli-
nung vom J. 1443 (des Silvesterstifts gen dagen, alse de dore unser stad
in Wernigerode) verzeichnet unter den to stan , neue hirlandische wagen
Ausgaben für gottesdienstliche Uten- scholen inne laten, de mit velinge
sUien: X sz. vor hymelkoken, vor 60 unde kopenschop tho unser stad
Bisco i5t holde
komen. Brem. Künd. R. (v. 1756) rugge. äas.S.224; 6 k. vor horuge,
Art, 27. swinenfleisz vnde rintfleisz. das, S.
liiseh, Famüie. Unde en yewelick 226; (daselbst häufiger horuge vnde
hysche (der zwei in Wismar gedut- vote zusammen genannt); Tor twene
deten Judenfamilien) schal wesen en 6 vote und vor eynen horuck. das, S,
man unde syn wyff unde ere kindere 227; vor horuge, braden vnde v6te.
mit eren knechten unde megheden. das, S. 231; de garbrader schuUen
Verordn. des Fürsten Alhr. v. Meld. neine koppe, bogerugge oder voite
a. 1337; dat nicht mer J0den wen im vorslitende des swinefleisches mede
twe hysche in Yser stad to Wismer lo inhauwen. Gott, ürk. v. 1548.
Seelen wonen vnde yn nicht mer hu- hoyelen ? Dat men in dem gelde-
sen behaluen twe. das, huss moghe dendelen oder hoyelen
hoch, dat hogeste. Sunder id mit den klaten (= kloten, Kegd spie-
were, dat id an dat hogeste alse an Un?)^ mer men solde ändert nergen
band unde an hals ginge, dat willen 15 nirgen spilen, dar men geld möge
wy richten na older wönheyt (1449). verlesen oder winnen (1389), Nicsert^
BiUjsow. Ruhest, 20, 8. — dat ho- Münst. ürk. 5, S. 216. (= hogelen ?)
geste, adv. höchstens, bynnen cnem hdk, hak. De waerheit en soect
dage . . edder bynnen dren dat ho- gheen hoec (Winkel oder Versteck),
geste. Goth, Areneib, f. 24&. 20 S^eg. der sonden f, 38c,
hogelen? So sprack de byschop hol. We syne yinger in alle hole
to dem papen: Wo wultu my arste- stykt, Allent dat he hört, zfld vnde
dye schaffen, Dat myn ghesichte werde besprykt (l. allent dat he bort vnde
gued? . . He sprack: . . 6y over- z&d, besprykt), Vnde syne Yote van
hoppen my nicht over nacht dat spyl ; 25 dem pole strecket, Dat were neu
hovelt unde höghelt desto meer Over wunder, he werde gecket. Emd. Mscr.
nacht unde bethet yuw bringen beer nr. 139, f. 194^.
En schone suverlike wyff . . So wer- holbers? Dit (das heü. Grab) hadde
den yuw de oghen klaer. (Der hochd. baven eyn runt weifte, dat is myt
Text: Ir uberhupft mir heint das zil: 30 holte maket unde is baven apen, dat
Hobolt umb zway fertten dester meer dar apen is, dat is wol V fadem
heint und heist euch pringen etc.) wyd unde is recht rund ; dat dar apen
Pfairer v. Kaienberg, Nd. Jahrb, 2^ is unde als den holbers to gespert
jS. 147. (Ist es = hd. höfelen, con- ys (d. A. ?) dat is myt blig gedecket,
vivare, comessari, opipare. Dief. 35 Pass. Chr. 119.
fröhlich^ üppig leben ?) holde, de guden holden. De bösen
hogemOt = homöt. Unde dat eren geyste openbareden sik dicke myner
vrunden mochte lieh sehen vor unlieb modderen vnde seden er, dat se we-
umme den vorevangh unde hoghe- ren de guden holden, de vnder der
mut, de en gesehen is bynnen vrunt- 40 erde wonden vnde vnder den alhornes
scop (1396). Hans. Rec. 4, 358. bomen vnde vnder den krusen bu-
hogeragge» horngge. spondile sehen, vnde nomeden er vele siede,
(spondalium, -dalia, i. e. ymum dorsi), dar se plegen to wonende in der lüde
ruggeknake, hochruck; (auch beyne, houen vnde achter den schunen.
koten.) Dief. u. Engelh, Vgl. Grimm^ 45 Vnde seden er, dat se de lüde scheide
WB. s. V, hochreck. Des dinsdages warnen, dat se ene de stede nicht
. . 3 kr. vor eynen horuge, 5 g. vor vnreyne makeden, so scheide id ene
hannich etc. (1397), Sudend. 8, S. wol gan in erer nerynge; dat dede
223; ] 9 got. vor fleisz vnde horugge. denne myn modder den luden künt.
das.; 1 got. sol. vor voyte vnde ho- r>o Vnde we des denne gelovede, dat id
HOLDERN 158 HOLTKORE
de guden holden edder de Witten lenderbome, blatanus. Dief. 8, 63Sb;
vrouwen weren vnde se denne ereden, hollendorenblomen , atrapassa. Voc.
dar kreghen se gewalt ouer. Vnde Golm.
des stedede god darvmme, dat se holf? II syde speckes, VI spethe
sik in eren vngelouen van gode kere- 5 mydt helfen. Wism. Inv. f. 225.
den to den duuelen. We dat denne holfte, Ziegd zur Bedeckung der
vorsumede vnde ene nene ere bod, First. 3m dachsteins beiderleig, Vs gr.
so dcden eme de duuele schaden in flageggen, 36 holfften (1539), Wism.
erer neringe, in erem queke, in eren St. Jürgen Geh, Beg.
kynderen ynde olden luden, de se lo holk. Ein Beispiel eines Meinen
krenkeden. Wan se denne in desse holkes gibt das Wism. Zeugd). f. i,
nod gekomen weren, so quemen se wo es heißt: H. et D. emerunt a B.
to desser wichelerschen vnd sochten nauem suam, en holk, de XII lestis
rad van er vnde clageden denne ere vel circa (1348).
nod. So sede denne de wichelersche: 15 hoUys wird sein = hollus, olus,
ik wil Seen, wo id hir vmme sy. Thran (Seehundsthran). oleum, quod
So quemen de bösen geyste to er proprie dicitur boUus, arsurum in
ynde spreken: vns en werd nene ere lampade. Mekl. Urk. nr. 6608;
dan, ere kyndere hebben vnse wo- unguentum ad lampas(!), quod dici-
nynge ynreyne maket. Se scheiden 20 tur olus. das. nr. 4242^ 8. 580.
des donredages auendes betyden to hollok, Hohüauch. capricorium.
bedde gan vnde maken ersten dat Voc. (Mm. (sonst cepetonium.) 1 seh.
hus schone vnde bereyden vns eyne vor hoUoek in de koken. Lipp. Bechn.
taffeien myt guder spyse vnde setten v. 1511 ; hollo(c)k kömmt oft ruhen
reyne water dar by, so scheide ere 25 knoflok vor in e. Wemiger. Gustodie-
haue wol dyen, vnde id scheide ene Bechn. v. J. 1441,
wol to banden gan in alle eren sa- holt, das deutsche Wort für kors,
ken. Dyt dede denne de wichelersche Kurs. Dat holt (B. kors) is ostsat-
kund den luden, so deden se, alse ost unde westnortwest. 8eeb, p, 56.
se ene sede. Vnde so bleuen se van 30 (holden, das Schiff richten^ einen Kurs
den bösen geysten vngepyniget. Vnde festhalten etc. s. Glossar eum Seebuch).
myt sulken Üsticheiden kregen vnde holtappel = holtikappel. Bradene
krygen noch de duuele wald ouer holtappele, Germ. 23^ 53.
symple lüde, dat se myt anderen sa- hol tf erste, -forster, Förster. Se
ken nicht den kennen. . . Arnd sprak: 35 mögen hawen to orem buwe . . als
watte geyste synt de guden holden? et obn de holtforste wiset (im lat.
De geyst sprak: Id synt duuele, der Text: custos nemoris) (15 J.). Z. d.
eyn deel vth Lucifers köre vorvallen Harz- V. 11 (1878)^ 8. 99; wu de
syn. Vnde god wil, dat se scholen holtforster one dat wiset etc. das.
syn in der lucht vnde vp deme ert- 40 8. 100.
rike in pynen, vnde dat se de myn- holtkore (vgl. kör, köre). . . item
sehen bekoren vnde anvechten bet so haben die Männer gewroget^ daß die
an den dach godes gerichtes. Vnde von D. haben getheilet sonder Willen
heft ene de walt gegeuen ichtwelcke der von Bortfeldt. Hier ist auf ge-
tekene vnde wunderwercke to donde, 45 funden: sie brechen daran eine holt-
vppe dat openbar in den luden werde, köre. So ist ferner gefragt: was die
we van eyme waren vnde vasten louen Hdzkore sei? Ist eu Bechte gefun-
hir sy. Emd. Mscr. nr. 139^ f. 22 ff. den: die Heister 3 ß. und die Wede
holdem, holderblumen, atrapassa. 3 ^ braunschw. Münze. Item so ist
Voc. HaJherst. u. Dief. holler-, hol- 50 forder wieder gefragt um ein Orddl^
aOLTKORN 159 tIOP(tEN)RIK
das Eeeht sei : an wen sodane Brüche troteig^ hartnäckig. Wolde we wesen
faüen scüe? etc. Holting auf dem wedderstrevich vnde dessen stacken
Timmerlach (1511), Z. d. Harz- V. 11 homudelike wedder liggen, den homut
(187SX 8. 50. schun de ratman helpen staren. Cad,
boltkorn = holtschultkorn ? Dit s Brdb. /, 15, 130,
is die rente ind gulde, die to Elver- homdt. Ende hebben to dezer tijt
felde to dem sloite huert . . Item to in den wylle gheweest, onsen voir-
deme eirsten, dat yan teynden ge- screuen schaden ende homoet voirt
yallen is summa yan rocgen IIIII the yerhalen yp den heren yoirscreuen
malder; item yan gersten summa . . lo etc. Gleich darauf: hebben yns so
VIII malder; item yan haeyeren besproken, dat wy juw te lieue onsen
summa (im Mscr. nicht ausgefiUU); yoirscreuen schaden ende yerdriet
item yan hoiltkome summa XGI mal- yergheten willen etc. (14:24), Lüb.
der, item, yan yagithayere summa Urk, 6, nr, 566.
XIUI malder etc. Z. d, Berg, Gesch. 15 hOn. II, 293^^ 33. Item so kla-
V, 9^ S. 61. gede Aylt (in seinem Testamente)^ wo
holtsehultrogge, (Kom)abgabe für he weer hoen up Aylt to Hinte 1
die Erlaubnis das Höh mit Vieh be- ^Iden span . . unde enen strengeden
weiden zu dürfen. Beholtlich yns sesz rinck (Kläger wäre gegen Ä. wegen
schepel roggen, als ere hörige egene 20 ^f^cr Spange ? von ihm eu fordern
lüde ton Beuergerne yor holtschult- habe?) (1474). Ostfries. Urk. nr.
roggen besher to gegeuen hebbn; 938.
ynd darymme willen wi . . einen dagh hopen, häufen. Hadstu (spricht der
. . doen yerrhamen, ymme to yer- mit seinem Vater in der HöUe befind-
home ynd to beseene sothane rech- 25 liehe Sohn) niet te gader Quaet goet
ticheit, alsz sich de luide tor drifft gehoopt vnd dat mi gelaten, so en
yppen Schonewinckel off in anderen were ic niet met di yerdomet. Speg.
marken yor den holtschultroggen yer- d. senden f. 50^.
meten tho hebbn; erfindet sich, dat hoperninge. //, 298^. Ist von
sie die roggen yor die brukinge ynd so Scheuer verlesen für hope-runinge.
drifft erer haue yp den Schonewin- liOplant ? Ken halfi gras in Wyrder
kel off in anderen marcken plegen hammerck gheleghen, dat ys höplant
tho geuen, dat sie dan oick darvor (1472). Ostfries. Urk. nr. 908.
der driffb geneiten ynd gebruken hoppenkerlen (?), knepgen, frustil-
(1491). Nies. Münst. Urk. 6, S.137f. 35 lum lignei mutuli. Haffm. Findl. 1,
holtynnge? De mestmaker scholen S. 160.
smeden (als Meisterstück) . . 1 weyde- hoppenpMeker. „So heißen im Lip-
mest na der olden wyse ynde 1 fro- pischen seit alter Zeit die kleinsten
wenmest midt einen yedderorde, ein Cdonate, weil sie früher, wo hier der
nedeyunge ynde 1 holtyunge. Wism. 40 Hopfenbau in größerer Ausdehnung
Schmiedeamtsr. betrieben sein muß, der Landesherr-
holtwart, -werder, -worder, Holz- schaft zu Diensten beim Hopfenpflücken
Wärter. Ejus, quem diximus holtwart verpflichtet waren. In einer alten
etc. custodes lignorum, qui dicuntur Re(^n. v. Scptb. 1360-62 findet sich
holty^axde (1203, Lutter). Z.d.Harz-V. 45 cificJ.M5^a6e/Mrhoppen toplockende."
11 (1878), S. 95; unde schuUen dem Preuß.
holtworder twe eten bereyden (15 J.), hop(pen)rik, Hopfenstange. Unde
das, S. 99; gleich darauf dem holt- begunden ore haken mit hopricken
werder. lenger ntaken, de se dar to bunden
homodeliken, adv, hochmüthig, d, i, 50 yaste (um nach einer in einen reißen-
H0P(PEN)SIGE 160 HOT
den Bach gefallenen Frau eu tasten). hörnte, Hornisse, To der kunne
GerK v. M. 29^ 70. der hörnte werden oeck mede to ghe-
hop(pen)8ige. /i, 29S^^ 7. XII gr. uoghet drierhande kunne van ande-
Heynemann . . vor eyne hopsighin ren wormen, alse vledermuse, weuele
(1S97), Stidend. 8, S. 236. 5 ende (feUt im Mscrpt.). Bdk d. Byen ••
hoppich, hopfig. Dusse complexien f. 2i8K
(die melancholische) schal wenich eten horrS8t=oreest. 1. on weder, storm.
. . unde drincken heten dranck also 2. storm of gewoel van den strijd :
hoppich ber, dicke win unde des ge- aanval, geraas, getier. OtMkm, fres.
lick. Engelh. (im Hann. Mscr. B.) 10 orage. Spelres speien des vierdages
176^. meest Vnd dan maken se meest hor-
hOrdom. Van oncuusheit coemt reest. Speg. d. sonden f. 55a; bouen
hoerdom, auerspil . . wildicheit. ^eg. allen leden vanghet dit let (Glied,
d. kerst. gel. f. 122. nendich der Mund) den mensche
höre, Gewalt (Hörigkeit). Wat 15 meest Vnd helt in der sunder hor-
wy dan hebben (nendich ein ge- reest, Want, wie daer äff is verblent,
raubtes Lüb. Schiffe das in unsern Slacht (gleicht) em, die gode niet en
Hafen eingelaufen war^ angehalten)^ kent. das, f 7b.
dat dede wy, dat dat schyp nicht hörst, i/, 304^^ 37, Dat was vmme
wechghezegheld ward vthe juwer h0re 20 deselven pote, de gepottet weren oppe
(1420), Lüb. ürk. 6, nr. 285(8,317). horste, blote veld etc. Fahne, Dortm.
hören, gehören, likerwys offt id ürk. /, nr. 121, S, 148; N. N. heb-
myn eghene bore (mein Eigenthum ben vorkoft ere holt, de Wedeghe
sei, mir eugehöre), Wism. ürk. v. 1430. ghenomet . . vnde de dre horste
horich (eu hör), schmutzig. He 25 darbi beleghen etc. (1402). Lüb. ürk.
(der Esel) spranck mit sinen horegen F, nr. 37.
Voten ome (dem Herrn) uppe de hört. //, 305^, 4. Item VI seh.
borst. Gerh. v. M. 15, 22. vor II horde, dar me sant dor wer-
horier? S. Ambrosius doet vns pet. Werniger. ürk. v. 1499.
bekint: De alte zere zyn wyf mint, 30 hose, in jetzigem Sinne: Eynschro-
Is hoerier, dits getoghet ode, Want der in vser stad (Stendal) schal ey-
de minne schynt theghen gode etc. nen suchten mansroch neyen vmme
Speg. d. sonden f. 97c. veyr penningge . . eyn par hosen
hfirkamer, auch: Bürgergehorsam, vm eynen penninck (1350). Cod.
ehrliches Gefängnis? Nach dem male 35 Brdb. /, 15, 130.
J. S. in die richtewalt getastet, der- hosegrimme? bubs (= bubo, inter-
haluen schal hie in de horkamer trigo, paratrimma?). Voc. Hcdberst.
ghan. Wism. Zeugeb. v, J, 1535, Es hSt. den höt up- oder ütsteken,
ist wdl „Verhörkammcr^ . Disse IX als Zeichen der Ergebung. Darjegen
(aus dem Eath) worden gewiset in 40 schoten de Narvischen wedderumb
de horkamer, de uppe dem rathuse in Iwannegorod 4 stunde lank so hef-
is. Rostock. Chr. S. 9 u. öfter das. tich, dat de Russen einen hoet up
(Rost. Progr. 1850 von Krause); sub stehen und frede begerden. Renner,
poena der Einweisung in die bor- Livl. Hist. p. 178; todem wart (von
]i2kmQv (1572). Neu^wöch. Rost. Nachr. 45 den belagerten Einwohiern) ein hoeth
1838, p, 405. uth gestehen, das. p. 196; se steken
horneqnek, Hornvieh. Dem N. N. up baneren und hod. v. Lüiencr.
sint ghenomen worden XII perde vnde Volksl. nr. 186, Str. 4,
XXIII houede hornequekes. Brem. hOt, nicht bloß Äckermaß, sondern
Venkb. f 7. 50 auch anderes Gemäß. Vgl. Ic wil gaen
ttOTtte 161 HOVESAtE
ütten vor den tappe Ende drinken teyn morgen landes (1360), Berlin.
een groot hoot bi den viere (Feuer j Urh. nr. 130, 8. 141.
Heerd). Hör. hdg. &, 106; yif hoede hoveden an, i€%e einem Haupte an-
zoltes^Far.inihade). Brem.8tat.293. hangen. Lubeke, de en houedstad is
hotte. Ilf 308^, 21. 25 E. Urba- 6 aller der stede by disser see lig-
nuB . . Nota den Jungfern durch diese ghende, de an er houeden an eren
zeitt eine bottern, einen kese, 60 ynde to werdicheit des bilghen rom.
eier, und gift men ihnen, auch den rykes (1416). Lüb. Urh. V, 8. 629.
kleinen iuncheren und Jungfern, bot- boveden, enthaupten^ köpfen. Unde
ten ufh disch. Pfründen-Ordn, des Kl. 10 let se beide hoveden (capite eos
Fredcenharst. Cod. trad.Westfai. 1,179. truncari precepit). Eike v. B. 236;
boawe(haa-)]ii&nt, hoym&n, Heu- al leuendich dinch, dat in der not-
monat^ Juni, mensis fenalis. German. nunfte was, sal men bovenden (d. i.
16, 92. u. Juli. das. 89. 90. hoveden). 8sp. III, 1,1. Old. Cod.
bouwen (= holen), heuen, Gras 15 (Einige Hss. haben auch hoveden.)
mähen. Do hadde dusse man ök ene bovekiiif d. i, huvekine, sluier, Kopf-
wisch, dar he an bow mengen (gun- bededcung, 8chleier. Oudem. Maghet
sehen) twene sine knapen. Gerh. v. fyn, wo steyt (= steit et) myt iuwen
M. 29, 23. leven, dat gi dit baghinen hovekyn
hofy als n. Dar de konnynck yst 20 seven jaren heft begeven ? Mnd. Ged.
eyn kynth Unde de frowe hefit dat be- 8. 15, v. 495 ; ten derden weynde
wynth (Begiment) Unde dat hoff ar- he (Christus) int houekyn (Kopftuch)
beydeth nha gelt: De lande synth Theghen de tocomst der passie zyn.
selszen gestellt. Nd. Jahrb. II, 29. Speg. d. senden f. 136^.
— umme hof gan (II, 310^, 3) ist lat. 25 bovelen, s. hogelen.
cimeterium circuire. Qui plebanum hovelicb, höekericht. De nese wart
in deportatione sacre eucharistie houeUch ende lelicke ghekrummet«
sanctissimi corporis . . ad infirmum Bok d. Byen f. 185^.
et ejusdem plebani reditum ad ean- hoverdi(g)e, Hoffahrt, Hochmuth.
dem ecclesiam secuti fuerint et qui 30 Do vragede Arnt: wat was din ho-
post inunctionem olei sancti infir- verdighe? Do sprack de geist: ick
morum plebanum ad cimeterium ejus- leit my verwent cleiden und leit
dem ecclesie secuti fuerint et qui schon maken myt langen snabben.
cimiterium ejusd. eccl. circuierint etc. Buschmann, Mirakel, c. 11 u. ö.
(1333). ürk. d. hist. V. für Nieders. 85 hovereeht, 8tändchen. Latet (sagt
8, nr. 365. der Narr mit der bunghen) my doch
kof. 11,3119^,31. Myt al den rechte, noch leven, ik wil jw maken eyn
dat wy in dessen vorgenomden houen hauerech[t]; Dat mach my leyder
(Oberhof en?) vnde boeuenen (unter- nicht belpeui my arme knech[t]. JBer-
hSfen?) vnde alle erer tobehoringe 40 lin. Dodend. v. 347; vgl. ^Deß Mor-
hadden und hebbet . . vnde beken- gens vnd deß Abends macht man ihm
net, dat wy de vogedie der vorge- (dem Könige von Guinea) allezeit ein
nomden hone vnde hoeue vnde bues Hofrecht oder Kwrtzweil auff den
. . hebt upgedregen etc. (1365). Nie- Pfeiffen von Elephantenzahnen, wdche
sert, Münst. Urk. 4, 8. 296. (Oder 45 ein sonderlichen Thon oder Geleuthe
ist es nur juristische FuUe des Aus- under einander gehen.*^ Levinus Hui-
drucks?) siw 7, p. 105.
bove, Hufe, auch nur 10 Morgen bovesate, f. HofsteUe. (geltpacht)
enthaltend, thu eyme dorpe mit viue . • Lockeman 10 sc. van der bove-
vnde twintich hufen, jo tho der hufe 50 säte to etc. Cod. trad. Westf. 1, 151;
Haebtrag snm mnd. Wb. XI
HOVET 162 HÜLDEUK
Tygeman 12 den. van der hove- sze mer vordryncken, mögen sze tho
säte, hörende tor Gesebomeshove« lyke hovetlikenn betalen ^1555^. iVocA-
da$. 152. trag eu d. Eamb. Z. R. p. 52.
hovet. Alle veer weken eyn reyne kovetman = handdediger. Ean
hoeuedt. Am Schiuße einer Äußäh- 5 men se (die medeholpers bei einem
lung einer Beköstigung etc. von 1542. Morde) myt tagen nych afferwynnen
(BlaU in Deeckes NaMaß.) Mantels (= overvnnnen, überführen), so schal
meint j es müße ein Oefäß sein^ großer de hoffetman (and. Text: de hant-
Hdlenapf. SoUte es nicht heißen : aüe dediger) syck eynthledygen myt XII
Monat den Kopf geschoren u. rein lo bedarffen mannen. Big. St. B. 27^.
gemacht ? — Hir sint etliche Engeische Bevollmächtigter. Ik N. N. ritter, vul-
. . den is vorlovet roggen und weyte mechtich procurator ynde ^oaedman
van hir to foren . . datsulye hebben der wedewen hem J. Abrahammes
de riddere und knechte desses landes (1413). Lüb. Urk. 5, nr. 442. BUdl. :
den steden wol half ane eren willen 15 ein HaupÜeitungsrohr eines Waßer-
OTcrt hovet (urie hochd. j,über den Werkes. Vnd geit ein hoaetman lan-
Kopf^) genomen etc. (1440). Hans. gest de Ossenreiger strate; gift in
Bec. IP^ S. 305. — Stück Bindvieh. alle soede water darsfiluest. Strals.
Dat he my heft genomen XXII ho- Urk. v. 1547.
uede ves, ossen vnd koye, vnd achte 20 kovetsake. jfAuch Hauptschuldner.
perde (1395). Sudend. 8, nr. 7. — So ayer de höftsaake swack würde,
dat beste hovet, das beste Stück Vieh. &at. d. Stader Kaufl. Brüderschaft.
(S. Grrimm, B. A. 364.) we beken- Anh. s. 12.^ Krause.
nen, dat wi on de gnade ghegheaen kovetstel (Kopfgestell? was ist
hebbet, wanne orer welk afiiuich werd 25 das?). It. VI thome vnde I hinder-
vnde dot is, so schallen des doden gerede mit 1 hovetstelle . . IUI ho-
eruen sin beste houet hebben vnde vetstelle van thomen etc. Wism. Inv.
beholden to vorn van siner vamer f. 110.
(fahrenden) haue vnde denne dat hovettoawe. Das Want (der Schiffe)
beste honet dar neghest van der sul- 30 begeht aus Haupttauen^ s. bachstake,
uen haue schal an vns vallen (1395). howsel, BUdhauer-^ Steinarbeit (vgl.
Sudend. S, nr. 48. — hovet = hovet- . melsel, Malerarbeit, Gemälde). Ok
man oder -here. Wert zake, dat my vyndet men buthen am köre der
desse H. schaden of overlast dede monsterkerken (gu Herford) eyn sul-
umme dese 4 terlync wandes willen, 35 ken howsel der kogeldracht, dat dar
de ik hier nu mot utscheppen, dat lenger gestan heft wen der frater
beghere ik, dat ghi mi dar en hoft levent olt is. Grünt der frater levendes.
off wessen wylt unde vorandworden hudeken, n. Häutchen, vnde thee
my darin (1437). Hans. Bec. IP, dat hudeken vp etc. Goth. Areneib.
S. 35. 40 f 28h, — (h)ymen. Voc. Oldenb.
kovethere, Schuteherr, darto S. kaderave, ghudeleve, edera ter-
Jacob eyn patrone ofte houethere is restris. Wolf. Voc. med. phys. nr. 363.
(1520). Wism. Zeugeb. f. 51; capit- (Vgl. haderene [hudereue?], atera.
tel vnd stat sollen . . dar to helpen Voc. Gdm. acera, gunderebe. Sum.
. . de (slote) to vnsen banden to 45 53.)
brengen, vnd wy vns tegen se weder- kuderene , atera. Voc. Gdm.
vmb darin holden vnd ere hovether (= acera, gunderebe. Sumerl. 90.
wesen sollen etc. (1480). Niesert, Vgl. SchiOer, Z. Th. u. Kräuterb. 2, ^
Münst. Urk. 6, S. 69. 22. s. v. huder, glechoma hederacea.)
kovetlikeni adv. hopf weise. Wath 50 huldelik, adv. dem Hütdigungs-
äüLPE 16B HÜRKÜKEN
(Ämts)eide gemäß? thom ersten, dat hundert. In dehlen, latten, wagen-
malick hulpelick backe vnd braue, schotten, sparren und posten werdt
vnd geae vuUemathe. Niesert, Münst. dusent vor 10 hundert und ein hun-
Urk. 5, 139. dert vor 6 styge oder 120 gerekent.
halpe, t». Helfer, de hertoge van 6 Friese, Rekenk. 1658, 8. 174,
Sassen vnde sine hulpen (1371). liündestiuige, digitus Yeneris. Voc.
Hoyer, Urk. II, 7, nr. 170, flaZ6er5^.briga,M.cinoglo8sa. FocOo^m.
bnlper, Helfer, vp al de Jone, de hnnt. II, 334h, 49 ff. über hunt
orer nulpere helper sin. (1397). Su- als Ackermaß, s. Kähne in der Schrift:
dend. 8, nr. 190. 10 Das Hundekam etc. S. 129 ff. Sldtin,
hnndegelt. Welche Abgabe? tu- 1879. — Auf 8. 335^, 20. Lies:
sehen uns bededingt, also dafc die LacomU. Arch, 7, 207 f. u. Z. 25
balier commenduer prior vnd conuent roden statt Toden.
des vorscr. huses to Stenvorde vnd hnnt. Jagdhunde^ zur Fütterung in
ere nakomelinge sodane schatrindere, i6 Güter gelegt. Item vp den tenden
hundegelt, koegelt vnd andere gerech- artikel, als he scryft, so ouertheet
tigkeit, als wi van ehren vnd des syne jeger vnse cloestergude vnd be-
huses to Borken hori(n)gen vnd ege- legget de mit synen hunden, dar wy
nen luiden jerlix tho nemmen vnd vnd vnse stichte an verkortet wer-
tho hebben plegen, vns vnd vnsen 20 den. — Dar sprek ik weder: hunde
nakomelingen alle jaer sollen geuen hebt myner olderen jegere voer (vor-
(1491). Niesert, Münst. Urk. 6, S. 135. her, früher), vnd de myne na (nach^
hnndekom, „ist 1, keine mit der her, später) gelegt in guderen, dar
Jagd eusammenhangende Abgabe oder de wiltbane vnd wiltforst myn is,
Leistung, insonderheit kein Surrogat 26 vnd myner olderen de herlicheit ge-
für Jagdablager oder für das Hunde- wesen heft (um 1400). Niesert, Münst.
lager, auch keine speciell ewr Unter- Urk. 4, S. 337.
haltung der fürstlichen Jagdhunde oder hnntvisk , „eine Art großer See-
überhaupt der fürstlichen Jägerei ge- fische, carcharia." Frisch 1, 475;
forderte und geleistete Komabgabe; so groote hondvisch, musteli cetacei;
2, vielmehr eine nach dem früher im bonte hontvisch, galeus seu mustelus
Magdeburgischen und im Werleschen stellaris. KU. (Holländer nahmen den
üblichen Sprachgebrauche im 14 Jahrh. Bremern im J, 1398 :) viftehalue
in Vorpommern bei den meisten Ämtern deker ossenhude, VI deker kohude,
eingeführte neue Benennung für den- 35 VI hundert huntvisches, III merswyn
jenigen Theü der Bede, welchen die etc. Brem. Denhb. f. 11.
Hereoge nicht in Geld, sondern zum hurard. Ik bidde jue, dat gy be-
Behuf e ihrer Hofwirthschaft in dreier- rychten enen, de zyk H. Sporeke hed
lei Kern, Boggen, Oerste und Hafer unde nynen Sporene wart ane van
erhoben ; 3. nach der Beformation ist 40 hurard (= hur art?) dath he my noch
die Benennung Hundekom auch auf wille daghe holden etc. Weiter wird er
Pachtkorn, welches zu demselben Zwecke genannt : en angheboren vorhy ed
bestimmt ward, ausgedehnt worden,^ kotzensone . . wente he is an der
Wigger. Das Hundekorn, Outachten wegen vorwesselt etc. (1380?). Lüneb.
von Klempin u. Wigger etc, Stettin, 45 Urk. II, nr. 942 (Volger).
1879. In dieser gründlichm Schrift hnrküken, II, 336^, 21, ist wol
sind die obengenannten aus zahlreichen nichts weiter als ein schaUnachahmen-
Belegen gewonnenen BesuUate schließ- des Wort für das Gurren der Tauben,
lieh so zusammengefaßt. Vgl. Nd. resp, des Taubers; noch heute im
Jahrb. 4, 106 ff. 50 Götting. hurkuen.
11*
aUSBER 164 HUT
liäsbSry BicTy^ beim Eichten des hussethen nu tor tidt, de alle synt
Jäat^ses gegeben. Idt scholenn ock yndersaten des stichtes to Bremen,
alle hueßbeer vnnd auer8bott(?) in Hodenb. G. Q. II, 154.
deme husrichtende hirmede affge- hüsschriver , Schreiber auf einem
daenn synn, also dat eynn ieder, de 5 buse, d. i. Schloße. De husschriver
eynn hneß richtenn wertt, nemandt (des ScUoßes Vorde) hebben dar neen
schall ladenn vnd byddenn, dann al- groth acht ypp gehadt (1500). Hodenb.
lene de jennigen, de ohme thom hu0- Brem. G. Q. 11, 9; we de (tinsswine)
richtende van nodenn synth. Jev. Urk. vth to geuende plegen, hebben de
atAS d. Mitte des 16 Jahrh. iq husschriver woU in oren sundergen
liüsbote, -bute, (Hols zur) Aus- tyn0 registeren. das. 10.
beßerung, Beparatur des Hauses. ( Vgl. hfisslacbter, HausscMächter (der in
wagenbote.) Si domus ipsorum in- den einzelnen Hausem auf Verlangen,
oendio vastate fuerint vel senio com- nicht zum Verkaufe schlachtet), hus-
putruerint . . in terminis Quemhorst 15 slachter, so de knokenhouwer einung
husbuthe licenter habebunt (1203. nicht hedden. Gott. Urk. v. 1548.
Lutter). Z. d. Harz-V. 11 (1878), S. hdsvri, Besitzer eines Freihauses.
95; si domus eorum vetustate vel Hirby, ane unde ubir synt gewest . .
incendio corruerint, ad husbothe tres dy bescheydin N. N. unde N. N.,
trabes cum totidem tignis secabunt 20 ftlse husfrigen yn Nesschinrode vor
(13 J.). das. S. 96. der stat Wernigerode. Urk. v. 7 Apr.
hdsdener. N. hai einen anderen 1476. 8. Jacc^, Ztschr. d. Harz-V.
mit dem huszdener vor de heren X, 8. 353.
burgermeistere vorbodeschuppen la- hdsvrede. //, 343^, 1. We walt,
ten, d. h. mit dem Diener des Bathes, 25 roff ifte des gelick scal sceeden.
nicht dem Frohn. Wism. Zeugeb. ad Huszvrede, walt, roff vnde ander
a. 1539; item de veer husdeener sulfweldige dat, de men klaget vppe
(Bürgermeisterdiener) holden de y^SLcht deme dinghe, scholen scheden de
(bei einer Festlichkeit) (1502). MeU. stocknefend. Schlesw. St. B. § 102;
Jahrb. 10, 91. 30 N. et N. intraverunt violenter in . .
haser, Hauser, Beherberger, Wirt. curiam G., fecerunt ibi violenciam,
VII mark betalde myn here syme dictam husvrede etc. Strcds. Verfest.
huseren thor Lippe (Lippstadt), do B. Eintrag 289.
myn here van dennen scheide (1381) hüswin, -winnunge, das Mieten,
Kindl. Völmestein I, 8. 351. 36 Pachten eines Hauses. Nee (cellera-
hüsgesinde, als Sing, von Einem. rius) aliquem ad conducendum, quod
Wy (Herzog Joh. v. Baiem) beken- huiswinninge dicitur, artabit, ante-
nen, dat wy Ocko tho Broeck ont- quam talia loca vacauerint, que lo-
henden mit desen brieve voir onsen cari debent. Nies. Münst. Urk. 7, &
dyenre ende huysgesinde met 8 peer- 40 429 u. 431 ; It. den huswyn vordyn-
den ende 7 knechten (1421). Ost- get men allene, unde men schryft
fries. Urk. nr. 300. en oeck allene, unde men gyft en
hfissate, -sete, = hüssittende, haus- nycht uth, er de brudt edder brue-
geseßen, mit einem Hause ansäßig. degom up dat erve edder ketten ko-
Ock wetet, dat de ertzebischop nie- 45 met, mer alse dat erffgudt vordynget
mant an den frede getagen hefit . . wert, settet men yn termynen to be-
sondern allein sine hußsatene manne taelen. Ood. trad. Westf. 1, 194. d. h. ?
unde stede. Fididn, Diplom. Beitr. hftt. Item beschuldege ek (der ver-
IV, S. 80 ; in der burschupp gebeten triebene Bürgermeister von Goslar)
in deme IDensee wanen wol by 24 60 Hermen . . dat he unde syn husfrowe
Hütspot * i65 inbringen
in orem hos leten na my stoppen hutspot koket op wiltbraets manier.
eynen stroman, den se des anderen Ostfr, Kachb, v, 1656^ f. ^a.
dagbes in den rym deden unde uppe hawelik, Ehe (= biwelik, hilik).
der but worpen, dat aver to bone Huwelik bebbet be (Gott) geset, Vm
unde smaheyt my scbacb (1446). 5 dat keefsdom solde syn belet. Speg.
Hans. Gesch. Bl 1877, S. 145. Über d. sonden f. 16h.
dies Freuen (auf einer Ochsen- oder huy = beie, boie (II, 226^^, 10).
SinderhatUf das auch als Spid der Neemdt dan suer hny en maeck dat
Deutschen zu Bergen stattfand, Ya9 soo soldt, dat daer een vars (frisch)
der büt werpen) s. das, 8. 99 u. lo ey in dryven kan. Ostfr. 'Kochb. v.
142 M. Nd. Korresp. Bl 3, S. 75 1656, f. ^a.
u. 88. hnxhowet, Oxhoft. 5 bnxbSnet
lintspoty Tdein gehacktes Fleisch. mandelen. Hamb. Rekensb. v. 1630,
Vgl. potbarst. Hoe men een swyne S. 32 (so immer in diesem Buche)
I
iet (neg. niet), etwas, iet lang = 20 dentque coenantque. Bützow. Buhest.
eerlang, binnen kort, weldra, spodig, 4, 52.
Oudem. Ick sal dy togben eer yet in, adv. hinein, Do wi dar (vor
lanck (= gleich, bald) De gewerken Mölln) wedder quemen, do mocbte
van den luden. Speg. d. sonden f. 77^. wi dar nocb nicbt yn . . Int leste lete
iewers, na6h irgend welcher Seite 25 wi vragen H. L., de do binnen Molne
hin. (Noah sandte die Taube aus^ um was, worumme dat wi to Molne nicbt
zu prüfen) off iewers drogbe was yn en mosten (dürften) (1408). Lub.
enycb land. Speg. d. sonden f. 59^. TJrk. 5, nr. 202; God staet ter duera
il-gras, piper aquaticum. Voc.medic. (Thüre) van den zondare Vnd clopt
phys. Wolf. Es. nr. 363; clene wegbe- 30 vm in (^= Mqpft um Einlaß). Speg.
brede, ribbewort> ylgras. berba salis, der sonden f. 74ä.
lingua passerina. das. (eig. Kraut inaderen, 1. Eingeweide, u. 2. das
oder Gras für die ilen?). Innere, dat binnenste, innigste, diep-
ilinge, Eüe. Myt euer groten ste, 00k gemoed. Oudem. interiora
ylingbe brack de smyte in dem kog- S5 viscera. KU u. Dief. — De ziele
gen. Hans. Bec. IP, S. 38. (Seele) te gode bedingbe (Bitte, Gebet)
illwrekend (= ilwrekend, schnell gbeeft Yan den inaderen de se beeft.
rächend, jähzornig?), utb eynem bet- S^eg. d. sonden f. 60»; altyd borick
tyscben, nydyschen oder ^Uwreken- des bereu bazine (Fosaune) Ropen
dein] berten etc.. Dan. v, S. Apölo- 40 in die oren myne: Gbifi redene van
geticon S. 15 u. 16. dynen gewerke Den gennen, wes in-
immet. Hir entegen scbal de mei- adren sterke, Vm dansen off vm ydel
ger don wedder dem deler aUe wege spei. das. f. 15^.
eten, vnde den darsscberen^Dre^cA^m^ inbit, Imbiß, vnde wat se vns
dat ymmet vnde dat verdemael vnde 46 tbom inbitt na de vesper geuen, daran
kelrebeyr, dat se drincken (1430). scbal sik iglicb . . nögen laten, idt
Sudend. 8, S. 373 u. 374. — Imt. sin mettwüste edder anders wat godes.
Distinguitur in bis terris in lütt und MeU. Jahrb. 10, 71 (Ordn. v. 1477,
hoch Imt. Rustici enim nostri per nach e. Abschrift des 16 Jh.).
messem quinquies in diem pran- 50 inbringen. In der Handwerhs*
INBRINGER 166 " INTO INTE
spräche: feierlich ewr ersten Arbeit mholdeii* Also gi vs hebben screuen
geleiten. Item so en scholen ok de vmme halpe to der säte, hebbe we
ghesellen desBuIven hantwerkes (der sproken myt vser heren Yogede, vnde
bekermakere) nyne schafferye hebben menen, wes vs vse heren beten to
ok nyn inbringhent nyger ghesellen. 5 donde vnde wes land vnde lüde meyn-
Nachtr. eu d, Hamb. Z. R. p, 7. liken don, dar wille we nicht inhol-
inbringer, büdl. Veranlaßer, Verur- den (einbehaUen, smrückhaUen, unter-
sacher. Dat myn unde dyn, dese laßen), we willen des gelike gerne
woorde beede, Syn inbrengers van mede don (1395). Sudend. 8, nr. 5.
menyghen leede. ^eg. d. sonden f. 26^. 10 inholt. XUII stncke exkens (d. h.
indenken. indenkende sin, einge- eckens, eichen) holtes van 1 gülden
denk sein. Darop de hertoge ant- VI stucke inholtes. Wism. Inv. f. 160.
werde, ome mochte wol indenckende inlede (inlit). 18 s. vor 6 ele bredt
sin, dat etc. 2^ geg. Jühnde p. 11. lynnewandt, dat krech de kuhr tho
indregen, techn. Ausdruck: Bier 15 ibnieden zum bedde yp dem tohrne.
(zum Verzapfen) ins Haus bringen? Wism. St. Mar. Geb. R. a. 1581.
Ock en sal nymant nyn beyr indregen lnl6p, Einlauf, inloep der wateren,
äfft indregen laten . . dat he wedder eluvio. Kü. uterdike (Außendeiche),
verkope. Niesert, Münst. JJrk. 3, S. ligghende twischen de olde Erighel-
347; daher 20 werff wente to Langhener inloep
indreger. overkomen (übereinge' (1450). Ostfries. TJrh nr. 629.
kommen), dat nemant en sal tappen inne, Ggs. buten. Du scholt node
X verinck beer, dan (sondern) de butene wesen, sunder gerne inne.
brower sollen dat suluen doen vnd Emd. Mscr. nr. 139 f. 205^.
tappent euer eer delle (Diele) vnd 26 mr&m, Festsetzung, Bestimmuiig,
sullent nynen yndregeren senden, de Beschluß, bekennen, wo dat wi mit
dat soe verkopen. Niesert, Münst. inrame und seggende des junckheren
TJrk. 3, S. 288. 0. tho Gr., als eines vuUmechtigen
indrinken. vnde kere dat ore vp- overmans an desser schelinge, einen
wart, dat yd (der eingegoßene Saft) SO entliken slote . . vorramet und uth-
wol indrincke (einsicJcere). Goth. Arz- gespraken hebben (1461). Ostfries,
neib. f. 19^^. 8. Regel zu der St. Urk. nr. 773.
ingelsehe, ein Gewicht, l untze 20 intasten, einen Eingriff thun, an-
ingeischen, 1 ingeische 32 äsen. greifen, greve Gherd hevet boven
Friese, Rekenkunst, S. 174. 85 syne bezegelden breve in gneden ge-
ingeriehte, eine Schloßerarbeit; loven unde vrede ane entsecht in
welche? eyn ingerichte mit negen unse land inghetastet, dat gherovet,*
grepen. S. unter apengeter. gebraut etc. (1474). Ostfries, Urk.
inhoden, inhoder sein = zu Hause nr. 927.
bleiben. 10 seh. vor haueren in den 40 intermos, -meseh. „Sie söUen geben
marstal vnde heren Ludelue, dede dru gude gherighthe inde ein gem&se
jnnehodde (1381). Sudend. 5, S. 233, bit (d. i. mit) eme yntrimesch."
7; Um. vor haueren myns heren Ennen, Qu. d. Gesch. d. Stadt Coln
perden . . vnde andren myns heren I, 238 (p. 245: intermoese); olus
man, de hir ynne hodden. das. 225, 45 cum additamento, dicto intremes.
35 ; 2Vs ch[orus] haueren mynes he- das. 289; were dat sachge, dat man
ren perden vnde den de hir holpen geyne znflegge (Schnöde, Hecht) en
inne hoden. das. 235, 38 (es scheint vunde, so mochten gy eyn ander goit
zu wechseln mit: de hir bleven. S. intermuese dar vur geuen. das. p. 245.
237, 2). 50 intOyinte. Nyemant en sal ingeische
INTOCH . 167 ITTONS
lakene, het sy at den lande off int dechliken juwe wisheid etc. (1373).
ten lande, yryen upter Duetschen Hans, Bec. 3^ 8. 50.
recht (US?). Hans. Bec. IP, 8. 80; io-, Distribtdion hemchnend, auch
dat gantze laken ut unde at affge- vor io(je)welk. Z. B. iojewelec yrcuwe
reten, wol eyne haive ele inte deme 5 mot wol hebben eyne güldene bracen.
lakene (lUO). das. 8. 269; were et Z. f. Nieders. 1876, 8. 19.
anderswur, ek wolde dek ein mest yps ey ? Unde en sulveren schenk-
inte deme koppe slan. Z. f. Nieders. vat van den twen en, dat yrs ey effte
1855 j Ä 16 J2; do dat fuer (d. i. der den pellican (1470). Ostfr. Urk. nr.
Brander) so na quam, dat wy it myt 10 889.
deme scherpentyner afflangen moch- is. snnte Marien, user vrowen ys,
ten, do schotte wy dar eyn mael alomen plumosum. Wdf. Mscr. wr.
dorch, dat de flammen int der 363.
lucht stoven. Hans. Gesch. El. 1876, ise, erugo. Voc. HoXberst. (8o auch
8. 86. 16 Bief. s. v. en yse i. vermis sugens
intoch, Einjsug, 1. als Theü u. 2kh sanguinem. Verwechsdung mit ile ?)
behör einer Armbrust. Als ek latest Isenaek. „ Van dem Tuchhandel ge-
by iuk was, sah ek in der herberge ben uns die angeschafften vielerlei in-
etlikke gode armboste . . darum bidde und ausländischen Tuche eine Vor-
ek juw frundlik, gy wolden my der- 20 Stellung. 8o finden unr Arrisches
s&lven armboste drey myt kn5kem (arrisch erst 1564^ in früheren Bech-
pylen, gorden unde intogen maken nungen errisch), Braunschweigisches^,
lathen. Origines Plessenses^ 8. 184 Eisenacher (isenaek ein gewöhnlicher,
(die Urk. soll von 1139 sein, wahr- viel gebrauchter 8toff), Gättinger, Gas-
scheifdich ist sie aber von 1439). — 25 larer, Hannoverisches (bes. Leinwand)^
2. im rechÜ. Sinne: Einzug, Vorbe- Hagisches, Hardeuncker, HUdesheimer,
halt etc. vnde en wyllen noch en Italisches, Leidensches, Lundisches,
schollen neyne insaghe noch intoch Stendalsches, WemigerSdischeSy Zm-
dar entyeghen hebben (1410). 8udend. ckauisches Tuch u. Leinwand gekauft.^
9, 8. 212, 34. 80 Jacobs, Urk. d. Kl. Bsenburg II, 8.465.
intacht acceptum, ut proprium isem, eisern, bUdl. bleibend (das
intuch porcorum mitterent in pastu- beim Abgange immer wieder erneuert
ram etc. impellunt proprium intucht Ufird, eisernen Bestand hat). Int erste,
a Dornede usque ad etc. (13 J.), so hebbe ick gegeven sunte Antonio
Z. d.Hare-V. U (1878), 8. 97; in 86 . . tho einer ewigen vicarie all dat
der Übersetzung aus dem Ende des erve, dat etc. . . und dartho twe
15 J, : ore egen ingetogene swine iseren koe bi der yicarie tho bliven
neben ore egen intucht. . . item up de vicarie sunte Nicolaus
inyallich, rückgängig, ende werd twe iseren koe etc. (1461). Ostfries.
zake, dat dese coep . . invallich werde, 40 Urk. nr. 774. „eisernes vieh stirbt
so schal de convente die dijken ma- nicht*'. Orimm, B. A. 593.
ken etc. (1431). Ostfr. Urk. nr. 398. Ishoken = -haken, Eishaken ? vor
inwenden. vndt (der Amtmann auf eyne rosten, twe exen vnde ses ys-
der Burg) sali vort all de pechte hoken (1384). Sudend. 6, 8. 73, 3.
vnd renthe . . vthmanen, vpboren 46 isop, isep. isepen-ber, s. Nd. Jahrb.
vndt vthgeaen . . erfftale na erffhuses 4, 89.
rechte inwenden, d. h.7 (1503). Nie- ittons = nu tor tit, s. jutto. Desse
sert, Münst. Urk. 6, 8. 464. meiger ittons, d. h. der jetzige Meier
inwendichliken, inniglichst, instän- (es wechselt damit cds gleicM>edeutend:
digst. Wor umme wi bidden ynwen«- 50 nu tor tyd). lApp. Urk, v, 1471,
JA 168 . JODE
. ja. Item des mandages darna Was negheti Marck Läb.^ Bützow. Buhest.
dat van dem rade al ya d. h. ward 4^ 52,
einstimmig bejaht. Brschw. Chr. 2^ ' jaseggen, eustimmen. ik N. laue,
225, 87. jasegge Tnde swere etc. Cod. Brdb.
iapen. 17, 397^. Nu iapestu (sagt 5 2, 19^ 372.
die Bede eum Leichnam), du most j^g^D. So wese en hus wint ge-
den duvel vorbiten. Visio Phüib. ghen (Var. van) usen borger (1303).
(Nd. Jahrb. 5, 36) v. 322. Brem. Stat. 57. (vgl wider); zeiU.:
järknecht, Knecht, der auf ein Jähr jegen dat wi dar komen (1447).
gemietet ist. Szo scbolenn ock alle lo MeU. Jahrb. 10, 74. — Auch in der
morgenn twe jarknechte vam huse Form jegens. Dat wy dat birmede
(Schloß Jever), wanner affgeschlaten effte mit andern dinghen nyjeghens
wert, affgann buthenn ymb de Stadt, ju vorschult en hebben (1420). Lab.
alle gelegenheit besichtigen etc. Jev. ürk. 6, nr. 191 (8. 231); unde alse
Urk. V. 1536. 15 he jeghens de kerke kumpt etc. Setb.
järkokei wrspr. wd „Neujahrs- p, 25 (B.); jegens den wint. das. 8.
iuchen^, dann überh. jeder Festkuchen. 51, 36.
libellus eyn luttick bock vel yarkoke. jegenen. Unde de pennynghe scolde
Brevü. Benth. — Des mandages an he wissen deme raade; dar de raat
dem jars avende. XIX kr. Herborde 20 umme manede by twen jaren, unde
dem kreymere Yor engeuer, pardis- nicht jeghenen (erlangen, bekommen)
körne, quam to deyge (Teig) to dem konde (1392). Hans. Eec. 4, 40 (ist
nygen iare . . XUI g. sol. . . vor es persönl. oder unpersönl. can-
honnich, de quam to iarkouken vnd struiert?).
to sulteden queden (1397). Sudend. 26 jegentrackten y entgegen wirken.
8, 8. 235; item des krummen goden- unde der stad to ewighem vorderve
dages (Mittwoch vor Karfreitag) IUI jegengetracht he£ft. Brschw. Chr. 2,
seh. vor stockyisch unde XU den. 400, 16.
vor jarkoken. Lippische Rechn. v. jenen = janen. Unde he (der sich
1386; vor einen jarkoken am sun- 80 aufblähende Frosch) begunde to jenen
abend na Maria Magd, (also im Juli) Unde sik engestliken denen. Gerh.
III seh. das. z. J. 1509. v. M. 75, 9.
järlinky in diesem Jahre. Na dem jesse ? Dit is Peter Pouwesons gut,
male dat it ovele steit tur zewart . . de vordrank in der hauen . . 1 swarte
so hebben de stede des also over en 86 kogelen vnde 1 swar[t]en widen rock
dreghen, dat nemand schal jarlinc unde 1 grawen yessen. Wism. Inv.
dat laut to Schone . . vorsoken (1393). f. 3.
Hans. Bec. II, 8. 127. jode. Da besonders die Juden im
jart. BieseBeseichnung eines Acker ' MA. auf Pfänder Geld vorstreckten,
Stückes findet sich auch im Meklenb. 40 so bildeten sich Redensarten, wie in
— Item II morghen . . Item 1 iart, de joden setten, d. h. bei den Juden
l^/s morghen. MeU. Urk. v. 1414 (im verpfänden, üt den joden losen, das
Jahrb. f. mekl. Gesch. 43, 8. 12). bei den Juden versetzte Pfand wieder
„Eine Jährte. Longitudo variat; lati- einlösen u. a. Desse penninge scal
tudo est quatuor extensionum viri 45 men oc bireden mit reden (barem)
robusti falce metentis, eifie starke gelde ofte mit güldenen ofte mit sil-
8chwadi. — (Vertrag über eitlen ver- vernen panden, de men vor de pen-
kauften Acker 1527 eu Mölln zwischen ninge möge setten in den (Var. de)
Jürgen Beneken u. Taieken Eerwi- joden (1303). Brem. Stat. 85; welck
ghes) über eine Jährten Ackers vor 50 schroder eyn want, dat eme bracht
JODENAPPEL 169 JÜBILERER
is, settet in de jaden, de schal be- heten de lachte, was myn juncher
teren mit dren Schillingen. Cod. Brdb. to Detmolde. lA^. Bechn. v. 1460,
J, 15, 131 ; dat pant in de ioden set- (n^er Tag fallt auf den 29 Aug, also
ten (1353). das. 148 ; 3 fr. hem Joh. Enthauptung, und nicht Joh. Ge-
Bertolde, myner frowen kappellan, 6 burt d. 24 Juni.^ Preuß.) Ist eine
de gaff ome myne frouwe, dat he üngenauigkeit oder Verwechselung auf
sine bruine houiken (Mantel) ut den Seilen des Schreibers aneunehmen^ oder
ioden mede losede. Z. f. Nieders. finden sich auch sonst Beispiele? Mir
1849y S. 9 in einer fürsÜ. Bechn. aus ist nur dies eine bekannt geworden. —
d. 14 Jahrh, (III fert. hern Bertolde, lo St. Johannis dach in deme winachten
de gaff 5me myn frowe, dat he synen ist der 27 Dec.
brflnen hoftken ut den ioden mede jokelmore. Wat hän ek (sagt die
loeste (1397). Sudend. 8, S. 234); vom Sturme gestürmte Eiche) gedan,
Vortmer wetet, dat J. T. . . unde dat ek hir ligge aldus tobroken, want
ik noch in den joeden stad vor hun- 15 ek stark was . • nnde du (das ret)
derd lodeghe mark (d. h. für 100 M. steist grone also ein gras, krank also
verpfändet haben). Des dut wol unde ein jokelmore ? Oerh. v. M. 88^ 23.
scikket uns W. B. unde enen andern (Im Glossar : eine BObenart [?]. Ist
ghuden vanghenen mid ome, de uns nicht eu lesen: jokel more, mürber^
kunnen irlecghen hövetghud (Kapital) 20 eerbrecklicher Eiseapfen ?)
unde ioden schaden (Zins an die joUe, JoUe^ Meines Boot. Aldus
Juden)^ wente we dat enkede irvaren was gemelte H. E. szulffander mith
hebbet, dat W. B. alleyne uns nicht eynere joUen ilendes in de hauene
irlecghen kan (1373). Sudend. 4, nr. nha zodaneme schepken gefaren
325; unde dat uns de rad gheve de 25 (1520). Wism. Zeugeb. f. 63.
anderen hundert mark, dar we in jordebök. clare unde rekene re-
den joden mede stad, dar we umme gistere tho mackende, daranne des
Yorloren hebbet unser vrflnde klen6de, stichteß rechticheitbeschreven werde,
beyde vrowen unde juncvrowen, de Hodenb. Brem. G. Q. II, Var. V.
we oen afghebeden hadden (1373). 30 (n^m Bande der (Jopie Q ist von
Schreiben Hannoverscher Bürger an jüngerer Hand hinzugefügt jorde-
den Bürgermeister Springintgud zu boeck', was ^Jahrbudi^ oder Beck-
Lüneb. Sudend. 4, nr. 324 ; scolt van nungsregister für die ^Jahreshebungen*^
financi of dye totten Lombarden of bedeuten mag.^ Der Herausg. Diese
ten joeden scaede steit (tfu Zins aus- 35 Erklärung ist irrig. „Solche Auf-
steht). Lacombl. d, nr. 552. Zeichnungen der Bechte und Gefälle
jodenappely citrum, pomum acer- nannte man jördebock, liber jurium,
num. Wdf. Mscr. nr. 363. indem das letzte Wort als Fremdwort
joget, joecht, Jugend, kindere van beibehalten wurde. Auch dänisch ist
jonger joecht. Speg. d. sonden f. 77^. 40 Jördebok und liber censualis gleich-
Johannes. Dat was in sunte Jo- bedeutend.^ Krause, Stader Arch. 6,
hannes avende ante portam latinam 3 f. u. Korresp. El. 4^ S. 95.
(d. i. 6 Mai). Lüneb. Urk. II, nr. jnbilerer, Juwelier. Ein goltschmidt
822 (Vdger); Bost. Chr. p. 17 (BosL entfanget van einem jubilerer 8 de-
Progr. 1880); daß übrigens St. Joh. 45 mant, dat stflcke vor 13^/2 rykes da-
dach des lichten auch der Tag von 1er tho 40 6., leuert eme daryegen
Johannes Enthauptung (29 Aug.) sein einen vorgulden stoep, wicht 5 Jk
kann, geht aus folg. Stelle hervor: 3 lodt, 1 quentiu, dat lodt vor 29 0.
Des vryghdages na Bartolmeus (24 4t ^. Ys de frage, wol ein dem an-
Aug.) an sunte Johannes dage, ge- 50 dem schal gelt tho geuen vnde wo
JÜCHT 170 KAKE
veel? Facit, de goltschmidt moth nung verheirateter Frauen^ entepre-
dem jubilerer geuen 117 <% 2 0. 4 /A. chend dem junkhere. Wy juncher
Hamb, Bekensb. v. 1630^ 8. 140. Job. edele here to Depholte unde . .
jaeht, Juch'Schrei (Sdieuchruf?). juncher Job. des vorscr. junebere Jo-
also wart mennecb beydene gbesla- 5 bannes ecbten recbten zone, junc-
gben; to lesten se (die Christen) be- vrowe Ermegard, des vorgescr. junk-
ghunden to yagben myt scrycbte vnde bere Cordes ecbte vrowe (1406).
mit moonegber yacht, De beydene Dieph. Urh. nr. 114. — Büdl. Wärme-
nemen al dar de ylucbt Vorl. San flasche. III kopperne ketele, II band-
t'. 446. 10 becbken, vnde I joncbkvrowen, it. II
jnften, Juchten, jufften, ein deker lucbtere. Wism. Inv. f. 59; it. en
etc. Wism. ZoUr. v. 1560. wor-('JP<9f«er^scbapenvndeenejancbk-
jnnk. van junges, von Kind auf. vrowe to den voten. das. f. 72.
Van jonges croep et (das von einer jatto, jotoL Ock beft be (der Im-
Wolfin gesäugte Kind) acbter bare. 15 perativ) neinen praeter, temp., dat is
i^pe$f. der sonden f. 53^; kind, dat vorgangben tyd, wente ick kan dy
van jonxgodete blaspbemierne placb. nicbt gebeden edder doen beten dit
das. f. 1239>. — junk werden, ge- edder dat doen in eine tyd, de vor-
boren werden. Wert ok, dat uppe den gaen is. Ik macb wol seggen : Hen-
sulven boffen wat Jungk werde, dar 20 rice, lese jotoel, edder lese drade
me tegbeden plecbt äff to gbevende, efte morgen; men segge ik: Henrice,
dat scboldeme ok sunderliken vor- lesz gisteren edder lesz ergisteren,
tegbeden. Blasius Urk. v. 1439 (14 dat en is nein sin. Nd. Jahrb. III^
Febr.). S. 45. — Vgl. Woeste in Zachers Z.
junkyrowe, auch eis Slandesbeeeich' 25 /*• d. Phil. 8, S. 241.
E
kabelow. estaurus, cablau. Nd. dat were er (der Seeräuber) kabusen-
Jahrb. 7, 19; meruta, cabeliau vel knecbt. Hans. Gesch. El. 1876^ S. 85.
bulcbe;kabyIygouwe, cabbelyau. Di^. kachtel = katele, Stück Vieh. In
5 ^ vor baringb, 3 ^ vor kabblaw de strate van der stede (der Stadt)
(1381). Sudend. 5, p. 227, 17; vor 85 Wert be (de unkuuscbe) genodicbt
eyne tunnen kabelowes II marcas vnd geplaecbt Ynd als een cacbtel,
(1381). das. 272, 35. Es ist dem- dat men jaecbt, Salmen en gelouwen
nach kein Wort, das erst aus Amerika (greifen) daer, Daer bies niet sal
zu uns herübergebracht ist, wie Schlei- nemen waer. Speg. d, sonden f. 5^.
den behauptet. 40 kagede ? It. nocb 1 dekene, it. 1
kabnse. spintrum est reservacu- kagbeden boiken. Wism. Inv. f. 44.
lum, eyn spint, eyn raitb ader kab- kajnte. Hebben en ere kayuten
buse. Voc. V. 1424. (Hör. belg. 7, S. unde kisten upgeslagen (1438). Hans.
28; vgl. Dief.). — enges Gemach, Bec. IP, S. 210.
Zelle. By dersulven veder buse Was 45 käk. to kake slän, am Pranger
ok eyn kleyne cabbuse, darynne do stäupen. We daer visscbe edder vo-
de scriver satb. Brschw. Chr. 2, gbelen stelt und wort darmede be-
107, 83. grepen, den sal men to kake slaen
kabnsenkneebt, Küchenjunge. De (1465). Ostfries. Urk. nr. 831.
grote junge, den wy sitten badden, 60 kake, von Menschen: Kinnbacke^
KALANT 171 KARDEN
fVange^ maziUa. KU. (engl, cheek, kanlnde? 1 roden kanynden nyen
s. keke). De tränen van der kaken pels (1475). Ostfr. Utk, nr. 951.
Glimmen te hemele rechte Yoort. (von Kaninchenfell?)
Speg. d. Sonden f. 35^; to den hemele kapehom? It. exposuit 14 s. vor
sal clymmen de traen Der wedewen 6 1<^ capehorne twe vp e^ spet, tor
van eren kaken. das. f. 61^. koke. Wism. Reg. 8. Spir. 3 f. 63.
kalant. fratres hujus calendae sive kapelle, Schmdkiegd ; frs. coufQUe^
fratemitatis (1300). Nies. Münst. it. coppella. Welk goltsmyd de van
Urk. 7, 8. 297. weme entfanget snlver, dat he vor-
kalken, mit Kalk bestreuen. Stoo- 10 maken schal, de schal vorwaren, dat
fisch unde andere fisch, den se (de de gewegen mark XV lot fyn holde
hoker) weken unde vorkopen willen, na proben der cappellen. Münaree.
schallen se nicht kalken noch myt v. 1463 (Grautoff^ Verm. 8chr. 3y
kalke weken (1460). Gott. Urk. 246); (ebenso in einer früheren Müng-
kameide? 1 gr. vor 1 gropen to 16 ordn. von 1439, das. 3, 225); enen
kameyden (1397). Sudend. 8, 8. 225. holen penning to slande van VII lode
kamer, „im GeschiUewesen die fyns sulvers na prove der capellen.
Höhlungen im hintersten Theü man- Münerec. v. 1432 (das. 3^ 220).
eher Geschütze^ in die das Pulver ge- kappe« een par dubbelde hanschen
laden unrd. Diese kamern untren (Aer 20 mit emer kappen. Hamb. Z. B. p.
anfangs, noch im 16. Jh. selbständige 47^ 38; kappe wird der Theil des
Stücke, die geladen ans Bohr befestigt Handschuhes sein, der die wrist be-
wurden.^ Hüdebrand im D. WB. s. v. deckt und nach Bdieben eurückge-
kysste, dar inne XIII kameren tho schlagen werden kann oder nicht. —
scherpentyner. Wism. Inv. f. 188; 25 De borgermestere , den de kappe
eine steinbusse mit twen kamern. snedden wart (8chich£b. f. 77) heißt
Benner, Livl. Eist. p. 279; voghelers nach Hänselmann (Brschw. Chr. 2,
grot unde kleyne van ere ghaten Glossar s. v. kappe) nicht: die betro-
XVIII; hiir hören to XXIUI kianeren gen wurden^ sondern: auf die es ab-
van ere gaten . . Item XII voghelers 80 gesehen war.
myt eren kameren van yseren sme- (kapperon), kaproen, kapram. ka-
det etc. Lib. arbUr. civ. Bost. f. 84. proen efte kappe. Hör. bdg. 7, 8. 28.
cameret. Merct, of he zere mis- Do seghede her Johan : ghif mi des
doet. De dobbelschole holt of cameret (der Übertragung von Gut) ein or-
. . cameretten dat zyn dobbelscholen. 85 konde. Do toch Johannes sin kaprum
8peg. der senden f. 123^. — (Bier-, of unde dede uns to eme tekene, dat
wijn-, drinkhuis, kroeg = cabret. he eme updroech al sin ghuet (1360).
Oudem.) Hans. Bec. 3, 8. 17; (Nd.Jahrb.1,107.)
kampwtn, sapa, sapum, sawr, suer, it. 2 caproene (1387), das, 3, 8. 354.
swair wyn; sawr vel kampwin. Dief. 40 kapstange. „Kann schwerlich cap-
„von kamp, Traubenkamm, also wie stan sein, da dieses (ein Gangspill)
Tresterwein, Nachwein.^ Hildebrand oben gerade einen dicken Kopf hat,
im D. WB. s. V. Eyn vaet wines weshalb es auch Kopfständer ver-
. . dat ein frisch gud kampwin syn detUscht unrd. Es unrd 8ignalstange
scheide. Braunschw. Urk. v. 1501. 45 bedeuten, vgl. kapinge, 8. 426. Die
kanaster, Korb. (Vgl. Gr. WB. s. v. wird oben spite, und unten, wo sie mit
canaster u. kanaster.) Einer kofft 4 Tauen befestigt unrd, gleich dick sein.^
kanaster kaneel, wegen 240, 251, 237, Breusing.
232 tf, thara vor yder 15 tf etc. karden, bildl. die Karten mischen,
Hamb. Bekensb. v. 1630, f. 132. so ein intrigantes l^nel einfädeln. Se be-
KAEINE 172 KEDENE
gunden do to karden ; dat moste eyn (erinnerten ihn an) synre scharen,
tyt lanck warden, eer se dat konden Vnd dat woenhuus was ock beter
vinden. Brschw. Chr. 2^ 108^ 24. vele Sonder syne andere cathele,
kärine. 11^ 4309,^ 47, Umme enen Daer vele meer gods lach an. Do
gemeneii dornen, dat ein echlik stad, 6 antworde de goede man : Alle die
de thu Valsterbude edder thu Scho- dinghen syn mine niet. das. f. 27^;
nore eghene witten hebben, k&ndigen striden moestu ock begheuen Met de
late, dat noch man noch vrouwe thu rike vnd welich leuen, De mochts
Schone neine karine mit beringe dre- dy leueren al te vele, Dat quetsen
gen sal (1392). Hans. Eec. 4, 101; lo mochte dyne catele. das. f. 132^.
ok sint de stede des ens geworden, kater, eine Art Bier. Vmme dat
dat nene karynen uppe Schone ghan drudde yare geuen des stichtes meyere
schallen, das. 4, S. 127. alle schatt . . vnde wen de erst ge-
.kftrman, Flur, karlade. He (Gar- eschet wert . . ßo gifft men den men-
dinal Baimund in Bremen a. 1503) 15 nen ene tannen katers. v. Hodenb.
leth gheaen den kareluden, de dit Brem. G. Q. II, 6. („In Stade, Wit-
voreden vnde de dit brecht hadden, tenberg war kater ein Biemame.^
IIII rin. gülden. Brem. Denkb. 117. HüdSr. s. v.)
käme, als Maß = 20 Himpten. kattenvat, Faß, Gefäß für die
De van Woldestorppe geuen alle jare 20 Kaiaen. vnde en (dem GesindeXden
III käme roggen; it. III karne swar- katten gelick dat auerige (die über-
tes kaueren, eyn iewelick käme is Ueibsel der Speisen) in einem pot-
XX himpten, vnde belopt sik na scharde vnde kattenvate vorsetten.
Vorder (Bremervörder) mathe de Gryse, L. B. fr, 12 F3.
karne vppe X vorder himpten, ßo 25 kavelen, durchs Loos theilen, ver-
maken de III karne IIj(?) vorder sehe- hosen. In eme isliken virdeliares
pell. Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 86. scolen sy (de knokenhowers) geuen
karteke. It. ein carteck (Stück tu tynse von der tzarnen (d. i. Schäme)
Kartehes) van 65 eleu, tho 2\ i. 4, ^ vif penning; vnd alle virdel iares
de ele, wo vele ysset an gelde? so scolen sy de tzarnen kauelen vnd
Hamb. Rekensb. v. 1630, S. 27. wandelen. Berlin. Urk. v. 1311 (S.
kartel, karteel, ;. quarteel, quarta 27); YtjhQAen (gebieten), dat, wenner
pars. Kü. Quart (Maß oder Ge- se hebben grass, holt edder wes ynt
wicht?), drittein cartele 8wep's(?). gemene to delende, scholen de vern-
Brschw. Urk. v. 1507; veer cartele 85 dels heren den gennen, de dar kamen
tymeans; ein carteil tymeans. das. vnde willen ere deel hebben, mydt
käse ? 1 kagheden (?) hoiken ; it. gudem like entwey delen vnde kaue*
III bedde yp der käsen. Wism. Inv. len, vnde wat so enem iwelken tho-
f 44. Yolt, schal he mede to vreden wesen,
cately (bewegliche) Habe, bes. Vieh, 40 80 doch dat de vemdels heren de
engl, cattle. kateylen, kateelen, bona ersten kauelen . . vor ere moye mo-
mobilia; het beste katheyl, pretiosis- ghen nemen (1508). Büteow. Ruhest.
simum pecus domesticum aut aliud 6, 18.
ornamentum. KU. Vgl, auch Oudem. canenscerlinch, cariola. Gl. Oolm.
Die syne erdschen cathelen wacht 45 („wd Colchicum autumnale.^ D.
Van (hütet vor) quaet te wordene na Herausg,)
syner macht, Vnd em (sich) seinen kedene, Kette. Umb Wittenstein
quaet bliuen laet, Wal schynt, dat to erlangende hedde de grothforste
he em seinen haet. I^^^eg. der sonden vele hir bevome gedan, und sich ock
f. 26c ; vnd gie vermaenden hem 50 einsmals vomemen laten, he wolde
EEDINGE 173 • EENNUTas
dit schlott hebben, wen idt schone oder ihn für städtische Bechnung ver-
mit keden am hemmel hinge. Menner^ waUet. — Hans WuLBf de kelrelaw an-
lAvl. Eist. p. 366 (z. J . 1572). Vgl. derfenck do des eynen draw. Brschw.
Hüdebrand im D. WB. 5, 631 d. Chr. S, 186, 74; nach Hänselmann:
kedinge, Kettung^ catenatio. noch 5 scherzhafte (?) Bezeichnung eines ge^
leih K. halen des frejdages nach strengen(?)Keüeru)irts. T^J.kränlouwe.
Petri keding 2 m. Wism. Protok. v. kenniHge, Jf. richterliches Erkennt'
1568. nis. zoe vele, alse ik na juwer ken-
kegelken, Dem. zu kegel. Vnde nynghe schuldich bjn an rechte to
menge dyt tohope vnde make dar 10 donde (1455). Ostfries. Urk. nr. 689.
kegelken af. Goth. Arfineib. f. 21^^. — 2. Kennzeichen, en hochachtich
j^WoKl ein technischer Ausdruck für berch, dat is eme gude kennynge.
runde spitz gedrehte Stückchen einer Seeb, S. 13^ 18; de stede kunnen ane
festen ArzneigcAe.'^ Begel zu d. St. wapen nichte sin, wente yd is eyn
keiserinne. In deme dat ik (sagt 15 underscheyt unde eyn kenninge eyner
die Mutter Gottes) ok byn eyn keser- islicken orer lüde.* Brschu). Chr. 2^
inne der helle, so gebede ik jw duue- 480, 4. — 3. In der Schiff er spräche:
len etc. Emd. Mscr. nr. 139^ f. 39. unde weren (wm Stade aus) in de
kele, Kehle^ Kehlpelz, vossenvoeder zee gekamen wol 3 kenninge af gen*
yan nacken und kelen« Hamb. Z. B. 20 zit dem werke van Hamborg (1437).
p. 185^ 14. „Die KeJdpelze wurden Hans. Bec. IPy S. 38; wen ein schip,
besonders bearbeitet^ da sie gewöhnlich dat geladen is mit gude, segelt uth
eine andere Farbe haben^ als der übrige der havene in de see in konnigricke
Theü des Pelzes." Büdiger. verne (richtiger III kennynghe veme,
keller, als Gefängnis. Und als der 25 une CBc hat) unde wedder in de
koningk die beiden vendreger heft havene segelt van noedtsake etc.
laten fangen und sie laten setten in Lub. B. IV ^ 68 (S. 678); Bolyn is
die gefencknis oder in den keller, van Ortegeer nordost 83 mylen. Also
nicht in des Stades keller, mehr (son^ tho segeln werde gy kamen V mylen
dem) under der schriverie in den SO beosten Bolyn. Vyff mylen synt hyr
keller etc. Münst. Chr. 2, 193. gerekent vor eine kennynghe. See^
kellerb&r. VII seh. vor 1 tunnen karte^ Lüb. bei Baühom 1588. „Hier-
bers, halff kellerber u. half gud ber. nach unirden also ungefähr 16^1% See-
Lippische Bechn. v. 1462; (den Dre- meüefiy oder da Brüche bei so rohen
schem zu geben) kelrebeyre, dat se 85 Maßen eigentlich keinen Sinn haben^
drincken (1430). Sudend. 8, S. 373. 16 Seemeilen (= 4 deutschen Meilen)
Es ist also eine geringere Sorte. auf eine Kennung gehen. Das Maß
kellerlouwe. 1493. Item 18 0. wird von der Entfernung genommen
dem kelrelawen Joh. van Winten, sein^Hn welcher man auf See bei klarer
was vorterth over 2 jaren yn dem 40 Luft die Küste^ ein Sdiiff u. dgl. ^er-
kelre, do de groffsmeth L. L. unde kennen^ kann. Es ist das natürlich
de kleynsmeth C. B. rekenden. Z. sehr relativ und hängt von der Schärfe
für Nieders. 1868, S. 231; 1493. Item des Auges ab. Man hatte deshalb auch
4 pt. Johan de Wyntem de kelrelawe kleine (Seebuch, S. 61), gute kleine
altera die Marcii evangeliste, und 46 (das.) und große (S. 23 u. 61). Nach
ein Jahr vorher: upname uth dem S. 61 (VI, 54) würden auf eine große
winkeller van Joh. von Winthem. das. 18 Seemeilen zu rechnen sein, da die
Anm. Es ist demnach wol k. ein Entfernung von Dover nach Dungeness
Wirt, der von dem Bathe oder der soviel beträgt. Wären im Hamb. und
Stadt den Weinkeller gepachtet hat, 50 LiÜb. Schiffsrecht, une das wahrschein-
EENSENER 174 itERVEN
lieh ist^ deutsche Meilen gemeint^ so sparren 4 ^. Elc hondert stenghen
giengen 12 Seemeilen auf eine Ken- 8 ^. Elc hondert kercsparren 12 /^.
nung. Sonach könnte man annehmen Hans. Urk. v. HoMbaum nr. 1033^
die Meine Kennung eu 12^ gute Maine eu 8. 361, (Sind das große Sparren^ wie
14f eigentliche eu 16^ große eu 18 See- 5 sie auf Kirchdächern gebraucht wer-
meHen." Bretising.Vorr.e.Seeb.p.XLI. den?) Vgl. kerk (kark) bort, Wism.
kensener, Nebenform eu kenseler. Inv. f. 112^ das jedes f aus eine Sorte
Brschw. Chr. 2^ 134^ 84; 203, 44. Hole ist, wie schon der Zusate waren
kere, Wendung, gebot, dat sie d. i. fahren beweist.
vertan nummermere Eintscheit en 10 ^tT\%^ Kleidungsstück. VghOudem.:
dede in ghener kere (Weise). Speg. Jioere], tabbaard, lang kleet. gestrypte
der sonden f. 13o; vgl. mni. in allen keerels, goudverwig^'^oM/br&en/ Guic.
keren, omnino, in desen kere, auf f. 2879^; Bij hem stont sijn advoca^t
diese Weise, met genen kere, auf keine of taelman, met eenen rooden flawee-
Weise; richtige Wendung (wie fre. 15 len keerle aen totten voeten. Die
tour). Em dunct dan (wenn er daran Exe. Chron. van Vlanderen f. 162, 5 ;
denkt, daß die Reichen gevroden), willende, dat zy van doen voort sou-
konde he geleeren Sulke subtile nauwe den draghen tabbaerden van eenen
keren (Wendungen, Liste, Geschick- coleure, te wetene (nendich): elck
lichkeiten etc.), Dat em manichsins 20 twee keerels den eenen zwart ende
baten mochte, das. f 50^. — Daher den andern Ghents blau. Van Vaeme-
üt der kere, aus der richtigen Wen- wijck, Eist, v., Bdg. 1574, f. 131^.^
düng, aus der Bichtung. BitM. : Wol kersebere , Kirsche. Zum Biere :
des auendes drincket also seer, Dat 3 mark vor 1 vad beres to kersse-
syn hövet kumpt vth der keer, d. h. 26 beren (1381). Sudend. 5, S. 231, 40;
daß er sinnlos wird. Werltsproke f. kersebern ber, s. Nd. Jahrb. 4, 89.
32^. Vgl. Uten oder buten kere, &e- kerstdrank, mellicratum (vinum
dwdmd, buiten eich eelven. Oudem. melle mixtum). Voc. Oldenb. = kers-
u. HUdebrand im D. WB. s. v. kehr. drank?
keringe, (üm)wendung, Drehung, so kersteldwele, Tauftuch. Vgl. do-
Welk (nenäich dy vitalienbroders peldök. Dit sint Gretke Meigers na-
uter zee to dryvene) doch moste ghelaten gudere . . vnde 1 kerstel-
achterlaten sien umme keringhe und duelen. Wism. Inv. f. 79.
gebrekes willen von wynde (1398). kerstenen, karstenen, eum Christen
Hans. Bec. 4, 433. 35 machen, taufen. Dat hie dath kyndt
kerkemissenvarer, der (des Han- thor dope beide . . vnd dath sulue
dds wegen) die Kirchmessen (Jahr- kynth aldar nha oldeme gebruke ge-
märkte) besucht. We (die Gewand- dofft vnd gekarstent worde (1530).
Schneider, Tuchhändler) don iu wit- Wism. Zeugeb. f. 315; Poppo heuet
lik unde khtgen over desse korke- 40 vorsproken de ghemeenen dyckrech-
missenvarer, de mit wände umme ters inReiderlant vnde heft gesecht,
gan, dat se snydet in eren husen . . dat Tjrtke zy en verlopen monnyck
des neynwonheyt gewesen heft (7567^. vnde Boelke eyn vorlopen monick-
Lüneb. Urk. II, nr. 1077 ( Volger). zoen vnde Elverick wer vp en vnrech-
kerkhoff. De erffsunde kan de dope 46 ten vader kerstenet. Emd. Bußb. f. 49.
af dwan, Wygwater vnde vmme den kervele, acus muscata. Voc. Colm.
kerkhof ghan (d. h. Proeession, vgl. kerven. In dem Big. St. B. p. 125
umme den hof gän). Josef, V. d. 7 finden sich in der SteUe, die der aus
Tods. V. 235. den Brem. Stat. 299 genommenen gleich
kerksparre. Een cleen hondert 50 ist, die Varr. : gekeruet u. gekarffeth.
EESERLINE 175 KtNDEBMOME
keserlink. „Die künstlichen Bäder oick Aylt noch van Heben kinderen
im MA. waren Schwitzbäder^ wobei eyn ketelhael (1474). Ostfries. Urk.
das Schtvüzen ursprünglich wahr- nr. 938.
scheinlich durch heiße Luft, nach dem keteltromme = ketelbunge. Den
12. Jh. durch Waßerdämpfe hervor- 5 14 Febr. (1582) is to Dantzig aller-
gebracht^ die Dampfenttvidcelung aber ley triumph mit scheten, fuirwerpen
durch Begießen heißer Steine bewirkt . . trommeten und keteltrommen
wurde. Daher kommen in Bechnungen schlan . . geholden. Benner^ lÄd.
für stoven vide Ausgaben für keser- jBt^^. p. 398.
linge vor. Z. B. 18 0. vor keser- 10 kette? In der Kürschnerei : welck
linge thom osterstoven (in Hannover); korsewrechter hnken edder lemmeren
it. Yor 4 Yoder keserlingk in den settet vnder ketten, de schal beteren
osterstoven ; it. 6 ß. vor 2 voder gro- mit dren schillinghen (1346). Cod.
ter keserlinghe (1480 u. 1481) u. «.« Brdb. J, 15, 129.
Z. f. Nieders. 1871, S. 131 ff. 15 ketze, eine Art Schiff. Hamb.
kessine ? Distributa ad consolacio- Kämmer. Bechn. 3, 8. 591 v. J. 1493.
nes (d. h. Ergötelichkeiten) domino- — Holl. u. schwed, kits, engl, ketch,
rum. — Distributa, do myn heren fres. quaiche. Nach Böding ist es ein
to hope wern, alseme ombe de stad Schiff mit Großmast und Besahnmast,
ging sexta et sabbato in commanibus 20 ^^ Baasegdn und je einem Gaffel-
(in der Gemeinwoche nach Mich. segd; es ward gebraucht theäs wie
Freitag u. Sonntag); item VII sz. eine Jacht eur Personenbeförderung^
IX [d.] vor vorne (Forellen) ; it VII sz. theils als Bombardiergaliote.
vor 1 las; it. II sz. vor mandeln; keuwen, kauen. So men met ge*
it. XX d. vor IUI stagke botteren; 25 make eit (ißt) Vnd de spise keuwet
item VI d. vor honnig ; it. III sz. vor meer, So sie verteert wert lichte te
semmein onde brod; it. X d. vor 1 eer. £^. d. sonden f. id.
punt rossin to dem kessine; it. XVIII kil, Keü, y,Se scheiden nicht wed-
d. vor in femdil wyns etc. Bechn. derkomen Negher der Stadt wen
des cellerar. domini canonicorum in 30 twjntich myl.'^ Sus wart 6n gesla-
Wemigerode v. J. 1441. ghen de kyl, d. h. so ward ihnen ein
ketel. np den ketel, bei Strafe des Keil eingetrieben, ihrem ünfuge ein
Keßelsiedens, s. up. F, 102. Ende gemacht. Brschw. Chr.2,228y99.
ketelboter, Keßelflicker, dem ket- kimmen ? . . II lacken, ene deken,
telbotter 1 mk. do he de ketel lap- 35 1 jopen, en par hasen — synt ge-
pede. Lippische Bechn. v. 1511. kirnt — 1 schipkysten etc. Wism.
ketelere, Keßdmacher. Vortmer Inv. f. 150. (SolUe 0U lesen sein: ge-
klage wy, dat twene gropere efte knut? gestrickt?)
ketelere etc. Westf. Provincialbl. I. kindelbeddesehe, Xtnd^eMeHn. Ein
Anh. p. 39. 40 möseken vor eine kindelbeddesche.
ketel^lt. Unde den schal he (der Hamb. Kakeb. A. HL „Man findet
in die Hutmacher- oder WoUenweber- darin (nemlich in einer Magdeb. Kir-
güde aufgenommen ist) gheven achte chen'-Ordn. von 1530) eine widerlegte
schillinghe to ketelgelde, to lichte Lehre^ dat de kindelbeddesche frowen
unde boldeke. Han^. Z. B. p. 111^ 45 in der gewalt des d&vels sint.^'
3; 304 y 2. „Wahrscheitdich ein Gdd- Bützow. Buhest, i, 14.
beitrag eur Unterhaltung der kirch- kinderdedinge, Sache^ mit der sich
liehen Brüderschaft und der Kleinode Kinder abgeben (vgl. Narrentheiding).
derselben.'' Büdiger. Hans. Gesch. Bl. 1877, S. 146.
ketelkäly Keßdhaken. So hadde 60 kiudermome, Hebamme, wii, de rad
EINTBDDeL 176 , ^LEÜ^
to Gandersszem bekennen . . dat vor geist claffen (: straflPen), kienlich so
uns gewest is Alheit M., unse mede- en kindelin. das, 218.
wonersche unde kindermome in unser klär, fertig^ bereit, und haelden
stad etc. Stadt Gandersh. ürk. v. 1501. beyde schepe tho hope und hadden
Nov. 6. 5 unse dynck Uaer (fertig eum Gefecht),
kintbudel, Kindeshewtd, d. h. ein Bans. 6§sch. El. 1876, S. 86; als
Beutet (mit Geld^ Kleinod etc.)^ der wy nu menden, dat wy it klaer had-
dem Kinde als Pathengeschenk gege- den (mü allem fertig uxiren)^ so horde
henwird? Ludemanne Bussenscutten wy, dat dar noch folk under der
XX d. to II kindbudelen. Verzeichn. 10 Itüsen was. das. 8. 89.
der Ausgaben des Reimbert v. Werpe klawe = klouwe, Klaus. 1 voeder
für die Herzöge von Braunschu).(1396). boken (buchen) klawen vnde VI secke
Sudend. 8, 8. 111, 37. kalen (Kohlen). MeU. Jahrb. 10^ 86;
kip, Fachen. Mit 25 tunnen rot- vgl. mü: I yoeder boeken holtes, IX
scheres, eyner tunnen nopzen gestru- 15 secke kalen. das. 87; also: ELöLs-
vet, dren kippen runtfisches, ändert- scheite?
halven kip rekelinges unde eyner klaweseken. JJ, 474^. klaisken
tunnen tranes. Brschw. ürk. v. 1523; ist im Fries. Name eines Fisches^
ein kip fisch in halbe tonnen bende eine runde 8chuUe. Mem. d. Cadav.
(gibt cds Hafengeld etc.). Wism. Hafen- 20 Miäler, ed. Kükdhan^ 8. 36.
getdrdOe von 1636; 1663 ist hinzu- klSf, kldb, kleff (kle, Gen. klebes,
gefügt: \ kip von 8 wagen etc. klewes), Kliff, Klippe, Fels, felsige
kistenpant. Is dat pant dan (be- Höhe; ags. altn. alts. klif; klif, klef
schaffen) also, dat men itt mach be- bei Schamb. De Ossenborch staet up
schlutenn inu der kisten (anderer 26 eyn hoch schone cleff unde (dieses)
Text: is yth kystenpandt) offte in ys ene halve myle lank. 8ed>.p. 63;
demhu8e,soetc. jB^. ^^.jR.^d. (Ggs.: 15; de Schilt dat is en hoch lanck
is dat pant ein bode edder huss; cleff. das. p. 61, 8; tusschen der sin-
anderer Text : is yth lyggende grünt gelen unde den roden cleve. das. p.
ofite hus etc.) 80 65, 29 ; de 7 kleve. das. p. 16, 33.
kitzen, ketsen. II, 467^. Alle de j,In Zusammensetzungen lebt der
borgeren, de ketsen, keller, kameren Stamm in verschiedenen Harzischen
Torhueren, de nyn egen roeck heb- Bergnamen fort, wie 8onnenldee, Ixh
ben vnde daleslagen venster etc. Jev. berMee, HohnenJdee, wahrend andere
ürk. V. 1536. 35 Namen dieses Ursprunges zu Zeter-
kiven. litigo, kiuen alzo maus Mippen, SonnenMippe u. s. w. wurden.
kiuen; obiurgor, kiuen alzo vrouwe Vom sonnenkleve (Anhöhe bei Osler-
kiuen; rixor, toriten alzo hunde unek) fand ich Beläge im dortigen
k(iuen); altercor, kiuen, angueren (l. Archive (8tadtbuch) bereits aus dem
argueren); serto (d. i. c^rto) also 40 14 Jh. Derselbe Name sonnenklS be-
kempen kiuen. Voc. Oldenb. gegnet von einer Anhöhe links von der
klap, interj. Do de forste uth der Landstraße von Brübeck nach Bsen-
Stadt was, do gingen de dore wed- bürg in den Jahren 1528 u. 1554;
der klap nha tho (fielen gleich hinter sonnekleff, sonklef, am sonklebe.
ihm ins 8cUoß). Rost. Chr. (Host. 46 Brüb. ürk. 8. 258 u. 268; vgl ürk.
Progr. 1880. Krause). v. 7 Aprü 1538: 2 morgen hinder
klappen, klaffen , auch in gutem dem sonnenkleve. Ztschr. des Harz- V.
Sinne: 'Du achtedest cleyne up de 10, 8. 369. Die ZeterJdippen östlich
papen, Wat se gudes mochten klapen. unter dem Brocken heißen 1640 Setter-
Visio Phüib. v. 311; ik horde eynen 50 klee; vgl Z. d. Harz-V.3,S. 27u.94;
tl
1i
KLEMMEN 177 KLET
später kömmt der Name Zetterberg troita, von Untergebenen dargebracht
vor^ das, S. 27. Der Lobenklee heißt zu werden pflegten.^ Wehrmann,) —
1640 Lockenklef, das. 3^ S. 28. Als Auch kommt die Form kleenheit (d. i.
im J. 1599 ein nachträglich verbrann- kleinet) vor. Alle ansprake van desse
ter Brandstifter zu Drübeck in einen 6 vorscreven guoder ende cleynheyt,
Thurm gesperrt wurde^ suchte er durch- de hyr gescreven synt (l^ngen^
zubrechen^ UHird aber^ da er nü einen Ringe^ Gürtel etc.) (1440), Ostfr.
steinklefe kommen, daran verhindert.^ Urk. nr. 518.
Jacobs. klepeldrank. yjKlöpfeUrank^ Bier
klemmen. De Yogel, [de] können lo oder Wein als Abgabe oder Lohn für
klemmen, De laten syk vil node tem- das Läuten der Glocken (in Nümb.
men. Josef, V. d. 7 Tods, v, 3634. Polizeiverordn. 8. 327 daz leutlon).
klemmergnlden. II goltgld. unde Item debetur ei quoddam ins cere-
eyn klemmer gld. fac. XVII Mrk. 2 visie et vini, quod dicitar clepeldranc.
8ch. Lipp. Rechn. v. 1509. „Die klem- 15 Xanten. Heb. Reg. des Stiftes St.Viäor
mergulden sind herzogt. Gddemsche (um 1300).^ Pick, Monatsschr. 5,
Gülden und führen ihren Namen ent- S. 48.
weder von dem Klammern ähnlichen kleppen = klappen, trans. jemand
Dreipasse, oder von den beiden klim- hart anfahren^ schelten (?). He wolde
menden Löwen des Wappenschildes.^ 20 se denne kleppen. Darnm se to synne
(Preuß.) De groniger gülden, klem- greppen. Brschw. Chr. 2^ 196^ 64.
mer gülden,« de uttrechteschen gul- klepper. In tyt der nood sali he
den sin alto ringe na dusser ordi- nns met een gueden klepper tho felde
nancien. Brschw. Chr. 2, 445^ 3. kamen (1448). Ostfr. Urk. nr. 592;
klSnlodich? twe brune Hagensche 25 J. v. 0. stadholder to Wittenstein
laken cleinlodich vor (d. i. für, statt) und Revel was mit 33 perden wol
grotlodich. Brschw. Ürk. v. 1507. 15 milen in des fiendes landt getagen
klSnode, -ade, Geschenk. Dhe und nam in de 300 hovede gudes (d. i.
klenade, dhe dhe brudegham in der Vieh) und brachte idt up Wittenstein,
brud hvs zenden schal, schal men 30 quam dar na mit 4 kleppem heimlich
gheuen in desser wyse. Der brud dorch de nothporte up dat slott
vadefe vnde broderen malkem een Revel. Renner, Livl. Eist. p. 343.
par hosen, der brud moder een par klerre? Tho dem lösten also he
scho, den kynderen . . gywelkem enen lach an des dodes varl[i]cheit, so
schillingh penninghe edder een kle- 35 kam eyn jodde tho ome, dede by sek
nade van enem scbillinghe u. s. w. hadde ekenblade ghepulvert unde ge-
Verordn. des Lüneb. Rathes, betr. menghe[t] myt eyn klerre suckers
Verlobungen^ Ende des 14 Jahrh. umme der bittericheit willen der
Sudend. T, nr. 45 (S. 53, 16); it. blade. Nd. Jahrb. 2, 33.
de Anthonite gifflb jarliken 24 brem. 40 kISt. Item entfenk Hinrik Moller,
marck . . hir to giffb he alle yar Johan Bartunes knape, de sine kle-
etlike clenodia enen heren tor didt der droch (d, i. sin Idedede gesinde
ß. tidt). V. Hodenb. Brem. G. Q. II, was) de verkofte 18 tunnen heryn-
5; vmme klenade des bysscopes to ghes, de myn weren, unde entfeng
Lubeke, alze dat saligher dechtnisse 45 rede gelt darto etc. Id steyt ghe-
her B. schicket heft, des clenades schreven in der breveleygen (dem
schal de erwerdighe vader to Lub. Privilegium), [eenich] osterlingh, de
bruken (1405). Lüb. Urk. V, nr. 128. beschadet werde van des werdes
(„klenade, Geschenke, welche beim An- veghen (d. i. weghen) [edder] van
tritt einer Würde, pro jucundo in- 50 sinen knapen, de sine kleder draghen,
Nachtrag xom mnd. Wb. X2
KLETZE 178 KLOTVISCH
dat scal de rat van Brügge behol- klockenheike, (Hoike^ Heike) Man-
den Wesen (1387). Hans. Rec. 5, 'nr. tel in Glockenform, darumme ghyn-
352. gen se so dol myt den groten klocken-
kletze« lanago, walle yan den heyken, orer herschop tom affteyken.
kletzen. Mscr. d. Bitterakadem. zu 5 Brschw. Chr. 2^ 238^ 08,
Brandenb. (Progr. von 1878). — klockenhenger, d. h,? N. N. ein
^= Flocke? vgl. lanugo, vlocken yppe klockenhenger. Brschw. Urk. v. 1498.
den wände; noppe op den doick. (Glocken aufzuhängen war doch kein
Lief) besonderes Amt oder Gewerbe?)
kleven. Ghelyc dat (gleichwie) de 10 klomer. Yultu hebben krutbeer,
princbe (Fürst) heuet Volck altyd, so nym dast, klomer vnde woltraester
dat an em cleaet (ihm anhängt)^ Also vnd dusser dryerleye crud ok in bun-
Yolghen etc. Speg. d. sonden f. 85^. deken vnde do in dat beer. Altes
klinkenslän. Im lentzen gaen klin- See. aus d. 15 Jh. Nd. Jahrb. 4, S. 89.
cken slaen, Im sommer vissche fahn, 15 kloppegelt. Item II seh. den schilt-
Im herueste vogel stellen, Vorderuet wechteren to cloppegelde. Wemiger.
mannigen guden gesellen. Husemanns Urk. v. 1499. „ Z)ie5e^ kloppegeld i^^
Spruchs, nr. 96. ein stehender Posten in den Bech-
klinkert. (Empfangen) in reden nungen.^ Jacobs. (Ist es Geld für das
gelde: seven krönen, teyn klinckarden 20 Anklopfen an Thüren, Fenster etc.,
etc. (1466). Ostfr. ürk. nr. 841. um des morgens Bürger zu wecken?)
klint Etlike katen up den klinte, kldsterliken, in Klosters Weise.
von N. N. scholen gebuwet sin (bei Do dat de werdynne (die Feldmaus,
Blumenthal), ürk. v. 1542. (Pratje, die eine Dorfmaus bewirtete) sach,
Altes u. Neues XI, S, 211.) 25 dat se so klosterliken at (d. h. so
klippenpennink = klippink. Scha- wenig aß), se sprak : ik se wol etc.
den, den he unse koplude in Sweden Gerh. v. M. 10, 35,
gedan, sines profites halven, mit den, kldt« Wurde einem Bathsherm ein
klippenpenningen. Lüb. Beform. 47. Kind geboren, so erhielt die Wöchnerin
klippink. //, 484\ 50. De centum 30 eynen klot mit krude. Gott. Urk. 11^
pellibus agnorum, quod vocatur clip- S. 422. — Was ist klot in den fdg.
ping (1270). Hans. ürk. v. Höhlbaum Beispielen? 9 s. dem tegelmester vor
/, nr. 687. 9™ gestreckeden mursten in den kloth
klipstat, Winkdstadt. und denn tho bringende (1538). Wism. St. Jürg.
nene lust hedde in ders&lven Stadt 35 -K^^.; 12Vs s. den timmerluden, ypme
lenger tho dehnen, so mach he in haue bi dem klote gearbeidet. das.
eine andere [h]anzeestadt reisen und f. 75; 6 m. T^/a s. den murluden
darsulvest arbeidenn, overst in neuen datsulve wedder tho murende. das. ;
unwanthlichen steden offte klipste- 3 m. 4 s. den sthen in den kloeth
denn (1569). Nachtr. zu d. Hamb. 40 tho yoren deme yolcke. das. f. 77;
Z. B. p. 11. (Auch im Wism. Bött- 28 sc. sthein vth der schuenen in
cher-Beceß desselben J,) den kloeth tho yoren. das. f. 77.
klocke, Schelle, als Frauenschmuck. klotvisch. (Hermann von der Halle,
29 gülden . . yor spangen ynd klo- Hauptmann eu Stockholm, schreibt an
cken mir frowen yp eynen rok, do 45 die preußischen Städte:) Item sendet
se reit tegen Helmenstede (1397). . . lantwin, honnigh, eppele, bereu,
Sudend. 8, p. 235, 37. stoer unde clacyisch, 6 leste krog-
klockener, Glöckner, fem. klocke- bere unde 3 growe lakene (1396).
nersche. Alke, de klockenersche Styffe, Bidrag 2, 33. „Da c und t in
(1347). Nies. Münst. Urk. 5, S. 179. 50 Handschriften nicht eu unterscheiden
KLOVEBIL 179 KNIPKERNE
sindy so kann man clacvisch und clot- stiebte to Bremen heU)^ dat lopt
visch unbedenklich identißcieren. Ob nicht hoge des yars . . alle man in
a oder o das richtige ist?^ Koppmann. dessem lande will knechtegeld nemen;
klovebil. 1 clovebil, dar me ysse- de ichteswer gehores hefft, de wil
ren mede klovet (ein Schmiedegerät). 5 enen heren lick wesen vnde nympt
Beg. d. Ausgaben des KL Ilsenburg knechtegelt, dat doch affgeseth ys
V. 1482. , (1500). Hodenb. Brem. G. Q. II, 7;
klover. alle andere, de mit vns de borchmanne van Lunenberge heb-
sin gekomen in der van Lubeke ben ene tidtlanck knechte gelth ge-
(Kriegs-) denst, se sin wepener, wa- 10 namen van des stichtes meyeren yn
pende knechte, schütten, schiltknechte, der borde to Beuerstede besethen,
klouere edder wo se genand sin etc. dat lethen de vogede sehen, dat wolde
(1420), Lüb. Urh. 6, nr. 275. myn gn. h. nicht lenger liden, ynde
cl&en(?)l&8, anacardi. Oh Cdm. hefft dat by lyue vnde gade vor-
(sonst elefanten-, elpenlüs, s. oben 15 baden; suß lange plaeh eyn here
s. V.) (Ist vielleicht elvenlüs ßu lesen?) desses landes ore meyere to vorbid-
klnh. It. 1 V2 p. 3 ß. H. B. klufte dende, nu willen de borchmanne des
unde deylen und iserenwarek tho stichtes meyer vorbidden. das. S. 83.
eyner dornsen in de boden, dar de knSkop. 11, 499^, 7. — 2 paria
knechte inne wonet (1503). Z. f. 20 (2 Par) knekoppe. Gott. Urh. v. 1475.
Nieder s. 1871, 8. 146. Was bedeutet knellicheit = knenlicheit. knelli-
hier Kluft ? Zange scheint es dock cheit, weklicheit, wen ener gar nieh-
nicht eu sein. tes kan edder wil lyden. mollicies,
klnftich. Dit nim tho hert'n, secht moUitudo. Ghytr. 576.
Plato mehr, Dat jeder syn kint 26 knerreholi II, 500^^, 14. „Unter
rek'nen lehr, De talPt vorstant maeckt einem Frachtcontrade mit einem Schif-
klufftiger In oldt in j&nck vornuffti- fer von Danzig 9iach Lübeck heißt es:
ger. Friese, Rekenb. (1658), Vorr. Der Schiffer bona, utpote asseres et
klüteren, Kleinigkeiten zimmern. alia ligna dieta wagenseot et clap-
4 Witt, dem tymmerman de stole in 80 holt, et nemini alteri alia bona ad
sunte Jürgens chor wat tho klüternde Lub. per aquas duceret; attamen
(auseubeßern) (1538). Wism. St. Jürg. sibi ipsi ducenta ligna, dicta knarre-
Beg. holt ducere posse. Lüb. Niederstadtb.
klnterich, Mümpich. vnd dat meel 1416. Reminiscere.^' (Pauli); it. 100
schal men vörhen wol rören mit den 35 delen ende hundert knoreholtes('I^?ä?/
wyne, vp dat ydt nicht klüterich Hans. Bec. 3, S. 363.
blyve. Hamb. Kakeb. A. III. . kniphorn. E. schult se vor deue
klnver. Item 14 scillinge vor twe und vorreders und helt sine knip-
wichimten haueren, de ik voderde hörne her Hinrick Krone vor sin
Johanne dem kluuere, do he was to 40 liff, men he leth nicht loss (schoß
D. twe nacht . . vnde 8 sc. vor pant- nicht ab?). Bast. Chr. 14 (Bost. Progr.
quittinghe Johanne dem kluuere 1880) (Var. knipbore ; die umschrei-
(1381).Sudend.5,nr.228. (= klover.) bende Übersetzung: ein geladen Bohr,
knechtegelt. II, 498k Desgeliken also = knipbusse ?).
wort ock gesacht van den Huchtin- 46 knipkerne? Dem Kotkewitzen wort
geren, se sytten buten den thornen vam orden levert . . eine steinbusse
vnde mothen to Delmenhorst knechte- mit twen kamern, twe gegaten ser-
geld (ut eredo 14 m.) unde gohaue- pentiners, 14 dubbelde haken, ein
ren alle yar gheuen. Brem. Denkb. schivenrohr, elven haken, twe plump-
126; dat kneehtegelt (welches dat 50 kuilen, vif knipkerne, 2 tonnen pul-
12*
KNIPPINGE 180 KOBRÜÖGE
ver etc. Renner, Litt. Eist. p. 279. sen, Beigern unde an Swaven unde
(= knipbusse, knipper? Pistole? — over al dut dudesche lant so stark
knipker f^ auch = knippelsten, (= beschwerlich) ein levent me ni
SchneUkügelchen^ Schußer. knipkern- ne vant. De knottere des nicht ne
spei, pilularam, sphaerolarum ludus. 6 pleget, des gi vor juwe sunde dre-
Hofftn. Findl. 1, 8. 161.) ^ get. Gerh. v. M. 55, 119. — Vgl.
knippinge« teyndehalf golden in Jerosdiin 177^ u. Frisch 1, 529.
knippingen, ver unde twintich vor knoawen, nagen, mandere. KU.
eynen rinschen gülden (1521). Wism. vp de worme, de binnen knauwen
Zeugeb. f. 85. 10 Therte (das Here), daer äff se clene
kjiopenswinke. Darnegest en harne schouwen etc. Speg. d. sonden f. 30^.
geysle myt III knupten knopenswin- knuster? It. W. dem smede van
ken. Nd. Jahrb. 3, 8. 72. „swinke kn&steren ende sloten. Duisburg,
wird sein, was sonst smicke genannt StadJt-Bechn. v. 1385 (Auch hiein.
wird, nemlich das vordere Schwenk- 15 Wilkino fabro de duobus magnis no-
ende der Peitsche, das aber bei der vis knustris in der Bechn. v. 1375);
Passionsgeissel ssu Knoten geknüpft an slote en an knasteren an dye
fjoar.*^ Watther. porten en rennebome; van einen
knOpiseren, „auchGcldschmidtgerät, knasteren an die kiste in der gher-
um Becher, Töpfe etc. darauf zu häm- 20 kamer. das, Bechn. v. 1384. (Ist
mem.^ Crtdl. twe knöpiszeren. Im es ein eisener Beschlag, Überfall,
Wism. Invent. Krampe?)
knoppe, Knoten, zu einem Knoten knnttelwocke. 1 fert. hem Bert-
sfusßmmengebundenes, Bündel, nodus. olde, der pewelere von Grotingen
Dief. bynt yd vaste to by deme 26 cdstere, dat he mir frowen von
krude vppe II vingerbreit na, dat Brunsw. makede eynen knflttelwocken
dyt krude enes vingerbreyt rumes (1379). Sudend. 8, S. 232.
hebbe, so henge den Poppen by enen kOy collect. Den Flensborgern is
snore in ene kanne vul beres. Goth. ere koo genomen (vgl. koname) vnde
Arzneib. f. 25\ 31. S. Begel, Nd. so her Merten syne wilden perde etc.
Jahrb. V, S. 79. (1419). Lüb. ürk. 6, nr. 133. —
knoteren (vgl. kneteren), garrire, Plur. auch kuge. vnd ere ossen,
minurizare, cantillare, murmurare. kughe, schap . . genomen etc. (1395).
KU. Noch vintmen mennyghen dies Sudend. 8, nr. 68.
pliet, Wo vele goets em geschiet, 35 ko-, kabeben. It. ersten en half
He knotert (murrt), als een ander punt kabeben confecht vnde en half
wal vaert. Speg. d. sonden f. 125^ punt kaneel confecht, dar na de per-
(vgl. das jetzige knütterich, mürrisch, sonen kemen. MM. Jahrbb. 10, 86.
brummig). kobfist, n. Kuh. beschloten, dat
knottenkaf = kaf von knutte, 40 niemandts kohebieste oder perde hol*
Flachsknopf. Eyn becker, dey ock den soll vp der gemeinen drift, dat
knotten kaff ynt broth backen kan. vnse borgers nicht en sind. Nies.
Daniel v. S. Apdogetikon, S. 20. Münst. Urk. 3, S. 168; ein perdt,
knoiter, Kapuziner oder wahrschein- ein kohebeist etc. das. S. 169.
licher Geiselbruder. Nu segget my 45 kobrngge. He sede, dat se (die
(sagt höhnend der Fuchs zum Wolfe, Seeräuber) tho werck legen und bu-
der auf seinen Bath dem kranken weden eyne hoge kobrugge up den
Löwen seine Haui hat geben müssen), kreyer („einen Oberlauf, Oberverdeck,
waner geschach, dat gi ju in dat um durdi die höhere Stellung einen
levent ("= Orden) begaven? an Sas- 60 Vortheü über das anzugreifende Schiff
KOCHELER 181 KOLTGOTE
au gewinneh,^ Hans. Gesch. Bh 1876^ que dicitar koghelt onerabit (14JS4).
8. 82 u. 87. Nies. Münst. Urh. 7) 8. 169. '
koch-9 kogeler. kogeler, incanta- koje. cauea, een kieuic (Käfig)
tor, gesticulator. Voc. Oldenb. koge- vel ghayole vel koye. Voc. cop. in
len, gesticulari. das. (gaukelen, ko- 5 Har. belg. 7, 17.
kelen. Dief.) kokeler, Küchler, Kuchenbäcker^
koder, ünterhinn. De (Epicuren) fem. kokelersche. Gott. JJrh. v. 1419.
inenden, dat were nen groter sali- kokeseke, Köchin. Vnd alle syne
cheyt Den de smak, de dor de strote- anderen gudere syner kokeschen ge-
geyt. Darvmme ze lange helse beden 10 geuen. Wism. Z^d). v. 1536.
Van gode, vnde worden des ge- kolener, KoUer^ carbonarius. Bre-
tweden. Ze hebben coder ynde vü. Benth.
heize lang etc. Josefe V. d. 7 Tods. kolgreve, der die Aufsicht über die
7128. Kohlen hat. (Vgl andere Zus. mit
kodesinge, Beßerung^ Beparatur? 16 greve, xr. B. spelgreve, dikgreye etc.)
dritteynn gude lub. marck . . wel- Dem kalgrenen II 0. Mehl. Jahrb. 10^
cker de vor langenn jarenn hyr be- 8. 86; item de kalgreve was pörtner
Yorenn an den husen boninge (?) unnd etc. das. 8. 91.
codesinge uppe der sulten to Lünen- kOlmome, Kohlmuhme d. h. Kohl-
horch in Yortyden synt vorbuwet ge- 20 pflegerin^ vgl. mome. Item exposuit
wesen. Blas. Urha.a. 1511 (12 März). Hilleken der kolmomen 22 s. Wism.
kogele. ene slichte koghele. Cod. Beg. 8. Spir. 3^ f. 66; it. exp. 22 s.
Brdb. I^lSy 130. „kogel heißt Ebreisch der kolmomen, darvor dat se den kol
Sruach. Egi^od. 26, 12. Vnd ist ein warde. das. f. 79.
Kogel wie vorzeiten die magistri vnd 25 kols. Gelik is deme de nachtegale,
Studenten Kogel trugen, da viel un- de jo kolset van hoger tale, mer
nutzes Tuchs vmb den Kopff her Meng. kumpt ein, des he angest hevet, Dem
Das uHiren rechte Babylonische 8ruchien kolse he denne ende gevet. Gerh. v.
oder Chüdeische Kogeln. 8o nennet M. 31, 44.
Jer. 49, 8 sapientiam Nisrah lose, SO kolse, Hose. Quader clederen, col-
fladdernd, pampUnd.^ Gl. zur Lüneb. sen offte schoen Wilstu wal . . off
Bibel Ezech. 23, 15. van di doen, Mer dyn quade leuen
kogeler. De scr ödere de moget etc. 8peg. d. sonden f. 26^; eene
kopen siden, kogeler, ceter, sindal colse. das.
en jewelik to siner behof . . und 36 kdlstok, maguderis, ein Stengel,
scolled nicht utmeten kogeler, ceter ein kolstock. 2 Voc. W. kölstrunk.
unde siden to kope men ene halve Dief, II gr. vor annis vnde kolstok
eleu to der kledinge etc. (1302). juncfrowen Ilsen to puluere, dat se
ürkb. d. h. V. für Nieders. 8, p. 140; nutten solde wedder den hoisten
II kr. vor II eleu koghelers, de wart 40 (1397). 8udend. 8, 8. 223, 13.
mir frowen an eynen swerten rok koltgote, (kalt bereitete) Lauge.
(1397). Sudend. 8, 8. 237; 21 ß. vor Wedder den schorf . . Nym unde
roden Arrasch, blawen cogheler, wit- make koltgaten vnde beye den schorf
ten hardok to deme vlogele (1441). dar ynne. Goth. Ärzneib. f. 32^; myt
Hans. Bec. 11\ 8. 405. Anm. 2. 46 warmer koltgatene. das. f. 32^; dwa
kegelt, Kuhgeld, Abgabe von Kühen den schorf an koltgaten, de warm
(von jeder Kuh) = koschat? Nee sy. das.; gifte (wenn) it en wives-
aliquos premissorum sua venatione name is, de salve de roven (Incru-
gravabit (nenUich der Bischof von Stationen der Wunde) mit der Witten
Münster) nee vaccis , seu pecunia, 60 salven unde wassche se af , des mor-
KOLTLEGER 182 CONFERS
gens mit coltgoten, dat de asche si Jahrb. 11^ 44)^ ist unwahrscheifdichy
van haverstro gebrant. Germ. 23, 53. toeü die Umschreibung mit name im
koltleger« 11^ 521. ^,1. Das Kalt- Nd. meines Wtßens nur von Personen
liegen der SiUjspfannen , wenn der suläßig und niemals ein femininum ist.
Sülfmeister eine Sole versotten hatte 5 koneke, Ofengahd^ Feuerrake. )
und keine Stige mehr kaufen woUte; brantrode Yode 1 koneke, 1 ratsche,
in dieser Zeit hatte der Sotmeister das dar me eyger in kaket. Wism. Inv.
Becht zu bestimmten Zwecken eu sie- v. 1442; 1 koneke, 1 roste, das. v.
den; daher auch 2. diese Pflichtsiedung J. 1504; 1 iszeren bamer, 1 koneke,
des SotmeisterSy eu der die Pfanne 10 1 olt scottelkorfif. das. v. J. 15ß4;
hergegeben werden mußte, wenn auch 1 rosste, 1 koneke, 1 furtangge. das.
der Sülfmeister sonst weiter gesotten v. J. 1537; 1 roste, l koneke, 1
hatte. Die cit. Walkenr. Urk. ist = kede awer deme für. das. 1538; 2
Volger^ Lüneb. U. B. S, p. 62. '^ rösten, 1 eisern bratpüanne, 1 eisen
Krause^ Nd. Jahrb. V^ S. 132. 15 koneke oder feurrake. Inv. v. 1599;
kolve ist nach Krause (Nd. Jahrb. „N. N. legirt am 21. Äug. 1431 unter
Ily 44) nicht Haarschopf ^ sondern anderm auch: item cacabum et duas
Kopf mit ganz kurzem oder ganz weg- cruccas, vulgariter koncken (l. kone-
gescknittenem Haar. Doch s. Hilde- ken) nominatas (Meyer, Gesch. d.
brand im D. WB. s. v. — Dat einer 20 Hanib. Schtdw. S. 374); dieses Ge-
eines rodelechtigen (röthlichen) kol- schenk nennt eine andere Äufzeich-
uen vnd fuU spruteln vnder ogen nung (8. 379): cacabum cum atti*
tho ehm thor herberge gekamen. nenciis et duas cruccas, volgariter
Wism. Act. V. 1556. koneken. crucca ist nic}it ^Kruke\
komen8chup=köpmanschup, Kauf- 25 sondern das latinisierte knicke, Ofen-
mannschaft^ Jaandel. Yerdragen, dat gahel. — Die Stadt Hamburg besaß
alle oere coepluude, borger . . sul- in ihrem Hause zu Lübeck nach einem
len ende mögen oere komenscapp Inventar vom J. 1464: ene taugen,
ende neringe zoken ende doen . . vry, enen koneken (Ztschr. f. Hanib. Gesch.
velich etc. (1457). Ostfries. Urk. nr. 30 5, Ä 112)^ nach einem andern (S.
720. 113): item ene taugen unde enen
koname, (auch fem. Auch das zweite koneken, u, nach einem dritten v. J.
Beispiel 11^ 523^j 3 zeigt das fem. 1519 (S. 116): Item eyn tange, eynen
Vgl. name.) Wegnahme von Kühen^ koneken. — Das Compos, vurkoneke
Beute an Kühen. Sake unde tosage, 35 findet sich Gryscj Speg. d. Pawestd.
alse se to Juncker J. meynen to heb- Bl. X, 2: Up dat der seelen bat-
ben van der koname wegen (1456). stave nicht mochte vorkolden, so heb-
Hoyer^ Urk. 7, nr. 274; vmme ko- ben de Römischen calefactores, de
name vnde schattinghe der borger- heischen vürboter, jümmer holdt und
lüde . . dat de bereu eren willen ^0 gtro thom fegefur geslepet und tho-
dar vruntliken vmme maken, denen gedragen, brandewyn und olye by
dni gheschoin is (VergleichsvorschlägCf hupen dar manck gesprenget, und
betr. Schadenersatz für die Bürger we- de brende bracchio seculari, mit den
gen abgenommener Kühe u. Schätzung). weltlyken furköneken, thogestaket.^'
(1402). Sudend. 9, 8. 233, 30; ko- 45 Koppmann (Nd. Korresp. Bl 2, S. 61).
namen auer unde ander eteve, wes confers. „gedeckte, geschützte Bhede,
des we nemen, dat soldeme like delen vom frzs. couvert, oder engl, covert.^^
(1402). das. P, S. 221, 11. Vgl. ve- Breusing. By norden den sunde, dar
name. Daß name Uoße Umschreibung licht en goet confers . . unde het
sein scU^ wie in wivesname (Nd. 50 Smorwyk. Seeb. p. 18, 7; wille gy
KONINGESSCHAT 183 KOR KÜR
segelen in dat oster confers etc. das. kopezerte , Kaufender, -vertrag,
p. 14, 20, Na lade der uthgesneden kopezerten.
konin^essehat. Die hoeffener im Z. für Becktsw. Dorpat 7, Anm. 162.
Hoyerhagen an der zahl zwölffe ge- kopperkldn? Mathias (der Gos-
ben zu bestetigung ihrer freyheit, 5 hxrscne Groschen mü dem Bude des
da0 sie ihre hoffe, wie andere ambts- h. Mathias) mach wol wesen erdt . .
meyer nicht beweinkauffen, sondern he hefft aver den kopperklon. Brschw.
bei verenderung der haußwirte mit Chr. 2^ 251^ 19.
einem paer huner recognosciren vnd kdpseli^e mändach ist der Montag
beweinkauffen können, geben ieder 10 nach Invocavit, Item eodem anno 2
am tage für den heiligen christtage feria post Invocavit was eyn snel
vor der sonnen untergange koning- dow vnde quam so vele waters in de
schätz, 2 grot, 2 schwär. Hoyer^ ürk, Scrode, dat id 9 schunen unde 1
7, 8. 222. hus umme dreff to Destorp; unde
koningestins. De koningktynß to 15 dat water was so grot, dat de lüde
Verde hefft zik woll hoger belopen nich konden to hus komen, dede hyr
wen de nu deyth, men weth tho Verde to marckede weren in dem koppsali-
itzundes van neuen konyngktynße to ghen mandage (1488). Gesch. Bl. für
seggende, den hebben de vogede ßo Magdeburg 1875, 8. 337-41 (Korresp.
lange boreth (gehoben) vnde vnder 20 Bl. d. nd. V. /, 30); vortmer beken-
sik geslagen, dat de ys vorbistert neu wy A. abbeth . . dat de vorbe-
vnde vorkamen; de husschriuer heb- nomde H. H. hefft de sulve hove
den dar neen groth acht vpp gehadt landes van K. K. gehuret . . vor yar-
. . szo ys de konyngktynß yn den like pechte, nemliken eyn ferndel
greuenschatt gemenget, de greuen- 25 wetes Magd, mathe, up den kopsali-
schatt yn den koningktynß, de ko- gen mandach na dem sondage Invo-
ningktyns in dat vaergelt, dat vaer- cavit in den hilligen vasten alle yar-
geldt in den nodingk (1500). Hodenb. likes om . . to gevende (1481). Lehn-
Brem. G. Q. II, 8. 9. buch des Abtes Andreas zu Berge, 8.
konvent, kovent. vnde willen der- so 69. Korresp. Bl. II, 66. Zu dem
suluen Ermegharde gheuen alle we- Gitat im WB. aus 8astrow, dessen
kene dre conuentes brod, also vnse Angabe auf der Chrono Joh. Berch-
brodere daghelikes eten vnde eyne manns 8. 114 beruht, heißt es weiter
haluen tunnen conuentes also vaken bei Berchmann 8. 115: desz anderen
alse wy bruwen (1423). Liib. Urk. 85 dagcs, up Gregorius dach, makedenn
6, nr. 542; gheuen alle wekene dre de predicantenn eine supplicatien
wetene conuentes brod vnde ver rog- ahnn denn rhatt. Der Gregoriustag
ghene brod vnde eyne tunne couen- ist der 12 Märe, und der Tag vorher,
tes, so vakene alse wy bruwen. das. also der 11 März, war, wie das Ka-
nr. 561. 40 lendarium zeigt, der Montag nach
kop, koppe. Besundergen geve ik Invocavit. Koppmann im Korresp. Bl.
dem doctor G. mynen besten sulvern i, 8. 23.
koppe van VI lodige mark (1492). kdpvar = kopvarer, Kauffahrer,
Pomm. Gesch. Denkm. II, 8. 178; Handelsreisender, welke overfalle, ge-
de ersame raid schenckede dem hern 46 weide greve G. unde S. den unsen
cardiual (Baimund im J. 1503) einen unde velen vroemden gueden kop-
suluernen kop na wyse eyner blomen faren unde anderen lueden ghedaen
myt eynem decksei gemaked, bynnen hebben (1474). Ostfr. Urk. nr. 927.
unde buten herliken vorguldet. Brem. kSr^ kftr. wol na köre, wie mhd.
Denkb. 118. 50 nach wupsche. Dar was eyn stolt
KOR. KARDEL 184 KORVESE -WITZE
dans wol na köre, une man ^n sich kOTn(e)iej n. Vnde de meyger
nur wünschen kann = ausgeeeichnel^ schal den gudheren or kornete brin-
vortrefflich. Josefe F. d, 7 Tods. v. gen tho husz vnde tho hone (1179}.
4394, _ Bassdhe ist te oder ter Stidend. 8, 8. 375, 19.
eure, ter euere, ten volle, ter dege, 5 kornsehillmk. Primo de annona
zeer; zoo goed als men wen sehen coilibet dominomm dantur 1 molt
kan. Oudem. Dat bedinghe (Beten) siliginis mensure Monast., quod ab
nutlic is ter eure, Toghet vns wal antiquo dicitur kornschillinck, item
de hilge scrifture. Speg. d. sonden f. etc. (15 Jh.). Niesert, Münst. Urk.
58c ; hadde een mensche wal ter eure 10 7, S. 395.
Gheleuet al syn leuen dure, Is he kornate. 2. Vnde also mach eyn
ten laetsten daghe quaet, is geen islik mynsche welke hilghen uthkesen,
raet der zielen vm beholden, das* f. de he sunderliken ere, alse syne kor-
8J2y>; hjT af is ghedaen gewach Int nuten, de stan denne truweliken by
laetste capittel der luxure, Daer sal 15 eme in sinen noden, wan he steruen
ment vinden ciaer ter eure. das. 127c schal. Emd. Mscr. nr. 139, f. 34^.
u. ö. kdrSy Kurs, Richtung u. Ausdeh-
kor-, kardel. Und leden do twe nung der Fahrt, dat kors holden,
kardele tho malckander in, went van Seeb. p. 43, 9; dat kors van N. to
noden werde, so wolde wy de schepe 20 N. is dre kenninge. das. p. 51, 3.
dycht to hope körten etc. Hans. korsch, £ur köre verpflichtet, unde
Jahrb. 1876, S. 85. („durch beider- hebbet bekant, dat se van der hove
seitiges Anholen der um einander gc- weghen korsch syn unde wesen wil-
schlungenen Taue zusammenbringen,^ len unde wesen hebben wente an
D. Herausg.) 25 dusse tyd und hebben den genanten
korepennige, Chorpfennige, Hebun- heren kor ghegheven van oren elde-
gen für Theilnahme an den gottes- sten. Klus. ürk. a. a. 1490.
diefistlichen Handlungen im Chor, to kort ddn^ verletzen, vnd dar en
Präsenegelder. bestellen, dat se dat dede ich myn lovede nicht to kort
kappittel nicht en manen umme köre- 30 an, unirde ich mein Gelöbnis nicht
pennige. Brschw. Chr. 2, 327, 8 verletzen (1394). Mesert, Münst, Urk.
(Hänselmann). 7, 8. 484. — to kort gän, mit Oen.
korn. Du schalt my geven . . worin fehlgehen. Dar ore procurator
allent wes ick sus wil han, Wultu van appelleret hedde unde der ap-
anders mit freden ym huse gan . . 85 pellacien doch to kord ghegan was.
Dat ys so kordt als ein korn. d. h,9 Brschw. Chr. 2, 50, 14.
Fastnachtssp, 975, 21. kortelinges, adv. Mrslich, netdich,
korneile, Kern der Nuß, Als zie jüngst. Se hebben kortelinghes twee
(de kreye) de nut so starke siet, Dat schepe van der henze ghenomen
se vm de hartheit der schellen Niet 40 (1437). Hans. Eec. IP, S. 26.
mach komen ter cornellen, Sie draecht kortinge, Kürzung. It was my
se hoghe ; dan breken alle De schel- noit, dat ich my dy oppenbarde
len motten nedervalle, Dan daelt se umme cortinghe willen myner pine.
na vnd vint se wel etc. S^g. d. son- Buschmann, Mir. c. 24.
den f. 88c. 45 kfirts, Fid>er. Dan volghet de loon
körnen. Ene stenen s&l was beret [der] gulshede, Dats corts off ander
dem vorsten My[t] repen, brun graw siecheide. Speg, d, sonden f. 2^^.
was se gekomet. Nd. Jahrb. 3, S, 72. korvese, -witze ? It. 4 melden, 1
y,Das Korn des Marmors zeigte braune drywoed (Dreifuß), it 1 korwetze, it.
u. graue Streifen.^ WaUher. so 1 bratspit. Wism. Inv. f. 58; ene
EOSCHAT 185 KRADE
froawenmutse, II szuwelen, ene kor- ingsegil yorrothen hod, alzo Judas
uisse, ene benck etc, da«. /*. 127. vnsern herren vorrith. ¥%i%c. Diplom.
kosehat, ist nicht Uoß Kuheins ^ BeUr. 2, S. 105; dat lygen (lügen)
sondern auch eine Abgabe, die in der sy als mynedige kotzenschelke . .
Lieferung von Kühen selbst besteht. 5 dat lygen sye als kotzensone. (Schrei-
De koeschadt tho Verde. To deme ben Diedr. v. Quitßow an den Roth
slate to y. hebben wandages myn jsu Berlin). Riedel. Supplem. S. 262.
mere (mehr oder weniger) koye ge- kotzere, en kotzere, mechns; en
horeth (d. h. sind eu liefern gewesen)^ kotzerinne, mecha. Voc. Halberst.
dar na dat des stichtes unde de clo- lo „Kotzere ist mir in Oöttingen oft vor-
ster gnder beseth hebben weßen. gekommen, namentlich in den Schmäh-
Item der clostere meyere geuen et- briefen^ die an den Burgen und Thoren
like hoefikoye jarlikes, etlike geuen angeschlagen wurden, auch in Fehde-
neue hoffkoye etc. Hodenb. Brem. O. briefen." Schmidt. Ichkundeghe vnde
Q. II, 9. 15 claghe juw boddelen, stugheren vnde
cosiant, ein Kleiderstoff . Item, ein kotzen (kotzeren?), huren, rackeren,
stucke cosiant, hold 22^/9 eleu vnd kethelbutheren vnde allen vorhiden
kostet 7 •% 11 6. Wo dfier ein ele ? schüken kynderen etc. Sudend. 4, nr.
Hamb. Bekensb. v. 1630, f. 33. 285.
kost, /. Küste. Alle de kost van 20 koveL culla, een couele dicitur
Spannygenu. PoytouwenundeVranck- quoddam genus vestis monachorum.
ryken. Seeb.p. 1. u. häufig in diesem Voc. cop. (Hör. belg. 7, 17); caleptra
Buche, wahrend es sonst gänzlich un- (d. i. ix£k\mrf(x), hoet vel couele. das.
gebräuchlich ist. Noch hyr untboven (außerdem) Ebbe,
koste, Haushalt. Und brack do 26 syn echte huysfrouwe, dat dy unt-
syne kost (gab seinen Haushalt auf) fangen hefft vyfi eilen leides . . noch
to Stenvord und legede de to Hesne l^/s eile gruen leides tho een kovel
(1380). Kindl. Vdmest. 1, 315. (1450). Ostfries. Urk. nr. 469.
kote, Huf, Klaue. S. sal geuen kovent, Kofent, Dünnbier; dafür
to boete B. XI lichte gl. voir 1 wun- 30 auch konvent, a. B. 1 lymet hoppen,
den euer de nesen, gheworpen myd dat me conuent dar van soyd deme
1 koete. Loses Bl. im Emd. Bußb. gesinde (1410). Sudend. 8, S. 227; ne-
koter. In desser wise, dat eyn met salveyen . . pettercilienwortelen,
ihewelik bwman (Vollbauer) eynen sedent in convente, ghevet deme, de
swaren rinschen güldenen edder ses- 35 de neyn water laten kan. Nd. Jahrb.
teyn grote, vnde eyn ihewelk koter 2, 33. S. oben 8. 183.
eynen haluen zwaren güldenen echter kov6t, Kuhfuß, eiserne Brechstange,
achte grote schuUen geuen (1399). deren üntertheü einem Kuhfuß ahn-
Sudend. 9, nr. 15. lieh gespalten ist. Item enen kouoet
kotzeber. Gerh. v, M. 27, 37 40 vnde ene grote saghe. Wism. Cop.
(= Wiggert 2, 43) ist nach Seelmann S. Nicol. f. 33.
in kotse (= kotsete) und fer ibu tren- kowort, barba aaron. Ol. Ocim.
nen. S. die Anm. (S. arone.)
kotzensehalk, Hurenbube, ein star- krabben, schw. v. kratzen, schaben,
kes Schimpfwort. Ynd ich dem truwe- 45 Merch (Mark) neemt clayn gekrapt.
lose vortzvifilten selbwachsin kotztzin Ostfr. Koehb. v. 1656 f 11; neemt
Schalke mien geld mit guthen noch 2 ä 3 ayeren (Eier) clayn gekrapt.
mit bosin worthin ny künde abege- das. f. 15.
manen; wenn *mich der kotztzin krade? Hans Meyer: Ho ho, wo
Schalk mit synes scUalkis bri£fe vnd so hefifstu en betragen (l. bedragen) ?
KRAGE 186 CREDENZER
Ja wo heffstu eem de hihasen ange- Tiabt boeten vor zodane mishande-
tagen? Wat was ydt doch vor ein linge by nachtyden gescheen . . dat
man? — Henneke Rane. He hadde he by czynem eede geholden heft,
eynen langen rok ann Und ein dink XXYIII lichte gl., vnde dat dubbelt,
nppe mit veer oren (d, h. er toar ein 5 na den he em in den kraem beuoch-
Geisflicher). — H. M. Wanne, wanne, ten heft. Emd. Bußb. f. 15a.
de rechte kraden doren, Se menen, krän, Kranich, Van den cranen
se willen uns buren Oven Und kön- staet gescreuen, Dat se somtyd so
nen sich sulvest nicht pröven. Fast- langhe leuen, Dat er gepluemte al
nacMsap. 963^ 6. ^ 10 vntvest Vnd bliuen naect daer int
kri^e. Wo kan en man van allen nest, Van der coltheden bedwonghen,
vordenen dank, Dar so voge kragen Dan halen em eten ere jonghen, Tot
(d. h.?) synt mankt? We velen denet, dat se zyn verpluemt of doot, Seghet
de denet nement. Josefe V. d. 7 Tods. der naturen boec. Sgeg. d. sonden
V. 4292. (Es ist die Rede von der 15 /*. 103^.
schwierigen Stellung eines Abtes den kranekessnanel , acus muscata.
Mönchen gegenüber. De ouerste des Voc. Cölm. u. Dief. u. acus reuma-
klosters is in nod, De gym [ihnen^ tica. Voc. Cdm.
den Mönchen] besorget spise unde kränlonwe P (Es soll niemand mit
brot heißt es v. 4288.) 20 Fischen hokemy he si den ersten bor-
krake. Auch als Var. zu Ssp. III, ger undt hebbe den olderluden der
44y 2: mit dren hundert kelen (Varr. vischwekere undt haken achte schil-
galeiden, kraken). linge tho harnschgelde entrichtet)
krakelinge. Hou (wie) men krake- worvan nemandt den alleine de kraen-
lingen backet. Neemt fyn weyten 25 louwenn uthgenamen. Hamb. Z. R.
meel . . doet darin een lepel vul p. 80j 5. Rüdiger meint, es sei viel-
room, een stuckjen botters, dan wat leicht kraenfrouwen zu lesen; aber
heele hofcamyn (Kümmel)^ wat ge- eine andere Zusammensetzung mit
stooten nagelen, wat suyker, mengen louwe ist kellerlouwe; freilich weiß
dat door en ander, bet het tay (zäher) 80 man nicht mit Sicherheit^ was es be-
deeg wordt, en ruUen daer als slan- deutet. (Krahnpächter?)
gen van of ook wel krakelingen. krans. (um Schweinsleberwürste
Ostfr. Kochb. v. 1656 f. 10^. zu machen) nimt men het buyckspeck
kraken, krachen. Idt sint vele tru- . . de krans vnde de tqnge etc.
hertige, de erlosinge erwarden; idt 85 (Um Blutwürste zu machen:) men
wil kraken an allen orden, de vor- moet de krans vant swyn hei vel of
bitteringe is groth. Renner^ Livl. trecken, eer men se snyt etc. Ostfr.
Rist. p. 149. Kochb, v. 1656, f 2h. — Gekröse ?
kralle^ koraL Een sten de betet Vgl. kranzdarm u. kragen im D. WB.
koral. De is roed averall. Ene[r]- 40 eredenzer, Anrichte, Büffet, vasa-
hande krut ynme mere stat; dat ijum. kredens, tafel, wß.arop allerlei
sulve körte blede hat ; so men dat vaatwerk werd ten toon gesteld. Kü.
bringhet ant laut, so wert et hart (bei Oudem.). £n credentzer, dar
altohant unde werd to enen stene man dat sulversmyde uppe settet
gud, roet rechte alse en bloed, noch- 45 van 3 treden (Stufen, AbseUzen).
tent was id int erste grone . . Dar Mekl. Jahrb. 10, 91; ein vbrgulden
wert de man van kone unde mach credentzer, wecht 28 loot 6 gren.
to aller stund wol varen unde syn Friese, Rekenk. v. 1658 (S. 29); ein
ghesund. Nd. Jahrb. 2, S. 63, v. 259 ff. golden credentzer wecht 1 mark 2 1
krame. //, d57a, Z. 7. Emke scal 50 karat, 4 gran. ' das. S. 30. In den
KREIBICKEN 187 KRITEN
beiden letzten Beispielen scheint es nachten? Ist es nicht die Zeit^ wo der
indes ein Trinkgefäß selbst zu sein. Chrysam geweiht wird?)
kreibieken, Muscheln, kabbik, fan- kret, krit, Kreis. Do nu de Ser-
ben? Ebe hefit ghebroken X rinsche mone (Predigt) ut. were, sammelden
gl. vmme dat he hefft ghekreybicket 6 sick de borget up dat market und
boven (wider) der heren bot (Gebot). makeden enen kret etc. Lüb. Reform.
F. W. hefft ock ghebroken X rinsche 71; Kampfplatz. De starke den star-
gl. Ymme dat se tosamende krey- ken bestryt Vnd beide yerderuen se
byckeden bouen bot der heren. Emd. int cryt. 1^^. d. sonden f. 117\,
Bußb. f. 4:2. 10 knch^ Zank^ Hadery Rechthaberei etc.
kreier. ^^Ein dreimastiges (?) Schiff unde is ein vil mene wort, Dat wives
mit Pdktker TakeUage d. h. die Masten krich mer machtes hevet den al der
aus einem Stücke bestehend.^ Hans. man, de hude levet . . Der wive
Gesch. Bl. 1876f S. 81. Vgl. Röding^ krich de heft de macht, dat ni van
AUgem. WB. der Marine^ Tafdn Figur 15 manne wart bedacht, Sampson van
478. vdves krigesnöt geblent wart . . Hir-
kreisen? Nemend sal hasen karen, umme wives krich den man bedreget
kreitzen eder neynerleye wilt jagen. gerne sunder wän. Gerh.v.M. 29^98 ff.
Gott, ürk 15 Jh. — Es muß ein krikel, krekel, Heimchen. De sme-
weidmännischer Attödruck sein, wie 20 I^ere t^J slachten (gleichen) dinct
auch im Beispiel des Kokers (wo: Den krekel, de to zomer zinct Vnd
„kreischen^ schreien*^ wci falsch er- to winter zinct he niet. Speg. d. sofi-
klärt ist); indes die Bedeutung: „das den f. 130^.
Gebüsch umgehen^ in dem sich das kringel, Ring^ Kreis. De (berch-
Wüd aufholt^ = bekreisen, einkrei- 25 snaken) bekenne (erkenne) aldus: he
sen im Hochd. (s. Chr. WB. s. v. scal hebben enen wytten buek vnde
kreisen 4^) paßt sum Beispiele des enen swarten rngghe |Vnde ene gele
Kokers nicht rechte man müßte denn kringelen vmme den hals. Goth. Are-
annehmen, daß der Verf. sagen unU, neib. f, 56^.
daß beim Vogelfang das kreisen nicht 80 kriselen, krischelen. kryselen eft
anwencBxir sei, weil es die Vogel ver- knersen mit den tenen, stridere. Hör.
scheuche. belg. 7, 29; Beuende pleghen zyn
kreke. //, 562^. 1 k. vor II korue (des Neidischen) lyppen te ghane,
kreken eyner frowen; II gr. vor 1 Grysschelens pUet he weder vnd
gropen to dem krekenmoisze (1397). 35 voort. Sjpeg. d. sonden f. 111^.
Sudend. 8, p. 224. kristenheit. De k. hebben = ge-
. krekelink, kreklink, krengel, tor- kristenet, getauft, sin. (De geist) is
tilis panis, spira intorti panis. Hoffm. bewilen bi sime sone Hinrike und
Final. 1, S. 161. Vgl. krakelinge. dodet eme sine kindere, wan dat se
creemoren, baucia. Gl. Cdm. 40 de cristenheit hebn (Kölner Druck:
(moren, gelbe moren, pastenach. als sie gedeuft syn). Buschmanns
Dief.) Mir. c. 22.
kresem. Darumme so solen de kriten, krit, kret erregen, streuen,
richters eick in synem lande nu tho aavken. Nd dussem ossen dicke plecht
negesten kreseme bidden den official 45 to donde eyn unbeschedcn knecht;
oetmoedelik, dat he dat geestlike icht om gebut wat sin here to donde,
recht, wan he selven in den lande des he wol enbere, Mit Scheltwort
nicht en is, late bliven bi den prave- he dar weder kritet, sinen truwen
sten (1428). Ostfries. Urk. nr. 367, denst he ome vorwitet. Gerh. v. M.
(Nach jFVie(Z2äm2er=kersmi8se, Weth- 60 82, 33.
KROCHDACH 188 KROPEL
krOckdacli, Tag^ an dem man ins chroneken vnd vil de ene twe mal.
Wirtshaus geht. In gelikem scholenD Darna stak noch een par scarp. —
de gesellenn nur allein vmme de Im 3. Bande van Hamaker (De Beke-
veer wekenn (vp osteren vnde Mi- ningen der Grafdijkheid van Heiland
chaelis, achte dage vor vnnd achte 5 onder het Henegouwsdie Huts) hegeg-
dage nah) krochdage holdenn. Brem. net mir auch das Kompositum steec-
DenTü>. f. 102 (der kannengeter ordi- crone, wie ebendort (8. 138) auch
nantie a. 1575). steecscilt und steecplate; 8. 137:
krOehvader, Herbergsvater. Darmit Item selves daghes bi Josset van
ock ein wanderende knecht möge wol 10 Pottes ende bi Ysebouts hant om 5
beherberget werden, edder ock ein steeccronen mijn here.^ Koppmann^
knecht, so dar kranck wurde edder Nd. Karresp. BI. 5, 69. — Vgl. kröne,
kranck wanderende kehme, mit guden tricuspis. Aurora gramm. dryeckter
bedden unnd upsichte van dem kroch- spieß; kron-lin, kronil, do mit man
vader unde moeder gepleget muchte 15 sticht. Lief. Baratts geht hervor^ daß
werden, schall dem krochvader anbe- kröne, kronlin (kroneke) auch Be-
fahlen werden, wo he sick gegen de- eeichnung eines Spießes ist, wenn auch
sulven knechte schall vorholden etc. bei Turnieren die Spieße nicht gewe-
Nachtr. zu den Hamb. Z. B. p. 2. sen sind wie die Eberspieße.
kroden , kruden, refl. mit Gen. 20 (kron8-),krftn8beren, Preisseibeeren.
(Der Schloßhauptmann hat slot u. Do slant ik (der Fuchs) se (die
borch tho Sten verde in Befehl be- Küchlein) in den kragen, unde que-
kommen) alsulkes to bewonnen . . men als krunsberen in minen magen.
vnde vnse borch vnde slot thot vnsen Gerh. v. M. 101^ 132.
behoff truwehck na alle siner macht 25 krdnsberenkrftt. It. nemet borwort
te verwaren vnde vorder sik vnser . . kronsberencrut . . ywenloff, dut
sake nichtes to kroden (1484). Nies. alle sedet in oldem bere, ghevet
Münst. ürk. 6, S. 78; dewile he des deme, de sek we dan heft. Nd. Jahrb.
mannes gelegenheit wüste, scheide ^, 33.
he sick des mannes noch sines gudes 30 krop, Kropf, schenket uns dre
nicht gekrudet hebben (1562). Wis- schyllinge edder veer, Darmede wy
mar. Brief. mögen kamen tho beer Und dryn-
krodendnvel, bupho. Voc. Hoiberst. ken malk eynen guden kroep, Dat
krodensone, als Schimpfwort. Du vorlene uns de almechtige godt.
best gedan alse eyn krodensöne. 35 Fastnachtssp. 968, 17; dewile nu de
Gott. ürk. V. 1448. orden dem Russen alleine to swack
krolen, gröhlen^ widenoärtig was und de ertzebischop van Rige
schreien? De vuUen (betrunkenen) dem hermeister (als de ohne hir be-
lude willen krolen, Lude ropen vnde vor avertagen und gefangen hedde,
eyseliken tzolen, Se weten nicht, wat 40 welchs ome noch im kreppe Stack)
ze bedryuen. Josefe F. d. 7 Tods. v. weinich hulpe dede etc. Renner^ Livl.
7250. Bist. p. 191.
kromer, Krämer, institor, kromer. kropel. i/, 578\ 32. krappe,
Voc. Oldenb. • krumpel, kroppel, frixum oleo farinae
kröne, wicke, vicia. Voc. HMerst. 45 edulium, frixa oleo torta. Hoffm.
(Vgl. Die f.) Findl 7, S. 161; de schaffere scho-
kroneke. „Atu^h sonst wird das len wyn unde kroppel geven. Mekl.
Stechen mit kroneken dem Scharf- Jahrb. 10^ 73 (Stat. der Zirkdbrüder-
stechen gegenübergestellt; Hamb: Chr. schaft in Lübeck 1447) ; dit vorgaende
S. 154: Darna stak een paar mit 50 deech (aus JB^em, MUch^ Saffran^
KRO]?WALE 189 KRÜT KRÜDE
Zucker u. Weieenmehl) is oock goet u. 1445 kommen sie vor^ u. im Lip-
om kroepels van ie maken. Ostfr. pischen (1 krummstert der Djrderik-
Kochb. V. 1656 f. 10h, sehen, do se mynen Junker sehor.
kropwale „sind Cretins. wale sind Lvpp. Eechn. v. 1462) ; die Fann
hier fVälsehe^ da die Cretins in Wälsch' 5 krumster findet sich Ostfr. ürk. nr.
land (Savoyen u. Piemont) leben.^ nr. 619 (vyfftein krumster to rekenen
Breusing. vor einen arentsgulden); vgh das. nr.
krndekerke? Noch 1 schap, dar 895. 940; den gülden vor 16 kr.
is inne tom ersten V glese vnde 1 das. nr. 925. — ^ hemerhen ist, daß
krudekerke. Wism. Inv. f. 21 („eine lo auch . Benennungen anderer Münzen
KrätUerbüchse in Form einer auf -ert sich endigen^ e. B. blaffert,
Kirche?^). zifert.
krndieh, voU Kräuter, krudich, krnse, (Hals- etc.)Jcrause. 1 sul-
plenus et (h)abundans herbis. Brevü. werde mes (Messer); it. 1 sulwemen
Benth. 15 lepel, it. VI sulwerde natelen yp enen
krnke. 1 k. vor II kruken in den (? euer?) krusen« Wism. Invent. f.
keller (1397). Sudend. S, S. 223; 41; Gekröse (von Thieren; vgl krMs).
XVI g. eynem gropere vor kr&ken de garbrader schulten de krusen
vnde kr6se. das. 8. 246^ 1; vor de nicht in de schmere leggen, sondern
kruken wandages III 0.; nu vor de 20 in de worste maken. OcU. ürk, v.
lechelen. Mekl. Jahrb. 10, 86. 1548. (8. Hädebrand im D. WB. s. v.
krnl, Haarschopf, cirrus, krol. Voc. krös.)
Oldenb. — Dalida lede Sampson ouer krusedök. Mennich vrowe heft
eren schot, Do he was des wynes eynen crusen dok, Yan armode is de
wul (d. i. vul) Vnde schor em af 25 man wol ane brok. Josef, V. d. 7
sinen krul. Josef, V. d. 7 Tods. v. Tods. v. 5365.
5844; eyn vrome vrowe is laves vul kmseL 1 groth myssinges krusel.
. .«0 wo mannich heft synen krul Mekl. Jahrb. 42, 8. 24; 20 Va seh.
Dorch vrowen hulpe verloren I das. vor twe henpen touwe, quemen tho
5527. 80 den kruselen in de kercke (1561).
kramkoke. Item denne gift me Wism. Nie. Qeb. Beg.
appell edder krumbkoken unde sehen- krfit, krude, Gewüre jeder Art.
ket win unde beer. Nd. Jahrb. 3, S. 11 sol. myner juncvrowen vor krude,
85. Vgl. KU. : krombrood, j, wegghe, kabeben, kardemomen, galeghan. —
mane, maenwegghe ; libum lunatum, 35 X sol. vor krud, galeghan, eyngevare,
quod dicitur panis curvatus. Lexer: pardyskorne, safferan, kanel, dar men
krumbrot, tortus panis. Dahnert: vysche mede begeten scolde. — XI
krummahnke, ein Brod in Form eines sol. vor krut, dat was 1 punt spyse-
Halbmonds. krudes, 1 punt pepers, 1 punt ko-
krnmstert. „Außerdem erscheinen 40 mynes. It. des hilgen avendes tho
in den Rechnungen (der Probstin von Paschen XV sol. vor kmt, unde was
BeUinghausen als Besitzerin der Zehn- tho der dopekersen. Lippische Bechn.
ten in Salland, zugeschickt in .den v.1385; ^^krnäe ward nicht getrunken,
Jahren 1475^ 76^ 79 u. 81 im Esse- es bestand in Gewüre und Confect^
ner Archiv) noch eine Anzahl Münz- 45 welches man als Beizmiäd zum Ge-
sotten aus den Nachbarländern^ und tränk genoß. Auch der gewürzte Wein
zwar besonders häufig der krumstert, fehlte dabei nichts ward aber nicht als
der 36. Teü eines rhein. (^hddens.^ krude, sondern als ipenkraß (hippo-
Z. des Berg. G. V. 11^ S. 196; auch cras) bezeichnet.*^ Mantels (Nd. Jahrb.
in Duisburger Bechnungen von 1437 50 3^ 83 ff.). Es wird unterschieden
ERUZE 190 ERUZEDRACBT
spisekrut (krude up de spise), das 1, 176b, — Genoße im Kreuetragen.
an die Speisen kömnU^ tafelkrut, Can- se nemen nicht dat rechte cHltze ap
fect etc. (Meld. Jahrb. 10, 87 u. 90) ; sick , volgen ock darinne Christo
und unter dem leteteren unrd wieder nicht na, alse Christas synen cr&tze-
dat klene krut (alse witkrüt, nach der 5 broderen befehlet Ghryse^ j^pe^. des
Farbe benannt) u. ladenknit (Nä. Äntichr. Pawestdoms Bl. Nn. 2^.
Jahrb. 3, 85 f.) besonders genannt. kriuesdaeh, -daghe. 1. „Montag,
Eine besonders lehrreiche SteUe findet Dienstag und Mittwoch in der Kreus-
sich Meld. Jahrb. 10, 87 v. J. 15(00): woche. Altoes VI weeck nae paeschen
Men lecht (bei dem Sommergelage der lo op een donnerdach soe ist ons heran
Zirhdbrüder) 1 vndertafellaken vnde hemeluartsdach, ende des maendaghes
dwelen vmme her vnde krude ge- ende des dinghesdaghes ende des
streyget . . vnde men settct denne woensdages daer voer syn gebeten
kannen vnde glese ersten vp de ta- die bedeldage of die cruasdaghe.
feien vnde sytten denne en hälfe 16 Niederl. Gebetb. v. 1447 in dem vor-
stunde, so gyfift men denne krude in aufgehenden Kalender (Oid. BiH.). —
twcn schowern (Fokalen) vp de ta- 2. übertragen: alle Tage der Kreuz-
feien gemenget tho hope kannel, con- woche^ also auch der Himmelfahrtsiag.
fecht vnde kabeben vnde II scuffel Hierher gehären die beiden der im
in elken schower, vnde denne en 20 WB. angeführten Stellen. — Des hit
halve stunde dar na nympt men a£f ligen cruces dach t^^ 1. die Kreuz-
de schouwers vnde lecht denne dar erßndung^ inventio crucis, Mai 3.
inne wytte marcelle (MorseUen). Des dingestendages na des hilgen
krnze. Des donredages vor crucen, cruces daghe, alsed ghewunden ward
also alse use here ghot to hemele 25 (1349). Meld. Urkb. 10^ nr. 6958;
varet (1351). Lüneb. ürk. ; des man- Sudend. 8, nr. 167; in des hylgen
dages vor crucen, als id to hemmele cruces dage na paschen (1337). Meld.
vor. Sudend. ürk. v. 1343. S. Grate- ürk. nr. 5764; IM. Chr. 2, 301. •—
fend s. V. cruze. 2. Kreuzerhöhung, ezaltatio crucis,
kruzeband, Kreuzband. Item eyn so Septbr. 14. in deme daghe der ho-
gast, dede voret packen mit krutze- ghinge des hilghen cruces (1333).
banden, de betale vor eyne jewelke Lüb. ürjc. 2, nr. 565 u. 566; 4, nr.
packen 6 penninge. Scfd. H. L. ürks. 590; des vridaghes na des hilgen
4^ nr. 65 § 9. cruzes dage in dem herweste. Magd.
kruzebdm. Mekl. ürk. nr. 3582 ss Seh. Chr. 305; Strals. Chr. 1, 180;
„ist^ wie ich glaube^ nicht richtig (als in dem daghe des hillighen knitzes
Drehbaum) erklärt. Es wird das vor s. Michelis daghe. Mekl. ürk. 7,
Zimmerwerk zum Steifen der Planken nr. 4973 u. s.^ Koppmann, Nd. Kor-
sein.^ Crutt. resp. Bl. 5, S. 67. — ünde v^an de
kruzebvoiefiKreuzbruderj^Kreuz- 40 kopman dar (zu Oslo in Norwegen)
fahrer, bes. die Tempelherren. Unde wel wesen, so schal he dar komen
im sulven jare vorginghen de cruce- des hylghen crutzesdaghe[s] na pas-
brodere umme erer vorrederie wil- sehen . . Item so schal de kopman
len, de sze vorhadden. Hamb. Chr. jo ute dem laDde wesen des hylghen
S. 236. (In e. anderen Hs. : unde do 45 crutzes daghe[s] vor s. Michele (1442).
vorgingen de crutzebrodere aver de Hans. Eec. IP^ S. 494.
gantzen werlt unde worden gedodet krazedracht, ^^ist zwar 1. die
umme erer vorrederie willen, de sze Kreuztragung^ aber 2. nicht das Rst
vorhadden etc.) — Auch hieß so die der Kreuzerhöhung, sondern die Pro-
Bruderschaft der Flagellanten. Frisch 60 Zession mü Kreuzen.*^ Koppmann,
^ KRÜ2EGANK 191 KRÜZEWEKE
£^*' Nd. Korresp. Bl. 2, 93. Vgl. Nd. Geldstück in die Höhe, und verliert
^^ ^ Jahrb. 3, 80 f. es^ wenn es, niedergefaüen, die van B
"^ ' kruzegank, Kreuegang. Wenn einer bestimmte Seite zeigte; gewinnt es da-
^••- under en na synem willen nicht kan gegen^ wenn B unrecht gerathen hatte.
so hoch kamen, dat he ein pawest 5 crnis (Kreuz) of munt (moneta,
3*!. tho Rome wert, ein cardinal edder Schrift). Hör. bdg. 6, S. 185; dat
^ J bischop, noch thom cr&tzheren kan gheen man of wyf, die binnen Leiden
icf: erwelet werden und sick mit den poorter (Bürger) of poortesse syn,
':}£ weltg&deren segenen, so begifiEt he en suUen dobbelen, quaerten « .cruua
GL- sick in ändere geringe crfttzorden, 10 ende munt werpen. das. S. 173. —
geidt in den cr&tzgengen alle dage Noch jetzt ist das Spiel überall in
herumme und socht de slotel, und den Niederlanden im Gebrauche unter
wo he des&lven so balde nicht fin- dem Namen kruis of munt. WinMer
det, crfitziget he sick heimlyken in in Nd. Korresp, Bl. 3, 46; in Harn-
den capittelhflseren» edder geitzelet 15 bürg war es bdcannt unter dem Namen
sick offentlyken. ChrysCj Bl Nn. 26; münt oder krön (Koppm. das. 2^ 94);
kercken, kl6ster, cr&tzgenge, capel- ich selbst habe es als Knabe gespielt
len, clAse . . und andere gewyhede unter dem Namen letter (Schrift) of
orde. das. Bl. Bbb. 36. lau (Löwe^ als Münzzeichen) ; in Leeu-
krnzehere, Kreuzherr (Mitglied 20 tmrden heißt es kop of lieu, weü die
l^ der 3 religiösen Ritterorden), ok we- eine Seite der niederl. Münzen den
ren dar vele biscope unde prelaten, Kopf des Königs^ die andere den
godesriddere van den tempelerer Löwen des Landeswappens zeigt (Kor-
unde cruceheren unde pelgrim alto resp. Bl. 3^ 47).
vele. Lüb. Chr. i, 92; dar quam 26 krnzepennink. De vorscreuen here
uppe de tyd alto vele Volkes tosa- (der Erzbisch, v. Bremen) scal heb-
mende, vorsten unde landesheren, ben vnde vpboren brnkeliken . . de
hdder unde knapen, sunderghen de erucepenninghe bynnen vnde buten
konnigh van Krackow mit den cruce- Hamborch vnde den tegheden etc.
heren van Prutzen. das. 2, 601; 6k 30 (1409). Sudend. 9, Ä 211, 23; item
hete wi (der godesridder ist der de herliken schonen gudere auer der
Sprechende) de cruceheren al dude- Elue myt tegeden, tynßen, item myt
sehe laut dorch unde ök in Prusen, krutzepeunyngen geuen ok yarlikes
Dorch Lifland . . wente an de Rus- wol wath to der koken (1500).' v.
sen; godesriddere des dudeschen or- S5 Hodenb. Brem. O. Q. II j S. 7.
dens si wi ök genant. Lab. Dodend. knueweke. „Die mit dem Sonn-
V. 519. tag vocem jucunditatis beginnende
knuekussen. Hir is to weten, dat Woche heißt deshalb die Kreuzwoche,
de Moscowiter keinen vordrach so weü im Normcijahr der Kirche^ wel-
stif holt also den he becrutzkusset. 40 ches Ostersonntag auf den 27 März
Dat geit also tho: se leggen ein setzte die inventio crucis auf den
crutze int middel up einen disch, Dienstag nach vocem jucunditatis fällt
welckes beide parte küssen und also (Hans. Gesch. Bl 1875, S. 202); daß
den vordrach bevestigen. Renner^ wirklich die zweite Woche vor Pßng-
Livl. Eist. p. 143. 45 sten, die Himmdfahrtswoche oder die
krnzemunten, Büd oder Schrift Woche des- Sonntags Vocem jncundi-
aufwerfen, ein Glücksspiel mit Geld- tatis unter der Kreuzwoche verstanden
stücken: A, der ein Geldstüch in der werden muß^ ergiebt sich aus folgen-
Hand hält, fragt B : Bild oder Schrift ? den Stellen. Im J. 1394 berichten die
B bestimmt so oder so: A wirft das 50 Bathssendebolen der Städte Bostock
KRÜZEWORT 192 KÜNKELTüNNE
und Wismar (Hans. Bec. 4^ nr. 217 ^ knmmerpeniiink , Ärrestpfenning.
§ 9): des vore wy — des sondaghes Weret aver, dat se sek dar en byn-
to Yocem jucanditatis neghest vol- nen gutliken vordrogen edder rich-
ghende (Mai 34) to Marienborch, teden, dar ann en scholde dejenne,
und sodann (§ 10): des mandaghes 6 de den kammer gedan hedde, nicht
dar neghest in der cruceweken (Mai gebroken hebben edder broghaftich
25) ghiughe wy uppe dat hus to M.; werden, nnd vorlore dar anne nicht
Magd. Seh. Chr. 8. 415: (1466) des wen den kummerpennigk und de
anderen dages, dat was des sondages flachtige scholde uns wedden etc.
vor der cruzeweken, als de h. kerke 10 Stadt Gandersh. Urh v. 1410 (2 F^,).
singet YOcem jucunditatis (Mai 11); kampi (größeres) Gefäße gew. van
Strals. Chr. i, S. 58: Anno 1539 up HöU^ eu verschiedenen Zwecken ge-
dem avent Philippi unnd Jacobi, up braucht^ bes. in der MühtCj um das
denn middewekenn (Apr. 30)^ wurt Waßer tsu sammeln; (daher eine
de knop up Marien thome anderwarff 15 Kumpfmühle im Ggs. steht jsu einer
gesettett; desz 9 dages darna, up den Müfde mit Schaufelrädern, s. Lexer).
frigdach vor der crutzweke (Mai 9) XII sol. orer twen, de howen enen
wurtt de haue upgesettet. Der Sann- kumpt tor molen; X sol. den kump
to^vocem jucunditatis tmr am iiJfa«.^ to swenende; Uli sol. vor tzintel-
Kqppmann (Nd, Korresp. Bl. 2^ S. 20 neghele to kumpe; IUI sol. vor pek
92 f.). S. auch Kratze: caput dra- to kumpe (1382). Sudend. 6^ S. 51;
conis und die Kreuewoche^ in Nd. it. 8 0. Gl. vor den troch up den
Jahrh. 3^ 75 ff. kumpp to dem waterrade (1486). Z.
knusewort, pes leporis (hasenpoot- f. Nieders. 1871, S. 164; it. lOVs ß*
ken). Dief 26 2 pen. vor 4 delen to deme kumpe
kndel. kiidel, cassidile eens voch- to deme waterrade. das. S. 166; it.
f^elQTen (Voglers)^ aesac (d.i. äs-sak, 6^/9 6. eynem manne den kump reyn
Tasche mit äs, Köder) vel de cudel to makende. das. 166; it. 2Vs. 0. H.
achter van den nette dicitur pera vor den kumpp upp dem merkede
aucupis et fundus cassis in modum so dycht to makende. das.; it. 8Vs ß.
rethiculi facta. Voc. cop. in Hör. bdg. dem timmermanne . . makede eynen
7, 17. kump bi dem olden waterade . . It.
knkelh&n ist Name eines Bieres. 9 0. B. also he de nigen kump terede.
knie, (Keule) Stumpfet in einem das. 168; it. 4Vs 0- vor 2 kumpe tho
Mörser. It. 1 moser vnde II knien. S6 makende, dar men erde schal mede
Wism. Inv. f. 44. foren (1506). das. S. 209.
knlk, KolUc. (Dat ekenblad tho- künde. (. . Eynen borger, den he
stot) is nutte . . thegen de bösen vant) Ome duchte, he hadde en er
winde, den kuick etc. Nd. Jahrb. 11^ geseyn, To dem borger begunde he
8. 32. „Im Brschw. noch heute spe- 40 syk theyn Vnd rekende myd om de
ddl eine Art Magenkrampf mit be- künde, d. h. berechnete^ dachte nachy
gleitendem Würgen und Speichelfluß.^ wie er mit ihm bekannt wäre. Eschen^
Hänselmann^ Gl. z. Brsdhw. Chr. 2. bürg S. 268.
kfilpumpen, ein Spiet der Hanseaten kundiehbref , Statut , Verfaßung
in Bergen. Hans. Gesch. Bl. 1877^ 46 (vgl. kundige ruUe). Na deme kun-
8. 142 u. 99. dichbreue. Brem. Denkb. f. 114.
knmmerlds. 76 molt gudes winter- kunkeltonne ? Thom ersten so
roggen . . en in ere schip vor de schall na oldem gebruke alle halve
bruggen to Beden kummerlos to leve« jare up dem kroge 14 dage vor Mi-
ren (1446). Ostfr. ürk. nr. 572. 50 chaelis und 14 dage vor Osteren de
KÜNNEN 193 LACH
kunckeltanne gedruncken werden, dar luden verordnet VIII Schillinge tho
benevenst ock de wandernde tunne, miedgelde vnd tho der ganzen end-
doch bi der condition, dat sich ein liehen besoldunge V marck. Ghreifsio,
jeder knecht darbi vermeden und Hocheeüsorän. v. 1569.
meden laten schall (1620). Nachtr. 6 kuren. IT, 602h^ 23. Nemant sal
eu d. Hamb, Z, R. p. 1. hasen kuren, kreitzen eder neyner-
kaBnen. wol k. mit, sich auf etwas leie wilt jagen. OötL Urk, v. 15 Jh.
verstehen. (Sendet) twe gude b&ssen knresser, korisser. gemacket einen
unde ander raschop, unde enen man, welschen korisser yp siner gnaden
de dar wol mede konde, unde veer lo (Herz. Ulrich) liff 40 daler; enen
ghude schütten (1372). Lüneb. Urk. feldtkorisser 30 daler (1562). Rechn.
11^ nr. 776. eines platenslegers.
kunst, Ankunft. De vrowe yntfenk kns ! inierj. s. har.
den heren Myt houescheit ynde myt knsel, turbus(I) eyn kusel. Vac.
eren, Syn ghesynde dede ok also, 15 Oldefib. — als Ocidschntidtsgerät?
Syner kunste se weren yro. De vor- 1 grone kuszel myt blockken (1538).
larne Son v. 80. Wisn^. Inv. f. 205.
knnstieh. De ogen sin ju (ein aU knter. Vgl. ouk schal de kuter
gewordenes Pferd ist angeredel) inge- den kumpen (Kumpanen^ Genoßen)
yallen, de rngge scharp, besät mit 20 slachten allerley yee, alz van older
galten de bein kunstich, ser beide recht is, vnde dat yee, dat sy kopen,
siden etc. Gerh. v. M. 59^ 68. — dat schall de kuter halen unde houen
Wenn die Stelle richtig ist^ so muß alz von older recht is (1331). Berlin.
k. hier heißen^ da es als Attribut von Urk. XlII^ 8. 54 ff.
Beinen des Pferdes gebraucht ist : 25 kutze (küsse). Dar entjegen M. P.
kräftig^ vom physischen Köntien. Rieh- beholden schölle die schenckschiue,
tiger ist wd knustich (mü Knusten, dat cuntor, die kutzen, de benk, dat
krankhaften Ausumchsen)^ und eu inier- grote spanbedde, die Flamische kutze ;
pungieren: besät mit gallen, de bein item die bilde vnd hilligen laken.
knustich. SO Wism. Zeugeb v. 1538. — Ist es eine
knre, Wächter ^ ThurmUäser. Do Art Bettstelle? vgl. 2 bedden ane
dit de kuer sach yppe dem torne, bueren, 1 bedde, 1 poel mit bueren,
dat Jehu quam mit eneme groten 1 deken u. s. w. in 2 kutzen yp dem
here etc. Mered. B. d. Kön, 197; achterbuwe. Wism. Inv. v. 1575 ; eine
Vhan einer frien kosten (Hockzeit) 35 Td^ine Kuße oder Bettstelle, das. v,
iS dem churen effte ahnderen spei- J. 1612.
L
la = lo, s. u. van der erden. Josefe V, d. 7 Tods.
labben (= lapen), lecken^ schlürfen. v. 33 ; Rüben van unkuscheyt vor-
Vele lüde sint gelyk den rynderen; malediget wart, darumme dat (weil)
se speien mit oren ynreyne[n] kin- 45 he syk ouel vor sach Vnde quam
deren . . Vnde latet se mit on vt in synes vader lach. das. v. 5472;
dem bekere labben. Der hindere wor de monnyke stunden ofte gyn-
hovescheit v. 113. gen, De kappen gym vul duuele hyn-
lach, Lager ^ Lagerstätte. Eyn deer, gen; Demo houeman (der siof^ begeven
quek vnde mynsche hebben eyn lach 50 hatte) wart ser banghe . . Deme
Nachtrag xnin miid. Wb. X3
LACH 194 LANGE
abbate dede de houeman klage Vnde LiXb. Z. B. 293 ; item in den groten
sede: ik bebbe ronet myne dage, schouwer gebort 1 tf engeverconfect
Mer duuele ik ny werlde sach, Ik wil . . 2 tf ladenkrut; me deit dem spei-
vnde mot rp eyn ander lacb, d, i, greven einen schower mit ladenkrat,
anderswohin, das. v. 4378. Bücß.: 6 dat deilt be umme etc. Nd. Jahrb.
Do be (Adam) dat scbone bilde Euen 3, 86.
sacb, Dar van quam be in eyn be- laken. minoi, consumi, decrescere,
drouet lacb. das. 5441; myd guden attenuari. KU. verminderen^ vererge-
werken dref be (Zedechias) bacb ren en dardoar te niet gaan. Oudem.
(Prahlerei)^ Dar vmme quam be in 10 (reliker wys dat jongbe kind pliet,
eyn böse lacb. das. v. 2175 ; wart Vm dattet zweert zeer ciaer siet, So
betenget ein ander lacb d. h. gieng slaet bet gbeme de bände daer an
ein anderer Tanz an. Brsehw. Chr. ' und verletzt sich dabei . . Dus laect
2^ 222, 79. be, de an wille scbouwen Met zueter
lach, Lache^ cacbinnus, risus? 15 minnen wyfs scboonbeit. Sp^. der
Dorrestu derwert lacbende gaen, Die sonden f. 96c.
met sonden bist beuaen? Hyr vp IskeUjtaddn. Vebl bebben mundts
vinden wy bescreuen In der bilgben genoecb, umb jemants werck tbo
räderen leuen, Dat een old wader iaken, Men niet wol bandts genoecb,
(d. i. Voiter) wilen sacb Eenen jon- 20 umb sulvest wat to maken. Friese^
gben toegben eenen lacb (ein Oe- Bekenk. p. 178.
lächter zeigen, lachen?); Ho laetstu lakenstriker. De lakenstriker schal
(? laecstu, lacbstu?), broder myn, by synem eide truwelick striken unde
Vnd du wetes wal, dat wy scbuldicb vorwaren, dat de laken ore recbte
zyn Vor bemel vnd vor eerde to 25 lengide bebben. Oött. ürk. v. 1498.
gheuene Rekenyngbe van all vnsen lamlaken, Tuch atis LammtoöUe?
leuene? Speg. der sonden f. 15^. Anno M^CGC^ is de meyne kopman
ladder = ledder, Leder. Hör, (in Hannover) up eyn komen, dat
Henneke, leve vadder. Ick wyl dyne bir neyn kopman lakene kopen scbal
Alheit (die in eine pagenbüt getoidceU so vor lamlaken, se en sin mid der ¥rul-
ist) nemen utb dem ladder. Fast- lenwevere ingbesegbele mid wasse
nachtssp. 984, 24. twye gbetekend up eyneme ende . .
laddern, ledern. Dat be den jun- Ok en scbal nemand jenicb laken
gen veer jar langk by sek gebad utsniden vor lamlaken, id en sy also
und ome laddern budele unde ban- 35 gbetekend. Z. f. Nieders. 1878, S.129.
sehen to makende geleret. Brsehw. lange, Langfisch. Nach Nemnichs
Urk. V. 1502. Waaren- Lexikon 2, Sp. 1037 ff. unter-
lade, am Geschütz: Lade, worauf scheidet man hauptsächlich folgende
ein Stück Geschütz liegt, Laffette. Stockfischarten: Bundfisdi, Bathschär,
Frisch 1, 563^. De rad to Bremen 40 Klippfisch und Langfisch. Bundfisch
bebben my ghelent enen vogheler ist der magere Stockfisch, der ganz
myt der lade, twyntich bussenstene getrocknet wird, nachdem man ihn
unde ene tunnen krudes (1447). Ostfr. ausgenommen und ihm den Kopf ab-
Urk. nr. 578; vgl. M. Heyne in D. geschnitten hat. Bothschär, Plattfisch,
WB. s. V. 45 Flachfisch ist der fette Stockfisch, der
ladenkrftt, in Laden oder Kisten vom Bauch nach dem Bücken zu, doch
aufbewahrtes Gewürz. De kremer so, daß beide Stücke zusammenhängen,
scholen nicht vorkopen grot confect gespalten und dann getrocknet wird.
. . sunder ladenkrudt scholen se vor- Klippfisch oder Bergerfisch, ebenfalls
kopen, alse coriander unde mandelen. 50 f^t, wird mit Beibehaltung des Bück-
LANGEN ' 195 LAPPEN
grtAs (der heim Bathschär ausgenom- idt ok yann denn lanthagen nicht
men wird) gespalten^ längere Zeit in tho uoranderenn vorstandenn wer-
Saie gelegt und dann auf Klippen ge- denn. Jev. üri. v. d. Mitte des 16 Jh.
trocknet. Langer, Langfisi, Läng' lanthode. Ok schuUet vnse lüde
fische sind lang und schmal^ und wer- 5 vnde vndersaten . . helpen bewaren
den entweder als Bothschär oder als ere lantwere vnd tu der landhode
Klippfisch bereitet. komen vnd de truweliken helpen
langen, adv. (wie erste-n, sonsten weren jegen aller malkem (1397).
u. a.). noch eens so langhen. Ooth. Sudend. 8, nr. 160.
Ärjsneib. f. 29\ 10 lantknecht. Vgl.: vnde ek H* 0.
lank. Vom Wein^ Bier etc. sah, bekenne, dat ik ok hir euer ghewe-
fadeneiehend^ pendulus. Wen ok etlik sen hebbe alse des landes knecht,
oltbeer lank worde, so tappe dat äff vnde tho eyner openbaren bekant^
in eyn reyne vat van dem bodem nisse aller dusser artikele hebbe ek
vnd mak den eyn reyne vat vledich 15 H. B. nu thore tyd gogreue myn in-
vnd do dat beer dar wedder in vp gesegel henghet laten an dussen
enen verschen barm vnd nym enen breiff vor my vnde de vorghenanten
klenen bessern, dede renlick sy, vnde vorspreken, dinglude vnde des landes
sla dat beer dar mede, so lange dat knecht (1479). Sudend. S, 8. 375^
dy danket, dat yd kort sy vnd des 20 45 f.
ghenoch hebbe. Altes Becept aus d. lantrekel, Bauemhund. Dusse kon-
15 Jh. (Nd.Jahrb.4,8.90.) F^Z. seger. den hemeliken gelick den lantrekelen
— lank, lange sin, säumen^ zögern. slyken. Brschw. Chr. 2^ 175^ 81.
Do de brudegam nycht en quam unde lantsehade, Landschädiger (Bäuber^
langhe was, do begunden se to sla- 26 Wegelagerer). Ik (spricht der beich-
tende. Old. Evangd. Buch f. 99. — tende Weif) bin ein böse zage, ein
Als Adv. Präp. und (die Schiffe) le- rover unde ein def, ein lantsehade«
pen lanck landes na der Neese. Hans. Gerh. v. M. 101^ 16.
Gesch. Bl. 1876 y S. 81; de schaffere lantwacht = lanthode. kerspels
solen des morgens vmme gaen lang 30 recht ys, yn de heeruarth mede tho
de tafelen. Mdd. Jahrb. 10, 66. (lan- thende , klockenslage to uolgende,
gest de tafel. das. S. 88.) landtwacht mede tho holdende etc.
lankovely Krankheit der Lanke, Hodenb. Brem. G. Q. II, S. 131.
Pleuresis. Dief. De sweringhe van läppe, „bandförmiges Anhängsel von
den lenden vnde dat langkouel. Goth. S5 den Schultern herab.^ Friedländer.
Areneib. f. 123\ 8; torsyen(?) vnde Item 2 läppen uppe schulderen unde
lankouel. das. 117^ 10. weren wynrancken, dar stunde S.
lannengolt, dünn geschlagenes Gdd, Martens bilde uppe unde so vele
Goldblech (Gddschaum)? 26 kr. vor orden, als dartho behoren (14:75).
lannengolt vnde vor wormsyden, de 40 Osifr. ürTc. nr. 951.
braichte Stutz von Colne (1397). läppe, der läppisch ist, LaffCj Narr.
Sudend. 8, p. 223. Wan eyn ander narre eyne narrynnen
lantgftt, nicht ein einednes Land- nympt, Dar swager und swegersche
gut, sondern Besitz in Ländereien. narrent synth, Uth den narren ke-
in roue, in brande . . in vorwustinge 45 meth läppen, Uthe läppen tyletappen,
vnses (der Stadt Lüneb.) lantgudes Narren, läppen, tyletappen und ör
etc. (1396). Sudend. S, 8. 143^ 20. kynth, Nu mercket, wo vele der nar-
lanthagen = lantwere? (Niemand ren, läppen und tyletappen synth.
soll die Wege vorkrenken noch vor- Nd. Jahrb. 11^ S, 31.
körten.) Demsuluigen gelikenn schall 50 läppen. Disse winter was thomale
13*
LAREBOM 196 LE (LEBE)
ein kolt winter, und tho Rostock van staden an (sofort) wente to dem
hadden se thomale nicht lyke vele neghesten sunte Fabiani unde Seba-
int vur tho läppende. Bost. Chr. stiani dage (J20 Janr.), den men late-
(Bost. Progr. v, 1880. Krause). ren twelften het. ürk. v. 6 Decbr.
larebOm, Lor(beren)hauin^ dampnus, 6 1373. Lüneb. Urk. II, nr. 772 (VA-
laycicus. Voo, Ccim. Vgl. Dief. s. v. ger) ; „des donderdaghes na leteren
daphne. twelften. Der Donnerstag fSttt nach
lasmänt, Lachsmonat, Januar. S. den vorhergehenden und nachfolgenden
Kratze in Germ. 16, 92. Tagen der Bechnung auf den 14 Janr. ;
last Auftrag, yppe de yorordeninge lo also ist leteren twelften die Octave
der schatteherenn begerde syne gnade des Dreikonigstages. Lipp. Rechn. v.
den vorordenten last vnde beueel to ISßl.'^ Preuß, Es bezeichnet ml ei-
geuende (1561). Sudend. 8, 8. 169, 48. gentlich nicht die Octave, sondern nur
— Als n. Hyr umme sunte Peter den ^späteren^, wie vnser yrowen
dat last vntfinc, Dat he de schape 15 dach der lateren (leteren), die nur
Bolde voeden. Speg. d. sonden f. 42^. eufäUig bei den Zwölften auch die
lat, Krug ? urceus, late. Dief. Vgl. Octave ist.
hochd. läse im D. WB. lavelbSr = lovelber, Verlobungsfest.
AtiM lät, Benehmen. Werdes (Wirtes) To solkem layel- unde gevelber nicht
gunste unde willich lät (freundliches 20 över ene tunne her utgedrunken wer-
Wesen) vor allerhande worschup gät. den. BdU. Stud.^ 21, II, 156; lavel
Gerh. v. M. 10, 42. unde gevelber, Überschrift des 1. Ab-
lat, late, laß, läßig, träge. Alse wy Schnittes einer Bauerordnung, das. 21,
Seen vnsen euenen cristenen trach //, 155.
vnde late to der doghet, den schole 26 law, lauw, lau. Vergeue god, dattu
wy vorwakeren. Sp. d. Dogede f. 214; wers heit ynd colt, want, ym dattu
he blift trach unde lat. Laiendoctrin. lauw bliuen wolt etc. Speg. d. sonden
f. 1379^. — Comp, later, leter, später. f. 66^; (groet goet moet men groete-
De warffrede duret enen naturliken like begheren Ynd bidden mids eeure
dach al wt, dat is van den optoge so bernthede, Inbrunst), Dus en verwerft
der sonnen des eersten daghes al to niet laewe bede. das. f 68d.
den optoghe des lateren (folgenden) (lawheit),lauheit^(laeuheit),£aiitsr-
daghes (ad ortum sequentis diei). keit. Lauheit doet den menschen V
Bichth, 285, § 8 ; (vylgen u. sele- grote schaden. Speg. d. sonden f. 67d.
missen) . . unde dama denne alle 85 lazarie, Aussäte. Verwatenisse
jare vere mantyt, de erste latern (Verfluchung,Excommunication) üsLcht
daghes synte Blasies, de andere des (gleicht) der lazarien, Want de lazare
daghes vor s. Hauses avende to med- wyff of man Ohemeenlik is versteken
densomere (1319). Halberst. Urk. 1, van Ghemenen gesonden luden. Speg.
S. 298; 1 d% 6 6. hem Koleve, vor- 40 d. sonden f. 108^; em quam de la-
terd to Lubeke des lateren dages • zarie in syn ansichte, das. f. 41^.
S. Yiti (nach v. d. Bopp Juni 16; u. lazarhede. Cristus tote eenen zede,
St. Vitus Tag ist Juni 15) (1440). Wien (den) he beeide van der lazar-
Hans. Bec. IP, S. 301; (lateren dach) hede etc. das. f. 108c.
crastina feria Eatherinae. Z. d. Bars- 45 lasers, leusarisch, d. i. aussätzig.
V. 13, S. 110. — Daß der latere Moyses boeck doet vns bekent, Dat
dach auch die Octave bezeichnen kann, zyn zuster lazers wart Van er mur-
geht aus folgenden Stellen hervor: we mureren hart. Speg. d. sonden f,
hebbet afgelovet enen rechten olden 124^.
handvreden, den we holden willet . . 50 li (lehe). //, 6419^ 1. 8. darüber
LE (LEHE) 197 LEDIGEBE
Breusing im Jahrb. des V. für nd. sandten weren noch alle mit ein-
Spr. 5, S. 15 f. ander junge luide. Renner^ lAvl. Eist.
li (lehe), Sense. In dem Beisp. 177.
Wisim. Reg, 8. Spir. ist erffet lee leckoken ist tocl = lebkoken, Leb-
uxihrscheinlich: Erbsensensey Sense um 6 kochen. Ryue wol gebacken leckoken
Erbsen, Bohnen etc. eu mähen. Vgl. klein . . make einen deech mit
graslehe. — S. Krause in Nd. Kor- leckoken fladen. Hamb. Kakeboek B.
resp. Bl. 2^ S. 53. „Krumme, sensen- (Vgl. nim dat sweet (?) vnd ryue
artig gestreckte Ackerstücke heißen seit lebkoken darin, das. A. VIIL)
alter Zeit lehört; so bei Bederkesa lo leekwin. leecwin (leckwin. Dief.)f
und bei Flögein im Bremischen.*^ ders. yappa, dicitur uile vinum, quod ex
lebare, -bart, Leopard. Desse nyge fece exprimitor. Hör. belg. 7, J20.
penning, de me nu slande wert in leddiehman. Ego comiti contuli
Dennemarken, des schal de sosling (partem in eodem Castro) libere pro
hebben to teken dre lebaren nppe 16 ailodio seu predio, et ab ipso comite
der enen syde . . unde de holen tenebo jure homagii, et de dicto
penning enen lebaren. Münzrec. v. castro ero homo suus absolutus, quod
1424 (Orautoff, Verm. Sehr. Bd. 3). vulgo dicitur ledechman (1255).
Auch: Lowe. Een leuende hont is Niesert, Münst. Urk. 5, S. 428.
beter dan een lebart doot (Fred. 20 ledelweke, die Leidenswoche (Kar-
Salom. 9, 4. Xscov^. Speg. d. senden woche von Palmarum bis Ostern)?
/*, ?ic; dus secht de traghe (Sprichw. a. 1500, sonnavends vor Cosmi und
Sal. 22^ 13): also starck is de le- Domiani wordt minem vader H. M.
baert, dat he ten middele der Straten dat arve in der Bikenstrate vor dem
Van em moet syn leuen laten. das. 26 rade vorlaten . . Didt arve hefft myn
f. 78^. zelige fader gekofiEt van den swaren
Idch, niedrig, schlecht. Dat derde to St. Nicolaus a. 1500 dinxtedages
laken, dat legeste unde geringeste, in der ledelweken etc. Slechtbok der
mit dem Lubeschen Schilde allene to Familie Meiler^ von 0. Beneke, Hamb.
tekende (1480). Pauli, Lüb. Zust. 80 1876, S. 63.
i, 31. leden, leiden (11, 649t^, 35), leid
leeht. War ein kinder-beyr is, dar sein, verleidet werden, Ggs. leven
sult Wesen VI scuttelen un nicht mer, (leiven). Des konninges hof begunde
un wanner men de lecht maket (die leiden Dem jungen hertzogen klar.
Taufkerjgen, s. dopekerse) un ock 35 Fberhard, Brschw. Beimchron. 837;
wanner eine vrowe to korken geyt so wan ein vrunt beginnet leiden
na der buert, so sal se gaen seif (aufliört lieb gu sein, die Freundschaft
teende. Niesert, Münst. Urk. 3, S. 213. erhaltet) unde vrunt van vrunde den-
leehtpipe, Lichtpfeife, d. h. Bohre, ket scheiden, de mot mit sodanen
jTÜUe, um Licht, Kerzen darauf eu 40 reden de wärheit mit unwarheit kle-
stecken. II sol. vor 1 tunnen beres, den. Oerh. v.,M. 2, 33; sin krich
1 tornos vor lechtpipen etc. Lipp. unde sin homöt begunde ome sere
Rechn. v. 1374; UI d. lechtpypen. leiden, das. 84, 23.
das. V. 1462. ledigere, Müssiggänger. Min wille
lecker, sondern (der Großfürst) 45 is, dat bi desser mere (vom Heimchen
nam vor ein behelp und lose orsaken, u. der Ameise) ein träch man unde
men hedde ohme junge leckers tho- ein ledigere, de nicht ne kan oft nicht
gesandt tho siner Verachtung, dar ne hevet unde dicke kumberliken
men doch wol olde statliche luide levet, dat he sette al sinen vlit . .
im lande gehatt hedde, dan de ge- 60 dat he nacht unde den dach mi
LEGEN 198 LESEMOS
allem sinne darna sta, dat he nicht lernen, mit Lehm beschmieren oder
hungerich ne gä. Gerh. v, M, 62^ 32, bestreichen. 2 m. den lemers, de le-
legen = legel (lechelken). Vor eyn meden J. domtzen. Wism, Nie.
loghen olyes 2Vs M. 6 den. min. Geb. R. e. J. 1560.
Lipp, Küchen- Eechn. v. 1360. 5 lenten? Islick mynsche hefi en
legerstede, Grabstätte. Item hefft part van allen elementen, Wen de
Hille gekoren ere legerstede in der mynschen dar wolden yp trachten
karspelkerken to Emden by s. Mer- vnde lenten, Wo vnde wor van se
tyns altair (1481). Ostfr. Urk, nr. synt ghekomen etc. Josefe V. d. 7
1058. 10 Tods, 0. 18. (Es muß etwa heißen:
leide sin oder wesen. vereor, timeo; bei ettoas betrachtend verweüen^ be-
my is leide, vereor, subvereor. Hoffm. denken. Vgl. letten, 71, ^75a, 19.)
Final. 1, S. 161. lepeL Up dit anbringend (nemltch
leidegelt 11^ 656\ Dat leydegeldt mit den reform. Geistlichen eu dispu-
vnde ossentoUen lopt zick alle yare 15 tieren) antworde de deken van wegen
nicht allike hoge, des enen yars myn, der ganzen geistlichkeit: dat se wed-
des anderen yars mer. Hodenb. Brem. der de predicanten scheiden dispa-
G. Q. II, 7. teren, dar wüsten se nicht einen
leiden. 3. also langhe Dauyt Met lepel tho tho wasken. UJib. Beform.
orloghen leyde zynem tyd ^«eine 2ei^ 20 j). 139; de deken antworde: wat
hinbrachte)^ Bleff he in gestadicheden. scheide wy dar tho seggen? wy mo-
Speg. d. Sonden f. 73^. ten wol bekennen, dat nemand under
leideseh, auch in grüner Farbe. uns ys, de dar enen lepel tho tho
noch P/s eile gruen leides tho een wasken weet. das. 143 (= mit einer
kovel (15 Jh.). Ostfr. Urk. nr. 469. 26 Sache nichts anzufangen ufißen?).
leidieh, ledieh. molestus. Voc. W. lepelvoder. Wol weniger ein Loffd-
(laidig. Dief.) brett^ als ein Löffelfutteral, vor ein
..leie. In der tyd quemen to leppelfoder mit leppeln, XYI seh.
Jhesus ener leye lüde (eine Art Leute, Lippische Bechn. v. 1537; 1 lepel-
Leute einer gewissen Art), de heten 80 weder (d. i. -voder). Wism. Inv. f. 29.
Zaducei. Old. Evangdienb. f. 70 u. h. Igr u. lier. Backe. (Bei Diebstal)
leisicheitP Sanftheit? Um eynen beneden 8 scillinghe sal men (d. i.
vrede Sprak he (der Wolf) tohant men en) to der stupe slan vnde mit ei-
myt leysicheit (leidicheit? Schmei- neme gloyenden slotele an sin ene lier
chelei?), De siner list ye was bereyt. S6 bernen (Var. lere, dat is an sine
Aesop f. 53, 13. kennebacken). Big. St. B. p. 121.
lei-, leitschap. II, 659^^. Vort so lerieb, auch mit Gen. In den pro-
gelouen wy hem alle schaepwaringe pheten is geschreuen: se scolen alle
af to doen in Duvenre leytschap ende lerych werden godes. Old. Effange-
Groessenre leytschap (1328). LaconM. 40 lienb. f. 67.
III, nr. 229. . les, n. auch Legende (was man
leinne. It. 2 leiune vor 29 seh. liest). Se nemen to horten dat les,
lub. (also 1 1. = 14 6. 6 ^). Hans. dat me vint in der croneken der van
Bec. 3, 45. Trere. To eyner tut was eyn bischop
leik, Fischlaich, ünde de (gefan- 45 etc. Brschw. Chr. 2, 523, 10.
genen Fische) alsedenn der stad to lesemos, -mos. De carnibus que
gude to gelde maken unde dar nye dicuntur spisevlesch . . de fercido,
leik vor bestellen, de grauen, wan se quod dicitur lese mos. Xant. Hebe-
gereyniget syn, wedder to besetten Beg. des Stifts St. Victor (um 1300)
(1480). Halberst. Urk. 2, nr. 1083. 60 f* 31; de vino et cerevisia lesemos.
LESEN 199 LEVEREREN
cerevisia qne lesemos vocatar. das. der letzte Eimer ^ der zur letzten (4)
f. 54^; sciendum est, quod, licet , goie jeder ilodi tiberher gegeben wurde.
officium decanie et scolastrie et cu- Krause im Nd. Jahrb. F, 8. 136.
stodie et lesemus habeat cerevisiam ISstnngeY Geiselschaft. In leistunge
que dicitur weked inest, tarnen non 5 unde inleger riden (1532). MeM.
recipit cerevisiam augustalem nee Jahrb. 16^ 347; do red he (myn here)
seryicialem. das. f. 38; preterea isti in eyne lestinge to Essene van des
habent ad snpplementum quoddam greven weghene van der Marke
ferculum licet diminutum quod dici- (1380). Kindl. Vcimestein i, 349.
tur lesemus . . hoc caret vino et 10 letanie, Litanei. De processien der
cenrisia exceptis XXXII stopis quos kruceweken, de scheen des yaers
habet de vino ferculari per annum. twye, alze in sunte Marcus daghe
Pick, Monatsschr. 5, 8. 49 f. (Aprü 25); de nomet men de groten
lesen = vorlesen, verlieren. Vnde letanien . . unde de ander is dre
dat sal he sweren vnde he luset sine 15 dage vor der hemmeluart de nomet
penninghe, de he darvmme gaf. Big. me de kleinen Letanien. Nd. Jahrb.
St. R. 119. 5, 78 ff. (de processien der kruce-
lesen. Er (der Reichen^ die Gott weken.)
nicht dienen) lippen lesen (d. h. sie leiten, morari, impedire. De vo-
bewegen ihre Lippen zum Gebet, beten 20 gheler den voghelen werpt vele zaets
mit den Lippen), mer er moet Bin- bynnen den nette, Ym dat he se bet
nen denct vm dat ertsche goet. Speg. mach letten. I^eg. d. sonden f. 63d,
der sonden f. 25d; thom lesten kre- — letten up. Acht geben auf etwas
gen se eine grote ledderen, up wel- (II, 675^, 19). Daer moet op gelet
kere se ehn sehr harde bunden, up 25 syn, dat die doek (Tuch) altyd nat
dat vuer worpen; do hoeff de mar- is. Ostfr. Kochb. v. 1656 f. 3^.
tyrer Christi (Hinr. v. Zütphen) an si- leve. 5. Wi don juwer leve (wie
nen geloven to spreken, schloech averst hochd. Ew. Liebden) weten etc. (an
einer her mit einer vuest in sin muell die Bürgermeister von Lübeck (1436).
unde sprak tho ehm: he scheide erst so Hans. Rec. IP, 8. 29 u. h.; Also wii
bernen, darna mochte he lesen latest bii juwer leve (dem Rath von
(= beten) wat he wolde. Neoc. 2, 26. Bremen) in yuwer stad weren etc.
lest. II, 6729,, schivelben, spat (1460). Ostfr. Urk. nr. 754.
unde gallo, muke unde lest, de le- levendich. Von Urkunden etc. nicht
mede ök alle, de jenich pert gewin- 35 mortificiert ; ebenso levende breve.
nen mach. Gerh. v. M. 61, 106; vom Na inholt siner leuenden breue my
Hirsche: sine bein, de ome duchten darvp gegheuen (1484). Niesert,
alto kleine unde weren doch van Münst. Urk. 6, 8. 77.
lemede reine, beide ane spat unde levendige = levedage, Lebenszeit.
ane leist. das. 26, 25. 40 Hedde eyn mensche alle sin leven-
ISsten, leisten, sich als Geisel zum dige wol gedaen . und dede op dat
Einlager stellen. Ein man, de lesten leste eyne doitsunde und storve dar-
sall, de en sali nicht lenger lesten ynne sunder ruwen und bicht, he
dan eine maent (1370). Niesert, moste jo in de helle. Buschmann,
Münst, Urk. 3, S. 127. 45 Mir. c. 24; hebbe ick myn levendige
lestink, der letzte. Item gifft ein yu aiBait vordenet, des gheve ick
juwelik hus des soetmeisters fruwen dy. das. c. 15.
in allen äöden 3 ^ unde darvan gifb levereren, liefern. Vnde de leue-
de soetmeister einen groten ammer, ringhe (von Bemsteinarbeit) scal we-
de heet lestink. Staph. 860. Es ist ^ sen in desser wise, dat de mesterman
LEVERINGE 200 LIINGE
vnde dat ampt vns desset leuereren unde dat gude sulvergeld dat stech
scholen veer wekene vor passchen etc. etc. Brschw. Chr. 2^ 416, 19 ; leic^-
(142i), Lüb. ürh 6, «r. 586. fertig, itlike sproken so lichtvordige
leveringe, Überlieferung, Tradition worde etc. Aw. 370, 5,
eines verkauften Gegenstandes etc.? 5 licken, lecken. Schorpio, ejn dert,
Wärumme ik unde de myne den dat mit den munde sute lickket vnde
conyentesluden rechte waringhe vnde mit den sterte sere Btich[t]. Old. Voc.
vrye leveringhe scholen don des vor- lidelik. 11,687^,1. lydelik, lesticb,
ben. landes to ewighen daghen . . grave, molestum, iniucundum. Hoffm,
unde wer id sake, dat en hinder, lo Findl. i, S. 160.
schade edder teringe nod anqueme liden, gehen. Elk woort, dat doer
umme myner leveringe ghebrek, schal den mond lyt, Wert gheordelt ten
unde wil ik den conventesluden vuUe ordel tyd. Speg. der sonden f. ISSh ;
utrichtinge don up mynen schaden te lidene doer eenre naelden oghe.
etc. (1450). Ostfries, ürh. nr. 633. 15 das. f. 23^; sie (die Kupplerinnen)
ISfhovet. //, 680b. Dorch salicheit syn brucghen talre tyd, Daer de
willen aller miner lefhovende seien duuel ouer lyt, Ym te genaken den
willen etc. Test. v. 1421. Berlin, ürk. wyue. das. f. 11^ ; vorübergehen, wäre
lefmöt. II, 681^. ErstUch schall moghelic (tmre es möglich), dat lede
. . beider deils und oren successoren 20 de kelic dare van der passien etc.
frede, lefmuth unde gude naberschop das. f. 59^; snelliker so leden myne
geholden werden. Renner, Livl. Eist. daghen, Dan de weuer can gedraghen
p. 158; vnde hir vore (für den ge- Den vadem dwers dor de ketene etc.
leisteten Schutz) sin se (die Bürger das. f. ^7a.
der Stadt Hannover) vns (dem Herzog 25 lider sin. „Darvör wil ick, moet
Albr. V. Brschw.) plichtich to ghe- he, een Lieder syn. Ita dicunt nostra-
uende tö lefmöde to iewelkeme wyn- tes, quotiens quis vel sincerationes
nachten disser vyf jar XX lodighe et fidejussiones promit, vel condem-
marc silueres (1370). Sudend. 8, S. natur ex merito . . Formula asse-
96, 31. „Ein Aufschlag auf die alte 30 verationis consueta est: ick wiU een
Pfannenpacht, die der Sulfmeister dem Lieder syn.^ Bützow, Ruhest. 7, 43.
Pfannenherrn zu zahlen hatte. Volger, Angeklagter, dat dem cleger recht
Lüneb. Neujahrs-Bl. 1861. 11. 12. Ge- gesche und dem lyder neyn unrecht.
wohnlich hieß sie YTuntschojp.*^ Krause, Richtst. Landr. c. 33, Not. 22.
Nd. Jahrb. V, S. 136. 35 liderlich, elend, jämmerlich. Also
libant? Eyn libanth in dendickken leth her J. Gl. ein st&cke (Geschüte)
blanken rugge ^^2 gülden (1562). mank se afgan und wort gedrapen
Rechn. eines platenslegers. Jasper de overste . . de quam hir
lichter, „muß ein Maß oder Rech- so liderlich umme. Renner, Livl. Bist,
nung sein.^ (Schmidt.) sestein lichter 40 P* 353, (S. lidelik.)
Nordhusescher laken. Brschw. Urk. ligen? unde spreken underlang,
V. 1501. unde kereden sik wedder to uns,
lichtmone (= mome), Aufseherin unde lygeden unse rede, also dat wy
Ober die Lichte. Wen it duster is, vele wesselrede underlang hadden
dat me sick in der gherwekamer nicht 45 (1394). Hans. Rec. 4, 200 ; to dem
boseen kan, so schal dy lichtmone lesten mang vele anderen reden, der
in dy gherwekamer steken ein ber- uns de meyster lygede unde bystund,
nende licht. Cod. Brdb. I. 6, 66. zeghede he etc. das. 201.
lichtvorich, adj. leicht Dat lecht- Uinge, Aussage, Bekenntnis. Nach
vorige gelt dat galt na siner werde 50 den dat F. desse vorscr. bekantoisse
LIK 201 LITHOLT
unde lyenge vor vns ghedaen hefft linde, (gelinde) weich. Wedderstan
(1413). Ostfries, JJrk. nr. 234:. der begerte des fleisches an fratzerie,
lik, iüs fem. Gleichheit. Got de an weken und linden klederen und
scop my na ziner lik, gar scone unde sachten liggen und langen slapen.
tertlik. Visio Phüib. 60 (god de ma- 5 Werltspröke (Druck : ScheUer 457,
kede my na zinem bilde v. 57) ; vnde Bl. 5^).
latet vns dat uordynen in sodaner linden, van Lindenhdz. Ich mende,
like edder in eyneme groteren. Fidic. yt were ydel eken AUent, dat de lüde
Diplom. Beitr. II, 8. 90. spreken; Nu ys yt kume lynden De
liken, adv. = like. her R. schal lo warheyt kan me nergen fynden. Nd.
waken . . liken anderen borgeren. Jahrb. 3, S. 62.
Old. ürk. V. 1439; vnd (das Schaf) line, Leine, Seil, (sint) de meisten
ath dat brot vnd drank liken em vth tidt eindrechtich gewesen , de eine
deme kelke. Mered. B. d. Kon. 86. dem andern gehulpen und eine line
likenisse. hostimentum, equamen- 15 getagen (ein Seü, denselben Strang
tum, scilicet lapis, in quo modius gezogen). Benner, Livl. Hist. S. 140.
equatur, licknisse. Brevil. Benth. lint, Band. Wenner he (ein win-
( Vgl. strikholt.) ckelier d. h. ein Krämer) etwas hefit
liebere ? liebere her Johans 6. vorkofft, so schencket he (tho mehrer
(1360). Hans. Rec. 3, 17.' 20 contentement) an den koper ein lint,
likholt „lichtholt beruht auf einem oder wat em sonst dienlyckst is, vor
Fehler der Bremer Es, oder des iSerauS' ein thogave. Friese, Behenk. fin.
gebers; likholt ist gar nicht beglau- lipen. Und van groter boesheit
bigt.*^ Koppmann. Korresp. Bl. 1, S. stont he (der Führer des Seeräuber-
39. (licholt steht unter dem Texte. 25 schiffes) und reeth den munt van
Ist das = likholt oder litholt?) ander und sloch de tungen uth und
Itkhfis. II, 696h. Se ginghen to lypede. Hans. Gesch. Bl. 1876, S. 88.
vuser vrowen korken (eu Lübeck) in Vgl. „liepen, labiis injuriose formatis,
dat likhus (als Versamlungsort der oculis aliisque gestibus concurrenti-
radessendeboden) (1416). Lüb. ürk. 30 bus contentim agere. Se liepten sich
5, S. 626; van eynem bort me noch an,^ BiUzow. Buhest. 9, 46.
wrocken, de were ghekropen in de lisam, (lis-sam), leise. Slangen ko-
klocken to 8. Andreas ynt liekhus. men lysam unde stylle. Soest. Dan.
Brschw. Chr. 2, 216, 82. Ketter spegel S. 96; der ketter lysty-
lim, als n. Dat starcste lym dat 35 cheit, welk sachte vnd lysam tho vns
mach zyn Dats twyflF vm zielen (Seelen) komen. ebendas.
te vane. Speg. der sonden f. 6^, liste, Besaiestreifen. De wif (sagt
limat, -met, = Himten? It. an der Fuchs) begeret miner hosen, dat
dem suluen dage gaflF ek H. Borchar- se listen daraf maken. Gerh. v. M.
dis II ferdel vnde I lymat haueren 40 92, 31. — Trottoir, Bürgersteig. Den
von older schult (1397). Sudend. 8, steinbruggern vor de lysten by dem
S. 225; 1 lymet hoppen. das. 227; werkhuse in der bogen Straten vnde
3 lymet roghin. das. 229. im perdestalle tho bruggen etc.
limpliken. Des bidde wy juwe (1538). Wism. St. Jürg. Geb. B.
majestat weten, dat wy den suluen 45 lit(e). II, 704^, „Eene Lieht vo-
juwen breff heben laten lezen dem catur locus paludosus, ex quo leviter
cappittel vnde papheit mit vns to prodit aqua prima. In materia finium
Lubeke, de lympliken (= decenter) regundorum etc. talia respiciuntur."
vnde gutliken dat to syk nemen Büteow. Buhest. 3, 44.
(1420). Lüb. ürk. 6, nr. 178. 50 litholt. Zulit, Deckel; also: Deckel-
LITKOP 202 LOIEREN
höh. „Nach Schedds Waaren-Lexik. den verdendel an dem sondere to
(1797) 2^ 8. 595 f. sind von den ver- Stelghe vnde an dem Steigher lo etc.
schiedenen Arten Stabhdz die Tannen- Ock so bebbe ik de gnade dar an
Stäbe Ij IV4 — 4, die Oxhoftstäbe 1, beholden, dat ik den verdendel an
Pls—d^ und die Pipenstäbe 1, PIs — 4 5 deme sunder vnde lo möge alle iar
oder ^Vs ZoU breite toahrend Boden- wedder losen etc. (1401). Sudend.
Stäbe oder JBodenhciß 6 — 7 ZM breit 9^ nr. 143; 13 morghen landes, de
sind. Die Erklärung von litholt wäre gheleghen sin an deme breden la.
also: DeckelholjB, jetzt BodenhoU ge- Klus. UrJc. a. 1326.
nannt, Stäbe von 6— 7 ZoU Breite, 10 lobbe. II, 710^, 30. Twe stucke
von den Böttchern eu Tonnen-, Oxhoft- stocvisches, also ejn konigeslobben
und Pipenböden verarbeitet.^ Kopp- unde dat ander gemeiner lobben.
mann, Nd. Korresp. Bl. 1, 8. 39. Brschw. Urk. v. 1505.
litkdp. Auch das Geld, das bei der Idehnesen (?) 9 canulenta (?). Voc,
Aufnahme in die Innung geßoMt wurde, 15 Cdm. S. locfesen II, 718^.
Aufnahmegebühren. Desse senilen ge- lode, n. KugeL De wart geschoten
ven to litkope ver schillinghe (fingen und heft dat lode noch in dem live.
die Namen); desse scuUen gheven to Gott. Urk. v. 1450.
litkope teyn schillinghe etc. Z. f. lode, lade. II, 714^, 50. vp datt
Nieders. 1878, S. 124 ff. 20 em nejn* schade in deme vnderholte
liven unde leven. Dese vorbunt- effte laden geschudt (1520). Eldenaer
nisse sali duren de tyd vnd wyle wy Urk. (Stettin. Arch.) nr. 145.
Everwyn . . liuen vnd leuen (1490). lodern« in Feteen (loden) eerreißen.
Niesert, Münst. Urk. 6, S. 132. ru was sin (eines Knechtes, der fast
lifigedinge. „In den Lohnregistem 25 unbekleidet Nachts in der Kälte durch
ist ^ter die Bede von einem hove- einen Wald gegangen ist) lif, arm
mester Heytmann, welcher eu Michae- unde bein ; sin klet stunt ome boven
lis 2 pt. Zins und 1493 f. unter der den knein gelodert ho unde tohouwen.
Bezeichnung: dem olden hovemester Gerh. v. M. 86, 39.
Hinrike Heytmann 2 pt. liffgedinck 80 loen, gerben, und sachten (sagten) :
(d. h. Pension) erhielt,'^ Z. f. Nieders. loe vnd roeleder to kopen vnd to
1868, S. 203. loen, so vele se versnyden mit eynen
liflas ? vmme veles qwades also knyue vnd mit eren knechten verar-
lijäases vnde blötghetendes to vor- beiden, [dat] mögen se doen. Niesert,
midende (1416). IM. Urk. F, 8. 612 36 Münst. Urk. 3, 8. 299.
(= liflos, -lüs, Lebensverlust,Tödtung?). löge (loie). cleyn-loghe, camedreos ;
Uftnebt Wy Reynecke Naghel, grotloghe, capiteos (quercula maior).
Johannes und Ludolfus brodere be- Voc. Cdm. Vgl. Begd, Goth. Ars-
kennet . . dat wy Dydercke Naghel neib. II, S. 6.
unsem brodere hebbet gelaten to 40 logenmere, Liigenmäre. Alle dat
eyner rechten liftucht, de wile dat gy mi gesecht hebben wente noch
he levet, dre wyschblecke etc. (1444). (bisher), dat sint logenmere (1372).
Grupen, Orig. Hann. p. 8. — De ek Lüneb, Urk. II, nr. 779.
schfd boren unde bruken (die Zehnten loieren, loi mit etwas sein, auf-
zu Arie etc.) myt aller n&t « . abso 45 schieben, versögem. Biechte veruor-
vorschr. is myne lifitucht d. h. Zeit sten (verfristen) geschiet in III ma-
meines Lebens. Urk. des Häuptlings nieren. Na den loyerne int bekeren,
Keno tom Brook, v. J. 1412. Ostfr. so eist nootsake, dat wi leren etc.
Urkb. nr. 230. . Speg. der senden f. 79^^; van daghe
IO9 la« //, 709^. Hebbe vorpendet 60 te daghe verscheidic mi Van komene
L0IEKIN6E 203 L0SE6REF
to di van leaene in di, Mer ick en len, der nähere, der eher als der an-
loyerde ny De doot te spodene in dere seine SteUung eum Schiffe ver-
my. das. f. 74e. ändert.^ Gloss. — „Bei diesen Ver-
loierilij^e» das Hinaasschidfen^ Ver- Streckungen (Alignement) im Vorbei-
£Ögem. Loyeringe van bekeren te 5 segdn tvird die Gesicktslinie sum
gode is zeer anxtUck der zielen . . De näher gelegenen Punkte sich rascher
vierde specie der traecheit Data verschieben, als die zum entfernteren,
loyeringhe gheseit. Speg. d. senden so daß jener zu laufen scheint, wäh-
f. 74c. rend dieser auf der SteUe bleibt.
loiheit, Trägheit, loigheit, trächeit, 10 Darum nannte die naive Anschauung
vülheit, desidia, pigritia. Hoffm. des Seemanns den nahen Punkt den
Findl. 1, S. 161. ,Läufer' und so mag mit den Worten:
loike, loieke, Logik. Ja vnde nen de twe tome . . dat sint twe lopere
is vmghewen(e)t, Dede nu de nyge nichts anders gesagt sein, als ,stehen
loyeke nicht bokent, De warth be- 15 nahe am Strande\^ Breusing, Vorr.,
dragen sunder wan. Dat gy my rechte s. Seeb. LIL
vorstan: Me gifft nu hantfeste vnde Ids, frei, nicht einer Zunft ange-
breue, Wen (7. wen me?) se holden hörend^ vagierend. Wen men schaf-
schal, szo stan se scheue. Im Bech- fere keset, wil men den anderen
nungsb. des Fischeramtes in Bestock 20 losen speiluden (Ogs. der stad trum-
von 1520. petter und pipere) wat geuen, so
loU-kldster, (Beginenhaus?) Haus kan men idt don (1447). MeU. Jahrb.
beim St. Johannis Kloster in Stral- 10, S. 71; lose wif. Werth eyn echte-
sund. Strals. ürk. v. J. 1547. man begrepen myth eynem losen
Ionen, loinen, contrah. aus logenen, 25 wy£fe (and. Text : mitt einem anderen
lochenen, leugnen. (Die Juden frag- wyue, dat frie ist vnd nenen eghten
ten Johannes) wey hey were . . He man hefit). Big. St. B. 39. — betrü-
go nnde loynte nycht und sprack : gerisch, met ghenerleye behendicheit
non sum (neml. der Messias). Nd. alse met losen godespenningen off
Jahrb. II, S. 14 u. 15. — Vgl. vor- 30 ander subtilheit (1437). Hans. Bec.
Ionen. IP, S. 80.
löp. Dese Simonie loopt vp twe Idsdriver. De einfoetlinge, pirt-
lopen (d. h. auf zweierlei Weise), nicken (d. h. Badstöver) ofte losz-
Dats bi copen vnd verkopen. Speg. drivers, so kein laut hebben, schoU
der Sonden f. 39c; een radt, wener 35 len (zu einer allgemeinen lantschat-
en mensch in de lop is (den Durch- tinge) geven einen ferding. Benner,
fall hat). Ostfries. Kochb. (a. E.). lAvl. Hist. p. 249; de buren, dregers
lopelinge, Lauf. Hyr begynnen de und loszdrivers to Revel etc. das. 375.
lopeUnge van den ströme (die Strom- lose. //, 725\ 44. Unde to eyner
laufe, neml. der Ebbe und Flut), alse 40 lose, so se (die Schiffe) van ander
in den Breitsunde. Seeb. p. 4 u. 8 qwemenn und in nachtyden wedder
(Hs. B.). by eynander qwemen, so scheide eyn
loper. Item de twe tome, de by ider eyne luchte uthhangen. Hans.
Westen sunte Edemunde staen, dat Gesch. Bl. 1876, S. 80.
sint 2 lopere; unde men sal se by 45 losebref, Losebrief, Urkunde Ober
Westen s. Edemundes capellen brin- eine lose (Loskündigung). (De golden
gen enen groten bogenschote. Seeb. rynsche gülden plach — 1463 —
p. 60. y^Läufer, von ewei Gegenstän- viftein Schillinge to gelden) . . de
den, die dem vorbeifahrenden Schiffer rente mach geloset werden van den
zeitweilig in dieselbe Gesichtslinie fal- 60 genen, de losebreue dar up hebben
LOSEN 204 LÜCHTICH
, . mit sodane payemente etc. (1488). bracht , hebbe wy wol yomomes
Niesert, Münst. Urk. 6, S. 101. (1409). Lüb. ürk. F, nr. 289; cre-
loseii, refl. StuMgang haben. So dencien unde lovebreff ("i^^/ Hans.
(wenn du ein vorher angegebenes Mittel Reo. IP, S. 508. Anm. e.
gegen Leibesverstopfung nimmst) ga 5 loven, Preis verlangen (vgl. lof, II,
unde rore die, so danket di, wo du 733^, 13). und boden twe honer tho
die tohant losen scolest. Germ. 23, kope und laveden se so duer (for-
S. 53. derten so viel Oeld dafür), dat se se
losensdk, schalksJorahk , sdieinbar nycht kopen wolden. Hans. Gesch.
krank. Merke Amon, koning Dauites 10 Bl. 1876, S. 81.
kynt . . De mortlike leue em was lover. De lover und pantheren
by . . Loszen sek Amon syk lede (Pfandherren), zo up des N. N. husse
etc. Josef, V. d. 7 Tods. v. 4604. gelt gehat und idsuivige hus als ere
(Vgl. loose deure, pseudothyron, fores pant mit allem rechte irfordert und
cecae. KU.) 15 irhalden (als Umschreibung von de-
loseweder ? Hie sunt arietes . . bitor, Gläubiger). Zeiischr. f. RecfUsw.
Theodericus de Vord. II et II lose- der Univers. Dorpat, 7, S. 16, Anm. 29.
weder; yidua de Scoluen I loseweder lncbte. „80 gab es eine unser leven
. . summa arietum . . LXXVIII de fruwen cappeUe in und vor dem Klo-
quibus sunt loseweder. Xantener Heb. 20 ster (Drübeck), welche letztere at4ch
Beg. des Stiftes St. Victor (um 1300) kerke heißt, auch U. L. Fr. lachte
f 16 f (Pick, Monatsschr. 5, S. 51.) (Urkb. 1305, 49; 1308, S. 229 ; 1396,
losman, Lootse (= lotsman, wie 98; 1422, 112; 1500, S. 274 f.)."
bosman = botsman). Int erste hebbe Z. d. Hare-V. 11 (1878), S. 13. St.
ik gegeven deme losmanne, de my 25 Jacobs altar, s. Johannes lachte, ürk.
segelde in de Temese 10 0. 6 /i^ v. 1442. das. S. 14. --' Leuchtthurm.
(1437). Hans. Rec. IP, S. 91; it. De knechte, de up der luchten (bei
10 ß. dem losman ut Orwel na der Wamemünde) weren, de enthelden
Elve; it. 6 0. dem losman ut der de luchten beth up dat fest Petri
Baye. das. SO ad viticula, do geuen se de luchten
lossen, ent-, at^laden. en schyp, aver. Eost. Chr. S. 4. (Rost. Progr.
dat to L. gelosset unde wedder ge- v. 1880. Krause.)
laden is (1436). Hans. Rec. IP. S. lucht-endes, d. i. linker Hand oder
20; alse gy lossen to J. myt enem Seite, links. (Vgl. welk-ent, wohin.)
swaren schepe etc. Seeb. p. 64, 23 35 Dat dyt also is, so hebbe wi unse
u. 24. inghesegel laten cheklevet lucht endes
Idt, Kugel (II, 730a, 34). De Rus- uppe desses breves brock (?) (1372).
sen schoeten mit blien und lemen Büteow. Ruhest. 20, 74.
loeden. Renner, Livl. Hist. 223. luchtevat. //, 743h. Dat luchtevat
Idtgeter, (Blei-) Kugelgießer. B. 40 dynes lyues dat is dyn oghe. Old.
unde T. de beyde gude lothgheters. Evangelienb. f. 104.
Brschw. Chr. 2, 141, 11. Inchtich. Do sede L. in ernsten
Idf? Int erste so nam my Focko mode: her A. dat leghe gy . . Dar
ein gülden span . . ein loeff goldes her A. to antwerde : yk \7yl dat be-
und geschmide, als einer frouwen tho 45 wysen mid juwen breve, den gy scre-
dregen boret (1461). Ostfr. ürk. nr. ven hebben . . Dar L. echter to sede
774 (S. 672). in ernsten mode: gy synt jo to luch-
lovebrdf, Beglaubigungsbrief, Cre- tyk unde to homodich dar to, dat
densbrief. Juwen papen mit juwem gy my aldus antworden; unde hat
louebreae vnde werue to vns ge- 60 em anderwerve leghen (1400). Hans.
LUCKEN 205 LUSEPUNGE
Rec. 4^ 544. (Ist es aerios, luftig, lnkkenpipe=lulken-, lollikenpipe?
erhaien, stöUf?) Cantaula dicitnr eyn lokkenpipe. Voc,
Inekeiiy refl, sich euföUig ereignen. Oldenb. (Vers: Rusticus in aula . .
Dat luckede syk vppe eyne tyd, cantauit in cantaula).
Dat dar en rouer to em (einem Ein- 5 lambeke = lumeke, lomeke. In-
siedler) quam. Josef, V. d. 7 Tods. meke, fabaria. Voc. Gdm.
V. 4046. Inmmel. hertes- (Hirsch-) lümmel
lade« II, 74ß9k^ 30. De olde nth- bereden. Hamb. Kakek. A, VIII.
wesende radt und de nye radt wor- Ifine, Laune. Alletyt denket se
den enerlude (kamen überein). Host lo (das Weib) up ere smucke unde nye
Chr. 8. 19 (Rost. Progr.1880, Krause.); fansune, Under dach unde nacht heft
we synt yo noch eyner lüde. Brschw. se LXXVII lune. Hoffm. Final. 1,
Chr. 2,209, 72; he sprak:'myn volk nr. 15 (S. 69); einen luyn krygen,
ynd din volk dat sint euer lüde (d. h. sinistro genio exagitari, sinisteritate
eins); myne perde dat sint dine 15 genii divexari. das. I, S. 161.
perde vnde desgelik sint dine mine. lnnemut, Leumund? ernstlik an-
Mered. B. d. Kon. 172 (1 Kon. zeende dat grote arich, dat böse
22, 41). lunemut nu unde van den, de noch
Indehier, Leute-Betrüger, s. hien, ungeboren sin, darumme over ju
gehien. Nye vfinder, l&dehier, finan- 20 moet gan (1437). Hans. Rec. IP,
tzer. Licht dach, klar oghen, Hir- S. 54.
mede entschuldigen sick de Ifidehiers lurer, Laurer, heimtückischer Ge-
(hochd. finantzer). Agricdas Sprichw. seile. De olde hermeister feil den
V. Latendorf, S. 22. (Lands-) knechten to vote und batt
Inder, Kindes-windeln, als masc. : 25 se, se scheiden so nicht by em hau-
Eenen vulen luder hadde dat kind dein. Se leten sich nicht bereden,
Cristus. Speg. d. sonden f. 52\ sonder reten ehm de slotel van der
lader, Lauter, subcustos quintus, siden, einer schloch en ock und
qui dicitur luder custodiat has quin- sprack, idt were beter den olden
que campanas in turri cum clausura 80 luhrer als so vele guder gesellen vor-
(15 Jh.). Niesert, Münst. ürk. 7, laren. Renner, Lid. Hist. S. 326.
8. 427; wie dat ghiften (GeschefAe) lüs. II, 750h, 32. A. 0. überläßt
vntfaet van lieden Wert der luder dem H. B. 3 tunnas luzes, bald dar-
(wird deren Läuter, posaunt ihr Lob?) auf einem andern XI tunnen luzes.
bi der mieden (Miete, Lohn). Speg. 35 IM* ürk. v. 1426. (Wehrm.)
der Sonden f. 39^^. (Oder ist es : luder, Iftschen. luyschen, latere, latitare.
lokaas , aanloksel. KU. u. Oudem. KU. Woker sal men schuwen vmme
werden deren Lockspeise, locken da- vele saken, de daer in luuschen.
durch andere an?) Speg. d. sonden f. 33ä.
Inke (im Schiff). Als wy menden, 40 lusebasch. Vgl. wisch, de ge-
dat wy it klaer hadden, so horde heten is de Lusewisch (1352). ürk.
wy, dat dar noch folck under der d. histor. Ver. für Nieders. 8, nr.
luken was, Hans. Gesch. Bl. 1876, 477. (Lüneb. ürk. I.)
S. 89. losen, lausen; bildl. ausplündern.
Inken, schließen. Alstu te gode 45 ok de van Ryddageshusen Konden
wils doen gebede. So saltu ghaen se wol helpen lusen etc. Brschw.
in dynen winkel Vnd dyne dore dan Chr. 2, 160, 11.
luken wel. Speg. d. sonden f. 61h lusepunge, eig. Läusesack, als
(Vgl. luken, tunen, sepire. Voc. cop. Schelte: Lause^nge. S. Korresp. Bl.
Hör. belg. 7, 19). 60 3, 8. 45 u. 92.
LüTtfi 206 ItALMESlE
latte, Odäute, wat overbleve van deme kreymere, vor engeuer, negel-
den dren ferding geldes, dat scholde ken vnd pardiskörner, dat wart mir
komen to der lutte to s. Jurigen. frowen to lutterdranke (1397). Su-
Oandersh. Urk. v. U22 (3 Apr.). dend. 8, S. 241.
latterdrank. XVI kr. Herborde, 6
M
maisiere, Mauer. (Nach Sndlaert der older wiaer Beleet, de lade to
een maur zonder kalk oder eeo dikke samen driuen.) ; tserpent (das Eva
muur zonder aardewerk bevestigd en betrog) hadde wyfs ansichte . . Dus
die van schiet- of werpgaten voorzien moghen wal gebeten zyn De make-
is. S. Oudem. s. v.) • . also wy van 15 ligghen, went wyfs anschyn Hebben
der maysieren sien, Vestmen eene sie etc. das. f. 10^; makelinghen wer-
keerse daer an, Ho dat (obgleich) den geplaget gelik den serpente.
sie niet verbernen can, Doch maect das. f. 10^.
sie de vuyl vnd swart. Speg. der maken. 2. bestimmeriy festseteen^
Sonden f. 12ä. 20 aussettfen^ von Geld (nicht bloß testa-
make. 1. Buhe. De konyg (David^ mentarisch etc. vermachen). Vnd denne
der Absalon zürnte toegen des Mordes^ (wenn er seinem Amte nicht länger
den dieser an seinem Bruder began- vorstehen kann) wille wy vnd schul-
gen) to hant gaf syk to make (be- len Hinrike to synem leuende van
neigte sich), Do he horde schult 26 stund an, er wy ene afsetteden, ma-
unde sake, vnde sede, Absalom schal ken drittych marc gheldes wisser
hebben leyde (Geleit) etc. Josef, V. jarliker rente (1398). Sudend. 8, nr.
d. 7 Tods. V. 4692; vp euer borch 224.
vnder enem dake, Dar weren se (die malen. 2, Item, wan wey de swyne
Phüister) vrolik unde wol to make 30 malet, so keset de erfman dat beste
(ließen sichs bequem, wohl sein), das. swyn ; dat dar nest dat beste is,
5856; Den hongherigen dromet, Dat keset dat herschop. Cod. trad. West f.
vele spisen vor hem komen, Dan 1, 198. (Vgl. afmalen u. mälswin.)
etet he und is wal te make. Speg. d. malmesie u. melmesie. It. 2Vs 6.
Sonden f. 30c. — 2. Gemach. Tibbe 35 vor 1 quarten melmesye deme mey-
scal hebben in demsulven godesh&s ster, de de bussen goth (1486). Z.
en heren provene und zodane mak /*. Niedere. 1871, 8. 222. — ^Das
unde woninghe, alze er bequeme is heutige Monemva^ia ist ein altes, un-
(1379). Lüneb. Urk. II, nr. 930. bedeutendes Steinnest, das bis eur
makelinge (-ligge), Vermittlerin, 40 Klippe hinansteigt und mit dem Fest-
Kupplerin. Makeligghen syn vake land durch eine etwa 500 F. lange
occusoen to groter luxurien ( Über sehr.) Brücke zusammenhängt. Auf der HM-
. . Dat derde, dat gheft occusoen insel Morea gibt es überhaupt gar
Der luxurien misdoen, Dat syn make- kein Napdi di Malvasia. Der Ort,
ligghen, bi wien Men vake luxurie 45 den man fälschlich so nennt, heißt in
siet geschien . . Dus doen make- WirMichkeitMonemv(isia{yLo^zu.^i5ioL),
ligghen altoes, Sie sweren, dat sie von den Franken verwandelt %n Mol-
kennen voes(?), Vm te doen sneuen voisie, Malvagia, Maivaeia, Malvaxia
dat megedekyn. Speg. d. sonden f. (s. Ducange). Monemvasia liegt auf
lOb (Vgl, vorher f. 9^: Dat derde is 50 der Halbinsel Minoa, Ostküste von
MALSCd 20) MANDACH
Ldkonika. An diesem Ort und taeit dat led (1417), Hälberst. Urk. nr.
und breit in der Umgegend toächst 758. Was ist hier unter mamme au
kein Mdvasier^ wächst überhaupt kein verstehen? mamme, Zitee^ kann es
Wein^ ja wächst eigentlich so su sagen wd sachlich, und auch spraddich, da
gar nichts. Es ist wahrscheinlich, 5 mamme fem. ist, hier aber als masc.
daß Monemvasia (das 1205 von dem gebraucht wird, nicht sein. Sonst wird
Fürsten Wilhelm von ViUehardouin bei der Nachricht von der Erlaubnis
erobert wurde, später an Thomas finniges Fleisch verkaufen eu dürfen
Paläoiogus, dann an den Pabst, dann (s. vimiich) immer gesagt, daß ein
an die Vendianer, schließlich an die 10 weißes Laken demselben untergebreitet
Türken kam bis eum J. 1821, wo es werden soll.
ihnen die Griechen entrißen) damals mammelke, mamilla ? Hinr. Fmnd
d. h. sur fränkischen Zeit ein ansehn- hat 1452 in seinem Testamente neben
licher und wohlbefestigter Ort eines silbemen Schalen, Bechern und Rän-
der lokalen Centra der fränkischen 15 nen auch salverne mammelken ver-
Herrschaft gewesen, nicht nur für die macht. (Mitth. v. Wehrmann.)
Müitaria, sondern auch für den Han- mändacb. Den geBellen scholen
dd, und daß von hier aus die Franken ock jharlich freygelaten werden 4
d. h. die Westeuropäer, ihre Levante- gude mandage tho holden, welckere
artikel belogen, namentlich auch den 20 se scholen anfangen mit bewilligung
feinen griechischen Wein, für den des vaders, und scholen se holden
Monembasia den HauptstapelpUxte bil- den ersten up paschen, den anderen
det. Ein eweiter Hauptstapdplale für up Johanni, den drudden up Michaeli,
Weine war spater die Insel Kandia den 4. up nie jhar. So overst ein
oder Kreta, nach welcher man diese 25 geselle [sick] understahn werde, mher
Weinsorte auch vino di candia oder gude mandage oder ungewonlicke
vinum creticum nannte, womit tfu- feyrdage tho maken ahne disse 4,
weilen auch vinum romanium, d. i. schal vor ein ideren dach ein weke-
oströmischer oder griechischer Wein, Ihon thor straffe geven (1559). Hamb.
synonym gebraucht wird. Die Er- so Z. R. p, 40; so jennig geselle bin-
scheinung, daß der Wein nicht nach nen vertheyn dagen mehr denn einen
dem Ort seines Wachsthums, sondern mandach mackede, de schall solckes
ncuih seinem Hauptstapelplatß genannt . . behteren mit einer thonne behrs.
unrd, finden wir sehr häufig, auch in Nachtr. tfu d. Hamb, Z. R. p, 17. —
DetUschland, b. B. Bacharacher Weine, 35 b r e d e mandach ist der Montag nach
in Frankreich Bordeaux - Weine.^ Michaelis. Ztschr. d. Oeseüsch. f
Braun, Über Land u. Meer 1879, S. Gesch. d. Herzogth. SM. H. L. 4
875 ff. (1873) S. 183 u. 8. 419-20. „Die
maisch. De wulf sprak ("^ertiin J^cA^e, Bezeichnung erklärt sich durch das
auf dessen Bath er seine Haut hatte 40 tVi Mhd. u. Mnd. vorkommende Wort
hergeben müßen) : vrunt, gi sint yil brehen, glänzen, leuchten, und bedeutet
maisch; was min rät weder ju icht also den heUen Montag (an welchem
valsch, Mit valsche hebbe git mi mü dem Lichtbraten oder krüselbaden
vorgulden. Gerh. v. M 55, 127. die winterliche Lichtarbeit eingeweiht
mamme. Were ok . . dat jenich 46 wurde). Mit dem Sonntage nach Mi-
were, dede wandelbar vleisch hedde, chaelis begann die s, g. Gemeinwoche.^
alse bockfleisch, sufleisch unde vyn- Koppmann, Nd. Jahrb. 1, S, 111. —
nich fleisch, de scheide dar eyn tey- rode mandach ? . . und boet darvor
ken by hebben, alse (nemlich) eynen sin recht (erbat sich zum Eide) etc.
mammen, den scolden se setten up 60 dat denne de kopman (die Kauf-
MANDE 208 MANSTADIGH
mannsgüde van Göttingen) so von ome JMangdbret und eine Waize^ RoUe^
ncmen und he doen wil uppe den Mangelhole. ^Een mangelholt est
roden mandach etc. Actum VI post species minor einer RoUe.^ Büteaw.
dominicam Oculi anno 1476 etc. Nd. Buhest. 9^ 48 (In meiner EUem Haus
Karresp. II, S, 66. — Verloren maen- 5 uhjlt noch ein solches Instrument^ aus
dach, hilaria, dies primus lunae post EichenhöU verfertigt^ in Qd)rauch.}.
Regalia, luxui sacratus. Dicitur ver- — Ein mangelstock ist eine (dünnej
loren, quod convivüs, lusu et jocis BoUej die auch zum KuchenniusröUen
perdatur; nnde et sicambr. raesmaen- dient. £n dan (den Teig) met een
dagh dictus; aliis verkoren, quod lo mangelstock rolt so dun als ment
magistratus tunc Belgii multis locis krygen kan. Ostfries. Kochb. v. 1656
eligatur et creetur; ver-sworen sive f. 10,
ghe-sworen, quod tunc in magistra- manklaeht, MannesJclafler. De we-
tum electi jusjurandum praestent. vele de quam her gevaren Mit sinen
KU. 15 in den strit mit macht, Wol boven
mande, qualus. Dief. ende vyff der erden ene manklacht (Hs. man-
wytten kese, die stonden voer 12 kr. craft). Gerh. v. M. 49, 161.
ende voer ene mande ghegeven 1 kr. mftnkop. (Zur Mandelmilch) eyn
Bechn. v. 1475 (Essen). Z. d. Berg. weynich mankoppen säet, soo de per-
Gesch. V. 11^ 194 ; ende de (kese) 20 son geen rust (Ruhe) heeft. Ostfr.
kostede toe wegen ende to voeren Kochb. v. 1656 f. 20.
mytter mande, daer die kese gelecht mannich. Auch im Comparativ ?
worden, 2 wst. das, Alse dicke eyn vnser borghere eynes
mande, Gemeinschaft. . . an den daghes wedder eynen anderen edder
wischen und angeren, dat mande 25 mannegheren man (gegen einen oder
(Gemeingut) heytet (1341). Sudend. mehrere) vordobbelt etc. Brschw.
8, S. 60, 21; item eyn halleff demet Urlcb. p. 12t
zatlandes in den mande-thfin (1466). män-olie» Mohnöl. Dat de olie sy
Ostfries. Urk. nr. 846; wert sake, neyn maenolie gewesen, sundem von
dat van dessen viff personen yenich 80 rouesate (BÜbsaat) gemaket. Brschw.
storve, so moghen de anderen ver TJrTc. v. 1504.
personen enen anderen personen van manselen. He (der Wucherer) re-
eren manden - vrunden in de stede kent, dat he doghet doet, Dat hie
kesen (1426), das. nr, 335. dor wassdom (d. i. emolumentum)
mangel und mangelinge, Streit, 85 leent zyn goet. Tghemac, dat die
Kampf. Is mangel tuschen gilden, arme heuet, Rekent he, dat he em
so etc. Ock is eyne gilde schelachtig gheuet, Tzolaes tyet he den armen
mit einer anderen gilde. Niesert, ane, Mer den wasdom waent he tont-
Münst. Urh. 3, 8. 252; is mangel fane; Dus wil he mantzelen zyne
tuschen twen gildebroderen etc. das. 40 vnmate Quanzys (d. i. quantstoeise)
S. 253. — Dat he vor Blerenstede vnder de caritate. Speg. d. sondenf.
in der mangelinge sy veltfiuchtich 33^. — Es muß etwa heißen: ver-
geworden etc. Halberst. Urk. v. 1588; stecken^ bedecken. (Nach Le Long
dat a£fgehowen ohr belangende ist = mompelen, heimlich reden; nach
he erbodich, so he bewysen kan, dat 45 Oudemans wahrscheinlich = bedekte-
idt in der mangelinge gebleuen, ehme lik iets voorbereiden u. manseling =
schyn tho geuen. Wism. Protok. v. bedekte handelwijs. Beide Bedeutm-
1571. gen passen nicht gavus zu obiger Steüe.)
mBStgeln^ (die Wäsche) röUcfi. linum manstadich? Storve ein vrawe,
lotum adaequare. Es gehört daeu ein 60 dar kinder in den sameden weren,
MANTEL 209 MAST
80 mach de man sines gudes de Chr. (ed. Zoher)^ S. 13; a. 1478 in
helffte nemen unde schal den kinde- s. Gallen dage wart gerichtet de
ren de anderen heUSle gheven. Hedde markbom vnd knop vnd de hane.
he aver manstadich ghud (Gut, das das, S. 14.
er in msLüstAty als Lehnsgut hat?), dB,t 5 marketrecht, Gerechtigkeit, d. h.
mochte he tovoren beholden alle de ' Abgabe für die Erlaubnis den MarJct
wile 'he leve (1409). Z. d. Hare-V. beziehen eu dürfen oder in einem
13, 8. 93. Markt zu wohnen, S. Lexer s. v.
mantel. Wert jemant beuunden (Einnahme:) it. von marketrechte,
myt eines anderen echten wyue, de 10 dat vp dem markede gevallen ys, 2
hefft sin leuent vorbort, mer wyll de marg. . . it. antworde my de schulte
echte mann des wyues eine gnade ynde de scryaer von marketrechte
donn vnd nemen syn gelt, dat steidt von den husen in der stat to Mun-
an sinen gnadenn; mer dat wyffsall den (1397). Sudend. 8, 8. 249; III
dragen eine mantell, also dar tho 15 kr. deme sculten, deme scriuere^ so se
geschicket vnd gemaket (in der an- datmarketrechtsammeden.dti^.iS.^^0.
deren Bec. den schanthoyken). Big. marketschdn = marketgeve. Der-
St. B. 38, 55. tich molt roggen marker (l. market)
mantelkint. Desse (die per subs. schönes koms. Cod. trad, Westf. 1, 136.
matrim. legitimierten Kinder) heiten 20 marsel = morsel. It. dar na en
wy mantelkindere. Gl. z. Ssp. L 36 punt marceile (1500). Meld. Jahrb.
(Homeyer 3 Aufl. 8. 182), 10^ 8, 86; dar na nympt men afi de
mare. ///, 33l), 32. — 3 demet schowers, vnde lecht denne dar inne
gheleghen tusken den maren bi der wytte marcelle. das. 8. 87; de wyt-
E. (1475). Ostfries, Urk. tir. 949; 25 ten marsein; brune marsein. Nd.
ses grase, streckende myt de eene Jahrb. 3, 8. 85.
ende an de maer (1478). das. nr. 999. masch = nasch, scatula (d. i. 8cha'
mark, Nota: quociescunque agitur tulle), masch. Die f. He hedde laden,
vel scribitur de marca simplici sine masghe unde stulpschottelen, der
addito, tunc est intelligendum de 30 weren eyn del besloten unde eyn del
vsuali marca currente cuiuscunque unslothaftich. Gott, Urk. v. 1410;
patrie. Cum autem dicitur marca ar- de acta seint in einer maschen vor-
genti, sunt quatuor floreni. Si autem pitschirt. Gott. Urk. v. 1554.
dicitur lodige marck, sunt quadra- mäsgat, Mauerloch. Der duuen
ginta solidi patrie. Si vero ponitur 35 slacht (gleicht) he (der Geizige) recht
lodige marck suluers, sunt septem in dat Die bruet int seine maesgat,
floreni. Si ponitur lodige marck sul- Daer sie er jonghen vutverloos. 8peg.
uers Witte vnde wichte, tunc est d. sonden f. 29^ (^9^* mensegat; u.
purum argentum, et sunt 7 floreni bei Oudem. masier-, maisieregat).
vnde 1 ort. Si additur eyn marck 40 masselen. II I^ 41^, 7. „m. sind
suluers hildensemscher edder bruns- Brandpusteln. Wer auf brennendem
wigscher wichte vnde witte vnde Hdz (glühendem 8prickwerk) hockte
weringe, sunt 5Vs floreni, quia talis krigt Brandpusteln an die Schienbeine;
marca habet XI loet argenti puri. wer ins Feuer geht, verbrennt skh.^
Aufzeichn. über die Mark im Brschw. 45 Krause, Korresp. El, 2, 40.
Bathsbudi (1400). Sudend. 9, 8. 143 f. mast, auch fem. Mast, he sal dat
mark(march)b6m ? It. so ys de eylant seen to halver mast to. 8eeb.
yseren stanghe hoch, de vppe dem p. 44, 15. „Man befindet sich im en-
marchbome steyt up unser leuen geren Sinne in Sicht des Landes, wenn
frowen torne, XII fothe. Alte Strais. 50 es vom Verdecke aus zu erblicken ist.
Naohtrag sam mnd. Wb. 14
MATE VINÖEN 210 MEIfiOM
Man wird es aus größerer Ferne sehen standaa enen wedder setten in de
können^ wenn man sich auf halbe mechte des slotes to der Ässeborg
Masthöhe begibt (sen to halver mast) (1398). Sudend. 8, S. 309, 41.
und aus noch größerer^ wenn man mechtiger, der Macht, Vdlmachl
gane nach eben in den Mast steigt 5 hat, JBevcümächtigter. und gemenlik
(van boven sen).'' Breusing, das. p. L. alle, de se hebben beschediget, darup
mate vinden, Mütel und Wege fin- hebben se clage gedichtet, sunderlik
den. Uly 439k, 28. — Kan he ok dat cort is gescheen, als Siwert Gro-
mate vinden, dat he vns entledige wel, Lissow . . ynd vel ander van
to den van Rottingen twen hundert lo der hanze, de hir sint und ere mech-
mark, de se hebben an Westerhoue, tiger hebben umme eren schaden to
dar schal he sek trn welken an be- manen (1437). Hans. Rec. IP, 8.47;
wisen (1400). Sudend. 9, nr. 85; unde nu hefft sik desulve R. laten utbor-
loevede eme darvore dre dusent mark gen und is wechgetogen und hefft
upp S. Mertens dagh to betalende. 15 mechtigers gesettet, de sik mit syme
Des gheldes kSnde hertoghe M. nicht wedderzaken in dat recht und dege-
wol mate vinden; darumme ward he dinge gegeven hebben etc. (1439).
nogh toerneger uppe den rad (1370). das. S. 259.
Lüneb. Urk. II, 8. 41 (Vciger). mede-, mdtlant, Mäh-, Heuland.
mategeselle. Ist nach Koppmann 20 buwacker, fenne (Weide) vnd met-
(Korresp. Bl. 4, 95) fälschlich eu- landt. Jeversche Urk. a. d. Mitte des
sammengeeogen; mate soll Adj. sein, 16 Jh.
also mate geselle, ein geringer Kauf- medelgelt, Mietgeld als Handgeld,
geselle. Ebenso soll das Beispiel, unter Item 8 0. deme tornemanne to me-
mate, (III, 8. 42) enen maten schip- 25 delgelde , do ohne de radt annahm
man etc. das Adjectiv mate bieten. (1509). Z. f. Nieders. 1868, 8. 199.
mate ist sonst nur als Adverb, bekannt. medelnden, miüauten d. h. harmo-
matere. ///, 44^, 10. Vnd bestryck nieren. welk uns der redelicheid nicht
en (den Aal) vmme her mit gehacke- medeludende beduncket (1474). Win-
den petersillien, saluien, matern, ba- 80 nuir. Brief.
silicum vnd timean, vormenget mit medesamicheit, das Zusammensein^
solte. Hamb. Kakeboek B. Uli. OeseUschaft. (Die Daneiger Frauen
mathier, eine Meine Münze, gul- bedanken sich für die ihnen vom K.
den, der XL mathier vor den gülden Erich von Dänem. und seinem Gefolge
strecket. Brschw. Urk. v. 1513. Oos- 85 bewiesene) frundlike und lefflike mede-
larscher Grroschen mit dem Bilde des samicheit und bywesen und vor erber
h. Mathias. Häufig in Brschw. Chr. erlike handlinge und geselscop (1437).
2. 8. Glossar. Hans. Bec. IP, 8. 116.
mätje, ein rundes Maß für trockne medeseten, mit - eingeseßen. vnd
Ware, ^UoTheil einer ko^(=lKubik'' 40 laten em des geneten, dat he vnse
meter). — 1 tunne 4 veerdup, 1 veer- medesetene borger is (1423). Lüb.
dup 4 maetjes. R. Friese, Rekenk. Urk. 6, nr. 486.
p. 173 (Daher maetjes-heringe ? une meibftm, Maibaum. Dewyle ock
kanaster-tabak?). eynn vntuchtich gebruck is, dath
Matz, (Koseform eu Mathias?). 45 menn vp meyauend enenn meyboem
mester Matz ist eine Bezeichnung des settet, darby megede vnnd mansuolk
Henkers. Brschw. Chr. 2, 223, 28. de gantze nacht wackenn, drinkenn,
mechte = macht, Gewalt. Were tzechenn vnd sustes andere vnbyllicke
oky dat her L. ichte T. affghingen hendele dryuenn, oick mit der ping-
van dodes wegene, so scheide we von 60 gesterblomenn, so scholenn desului-
MEIER MEIGER 211 MENDELDACH
genn beidenn gewonheiden hirmede daer mede verbliden. Hyr op in Job
gantz affgedaenn wesen« Jeversche so lesen wi: Trompen, nacaren so
Urh V. 1536. beiden si, Vnd verbliden in orgelen
meier, meiger. Dyt ys dat zomer- vnd in snaren etc. Speg. d. senden
Ion (Sommerlohn), dat men deme b f- ^Sb,
gbezynde ghift to lone: Henneke melde = mele, Mübe. (furfures
deme meygere (nicht Mäher, sondern [crinium] nyss, [caseorum] melen;
GroßkneM) 1 mark, vortmer Nolteke [carnium] pfinnen. Dief.) — ^ Black
deme anderen knechte IX Schillinge, ghemaket van watere, dar wormede
vortmer der meygerschen (der Oroß- lo (Wermuth) ynne ghelegen edder so-
tnagd) ^/s M. der arne maghet V2 m. den hedde, de bocke dar mede ge-
Henke dem swene (Hirten) VIII seh. schreuen en gnaget nene melden,
Lipp. Bechn. v. 1386 (Preuß). matten, muße. Herbar. f. 85h.
meiget? IUI elen ghemeygedes melde = mele = alvens. 1 tonnen
lakens, de elen vor V sol. vnde II Vs I6 pulver, eine halve tonne kornekruth,
elen groves de elen vor Y sol. — 1000 loede (Kugeln) nnd ein melde
VIII elen meygedes jo de elen vor blig. Renner, lAvl. Hist. p. 279.
IP/2 sol. nnde P/s elen, de elen vor melken, als starkes V. He messede
Uli den. Bentrechnung über den lan- den stal, he malk de koe. Fast-
desherrl. Lipp. Haushalt von 1366 20 nachtssp. 97J2, 30.
(Preuß). (mSn-) meinbdm, Baum^ welcher der
meiboge, Maifest. Item des don- Gemeinheit (der Mark) gehört. Qui-
nerdages na Gantate (1391 Apr. 27), cunque secnerit meinbom, solvet lig-
do myne jungheren unde myne junch- norum comiti urnam mellis; qui in-
vrowe hadden den meyghoghe to 25 ciderit snetbom (Grembaum)^ solvet
Volkerdissen, vorterede wy dar unde XXX solidos et UI obolos (13 Jh.).
to Brak XX seh. In einer Rechnung Z. d. Harz-V. 11 (1878), S. 97.
von 1389 heißt es bei einer Ausgabe (mende), meinde = mene, meine,
eum Mittwoch ncidi Pfingsten (10 Juni): Meinung, Absicht, nnd offt dat nu
da myn junkher den meyghoyge helt 80 de meynde wore, dat etc. Brschw.
to den Egestersteyne. Lipp. Bechn. Chr. 2^ 267, 1.
(Preuß). mendeldaeh. „Der mendeldach soll
meilant, Festland, engl, mainlant. seine Erklärung haben 1. vom Mandd-
Unde dar licht ene rudze ander wa- brot. Waüraf, Altd. hist. dipl. WB.
ters harde by dat meyland. Seeb. p. 36 S. 58; 2. als Freudentag: von Groote,
18, 4; nnde by dem meylande dar Hagen* s Beimchron.d. St, Coln,S. 278;
licht ene rudze etc. das. § 6; unde Hoffm. v. F. Zu Theoph, 8. 39 n. 132;
sal segelen tuisschen dat eylant unde 3. als Erinnerungstag^ vgl. goth. ga-
dem meylande in de mydde werde minthi. Woeste; 4. vom htein. man-
etc. das. p. 33, 30; to den meylande 40 datum do vobis; Birlinger im Gl. eu
(megelande A.). das. p. 16, 31; es den Cöln. Chr. (Chr. d. dtsch. Städte
wird Inseln oder Klippen gegenüber- 12, S. 415; 14, S. 993); [vgl. Lexer
gestellt. S. Gloss, jsum Seeb. s. v. mandäte]. 5, als mendicantium
meinstrandie, die Zunft der Sänger dies (vgl. engl maundy-thursday, vom
u. Spielleute. (Der menestreelen, min- 46 normannischen ma[u]ndier, statt de-
strels) menestrandie, de minnezangers- ma[u]ndier au^ tat. demandare).
befit, het minneeangersgüd. Oudem. Krause im Nd. Korresp. Bl. 4, S. 53.
De vyffte houerde, de heren plien, — Mir scheint die Erklärung Hoff-
Dats van den meinstrandien, De se manns das Bichtige getroffen zu haben:
hebben to eren maeltiden, Ere gasten 50 sachlich, weil der Gründonnerstag ein
MENE 212 MENGEN
üHtäeulscher Festtag von so hoher Be- der geordneten Begierung des BcUhes),
deutung war, daß ihn die mittelalter- Anno 1394 do was dat meyne beste
liehe Kirche nicht in die Fastenzeit thom Sunde. Alte Strals. Chr. (ed.
einzuschließen vermochte, sprachlich, Zoher) 8, 7; a. 1453 do was ock
weü neben dem Mendeldach ein Men- 5 thom Sunde dat meyne beste, das,
delberg existiert, der als mons gaudii, S. 11.
mons Veneris glossiert wird [auch „mene, meine sweren, falsch schwo-
mendeltrahen , Freudenthränen ; bei ren, findet sich bereits aus d. J. 1296
Oudemr^ mende, -Frewefc, zieh menden, im MeJd. ü. B, nr. 2385. Aus der-
sich freuen; menderlike, fröhlich].^ 10 sdben Zeit das Suhst. nr. 2423: umbe
Koppmann, Nd, Korresp. Bl. 4, S. 54. dhene menech (l. meneth?) steit he
Dieser Erklärung Koppmanns schließe hir gescreuen ; dor dat, dat desse
ich mich an. Vgl, auch noch: Aliis, meine dhe (muthm. meinedhe) deme
nempe Coloniensibus et Juliacensibus rade witlich sint, hern van Y. unde
mendeldagh et mengheldach dictus; 15 h. van K., so ne mögen sie neuen
et mendelbrood sive menghelbrood manne anme Lubescheme rechte
panis ex farragine, tritico nempe et sines rechtes helpen.^^ Latendarf, Nd.
secali, quaetuncpauperibus erogatur; Korresp. Bl. 3^ 8. 45,
panis autem candidus in templo sacer- mSn-edich. Acta sunt hec apud
dotibus distribui solitus pridie para- 20 arborem dictam meynedige bom
sceues, qui menghel-brood Juliacensi- (1290). Niesert, Miinst. ürJc. 7, S.
bus, Flandris Brugensibus krickemicke 446.
dicitur. Kü. s. v. witten donder-dagh. menel, Ochsenstecken. Ein man
Ferner: Auff mendeldach pringet der hadde einen ossen lef, Mit dem he
schult zum Osthoffe alhei im kerspell 25 sinen mes ütdref ; Do he one mit
36 mendelkoke, darzu werden ihme dem menele stak, so dat de hüt ome
von der abdieen zugemessen 2 scepel tobrak, de osse ome to sprak etc.
weits spikermat; item er krigt wid- Gerh. v. M, 82, 3.
der 5 Stiftsroggen, 5 kanne behr, 5 meneweke. Zur Datierung: Dez
beringe, 5 ejer, 5 hellinge, 5 höhnen, 30 Sonauendes an S. Michahelis dage . .
und der angedeutete koke pringet, Dez sondages neist . . Dez mandages
krigt auch essen und drinken. Von in der meyntweken (1397). 8udend.
erneuten 36 koke kreiget ider junfer 8, 8. 226, 7.
1, scholejunffern 1, badesmaget 1, mene-, meinewerk. wachte, were
iunfer Haddewich 1 ; die uberigen 35 vnde meynewerk scholen se don ghe-
pleiben bei der abtei. Aprilis 5 D. lik anderen borgheren (1390). Su-
Auf Mendeldach den Jungfern auft dend, 8, 8. 193, 47; T. heft ghevun-
chor ein mendelbroed, haltend vif det (d. i, ghewundet) L. in denme-
proeven broet, dazu kriegen die jung- neu wercke (d. h. bei einer aUgemei-
fern half, und herrn, auch custers 40 nen, von aUen Bürgern stu leistenden
half; den Jungfern eine schale mit Arbeit), dar vor mach eme to böte
sucker und eine mit krude ; noch twe werden XXI lichte gülden, unde dat
kanne dranchs oder bastart, den ys dubbolt, na den male dat yb is
herrn vnd custers 1 quartale win, gheschen als vorges. ys. Emd. Büß*
custers und herrn ideren 1 d. euch 45 buch f. 37.
den kleinsten Jungfern. (Pfründen- mengelle, Mengdei, ünredlicJikeit,
ordn, in Frckenhorst nach 1570,) Cod. De kopman bruket vele van menge-
trad, Westfal. 1, 176. lyen. Henselin, Nd. Jahrb. 3, 8. 14,
mene« dat mene beste, ReptMik mengen, Nebenf, eu mank, zwischen,
(di^iökratische Regierung im Ggs. jm 50 He hadde ök ene wisch, dar he an
MEN6SEL 213 MESLOK
how mengen twene sine knapen etc. ernsthaftigen an unde grep den pre-
Gerh, v. M. 29^ 23. ster by synexn rechteren arme, dat
mengsel, i. Gemenge. Roert den he dat merk beheldt beth an syn
stevich het mengsel (gemengten Teig) ende. Nd. Jahrb. 3, 57; God sprac:
darin. Ostfries. Kochb. v. 1656 /. 12, 5 waer bistu, Adam ? Ym dat noot was,
— 2. bunte Farbe, mixtara, varietas. dat he merc nam (es sich merkte),
KU. (In der cleder grote vromthede), Dat he in crancheden was getreden.
So men ny mencselen visiert (erfin- Speg. d. senden f. 107h.
det). Speg. d. sanden f. 95^; mencsel merle, waterly[u]8e, lens aqaatica.
verweent vnd vremde verwe is ny- 10 Wolf. Hs. nr. 363.
mand schuldich te begheerne. das. merlink = marlink. Deme repere
menseholt (= mensegat?). H. A. vor merlingk vp dem klocktorne.
J. ad murum granarii H. quedam Wism. St. Jürg. Reg. ad a. 1538.
ligna in foraminibus dictis menzeholt merren. Swe batet, dat ome ere
interser[ue]runt etc. Lüb. Ober-Stadtb. 15 gevet, Unde minnet, des he laster
1353, Mar. Magd. (Pauli). (Sollte hevet, De is ein del der sinne ge-
es nicht heißen müßen dicta statt merret, d. h. in seinem Verstände auf-
dictis, auf ligna beeog&n?) gehalten, behindert, ^erh.v. M. 26,49.
mSr, mSrer, vornehmer. De(r) eny- merse, marse. Item in konyngh
ghen dochter sal men beraden an 20 Hakens breve stan twe punte : to
eren mereren (der höheren Standes deme ersten, dat de kopman mach
ist als sie) oft gheliken vnd gheuen vrig in de havene segelen, men de
der mede theyn dusent goldene ryn- schepe, de mersen hebben edder top-
sehe güldene (1487). Niesert, Münst. kastei, de scholen de mersen afnemen,
Vrh. 6, S. 93. 25 er dat se to der bruggen leggcn
mer. Wenn es alleinstehend ^^nur^ (1294). Hans. ürk. v. Höhttaum I,
heißt (z. B. en dow vil up ere pau- nr. 1149, S. 397, Anm.; Do haelde
lune nachtes, des morghens, wan ze wy euen hupen stene . . und wun-
to seghen, zo vunden se mer blot. den de marse ful stene. Hans. Gesch.
Lüb. Chr. 1, 38), so ist es nur durch 30 Bl. 1876, S. 85.
Wegfall einer vorhergehenden Nega- mersener, Kaufmann, Krämer,
tian eu erklären. S, Grimm, Gr. 3, Merseners oufenen (üben) achte son-
244 f. — Vgl. ne-mare. De man den in ere neringhe. Speg. d. sonden
(im Streit mit seiner Frau) by zynen f. 38a,
drce sonen swoer . . Dat wyf sprac: 35 mesldk« „M. wird nicht als Dill,
gjhehiyersYforen (falsch geschworen), wilder Kümmel, eu erklären sein.
De twee jy niet to behoren. De eene Dies bedeutet auch das griech. [/.tüov
ne is juwe maer (nur der eine ist gar nicht, sondern, soviel sich fest-
euer). Do wolde de man weten ciaer stellen läßt, nur überhaupt ein dolden-
etc. Speg. d. sonden f. 124^^ ; de dieflf 40 artiges Kraut. Von doldigem Blüten-
en steelt mer alleene, Hyr en groot stand, zugleich aber zur Gattung allium
deel, ghender een cleene, Dat si yin- gehörig, ist allium ascalonicum, Esch-
den sonder wachte , Mer wokerers lauch. Es fragt sich nur, ob wir hier
Stelende zyn bi daghe bi nachte etc. eine weitere volksetymologische Ent-
das. f. 34^. 45 stellmig für das schon aus dem latein.
mergelmfis, Mcrgelbrei, Schlick. De Namen entstellte esclök oder nur einen
grünt is groff, grys sant myt merghel- Schreibfehler des Glossars anzunehmen
mose gemenget. Seeb, p. 61, 7. hohen.** Sprenger, Korresp. Bl. 3, S.
merk, Zeichen, Merkzeichen. Unde 92 (Is t es esclök mit vorgeschlagenem
(de stimme) sprack ene (den Priester) 50 m ? ^. WB. III, ia, 21).
MESSENIEDE 214 MIDDE TO
messeniede = massenie, Diener- künden unde moghten (1355). Brem.
Schaft, So vele doet houerde verteren Urh, 5, nr. 76,
In spise, in clederen vnd in messe- micke? Desen Adame, der au/" cZer»
nieden. Speg.d, senden f, J2h; Tvierde Ruf Gottes sich deckte (in dat ick
(das 4te^ wodurch JReichthum zu 5 naect was, dectic mi) slacht (gleicht)
Grunde geht) is menichte van messe- bi, De syne senden in hold stille,
nieden, Die an cleuen den ryken Want vor gode be se decken wille
lieden. das. f. 29^; Wolta leenen . . Dit staet in Job gelästert wel,
de[n] godes messenieden, 6od solde Int sestiende (? 31^ v. 22?) capittel:
bondertvolt weder gheuen. das, f. 10 Mine schulderen van den juncturen
339>. Valien Vnd de arme motten beenre
]ne8set(mest) wert, wird selbst verun- alle Moeten gewreuen syn in stucken,
staltet in meswerder, cultellifex. Voc. 0& ick in deckefl bin in micken
Oldenb, — Die Form mestwercht ist (d. h. ?) Gelyck den mensche m.ine
gebildet wie andere mit -wercht zu- 15 misdaet. Speg. d. sonden f. 79h.
sammengesetzte, s. B. korssenwercht. micken, Aas Auge auf etwas rieh-
mestink (mestinge), Düngung. Nee ten^ achten. Is sie (eine Frau) sim-
locentur agri pr^ositure alicui nisi pel of vterlike Gecleet, daer vp saltu
ad vnum fimum tantum, quod eine nicht micken« Speg, d, sonden f. 12^;
mestinck nuncupatur^i5J%.^. JV»e5er^, -20 de eerste (manire des Übermaßes im
Münst. Urk. 7, 8. 430. Eßen) is als men etet dicken (öfters)
metegingef Maßseteung^Maßgebung. Daer gemeente (d. h,?) weynich up
In gelde to nemende vor absolucien micken. das. f. 2^.
vnde breve to besegelnde solle wy middelbar, mittelmäßig, recht is,
(Bischof von Münster) holden de 25 dat men thende gheuet Van den
wyse des houes to Colne vnde meto- besten, dat men heuet. Noch tachter-
ginge des capitels vurgescr. (1426). ste (das hinterste^ schlechteste) noch
Niesert^ Münst. Urk. 7. 182, dat middelbare. Speg. d. sonden f.
meterne, matere, matricaria minor. 104c.
Wolf. Mscr. nr. 363. 30 miA.iit\mgt^ HaXbscheiäung^Theüung
metselrie, structura muri. KU. eur Hälfte. Mit steinen vnde holtinge
Fundire in dieper oedmodicheden; eine schedinge vnde middeUnge in
Altyd ter hoghesten metselrien Dat dem dyke gemaket. Wismar. Protök,
diepste fundament wi sien etc. Speg. v. 1561.
d. sonden f. 88c. 35 middelrecht. Was m. ist, wird er-
meven. also dat des capiteles lüde, klärt durch folg. Stelle: myt rychten
so war de beseten sin, vnbeschattet vnde rechten, hogesten, sydesten vnde
bliuen sun van deme gogerichte, meuen alle andere rychte, de dar entwisken
(indes^ aber) se solen halden des jares syn (1401). Lüb. Urk. F, nr. 18.
ere echte godinch. . . also lange alse 40 middelrift, Zwerchfell, (Om lever
de ghene gogreve is, meuen wanner worsten te maken van een swyii)
de gogreue entsat were, so etc. Nie- , . dan nimtman het buyckspeck,
sert^ Münst. Urk. 7, S. 453 (beidemal , . ket (ein oder zwei Buchstaben sifid
ist fälschlich gelesen: menen); sculde beim Einbinden abgeschnitten) , de
wi unde willen by unsen reghten 45 kraus ende de tonge, middelrift, en
heren mit gansen truwen bliven . . harte etc. Ostfr. Kochb. v. 1656 f. 2^.
meven (indes) dar sculde wi dogh midde to = mede to, mit dazu d, i,
to komen ane arghelist mit then außerdem, de rad leyt alle nacht wa-
besten, wor wi mit vruntliken dingen ken und leyt midde to de huse der
(d. h. auf freundschaftliche Weise) ßo schichtmekers hemeliken bewaren.
i-J
MIDDEWEKE 215 MISBEDEN
Brschw. Chr. JS, 343, 11; dat was Man ertmrtet eigenUich: so ist es,
eyn koyk unde eyn bruwer middeto. und nicht anders. Sollte es eine ellip-
das. 460, 19. tische Redensart sein, gleich dem
middeweke, als Gerichtstag: go- mnld. min no mere = gerade so?)»
dinge, welch vth noethwendigen or- 6 min. Zu bemerken ist noch, daß
Sachen van den gewontlichen plicht- min def und ähnliche Ausdrücke be-
dage, mide wecken na pentecostes besz eeichnen: der Dieb, der mich bestoHen
up dussen dach vpgeschort word etc. hat.
Gr, Weisth. 3, 108, — de krumme m, mines, Gen. von ik. We mynes be-
Des sondages als de palmedach was 10 kennet vor den laden, des wil ik be-
. . des mandages na dem p. . . dez kennen vor mynen uader. Old, Evan-
middewekens, als de krumme midde- gelienb. f. 102^.
weken waz (1397). Sudend. 8, S. 244. minken, verstümmeln. Eten und
mide ? Eyn bedeler, dede ane not drinken se (die Putesüchtigen) eer
hinket, Eyn prester, dede leuet ane 15 minken (d. h, sie knappen lieber an
ee, Eyn myde, dusse vnde noch dre, ihrem Eßen und Trinken ab), Dan
Dede kopen vp deme ekenen brede (als) se houerde (Hoffart) laten zin-
(d. h.?), We de sosse vlut, de het ken. Speg. d. sonden f. 97^.
vrede. Josef, V. d. 7 Tods. v. 6610. minner. de minner tal. Vgl. Heb-
miden, als schw. v. Also mydede 20 ben de (24 molter hafern) vorsethin
dat ene part dat ander. Lüb. Chr. unde nit betalt van achte jaren negist
2, 424. vorgangen, dat is nemeliken van den
milde, freundlich, lieb. Unde dar jarn na Christi geburt der kleinsten
(de lakene) vorkopen na older ghuder tall dre unde viflFtich. Urk. v. -J. 1461.
milder wonheit (1442). Hans. Bec. 25 Z. f. Nieders. 1871, S. 104. S. auch
IP, S. 509, tal. IV, 5069^, 50.
mile, als Zeitbestimmung. Do se minninge, Verkleinerung, Wy wil-
gelagen (auf dem Bette) eine wile, let, dat vnser hoff in all den rechten
Nicht vul to euer halven mile, Do . . vort bliue, sunder jenigerleye aff-
suchtede de wert. Gerh. v. M, 27, 128, 80 treckinge offt mynnynge, alz et alzus
mile, (Kohlen)meiler, als fem. 2 0. lange gewesen heuet (1304). Niesert,
deme sulven vor 3 nacht by der mile Münst. Urk. 3, S. 18.
to wakende (1480). Z. f. Nieders. minte, dat, das meinige. yk be-
1871, 8. 212. gere, gy my ok wedder tor stede
no min no mee, weder minder noch 35 leyden by dat mynte (1495). Wism.
mehr, d. i. nichts anders als, gerade. Brief.
Vgl. min no mee, (mere,) juist eo, minnte, Form ? De viltholt is van
Oudem. We ju luden, de zyn no mennyger mynuten; De ene ruch
min noch mee Gelike den graue, dat binnen, de ander buten ; De ene
buten es Bescreven, bynnen stin- 40 grijs, de ander vael etc. Nd. Jahrb.
ckende mes. Speg, der sonden f. 94h 2, 56, 72. (Bild aus der Schreiberwelt
(Diese Ausdrucksweise findet sich — entnommen, wo minute ein erster Ent-
ais Flickwort — sehr häufig in diesem warf, Concept etc. ist, mit kleiner
Buche). Schrift oder mit Abbreviatur geschrie-
min. Vader, nu vorsta wy recht 45 ben?)
dynen syn. Rechtferdicheyt is in uns mirc, Ameise. du traghe, ghanc
sulven verborgen; De sulven wyl, ier mieren etc, Speg. d. sonden f. 65^.
fyndet se, dat is nicht min. Henselin, misbeden (misbieden, aan iemands
Nd. Jahrb, 3, S. 19 („Das ist nicht eer of goeden naam te kort doen.
weniger, nänU. der Fall.^ Walther. 50 Oudem.). De een wulf den anderen
MISBEREN 216 MIS-SITTEN
niet miesbiet. Speg. d. sonden f. 117c he syn deel van zynen goede Willens
(Gleich darauf: De een wulf den an- (absichtlich) misleit, so dat (= dat et)
dren niet bit, beißt, Mer de een hont misuart. ^peg. d. sonden f. 5^.
den andren torit). mislik, 1. gweifelhaft, ungewiss,
misberen u. -baren. He (der Nei- 5 eventualis. Dief. Misselic so eist in
dische) droeft vnd misbaert, Vm dat orloghen Dat gheual van stride nu
zyn euenkersten wel vaert. Speg. d. unde nu. Speg. d. sonden f. 117ä, —
sonden f. 113b,. — J2. adv. unangenehm. Dat sere
misehen (mysehen) ? Dat me nicht roisselke luden (lauten) solde ("= sehr
en Stade, dat jennich unser borger 10 verdrießlich wäre). LOb. Urk. 6^ nr.
eder lernet buten den doren bi den 235, S. 270.
Steinwegen myßchen make; sunder misliken, misfällen, nicht behagen.
weme des to donde sy, de late sinen De derde zake, dat traecheit moet
mes voren buten de slach in dat velt syn gehaet, Is dat se gode so mis-
(1383. Hüdesh.). Z. d, Harjg- V. 13, 15 lyct, Den duuel bekomt . . Dat se
S. 87 (Das Wort scheint ^Misthaufen^ gode mislyct, Dat staet in apocalyp-
eu bedeuten; oder ist es vielleicht = sis wal verclaret. Speg. d. sonden /*.
miste, Düngergrube?). 66c; se (gramschop) mislyct gode.
misdanken; auch = misdunken? das. f. 114^.
Van wegen des kindes vaders, sei. 20 misrake. Merken vnd ansien De
N. N. kleider und schmyde sal unde misualle, de moghen geschien Vten
will sich H. W. jegen dem kinde misrake der tonghen (d. i. fehler-
alsso erkennen, schicken und erlogen, haften, unsweckmäßigen Gebrauch der
dath man sich des gegen ehm nicht Zunge). Speg. d. sondeft f. 136c.
sali tho misdancken hebben, sondern 25 misraken, mesraect sijn van iets.
ehm in diesem falle den geloven Over iets in dwaling zyn, zieh ver-
stellen etc. (1540). Z. f. Bechtsw. gissen, iets mis hebben; mesraken,
Dorpat 7, Anm. 168. in het ongeluk raken. Oudem. De
miskomen, nicht bekomen = mis- vracke (Geizige) is misraect (: ge-
faUen. (Ongevallig, onaangenaam zyn, 80 maect) Vnd thegen em (sich) zere
mishagen, niet aanstaan. Oudem.) misdoet. In dat hie (indem daß er)
(Oft een broder zyn suster seghe etc. Int ander (zweitens) is de vracke
sneuen, Die sie to waerne hadde, in misrocht (: gecocht), Vnd doet hem
keefsdome, Solde he niet zere drouen seinen ouer groet quaet, In dat he
dar vmme?) Dus mach den enghel 85 etc. Speg. d. sonden f. 20c f
zere miscomen. Als he to wachtene misräm, (Miß-Absicht)^ Absiehts-
heft genomen Des koninghes dochter losigkeit, unglücklicher Zufall. (Ok en
van hemelrike (d. h. die Seele) . . Als scullet se vns nicht beschedegen ed-
he sie in vnkuuscheid vallen siet. der vorvnrechten) . . schege dat auer
l^eg. d. sonden f. 5b. 40 van misrame vnd se dar vmme ge-
mislede, (eig. Misleitung) falscher manet worden, dat scolden se byn-
Weg, Unglücksweg. In keefsdome wy nen ver weken na der maninghe
vake sien, Dat die mans den wiuen wedderdon (ersetzen), Sudend. 10, nr.
vntvlien. Als sie weten, dat sie kind 4 (S. 23, 40), In ähnlichen Verein-
draghen ; Des uallen die wiue vake 45 barungen steht dafür unwitliken.
in plaghen Ofi komen vake in grote missen, c^sd. gebraucht: das Ziel
mislede, Dat sie misuaren vnd tkind verfehlen. Lelike wyfs wenen en (sich)
mede. Speg. d. sonden f. 16^. met tomene schone roaken, mer se
inisleiden, fälsch leiten. Dat erste missen. Speg. d. sonden f. 97^.
(die erste sotheit des guften) is, dat 50 mis-sitten , (eig. mis-sitzen), übel
MISSÜNICHEIT 217 MOGEDE
anstehen^ nicht eiemen, mis-staan, slaen, De zuUen met zweerden mis-
kwalijk staan. KU. — De ander re- uaren (eccht Matheua). dus, f. 119^.
dene (Orunä)^ waerumme dat missit misyrost Men alse dat nu ghewant
Langhe loyeringhe, dat is dit etc. ys, dat yk van misfrostes weghen,
Speg, d. Sonden f, 799k ; se (die Lüge) 5 so juwe bode dat wol suth, nicht by
besmit dat edelste let, Dar meest on komen kan etc. . . dat yk yuw
in missit viiulheit. das. f. 129^; een nu ock gheeme to willen, wan de
dinck dede ic jv gerne verstaen, Dat misfrost nicht en dede, wolde heb-
jv missit, dats mi leet. das. f. 134^; ben gedaen etc. (1480). Ostfries. Urk.
de ander sake, de missit In ghiften lo nr. 1042. „Mangel an Prosta (üso
(Geschenken) tontfane, is dit etc. Thauwetter*^ . D. Herausg. Beseich'
das. f. 39b; dat derde missit den net es nicht „schlechtes Frosttoetter^ ^
armen lieden . . Dats, dat sie niet so daß der Frost nicht stark genug
vor de ghone (die ihnen gehen) Bid- isi^ um die Wege fest und' gangbar
den etc. das. f. 39\ 15 zu machen?
missaniclieity üMes Aussehen? (N. mite. Sie (die Reichen) gheuen
N., den C. F. verwundet^ entstellt und vm gode (um Gottes Willen) II of III
dem er die Nase abgehauen hat^ verträgt miten, Hem dunct, dat sie cre sun-
sich mit diesem) wowol deme so ge- den quiten. Speg. d. sonden f. 3c.
sehen vnde he in sodane merklike 20 mite, „Meine Mücke^. Dat (eine
missunicheit vnde annal gekamen Arenei) is gud wedder de suchte
(1524). Wism. Zeugeb. f. 134. vnde wedder de myten, de yn den
mistarden = misterden = mis- ogenleden synt. Goth. Areneib. f. IIb
treden, mistreten^ einen Fehltritt thun. (Jetzt Mitbe der kleinsten Art im
AI is de siecheit der luxuren Te ge- 25 Käse, verdorbenen Mehl etc.).
doghene swaer ter euren Off erdsche mitse. ///. 106^^ 8. Statt mithen
mynne in den man, Doch comt der lies mitsen.
vake falgieren an, Twyff mach ster- model? ein kleines Maß, aus lat.
uen off mistarden, So sal die man modulus? (S. Lexer s. v.) Item 8
becoelende werden (d. h. ?). Speg. d. 30 seh. vor modelen unde vor kroze
sonden f. 22h. unde vor kruken. Lipp. Bechn. v.
mistel, filipendula. mistelsaty eu- 1386.
forbium. Voc. Cdm. moderik u. moderlos, von Pferden.
misteil = missen (une noch häufig In einem Pferderegister von 1412
jetzt). Item bekande A. wo he mistet 35 heißt es : II grawe u. stickharige, 1
van Larlter heerd de halven warve suwart perd, Uli brune moderike
etc. Item so klagede A., dat he mi- van dussem jare, l moderlose van
stede den darden part syner böte dussem yare royd (roth). Lipp. Rechn.
(1474). Ostfries. Urk. nr. 938; so (Preuß). Was sind das für Pferde?
bekande A. wo he mistede de horch- 40 moderlos, m. Fische dieses Namens
vennen tho 0., welck ene mit gewalt sind nach Nemnich i, 1355: spir-
untholt Enno etc. das. linck, moderliesken, mutterloseken ;
misvaren, einen falschen Weg ein- cyprinus aphya (Spierling).
schlagen, umkommen^ ins Unglück ge- modink. III, 107^, 50. Aman was
rathen. He (der Geizige) sluut off 46 en modink in der hut, Myt walt dref
grauet syne rycheide, Daer se ver- he Thamar vth etc. Josef, V. d. 7
gaet vnd misuaret. Speg. d. sonden Tods. v. 4629.
f. 2lA; de em veruerren (sich ent- mogede = möge, Macht, Vermögen,
fernen), here, van di, Misuaren etc. Sch&llen vnde willen vnser en dem
das. f. 78a; alle de met zweerden 50 andern truwelken vnde vestliken vnser
MOGELIK 218 MONIGEN
itlik nach alle syner moghede vnde diese Glosse: molendok is nicht, dar
gantzer macht bibestan vnde behul- me sichtebudel af maket, sunder dat
pen syn (1403). Sudend, 9, S. 299, 21. hetet cleremunt. Korresp. Bh 1^ S.
mogelik, jkdäßigy erlaubt, Dyne 6, Kappmann ; „möleDdök icird beien
iungheren don, dat nicht moghelk 5 (vati Heede) dök, grobe Leinwand be-
en is yn vireldaghen. Old. Evange- eeichnen. möl(e), m. ist im siidöstL
lienb. f, 79^; Dauid at dat hilge Westfalen ein wechselndes Maß von
brot, dat em nycht mogelk was to 12 — 17 Eüen^ aber, soviel ich weiß,
etende. das,; Johannes sprak (su nur bei gröber Leinwand gebräuch-
Herodes): id en is nicht moghelik, 10 lieh. Daher konnte molendok geradei^
dat du hefst dynes broder wyf. das. die letztere bezeichnen.^ Woeste, das.
f. 106. S. 14 f.
moie, Muhme. Matheus (erzählt): molenkolk. y,Ist die Stelle unier-
Dat Zebedeus kinder vnd moder halb^ wo der Grund durch das her^
Christus moye began te vermonen 15 unterstürzende Waßer trichterfönnig
Vnd bidden, dat ere twe sonen etc. geworden ist.^ CruU.
. . Merct, mensche, wo Christus niet molensehot, Mühlenwehr. De mol-
en dede Der moder no (d. i. noch) lener mach vppe den molendicke
der moyen bede etc. Speg. d. sonden nicht Tischen myt netten . . behal-
f. 40c. 20 uen vanget he wat vor der molen-
moierd, einer der sich moie d. h. schütte in koruen, dat mach he wol
schön macht, Stutzer, Zierbengel. don. v. Hodenb. Brem. G. Q. JI, 43.
moiaerd. homo elegans, bullatus, mol(l)ie9 molige. Item des bestel-
ostentator. Kä. Een moyert vnd let men gerne 1 runden dans in
jongelinck Geraecte te comenen tote 25 deme haue, in der wyle maket men
desen (Diogenes). Speg. d. sonden f. gerne de botter moelygen vnde beren
32K — moie (schön), moiheit (Schön- brot in grapen (1500). Meld. Jahrb.
heit), Ggs. vül, viUheit, finden sich 10, S. 90; witte molie van schonrog-
in diesem Mscrpte ebenfalls, wie sie gen unde grapenbradenvet . . witte
ja in den niederländischen Gegenden 30 m61ie mit olie uhde petersillien wor-
gebräucfdiche Wörter sind, die in das telen (1542). Aufzählung von Speisen.
Niederd. Grenzgebiet sich eingedrungen Loses Bl. in Deeckes Nachlaß,
haben; in rein niederd. Gegenden findet molt 1 molt ordei . . et III molt
sich moie nebst Ableitungen nicht. auene parue mensure . . Et notan-
moierdie, das Wesen eines moierd, 35 dum, quod hujusmodi molt facit VI
ostentatio, u. concret. stutzermäßige scepel et dimidium. Niesert, Münst.
Dinge. De ander ghecheit de mach ürk. 7. S. 523, — molt ist also, wie
wesen, Dat de menschen vte lesen alle Maße des M. A. von wechselnder
So costlike moyerdien ten lichame. Größe.
Speg. d. sonden f. 949^; uterlike moyer- 40 mome = Mutter. Hans Nagele
dien. das. f. 81b. vnde syne mome. In derselben Urk.
moIendOk. Eyn kramer (de eyne (Sudend. 9, nr. 220, S. 297, 17) Hans
kopgilde heflft) mach oven unde ge- N. unde sine moder. — Alheyt thor
bruken (kopen unde verkopen), wad moder: Godt gröte yuw, leve moder
in den kram höret, also parcham, 46 myn! Moder: Wilkamen . . leve
molendok unde arratz (sagin, syden dochter! Alheit: Leve moeme etc.
want unde taflft). Götting. Aufzeichn. Fastnachtssp. 971, 21.
V. 1431. Diesen Ausdruck erklärt ein monigen, das Abendmahl reichen,
anderer: molendok is, dar me sichte- u. auch genießen. He mach drouen
budel af maket; ein dritter corrigiert 50 sware. De niet eens gemonnicht is
MONNIKSÜSTER 219 MOSEN
binnen dem jare. £^e^. d, sonden f. nostram pertmentes . . vendidimus
45h; moneghen vnwerdeliken Ib grote etc. (1304). Niesert^ MünsU ürh. 7,
vrese. das, 8. 448, „Dr. Wigger erwähnt^ daß
monniksaster, Nonne. J. heft ge- auch sonst mehrfach Ackermaße den
sproken vnde heten Vdo hasfrowen 5 Abgaben den Namen gegeben haben;
moder vorlopen monnick suster, dar so s. B. sei in dem Landbuche des
scal he er vor geuen to boete XVI gl. Churfürstenthums und der Mark Bran-
Emd. Bußb. f. 23. denburg Kaiser Karls IV. für die
moTj m. £n holt, strecket syck Uckermark gane unzweifelhaft als eine
wente an . . dar schedet dat de mor. 10 Abgabe von Äckern^ welche nach Mar-
V. Hodenb. Brem. G. Q, II, S. 15; gen berechnet sei^ genannt der mor-
de borger plegen torff to bernende gentins, welcher^ weü er vielfach in
vnde mosten noch den moer van der Korn eu entrichten gewesen, auch
herschupp wynnen. das. S. 3. morgenkorn genannt seij^ Aus einem
moren = murren, murmeln. My 15 Briefe von Dr. Kühne.
is gescreven van mynen vrunden van merken, murken. Vnde giff isliken
enem swaren geruchte, dat over my armen mynschen eyn brod van eynep
geit unde vor herreu, steden unde coUenschen merken. Emd. Mscr. nr.
overal Imme lande gemoret werd, alze 139 f. 3 (Andere Rec. murken).
etc. (1437). Hans. Bec. IP, 8. 43. 20 morisch bunt, maurischer Bund,
morgelink, -lank, am (anderen) d. i. Turban (s. spigat). (Meister-
Morgen. Vnde se zeden vns vorder, stück eines Hutmachers:) 1 sammit-
dat morghelingh ere rat wolden we- ten hodt . . 1 siden morischen bandt
sen vppe dem rathuse etc. (1416), mit 7 spigaten schufern etc. Hamb,
Lüb. Urk. F, S. 626; Jodoch hadde 26 Z. R. p. 117. (Vgl. . . und weil ich
wy euer nacht by III dusent mannen olleeit barhäuptig eu gehen pflegte,
geschickt na Rypenborch, des gelik meine Haare aber von Natur kraus
morgelank ene volghende twehundert waren, hatte es das Ansehen, als wenn
. . so sin desse erbenomeden III du- ich ein türkischen Bund gehabt hätte.
sent morgelang, alse de sonne vpgink, 30 Simplicissimus, 1, 19 [S. 51. ed. Tut-
komen vor R. (1420). das. VI, nr. mann]).
252, 8. 288. moH. Daß in dem Fluche sla di
morgen, Ackermaß. Mansus sie de mort der Teufel verstanden ist,
ordinavimus, quod quilibet mansus lehrt auch der Zusatz olt. (Ja so sla
triginta iugera agroruro, que vulga- 36 uns yo de olde mord! Henselin, Nd.
riter morgen vocantur, haberet; Ju- Jahrb, 3, S. 13.) Der Teufel ist ja
gerus (!) agri autem quilibet, qui der „alte^ Mörder.
morgen teutonice appellatur, quadra- mortiik. Do wart he in uses heren
ginta in longum et decem mensuras lande gheschunden, gherovet unde ge-
virgarum, quibus mensuratur, in la- 40 mordet mortlikes mordendes. Strals.
tum haberent. Big. Urk. v. 1232 Verfest, B. nr. 490.
(Livl. Urk. nr. 114). morve, mürbe, weich. He vant eenen
morgenkorn. Redditus sexaginta moor swart De hout (Höh) hieu
molt siliginis et ordei vno scepelo (hieb) moru (d. i. morv) vnd hart,
minus monast. mensure de agris per- 45 Speg. d. sonden f. 77d.
tinentibus ad curtem nostram Bys- morwen, mürbe, weich machen.
copynchof annis singulis persoluendos Sachte antworde morwet den moet.
et in granario nostro in ciuitate S^eg. d. sonden f. 119^.
Monast. presentandos , qui dicuntur m$s? dens equinus. Voc. Caimar.
v^lgariter morghenkorn ad mensam 50 mosen, sik, Mus werden, ydt vor-
MOSKULE 220 MÜNTEGANK
schmoret vnd moset sik süluest. Hamb, mudegen, ÜbermiUhig sein^ super-
KcJceb. A. III. bire? Wan der stad Lubeke wol
mdskule, Hammer^ Schlegd. mos- steyt, soe staen wol al de lant dar-
kuyl, hamer, klouwer. Oudem. nDas vmme in vele mylen. Daeromme
Wort heißt jetzt bei den Seeleuten 5 schole gy jw nicht verhoghen ynd
müsküle. Es bedeutet einen höleernen^ mudeghen, men danken gode, dar
runden Schlegel^ der zum Kdlfaten (dat?) gy vorwunnen hebben vnrecht.
gebraucht wird. Auch die Tischler ge- Aus e. Urk. (Briefl. Mittheüung von
brauchen ihn^ um auf das Stemmeisen Wehrmann.)
und den Beüd zu schlagen. Das Wort 10 mnffe. Auf stillen frigdach die
stammt von Ual. mazzo oder span. schulte zu Afhüppe 1 lam; dajegen
mazo = Schlegel. Vgl. Diez unter gebuirt ime ein kloister muffe (Zusatz
mazza. Das niederd. muhskeule (s. nach 1570). Cod, trad. Westf. i, 177;
Eöding s. v.) ist durch Anlehnung an item mit meydage im sekenhuse alle
Ketde ein Pleonasmus geworden.^ 15 maindage an brode haiende einen
Breusing. korff füll; und so duck men zu cloi-
mdsschottel, Gemüseschüßel. Twe ster backet, 3 muffen und 2 roggen.
tynne plattere, dree moesschottele das. 186. Nach Woeste: „ein ileines
(1455). Ostfries. Urh. nr. 689. Oebäck^ eig. ein MundvcU; ein muff-
mote, mute. Esset, dat et (die 20 ken ist noch jetzt ein Meiner Bißen. ^
Steuer) de lüde vtgheuen schullen KU, hat moffe: later coctus gran-
vnde ok andere lüde, so bydde ik dior. Ist es demnach ein in Steinform
ju vrundliken, dat gy des mynen ar- gebackener Kuchen ?
men luden vnde my wandel gheuen muUeken? vthgepollert 1 ruggen-
achte daghe na vser leven vrowen 52 kreueth vnde 1 par pansser mulliken
daghe (der bestimmten Frist) . . vnde (1562). Bechn. eines platenslegers.
gheuet my io de mote (Muße, Ver- mnndicli. Ich N. N. richter to
^^)i wente ik unde myne armen Essende, do kundich, dat vor my is
lüde gerne don willen wes vns boret komen Henrich Ulenbroeck, so hye
(1395). Sudend. S, nr. 60; do he (der 80 mundich und tot sinen iaren komen
Herzog von Burgund) . . desse breyve was, als dat vur my Berta . . sachte,
hadde laten overseyn myt guder m&te dat dye vurgescr. Henrich over sine
(in aller Bequemlichkeit^ nicht fluch' twelfi jare komen were vnd vollen-
tig) etc. (1438). Hans. Bec. IP^ S. kameliken in sinem druttenden jare
J226. 36 were (1406). Kindl. Volmest. 2, S. 431.
motich. ///, 1289^. Vnde wante de munsterhere, Musterungsherr ^ der
vorste vnde syn brudere des motich die Musterung abnimmt = oberster
syn, dat se eynen altar buwen willen Führer. Dat slot berande her Bemt
in vnsen closter, dar schullen we en van Schwerten, so munsterhere disses
truweliken tho helpen (1398). Sudend. 40 kriges was. BenneTy Livl. Hist. S. 155,
8^ nr. 243. munt. bi munde, mündlich, bi
made. „Die in der Leine bei Ma- munde noch bi scriften (1437). Hans,
rienwerder^ Lohnde und Neustadt a. R. Bec. IP^ S. 26.
gelegenen müden waren mit Schützen muntegank (oder -genge?), Curs
(d. h. schütten) versehe^te Waßertoerke^ 45 der Münze^ Währung. Belefde den
daher wohl Schiffsschleusen^ für welche steden alle dichte munthe to slande
von der städtischen Verwaltung an- . . schal tho orem kor stan, so se
sehfüiche Kosten bezahlt wurden.^ Z. (wenn sie^ die Münzen) de munthe-
f. Nieders. 1871, S. 170. S, die auf genghe hebben. Brschw. Chr. 2, 551^
S. 170 ff. folgenden Ausgaben. 50 1; das. 444, 18; 446, 13.
MÜRMEN 221 NACHT
marmen, murren, Do murmcden miitey Maußet. Hierher? Heft tjh
de duukelguden vnde de schrivere. vedderspyl eyne mathe vnd entflucht
Old. Evangelienb. f, 74. eynem manne, wSr dat vpfanget, de
mfirstOL „Ein aus Brettern eu- sal dat to rechte wedder geuen, dat
sammengeschlagener Kasten, in wel- 5 recht ys van vogellen, de man in
chem der Maurer hinaufgeumnden wird kemenaden holt ynd heten beslatene
0ur Arbeit, wo Gerüste nicht anwend- vogelle, euer wo dicke vnd vakene
bar sind, a, B. bei Ausbeßerungen se sick muthen, dat helpet alles
am Gewölbe.^ Cruü. nicht, oft se dre daghe buthen synt,
rnnsehor, Mäusedreck (vgl, muse- 10 so sze entfiagen synt, id wert en
kotel). (Gegen Leibesverstopfung) nim nicht wedder. Ndd. Rechtsb. f. 56.
musehor, tostot it alle clene, nim Es ist indes eu bemerken, daß mute,
honich, hold id over dat vur, dat it muyte mndl, auch einen Käfig bedeu-
warm werde, unde scumit, so scade tet oder auch eine Steile, wohin sich
(l. scave) dat musehor darin etc. 15 die Vögel beim Maußem eurüchriehen ;
Germ. 23, 8. 53. cavea, aviarium, mutatorium, locus,
nmseknipe, Mäusefalle. It. 1 0. in quo aves se recipiunt, cum pennas
vor 1 musknipe uppe de scriverie mutant. KU. u. Oudem. Daher auch:
(1483). Z. f. Nieders. 1871, 8. 206. in muten blijven, qpgesloten, in huis,
muskelen olle, vnde ghut dar ynne 20 in eene kamer Uijven ; in muten hou-
(in eine ausgehöhlte Ztotebd) muske- den, gevangen houden. Otsdem.
len olie (gegen Ohrenschmere). Goth. muten. Gehört hierher die Ol.:
Arzneib. f. 18k „Das sonst unerhörte lavare faciem vel vultum, mute (l.
Wort erklärt sich aus mndl. mvisckeli&t, muten? der n-Strich vergeßen?) also
moscus, muscus. KU. eine etwas kür- 26 de lüde sich ringen (= wringen)
eere Form ist mnd. muskele, Moschus, under ogen. Dief. s. v. lavare.
Bisam, wovon hier ein Präparat ge- muten, maußem, mutare, muthen.
meint sein muß.^ Begd zu der 8t. Dief. 8. mute.
N
na, vom Preise: niedrig, wohlfeil. veel tho na, Se stan stedes na unsem
Se kofften d&r unde gheven na. 86 vorderve. das. 963, 28; . . hebben
Brsckw. Chr. 2, 161, 42; Dut laut ingebracht, als ze dat anders rechter
. . mach he vorhuren, don und laten, nicht en weten, men dat de sulve
Werne he wel, wu dure, wu na he Olrick mit sinen hulperen den van
wel efte kan etc. (1444). CHrupen, Hamborgh in eren rechten to na sii,
origin. Hannov. p. 8; Wan gy wat 40 se darane ser vorkorte etc. (1452).
willen kopen, dat dynget alse gy Ostfr. Urk. nr. 644.
negest können sunder drogene. Emd. ua-besitter, nachheriger, späterer
Mscr. nr. 139 f. 5. (Vgl. hochd. Besitzer, hern Clawese edder zinen
„näher geben"^. Lessing, Zerstr. Anm. nabesitteren etc. (1414). Meld. Jahrb.
über das Epigramm. Martial 3.) — 45 43, 8. 12.
to na sin, zum Nachtheüe, 8chaden nacht. Dit schrive ik ju by nach-
sein. Truwen, leve her Ysegrim, Dün- tes hemliken (1437). Hans. Bec. IP,
ket dy dat wesen tho na ? Fast- 8. 140. — Als masc. Up eenen nacht
nachtssp. 975, 9; alse ick dy nu so em gheuel (geschah es ihm), Dat
recht vorsta. So synt uns de börgers 60 rouers quemen to zynre cellen« 8peg.
NACHTHÜSEKEN 222 NA-RAT
t2. Sonden f. lJ20c; den nacht (die nalen. Weret ok, dat we desse
Nacht hindurch) stonden se daer. stede . . vorvnrechteden, so schollen
das. sy dy macht hebben, dat sy sik oder
nachthnsekell. l/i, 147b. Do stunt mit anderen steden eyneme herren
de hovetman achter in deme vor- 6 ualeden (l. naleden), d. h, sieh ^u-
decke jegen deme nachthuseken . . wendeten^ dy 5n ores rechtes vor-
und herdede dat folck an etc. Hans. dedinge (1348). Riedel^ Cod. Dipl.
Gesch. Bl. 1876, S. 88. Brdb. Supplem. S. 233 f. ; (de wissche,
nachtwort, ancusa (? antusa?). de to den wasten guderen hören,
Ccim. Voc. 10 de mach men ock wynnen, 0o lange
nackal? Ein halve last nackales. de guder wedder beseth weren . .)
Brschw. Urk. v. 1522. wente de menne, de vpp den beset-
na-gftn. Begheren darumb, ick ten guderen wanen ynde des stichtes
mynen Vorschriften (früheren Schrei^ meyer nicht en syndt, de wolden zick
ben) nagha unde genochdoe (1481). 15 der wol nalen (sich in deren Besüs
Ostfr. Urk. nr. 1065 u. 1057. seteen) vnde wen de guder denne
iKAS^ISrfis, Qrus von negelken? * deme stiebte mögen wedder beßeth
1 loot nagelgru0 vor 14 witte, wo werden, hören denne dar neue wissche
duer 16 af 19 loot? Friese, Rekerik. to. Hodenb. Brem. O. Q. II, 17; unde
p. 21. 20 bad 86 umme hulpe, dat he sek des
nftjftr, spec. das (nachfolgende) Jahr, parehoves wedder nalen mochte«
in dem nach dem Tode jemandes dessen Brschw. Chr. 2, 39, 3.
Erben Pfründe, Geholt u. dgl. noch name. 2. Wegnahme, Raub. To
fortbeeaMt wurde. Ok so hebbe ik dem verden male (d. i. viertens) be-
twe najare van myner provene hiir, 25 schuldighe wi se, dat se nomen heb-
de ik achte uppe L mrc. Blasius bet vnde nemen vnsen prelaten . .
Urk. V. 1490; alse de ersame her B, vnde vndersaten van der sulten ere
use medecanonik, de wyle he levede, schulde (Var. ghülde), des se mit
syne najar twe na wonheyt uses rechte . • nicht don en moghed.
stichtes . • gegheven hefft in use 80 Den schaden unde name de vnse
korken. Blasius Urk. v. 1445. achten (schiUeen) bouen hundert du-
nakare, nakkare, ein musikalisches sent mark vnde mer vnde essched
Instrument; tambourinähnliche Pauke de name vnde schaden van en ghe-
der Türken. Hir vp in Job so kart mit rechte (1404). Sudend. 9,
lesen wi: Trompen, nacaren so 85 8. 356, 1 ff.; vnder des wurden der
holden si Vnd verbliden in orgelen stad koye genomen (es geschah ein
unde in snaren etc. . . Yzayas woor- koname) . . wol dat (gleich) de
den dus syn (Jes. 5, 12): Harpen, name den beren vorkundiged ward,
nakaren, trompen unde wyn Hebbi hulpen doch de heren dat nicht keren.
in juwe werschapen al etc. Speg. d. 40 das. 10, nr. 9.
senden f. 98^. namhaftich, als Titulatur: nam-
naklappen, nacMdappen, hinterher hafftige unde ersame juncher, gun-
folgen. Me scheide . . vor ses pen- stige gude gunner reden die Bürger-
nyngh Eemkes beer dat stoveken meister von Lübeck den Junker Sibo
tappen . . De wesselingh moste na- 45 von Esens in einem Briefe an (1464).
klappen etc. Brschw. Chr. 2, 115, 27. Ostfr. Urk. nr. 805.
niüeken, sich nähern, iuwe vorlo- na-rät, der nachfolgende Roth. De
singhe naleket . . wan se (die Feigefi- rad noch de narad en schal . . nenes
bäume) ere vrucht brynghen, so is de vreBeniessi&den (1468), Z. des Harz- V,
somern9,lekende.Oid.Evangetiefü).f.2h, 50 13, 78; ua-radsman. das, 102,
NASt>ÖL 223 NET
naspol? Se schuUen na fordmer Etymologie des Wortes ist mir nn-
backen honnichkoken von purem hon- Jdar.^ Preuß, neghen-manneken, sest^
nige, eynen langen koken von II punt tans, duo chalci, triens. Kü.
unde 80 ford na punden unde en neigen = nihen, nigen. hinnio,
scholen dar neyn naspol to don, sun- 5 sonus est equorum, wrenschen vel
der kinderkoken and sodane ander neygen. Brevü. Benth.
koken de mögen se backen. Oött. nei(g)knecht wird tod ein NähUotz
Urk. V. 1455. (Ist eu trennen na — (Nähpluch) sein.
spol?) nemeliken. 111^ 171h. Vnde heb-
nastallich, rückständig, her S., 10 bet sick also vorbänden mit frome-
mester B. etc. hebben ene schedinge den heren vnde stat na vnsem erghe-
maket van nastalichen ghelde . . in sten sunder unse schulde, dat doch
zulker wyse, zo dat etc. Emd. Bußh. nemeliken nicht wesen scheide van
f. 1. degedingen vnde brede wegen etc.
natrumpen, nachtrumpfen, können 15 (1404). Sudend. 9^ 8. 323^ 16.
den kerlen mit iren logen nicht stets nemen. ///, 172\ 4 ff. Vnde se
nachtrumpen. Wism. Protok. v. 1571. weret dat (sclot) gans menliken, dar
nedderdalen, niedersteigen. Als de wy doden vnde ghewifiidede lade
dach was leden, Dat de sonne daelde ouer ghenomen hebben etc. (1420).
neder etc. Speg. d. sonden f. 69s^. 20 Lüb. Urk. 6, nr. 244 (S. 280).
nedderlage u. -leger, Ort^ wo man Bereitste, als fem. Nutschap, de
sich niederläßt, Wohnsitz, Aufenthalt. vt der nerenste comt. Speg. d. son-
unde dar (in den genannten Läiidem) den f. 81^.
ore nedderlage gedechten to heb- nescher, Näscher^ bes. Wollüstling.
bende. Brschw. Chr. 2, 401^ 6; twyn- 25 nescher, catillo, histrio. Breml. Benth.
tich myle (van Braunschw. entfernt) Vgl. Dief. s. v. catillator u. Lexer
scheiden se holden nedderlegher. das. s. v. nascher.
234^ 81. nesen. Merke, dat Magdalene in
nedejange? De mestmaker scholen groten sunden was. De (l, der) sunde
smeden ((ü.s Meisterstück) . . 1 weyde- so se tomalen nas. Josef, V. d. 7 Tod^.
mest, . . vnde 1 frowenmest . . ein v. 5679.
nedeyunge, vnde 1 holtyunge etc. neskart? (i>gl, esschare). Item be-
Wism. Schmiedeamtsr. kande Aylt, wo he hadde gheleent
neden, wagen, sich erkühnen, unde Helrich syner dochter eyn gülden
bidden ju unde alle bederve lüde, 35 neskart, slicht warck van seven wai-
dat gi juck vor deme truwelosen cken, den schal se eren broderen
herren hoden, dat he jfi nicht en do, wedergeven, want se eer boelschat
alse he uns ghedan heft, wente he vul vnde al heft entfangen (1474).
des wol neden dar (er u>agt sich das Ostfries. Urk. nr. 938 u. nr. 922.
zu erkühnen, ist kühn, troteig genug 40 nestelen. He hadde vele twistung
dajsu) (1371). Sudend. IV, nr. 99. mit den angrentzenden Littouwen,
(Lüneb. Urk. II, nr. 682.) de ohme jummer aver die grentze
nege? 24 M. vor eine nege holtes. nesteln wolden. Renner, Livl. Eist.
Wism. Nie. Geb. Reg. f 67. (Ein p. 148.
Maß?) 45 net, Netz. De van dem Osterhagen
negenmenneken. Vor 1 gl. negen- hadden de helffte yn dem sydesten
menneken, dar myn gn. Junker mede [gerichte] van deme stiebte to leene,
speien weide (1527). Lippische Rechn. vnde konden sick myt oren heren
„Negenmenneken als Münze kommen dar nicht auer vordragen ; se nemen
in der Rechnung vielfach vor. Die 50 de ripesten beren vor äff, vnde vys-
NETEN 224 NObiNK
scheden oren heren vor dem nette, ne wäre. Dit orcont wal de wo-
dat he nicht (nichts) kroch. Hodenb. kerare, De gherne dat wokeren liete,
Brem. Q. Qu. 11, S, 154. ne wäre Dat (nur daß) men nymant
neten, genießen^ Vortheil von etwas ere nv doet, Dan he heuet erdsche
oder jem. haben. De vrowen (in der 5 goet. Speg. d. sonden f. 86sk; To wi-
Arche) worden myt den mannen ret hinghen ten hilghen steden solden
(gerettet)^ De vrowen noten do der (würden) se (die Trägen) baruoet
man, Anders hadden se ok vorgan. gaen, Ne wäre Een doren were (nur
Josef, V. d. 7 Tods. v. 4460. daß, aber ein Dom wäre) em al te
netteboven. Vgl. farende schüler 10 zware, Vp dat (wenn) he in ere voete
seind vor zeiten im land umgangen, stake, das. f. 67^.
die hetten gele gestrickte netz an nipliehticlieit nygplichtikeit, cu-
dem hals, grosze leutbescheiszer. riositas. Hoffm. Findl. 1, S. 161,
Schimpf u. Ernst 1546, 31. niten, stoßen. Vgl. aÜn. hniodha
neve. 3. Enkel, Nachkomme. (Hern 15 (goth. hniuthan), ahd. niozan, stoßen.
— dem Geieigen — seiden de eere niten = niden, neiden, Haß em-
geschiet, Dat enych erffname achter pfinden. nummermer dai'up Idagen,
hem blyft) *Hyr vp hefift aldus be- spreken, nyten, edder baten (1466).
screuen Ecclesiastes: ere neuen Ne Ostfr, Urk. nr. 844.
suUen mannichuolden niet etc. Speg. 20 node, im Compar.: So de duuel
d. sonden f. 36^. langher besit Den menschen, So he
neven = meven. In der RoUe der ne noeder laet. Speg, d. sonden f.
Bäcker su Oldenburg v. J. 1362 (per- 77^; de solde ik node vortornen unde
gam, Urk.) heißt es: Wy radmanne oc solde ik jv noch noder vortornen.
der stad van Old. betuget, dat wy 25 Hans, Eec. IP, S. 35.
den beckeren yn vnser stad eyn nodink (= node>, nötdink), Nidh-
ewich ampt hebben ghegeuen, des se gericht d. h. Blutgericht, Ggs. bottink?
bruken scolen yn allen stucken alze u. eine Abgabe eu den Kosten dessd-
de beckere yn der stad to Bremen ben, Gerichtssteuer? (vgl. Item bot-
don myt alzulken vnderschede: wel- so tings haveren, item wo mannich foder
lick becker synes sulues man wer- holtes tho dem bottinge unde torf.
den wil, de schal dat ampt vor eyne Hodenb. Brem. G. Q. II, S. VI; vgl.
halue marck wynnen, neuen (es nötrecht). — Item desse dre [hove]
scheint erst meuen gestanden eu haben, lathet dat nv vmme gan, de ene gifft
aber radiert zu sein) becker kinder, 35 den himpten roggen vppe de horch
wyff unde man en dorffen dat werck to Vorde des enen jars, de ander
nicht winnen. Spater heißt es: nyn des anderen jars, de drudde des
becker scal mer brodes backen, dan drudden jars, so ys dat jarlikes tho
he vppe synem vynstere vorcopen enem himpten kamen . . vnde dit
Wille . . neuen eneme bederuen manne, 40 ys en nodingli gelick also varghelt
de dat an synem huse eten wil, dem vnde moth jo vth syn (befahlt wer-
moet men wol backen vnde dat sal den) vppe S. Thomas dach vor Wi-
men twyge sniden. — Vgl. Essener nachten (unter der Eubrik : de greuen-
Gl. neuan (= sed). Nd. Jahrb. 4, S. schadt tho Euerenstorppe). Hodenb.
48 (R. 13, 10). 45 Brem, G. Q, II, S. 35 ; den tegeden
never = neveger, Bohrer. It. 12 ß. tho Euerenstorppe hefft nu dat closter
H. vor den langen never, dar men tho Tzeuen, den schal en van dem
de bornepipen (Brunnenröhren) mede stiebte gebracht hebben, de hefift ge-
bar th (= boret) (^^489^. Z.f.Nieders. beten N. N. Desse tegede ys eyn
1871, S. 166, 50 nodingh vnde moth sampt vpp enen
ilÖPfi ä2& NUCKEN
dach yth. das. S. 35; ok geuen se nopen (antastet)^ Dat he ter zelicheit
alle yare vppen pascheauendt vor 8 mach hopen. das. f. 1\
grote eyere; desser eyer schal wesen nortstering. „Ist Druckfehler des
XII stige, vnde ys eyn nodingh, doch Originals für: nordostering, im Oe-
mögen se losen myt 8 grote. das. S. 5 gensaU eu nordwesting. Aus dem
87; de konynkgtins to Verde hefft Satee geht hervor^ daß die Nadel in
zik woll hoger belopen wen de nu diesem Falle nach Nordwesten ah-
deyth, men weth tho Verde itzundes weichen muß.'' Breusing.
yan nenen konyngktynse to seggende, nosen, hindern^ schaden ^ noosen,
den hebben de vogede so lange bo- 10 nocere. KU. Dat ander, daer droef-
reth (geheben) vnde vnder sik ge- heit in noost Den mensche, is, dat
slagen, dat de ys vorbistert vnde sie ne troost To manygherhande
vorkamen; de husschriuer hebben zonde quat. Speg. d. senden f. 83d.
dar neen groth acht vpp gehadt . . not, Becher in Nußform. A. 1478
80 ys de koningktyns yn den greuen- 15 hadden de jnnckeren in der compag-
schatt gemenget, de greuenscbadt yn nie 3 note, weren so god als 40 Jl^]
den koningktyns, de koningktyns in de nam H. L. to sik, vnde gaff den
dat vaergelt, dat vaergeldt in den broderen darvor 12 sulyeme bekere,
nodingk; szo hebben de vogede dat de men in der companie bruken
so lange vnderslagen, dat de koken- 20 schal. MeM. Jahrb. 10^ 78.
schrinere hebben ore tidt gesleten ndtreeht» -rieht. III, 201\ 33. Des
vnde syndt in • deme cisioianusse stichtes meyer van Bremen, de de
vorbistert, dat se nicht weten, wanen in desser borde, de richten
wath tegede ys, wath pacht ys, sick nha den amptluden to Verde
wat nodingk is, wat vargelt ys. das. 25 vnde nha anders nemande, snnder
8, 9. de gain wol tho nothrichte to Bener-
nope, punctns, punctio et tactus. stede. Hodenb. Brem. G. Q. 11, 62;
KU. aanvediting, prikkding; steek^ de van Eustede, item de van Gyle
prik^ prikking; aanraking, aanstoting; . . synt nicht plichtich to richte to
nop geven, even aanrcJcen^ 000 als 30 gande vnde hebben dat ok to nenen
somtyds de visschen het aas doen. tiden gedan sunder tho nothrechte,
Oudem. — Ke (der unbußfertige Sün- anders nummer. das. S. 83; dat des
der) haept, dat god vntbeiden Sal, stichtes meyere noch tho nothgerichte
na em so langhe tyden, Als he mis- gaen, kumpt sus by; wen men enen
doen wil. Desse hope Is em ten 35 armen minschen richten schall, so is
domesdaghe eene nope. Speg. d. son- de gantze borde taxert dar to to
den f. 79d ; de gracie van vnsen here, geuende, so beholt de richter vakenne
De elk mit bedinghen (Gebeten) ver- de helffte ofite mer des geldes auer.
krighen moet. Als em traecheit nope das. 8. 84.
doet etc. das. f. 84. 40 ndttogen, mü Gewalt zunngen. Wo
nopeBi schw. v. stimulare, pnngere, dat jawe medewanre, olde C. E. en
tangere. KU. aaneeUen^ voortdryven, nottoget und besätet heft. Wism. Br.
aansporen, prikkden; aanraken^ aan- v. 1478.
tasten; toldcelen^ aanstooten, prangen^ nu. nu so . • nu so, nunc . . nunc,
benauwen, pgnigen, qwetsen. Oudem. 45 modo . . modo. Seneca doet vns dus
Dus sal dat spei elkes sin nopen, te wetene, Dattet kennen der tyd
jedermanns Sinn reisen. Speg. d. son- vnseker sy, Nv so leuen wi, nv so
den f. 49^ ; dat vyfte van den guden steruen wi. Speg. d. sonden f. 67^.
dinghen. De komen van desser be- njkeken^seineUnjgufriedenheit äußern
keringhen, Is als em de doot komt 50 durch Kopfschütteln, Mwrmdn elc.^
Nachtrag sum miid. Wb. X5
NÜMMERLIKEN 226 OHERDE
vgl. ckxsjeteige: nutzem. Wen ein man wat caneel water en wat suyker ei
hier wolde up nucken Unde wolde sik dan melck so veel als noodicb is,
ditto hone tacken, Des kanik anbeierde die moet lauwarm maeckt worden,
knechtnichtkeren. fli9/fi9i. J^tn{Z2.i, ^7. en dit to samen gemencht wat dick-
nummerliken, niemals, so scole wy 5 achtich en dan coeckxens daer vao
ans nammerliken sunen eder daghen gebacken in ofgeklaerde botter, warm
(1329), MeU. Ork. nr. 5057. sucker en caneel daer over gestrojt
nunnekenftirt. ///, 208^. Hoe dit synt de rechten, das.
(wie) men nunfarten backet. Laa nnpse, nopse. III, 2099^ 48. Mit
warm melk, daer een weynich roosen- 10 25 tunnen rotscheres, eyner tunnen
water in, caneel, safferaen, meel, suy- nopzen gestruvet, dren kippen nint-
ker, ayeren, gestooten tweeback vnde fisches, anderthalven kip rekelinges.
eyn weynich botter, dat door een Brschw. ürk. v. 1523.
ander gemencht vnde in ofgeklaerde nuwicheit, Neuheit. Ok quam
botter gebacket. Ostfries. Kochb. v. 15 klachte over de van Mechelen, de
1656; Om nunfurten te backen. mit nuwicheiden (d. h. ungewohnten
Neemt 4 ayer, voor 2 stuyver witte-» Dingen) den copman bellten etc.
broot gerivedt, wat rosenwater en (1442). Hans. Rec. IP^ 8. öLS.
ode, adv. 1. gemakkelyk, lichtelyk. Offen. 2. sehen, darumme orer vele
2. gaame. Oudem. De spelre mint 25 an ome ogeden (ihn ansahen)^ gelik
bouen gode Syn spei, dats geproeft eft he to Paris were doctor worden,
ode. Speg. d. sonden f. 47^; de dat Brschw. Chr. 2^ 258 Nachtr.
versmade ofiert gode, Mach to den ogenlukinge, Verschluß der Augen.
lone komen ode, Dat Cayn vntfenck und wolden ogenl&kinge doen unde
van synre vrucht. das. f. 75ä; wo so doer de vingeren seen (1441). Hans.
moghedi (möget ihr) gelouen in gode, Rec. IP. 8. 443.
De ydele glorie soect so ode etc. ogensclitn. dyt wart do gar wol 0.
das. f. 109^; houerdicheit trect my (augensichtlich). Brschw. Chr. 2y 141.
van gode Vnd van den euenkersten oherde. Vor nativitatis Marie (8
ode etc. das. f. 112^ u. so öfter in 35 Sept.) en mot nymand oherde hebbin
diesem Buche, immer im Reim au/* gode. edder vor se dryven by eynem punde ;
of. of — of, sive — sive. Of hyr we ok dar na deit, de schal den
int leuen of na der doet. l^g. d, herden doch ore fülle Ion geven.
sonden f. 117c. Gott. Urk. aus dem 15 Jh. (Schmidt).
oge. Äuge, vom Würfel: De ter- 40 „auhere, der ünterhirte, Hirtenjunge,
linc he£ft XXI oghen. Speg. d. son- Hütejunge^ Handhube. In manchen
den f. 47^ ; Nadelöhr. Id were möge- Gegenden stellt ein Haus nach dem
liker, dat eyn kammele gynge dorch andern, jedesmal auf einen Tag, einen
eyner nattelen oghe wen dat etc. Mann oder einen schon ziemlich er-
( Werltsproke f. 5^.) Scheuer 457. 45 uHuchsenen Jungen, der dem Gemeine-
Ogelik, vor Augen kommend, sieht- hirten helfen muß. Meistens erhaJU
bar. Wente yuw ys de sake vnd nur der Kuhhirt bei der Waldweide
dat sute vnd dat sure bekant, einen solchen Gehüfen, damit das Vieh
dee doo weren ogelik (1422). Schrei- nicht über die Waldgrenze in die
ben eines Ratzeburger Domherren. 50 Saaten oder jungen Gehege gehe; zur
O-HOF 227 ORKÜNTSCHAP
Zeit der Eichelmast wird aber auch bede willen Oreteken, myner oeme-
dem Schweinehirten ein auhere beige- ken, myn ingesegel hebbe an dessen
geben.*^ Schambach. (Urspr. Schaf- breff gehangen." (Preuß.)
hirt? vgl. ö-hof.) opperlant, y^Oberlandj d. h, das
d-hof , Schafhof (eu owe, ouwe). 5 Land über dem Winde, jetsft opperwal
Hi dut rechte alse en houewart, Die (s, Böding s. v.), QegensaJte von leger-
in enen wasten ohof gait Ende man wall.^ Breusing,
hem vor dat dore stait Mit ener opperseholer, Schüler eines opper-
stangen etc. Germ, 12, 62, v. 17. mannes (Brschw. Urh. J, 164 im WB.
okelname, s. Höfer^ Oerm. 23, 9 f. lO s. v. opperman). Vnse borsarias scal
olde, f. Alter. Salomon scriuet in gcven den canoniken . . yicariesen . .
dat boeck prouerbiario: De kindsche der custerige eynen scilling . . den
18 by zynen weghen Vnd als he is chorscolem eynen scilling, deme op-
in de oelde gesleghen (?), Scheiden permanne, kemmerer, sluter unde
se (die bösen Gewohnheiten) van om 15 opperscoler yowelken twe penninge
ock niet. Speg. d. senden f. 76d; etc. Blas. ürk. a. a. 1429 (Wdfenb.);
Daema als se (die Kinder) komen 1434; 1435 u. s.
ter oelde etc. das, f. 79c; se (die opperschop, Opferschaft, Opferet.
Kinder) van rechte wedder doen sei- wu de gulde der opperschop darsiü-
den, Als vader vnde moder quemen 20 ves so kranck unde luttich sy, dat
ter olden. das. f. 103^; als se que- sik nyn opperman dar van beholden
men to crancker olde. das. kunne. Kliis. Urh, v. 1412 (Wdfenb.).
olderink = olderlink ? ouderlingh, orbaren. III, 231^. (voirwerck)
senior; ouderlinghen, archigerontes, vry thoe ghebruken ende the ver*
principes seniores. KU. Vake de 25 hueren, the verkopen ende anders
jonghe monick ghinck To zynen abt the orbaren, hoe dat hem nut ende
den olderinck Vnd bad em etc. Speg. orbar dancket to wesen (1447). Ost-
d. Sonden f. 63c. fries. Urh. nr. 583.
olt. de oldesten , die MterletUe. orde(n) u. Bemin. ordeken ? It. 2
Darto de borgermester van Hamborch 80 läppen (nach Ftiedländer: bandförmige
sede, he hadde van sinen oldesten ÄtAängsel von den SchuUern hercd>)
darvan nenen bevel . . so weren de uppe schuldem, unde weren wyn-
radessendeboden begherende, dat he rancken, dar stunde St. Martens bilde
dat bii sine oldesten wolde bringen uppe, unde so vele orden als dartho
(1442). Hans. Bec. IP, S. 511. 85 behoren (1475). Ostfr. Urh. nr. 951;
olter = Altar. Zuweilen unmittel- Item frouw Grete hevet to my ge-
bar neben altaer, e. B. to s. Nicolaus bracht eya gülden span, een orden,
altaer, to s. Martens olter (1494). twe beslaghene mouwen etc. (1473).
Ostfr. ürk. nr. 1391. das. nr. 922 (S. 21); item do ick
olvanty Kameel, Id is mogheliker, 40 mynen orden untfenck, do was he
dat eyn oluant dor eyn natelen oghe van veer unde twyntich loet, nu ys
crepe etc. Old. Evangelienb. f. 101. he van veer unde sestich loet. das.
omeke, auch: Nichte. „In einer S. 22; vgl. nr. 863 und den Zusatz
Urh. V. 1407 (lAppe-Detm. Landes- eu Bd. 1. — Item noch 1 huve mit
archiv) sagt die Ausstellerin, Greteke 45 sulveren doppekens und mit dubbelde
A., daß sie, weü sie selbst kein Siegel rosen mit stenekens vnd ordekens
hcAe, sich bediene .des Ingesegels Ber- twischen (1475). das. nr. 951.
trammes van dem Beede, mynes Ornes^ orkuntschap, Zeugnis. Orconschap
und dann heißt es weiter : Un ik Ber- valsch draghen is zeere quaet, Under
trammes . . bekenne, dat ik umme 50 desse zonde (neml. Lüge) is begre-
16*
ORT 228 OVEL
pen Dat misdoen van valscher orcon- ftstersch, ostlich, Desse boke (d:
schepen. Speg. d. senden f. 1319^. souen tyde etc.) sya to Paris gb^
ort Und vortellede ehn sine sake drucket up de ostersche sprake (d. i.
van orth tho ende (von Anfang an des nordöstlichen Detäschlands) anik
bis eu Ende). Rost. Chr. p, 18 (Rost, s syn to Lubeke to kope.
Progr, v. 1880, Krause); wente an ftstert, adj. östlich, und (ein Stüd
juwes levendes ord (Spitee, d, h. Land) schut up den Achynynch ane-
Ende). Quedl. Mscr. nr. 144 f. 8a; weynden motten 08terteneynde(74^J
Hyrmit wyl ick laten mynen sermon Rubel, Beitr. z. Gesch. Dortm. 2,
anstaen Und gaen wat aver den ordt lo p. 108.
(d. i. hei Seite), So kricht eyn ander dtmodicheit AtAch von GMi gesagt
ock dat wordt. Fastnachtssp. 986, 9. Herablaßung, als Synon. von gnade
ortrikes = rikesort, Viertel eines (Vgl- König Rother 187. 361). De
Reichs(thälers etc.). Vor dass siege! prester quam wedder tho husz, dede
ein ortrikes. dd. Urk. v. 1587. 15 umb s&nderlike othm6dicheit vode
osely Nößel Ein vath wyns holdt ock gnade tho vordenende in de
3 ame, 29 8t6ueken, 1 quarteer, ] kerckwiginge tho Havelberg was ge-
oßel etc. Hamb. Rekensb. v. 1630, 8. wesen etc. Nd. Jahrb. 3, 57.
30 ; 1 stoueken ys 4 quart, 1 quart otte, (octe), die Octave, Dat scbol-
ys 2 ossel etc. das, S. 189. — It. 20 deme den tegetheren vorkundighe^
1 0. 1 ^1% ^ vor 1 ozelen wyns, dath uppe s. Peters daghe umme de vasteo
Did. Lubeke (der hingerichtet wurde) otten (8 Tage nach 8. Petri in den
dranck vor deme richte (aur s. g. Fasten), so mochten se oren teghe-
HenkersmaKleeit). Z. f. Nieders. 1868, den dar van nemen. Blas. ürk. a. a.
8. 221, 26 1439 (Wdfenb.); flforder so schullen
oser, 8chopfer; der eigentliche 8ol' unde willen wi . . zinen anniversA-
Schöpfer am Sode (in der Lüneb. Sa- rium umme Palmen oten mit vigUien
line). 8. Krause in Nd. Jahrb. V, . . holden. Blas. ürk. a. a. 1469;
141 f. dat he mit zinen scholere twe me-
ossenkop, Ochsenkopf. Desse pen- so morien holden schal umme de sähe
ninge van veir penningen scholen tiid oten. das.
hebben . . de Wysmerschen enen onwe. Van deme hemmele vel
haluen ossenkop vnd ere schilt half nicht regen efte dow (auf Sodom «•
in beyden siden (1403). Lüb. ürk. Gomorrha), Men pyk, swauel, des
V, nr. 66. 85 duuels o'^( Feuchtigkeit, Regen). Josefe
dst, der Monat August; EmteeeU, V. d. 7 Tods. v. 4555; den auent
Ernte. Absalon dede verbemen Moabs legerden se sick up eine grote grooe
vrucht, De he ghewunnen hadde ten ouwen (Aue, Wiese). Renner, Lid.
oeste Vnd daer na verhangen moste. Eist. 24.
Speg. d. Sonden f. 118^; se (de mire, 40 oveken. ///, 247^. Es wird iff
Ameise) bereit in den zommer Ere Obst- oder Baumgarten sein. Evanj/>
spise theghen des winters commer, Joh. 18, 1.
Ten oeste met groter ernsticheit ovel. Das fallende Übd heißt a^
Gadert se, dat se to winter eit (ißt). S. Johannis ovel. Sint Jans evel, val-
dcLS. f. 65^. 46 lende evel, morbus caducus, epilepsia.
dster, adj. ösÜich. twene hove by Kü, Sunte Johannes Baptista kan se
deme dorpe to L. beleghen by deme (die Fläminger) plaghen . . Sunte ■
schapenhove in der osteren halve Johannes ovel se roren kan, junck, I
des dorpes. Blas. ürk. a. a. 1439 olt, vrowen unde man. Josef, V. i-
(Wdfenb.). 50 7 Tods. v. 1462.
OVELE HETEN 229 OVERICH
ovele beten, tadeln^ schmähen. Ma- sulven tegeden. ürk. St. Äegidii v.
rien Magdalenen he (Judas) ouele 1478 (Wolf. Arch.). (Vgl. averbref.)
het (weil sie Christum salbte). Josefe overdracht, Übertragung (Trans-
V. d. 7 Tods. V. 6464. ferierung). ouerdracht des domes
oveleige, s. obleie. Item XIIII 5 (Verlegung der Domkirche zu Verden
scep. tritici ejusdem (sc. medie) men- nach Lüneburg) (1403), Sudend. 9,
sure ad album panem, qui dicitur nr. 219. — Übertragung, Übereignung
oueleyge, in die dedicationis et se- eines BesUethums. welkeren kopp
quenti etc. Nies. Münst. UrJe. 7, S. (Kauf)^ averdracbt und uplatinghe
587; VII scepel tritici ad album pa- lo wy alzo beleven (1494). Ostfr. Urh.
nem pistrandum, qui dicitur oveleye. nr. 1361.
das. 605. overdragen, -dreien, abs. überein-^
oyelgunne. Auch getrennt: de ovele zustimmen, assentiri, concedere in
gunne. twee h&sstede in Emeden be- sententiam. KU. Hyr to so ouer-
leghen .... beth an de dwerstraten 15 dreghet aldus S. Jeronimus. Speg. d.
achter de ovelen ghunuen (1475). sonden f. 88b.
Ostfr. Urk. nr. '950; hüs . . beleghen overende, aufrecht. Och 1 ick kan
by der ovelen gunnen in westen etc. nicht lenger aver ende staen I Is dar
(1474). das. nr. 933. Vgl. Nd. Kor- nemant, de my helpen wyl? Fast-
resp. El. 4, 88 ; 5, 4 f u. 18 ff. 20 nachtssp. 983, 18. Vgl. s. v. ende.
over = aver, und mit paragogi- overgelt, als Synonym von Wucher,
schem t overt. Weret ouert, dat etc. woker unde overghelt. Speg. d. son-
(1420). Liib. Urk. 6, nr. 286. den f. 34^.
over, präp. auch = für^ als. In overgeyen. JZI, 259^j 42. und
Ezechiels boeke so es Rycheit ge- 26 seden uns ock, welcke avergeven
rekent ouer mes. I^eg. d. sonden f. boven (verzweifelte^ desperate Kerls)
30^: ict vntfenc ouer secreet (ais ein dat it weren etc. Bans. Qesch. Bh
Geheimnis), das. f. 136h; wal mocht 1876, S. 90.
he ouer zot vtghan (für einen Narren overgiebt. Overgicht unde ok para-
geUen)^ De riepen wyngart Liete 80 lysis De twe telet de grote torne wis.
staen sonder lesen etc. das. f. 71^; Josef, V. d. 7 Tods. v. 7428.
dat goed, dat met speie wint de man, oyergripen, übergreifen, unrecht-
Mach he niet holden ouer syne (für mäßiger Weise angreifen. Wes he
Seins, sein Eigenthum). f. 47c ; de sik to vns vorsehn schulle, efft he
traghen holden em (sich) ouer ghe- 85 bouen sodane uorbedinge ouergrepen
uaen (für gefangen), Nochtan en is vnde beschediget worde etc. (1456).
em anghedaen ringhen, ketenen noch Boyer Urk. 7, nr. 275.
bant etc. das. f. 68c u. ö. overgulde. Vgl. obryzum, smalz
over sin, auch: vorüber, vorbei sein. — gesmalzet — gewieret, dar, lutter-
Der gulse maniren over sien (sind 40 golt, scheinentgold der pesten färb,
vorüber, sind nun besprochen); Nv vbirguilde, ags. weald gold. Dief.
verstaet vnd leert etc. Speg. d. son- overbank, überhängende Zweige,
den f. 2^. duo plaustra lignorum et plaustra
overbrSf, Bestätigungsurkunde des ouerhange, plaustrum virgarum etc.
Lehnsherrn? Ok love ik den sulven 46 Xanten. Bebe-Beg. des Stiftes St.
heren, dat ik effte myne erven willen Victor (um 1300) f. 4a (Pick, Mo-
one erwerven eynen overbreflf over naisschr. 5, S. 53).
du88e renthe unde bekantnisse der overieb, überher. En islik schip
hundert gülden an dem vorgerorten schal overich hebben (d. h. in Be-
tegeden van mynen lenheren des 60 serve ?) 10 armborste (1400). Bans.
OVERKOP 230 OVERSEGGER
Bec. 4j 522; en jewelk schip schal sagen. Des beghere wy iw weten.
yo 10 overghe armborste hebben dat dat nicht war en is vnde he Yns
(1398). das. 4, 421. — übermäßig, dat ouerlucht (1420). Lüb. Urk. 6,
überflüßig. Overge sorge maket dat . nr. 268 (S. 304).
leuent krank. Josef, V. d. 7 Tods. 5 overleggen. Alse de stede den
t;. 6818; gebruke nicht averig und heren koningh aldus auerleghen
unnfltte wordt. WerUsproke f. 4ß> (= anlagen, baten?) ymme mynne
(Scheller v. 1076.). vnde vruntschop to vorsokende, ant-
oyerkdp, SkMung durch Anweisung, worde he etc. (1416). Lüb. Urk. F,
Wechsel etc. Unde ok so en sali 10 8. 611.
neyn dutsch copman . . yenigerleye oyerlidentbeity das Vorübergehen,
overkoep mit en (den Bussen) ma- Vergänglichkeit. (De natuerlike tyd,
ken, also dat he sylver offte ander De rasch is vnde cort ouerlyt
gud in Raslande upneme, darvor he [transit]) Van der tyd overlidenthede
en gelt ofiFte andere wäre in den 16 Lesen wi, dat Job dus zede etc.
steden solde geven, und dat wedder- Speg. d. sonden f. 67^^
umme, dat he in den steden wes van o vermerken, überdenken, überlegen
en entfenge und in Ruslande, als dat (s. Oudem.). unde alse wii hochliken
-vorgescreven steit, betalen solde overmerken, wat tokomende achter-
(1440). Hans. Bec. IP, S. 273. 20 deel in mennighen kinderen darvan
overkopen. III, 265^^, 41. Alzo enstan mochte etc. (1442). Hans.
gy mi scriven unde syn van my be- Bec. IP, S. 497.
gerende, dat yk iw . . schole senden overraden, berathen. stidde, dar
li fi unde 10 ö., deme wil yk alzo se mid merer sekerheit mochten over-
gherne don unde yw de senden myt 26 raden, wudennewis etc. Brschw. Chr.
deme ersten wyssen boden, den ik 2, 515, 24.
mach hebben, edder ze ja overkopen oversftts (-s6ts)? Eene vierde le-
by wissen luden unde vrunden (1437). licheit so mach zyn, Dat de luxuria
Hans. Bec. IP^ 8. 40. mach zyn ghemanteniert, Ouersaets
oyerlAnkj adv. vor Zeiten. In einem so äe dinck hantiert, De gode meest
Conjugatiansparadigma heißt es im vnwertschap toghet etc. und etwas
Old. Vocab.: Ik hebbe lef, amo; ik weüer unten: Sunte Jheronimus vns
hadde lef, amabam; ik hebbe lef dus vort brachte, Dat des menschen
ghehad, amavi; ik hebbe auerlang vnsuuer gedochte Achtervolghet dat
lef ghehat, amaveram ; ik werde lef 86 vneerlic zy, Ooc trect sie er de din-
hebbende, amabo. — bisweilen. Des- ghen by Ouersoets de vngeorloft
ser denstplichtigen sint auerlangk staen. Speg. d. sonden f. 6a. -- Kä.
myn, auerlangk mer. Hodenb. Brem. hcU ein oversaeyt (-saedt) vercken,
G. Q. II, 60; myn alderleueste we- porcus grandinosus, leprosus, frgs.
seke, ick beghere otmodeliken van 40 sursemS i. e. superseminatus quibus-
(ju, dat gy mi) so langhe nicht mer dam ceu granis leprae. Passt das
en wyllen vorgeten alse gy sus lange hier?
gheda(n heuet), mer dencket myner overschickeni beschicken, beordnen.
jo ouerlanck etc. Brief einer Nonne To walvaert vnser wndersaten vmme
V. 1517. 45 desse na bescreuen puncto to auer-
overlant. 5. Himmel, ünde (Chri- schicken etc. (1488). Niesert, Münst
stus) toch ver ut deme overlande, Urk. 6, S. 99.
Na willen synes vaders. JVS. Jahrb. oversegger, grote segger, hovtseg-
3, S. 71. ger, ein C^erbeamter des Sodes (in Lüne-
overlegen, lügenhaftes über jem. 50 bürg). Krause, Nd. Jahrb. 5, 8. 142.
OVERSEN 231 PADÜCHEN
oyersln, nachsehen. Int erste, dat unwillich sin vnd zee ouer to tre-
me vomeme unde oversee de privi- ckende ynd to theende dencken etc.
legie unde vidimus, de en islik stad (14J^0). Lüb. Urk. 6, nr. 221 (8. 259).
uppe de vrygheit in Dennem. heffl oyerval, Abfluß des Waßers ober-
(1442). Hans. Reo, IP, 8. 491. B halb einer Mühle, um das 8tauen des
oversetten. welk (nendich , daß Waßers vor einer Mühle eu beschrän-
Vorrathy Bürgerin, von Danzig, von Tcen. und schal boven der molen ma-
den Engländern bestochen sei) uns ken laten enen overval, dar dat wa-
swarliken to herten gheet, dat men ter bouen der molen möge afflopen,
erbare personen, de so truweliken 10 und de overval schal WQsen hoger
den gemenen goede denen, also jemer- wan de grundbom der molen euer
liken met gewelde sal aversetten eleu hoch uppe dat hogeste, hoger
(1438). Hans. Bec. IP^ 8. 183. schall de overval nicht wesen. Blas.
oversteke, Über-, vorstehender Bau. Urk. a. a. 1458 (Wolf. Ärch.).
Van des nabum grundes (l. gründe) 15 overvlodieh (-dige ?) = overvlo-
(sdl beim Legen eines Fundamentes) dicheit. De suke het colera vnde
gewechen werden 11 voet, vnd daer kumt van ouerulodigen; dat bekenne
die geuel is (doch sunder averstecke) alsus etc. Goth. Areneib. f. 6^; dusse
Vs voet . . Daer jemandt grote suke wert gerne den vrouwen van
rüembte vor seinem huise nha der 20 ouervlodigen des blödes, dat dar is
Straten hefft, vnd ein klein auerstecke in matrice. das, f. 94^^ 11,
begheret tho maken . . soll idt van overweke. Due septimane, que
der erden achte voet hoege, vnd (dicnntur) ouerweke; due septimane,
derdehaluen voet auersat (=• vor- que dicuntur ouerwege. Heb. Beg. d.
ragend, vorspringend) syn. Niesert, 26 Stiftes 8t. Victor (um 1300), f. 5a 1.
Münst. Urk. 5, 8. 187. 5b (Pick, Monatsschr. 5, 8. 54).
overstote ,impedia, d. h. ? Voc. Old. overweselik. vnser dagelikes ouer-
overtreeken, (mit Gewalt, Krieg weselik brod gif vns hude. Emd.
etc.) ubereiehen. Wy hebben erfaren, Mscr. nr. 139, f. 212. (supersubstan-
wo gi mit den hertogen van Sassen so tialis. Vulg.)
P
paekSl, Packen. Ick, Heyno Dftuel, Item so hebbe yck gekofft ene gul-
nu tor tyd eyn vorman, bekenne van dene padele vor vyfiFtich rinsch gul-
der wegene, dat ik in erer hechte den . . Item van myner moder smyde
gesloten was vmme enes packeles hebbe yck untfanghen eyn padel unde
voderdokes willen, dat verloren wart 40 eyn span unde eyn neskert (1473).
etc. (1410). Lüb. Urk. V, nr. 327. Ostfr. Urk. nr. 921.
packen, sik. (Nicht im verächt- padelkerse, waterkerse, Brunnen-
liehen 8inne, wie jetzt) sich wohin kr esse, aquaticum narstocium (na-
begeben, Dusse beiden (durch einen sturcium), cenecio (senecio). Voc.
Aufrühr aus der 8tadt vertriebenen) 45 paducben? (== puchen?) . . vnde
burgermeisters packeden sick hen, bi vns weren to Segheberghe, dar
dar se wüsten tho finden de forsten, gi vns seden, dat gi dat so mit des
den clageden se ere noth. Rost. Chr. koninghcs sendeboden bestellet had-
S. 5 (Bost. Progr. v. 1880). den, dat van erer siden nement mer
padele^ Name eines Geschmeides. 60 scheide jemande vanghen eder be-
PAGE 282 PARAT
rouen vnde also vp der Straten pa- nehmen; ihn berauben eines IHnges.
dhuchen etc. (1419). Lüb. Urh 6, Merck, off he (der Eeiche) • . wal
nr. 123. de wile wiste (die Zeit wüste), Dat
page. Ascke schal hebben den en de doet te panden gfaiste. Speg.
paghen, den he ryt unde desgheliken 5 d. sonden f, 75b (Vgl. Als die doet
sal hebben Aylko dat pert, dat he . . oomen is em dlyf te panden, hei
ryt (page und pert beeeichnen hier Oudem.J; de quaet laet doen md
Reitpferd; wie aber sind sie ver- weren mach, Sal van den quade
schieden?) (1473). Ostfr. Vrh.nr.922. werden gepant (d. i. bestraft)^ off
pagenknle. Dat dridde rad wart lo hyt seinen dede metter hant eto.
gesät boven der pagenkulen vor s. das, f. 49^.
Egidien dore. Brachw. Chr. 2^ 398^ ^MMmebovie^ Panserschürjgej SHidi
9. ( y^Aasgrube^ . Hänselmann. Grube^ der Rüstung. So nnse borger N. N.
wo krepierte Pferde verscharrt wer- den N. N. umme eyne panzerschor-
den? oder ist es: Pferdeschwemme?) 16 ten ome de to betalende ansprikt.
pagentzever, Roßkäfer (s. sever). Brschw. Urk. v. 1506.
Darto de lynenwevere grummeden pant, Nets^ Stridc. ök komet jegere
lick paghentzevere. Brschw. Chr. 2^ al lier gestreket Mit winden, panden
103^ 45. nnde mit hnnden. Gerh. v. M. 47 ^
pagenvlege, Pferdefliege (auch baue 20 63 ; Hans Karlow nennt 1425 unier
genannt), epipia. Voc. Old. den Gegenständen, die ihm bei der
pftl holden, Grenee einhalten ? Hie Eroberung seiner Burg serstöri oder
(der SU einer Abendmahlzeit einge- geraubt sind: twe bodene, so gud
laden ist) sal ter maeltyd (Mittags- also IUI mark; item VI re-pande
moM?) holden pael (= mäßig sein?), 26 ^nde IUI häs-pande vnde III schock
Vm to holdene dat auontmael. Speg. re-sele, to hope so gud alse XXIIT
d. sonden f. 3^. m. item XII par nette, twe stocke-
pale, contrah. at^s padele. Unde nette, XXVI garnekorve vnde ene
dat smydewerck, also ener guden nige wade. £ü6. Urk. 6, nr, 643,
vrouwen bort tho dragenn, alse eyne 30 pant, auch = overlast, schade,
pale, ene orringher (I), en span etc. nadeel; leed, pijn, smart. Oudem.
(1470). Ostfr. ürk. nr. 889. (Princhen d. i. Fürsten, de orloghe
palmavent, Osterdbend (Sonnabend hantieren, fürchten die Verräther)
vor Ostern), hundert eier up palm- want bi em luden (ihnen) er viant
avende besturen. Gr. Weisth. 3, 202 35 Solden doen moghen den meesten
(= wittendach geven?). pant. I^eg. d. sonden f. 12.
palmen. Des neghesten sondages pap. Als men hier wat meerder
vor dem tokunftigen palmen (1402). suyker en room in (in einen gewissen
Sudend. 9, S. 215, 18 (hier also als Teig) doet, soo kan men daer ock
Sing, angesehen). 40 spaense (spanischen) pap van maken.
palmenterstrate, Straße in Stral- Ostfries. Kochb. v. 1656, p. 12.
sundy = permenterer. Pergament- pftr, bi paren, paarweise, unde
macher Straße. Strals. Urk. v. 1547. wor se (die Kinder) quemen in ene
pälvast. . . sollen twe borgen und stad, so ghink en (einer) vor myt
gelouen setten, so im lande paelvast 46 der banner, unde de anderen vol-
(d. h. ansäßig, Immobilien besüsend) gheden na by paren, twe unde twe.
syndt. Old. Urk. v. 1587. IM. Chr. 2, 206.
pamer. „In einer späteren Abschrift parät. Dar (nach Paris) he (Kg.
stau panier.^ Crtül. Sigismund) syne werdighen boden
pan46n; von jemand ein Pfand 60 mit herliken parat vmme sande.
PABSCHOLER 233 PEPERGELT
(Ulß). IM. Urh. F, 8. 631. Vgl Oiekbaumes. Die Boom in den piek
barät. Seiten heißt die Baaen vermiUeM der
parseholer, PßrrschiUer. Dar van Tappenants an der einen Seite auf-
to gevende unde donde deme pemer holen und an der andern Seite nieder-
to 8. Mertens, teyn cappellanen, veer 6 laßen (Beding). Kynder . . latet eüe
parscholeren, dre opperscholem elven (den BtUsan) flegen unnd de marsen
nye Schillinge, den pemer to s. Ka- rade in peeck • . Als nu de deeff
therinen, vefteyn cappellanen, Ter sach, dat unnse bulsaen uth flock
parscholeren, dre opperscholem vef- unnd de marssen rae in peck gyn-
tighedehalven nyen Schillinge etc. lo gen etc. Hans. Gesch. Bl. 1876, S. 87.
Blas. Urh. a. a. 1434 (Wdf. Arch.). pelle. Unde do se dat ghedan
par-, perlement. 2. Oeeank, Streit. hadden (nemlieh Christum gegeißelt)^
De quaede soect altyd perlament. do toghen se em an eyn rot pellen
Speg. d. Sonden f. 132. van purpuren. Old. Evangelienb. f. 63.
payement. Büdlich: ydele glorie 16 = boldek, eum goUesdiensÜiehen 6re-
en is niet el dan (nichts anders als) brauch. Item so sollen des sonaven-
een pauement van den duuel, De des na der h. dryer koninge dage
den mensche draghet int gedachte komen de olderlude (einer Brüder-
etc. Speg. d. sonden f. 50\ schaft) in de kercken to der vespertyt
pecklink. ///, 312^^. Item hadde 20 vnd hestellen die pellen ynd leckte
my G. G. vorschreven, weret zake, Tnde dat de kerckher darsulres lese
dat ik den pechling wolde geven vigilien myt synen koster. Z. f. vaterl.
umme 38 6., zo wolde gy en nemen Gesch. 35, S. 164 ; welker vnser bro-
unde my betalen. Leve Hermen, ik der eyn syne vrowen . . yn syner
gunne des pechlinges nemende alzo 25 kerspeles korken wil laten began,
wol alze jw (1437). Hans. Bec. IP, den sal men geven vnser pellen, luch-
S. 42; 2 pakken pechlinge (1437). tere vnde lochten sunder kosten«
das. S. 90. das. S. 165.
pegeL Auch ein Maß ßur Meßung pelwuUe ? vor VI kluwede pel-
der Wunden. Dyt is de meto des 80 wuUen unde VI kluwede lamwullen
pegels (hierbei ein Biid) unde is dar- XII mark. Lipp. Bechn. v. 1510.
umme hir gemalt: weret, dat de penningesbudele, Oberhaupt: Geld-
wundenspegel vorlecht eder verloren beutet. Eyner fruwespersonen was or
werde, dat men denne nach dusseme pennigesbudele afsneden. Brschw.
gemalden eynen anderen mochte ma- 36 Urk. v. 1509.
ken laten, unde myt deme ende, dar penninkbrSf, Schuidurhunde, Obii-
de boykstaf S geteykent steyt, pegelt gation. Ik hebbe den penninghbreff
man de gesteken wunden mede unde al beseghelt vppe de veftich mark
myt deme anderen ende, dar dat H etc. (1422). Lab. Urk. 6, nr. 478
anne steyt, pegelt man de gehauwen 40 (S. 488).
wunden. Gott. Urk. v. 1400. — Als penninkgeltf Benten in Gdd.
bestimmtes Flüßigkeüsmaß : „Pegel, Niesert, Münst. Urk. 3, 120, 136,
quarta pars mensurae, quam dicunt 137 f.
eenen Pott.^ Biäzow. Buhest. 9, 50. penninktins, Zins, der in Gelds,
peeken = picken. De welke (die 45 nicht in Naturalien gezahlt wird,
von Noah ausgesandte Taube) eenen Brschw. Chr. 2, 326, 27.
oliue boom vant, Van welken se heft pepergelt. Impotentes pro quodam
een rys gepect Vnd is ter archen censu, qui pepergeld vel varene tyns
weder getrect. Speg. d. sonden f. 59^. dicitur in vulgari, quam de quibus-
p&k (piek), das Tau am Ende des 60 dam bonis sive mansis in campis
PERDESTOT 234 PLANEN
villae Algestorpe sitis quondam solvi Dafür die Var, Piloten- oder Leidt-
coDSueverat etc. Marienth. Urh, a. a, zagen-gelt auers, Boetgelt etc. Big.
1329 (Wctf. Ärch.). St. B. p. 199. S. Breusing, Nd. Jahrb.
perdestöt Vnd Salomo de hadde 5, S. 6 ff.
vertichdusent perde atode ynde twelf- 6 pinen, arbeiten. De niet en pynt,
dusent voetghenghere. Mered. B, d. ne moet niet eten. Speg. d. senden
Kon. 131. (1 Kon. 4, 26 od. 5, 6. f. 69c (vgl. de niet vil werken, sal
Nach dem Hebr.: Krippe^ Baufe^ niet eten. das. f. 66c).
Viehstand im StaUe, hier f?on einer pinstake? Des kam de man wed-
gewissen Anzahl wn Pferden^ die gu lo der unde brochte uns ^1% last soltes,
einem solchen Stande gehörten ; Vtdg. : dat anker, en noppesak, eynen gro-
presepia equorum carrilium.) pen, ledyghe tunnen . . unde ok
perk, park, als n. dat parck ruu- enen pynstake (1400). Hans. Bec.
men. 1^^. d. sonden f. 117c ; misse- 4, 544.
lic so eist in orloghen dat gheval 15 pinxteraehten, die Pfingstoctave.
van stride nv vnd nv, Dat zweert In deme jare 1441 des dinzendages
verslaet eenen vor jv, AI is een groot na pinzterachten etc. Ostfries, ürh.
vnd starck, Een starcker mach syn nr. 525.
int parck, De to niete doet syne pypawe, lungword, palla marina.
starcheit. das. f. 117^. ' 20 Wolf. Mscr. nr. 363.
„persekAs (im Bigischen Erbebuch) pip(e)aven. „HeiBfx>rri€htung unter
bedeutet höchstwahrscheinlich einen dem Fußboden eur Erwärmung mit
l^peicher oder eine Scheune; es finden heißer Luft (wie noch im Bathhause
sich dergleichen Persehäuser in Besite eu Lüneburg).^ GruU.
der Stadt ^ der St. Petri Kirche und 26 pipen. Ick pypede (Luther: win-
nicht weniger Privatpersonen.^ Bunge, seUe) also ein kr5n vnde swaleke
Stadi Biga S. 72; daeu die Änm.: vnde kirde alse eine duue. Jes. 38^
(S. 105) perse, Presse^ dürfte hier 14. (Magd. B.) „pipen drückt im
nicht eutreffend sein. Dagegen findet Nd. auch das Jammern des Kranken
sich in dem Pemauschen Erbebuche 80 aus.^ Woeste (Nd. Jahrb. 11^ 121).
beim J. 1524 die Nachricht, daß da- plaeke, als Münee. Unde van sol-
sdbst durch eine FetAersbrunst „dat ken certificacien sal men des cop-
radthus, ok de beiden flas persen** mans clerik to Brügge geven 3 pla-
eerstört worden seien. Mit flaspersen cken (1441). Hans. Bec. IP, S. 363.
sind hier also ohne Zweifel Flachs- 85 plackerie u. plaggerie, Plackerei.
Speicher gemeint. — N. N. heft up- Des lyde wy siilcke noth von rove,
gelaten N. N. eyn persshuss und ein plackerie vnd an vnsern borgern, die
rhume mit dem gevell boven dem gefangen werden etc. Fidic. Diplom.
gange (1541). Z. f. Bechtsw. Dorpat Beitr. 4, S. 83; willen nicht gesta-
7, Änm. 162 (Napiersky). 40 den, dat jennighe roverye edder plag-
persenanty Herdd^ Parlamentär. gerye to water und laiide scholen
Und quemen to Malstranden und scheen (1493). Ostfr. ürk. nr. 1361.
sanden dar van sich eyn persenant plan, Ebene, ebener Plate (eu rit-
. . welk vorbenomede persenant ok do terlichen Übungen). Die schrader
an uns warff, so dat wi etc. (1440). 45 sollen eynen priester tom altare, eyne
Hans. Bec. IP^ S. 320; herolde unde brut to der kerken unde eynen ruter
persenante haben velicheit to varende. tome plane mit temeligen, unstref-
das. S. 322. ligen ornaten unde cleyderen . . to
Silote. Mer lezagengelt vnde lote- boreydende wetten. Oött. ürk. v. 1527.
^ . . sal men rekenen na marctale. 50 planen, uitwischen, uitdoen. Ouäem.
PLASBOVE 235 POLES HAVERE
De ynkausche man Gadert em seluen hoyken, ene tasschen ynde gordel • •
vuylheit an, Ynd de pine, die ne hyr ylesch, worste, smer etc. (1406).
wert taent, Wert nummer meer van Sudend. 10^ 8. 305^ 35.
em geplaent. Speg. d. sondefi f, 5a. pofoisen. j^Sowol pofoise eis pro-
plasboye. Buhe, der plas machte 5 veise sind aus iUü. pavese, fres.
Unruhstifter. Vil mannych lyden pavois (Schild) entstellt.'' Woeste^ Nd.
plach, de nicht en was van dem Jahrb. 11^ 4&.
Orden, de to den plasboven horden. pogen, u. sik pogen, sich anstren-
Brschw. Chr. 2^ 221^ 74. gen, sich bemühen, niti, tentare, ag-
plasteren, schw. v. als Pflaster lo gredi, moliri, contendere, conari, ad-
auflegen, vnde plaster dat (eine Salbe) laborare. KU. Das schynt wal, dat
yp dat vorhouet. Ooth. Arzneib. f. ^a. de mensche niet poget Weelde te
plinken vel wenken, conquinisco. soeken met deser sonde (der luzorie),
Voc. Oid. Mer gode te vertornen in allen ston-
pldck. hove, de G. A. dar sulves 15 den. Speg. d. senden f. 6^; So zere
nu tor tiid in ploge (unter dem he em (sich) te lopene poghede, Dat
Pfl^^i i^ Bearbeitung) hefft. Blas. he gevlo int huys eens wyfs. das. f.
Urh. a. a, 1474 (Wolf. Ärch.). (Oder 17^; de gheck (nenUich der ignavus)
ist ploge = plege, une häufig mit to em wert (jsu sich u)arts) syne han-
e wechselt? S. /, 618.) 20 den voocht, Syns seines vleysch he
ploek = pluck. Des modt he eten poocht. das. f. 82^.
rftcken np den plock, auf den Bfropf poie ? De vierde yrucht, de vut
riechen, d, i. leer ausgehen. Brschw. den munt komet. De mach biechte
Chr. 2, 252, 33. (Beichte) syn ghenomet, Wat dat
plncken. Smeken, plncken van den 25 desse vrucht doen mach, Hoert men
stoue (vom Staube reinigen, den Staub ter poye al den dach. Speg. d. son-
von den Kleidern ablesen). Is nv wor- den f 7S^.
den een amt ten houe. Speg. d. son- poinson. Ist fres. poingon, welches
den f 35h, auch Faß und Ohmfaß bedeutet.
plume. Is an juw (den Grafen so Woeste. Nd. Jahrb. II, 48.
von Bentheim- Steinfurt) vnnse (des pdk. Sprichw.: De et nich wil ge-
Bischofs von Münster Frane van ven dem mann mit den boock (i. e.
Waldeck) begerte, dat gy yp sater- pastori), De moet et geven dem
dach na dem sundage Misericordias mann mit den poock (i. e. militi).
Domini tegen den auent myt twelff 35 Büteow. Buhest. 3, 48.
perdenn, speissen vnd im bieten harn- poles bayere. „Pdn. Bafer hat
sehe, ockmytpIuymen('F6(?er&ü^cAen.?^ wed^. zu avena nuda noch Überhaupt
vnnd barsien(?), so gy de heddenn, ^^ avena spec. irgend eine Beziehung.
edder so nich, bekommen kondenn. Unter poln. Hafer versteht noch heut
gerüstet tor Wolbecke by vnns syn 40 zu tage die VoUcsarzneikunde Hamb.
willenn den folgenden sundach myt u. Holsteins den semen Seseleos, mit
vnns van dair bynnen Münster tho weichem Namen jetzt die Früchte von
rydenn (1.533). Niesert, Münst. ürk. Laserpitinm Siler L. belegt werden.
6, S. 208 f. Baß dies auch im 15 Jh. galt, lehrt
plunderware. Was zur pl. gerech- 45 das arstedyge boeck 1483 f. 64,
net wurde, sieht man auch aus foh Poles hauere. Silre siler montanum
gender Steile: Dit is plunderware, siseles is heit vnde droge in deme
de d^sse vorbenomeden nemen, to anderen grade . . Dat sad uth ge-
dem ersten: 1 nige vlessen laken . . nomen is veyr yar guf Mielck, Nd.
enen nygen rok vnde enen nygen 50 Jahrb. II, 125.
POLTEREE 236 PREDIKENSPEL
polterie, Unruhe^ Verwirrung, Lerm. porter, Bürger, ok mach nemm&nt
Vnse bere heft yds dar ymine vth- van uns (klagen die Engländer) poir-
gezand, dat wy gi schulden to hulpe ter mit jw (bei euch in Dansig) wer-
nemen vnde bringhen wedder Lubeke den (1439). Hans. Reo. Il\ 8. 257.
in eren olden staed vnde herlicheit, 5 portrecht, Bürgerrecht. Eyn yder-
dat ze van sulker partye vnde pol- man krech syn portrecht, d. «. bekam
terye nicht gheergert werde (1416). sein Theü. Brschw. Chr. 2, 129^ 31;
Lüb. Urk. F, S. 632. 165, 60.
poneiz = mhd. punei;, stoßendes portze, Thor; als Vor. eu dor.
Anrennen auf den Gegner, Anlauf 10 Ssp. II, 41, 1.
auf den Feind. Bei Senner, Livl. „portsiel wird sein = fres. par-
Hist. p. 67 wird es als eine Belage- celle, engl, parcel; als Plur. wird es
rungsmaschine betrachtet. Also de hier Portionen verschiedener Speisen
porte to geslaten was, brachte men und Getränke bej^eichnen.^ Waeste,
ein poneis dar vor und wolden se 15 Nd. Jahrb. 11, 48.
up maken. post III, 364^ 38. „postenstene
ponzman = pontsman, Fährmann, beaeuien in den hiesigen (Wismar.)
ndl. pont, Fähre, pontman, Fähr- Scripturen durchaus die Steine 0u den
mann. So schal kopmansgut unde Fensterpfosten, und post, postis, in
ponzmen an user beider leide wesen 20 specie auch in der citierten Stelle aus
unde velich (1335). Lüneb. Urk. I, 8. Nie. Geb. Beg. bedeutet einen
nr. 381 (8. 217. 46. Volger, der übri- Waßer- oder Pumpenpfosten; auch
gens falsch pouzman liest ; das copia- noch heute.^ Crull.
rium bei Sudend. hat richtig ponzmen.) potstSn. 1 mark u. VIII seh. vor
pork, ]pornim/ Schnittlauch). Lief. 25 pöthsteine uppe dye graven (doch
porne ist Infin. = pori;ene, pur- jedesfaUs: Stadtgräben) to settende.
rene, antreiben, stacheln. De mensche Wernig. Bechn. v. 1497. Was sind
. . in Wien (in welchem) niet vphoi- pöthsteine?
den van porne De vloden van dessen potter. Zu dem Beispiele ergäwfe:
erdschen dingen. I^eg. d. sonden 80 der weren 120.
f. 43k ponwe, Pfote, Klaue, Tatze, engt
porringe = purringe, beweging, paw. Nd. Jahrb. II, 48.
aandoening. Oudem. Dat vierde quaet prämbolt, nicht : Hots eu Prahmen,
(der luxurie) mach di beduden Den sondern: auf Prahmen angeführtes
stanc in man van brande (d, i. der 85 Brennhoh. Bunge, Stadt Biga S. 190,
vom Brande der lux. enteündet ist). Das Maß für Brennholz ist der Prcthm
Daer geestlike menschen manigher- (Elmede et Ymatke tenentur Vrowino
bände porringhe (Beize, Empfindun- III pramas lignorum. Big. Schuldbuch
gen) off vntfaen, De sie bi gracien nr. 307; J. Curo, stupenator, tenetur
wedder staen. Speg. d. sonden f. 4^. 40 Vrowino III pram lignorum. das. nr.
port, Stadt. De neringhe in meni- 506) und 0U>ar bestimmt das Stadt-
ger poort Gaet met vulen woker recht: „Wenn man einen Prahm
voort. Speg. d. sonden f. 35^^; beide Holzes verkauft, so soll das Holz min-
te lande vnd ter poort. das. f. 72^. destens 10 Fuß lang sein. Und wenn
(»ortatell ? Item (vermache ich) Lu- 45 das Hotz vom Verkäufer auf das Land
ve van Salder myn portatell. Blas. gesetzt ist, söU es im Umfange haben
Urk. a. a. 1475. (Sänfte?) 10 Faden, und ein halber Prahm 7
porteken. In den (vilt)hot mach Faden, von der Erde nach der Mitte
men steken Suverlick brot unde vette hin zu meßen. das. S. 157.
porteken. Nd. Jahrb. II, 55, 25. 50 predikenspel. Deszgeliken hebben
fREME 237 tROINfiN
de schomakers j^des hansischen Con- presencie, Oeldedhlung für Mit--
iors in Bergen) ehre eygen speie Wirkung beim Chordienst unde dar-
under sick gehatt, alhe predikenspell van presencien to köre geven. Brschto.
up den Norden Nesze in volgender Chr. 2, 326^ 31; al de wile aver . .
wyse. 1. up eynen bestemmeden dach 5 de renthe nicht uppe en queme, aide-
am passchen hebben se geghan up wile en dorfte wii ok nene presen-
den Norden Nesse in S. Margreten cien geven. Blas, Urh a. a. 1445
karcke; dar moste einer up ein stucke (Wolf, Arch.).
holtes stigen unde dar snackerey pre- prestel = pressel. Heft he syn
digen off vorteilen, wat hir geschacb 10 seghl myt ein dorchsteken prestelen
van losen wyvern und megden, wo dorch de fundacien und Instrument
de geehret worden edder ungeehrt, vorseghelt. Z. f. Nieders. 1861^ S.
und hebben it predigenspil gebeten. 206.
Averst so balde gotteswort hir ge- prigen. „prigen, strijden, zieh be-
kamen ysz, hebben se dit spill af- 15 ijveren.'' Oudem. So wie vm vorstaen
gelecht. Hans. Gesch. Bl. 1877, 8. 142 f. (anderen voraneustehen, vor anderen
preme = prene. Snyt ene (den Ehre zu genießen) prycht, Ne roect
drose) vp myt enen premen. Goth. niet, wo he goet crycht. 8peg. d.
Areneib. /. 32^. sonden f. 85k
premese. III, 374^, 26. Lies: 20 prisen, III, 577b, 2 (in der Schif-
Caufela. „ Hier bezeichnet premis das f er spräche). Nach Breusing nicht vom
Mittel, um den zweidetUig sprechen-- frzs. prise, sondern vom frzs. priser
den Gegner zu zwingen, sich an einen (lat. pretiari) = preisen, vorziehen,
bestimmten Sinn seiner Bede zu hat- prisen, sik p. na, trachten nach,
ten.^ Homeyer.^ 25 Wan du beginnest to alden Unde
prenden, prinden, st. v. faßen, er- dine loke grisen, So erst schaitu dik
greifen. Eenen vasten naghel se dar na prisen, Dat du beginnest to
(Deborah) prant Vnd enen hamer in wisen etc. Visio Philib. v. 454 ; islich
de andre hant. Speg. d, sonden f. 7(h. sik dar na prisete, daz her sin eilen
prenten ist oft = schreiben (Buch- so bewisete. Brschw. Reimchron. v. 5109;
stoben auf Papier etc, drücken). Lukas he (Herodes) sprak (zu Christo:)
de ewangeliste prent Van den riken „wultu mi ein teiken wisen, Ik wil
vracken man etc. Speg. der sonden mi degher dar na prisen, Dat ik di
f. 75a; bet achter (etwas später) hefft helpe van den jodden etc. Anselm,
he (Ecclesiastes) dus geprent: num- 35 v. 652; na State (Staat, Pracht) vele
mermer en pryst den man, Eer du sick prysen. Brschw. Chr. 2, 237, 96.
tale hores daer van. das. f. 123^. — privete. Besundern sede de ko-
In den folgenden Stellen ist die Be- ning (Erich von Dänemark) den van
deutung unklar. Dauid seit: Ere doch- Lubeke, dat se ouerdechten, wo vnde
teren zyn geprent Met kostelheiden 40 myt welken eren se ere herschop
al vmtrent Eenen hilghen tempel ge- hedden ; eer he also en here wesen
like, Nv pleghen des arm vnd rike. wolde, so wolde he leuer enen vromen
das. f. 95h; (Der Hoffärtige ist gheck) manne syne pryueten bewaren (1416).
dat (weü) he em selven niet ne kent Lüb. ürk. F, S. 614 f.
Mensche wesen van eerden geprent. 45 proinen. Darop se worden vor-
das. f. S8b. soynet, Myt dem rade dyt geproynet
presant, Präsent, Gescheit, unde Vor or beste und der stadt. Brschw.
se Sauden eme (dem zurückgekehrten Chr. 2, 119, 571. (Nach Hänselmann
Fürsten) ryke presante (1298). Lüb. = prünen, zusammenstücken, kümmer^
Chr. 1, 416. 50 lieh, unordentlich flicken.)
PROPPfiN ä38 PÜST
proppen. Or armborste weren la- Woeste^ Nä. Jahrb. 11^ 8, 49. —
den . . ore hakebussen gheproppet Hierher'? 10 Vi ß. (als oppergelt d. t.
(mit dem Propfen = Kugd? ver- Trinkgeld gegeben) ß immmeieTs unde
sehen). Brschw. Chr. J3, 213^ 92, 1 puckirde unses gn. heren van
prot. fflautes^ proteiges Wesen.^ s Brunswick (1493). Z. f. Nieders.
He wart ghegreppen myt syner eghen 1868, S. 239; vom Herausg. als
selschop, De in dren jaren helth den „Pauker** bezeichnet.
proth (das große Wart führte) ; do pnlmete. Item eyn grot spynt nnde
Tel aus up 6ne dat loth. Brschw. eyn luttick spynt baven myt eynen
Chr. 2, 223, 12. (eig. Oeschwätß, ßu lo pulmete (1466), Ostfr. ürk. nr. 846,
proten ?) pnlsevort ? Item ersten ghyfft men
prOYenbrdt. Ok schal he alle yar yp de tafel IUI scynken vor de
den snluen domheren gheuen vor ere borgemesters vnde jungen heren ynde
prouenbrot sestich mese rogghen de olden broders, vnde gelen sennyp
vthe den thegeden in deme lande to 15 darby vnde pulse voert. Item to
Holsten (1405). Liib. Urk. F, nr. 128. deme anderen rychte gyfft men wylt-
proyest. 2. Humpen, twe lange brede etc. (1500). Meld. Jahrb. 10,
Sttuerlyke sulveren krose, de men S. 88.
prottweste nenneth , myth decken pninpel. Nein goltsmit sali maken,
(Deckeln), twe grote bekere etc. 20 verkopen . . sulver, dat upgestreken
Hans. Oesch. Bl. 1878, 8. 182. — is mit geschlagen golde, dat men
3. „provest unrd das italienische Wort gewoDtliken pumpel rufet (? ' Var.
provese sein (s. Böding III s. v.), pumpelrutet) (1491). Ostfr. Urk. nr.
^n Gerät, um das Schiff am Lande 1299.
eu befestigen.^ Breusing. 25 pnnse. Der doctoren (d. i. Juristen)
packelaken = puck. Nymant schal bocker Unde der yoden wocker, Unde
sine wuUen vorlesin (auslesen) noch de ruchen puntzen Under den wyssen
utscheiten puckelaken darvon to ma- tuchen Unde de romesche kenzelio
kende. Oött. Urk. v. 1476. Dat synt vyer geschyr, De maken
pake, puche. Wes den van all so de gantze werlt yr. Nd. Jahrb. II, 29.
oren guderen an gelde, puchen, kan- Die Bedeutung von punse wird Mar
nen, kettelen; gropen . . bedden, durch den gleichen Spruch: di^ i\kvv8,\jß
kesten nableve (1512). Z. f. Nieders. mit sinem boke, De jode mit synem
1867, S. 169, (Da bedden auch be- gesSke (d. i. Wucher) Unde dat vnder
sonders genannt werden, und puchen 35 der maget vSrdoke (Schürte) Maken
bei kan nen, kettelen etc. aufgeführt de ganze werlt erre. Werltsproke f. 5^.
sind, so ist fraglich, ob puche hier pust^ Küssen. Item II ledderne
„schlechtes Bett'' heißt. Doch vgl. puste vnde VI wulne puste III mark
„pueken, alte, schlechte Bettenstüdce, (1443). Sudend. 9, S. 311, 38; ok
sacpe occurrit in foro, in casibus here- 40 (geve ek) enen pust van ledder, enen
ditatum etc/' Bützow. Ruhest. 3, 49.) klenen gropeken etc. Blas. Urk. a. a.
pukep. ///, 384^, 50, Pauker, 1475 (Wdf Arch.).
Trommler? „spellude". Gl. in Dg.: pflst = puyst? vomica, pustula,
pfifer, puker, videler, singer, sprin- tuber, Verruca. Kü. Van der ziecheit
ger. Homeyer, S^, I, 38 (Dritte 45 des vleyschs vertelt Augustyn dus
Ausg. S. 194. Anm.). „Da pung(e) vnd seit: Sulc ghedaen is des vleyschs
außer Beutel, kleiner Sack auch Trom- crancheit, Dat he niet en can ge-
mel bedeutet, so unrd punger als weren (hindern?) den puust, he
Trommler eu verstehen sein; pücker ne wast (wächst) em to deren, Noch
ist dann wie mhd, püksere, Pauker.^ 50 dat he se can gematen, So dat se
tUST 239 QüANt
em slapen laten. Speg. d. sanden f, lijk. 3. gemeen, grof, onhebbelijk,
ijtlb. woest. 3, sterk, herig, snel. Oudem.
pfiflt. Quod dixit: it helpt also Salomon in prouerbien sede : Die pu-
vele alze pust in de have (Verbcd- tertiäre werden gerooft Van der eer-
injurie) (1379). Lib, civ. Gryphisw, 5 den, des gelooflEk. Speg, d, senden f. 36^;
lib. XXXIIIy f. 85. (Pyh) metten mensche ne stride niet, De
pute, als Schelte. Owe, owe, owach! de tonghe heft putertiere. das. f.
Wo sleystu, böse pute, my so seer. 120^; Augustin secht: Ick zie zuae-
Fastnacktssp. 976^ 22. ren vnd verchieren (d. %. rercieren)
pntertiere, a((;., 6^. adv. nacA TFet^e 10 Aldinck vmtrent den putritiren Vnd
(tiere, tere) einer pute, «n^atiier, un- seinen blyfft he yuuI vnd besmit.
ieu^cA. i.onkuisch, hoerachtig,lieder- das, f. 94\
a
qnaekelie, Schtoätjserei^ Schnackerei. quBltbeiie^SchfnerMfenslager? Kran-
Vnde darvp scriuet iuwen furstl. Jcenbett? Siechthum? Sie (die Beichen)
gnaden de ersamen rade van Lubeke 20 sien vnd vinden in allen steden 6e-
ene lange qoackelyge vnde vnnutte noech armen . . Vnd qualebedde co-
wort, der se nnmmer al bewisen men em ooc te voren, Mer si en
}LoriAGii^U:^.(1423).IM.Urk.6^S.497. willen der nyet na hören etc. Speg.
quadie, Bosheü^ malitia. Unde d. sanden f. 3c.
wolde lichte gheme de bände ghe- 26 quant. Der Gen. quants scheint
smered hebben, dar Lodewich Beye- af*ch adverbial gebraucht eu sein, wie
ringhofi my van he£Et gesecht, unde quantswise. We comt nv, dar men
schal nenewiis scheen, uppe dat men tword godes seghet? Arme wiueken
sulke ghesellen nicht en starke in vnd daer to maus Staeo dar van
erer quadie (1437). Hans. Rec. /i^ 80 verren bi als quans (vgl. ähnl. Bü-
S. 30. duug: als kaks, kwanswijs. Oudem.).
quadie = quät, böse, boosdoener, Speg. d. sonden f. 2&; ten hilghen
booswicht. Otukm. (Ten andern knape steden Solden (würden) se baruoet
dat he zede: sech, ofistu etc.) . . Do gaen, ne wäre (nur) Een deren
sprac gheknielt (mit gebogenem Knie) 86 (Dorn) were em al to zware, Vp dat
de quadie: Verlaets my, here, ick he in ere vote stake . . Dus van
bidde ghenaden etc. Speg. d. sonden elken guden zaken, De se gherne
f. 13ib. quans solden doen. Hindert em enych
qnayer, Gebetbuch^ Brevier? He valsch occusoen. das. f. ^7a; de an-
(ein junger Mönch^ der eum Abte 40 ders almoesse gheuet Dan dat he in
Icam^ De woende ten berghe van zynen willen heuet Den armen te
Syna) sach mit groter ernstichede doene dat he bad, De ghifte en sal
De moDyken alle werken vnd he em helpen plat . . De riken gheuen
zede: Wo werct gy dat misuaer vm de ersamhede, Dat quans be-
altoes? Maria dat beste deel vercoes 45 hoert to ere richede Vnd schämen
. . Do gaff em de abt een quayer solden, dat sies achterbleuen; De
Vnde deden gaen in den vergier Verliesen so wat se gheuen. das. f.
(viridarium, nachher bömgarden ge- 57^; De doer contemplacien me
nannt), Vmme te gebruken synre quans Ere lyffnere te winnene laten
gebeden. Speg. d. sonden f. 69k 50 (unterlaßen)^ Stelen de giften der
OüÄNTSWlSfi 240 OüßKEN
caritaten. das. f. 69^. — Vgl. Oudem. der henze (1437). Hans. Bec, IP.
5, 591. S. 37.
qnantgwisei (quanzys, quansis) adv. qneke, gramen diureticam. Wdf.
nur zum Scheine, toch J. E. borger- Voc. med. phys. nr. 363.
mester sampt dren rathmannen aver 5 quekebret, (quaecborde, quecberti
de beke, im schine, als wolden se Trictrachret^ Spidbret. ( Vgl. Har, belg,
umb frede handlen; jedoch worden VI^ 170). Daß es ein Wurf Mret ist,
86 quantswis gefangen. Benner^ Livl. geht hervor aus dem Speg. der senden
Bist. S. 181; den (swei Leuten^ die f. 46c^ wo es heißt: Int ende (des
beide morders unde dotslegers uxiren) 10 Abschnittes von der Verderbliehkeü des
gaf N. vele geldes, welches se quantz- Spiels) daer gesecht so wert Van de
wis mit speien gewannen hedden, (von denen, die) terlinghe upt queke-
dan se weren beide dobelers. das. bret Verhuren . . off enighen winke!
360. — Der vracker (Gieriger^ Gei- Vm daer in te driuen spei etc. —
siger) stric, dat is quanzys noot . . 15 Das quekebret aufsetzen jsru dürfen
Eerst so brengt de duuel an Ene be- auf Kirmessen etc. gehörte su den
sorchte (Besorgnis) den man, Wo he Begalien. Es beschwert sich der Erz-
de nootsake gewinne . . Danne be- bischof von Köln, Dietrich van Moers,
ghint hiene tempteren Vm meer to in seinem Fehditbriefe von 1441 an
hebbene dat noot gebiede . . Vp 20 die Stadt Soest im 13 Punkte: sj
auenture quans, offt geschiede, Dat vnderwyndent sich ouch ejgen qaeck-
he volle etc. dc^. f. 24^ ; ander (vrou- bret zu haven ind haint dare eynen
wen) vlechten vrende (d. i. vremde) bofen konyng zu gestalt, genant
haer Int ere , als quansis et were Hilteman, die hait dat von yren we-
daer etc. das. f. 96h u. so häufig in 25 gen . . zu Weluer up den maodag
diesem Buche. — Nach de Vries zu pingsten nest gelidden, als dair
(Archief voor Nederl. Taalkunde, Am- kyrckmesse was, up geslagen ind ynse
sterd. 1847-8, S. 72) ist quansis (in queckbret dar up zuslagende mit ge-
anderen Formen auch quinsiquans, walt verbodden . . Ouch so hait he
alse quisquans, alse quansijs) Ent- 80 dat selve queckbret up andre steden
Stellung nicht von quasi, sondern von . . in vnsen landen, als nemelich za
quamsi und soll von quinsiquansi Soest etc. up geslagen, darmit wir
(oder eigentlich quim si quam si) in groisslichen an Tusen herlicheydeD
scherzhafter Ablautung gebildet sein. von yne verkurtzt worden, des sy
Korresp. Bl. F, S. 20 ff. 36 allet mit recht nicht doin en mögen.
quast, Laubbüschel. De olden lüde Item so haint etc. Soest. Areh. XX,
brukeden vel meer ekener queste, nr. 13.
alse or noch bruket, wen anderer qnekegelt, Viehgeld, Abgabe vom
blede etc. Nd. Jahrb. II, S. 33. Vieh. Item gifft he ock jarlikes XI
qaast. Zu dem Sprichwort dama 40 Schillinge, dat het qwekegelt. Hodenb.
man, dama quast vgl. das latein. Brem. G. Q. II, 38 u. 40; des stich-
Qualis persona, tale datur perizoma. tes meyere . . de geuen ock tyn0-
So sede de bader vnde gaf dem bo- swine offte qwekegelt. das. S. 10.
del eyn rode in de band. Voc. Oldenb. queken, quik machen^ beleben, nah-
qaebbe = quobbe. Brock, quebbe 46 ren^ mehren etc. De derde partie
unde see. Mandeviües Reisen p. 38'^. (des Tractates) sal dinghen bevro-
qaedraeht = twedracht. Unde in den, Die yracheit (Gierigkeit) que-
daghe to settende de quedracht, ken vnd voden. S^. d. sond^ f.
dede ist twysken dem koning van 18^; he (der Wucherer) queect den
Engeland unde den menen steden 60 schat met minnen groot. Die ne be>
-^
QÜELEN 241 RAPEN
swyct ter meester noet. das, f. 34o. Singen oder auf einem Instrumente
(Vgl. bequeken.) . allerley schlechte Abwechselungen ma-
qnelen, als st, v. Qual erleiden. chen,^ Dähnert; stümperhaft singen;
Genturio bad vnsen heren Ouer syn sich im Singen versuchen, trällern;
kind, dat quäl so zere etc. I^eg. d, 5 von Vögeln: zwitschern. Teghen des
sonden f. 45b. soten meghen (Maien) blote Der
qnene. De prophete genaemt Johel voghelin stolte ghemote, Wen se to
(secht) (c, 3 V. 3?): Vm wyn ver« stride qwinkelleren Quart qwint oc-
cofte de quene olde Dat meghedeken taven jubileren etc. Qu^dl. Es. nr.
etc. Speg. d. sonden f. 10h. lo 144 f. 77tk (Seelmann).
qnerdel. De querdel an enem qnist, te quiste gän, umkommen^
lechte, lickmus (Docht). Voc. Oldenb. verloren gehen. Des duuels wichten
quere, ÄtVr, zahm. III^ 403\ 1, voeden zy (die Reichen) Vnd de ar-
Se weren worden degher queer, Der men gaen te quiste daer bi. Speg.
spellude lust uns nicht mer. Brschw. 15 d. sonden f. 3^.
Chr. 2^ 160, 30. quisten, umkommen laßen, vernich*
quetselik, schädlich. slapen to ten, verschwenden. Vake so ziet me
vntyd is zeer begripelick vnd quetse- an de rike, dat siet (das irdische
lick. Speg. d. sonden f 70c ; Sie wer- Crut) quisten manigerleye wys. SIpeg.
den van gode geplaget, Die quetselic 20 d. sonden f. 109h; Syn ghelt se (die
zyn ten armen waert (d. i. wärts)^ luxurie) em quisten doet. das. f. 6c.
die den Armen schaden, das. f. 36^. qnistinge, Verlust (das Umkommen-
quieksulver , (argentum vivurn), laßen). Nochtan yolcht dar twe quade
Quecksilber, humectum. Brevü. Benth. saken (dem, der luxurie treibt) Qui-
u. Dief. 25 stinge van goede vnd vele waken.
qninkeleren. ^üftY der Stimme im Speg. der sonden f. i?b.
R
radde, Balte? (Die Balte heißt raken. ///, 415^^, 31. tractulare.
sonst nd. rotte.) So wanne du (Leich- Ik wyl ehr (der Frau) de aschen
nam) körnest dare (auf den Kirchhof), uth den wunden raken. Fastnachtssp.
so nemed diner radden wäre (Hs. 35 984^ 25. — Auch stark? Gelike dat
H. de wormen). Visio Philib. v. 111. gloyende colen de ander ontsteken,
raderie, radinge, Bathen, Wahr- De al vte weren gereken (die bereits
sagen. Raden bi auenturen vm dat ^ausgerakt^ sind?), Also vntstect des
geschiet off geschien sal, is grote menschen moet etc. Speg. d. sonden
vrese . . De ander dweliughe is ra- 40 f. 50^.
dinghe, des vele lüde plien etc. Dits ramen, ogen, destinare oculis, lu-
valsche raderie al. Speg. d. sonden minibus, acri contuitu; mate ramen,
f 100c, dat middel ramen, teuere moderamen;
radesam, adj. rathsam. Vnde bege- de rechte tydt ramen, nancisci tem-
ren ju weten, dat vns radesam vnde 45 pus legitimum, idoneum etc. Hoffm.
nutte dunket, dat etc. (1419). Lüb. Findl. I, S. 162.
ürk. 6, nr. 143. vBJ^e ist: Kopftuch. 'pepl\im(Blejer,
radieheit, compendium, compendii sloiger) rancze, hülle, heuftduech.
ratio. Hoffm. Findl. I, S. 162 (zu Dief.
rät, schnell?). 50 rapen, raffen. Se (die Mächtigen,
Kaohtrag xnm mnd. Wb. 16
RASLIK 242 RECHTWIS
Reichen) rapen dat grote vnd cleyne batt, 9 elen deep, van kalck, haer
mede; dit8 ouergrote dorperhede und allerlei fulen dreck thogerichtet,
(und keine edelheit). I^eg, d. senden und smeyten de neykamers (die Neu-
f. 100c; wat dar hadden mer de pa- angekommenen) dar hen in; wen se
pen In der borch, scholden se rapen. 6 averst berut wolden, standen se alle
Brschw. Chr. 2^ 203^ 24. tbosamen baven und smeten kalck,
raslik = rascblik, adv. schnell, baer und allerley unfledicbeit^ wat
rasch. De knape rande raslik Tan se men bekomen konden, ap see.
deme wegbe. Vorl, 8on v. 481; vnde Hans, Oesch. Bl. 1877, S. 143.
kerde syk raslyk wedder vmme. das. 10 rebel. De mit der beugen (?) effte
V. 675, worden iement rebell makede (heim
rasselen ? unde der krossen (Gro- JPastnachtstanz in der ZirkelbrOder-
sehen) wart vele van buten bir in- geseUschaft), de scbal brokegelder
gebracbt und leten se teken. Unde den vastelauensdicbteren upsetten
de ungetekenden krossen kernen bir- 15 (1477), MM, Jahrb. 10, S, 78. (d. h.
over enwacb, dat neymet neynen un- in Zorn brächte?), vgl, revelstrit.
getekenden krossen mer bebben wolde, reeb, adj. steif, mhd. rsßbe. So eyn
wente dar konde neymet neyn vor- pert recb wart. Nyra des perdes
dell mer ane rasselen. Brschw. Chr. toem etc. Ane. f. K, d. deutsch. Vors.
2, 415, 4. 20 1878, 8. 183.
rät. des rades leven, sich berathen; recht, to recbte setten, vor Gericht
auch mhd. rätes leben. Hirumme vor- stellen oder bringen. Were, dat ein
bodede de rad de papbeit unde leue- canonicb van deme capytele sich be-
den rades myt on, wu men dar vort clagbede van deme gogreuen, den
by varen mocbte. Brschw, Chr. 2, 25, 25 sole wy eme tbo recbte setten, also
25; dar wolden se ock vorboden to lange als de ghene gogreue is; me-
komende de van Honofier . . vnde nen (l. meven, aber), wanner de go-
wolden mit en spreken vnde rades greue entsat is, so ne bedde wy der
lefien. dar vmme dat id ouele stunde clage vorder nicbt to ricbtene (1325).
etc. (1406), Sudend. 10, S, 366, 1. 30 Niesert, Münst. ürk. 7, S. 453.
ratborn. ratbore ansfusetzen? Eine recht. Superl. recbtest. Se seien
bore (Bahre), die auf einem Bade oldermanne kesen . . de dar recb-
geht? Schiebkarre? test (die passendsten) to sin. AUeste
ritschop, öerä^ÄCÄa/lf, 5. redescbop. Nowgor. Skraa (lAvl ürk. nr. 2730);
rauwe = rö, roh, von Speisen: 35 dese olderman, de bevet vort vrien
Gbeen dinc en is so quaet Vnd dat wilkore to kesende ver man eme to
den licbam meer verslaet Dan men belpe, de eme recbtest sin etc. das.
te etene begbeert, Vor (bevor) de rechtdeler. 111,433^. Nach Lap-
spise is verteert (im Magen verdaut) ; penberg: Scharf rUMer,
Ais rauwe spise vp rauwe valt, So 40 rechtinge, Becht, Gerechtigkeit.
ne is natuerlike bitte Niet mecbticb ende A. vorscreven scbal bruken sine
te doen smelten ditte. Speg. d. son- recbtscop ende recbtinge na utwisinge
den f. 2t^. dar sien breve, de bevoren dessen
rave. i//, 428^^ 21. Ere (der do- breve darup gemaket sind, dar he
ren) ser dat beilet to sunder raven. 45 recht to bevet um Kenen bede willen,
Hoffm, Findl, I, S. 70. ende se suUen etc. (1408). Ostfries,
rayel. Dar na badden se (die Uan- Urk, nr. 213 (Lüb. ürk. F, S. 194).
sischen Contoristen) ock ein spill (Fehlt etwas oder ist dar sien fehter-
Ravel gebeten. Und bebben einen haft?)
depon sump up der scbostraten ge- 50 reehtwis, adv. nach rechter Weise,
REDE 243 REINELIK
gebührend, unde de suUen an unde behoff, aver de nederste regel scholde
ut danzen, als idt eme de vastel- van der dele binnen der woninge
auensdichter beten und beuelen recht- ver eilen lank ho wesen. Hildesh. Urk,
wis (1477). MeU. Jahrb. 10, S. 78. v. 14J24 (Z. d. Harz-V. 13, 94).
rede, to reden satten, zur Rede 5 regelsberen. „Die r. sind die be-
stellen^ ins Gerede bringen, verJdagen. kannten regelsbirnen, die unzähUge-
dat se den rat in mangher forsten med vorkommen.'' A. Birlinger.
bove, vor utwendeghen capittelen, regen. In einem regenen wedder
vor papen unde vor leyen to reden (Regenwetter). Rost. Chr. p. 4 (Rost.
setten etc. Brschw. Chr. 2y 31, 11 ; lO Progr. v. 1880. Krause.) (= regen-
to dem ersten sette we, dat de ca- den ; oder ist -en nur euphonische Ver-
nonike to S. Blasiese uns, den rad längerung?).
to Brunswick, hebben to reden ghe- regSrslade, (Leute, die das Re-
sad in forstenhoven myt unwaren gieren haben), Leiter, Anführer, unde
worden etc. das. 49, 15; en scheide 15 dat vor dem dore LXX borgere syn
eyn over den anderen nicht klaghen geharnschet, alse XXX in der Olden-
offte on vorergheren edder to reden stad; darover schullen regerslude
setten. das. 38, 3. syn N. N. XX im Hagen, de schul-
redet Fieber, Do sach he Petrus den sik holden na N. N. Brschw.
swagber ligghen zek van rede. Old. 20 Chr. 2, 531, 5.
Evangdienb. f. 93. reie, Lied; als Spottlied: Item be-
redelds, befreit von Anspruch; syn. schuldege ek Hermen, dat he over
von quit. Vnde scheidet de heren my hefft laten maken unde gedichtet
van Steynvorde vnde syne aneruen dessen nabescrevenen reyen . . und
quit vnde redelos van den verluse 26 sande dessen sulven reyen in de
(1343). Niesert, Münst. Urk. 5,8.175. schole etc. (1U6). Hans. Gesch. Bl.
reden. Desse brif is gegeuen tho 1877, 8. 145.
Ameborch, also men reydet (= zäh- reie ? Dree bedde, twe banckpSle,
let, rechnet?) van der bort etc. veer hovetpole, twe par laken, een
(1295). MeM. ürkb. nr. 2352. 30 reye etc. (1455). Ost fr. Urk. nr. 689.
reder, Ausrüster, der ein 8chiff rein, contrah. aus regen. Rein,
ausrüstet und befrachtet, Rheder. wel- sachte vallende, is zere goet . . Mer
ken schaden (den ein Schiffer von vele reyns vnd vallende zere Quetst
den Seeräubern erlitten hat) he van de vrucht no min no mere. Speg. d,
zijne reders dachte uprichtet (ersetzt) 35 sonden f. :2b.
to hebben etc. De reders höbben eme reine, f. Reinheit. Willet darto
eyn lichtescbip gesant etc. (1493). neuen loven keren, sunder willet my
Ostfr. Urk. nr. 1376. hebben in reine unde unschult (1437).
rege, Reihe, Zeile, uppe dem spa- Hans. Rec. IP, S. 44.
tium dusser rege. Brschw. Urk, v. 40 Teinetik^ reinlich; im moral. Sinne:
1507. ordentlich, unbescholten. We ein kop-
regel, Riegel. Item 1 pt. 5 0. man wert, de scal in deme jare de
deme holtfogede sulff 4 vor 5 dage kertzsen vore unses heren lykhame
slage unde reghel helpen to settende dragen; en were ok des iares neu
(1486). Z. f. Nieders. 1868^ 8. 202. 45 nie kopman ghewurden, so scheide
— Wur ein unser borger by sines id de don, de allernest were kopman
nabers hoff buwede, de mochte boven ghewurden ; mochten se des van eoh-
den nedersten regel (d. h.?) venster ter not selven nicht don, so scoldet
to sines nabers hove wort (hofwärts, ein ander reynelik kopman van des
«ft den Hof hinein) maken to siner 50 wegenc vor on don; den schal he
16*
REISER 244 RESCHAP
hir tho vormogen (1362). Z, f. Nie-- scriuen, wente der ys to der eynen
ders. 1878, S. 131. tidt myn, to der anderen tidt meer.
reiser = reisener? (Vrome), idt das. 8. 113; were wol nutte, dat alle
sy an vangenen, reiseren, haue ofte de rechticheit myt den kothweren
an namen etc. (1401). Lüb. Urk. V, 5 (ji^u Beverstede) wurden samptliken
nr. 18. lecht to Verde, so de nicht vele dre-
reisich. venustus dicitur schone gen vnde nicht van werde ßynt, io
vel veydelik (d. i. weidelik) vel rey- wurde dat dorpp Beuerstede reken,
sich. Voc. Oldenb. ynde dat gantze dorpp qweme denne
reisige perde, Reitpferde (jsum lO gantz to der vagedie to Vorde. das.
Kriegsdienste) , Ggs. wagenperde. Ä 65; vnde wanne se den van uns
Unde beden . . se leyten on doch bered (befahlt) sint, also dat en dyt
itwelke ackere to voderinge vor ore vorben. ghelt bruclik vnde reken
waghenperden uthwisen . . se hed- worden is, so etc. (1371). Hoffer,
den noch haveren genoch to oren 15 ürk. II, 8, nr. 170.
reysigen f erden. Zug geg. JühndeS. 18. rele. 111,457^. WogenansMag^
rekede. y,Im J. 1409 verkauft je- Brandung, rel, flandr. strepitus et
mand an das Marienkloster in Lemgo garrulitas. KiL gedruisch, geraisch,
seine beiden ryeken HoIjs, und 1424 geraas. ders. (bei Oudem.)
ferner eine rekede Holjg. Auch noch 20 ren, als n. Renne. It. 4^/^ 0. 3 A
jeißt haben viele Cdonate Grundstücke^ B. vor 2 dage dat ren to dem wa-
die als in der reckede belegen genannt terrade to makende . .It. 14 0. H.
werden.'' Preuß, Vgl. Lübben: regente vor dat ren to makende (1490). Z.
in den German. Studien 2, S. 272. f. Nieders. 1871, S. 167.
rekelik, ordentlich, richtig, recht- 25 (renne-), ronnebart. It. einen rönne-
schaffen, wy hebben gheseen, de daer barth III gülden (1562). Rectm. eines
versiert weren myt natuerliker vor- platenslegers. Vgl. hart.
Standenisse ende in den State des (renne-), ronnehfit, Hut beim Ren-
lichtuerdighen leuens ghekoren wor- nen (Turnieren). Eine brüst tho dem
den to regimente seer reckelic wor- SO ronnehode('S'^wrmÄati6c^ 1 daler('155^^.
den. Bok d. Byen f. 92c ; alle recke- Rechn. e. platenslegers.
like manne de helpet dar gerne to, reppinge, das Wiederaufrühren von
dat de gilden yo by eren wonten Streitigkeiten. Item alle reppinge, de
(Gewohnheiten) blyuen. Niesert^Münst. van vns beyden in desser twydracht
ürk. 3, 237. 85 syt gescheit van allen gebrecken beth
rekelpennink, Rechenpfennig. It. toe data desses breves, sollen alle
IV« 0. vor rekelpennige in de scri- doit ind vorswegen syn (1487). Nie-
verie (1481). Z. f. Nieders. 1871, S. sert, Münst. ürk. 6, 8. 166.
199; dagegen das. S. 200: It. 2V'« 0. reren? (Der Weinschreiber sott)
vor nige reckenspennige Johanny 40 neyn fordil soeken mit waner mate
deme s'crivere. noch rerende. Gott. ürk. v. 1496.
reken, adj. u. adv. in richtiger Be- reschap = retscap, Richteramt;
schaffenheit, ordentlich, clare vnde Gerichtssprengel, boven all dussen
rekene registere tho mackende. Ho- punten zo sali Ymelo hoefftling unde
denb. Brem. G. Q, II, Anh. S. 16; 45 sine naekomelinge . . dat recht unde
weme de (buwhoue) tohoren, kann reschap myt tobehore der herlicheyt
men wol myt der tidt reken (ins aver uns buren hebben to ewegen
Klare, in Ordnung) maken. das. S. tiden (1426). Ostfries, ürk. nr. 340;
128; de vagetplichtigen kan men de gene, de wanen im Damsater
nicht reken (genau^ ordentlich) be- 50 rescup (1428). das. nr. 367.
RESELE 24Ö BIN
resele, d. i. re-sele, Eeh-seüe. S. ridetonwe. „Campes Erklärung
ein Beispiel unter pant. scheint mir unwahrscheinlich. Ist es
restement, Arrest. Dat sine vorscr. nicht das Tau, womit das Schiff vor
gudere vte dem restemente verlaten Anker reitet (ridet) ? also ein anderes
werden. Lüb. Br. v, 1431. Vgl, roste- 6 Wort für Kabel oder Ankertau 9^^
ment. Breusing.
r&t, n. Sitt. Dat man der (Stadt- rie, Scheune, (slav. ?) Als do de
diener) nemede mer (fürder) lenen ruiters anquemen, drengeden se de
schal na hovewerke to ridende ane Russen in 2 rien (edder schuinen),
allene unsem heren van Hildensh. also lo beschloten se dar inne unde sticke-
beschedelike . . wu he witlik do, den de rien an. Renner, Livl, Eist.
war dat reet hen gelden schulle, dar S. 286; also quam de erste hop
se schallen riden. Wolde unse here Russen andrengen und nemen de
om des nicht seghen, wur dat reet perde uth den ryen. das. S. 169.
hen gulde, denne so scholden se ok 15 riese, der leichtsinnig handelt, ries
wedderkeren (1421). Z. d. Eare-V. (vetus), temerarius, inconsideratus,
13, 97. Bildlich: syn reth me konde effrenus. Kü. ribaud. Oudem. Des
nicht merken, würben dat scholde (die Kostbarkeit der Zeit) weynich
sus ghelden. Brschw. Chr. 2, 191, 17. achten duUe riesen. Speg. d. senden
rettelen. rettelen vor der doren, 20 f- ^7^ ; aldus so bid (bittet) menych
kloppen vor der porten, pulsare fores. arm old ries vm dinck etc. das. f. 62^.
Hoffm. Findl. I, S. 162. riesen, wie ein riese handeln, te-
richte. to richten, gerade aw^ ; auch mere agere. KU. zot, dwaas zyn.
richten to (wo richten adverbial eu Oudem. Ghelic de coren wannet in
faßen ist), unde he leyt den hasen 25 den wint Behelt zyns kaues niet en
lopen, de leyp dem huse to, richten twint, Dat doet de wint, diet al ver-
to. Brschw. Chr. 2, 340, 16. Vgl. liest; In dusdaenre wys de guffe
Zeno V. 141. (Verschwender) riest, Want namaels
riehtinge, Berichtigung, Entschä- syns undanx he gemist, Dat he quelke
digung, Erstattung, vns dat aftostel- 80 heft verquist etc. In vier maniren
len vnd richtinge to doen . . vnd so Verliesen Dat ghenne, datgheuen
were vnser eynig vndersathe darin guffe riesen etc. I^eg. d. senden f.
vngehorsam to der afstellinge, rieh- 67d; ciaer eist, dat he zere riest,
tinge vnde betteringe (1490). Niesert, De ledighe (der Müßiggänger), de
Münst. ürk. 6, S. 126. 86 sulck goet verliest etc. das. f. 71^.
riden. de ridende borgermester rik, Rücken. Roboam zede: Myn
(Brschw. Chr. 2, 370, 1) ist der re- minneste vingher dats algader Mere
gierende Bürgermeister, insofern dieser dan riken (!) myns vader (grossior
auf die auswärtigen Tagfahrten aus- est dorso). Speg. d. senden f. 87^;
ritt. Daher auch ridemester genannt. 40 Desse grote borde vp mynen rick
(das. 556, 27.) (Hänselmann.) Zyn myne zonden; der ne wil ick
ridener = ridender. Berittener, Niet besien noch daer äff boren. dEa5.
Reisiger. Wat deyt god noch vele f. 139^.
teken ! de is worden eyn rydener, rim. in den rim dön, ein Spottlied
he was int erste eyn korsener. 45 auf jem. machen, im Gedichte ver-
Brschw. Chr. 2, 172, 10. höhnen. S. hüt.
rider ? It. den monneken (in Eng- rimpe. hertes-twich, rattensaghel,
land) dede yk 2 ryders, costen 7 ß. ; rympe, spica celticä. Voc. Wolf. med.
darto 2 ß. an ghelde, dat is 9 0. phys. nr. 363.
(1437). Hans, Reo. IP, S. 92. 50 rin. „Der rin (ein noch gane ge-
RINGEN 246 ROK
bräuchliches Wort) ist ein — gekreue- Wald getrieben wird, schon eu den
tes oder vierarmiges — Eiscn^ das in Reisern gelangen und sie albeißen
den oberen Mühlstein oder Läufer ein- Icann, JeUinghaus im Korresp, El, F,
gelaßen ist, damit diesem, bei Waßer- 8. 8.
mühten durch den in den rin eingrei- 6 Piste. ///, 490^, 8. Auch von an-
fenden Zapfen des Getriebes^ bei Wind- dem Gegenständen als vom Flachse,
mühlen durch den darüber faßenden hebben untfangben . . elfftehalff rijste
klüver, die Drehung mitgetheilt wer- leyen (Schiefer), daer unse schroer-
den kann. Die Gestalt lehrt das Wap- kamer mede gedecket is (1489).
pen der Stadt Hameln (Bode, Die äl- lo Ostfr, ürk. «r. 1J259, — Wie viel
teren Müneen Nieders. 1847, Tafel ist das?
VIII). Das Wort kommt vor bei rif. ///, 491^. Dath sick de schepe
Westph, Mon. ined, II, 185 in einer vor dem nesto (Dommesnest) vnd
Bordesholmer ürk. v. J, 1390: dat reue diste beth vorspeen muchten.
se de rynen moghen panden.*' Jelling- 15 Rigaer Brief v. 1530.
haus (Nd. Jahrb. III, 88). Grego- robbin, Zank, Streit, Schlägerei?
rius, Ambrosius, Jeronimus mit Au- se weren insampt wol gemeyt . , Aver
gustine, vorwacbtet vns de rine unde up den avent quam do eyn robbyn
dat kammrat; so löpt de möle desto tomalen unfro. Brschw. Chr. J^, 186,63.
bat. Im Mühlenliede, Str. 8, (Eben- 20 Pobelirer. „Für mich besteht kein
daselbst.) Vergl. auch Neoc. 1, 224. Zweifel, daß die angezogene StcUe in
ringen, einen Ring bilden. Her D. verderbter Schreibung die Robelerer
B. quam dar hen tho en up dat meint, de van Robele (Hobel, Stadt
mareket, dar ringeden se ehm um an der Mürite), welche in Märkischen
dat liff bere (umringten sie ihn). 25 Kriegsschädenrechnungen des 15. und
Rost. Chr. p. 20 (Rost. Progr. v. 16. Jh. häufig als Mitreiter der Mann-
1880. Krause). schaft des Landes genannt werden.'^
ringeneren, Nebenf. eu regneren, Hänselmann.
rengneren. So nu dusse ordinancien rode = rotte, musikalisches In-
was augeslagen, van stuut begunde 30 strument. Item 2 0. eynem spelman,
Satenas to ringeneren. Brschw. Chr. de up deme huse spelede mit der
2, 447, 12; se (de partiebroder) roden (1487). Z. f Nieders. 1868,
ringenereden na orem lone. das. S. 230.
334, 16. rode, Ruthe. Dat kumpt vaken,
rirap, sandera. Voc.Colmar.u.Dief.sbAAt eyn deme anderen de rode in
s. V. sandira u. scandria (rotich). — de weke leyt, de one sulvest vor den
Nim (gegen bükovel) wegebreden sat ers smyt. Brschw. Chr. 2, 311, 6.
unde rirapen sat, wrif et an ener rodeln = roden? We uppe der
peper molen, werp et to den eyeren Northoist bauweth edder rodelt ahnne
unde backe enen eyervladen unde et 40 der orven willen, de scball der erven
gegen dat bucovel. German. 23, S. 53. willen maken. Holtding von 1699.
rise. III, 488h, Ok en sal en Grupen, orig. Hannov. p. 90.
geyne vrowe nochte iunc vrowe dra- „rodergelt ist eine Hafenabgabe,
gen goldstripede diike nochte gülden die von jedem einlaufenden Schiffe
rysen (1334). Cod. Diplom, Brdb. 46 bezahlt wird.^ Crull.
Supplem. S. 227. r6k, Rauch. Hans P. den beth
risebiter ist nach Honcamps hand- hyr de r5ck, biß der Rauch, d. h. es
schriftlichem Wörterbuche der westfäl. war ihm hier nicht geheuer. Brschw.
Mundart (risbiter, reisbiter) ein etwa Chr. 2, 224, 58; uns byt nicht unse
jähriges Rind, das, wenn es in den 50 eghen rock, was uns beunruhigt, ist
ROK 247 ROT
Tceine' Einbildung^ die nur in uns selbst zog Friedrich eine Böse Kalk von
ihren Ursprung hat das. 168, öl (Hän- Suhlfelde^ 6000 Ziegelsteine etc. eur
seimann); Haushaltung: se moten Aufhauung der Kirche gnädigst ver-
tollen geven, so lange dat se dar ehrt. Gegenwärtig ist diese Bezetch-
büß holden unde egen rock upslan, 6 nung in hiesigen Gegenden ganz ver-
eine eigene Baushaltung haben, das, loren gegangen.'^ Z. f. Nieders. 1871,
293, N. 16. S. 181 ff. 1502 bestand eine Base
rok. Vnde efft dan hertoge Wil- Kalkes aus 30^1% u. 1503 aus 44}l%
heim edder anders we wat endes Fudern, das. S. 182,
dedinghen könne, dat dat dan vnder lo rose. Als dat en erlike wise is,
deine roke sehe (id. h,?) (1420). Lüb, dat m des dinxtedages to vastelauent
Urk. 6, nr. 251 (8, 287). gan in den winkeller, da scholen vns
rokelose. ///, 500^. overtrach- bestellen de schaffere de rosen, dar
tende de brecklicheide der menschen, wi van oldinges her pleggen to sit-
woevele menschen rokeloze (jsiötdich) 15 ten « . Wan wi dar kamen vnder
unde unvorhoddes sterven sunder der rosen, so dohn wi vnse tortizien
wyslike schickinge eres testamentes. van vns vnsen knaben se bemend
Eingang eines Testam. v, 1481. Ostfr, to holden etc. (Ordn. v, 1477, nach
Urk. nr, 1058. e. Abschr, des 16 Jh.) Meld. Jahrb.
rokelosike, unbedachtsam. Eene 20 10, S. 74 f.
kleyne orisoen (Gebet) werket mer rosen, glänzen. Die sonne gheeft
dan twe geseit roekelosike vnd er vorclaren Int gemene vnd tvuer
vndevoet. I^g, d. sonden f. 82^. (das Feuer) syn bitte, Die blomekens
rdkspel, Bauchspiel der Hanseaten rosen al sonder smitte. Die bome
in Bergen. Hans. Gesch, Bl, 1877, 25 ock gheuen er fruut. Speg, d. sonden
S. 92 u. 142. f, 20\ (Oudem, hat nur das Partie,
rol ? It. vor 1 kogel to beteren rosende als Synonym von blendende.)
ind 1 rol in de kogel vor her Johan rosenkranz. dyne kindere, dat
4/1^; it. noch vor 1 swarte kogel unschuldige blöd, motet liden, unde
sunder tympen to maken ind 1 rol, 80 alle dejenne, dede des ansetter syn,
tosamen 8 ^ (1437), Hans, Bec. IP, de gan darunder her also under ey-
S. 94, 4. nem rosenkranße, d, i, leben fröhlich.
ronen, rudern (= roien, rojen, Brschw. Chr, 2, 349, 19.
roen). De vnsen ropen ene nlia, sti- rosensam, antera. Voc. Colm, S.
gen in eyn both vnd rohnen ene nha. 35 Dief, s. v. anthera.
Wism. Brief von 1560, rosevent = roseknecht. Item 12 ß.
rorichy beweglich, . . so sole wy vor 1 tunnen bers den roseventen,
de vorgen. dertich scylde betalen se drunken, dewyle de rose brende
myt reden (baren) scylden oflfte mit (1481). Z. f Nieders. 1871, S. 188,
rorigen panden (1351). Friedländcr, 40 rdst, Brauen, assum,frictum,tostum,
Einlager p. 169. caro tosta. KU, Den duuel eist ock
rose = kalkrose. „In früheren een groot troost: So vetter vleysch,
Zeiten nannte man einen Öfen ge- so vetter roost. Speg. d. sonden f. 40tk.
brannten Kalkes eine Kalkrose oder rot. Dat rode ras. „In dieser Zu-
Böse Kalkes (rose, royse, roze kalkes). 45 sammenstellung hat rode nichts mit
Die Beeeichnung rose kalkes wird in rot zu thun. De ström dreyet runt
den vorliegenden Lohnregistern häufig umme unde is gebeten dat rode ras
gehraucht, auch ist noch spater in (Seeb. S. 4, JS B). Dies rode kömmt
einem der Kirche zu Hohne gehören- vom fr es. roder = umherlaufen.^
den Mscr. gesagt: anno 1637 hat Her- 50 Brcusing.
ßOTEN 248 RÜM
roten, röthen^ roth anstreichen. It. rnj^en. ///, 5^da. Altohant-voren
(gegeuen) dessulven avendes, do dat ze (die bösen Geister) vi den myn-
schip roted was, den kinderen (d, i. sehen vnde quemen yn de swyn vnde
Schiffskindern^ Matrosen) de my bul- se worden rugede (d, t. rügende)
pen hadden, vor kost 10 ^ (1437). 5 vnde lepen yn dat mSr. Qld. Evan-
Hans. Reo. IP^ S. 91. gelienb, f. 78.
rSf. 1. Decke^ Deckel, vnde kere rngge« 3, Rückenhamisch. Eyn
denne de (die umgestülpte) bodeme libanth in den dicken blanken ragge
rasch vmme vnde sette den roeff Vs gülden (1562). Rechn. e. platen-
snelliken vp vnde deck se vaste to. 10 slegers; 1 schifftinge vp de brusth
Gath. Areneib. f. 61^; It. 12 ß. vor vnde einen bandt vp den rugge 2
8 voer lernen to deme rove der roze dalier. das.
(Kalkrose) (1483). Z. f. Nieders. 1871^ rnggenkrevet, Rückenkrehs ^Rücken-
S. 189. Die Decke über einen Wagen, paneer. vthgepollerth 1 ruggenkreueth
eine Sänfte etc. spolium, textura panni 15 vnde 1 par pansser muUiken (1562).
super feretrum, rof, roef. Dief. roof, Rechn. e. platenslegers; Gepoliert
sceleton vehiculi, quo homines ferun- eyn ruggenkreuet vnde eynen nygen
tur. Bützow. Ruhest. 8, 57. — 4. Kruste barth darvp gemaket 3 gülden, das.
einer Wunde. Sweme de bladere in rnggetoch, Rückzug, das Zurück-
deme antlate uplopet unde werden 20 ziehen (Aufschieben) der 2!ustimmung,
de roven (inkrustieren sie sich ?), de Unterschrift etc. Ok so wolden se uns
sede salvien, beverizzen, hintberen gheenen ruggetoch van zoes weken
unde drink de . . gifte it en wives- geven, dat wy jw eren willen moch-
name is, de salve de roven mit der ten gescreven bebben (1438). Hans.
Witten Salven. Oerm. 23, 53. 25 Rec. IP, S. 153; doch der van Ham-
rndenkrans, der Rautenkranz im horch sendeboden r&ggetSch hebben
sächsischen Wappen, de krosse (Gro- genomen, se dat an eren rat to' brin-
^cAen^ myt dem rudenkrantze. fr^cAu;. gende etc. (1440). das. S, 291; mit
Chr. 2, 189, 36; (hertoge Albrecht) vuUer macht sunder rucgetoch. das.
de nam do dat ballenstiddesche wa- 30 8. 316.
pen, de teyn holen « . Darover gafi rnhaver. IUI maldra slethauer —
ome de keyserine den gronen rüden- brimhauer, II maldr. riihauer. Xan-
kraus unde bestedigede, dat soden tener Hebe-Reg. des Stiftes St. Viäor
wapen scheide sin des hertogen to (1300), (Pick, Monatsschr. 5, S. 49)y
Sassen, das. 2, 487, 7 u. Anm. 35 f. 8^; de quo habemus tria maldra
rudesch. y^Der GUdebruder schwört siliginis et duo maldra avene dicte
also: he sy neynes lynewevers, sehe- ruhauer. das. f. 69^.
pers, stovers (gerndes) noch van wen- roken. ruke dar to, rieche daran>
descher edder rudescher ard geboren. Goth. Arzneib. f. 22h u. ö.
Das eingeklammerte gerndes ist getilgt 40 (rulle), rolle, ein zusammengelegief
und offenbar als gleichwerthig (?) ed- Brief (Liebesbrief oder dergl.). Dat
der rudescher art nachgeschoben. Es seuenste (was zur Unkeuschheü reiä)
handelt sich gewiss um einen häufiger is rollen off ledekinne (Liedchen)
vorkommenden terminus technicus.^ Te hoerne, de ghe wagen der mynne,
Werniger. Urk. v. Ende d. 15 Jh. 45 Want sie den brant roren vast etc.
(Jacobs). Speg. d. sonden f. 19^.
ruese = rese, Riese (vgl. KU.). rftm, als Jurist. Ausdruck: Freiheii
Olifernus (Holofernes) de ruese groot von Lasten u. Beschwerden (s. das
van eenen wiue was gedoot. Speg. d. Adj. rüm. 3.). Ock scal man binnen
sonden f. 70^. 50 desser tith malek den andern be-
RÜMEN 249 RUWAN
Sitten laten mit alsodaneme rechte 349): Mai 31 sende H. D. mi 1 halff
un rume, als et nu is ane jenegher- kalff mit dem cop, voten und rüsch.
hande bewernisse (1324). Hoyer^ Urh Nach Crull^ Baihslinie der St, Wis-
11, S, nr. 139. mar (Hans. G. (^. 2) S. XXXVIII
rnmen. uther Stadt ruemen = exU 5 Anm. 3 erhielten im 17 Jh. die Bür-
liert werden. Niesert, Münst. ürk. 5, . germeister und sämmtliches Gerichts-
8, 174. personal 66 M. statt eines ^Bltä-
rnmmeldeiis. Bummeldossz, ik moth ochsen' und davon der älteste Gerichts-
dy drinken, schulde ik dy myt den herr mit seinem Kollegen 10 M. und
ogen wenken ; dat rede ik al by 10 für sich allein noch 14 M. ,wegen
synne . . Wen ik dy kan haven nicht, der hautt, renschwerh (?) und tuUich'.
so byn ik ein armer wicht. Sudend. Wie jetzt ersichtlich, ist das Frage-
P, S. 126. (8. Nd. Jahrb. 3, 67 ff.) zeichen eu tilgen und statt rensch-
rnmpy Maß für 8alz. (Eine Vi- werk eu lesen reuschwerk, in Ver-
carie unrd gelenet) myt alsodaner 15 hochdeutschung eines nd. rüschwerk/'
rente . . To dem ersten male en Koppmann, Korresp. El. 2, 8. 95,
hallif voder soltes . . unde darto Vgl. kraus.
ander halven rump soltes (1382). rnseleren, in 8aus u. Braus leben,
Lüneb. Urk. 11, nr. 979. (Vdger.) toben^ Lerm machen. Vgl. ruiselen,
— Nach Krause (Nd. Jahrb. F, 8, 20 ruischen, geruisch maken; ruysen,
144) y,l. als Maß: V4 voder = 2 vroolijk zijn, tieren. Oudem. Wike
schepel = 3 süs; 2. kleinstes Rech- wech (sagt der Jüngling zum Tode),
nungsmaß eur Theüung des Chorus- late mi ruseleren, Int older wil ik
guts der Pfanne = V4 plaustrum = mi bekeren. LÜb. Dodend. Str. 45, 7
Vi« chor = V«4 panne. 3.Rechnungs- 25 (Baethche); den hilghen dach hebbe
maß stur Theilung des großen oder ik nicht ghevyret, Sunder in dem
Prelatenchor in demselben Verhältnis: kroghe ruseleret. Berlin, Dodend. 312
Y prelatenchor = 12 grote rümpe/* (der amptman gum Tode).
— 4. als Kleidungsstück: Leibchen. rasteren, rostig werden, erugino-
Wor de rump af were, dar scholde 80 sus, rusterech; eruginare, rusteren.
ok krage und vorprise von wesin. Voc. Oldenb.
Qötti Urk, des 15 Jh, rnstmeister, Büstmeister^ d. i. der
rnmpelmette. 8. dustermette, Nach- di^ Leitung, den Befehl über das Ge-
trag, schütewes&n hat. der tidt (zu der
rnmpich, gerumpelt, vom Pfeffer. 35 Zeit), do du mit dinem vader in
Mandevilles Reise 44^ u. b. Liflande krigedest, dede ohme ein
rumprecken. ,,duriter corpus alius rustmeister groten denst jegen de
tractare. De Rumprecker vocabatur fiende. Renner, Livl, Hist, p. 73.
in denen Weyhnachts - Frateen der rastwage. und (die fliehenden
rauhe Claß, Torturam appellat plebs 40 Feinde) wolden aver de brugge, dar
dat Rumprecken et carnificem den helt averst ein rustwage vor. Renner,
Rumprecker.^ Bützow. Ruhest. 8, 59. Livl. Hist. p, 308.
rnppelrei, der letzte Tanz, Kehraus. ravoder, Rauchfutter, vor teringe
Item men danset II auende II danse in der herberge 1 fl. . . item vor
vnde des mandaghes to myddaghe 45 rufoder VII d. (1403). 8udend. 9,
enen dans, to deme latesten den nr. 127.
ruppelreyg. Mekl. Jahrb. 10, 8, 89. Ruwan = Rouen, Na des koninges
rasch, (Eivgeweide,) Krause, Ge- dode (1422) vlogen de besten En-
kröse. „Gentzkow verzeichnet 1565 in gelschen van Pariz to Ruwan. LOb,
seinem Tagebuche (8trals. Chr. 3, 8. 60 Chr. 2, 522,
SABBEN 250 SANTELEN
S
•abban. Vele lüde sint gelyk den 5 se te her wert saect. Speg, d. samdeu
rynderen: Se speien mit oren vnrey- « f. 30^.
ne[o] bescetten kinderen, Vnde latet sal, n. „Einjseln 8oI; das MeiasU
se mit sik vt der scottelen sabben Maß für die Vertheüung der Sole ctm
Vnde mit on vt deme bekere labben. Sode. 10 sal sind 1 kam, 60 sal
Der Kindere Hovescheit^ v. 113. lo kommen auf eine gote, 20 geben 1
MCbare? Item nee illas merces, stige.** Krause^ Nd. Jahrb, F, 145,
que sachave vulgariter appellantur, salute? Item hcren Johan V. schal
ntpote tbos, alumen et consimilia. heben persoenlick vor sich eyn sa-
Köln. Urk. v. 1269 (u. Hans. Urk. v. luten (Testam. v. 1481). Ostfries. Url.
HöKlhaum i, nr. 523). 16 nr. 1058. (saluyt, genus anreae mo-
sachto. Sa, Peter, war käme gy netae, salutianus. Kü.)
heer, dat gy so tho ans infallen myt sftn, sofort. Cristas hiet Peter ter
spannen baghen? Do sedde he, dat zee ghaen, Daer vant Peter eenen
mochte wol sachte (d. h. tväre^ meine visch zaen, Ut wes monde he den
t'M, denke ich, toohl nSthig), de tydt 20 penninck haelde. Speg. d. sonden f
brocbte it so mede. Hans. Gesch. Bl. 52c ; do quemen gheuallen in des
1876^ S. 83, (Noch jetet wird sass bisscops schoot Neder de tweleff
d. i. sachts, ndl. zachts, gebraucht eur güldene (die gestoJden waren) zaen.
höflichen Milderung eines Urtheüs.) das. f. 55^; saect (sucht) vnd gy
sacken, (in den Sack stecken) sam- 26 sult vinden säen. das. f, 58d; also
mein. We de vele sakket vp desser säen als (sobald als) siet (Etxi die
erden, de en is nycbt ryke in gode. Frucht) in de hande nam, yerswalch
Old. Evangdienb. f. 87, siet etc. das. f. 3^. Sehr häufig in
sackpiper, der die sackpipo Uäst. diesem Buche.
(TrinkgeÜ gegeben . .) der konning- so sande = sende, Sendung ^ (euge-
ynnen van Denemarken sackpiper sandtes) Geschenk, war iemet were,
(1484). Z. f Nieder s. 1868, S. 237. de orer welken sande eder giflte
sadel, 3. Saal. Den presteren, senden eder ghcven, de hir vor dem
koster and scholeren VI mrk., de rade eder an gor ich te sake hedden
de vigilie sangen ap dem sadel by 86 etc. Z. des Harz. V. 13^ 106.
dem like (des damals verstorbenen sandele? Hyr vp secht mester
Edelherm Bernh. 8 eur Lippe). Lipp. Seneca: Die met vremden sandeyen
Sechn. v. 1511; vor de doer uppem maect Syn haus, he is altoos mis-
sadel den marers II gid. das. v. raect, Als hie muren doet, alst vriest,
1523. 40 He weynich myn dan al verliest, Alst
sage, Zaghaftigkeit, Furcht, worher deget (thaut), so smelt de morter
kümpt dy de fracht vnd zag? De d. weder, Dan tamelt twerc liecht daer
Schiömer H. 2^; wahrscheinlich ist neder etc. Speg. d. sonden /*. 34c.
auch die Stelle Lüb. Chr. 2^ 394 : santelen, weihen^ heiligen, aus sanc-
darumme sette af de zage, richtiger 45 tificare. Dar&mme wo wol s&Ick
so eu erklären : laß ab von deiner santelent yn sick unnutte ys. Bugen-
Zaghaftigkeit. hagen, der keys. Stadt Lüb. crisüike
saken , „die Grundbedeutung ist ordeninge. Bog. J. Bl. 2^: (u. vorher:
trekken^. Oudem. Sie (die vracheit) neyn pape werdt dat water myt dem
vailmaect den mynre (Liebhaber)^ die 60 santelende beter maken). — Ordi-
SAROK 251 SCHAFFER
narie plach me wandages allene to umme redeliken schaden (d. h. eu
dSpende ym paschen und ym pinxten gebührlichen Zinsen^ nicht zu hohen,
. . . darvan wy de hfichelsantelye Wucherzinsen) den schaden wolde we
(Heuchelweihe), dat ys dopewyginge gherne dregen eder lyden unde wol-
im pascheavende unde yn pioxtavende 5 den dat gheld mit deme schaden to
beholden hebben. das. Bl, 2^ (Man- dancke betalen, so we erste mochten
telsj Korresp. Bl. 1, 8. 92). (1372), Sudend. 4, nr. 292 (Lüneb.
sarok = sardök. VII g. sol. ürk. 11, nr. 755); . . deden se des
Cleynsmede vor YII eleu sarockez, nicht, so scolde dat silue gheld
de wart Arnde mir frowen deyner 10 (1000 M.) nemen vppe scaden io
(1397). Sudend, 8, 8. 243, 28. ses mark vp en lot tu der weken,
sarte^ wahrscheinlich = schartse, unde vort darna tu paschen scolen
wollene (Bett)decke. Item sorori mee se dat andere del der dusent mark
do 1 tzarten. Lüb. Testam. v. 1388; vns bereden mit deme scaden (1320).
do Nicoiao vnum lectum meliorem, 15 Meld. Urh. nr. 4183.
unum pulvinar, unum cussinum, unum schadeaftich , Schaden bringend,
par lintheaminum et viridem meam schädlich, = misdeder. Geschude,
tzarthen (1352). Zurate eu v. Melle; dat jenecherleie misdedeghe eder
do meam blaveam tzarten (1374). schadeafteghe lüde in des vagedes
das.; filie do meam optimam tzarten 20 haut quemen und gefengnisse . . so
et 1 par lintheaminum (1381). dnsr, orlove wie . . dat de burgemeister
do 1 rubeam tzarten (1387). das.; und rat to L. enen under sik mögen
do meam meliorem tunicam yrensem, setten to richtende den misdedigen
1 tzarten, 1 par lintheaminum etc. oder schadeaften man (1371), Lüneb,
(1384). das. 62 UrTc. II, nr. 665 (Sudend. 4, nr. 78).
sassam (sassem, sassaem, satsam). schadegelt. It. zo haddefn] ze
lascivus, protervus, petulans. Kil. deme kopmanne 24 manne gheseet,
dartel, moedwillig, roekeloos, schaam- de hadden stre[n]ghelken in den hyl-
teloos. Oudem, — Also ne sal men ghen sworen vor on, wor se enen
werc louen, Daer vulmaectheit an 80 koppman vunden, dede kopslaghede
gebrect. Hyr up sunte Lucas dus uppe der stede privilegya, den scholde
sprect: Vnbequeme elc dier leeft, me by syneme halse grypen unde ne-
Dat ne ghenen stert ne heuet, Also men eme den kop, darboven schal he
de ape, de welke sassame Is int geven 8 wytte unde 13 mark schade-
schouwen vnde vnbequame. Speg, d. 35 ghelde (Strafgeld?) up ysliken kop
Sonden f. 82h. (1442). Hans. Rec. IP, S. 495; Auer
sät, als Ackermaß? N. N, ver- betalede wi dan de 200 schok nicht
tauscht mit dem Häuptling W. Lände- den radmannen tu Berlin, so scolen
men. Er gibt eyn zat, gheheten de sie stan vort wente vp den ander
gare . . . und erhält eyn ferdendeel 40 wynachten darna vnd scolen vnd
grases. Ostfr. Urk. nr. 1417. (Oder willen den radmannen tu B. dan
ist es überhaupt ein besäetes oder be- geuen von teyn schocken eyn schok
säebares Stück Land?) Bemischer groschen tu schadegelde
schaclit = Schaft, hastile, poni- (Zinsen), als si dat seluen muten
tur pro ligno lancee et pro parte 45 vorschaden (verzinsen) (1394), Fidic.
candelabri et stipite directe proce- Dipl. Beür. II, 8. 117f.
dente, eyn schacbt teutunice. Brevü. schaffer. IV, 5S». De van Ham-
Benth. borch werden iw van stund senden
schade, Zins. Konde gy ok eer cren schaffer, bidde ik iw. dat gy
der tyd to ghelde anderswor komen 50 twe vte jawem rade darto voghen
SCHAL 252 SCHEDE-KLOT
willen, de eme bestellen herberge, na to scalinge to der bniggen (1482)
syner anwysinge backen vnde bruwen Z. f. Nieders. 1871, S, 173 (sur Ver-
laten sodane beer ende brot, alse wy schälung , Bekleidung der Briick&A '
in vnser hervard hadden (1420). Lüh. Oder ist es verlesen für stalinge r
Urh. 6, nr. 252 (8. 288). 5 vidleicht = stelholt?)
schal. Den scholen wi alle in den flclialk,£n€c/»^. GristusyatemselueL
winkeller gan mit vnsem vuUen schale, ghenck Ynd schalcke forme ane uenck
iglick ene bernende tortizie in einer (er entäußerte sich sdbst und nahm
hant dregende etc. Mekl. Jahrb. 10, Knechtsgestalt an). Speg. d, senden f.
S. 75 (a. 1477); de vastelauend hol- lo 7^a. Vgl. Cristus em seinen veroed-
den, scholen sik nogen laten an den modighede zo zere, Dat he em (sich)
rimen, de enen de vastelauensdichter warp in schalkernyen, Vm dat he sji
geuen, wat he in deme schale wesen volck solde vrien. das. f. 87^.
schal etc. das. S. 78. Hat schal hier schalkernie, Knechtschaft. Luxnrie
eine erweiterte Bedeutung: feierliche 15 holt den menschen in groter schal-
Froeession (unter Musik etc.)? kernyen. Speg. d. sanden f. 7b.
schal, schaal (van Geschmack), de- schap-rade (schap-raede, -reede).
fectuosns, schal, also den drancke Küchenschrank. promptuariam, ar-
vorgheyt syn smack. Dief marium, repositorium. KU. Vgl.
schal, n. dar scal he (der Münzer) 20 scafreita. Graff II, 481 u. mM
van maken dre punt vnd ses schil- schafreite. — De leerer secht sunte
link penninge, der schallen dre vnd Augustyn, Dat der armer banden sjd
drittich Schillinge ene mark weghen. Cristus (1. Cristi) scrienen (Schreine)
de penninghe schal men in hode vnd schapraden. Speg. d. sonden f. 57^.
holden (daß sie vollu)ichtig bleüfen), 25 seharnelit (tautd. Zusammensä-
vnde wan dat scal ghemaket is, dat eung), s. lit. 2. Fleisch-, Brai- eie.
scal men in ver stncke howen (1406). hank. Scharnelede eder hallen schal-
Sudend. 10, S. 256^ 13, (In der Inhalts- len ok de schomaker ander oreme
angäbe: Wenn das Soll gemacht ist^ o verhänge, so von aldere her is ge-
wird es in vier Stücke zerhauen.) SO wesen, lyden unde wedder setten.
Wdhrscheinlieh ist ein Lesefehler Gott. Urk. v. 1515.
anzunehmen; es muß wd heißen stal scharp-, scherprichter. Is von
(s. d. W.). Denn es fdgt: der (der older wonheit hir geholden, dat de
Stücke) wille wy en beholden, vnse scherprichter plecht de oveldaeder,
capitel dat andere, dat dridde willen 86 de to den dode verrichtet sin, to der
wy vnsem rade van Hildensem be- stede, dar se ore beloninge nach
velen to bewarende vnde Hinrik Galle crem vordenste erlangen, to trecken-
(der Münzer) scal dat verde deyl de. Brschw. Urk. v. 1506.
beholden. sehartetich , occiverram (occirer-
schale. Vgl. „ Die Frauen und 40 rum ?) Voc. Cdm.
Mägde hatten an Röcken doppelt dicke sehartzoene? Item 1 leidescben
Säume f Handbreit; die reichen Weiber rock mit 4 schartzoenen, de 2 ach-
silberne Knäufe oder breite silberne tersten weren groten rosen, dar twe
Schalen an Böcken von oben bis auf swanen inne, de eine hadde den an-
die Schuh.*^ Alte Kleidertracht zu 45 dem umme den hals vlochten, and
Kreuzburg a. d. ^erra. Paüllinis so vele kleineren (?) als dartho hoer-
zeitkürzende Lust II, 678 (Frankf. den (1475). Ostfr. Urk. nr. 951.
a. M. 1697). schede-kldt. Nach Homeyers Ausg.
scalinge? It. 17 sh. 4 /^ twen ze- des Bichtst. Landr. S. 43 f. auch in
geren vor 3 blokke to dicken stagken, 50 den Hss, nr. 8 (Berlin), 58 (Münster),
SCHEDEL-KLOCKE 253 SCHEVELHEDE
59 (Münster); 8cheidecloet. nr, 25 sehenden, im Jurist, Sinne: jemand
(Gießen), ^^schede gleich scbedinge eu Schanden machen durch Überfüh-
Jcann auch Entscheidung^ Urtheü be- rung^ daß er falsch geschworen. Wultu
deideny daher schedebök, d. i, liber aver ene Beenden (Vorr. to schände
decisionum. Und dieser Sinn möchte 5 maken, den schänden, schaden nia-
für ein Buch^ in welchem fortwährend ken), so lat ene den ed don unde
Urtheile gefragt und gefunden werden^ aneva dar na din ding, so helpet
wohl sich eignen, wenn nur mit dem em sin ed nichtes nicht. Richtst.
klot etuHis schickliches anzufangen Landr. c. 11, § 3.
wäre; denn, obgleich das Wort auch 10 Schenkel wort, leporine priapns.
für einen Haufen gebraucht wird, so Voc. Gdm. = stendel-, Standelwort?
doch nicht in dem Sinne für Menge^ Vgl. Dief. s. v. leporina u. satyrion.
sondern als runde Gestalt*^ Homeyer, %^\ken}L\9X^ Schenkgefäß (Kanne etc)
S. 44. Item so hebbe yck to Ezense up dat
sehedel-kloeke, Sterbe-glocke (Grab- is slot vyffteyH sulueren schenkvate, dar
gelätUe). „ Von verscheiden, abscheiden ys mede eyn groet myt eyn deckeise
= sterben. Daher wir auch in den (1473). Ostfr. ürk. nr. 922.
Meckl. Kirchen- Registern die schedel- schepelhodeme, Boden eines Sehef-
klocken haben.^ Büteow. Ruhest. 8 fels. Dre grote hantbecken eyn is-
Vorr. 20 lick van grote eynes schepelbadems.
sehelbrade? Dat punt von den Haiberst. ürk. v. 1492.
schelbraden (vom Schweine) vor 11/^. scheprik, schiffbar. So vrage, wo
Gott. ürk. V. 1527. lange he eme volgen scole. So vintme
schele, Schilling, (schell, solidus. virteinnacht, ane over sceprike watere.
Dief.) Mochte een arme to zynen 26 Ricktst. Landr. c. 13 § 2.
eesche Van vissche copen off van scherbeeken, Rasierbecken, scher-
vleesohe Vm eenen pennynck also backen, twe tynne plattere, dree
vele, Als een rike vm hondert schele, moesschottele etc. (1455). Ostfr. ürk.
He soldet gheerne kopen etc. I^peg. nr. 689.
d. Sonden f. 10(9); het solde heeten 30 scheren, st. v. parare, praeparare,
quaetheit groet, Brachte een zynen ordinäre, formare, fingere, agere, ge-
gebner ter doet Vm twe schele off rere. KU. Do Moyses . . van den
vm dre. das. f. 11^. berghe quam gegaen, Sach [hie] vm-
sehelieh, streitend. Efte erer welke trent een calf enen dans geschoren,
in enigen worden edder sproken der 35 ^eg, d. sonden f. 13h.
vorschedinge twiuelaffliich edder sehe- scheren, höhnen. Arme lüde ne
lieh worden, dat der suluen worde zyn niet To veronwerden noch to
vnde sproke dudinge, verclaringe vnde scheerne, Men als patronen zyn se
Schede by vns stan en schole (1419). to eerne. l^eg. d. sondefi f. 1029^.
Lüb. ürk. 6, nr. 112. 40 scherm. 4V« m. . . pro diversis
schemelde. Do gaff de greve van laboribus bussen intohowende to dem
Cleve myme heren den schemelden nygen Wender bolwarke nnd scherme
hengest (Schimmel?) (1384). Kindl. uptorichtendet'ii^T^. Zuggeg.Jühnde^
Volmest. 1, 354. S. 25,
schemehdi He tuth nu den schSm- 46 schermbret, absconsia. Hoffm. Final.
hodt all äff, wirft alle Scham von i, S. 156. It. 4^1% sh. H. R. vor scer-
sich. Brschw. Chr. 2^ 252^ 28. menbrede uppe dat huss (Rathhaus)
sehemhaftich (-achtich), schattig. (1487). Z. f Nieders. 1871, S. 206.
schem-achtige stede, apricus locus. uehevelheiLe. „Dieschtechtisste^nichi
Hoffm. Findl. /, Ä 162. 60 gan0 gereinigte Heede.^ OruU.
SCHICHTEN 254 SCHOEN SCHOGEN
schiehten, abmachen^ beaahlen. De haut afkeren, So etc. Speg. d. senden
sulfmestere suUet alle jar binnen der f. 76d.
ersten vlod (10 Tage tMch triam re- schilt. 4. „In Wismar wie in
gum bis 5. Febr.) schichten alle be- Rostock dreiseitige Pläijge.^ Cruä.
talinge. Lüneb, Urk. (Volger) 5, p, 5 (Also nach der Form eines drei-
447; de bäte unde vorwisinge des eckigen Schildes benannt.)
vloutgades . . schichten (die Beck- sehinloSf scheinhs, den Schein ver-
nung aufnuichen). das.p.344. (Krause.) lierend. Darna wart de mane schyn-
JVa. Jahrb. F, 146. los. Lüb. Chr. i, 64; do wart de
schichtes^alm , aufrührerischer 10 sänne schynlos. dias. 57^ 66, 83 (dat
Lerm? hiirvan enstant eyn schieb- men den schyn der sannen binnen
tesgalm. Brschw. Chr. 2^ 181, 68. veer stunden nicht vornam. das. 71).
sehichtspel, Titel einer gereimten schippen, ordnen, einrichten, regie-
Braunschw. dhron. Dyt is dat schiebt- ren. Ick untfa unde anneme Norder
speel to Brunswick. Brschw. Chr. 2, 15 olde land ander myne beschermynghe
101. S. Hänsdmann das. S. 94, dat to schippen unde to reger ende
schider. 6 m. 6 s. vor 4 voder gelick de hoyetlinge hebben gedaen
boeken schider (Scheite?). Wism. in vortyden (1436). Ostfr. ürk. nr.
Nie. Geb. Beg. f. 60; 5 m. 2V« s. 456.
vor 3 voder auervuringe vnde 2 voe- 20 schiren, reinigen, he wolde se
der boeken schider. das. f. 74. „Das lütter schyren, „ihnen gehörig den
Wort auervuringe ist gane sicher und Kopf uxischen^, se mosten na syner
kommt vielfach auf jeder Seite vor. lyren, de uppersten, affdantzen do.
Es muß Feuerung sfum Ziegelofen sein. Brschw. Chr. 2, 121, 14.
9 m. 7 8. vor 6 stige auerfuringe. 26 sohiten. De den doden schyten
diis. f 81.^ Crull. drecht Unde de syn ghelt an scho-
sehieden = scheden. flandr. si- ken lecht etc. Henselin, Nd. Jahrb.
camb. findere. Kü. spalten, eerschnei- 3, 22.
den (scheiden, kloven, hacken. Oudem.) sehiter, podex. Den dants wolden
Und als hi {der gulse) et (die Speise) so so betengen, itliken den schyter dren*
gecrigen can, Schiet he daer an so ghen, podicem comprimere. Brschw.
bernendelike (brennend, d. i. eifrig, Chr. 2, 104, 71,
ardenter); De verbemtheit is ciaer- schive, Scheibe. Got ghaf em der
like Int sniden vnd int keuwen ver- Salden schyue, Dat he vorwan alle
claert. I^eg. d. sonden f. 1^. 35 syne not. Verl. Son. v. 928.
sehif tinge ? 1 schifftinge vp de sehivenkopper, dar men grote ket*
brusth vnde einen bandt vp den tele von smedet. Brschw. Urk. v.
rugge 2 daller (1562). Bechn. e. 1505.
platenslegera. schode. IV, S. 108^, 40. Gemacht
sehillen = schelen , verschieden 40 des Hengstes?
sein, differre; So waer dat men siet sehodavel. Drech sperwer Sixti,
hoofden twee In een huys, altyd se . vank vinken Bartholomaei , Drynk
schillen (sind sie uneins). Speg. d. wyn Martini, loep schoduuel nativi-
sonden f. 102c, tatis (Hss. der Stadtbibl. eu Maest-
schillink (au schillen, schelen, ver- 45 rieht aus dem Anfange des X V. Jh.
schieden, bunt (varius) sein), bunter " Mones Qu. u. F. 1, 126).
Fleck. Mach pardus, de beeste feile, sehoen, schogen. It. 3 pt. L. E.
De schillinghe waren (d. i. wandeln, vor 31 punt, he to den voten to des
waeren, vetus hott. j. wandelen. Kü.) rades grosten gropen dan hadde, do
van eren velle, Vnd de moor syne 50 he de bene darto got. It. 2Vs pt.
SCHOFIEREN 255 SCHORSTEN
9 ß. L. E. Yor twe gropen to scho- mantz beleygen (bdiigen) solle, sy
gende („mü neuen Füßen eu verse- eme anders nicht bewust, wan he
hen^) (1482. 1498). Z. f. Nieders'. schone (wennschon^ obgleich) to stu-
1871, 8. 202. cken . . getogen werde (1535). Nie-
sehofleren = schände seggen, höh- 5 sert, Münst. Urk. 6, S. 216.
nen, spotten = sconfieren, tUtfras. flchone-brdt. Weert oick, datter
desconfire. Davon abgeleitet: scbo- schone broedt to kope qaeme byn-
fierlic, schofiricheit , schofieringe; nen Embden van baten tho, dat aal
schofieringe segghen den euenkersten veer loet swaer wesen up enen hal-
is grote zonde. Speg. d. sonden f. 10 ven krumstert, unde dat grove broet
131c u. sonst sehr häufig in diesem een half punt swarer up enen kmm*
Buche. Stert (1465). Ostfr. Urk. nr. 83h
seholen, die Schule besuchen. In sehonerhode. „In einer (Lippi-
der Fügung: seholen gän, frequentare sehen) Drk. v. 1468 reversirt sieh ein
scholas. KiL Somen (einigen) kin- 15 Paderborner Weihbisehof gegen den
deren eist hard mede Seholen ghaen Eddherrn eur Lippe wegen einer ihm
in ere jonchede, De roede moet se von diesem verbrieften Rente ^ indem
daer to driaen. Speg. d. sonden f. er sich verpflichtet aus der Verschrei-
75c. (Ist es ein eignes Verbum oder bung, die allein geschehen sei to scho-
Breviloquenjs für te(r) seholen gän, 20 nerhode, um seine upsate (seine Er^
wie hochd. etwa: Kirchengehen?) nennung zum episcopus in partibus)
seholke? vif morghen landes be- damit to erwerbende, keine Reckte
leghen uppe den Lendorper velde by herleiten eu wollen. Das to schoner-
der scholken in dem winkel by dem hode kann also nur „eum Scheinet
weghe. Blasius Urk, a. a. 1443; twin- 25 bedeuten; es IkandeUe sich um ein bloß
tich morgen landes belegen upp den simülirtes Geschäft. Das W. kann
Leendorper velde twischen der beer- übrigens auch in dieser Urk. ebensogut
strate unde den vulen scholken gra- als schouerhode gelesen werden^ da in
ven unde eyn deel uppe etc. das. a. derselben n und u (v) gar nicht su
a. 1456; dat dat capittel in der borch so unterscheiden sind.'' JPreuß.
to S. Blasii to Brunswig mek erlovet schonemaken, reinigen. (Diogenes)
hebben ene koppersmede hutten to die syn warmoes hadde gelesen; he
buwende uppe de scholken bynnen maectet schone vnd dwouch (wusch
Olbere . . das. a. a. 1471 (Wolf. es). Speg. d. sonden f. 32b.
Ärch.). (Ist es demin. von scholl 85 sehoneroggen. 1446 do was dur-
(soU), das nach Dähnert ein seichtes tyt to Munstere van körne, do galt
Waßer ist^ wo man waten kann, also dat scheppel roggen tuschen 3 vnd
Sumpfe Tümpel?) 4 seh. Do ouerquemen raet vnd
8chon(e). Zu dem Beispiele IF, gilde, dat men nyne sehoneroggen
ii^a, 17 ff. vgl.: nemen se (de joden) 40 scholde backen, men solde dat mel
pande in bi schönem dage . . by myt den clygen laten vnd backen
schinender sunnen. Gott. Urk. v. 1370. groff brot den luden to tröste. Nie-
— SuperL schoneste. Vortmer de sert^ Münst. Urk. 5, S. 333.
gevangenen, de vnse her van Monster schorlitxe. IV^ 1209^^ 10. Hans
vnd syne vrende gevangen hebt, de 45 Kocke (ist geratM) . . eyn bref^ gele
mögen se schatten vp ere schoneste knope, eyn schorlitze unde eynen
d.h. nach ihrem besten Vortheüe (1385). speyt. Brschw. Chr. 2, 540, 34.
Niesert, Münst Urk. 5, S. 290. sehorstSn. Alse vele unwill van
schone, adv. 2. in concessivem seggen kumpt, so schall gehn knabe
Sinne: Vnd so ver (sofern) he ne- 50 in den schorsten stan noch in der
SCHORT(E) 256 SCHOTTSMAL
donsen stedes sinen mester npwaren (wie man sie nennet) sowoU auch
(1447). Statut der Zirkelbrüdersch, in der Osterlinge oder sonst der Fremb-
Lübeck. Mdd. Jahrb, 10^ 76, äen seine specereyen und waaren
flehort(e). Ock so en sali men albie aufflegen oder bey Ellen and
numande in de gilde nemen, he en 5 kleine Gewicht, sondern summens-
bebbe syn harns, so dat gesatet is, weyse verkauiFen. (Mitte des 17, Jh.)
panser, scbort, yseren hoet, borst, scliotteldreiger, der Schüßeln (hcl-
hundeskogele vnd wapenbanschen. gerne Teller etc.) dreht. VI seh. deme
Nieserty Münst, ürk. 3, S. 262. scbutteldreygere. Daneben auf einem
%t\Liivieitk^ Busammenbinden^knüpfen. lo besondem Blatte: item 1 ferdiogk iß
En bessern, gheschortet van nyen ri- gegeven Hinrick dreygere uppe dat
seren. Nd. Jahrb. 5, 72. schuttelmaken. Wemiger. Rechn. r.
sehortse, schnrtse (scurse), die 1499.
äußere Bekleidung der Blumenknospe, schottelpot, Schüßeltopf, ^<>pfi der
bloemknop. Oudem. Rinde, cortex. 15 isur Bereitung der Speisen dient, Eß^
KU. Ood maecte van twen schaeps- topf. Post hoc Martinas de Liidt
vellen Twee rocke Adame und Euen; instetit aput Gerardum archiepisco-
Darna begonde gelieuen Den mensche, pum, ut posset edificare habitacionem
Dat he de haut af dede Vnd droech in predio suo Ochtenhusen quod 6e-
de wulle . . Ten derden wert in em 20 rardus noluit permittere, dicens: Ick
gegejuen, Dat se schurtsen van cruden wil my in den schottelpoth to Verde
wreuen (Kräuterfasem zerrieben) Vnd nicht kiken lathen. v. Hodenb. Brem.
cledent, dat noch sachter was, Dat G. Q. //, S. 31. ^
noch het banep vnd vlas. Speg. d. schottsmaL „ Über schoszmal wird
sonden f. 95K 26 in Falcks Staatsb. Mag. X (1831),
sehet. IV, 124^, 11. Item des S. 974 unter Anziehung von zwei
sommers soll ein jeder sine schwiene königl. dänischefi Verordnungen vom
im schotte holden (1567). Niesert, 3. Juni (nicht Januar) 1752 und vom
Münst. Urk. 3, S. 168; A. idt soll 20. Oct. 1778 gehandelt, wonach das-
nemandt einen mistvalt oder schwine 80 selbe als eine in ÄppeüationsfäHen
schott maken, daer van olders gene vom appdlirenden Theüe zu erlegende
gewhesen; daer einer ein schott will Zahlung zu erklären ist. Ebenso nach
maken, daer van olders hero ein J. F. Hansen, Vollst. Beschreib, des
mistvalt gewebsen, soll datsulve ach- Hzg. Schleswig, Flensburg 1770, S.
ter vier voet vnd vor drei voet hoege S5 300^. Gleichbedeutend mit AppeUation
syn. das. S. 188. ist das Wort gebraucht in der schlesw.
Schot« IV, 123^, 32. 1 M. = revidirten Landgerichtsordnung vom 1.
4 vierdung = 24 schot =192 pf.; Sept. 1636 (gedruckt in v. Cronhelms
1 vierdung = 6 schot = 48 pf.; Corpus statutorum principalium Hol-
1 schot = 8 pf. Koppmann, Hans. 40 satian, Altona 1750), wo es im ersten
Ree. 4, 490. Theüe TU. III § 2 heißt: sM einem
scliotswiii , Schwein , als Schoß jeden Theü, das sich . . beschwert be-
(Steuer, Zins) gegeben. Et cum hoc findet, die Appellation oder Schotsmal
dedimus • . monasterio in Grasleve nach altem Gebrauch und Herkommen
. . servitia rusticorum cum porcis, 46 ermeltes Fürstenthumbs ScMeszung frey
qui scotswin vulgariter appellantur. stehen. Vgl. das. § 4: welch Theü
Marienth. Urk. a. a. 1307 u. 1308 dann an der Urtheil sich nicht begnü-
(Wolf. Arch.). gen laßen wdte, es sey denn der Kläger
schotte. Vgl. auch Big. St. B. 247, oder Beklagte, dem soll frey stehen,
61: Es soll niemandt der Schottschen 6o sein Schotsmal zu schießen und die
SCHOP 257 SCHRODEN SCHRADEN
Urtheil eu schelten. — In Verbindung scrackede, dat id Herodese wol be-
mit ^thun^ und mit .einbringen^ kommt hagbede. Old. Evangelienb. f. 105.
Schotemal vor im dritten Artikel der sehrage, ver par tafiel sebragen
Vierhardebeliebung vom JS4. Märe 1568 vnde ver benke sebragen. MM. Jahrb.
in Dreyers Ahhandlwigen^ Zweit. Th. 6 20, 71.
Rostock u. Wismar 1756^ 8. 1126: sehrank. wi bebben N. N. tom
alle de jennen, so neen benögeat an sebranke vorferdiget (vor die Gerichts-
ebre gesprackene sententz bebben und schranken kommen laßen?) ^ de alse
vor der veer barde rabtt appelleren de eldesten von den boken sodaner
willen, scbölen ere scbotzmahlen do- lo wäre (verdorbener Kabdjaue) gut vor-
hen, wenn de sententz affgelesen stant dregen. Brschw. Urk. v. 1514.
werde, unnde datsulve scbotzmabl schrftt, schräg, scbrat over tbegen
mit des berren ambtmansz breef in- dem nyen base (1500). Z. f. Bechtsw.
bringen binnen sSsz wecken." (Ano- Dorpat 7, S. 105^ 84.
nyme Mitth.) 16 sehridde? „Ein Absagdnrief hat
sehfif. IVy 129^^ 31. Item 3 0. vor folgenden Anfang: wy don witlik . .
l scbo£f glases in den osterstoven wo dat sake geseben syn, dat gy vns
(eu Hannover) (1503). Z. f. Mieders. mit den juwen bebben afgedelet vnse
1871^ S. 137. gudere vnde bus vnde bo£fte vnde
schoawer. Anschauer. Dyn antlat 20 bebben vn^ gemaket to scbridden in
is clarer wen de sunne Vnd gbift dem lande. ** Mitth. von Wehrmann.
dynen scbauweren grote wunne. %^\LV\m^efik^ die Nase rümpf en? mhd.
Quedl. Mscr. 144 f. 2^. scbrimpfen, md. scbrimpen. Vor gu-
schouwinge , das Besuchen der dem gelde se (die Aufruhrer^ die ge-
Wöchnerin. In einer Luxusordnung: 25 ^^de der Münee wegen den Aufruhr
to deme ersten (fcigt eine Verordnung begonnen hatten) scbrumpen, Myt qua-
wegen der Hocheeitfeier) . • vortmer dem gbelde se krampen. Brschw. Chr.
to der scbowinge en scbal men ne- 2^ 101.
nerleyge openbare koste don und sehrif-bret, -stöL Epicausterium
ok nicbt mer den ene tunnen beres 30 uel epicauterium , dicitur catbedra
scbenken (dann folgen Bestimmungen uel scriptorium scriptorum , scryf-
über kindelbere und dodcngraft) . . stoel uel scryfbret. BrevU. Benth.
unde en jewelk, de desser vorgescre- Vgl. Dief.
ven koste ene, id sy brutlecbte, scbou- schrift. können se myt densulven
winge, kinderkersteninffe offte doden- 85 beeren konyngbe unde den synen
graft gedan beft, de scbal etc. Brem. soriSt maken (schriftliche Verträge
Urk. V. 1438 (Cassd^ Histor. Nachr. machen), dee vor den coepman syn,
1770). (Es pflegten und p/legen auch daer willen se er beste mede doen
noch bei dem ersten Besuch der Wödi- (1436). Hans. Bec. IP^ 8. 79.
nerin Bewirtungen statt eu finden.) 40 schrivelik. unde vele mer plage
sehovtliBgejWeißbria? „1500 tcaren deden se en an, de tomale nicbt
die ConstaUl von der burssen mit scbryvelik ys (sich nicht beschreiben
den Jungfrauen eum Tane auf dem läßt). Lüb. Chr. 2, 422.
Baihhause, die für lJII^21ß3^ mit sehrif tholt. „ Verschrieben für
Glaret, Malvasier^ Weißbrot (scbove- 45 scbaffbolt, wie der Stab e. B. bei
linge), Feigen^ Bosinen und Eierbrot den Bäckern hieß, mit dem in den
tradiert wurden.*^ Schmidt ^ Oött. Urk. Versammlungen Buhe geboten wurde
11, S. 422. resp. wird?"" (JruU.
sehracken» schraken, laut lachen. schroden, schradeiit I^j ^^^^ ^1
De docbter Herodias sprank vnde 50 abladen. Item Eygeberde der stat
KM^Ag sam mnd. Wb. 17
SCHRODEN 258 SCHüTTINK
knechte 'vnde synen gesellen 3 kr. befindet sich im s. g, neqasan^Bueke
▼or ses halue vöder in mir frowen zu Soest
keller to schradende (1398), Sudend. schüren , scheuem. Dit hnsbrot
8, 8. 231^ 20. (schreibt der in Kloppenburg gefcmgen
schroden, schneiden^ beschneiden. 5 gehaltefie Bürgerin, v. Daneig^ Vorradi)
De bände he jo nicht ue dwöch, de schüret my dat liff alz eyn pansen,
Yote he vil seidene schrode (beschnitt dat duone beer spolt vort äff, dit is
dM Nägel an den Füßen) etc. Gerh. penitencie (1337). Hans. See, Il\
V. M. 34, 7 ; welck goltschmedt einich S. 142.
geschrodet (beschnittenes?) goldt van 10 schüt. IV, 154\ 31. schad. id
golden oder van sulverpeuningen . . Abküreung für schudatus = scadatas^
bequeme, so zal die goltschmit dat scutum, ital. scudo, frzs. ecns, mnd.
melden (1491). Ostfr. Urk. nr. 1299. schilt.
schrÖt. IV, 14U, 43. . . bedde- sehatsehot, Pfandstaü. Dar ock
p61e, neghentoyu pär knechtelaken 15 baten der porten jennig vehe vp je-
van twen schroden etc. (Invent. d, mandts gründe . . befunden wurde,
Schloßes zu Emden) (1439). Ostfr. soll alsolch vehe beschüttet vnd vtfa
Urk. nr. 509. dem schuttschotte nicht gelaten wer-
sehrdtlSn, Schneiderlohn. It. sint den bis etc. (1567). Niesert, Mund.
wy söhuldich IL Crespen scrotlon 20 Urk. 3, S. 168.
vor 6 tabberde unde 2 hoyken ; it. schuttemester, der fremdes, verlau-
byn ik sulven schuldich vor myne fefies Vieh zu schütten hat? dann
swarte koghele want vnde scrotlon ; überh. Pciizeidiener (nach der üaupt-
it. noch vor myne lutteke koghele ihätigkeit benannt)? weer jenich ba-
scrotlon (1437). Hans. Rec, IP, 25 cker, de siin broet to licht were, de
S, 94. sal dat broet vorbroken hebben unde
schulordich? £in brunrod perth, geven daerto twe Biasgulden to broke,
eyn wenich schulordich. Brschw. Urk. den enen den borgermesteren , den
t;. 1502. anderen den schuttemeisters. Eben.<io,
sehunnege. „l. schimmese. die so dessen Maß zu klein ist, söU to broke
betreffende Urk., die ich Hanser ec. 4, geven twe Binsg. den enen den bor-
nr. 640 nach dem Original herausge- germ., den anderen den schuttemei-
geben, liest: dre schimmesen.* Kopp- sters (1465). Ostfr. Urk. nr. 831,
nuinn^ Korresp. EL 2, S, 54. schutter, Schütze, Schießer. Des
schappestftl. n-ächupfen, la Xeupp, 86 vader goet was em gegeuen (der
s. Cheuppe zu Metz. Über der Rinne, nicht auf die Leiche seines Vaters
die siaii bei dem Platz du champ ä schießen wollte), de schutters (die
Seille befand, richtete man einen GaU beiden andern Söhne, die es gethan
gen auf, an dem ein Seil in einer hatten) zyn daer zonder bleuen (sie
Belle herabhieng, und solches wurde 40 bewiesen sich nemlich dadurch als un-
unten im Keffig, bassin genannt, an- echte Söhne). Speg. d. sonden f. 124^.
gebunden. Wenn nun der Missethäter sehnttink. a. 1378 do worden de
in selbiges eingespart war, so ließ bedderve lüde . . des to rade . .
man ihn in dem Keffig auf und nieder dat se desse kumpanyo (die K. der
und tauchte ihn in den Koth. a. 1 796 46 Kaufleute in Lübeck) vaster wolden
wurde zu Wien die Strafe des Schüpfens maken vnde dat desse kumpanye de
an einem Becker vollzogen und derselbe bet vorstan werde, vnde koren veer
wacker ins Waßer getaucht.** Süber- houetlude myt eyner gansen een-
mann, Localgesch. d, St. Straßb. — dracht, de vor dessen schuttingh
Abbildung eines schuppestöls (Wippe) 50 raden scholen vnde scholen den vor-
SEBETE 259 SENDE SANDE
stan. Ältestes Memorial des Schonen-- her heißt er selbst auch grote segger,
fahrer Schüttings /. 2^ (MeU. Jahrb. höftsegger, oversegger. Krame ^ Nd,
10, 8. 63). Jahrb. F, 147.
sebete, Binse, Bied. semde, se- seggerne, der Neigung hat gu spre-
bede, papirus, scirpus. Voc. theuton. 6 chen, geschwatzig (vgl. kiverne u. a.)
V. 1482. Dazu wci sebetbisgod, s. g. Ein homodich bSrgermeister, ein seg-
Riedgut. Urk. v. Asseburg /, nr, 16 gern rahtmann, ein vors&mich ker
V. J. 1175 (vgl. die Urk. v. 1174); merer, ein vngehorsam borger, dith
vgl. Grimm^ Weisth. 1^ 674: es ist synt ver böse st&cke in einer stadt.
och zu wissende, das zu mittelmei- lo Werldisproke f. 33^ (cf. ScheUer nr.
gen, 80 sollent die ban warte bringen 1176).
in den hof sebeden und liesche, das seggesman = segger. Int erste,
der appet und die huber sufir ge- dat de van Lubeke . . twe segghes-
sizent. lüde darto setten scholen, den se ere
seden. Dat mer zedet (siedet^ 15 gebreke scholen overgheven . . unde
wallt auf) unde ebbet. Mandevittes des gheliikes scholen de van Holland
Meisen f. 39. ok ere seggheslude darto setten unde
seder, Sieder^ der Salzkocher; einer ere gebreke overgheven (1437). Hans.
der 3 sultere ; der seder siedet Tags, Bec. IPy S. 127.
der höder Nachts. Krause^ Nd. Jahrb. 20 8ei(g)er8tailde, Olockenstunde. Dat
V, 147. kint heft eyne ganze seyerstunde na
segeler , Siegeler. De mandata der dope gelevet. Brschw. Urk. v. 1506.
nicht verkundigen, ten sy dan van sekKni^ als m. oder n.Seeseite^ Küste.
vnsen official off segeler togelaten Nyerpoten, Dunekerken, Oestende
(1488). Niesert, Münst. Urk. ff, S. 104. 26 (und andere) up deme zekantc belc-
segen, Segen. Des moste de rad ghen (1437). Hans. Rec, //^ S. 105.
wesen äff, mußte der Bath aufgeben^ si\{e). IV, 178^^, 39. Mit zele und
wente me ome den zeghen gaff, ifft mit wäre (cautionem, quae vulgariter
me wolde gheyste bannen unde de dicitur sele). Westphal, II, 96; mit
beseten spannen. Brschw. Chr. 2, 142, 80 zele und mit war und mit allem er-
29; daher zegheubök (das, 143, 77), veliken rechte tu rechtem eghendomo
das Buch, aus dein man diesen Segen (1367), S, H. L. Urk. II, 491.
spricht. Zauberbuch. 8el(e)gelt = selegave. Darto scal
segenvdt, Ziegenfuß, nach der Ge- he goven dat zeelgclt vor Ü do<lon
statt benanntes Brecheisen, zegenvote 35 twelff kr(um8tert) (liSl). Ostfr. Urk.
edder brekeisem. Magd. Seh. Chr. nr. 1058.
397, 29. selichliken. Ein schone houesch
seger (segger), Säger. Och sollt kortewylich boek, dat narrenschip
segger edder timmerlude nein tim- genant, begynnet hyr zelichliken.
merholt kopen, dat se vort vorkopen. 40 Schip v. Narrag. f. 2^. So häufig
Niesert, Münst. Urk. 8, S. 139. in lat. Schriftstücken feliciter. Vgl.
segger. IV, 172^. Der segger ist Mhd. WB, 2h, 41.
der Ifeamte des sotmeisters , hat die semele, Kleie. Metter semele voet-
Aufsicht über die Bauarbeiten am roen (futtert man) swyn. Speg. d.
Sode und der Fahrt, so wie über das 46 sonden f. 99h.
Schöpf en und die Vertheilung der Sole, seminte, nerpica Voc. Cdm,
die er buchen laßen muß. Zur Aus- sende, sande. We sine morghen-
führung der Sole-contrde, die Tag sprake vorsumet ane echte not, deme
und Nacht geführt tcurde, hatte er ne scal me neue sende gheven (75^^ j.
gtcei Unterbeamte: undersegger; da- 60 Z. f, Nieders, 1878, S. 130 („Mit
17*
SENKELER 260 (SIBÜM) CIBOM GAN
diesen Warten hat wohl die Sendung sere, als Campar. Hie (der Seiche,
des SlocJefisches bezeichnet werden Gierige) were schuldich ym de 17-
sollen.^ D. H,); we bir nicht to hus chede Gode te mynnene de seere
en is, wanne me loten schal, des loth (um so mehr), Nu mynt he igelt dan
en schal men nemande antworden 5 gode mere. Speg. d. sonden f. 2(K.
noch sine sande senden, he en wille sSsehnmer. Vgl, franz. escumenr
vuUekomen schot vor one sweren . . de raer. Jugemens d^ Oleron, Art, 45
were aver eyn kopman also arm, dat in collection de lois maritimes par
he syne plicht nicht don en mochte, Pardessus (Paris, 1828). 1^ 351.
de scheide des donredaghes, wanne 10 sesting? Item grote Kankene 1
me de nyen olderlude seilet, komen krusgede sesting . . item so hebbe
vor den meynen kopman vnde bidden ik noch 3 gülden rynge unde den
umme sine sande, unde der en scheide rote sestyng der scholen de teaia-
me ome nicht weygheren (1365). das. mentarii Vormünder to wezen , dat
S. 133; a. 1372 is de meyne kop- 15 men dat geve in kercken unde yn
man eyn gheworden, dat me neyne kluzen, dar men dat aldernuitest be-
sande hogher senden schal, wen ore denken kan (145J2). Aus e. Testam.
tins uiwisei (1372). das. 8. 135; vgl. Ostfr. Urk. nr. 652.
vortmer is de meyne kopman eyn set-angel, Setzangd. De mollener
worden, dat de olderlude jowelkes 20 mach vppe den molendicke nicht
jares thugen unde bereden scholen vischen myt netten edder mit gar-
den stokvisch , den de nyen older- nen . . Ock mach he dar nene aeet-
lüde, de se na twelfften settet, um- angele inne setten, behaluen vanget
mesenden scholet in creme jare. he wat vor der molenschutte in kor-
das. S. 137. 25 uen, dat mach he wol don. v. Hodenb.
senkeler, der Senkeln macht. N. N. Brem. G. Q. Ily 43.
ein senkeler knecht. Brschw. Urk. v. sete = gesete, Gefäße After. Gifte
1500. (wenn) di dat lif bestoppet si, so nim
senne, Bogensehne. De hadde enen scir solt, also grot also en bone, stec
stalen bagen, dar hadde he ene strale 30 et neden an dinem sete, so du ver-
vor der senneu. Hans. Gesch. Bl. nest mach etc. Germ, 23^ S. 23.
1876, S. 83. seterin/ce, 2attern. Unde olt duuen-
sennepsehottel, Senfschüßel, -tuip/*. vlesch is ghud den, de de tzeteringhe
senpscottele, saltvate unde andere vnde beuinge hebben. J3oi d. ^r^/€d.
kleyne wäre. Gott. Urk. v. 1436. 86 f. 101.
ogen as sempschotteln, große Augen. sette (sete). IV, 195^, 4. De hof-
Brem. WB. 3, 752. stede to Dornumb midt den stenhuse,
sent. Item 2 1 seh. vordede (ver- vorborch, sette undt koeltune (1480).
that, verausgabte) myn here to Mun- Ostfr. Urk. nr. 1036; vorkoft ene
ster in moder Even hus (Name einer 40 borchstede mytt eme steenhuse, vor-
Herberge in Münster) des gudens- borg, setth unde koeltune (1485).
tages thom meynen zende (1381). das. nr. 1112.
Item 2Vs m. de myn here vordede (sibnm) eibnm gftn« Denn etlike
thom meynen sende myt synen ghe- oldern laten eren kynderen nicht
seilen (1382). Kindl. Volmest. 1,357: 45 allene hftren, wo se in erer joget
„Senden heißen in M. die 2 großen cybum gegahn syn, wo.se gesungen
Jahrmärkte. Diese fingen an, wenn und gesprungen, gefreten vnd ge-
der Münstersche Bischof seine geist- sapen. Gryse L. B. fr. 9, Bog. M. 3
liehe Synode gehalten hatte; daher der (ebenso fr. 40). „zibummen gaan,
Name.^ ^ müßig geheti, nicht arbeiten.^ Dähnert.
SICHTEN 261 SINKEDUS
Noch jetst kort man: herumzihvimmen. nautica utitur, de dat zifelidt hefft
Bichey 253 u, Schütze i, 101 s. v. vnde den b501uden tho spreckt vnde
sibungen gaan. thor arbeit se anholt. Chytr. 234;
siebten, sieben, dat de radt wart celeuma facere, dat volck tbosam-
80 Yornichtet unde dorch de treppen 5 mende ropen dörch dat zifelit. das,
sichtet, die Treppe hinuntergeworfen. 242; so fro als (sobald als) dat de
Brschw. Chr. 2^ 118^ 25. olde Thode horde, blees he int sy-
siddinge, Niederung? Eyn kort pheleth. Hans. Gesch. Bl. 1876 ^ S.
dwer stucke schut vppe den wech 86; ock vorboet he, dat eyn ider syn
na der siddinghe. Old. Urk. (im Old. lo dinck verdich hadde myt roren . .
Missale). averst nicht en schotte, eer he int
sidewendinge. „Es sind die nie- syphelette stotte . . wen he pypede,
drigen Querdeiche (Kajedeiche) vom den scholde ein ider sin beste bru-
Hauptdeich bis zum Achterdeich oder ken. das. S. 87; 1 sziuelit ahne kede ;
eur Geest, So in Oestingen; es i^ 15 1 zinelit mit einer blockkede. Wism.
also die niedrige Deichwendung, we- Inv. v. 1575.
ster-, ostersitwendinge = pars occi- silos, piötzlich. silosen, unvorsich-
dentalis, p. orientalis (1230). Hamb. tigen, causa, causaliter, ex abrupto,
Urk. B. 494; (1201). Vgl. Brem. improvise, casualiter. Voc. Strals.
Urk. nr. 92.^ Krause. Passt dies 20 Unde de ghantze stad beclagheden
aber auf alle Siedwendungen? Es den sylosen nnde snellen dot des
scheint vielmehr^ daß es schon Sied- ridders. Korner 275^ 14 (H.). S.
Wendungen gab, ehe es Hauptdeiche Hof er ^ Germ. 23 y S. 13.
gab; auch laufen sie, soviele ich we- simboria. Item de sten tho den
nigstefis deren kenne, nicht aUe quer. 25 beiden, zimborien unde tho den ca-
8ien(e), adj. angesehen ^ schön, pass- piteln. Brem. Jahrb. 2, 303; it. 6
luJi. 1. schoon. 2. aanzienlijk. 3. sware den knechten, de de zimboria
goede kans; sienst, best, yerkieslijkst, honwen. das. 304. („Baldachine über
gevoeglijkst Oudem. De bede wer- den Fenstern und Sockeln als Unter-
dichste (zum Beten würdigste) dach SO lage.^ das. S. 38t)
van al Vnd dat bidden an gode is sin. He scholde dat mid synen
sienst, Is de wile dat men doet den rechte beholden (eidlich aussagen)^
dienst des vridaghes, do he sterven dat dat schip . . syne (ihm) horde
wilde. Speg. der senden f. 61^; desse nnde anders neymande (1400). Hans,
(der Gewohnheitssünder) is ock met 85 Bec. 4^ 543; des nam he eyn anker
sulken banden An voeten gebenden unde en strenk, dat syne nicht en
vnd an banden, Dat he an godliken horde. das.
dienste Niet pynen mach, al wort sinderkldt, calchiton. Voc. Old.
em tsienste. das. 77^; (Krieg ist un- (Vgl. Die f. s. v,)
sicher)^ want vake de in dat sienste 40 singefl. Denne (an meinem Todes-
weent syn, Blyft vnder, eer dat comt tage) scholen se mi beghan mit einer
de fyn (Ende), das. 117K Ggs. on- singenden villighe und mit einer sin-
siene. Dat was een konync van Paris, genden selemissen (1492). Pomm.
Als he at allene maeltyden, De[de] GestA. Denkm. II, S, 196; darvor
he zitten an zyne twe zyden To synre 45 (für eine gewisse Geldsumme) se
tafele vnd thegen em mede De vn- holden scholen eine singende missen
sienste (unansehnlichsten) armen van (1486). Ost fr. Urk. nr. 1157, N. 2.
der stede. das. f. 110^. sinkedfts, die fünf und zwei auf
sifelity n. bes. die Bootsmanns- dem Würfel. Darum wil we by juw
pfeife, celeustes, hortator, qui fistula 50 blyven, Dyt gheferde helpen dryven,
SIPHIS ÜOLT 262 SLAVEN
dat we innemen eyn rathus, So kryge gemeinen lantdagen den negesten sitt
we sees synkedus, gelingt uns ein tho der linckeren hant by deme ko-
hoher Wurf? Brschw. Chr. 2^ 206^ 50. ninge hebben. Renner, Lid. Bist, 124.
„gipers golt-, borden bedeuten cy- . Sitten, 1. sich setzen, Unde de dar
prisches Gold und Cyprische Goüd- 5 wolde eynen anderen wech vareD to
borden^ da eu den Froducten Cypems Synay, de moste sitten in dat rode
auch Gold gehört,^ Koppmann^ Kor- mere. Mandeviües Reisen f. 20.
resp. Bl. 2, 54. slababsch. „Ein Voc. medico-
zip maken ist wöl aus den% Franz, physicus der Wolf, BM. (nr. 363
genommen, faire bonne chöre, se re- 10 fol.) hat unter ficus: ficus liquida,
jouir (altfr, Verb, chierir). ficus moUis, sclababbescbe vighen,
siricheit = sirheit. Here, ick weke vighen. Ob aus dem Slavischen?
hcbbe lef de tziricheit dines huses. etwa mit slabu, schlaffe zusammenhän-
Ps, 25 (26), 8 (L,). gend?"" Walther, Korresp. Bl. 3, 92.
sirunge = siringe, Zierhcit. An 15 slachbrade, hilla. Dief. vgl. s. v,
ome (Christus) cn was neyne stalt- hirna.
uisse edder cyrunghe. Epist, Samuclis slaken, trans. slak machen^ u. intr.
25b,; Zierrat. an boken, kelken, misse- slak werden, slaeken, laxare u. laxari,
wede und an anderen zirunge. Magd. liberare u. liberari. KU. So (wenn
Seh. Chr. 61, 25. 20 ich in der Krankheit wille underho-
(sirke) cirke, Zirkel, cirke, cir- rieh wesen und nemen medicine)
ciuus, eyn tange, dar men cirkele mach geslaect syn myne pyne. 1^^.
mede maket. Dief. s. v. d. sonden f. l?c; Die mensche, vmme
cirkelknecht, circulator, circuitor, die siecheit groot Te slakenen, so
der als Wache umherziehende Kriegs- 26 sal he zyn bloet root etc. das. f. 17d;
knccht. Dar to di heft De cirkel- Sie (die vraken, Geizigen) segghen,
knecht In sorgen laten duren. v. Li- sie moghen met eren goede Slaken
liencr. nr. 331, 3. der armer armoede etc. dow. f. 24c ;
sisebar, steuerpflichtig, We binnen weret zake, dat diit gebod in den
Boecholte wonacbtich wer, de cyseber 80 anderen steden der henze nicht en
gud verkofte, en sal des nicht van werde geholden, sunder darmede
sik lauten, de cysemeister en hebben sclakeden und wolden ogenl&kinge
eirsten oer cyse daer af. Wigands doen (die Augen schließen) unde doer
Arch. 3, 49. de vingeren seeu etc. (1441). Hans.
cisiojanus. (Kalender), Datierung 35 Rec. IP, S. 445.
nach Festen und Heiligentagen ; so släplSve, -lieve, Beischläferin. Met
benannt nach dem Anfange der Me- slaeplieue, die men het yrendinnen
morirverse, die aus den^ Anfangssilben (d. i. amien). Speg. d. sonden f. 9^.
der größeren Festtage und willkürlichen slftpscholer, Schüler, der im Stifte
Einschiebseln zusammengestoppelt sind. 40 schläft, Internar, dormitorialis. eyn
So z. B. Januar: Cisio Janus Epi sibi slapscholer in der horch. Brschw.
vendicat Oc Feli Mar An; Prisca, Chr. 2, 25, 23; 43, N. 2. Vgl.
Fab etc. S. Grotefefid, histor. Chro- Dürre, Gesch. d. St. Braunschw. S.
nol § 17, S. 40 ff. — vnd sindt (die 565 f
Schreiber) in deme cisiojanu0e vorbi- 46 slftt. palos (Pfähle), qui vulgari-
stert (1500), Hodenb. Brem, G. Q. ter slait nuncupantur (1250). Brem,
U, 9. Urk. B. nr, 246. (Das W. ist wd
sit, m. Sitz. Und schal nu hen- nicht richtig überliefert.)
fort de hochmeister ein forste und slaven, Sdave sein, Sdavendienste
rath des rikcs Palen sin und up den 60 verrichten. leve kynt, Dat du so
!
SLAVINE 263 . SLOT
ym husc Bcholdest slaven, Dat worde slinderen := slingeren , sich mn-
dyn yunge lyff nicht' lange vordragen. den, drehen, Stangen krupen vnd
FastfUichtssp, 972^ 4. slynderen yp erer borst. Danid v.
slavine = mhd. sla venia, „ffrober Soests KeUerspegel, S. 96.
jVoiicnstoff^ daraus verfertigter Man- 6 slit = slete, sletholt? Primo
tel, wie ihn namentlich Pilger trugen. Brant de terra in Mensel 16 den.
Aus nUat. sclavinia, slavina, (ütfr. leves et plaustrum slytli, item Her-
esclavine.^ Lexer. Dat habyt, dat mannus de Ylte 18 den. leves et
he an droch bouen, Warp he off vnd plaustrum slyth. Item III plaustra
nam de slauine Vnd trac (zog) en 10 slyth etc. Xantener Hebe-Seg, des
wech in eene woestine. Speg. d. son- Stiftes St. Victor (um 1300) f. 26^.
den f. 69h, Pick, Monatsschr. 5, 52.
slei^erddk, ScMeiertuch^ Tuch, das sliten, 1. zerreißen. (Den Leich-
als Soleier dient, twe sleigerdoyke. nam eines Bäubers) werpt men buten
Brschw. Urk. v. 1502. S. sloierdök. 15 Jherusalem, Daer beesten vnd vögele
slenge« Einfaßung (von Hde^ Dom, sliten Tvleesch. Speg. d, sonden f.
bes. Eisen etc.); schling, crates fer- S6c,
ree. Dief. Vgl. slink. de muer ehn slitenheit, Versöhnung ^ Beendigung
beiden, alss kopern und verkopern, eines Streites. Ymme guder endracht
thoglick tbo gebrucken tuschen ehn 20 vnde slitenheit willen tuschen den
beiden. Des sali und wil J. S. de beiden etc. (1414). Lüb. Urk. 6, nr.
schiengen und trallien uthbreken, 120.
und de fenster, so in H. T. hoff sldch? (Land) liggende in des
gähn, darin de schiengen und tral- cloesters grote sloech in Loghender
Uen gestanden, weder thomuren laten 25 hamryk (1488). Ostfr. Urk. nr. 1234
etc. Z. f. Bechtswissensch. Dorpat 7, u, 1262.
Änm. 162. sloddik. Zum J. 1533 werden
sleppe? Item so klaget A. up juncfrawen epffel, XVI schock slot-
Heben kinder vyf unde 20 Arens- deken eppel, islich seh. Vs pf., aust
gülden voer enen gordel, de he eer 30 epffel und berne, iVs sestich junck-
inlosede, unde enen golden rinck frawen e. und godderlinge namhafl
unde ene sleppe mit veer knope etc. gemacht (Kloster Drübeck). Z. d.
(1474). Ostfries. Urk. nr. 938. Hare-Ver. 10, 368.
slethaver. IUI maldra slethauer sldp, Schlüpfe, Zaunloch, fle lede
. . brimhauer, II maldra ruhauer etc. 35 sych nedder vnde krop Dor menne-
Xanten. Hebe-Beg. des Stiftes St. ghen busch vnde slop vnde dor
Victor (um 1300). Pick, Monatsschr. mennygen scharpen stycken. Vorl.
5, & 49. Son. V. 354.
suchten = slichte, adv. Unde offt slope. vor eyne slopen mit einem
se neue eruen hadden van orer bey- 40 ringe to eyner wage. Lipp. Bechn.
der liue boren, so scal de mole slic- v. 1496. (Also wol: die Stange der
ten (ohne weiteres) wedder an dat Wagschale. Preuß.)
stiebte kamen. Hodenb. Brem. G. Q. slopen, intr. sich hinschleichen? De
//, S. 66. sus seten in gantzen h5pen, Mosten
slichies, adv. So he den Christen 45 wedder to huss slSpen. Brschw. Chr.
geloven wolde annemen, so wolde he 2^ 120^ 77.
ohme de koningliche kröne vor- sldt. /F, 248^., 25. Do funden
schaffen, dan he hadde schlichts sey (die Schafe^ die dem verkleideten
(nichts weiter als, nur) den koning- Wolfe folgten) yn den sypen kostlyke
lieben titel. Benner, Liti. Hist, p. 37. 50 vnd ym ersten anschyne gude weyde,
SLOT 264 SMOK
auerst (wo dan yn sypen vnde 8l6ten Dat smake gaf van allen diogfaen,
gewSntlich) füll doytiykes vergiftes. Daer se den smac off hebben wol-
lten. V. Soest, KetterspegeL S. 136 den etc. Speg, der sanden f. 1^; Ge-
(das W. ist also nicht bloß in frie- raeh. De nature van em (dem Ge-
sischen Gegenden bekannt), 5 toohnheüssünder) so eB Vuul gebre-
slot, Schloß, Feßel. Do seten dar kelik mes, Want em dat wal smaken
twe geslaten, repen: schonet, wy synt dunct, Dat sende is vnd vor gode
arme fangen . . Do holpe wy ene stinct, Vnd ghene smake ^= WM-
uth den slotten und leten se baven gefallen) yint he in Duechden . .
gaen. Hans, Jahrb. 1876. S. 89, lo Vor gode stinct dusdaene zede. das,
slotbrdt, Schloßbrodj d. h. feines f. ?6d.
Brodj wie man es auf Schlößem hat. smak, eine Art kleinerer Schiffe.
pastellum, Voc. Old. Vgl. Dief, s. v, twe kravele nud viff schmacken sampt
pastillum, ho£Pbrot. anderen hnckboten. Benner s. JT. 1624.
slotlove. IV,249\ wy J. unde 0. i6 smalendSr. In vigilia Victoris U
hovetlinghe bekennen, dat wy van carnes porcinas, dimidium pectns
den ratmannen toHamburgh hebben vacce, linguam vaccinam, 1 iusant,
entüangen in guden truwen unde 1 uder, V smalander etc. Xantener
uppe slotloven ere slot unde stad Heb. Beg. des Stiftes St. Vietor (um
Emeden etc. (1439). Ostfries. Urk. 20 1300) f. 43. Pick, Monaissckr. 5,
nr. 509. S. 52.
slnhorer, Horcher, wan dat rad- smeekmester, der Speisen und (re-
bus so besloten unde beseyn is, dat tränke eu prüfen hat. Darna sprak
dar neyn sluhorer sy. Gott. Urk. 15. vnse here (bei der Hochzeit von Kana) :
Jahrh. 25 schencket deme smeckmester (Imiher:
sl^ker, Lecker^ Schlecker, bucela- Speisemeister) . . do de mester den
rius, gluto. Brevil. Benth. wyn smeckede etc. Old, Evangdiefd^.
sinne« Neben f. zu sle(ne). Nd. f, 12^.
Jahrb. i, 90 (vgl. slone). smeken, schmeicheln^ in gutem
slnrr? vnd war dat (wahre das so Sinne: Altyd als men is in noden,
Bier) ok, dat yd nicht to versch en Salmen smeken vnd bidden gode.
sy, 80 makestu wol vnde hest gude l^^eg. der sonden f 61^,
beer vnd blyffst wol eyn gud slurr smelten« st, v. schmelzen, Want al
effte gastmester. Nd, Jahrb. 4^ 90, (obgleich) is he (der falsche Pfenning)
(„Zwischen u und r scheint ein Buch- 35 valsch gesmeit (geschmiedet), Des en
stcAe getilgt oder verwischt zu sein.'' is in em ghene archeit, Mer in em,
Crecelius.) diene (d, i. der ihn) munte vnd smalt;
slnterne, der Neigung hat zu ver- Aldus de mensche, de loghene talt
schließen, geizig. Beter eene schlu- Maect em seluen valsch daer mede.
tem a0 eene kievcrn fruw. Bützow. 40 1^^. der sonden f, 129^,
Buhest. 13, 53, smite. IV, 264. Unde quemen in
slnve, meretrix. It is opembar, grote noet to vorlesende schypp, li£F
dat opembare wyfe, sluven und her- unde guet, wente myt euer groten
ghen hen unde her bynnen desser ylinge de smyte in dem koggen brack
stat hus unde hoff upholden und ruf- 46 (1437), Hans, Bec, IPy S. 38.
ferye und ander quat darinne steden smdk , Schmauch , Bauch ; bildl, :
(1439). Hans. Bec. IP, S. 257. — (H. Meyer.) Se (meine Frau) is lange
Vgl. sloef, sordidus, squalidus, homo eyne havemaget gewesen, Und kan
nihili. KU, ock beide schriven unde leesen. (H.
smak, smake, Geschmack. (Manna) 50 Rane.) Truwen, myn Talke is ock
SMUDE 265 SO DAT
nicht alto dicht, Datsülve ungelficke Binnen der vierder werden bescreuen
kan se ock ; Ick vorneme (merke) etc. Speg, d. sonden f. 4^ u. h. Aach
mengen wunderliken smoek, Se schryfft trans. (Almoesse spacie vm peniten-
unsem pamer vaken eeren syn etc. cien gheeft) Te beteme, dat men
Fastnachtssp. 966^ 6. 6 heft gesneeft (gefehU^ gesündigt), das.
snnde, schmierig^ schmutzig^ fatd. /*. 56c,
Woker bedecken de lüde manichsyns snidebrdt? Brot für die Schnitter?
vmme der werlt8chaemte('C/%er«cAr./ (So Lexer s, v.) spisebrot et V
. . de neringhe in meniger poort snitebrot. Xantener Hebe-Beg, d,
(Stadt) Gwi met Yulen woker voort lo Stiftes St. Victor (1300) f. 5a; de
. . De eerste smueder woker etc. pane, quod dicitnr snidebrot et spise-
(folgen mehrere Beispiele verhiUlten^ brot canonicorum. das. f. 31. (Pick^
schmuizigen Wuchers). Speg. d. son- Monatsschr. 5, S. 52.) Z, f. d. Ah
den f. 35^ (vgl. besmnderen). terth. v. Haupt 15, 614.
»negel (sneil), Schnecke, limax. 16 snippe, Schnqfpe, schnabdßrmige
Voc. Old. u. Dief. snegelshut, coclia. Verlängerung am Schuh. klyppen
Voc. Old. (Bdleschuhe) y dede hadden lange
snene? Vortmer let her 6. des 'snippen. Brschw. Chr. 2^ 112^ 49,
stichtes slote panden in deme hono- snirreme, Schnür (?)r%emen. So liest
uerschen broke, dar vnse vogbede 20 Hänselmann Brschw. Chr. 2^ 404^ 21
vnde man vnde kunschop ene snene (^= Brschw. StAichtb. 166) statt snit-
ghetoghen hebbet (1406), Sudend. renien.
10, S. 306, 27. (Ist snede, Grenze, sntr. Ik Ekko Ismedes, Evert
gemeint?) myn broder, Houwe unser twyer
snepel. ytlst von snoppel verschie' 26 snore, enkennen etc. (1448). Ostfr.
den; snepel ist der heutige Schnäpel, Urk. nr. 591. — 8n6r ist sonst die
so genannt nach seinem schnabelartig Schwiegertochter, mines sones wif;
verlängerten Maul; corregonus oxy- hier vielleicht Sehunegermutter? Die
rhynchus.*' Krause. Verwandtschaftsbezeichnungen spielen
sieppel, Schnipfel^ Zipfel? bildlich: 80 vielfach in einander Über.
darna kramp om de sneppel d. h.? sndrlike, schnurgerade, van der
ward seiner weniger? schrumpfte ein? kanthen des ganges schnorlike bet
Die Stelle heißt: vor eyne mark me an de kanthe Märten Stalles to gande
koffte do vyflf scbeppel hoppen, to (1634). Z. f. Reehtswiss. Dorpat 7,
myddensommer dre scheppel: darna 86 Änm. 162.
kramp om ok de sneppel. Brschw. snonwe, dumm? Se weren wys,
Chr. 2, 248^ 31. se weren snow, Se alle he vur de
snetelen. (Dat stolte holt) dat koppe houw. Aesop f. 18^ 47; de mul
hebben de amptlude nicht geachtet, sprak: du bist gar snouwe, Wat is
so dat (= dat it) busk unde stude 40 mi wicht um din drouwe? das. 25, 7.
was; szo he£ft vnse gn. here dat nu (Müth. v. Seelmann.)
snetelen (ausschneiden) lathen vnde so dat (IV, 282^, 28), weil. Item
wolde dat wedder hegen to holte to bescriuende yn dessen borden, wat
(1500). V. Hodenb. Brem. G. Q. II, 2. eyn halsbroke ys, item eyne leme-
sneven, snaven, defioere, deesse; 46 nysse . . so dat nicht yn allen bor-
frustrari, errare, labi; vacillare, ces- den allike hoch vnde groth ys. v.
pitare, nutare. KU. De derde (partie Hodenb. Brem. G. Q. II, Ä 99; unde
des Traäates) sal maken mencioen ys eyn stolt holt gewesen vnde ys
Der dinghen, de gheuen occusoen vorhouwen, so dat hardc vor der
Ter luxurien em de dar in sneuen; 60 porten belegen was. das. II, S. 2.
SOBER 266 SONDOYIER
sober, mäßig. Sobre spise vnd sol. Vgl Nd. Karresp. Bl. 3, 69
sobrcn Bin Brenghet zueten sobren ff. u. Bützoto. Ruhest. 12, 67: „Ak
slaep in. Speg. d. senden f, ?0d; dat eine große Dürre veranlaßte das mächsU
ander (Mittd gut zu schlafen) is, dat Sdl auszufahren etc. Weiter hin isi
he soberlike zy gheuoet. das. 5 eineWaßer-Sincke^ die man das Brand-
soch, auch was man saugt; Frauen^ SoU heißet etc. Die morastigen Theäe
müch^ Muttermilch, zok, sock, zog, und die Sincken oder SöUe, wie man
zoogsel. Oudem. socb, soochsel, soc- sie heißet etc. Das, S. 58: Ein Grenz-
CU8. KU. — Dat ammen stelen ander Sdl ist zwar nur schmahl^ aber so
Boch, Yake sien wy dat noch, Dit is 10 tief^ daß die Pferde darin scktcimmen
al duuelike sake. (Es ist von toverie und durchgetrieben werden.^
die Redcy welche auch die betreibeny soltyweVj Salzhändler^ wie hokyorer.
dat se diefte willen doen, also enigbe Sie waren Oroßkaufteute, die das Sab
vremden coen Er melc meest hebben von den Siäfmeistem ladungsweise
gestolen.) I^^el der sonden f. 1019^. is kauften und ausführten. In Meckl,
so^en, säugen^ die Brust geben; nannte man dagegen im 17. Jahrh.
büdl.: Freundliches erweisen^ mü soltvorer die Fuhrleute ^ welche Sah
freundlichen Worten füttern^ schmei- von Lüneburg holten. Krause, Nd.
chcln. Of di zoghen de zondaren Jahrb. F, 149.
(Sünder)^ Troeste di in em luden 20 solvlachtich. En vnse behorige
(d. i. ihnen) niet. Bet achter (etwas man was vns bi nacht solvluchtich
später) Salomon dus beduet: De quade gheworden to Honouere (1405). Su-
zynen Trend zoghens pleghet Leyden- dend. 10, S. 343, 30. („Ein dem
de, daer he is vntweghet (es ist von Bischöfe eigenbehöriger Mann u?ar bei
smekeren die Bede). Speg. der sonden 26 Nacht von seinem Grundstück nach
f. 130d; Salomons woort segghende Hannover entflohen.^ So Sudend.)
zyn: Zoocht nymand metten lippen soldfir, solduren? Offt imandt
dyn. das, — Vgl. Oudem. soyken, van den goltschmeden bevondeo
zogen. Die smekers dat sijn des duvels wordo, die up gewracht goldt offte
unimenofifvoe8teren,diehemhoerkyn- so sulver mher solduer hadde laten ha-
deren soyken ende voeden in sunden. lopen, und dat umb sines profites
soker, der eines andern Gut sucht; willen, die sali daran verbroken heb-
daher Oudem. geradezu es durch „Räu- ben vyff gülden (1491). Ostfr. Urk.
her*^ erklärt. Van den vierden smue- vir. 1399; item noch sollen alle goldt-
der wokere Mach vroet zyn elk so- 35 schmede neine gebreckpenninge van
kere, Dats als een rike syn ghelt golde offte sulver solduren by peoe
leent Eenen armen (und ihn dafür twe rinische gülden etc. das. (löten?
Tagelang ohne Lohn arbeiten läßt). vgl. solderen, ferruminare, plumbare,
Speg. d. sonden f. 35^. quod in auro borace [chrysocoUa]
sokesehnlt IV, 286. vnse her- 40 effici videmus. Rü.)
toghe B. toch dat vp ein besprekeot sonder? Elk solde te rechte all
mit sinem broder hertoghen H. unde spei baten Beyde met terlingh vnd
wan id [dar] to quam, so was dat der sonder (: wondcr). ^e^. d. son-
nicht; men wolde wi vns ghevrundet den f. 47^ (=, bricke? S. d. W.)
hebben mit ghelde, dat hedde me wol 45 sondoyier ? Men sal den armen
ghenomen. Vnde dat en stunt vns mensche niet bieden Vnwertheit als
vppe de unschuldighen sokesch&lde verstekenen lieden, Mer als patrone
van ere wegene nicht to donde (1404). bidden vnd eeren, Want arme na der
Sudend. P, nr. 255 (S. 326, 6). (an scrifturen leeren, Syn sondoyiers van
dem man eine Schuld sucht?) 50 vns geset. De vns verstaen vor sviaots
SOMMERVOGEL 267 SPARRELDER RAFFUR
(des Feindes^ d. i. des Teufels) net. sotergeil? Or kunst vorswant in
i^eg, d sanden f. 29^, korter tut. Dar weren do nicht al
sommcrvogel, Schmetterling. Eyn ynne De meyster van hoghem synne.
vlegbende worm, papilio genometh, se weren bleven sotergheyl, An one
dat ys eyn sömer vogel. Dan. v. Soest, 5 were neyn gefeyl. Brschw. Chr. 2,
KcUerspegd Ä 93. 158, 56. (Ist es Ein Wart, oder ist
sonebroke, Bruch des Friedens. es zu trennen soter geil?)
Dar schickede de rad twene ute sdtmfster. „Ist niemals ein Siede-
deme rade to, de den rad der sone- nteister, sondern der hoch angesehene
brake leddigeden. Gott. Urk. v. 1388, 10 erste Beamte der Sülze, urspr. ein
sonebrokich, der den Frieden bricht. herzoglicher, dann nach 1228 von
Unde ome dar ane sonebrokich ge- Bath und Prälaten gewählt. Er ist
worden is up 200 Mark. Gott. Urk. stets ein Bathsherr, der für die Dauer
V. 1388. dieses Amtes aus dem Bath austritt,
sonesprake, Sühne-bercdung, N. N. 15 er .<ioll das Eigenthum der Pfannen-
hebben vorlaten vpp sodane dedinghe J^erren am Sode wahren, wie die Bar-
vnde sonesprake, so twischen den meister das Interesse der Sülfmeisfer
partcn gescheen der slachtinghe hal- vertreten.^ Krause, Nd. Jahrb. V,
ven (1487). Wism. Zeugeb. p. 259. S. 150.
Sortenwerk. IV, 296. .Unde ze 20 sottemie, Thun und Wesen eines
(de paternostermekcre) scholen maken sots, stultitia, moria; VII sotternyen
gut Sortenwerk vnde wol gedreyget, sware Vind ick in spelres hyr vnd
vude scholen dat wol belezen (aus- dare, De ers^ sotheit mach syn etc.
lesen), dat dar nyn kopmans werk Speg. der sonden f. 48^^. — concr.
mede en sy (1424). Lüb. Ürk. 6, 25 Posse, possenhaftes Lustspiel,
nr, 586, sdtvart. 1. die vart, Fahrt des
sdt. IV, 297^, 8. jflot heißt nie Sodes, s. vart. 2. Begister sämfnt-
Salzsiederei, sondern Salzborn, in licher Abgaben aUer Siäzhäuser und
Lüneburg nur vom alten und neuen deren Benten. Der zulten tho Luneb.
Sulzborn (des 14. Jh.) gebraucht: de 30 zodvart (1543). Lisch, Jahrb. 3, 34.
oldc zöd, de nye zöd. lat. puteus, sovenbdm = sevenbötn. 1 M. den
foDS, antiquus fons salinae (1388), bruggeren, de wedder thobruggeden
vetus quam novus fons etc. Dagegen im chore, dar de soeuenboem stunth.
giebt es auch ein sot (m. oder n.?) Wism. St. Jürg. Beg. v. 1567.
das ,Siedung' heißt. Van den soden. 35 Span, n. Wille gy melken ? dar
In juwelykem naturlykcn dage, dede steith dat spao. Fastnachtssp. 974, 25.
heft 24 stunde, werden 13 sode in spannel. ^Zeugstoffe (verkauft) nach
juwelikem huse etc.^ Staph. 861. Ellen; bei 2lic& kommt auch der Aus-
Krause, Nd. Jahrb. V, S. 150. druck spannel vor. It. 8 ß mester
sote, snte. wento juw ys de sake 40 Pawel vor 1 spannel tuch (1486),^
vnd dat sute und sure (das Ange- Z. f. Nieders. 1871, 8. 197 u. 224.
nehme und Unangenehme) bekant, dee spansgrdüf wird auch mit aloe
doo weren ogelik (1422). Schreiben glossiert; so im Old. Voc. u. bei Dief.
eines Baleeburger Domherrn. Gehort sparen, auch mit van construicrt:
hicher, was in demselben Briefe steht: 46 Enyghe spaerstu van te slane, An-
ik spreke nicht hire also en monik, dere gaestu met wraken ane etc.
dede sprekt in des closters sudo Speg. d. sonden f. 115k
{= sute? jgum Vortheil, jgum Besten?), sparrelder raffar. „Es ist wol
»under ik vormane juw der warehey t. zu leseti : sparr eider r. eider ist
(Mitth. v. Wehrmann.) 50 das nl, Wort eider , oder : also :
SPECKE 268 SPISEPENNINK
f^nen Sparren oder r. in die Hand 50 Bpete koflescheB . ande 10 siden
gegeben.^ Breuaing. speck (1453). O^r. Vrk. nr. €53
ipeeke. i^Eine specke heißet ein (sind es hier auch 30 Siüde^ oder
von Gesireuchen, Uolte^ Plaggen zur nur sovieUj als an einem Spieße —
passage vors Vieh über oder ins Waßer 5 Stock von 7 Fuß Länge — uufgereik
gemadUcr transitus/' Orupen^ Otig. werden können?).
Hannov. p. 401. Bat M. den drosten, spien , spähen , forschen, spien,
dat de Tan N. mosten so vele bus- spieden, speculari, explorare, inda-
sches houwen yppe der houe, dat de gare, inquirere. Kü. Dat eerste ge>
ore specken auer den m5r mede be- 10 win (des häufigen Beichtens) is Dat
terden. v. Hodenb. Brem. G. Q. II, de duuel vele te min Den menscfain
S, 32. vm becaren spiet, De vake io biech-
sp^S^lhars« Pisa (Faß) gummi, tene pliet Speg. d. sonden f. 80^;
quod dicitur harpois vel spegelhars de mynt (liebt)^ sal altjd spien. Wo
(1252). Hans. Vrk. i, p. 144. 15 dat he best sal genoeghen Den ghen-
speL 1. spei hebben mit- Gen. nen, wen he em wille voeghen. das,
lachen worüber; ebenso spei driven. f. 82t^; de altyd vm wralce spien.
— Do lachede de stemme vnd hads das. f. 115\>.
spei . . (der Abt fragt ihn:) waerbi spikeramt Item est officium gra-
He eerst weynde vnd derna dreef 20 narii, quod vocatur spikerambt sive
spei, Speg. d. Sonden f. 137c, _ 3. custodia granarii. Xantener Hebe-Reg.
musikal. Instrument. Engel myt eren des Stiftes St. Victor (um 1300) f.
speien (1495). Wism. St.Uürgen Heg. 10^^ u. f. 52tk (Pick, Monatssckr. 5,
spelgreve. Item hir was de spei- S. 48.)
greve; noch (ferner) dat grote spill 25 spikherink« Item plausimm sicci
vnde trumpers. Meld. Jahrb. 10, S. 91. allecis videlicet spic-herinc 6 ^ et
spendeOi spindeo, spenden. Du salt similiter recentis 6 /^ (1275). Hnms.
so vele almyssen spinden und gheven, Urk. v. Höhlbaum J, nr. 746..
als Cristus wunden hadde. Busch" spilen. den herink spilen, beider
mann, Mir. c. 4. 80 Verpackung der Heringe in Tonnen
spergen? vor vigen, seitspeck u. jsur Trennung der Lagen spile legen?
reckelinck III m. IX orde gesperget Den bering beghaden, packen unde
IX den. III orde gestelt IX witte. spilen, so wontlickisghewesenCü^^/
Lippische Rechn. v. 1506. Hans. Rec. IP, S. 513.
sperrelen = sperren , ausbreiten. 86 spinkelt, fleckig, bunt. Tom derd^
Vor em is sduuels net gesperrelt ys eyn rupe eyn spynckelt worm, ys
(: werlt). Speg. d. sonden f. 22t^. auerst ynwendich ful fuylnisse. So
spese, speise. Und leden myt den ock dey ketters synt ful spynckelen
espingen vor unse towe, offt dat vuer vnd vlecken der erringe. Dan. v. Soest,
qweme, dat se it myt speysen vorby 40 Ketterspegel, S. 93.
schuven scheiden. Hans. Gesch. El. %^\%ti^mTAxiik^ GM eur Speise. Item
1876, S. 86; und qwemen hervor- quandocunque dantur II solidi leves,
spryngen myt halven speysen. das. 89. ad mensam dantur VI denarii leves,
spdt. 1. Spieß. Bunge, de truwe qui dicuntur spisepenninge. Xanten.
man (ironisch), ja, hinder sick also 45 £fe6. Reg. des Stiftes St. Victor (1308)
de bureu de spetenn dragen. Rost. f. 35. (Pick, Monatsschr. 5, S. 52);
Chr. (Rost. Progr. v. 1880. Krause). Quae competunt studentibas. Da-
— 2. eine Änaahl von 30. spet he- buntur spisepenninge ss. Gereonis et
ringe. Hans. Urk. v. HöhXbaum I, Victoris XXV denar. Item dominica
S, 106. item 40 tunne mels. Item 50 populus Sion, cuilibet XI denar. Nota,
SPISEVLESK 269 SPüTH
spisepenninge, que dantur per annum vnd dan syne worde myt banden,
sunt VII solidi II denarii (15. Jh.). vyngeren offte myt yftten wyset, so
Niesert^ Münst. Utk. 7, S. 398. secht men, hey spreckt myt banden,
spisevlSsk. de camibus, que di- vyngeren o£fte mit vötben. Dan. v.
cuntur spisevlescb. Xanten. Heb. Eeg, 5 Soests Ketterspegel S. 59.
d, Stiftes St. Victor f, 31^; canonicis sprengen, auch im Sinne f?on:
datur quoddam supplementum, qnod Geschoß werfen^ schießen. Eyne stede
dicitur spisevlescb. das. f. 37t^. (Pick^ . . der anderen stede wol so verne,
Monatsschr. 5, S. 52.) 2Xschr. f. d. alß men twye ofite drye ungeferlich
Alterth. v. Haupt 15, 516. 10 myt eynem amborste (Armbrust)
spodeB. Wo dat (obgleich) quade mocbte sprengen, v. Hodenb. Brem.
exemplen doen To elker sonde groet 6. Q. II, 8. 141.
occusoen, Sie spoden em ter luxurien sprengen , salsen. sprengen bet
bet d. h. treiben sie doch beßer an vleescb, sale inspergere, sale condire
eur L. Speg. der senden f. 11^. 15 carnes. KU. Wyl he averst den
spodicheiti EiU. wy senden juw broederen icbteswat meer to goede
umme spodicheit willen de copien doen mit ein scbincke und ein stucke
sunder togerent, so dat wy neue sprenget fleesches, des macb wobl
avescbrifft darvan behelden (1437). gescbeben (1495). Ostfr. Urk. nr.
Hans. Rec. Il\ S. 118. 20 l^^l-
spolebaek. „Ist = SpiObacke, Sauf ^ spriet = spret, Stange. Siet be
aus. Gryse bezeichnet so den termi- (der Oevrige) eenen toech (Zweig)
nirenden Mönch, der die Bauern mehr an enygben boom Verladen met
beschwere als ein plündernder, wege» froyte, He neemts goom Vnd set
lagernder Reiter.'' Krause. F^I.; Diese 26 daer vnder eenen spriet Speg. der
spuelbacken waren alle tage bei ein- senden f. 30^.
ander, beratbscblageten sieb, wie sie . springen, entspringen (van Flüßen
doch den Hans hinter der meuren etc.). De Oesten ström, bauen dar
mochten zum regiment bringen etc. de erst sprinckt vnde men den vys-
Brschw. Chr. 2, 453, N. 2. so ken kan, boret . . deme stiebte van
sponbSr. We de wyl oltbeer wol Bremen, v. Hodenb. Brem. Q. Q. II,
waren, dat dar bet sponbeer, de S. 2.
schal nemen vnde houelen spone van sprock, ein Vogd. hezere, sprock,
drogen denen holte vnd do[n] de in avis. Brevü. Benth.
enen ketel vnd seden de al wol . . S9 spuntholt, Holz, womit man ver-
dar na (wenn sie getrocknet sind) spundet, spuntholt unde talch schul-
schal me se bynden in bundeken len de rad den uptogern vorplegen.
vnd don se denne in dat beer etc. Gott, Urk. v. 1430.
Altes Recept aus dem 15. Jh. (Nd. spnntvlasche, Flasche mit einem
Jahrb. 1878, S. 89.) 40 Spunde? ver schok holtener spunt-
spoBlnehte. ^ Ob nicht Leuchte mü flaschen. Brschw. Urk. v. 1514.
Homspänen statt des Glases?"^ Dr. spnth, Salsmaß der ältesten ZdOr
(JrulL rdUe Stettins, de sputh salis 1 ^ et
sporner, Sporenmacher. Is he eyn de last salis 2 &. Urk. v. 1270 u.
sporner, (sM er als Meisterstück 46 Hans. Urk. v. Höhlbaum I, nr. 687.
machen) eyn par sporen etc. Gott. „Da sputh nach der Abgabe au rech-
Urk. V. 1517. nen = 3 Scheffel oder Vs Tonne ist,
sprekei. Et ys eyn gemeyne by- und das Spundloch der Tonne deren
sproeck, wan eyner wath b&stigen Hälfte bezeichnet, ist wci spunt jm
oder mit thomigen mftde spreckt so lesen.^ Krause, Nd. Jahrb. V, S. 151.
STACH 270 STEDESHEN
stach, n. Tau. und hoven em dat äreimastiges Schiff mit Pclaker Ta-
stach (hier tod zwischen Bugspriet keUage^ d, h. die Masten aus einem
u. Fockmast) und bolynen van synem Stade bestehend. Röding^ Wb. d. Ma-
bocbsprede. Hans, Gesch. Bl. 1876^ riwc, Taf. fig. 478.
S. 88. 5 Stapel, als erste richterliche Instatis.
stake, als Meßstange^ -rtähe. „Im Item dat ymme pleitende edder rech-
Mechl. Taxa derer Lehn-Gühter legi- tende ene gude ordinantie edder
tur rubrum : Vereeichniß^ wie man schyckynghe möge werden geholden,
Land an Morgemahl meßen soll nach wille wy beden vnde bestedigen, dat,
Ordnung des Land-Stackens; habet 10 wenner e wol (jemand) menth klaghe
autem der Land-Stacken acht Ellen.'' to hebbende jeghen den anderen van
Bützow. Ruhest. 8, 64, welcken sacken weghen, so schal men
stal, als n. Dat stal van zynen sodane sacke myt recht ynt erste
peerde off coen Sal he van messe vor den Stapel brynghen vnde vor-
zuueren doen. Speg. d. sonden f. 80^. 15 folgen, vnde d&chte denne, dat he
stalbroder« De (die Russen in dorch dat ordel beschweret were,
einer eroberten Burg) worden gefenk- mach he syn recht scheiden to er-
heb an genamen und na Wenden kenntnusse vnses rades to Batzow
gesant, dar se lange up der stalbroder vnde so de denne ock van des rades
dorutzen seten. Renner^ Livl. Hist. 20 ordel mende syn beschweret wesen,
p. 222. S. stal. alse schal he de sacken vor vns vppe
st&lhof« S. Pauli in Hans. Gesch. vnse brflgghe vor vnser horch to
Bl. 1877, S. 131 u. Höhlbaum das. Bützow [brynghen], dar men schal de
S. 13S, der das W. auf stal, stalen sacken myd rechte endighen (1508).
(das Prüfen der Tücher auf Echtheit 26 Büteow. Buhest, ff, 16 f
und vorschriftsmäßige Beschaffenheit) Stare, to stare stän, starr sein?
zurückführt. „Erwägt man, daß es . (von Äugen). (Der Leichnam spricht
in überwiegendem Maße der Tuch- eur Seele:) ik ligghe hyr vp eyner
handel gewesen ist, der schon in den bar Mit mynen struuen hären, Myne
ältesten Zeiten die deutschen Kaufleute so oghen stan meck to stare. Na nym
an London und England fesselte, so myner rede wäre etc. Visio Philiberti
ergiebt sich von selbst, daß die Anfänge v. 225 (Weif. Mscr.).
ihrer großefi kaufmännischen Residenz starken? Item begere wi des, dat
in der Themsestadt in einer Halle zu dee, de enen banthower holdet, dee
suchen sind, die für die Prüfung der So enschal ene nicht laten don men dat
zu exportirenden Wollenfdbrikate be- hee syne bende howe vnde syne holt
stimmt war. An sie stMoß sich die barde vnde starke. Schra der bodeker
Gildhalle, aula Teutonicorum , das in Riga. Mon. Liv. 4, CCCXVII aus
Kontorhaus der Deutschen, das erst d. J. 1875.
im 15. Jh. die Bezeichnung des StaJü- 40 starlisse (storlitze). Item gheve
}iofes erhalten hat.^ ik her N. N. eyn par laken . . myn
%i^JlAhvie\k (als Fehler an der Wdle). swartten kappen, eyn starlissen unde
de wuUen to besebinde alse mit na- 2 myner mynsten rochlen. Testam. v.
men swetich, stamharich, fiit und 1501. (= schorlitze?)
Schorf. Gott. ürk. v. 1432. 45 stat 2. Statt, Stelle. Desse be-
stangenkreier. AU se nu qwemen leninghe hebbe ick Wulbrand ghedan
jegen den Scherynges-Sunt, do segen in State unde in vulmacht mynes ved-
se dar eynen stangenkreyer lyggen deren Gheverdes etc. (1501). Grupen^
achter eyner kuppen (1526). Hans. Orig. Han. p. 35.
Gesch. Bl. 1876, 8. 81, (kreyer, ein m stedeshen , stetshin , fortwährend.
SIEGEL STEIGEL 271 STILNISSE
Heinrich hevet eyn teiken van dem sterflik, auch: sterben machend^
geiste bebalden, dat he bevet stedes töcUlich, sterflic Tenyn vi er (der
hen, off eme sere vreise. Buschmann^ bösen Zunge) gaet. Speg. d. sonden
Mir. c. 23. f. llK
stegely steigel. Dit schlott ligt up 5 stern, f. uomeden sich swertbro-
einem steigeln berge. Renner^ lAvl. der, dan be drogen an orem mantel
Uist. p. 328. twe swerde aver einander geschren-
steger = Siegel, Treppe. Elker- cket mit einer roden sterne thom
lyck waert zyns (des alten Vaters) teken ohres ordens. Remier^ Lid.
vuwegher, Men dede em legghen 10 Hist. p, 22.
vnder een stegher, Daer he lach als Stickwort, waternot, nux aquatica.
een arm man. Speg. d. sonden f. 103\ Weif. Mscr. nr. 363,
steken, fest-steckeny festsetaen^ be- stideB. „deficit notio latina. Utun-
stimmefi. ene stekende (d. i. stekene) tur autem eo verbo populäres ita :
tit, feste Zeitf bestimmter Termin. 16 He J$eft siek al stiedet, t. e. kan und
Guden vrunde, dat wi jw dyt so mag nicht mehr essen. De Klumpe
vterliken scriuen, dat do wi darvmme, etc. sind stiedet , item de aliis cras-
dat yns ouel to donde steyt, dat wy sioribus cibis : dat stiedet.'^ Bützow,
jw ene stekende tyd seggen edder Ruhest. 15, 40 (also = dick^ voll
toscriuen, welke tyd wi vnse stad 20 machen? ausdehnen?).
wedder annamen willen, wente gy stigebosse? 2Vs fert. H. Wegeneir
weten wol, dat vns de noet darto pro diversis fabrilibus videlicet 3
drenget, dat wy se mechtliken an- stigebussen, stempele, zünde (?), ha-
namen moten vnde dat magh vns ken, hengeboge, slote, de bussen-
wedder vnde wynt benemen, so dat 25 kannen uptorumende etc. (1457).
wi nene stekende tyd soken können Zug geg. Jühnde S. 25.
(1420). Lüb. Urk. 6\ nr.l82 (8.225). stik? du vrode in philosophien
stekerechtdaeh. Demnach settenn (so spricht een moyert, Stutzer, zum
wy ehr tho einem peremtorienn ste- Diogenes), Haddestu willen gelouen
kerecbtdage den dinstedach nach 80 mien, Vnd den princhen dienen als
Invocauit schirsten. Wism. Roths- ick. Du mochts hebben gewesen een
missive v. 1560. stic Vntholden(?) vnd ten haue wal
stele = stegele. Sr. fürstl. gn. vntfaen etc. Speg. d. sonden f. 32h,
trat tho den börgern heraf up dath stille, stille market. Datum anno
dautze-hus unde trat up de sielen 35 domini 1454 ame stillen markede to
vor der capellen unde dede dar her Aurike. Ostfr. Urk. nr. 673 u. nr.
eine lange rede (1565). Grupen^ Orig. 1359. (Nach der Note des Hcrausg.
Hannov. p. 322. waren zu Aurich in der Fastenzeit
stelpen. sielpen, stülpen, sistere, und zwar Montag nach Reminiscere
stipare, obsiruere, restringere, inhi- 40 und Montag nach Laetare Märkte^
bere. Kd. Te siriden (mit Worten) an denen kein Krammarkt stattfand.)
bewini ock niet di Thegen de vuul Ein paeschmarket zu Aurich wird
van worden si, Du ne soldes den auch erwähnt das, nr. 1162 (8. 250).
niet anders sielpen Dan oftu tergets Ist das derselbe Markt?
{l. tergest) honde welpen. Speg. der 45 stilmesse, d. i. siilnisse. wan dat
sonden f. 132d. stillmesse to der hoemisse dan is.
Ht&nhuAiey ein Gebäck? Derbecker Lüneb. Urk. 3, p. 424. (Verlesen?)
claghe was yo duth, De steynbudden stilnisse. Daß st. nur ein Theü
weren to grot, de ynnebecker boyken der Messe ist (nicht eine stiUe Messe)^
br6t. Brschw, Chr. 2^ 112, 28. so nemlich der Augenblick der Consecra-
STOCKELEN 272 STORTEKARE
tian^ der Brotverwandlung ^ geht besan- ber^ der für lUitteraten Briefe umd
ders detMich aus einer Stelle des Ge- andere Schriftstücke verfertigte ; su
dichtes vom Verl, Sone v. 736 ff. hatten ihren Namen von ihren Schreib-
hervor. Der Einsiedler spricht eum stuhlen/*^ Wattenbach^ Schriftw, d,
Ritter (v. 718): ik wyl eyne misse 5 M. A. 2. Aufl. S. 407 u. 227. a.
lesen, dar to scholtu myn helper syn, 1461 sede her S., scholemester in
und verkündet ihm, daß Teufd ihn in dem dorne to Hildensem . . dat be
die HoUe holen werden; aber dar en dem rad to willen wolde lydeo hir
blyfstu leogher nicht wen dyt styl- bynnen Hildensem dre stolscriver
nysse ys berycht, So bringhen se dy 10 (gedruckt steht scolscriver), de der
wedder hir, to der mysse helpestu borger kinder scholden leren scriven
vort mir . . De ensedelynk hof an unde lesen etc. Z, d, Barjs-V. 13,
de myssen; he (der Bitter) halp em S. 119.
wente tome stylnyssen; do he to stoppe, Stoppel. De mensche ter
deme stylnisse was ghekomen . . 16 werlt hier Is stro off stoppe, dat
Yorden (die Teufel) ene an de helle lichte vntstect etc. Der sonder si-
grünt, de pyne duchte eme langhe nagogen is niet Dan stoppe, die men
stunt; do dat styl nysse was ghedan, yergadert siet. Elk weet, dat ghene
do was de sulue yunghe man wedder sekerhede Ne heuet hoy no stoppe
in dat muiister gesät . . vnde halp 20 mede Bi vuere, het ne sal qaael
dem ensedelynghe vort to der mys- doen etc. Sp^. d. sonden f. 12%;
sen . . de misse quam dar na to stoppe heißt auch: Werg fstupa. Kü.).
ende etc. — Als Theü der Messe indes ist in obiger Stelle wegen der
auch fem. Darna is de prester auer Zusammenstellung des W. mit atro
stille wente to deme paternoster vn- 26 und hoy Stoppd (oder Spreu) wd
de al dat volk is stille in der kerken; richtiger, stoppe wird auch glossiert
de Stilnisse betekent de drofnisse, de mit baralica. Voc. Old. Vgl. Dief
alle creature hadden, do god an baralita-ca, stope, stuppe, gestuppe,
deme cruse nam den dot. Old. Evan- stapf.
gelietib. f. 117h. 30 stoppe, Köcherdeckel, eyn stoppe
stockelen, mü Stecken oder Stangen yppe cfeu kaker, strigilis. Voc. (Md.
wonach stoßen. De (Hollants , des Vgl Dief s. v, kocher-decke, rißysen.
HauptaufrührerSy Gesellschaft) gingen storemäBy herba luminaria. Voc
mit voirlatten stockelen, alse de kin- Oolm,
der mit den geerden, de de gelen 36 stormhake. Den lösten Sept. que-
&leken van den wenden stoten. men to Revel 2 halve slangen, eine
Brschw. Chr. 2^ 215. N. 1. halve last pulver und etliche storm-
stolinge, adv. stehlender Weise^ haken an van Hamborch. Renner,
heimlich. Secget he denne, he unt- Livl. Bist. p. 214.
forde mi min gut duftliken (Varr. 40 stortebeker bedeutet eineti Deckd-
Stelende, stolinge, heymeliken) etc. becher (der eine ^yStür£fe^\ Deckel hat).
Richtet. Landr. e. 35 §2; darna Walther, Mitth. f Hamb. Gesch. 1,
vorde git stolinge enwech na sla- S. 91—93. Einen ^ySilbemen Trink-
pender diet etc. das. c. 47 § 4. becher, welchen man den Stürtsbecher
( Var. 41.) 46 insgemein pfleget eu neitnen,'^ besaß
Stolpe. IV, 411h, 42. „Wohl die Schiffergesellschaft, die 1490 ge-
kleine Balken. 13 s. 7 stolpen dorch gründet wurde. Koppmann, Hans.
to sniden, qwemen ther posten vpr Gesch. Bl. 1877, S. 56. Vgl Korresp.
wedeme.'' OrvU. Bl. 4, S. 28.
stSlschriver. „Öffentlicher Schrei- 60 stortekare. 1 seh. deme tymmer-
STORTELINGE 273 STRIDEN
manne arbeyt ame kake unde der stralewitte, Stralsunder witte mit
stortekare. Werniger. Urk, v, 1496. dem strale (Pfeäe) im Bilde, unde
Nach diesem Beispiele scheifit es, als ok de stralewitten scholden vor dre
of) die stortekare als Strafe mit dem pennyngh sitten. Braunschw. Chr. 2y
käk verbunden war.^ Jacobs, (heim 5 1S9, 44. Vgl. stralengelt.
scbuppestöl, Wippgalgen?) Straten, schw. v. Straße machen^
stortelinge, Hader^ Zwist. Were, pflasteren. mueren, Straten eder
dat numer sek jenich stortelinge efte tuenen. Nieseriy Münst. ürk. 3^ 186,
Unwillen irhove in dem rade twisz- streke, Strich. De heyden de
eben personen (lies twen p.?) effte 10 bebben dar nu streke gemaket uppe
mer, de sek mit haste wedderspreken, dem altar, dar men by suet, an watte
denne scbal de rad to stunde, er se tyd dat ed an dem dagbe sy. Man-
affgan, [sik] darmede beweren, dat so- devüles Reisen p. 29\
dan Unwille gutliken bisyden gelecht strengede ringe, Ringe^ die aus
worde (1438). Z. d. Harz. V. 13, 16 verschiedenen ineinandergeschlungenen
S. 106. (auch verschiebbaren) Strängen gemacht
stossich? stutzig^ tvider strebend? sind^ jetzt Aüianzringe genannt. Wy
Were auer, dat desse vorbenompden hebben untfangen . . een span, dre
. . man in den vorscreuenen saken strengede rynge, eyn myt een sa-
edder in eynes dels stossig worden, 20 phyr etc. (1440). Ostfr. Urh. nr. 518;
also dat se myt vrundschap edder 1 gülden span, dat is wordeert up
den rechten nicht vorsonen edder vyfteyn styge Aernsgulden unde enen
entscheydeu mochten. Brem. Denkb. strengeden rinck, de daer is wordeert
199. Vgl. up-, wedderstntzich. up 4 styge Aernsgulden (1474). das,
stöt, f. Stuterei, emissarius, eyn 26 nr. 938; achte strengene (I) ryngher
pert in der stod. Voc. OU. (1470). das. nr. 889. (Das dritte
8t6t6? (schenckvathe) Item de Meisterstück eines Goldschmidts söU
sulveren stoyte gaff my her Gherdt sein:) ein gülden gestrengeden ringk
yan Oldenborch yn eyner vadder- gedreget und vergaddert (1491). das.
schap; item eyn kleyn stoyte unde 80 nr. 1299.
eyn watmerer, de boren to Dornum strenk, Strang, Tau. Des nam he
up den beert myt eyn paer tho hope eyn anker unde en strenk, dat syne
Biulpende wAthe (1473), Ostfries, ürk, nycht en horde (1400). Hans. Rec.
nr. 922. (Ist es = stop?) 4, 543.
stotel, mhd. stcezel, Werkzeug zum 35 strickit, Stakett. De Russen que-
Sioßen? contus, pila. Tho dem ersten men vor Marienhusen und sageden
schal yslik helffte dar senden 40 dat strickit by nachte entwey. Ren-
gude wepener mit platen . , item . . ncr, Livl. Eist. p. 275.
dar bringen 6 tunnen sto telen (^Far. strickitte. IV, 433^, 40. Vgl.
soltes), veer steenbussen, 6 loetbus- 40 Hoet u (hütet euch) 00c van hen
sen etc. (1395). Hans. Rec. 4, 253. allene, Die legghen haer goet ane
stouwen. Dat schip is al vol ghe- diere stene, an diere striketten ende
stouvet (voll von Waaren gestopft), ane langhen sloien. Blomm. Oudvl.
nu wilt velle arbeides kosten de 1^- Ged. i, 83, v. 734. (Oudem. erklärt:
ken (die zu unterst lagen) ut to wyn- 46 strikken en Unten.)
denne (1437). Hans. Rec. IP, S. 35. striden, 1. streiten: auch mit sege
sträl, als Stachel der Biene, Wen verbunden, wie vechten. In deme iare
se wondet, Lact se den strael . . 1323 stridde seghe de van Mekelen-
Ynd sonder strael is er konynck. borch weder den van Wenden etc.
I^eg. d. sondefi f. 100h. 60 Lüb. Chr. 1, 215. — 2. zafiken,
Nachtrag mm mnd. Wb. \Q
STRIDEN 274 STÜLPEN
Stridinghe gehaet moet zyn. Den sie an die Haken gehängt, um aufge-
knape gods beteemt gheen striden, tcunden zu werdeti.^ Bret^sing,
Mer sachte to zyne in allen tiden strnmp, Stumpf. Efte de knake
. . mester Seneca secht: Stridcn is tospelkert sy, dat les vth vnd leggbe
wiuelike zede, Striden sal elk vroede 5 eme den sweden omme den strump.
vlien. Speg, d. sonden f. 1329^, Goth. Äreneib, f. 67^.
striden, rasch (mit ausgestrecktefi strnse ys also eyn tover. J>iV-
Beinen) gehen, eilen. Des vellen em 5. v, tonna. (Also auch Beeeichnunp
(e, jungen Mönch) de becaringhen eines Gefäßes.)
an; Vort sach de abt, de hilghc 10 stvM, von Haaren : rauh, Ik ligghe
man, Eenen inghel vp den monick hir uppe eyner baren Mit minen
striden, De em vermaende to allen struwen baren. Visio Phüib. 224^
tyden In bedinghen to vastene etc. straven. In tydt der nood sali
i^eg. d. sonden f. 63^; Wan de ma- be uns met cen gueden klepper tho
lediden gans vorgliden Unde to den 15 felde kamen , unde wel gestruivet
bitteren vlammen striden, So rope (=: bewahrt?) mit siin rfisttuig, wo
my mank de benediden etc. Nd. een hofFmann tho gebeert (1448),
Jahrb. 3, S. 70, Ostfr, ürk. nr. 592.
strikbenke ist wol die s. g, Zug- stnde. stude unde busk, cAgehoist^r
bank der Böttcher. 20 und dann wild aufgeschoßener Wald,
striken, 1. streichen, üherh, gehen, Dat stude unde busk (im lai. Text
Jozias hadde an gedacn bisscops rubetum) vor Verde he£ft wandages
habyt Vnd is ten temple in gestre- eyn stolt holt gewesen vnde ys vor-
ken, Als dat he wirock wolde vntre- houwen . . dat hebben de amptlade
ken. Speg, d. sonden f. 41^^ ; des 25 nicht geachtet, so dat (weil es) busk
morghens quam he (ein Spieler) vnde stude was etc. v. Hodenb. Brem.
weder gestreken, Vm weder te spelne G. Q, II, S. 2; dat holt to W. höret
so he plach. das. f. 49k — 2. ein- deme stiebte erfflick myt buske myt
streichen, sammeln (woghalen, be- stude ymmclangk beere. d€is. S. 151.
halen. Oudem.)? De terlinck is der 30 — Die Form stühe auch im Brschtc,
dobbeler god, Vnd se holden al syn y^HoUung, geheißen der Stüh, darauf
gebod, Se striken, dat he cm striken haben sie ihr Achtwort^. Erbregister
heet, Vntwyst biet, se gheuent gereet. des Amtes Schöningen im Brschw.
das. f. 47K stnkelbant. hebben untfangen . .
striksehepel. Ita mandamus, ut 35 eyn sulver stuckelbant myt ander
omnia frumenta cum modus , qui cleyn sulverwarck (1440). Ostfr, ürk,
strikschepele vulgariter nuncupantur, nr. 518; item so beefft Fr. van my
mensurentur, preter avenam, que ghekofft van dussen vorscr. golde
solummodo optinebit cumulum in eyn sulver stukelbant vorgult etc.
monsura (1300). Cod. Brdb. /, 15, 48. 40 (1455). das. nr. 688; item 1 sulveren
strit? hemiculus, Brevil. hemio- stuckelbant van 8 toppen, und 1 hu-
lu8, strijt. Dief. Ist es stric, strik, ven mit bockstaven unde mit doppe-
das Streichhdiif, mit dem man ein ge- kens (1475). das. nr, 951.
füllten Maß abstreicht? Vgl. hoste- Stulpen. De koning (der Aufruhrer
rium, strekel, stret, stritholtz. Dief, 45 in Harrten) hadde twe hoede aver
strop. „stropballien (-balgen) sind einander gestulpet (einen über den
solche Balgen, die statt des eisernen andern gelegt oder gesetst) mit uth-
Bügels, den ein FAmer hatj einen standen tacken rund umbher dorch-
Stropp haben, noch jetet an Bord ge- gesteken, dat was sine crone. lienner,
bräuchlich. Mit dem Stropp tverden 50 Livl. Hist. p. 338; eyn par tho hope
STÜMEN 275 SÜLTERECHT
stülpende vathe, Deckelgefäße? Ostfr. sn-heler, Schweineschneider, Is de
JJrk, nr. 922, rad overkomen myt N. N. dem su-
stamen, wüten. Mit grimme de heier, dat men om scal geven van
wert dar stumede So lange dat he deme sponeverkene 1 ^, van dem
rumede. Aesopf, 10^57; sas stumede 5 vaselverkene 2 /Ä, van eyner 6u4/A,
mit breste De berch went an dat unde en scal hir in der stad neyner
leste Eyne mus he do telede. das. su helen, he en vrage des erst . .
f. 21, 11, den rad. Gm. TJrk, v, 1400,
stnmpel. Sunt enim earum (can- suUieheit? Vnd ofte hie nu jo
delarum) quedam stumpel, quedam 10 ethwes tegcn ebnen gesecht, muchte
candelae breves. Xanten. Hebe-Re^. d. vthe suUicheit edder thornischem
Stiftes St. Victor f. 62^ (um 1800), gemote ofte vpquellinge sines blödes
JPick, Monatsschr. 5, S. 52. gesehen sin. Wism. Zeuget, p. 446.
stunde, Zeit. Sulc (einer der lu- (l, duUicheit?)
xurie drivet) waket de stonde van 15 snlte, f. y^Nicht salsugo, sondern
eenen jare. Speg. der sonden f. 4^. salina: antiqua salina, nova salina
(Eine wirkliche Stunde heißt in dem und so stets in (Men Lüneburger Ur-
Buche vre.) künden u. Schriften: stets f. nie n.
stnpars, stabiosa (scabiosa?) major. in der Stelle bei Korner 96^ (WB.
Wolf. Mscr. nr. 363. 20 4? ^^^) steckt ein Fehler; es ist zu
stüpspil, Spiele bei dem gestäupt lesen: unde ok dat sultegud to L.
ivird^ es Schläge setzt. Speie, thom syk sere vorergerde. Es ist immer
ersten dat waterspell . . in de wage die fabrica salis, die Saline^ daher
werpen und ander stupspele mehr. auch öfter n. pr. von Salzwerken,''
Hans. Gesch. Bl. 1877, S. 142. 25 Krause, Nd. Jahrb. F, S. 153.
stur, blicus (l. blitus) u. bleta. salter« „Sülzer, Knechte des sulf-
Voc. Colmar. Vgl, Dief. s. v. (stur, mesters zum Sieden im Sülzhause:
hanenkam , ganßfuß, miltenkraut, auoA = suiteknechte. In jedem Hause
schmierig mangold, guter Heinrich.) ware^i 3: der seder, zum Sieden am
Stnrewolt. Zu diesem Namen vgl. 30 Tage, der hüder oder höder bei Nacht
Stür-den-kerl. . . schoten den torn und der voget zum Holzhauen etc.
Stuir den kerl hernedder. Renner, Die 162 suiter hielten durch Brüder-
Livl. Hist. p. 344, Schäften einen festen 2kisammenhang.
stnwe = stuvete? Gebüsch? De In Lüneburg hießen sie nie solter
van Solmisse sal auerantworden vn- 35 (WB. 4, 288), obwol der Name in
sen heren van Munster dat slot vud Hannover galt; dies würde in Lüneb,
stad ton Ottensteyne myt deme alingen Einsalzer, PöJder bedetden," Krause,
broke vnd stuwe alse dat dar vmme Nd, Jahrb. V, S, 154.
gelegen is (1421). Niesert, Münst. sultereeht, Sülzreckt, -gericht,
ürk. 5, S, 457. 40 Spreke jemand mit rechte in sulte-
sude = sode, eructatio? Appele, gud, dat id des nicht en were, de
de dat middel alze sur vnde sote dat eschede, dat scolde men vor-
hebben in oreme smacke, de sint volghen mit brenden uth to thende
wol thomate nutte jegen den dorst, na dem olden sulterechte. Lüneb,
jegen den kolre, jegen des lierten 45 Urk. (Volger) 3, p. 447; ok en wille
zude, de van kolre ys. Herlmr. f. 1, we des nicht staden, dat me dat
sudwendinge = sid(e)wendinge. suiterecht mit den brenden uttothende
By der sudwendinghe (in dem ker- . . vortogbere, men wanne de brende
spei to der Holtgast) (1456). Ostfr. drye ute togen sint na suiterecht —
Ürk nr. 706. (l, siidw. ?) 50 so sculle we ane vortoch den sot-
18*
SÜLVERWERK 27G SWAGER
meste^r beten, dat he de solen vor- Tammenrodhe, quod vnlgariter dici-
bede, dar de brende so ute toghen tur sundre (1197 Brschw.). Z, d,
sint. das. 343. Das Überreichen des Hare. V. 11 (1878), S. 93.
vom Pfannenherrn ausgezogenen Bran- snnne. Wanneer syk aver ghefo-
des (taeda) war die offenkundige Über- 5 gede, dat Hclmerik sines wertes in
gäbe des Eigenthums,^ Krause^ Nd. de stad to Bremen qweme, so mach
Jahrb. F, 154, he dar des enen dages in kernen
sulvepwerk , verarbeitetes Silber^ unde des anderen dages by der sun-
SübergeriU, Item al myn husgerad, nen dar wedder uth reysen (1460),
ingedome, kledere . . klenode, sul- lO Ostfr. Urk. nr, 765.
verwark, wat ik des rede nicht ver- sunnenblik, Sonnenstrcd. So quam
geven hebbe etc. Blasius Urk. a. a. eyn schin als ein sunnenblick und
1471 (Wolf. Ärch.). was vort myt dem geiste enwech.
snlfmester. ^Der Ausdruck ist im Buschmann^ Mir. c. 25.
WB. irrig gedeutet; Sta^^h. erklärte 15 sunt, Meerenge. In der osterzee
ihn vollkommen richtig »quasi Selbst- wüste neroent ienighe simde eder
meister, daß sie sieden können und wathere, se ne waren mit yse hart
dürfen^. — Nach altem Herkommen beleghet. Lüb. Chr. 7, 214. Vgl.
konnten die Prälaten und auswärtigen Strales-sunt u. a,
Eigenthümer des Sühgutes nie selbst 20 sür. stipticus alzo en appel snre
sieden, sondern es hatte sich eine feste is. Voc. Old. In dem Beispiele (IV^
Korporation von theils (Privat-)eigen- 477^, 28) aus Kindl. Hör. ist suer
thümern, theils Pächtern gebildet, die (van Ilolee) wohl eine andere Form
das Recht behauptete, die Besiedung von sör, trocken,
der Sülzhäuser allein vornehmen zu 25 gas, n. (zus, zues, süst). y^l. Das
dürfen; die Eigenthümer der Pfannen kleinste Handelsmaß für Salz auf der
mußten sie ihnen zur Besiedung ein- Sülze: 36 suess sind 1 chorus, 3
thun^ verpachten, und seit alter Zeit suess sind 2 Scheffel. — 2. Das
war diese Pacht (oltvlodegut) eine kleinste Rechnungsmaß für die Rente,
feste Rente geworden. Diese Pfannen- so (Aus sestarius?)^ Krause^ Nd. Jahrb.
Pächter wurden so Siedeherren, nannten V, S. 156. De heren hebbet in der
sich als eigne Herren sulfmestere, sulten den tollen. Vnde van eynem
ihre ^Knechte'' waren die suiter. — iowelkem huse XVII sus kokensoltes
Auf lat. heißen sie rectores salinae (1405), Sudend. 10, S. 184, 25.
(d. h. der Sülzhäuser) qui vulgo zulff- 35 süs. Hir leveden se im suse und
mestere dicuntur. Lüneb, Urk. (Vol- meinden, se weren in prester Johans
ger) 3, p. 58.^ Krause, Nd. Jahrb. lande. Renner, Livl. Hist. p. 163.
V, 155. suverk. We ok ginge to den
snlfslegeliuk. Item duo caldaria, suverkon frawen (im naiv-ironischen
unum de auricalco factum, reliquum 40 Sinne = gemeinen f., öffentlichen
de cupro factum, proprie enen sulf- Dirnen) unde leyte dar eyn pant,
slagelingh. Lüb. Testam. v. 1368. de brickt 1 punt wass. Brief v. 1458
Vgl. einslegelink. (Stolberg - Wernigerode). Weiterhin
summe, summe gantz drosz. Hen- steht: ok welk kumpau seyte to beyre
selin, Nd. Jahrb. 3, S. 13. Nach 45 in eynes beddermannes huse unde
Walther entstellt aus: so mi godes ome volgede eyn der gemeynen frawen,
död (?). hedde se dar werff, der mach he eyns
Sandern, sunder. IV, 472^. Dicke- standene schenken unde laten se
hage, Northop et indago in silva, que wedder gan.)
dicitur Vur . . sunt singulares de 60 swager, als Neffe der Frau. To
SWAKELIKEN 277 SWINEJEGER
behouf syner husfrowen siut ome von „swepnagel sind Nägel zum Be-
wegen synes swagers, orer suster festigen der swepen, der starken Lat-
soenen, itlike gudere angestorven. ten, welche die Sparren zusammen-
Brschw, UrJc. v. 1508. halten,^ GrulL Vgl, schwepe, ein
8wakelikeii,adt;.5cAfc;äcA2tcA. Wante haus einer halb durchgesägten Spiere
sek syn tyd nalet to stervende, so bestehendes angenageltes IUmm- oder
vormynret sek sines lampen licht unde Schrägeband zur Verbindung und
barnet swakeliken. Mandevüles Bei- Stützung von Pfählen.^ Jacobsons
sen f. 21, Technol. WB. (1784) s. s. — Tan-
swalch. vppe den suluen dach lO nene Schwöppen^ von oberländischen
(wann Sendgericht ist) holt de rieh- Sparren gesägt. Old. Anz, 1878, nr,
ter ok gerne syne echte godingk, ßo 187.
kamen des stichtes meyer dar ok to swertbusse« „Oder Büchse zu
zente, wo de plichtich syndt, vnde Schwärze?^ Dr. CruU.
bliuen den dar, hebben de wat vth i5 swertreigen, Schwertertanz, unde
to richtende, dat doet 0e denne dar, wolden so den swertreygen treden
vnde bliuen dar by deme swalge (dem tosamede. Brschw, Chr. 2, 339, 1.
Festeßen?)^ wor auer ße dar richtes Daß der Brauch auch in Brschw.
plichtich sint gewurden, v. Uodenb. noch im 17. Jh. in Übung UKir, be-
Brem. G.-Q. II, S. 84. 20 zeugt ein Edict vom 7, Febr. 1615,
swän, Schufan, als Speise. Darna nach welchem den Messerschmieden
gebradeu van enem groten harten, „ihr gewöhnlicher Schwerttanz^ ge-
hirby oranien-eppel. Darby en schwan, stattet wurde, jedoch „ohne einiges
gestafiert mit des keysers wapen vor vermummens, ohne trummelschlagJc und
de borst. Item noch enn boven ok 25 trommeten*^. S, Hänselmann in der
gestoflFert na siner art mit den wa- Note zu d, St. Vgl. Münst. Chr. 2,
pen, harde vorguldet. FestmaM der 138,
ZirJcelbrüderschaft in Lübeck (1502), swetworst, presulpa. Voc. Old.
Meld, Jahrb. 10, S, 91. (sweis-, roß-, blut-, blot-, bratworst,
swaren. Als werkers beginnen so Dief.)
ledich gaen, De des arbeides gewo- swiken, entweichen. Du kondest
nen weren, Dan gaen em de leden dem duvele nicht en swicken, He
(Glieder) swaren Ten arbeide, den helt dy vaste in synen stricken,
se to voren plagen. Speg. d. sonden Quedl. Mscr. 144, f. 88^.
f, 68h, 35 swindich = swinde. scholden
swanelstern (-scemV), terebintius. sitten veer unde twyntich, up recht
Wdf. Mscr. nr. 363. utermaten swyndicli (eifrig). Brschw.
swelgen, hinunterschlucken. He Chr. 2, 113, 71; de scheppel rogge
(der Hund) swalch dat stuc broets (galt) vyf unde twyntich, Darna
geheel Gapende vm een ander deel. 40 was dat volk gar swyndich. das.
Speg. d. sonden f. 31c, 248, 99.
swepenstel, PeUschetistiel. De gu- swinejeger. Vnse (Herzogs Albr„
demenne wyllen nicht gunnen, dat 5 von Meckl.) swinejegher H. G. heft
or egene meygere eynen stock holtes vns berichtet, wo juwe voget to Molne
houwen mothen vpp oren holten vnde 45 em drowet vnde veidet (1419). Lüb.
nouwe enen swepenstell. v. Hodenb. Urk, 6, nr, 161.
Brem, G. Q. II, 15.
TABBART 278 TE TEN
T
tabbart, Plur, tebberde. Frouwe 5 De ne (ihn) int gerichte vri talen
Teda scal desulven orer (l. ore) sal. Speg. d. sonden f. 57a,
dochter mijt tebberden unde klede- tanen, nagen^ bädl.: De pine, die
reD, so einer grefinnen temet unde ne (ihn, den unkeuschen) hyr wert
to dragende gebort, uthgeferdigt taent, Wert nummer meer van cm
juncheren Ericke antworen (1475). lo geplaent. Speg, d. sonden f. 5a.
Ostfries. Urh. «r. 959. tappe. ;,Dar hebben se den tap-
tiacke, Zacke. De koning hadde peu up dem bot. Ist unirckiich in
twe hoede aver einander gestulpet der Bauer Sitte gegründet, da man
mit uthstanden tacken rund umbher bey denen Gastmahlen, Güden, Wed-
dorcbgesteken, dat was sine crone. 15 delbieren, Ahmklazen nicht eher tMuf-
Senner, Livl. Eist. p. 333. Auch hörete eu saufen, bis edle Fäßer leer,
im spöttischen Sinne: H. B., eyn fyn Ja. man pflegt einen leteten Tarn mit
tacke. Brschw. Chr. 2, 144, 96; we- Zapfens auf denen Uükten zu machen,
ren fyne tacken, das. 210, Ol. (etwa so bis auf die Dorfstraße sich hin su
in dem Sinne von „Kerl^, „Knote*^, ^^ tumlen und darauf auseinander ^t
wie „Zacke'' hierlands.noch heute an- gehen.'' Büteow. Ruhest. 13, 51.
gewandt wird, Hänselmann.) taschener, Täschner, s. goltsleger.
tafelheren« De weren to der tut tassement, tasserer, s. tasseren.
tavelheren (jm Goslar), dat weren tasseren, vim inferre, violenter
de, de de munte leten slan. Brschw. 25 extorquere. KU. Tassement is ver-
Chr. 2, 447, 17, boden allen luden vnd mest den
tafelitte« Ynd dartho (sy gekomen) edeln. Tasserers vntfaughen driuolt
eyn kremer . . vnd heb yn synen schaden vut eren tassemente. Speg.
tae£felet nicht anders dan krueth d. sonden f. 36^.
edder specere gehadt (1535). Niesert, 30 taswerk? Taswerc nemers mis-
Münst. Urk. 6, S. 218. doen yake vnd [sjwaerlike, verstaet
tafelrink, fransös. garde-uappe, j. wo. (ÜOerschr.) De ander manire
tafelrinc, basis, basis potoria, men- (in welcher die dachwerkers sündigen)
saria. KU, is, nv merc, Als dusdaene nemen
tafelrunde. Item beschuldege ek 35 taswerc Wo wal dat ment weent be-
Hermen, dat he my leyd up de taf- spreken Sie sullen bouen den pale
felrunnen malen to hone unde sma- steken Ynd versubtilen ere maten
heyt (1446). Hans. Gesch. Bl. 1877, Ter lüde cost vnd to ere baten Beter
S. 145 f, (Die T, wurde also zur quanzyns dan siet begonsten Dus
bildlichen verhöhnenden Darstellung 40 falgiren sie ere consten Vnd syu
der Gegner benutzt.) rouers van vorworden Die sie eerst
taleman, Wortführer, Fürsprech, maecten bi accorden. Speg, d. sonden
Advokat. Alraoesse wert des men- f. 37^. (Was heißt das?)
sehen taleman ten lösten gerichte. tS, t£n? Ock so will ick unde
Speg. d. sonden f 56d, 45 myn broder blyven by twe gude
talen. 3. erzählen. Nu höret vor- presters unde 4 layen, de uns in
bat van der minne thalen. De vorl. vruntschop scholen scheden van den
Son. V. 120 (Nd. Denkm, 3). — 4, theen unde waldes weghen (1436).
reden (als taleman). De (welcher Ostfr. Urk. nr. 456. (Ob richtig über-
Almosen gibt) ordinirt hyr syne sake, 50 liefert?)
^J
TEDEN 279 TEÜTE
teden. (Wir bevollmächtigen N.N.) telicb, adj, ertrags fähig. Den hof
. . dat gi ome des ghelouen willen, buwich unde telicb to maken. Lipp.
gheliker wys alse iflft we suluen Bechn, v, 1471.
mvntliken mit iu tededen (verhan- tendest wische de genomet iß de
delten?) (1424). Lüb. Urh. 6, nr. 564. ö Hoppenhop* vnd ligget by tendest
(= dcgedingeden, dedingeden?) dem crummen sehe etc. (1468).
tei-, tein-, tenlink, ein Maß. pro BüUow. Ruhest 19, 42. (Hier wird
bis Omnibus villani annuatim ecclesie tendest als ein Sübst. gefaßt; der
beate Marie in Valle unam mensuram Ursprung des W. ist also ganz ver-
ordei, que dicitur theilinc etc. (1203 lo geßen.)
Lutter). Z. d. Harz-V. 11 (1878), tene. IV, 531\ 3: dyt to drye
S. 95; pro duobus porcis quilibet ist Druckf. l. dit do drye.
solvit 1 modium ordei, qui dicitur (tennet), tenth, hraunc Farbe?
tenlinc etc. Quilibet solvet claustro 2 U tenth dat punt vor 1 ä.; item
IL theinlinc ordei (13. Jh.). das. S, 15 noch 1 seh. vor de kruke. Güstrower
98; ene mate gersten, dat eyn tey- Kaufmannsrechn. v. 1560 (vp den
linc het etc. das. S. 99. (Der zehnte ' vmeslach tho Güstrow) ; ais adj. =
Theil eines größeren Maßes?) tannet. 4 eile tenet arrask de eile
teker = notarius. Ik N. N. ein vor 6 seh. das.
clerick der stad to Lubeke und eyn 20 tentier, der Zehnten gibt. Dat wy
apenbar scriver edder teker van offeren vnd tende gheuen, Dat is vns
keyserliker walt wegen . . (1482). al van gode bleuen, Ghelyc eenen
Z. d, Uars-V. 13, S. 124; vgl. das. tenthier wy syn. Hyr of orcond s.
ik N. N. ein apenbar scriver edder Augustyn, In den persoen gods sprect
notarius van keys. walt wegen etc. 25 hi: Van den dat ick gaf, ghef mi,
telden. Leren tulden is pine de[n] Als eenen gheuere hadstu mi, Als
perde, Welk dräuen kan van aerde, eenen teiuthier moetic hebben di etc.
Want men moet de voeten syne Van Speg. d. sonden f. 104c,
noede binden met eenre lyne; Mer terden, umgesetzt für treden (auch
alst de ghewoente heft an. So doet 30 bei KU.). Tvierde (das vierte), dat
men dan de line daer van, Vnd to roof maect vnmare Dats die male-
den ganghe het em (sich) keert, dixie sware, Daer rouers in sullen
Dient van gewonten hefft geleert. terden, Want die armen er richters
Speg. d. sonden f. 75c. werden. Speg. d. sonden f. 36^; mit
telen unde voden, erzeugen und 35 des is he bynnen ghetorden, Als die
groß machen (aufziehen). Teilen vnd ue (ihn, den durch Kliffen Eiftlaß
voden wy manskuune toe beiden begehrenden) buten te latene meent.
zyden, soe sollen etc. Weir ock das. f. 69c,
sake, dat eyn vnser herlicheit vnd termenige, Wohnung des termina-
lande manspersone telden vnd vod- 40 rius. So en willen wy up sodauem
den vnd de ander telde vnde vodde huss, hoff unde stede wer kerken,
dochtere etc. (1487). Nieser t, Münst. kluss, cappellen, termenyge effte klo-
Urh. 6, S. 92 f. stere buweu. Stadt Gandersh. UrJc.
telhake. An geschutte krech hir v. 1474; so dat se sodanes huses
de Russe . . dre gegaten falkunen 45 gebrukeu unde hebben to ewigen
. . noch 28 gegaten kleine stucke, tiiden to orer termenige ore termi-
3 geschmedede quarterslangen , 42 narius dar inne to wonende. das.
dobbelde haken, 36 teelhaken und Urlc. v. 1473.
sust vele kruth und loth. Benner, tente, Kanne. Eyn syner sone
Livl. Hist. 184. 50 heb eyne teuten genomen vnd wolde
TICHELWERK 280 TO-BERIS
drinken etc. (1535). Nieserty Münst. den tynappel wedder to makende np
Urk, 6y S. 219, (tuyte, obba, am- den becker, dede geschenket wart
phora, cyrnea. KU,) unses gn. heren dochter etc. Brschtc.
tiehelwerk, Ziegelei. Klage, dat Chr. 2, 533, 13.
in dem tichelwerke vele vordurven 5 tindes an, d. h. wol = to endes
were und ock umme 8 dusent stenes an, schließlich, jstdetzt. latent darby,
(1476). Ostfries. Urk. nr. 979. dat hee tyndesan mith edeshant van
tidebdk (Zeitenbuch), Gebetbuch, öne moghe scheiden (1517). Wism.
die kanonischen Hören enthaltend. Zeugeb. p. 429; dar ze oeme des
(Haben geraubt dem Kaplan) twe 10 denne nicht willen vordragen, schall
cleyne tideboyke up parmynt ge- hee ehede tyndesan doen. das. —
screven. Brschw. Chr. 2, 541, 15; Vgl. tendes.
nicht: Chronik. Item schal kovotes tirät, Zierrat. Gulden ringe lath
dochter hebben myn ewangelium, aver dyne vynger then Vnd allent
unde myD(e) tydebok schal kovot 15 wes du krygen kanst van tirat.
hebben unde myn paternoster. das. Fastnachtssp. 973^ 6. — Dieses Wart
If 216. N. 1. (vgl. das. 2, 292, Not. ist schwerlich richtig; denn ornare,
1). tidebök mit dem bokesbudele ornamentum heißt sonst stets ziren
(Boxbeutel) gehört isur Frauenrade. (sireu), zirät (sirät).
Lüneb. Urk. 3, p. 43^. 20 tobbe, ein (hölzerner) Zapfen an
tiden. Vnd vm dat zwighen to einer Wand etc., um etwas daran jsfu
behoort Den clostriers, also wy zien, hängen (noch überall gebräuchlich).
Dat se silencie te holden plien, Na Setto eyn holt iu de erden IX vote
ere ordine se tiden (sich richten lank, dat yt souen vote lenk buten
nach?)y So wil ict ouer laten lideu. 25 der erden blyue vnde make enen
Speg. d. senden f. 136^', und boden tobben bouen in dat holt vnde bynt
sick tho like und tho rechte, effte ene dwelen in den tobben etc. Galh.
dar jemandt were, de se worumme Arzneib. f. 54^.
beschuldigen wolde edder konde, dar tobben. Do se (die Fürsten) do
wolden se wol vor tyden (es auf sich 30 geweken weren, do thogen de Rost-
nehmen, dafür aufkommen, sich ver- ker voth auer voth na Rostock. De
antworten) unde doen wat recht wer. haveludeu tobbeden alle nha (zogeti
Bost. Chr. p. 16 (Bost. Progr. v. den abziehenden Bostockem neckend,
1880. Krause). zerrend nach?) und behelden se stede
tillant = tilbar land, Ackerland. 35 in dem gesiebte beth vor de stadt,
twintich grase lande, ethlandt, tillandt men se quemen nicht wedder ann.
unde meetlandt. Ostfr. Urk. nr. 938; Bost. Chr. p. 6. (Bost. Progr. 1880.
hebbe gegeven dem convente tve Krause.)
grase tillandes in H. unde tve grase to-berts, was einem zukömmt, Ge-
mede in A. (1453). das, nr. 663. 40 bühr, Zuständigkeit, Einkünfte. Des
timpet, IV, 543^, 15, ist wol adj. vagedes toberyßer. Hir volget na
part. „mit einer timpe versehen", des vagedes van L. toberißer, wat
kanne ist zu ergänzen. he van broken vnde van vorvalle
tilitzer? Didericke (raubten sie) hefft. — Szo heflft de vaget noch
eyn busse, eyn pulvertasche von twen 45 mannegerleije toberyß in desser siner
gülden, eyn tilitzer von Va gülden vogedie; he nimpt den roggen iar-
etc. Brschw. Chr. 2, 540, 20. likes van de jennen, de den Witten
tinappel, au^h Knauf zur Bekrö- mor scholen maken unde holden, den
nung eines Trinkgefäßes. . . Ludeken roggen steckt he in sinen budel, de
Eggers gegeven vor dre schilde unde 50 witte mor bliff[t] ungemaket. Hir
•^
TO-BESCHET 281 TOLEGGUNGE
bauen hefft de vaget noch mannyger nige knechte etc. (1474). Ostfries.
leye toberiß, dat men hir ßo nicht Urk. nr. 9S5,
beschriven kan. v, Hodenh. Brem. todanicbeit , f, Geneigtheit. Be-
G. Q. 11^ 60 u. 61. kennen, dat wy myt vnsem vryen
to-beschdt (was einem von Gerichts- 5 willen . . . myt toedanycheit vnd
wegen eubeschieden ist), a. 1457 gaff vuUeukomen berade vnser lande etc.
N. N. sinem broder ses gülden vor Niesert, Münst. Urk. ff, S. 91.
sodanen tobescheyd, also ome de rad toddevale. „Todfahlken, infans
togescheiden hadde. Z. d. Hare-V. nimis indulgenter educatus. Meta-
ll, 8. 115. 10 phora est ex verbo todden (ziehen^
tobestän, eukommen^ gebühren, off naturaliter e. gr. in tractatione la<
(wenn) god so wrac tgekoffte goet, nae et lini) et pullo equino sequace.^
Welk den affgoden to bestoet, wat Büteow. Buhest. 8, 65.
vraken sal he dan doen lopen vp togedän, ^uft^tonfm^cA: vnse vnder-
kerstine etc. Speg. d. sonden f. 40^. 16 säten, verwanten, borgere vnd toge-
to-blouwen, verbleuen. Van Paulus dane etc. (1490), Niesert, Münst. Urk.
is ock dus gescreuen, Bouen maten 6, S. 123,
syn wy zere te blouwen, So dat vns (to-), tegegen. Dat muste (dürften)
dat leuen solde rouwen etc. Speg. d. we wol don unde scholde tegeghen
sonden f. 83^. 20 dessen bref nicht wesen (1363). Su-
tobreken. Is eyn mynsche bynnen dend. 3, nr. 163.
tobraken, d. h. hcU er einen Bruch. togewant = togedän. Tuschen . .
Goth. Areneib. c. 132. der vrouwen Theden, eren undersaten
tdehy 2!weig, Ast. Siet he (sieht unde togewanten unde dem greven
er, der Geieige) eenen toech an eny- 25 Gerde etc. (1476). Ostfries. Urk.
ghen boom Verladen met froyte, he nr. 960.
neemts goom Vnd set daer vnder to-heften, anheften. Dat het en
eenen spriet (Stange). Speg. d. son- hanthaftich dat, de eime manne so
den f. 30h; bastarden plante ne sul- tu heftit is, als oft it emo tu der
len in gheenre wisen Toghe gheuen, 30 hant cleve. Bichtst. Landr. c. 30 § 1.
de hoghe risen. das. f. 36^. to-hisser, Anhetzer. H. B. unde
tdeh, Beweis, Lehre (documentum). C. V. to twydracht gude tohyssers.
Een groot tooch der gods goedhede Brschw. Chr. 2, 234, 3.
Is, dat etc. Speg. d. sonden f. 20h; tobolder, -helder. Vmb de gewalt
na der hilgher toghen wolde gods 35 vnd vnrecht der stat Muuster mit
sone arm geboren werden, das. f. 32^ eren toehelderen tegen vns . . to
(in diesem Beispiele ist toghen wol wederstane (1452). Niesert, Münst.
subst. Infinit.) Urk. 6, S. 28.
toekeren, zögern, säumen. Hertoge tolät, Zulaßung, Erlauhtis. ane
H. wekede de braden unde tockerde 40 des duchtigen Eden Wymeken tolate
dar ock mede van eyner tut to der unde vulborde (1481). Ostfries. Urk.
anderen, dat yd sick jo vortockerde nr. 1060.
unde vorlengede. Brschw. Chr. 2, toleggnnge. Dat se de hovet-
407, 10. summen vorschoten schuUen unde
toekeringe, Zögerung, Hinhalt. Des 45 willen unde darvan tolegunge don
wolde wy eynen denkzedel hebben, dem rade in aller wise, also andere
de uns na itliker tockeringe word. unse medeborgere van oren gudem
Brschw. Chr. 2, 261, 5. plegin to donde (1423). Gott. Urk.
todanich, zugethan, zugewandt, ge- (Vgl* der stad dingk mochte sik
neigt, ere borghere, koplude, toda- 60 also maken, dat se alle furder to-
TOLENINGE 282 TORN TOREN
legin mosten an schote. GötL UrJc. strecken ( Stricke) y Daer si den meo-
V. 1423,) sehen mede vaet . . Teerste decs>el
toleninge. „Ein mit einem Pult- vnd dat subtile Toomsel . . daer
dach bedeckter Anbau.'' CruU, „Zmh vrachoit is bewimpelt mede etc. das.
Wohnen dienender Anbau der Scheune. 6 f. J34h.
Pyl' Vgl. Stadtb. v. Greif sw. XVII^ top als Maß. (Zu verkaufen) dat
117 (a. 1556): N. N. kauft eine schune meel by losten unde by halven . .
sampt der toienynghe na S. Gertru- rossyn by toppen, de vyghen bj
den werck . . welckere toleninge N. korven, mandelen, peper unde rje>
daran gebuwet. 10 by lyspunden (1442). Hans. Rec. IP.
to-lipen, ein schiefes Maul gegen S, 494. (Vgl. top van vyghen, j.
jem, ziehen, s. lipen. mester Matz vygh-korf, orca, massa caricata, pa-
(der Henker) myt syner pypen wolde latha. Kü.)
on nicht veel to-lipen. Brschw. Chr. topere? Wer ever, dat eyn man
2, 223^ 29. 16 were van den twelven, dat eyn topere
toller, ZdUerheber. Van dem ede were of eyn unwert man van undo-
des vagedes . . . unde des tolres. geden, so mögen dey drey man . .
Greif sw. St.-V. V, secgen: des mans en wel wy nicht
tomen, schw. v. zieren^ schmücken wante he unwetende is. Vorher wird
(urspr. aufzäumen?) Wiuen, die er 20 den Wählem ans Hers gelegt^ dafür
dochteren tomen Vnd dan ten danse zu sorgen und solen dat gaden (pa6-
senden, so (d, i. sie) Slachten (sind send einrichten^ schicken) na juwer
ähfdich) den ghenen, de hoy off stro macht, dat dar ummer eyn of twe
Bindet in een etc. Sjpet/. der sonden mede syn, dey lesen kunnen manek
/'. i5d; kier äff . . Dyne oghen van 25 ^^^ twelf mannen. Dortm. Gilde stat
den getoemden wiuen. das. f. 13^^; (Müth. v. Frensdorff.)
de em (sich) so tomen met clederen topkastSl. S. noch ein Beispiel
rike De zyn den graue gelike etc. unter d. W. merse im Nachtr.
das, f. 94c ; apostel Paulus scryft: to-riehten. Vnde wy en sollen der
Ick en wille niet, dat wiue gomen, 30 gude (Güter) nyn vndirbeholdeu, de
Met wat gewaden se em tomen, to- en syn vns to gerychtet (adjudicata)
men en met schonen zeden Met zu- van vnser manschop (1426). Mütiöt.
uerheden vnd met schemelheden etc. Urk. 7, S. 180 u, 171.
das. f. 93c. to-ris, Gebühr^ Einkommen; vgl,
tomeriet Schmuck. Tomerie brun 35 to-beris. (Der Priester soll cds Lohn
ghet to (bringt herbei, verursacht) 5 Stück Silber, einen Pelz, sotoie freie
vele deren (Sctiäden). Speg. d. sonden Kost und je V« Stück für Hin- und
f. 97^; uymand ne roect der tomc- Herreise haben) dar hefit he dan siu
ricn Te dreghene, daer men em niet toriis und des koepmans gunst to
sal sieu. das. /'. 95^. 40 (1440). Hans. Mec. /i^ S. 274; (In
tdmsel, Schmuck, Zierde, toomsel derselben Sache:) dat se dat nicht
driven, (Kleider etc.')pracht treiben. vormochten vurder [to] gevende wen
Speg. d. sonden f. 96^ u. s. Ander 5 stukke, weute de cappelan hedde
wiue tomen em huden Vm bouen ok mer tx)ryse8 unde darumme had-
ghaen in houerdicheden Vnd andere 45 de[n] de stede overwegen, dat yd dar
hanghen em toomsel an Vm te be- noch ane were (1442). das. S. oOU.
haghcu eren man. das. f.97c; desse tornmodich, zornmülhig. N. N. de
zyn also verheuen Beide met toom- ein tornmodich unde uubesunnen mau
selo vnd int cleet, so dat etc. das. was. Benner, Livl. Hist. p. 106.
f. 98c; bedect zyn ere (der vrachede) 00 torn, toren, muß auch eine objec-
TOSCHICKEN 283 TRATSEN
tive Bedeutung haben ^ wie Schaden^ vnde stot dyt clene etc. Goth, Are-
Leidy Nacktheil, incommodum. s, B. neib. /'. i^. 8, Regel zu der SL
Vele swarhede vnd toorne comt der tonwelik, perpes, snel vel towelic.
afi (von der luxuria), dat god seluen Dief. s. v. perpetuus.
het doorne (Domen), Speg, d, sonden 6 touwen, bereu machen» Met drit-
f. 4b; dat vierde quade Is dat vten tich reyseghen perden wol gerüstet
orloghe geschiet, Dat de vnnoselsten und gethowet (14:62). Z. f. Nieders.
den toren Altyd moeten liden vo- 1860, & 169. — Eefl. sich beeilen
ren, Dat syn de vnnosele lantluden. (sich surüsten). unde beden de ab-
das. /'. 117^; In der helle doen se lo bet unde de brodere des closters den
nymand toren, He ne heuet verdient rad, dat so sik wolden tauwen unde
to voren. das. f. 117^; We sal clim- vorderen myt dem nyghen sarke (des
men in des heren hoochede Vnd staen s. Author) to makende. Brschw. Chr.
in zyne hilghe stede? De ghenne, de ^, 518, 1. '
niet heft gezworen in zynes evenker- 15 to voren komen, vor Augen hom-
stens toren (Fs. 15). das. f. 128^ u, h. men, auch büdl. : gewahr werden, er-
tosehieken, als syn. mit tovogen. fahren, Ter tyd, dat Joseph was
Dat vns Ludke, iuwe marschalk, vns verloren, De vader, alst em quam to
tovoget vnde toschicket heft (1425). voren, Sprac vul rouwen etc. Speg.
Lüb. ürk. 6, nr. 664. 20 d. sonden f. 111^.
to-spelkeren, zersplittern, efte de towassen. Do desse bestallinge
knake to-spelkert sy, dat les vth. der Denen gewaret hadde wente
Goth. Arzneib. /'. 6'7a (8. Regel, Nd. uppe den wynter, unde de Holsten
Jahrb. 5, 107). seghen, dat den Denen towus van
tostendlieh = tostendich. Vnd 25 dage tho dage. Liib. Chr. 2, 39 Anm.
gesacht, he sy nicht weddergedopet, to-wesen, zugehören, zu Theü wer-
noch derseluen secte tostendlieh ed- den. Syns seines profyt sal he (der
der anhengich (1535), Niesert, Münst. Neidische) beuerden, Eer hies yemen
Urh. 6, 8. 217. to laet wesen. 8peg. d. sonden f. 112^;
to-sturen, zu-dirigieren, zusteuern, so De nydyghe is so quaets moets, Dat
zuwenden, Dat eerste (Zeichen der he lieuer heft van yet goets Te der-
Hoffart ist), dat he em (s^ich) glori- uene, dans jemand to wäre, das, 112^.
ficiert Vpt goet, dat em god to stuert. traken (= treken), furchtsam sein,
Speg. d. sonden f, 90^^. zittern. Mike scheiden sere traken
to-ten, zuziehen, verursachen. Were 35 (: maken) Unde eysen up den rugghe.
ok, dat dar we were vau den, de Brschw. Chr. 2, 109, 33.
des nicht wolde don, zo schal dat trask, Dreschland? Item achte
Reymar verboten vor enen ieweliken demet (Diemat) camper (Kamp-
bi zik lykeder wys alze de zake wolde, stücke? s. kamp) unde trasker, de
de den schaden heft dem godeshuse 40 faghet Hilmer Itzena (1466), Ostfr.
toghetogen edder den hinder (1400). Urk. nr. 846. (cf. KU. : dries, dres,
Pomm. Gesch. Denkm. 1, 8. 311. ager novalis, ager paseuus, pratum
toter, cuscuta. Voc. Colm. Vgl. non conclusum.)
Dief. s. V. cassutha. träts, (grober) Tanztritt oder
tottige, Umdeutschung von tucia, 45 -schritt. Elk danss off traets mach
wesentlich aus Zinkoxyd bestehende beten wel Proccssie van den duuel.
Abgänge bei metallurgischen Processen, Speg. d. sonden f. 14^.
metallische Brocken, die ein feines, trätsen, (grob, roh) tanzen. Traet-
graues Pulver geben, als Heilmittel sen vnd dansen is grote sende. Vp
für die Augen. Nym lU lot tottigen 50 hilghe daghe were beter vele Heryen
TRECKEN 284 TÜCHT
vnd sayen dan gaen ten speie, Daer- 6, nr. 244^ S, 281. (Ist nicht au lesen:
men dansen ofi traetsen leet. Speg. getröstet?)
d. sanden f, 13^^. trdsten, aiich =-. hortari (wie im
trecken, als st, v. Van Jerobeam Mndl,) Dese (vracheit , Geis) te
wy lesen, Dat he zyn rike verloos bi 5 verhatene zere Troest vns der scrif-
desen, Dat he to zynen rade trac turen lere. Speg, d, satiden f. 3J^\
Jonghe vnd de olde verstac. Speg. vort (femer) troesten vns ter bedin-
d, Sonden f. 113^; ghevraecht, wat ghen zere Exemplen van Cristum
he daer medde mochte menen, dat vnsen here. das, f. 68^.
he de armen so na em track Vnd 10 trfistlik, behiUflich, Vnde in des-
by cm sette. De konync sprae. das. seme kriige schal vnser eyn deme
f. llOd, anderen truweliken trostlik vnde to
trede, Tritt, Tanztrüt, Tanz, frzs. ende vth behulpen wesen to perde,
pas. nye dantze unde trede. li&ix- to wagene, to schepe vnde to vote
selin. Nd. Jahrb. 3, 16, — Tritt, 15 mit gantzer macht (1420). Liib. Urk.
Stufe, Absatz. En credentzer van 6, nr. 171,
dren treden. Mdd. Jahrb. 10, 91, tmmmitter« Die trummittere wt^r-
treifeler , Betrüger, Bube. Do den, wie alle Spielleute, auch als gande
dissen erliken luden dit weddervor, oder ridende boden benutzt. S. das
dar makede Kunge nenen uplop um- 20 Äusgabenverz. in der Z, f. Niedcrs.
me, dath he de losen v^olde uth der 1868, S. 236.
hechte, so he dedc, do de traifflers trüt Unde so schuUen denne de
weren gesettet. Rost. Chr. p. 16 brodere (der Marienknechte) dem lyke
(Rost. Progr, v, 1880, Krause). mit der processien tyghen gan unde
treverie. IV, 612\ 12. ^Dieses 25 halen met den truten (Verwandten?)
W. ist zu streichen Ufid nicht in tre- unde schullen de bygraft beghan
rede, sofern in tronerie zu beßern.*^ (1319), Halberst. Urk. 383.
Koppmann, Nd. Korrcsp,'Bl, 3, S, 93. trnwant, vagierender Bettler, trou-
trimel = dremel, drommel, drum- want, vagabundus, parasitus, scurra,
mel, Stückchen (Land). , . hebbe 30 ludius, deceptor, vulgo trutannus. KU.
vorkoft . . veer grase unde een try- Cristus en bad ny brood no almoes-
mel gras etc. (1492). Ostfr. Urk. nr. sen, Wo wal dat truwanten segghen.
1308, Truwanten vnd bedelaers Doen de
tritsfir, trisdr. IV, S. 614. Een lüde wenen al waei-s Vm hillich te
trisor, ene klenc voldetafele etc. In- 35 hetene daer mede. Speg, d, sondcfi
vent. des ScMoßes zu Emden (1439). f. 52c ; truwanten vnd dienen, das.
Ostfr, Urk, nr, ö09; een tafele myt /'. 127d.
eneme trysoer. das, nr. 689, tnbit. In dat vaet si komen su-
tros. Runge, de truwe man (iro- ckercandi, melsucker, mastix, tubidt,
nisch) . , heflFt nu de stadt den vor- 40 daddele etc. Brschw. Urk. v, 1500.
wagen (Fuhrwagen) al vorbaden. De (Ist wol verschrieben für turbit.)
eine kurrede, de ander nmrrede, men lacht. 2. Verschieben, Aufschub,
tross dat dar einer was (d. h, trotz- Frist. Dar auer vraget de greue
dem u)ar nicht einer), de dar sede, denne eyn ordell, zo biddet de swa-
dat Runge hadde ouel gedaen. Rost. 45 reu tucht van deme mandage vppe
Chr, p. 18 (Rost. Progr. v, 1880, den dinxtedach, des dinxstedages vppe
Krause), den mydtweken, des mydtwekes wert
trossen« Id (dat sclot, das belagert dat ordell vthgefunden. t^. Hodenb.
wurde) is thomale vaste ghetrosset Brem. G.-Q. II, S. 91. — 4. Jugend-
vnde vorbolwerket (1420), Liib, Urk. ßo liclier An- und Aufwuchs, An eynem
TÜCKEN 285 TWITE
hole sik helede Eyn vos, dar buten edder io de twede dehl der selschop
spelede Eyn tucbt des vosses jungen kegenwardig sy (1447), Meld. Jahrb.
Myt wele unde mit sprungen. Aesop lOy 8. 75,
11, 1 f, ; wen de tuchten (der Schweine) twelfachtende. geschreven up twelf-
in den vorwarken nicht en were[n], so 5 achtende avent (Octave des Drei-
moste men swyne kopen. Brem, G.-Q. hönigsfestes), Ostfr, Urh, nr, 396,
II, S, 10, — 5, Art, Weise, vnnd heb- tweschele. So itlicke erringe unde
ben . . die gedachte fruwe na fruwe- twischele sek erholdet etc. Brschw.
lieber tucht mit erer rechter handt Urh, v. iri22,
vpp ere brüste gelecht vnd darnha lo twenter, twinter. vieff koo, een
gedachte B. vnnd G. mid eren vth- junc pär ossen, twe twynter rinder
gestreckeden armen . . swerende ge- etc. (1455), Ostfr. ürk. nr. 689,
thugeth etc. Wism. Zet^eb. p. 42, twien, Part, getwiget, erdeweit.
tncken, zucken, zappeln, bildlich Seepen . . vnde borchmans binnen
unruhig nach etwas streben, Se had- 15 Stenvorde wonachtich synt ein tydt-
deu sick upgherucket Yor heren, dar langk getwigett vnd vnwillig gewest
lanck na tucket. Brschw. Chr. 2, etc. (1499), Niesert, Münst. ürk. 6,
238^ 15; de sus langhe heflPt ghe- 8. 175. — puUus et i porcus, qui
tucket, hefiPt sick sulves upgherucket. dicitur getviget svin. Xantener Hebe-
das. 249, 38. 20 Reg, (1300), Pick, Monatsschr. 5, 8.
tulte. ;,Eene tiilte, ein großes, 53 (== porcus a matre separatus,
hölzernes Gefäß, worin Getränck zu- ablactatus? Birlinger.)
getragen wird. De convents Tiilte twink, twint. Se sprak : Myn herte-
tvird aus Verachtung so geheißen.^ leue kynt, Ik mene hyr mede nicht
Bützow. Ruhest. 25, 75. 25 eyn twink (keine Kleinigkeit, sondern
tamelen. Alst deyet (wenn es etwas großes), Men yk claghe dynes
thaut), so smelt de morter (Mörtel, vader dot. De verlorne Sone v. 181
der gefroren verwandt ist) weder, (Nd, Denkm. 3). — twint aUein ste-
Dan tumelt (stürzt) twerc liecht dar hend findet sich z. B. Elk, die niet
neder. 8peg, d. sonden f, 34c. 30 verloochent dit, Dat he tydlic goet
tünlilge, Zaunlüie, occa (orca). hyr besit, Mach myn discipel wesen
Voc. Colm. twint. 8peg, d, sonden f. 23^; is he
turbit, radix Turbethi. Gip im (der Geld besitzt) vrac, he ne heues
anderhalp dragme turbit. Hoffm. niet, Vnd is he gufiP, em en bliues
Fundgr. 1, 323. (8. lurbit.) 35 twint. das. f. 23d.
tasehen. Houerde (Hoffart) is dat twirendel, die Hälfte? To merene
rechte tekyn (Zeichen) vnd daer de ere neringhe Vermoghen sie te doene
duuel bi al voren Tusschen kent alle dinghe . . Mer se willen niet
(zum Unterschiede von andern erkennt), ghedoen Der penitencie twirendeel,
De em to behoren. 8peg. d. sonden 40 De een cranck wyff doet geheel, Dit
f* 86^. comt al vt der herten laeuheit. ^eg.
twede. hebbe vorkofit twe grase d. sotiden f 68^.
tillandes, gheleghen in . . ende in iYiiA\xiiiiit\i^(enizwei stehend,) strei-
Theyengfeen eyn twed gras (d. h. tend, uneins. So alz de ersame man
auch zwei Grase oder zweidrittel 45 Sirik hovetling tor Vredeborch, unde
Gras?) (1457). Ostfr. Urk. nr. 716. wy schelhaftich unde twistandich sint
— de twede del = twedel, zwei- ghewesen etc. (1470). Ostfr. Urk.
drittel. (Die Aufnahme eines Mit- nr. 884.
gliedes soll geschehen) da idt der twite. .vicus, eyn tuite (d. i. twite)
selschop god dunket vnde de meiste 50 vel eyn gasse. Voc, Old,
UCHTE 286 ÜNBEDERVE
u
achte. Vy 1. Item satc wy, dat 5 nmmeleggeii, auch im Sinne von:
de ghene, de dorschen wilt des ausstoßen, unde spreken, se weren
vchtentydes vme gelt, de solen vp- meyneedich. Unde umme der sulften
per dele wessen to midnacht, als de sake willen se de beyde ut gylden
clocke twelue sieit . . Yortmer we unde wercken achterna ummeleyden.
des daghcs dorschen wilt, de sollen 10 do se beter macht kreghen. Brsehtc.
vpper dele wesen, wan de clocke Chr, 2^ 353, 11,
dre sleit (1412). Niesert^ Münst. nmmenemmj im Jurist. Sinne : f aßen.
ürk. 5, S. 207, bestricken, (Eid) dat gy de herscop
uder (^ judder), Euter^ über, vter, to Br. . . darumme nicht willen an-
vtter. Dief, In vigilia Victoris . . 15 langen, noch mit gcistlickem edder
linguam vaccinam, III salsucia ieco- werltickem gerichtes (l. gerichte?)
rina, 1 iusant, 1 uder etc. Xantener ummenhemende, edder jenigerleie wiis
Hebe-Reg. (um 1300) f. 43 (Pick, beclagen. Brschw. Chr. 2, 535, 15.
Monatsschr, 5, S. 52). ummestrate, Abweichuf^g von der
nie u. Dem. nleke. So heißt auch 20 Heerstraße, Nebenstraße. Item vmme
der Nachtschmetterling. De olden, de de vmmeTore, dunket vns vrantlik
sik do kretten, alsus ghyngen vorder sin, dat de heren . . beden, dat en
schulen, so de kynder na den ulen iowelk kopman vnde andere wan-
(d. h.?). Brschw. Chr. 2\ 215, 71; dernde lüde de menen strate wan-
in der Paraphrase (daselbst): de 25 deren schuUen, vnd we vmmestraten
gingen mit voirlatten stockelen, alse sochte, dat de den heren dat vor-
de kinder mit den geerden, de de beterde (1405). Sudend, 10, S. 40, 31.
gelen äleken van den wenden stoten. ammeTOre s. ummestrate.
ummegerichte. quales debeant esse nnbate, Nachtheü, Schaden. Noch
carnes de umbegerichte et wanno. 30 volghen hyr drie andere vnbateu.
Xantener Hebe-Reg. f. 32^; de car- Speg. d. sonden f. 44^; de ander
nibus que dantur ad umbegerichte sake, daer tassement Die mechtighen
et ad wannum, quibus et qualiter vmme solden laten, Dats vm Uli
distribuantur. das. in festis enim schaden vnd vnbaten, De van tasse-
domini dantur II carnes . . dantur 35 roente comen. das. f. 37^.
ad umbegerichte VIII carnes. das. nnbeanxtet, ohne Angst, Besorgnis.
f. 47&; de festis recipiunt carnes, (Ein Schiffer verkauft sein wrack ge-
que dicuntur umbegerichte. das. f. wordenes Schiff, da er) dar ock vm-
57^; II carnes dantur ad umhege- beanxtet nicht wedder by varen konde
richte etc. (circumferculares). (Pick, 40 (1520). Wism. Zeugeb. p. 63.
Monatsschr. 5, S. 53.) unbcfredeii,6eu«/riedfew, den Friede«
ammelage, Niederlage. Do oren brechen. wart darumme vorvestet
gnaden up der heyde by Soltauw de myt eyner vorsate, indeme dat he
ummelage van orer gnaden vigenden den kelre hadde unbefredet, den
bejegende. Brschw. ürk, v. 1528; 45 Keüerfrieden (durch Schlägerei) ge-
hebben entfangen 400 gülden . . sek Wochen hatte. Brschw. Chr. 2, 381, 10.
von des (?) unsen verlust in der um- nnbederve, f, Nachtheil, (nadeel,
melage unser medeborgere, dorch Oudem.) Vnd droech em (seinem
Albrecht v. d. Seh. vorhenget, her- Sohne) vp alle zyn erue Jamerlic to
sakende. Brschw. Chr. 2, 542, 12. 50 syiire unbederue. Speg. d. sonden f.
UNBEGREPEN 28t ÜNDERHORICHEIT
103; (Dauid secht in den psalter:) nndenst. ducbte dat yd on to na
god, et quam bynnen dynre erue stode, efte dat se sick to undenste
Volc to ere unbederue Vnd besmit- (als nicht dienlich^ als Nachtheil)
tede den tempel dyn. das, f, ^a. unde to Unwillen genomen hedden,
unbegrepen, irreprebensus. KU. 5 dat se one dat vorgeven wolden.
scbolen vns dcsset teuereren veer Brschtv. Chr, 2, 326^ 7,
wekene vor Passeben edder veer nnderdak, Dach (unter das man
wekene na Passchen vnbegrepen, sum Schutze tritt), Nature beft em
vnde veer wekene vor s. Michahelis (dem Menschen) byr gegeuen De
dagbe edder veer wekene na s. Mi- 10 wonste (Wohnstätte) als een vnder-
chahelis dagbe ok vnbegrepen, d, h. dack Eene wile te rustene in dat
die Lieferanten sollen nicht getadelt Vnd niet als eene bliuende stede
oder gestraft werden^ wenn sie auch (So spricht mester Tulius van den
das Werk erst vier Wochen später erdschen busen). Speg, der sonden
liefern (1424), Lüb. Urk. 6, nr. 586. 15 f. 30&,
(= unvorvenklik u. unbevangen.) underdegedink, Verfiandlung mit
unbebnlpen, nicht behiüflich. Vort- einander^ Unterhandlung, unde uns
mer wer dat we eder Joban desse mit deme nicbt zonen, freden, vor-
sone breke, welk user se breket, worden noeb neyne underdegedink
deme scollen de van Wenden unde 20 bebben (1409). Sudend. 10^ 8. 27, 35,
van Meklenborcb in dudescbem lande nnder ein ( V, 26^^, 23), ununter-
umbebulpen wesen. Bydberg, Sverigs brochen, in einem fort. Vnde vmme
Tractater /, S. 547, era (den sterbenden Eusebius) ston-
nnbeqneme, nicht passend, wider- den de brodere vnde lesen vnder eyn
wärtig. God hefft getogbet wel Dat 25 de passie vnses beren unde stedelike
em vnbequeme is elk spei. Speg, d, ander billige lectien. Br, d. Euseb,
sonden f. 49k 72\
unberiehtet, von Personen : unver- undergän, abs. von einem eum an-
ständig, dairhafftige (l, doirb.) und dern gehn, hin und her gehn. so
unbericbtede lüde (Ggs. wise, be- 30 undergbingen de borgermesters, jo
derue). Niesert, Münst. Urk. 3, S. 134. twey unde twey . . van radbusen to
anbesorget y sorglos, ohne Gefahr radbusen unde trosteden de borger.
Iwfürchten eu müßen. mögen wancken Brschw. Chr, 2, 344, 26,
unde vorkeren unbeschedigbet, un- JkJkiievliiiilitXi^unter einander (gegen-
belleet (d. i, unbelet), unbesorget, 35 seitig) heiraten. Eerst so was gods
ungetovet unde ungehindert (1474). gebod gegeuen To vnderbiliken nicb-
Ostfr. Urk. nr. 935. ten vnd neuen. Speg, d. sonden f. dh,
nnbetame, ungeziemend. Slaep to nnderholden , bewahren, halten.
maten moet wesen; Vnbetame eist servare, conservare, sustinere. KU.
den kerstyn, Dat em dat morgben 40 Desse dre punte en siin nicbt un-
sonnenscbyn Vp syn bedde gbcuinden derbolden , unde is van node de
can. Speg. d. sonden f. 69\i. strengelicke to underbolden, so verre
unbevaret, mit Gen. ohne Gefahr für. de coopman wil, dat men der stede
. . eyn vryg, vast . . geleide, unbe- recesse . . nicbt en wille aller dingbe
fardt lyves unde gudes (1495). Ostfr. 46 laten verlaren gaen. Leitfaden p. 21.
Urk. nr. 1355, underhoriebeit, Gehorsam. Ggs.
nndege, Ungedeihen, Verderben. overhoricbeit. ünderboricbeit beflft
synes lyves undegbe vant de tut grote mogentbeit. Speg, d. sonden f.
over. Int verde jar vorsterff de bere 105c ; wo vele quaets dat desse quaet-
twar. Brschw, Chr. 2, 162, 85. 50 beit (die overboricbeit) Te doene pliet,
UNDERKOP 288 ÜNDERWAN
Vnderhoricheit doet also vele goeds f, 26; sciendum, quod XV sunt festa,
vnd mer. das, de quibus debentur pulli et cames
nnderkdp. Welck korsenwrecbter que dicuntur undersat. das, f. 36^;
synen ghildebruder underkop deyt, sciendum, quod III dies de undersat
de scbal beteren mit dren Schillingen 5 faciunt II cames ferculares. Hec
(1346), Cod, Brdb. /, 15, 129, autem jam dicta seil, pulli ova et
anderkopen. Idt soll ock niemandt undersat pertinent tamen ad fercu-
den anderen etwas underkopen vnd lum. f, 37; LXXII pullos et XLUII
sunderlick, so lange idt bedinget wert. ova ad undersate in pascha quartam
Niesert^ Münst, Urk, 3, S, 182. Vgl, 10 partem undersate in carne porcina.
uriderkoper, pretium majus offerens f, 3^; de puUis et ovis et carnibus
pro re emenda. KU, que dicuntur undersate. f, 31^; cor-
nnderlat, ein Gelaß, unter das man tis in D. in festo omninm sanctorum
zum Schutze tritt? Scheune? Vgl, under- serviet carnes coquine et undersate
dak. — Cristus wolde ock seluen vm 15 XXXII pullos. f, 7». (Pick, Monats-
dat Gheboren syn in een vnderlat Vm sehr, 5, S, 53 f.)
te toghenen dat corte termyn Van nnderslin, unterschlagen. Den
dat wy hyr bliuende syn. Speg. d. grevenschadt in der borde to L.
Sonden f, 3Ö8l; Syn (Christi) moder sleidt C. de vaget gantz vnder. r.
lach in een underlat Buten ere 20 Hodenb. Brem. G, Q, II, 9; den
stede vnder yremde luden etc. das, (den Königseins) hebben de vogede
f, 52K under sik geslagen. das,; tho dessem
anderlinge, als adj, gegenseitig, wosten haue hören gude wiske to,
al ist sake, dat die ewe der naturen de slan de van B. vnder sick, wenthe
alle menschen verbyndet tot onder- 25 de wische liggen mang oren wischen,
lingher mynnen, nochtant etc. (1481), das, S. 35,
Ostfr. ürk, nr, 1081, anderstekea, wegstecken, bei Seite
nnderminnen, sich gegenseitig lieben, schaffen, N. N. hebben de stat vor-
Elc mint natuerlic zyn ghenoot, Ho- swom, der orsake, dat se boven
uerde batet en toter doot, De odmo- 30 (wider, gegen) den receß vorfoget
dighen vnderminnen, be di (dadurch unde (sc, ihn, den Beceß) in eren
weä) £lk kent, dat he de nederste gilden understeken hadden, so dat
zi. S^g, d. Sonden f, 87^; alle crea- me de gildemeister nicht mochte
turen Syn na rechte zustere brodere kesen na older wonheit Brschw,
. , Vra dat tvolc vnderminnen solde 35 Ghr, 2, 265, 12,
etc. das, f. 113c. uniertveimjintrans, heruntertreten,
nnderrucken« vorwissen, dat de herunterkommen, velen luden dede
memorien stede blyven unde nicht wunder, wu draden he trede under
underslagen werden, wente we vele (fjWie rasch es mit seiner Herrlichkeit
irvaren hebben, dat vele memorien 40 ein Ende nahm*^), Brschw, Chr. 2,
underrucket werden (unterdrückt, auf- 121, 31, — „unterschlüpfen, Unter-
gehoben), wen de frunde, de dar to scMauf suchen^? hfi, Mathias, tredt
hören, verstorven syn. Brschw, Chr, hiir under in dynem gar speygen
2, 65, 22, klede etc. das. 252, 51,
undersat? X ova que sunt me- 45 under wän? Dus machmen claer-
dietas de undersat. in assumptione like verstaen, Dat de (nendich die-
villicus de Lo serviet carnes coquine jenigen, die das Geld mehr lieben als
et undersat, quorum estimatio est Gott) meest zyn vnderwaen Dan (l,
XXX solidi graves. Xantener Bebe- den?) hetene spennics dan gode (dem
Beg. des Stiftes St. Victor (um 1300) 50 Geheiß des Pfennigs unterworfen, ge-
ÜNDERWASSEN 289 UNHÜLDE
horsam?)y Falgieren van gods geböte. eynem personen, de dat zacramente
Speg, d. Sonden f. 211^, in dem passchedage unentliken (Var.
miderwassen, dousmachen toachsen. nnnutliken) entfengk. Brschw, Chr.
Bi den werke van natnren (der Be- 2^ 475, 22.
gatiung) vnderwast mynne in crea- 5 ungehopelieheit, Plötelichkeü^ Un-
turen (d, h, wächst^ entsteht^ gegen- envartetheit. hebben wi betrachtet
seitige Liebe), Speg. d. sonden f. 8K de unghehopelicbeit unde naheit des
nndingliken, adv. niclU dem Dinge dodes etc. (1494), Ostfr. Urk, nr. 1395.
(Gerichte) gemäß. Ick vrage, o£ft hir nngelaten, adv. unfüglicher Weise,
queme jenich man vnde spreke vn- lo ungeherdig. Mit stormen ok unghe-
dingliken an myns heren hegede laten mannich uplop wart bedreven.
botting, ofite he idt van rechtes Brschw. Chr. 2^ 105, Ol.
wegen schole nicht to rechte wedden. ungenSt, nicht „genöthigt^, unein-
V. Hodenb. Brem. O.-Q. II, p. 90. geladen. He (Christus) ghenc des
unecht. Cives de P. infra termi- 15 anendes bnten Jherusalem Met em
nos Qaemhorst ligna tantum que twelenen vnghenoot; wast niet be-
dicitnr (h)nnecht, de qnibns ipsis nauwetheide groot, Dat nymand
vuringe (Feuerung) sufficiat, licenter Christus en nodede noch en bad?
secabunt (1203. Luiter). Z. d. Hare- Speg. d. sonden f. 52<^.
V. 11 (1878), S. 95; habent ecthwart 20 nngerake, schlimmer Zufall, Unfall
in hunc modum: incidunt ad ignem (sonst: ungerade), welker schepe dat
tantum unectholt etc. Villanis de ene van vngerake in der Trauene in
M. concessum est, ut ad ignem in- de grund ginck etc. . . wor des cop-
cidant unecholt etc. nee isti aliquid mans schepe vnde gud van nngerake,
incidunt nisi unechtholt (13, Jh.). 25 alse van unwedere, storme edder
das. S. 96 f. Die Übersetzung (Ende windes not to gründe geit etc. (1423).
des 15. Jh.) in der ersten SteUe: un- Lüb. Urk. 6, nr. 553.
nutlik holt; in der anderen unechholt ungerechtigen, adv. auf ungerechte
= vureholt. das. S. 99 f.; ligna in- Weise. Woe wreetliken, tyranliken,
fructifera, quae unechtholt vocantur, so unerliken unde ungherechtigen greve
ad comburendum . . succidere po- G. uns overfallen (1474). Ostfr. Urk.
terunt Marienth. Urk. a. a. 1304 nr. 927.
(Weif Arch.) nngestade, nicht fest, unbeständig,
nneiataliage, Zwietracht. Wy be- wankelmüthig. We di, land, wes
kennet, dat vor vns gekommen zin 35 here kind es, Want prinche jonc vnd
N. N. . . alz vmme vneyntalinge vngestade Brengt syn land in meni-
vnde twyst, die zee vnder eyn had- ghen schade, ^g. d, sonden f. 41d;
den (1390). Niesert, Müfist. Urk. 3, se, de my dienen, zyn ungestade.
8. 195. das. f. 91o; S. Jacob seit: Wie dat
nnende, Erfolglosigkeit. Alse de 40 religieus weent wesen Vnd niet de
heren van Luneborg vnde de bis- tonghe toomt van quade, Dat herte
schop van H. van dem daghe mit misleidende vngestade, ydel so is zyn
enem vnende en wech ghereden we- religioen. das. f. 122K
ren, ble£f hertighe B. etc. (1406). nngnde, Ungute, Nachtheil. Also
Sudend. 10, S. 262^ 31. 45 deyt he unsen borgheren to unghude
ii]iende(-ent)liken , unnüteer, fri- wat he kan. Brschw. Chr. 2,55,23.
vder Weise? Vorder is noch eyn nnhnlde. 2. Se sullen keisen wise,
vest des middewekens in den pas- bederue lüde . . dar kumpt grote
sehen. So geyt me dar umme hoff ehre van vnd velle gemakes . . kei-
. . unde dat is gelovet van wegen 50 set se dairhafftige (l. doirh.) vnd
Haolktrftg mm mnd. Wb. 19
ÜNJAR 290 ÜNVORSATES
vnberichtede lüde, dar kumpt vele kaufen) Syn dieuen (Diebe). Speg. d,
unholde, schände unde wedderwillen sonden f. 38h,
äff. Niesert, Münst. Utk. 3, S. 134. ante, bis^ mhd, unze; im Mnd. un-
unjär. S. un- F, 14h, Deße tynß gehräuMich^ nur einmal in der Gan-
swine lopen zik to iaren vnde to 5 dersh. Chr. v. 66: unte an theo so-
vniaren (d. h, jedes Jahr^ mag es nesdach; hier ist aber unte nur durch
viele Schweine geben oder nicht) vn- Canjectur hergestellt; die Hs. hat:
uoruengklik vppe . . stige. v. Hodenb. unse anthen sonesdach; die Richtig-
Brem. Q.-Q, 11^ p. 10. keit der Conjectur ist eweifelhaß.
nnmere u. unmare« Desse zonde lo nnterne? Und in dersulven wise
(Sünde) heft god unmare. Speg. d. (wie im Trinitatishospitdl) schal me
sonden f. 135h u. s. Die quaet doet, yd ok mer holden mit den provenden
hefft tlicht onmaer. das, f. 38c. to St. Katherinen . . und to St. Ka-
nnr&t, nebula, feines Gebäck. Vgl. therinen schullen nicht mer rejner
dazu: nebulator, vnreter; nebulatrix, 16 lüde sin in den provenden wen achte,
vnreterin. Dief. nebulator, eyn man wenne se nu so na alle vorstorTen
de dat brot hecket, nebulatrix, de sint, und de anderen schullen alle
frue, de et dreget. Voc. Old. (S. unterne (= untreue? unrene, un-
auch M. Heyne in Chr. WB. s. v. reine? d. i. krank^ namentlich aus-
hip, hippenbecker.) 20 sätsig^ leprosi? oder = mhd. undaere?}
nnreken, nicht reke, nicht in Ord- sin (1391 resp. 1424). Hildesh. Urk.
nung. Szo desset dorppe myt aller (Z. d. Harz-V. 13, S. 89).
rechticheit . . deme stiebte boret . . untuchtigen, adv. wider Zucht und
were wol nutte den tinß vpp ander gute Sitte. (Wir klagen J dat ms
wise to settende myt hoffdenste myt 25 iuwe pape . . in sinen breuen . .
eyn vnde ander, ßo dat (weil) vnreken schendlike word vnde stucke vntuch-
is. V. Hodenb. Brem, G.-Q. 11^ S. 54. tigen ouerscreuen heft etc. (1423).
anrate? Also treden itlike borger Lüb. Urk. 6^ nr. 485.
uth der Oldeiistad by den unruten untareden. Es ist zu lesen: unt-
( Var. unnutteii) hop unde itlike part 30 vreden = entvreden, unzufrieden sein.
bleven uppe deme radhuse. Brschw. antwiTel. also denne juwer wer-
Chr. 2, 454, 14; unde dar wart den dicheit to untwivel (unzweifelhaft)
borgeren de vorrederie vorgelesen . . wol witliken is etc. (1466). Osffr.
so dat de borgher dar ghans unrute Urk. nr. 843.
(Var. unnutte) up worden in sodem 35 anvere, nicht ferne. Ten derden
angeste to wonen. das. 463, 5. (un- eist goet, dat men se (die daghelixe
ruhig?) sonden) vlie, Dat gheene hooftzonde
anschttldicli. F, 75a, 50. Dessen wasse in die, Bi dat de mensche to
hoff hefft nu tor tidt eyn to meyer unvere siet. Speg. d. sonden f. 138h,
rechte genant H. St. vnde gifft alle 40 anvopleslik VÜP, wol richtiger =
yar to tynse 3 schepel roggen . . unvorleschlik, unauslöschlich.
vnde deyt vurder als eyn vnschuldig anvorsates, adv. unvorsätzlich, d. h.
meyer syneme heren plichtich is to nicht vorher verkündigt oder angesagt,
donde. v. Hodenb. Brem, O.-Q. II, wie unvorwarndes. Schude on ok
S. 109. 45 rof eder braut vnvorsates (d. h. nicht
unt- = ent-. (Van den dinghen, in offener Fehde, sondern in raube-
de bi den getale Te cope syn off bi rischem, plötzlichem Überfall), dat
der schale) Die vnt[t]ellen, vntmeten, mochten se anden vnde keren vppe
off vntweghen (d. h. die unter der dem vote to haut, oft se konden
ZoM, dem Maß, dem Gewichte ver- 50 (1352). Sudend. 10, S. 63, 31.
ONVORSEGET 291 ÜPBRINGßtJ
anvorseget. Hebbel vorkoft eynen Seele). Srem, Stat, 65; wie en scoln
rechten unversegeden kop etc. (1349). neu erlöge angripen ane alle desser
Hoyer Urk. II, 7, nr. 160 (8. 111). heren vülbort ; dede wi dat, dat dede
unvorsen, adj. der nicht vorher-, • wi vp vs, d. h. auf eigene Gefahr
voraussieht, unvorsichtig, unbedacht, 5 (1318) ^ Mehl. Urk. nr. 4034,
Yracke zyn zere sod, vnuersien in np dat. V, 103^, 3. wenn, wenn
vele saken (Überschr.). Vracke mo- nur^ insofern, falls. Dese viere (Wohl-
ghen wal ghec beten vm ere vnuer- thatj Zeit^ Almosen, Himmelreich) syn
sienichede. Vorsenicheit groot vnd properlike Vnse, de van vns nummer- *
äonderlinghe Doet de vrode vm eene 10 meer scheeden, Vp dat wy vns daer
woninge. Speg, d. sonden f, 30t^, to bereden Vnd niet der werld cleuen
niiTorseiiicheit. Die im WB. an- an. Speg, der sonden f, J^6ä; du ne
gegebene Bedeutung „PWdichkeü^ ist moets te gode doen ghene bede Vmme
wol zu ändern in : Unvorsichtigkeit^ tidelike dinghe to di, Du ne segghea
das nicht vorher gesehen werden. 15 daer mede, Vp dat si nuttelic di,
nnvorwardes dinges, adv. ohne dat moete gescbien. das, f, 62^; de
Veru)ahrung = unvorwardes. her- mensche mach met zynen mond
toge Otte sochte in vnse lant vn- Vruchten gaderen to elker stond . .
uorwardes dinges . . vnde syn veide- Daer bi em zelicheit sal geburen, yp
breff de quam vns na, alse he rede 20 dat he se wysliken bestiert etc. das.
in vnsem stiebte roff vnde brand dede f. 72^; Nv (im Christenthum) vaert
(1406). Sudend. 10, S. 383, 38. te hemele rechteuoert De ziele . .
unweger, mit Gen. Elkerlik wart Vp dat se sy gesuuert van Den son-
zynes (des alten Vaters) vnwegher. den, de er cleuen an. das. f. 72^;
Men dede em legghen vnder een 25 wiltu«.des niet mer vort pleghen (zu
Stegher, Daer he lach als een arm rauben), de zonden werden schier
man. Speg, d, sonden f. 103h, vergheuen, Vp datstu wils penitencie
unwilligen, reft, sich veruneinigen, doen. das, 137h u. häufiger in diesem
Offt de van Kustede etc. sik vnder BucJie.
malkanderen Unwilligeden o£Eteslogen, so upbringen, aufziehen, großziehen.
dat scholen richten de amptlude. v, Merct de henne, de kukene broet,
Hodenb. Brem. G,-Q. II, S. 84. Wo grote emsticheit se doet. Tote
nnwort. Do dwunghen se ene dat se ere jonghen vp brinct. Speg.
(Elisa) darto vnd also lange, wente d. sonden f, 81^, — Im Jurist, Sinne
he vnwort gaf (^sich ungeberdig stel- 35 syn, mit upsenden. We N. N. be-
lete^. LtUh.) vnde sede etc. Merzd. kennet, dat we dat vorbenomede gud
B. d. K. 180 (2 Kön. 2, 17). dorch Hinrikes bede willen useme
up. Den juwen is uppe enen Lu- juncheren Wylbrande upghebracht
besehen nicht genomen (nicht einmal hebben . . To uhrkunde desser vor-
ein liib, Pfennig genommen = gar 40 screvenen upsande unde upbrinc-
nichts) (1444). Ostfr, Urk. nr, 663; ghinghe hebbe we N. N. use inghe-
up dat lateste (zuletzt) loch he wed- seghele ghehenghet an dessen bref
der na hus ane bäte. Lüb. Chr. 2, (1383). Grupen, Orig. Hanov. p. 32.
169; uppe ein hei, auf einmal. Ein vorbringen (auf das Bath- oder Ge-
köpman sprak: . . latet af den ver- 45 richtshaus etc.), hinaufbringen, dat
den del, ik wil it talen up ein hei vormente testament were nicht up-
unde geldent hir vpper stat (auf der gebrocht (auf das Bathhaus gebracht)
Stelle). Gerh. v, M. 37, 5. — De (1518). Wism. Zeugeb. p. 5. up-
scolen de sake sceden uppe ere sele brochte malk syne claghe vor den
(d. h. bei Strafe der Seligkeit ihrer 50 radt. Brschw. Chr. 2, 109, 44; wat
19*
ÜPBRINGER 292 ÜPSLACH
^one des nachtes dromede, dat broch- de twischen . . ypstan sint, hebbe
ten SB des dages upp in velen worden. wy vns vrentliken berichtet (1370J,
das, 373 y 9; itlike horden dyt roch- Sudend. 4, nr, 42,
ten . . de dyt upbrochten (hinter- apnemen, 6, aufnehmefi^ anfcmgem^
brachten) an den mester. das, 196^ 75, S Abraham, Die grote orloghe Tp nam
apbringer, Anbringer, Ankläger, Teghen der Sodomiten conynck. ^eg.
De vulmechtighen upbryngher seghen der sonden f. 31^,
mydde dorch de vyngher etc. Brschw. nppen. 2, Vnde en wil noch &i
Chr. 2, 129, 54. schal sodanes ynwillen alse twischeo
updragen, (einstweilen) übergeben iq^ dem copmanne vnde my bette herto
(committere), vorschießen, vorher aus- geweset is, nummermeer denken ed-
legen, Wy, borgermestere van Bre- der vppen by (durch) my suluen noch
men, bekennen , dat wy van Haye by anders iemende (1420), LÜb. Ufi,
Harldes hovetling to Jever en scryv 6, nr, 184 (S. 227),
entfangen hebben , darup wy eme 15 Upper, uppere borger, vornehmert^
wynnen nnde updreghen scholen in angesehenere B, It is to weten, dat
desser veyde in kosten, bere vnde dar nicht opper, degeUke, wetene
wes dar vurder vpkomende werd . . borger mede gewesen sinn etc. Host,
vnde weswy eme also wytliken wynnen, Chr. S, 2 (Rost, Progr. v. ISSö.
updreghen unde den riteren unde 20 Krause); de radt was noch uppe
soldeners . . toseggende werden, dat deme huse mit velen framen, opperen
schall he vns alle wedderrichten, borgeren etc. das, S. 13.
gelden vnde betalen (1440), Ostfr. apresich, (sich erhebend), aufriih-
ürk, nr, 523, rerisch, widersetelich, Lat wesen, dal
npgeven, hinaufreicheny einreichen, 25 se (die Obrigkeit) missedon; nocht
artykelei, de se tighen se upgegbeyen en schaltu jegcn se nicht wedder-
hadden vor richteren. Brschw, Chr, strevich noch upresich werden (d, L
2, 325, 17, selbst wenn die Obrigkeit nicht richtig
upholden, schützen, heschüteen, handelt, trotzdem sollst du nicht etc.)
tvahren, mit Dat. d. F., mit Oen. d. so Brschw. Chr. 2, 269.
5. (vor, gegen), Wy bekennen, dat npsdiutten = upschuven, hinaus-
wy uns nu, umme uns unde den schieben, Zo wil ik umme bede wil-
usen sulkes overfals, rovens tegen len der ersamen N. N. den dach
greven Gherde up to holdene unde upscutten wente to S. Johans daghe
oek sodanne schaden to vorhalene, 35 (1460). Ostfr, ürk. nr, 757; bidde
myd eyn andern . . vorenyghet heb- wy . . vns dat vorkundengen willen,
ben etc. (1474). Ostfr, ürk. nr, 931. off de dach ok so vor sik gaa sun-
apbdr, zurück, sta up hör, wike, der vorleggen ane vppschutten (1426).
wike! Visio Philib, 75. Vgl, Woeste Lub, ürk, 6, nr, 717,
in Zachers Z. 5, S. 78. 40 upslach. 3. Waffenstillstand, Vort-
npleggen. 4, bezahlen, ersetzen, mer so ne solen wi negheyn orloge
vnd erfindet sich dan (bei der Rech- maken noch nynen vpschlag don . .
nungsahlage) , myn gn. iuncker Jo- buten vulbort vnses rades (13,36),
banne (dem Amtmann) in der reken- Niesert, Münst, ürk, 5, S. 161; up-
schap schuldich blyuet, will sick syi\e 45 slach unde vruntlik bestant (1474).
genade geborlicke holden vndt vp- Ostfr, ürk. nr. 935; 6, ouer eyn
leggen (1503), Niesert, Münst. ürk. ghekomen: were dat wy to des
6, S. 465, stichtes behof fenerynghe, louede
Bplofte = uplöp, Zwiespalt, Streit, edder vpslach deden edder vorlyes
Ymme alle vpISfte vnde schelinge, 50 vppen velde, vangnisse leden, sp sole
UPSLAN 293 UTDRAGEN
wy mallick bi den anderen truwe- Lüneb. deghedingen nicht mer ghan
liken blyuen etc. (1368). Niesert, (1405). Sudend. 10, S. 150, 8.
Münst. Urk. 5, 8. 236, (Geldanleihe, iiptSn. i. verlängern, begerende
fenerynge; Versprechen, Bürgschaft suUik h^^iAnii (Waffenstillstand) im-
louede; Vorschuß an hären Ätislagen 5 dere up to theende unde to vorlan-
upslach?) Vgl vnd wy schullen vnd gende (1470). Ost fr, Urk. nr. 978.
willen dat hus sunder jenigen vp- upwerpen. Darna spreken de he-
slach (d. h. kostenlos) holden dem ren in der horch dat wischblek an
stiebte to gude, also lange wend ome unde leten sweren orer cappittels-
de paues dat stiebte geue (1406). 10 heren twene, dat blek were orer
Sudend. 10, S. 359, 15. kerken unde worpen dat up myt
iipslän. 6. = upslach maken, eynem steyne, grenzten das durch
Kosten aufwenden (vorschußweise). einen Aufwurf (von Steinen) ein ?
Weret, dat G. ofte sine enren in Brschw. Chr. 2, 62, 15.
orloghe quemen van unser wegene, 15 fit. noch üt noch in. Vmme de
wat se uns dan upslogen . . ofte säte vnde vmme dat vpseggent etc.
verloren se wat, wat se uns dan dar segge wi noch ut noch m(d. h.
berekenen künden mit guder kun- schweigen still dazu), vnde maked
schap, dar sule wy se af entleggheu dat noch bethere noch erghere (1405).
(1354). Kinderl. Vdmest 2, 370. 20 Sudend. 10, S. 49, 1; üt moten. Is
Vgl. das: wedder geven, wat geldes van noden, dat men den grevenschat
dat se utgelegghet hebben van op- beschriuen lathe in eyn sunderch re-
slage, . . verlus unde bowinghe unde gister, vpp wat tidt de vth moth
beteringe. — 9. aufschieben. Des (heraus muß d. h. bezahlt werden
middewekens na S. Kylianes dage 25 muß, fallig ist) . . by wat penen de '
slan de rad dat gerichte up umme vth moth vppe de rechten tidt . . De
der arne und unledigen tyd willen greuenschadt moth vth by vorluße
wente des neisten middewekens na des gudes to rechtere tidt (1500).
unser leven fruwen dage assumptio- t;. Hodehb. Brem. G.-Q. 'II, 8 u. h.
nis. Gott. Urk. v. 1420. Intrans. 30 fttbnlden (-bullen), (überschäumen?)
steigen, zunehmen. Desse greuenschat bädlich: an den Tag kommen. Idt
de moth vth (muß bezahlt werden, wart 6m wedder vorgulden. ydt
ist fällig) vppe den dach Thome betengde uthtobulden, do he etc.
apostoli vnde wen de nicht vth kumpt Brschw. Chr. 2, 169, 07; so dat
by der sunnen, 60 sleyt de up alle 35 hirna uthbulde. das. 394, 6.
stunde, t?. Hodenb. Brem. G.-Q. II, 14. fttduken, heraus-, empor-, auftau-
upsliten. were auer, dat de wische chen. neyn gut pennigk konde bli-
worde upgesleten van eyner meynen ven; wanner dat he uthdock, so wart
vpslitinghe (d. h.?), so sole wy ver he undergeslagen. Brschw. Chr. 2,
Hillen (der Käuferin) bynnen den 40 ^10, 9.
neysteu haluen yare na der vpslitin- fttdragen. 3. im Jurist. Sinne.
ghe weder gheven veer mark penninge. Ind wy . . sollen ind willen oick
Mitth. d. Osnabr, hist. V. II, 309. gelick delen, hebben ind holden de
upstoten, abs. Widerspruch erheben. Solmschen leenc, ind als vns beyden
Vnde wol dat Glawes sede, dat zolt 45 de edell Gysbert daer indracht ind
were syn nicht vnde wolde sik des [injsage inne doit, de sollen ind wil-
entleddighen in gerichte . . doch len wy vor vns ind vnse eruenden
wolden de van Hamborg dat nicht gelick tegen en vthdragen ind vor-
to laten vnde stotten do vp vnde rechtuerdigen toe vnsem rechte (^i^87^.
seden slichtes, se wolden to der van 50 Niesert, Mür^. Urk. 6, S. 166.
ÜTDÜDEN 294 ÜTHEMISCH
fttdudeilt ausdeuten^ erklären, inter- nachher probiert, sondern ateren be-
pretare (l. -ri). Voc. Old. deutet hier wd: aussondern^ auslesen
Uten, äußern (vom Sprechen), elo- (verlesen); nach der Auslese fand die
qui, efiari. KU, Tongho de vtet ere Probe statt und nach der Probe er-
sprake, Heft der maledixien wrake, 5 fcigte das Verbot,
Swigben sal beteren die rechtevoort. fitfeigen? Hedden se ok ienighe
Speg. d. Sonden f. 136^, — Im Sinne Stellinge (Bestellung des Ackers^ Dün-
von sik uteren (sich entäußern), nicht gung etc.) in den lande, de soholde
(als Seins) anerkennen^ verwerfen^ syn. wy one uthfeygen laten edder ghel-
mit vorleggen. recbt is: swenne men 10 den, so tbo Wunstorppe sedlick t§
scbuldegbet vmme breue, bekant he (1451). Calenb. Urk. JX, nr. x^.
der, he schal holden allent, dat dar (Der Sinn ist deutlich = ütnutten.
inne steyt; vorsaket he der, he schal ütbruken, s. gare, o&er das W. i^
se vten vnde vorleggen mit sinem nicht bekannt; gehört es eu vagen ?i
ede vppen hilghen (1317). MeU. Urk. 15 fttg&n. Wal mocht he ouer zot
nr. 3918, vtghaen (für dumm gdten). De ripeB
uteren. De Haiverstedeschen te- wingart liete staen sonder lesen etc.
kenden ock dusse sulven krossen Speg. d. sonden f. 71^, — von Deich&i,
myt einem h, unde se tekenden ock die durchbrechen. Dar sloech he int
mede . . de snoden myt den guden, 20 erste eynen daim vor, de ginck ome
also dat de tekenden krossen to vth vnde lach lange wüste, v. Hodenb.
Halverstad worden geutert, unde me Brem. G.-Q. II, S, 141. — mit Gen,
nam se nicht durer wan vor dridde- sich entäußern. End ich hebbe vor-
halven pennigk. Brschw. Chr. 2, 415, tegen vnd byn vytgegaen, vortyge en
7; to Ganderssem leihen de fursten 25 ga vyt in dessen breue mjt hande
to Br. ock munte slan . . unde end myt munde alles rechtes end
scholden gelick dem gottingeschen aller ansprake (1386). Niesert, Mund.
und hildessemschen sesling gelden, ürk. 3, S. 44. — sich enteiehen. (dat
unde weren nicht twier pennigk ge- wy eme up openen dagen ere unde
wert. De sulften krossen worden so rechtes uyt gegangen sin etc.) juwe
plat vorboden, also dat se wedder herlicheid schal wol vernemen, dat
worden undergeslagen , wente me wy deme genanten fursten, juweme
uterde se in anderen wegen (ander- brodere, ere unde rechtes up openen
wärts) ock. das. 419, 14. Nach dem dagen ny uyt gegan en hebben (1439).
Hg. „ausmustern, ausscheiden, verwer- 35 Ostfr. Urk. nr. 510 ; anders (wenn
fen**. 1506 slogen de van Osterrode wir ihm nicht rechtes hx\^en können)
ock krossen uppe den mattierslach, mach he sin unrecht (das ihm suge-
de worden hir (in Brschw.) bynnen fügt ist) keren unde weren van den
utert nicht men (= nur) vor dre hus to Beveren weder den ghenen,
brunsw. pennigk d. h. ihr Wert wurde 40 de em rechtes utgenge, beut also-
auf 3 Pf. herabgesetgt, man konnte lange dat wi eme mögen rechtes
sie nur für 3 Pf. los werden, das. helpen (1372). Kindl, Volmest. 2,
449, 1; ock worden to mytvasten de S, 386. biddende, dat ze vns dar-
mattieskrossen geutert unde broberet, umme deden, wes ze vns van ere
so dat se worden vorboden unde ge- 45 plichtich weren; des ze vns vtginghen
sat in itliken enden vertich uppe den vnde van en nicht wedderfaren konde
gülden etc. das. Z. 9. Hier ist ute- (1424). LÜb. Urk. 6, nr. 565.
ren nicht „verwerfen^, denn das wäre ftthemisch (Ggs. inhemisch), nicht
ein ungewöhnliches Verfahren, daß eu Hause, dewyle itzunder denne
man erst die Münee verwirft und sie 60 de prauest nicht to huesz , men
UTHOF 295 UTSTAN
vthheymesch (1514). Wism. Zeuget. anhanghen unde bi em utghande sint,
p. 347. de wart vorlecht (verworfen^ abgelehnt)
üthof • Yorwerck ofie üthoff (1461). van unser wedderpartie. Aus e. Mar
Ostfr. Utk. nr. 767. nifest des Königs Erich v. J. 1429
dtkundigen, aushündigen^ öffentlich 5 (Mitth. v. Wehrmann).
verTiündigen. So wan de scfaeppen ^ivtien^ aus der Reihe heraui^tanzen^
(Schoppen) gekoren sind, so sali men bildlich: ausschufärmen. De meynheit
SB vthkundigen mit der klocken (d. to vorspeygen, Leih de gilde welk
h. durch einen öffentlichen Aushün- uthreygen. Brschw. Chr. ^, 197^ 21.
diger^ der, wie noch jetzt, mit einer 10 ütricht = ütrichtinge, rechtliche
Handglocke läutet, um die Äufmerk- Bescheidung^ sententia. vnde sprak
samkeit der Leute wach zu rufen). de koning to my, he en wolde my
Niesert^ Münst. Urk. 5, S. 135. nicht vtrich[t] don, ik moste ome
fitlage, Anbau (etwa = ütlucht?). volgen wente to Heidelberge (1405).
a. 1576 ward dat rathus tho Honover 15 Sudend. 10, S. 167, 13.
binnen unde buten vermählet to eren fttrichten, aus-, zurichten. Vortmer
dem forsten mit twen nigen uthlagen sede N. deme rade to hone . . . se
daran gebuwet. Grupen, Orig, Hanov. wolden nu eynen deken kesen, de
p. 322. den rad wol utrichten (zurechtweisen,
ütlnehten. Icht welk disser kum- 20 ^^zur Saison bringen^) scheide bed
pane emande wat stelet edder nym- wen de olde deken dede etc. Brschw.
met unde des met warheit an öne Chr. 2, 52, 21.
mochte komen , deme schulten de dtrichtich, zu Ende bringend, end-
kumpane uthlfichten, also men dat gültig. (Syn. v. cndelik.) Ynd doch
holt in anderen steden boven unde 25 darvp (auf unsere Klage) bis herto
benedden. Brief v. Gr. Heinrich zu nyne entlike vihrichtige antworde
Stolberg , der Brüderschaft ü. L. hebben erlangen mögen (1480). Nie-
Frauen der schomaker und gewerk- sert, Münst. Urk. 6, S. 66.
knechte gegeben v. J. 1458. (D. h. dtrider. De forsten : Se (de recht-
die Betroffenen, nachdem man sie mit 30 verdicheyt) is vnsen vogeden unde
einer gehörigen Tracht Prügel verse- uthriders bevalen. Henselin, Nd.
hen, zur Stadt hinausjagen. Jacobs, Jahrb. 3, 12. Vgl. Z. f. Lüb. Gesch.
Wernigerode am Schluß des M. A. Z. 1, 219; Hans. Gesch.-Bl. 1873, S. 221.
d. Harz- V. XII, S. 351. — ünserm fitsetten, mit under, verpfänden an,
jetzigen „heimleuchten^ entsprechend?) 36 bei. Item so hebbe yk Meynke (mei-
Atmaken, heruntermachen, schelten? ner Frau) rynk utsat under fron
Idt is nhumehr dem ganzen Ostfreß- Reynste vor dree Rynesgulden. Item
landt bekandt, who sick etlicke vor- so hebbe yk mynen eghen rynk utsat
meinte lehrer gelüsten laten eine to Groningen under Gertes husyrouwe
erbare borgerschop tho £mbden mit 40 vor veer Rynesgulden (1455). Ostfr.
lasteringen und logen up idt aller Urk. nr. 689. Vgl. in ders. Urk.:
schendtlickeste uththomaken. Van d. Item so hebbe yck Nonnen undersat
Beform. tho Embden (Bremen 1594), de fenne an der vorborch to H. vor
S. 3. enen summen geldes.
fttnemen, heratisnehmen (aus einer 45 ntstän. Wen we eyne gilde wyn-
Menge vor andern), wählen. De Ro- nen wil . . sollen de gildemesters to
missche koningh de wart vor enen seen, dat he reckelick sy . . vnd mit
overman van unser weghen utgheno- nimande nicht sunderlix vt to stane
men darumme, dat men neuen hogher hebbe (d. h. wol : nichts gerichtlich
richter weit, dar alle werlike rechte 50 auszumachen habe^ in keinem Prozeß
UTSTRECKINGE 296 FALGIEREN
mit jem, liege)^ dat eme daran hin- vifte mit eden vppen hilghen (1317).
derlich sy (er soll also rechtlich un- Meld. ürk. nr, 3918.
beschälten sein). Niesert^ Münst Urk. ftttochen. uthtochende ist Lese-
st S. 260. Vgl. wanner sick de fehler für vt to thende.
Yorgadderen, hopen wy unde menen, 5 fitvlneht. borgen . . dat he synes
wanner wy mit ynser borger welke rechten nene vthflucht soeken, denne
wes to donde vnde vttostande hebben dat he by Lubischeme rechte blyaen
. . dat wy na lüde der ordinancien Bcholde (1525). Wism. Zeugeb. f, 151.
nicht plichtich sint noch dornen ant- — j^Die häufig vorkommende Formel
worden darvmme vor den steden 10 scheint weniger gegen das Vorbringen
(1426). Lüb. ürk. 6, nr. 721. einer Einrede überhaupt als gegen die
fttstreckiiige , Ausdehnung. dar Erhebung einer Klage vor einem andern
Th. den vorloueren (Gläubigern) na Forum gerichtet su sein.^ Dr. CrM,
leghelycheyd vnde vthstreckinghe des &twei(g)eil , auswehen , auMasen.
gudes (d. h. soweit das Vermögen 15 Dar de wint dat licht athweigede
reicht) schole van betalen (1509). (1495). Wism. Zeugeb. p. 51.
Wism. Zeugeb. p. 233. fttwippen, herauswerfen, hee wolde
fttten, ausaidien, ins Feld aiehen^ er (Herrn) 6. dar uth wippen (aus
expeditionem facere. Werne gheboden der Bhederei eines Schiffes) (1516).
wert vth-tho-thende, de schal sulven 20 Wism. Zeugeb. p. 390.
vththeen vnde wesen den hovetluden atze, Kröte. Die 1 F, ld7\ 30 aus
horsam etc. Old, Stat, in Brem. St. dem Koker beigebrachte sprichwörtliche
p, 844. — sik ütten, sich eidlich Redensart findet sich ähnlich in Brschw.
reinigen. Yorsaket he des men ene Chr. 2^ 171^ 70: me seth de &tzen up
schuldeghet, he schal sik vtten snlph 25 denstol, Sespryngetwedderindenpol.
V
facelment, „zilverwerk, bewerkte vaghen (1465). Ostfr. Urk. nr. 827;
sieraden^. Oudem. De vierde sake item achte demet . . , de faghet H.
(der honerde bi den werschoppen) J. Item neghen demet in U., de fa>
is bekent Int silverne facelment, ghed R. W. (1466). das. nr. 846.
Daer de tafele mede is vorchiert 35 T&k, Schlaf vaec, sopor, somnus.
(d. i. versiert) Vnd ydele glorie KU. Hoghe so clam he . . vnd als
mentenert. Speg. d. sonden /*. 98^; Paulus sprack, Quam em to een vaec
vgl. Caerl ende Elegast v. 260 u. so groot, Dat he off vel und vel doet.
Mones Ane. IVy 202. Speg. d. sondeti f. 70^. (Apost.-Gesch.
vaeht, vlies, vellus. KU. (Ghelike 4.0 20, 9 ff. von Eutychus^ hier Euchicus
den ypocriten) de slacht (gleicht) Den benannt.)
wulf, de an heft de schapes vacht. valde, vali Itom daer jemandt
Speg. d. sonden f. llOs^. einen ruemen (geräumigen) valt oder
vackele, hymmelslotel, Sunte Pe- sunst grote räembte vor seinein huise
ters slotel, herba britannica, herba 45 nha der Straten hefft etc.- Niesert,
paralisis. Wdf. Voc. med.-phys. nr. Münst. Urk. 3, S. 187; septa pro-
363. pria et locum fimarium, quod dicitur
vagen, vacht jsiehen (vom Acker havestatt et vaelstede (1339). das.
etc.), Frucht ernten. Dat erve, dar 4, S. 38.
(l. dat) S. plach to bruken ende 50 f algieren = faiUeren , faylliren,
VALSCH MAKEN 297 VASTELAVENTSAVENT
abfaUen^ weichen: falgieren van gods wille twisschen . . vorhoff (M23).
gebode. Speg. d. sonden f. 21^; an Lüb, Urk. 6, nr, 485.
(körperlicher oder süÜicher) Kraft v&rgelt. Ok geuen de van Bra-
abnehmen, Dat ander quaet (des mell alle jare vppe de borch Vorde
Spidens) Data gramschap van wiuen 5 XIX grote vnde VI sware, gebeten
vnd kindre, De vake daer by moeten yisckpennyngk vnde is bedaget vppe
falgieren, Als em vntbrect des vaders den auendt ascensionis domini vnde
besturen, das, f. 47d, Vgl. Oudetn. ys vargelt. Hodenb. Brem, G.-Q. 11^
s. V. 87; (durch Unachtsamkeit der Vögte)
valseh maken. fals magen (d, i. 10 ys de koningktynß yn den greuen-
valsch maken), corrumpere. Voc, Old. schatt gemenget, de greuenscbadt yn
vftn? Item elven demet thunlant den koningktynß, de konyngktynß in
hu8thuner(?) unde den faen recht dat vaergelt, dat vaergelt in den
dar baven, de bruket T. U. (1466). nodingk . . dat se (de kokenscriuere)
Ostfr. Urk. nr. 846. (Bewidmung 15 nicht weten, wath tegede ys, wath
einer Vicarie,) pacht ys, wat nodingk ys, wat var-
vaneiivorere, Fahnenführer , An- gelt ys etc. das. S. 9.
Stifter. H. B. is aller quaden upsate varingey varink, adv. schnell, To
eyn fanenforere wesen. Brschw. Chr. dynen behoef helt somtyd de here,
^, 266, 8. 20 D&t he (auf dein Gebet) niet wil
Tangen, vän. Die jetzt übliche gheuen varynck. Speg. d. sonden f.
Form des Imperf. vunk, vungen ist 63h ; varnic (so steht da, es wird aber
ffkir zuerst begegnet in einer Kämme- varinc heißen müßen) so was he ver-
rei'Bechn. v. 1457. (Zug geg. Jühnde nomen Van sommen, dey der waren
p. 25): 8 pf. Marcus Saken, servo 26 vor oghen, Die segheden etc. dc^.
marggravii, de ome unse knechte, f. 27h.
alse se one fungen, genomen hadden. varlosen, rasch, schnell, vnwillen
vang-gulden. . . unde doch eyn edder kreit schulle gi nicht hebben
itlick der gefangenen an beyden in den closter; isset dat dat sc&t
syden enen fanckgulden unde enen 30 van scundinghe des duuels, varlosen
Stockgulden, de jene geseten hebben schul gi dat endeghen, eer de sunne
ut to gevende soIen vorplichtet syn vnder gheit. Wolf. Mscr. (Heimst.
(1476). Ostfr. Urk. nr. 980 \ 1 gul- 1189. Klosterregeln.)
den Hans Kramer uthegeven vor den varsten, aufziehen ^ großziehen?
vanghengulden (1513). Brschw. Chr. 35 (Gy ryken) Ne weest daer to gheen
2^ 464^ N. 3. occusoen, Dat gy ju kind so niet en
vare. /F, 200. to vare holden, varst, Dat gy der äff maect des du-
e(w€is gefährlich finden^ für gefährlich uels harst. S^eg. d. sonden f. 40h.
ansehen. Wetet, dat gi dessen bref varfeil. Die Stelle ein pellel var-
nicht sere dornen to vare holden, 40 feil ist zu trennen in : ein pellelvar
went de keyser vns vul ghutlike breue (peüd farbiges^ d. i. rothes) feil,
gesand heft (1370). Sudend. 4, nr. 22. vastelaiient. Ouch en scolen vru-
— wy wolden gerne de dachuard wen noch juncfrowen weder danzen
besand hebben, wan wy dat van vares noch' reyen up der Straten wenne in
vnde vnvelicheit willen gedan hebben 45 den dren daghen to vastelauende, so
konden etc. (1426). Lüb. Urk. 6y mach me danzen unde reyen, wor
nr. 746. me wel unde we da wel. Grupen^
vareB. 3. befürchten, alse wy gissen Orig. Hanov, p. 321. (In den Gott.
unde varen, dat he in vortyden nicht Stat. v. 1379.)
clene darto en wrochte, dat sik vn- 60 Tastelavenisavent. Man schal vp
VASTELAVENTSBORCH 298 VINDEN
den groten yastelayentsauent (Tag der Stadt etc. Rost. Chr. p. 6 (Rost.
vor Estomihi) kenen schenken kesen Progr. v. 1860. Krause).
(U4.7). Mehl. Jahrb. 10, S. 72, verep , Fährmann. N. unde N.
\9Ai^\9k\%XkiÄ}iOVt\iistein(fdhrhares) hebben aver die Emse gewesen und
Gerüst zu den Schauspielen, die von 5 brochten aver peerde unde aader
den vastelaventsdicbtern geschrieben guedt, datt sie myne undersaten
und aufgeführt umrden. S. Meld. bebben gestolen, als de verer iho
Jahrb. 10, S. 74, 83, 85. Oterdum wol witlick is, die sie aver
vateketel. 5 caldaria videlicet plecht tho bringen (1454). Ostfr.
twe vateketele vnde III vulleketele 10 Urh, nr. 679.
(1468). Wism. Zeugeb. p. U20. „Faß- Termin, w.? To Gosseier begun-
und TonnerJceßel?^ Cruü. den sick de deve to wrogen . . also
vechten = aanken. Vele vecbtens de oversten worden unwillich under
vnd vele striden Ryst vten speie te malkander, so dat de borgermester
vele tyden. Speg. d. sonden f. 47k 15 dat yermyn (Var. vornam) spelde
veddeler. (Trinkgeld gegeben) imm- unde hengede des orer veeren de
peter twen unde 1 vedelare (1451). weden in den hals. Brschw. Chr. 2.
Z. f. Nieders. 1868, S. 237. 447, 16. (Das prae venire spidte?
veldore. V, 223^ Loe vnd roe- Vgl. die N. 1. in dussem jare was
leder to kopen vnd to loen . . vnd 20 de handel mit den van Gosler unde
vp ere veldor verkopen können sy oren munteheren, der se itliken un-
eyn tobehoringe eres amptes. Niesert, billiger wyse unerkanter sake de
Münst. Urk. 3, S. 299. koppe affhauweden.)
vSlich) sicher, geschützt. Vmb ver- verst. F, 244^, 14. Sprek nu
midung des brandes verordnen wy, 25 (sc^ die Sede zum Leichnam) wo di
dat ein jeder hebbe eine veilige vnd dyn hus behaghet, Din nese di in den
wolgeschoende fürstedde vnd dorre verst ragbed. Visio Phüib. 89.
(d. i. Darre). Niesert, Münst. Urk. vestelmos = vastelmos. caro si-
3, S, 175. militer eis habenda, que dicitor
vellich. 2. vertragsbrüchig. Dussen 80 vestelmös. Xanten. Hebe-Beg. f. 49^^.
unsen utsproke willen wi van beiden (Pick, Monatsschr. 5, S. 54.)
parten geholden hebben. We des fei- vetten, fett werden. Een leuende
lieh worde unde nicht en heilde, dem hont is beter dan een lebart doot.
wille wi entigen sin. Brschw. Chr. 2, Tverstaen is bi den doden lebarde
546, 8. 35 De rike vrake, want he van arde
veltweges, Länge eines Stadiums Der gans slacht vnd den perde mede,
(bei Luther), uth der stadt dorste De vetten in ere ledichede. Speg. d.
nemanth wancken aver ein veltweges, sonden f. 71^.
sunde[r] he was in der viende handt. vi, vilant. V, 250^, 32. Desset
Bast. Chr. (v. 1487 — 1491) p. 6 (Bost. 40 vorgeschreven vilant, gebeten in deme
Progr. v. 1880. Krause). S. Grimm, vy. v. Hodenb. Brem. O.-Q. II, 87;
d. WB. dat stiebte he£Ft in erste V stige
vere, Fähre, auch n. dat veere tynsswine alle yare vtb deme vy.
tom Krantze. v. Hodenb. Bretn. Gf.-Q. das. S. 10; die Bewohner heißen vi*
II, Aiih. S. 20. 46 Inde. De vilude zyndt plichtich ore
ver(d)endel = verdel. Viertel, eyn tynße körne to betalende uppe exalt.
verdendel(V4ff)wa8ses. Go^A-^rje^Mcift. s, crucis. das. S. 88. Vgl. noch dos.
f. 29^; eyn verendel van eneme daghe. 6, 7, 8, 15.
das. f. 31h; do se do quemen up ein vinden, refl. bildlich: sich einigen.
verendel weges ("Vi Feldweges?) nha 50 Alse me dar to Brunswick de deghe-
VINEN 299 VLEGENDE REDE
dinghe wol anderhalfien dach ghe- Dit beten vnedele lüde, das, f. 63d;
handelt hadde, do en konden se sick menych wyf nu visiert Dure moyhe-
dar nicht vinden. Sudend, 10, S. den te hangene an. das. f. 93d u. h.
J263, 12. in diesem Buche.
vinen, mhd. vienen, zum Besten 5 flstelf flssel, Fistd. eyn lopende
haben, beifügen. Van vruchte wegene loch off wonde. Dief. dat ys eyn
steyd uns nicht wol to körnende in swer mit enen engen munde vnde
yuwe stad, went alse wii latest bii mit wyden gründen. Goth. Areneib.
yuwer leve in juwer stad weren, so f. 27^.
wereu ytlike personen up uns vinende lo viteskop, Pfennig von Corvey und
und wolden uns upghenomen hebben Höxter mit dem Kopfe des h. Vitus.
(1460). Ostfr. Urk. nr. 754. (Dem Brschw. Chr. 189, 67.
Sinne nach: auf uns lauern, isu fan- vif, dedin. sunder unser aller . .
gen suchen, etwa das tat. insidiari.) vulbort edder des meistendels van
flniren, flneren, (Geld) aufleihen. 15 uns, doch jo verer edder viver aver
opnemen (van geld gesproken). Zie de helfte. Greifsw. St. V. II, § 6.
Roquefort op ^finer^. Oudem. — vlage^ vlaeghe, nimbus, procella,
Vortmer alse dese vif jar umme tempestas. £«2. J5t2cS.: God, die den
komen sint, de ammetlude, de wy menschen to ghenre stonde Ne laet,
dan hebbet by der tied, de sullen 20 also de apostel orcond, Pine van
wi untlegghen; vnd vnsen raet, of der becaringhe vlaghen Bouen dien
si fyneret vnd winnet tho vnser be- dat he mach (über seifie Kräfte hin-
hof etc. (1336). Niesert, MünsL Urk. aus) gedragen etc. Speg. d. . sonden
0, S. 162; it. VIII Schilde (Schüd- f. i8a. — In s. Dorotheen daghe
thaler) phenerede myn here oppe 25 kemen se in groter vlaghe up dat
mynes juncheren perde van Buren hu0 in de Nyenstadt. Brschw. Chr.
etc. (1380). KincUinger, Volmest. 1, 2, 109, 47 (nach d. Herausg. „Schaar,
346. — Düjsu das Subst. finiringe, Schwärm^).
fineringe. were dat wy to des stich- vlassart. vlasbhaerd, vetus, pannus
tes behof ienerynghe , louede eder 80 villosus, lodix villosa. KU. De vader
vpslach deden etc. (1368). Niesert, dede brenghen vor em eenen flas-
Münst. Urk. 5, S. 162. saert, Welk he sneet in stucke tween.
viseringe, Zeichnung. 1 ferd. Speg. d. sonden f. 103^.
Hanse dem maier vor de viseringe flau, schwach, matt. Nature is in
up de (Müne-) Stempel to entwar- 35 den oelden Hart int verstaen, flau
pcnde. Brachw. Chr. 2, 435, N. 1. int vntholden (behalten im Gedächt-
visevase. Vnd dus (wie Kinder nis). Speg. d. sonden f. 77c.
Blasen mit Wind füllen des Spieles vledich, sauber, schön. Ggs. un-
wegen) met ere visevase So blasen vledich (unflätig). Wen ok etlik
smekers woorden in Den houerdighen 40 oltbeer lauk worde, so tappe dat äff
etc. Speg. d. sonden f. 92K (Nach in eyn reyne vat van den bodem vnd
Seneca.) mak den eyn reyne vath vledich
visieren, ausdenken, ersinnen, ins (säubere ein Faß, in dem noch nichts
Auge faßen. echtschap, dat god vi- gewesen ist?) vnde do dat beer dar
sierde, Do he Adam vnd Euen be- 45 wedder in etc. Nd. Jahrb. 4, 90.
stierde. Speg. d. sonden f. 8^; Ozee vlegende rede oder worde. Binnen
scryft wel, Wo dat volc van Israhel der heren deghedingen ward den van
Menichte van altaren visierde. das. Luneborg vnde van Hono&er in vle-
f. 2I0; spellude, de tauernen han- ghenden reden (d. h. gesprächsweise,
tieren . . off valsche rime visiren, 50 gerüchtsweise) to wetende, dat etc.
VLENSCHER 300 VOFTINK
(IdOö). Sudend. 10^ nr. 74; de han- verändert, jb. B, Werth de doetsleger
delinge was uns unwitlik, id en were, behardet, deyt men on syn recht • .
dat unser radeskampane welk vati de ock in volcke vnde werde wesen
flegenden worden dar vore wat van syn, mothen ock don wo men in an-
ghehort hedden. Brschw. Chr. 2, 5 deren borden deyt etc. v, Hodenb,
50, 7. Brem. G.Q. 11, & 32.
vlenseher = vlenseker, SchmekKler. vloge, FlügeL Vracht (fragt) der
yderman hiirmydde lere, van dem merye (Pferd, ^ute), se gheuet di
vlSnscher he sick kere, synen wor- lere, Vracht den voghel met sinen
den he love nicht. Brschw. Chr. 2, 10 vloghen, He salt di wisen vnd to-
25i, Ol. ghen, Dattu etc. Speg. d. senden f.
vlerke, Flügel, Fittich, vlercke, 51^; vloeken slacht na Salomons to-
flandr. vleughel, ala. KU, So waer ghen Den voghel van hoher vloghen,
he (de aren, Adler) aze kaen ge- de elk sins zyne proye zoect. das.
merken, Daer stuert he em met zy- 16 f. 131^,
nen vlerken. Speg, d, sonden f, 41^; vldp, Flur (Fläche, Feld), We,
nimant wil vp ten stert merken, £lk hertoghe E. bekennet, dat we settet
bestuert em mit den vleifken Vnd vnsen deyl der stad to Duderstad
metten voeten grypt dat he heft Als deme hertoghen H. mit alle deme,
voghels de vp proyen leeft. das. f. 20 dat dar to höret an gherichten, an
dib. tollen . . vnde met alleme rechte in
vldsch , vom Obste. Ggs. kerne. der stad vnde vppe deme velde vnde
Dat vleesk der kerseberen (Kirschen). flore, de to der stad höret (1334).
Nd. Jahrb. 4, 89. Sudend. I, nr. 563.
vleschmos. Hirna, dicitur proprie 25 vl6tvarieh, beweglich (von Gütern).
vleschmos, salcica (salsicia) ( Wurst). (Meinen Schwestern gebe ich je 2 M.)
Brevü. Benth. unde wil, dat se darmede scholen
vlesseSy den Flachs bereiten oder ghescheden wesen van alle mynen
bearbeiten. Ock sicii des nachtliken vlothvarighen guderen (1451). Feh-
vnd auent brakens, flessens vnd ar- 30 marnsche Urk. Testam. nr. 5.
beidens entholden etc. Niesert, Münst. vlnnken, flunkern, windtnachen,
Urk. 3, S. 175. Flausen und Lügen treiben. Ok de
vlete. V, 27^29,^ 38. Item to be- in der tollenbode scheide se . . yo
sehnende, yn dessen borden, wat eyn nicht beropen, wan se wolden teken
halsbroke ys, item eyne lemenysse, 35 kopen: myt one scheide he fluncken,
item vnde eyne vlete . . so dat (weil) dat se om nicht lykes deden. Brschw.
nicht yn allen borden allike hoch Chr. 2, 116, 41.
vnde groth ys. v. Hodenb. Brem. G. voder, Fuder, dat voder binden,
Q. II, S. 99, bildlich: etwas fest machen, ins Werk
vletten = vlotten. Mi is warliken 40 setzen, veranstalten, so daß es bindend
vorgekomen, dat juwe knechte N. N. ist. Dat moste eyn tyt lanck war-
myne undersate in vengknisse ge- den, eer se dat konden vynden, unde
bracht . . des ik mi doch to juw so dat voyder bynden. Brschw. Chr.
unde den juwen nicht vormodet 2, 108, 27; twene parthyenbrodere
hadde, men vele meer myne under- 45 wolden bynden dat vodere. das.
säte van jaw gevlettet unde vorderet 186, 67.
etc. (1444). Ostfr. Urk. nr. 561. voftink, n. = veftich, Rosenkranz.
vlocke. Die Formel in vlocke Fruwen, de des nachts up der Straten
unde in vorde sin (Complice .sein) gähn Vnd dat vofitinck vmm den
wird zuweilen bis zur UnkennÜicMceit 60 vinger schlau Vnd de vel dantzen
VOGELER 301 VORBOSMINGE
vnd drincken De lathen den hundt drystigen vorbSghet (sich unterfangm^
gerne hincken. Werltsproke f, 5d, wagen?), Brschw. Chr. 2^ '185, 35.
(Scheuer nr. 1076.) Yorbeent? Abt Jofaan (der verge-
Tegeler. J2. enen vogbeler . . myd bens an die Thür «m Einlaß geklopft
tacbtenticb stenen, enen ysernen to- 6 hcUte) van bongber na verbeent
gbeler . . enen klenen kopperen vo- (: meent) Wert an de celle cloppende
gbeler. Invent. des ScHoßes zu Emden meer. Speg. d. senden f. 69c, —
(1439). Ostfr, Urk. nr. 509. KU. hat: verbeenen, flandr. vitupe-
Tonte, auch = Taufe. Ter vonte rare; das passt hier nichts es muß
(bei der Taufe) gheeft men salt in lo etwa sein: erschöpft, ermattet.
des kindes mont. Speg. der sonden Torbeiden, -beden, J2. erwarten,
f. 12lK Wal em, den predikers der waer-
VOP, Conj. bevor. Pryat nymand, hede, Want groten loen se des vor-
vor be is doot. Speg, der sonden beden. Speg. d. sonden f, 73c ; (Se-
f. 130d, 15 neca:) Du ne weets te welker siede
vor, vore wesen, davor sein^ hin- di De doot verbeit vnd bedi (deshalb)
dem. Ynde be iuw (euch von Lübeck) So vntbeit er in elke stede. das. f. 75^.
efte en (den Hamburgern) ny rechtes Yorberen? Int leste bleff de schrifit
is vore wezen (nie Recht verweigert darby^alsehyrnegbestnagbeschrenen
hat), ift gi efte de van H. eme mid 20 is, docb vppe bebacb in beydentsiden
recbte wes badden to to zeggbende vnd vppe en vorberend der scbrifPb
(1420). IM. Urk. 6, nr. 226. So vppe dem tokomenden daghe (1405).
in der Formel: dar god vore sin Sudenä. 10, S. 122, 13 (vortragen^
mote, das Gott verhüten möge, z. B,: vorzeigen?)
weret ock, dar got vore sin mote, 26 vorberntheit, ardor. Büdl. : und
dat wy des rades to L. vyend wer- als bi (der gulse) et (die Speise)
den wolden, so etc. das. nr. 196, gecrigen can, Scbiet be daer an so
vorart. Eyn forard up unser stad bemendelike (brennend, d. i. eifrig,
marke sal bebbin 7 vot mer wen syn ardenter); De vorberntheit is claer-
nebir bi ome. Gott. Urk. aus dem 30 like Int sniden vnd int keuwen ver-
15. Jh. claert. Speg. d. sonden f. Id.
vorbare, vortrefflich, hervorragend. vorbeselt = vorbaselt, wahnsinnigy
Paulus secbt, dat to allen gbemeene mente captus. De genante Aleke,
Dingben is almoesse vorbare. Speg, als eyn verbeselt vnd vnsynnich
d. sonden f. 55b; dat hoorden andre 35 menscbe (1535). Niesert, Münst. Urk.
beren vorbare. das. f. 27^; vorbare 6, S. 218.
wiuen. das. f. 14h; (die Wahrheit vorbosen. Diefte (Diebstahl) eist
verhehlen diejenigen, welche) vercopen den vrent yet stelen; Mer de kerke
enygbe wäre, De goet scbynt wesen . . verbosen (nüat. depravare, be-
vnd vorbare (vortrefflich) Vnd enycb 40 schädigen am Gute) moet sacrilegie
gebrec beuet bynnen. das. f. 38^. — wesen. Speg. d. sonden f. 104^,
Dazu das Verbum vorbaren. Vnse vorbosminge, s. vorbosemen. De
bere doomt ypocriten so zere, Vm man W. horde vns (uxir unser Eigen-
dat se valscbelic em vorbaren (sich höriger) vnde bebben den in vnsen
den Schein der Trefflichkeit geben), 46 weren gebad wend an synen dod, vnde
Gelike off se van gode waren, das, bekennen dar der domprouestie neyner
f 110h, were nocb manscbop an vnde bopen,
vorbegen = verwegen ? Den dat wy neger syn den to beboldende
scbolde or straffynge gelden, de mit der were bewisinge vnde vor-
darto weren gbenegbet, sick des 50 boysminge wen biscbop J. vns den
VORBREKEN äÖä VORDOßT
mit worden affsecgen möge (1406). vrowe na maels enen anderen man,
Sudend. 10, S, 325^ 14, so aal dey vrowe den kinderen to
Torbreken. Spelres vm ghelt ver- wiisen dey helfte van alle deme
breken (übertreten, verletzen) meest ghude dat sey hevet; unde were der
de tien gebode. Speg. d, sonden f. 47^. 5 kindere welk uytsetsch, dar umme
verbroien, verbrühen, durch Hüee en aal dat kint ainea ervea unde
eerstören. Doghet , die men den gudes dey vorder nicht weaen. Dartm,
viant doet, Gelyct den colen, de Stat, (Mitth. von Frensdorff) «. die
achone gloyen , De met ere bette im WB. angeführte Stelle aus BidUst.
verbroyen Gramachap , de daer ia lo Lehnr. c, 29 § 3. — Dieses adj, (de)
geploen. Speg. d, sonden f, 120h; vorder ist nicht mit dem adv. (de)
intrans. De menache mach niet een vorder n^u verwechseln, Z, B. greve
vuer grot Alao bedecken in zynen Gbert aach wol, dat de Denen weren
schoot, Dattet niet verberne ayn cleet. vil unatede in erer handelunghe; des
Dua ia den mensche vnghereet Te 16 ghing he to der aone, unde umme
wachtene, dat niet verbroyet Dat dat deme koninghe neman wol lo-
herte, daer gramachap in groyet. vede, des namet greve Johan (Oerds
das. f. 114^. Bruder) de vorder (um so mehr, um
Tordenen. wordit orloghe , so so eher) to aic etc. Lüb. Chr. 1, 227.
scolde her Bolten sone ainea vader 20 vordest, Superl. eu vorder. Dat
gut vordenen, d. h. im Kriegsfall meaten del dea herea toch vort in-
soU er für die Verleihung des Gutes teme lande, alaet vordeat künde (so
( Kriegs)dienste leisten (1323). Mehl. weit es vorwärts konnte). Lüb, Chr.
Urk. nr. 4459. 1, 211.
vordSnst. unde ick (der Häuptling 25 vordeven, jmm Dieb machen, aik v.
Eduard von Ghreetsiel, der die Norder zum Dieb werden an jem. dar gy in
alten Lande in seinen Schutz nimmt) vortiden hebben auluer pennynge vte-
zal nemende van der meenheit myt dan, dar bore gy koppergelt wedder
ghewelde overvallen boven zun vor- vp, aldua so vordeue gy iw vnde iwe
deenst (wenn er es nicht verdient, 30 vnderaaten, de myt vele geldea moten
verschuldet hat) (1436). Ostfr. Urk. luttik gudea kopen (1424). Lüb. Urk.
nr. 456. 6, S. 755.
vordfinstelik, verdienstlich. So ia vordingen, vor Gericht das Wort
ock vordensteiich, dat men gelovet für jemand führen, vertheidigen. Brack
godes wunderwercken, Buschmanns 35 enych jode de wet (das Gesetz Mosis),
Mir. c. 24. Men solden doden vp de stede Son-
vordcp. Die Herzogin Agnes schreibt der enighe vutfermichede, Want gheen
Lüb. Urk. tf, nr, 556: ala gi (der verdinghen daer an en wäre. Speg.
Bath von Lübeck ist angeredet) acri- d. sonden f. 44^; (God de aal apre-
uen, were dat gi dar enbouene yo 40 ken:) Ick was gbast, ghi en vntfenct
van Bulowen beschediget worden etc. my niet, Tote de de armen niet vnt-
vnde gi dar wat wedder vmme deden, finghen. Wo aal he dan moghen ver-
gi en wolden unaer gnade, gunat dingen. De de armen to verbernen
unde fruntachop de vorder nicht plien etc. das. f. 118c.
wesen, d. h. ihr würdet darum nicht 45 vordocheit, Geduld? Dat derde,
entfernter von unserer Gunst sein^ dat de scriffture noomt Te biddene
d. h. nicht weniger bei uns in Gunst dats ernste verdocheit, Theghen de
stehen. Vgl. Hedde eyn vrowe eynen tokomende swaerheit. Speg. d. sonden
echten man unde hedden kindere to f. 62^.
samene, storue dey man, neme dey 60 vordort? ok were Bji'(ohne) ore
VORDOVEN 303 VORHANTEREN
vulbort 5r ingheseghel Tel vordort vm (um gesehen eu werden) eist al,
hanghet an nye l^reve (= vordwere, dat de wiuen So houerdighe voere
verquert, unrechter Weise?) Brschw, driuen. Speg, d, sonden f. 95^; ghe-
Chr. 2^ 195y 55, cker menschen voere he plach. das.
YOrdoTen, betäuben, bildlich: Des 5 f, 109h,
schynt de zonder zere verdooft, Dat vore, (Grene)furche. Beenginge
he em seinen lanck lyff (langes Le- der voer vnd peele (1480), Niesert^
ben) belooflft. Speg, d. sonden f. 74^; Münst, Urh. ö, Ä 65; de vore vnd
ghi riken, de light in sonden ver- pele der lande an beiden ziden to
dooft, Wold gy Cristus armoede an- 10 beseyne. das. 6^ S. 71.
sien, Ghy moghet vracheit derbi ver- vorgän, den Weg vertreten. Do
tien. das. f, 53^. quam de geist und vorgenck Arnde
vordragen, J2, verschieben. Eene dat hus. Do bleif Amt van nodes
wedewe hadde lange stond Den weghen stände. Buschmann, Mir. c. 2.
rechte[r] er vnrecht geclaghet Vnd 15 vorgebergete = vorborgete, vor-
altyd hyt hadde verdraghet So dat horch, Vorhof. Ich sal varen in de
he er gheen recht en dede. Speg. d. selven stede, dar Jesus Adam und
sonden f. 35d, (Wegen der schwachen Even voirde myt erer gesellschap,
Form ist wol richtiger zu lesen : ver- do he se nam ute der vorgebergete
traghet oder doch vofn Verfaßer ge- 20 der helle. Buschmann^ Mir. c. 24.
meint.) — 4, verschonen, in exodo VOPgeten. F, 554b, 49. mit Dativ:
gescreuen is, We dat vader vnd Dem was dat vorgetten, er hatte es
moeder sloech, Dat men em van do- vergeßen. Brschw, Chr. 2, 179^ 17;
dene niet verdroech. das. f, 103d, idt was one alle vorgetten, wen se
Tordnllen, in etwas abgeschwächter 25 affgesettet hadden vam rade. das.
Bedeutung: bcthören^ Ijetrügen. Dus N. 1.
holen (verhehlen) de vorcopers de vopgeveii = geben, vergheve god,
waerhede, Daer si den copere ver- dat se (die Vieler) den geboden
duUen mede. Speg. d. sonden f. 38c; weren so vnderdaen van gode (als
vm dat (serpent, die Schlange) bi der so sie den Geboten des Würfels sind).
quaetheit syn Dem mensche met spi- Speg. d. sonden f. 47h,
sen heft verdult, Was em gesecht : vorgrammen, grimmig^ zornig wer-
gy sult Eerde eten al dyn lyff, Vm den. Weest niet to vergrammene
dattu verduldes dat wyff. das. f. 10^; snel. Speg. d. sonden f. 114h,
merct, wo hem (Christum) de vracken 35 Vorboten. He dulheit doet, de
verdullen etc. das. f 19h, em daer vp (vp edelheit van licham)
vorduwen, unterdrücken, s. duwen. vergroot (groß thut, sich über andere
Um luxurie te verduwen Vnd eren erhebt). Speg. d. sonden f. 99k
swaren brant te schuwen, Mogestu vorhalsstarken , sich halsstarrig
leeren, wo etc. Speg. d. sonden f. 4h; 40 zeigen. Vnde wil he synen gilde-
vm sonden lichter te verduwene Vnd mesteren nicht horsam wesen vnd
sonderlinghe ghirichede etc. das. f. wil en darinne verhalsstarken. Nie-
54h, sert, Münst. Urh. 3, S. 267; als
vordwasen, tharicht durchbringen. trans. mit Acc. darvan, dat he den
Doer der werlt prys houeren, Dat 45 gemeynen gilden ere olden recht vnd
goet verdwasen, destrueren Vnd alle gewonte wolde vorhalsstarken, d. h.
vntemelike zeden Entschulden se ihren Oewohnlidten den Gehorsam
metter edelhede (ihrer edlen Geburt). verweigern, das. S. 286.
Speg, d. sonden f. 127^. vorhant@ren. Soll einen jederen
vere. 3. Lebensweise. Want daer 50 frey sein seine wahre, handlung vnd
VORHASTfiN 304 VORKÜNTSCHAPEN
arbeit der maten tho verhandteren, ferre. Kü. — (Die subditen, Unter- g
tbo geuen, tho verkopen . . alss eme thanen^ fliehen die tasserers) die van di
gelehgen sein will. Niesert, Münst, elken meer vntfaen, Dan em met rechte
ürk. 3, S. 183. can bestaen ; Ere late (Laßen) yer-
yorhasten. 3. beschleunigen. Sie s husen. Dan hebben sie min, Dan sie
verhaesten eren doot Ynd corten eerst hadden int begin. Speg. d, son- I
eres seines lenen. ^g, d, sanden den f. 37^. U
/*. 36K Yorkesen. 4. erwählen. De ander la
yorhaten, haßen. Gramschap is manire (der gnlsicheit) is, dat riesen i
te yerhatene ymme zenen saken. lo (Narren^ Igoren) Leckerlike dinc i
Speg. d. Sonden f. lld^i. yerkiesen. Speg. a. sonden f. Ib; also
yorhatinge^ Gehäßigheü^ Haßtoür- gy ofiferande sult ghenen Van jnwen
digkeit. Dat eerste (capittel) sal yns tende gode, so doet, Dat yerkoren
toghen clare De yorhatinghe desser (ausgewählt^ exqnisitus) zy und goet.
zonde (der gramschop). ^g. d. son- 15 das. f. 75d,
den f^ 113d, yorklftr, Erklärung. Ick yinder
yorhdnen? Dauid doet yns ghe- (der Sünden der Zunge) XXIIII ge-
wach: In blyschappen wert de men- screuen, Valn welken ick yerclaer sal
sehe yerheent, De yntfermich is ynd gheuen. Speg. d. sonden f. 123^^; hyr
leent Den armen menschen to syner 20 äff ciaer genoech ick sede Int trac-
noodsake. Speg. d. sonden f. 57d. taet yan der gnlsichede, Mer ym
yorherwede. T, 365 ist nicht Ein beter yerclaer secht das Myn here
Wort^ sondern ist wcl getrennt eu s. Iheronimns. das, f. 10^.
lesen yor herwede (pro jnre, qnod yorkolden« 2. kühl sein. Bildlich :
etc.) Koppmann^ Korresp.-Bl. 1879^ 26 Hyr in (den Oottesleuten eu gAen)
S. 92. zyn sie (die Beichen) zere yercolt,
Yorholdinge, Säumen^ Zögern^ Hin- Mer teghen eenen jode offte sarra-
halten. Se essche wy . . dat gi snn- zyn Süllen sie gheme wokerende syn.
der yorholdinge komen in ynse stat Speg. d. sonden f. 25ä,
yns en inlegher to holdende etc. 30 vorkomen, ifu etwas gelangen ^ be-
(1423), Lüb. ürk, 6, nr. 482. kommen. Dobbelen hefft ock dit to
Yorhoren. 3. peinlich verhören^ gedreuen, Dat de yerlieser em seinen
foltern. Item 15 ß. Didercke Sehern- nam dat lenen, Vm dat he sach gheen
hagen, dat de stockmesters yorterden, yercomen Van dat em de terlinch
do se Hinrikese yorhorden (1487). 35 hadde genomen d. h. weil er keine
Z. f. Nieders. 1868, S. 217. vs MöglicUceit sah, das Verlorene wieder
Yorhonwen. Du letest (aus Üpp'^- eu bekommen. Speg. d. sonden f. 47d;
keit) Yorhowen ok dyne scho. Visio suuerheit (Beinheü d. i. Keuschheit)
Philib. V. 336 (die andere Hs.: du is een goet genomen. Des nummer
ghinghest mit dorhouwen schoen). 40 mer men mach yerkomen (d. i. das,
Yorhoyerden , hoffartig werden. einmal verloren, unwiederbringlich ist).
(Dauid vel in hooftsonden und St. das. f. .9b.
Peter) . . Judas liet he (Gott) ock YOrkrogen, im Kruge, Wirtshause,
misuaren Vm dat nymand, in wat l)esprechen? Dar se dan (an Sonn-
ordine se weren, yerhouerden solden, 46 tagen) gods wort alse nasewyse ta-
Mer oedmodelike eren staet holden. delgense yerkrogen ynd balgen (Am
Speg. d. sonden f. 89c. Rande: cauponare yerbum dei). Da-
Yorhnsen, d€is Haus, die Wohnung nid v. Soest, Apdogetikon S, 9.
wechseln, verliehen, migrare, domi- YOrkuntschapen, durch Kundschaft
cilium mutare, habitationem trans- 50 beweisen. Vnde (de lantwere) hefft
VORLANGEN 305 VORMALEN
gehord to ynsem lande alzo lange, vorlieringe = vorloieringe , Hin-
dat ntt nement leaet, de dat anders deniis (zu loeyeren, constringere,
äff gedenken möge, alze we dat ok nectere, vincire. Kü,), Möge ock
wol yorkunschopen mögen , efft des die schelehaftige syn schip ofte gudt,
nod is (1406), Sudend. 10^ S. S24^ 16. 5 heel ofte in parte, sunder hulpe ber-
Yorlangen, lang machen^ verlängern. gen, so schal em daran neyne vor-
Mate van dranke vnd van spiae Ver- lyeringe ane schin (an geschehen)
langhet dat menschelike leuen. Spe^. ofte hinder (1494). Ostfr. Urk. nr.
d. sonden f. 72\ 1410. Vgl. vorloieren.
yorlanky Belang, yerlank = be- lo yorloieren, hinausschieben^ vereö-
langh, necessitas, res necessaria; gern. Biechte yorloyert ynd dicwile
daer licht groot yerlangh aen, magni yervuult Dats harte yreselic. Speg. d.
refert, plurimum iuterest. KU, Alle sonden f. 79c,
de tayernen holden, Moghen em des (yorloinen), -Ionen = vorlogenen,
niet yntholden, Der eeden (Eide) 15 -lochenen, (Meugnen. (Johannes, ge-
hebben se gheen yerlanc (== nihil fragt, wer er wäre, antwortete:) non
refert), Vp dat (wenn nur) se tappen sum (nenü. der JUessias) . . unde
eren dranc. Speg, d. sonden f. 123c. loynde nicht . . als alle menschen
yorlät, Erlaß, Ablaß, yorlaet ynt- wolden des namen yerlonen und yer-
faen van zonden. Speg. d. sonden f. 20 bergen etc. Nd. Jahrb. II, 8. 14.
1039k, YOrloyer, Gläubiger, creditor? oder
v6r(voip)latte ? De gingen mit der gut gesagt hat, Bürge? Sponsor?
yoirlatten stockelen etc. Brschw, Chr. Dat A. schal alle schulde, de H. V.
2, 215, N. 1. schuldych ys ghebleuen, den yorlo-
yorleggen. 4. ab-, zurückweisen, 25 uers betalen (1507). Wism. Zeugeb.
verwerfen. Weret sake, dat it nicht p. 195; dar Th. den yorloueren na
en schude, so rouste he darmede leghelycheyd ynde ytstreckinge des
yaren, alse recht were ; daryp se yns gudea schole yan betalen (1509).
yragheden, ofte wy ok recht vorleght das, p. 233.
hadden (d. h. den Rechtsgang ver- 30 Yorlnden, läuten überh. (auch ohne
weigert) ; dar wy vp antwardeden, Object). Des sollen hebben . . VI ß.
dat wy rechtes ouerbodich weren de ses kerspelkercken to yerludene,
vnde gherne recht ghenomen ynde 18 den. dre lutteken kerken to luden
ghegheuen hadden (1420), Liib. Urk. etc. Niesert, Münst. Urk. 3, S. 349.
6, nr. 244. — 7. vorschießen (Geld). 35 yormaken, refl. sich anders machen,
Dat gelt scholen de schaffers yer- cd*" ^an (von Natur) ist. Van de
leggen yan allen, dat man den Winter ir seinen yermaken dus (nemlich,
oyer benödigt is ynde dat gelt wedder f^elche ihr ansichte besmeren off
entfangen, wenn da gerekenet is vremt haer legghen ant honet) Be-
(1477). MeU. Jahrb. 10, S. 71. 40 scryft yns s, Iheronimus etc. Speg.
Yorleiden, -leden, trans. leid ma- d. sonden f. 96h,
chen, verleiden, tedium creare, fasti- yormakinge. 3. Vermachung, ein-
dium afferre. KU. Eerst sal dit boeck gegangene Verpflichtung, ynde schul-
yertoghen ("^eret^en^ De dinghe, de den len dar ypp alle ghisele, borghen
mensche moghen Alre bände spei doen 45 ynde andere yermäkinge ledich ynde
yerleden. Speg. d. sonden f. 46c, aye syn (1405). Sudend. 10, 8. 3, 29.
Yorleven. V, 398\ 34. „ Vermuth- vormalen. V, 402\ 6. Zum ersten
lieh ist an beiden Stellen zu lesen: Beispiele: „Ein Lesefehler (für tot-
yorlenen.^ Koppmann, Korresp.-BL maken) u?ird anzunehmen sein.*' Kopp-
1879, S. 92. 50 mann, Korresp.-Bl. 1879, S. 92.
Nachtrag ram mnd. Wb. 20
VORMANEN 306 VORREDEN
tl^raiaDeii, refl. sich erinnern, Vro- Bildl. : oyertnitz welkerer schedynghe
me lüde, de sick orer ede ande loffte . . tuschen beyden parten alle an-
vormant. Brachte. Chr. J2, 400^ 5. wylle, twidracht nnde schelinghe is
Tormangelen, vertauschen? Wy guetlich ende yruntlich vomedert
bekennen, dat wy . . hebben ver- s unde grundlichen dalegelacht (^i^i/
manghelt yerbntet ende yerwysselt Ostfr. TJrh nr. 1049.
onse vier dymethe (1438). Ostfries. Tornichtinge , OeringschäJteung^
ürk. nr. 500. Schändung^ Misachtung (vgl. detur-
Yormekelen, als MäMer Käufe ver- pare, vornichtigen. Dief. u. s. v. ab-
müteln. Item so en schal nen me- iq hominatio). Unde künde snlkes (wenn
keler, de gud vormekelen wil, kop nenUich einer mit enem anderen bro-
maken, he en bringe mnnd tegen der sik schellen wurde iinä ihm der-
mund. Lüb. Urh. (7, nr. 784 (8. 765). wegen de companie vorbeden) in toka-
Yormennigen, vermanniehfaltigen, menden tiden to groter yomichtinge
vergrößern^ vermehren y multiplicare, is ynde vnruste kamen (1447). MeU.
augere et mnltitudine superare. KU. Jahrb. 10, 8. 76.
De nydighe is verkeert daer in, Dat vor-Dote. oltsate und voirnoten.
em quetst in zynen sin, Dat yet goets Urk. v. 1502 s. vor-genote.
solde yermenicht werden, Syns selues vornottelen , durch eine Urkunde
profyt sal he beuerden, Eer hies ye- 20 (notel , nottel) feststellen, in euer
men to laet wesen. Speg. d. sanden vornottelden cedelen vorclart. Brschw,
f 112\ Chr. 2, 553, 9.
Yormit, Vermeidung, Unterlaßung. Yoroyergripen, vorübergreifen, mit
Uut juwen yader den duuel gy zyt Schweigen übergehen, dar ick yor-
Vnd gy wilt zonder yermyt (unab- 35 oyergripen wille, unde yorswigen is
läßig?) Juwes yader gewerken doen. dat best. Brschw. Chr. 2, 311, 10.
Speg. d. Sonden f. 129c ; Want be- yorpineDf mit Arbeit überladen?
ghint daer (ewischen Mann und Frau) Dat ander (das er yorsien muß, wei-
de stryt, Nummermeer wert des yor- eher der ledicheit yntylien will, ist)
myt (Aufhören?), das. f. 133. so dat em nymant so yerpynt Bi ghe-
vormoden. 2. refl. begehren, unin- noechten yan werken, He ne yorse
sehen. We sick des wolde yormou- dat ende yan den werke. Speg. d.
den, afflath yordenen mit wercken, senden f. 74^.
moste ghan to seyen korken. Brschw. yorplant. (Alle Geschöpf e beweisen
Chr. 2, 155, 27. Das Part. Boss. : 35 OcU underhorichede, Gehorsam) Mer
yormöt wird (gegen die Begel) auch een quaet mensche ynd de yiant
staU des Part. Präs. Act. yormodent (Teufel) Syn in houerden so verplant
gehraucht in der Stelle Brschw. Chr. (d. h. ?), Dat em oetmoet is ynmare.
2, 227, 73: (de rad) up dat sackhus Speg. d. senden f. 106\
do gheste läth, de sik des nicht 40 Yorprentan, (eig. verdrucken), mit
weren yorm6th, wahrscheinlich nur prenten entstellen oder verderben, an-
aus Beimbedürfnis. sieht (AntlUe), welk de schepper
y^rm^gm^ im Jurist. Sinne : rechts- niet bekent, Want seinen so heft
verbindlich (gültig) besagen. Alse biet (der Mensch, es) yerprent (durch
dat denne de gerichteshandel cl&r- 45 besmeren, schminken). Speg. d. senden
liken yermagh unde uthwiset. Brschw. f. 96^.
Chr. 2, 530, 20; alse des rades ge- Yorredea = yorspreken, schelten.
sette unde wonheit vermögen, das. Beclaghede he (de yndersate, de si-
545, 21. nem heren truwe plichtich is) sinen
Yomedderen , Aeruti/erdräcten. so heren, dat an sine ere vnde liff
VORRICHTEN 30? VORSICHTICH
ginghe, kan he des nicht wulbringen here s. Augustinus : Van daghe te
(beweisen) vpp one na rechte, den daghe verscheidic mi Van komene
mach de here na rechte truwelos to di . . mer ick en loyerde ny De
vorreden (für tretdos schelten^ erTdä- doot te spodene in my. Speg. d. son-
ren) vnde mach ome endeten syn ere 5 den f, 74c.
vnde sin leen (1385), Sudend, 6^ S. yorschelinge, Differenz, ZtoistigkeiL
131, 40, Wes twischen den fursten vnde
vorrichten. 4. De borgere to Lu- iewelker stad vmme ere vorschelinge
beke, den dat (schiffbrüchige) gut alrede vorramed is etc. (1406). Su-
tohord, mögen mit erem ede vor- 10 dend, 10, 8, 390, 22.
richten vnde holden (d. h. eidlich vorsehet, das^ Scheiden, discessus.
aussagen), wo vele dat des gudes Als he (der Sünäer^ denct vmme dat
were, dat en de hertige Alf genomen verscheit Des leuens, dat he beft
heft (1423). Lüb. Urk, 6, nr. 553; geleid. Speg. d. sonden f. 78c.
bynnen desser tyd mochten komen 15 vorscheten. Doch halp dit vnde
juwe medeborghere, kopmanne . . ere vele mer redelkes , dat den van
gudere to entfangende, de see vor- Hamborch mede vore schoten (vor-
rychten (eidlich als die ihrigen an- gestellt wurde?) ward, alte male noch
geben?) (1420). das. nr. 285, nicht, dat se syck hyr ane wolden
vorriken , reich werden. Enighe 20 gicht beseggen lathen (1406). Sudend.
deelen er goet vnd gheuen Vnd sie 10, S. 150, 20.
verriken altyd noch tan; Die ande[r] vorsehin. Verschwinden, Sterben.
raept waer dat biet can ghekrighen unde syn vormiddes der personen
. . Vnd blift arm altyd daer bi. vorschyne unde dode de rechten
Speg. d. sonden f. 36h, 26 erfifnamen geworden (1460). Ostfr.
Yorrisinge, das Aufstehen, Höher Urh nr. 763.
werden, Steigerung, vorrisinge des vorschinen. 2. sterben. De bischop
payements (1488). Niesert, Münst. von Vtr. kortliken versehenen, dem
Urk. 6, 100. ghod gnedich sy (1424). Lüb. Urk.
vorrncken, von der Stelle wegneh- 30 6, nr. 565.
men, anderswohin scliaffen. (Die ge- vorseggen, durch Worte preisgeben,
raubten Waren sind gehütet unde entsagen, vereichten, se seden, de
gepartet, deshalb ist es nicht möglich, radt hadde vorsecht der stad vryheit
sie eurückeugeben) . . de guder synt und ehre privilegia. Bost. Chr. p. 7
genslyken vorrucket und vorkomen 35 (Best. Progr. v. 1880).
. . sodaen vorruckede gueder staen vorsSn. 3. versehen, versorgen wo-
my nicht wol weder to richtende mit. So god den vracken meer ver-
(1481). Ostfr. Urk. nr. 1055. siet Van goede (mit Out), so he ne
vorrnsteren , verrosten, twe vor- meer verghet. ^eg. d. sonden f. 25c ;
rusterde armschenen, eyn kreuet etc. 40 (diejenigen) de van (d. t. mit) wey-
(1521). Wism. Zeugeb. p. 88. nich goeds zyn vorsien. das. f. 37«^;
vorsateselien, adv. vorsätzlich, vpp leuen van den (womit) he is vorsien.
datb alsodane renthe van den schul- das. f. 37c,
deneren nicht werde lenck entholden vorsSnlik, absichUich, mit Vorbe-
vorsateschen (1477). Wism. Zeugeb. 45 dacht. Vele argher is hi, De vor-
p- 164. sienlike lieghens pliet, dan de peii-
vorscheden, sik, sich trennen von nync, den men valsch ziet. Speg. d.
etwas, aufgeben, verschieben. Van sonden f. 129^.
desser veruerstinge (Aufschub eur vorsiehtich, adj. absichtlich, vorbe-
Bekehrung) secbt aldus Tot vnsen 60 dacht. Dat de bur N. N. is vppe
20*
VORSMOREN 308 VORSWELÖEN
dat rat ghezettet, dat is em scheen Yorsteltnisse, Veret^^ Hinausschie-
mit rechte, vnde nicht dor vorzich- ben? wor hey (der Verwundete) ome
* tighes hates willen (1400), Pomm, (dem Arete) wille drey gülden geven,
Oesch, Denkm, 1, 8, 309. wille hey . . siner kunst bruken unde
yorsmoren, ersticken. (Die Welt 5 on wedder gesunt maken ane alle
ist) Vul vngheweders eene zee, Daer vorsteltnisse (1531). Oött. ürk. v,
menych ryke ynne versmort, Mids HasseUiatt nr. 521. (Oder ist es:
dat he niet werpt oaer bort, Dat ohne Entstellung^ vollkommen heü?)
he gheladen hefift to vele. Speg. d. vorsttt = vorstiyet (me geschryt
Sonden f. 53k 10 = geschrift)? Daer na als se (die
YOrsotten, eum sot (Narren) ma- Kiiider) komen ter oelde (Alter)^
chen oder werden. Mids der wiuen Syn se int misdoen verstyt, Dat de
bekummerthede Ne was he (SalomOy castier tyd (castigandi tempus) ver-
als er den Tempd baute) niet versot slyt etc. Speg. d. sonden f. 79c.
van sinne Alzo zere vp wiuen minne 15 yorstiven, Irans, steife fest machen.
Als daer na in ledighen stonden. Speg. De hopende zyn in gode, den here,
d. sonden f. 73h, Verstiyen ere starcheit zere. Speg. d.
yorspellen (sni spei, Erzählung), sonden f. 83c.
erzählen. Van elken so sal ick een yorstoren, verstört (im Gemüthe)
deel teilen. Also de ewangelien yer- 20 flachen, erbittern, irritare, exacer-
spellen. Speg. d. sonden f. 59^. bare. £»7. Vele exemplen yinde wi
yorspieiif verwerfen, misachten? lesen, Dat god yerstoert heft gewesen
reepuere? De derde redene (Grund), Van beghinne yp de houerde. Speg.
waermen mede Yerspien solde erd- d. sonden f, 87^.
sehe edelheide . . Vmme dat yuul is 25 yorstorme(t)taeit, Sturm. (Ertrike
de materie, de wy yntfaen Van yader, is eene zee yul sneuens) Hyr vp wast
van moder etc. Speg. d. sonden f. 99^ dat Job dus sede : Doe der werlt
yorstandel, verständig. Prinche vorstormthede Ouer my yloyede, ick
(d. i. prinze) de dit land heft binnen vntsach Oode etc. I^g. d. sonden f.
(gemeint ist die Seele), dat syn de V 30 53&; Midi.: Zorn, Unwille. Drie du-
yerstandele sinnen. Speg. d. sonden sentich yersloech hi (Moses) Doot in
f. IK Dazu das Subst. vorstände- de verstormheit (als die Juden um
licheit. Eerst moet wesen gedaen bete das goldene Kalb tanzten), das. f. 13^.
(Gebet) Met ernster verstandelichede. yorstroicheit. „Es wird zu lesen
das. f. Sic. 35 sein vorstroitheit." Koppmann, Kor-
yorsteken, wegthun, verwerfen, re- resp.-Bl. 1879, S. 93.
jicere, contemnere, repudiare. KU. yorstroven? Loept niet ongema-
Vnd (die Spieler, die verloren haben) nirt ter spisen En stoert den licham
sprekens to em (Gott) wert dorper- niet dar bouen, Wal mach heten de
hede, De em ny anders dan wol en 40 gulse vorstrouen. De hem niet anders
dede, Den terlinck en wil he niet besieh en maect, Dan he met moede
versteken, Mer zynen torn vp gode altyd haect Vp dat mael, datter vol-
wreken. Speg. d. sonden f. 48^; men ghet an etc. Speg. d. sonden f. 1^.
solde (würde) de armen versteken yorswelgen, st. v. verschlingen.
zere, Hadde se niet seinen god de 45 Also säen als siet (Eva die Frucht)
here Ghemint etc. das. f. 52^^; god in de bände nam, Verswalch siet etc.
sal doen wraken Vp die, de de ap- Speg. d. sonden f. 3^; alle dinc soe
postelen verstaken. das. f. 45c ; ho- (d. i. se, de luxurie) yerswelgt vnd
uerde verstac god vnd nam to zynen vorteert, das. f. 6c; so wat hem (dem
dienste vnedele zieke lade. das. f. 89K 60 Geizigen) de auentare to sent, Dat
VORSWELGINGE 309 VORTRUMPEN
verswelcht hie, vnd gaept Wo he vortermen. Vgl, mhd. türmic mit
noch meer daer to geraept. das. f. den Nebenformen törmic, dürmig, to-
31^. (Die im WB, angegebene in- bend, ungestüm, Lexer 2^ 1582.
trans. BedetUung ist unrichtig,) Tortien, abs, verziehen^ ein Ende
YOrswelginge 9 Verschlingung. De 5 nehmen^ aufhören. Dat sjm rovent
ander plaghe . . was verswelghinge doch vorteghe, Dat arme Tolk beth
der erde. Dit lesen wy in numeri bedeghe! Brschw. Chr, 2^ 250^ 96,
van Abyron vnd Dathan . . de erde vortockeren = vortogeren, verjsö-
verswalch sie. I^eg. d, sonden f. 4lK gern^ hinhaUen, dat yd sick jo vor-
Torsweren. 1, falsch schwören. Die 10 tockerde unde vorlengede. Brschw,
pennynck heet sweren vnd versweren, Chr. 2^ 407^ 11; dat wart vortockert
Die en to gekrighene begheren. Speg. bet to dem lutken vastelavende. das.
d, sonden f. 21^. — 2, abschwören. 466, 17.
Hieher? By creaturen god verbiet vortogen, zeigen. Also gelyck
Te zwcerne, vm dat de mensche niet 15 (netnlich den 21 Buchstaben) hefit
Bi vake te zweerne by dessen of dien in zyn toghen De terlinc XXI oghen
Schinen mochte in afgoderien ; Want Vnd by den vertoghet hi Den dob-
sulc so duUik mint zyn kint, Dat he belers, wat zyn wille sy. Speg, d.
verzweere eer elke sint Vnd gode sonden f, 47h.
mede al te voren, Eer syn kind solde 20 vortorden, Yort6rt? Die clederen,
zyn veräworen. Dats afgoderie. e^o^. die gy achter jv liet, Eten die motten
f. 129h, vnd hebben vortorden, Jv siluer, jv
Yortasser, der tassement übt. ver- golt is rostich worden. Speg, d, son-
tasserer, tyrannus, oppressor. KU. den f. 81^; de bye (Biene), de by
De derde sake, de solde beuerden 25 naturen Er honych haelt vnd zere
(abschrecken), Dat nymand vertassere bepynt, Vertoort vliecht se soet schyni
solde werden, is etc. Speg. d, sonden das. f, 100^.
f. 37h, vortragen. 1. träge, matt werden.
vortASsiereil) tassement üben gegen De armen ropen: Van colden, van
jem. vi urgere, vim inferre, oppri- 30 breke wy vertraghen. Speg, d, sonden
mere. KU, Moghende heren, die er f. 95o, 2. trans. versäumen. Dat
subdieten (Unterthanen) Vertassiren derde capittel sal vermanen Van de
vnd verbiten, Holden des duuels ere biechte ghaen vertraghen. das,
herschopie. Speg, d. sonden f. 37^. f. 79c. 3, verzicUen, aufgeben. Van
vorteil, bei SeUe schaffen, entfernen. 35 desser zonde (Gotteslästerung) solde
De luxurie wille vertien, Moet alre- (würde) elk vertraghen, Seghe he
bände wiue vlien. Speg. d, sonden f. wal an de sware plaghen, De god
12c. — Were ok, dat wi orlighen daervmme heft gesent. das. f. 123k
wolden van dem blote, so scolden vortrecken. 1. De vyfte remedie
vnse amptlude, de we dar vpp sen- 40 (gegen vracheit) is, dat he (der
deden, se vorwaren vor schaden vnd Mensch) em niet vertrecke (nicht
vor vnuoghe vnd dat en scolden se hingezogen werde, sich nicht verleiten
vns nicht vortheen, entziehen (1405), laße?) Met ghirighen te wanderne.
Sudend, 10, S, 24, 4. Speg. d, sondeti f, 53c. 2. erzählen.
vortdren, im Sinne von : verdauen. 45 Ake suute Johan vertrac, dat Cristus
Gheen dinc (sagen de arsten van tot den joden sprac etc. das, f. 129c ;
medeciuen) en is so quaet Vnd dat de wise Salomon ock vertrect etc.
den licham meer verslaet Dan men das. f, 114c,
te etene begheert. Vor (bevor) de vortrumpen, vortrompeten ; bildlich:
spise is verteert. Speg. d. sonden f. 2\ 50 mit großen Worten anlaßen (zum
VORVELEN 310 VORWATENISSE
Zwecke der Einschüchterung). se also de vorbenomede institucie vth-
darup dachten, dat HoUant myt sy- wiseth, nicht wurde holdende, denne
nen kumpen scholde one wes vor- dar na schal dat vorfollich der ap-
trumpen. Brschw. Chr. 2^ 176^ 25. pellatien erst anghaen vnd beide
vorvelen. De abt van H. moth 5 parthe eer recht annemen to be-
geaen vmme dat drudde yar 30 ho- schermende (M89), Wvsm, Zeugeb,
uede qwekoi? to der koken to Vorde; p, 275.
dat (wenn) he des yars X geue offte vorwalden = vorweiden, Gewalt
myn, ßo vorvelde ome dat nicht üften, vergewaltigen. Geuille dat, dat
(mache er damit keine Fehler, werde 10 yenich vorste, here . . yemanden vau
ihm nicht als Fehler oder Übertretung, vns na desser tyd vorwalden, vor-
Verletzung der Verpflichtung ange- vnrechten, beschedigen wolden etc.
rechnet?), v. Hodenb. Bretn. G.-Q. (1423). Mb. Urk. 6, nr. 523.
II. 9. (Oder gehört es zu vorvallen vorwandelen, ändern. Vnde wente
5. und wäre das d ein eingeschobenes 16 id en sede is, dat sik de rad nv (to
euphonisches?) s. Jacobs dage) plecht to verwände-
vorvelen laten, verdrießen (zu viel lende (d. i. neue Bathsherren zu tväh-
sein) laßen, angeseen, gy juw ok len anstatt der ausscheidenden), so
kost, moye unde arbeydes . . nicht willet iv desse heren nomen, de den
hebben vorvelen laten etc. (1480), 20 rad besetten scolen, alse hern N.,
Ost fr. Urk. nr. 1039. (Vgl mhd. hern N. etc. Älteste Lüb. Burspr.
beviln.) ^ Lüb. Urk. 6, S. 760.
vorveligen, (velich machen)^ ver- vorwanen, refl. praJden^ sich zu
.sichern. Ok heft de sulve her J. hoch dünken, gloriari. KU. mhd. ver-
gebuleuet Henninghe vnde heft sek 25 wsenen. Hyr vor so is wal geseit,
vorvelighet laten seuen verdingh Dat em nymand vp edelheit Vau
Brunsw. (1406). Sudend. 10^ S. lichame solde verwanen. Speg. der
275, 12. Sonden f. 99.
yorver(r)en, entfernen. De coppelt vorwanich, adj. anmaßlich, prah-
zonde an zyne bede, Ververret em 30 lerisch. Verwanich is elc herisien
seinen van gode dermede. Speg. d. (Ketzerei), Want houerdicheit maect
Sonden f. 63h; so de mensche lan- dien etc. Speg. d. sonden f 88^; (de
gher leeft In vuulen sonden, so he begheren to zyne verheuen) Van dus-
mere Em seinen veruerret van vnsen daener verwanicheit . . . Augustyn
here. das. f. 78^; Iheremias secht: 35 seit: Ick doer wal ouer (d. i. für.
De sonden, de gy doet, Verueren van als) recht orconden, Dat de vorwa-
V luden al goet. das. f 62^. nighe valt in zonden etc. das, f. 92c,
vorversten, ver fristen, aufschieben. vorwantnisse , (Bundes )zugehör ig-
Niet ne traghe noch ue veruerste keit. De vorgenante stede sint uns
(Beichte und Bekehrung) van daghe 40 also vorwant unde togedän, dat wy
te daghe. Speg. d, sonden /". 74c; se nenerleye wyse vorlaten, sunderen
lange veruersten rekenynghe Doen to rechte beschütten . . na verwant-
zeer vergheten de dinghe. das. f. 79^. nissemotenhelpenbeschermen^Ii^^ö;.
vorversUnge, das Aufschieben. De Ostfr. Urk. nr. lOil.
vierde specie der traecheit Dats 45 vorwassen, erwachsen. Den ko-
loyeringhe gheäeit, Veruerstingheu nynck so vorwes zyn moet (Zorn),
twe syn hyr to leerne Van biechten dat he zwoer by synre cronen. ^eg.
vnd van bekeerue etc. Speg. d, son- d. sofiden f. 136K
den f. 74c, vorwatenisse , Exconimunication,
vorvolcli, n. Were, dat Aruoldus, 50 Änathema, Verfluchung. Verwatenisse
VORWENDEN 311 VORWORDICHEIT
moet men yntsien /fürchten) vm VI werke maken vnde buwen dat van
redene (Gründe), Vberschr. . . ho- vnser kost; we scholet ok eyne por-
uerdicheit van dien, Dies cleyne te ten hebben vth vnsem houe dorch
achtene plien, Dat men se in de de muren in vnse vorwerk, efft we
kerke verwaet . . Elk moet verwa- 5 willet, also dat vnses heren toch-
tenesse vntsien, Eerst . . dat se is brucge vnse vorwerk vnde porten
een gheestlic sweert, Daer de men- - beslute (1316), Sudend, /, nr. 283,
sehe medde is gedeert. Speg, d, son- Vorwerken, tinen wech v., ungang^
den f. 1089k; verwatenisse sUcht bar machen. De fursten scholden de
(gleiüit) der lazarien. Want de la- 10 stede . . vnde de slote . . nicht be-
zare . . Ghemeenlike is versteken van stallen noch vorbnwen, noch de wege,
gesonden luden, Aldus . . is he vor- de to vnde van den steden vnd slo-
steken, de licht verwaten Buten ten ghat, vurwerken edder vurhin-
ghiften der caritaten. das, f. 108\ dem to water edder to lande. Su-
vorwenden. 3, absol. Mühe auf- 15 dend. 10, S, 375^ 34, — verwirken,
wenden. Doch so hebben ein e. radt wor des copmans schepe vnde gud
vnd gantze gemente denstüiien vor- van ungerake in dat land drift, dar
ededen bedancketh erhes flitigen en is des copmans gut nicht mede
arbeydes vnd vorwendens (1526), vorwracht edder vorloren van rechte
Wism, Zeugeb, f. 179, 20 etc. (U23). Lüb, Urk. 6, nr. 553, —
vorweninge = vorwenth^. Ver- mit persönl, Äcc, sich gegen jetn, ver-
wiBnynghe ..pryst em seinen vnd all gehen, verwerken zynen vriendt. Opere
er doen. Übersehr, (Van de em sei- siv^i facto o£fendere amicum, com-
uen setten voren Vor aUe andre mereri aliquid ergo amicum; infensum
vnd priset etc.) Speg. der senden f. 25 reddere amicum. KU, De den armen
92\ vntwertheit doet, Synen schepper ver-
vorwSflt verwendt j. ver-waendt, werket hi. Speg. d, sonden f, 131d;
gloriosus, lascivus (verwaenen, glo- de vracke vntsiet nicht (entsteht,
riari). Kä, Sunte Augustyn vns al- schämt sich nicht) te verwerkene den
dus calt: Hets goet den houeixlighen, so here, diet hem al heft gegeuen. das,
dat he valt, Dat he niet verweent f. 25^,
bediet ("= werde). Speg, d, sonden y^rfiüAfftL^unkenntlichfiwLchen, Gar
f. 92^; mencsel verweent (d, h. wp- soyte {süß, lieblich) he de wort vor-
pige Buntheit) vnd vremde verwe is slouch to vorwilden syn unghevouch.
nymand schuldich te begherne. das, S5 Brschw, Chr. 2, 145, 35,
f. 950 (Übersehr,). — Das unter vorwinielen, einhüllen^ verdecken,
vorwenen gegebene Beispiel aus dem S, acket im Nachtrag.
Leben des h. Franz gehört wci rieh- vorwo4eB = vorwoten. verwoeden,
tiger hieher, ein vorwenet jungelink insanire, furere, rabie agitari. KU.
wird ein anmaßlicher, hochmüthiger, 40 Here, armoede noch rychede Te
laseiver J. sein. Vgl, mhd. vorwsenet. groot so ne verliene mi . • Dat ick
vorwentheit, Stolz, Hoffahrt, Auf- vt groter armoede Buten mi seinen
geUasenheit. ver-wandtheyd , arro- niet verwoede (zur Verzweiflung kam-
gantia, gloriatio, lascivia. KU. De fne). Speg. d. sonden f, 62^,
verweentheit van die Vnd dyne ho- 45 vorwordieheit, Vertrag, De eerste
uerdicheit heft di bedrogen (sagt smueder woker, so verstaet, In vor-
Jeremias). Speg. d, sonden f. 88»^. wordicheit vte gaet. Huert (heuert
Vorwerk. 2, Vorwerk einer Fe- ihr) eenen huerlinck, Jv te dienene
stung, Ok schulte we dat blek twis- met zynre pineu (Arbeit), Dien gy
sehen den muren . • to eynem vor- 60 doet doen binnen synre terminen
YOS 312 VRUNTLINK
Swaerre werck, den he vorseide Dits vriherliken. „ Unzweifelhaft m
smueder woker etc. Speg, d. sonden emendieren: vrigheliken." Kappmann^
f. 359^, Korresp.'Bh 1879, S. 93.
Tds, ist wol aus lat. vox entstanden, vristdage, überh. Frist (Es habeti
Yoos, voys, vox. KiL S. Johan secht 5 beide Parteien) yamme e. rade na
(Apok. 3, 20): Sie ick (stae) ter bosprake gebeden vnde erbolden
duere (hei der Thüre) altoes Vnd veertheindage fristdage (1519). Wism,
cloppe; we dat hoort myne voos, Zeugeh. p. 32.
Syne dore vnidoet vnd in laet my. vr6ch = vro, frühe. Exemplen
Speg. d. sonden f. 74^; dus doen lo vinden wi ghenooch, Dat mcn aal
makeligghen (Kuppterint^en) altoes; vpstaen des morghens vroech. Speg.
Sie sweren, dat sie kennen voes Vm d. sonden f. 70^.
te doen sneuen dat megedekin. das. vromede. des my verwundert vnde
f. 10^. zere vromede nympt, d. i. mich he-
vdtster, Ernährerin^ Amme, voed- 15 fremdet (vgl. mhd. mich nimt wander)
ster, nutrix; voedsterer, nutritor. Kü. (1487). Ostfr. UrJc. nr. 1187.
Exempel van eenen kindekine, welk yromman (als ein Wort, wiee.B.
gesoocht was van eenre wulfynne, armman), Biedermann. Den satte de
dat anders niet te gaene plach, also rad äff unde einen anderen fromman
et zyne voetster gaen sach, ouer 20 in de stidde. Brschw. Chr. 2, 389,
voete ouer bände etc. Speg. d. son- 25; 458, 9.
den f. 53^; de smeker is voetster vromorgen, Morgettfrühe. Se be-
gheseit, Vm dat he gheven schynt gunden seer to sorghen, Do dat kam
zoetheit. das. f. 130d, an den vromorghen. Brschw. Chr. 2,
„votten wird verlesen sein für 25 202, 16; früh morgens, vromorghen
vortten.^ Koppmann, Korresp.-Bl. umme des zeyghers achte, das,
1879, S. 93. 552, 5.
vrak und vrek. Z. B, aldus eist vr6t wif, Hebamme, la sage femme.
metten ryken vrecken, Die tgoet al- Vgl. vromoder. Syn (Christi) moder
leene to em wert trecken. Speg. d. 30 lach in een vnderlat Buten ere stede
sonden f. 20^; S. Lucas woorde ver- . . sonder magheden, de er dejrnden,
trecken van den riken vrecken. da^. Joseph haelder vroede wyfis twee,
/'. ia. — Dazu das fitifr^^. vrakheit. De eene Zebel, de ander Salomee.
das. Speg. d. sonden f. 52\
vredelblomen und vredelstunge, 35 vrdtscbap, Weisheit, der vroet-
flos campi, oculus porci. Wolf. Mscr. schapen booc, das (biblische) Buch
nr. 363. der Weisheit Sal. Speg. der sondeti
vresen, in Schrecken setzen? Sa- f. 24^ u. h.
lomon in prouerbien vntbint: De vronde unde wunne. V, 541^, 8.
ghenne, de zyuen vader pynt, Sine 40 Bei Dief. findet sich: cardamonium,
moder vreest of veriaghet, Met ma- freud und wunue. In dem Beispiele'
lediccien wert he geplaget. Speg. d. aus Hans. Bec. scheint aber vroude
sonden f. 103^. unde wunne noch ein besonderes Ge-
vreveldrist, trotzig kühn, unde würz neben Cardamom zu sein; oder
itlike spreken freveldriste werde. 45 ist es nur Übersetzung des vorher-
Brschw. Chr. 2, 433, 9. gehenden cardemom?
vrevelscb, frevelhaft, böse. Egeu vruntlink, Verwandter, gefraget,
nfitt, wreuelsch raht vnd vorborgen offfc denne so eyn tome dode qweme
hath, Vorderven noch ytzund menge vnde de fruutlingk van vnsem gn. h.
gude Stadt. Werltsproke f. 2^. 60 de grafft nicht wynnen wolden, wo
VRXJNTSCHAP 313 WAGENSCHOT
men dar denne by faren scbolde. sin bi dat für (uns an den Heerd oder
V, HodefA. Bretn, G,'Q. 11^ 8. 119. Kamin gesetzt haben?) so scholen de
Trnntseliap, eine (kleine) freund- 8cha£Eere seggen, wat dar auer blift
schaftliche Gabe. Hir ys woU auer- (1447). MeU. Jahrb. 10, 8. 73. —
langk (bisweilen) gnade by dan, de 5 Als Krankheit: Wy sien, dat in der
ebbte (die jährlich 10 Kühe in die luder been Vnderwylen so wart een
Küche des ScMoßcs Verden au liefern Ouel vnd heet tvuer der hellen (das
haben) dingen äff vnde geuen ene hoUische Feuer); Enyghe, die hyr äff
fruntschup. v. Hodetib. Brem. G.-Q. quellen, Doen hem draghen to vnser
77, 8. 10. 10 vrouwen To Paiys, vnd vp een be-
Tulhoke. So was eyn gegreppen, trouwen Willen sie bynnen der ker-
de heyt H. R. . . . unde was der ken wesen, Tote (bis daß) zie daer
becker bode unde was darby eyn äff zyn genesen, Andre yersoken
Tulhoke. Brschw. Chr. 2, 339^ 9. (= sunte Anthone, Een andre dyet zyn
Tulhoker, d. i. Fettwarenhäniäler^ = 15 hebben (= hebbende) gewone (Ge-
vulhaken. Korresp.-Bl. 4, 71; oder wohnheit) Tote sunte Cristofels te
der vollberechtigte penesticus ? das. gaene Vnd in zyne kerken te staene
5, 15,) etc. Speg. d. sonden f. 15c.
vnktedes, vollständig. . . schuUen ^vürstat, Feuerstätte, spec. „der Ort,
uns vulstedes wyken. Brschw. Chr. 20 wo auf Tage- und Kriegsfahrten Her-
2y 148, S7. berge genommen wird^. De heren in
ynlsten (aus dem Subst. vulste ge- der borch weren almeystich in eyner
büdet), unterstiUjsen, fördern, helfen. vurstad (d. K „auf einer auswärtigen
(teghen dem rade) dat se de korti- Tagfahrt^), sunder dejenne, de to hus
sanen darto gheforderet unde gke- 25 weren, leten se bidden, dat etc.
vulsted hedden. Brschw. Chr. 2, 32, Brschw. Chr. 2, 20, 13; ok weren
21; dar gy to vulsteden unde vor- se to der tiid in eyner vurstat, also
derden , dat one sodanne sulffwolt dat se uns ueyne bodeschop so dra-
weddervore, bidde we jw, dat gy des den darvan don konden. das. 56, 22;
nicht en staden unde dar ok nicht so XXIII 0. use heron in de wurstad
to en vulsten edder jennige vorder- [to] Walbeke verrechnet Hans Porner
nisse to don etc. das. 31, 28. im theringebok 1411. (Hänselmann.)
vüp, Feuer. Wenn men (bei einer vftrweger , Feuerf achter , Hetzer.
Festlichkeit der Zirkelbrüder) sch^wkei R. M. syner geste eyn vurweyger.
hedde vnde wi van de taffei gegan 35 Brschw. Chr. 2, 145, 43.
W
wach, ha, id est wach et est in- He soldet besien vnd nemen wäre,
terjectio exponenti8(?). Brevü. Benth. Offt binnen suuer (sauber) were vnd
wachede, Flüßigkeit (zu wack, clare etc. das. f. 42^.
udus, uvidus. Kü.). Als olye bouen wagenschoi „8tatt ,zersägtes^
vliet AI andre wachede binnen elken 45 Eichenholz hätte es wol richtiger ge-
vate, Also gelike gaet caritate Bouen heißen ,gespaltenes^. Das Holz war
ander dueghden, de men mach doen. 8piegelholz und der Spiegel tritt nur
8peg. d. sonden f. 28^ ; de wachede zu Tage, wenn der Schnitt durch das
van werdicheden (wer wertvolle Flu- Ceiürum geht. Die parallelen Säge-
ßigkeittn) In een vat wolde besteden, 50 schnitte geben nur zwei Spiegelflächen,
WALDINGES 314 WATER
fcenn eben ein Schnitt durch das Cen- wantkogge, kogge mit want (Oe-
trum geht,*^ CrulL Vgl. Bpegel im wand) beladen, do wurden ghenomen
Nd. Jahrb. i, S. 82. dre want cocghen van Prutzen vor
waldinges, adv. mit Gewalt. JRichtst. dem Swene. Lü6. Chr. Ij J244.
Lehnr. 31 § 3. 6 wantrdsten. De ander sake, de
walende distel, woltdistel, armica, vns mede Leert vefthaten deee traec-
iringus, cretamus marinus. Weif, Voc. beide Is dat leuen (lesen?) der hilghen
med. phys. nr. 363. Vgl. Dief^ s. v. scrifturen, De vns wantroest to elker
arnica: wuluesdistele , wolveley: u, vren Ledich vnd traech to wesen.
s. V. eryngium, walt-, walten-, wollen- lo Speg. d. sonden f. 66^. (wantröst ist
distel, wallende distelmorhen. sonst: Verzweiflung^ desperatio; diese
walgelik, Ekel erregend. Vnbe- Bedeutung passt hier nicht; es muß
queme vnd walghelic zere Syn vuule e^tm heißen: dringend abrathen; trö-
lippen den here. Speg. d. sonden f. 129^. sten heißt allerdings auch hortari, s.
wan, als Fragew. warum? He (ein 16 d. W. im Nachir., das wan wtU sich
Räuber^ de vm roeuen te wegbe stoet) aber nicht fügen.)
vraghede den abt (der ihm im Walde warlosieheit, Verwahrlosung, Nach-
begegnete): wan Int wolt quam so läßigJceit. Dat se vns dit vorsetliken
manicb man, Want he ne badt niet ghedan bebbet vnde van erer vor-
eer gesien? De abt antworde: Dat 20 setliken warlosicbeit vns dit gheschen
(weil) der een ridder was verscheden, is, dat opembare is (1404). Sudend.
To wes (dessen) like se alle reden. 9, S. 356^ 30.
Speg. d. sonden f. 137h. warmede, wermede, Wärme. We
wanbort, unechte Geburt, welke steyt by einem groten vure sunder
summen C. B. unsem gn. heren, her- 25 wermede? Navdlg. 4, 4; van den vuer
togen Hinrike, dar de vorgerorde heft he (der Mensch) de bette of
summe van wänbord unde dodes wermpte. Elucidar. f. ?K
wegen des vorben. Hinrik Grotebin- warnei, rüsten, sicher machen.
rikes sone an vorvallen was, gutliken Hirumme my to warnende vor deme
entrichted hcft. Blasius Urk. a. a. 30 dagbe unde vor der stunde des do-
1440 (Wolf. Ärch.). des, so sette ik myn testament etc.
wanebode, Wohnbude, ok wes dar (1439). Fehtnartische Urk. Testam. 1.
susten noch in eerer vorstoruen warschop = wäre, berechtigter
fruudtinnen waneboden was (1518). Äntheü (an einer Nutisung). we beb-
Wism. Zeugeb. p. 8. 35 bet vorkoft dem stiebte to H. ses
wanhageii, misfaUen^ keinen Ge- koten, dar ses warscop to bort in
fallen haben an. j. mishagben, dis- dem soltborne to Gytere (Salzgüter)
plicere. KU. £lc sal wokerens wan- (1370). Sudend. i, nr. 9.
hagben, Wil he ansien die pine vnd wassen und wessen, von Wachs.
plagen. Die de wokerers suUen vnt- 40 vnde slae dar vor enen wessenen dok,
faen. Speg. d. sonden f. 34c. Wachstuch. Goth. Arzneib. f. 67^^.
wankel, schwankend. De derde wat n£n! Im Ausruf: o nein^ o
remede desser sende (der vracheit), nicht doch. Do sede de ene tbom
dat men merke in elker stonde Den anderen : dar lycbt eyn schyp, scheide
wankelen staet der werlt leuens. 46 dat eck wol eyn deeff wesen? Eyn
Speg, d. sonden f. 53k part seden: wat neen, it mach wol
wannen, mit der Wanne reinigen. ein Schotte wesen. Hans. Gesch.-BL
De coren wannet in den wint, Bebelt 1876^ S. 81.
sines kaues niet en twint. l^eg. d. water. Am Anfang und Schluß
sonden f. 63c. 50 der MahUeit wurde Waßer gereicht.
WATERGANK 315 WEDDERTOCH
De scaffers stan yp der delen vnde wechvlote, Abfluß, so dat dat
heten . . alle wylkamen . . vnde water enen wechviote hebben möge
▼ragen se, offt se ok wyllen nygge van den wischen. Blasius Urk. a. a.
broeders innemen, vnde offt en ok 1458.
jement ys beualen in tho warnen; 5 wedderbellinge , (Widerbdlen) ,
is den dar en, de der gansen selscop Widerrede, wol dat (obgleich) de
nycht beleuet, so ghyfft nien voert eldesten van dem rade vakene bi-
water . . item des gyfft men water leiden ore wedderbellinghe , de se
langhest de tafel myt dwelen. Meil, vorbrochten, doch en halp dut nicht.
Jahrb. 10, S. 88. 10 Brschto. Chr. 2, 515, 13.
watergank, Abfluß des (Schmutz)- wedderblick, Spiegelung; auch im
waßersy s. gank. uppe dat sodane Sinne ton Spiegelfechterei? Se ma-
watergank . . van boven wente neden keden eyn wedderblick myt dem
unvorbuwet vry blyve . . so bewillen rade, nnschedelick. Brschw. Chr. 2,
wi, . . dat wi an den sulven water- 15 10J2, 23.
gank wer boven eder beneden erem wedderdriven, zurücktreiben, ab-
necessario up de vorgerorden muren weisen, verwerfen. Der (tage) mach
eder pale nichts buwen etc. Blasius he dre weddorspreken myt suchten
Urk. a. a. 1442 (Wolf. Arch.) worden unde dre up den hilgen
watersem, alga. Wdf. Voc. med. 20 wedder driven (1457). Fehmamsche
phys. nr. 363. Vgl. Dief. meer-semde, Urk. nr. 13.
seym. weddergdt = weddergelt. Vortmer
watmerer? (schenckvate) . . Item scole wy en gheuen wederghfit teghen
de sulveren stoyte gaff my her Gherdt ere hfiuen (1329). Mekl. Urk. nr.
vanOldenborchyneynervadderschap; 25 5057.
item eyn kleyn stoyte unde eyn wat- weddersperricta , rebellisch , sich
merer de hören to Dornum up den widersetzend. Darna do Joachim
beert myt ejrn paer tho hope stui- widersperrich was deme koninge van
pende vathe (1473). Ostfries. Urk. Babilonie, he vor up ine mit groteme
nr. 922. ( Wahrscheinlich verschrieben 80 here etc. Sachs. Weltchr. 75, 18.
oder verlesen.) wedderstaw, Wider-, Entgegen-
watschen = watsak, Meisetasche. Stauung, Widerstand. So leth se god
(Haben geraubt) eyn sulveren pater- nicht vorderven, to beholden wol
noster . . . eyn watzschen, darinne wedderstaw tyghen veler viende draw.
eyn bonit vor eynen gülden. Brschw. 35 Brschw. Chr. 2, 254, 00.
Chr. 2, 541, 6; eyn togesloten waetz* wedderstom? Vppe baren voten
sehen, das. Z. 17. schal se (die Frau) ghan, Efit se
wecb, to wege seggen, fortweisen, jennich wedderstom lide, Dat se an
abweisen, bidden wy fruntlich, wor dogeden nicht en g^ide. Harteb'. 228
seck dey dinge so befunden, alse wy 40 f. 30^. (Ist wedderstrom zu lesen?
bericht, gy willen der frouwen (der Oder wedderstän? Vgl. weirt ouch
Klägerin wegen einer Schuldforderung) sache, dat wir beide in desen Sachen
to wege seggen, darmede dey borgen enich wederstoin kregen off dat ye-
forder mögen umbesproken blyven man tgain ons . . dairumbe . . zo
(1531). Gott. Urk. v. Hasselblatt 45*veden queme etc. Lacombl. IV, nr.
nr. 521. 130 S. 153.)
wechten. V, 621^. In dem dort weddertoch. Im Jurist. Sinne:
angeführten Beispiele (enen ende vnses Welke boden gi also vulmechtigh
werves unde wechtenes) ist wechtenes senden . . dat se nyn weddertoch
= wechtendes, unseres „Wartens*^. 50 nemen (sondern, ohne die Auftrag-
WEDDERTEMEN 316 WENTEWARE
geler wieder jsu befragen y ohne die (s. d, W.)^ des Düngers^ Mistwei-
Sache zu hinterbringen^ entscheiden) chung. Die Nutzung des in den
(1420), Lüb. ürk. 6^ S. 276. Acker gebrachten Düngers stand auch
weddertemen, schw, v. nicht ge- dem abziehenden Heuermanne (oder
ziemen^ zuwider sein. Ouch bidde 5 Verkäufer) noch einige Jahre, ge-
ik alle . . den dit bok to banden wohnlich 3 Jahre^ zu. S. weke. —
kumpt, of se vinden ich[t] an deme Dat se de gudere . . alse ere pand
boke, dat der warheit wedderteme. unde hureghudere hebben, besitten
Wdjf. Msc. (Heimst, nr. 937). Schluß. vnde bruken scholen vnde willen,
weddervaren. (Wy en hebben 10 eres geldes, dat se in den gudern
noch neyne antword . . . erfaren) hebben, alse an der zaet, stocken,
Jodocb mit den ersten, so wy ene wekengare, tymmere vnde thunen,
antword van eme hebben weder- to wardende, alse in dem lande to
faren (d. i. zurück erhalten), willen Holsten huregudes recht is (1419).
wy juwer ersamheit weten laten 10 Lüb. ürk. 6, nr. 76. (Vielleicht ist
(1481). Ostfr. ürk. nr. 1068. aber wekengare nicht Ein Wort, son-
wede. 2. dat wede to Aken ist dem besteht aus den beiden weken,
wöl nicht „das Geweihte^, sondern gare, die als fast ganz synonym zu
auch wie 1. Kleidung, coUect. Es betrachten sind; in juristischen Aus-
sind die bekannten Kleidungsstücke 20 fertigungen pflegen gerne Synonyme
Christi, Windeln und Lendentuch, das neben einander zu stehen.)
Kleid der h. Jungfrau u. a. Kopp- wenden« Hir wendede dit mede,
mann, Korresp.-Bl. 1879, S. 93. hatte es sein Bewenden, beruhte es.
wcdewe = wedeme. ( VertatAschung Rost. Chr. p. 7 (Rost. Progr. 1880) ;
von w und m s. V, 569.) Wille ghy 25 ganz guth wer idt, dat idt hir
de dhomherren hebben, dar sinth mochte by wenden, men ick be-
see, und wisede se hen nha der we- fruchte my, dat idt nouwe geschee.
dewen. Dar werth de hupe gande das. p. 12; hir wendede idt by up
nha der wedewen tho, dar Stegen dissen mideweken. das. p. 17.
wolcke auer der wedewen muren etc. 30 wendevleseh. y^Die nach Zober
Rost. Chr. p. 2 (Rost. Progr. 1880, gegebene Erklärung kann irre führen,
Krause), da sich mit dem Ausdruck Groß-
wegen, gewogen, günstig. So wolde händler die Begriffe: bedeutende Mittel
ik myt en komen hebben vor enen und angesehene Stellung verbinden.
heren, de vns lyke weghen wesen 35 Die WendschlacfUer durften, wie es
hadde in deme rechte (1420). Lüb. scheint, im Gegensatz zu den privHe-
ürk. 6, nr. 176. gierten Knochenhauern das geschlach-
wegen. V, 650, 17 f. Item dat tete Vieh nur an bestimmten Tagen
van der klagebreue wegen de heren und in größern Stücken verkaufen.^
den rad groffliken in menig wegene 40 Kopptnann, Korresp.-BL 1879, S. 93.
(an vielen Stellen, vielerwärts) ent- wenholt? He settede a£F unde
ruclitt'den (1405). Sudend. 10, S. tho, alle dynck scheiden wesen so.
45, 23. Na wenholte leep de schyve, he
weidelfit, tvaidlaui, wie der Jagd- wart tomalen bedryve. Bfschw. Chr.
hund auf der Fcihrte. Also was dusse 45 2, 121, 07.
W. H. alto weydelut unde to leve wenteware = wentegüt? M. B.
na dem gelde. (Am Rande: W. H. hefft vorgeuen laten, wo mangk ze-
kreiet to frow.) Brschw. Chr. 2, ligen her G. C. nhageläten guderen
396, 2. etliche veutewar were, vnd dewyle
wekengare, Erweichung der gare 50 desulue uhu vorderfflich vnd, dar die
WEPPE 317 WILLEKOME
nicht Yoruterth, tho besorgende, dath werpe = warp; stamen, weffel vel
szulue tho mercklichen schaden vnd werpe. Vac.Engelh.(ders,auchyfSi,Tfe);
nadiel gereken wolde etc. Wism, licium, werpe. J3 Voc. W.
Zeugeb. v, J. 15S1 ; dat de gudere, werre. In al dessen dinghen scolen
welkere en deell vorderflike vnde 5 de domheren hebben dat drudden del
venthware, vortan nicht vorderuen ane werre, d. h, ohne daß jemand
dorften etc. das, z. J, 1518 (p, 11). sonst Anspruch darauf erheben könnte^
Darnach scheint wenteware Ware zu was sonst gewöhnlich ane hinder heißt
sein, die leicht verdirbt (Verzehrungs- (1S32). MeM, UrJc. nr, 5378.
gegenstände). Wehrmann in den Hans. 10 wernnge = wer. de woninge, dat
Qesch.-Bl. 1873, 8. 81 erklärt eben- lehngud were, und unse borger nicht
falls die Venietvaren für solche, die en hedden in lehnscher werunge etc.
leicht vergänglich waren und deshalb Z. d. Harz-V. 13, S. 112.
dem Stapelzwange nicht unterworfen wichelie-b&k , Zauberbuch. Dat
werden konnten, sondern sofort ver- 15 gelerde lade wichgelieboicke hebn
kauft werden mußten. Die Ableitung und gheven rait myt water segene
vom frzs. vendre ist aber schwerlich (hier: sehen) effte mit anderen sa-
richtig. ken, dat sich de lüde leiff sollen
weppe. Wol -= wippe, j,der Hebel gewinnen effte baten, de sin alle
unter der Klinke*^. GruU. j^Ist bei 20 gescreven in dat boick der yerdome-
aUerthümlichen Schlößern der durch den seilen. Buschmanns Mir. c. 28,
die auswärtige Klinke innen zu he- wieht, als bestimmtes Gewicht, vgl.
bende Fallriegel; ganz roh dient zur wage. 3 steene ynde 2 wichte henp-
Hebung der hiAzernen Wippe sogar pes vnde 4 borsze vlasses (1510).
nur ein Bindfaden an ländlichen 25 Wism. Zeugeb. p. 254.
Stellen kleiner Leute. Sie heißt auch wigen, st. v. kämpfen, streiten?
kleppe.^ Krause, Korresp.-Bl. 1879, mhd. wigen. Altomale achtet men
S. 92. orer (der gestorbenen Herren) nicht.
werken, wirken, pinsere. Ynde ^Der deghen, de hir riden (reden?)
werk et myt sepen tosamende. Goth. 30 unde weghen , Den de arme lade
Arzneib. f. 28k under den Toten leghen?* Nicht
werlos. F, 6869^, 28. l. vormordet mer wan eyner yalen schegen (Ziege),
statt Yormodet. Visio Philib. v. 556. (Das Wort ist
wermenisse, Wärme. Myt desser sonst im Mnd. unbekannt.)
saluen sal men smeren de pochen 35 wilde. V, 713\ 19. Ood de ma-
in der wermenisse. Wolf. Mscr, 60, kede my na zinem bilde, Nu byn ik
f. 153. eme worden wilde Unde vare ander
wernen, schw. v. (auf zu befürch- der duvele schilde. Visio Philib. 58.
tenden Schaden) aufmerksam machen, wilde. V, 714&, 33. Diese Pferde
durch warnen abwenden. Dat schuUe 40 genoßen besonderen Schutz ; daher :
we eyndrechtliken . . wernen, weren alle wilde perde znln velich wesen
vnd keren na all vser macht (1402). (1386). Hoyer, ürk. 7, nr. 186;
Sudend. 9, nr. 172; ek N. loue . . Ggs.: boupert und ridepert. dat
juwe beste vorttosettende . . vnde hus to Weihern hevet elven wilde
juwe argeste tho wernende vnde äff 45 perde in den brocke, achteyn bou-
tho kerende (1376). das. 9, S. 109, perde unn tv# rideperde (1369).
33; unnutte bede, radik, dat jene Rubel ^ Beitr. z. Gesch. Dortm. 2,
jo vormide, de node smelik wernent p. 103.
(Zurückweisung) lide. Gerh. v. M. 57, willekome. In deßer borde hefffc
52; 82^ 16. S. weiteres unter warnen, go dat stiebte van Bremen de ouersten
WILLEN 318 WREK
walt, boeth vnde bede . • item volge, dem anderen schuldich is, de geue
item willkome, wen des tidt is, item em tal vnde wicht, so en wert deme
plochschatt etc. v. Hodenb, Brem, valschen wipper vnde besnyder nycbt
G.'Q, 11^ 8. 84, (jucundus adventus, (etwa 1425), Lüb. Urk. 6^ 8, 755.
WiUkommensgelder von allen Unter- 6 wis werden, erfahren, vnde en-
thanen des Ergbischofs, Die Prälaten konden ene nicht to degedingen
diesseits und jenseits der Elfte im bringen, noch siner wiser werden,
Stifte geben eine procuratio, sobald wat he don efte laten wolde (1423).
das Capitel zu Bremen dieselbe aus- Lüb, Urk, 6, nr. 531.
schreibt, das. Anh. 8, 12,) 10 witgepwer, Weißgerber. 1511 is
willen. Auch allein stehend: he- gescheit eyn verdrach tuschen den
haupten. alse (wie) de lerer wil- rinderen schomakeren vnde den wit-
len der hilgen schrift. Lüb. Chr. jf, gerweren, herkomende van den ha-
276. meckern (in der Überschr.: hamen-
wilster. Item 1 tacket (gezacktes?) 15 maker), also dat na dussen dage
goltwilster und 16 grenade bockstave. wey tho Munster hamen macken
Item 2 tacket goltwilster umme de will, de sal na dussen dage wynnen
hande . . . Item noch ein leidesche de witgerwer gilde. Niesert^ Münst.
rock mit einen kleinen goltwilster Urk. 3y 300.
und mit bockstaven umme de han- 20 woldadich, als Titulatur. An de
den etc. (1475), Ostfries. Urk, nr. woldadighen vrouw Theden, gravyn-
951. nen in Oestvressland, ock an den
welven = wilven, tauschen, qua- duchtigen Eden Wymmeken etc.
men ouereen N. ende N. also dat (1481), Ostfr. Urk, nr. 1071.
se ghewelvet unde gehütet hebben 26 woldan, obgleich = woldat. Tck
mit lande etc. (1487). Ostfries. Urk. S. woldan kranck van lichame, vul-
nr. 1191. mechtich doch myner sinne (1473).
winden, windig sein. Stanth vaste, Ostfr. Urk, nr. 922.
etb wyndet sere, Dat dick de windt woldrechtieh, heilsam, heilbringend.
nicht um en kere. Pick, Monatsschr. 30 ene endrechtlike, redelike unde wol-
/, 8. 477. drechtlike ordinancie. Brschw. Chr.
winkeltoch, Winkeleug (vgl. sik 2, 550, 14.
to winkele ten, sich verstecken). In wdste, wuste, umsty unfruchtbar,
saken, dar ghelt afi mochte, he de unbebaut; von Capüalien: keine Frucht,
wynkeltSghe sochte. Brschw. Chr. 2, 35 Zinsen, tragend, de wile aver sodan
157, 27. drittich mark umbelecht leghen, eder
winmSs, Weinmuß. Item dar ne- dar se angelecht weren efte wurden,
gest gyfft men wynmoes. Mekl. Jahrb. woste worde edder de rente doch
10, 8. 89; item des mandages de nicht uppe en queme. Blas. Urk. a. a.
kolden spyse des avendes vnde verske 40 1445 ( Wdf. Anh.)
vyske vnde wynmoes. das.; darna wrant, homo mussitator, litigator,
varske vyske, wynmoes, braden hoe- morosus. Kü. Murrkopf,
nere, bottere vnde kese. das, (Ge- wranten, mussitare, litigare. Kü.
müse in Wein gekocht?) mürrisch sein, male contentum se
wipper, der die Münssen wiegt, um 45 esse verbis audientibus molestis pro-
die überwichtigen auszuscheiden und fiteri. Wat wrantet he? he is een
umsuschmeUen (oder auch zu be- olde wrantepott. Büteow. Buhest. 2,
schneiden), die geringhaltigen dagegen 68. Vgl. Brem. WB. s. v.
unter die Leute zu bringen, überh, wpek, zornig, erbittert (einen wrok
Münzfälscher. Ok welk man, de 60 habend). Worumme hebben dy dine
WRIVEN
319
WÜLVEN
brodere bedroghen vnd sjnt wrek
uppe dy? Mered. B, d. Kon. 107.
wriven. Quatuor stamina grisei
coloris in valgari nuncupata ghe-
wreaen lakene (1465). Wism, Zeugeh.
p. 119.
wnlmeB =•- wlumen, wlomen? Alse
dat water in eynem gropen, alzo
wulmeden (kamen in Betcegung, tur-
babantur?) de zelen uth dem vure
vnde de zelen vulleden alle de siede
der dusternisse. Bitiioih Hoffmanni
Fällersleben 1846^ S. 42 (aus einer
Hs.).
5 wulven, sich wie ein Wolf be-
nehmen? Aver up dat alderleste
wart me war de bösen gheste ; de
int erste wolden wulfen, weren noch
de mester sulven. Brschw. Chr. 2^
10 166, 06.